Einzelpreis 10 N. heimer Seithzi —— Erſcheinungsweiſe: Täglich Z2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Anzeis⸗ BRnia, 79 mim Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren 2 breit Emilien⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Klei Spreiſe. Allgemein 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ gũltig————— hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, oder Kü laß gewährt. Keine Gewähr Ve Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppaner Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftieitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1..6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24981 fütr Ange Ensgaben. an beſonderen Plätzen Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim und für f Rite Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. WMorgen⸗Ausgabe Au. B WMontag, 24. April 1939 150. Jahrgang- Nr. 184 Stalieniſch jugoſlawiſche Freundſchaft-Jugoſlawiens Außenminiſter reiſt nach Berlin Immer neue Forderungen der Cowjets Paris in Nöten dub. Paris, 23. April. Nachdem ſich Frankreich und England die Sowiets eu ihrem Bündnis⸗ und Verhandlungspartner er⸗ koren haben, müſſen ſie es jetzt erleben, daß Moskau ihnen immer neue Forderungen diktiert, die die welt⸗ zerſtörenden Abſichten und Ziele der Sowiets am deutlichſten offenbaren. Man ſpricht ſeit 24 Stunden in Pariſer politiſchen Kreiſen von Moskauer Gegen⸗ vorſchlägen, die ſehr viel weitergingen, als das, was urſprünglich in der Abſicht Londons und Paris gele⸗ gen habe. Die franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Beſprechun⸗ gen ſcheinen auf einem toten Punkt angelangt zu ein. Die„Epoque“ will wiſſen, daß es ſich um ein regelrechtes Angebot eines Militärbündniſſeg der Sowiets handle. Dieſes Bündnis würde nicht nur dann in Kraft treten, wenn England und Frankreich angegrif⸗ ſen würden, ſondern auch in dem Falle, wo die von Paris und London garantierten Mächte bedroht wür⸗ den. Die Erfahrungen mit den Sowiets ſollten eigentlich genügen, um zu erkennen, welche Pläne Moskau mit einem ſolchen Militärbündnis verfolgt, und man kann Frankreich und England zu dieſer Waffenbrüderſchaft nur„beglückwünſchen“. Es iſt immerhin bemerkenswert, daß ſelbſt in dem Lande, das ſich mit den Sowfjets ſeit vielen Jahren durch einen Pakt verbunden hat, angeſichts der jetzt drohenden Gefahr eines Militärbündniſſes vereinzelte Stimmen der Vernunft laut werden, die vor einem ſolchen Bündnis warnen. Der„Matin“ ſchreibt, Moskau könne nirgends in Erſcheinung treten, ohne zu untergraben und zu zerſtören. Für Sowjetrußland ſei dies mehr als eine Lebensnot⸗ wendigkeit. Mit dieſen Menſchen ſollen Frankreich und England ein Bündnis zu einer Verteidigung abſchließen? Der Artikel ſpricht im übrigen dem ſowjetruſſiſchen Heer jeden moraliſchen Wert ab und erklärt abſchließend, wenn man irgendeine Lebens⸗ verſicherung abſchließe, ſo wende man ſich nicht an irgendeine beliebige Verſicherungsgeſellſchaft ins⸗ beſondere nicht an eine, die ſchon einmal Bankerott gemacht hat und die wegen ihres ſchlechten Willens bekannt ſei. Amerika kommen Vedenken EP. Neuyork, 23. April. Mit gemiſchten Gefühlen werden überall in den Vereinigten Staaten die Meldungen über die eng⸗ liſch⸗ſowjetruſſiſchen Bündnisbemühungen aufge⸗ nommen. Die Sonnabendblätter veröffentlichen dahlreiche Zuſchriften aus ihrem Leſerkreis, in denen zum Ausdruck gebracht wird, daß ein etwaiges engliſch⸗ſowjetruſſiſches Zuſammengehen auf die Haltung Nordamerikas gegenüber den europäiſchen Entwicklungen einen entſcheidenden Einfluß haben müſſe, da damit klar erwieſen werde, daß England nur eine Machtpolitik und nicht die Rettung der Demokratien betreibe. „Daily Mirror“ betont in ſeinem Leitartikel, daß England zwar anſcheinend noch gegen die ſow⸗ jetruſſiſchen Vorſchläge ſträube, daß es jedoch wahr⸗ ſcheinlich, wie es das immer getan habe, ſich mit dem Teufel verbinden würde, um die eigene Stellung zu retten. Wenn London noch zögere, ſchreibt das Blatt weiter, ſo ſei das vornehmlich auf eine Rück⸗ ſichtnahme auf die öffentliche Meinung in Nord⸗ amerika zurückzuführen. Das Blatt vergleicht Englands Lage dann mit der einer„vornehmen Dame“, die bei einem Schiffbruch gezwungen ſei, mit ſchmutzigen Ma⸗ troſen eine Schwimmweſte zu teilen. Abſchließend fordert„Daily Mirror“ ernent das Fernbleiben der Vereinigten Staaten aus der euro⸗ päiſchen Entwicklung. Sowjetruſſiſche Manöver in der Oſtſee EP. Helſinki, 28. April. Zum Wochenende haben die großen Frühjahrs⸗ manöver der Roten Flotte in der Oſtſee ihren An⸗ fang genommen. Die Uebung ſteht unter der Lei⸗ tung des Admirals Leftſchenko und deg Marine⸗ ſtabschefs Galler, die ſich an Bord des Schlacht⸗ ſchiffes„Marat“ befinden. An dem Manöver nehmen n. a. eine große An⸗ zahl U⸗Boote und ein! Flugzeugmutterſchiff teil, die bei Kronſtadt ſtationiert wurden. Auch die Küſtenbatterien von Kronſtadt und Leningrad ſind in das Manöver einbezogen worden. Von Berlin nach Tokio Heute nacht in Tempelhof geſtartet dub. Berlin, 2. April. Heute nacht.47 Uhr ſtartete das Junkersflugdeng „Hans Loeb“— DANH vom Flughafen Tempelhof zum Fluge nach Tokio. Die Beſatzung beſteht aus dem Direktor der Deutſchen Lufthanſa, Frhr. von Gablenz, Flugkapitän Helm, Oberflugzeugfunker Kober und Oberflugmaſchiniſt Wolſchke. Der Flug⸗ weg führt von Berlin über Belgrad— Athen— Bei⸗ rut— Bagdad— Diask— Karachi— Kalkutta Alahabad— Rangun— Bangkok— Hanoi nach Tokio. 4* Tokio⸗Flugzeng in Beirnt gelandet dub. Beirnt, 22. April. Nach genau 13ſtündigem Fluge, der durch zwei Zwiſchenlandungen in Belgrad und in Athen unter⸗ brochen wurde, iſt das Flugzeug Ju 52„Hans Loeb“ auf ſeinem Fluge nach Tokio in Beirut gelandet. Der Weiterflug erfolgte am Sonntagfrüh. Die ilalienijch⸗zugoflawiſche zufammenarbeit ugoſlawiſche Annäherung auch an Angarn— Peinzregent Paul kommt nach Rom EP. Venedig, 23. April. Der jugoſlawiſche Außenminiſter Cincar⸗Marko⸗ witſch iſt mit ſeinen Mitarbeitern am Samstagnach⸗ mittag um 3 Uhr in Venedig eingetroffen. Er wurde am Bahnhof vom italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano und den Vertretern der Zivil⸗ und Mili⸗ tärbehörden Venedigs begrüßt. Nach dem Abſchrei⸗ ten einer Ehrenkompanie geleitete der italieniſche Außenminiſter ſeinen Gaſt mit einem Motorboot in das Grand⸗Hotel, wo gegen 5 Uhr die Beſprechungen der beiden Außenminiſter begannen. *. Die erſie Anterredung Die erſte Unterredung zwiſchen dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano und dem jugoſlawiſchen Außenminiſter Cincar⸗Markowitſch hat am Sams⸗ tag im Ehrenſaal des Grand⸗Hotels ſtattgefunden. Es iſt der gleiche Saal, in dem die hiſtoriſche erſte Begegnung zwiſchen dem Führer und dem Duce erfolgte. Die Unterredung zwiſchen Graf Ciano und Markowitſch dauerte zwei Stunden. Sie nahm einen herzlichen Verlauf. Im Anſchluß an die Beſpre⸗ chung zeigten ſich die beiden Miniſter auf dem gro⸗ ßen Balkon, wo ſie von der auf dem Canale Grande in Gondeln und auf der Freitreppe der gegenüber vom Hotel liegenden Kirche Santa Maria della Salute wartenden Volksmenge fütfntili begrüßt wurden. Die Senſation der Parade: die neuen großen Flakgeſchütze (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Verſtärkte Zuſammenarbeit auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet Die Schlußverlautbarung der Außenminiſter⸗ beſprechung dub. Venedig, 23. April. Als Abſchluß der Venetianer Beſprechungen zwi⸗ ſchen Graf Ciano und dem jugoſlawiſchen Außen⸗ miniſter Markowitſch wurde folgende Verlaut⸗ barung ausgegeben: Im Verlaufe der Ausſprache, die in Venedig am 22. und 23. April zwiſchen dem italieniſchen Außen⸗ miniſter Graf Ciano und dem Außenminiſter Jugo⸗ ſlawiens, Cincar Markowitſch, ſtattgefunden hat, wurden die verſchiedenen Fragen, welche die beiden benachbarten und befreundeten Staaten in der gegen⸗ wärtigen Situation auch im Hinblick auf die kürz⸗ lichen Ereigniſſe in Albanien intereſſieren, ausführ⸗ lich überprüft. Dieſe Ueberprüfung beſtätigte aufs neue die beſondere Herzlichkeit der Beziehungen, welche zwiſchen Italien und Ingoſlawien beſteht, eine Herzlichkeit, die ſich ſeit dem Abſchluß des Bel⸗ grader Paktes, der den Frieden im Adriatiſchen Meer und die Achtung der gegenſeitigen Intereſſen geſichert hat, auf allen Gebieten und in jeder Hinſicht ſtändig gefeſtigt und geſtärkt hat. Man kam überein, die zwiſchen den beiden Staa⸗ ten und zwiſchen Jugoſlawien und Deutſchland be⸗ ſtehende vertrauensvolle Zuſammenarbeit ſowohl auf politiſchem, als auch auf wirtſchaftlichem Gebiet zu vertiefen, um die Aufrechterhaltung des Friedens zu fördern und die Bedingungen der Stabilität im Donauraum zu verbeſſern. Hinſichtlich der Beziehungen mit Ungarn haben die beiden Außenminiſter die ſich aus den kürzlichen Geſchehniſſen ergebende Lage überprüft und mit Be⸗ friedigung feſtgeſtellt, daß ſie den Weg für neue nütz⸗ liche Verſtändigung zwiſchen den beiden Regierun⸗ gen in Belgrad und Budapeſt ergebe. Jugoſlawien hat ſeine Intereſſen erkannt Staatsbeſuch des Prinzregenten in Rom (Funkmeldung der NM3.) + Rom, 23. April. Die Zuſammenkunft der Außenminiſter Italiens und Jugoſlawiens in Venedig wird von der geſam⸗ ten italieniſchen Sonntagspreſſe in größter Auf⸗ machung als die Bekräftigung und Beſiegelung der italieniſch⸗jugoſlawiſchen Zuſammenarbeit in der Sphäre der Achſenpolitik gewürdigt und feſtgeſtellt, daß die im Rahmen der Einkreiſungspolitik gegen Deutſchland und Italien erfolgten franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Einmiſchungsverſuche in Belgrad erfolglos geblieben ſind. Uebereinſtimmend wird die Herzlich⸗ keit der Begegnung und der Beſprechungen der bei⸗ den Außenminiſter hervorgehoben und betont, daß Belgrad trotz der Einflüſterungen des Auslandes die wirklichen nattonalen Intereſſen Ingofla⸗ wiens klar und ſicher erkannt hat und in Fortſetzung und Vertiefung ſeiner freundſchaftlichen Beziehungen mit Rom und Berlin nunmehr auch zu einer Verſtändigung mit Budapeſt kommen will. Das halbamtliche Sonntagsblatt„Voce Italia“ hält den baldigen Abſchluß eines ungariſch⸗ jugoſlawiſchen Abkommens für wahrſcheinlich, mit dem„die Beziehungen zwiſchen den beiden Donau⸗ ſtaaten auf der klaren Grundlage gegenſeitigen Ver⸗ trauens ſtabiliſiert werden können, was naturgemäß nicht ohne Einfluß auf die Oronung im ganzen Donauraum bleiben würde.“ „Popolo di Roma“ ſpricht von der Möglichkeit, daß Jugoſlawien in abſehbarer Zeit dem Antikomin⸗ ternſyſtem beitreten werde und„Meſſagero“ ſchreibt, zwiſchen den Miniſtern ſei bei ihren Beſprechungen auch das Programm eines Staatsbeſuches des Prinzregenten Paul beim König und Kaiſer Viktor Emanuel III. für den Monat Mai feſtgelegt worden. Das ungariſch-jugoflawiſche Verhällnis Weitere Annäherung EP. Budapeſt, 23. April. Mit den ungariſch⸗jugoſlawiſchen Beziehungen be⸗ ſchäftigt ſich das ungariſche Regierungsorgan„Eſti Uiſag“ in einem Leitartikel im Zuſammenhang mit der Rückkehr des Miniſterpräſidenten Graf Teleki aus Rom. In den römiſchen Beſprechungen, ſo er⸗ klärt das Blatt, habe die ungariſch⸗jugoſlawiſche An⸗ näherung eine Rolle geſpielt. Der gemeinſame Freund Italien habe ſich für eine weitergehende An⸗ näherung zwiſchen Ungarn und Jugoflawien, die für beide Länder notwendig und wichtig ſei, ein⸗ geſetzt. Der herzliche Empfang der ungariſchen Staats⸗ männer auf jugoflawiſchem Boden ſei bereits ein Ergebnis dieſer Beſtrebungen, ein erſter Schritt auf dem Wege zu einer ernſten und auf⸗ richten ungariſch⸗jngoſlawiſchen Freundſchaft. Das Blatt bringt weiter zum Ausdruck, es beſtehe Ausſicht dafür, bereits in den nächſten Tagen Ver⸗ handlungen zwiſchen Jugoſlawien und Ungarn über die baldige Regelung der zwiſchen beiden Ländern noch beſtehenden ungelöſten Fragen aufzunehmen. Fugoſlawiſcher Veſuch in Berlin (Funkmeldung der NM3) + Berlin, 23. April. Der jugoſlawiſche Außenmintſter Cincar⸗Marko⸗ witſch wird am 26. April auf Einladung des Reichs⸗ miniſters des Auswärtigen von Ribbentrop zu einem kurzen informativen Beſuch in der Reichshauptſtadt eintrefſen. V. H. verringert hat. Hhaltſame 2. Seite/ Nummer 184 Montag, 24. April 1939 Die Araber lehnen ab Verſtärkung des Freiheitskampſes in Paläſtinc 40 engliſche Soldaten getötet + Beirut, 23. April. Die in Kairo ausgehandelten angeblich verbeſſer⸗ ten britiſchen Vorſchläge über die Löſung der Palä⸗ ſtinafrage wurden von arabiſcher Seite ver⸗ worfen. Man hat erkannt, daß England nur Zeit gewinnen will, um den Freiheitskampf zu erſticken und keinerlei wirkliche Verbeſſerungen vorgenom⸗ men hat. An die Stelle des gefallenen Freiſcharführers Abdul Rachim iſt Abn Bakr getreten, zum Nach⸗ ſolger von Aref Abdul Razik wurde Hamed Sau⸗ ata ernannt. Die Revolutionstätigkeit in Paläſtina iſt überall wieder aufgelebt. Bei Soued unweit von Jericho wurde unter Führung des Scheich Abdul Datach ein britiſches Militärlager überfallen, wobei vierzig Engländer getötet worden ſind. Gleichzeitig erfolgte ein erfolgreicher Angriff auf fünf jüdiſche Kolonien. In Transjordanien treffen die Freiſchärler größere Vorbereitungen. Bei Ailoun und Tafile werden in den nächſten Tagen Zuſammenſtöße mit Engländern erwartet. Fatomint Generalſiatthaſter von Albanien EP Rom, 23. April Durch königlichen Erlaß iſt der bisherige Ge⸗ Fandte in Tirana, Jacomini di San Savino, zum Generalſtatthalter in Albanien ernannt worden. Jacomini hat ſich während der Vorgänge, die zum Anſchluß Albaniens an Italien führten, große Ver⸗ bienſte erworben. Aus dieſem Anlaß war er bereits in den Rang eines Botſchafters erhoben worden. 8* Der Duce Ehrenbürger aller albaniſchen Städte. Der albaniſche Miniſterrat hat den Duce zum Ehren⸗ Fürger aller albaniſchen Städte und den Grafen Ciano zum Ehrenbürger von Tirana ernannt. Die deulſche Schul-Entwicklung Im Auſtrage des Reichserziehungsminiſterinms Hat das Statiſtiſche Reichsamt eine Erhebung über die Volksſchulen im Deutſchen Reich mit dem Stich⸗ tag des 25. Mai 1938 durchgeführt. Dabei wurden insgeſamt 51 426 Volksſchulen mit 189 312 Schulklaſ⸗ ſen gezählt, an denen von 180 323 hauptamtlich be⸗ ſchäftigten Lehrern 7621220 Schulkinder unterrichtet wurden. Ueber die öffentlichen Volksſchulen wird be⸗ richtet, daß die Zahl der Schulkinder ſich von 7 758 000 im Jahre 1937 auf 7 596 000 in 1938 oder um 2,1 Bemerkenswert iſt das unauf⸗ Vordringen des Gemeinſchaftsgedankens auch in der Schule. Im Berichtsjahr 1938 waren bis zum Stichtag— ſpäter ſind es dann noch mehr geworden— von vorhandenen 51118 öffentlichen Volksſchulen ſchon 17 150 Gemeinſchaftsſchulen, deren Zahl ſich damit gegenüber 1937 um 4709 oder um 37,9 v. H. ſchaftsſchulen ſteigerte. Der Anteil der Gemein⸗ an der Geſamtzahl erhöhte ſich von 24 auf 33,5 v.., ſo daß alſo bereits am Stichtag jede dritte öffentliche Volksſchule eine Gemeinſchafts⸗ ſchule war. Auf mittlere und höhere Schulen ſind Oſtern 1938 von den Volksſchulen 140 141 Schulkinder übergegan⸗ gen. Nach Ableiſtung der Volksſchulpflicht ſind am Ende des Schuljahres 1937/38 insgeſamt 920 209 Schulkinder gegn 945 151 im Vorjahr aus öfſentlichen Bolksſchulen entlaſſen worden. Im Jahre 1938 be⸗ ftanden ferner 308 Privatſchulen mit dem Lehrziel der Volksſchule. Schulkinder und 1063 hauptamtlich beſchäftigte Leh⸗ rer. Ueber 9000 Kinder, die en den Privatſchulen unterrichtet wurden, waren jüdiſch. Sie zählten 1002 Klaſſen, 24783 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Gpaniens nationale Revolulion gehtweiter Franto verteidigt Spantens Rechte— Enge Freundſchaſt mit Portugal Franto in Cordoba dub Cordoba, 23. April. Der ſpaniſche Staatschef Generaliſſimus Franco beſuchte am Samstag Cordoba. Bei ſeiner Fahrt durch die Stadt bildete die Folange⸗Jugend in allen Straßen, die der Caudillo berührte, Spalier. Franco wurde auch in Cordoba 991 der Bevölkerung leb⸗ haft begrüßt und gefeiert. Die Menge brachte immer wieder Hochrufe auf ihn aus. General Franco beſichtigte zunächſt das kürzlich errichtete Sanatorium gegen die Tuberkuloſe und betrat ſodann das Rathaus der Stadt, von deſſen Balkon er eine kurze Anſprache an die Maſſen rich⸗ tete. Er ging zunächſt auf die nationale Revolution Spauiens ein und unterſtrich, daß ſie weitergehe, bis auch dem letzten Spanier geholfen ſei. Für alle Arbeitenden müſſe eine angemeſſene gute Bezahlung erreicht und jegliche Ausbeutung aus⸗ gerottet werden. Spaniens Stellung vor der Außen⸗ welt ſei geſichert, denn eine Million Soldaten habe bezeugt, daß zu ihrer Ueberwindung mindeſtens zwei oder drei andere Millionen erſorderlich ſeien. Spanten ſei friedliebend, aber es müſſe ſich ver⸗ teidigen gegen alle, die ſeine Rechte zu 8 trächtigen trachteten. Franco gedachte ſchließlich beſonders der von den Frauen während des Krieges geleiſteten Arbeit, wo⸗ bei er insbeſondere auf das ſoziale Hilfswerk der Falange, das faſt ausſchließlich von Frauen geleitet wird, hinwies. Spaniens Frauen müßten jetzt die „Königinnen des ſpaniſchen Heims“ werden. General Franco verließ hierauf Cordoba unter den Hochrufen der Bevölkerung zur Rückkehr nach Sevilla. Spanien weiſt Lügen um Tanger ſcharf zurück dub. Burgos, 23. April. Die ſyſtematiſche Kriegshetze der„Demokratien“ läßt auch Spanien nicht aus dem verbrecheriſchen Spiel. Die in Caſablanca er ſcheinende franzöſiſche Preſſe hatte erſt in den letzten Tagen das Gerücht verbreitet, daß Spanien Vorbereitungen treffe, um Tanger militäriſch zu beſetzen. In einer ſehr energiſch gehaltenen Note weiſt nun das ſpaniſche Außenminiſterium dieſe Gerüchte zurück, da dieſe Tendenzlügen jeglicher Grundlage entbehrten. In der Zone von Spaniſch⸗Marokko ſeien keinerlei militäriſche Veränderungen getroffen worden. Poriugal kein Baſall Englands dub Bilbao, 23. April. Im Rahmen der Anbahnung engerer kultureller Beziehungen zwiſchen Portugal und dem neuen Spanien, der eine Reihe von Vorträgen namhafter Vertreter des Geiſteslebens der beiden Länder dien⸗ ten, ſtellt auch die ſpaniſche Preſſe die Beziehungen zu Portugal in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung. Dabei wird allgemein feſtgeſtellt, daß die Beziehun⸗ gen zwiſchen den beiden Nationen noch nie ſo herz⸗ lich waren, wie ſeit Beginn der ſpaniſchen Erhebung unter Führung Francos. Das kürzlich unterzeich⸗ nete ſpaniſch⸗ portugieſiſche Freundſchaftsabkommen ſei kein leeres Dokument, ſondern der Ausdruck in⸗ nerſter Gefühle. Der„Diario Vasco“ wendet ſich in dieſem Zu⸗ ſammenhang energiſch gegen die Verſuche einer ge⸗ wiſſen ausländiſchen Preſſe, Portugal als von Eng⸗ land abhängig hinzuſtellen. Niemals werde Portu⸗ 9 eine Beeinträchtigung ſeiner Selbſtändigkeit ulden. Die neuen Leiter des Hauplamtes für Volksgeſundheit. Dr. Conti und Or. Blome Dr. Conti auch Reichsärzieführer dub Berlin, 23. April. Die Reichspreſſeſtelle der NSDA gibt lt. NSK— bekannt: Der Führer hat den Partei⸗ genoſſen Dr. Leonardo Conti zum Leiter des Haupt⸗ amtes für Volksgeſundheit(Reichsgeſundheitsführer) und zum Hauptdienſtleiter der NSDA ernannt. Damit iſt Dr. Conti Leiter des NSD⸗Aerztebundes. Des weiteren hat der Führer auf Vorſchlag des Reichsminiſters des Innern den Pg. Dr. Conti gleichzeitig zum Reichsärzteführer berufen. Ferner hat der Führer den Parteigenoſſen Dr. Kurt Blome zum Hauptamtsleiter ernannt. Pg. Dr. Blome iſt ſtellvertretender Leiter des Haupt⸗ amtes für Volksgeſundheit der NSDAP. Die Amtseinführung des Reichsgeſundheits⸗ führers Dr. Leonardo Conti und des ſtellvertreten⸗ den Leiters des Amtes für Volksgeſundheit, Dr. Blome, fand am Samstag im Verbindungsſtab der NSDDaAP in Berlin ſtatt. Der Stellvertreter des Führers nahm die Einführung des Reichsgeſund⸗ heitsführers und des ſtellvertretenden Leiters des Hauptamtes für Volksgeſundheit ſelbſt vor. + Berlin, 23. April. Die im Namen des Führers von bem Reichsmini⸗ ſter des Auswärtigen von Ribbentrop zur Parade nach Berlin eingeladenen ausländiſchen Ehrengäſte Haben in der Mehrzahl Berlin am Samstag wieder 3 en. alle hätten den tieſſten Eindruck von der Größe und Anläßlich des Abendeſſens, das der Reichs⸗ ier des Auswärtigen den ausländiſchen Ehren⸗ gäſten des Führers am Freitagabend zum Abſchluß ihres Berliner Aufenthaltes im Hotel„Kaiſerhof“ gab, begrüßte Reichsaußenminiſter von Ribbentrop 0 ſeine Gäſte auf das herzlichſte und ſprach die Hoff⸗ Rnung aus, daß ihre Eindrücke und Erlebniſſe in Ber⸗ Iin dazu beitragen möchten, die Freundſchaft zwiſchen BDeutſchland und den hier vertretenen Ländern zu Wtielen. Für die ausländiſchen Ehrengäſte dankte der Prä⸗ ndent des ungariſchen Abgeordnetenhauſes von — Daranyi, dem Reichsaußenminiſter, daß er ihnen unvergeßliche Erlebnis vermittelt habe, dem Führer die Glückwünſche anläßlich ſeines 50. Ge⸗ Purtstages perſönlich ausſprechen zu können. Sie der Macht Deutſchlands in den Tagen ihres Aufent⸗ haltes in der Reichshauptſtadt gewonnen. Sie hätten den Führer als den Schöpfer einer gewaltigen neuen Wehrmacht, als den Verkör⸗ perer eines edlen Kunſtgedankens und als den Geſtalter eines neuen Deutſchen Reiches geſehen und wünſchten von Herzen, daß die aufbauende tigkeit und des Weltfriedens auch in Zukunft pvollen Erfolg haben möge. Dank des Jührers lͤe ele Geburketarszückwünſche dnb Berlin, 23. April. Der Führer gibt bekannt: Zu meinem 50. Ge⸗ burtstag ſind mir aus allen Kreiſen des deutſchen kes und des dentſchen Volkstums im Auslande unzählige Glückwünſche und andere Zeichen des Ge⸗ denkens zugegangen. Da es mir bei der Fülle der Glückwünſche und Geſchenke unmöglich iſt, zerem einzelnen bafür zn Tätigkeit Adolf Hitlers im Intereſſe der Gerech⸗ Abſchied der Gebuttstagsgä iſte Daranyi dankt namens der ausländiſchen Miſſionen dauken, bitte ich alle Volksgenoſſen, die meiner ge⸗ dacht haben, auf dieſem Weg meinen tiefgeſühlten Dank eutgegenzunehmen. Schon am frühen Morgen ſtanden Tauſende von Menſchen vor der Reichskanzlei, um dem Führer zu Auch die Kleinſten waren bell Sekke Bilb⸗Bentdale, iſt Dr. Contis Name in Sportkreiſen weit Mit der Bezeichnung„Reichsärzteführer“ ſei die Tätigkeit und das Arbeitsfeld des verſtorbenen Par⸗ teigenoſſen Dr. Wagner nur viel zu eng umriſſen ge⸗ weſen. Der Begriff Reichsgeſundheitsführung könne eher das Arbeitsfeld Dr. Wagners und damit nun⸗ mehr auch ſeines Nachfolgers kennzeichnen. Was Dr. Wagner in der kurzen Zeit ſeines Wirkens erreicht habe, ſei bewundernswert und erſtaunlich; dennoch aber ſtehe die nationalſozialiſtiſche Arbeit auf dem Gebiet der Volksgeſundheit ebenſo wie allen anderen Gebieten erſt am Anfang. 0¹ Dr. Conti Aerztlicher Betreuer Horſt Weſſels Der Reichsgeſundheitsführer, Hauptleiter Dr. Leonardo Conti, wurde am 24. Auguſt 1900 als Sohn deutſcher Eltern in Lugano geboren. Dr. Conti be⸗ ſuchte das Gymnaſium in Berlin und kam im Som⸗ mer 1918 nach beſtandenem Notabitur als Freiwilli⸗ ger zum Militärdienſt, wurde aber inſolge des Aus⸗ bruches der Novemberrevolte nicht mehr an der Front eingeſetzt. In den Kämpfen der Revolutions⸗ zeit, beim Spartakusaufſtand, beim Kapp⸗Putſch uſw. ſtand Dr. Conti als nationaler Student ſtets in vor⸗ derſter Front. Er ſchloß ſein Medizinſtudium 1924 durch die Promotion ab. 1925 ließ er ſich in Mün⸗ chen nieder, um dann 1927 erneut nach Berlin über⸗ zuſiedeln. Dr. Conti, der bereits 1923 in Erlangen SA⸗ Mann war, trat 1927 in Berlin in die NSDAP ein und wurde dort der Organiſator des SA⸗Sanitäts⸗ weſens. Später trat Dr. Conti zur/ über, wo er heute den Dienſtgrad eines Brigadeführers innehat. Er iſt dann Gründer der Gauorganiſation Berlin des NSꝰD⸗Aerztebundes geworden und ſeitdem ohne Unterbrechung deren Leiter. vollſten Erlebniſſen der Kampfzeit gehört die ärzt⸗ liche Betreuung, die er dem ſchwer verwundeten Horſt Weſſel angedeihen laſſen konnte. Im Februar 1933 wurde Dr. Conti durch Mini⸗ ſterpräſtdent Göring ins Preußiſche Miniſterium des Innern zur ehrenamtlichen Tätigkeit berufen, im April 1933 wurde er Miniſterialrat. Im Jahre 1936 wurde er dann zum Stadtmedizinalrat von Berlin berufen. Ueber ſeine amtsärztliche Tätigkeit hinaus bekannt geworden durch die Leitung des Geſundheitsdienſtes bei den Olympiſchen Spielen 1936. Dr. Conti iſt Gauamtsleiter für Volksgeſundheit im Gau Berlin und Mitglied des Preußiſchen Staatsrates. Er iſt Träger des Goldenen Ehren⸗ zeichens der Partei und des e Gauehren⸗ zeichens von Berlin. Hanptamtslelter Dr. Kurt Blome wurde am 31. Januar 1894 in Bieleſeld geboren. Er ſtudierte in Göttingen, Gießen und Münſter Me⸗ dizin und rückte im Auguſt 1914 ins Feld. Bis zu ſeiner letzten Verwundung im Oktober 1918 ſtand Dr. Blome als Offizier— fünfmal verwundet und u. a. mit dem EK l. Klaſſe und dem Goldenen Ver⸗ wundetenabzeichen ausgezeichnet— ohne Unter⸗ brechung an der Front. 1920 legte Dr. Blome das mediziniſche Staats⸗ examen ab. Er nahm am Kapp⸗Putſch aktiv teil und wurde dabei erneut ſchwer verwundet. Als er 1923 als Mitglied der NSDApP nach dem 9. November auf Veranlaſſung der roten Regierung ſeine Stel⸗ lung als Aſſiſtenzarzt der Roſtocker Univerſitäts⸗ Hautklinik verlaſſen mußte, ließ er ſich als Facharzt in Roſtock nieder. Im Februar 1924 zog Dr. Blome als völkiſcher Abgeordneter in den Mecklenburg⸗ Schwerinſchen Landtag ein. Nach ſeinem Wiederein⸗ tritt in die NSDAp wurde Dr. Blome Gauobmann des NSdD⸗Aerztebundes für Mecklenburg⸗Lübeck, ſpäter Leiter der Geſamtſchulung des Aerzte⸗ Lundes. Zu Dr. Contis wert⸗ Neue Billigkeitsmaßnahmen bei der Grunoſtener Bei Eigenheimen und nuubebauten Grundſtücken Ndz Berlin, 23. April. Die Richtlinien für Billigkeitsmaßnahmen auf dem Gebiet der Grundſteuer ſind vom Reichsfinanz⸗ miniſter gemeinſam mit dem Reichsinnenminiſter neu gefaßt worden. Wenn auch im weſentlichen die bisherigen Weiſungen unverändert übernommen wurden, ſo ſind doch einige Ergänzungen, die ins⸗ beſondere von Eigenheimbeſitzern und Beſitzern von unbebanten Grundſtücken begrüßt werden, erwäh⸗ nenswert. Zunächſt ſind die Grenzen für die zumut⸗ baren Belaſtungserhöhungen aus Anlaß der Umſtellung der Grundſteuer geändert worden. Sie betragen jetzt bei einem Hebeſatz bis 100 v. H. in Gemeinden bis 25000 Einwohner 75 v.., bis eine Million Einwohner 100 v.., bei einem Hebe⸗ ſatz von 100 bis 150 v. H. in den beiden Gemeinden⸗ gruppen 50 und 70 v. H. Bei einem Hebeſatz von 150 bis 200 v. H. beträgt die zumutbare Belaſtungs⸗ erhöhung in Gemeinden bis 25000 Einwohnern 35 v.., bis eine Million Einwohner 50 v. H. und in größeren Gemeinden 70 v. H. Bei einem Hebeſatz von 100 bis 250 v. H. ſind es in den drei Gemeinde⸗ gruppen 25, 40 und 60 v.., bei einem Hebeſatz über 250 p. H. 20, 30 und 50 v. H. Bei land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlichen Betrieben iſt ſtets von einem Satz von 60 v. H. auszugehen. Innerhalb dieſer Grund⸗ ſteuer iſt von einem Steuererlaß von Belaſtungs⸗ erhöhungen abzuſehen. Ob und inwieweit in Ausnahmefällen Belaſtungs⸗ erhöhungen, die unter dieſen Grenzen liegen, erlaſ⸗ ſen werden, liegt im Ermeſſen der Gemeinden. Die neuen Richtlinien bezeichnen ein ſolches Entgegen⸗ kommen insbeſondere alg notwendig gegenüber Grundſtücken, bei denen im Rechnungsjahr 1937 wegen Kriſenmieten erheblicher Steuererlaß gewährt wor⸗ den iſt, ferner bei Grundſtücken in großſtädtiſchen Randgebieten, die höher bewertet ſind als in der In⸗ nenſtadt, und ſchließlich gegenüber gewerblichen oder land⸗ und ſorſtwirtſchaftlichen Betrieben kleinen und mittleren Umfangs. Bei eigenbenutzten Wohngrunbſtücken gelten die Grenzen für die zumutbare Belaſtungserhöhung nicht. Hier wird die Belaſtungserhöhung erlaſſen, wenn ſie dem Steuerſchuldner nach ſeiner wirtſchaft⸗ lichen Lage nicht zugemutet werden kann. Bei die⸗ ſer Prüfung darf die Frage deg Zumutbaren nach den neuen Richtlinien nicht unter Berückſichtigung der Fürſorgerichtſätze oder ähnlicher Maßſtäbe be⸗ urteilt werden. Eine unverhältnismäßig hohe Be⸗ laſtung des Steuerſchuldners iſt allgemein anzuneh⸗ men, wenn die Belaſtung je nach Lage der Verhält⸗ niſſe 20 bis 30 v. H. der geſamten Einkünfte bean⸗ ſprucht. Die Vermögensverhältniſſe ſind bei der Prüfung zu berückſichtigen. Wohlwollende Behand⸗ lung wird beſonders bei den kleineren und mittle⸗ ren Einfamilienhäuſern empfohlen. Schließlich ſind von allgemeinem ZIntereſſe die Vergünſtigungen für unbebaute Grundſtücke. Im Intereſſe der Ernährungswirtſchaft wird eine weit⸗ gehende Begünſtigung der Kleingarten⸗Landgrund⸗ ſtücke als erwünſcht bezeichnet. Das gleiche gilt bei unbebauten Grundſtücken, die der Eigentümer ſelbſt, iedoch nicht des Erwerbs wegen, als Gartenland be⸗ nutzt. Auch bei anderen unbebauten Grundſtücken kann die Einziehung der vollen Grundſteuer zu einer unerträglichen Belaſtung des Steuerſchuldners führen, beſonders dann, wenn der Grundbeſitz keine gewinnſüchtige Kapitalanlage bildet und zur Zeit zu keinem angemeſſenen Preis verkauft oder aus zwingenden Gründen noch nicht bebaut werden kann. In derartigen Fällen haben die Gemeinden die Steuer ſoweit zu erlaſſen, daß dem Steuerſchuld⸗ ner nach ſeiner wirtſchaftlichen Lage die Aufbringung der Steuer zugemutet werden kann. Die neuen Beſtimmungen gelten ab 1 April 1939, können aber mit Ausnahme der Grenzen für die zumutbaren Belaſtungserhöhungen auch noch rück⸗ wirkend für 1938 angewendet werden. Ertoſcioſe cheneſijche Offenübe Bisherige Angriſſe zurückgeſchlagen— Große Verluſte für den Angreifer dnb. Schanghai, 23. April. Die chineſiſche Apriloffenſive mit ihren Brenn⸗ punkten in der Nähe von Kanton im Süden, Nan⸗ tſchang in Mittelchina und Kaifeng ſowie Süsd⸗ Schanſi im Norden, iſt nach japaniſchen Meldungen mit ſchweren Verluſten für die Angreiſer zuſammen⸗ gebrochen. Gegen Kauton hatten die Chineſen ſechs Diviſio⸗ nen angeſetzt, die in viertägiger Schlacht in dem durch ſtändigen Regen aufgeweichten Gelände, das keinen Einſatz motoriſierter Einheiten geſtattete, auf ihre Ausgangsſtellungen zurückgeſchlagen wurden. In Mittelchina ſind die Japaner der chineſiſchen Offenſive mit Vorſtoß auf Nantſchang zuvorgekommen. Im Norden iſt es den chineſiſchen Truppen mehrmals ge⸗ lungen, in Kaifeng einzudringen, ſie mußten aber im Nahbampf jedesmal das Feld räumen, während die in Süd⸗Schanſi kämpfenden Guerillas, unterſtützt von mehreren chineſiſchen Provinzialdiviſionen, die den überquerten, kleinere Erfolge buchen konn⸗ en. Während die japaniſchen Militärs die chineſiſche Offenſive als zuſammengebrochen anſehen, behauptet die chineſiſche Armeeführung, daß die bisherigen Kampfhandlungen nur der Auftakt zu der großen Offenſive geweſen ſeien, für die gute Diviſionen noch zurückgehalten wurden. 300ͤ0 ͤ0TGPPT———————TXTTT————— Hauptſcheittietter und für Politik. Dr Atete Win banez . V. Dr. Fritz Bode Stellvertreter des——— und verantwortlich für Theater, Wiſlenſchaft und Unterhaltung: Cari Oune Giſenbart.— Han⸗ delsteil: t. V. W Mallec.— Vekaler Teil Dr Fritz Hammes. — 88 Wilo Malter.— Südweſlderuſche Umſchau, Gexicht und Bilderdienſt: Cur' Wilbe gennel(ämeliche in Mannheim. Schriftiettung in Berlim: Dr. E. 8. Schafer. Beriin. Südroeſlkorſo 60. Fuür unbertangte Betträce keine Gewähr.— Rückſendung mme del Ruckporto Herausgeber, Drucker and Berieger: Neue Mammbeimer geittang Dr Frie Bode& Co. Mannbeim. R 1.—6. Verantwortlich 926—5 igen und geichäfttiche Mietellungen a u d dannheim. ur Oreisliſte Nr 9 güttig. Die Antelhen der 92 usgabe A Abend and& Miteag erſcheinen dteis. teitig en der Ausgabe 8 Ausgabe Mittag äber 10 500 Ausgabe& Abend äber 9 500 Ausgabe B übet 11 000 Geſamt⸗D⸗A. Mouat März über 21 500 * Montag, 24. April 1939 Neue Mannheimer Zeitung7 Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 184 Die Siadiseite Mannheim, 24. April. 2— Sehr aprilgemäß Launenhaftes Wetter am Wochenende Schließlich kann man vom April nicht verlangen, daß er ganz auf ſeine Rechte verzichtet und ſich in aller Sittſamkeit ohne ſeine klaſſiſche Launenhaftig⸗ keit zeigt. Einmal mußte es alſo kommen und man war, da Rundfunk, Zeitungen und Barometer ja ſchon gelinde vorbereitet hatten, nicht erſtaunt, als am Sonntagmorgen die Sonne ſich hinter den Wol⸗ ken hielt. Dieſe Wolken zeigten dabei noch ein ganz bedrohliches Geſicht und wenn man nicht auf den ſtarken Wind vertraut hätte, der ſie am Himmel ent⸗ langpeitſchte, ſo hätte man ſich gleich mit einem Schnürlregen abfinden müſſen. So aber war der Sonntag wie geſagt nur launiſch, aber nicht gerade bösortig. Die Sonne gab hin und wieder kurze Gaſtſpiele, auch das Thermometer ſank nicht allzu⸗ ſehr, ſo daß unſere liebe Frauen getroſt die bereit⸗ gelegten Frühlingskoſtüme anlegen konnten. Aller⸗ dings: am Mittag gab es hier und da doch noch einen kurzfriſtigen Regenguß, was für die Blumenpracht der neuen Damenhüte nicht gerade vorteilhaft war. Auch die Wanderer zu Fuß und zu Waſſer lie⸗ ßen ſich nicht zurückhalten. Heidelberg und die Pfalz waren ihre Ziele und die Ruderer und Padoler tummelten ſich frohgemut auf Neckar und Rhein. Etwas weniger erfreut waren die„Sonnenanbeter“, die ſich ſchon im Strandbad wieder niederzulaſſen gedachten. Bei den Stipyiſiten des Geſtirns, kamen ſie nicht auf ihre Rechnung, ſo daß da oͤraußen am Sonntag ziemlich Ruhe herrſchte, abgeſehen von den zahlreichen Waldparkbeſuchern die ſich einen warmen Sonntagsnachmittagkaffee geſtatteten. Am Rhein ſah man natürlich in aller Herrgottsfrühe bereits die zünftigen Angler. Für ſie war das Wetter ſchon eher etwas. Im übrigen ſtand Mannheim am Sonntag, zumindeſt was den ſportlichen Teil unſerer Bevöl⸗ kerung anbetraf, ganz im Zeichen des großen Fuß⸗ ballereigniſſes. Und da konnte Wetter kommen wie es wollte, das Spiel ließ man ſich nicht entgehen. Admira Wien kann man ſchließlich nicht jeden Tag ſehen und ſelbſt Leute die noch nie ein Ligaſpiel ſahen— ſolche gibt es wirklich noch— machten ſich auf die Beine um dieſen Großkampf zu betrachten. Das Fußballfieber befällt oft auch ſolche Menſchen, die ſich dagegen immun glauben g. Der vorletzte Vortrag im Schulungslehrgang für Betriebsobmänner uſw. behandelt„Die Idee der Raſſe als Grundlage unſerer Weltanſchauung“. Es ſpricht Prof. Dr. Stein im Harmonieſaal. Der Schlußvortrag iſt am 8. Mai. Am Sonntagmittag gegen Lichtmaſt geyrallt: Schweres Omnibusunglück in Rheinau Politiſche Leiter aus Hockenheim und Reilingen im Fahrzeug— Ein Todes⸗ opfer, 14 leichtere und ſechs Schwerverletzte Am Sonntagmittag gegen 12.30 Uhr ereignete ſich in Rheinau an der Ecke Rheinauer Straße—Heuweg ein ſolgenſchweres Omnibus⸗ unglück. Dreißig politiſche Leiter, die in Mannheim zu einer Beſichtigung geweſen waren und ſich auf der Rück⸗ fahrt nach ihrem Heimatorten Hockenheim und Rei⸗ lingen befanden, fuhren in einem in Reilingen ſtatio⸗ nierten Privatautobus über die Rheinauer Straße, als infolge der zu dieſer Zeit durch einen heftigen Regenguß ſchlüpfrig gewordenen Pflaſters das Fahrzeug ins Schleudern geriet und mit gewaltiger Wucht gegen einen unglücklicher⸗ weiſe dort dicht an der rechten Straßenſeite ſtehenden ſchweren eiſernen Lichtmaſt auf⸗ prallte. Die Folgen dieſes Zuſammenſtoßes war grauen⸗ haft. Der Omnibus wurde auf der linken Seite völlig zerſtört, die Seiten wand aufgeſchlitzt, die Sitzpolſter durcheinander geſchleudert und da⸗ durch die Inſaſſen auf ſchwerſte in Mitleidenſchaft gezogen. Von der Gewalt des Aufpralls kann man ſich einen Begriff machen, wenn man ſich vorſtellt, daß die linke Tür des Führerſitzes ungefähr in der Mitte der Wagenlänge zwiſchen dem Autobus und dem Lichtmaſt eingeklemmt war. Mehrere ſofort herbeieilende Rheinauer Ein⸗ wohner befreiten die Inſaſſen des Wagens, wobei von zwei inzwiſchen ebenfalls herbei⸗ gekommenen Aerzten feſtgeſtellt wurde, daß 20 Perſonen verletzt worden waren. Unter ihnen waren 6 Schwerverletzte zu verzeichnen. Bei einem Verletzten mußte feſtgeſtellt werden, daß er wohl nur noch wenige Minuten zu leben haben würde. Tatſächlich ſtarb der Unglückliche auch unge⸗ fähr eine halbe Stunde nach dem Unfall. Die übri⸗ gen Verletzten wurden ſofort in Mannheimer Krankenhäuſer überwieſen, vornehmlich in das Städtiſche Krankenhaus. Bei dem tödlich Verletzten handelt es ſich um den 31jährigen Verwaltungsinſpektor Hermann Hoffmann aus Hockenheim. Der Getötete hinterläßt Frau und Kind. Der wie öͤurch ein Wunder unverletzt gebliebene Kraftwagenführer gab an, daß er nicht mehr in der Lage war, den Wagen abzufangen. Der verunglückte Omnibus gleicht einem Trümmer⸗ haufen. Die ganze linke Seite des Fahrzeuges iſt reſtlos aufgeriſſen. Es beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß der Wagen zuerſt mit der linken Eckſeite des Führergehäuſes gegen den Lichtmaſt anſchlug. Die Polizei war ſofort an der Unfallſtelle. Nachdem fie für den Abtransport der Verwundeten geſorgt hatte, benachrichtigte ſie ſofort die Feuerlöſchpolizei, damit die ziemlich verkehrsreiche Straße wieder frei wurde. Die Feuerlöſchpolizei hatte ziemlich Arbeit mit dem zerſtörten Fahrzeug. Die linke Seitenwand konnte zwar mit wenigen Handgriffen bereits abgeriſſen werden, auch die Polſter waren derart gelockert, daß man ſie leicht herausnehmen und auf den Raſen der Böſchung legen konnte, aber dafür erforderte die Zurſeitebringung des ſchweren Autobuſſes erhebliche Arbeit. Zu der Frage, wodurch die meiſten Verletzungen der Omnibusinſaſſen entſtanden ſind, kann nach bis⸗ herigen Feſtſtellungen geſagt werden, daß das reich⸗ lich vorhandene Glas des als Ausſichtswagen gebau⸗ ten Omnibuſſes einen großen Teil der Verletzungen hervorgerufen hat. Bekanntlich muß ja bis heute nur das Führerhaus ſplitterfreies Glas beſitzen. Ueber alles weitere, was zu dem Unglück möglicher⸗ weiſe geführt hat, war bis Redaktionsſchluß nichts zu erfahren. * Weitere ſechs ſchwere Verkehrsunfälle Ein Todesopfer, zwei Schwerverletzte Infolge Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich, wie der Polizeibericht vom 23. April mitteilt, im Laufe des Samstag ſechs Ver⸗ kehrsunfälle, wobei drei Perſonen zum Teil ſchwer verletzt und neun Fahrzeuge be⸗ ſchädigt wurden. Zwei der Verletzten fanden Auf⸗ nahme im Städtiſchen Kraukenhaus. Von ihnen iſt der eine alsbald ſeinen ſchweren Verletzun⸗ gen erlegen, während der andere einen ſchweren Schädelbruch erlitten hat. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Wegen der Schuldfrage wurde eine Perſon in das Gefängnis im Schloß eingeliefert. Was iſt Fahrerflucht? Wie das Reichsgericht in einer neuen Verkehrs⸗ entſcheidung ausführt, ſetzt das Vergehen der Fahrer⸗ flucht voraus, daß ſich ein Unfall im Sinne des 87 des Kraftfahrzeuggeſetzes, d. h. ein ſchädigendes Er⸗ eignis zugetragen hat. Der größere oder geringere Umfang des angerichteten Schadens iſt für den äußeren Tatbeſtand des Vergehens der Fahrerflucht ohne Bedeutung. Wer einen Schaden anrich⸗ tet, iſt verpflichtet, dem Geſchädigten die Feſtſtellung ſeines Wagens und ſeiner Perſon zu geſtatten. Dieſer Pflicht wird nicht ſchon dadurch genügt, daß ein Kraftfahrer, der zunächſt flieht, ſchließlich aber nach einer länge⸗ ren Verfolgung von dem Geſchädigten geſtellt wird, dieſem nur ſeinen Namen nennt, ohne ſich jedoch durch Vorzeigung ſeiner Ausweispapiere über ſeine Perſon auszuweiſen. Wer ohne genügenden Ausweis über ſeine Perſon und trotz des ſofortigen Widerſpruchs des Ge⸗ ſchädigten losfährt, erfüllt ohne wei⸗ teres den äußeren Tatbeſtand der Fahrerflucht. Zum inneren Tatbeſtand der Fahrerflucht gehört, daß der Betreffende, obwohl er weiß oder mindeſtens damit rechnet, einen Unfall verurſacht zu haben, in der Abſicht weiterfährt, ſich der Feſtſtellung des Fahrzeugs und ſeiner Perſon zu entziehen. Strafrechtlich unbeachtlich iſt es, wenn ein der Fahrerflucht Beſchuldigter annimmt, er mache ſich der Fahrerflucht ſchon deshalb nicht ſchuldig, weil er dem andern ſeinen Namen ange⸗ geben hat. Mannheimer Betriebe werden ausgezeichnet Abſchluß des 2. Leiſtungskampfes der Betriebe In der am Donnerstag, dem 27. April ſtatt⸗ findenden feierlichen Arbeitstagung der Arbeits⸗ kammer Baden in Karlsruhe findet die dies⸗ jährige Auszeichnung der Leiſtungskampf⸗Be⸗ triebe durch den Ganleiter und Reichsſtatthalter ſtatt. Die in Frage kommenden Betriebe wur⸗ den inzwiſchen durch den Gauobmann einge⸗ laden. Dieienigen Betriebe, die für ein Leiſtungsabzeichen vorgeſchlagen wurden werden zunächſt durch den Gauobmann die Auszeichnung„Lobende Anerken⸗ nung“ erhalten, da die Verleihung der Leiſtungsab⸗ zeichen erſt an einem ſpäteren Zeitpunkt ſtattfinden kann. Es iſt erfreulich feſtzuſtellen, daß in Mann⸗ heim eine größere Anzahl Betriebe die Aus⸗ zeichnung des Gauobmannes„Lobende An⸗ erkennung“ erhalten werden. Vorausſichtlich wird auch zum 1. Mai bereits die Auszeichnung „Vorbilölicher Kleinbetriel“ verliehen.— Die Verleihung der Auszeichnungen erfolgt in einer feierlichen Abſchluß⸗Kundgebung der Deutſchen Ax⸗ beitsfront, Kreiswaltung Mannheim, wobei der Kreisobmann den diesjährigen Leiſtungsbericht ab⸗ geben wird. Die Verleihung der ausgeſprochenen Anerkennungen ſowie vor allen Dingen auch die erneuten Beſtätigungen der Gaudiplom⸗Betriebe wird durch den Kreisleiter erfolgen. Der feierliche Abſchluß des Leiſtungs⸗ kampfes der Deutſchen Betriebe findet am Sams⸗ tag, dem 29. April, vormittags 9 Uhr, im Saale der Harmonie, D 2, 6, ſtatt. Die Veröffentlichung der ausgezeichneten Betriebe erfolgt in der.⸗Mai⸗Son⸗ derausgabe der hieſigen Zeitungen. a* Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wur⸗ den drei Perſonen zur Anzeige gebracht.— Infolge Trunkenheit mußte eine Perſon in polizeilichen Gewahrſam genommen werden. a* Das ehem. Feldartillerie⸗Regtment 278 begeht Wiederſehensfeier und Regimentstreffen am 6. und 7. Mai in Mainz im Brauhauskeller„Zum Rad“, Käſt rich 55/57. 0 OCVERSTOIL Aroma und Bekömmlichkeit! Das ind die köſt⸗ lichen Gaben der Sonne, die ſie den Tabaken aue Mazedonien ebenſo beſchert wie den Reben unſerer Heimat. Während aber bei uns die Sonne hüuſig durch Wolken verhüllt bleibt, ſtrahlt ſie aut die mazedonilchen felder oft Wochen hindurch mit unverminderter Kraft. Infolgedeſſen unterliegen die krnten dieſes von Sonnenlicht Seradezu durchglũhten Tabaklandes auch viel geringeren Schwankungen als die Jahrgänge des Weins. Und das iſt zugleich die krklãrung dafür, wes⸗ halb eine echte Mazedonen⸗Zigarette, wie die OVERSTOLZ, ihren Raucher immer wieder erkreut und ihm Jahr für Jahr den gleichen Genuß bereitet. Neue Mannheimer Zeiiung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. April 1990 4. Seite/ Nummer 11: Eine Gefolgſchaft zeigt eine intereſſante Ausſtellung: 1939“ Wie man ſeine Fretzeit wertoll ausfüllen kann: Arbeitende Menſchen aus der Mannheimer Induſtrie zeigen kunſt⸗ handwerkliches und künſtleriſches Können— Großes Intereſſe für die biloneriſche Geſtaltung Die Gefolgſchaft von Bopp& Reuther hat am Samstag eine Ausſtellung„Das Freizeit⸗ ſchaffen 1939“ eröffnet. Die Ausſtellung ſoll vor allem der gegenſeitigen Anregung innerhalb der Gefolgſchaft dienen. So⸗ wohl vergleichsweiſe für die mit den verſchiedenſten Arbeiten vertretenen Gefolgſchaftsmitglieder, wie auch als Anregung für ſolche, die den toten Punkt der Freizeit zur Freizeitgeſtaltung, zum poſitiven Eigenſchaffen hin, noch nicht überwunden haben. Dabei iſt es zunächſt völlig gleichgültig, woran ſich der Einzelne beeindrucken und gefangen nehmen läßt, womit er ſich dann beſchäftigen wird. Das wird ganz von ſeinen Neigungen abhängen, Haupt⸗ ſache iſt, daß er ſich überhaupt einmal zu etwas hin⸗ gezogen fühlt. Damit iſt ſchon viel gewonnen und meiſt macht dieſer Drang vor dem Verſuch zum Eigenſchöpferiſchen nicht halt. Im Weſentlichen ſind Uberkinger Adelheid- Quelle Das berühmte Nierenwasser bewährt, beliebt: Prospekte nostenlos von der Mineraldrunnen à8 Bac Oderkingen ſeine Grenzen dann nur noch in der eigenen Be⸗ gabung gezogen, nicht in den Möglichkeiten ihrer Entwicklung, denn dieſe ſind weit weniger von äuße⸗ ren Dingen abhängig, als häufig angenommen wird. „Iſt die Begabung vorhanden, ſetzt ſie ſich durch, ſei es im konſtruktiven Baſteln, im kunſthandwerklichen oder im künſtleriſchen Geſtalten. Die oben erwähnte Ausſtellung ſpricht dafür eine beredte Sprache. Es bedarf dazu noch nicht einmal der Vergleichsmöglichkeit mit der gleichartigen Ausſtellung, die von der Gefolgſchaft vor zwei Jahren ſchon veranſtaltet wurde. Die gegenſeitige Anregung iſt ebenſo offenkundig, wie andererſeits die Tatſache, daß hochwertige Leiſtungen neben Ar⸗ beiten zu finden ſind, die zwar irgendwie geartete Begabungen erknenen laſſen, aber in Auffaſſung und Technik durchaus noch in den Kinderſchuhen ſtecken. Bei dieſer Beurteilung darf natürlich nicht außer Acht gelaſſen werden, daß die Arbeiten ſämtlich von ſchwer arbei⸗ teuden Meuſchen geſchaffen werden, weshalb dieſe Beurteilung auch keine wertmäß ge, ſondernerne entwicklungsmäßige ſein muß. Ein, wertmäßiges Urteil läßt ſich nur bei fortgeſchrit⸗ tenen Arbeiten fällen, die allerdings in dieſer Aus⸗ ſtellung durchaus nicht fehlen. Daß der Leiſtungsunterſchied in den rein hand⸗ werklichen oder auch Baſtel⸗Arbeiten nicht ſo ſtärk in Erſcheinung tritt, iſt wohl natürlich. Wenn auch auffällt, daß der Werkſtoff der Freizeitbeſchäftigung ſich nur ſelten mit dem der Berufsarbeit deckt, ſo ſtecken in jedem Handwerk doch allgemein gültige Vorausſetzungen, wie etwa Geſchicklichkeit, Auffaſ⸗ ſungsgabe und dergleichen mehr, die die Beſchäfti⸗ gung auch mit anderen Stoffen, als den in der Aus⸗ bildung oder Berufspraxis verarbeiteten, erleich⸗ tern. Dadurch, daß man in ſeiner Freizeit die Wahlfreiheit der Stoffe und der Ausführung hat und ſich meiſt höhere Ziele ſteckt, als dies im Be⸗ rufsleben durch Dritte geſchehen würde. wird dort oft eine Fertigkeit verlangt, die der beruflichen Lei⸗ ſtung nicht nachſteht. Vor allem das konſtruktive Arbeiten wird ange⸗ regt, was einerſeits dem Berufsleben ſehr förderlich iſt, andererſeits oft zu Erfindungen führt und ſeien ſie auch noch ſo kleiner Art. So finden wir beiſpiels⸗ weiſe in der Ausſtellung einen rein mechaniſch arbeitenden Notenwender, der zwar vorläufig noch einige Launen hat, aber ge⸗ rade das Vorgeſagte beſtätigt. Auch das luſtige Kin⸗ der⸗Karuſſell, elektriſch eingerichtet und mit buntem Lichterwechſel, ſpricht dafür und nicht weni⸗ ger das kleine Zuſatzgerät für Kurzwellenempfang, das ein Radiobaſtler zuſammengebaut hat. Aber auch die anderen Arbeiten, ſei es nur der zuſammen⸗ klapphare Nähtiſch, die reizenden Kinderſpielſachen oder ähnliche handwerkliche Gegenſtände, bei denen nicht unweſentliche Erfolge in der Verwertung von Abfallverwertung erzielt wurden. Sie alle deuten ausnahmslos auf den Wunſch nach eigener Geſtaltung hin. So vor allem auch die Handarbeiten, die ſehr ſtark mit ihren unzähligen Möglichkeiten vertreten ſind, oft geſchmacklich ſehr anſprechend. Von hier iſt es dann natürlich nur ein kleiner Schritt zu dem kunſthandwerklichen Schaffen und dem was man daſür angeſehen werden will. Der Unterſchied zwiſchen„Anfängern“ und Fortgeſchrit⸗ tenen iſt hier natürlich ſchon weſentlich größer, ganz abgeſehen von der Geſtaltungskraft des Einzelnen. Vielfältig vor allem ſind hier die gewählten Werk⸗ ſtoffe, ſie ſind oft ausgeſprochen„ausgefallen“. So ſieht man Schmuckdoſen aus Kokosnüſſen poliert, mit geſchmacklich gut entwickelten Füßen und Grif⸗ fen, auch Alabaſter⸗ und Knochenſchnitzereien, wenn auch beiſpielsweiſe der Gott der Liebe. reliefmäßig herausgeſchnitzt aus einem ausgehölten toten Kno⸗ chen eigenartig berührt. Sehr beachtlich anderer⸗ ſeits iſt aber beiſpielsweiſe auch die in ihrer Farb⸗ gebung gobelinartig wirkende Stickerei eines Ge⸗ folgſchaftmitgliedes. Einen verhältnismäßig breiten Raum nimmt die bildneriſche Geſtaltung, ſei es als Zeich⸗ nung, Aquarell, Plaſtik oder auch in Oel ein. Hier iſt auffallend und erfreulich das offenſichtlich ſtarke Eingehen auf die Heimatmotive. Dem künſt⸗ lexiſchen Wert nach darf dabei die Tatſache, daß man⸗ cher vielleicht über ſeinen Heimatkreis nur ſchwer hinauskommt, weitgehend außer Acht gelaſſen wer⸗ den, denn hier entſcheidet nur die Tiefe des Erfaſ⸗ ſens und deſſen Ueberſetzung in die gewählte Kunſt⸗ form. Daß natürlich hier in den künſtleriſchen Ar⸗ beiten die Unterſchiede recht kraß ſind, iſt nicht ver⸗ wunderlich, denn hier ſind natürlich auch die Gren⸗ zen der Begabung des einzelnen weit ſichtbarer als etwa im Hanowerklichen oder auch Kunſthandwerk⸗ lichen. Immerhin ſieht man unter den Arbeiten ſolche von erſtaunlicher Reife, ſo etwa einige Aquarelle, auch die lebensgroße, den Ausſtellungsraum beherrſchende Plaſtik eines Eiſen⸗ gießers darf hier genannt werden. Abſchließend darf man wohl ſagen, daß mit die⸗ ſer Ausſtellung die Freizeitgeſtaltung der Arbeits⸗ kameraden ſehr weſentliche Anregungen er⸗ hält, nicht zuletzt zugunſten des Berufsſchaffens und daß es erfreulich wäre, wenn dieſe Ausſtellungen öfter zu ſinden wären. W. A. Gengenbach. mmee Am Sonntagmorgen im Herzogenriedpark: Ahppell der politiſchen Leiter ** 9*—L 1100 Mann beſichtigte der ſtellbertretende Gauleiter— Reichsorganiſalione · leiter Dr. Ley kommt am 6. Mai nach Heidelberg „Eine gehörig friſche Briſe wehte heute morgen über die gutgewachſene Grasnarbe der großen Wieſe des Herzogenriedparks. Auf ihr boten ſich von 9 bis nach 12 Uhr eindrucksvolle Bilder wohl⸗ diſziplinierter und gutausgerichteter Formationen. Genan 1109 politiſche Leiter aus dem ganzen Kreis Maunheim der NSDApP traten an, gegliedert in —— Feierſtunde am Induſtriehaſen: Borbildliche Sorge für le ſuchlichen Rachwuchs Einweihung der Lehrlingswerkſtätte einer Maſchinenfabrik Feſtliche Marſchweiſen des Muſikzuges der SA⸗ Stanöarte 17t unter Stabführung von Sturm⸗ hauptführer Homann⸗Webau umrahmten den Be⸗ triebsappell der Maſchinenfabrik Fr. Auguſt Neidig Söhne im Induſtriehafen. Anlaß war die Einweihung der neuen, prächtig eingeteilten und eingerichteten Lehrlings ⸗ Werkſtätte. Die Feier wurde auf die letzte Arbeitsſtunde am Sams⸗ tagnachmittag gelegt. Der Betriebsobmann eröff⸗ nete den Appell mit einer Parallele zwiſchen dem Frühlingsſonnenſchein, der über der Feier lag, und den frohen Geſichtern der Jugend. Dann ging die Fahne der H am Maſt hoch, gehörig im Früh⸗ lingsſturm kniſternd, daß der Lautſprecher kaum fe zur Ruhe kam. Kamerad Hugger ließ den Vor⸗ ſpruch erklingen, und dann wandte ſich der Betriebsführer Neidig an Gäſte, Brüder und Arbeitskameraden. grüßte als Vertreter des Kreisobmannes den Pg. Wandres, ferner Pg. Weber von der Kreisfugend⸗ waltung, den Ortsgruppenführer vom Erlenhof und den Propagandaleiter, Sundikus Dr. Krieger von der Induſtrie⸗ und Handelskammer, den Vertreter des Arbeitsamtes, den Hausarchitekten, die Kame⸗ raden des SA⸗Muſikzuges uſw. Dann gedathte der Betriebsführer des 20. April. Des Redner dankte denen, die die ſchmuücke Lehr⸗ lingswerkſtätte erbauen halfen, ſeinen Brüdern, dem Betriebsleiter, dem Ausbildungsreſerenten, den Lehrmeiſtern, den braven Schloſſern. die an der Weſtbefeſtigung Dienſt getan haben, und dem Archi⸗ tekten. In ſechs Wochen ſei das Gelände mit 300 Geviertmetern Fläche gebaut worden; davon eüt⸗ fallen 175 Geviertmeter auf die eigentliche Lehr⸗ werkſtätte, je 55 Geviertmeter auf den blitzblanken Aufenthaltsraum und den Umkleideraum, der Reſt auf Meiſterbüro und Magazin. Für das körper⸗ liche Wohl ſorge der Meiſter, für das geiſtige be⸗ komme er die Richtlinien von der DAßF. und ande⸗ Er be⸗ ren Stellen. Er, der Redner, ringe als Betriebs⸗ führer perſönlich um die Seele eines jeden einzelnen ſeiner Arbeitskameraden und werde nicht ruhen, noch raſten, bis er ſich ſagen könne:„Ich glaube ich habe meine Pflicht erfüllt!“ Er verſprach, weiter zu arbeiten in heißer Liebe und Verehrung zu un⸗ ſerem Führer und zu unſerem Vaterlande. Anſchließend verpflichtete der Sachbearbeiter für Lehrlingsangelegenheiten, Dr. Herz, die Lehrlinge feierlich auf die Firma und würdigte kurz die Grundſätze der Berufserzie⸗ hung, die den ganzen Menſchen erfaßt. Metallwerker wollen die einen werden, techniſche Zeichner die an⸗ deren, und Kaufleute die dritte Gruppe. Den Reprä⸗ ſentanten der Lehrlinge reichte Dr. Herz ſymboliſch die Hand, verpflichtete ſie für das Werk und meldete ihre Aufnahme dem Betriebsführer. Nach einer Mu⸗ ſikeinlage ſprachen Pg. Wandres als Leiter des Amtes Berufserziehung Kreis Mannheim, weiter Dr. Krieger für die Induſtrie und Handelskam⸗ mer und der Vertreter des Arbeitsamtes. Für alle ihre Grüße und Wünſche dankte der Betriebsführer im Schlußwort hewegt und wandte ſich aucb ay die Eltern der Lehrlinge. Er gedachte des Führers, und daran ſchloſſen ſich die Lieder der Nation. Hinterher beſichtiaten die Gäſte die vorbildliche Lehr⸗ werkſtätte, die alle Maſchinen enthält, die auch im praktiſchen Betrieb benötigt werden, allerdings natürlich dim Umfang und der Art der in der Lehrlingswerkſtätte zu fertigenden Stücke ent⸗ ſprechend, nur mit geringen Arbeitsmaſſen für die einzelnen Arbeitsmaſchinen. Auch das Werk ſelbſt mit dem Kantinenraum wurde beſichtigt. Das Unternehmen lag urſprünglich in der Neckarſtadt und wurde wegen immer größerer Ausdehnung in die Frieſenheimer Straße am 3 3 80* zehn Bereitſchaften von je 100 Mann(uämlich 99 und 1 Bereitſchaſtsführerl), Fahnenblock, Spielmanns⸗ zug und Muſikzug. Zwiſchen Einteilung, Meldungen, Vorbeſichti⸗ gungen und eigentlichem Appell gab es zur Erwär⸗ mung und Lockerung der in der Kühle erſtarrten Glieder Dauerlauf und ähnliche fröhliche Leibes⸗ übungen. Gerade hatte der Kreisleiter ſeine Beſich⸗ tigung beendet, als— genau planmüßig um 11,30 *1— der ſtellvertretende Gauleiter von der Beſichtigung in Heidelberg hier eintraf, und die 1100 politiſchen Leiter begrüßte. Den Bereit⸗ ſchaftsführern übermittelte er die Anordnungen des Gauleiters. Bei der Beſichtigung durch Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Robert Ley wolle man für den Gau im allgemeinen und füx den Kreis Mann⸗ heim im beſonderen ſo abſchneiden, wie es der ſorg⸗ fältigen Vorarbeit entſpreche. Die Beſichtigung iſt inzwiſchen von Sonntag, den 7. Mai, endgültig auf Samstag, den 6. Mai 1939, vorverlegt worden, und zwar zwiſchen 4 und 5 Uhr nachmittags. In den nächſten 14 Tagen werden leiſtungsmäßig und formalmäßig(marſchmäßig!) die Bereitſchaften ausgebildet, und zwar auf der Grundlinie: in Linie zu oͤrei Gliedern zur Beſichtigung und in Sechſerreihen lin Marſchblock!) zum Vorbei⸗ marſch. Die Bereitſchaftsführer müſſen ihre Be⸗ reitſchaft bis zum letzen Mann genau kennen. Die Beanſtandungen bei der Beſichtigung ſind dem Aus⸗ bilder zu melden; es handelt ſich dabei lediglich um die neuen vorſchriftsmäßigen Formen der Mützen und Koppel, die noch nicht überall zur Hand ſein konnten. Die Organiſationsleiter der Ortsgruppen werden für Abhilfe ſorgen. Jede Bereitſchaft, die vom ſtellvertretenden Gauleiter in Begleitung des Kreisleiters be⸗ ſichtigt worden war, konnte ſofort abrücken. Während der Beſichtigung erklang, ſauber und ſchnei⸗ dig geſpielt, der Parademarſch⸗ Die Bereitſchaften waren je nach Körpergröße der Männer eingeteilt, ſo daß die Bereitſchaft Nr. 1 die längſten Marſchierer enthielt. Die meiſten Män⸗ ner gehören hierzulande in die Gruppenklaſſe 160 bis 170 Zentimeter. In Nürnberg hat ſich dem⸗ gegenüber gezeigt, daß uns Süddeutſchen die Weſt⸗ falen und die Rheinländer in der Körperlänge„über“ ſind. Den ſtolzeſten Anblick bot natürlich wie immer der große gewaltige Fahnenblock. Kreismuſikzugführer Eugen Mohr(und Kreisſpiel⸗ mannszugführer Eckert) exerzierte lange Zeit ſeine Männer mit„Zum Parademarſch links mar⸗ ſchiert auf!“,„Marſchordnung formiert!“ u. dͤgl. Die Paradeaufſtellung der Muſiker wird nur durch Zeichengebung befohlen. Aus den gegebenen Inſtruk⸗ tionen beſtätigte ſich uns die eigene Beobachtung, daß es beim Paradeſchritt für den äußeren Eindruck vor vilot“.— Capitol und Scala: allem darauf ankommt, daß der erſte Schritt beſon⸗ ders ſtramm herauskommt. Der erſte Schritt iſt ic auch ſonſt immer von beſonderer Wichtigkeit Zwiſchendurch mußten die großen grünen Be⸗ fehls⸗ und Meldebogen für das Gauorganiſations⸗ amt ausgefüllt werden, auf der Promenadenbank, im heftigſten Frühlingswind, wirklich keine leichte Sache für die Verantwortlichen! Daß alles ſo gut klappte, iſt ſicher der großen Erfahrung der Beteiligten zu danken. Eingeteilt ſind als Marſchblockführer beim Vorbei⸗ marſch Pg. Weickum, und als Marſchblockzugfüh⸗ rer beim Vorbeimarſch Pg. Heintz. Beim An⸗ und Abmarſch zeigte es ſich, daß neben dieſen 1100 Poli⸗ tiſchen Leitern wie meiſt am Sonntagmorgen auch heute ſehr viele SA⸗Kameraden, Männer vom Reichsluſtſchutzbund dienſtlich unterwegs waren, dazu viele Fußballer, Handballer uſw. in aktivem Sportbetrieb. Immer mehr werden wir erfreulicher⸗ weiſe ein Volk in Leibesübungen, das jederzeit freudig bereit und darauf ausgerichtet iſt, jeden Befehl des Führers im Handumdrehen auszuführen. dr. f. h. Förberei Kramer t. 7 75-+7; CI, 7: G 4. 10, Mittelstraße 2¹0 e; Sectenhieimer Strabe——5 Neckarau: Friedrichstraſe 10 Zahlrei che Annahmeste. Rut Hauptladen: 402 10 Ruf Werk: 4142. MANNNREIM Krankenverſicherung für Kriegshinterbliebene Eine gemeinſame Verordnung des Reichsarbeits⸗, Reichsinnen⸗ und Reichsfinanzminiſters bringt eine umfaſſende günſtige Regelung der Krankenverſiche⸗ rung für Kriegshinterbliebene. Sie beſtimmt, daß Hinterbliebene, die eine Rente oder Bei⸗ hilfe auf Grund des Reichsverſorgungsgeſetzes oder der Verſorgungsbeſtimmungen der Kämpfer für die nationale Erhebung beziehen, bei der züſtändigen Orts⸗ oder Landkrankenkaſſe auf der Grundlage einer Verſicherungspflicht zu günſtigen Bedingungen zu verſichern ſind. Die Erfaſſung und Bei⸗ tragserhebung wurde den für die Betreuung der Kriegsopfer zuſtändigen Behörden übertragen. Der Verſicherungsbeitrag wird gemeinſam von den Ver⸗ ſicherten und den Bezirksfürſorgeverbänden auf⸗ gebracht. Das Nähere wird noch beſtimmt werden. Doch wird vorausſichtlich der Pflichtbeitrag der Hinterbliebenen höchſtens.50 Reichsmark monatlich betragen. Die Verordnung tritt a 9 m 1. Juli in SE Kursverlegung. Der Montagskurs in Dentſcher Gym⸗ 55 5 2 findet ab ö 2 1. r in der 2 0 0 2 5 urnhalle der Hans⸗Thoma „Der'ſeweits möntags von 20 bis 22 Uhr in der Turn⸗ halle der Dieſterwegſchüle ſtattgefundene 93 in Febll. Gymnaſtik und Spiele wird ab kommenden Montag, den 24. April, in den Gymnaſtikſaal, Schuſho'ſtraße 4, von 20.30 bis 21.90 Uhr, verleg:.— Am 24. April wird dieſer Kurs ausnahmsweiſe von 19.90—20.30 Uhr durchgeführt. Feudenheim⸗Kinderkurs. Der Kurs für Kinder unter 6 Jahren ſindet wieder donnerstags von 14 bis 15 Uhr, für Kinder über 6 Jahren freitags von 14 bis 15 Uhr ſtatt. reinigt gründlich 8 schonend toffe, Teppiche. Glkarbanstriche Tageolaleucles Montag, 24. April Nationaltheater: 19.90 Uhr„König Richard*, Schau⸗ ſpiel von Shakeſpeare. 5 3 Libelle: 20.30 Uhr Kabaxett und Tanz. Großer Saal der Induſtrie⸗ und Handelskammer, L I. 2: 20.15 Uhr Prof. Dr. Felix Genzmer: te Nibelungen⸗ dichtung in der Eddas 5— Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors, Stadt Baſel: Konzert(Verlängerung Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtilpiele: „Drei Unteroffiziere“.— Alhambra:„Liebe verboten“.— Schauburg:„Die Scheidungs reiſc“— „Drunter und drüber“.— Gloria:„Der Werk⸗ „Der Florentiner Hut“. 5 Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Gebffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum E 7, 20: Geöfinet ven 10—13 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergsei'. Städtiſche Schloßbücherei: Auslethe von 11—18 und 17 dis 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr. 8 Städtiſche Volksbücherei. Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße: Ausleihe: 17 bis 20 Üthr. Leſeſaal geöffnet von 11 bie 13 und 16.30 bie 21 Uhr. Zweigſtelle Möhlbtock. Weidenſtraße 16: Geöffnet von 19 bis 19 Uhr. Linderteſetale: Geöfenet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von 16—20 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpark: Geöffnet von.30—17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: der Dunkelheit geöfinet. Flughafen: Täglich 10—17 Uhr Runoflüge huſtenflüge. Ufa⸗Palaſt: ſtren Palaſt: Bis Eintritt und Keuch⸗ Hinweis Städtiſche Kammerkonzerte. Am Dienstag, 25. Ayril findet in der„Harmonie“ D2, 6, 20 Uhr, das 6 Städtiſche Kammerk onzert ſtatt. Statt des vorgeſehenen Kam⸗ merſängers Schmitt⸗Walter aus Berlin wird Profeſſor Heinz Stadelmann aus Köln die„Winterreiſe“ von Schubert ſingen. Am Flügel begleitet Heinrich Hollreiſer. er bee u, Keptere Ceſee TIRAVER Ci, 8 r reer eee fn cc dern Seite ſiſcht Vetter einen ſtrammen Ball ſicher. Morgen-Ausgabe O1¹ eeeee tag, 24. Kpril 1939 —ͥ—————:—::..—— 7 5 130. JabraaRR BR Mannheim beſiegt Admira Wien Admira Wien verliert im Mannheimer Stadion vor 25000 Zuſchauern:3(:1) BfR Mannheim— Admira Wien:0(:0) Nichts vermag Meiſterſchaftsrunden mehr Auftrieb und Spannung zu verleihen, als wenn es anders kommt als gemeinhin angenommen wurde Das war in beſonders ſcharfer Prägung der Fall in den Kämpfen der Grupyez in der dem offenen, wie dem geheimen Favoriten Admira und BfR unerwartet Bremsklötze in Deſſau und Stuttgart untergeſchoben, ſowie Angleihungen der Spielkräfte erreicht wurden, die der ohnehin als beſonders ſchwer taxierten Gruppe eine Undurchſichtigkeit verliehen, die für den B. April alle Fragen offen ließ. Für feden objektiv eingeſtellten Beobachter des Treffens in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn vor acht Tagen ſtand es feſt, daß der Badiſche Meiſter ohne das Miß⸗ geſchick des Eigentores zum mindeſten um eine Niederlage berumgekommen wäre, während der knappe Ausgang in Deſſau, unter Inbetrachtziehung der Hinausſtellung von Urbanek, wie der zeitweiſen Außergefechtſetzung von Klacl gerade ſo gut härte umgekehrt ſein können. 8332 eMluler. —— DSSeeas Kein Wunder, daß bei der ſo überraſchend eingetretenen verſteiften Geſamtlage der Gruppe eine jener Maſſen⸗ wanderungen in das nun endlich weiter ausgebaute Sta⸗ dion einſetzte, wie ſie eben nur Großkämpfe beſonderer Bedeutung mit ſich bringen. Hatte doh gerade dieſe Begeg⸗ nung das Gewich: einer eventuellen entſchei⸗ denden Wendung für den einen oder anderen der beiden ausſichtsreichſten Partner. Vor etwa 25000 Zuſhauern detreten die Mannſchaften in folgender Aufſtellung das Feld: Admira Wien: Platzer; Schall, Mariſchka; Mirſchitzka, —— Hanreiter; Vogl, Hahnemann, Stoiber, Durſpekt, chilling. BfR Mannheim: Vetter; Konrod, Roßling; Rohr, Hen⸗ ninger, Feth; Spindler, Adam, Lutz, Fuchs, Striebinger. Wer dieſe Formationen nach der Tradition ihrer einzelnen Kämpfer muſterte, den konnte ſchon ein gewiſſes Bangen zonfallen. Dort die Elite großer und größter Trefſen mit wenigen Fungleuten glücklich durchſetzt, hier die Vertretung einer äußerſt ſtabilen Gauleiſtung, die hungrig nach grö⸗ ßeren Ehren Ausſchau bält Der Auftakt dteſes zweifellos bedeutſamſten Kompfes ſämtlicher Grup⸗ pen, dem führende Mänmer der Bewegung, des Staates, der Wehrmacht der Stadt, wie auch des Sportg beiwohnen, ſieht Admira bei leichtem Gegenwind am Anſtoß. Die Soche verrät anfänglich gelaſſene Ruhe beiderſeits. Als mehr Tempo kommt, vergibt Striebinger durch Zaudern eine gute Gelegenheit; der Ball wird ihm abgenommen. Auf ne noch größere, ja geſchickte Chance läßt aber dann Hohne⸗ mann aus, der unbehindert neben das leere Netz ſchießt. Feth rettet dann im kritiſchſten Moment gegen den zum Schuß anſetzenden Schilling. VfR fehlt das entſchloſſene Aus⸗ſich⸗Herausgehen, was den Angriffen den Durchſchlag nimmt; zeitweiſe wird auch zu eng geſpielt. Lutz ſchiet dann nicht herzhaft und placiert genng, Platzer nimmt in ſtoiſcher Ruhe an. Aber nun ſteigt ein pfundiger Pfoſtenſchutz von Striebinger, auf den der Nationolhüter nicht geſaßt war. Eine Handbreit mehr rechts, und es hätte gezündet! Und doch ſchlägt es dann ein: Einen Schuß von Lutz ſchlägt Platzer im Werſen wohl grofartig, aber zu kurz ab, das Leder kommt in der Folge zu Spindler, der raſch entſchloſſen einſchietzt(:). Aburtra läßt den Gegner weiter kommen. VR Geberrſcht die Wiener Hälfte und ein wunderbarer Schuß von Lutz unter die Latte, findet im abweifenden Platzer ſeinen Meiſter. Ein ſtrittiges Tor für VfR wird nicht gegeben. aber der Druck der Mannheimer hält weiter an. Wieder ſtellt Platzer bei einem ſchönen Schuß Adams ſeine Klaſſe heraus. Toktiſch beherrſcht dann Platzer weit herausgehend aber⸗ mols dem aufs Tor ziehenden Striebinger gegenüber die Dage, wie er dann auch aus einem anrollenden Gewühl beraus das Leder holt. Da Abdmira auch weiter auf ſich warten äßt, gehen die Mannheimer mit der reichlich ver⸗ dienten Führung in die Pauſe. Nach Seitenwechſel erwartete man dei dem— dem Berlauf nach allerdings entſchieden zu knappen Spielſtand für Vſc— von Sei⸗ ten Admira eine andere ſpieleriſche wie kämpferiſche Lei⸗ ſtung, wenn ſie ſich ihrem Ruf entſprechend aus der Affäre ziehen ſoll. Aber auch von BfR erwartet man noch mehr Schneid und Herauskehrung ſeines eigentlichen Syſtems. Nach Wiederanſtoß treibt Hahn emann den Ball zu lang, der wenig ſcharfe und unplacierte Schuß wird vom nieder⸗ gehenden Vetter ruhig gehalten. Mannheim diktiert auch weiter das Spielgeſchehen, ſo daß man von den Wienern immer noch enttäuſcht iſt. Vor allem ihr Angriff ſcheint kaum da zu ſein. Er wirkt langſam und ſchwer, mit Aus⸗ nahme der beweglicheren Flügel. Auch die Schüſſe blie⸗ ben aus. Mannheim ſchraubt ſein Eckenverhältnis auf:1; endlich rafft ſich Klacl zu einem zügigen Fernſchuß auk, der aber ſein Ziel verfehlt. Noch immer fehlt das eigent⸗ lich Mitreißende, des im übrigen fairen Kampfes, der außerdem im Zeichen des nun abflauenden Windes ſteht, ſo daß Wien des Bundesgenoſſen des BfR von vor der Pauſe entbehrt. Auch ein Schuß Hahnemanns bat beim aufmerkſamen Vetter kein Glück. Wien wird nun ge⸗ fährlicher, als aber auf Flauke von Spindler Lutz in un⸗ hal⸗barer Manier 29 ſtellt, iſt der Strauß wohl entſchieden. Nachdem Better einen famoſen Kopfkall Durſpekts Kber dte Satte geörückt, kommt nach geraumer Zeit und kurz vor Schkaß Lutz zu einem überraſchenden Fernſchuß, den Platgzer paſſieren laſſen muß. Damit iſt ein in folcher Hohe niemals erwarteter, aber reſtlos verdienter Sieg der Mannheimer gelandet. Admira konnte im ganzen auch bei dieſem zweiten Mannheimer Beſuch nicht überzeugen. Es fehlte die erwartete Selbſtſicherheit eines großen Meiſters, der mit⸗ reißende, befeuernde Zug, der den Gegner ſtehen läßt. Für die zeitweiſe Bedrängnis des jederzeit groß ſpielenden Platzer im Tor, zeichnete wohl das Offenſivſyſtem des Mittelläufers Klacl mit verantwortlich, wie auch das zeitweilig„Am⸗Tor⸗Kleben“ der Verteidigung, die Ausſicht und Bewegungsfreiheit des Nationalhüters hemmte. Schall in der Verteidigung der Aktiveré und Beſſere. Die Läuferreihe— ohne Urbanek— konnte nur im Ank⸗ bauſpiel Klacls und in der Arbeit Hanreiters, der rechts ſtand, befriedigen. Der Sturm blieb das große Rär⸗ ſel. Außer Hahnemann ſah man wenig hervorſtechend⸗ Leiſtungen. So tauchten Durſpekt und Schilling ſtreckenweiſe unter. Stoiber zeigte gute Bedienung der Nebenleute, aber im Schuß fehlte es eben doch, ſo daß nach dieſer Seite eine beſondere Enttäuſchung zu verbuchen iſt. Admira konnte, wie ſchon angedeutet, bei allem techniſchen Können dem wendigen, kampffreudigeren Partner gegen über die hochgeſpannten Erwartungen nicht erfüllen. Peog⸗ lich, daß der Schatten Deſſaus dieſe Begegnung belaſtete. Der Gaumeiſter VfR hat die auf ihn geſetzten Hoff⸗ nungen, trotz ſeiner verhältnismäßig nicht ungehemmten Spielweiſe, nicht enttäuſcht. In alter Zuverläſſigkeit Hin⸗ termannſchaft und Läuferreihe, in der Rohr und Feth große Arbeit leiſteten. Der Sturm wuchs an ſeiner Auf⸗ gabe und ſeinen Erfolgen immer mehr hinauf, um ſchließ⸗ lich doch noch meiſterliche Höhe zu erreichen. Jedenfalls iſt die Poſition der Mannheimer nun weſentlich gefeſtigt, und wird man mit verdoppelter Spannung der Auseinan⸗ derſetzung mit den Stuttgarter Kickers entgegenſehen. Raſpel⸗Düſſeldorf leitete den denkwürdigen Kampf ſehr gut. A. M. Siuttgarter Kickers— 05 Deſſau:2 sch. Stuttgart, B. April.(Eig. Drahtber.) Bei windigem und unfreundlichem Wetter hatten ſich etwa 20000 Zuſchauer in der Adolf⸗Hitler⸗Kampf⸗ bahn eingefunden. Dem Schiedsrichter Wingenfeld⸗ Fulda ſtellten ſich die Mannſchaften in den ange⸗ kündigten Aufſtellungen, Deſſau alſo mit Paul, Kickers wieder ohne Nerz. Deſſau: Müllner: Poppenberg, Henze; Manthey, Gehlert, Weißenborn; Paul, Niemann, Schmeißer, Elze, Kusmirek. Kickers: Deyhle; Voſſeler, Cozza; Förſchler. Ribke, Ruf; Frey, Miller, Conen, Sing, Kipp. Die Gäſte waren ſchon am Samstag früh nach Stuttgart gekommen und hatten Quartier genommen. Die Kickers wählten den ſchrägwehenden Wind zum Bundesgenoſſen und griffen ſofort an. Nach längerem Geplänkel im Deſſauer Strafraum legt Conen den Ball Sing vor. Der Schuß des Halblinken ſteigt über die Latte, dann kommt Frey erſtmals an ſei⸗ nem Bewacher Henze vorbei. Müllner hält den Schuß auf Flanke von Frey. Müllner im Deſſauer Tor hat ſodann Mühe, einen überraſchenden Schuß von Conen abzuklatſchen. Das Deſſauer Tor ſteht unter Druck, aber die Deſſauer Läufer und be⸗ ſonders der linke Verteidiger Henze ſtehen eiſern. Nach einer Viertelſtunde macht ſich Deſſau frei. Die Gäſte haben es durch ihr kluges und raumgreifendes Spiel ſchon jetzt verſtanden, ſich Achtung zu ver⸗ ſchaffen. Einen Kopfball des Linksaußen Kipp im An⸗ ſchluß an die zweite Kickers⸗Ecke hält der Deſſauer Müllner ganz groß. Ein Schuß des Halbrechten Miller ſtreicht am Poſten vorbei. Die Kickers haben zwar mehr vom Spiel, können ſich aber durch die ſtarke Gegenwirkung dennoch nicht wie gewünſcht entfalten. Die Deſſauer Gegenſtöße bleiben ungemein gefährlich. Ein Zuſammenſpiel zwiſchen Sing und Conen beendet der Mittelſtürmer mit feinem Schuß, den aber Müllner ebenſo über⸗ zeugend auf der Linie ſtoppt. Bei den Kickers haben die Halbſtürmer Miller und Sing inzwiſchen die Plätze gewechſelt. Einmal kommt der ſtämmige Deſſauer Mittelſtürmer Schmeißer an ſeinem Be⸗ wacher Ribke vorbei und ſetzt ſeinen zackigen Schuß auf Deyhles Kaſten, den zu parieren dieſer alle Mühe hatte. Erſt zwei Minuten vor der Pauſe gehen die Kickers ſodann überaſchend in Führung. Ein weiter Schlag des Verteidigers Cozza kommt zu Conen, der ſich kräftig einſetzt und ein Mißverſtändnis zwiſchen zwei Deſſauer Deckungsleuten ausnützt und den Ball ins leere Tor einlenkt.:0 für Stuttgart bei Halbzeit. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kommen die Kickers auf der rechten Seite durch. Conen nimmt ein Zuſpiel von Sing auf, ſpurtet und ſchießt un⸗ angriffen ſcharf ein. Eine Minute nach der Pauſe ſteht der Kampf:0 für Kickers. Deſſau kämpft aber unentwegt weiter. Der Rechtsaußen Paul verwan⸗ delt eine Flanke von Kusmirek, aber er ſtand ab⸗ ſeits, der Treffer wird nicht anerkannt. Gleich dar⸗ auf hält Deyhle einen Freiſtoß von Schmeißer famos an der Ecke. Die Deſſauer haben jetzt den Wind im Rücken, und das macht ſich deutlich im Feldſpiel be⸗ merkbar, wenn ſie auch nicht ſo klar dominieren wie vorher Stuttgart. Der Kampf ſteht an Raſſe dem vor acht Tagen gegen Admiva Wien nicht nach. Schmeißer, der ſchußkräftige Mittelſtürmer, iſt wie⸗ derbolt nicht wendig genug, um die Kickers⸗Deckung entſcheidend zu durchſtoßen. Pech hatten die Deſſauer, als Elze aus kurzer Entfernung das Lattenſtück trifft. Eine halbe Stunde iſt vergangen, als ein Handſpiel des rechten Kickers⸗Verteidigers Voſſeler einen Elfmeter für Deſſau ergibt, den Schmeißer unhaltbar flach verwandelt.:1 ſteht das Treffen und noch ſind 15 Minuten zu ſpielen. Der Ausgleich läßt nicht lange auf ſich warten. 13 Minuten vor Schluß ſetzt der Rechtsaußen Paul eine Vorlage von links, umſpielt den entgegeneilenden Deyhle und lenkt den Ball zum:2 ein. Die Deſſauer haben unerhörte Kraftreſerven und übertreffen in dieſem Punkt ganz klar den VſR Mannheim. Jetzt hat der Kickers⸗Sturm jeden Zuſammenhang verloren, die Maſchinerie des Zuſammenſpiels läuft nicht mehr wie gewünſcht. Im Fallen und mit einer Fauſt lenkt Deyhle eine Bombe von Schmeißer zur Ecke. Schon glaubt man eher an einen Deſſauer Enoͤſieg, als an den Ender⸗ folg der Kickers, als Conen nochmals mit einer wei⸗ ten Vorlage kraftvoll und unbehindert auf Deſſaus Tor zielt. Im entſcheidenden Augenblick rutſcht Tor⸗ wart Müllner aus und Conen erzielt den Sieges⸗ treffer. Der Saarbrücker hat damit alle drei Tore in dieſem Kampf für Stuttgarter Kickers er⸗ zielt. Nochmals rettet Deyhle im Kickers Tor den zweiten Punkt für ſeinen Verein, als er beim fünf⸗ ten Deſſauer Eckball trotz Behinderung den Ball noch um den Poſten bringt. Die Deſſauer haben mehr gehalten, als man ſich von ihnen verſprach. Die Deckungsarbeit war bei ihnen beſſer als bei den Kickers, vor allem der linke Verteidiger Henze ſtoppte frei den ganz gefährlichen rechten Flügelſtürmer der Kickers vollkommen ab und machte ihn ſchon nach einer halben Stunde ab⸗ ſolut mutlos. Auch die Läuferreihe der Deſſauer ſtand das Treffen mit größter Bravour durch. Im Angriff waren Schmeißer und der etwas launige Paul die gefährlichſten Leute. Die überragenden Spieler auf Seiten der Kickers waren der Torwart Deyhle und vor allem der ganz große und überaus ſchußfreudig ſpielende Conen. Dagegen war Frey, wie ſchon betont, ein Ausfall, wie man ihn in Stutt⸗ gart ſchon ſeit langem nicht mehr erlebt hat. Ribke kämpfte viel ſicherer als vor acht Tagen. Dennoch hatte er mit dem drahtigen Mittelſtürmer ſeine liebe — * PEPCFP——————TT———— nur bei 10⁰0 Klepper-Karie 0 7. 24 Tel. 51992 Not. Dagegen ſpielte Ruf unter der Form, die er gegen Mannheim gezeigt hatte. Von den Verteidigern brauchte Cozza eine gewiſſe Zeit, bis er mit dem ſchnellen Paul einigermaßen zu Streich kam. Schiedsrichter Wingenfeld⸗Fulda war ein ſicherer und korrekter Leiter. Auf dem Plattenſee führt Ungarn vom.—10. Sept. die diesjährige Europameiſterſchaft der 22⸗Quadratmeter⸗ Klaſſe durch. Es werden ſo viele Wettfahrten geſegelt, als Nationen beteiligt ſind. Wormatia Worms— Vorw. Rſy. Gleiwitz:2 z. Frankenthal, B. April.(Eig. Drahtber.) Der Kampf in der Vorrunde um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft hatte trotz des ſchon am Vor⸗ mittag ſchlechten Wetters immerhiengegen 10 000 Zu⸗ ſchauer in das ſchöne Frankenthaler Stadion gelockt, ein Beweis für die Anziehungskraft dieſer Begeg⸗ nung. Man war beſonders geſpannt auf den Glei⸗ witzer Gegner, dem ein guter Ruf voraus ging, konnte dieſe Mannſchaft doch während der letzten vier Jahre ſtets Gaumeiſter werden, ja ſogar ein⸗ mal die Gruppenmeiſterſchaft erringen. Nicht zuletzt war das Intereſſe auch durch den Sieg der Schleſier im Endſpiel um den Reichsbundpokal geſtärkt, gaben damals doch ſieben Gleiwitzer der ſchleſiſchen Mann⸗ ſchaft Rückgrat und Einheitlichkeit des Spieles. Ge⸗ ſpannt war man hier in unſerer Ecke auch auf die Wormaten, die am letzten Sonntag dem Meiſter Schalke immerhin ſchwer zuſetzten und„nur“ mit 021 geſchlagen wurden. Die vielen tauſend Wormſer wurden von ihrer Mannſchaft auch nicht enttäuſcht. Sie hatte noch Revanche zu nehmen für die beim Vorſpiel erlittene Niederlage von:3. Für Gleiwitz ging es jedoch um mehr als nur um eine Revanche, es ging um die Anwartſchaft auf die noch aus⸗ ſtehende Schalke⸗Begegnung, und— wer weiß, viel⸗ leicht auch ein wenig um den zweiten Gruppen⸗ meiſter. Die Gleiwitzer bereiteten ſich mit aller Sorgfalt auf den zweiten Gegner vor. Bereits am Freitag trafen ſie in Worms ein wo ſie Standquar⸗ tier bezogen. Am Samstag bereits trainierten ſie im Frankenthaler Sportfeld, um ſich mit den Platzver⸗ hältniſſen vertraut zu machen. Glücklicherweiſe ſetzte kurz vor Beginn des Spieles der ſtarke Sturm aus, ſo daß das Wetter immerhin noch recht günſtig war. Die Mannſchaften traten in folgender Aufſtellung an: Wormatia: Schütze Schwind(11/115); Ober⸗ ſchütze Hartmann(10/115; Schütze Kern 9/115: Zim⸗ mermann, Kiefer, Herbert; Freeſe, Lehr, Schütze Eckert(9/115), Pohle, Buſam.— Raſenſport Glei⸗ witz: Nowara; Koppa, Kubus; Wydra, Joſefus, Richter; Plener, Piſchezyk, Wilſchek, Schaletzki(JR 84), Fiſcher. In der erſten Halbzeit hatte Wormatia unzwei⸗ felhaft etwas mehr vom Spiel als die Schleſier, vor allem arbeiteten ſie die größere Zahl von Tor⸗ chancen heraus. Sie kamen auch zum erſten Tor und zwar gab Freeſe zu Eckert, der ſcharf ins Tor ſchoß. Der Ball wurde abgewehrt, Pohle ſchoß von der 16⸗Meter⸗Linie aus dann mit unhaltbarem Flachſchuß zum:0 für ſeine Farben ein, was von den ungezählten Wormſern mit größtem Jubel auf⸗ genommen wurde. Wenig ſpäter aber gin! Schaletzki Hartmann hart an und fiel dann im Kampf mit einem Wormſer Verteidiger zu Boden. Der Schiedsrichter Brodem⸗Duisburg, der eine ſehr gute Partie lieferte, gab einen von den Wormſern als ſehr hart empfundenen Elfmeter, der glatt verwandelt wurde. So hieß es:1, und bei dieſem Ergebnis blieb es bis zur Pauſe, obwohl beide Mannſchaften noch zahlreiche erfolgverſprechende Chancen herausarbeiteten. So gab Piſchezyk kurz vor dem Wormſer Tor einen ſchönen Ball an Plener, der jeoͤoch das Leder hoch über die Latte jagte. Auch Infinenfal-gerfex Piſchezyk verſuchte mit einem Fernſchuß dann ſein Glück. jedoch ohne Erfolg. Bei den Wormſern waren die beiden Außenſtürmer Buſam und Freeſe weit beſſer als am letzten Sonntag. Eine weitere Gelegenheit zum Erſolg bot ſich, als Buſam eine nicht beſſer hinzulegende Flanke herein⸗ gab, die in Bodenhöhe ſcharf am Gleiwitzer Tor vor⸗ beiſtrich. Doch kein Fuß fand ſich, ſie einzulenken⸗ Die zweite Halbzeit brachte trotz zeitweiſer Feld⸗ überlegenheit der Wormaten ein ausgeglicheneres Spiel. Gerade hier zeigte ſich ſehr deutlich die Schwäche der Wormſer: Sie verfügen über keinen durchſchlagenden Sturm und damit kommen wir zur Mannſchaftskritik. Der Südweſtmeiſter lieferte ein aufopferndes Spiel, war jedoch in der Geſamtleiſtung etwas ſchwä⸗ cher als Gleiwitz. Kernſtück war die Hintermann⸗ ſchaft mit den drei Soldaten Schwind, Hartmann und Kern. Für Tormann Schwind und für manchen anderen Klaſſehüter waren die beiden Tore un⸗ haltbar. Kiefer als Mittelläufer war der beſte Mann. Ein Fehler, der ſich ſchwer auswirken kann und auch bei dem Frankfurter Spiel vermerkt wuvde, iſt die unaufmerkſame Deckung der linken Seite, denn der gegneriſche Rechtsaußen ſtand insbeſondere während dͤer erſten Spielhälfte die meiſte Zeit vollkommen rei. In der Fünferreihe gefielen auch Eckert und Pohle am beſten. Sie waren die gefährlichſten Wormſer und Pohle gelang mit einem Tor eine Prachtleiſtung. Gegen die harte Abwehr hatte Eckert einen ſehr ſchweren Stand, ſo daß er ſich kaum durch⸗ zuſetzen vermochte. Gleiwitz zeigte die größere Ruhe und Sicherheit, und verfügte vor allem über eine überdurchſchnittliche Abwehr. Man kann ſagen, daß Mettke, der bisherige erfolgreiche Torhüter(ietzt beim Arbeitsdienſt) durch Nowara reſtlos erſetzt wurde. Ausgezeichnet ſchlugen ſich die beiden Verteidiger Koppa und Kubus, hart, ſicher und doch fair. Techniſch unterſtützte ſie der Stopper⸗Mittelläufer Joſephus. Die Mannſchaft ar⸗ beitete meiſt mit Steilangriffen, die durch ihre Schnelligkeit doppelt gefährlich waren. Ein ſolcher Angriff brachte ſchließlich auch den Erfolg. Auch die⸗ ſes Mal gab Schaletzki, der Gefreite vom Gleiwitzer Inf.⸗Regt., wieder den Ausſchlag. Er war der ge⸗ fährlichſte Mann des Sturms. Ausgezeichnet, wie er ſich eine Viertelſtunde vor Schluß die Flanke von rechts auf der Strafraumlinie mit dem linken Fuß blitzſchnell zurecht legte und mit dem rechten Fuß aus dem Stand unhaltbar einſchoß. Das ſieht man nicht oft. Zuſammengefaßt ſei ge⸗ ſagt, daß dieſes Treffen ein typiſcher Punktekampf war, bei dem alle erlaubte Härte und manchmal etwas mehr von beiden Seiten angewandt wurde. Gleiwitz aber hat durch ſeine einheitlichere, aus⸗ geglichener Mannſchaftsleiſtung den Sieg verdient und auch der Torunterſchied geht vollauf in Ord⸗ nung. Während der Schiedsrichter in der erſten Halb⸗ zeit ſehr zufriedenſtellend arbeitete, überſah er in der zweiten Halbzeit verſchiedene Händevergehen in dem Gleiwitzer Strafraum. ausſchlaggebend fũr die Leiſtungsfãhigkeit des Fahrzeuges! . Seite/ Nummer 184 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 8 Montag, 24. April 1939 Viernheim dicht vor der Meiſterſchaft Abteilung 1 Keuie.— BViernheim 12 eulußheim— Seckenheim:2 Weinbeim— Brühl:0 Vereine Sviele gew. unentſch, verl. Tyre Punkte Amiettia Viernheim 24 14 6 4 67.29 34.14 Serm. Friedrichsfeld23 12 7 4 47.25 31415 Iympia Neulußhein 22 13 4 5 63:38 30.14 FVWeinheim 23 13 4 6 55.25 30.16 Se Käfertal 24 8 9 7 48:49 25.23 7 Mannheim 2¹ 9 5 7 35.36 23:19 98 Seckenheim 23 7 8 8 3⁵.38 2²:4 Phönix Mannheim 22 6 9 7 28:36 2¹ 23 Alemann. Ilvesheim 22 7 6 9 50.54 20˙24 08 Hockenheim 2² 6 5 11 28.47 17:27 V Brühl 2³ 7 2 14 34:43 1630 BfTu Feudenheim 23 6 4 13 40.65 10630 Fortung Heodesheim?2 3 3 16 24:69.35 Hockenheim— Viernheim:2 Alle guten Dinge ſind drei, und ſo konnten die Viern⸗ heimer endlich zum Austrag ihres Spieles in Hockenheim kommen, nachdem die erſte Begegnung vor Monaten be⸗ kanntlich wegen ſchlechter Platzverhältniſſe beim Stand von 12·1 ibgebrochen wurde und die Viernheimer die zweite Reiſe vor Wochen wegen des verhängten Spielverbotes unnötigerweiſe unternommen hatten. Kein Zweifel kann darüber beſtehen, daß es in dieſem Spiel recht boch her⸗ Ring, den beiderſeits ſtand ſozuſagen alles auf dem Sviel, einerſeits Abſtieg, andererſeits Meiſterſchaft, das waren Ugtürlich zwei Pole, die dem Ganzen die eigentliche Würze goben, und ſo konnte man es ſchon verſtehen, daß ſich in die ſtattlichen Zuſchouerzohlen beider Vereine auch die intereſſierten Nachbarſchaften von Neulußheim und Fried⸗ richsfeld eingeſchaltet hatten. Sie alle waren je nach ihrer Einſtellung mit lebhofter Anteilnahme bei der Sache und ſorgten für erhöhte Kampf⸗ ſtimmung, die von Anſang bis Ende alles in ihren Bann zu ſchlagen wußte. Viernheim nahm die Sache natürlih von Anfang an äußerſt ernſt, denn man war ſich darüder im kloren, daß der Sieg, der zugleich auch die Meiſterſchaf: bedentet, keinesfalls leicht gemacht werden würde. Mit Schwung und Elan waren die Mannen um Kiß 1 tüchtig auf dem Damm und konnten am Ende auf Grund ihres entſchloſſenen Einſatzes und ihres doch etwas gereifteren Könnens den Erfolg ſchaffen, ein Erfolg, der um ſo bemer⸗ kenswerter iſt, als die Heſſen damit an ihren letzten Mei⸗ ſterſchaftserfolg anknüpfen konnten, bet einer weit aus⸗ gegliheneren Spitzengruppe als vor Jahresfriſt Die ſpieleriſchen Leiſtungen der Heſſen waren wieder in erſter Linie begründet durch die Stabilität der Abwehr, die in engſter Gemeinſchaft mit der Läuferreihe groß in Fahrt war. Der Angriff dagegen verblaßte etwas, wobei man gebührend in Betracht ziehen muß, daß die Hocken⸗ heimer Läuferreihe und die Hockenheimer Deckung meiſt ein letztes und entſcheidendes Hindernis waren. Sehr gut war bei Hockenbeim in erſter Linie wieder Birkenmeyer, der mit ſeinen Seitenläufern das Spiel gut zu leiten wußte, aber auch Ernſt Hoffmann in der Abwehr hatte einen ausgezeichneten Tag. Schwächer war unbedingt der Angriff, in dem wieder junge Kräfte wohl mit großem Eifer und techniſchem Können, aber noch etwas mangelnder Härte wirkten. Das Spiel ſelbſt war von A bis Z kampſ⸗ betont bart, aber es war frei von unfairen Begleit⸗ erſcheinungen, wofür in erſter Linie der umſichtig leitende Schiedrichter Hoferer(Karlsruhe) ſorgte. Die Tore für Viernheim fielen in der 13. Minute durch Pfennig und in der 15. Minute durch Kiß 3, während der Treſſer der Hockenheimer aus einen Handelſmeter von Birkenmeyer reſultierte. Bei den etwa 1500 Zuſchauern gab es freudige Geſichter, ſoweit der Viernheimer Erfolg zu umjubeln war, aber auch freudige Geſichter im Lager der Hockenheimer, die durch die tadelloſe Haltung ihrer Mannſchaft, die am 7. Mai die Ehre haben wird, gegen den SB Waldhof im Pokalſpiel zu ſtehen, ihre eigentliche Stärke mehr als genügend bewieſen hatte. nn6 09 Weinheim— Brühl:0(220) Die Weinheimer konnten für die Niederlage im Vor⸗ ſpiel Revanche nehmen. Dies gelang jedoch nur mit dem gleichen Ergebnis, das ſie in Brühl hatten hinnehmen müſſen. Die Möglichteit, weit höher zu gewinnen, hötte beſtanden, wenn die Mannſchaft taktiſch überlegter geſpielt und der gegneriſchen Abwehr nicht die Möglichkeit gegeben ſich dauernd zu verſtärken. Außerdem war der Erſatz⸗ lünksaußen Preßler ſehr ſchwach und Schmitt auf dem an⸗ deren Flügel ebenfalls nicht auf der Höhe. Die Brühler verlegten ſich von vornherein darauf, die gegneriſchen An⸗ griſſe zu zerſtören. Im übrigen kamen ſie nur zu Einzel⸗ vorſtößen, die meiſtens nicht über die Verteidigung hinaus⸗ kamen. Leider kam gegen Schluß noch eine zu harte Note us Spiel, nachdem die Mannſchaſten vorher anſtändig ge⸗ pft hatten. Die Weinheimer drängten von Anfang an. Knapp ge⸗ lang burch einen aus dem Hinterhalt abgegebenen Schuß der erſte Trefſer. Dann ſchoß er einen Elſmeter ungenau Hutter, deſſen Zuſpiel wiederum gefallen konnte, gelang es, auf Zuſpiel von Knapp das zweite Tor zu ſchießen Dann ließ der Weinheimer Halblinke eine gute Ge⸗ lecenheit freiſtehend ous. Die Spieler gedachten in einer nterbrechung des verſtorbenen Brühler Spielausſchuß⸗ itglieds Keck. erüher Vie Neckarau. ach Seitenwechſel hatten die Weinſeimer noch Rückev⸗ wind, ſie konnten aber trotzdem nur zwei weitere Treffer erziele Denu erſten ſchoß Knapp nach Vorlage von Model, der vorber zu dem Rechtsaußen Preßler geflankt tte. Unverſtändlicherweiſe ſpielte Model dann Mittel⸗ rmer, während Nollmer? ſeinen Platz aſs Wittelläner kicht voll und ganz ausfüllen konnte. Eine Flanke des rechten Flügels erwiſchte Knapp und klemmte ſie aus un⸗ günſtigem Winkel. Die Weinheimer hatten noch einige Gelegenbeiten, die ober ansgelaſſen wurden. Olympia Neulußheim— FV Seckenheim:2 Mit einer halbſtündigen Verſpätung trafen ſich auf dem Neulußbeimer Fußballgelände zum fälligen Rückſpiel obige r, Vor über 400 Zuſchauern konnte auch Seckenheim dem ausſichtsreichſten Meiſterſchaftsanwärter keinen Punkt obnehmen. Neulußheim ſpielte hundertprozentig auf Sieg, indeſſen ſich die Gäſtemannſchaft ebenſo konſtant auf die Ver⸗ teidigung beſchränkte. Der ganze Kampf bot mitunter herrliche Kampfbilder und ſpielte ſich faſt ausſchließlich vor dem Seckenheimer Tor ab. Neuſußbeim ſpielte in den erſten Minuten etwas zerfahren und ließ ſich das hohe Spiel der Seckenheimer aufzwingen. Soſort aber lag ſchwerer Druck auf den Seckenheimer hinteren Reihen, die nur mit Mühe die Anariffe der Neulußheimer abwehren konnten, Nach ſchönem Kopfballſpiel zwiſchen E. Langlotz, Wein und Scheck konnte Wohlfahrt den Bombenſchuß von E. Langlotz gerade noch zerſtören. In der Folge erſpielte ſich Secken⸗ beim eine leichte Feldüberlegenheit, doch erwies ſich der Sturm, der gegen den Wind ſpielen mußte, als nicht ent⸗ ſchloſſen genug. Dagegen anders der Sturm von Neulußheim, der durch ſeine ſchnellen Angritſe in der 20. Minnte durch Wein für Neulufheim den Führnnestreſſer erzielen konnte. Und ſchon fünf Minuten ſpäter erwiſcht Kammer das Leder und bei einem herrlichen Alleingang jagt er den Ball als ſchar⸗ 1 Heſchoß zum zweiten Trefſer für Neulußheim ins Ne. acheinander ſchießen E. Langlotz und Ballreich daneben Auch weiterhin haben die Neulußheimer klare Torchancen, aber die ſchönſten Sachen werden verſiebt. Es iſt un⸗ glaublich, was hier vergeben wurde Ein Fehler vom Seckenheimer Torhüter Wohlrohrt bringt Neulußheim gar⸗ billig das öritte Tor ein, denn er konnte einen zurſick⸗ gebenen Ball nicht mehr aufnehmen. Mit 3ꝛ0 für Neuluß⸗ beim aina es in die Pauſe. Das Wiederanſpiel ſah zunächſt die Neulußheimer in Front. Minutenlang wurden die Seckenheimer in ihrer lfte feitgehalten. Wohlfohrt und ſeine Vorderleute hu⸗ u gut aufzupaſſen, daß das Reſultat gehalten werden konnte. Ein Fehlſchlag von Waaner ſchuf eine gefährliche Situztion vor dem Neulußheimer Tor, die Umminger zur erſten Gegentreffer für Seckenheim auswerten Lonnte. Neulußheim, welches jetzt gegen den Wind ſpielte, konnte auch jetzt nicht aufgehalten werden. Mit vollem Tempo drängen die Neulußheimer wiederum den Gaſt in keine Hälfte. Viel Glück haben die Seckenheimer vor dem Tor, als Wein und Ballreich knayp daneben ſchießen. Dann ſchießt Ballreich einen ſchönen Strafſtoß zum vierten Trei⸗ ſer für Neulußheim ins Netz. In den letzten Spielminnten machte Wagner im Nen⸗ lußbeimer Strafraum ein„Hände“ und den fälligen Elj⸗ meter ſchießt Walz zum zweiten Treffer für Seckenheim ein. Die Neulußheimer Mannſchaft hat eine gute Geſamt⸗ leiſtung geboten und war auch techniſch und im Zuſammen⸗ ſpiel ihrem Gegner klar überlegen. während dei Secken⸗ beim nur die Abwehr geſallen konnte. Der Sturm hin⸗ gegen konnte ſich gegen die gute Hintermannſchaft von Neu⸗ lußheim nicht durchſetzen. Schiedͤsrichter Röhler wurde ſchon beſſer geſehen. Ein ſchöner Erſolg von Kirchheim FG Kirchheim— Spogg Sandhoſen:1 Wiederum konnte der Meiſter der Abteilung 2 wie vor acht Tagen gegen Vis Neckarau einen beachtenswerten Er⸗ folg erzielen. Diesmal mußte der Gauligavertreter aus der Mannheimer Vorſtadt auf Kirchheims Gefilden mit :1 Federn laſſen. Die Kirchheimer nahmen dieſe Gelegen⸗ heit wahr, um einige Veränderungen auf einzelnen Mann⸗ ſchaftspoſten vorzunehmen. Das Verdienſt am Enoſieg kann die Hintermannſchaft für ſich in Anſpruch nebmen, die die Hauptlaſt zu tragen hatte, denn der gegneriſche Angriff zeigte ſich wenigſtens im Feldſpiel von der beſten Seite. In der Ausnutzung der Torgelegenheiten aber ent⸗ täuſchte die Stürmerreihe der Gäſte ſehr. Es war ein Glück, daß wenigſtens das Verteidigerpaar Schenkel⸗Streib ihren Mann ſtellte; die Kirchheimer konnten dadurch den knappen Vorſprung von 110 nicht erhöhen. Dieſer Treffer des Gaſtgebers ſiel in den erſten Spielminuten, als Sturmführer Lenz für den Gäſtehüter Barth unhaltbar einſandte. Sehr zum Nachteil machte ſich der heftige Wind bemerkbar; die Ballkontrolle wurde dadurch außerordent⸗ lich in Mitleidenſchaft gezogen. Nach dem Torerfolg der Kirchheimer waren die Gäſte ziemlich tonangebend, ohne indeſſen den Ausgleich bewerkſtelligen zu können, denn die Hintermannſchaft der Einheimiſchen wehrte ſich ver⸗ zweifelt und leiſtete vorzügliche Abwehrarbeit. Andererſeits konnten auch die Kirchheimer, als ſie die Drangperiode gegen Schluß des erſten Spielabſchnittes überwunden hat⸗ ten, nicht mehr zum Zuge kommen, obwohl auch ihnen ausſichtsreiche Torgelegenheiten geboten wurden. Mit 10 für Kirchheim ging es ſomit in die Pauſe. Sofort nach Wiederbeginn iſt es der Bezirksklaſſen⸗ meiſter, der dem Gäſtetor den erſten Beſuch abſtattet, aber Sandhofens Verteidiger Streib taucht überall auf und wehrt wiederholt mit befreienden Schlägen ab. Stets kommen die Kirchheimer Stürmer um den Bruchteil einer Sekunde zu ſpät. Endlich wird die Spannung gelöſt. Die Kirchheimer ſind wieder einmal im Angriff, der Halblinke umſpielt 2, 3 Gegner und ſendet aus 20 Metex Ent⸗ fernung ſcharf und unhaltbar ein. Die Gäſte wollten ſich mit einer damit endgültigen Niederlage nicht abſinden. Sie nützen einen einzigen Fehler der Kirchheimer Ver⸗ teibägung geſchickt aus und können durch ihren Zugend⸗ ſpieler Geörg einen Treſſer aufholen. Von einer hierauf erfolgten Umſtellung verſpricht man ſich einen Erfolg: Dörr und Barth— letzterer hütete das Tor— tauſchen die Plätze, aber der Ausgleich kommt nicht mehr zuſtande. Die Kirchheimer verlaſſen zwar als glückliche, aber nicht als unverdiente Sieger den Platz. Dem einwandfrei amtierenden Schiedsrichter Herzog⸗ Eypelheim ſtellten ſich ͤie Mannſchaften in folgender Auf⸗ ſtellung: Kirchheim: Krambs; Lortz, Rohracker; Engelhardt, Vogel, Lauer; Schenk, Karl Gottfried, Lenz, Eugen Karl, Fein. Sandhofen: Barth; Schenkel, Streib; Friedel, Wetzel, Wehe; Weickel, Geörg, Sauermann, Dörr, Fluder. 05 Heidelberg— Schwetzingen ausgef. TV 46 Mannheim, T 46 Karlsruhe 03 Kaſſel-04 Schalke:3 Sp. Kaſſel, 23. April.(Eig. Drahtber.) 20000 Zuſchauer erlebten am Sonntag einen Sieg der Knappen gegen den Heſſenmeiſter. Kaſſel hat ſeinen größten Fußballtag hinter ſich. Vor 20000 Zuſchauern(mehr faßt kein Sportplatz in Kaſſel) ſiegte Schalke 04 gegen den Sportelub:3. Die Knappen waren gezwungen ohne Kuzorra und Eppenhof zu ſpielen. Kuzorra leidet an einem Mus⸗ kelriß und Eppenhof hat ſich in Kaſſel eine Mandel⸗ entzündung geholt und war daher nicht in der Lage, zu ſpielen. Dafür wirkte aber Szepan mit, der vor einer Woche in Frankfurt gegen Wormatia Worms gefehlt hatte. Die Kaſſeler Rothoſen mußten auf ihren vorzüg⸗ lichen Mittelläufer Engelhardt verzichten, der im Laufe der vorigen Woche plötzlich erkrankt war. Das war natürlich eine Schwächung für die Kaſſeler und bedingte eine Umbeſetzung der Hintermannſchaft. Man ſah alſo folgende Mannſchaften ſpielen: Schalke: Klodt; Bornemann, Schweißfurth; Sontow, Tibulſki, Berg; Hinz, Szepan, Kalwitzki, Urban. Die Mannſchaft von 03 ſtand wie ſolgt: Zieße; Heß, Wenzel; Kling, Horn, Roßbach; Markert, Klein, Bock(Stab 11/57), Jordan, Klein. Die Kaſſeler Mannſchaft zeigte vor Halbzeit ein ausgezeichnetes Spiel. Sie konnte auch nach 30 Mi⸗ nuten durch ihren Halblinken Jordan in Führung gehen, der nach einem wundervollen Zuſammenſpiel von Kling zu Markert über Bock den Schalker Tor⸗ wart Klobt zum erſten und einzigen Mal ſchlagen konnte. Die Kaſſeler hatten ſofort eine klare Chance, aber Klodt rettete. In der 85. Minute ſchoß Urban den Ausgleich und kurz vor der Pauſe gingen die Schalker durch Kalwitzki in Führung. Das Ergebnis:1 in der Pauſe war für die Schalker gerecht. Man muß aber zugeben, daß die Kaſſeler Rothoſen ein ausgezeich⸗ netes Spiel lieferten, was die Schalker ſichtlich in Er⸗ ſtaunen verſetzte. Sofort nach der Pauſe konnte Kalwitzki auf:1 erhöhen. Damit war der Kampf entſchieden und nun ſahen die Kaſſeler Zuſchauer von Schalke ein hervor⸗ ragendes techniſches Spiel, was immer wieder zu Beifallsäußerungen Anlaß gab. Die Kaſſeler ließen ſich nicht verblüffen, verſuchten die Schalker Hinter⸗ mannſchaft durch ſchnelle Durchbrüche zu verwirren, was aber nicht gelang. Der bekannte Kaſſeler Mit⸗ telſtürmer Bock wurde wiederum, genau wie in Gel⸗ ſenkirchen, von dem Schalker Tibulſki ſo ſtark be⸗ wacht, daß er nicht zur Geltung kommen konnte. Die Schalker begnügten ſich mit dieſem Ergebnis. Vor Schluß ſchoß Urban noch einen Ball an die Latte. Die Kaſſeler verſuchten bis zum Schluß ein beſſeres Ergebnis zu erzielen, was aber nicht ge⸗ Iang. Das Ergebnis von 311 für Schalke iſt für die Kaſſeler noch ſehr günſtig. Sie haben ſich jedenfalls tapfer geſchlagen. Die Schalker hielten ſich zeitweiſe zurück, mit Rückſicht auf den großen Kampf am nächſten Sonntag gegen Vorwärts Raſenſport Glei⸗ witz, wo vorausſichtlich die Entſcheidung in der Gruppenmeiſterſchaft fallen wird. Der Leipziger Schiedsrichter Jänichen, der ſehr gut leitete, ſchritt aber auch manchmal gegen Derbheiten von beiden Seiten nicht genügend ein. Mannſchaftsmeiſterſchaft im Turnen Freiburger Turnerſchaft und Mæ Karlsruhe Gaumeiſter im Bereinsmannſchaftsturnen Eine Woche, nachdem die deutſche Meiſterſchaft im Reichs⸗ mannſchaftsturner der Reichsklaſſe der Männer entſchieden wurde, wobei der badiſche Vertreter TV Villingen nach für ihn unglücklichem Verlauf an dritter Stelle landete, wurden heute in Wiesloch für die Männer und die Frauen die badiſchen Meiſter der Gauklaſſe ermittelt. Aus Hunderten von Mannſchaften hatten ſih als Sieger aus den Endkämpfen der Kreisgruppen bei den ännern und Freiburger Turnerſchaft, bei den Frauen Turnerſchaft Mannheim⸗ Käfertal, MTB Karlsruhe und Poſtſportverein Jahn Frei⸗ burg zum Endkampf herausgeſchält Neuartig, aber auch reizvoll iſt der Mannſchaftskampf der Frauen mit vier Turnerinnen und einer Führerin. Dem Gedanken des Mannſchaftskampfes wird inſofern im beſten Sinne Rech⸗ nung getragen, als wirklich die Gemeinſchaftsleiſtung zur Bewertung kommt. Die onsgeglichenſte Mannſchaft ſtellte der M Karls⸗ rube, deſſen Hüpfübungen jedoch mancherlei Sprungſormen enthielten Korbballwürſe trugen beſtimmt zur Belebung des Kampfes bei einen direkten Leiſtungsmaßſtob jedoch bildeten ſie nicht. Es ſind der Zufälligkeiten zuviel gegeben. Die Wertung der Hüpfübungen und am Schwebebalken ſahen alle drei Mannſchaften dicht beieinander. Am Pferd gab es für alle ſe 20 Punkte. Nach fünf Uebungen führte der Mi Karlsrube mit 81 Punkten vor Käfertal mit 75,8 Badens Handball-Gauklaſſe Oftersheim und Leutershauſen mäſſen abſteigen— Ausrichtung zum Gaufeſt Bereine Spiele gew. unentſch, vert. Tore Vunk⸗ Sp Waldbof 18 186 1 169.42 33 T Ketſch 8 156 1 196:64 839 VfR Mannheim 18 11 5 143.109 24 SC Freiburg 18 10 7 157.128 21 TB 62 Weinheim 18 128.135 10 10 113·150 13 2 96171 11 12 96:170 11 9 TB Seckenheim 18 5 Tſchit Durlach 18 5 Sc Freiburg 18 5 TVLeutershauſen 18 3 18 75121 8 TS Oſtersheim 18 3 14 67:170 5 Das letzte Gonſpiel Vin Mannbeim—'ſchaft Dur⸗ lach kam nicht zum Austrag, da die Durlacher Turner⸗ ſchaft verzichtete. Damit iſt der Ausklang der diesjährigen Runde gerade kein verheißungsvoller. Ueberhaupt konnte der letzte Teil der Runde nicht befriedigen, da es ein⸗ mal viele Terminänderungen gab und zum andern auch etliche Spiele ausfielen. Wenn wir auch nicht ſo viele Spielausfälle wie im Vorfahr zu beklagen haben, ſo müß⸗ ten wir doch endlich ſo weit kommen, daß in der erſten Klaſſe überbaupt kein Spielverzicht ſtattſinden dürfte. Der Sportverein Waldhof hat ſich in einem Ent⸗ ſcheidungſpiel vor der Ketſcher Turngemeinde die Meiſter⸗ ſchaft abermals geholt und hat dieſelbe ſeit Gründung des Reichsbundes, alſo ſeit 1933 ununterbrochen inne. Allein dieſe Erfolgsſerie ſpricht Bände für das Können der Blauweißen, die darüber hinaus auch das Gerippe der Gaumannſchaft bildeten. Hoffentlich behauptet ſich unſer Meiſter uun auch in den Gruppenſpielen und ſpielt wie⸗ der die Rolle, die er 1933, als ex die deutſche Meiſterſchaft beimholen konnte, und 1937, wo er in Halle nur knapp im Endſpiel unterlag. Die T Ketſch hat ſich in dieſem Jahr hervorragend geſchlagen und kann das Fahr 1939 als das exfolgreichſte betrachten, wenn auch der Abſchluß für die Turngemeinde gerade kein vielverſprechender war. Die Raſenſpieler, die odurch ihren Sieg über den Meiſter für die Spannung in den Enöſpielen ſorgten, wurden ſicherer Tabellendritter und haben das Zeug in ſich, wieber ein Stück vorwärts zu kommen. Die Mannſchaft verlor zweimal gegen Ketſch und je einmal gegen den c Freiburg, den 7SW Ofters⸗ heim und den EB Walohof. Sowohl in Oftersheim als auch in Freiburg gab die Elf dabei den ſicheren Sieg noch aus den Hand. Endgältig durchgeſetzt hat ſich diesmal der§ Frei⸗ kEurg der den vierten Platz in der Tabelllle verdient inneho: und gleichfalls beachtet werden muß, wenn ihm auch des Fehlen Spenalers der ja nun Lehrwart iſt. viel . ſchaffen machen wird. Dichtauf folgen die Weinheimer urner, die eine ſehr gute Zeit hatten dann aber nicht durchhielten. Die von der Jugend heraufgekommenen Spielr verſprechen ſür das fommende Jahr auch noch einen guten Stamm. Seckenheim hat ſih auch in dieſem Jahr nicht wieder in die obere Tabellenhälite ſpielen kön⸗ nen. Das.ärkeverhältnis innerhalß der Mannſchaft iſt zu unausgeglichen, dazu iſt die Mannſchaft zu ſehr der augenblicklichen Stimmung unterworſen. Wir ſaben von dem Seckenheimer Sturm ganz große Spieſe aber anch ebenſo ſchwache. Die Freiburger Turnerſchaft und der Namensvetter aus Durlach haben ſich mit 11 Punkten gerade noch bebaupten können. Die Freiburger haben da⸗ bei trotz der Fuſion doch nicht die ſtorke El, auf die Beine gebracht, die man eigenklich erwartet hätte Jedenfalls be⸗ Heutet es aber füx beide Neulinge einen Erfolg, daß ſie ſich 7275 im erſten Jahr der neuen Klaſſe in dieſer behauptet aben. Abſteigen muß er Neuling TVLentershauſen und der TSV Oftersheim. Das Nichtantreten in Freiburg bei der Turnerſchaft hat der Mannſchaft, wie man ſagt, das Genick gebrochen. Man hör, zwar auch, daß die Oftersheimer noch gegen den Verluſt dieſes Spieles pro⸗ teſtiert hätten, doch glauben wir an keinen Erfolg. Kaum ſind die Rundenſpiele beendet, winken neue Auf⸗ gaben. Für den Meiſter hat der Kompf um die Viktorto begonnen. Die reſtlichen Mannſchaften der Gauklaſſe haben zuſammen mit den Bezirksklaſſenmannſchaten ein neues Ziel vor Augen. Der Sieg beim Gaufeſt konn er⸗ —929 92◻09 rungen werben. Vier Mannſchaften werden in Mannbeim vertreten ſein; zu dieſen vier Mannſchaften zu zählen, ſollte der Ehrgeiz ſeder Mannſchaft ſein. Deshalb erneut an die Arbeit, auf in den Kompf und in den Sieg. Mannheim. die Gaufeſtſtadt, lockt für die vier ſiegreichen Mannſchaften ols aktive Mitſtreiter, für die andereen Mannſchaften aber auch als Teilnehmer, ſei es nun in irgendeinem anderen Wettbewerb als Zuſchauer oder aber als Mehrkämpfer beim volkstümlichen Dreikampf, der aus 100⸗Meter⸗Lauf, Weit⸗ ſprung und Kugelſtoßen beſteht. Raſche Sühne Der Spieler Burkard, T Ketſch, der beim Entſchei⸗ oͤnngsſpiel Waldhoſ— Ketſch hinausgeſtellt wurde, wurde bis 80. Juni 1940 geſperrt. VfR Mannheim badiſcher Frauenmeiſter rauen⸗Meiſter t BfR Mannheim 9 93 3 0 33 TB 46 Mannheim 6 4 0 2⁰ 8 Fußballverein Karlsruhe 5 27 2 FC Phönix Karlsruhe 0) 0 5 12 26 0 Bſet Maunheim— TB 46 Maunheim 41(:0) Nun ſind auch die Punkteſpiele der Frauen programm⸗ mäßig erledigt worden. Wie nicht anders zu erwarten, haben die Raſenſpielerinnen ihren Titel mit Erfolg ver⸗ teidigt und dieſen erſtmals nicht wie ſonſt im Stillen, ſondern in aller Oeffentlichkeit errungen. Nachträglich muß nochmals anerkannt werden, daß der neue Modus zur Ermittlung des Meiſters unter Hinzuziehung der beiden Karlsruber Beſtmamiſchaften einen vollen Erfola brachte. Sportlich wie finanziell werden beide Mannſchaften gut abgeſchnitten hoben. Glücklich muß dabei wiederholt das Moment berausgeſtellt werden, daß es ſowohl in Mann⸗ heim wie in Karlsruhe Doppelſpiele gab. Im letzten Gang in Mannheim ſtanden ſich au den Brauereien bei wiederum ſehr autem Beſuch VfR und 46 egenüber. Die Platzherrimten brauchten nur noch einen unkt, 46 konnte mit einem Sieg nur gleichgiehen, nich⸗ dem die Mittwochbegegnung mit einem:3⸗Siea der rot⸗ weißen VfR⸗Mädels geendet war. Unter dex, Leitung von Schmidt⸗Mc gab es ein berrliches Spiel, bei dem abermals die Mädels des Turn⸗ vereins eine gute Leiſtung boten, aber im geſamten daran ſcheiterten, daß ihre Mamaſchaft zu unausgeglichen ſpielte. Sehr gut das Innentrio, beſſer wie am Mittwoch die Verteidigung einſchließlich Torwart. Schwach waren — Außen, worunter allerdings der ganze Spielaufbau itt. Der Sieger hatte diesmal mit manchem Wurf Pech, der an die Latte ging oder verworfen wurde. Der Sieg geht aber in Ordnung. Die fungen Kräfte in der Elf waren ſichtlich nervös, um ſo beſſer arbeiteten die„Alten“, vorweg Frl. Förſter, durn Zell und Ofer. Dag Spielgeſchehen brachte wie im Vorſpiet eine leichte Feldüberlegenheit des Turnvereins, aber ein vielfach rei⸗ feres Spiel des BfR⸗Sturmes, deſſen Bälle oft durch den Reug Sturm lieſen, ohne auf den Boden zu kommen. ur zwei Treſfer gab es»or der Pauſe, die vielleicht mit Ausnahme des erſten nicht zu verhindern wiren. Nach der Pauſe holen die Turnerinnen ein Tor auf, machdem etwa 10 Minuten lang die Verteidigungen das Feld be⸗ herrſcht hatten. Ein ſcharfer Wurf unter die Litte be⸗ ſiegelte endgültig das Schickſal des TV. der im Schluß⸗ kampf noch einen vierten Treſſer binnehmen mußte und mit:1 nur knapp unterlag. Die Unterlegenen waren dem Meiſter ſtreckenweiſe ein ebenbürtiger Gegner; die Mannſchaft kann getroſt den weiteren Spielen und auch der kommenden Saiſon ent⸗ egenſehen. Die Raſenſpielerinnen in der Aufſtellung: inter; Hauk, Bechtold: Welz, Zell, Schieſtl; Umſtetter, Oſer, Förſter, Schmidt und Fuchs waren nicht gerade in ollerbeſter Spiellaune, ohne iber zu verſagen, Bis die Schlußſpiele beginnen wird auch bier wieder ein an⸗ derer Wind wehen, hoffentlich kann die Mannſchaft bis dorthin wieder komplett ſpielen. Nach dem Spiel gab es natürlich Glückwünſche und auch Blumen, die Reg.⸗Rat Gepyert der ſiegreichen Mannſchaft überreichte. Deu Plückwünſchen ſchließen auch wir und unſere Leſex ſich an. Punkten und Freiburg mit 68,5 Punkten. Dieſe Führung konnten die Karlsruher Mädel auch bei der letzten Uebung halten, ſo daß nach Erledigung des Sechskampfes die Gau⸗ meiſterſchaft verdient an die M Karlsruhe mit 100 Punkten fiel. Auf dem zweiten Platz blieb die Turnerſchaft Käfertal mit 91 Punkkten und es folgte dann Jahn Frei⸗ bura mit 85,5 Punkten. Der Zehnkampf der Turner geſtaltete ſich recht intereſ⸗ ſant. Hier bildeten je fünf Leute eine Mannſchaft. Ueberraſchend gut war das junge Material bei allen drei Vereinen. Mannheim hatte auf die zur Reichsklaſſe ge⸗ meldeten Kräfte verzichtet. Am turnten die Freiburger, die von Anfang an in Führung gegangen waren. Nach ſieben Uebungen des Zehnkampfes notierten wir für Freiburg 807,5, Karlsruhe 782, Mannheim 768,3. Frei⸗ burg erreichte am Reck⸗Pflicht(85), Längspferd⸗Pflicht (90,5), Ringe⸗Pflicht(77), Längspferd⸗Kür(90) die beſten Mannſchaftsbewertungen, beim Langpferd⸗Sprung waren die Karlsruher punktgleich. Sie blieben in der Pflicht⸗ übung am Pferd quer(81) allein an erſter Stelle, während der TV 1846 Maunheim in der Pflicht⸗Bodenſtbung(86,5) die beiden anderen Mannſchaften hinter ſich ließ. Der Schlußkampf brachte prächtige Leiſtungen, wobei insbeſondere der TV 46 Mannheim aufholte und auf den weiten Platz vorrückte, obwohl die Karlsruher in der obenkür mit 88 Punkten vorne waren vor Freiburg mit 86,5 und Mannheim mit 85 Punkten. Barren⸗ und Reckkür brachten alsdann das Endergebnis. Am Barren lauteten die Noten: Mannheim 85,5, Freiburg 84,5, Karlsruhe 79 P. unb am Reck. Freiburg 9o, Mannheim 87,5, Karlsruhe 79 P. Die Turnerſchaft Freiburg behauptete alſo die Spitze und gewann die Gaumeiſterſchaft mit 853,3 Punkten, während TV 46 Mannheim 827,3 und Karlsruher TV 46 823 Punkte des leiſtungsmäßig hochſtehenden Kampfes er⸗ reichten. Im zu den Turnerinnen baut ſich der Geſamt⸗ 12 der Mannſchaft auf der Summe der Einzelleiſtungen auf. Beſte Einzelturnerinnen waren: 1. Pfitzenmeier⸗Mann beim 190,8; 2. Batz⸗ Karlgruhe 183: 3. Kopfmann⸗Freiburg 170,5; 4. Meißner⸗ Freiburg 176,5 Punfte. Dieſe iunge hoffnungsvolle Spitzengruppe teilte ſich auch in der Tolge bei den einzelnen Uebungen wie folat: Reckpflicht: Pfitzenmeier 10,3.; Seitpferd⸗Pflicht: Meißner 18,5.; Langpferd⸗Pflicht: Pfitzenmeier, Kopf⸗ mann, Batz ſe 19,5.: Ringe⸗Pflicht: die gleiche Wertung ie 19,5.; Bodenübung⸗Pflicht: Pfitzenmeier 19.; Lang⸗ pierd⸗Kür: Kopfmann, Batz je 19,5.; Barren⸗Kür: Pfitzen⸗ 7—27 ˖˖ Pfitzenmeier 18.: Boden⸗ ng⸗ür: tzenmeier und Botz 20.; Reck⸗ür: Pfidenmeier 20 Punkte. Die Veranſtaltung war flott aufgezogen und verhältnis⸗ mäßig gut beſucht. ——— Gruppe 1 In Königsberg: Hindenbg. Alleinſtein—Hamb. SW124 In Berlin: Blauweiß Berlin— Bie Osnabrück 123 Vereine Spiele Tort Punkta Hamburger S 3 12·5 571 Blauweiß Berlin 8 6ꝛ7 8·8 Vis Osnabrück 3 4˙6 3²⁵⁸ Hindenbg Allenſtein 3 2²6 1·⁵ Gruppe 2A: In Köln: Köln⸗Sülz 07— Viktoria Stolp:9 ortung Düſſeldorf 2.1 4²⁰ öln⸗Sülz 07 3 8²³ 42 Biktoria Stoly 3 0˙⁸ 0˙6 Gruppe 2 B In Warnsdorf: Warnsdorf.§7— Dresbner S6 125 05 Schweinfurt 2.1.0 Dresdner SC 3 8¹ã.2 Warnsdorfer 8 3 812 026 Gruppe 2 In Mannheim: Bicn Mannheim— Amira Wien 90 In Stuttgart: Kickers Stuttgart— SW05 Deſſau 323 VfR Mannheim 3 8²4 4˙2 Stuttgarter Kickers 3.10 4˙2 Admira Wien 3.6 2˙4 SV 05 Deſſau 3 46 2˙4 Gruppe 4 in Fraukenthal: Wormatia Worms— Vorw.⸗Raſen⸗ port in Kaſſel: Sc 03 Kaſſel—§6 Schalke 04:8 Schalke 04 3 10²² 6²⁰ Bw. Raſenſp. Gleiwitz 3.⁵ 6·0 Wormatia Worms 3 4⁰⁸ 06 03 Kaſſel 3 3211 0²⁵ Badens Gauliga reiſt ein Termine fitr die erſte Hauptrunde Tſchammer⸗Pokal⸗ ſpiele am 7. Mai Für die erſte Hauptrunde wurden ſolgende Spiele feſtgeſetzt: 1. 07 Mannheim— SpVgg Sandhof 2. FVgg Seckenheim— Vis Neckarau 3. FV 08 Hockenheim— SV Wa 4. VfB Wiesloch—§c Mühlburg 5. Olympia Neulußheim—§C Phönix Karlsruhe 6. Germania Durlach— Karlsruher FV 7. SpVgg Söllingen— 1.§C Pforzheim 8. V 08 Kuppenheim—§V Offenburg 9. SB Weil— Frec Freiburg 10. FC Konſtanz— Fc Singen 11. Spielfrei Freiburger FC. Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenann⸗ ten Vereine ſtatt und beginnen um 15 Uhr. 0 Montag, 24. April 1930 Neue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 182 2. Bad. Turn⸗ und Sportfeſt Im Zeichen des Bundes und der Gemeinſchaft— 10 000 Teilnehmer bereits vorangemeidet Wenn femand noch die Auffaſſung vertreten ſollte, daß es ſich bei den Großveranſtaltungen der Deutſchen Leibes⸗ übungen etwa nur um„Turnfeſte“ oder nur um„Sport⸗ feſte“ handelt, dann irrt er gewaltig. Wir brauchen nicht lange nach Beiſpielen oder Beweiſen zu ſuchen, ſondern nur an das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau 1938 zu erinnern. Einzigartig iſt dort die innere Ge⸗ ſchloſſenheit der deutſchen Turner und Sportler im NSR zum Ausdruck gekommen. Daß dies auch beim zweiten badiſchen Turn⸗ und Sportfeſt im Juni d J. in Mann⸗ geim der Fall ſein wird, bedarf keiner Frage. Der ganze Aufbau dieſer bedeutſamen Veranſtaltung läßt ſchon er⸗ kennen, doß nicht nur 18 Sportarten in Erſcheinung treten, ſondern daß die Spitzenleiſtung durch Gaumeiſterſcheften auf 8 Gebieten und Kämpfe um den Gaufeſtſieg— dabei darf der Fußball⸗Gaukampf Baden— Württem⸗ bera nicht unerwähnt bleiben— den gleichen Rium einnehmen, wie die Vereinsmannſchaftskämpfe und ſchließlich auch die Maſſenvorführungen Inwieweit das Vorhaben und die Abſicht der badiſchen Gauſportführung auf fruchtbaren Boden gefallen iſt, und der Ruf für Mannheim gezündet hat, bezeugen am letzten Ende die Meldungen. Im letzten Gauverordnungsblatt konnten wir leſen, daß innerhalb einer Woche, bis zum Tage des Meldetermins die teilnehmenden Gemeinſchaften von 63 auf 351 Vereine, die Teilnehmer aber von 1320 auf 7138 geſtiegen ſind. Wir waren uns darüber klar, daß dieſe Terminmeldung nicht den Abſchluß bedeuten konnte und die vergangene Woche noch zahlreiche Nachmeldungen bringen würde. Unſere Vermutung war richtig. Auf unſere Anfrage beim Gauamt in Karlsruhe erfahren wir, daß bis zum Sams⸗ tag nun 495 Bereine 9500 Teilnehmer gemeldet hatten und daß täglich neue Anmeldungen zu verzeichnen ſind. Das iſt fürs erſte fürwahr ein Ergebnis, auf das die badiſchen Turn⸗ und Sportvereine ſtolz ſein dürfen. An der Spitze ſtehen der TB 4% Rannheim mit 500 und der VfR Mannheim mit 900 Meldungen. Als erſter auswärtiger Verein tritt der Mr Karlsruhe in Erſcheinung, der 120 Teilnehmer entſenden will. Alle Hochachtung vor dem TV Mannheim⸗Sandhofen mit 110 Meldungen. Die nächſten ſind Heidelberegere TB 1846 mit 100, Tade Heidelberg mit 90, Mannheimer Turngeſ. mit 85, TV 1846 Lahr mit 82, Betriebswettkampfgemeinſchaft Heinrich Lanz, Mannheim, und Reichsbahn⸗TSV Mann⸗ heim mit je 80 Teilnehmern, um nur die ſtärkſten Ver⸗ eine zu nennen. Dabei wollen wir aber auch nicht die kleinen und kleinſten Vereine vergeſſen, die unter großen Opfern mit 5, 4, 3, 2 oder gar mit einem Feſtteilnehmer in Mannheim vertreten ſein werden, zum Teil aus größ⸗ ter Entfernung. Beachtlich erſcheint uns weiter, und daburch wird unſere Auffaſſung unterſtrichen, daß das 2. Badiſche Turn⸗ und Sportfeſt in Mannheim ein ſolches der Gemeinſchaft und des Bundes ſein wird, die Tatſache, daß das Intereſſe bei allen Sportarten wach iſt. Gewiß ſtellen die Turn⸗ vereine aus alter und geſunder Ueberlieferung einen Großteil der Teilnehmer. Damit aber wetteiſern die ge⸗ ſamten Turner und Sportler des Gaues 12(Baden) des NSRs, jeder an ſeinem Platze, dem Ganzen zu dienen. In Bälde werden die endgültigen Meldungen erwartet, die die beſten Möglichkeiten geben, nochmals auf die Ein⸗ zelheiten einzugehen. Der Tag des deutſchen Kanuſports in Mannheim Wie alljährlich, beging die Kanu⸗Hochburg Mannheim euch in dieſem Jahr 5 Start ins neue Rennjahr ſeier⸗ lich und eindrucksvoll. Traditionsgemäß ging am Sams⸗ tagabend ein Kameradſchaftsabend im Kolpinghaus voraus, an dem der ganze Kreis 3(Mannheim) lebhafteſten Anteil nahm, ſo daß nicht einmal der„berühmte Apfel“ zur Erde ſallen konnte. Gaufachwart Gg. Brüchle(Mannheim) entbot den Kanuten ſeinen herzlichen Willkommengruß und betonte den ſiegreichen Aufſchwung des Kanuſportes, be⸗ ſonders in Mannheim, das in der Punktwertung Deutſch⸗ lands an zweiter Stelle zu finden ſei und nunmehr in Anerkennung ſeiner Verdienſte mit der Austragung der 2. Großdeutſchen Kanumeiſterſchaften 1939 im Mühlau⸗ bafen belohnt wurde. Mit einem Hinweis auf die Be⸗ deutung des Tages des deutſchen Kanuſportes, der wie alljährlich bei den Kannten Mannheims im Zeichen des WoW ſteht, ſchloß Redner ſeine Ausſührungen. In der Folge gab Gauſportwart Edgar Axel(Mannheim) einen Jahresrückblick 1938. Erfreut ſtellte er feſt, daß von den neun auf den Gau Baden fallenden Vereinen in der Punktwertung allein 8 auf Mannheim entfallen. Hier ſteht die Paddel⸗Geſellſchaft Mannheim mit 2302 Punkten au erſter Stelle und damit gleichgeitig an zweiter Stelle in der Reichswertung hinter der Turngemeinde München. An zweiter Stelle iſt die Mannheimer Kann⸗Geſ. mit 1508 Punkten anzutreſſen vor dem Kanu⸗Club Monnheim mit 1251, während punktmäßig mit Abſtand der Waſſer⸗ ſportverein Sandhofen(160), Kanu⸗Geſellſchaft Mannheim⸗ Neckarau(164) und Mancd uſw. folgen. In der Siegeszahl bat die PGM 67 erſte, 54 zweite und 39 öritte aufzuweiſen, Miet 48, 21 bzw. 32, KEM 41, 44 bzw. 17, WSV Sand⸗ kofen 8 5 bzw. 6, KG Neckarau 5, 6 bzw. 5 uſw. Mit 3 Gaumeiſterſchaſten iſt die Mach vor der BGM mit 2 auf er langen Strecke anzutreſfen, während die Pm deren zwei weitere auf der kurzen Strecke zu verzeichnen hat. Bei den Frauen ſtellte der Kö durch Frl. Schleicher eine Gonſiegerin im Einerkajak, während Frl. Rieger⸗Groh von der PGM dieſer Titel im Zweier⸗Kaſak errangen. Auch Frühjahrs⸗Schauturnen In der Turnhalle des T V1377 Mannheim⸗ Waldhof fand am Samstagabend das große Früh⸗ lahrs⸗Schauturnen des W 1577 ſtatt, zu dem ſich eine ſtattliche Anzahl Zuſchauer eingeſunden hatten. Die große Zahl der Mitglieder und Anhönger füllten wiederum die gräumige Turnhalle faſt bis auf den letzten Platz, ein Zei hen für die Beliebtheit welcher ſich die Veranſtaltun⸗ *— des Trägers deutſcher Turnkunſt in Mannheims Nor⸗ en erfrenen. Die zahlreichen Darbietungen wurden mit größtem Intereſſe verſolgt, angefangen von den ſpieleri⸗ ſchen Uebungen der Kleinſten bis zu den Vorſührungen der Aktiven. Begrüßenswer: war es, daß ſich auch eine große Zahl der Eltern der füngeren Ja rgänge eingefunden atten. Der Stolz Her jüngſten und jüngeren Mäcdchen war begreiflicherweiſe enorm, durften ſie doch vor ſo beru⸗ ſenen Augen ihre Kunſt zeigen, all das, was ſie in den lan⸗ 289 Wintermongten gelernt hatten und was ſie nun als bſchluß des Winterhalbjahres leiſten konnten. Das Schauturnen vermittelte ein eindrucksvolles Bild von dem Schaſſen und der Leiſtungsſähigkeit des T 1877 Waldhof. Die Vorführungen geſtalteten ſich ſehr abwechſ⸗ lungsreich, da alle Abteilungen zur Sprache kamen und da⸗ mit der Eindruck ein vielſeitiger war. Was im Winter geübt und gelernt, wurde diesmal in knapper Form ge⸗ zeigt, wobei es in erſter Linie darauf ankam, den zahl⸗ reichen Zuſchauern einmal zu zeigen, was der Sinn und Zweck der ganzen Winterarbeit war. Stählung der kör⸗ perlichen Kräfte, Erweckung der Freude am Spiel und Leiſtungen, ſowie Schaffung eines geſunden Menſchen 925 als die Hauptmerkmale dieſer Tätigkeit, und daß ei dem TB 1877 an der Erreichung dieſetz Zieles fleißig wurde, mag dem Verein und ſeiner Führung Beungtuuna ſein und zugleich Lohn für die geleiſtete, be⸗ ſtimmt nicht geringe Arbeit und manche Widerwärtigkeiten, die nicht zu vermeiden ſind. Die den Abend einlettende Begrüßung verband Vereins⸗ führer Oſtertag mit einer Ehrung des langjährigen, ver⸗ dienſtvollen Kaſſenwartes des TB 1877, Erwin Ifele, der infalge beruflicher Verſetzung von Mannheim weg⸗ kommt. Der erſte Teil des Progromms ſah den Nachwuchs in Tätigkeit. Unter Leitung von Frl. Bauder und Frl. artin zeigten zuerſt der jüngſte Jahrgang ſeine Uebun⸗ gen an der Schwedenbank, um ſfräter mit einem netten Tanzreigen in roten Papierkleiöchen zu entzücken. Keulen⸗ übungen ſowie gymnaſtiſche Freiübungen der Schülerinnen ſolgten und dann führten die Jugendturner durch Sprünge am Pſerd vor Augen, daß es auch um den turneriſchen Nachwuchs der Walöhöfer nicht ſchlecht beſtellt iſt. Den Ab⸗ ſchluß des erſten Teiles bildeten die Barrenübungen der Schülerinnen und Jugendturnerinnen, welche mit exakten und ſchwierigen Uehungen Beiſall erweckten. Nach der Pauſe leiteten Keulenübungen der Frauen den zweiten Teil ein. Wiederum ſtand Rhythmus und Gym⸗ naſtik im Vordergrund der teilweiſe tänzeriſch dargeſtellten Vorführung. Einen ſchönen Anölick bot auch der Elfen⸗ reigen der Schülerinnen und dann trot die 1. Riege des TV 1877 am Barren in Erſcheinung. Die Turner des TB Woldhof ſtehen dank ihrer prächtigen Leiſtungen ſchon ſelt vielen Jahren in Mannheim mit an führender Stellung und das am Samstag abend gezeigte Können war ganz dozu angetan, den guten Eindruck, den man bisher bereits von den Waldhöſer Turnern hatte, noch zu verſtärken. Die durchweg ſchwierigen Uebungen erweckten immer von neuem den Beiſall der Zuſchauer Unter der Leitung des Mannſchaftsführers Cerdini lah man turneriſches Können, das wirklich begeiſtern konnte. Deß hierbei der foct 50ſährixe Altersturner Auguſt Seiſt des Waſöhöfer TVeimmer noch mit in vorderſter Front ſtand, ſtellt nicht allein der jung erhaltenden Turn⸗ kunſt, ſondern auch dem unermitlichen Eifer dieſes alten Ewigjungen das beſte Zeugnie aus. Einen wirklich aus⸗ Lezeichneten Eindruck hinterließen anſchließend die Tur⸗ nerinnen am Schwebebalken. Dieſes ſlärkſte Körper⸗ beherrſchung und Konzentration erſordernde Gerät ſtellte an die Mädchen größte Anſorderung, die aber überraſchend aut gelöſt wurden. Unter der Vorturnerin Selma Maler repräſentativ waren die Mannheimer Kaunten tätig, wo⸗ bei Frl. Rieger(P M) und Schleicher(acM) auf den Europameiſterſchaften in Stockholm ein“eſetzt waren, wäh⸗ rend H. Noller(Mach) auf Grund ſeiner ſamoſen Leiſtun⸗ gen bis zur Spitzenkloſſe in Wien anzutrefſen war und bei den Eſſener Meiſterſchoften im Einer⸗Kaſak den dritten Platz belegen konnte. Im Auftrag des Reichsfachamtes wurden eine Reihe Komeraden und Kameradinnen mit dem bronzenen Leiſtungsabzeichen des NSRe ausgezeichnet. Mit einem Appell auf die bevorſtehenden Großkämpfe in Mann⸗ — ſchloß Axel ſeine beifällig aufgenommenen Aus⸗ ührungen. Ein Kranz famoſer Darbietungen ſchmückte die Pro⸗ Kiaſnnforge, wobei Willi Froſch wieder meiſterhaft als nſager und Vermittler ſein Zepter ſhwang Harry Pie⸗ renkämper begeiſterte durch ſeine Tänze, ſpäter auch mit Frl. Siglech bei einer Mazurka. Ausgezeichnete Leiſtun⸗ gen bot wieder das Doppelquartett der Liederhalle, während Theo Fiſcher mit ſeiner Parodie ſowie der Ge⸗ angsimitation einſchlug. Fleißig ſpielte die Muſikabteilung der 110er Heidelberg. Eine Tombola ver⸗ e ihren magnetiſchen Wert nicht und ſpäter wurde chließlich noch fleizig das Tanzbein geſchwungen, im übrigen aber Kamerabſchaftsabende neu geſchmiedet. Sonntag früh berrſhie in allen Bootshäuſern Mann⸗ eims Hochbetrieb. Nach der Rite 69 hiſſung wurde ie Rede von Reichsfachamtsleiter Dr. Eckert gemein⸗ ſam angehört. Die Gemeinſchaſtsführer ſprachen zu ihren ameraden vor den blumengeſchmückten Booten, die als⸗ dann ihrer Beſtimmung übergeben wurden, worauf die Rennmannſchaften verpflichtet wurden. Der Mittag brachte überall Eintopfeſſen z. G. des WHWeund am Nachmittag. machte der Wettergott kein vertrauenerweckendes Geſicht, als die 4 Rheinvereine mit etwa 120 prächtig bewimpelten Booten rheinauf⸗ bzw. abwärts paradierten. Auf dem Neckar werden es eiwa 45 Boote geweſen ſein und in Sandhofen ebenſoviel, die den Sonnt Sſpaziergängern ihre Bewunderung abrangen. So hat annheim ſeinen Tag feſtlih begangen und nun geht es an große Aufgaben. des Z 1877 Walohof wurden burchweg ausgezeichnete Uebungen gezeigt. Boll⸗ gymnaſtik der Frauen und ein Bauerntanz einiger Tur⸗ nerinnen ſolgten und dann traten die Turner nochmals an; diesmal am Reck, wo erneut turneriſche Glanzleiſtun⸗ gen vollbracht wurden. Mit einem Hinweis auf das große Basdiſche Gaufeſt, das in wenigen Wochen Badens Turner und Sportler in Mannheim vereinigen wird, ſchloß der wohlgelungene Abend, der ſich den vorangegangenen Veranſtaltungen des TV Waloöhof würdig anſchloß: Die Leitung des Abends hatte Oberturnwart Wilhelm, während die Begleitung am Klavier in Händen von Herrn Le uch lag. Mannheimer Pferderennen ſchließen großartig Betriebsſporigemeinſchaſten — der Schwimm⸗Bahn BSG Hommelwerke 2 ſtellt die beſten Männer— BS6 Siadt Mannheim die beſten Frauen Einen ungeahnten Auſſchwung hat der Betriebsſport in unſerer lebendigen Stadt zu verzeichnen. Unzähligen Ar⸗ beitstameraden und ⸗lameradinnen allen Alters, gleich ob Hawd⸗ oder Kopfarbeiter, iſt durch das große Aufbauwerk des Führers der Kurs zu praktiſchen Vertiefung der Volks⸗ uund Werksgemeinſchaft über den Weg der Freude ſpen⸗ denden Leibesübungen vorgeſchrieben, der die Parole „Kraft durch Freude“ ſinnſällig und poſitin vor Augen ſührt. Zu einer der ſtark bevorzugten Arten von Leibes⸗ übungen in unſerer Stadt am Rhein und Neckar zählt Iweifellos der Schwimmſport, mit deſſen Betreuung die Nech„Kraft durch Freude“ ſich ein beſonders dantbares Feld erſchloſſen hat. Den ganzen Winter über herrſchte wieder Hochbetrieb an den Schwimmabenden und wie be⸗ reits im Voriahr gab es auch am Samstagabend ein Schwimmfeſt aller intereſſterten BS0, datz in ſeiner ſtar⸗ ken Beſetzung ſeine Vorgängerin quantitativ wie auch qualitativ weit überflügelte. Erfreulich iſt dieſes Mal das Hand⸗in⸗Hand⸗gehen mit den NSR⸗Vereinen(SV Mann⸗ heim und T 1846), die ſich gern in den Dienſt der Sache ſtellteau. Kreisbeauftragter Pg. Edam konnte etwa 500 be⸗ geiſterte Zuſchauer, unter den wir Gaufachwart G. Aven⸗ marg⸗Karlsruhe ſowie viele Betriebsführer bemerkten, den Willkommengruß entbieten und ſtellte dabei den Ge⸗ meinſchaſtsgedanlen in den Vordergrund Die Programmfolge brachte zwei große Staffeln über 10 mal 2 Bahnen Bruſt bzw. Kraul, die bei der ſtarken Beſetzung in mehreren Läufen ausgetragen werden muß⸗ ten. Hart und erbittert wurde hier bei wechſelnden Bil⸗ dern um den Siegeslorbeer gekämpft und die bereits im Vorjahr im Vordergrunde ſtehende BSG Hommelwerke vermochten ſich auch dieſes Mal klar an der Spitze zu behaupten, indem ſie nicht nur die vorgenannten Stafſein gewannen, ſondern auch im Mannſchaftstauchen mit der beſten Zeit führend blieben. Bei den Frauen ſind die Mädels der BS Stadt Mannheim dank günſtigerer Vor⸗ ausſetzungen vorerſt wohl weiterhin unſchlagbar vor Mo⸗ toren⸗Werke Mannheim und Defeka. Großen Anklaug fand das Auftreten der Mannheimer Kunſtſpringerſchule mit ihrem zahlreichen und ſehr jugend⸗ lichen Material, deſſen Spitzenkönner Otto Volk hier bis auf weiteres unerreicht daſteht. Sowohl die Einzel⸗ und Gruppenſprünge, ſowie nicht zuletzt dos humoriſtiſche Sprin⸗ gen löſte einen wahren Beifollsorken aus. Ein ſchnelles Waſſerballſpiel Schwimmverein Mannheim— TB 1846 be⸗ ſchloz das Abendſchwimmen der BS, bei dem auch der SM nach urſprünglicher:0⸗Führung durch Dobler in der zweiten 9— Fernſchuß von Ederle 211 als knapper Sieger hervorging. Eine Siegerfeier im Kolpinghaus krönte den anſchließen⸗ den Kameradſchaftsabend, wobei der Hommelmannſchaft der ſchöne Wanderpreis der AG überreicht wurde. Die Ergebniſſe: Männerbruſtſtaffel 10 mal 2 Bahnen: 1. BS Hommel⸗ werke(Mitſch, Wunderle, Pfiſter, Keßler, W. Olpert und E. Bruckbräu, Rößler, Staudt, Hoffmann!:00,6 Minuten; 2. BS0 Daimler⸗Benz AG:16 Min.; 3. Stadt Mann⸗ heim:38 Min.; 4. Motoren⸗Werke Mannheim:35 Min.; 5. Bopp u. Reuther:58 Minuten. Tauchen 28 Meter: 1. Hommelwerke(W. Bruckbrän, Rößler, Staudt) 58,2 Sek.; 2. Neidig u. Söhne:02 Min.; 3. MWM:04,1 Min.; 4. Daimler⸗Benz und Stadt Mann⸗ heim:04,7 Min. 5. Zellſtoff:11,1 Min.; 6. Bopp u. Reuther:13,2 Minuten. Männer⸗Kraulſtaffel 10 mal 2 Bahnen: 1. Hommer⸗ werke(Mitſch. Wunderle, Wandel, Mirthe, Sattler, H. Rößler, Staudt, Pfiſter, Bruckbräu E. und.); 2. Daim⸗ ler⸗Benz:04 Min.; 3. Hildebrand u. Werner und Nicolg komb.:12,6 Min.; 4. Motorenwerke:16,4 Min.; 5. Zell⸗ ſtoff:26 Min.; 6. Stadt Mannheim:44 Minuten. Punktwertung: 1. Hommelwerke 600.; 2. Daimler⸗ Benz 567,6.; 3. MWM 536,8.; 4. Stadt Mannheim 510,6.; 5. Zellſtoff 481,9.; 6. Neidig u. Söhne 469.8 P. Franenbruſtſtaffel 4 mal 2 Bahnen; 1. 386 Stadt Mannbeim(Reiſinger, Mayer, Fickert, B. Ußmann) 3744 Min.— 200 Punkte; 2. Motorenwerke:08 Min. 176 Punkte; 3. Deſaka:14,4 Min.= 169,6 Punkte; 4. Hom⸗ melwerke:27,6 Minnten. Bayern im Eichenſchild-Enöſpiel Bayern ſchlägt Baden in Schweinfurt:1(:0) Im Willy⸗Sachs⸗Stadion in Schweinfurt ſtanden ſich am Sonntag die Hockeyfrauen von Bayern und Baden im Vorſchlußrundenſpiel um den Eichenſchild gegenüber. Die bayeriſche Mannſchaft errang einen knappen und glücklichen Sieg, durch den ſie in das Endſpiel gegen Brandenburg in Berlin gelangt iſt. Die erſte Hälfte war ziemlich aus⸗ geglichen. Wenige Minuten vor dem Wechſel ſchoß die Würzburgerin Blum das bayeriſche Führungstor. Als dann 5 Minuten nach Wiederbeginn die Mannheimerin R. Bäurle im Anſchluß an eine Strafecke den Ausgleichs⸗ treffer für Baden ſchoß, ließen Bayerns Frauen nach und mußten lange Zeit den Gäſten eine Felöüberlegenheit laſſen. Bayern ſtellte dann nochmals um, was von Vor⸗ teil war, denn 10 Minuten vor Schluß konnte Beikieſer Nürnberg) zum Siegestreffer einſenden. Schiedsrichter Baumann(Mannheim) und Neubaner(Nürnberg), 500 Zu⸗ ſchauer. Herbert Rürnberg wieder Europameiſter Obermauer nach tapferer Gegenwehr knayp unterlegen Mit den Endkämpfen in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle des neuen Boxſtadions in Dub⸗ lin erreichten die Europameiſterſchaften der Ama⸗ teurboxer am Samstagabend ihren Höhepunkt. In mitreißenden Gefechten wurden die neuen Europa⸗ meiſter feſtgeſtellt, die nun auf zwei Jahre den ſtol⸗ zen Titel tragen. Unſer Leichtgewichts⸗Europamei⸗ ſter Herbert Nürnberg ſicherte ſich den Titel zum zweiten Male durch einen verdienten Punktſieg über den tapferen Eſtländer Kanäpi, der mit ſeiner fungen unverbrauchten Kraft dem techniſch hoch über⸗ legenen Nürnberg doch zu ſchaffen machte. Im einleitenden Fliegengewichtskampf hielt ſich der bis zur Endrunde vorgedrungene Obermauer⸗ Köln vorzüglich, doch mußte er dem körperlich ſtär⸗ keren Jren Ingle den knappen Punktſieg über⸗ laſſen. Von den fünf in Dublin geſtarteten Europamei⸗ ſtern verteidigten vier ihre Titel mit Erfolg, ledig⸗ lich Murach(Deutſchland) im Weltergewicht ſchied vorzeitig aus. Der Italienr Sergo ſicherte ſich im Bantamgewicht erneut den Titel, Herbert Nürnberg (Deutſchland) kam im Leichtgewicht gleichfalls zum zweitenmal zur Meiſterwürde, Muſina(Italien) be⸗ hauptete ſich als Meiſter im Halbſchwergewicht, uno auch der Schwede Tandberg holte ſich im Schwer⸗ gewicht auf weitere zwei Jahre die Meiſterkyone. Obermauer hatte Ingle zweimal zu Boden Gleich im erſten Kampf war in Dublin die rich⸗ tige Stimmung unter den 3000 Zuſchauern, ſtand doch der noch junge Jre Ingle im Titelkampf um die Fliegengewichtsmeiſterſchaft gegen den Kölner 530 Anterſchriften Jetzt haben alle Prüfungen der großen Mann⸗ heimer Veranſtaltung vom.—14. Mai geſchloſſen und man kann erfreulicherweiſe von einem guten Geſamtergebnis ſprechen. 295 Unterſchriften wurden letzte Woche für das Rahmenprogramm der 14 Alters⸗ gewichtsrennen abgegeben, die 5 Ausgleiche ſchloſſen mit 132 Unterſchriften und für die 5 Hauptereigniſſe kommen außerdem 103 Nennungen hinzu— zu⸗ ſammen alſo 530 Unterſchriften! Die Zahlen in den kleineren Altersgewichtsrennen, die am Dienstag berückſichtigt werden mußten, genügen durchweg, zum Teil ſind ſie ausgeſprochen ſtattlich. So wurden im Heyden⸗Linden⸗Flachren⸗ nen, einem Amateurreiten, 30 Pferde eingeſchrie⸗ ben, zu denen Paſubio, Walohüter, Herzfalter, Mein Geheimnis, Treuer Huſar, Panther, Alte Liehe und Normann gehören. Ebenſo ſtark beſetzt iſt im Augenblick das Rhein⸗Neckar⸗Rennen, ein über 2200 Meter führendes Amateurreiten am Schlußtage. Auch hier haben Paſubio und Wald⸗ hütter ein Engagement erhalten, daneben müſſen Flamall, Orendel, Landois, Sankt Andreag II, Yquem und Sonnenſalter hevorgehoben werden, ſo daß die Beſetzung in beiden Rennen auch qnalitativ recht bemerkenswert iſt. Dann folgt das Rieſe⸗ Gedächtnis⸗Jagörennen mit 26 Unter⸗ ſchriften, wobei Handſchar, Flamall, Orendel, Har⸗ rietta, Heinerle, Pollux II Gunther. Galanterie, Mahatma, Tenor und Steinbruch Erwähnung ver⸗ dienen. In den bisher behandelten drei Fällen handelt es ſich um Amateurreiten, und es iſt ganz beſonders erfreulich, daß gerade ſie ſo gut ge⸗ lungen ſind. Am erſten Tage iſt das Roſengarten⸗Ren⸗ nen mit Pferden wie Prinzenweg. Cyrillus, Herz⸗ ober, Sankt Andreas 2. Dauem, Weltruf, Lockruf, Herzſolo, Paſubio und Orione ein intereſſantes Er⸗ eignis. Ebenfalls 19 Unterſchriften erhielten der Amazonen⸗Preis für Rennxeiterinnen. in dem u. a. Cirano Trojaner, Baſtler, Lare, Aus⸗ ſchreibung und Coeraß erſcheinen, ſowie das Neunkirchen⸗gagdrennen. ſtbertroffen wer⸗ den ſie noch vom Begrüßungs⸗Rennen der Klaſſe B mit 22 Nennungen. Am zweiten Tag wird das über 1200 Meter führende Rheinau⸗Ren⸗ nen gut beſetzt ſein, wie dieRamen vonGratianus, Prinzenweg, Dardanos, Longino, Weſtrich, Fama⸗ rdi, Weltruf, Forſtgraf, Orione erkennen laſſen. Ueber die gleiche Diſtanz wird das Waldhof⸗Rennen am letzten Sonntag gelau⸗ fen, zum Teil erſcheinen dieſelben Pferde, von denen wir Gratianus, Ottokar, Roſenwalzer, Longido, Staatsoper, Baſtler und Lady Roſa aufzählen wol⸗ len. Das Schwarzwald⸗Jagbrennen könnte gute Steepler zuſammenbringen, denn Senk, Unie, Waldhüter, Kelaoun. Gladiolen, Quaſi, Seyolitz⸗ Küraſſier, Baba, Cſok, Gaſtgeber, Anfänger und einige franzöſiſche Steepler aus der Oſtmark finden ſich hier vor. Gleichkeitig war für zwei Hauptereigniſſe in Mannheim der neue Einſatz aufzubringen. Aus dem wertvollen Saarbefreiungs⸗Preis ſind fünf Pferde ausgeſchieden, im einzelnen Trara. Sankt Andreas 2, Paſubio, Wiener Walzer und Crivelli. Jetzt ſind noch Benediktus und Turbotin, die beiden Franzoſen des Stalles Muſy, Panheros und Brocken, die beiden Vertreter des Stalles Rösler, ſerner Steinbach, Lampe, Treuer Geſelle, Lampadius, Vineta, Freiſchärler, Gräfin Iſabella und Marien⸗ fels ſtartberechtigt. Es beſteht hiernach die Möglich⸗ keit, daß die Beſetzung gut wird, natürlich darf es aber keine Ausfälle mehr geben. Dagegen ſteht ſchon heute feſt, daß der Preis der Stadt Mann⸗ heim ein großartiges Rennen wird. Aus dieſem mit 10000 Mark ausgeſtatteten Jagdrennen ſind Palladio, Petrarca, Magul, Segelflug, Volmar und Baoul geſtrichen worden, doch blieben noch 19 Pferde guter und beſter Klaſſe ſtartberechtigt. Von dieſen iſt Mattiaeum der Sieger des Vorjahres, während Herzogin, die allein die Vierjährigen vertritt, das beſte Pferd ihres Jahrgangs iſt. Ihr Stall hat außerdem Herzogins Bruder Herzbube zur Ver⸗ függung. Im Rennen ſind noch Cirano, Seni, Rats⸗ berr, Awan, Royal⸗Pantalion, Famor. Golf, Feld⸗ poſt, Ausſchreibung, Immerweiter, Finor, Märchen⸗ wald. Normann ſowie die drei Halbblüter Capo, Ideal und Waldteufel. Es iſt gar nicht daran zu zweifeln, daß dieſes Rennen mit der Begegnung un⸗ ſerer beſten Steepler intereſſant verlaufen muß. und Telramund Obermauer vor ſeinen Landsleuten. Mit lin⸗ ken Geraden kam der Ire zunächſt etwas in Front, bis ihn ein Rechter Obermauers erwiſchte und kurz zu Boden brachte. Auch in der zweiten Runde war Ingle einmal auf Sekunden unten, zeigte ſich ſonſt aber weitaus angriffsfreudiger als der Kölner. In der Schlußrunde ſetzte Obermauer alles auf eine Karte, konnte aber keine Wirkung mehr erzielen, ſo daß der knappe Sieg vor heimiſchem Publikum dem Fren Ingle zugeſprochen wurde. Der Verteidiger im Bantamgewicht, der Italiener Sergo, hatte Mühe, den Ungar Bondi auszu⸗ punkten. Die größere Ringerfahrung verſchaffte dem Italiener nur geringe Vorteile, die aber für den denkbar knappen Punktſieg ausreichten. Ange⸗ feuert von ſeinen Landleuten kämpfte der Fre Dowd'all im Federgewicht den Kampf ſeines Le⸗ bens gegen den ſtarken Polen Czortek. Obwohl der Pole faſt ſtändig im Angriff war, ſammelte Dowdall Punkte durch gute Konterſchläge, die ihm den Endſieg ſicherſtellten. Klarer Sieg von Nüruberg. Herbert Nürnberg hatte bei der Verteibigung ſeines Leichtgewichtstitels gegen den Eſtländer Kanäpi keinen allzuſchweren Stand. Zwar ließ ſich der Eſtländer keineswegs entmutigen, griff im⸗ mer wieder beherzt an, und ſelbſt wenn er dabei einſtecken mußte. In den beiden erſten Runden war Nürnberg durch ſchöne gerade Linke klar im Vorteil, zuletzt verteidigte er ſeinen Punktvorſprung mit ge⸗ ſchickten Konterſchlägen und gewann ſicher. Im Weltergewicht kam der Pole Kolczinſki über den Schweden Erik Agren zum Punktſieg. In einem ſchönen Gefecht mußte der tapfer angreifende Schwede viele rechte Stopper hinnehmen, während Agren kaum einmal richtig ins Ziel kam. Kolczinſki gewann ſicher nach Punkten, obwohl Agren in allen drei Runden als Angreifer auftrat, — Nicht überzeugend war der Mittelgewichtskampf zwiſchen Raadik⸗Eſtland und dem Polen Pi⸗ ſarski, den Raadik in der Schlußrunde für ſich entſchied. Beide Boxer zeigten wenig Feinheiten und erſt in den letzten ͤrei Minuten kam Raadik in Front und zum Punktſieg.— Der Italiener Mu⸗ ſin a zeigte ſich im Schlußkampf gegen den Polen Szymura in weit beſſerer Form als an den Vor⸗ tagen. Mit glänzender Technik beherrſchte er den Kampf von Anſang an, ſo daß er ſich den Titel er⸗ neut ſichern konnte.— Eindeutig war auch der Punkt⸗ ſieg des Titelverteidigers im Schwergewicht, Olle Tandberg⸗Schweden über den Italiener Laz⸗ zari, der eine erſtaunliche Härte bewies. In der zweiten Runde mußte Lazzari einmal kurz auf die Bretter. Gegen Schluß war Tandberg noch ſehr friſch, während Lazzari abgekämpft war. Dritte Plätze ohne Kampf Die öritten Plätze vom Welter⸗ bis Schwergewicht wurden ohne Kämpfe vergeben, da die vier Eng⸗ länder nicht mehr antraten. Dritte Preisträger wurden: Weltergewicht: Evenden Irland); Mittelgewicht: O. Agren(Schweden); Halbſchwergewicht: Szigeti (Ungarn); Schwergewicht: Runge(Deutſchland). Die Ergebniſſe der Endkämeka: Fliegengewicht: Ingle(Irland) ſchlägt Obermauer (Deutſchlond) n. P. Bantamgewicht: Sergo(Ftalien) ſchlägt Bondi(Un⸗ garn) n. P kenf.. c Dowdall(Irland) ſchlägt Czortek(Po⸗ n fee Nürnberg(Deutſchland) ſchlägt Kanäpt an* 5 Weltergewicht: Kolezinſki(Polen) ſchlägt E. Agren (Schweden] n. Pa. A ich: Raadik(Eſtland) ſchlägt Piſorfki(Po⸗ en] n. P. Halbſchwergewicht: Muſina(Italien) ſchlägt Szymuro (Polen) n. P. Schwergewicht: Tandberg(Schweden) ſchlägt Lazzari (Italien) n. Polen ſtärkſte Boxnation In der Nationenwertung behauptet Polen ſeinen klaren Vorſprung. Mit 20 Punkten blieb Polen die ſtärkſte Boxnation in Europa vor Italien mit 17, Deutſchland mit 13 und Irland mit 12 Punkten. Erſcheinung. 8. Seite Nummer 184 8 Neue Mannheimer Zeitung7 Norgen⸗Ausgabe Montag, 2u. April 1889 Uraufführung im Nationaltheater: Rudolf Oertel: Oeſterreichiſche Tragsdie Begeiſterung um das ſoldatiſche Schauſpiel eines oſtmärkiſchen Dichters Zu der heute ſchon in beträchtlicher Stärke auf⸗ marſchierten Gruppe junger Autoren, die mit red⸗ lichem Bemühen auf hiſtoriſch⸗politiſchem Boden um die Palme des Dramatiker ringen, gehört auch Ru⸗ dolf Oertel, ein Sohn der nunmehr deutſch ge⸗ wordenen Oſtmark. Seine„Oeſterreichiſche Tragödie“, die ſchon 1934 geſchrieben wurde, aber in dem damaligen Wirbel der öſterreichiſchen Ereig⸗ niſſe aus politiſchen Gründen keine Beachtung ſin⸗ den konnte, hat am Samstag im Rahmen des vom Mannheimer Nationaltheater veranſtalteten und mit Grillparzers Ottokar⸗Schauſpiel verheißungsvoll er⸗ öffneten Oſtmark⸗Zyklus ihre Uraufführung erlebt. Rudolf Oertel weiſt ſich in ſeinem Drama nicht nur als glühender Bekenner zum einigen Großdeutſch⸗ land, ſondern gleichzeitig als erfreuliche dichteriſche Potenz aus. Wenn ſo mancher Jungdramatiker der letzten Jahre mehr oder weniger im Wollen ſtecken geblieben iſt, mochte auch die Unantaſtbarkeit ſolchen Wollens geſinnungsmäßig noch ſo überzeugend motiviert ſein, ſo ſpürte man diesmal über jene ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung hinaus, daß ſich hier zum Wollen das Können geſellt hat. Oberflächlich geſehen, geht es zwar auch reichiſchen Tragödie“ um in Akte und Szenen auf⸗ geteilte„Geſchichte“, wie ſie ſich im Ablauf des tra⸗ giſchen Schickſals eines unglücklichen öſterreichiſchen Feldherrn offenbart, des 1866 bei Königgrätz von den Preußen vernichtend geſchlagenen Oberkomman⸗ dierenden der böhmiſchen Armee, v. Benedek. Oertel zeichnet das Lebens⸗ und Charakterbild Benedeks und die Begebenheiten der weſentlichen Phaſen ſeines Erdenwandels ſogar mit großer hiſtoriſcher Treue nach. Wenn dennoch die Darſtellung dieſes übrigens ungewöhn lich intereſſanten Soldatenlebens das pein⸗ liche Merkmal abgeſchilderter Geſchichte ſo gut wie ganz verliert, ſo iſt das unzweifelhaft auf den ſicheren dichteriſchen Inſtinkt des Verfaſſers zurück⸗ zuführen, dieſes an verlockendem Konfliktsſtoff wahr⸗ lich reiche Menſchendaſein durch eine weniger nach außen ſich entladende, als vielmehr im Bereiche des Seeliſchen immanent bleibende Dramatik auf uns wirken zu laſſen. Obwohl in dieſer„Oeſterreichiſchen Tragödie“ Mars die Stunde regiert, obwohl Milien und Atmoſphäre ganz und gar ſoldatiſch ſind, gibt es merkwürdigerweiſe keinen rauhen oder gar groben Ton. Es triumphiert im Gegenteil die Stille. Und es zeigt ſich, daß ſie uns ſtärker und eindring⸗ licher anrührt als noch ſo machtvoll dröhnendes Pathos. Oertel bleibt immer klar und unkompliziert im Sprachlichen, durchſichtig im Aufbau und zeigt eine glückliche Hand im wirkſamen Herausſtellen alles Weſentlichen. Selbſt ausgedehnte ſtrategiſche und politiſche Geſpräche und eine gewiſſe, beſonders zu Anfang und im letzten Drittel ſich bemerkbar machende Breite des Handlungsablaufes vermögen der zwingenden Geſamtwirkung des vor unſern Augen entrollten menſchlichen Schickſals des Generals Benedek keinen Abbruch zu tun. Alles Perſönliche dieſes Schickſals tritt ſtark und eindringlich unter Herausſchälung des Tragiſchen in Wir erleben es ergriffen mit, wie der unglückliche Feldherr trotz warnender Weigerung und gegen ſeinen Willen mit dem Oberkommando über die öſterreichiſche Nordarmee gegen Preußen betraut wird, wie er, der den Bruderkrieg Deutſcher gegen Deutſche in tieſſter Seele verabſcheut, ſich ge⸗ zwungen ſieht, ſelbſtſüchtigen dynaſtiſchen Intereſſen Habsburgs zuliebe zu dienen, wie er nach verlore⸗ ner Schlacht durch ein perfides Ränkeſpiel um Ruf und Ehre gebracht wird, ohne ſich wehren zu können, und wie er ſchließlich, von allen verlaſſen, krank und alterseinſam reſigniert. Aber aus dieſer Reſignation heraus gibt es noch einmal ein Aufraffen, noch ein⸗ mal einen neuen kämpferiſchen Einſatz fürs Vater⸗ land. Als es um die Frage geht: Bündnis mit Frankreich oder Friede mit Preußen, ſelbſt unter der Bedingung des Ausſcheidens Oeſterreichs aus dem Deutſchen Bund, iſt es der alte, zerbrochene Benedek, der ſich zum Kaiſer Franz Joſeph ſchleppt, um ihn in einer nächtlichen Audienz zu beſchwören, den Frieden mit Preußen zu machen und den dynaſtiſchen Ehrgeiz zurückzuſtellen. Als ſich der Kaiſer nach langem inneren Kampf endlich zur Ablehnung des Bünd⸗ niſſes mit Frankreich und zum Friedensſchluß mit Preußen entſchließt, ſieht Benedek das Opfer ſeines Lebens für das deutſchen Oeſterreich reich belohnt, denn„nun wird Deutſchland einig und Friede unter“ in dieſen„ſieben Bildern“ der„Oeſter⸗ hinter dieſe„deutſche Frage“ den Deutſchen“. Zwar iſt dieſer an Wirkung ſtarke Schluß unhiſtoriſch, aber er ergibt ſich dichteriſch ge⸗ ſehen ſo unaufdringlich und ſelbſtverſtändlich aus Stoff und Vorwurf, daß die Tragödie erſt dadurch ihre ſinnvolle Rundung und Erfüllung erfährr. Ueberdies ertönt in verhaltener Unterſtrömung des Dramas immer wieder das alte Lied der Sehnſucht nach der Einigung der Deutſchen in einem alle um⸗ faſſenden Vaterland, ein Motiv, daß von der Hiſtorie um den öſterreichiſchen Feldzeugmeiſter Beneder zum Heute eine ſchöne dichteriſche Brücke ſchlägt. Dem ſtarken Eindruck des Werkes entſprach die wohldiſziplinierte, unter Brandenburgs Regie ſorgfältig vorbereitete Aufführung. Das(bis auf eine einzige Frauenrolle) ausſchließlich von Män⸗ nern zu ſpielende Stück erfordert in ſeinen Haupt⸗ geſtalten Darſteller mit beträchtlichem Charakteri⸗ ſierungsvermögen. In Kleinert, Linder, Kiesler und Bleckmann beſitzen wir Schauſpieler von ſtar⸗ ker Individualität der Geſtaltungskraft. Robert Kleinert insbeſondere hatte als Benedek eine große und dankbare Aufgabe, in der er abermals die Kunſt ſeiner Menſchendarſtellung erproben konnte. Sein Benedek trat als Inkarnation des ehrbewuß⸗ ten, unerſchütterlich pflichttreuen und vaterland⸗ liebenden Oeſterreicher mit dem weichen Herzen in Erſcheinung, als ein Mann, der die Grenzen ſeiner Fähigkeiten auf militäriſchem Gebiet ſelbſt genau erkennt, der nicht mehr ſein möchte als er iſt, und der ſelbſt in ſtändiger Opferbereitſchaft ſür Vater⸗ land und Volksgemeinſchaft voll tiefen Verſtehens allem Menſchlichen gegenüber ſein Leben lebt. Kleinerts ſprachlich und darſtelleriſch ungemein ſorg⸗ ſam ausgewogene Leiſtung war von einem über⸗ raſchenden Reichtum an Stimmungswandlungen er⸗ füllt und dürfte dem anweſenden Dichter ebenſo große Frende bereitet haben wie den, Zuſchauern, die ſich von ihr bis zuletzt in hohem Maße gefeſſelt geig⸗ ten und dem ausgezeichneten Künſtler lebhafteſte Ovationen bereiteten. Seine Mit⸗ und Gegenſpieler fügten ſich, ſeder an ſeinem Platz, durchweg mit künſtleriſchem Fein⸗ gefühl in die jeweilige Situation, indem ſie wir⸗ kungskräftig das Spiel der tragiſchen Hauptgeſtalt zu ſtützen ſich bemühten. Erwin Linders Kaiſer Franz Joſeph trug, ſehr glückliche in der Wirkung, jenen hiſtoriſchen habsburgiſchen Charakterzug labiler Unentſchiedenheit und leichter Beeinflußbar⸗ keit. Walter Kieslers Erzherzog Albrecht be⸗ wegte ſich ebnfalls in typiſchem charakterlichemZwie⸗ licht und ſchwankte als intereſſante Figur zwiſchen hoher militäriſcher Ehr⸗ und Pflichtauffaſſung und kraſſem dynamiſchem Egoismus hin und her. Her⸗ bert Bleckmanns Generalmajor von John ſekundierte mit unerſchrockener, nie ermüdender Kompromißloſigkeit ſeinem verehrten Feldzeug⸗ meiſter in allen Fährniſſen des ſchickſalſchweren Lebens, und Lene Blankenfeld ſtand als Gattin Benedeks dem geprüften Mann mit liebender frau⸗ licher Fürſorge aufrichtend zur Seite. Als inter⸗ eſſante diplomatiſche Figuren bewegten ſich Fried⸗ rich Hölzlins durchtriebener Graf Eſterhazy und Ernſt Langheinz' vortrefflich charakteriſierter franzöſiſcher Botſchafter gehrock⸗bewehrt inmitten des Glanzes der Uniformen, und in Epiſoden ſetzten ſich Karl Marx bpreußiſcher Militärattaché), Rudolf Hammacher(Benedeks Adjutant), ferner Klaus W. Krauſe, Joſef Renkert, Hans Becker, Heinz Evelt, Georg Zimmermann, Joſef Offenbach, Willy Baetcke und Karl Hart⸗ mann nach Vermögen ein. Für die würdige bühnenbildneriſche Wirkung der verſchiedenen Schauplätze hatte Friedrich Kalbfuß mit der ihm eigenen Liebe zur Sache geſorgt. Der Beifall ſetzte ſchon nach dem erſten Bild herzhaft ein. Er ſteigerte ſich immer mehr und ſchwoll ſchließlich an zu einem Sturm der Be⸗ geiſterung um den Dichter, den Spielleiter und die Darſteller. Carl Onno Eiſenbart. 4e Ein Lutherbild in Paris entdeckt. In Paris iſt ein Bruſtbild Luthers entdeckt worden, das bis⸗ her unbekannt war. Es ſoll von der Hand Lukas Cranachs ſtammen und entſtand in der Wartburg⸗ zeit des Reformators. Das Bild ſtellt ihn als„Jun⸗ ker Jörg“ dar. Sachverſtändige ſollen das Kunſt⸗ werk im Vergleich zu den bereits bekannten Bildern Luthers als das nunmehr ſchönſte Bild des Refor⸗ mators bezeichnet haben. BILDER VORI TAGE Ein Volkswagen— das Geburtstagsgeſchenk von Dr. Ley Im Shrenhof ber Neuen Reichskanglei beſichtigt der Führer das Geburtstagsgeſchenk von Dr. Sey, einen mit allen Feinheiten ausgerüſteten Volkswagen. darin Platz genommen. Obergruppenführer Brückner hat (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) * Die Gäſte des Führers auf dem Reichsſportfeld Am Vormittag des Freitag ſtatteten die ausländiſchen Delegationen, die zum Geburtstag des Führers Berlin gekommen waren, dem Reichsſportfeld einen Beſuch ab. Eine„kleine“, einem der freien Plätze des Reichsſportſeldes. aber luſtige Vorführung 10 (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) ———————— eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Pontinos Rache Von Ferdinand Silbereiſen Marco Poneino della Torre, zu Anfang des neun⸗ zehnten Jahrhunderts zu Cremona geboren, war nicht allein der tüchtigſte Rechtsanwalt ſeiner Vater⸗ ſtadt, ſondern auch der vorzüglichſte Reiter und Pferdekenner weit und breit. Aus letzterem Grunde wurde er von vornehmen Herren oft geruſen, wenn ſie Pferde kaufen wollten; Poncino aber, der glaubte, man rufe ihn in ſeiner Eigenſchaft als Notar, fühlte ſich dann durch ſolche Zumutungen jedesmal ſehr ent⸗ täuſcht und mißgeſtimmt. So geſchah es denn auch eines Tages, als Pon⸗ eino gerade ſeine Akten ſchnürte, um eines wichtigen Prozeſſes wegen nach Mailand zu reiſen, daß ein angeſehener Nobile ſeinen Diener ſchickte und den ſtotar wegen eines beabſichtigten Pferdekaufes zu ſich bitten ließ. Poneino entſchuldigte ſich mit ſei⸗ ner Reiſe; nach wenigen Minuten erſchien indes der Kavalier ſelbſt, um den berühmten Pferdekenner abzuholen, Unwillig ſtopfte der Notar ſeine Akten in die Taſche und folgte. Das in Frage ſtehende Pferd wurde vorgeführt, Poneino prüfte es ein⸗ gehend und gründlich und erklärte, es ſei ein ſehr gutes, ſehlerſreies, remraſſiges, edles Pferd. A er ſich jedoch entfernen wollte, beſtand der Nobile darauf, er ſollte auch einmal auf dem Pferde zun Probe reiten. Poneino reiten zu ſehen war ein hoher Genuß, wie ſeine Zeitgenoſſen berichten, und der zudringliche Cavalier, der auf Poncinos Gut⸗ achten hin das Pferd zu kaufen erklärt hatte, öͤrang trotz des Einwandes des Notars, daß er Eile und keine Zeit mehr zu verlieren habe, in dieſen, ihm das Pferd in den verſchiedenen Gangarten vor⸗ zuführen. Dieſer tat es auch wirklich im Schritt und im Trab. Als aber der Nobile auch noch auf einem Galopp beſtand, da hob ſich Poncino im Sattel, ein lockender Laut mit der Zunge und der feurige Ren⸗ ner, der den geübten Meiſter im Sattel fühlte, ſauſte im Parforce⸗Tempo davon. Er kehrte nicht zurück. Poneino ritt bis Mailand, erledigte dort ſeine Ge⸗ ſchäfte, kehrte nach einigen Tagen nach Cremona zu⸗ Krück und ſandte das Pferd ſeinem Herrn zu, dem er ſagen ließ, das Pferd ſei ein wilder Renner, der mit ihm bis nach Mailand durchgegangen ſei; er möge, um ähnliches zu vermeiden, ja keinen Fremden wieder auf das Tier laſſen. Von der Zeit an blieb Poncino von ähnlichen Zu⸗ mutungen verſchont. Offene Stellen Jüngerer Kautmann aus der Kleineisenbranche für die Einkaufsabteilung einer großen Maschinenfabrik solort gesucht. Ausführliche Angebote sind zu EDEDeite LobensmittelGraghandung— bhe. Luftmatratzen mittl. 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Den⸗ noch treten bisweilen merkwürdige Fälle ein, wie gum Beiſpiel bei dem Schmied Iſmael Aljuſchewitſch in der ſüodſerbiſchen Stadt Koſſopfka Mitrovitza. Iſmael galt bis zu ſeinem fünfzigſten Lebensfahr als ausgeſprochener Hageſtolz, und obwohl er ver⸗ mögend und recht anſehnlich war, hoffte ſchon keine Frau mehr, ſein Herz betören zu können. Er ſchien auch die hübſche 37jährige Witwe gänzlich zu über⸗ ſehen, die erſt kürzlich ſeine Nachbarin geworden war und ſchon bald ein Auge auf den ſtattlichen Mann geworfen hatte. Aber dieſe noch jugenoͤliche Frau beſaß zwei Töchter, die der Schmied zufällig eines Tages näher anſehen konnte. Beſonders die Schönheit des jüngeren, erſt fünfzehn Jahre alten Mädchens ſtach ihm in die Augen, er war wie umgewandelt, und kurz darauf hielt er bei der nicht ſehr erfreuten Mutter um die Hand dieſer Tochter an. In ihrer Eiferſucht gab die Mutter ihre Zu⸗ ſtimmung nicht, ſondern berief ſich auf den Brauch, daß erſt die ältere Tochter unter die Haube gebracht werden müſſe, ehe die jüngere ihrerſeits heiraten dürfe. Damit hoffte ſie den Sinn des Schmiedes zu ändern. Der aber fügte ſich ihrem Willen, hielt um die Hand der älteren, faſt ebenſo ſchönen Tochter an und legte für das Mädchen bare 5000 Dinar auf den Tiſch. Die Hochzeit wurde gefeiert, aber dies alles war für den jungen Ehemann nur die Brücke zu ſei⸗ nem wirklichen Glück, und vierzehn Tage ſpäter vkaufte“ er auch die jüngere Tochter von der Mut⸗ ter. Nun hätte er eigentlich zufrieden ſein können, aber es ſtellte ſich heraus, daß die Mädchen ſich micht vertragen konnten. Beide funge Ehefrauen kämpf⸗ ten um die Gunſt ihres Mannes, und darüber ging nicht nur der Frieden des Hauſes, ſondern auch die balbe Wirtſchaft zum Teufel. In ſeiner Not ging der geſchlagene Ehegatte darum ein drittes Mal zu ſeiner hübſchen Nachbarin und fragte um Rat. Da ſpielte die kluge Frau ihren letzten Trumpf aus. Sie ſelbſt, ſo ſagte ſie, ſei am beſten geeignet, den Frieden wiederherzuſtellen und die beiden zankſüch⸗ tigen Schweſtern zur Vernunft zu bringen. Er ſolle alſo auch die Mutter heiraten. Iſmael biß in den fauren Apfel und vereinigte ſo die ganze Familie unter ſeinem Dach. Die jüngeren Frauen gaben nun, unter der Fuchtel ihrer Mutter, wieder Ruhe, und als Troſt bekam der dreifache Ehemann all ſein Geld, die fünfzehntauſend Dinar, zurück. . —„Es war die erſte und letzte Reiſe, die wir unternommen haben. Wenn wir nur ſchon glücklich zuhauſe wären!“ Mit dieſem Stoßſeufzer nahmen Mr. und Mrs. Barney Worth Abſchied von London, um zu Schiſſ in ihre auſtraliſche Heimatſtadt Sidney zurückzukehren. Eine Hochzeitsreiſe nach Europa iſt keine Kleinigkeit, wenn man wie Mr. Worth ein Lebendgewicht von nahezu vier Zentnern hat. Und da auch ſeine Gattin über drei Zentner wiegt, kann man wahrhaftig von einer gewichtigen Hochzeitsreiſe ſprechen, die das„ſchwerſte“ Ehepaar der Welt an⸗ trat. Die erſten Schwierigkeiten begannen bereits auf dem Europadampfer. Es gab kein Bett für Mr. Worth. und man mußte in einem Rauchſalon. mehrere Matratzen nebeneinanderlegen, um dem umfangreichen Herrn eine Lagerſtätte zu bereiten. Im Speiſeſaal herrſchte betretenes Schweigen, als der Stuhl, auf dem Mr. Worth ſaß, zuſammen⸗ krachte, und Frau Worth hatte die größten Schwie⸗ rigkeiten, durch die engen Kabinentüren zu gelan⸗ gen. Aber auch in London ſelbſt eckten die beiden Schwergewichte überall an. Sie waren gewillt, vier Kinokarten ſtatt zwei zu löſen, aber es gelang ihnen nicht, ſich in die Reihen hineinzuquetſchen; der Ab⸗ ſtand der Beſtuhlung war auf einen ſolchen Körper⸗ umfang nicht eingerichtet. In jedem Lokal mußte das Paar extra ſtabile Stühle verlangen, um kein Un⸗ heil anzurichten, und ſelbſt die Hotelbetten waren ihnen nicht gewachſen, ganz abgeſehen davon, daß die Taxichauffeure höhniſch erklärten, die Beförde⸗ rung des Paares ablehnen zu müſſen, da ſie keine Laſtwagen, ſondern nur Perſonenwagen zur Ver⸗ ſügung hätten.„Leute wie wir ſollen ihren Honig⸗ mond im eigenen Heim verbringen, das unſeren Bedürfniſſen angepaßt iſt“, grollte Mr. Worth, als er enttäuſcht von Europa die Heimreiſe antrat. * — Ein Paket mit viel Geld hat in Stockholm Abenteuer erlebt, wie ſie ſonſt nur in Luſtſpielfilmen norkommen. In einem Haus auf dem Engelbrecht⸗ Plan ſtieß der Portier auf einen alten, verdächtig ausſehenden Mann und wies ihn hinaus. Der Alte verlor auf der Treppe ein mit einer Schnur umwik⸗ keltes Paket, ohne daß er und der Portier das be⸗ merkten. Später fand eine Hausangeſtellte das Paket und nahm es mit in die Wohnung im fünften Stockwerk, wo ſie es an die Hausfrau ablieferte. Dieſe befühlte das Paket, öffnete es jedoch nicht, ſon⸗ dern warf es einfach auf den Hof hinunter. Am nächſten Morgen fand die Hausangeſtellte das Paket wieder, und aus Neugierde nahm ſie es mit in die Wohnung und öffnete es. Darin befanden ſich 13 000 ſchwediſche Kronen in bar und ein Sparkaſſenbuch auf den Namen Persſon. Die Polizei kennt Persſon als einen alten Sonderling, der vom Abfall in den Müllkaſten lebt. Sie ſucht ihn jetzt, um ihm das ver⸗ lorene Geld wieder auszuhändigen. — Eine heitere Gerichtsverhandlung fand vor dem Kopenhagener Stadtgericht ſtatt. Eine junge Dame war angeklagt, ihr Auto in unverantwortlicher Weiſe geführt zu haben. Aus der Anklageſchrift ging her⸗ vor, daß die Frau ſich beim Fahren weit zu einem männlichen Fahrgaſt an ihrer Seite hinüberlehnte und den Wagen mit der Linken geſteuert hatte. Ihren Kopf— ſo fährt der ſorgſame Polizeibericht fort— lehnte ſie gegen ſeine Schulter, während er ſeinen linken Arm um ihren Hals legte. Alle ihre Aufmerkſamkeit wioͤmete die Fahrerin dem Fahrgaſt, wodurch„die Fahrt in weichen Kurven vor ſich ging“. Dieſe verwickelte Stellung und die weichen Kurven hatten zur Folge, daß das von einem Polizeiſchnell⸗ wagen herausgehaltene Schild„Stop! Verkehrs⸗ polizeil“ völlig unbeachtet blieb. Erſt als das Po⸗ lizeiauto direkt vor den anderen Wagen fuhr, wachte das Paar aus ſeiner gefährlichen Träumerei auf. Einen Führerſchein hatte die Frau am Steuer nicht, dafür jedoch eine Entſchuldigung: der Führer⸗ ſchein ſtak in einer Taſche, die ſie verloren hatte. In Anbetracht dieſes Sündenregiſters ſchlug der Richter eine Geloͤſtrafe von 100 Kronen vor, die die junge Dame ſofort annahm. * — Ein blutiger Streit zwiſchen drei Dörfern entbrannte in der Gemeinde Menka bei Lodz. Zwiſchen zwei Familien des einen Dorfes, die ſchn ſeit Generationen in Fehde leben. kam es zum offenen Ausbruch der Feindſeligkeiten. Mit Dreſch⸗ flegeln, Heugabeln und Wagendeichſeln gingen die Bauern gegeneinander los. Da das ganze Dorf untereinander verſippt iſt, bildeten ſich bald zwei feindliche Lager, die ſich auf Tod und Leben be⸗ kämpften. An der„Schlacht“ nahmen auch Freunde und Bekannte aus den beiden Nachbardörfern teil. Es gab viel blutige Köpfe. Als ein ſtarkes Polizei⸗ aufgebot erſchien, um die verbiſſenen Bauern zu trennen, bedeckten 40 Schwerverletzte die Walſtatt, während der größte Teil der raufluſtigen Bauern Stich⸗ und Hiebwunden davongetragen hatte. Oui ſiſuill duui dun Ulllo Baudenkmal durch Feuer vernichtet dnb Teplitz⸗Schön au, 22. April. In der Bergſtadt Graupen wurde am Freitag⸗ nachmittag die alte Prokopi⸗Kirche ein Raub der Flammen. Die älteſte Nachricht von dieſer Kirche iſt in einer Urkunde vom 18. Juli 1331 im Kronarchiv zu Prag feſtgelegt. Im Jahre 1913 freigelegte Kalkmalereien laſſen jedoch den Schluß zu, daß die Kirche noch bedentend älter iſt. Die Kirche ſtand unter Denkmalsſchutz. Lichtbildnern und Malern war der alte Bau ein geſuchtes Motiv. Furchtbare Familientragödie EP. Paris, 22. April. Eine furchtbare Familientragödie wird aus dem Dorſe Bruch in der Nähe der ſüdfranzöſiſchen Stadt Toulouſe gemeldet. Ein 35jähriger Bauer namens Ballargino hat aus bisher noch unbekannten Grün⸗ den ſeinen Schwager, deſſen Bruder, ſeine Schweſter und deren Sohn getötet, ſeine Großmutter ſchwer ver⸗ letzt und daraufhin Selbſtmord begangen. Die ſchwerverletzte Großmutter war bisher nicht verneh⸗ mungsfähig, ſo daß man über die Gründe der Tat völlig im unklaren iſt. Sturmoerheerungen in Dänemark EP Kopenhagen, 23. April An der Oſtküſte Jütlandz und auf den Inſeln Fünen und Seeland tobte am Samstagabend ein furchtbares Unwetter. Ein orkanartiger Sturm ſcherboot entpuppt. richtete große Verheerungen an. Häuſer wurden ab⸗ gedeckt und Bäume entwurzelt. Das Unwetter war von einer gewaltigen Waſſerhoſe begleitet. Zwiſchen Gjedſer und Nyköping ſind die Telegraphenmaſten vom Sturm umgeriſſen worden, ſo daß jede telepho⸗ niſche Verbindung unmöglich wurde. Außerdem traten im Zugverkehr große Verſpätungen ein, da die Telegraphenmaſten und Drähte auf die Schienen geworfen wurden. Der Schaden iſt bedeutend. Perſonen ſind nach den bisherigen Feſtſtellungen nicht zu Schaden ge⸗ kommen. Das geheimnisvolle-Boot — nur ein Fiſcherboot EP. London, 23. April. Das geheimnisvolle U⸗Boot, das ſeit einigen Tagen angeblich vor der kanadiſchen Oſtküſte kreuzen ſollte, hat ſich nun als ein harmloſes Fi⸗ Die engliſche und die ameri⸗ kaniſche Flotte hatten bereits mehrere Suchboote entſandt, um das geheimnispolle U⸗Boot aufzu⸗ bringen. Die engliſche Preſſe berichtete über die Angelegenheit in den letzten Tagen ſehr aufgeregt. Soeben teilt nun der kanadiſche Wehrminiſter John Makenzie mit, daß es ſich bei dem vermeint⸗ lichen U⸗Boot um ein harmloſes Fiſcherboot han⸗ delte. Der Führer des Fiſcherbootes erzählte, daß er zur gleichen Zeit, als die erſten Nachrichten von der Sichtung des U⸗Bootg auftauchten, ein Küſten⸗ wachboot paſſierte. Der Kommandant des Küſten⸗ wachtbootes berichtete als erſter von dem von ihm angeblich geſichteten U⸗Booot. — Mr. Percy Hurſt, ein wohlhabender Kaufmann. der jetzt in London geſtorben iſt, ſcheint mit den Ge⸗ richten keine gute Erfahrung gemacht zu haben, ſonſt hätte er nicht in ſeinem Teſtament die Verfügung ge⸗ troffen, daß ſich die nächſten zehn Jahre ein Mann auf ſeine Koſten jeden Vormittag vor dem Londo⸗ ner Gerichtshof aufſtellen ſollte zur Abſchreckung al⸗ ler Prozeßſüchtigen. Dieſer Mann ſolle einen Hut tragen, verſehen mit der Aufſchrift:„Hütet Euch vor den Gerichten!“—„Ich hoffe, mit dieſer Maßnahme zu verhindern“, ſchrieb Mr. Hurſt in ſeinem letzten Willen,„daß ſich maucher, der in Ge⸗ richtsſälen und bei Adwokaten Recht ſucht, ins Un⸗ glück ſtürzt. Ich ſelber habe durch Prozeſſe Tauſende und Abertauſende eingebüßt und möchte meine Mit⸗ menſchen vor ähnlichem Schaden bewahren.“ Nun haben ſich die Anverwandten des Verſtorbenen mit der Anfrage an die Behörden gewandt, ob denn eine liches Aergernis errege. ſolche Demonſtration gegen das Gerichtsweſen über⸗ haupt erlaubt ſei. Es wurde ihnen erwidert, daß gegen eine derartige„Warnung“ nichts einzuwenden ſei, ſo⸗ lange ſie keine Beleidigung enthalte und kein öffent⸗ In Kürze wird man alſo in London den Mann mit dem Hut, auf dem die vor⸗ geſchriebene Warnung ſteht, ſeinen Poſten beziehen ſehen. — Vor etwa 30 Jahren machten zwei ſehr reiche Landbeſitzer in Algerien, die Eheleute Santerre, eine Reiſe durch das weſtliche franzöſiſche Gebiet von Afrika. Einige Wochen lang fuhren ſie durch Wüſten und Oaſen, als ſie eines Tages eine merkwürdige Ueberraſchung erlebten. Unter einer Palme fanden ſie in elende Lumpen gehüllt ein verlaſſenes Neger⸗ Und dieſe letzteren knäblein, das kaum über einen Monat alt ſein konnte. Sie erbarmten ſich des Säuglings und ver⸗ ſuchten, in den nächſten Dörfern die Eltern aufzufin⸗ den. Aber als ihnen das nicht gelang, entſchloſſen ſie ſich, da ſie ſelbſt keine Kinder hatten, das ſchwarze Baby zu adoptieren. Der Findling, dem ſeine Adop⸗ tiveltern den Namen Bambi gegeben hatten, war be⸗ gabt und fleißig. Er wurde ſpäter zur Vervoll⸗ kommnung ſeiner Studien nach Paris geſchickt und wurde ein vornehmer junger Herr. Er war vor allem ein vollkommener Reiter, und ſo nahm Bambi Santerre ſtets an den Reiterwettbewerben teil; bei dem letzten war er bei einer der ſchwierigſten Prü⸗ fungen Sieger. Vor kurzem ſind ſeine Adoptiveltern geſtorben, nachdem ſie ihn als Univerſalerben ihres großen Reichtums eingeſetzt hatten. Das Neger⸗ kind, das vor 30 Jahren unter einer Palme in einer Oaſe der Sahara aufgefunden wurde, beſitzt heute ein Vermögen von 100 Millionen Franken. * — Eine 2300 Jahre alte Schnabelkaune wurde unlängſt bei der Freilegung des neuen Grabfeldes auf dem Salzberg im Hallſtattgebiet geſunden, deren Alter auf rund 2300 Jahre geſchätzt wird. Die ver⸗ ſchiedenen Scherben, die gefunden wurden, ließen ſich von ſachkundiger Hand zu einer vollſtändigen Kanne zuſammenfügen, die nun im Hallſtädter vorgeſchicht⸗ lichen Muſeum zu ſehen iſt und einen der ſchönſten Funde aus der Hallſtattzeit darſtellt, der Zeugnis gibt von dem wunderbaren Formgefühl längſtver⸗ gangener germaniſcher Vorzeit. * * 7.r 9 — Vor einigen Wochen baben die Fleiſcher von Milwaukee Rärſtchen mit Reißverſchluß eingeführt. Der Reißverſchluß beſteht darin, daß nach dem Ko⸗ chen ein Teil der Haut der„Frankfurter“ ſo dünn wird, daß man einen darunter angebrachten Faden abziehen kann. Zieht man aber den Faden ab, dann öffnet ſich die ganze Haut des Wirſtchens der Länge nach. Man braucht die Haut nur noch nach rechts und links herunterzuſchlagen, und das enthüllte Würſtchen liegt vor dem Gaſt. Inzwiſchen aber hat man beobachtet, daß alle Neuerungen auf dieſem Ge⸗ biet den Konſum beträchtlich fördern. Man hat nun Würſtchen in viereckiger Form hergeſtellt, aber auch Würſtchen mit ausgeſprochener Stromliniengeſtalt. ſind neuerdings der große Schlager! —— 17 VON CAREN Pee, emem, 12. Als die beiden Aerzte, die im Vorzimmer nur ein paar kurze Worte mit der Pflegerin, Schweſter Bärbel, gewechſelt hatten, den eigentlichen Wohn⸗ raum der Patientin betraten, ſchien die Kranke ſelbſt zunächſt keinerlei Notiz von ihnen nehmen zu wol⸗ len. Sie ſtand, den grünbrokatenen Morgenrock eng um den Körper geſchlungen, die Hände wie in ver⸗ ſtockter Abwehr unter den weiten Aermeln ver⸗ borgen, unbeweglich am Fenſter und ſchien ganz in den Anblick der Georginen verſunken, die draußen im Mittelbeet des kleinen Vorgartens ihre ver⸗ ſchwenderiſche Farbenpracht entſalteten. Erſt als der Profeſſor ihr mit etwas übertrieben munterer Jovia⸗ lität guten Morgen wünſchte, drehte ſie langſam, wie aus dem Traum erwachend, den Kopf und ſtreifte, halb über die Schulter hinweg, die Einge⸗ tretenen mit einem zugleich leeren und abweiſenden Blick. Die Pflegerin, die den Aerzten langſam gefolgt war, ſah plötzlich den jungen Aſſiſtenzarzt zuſam⸗ menzucken und wie vor einer geſpenſtiſchen Erſchei⸗ nung einen Schritt zurückweichen. Er trat ihr da⸗ bei ſo heftig auf den Fuß, daß ſie einen leichten Schmerzensſchrei nicht ganz unterdrücken konnte. Aber er bemerkte offenbar nichts davon, ſeine Au⸗ gen, die in dem iäh erblaßten Geſicht jetzt unnatür⸗ lich groß und dunkel erſchienen, waren mit einem Ausdruck erſchrockener Spannung auf das Geſicht der Kranken gerichtet, die ſelber den Blick ſchon löngſt wieder gleichgültig abgewandt hatte. An raſche Hilfeleiſtung gewöhnt, griff Schweſter Bärbel nach dem Arm des Strauchelnden, um ihn von hinten zu ſtützen. Aber der ſeltſame Anfall ſchien ſchon vorüber, denn alg jetzt der Profeſſor, dem die leichte Unruhe hinter ihm offenbar nicht entgangen war, ſich etwas erſtaunt nach dem jungen Kollegen umwandte, hatte der ſich ſchon wieder ſoweit in der Gewalt, um mit einem entſchuldigenden Lächeln in dem noch immer bleichen Geſicht etwas von„beinahe ausgeglitten“ zu murmeln. Womit der kleine Swiſchenfall für den Chefarzt anſcheinend erledigt war. Er ſchien ſich auch nicht ſonderlich darüber zu wundern, daß ſich ſein Aſſiſtent noch immer im Hintergrund hielt und ſich mit keinem Wort in das — allerdings ziemlich einſeitige— Geſpräch miſchte, das der Profeſſor mit der Kranken zu führen be⸗ müht war. Die Kranke ſtand noch immer am gleichen Platz, aber jetzt mit dem Rücken zum Fenſter, deſſen hel⸗ ler Ausſchnitt ſie wie ein Bild umrahmte. Sie ſchien ſich dieſer Wirkung auch irgendwie bewußt, denn ſie veränderte nur ſelten mit irgendeiner ſpar⸗ ſamen Geſte die bildhaft anmutige Haltung ihres Körpers, deſſen vollendetes Gleichmaß in dem eng zuſammengerafften Morgenmantel deutlich zur Gel⸗ tung kam. Der zartmodellierte Kopf mit den zu⸗ rückgekämmten, rötlich⸗braunen Locken, von denen nur ein paar loſe in die Stirn fielen, war ein wenig hochmütig in den Nacken geworfen und die großen, dunkelſchimmernden Augen blickten über die Geſtalt des Chefarztes hinweg ins Grenzenloſe. Der ausdͤrucksvolle Mund bewegte ſich manchmal leiſe, als forme er unhörbare Worte, die nur für das eigene innere Ohr beſtimmt ſchienen, denn auf die liebenswürdig geſchickten Verfuche deg Profeſ⸗ ſors, ſie aus ihrer geiſtesabweſenden Gleichgültig⸗ keit herauszulocken, reagierte ſie immer nur mit kurzem Ja und Nein oder einem höflich⸗gelang⸗ weilten Achſelzucken, wie eine ſchöne Frau, die einen gar zu faden Anbeter loszuwerden wünſch'. Erſt als der Profeſſor ſich ſchon verabſchieden wollte ſchien ſie für einen Augenblick in die Gegenwart zurückzukehren. Ihr ziellos ſchweifender Blick blieb plötzlich an Bert haften, der immer noch im Hinter⸗ grund ſtand, und mit einer herablaſſend anmutigen äußerte ſie die Frage:„Wer iſt der Ritter ort? Bert war beim Klang dieſer dunkeltönenden Stimme unwillkürlich zuſammengefahren. aber er wußte ſeine Verwirrung raſch zu bemeiſtern, als ihn Profeſſor Welcker mit ein paar erklärenden Worten ber Patientin als ſeinen Mitarbeiter vor⸗ ſtellte, der ihn vielleicht zuweilen vertreten würde. Aber da ſchien die Kranke ſchon kaum mehr zuzu⸗ hören. Ihr Blick war ſchon wieder ins Uferloſe entrückt und die nervöſe Unruhe ihrer Bewegungen verriet deutlich,daß ſie nur den einen Wunſch hatte, endlich wieder allein zu ſein Der Chefarzt ſchwieg noch immer, nachdem ſich längſt ſchon die Gartentür des Pavillons hinter ihnen geſchloſſen hatte. Er blickte nachdenklich vor ſich nieder, als ob er von dem ſauber geharkten Kiesweg irgendetwas abzuleſen hoffte. Erſt nach einer ganzen Weile ſagte er mit einem kurzen Sei⸗ tenblick auf Bert in einem vielleicht etwas allzu beiläufigen Ton: „Sie haben, ſcheint es, einen ziemlich ſtarken Eindruck von der Kranken gewonnen, lieber Kol⸗ lege? Sehr begreiflich, eine ſo ſchöne Frau. Aber natürlich iſt es ſehr wichtig, vor der Kranken jede eigene Bewegung zu verbergen, was gar nicht einfach iſt. Denn ihre krankhaft geſteigerte Sen⸗ ſibilität macht gerade ſolche Kranken manchmal bei⸗ nahe hellſichtig. Es iſt, als ob ſie Gedanken leſen könnten, während umgekehrt doch gerade wir dieſe Kunſt beherrſchen ſollten.“ Das leichte Lächeln, das dieſe Worte begleitete, täuſchte Bert nicht darüber hinweg, daß dieſe Neben⸗ bemerkung doch ſo etwas wie eine kleine Zurechtwei⸗ ſung war, eine ſehr verdiente Zurechtweiſung. Er errötete unwillkürlich wie ein getadelter Schuljunge, dann ſagte er im Ton ehrlichſten Selbſtvorwurfs: „Ich weiß, Herr Profeſſor, ich habe mich vorhin ziemlich töricht benommen, ziemlich laienhaft. Aber es hat mich überrumpelt, es war eine Aehnlichkeit—“ „Eine Aehnlichkeit?“ unterbrach ihn Welcker, den dieſe Mitteilung ſo außerordentlich zu intereſſieren ſchien, daß er ſogar ſtehen blieb und mit ſeinen klu⸗ gen Gottvateraugen dem jungen Aſſiſtenzarzt voll ins Geſicht ſah.„Eine Aehnlichkeit, ſagen Sie?“ Bert nickte ſchweigend, er fühlte, wie ihm ſchon wieder eine heiße Welle zu Kopf ſtieg, aber er nahm ſich zuſammen und ſagte ſo gelaſſen wie möglich: „Ja, Aehnlichkeit mit einer verlorenen— Jugend⸗ freundin.“ „Ach ſo, eine Jugendfreundin“ Vielleicht war es dies in Berts jugendlichem Mund ein wenig unangebracht klingende Wort, was die Miene des alten Herrn mit einem ſo heiteren Lächeln erhellte.„Ich verſtehe vollkommen, daß ſolch eine unvermutete Gedankenverknüpfung Sie ein we⸗ nig aus dem Gleichgewicht brachte. Uebrigens“— er war ſichtlich beſtrebt, dem Geſpräch eine allge⸗ meinere Wendung zu geben—„übrigens iſt es heut⸗ zutage eine merkwürdige Sache mit der Aehnlichkelt. Beſtimmte Friſuren, eine beſtimmte Haltung, ja ge⸗ wiſſe Arten des Geſichtsausdrucks, von irgendeiner bedeutenden Filmkünſtlerin einmal als perſönliche ſofort einen beſtimmten Typus, dem viele Frauen, teils bewußt, teils unbewußt ſich angleichen. Sie übernehmen ſogar körperlich die fremde Rolle, die Rolle des gerade modernen Schönheitsideals, und formen ſich danach um. geht das bis ins Unheimliche. Und nun erſt bei den Neurotiſchen...“ Bert empfand es dankbar, mit wie freundlichem Takt der Aeltere ihm durch das Anſchlagen eines Note kreiert, erzeugen fachlichen Themas die Möglichkeit gab, der inneren Erregung Herr zu werden, die immer noch in ihm nachſchwang. Er konnte dem Geſpräch nur mit halber Aufmerkſamkeit folgen, und niemals war ihm die gemeinſame Viſite ſo endlos erſchienen wie heute. Er atmete auf, als er ſich ſchließlich von dem Chef verabſchieden und in ſein Zimmer zurückziehen konnte. Es war gerade noch eine Viertelſtunde Zeit, bis das Mittageſſen ſerviert wurde. Schon bei den ſogenannten normalen Franen Haſtig kramte er aus der Tiefe ſeines Schreib⸗ tiſches einen vielfach verſchnürten Karton hervor, in dem ſich allerlei alte Brieſſchaften und ganz zu unterſt— er wußte es genau— ein Bild von Dina Rauch befinden mußte, das damals abſichtlich⸗ unabſichtlich dem Autodaſé im Atelier entgangen war. Ein Bild im Koſtüm ihrer letzten Rolle. hatte der Verſuchung, es anzuſehen, monatelang Er widerſtanden. Die Hand zitterte ihm ein wenig, als er es gegen das Licht hielt, durchforſchen zu können. verblüffend. Aber Dina ähnelte der andern doch nur wie eine jüngere Schweſter der älterenz Frau dort, deren Anblick ihn eben ſo erſchüttert hatte, mußte mindeſtens Ende der Zwanzig ſein, um das Geſicht beſſer Ja, die Aehnlichkeit war die wenn nicht älter. Freilich, die Krankheit altert. Aber nein, das ſind Phantaſtereien, Wahngeſpinſte. Es iſt natürlich, wie der kluge alte Chefarzt ſagt: Aehnlichkeit, die nur auf der Angleichung an den⸗ ſelben Typus beruht. (Fortſetzung folgt) — 8 10. Seite /Nummer 184 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. April 1989 —3— 8 988 ciorg Gabie- furna 100 5 Spencer ocu in In deuiscer Sprame- .55.55.20 Unr r mit ztopielsehlag —— Sreie Walen, 88 carole Nöhn · woit Albeen · Retty Uiebe- sweng verb .25 8. raglich: 20 45 blannen, p 7. 28,—*— Beeinn: Mational-Theateraamnem Montax, den 24. April 1939 Vorstellung Nr. 274 Miete B Nr. 20 I. Sondermiete BNr. 10 9 König Richard Il. Schauspiel in5 Aufzügen(15 Bildern) wee e, gcheiduncrene en der lusti 3 finhenzeller mit Vinior de Nowa E. Senlenee mide v. S5tolz Un von William Shakespeare raglich: 20 4⁰.20.30 5 Cebersetzt von A. W. von Schlegel 10 n aUBUR 8 1,8,— Ant. 19 30 Uhr Ende etwa 22.45 Uhr erus — n—— E. Eunmann 1 9* „Der Florentiner ——— ietrter 1Jas! E .20 Unr 8 l A. CapH¹ Undenbol, 2 5⁰—— 2 Fern: Meuos Theater ossngaren Montag, den 24. April 1939 Forstellung Nr. 5 KdF. Kulturgemeinde Mannheim Dle diebische Elster (nach G. Gherardini) Oper in vier Biidern Musik von G. Rossini Anf. 20 Uhr Ende gegen 22 45 Uhr 2 * 0 Melne Praxis beflindet slch lugend nicht zugelassen 8 10 — der Komiker eigener Note Dienstag persönlich Fabrikat S günſtigſt abzugeben. Schuhtabrik Herbst Mannheim. Llälamisionswoen mit Kugellagerböcken, 10 578 S. K. F. oe erriücke„* cenchiche zugelas mit BU Näheres Im Filmteil: Paul Beckers, Theodor Loos. Fritz Kampers, Karl Blume, Camilla Spira in dem Hermann Löns-Film:„Grün ist die Heide“ seiner urkomischen hnendarbietung Wir bedienen sofort in allen Arbeiten. oilssee die groge Node Kleiclerttickereien in aſſen Arten Nohlsäume, Kanten, Nono- Sramme und Kknopflöcher tüt Sanze Wäsche- Ausstattungen, arbeitet rasch und billigst 15 Geschw Mixe, Mannheim, M 4, 7 peise- Lummer echt kiche modern, Büten Kredenz. Aus- zugtisch, 4 Pol sterstühle m. F. 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Die Beerdigung fndet am Dienstag nachmittag um ½8 Uhr. auf dem Friedbof Käfertal statt. —— Für die wohltuende Teilnahme beim kleimgang meĩnes lieben Hermine Riedel aul nassen Straßen durch(8908 „strsBenmelster“ Reiten ⸗Profiller- Maschine ae un i 1 10 -autos Teila, r Auto-Schwind- Fernruf 28474 Lüeh 9.8 legenüder der Börse Iuto-Lubehör-e Loseuschaft ſchwab AHeitzmann 5 f. Selhstfahrer gorOo km& Pig. chiller-Carage Speyererſtx. 1/9 Fernſyr. 425 32 ..20 koſter o Raum für eine An⸗ zeige in dteſer Größe Hornhaut, Werzen beseitigt unfehlber Sichefweg. Nur echt in det ſube u. mit Gerontleschein. Tube 60 Pig. Sicherweg eu naben in den Fachgeschäften best mm.[(= bei: Drogerie Ludwig& Schötthetm, O 4,3822 und Friedrichsplatz 19; Drogerie Schmidt Seckenheimer Strage 8 Es gibt ein Mittel, mit dem man dem Leidenwirklich energisch entgegentreten kean:„EPllepsen“ Nr.-IV. Ftegen Sie Ihten Arzt. Nur in Apotheken ethält- uch. Autklätende Oruckschriten durch Or Curt Schsefer, Fabrik pharmazeut. Pröparate Leipzig N 21/½8. 10570 Todes-Anzeige Am Freitag, dem 21. April 1939. nachts 11.30, entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit mein herzensguter Mann und treusorgender Vater unser lieber einziger Sohn, Herr Nudoll Weiss Spenglermeisier im Alter von 41 Jahren. Mannheim(Holzstr. 14), den 24. April 1939 In tiefer Trauer: Käfhe Weiss geb. Linsner und Söhnchen Rudi Rudoli Weiss sen. und Frau geb. Steinbach Die Feuerbestattung findet am Dienstag, dem 25, April 1939, vorm. 11 Uhr, im hiesigen Krematorium statt, Jfür. Wäſche. 7 für Groschen in nicht an der Gelegenheit wie wertvoll am kleimlen — und wenn Sie genau hinsehen, dann merken Sie, daß selbst die kleinste Kleinanzeige für wenige der Neuen Mannheimer Zeitung schon Erfolg hat. Kleinanzeigen liegt es also Bei Gröhe, son- dern nur daran, daß sie auch zu jeder Gelegenheit aufgegeben werden. Das ist nämlich die Hauptsa- che. Sie dũrfen bei keiner vergessen, die Kleinan- zeige unserer Zeitung ist. 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Garncerz und Frau Käine, geb. Schlosser Geosg Herbel und Frau Magda, geb. Schlosser 18 Enkel und 6 Urenkel. Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 25. April, nachm. 3 Unr. von der Leichenhalle aus, statt. aus Privai unt. KA22 an stelle.Slattes Eheständler!“ Haücecnnuno Schiafzimmer 180 em breit, mitſß iſ 2 Gabi⸗ 1 Hocker f. Baomana à 1 1. Nx.—8 gerahmter Oelbilder(W. Weismantel) und 278 85 Aguarelle. t einſchläfriges Schlafzimmer(hell) mit gteilig. ſerkauksaurelgen 51 Spiegelſchrank, 1 Waſchkommode m. Spiegel⸗ fünden in dieſer Zeitung große Beachtung und dadurch guten Ertolg LKurbiegestun“ 1 Wohlmuth⸗ Apparat, wieder im Lokal U 5. 18. Ortsrichter: 5 putzmaſchine, 5 1 8fl. elktl. Lüſſer Knapp- Menz- Noselius 5 536s. Beſechtigung der Möbel eine Stunde vor Hch.⸗Lauz⸗Str. 44 Beginn der Verſteigerung. 10˙87 1 Tr. rechts. 2 Bette oliert, 165. chttiſche, 1 6 0 WaleB. 40. 460. Vertaufshäuſer mittags 9½ Uhr bis 1 Doppelſchlafzimmer mit Roßhaarmatratzen u. Flaumbetten, t dreit. 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