ö rr e 1 rrn. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ kyofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. ——— ——— — Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Rl..6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Neue Mannheimer S“ Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Y. breite Textmillimeterzeile 50 Pß Klein anzelgen ermäßiz gültig tſt die Anzeigen⸗Preist Einzelpreis 10 Pf. oder Konkurſen wird keinerleß Abend⸗Ausgabe A Mittwoch, 26. April 1939 Jugoſluwiens Außenm * Patis und die Einführung der Dienſtyflicht in London-Neue Paläſtina⸗Greuel Beziehungen vollen Vertrauens. Dr. Markowitſch über die gemeinſame deutſch-jugoſlawiſche Friedenspolitik dnb Berlin, 26. April. Der Führer empfing heute den in Berlin an⸗ weſenden Königlich Jugoflawiſchen Außenminiſter Dr. Cincar⸗Markowitſch zu einer längeren Aus⸗ ſprache, die im Beiſein des Reichsminiſters des Aus⸗ wärtigen von Ribbentrop und des Königlich Jugo⸗ flawiſchen Geſandten Dr. Andric ſtattfand. Vorher hatte Außenminiſter Cincar⸗Markowitſch am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder⸗ gelegt. Am Mittag gab Reichsaußenminiſter von Ribben⸗ trop ſeinem jungoſlawiſchen Gaſt ein Frühſtück im kleinen Kreiſe in ſeinem Haus in Dahlem. Eine Erklärung Markowitſchs dinb Berlin, 26. April. Der Königlich Jugoflawiſche Außenminiſter übergab dem DNB. anläßlich ſeines Berliner Be⸗ ſuches folgende Erklärung für die deutſche Preſſe: „Ich bin ſehr glücklich, daß mir jetzt in der Eigen⸗ ſchaft als jugoflawiſcher Außenminiſter Gelegenheit geboten iſt, auf Einladung des Herrn Reichsminiſters des Auswärtigen Berlin zu beſuchen und ernent den perſönlichen Kontakt ſowohl mit dem eminenten Vertreter der deutſchen Außenpolitik, als auch mit anderen führenden Perſönlichkeiten des Reiches wieder aufzunehmen. Dieſer Beſuch freut mich um ſo mehr, weil ich bis vor kurzem die große Ehre und das Glück hatte, Jugoſlawien im Deutſchen Reich zu vertreten und weil mich an Berlin viele wertvolle und mir teure Freundſchaften erinnern, welche den Erfolg meiner Beſtrebungen um die Vertiefung der freundſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Jugoſlawien zur beiderſeiti⸗ gen Zufriedenheit ermöglichten. Während meines dͤreijährigen Aufenthaltes in Deutſchland hatte ich Gelegenheit, den wundervollen Auſſchwung, welchen Deutſchland auf allen Gebieten unter der weiſen und entſchloſſenen Leitung ſeines großen Führers vollbrachte, zu bewundern. Zwiſchen dem Deutſchen Reich und Ingoſlawien beſtehen und entwickeln ſich auf das günſtigſte weiter die Beziehungen vollen Vertrauens, die ſowohl auf guter Nachbarſchaft und anf gegen⸗ ſeitiger Achtung, als auch auf beiderſeitigem In⸗ tereſſe baſiert ſind. Daher gibt es keine Frage, welche nicht durch die verantwortlichen Vertreter beider benachbarter Länder in vertrauensvoll⸗ ſtem Geiſte erörtert werden könnte, um der Ver⸗ tiefung unſerer freundſchaftlichen Beziehungen und dem Friedenswerke in dieſem Teile Euro⸗ pas zu dienen. Die Königliche Regierung, die alle ihre Kräfte für die Erhaltung des Friedens und für das Wohlergehen des Volkes einſetzt, legt dieſen Beziehungen den größten Wert bei und wird ſie auf das ſorgfältigſte pflegen. Ich benutze mit Dankbarkeit dieſe Gelegenheit, um hervorzuheben, welch' großen Anteil die deutſche Preſſe ihrerſeits, mit ihren tieſen und genauen Kenntniſſen der beiderſeitigen Intereſſen,— an dem Ausbau der deutſch⸗jugoſlawiſchen Freundſchaft und an den vertrauensvollen Beziehungen, welche heute ſo glücklich zwiſchen beiden Ländern beſtehen, bei⸗ getragen hat.“ Belgrader Kommentare dnb. Belgrad, 26. April. Die„Prawda“ weiſt im Zuſammenhang mit dem Berliner Beſuch des jugoſlawiſchen Außenminiſters im Leitartikel darauf hin, daß die Beſprechungen ſicherlich die Freundſchaftsbande zwiſchen Deutſch⸗ land und Jugoſlawien noch feſtigen würden. Dr. Eincar⸗Markowitſch komme in eine ihm vertraute Welt, da er als jugoſlawiſcher Geſandier in der Reichshauptſtadt bereits ausgezeichnete Freundſchaf⸗ ten habe ſchließen können. Sein Beſuch ſei zugleich das beredeſte Dementi jener Alarmnachrichten der Auslandspreſſe, die ſich in phantaſtiſchen Kombina⸗ tionen über Maßnahmen des Deutſchen Reiches gegen Jugoſlawien ergingen. Sicherlich würden die Ber⸗ liner Beſprechungen in einer Atmoſphäre aufrichtiger Freundſchaft ſtattfinden. Jugoſlawien und Deutſch⸗ land, ſo ſchließt„Prawda“, wollten an der Erhaltung und Feſtigung des Friedens gemeinſam mitarbeiten. etwaigen Krieges ſo viele Truppen an die goſlawiſchen Außenminiſters Gafentu ſoll nochmals in Belgrad vorſprechen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 26. April. Der rumäniſche Außenminiſter Gafenen habe, wie die Pariſer Preſſe berichtet, in London neben einem Kreditangebot auch eine Menge guter Ratſchläge er⸗ halten. So ſei es auf den engliſchen Einfluß zurück⸗ zuführen, daß Gafeneu zum Schluß ſeiner europäiſchen Rundreiſe noch ein letztes Mal in Belgrad Sta⸗ tion mache. Er ſoll dort alles verſuchen, damit Jugoſlawien nicht endgültig in die Atmoſphäre der Achſe Berlin—Rom eintrete. Gleichzeitig ſoll Rumä⸗ nien mit ſich zu Rate gehen, ob es nicht möglich wäre, der bulgariſchen Regierung einige Konzeſſionen anzubieten. Als Gegenleiſtung würde England große Anſtrengungen machen, um namentlich auf wirtſchaftlichem Gebiet Rumänien nach Möglichkeit zu ſtärken. Viel Lärm um Nichts: An Diskuſſionsſtoßj jehlt es Paris gerade nicht. Jugoflawiſcher Beſuch in Berlin Außenminiſter Eincar Markowitſch auf dem Flughaſen Tempelhof Links Reichsaußenminiſter Freiherr von Ribbentrop. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Führerrede, Wehrpflicht in England, engliſcher Rüſtungsetat, Preſſenoweroronungen- lauter eifrig beredete Themen! dnb. Paris, 26. April. Das politiſche Bild der Pariſer Morgenpreſſe iſt am Mittwoch wild bewegt. Eine kurze Aufzählung der Themen, mit denen ſich ſowohl die Leitartikler als auch die Auslandskorreſpondenten der Zeitungen beſchäftig mag ein Beweis für dieſe hyſteriſche „Vielſeitigkeit“ liefern: 1. Kommentare über den vorausſichtlichen Inhalt der Rede, die der Führer im Reichstag halten wird; 2. die Beſtrebungen um eine Einführung der allgemeinen Militärdienſtpflicht in England; 3. der britiſche Haushalt, der zur Hälfte Rüſtungszwecken gewidmet iſt; 4. die Beſprechungen, die der rumäniſche Außenminiſter in London hatte; 5. der Beſuch des jugoſlawiſchen Außenminiſters in der Reichshauptſtadt; 6. die Rückkehr des engliſchen und des franzöſiſchen Botſchafters in die Reichs⸗ hauptſtadt und ſchließlich noch ein innerpolitiſches Thema, das ganz beſonders die Herzen der franzö⸗ ſiſchen Journaliſten bewegt, nämlich die Regierungs⸗ verordnungen, die ſich auf die Preſſe erſtrecken. Zu den Wehrpflichtsplänen in Eng⸗ land zeigt ſich die Pariſer Preſſe recht zurü ck⸗ haltend. Der Gedanke, daß nur die jungen Män⸗ ner im Alter von 18, 19 und 20 Jahren jenſeits des Aermelkanals eingezogen werden, beruhigt die Pa⸗ riſer Leitartikler nicht. Immer wieder wird darauf hingewieſen, daß England ſchon zu Beginn eines Front ſchicken müſſe, wie es am Ausgang des betzten Krie⸗ ges gehabt habe. Eine Zeitung vergleicht daher die letzten britiſchen Maßnahmen mit einem Regen⸗ ſchirm, der zwar mit Spanngliedern verſehen, nicht aber mit waſſerdichtem Stoff überzogen ſei. In großer Aufmachung bringen die Blätter ihren Leſern den britiſchen„Rekordhaushalt“ über 234 Milliarden Franken zur Kenntnis und ver⸗ ſuchen der franzöſiſchen Oefſentlichkeit damit die Pil⸗ len der kürzlichen Notverordnungen und der damit verbundenen neuen Steuerpflichten etwas zu ver⸗ ſüßen. Da die Zeitungen zu den Beſprechungen des ju⸗ in Ber⸗ lin ofſenbar nichts zu berichten wiſſen, was den Intereſſen der engliſch⸗franzöſiſchen Politik dienlich ſein könnte, reden ſie im allgemeinen um dieſen Be⸗ ſuch Markowitſchs mit ebenſo vielſagenden, wie nichtsſagenden Worten herum. Ein gewiſſes Unbe⸗ hagen iſt in dieſem Zuſammenhang in der Pariſer Morgenpreſſe aber unzweifelhaft feſtzuſtellen. Weiter wird von den Blättern auf die Aufnahme hingewieſen, die die verſchiedenen Notverord⸗ nungen in der franzöſiſchen Oefſentlichkeit geſun⸗ den haben. In Paris ſelbſt ſind zwar ſeit zwei Ta⸗ gen an allen Straßenecken rieſige, von dem fran⸗ zöſiſchen Steuerzahlerverband herausgegebene Pla⸗ kate zu ſehen, die in heftigen Worten gegen gewiſſe finanzpolitiſche Maßnahmen und Verordnungen des Finanzminiſters Reynaud proteſtieren, den ſie dabei ganz offen unlauterer wahlpolitiſcher Machenſchaften bezichtigen und erklären, eine ſolche Haltung wie die des Finanzminiſters ſei nichts anderes als ein Ver⸗ rat an der Nation. Schließlich finden ſich in den Zeitungen leiden⸗ ſchaftliche Erörterungen um die Regierungsverord⸗ nungen, die ſich auf die Preſſe ſelbſt beziehen. So ſchreibt die„Epoque“, das beſte Mittel, franzöſiſche Zeitungen vor ausländiſchen Einflüſſen und Be⸗ ſtechungen zu ſichern, würde in einer ſo ſtarken Her⸗ Preſſiert es ſo? aufſetzung der Verkaufspreiſe der Zeitungen beſtehen, daß die Verlage aus dem Verkaufsgewinn bereits die Verlagsunkoſten zu decken imſtande ſind. Das „Oeuvre“ wünſcht dagegen, daß man den Zeitungen lieber beſſere Gewinnmöglichkeiten auf dem Gebiete des Anzeigenweſens verſchaffen ſolle und ſchlägt vor, daß die in den zahlreichen franzöſiſchen Rundſunk⸗ ſendern ſtark verbreitete Rundfunkreklame zugunſten der Zeitungen eingeſtellt werden ſolle. Darüber hinaus wünſchte das Blatt, daß die Sei⸗ tenzahl der Zeitungen beſchränkt werde, denn es gehe nicht an, daß eine Zeitung in 12000 Zeilen Text ebenſo viel Leſeſtoff veröffentliche wie ein durch⸗ ſchnittlicher Roman, der im Handel mindeſtens 15 Franken koſtet. Hochdruck hinter Englands Flottenrüſtung 2000 Geſchütze zur Bewaffnung der Handelsmarine berengeſtellt EP. London, 26. April. Der Marineſachverſtändige des„Baily Telegraph“ gibt in ſeinem Blatt einen Ueberblick über das ge⸗ genwärtige engliſche Flottenbauprogramm. Im Juni werden zwanzig neue Geleit⸗ ſchifſſe von je neunhundert Tonnen auf Kiel ge⸗ legt. Es handle ſich hier um einen völlig neuen Typ, der einem Vorkriegszerſtörer gleichkomme. In zwölf Monaten ſollen die neuen Fahrzeuge bei der Kriegsmarine Dienſt tun. Beſchleunigung wurde auch für die acht(von ſechzehn) Zerſtörer angeordnet, die unter der Bezeichnung„“-Klaſſe im Baupro⸗ gramm zu finden ſind und eine Raumverdrängung von achtzehnhundert Tonnen haben werden. Nach einem Ueberblick über das Geſamtbauvor⸗ haben erklärt das Blatt, monatlich erhalte die Flotte einen Zugang von achtzig neuen Geſchützen, hauptſächlich vom Flak⸗ Typ; dies ſtelle gegenüber 1936 eine Verbeſſe⸗ rung um ſechshundert v. H. dar. Zur Bewaffnung von Handelsdampfern ſtünden in verſchiedenen Häfen bereit. In Kürze würden tauſend Handelsdampfer durch eine Deckverſteifung zur Aufnahme dieſer Armierung bereit ſein. Vor Ende des Jahres ſeien mehr als zehntauſend Offiziere der Handels⸗ marine im Gebrauch dieſer Geſchütze ausgebildet. Seit März 1938 ſei der Mannſchaftsbeſtand der Flotte von 112 000 auf 133 000 gebracht worden. über zweitauſend Geſchütze montage⸗ Die Koſten des engliſchen Geheimdienſtes EP. London, 26. April. Die Koſten des engliſchen Geheimdienſtes waren im Jahre 1938 beinahe zweieinhalb Mal ſo hoch wie im Jahre 1933. Dieſe Mitteilung machte der Finanz⸗ ſekretär des Schatzamtes, Hauptmann Crookshank, am Dienstag im Unterhaus. Er gab dabei die nach⸗ ſtehenden Ziffern für die Koſten des Geheimdienſtes in vier verſchiedenen Jahren bekannt: 1913 etwa 47 000 Pfund, 1923: 169 000 Pfund, 1933: 179 000 Pfd., 1938: 417.000 Pfund. Amerika warlet auf die Führerrede Umſaſſende Vorkehrungen ſämtlicher USA⸗ Sender für die Uebertragung. — Nenyork, 26. April. Sämtliche amerikaniſchen Rundfunkſender trefſen umfaſſende Vorkehrungen für bereits am Mittwoch die Verbreitung der Antwort des Führers an Rooſe⸗ velt. Die Uebertragung der Rede wird, obwohl die Empfangszeit für Amerika ungewöhnlich früh— nämlich an der Oſtküſte 6 Uhr morgens und an der Weſtküſte 3 Uhr nachts— liegt, gleichzeitig mit Er⸗ läuterungen in Engliſch und Zuſammenfaſſungen nach ihrer Beendigung durchgeführt. 10 für Anzeigen in beſtimmten An und für fernmündlich erteilte Aufträge⸗ 150. Jahrgang— Nr. 189 iniſter beim Führer ——— ſich überlegt, ſo ſagt er u.., 3 8 miſchung entzückt. Künſtler die aroße Not eines heraus. Die eiſige Erſtarrung im Schmerz malte der Sänger in den„Gefrorenen Tränen“ nach. des Kummers in der„Erſtarrung“. Muſikfreunden der ganzen Welt geliebten„Linden⸗ 2. Seite/ Nummer 189 ** N Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 26. April 1939 Seltſame Schweizer Sorgen Die Schweizer ſollen ſich mit Kohle eindecken anb. Bern, 25. April. Ein heute morgen angenommener Bundesrats⸗ beſchluß über die Vorratshaltung an Koks und Bri⸗ ketts für Hausbrandzwecke gehört, wie verlautet, zu den„vorſorglichen Maßnahmen für den Fall kriege⸗ riſcher Berwicklungen oder einer wirtſcheftlichen Ab⸗ ſperrung des Landes“. Aehnliche Maßnahmen ſind bereits für Benzin und einige wichtige Importgüter getroffen worden. In der diesbezüglichen Mitteilung der Bundes⸗ kanzlei heißt es, jeder private Verbraucher von Hausbrandkohle werde gut daran tun, für ſeine indi⸗ viduellen Bedürfniſſe heute ſchon einen entſprechen⸗ den Vorrat anzulegen(). ASA kaufen Kriegsrohſloffe Ep Waſhington, 26. April. Das Repräſentantenhaus verabſchiedete am Dienstag eine Vorlage die die Regierung ermäch⸗ tigt, kriegswichtige Rohſtoffe im Werte von bis z u hundert Millionen Dollar anzukaufen. Die Beſchaffung dieſer Rohſtofſe, die in den Vereinigten Staaten aufgeſtapelt werden ſollen, wird ſich über fünf Jahre ausdehnen. Neue Streikwelle in SA 450 000 Kohlenarbeiter wollen in Streik treten Neuyork, 26. April. Der ſeit vier Wochen andauernde Kohlenarbeiter⸗ ſtreik auf den Kohlenfeldern Pennſylvaniens droht auf andere Kohlengegenden des Mittelweſtens über⸗ zugreifen, nachdem die in Neuyork tagenden Ver⸗ treter der Grubenbeſitzer und der kommuniſtiſchen CO⸗Gewerkſchaften immer noch keine Einigung er⸗ zielen konnten. Ueber 100 000 weitere Bergleute in Tenneſſee, Kentucky und Ohio wollen am 1. Mai in den Ausſtand treten. Damit würden ſich im ame⸗ rikaniſchen Kohlenbergbau insgeſamt 450 000 Mann im Streik befinden, und die geſamte Kohlenerzeu⸗ gung der Vereinigten Staaten wäre ⸗praktiſch ſtill⸗ gelegt. Die Folgen für die amerikaniſche Wirtſchaft würden bei der jetzt ſchon herrſchenden Kohlenknapp⸗ heit kataſtrophal ſein. Die Neuyorker Stadtverwal⸗ tung hat bekanntgegeben, daß ihr Kohlenvorrat für den Betrieb aller Untergrund⸗ und Hochbahnen nur noch für eine Woche reicht. Die Neuyorker Kran⸗ kenhäuſer müſſen jetzt ſchon Kohlen von den Eiſen⸗ Das wäre was für Rooſevelt Engliſche, Bejriedungsaktion“n Paläſtina 70 Häuſer von engliſchem Militär bei Strafaktionen niedergebrannt (Funkmeldung der NM3.) Jeruſalem, 26. April. Unter der Ueberſchrift„Ein Bild des Unglücks im blutenden Paläſtina“ befaßt ſich die in Jeruſalem er⸗ ſcheinende arabiſche Zeitung„Al Lahab“ mit den Ge⸗ waltakten des engliſchen Militärs in dem arabiſchen Dorf Kafer Jaſif in Nordpaläſtina. Das Blatt be⸗ ſchreibt u. a. die Einäſcherung von 70 Araberheimen folgendermaßen: In einem ihrer Berichte teilte die Regierung mit, daß zwiſchen den Dörfern Judeideh und Kafer Jaſif in Nordpaläſtina unter einem Militärwagen eine Landmine explodiert ſei, wobei es mehrere Verluſte unter den Soldaten gegeben hätte. So zog dann Mi⸗ litär aus Akko und Jakar aus, um ſich zu dem Dorfe Kafer Jaſif zu begeben und dort europäiſche Zivili⸗ ſation und Kultur zu demonſtrieren. Waß in die⸗ ſem Dorfe geſchah, wird nicht ſobald vergeſſen ſein: Aus verſchiedenen Richtungen drang das Militär in das Dorf ein und trieb alle Bewohner auf einen Platz zuſammen. In der Schule zeigten die Sol⸗ daten Beiſpiele ihrer ſich auf die Gewehrkolben ſtüt⸗ zenden„Kultur“, indem ſie u. a. die Bücher der Schulkinder zerriſſen. Sodann drangen ſie in die griechiſch⸗orthodoxe Kirche ein, wo gerade der Prieſter eine Andacht hielt. Sie ſcheuten ſich nicht, ihn auf⸗ zufordern, die Kirche zu verlaſſen. Als der Prieſter ſich weigerte, ließen ſie ihn noch die Meſſe zu Ende leſen und jagten ihn dann hinaus. Nun begaben ſie ſich in die Häuſer, übergoſſen die Hauseinrichtungen und Lebensmittel mit einer leicht brennbaren Flüſſigkeit und zündeten ſie au. Auf dieſe Weiſe wurden faſt 70 Häuſer ein Raub der Flammen. Der Sachſchaden be⸗ trägt über 10 000 Pfund. Sodann verließen die Soldaten das Dorf indem ſie erklärten, das ſei nur eine„kleine Strafe“ geweſen; im Wiederholungsfalle würden ſie das ganze Dorf zerſtören. Vier Araber erſchoſſen [(Funkmeldung der NM3Z.) + Jeruſalem, 26. April. bahngeſellſchaften kaufen, die noch einigermaßen Vor einigen Tagen wurde ein Jeruſalemer Arzt eingedeckt ſind. nach dem arabiſchen Dorf El⸗Bradj gerufen, um die Eine Glanzleiſtung militäriſcher Organiſation: Hinter den Kuliſſen der Geburtstagsvarade Marſchkolonne über 100 km Länge- Für jeden Mann 70 mW Ndz. Bexlin, 26. April. Zu der größten Parade unſerer Wehrmacht, die am 50. Geburtstag des Führers in Berlin ſtattfand, macht der Hauptmann an der Kriegsakademie Graf Kielmannsegg in der„Wehrmacht“ Ausführungen, die einen Blick hinter die Kuliſſen der Leitung, Or⸗ ganiſation und Durchführung erlauben. Wenn man daß an der diesjähri⸗ gen Parade viele tauſend Mann mit einer Unzahl von Kraftfahrzeugen teilnahmen, daß dieſe Truppen in einer Marſchkolonne hintereinander die Länge vpon über 100 Kilometer hatten, daß dieſe Maſſen durch das Häuſermeer Berlins ihre Parade⸗ aufſtellungsplätze erreichten, vorbeimarſchierten und wieder abfließen mußten, alles innerhalb weniger Stunden, dann wird die Vorſtellung von der Arbeit des Paradeplatzes ſchon etwas deutlicher. Aus den Unterkunftsräumen erfolgte bereits in der Nacht zum 20. April kurz nach Mitternacht bei einzelnen Truppenteilen der Anmarſch in die Paradeaufſtel⸗ lung. Dieſe Bewegung fand ihr Ende um 10.40 Uhr. Die langen Wartezeiten der zuerſt eintreffenden Truppen waren im Hinblick auf den Zeitbedarf für den Aufmarſch einer ſolchen Truppenmenge auf einer Straße inmitten einer Millionenſtadt unvermeiolich und wurden als Raſt für die Truppen, zur Reini⸗ gung von Fahrzeugen, Anzug und dergl. ausgenützt. Zur Verpflegung nur inſoweit, als die Pferde ge⸗ füttert und getränkt werden mußten und der Mann das verzehrte, was er unmittelbar bei ſich mitneh⸗ men konnte. Warme Feldküchenverpflegung aber war erſt nach Rückkehr von der Parade möglich. Auf der Oſt⸗Weſt⸗Achſe, Unter den Linden und vor dem Schloß waren die Plätze auf den Zentimeter genau berechnet und mit weißen Strichen gekennzeichnet. Für den Mann waren 70 Zentimeter„zuſtändig“ und der Zwiſchenraum betrug 50 Zentimeter. Aber ſelbſt die Ausnutzung beider Fahrbahnen der Achſe reichte nicht aus, und ſo gab es im ganzen acht Gruppen in der Paradeauf⸗ ſtellung, wobei für den Vorbeimarſch ein ſorgſames Einfädelſyſtem auf den Parallelſtraßen erfolgen mußte. Flaggenſignale und Abmarſchoffiziere halfen dieſen Abmarſch bewältigen. von Fahrzeug zu Fahrzeug blutigen Leichen von vier Arabern zu unterſuchen, die vom engliſchen Militär erſchoſſen wurden. Wie die Ausſagen der Dorfbewohner ergaben, ſpielte ſich der Vorfall wie folgt ab: Eine Militär⸗ patrouille bemerkte in der Nähe des Dorfes El⸗ Bradj unweit der Eiſenbahnlinie einen Araber, der ſich gerade zu ſeinem Gebet anſchickte. Als der Araber die Soldaten bemerkte, flüchtete er in das Dorf, und zwar in das Haus eines gewiſſen Mah⸗ moud Abu Subhieh. Die Soldaten verfolgten den fliehenden Araber und drangen ebenfalls in das Haus ein, wo ſie ihn und drei andere Araber ver⸗ hafteten und abführten. Man brachte ſie unweit des Dorfes Artuf in die Nähe der Eiſenbahnlinie, ſchoß ſie dort kaltblütig nieder und warf ſie auf die Schienen. Die Vombenanſchläge gehen weiter + London, 26. April. In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch explo⸗ dierten in Liverpool in verſchiedenen Straßen der Stadt vier Zeitbomben, durch die vier Geſchäfte ſchwer beſchädigt wurden. Die polizeilichen Unterſuchungen blieben wieder erſolglos. Die letzten Bombenattentate haben ſich vor etwa einer Woche ereignet, ſo daß das Wiederaufleben der Anſchläge in ganz England ziemliche Aufregung hervorgerufen hat. Flucht aus der Gefahrenzone Weitere Italiener verlaſſen Tunis und Algerien EP. Poris, 26. April. Die Abreiſen der in den franzöſiſchen Beſitzungen Nordafrikas lebenden Italiener in die Heimat halten weiter an. Zum erſtenmal verließ nun auch eine große Anzahl italieniſcher Familien Algerien. Es handelt ſich um insgeſamt vierhundert Perſonen, die ſich am Dienstag an Bord des Dampfers„Saturnia“ nach Trieſt einſchifften. Rom und Frankeeichs neue Fremdenlegion Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 26. April. Der„Legionariv“, das Organ der faſchiſtiſchen Organiſationen im Ausland, beſchäftigt ſich mit den juriſtiſchen Folgen der jüngſten franzöſiſchen Dekrete über die Militärdienſtpflicht der in Frankreich leben⸗ den Nichtfranzoſen und ſtellt feſt, daß die in Frank⸗ reich und ſeinen überſeeiſchen Beſitzungen lebenden Italiener von ihnen nicht betroffen werden. Die innerhalb der franzöſiſchen Grenzen lebenden Ita⸗ liener genöſſen 1. nicht das Aſylrecht, und 2. ſei ihnen durch die italieniſch⸗franzöſiſche Konvention vom 3. Juni 1930 Freiheit von jedem, auch freiwilligem Dienſt in der franzöſiſchen Wehrmacht vertraglich zu⸗ geſichert worden. Demnach fallen die Italiener auch nicht unter das Dekret, das bereits in Friedenszei⸗ ten freiwilligen Waffendienſt der Ausländer vorſieht. Abgeſehen davon, daß die jüngſten franzöſiſchen Dekrete allen Grundſätzen des Völkerrechts Hohn ſprechen, zu denen Frankxeich ſich noch bis vor kur⸗ zem bekannt hat, ſind dieſe Feſtſtellungen für Italien angeſichts der großen Zahl in Frankreich, ſeinen Mandaten, Protektoraten und Beſitzungen lebender italieniſcher Staatsangehöriger von größter Bedeu⸗ tung. Eurova wird ihn los Negrin wandert nach den Vereinigten Staaten aus Drahtber. unſ Par. Korreſpondenten — Paris, 26. April. Nachdem der ehemalige Oberkommandierende der rotſpaniſchen Armee, General Miaja, ſchon vor einigen Tagen den Boden Frankreichs verlaſſen hat, und nach Kuba ausgewandert iſt, will ſich nun auch der ehemalige ſpaniſche Bolſchewiſtenhäuptling Negrin eine neue Unterkunft ſuchen. Unter den 1280 Paſſagieren, mit denen heute nachmittag der franzöſiſche Ueberſeedampfer„Normandie“ nach Neuyork in See geht, befindet ſich auch Negrin und ſeine ganze Familie. Es dürfte ſich wohl um eine enoͤgültige Auswanderung Negrins handeln, nach⸗ dem der frühere Außenminiſter del Vayo ſchon ſeit einigen Wochen als Quartiermacher nach den Ver⸗ einigten Staaten vorausgereiſt iſt. 0 90,7% Die Nenaufnahmen in H5J und Bd dub Berlin, 25. April. Wie die Reichsjugendführung mitteilt, wurde am 50. Geburtstag des Führers der neue Jahrgang 1928/29 der zehnjährigen Jungen und Mädel in die Hitler⸗Jugend aufgenommen. Danach haben ſich von 551 309 Jugendlichen 509 083 Jungen, das ſind 92,3 v.., von 519 884 Mü⸗ del 462 548 Mädel, das ſind 89,0 v. H. gemeldet. Die Geſamtzahl dieſes Jahrganges beträgt 1071 193, von denen 971631 in die Hitler⸗Jugend eingetreten ſind. Die Erfaſſung erfolgte alſo zu 90,7 v. H. Reiſe ins Memelland frei Die Einreiſeſperre nach Böhmen und Mähren bleibt beſtehen dnb Berlin, 25. April. Die bisher beſtehende Einreiſeſperre für das Memelgebiet iſt aufgehoben worden. Die Einreiſe in das Memelgebiet unterliegt daher nicht mehr den bisherigen Beſchränkungen. Dagegen bleibt die Einreiſeſperre in das Protek⸗ torat Böhmen und Mähren vorläufig aufrechterhal⸗ ten. Ausnahmen werden nur in beſonders begrün⸗ deten Einzelfällen zugelaſſen. Entſprechende Anträge ſind, wie bisher, den zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handelskammern vorzulegen. Es iſt zwecklos und bedeutet nur eine Verzögerung, wenn derartige An⸗ träge dem Reichswirtſchaftsminiſterium unmittelbav (mündlich oder ſchriftlich) eingereicht werden. Die Hauptſtadt der Bewegung gratuliert Rudolf Heß. Reichsleiter Oberbürgermeiſter Fiehler hat dem Stellvertreter des Führers im Namen der Hauptſtadt der Bewegung die herzlichſten Glück⸗ wünſche ausgeſprochen. Luftverkehr Deutſchland—-Türkei. Die türkiſche Regierung hat am Dienstag mit der Deutſchen Luft⸗ hanſa eine Vereinbarung über die Eröffnung eines Flugdienſtes zwiſchen Deutſchland und der Türkei getroffen. Der 14. März in der Slowakei Nationalfeiertag. In der ſlowakiſchen Nationalverſammlung wurde der Antrag geſtellt, den 14. März, den Tag der Selbſtändigkeitserklärung der Slowakei, zum Na⸗ tionalfeiertag zu erheben. 55 Hefliges Erdbeben in Peru EP. Lima, 26. April. Die ſüdamerikaniſche Republik Pern wurde am Dienstag von einem heftigen Erdbeben heimgeſucht. Das Beben iſt das ſtärkſte ſeit dem Jahre 1932. Nähere Einzelheiten ſtehen noch aus. SSS—————— Hauptlcheittleteer und derantwortlich für Politik: Dr Aloio Winbaner. Stelvertreter des Hauptſchriftieiters und verantwortlich für Theater. Wiſſenſchaft und Unterbalkung Carr Onne Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil und i. B. Gericht: Dr. Fritz Hammes.— Sport: i. B. E. W. Fennel.— Südweſtdeutſche Umſchau i. B. Richard Schönfelder. Bilderdienſt: Curt Wilbem Kennel ämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: De. E.. Schaffer. Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung mrs bei Rückvorto. Herausgeber, Drucker and Verieger; Neue Mannheimer Zeterag Dr Fritz Bode& Co., B R 1.—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude Mannbeim. 5 Zur geit Dreisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſcheinan gieich⸗ teitia in der Ausgabe 8 5 Ausgabe à Mittag äber 10 500 Ausgabe à Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat März über 21 500 ——————————————————————————————————————————.——————— Stadelmann ſingt die„Winterreiſe“ Beifallsſturm im vorletzten Städtiſchen Konzert dieſes Winters Im vorletzten Städtiſchen Konzert dieſes Win⸗ ters ſprang geſtern abend in der„Harmonie“ für Schmitt⸗Walter der Kölner Baß⸗Bariton Profeſſor Heinz Stadelmann ein. Der Künſtler ver⸗ fügt über ein großes, tragfähiges, weiches Organ, das eher Baß⸗ als Bariton⸗Charakter hat, dabei aber gerade in der Höhe durch vorbildliche Regiſter⸗ Profeſſor Stadelmann ſang alle 24 Nummern des gewaltigen(yriſchen Liederkreiſes der Schubertſchen„Winterreiſe“, das ſpäte und reife Gegenſtück der„Müllerlieder“. Der Text beider Zyklen iſt von Wilhelm Müller. Seinen ſchlichten anſpruchsloſen Gedichten verlieh Franz Schuberts Genie die Glorie der Unſterblichkeit. Die kleinen Lieder förderten aus des Tondichters Herzen einen ſchier unverſieglichen Melodienſtrom und Harmonien aller Erſcheinungsſormen, lyriſche Feinheiten und dramatiſche Großwirkungen. Ein genialer Nachge⸗ ſtalter wie der berühmte Geſangsmeiſter Stockhau⸗ ſen ſoll aus dem Liederkreis der„Winterreiſe“ eine richtige tragiſche Oper entwickelt haben mit unge⸗ heurer Innenwirkung auf das Hörerrund. So fand aauch Liſzt, daß„aus dem kleinſten Lied oft eine Miniaturoper wird, voll tragiſcher und dramatiſcher Paſſion“. Alle Not und alle Kümmernis hat Schu⸗ bert— in getreuer Spiegelung eignen bittern Er⸗ lebens und Erleidens— in Tönen eingefangen.⸗ Prof. Stadelmann erfüllte ſchon das Eingangs⸗ lied mit dem ganzen Ungemach des unglücklich Liebenden, der heimlichen, aber doch bitterwehen Abſchied nimmt. In der„Wetterfahne“ ſchrie der gequälten Herzens Uner⸗ hörte Intenſität fand Stadelmann für den Ausdruck Mit dem von baum“ verfeinerte der Tondichter die Variierung der Strophenmelodie ganz ähnlich wie im Eingangs⸗ ſucht unentrinnbarer Liebe lied. Hierbei zeigte ſich Kapellmeiſter Heinrich Hollreiſer am Flügel ganz beſonders als ſelb⸗ ſtändig Mitgeſtaltender am Kunſtwerk. Abermals verlieh Stadelmann in der„Waſſerflut“ der Sehn⸗ gewaltigen Ausdruck. Gleichniſſe voller Poeſie ſind die Eingebungen„Auf dem Fluſſe“. Die Schilderung der zwieſpältigen Ge⸗ fühle im„Rückblick“ verleitete die Hörer zum erſten Ausbruch ſtarken Beifalls. Für die Unraſt in der vergeblich geſuchten„Raſt“ ſind die Oktavenſprünge der Singſtimme wundervoll bezeichnend. Im „Frühlingstraum“ feſſelt der wunderſame Stim⸗ mungsgegenſatz zu den vorausgehenden, alles grau in Schyarz malenden Stimmungsbildern. Beklem⸗ mond geſtaltete Stadelmann die„Einſamkeit“ nach. „Die Poſt“ iſt ähnlich wie der berrliche„Lindenbaun“ Muſter dafür, wie Schuberts Muſik oft das Gedicht noch ergänzt! Hollreiſer wurde hiernach ebenſo wie dem Sänger ſtürmiſch gedankt. Für den ungewöhnlichen Pauſen⸗Einſchnitt mag die Talſache ſprechen, daß durch Nr. 14„Der greiſe Kopf“ unverblümter als je zuvor Todesſehnſucht klingt. Auch„Die Krähe“ deuten Dichter und Tondichter als grauſigen Boten des Todes. In der Begleitung der„Letzten Blätter“ ließ Hollreiſer das Fallen des Laubes geradezu greiſbare Wirklichkeit werden. Demonſtrativer Beifall ſolgte auch dem reſignieren⸗ den Stimmungsbild„Im Dorfe“. Trübſte Todesge⸗ danken weiſt„Der Wegweiſer“. Der lebenentſagen⸗ den Symbolik trug die Wiedergabe des„Wirts⸗ hauſes“ voll befriedigend Rechnung. Mit ſeiner durchaus veränderten, lebensmutigen und trotzigen Grundſtimmung weckte auch der„Mut“ helle Begei⸗ ſterung. Aber ſchon in den„Nebenſonnen“ ſeſint ſich das kummerſchwere Herz wieder nach des Grabes Dunkel.„Aus Schmerzen geboren“ hat Schubert auch den„Leiermann“, mit dem der Zyklus ſchließt, das Lied ſtillen Jammars und des Verzichts. In ſtilſicherer Wiedergabe ſchloß Prof. Stadelmann da⸗ mit das einzigartige Kunſtwerk. Noch einmol trafen ſich aller Hörer Herzen in unentwegten Beifalls⸗ ſpenden. Dr. Fritz Han bold. Der Sarkophag Einhards geöffnet In der Baſilika von Seligenſtadt Bei den Wiederherſtellungsarbeiten an der Ein⸗ hard⸗Baſilika in Seligenſtadt wurde auf Ver⸗ anlaſſung des ſtaatlichen Denkmalpflegers der Sar⸗ kophag Einhards geöffnet. Seit dem Tode Einhards des Geſchichtsſchreibers und Bevollmäch⸗ tigten Karls des Großen für das Maingebiet, im Jahre 840, ruhen die Gebeine in der Seligenſtädter Kirche, die der hochgebildete Gelehrte um 820 er⸗ bauen ließ. Die Geſchichte nannte Einhard mit Recht einen Lehrer der Nation. Unter ſeinen Werken nehmen neben den Schriften die Baſiliken in Steinbach und Seli⸗ genſtadt eine hohe Rangſtellung ein. Außer den Monumentalbauten der Römer gab es in Deutſch⸗ land um dieſe Zeit keine großen Steinbauten. Ein⸗ hard wies mit ſeinen Werken den Weg zu einer neuen deutſchen Bauweiſe im Mittelalter. Aus ihnen entwickelte ſich der kraftvolle romaniſche Stil. Die deutſche Denkmalspflege hat eine ihrer gro⸗ ßen Aufgaben darin geſehen, das Seligenſtädter Werk Einhards wieder in ſeiner urſprünglichen Form herzuſtellen. Nachdem die Arbeiten in der Kirche und in der Krypta beendet ſind, ſoll jetzt auch die kleine Einhard⸗Kapelle, in der der Baumeiſter beigeſetzt wurde, ihre alte Geſtalt wiedererhalten. Um die richtige Raumwirkung zu erzielen, iſt eine Senkung des aufgeſchütteteten Fußbodens notwendig. In ihm befand ſich der Sarkophag Einharöͤs. Er wurde ſorgſam geöffnet und wird nach Beendigung der Arbeiten wieder an ſeinen alten Platz geſtellt. Man fand in dem aus dem Jahre 1722 ſtammenden Sarkophag in zwei kleinen ſchwarzen Tuchſäckchen die Gebeine Einhards. Der alte gotiſche Sarkophag wurde einſt aus der Gruft entfernt und den Grafen von Erbach im Jahre 1722 zum Geſchenk gemacht. 9 Erwin Schmieder der bekannte Monnheimer Konzertpianiſt, veranſtoltet Don⸗ nerstag im Harmonieſaal einen eigenen Klovierabend, deſſen Vortragsſolge einige der ſchwierigſten und gehalt⸗ vollſten Werke der klaſſiſchen Literatur enthält.(Franz Schubert, Wondererfontaſie; Robert Schumann, Sym⸗ phoniſche Etüden u..). Das Können des jiungen Pianiſten iſt in den letzten Jahren von der Preſſe einer gonzen Reihe von deutſchen Städten in ſtetig ſteigendem Maße beachtet worden. Ganz allgemein ſpiegeln die Beſprechungen den Eindruck, daß Erwen Schmieder als einer der begahteſten Nachwuchsſpieler gelten darf. L DE 8 Finnlands Kultusminiſter in Berlin Die Reichsautobahnbrücke bei Limburg kurz vor der Vollendung Falangiſten begrüßen den Verteidiger Von der Freitreppe am Haus des Deutſchen Die wichtige Teilſtrecke der Reichsautobahn Frankfurt-Köln nähert ſich mehr und mehr ihrer, des Alkazars Sportes verſolgt der finniſche Kultusminiſter Vollendung. Unſer Bild zeigt den größten Brückenbau im Verlauf dieſer Teilſtrecke, die Lahn⸗ In den Räumen der Falange Eſpagnola in Berlin Hannula ſportliche Vorführungen auf dem brücke, die ſich 65 Meter über den Waſſerſpiegel erhebt, und bei einer Breite von 19 Meter wurde General Moscardo, non den Berliner Reichsſportfeld. Links neben ihm Reichsſport⸗ 500 Meter lang ſein wird.(pPreſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) Falangiſten und Abordnungen aus ganz Groß⸗ 4 führer von Tſchammer und Oſten und Reichs⸗ 555 deutſchland empfangen. Ein kleines. Mäochen 8 überreicht hier einen Blumenſtrauß. erziehungsminiſter Ruſt.(Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) 8(Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Neuordnung in Bolivien Wie aus La Paz gemeldet wird, hat der Prä⸗ ſident von Bolivien, Oberſtleutnant Ger man Buſch(unſer Bild), durch Detret Kammer und Der jugoſlawiſche Außenminiſter Eincar⸗Markowitſch traf in Berlin ein 9 (Preſſe-Hoffmann, Zänder⸗Multiplex⸗K⸗) Erich Zander, Archiv, Multiplex⸗ 8 8— 25 Erich Zander, Archiv, Multiplex⸗K.) In London krachen weiter die Bomben It er der Brandſtifter der„Paris“? 2 Senät duſgelöſt uns die Berfaſfäng äuger Eine durch einen Bombenanſchlag zerſtörte Anter dem Verdacht, auf dem vor einigen Tagen geſetzt.(eltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) 0 Ha ö„Telephonzelle in der. Euſton⸗Straße in London. ausgebrannten franzöſiſchen Ozeandampfer„Pa⸗ (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) ris“ das Feuer angelegt zu haben, wurde der 9 3 8„Kellner Ceſar Franck(Mitte) verhaftet. 0 3 Saoldaten aus der Spielzeugſchachtel 6 Auf unſerem Bild handelt es ſich um eine Probe zu den großen Truppenvorführungen in Olym⸗ Schnappſchuß vom fernöſtlichen Kriegsſchauplatz pia, in der Knaben der Königlichen Britiſchen Militärſchule in. Dover Spielzeugſoldaten dar⸗ 8 Japaner gehen zum Angriff gegen chineſiſche Stellungen vor. ſtellen. 3(Aſſociated Preß, Zander⸗M.)(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) London berät die Rüſtungsſteuern Brieftaube wird mit militäriſchen Ehren begraben Die Vereinigten Staaten werben auch Unſer Bild zeigt Sir John Simon, den Schatz⸗„Old Anchor“(Alter Anker) wurde im Alter von 21 Jahren mit allen militäriſchen Ehren im Freiwillige für ihr Heer kanzler Englands, bei der Ankunft vor Downing Fort Monmouth(uSA) beigeſetzt. Old Anchor iſt eine ehemalige deutſche Brieftaube. Sie Ein neues Werbeplakat in Baſhington, das übe: Street 11 in London. Neben ihm Lady Simon. diente ſeit 1918 in einer amerikaniſchen Nachrichtentruppe.— Lints„Old Anchor“ und recht die die ganzen Staaten verteilt werden wird und zum (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Beerdigung. Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Eintritt in die Armee auffordert.(Aſſociated Preß, ——————————— gemiſchten Chor. Fakob Fabian(Baß). Monats. Neue Mannheimer Zeitung? Abend⸗Ausgabe Mektkwoch, 26. April 1989 A. Seite/ Nummer 189 Die Sia diseiie Mannheim, 26. April. Bier Verkehrsunfälle Polizeibericht vom 26. April Bei vier Verkehrsunfällen wurden zwei Perſonen leicht verletzt und ſechs Kraftfahrzeuge ſowie ein Fahrrad beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Die 65 diſziplinloſen Verkehrsteilnehmer, Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenver⸗ kehrsordnung 34 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an neun Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außer⸗ dem wurden 13 jugendlichen Radfahrern, deren Fahrräder nicht in Ordnung waren, die Ven⸗ tile abgenommen und neun Verkehrsteil⸗ nehmer, die ſich verkehrswidrig verhielten, zur Teilnahme zum Verkehrsunterricht einbeſtellt. Wegen Tierquälerei gelangte ein Mann zur An⸗ Jeige, weil er einen Hund in roher Weiſe mißhandelt Beim Sängerbund Sandhofen Ein gelungener„Bunter Abend“ Die Sänger des Geſangvereins„Sänger⸗ band 1886“ Sandhofen ſind immer bei der Sache, wenn es gilt, dem deutſchen Liedgut konzert⸗ mäßig zu dienen. Chor, Orcheſter, Soliſten bilde⸗ ten jüngſt das Dreigeſtirn, das für einige unter⸗ haltende Stunden ſorgte. Erſte Freude brachte Hugo Voiſin, der altbe⸗ währte Anſager und Plauderer. Er kam zu den Sandhofern als guter Nachbar und fühlt ſich in der großen Sängerfamilie offenbar recht wohl. Ob Voiſin rezitiert, oder hübſche Sachen aus dem Schatzkäſtlein des einheimiſchen Mundartdichters Hanns Glückſtein als Koſtproben verteilt, immer trifft er unter Aufbringung eines geſunden Humors ins Schwarze. Das abwechſlungsreiche Programm beſchäftigte einmal den Männerchor und mit zwei Liedern den Zwei Trunk⸗Lieder„Deutſchland, mein Deutſchland“ und„Ich glaube an ein Auf⸗ erſtehn“, machten dͤen Anfang. Es folgten zwei reiz⸗ volle Volksweiſen aus dem 15. und 19. Jahrhundert von H. Bungert und Ferd. Langer. Aus dem Re⸗ pertoire des Dirigenten ſelbſt erklangen die friſchen pfälzer Weiſen„Mein Pfälzerland“;„Kerwemuſik, hopp ihr Mädcher“;„Hoch ſonnige Pfalz“ und„Lenz⸗ fahrt in die Pfalz“. Sehr ſchön geſungen wurde auch das Walzerlied„Wein am Rhein“ von H. J. Will⸗ necker. Als Vereins⸗Soliſten behaupteten ſich mit gutem Erfolg: Luiſe Schnell(Sopran), Anton Bayer(Tenor), Hans Kremer(Bariton) und Zwei Zithervorträge mit Quartettgeſang, ferner die Darbietungen der Haus⸗ Kapelle unter Leitung von Willi Knoll und das Poſaunen⸗Solo von Helferich fanden gleichfalls ſtar⸗ ken Beifall. Ein kleiner heiterer Sketſch entfeſſelte wahre Lachſtürme.— BVereinsführer⸗Stellvertreter Bernhard Naw⸗ rot(der zu Beginn Worte der Begrüßung geſpro⸗ chen hatte) und ſeine Leute durften mit dem„Bun⸗ ten Abend“ in jeder Hinſicht zufrieden fein. H. W. 20 Minuten Lachen Paul Beckers im Gloria Es freut die Filmliebhaber immer, wenn ſie einen Helden der Leinwand in perſona vor ſich ſehen. Paul Beckers, der beliebte Komiker, iſt es diesmal. Er ſtellt ſich ſeinen Freunden gleich im Film und per⸗ ſönlich vor. Auf der Bühne und auf der Leinwand. Auf der Bühne zeigt er, was an Komik in ihm ſteckt. Etwa wenn er von ſeinem„Petermann“, der ein Papagei iſt, berichtet. Allerlei Heiteres weiß er aber vor allem aus jener Zeit zu erzählen, da er den Film„Grün iſt die Heide“ mit Fritze Kampers und Genoſſen drehte. Er war dort einer der Tippel⸗ brüder, jene unvergleichliche Type, die am Morgen nach dem Schützenfeſt ſchlafend im Zeppelin⸗Karuſſell ſitzt. In dieſem Bild liegt der Charakter ſeiner Komik offen: ſeine heitere, durch nichts umzubrin⸗ gende, immer das Leben von der angenehmſten Seite packenden Art. Fröhlich hier, bedauernd da, aber nie klagend. Paul Beckers iſt offenbar auch privat nicht anders. Man iſt gleich mit ihm in Konnex. Er erzählt gern, und ſo erfährt man auch ganz zwanglos und nebenbei etwas über Geweſenes und Kommendes. Die Rundfahrt mit ſeinem Film „Grün iſt die Heide“ dauert nur noch bis Ende des Dann wird er wieder als Komiker auf⸗ treten. Im„Juxbaron“ im Frankfurter Schumann⸗ Theater. Ueber den Winter ſei er gut hinweggekom⸗ men, meint er. Er habe ihn vor kurzem im Ber⸗ liner Wintergarten abgeſchloſſen— mit viel Erfolg und das iſt die Hauptſache. Hoffen wir, daß er ſich in dieſer Hinſicht auch über die Mannheimer nicht beklagen hann. S. e Berufung eines neuen Ratsherrn: Anſtelle des infolge Wegzugs ausgeſchiedenen Ratsherrn Rakow wurde Kreisamtsleiter Pg. Hans Eckert zum Ratsherrn der Stadt Mannheim berufen. Ober⸗ bürgermeiſter Renninger hat in der Ratsherren⸗ ſitzung vom 24. April den neuen Ratsherrn nach feierlicher Verpflichtung in ſein Amt eingeführt. enBetriebsſatzung für die Stadtwerke Mannheim: Nach Beratung mit den Ratsherren hat der Ober⸗ bürgermeiſter auf Grund der Deutſchen Gemeinde⸗ ordnung und der Reichsverordnung über die ge⸗ meindlichen Eigenbetriebe eine Betriebsſatz⸗ ung für die Stadtwerke Mannheim er⸗ laſſen. Der Wortlaut wird unter den amtlichen Berkündigungen der Stadt veröffentlicht. * Ein Kellerbrand entſtand geſtern nachmittag im Hauſe F 2, 9. Die Berufsfeuerwehr wurde 16.05 Uhr alarmiert und verhinderte mit einem Löſchzug in über halbſtündiger Arbeit ein weiteres Umſich⸗ greifen des Feuers. Die Brandurſache ſteht noch nicht feſt. 63 werden. Mannheims Finanzen in Oronung Einiges Grunoſätzliches aus der Rede des Staotkämmerers De. Walli bei der Haushaltsberatung Die Rede des Stadtkämmerers Bürgermeiſter Dr. Walli, auf die wir ſchon hingewieſen haben, enthält zum Verſtändnis der finanziellen Voraus⸗ ſetzungen der Geſtaltung des Haushaltsplanes 1939, der dabei notwendig gewordenen Zurückhaltung im Anſatz der Ausgaben und der Zurückſtellung von Plänen oder der Nichterfüllung von Wünſchen der Einwohnerſchaft, ſo viel Weſentliches, daß wir die entſcheidenden Abſchnitte unſeren Leſern nicht vor⸗ enthalten wollen. Sie werden daraus erſehen, wo die Urſachen dafür liegen, daß an manchen Stellen kurz getreten werden muß, ſie werden aber ebenſo die Gewißheit gewinnen, daß die Finanzen unſerer Stadt geſund ſind. Der Kämmerer führte u. a. ſolgendes aus: Durch den Finanz⸗ und Laſtenausgleich vom vorigen Sommer iſt bis jetzt eine Störung des Haushaltsgleichgewichts nicht eingetreten; ohne die erlittenen Einbußen wäre es aber möglich geweſen, Maßnahmen durchzuführen, die jetzt nicht oder nicht in vollem Umfang durchgeführt werden können. Mehreinnahmen durch Erhöhung der Steuerſätze zu ſchaffen, hält auch die Stadtverwaltung nicht für er⸗ wünſcht, eine Erhöhung der Tarife iſt nicht zuläſſig. Infolge der Einbußen iſt es aber auch unmög⸗ lich geworden, die außerordentliche Schuldentilgung ſortzuſetzen oder die Rücklagen verſtärkt zu ſpeiſen. Gerade die Bildung möglichſt hoher Rücklagen iſt aber nicht nur vom Standpunkt einer ausreichenden Vermögenserhaltung aus erwünſcht, ſondern, da die für ihren Zweck noch nicht benötigten Rücklagen⸗ beſtände vorübergehend für andere Zwecke verwen⸗ det werden können, faſt eine Lebensnotwen⸗ digkeit für die Gemeinden, da es ihnen z. 3. noch verboten iſt, Anleihen aufzulegen oder Dar⸗ lehen bei Dritten aufzunehmen. Die Stadt Mann⸗ heim hat erhebliche Rücklagenmittel angeſammelt, ſie reichen aber kaum dazu aus, die Hälfte der als notwendig oder erwünſcht zu erachtenden Aufgaben zu finanzieren. Insbeſondere verſchlingt die in⸗ folge des geſteigerten Verkehrs und der Zunahme der Baut⸗ätigkeit erforderliche Erweiterung unſe⸗ res Straßen⸗ und Kanaln etzes viele Millionen Mk. Allein auf dem Gebiete des Hoch⸗ und Tiefbaues müſſen Anforderungen in einem Geſamtaufwand von faſt 31 Mill. Mk. zurück⸗ geſtellt werden. Solche Beträge können nur zum kleinen Teil aus laufenden Mitteln aufgebracht Da die Arbeiten auch künftigen Ge⸗ ſchlechtern zugute kommen, können die Ge⸗ meinden nur immer wieder den Wunſch ausſprechen, daß die Darlehensſperre aufgehoben oder in aus⸗ reichendem Maße gelockert wird. Die Finanzen ſind in Oroͤnung Die Stadtverwaltung bedauert auf das lebhafteſte, daß ſie bei dieſer Lage viele Wünſche, die an ſie herangetragen werden, nicht erfüllen kann. Gegen⸗ über der häufig laut werdenden Berufung darauf, daß Mannheim eine reiche Stadt ſei und daher nur der gute Wille aufgebracht werden müſſe, kann zwar ohne Ueberheblichkeit geſagt werden, daß die Fi⸗ nanzen der Stadt bis jetzt in Ordnung ſind; es darf aber nicht überſehen werden, daß die Stadt in ihrer Finanzwirtſchaft beſchränkt iſt. In dieſem Zuſammenhang muß die große Sorge be⸗ rührt werden, die die Gemeinden bedrückt, weil wie⸗ der von einem bevorſtehenden neuen Finanz⸗ ausgle ich geſprochen wird. Finanzausgleich be⸗ deutet ja für viele Gemeinden mehr oder minder empfindliche Verluſte an Einnahmen oder Belaſtun⸗ gen mit Mehrausgaben. Daß die Bedürfniſſe des Reiches vorgehen und die Gemeinden die geſorderten Opfer ohne Murren tragen müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich. Bedenken können aber wohl mit Recht dagegen erhoben werden, daß in ſteigendem Maße die finanzkräftigen Gemeinden im Wege des Finanz⸗ und Laſtenausgleichs zugunſten finanz⸗ ſchwächerer Gemeinden belaſtet werden. Dieſer zwiſchengemeindliche Ausgleich nimmt immer größeren Umfang an. Ein zwiſchengemeind⸗ licher Ausgleich iſt in mäßigen Grenzen gewiß be⸗ rechtigt und die leiſtungsſtarken Gemeinden ſind gerne bereit, Opfer für die leiſtungsſchwächeren zu bringen, vor allem um auch den Landgemeinden die Erfüllung ihrer Aufgaben zu ermöglichen und damit sur Bekämpſung der Landflucht beizutragen; aber es darf nicht ſoweit kommen, daß die lei⸗ ſtungskräftigeren Gemeinden in der Erfül⸗ lung ihrer eigenen Aufgaben zu ſehr be⸗ ſchränkt werden. Schließlich darf auch nicht überſehen werden, daß die größeren Gemeinden auf manchen Gebieten verhält⸗ nismäßig weit größere Ausgaben für kulturelle und Schulzwecke, für Fernbahnen, Krankenhäuſer u. dergl. zu tragen haben wie die kleineren Gemein⸗ den, deren Bewohner häufig große Vorteile aus der⸗ artigen Einrichtungen ziehen. Der vorliegende ordentliche Haushaltsplan iſt derart angeſpannt, d. h. die Einnahmen ſind ſo hoch wie noch vertretbar geſchätzt, die Ausgaben ſind auf ihre Notwendigkeit ſorgfältig geprüft, daß jede weitere Belaſt ung von außenher eine empfind⸗ liche Störung der Haushaltswirtſchaft bedeuten würde. Nach Abzug der durchlaufenden Poſten ſchließt der ordentliche Hanshaltsplan mit rund 58,14 Millionen RM. in Einnahmen und Ausgaben ab. Die erhebliche Minderung gegenüber dem Vorfahr mit faſt 23,5 Millionen RM. iſt in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß für die ge⸗ meindlichen Eigenbetriebe(Waſſer⸗, Gas⸗ und Strombetriebe, Verkehrsbetriebe) ein beſonderer Er⸗ folgsplan aufzuſtellen iſt und nur das Abſchlußer⸗ gebnis(Gewinn oder Verluſt) im allgemeinen Haushalt erſcheint. In Vollzug dieſer Reichsver⸗ oroͤnung wurden die ſtädtiſchen Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitätswerke ſowie die ſtädt. Straßenbahn⸗ und Autobusbetriebe in einem Betrieb„Stadt⸗ werke Mannheim“ zuſammengefaßt. Mit die⸗ ſer Zuſammenfaſſung ſind weſentliche Einſparungen in verſchiedener Hinſicht nerbunden. Auch bei ſtädt. Geſellſchaften ſind wichtige Aenderungen und Zu⸗ ſammenſchlüße eingetreten. An der Kraftwerk⸗ Rheinau⸗A.⸗G. waren bis zum vorigen Jahr die Badenwerk AG. und die Stadt Mannheim be⸗ teiligt. Mit Wirkung vom 1. April 1938 hat das Badenwerk ſeine Anteile am Kraftwerk Rheinau an die Oberrhein. Eiſenbahn⸗Geſellſchaft AG., deren Aktienkapital faſt völlig im Beſitze der Stadt Mann⸗ heim iſt, verkauft und die außerhalb der Gemarkung Mannheim gelegenen Verſorgungsgebiete des Kraft⸗ werks Rheinau zur eigenen Belieferung übernom⸗ men. Auch die Stadt ſelbſt verkaufte ihre Anteile am Kraftwerk Rheinau an die O. E. G. Bahnbetrieb und Kraftwerk, die ſeit 1921 getrennt worden waren, wurden wieder vereinigt. Die Leiter der Stadt⸗ werke ſind Vorſtandsmitglieder der neuen O. E. G. Auch hieraus ergeben ſich erhebliche Geſchäftsver⸗ einfachungen und Erſparniſſe. Randbemerkungen zum Haushalt An Barleiſtungen für die Partei und ihre Glie⸗ derungen ſind an verſchiedenen Stellen insgeſamt 146 600 Mark vorgeſehen, darunter je 40 000 Mark Zuſchuß für die HJ und NSV. Der Zuſchußbedarf für Kultur⸗ und Ge⸗ meinſchaftspflege(Muſeen, Büchereien, Na⸗ tionaltheater, Hochſchule für Muſik und Theater, Planetarium) iſt mit 2,82 Mill. Mark vorgeſehen, d. ſ. ſaſt 300 000 Mark mehr wie im Vorjahr. Der Zuſchußbedarf für Fürſorgeweſen und Ju⸗ gendhilfe konnte infolge Abgangs früher Er⸗ werbsloſer um 732000 Mark auf rö. 9,036 Mill. Mark ermäßigt werden. Die Koſten für die Unterbrin⸗ gung von Geiſteskranken und Gebrechlichen in An⸗ ſtalten erfordern den hohen Betrag von 843000 Mark! Der Zuſchußbedarf für Geſundheitsweſen, Volks⸗ und Jugendertüchtigung iſt gegenüber 1938 um 106 000 Mark auf rund 1,31 Mill. Mark geſtiegen, davon faſt 729000 Mark für das ſtädt. Krankenhaus. Der Zuſchußbedarf für Bau⸗, Wohn ungs⸗ und Siedlungsweſen beträgt faſt 5,5 Mill. Mark, darunter für Altſtadtſanierung 600 000 Mark und für Straßenbau 3,27 Mill. Mark. Der Ueberſchuß aus„Steuern und ſtener⸗ ähnlichen Einnahmen“ iſt mit ud. 32,92 Mill. Mark vorgeſehen, d. ſ. 530 000 Mk. mehr wie im Vorjahr. Die Steigerung wäre höher, wenn nicht der Betrag der aus den Reichsüberweiſungsſteuern zu erwartenden Zuweiſungen entſprechend der Höhe der tatſächlichen Zuweiſung für 1938 um über 760 000 Mk. hätte gekürzt werden müſſen. Die Hauptſteuerquellen der Stadt ſind nunmehr die Grundſteuer, die Gewerbeſteuer und die Bürgerſteuer. Der größte Teil oͤer Gebäude⸗ ſonderſteuer(faſt 70 v..) fließt an das Land. Die Einnahmen an Körperſchaftsſteuer der öffentlichen Verſorgungsbetriebe und die Bierſteuer ſind an das Reich gefallen. Die Reichsſteuerüberweiſung betrug 1996 rund 5 Mill. Mk. Sofern ein neuer Finanzaus⸗ gleich kommt, iſt zu befürchten, daß auch der im Haushaltsplan vorgeſehene Reſt mit 939 500 Mck. noch verſchwinden wird. Die Finanzierung der im außerordent⸗ lichen Haushaltsplan der Stadt vorgeſehe⸗ nen Maßnahmen ſoll z. T. durch Entnahme aus Rücklagen oder durch Darlehensaufnahmen bei Dritten erfolgen. Sofern es nicht gelingen ſollte, Darlehen bei Dritten zu erhalten, iſt die volle Dek⸗ kung aus eigenen Rücklagemitteln möglich. Im Finanzplan der Stadtwerke ſind für Erweite⸗ rungen und Erneuerungen rund 3,5 Mill. Mk. vor⸗ geſehen, darunter ſehr erhebliche Beträge für Er⸗ neuerung von Kammeröfen und Schaltanlagen; die Deckung erfolgt aus den eigenen Rücklagezuführun⸗ gen der Stadtwerke im laufenden Jahr. Von Vermögen und Schulden Nach dem Stand am 1. April beträgt das Roh⸗ vermögen der Stadt einſchließlich der Eigen⸗ betriebe rund 200 Mill. Mk. Die Schulden betragen 91,32 Mill. Mk.; davon rühren her 10,83 Mill. Mk. aus vor dem 1. April 1924 aufgenommenen Schul⸗ den, 56,55 Mill. Mk. aus ſeither aufgenommenen Schulden, der Reſt mit faſt 24 Mill. Mk. ſind ſog. innere Schulden, d. h. darlehensweiſe Entnahmen aus eigenen Rücklagemitteln. Als Schulden an Dritte verbleiben alſo 67,4 Mill. Mk. Dabei iſt zu beachten, daß in letzterer Zahl 25,07 Mill. Mk. von der Stadt für den Wohnungsbau aufgenommene Darlehen enthalten ſind, denen von der Stadt ausge⸗ gebene Baudarlehen in weit höherem Betrag gegen⸗ überſtehen. Die eigentlichen äußeren Schulden der Stadt betragen daher 4233 Mill. Mk. Im Jahre 1914 betrug die äußere Schuld der Stadt bei klei⸗ nerem Gebiet und kleinerer Einwohnerzahl 78,2 Mill. Mk. Insgeſamt haben ſich die Schulden der Stadt im Rechnungsjahr 1938 um über 3,4 Mill. Mk. gemindert Oarunter 750 000 Mk. außerplan⸗ mäßige Tilgungen). Der Schuldendienſt beträgt faſt 4 Mill. Mr. für Verzinſung und faſt 4,9 Mill. Mk. für Tilgung, zuſammen rund 8,86 Mill. Mk.; davon für innere Schulden lalſo an die Stadt ſelbſt) faſt.1 Mill. Mk. Im Vermögen enthalten ſind die ſtädtiſchen Rück⸗ Tagemittel, die nach dem Stand am 31. März 1938 faſt 56,8 Mill. Mk. betragen(darunter rund 20 Mill. Mk. Rücklagen der Eigenbetriebe). Die durch Reichsverordnung beſtimmte Mindeſthöhe der ſog. Pflichtrücklagen iſt jeweils überſchritten, Neue Arbeitsbuchverordnung Erweiterung des arbeitsbuchyflichtigen Perſonenkreiſes— Die Arbeitsamter erleilen Auskunft Der plauvolle Einſaß von Arbeitskräften nach den Erforderniſſen einer auf weite Sicht einge⸗ ſtellten Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik iſt auf die Dauer nur möglich, wenn die Arbeitseinſatzbehör⸗ den ſtändig einen genauen Ueberblick über alle in der deutſchen Wirtſchaft ſelbſtändig oder unſelbſtän⸗ dig Tätigen beſitzen. Zu dieſem Zweck hat der Reichsarbeitsminiſter durch eine Verordnung vom 22. April 1939, die am 1. Mai für das ganze Reichsgebiet in Kraft tritt, den arbettsbuch⸗ pflichtigen Perſonenkreis erweitert und die Arbeitsbuchpflicht auch für die ſelbſtändigen Berufstätigen(mit Ausnahme der im Geſund⸗ heitsweſen Tätigen und der Rechtsanwälte), für die Heimarbeiter, Hansgewerbetreibenden und Zwiſchenmeiſter ſowie für die mithelfenden Fami⸗ lienangehörigen der arbeitsbuchpflichtigen Be⸗ rufstätigen eingeführt. Die Ausnahmen, die bisher für die Arbeitskräfte mit einem Monatsgehalt von mehr als 1000 Mark beſtanden, ſind in Wegfall ge⸗ kommen. Wer erhält ein Arbeitsbuch Nach der neuen Verordnung ſollen künftig fol⸗ gende Perſonen ein Arbeitsbuch erhalten: 1. Arbeiter und Angeſtellte leinſchließlich der Lehrlinge, Praktikanten und Volontäre). Aus⸗ genommen ſind lediglich ausländiſche Saiſon⸗ arbeiter, die nach Ablauf der Saiſonbeſchäftigung das Reichsgebiet wieder zu verlaſſen pflegen, ferner Per⸗ ſonen, die ſonſt berufsmäßig Lohnarbeit nicht verrich⸗ ten, wenn ſie nur gelegentlich und kurzfriſtig be⸗ ſchäftigt werden, ſchließlich die Mitglieder der Be⸗ ſatzungen von Seeſahrzeugen und andere Angeſtellte und Arbeiter, deren Beſchäftigung in das Seefahrt⸗ buch einzutragen iſt. 2. Selbſtändige Berufstätige ſowie Heimarbeiter, Hausgewerbet reibende und Zwiſchenmeiſter. Der Perſonenkreis der ſelbſtändigen Berufstätigen umfaßt alle zu Er⸗ werbszwecken tätigen Perſonen(natürliche Perſonen, auch Töchter, Teilhaber, Mitinhaber), die das wirt⸗ ſchaftliche Riſiko ihrer Tätigkeit ſelber tragen. Ein⸗ geſchloſſen ſind auch ſolche Perſonen, die, ohne ein Arbeitsverhältnis einzugehen, ſogenannte Werkver⸗ träge gegen Entgelt ausführen, auch dann, wenn ſie ſelbſt keine Arbeiter oder Angeſtellte beſchäftigen, z. B. freiſchaffende Künſtler, Schriftſteller, Dolmetſcher⸗ Privatlehrer, Handelsvertreter. Ausgenommen von der Arbeitsbuchpflicht ſind die im Geſundheitsweſen hauptberuflich ſelbſtän⸗ dig Tätigen, z. B. Aerzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Heilpraktikanten und Dentiſten, Hebam⸗ men ſowie die Rechtsanwälte. 3. Mithelfende Familienangehörige der nach Nummer 1 und 2 arbeitsbuchpflichtigen Be⸗ rufstätigen, auch wenn ſie nicht als Arbeiter oder Angeſtellte beſchäftigt werden. Erfaßt werden alle Perſonen, die als Familienangehörige im Betrieb oder ſonſtigen Unternehmen des Ehegatten, der Eltern, Voreltern, von Abkömmlingen oder ſonſtigen Ver⸗ wandten und Verſchwägerten ihre Arbeitskraft ver⸗ werten; z. B. erhalten mithelſende Ehefrauen das Arbeitsbuch, wenn ihre Tätigkeit ſich nicht nur auf die bei Ehefrauen übliche Haushaltsführung, Be⸗ treuung der Kinder uſw. erſtreckt, ſondern auch in Hilfsdienſten für die ſelbſtändige Berufstätigkeit des Ehemannes, oie ihrer Art nach üblicherweiſe von Arbeitern oder Angeſtellten geleiſtet werden. Danach erhalten das Arbeitsbuch z. B. Ehefrauen, die in der Landwirtſchaft oder im Einzelhandels⸗ geſchäft ihres Ehemannes regelmäßig helfen, und nicht mehr volksſchulpflichtige Kinder eines Heim⸗ arbeiters, die ihrem Vater bei der Heimarbeit helſen. Allgemein bedürfen keines Arbeitsbucheg Berufstätige, die ihren Wohnort im Auslande haben, ſoweit es ſich nicht um deutſche Mitglieder der Schiffs⸗ mannſchaften von Fahrzeugen der Binnenſchiffahrt handelt und volksſchulpflichtige Kinder. Es iſt beabſichtigt, zunächſt die ſelbſtändigen Be⸗ rufstätigen der Landwirtſchaft und deren mithelfende Familienangehörige, ſodann die Selbſtändigen und Familienangehörigen des Handwerks und weiter die Heimarbeiter, Hausgewerbetreibenden und Zwiſchen⸗ meiſter mit ihren mithelfenden Familienangehörigen zu erfaſſen, während die Ausgabe des Arbeitsbuches an die übrigen Berufsgruppen vorläufig noch zu⸗ rückgeſtellt bleibt. Die Arbeitsämter werden öffentliche Be⸗ kanntmachungen erlaſſen und die Perſonengruppen, denen das Arbeitsbuch nach der Verordnung vom 22. April 1939 neu auszuſtellen iſt, in einer beſtimmten Reihenfolge zur Antragſtellung aufrufen. Im übrigen faßt die Verordnung, die bisher auf Grund deg Geſetzes über die Einführung eines Ar⸗ beitsbuches vom 26. Februar 1935 erlaſſenen Vor⸗ ſchriften einheitlich zuſammen und ergänzt ſie auf Grund der inzwiſchen mit dem Arbeitsbuch gemach⸗ ten Erfahrungen. Auf Zuwiderhandlungen ſtehen je nach der Schwere Gefängnis⸗, Haft⸗ und Geloſtrafen. Es liegt im Intereſſe eines jeden werktätigen Volksgenoſſen, ſich mit den Pflichten, die ihm die Verorönung auferlegt, genau vertraut zu machen. Die Arbeitsämter erteilen Auskunft. eeeeeeeeeeeeeeee Hausfrauen, kauft Rotbarſch, Kabeljau und Seelachs! Große Fänge der deutſchen Fiſchdampfer Aus der Hochſeefiſcherei wird uns mitgeteilt, daß die deutſchen Fiſchdampfer in den nächſten Tagen außergewöhnlich große Fänge an Rotbarſch, Kabeljau und Seelachs anlanden werden. Im Intereſſe der raſchen Unterbringung der Fiſche, die gerade in dieſer Jahreszeit von beſonders guter Beſchaffenheit ſind, wird an die deut⸗ ſche Bevölkerung die Aufforderung gerichtet, in den kommenden Tagen von dem Angebot an Fiſchen reichlichen Gebrauch zu machen. *0 Der Odenwaldklub veranſtaltet am kommen⸗ den Sonntag, dem 30. April eine Pfälzer⸗Wald⸗ Wanderung von Weidenthal zum Morſchbacher Hof über den ausſichtsreichen Mollenkopf nach dem Dorfe Esthal. Nach der Mittagsraſt wird die über dem vielgewundenen Elmſteiner Tal thronende Burg⸗ ruine Erfenſtein beſucht und hierauf am Berghang ſtändig durch Wald nach Lambrecht gewan⸗ er 65 o 42 RNere Manubeimer Zeilüug“ Abend⸗Ansgabe ——————— ——— Reue Wege zur Bekümpfung Die Arbeit als Heilfaktor bld. Baden⸗Baden, 25. April. Die 3. Arbeitsſitzung des Internationalen, Kongreſſes der Sanatorien und Privatkrankenanſtal⸗ ten brachte eine größere Anzahl fachlich⸗medizini⸗ ſcher Vorträge über die Schockterapie bei Ner⸗ venleiden. Hierbei behandelte Dr. med. Ernſt Ra a b⸗Berlin vor allem die Methode der Erhöhung der Körpertemperatur, Dr. Wilh. Burlage⸗Ber⸗ lin diejenige der künſtlich herbeigeführten Krampf⸗ anfälle, Dr. Heinr. Schulte⸗Berlin die Inſulin⸗ anwendung bei Nervenleiden unter Anwendung der Schockmethoden. Auch für kleinere Privatkranken⸗ anſtalten bejahte dieſer Redner die Einführung der Schocktherapie. Heilerfolge ſeien jedoch hier wie anderswo nur möglich bei Vorhandenſein eines be⸗ ſonders geſchulten, fürſorgeriſch eingeſtellten Pflege⸗ perſonals. In deutſcher Sprache verbreitete ſich Prof. Inſabato⸗Rom über ſeine kliniſchen Erfah⸗ rungen der Inſulinbehandlung bei Schizophrenie in Verbindung mit der Heilwirkung durch Elektrochocks und gab hierzu verbeſſernde Anregungen. Dr. H. Berſot(Le Landeron) ſtellte die ausgeſprochenen Vorteile für die Behandlung von Schizophrenen mit Inſulin und Cardiazol in privaten pſychiatriſchen Heilanſtalten dar, während Oberarzt Dr. John von der Heilanſtalt Chriſtophsbad Göppingen ſeine Erfolge mit der kombinierten Inſulin⸗ und Car⸗ diazol⸗Behandlung bei Schizophreni darlegte. Er⸗ möglicht wurden dieſe Erfolge allerdings nur unter 8 ſtrengſter Individualiſierung im Einzel⸗ fall. Der Frage der Arbeitstherapie war der zweite Teil dieſer Arbeitsſitzung gewidmet. Hierbei ſtellte Dr. Kurt Nicol, Direktor der Heil⸗ ſtätte Donauſtauf die Arbeitsbehandlung als die letzte Stufe der Tuberkuloſebehandlung dar. Das Grundproblem dieſer Arbeitsbeſchaffung beſtehe dar⸗ in, aus der Maſſe der in der Volkswirtſchaft not⸗ wendigen Arbeit einen Teil abzutrennen, ihn in die Heilſtätten und Tuberkuloſenanſtalten oder in beſon⸗ dere Nachfürſorgeeinrichtungen zu verlegen und ihn das von den Kranken ſo ausführen zu laſſen, daß ihr Geſundheitszuſtand voll berückſichtigt und der ärztliche Zweck wirklich erreicht wird. Es müſſe dar⸗ auf geſehen werden, daß eine ſyſtematiſche Arbeits⸗ behandlung ſchon während des Heilverfahrens im richtigen Augenblick Linſetzt. Aufgabe und Ziel der Arbeitsbehandling ſei die Erhaltung des Arbeits⸗ edt die Leiſtungsprobe und entſprechende Arbeitsübung zwecks Wiederanpaſſung der Kranken an die normale oder eine beſtimmte geminderte „Arbeits⸗ oder Berufsleiſtung. Zur praktiſchen Durchführung der Arbeitsbehandlung in den An⸗ ſtalten müſſe darauf geſehen werden, daß während des Heilverfahrens mit der Verordnung gewiſſer Arbeitsleiſtungen begonnen wird. Es ſollte ſich hierbei nicht um irgendeine Beſchäftigung handeln, welche die Kranken freiwillig je nach Laune und Zetvertreib ausüben, ſondern es müſſe ſyſtema⸗ tiſch verordnete Arbeit ſein. Zu dem gleichen Thema erklärte Dr. Hein⸗ Tönsheide, die Beſchäftigung des Offentuberkulöſen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ſei wegen der ein⸗ tretenden Verlagerung der Erſtinfektionsperiode in das ſpäte Pubertätsalter mit größter Vorſicht zu be⸗ handeln. Es habe ſich daher für die Durchführung der Arheitsbehandlung die ſchon früher betonte Trennung des Ofſen⸗ und Geſchloſſen⸗ Tuberkulöſen bewährt. Als zweckmäßig habe ſich erwieſen, die Kranken, welche einer intenſiven Arbeitsbehandlung unter⸗ zogen werden, in einem beſonderen Heim— beſſer noch als auf einer beſonderen Station— zuſammen⸗ zuziehen. Intenſive ärztliche Betreuung der Kranken ſei erforderlich, um Reaktivierungen rechtzeitig zu erkennen. Vor zu früher Einleitung einer Arbeits⸗ behandlung, insbeſondere bei operativen Fällen (Thoracoplaſtik) ſei zu warnen. Die Arbeitstagung konnte Dr. Erwin Dorn mit der Feſtſtellung ſchließen, es ſei nach langjähriger Erfahrung aus einer großen Zahl von Berichten zu erſehen, daß die Arbeitstherapie ebenſo wie die hen des Odenwalds und des der Rervenleiden operative Behandlung oder Liegekur zum Rüſtzeug der Heilſtättenärzte gehört. Empfang des Kongreſſes durch die badiſche Regierung Am Dienstag wurden die Teilnehmer des 3. In⸗ ternationalen Kongreſſes der Sanatorien und Pr⸗ vatkrankenanſtalten durch die badiſche Regierung im runden Ballſaal des Kurhauſes empfangen. Miniſterpräſident Köhler begrüßte die Gäſte. Er⸗ ſchienen waren Miniſter Pflaumer und das Prä⸗ ſidium des 3. Kongreſſes, ferner Vertreter des Staa⸗ tes, der Wehrmacht, der Induſtrie und der medizi⸗ niſchen Wiſſenſchaft. 0 In ſeiner Begrüßungsanſprache betonte Miniſter⸗ präſident Köhler, ſein Gruß gelte allen Ausländern, woher ſie auch kommen mögen. Es gebe in Deutſch⸗ land nur eine Gaſtfreundſchaft. Wie viele Vorwürfe man uns auch machen mag, niemand kann beſtreiten, daß das, was wir tun, im Intereſſe der deutſchen Nation und des deutſchen Volkes und ſeiner Zukunft geſchieht. Und das iſt das entſcheidendſte. Bei uns ſteht am Anfang und am Ende das Volk. Der Staat muß daher alle Beſtrebungen fördern, die dazu an⸗ getan ſind, das Volk geſund zu erhalten. Da⸗ Volksgenoſſen durch die zu gehört das Aufgabengebiet dieſes Kongreſſes. Die Berührungspunkte zwiſchen den europäiſchen Völ⸗ kern ſind nicht allzu zahlreich, aber eines iſt allen Völkern der Welt gemeinſam: Ueberall ſind Men⸗ ſchen, die Erlöſung von ihren Leiden ſuchen. Die Erkenntnis der einen Nation in der Bekämpfung der Leiden müſſen den anderen Nationen zugute kommen. Hierin hat Deutſchland ein gut Teil zur Linderung der Leiden beigetragen. Der Präſident der Internationalen Union der Sanatorien und Privat⸗Krankenanſtalten, Profeſſor Chenais, Paris, dankte in herzlichen Worten für die Begrüßung und die Aufnahme in Deutſchland. Hocherfreut ſei der Kongreß über das Intereſſe, das ihm die Regierung entgegenbringe. Alle hier ver⸗ ſammelten Mitglieder der Internationalen Union ſeien internationale Kämpfer gegen die Leiden der Menſchheit auf dieſer Welt. „Europas Schickſa'skampf im Oſten“ Starker Beſuch der Ausſtellung nsg. Karlsruhe, 25. April. Die zur Zeit in Karls⸗ ruhe in der Landesgewerbehalle, Karl⸗Friedrich⸗ Straße 17, gezeigte parteioffizielle Ausſtellung:„Eu⸗ ropas Schickſalskampf im Oſten“ erfreut ſich eines überaus regen Beſuchs“ Jeden Tag wandern viele Ausſtellungsräume. Das Amt Schrifttumspflege ſieht ſich veranlaßt, die Volks⸗ genoſſen zu bitten, nach Möglichkeit den Beſuch auf die Vormittagsſtunden zu verlegen, damit die werk⸗ tätige Bevölkerung nachmittags und abends die Aus⸗ ſtellung in Ruhe beſuchen kann. Dauer der Aus⸗ ſtellung bis 1. Mai 1939. Tägliche Oeffnungszeiten: Vormittags 10 bis 21 Uhr durchgehend. Führungen um 11, 14 und 18 Uhr täglich. Bei geſchloſſener An⸗ meldung von Formationen. Betrieben uſw. iſt der Beſuch bereits vormittags ab 7,30 Uhr möglich. Vor⸗ anmeldung: Gauſchulungsamt, Telephon 7160 Karls⸗ ruhe. Volksgenoſſen, beſucht alle dieſe einzigartige Schau! Aus Baden Freiburg erhält neuen Hauptbahnhof * Freiburg i. Br., 26. April. Am Schluß der Ratsherrenſitzung am Freitag, teilte Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kerber mit, daß die Stadt Freiburg einen neuen Hauptbahnhof erhält. Mit den Bauarbeiten ſoll, wenn keine unvorhergeſehene Er⸗ eigniſſe eintreten, im Herbſt begonnen werden. Der neue Hauptbahnhof kommt an die Stelle des jetzigen Bahnhofsgebäudes. Kriegsinvaliden fuhren zur Parade ch. Mosbach, 24. April. Die Ortsgruppe Mosbach des DDAcC hatte die Kraftwagenbeſitzer des Kreiſes nicht umſonſt gebeten, ihre Fahrzeuge für die Fahrt der Kriegsinvaliden zur Parade nach Heilbronn zur Verfügung zu ſtellen. Ueber 100 Fahrzeuge, die auf der Neckarelzer Straße aufgefahren waren, hat⸗ ten aus den entlegenen Dörfern der Täler und Hö⸗ aulands die ſchwer⸗ kriegsbeſchädigten Kämpfer des Weltkrieges gebracht. In flotter Fahrt durch das blütenreiche Neckartal wurde Heilbronn erreicht, wo durch eine tadelloſe Organiſation jedem alten Soldaten ein Sitzplatz zur Verfügung ſtand. Generalmajor Kunzemann ritt mit ſeinem Adjutanten zu den Kameraden und begrüßte ſie, während ihm durch einen /⸗Führer Meldung erſtattet wurde. In der Artilleriekaſerne nahmen die Gäſte ihre„Speckerbſen“ ein, die vor⸗ züglich ſchmeckten. Hernach wurden die Ställe einer Beſichtigung unterzogen. Jubilare des deutſchen Liedeg * Neuthard bei Bruchſal, 26. April. Die Mit⸗ glieder des hieſigen Männergeſangvereins„Ein⸗ tracht“, Sebaſtian Reger, Gottfried Wurſt und Joſef Baugartner erhielten für ihre 45jährige Mitglied⸗ ſchaft die goldene Sängernadel des Badi⸗ ſchen Sängerbundes. 700 Jahre Adelsheim * Adelsheim, 26. April. Die 700jährfeier unſerer Stadt wird vom 24. bis 27. Juni d. J. mit einem großen Heimattag begangen werden. * Rottenburg a.., 25. April. In der Nacht zum Sonntag traf in einer hieſigen Wirtſchaft ein junger Mann' aus Hirrlingen einen Kameraden. Als er das Lokal verließ, ſchwang er ſich, obwohl er des Fahrens unkundig war, auf das Motorrad ſeines Bekannten. Der Uebermut ſollte ihn teuer zu ſtehen kommen, denn in Weiler ſtieß er in voller Fahrt gegen ein Haus. Der Schwarzfahrer zog ſich beim Sturz einen Schädelbruch zu. Laſikrafwagen im Schlafzimmer * Mietersheim(bei Lahr), 26. April. In Mieters⸗ heim wurde ein Laſtkraftwagen an der Weggabe⸗ lung vor dem Gaſthaus„Zum grünen Baum“ von einem Omnibus überholt, wobei der hintere Teil des Omnibuſſes den Vorderwagen des Laſtzuges ſtreifte. Dem Laſtkraftwagenfahrer wurde das Steuer aus der Hand geſchlagen und er verlor da⸗ durch die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Der Laſt⸗ kraftwagen rannte mit ſolcher Wucht gegen das An⸗ weſen des Georg Fülch, daß die ſüdliche Haus⸗ wand eingedrückt wurde und der Motorwagen bis in das Schlafzimmer vorſtieß. Glücklicherweiſe wurden Perſonen nicht verletzt, dagegen iſt ein ſehr erheblicher Sach⸗ und Gebäudeſchaden entſtanden. Der Motorwagen ſtand buchſtäblich im Schlafzim⸗ mer vor den Betten der Familie Jülch. * Kirchzarten, 26. April. In den Mittagsſtunden des Dienstag ertönte in Kirchzarten plötzlich Feuer⸗ alarm. In Burg bei Kirchzarten war im Anweſen des Landwirts Zipfel Feuer ausgebrochen. Im Nu hatten die Flammen die großen Oekonomie⸗ gebäude des Auweſens erfaßt. Die Löſchmannſchaf⸗ ten von Burg waren ſchnellſtens zur Stelle, und kurz darauf trafen die Wehren aus Kirchzarten, Buchen⸗ bach und Stegen mit ihren Motorſpritzen ein, ſo daß der Brandherd mit fünf Schlauchleitungen angegrif⸗ ſen werden konnte. Die Freiburger Feuerlöſch⸗ polizei, die ebenfalls alarmiert worden war, konnte unterwegs wieder umkehren, da die anweſenden Löſchmannſchaften bereits Herr des Brandes gewor⸗ den waren. Man vermutet, daß das Feuer durch Kurzſchluß in der Stromleitung ausgebrochen iſt. Der Wert des neu erbauten Oekonomiegebäudes, das völlig eingeäſchert wurde, iſt beträchtlich. * Bürſtadt, 25. April. Die Arbeitersehefrau Kratz, die in der Martinſtraße durch einen Per⸗ ſonenkraftwagen überfahren wurde mußte mit ſchwe⸗ ren Verletzungen am Kopfe dem Krankenhaus zuge⸗ führt werden. I Lindenfels, 26. April. Auf der Mannheimer Raſſehundeausſtellung konnten auch Lindenfelſer Züchter Erfolge erzielen. Von ſechs ansgeſtellten Hunden wurden zwei mit vorzüglich, drei mit ſehr gut und einer mit gut bewertet. * Saarbrücken, 25. April. Samstag nacht ſtieß zwiſchen hier und Schleifmühle der letzte Saarbrücker Perſonenzug mit einem entgegenkommenden Güter⸗ zug zuſammen, wobei ſechs Reiſende und fünf Eiſen⸗ bahner leichtere Verletzungen erlitten. Der Güterzug war inſolge falſcher Weichenſtellung auf das falſche Streckengleis geraten. *n Saarbrücken, 25. April. Der Altveteran von 1870/71 Andreas Bauner in Gen heim wurde 91 Jahre alt. Kempf mit ſeiner Ehefrau Katharina, geb. Gläſer. Aus der Pfalz Berufung neuer Ratsherren h. Ludwigshafen, 25. April. Kreisleiter Kleemann hat in ſeiner Eigenſchaft ols Beauftragter der NSDaAP nachgenannte Partei⸗ genoſſen zu Ratsherren der Stadt Ludwigshaſen a. Rh. berufen: Ortsgruppenleiter Paul Schaefer, Schillerſtraße 21 8, an Stelle des nach Worms als Bahnhofsvorſtand verſetzten Ratsherrn Luitpold Schmitt und Philipp Kolb, Landwirt, Ludwigs⸗ hafen⸗Rheingönheim, Adolf⸗Hitler⸗Straße 16, an Stelle des verſtorbenen Ratsherrn Willy Keck. 2 gegen den Kartofſelkäſer! Der hat für die Stadtteile(und ehe⸗ maligen ſelbſtändigen Gemeinden) Frieſenheim, Mundenheim, Oppau, Oppau⸗Edigheim, Oggers⸗ heim. Maudach und Rheingönheim Kartoffel⸗ käferabwehrdienſtſtellen geſchaffen, jeweils gebildet aus einem Obmann und einem Obmann⸗ Stellvertreter, die ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus⸗ üben. Auf zum Kampf Oberbürgermeiſter Brautpaar angefahren Kraftradfahrer dabei tödlich verunglückt * Bad Dürkheim, 26. April. Auf dem Heimweg mit ſeiner Braut wurde nachts ein hieſiger junger Mann durch einen aus Ludwigshafen kommenden Motorradler, der eine Beifahrerin mitführte, trotz Begehens der rechten Straßenſeite angefahren und eine Strecke weit mitgeriſſen, ſo daß er Fleiſchwun⸗ den erlitt. Der geſtürzte Motorradler erlitt einen tödlichen Schädelbruch. 60000 Kubikmeter Geſtein geſprengt Mit 400 Kilo Donarit * Neuſtadt a. d. Weinſtr., 25. April. Seit etwa fünfzig Jahren wird in den Baſaltbrüche)n Forſt der als beſonders hart bekannte Spli: 5 Schotter gewonnen. Alljährlich einmal nimm die Pfalz⸗Saarbrücker Hartſteininduſtrie eine Groß⸗ ſprengung vor, um Geſtein für die Arbeit ihrer Belegſchaft in Forſt für ein ganzes Jahr zu ſchaf⸗ fen. Bei der diesjährigen Sprengung— am Sams⸗ tag— ließ man in zwei Kammern, die zwanzig Me⸗ ter hinter der Bruchwand geſchlagen waren, faſt 40⁰ Kilo Donarit J explodieren, wobei etwa 60 000 Ku⸗ bikmeter Geſtein freigelegt wurden. Mit deſſen Ver⸗ arbeitung haben nun wieder hundert Mann für ein Jahr Beſchäftigung. Die zur Großſprengung gelade⸗ nen Zuſchauer hatten ſich auf einem 500 Meter abgelegenen Hügel verſammelt. Als die Zündung erfolgte, ging ein Grollen durch den Berg, die Erde zitterte und dann hob ſich die mächtige Wand, um mit langnachhallendem Getöſe in ſich zuſammenzu⸗ ſtürzen. Eine Flamme huſchte geiſterhaft über die in die Tiefe zurückſinkenden Steinmaſſen. Von dem bei dieſer Gelegenheit beſichtigten Schotterwerk aus führt eine drei Kilometer lange Seilbahn durch den Wald über die Weinberge hinweg zur Verladeſtation bei Deidesheim. OJ Viernheim, 24. April. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierte Sattlermeiſter Ehriſtoph Joſef — Zollſekretär Franzke vom hieſigen Zollamt wurde zum Oberzollſekretär befördert. * Saarbrücken, 25. April. Beim„Schwarzen Holz“ ſtießen ein Kraftwagen und ein 20jähriger Motor⸗ radler zuſammen. Der 20jährige Richard Tonel⸗ lier war ſofort tot.— 34 * Böhl⸗Nagelheim, 26. April. Ein Zwölſſähriger legte das 6⸗Millimeter⸗Flobertgewehr auf den ebenſo alten Werner Poſtel in Iggelheim an, wahrſcheinlich ohne zu wiſſen, daß das Gewehr geladen war. Die Kugenl ͤrang dem Jungen oberhalb des Auges in den Kopf. Tag des Deutſchen Handwerks 6000 Gauſiegerwerkſtücke zum Reichsentſcheid nach Frankfurt a. M. gebracht * Frankſurt, 24. April. Der„Tag des Deutſchen Handwerks 1939“, der vom 19. bis 21. Mai in Frank⸗ furt a.., der Stadt des Deutſchen Handwerks, ſtatt⸗ findet, wird durch die Verkündung und Ehrung der Reichsſieger aus dem Handwerker⸗Wettkampf ein⸗ geleitet. Insgeſamt ſind Handwerksvertreter von etwa 20 Nationen zur Teilnahme eingeladen wot⸗ den. In einer großen Kundgebung werden Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Funk und Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley am Sonntag, dem 21. Mai, ſprechen. Die Ausſcheidung der Reichsſieger im Handwerker⸗Wettkampf iſt in vollem Gange. Nach Frankfurt ſind 6000 Gauſiegerwerkſtücke zum Reichs⸗ entſcheid gebracht worden. Die Reichsſieger erfahren in dieſem Jahre die beſondere Ehrung, am 1. Mai dem Führer vorgeſtellt zu werden. li 2⁰ 2⁵ 20 25. 20 8 26 25. Be DD 6/, Raſſelbz. Verd.. 97.— 4% Rhein. Hypde. ſachm&Labewig. 101.0 Sfrrelz. Aitbef 134,0 1340 landschafton k 35.— 80, 90.— 00.— Lacee Kaceneg 108,5 107,0 Deutsche Pommern Altb. 1 e 99.— 09 5¼. do. Liquid.—— 64,62 63.50 Rheinprov. Altbel 135,.2 pf. Em. 1(fr.„7.7 4½d0. Kom.-9 98,„50 Bayr. El. Lief. Geſ lestverzinsi. werte Sedol. Aheh 40 4% Weſtf.d. 0f——*** 4½th⸗Weſtfode do. Elektr.⸗We 3 Anleinen Weſtfalen Altbe“ 135,0 135,0% do. Abfind..16, 12, 10, 4 99.— 99.— gerb Pin 133.5 Reich, Länder. Reichepo, 7/ achen 9. 2 98.50 97 67 4½᷑ Sächſ. Bdkred. erl. Rindi Br. Rentenbriefe. Schusgebiete 4½Berl nch⸗S.89 1025.Stadtschaften— 7 99,— 90,—— 5 5 10⁰ 2% 28% Srnmnſchro e.,% Berl,Pforurn Golbof. kn. 29 90,— 09,. Heion⸗ u Monler. 151,8 150. etgterchsant.27 30% 3017 40 Preslan 20 E 99.—3½ Südb. Odfred. 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Hraunk. 103.5 23 158,7 5 5 90.02 130.0 143.0 128.5 154.5 138,2 240,2 1075 108,8 148,0 115˙5 968.50 144.5 183,0 110,7 12,75 17⁰72 140.0 1309.0 100.2 134,7 120,7 Lindner, Sottis Eingner⸗ Werka. Sekom, Kraaß ansſeld Bergd. Markt, u. Kühlv Maſchinenvuckau 121,0 Mech. Web. Soray 111,7 Mereur Woll. 855. Netallgeſellſchau 114,0 Miag Mühlenban 133,5 124,7 Mimoſa 139.5 Mittelbtſch, Stab 8 8 Mühie üningen Mülbeim. Berau 100,2 135,0 Sarotti Schs 8. Schultheiß 149,2 139,2 152.0 193,5 ecarwerke—5 163,5 Nordd. Rabelwi—** do. Steingutfd. renſteinc Roppei enabrück. Kupſen goöntz, Brannk. ittler, Werkzeug Bomm Eiſengieß⸗ Honarth Brau. Bongs& Zahn Breußengrube Fali Aſcherglebes.., Kascuin Farowe Reicheltwtetallſch. J. C. Reinecker Rheinfelden Kraft do. Elektrizitkt de Spiegelglas do, Stahlwerke Rd.⸗Weſtf, Gleite A RiebeckMontan Riedel de Hasn. Koſenthal, Vog Koddergrude Roſiter Zucker erd. Rückſorih ütgerswerke achſenwerk. achtleben.⸗G. Salzdetfurth Kali Sangerh.—9 Schleß⸗Defries. Schl.Bgw. 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Blond. 57,50 57,50 Vorslcherungs-Aktien Uach. u. U. Feuer 939,0 830,0 do. Rückverſ 2070 207½% Altanz u. Stig.B 248,0 240, de Lebensdok. 210,0 200, Berlin Feuerverr Colonia⸗Feuern agdebg. euen Touringiart. 2 Kolontal-Wens 92,02 92,02 Ptſch.-Oſtafrita, 97,75 95,.— 2.amerun Giſenn 117.2 117,2 Neu⸗Guinca.„ 189,0 21.37 21 97.75 97,500 Otavi⸗Minen anng-S. 1 9⁵5 ſemvelhofer geld gur. Glektr. u. G .Triumph Werte. . Tucher. Brauerei Tuchfabr. Aachen 117.8 189,0 34,50 910 er Sptelkarten 0 oKdein. Chart. 2ſbe, Gumb Maſch. 2 5 78.37 100.8 103,1 135,0 2150 2 118,0 1 118.2 1370 115.0 108.0 118.2 110.0 93,75 do. dr. Rickelweris do. Stahlwerke do Trik. Vollm, 5do Uitramarin Bittoria⸗Werke Bogal. Tel.⸗Drah anderer⸗Werte arſtein, Eiſen 5 Waſſerwe Gelſt .,[Wenberotd 79,— 78.— Weſtd.Raufh. A 104,1 104,0 Weſteregel,ll 1888 95.87 95. 154,2 153,5 151,7 151,0 90.50 96, 105,5 70,75 142.0 Weſtf. Drahr, Wicküler⸗Küyn Wintershal Wiſiner Metan 148 Jton eiger Maſch.⸗Fb. ellſtoff Waldgo ckerf-. Wau 194,0 135,0 95,— 114,3 137,0 81,75 137,0 184.0 12⁰00 174,8 101,5 13257 5 90,50 90,30 18750 125,0 125,0 110,0 1377.0 80,25 130 2 185,2 ———— . Sank-Aktien 174,5 Ang. Dt. Gr.⸗Anſt. 101,2JBadiſche Bant ..[Bank ſ. Brauind, ...[Bayr Hp. u. Wi. 107,51 do. ͤ 144.0 1 0070 104,7 104,71 Sch X 4 Reuer Weltrekord von Ragnhild Hveger Prüchtiger Erfolg der däniſchen Meiſterſchwimmerin Bei der Veranſtaltung der Kopenhagener Schwimm⸗ Union ſtellte die Dänin Ragnhild Hveger(Helſingörs) über 220 Nards mit:22,6 Minuten einen neuen Welt⸗ rekord auf, dem diesmal die Anerkennung wohl nicht verſagt werden dürfte. Im Oktober letzten Jahres hatte man in Düſſeldorf den Startblock etwas zurückverſetzt, um dem däniſchen Schwimmwunder die Möglihhkeit zur Re⸗ kordjagd auf die 220 Nards zu ſchaffen. Mit:25,9 unter⸗ bot ſie auch die Holländerin Willie den Ouden mit:27,6, doch wurde der Startſprung von dem drittletzten Block nicht als Rekord anerkannt. Jetzt gelang Ragnhild Hveger gleich die Verbeſſerung um volle 5 Sekunden und alle Borausſetzungen waren erfüllt. Auf den zweiten Platz kam E. Svenſen in:38,6 ein. Gleichzeitig wurden über die neuen in der Rekord⸗Liſte aufgenommenen 4⸗mal⸗100⸗ Nard⸗Strecke für Frauen ein neuer Weltrekord aufaeſtellt. Die Frauen der Dach Kopenhagen ſiegten in.08,1, die Weltbeſtleiſtung wurde von Kirſten, Ove Peterſen, Birte, H. Jenſen und E. Michelſen erzielt Ueber 220 Yards (Bruſt) mißlang der Angriff nuf den Weltrekord der deutſchen Schwimmerin Hölzner, immerhin reichte es für Sörenſen mit:43,9 zu einem neuen Landesrekord. Antonym und Blaſius wie der dabei Bayhlreiche Nachnennungen für das braune Band Die in⸗ und ausläudiſchen Ställe haben von ihrem Recht, noch am Nachnennungstermin Meldungen für das Braune Band abgeben zu können in reichem Maß Gebrauch gemacht. Allein in Deutſchland wurden rund 90 Pferde nachträglich genannt, ſo daß die Teilrtehmerliſte erſt jetzt die Namen der Cracks auſweiſt. Unter anderen ſind ouch der Vori ihrsſieger Antonym und der Gewinner von 1937, Blaſius, wieder dabei. Von den älteven ſind ſonſt noch Goldtaler. Elbgraf, Orgelton und Wunderhorn zu nenen. Den Derby⸗Jahrgang vertreten Wehr dich, Tatjana, Hidulgo, Octavianus, Penthalon und Kumbekec, um nur die bekannteſten zu erwähnen. Vom Ausland liegt bisher nur das Ergebnis aus Paris vor. Die Ställe Rivaud und Faueigny⸗Lueinge haben auf die Münchener Expedition verzichtet und alle Pferde geſtrichen, dafür ſind aber zwei Meldungen für Canzoni, die Siegerin im Badener Zukunftsrennen ſowie Antonyms Stallgeſährten Caritor hinzugekommen. Am kommenden Sonntag: Am kommenden Sonntag, 30. April, wird der„Große is der Weinſtraße“ zum zweiten Male ausgetragen. geſamte Berufsfahrer⸗Elite Deutſchlands, insgeſamt Fohrer, iſt wiederum am Stort. Sämtliche Mannſchaften acht großen deutſchen Fahrrodfabriken ſind verpflichtet. um erſten Male iſt auch das Ausland vertreten, und zwar Dänemark mit den von der Deutſchland⸗ „Aundiahrten her bekannten Jakobſen und Peterſen. ie Fohrer ſind bereits in Landau, wo ſich Start und el beſinden, eingetroffen, um ſich mit der neuen Strecken⸗ ührung bekanntzumachen. Das Rennen geht nicht nur über die Deutſche Wein⸗ he, ſondern auch in den Wosgenwald durch das Dahner⸗ RxHEIH-ZEUL. Nuliſſchas L Weltmeiſterſchaft geht vor Keine Hocken-Silberſchild piele Das umfangreiche internationale Programm, vor allem die Vorbereitung für die Weltmeiſterſchaftslämpfe 1940 in Amſterdam, haben den Führerrat des Reichsfachamts Hockey bewogen, den Silberſchild⸗Wettbewerb dieſes Jahr ausfallen zu laſſen. Durch dieſe Maßnahme wird erreicht daß die Spitzenſpieler nicht überlaſtet werden, da ſie zu mehreren Lehrgängen herangezogen werden ſollen. Aus ihnen werden die beiden deutſchen Nationalmannſcha'ten hervorgehen, die im Kampf gegen Gaumannſchaften weiter geſchult werden. Abgeſchloſſen wurden bis lbetzt, drei Län⸗ derkämpfe: gegen Belgien am 29. April in Brüſſel, gegen die Schweiz am 14. Mai in Zürich und gegen Ungarn am 21. Mai in Frankſurt⸗Main. Ohne Jugendmannſchaft nicht in der Gauliga Nach einer Mitteilung des Reichsfachamtes für Hockey können von der nächſten Spielzeit 1939%0 ab nur noch ſolche Vereine in der Gauliga ſpielen, die ihre Spiel⸗ ſtärke und ihren Fortbeſtand durch entſprechende Jugend⸗ arbeit ſichergeſtellt haben. Ein Gauligaverein muß min⸗ deſtens eine Jugendmannſchaft, ſei es eine Junioren⸗ oder auch eine Jugendmannſchaft in den Rundenſpielen der H3 einſetzen und durchſpielen laſſen. Die Vereine ſeien auf dieſe Beſtimmung jetzt, wo die Spielzeit ihrem Ende zu⸗ geht, rechtzeitig hingewieſen, damit ſie ſich entſprechend vorbereiten. Die Verfügung des Reichsfachamtsleiters wird ſtrikt durchgeführt werden. Aus der Kreisklaſſe 2 Mannheim TV Viernheim— BSpG Lauz Mannheim 126 Der Meiſter der Kreisklaſſe 2 Mannheim, die Bey Lauz Mannheim die erſt über die Oſterfeiertage in Zell im Schwarzwald mit einem beachtlichen:2⸗Sieg auſwarten konnte, benutzte dieſen letzten Sonntzg zu einem Gaſt⸗ ſpiel beim TB Biernheim, der bekanntlich zur Kreisklaſſe 1 Mannheim zählt. Die„Lanzer“ zeigten in dieſem Spiel eine recht gute Leiſtung und bewieſen jedenfalls, daß ſie zu Recht Meiſter ihrer Spielklaſſe geworden ſind. In * Erſter Meiſterſchaſtslauf wird in Landau geſtartet Es geht um den Großen Preis der Weinſtraße“ für Berufsfahrer Ueber Dürkheim(14.13), Neuſtadt(14.35) und Edenkoben(14.47) geht es zum Ziel, wo die Fahrer gegen 15 Uhr erwartet werden. Von 13.30 Uhr ab werden die Zuſchauer im Stadion durch Amateurrennen unterhalten. Die Frage nach dem Sieger iſt durchaus offen. Ob es Heller gelingen wird, ſeinen Vorjahrsſieg zu wiederholen, oder ob eine der ſtarken Stützen des Diamant⸗Stalles, Bautz, Geyer oder Oberbeck Sieger werden, ob ſich Wecker⸗ ling auf Dürkopp oder Wengler in die Siegerliſte eintragen, ob Schultenjohann auf Expreß ⸗der ſein junger Kamerad Weiſchedel aus Stuttgart in die Entſcheidung eingreifen, ob Phänomen durch Umbenhauer an der Spitze erſcheint oder Hermann Schild auf Preſto, Kutzſchbach für Viktoria Blick auf die Strecke des Rennens ENHEINI A. o. E SC0ENHEI oοεeH ſ SEDESHEIr. ArERSHE RoOENSαι ASSELHE1t EBERTSrtEft. 2 NSSRUNSTAOUTr —4 E„riacunei⸗ Hels d 7 Le ee ge“* Areexneir A. BE KaAitbraer ONc SrE 30. April 1939 DrrF NANTENS&K Sr Haotxr t aNN˖aG KaNSTANK ANNWEILEN OEICHDAABIIC AESSWEiEd N WICSAArsWſtstN NEUNAOT edt S ic RONODer WMlt ir e SAD0 OURKHEHtD acnENHαεe˙ι FO2D OE·oι˙ TBN NKNHe92 EOENKOSESEEN 5 27 2 7 otenngi Noae-Ee 2 — — N E OEROHE KNrEUSAEN Seilukitt KOEBEit — BiNEEN — 5— oegοnαεααα 5 + — RECAU ENSOS 13 4 — 0* WE S 8 2 9* SCM ο Die Fahrer ſtarten um 8 Uhr in Landau. Von hier führt der Weg durch das Queichtal nach Annweiler Uhr). Ueber Hauenſtein geht es nach Dahn, wo die nach 40 Km. Fahrt eintreffen. Bergzabern(10 Uhr) erreichen die Fahrer wie⸗ die Weinſtraße. Die erſte Spurtprämie iſt am Weintor bei Kilometer 67 zu erobern. wendet ſich die Strecke rbeinwärts, führt über Kandel im und geht zum Ausgangspunkt Landon zurück tahrer zwiſchen 11 und 12 Uhr bei der Ver⸗ eyntrolle erwartet werden. Mit 115 Km. iſt bis rund die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Ueber hen(11.50/, Neuſtadt(12.05), Dürkheim(12.30), 13) iſt der Weg der gleiche wie im letzten Jahr wird aber nicht in Grünſtadt gewendet, ſondern iter nach Monsheim(13.15), von wo eine Schleife die Fahrer über Horxheim⸗Zell und Aſſelheim nach Grünſtadt(19.45) bringt. Falls bis dahin die ſch noch nicht gefallen iſt, heißt es für die Fahrer huf den letzten Km. beſonders aufmerkſam zu ſein. * SeRCIRRN 8 SrE RBE FKANOEl NrENUU FERCCCKNteEun (-OISOILĩkE! oder Kijewfki und Roth für Wanderer die erſten Plätze er⸗ obern, das alles ſind Fragen, die das Rennen löſen muß. Auch die Dänen Jakobſen und Peterſen werden ein Wort mitreden. Geſpannt iſt man auf das Abſchneiden der elf Nachwuchsfahrer, von denen Hilpert(Frankenthal) und Siehl(Offenbach) zu boachten ſind. Karl⸗Maſchener⸗Gedächtnisrennen Da dͤer Große Preis der Deutſchen Weinſtroße der erſte Lauf zur deutſchen Meiſterſchaft iſt, müſſen die Fahrer ein Pflichttraining erledigen. Zum Gedächtnis des großen För⸗ derers des Radſnorts der Weſtmark, des allzu früh verſtor⸗ benen Landauer Bürgermeiſters Karl Maſchemer wird dieſes Training am kommenden Donnerstag, 27. April, als „Karl⸗Maſchemer⸗Gedächtnisrennen“ in den Ringſtraßen der Stodt Landau ausgetragen. Das Rennen beginnt um 17.30 Uhr am Meßplatz und führt dreißigmal über die 2,6 Kilometer longe Runbſtrecke Weſtrina⸗Südring⸗Ring der SA⸗Oſtring⸗Norhring. Die Stroßen ſind während des Ren⸗ neus für jeglichen Ver rtet man beſonders hr geſperrt. In dieſem Rennen Vor Kaahbuchs vorcerſter Lin konnte, machte Nettesheim am Boden wie einem recht abwechſlungsreichen Treſſen hatien Lanz ſchon bis zur Pauſe eine:0⸗Führung, während das Endergebnis von 611 eine fühlbare Ueberlegenheit zum Ausdruck brachte. Einen weiteren Sieg buchte ſchließlich die Jugendelf der BSp Lasrz, die mit 20 über den TV Viernheim ſiegreich blieb und nur im Treffen der„alten Herren“ konnten die Heſſen mit:2 den Sieg auf ihre Seite bringen. In dieſem Zuſammenhang ſei noch bemerkt, daß die BSyc Lanz in nächſter Zeit weitere Spielverpflichtungen gegen Vereine der Kreisklaſſe 1 Mannheim erfüllen wird und zwar wird als einer der nächſten Gegner der FC 08 Mannheim ſtehen Jußball-Länderkampf Deutſchland- Irland Am 23. Mai in Bremen Deutſchland und der 550 Irland haben für den 23. Mai einen Fußball⸗Län erkampf nach Bremen ab⸗ geſchloſſen. Dieſer Kampf bringt die dritte Begegnung zwiſchen den beiden Ländern, von denen jedes bisher einen Sieg erringen konnte. 2 Am 7. Mai 1. Tſchammerpokal⸗Hauptrunde im Gan Südweſt Die 1. Tſchammerpokol⸗Hauptrunde im Gau Südweſt ſteigt im 7. Mai. Folgende elf Treſſen wurden für dieſen Tag auf das Programm geſetzt: Saar Saarlautern— FV Snarbrücken, Boruſſia Neun⸗ kirchen— FV Kuſel, MS IR 115 Darmſtadt— Eintracht Frankfurt, Spͤg Weiſenau— S Wiesbaden, Tura Kaſtel— TSo 61 Ludwigshafen, Kickers Obertshauſen— Kickers Oſſenbach, SpVg Bergen⸗Enkheim— FS Frank⸗ furt, S Flörsheim— Fͤ Pirmaſens, Sportfreunde Frankfurt— Reichsbahn Frankfurt, Viktoria Walldorf Blauweiß Worms. SpVg Griesheim 02 oder Vſs Frieſen⸗ beim— FB 02 Bieberich. In Oppau Südweſt⸗Turnmeiſterſchaften am 28. Mai Die Turnmeiſterſchaften des Goues Südweſt im Ge⸗ miſchten Zwölfkampf für Männer uid im Gemiſchten Zehn⸗ kampf für Frauen werden am 28. Mai in Ludwigshefen⸗ Oppau entſchieden. Im Auftrag des Gaues richtet die TS Oppau die Meiſterſchaften im Rahmen ihrer Feier⸗ lichkeiten znläßlich des 50jährigen Beſtehens aus. Sie gelten gleichzeitig als Ausſcheidungen für die Deutſchen Meiſterſchaften, die bekanntlich am 1. und 2. Juli in Hildesheim ſtattfinden werden. Auch BſVolksſport Hannover im Endkampf Leichter Sieg von Hannover über Berliner SB 92 Neben dem SC Neuenheim hat ſich auch der Titelvertei⸗ diger BiVolksſport Honnover durch einen 15:0(:)⸗Sieg über den Berliner SV 92 ins Enoͤſpiel um die Deutſche Rugby⸗Meiſterſchaft durchgekämpft. Auf dem Hanus⸗Braun⸗Platz im Reichsſportfebd kamen die Hannoveraner über den brandenburgiſchen Titelhalter mit 15:0(:0) zum klaren Sieg. Von Anfang an erwieſen ſich die Hannoveraner überlegen, und Wurlitz legte den erſten Verſuch, der von Gromvold erhöht würde. Die Ber⸗ liner verloren noch ihren guten Spieler Hirſe, und der Deutſche Meiſter beherrſchte darauſhin völlig das Spiel⸗ geſchehen. Wurlitz und Wichmann kamen nach dem Wechſel zu weiteren Verſuchen, und Iſenburg ſtellte durch Sprung⸗ treffer das Endergebnis her. Rumänien freut ſich auf Stuck Unſer zweifacher Meiſter Hans Stuck und ſein Auto⸗ Union⸗Rennwagen erfreuen ſich in Rumänien großer Be⸗ liebtheit. Stuck hotte zuletzt im vergangenen Jahr einige Rennen beſtritten und gewonnen und war auch Gaſt des Königs geweſen. Der Rumäniſche Automobil⸗Club hat den deutſchen Fahrer eingeladen, auch in dieſer Rennzeit in einem ſeiner großen Rennen zwiſchen Klauſenburg und Sin ria zu ſtarten. 4. In Frankenthal: CLeichtathletik-Tagung des Gaues Süodweſt Zu Beginn der Leichtathletikzeit hatte Gaufachwart Dr. Metzner(Frantſurt) die Kreisfachwarte des Gaues Sücd⸗ weſt und ſeine Gaumitarbeiter zu einer Arbeitstaguig nach Frankenthal geladen. Nach dem Rückblick über das verfloſſene Leichtathletikjahr zeichnete der Gaufachwart die kommenden Aufgaben, die im Zeichen von Helſinki ſtehen. Gaufachwartin M. Reuter, Mehrkampfwart L. Krönung, Gauſportlehrer Erich Borchmeyer und der Obmann für Wettkampfweſen P. Liebler ſprachen aſuchließend über ihre Aufgabegebiete. Um den athleten erhöhte Wettkampſmöglichkeiten zu geben, ſollen die im Vorjahr eingeführten Abendſportfeſte und Bahn⸗ ſtaffeltage vermehrt werden. Nach dem Frankfurter Vor⸗ bild ſollen Uebungs gmeinſchaften eingeführt bzw. umgebaut werden, ſo in Darmſtadt, Frankenthol, Neuſtadt, Saarbrücken, Mainz und Wiesbaden Schon verhältnismäßig früh beginnt in dieſem Jahr die Wettkampfzeit. Am Himmelfahrtstag (18. Mai) findet in Kandel(Pfalz) der Gau⸗ vergleichskampf zwiſchen Südweſt, Baden und Württemberg ſtatt. Hier wird es vor allem in den Sprintſtrecken zu einem intereſſanten Kräftevergleich zwiſchen den deutſchen Spitzen⸗ könnern kommen, werden doch Borchmeyer. Hornberger, Steinmetz, Kerſch, Huth, Neckermann und Scheuring am Start ſein. Ueber 5000 Meter iſt ein ſpannender Zwei⸗ kampf zwiſchen Eberhardt und Eitel zu erwarten. Die Gaumeiſterſchaften werden am 24. und 25. Juni in Darmſtadt durchgeführt. Am 30. Juli finden drei große Kreisvergleichskämpfe ſtatt, und zwar in Mainz zwiſchen Fronkfurt, Darmſtadt und Wiesbaden in Landau mit Kaiſerslautern, Pir⸗ maſens, Neuſtadt, Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer und in Neunkirchen mit Saarbrücken, Saarlautern und Homburg. Von weiteren größeren Vernſtaltungen wäre noch das Abenoſportfeſt in Darmſtadt am 17. Juni und der Gaäuwaldlauf am 22. Oktober in Neuſtadt a. d. W. zu erwähnen. Leichtathletiſcher Klubkampf in Schwetzingen Sportverein Schwetzingen— Vſeè Mannheim⸗ Neckarau 75:57 Die Leichtathleten des Sportvereins Schwetzingen ſtar⸗ teten am Sonntogvormittag auf dem Schloßgortenplatze zum leichtathletiſchen Klubkampf gegen V' Mannheim⸗Neckorau. Dem Kampf wurde allgemein großes Intereſſe entgegen⸗ gebracht, da einmal Vſe für einen vorzüglichen Sport be⸗ konnt iſt und andererſeits der Sportverein durch Einſtel⸗ lung der Soldaten eine willkommene Verſtärtung erhalten hat. Da iſtabeſonders der Gefreite Lauterbach(Panzer), der allein 4 Konkurrenzen für ſich entſcheiden konnte, ſodann ſein Kamerad Iſeke, der im Weitſprung Sieger blieb. Von den 12 Konkurrenzen konnte Schwetzingen 8 gewinnen, darunter 4 Doppelſiege. Neckarau gewan 4 Konkurrenzen, darunter 1 Doppelſieg. Die Staffel 4 mal 100 Meter war eine ſichere Soche für SVS. Die Ergebniſſe: 100⸗Meter⸗Lauf: Höfler SS 11,5 Sek., Moſer SVeS 11,7 Set. Scharff Vfe 12,2 Sek. 800⸗Meter⸗Lauf: Ludwig Vfs2.10, Min., Piſter Vis .10.3 Min., Hebenſtreit 2,25 Mih. Kille SVe 12.1 Min. „Kugelſtoßen: Gefr. Lauterbach(Pz.⸗Regt. 23) 12,62 Meter, Gg. Abel Bfe 11,74 Meter, Weber SBS 1083 Pieier, Jeck VſsL 9,61 Meter. 92 „Diskuswerſen: Gg. Abel Bfe 34,79 Meter, Lauterbach SVS 32,05 28,75 Meter. Hochſprung: Sauerwald Bies 1,61 Meter, Iſecke SVoS 1,61 Meter, Mel BVis 1,56 Meter, Weber SS 1,46 Meter. 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel: SVos 465 Sek., Vſs 48,8 Sek. 3000⸗Meter⸗Lauf: W. Abel BſeL.31 Min., Lang Vie 10.06,4 Min., Lacher SVs 10,57 Min., Fiſcher SVS 11,21 Min. Weitſprung: Iſecke(Panz.⸗Reg. Adam SViS 5,58 Meter, W. Abel Bis wald Bſe 5,44 Meter. 200⸗Meter⸗Lauf: Lauterboch SViS 23,1 Sek., Höfler SVS 24. Sek., Piſter Vſs 24,3 Sek., Ludwig VieL 24,1 Sek. Speerwerfen: Lauterbach SS 47,10 Meter, Gg. Abel Bfe 46,23 Meter, Weber SV 45,40 Meter, Stark Vie 42,04 Meter. 8 Dreiſprung: Lauterbach SBS 12,22 Meter, Iſecke SBS 11,70 Meter, Lang Vfs 11,60 Meter, Piſter Vis 11,29 Meter. 8 mal ⸗Runden⸗Staffel: S Schwetzingen 2,51 Min., Vi Neckarau 2,51 Meter, Bruſtweite zurück. 23) SBS 6 Meter, 5,50 Meter, Sauer⸗ Kleine Sport Nachrichten Belgiens Hockey⸗Elf zum Länderkampf mit Deueſchland am 29. April in Brüſſel hat folgendes Ausſehen: Con⸗ teau, Vronnenberghs— Rens; Delvaux— Enderlée Geelhand; Delaval— Moreau— Waterkeyn— Pertietje und Hirſche. 6 Die Freiburger Tſchaft holte ſich in Wiesloch die badiſche Matinſchafts⸗Meiſterſchaſt im Gerätturnen vor TB 46 Mannheim und TV 46 Karlsruhe. Bei den Frauen ſiegte MTV Karlsruhe vor Tſchaft Käfertal und Jahn Freiburg. Ein Indo⸗Dreiklubkampf fand in Frankſurt a. M. ſtatt. Dc Frankfurt ſiegte vor Poſt Berlin und Poſt Frank⸗ ſurt. Dic gewann beide Kämpfe mit:4 Punkten. Badens Hockey⸗Frauen verloren in Schweinſurt das Vor⸗ ſchlußrundentreffen um den Eichenſchild gegen Bayern mit 5(:). Bayern trifft nun im Enoͤſpiel auf Branden⸗ urg. Der Südweſt⸗Hockeymeiſter TB 57 Sachſenhauſen be⸗ nötigte im Meiſterſchafts⸗Zwiſchenrundenkampf gegen ViB Jeng in Jena wieder eine Snielverlängerung, um mit .2(:2,:1) zu gewinnen. Die übrigen Sieger waren Wacker München, Hannover 78 und Berliner HE. Dahlingſch(Lettland) gewann den ⸗Km.⸗Wettmarſch in München vor Prehn(Leiioſtund Narel(Leinzia) Jin 25⸗Km.⸗Laufen ſiegte der Stuttgarter Bertſch bzw. der Pots⸗ damer Borns. Sachtens Turner konnten am Sonntag in Chemnitz den Gaukampf gegen den Gau Sücweſt mit 650,7:646,6 Punk⸗ ten gewinnen. Hauſtein(Leipzig) wor beſter Einzelturner. Karl Häberle, der Dieſelrekordmann, beſtreitet auf einem 1,5⸗Liter⸗Hanomag das Internativnale Tiergartenrennen in Helſinki am 7. Mai. Häberle ſtartet in der Sportwagen⸗ klaſſe bis 1500 cem. 6N Al Brown, der langjährige Weltmeiſter im Bantam⸗ gewichtsboren, verſuchte bereits ſein zweites„Come⸗Back“. Der ſchon 7ährige Neger beſiegte in Neuyork Jaramillo in der 4. Runde durch k. 9. Drei deutſche Niederlagen Am Dienstagabend ſand in dem von 1200 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzten Welttheater zu Oslo die feierliche Eröffnung der 13. Europameiſterſchaft; im griechiſch⸗römiſchen Ringen ſtatt 61 Ringer aus 13 Nationen marſchierten mit ihren Fahnen auf die Bühne; die Natio⸗ nalhymnen wurden geſpielt und der Präſident des Jnter⸗ nationalen Verbandes begrüßte die Teilnehmer und die Zuſchauer. Für die Deutſchen war der Abend nicht gerade ſehr glücklich. Unſere drei im Kampf ſtehenden Ringer ver⸗ loren ſamtlich ihre Begegnungen. Feldwebel Ehret er⸗ öffnete den Reigen der Kämpfe mit dem jungen und ſtarken Finnen Manſikki. Er lieferte ſeinem Gegner einen durch⸗ aus gleichwertigen Kampf, erhielt aber im letzten Stand⸗ kampf durch den Mattenrichter eine Verwarnung, ſo daß der Finne mit 30 Punften gewann. Den ſchönſten Kameß des Abends zeigten Nettesheim und Finnlands Olympiaſieger und Europameiſter Koskela. Den ge⸗ ringen Vorteil, den Koskela im Standkam wett. Zule aber die Bitte herausholen attonskom pf heraushol Lotlerie verſa 5 hatte der Kölner einen ſchwachen Angenblick, war aber zum Schluß wieder da. Der:0⸗Punktſieg für Koskela war nach der guten Leiſtung von Nettesheim nicht ganz berechtigt. Die Senſation des Abends war aber die Niederlage des Europameiſters Kotkas(Eſtland) im Schwer⸗ gewicht. Der Ungar Bobis griff unbekümmert an und brachte Kotkas wiederholt hart an den Rand einer entſcheidenden Niederlage. Bei einem Ueberwurf ſchlug Bobis außerhalb der Matte mit dem Kopf hart auf, ſo daß fünf Minuten Pauſe notwendig waren, Bei Wiederaufnahme holte ſich der Ungar weitere Vorteile und gewann:0 nach Punkten. In der gleichen Klaſſe machte Hornfiſcher den letzten Kampf. Gegen den Koloß Nyſtröm mußte der Nürn⸗ berger gleich zu Boden, kam nachher wieder zum Stand⸗ kampf, vermochte aber die geringe Wertung des Finnen nicht mehr aufzuholen. Beide Ringer erhielten je zwei Verwarnungen wegen Nichtkämpfens. Nyſtröm gewann :0 nach Punkten. Die Ergebniſſe: Leichtgewicht: Degu(Türkei) beſiegt Dahl(Norwegen) .1; Meier(Dänemart) beſiegt Toots(Eſtland):0; Koskela (Finnland) beſ. Nettesheim(Deutſchland):0; Andersſon (Schweden) beſiegt Lejenne(Fankreich) d. Aufg. weg. Ver⸗ letzung.— Halbſchwergewicht: Manſikki(Finnland) beſiegt Ehret(Deutſchland):0; Cakmak(Türkei) beſiegt Neo(Eſt⸗ land):1; Akerlindh(Schweden) beſiegt Knudſen(Nor⸗ wegen) in:45; Zveinicks(Lettland) beſiegt Nielſen(Däne⸗ mark) in:00.— Schwergewicht: Peter Larſen(Dänemark) beſiegt Kare Larſen(Norwegen) in:00; Nyman(Schweden) beſiegt Coban(Türkei):0; Bobis(Ungarn) beſiegt Kotkas (Eſtland):0; Nyſtröm(Finnland) beſiegt Hornfiſcher (Deutſchland) 30. Keine Sonderbriefmarken ſür Olympiſche Sypiele Während das Organiſationskomitee für die Olympiſchen Spiele 1940 in Helſinki unter den finniſchen Künſtlern be⸗ reits einen Wettbewerb für die Einreichung von Ent⸗ würſen für eine Serie von Olympia⸗Briefmarken ausge⸗ ſchrieben hat, verhält man ſich in der Schweiz, die im Fe⸗ bruar die Olympiſchen Winterſpiele in St. Moritz durch⸗ führen wird, ablehnend. Das Organiſationskomitee hat ſelbſtnerſtändlich ſchon aus finanziellen Erwägungen auch eine derartige Abſicht gehabt und ein entſprechendes Geſuch an die ſchweizeriſche Poſtverwaltung gerichtet, dieſe hat um Herausgabe einer Serie von Erinne⸗ rungsmarken für die Olympiſchen Winterſpiele abſchlägig heſchieden. Die Briefmarkenſammler brauchen ſich in dieſer Hinſicht alſo weder Beſchaſfungsſorgen noch Unkoſten be⸗ reiten. Die Zurückhaltung der ſchweizeriſchen Behörden iſt überhaupt recht auffällig, iſt doch dem Olympiſchen Organi⸗ zationskomitee auch die Bewilligung für eine Olympia⸗ worden. *1 +˖ Leicht⸗ Meter, Weber SVe 31,84 Meter, Jeck Bſe Mittwoch, 26. April 1939 Die Invalidenversicherung im Jahre 1938 Das Reichsverſicherungsamt, Bevlin, legt eine vor⸗ läufige Ueberſicht über das Ergebnis der Arbeit der In⸗ validenverſicherung im Jahre 1938 vor. Ihm liegen vor⸗ läufige Rechnungsergebniſſe zugrunde, die ſich von den endgültigen, die erſt gegen Ende des Jahres der Oeffent⸗ lichkeit übergeben werden können, nur unweſentlich unter⸗ ſcheiden werden. Der Bericht umfaßt nur die Inwaliden⸗ verſicherung des Altreiches. Die vollbeſchäftigte deutſche Wirtſchaft ſpiegelte ſich 1938 auch in den Beitragseinnahmen der Invalidenverſicherung wider. Sie waren höher als jemals ſeit Beſtehen der Invalidenverſicherung, ja ſie lagen im Durchſchnitt um etwa 20 v. H. über den bisher ſtärkſten Beitragseinnahmen der Jahre 1928 und 1929, bei einigen Anſtalten ſogar um 100 v. H. und mehr. Insgeſamt erreichten die Einnahmen der Invalidenverſicherung eine Höhe von 2083,5(1937: 1716,5) Mill. /, wovon auf Beiträge leinſchl. der Entſchä⸗ digungen für die Anrechnung von Erſatzzeiten bei Uebun⸗ gen von Verſicherten) 1302,4(1460,5) Mill.&, auf Zahlun⸗ Beruhard Köhler 7 (Grieshaber, Zander⸗Multiplex⸗K.) gen der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung 184,8(10,4) Mill. 4, auf Zahlungen des Reichs 484,1(437,8) Mill. und auf Zinſen 104.4 (90,2) Mill. entfallen. Was die Leiſtungen anbetrifft, ſo wurden in der Invalidenverſicherung 1938 an rund 2 Millionen Invalidenrentner⸗ und ⸗rentnerinnen mit 250 000 zuſchußberechtigten Kindern, an 700 000 Witwen und an 300 000 Waiſen Rentenleiſtungen im Betrage von 1214,8 Mill. gewährt. Von dieſem Betrag ſtellen 32,3 Mill. Leiſtungen für Wanderverſicherte dar. Die durch Geſetz vom A. Dezember 1937 eingeführte Erſtattung der Hälfte der Beiträge für weibliche Verſicherte im Falbe ihrer Verheiratung erforderte 18,4 Mill.. Die Geſamtaus⸗ gaben betrugen 1401,4(1275,1) Mill. 4, wovon auf Renten⸗ leiſtungen 12148(1156,0) Mill. /, auf Gemeinſchaſtshilfe für die knappſchaftliche Penſionsverſicherung 37,5(—), auf Leiſtungen für Geſundheitspflege 64,5(53,4) und auf Ver⸗ waltungskoſten 48,9 Mill. 4 entfallen. Die Mehreinnahme des Jahres 1038 von 682,1(441,4) Mill. fließt an die verſicherungstechniſche Rücklage. 8 „Die bei den Trägern der Invalidenverſicherüng vor⸗ handene verſicherungstechniſche Rücklage(Reinvermögen) belief ſich Ende 1938 auf 31214(2440 6) Mill. 4. Der Hauptteil iſt in Form von Reichsanleihen angelegt. Die Invalidenverſicherung hat rund 19,7 Millionen Verſicherte, davon ſind zwei Drittel Männer. Rüigerswerke AG, Berlin Wieder 8% Dividende Bei den Rütgerswerken Ac in Berlin lag der Umſatz im Geſchäftsjahr 1988 mit 11 v. H. über Vorjahrshöhe. Auch bei den Beteiligungen waren die Umſatzzahlen höher. Der Reingewinn des Berichtsjahres belief ſich nach Vor⸗ nahme von 3,58(i. V. 3,09) Mill. Abſchreibungen zu⸗ züglich Vortrag auf 2 692 000(i. V. 2 642 000) 4. Die Dividende wurde vom AR auf wieder 8 v. H. feſtgeſetzt. Unter der Bezeichnung„Sonſtige Rücklagen“ wird aus der im Vorjahr ausgewieſenen Rücklage für Erneuerungen und Verſuche, die mit 1,5 Mill./ eingeſetzt war, unter erneuter Zuweiſung von 1 Mill. ein Bilanzpoſten von 2,5 Mill. zur Stärkung der Geſellſchaft für übernommene Aufgaben geſchaffen. In den erſten drei Monaten des neuen Geſchäftsjahres iſt der Umſatz der Eigenbetriebe und der Beteiligungen weiter geſtiegen. Portland⸗ Zementwerke Heidelberg AG, Heidelberg. Auf Grund Beſchluſſes des Vorſtandes vom 16. Dezember 1938 wurde das Grundkapital der Geſellſchaft von bisher 27,1 Mill. durch Einziehung von 4,50 Mill. im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen Vorrats⸗(Stamm⸗haktien auf 22,6 Mill.& herabgeſetzt. Insgeſamt befanden ſich Ende 1937 7 371 600 Aktien im Beſitze der Geſellſchaft, die mit 7 626 600 zu Buch ſtanden. Hiervon wurden die er⸗ wähnten 4,5 Mill./ eingezogen, während nom. 2871 600 4 Aktien noch vor Ablauf des Geſchäftsjahres 1938 durch ein Bankenkonſortium placiert wurden, wobei das entſtanoene HANDELS-” WI der Neuen Mannheimer Zeituns Akiien ſesier Nur kleine Umsäße— Renien gui behaupiei Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Freundlich Frankfurt, 26. April. Die Börſe eröffnete in weiter freundlicher Grunoſtim⸗ mung. Das Geſchäft bewegte ſich nach Erledigung einiger Kundſchaftsaufträge in engſten Grenzen bei meiſt etwas er⸗ höhtem Kursniveau im Rahmen von—1 v. H. Am Ak⸗ tienmarkt kamen Erſtnotierungen allerdings nur ſehr wenig zuſtande. Am Elektromarkt gewannen Lahmeyer ½ v. H. auf 111,5, Geſfürel und RWe v. H. niedriger notiert. Am Montanmarkt log eine Erſtnotiz nur für Mannesmann mit 10676(plus 6) v. H. und Hoeſch mit 108,25(minus v..) vor. Autowerte weiter leicht gebeſſert, ſo Adler⸗ werke Kleyer um ½ v. H. auf 103,75, BMiW zogen etwas ſtärher um 1½ auf 147,75 an. Chemiſche Werte unverändert, G⸗Farben auf Vortagskurs mit 149,75 gut gehalten. Fer⸗ ner von Einzelwerten Conti Gummi um 1½ auf 215, Holzmann um 1 v. H. auf 147,50, Rheinmetall um 1 v. H. auf 133,50, Rütgerswerke um 78 v. H. auf 142,75 erholt, ober Reichsbonk um 1 v. H. auf 178 ermäßigt. Der Rentenmarkt hatte weiterhin ruhiges Geſchäft. Alt⸗ beſitz gewannen 1 v. H. auf 131/, für Kommunal⸗Umſchul⸗ dung ſetzt heute die Notiz wegen der bevorſtehenden Aus⸗ löſung aus. Rentenbank⸗Ablöſung ſowie ſpäte Schuldbücher unverändert, Reichs:„⸗VA zogen um v. H. auf 124,25 an. Stadtanleihen hatten ruhiges Geſchäft und unveränderte Kurſe. Von Induſtrieobligotionen Farbenbo⸗ um ½ auf 122/ ermäßigt. Voigt und Häffner um 6 vn. H. höher notiert. Pfancbriefe, Kommunal⸗Obligationen und Liqui⸗ Hations-kondbrieſe unverändert. Im Verlauſe konnte ſich die freundliche Grundſtim⸗ mung erhalten. Von den ſpäter zur Notiz gelangten Pa⸗ pieren gewannen Demag 9* v.., Eßlinger Maſchinen 1 u. 3 Zellſtoff Aſchaffenburg und Bemberg je v.., ACech und Metallgeſellſchaft um je 4 v. H. gebeſſert Im Freiverkehr lag das Geſchäft ſtill bei meiſt unver⸗ änderten Kurſen. Raſtotter Waggon führte man mit 577 (5654%0 v. H. Berliner Börſe: Aktien befeſtigt Berlin, 26. April Obwohl von der Bankenkunoſchaft nur in geringem Umfange Aufträge eingegangen waren, die allerdings in erſter Linie die Kauſſeite betrafen, und auch der berufs⸗ mäßige Börſenhandel keine größere Unternehmungsluſt an den Tag legte, ſetzten ſich an den Aktienmärkten bei freundlicher Grundſtimmung überwiegend Kursbeſſerungen durch. Dieſe Steigerungen gingen über 1 v. H. allerdings nur ſelten hinaus. Soweit Rückgänge eintreten, ſind dieſe auf Zufallsorder zurückzuführen, zumal bei den verhält⸗ nismäßig kleinen Geſchäft bereits Mindeſtaufträge ge⸗ nügten, um die Kursgeſtaltung zu beeinfluſſen. Am Mon⸗ tanmarkt hatten Mansfeld und Harpener mit einer Stei⸗ gerung um 1 bzw. 1½ v. H. die Führung inne. Niedriger lagen Verein. Stahlwerke um 6 und Hoeſch um 4 v. H. Für Braunkohlenwerte waren die Meinungen ge⸗ teilt, ſo daß Rheinbraun um 1 v. H. anziehen konnten, Eintracht hingegen im gleichen Ausmaß nachgaben. Am Markt der chemiſchen Papiere ſtiegen Golöſchmidt um 1 und von Heyden um 76 v.., während Farben mit 14994 unverändert notiert wurden. Elektro⸗ und Verſorgungs⸗ werte wieſen im allgemeinen leichte Kursbeſſerungen auf. Einen größeren Gewinn erzielten Siemens mit plus 274 v.., demgegenüber fielen Elektr. Lieferungen durch einen Verluſt um 1 v. H. auf. HEW beſſerten ihren Stand um 76 und Schleſ. Gas um 7 v. H. Bei den Autowerten kamen BMW um, bei den Maſchinenbauaktien Oren⸗ ſtein und Rheinmetall Borſig um je v. H. höher an. Auf den übrigen Marktgebieten ſind noch Salzöetfurth, Hotelbetrieb und Gebr. Junghans mit je plus 17 v. H. zu erwähnen. Felten gewannen t und Weſtd. Kauſhof 1 v. H. Hanſa Dampf ſtiegen um 1½ v. H. Niedriger lagen Feldmühle um 7 und Zellſtoff Waldhof ſowie Ber⸗ liner Maſchinen um je v. H.— Im variablen Renten⸗ verkehr beieſtigten ſich Reichsaltbeſitz auf 13176. Die Ge⸗ meindeumſchuldungsanleihe wurde infolge Ziehung nicht notiert. Die Umſatztätigkeit ließ an den Aktienmärkten im Ver⸗ laufe eher weiter nach, ſedoch konnten ſich die Notieyungen allgemein gut behaupten. Lediglich Siemens mußten von ihrem anfänglichen Gewinn 1 v. H. hergeben. Auch Feld⸗ mühle büßten/ v. H ein, ferner gaben Farben auf 149.50 nach. Feſter lagen andererſeits Holzmann um ½, Elektriſche Lieferungen um 4, Hapag und Eintracht Braunkohle um je 1 v. H. Hervorzuheben ſind Bremer Wolle, die auf einen Zufallsauftrag von 2000“ infolge Materialmangels um 474 v. H. anzogen. Der Kaſfamarkk lag ruhig und gut behauptet. Pfand⸗ briefe und Kommunalobligationen veränderten ſich kaum, Reichs⸗ und Länderanleihen lagen verſchiedentlich etwas freundlicher. Auch Stadt⸗ und Provinzanleihen blieben gut behauptet. 29er Bonn zogen um ½ v. H. an. Bei den In⸗ duſtrieobligationen gaben Farbenbonds um 7 v. H nach, während Feldmühle 7 v. H. gewannen. Die zu Einheitskurſen gehandelten Bankoktien ſtellten ſich zumeiſt auf Vortogsbaſis. Bei den Hypothekenbanken wurden Deutſche Zentralboden, Hamburger Hypotheken und Weſtdeutſche Bodenkredit um ſe v. H. hexaufgeſetzt. Am Markt der Kolonialwerte gewannen Doag 2¼ v.., wäh⸗ rend Neuguinea und Schantung je 1 v. H. hergaben. Bei den Induſtriepapieren ſtiegen überwiegend nach Pauſe Halle⸗Hettſtedt um 3, Merkur Wolle um 374, Hemmoor Portland um 3 und Osnabrücker Kupfer um 5 v. H. Niedriger lagen gleichfalls nach Unterbrechung Magdeburger Allgemeine Gas um 3, Kabel Rheydt um 6 und Sanger⸗ hauſer Maſchinen um 14½ v. H. Steuergutſcheine blieben unverändert, Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1940er und 1941er 100 G 100,75 B; 1942er 99,75 G 100,5 B; 1943er 99,62 G 100,37 B; 1944er 99,37 G 100,12 B; 19Her und 1946er 99,25 G 100 B; 1947er und 1948er 99,12 G 99,87 B. Wiederaufhamanleihe: 1944⸗45er 84,12 G 84,87 B; 1946⸗48er 84 G 84,75 B. Am Börſenſchluß traten größere Kursveränderungen Die Notierungen konnten ſich im allgemeinen gut behaupten. Demag und Deutſcher Eiſenhandel ſtiegen um je 4 v. H. Farben ſchloſſen zu 14996, Reichsbahn⸗ Vorzüge, in denen insgeſamt etwa 150 000“ den Beſitzer wechſelten, wurden im Verlauf mit 1247“ notiert. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 26. April. Am Geldmarkt trat eine weitere leichte Verſteifung ein die zum Teil wohl ſchon mit Vor⸗ bereitungen für den Monatsſchlußtermin zuſammenhängen mag, im weſentlichen aber darauf zurückgeht, daß heute noh Schecks für Zollzahlungen vorkamen. Inſolgedeſſen wurden die Blankotagesgeldſätze erneut um auf 2905 bis 20 v. H. heraufgeſetzt. Der Privatdiskontſatz war mit 27 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr waren allgemein keine größeren Veränderungen zu verzeichnen. Der Dollar ſtellte ſich in London auf.6814 gegen.6815, in Amſterdam blieb er mit.88/ unverändert, während er in Zürich auf .4516 gegen.4556 nachgab, in Paris hingegen auf 37.75/4 gegen 37.75 anzog. Der holländiſche Gulden veränderte ſich in London mit.8076 gegen.8174 etwas mehr, in Bürich ſtieg der Gulden auf 236.80 gegen 236.55. Der franzöſiſche Franc blieb in London unverändert. In Amſterdam und Zürich gab der Frane leicht nach. Der Schweizer Franken ſtieg in London auf 20.83 gegen 20.86/4, und auch in Paris wurde er mit.48 gegen.47 etwas höher gewertet. Später waren der Franken und der Gulden weiterhin feſter. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 3. Privat 8 v. 0. nicht ein. Amtlich in Rm[Dis⸗J 24 April 25. Upril 5 kont Beld Brief Gelde] Brief Aegypten lägypt. Ptb. 11,955 11,985 11,955/ 11,085 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,576 0,580 0,576.580 Beigien 160Belgaf ½ 41,98 22,06 41,89 41.07 Braſtlien.1Mitreis 0,143 0,145 0,146.148 Bulgarien. 100vevaf 6 3,047] 3,053 3,047.053 Dänemark 100Kronen 4 52 05 52,15 52,05 52,15 Danzig 100Gulden 4 47,.— 47,10 37.— 47,10 Engiand„18f5B2 11,655 11,685 11.658/ 11,685 Eſtland. 10(efin Kr.4/ 68,13 68,27 68.13 68,27 Finnlond100finn. Mk, 4 5,140] 5,150 51400% 5,150 Fankreich, 100Fr2 6,503 6,607 6,503/ 6,607 Griechenland 100 Dr0.353 2,357.353 2,557 Hollend 106 fden 2 122.30 132,65 132,22132,48 Jran(Teheran) paHM 14.40 14.51 14,40 14.51 Jstand. 100 81 Kr%/ 43,18s 43,26 43,1843.20 Ftalſen, 0Site 4 13.00 15,1 15,09 13.17 Japan igen.29 9,580 9,082 0,000/ 0,082 Iugoflavieniooina“5 5,694 5,700 5,604] 5700 enado 1 kan Dollar:280] 2484 253800 2,484 Lettland. 100 Latts 5% 48,75 48,85 48,75 48,85 Sitauen„ 1008itas] 5 41,04 42.02 41.94 42,02 Rorwegen 1boKronen 58,57 88,09 58.5/ 58 60 Bolen. 100gloty 4% 47, 4,10 17,— 47.10 Portugal 100 Eskudo— 20,57510,595 10.575 10,595 Rumänien. 100 6 8 83 Schweben!. 10ac 2.0 95.7[ 00 b0417 Schweig 160 Franken*55,9456,06 55,8735,00 Spanten. 10%0 Pefeten 5—9——9—— Eürket. itült. PfdD. 5¼ 1,978.982.978.,982 Ungarn, 100Pengö 3 3— 3* Uruguay. 1Goldpeſo 0,8900 1, 901 0,890 1,001 Ger. Staaten 1 Dollar l1.301.435.491.405 * Frankfurt, 26. April. Tagesgeld unverändert 2 v. H. übrigen Statuspoſten zeigen gegenüber der Bilanz Ende 1937 keine weſentlichen Veränderungen. Das Stammlapital von 22,5 Mill./ iſt an den Börſen zu Frankfurt a.., Düſſeldorf, München und Stuttgart zum Handel und zur Notiz zugelaſſen. *„Scamag“, Sächſiſche Cartonnagen⸗Maſchinen⸗AcG, Dresben. Der Auſſichtsrat genehmigte den Johresgbſchluß für 1938. Es wurde beſchloſſen, den ſich nach Anlage⸗ abſchreibungen von 107 568(101.686)„ in Höhe von 16 678 (i. V. 5614)/ ergebenden laufenden Jahresgewinn auf neue Rechnung vortutragen, ſo daß ſich der Vortrag für 1989 auf 30 754 K erhöht. Ach für Warpsſpinnerei und Stärkerei, Oldenburg i. Old. Das Jcohr 1938 brachte der AG für Warpsſpinnerei und Stärkerei, Oldenburg i. Olö., mengen⸗ und wertmäßig ungefähr die gleichen Umſätze wie im Vorjahr. Das Ergeb⸗ nis kann als recht befriedigend bezeichnet werden. Die Betriebsanlagen wurden weiterhin in größerem Maße auf die Verarbeitung von Zellwolle umgeſtellt. Die Verarbei⸗ tung von Zellwolle iſt von etwa 20 v. H. des Rohſtoffver⸗ brauchs der Geſellſchoft im Jahre 1937 auf rund 30 v. H. * Zur Neuorganiſation der Wirtſchaftsgruppe Brauerei und Mälzerei. Nach einer vom Reichswirtſchaftsminiſter erlaſſenen Anordnung erhält die Wirtſchaftsgruppe Brauerei die Bezeichnung„Wirtſchaftsgruppe Brauerei und Mälzerei“. n Centinentale Elektrizitäts⸗Union AG, Vaſel. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1938 verzeichnet an Ein⸗ mahmen aus Aktivzinſen 700 432(787 157) ffr. und einen Ertrag der Wertſchriſten von 674 874(948 995) ſſr. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr beträgt rund 270 000 ffr. Paſſivtzinſen erſorderten 1460 212(1 468 887) ffr. Der Aus⸗ fall des Berichtsjahres beträgt 81 084 ſfr.(i. V. Einnahmen⸗ überſchuß von 291 056 ffr.). Unter Hinzurechnung des noch beſtehenden Verluſtvortrages ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 135 509 ffr., der auf das neugeſchaffene Konto„garan⸗ — zur Beit nicht exekutierbäre Anſprüche“ übertragen wird. * Rekorderzengung der engliſchen Kunſtſeideninduſtrie. Im März betrug die engliſche Erzeugung von Stapel⸗ faſern und Kunſtſeidenabfall 5 122 438 lbs, d. h. 900 308 lbs oder 21.3 v. H. mehr als im Februar bzw. 2 703 390 lbs TS-ZETITUNG Abend-Ausgabe Nr. 189 Waren unci Märkte Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermitter Stuttgart, 25. April. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, würtembergiſcher, durchichnittliche Be⸗ ſchaffenheit, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 14 21,0, W 16 21,50; W 17 21,60; W 18 21,70; W 19 21,90; Roggen⸗ durchſchnittl. Beſchafſenbeit, 70—72 Kilo, Erzeugerſeſpreis R 18 20,20; R 19 20,40; Futtergerpe, durchſchnittliche Beſchaiſenheit, 59—60 Kilo Erzeugerfeſtpreis G 7 17,107 6 8 17,40; Induſtriegerſte, Mindeſtgewicht 68 Kilo,?7 Erzeu⸗ gerfeſtpreis 19,10) G 8 19,40 Futterhafer. durch⸗ ſchnittliche Beſchafſenheit, 46—49 Kilo H 11 Erzeugerfen⸗ preis 17,40; H 14 17,90. Für Heu und Stroh gelten in Zukunft die in der Anord⸗ nung der Hauptvereinigung der Deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwiriſchaft vom 1. 7. 1938, Abſchnitt 6, ſeſt⸗ gelegten Beſtimmungen. Als vorläufige Erzeugerpreiſe wer⸗ den notiert: Wieſeuheu: a) Wieſenheu, handelsüblich, ge⸗ ſund, trocken mit Beſatz(bis erwa c an minderwertigen Gräſern 4,40—5,40; b] Wieſenheu, gut geſund, trocken mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ½0) an minderwer⸗ tigen Gräſern A. 3 8 3 veu), angeſätes Futterheu, gut, geſund, trocken, ohne nenswerten Beſatz an minderwert. Gräſern 6,20—7,20 K Luzerne, Eſparſette: a) geſund, trocken, handelsüblich mit bis etwa vollwert. Gräſerdurchwuchs 7— 4 b) gut, ge⸗ ſund, trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa /4% vollwertig Gräſerdurchwuchs 7,60—8,60“; Kleeheu aſ geſund trocken, handelsüblich mit bis etwa 1c vollwertigem Gräſerdurch⸗ wuchs—7 4; bj) gut, geſund. trocken, ſchöne Farbe mit bis etwa ½0 vollwert. Gräſerdurchwuchs 6,60—7,00 K. Spelzſpreu, Erzeugerpreis 0,80 bis 1 4. Die Preiſe gelten je 100 Kilo waggonfrei loſe verladen Erzeugerſtation. Mit Bekanntmachung der HVGuß vom 17. 8. 88 wurden für das Gebiet des GW Württembera die nachſtehenden Erzeugerhöchſtpreiſe ie 100 Kilo Stroh waggonfrei Exzen gerſtation feſtgeſetzt: Roggenſtroh 3,30, Weizen⸗ 10 Dinkelſtroh 3,10 4. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh.— K. Dieſe Preiſe gelten für geſunde, bandelsübliche, bindſoden⸗ gepreßte oder gebündelte Ware. Für drahtgepreßtes Stroh darf ein Aufſchlag bis zu 0,20 4 je 100 Kilo berechnet werden. Die Mehlnotierungen im Getreidewirtſchafts⸗Verband Wütttemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50 4 Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Stationſ.— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder omtlich anerkanntem Kleberwetzen.25 ver 100 Kllo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen.50 Aufſchlag ver Un Ktlo für Tyve 812. Reines Kernenmehl 4 4 per 100 Kilo Auſſchlag auf die ieweilige Tyre Weizenmehl, Boſis⸗Type 812 mit 4 v H Kartoffel⸗ ſtärkemehl W' 14 29,85; W 16 29,85; W 7 29,85, 18 29,85; W 19 29,85„4.— Roggenmehl, Baſis⸗Type 997 R 18 29,90, R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle ein⸗ ichließlich Sack, Weizenkleie W 14 10,30; W 16 10,40, W 17 10,45; W 18 10,50: W 19 10,60: Roggenkleie R 18 10,40; R 19 10,50 Weizenfuttermehl ſeweils bis zu 250& per 100 Kilo teurer als Kleie. Zuſchlog für Roggenfuttermehi 2— ie 100 Kilo. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingun⸗ gen des Reichsmehlſchlußſchein« moßgebend— Markt⸗ nerlauf: Durch die Feldarbeiten ſind die Anlieſerungen in allen Getreidcarten etwas zurückgegangen.— Weizen wird von der Reichsſtelle in kleineren Mengen aufgenom⸗ men, während die Verarbeitungsinduſtrie mit Käuſen ſehr zurückhaltend iſt.— Für Futterweizen beſteht gute Nach⸗ frage und es kann ſolcher bei gebeſſerten Preiſen unter⸗ gebracht werden.— In Futtergerſte konten größere Um⸗ fätze, auch aus dem Preisgebiet G 8, getätigt werden.— Futterhofer lieat dagegen immer noch völlia voonachläſſigt — Mehl und Mählennachprodukte haben guten Alſatz. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 26. April. Wie die Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamtes über die Ge⸗ treide⸗ und Mehlvorräte per Ende März in Händen der Mühlen und Lagerhäuſer ſowie die Berechnungen des Reichsnährſtandes über die Vorräte bei der Landwirtſchaft eindentig erlennen laſſen, ſind noch uußerordentlich große Mengen verfügbar. Dieſe Tatſache ſpiegelte ſich auch im Berliner Getreideverkehr wieder, ſo daß nenlenswerte Abſchlüſſe nicht zuſtande kamen Broggetreide wird ſelbſt zur ſpäteren Lieferung am Platze kaum aufgenommen. Von Futtergetreide bleibt Futtergerſte beachtet, auch Futterweizen und Futtergemenge ſind zu verwerten, wo⸗ bei Lieſerungen mit niedrigen Frachtkoſten bevorzugt bleiben. Futterhafer wird kaum gehandelt. Auch in In⸗ dͤuſtriegetreide werden Umſätze kaum noch'tätigt. Am Mehlmarkt ſind die Abrufe verhältnismäßig klein Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 55. April (Eig. Dr.) April 5,10 G 4,90 B: Mai 5,15 G 4,95 B; Juni .90 G 5,00 B; Juli 5,20 G 5/5 B; Auguſt 5,25 G 5,10 B; Okt. 5,25 G 5,15 B; Tendenz rühig.— Gemahl. Melis ver April⸗Mai 4,45—31,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Hambuiger Schmalznotierungen vom 26. April.(Eig. Dr.) Marktlage ruhig, unverändert. * Neue Inlandzucker⸗Freigabe. Der Reichsnährſtand hat durch den Vorſitzenden der Hauptvereinigung der deutſchen Zuckerwirſchaft mit Wirkung vom 24. April die 11. Inlandzucker⸗Freigabe von 5 v. H. der Jaßresfreigaben 1988/9 verſügt. Die 11. Freigꝛbe gilt für Verkäufe zur Lieferung in den Monaten April/ Juni 1939. h. Die 1938er Weltweinernte. Das Internationle Land⸗ wirtſchaftsinſtitut in Rom ſchätzt die geſomte 1088er Wein⸗ erzeugung der Welt auf der nördlichen Halbkugel(ohne Rußland) auf rund 180 bis 185 Millionen Hektoliter. Die⸗ ſer Ertrag liegt etwa 7 bis 10 v. H. über den Ergebniſſen des Jahres 1937; er iſt auch etwas höher ols der fünffäh⸗ rige Durchſchnitt der Jahre 1932/6, der rund 180 Millionen Hektoliter beträgt. Von der ſüdlichen Halbkugel liegen nur wenig Angaßen über die 1998er Weinernteergebniſſe vor. Vermutlich ſind ſie geringer geweſen als die von 1937 und teils auch geringer als der Jahresdurchſchnitt. * Börſenkennziſſern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſch in Fer Wiche vom Agio von 0,861 Mill. der geſetzlichen Rücklage zugeführt Anteil im Jahre 1038 geſtiegen.— Der Rohüberſchuß wird 17. bis 22. April im Vergleich zur Vorwoche wie ſolgt: wurde(das Konſortium hatte die Aktien zu 190 v H. be⸗ mit 9,40(0,41) Mill.„ ausgewieſen. Nach Abzug der Auf⸗ mehr—75 8( ut,S v..), Die Weeubn März⸗ geben). Der Erwerbsvreis der eingezogenen Aktien katte wendüngen, darunter 0,05(0,99) Mill. Abſchreibungen, geſamte Produktion in den erſten drei Monaten 1939 be⸗ 174 224. 104—154. Turchſchuit 102,5 v. H. gleich 4 612 500 Bilanzwert betragen. Nom. verbleibt einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 50 006 ziſſerte ſich auf 12 711 800, H. h. 5 605 697 lbe oder 81,3 v. H. Aktienkurſe(Inder 1924/10e6 100 15 600 4 Semeh 4fo liegen noch 80 0 Geſellſchaft.(73 01 aus 6 laut Beikluß der HV eine Dividende mehr als in den entſprechenden Voriahrsmonaten. Peee 198 40 Aus einer nunmehr erfolgten Bekanntmachung für die Zu⸗ von wieder 8 v. H. verteilt wiro. R R 939 laſſung zum Börſenhandel veröffentlicht die Geſellſchaft* Bank für Landwirtſchaft AG, Berlin.— Weiter gün⸗* Ausländiſche Waren mit Aufdruck des Urſprunglandes. Handel und Verkehr 8 107.07—.— 107,83 nunmehr einige weſentliche Veränderungen in der Bilanz. ſtige Geſchäftsentwicklung. Die 58 nahm den Abſchluß— Eine Forderung der britiſchen Induſtrie⸗Vereinigung.„ſener gapiere 8—.7² 102⁴ nach dem Stande vom 30. September 1998 gegenüber 31. 1988 zur Kenntnis und beſchloß, die Ausſchüttung von 5(4) Die Vereinigung der engliſchen Induſtrie hat durch eiſte Piandöriefeder Hup ⸗Akt⸗Banken 90.14 00.14 00.14 Dezember 1037. Hiernach haben Bankauthaben üm.93 auf v. H. Dividende. Der Vorſtand berichtete über eine wei« Entſchließung die Regierung aufgefordert, das Geſetz über Pidbr, öf,rechtl. Kredltanſtalten 90.10 09.15 90 14 3,64 Mill. zucenommen, Wertpapiere verminderten ſich tere günſtige Entwicklung des Geſchäfts im laufenden die Herkunftsbezeichnung eingeführter Waren zu ändern. Kommunalobligationen. 08.77 08,78 98.78 um.59 auf 1,97, Steuergutſcheine ſtiegen um 0,40 auf Jahre. Sei: 1932 hätten ſich die Umſätze der Bank mehr Während bisher alle ausländiſchen Waren lediglich das Anleiben der Länder u. Gemeinden 98.30 9³.35.37 .44, Anzahlungen um.25 auf.70 Mill. 4, während als verzehnſacht und die Bilonzſumme mehr als verſieben⸗ Wort„Ausländiſch“ 1 brauchte en kunft Durchſchnitt 5808 98.7.0⁰ Warenforderungen um 0,11 auf 3,83, Vorräte um 0,45 auf facht, ſo daß ſich die Bank allmählich zu einer Mittelbank zu tragen brauchten, ſollen in Zukun Hußerdem .13 Mill. abnahmen. Andererſeits ſind die Konzern⸗ enkwickelt habe, die feſt mit der Landwirtfhaft verwurzelt alle aus dem Ausland eingeführten Waren den Namen des%8 Induſtrieobngationen... 100.47 100.61 100.42 verbindlichkeiten um 0,24 auf 0,53 Mill. 4 geſunken. Die ſei. Herkunſtslandes tragen.% Gemeinde⸗Umſchuldungzanl. 93.49 935¹ 93.25 20 25. 26 25 Goldhyp.-Pfandbriefe 26. 25 26 25 26 25, 20 25 26 25. 20 25 rankfurt anteihen.Kom.-Verb.% Pr, Lr.-Pforz. 6. Hypothekenbanker Nd. Hye.zSt. Lasd Maſch 97.— 97. Hroßkraft Mhöm..„„ſhpenw, Herthein 143,0 143.0uettenb. Slektt..— 07.12 Verkehrs Aktlen Unk. G ⸗Pförf. Mannd R2-4 09,— 90,— Uayr. Br. Pforzd. 75, 75.— Frün 4 Bilfinger 240,0 240,0 Deutsche Doerdeſſ. Pr.-Mull K 0. 100,0 100, 2 25(4½, da. f 45,36 20 00.— 00,— Dagr. Motokenm. 143.5 140,5 8 0 0 n calbbef- 125,5 125,0 Seen. l ne- Stadtealeld do R 22.. 100,0 100,94½ Bayrvodener. 5¼ do. Lig. Pfbr. 100,2 201,2Semberg, 3. 9B. 138.2 137 2, 118,0 118,0 0 ſchiff. und Gee⸗ 0. M. fkom„„, Würzb.§ f. 99.75 99,75 4½% Rh.-Hype Julius Berger 9 50 1 por m„ testverzunsl. Werie adtesteldes do..-Romi 100,0 100 9 710„75½ Rö.-Gyp-Bk. Fulius 118.0 148,felrmr fälz. Mühlen zranäportNbm 116.0 116.0 105 S 2 8 r 4½ Bayr.Landw⸗ 08.50 98.5“ 1138 103 9 0 Foſbe 180 8 Pf. Prehb.⸗Sprit 163,0 163Sank-Aktien Ut.Reichab Nor 1243 124.0 „Baden„—.— 3*. bdauk R„ 101,0 101,(5½ Si oder. once n 8 6 Otsch. Staatsanleihen ½ 8erlinGoldz4 103,5 105 30„Sr[Ta Gofbe. 8 1 Brswa Saber. 116.0 1160 Saswert, Füſes 27 12,8 Hdein, Preuntet.9 0 210%/ Saetter Kent, 108.s 108. versicherunges 100 26 25. 4½ Darmſtad 48 97, 0/.0Landes- und Provinz-S,ven is, 90, 98, e g 00,8 100.8 S00 „4½ Dresden 28. 97,50 97,50 0%/% Freftrövp. 1%½% Würn övp.⸗ ſement Heidelba. 153,7 152.0Hartmann 4 Br. 170,0 129.0ſ% do. B%„ bee an 142˙0 12,0 Sab uffekurang⸗ 6 P..⸗Unl. 2 101.7 101,7 4½ C) Frentf. 20 98.75 56,75 banken, kom. Giroverb 14 8k. 90,— 99, ter. 1.. 100.0 100 oſlbem. Mber“ 108,0 106,60 Fenningervrauee.., Rdeameta. 133.5 192,00 Preadner want 105, 10 u, M 4% Schaß D. R. 4½ Hanau 43 97. N% ed..Sdot 5½ bo. Lig. Bi. Ge Cibte. C 100.0 100.0 Heſſen⸗Nafl Gas 87— 87, R W....... 115,7frankfurter Bant 7,25 97.80 Manndeim“ Ber 5en 53. 4/.50 6,50 4. Heidelberg 18 00,50 99.56 Rannh. 20, K 1 00.25 00,25.K A. W. 100,8 100, 1 bolzmann. Bb. 146,0 146,00 Roedet. Gebt.„. 91,— 9½ Pil, 8— 635— 955 Württ Tronsvori 05 66.75.75 55 Maise 88————% Nace ,25 eder 50 98.50 Schuldvetschteibune Dechld. u. Stiber 202,0 202.“ FnddenB crtte 252,0 252. Reichsban 178.0 170.0 Noben 21. 96,0 8,5, 4½ Mennhelmnze 97.87 9850K.%.30 90.50“%/ be, ſbe. t S0 Lofias Sce.,(Sbein Hor, Bam 139.2 150.2 EIdapern 27, 90 7./½ de.“ 17 8787 L84% Sreten. PBt[ Erfer kaü'r. 1 90.— 90,— SNagerSun Heie ſlicr. 81 Scr i0 ee e 20.0 96,50 98.50 4% Pi 98,87 98,87 8 F 105,7 1006 eckar Stuttg—— urlacher 2575 77 40 50 Sü— ,e Giror. 5 9850 00 92*—— 98,30—— Rochling. Elſen 100.0 99,87 Pacbarere een⸗ 110.0 110.0 3——— 47 127.0— 59 107.5 1075 4½ Tbüringen 20 90,50 99.50 Fanndeimünzt 131.0 154,0 4% de. 9 99.— 99,.—9% Goth. Grder.⸗ m uktie udelbar nzinger⸗Union 113,0 113,7 kr Iiwi„75 Sinalee 106.0 106 % b4. 27.E 69.50 09.5 4½ de. f 10 88.50 05.50 Dank 7. 10½0 101,0 8 Eſchwellerderg: Krakten Altwpüe.. Siager, Ge 3009 396. tlien nieht notiert %% 18 ter 68.8% Men S e Kaiate, St filxe. Luns 100 9 Se ee 400 R Dt. R. dayn 35 100,4 100.4 Ptandbriete u. Schuld 4% Raffaugbsbt. Gyfbr U, U. u 99,— 09.-[ Aal. a... 122,1 121,8ſ Eitlinger Spiun., 105, Uöwenbr. Münch 1870 1870 Südd, Zucker 21078 2170 Umtausch Obligationen 19— 90,50 99,57 verschteibungen 15, K 1 99,50 99,80 ebne Stneverrechnung cperimalz 9 aleensl, 900 1300 Prars 6 5%——..........—.——— - 169,2 100.26 Kreeltenetelten 4e,/ LAeae,. r 2081 95,23 99,50 24/18/20 Rli⸗1u 90.75 94. 75/„Recat Stuttg. 2Ä 11 faber u, Schieich 11,0 112.0 mühle 130,0 130,0 4* erudan 115,7 115.) SS tälli.( 20 Apru 4 8 4½ pell. Sbadk. 206. Dr-Rem. S. Abl.51 133,) 135, 101.0 100.8 9 einzer Mter 9, 89.5 oeatt aneen. Sſämwete 181 8 100 10. K 1, 4* 2 68.1 65,dabesae acuearie Aktlon Anmech. Jeitegh..2 103·0 Nen N. 0, 80/1 de Sienihaß% eera Maen Sfanwere 181 1935 F iin 14.3.50 08.5 1* Gebruder 65.50 05,5, FelbmählePapier 105.2 Moenng 1050 19,] de Gothanig 148,0 144.4% Rb.⸗AWeſti Elettr. Ant. oon 197/ 1952 89 1088.% de. Sold⸗ Landschafton 0. 0 denus. 144,5 124.0] d0. Sꝗtrobſteß 14˙7 10,54% 1928 1052 65, 1: nhe. 20½ 56.80 98.500 Undrene-Morts 174,0 174,0 Friedrichsbütte 0 Motoren Darmt 1170 117 113. 449.%4% 33„ 100/ 1055 00,20 8 5 4 2%Peſſ..⸗Hypbk.(Oſtpr. Sand 2 Uſchaff⸗ Buntvay. 80.— Boldſchmtdt. 138,0 130,5 Riederrg. Leb 5 8 aeffnen...% Stuhrwehmunseden 3··19385 9²,70 * 131,6 131,5 4485 2. 100,7 100,7 8— 4. SüKün Ja K 101,0 100,8——— 10% 1072 K 85,50 80,12 0**C—- ISelüber S- l45%% Per, Siahlwerle. 18600 80%6 ——— 8. Seite /Nummer 189 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Diensteg, 25. April 1934 anders gesehen. Der Plan wurde in die Tat umgeſetzt und die Voiſſin übernahm es ſelbſt, dem König in Saint Germain das Papier zu übergeben. Die Monteſpan hatte ihr für dieſen Dienſt eineinhalb Millionen Franken als Lohn verſprochen. So machte ſich die furchtbare Zauberin und vielfache Giftmörderin auf den Weg, konnte aber an den König nicht heran⸗ kommen und kehrte unverrichteter Sache wieder zu⸗ rück. Das Papier verbrannte ſie zu Hauſe. Es war aber nicht die Eigenſchaft der Voiſſin, eine einmal beſchloſſene Sache einfach aufzugeben, wenn ſich Schwierigkeiten ergaben. So rüſtete ſie ſich zu einem sweiten Verſuch mit einem anderen Papier. Nur dem Umſtand, daß ihre plötzliche Verhaf⸗ tung erfolgte, iſt es zu danken, daß die Tat nicht ausgeführt wurde und der König dem Tode entging. Fräulein von Fontanges ſollte auf eine ähnliche Art ins Jenſeits befördert werden, und zwar wollte man ſie durch einen vergifteten Hand⸗ ſchuh umbringen. Aber auch dieſer Plan gelangte nicht zur Ausführung, doch hatte Frau von Monte⸗ ſpan noch die grauſame Genugtuung, die Herzogin auf merkwürdige Art ſterben zu ſehen. Eine Bruſt⸗ fell⸗ und Lungenentzündung auf tuberkulöſer Baſis raffte die durch eine Fehlgeburt ſtark geſchwächte Herzogin, kaum zweiundzwanzigjährig, dahin. Sie glaubte bis zuletzt, von ihrer Nebenbuhlerin ver⸗ giftet zu ſein und auch ihre Verwandten glaubten es ſelbſt dann noch, als das Urteil der Aerzte auf natürlichen Tod lautete. Der König fürchtet einen Skandal Als die Kunde von der Verhaftung der Boiſſin und ihrer Spießgeſellen Monteſpan zu Ohren drang, floh ſie vom königlichen Hofe. Kaum zu beſchreiben war der Eindruck, den all dieſe grauſigen Enthüllungen auf Ludwig XIV. machten. Er war entſetzt, unwiderlegbare Beweiſe der Schuld der Marquiſe zu erhalten, die ihm ſo lange nahegeſtanden und der er ſeine ganze Nei⸗ gung zugewandt hatte, und die jetzt als Genoſſin von Giftmiſcherinnen und Zauberinnen ihm ſelbſt nach dem Leben trachtete. Er war ſich darüber klar, daß, wenn alle dieſe Frevel an die Oeffentlichkeit kamen, ein dunkler Schatten auf ſeiner Majeſtſt hängen blieb und ein Skandal vor den Augen ganz Europas die Folge war. Das mußte unter allen Umſtänden verhindert werden, und die Zeitgenoſſen beſtätigen einheitlich, daß Ludwig XIV. in dieſer für ihn ſo ſchweren Zeit keinen Augenblick ſeine Hoheit und Ruhe verlor. So wies er der Marquiſe eine andere Wohnung an, ſie konnte wieder bei Hofe erſcheinen. Ludwig empfing ſie auch noch und machte ihr Be⸗ Pelzautbewahrung pflege- Reparaturen Gefinge Gebühten Kostenlose Abholunę klegante pelzmoden 10 830 Mannhein 1, 1 0. Hoderne Klelderpfiege (WERMER. s 3. 13 4 Offene Stellen S en Bedienung Häacen“ ersch Wächter das kochen kann bafe Mülier niſſen dnfcht Steſun culgo Pieiter— Tüchtiges Mädchen mit guten Zeug⸗3 Uhr geſucht. Lehr, Hebelſtr. 1i,.— Ternſpr. 251 00. ſuche, doch ſtets in Begleitung des Hofes. Hier be⸗ ginnt die Zeit der Sühne der Frau von Monteſpan, einer Sühne, die erſt mit ihrem 27 Jahre ſpäter er⸗ folgten Tode ihr Ende fand. Schärfer aber ging der König mit dem in alles eingeweihten Kammerfräule in ins Gericht. Es wurde zwar nicht verhört, aber auf Lebens⸗ zeit als Gefangene nach Tours gebracht. Die Miniſter Colbert und Louvois ſind es, die den Sturz der Marquiſe zu mildern ſuchten, und letzte⸗ rer, der der Monteſpan viel zu verdanken hatte, verſchaffte ihr noch einmal eine Unterredung mit dem König unter vier Augen. Im Verlauf derſel⸗ ben hielt dieſer ihr nochmals ihre ſchweren Ver⸗ gehen vor. Die Marquiſe weinte zuerſt, von der Wucht der Anklagen erdrückt. Dann aber brach ihr unbändiger Stolz wieder durch und ſie machte ihrer⸗ ſeits dem König Vorwürfe. Wenn auch die An⸗ klagen wahr ſeien, meinte ſie, ſo entſchuldige all auberei und Giftmiſcherei Das Zeitalter Ludwigs XIV.- einmal Historischer Tat⸗ sachenbericht von Aug. Wilh. Peck 3 Anler dem Gonnenkõnig der gerechten Strafe zugeführt wür⸗ ihr Tun doch ihre große Liebe zum König, denn aus dieſer Leidenſchaft und Liebe heraus ſei alles geſchehen. Er aber, dem ſie alles geopfert habe, ſei hart und treulos. Es läge in ſeiner Macht, ſie zu ſtrafen— doch— ſo ſetzte ſie mit großer Geiſtesge⸗ wandtheit hinzu, jede öffentliche Strafe treffe auch die Mutter ſeiner Kinder und dieſe ſelbſt. Dieſe Worte blieben nicht ohne Einfluß auf den König. Er wußte zu gut, wie wahr ſeine ehema⸗ lige Maitreſſe geſprochen hatte. Seine Liebe aber hatte Frau von Monteſpan für immer verloren und ebenſo ihre Stellung, aber— ihr Leben war gerettet. Auf Geheiß des Königs wurden die inhaltsſchwe⸗ ren Protokolle der Kenntnis der Richter entzogen und— wie bereits erwähnt— unter Verſchluß ge⸗ nommen. Die Kammer wurde geſchloſſen und alle weiteren Unterſuchungen eingeſtellt. Auf dieſe Art vermied Ludwig XIV. den öffentlichen Skandal. Das bittere Ende des Montesvan Die Marquiſe von Montes pan zog ſich all⸗ mählich ganz vom Hofe zurück und ſiedelte am 15. März 1691 in das von ihr gegründete Klo ſter vom „Heiligen Joſef“ über. Der König bedachte ſie mit einer reichen Penſion, doch unterhielt er keinen Verkehr mehr mit ihr. Als zwei ihrer Kinder im Jahre 1692 eine Doppelhochzeit begingen, durfte ſie kontrakt mit unterzeichnen. Schwer hat die ſtolze, herrſchſüchtige Frau unter der Trauung nicht beiwohnen und nicht den Ehe⸗ all den Demütigungen, die ihr auch in der Folge⸗ zeit zuteil wurden, gelitten, und es dauerte Jahre, bis ſie ſich leidlich mit ihrem Schickſal ausgeſöhet hatte. Als ſie aber einmal den Verzicht auf all den Glanz und die Pracht der großen Welt geleiſtet hatte, warf ſie ſich mit derſelben Leidenſchaft, die ſie in ihrem ehrgeizigen Streben und in ihrer Liebe gezeigt hatte, einem Leben der Buße in die Arme. Selbſt ihre Kinder bekamen ſie nur noch ſelten zu ſehen und nur nach vorheriger Anſrage. Der Pater de la Tour legte der Montespan die harte Buße auf, ihren Gatten um Verzeihung zu bitten und ſich ſeiner Gnade anheimzuſtellen. In demütigen Worten ſchrieb ſie eigenhändig den Brief, in dem ſie ſich erbot, zurückzukehren, wenn er wil⸗ lens ſei, ſie zu nehmen oder ſich an jeden Ort zu verfügen, den er für gut befinde ihr anzuweiſen. Es iſt dies wohl das größte Opfer, daß die ſtolze, herrſchſüchtige und unnachaiebige Montespan gebracht hat. Die Antwort des Marquis war eine entſpre⸗ chende. Er ließ ihr ſagen, daß er ſie weder bei ſich Komplette 10820 Stellengesuche Bade- Hachi⸗ einrichtung (Kupfexoſen) zu verkaufen. 4. 2, 1 Treppe Radio gut erh., Netz⸗ empf., f. 35 Mk. zu verkf. 535) Langſtraße(68, 3. Stock links. guten Zeug⸗ 864 gl. welcher Art. Ou 1, 20 Ehrlich. williges Rlädel 2 5968od. unabhängige PIEE iunge Frau f. meine Privat⸗ räume von 8 bis CONTINENTAI niſſen z. 1. Mai Kochen kann er⸗ 5. f Schneidetel, Sepetetur- und Bügeſenstalt Icder ſpäter beiſlernt wegen. Hele, 2/ 6 Heiraten L 25———— chemische Reinigung 8 4759 10 S. LE Anſtänd. Frru i. d. mittl.., mit etw. Verm.(Gs.) Ehrlich., Restaurant Iägenust- Dehus Friesenheimer insel Fernruf 51046 erbeten Speriolitét: Frische Rheinfische Aal in Salbel 0 Auf 1. Niei 1 Zimmet für 30 personen sowie 1 Zimmer füt 100 personen noch frei 410824 Haude oder gesucht bermania-Säle erſehnt m. eben⸗ ſolch. Herrn mit icher. Einkoman. 1 fleißig. Haus- klädchen nach Rüdesheim ſofort od. ſpäter bei gut. 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Zwei Jahre ſpäter ließ er ſich die bis dahin verſchloſſen gehal⸗ tenen Verhörprotokolle mit den Aus⸗ ſagen gegen die Montespan bringen und warf ſie in Gegenwart des Kanzlers Ponchatrin ins Feuer. Er hatte ſich aber geirrt, wenn er glaubte, damit jede Spur jener düſteren Zeiten vernichtet zu haben. Zwar hat die Nachwelt auf dieſem Wege nichts mehr erfahren können von all den Greueln und Verbrechen, die ſelbſt bis an den Thron heranreichten und ihn beſchmutzten. Aber die Aufzeichnungen, die ſich La Reynie zu ſeiner eigenen Information gemacht hatte, ſind erhalten geblieben und geben Kunde von all dem Schrecklichen jener Zeit. Zwar hatte die„Chambre ardente“(glühende Kammer) auf Befehl des Königs ihre Arbeit einge⸗ ſtellt, aber noch harrten eine große Anzahl von An⸗ geklagten ihres Urteils, das nicht geſprochen werden konnte. La Rennies Rechtsempfinden ſträubte ſich gewaltig gegen die Siſtierung der Kammer und der * verbundenen Schonung ſo vieler Schwerver⸗ recher. Immer und immer wieder wurde er bei dem Miniſter Louvois vorſtellig und ſuchte ihn für ſeine Anſicht, daß die„Chambre ardente“ ihre Auſ⸗ gabe noch längſt nicht erfüllt habe und daher ihre Tätigkeit wieder aufnehmen müſſe, zu gewinnen. Das geſteckte Ziel ſei doch die Ausrottung der Gift⸗ miſcherei. Wie aber dürfte man es als erreicht be⸗ trachten, wenn eine große Anzahl Schuldiger, vor allem aber die noch im Gefängnis ſitzenden Haupt⸗ Es gelang dem ſtets Ausflüchte machenden Mini⸗ ſter nicht, den allzu eifrigen und gewiſſenhaften Rich⸗ ter zu beſchwichtigen, und La Reynie, dieſer Richter ohne Furcht und Tadel, ſetzte es durch, daß er Zu⸗ tritt bei Ludwig XIV in Verſailles erhielt. Vier Tage hintereinander berichtete er vier Stunden lang in Gegenwart der Miniſter Colbert und Lou⸗ vois über die zwingenden Gründe, die Kammer wieder zu öffnen und er ſetzte es durch, daß der König befahl, die Kammer wieder ein Tätigkeit zu ſetzen. Es war aber nur ein halber Sieg, denn der König beſtimmte zugleich, daß alle Ausſagen gegen die Montespan ohne Folgen gelaſſen und die ſie be⸗ treffenden Protokolle geheim bleiben ſollten. Damit Hhatte er aber auch entſchieden, daß tatſächlich den Hauptſchuldigen der Prozeß nicht gemacht wer⸗ den konnte. Es kam jetzt nur noch darauf an, die Kammer nicht unter dem Eindruck der Unluſt zu ſchließen und der öffentlichen Meinung zugleich eine Genugtuung zu geben. So nahm die Kammer dann noch einmal die Sitzungen wieder auf. Sie machte zwei unbe⸗ deutenden, der Giftmiſcherei angeklagten Perſonen den Prozeß und ſprach über ſie das Todesurteil aus. Dann wurdce ſie endgültig geſchloſſen. Gemeinſam mit Colbert verfaßte La Reynie dann das von Ludwig XIV beſtätigte Edikt wider die Zauberei und Giftmiſchere i. Zau⸗ berer und Wahrſager wurden darin aug Frankreich verbannt, die Giftmiſcher mit dem Tode bedroht und die Verbreitung von Giſten durch ſtrenge Vorſchrif⸗ ten geregelt. Dieſes Edikt blieb bis zur großen Revolution von 1789 in Kraft und machte der Gift⸗ miſcherei ein Ende. Die ſchuldigen Verbrecher erhielten aber auch ohne Aburteilung ihre Strafe. Durch Geheimbefehle Ludwia XIV wurden ſie auf verſchiedene Feſtungen gebracht, in Ketten gelegt und in Einzelzellen an die Mauer bis zu ihrem Tode angeſchmiedet. Fürwahr— das ſiebzehnte Jahrhundert erreichte nicht nur im Guten ſondern auch im Böſen die äußerſten Grenzen. Dieſem Frankreich des Sonnen⸗ königs. mit ſeinen großen Feldherren, ſeinen be⸗ rühmten Richtern, ſeiner Kunſt und Wiſſenſchaft und ſeinem geiſtigen und religiöſen Leben, das jeden Franzoſen mit Stolz erfüllt, ſtellt ſich das des Laſters und Verbrechens, der Sitten⸗ und Gott⸗ loſigkeit gegenüber. Ohne Zweifel ſind in den Zeit⸗ erſcheinungen, die die vornehme Geſellſchaft von Paris zu greulichen Freveln und Giftmorden trei⸗ ben, die Port Royal dieſe ſchönſte Blüte des Katho⸗ lizismus in Frankreich, bedrängen und ſchließen, und dͤie treuen und ſittenreichen Hugenotten aufs grauſamſte bekämpfen und aus dem Lande vertrei⸗ ben, die tiefen Urſachen der ſpäteren großen Revo⸗ lution zu ſuchen. —En de— ee ee-e TETVYE. Speaia/ S— 99 geschdſt fũ · lnmmun Photokopien Auden in dielz von Alten · Briefen · Urkunden t roße N eSaseb und billig babnte K. föhrenbach ugt? autan Ertolg 71—— Immobilien wrn——— Neuostheim Hocernes Freistehendes Einfamilienhaus Huulkämlennaus groß. Gerten, é6 Zimmer. Zimmer. Hüche, ein⸗ Hüche, eingebautesBed gebautes Bed. Zeutral- reicht Zubehör. Zentral- hei-ung, Wermwasser- heisung. Wermwasser-versorgung, Garage. versorgung Gerage, Garten Preis Rr 40 000. Preis Rri 30 000.— Fünfamienhaus Ein- ern. 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