Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Begugspreiſe: Frei Haus monatltich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abbolſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronvrinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, NeFiſcherſtr 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, SeFreiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen vis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 35——ð—————— ———————— Verlag, Reue MannhehnerSet Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,•0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſchec⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemaz eit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. ung Unzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennia, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennia. Für gletnanzeigen ermäßiate Grundoteiſe. Allgemein auͤltig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. d. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlak gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an für fernmündlich erteilte Aufträge. Familien⸗ und Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Wittag⸗Ausgabe A Oonnerstag, 27. April 1939 150. Fahrgang— Nr. 10⁰ Ueber 1200 Bergarbeiter verſchllttet Chamberlain begründet imm Antethaus die Wehrpflchtborlage Wehrpflicht ⸗mit Einſchränkungen Dienſtpflicht 6 Monate-Begrenzung des Geſetzes auf drei Jahre-Ausnahmen bei„Gewiſſensnöten“⸗ Oppoſition proteſtiert EP. London, 27. April. Miniſterpräſident Chamberlain gab am Mittwochnachmittag im Unterhaus die erwar⸗ tete Erklärung über die Einführung der mili⸗ täriſchen Dienſtyflicht in England ab. Der erſte Geſetzentwurf trägt den Namen:„Reſerve⸗ und Hilfsſtreitkräfte⸗Geſetz“ und ſoll den König in die Lage verſetzen, durch Verordnung die ver⸗ ſchiedenen Wehrmachtszweige zu bevollmächtigen, jede Art von Jahresklaſſen oder Reſerve⸗ bzw. Hilſsſtreitkräften zu den Waffen einzuberufen. Das Geſetz ſoll einen zeitweiligen Eharakter haben und wird in den nächſten Wochen dem Parlament vorgelegt werden. Gleichzeitig wird ein weiteres Geſetz ein⸗ gebracht, wonach alle Mäuner im Alter von 20 bis 21 Jahren zur militäriſchen Ausbildung ein⸗ bernſen werden können. Die Einbernſenen ſollen eine ſechsmonatige Ausbildung erhalten. Zur Begründung dieſer Geſetze führte Ehamberlain u. 2. aus, eine Ueberprüfung der Verteidigungsbereitſchaft des Lan⸗ des habe gezeigt, daß das gegenwärtige Verfahren für die Mobiliſierung der Streitkräfte ſeinem Eharakter nach veraltet und ganz ungeeignet für moderne Bedingungen ſei. Chamberlain führte weiter aus, obgleich ſich die Dienſtpflicht zunächſt nur auf das Heer, nicht auf die EEPPPEPCPCPCPCPG———— Schweres Anglück in Japan (Funkmeldung der NMZ.) +E Tokio, 27. April. Gasexploſion in einem Kohlenbergwerk bei Pubari in der Provinz Hokkaido wurden über 1200 Grubenarbeiter verſchüttet. Bisher konnten 160 Bergarbeiter gerettet werden. Einzelheiten des Unglücks liegen noch nicht vor. PPPPPPPPPPPPTT————————————————— Luftwaſſe oder die Marine beziehe, könnten die⸗ jenigen, die vor Erreichung des 20. Lebensjahres der Hilfsluftwaffe oder der freiwilligen Marinereſerve beiträten, ihrer Dienſtpflicht in dieſen Waffen genügen. Von beſonderem Intereſſe iſt die Feſtſtellung Chamberlains, daß Dienſtpflichtige, die aus„Gerviſ⸗ ſensgründen“ ſich gegen den Dienſt mit der Waffe ſträubten, befreit werden könnten, ſofern ſie ſich verpflichten würden, dem Staat auf anderem Gebiet zu dienen. Ferner betonte Chamberlain, daß die Einführung der Dienſtpflicht das Freiwilligenſyſtem als Grundlage der drei Wehrmachtszweige unbe⸗ rührt laſſe. Nachdem der Miniſterpräſident noch die Mängel eines Nurfreiwilligenſyſtems beleuchtet hatte, kam er auf die von Baldwin und auch von ihm ſelbſt gemachte Zuſicherung zu ſprechen, daß die Dienſt⸗ pflicht in Friedenszeiten während der Amtsdauer dieſes Parlaments nicht eingeführt werde. Chamberlain verſuchte den jetzigen Kurswechſel damit zu begründen, daß man ſich zwar gegen⸗ wärtig nicht im Krieg beſinde, daß aber anderer⸗ ſeits nach Auffaſſung der engliſchen Regierung nicht von Friedenszeiten in dem Sinne geſprochen werden könne, in dem dieſer Ausdruck„in fairer Weiſe“ gebraucht werde. Chamberlain gab ſchließlich noch die Zahl der auf Grund des Dienſtpflichtgeſetzes jährlich einzu⸗ berufenden Rekruten mit 310000 an. Da von werde jedoch„ein gewiſſer Teil“ durch Rekla⸗ mierungen in Wegfall kommen. Die Dauer der Ge⸗ ſetze iſt zunächſt auf drei Jahre berechnet, kann je⸗ doch abgekürzt werden, falls dies die allgemeinen Verhältniſſe nach Auffaſſung der engliſchen Regie⸗ rung erlauben. Eine Verlängerung der Geſetze iſt um jeweils ein Jahr möglich, jedoch nur, wenn beide Häuſer des Parlaments ihre Zuſtimmung Ha⸗ zu geben. Der Miniſterpräſident ſchloß ſeine Rede mit der Feſtſtellung, daß ſich die Vorſchläge der Regierung Infolge einer aus der Folge der Ereigniſſe ergeben hätten. Alle in den letzten Wochen auf dem Gebiet der Landes⸗ verteidigung ergriffenen Maßnahmen dienten dem Ziel, England die Möglichkeit zu geben, daß es die Verpflichtungen ausführen könne, die es übernom⸗ men habe, in dem Glauben, daß durch dieſen Weg der Friede Europas am beſten geſichert werden könne. Im Anſchluß an die Rede Chamberlain 8 erklärte der Fraktionsvorſitzende der Labour Party, Attlee, daß ſeine Partei gegen das Geſetz Oppo⸗ ſition machen werde. Sie hat folgenden Gegenantrag eingebracht. „Das Haus iſt bereit, alle notwendigen Schritte für die Sicherheit der Nation und die Erfüllung ihrer internationalen Verpflichtungen zu ergreifen, bedauert aber, daß die Regierung unter Bruch ihres Annahme noch vor Verſprechens das Freiwilligkeitsprinzip aufgibt, das ſich für die Bereitſtellung der notwendigen Verteidi⸗ gungskräfte als ausreichend erwieſen hat. Das Haus iſt der Anſicht, daß die vorgeſchlagenen Maßnahmen ſchlecht ausgedacht ſind— ganz abgeſehen davon, daß die Wirkſamkeit der Verteidigung materiell nicht er⸗ höht, die Uneinigkeit fördert und die nationalen An⸗ ſtrengungen ſchwächt, und daß ſie weiterhin ein Be⸗ weis dafür iſt, daß die Geſchäftsführung der Regie⸗ rung in dieſer kritiſchen Zeit das Vertrauen des Landes oder dieſes Hauſes nicht verdient.“ Auch die Liberale Partei hat im Unter⸗ haus für die heutige Ausſprache einen Gegenantrag gegen die Einführung der Wehrpflicht eingebracht, in dem das Vorgehen der Regierung ſtark kritiſiert und ſchließlich erklärt wird, daß die Partei der Abkehr vom Freiwilligen⸗Dienſtſyſtem in, England nicht zu⸗ ſtimmen könne. der Führerrede..! Ging ein PariſerAliimatum“ voraus?-Die militäriſche Bedeutung des Geſetzes Londoner Vertreters London, 27. April. Heute findet i mUnterhaus eine Debatte und Abſtimmung über die geſtern vom Miniſterprä⸗ ſidenten Chamberlain verkündete Wehrpflicht ſtatt. Chamberlain hat mit Rückſicht„auf andere Ereigniſſe“ eine Verläugerung der Ausſprache anf mehrere Tage abgelehnt und will eine Ab⸗ ſtimmung noch heute, alſo vor der Führerrede, herbeizwingen. Die Geſetze ſelbſt werden in der nächſten Woche im Parlament durchgepeitſcht werden. Auf eine Anfrage des unabhängigen Sozialdemo⸗ kraten Maxton, Chamberlain möge präziſe feſtſtel⸗ len, welche konkreten Ereigniſſen in den letzten Tagen ſich ereignet hätten, die die Regierung zu die⸗ ſen überhaſteten Maßnahmen veranlaßt hätten, blieb Chamberlain die Antwort ſchuldig. Es iſt jedoch kein Geheimnis, daß die erneute Forderung der franzöſiſchen Re⸗ gierung nahezu den Charakter eines Ultimatums trug. Die heutige Debatte wird nach außen hin ſcharfe Gegenſätze zwiſchen der Regierung und der Oppo⸗ ſition zeigen, wie ſie ſich geſtern bereits in dem kur⸗ zen Wortgefecht andeuteten, das ſich an Chamber⸗ lains Erklärung anſchloß. Aber von einigen Ueber⸗ Drahtber. unſ. zeugungsgegnern der Wehrpflicht abgeſehen, wird das im weſentlichen ein Schauſt ück für die Aiußenwelt ſein. Schon bei den geſtrigen leb⸗ haften Unterbrechungen, als Chamberlain ſeine Er⸗ klärung abgab, zeigte ſich, daß ein Teil der Oppoſi⸗ tion ſich an den Kundgebungen nicht beteiligte. Heute findet ein Kongreß der Labour Party und der Ge⸗ werkſchaften ſtatt, auf dem wahrſcheinlich die Ab⸗ lehnung der Wehrpflicht beſchloſſen wird. Diejeni⸗ gen Abgeordneten, die für die Wehrpflicht eintreten, werden auch wahrſcheinlich Abſtimmungsdiſziplin be⸗ wahren, aber man rechnet hier damit, daß die Oppo⸗ ſition ſich allmählich mit der Wehrpflicht abfinden wird und auf dem Jahreskongreß, der Pfingſten ſtattfindet, wahrſcheinlich keinen Beſchluß der allge⸗ meinen Parteiorganiſation gegen die Wegrpflicht durchdrücken wird. Chamberlains geſtrige Erklärung enthält auch einige Punkte, die darauf abgeſtellt ſind, der Oppo⸗ ſition entgegenzukommen. Hierzu gehören erſtens das Geſetz über die Beſchneidung der induſtriellen Rüſtungsgewinne und zweitens die Betonung des Aorübergehenden Charakters der Wehrpflicht auf drei Jahre und die Beſchränkung auf einen Jahr⸗ gang. Der zweite Punkt kommt gleichzeitig den Wünſchen des Kriegsminiſteriums entgegen. Der Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha hat darauf hingewie⸗ ſen, daß die Armee die Ausbildung einer größeren Zahl nicht bewältigen könnte, daß ferner die 18⸗ bis 19jährigen das beſte Menſchenmaterial für die Rekrutierung zur regulären Armee darſtellen und ſchließlich, daß die Einziehung der 21⸗ bis 25jährigen ein zu großes Loch in die Arbeiterſchaft der Rü⸗ ſtungsinduſtrie reißen würde. Auf Grund dieſer Vorſtellungen wurden geſtern erſt in letzter Minute in einer dreiſtündigen Kabinettsſitzung dieſe Be⸗ ſchränkungen gegenüber dem urſprünglichen Plan beſchloſſen. Nach dem jetzigen Plan ſollen von den rund 310 600 Mann, die der Jahrgang der jetzt 20jäh⸗ jährigen ſtark iſt, 200 bis 250 0090 eingezogen werden. Damit iſt der militäriſche Wert der neuen Maßnah⸗ men begrenzt. Verbunden mit der Eile, mit der die Wehrpflicht eingeführt wurde, wird damit der Charakter einer politiſchen Demon⸗ ſtration noch deutlicher. Trotzdem wird in hieſi⸗ gen militäriſchen Fachkreiſen betont, daß es auch militäriſch natürlich nicht ohne Bedeutung ſei, daß England künftig jährlich 200 bis 250 000 Mann eine intenſive ſechsmonatige militäriſche Ausbildung an⸗ gedeihen laſſe. Zu beachten iſt ferner, daß die Wehr⸗ pflicht der 20jährigen das engliſche Freiwilligen⸗ ſyſtem nicht verletzt, ſondern ergänzen ſoll. Das Freiwilligenſyſtem für die reguläre Armee, die Territorialarmee, die Flotte und die Luftwafſe bleibt beſtehen, da die ausgebildeten Wehrpflichtigen in die Territorialarmee oder in die Armeereſerve eintreten. Damit dürfte außerdem der vor kurzem angekündigte Plan der Verdoppelung der Territorialarmee, deſſen Durchführbarkeit bisher vielfach bezweifelt wurde, jetzt ſichergeſtellt ſein. Nach Preſſeberichten iſt außerdem geplant, die Flugabwehrbatterien zu bemannen und Tag und Nacht in Bereitſchaft zu halten, eine Maß⸗ nahme die nach Durchführung der Wehrpflicht eingeführt werden ſoll. Dieſe Berichte ſind jedoch amtlich nicht beſtätigt. Größere Bedeutung als dem Wehrpflichtgeſetz mißt man in hieſigen militäriſchen Kreiſen noch dem zweiten von Chamberlain geſtern angekündigten Ge⸗ ſetz bei, das amtlich den harmloſen Namen„Geſetz über Reſerve und Hilfsſtreitkräfte“ führte, in Wahr⸗ heit aber ein Mobilmachungsgeſetz iſt und auch im Sprachgebrauch offen ſo genannt wird. Es erlaubt der Regierung heimlich und ohne königliches Dekret in Kriſenzeiten das Heer mobil zu machen, es gibt ihr alſo ähnlich folgen⸗ ſchwere Vollmachten, wie ſie bisher ſchon der Admiralität mit der ſogenannten Notreſerve der Flotte zur Verfügung ſtehen. Den britiſchen Botſchaftern iſt Anweiſung gegeben worden, die neuen Geſetze den fremden Regierungen mitzuteilen. Gleichzeitig iſt bei einigen Regie⸗ rungen ein Memorandum überreicht worden, in dem für die Einführung der Wehrpflicht die ſeltſame Be⸗ gründung gegeben wird, daß durch die deutſche Politik ſeit dem Anſchluß Oeſterreichs eine derartige internationale Beunruhigung eingetreten ſei, daß England zu dieſer Maßnahme gezwungen ge⸗ weſen ſei. Der britiſche Botſchafter in Berlin, Henderſon, hat jedoch, wie aus privater Quelle verlautet, andererſeits den Auftrag, für den Fall einer Beſ⸗ ſerung der Atmoſphäre Englands Bereitſchaft an⸗ zukündigen, die im März abgebrochenen Induſtrie⸗ verhandlungen wieder aufzunehmen. Die Engländer werden Soldaten * Mannheim, 27. April. Englands Premierminiſter hat geſtern nachmittag im Unterhaus die Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht für England verkündet. Der Beſchluß kam nicht unerwartet. Seit langem ſtand die allgemeine Wehrpflicht im Mittelpunkt der innenpolitiſchen Diskuſſion der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit. Seit langem haben vor allem die konſer⸗ vativen Kreiſe und unter dieſen wieder der außer⸗ halb der Regierung ſtehende ſcharfmacheriſche vechte Flügel auf die Durchführung dieſer Maßnahme ge⸗ drängt. Chamberlain hat dieſem Drängen bisher widerſtanden, und er hat ihm wohl auch jetzt zu wi⸗ derſtehen verſucht. Er hat ihm widerſtanden, weil er genau wußte, welch ſymptomatiſche Bedeutung dieſer vollkommene Bruch mit der überlieferten engliſchen Tradition für die Beurteilung und für die Weiter⸗ entwicklung der ganzen gegenwärtigen internationa⸗ ten Lage haben mußte. Er war ſich klar darüber, daß ſolcher Bruch mit der Tradition zugleich einen Bruch mit den Grundtendenzen ſeiner eigenen politiſchen Linie darſtellt. Denn dieſe Linie war ausgerichtet auf der Ueberzeugung von der Möglichkeit und der Dauerhaftigkeit eines wirklichen europäiſchen Friedens; der Beſchluß der engliſchen Regierung, die Wehrpflicht einzuführen, iſt aber nur zu erklären aus der Ueberzeugung, daß ſolch dauernder europäiſcher Friede ſich nicht oder je⸗ denſalls kaum mehr finden laſſen würde. Die Wir⸗ kung ſolchen Bekenntniſſes miuß kti uind weit ſein Darum hat Chamberlain gezögert, bisher dieſen Entſchluß zu faſſen. Wenn er es jetzt trotzdem ge⸗ tan hat, dann waren dafür nicht nur die oben⸗ genannten innenpolitiſchen Gründe entſcheidend. Denn dem Drängen der Rechten auf Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht konnte er die nicht minder ſtarke Ablehnung der Linken gegen ſolche Wehrpflicht entgegenhalten. Innenpolitiſch hätte Chamberlain wohl die Balance zwiſchen Befürwor⸗ tern und Gegnern der Dienſtpflicht halten können mit Hilfe jener Taktik, die er ſchon bisher betrieben hat: mit Hilfe einer möglichſt nachdrücklichen, manchmal etwas gewalttätigen Ausweitung des Freiwilligen⸗Prinzips. Aber außenpolitiſch war ihm dieſe Möglichkeit geſperrt worden. England iſt heute nicht mehr ſouveräner Herr ſeiner Politik. Indem es die anderen Mächte in ſeine Einkrei⸗ ſungspolitik einzuſpannen verſucht, iſt es zugleich gezwungen, den Forderungen, die umgekehrt dieſe Mächte an ſeine eigene Bereitſchaft ſtellen, weit⸗ gehend entgegenzukommen. Zu ſehr hat ſich ſchon unter der Einkreiſungsgefolgſchaft der Verdacht ver⸗ breitet, oͤaß England— und es wäre das ja nicht das erſte Mal in ſeiner Geſchichte— Verbündete auf dem Kontinent ſucht, die ihm die Kaſtanien aus dem Feuer holen ſollen, während es ſelber nur den „Rufer im Streite“ ſpielen und, wenn nicht ſein Geld, ſo doch ſein Blut ſchonen möchte. Nicht zuletzt ſind gerade in dieſem Mißtrauen die Schwierigkei⸗ ten zu ſuchen, denen Englands Einkreiſungspolitik in der letzten Zeit begegnet iſt. Vor allem iſt es Frankreich, das bei einem europäiſchen Krieg ja der Hauptleidtragende ſein würde, das an England im⸗ mer wieder die verfängliche Gretchenfrage richtete: Wie hältſt du es eigentlich mit der Dienſtpflicht? Biſt du dir klar, daß ein neuer Krieg dir nicht wie der letzte Zeit laſſen wird, allmählich im Laufe von langen Monaten eine Armee aufzuſtellen, ſondern, daß dieſe Armee ſchon bei Beginn des Krieges bereit zu ſein hat? Dieſen Pariſer Argumenten hat ſich augen⸗ ſcheinlich auch Warſchau angeſchloſſen, das, nachdem ſich Beck in London einmal zum Eintritt in das anti⸗ deutſche Bündnisſyſtem hat beſchwätzen laſſen, öe⸗ greiflicherweiſe auch ein beſonderes Intereſſe daran hat, daß Englands Hilfe im Ernſtfalle nicht nur eine fiktive, ſondern eine reale iſt. Das iſt die eine der außenpolitiſchen Erwägun⸗ gen. Die andere, Chamberlain hat ſie in ſeiner geſtrigen Rede noch deutlicher verraten als die erſte, iſt folgende: England hat das peinliche Gefühl, in der Welt als ein großer Bluffer dazu⸗ —— — 2. Seite/ Nummer 190 Neue Maunheimer Zeitung! Miliag⸗Ausgabe Donnerstag, 27. April 1990 ſtehen. Als einer, der den Mund wohl ſpitzt, aber nicht pfeift. Der viel Theaterdonner macht, dem aber vor einem wirklichen Gewitter ſelbſt am meiſten bange iſt. Die Haltung Englands in dem Sank⸗ tionskrieg gegen Italien, in der ſpaniſchen Frage, in der Welt ſolchen Eindruck beibringen können. Frage, in der böhmiſch⸗mähriſchen Frage, in der albaniſchen Frage haben in der Tat weiten Kreiſen in der Welt ſolchen Eindruck beibrdingen können. Und nichts hat zweifellos die Engländer mehr zu ihrer grimmigen Aufrüſtungsentſchloſſenheit gereizt Hals das Gefühl, in der Welt nicht mehr ganz ernſt genommen zu werden. Die Tatſache, daß die Welt es mehr mit Zeichen der Jronie als mit Zeichen der Angſt aufnahm, wenn der britiſche Löwe drohend EEFFCCTTTTTTTTTTTT „Besser'rauchen ist vernünftiger und bekommt besser Ari Kan 55 EFEPECCC ſeine Mähne ſchüttelte, war für das engliſche Selbſt⸗ gefühl unerträglich geworden. Nun will es ſich und der Welt beweiſen, daß es ihm wirklich ernſt iſt, da⸗ es nicht nur zu knurren, ſondern auch zu beißen verſteht. Das iſt der entſcheidende Hintergrund dieſes Be⸗ ſchluſſes auf Einführung der allgemeigen Dienſt⸗ Pflicht: er iſt entſtanden auf Grund eines aus⸗ geprägten Minderwertigkeitskomplexes. Er iſt weniger ein Ausdruck ſicherer Kraft als ein Zeugnis innerer Unſicherheit. Er ſoll die einen beſchwichtigen und die anderen erſchrecken. Er will weniger einer realen als einer imaginären Gefahr begegnen. Das mindert vielleicht ſeine Bedeutung, aber er⸗ höht auch ſeine Gefährlichkeit. Denn gegen den Beſchluß der engliſchen Regierung wäre nichts zu ſagen, wenn er allgemeinen Wehrbereit⸗ ſchaftsbedürfniſſen des engliſchen Weltreiches ent, ſpränge. Das tut er aber nicht. Er hat vielmehr einen ganz eindeutig, ja provokatoriſch politiſchen Charakter. Bei dieſem Beſchluß iſt nämlich viel weniger der Gedanke an Englands Sicherheit als der Gedanke an einen Krieg gegen Dentſchland Pate geſtanden. „Englands Sicherheit iſt von niemanden bedroht, aber an einen Krieg mit Deutſchland denken in Eng⸗ land gleichwohl viele Leute. Wie es der Oygik dieſer Sitnation entſpricht: an einen Präventivkrieg gegen Deutſchland. Wir meinen damit nicht Herrn Cham⸗ berlain, wir meinen damit überhaupt nicht die Regierung; aber mir meinen gewiſſe Kreiſe, die in verdächtiger Nähe dieſer Regierung ſtehen. Wenn man Namen hören will, ſoll man ſie haben: Duff Cooper, Eden, Churchill, Lloyd George. Es ſind die gleichen Kreiſe, die mit finſterer Hart⸗ näckigkeit immer wieder die Einführung der allge⸗ meinen Dienſtpflicht gefordert haben. Indem die Regierung in dieſem entſcheidenden Punkte ihnen nachgegben hat, hat ſie ſich gewiß noch nicht mit der grundſätzlichen Politik dieſer Kreiſe idendifiziert, aber ſie hat den Unterſchied zwiſchen ihrer Politik und ihrer Geſinnung und der Politik und Geſinnung jener Kreiſe wieder ein Stück weiter verwiſcht. Und das iſt es, was an dem Beſchluß der engliſchen Re⸗ gierung uns Deutſchen zu denken gibt. Nicht die Tat⸗ ſache, daß England, das klaſſiſche Land des Freiwil⸗ ligenſyſtems, zur bisher verhaßten und verſpotteten „Bwangsmilitariſierung“ ſeiner Bevölkerung über⸗ geht; nicht die militäriſchen Auswirkungen dieſes Entſchluſſes, die weit weniger bedeutſam ſind als die Engländer ſelbſt es wahr haben möchten—— eine kriegsſertige Armee der allgemeinen Wehryflicht Iäßt ſich nicht von heute auf morgen aus dem Boden ſtompfen! Aber das politiſche Denken, das hinter dieſem Beſchluß ſich verbirgt! Denn man hat bei dieſem Beſchluß in Seindſchaft an Deutſchland gedacht! Dr. A. W. Ein Sultan hat Pech Der Sultan von Johore als„Spion in deutſchen Dienſten“ + Paris, 26. April. Wie der„Paris Midi“ berichtet, iſt der Sul⸗ tan von Johore, der an den Geburtstags⸗ feierlichkeiten des Führers in Berlin als Privat⸗ mann teilgenommen hat, auf ſeiner Rückreiſe im Elſaß als„Spion in deutſchen Dienſten“ von der franzöſiſchen Sicherheitspolizei verhaſtet worden. Der Sultan, der aus ſeinem großen Privatver⸗ mögen Großbritannien einen der neueſten Kreuzer „Malaya“ und Geldgeſchenke in Höhe von 5 Mil⸗ liarden Franken gemacht hatte, entſchloß ſich, auf ſei⸗ ner Rückreiſe von Deutſchland nach England einen kleinen Abſtecher mit ſeinem Gefolge durch das Elſaß zu machen. Dabei beging er die„Unvorſichtigkeit“, in kleinen hiſtoriſchen elſäſſiſchen Städtchen Photo⸗ aufnahmen zu machen, wodurch er die Auſmerkſam⸗ keit der franzöſiſchen Sicherheitsbeamten auf ſich lenkte. Er wurde verhaftet und nach Straßburg ins Polizeigefängnis gebracht, big von England her ſeine Identität beſtätigt wurde. Die Filme, die Lie Polizei ſofort entwickeln ließ, brachten zur„Be⸗ ruhigung“ der Hüter der Maginot⸗Linie völlig un⸗ gefährliche Bilder zutage. Der Sultan durfte am Montag mit ſeinem Ge⸗ folge die Weiterfahrt antreten, vorſichtshalber wurde uun aber ſeine Durchfahrt oder Ankunft in den ver⸗ ſchiedenen franzöſiſchen Ortſchaften im voraus den amtlichen Stellen telephoniſch bekanntgegeben. Das engliſche Wehryflichtgeſetz und die Aufnahme in der Welt: Frankreich ijt natürlich begeiſtert! Es ſpricht von einem hiſtoriſchen Ereignis“ und ſiehl ſchon Millionen-Armeen an ſeiner Seite marſchieren! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 27. April. In begeiſterten Kommentaren feiert man in Paris die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in England. Dabei ſcheut man ſich keineswegs zuzu⸗ geben, daß dieſe für England ſo revolutionäre Maß⸗ nahme zu einem großen Teil auf den Druck Frank⸗ reichs zurückzuführen ſei. England habe alſo erneut die franzöſiſch⸗engliſche Freundſchaft vertieft und habe durch die Tat gezeigt, daß es zur Zuſammen⸗ arbeit mit Frankreich nicht nur ſein Geld geben, ſon⸗ dern auch ſelbſt dabei ſein werde. 8 Aus dieſem Gefühl der ſtolzen Befriedigung her⸗ aus neigt man in Paris allzu leicht dazu, die Trag⸗ weite der neuen, recht beſchränkten militäriſchen Maßnahmen in England zu überſchätzen. Der„Temps“ ſpricht von einem„hiſtori⸗ ſchen Ereignis“, und der„Paris Soir“ glaubt ſogar ſchon ſagen zu können, daß nun das ganze Gleichgewicht der Welt geändert worden ſei. Eugland ſei heute imſtande, ſchon gleich am erſten Tage ein Exveditionskorps von 500 000 Mann auf den enropäiſchen Kontinent zu werfen. Dieſe Tatſache könne nicht ohne einſchneidenden Einfluß auf den Gang der politiſchen Entwicklung in Europa bleiben. 3 5 Weiter bemüht man ſich in Frankreich, in allen nur möglichen Tonarten darauf hinzuweiſen, daß die engliſchen Maßnahmen keineswegs eine Pro⸗ vokation gegen Deuiſchland darſtellen ſoll⸗ ten und könnten. Genau wie Frankreich erſt unter dem Druck der italieniſchen Forderungen ſich auf ſein Imperium beſonnen habe, genau ſo habe Eng⸗ land jetzt erſt im Gefühl der geſamteuropäiſchen Kriegsgefahr ſich zu einer Maßnahme entſchloſſen, die in allen übrigen europäiſchen Staaten ſchon ſeit Jahren gültig ſei. Die Einführung der Wehrpflicht in England ſei alſo im Urſprung und in der Abſicht eine reine Verteidigungsmaßnahme. Gerade Deutſchland aber, ſo fügt der„Temps“ giftig hinzu, habe zu allerletzt das Recht, von Provokation zu ſprechen, wo es doch ſelbſt„in Verletzung des Geiſtes empfangen, um und des Buchſtabens der Verträge die Wehrpflicht überraſchend wieder bei ſich eingeführt hat“. Daladier und Bonnet haben geſtern den eng⸗ liſchen Botſchafter in Paris, Sir Erie Phipps, ihm den offiziellen Glückwunſch der franzöſiſchen Regierung für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in England auszuſprechen. Nun ſei die entente cordiale erſt vollſtändig, nun erſt habe ſie ihre endgültige Form gefunden, erklärt man in Paris: Zwei Staaten, zwei Völker, aber uur eine Grenze und eine Armee! Bemerkenswert für die Haltung Frankreichs iſt auch die Stellungnahme der franzöſiſchen Marxi⸗ ſten. In einem Leitartikel im„Populaire“ miß⸗ billigt der ſozialdemokratiſche Parteiführer Léon Blum ausdrücklich die Oppoſition der engliſchen Ar⸗ beiterpartei gegen die allgemeine Wehrpflicht, wenn er dabei auch für ſeine engliſchen Bundesgenoſſen eine ganze Reihe von mildernden Umſtänden an⸗ führt. Die franzöſiſche Regierung ihrerſeits wird, wie der Paris Soir ankündigt, ebenfalls eine militäri⸗ ſche Neuerung einführen: die drei Oberkommandie⸗ renden des Lanoheeres, der Luftflotte und der Ma⸗ rine ſollen demnächſt den Marſchallſtab erhalten. General Gamelin würde alſo zum Feldmarſchall, General Vuillemin zum Luftmarſchall und Vizead⸗ miral Darlan zum Großadmiral befördert werden. Begründet wird dieſe Maßnahme mit rein proto⸗ kollariſchen Erwägungen, damit nämlich die franzö⸗ ſiſchen Oberkommandierenden künftig nicht mehr bei irgendwelchen internationalen Empfängen in Paris oder dem Ausland hinter fremden Generälen von höherem Dienſtgrad zurückſtehen müſſen. Auch Moskau klatſcht Beifall EP Moskau, 27. April. Weſſen Geſchäfte die britiſche Regierung mit ihrer Politik tatſächlich beſorgt, geht eindeutig aus dem Echo hervor, das die Einführung der Wehr⸗ pflicht für einige Jahrgänge in England in der Das Hauptproblem der Einkreiſungspolitil!: Wie kann Moskau eingeſchaltet werden Moskau verſucht London zu erpreſſen: entweder alles oder nichts! Drahtbericht unſ. Londoner Verkreters — London, 27. April. In den Verhandlungen mit Sowjetrußland ſtel⸗ len ſich jetzt ernſthafte Schwierigkeiten heraus. England kann nach den Verhandlungen mit Polen und Rumänien nicht weitergehen, als ein einſeitiges Hilfeleiſtungsperſprechen von Sowiet⸗ rußland zu fordern. Nach dem„Daily Expreß“ hat die engliſche Regierung in den letzten Tagen ſogar neue Vorſchläge in dieſer Richtung gemacht. Sowietrußland aber will alles oder nichts, d. h. entweder als vollgültiges Mitglied mit gegen⸗ ſeitigen Verpflichtungen in die Front der auti⸗ deutſchen Einkreiſungsmächte aufgenommen werden oder ein Abkommen überhaupt ab⸗ lehnen. Der bisherige ſowietruſſiſche Botſchafter Maiſky wird, bevor er in den nächſten Tagen nach London zurückkehrt, eine Beſprechung mit dem ſowjetruſſi⸗ ſchen Botſchafter Suritz in Paris haben. Augen⸗ ſcheinlich verſucht Sowjetrußland ſich jetzt unter Um⸗ gehung Englands direkt in die Verhandlungen mit den Balkanmächten einzuſchalten. Jebenfalls verlautet, daß der rumäniſche Außen⸗ miniſter Gafenen ein Zuſammentreffen mit dem ſtellvertretenden ſowjetruſſiſchen Außenkommiſ⸗ ſar Potemkin haben wird. Die Verhandlungen mit Gafeneu wurden hier geſtern mit einem nichtsſagenden Kommuniqué ab⸗ geſchloſſen. Es verlautet, daß abgeſehen von der Frage der Rüſtungskredite keine konkreten Fragen erledigt worden ſind. Insbeſondere hat Rumänien es abgelehnt, die einſeitige engliſche Garantie für Rumänien in eine zweiſeitige Ga⸗ rantie umzuwandeln und ſich in einer antideutſchen Front feſtzulegen. In unterrichteten Kreiſen wird jedoch behauptet, daß Polen und Rumänien unter⸗ einander insgeheim ein Abkommen abgeſchloſſen hätten, das eine Erweiterung des beſtehenden Ver⸗ trages in ein gegenſeitiges Bündnis mit gegenſeiti⸗ gen Hilfeleiſtungsverſprechungen enthalte. Gafentu in Paris Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 27. April. Der rumäniſche Außenminiſter Gafencn iſt geſtern abend 11 Uhr in Paris eingetroffen. Zum Empfang am Bahnhof waren ſeine Gattin, die ſchon ſeit einigen Tagen in der franzöſiſchen Hauptſtadt weilt, der Außenminiſter Bonnet und die diploma⸗ tiſchen Vertreter der Balkanſtagaten erſchienen. Heute vormittag um 10 Uhr hat Gafeneu ſeine erſte Ar⸗ beitsſitzung mit dem Außenminiſter Bonnet. Hente nachmittag nach dem diplomatiſchen Frühſtück findet eine erſte Ausſprache mit dem Miniſterpräſidenten Daladier ſtatt. Im Anſchluß daran wird Gafenen dem Präſidenten der Republik, Lebrun, ſeine Auf⸗ wartung machen. In den franzöſiſchen Kreiſen wird der rumäniſche Außenminiſter mit betonter Freundlichkeit begrüßt. Ueberall verſichert man, daß es wohl leicht ſein werde, mit ihm eine Verſtändigung zu erreichen. Man fordere ja nicht viel von Rumä⸗ nien, ſagt man, lediglich, daß es ſein Bündnisver⸗ hältnis mit Polen verſtärke, ͤaß es den notwen⸗ digen guten Willen gegenüber Sowjetrußland zeige und daß es durch ein beſſeres Verſtändnis für gewiſſe lebenswichtige Forderungen ſeine Beziehungen zu Bulgarien endgültig ſichere. Als Gegenleiſtung dafür könne Rumänien auf alle notwendigen Kre⸗ dite in London und Paris zur Verſtärkung ſeiner Rüſtungen und ſeiner Wirtſchaft beſtimmt rechnen. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter in London, Maiſky, ſoll heute von Stockholm her im Flug⸗ zeug in Paris eintreffen. Er wird in der franzöſi⸗ ſchen Hauptſtadt kurze Station machen, um ſeinen Kollegen Suritz über die Stellungnahme der Macht⸗ haber vom Kreml und über den Stand der engliſch⸗ ſowjetruſſiſchen Paktverhandlungen eingehend zu unterrichten. Sicherlich würden dieſe Informationen, ſo ſagt man in Paris, auch nicht ohne Einfluß auf die Verhandlungen mit dem rumäniſchen Außen⸗ miniſter Gafencu bleiben. Skandinabien und die Einkreiſungsdiplomatie EP. London, 27. April. Die Frage der Einbeziehung Norwegens, Schwe⸗ dens und Finnlands in die Beiſtandsverpflichtungen für angeblich bedrohte Staaten wurde während der Fragezeit von dem liberalen Abgeordneten Lander im Unterhaus angeſchnitten. Unterſtaatsſekretär Butler ſtellte für die Regierung feſt, ein ſolches Ab⸗ kommen mit den drei genannten Ländern werde zur Zeit nicht erwogen. Auf eine zuſätzliche Frage des Abgeordneten, ob die Regierung an der Unabhängigkeit und Integrität dieſer Staaten inter⸗ eſſiert ſei, ſagte Butler, er ſehe keinen Grund für die Bedrohung der Un⸗ abhängigkeit dieſer Länder. Nolbehelf in einer verfahrenen Lage dem griechiſchen Hafen Navarino bolſchewiſtiſchen Preſſe gefunden hat, Die Moskauer Blätter ſtoßen geradezu ein Triumphge⸗ ſchrei aus, können es ſich aber doch nicht verſagen, gleichzeitig den Briten einige Belehrungen zu er⸗ teilen. So wird von den Blätter erklärt, daß die europäiſche Lage„eine ganz andere wäre“, wenn England bereits vor Jahren dieſen Schritt getan hätte. Auch ſpart die Sowjetpreſſe nicht mit Vor⸗ würfen darüber, daß London ſelbſt jetzt bei der Ein⸗ führung der Wehrpflicht ein doppeltes Spiel treibe. Von der Wehrpflicht betroffen würden nur einige Jahresklaſſen, von denen große Teile für die Indu⸗ ſtrie reklamiert würden. Auch ſei die vorgeſehene Ausbildungsdauer zu kurzfriſtig, um wirkliche Sol⸗ daten heranzubilden. Reue Rüſtungskredite in AS2 Rooſevelt unterzeichnete wieder ein Aufrüſtungs⸗ dekret über 549 Mill. Dollar * Waſhington, 27. April. Rooſevelt unterzeichnete heute das neueſte Auf⸗ rüſtungsgeſetz, öͤas 540 Mill. Dollar für die Armee porſieht. Sofort nach Inkrafttreten des Geſetzes beſtellte das Kriegsminiſterium 517 Kampffluggeuge, deren Geſamtkoſten 50 Mill. Dollar überſteigen. Kriegsminiſter Woodring kündigte ferner die Unterſuchung der 12500 amerikaniſchen Offiziere vom Hauptmann aufwärts auf ihre körperliche Tüch⸗ tigkeit hin an. Viele der älteren Offiziere, ſo er⸗ klärte Woodring, müßten ausſcheiden, denn er wolle die Wehrmacht„beleben und zulänglich machen“, Weitere 500 000 Kilogramm Weizenmehl au⸗ Dentſchlaub für Spanien. Im Rahmen der deut⸗ ſchen Hilfsaktion für die ſpaniſche Bevölkerung wur⸗ den weitere 500 000 Kilogramm Weizenmehl in Ham⸗ burg verladen. Sie wurden mit dem Dampfer„Tan⸗ ger“ der Sloman⸗Linie nach Bilbao verſchifft. Däuemark beruft die Herbſt⸗Mannſchaften ein EP. Kopenhagen, 27. April. Die däniſche Regierung hat ausgebildete Mann⸗ ſchaften, die üblicherweiſe erſt zu den Herbſt⸗Manö⸗ vern einberufen werden, bereits jetzt herangezogen. Es handelt ſich um insgeſamt etwa achttauſend Mann beim Heer und etwa tanſend Mann bei der Marine. Die Einberufung iſt, wie von Regierungsſeite erklärt wurde, erfolgt, um eine Lücke in der Verteidigungsbereitſchaft Däne⸗ marks zu beſeitigen. Dieſe Lücke entſtand dadurch, daß nach der Entlaſſung der jetzt Winter⸗Mannſchaften nunmehr lediglich Rekruten der Sommer⸗Mannſchaften im Waffendienſt ſtanden. Engliſche Kriegsſchiſſe in griechiſchen Häfen + Athen, 27. April. Die beiden engliſchen 31000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffe „Malaya“ und„Barham“ trafen am Mittwoch in (Peloponnes) ein. Andere Einheiten des britiſchen Mittelmeer⸗Geſchwa⸗ ders laufen am 5. Mai Kreta und die kleine Inſel Spotſai an, von wo aus ſie ihre Flottenübungen durchführen. Inbiſche Truppen nach Aegypten EP. Kairo, 27. April. Umfangreiche Verſchiffungen indiſcher Truppen finden zur Zeit, wie die arabiſche Zeitung„Al Abram“ meldet, in Bombay ſtatt. Obwohl das Ziel dieſer Truppentransporte nicht bekanntgegeben wird, vermutet das Blatt, daß es ſich um die erſten Kon⸗ tingente der angekündigten Verſtärkungen der eng⸗ liſchen Truppen in Aegypten handelt. 5 Gleichzeitig wird bekannt, daß das ſtrategiſche Straßennetz Aegyptens eine neue Erweiterung er⸗ fährt durch den Bau der Straße Aſſuan—Wadihalfa, die Aegypten mit dem Sudan verbinden wird. Rõmiſche Jeſtſtellungen zum engliſchen Militärpflicht-Geſetz Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 2. April. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Großbritannien hat in Rom weder überraſcht noch irgendeine Reaktion hervorgerufen. Man nimmt dieſe Nachricht hier mit vollſter Ruhe zur Kenntnis und ſtellt lediglich feſt, daß ſie ein Beweis für das Scheitern der engliſchen Einkreiſungspolitik iſt und die Engländer nun ſelbſt ſich zu dem ihnen ſo unbequemen Waffendienſt herablaſſen müſſen, nach⸗ dem ſie auf dem Kontinent niemand mehr finden, der wieder einmal bereit wäre, die Kaſtanten für ſie aus dem Feuer zu holen. Der„Telegrafo“ legt dar, daß England gezwungen ſei, ſich den Methoden der ihm ſo verhaßten autoritären Staaten anzupaſſen und ſich ihren Inſtitutionen zu beugen. Damit ſei England moraliſch und in ſeinen Traditionen bereits geſchlagen. Ueber die militärpolitiſchen Folgen der engliſchen Maßnahme iſt man in Rom nicht weiter beun⸗ ruhigt. Der„Corriere della Sera“ bemerkt, daß im Kriegsfall Frankreich doch wieder Kriegsſchauplatz werden würde. Im Weltkriege hätte Frankreich 1½1 Millionen Menſchen verloren. Im nächſten Kriege, in dem es auf drei Fronten werde kämpfen müſſen, würde es die doppelte Zahl verlieren. Eng⸗ land ſeinerſeits wüßte genau, daß im Kriegsfall ſein Empire in Stücke gehen und daß es zumindeſt ſeine Beſitzungen im Fernen Oſten ſofort verlieren würde. Seine Ueberlegenheit zur See würde es an die Vereinigten Staaten von Nordamerika und Japan verlieren. Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Car! Unno G Wie man ſteht, iſt Italien nicht immindeſten ein⸗ geſchüchtert, ſondern faßt die britiſche Maßnahme vielmehr als Notbehelf in einer diplomatiſch ver⸗ fahrenen Lage. Auch die Berliner Beſprechungen Markowitſchs haben nach römiſcher Auffaſſung noch einmal beſtätigt, daß Jugoflawien ſein Intereſſe bei den Achſenmächten beſſer aufgehoben findet als bei den Weſtmächten. Aus alledem hieſigem Urteil auch die Rückkehr des engliſchen und des franzöſiſchen Botſchafters nach Berlin, die„Gaz⸗ zetta des Popolv“ als„Canoſfagang“ bezeichnet Das Fazit aus dieſer Geſamtlage wird, mie man in Rom annimmt, der Führer in ſeiner Rede vom kommenden Freitag ziehen. Haupeſchelttieiter „uund berantwortlich für Politix: De. Aloie WIn bauet⸗ Skellbertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, tſenbare.— Han⸗ delstell: Dr. Frixß Bode.— Lokaler Teil und 1. S. Sericht: Dr. Fritz Hammes.— Sport: l. B. E. W. Fennel.— Südweſtdeutſche Umſchan i. B. Richard G chönfelder. Bilderdienſt: Eur⸗— 9—* Senne! 5 riftleitung in Berlin: De. G.§. Schafſe e. Berlia, Südweſtkorſo 60. Süs unberlangte Beilräge keine Gewäbr.— Nückſendung r bel Rückvorto. Heracsgeter, Hrucer und Verleger: Neue Mannheimer Beltinig 9 5 S R 1, 95 ewort i Anzeigen und geſchäftlich ittellungen Hates Fecde Sanabeint“ ur Beit Preisliſte Nr. 9 Sauae. B usgahe Abend und A Mittag erſcheinen glei zeitia in der Ausgabe Ausgate& Mietag äber 10 900 Aasgobe& Abend äber 9 800 Ausgabe B über 11 000 Gelamt⸗D⸗A. Monat März über 21 500 dir Anlelgen der ausgebildeten erklärt ſich nach kämtliche in Mannbeim. 692 ————⏑ 2—— Die Stadiseiie Mannheim, 27. April. Rundjunkmuſik Eine ſtändige Quelle von Rückſichtsloſigkeiten iſt dex muſikſpendende Lautſprecher. Der weltweiſe Humoriſt Wilhelm Buſch hat einmal geſagt:„Muſik wird ſtörend oft empfunden, weil ſie ſtets mit Ge⸗ räuſch verbunden.“ Sehr ärgerte es ihn, als er dieſe Zeilen ſchrieb, weil, wie damals üblich, eine höhere⸗ Tochter bei offenem Fenſter Klavier übte. Dabei wird ſie ſich nicht einmal ſtundenlang und nicht zu unmöglichen Zeiten auf ihre Art„muſikaliſch betä⸗ tigt“ haben. 5 Was würde Wilhelm Buſch heute ſagen, wenn er mit anhören müßte, wie„rückſichtsvolle“ Mitmen⸗ ſchen bei jeder Tages⸗ und Nachtzeit ihren Laut⸗ ſprecher ſchreien laſſen! Gewiß, man kann ſich an die Polizei wenden, wenn die Rückſichtsloſigkeit zu weit getrieben wird; denn zu beſtimmten Stunden darf ein Rundfunkapparat nur bei geſchloſſenen Fenſtern und nur mit Zimmerlautſtärke in Betrieb geſetzt werden. Wer möchte aber gern mit ſeinem Nachbarn in Streitigkeiten kommen! Viele Men⸗ ſchen ertragen daher lieber mit Verzweiflung den Lärm, um ſich keinen Unannehmlichkeiten auszu⸗ ſetzen. Wenn ſich alſo niemand über allzu laute Rund⸗ funkmuſik beſchwert, ſo iſt das noch lange kein Be⸗ weis dafür, daß ſich niemand dadurch geſtört fühlt. Der rückſichtsvolle Rundfunkhörer ſtellt' daher von ſich äns in allen Fällen ſeinen Apparat auf Zimmere“ lautſtärke ein und ſpielt möglichſt nur bei geſchloſſe⸗ nen Fenſtern. Jeder iſt einmal ruhebedürftig, und wer ſelbſt ſeine Ruhe haben will, ſoll nicht die Ruhe ſeiner Mitmenſchen ſtören. un Hohes Alter. Heute feiert der ehemalige Schneidermeiſter Gg. Schmiederer, Mannheim, Seckenheimer Straße 43, ſeinen 92. Geburtstag. Dem hochbetagten Jubilar unſere herzlichſten Glück⸗ wünſche! Sie gelten in gleicher Weiſe Frau Marie Hofmann Wwe,, geb. Breunig, Neckarau, Katha⸗ rinenſtraße 555, die heute bei beſter Geſundheit und in geiſtiger Friſche 90 Jahre alt wird. Seinen 80. Geburtstag feiert heute Joſeph Ortwein, Q5, 16, in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Unſere herzlichſten Glückwünſche! laut oder leiſe? Am 1. Mai Flaggen heraus! Aus Anlaß des nationalen Feiertages des deut⸗ ſchen Volkes ſordert der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda die Bevölkerung auf, ihre Wohnungen und Häuſer mit den Fahnen des Reiches zu beflaggen. — Franz Kirchers Beſtattung Trotz des Regenwetters hatte ſich geſtern nach⸗ mittag eine große Zahl Leidtragender eingefunden, die dem heimgegangenen Schriftleiter i. R. Franz Kircher das letzte Geleit gaben. Harmonium⸗ klänge leiteten in der Kapelle der Leichenhalle die Trauenfeier ein. Pfarrer Speck, der Geiſtliche der Markuskirche im Almengebiet, nahm einem ausdrücklichen Wunſch des Verſtorbenen entſprechend von einer Würdigung des beruflichen Lebensganges Abſtand, ſtimmte dafür aber ſeine Ausführungen auf die tiefe Religioſität ab, durch die der Verſtor⸗ bene in den Mannheimer evangeliſchen Kreiſen ſich großer Wertſchätzung erfreute. Die ſtarke Berbun⸗ denheit Kirchers mit der Markuskirchengemeinde kam dadurch zum Ausdruck, daß er die Altarbibel ſtiftete. Harmoniumklänge geleiteten den Trauerzug hinaus zur letzten Ruheſtätte, an der Kamerad Libbach im Namen der Militärkameradſchaft, der der Verſtorbene jahrzehntelang angehörte, einen Kranz niederlegte. Zum letzten Male neigte ſich die Kyffhäuſerfahne über dem offenen Grabe. Vereins⸗ führer Peter Kühnle betonte, daß ſich Kircher durch ſeine langjährige Tätigkeit als Schriftleiter des„Rheinſchiffs“ um die Schiffahrt große Verdienſte erworben habe. Bereits im Jahre 1908 ſet er dem Mannheimer Schifferverein beigetreten, dem er bis zu ſeinem Tode unentwegt die Treue gehalten habe. Es ſei deshalb nicht mehr als recht und billig ge⸗ weſen, daß ihm bei der vorjährigen Feier des vier⸗ zigiährigen Beſtehens die ſilberne Ehrennadel ver⸗ liehen wurde. Perſönlich habe er einen lieben Freund und wertvollen Berater verloxen, Als ſich die Fahne des Schiffervereins zum letzten Gruß ge⸗ ſenkt hatte, traten die Leidtragenden in die, offene Gruft, um mit den ſymboliſchen drei Schaufeln Erde von einem Manne Abſchied zu nehmen, der in der treueſten beruflichen Pflichterfüllung und in der liebevollſten Fürſorge für Gattin und Tochter ſeine Lebensaufgabe erblickt hatte. Sch. i Zwei goldene Hochzeiten. Der ehem. Zimmer⸗ polier Ehr. Mattheis, Käfertal, Ruppertsberger Straße 26, feiert heute mit ſeiner Frau Anna geb. Schmitt das Feſt der goldenen Hochzeit. Das gleiche Feſt feiern Jakob Kaiſer, Meerlachſtraße 11 und Frau Katharina geb. Hägele. Den beiden Jubelpaa⸗ ren unſere herslichſten Glückwünſche! 5 Bei dem Appell der Politiſchen Leiter am ner⸗ gangenen Sonntag im Herzogenriedpark wax nicht, wie es in der Darſtellung unſeres Berichterſtatters heißt, der ſtellvertretende Gauleiter Röhn anweſend, ſondern Gauausbilder Peter, der den Appell ab⸗ nahm und die notwendigen Anweiſungen für die Beſichtigung durch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley am 6. Mai gab 10 un Die Schulen hören die Rede des Führers. Da der Führer am 28. April von 12 Uhr bis 13.30 Uhr im Reichstag zum deutſchen Volke und zur Welt ſpricht, hat Reichserziehungsminiſter Ruſt angeord⸗ net, daß der Unterricht an dieſem Tage von 12 Uhr ab ausfällt und dafür ſämtliche Lehrer und älteren Sthüler zum gemeinſchaftlichen Empfang der Führerrede zu verſammeln ſind. In den Volksſchu⸗ len nehmen die Schüler und Schülerinnen des ſie⸗ benten und achten Schuljahres, in den mittleren und höheren Schulen die Schüler und Schülerinnen von der dritten Klaſſe einſchließlich ab am Gemeinſchaftsempfang teil. 5 i An alle Gewerbeſchüler! Um den Schülern der Carl⸗Benz⸗Gewerbeſchule, Werner⸗Siemens⸗Ge⸗ werbeſchule und Nebenius⸗Gewerbeſchule das Mit⸗ anhören der Führerrede in ihren Betrieben zu er⸗ möglichen, ſchließt am Freitag, dem 28. April, der, Vormittagsunterricht um halb 11 Uhr. Der Nach⸗ mittagsunterricht beginnt um 14.30 Uhr. Geegerchrung im Schaufenſterwellbewerb Sehr guter Leiſtungsdurchſchnitt— Sahlreiche Ehrenurkunden Wenn Mannheim von Fremden gelobt wird, ſo nicht ſelten auch wegen ſeiner guten Schaufenſter⸗ dekorationen. Und wirklich muß man zugeben, daß man ſchon in bedeutend größere Städte kommen muß, bis man derartige Aüslagen findet, wie ſie bei uns nicht nur die ganz großen Geſchäfte haben, ſondern auch ſchon kleinere. Hier gilt es alſo wieder einmal, Mannheims Ruf zu wahren. Uns will ſcheinen, daß in dieſer Beziehung nichts verſäumt wird. Man ſprich ſo gerne von dem Schaufenſter als der Viſitenkarte eines Geſchäftes und das iſt es ja auch ſchließlich. Wer in den letzten Tagen durch die Straßen ging und in Schaufenſtern dem großen Schild„Der Deut⸗ ſche Handel dankt durch Leiſtung“ begegnete, der war erſtaunt, mit welcher Sorgfalt dieſe Schaufenſter ge⸗ ſchmückt worden waren, bis er das kleine Schild ſah, auf dem ſtand, daß man ſich mit dieſem Schau⸗ fenſter an dem Wettbewer b der Fachgruppe der DAß„Der Deutſche Handel“ beteiligt. Dieſer Wett⸗ bewerb iſt nun beendet. Geſtern war bereits die Siegerehrung. Im großen überfüllten. Saal des neu erſtellten Mannheimer Berufserziehungswerkes in O4 wurde ſie von Kreisfachgruppenwalter Groß vollzogen, nachdem Pg. Solmſen die zahlreichen Teilnehmer am Wettbewerb, die ſich nun natürlich auch zur Siegerehrung eingefunden hatten, im Namen der ſiebenköpfigen Prüfungskommiſſion be⸗ grüßt hatte. Kreisfachgruppenwalter Groß grüßte die An⸗ weſenden zunächſt im Namen des verhinderten Kreisobmannes Pg Schnerr. In knappen Zügen gab er dann einen Ueberblick der Arbeit der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront ſeit 1933, ſeit der Auftragsertei⸗ lung zur Betreuung aller Schaffenden. Sehr bald habe dieſe Arbeit ſchon den Rahmen der nur ſozial⸗ politiſchen Betreuung geſprengt und habe ſich der Berufsertüchtigung, Berufserziehung und Leiſtungs⸗ ſteigerung zugewandt. Ein Beiſpiel dafür ſei der Leiſtungskampf der Betriebe, der in dieſem Jahre in Mannheim beſonders 8 8 gut ausgefallen ſei. Pg. Groß kündigte an, daß am 1. Mai verhältnismäßig viele Betriebe aus⸗ gezeichnett würden und teilweiſe ſogar das Gau⸗ diplom erhielten. Auch der Reichsberufswettkampf liege ganz auf der Linie dieſer Beſtrebungen. Im Rahmen dieſer großen Leiſtungskontrolle aller Schaffenden würde auch der Schaufenſterwett⸗ bewerb durchgeführt. Schon die Teilnehmerzahl von 255 in dieſem Jahre zeige, welche Fortſchritte die Erziehungsarbeit der DA auch auf dieſem Ge⸗ biet mache, ſei aber auch Beweis dafür, daß man ſie und ihren Wert anerkenne. Ueber dieſe erfreulich große Teilnehmerzahl hinaus habe aber der diesjährige Schauſenſterwett⸗ bewerb auch einen ſehr guten Leiſt ungs⸗ durchſchnitt gezeigt. Man ſei deswegen auch gerne an höherer Stelle vorſtellig geworden, um über die vorgeſchriebenen 15 v. H. der Teilnehmer mindeſtens 20 v. H. mit einer Ehrenurkunde auszeichnen zu können. Dies ſei denn auch ge⸗ währt worden. Trotzdem ſeien 20 v. H. noch nicht 100 v.., es könne eben nun einmal nicht jeder Sie⸗ ger ſein und ſo müßten diejenigen, die in dieſem Jahre nöch leer ausgegangen ſeien, ſich im nächſten um ſo mehr anſtrengen, damit auch ihnen der Sie⸗ geslorbeer winke. Bei namentlichem Aufruf wurde nach der bei⸗ fällig aufgenommenen Rede von Kreisfachgruppen⸗ walter Groß die Verteilung der Siegerurkunden vorgenommen. Ein erfreulicher Anblick war hier⸗ bei, daß nicht nur unſere Ingend vertreten war und ſich über die Ehrung ſichtlich freute, ſon⸗ dern auch älteme Jahrgänge. Ein 40jähriger, aus Sandhofen ſtammt er, war der älteſte Sieger. Er hatte ſich über einen ſehr guten Durchſchnitt durchzuſetzen verſtanden, ein Zeichen dafür, daß auch ſchon in die älteren Jahrgänge das Erziehungswerk ſehr förderlich eingegriffen hat. Nach einer knappen halben Stunde war die Siegerehrung, die mik dem Anruf des Führers ſchloß, beendet. L. — 8 N S 4 7 — 8 8 —* ——— — — N 11 ,* — Koclaueiigei Mecus Nballe Funſiens: Die obigen Blütier zci- ſſe. mode gen die naturliche Grõſe derxeri- vollsten Provenienꝛen Maꝛedoni- ens. Man erstehit daraus, daſß lange Tabahſüden keine gulen Kennꝛeicken Sein können, ebenso- wenig ꝛe eine längs gerichtel⸗ Fullung. Hoclnvertige Tabab- faden Sind aemlichi kurs, aber Kehr Kchimiegsam und in der Füllung elaskischi gelrüil. N. 6 7 7766 6 —— 73 bunden und ſo ſchmerzlich der Tod dieſer 4. Seite Nummer 190 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Am Mittwochnachmittag ſchlug die Abſchiedsſtunde, in der es galt, den in Ausübung ihres Dieuſtes bei dem Omnibusunfall in Mannheim⸗Rheinau tödlich verunglückten Politiſchen Leitern Hermann Hoff⸗ maun und Karl Rehm die letzten Ehren zu er⸗ weiſen. Keinen würdigeren Raum hätte man für die Aufbahrung und die Trauerfeier der Partei fin⸗ den können als den Ritterſaal des Mannheimer Schloſſes, der ſchon von 11 Uhr ab das Ziel vieler Volksgenoſſen war. Stumm und ergriſſen ſtand man vor den Särgen und grüßte die Toten mit er⸗ hobener Hand.* Als dann ſpäter die Trauergäſte zur Gedenk⸗ feier der Partei erſchienen, ſtanden auch dieſe Kanz unter dem Eindruck des Ernſtes der Stunde. Die auf dieſe Feier abgeſtimmte Ausgeſtaltung des Ritterſaales trug viel zur Vertiefung der ſeierlichen Stimmung bei. Ringsum waren die Wände mit ſchwarzem Trauerflor verſpannt, zwiſchen dem nur der dunkelgetönte Marmor hervortrat. Auch die gro⸗ zen Kronleuchter hatte man mit einem ſchwarzen Flor verhangen, während die Beleuchtungskörper an den Wänden brennende Kerzen trugen. An der Schloßgartenfront des verdunkelten Saales ſtanden die beiden Särge, flankiert von zwei lodernden Opferſchalen. Rechts und links von den Särgen, an denen je ſechs Politiſche Leiter die. Ehrenwache hiel⸗ ten, reihten ſich die mit Trauerflor verſehenen Orts⸗ gruppenfahnen an— mit der Fahne der Kreisleitung in der Mitte. Unter den Trauergäſten waren alle führenden Männer der Partei, der Wehrmacht, des Staates und der Stadt, die genau ſo wie das geſamte Politiſche⸗ Leiter⸗Korps von Hockenheim und Reilingen durch ihre Anweſenheit den Angehörigen der Toten bekun⸗ deten, welche Achtung und Ehre die Männer verdien⸗ ten, die als politiſche Soldaten des Führers für Deutſchland kämpſen und fallen. Weihevoll klangen die Töne des vom National⸗ theaterorcheſter geſpielten 2. Satzes aus Beethovens „Eroica“ durch den halbdunklen Raum. Das ſich an⸗ ſchließende Baßſolo mit der„Mahnung“ war wie eine Offenbarung:„Nun ſchweige ein feder von ſeinem Leid... alles darf untergehn... nur Deutſch⸗ Iand muß beſtehn!“ Der ſtellv. Gauleiter ſpricht: Mit bewegten Worten ſprach dann der ſtellver⸗ tretende Gauleiter Röhn darüber, wie Hermann Hoſſman und Karl Rehm in Ausübung ihres Dien⸗ ſtes durch ein hartes Geſchick aus dem Leben geriſſen wurden, dem beide als Nationalſozialiſten dienten und dabei tiefe Erfüllung fanden. Mit den Angehö⸗ rigen im Leid vereint, mag es ihnen ein Troſt ſein, daß die ganze Partei an dem großen Schmerz teil⸗ Der ſtellvertretende Gauleiter ſagte öann, daß er vom Stellvertreter des Führers, vom Reichs⸗ 5 organiſationsleiter und vom Gauleiter beauftragt worden ſei, den Hinterbliebenen das Beileid zu⸗ übermitteln. Er fuhr dann fort: 4 GuatH ERZEUGNs der SidotWegkk. K orx „Der Dienſt eines Politiſchen Leiters iſt ein mannigfacher und verantwortungsvoller. Die Par⸗ tei hat die Aufgabe übernommen, der politiſche Willensträger unſeres Volkes zu ſein. 3 5 Beim, Dieyſt an dieſer Aufgabe mußten unſere heiden toten Kameraden ihr Leben laſſen. 90 handle beſtimmt im Sinne unſerer beiden Dahtugeſchiedenen, wenn ich in dieſer Stunde der Kameraden gedenke, die mit ſchweren Verletzungen Harniederliegen und denen wir baldige Geneſung wünſchen. 5 Wiir alle, die wir das Glück haben, an dem großen Werk unſeres Führers mitarbeiten zu dür⸗ ſen, müſſen wiſſen daß die letzte Größe eineg natio⸗ nalſozialiſtiſchen Kämpfers ſich in der Hingabe bis Ium Tod erfüllt, im Kampf für den Aufbau und für die Befreiung unſeres Volkes. Wir alle ſind durch ein gemeinſameg Schickſal ver⸗ beiden Kameraden für uns alle iſt, ſo tröſtlich iſt aber auch das Bewußtſein, daß ihr Opfer der Gemeinſchaft unſeres Volkes zugute kommt. Wir glauben an die Ewigkeit des Lebens, das wach dem Willen des Schöpſers fortbeſteht in Kind und Kindeskindern und in der ewigen Geſchlechter⸗ keihe immer wieder ſeine Auferſtehung findet. Unſer Tun und Laſſen wird immer dann geſegnet ſein, wenn es Dienſt am ewigen Leben unſeres Vol⸗ kes iſt. Dieſer Lebensaufgabe haben ſich unſere toten Kameraden gewidmet und damit ihrem Leben ſchön⸗ ſten Sinn und Inhalt gegeben. Kein Menſch auf dieſer Erde weiß, was nach dem Tode iſt. Fortleben werden die Toten immer nur auf dieſer Erde— in unſerem Herzen. Eines aber wiſſen wir— und das iſt uns tröſtliche Gewißheit daß allein das Leben und Wirten eines Menſchen ihm den Platz in der Ewigkeit ſichern kann. Daß dies durch unſere toten Parteigenoſſen geſchehen iſt, wiſſen wir. Sie haben neben ihrer beruflichen Tätigkeit ſich ſeit Jahren in ſtiller, einſatzbereiter Arbeit einge⸗ ſetzt im Dienſt für Volk und Reich. Sie haben dabei mitgeholfen an dem gewaltigen Aufbau und Auf⸗ Hruch unſerer Zeit. Solange in unſerem Volke dieſer Gemeinſchaftswille,— der bei den beiden toten Ka⸗ meraden ſchönſten Ausöruck fand, vorhanden it, wird unſer Volk ewig leben. Für die Ewigkeit die⸗ ſes Lebens haben dieſe beiden gekämpft. Damit werden ſie weiterleben in unſeren Reihen. Wir haben die Veryflichtung, den Lebenskampf unſeres Volkes weiterzuführen. In unſeren Reihen aber marſchieren alle jene mit, die für ihr Volk ihr Leben ließen. Sie ſollen uns Vorbild ſein. „Die Verbundenheit der Partei Adolf Hitlers mit Ihnen, meine lieben Angehörigen, möge Ihren Schmerz lindern und Ihnen Troſt geben, Ihr Los als deutſche Menſchen tapfer zu tragen. Wir ehren die toten Kameraden.“ Als dieſe Worte geſprochen waren, wurden in ſtiller Ergriffenheit viele große Kränze an den bei⸗ den Särgen niedergelegt, die bekundeten, wie nicht nur die Partei und ſämtliche Gliederungen, ſondern, auch zahlreiche andere Stellen an dem ſchwe⸗ ren Schmerz teilnehmen, der den Familien der beiden Politiſchen Leiter zugefügt worden iſt. Das Lied Horſt Weſſels ertönte zunächſt ganz leiſe aus dem Nebenraum herüber, um dann ſieghaft anzu⸗ Beiſpiel, Anſporn und Auch ihr marſchiert im Geijt in unſeren Reihen mit Ergreifende Trauerfeier für die beiden verunglückten Volitiſchen Leiter— Stellv. Gauleiter Hermann Röhn une Kreisleiter Schneider ſprachen die Abſchiedsworte ſchwellen und dieſem Augenblick die rechte Weihe zu geben. Der Nachruf des Kreisleiters Dann trat Kreisleiter Schneider neben die Särge und ſprach zu den toten Kameraden:„Im Namen aller Politiſchen Leiter des Kreiſes Mann⸗ beim nehme ich von dem Abſchied, was an euch ſterb⸗ lich war. Der Trauerflor an den Fahnen zeugt von dem tiefen Schmerz über den Verluſt, der uns alle betroffen hat. Wir aber verſprechen euch, daß der Geiſt der Arbeit, der ihr gedient habt, weiterleben wird in alle Zukunft. Wir ſind eine verſchworene Gemeinſchaft— jeder an ſeinem Platz, und wenn einer fällt, wird immer ein anderer bereit ſein, den Fahnenſchaft zu ergreifen und weiterzukämpfen— zu jedem Opfer bereit, bis zum letzten Atemzug, Wir grüßen euch zum letztenmal und verſprechen euch, uns einzuſetzen für die Zukunft unſeres Rei⸗ ches, für den Führer und ſeine nationalſozialiſtiſche Idee. Auch ihr marſchiert im Geiſt in unſeren Reihen mit!l“ Machtvoll ſetzte wieder das Occheſter ein:„Die Fahne hoch“ und nun grüßte die Trauerverſamm⸗ Iung zum letztenmal die beiden Toten, deren Särge mit der Hakenkreuzflagge bedeckt waren. Beethovens Corioban⸗Ouvertüre erklang, wurden die Kränze von den Särgen wieder aufgenommen und an dem Spalier der Politiſchen Leiter vorbei trug man die Särge in den Schloßhof, wo alles für die Ueberführung vorbereitet war. Noch einmal klang das Lied Horſt Weſſels auf, als man die Särge an den hohen Pylonen mit den flammenden Schalen und an den ſechs auf Halbmaſt geſetzten Fahnen vorbei zu den Leichenwagen trug, die dann die ſterbliche Hülle Hermann Hoffmanns nach Hockenheim überführten, während der Sarg mit Karl Rehm zum Mannheimer Krematorium gebracht wurde, um dort dem Flammengrab übergeben zu werden. Die Männer des NSKK gaben den Ueber⸗ führungswagen das Ehrengeleite. Und als dann die Fahrzeuge aus dem Schloßhof fuhren, läutete zu Ehren der Toten die Rheinlandbefreiungsglocke des Rathauſes. ————————————..„—— Vaterſorgen koſten Strafmandat Radfahrweg Ballhaus-Friebrichspark? Oſtern hat Vater ſeine Aelteſte auf der Oberſchule untergebracht, im D⸗7⸗Quadrat. In der Aufnahme⸗ prüfung zählte ſie zu denen, die vom„Mündlichen“ befreit wurden. Soweit wären Vaterſorgen ausge⸗ ſchaltet. Bliebe nur der etwas weite Schulweg. Aber die Zehnjährige iſt eine gelenkige Radlerin. Vom Lindenhof zum genannten Schul⸗Quadrat laufen Berbindungen durch Straßen, die von Straßenbah⸗ nen und Kraftwagen arg beanſprucht ſind. Verant⸗ wortungsbewußte Eltern werden eine Zehnjährige nicht ohne Not ſolchen Gefahren ausſetzen. Alſo er⸗ forſcht der beſorgte Familienvater auch noch die möglichſt gefahrloſen Fahrwege. Am ſicherſten erſcheint die Anfahrt durch den Schloßgarten bis zum Ballhaus und Schloßgarten⸗ damm, mit anſchließendem Radführen zwiſchen Friedrichspark und Sternwarte hindurch. Der Vater macht ſich alſo auf die Socken(oder, genauer aus⸗ gedrückt, auf die Felgen) und fährt die Strecke ab. Von der Eliſabethſchule bis zum Eisſtadion geht alles programmgemäß. Papi ſchiebt als ordnungs⸗ liebender Zeitgenoſſe ſein Stahlrößlein durch den Engpaß zum Schloßgartendamm. Dann ſitzt er auf und gewinnt über eine der beiden Anfahrten von der Fahrbahn den breiten Weg, der hinter dem Amts⸗ gerichts⸗Gefängnis am Ballhausgarten entlang⸗ führt. An den Einfahrten iſt hier kein e Verbots⸗ tafel wie überall ſonſt.(Schräg gegenüber iſt z. B. eine Verbotstafel für Autozufahrt zum Eisſtadion!) Dennoch macht dem fürſorglichen Papi gleich orauf der Parkwächter den Prozeß. Er protokolliert den Vorfall und wird ihn der Polizei melden. Wohl gibt er zu, daß Verbotsſchilder fehlen, daß Abflachun⸗ gen am Bürgerſteig die Zufahrten bedeuten, und daß der Hauptweg vielfach ſo breit iſt wie die ſeitlichen Promenadenwege. Der Parkwüchter verlangt aber, daß der Radfahrer am Kiesbelag den Hauptweg trotzdem als für Radfahrer verboten erkennen müſſe. Die Anfahrten ſeien nur für Wagen der Stadtwer⸗ waltung da! So viel Wiſſen um Unausgeſprochenes iſt doch wohl zu viel verlangt vom Radfahrer. Man darf geſpannt ſein auf die weitere Abwicklung der Haupt⸗ und Staatsaktion. Erwünſcht erſcheint jeden⸗ falls die Beſeitigung der Raofahrerfalle durch Fahr⸗ verbotstafel oder— wenn möglich— Freigabe eines ſchmalen Fahrſtreifens als Radfahrweg.„Schafft Radfahrwege!“ ſo lautet doch die Parole im Kampf gegen den Verkehrsunfall! dr k. U, * Marktverlegung. Wegen des Nativnalfeiertags (1. Mai) wird der Neumarkt auf Dienstag, 2. Mai, verlegt. Großmarkt, Kleiner Markt und Lindenhof⸗ markt fallen aus. Iſt Krankheit Geſchick, Sufall oder Schuld? Dieſe Frage verneinte der Redner des von der Ortsgruppe Mannheim des Heilpraktikerbundes aufgezogenen Vortragsabends Heinz Körbe r⸗Frank⸗ furt a.., ein rüſtiger Sechziger, der alg markanter Sprecher im großen Caſinoſaal aus dem reichen Born ſeiner über 30jährigen Heilpraktiker⸗Praxis ſchöpfte. Krankheit iſt geſtörter Stoffwechſel, hervorgerufen durch Mangel oder Uebermaß an Ernährung oder Bewegung, Schädigung des Nervenſyſtems, geſchlecht⸗ liche Ausſchweifungen und nicht zuletzt durch erb⸗ liche Belaſtung. Der Krankheit kann begegnet wer⸗ den durch naturgemäße Heilweiſe, alſo Licht, Luft, Waſſer, Erde, Kräuter, aber auch durch Heilmagnetismus, ſeeliſche Beeinflußung, Maſſage, Gymnaſtik, thermiſche Reize und homöopathiſche Be⸗ handlung. Durch dieſe Heilmittel werden in dem kranken Organismus Kräfte entfacht, die den Ablauf des Heilgeſchehens nicht nur einfluſſen, ſondern die entſcheidende Heilung her⸗ beiführen, denn die Natur iſt der einzige und wahre Arzt. Durch naturwidrige Lebensweiſe ſammeln ſich im Körper Gifte an, die ſich zuerſt in Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Kopfſchwerzen, Schläfrig⸗ keit und ſchließlich durch Schmerzen bemerkbar machen. Das alles ſind nur Notſignale des kranken Körpers, der Heilung fordert. Es iſt falſch, Krankheitserſcheinungen, wie Erbrechen, Durchfall, Eiterungen, Fieber, nur an ſich zu bekämpfen, weil dadurch die Krankbeitsſtoffe auf andere Organe übergreifen. Ein ebenſo großer Irrtum iſt es, die Heilung lediglich dem Behandler zu überlaſſen. Falſche Ernährung und naturwidrige Lebensweiſe können degenerierend wirken, aber durch naturgemäße Ernährung(vegetariſch) und Lebensführung kann wieder eine Regeneration herbeigeſührt werden. Scharf wandte ſich der Reöͤner am Schluß ſeiner zwei⸗ ſtündigen, beiſällig aufgenommenen Ausführungen gegen den Mißbrauch von Alkohol und Ni⸗ kotin und sitierte ausführlich die Stellungnahme unſeres Führers ſowie Aeußerungen von Dr. Ley und Baldur von Schirach über dieſe Feinde unſerer Volksgeſundheit. Die Erlaubnis zum Fiſchfang Fiſchereiſchein für das ganze Reichsgebiet Geordnete Bewirtſchaftung aller Fiſchgewäſſer Im Reichsgeſetzblatt iſt ein Geſetz über den Fiſchereiſchein und eine erſte Durchführungsverord⸗ nung hierzu veröffentlicht worden. Die neuen Vor⸗ ſchriften ſollen den Staatsbehörden die Möglichkeit geben, alle Perſonen vom Fiſchfang auszuſchließen, von denen eine Gefährdung der Fiſcherei— etwa auf Grund ihrer Vorſtrafen— zu erwarten iſt. Auf Grund des Geſetzes ſoll ferner die Ausgabe von Fiſchereiſcheinen in Zukunft ſo geregelt werden, wie es für eine geordnete Bewirtſchaftung der Fiſchge⸗ wäſſer zweckmäßig iſt. Während günſtig be⸗ den Frauen einmal genußreiche Stunden bot. Zum 1. Mai Großdeutſchlands gibt die Deutſche Reichspoſt dieſe Sondermarde an 6 Rpf.(mit 19 Rpf. Kulturfondszuſchlag) in ſchwar⸗ brauner Farbe heraus. Das Markenbild zeigt den Führer bei ſeiner hiſtoriſchen Reichstagsrede am 30. Januar 1939 nach einer Aufnahme von Prof. Heinrich Hofſmann. Die Abgabe bei den Poſt⸗ ämtern uſw. beginnt am 29. April, dem Tage einer neuen entſcheidenden Reichstagsrede des Führers. EFPFPCCC „Der Fiſchereiſchein gilt grundſätzlich im gan zen Reichsgebiet und iſt für jede Art des Fiſchfanges notwendig. Er iſt von allen Be⸗ rufs⸗ und Sportfiſchern zu löſen, Ausnahmen ſind nur für die große Hochſee⸗ und Heringsfiſcherei, für den Fiſchfang in Gewäſſern unter 1000 Quadrat⸗ meter ſowie für Gehilſen vorgeſehen, die zuſammen mit einem Inhaber eines Fiſchereiſcheines fiſchen. Die Durchführungsverordnung ſieht die Erteilung von Jahresfiſchereiſcheinen— zu 3 Mek. — und von Monatsfiſchereiſcheinen— zit 1 Mark— vor, die von der Kreispolizeibehörde, für die Küſtenfiſcherei durch die Fiſchereibehörde ausge⸗ geben werden. Unzuläſſig iſt z. B. die Erteilung an Kinder unter zwölf Jahren. Die Möglichkeit zur Verſagung be⸗ ſteht z. B. bei Vorbeſtraften oder Perſonen, die ſich fiſchereipolizeilicher Uebertretungen ſchuldig gemacht haben, ferner dann, wenn nicht glaubhaft gemacht wird, daß der Antragſteller— etwa durch Eigentum, Pachtung oder als Inhaber eines Erlaubnisſcheines — materiell zur Ausübung des Fiſchfangs auf einem beſtimmten Gewäſſer befugt iſt. Auch im fiſchereilichen Intereſſe kann der Schein verſagt werden, wenn die Fiſchereibehörde oder der Kreisbauernführer es beantragt. Es iſt davon ab⸗ geſehen worden, die Mitgliedſchaft zu einem Ver⸗ band von Berufs⸗ oder Sportfiſchern als Boraus⸗ ſetzung für den Fiſchereiſchein einzuführen. Der Der Fiſchereiſchein kann auch unter Bedingungen, Auflagen und mit Beſchränkungen, etwa auf be⸗ ſtimmte Gewäſſer, exteilt werden. Als Uebergangs⸗ regelung iſt beſtimmt, daß Fiſchereiſcheine, die auf Grund der bisher geltenden Vorſchriften bis zum 30. April erteilt wurden, dem neuen Reichsfiſcherei⸗ ſchein gleichſtehen. die Naturseiſe, unentbehrlich beim Frühjahrsputz Damen⸗Kränzchen in der Liederhalle Ein ſehr unterhaltſamer bunter Nachmittag Die Mannheimer„Liederhalle“ lohnt die Treue ihrer Sängerfrauen damit, daß ihnen einmal im Jahr ein Damen⸗Kränzchen zug eſprochen iſt. Vereinsführer Georg Schäfer hat dieſe mit all⸗ gemein aufgenommener Begeiſterung eingeführte Frauenveranſtaltung ſo vortrefflich organiſiert, daß jedesmal der große Saal der Bäckerinnung bis auf den letzten Platz beſetzt iſt. So auch in dieſem Jahr. 83 Sängerfrauen wiſſen dafür dem Verein innigen ank. Fran Berberig leitete die Veranſtaltung mit dem ihr eigenen Humor. Sie hieß all die Frauen der„Liederhalle“ herzlich willkommen und fand an⸗ erkennende Worte für die Vereinsführung, die auch Jede neue Darbietung wurde mit dankbarem Beifall quittiert, ein Zeichen, daß alle Gäſte vollauf zufrie⸗ den waren und an dieſem ſchönen harmoniſch ver⸗ laufenen Nachmittag freudige Erlebniſſe haben durf⸗ ten. Die Darbietungsfolge wurde mit reizenden Tänzen der kleinen Hildegard Häffner eingeleitet. Irmgard Baumann und Annelieſe Fleiſch bereicher⸗ ten die Hörfolge mit einem Klavier⸗Duo. Ein beſonderer Genuß war das Auftreten der beiden Geſangsſoliſten Willi Licht und Ernſt Heil. Beide Liederhaller. Albert Schad erhöhte die Stimmung mit ſeinen launigen Geſangsdarbie⸗ tungen. Weitere Mitwirkende waren Fr. Berberig, Fr. We⸗ ber, Fr. Gärtner, Frl. Appel und die Geſchwiſter Englert. Ein luſtiger Schwank beendete das Pro⸗ gramm. Die Kapelle Meier füllte die Pauſen mit flotter Muſik aus. Als dann die Sänger kamen, wurde ihnen ein Sträußlein„Stiefmütterchen“ als Dank überreicht. Mit ihnen zuſammen verbrachten die Frauen den Reſt des Abends. —8— ʒeigt die tausmmu gem ihre iorn-una Ich mõchte qnumen dabei helſen q eacnten Sie meine Aas Backen und die ereiuung leckærer Sdispeisen Neelil à feine gebacke zugleich herstellen Besuchi ſeommiſernatucn bei Inrem ſebensmi * Sonst germ kos tenlos von ie man aus einem qẽig von L bis iſeg Eatm, zeigt Jnnen das bumte ilderblati rOenn Donnerstag, 27. April 1900 ſpielen zur Deniſchen Fußball⸗Meiſterſchaſt Donnerstag, 27. April 1989 ————————— ——— aeue Nannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 190 Deutſche Fußball-Meiſterſchaſt 1939: tuttgarter Kicker am Conntag in Mannheim Wieder ſieht ein Ereignis erſten Ranges bevor Gruppen⸗End⸗ einige über⸗ raſchende Ergebniſſe und Spielausgänge, ſo daß die Spau⸗ nung von Spieltag ön Spieltag zugenommen hat. Nach drei Spieltagen ſind in den einzelnen Gruppen noch ver⸗ ſchiedene Möglichkeiten offen, wenn auch die eine oder andere Mannſchaft bereits eine klare Favoritenſtellung ein⸗ nimmt, wie etwa der Hamburger SB nnd Fortuna Düſſel⸗ dorf. Aber auch dieſe Mannſchaften verfügen keineswegs über einen ſo ſicheren Vorſprung, als daß ſie nicht noch eingeholt werden könnten. In der Gruppe 1 hat SV am kommenden Sonntag allerdings Gelegenheit, ſeinen Vorſprung weiter auszudehnen. Nachdem Hindenburg Allenſtein in Königsberg glatt beſiegt wurde, dürfte der HSV zu Hauſe erſt recht gewinnen. Bſe Osnabrück und Blauweiß Berlin treten ſich in Bremen gegenüber. Der Sieger dieſer Begegnung wird der nächſte Verſolger der Nordmärker ſein. Osnabrück gewann überraſchend in Berlin und hat auch diesmal wieder die erſte Anwartſchaft auf einen Sieg. In der Halbgruppe 2 a fällt am Sonn⸗ dag bereits die Entſcheidung zu Gunſten des Niederrhein⸗ meiſters Fortuna Düſſeldorf, der den Mittelrheinmeiſter Sülz 07 zum Rückſpiel erwartet. Trotz des beſſeren Ab⸗ ſchneidens der Kölner gegen Viktoria Stolp iſt mit einem Siege der Gäſte wohl kaum zu rechnen. Mit allergrößter Spannung ſieht man den Svielen in der Gruvype 3 ent⸗ gegen, wo der ſtark favoriſierte Oſtmarkmeiſter Admira Wien einſtweilen unter„ferner liefen“ gezählt wird. Aber das Blatt kann ſich an einem Spieltage wenden. Jeden Sonntag gab es bisher bei den am Monnheimer Stodinn frifft Bedens Weitter Vſn Mannheim im Rückſpiel auf den Schwaben⸗ meiſter Stuttgarter Kickers, der zuſammen mit den Mannheimern augenblicklich die Tabellenſpitze hält. Die Mannheimer verloren überraſchend das Vorſpiel in Stuttgart, warteten dafür aber am letzten Sonntag gegen Admira mit Glanzleiſtungen auf und haben nun die erſten Ausſichten auf den Gruppenſieg, wenn am kommenden Sonntag Stuttgart geſchlagen wird. Spielt der VfR in der gleichen Form wie gegen Wien, dann haben die Kickers in Mannheim keine Ausſichten auf eine Wieder⸗ holung des Stuttgarter Sieges. Admira Wien hat zu Hauſe Gelegenbeit. Kurch einen Siea über Deſon in do⸗ für zu ſorgen, den Anſchluß zu behalten. In der Gruvve 4 treffen die bisher ungeſchlagenen Monnſchaften von Vor⸗ wärts Raſenſport Gleiwitz und FcF Schalke 04 in Breslau aufeinander, während die bisher ſiegloſen Einheiten Wor⸗ matia Worms und SC 0g Kaſſel in Worms ſpielen Ein kuapver Sieg der Wormſer darf erwartet werden, dagegen hat Schalke ein ſchweres Spiel vor ſich. Gruppe 1 Hamburg: Homb. S— Hindenbura Alleuſtein(421) Bremen: Vix Osnabrück— Blauweiß Berlin(3·1) Nein leiſtungsmäßig geſehen, allen Mitbewerbern gegenüber ein kleines Plus. Das Rückſpiel gegen Hindenburg Allenſtein birgt ſür den HSV kaum die Gefahr einer Ni'derloge in ſich, allerdings Harf dieſer Gegner trotzdem nicht zu leicht genommen werden. Ni Osnabrück hat mit Billen im Sturm ein gonz onderes Foymot, das mußten am Sonntaa die Berliner im Olym⸗ piaſtadion feſtſtellen, hatte ſich Blanweiß doch ſchon auf einen Zweikamof mit dem HSW gefaſtt gemocht. Doraus wird nun nichts mehr, ſelbſt wenn die Reichshauytſtädter in Bremen gewinnen ſollten, was allerdings nicht ſehr wahrſcheinlich iſt. Gruppe 2 Düſſeldorf: Fort DüſſeldorfSpVga Köln⸗Sülz 97(321) Fortung Düſſeldorf braucht am Sonntag gegen Sülz 07 nur zu gewinnen, um bereits den Sieg in der Habb⸗ Kruppe 2a ſicher zu haben. Nach ihrem hohen Sieg über Viktorio Stoly ſcheinen die Kölner doch noch die Abſicht zu baben, dem Niederrheinmeiſter den Erſolg ſa ſchwer wie nur eben möglich zu machen. Doch iſt eine Niederlage der Mannen um Janes ſehr unwahrſcheinlich, es wäre eine Bombenüberraſchung. Gruppe 2 Schweinfurt: 1. Fe Schweinfurt 05—FK Warnsdorf(41) In Hieſer zweiten Halbgrumpe machen der Dresdner SC der Nordmarkmeiſter Hamburger hat der Hamburger SB. und der 1. FC Schweinfurt das Rennen unter ſich aus, der Sudetenmeiſter iſt noch nicht ſtark genug, um erfolgver⸗ ſprechend eingreifen zu können, ſeiner Mannſchaft fehlt noch das nötige Stehvermögen. Der Heißſporn Pechan zog ſich überdies einen neuen Platzverweis zu, ſo daß der Angriff wieder umgebaut werden muß. Zuhauſe ſollte der Bayern⸗ meiſter ganz ghatt gewinnen. Gruppe 3 Mannheim: BfR Mannheim— Stuttg. Kickers(:3) Wien: Admira Wien— SB 05 Deſſau(01) Ohne Zweifel die intereſſanteſte Gruppe, dieſe Gruppe 3. Nun ſteigen alſo die erſten Rückſpiele, wobei beide Gaſt⸗ geber eine Vorſpiel⸗Niederlage wettzumachen haben. Der badiſche Meiſter VſͤR Maunheim hat inzwiſchen Aòmira Wien:0 in Gruno und Boden geſpielt und hat dobei eine ſo ſeine Form an den Tag gelegt, daß man ſich in Mann⸗ heim ſchon einige Hoffnungen auf den Gruppenſieg machen darf. Allerdings muß dieſe Form nun beibehalten werden. Daß der Gegner aus Stuttgart ſtärker lämpfen wird als die Admira„das ſteht feſt, daß die Schwaben an einer Nie⸗ lergage nicht vorbeikommen wenn der VfR wieder in Beſt⸗ ſorm ſpielt, darüber ſind wir uns auch im klaren. Der Er⸗ folg wird hart erkämpft werden müſſen. Abber wir rechnen mit dem BfR. Wend der Oſtmarkmeiſter Admira Wien Zur neuen badiſchen Beſtleiſtung: nicht vollſtändig aus dem Rennen kommen will, doaun muß er am Sonnteg gegen Dehau 05 klar gewinnen. Noch iſt nicht alles verlosen, denn die Wiener brauchen nur noch einmal zu reiſen, allerdings noch Stuttgart. Trotzdem ſteh: ſeſt, daß der Mittemeiſter auch in Wien eine ſcharfe Klinge ſchlagen wird. Gruppe 4 Breslau: Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz Schalke 94 Worms: Wormatia Worms— S 03 Kaſſel Die Vorentſcheidung in der vierten Gruppe fällt alſo in Breslau, wo die beiden ungeſchlagenen Meiſter von Weſtſalen und Schleſien, FC Schalke 04 und Vorwärts⸗ Raſeriſport Gleiwitz, um den Sieg fämpfen. Daß die „Knoppen“ in Breslau Hor einer ſehr großen Aufgabe Geſtern in Oslo: Schweickert ſiegte an ſeinem Geburtstag Bei den Europameiſterſchaften der Ringer— Der Angar Kovats geſch agen Prächtig kämpften unſere Vertreter am zweiten Tag der Europameiſterſchaften im griechiſch⸗römiſchen Ringen. Vier waren eingeſetzt, und alle Vier verließen die Matte als Sieger. Beſonders eindrucksvoll war der Kampf von Mei⸗ ſter Schweickert, der an ſeinem Geburtstag die Länderkampfniederlage gegen den Ungarn Kovaes durch einen entſcheidenden Erfolg wieder wett machte. Nur wenige Plätze blieben am Mittwoch im Osloer Welt⸗ theater frei, und das bei Vormittagskämpfen. Im Welter⸗ gewicht wurde die erſte Runde in Angriff genommen, und im Bantam⸗, Feder⸗ und Mittelgewicht konnte die zweite Runde bereits abgeſchloſſen werden. Dabei ſchieden ins⸗ geſamt acht Ringer aus, unter ihnen befanden ſich der ſtarke Ungar Kovacs und der einzige Schweizer, Denis Perret. Im deutſchen Lager herrſchte große Freude über die vier Siege, welche die nach den erſten Abendkämpfen etwas gedrückte Stimmung wieder hoben. Ein kleines, aber erleſenes Feld der ſechs beſten Enropäer weiſt das Weltergewicht auf. Infolgedeſſen ſpielen ſich hier horte und verbiſſene Kämpfe Wie das Segelflieger-Trio es ſchaffte Sjährige Piloten einen ganzen Tag in der Luft! NSG. Baden⸗Baden, 27 April. Wir berichteten bereits von der am Sonntag vom Flugplatz Baden⸗Oos aus aufgeſtellten badiſchen Beſt⸗ leiſtungen im Segelflug, die gleich von 3 Piloten erzielt wurde. Dieſe Leiſtung iſt um ſo bemerkenswerter, als ſie von 3 Segelfliegern im Alter von 18 bis 22 Jahren vollbracht wurde: dem 22jährigen NS§ͤK⸗Scharführer Bayel aus Ofſenburg, der zur Zeit an der Tech⸗ niſchen Hochſchule Karlsruhe ſtudiert, dem 18jährigen Scharführer der Flieger⸗ä5 J Heinſtein aus Hei⸗ delberg, und dem Karlsruher Edelmann von der Flieger⸗HJ. Ein Vertreter des NS⸗Gandienſtes, der den Leiter der Leiſtungsſchule NS§a⸗Obertrupp⸗ führer Lohrum, in ſeinem Heim aufſuchte, traf hierbei gerade einen der erfolgreichen Segelflieger, Schar⸗ führer Bayer, den er über deſſen Ertebniſſe befragte. Vom Morgengrauen bis in die Abenddämmerung „Was iſt da viel zu erzählen? Jeder andere hätte das auch getonnt“, meinte der junge Pilo⸗. Echter Fliegergeiſt ſpricht aus dieſen Worten, dem nichts fremder iſt als die Heldenpoſe und die geſchwollene Phraſe. Und es iſt doch gewiß keine Kleinigkeit, ſich einen ganzen Tag, eingeengt in der„Kiſte“ bei einem recht ungemütlichen Wetter mit den launigen Böen herumzüſchlagen! Man ſpürt, daß dieſe jungen Mönner den Segelflug nich allein um des ſchönen Sportes willen betreiben, ſondern ſih,. 296790 Hingabe für den Dienſt in der beſten Luftwaffe der Welt vorbereiten „Wir hatten am Vorabend von verſchiedenen Wetter⸗ warten die Wettervorausſage eingeholt, die günſtig lau⸗ tete“, ſuhr Bayer fort. Um 5 Uhr früh ließen wir uns bei Süd⸗ bis Südweſtwinden von 6 bis 10 Meter⸗Sek. am Fremersberg bis etwa Turmhöhe hochſchleppen. Dort klingten wir aus, flogen mehrmals dem Hang entlang, und gelangten gegen 10 Uhr in 7 bis 800 Meter Höhe. Ich kam dann in günſtige Aufwinde und kurbelte in kurzer Zeit auf 15 bis 1600 Meter. Jetzt ging ich auf„Ausflüge“. Wieder kam ich wie am Samstag bis zur Hornisgrinde, kehrte wieder an den Fremersberg zurück und ſah an den Höhen um Baden⸗Baden eine ganze Anzahl von Kame⸗ raden kreiſen. Man ſchaute ſich die Neuen an und ging dann wieder auf Fahrt. Ob es mir nicht beſchwerlich wurde?— Nach 6 Stunden gab es freilich einen toten Punkt, den ich aber bald über⸗ winden konnte. Es war zwar ziemlich kalt, gegen abend hat es etwas geregnet. Die Verpflegung war nicht gerade reichlich: Einige Apfelſinen, Bananen und Pralinen. Und langweilig? Es gab genug Abwechflung, und am Nachmittag flogen die Stunden nur ſo vorbei Gegen J/s Uhr landete ich. Ich hätte ebenſo wie die beiden Kameraden von der HJ noch Stunden aushalten können, wir waren aber auf einen Nachtflug nicht ein⸗ gerichtet.“ Vorbildlich, ſagte der Korpsführer Die Segelflugbereitſchaft Baden⸗Baden darf auf die Er⸗ gebniſſe des vorigen Sonntags um ſo ſtolzer ſlein, als ſie erſt ſeit Auguſt vorigen Jahres beſtetht. Wie ihr Leiter, Obertruppführer Lohrum, ertlärte, begann das neue Jahr gleich unter günſtigen Vorzeichen. Am 2. Januax wurden bereits 4 Flüge von mäͤideſtens 5 Stunden Dauer er⸗ zielt; am 8. Januar folgten 6, darunter einer mit 9 Std. So ging es weiter. Seit Beginn des Jahres ſind 36 ſolcher Flüge durchgeführt worden. 9 erreichten eine Mindeſt⸗ ſtrecke von 50 Km., einer ſogar 93 Km. Im ganzen wurden ſeit 1. Januar gegen 1000 Km. zurückgelegt. zußerdem wurden in 17 Flügen mindeſtens 1000 Mtr. Start⸗ überhöhung erreicht. Annähernd 40 Kameraden konnten den Luftfahrſchein für Segelflugzeugführer erwerben, der den Nachweis einer Geſamtdauer von mindeſtens einer Stunde bei 5 Flügen erfordert, wobei kein Flua umter 5 Minuten dauern Jarf. Dieſe Kameraden erhielten auch die Schleppgenehmigung. Baden⸗Oos verzeichnet ſchon 1300 Starts. 5 Die Schulung erfolgt in der Regel über das Wochen⸗ ende. So können ſich viele beteiligen. Ferner in Lehr⸗ gängen ron 14tägiger Dauer. Hauptzief iſt die Erlangung des Leiſtungsabzeichens in Silber und Gold. Das Silberne wird mit einem Dauerflug von 5 Stunden, einem Strecken⸗ flug von 50 Km. über Land und einem Flug mit 1000 Mtr. Höhengewinn erworben; die Erringung des Goldenen die den Beſitz des Silbernen vorausſetzt, verlangt einen Flug von 3000 Mtr. Höhe und einen von 3000 Km. Länge. Baden⸗Baden hat ſich für die ſegelfliegeriſche Ausbil⸗ dung als ideal erwieſen. Am Weſthang des Schwarzwaldes iſt ein rieſiges Aufwiridfeld, und in der näheren Um⸗ gebung beſitzen zußer dem Fremersberg, Battert und Merkur vorzügliche Bedingungen ſaſt bei ieder Wind⸗ richtung, Gruppe 16 bei den großen Wettbewerben Die NSc⸗Gruppe Südweſt geht mit ſehr guten Ans⸗ ſichten in die großen Segelflugwettbewerbe des Sommers hinein. Da ſind einmal der 20. Rbön⸗Segelflugwett⸗ bewerb(Jubiläums⸗Rhön) vom 23. Juli bis 6. Auguſt zu nemten, dem der regionale Wettbewerb vorausgeht. Im Gruppenbereich findet er vom 90. Mai bis 8. Juni mit 18 Apparaten auf der Waſſerkuppe ſtatt. Baden wird von dem Zielſtrecken⸗Segelflugwettbewerb vom 18. Juni bis 9. Iuli berührt der in Freiburg beginnt und in Steitin endet. Es ſei daran erinnert, daß die NScK⸗ Gruppe 16 mit Stuxmführer Kurt Schmidt, der in dieſem Jahr beim Olympiſchen Bergleichsſegelfliegen in Polen beteiligt iſt, im Vorjahr der zweiten Platz hinter Hanna Reitſch von der Deutſchen Forſchungsanſtalt für Segelflug in Darmſtadt belegen konnte. Der nüchterne Alltag, das berufliche Leben fordern sie. So werden Enttäu⸗ schungen vermieden. Zum Beispiel jetzt beim Sommeroel- es muß das „richtige“ sein— autobahnfest- hitz ebeständig. Das sind unge⸗ schminkte, eindeutige Feststellungen. (Kürkei) und Maiſte(Eſtland). (Norwegen). —— ſtehen, geht ſchon allein aus den bisherigen Erſolgen der Gleiwitzer hervor. Wenn die Siege der Oberſchleſier auch meiſtens ſehr knapp waren, ſo waren ſie doch ſtets ver⸗ dient und es muß dabei berückſichtigt werden, daß der zweite Sieg über Worms in Frankenthal ſogar mit enter nicht unerheblich erſatzgeſchwächten Mannſchaft errungen wurde. Die Schalker werden ſchon ihre ſtärkſte Mann⸗ ſchaft aufbieten müſſen. wenn ſie gewinnen wollen. Und trotzdem iſt eine Ueberraſchung nicht ausgeſchloſſen. Der Sü weſtmeiſter Wormatig Worms und SCE os Kaſſel ſind aus dem Rennen. In dem Zuſammentrefſen beider Mei⸗ ſter entſcheidet ſich, wer Dritter wird und wer das„rote Schlußlicht“ ſein wird. Zu Hauſe müßten die Wormſer endlich einmal gewinnen. ab. Unſer Titelverteidiger Fritz Schäfer hatte gegen den Eſten Puuſeppe einen ſchweren Stand. Erſt in den letzten vier Minuten holte er ſich kleine Norteile und ſicherte ſich einen knappen, aber verdienten:1⸗Punktſieg. Mit dem gleichen Ergebnis ſetzte ſich im Bantamgewicht Georg Pul⸗ heim über Eigil Johanſen(Dänemark) durch. Das Ergebnis war eine berechtigte Anerkennung für die oſſene Angrifſs⸗ weiſe und das unerſchrockene Hereingehen. Pulheim wagte viel und kam auch mehrmals zu Boden. Mit einem Blitz⸗ ſieg feierte Ludwig Schweickert, unſer Mittelgewichtsmeiſter, ſeinen 24. Geburtstag. Schon nach:27 Minnuten legte er den ſtarken Ungor Kovaes nach einem Kopfzug auf beide Swltern. Erklärter Liebling der Osloer war der junge dentſche Federgewichtler Ferdinand Schmitz. Sein Angriffsgeiſt ſorgte für einen farbigen Kampf gegen den Türken Iſſik, der ſchon in der erſten Runde zu Boden mußte, doch fand Schmitz keinen Griff. Eine blitzſchnelle Schleuder mit ſolgendem Armzug beſiegelte dos Schickſal des Türken in den letzten Minuten. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: 2. Runde: Pulheim(Deutſchland) be⸗ ſiegt Johanſen(Dänemark):1 n.., Petterſon(Schwe⸗ den) beſiegt Maiſte(Eſtland):0 n..; Stokke(Norwegen) beſiegt Olcay(Türkei) in:30 Min., ausgeſhieden Oleay Federgewicht: 2. Runde: Schmitz(Deutſchland) beſiegt Iſſik(Türtei) in 16:40 Min.; Svensſon(Schweden) beſtent Perret(Schweiz) in 6 Minuten durch Aufgabe, Pihlaja⸗ mäki(Finnland) beſieg: Kundzins(Lettland) in 7740 Min.; Toth(Ungarn beſiegt Fevaag(Norwegen) in 10:45 Min.; ausgeſchieden: Perret(Schweiz), Kundzins(Lettlano, Fevaag(Norwegn) und Iſſik(Türkei). Weltergewicht: 1. Runde: Schäfer(Deutſchlaud beſiegt Puuſeppe(Eſtland):1 n.., Virtanen(Finnland) beſiegt Spedberg(Schweden):1 n..; Larſen(Norwegen) beſieg: Sörenſen(Dänemark):0 n. P. Mittelgewicht: 2. Runde: land beſiegt Kovaes(Ungarn) (Italien) beſiegt Merſinli(Türkei) 2u n. P. Ozolins (Lettland) beſieg: Simonſen(Dänemark“ in 12145. Min.; Ulnos(Frankreich) beſiegt Johansſon(Norwegen) in:15 Min.; Roolan(Eſtland) beſiegt Pikkuſaari(Finnland):9 n..; ausgeſchieden: Kovaes(Ungarn) und Johansſon Schmeickert(Deutſh⸗ in:27 Min.; Gallegati Sieg und Niederlage der Südweſt-Boxer ... in Wilhelmshaven und Hannover Auf ihrer Reiſe nach Norddeutſchland boxte die Staffel des Gaues Südweſt am Samstag in Wilhelmshaven gegen eine Mannſchaft der Kreiſe Wilhelmshaven und Oldenburg ünd ſiegte klar mit 10:6 Punkten. Tags därauf kraten die Südweſtboxer'in Hannover an und wurden dort vom Béf Heros/Eintracht mit dem gleichen Ergebnis geſchlagen. 1000 bew. 1500 Zuſchauer wohnten an beiden Tagen den Kämpfen bei. Die Gäſte aus Süddeutſchland waren in den unteren Gewichtsklaſſen am beſten beſetzt und ver⸗ loren hier keinen Kampf. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ der Oldenburger Schwergewichtler ten Hoff, der in Hannover die Staffel des BC Heros/ Eintracht ver⸗ ſtärkte und ſo zweimal mit Fran z(Ludwigshafen) zu⸗ ſammentraf. Beide Male ſiegte der Norodeutſche in der dritten Runde entſcheidend. Der Sieg der Hannoveraner mit 10:6 Punkten kam unerwartet, da die Gaſtgeber ia mit Wilke und Koppers auf ihre zwei beſten Leute ver⸗ zichten mußten. 120 Pferde von 8 Nationen in Rom Für das am 30. April beginnende Internationale Reit⸗ turnier in Rom ſteht eine ſtattliche Streitmacht an Reitern und Pferden bereit. Etwa 120 Pferde vom acht Nationen wurden in den einzelnen Wettbewerben gemeldet. Nahezn den öritten Teil ſtellt das Gaſtlond Italien. Deutſchlayd bietet 17 Pierde onf, Palen und die Türkei— letztere 1s Verteidiger des Muſſolini⸗Pokals— je 12, Rumänien ein⸗ ſchließlich der Privatnennungen 15. Portugal 10, Belgien 9 und England acht. — ———— ——————————— ——— — 9170 ber exſorderten 460 09(475717) 4, der Syesiol⸗Rücklage verwendet(i. in der Frachtenlage HANDELS- WIRTSCHATT Donnerstag, 27. April 1929 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 190 Die Banken im Niärz Sielgen der ſäglich fälligen Gelder- Zunahme des Besiandes an Schachwechseln Verminderung des wechselbestandes NMannheimer Gewerbebank Neue Umsatzsieigerung 9 In der unter Vorſitz von Bankdirektor o. D. Zink⸗ gräf abgehaltenen Hauptverſammlung der Mannheimer Sewerbebank berichtete Direktor Hammer an Hand der Bilang und des Geſchäftsberichtes über das abgelaufene Geſchäftsjahr. Die Entwicklung, die dieſe Genoſſenſchafts⸗ hank im Geſchäftsjahr 1938 genommen hat, überſteige die der übrigen badiſchen Genoſſenſchaften, wie ſich ſchon aus der Steigerung der Bilanzſumme um 18 v. H. gegenüber dem Vorjahr ergibt. Der Rückgang im Wechſelgeſchäft ſei dedurch zu erklären, daß ſich die Finanzierung der Reichs⸗ alufträge⸗ geändert hat. Die Bank hat im Berichtsjahre ihre Diskont⸗Bedingungen verbeſſert; umſo mehr ſei zu hoffen, daß ſich der Wechſelumlauf hebe, do die Hergabe beſter Handelswechſel eine der zweckmäßigſten und billig⸗ ſten Kredithilſen ſei. Kaſſe, Scheck⸗ und Wechſelbeſtand, Berwapiere und Bankguthaben ſind in kürzeſter Friſt flüſſig zu machen, ſo daß die Zahlungsbereitſchaft der Bank tros des anhaltend ſehr lebhaften Kreditgeſchäftes ihren günſtigſten Stand ſeit 1033 erreicht hat. Der Geſamtbetrag der im Jahre 1038 hergegebenen Kredite habe 2 798 905 4 betragen und überſteige damit die Neugusleitungen des Vorjahres um etwo 588 000 Die neue Beteiligung betrifſt einen Anteil von 2000 4 bei der Badiſchen, Handwerksbau AG im Rahmen einer Beteiligungsaktion des Genoſſenſchaftsverbandes. An un⸗ hebauten Grundſtücken ſind z. Z. noch vier im Beſitz der Bauk. Aus der Sonderxücklage erhalten die Altmitglieder ze 50 4 Gutſchriſt auf ihr Geſchäftsguthaben. Hinſichtlich des Wechſelbeſtandes ertlärte Direttor Hammer, daß die Bauk in der Lage war, die bei ihr eingereichten Wechſel zu behalten, alſo nicht an Dritte weiter zu distontieren. Aus der Geſamtſumme der eigenen Mittel errechnet ſich 3. 3. eine Höchſtkreditgrenze von 28 000 4 je Kreditnehmer. Im neuen Geſchäftsjahr übertreffen die Umfätze die⸗ jenigen der gleichen Vorfahrszeit um rund 4 Mill. /; der Zugang an neuen Mitgliedern iſt weiter günſtig; die rn haben eine weitere beträchtliche Exrhöhung ihren. Nac dem Bericht der Kaſſenreviſoren ſowie dem Bericht über die geſetzliche Reviſion für das Geſchäftsſahr 1937, die den günſtigen Stand des Unternehmens bezeugen, wurde der Abſchluß ſowie die vorgeſchlagene Gewinn⸗ vexteilung genehmigt. Die aus dem AR ausſcheidenden Herren Bauingenieur Noll, Kreishandwerksmeiſter, Rats⸗ herr Friedrich Stark und Bankbirektor a. D. Zinkgraef wurden einſtimmig wiedergewählt. Baumwoll-Spinnerei Speyer A, Speyer Wieder 6/ Dividende reser, 26. April. Die Hauptverſammlung, in der 70 ⁰% Actien vertreten waren, beſchloß aus 91 700 4 400 40%) zſteingeminn eine Vivibende von wieder 6 v. H. zu verteilen; die ſatzungsmäßig ausſcheidenden Aufſichts⸗ katsmitglieder wurden wiedergewäblt, und eine Satzungs⸗ änderung beſchloſſen, der zufolge das Grundtapital tünſtig nux Aktien zu ie 100 umfaßt, nachdem die Aktien zu 100 und 20 beſeitigt ſind. Dem Geſchaſtsbericht iſt zu entnehmen,, daß oie Wertsanlagen beſſer ausgenützt wur⸗ den als im Borjahr. Die Produrtionserhöhung auf 1,7 Mil. Kilo Garn(im Vorjahr 1,5 Weill. Kile) war nur durch verlehrte Hereinnahme von Seu Kauträgen mög⸗ lich, ſo daß der Anteil der Zellwolle am Geſamtxohſto fver⸗ brauh 2, v. H.(i. B. 15,% ausmachte Die ab 1. April ken ſeſtgeſetzten Verarbeitungsmengen mit Prämien⸗ ſchlägen für wirtſchaftswichtige Aufträge haben ſich für Die Spinnerei nicht ungünſtig ausgewirtt, ſo daß der Baumwollverbrauch gegenüber demVorjahr gehalten wulde. Ale e werden 859 569(762 017) 4 aus⸗ f ußerordentliche Erträge 4450 92 Tegaben 34 691(35 190) J/, hinzukommen noch nicht emieſene ſxeiwillige Leiſtungen von 116091⸗(69⸗058), 110 840(80 086)“, Zinſen 5059(5058) 4, Steuerk 1 444 600 77) 4; ferner wurden B000 4 zur V. 0 651 4 Es vorbleibt ſomi: ein ordentliche Aufwendungen). der ſich durch den Vor⸗ un von 57 61 61 850) l, auf 71 760(59 100) erhöht. Die Lage der Rheinschiflahri Omansbein, 26. April. Das anhaltend trockene Wetter in der Berichts woche hatte ein ſtetiges Sinken des Rhein⸗ waſſerſtandes zur Folge; am Ende der Berichtswoche no⸗ klerte der Pegel in Kaub nur noch 2,78 Meter gegenüber .06 Meter am erſten Tag der Berichtswoche. Deſſen un⸗ geachtet iſt auf der Strecke von den Seehäſen bis einſchl. Ketl/Straßburg die volle Aus laſtung der Rheinſahrzeuge müglich, während am Ende der Berichtswoche auf der Sberrhͤinſtrecke von Kehl, Straßburg nach Baſel die Ein⸗ kauchtieſe auf 2,40 Meter zurückgeſetzt wurde. Sowohl in Rotterdam wie auch an der Ruhr hat ſich gegenüber dem letzten Bericht nichts Beſentliches geändert; lediglich der Schlepplohn von Rotterdom ging etwas zurück. Augenblicklich iſt der 27,5 Eent Tarif in Gültigkeit. Dadurch ergibt ſich eine kleine Ermäßigung der Bergfrachten von Rotterdam; ſo werden HUute für volle Ladungen Getreide 2,95 bis 2,40 4 ie Tonne geſordert, während für volle Ladungen ſonſtiges Schwergut 2,45“ je Tonne bezahlt werden.— Die Fracht für kamolette Lalungen Kohlen von der Ruhr nach Mann⸗ heim ſtellt ſich auf 1,00 4 je Tonne. Die Anſchlußkrachten nach den verſchiedenen Oberrbein⸗ vläzen ſowie nach Heilbronn und Frankfurt ſind unver⸗ ändext geblieben; Talſchlepplöhne werden weiter nach dem Normaltarif errechnet. Gut beſchäftigt. Die im Geſellſchaften. Baumwoll⸗ Kolbermoor⸗Konzern.— Kolbermoor⸗Konzern vereinigten ſpinnerei Kolbermoor, Spinnerei und Weberei Pferſee, Baumwollſpinnerei Unterhauſen und Spinnerei u. Weberei Kempten, hielten am 25. April in München ihre dies⸗ Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 27. April: Eine geſtern über Frankreich gelegene Tiefdruckſtörung hat ſich weſentlich verſtärkt und ihren Weg oſtwärts nach Deutſchland genommen. Dementſprechend hat ſich wider Exwarten ſehr raſch unbeſtändiges und reg⸗ neriſches Wetter eingeſtellt, was aber in der Haupt⸗ ſache als beendet angeſehen werden kann. Schon heute wird ſich von Norden her Bewöltungs⸗ auflockerung und Nachlaſſen der Niederſchlags⸗ tätigkeit bemerkbar machen. BVorausſage für Freitag, 28. April Berünberlich mit häufiger Aufheiterung und nur noch vereinzelten Niederſchlägen, bei leb⸗ Heſten Winden um Nord noch immer kühl. Hochntemperatur in Mannheim am 26. April 12,0 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum entgegen. Die Monatsausweiſe der Banken für Ende März zeigen in den Geſamtziffern diesmal keine nennenswerte Ver⸗ änderung. Während ſich im Februar die Bilanzſumme aller Kreditinſtitute um rund 870 Mill. 4 ausdehnte, brachte der März einen unbedeutenden Rückgang um 25 Mill. 4. Da⸗ bei nahmen die Noſtroverpflichtungen und die Einlagen von Kreditinſtituten insgeſamt um 102 Mill. 4 ab, wäh⸗ rend die„ſonſtigen Gläubiger“ ſich leicht um 52 Mill. erhöhten. Dieſer Rückgang der Gläubiger um zuſammen 50 Mill. 4 gegenüber einem Zuwachs um 237 Mill. im März des Vorjahres erklärt ſich in erſter Linie durch die beſonderen Verhältniſſe im Bereich der Girozentralen. Da bei den Sparkaſſen im März die Anleihe⸗Anſchaffungen über den Spareinlagenzuwachs hinausgingen, mußten die Inſtitute zum Teil auf ihre Liquiditätsrücklagen bei den regionolen Girozentralen zurückgreifen. Dementſprechend gingen hier die Einlagen von Krecitinſtituten um 59 Mill. zurück, was ſich entſprechend bei der Deutſchen Giro⸗ zentrale wiederholte. Auch die„ſonſtigen Gläubiger“ bei den Girozentralen verminderten ſich um 25 Mill. 4, vielleicht durch Abrufe der öffentlichen Hand, denn es fällt auf, daß außerdem nur noch die Staafs⸗ und Landes⸗ banken eine Verminderung des Gläubigerbeſtandes ſum 28 Mill. /) aufweiſen. Demgegenüber weiſen die übrigen Bankengruppen einen Einlagenzuwachs auf, der annähernd dem des Vormonats entſpricht. Bei den Großbanken er⸗ höhten ſich die„ſonſtigen Glänbiger“ um 55 Mill. 4, bei den Regionalbanken um 27 Mill. 4 und bei den Spezial⸗ banken um 20 Mill., insgeſamt alſo um 102 Mill. 4. Dazu tritt ein Spareinlagenzuwachs von 33 Mill. 4(ge⸗ genüber nur 24 Mill. 4 im März des Vorjahres). Bemerkenswert in der Einlagenentwicklung iſt die Ver⸗ Geiser in den Fälligkeitsterminen. Die jederzeit fälligen Gelder ſind bei den Banken meientlich ſtärker geſtiesen als die Geſamteinlogen, ein Ausoruck für die vorſichtigen Dispoſitionen ͤer Wirt'echaft. Bei den Groß⸗ und Regional⸗ banken, z. B. ſtiegen die jederzeit fälligen Gelder um 161 Mill. /¼, während die feſten Gelder ſich um 73 Mill./ ver⸗ Die Aktivſeite der Bankbilanzen zeigt trotz der im gro⸗ ßen und ganzen konſtanten Bilanzſumme beträchtliche Um⸗ lagerungen, deren Tendenz für alle Bonkengruppen einheit⸗ lich iſt. Stark zugenommen hat überall im Zuſammenhang mit dem kurzfriſtigen Kreditbedarf des Reiches der Beſtand an Schatzwechſeln und Schatzanweiſungen, und zwar ins⸗ geſamt um 641 Mill. 4 lim Vormonat um 288 Mill.). Der größte Teil des Zuwachſes entfällt dabei mit 289 Mill. Mk. auf die Großbanken, boch haben auch die Girozentralen ihr Schatzanweiſungsportefeuille um 143 Mill. 4 erweitert, trotz der Verkürzung ihrer Bilanzſumme. Die Finanzierung dieſer Schatzanweiſungskäufe, unter denen die Lieferſchätze wieder eine größere Rolle geſpielt hahen Hürften, erfolgte g4 durch eine Verminderung des Wechſel⸗ ſtandes. Insgeſamt ging das Wechſelportefeuille der Kredit⸗ inſtitute um 531 Mill.& zurück, wovon nur 248 Mill. auf Handelswechſel, der größere Teil alſo auf die ver⸗ ſchiedenen Spezialausfertigungen entſiel. Auch an dieſem Abbau des Wechſelbeſtandes ſind alle Bankengruppen gleich⸗ mäßig beteiligt, ſo die Großbanten mit 253 Mill., die Spezialbanken mit 100 Mill. und die Girozentralen mit 135 Mill. 4. Die zweite Finanzierungsquelle lag in der Abſtoßung von Wertpapieren. Die Beſtände verminderten ſich hier insgeſamt um 166 Mill. 4, wovon 95 Mill. 4 auf Reichsanleihen entſielen, Bei den regionalen Girozentralen kommt außerdem der Abruf von Bankguthaben mit 113,5 Mill. hinzu, wobei auffällt, daß demgegenüber die Deutſche Girozentrale nur eine Verminderung der Banken⸗ Einlagen um 44 Mill. auſweiſt. Trotz der durch die Schatzwechſelkäufe bedingten Um⸗ dispoſitionen verblieb den Banken noch ein genögender Spielraum für die Verſtärkung ihrer Ausleihungen, Ein⸗ mal erböhten ſich die Kredite an Banken bei aſt allen Gruppen leicht(insgeſamt um 37 Mill. 493 vor allem aber nahmen die„Sonſtigen Debitoren“ wieder wie im Februar um 130 Mill.“ zu(im Vorjahr um 123 Mill.. Doch dürfte diesmal bei der Debitorenzunahme die Eingliede⸗ rung der ſudetendeutſchen Filialen, auf die im Februar etwa die Hälſte des Zuwachſes entfiel, eine weſentlich ge⸗ ringere Rolle geſpielt haben.— Die Warenvorſchüſſe gingen minderten„wobei der Rückgong ausſchließlich auf die mitt⸗ mit dem Rückfluß der Erntekredite erneut leicht(um leren und längeren Friſten entfällt. 17 Mill. 4) zurück. Milionen N. Salt Venx“ Beipatg.Ge. 6. Gress, Bern.-H, e Stne. Bank Bank[Pripatb.] Geſ.§.-G. Großbk.] Banken ſonſtige u. Löbk.] Giroz. Hanken Aktiva 8 Haſſe(Ptſch. ausl., Zablungsm. Gold) 30,0 26,5 16,2 2,9 2,0 77,1 9,8 28,5 7,6 9,9 122,1 Guth. a. Reichshanfgiro-⸗ Poftſcheckt, 38,0 25.2 19,4 9,0 3,1 95,9 24,4 360.4 121,7 281,8 Jällige Zins⸗ u. Dipidendenſcheine. 2⁰⁰0 14,2 772 1,8 2,1 46,1 2,3 11,6 18,7 76,0 155,7 5FPPPP 5 10,7 19,0 20,0.9 0,i 58,2 2,7 14,7 2, 80,1 1048/8.] 808,5[ 42,0 181,3*1 2790,%0[85/0 472:0[ 72¼6 1470,1[ 65887,3 Schaßwechſ. unverzinsl Schatzanweiſ. 567.2 469,1 200,3 172,4 04,3 1479.4 40, 214,2 073,0 15/6,5 4434,8 Eigene Wextpapiere R 374,0 248,2 128,4 6156 56,4 868,6 540,1 43%7 458,0 1194,0 3404, Kon ſortlalbeteiligungen 27.3 42,7 15,1.8* 92.5 0, 23.4 4,— 120,8 Kurzfx. Forderungen geg. Kreditinſtit. 35,7 33,7 15,9 12,8 10,7 134,7 405,9 142,3 208,9 1170.2 2122,1 Lomb hörſen⸗ gängige Wertpapiere 3,4 0,9 2,9 1,3 0,8.0 11,0 3,0 3,6 0,5 26,1 Varſchüſſe a. verfracht. od. eingelagerte 6 SF0 0 55.3 46.7 24,3 15.5 274,8[115,6 50,7.5 155[455.0 SSülbne„ 141313½ 638,4 153,8 75,3 3412,7 J1055,9 1147•8 575.0] 609,7[6831,8 Langfr. Augleih. geg. Kommuͤnaldeckg.—————— 64,0 2²⁵,8 236,0 2098,0 2420,3 9 Beteiligungen F 41,8 7,2 3,8 4,4 108,3 120,6 65,0 31,0 30,9 356,4 aſſiva 5 T„2 2051,2 2058,0 1119,5 528.3 295,4 6892 4 2882,0 1948,2 2190,7 6066,1 J 10070,4 Aksepte und Solawechſel„ 248.5 227.4 157,8 30,3 25,1 688,0 688, 6 108,6.2— 872,3 SPeiinlaEn 43%586 337,2 197.0— 0 900,9 201,3 438,2 245,4 44,4 1896,2 Grund⸗ und Geſchäftskapitall 130,0 150,0 80,0 40,0 28,0 428,0 512,5 242,1 163,5 211.9 1558,0 Rücklagen im Sinne von§1 HKW8 45,5 23,5 10,0 20,0 10,0 109,0 61278 895,8 42,5 80.2 934.3 Aval'⸗, Bürgſch. u. Gar.⸗ Vexpflichtg. 278 1 2195 83,0 75,9 24,0 675.0 90.2 116. 317 10,6[930,1 Eigene Indoſf ⸗Verhindlichkelten 197,1 104,5 74,3 33,8 7,4 437,1 1292,0 184,3 57,5 36.4 2007˙8 Bilonzſumme auf beiden Seiten 3870,3 2002,4 1604,2 636,3 304,1 9277,2 5570,3 4007,0 9034,3 131599.1 Bree Hauptverſammlungen ab. Wie üblich, Borſitzer des ſprach der Aufſichtsrats, Geheimrat Dr. Dietrich, ſowohl zum abgelaufenen als auch über das neue Geſchäftsjahr, und zwar wieder für alle vier Geſellſchaften. dabei, daß ſämtliche vier Geſellſchaften während des ganzen Jahres voll beſchäftigt geweſen ſeien und gegenüber dem Vorfahre Produltionsſtei erungen erzielen konnten. Dies zätte aber eine ausreichende Verſorgung mit Rohſtoffen zur Vorausſetzung gehabt, und es ſei erfreulich, daß es den Ueberwachungsſtellen möglich geweſen ſei, den Bedarf zu decken, obwohl der Verſorgung durch das Hinzukommen der in den neuen Gebieten Großdeutſchlands gelegenen Textilinduſtrie erhöhte Aufwendungen geſtellt waren. Sämtliche Konzerngeſellſchaften hätten ſich die Pflege des Exxortgeſchäftes beſonders angelegen ſein laſſen, ſo daß trot mannigfacher Schwierſakeiten beachtliche Erfolge auf dieſem Gebiet erzielt werden konnten. Der Anteil der Zellwolle an der Verarbeitung ſei weiter geſtiegen, und es liefen heute non den 350000 Spindeln und 4500 Webſtühlen der Geſellſchaften über 30 p. H, auf dieſem ausgezeichneten Material, deſſen Entwicklung ſowohl men enmäßig als auch nach der Qualität noch keineswegs allgeſchloſſen ſei. Des Jahresergebnis ſei bei allen Geſellſchaften gut. Es, ſei der Auswirfung der fortlaufenden Verbeſſerungen und Erneuerungen der betrieblichen Einrichtungen, nicht zuletzt aber auch der Arbeit aller Schaffenden in den Betrieben zu danken. Bei allen Geſellſchaften liege gegenwärtig ein Auftragsbeſtand für—4 Monate vor, und es dürſe daher erwartet werden, daß das laufende Jahr einen ähnlichen Verlauſ nehmen werde wie das letzte. Die vorliegenden Abſchlüſſe fanden die Zuſtimmung der Verſammlungen. Dementſprechend kommt bei Kolbermoor eine von 5 auf 6 u, H. erhöhte Dividende zur Ausſchüttung; bei Pferſee Er betonte und Unterhauſen bleibt es bei unverändert 8 v. H. Der bei Kemyten erzielte kleine Geminn wird wieder vorge⸗ tragen. Ueber die neuerliche Dividendenloſigkeit dieſer Ge⸗ ſellſchaft wurde erklärt, daß die innere Kraft der Geſell⸗ ſchaft geſtärkt merden müſſe. Der Großaktionär ſei aber bereit, den ausſtehenden Aktionäxen ihre Aktien zu einem angemeſſenen Kurs abzunehmen. * Bayerſiche Motoren⸗Werke AG. München.— Wieder 8 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft wird für 1938 aus einem mit 15323 000(1493 000) 4 ousgewieſenen Reingewinn eine Dividende von wieder 8 v. H. verteilen, die in voller Hůhe in, bar an die Aktionäre zur Ausſchüttung gelangt li. V. v. H. an den Anleiheſtock). Der Umſatz konnke 5 April 5, Grad; heute früh halbe8 Uhr 5,0 rad. Niederſchlagsmenge in der halb 8 Uhr bis heute früh halb — 11,6 Liter je Geviertmeter. Zeit von geſtern früh 8 Uhr 11,6 Millimeter Waſſerſtandsbeobachtungen im Mouat April Lhein-Rea, 23 24. 25 5 27 Weeſt 925 2⁰ 2 ————— e Rbeinfelden.52.402 54 2 502.55 Kaub..632.372.402.36 Breiſach. 0 233 8 Köln.792,67 256/2.42 Behl.2,85 286 3,00 2. 5* Roten 4430 421%% PN Nannheim 63,003% 3 7.80 MRannheim 883 40 335%/3 48 4 NSDAb-Miiſeilungen Portetamtliched Behaunimechungeo eamommos Amt für Technik(NSBSD7! Die Gautagung der Technik 1930 findet vom 5. bis 7. Mai in Karlsruhe ſtott. Sämtliche Berufskameraden des Kreiſes Mannheim werden bei dieſer Tagung erwartet. An⸗ meldungen nimmt das Amt für Technik. Mannbeim, N 7, 7, dienstog und donnerstags pon 18.30 bis 20 Uhr Ortsgruppen der NSDA Neu⸗Eichwald: 27.., 20 Uhr, erweiterte Propaganda⸗ xingſitzung. Es nehmen teil: SA, Ho, BD, Nscch, RK, Nis⸗Frauenſchaft, ſämtliche Vereine und der Stab des Dt. Siedlexbundes. Neu-cichwald: 27.., 20.15 Uhr, Stab⸗ und Zellenleiter⸗ Beſprechung— Sehr wichtigl! auf 80,5(65,5) Mill. 4 erhöht werden. Im Zuſammenhang mit dieſer Steigerung erhöhten ſich die Worenvorräte um rund 2,3 auf 12,3, die Außenſlände um 2,5 auf 8,4, die Warenſchulden um 1,1 auf 6,5 und Bankkredite um 2,8 auf 5,2 Mill. 4. In der Ertragsrechnung iſt insbeſondere die Erhöhung der Steueraufwendungen von 3,8 Mill. im Jahre 1037 auf 6,4 Mill. 4 im Jahre 1938 zu erwähnen. Auch die Tochtergeſellſchaften konnten ihre günſtige Ent⸗ wicklung fortſetzen. Das neue Geſchäftsjahr zeigt wieder einen auten Vexlauf. Die HB ſoll am 23. Mai 1930 in Mün⸗ chen ſtottfinden. * Leiſtunasſteigerung durch Organiſationsvereinfachung. Im Zuge der Leiſtungsſteigeruna hat der Reichswirtſchafts⸗ miniſter eine Anordnung erlaſſen, die die Zohl der Gruppen der Organiſstion der gewerblichen Wiriſchaft im Induſtrie⸗ Sektor ſtork verringert. So konnte die Vielſalt der Glie⸗ derungen um 1 Wirtſchaftsaruppe, um 72 Fachgruppen und 923 Fachuntergruppen vermindert werden. Die Eigen⸗ bedeutung der betroffenen Fachzweige wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die Konzentrierung des Auſhaues wird ſich in einer Pereinſachung des Geſchäſtsverkehrs und in per⸗ ſönlichen und ſachlichen Erſparniſſen auswirken. Mit dieſer Aktion iſt nach der 1938 erſolgten Aufthebung der Zwiſchen⸗ inſtauz der 7 Hauptgruppen, dem Auſbau der ſochlichen Gliederung in der Oſtmark und im Sudetenland eine wei⸗ tere Etappe im organiſatoriſchen Aufbau der Reichsgruppe Incuſtrie erreicht. Deutſch⸗italieniſche Induſtriebeſprechungen. Am 9. und 4. Mai d. J. findet in Kaſſel die 6. Arbeitstagung der„Con⸗ ſederazione Faſeiſta degli induſtriali“ und der Reichsgrupve Induſtrie ſtatt. Hierzu wird eine ſtorke Delegation italieni⸗ ſcher Jnhuſtrieller erwartet, die unter Führung des Prä⸗ ſidenten der„Conſederazione Faſciſta deali induſtrialt“, des Staatsminiſters Graf Volpi di Maſurata, ſtehen wird. Neben einer Ausſprache über allgemeine, die italieniſche und die deutſche Induſtrie intereſſiexenden Fragen werden Fuchbeſprechungen einzener Induſtriezweige ſtaktſinden. * Wiederaufnahme der Fruchtfahrt von der ſpaniſchen Levanteküſte. In den Häſen der ſpaniſchen Levanteküſte ſind nach der Beſreiung von der rotſpaniſchen Herrſchaſt die Verhältniſſe ſetzt allgemein ſoweit geordnet, daß in die⸗ ſen Tagen die Fruchtfahrt wieder einſetzen kann. Es wird damit gerehnet, daß in den nächſten Wochen his zur Been⸗ digung der diesfährigen Saiſon noch erhebliche Mengen Apfelſinen aus Uabeneia, Candia und Cartageng ſowie aus dem bereits im vorigen Jahr den Roten entriſſenen Häfen NSs⸗Frauenſchaft Jungbuſch: 27.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für ſämt⸗ liche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder in der Liedertafel, K 2, Bühnenſaal. Humboldt: 27.., 10.30 Uhr, Fiſchkochkurſus in L 12. 6. Seckenheim: 27,., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Iugendgrüppe im Schloß. Gal paxk: 27,., 20.15 Uhr, Gemeinſchaſtsabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Jugendgruppe im Rheinpark. Almenhof: 27., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Ge⸗ meinſchaftshaus für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauen⸗ werksmitglieder ſowie Jugendgruppe. Treffpunkt 19.45 Uhr an der Markuskirche. 8 Friedrichspark: 27.., 20 Uhr, Nähabend und Chorprobe ſowie Beſprechung ſämtlicher Stab⸗ und Zellenfrauen⸗ ſchaftsleiterinnen in B 4. Edingen: 27.., 20 Uhr, und Frauenwerksmitglieder im Hauß der NSD Veckarau⸗Süd: 27,., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder ſowie Ju⸗ gendgruppe in der„Krone“. Erlenhof; 27.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei Krämer, Waldhofſtraße, Achtung! Abt, Nolks⸗ und Hauswirtſchaft: Die Teil⸗ nehmexrinnen des Meiſterinnenkurſus kommen zu einer Vorbeſprechung am 77.., 16 lhr, nach L 90. 7. Abt. Jugendgruppe: J6 Deutſches Eck: 27.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Reichswandererheim( 4. 96 Plankenhof: Donnerstag Gemeinſchaftsabend um 20 Uhr in T 7, 7a(Baſteln). ach Neckarau⸗Nord: 7.., 20 Uhr, gemeinſchaftsabend im Lamm. — hrten Gemeinſchaftsabend für alle Rhein-fiainische Abendbörse Gehalien Fraukfurt, 28. Aoril. Die Abendbörſe bewahrte den freundlichen Grundton, viele Werte zeigten gegenüber den Schlußnotierungen vom Mittag keinerlei Veräuderungen; ſoweit ſich dennoch ſolche ergaben, betrugen ſie meiſt Bruchteile eines Prozentes. Am Montanmarkt Stahlverein 103,75(minus 50, Deutſche Erdöl 124,50, Rheinſtahl 167(je minus), ohne BVeränderun⸗en tendierten Buderus 106, Mannesmann 106,50, jowie ſämtliche Banken und zwar Reichsbank⸗ anteile 178, Deutſche Bank 112, Commerzt Dresdner Bank je 105,50 und von Chemieaktien Sheideanſtalt 2⁰, Bereiniate Deutſche Metollwerke 173, Bemberg v. H. erhöht bei 139, dagegen JG⸗Farben 7 v. H. nachgebend auf 140,25. Elektropapiere weiter vernochläſſigt; ohne Verän⸗ derungen notierten Licht u. Kraft 133, Geſfürel 136,50, Mainkraftwerke 8976, ebenſo von Autowerten Daimler 180,50, Aélerwerke Kleyer 108,75. Daneben ſino noch augu⸗ führen Hartmonn u Braun 160(ylus), Lindes Eismaſch. 172,50, Demag 142,50(je plus), Weſtdeutſche Kaufbof 104(minus), Rheinmetall 133(minus), unverändert Gebr. Junghans 96,25, A f. Verkehrsweſen 121, Moenus 124,50, ſowie JG⸗Farben⸗Bonds bei 122/6. EFEEPCP00TPPTTTT0TTTTTTTTTTT Caſtellon, der ſchon ſeit Februar von deutſchen Linien be⸗ dient wird, nach Deutſchland ausgeführt werden. Der Dampfer„Trapani“ der Hamburger Reederei Rob. M. Sloman jr. wird laut„Deutſche Verkehrsnachrichten“ mit der erſten Apfelſinenladung aus Candia und Valencia Anfang nächſter Woche in Hamburg erwartet. Ebeuſo wird die Bremer Dampfſchiſahrts⸗Geſellſchaft„Nevtun“ im Laufe der nächſten Tage ihre erſten Dampfer aus dem Va⸗ lencia⸗Diſtrikt mit Früßhten nach Deutſchland abfertigen. * Umfangreiche engliſche Handelsdampferbauten. Seit der Regiexungsankündigung vom 28. März, in der Staats⸗ beihilfen ſür den engliſchen Schiffsbau bekanntgegeben wor⸗ den waren, ſollen nach einer Darſtellung des„Daily Tele⸗ groph“ Aufträge von über hundert Handelsdampfern mit eine Bruttotonnage von 500 000 Tonnen vergeben worden ſein. Weitere Aufträge ſollen in Ausſicht ſtehen. Das Blott ſchätzt das notwendig gewordene Bauprogromm auf min⸗ deſtens weitere 175 Frachtdampfer mit rund eineinhalb Millionen Tonnen, die bis Ende des Jahres auf Stapel ge⸗ legt werden Hürften. Waren unel Märkte Kotterdamer Getreidenstierungen vom 26. April. (Eig. Dr). Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Maſ 3,5775; Juli 3,87; Sept. 3,072; Nov. 4,07/; Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Mai 92,25; Juli 90; Sept. 90,75; Noy. 92,50. Liverppoler Baumwollkurſe vom 26. April.(Eig. Dr.) Ayril 454; Mai 454; Juni 442; Juli 432; Auguſt 422; Sept. 418; Okt. 411; Nov. 409; Dez. 411; Jan. 40) 412; Febr, 414, Mörz 416; April 417; Mai 418, Juli 4²05 Okt. 424; Jan.(41) 426; Tendenz ruhig, * Schweinemarkt Kandel. Zufuhr: 53 Trieb⸗ und 67 Milchſchweine. Preiſe: Triebſchweine 60—87, Milchſchweine 50—75 4 das Paax. Marktverlauf flott. Geid- und Devisenmarkt Paris, 26, Avril.(Schluß amtlich⸗ London 176.74 Belgien 636 50 Oslo 886.50 Neuyort3775,50 Schweiz 848,62 Stockholm 910,75 Berlin 1515, Kopenhagen 788,75 Syanien Italien 198,75 Holland 2009, 50 Warſchau 713,.— Kondon, 26. April. Schluß amtlich). Neuyork 168,13 Liſſabon 110,18 Soreregg.300 Montreal 470.55 Helſingfors 226,80 ch anghai 0,831 Amſterdam 879,37 Budapeſt 2362, DHokobama—* Paxis 176.73 Belgrad 209,— Auſtralien 1,— Wrüiſſel 2770.50 Soſia 280,— Mexiko 240 Italien 8807,— Mosfan 2475, Montevideo 1850,— Berlin 1167.75 Rumänien 655,— Valparaiſo 117,0 Schmeiz 2048,75 Konſtantin 580.— Buenos Spanien— Athen 548.— auf London 200,— Kopenbagen 2240,.— Warſckan 2475.— Südafrika 100,12 Stockholm 1041,62 Muenosixes 1700,— Cslo 1089,— 1 Rio de Han. 301.— Meialle Hamburger Metallnotierungen vom 26. April Kupfer— Brief Geld BrieiſGeldſhrieſſcheld 9 1v. 100 keg) 16,78/16,75 Fanuar„„ e eee Feinſilber(Ra per kg), 40.—30, 80 ſebruan e. IFeingold(Räh per 9) 2,84 2,70 Nürz.. At-Glatiu(Abfälle) April 52.52. 282,00282,0[, Circapr.(Rill per g. 2,500 2,30 Mai 52.—52,- 282,0282,0] Techn, reines Platin Junt.—5 282,0282.00] Detailpr.(RM per 9/„3,52 3,52 Juli.—652.—282,0282,0 Auguſt 52—52.—282,0282,0 DocoT Septemoen52.—52. 282,0282,0ſ Untimon Regules chineſ. FFFP Cper t0).. ꝙ 45,—46,50 Novembe Queckſilber(Lper Flaſche) 8- Ten Wolframerz chine un), 56,— Berliner Metallnotierungen vom 26. April.(Eig. Dr.) Es notierten in& für die 100 Kilo Elettrolytkupfer (wirebars) 57,75; Standard⸗Kupfer lſo, Mona: 52 nom.; Originalhüttenweichblei 18,25; Standard⸗Blei lſo. Monat 18,25; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 16,75; Standard⸗Zink lid. Monat 16,75; Originalhütten⸗Alu⸗ minium 98—90 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 96,80—40,00. * Der Londoner Golbpreis betrug am 26. April für eine Unze Feingold 148 ſh 6 0 66,6408 /, für ein Gramm Feingold demnach 57,226 Pence 2,78585% Am Mittwoch würde Gold im Werte von 457 000 Pfund zu einem Preiſe von 148/ ſh pro Unze ſein ver⸗ auft. 0 Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Das Berggeſchäft war an der heutigen Börſe ſehr ſtill. Dagegen wurde für talwärts mehr Kohnraum zur Ver⸗ ladung eingeteilt. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. 9 Humboldt: 27.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in ber Fröhlichſtraße 15. J6 Sandhofen: 27. 4. fällt der Gemeinſchaftsabend aus. Fendenheim, Abt. Gymnaſtik: Ab Donnerstag, 7.., beginnt regelmäßig die Gymnaſtilſtunde in der Feuden⸗ heimſchule, Mädchenturnhalle und zwar 19.15 bis 20.15 Uhr. Anzutreten iſt jeweils 10 Minuten früher. Gr. 5/171 Friebrichsyark: Am 27. 4. um 19.46 Uhr tritt die Gruppe zum Sport in der Fr.⸗Liſt⸗Schule, C 3, an. Gr. 23/171 Humboldt: 27.., 20 Uhr, kommen ſämtliche ins Feim Kaxl⸗Benzſtraße 4. und JM⸗Gruppenführerinnen: Fächer leeren! Deutſche Atbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 i0 M⸗ Propaganda Betr, Schlußfeier des 2. Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe: Für die Schlußſeier am Samzlag, 20.., vorm. 9 Ubr in der Harmonie, D 2, 6, ſind noch Karten auf der Zimmer Nr. 17, zu bekommen. Betr. JB⸗Sonderſchan„Unſer Führer“, werden nur bis 9. Mai entgegengenommen. Die Kreispropagandawalter. Ortswaltuugen Sämtliche Betriebsobmönner ſowie Straßenzellenobmänner haben am Donnerstag, 27.., zwi⸗ ſchen 49—21 Uhr auf der Dienſtſielle Schwetzingerſtr. 67, betr. Aufmarſch am 1. Mai, zu erſcheinen, Beſtellungen , -ZEITUNG 7. Seite? Nummer 130 gegliedert. 30 Politiſche Leiter wurden in Worms verpflichtet.— Ortsruppenleiter Grün ewald hatte als Inhaber des goldenen Ehrenzeichens der Partei das Glück, als Gaſt des Führers anläßlich des Geburtstages alle Geſchehniſſe mitzuerleben. An dem am Sonntag in Worms abgehaltenen Kreisappell der Politiſchen Leiter des Kreiſes Worms, zu dem dort auf der Kieſelswieſe 600 Pol. 55 angetreten waren, nahmen 60 Lampertheimer eil. Altveteran zu Grabe getragen Unter beſonderer Ehrung ſeitens der NS⸗For⸗ mationen wurde der im Alter von 85 Jahren ver⸗ ſtorbene Altveteran von 1870/71, Johann Philipp Wegerle, zur letzten Ruhe geleitet. // Männer trugen die ſterbliche Hülle durch das Spalier der Kriegerkameradſchaft, der SA, NecKK,/ und der Politiſchen Leiter. Nach den Einſegnungsworten des evang. Pfarrers Anthes ehrte Kamerad⸗ ſchaftsführer Illius für den Nes⸗Reichskrieger⸗ bund den langjährigen Vereinsführer und treuen Kameraden durch Kranzniederlegung. In Vertre⸗ tung des Ortsgruppenleiters ehrte Pg. Haas den alten bewährten Kämpfer Adolf Hitlers. Schon in der erſten Kampfzeit war er den Jungen Helfer und Ratgeber, aber auch Stütze und Kamerad. Er fand als einer der erſten den Weg zur Bewegung und war nicht nur Förderer der hieſigen Ortsgruppe, ſondem ließ ſich auch als Wahlkandidat für den Ge⸗ meinderat aufſtellen. Als 18jähriger meldete er ſich 1870 freiwillig. Sturm behindert das Spargelſtechen In den hieſigen Spargelanlagen tobte dieſer Tage ein Sturm, der das Gelände in einer Aus⸗ dehnung von etwa 1000 Morgen einen ganzen Tag über in eine undurchdringliche Sandwolke hüllte. Die Arbeit der Spargelſtecher wurde hierbei ſehr erſchwert, da man nichts ſehen konnte. Die„Spar⸗ gelbalken“ wurden zu glatten Flächen geweht, ſo daß ſie nun wieder nachgeholt werden müſſen. Vor dem Gaſthof Schwart in Neuſchloß tobte ſich eine Wind⸗ hoſe aus, die die Eiſenſtützen eines rieſigen Re⸗ klameſchildes, das dort ſeit Jahren ſteht, wie eine Weide umbog und das Schild umlegte, Eine hun⸗ derte Meter hohe Sandſäule entſtand. Durch die kalte Witterung iſt der Tagesanfall der Spargel⸗ ernte zurückgegangen. — Im Tode vereint Der Afbeitsinvalide Jakob Ehriſtmann 7, der im 66. Lebensjahre geſtorben iſt, wurde unter großer Teilnahme zur letzten Ruhe geleitet. Nach den Amtshandlungen des katholiſchen Geiſtlichen wid⸗ mete Werkmeiſter Philipp Moos im Namen der Betriebsſührung und Geſolgſchaft der Firma Boeh⸗ vinger& Söhne, Waldhof, dem 17 Jahre bei der Firma tätig geweſenen Heimgegangenen ehrende Worte. Chriſtmann, ein angeſehener Bürger, folgte ſeiner vor drei Wochen verſtorbenen Gattin im Tode nach. der, Muſikkapellen und der Werkſcharen 5 0 cha Was gibt es Neues in Lampertheim? * Lampertheim, 27. April. Anläßlich des Geburtstages des Führers wurden 300 Zehnjährige in die Jugendorganiſationen der Bewegung aufgenommen. Ferner wurden über 200 Jungmädel und Jungvolker in die Hitlerjugend ein⸗ Als ein hieſiger Sattlermeiſter, der vor Monaten ein Ponnypferochen gekauft hatte, am Morgen in den Stall kam, hatte ſich ſein Pferdebeſtand verdoppelt. Das Ponny hatte ein Fohlen geworfen, ohne daß ſein Beſitzer etwas von der Trächtigkeit gewußt hatte. Auch beim Kauf des Tieres wurde ihm nichts geſagt, weil das Tier aus einer Herde ſtammte. Die Haushaltsſatzung der Stadt Weinheim Weinheim, 27, April. Nach Beratung mit den Ratsherren wurde folgende Haushaltsſatzung erlaſ⸗ ſen: Der Haushaltsplan für das Rechnungs⸗ jahr 1939 wird in Einnahmen und Ausgaben auf 3 409 796 Mark feſtgeſetzt, der außerordentliche Haus⸗ haltsplan in Einnahmen und Ausgaben auf 159 745 Mark. Die Steuerſätze für Gemeindeſteuern be⸗ tragen: Grundſteuer für land⸗ und forſtwirtſchaftliche Betriebe 155 v.., für die Grundſtücke 170 v.., Gewerbeſtener nach dem Gewerbeertrage und dem Gewerbekapital 250 v. H. Bei Zweigſtellenſteuern gilt der Hebeſatz von 325 v.., Bürgerſteuer 500 v.., Bürgergenußauflage auf 1 Mark auflagepfl. Wert 50 Rpf. Kaſſenkredite und Darlehen dürfen im Jahre 1939 nicht aufgenommen werden. I. Ziegelhauſen, 27. April. Für 40jährige Tätig⸗ keit wurde die Gemeindehebamme Franziska Mül⸗ lex durch Innenminiſter Pflaumer unter Anerken⸗ nung ihrer großen Verdienſte mit einer Ehrenur⸗ kunde ausgezeichnet. Auch von Seiten der Gemeinde wurde die Jubilarin in entſprechender Weiſe geehrt. uncl um cſerzingæn Sommertagszug * Schwetzingen, 26. April. — Nun war es endlich ſoweit. In einer Regenpauſe ſtartete der Sommertagszug. Jung und auch Alt erfreuten ſich an dem fröhlichen Geſang der Kinder, welche mit den farbenfrohen Sommertagsſtecken „bewaffnet“ waren. Die Jugendkapelle und die Stadtkapelle ſpielten unermübdlich Frühlingsweiſen. An die Kinder wurden am Schluſſe zum Dank für ihr treues Aushalten Brezeln ausgeteilt. * Brühl, 26. April. Anläßlich des Geburtstages des Führers überreichte Bürgermeiſter Kamme⸗ rer in feierlicher Weiſe dem Polizeihauptwachtmei⸗ ſter Karl Mehrer, der auf eine 26jährige Dienſtzeit bei der Gemeinde zurückblicken kann, das goldene Treudienſtehrenzeichen. Desgleichen erhielt Poli⸗ zeiwachtmeiſter Bernhard Mechler⸗Rohrhof das Treudienſtabzeichen für achtjährige Dienſtzeit.— Un⸗ ter großer Beteiligung trug die Militärkameradſchaft ihre beiden älteſten Kameraden und Ehrenmitglie⸗ der Albin Kohl und Joſef Piſter zu Grabe. Die große Anteilnahme, wie auch die Zahl derer, die den Verſtorbenen die letzte Ehre erwieſen, zeigten die allgemeine Wertſchätzung, welcher ſich die beiden er⸗ freuten. * Ketſch, 26. April. In der Sitzung der Gemeinde⸗ vertreter wurden verſchiedene Arbeiten zur Ver⸗ beſſerung der Ortsſtraßen vergeben. Die Schul⸗ und 4. Rheinſtraße erhalten eine Oberflächen⸗ teerung. Außerdem werden die Adolf⸗Hitler⸗Straße und die 3. Rheinſtraße durch Beſchotterung, Wal⸗ zung und Teerung hergerichtet und an anderen Straßen Verbeſſerungen vorgenommen.— Im feſtlich geſchmückten Rathausſaal wurden durch Bürgermei⸗ ſter Fünger Polizeihauptwachtmeiſter Fuchs und Polizeioberwachtmeiſter Ries für Sjährige Dienſt⸗ zeit durch Ueberreichung des Treudienſtabzeichens geehrt. Slick auf Ludwigshafen Die Feier des 1. Mai Wiederum großer Auſmarſch und Feſtakt auf dem Neuen Marktplatz Auftakt zur Feier des 1. Mai, des„Nationalen Feiertages des deutſchen Volkes“, iſt auch in dieſem Jahre feierliche Einholung des Mai⸗ baumes am Vorabend. Der eigentliche Feſttag beginnt mit allgemeinem Wecken morgens um 6 Uhr oͤurch die Muſik⸗ und Spielmannszüge. Dann wird in ſechs Marſchſtärken in Sechſerreihen zum Feſt⸗ akt auf dem Neuen Marktplatz, unter Vorantritt aufmar⸗ ſchiert. Die Ehrenſormationen der SA, ½, des NSͤK, des NScK, der NsKo und der Politi⸗ ſchen Leiter ſtellen ſich in der Dörrhorſtſtraße auf und marſchieren von dort zum Feſtplatz. Um 11.30 Uhr beginnt der Feſtakt auf dem Marktplatz mit Fahneneinmarſch. Es folgen die Meldungen an den Kreisleiter, Fahnenſpruch und Fanfarenruf, ſowie Anſprache des Kreisleiters Kleemann. Erneute Fanfarenruſe gehen der Uebertragung des Staats⸗ aktes aus Berlin voraus. Mit Treugelöbnis zum fTfTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPT0T0TPT0T0T—T— Vom Wohlfahrtsamt Ueber 5000 Wohlfahrtserwerbsloſe, die allein auf die ſtädtiſche Fürſorge angewieſen waren, wurden in Heidelberg gezählt, als zu Anfang des Jahres 1033 der Führer den zuſtändigen Stellen die Auf⸗ gabe ſtellte, die Erwerbsloſen ſo raſch als möglich wieder in Arbeit zu bringen. Die Löſung dieſer Aufgabe war hier beſonders ſchwierig, weil eine auſ⸗ nahmefähige Induſtrie faſt vollſtändig fehlte. Trotz⸗ dem iſt es durch umfangreiche ſtaatliche und beſon⸗ ders auch ſtädtiſche Maßnahmen gelungen, die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen von Jahr zu Jahr er⸗ heblich zu verringern. Während die voll arbeits⸗ fähigen Kräfte und die Facharbeiter nach verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit aus der Fürſorge ausſcheiden konnten, nahm die Vermittlung des Reſtes der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen lungelernte, nicht voll einſatz⸗ fähige und weibliche Erwerbsloſeh längere Zeit in Anſpruch. heblich zurückgegangen. Nur noch 31 Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe(darunter drei männliche Kräfte) ſtanden am 1. April gegen 148 am 1. 10. 38 in öffent⸗ licher Unterſtützung. Es kann damit gerechnet wer⸗ den, daß Heidelberg in Bälde frei iſt von Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen. Der ſchienengleiche Bahnübergang an der Rohr⸗ bacher Straße iſt für den geſamten Verkehr ge⸗ ſperrt bis zum 20. April, 16 Uhr. Die Straßen⸗ bahngleiskrenzung mit der Odenwaldͤbahn wird dort erneuert. Die Bäderabgabe im Städtiſchen Hallenbad und in den ſtädtiſchen Volksbädern Handſchuhsheim, Kirchheim, Pfaffengrund, Rohrbach, Schlierbach, Wieblingen betrug im vergangenen Monat 17062, was gegenüber dem Monat März 1938 mit 15707 Bädern eine merkliche Zunahme bedeutet. An der Geſamtbäderabgabe iſt das Hallenbad mit 14750 8 Aber auch dieſer Reſt iſt weiter er⸗ Bädern— darunter 11542(10 365) Schwimmbädern — beteiligt. Im Städtiſchen Theater wird das Kriminalſtück „Nocturno“ von Kurt Adalbert und Juſt Scheu am 25. Mai uraufgeführt. Furtwängler und die Berliner Philharmoniker in Heidelberg. Am Samstag, dem 29. April, muſi⸗ zieren die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler in der Stadthalle. Die Vortragsfolge bringt Joſeph Haydn: Symphonie D⸗Dur Nr. 101 und Wilhelm Furtwängler: Sinſoniſches Konzert für Klavier und Orcheſter; Soliſt: Edͤwin Fiſcher, Für die Beethoventage ſoll zur Aufführung von „Missa solemnis“ ein Feſtchor gebildet werden, zur„Fidelio“⸗Feſtaufführung am 8. und 10. Juni. Das italieniſche Studentenorcheſter wird heute die Stadt beſuchen und dabei auch Univerſität und Schloß beſichtigen. Heute abend findet in Mann⸗ heim das Konzert des Orcheſters ſtatt. Die Feier des 10jährigen Beſtehens der Heidel⸗ berger BDM⸗Gruppe wird im Rahmen des Füh⸗ rerinnentreffens der Mädel⸗ und Jungmädel⸗ führerinnen, das morgen beginnt, begangen. Bei der Feierſtunde am Samstagnachmittag in der Aula der neuen Univerſität ſpricht Obergauführerin Margret Klein. 9 Heidelberger Veranſtaltungen 65 Heute Stäbt. Theater:„Der Fächer“(St. Pl.⸗Miete B 80, Pr.⸗ Gr. 3, 20—22 Uhr). Kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung„Gemälde des 19. Jahrhunderts“ 5 Aus den Kinos: Capitol:„Drei Unteroffiziere“.— Schloß⸗Filmtheater: Neues Programm.— Gloria:„Capriecio“,— Kammer: Neues Programm.— Odeon:„Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“ 9 Führer, Liedern der Nation und Fahnenausmarſch ſchließt der Feſtakt. Abends folgen die Betriebs⸗ feiern. Was die Polliet nottert Führerſchein gefälſcht h. Ludwigshafen, 27. April. Ein Radfahrer wurde auf der Straße zwiſchen Ltdwigshafen⸗Oggersheim und Mundenheim von einem überholenden Laſtkraftwagenzug geſtreift und in den Straßengraben geſchleudert. Der Radfahrer wurde nicht ernſtlich verletzt. Bei der Feſtſtellung des Sachverhalts und Prüfung der Papiere des Kraftfahrers ſtellte ſich heraus, daß dieſer ſeinen Führerſchein, der auf Klaſſe 1 ausgeſtellt war, auf Klaſſe 2 abgeändert hatte. Die Fälſchung will er zum Zwecke ſeines beſſeren Fortkommens vorgenommen haben. Er wurde dem Gericht vorgeführt. * Angezeigt wurden wegen Höchſtpreis⸗Ueberſchrei⸗ tungen und Zuwiderhandlungen gegen die Preis⸗ ſchilder⸗Verordnung in Ludwigshafen⸗Oggersheim zwei Geſchäftsinhaber und in Ludwigshafen⸗Oppau oͤrei Geſchäftsinhaber. * Ein Unbekannter entwendete in Ludwigshafen⸗ Oppau zum Nachteil eines Arbeiters ein gebrauchtes Herrenfahrrad, Marke„Ideal“, mit der Fabriknum⸗ mer 88873 im Werte von 35 Mark. Außerdem wurde in Mandach und Rheingönheim je ein Herrenfahrrad geſtohlen. Juſtizrat Heinrich Brunck 7 Von langem ſchwerem Leiden durch den Tod er⸗ löſt wurde Juſtizrat Rechtsanwalt Heinrich Brunck Richard⸗Waaner⸗Straße 12, im Alter von 65 Jahren. Der Verblichene, zur Familie des frü⸗ heren Generaldirektors der BASſß Heinrich von Brunck gehörig, wurde am 22 März 1874 in Kirch⸗ heimbolanden geboren. Von 1905 bis 1931 gehörte er in leitender juriſtiſcher Poſition der BASß an. Vor acht Jahren trat er in den wohlverdienten Ruheſtand. *. Ein muſikaliſches Ereianis wird die Auffüßrung des gewaltigſten Werkes Beethovens, ſeiner„Neun⸗ ten Sinfonie“ heute abend im I6. Feierabendhaus. Das verſtärkte Landesſinfonie⸗Orcheſter Saarpfalz unter ſeinem neuen künſtleriſchen Leiter, General⸗ muſikdirektor Friderich, wird das Werk ſicher meiſterhaft zu Gehür bringen. Der rühmlich be⸗ kannte Beethoven-Chor und das hervorragende So⸗ liſten⸗Quartett werden dem Schlußchor ein beſon⸗ deres Gepräge geben. Da ſich eine ſo gewaltige Aufführung nicht jedes Jahr einrichten läßt, ſollte kein Muſikfreund den Beſuch verſäumen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Großer Saal des IG⸗Neierabendhauſes: 20 Uhr Auf⸗ führung der Neunten Sinſonie Beethovens(Saarpfals⸗ Orcheſtex und Beethovenchor), Rfalabau⸗Kalleehaus: Kleinkunſtbühne Raueriſcher Hiell: Konzert und Tanz Kaſſee Vaterland: Kenzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöſtnet 15 bis 20 Uhr Lichtſyene: Ufa⸗Nalaſt im Pfalzbau:„Menſchen Ufa⸗Rheingold: ſpiele: vom Varieté“.— „Menſchen vom Varieté“— Palaſt⸗Licht⸗ „Drunter und drüber“— Union⸗Theater;„See⸗ kadetten“.— Atlantik:„Schüſſe in Kabine wie jorgſt Du beizeiten ſur Weib uno Kino, wenn ſie nicht reiche Erben ſind?„Durch eine Lebens verſicherung.“ Dr. Bönner Ehrenbürger von Plankſtaet 4* Plankſtadt, 26. April. Am Dienstag, am Vor⸗ abend des 75. Geburtstages des praktiſchen Arztes Dr. Paul Bönner, fand in deſſen Hauſe eine wür⸗ dige Feierſtunde ſtatt, bei welcher dem Jubilar der Ehrenbürgerbrief der Gemeinde Plankſtadt durch Bürgermeiſter Valentin Trei ber überreicht wurde. Zu dieſer Feier waren der Gemeinderat, au deſſen Spitze Bürgermeiſter Treiber, Ortsgruppenlei⸗ ter Schleich mit den politiſchen Leitern, die Gliede⸗ rungen und Organiſationen der Partei. die Freiwil⸗ lige Feuerwehr, die Sanitätsbereitſchaft ſowie die Geſangvereine auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz angetre⸗ ten und zogen unter den Klängen des Spielmanns⸗ zuges der Feuerwehr zur Wohnung des Jubilars, wo ſich bereits ein Großteil der Bevölkerung einge⸗ funden hatte. Die Feierſtunde eröffnete das Heidel⸗ berger Muſikkorps des Inf.⸗Regts. 110 mit einem Muſikſtück. Die vier Geſangvereine unter Leitung von Chormeiſter Klee ſangen einen Chor. Alsdann — 9 Aerrlich AU MPASLA eririsekend gründlich teinigend und dabei doch den Zehnschmelz schonend.— groſſe Tube 40 El., kleine Tube 23 E. Zue überreichte Bürgermeiſter Treiber dem Jubilar mit einer Anſprache, in welcher er die Verdienſte des Jubilars würdigte, den Ehrenbürgerbrief der Ge⸗ meinde Plankſtadt. Dieſe Ehrung wurde Dr. Bön⸗ ner, welcher ſeit dem Jahre 1897 als Arzt in unſerer Gemeinde tätig iſt und überaus viel Gutes getan hat, als erſtem Bürger zuteil. Gleichzeitig teilte Bürgermeiſter Treiber mit, daß der Gemeinderat be⸗ ſchloſſen hat, zum ſteten Andenken die nächſte Straße nach ſeinem Namen zu benennen. In bewegten Worten dankte der Jubilar für die ihm zuteil ge⸗ wordene Ehrung und brachte auf den Führer und die Gemeinde Plankſtadt ein dreifaches„Sieg Heil!“ aus, in das die begeiſterte Menge freudig einſtimmte. Das Muſikkorps ſowie der Männerchor beſchloſſen die Feierſtunde. Sodann begab ſich eine große An⸗ zahl von Gratulanten zum neuen Ehrenbürger, um ihn zu ſeinem 75. Geburtstag und zux Ehrung zu beglückwünſchen. Ein Standkonzert des Muſikkorps vor dem Hauſe des Jubilars beſchloß den Ehrungs⸗ abend. * Altlußheim, 26. April. Es iſt beabſichtigt, für eine Siedlung zu er⸗ die Gemeinde Altlußheir richten. Um eine Keberſicht zu erßalten, ob über⸗ haupt Siedlungswillige vorhanden ſind, werden die Intereſſenten gebeten, ſich auf dem Rathaus anzn⸗ melden. 8 I, Neulußheim, 25. April. Als einer der älteſten Einwohner feierte Georg Heinrich Burkaxd ſei⸗ nen 83. Geburtstag. B. diente in den Jahren 1879 bis 1881 in der 7. Kompanie der liter.— Weil er das Haltezeichen an der Stopſtraße in dem Mittel⸗ punkt unſerer Gemeinde nicht beachtete fuhr ein aus der Richtung Speyer kommender Mokorradfahrer auf ein Möbelauto auf. Dabei wurden der Motor⸗ radfahrer und der Soziusfahrer leicht verletzt, * Nendorf, 26. April. Ein wilögewordener Far⸗ ren griff im Farrenſtall ſeinen Wärter an und ver⸗ letzte ihn ſchwer, auch einen zu Hilfe eilenden Mann verletzte er. * Pforzheim, 26. April. Als der 44 Jahre alte Friedrich Drawert und ſeine Ehefrau im Gar⸗ ten in der Hagenſchießſiedlung arbeiteten, griff Hlötz⸗ lich ein großer ſtarker Wolfshund die Ehefrau an und biß ſie in den Oberarm. Auch der Ehemann, der ihr zur Hilfe eilen wollte, wurde von dem wütenden Hunde ſo in Hände, Arme, Beine, den Rücken und in das Geſicht gebiſſen. daß er beſinnungslos wurde. Zum Glück war ein Jäger in der Nähe, der das Tier mit ſeinem Jagdaewehr erſchoß. Das Ehepaar wurde in das Städt, Krankenhaus eingeliefert. * Dahn, 27. April. Hier geriet ein Gänſerich in Wut drang in einen Kaninchenſtall ein, biß ein * tzend Jungtiere und die Kaninchenmutter 0 t. * Landan, 2. April. Im naben Heryheim ſtürzte di⸗ noch nicht vierjährige Maria Theobald auf ein Gefäß mit brüßheißem Waſſer. Das Geſäß kippte um, und der Inhalt ergoß ſich über das Kind, das tödlich verbrüht wurde. Was hören wir? Freitaa, 28. April Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Mufik am Morgen.—.0: Für Dih daheim.— 10.00: Eine Schultlaſſe beſucht den Bütrgermeiſter.— 10.30: Aus Zeit und Welt— 11.90: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzer:.— 14.00:: Zur Un⸗ terhaltung(Schallplatten).— 16.00: Nachmittagskonzext. — 17.00; Zum H⸗Uhr⸗Tee.— 16,00; Alleweil luſtig und ſet— 105, Aus Seit Leben.— 19.00: Die Wal⸗ üre von R. Wagner.— 23.00: Tanzmuſit(Schallplatte 24.00: Nachtkonzert. ie ee Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Fräheonzert.— 10.00 Die Karl⸗Zeiß⸗Werke in Jena.— 10.30: Wettkampfbeſtim⸗ mungen der Leichtathleten.— 11,30 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Erna Sack ſingt(Schallplatten).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Kamerad, erzähle.— 16.80; Aus dem Leben einer deutſchen Siedlerſamiſie in Kanads, — 18.35: Muſik auf dem Trautonium.— 19,15; Be⸗ ſchwingte Melodien.— 20.15: Kammermuſik— 21.00: Walzer aus Wien.— 21.15: Oper in Lübeck Querſchnitt. — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Heitere Klänge, ——— ——————————————————PP———————————————*— — Das Mäochen mit der Glockenſtimme die Stimme: ter Schwindel!“ een Whitechapel— die Eiterbeule Londons: NMacledeανα am Elenduulextec Wo Hunger, Verbrechen und Tanzwut herrschen — London, im April. Whitechapel— ein Schaudern fällt den Ein⸗ heimiſchen ſowohl wie den Fremden an, hört er dieſen berüchtigten Namen. Das größte und düſtere Elendsquartier der Erde iſt längſt als ſchwärende Eiterbeule der Hauptſtadt des britiſchen Impe⸗ riums erkannt worden, keiner der maßgebenden Männer denkt aber daran, das Seziermeſſer anzu⸗ ſetzen. In dieſem Schutzgebiet des Schmutzes und der Geſetzloſigteit ſtarren den Beſucher tagsüber unwahrſcheinlich verkommene Häuſermauern an, nachts aber macht ſich ein lüſternes Leben breit, dem es keinen Abbruch tut, daß die Geloͤbörſen mager ſind oder ihr Inhalt aus verbrecheriſchen Unter⸗ nehmungen ſtammt. Nach elf Uhr abends, wenn die Themſeſtadt ſich anſchickt, zu Bett zu gehen, iſt der Nachtbetrieb in Whitechapel in vollem Gange. Die jungen Männer des Londoner Oſtens erſcheinen in der kompletten Aufmachung des„perfekten Gentleman“, wie ſie ihn verſtehen. Mit breiten, übermäßig wat⸗ tierten Schuttern, ſchillernder Brillantine im locki⸗ gen Haar, ſchief aufgeſetztem Hut und auffälligen Kravatten promonieren ſie Whitechapel Road, die Hauptſtraße entlang, flirten mit den iungen Mäd⸗ chen, die in einer Super⸗Hollywood⸗Aufmachung mit hohen Hacken, phantaſtiſchen Hüten und unbezwing⸗ licher Lebensluſt willige Flirtpartner ſind. All⸗ abendlich iſtgroßer Korſo, nur Sonnabend und Sonntag nicht. Am Wochenende geht das„vornehme“ Whitechaple aus und bevölkert die Tanzlokale des Weſtens. Nur die ganz Armen bleiben zurück und verſchwenden ihre paar Pennies in den⸗ zahlreichen Kinos, Billard⸗ und Tiſchtennishallen oder in einem der noch zahlreicheren Tanzlokale. Welch grotesker Widerſinn: es gibt in ganz Lon⸗ don keinen Stadtteil, der ſo zahlreiche Unterhal⸗ tungsmöglichteiten bietet, wie das Eaſt End, der Stadtteil der Armen. Kinos, Box⸗ und Tanzſäle 35 ſind bis um elf Uhr gefüllt, aber wenn die jungen Leute von dort herauskommen, gehen ſie nicht nach Hauſe, ſondern kehren in den Kaffeehäuſern, Reſtau⸗ rants oder den typiſchen„Bratkartoffeln und Fiſch⸗ Ständen“ ein. Das Geſchäft dieſer Unternehmer ſteht bis weit nach Mitternacht in Blüte. Selbſt in den erſten Morgenſtunden gibt es noch viele Bumm⸗ ler, die nach Kino und Kaffee zum Kartenſpiel ge⸗ gangen ſind und nun auf dem Heimweg noch ihren allerletzten Cent ausgeben. „Nein, Frau Meier, Sie müſſen die Geige ein paar Kinn höher halten!“ (Zeichnung: Kleppe) Von Paul Naché Da es für den Unbekannten unendlich ſchwierig iſt, ſich in Hollywood, der Weltmetropole des Films, zur Geltung zu bringen, greifen manche zu den verzweifeltſten Mitteln. Einmal hat ſich ein Mäd⸗ chen vor das Auto von Greta Garbo geworfen. Der Cauffeur konnte noch rechtzeitig bremſen und ſo wurde ein Unglück verhütet. Das Mäochen bezweckte nichts weiter, als auf dieſe Weiſe mit Greta Garbo bekannt zu werden und zum Film zu kommen. Beſonders geplagt von aufdringlichen Filman⸗ wärtern ſind natürlich die Regiſſeure. Die Tricks, um an ſie heranzukommen, wiederholen ſich, und eim erfahrener Regiſſeur kennt ſich bald aus. Mit⸗ unter aber fällt er doch herein. Beſonders nett iſt die Geſchichte von einem Mädchen mit der Glocken⸗ ſtimme, die Allan Dwan erzählt. Eines Abends wird er antelephoniert. Weshalb er denn nicht ſein Verſprechen gehalten hätte? Es iſt eine wunderbar melodiſche Glockenſtimme, die da fragt. Allan ſtellt das mit Genugtuung feſt. Aber trotz der Glockenſtimme erwidert er unwirſch, man möge ihn doch mit ſolchen Albernheiten in Ruhe laſſen. Einen Tag ſpäter ertönt wieder die Glocken⸗ ſtimme. Wenn er ſchon ſein Verſprechen nicht ge⸗ 6 halten hätte wegen der Rolle, wie es denn mit den 200 Dollars ſei, die ſie ihm gegeben habe. Wütend wirft Allan den Hörer hin. Bald darauf abermals Sie würde ihn bei der Polizei'n⸗ zeigen. Zweihundert Dollar nehmen und dann keine Rolle, das ſei doch... Die Stimme iſt jetzt 15 nicht mehr glockenrein ſondern drohend. Auch das läßt Allan kalt. widern ein. Er hängt ohne ein Wort zu er⸗ „Hören Sie mal, Allan“, ſagt einige Tage darauf der Direktor zu ihm,„hier iſt ein Brief gekom⸗ men. Da behauptet ein Mädchen, ſie bätte Ihnen 200 Dollar geoeben, damit Sie ihr beim Film be⸗ hilflich ſein ſollen“. 8 „Himmeldonnerwetter, das iſt ja ein verdamm⸗ bricht Allan los.„Das iſt ein Mädel, das mich ſeit Tagen verfolgt. Aber ich Tanz auf dem Elendsvulkan Wie ſehr auch der Mann vom Oſten kinobeſeſſen iſt, wie gern er auch ſeine verſchiedenen Spielhallen beſucht— nichts auf der Welt geht ihm über das Tanzen. Nirgends wird mit mehr Radau, Hingabe und leidenſchaftlicher Liebe getanzt, wie hier. Die Tanzklubs ſind öde, leere Räumlichkeiten mit Sitz⸗ reihen längs der Wände und einem primitiven Kapellenpult und einem Büfett. Die Kapelle beſteht aus zwei bis vier jungen Halb⸗Amateuren, die tagsüber Hauſierer oder Taſchendiebe ſind. Die Qualität der Muſik beſteht mehr in der Lautſtärke als in der Melodik. Hier gibt es keine„Mauer⸗ blümchen“; jeder tanzt und das Parkett oͤröhnt. Nach kurzer Zeit iſt es ſo heiß im Saal, daß der Ver⸗ anſtalter— freudeſtrahlend— genötigt iſt, die Gas⸗ heizkörper abzuſtellen. Die Luft iſt dick und ſchwül, aber odͤie Tänzer ſind in Feuer und merken davon nichts. Die komplizierteſten neuen Schritte werden hier demonſtriert. Mit einer unglaublichen Hartnäckig⸗ keit zeigen die Männer und Mäcochen, die Müdigkeit ſcheinbar nur dem Namen nach kennen, wieviel Akrobatik und„Jußarbeit“ in einen richtigen Rumba gelegt werden kann. Die meiſten dieſer Tanzjünglinge und Mäochen erfinden ihre eigenen Figuren, die ſie mit einem geeigneten Partner ein⸗ üben, um dann damit unter die kritiſchen Augen ihrer ebenſo bewanderten Freunde zu treten und an den populären Tanzwettbewerben teilzunehmen. Kein Triumph iſt für ſie größer auf dieſem Erd⸗ ball,als der eines Paares, das einen Wettbewerb gewonnen hat. Partner und Partnerin werden im Nu der begehrte Mittelpunkt, jeder reißt ſich um die „Ehre“, mit ihnen zu tanzen, und der„maſſive Silber⸗Pokal“, der für wenige Schillinge um die S wurde, geht bewundert von Hand zu Hand. Inferno der Hemmungsloſigkeit Die unbezähmbare Tanzwut findet ſelbſt in all⸗ abendlichen Uebungen nicht volle Befriedigung. Die Tänzer zeigen noch auf der Straße, auf dem Geh⸗ ſteig, in der Fahrbahn, wo eben Platz iſt, wie ſie den Preis davontrugen. Jeder neue Schlager iſt in Whitechapel bekannt, uno ſeine Texte gehören zur „Allgemeinbildung“, ehe mam ſie im Weſten über⸗ haupt gehört hat. Denn zum Tanzen gehört faſt gleichbedeutend der geſangliche Vortrag, der in den Veranſtaltungen bis zum Ueberdruß„gepflegt“ wird. Jazz⸗Sänger ſind dabei ſtetg in geradezu läſtiger Weiſe in der Ueberzahl. Die gebrochenen oder langgezogenen, naſalen und gegurgelten Töne ſinden aber ſtets ein begeiſterungsfähiges Publi⸗ kum. Die Beträge, die allnächtlich in Whitechapel um⸗ geſetzt werden, ſind, ſo abſurd das auch klingt, groß. Man frage nur nicht nach ihrer Herkunft. Es iſt ein Inſerno des Elends, aber auch der Hemmungs⸗ loſigkeit, von dem das Nachtleben des Londoner Elendsviertels Abend für Abend erfüllt iſt. Ein rieſiges Sammelbecken aſozialer Elemente zer⸗ ſchellt hier in Whitechapel die primitivſten Güter der Ziviliſation. Nirgends iſt die Kriminalität größer, als im Eaſtend von London, nirgends iſt der Boden für Krankheiten und Seuchen ſo günſtig. Die Wohnungen ſind menſchlicher Lebeweſen un⸗ würdig, Schmutz und Schutt regieren den ganzen Stadteil. Hier herrſcht die bitterſte Verkommenheit; einige U⸗Bahnſtationen entfernt aber regieren die gefüllten Pfundſäcke. Mit eiſigen Zynismus findet werde der Sache ein Ende machen, ich werde mir mal die Perſon vornehmen““. Als ſich die Glockenſtimme wieder meldet, be⸗ ſtellt er ſie zu ſich. Vorſichtshalber läßt er aber im Nebenzimmer einen Detektiv warten. Das Mäochen mit der Glockenſtimme kommt. Aber nicht allein, ſondern mit ihrer Mukter. Es iſt ein junges, liebes Ding, mit ſprechenden Augen, einem lockenden blon⸗ den Wuſchelkopſ. Doch Allan iſt gegen ſo etwas ge⸗ feit. Er iſt nur wütend. Und ſo ſchreit er das Mäd⸗ chen an: „Zum Teufel, nun eigentlich wollen!“ „Ich möchte Mr. Allan Dwan ſprechen“, ant⸗ wortet die Glockenſtimme demütig und unſchulds⸗ oRRERE „Na, ich denke, Sie kennen mich! das?, Ich bin ja Allan“. Da ertönt ein Schrei.„Sie ſind.. Sie ſind ach, das iſt ja unmöglich, dann bin ich ja einem Be⸗ trüger in die Hände geiallen. Er hat ſich für Sie ausgegeben. Und all men ſchönes Geld...“ ſagen Sie endlich, was Sie Was ſoll denn BILDER VONHTAGE Gemeinſame engliſch⸗ägyptiſche Truppenübungen Unter ſtarkem Einſatz engliſcher Paläſtinatruppen fonden kümlich an der ägyptiſch⸗lübyſchen Grenze ung en der Suezkanalzone gemeinſame aus Militärs beider Länder Manöver engliſcher und ägyptiſcher Truppeneinbeiten ſtatt, die von einem beſetzten Generalſtab geleitet wurden. Auf unſerem Bild ſieht man im Vorder⸗ grund engliſche Offiziere, weiter hinten ägyptiſche(mit Fez) während der Mandver auf einem Beobachtungs⸗ punkt. Der Roboter geht ſpazieren 05 Dieſer neue Roboter ging in Pittsburg(418 A) ſpazieren. Er kann ſelbſtverſtändlich gehen, ſpre⸗ chen, rauchen und an ſeinen Fingern bis zehn sählen.„Elektro“ iſt.85 Meter groß und wiegt 300 Pfund.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗R.) Kanadiſche Briefmarken zum engliſchen Königsbeſuch Die Regierung von Kanada gibt anläßlich des Königsbeſuches neue Marken heraus, die die Köpfe des engliſchen Königspaares und der beiden Prinzeſſinnen tragen. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ſich die engliſche Moral mit dieſer Hochburg des Laſters ab, ſtatt ſie mit eiſernem Beſen auszukehren. Und die bleichen Geſtalten in den verſchliſſenen Kleidern, die meiſt im großen Bogen der Arbeit Sie wankt, ſie ͤͤroht umzuſinken. Vielleicht denkt ſie, daß Allan ſie auffangen wird. Aber er überläßt das ruhig der Mutter, die das Mädchen jammernd in die Arme ſchließt. Er ſieht ſofort, daß das ganze ein aufgelegter Schwindel iſt, ein Trick, um an ihn heranzukommen. Aber jetzt intereſſiert ihn das Mädchen. Intereſſiert ihn als Regiſſeur. Wie ſie verzweifelt tut, wie ihr die Tränen herunterrollen, das iſt ſchauſpieleriſch meiſterhaft. „Ich glaube Ihnen natürlich kein Wort. Aber Sie ſcheinen wirklich Talent zu haben. Ich will es mal mit Ihnen verſuchen“, 88 Und er hatte ſich nicht getäuſcht. Das Mädchen mit der Glockenſtimme, der Name tut nichts zur Sache, wurde eine Nummer für Hollywood. Daß es ſich aber um einen aufgelegten Schwindel gehandelt hatte, das erfuhr Allan erſt mit Gewißheit einige Monate ſpäter bei einer Gerichtsverhandlung. Da war nämlich die Mutter wegen Erpreſſung ange⸗ klagt. Es ſtellte ſich heraus, daß ſelbſt die„Mutter“ für den Beſuch bei Allan gemietet war. Gegen ein Honorar von zwei Dollar fünfzig. —Brr——— Freitag„Jungfrau von Orleans“ im Natio⸗ naltheater. Da die Rede des Führers im Reichs⸗ tag am Freitag bereits um 12 Uhr mittags über⸗ tragen wird, wird in Abänderung des bisherigen Planes am Freitagabend um 19.90 Uhr Schillers „Jungfrau von Orleans“ für Miete P 24 und zweite Sondermiete F 12 gegeben. Heute Donnerstag wird im Nationaltheater wegen Er⸗ krankung von Max Baltruſchat ſtatt der Operette „Prinz von Thule“ zum erſten Male im Rahmen des Oſtmark⸗Zyklus Johann Strauß'„Wiener Blut“ gegeben. „Brommy“, das neue Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Heinrich Zerkaulen, deſſen letztes Bühnenwerk„Der Reiter“ bereits von 80 Bühnen geſpielt wurde, hat ein neues Schauſviel„Brom⸗ myy“ vollendet, in deſſen Mittelpunkt Rudolf Brom⸗ my, der Schöpfer und erſte Admiral der deutſchen Flotte, ſteht.— Die Uraufführung wird im Seytember gleichzeitig im Nationaltheater heim, im Schauſpielhaus Bremen und Staatlichen Schauſpielhaus Dresden ſtattfinden. Ein Grieg⸗Denkmal für Leipzig. Eövard Grieg ſtudierte vier Jahre lang, von 1858—1862, im Leipziger Konſervatorium, das damals eine Hochburg der romantiſchen Muſik war. In Leipzig entſtanden auch ſeine erſten Werke, aus deren Reihe die vier Klavierſtücke Op. 1 im Gewandhaus zur Uraufführung gebracht wurden. Um die Erinnerung an Eoͤvard Grieg in ſeiner Studienſtadt, in der übrigens auch ſein geſamtes kompoſitoriſches Schaf⸗ fen im Druck erſchienen iſt, wach zu halten, wird die Nordiſche Geſellſchaft dem großen norwegiſchen Tonſetzer auf dem in der Nähe ſeiner Studenten⸗ wohnung gelegenen Rabenſteinplatz ein Denkm 9 errichten. Die Mole des Druſus im Rhein. Nach den Mitteilungen des Tacitus hat Dru ſus Germa⸗ nicus, der römiſche Feldherr, in den Jahren 12 bis 9 vor der Zeitwende bei der Teilung des Nieder⸗ rheins und des Waals eine Mole anlegen laſſen, mit dem Zwecke, dem Niederrhein mehr Waſſer zu⸗ zuführen, weil er zu verſanden ͤrohte. Die Mole war nach den Angaben des Tacitus das mächtigſte 4 ausweichen, wären doch ſo dankbare Objekte für die Menſchenfreundlichkeit, von der man im Inſel⸗ reich immer mit erhobenem Zeigefinger zu reden weiß. römiſche Bauwerk im Gebiete der heutigen Niederlande. Dieſe Mole iſt jetzt durch einen Zu⸗ fall wiedergefunden worden. Eine Baufirma ließ im Waal nach Kies baggern, wobei die Schöpfeimer auf ein mit ſchweren Steinen bedecktes Gebiet im Strom ſtießen, durch das mit den Hebeeimern nicht durchzukommen war. Die Stelle wurde abgetaſtet, und es zeigte ſich, daß ſie eine Länge von 200 Meter und eine Breite von 70 Meter hatte. Daß es ſich um die Mole des Druſus handelt, wurde auch dadurch bewieſen, daß die Schöpfeimer eine Men ge römiſcher Gegenſtände, u. a. ein kleines Venusſtandbild, mit emporbrachten. Der Fundort liegt bei dem kleinen Orte Herwen. Krebs iſt nicht anſteckend! Durch ein heroiſches Selbſtexperiment des deutſchen Chirurgen Kurt⸗ zahn, der eine friſch herausoperierte Krebsge⸗ ſchwulſt noch blutwarm in ſeinen Oberkörper ein⸗ pflanzte, ohne nachher an Krebs zu erkranken, iſt er⸗ neut erwieſen worden, daß dieſe Krankheit nicht an⸗ ſteckend iſt. Auch der Krebsforſcher Dr. G. Blunck konnte durch ein inſolge Unvorſichtigkeit entſtan⸗ denes Selbſtexperiment an ſeiner Hand den Beweis der Unübertragbarkeit von Krebskrankheiten er⸗ bringen. Wohl aber iſt der Krebs durch Ueber⸗ impfung von Geſchwulſtteilen über tragbar, was der Verjüngungsarzt Voronoff damit bewies, daß er Menſchenkrebs auf Affen übertragen konnte. Roland E. Strunk:„Treibholz“. Leipzig. Der allzu früh verſtorbene Roland E. Strunk, der als Sonderberichterſtatter des„Völkiſchen Beobachters“ ſich im Fernen Oſten, in Abeſſinien und im ſpaniſchen Bürger⸗ krieg einen Namen erworben hat, iſt der Verfaſſer dieſes Romanes, der in Oſtaſien in der Zeit vor 1933 ſpielt. Zwei heimatlos Gewordene, ein Ruſſe und ein Deutſcher, ſind die beiden Akteure dieſes feſſelnden Buches, in dem das rätſelhafte, rieſenhafte Aſien eine bizarre, erregende Folie iſt. Eine Frau ſteht zwiſchen den beiden Männern, zwiſchen dem Weißruſſen Bakirin und Peter v. Althauſen, der aus dem großen Krieg nicht mehr heimgefunden hatze, der ſich„einſach in die bürgerliche Verkehrsordnung nicht mehr hatte einvaſſen können“. Das Shickſal brinat. die Entſcheidung um dieſe Frau, Blui wuß zu Blut, wie Volk zu Volk gehöret. Bis in die letzte Seite hinein hält das Buch mit ſeinen grellen Bildern den Leſer in Svan⸗ nung und gib: ihm einen Begrif davon, was das Wort nom unruhigen, Aſien, von den Stürmen über dem Fernen Oſten bedeutet. 8370 C. W. Fennel. Verlag Otto Janke, 13 Donnerstag, 27. April 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite(Nummer 190 Nuue. —— —— — Die Pariſer Geſellſchaft hat in dieſen Tagen eine Frau verloren, die lange Jahre hindurch eine der glänzendſten Erſcheinungen des dekadenten„Fin de ſiecle“ war. Die Herzogin Helie von Talleyrand⸗ Perigord, Fürſtin von Sagan, ehemalige Gräfin Boni de Caſtellane, hat nach einem 44jährigen Aufent⸗ halt in der franzöſiſchen Hauptſtadt ihr ſchloßartiges Palais in der Avenue Foch verlaſſen und iſt in das Land ihrer Väter, nach den Vereinigten Staaten zu⸗ rückgekehrt, aus denen ſie um die Jahrhundertwende mit einem ſagenhaften Reichtum nach Frankreich kam. Die Herzogin von Talleyrand iſt die Tochter eines der reichſten Männer Amerikas, des Eiſenbahn⸗ körigs Jay Gould. Das Leben dieſer Herzogin klingt wie ein Roman. Es iſt ein Stück Geſellſchafts⸗ geſchichte der franzöſiſchen Hauptſtadt und ſpiegelt insbeſondere den Glanz der Jahrhundertwende wi⸗ der, als Paris noch das Mekka der modernen Welt war. Als die Milliardenerbin in den 90er Jahren in der franzöſiſchen Hauptſtadt auftauchte, war ſie ein häufig geſehener und und gefeierter Gaſt in luxu⸗ riöſen Stadthäuſern und Schlöſſern, in denen der franzöſiſche Adel ſich mit der internationalen Hoch⸗ finanz ein Stelldichein zu geben pflegte. Es fehlte der jungen Amerikanerin nicht an Bewerbern. Unter ihnen befanden ſich ebenfalls der Fürſt von Sagan, der ſpäter noch den Titel eines Herzogs von Talley⸗ rand Perigord erben ſollte, und der Graf Boni de Caſtellane, der als der eleganteſte Mann Frankreichs und als Diktator des guten Geſchmacks in allen Fra⸗ gen galt. Graf Boni de Caſtellane vermochte über den Fürſten von Sagan den Sieg davon zu tragen. Die Ehe wurde aber nicht zu einer der glücklichſten. Rauſchende Feſte, auf denen ſich alles traf, was in Paris Rang und Namen aufzuweiſen hatte, löſteer einander ab. Nach einer Reihe von Skandalgeſchich⸗ ten, die in Neuyork zu der damaligen Zeit ebenſo bekannt waren, wie in Rom, Berlin, London, wurde die Ehe im Jahre 1906 geſchieden. Zwei Jahre ſpäter heiratete die Tochter des amerikaniſchen Milli⸗ ardärs den Fürſten von Sagan, einen Vetter ihres erſten Mannes. Bei dieſer zweiten Trauung kam es zu einem ofſenen Skandal. Als das Brautpaar die Kirche verließ, wurden Graf Boni de Caſtellane und Fürſt Sagan miteinander handgreiflich und rollten ſchließlich in einem wilden Handgemenge verbiſſen auf einander einſchlagend vor der Kirchen⸗ tür herum. Hatte die Ehe mit dem Grafen Boni de Caſtellane ſchon einen großen Teil der ameri⸗ kaniſchen Millionen verſchlungen— es wurde bereits das erwähnte ſchloßartige Palais in der Avenne Foch im Stile des Trianon⸗Palais von Verſailles gebaut— ſo wurde die Ehe mit dem Fürſten von Sagan nicht weniger koſtſpielig. Als dieſer im Jahre 1931 im Alter von 78 Jahren ſtarb, hinter⸗ ließ er eine Schuldenlaſt von 290 Millionen Fran⸗ ken. Jahre vergingen mit der Regelung dieſer Schulden. Nunmehr iſt die Fürſtin von Sagan und Herzogin von Talleyrand nach deren enoͤgültiger Regelung nach Neuyork zurückgekehrt. Sie hat in der Bannmeile dieſer Stadt eine rieſige Villa in einem 00 Hektar großen Park gemietet und ihre ge⸗ ſamte franzöſiſche Dienerſchaft mit nach dort genom⸗ men. 3 — Auf der Avenue de UOpéra, jener verkehrs⸗ belebten Straße im Herzen von Paris, die die fran⸗ zöſiſche Oper mit dem Louvre verbindet, gelang zwei als Poliziſten verkleideten Einbrechern ein Raub⸗ überſall von einer verblüffenden Frechheit. In einem UEAEIMI. 2 cullui N0nll der vornehmſten Miethäuſer dieſer Straße erſchienen bei einer reichen, alleinſtehenden 70jährigen Rent⸗ nerin zwei Poliziſten und erblärten, daß ſie eine Durchſuchung der Wohnung vornehmen müßten. Die alte Dame gab ihnen ohne weiteres Zutritt. Plötz⸗ lich ſtürzte ſich einer der angeblichen Politziſten auf ſie, und im Handumdrehen war die Rentnerin ge⸗ knebelt und gefeſſelt. Die beiden Burſchen nahmen dann eine raſche Durchſuchung der Wohnung vor, wie ſie es vorausgeſagt hatten, allerdings nicht zu polizeilichen Zwecken. Sie ſteckten Edelſteine und ſonſtige Koſtbarkeiten, deren Geldwert ſich auf un⸗ gefähr 300 000 Franken beläuft, in ihre Taſchen und verſchwanden. Die Pariſer Polizei fahndet bisher vergeblich nach ihnen. — Nach der jetzt vorliegenden vorläufigen Sta⸗ tiſtik für das Jahr 1938 hat ſich im vergangenen Jahr der Geburtenrückgang in Frankreich weiter ſortgeſetzt. Die Zahl der Geburten betrug im ver⸗ gangenen Jahr 612 138 gegenüber 616 863 im Jahr 1937. In ähnlicher Weiſe verlief auch die Entwick⸗ lung der Zahl der Eheſchließungen. Sie iſt von 274122 im Jahre 1937 auf 273 903 gefallen, während gleichzeitig die Zahl der Eheſcheidungen ſich von 23 614 auf 24318 erhöhte. Die Zahl der Sterbefälle überſtieg bereits im Jahre 1937 die Zahl der Ge⸗ burten um 11 740; im Jahre 1938 iſt dieſer Verluſt in der Bevölkerungsbewegung auf 37 741 geſtiegen. Dieſe Ziffern beweiſen, daß trotz allen beſorgten Mahnrufen, die in den rechtsſtehenden Zeitungen Frankreichs immer wieder erhoben werden, das Problem des franzöſiſchen Bevölkerungsrückganges in der gleichen Schärfe wie früher weiterbeſteht. Die Lücken, die das Ueberwiegen der Todesfälle über die Geburtenziffern reißt, werden durch die Einwande⸗ rung von Ausländern aufgefüllt, aber gegen dieſe Einwanderungsbewegung erhebt ſich aus erklärlichen Gründen ein ſteigender Proteſt. * — Von dem franzöſiſchen Zoll waren beim Aus⸗ zug der Rotſpanier aus Katalonien auf Erſuchen der Bank von Spanien ſechs große Reiſekofſer ſicher⸗ geſtellt worden, die die Auſſchrift trugen:„Diplo⸗ matiſches Gepäck Alvarez del Vayo“. Der ehe⸗ malige rotſpaniſche Außenminiſter hat ſich nach den Vereinigten Staaten eingeſchifft, ohne auf dieſes Ge⸗ päck, das von den fransöſiſchen Behörden bisher nicht herausgegeben wurde, Anſpruch zu erheben. Die Koffer wurden deshalb nunmehr von Beamten der franzöſiſchen Zoll⸗ und Gerichtsbehörden geöffnet. Groß war deren Ueberraſchung über die Art des di⸗ plomatiſchen Gepäcks des ſowjetſpaniſchen Miniſters. Es beſtand nämlich aus Edelſteinen, Gold⸗ und Silbergeld, Gold⸗ und Silberbarren, wertvollen Münzſammlungen, Altargerät aller Art und ſogar einer Krone der Heiligen Jungfrau von Mereed. Natürlich fanden ſich auch Banknotenbündel aller möglichen Währungen. Das ganze hat einen Wert von mehreren Millionen Franken. Nach der Feſt⸗ ſtellung des Inhalts der Koffer wurden dieſe ver⸗ ſiegelt und von dem franzöſiſchen Gericht mit Be⸗ ſchlag belegt. Es iſt ſehr zweifelhaft, ob del Vayo, wenn er von ſeiner Propagandareiſe in den Ver⸗ einigten Staaten nach Frankreich zurückkehren wird, jemals in ihren Beſitz gelangt. 4* — Tieſvergrämt und voll ſtummen Schmerzes der Vater, in hemmungsloſem Tränenſtrom die Mutter, ſo ſtanden in Bremen Eltern vor dem friſchen Grabe ihres 16jährigen Sohnes, den man wenige Tage zu⸗ vor aus dem Hamburger Hafen als Leiche geborgen hatte. Monatelang hatte eine Bremer Handwerkers⸗ familie nichts von dem Verbleib ihres Sohnes ge⸗ hört, der als Schiffsfunge auf großen Paſſagierdamp⸗ ſern bereits weite Reiſen gemacht hatte, aber in der letzten Zeit ſehr verärgert darüber war, daß er aus irgendeinem Grunde plötzlich einem Frachtdampfer zugewieſen wurde. Seit dieſer Verſetzung hörten die Eltern plötzlich nichts mehr von ihm, nachdem er vorher viel und fleißig über ſeine Tätigkeit ge⸗ ſchrieben hatte. Als Erkundigungen bei den ver⸗ ſchiedenſten Reedereien ergebnislos blieben und nie⸗ mand über den Aufenthalt des Jungen Beſcheid zu geben wußte, wandten ſich die verängſtigten Eltern ſchließlich an die Polizei, wo man den Knaben im Regiſter der Vermißten eintrug. Wochen voller Trauer und Hoffnung zugleich vergingen, da kam die polizeiliche Nachricht, daß man in Hamburg einen Toten geſunden habe, auf den die gegebene Beſchrei⸗ bung genau zutrefſen. Da die Leiche bereits ſeit längerer Zeit im Waſſer gelegen hatte, waren die Geſichtszüge des Jungen zwar nicht mehr genau zu erkennen, jedoch zweifelten die Eltern nicht länger an der Identität ihres Sohnes, den ſie an gewiſſen auffallenden Merkmalen— Narbe am Hinterkopf und gebrochenes Naſenbein— ſicher zu erkennen glaubten. Auch ſtimmten Größe, Alter, Haarfarbe genau mit dem Vermißten überein. So wurde die Leiche denn zur Ueberführung nach Bremen und zur Beerbigung freigegeben. 2 Tage ſpäter brachte der Poſtbote außer Kondolenzkarten einen Brief ins Haus, deſſen Inhalt ebenſo rätſelhaft wie unerklär⸗ lich erſchien. Da ſchrieb ein Berliner, Jugend⸗ fürſorge⸗Pfleger, ob die Eltern nicht dafür Sorge tragen möchten, ihrem krank darniederliegenden Sohn Hilſe und Unterſtützung angedeihen zu laſſen. Man glaubte zu trämen, da es doch erſt vorgeſtern war, daß man den Jungen auf einem Bremer Fried⸗ hof ins Grab gebettet hatte. Immerhin reiſte der Vater ſofort nach Berlin und ſah ſich tatſächlich ſei⸗ nem Sohn gegenüber.„Du lebſt, liegſt nicht unter ——TP)———————————————————————— Ein Kleinflugzeug-Rekord Anb. Bremen, 26. April. Das deutſche Kleinflugzeug„Stürmer“ des Konſtrukteurs und Erbauers H. Möller Gam⸗ burg) flog am Mittwoch mit dem Flugzeugführer Max Brandenburg vom Flugplatz Bremen nach Schweſſin in Pommern und zurück auf der amtlichen 1000⸗Klm.⸗Vermeſſungsſtrecke einen neuen Rekord in der Zweiliterklaſſe mit einem Stundendurch⸗ ſchnitt von 187,76 Std.⸗Klm. Das gleiche Flug⸗ zeug hatte bereits vor einigen Tagen mit 185 Std.⸗ VON CAREN Ee, em Plötzlich ſtockte ſie. In dem linken Aermel kniſterte etwas. Hella faßte tiefer hinein, bis dahin wo der Aermel eine kleine Tüte machte, und zog ein zer⸗ knittertes Papier hervor, das ſich bei näherer Be⸗ trachtung als ein beſchriebener Briefbogen erwies⸗ Sie glättete ihn und trat damit unter die große Glühbirne, die über dem Stehſpiegel angebracht war. Flüchtig und ohne ſonderliche Neugier durch⸗ flog ſie den Inhalt, bis ihr in einex jähen und ſchrecklichen Erleuchtung plötzlich die ganze Bedeu⸗ tung dieſes Briefes aufging. Er trug weder Datum noch Namensunterſchrift, und auch aus der Anrede„Verehrtes gnädiges Fräu⸗ lein“ war nicht zu erſehen, an wen er gerichtet war. Aber für Hella beſtand nicht der geringſte Zweifel, daß Dina Rauch die Empfängerin geweſem war. Eine andere Kollegin kam gar nicht in Frage, denn die⸗ ſes Koſtüm war eigens für Dina angefertigt wor⸗ den, und außer ihr hatte es niemand getragen— weder vorher noch nachher. Man roch noch den Kampfergeruch der Kleiderkammen, in der es all die Monate unbenützt gehängt hatte. Niemand als Dina Rauch konnte dieſen Brief hinterlaſſen haben. Er war vermutlich in großer Eile eingeſteckt wor⸗ den, achtlos zuſammengeballt. In der Haſt des Auf⸗ tretens vielleicht oder— aus einem andern Grund? Hellas Herz begann raſcher zu ſchlagen. Sie er⸗ innerte ſich plötzlich, daß Bert Rainer ihr von einem leeren Briefumſchlag geſprochen hatte, den er an jenem verhängnisvollen Abend auf Dinas Schmink⸗ tiſch hatte liegen ſehen und der Anlaß ſeine Streites Streites mit der Geliebten geworden war. Ob dies der Brief war, der zu jenem Umſchlag gehört hatte? Und wenn— warum hatte Dina ihm dann ſo ängſt⸗ lich vor Rainer verſteckt, da es ſich doch offenſichtli⸗h um keinen Liebeshrief handelte, ſondern „Wenn Ihnen Ihre Karriere am Herzen liegt“ — das klang eher geſchäftlich. Und weiter.. Hella Spielmann hob das Blatt noch einmal unter die Lampe, um ſich den Inhalt genauer ein⸗ zuprägen. Im ſelben Augenblick hörte ſie die Mäuſe⸗ mann zuxückkommen. Einer inſtinktiven Regung ſolgend, verbarg ſie den Brief in ihrer Handtaſche. „Mach ſchnell, Mäuſin, ich bin ſchon der reine Eisklumpen“, klagte ſie, um ihr nervöſes Zittern vor der Alten zu rechtſertigen. Sie konnte es kaum erwarten, bis die Anprobe vorüber war und ſie in ihren Mantel ſchlüpfen durfte. Faſt laufend haſtete ſie, die kleine Wildleder⸗ taſche gegen die Bruſt gepreßt, durch den nebeligen Wintermorgen, der die Stadt in ein freudlos⸗ froſtiges Grau hüllte. Sie kam ſich vor wie ein Dieb, der eine koſtbare Beute in Sicherheit zu bringen hat. In ihrem Kopfe jagten ſich die Ge⸗ danken. Dieſer Brief— wo, wie und wann hatte Dina ihn erhalten? Vor allem: wann? Darauf kam es an. Davon hing alles ab Zu Hauſe angekommen, verriegelte ſie die Tür ihres Zimmers und breitete ihren Fund auf der Schreibtiſchplatte vor ſich aus. Sie nahm ſich nicht einmal die Zeit, den Mantel auszuziehen. Immer wieder las ſie den Brief— aufmerkſam, Wort für Wort. „Verehrtes gnädiges Fräulein, Sie ſind zu ſchade für dieſes Provinztheater. Ich habe Ihnen einen Vorſchlag zu machen. Wenn Ihnen Ihre Karriere am Herzen liegt, ſo kommen Sie heute nach der Vorſtellung zu einer Beſprechung zu mir. Ich er⸗ warte Sie bis halbzwölf Uhr mit meinem Wagen Ecke Rittſteig und Göſtingerlände. Es liegt in ihrem eigenen Intereſſe, über dieſen Brief vollkommenes Stillſchweigen zu bewahren. Auch meinen Namen kann ich Ihnen nur perſönlich nennen. Haben Sie dennoch Vertrauen und kommen Sie.“ Hella Spielmann ſchob das Blatt von ſich und ſtarrte, das Kinn auf die gefaltenen Hände geſtützt, verſunken vor ſich hin. Ihre Aufregung war all⸗ mählich verflogen und ihr Verſtand begann wieder Je länger ſie nachdachte, um⸗ freier zu arbeiten. ſomehr befeſtigte ſich in ihr die Ueberzeugung, daß dieſer Brief der unmittelbare Anlaß zu Dinas Ver⸗ ſchwinden geworden war. Zwar der wichtigſte Be⸗ weis dafür, das Datum fehlte. Aber der ganze In⸗ halt des Brieſes ließ kaum eine andere Deutung zu. Wenn man von dieſer Vorausſetzung ausging. ſtimmte auf einmal alles: Dinas ſonderbare Ge⸗ reiztheit an jenem Abend, ihr auffallend zerſtreutes, Spiel, der haſtige Umzug zu Hauſe Sogar die Tatſache, daß ſie zu ihrem geheimnisvollen Gang ihr ſchönſtes Abendkleid angezogen hatte, erklärte en dlldio Klm. über 100 Klm. einen neuen Rekord aufgeſtellt. Auch bei dieſem Flug wurde der 18⸗Liter⸗Zündapp⸗ Motor mit 42 Ps Leiſtung benutzt. Hitzewwelle über Neuyork dnb. Neuyork, 26. April. Neuyork wurde am Dienstag von der erſten Hitzewelle des Jahres heimgeſucht. Nach dem langen kalten Winter ſtieg die Frühjahrstemperatur auf 26 Grad Celſius im Schatten. Mehrere Straßenpaſſanten erlitten Hitzſchläge. ſich jetzt. Bisher hatte gerade dieſer Umſtand Hella nan einer vorſätzlichen Flucht der Kollegin zweifeln laſſen. Auf die Reiſe geht man nicht in Abend⸗ toilette— gewiß. Aber mußte denn dieſe Flucht unbedingt eine vorſätzliche geweſen ſein? Beſt and nicht auch noch eine andere Möglichkeit, nämlich die: daß Dina bei ihrem Weggehen von zu Hauſe ſelber noch keine Ahnung gehabt hatte, wohin dieſes nächt⸗ liche Abenteuer ſie führen würde? Alles ſprach da⸗ für, daß ſie den Abſender des Brieſes nicht einmal gekannt hatte. Dann konnte es nur ſo geweſen ſein, oͤaß ſie den Entſchluß, alles hier im Stich zu laſſen, erſt ſpäter, erſt im Laufe jener ſeltſamen„Beſpre⸗ chung“ gefaßt hatte. Wer aber war der Mann, dem es in wenigen Stunden gelungen war, ein kluges. willenſtarkes und keineswegs vertrauensſeliges Geſchöpf wie Dina Rauch zu einer ſo ungewöhnlichen Handlung zu beſtimmen.. 2 Hella Spielman griff nach der Lupe, die neben ihr auf dem Schreibtiſch lag, und ließ ſie über die ſteilen, kurz abgeſetzten Schriftzüge gleiten. Sie hatte einen gewiſſen Inſtinkt für Handſchriften und war gewohnt, ſich darauf zu verlaſſen. Irgend etwas in ihr ſträubte ſich gegen den Gedanken, daß der Mann, dem dieſe Schrift gehörte, ein Verbrecher ſein ſollte oder auch nur der Mittelsmann irgend⸗ welcher Verbrecher, die etwa mit der Hilſe dieſes Brieftöders Dina in ihre Gewalt gelockt baben mochten. Dieſe Handſchrift war ohne Zweifel die eines geiſtig hochſtehenden Menſchen— eine bei aller rückſichtsloſen Energie, die ſich in ihr aus⸗ drückte, außerordentlich kultivierte, wenn nicht ge⸗ niale Schrift. Auch die ganze Schreibweiſe, die ſach⸗ lich knappe, gebieteriſche Form, in der der Brief gehalten war, ließ auf eine ſtarke Perſönlichkeit ſchließen. Ein großer Manager vielleicht oder irgend ein reicher Mäzen? So etwas kam vielleicht doch nicht nur in Romanen vor. Fedenfalls kein Mann der Unterwelt, das ſtand feſt. Leute aus dieſen Kreiſen ſchrieben einen andern Stil und ſie benutz⸗ ten auch beſtimmt keine ſo vornehm⸗ſchlichten Brief⸗ bogen wie dieſes Elfenbeinpapier. Nein und nein! Hella ſchüttelte entſchieden den Kopf. Ihre Wangen brannten vor innerer Anſvannung. Es kam ihr in ihrer jugendlichen Selbſtſicherheit gar nicht in den Sinn, daß ihr graphologiſcher Inſtinkt ſie auch ſchon manchmal getäuſcht hatte und ſie auch in dieſem Falle irreführen konnte. Wenn ſie jemals geglaubt hatte, daß Dina Rauch einem Verbrechen zum Opfer gefallen ſei— ietzt glauhte ſie es nicht mehr. Dann freilich blieb nur noch die eine Auslegung, daß ſie— wie Bert ja von jeher angenommen hatte — in iener Nacht freiwillig davongegangen war und ihre Liebe einem ehrgeizigen Abenteuer geopfert der Erde?7 waren die einzigen Worte, die der fal⸗ ſungsloſe Mann über die Lippen brachte. Wie gei⸗ ſtesabweſend betrachtete er den Kranken, als würde er von einem Spuk genarrt. Aber da waren ja auch die Papiere, da hörte er ja auch die Schilderung des Jungen, der reumütig bekannte, daß er abſichtlich kein Lebenszeichen mehr von ſich geben wollte, bis er nicht eine gute neue Stellung gefunden hätte. Er habe den Schiffsdienſt auſgegeben, um ſich in Ber⸗ lin nach einem geeigneten Arbeitsplatz umzuſehen. Da ſei er plötzlich krank und hilflos dem Jugend⸗ fürſorgeamt überwieſen worden. Es braucht wohl nicht eigens erwähnt zu werden, daß die Eltern es noch gar nicht recht ſaſſen können, ihren tiefbetrauer⸗ ten Sohn wieder bei ſich zu haben. Noch aber herrſcht das Rätſel um den Toten, den man in Bremen fälſchlicherweiſe als das eigene Kind beerdigt hatte, nachdem das Zuſammentreſſen ſovieler merkwür⸗ diger Umſtände jeden Zweifel als ausgeſchloſſen er⸗ ſcheinen ließ. Man führte den Jungen an ſein eige⸗ nes Grab, damit er begreifen ſollte, wieviel Leid er ſeinen Eltern durch ſeine Laune zugefügt hatte. Die⸗ ſer Vorfall ſollte aber auch für ſo manche andere jungen Leute eine ernſte Mahnung ſein, ihre An⸗ gehörigen nie im Ungewiſſen über ihren Verbleib zu laſſen, wenn ſie nicht eine ähnliche Situation herauf⸗ beſchwören wollen. d* — Das belgiſche Verteidigungsminiſterium halte verſchiedene Archäologen beauftragt, auf Grund alter Pläne nach vermanerten unterirdiſchen Gewölben zu ſorſchen, um die hohen Koſten für den Bau bomben⸗ ſicherer Luftſchutzkeller zu erſparen. Die Nachfor⸗ ſchungen ſind jetzt ergebnisreich abgeſchloſſen. In der Rue Alexiens in der Brüſſeler Innenſtadt wurde ein Gewölbe von fünf Meter Breite, ſechs Meter Höhe und einhundertzehn Meter Länge entdeckt. Die Unterſuchung durch Pionieroffiziere ergab, daß das Gewölbe für Luftſchutzzwecke brauchbar iſt und einer größeren Perſonenzahl Zuflucht bieten kann. Zur Zeit wird in Brüſſel, Charleroi und Namur nach weiteren mittelalterlichen Gewölben geſucht. Donnerstag, 27. April Nationaltheater: 20 Uhr„Wiener Blut“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternennroſektors. Muſenſaal: 20.15 Uhr Konzert des univerſitaria italiana. Harmonie: 20 Uhr Klavierabend Erwin Schmieder. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle. Lichtipiele: Ufa⸗Ralaſt:„Ins blaue Leben“.— Alhambra:„Liebe ſtreng verboten“.— Schauburg:„Die Scheiungereiſe“— Palaſt:„Mafa zwiſchen—55 Ehen“.— Capitol:„Das unſterbliche Herz“.— cala:„Diskretion Ehrenſache“, — Gloria:„Grün iſt die Heide“. Ständige Darbietungen: Stäbtiſches Schloßmulenm: Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum E 7. 20: Geökinet ven 10—13 Uhr und. 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 15 bis 17 Uhr Leſeſaal: Geßffnet bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Karl Albiker— Das geſammelte erk. Mannheimer Kunſtverein, I. 1. 1: Geölfnet don 10 bis 13 und 14 bis Ubr ven 10 bis 18, 15 160 Städtiſche Schioßbücherei Ausleide gen Ws and 17 dis 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr. Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckauſtadt, Lorging⸗ ſtraße 18; Ausleihe: 10.90 bis 12.30 Uhr Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. Jugendausleihe: 16 biß 19 Uhr. ugendbücherei, R 7. 46: 16 bis 20 Uhr. Städtiſches Hallenbad. 0 3. 1: Gebfiner von 10%kis 20 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpark: Geöffnet von 8,30—17 Uhr. Tierpark im Käſertaler Wald am Karlſtern; Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöiſuet. Flughafen: Täglich 10—17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ hatte. Und dieſe Vorſtellung war für Hellas Emp⸗ finden beinahe noch unfaßbarer und bedrückender als alles andere. Erſchauernd legte ſie das glühende Geſicht in beide Hände.„Armer Bert!“ murmelte ſie vor ſich hin⸗ Eine Träne ſiel zwiſchen ihren Fingern hindurch auf das ſchöne Elfenbeinpapier. Sie trocknete ſie mit dem Taſchentuch ſort. Dieſer Brief— ging es ihr ſchmerzlich durch den Sinn— warum hatte ſie ihn nicht ſchon vor elf Monaten gefunden, wo er für Rainers Schickſal noch von Wichtigkeit geweſen wäre? Warum erſt jetzt, nachdem ſeine künſtlexiſche Laufbahn bereits zerſtört war, nachdem er alles hatte auskoſten müſſen, was es an Haß und Neid und menſchlicher Bosheit gab? Dieſer Brief wäre der ſchlagendſte Beweis für ſeine Unſchuld geweſen. Jetzt war er ſo gut wie gegenſtandslos— durch die Zeit und die Entwicklung der Dinge längſt über⸗ holt. Ein ziemlich unrühmliches Stück Menſchen⸗ geſchichte— ſonſt nichts—— Hella verließ ihren Schreibtiſchplatz und wanderte nervös im Zimmer auf und ab. Was nun mit die⸗ ſem Brief anfangen, den ihr der Zufall in die Hände geſpielt hatte— gerade ihr! Schnurſtracks damit zur Polizei gehen, wie ſich das vielleicht gehört hätte, ihn dem kleinen Kriminalkommiſſar auf den Tiſch legen: hier, bitte, auch noch der ſchriſtliche Beweis für die Unſchuld des Kollegen Rainer! Sie ſah be⸗ reits im Geiſt die dreiſten runden Vogelaugen des Kommiſſars mit argwöhniſch⸗erſtauntem Ausdruck auſ ſich gerichtet: ſieh an, welcher Zufall! Und fühlte ſich im voraus unter dieſem Blick rotwerden wie ein ertapptes Schulmäodchen, obgleich odex vielleicht gerade weil ſie diesmal die Wahrheit ſprach. War etz für das an ſich nicht gerade argloſe Gemüt eines Kriminalbeamten nicht auch eine etwas allzuſtarke Zumutung, daß der Zufell ausgerechnet ſie zur Ent⸗ deckerin dieſes Brieſes gemacht hatte, ſie, die ſchon einmal als einzige Entlaſtungszeugin für Bert Rainer aufgetreten mar? Der Kommiſſar hatte ihr ſchon damals nicht geglaubt, daß ihre Gefühle für Bert rein kollegialer Natur waren— das konnte ntan ihm von meitem anſehen. Würde er nicht am Ende ſtutzig werden, wenn ſie nun wieder mit einem neuen Entlaſtungeveweis ankam— jetzt, wo der Fall bereits ad acta gelegt war? Vielleicht würde er gar denken, ſie habe den Brief ſelber geſchrieben. Er trug ja nicht einmal eine Unterſchrift (Fortſetzung folgt) NFFFF Orcheſtra Nazionale Geöfſner non i6 bis 1s und ven —— ————— —————————— — 9— 55——————————————— ———— Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 150. Jahrgang/ Nt. 190 ———. See e eeeckntenn Vertacternn. Se e Sbceermedarbenies, Schmoek. Tafetrerare. ee ee K Uardekun wo ae ShmocM Aie Seransanda, Schennct ond Seriue. vercen rio Neneerxhen bertetent u Ser Selee Peees 0 echen Steſoen. Soicene NMedallte rare 19r SC: NeRsreiten: —————— ſee aele, Meerr N4. Gr. S. ( ode zect) va ercwerea: or....— AN. 40. 0 Prot. Pα rr. 6.. 4— „ E1.—%00 — 2 —— 0——* M eeneeeeee% See S⸗ —————————————————————— eeee. S rersder Faren nellelert Verkleinerte Wiedergabe einer Seite der„Deutſchen Warenkunde“.(Deike M) ELBEO-strümpfeé mit Weltruf ANN ˙ οs⏑— OSaRCeeε es) CDπαι Stiilſünden Man hat es oder hat es nicht— nämlich das Ge⸗ fühl für Stil und paſſende Zuſammenſtellungen. Und wenn man es nicht hat, dann gerät man immer wieder in Gefahr, aus zwei guten Dingen ein ſchlechtes zu machen. Nicht anders als der Künſtler hat auch die Frau die Möglichkeit zum Schaffen. Die Dinge, die der Künſtſer ihr in die Hand gibt, ſoll ſie zur richtigen Wirkung bringen— das ſchöne Bild, das kunſtvolle Gerät, die anmutige Plaſtik, das wertvolle Gewebe, den köſtbaren Teppich. Und es bedarf nur eines kleinen Mißgriffs, um jede gute Wärkung zunichte zu machen. Sehen wir einige Beiſpiele: Ein zartes Aquarell in einem überladen geſchnitz⸗ ten Goldrahmen, beide gut und wertvoll, beide durchaus nicht zuſammen paſſend— ein bäuerlich eingerichtetes Zimmer mit einem perſiſch gemuſterten ONNFENKIND- FEBT. Düe GbfE UxN PREISx/EEE 41188 Socgen beiſuli FUR Das KtEIuEINO Deppich— ein mit feinem Porzellan gedeckter Tiſch, auf dem Blumen in einer ſchweren Keramikvaſe ſtehen— indiſche Bronze vor einem ſchwediſchen Wandͤbehang— bemalte, ſeidene Kiſſen auf der mit handgewebtem Stoff bezogenen Couch— aber auch koſtbarer Schmuck zum ſportlichen Kleid.— All das ſind Verſündungen gegen übernommene Werte, die man durch unpaſſende Nachbarſchaft beleidigt. Es genügt nicht, gute Sachen zu kaufen und zu be⸗ nutzen, ſie müſſen auch aufeinander abgeſtimmt ſein. Soweit man es überhaupt lernen kann, dieſen Feyler zu vermeiden, achte man darauf, daß nicht Dinge zuſammen kommen, die einander innerlich, kulturell fremo ſind. Getrennte Epochen kann man zuſammenbringen— ein Empireſeſſel kann ſehr gut in einer Biedermeiereinrichtung oder zwi⸗ ſchen modernen Möbeln ausſehen, Architekten haben bewieſen, daß die Renaiſſance unbeſchadet der einheitlichen Wirkung an gotiſche Bauten anbauen konnte. Aber getrennte Kulturkreiſe laſſen ſich nur ſchwer vereinen— chineſiſche Bronze und frieſiſches Zinn vertragen ſich recht ſchlecht miteinander. Vorſicht auch beim Ver⸗ einen von ſehr verſchiedenem Rohmaterial, das in gleicher Art verarbeitet wurde. So ſchön der tö⸗ nerne Krug auch ſein mag, neben dem Porzellan wird er an Wirkung verlieren oder ſchadet er dem Eindruck des Porzellans. Stellen wir zwiſchen das wirklich ſchön gearbeitete, moderne Meſſing⸗ Rauchgeſchirr die alte, dͤunkle Silberſchale, ſo empfindet ein verſtändiges Auge auch hier den Miß⸗ klang. Dies nur einige Andentungen, wie man Fehler vermeiden kann, die den einheitlichen Stil, die ge⸗ ſchloſſene Wirkung ſtören. Selbſtverſtändlich gibt es zahlreiche Ausnahmen innerhalb dieſer engen Re⸗ geln. und ein begabter Geſchmack wird ſich unter ge⸗ wiſſen Umſtänden auch kraſſe Zuſammenſtellungen leiſten können, ohne die Harmonie aufzuheben. Wer aber ſeines guten—— 1— ſicher iſt, halte 1 an ne Richtlinien ſich lieber gegebe icht—3 „Deutſche Warenkunde“ Ein Nachschlagewerk vorbildlicher Erzeugnisse handwerklicher und industrieller Art auf dem Gebiete des Wohnwesens Bereits vor einigen Wochen(sgl. NMz3 Nr. 139 vom 24. März 1939) haben wir in unſerer„Mann⸗ heimer Frauenzeitung“ auf das ebenſo intereyante wie tulturell wichtige Sammelwerk der „Deutſchen Warenkunde“ hingewieſen. Der heute veröffentlichte Beitrag über das gleiche Thema ſoll nun den Leſerinnen Gelegenheit geben, ſich an Hand der Bilder mit dem Aufbau dieſes einzig⸗ artigen Einkaufsberaters näher ver⸗ traut zu mochen, um bei eignem Bedarf das Buch zur Einſichtnahme in den Geſchäften anzufordern. Schrifleiing. Bis geſtern war es ſchwierig, inmitten des Maſ⸗ ſenangebotes von Kitſch und Halbkitſch dem in Ma⸗ terial und Form vollendeten Gebrauchsgegenſtand für Heim auf der Spur zu bleiben. Wollte man gute Weingläſer kaufen, rein in der Form, nicht zer⸗ ſtört durch klobigen Schliff oder Unausgewogenheit von Fuß und Kelch, ſo gab es ein langes Suchen in den Läden der Stadt, bis man das Richtige fand. Brauchte man einen anſtändigen Stuhl, zum Sit⸗ zen und Ausruhen geeignet, ſo ſah man ſich wieder einer Vielzahl von Sitzmöbeln gegenüber. von denen nur wenige hohen Anſprüchen entſprachen. Jeder Gebrauchsgegenſtand des täglichen Bedarfs mußte erſt mit viel Energie⸗ und Intelligenzaufwand, oder mit Hilfe von Quellenangaben in Zeitſchriften auf⸗ geſtöbert werden. Um dem Handel, der Architekten⸗ ſchaft und dem an vorbildlichem Hausrat intereſſier⸗ ten Laien die zeitraubende Arbeit abzunehmen, aus dem Maſſenangebot das Beſte herauszuſuchen, hat die Reichskammer der bildenden Künſte den„Kunſt⸗Dienſt“ beauftragt, eine Beſtands⸗ aufnahme vorbildlicher Erzeugniſſe handwerklicher ſowie induſtrieller Art auf dem Gebiete des Wohn⸗ weſens in Form eines ſich fortſetzenden Kartei⸗ werkes zuſammenzuſtellen. Unter dem Titel„Deutſche Warenkunde⸗ wurde dieſes Nachſchlagewerk der dentſchen Oeffentlichkeit jetzt übergeben. Die„Deutſche Warenkunde“ erſcheint als ein in Ordnern vereinigtes Sammelwerk, das ſtändig durch Nachträge ergänzt wird. Die Auswahl der⸗ jenigen Gegenſtände, die in die„Deutſche Waren⸗ kunde“ aufgenommen werden, trifft ein Mitarbeiter⸗ kreis anerkannter Fachleute. Die Aufnahme erfolgt koſtenlos. Alle Gegenſtände ſind möglichſt getreu PLAN ————————=—————— —HSSSSAEO(SGCSHPee 8 ——OC 32S„4 S S2 9S2 R2 6 —HESUE 8 Weteses Weetetettgeert⸗e es asseeeebetefte.%e.% O 9n. Siteebeln. Keehee.%.%%%%%% 0 OEIKG Gegenſtände aus all dieſen Gebieten ſind in der„Deutſchen Warenkunde“ enthalten. Die Seiten jeder einzelnen Waren⸗ oder Werkſtoffgruppe können geſondert bezogen werden. abgebildet, mit Maßen, Preiſen, Angaben des Werkſtoffes, des Herſtellers und des Gaues, aus dem ſie ſtammen, verſehen. Das Werk gliedert ſich in drei Gruppen: 1. nach Warengruppen(Spiel⸗ zeug, Geſchirr, Gefäße), 2. nach Werkſtoff(Holz, Porzellan, Zinn), 3. nach der Art ſeiner Erzen⸗ gung(handwerklich oder induſtriell). Wer daran intereſſiert iſt, daß das deutſche Heim aus ſeinem„Tiefſtand der Form“ herausfindet, wird dieſes Werk als eine kulturelle Tat begeiſtert auf⸗ nehmen. Es wird jedem Einſichtigen einleuchten, daß eine ſo umfaſſende Sachkunde, die jahrelanger Vorarbeit eines ganzen Stabes von Fachleuten be⸗ durfte, nicht ganz billig ſein kann. Kleine Frauen-Rundſchau Verwendungsmöglichkeiten weiblicher Arbeitskräfte bei der deutſchen Reichsbahn. Falls der männliche Nachwuchs durch die Arbeits⸗ ämter nicht beſchafft werden kann, ſollen nach einem Erlaß der Reichsbahnhauptverwaltung weibliche, be⸗ ſonders aber jugendliche, über 16 Jahre alte Arbeits⸗ kräfte eingeſtellt werden. Sie ſollen außer im reinen Kanzlei⸗ und Verwaltungsdienſt, an Fahrkarten⸗ ſchaltern, Stationskaſſen und Güterabfertigungen be⸗ ſchäftigt und in das ſtändige Arbeitsverhältnis über⸗ geführt werden, wenn ſich ihre Eignung innerhalb 9 Monaten herausſtellt. 4* Die Aktion„Mutter und Kind“ ſoll durch die NSB noch mehr erweitert werden. Auf der in Marienbad ſtattgefundenen Reichs⸗ tagung des Amtes für Wohlfahrtspflege und Ju⸗ gendhilfe, die ſich vornehmlich mit der Vertiefung der Arbeit für„Mutter und Kind“ beſchäftigte, wurde darauf hingewieſen, daß zukünftig dieſe Aktion mehr noch als bisher im Mittelpunkt der NSVArbeit ſtehen und die damit zuſammenhängende Betreuung der Kindergärten ausgebaut werde. Dalenriennes-Spitzen— als Modezauber von Wenn wir alte Moden betrachten, können wir es uns nicht verhehlen, daß die Leute von damals es ausgezeichnet verſtanden, ihrer Kleidung allen Lieb⸗ reiz zu geben. Man ſah dieſen Dingen die Mühe und Sorgfalt an, mit der ſie gearbeitet waren, man wußte, daß dies gewiß keine Kleider ſeien, die ſo⸗ undſooft nachgeahmt wurden und jede Frau durfte mit einiger Sicherheit und Ueberzeugung behaupten, „die Einzige“ zu ſein, die dieſes modiſche Kleinod beſaß Woran lag ſolche Sorgfalt und ſolche Einmalig⸗ keit? Ganz einfach daran, daß die Menſchen ge⸗ nügend Zeit hatten, tage⸗ und wochenlang an einer Sache zu arbeiten, aber auch daran, daß man Geld genug hatte, ein derartiges Wunderwerk der Schnei⸗ derkunſt mit entſprechend vielen Talern zu bezahlen und letzten Endes daran, daß die Frauen jener Tage —*— einſt und jetzt ihre Kleidung mit allerlei verſpielten Einzelheiten zu bereichern wünſchten, was ſozuſagen zum„guten Ton“ gehörte! Heute aber hat man für derlei Dinge weder Zeit noch Geld, und wenn hin und wieder Andeutungen auf den Stil jener Zeit merkbar werden, ſo hat es damit bei der Alltagsmode auch ſchon ſein Bewenden. Da die Modeſchöpfer ja im allgemeinen auch ſehr gute Pſychologen ſind, haben ſie die Wünſche der Frauen in dieſer Hinſicht ganz ausgezeichnet erfaßt und aus der Mode der Vergangenheit manche Ein⸗ zelheit übernommen, die den Frauen ſchmeichelt und ihnen außerordentlich zuſagt. Zu dieſen Kleinig⸗ keiten gehören auch die Valenciennes⸗ Spit⸗ Zen, deren Zartheit und lockender Fall etwas ganz Bezauberndes an ſich hat. Ihr Erfolg wäre auch nicht annähernd ſo bedeutend, wie er es tatſächlich inner⸗ 9990392 25777) Sð G 8Ss halb weniger Wochen wurde, wenn es unſere Mode⸗ werkſtätten nicht verſtünden, dieſe Spitzen auch in beſcheidener Weiſe, ganz unaufdringlich und eben deshalb unendlich effektvoll zzu verwerten. In dieſem Zuüſammenhange darf nicht überſehen werden, daß, jede ſolche Garnitur leicht abzunehmen und zu reinigen iſt, denn ſo hübſch dieſe Dinge aus⸗ ſehen, wenn ſie rein und ſauber ſind, ſo unordentlich wirken ſie, wenn der leichteſte Schimmer der„Ab⸗ gebrauchtheit“ über ihnen liegt. Bei jedem dunklen„Frühſommerkleide kommen derlei Effekte des Kontraſtes wegen beſon⸗ ders ſtark zzur Geltung. Eine neue Garnierungs⸗ art ſtellt die durch die vordere Mitte geführte Valen⸗ eiennes⸗Spitzen⸗Bahn dar(Bild) und eine damit übereinſtimmende Umrahmung des Aermels nimmt ſich immer nett aus. Im Zuſammenhang mit den neuen Koſtümen, die mit fortſchreitender Jahreszeit vielfach die Rolle des Beſuchskleides übernehmen werden, iſt die An⸗ bringung und Verwertungsart der ſchmalen Spitzen von vornherein gegeben; ſie nehmen ſich als Kante einer lichten Kragen⸗ und Manſchetten⸗Garnitur (Skizze) ſehr liebenswürdig aus und ſind in Verbin⸗ dung mit einem vielfarbigen Blütentuff unendlich ſympathiſch. Das neueſte Schlagwort der kommenden Mode lautet bekanntlich:„Cape⸗Komplet“, das als vorbildliche Nachmittagsausſtattung betrachtet wer⸗ den kann; man ſchätzt es begreiflicherweiſe in dunkler Farbe, um es auch wirklich oft tragen und richtig ausnützen zu können. Weil aber jede Frau dem Wunſch hat, dunkle Farben aufzuhellen und ſchließ⸗ Stahl.-Adamcæew Monnheim 0O 2 15. Feine Hand- fernsprecher: 20280 Arxbeiten lich nichts leichter als das iſt, wenn man eine ab⸗ nehmbare Garnitur vorſieht, die— in gerüſchten, ſchmalen Bahnen geführt— wie ein Sattel verwer⸗ tet wird(vorletztes Bild) konnten die ſchmalen Mode⸗ ſpitzen auch hier ihre große Bedeutung erlangen. Die wichtigſte und allergebräuchlichſte Verwer⸗ tungsart der Valenciennes⸗Spitzen aber iſt und bleibt die der Garnituren, der vielen Kragen, Man⸗ ſchetten, Waſſerfälle, Bäffchen, die etwa die Bluſe zieren und zum Koſtüm ganz reizend ausſehen und ſogar im Ausſchnitt des Mantels(letzte Figur) ihre Wirkung nicht verfehlen. Damit hat dieſe aus vergangenen Tagen über⸗ nommene Mode ihre Kraft bewieſen und uns ge⸗ zeigt, daß ſie, nach einem Jahrhundert faſt, ebenſo zugkräftig und ebenſo begehrt ſei, wie zur Zeit ihrer Entſtehung. Guſty Amann⸗Mundt. Verantwortlich: Maraot Schubert, Mannheim. HupurN i. Pumiciiu ᷓ + FF———————————————— 5 2 7 ———— 10 * Donnerstag, 27. April 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mitiag⸗Ansgabe 11. Seite! Nummer 100 — Einspaitige klelnenzeigen bis zu— 8 Annahmeschiut für die Mittag. Siner Höhe von 100 mm je mm ausgabe vorm. 8 Uhr, für die SPig. Stellengesuche je mm 45Pßig. Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr EDin ocder Sürze Ein öberreschend łkleiner Preis för dieses jugendliche Vistra · Keidi Die Abbildung zeigt dos höbsche Blumenstreifenmuster unc die flotte moclische Vercr. Verkäbfe feibendi Ert⸗ 1 elbſtändig im Backen und Ein⸗ 20 1616 albedrbckte Mött⸗ Ihwecken, mit allen vorkommend. Bülow- 1 ſü 5 Se Wird Ihren Beifolld 3 8 10 f48 9 8 findenl 5 9 ist die Wir auchen für sofoyt, 1. Juli oder apäter 9 8 9 50 Piane ferronoperpgias,— 0 5 5 Antritt. Hauptbedingung: Gute 1 ſelt,——. 81 Konstrukteur U. techn. Zeichner Behandlung, ſchönes, angenehm. Kadel. Frack, Behrock V* S e e Pi. 14⁵⁰ Zimmer und gute Verpflegung. Weg⸗ zu verknufen. Angebote unter U P 132 an die Eolliniſtr. Nr. 33 Geſchäftsſtelle d. Bl. 5357 Aniedenſtritt. 3. 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April 1939 17 —— Die Uta-Wochenschau zeigt den großen Filmbericht vom — Rugee-fiache!) 50. Geburtstag des Führers Seschenke aus allen deutschen Gauen werden in die Reichskanzlei ge- Krätzer dracht— Gäste aus aller Weit et en in Ber in ein— Einweihung der hester Backfisch, geputzt neuen Prachtsttaße durch den Führer am Votabend des Geourtstages* ½ Kil— 0 Stängchen der Leibstandarte am Geburtstags Morgen— Stahulsnten beim Führer— Aufnahmen von der großen Parade der Wehrmaoht vor dem Führer UNtER hmm/ e 9 Brigitte Bornen LL/é 99 7 eee Willy Birgel——— Der beliebte Komiker PaulBecker: —— L03 führois perzünlich auf der Bünne Braxen——— 55 bl 0 U und in seinem Fiim 8 Eine romantische Italienfahrt voller köst⸗ ————— licher Irrungen und heiterer Abenteuer Blaufelchen eee eeee M Aeie 4 Lebende Theatern: Tuglich in unseren Kamten- Hechte 5 Bühne:.25.00 Uhr PrcSSchen Alle Sorten ſrische 1 Oer neue, ae Greie Weiser Seefische Lrische Hans Moser 7 Wolt Albech-etty in fur industrie, rlendel und carola Nohn · WO Räucherfische n* Gewerbe von der uebe, aweng vepored. Druckerel Or. Haas, f 1,-6 Lak uz 5.2 Fernrut 20 269 neute leuter 1ug. 40, 23, Plaſuen 605 BR Feruspr. 230 02 epe endcheidungzrene 85 e de NoWWa Beli Finkenzeller 5 niide v. 51 Heuie letzier Tad: 2. 3 100 cAUBU G Feruspr. 2⁴⁰ 88 moristen— Oas Stellaichein der aron. 15 8 -iIde Wüs Saeh x. Bcbe fee Ungen- Paul Henckels in jon-Ehrensache!“— 4 — Kieintlelseh, 5⁰ 5 4* A 1 Sae 2045 empfehlen —— Aptelsat 65 — kurtein Lir. Flasc 1* Otto Tressler- Fritz Odemar- Hilde von Stolz —— Ffdbeefen 4% Dose Iosefine Dora- Anton Pointner- leo Peukert Auch Ohne hesondere Diät Schlank werden——————— Ein Genina-Film der Astta/Rom im Ufaleih nach kann man durch einfache Auregung des Fettſtoff⸗ einer Idee von Fr. Franchy- Lieder: Fr. Grothe wechſels.„Frauenzauber“⸗Schlantheits ⸗Dragées wirken allmählich auf biologiſchem Wege. Reform⸗ haus„Eden“, 0 7. 3. 9⁵8 Frtz Kampers, Ineod. L00s, Camila Spira Beo.:.25.45.20 Uhr mit Vttorio de Sica Ein Füm der edlen Chataktere und einer groben, stillen Liebe, ein Fͤm mit Haltung- innerem Format u. mit einer groben Besetaung ——— Spielleitung: AUGUSTO GENIMa Spielleitung: V. Tourjensky mordmec“ 1 Hennelote Schroth- krnst v. Klipstein Kabeilau 500& 29 5 3 Bolf Wein- Welter Fronck · paul Bildt 555 ohne 5* 1 8 0 o αm̊ᷓmee orenz. Neapel un as paradiesische Eiſan apti mit elsen Etwas Neues! 5 Kabellau 500 6 31 R der weltberünmten Biauen Grotte sind die einzelnen 0 5— im Ausschnitt 9 Stationen ſenet glücklichen Fahrt, die ein zartes, biondes 8 Deutacher. Pelnkor 3 meremau Fil et 45 4 Nadchen erirtzumt u. wie im Traum auch wirklich eriebt Eine neue, giobe leistung Kabella 3 8 500 L deutschen „Ptemiete morgen kteiteg! 2 Kaviar 5— Vorher:„Jagd auf Raubfische“, ein Ula-Kulturfilm 8— 1— Ufa · Wochenschau Kaf Brötchen mitf Meerrettich od. Zwieheln“ eine i.— RM-san Für Jugendliche zugelassen! S e haumwein e beassse j 15 800 830 A LH A 985— RA 8 11 d—5 W. 9 Peue44 Erstaufführung heute 3 6 8 48— Apfelsaft ScHAUBURG H44e—— UFA-PALASTGSE 5 Wein brände heinkost O 3 2 7 Liköre 5— Künen x u. Brutvemich⸗ tung. Mit Pinne⸗ ſal. Farblos, ge⸗ ruchlos, Garant. Erfolg. Tube 753 (ELit. Köſung.) Max Pfeiffer Fernsprecher 21042 Schwetsinger Str. 42; G 3. 10; R 3. 7; Seckenheimer Str. 110; Bichendoeifstraße 19; Bisen⸗ StraßenB; Stengethojstraße 4 ERHSTH222 Wein- und Bier-Restaurant 0 Verkä Sier-Schninnudeln fus 44,45,50, 52 U. ö0.4 ———— Uerkauf von gediegenem 9 Mational-Theatervanmmon Schokal Donnerstag. den 27 April 1939 0*5 2 S2 Vorstelſung Nr. 277 Miete D Nr. 22 8 tete D Nr. lülein zu haben r 1 5 8 F„ für Keinanzeigen seil vielen Sre. Sra& J Eier-Piakkaroni. Crien-Takharont ,,Sebrauchtem üobitiar Cene“ darehgebend Sebtfuet Wern kikiankunt von, Mer Peftruad ur Rleinanzeigen Seit vielen Schültthelm, 04,3 8 8 nehues“ Bebrenicstilarten, Ber-ſen un Stelle van„Der Prin von Thule Jab 1 121 aub Friebrichs⸗ Grieg-Spaghetti— ‚. ½ A0 38* LUr 2 e e ſlände. Büromöbel. eeeee Eier-Spaghetti.% 4 45 u. 52 9 Spätzle%% 36 U. 44 Hörnchen% 1 38 U. 48 Süppenteige often und in Packungen Mener Blut Zur Maiteier Opereite in drei Akten Musik von ſohann Strauß ſur das Reisestel emp ehle ich: Anlang 20 Ubr Ende 22. SUhrſDauerwurst. ————ee e Schlackwurst. in fettüarm .„ per ½ K Mk..70 alswene gädweine!(rrerzoere Aupt. u.2t Kunst- u. Möbeihaus 5d. Seei& co Qu 4. 5 Rückgebäude Qu 4. 5 Ein Wink übernKüchentisch letzt im Frühiahr ist Frischtisch Süro- und Klein- Erbsen geschaite.. ½ K 26 U. 32 3 3 u besichti 1 Weige Bohnen 20 3 25 besonders gut und nahrhaft -VVMPIA-LADUEN 1 Kabeijau 7 —* von 50 RM. on zäucherfisch nſt dem hohen Mährwert Wachtelbohnen 55 t0 20 oaheim k 4. 13— Anruſ 287 28 0. 3 72 Kg—30 —— FP get. Seelaths.. 250 P 25) linsen 28. 32 u. 34 Kabeljau-filet 48 * 22— Estremadura. Portwwein àhnl. V Karobſong. ger. Goldbarsch... 250 ff 290— hostandlor! Gut erhaltenes bfallerüg./ k0 7 Sehr bekömml., Fl o Gl. l. 75 J. ScunrFER, e- eee 4*— Aprikosen getrocknet.% U 95 6 U Deli-Lhalselong Quick-Laden — Möhlstrer 3 5 3 Billi—0 2 ee insel-Cephatonia, criechisch Veclengen Sie weinen Netelos. 2 5 Kischobst. Pflaumen getrocknet— türig, mit illig zu verkauf. Reestelter. Er o. O. l68 Antl Bekanntma chungen' Kranzfeigen K% 40 e K. Lenssing 951 11 5 SKüche d. Geſchſt. d. Bl. SIEEAEIMER 1 7 reita rüh, 59 8 Büf., Aur. 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Deutſche Relchslofkerie Was macht schon Regenwetter aus, Wir stehen trauernd an der Bahre eines Mannes, der uns über 26 Jahre in unserer Rechtsabteilung in hingebender Tätigkeit wertvolle Dienste geleistet hat. Hurch seine vornehme und aufrechte Art hat er sich in besonderem Maße die Wertschätzupg seiner Mitarbeiter erworben. Wir werden dem Entschlaſenen ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren. ————————— Führung und Gefolgschaft der sind mit Loba gepflegt alle Böden im Haus! —————— lose zu haben bei: