Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mat außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellaeld Abbolſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13. Neciſcherſtr. 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str.8. SeFreiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen annheimer Seitung Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.0. Fernſprecher! Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeii Mannheim Einzelpreis 10 Pl. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 60 Pfennia. Kieinanzeigen ermäßiate Grundpteiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. conkurſen wird keinetlen Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. für fernmündlich erteilte Kür Familien⸗ und Bei Zwanasveraleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Aufträae Gerichtsſtand Mannheim. Freitag, 28. April 1959 150. Jahrgang— Nr. 195 Abend⸗Ausaqabe Au. B Des Führers Abrechnung mit Reolcvelt Kündiuns des deutich engliſchen Flotienverkruges“ Aufhebung des deulſch-polniſchen Abtommens! Die Welt weiß jetzt Beſcheid Der Führer legt noch einmal die Grundzüge der deutſchen Politik dar dnb. Berlin, 28. April. Die große Rede des Führers im Reichstag hat folgenden Wortlaut: Abgeordnete, Männer des Reichstags! Der Präſident der Nordamerikaniſchen Union hat an mich ein Telegramm gerichtet, deſſen eigenartiger Inhalt Ihnen bekannt iſt. Da, ehe ich als Empfänger dieſes Dokument zu ſehen bekam, die andere Welt durch Rundfunk und Preſſe davon bereits Kenntnis erhalten hatte und wir außerdem aus zahlloſen Kommentaren demokra⸗ tiſcher Weltorgane die freundliche Aufklä⸗ rung erhalten hatten, daß es ſich bei dieſem Telegramm um ein ſehr geſchicktes, tak⸗ tiſches Papier handle, das beſtimmt ſei, den volksregierten Staaten die Verantwortung für die kriegeriſchen Maßnahmen der Plutokratien aufzubürden, habe ich mich entſchloſſen, den Deutſchen Reichstag ein⸗ berufen zu laſſen, um damit Ihnen, meine Abgeordneten des Reichstags, die Möglich⸗ keit zu geben, meine Antwort ols die ge⸗ wählten Vertreter der deutſchen Nation zu allererſt kennenzulernen und ſie entweder zu beſtätigen oder abzulehnen. Darüber hinaus aber hielt ich es für zweckmäßig, dem vom Herrn Präſidenten Rooſevelt eingeſchlagenen Verfahren tren zu bleiben und von meiner Seite aus und mit unſeren Mitteln der. übrigen Welt Kenntnis von meiner Antwort zu geben. Ich will dieſe Gelegenheit aber auch wahrnehmen, um jenen Empfindungen Ausdruck zu verleihen, die mich angeſichts der gewaltigen geſchichtlichen Ge⸗ ſchehniſſe des Monats März dieſes Jahres bewegen. Meine tiefſten Gefühle kann ich nur in der Form eines demütigen Dankes der Vorſehung gegenüber abſtatten, die mich berufen hat und die es mir gelingen ließ, als einſtiger unbekannter Soldat des Krieges zum Führer meines heißgelieb⸗ ten Volkes emporzuſteigen. Sie hat mich die Wege finden laſſen, um ohne Blutvergießen unſer Volk aus ſeinem tiefſten Elend frei zu machen und es wieder nach aufwärts zu führen. Sie hat es geſtattet, die einzige Aufgabe meines Lebens zu erfüllen: Mein deutſches Volk aus ſei⸗ ner Niederlage zu erheben und es des ſchandvollſten Diktats aller Zeiten zu löſen. Denn dies war das alleinige Ziel meines Handelns. Ich habe ſeit dem Tag, da ich mich dem politiſchen Leben zuwandte, keinen anderen Gedanken gelebt, als den der Wiedererringung der Freiheit der deut⸗ ſchen Nation, der Aufrichtung der Kraft und Stärke unſeres Reiches, der Ueberwindung der Zerſplitte⸗ rung unſeres Volkes im Innern, der Beſeitigung der Trennung nach außen und ſeiner Sicherung in bezug auf die Erhaltung ſeines wirtſchaftlich und politiſch unabhängigen Lebens. Ich habe nur wiederherſtellen wollen, was an⸗ dere einſt mit Gewalt zerbrochen hatten, wollte nur wiedergutmachen, was ſataniſche Bosheit oder menſchliche Unvernunft zerſtörten oder ver⸗ darben. Ich habe daher auch keinen Schritt voll⸗ zogen, der fremde Rechte verletzte, ſondern nur das vor 20 Jahren verletzte Recht wiederher⸗ geſtellt. Im Rahmen des heutigen Großdent⸗ ſchen Reiches befindet ſich kein Gebiet, das nicht ſeit älteſten Zeiten zu ihm gehört hat, mit ihm verbunden war oder ſeiner Sonveränität unter⸗ ſtand. Längſt, ehe ein amerikaniſcher Kontinent von Wei⸗ ßen entdeckt oder gar beſiedelt wurde, hat dieſes Reich beſtanden, nicht nur in ſeiner heutigen Größe, ſondern um viele, ſeitdem verlorene Gebiete und Provinzen darüber hinaus. aus den Feſſeln Als vor 21 Jahren der blutige Krieg ſein Ende fand, brannte in Millionen von Gehirnen die heiße Hoffnung, daß ein Friede der Vernunft und der Gerechtigkeit die von der furchtbaren Geißel des Weltkrieges heimgeſuchten Völker belohnen und be⸗ glücken würde. Ich ſage„belohnen“; denn alle dieſe Menſchen hatten ihrerſeits ganz gleich, wie auch die Feſtſtellungen der Hiſtoriker lauten mögen, keine Schuld an dieſem furchtbaren Geſchehen. Und wenn es auch in einigen Ländern heute noch Politiker gibt, die ſchon damals als verantwortlich genannt werden konnten für dieſes grauſamſte Ge⸗ metzel aller Zeiten, dann war die große Maſſe der kämpfenden Soldaten aller Länder und Völker höch⸗ ſtens zu bemitleiden, auf keinen Fall aber ſchuldig. Ich ſelbſt— wie Sie wiſſen— war ein vor dem Kriege politiſch nie hervorgetretener Mann, der des⸗ halb nur wie Millionen andere als anſtändiger Bür⸗ ger und Soldat die ihm zukommende Pflicht er⸗ füllte. Ich konnte daher im und nach dem Kriege mit reinſtem Gewiſſen für die Freiheit und die Zu⸗ kunft meines Volkes eintreten. Ich kann daher aber auch im Namen der Millionen und Millionen ebenſo Unſchuldiger ſprechen, wenn ich erkläre, daß ſie alle, die nur in treueſter Pflichterfüllung für ihre Völ⸗ ker gekämpft hatten, ein Anrecht beſaßen auf einen Frieden der Vernunft und der Gerechtigkeit, ſo daß die Menſchheit in gemeinſamer Arbeit endlich wieder an die Heilung der gemeinſamen Schäden herantreten konnte. detzt melden ſich die Freiwilligen Seit Einführung der Wehrpflicht in England iſt willige bedeutend größer geworden. Die jungen mit dem wöchentlich einmaligen Trainingsabend der Wehrpflicht, Neldung zu entgehen hoffen, vor. Der Veirug um den Frieden: Um dieſen Frieden aber wurden dieſe Millionen damals betrogen, denn nicht nur die Deutſchen oder die anderen auf unſerer Seite kämpfenden Völker ſind durch die Friedensverträge geſchla⸗ gen worden, nein, ihre Wirkung war eine ver⸗ nichtende auch für die Sieger! Damals zeigte ſich zum erſtenmal das Unglück, daß Männer die Politik beſtimmten, die im Kriege nicht gekämpft hatten; denn die Soldaten kannten keinen Haß, wohl aber jene alten Politiker, die ihr eigenes koſtbares Leben ſorgfältig vor der Schrecknis des Krieges verſchont hatten, aber nunmehr als wahnſin⸗ nig gewordene Rachegeiſter über die Menſchheit her⸗ fielen. Haß, Bosheit und Unvernunft waren die in⸗ tellektuellen Väter des Verſailler Diktates. Tau⸗ ſendjährige Lebensräume und Staaten wurden will⸗ kürlich zerſchlagen und aufgelöſt. Seit ewigen Zei⸗ ten zueinander gehörige Menſchen voneinander ge⸗ riſſen, wirtſchaftliche Lebensvorausſetzungen mißach⸗ tet, die Völker ſelbſt aber als Sieger und Beſiegte in allein berechtigte Herren und rechtloſe Knechte Ler⸗ 1 4. Dieſes Dokument von Verſailles iſt zum Glück einer ſpäteren Menſchheit ſchwarz auf weiß niedergelegt. Denn ohne dem würde man es ſpäter einſt nur als die ſagenhafte Ausgeburt einer wüſten, verdorbenen Phantaſie halten. Nahezu 115 Millionen Menſchen wurden nicht von den ſiegreichen Soldaten, ſondern von wahnſinnigen Politikern in ihrem Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht vergewaltigt, willkürlich aus alten Gemeinſchaften gelöſt und zu neuen Gemein⸗ ſchaften zuſammengeſchloſſen, ohne Rückſicht auf Blut, auf ihr Herkommen, auf die Vernunft und auf alle wirtſchaftlichen Lebensbedingungen. Die Folgen waren entſetzlich. Und was die Staatsmänner damals auch zu zer⸗ ſtören vermochten, eine Tatſache konnten ſie nicht beſeitigen: Dieſe gigantiſche, in Mitteleuropa lebende Men⸗ ſchenmaſſe, die auf engſtem Raum zuſammenge⸗ drängt überhaupt nur in höchſter Intenſität der Ar⸗ beit und damit der Ordnung ſich das tägliche Brot ſicherſtellen kann. Was aber haben dieſe Staatsmänner der ſo⸗ genannten demokratiſchen Imperien von dieſen Problemen gewußt? Eine Schar d ümmſter Ignoranten, die auf die Menſchheit losgelaſſen wurden, die in Lebensräumen, in denen faſt 140 Menſchen auf den Quadratkilometer ihr Auskom⸗ men finden mußten, eine ſich in faſt 2000 Jahren geſchichtlicher Entwicklung gebildete Orönung ein⸗ ſach zerriſſen und in eine Unordnung verwandelten, ohne dabei aber die Probleme ſelbſt löſen zu kön⸗ nen oder auch nur löſen zu wollen, die dem Zuſam⸗ menleben dieſer Menſchen nun einmal geſtellt ſind und für die ſie damals als Diktatoren der neuen Weltordnung die Verantwortung übernommen hätten. Allerdings, als dieſe neue Weltordnung ſich in ihren Folgen ſpäter als eine kataſtrophale herausſtellte, da waren die dempkratiſchen Frie⸗ densdiktatoren amerikaniſcher und europäiſcher Herkunft ſo ſeige, daß keiner die Verantwortung für das Geſchehene zu übernehmen wagte. Einer ſchob die Schuld auf den anderen und verſuchte ſich damit ſelbſt vor dem Urteil der Geſchichte zu retten. Die von ihrem Haß und ihrer Unvernunft aber mißhandelten Menſchen waren leider nicht in der Lage, ſich dieſer Rettung ihrer Verderber anſchlie⸗ ßen zu können. Die Stationen des Leides unſeres eigenen Vol⸗ kes aufzuzählen iſt unmöglich. Um ſeinen ganzen kolonialen Beſitz beraubt, an allen Barmitteln aus⸗ geplündert und damit verarmt, mit ſogenannten Reparationen erpreßt, ſtürzte unſer Volk in die düſterſte Zeit ſeines nationalen Unglücks. Und wohlgemerkt, das war nicht das nativnal⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland, ſondern das demokratiſche Deutſchland. Jenes Deutſchland, das einen Augen⸗ blick ſchwach genug geweſen war, den Verſprechun⸗ gen demokratiſcher Staatsmänner zu trauen! der„Andrang“ bei den Meldeſtellen für Frei⸗ Engländer ziehen nämlich die Territorialarmee der ſie durch die freiwillige (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Das war unſer Elend: Das daraus entſtehende Elend, die andauernde Not begann unſer Volk politiſch der Verzweiflung auszuliefern. Die anſtändigſten und fleißigſten Menſchen Miteleuropas glaubten, in der reſtloſen Zerſtörung der ſcheinbar zum Fluch gewordenen Ord⸗ nung die Möglichkeit einer Erlöſung zu ſehen. Jü⸗ diſche Paraſiten plünderten die Nation auf der einen Seite unbarmherzig aus und verhetzten auf der anderen die verelendeten Maſſen. Indem für dieſe Raſſe das Unglück unſeres Volkes zum Selbſt⸗ zweck wurde, gelang es dann, in dem entſtehenden Heer der Erwerbsloſen für die bolſchewiſtiſche Re⸗ volution die geeigneten Elemente zu züchten. Der Derfall der politiſchen Ordnung, die Verwirrung der öffentlichen Meinung durch eine unverantwortliche jüdiſche Preſſe führte zu immer ſtärkeren Erſchütte⸗ rungen des wirtſchaftlichen Lebens und damit zur ſteigenden Not und einer erhöhten Empfangsbereit⸗ ſchaft bolſchewiſtiſcher Umſturzgedanken. Die Armee der jüdiſchen Weltrevolution, wie man das Arbeits⸗ loſenheer bezeichnete, ſtieg endlich auf faſt 7 Mil⸗ lionen. Deutſchland hatte dieſe Zuſtände früher nie gekannt. Im Lebensraum des großen deutſchen Vol⸗ kes und des zu ihm gehörenden alten Habsburgi⸗ ſchen Staates war bei aller Schwere des Lebens⸗ kampfes, bedingt durch die Ueberſiedlung des Bo⸗ dens, die Sicherheit des wirtſchaftlichen Lebens im Laufe der Zeiten nicht geringer, ſondern im Gegen⸗ teil immer größer geworden. Fleiß und Arbeit⸗ ſamkeit, ein ausgeprägter Sparſinn ſowie die Liebe zu einer gewiſſenhaften Ordnung haben den Men⸗ ſchen in dieſem Lebensraum wohl keine übergroßen Reichtümer zu ſchenken vermocht, ſie aber dafür auch vor ſicherſter Verelendung bewahrt. Die Veweggründe der „Friedensdiktatoren“: Umſo entſetzlicher empfanden aber alle dieſe nun⸗ mehr in der Zahl verdoppelten Folgen des ihnen von den demokratiſchen Diktatoren aufgezwungenen Elendsfriedens. Wir kennen heute die Gründe für dieſen furchtbaren Ausklang des Weltkrieges. Erſtens war es die Gier nach Beute. Was im einzelnen menſchlichen Leben ſchon ſelten von Nutzen iſt, glaubte man ins Millionenfache vergrößert der — 2 ————————————— 8———— ———————————————— 2. Seite 7 Nummer 193 Reue Maunheimer Zeitung Freitag, 28. April 1939 Menſchheit als nützliches Experiment vorexerzieren n können. Man plünderte große Völker, erpreßte ihnen ab, was erpreßt werden kann, und man wird dann ein eigenes Leben in ſorgloſem Nichtstun ſei⸗ ern können. Das war die Meinung dieſer wirt⸗ ſchaftlichen Diletttanten. Zu dieſem Zweck mußten aber auch 1. die Staaten ſelbſt zerriſſen werden. Man mußte Deutſchland ſeinen kolonialen Beſitz rauben, ohwohl dieſer für die Weltdemokratien gänzlich wertlos war, man mußte in die wichtigſten Roh⸗ ſtoffgebiete einbrechen und— wenn möglich— ſie dem eigenen Einfluß unterſtellen, und vor allem 2. man mußte verhindern, daß ſich die unglück⸗ lichen Opfer dieſer demokratiſchen Völker⸗ und Men⸗ ſchenmißhandlung jemals würden wieder erholen voer gar erheben können. So hat man den teufliſchen Plan entwickelt, Ge⸗ nerationen mit dem Fluch dieſer Diktate zu beladen. 60, 70 oder 100 Jahre lang ſollte Deutſchland Be⸗ träge zahlen, deren praktiſche Aufbringung vollkom⸗ men ſchleierhaft bleiben mußte. Die Realiſierung ſolcher gigantiſchen Beträge war weder Gold⸗ oder deviſenmäßig noch auf dem Wege laufender Produk⸗ tionsabgaben denkbar, ohne daß nicht auch die ver⸗ blendeten Tributeinnehmer daran zugrunde gehen mußten. Tatſachlich haben dieſe demokratiſchen Friedens⸗ diktatoren mit ihrem Verſailler Weltwirtſchaft gründlich zerſtört. Ihre geiſtloſe Zerreißung von Völkern und Staaten führte zur Vernichtung der im Laufe langer Jahr⸗ hunderte eingeſpielten wirtſchaftlichen Produktions⸗ u. Handelsgemeinſchaften, dadurch zum Zwang autar⸗ ker Selbſtändigkeitsbeſtrebungen und damit wieder zur Vernichtung bisheriger allgemeiner Weltwirt⸗ ſchaftsbedingungen. Als ich mich vor 20 Jahren als 7. Mitglied der damaligen deutſchen Arbeiterpartei zu München in das Buch des politiſchen Lebens eintrug, ſah ich um mich die Erſcheinungen dieſes Verfalls überall wirk⸗ ſam werden. Das ſchlimmſte war— wie ſchon be⸗ tont— die daraus reſultierende vollſtändige Ver⸗ zweiflung der Maſſe, das Verſchwinden jedeg Ver⸗ trauens in die menſchliche Vernunft oder gar Ge⸗ rechtigkeit bei den Gebildeten, ebenſo aber auch das brutale Hervortreten der Selbſtſucht aller egoiſtiſch veranlagten Kreaturen. Inwieweit es mir nun möglich wurde, im Laufe von nunmehr 20 Jahren aus dieſem chaotiſchen Zer⸗ fall wieder eine Nation zu formen und eine neue Ordnung herzuſtellen, gehört ſchon jetzt der deutſchen Geſchichte an. Was ich heute vor ihnen als Einlei⸗ tung aber klarſtellen will, iſt vor allem die Ziel⸗ ſetzung meiner politiſchen Abſichten nach außen und ihre Verwirklichung. Wahnſinn die Rie Berſalller derreihung deutſchen Lebensraumes: Zu deu ſchandbarſten Vergewaltigungen des Berſailler Diktates gehört für alle Zeiten die Berreißung der deutſchen Nation ſowie die poli⸗ * tiſche Auflöſung des Lebensraumes, in den ſie unn einmal ſeit Jahrtauſenden geſtellt iſt. Ich habe, meine Abgeordneten, Männer des Reichstages, nie einen Zweifel darüber gelaſſen, daß es an ſich in Europa ka um möglich iſt, jemals eine allſeitig befriedigende Uebereinſtimmung ſtaat⸗ licher und volklicher Grenzen zu finden Die im Laufe der letzten Jahrhunderte allmählich zum Stillſtand gekommene volkliche Wanderung einer⸗ ſeits ſchuf auf dieſem Gebiete einen Zuſtand, der nach der einen oder anderen Seite hin von dem Be⸗ trofſenen ſaſt ſtets als unbefriedigend empfunden werden wird. Allein gerade die Art des äll mählichen Ausklingens dieſer volklichen und ſtaatlichen For⸗ mungen ließ im vergangenen Jahrhundert für viele die Hoffnung als berechtigt erſcheinen, daß am Ende zwiſchen der Reſpektierung des nationalen Eigen⸗ lebens der europäiſchen Völker und der Anerken⸗ nung gewordener ſtaatlicher Gebilde ein Kompro⸗ miß gefunden werden würde, der ohne Zerſtörung der ſtaatlichen Ordnung in Europa und damit der nun einmal in ihr gegebenen wirtſchaftlichen Grund⸗ lagen trotzdem die Erhaltung der Volkskörper er⸗ möglichen würde. Dieſe Hoffnungen hat der Weltkrieg beſeitigt. Durch das Verſailler Friedensdiktat iſt weder dem einen noch dem anderen Prinzip Genüge getan wor⸗ den. Es wurde weder das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker beachtet, noch wurden die ſtaatlichen oder gar wirtſchaftlichen Notwendigkeiten oder Bedin⸗ gungen der euxopäiſchen Entwicklung in Rechnung geſtellt. Iie Trotzdem aber habe ich nie dartber“ etnen Zweiſel gelaſſen, daß— wie ſchon betont— auch eine Reviſion des Verſailler ithre Grenze ſinden würde. Und ich habe dies in freimütiger Weiſe auch immer oſſen ausgeſprochen; und zwar nicht aus tektiſchen Gründen, ſondern aus tiefinnerſter Ueberzeugung. Eiſaß-Loihringen- lein Problem mehe Ich habe als nationaler Führer des deutſchen 9 Vertrags irgendwo N„ 2 BVolkes keinen Zweifel daxüber gelaſſen, daß überall dort, wo die höheren Intereſſen des eu ropäiſchen Zuſammenlebens es erfordern, nationale Intereſſen —— 89 im einzelnen— wenn notwendig— auch zurückgeſtellt werden müſſen. Richt aus taktiſchen Erwägungen, denn ich habe keinen Und zwar— wie ſchon betont— Sweiſel darüber gelaſſen, daß es mir mit dieſer Auffaſſung heiliger Ernſt iſt. Ich habe aus dieſem Grunde für eine ganze Anzahl von vielleicht ſtrittigen Gebieten endgültige Entſcheidungen ge⸗ bdaurchgeſetzt. troffen und ſie nicht nur nach außen, jondern auch nach innen bekanntgegeben und ihre Reſpektierung Ich habe nicht, wie Frankreich im Jahre 1870%1 es tat, die Abtretung Elſaß⸗ Lothringens als für die Zukunft untragbar bezeichnet, ſondern ich habe hier einen Unter⸗ ſchied gemacht zwiſchen dem Saargebiet und den beiden einſtigen Reichsländern. Und in dieſer meiner Einſtellung iſt weder eine Reviſion er⸗ ſolgt, noch wird eine Reviſion erfolgen. Und ich habe dieſe Einſtellung im Innern we⸗ der publiziſtiſch noch ſonſt irgenoͤwie ein Mal durchbrechen oder in Frage ſtellen laſſen. einziges Die Rückkehr des Saargebieteg hatte ſämtliche territorialen Probleme zwiſchen Frankreich und Deutſchland in Europa aus der Welt geſchafft. Ich babe es allerdings immer als bedauerlich emp⸗ funden daß die franzöſiſchen Staatsmänner dieſe Haltung als etwas Selbſtverſtändliches betrachten. Soliegen dieſe Dinge nun nicht. Ich habe dieſe Einſtellung nicht etwa gepredigt aus Angſt vor Frankreich. Ich ſehe als einſtiger Soldat keinerlei Beranlaſſung für eine ſolche Angſt. Außerdem habe ich ja in bezug auf das Saargebiet keinen Zweiſel ge⸗ laſſen, daß die Nichtzurückgabe an Deutſchland von ung nicht hingenommen werden würde. Nein, ich habe dieſe Einſtellung Frankreich gegenüber betätigt als den Ausbruck einer Einſicht in die Notwendigkeit, in Europa irgendwie zum Frieden zu kommen, und nicht durch die Offenhaltung unbearenzter Forderun⸗ gen und ewiger Reviſionen den Keim für eine fort⸗ dauernde Unſicherheit oder gar Spannung zu legen. Wenn dieſe Spannung nun trotzdem entſtanden iſt, dann iſt dafür nicht Dentſchland verantwort⸗ lich, ſondern es ſind jene internationalen Ele⸗ mente, die dieſe Spannung planmäßig herbei⸗ führen, um ihren kapitaliſtiſchen Intereſſen die⸗ nen zu können. Denn ich habe einer ganzen Reibe von Staaten bindende Erklärungen abgegeben. Kei⸗ ner dieſer Staaten kann ſich beklagen. daß auch nur einmal die Andeutung einer Forderung Deutſch⸗ lands an ihn gerichtet worden wäre, die zu dem im Gegenſatz ſtände. Keiner, der nordiſchen Staatsmänner z. B. kann es behaupten, daß ihm von ſeiten der deutſchen Reichsregierung oder von ſeiten der deutſchen öffentlichen Meinung jemals ein Anſinnen geſtellt worden wäre, das mit der Souveränität oder Integrität dieſer Staaten nicht vereinbarlich geweſen wäre. Ich war glücklich darüber, daß eine Anzahl euro⸗ päiſcher Staaten dieſe Erklärungen der deutſchen Reichsregierung zum Anlaß nahmen, um auch ihrer⸗ ſeits den Willen zu einer unbedingten Neutralität auszuſprechen und zu vertiefen. Dies gilt für Hol⸗ land, Belgien, die Schweiz, Dänemark uſw. Ich habe Frankreich ſchon erwähnt. Ich brauche nicht zu erwähnen Italien, mit dem uns die tieſſte und engſte Freundſchaft, verbindet, oder Ungarn und Jugoſlawien, mit denen wir als Nachbarn das Glück haben, herzlich befreundet zu ſein. Ich habe umgetehrt vom erſten Augendlick mei⸗ ner politiſchen Tätigkeit an keinen Zweiſel darüber gelaſſen, daß es andere Zuſtände gab, die eine ſo gemeine und grobe Verletzung des Selbſtbeſtimmungsrechtes unſeres Volkes dar⸗ Abend⸗Ansgabe Die hiſtorijche Sitzung des Reichstages an ungeheurer Spannung empfingen Reichstag u. Nation die Parole des Führers * Berlin, 28. April(Funkmeldung der NM3) In der Berliner Innenſtadt hatten ſchon am Freitagvormittag in Erwartung der großen Reichs⸗ tagsrede des Führers trotz der regneriſchen Witte⸗ rung ſich große Menſchenmengen eingefunden, die ſich vor allem auf dem Wilhelmsplatz und auf den Anfahrtsſtraßen zur Krolloper zu Tauſenden drängten. Zu dem vom Geburtstag des Führers her be⸗ ſtehenden Feſtſchmuck iſt über Nacht noch eine zu⸗ ſätzliche Ausſchmückung getreten, die ſich am deut⸗ lichſten in der Friedensallee und um den weiten Königsplatz zeigt. Hier wehen von einem Kranz hoher weißer Bannermaſten die Fahnen des Dritten Reiches. Rieſige mit langen Golöbändern geſchmückte Ha⸗ kenkreuzbanner flattern auch zu beiden Seiten der Krolloper, die der hiſtoriſchen Bedeutung der heuti⸗ gen Sitzung entſprechend einen beſonders würdigen Feſtſchmuck trägt. Der Sitzungsſaal des Reichstages zeigte eine ſchlichte und würdige Ausſchmückung. Die Sitze der Abgeoroͤneten ſind um 7 auf 862 vermehrt. Die 200 Plätze für die in⸗ und ausländiſche Preſſe im erſten Rang, die rund 600 Plätze für die Zuſchauer im 1. und 2. Rang ſind kurz nach Einlaß reſtlos beſetzt. Auch in der Diplomatenloge trefſen die er⸗ ſten Beſucher ſchon frühzeitig ein. Als der Führer mit ſeiner Begleitung kurz vor 12 Uhr die Reichskanzlei verließ, ſchlug ihm brandender Jubel der Menge entgegen. Dieſer Sturm der Freude und Begeiſterung begleitete ihn auf ſeiner ganzen Fahrt bis zum Reichstags⸗ gebäude. Beim Erſcheinen des Wagens vor der Kroll⸗ Oper klingen wiederum brauſende Heilrufe auf. Dankend, nach allen Seiten grüßend, ſchritt der Führer die Front der angetretenen Ehren kompa⸗ nie der Leibſtandarte ab, um dann unter nochmali⸗ gem ſtürmiſchem Jubel der Menge das Reichstags⸗ gebäude zu betreten. Hier wurde er im Vorraum des Hauptportals vom Reichstagspräſident, Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring, empfangen und in dezt Plenarſaal geleitet. Die überwiegende Mehrzahl der Abgeoröneten zeigt die Uniform der politiſchen Soldaten Adolf Hitlers, nur wenige ſind in Zivil erſchienen. Auf den Regierugsbänken haben auch die Reichsmäniſter, die gleichzeitig Abgeordnete ſind, ihren Platz ein⸗ genommen. Unter den Zuhörern des 1. Ranges ſieh man viele hohe Offiziere der Wehrmacht und auch die Loge des Diplomatiſchen Korps iſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Wenige Minuten nach 12 Uhr betritt der Führer, vom Reichstagspräſident Göring, dem Stellvertreter des Führers Reichsminiſter Rudolf Heß, Reichs⸗ miniſter Dr. Frick, Reichsführer„ Himmler und ſeinen perſönlichen und militäriſchen Adjutanten be⸗ gleitet, den Saal. Das ganze Haus hat ſich von den Plätzen erhoben und grüßt ihn mit erhobener Rechten. Als der Führer ſeinen Platz auf der Regierungs⸗ bank eingenommen hat, begrüßen ihn ſpontane und toſende Ovationen, für die er, freundlich lächelnd, Hankt. Dann eröffnet Reichstagspräſident Göring öke Sitzung und gedenkt der ſeit der letzten Sitzung am 90. Januar dieſes Jahres verſtorbenen Abgeoröne⸗ ten, zu deren Ehren ſich das Haus von den Plätzen erhebt. Anſchließend gibt er unter dem Beifall der Abgeordneten von der Berufung der Abgeordneten des Memellandes und des Reichsprotektorates Böh⸗ men und Mähren Kenntnis. Unter atemloſer Span⸗ nung gibt er dann das Wort dem Führer. 22 ſtellen, daß wir ſie nie alzeptieren und anney⸗ men würden können. 8 Es exiſtiert von mir nicht eine Zeile und es gibt keine Rede, in denen ich gegenüber den vor⸗ her erwähnten Staaten eine andere Haltung angenommen hätte als die angegebene. Es gibt aber ebenſowenig keine Zeile und keine Rede, in der ich in den anderen Fällen etwas anderes ausgebrückt habe, als was ſich durch mein prak⸗ tiſches Handeln ſeitdem erhärtete. Probleme, die bereits erledigt wurden: 1. Oeſterreich: Die älteſte Oſtmark des deutſchen Volres war einſt die Schutzmark der deutſchen Nation nach dem Südoſten des Reiches. Die Deutſchen in dieſem Lande rekrutierten ſich aus Siedlern aus allen deut⸗ ſchen Stämmen wenn auch der bajuwariſche Stamm den Häuptanteil geſtellt haben mag. Später wurde dieſe Oſtmark die Hausmacht eines halbtauſendjähri⸗ gen deutſchen Kaiſertums, und Wien damit die Hauptſtadt des damaligen deutſchen Reiches. Dieſes deutſche Reich iſt im Zuge einer allmählichen Auf⸗ löſung durch den korſiſchen Napoleon endgültig zer⸗ ſchlagen worden, lebte aber dann als deutſcher Bund weiter und hat, wenn auch nicht mehr in ſtaatlicher, ſo doch in volklicher erſehnter Einheit den größten Krieg aller Zeiten neuerdings gemeinſam gekämpft und gemeinſam erduldet. Ich ſelbſt bin ein Kind dieſer Oſtmark. Durch die Verſailler Verbrecher wurde nicht uur das Deutſche Reich zerſchlagen, Oeſterreich auf⸗ gelöſt, ſondern auch den Deutſchen verboten, ſich zu jener Gemeinſchaft zu bekennen, der ſie über tauſend Jahre lang angehört hatten. Dieſen Zu⸗ ſtand zu beſeitigen, habe ich ſteis als meine höchſte und heiligſte Lebensaufgabe angeſehen. Dieſen Willen zu proklamieren, habe ich nie unterlaſſen. Und ich war zu jeder Stunde eut⸗ ſchloſſen, dieſen mich Tag und Nacht verſolgen⸗ den Gedanken zu verwirklichen. Ich hätte mich an meiner Berufung durch die Vor⸗ ſehung verſündigt, wenn ich in dem Beſtreben, meine Heimat und mein Deutſches Volk der Oſtmark an das Reich und damit zur deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft zurückzuführen, zum Verräter geworden wäre · Ich habe damit aber auch die ſchandbarſte Sette des Verſailler Vertrages ausgelöſcht. Ich habe für 7% Millionen Deutſche das Selbſtbeſtimmungsrecht wieder hergeſtellt. Ich habe die demokratiſche Ver⸗ gewaltigung dieſer 775 Millionen beſeitigt. Ich habe das Verbot, über ihr Schickſal abzuſtimmen, auſge⸗ hoben und vor der Geſchichte dieſe Abſtimmung durchgeführt. Sie hat ein Reſultat ergeben, das nicht nur ich erwartet habe, ſondern das auch die Verſailler demokratiſchen Völkervergewaltiger ge⸗ nau vorausgeſehen hatten. Denn warum hätten ſie ſonſt die Abſtimmung über den Anſchluß verboten? 2. Böhmen und Mähren: Als im Zuge der Völkerwanderung deutſche Stämme aus dem heutigen böhmiſch⸗mähriſchen Raum aus uns unerklärlichen Urſachen weiterzu⸗ wandern begannen, ſchob ſich in dieſen Raum und zwiſchen die noch zurückbleibenden Deutſchen ein fremdes flawiſches Volk. Sein Lebensraum wird ſeitdem vom deutſchen Volkstum huſeiſenförmig um⸗ ſchloſſen. Wirtſchaftlich iſt auf die Dauer eine ſelbſt⸗ ſtändige Exiſtenz dieſer Länder außer im Zuſammen⸗ hand mit dem deutſchen Volk und ſeiner Wirtſchaft nicht denkbar. Darüber hinaus aber lebten in dieſem böhmiſch⸗ mähriſchen Raum faſt 4 Millionen Deutſche. beſonders ſeit dem Verſaillers Diktat unter dem Druck der tſchechiſchen Mehrheit einſetzende völliſche Vernichtungspolitik, zum Teil aber auch wirtſchaft⸗ liche Bedingungen und die ſteigende Not flührten zu einer Auswanderung dieſes deutſchen Elements, ſo daß die zurückbleibenden Deutſchen auf rund 9,7 Millionen abſackten. Das Gebiet iſt am Rande ge⸗ chloſſen deutſch beſiedelt, beſitzt aber auch im Inne⸗ ren große deutſche Sprachinſeln. Dag tcchechiſche Volk iſt ſeiner Herkunft nach ein uns fremdes. Allein in tauſendfähriger Gemeinſchaft iſt ſeine Kultur im weſentlichen durch den deutſchen Einfluß geormt und gebildet worden, Seine Eine Wirtſchaft iſt das Ergebnis der Zugehörigkeit zur großen deutſchen Wirtſchaft. Die Hauptſtadt dieſes Landes war zeitweiſe deutſche Kaiſerſtadt, ſie beſitzt die älteſte deutſche Univerſität. Zahlreiche Dome, Rathäuſer, Adels⸗ und Bürgerpaläſte ſind die Zeu⸗ gen des deutſchen kulturellen Einfluſſes. Dag tſche⸗ chiſche Volk ſelbſt hat ſein Verhältnis zum deutſchen Volk in Jahrhunderten bald enger, bald loſer ge⸗ ſtaltet. Jede Verengung führte zur Blüte des deut⸗ ſchen und tſchechiſchen Volkes, jede Entzweiung zur Kakäſt röphe. K in W neene Die Vorzüge und Werte des deutſchen Volkes ſind uns bekannt. Allein auch das tſchechiſche Volk verdient in ſeiner Summe geſchickter Fähigkeiten, ſeiner Arbeitſamkeit, ſeinem Fleiß, ſeiner Liebe zum eigenen Heimatboden und zum eigenen Volkstum unſere Achtung. Tatſächlich gab es Zeiträume, in denen dieſe Reſpektierung der beiderſeitigen nationa⸗ len Gegebenheiten etwas Selbſtverſtändliches war. Die demokratiſchen Friedensmacher von Ver⸗ ſailles können für ſich das Verdienſt in Anſpruch nehmen, dieſem tſchechiſchen Volk die beſondere Rolle eines gegen Deutſchland anſetzbaren Trabanten zu⸗ gedacht zu haben. Sie haben zu dieſem Zweck dem in ſeiner iſchechi⸗ ſchen Volksſubſtanz überhaupt nicht lebensfähigen Saat willkürlich fremdes Volksgut zugeſprochen. d. h. alſo andere Nationalitäten vergewaltigt, um auf ſolche Weiſe eine latente Bedrohung der deut⸗ ſchen Nation in Mitteleuropa ſtaatlich ſicherſtellen zu können, denn dieſer Staat, deſſen ſogenanntes Staatsvolk in der Minorität war, konnte nur durch eine brutale Vergewaltigung der volklichen Majo⸗ ritäten erhalten werden. Dieſe Vergewaltigung aber war wieder nur denkbar unter der Zubilligung eines Schutzes und einer Hilfe von ſeiten der euro⸗ päiſchen Demokratien. Dieſe Hilfe aber war ſelbſtver⸗ ſtändlich nur dann zu erwarten, wenn dieſer Staat die ihm anläßlich ſeiner Geburt zugedachte Rolle ge⸗ treu zu übernehmen und zu ſpielen bereit war. Dieſe Rolle ober hieß nichts auberes, als die Konſolidierung Mitteleuropas zu verhindern, eine Brücke bolſchewiſtiſcher Agreſſivität nach Europa darzuſtellen und vor allem Landsknecht der europäiſchen Demokratien gegen Dentſch⸗ 70 zn ſein. Alles weitere ergab ſich dann von elbſt. De mehr dieſer Staat dieſer ſeiner Aufgabe ent⸗ ſprechen wollte, um ſo größer wurde der Widerſtand der ſich dem widerſetzenden nationalen Minoritäten. Je größer ſich aber dieſer Widerſtand auswuchs, um ſo ſtärker mußte die Unterdrückung einſetzen. Dieſe zwangsläufige Verſteiſung der inneren Gegenſätze führte wieder zu einer um ſo größeren Abhängigkeit von den demokratiſchen europäiſchen Staatsbegrün⸗ dern und Wohltätern. Denn: ſie allein waren ja in der Lage, auf die Dauer die unnatürliche künſtliche dieſes Gebildes wirtſchaftlich aufrecht zu er⸗ halten. Primär hatte nun Deutſchland im weſentlichen uur ein Jntereſſe: nämlich dieſe ſaſt vier Mil⸗ lionen Deutſchen in dieſem Lande aus ihrer un⸗ erträglichen Sitnation zu befreien und ihre Rück⸗ kehr in ihre Heimat und damit zum tauſendjähri⸗ gen Reich zu ermöglichen. Daß dieſes Problem ſofort das geſamte übrige Na⸗ tivnalitätenproblem aufrollte, war ſelbſtverſtändlich. Ebenſo aber auch die Tatſache. daß das Abziehen aller Nationalitäten den Reſtſtaat um lede Lebensmöglich⸗ keit bringen mußte, etwas, was den Verſailler Staatsgründern ja auch klar war, denn weil ſie dies wußten, haben ſie ja die Vergewaltigung der ande⸗ ren Minoritäten beſchloſſen und dieſe gegen ihren Willen in dieſe Filettantiſche Staatskonſtruktion hin⸗ eingezwungen. 3 falſchen Geſamtbeurteilung führen. Ich habe uun über dieſe meine Aufſaſſung unb Einſtellung ebenfalls niemals einen Zweiſel gelaſſen. Gewiß, ſolange Deutſchland ſelbſt ohn⸗ mächtig und wehrlos war, konnte man die/ Vergewaltigung von faſt 4 Millionen Deutſchen ohne praktiſchen Widerſtand des Reiches eben durchführen. Nur ein politiſches Kind aber ete glauben, daß die deutſche Nation für alle ewigen Zeiten im Zuſtand des Jahres 1919 bleiben würde. Nur ſolange die vom Ausland ausgehaltenen internattonalen Landesverräter die deutſche Staatsführung inne hatten, war mit einer geduldigen Hinnahme dieſer ſchandbaren Zuſtäude zu rechnen. Soweit ſeit dem Sieg des Nationalſozialismus dieſe Landesverräter ihr Domizil dorthin verlegen mußten, woher ſie ja auch ihre Subſidiengelder be⸗ zogen hatten, war die Löſung dieſes Problems nur eine Frage der Zeit. Und es handelte ſich dabei ausſchließlich um eine Frage der davon betrofſenen Nationalitäten, nicht um eine Frage Weſt⸗Enropas. Daß ſich Weſt⸗Europa für öen in ſeinem ZJütereſſe geſchaffenen künſtlichen Staat intereſſierte, war ia wohl begreiflich. Daß aber die um dieſen Stant liegenden Nationalitäten dieſes Intereſſe als für ſie maßgeblich anſehen würden, war ein vielleicht für manche bedauerlicher Trugſchluß. Inſoweit dieſes Intereſſe nun auf die finanzielle Fundierung dieſes Staatsweſens gerichtet war, wäre von deutſcher Seite nichts einzuwenden geweſen, wenn nicht dieſes finanzielle Intexeſſe letzten Endes ebenfalls aus⸗ ſchließlich den machtpolitiſchen Zielen der Demo⸗ kratien unterſtellt geweſen wäre. Auch die finanzielle Förderung dieſes Staates verfolgte nur einen leitenden Gedanken: einen, mili⸗ täriſch höchſtgerüſteten Staat zu ſchaffen mit der Aufgabe, eine in das Reich hineinreichende Baſtion zu bilden, die— ſei es als Ausgangspunkt mili⸗ täriſcher Unternehmungen in Verbindung mit weſt⸗ lichen Einbrüchen in das Reich oder auch nur als Flugzeugſtützpunkt— einen unzweifelhaften Wurt verſprach. Was man von dieſem Staat erwarte⸗ hatte, geht am eindeutigſten aus der Feſtſtellung des franzöſiſchen Luftfahrtminiſters Pierre Cot hervor, der es ruhig ausſprach, daß es die Aufgabe dieſes Staates wäre, in jedem Konfliktfall Bomben⸗ lande⸗ und Bombenabflugplatz zu ſein, von dem aus man die wichtigſten deutſchen Induſtriezentren in wenigen Stunden würde vernichten können. Es iſt daher verſtändlich, wenn die deutſche Staatsführung ihrerſeits ebenfalls den Entſchluß ſaßte, dieſen Bombenabflugplatz zu vernichten. Sie hat dieſen Entſchluß nicht geſaßt etwa aus Haß gegen das tſchechiſche Voll. Eher im Gegenteil. Denn im Laufe eines tauſendjährigen Zuſammen⸗ lebens hat es zwiſchen dem deutſchen und tſchechiſchen Volk oft jahrhundertelange Perioden engſter Zuſam⸗ menarbeit gegeben und dazwiſchen allerdings nur kurze Perioden von Spannungen. In ſolchen Spannungszeiten kann ſehr wohl die Leidenſchaft der in den vorderſten Sappen der volk⸗ lichen Stellung miteinander ringenden Menſchen das Gerechtigkeitsgefühl verdüſtern und dadurch zu einer Dies iſt ein Merkmal in jedem Krieg. Allein in den großen Epochen des verſtändnisvollen Zuſammenlebens waren ſich die beiden Völker noch immer darüber einig, daß ſie— beiderſeits— einen heiligen An⸗ ſpruch auf die Achtung und Reſpektierung ihres Volkstumes erheben konnten. Ich ſelbſt trat aber auch in dieſen Jahren des Kampſes dem tchechiſchen Volke! nie auders gegenüber, denn als Wahrer nicht nur eines ein⸗ ſeitigen Volks⸗ und Reichsintereſſes, ſondern auch als Achter des tſchechiſchen Volkes ſelbſt. Eines iſt ſicher: wenn es den demokratiſchen Ge⸗ burtshelfern dieſes Staates gelungen ſein würde, ihr letztes Ziel zu erreichen, dann wäre beſtimimt nicht das Deutſche Reich zugrunde gegangen, ob⸗ wohl wir ebenfalls Verluſte erlitten haben könnten. Nein: das tſchechiſche Volk würde vermut⸗ lich ſeiner Größe und ſeiner Lage nach viel furcht⸗ barere, ja, wie ich überzengt bin kataſtronpale Fol⸗ gen zutragen gehabt haben. Ich bin glücklich, daß es, wenn auch zum Aerger bder demokratiſchen In⸗ tereſſenten gelungen iſt, dieſe mitteleuropäiſche Kata⸗ ſtrophe dank unſerer eigenen Mäßigung und dank —— (Freitag, 28. April 1999 aber auch der Einſicht des tſchechiſchen Volkes zu vermeiden. 8 Dias, für was die beſten und einſichtsvollſten Tſchechen einſt jahrzehntelaug gekämpft hatten, wird dieſem Volk im nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Reich von vornherein zugebilligt, näm⸗ lich das Recht auf das eigene Volkstum und das Recht auf die Pflege dieſes Volkstums und das Recht auf das Ansleben dieſes Volkstums. Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland denkt nicht daran, die Raſſengrundſätze die unſer Stolz ſind, jemals zu verleugnen. Sie werden nicht nur dem deutſchen, ſondern auch dem tſchechiſchen BVolke zugute kommen. Was wir verlangen, iſt die Reſpektierung einer geſchichtlichen Notwen⸗ digkeit und einer wirtſchaftlichen Zwangslage, in der wix ung alle befinden. Wie im Herbſt 1938 der Friede gerettet wurde: Als ich die Löſung dieſes Problems am 22. Februar 1938 im Reichstag ankündigte, war ich überzeugt, hier einer mitteleuropäiſchen Notwendigkeit zu gehorchen. Noch im März 1938 war ich aber des Glaubens, daß es gelingen könnte, auf dem Wege einer langſamen Evolution die Minoritätenfrage in dieſem Staate zu köſen und früher oder ſpäter durch eine vertragliche Zufammenarbeit jene gemeinſame Plattform ſicher⸗ zuſtellen, die nicht nur politiſch, ſondern vor allem auch wirtſchaftlich für unſer aller Intereſſe nützlich ſein konnte. Erſt, als der ſich reſtlos in den Händen ſeiner international⸗demokratiſchen Finanziers be⸗ findliche Herr Beneſch eine Welle von Unter⸗ drückung über das Deutſchtum losließ, zugleich aber durch die bekannte Mobilmachung verſuchte, dem deut⸗ ſchen Staat eine internationale Niederlage zuzufü⸗ gen und ſein Preſtige zu ſchädigen, wurde mir klar, daß auf dieſem Wege eine Lö⸗ ſung nicht mehr gelingen konute. Denn die da⸗ malige Lüge einer deutſchen Mobilmachung war ja erſichtlich vom Auslande inſpiriert und den Tſchechen unterbreitet worden, um dem Deut⸗ ſchen Reich eine ſolche Preſtige⸗Niederlage beizn⸗ bringen. Ich brauche es nicht noch einmal zu wiederholen, daß Deutſchland im Mai des vergangenen Jahres keinen Mann mobiliſiert hatte, wohl aber, daß wir alle der Meinung waren, daß gerade das Schick⸗ ſal des Herrn Schuſchnigg allen anderen raten müßte, auf dem Wege einer gerechteren Behandlung der nationalen Minoritäten eine Verſtändigung anzubahnen. Ich für meine Perſon war jedenfalls bereit, mit Geduld und wenn notwendig auch auf Jahre hin eine ſolche friedliche Entwicklung zu ver⸗ ſuchen. Allein gerade dieſe friedliche Löſung war den Hetzern der Demokratien ein Dorn im Auge. Sie haſſen uns Deutſche und möchten uns am lieb⸗ ſten ausrotten. Aber was ſind für ſie auch Tſchechen? Ein Mittel zum Zweck! Was intereſſiert ſie auch ſchon das Schickſal eines kleinen braven Volkes, was küm⸗ mert ſie das Leben von hunderttauſend braven Solda⸗ ten, die das Opfer ihrer Politik werden mußten? Die⸗ ſen weſteuropäiſchen Kriegshetzern kam es nicht darauf an, Frieden zu ſtiften, ſondern Blut ver⸗ gießen zu laſſen, damit es ihnen durch dieſes Blut⸗ vergießen gelang, die Völker zu verhetzen und dann noch mehr Blut fließen zu laſſen. Deshalb wurde die deutſche Mobilmachung erfun⸗ den und der Prager Oeffentlichkeit vorgeſchwindelt. Sie ſollte der tſchechiſchen Mobilmachung die Argu⸗ mente liefern. Durch ſie glaubte man dann vor allem aber auch, die nicht mehr zu umgehenden Wah⸗ len im Sudetenland unter den gewünſchten militä⸗ riſchen Druck ſetzen zu können. Nach ihrer Meinung gab es dann für Deutſch⸗ land nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Hin⸗ nahme dieſer tſchechiſchen Mobiliſierung und damit das Einſtecken einer beſchämenden Niederlage oder die Auseinanderſetzung mit der Tſchecho⸗Slowakei, einen blutigen Krieg, und damit vielleicht die Mög⸗ lichkeit, die an dieſen Dingen gar nicht intereſſierten Völker Weſteuropas zu mobiliſieren, ſie ebenfalls in den notwendigen Blutrauſch zu bringen, um dann die Menſchheit in eine neue Kataſtrophe zu tauchen, bei der die einen die Ehre beſitzen, ihr Leben zu ver⸗ lieren, und die anderen die Annehmlichkeit, in Kriegsgeſchäften zu machen. Sie kennen, meine Abgeordneten, meinen damals ſofort gefaßten Entſchluß: 1. Löſung dieſer Frage und zwar noch im Jahre 1938, ſpäteſtens am 2. Oktober, 2. Vorbereitung dieſer Löſung mit all jenen Mitteln, die keinen Zweifel darüber laſſen konnten, daß jeder Verſuch einer Einmiſchung nunmehr von der geeinten Kraft der Nation ab⸗ gewehrt werden würde. Ich habe damals den Ausbau unſerer Weſt⸗ befeſtigung angeordnet und befohlen. Sie war bereits am 25. September 1938 in einem Zu⸗ ſtand, der die Widerſtandskraft der einſtigen Siegfriedslinie des Krieges 30⸗ oder 40mal übertraf. Sie iſt nunmehr im weſentlichen fer⸗ tiggeſtellt und erhält zur Zeit die ſpäter von mir neu angegebenen Linien vor Aachen und Saarbrücken. Auch dieſe ſind bereits in einem hohen Ausmaß verteidigungsfertig. In dem Zu⸗ ſtand, in dem ſich dieſes gewaltigſte Feſtungs⸗ werk aller Zeiten heute befindet, kann die deut⸗ ſche Nation die bernhigende Ueberzengung ihr eigen nennen, daß es keiner Macht der Welt ge⸗ lingen wird, dieſe Front jemals zu durchbrechen. Nachdem der erſte Provokationsverſuch durch die tſchechiſche Mobiliſation noch nicht zum gewünſchten Ergebnis führte, begann die zweite Phaſe, in der die Tendenz für dieſe ausſchließlich Mitteleuropa angehende Angelegenheit erſt recht unverhüllt zu⸗ tage trat. „Niemals wieder München“! Wenn heute der Schrei in der Welt erhoben mird:„Niemals wieder München!“, dann iſt dies die Beſtätigung dafür, daß den Kriegshetzern die friedliche Löſung des Problems als das Ber⸗ derblichſte erſchien. was jemals geſchah. Sie bedauern, daß kein Blut gefloſſen iſt. Nicht ihr Blut natürlich: denn dieſe Hetzer ſtehen ja nicht dort, wo geſchoſſen, ſondern nur dort, wo verdient wird. Sondern es iſt das Blut vieler namenloſer Soldaten. Es wäre im übrigen aber auch gar nicht notwendig geweſen, daß die Konferenz von München ſtattfand, denn dieſe Konferenz war nur deshalb zu⸗ ſtande gekommen weil die erſt zum Widerſtand um jeden Preis aufhetzenden Staaten ſpäter, als das Problem ſo oder ſoo zur Löſung drängte, in einer mehr oder weniger anſtändigen Form verſuchen mußten, ſich den Rückzug zu ermöglichen, denn ohne München, das heißt ohne die Einmiſchung dieſer weſteuropäiſchen Staaten, wäre die Löſung des gan⸗ zen Problems— wenn es überhaupt je zu einer ſolchen Zuſpitzung gekommen ſein würde— wahr⸗ ſcheinlich ſpielend leicht möglich geweſen. Die Münchener Entſcheidung führte nun zu fol⸗ gendem Ergebnis: 1. Rückkehr der weſentlichſten Teile der deutſchen Nanöbeſiedlung in Böhmen und Mähren zum Reich. 2. Oſſenhaltung! der Löſung der übrigen Pro⸗ eme dieſes Staates, das heißt der Rückkehr bzw. des Ausſcheidens der noch vorhandenen ungariſchen und ſlowakiſchen Minoritäten. 3. blieb noch offen die Frage der Garantie. Die Garantie dieſes Staates war, ſoweit es ſich um Deutſchland und Italien handelte, von vornherein abhängig gemacht worden von der Zuſtimmung aller au dieſen Staat angrenzenden Intereſſenten und da⸗ mit von der tatſächlichen Löſung der dieſe Inter⸗ eſſenten berührenden und noch offengebliebenen Fra⸗ gen. Folgende Fragen aber waren offen geblieben: 1. Rückkehr der magyariſchen Teile zu Ungarn, 2. Rückkehr der polniſchen Teile zu Polen, 3. Löſung der flawiſchen Frage und 4. Löſung der ukrainiſchen Frage. Der Wiener Schiedsſpruch: Wie Ihnen bekannt iſt, haben nun, nachdem kaum die Verhandlungen zwiſchen Ungarn und der Tſchecho ⸗ Slowakei begonnen hatten, ſowohl die tſchecho⸗ſlowakiſchen als auch die ungariſchen Unter⸗ händler an Deutſchland und an das an unſerer Seite ſtehende Italien die Bitte gerichtet, als Schiedsrichter die neue Grenzziehung zwiſchen der Slowakei, der Karpatho⸗Ukraine und Ungarn vor⸗ zunehmen. Damit haben die Betroffenen ſelbſt von der Möglichkeit— an die vier Mächte zu appellie⸗ ren— keinen Gebrauch gemacht, ſondern aus⸗ drücklich Verzicht geleiſtet, das heißt, ſie abgelehnt. Und dies war verſtändlich. Alle die in dieſem Le⸗ bensraum Wohnenden wollten Ruhe und Frieden erhalten. Italien und Deutſchland waren bereit, dieſem Ruf zu folgen. Ein Einſpruch gegen dieſe, an ſich ja ſchon die Münchener Abmachung formell ver⸗ laſſende Abmachung wurde weder von Enaland noch von Frankreich erhoben und konnte nicht erhoben werden, denn es wäre ja wahnſinnig geweſen, etwa von Paris oder London aus zu proteſtieren gegen eine Handlung Deutſchlands oder Italiens, die allein auf Grund des Anſuchens der Betroffenen ſelbſt ſtattfand. Der Schiedsſpruch von Italien und Deutſchland hat— wie in ſolchen Fällen ſtets— keine Seite reſtlos befriedigt Er krankte von vornherein daran, daß er von beiden Seiten freiwillig anerkannt werden mußte. Als daher dieſer Schiedsſpruch zur Verwirklichung kam, erhoben ſich ſofort in kurzer Zeit nach der Annahme von zwei Staaten heftige Einſprüche. Ungarn forderte aus allge⸗ meinen und beſonderen Intereſſen die Karpatho⸗ Ukraine, Polen forderte desgleichen eine direkte Verbindung mit Ungarn. Es war klar, daß unter ſolchen Umſtänden auch der Reſtſtaat die⸗ ſer einſtigen Verſailler Geburt zum Tode be⸗ ſtimmt war. 3. Seite/ Nummer 198 Tatſache war, daß an der Aufrechterhaltung des bisherigen Status vielleicht überhaupt nur ein einziger Staat intereſſiert war, nämlich Ru⸗ mänien, dag durch ſeinen berufenſten Mund mir perſönlich zum Ausdruck brachte wie erwünſcht es wäre, über die Ukraine und Slowakei viel⸗ leicht einen direkten Weg nach Deutſchland erhal⸗ ten zu können. Ich erwähne dieg als eine Illn⸗ ſtration für das Gefühl der Bedrohung durch Deutſchland, unter der die rumäniſche Regierung nach den Auffaſſungen amerikaniſcher Hellſeher leiden ſoll. Es war aber nun klar, daß es nicht die Aufgabe Deutſchlands ſein konnte, ſich auf die Dauer einer Entwicklung zu widerſetzen oder gar für einen Zu⸗ ſtand zu kämpfen, für den wir niemals eine Verant⸗ wortung hätten übernehmen können. Es kam daher jener Augenblick, in dem ich mich namens der Reichsregierung entſchloß, zu erklären, daß wir nicht daran dächten, uns länger mit dem Odium zu belaſten, um etwa eine deutſche Vor⸗ marſchſtraße nach Rumänien offenzuhalten, dem ge⸗ meinſamen Grenzwunſch der Polen und Ungarn zu widerſprechen. Da außerdem die tſchechiſche Regie⸗ rung zu ihren alten Methoden zurückkehrte und auch die Slowakei ihre Selbſtändigkeitswünſche offen⸗ barte, war von einer weiteren Erhaltung des Staa⸗ tes keine Rede mehr. Die Verſailler Konſtruktion der Tſchecho⸗Slowakei hat ſich ſelbſt überlebt. Sie verfiel der Auflöſung, nicht weil Deutſchland dies wollte, ſondern weil man am Konferenztiſch auf die Dauer nicht künſtlich lebensunfähige Staaten kon⸗ ſtruieren und aufrecht erhalten kann. Deutſchland hat daher auch auf eine wenige Tage vor der Auflöſung dieſes Staates von England und Frankreich eingegangene Anfragen über eine Garantie dieſe abgelehnt, denn es fehlten ja alle ſeinerzeit in München dafür vorgeſehenen Vor⸗ ausſetzungen. Im Gegenteil. Als ſich endlich die deutſche Reichs⸗ regierung— nachdem das ganze Gebilde in Auf⸗ löſung begriffen war und ſich auch ſchon praktiſch auf⸗ gelöſt hatte— entſchloß, nunmehr ihrerſeits eben⸗ falls einzugreifen, geſchah dies nur im Vollzug einer ſelbſtverſtändlichen Pflicht, denn folgendes iſt noch zu bemerken: Die deutſche Reichsregierung hat bereits beim erſten Antrittsbeſuch des tſchechiſchen Außenminiſters Chvalkopſky in München ihre Auffaſſung über die Zukunft der Tſchecho⸗Slowakei klar zum Ausdruck gebracht. Ich ſelbſt habe damals dem Herrn Miniſter Chvalkopſky verſichert, daß wir unter der Voraus⸗ ſetzung einer loyalen Behandlung der in der Tſchechei verbliebenen großen deutſchen Minder⸗ heiten und in der Vorausſetzung einer Beruhigung des ganzen Staates eine loyale Haltung Deutſch⸗ lands ſicherſtellen würden und von uns aus dieſem Staat keinerlei Hinderniſſe bereiten wollten. Ich habe aber auch keinen Zweiſel darüber ge⸗ laſſen, daß, wenn die Tſchechei irgendwelche Schritte unternehmen würde im Sinne der poli⸗ tiſchen Tendenzen des abgetretenen Herrn Dr. Beneſch, Deutſchland eine Entwicklung in dieſer Richtung nicht hinnehmen, ſondern ſchon im Keime auslöſchen würde. Ich wies damals auch darauf hin, daß die Aufrechterhaltung eines ſo „gewaltigen militäriſchen Arſenals in Mittel⸗ enropa ohne Sinn und Zweck nur AUs Gefahren⸗ herd angeſehen werden müſſe. Wie richtig dieſe meine Warnung war, wurde durch die ſpätere Entwicklung erwieſen. Durch eine ſort⸗ geſetzt ſich ſteigernde Flüſterpropaganda ſowohl als durch ein allmähliches Abgleiten tſchechiſcher Zei⸗ tungen in die frühere Schreibart mußte auch dem Einfältigſten klar werden, daß in kurzer Zeit die alten Zuſtände wieder vorhanden ſein würden. Die Gefahr einer militäriſchen Auseinanderſetzung war um ſo größer dann, als ja immer damit gerechnet werden mußte, daß ſich irgendwelche Wahnſinnige der aufgeſtapelten ungeheuren Kriegsmaterialien be⸗ mächtigen konnten. Dies barg in ſich die Gefahr von Exploſionen unabſehbaren Umfanges. Das beſchlagnahmte ichethijche Waffenarſenal: Ich kann nicht umhin, zum Beweis deſſen Ihnen, meine Abgeordneten, einen Einhlick zu geben in die geradezu gigantiſch anmutenden Zahlen dieſes mittel⸗ europäiſchen internationalen Sprengſtofflagers. Seit der Beſetzung diéſes Gebietes wurden beſchlagnahmt Und ſichergeſtellt: 8 a) Luftwaffe 1. Flugzeuge%„»»% O 9 1582 2. Flak⸗Geſchütze„ 501 b) Heer 1. Geſchütze(leichte und ſchwere 2 175 2. Minenwerſer S 78⁵ 3. Panzerkampfwagn 469 4. Maſchinengewehre 53 43 876 5. Piſtolen SSS 114 000 6. Gewehre FF„ 1090 000 c) Munition 1. Jnfanterie⸗Munition über 1 000 000 000 Schuß 2. Axtillerie⸗ und Gasmunition über 3009 000 Schuß. chSonſtiges Kriegsgerät aller Art wie: Brückengerät Horchgerät Scheinwerfergerät Meßgerät, Kraftfahrzeuge fahrzeuge: in größten Mengen! Ich glaube, es iſt ein Glück für Millionen und aber Millionen von Menſchen, daß es mir gelungen iſt, dank der in letzter Minute wirkſam werdenden Einſicht verantwortlicher Männer auf der anderen Seite, eine ſolche Exploſion verhindert und eine Lö⸗ ſung gefunden zu haben, die meiner Ueberzeugung nach dieſes Problem als einen mitteleuronäiſchen Ge⸗ fahrenherd endgültig aus der Welt ſchafft. Wieſo ſoll das Münchner Ablommen verletzt ſein? Die Behauptung, daß nun dieſe Löſung im Ge⸗ genſatz zur Abmachung von München ſtünde, kann durch gar nichts begründet oder erhärtet werden. Die Münchener Löſung konnte unter keinen Um⸗ ſtänden als eine endgültige gelten, denn ſie hat ja ſelbſt zugegeben. daß weitere Probleme noch der Löſung bedürften und gelöſt werden ſollten. Daß ſich nun die Betroſfenen— und dies iſt ent⸗ ſcheidend nicht an die vier Mächte gewandt haben, ſondern nur an— Italien und Deutſchland, und Sonder⸗Kraft⸗ kann wirklich nicht uns vorgeworfen werden. Eben⸗ ſowenig auch, daß der Staat endlich als ſolcher von ſelbſt zerfallen war und damit eine Tſchecho⸗Slowa⸗ kei nicht mehr exiſtierte. Daß aber, nachdem das ethnographiſche Prinzip ſchon längſt außer Kraft ge⸗ ſetzt worden war, nunmehr auch Deutſchland ſeine immerhin tauſendjährigen Intereſſen, die nicht nur politiſcher, ſondern auch wirtſchaftlicher Art ſind, in ſeine Obhut nahm, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Ob die Löſung, die Deutſchland gefunden hat, richtig oder nicht richtig iſt, wird die Zukunft er⸗ weiſen. Sicher aber iſt das eine, daß die Löſung nicht einer engliſchen Kontrolle oder engliſchen Kritik unterſteht. Denn die Länder Böhmen und Mähren haben als letztes Reſtgebiet der ehemaligen Tſchecho⸗Slowakei mit der Münchener Abmachung überhaupt nichts mehr zu tun. So wenig als etwa engliſche Maßnahmen ſagen wir in Irland, mögen ſie richtig oder ſalſch ſein, einer deutſchen Kontrolle oder Kritik unterſtellt ſind, ſo wenig iſt dies bei dieſen alten deutſchen Kurfürſtentümern der Fall. Warum regt ſich Herr Chamberlain auf? Wie man aber die in München zwiſchen Herrn Chamberlain und mir perſönlich getätigte Ab⸗ deutſche Betätigung politiſcher Art machung auf dieſen Fall beziehen kann, iſt mir gänzlich unverſtändlich, denn dieſer Fall der Tſchecho⸗Slowakei war ja in dem Münchener Protokoll der vier Mächte geregelt worden, ſoweit er eben damals geregelt werden konnte. Darüber hinaus war nur vorgeſehen, daß, wenn die Beteilig⸗ ten nicht zu einer Einigung kommen würden, ſie ſich an die vier Mächte würden wenden können. Und dieſe wollten dann nach drei Monaten zu einer wei⸗ teren Beratung zuſammentreten.— Nun haben aber dieſe Beteiligten ſich überhaupt nicht mehr an die vier Mächte gewandt, ſondern nur an Deutſchland und Italien. Wie ſehr dieſe dazu doch letzten Endes berechtigt waren, geht daraus hervor, daß weder England noch Frankreich dagegen Einſpruch erhoben haben, ſondern den von Deutſch⸗ land und Italien gefällten Schiedsſpruch ohne wei⸗ teres auch ſelbſt akzeptierten. Nein, die Abmachung, die zwiſchen Herrn Cham⸗ berlain und mir getrofſen wurde, hat ſich nicht auf dieſes Problem bezogen, ſondern ausſchließ⸗ lich auf Fragen, die das Zuſammenleben Eng⸗ lands und Denutſchlands betreffen. Das geht auch eindeutig hervor aus der Feſtſtellung, daß ſolche Fragen im Sinne des Münchener Abkom⸗ mens und des deutſch⸗engliſchen Flottenvertrages in Zukunft alſo freundſchaftlich behandelt werden ſoll⸗ ten und zwar auf dem Wege der Konſultierung. Wenn ſich aber dieſes Abkommen auf jede künſtige bezogen haben würde, dann dürfte auch England keinen Schritt mehr unternehmen, ſei es zum Beiſpiel in Paläſtina oder wo anders, ohne ſich mit Deutſchland erſt zu konſultieren. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir dies nicht erwarten, ebenſo aber lehnen wir jede ähnliche Erwartung, die an uns geſtellt wird ab. Wenn nun Herr Chamberlain darauz folgert, daß dieſe Münchener Abmachung damit hinfäl⸗ lig ſei, weil ſie von uns gebrochen worden wäre, ſo nehme ich nunmehr dieſe Auffaſſuug zur Kenntnis und ziehe daraus die Konſequenzen Wir wollen Treundſchait mit Enaland- Ich habe während meiner ganzen politiſchen Tätigkeit immer den Gedanken der Herſtellung einer engen deutſch⸗engliſchen Freundſchaft und Zuſammenarbeit vertreten. Ich fand in meiner Bewegung ungezählte gleich⸗ geſinnte Menſchen. Vielleicht ſchloſſen ſie ſich mir auch wegen dieſer meiner Einſtellung an. Dieſer Wunſch nach einer deutſch⸗engliſchen Freundſchaft und Zuſammenarbeit deckt ſich nicht nur mit meinen Gefühlen, die ſich aus der Herkunft unſerer beiden Völker ergeben, ſondern auch mit meiner Einſicht in die im Intereſſe der ganzen Menſchheit liegenden Wichtigkeit der Exiſtenz des britiſchen Weltreiches. Ich habe niemals einen Zweiſel darüber gelaf⸗ ſen, daß ich im Beſtande dieſes Reiches einen un⸗ ſchätzbaren Wertfaktor für die ganze menſchliche Kul⸗ tur und Wirtſchaft ſehe. Wie immer auch Großbritannien ſeine kolonialen Gebiete erworben hat— ich weiß, es geſchah dies alles durch Gewalt u. ſehr oft durch brutalſte Gewalt ſo hin ich mir doch darüber im klaren, daß kein ande⸗ res Reich auf anderem Wege bisher entſtanden iſt und daß letzten Endes vor der Weltgeſchichte weni⸗ ger die Methode als der Erfolg gewertet wird, und zwar nicht im Sinne des Erfolges der Methode, ſondern des allgemeinen Nutzens, der aus einer ſolchen Methode entſteht. Das angelſächſiſche Volk hat nun ohne Zweifel eine unermeßliche koloniſatoriſche Arbeit auf dieſer Welt vollbracht. Dieſer Arbeit gehört meine aufrichtige Bewunderung. Der Gedanke an eine Zerſtörung dieſer Arbeit erſchiene und erſcheint mir von einem höheren menſchlichen Standpunkt aus nur als ein Ausfluß menſchlichen Heroſtratentums. Allein die⸗ ſer mein aufrichtiger Reſpekt vor dieſer Leiſtung be⸗ deutet nicht einen Verzicht auf die Sicherung des Lebens meines eigenen Volkes. 3 Ich halte es für unmöglich, eine danernde Freundſchaft zwiſchen dem deutſchen und dem augelſichſiſchen Volk herzuſtellen, wenn nicht auch auf der anderen Seite die Erkenntnis vorhanden iſt, daß es nicht nur britiſche, ſondern auch dent⸗ ſche Intereſſen gibt, daß nicht nur die Erhal⸗ tung des britiſchen Weltreiches für die britiſchen Männer Lebensinhalt und Lebenszweck iſt, ſon⸗ dern für die dentſchen Männer die Freiheit und Erhaltung des Deutſchen Reiches! Eine wirklich dauernde Freundſchaft zwiſchen dieſen beiden Nationen iſt nur denkbar unter der Voraus⸗ ſetzung dͤͤer gegenſeitigen Reſpektierung. Das eng⸗ liſche Volk beherrſcht ein großes Weltreich. Es hat dieſes Weltreich gebildet in einer Zeit der Erſchlaf⸗ fung des deutſchen Volkes. Vordem war Deutſch⸗ land ein großes Weltreich. Es beherrſchte einſt das Abendland. In blutigen Kämpfen und religibſen Streitigkeiten ſowie aus den Gründen einer inne⸗ ren ſtaatlichen Aufſplitterung iſt dieſes Reich an Macht und Größe gefallen und endlich in tiefen Schlaf verſunken. Allein als dieſes alte Reich ſein Ende zu nehmen ſchien, da wuchs bereits der Keim zu ſeiner Wiedergeburt. Aus Brandenburg und Preußen entſtand ein neues Deutſchland, das Zweite Reich, und aus ihm wurde nunmehr endlich das deut⸗ ſche Volksreich. Es möchten nun alle Engländer begreifen, daß wir nicht im geringſten das Gefühl einer Inferiorität den Briten gegenüber beſitzen. Dazu iſt unſere geſchichtliche Vergangenheit zu gewaltig! Zaber wir ſind lein Vaſollenſtaat Englanos: England hat der Welt viele große Männer ge⸗ ſchenkt, Deutſchland nicht weniger. Der ſchwere Kampf um die Lebensbehauptung unſeres Volkes hat im Laufe von drei Jahrhunderten nur in der Vertei⸗ digung des Reiches von uns Blutopfer gefordert, die weit darüber hinausgingen was andere Völker für ihre Exiſtenz zu bringen hatten. Wenn Deutſchland als ewig angegriffener Staat dabei trotzdem ſeinen Beſitzſtand nicht zu wahren vermochte, ſondern viele Provinzen opfern mußte, dann nur infolge ſeiner ſtaatlichen Fehlentwicklung und der daraus beding⸗ ten Ohnmacht! Dieſer Zuſtand iſt nun überwunden. Wir haben daher als Deutſche nicht im gering⸗ ſten die Empfindung, dem britiſchen Volk etwa unterlegen zu ſein. Die Achtung vor uns ſelbſt iſt genau ſo groß wie die eines Engländers vor Englaund. Die Geſchichte unſeres Volkes hat in ihrer nunmehr feſt 2000jährigen Dauer Anläſſe und Taten genug, um uns mit einem aufrichtigen Stolz zu erfüllen. Wenn nun England für dieſe unſere Einſtellung kein Verſtändnis aufbringt, ſondern in Deutſch⸗ land glaubt, vielleicht einen Vaſallen⸗Staat er⸗ blicken zu können, daun iſt allerdings unſere Liebe und unſere Freundſchaft an England um⸗ ſonſt dargeboten worden. Wir werden deshalb nicht verzweifeln oder verzagen, ſondern wir werden dann— geſtützt auf das Bewußtſein un⸗ ſerer eigenen Kraſt und auf die Kraft unſerer Freunde— die Wege finden, die unſere Unab⸗ hängigkeit ſicherſtellen und unſerer Würde keinen Abbruch tun. Ich habe die Erklärung des britiſchen Pre⸗ mierminiſters vernommen, nach der er meint, Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 8 Freitag, 28. April 1039 4. Seite(Nummer 103 is Berſicherungen Deutſchlands kein Vertrauen ſetzen zu tönnen. Ich halte unter dieſen Umſtän⸗ den es für ſelbſtverſtändlich, daß wir weder ihm noch dem engliſchen Volk weiterhin eine Lage zumuten wollen, die nur unter Vextrauen denkbar iſt. Als Deutſchland nationalſozialiſtiſch wurde und da⸗ mit ſeine Wiederauferſtehung einleitete, habe ich im Verſolg meiner unentwegten Freundſchaftspoli⸗ tik England gegenüber von mir aus ſelbſt den Vor⸗ ſchlag einer freiwilligen Begrenzung der deutſchen Seerüſtung gemacht. Dieſe Begrenzung ſetzte allerdings eines voraus, nämlich den Vüllen und die Ueberzeugung, daß wiſchen England und Deutſchland niemals mehr ein Krieg möglich ſein würde. Dieſen Willen und die Ueberzeugung beſitze ich auch heute noch. Ich muß aber nunmehr feſtſtellen, daß die Politik Englands inoffiziell und offiziell keinen Zweiſel darüber läßt, daß man in London dieſe Ueberzeu⸗ gung nicht mehr teilt, ſondern im Gegenteil der Meinung iſt, daß, ganz gleich, in welchen Konflikt Deutſchland einmal verwickelt werden würde, Groß⸗ britannien ſtets gegen Deutſchland Stellung nehmen miißte. Man ſieht alſo dort den Krieg gegen Deutſch⸗ land als etwas Selbſtverſtändliches au. Ich be⸗ dauere dies tieſ, denn die einzige Forderung, die ich an England ſtelle und immer ſtellen werde, iſt die nach Rückgabe unſerer Kolonien. Ich ließ aber keine Unklarheit darüber, daß dies nie⸗ mals der Grund für eine kriegeriſche Auseinander⸗ ſetzung ſein würde. Ich war immer des Glaubens, daß England, für das dieſe Kolonien keinen Wert haben, einmal Verſtändnis für die deutſche Lage aufbringen würde und die deutſche Freundſchaft dann höher bewerten müßte als Objekte, die keiner⸗ lei realen Nutzen für England abwerfen, während ſie für Deutſchland lebenswichtig ſind. Deutichland küneigt den Fiottenverieag! Ich habe aber, davon abgeſehen, nie eine For⸗ derung geſtellt, die irgendwie britiſches Intereſſe be⸗ rührt haben würde rer die dem Weltreich hätte ge⸗ fährlich werden können und mithin für England irgendeinen Schaden bedeutet haben könnte. Ich habe mich immer nur im Rahmen jener Forderun⸗ gen bewegt, die auf das engſte mit dem deutſchen Lebensraum und damit dem ewigen Beſitz der deut⸗ ſchen Nation zuſammenhängen. Wenn nun England heute in der Pub liziſtik und offiziell die Auffaſſung ver⸗ tritt, daß man gegen Deutſchland unter allen Umſtänden auftreten müßte, und dies durch die uns bekannte Politik der Einkreiſung beſtätigt, dann iſt damit die Borausſetzung für den Flottenver trag beſeitigt. ſchloſſen, dies der britiſchen Regierung mit dem heutigen Tage mitzuteilen. Es handelt ſich dabei für uns nicht um eine materielle Angelegenheit— denn Ich habe mich daher ent⸗ Die Frage Danzig muß gelöſt werden! Tatſache iſt, daß das deutſch⸗polniſche Abkommen zur außerordentlichen Entſpannung der europäiſchen Lage beitrug. Immerhin war zwiſchen Deutſchland und Polen eine Frage ofſen, die früher oder ſpäter ganz natürlich gelöſt werden mußte, die Frage der dentſchen Stadt Danzig. Danzig iſt eine dent⸗ ſche Stadt, und ſie will zu Deutſchland. Umgekehrt hat dieſe Stadt vertragliche Abmachun⸗ gen, die ihr allerdings aufgezwungen waren durch die Verſailler Friedensdiktatoren mit Polen. Da nun außerdem der Völkerbund früher als größter Unruheſtifter nunmehr mit einem allerdings außer⸗ ordentlich taktvollen hohen Kommiſſar vertreten iſt, muß ſpäteſtens mit dem allmählichen Erlöſchen die⸗ ſer unheilvollen Inſtitution das Problem Danzig ſo oder ſo erörtert werden. Ich ſah nun in der friedlichen Löſung dieſer Frage einen weiteren Bei⸗ trag für eine endgültige europäiſche Entſpannung. Denn dieſer Entſpannung dient man ſicherlich nicht durch die Hetze wahnſinnig gewordener Kriegstrei⸗ ber, ſondern durch die Beſeitigung wirklicher Ge⸗ fahrenmomente. Ich habe nun der polniſchen Regierung, nach⸗ dem das Problem Donzig ſchon vor Monaten einige Male beſprochen worden war, ein kon⸗ kretes Angebot unterbreiten laſſen. Ich teile Ihnen, meine Abgeordneten, unn⸗ mehr dieſes Angebot mit, und Sie werden ſich Ich habe nunmehr dex polniſchen Regierung 1. Danzig kehrt als Freiſtaat in den Rahmen ſelbſt ein Urteil bilden, ob es nicht im Dienſte des europäiſchen Friedens das gewaltigſte Eut⸗ gegenkommen darſtellt, das an ſich denkbar war. Ich habe, wie ſchon betont, die Notwendigkeit eines Zuganges dieſes Staates zum Meere ſtets ein⸗ geſehen und damit auch in Rechnung geſtellt. Ich bin ja kein demokratiſcher Staatsmann, ſondern ein realiſtiſcher Nationalſozialiſt. Ich hielt es aber auch für notwendig, der Warſchauer Regierung klarzu⸗ machen, daß ſo, wie ſie einen Zugang zum Meere wünſcht, Deutſchland einen einen Zugang braucht zu ſeiner Provinz im Oſten. Es ſind dies nun einmal ſchwierige Probleme, dafür iſt nicht Deutſchland ver⸗ antwortlich, ſondern jene Zauberkünſtler von Ver⸗ ſailles, die in ihrer Bosheit oder in ihrer Gedan⸗ kenloſigkeit in Europa 100 Pulverfäſſer herumſtell⸗ ten, un denen jedes einzelne außerdem noch mit unlöſchbaren Lunten verſehen worden war. Man kann nun dieſe Probleme nicht nach irgend einem alten Schema löſen, ſondern ich halte es für notwendig, daß man hier neue Wege geht. Denn der Weg Polens zum Meer durch den Korridor und umgekehrt ein deutſcher Weg durch dieſen Korridor haben überhaupt keinerlei militäriſche Bedeutung. Ihre Bedeutung liegt ausſchließlich auf pſychologi⸗ ſchem und wirtſchaftlichem Gebiet. Einem ſolchen Verkehrsſtrang eine militäriſche Bedeutung zuwei⸗ ſen zu wollen, hieße, ſich einer militäriſchen Naivi⸗ tät von ſeltenem Ausmaß ergeben. 2 folgenden Vorſchlag unterbreiten laſſen:— des Deutſchen Reiches zurück. ich hoffe noch immer, daß wir ein Wett rüſten mit England vermeiden können — ſondern um einen Akt der Selbſtach tung. Sollte die britiſche Regierung aber Wert darauf legen, mit Deutſchlan d über dieſes Problem noch einmal in Berhandlung zu treten, dann würde ſich niemand glücklicher ſchätzen als ich, 2. Deutſchland erhält durch den Korridor eine Straße und eine Eiſenbahnlinte zur eigenen Ber⸗ fügung mit dem gleichen exterritorialen Charakter für Deutſchland, als der Korridor ihn für Polen be⸗ ſitzt. Dafür iſt Deutſchland bereit: 1. Sämtliche wirtſchaftlichen Rechte Polens in Danzig anzuerkennen. 2. Polen in Danzig einen Freihafen beliebiger Größe und bei vollſtändigem freien Zugang ſicher⸗ Mlemelftage une unfer Berhälints zu Lilauen: Im übrigen kenne ich mein Volk— und ich baue darauf. Wir wollen nichts, was uns nicht einſt ge⸗ hört hat, kein Staat wird von uns in ſeinem Eigen⸗ tum jemals beraubt werden, allein jeber, der Deutſchland glaubt angreifen zu können, wird ſeine Macht und ſeinen Widerſtand vorfinden, gegenüber denen die des Jähres 1914 unbedeutend waren. Ich möchte im Zuſammenhang damit auch gleich jene Angelegenheit beſprechen, die von denſelben Kreiſen, die einſt die Mobiliſierung der Tſchecho⸗ Slowakei veranlaßten, als Ausgangspunkt der neuen Kampagne gegen das Reich gewählt wurde. Ich habe ſchon eingangs meiner Rede ihnen, meine Abgeordneten, verſichert, daß ich niemals, ſei es im Falle Oeſterreichs oder ſei es im Falle der Tſchecho⸗ Slowakei in meinem politiſchen Leben eine andere Haltung eingenommen habe, als ſie ſich mit den nun⸗ mehr vollzogenen Ereigniſſen vereinbaren ließ. „Ich habe daher auch dem Problem des Memel⸗ deutſchtums gegenüber ſtets darauf hinge⸗ mielen, daß dieſe Frage, wenn ſie nicht von Li⸗ tlanen ſelbſt in einer vornehmen und großzügigen ud auf den Platz ruſen müßte 1 Lieber kämpfen wir, als Und hier möchte ich grundſätzlich eines erklären; die Bedeutung wirtſchaftlicher Abmachungen mit Deutſchland liegt nicht nur darin, daß Deutſchland als Exporteur befähigt iſt, faſt alle inoͤnſtriellen An⸗ ſorderungen zu erfüllen, ſondern daß es zugleich als Konſument der Käufer zahlreicher Pro⸗ Daurkte iſt, die es anderen Ländern überhaupt erſt er⸗ moöglichen, ihrerſeits am Welthandel teilzunehmen. Wir haben nun ein Intereſſe daran, dieſe wirtſchaft⸗ llichen Märkte uns nicht nur zu erhalten, ſondern por allem ſie auch zu pflegen. Denn darauf baſiert zu einem hohen Prozentſatz die „Exiſtenz unſeres Volkes. Es gehört wieder zur Größe ſogenannter demokratiſcher Staatsmänner, einen eminenten politiſchen Erſolg darin ſehen zu wotken, einem Volk ſeinen Abſatz z. B. durch Boy⸗ klott an Verkaufsmärkten zu verſchließen, um es da⸗ mit— ſo nehme ich wohl an— zum Aushun⸗ giern zu bringen. 5 Ich brauche Ihnen nicht zu verſichern, daß meiner Ueberzeugung nach die Völker daran niicht verhungern, fondern, daß ſie unter ſolchen deu. Was Dentſchland betrifft, iſt es jeden⸗ ſalls entſchloſſen, ſich gewiſſe lebenswichtige Märkte nicht durch terroriſtiſche Eingriſſe von außen oder Drohungen ranben zu laſſen. Dies liegt aber nicht nur in unſerem Intereſſe, ſondern ebenſo auch im Intereſſe unſerer Handels⸗ bartner, Es iſt hier, wie bei jedem Geſchäft, nicht ſoẽeeine einſeitige, ſondern eine gegenſeitige Abhängig⸗ keeit vorhanden. Vie oft haben wir das Vergnügen, in den dilet⸗ tantiſchen wirtſchaftlichen Abhandlungen unſerer demokratiſchen Preſſen zu leſen, daß Deutſchland deshalb, weil es mit einem Land enge wirtſchaftliche Beziehungen unterhält, Hhängigkeit bringt. Ein geradezu haarſträuben⸗ der jüdiſcher Unſinn. Warnung an Polen vor zu ſagen. Der Friedensvertrag von Verſaiſſes hat auch hier, und zwarx natürlich mit Abſicht, dem deutſchen Volk die ſchwerſte Wunde zu⸗ gefügt. Durch die eigenartige Feſtlegung des auch für alle Zeiten eine Verſtändigung zwiſchen Polen und Deutſchland verhindert werden. Das Problem iſt— wie ſchon betont— für Deutſch⸗ land vielleicht das allerſchmerzlichſte. Allein trotzdem habe ich unentwegt die Auffaſſung gangs zum Meer für den polniſchen Staat nicht ütberſehen werden kann, und daß überhaupt grund⸗ ſätzlich auch in dieſem Fall die Völker, die nun ein⸗ mal von der Vorſehung dazu beſtimmt oder meinet⸗ wegen verdammt ſind. n⸗beneinander zu leben, ſich veckmäßigerweile nicht künſtlich und unnotwendig das Leben noch verbittern ſollten. Weiſe ihre Löſung finden würde, eines Tages 0 Seashl 77175 Unmſtänden eher immer noch lieber kämpfen wür⸗ dieſes Land in ſeine Ab⸗ Korridors Polens zum Meer ſollte nor allem Hpertreten daß die Notwendigkeit eines freien Zu⸗ Sie wiſſen, daß das Memelgebiet einſt durch das Dik⸗ tat von Serſailles ebenfalls gänzlich willkürlich vom Deutſchen Reiche geriſſen wurde, und daß endlich im Jahre 1923, alſo ſchon inmitten des tiefſten Frie⸗ dens, dieſes Gebiet von Litauen beſetzt und damit mehr oder weniger beſchlagnahmt worden war. Das Schickſal der Deutſchen iſt dort ſeitdem ein wahres Martyrium geweſen. Es iſt mir nun im Zuge der Rückgliederung Böy⸗ mens und Mährens in den Rahmen des Deutſchen Reiches auch möglich geworden, eine Abmachung mit der litauiſchen Regierung zu finden, die die Rückkehr dieſes Gebietes ebenfalls ohne jeden Gewaltakt und ohne Blutvergießen nach Deutſchland geſtattete. Auch hier habe ich nicht eine Quadratmeile mehr verlangt, als wir vorher beſaßen und uns geraubt worden war. Das heißt alſo, es iſt nur das Gebiet, das die wahnſinnigen Friedensdiktatoren von Verſailles von uns geriſſen hatten, wieder zum Deutſchen Reich zu⸗ rückgekehrt. Für das Verhältnis Deutſchland zu Litauen wird aber dieſe Löſung— deſſen bin ich überzeugt, nur vorteilhaft ſein. Denn Deutſchland hat— dies wurde ja durch unſer Verhalten bewieſen enunmehr kein anderes Intereſſe als auch mit die⸗ ſem Staat in Frieden und Freundſchaft zu leben, und unſere wirtſchaftlichen Beziehungen zu ihm zu finden und zu pflegen. zu verhungern: Denn wenn heute das Deutſche Reich einem Agrarſtaat Maſchinen liefert und dafür von dieſem Lebensmittel erhält, dann iſt das Reich als Konſu⸗ ment von Lebensmitteln von dieſem Agrarſtaat min⸗ deſtens ebenſo wenn nicht noch mehr abhängig, als der Agrarſtaat, der von uns als Bezahlung Indu⸗ ſtrieprodukte empfängt. Deutſchland ſieht in den baltiſchen Staaten mit die wichtigſten Handelspartner. Wir ſind aus dieſem Grund intereſſiert, daß ſie ein eigenes und unabhängiges geordnetes nationales Le⸗ ben führen. Dies iſt in unſeren Augen die Voraus⸗ ſetzung für jene innere wirtſchaſtliche Entwicklung, die ſelbſt wieder die Vorausſetzungen für den Tauſchverkehr liefert. Ich bin daher glücklich, daß wir auch mit Litauen den Streitpunkt, der zwiſchen unſeren Ländern lag, beſeitigen konnten. Denn damit iſt das einzige Hindernis aus dem Wege geräumt für eine freundſchaftliche Politik, die ſich nicht in politiſchen Komplimenten, ſondern in wirt⸗ ſchaftlicher praktiſcher Arbeit bewähren kann, und— wie ich überzeugt bin— bewähren wird. Die de⸗ mokratiſche Welt hat allerdings auch hier zutiefſt be⸗ dauert, daß das Blutvergießen ausblieb, daß alſo 175 000 Deutſche in die von ihnen über alles geliebte Heimat zurückkehren konnten, ohne daß ein paar hunderttauſend andere deshalb erſchoſſen wurden! Dies ſchmerzt die humanen Weltapoſtel tief. Es war daher nicht verwunderlich, daß ſie ſofort im Anſchluß daran nach neuen Möglichkeiten Ausſchau hielten, die europäiſche Atmoſphäre eben doch noch einmal gründlich zu ſtören. Und ſo wie im Falle der Tſchecho⸗Slowakei griffen ſie dieſes Mal wieder zur Behauptung deutſcher militäriſcher Maßnahmen, d. h. alſo zu einer ſogenannten deutſchen Mobil⸗ machung. Das Objekt dieſer Mobilmachung ſollte Polen ſein. neuen Beiſtandspakten: Ueber das deutſch⸗polniſche Verhältnis iſt wenig Der verſtorbene Marſchall Pilſudſki, der derſel⸗ ben Meinung anhing, war daher bereit, die Frage einer Entgiſtung des deutſch⸗polniſchen Verhält⸗ niſſes zu überprüfen und endlich das Abkommen abzuſchließen, durch das Deutſchland und Polen in der Regelung ihrer beiderſeitigen Beziehungen ent⸗ ſchloſſen waren, auf das Mittel des Krieges end⸗ gültig zu verzichten. Dieſe Abmachung hatte aller⸗ dings eine einzige Ausnahme: Sie wurde praktiſch Polen zugeſtanden. Es wurde feſtgeſtellt, daß die von Polen ſchon bisher getroffenen Beiſtandspakte, es war dies der Beiſtandspakt mit Frankreich dadurch nicht berührt werden ſollten. Es war aber ſelbſtverſtändlich, daß ſich die⸗ Inéſchließlick auf den hereits vorhandener Piſlendepaft bh beliebig neu abzuſchließende. 4. Einen 25jährigen Nicht⸗Angriffspakt mit eigenes Leben hinausreichen würde, und 5. Die Unabhäugigkeit des ſlowakiſchen Staates ſicherzuſtellen, biet bedeutet. um vielleicht doch noch zu einer klaren und eindeutigen Verſtändigung zuſtellen. kommen zu können. 3. Damit die Grenzen zwiſchen Deutſchland und Polen endgültig als gegeben hinzunehmen und zu akzeptieren. Polen abzuſchließen, alſo einen Pakt, der weit über mein durch Deutſchlaud, Polen und Ungarn gemeinſam was den praktiſchen Verzicht auf jede einſeitige deutſche Vormachtſtellung in dieſem Ge⸗ Die polniſche Regierung hat dieſes mein Angebot abgelehnt und ſich 1. Nur bereit erklärt, über die Frage des handeln und Erſatzes des Völkerbundskommiſſars zu ver⸗ 2. Erleichterungen für den Durchgangsver kehr durch den Korridor zu erwägen. Ich habe dieſe mir unverſtändliche Haltung der polniſchen Regierung außerordentlich bedauert, je⸗ doch das allein iſt nicht das Entſcheidende, ſondern das Schlimmſte iſt, daß nunmehr ähn ich wie die Tſchecho⸗Slowakei vor einem Jahr auch Polen glaubt, unter dem Druck einer verlogenen Welthetze Truppen einberufen zu müſſen, obwohl Deutſchland ſeinerſeits überhaupt nicht einen dachte, irgendwie gegen Polen vorzugehen. Wie geſagt, dies iſt an ſich ſehr bedauerlich, und die Nachwelt wird einmal entſcheiden, ob es nun wirk⸗ lich ſo richtig war, dieſen von mir gemachten ein⸗ maligen Vorſchlag abzulehnen. Dies— wie geſagt — war ein Verſuch von mir, eine die ganze deut⸗ ſche Nation innerlich bewegende Frage in einem wahrhaft einmaligen Kompromiß zu löſen, und zwar einzigen Mann eingezogen hat und nicht daran zu löſen zugunſten beider Länder. Polen hat den Vertrag verletzt: Ich betrachte ihn als nicht mehr exiſtierend:: Meiner Ueberzeugung nach war Polen bei dieſer Löſung aber überhaupt kein gebender Teil, ſondern nur ein nehmender, denn daß Danzig miemals polniſch wird, dürfte wohl außer Zweiſei ſtehen. Die Deutſchland nunmehr von der Weltpreſſe einſach angedichtete Angriffsabſicht führte in der Folge zu dem Ihnen bekannten ſogenannten Garantieangebot und zu einer Verpflichtung der volniſchen Regierung für einen gegenſeitigen Beiſtand, der alſo Polen unter Umſtänden zwingen würde, im Falle eines Konflikts Deutſchlands mit irgend einer anderen Macht, durch den wieder Eug⸗ land auf den Plan gerufen würde, nun ſeinerſeits gegen Deutſchland militäriſch Stellung zu neh⸗ men. Dieſe Berpflichtung widerſpricht der Abm achung, die ich ſeinerzeit mit dem Marſchall Pilſudſki getroffen habe. Denn in dieſer Abmachung iſt ausſchließlich Bezug genommen auf bereits, alſo damals“%¾e Verpflichtungen, und zwar auf die uns bekannten Verpflichtungen Polens Frankreich gegenüber. Dieſe Veryflichtungen nachträglich zu erweitern, ſteht im Widerſpruch zur deutſch⸗polniſchen Nichtangriffspakterklärung. Ich hätte unter dieſen Umſtänden damals dieſen Pakt nicht abgeſchloſſen. Denn was haben Nichtangriffspakte überhaupt für einen Sinn, wenn ſich der eine Partner praktiſch eine Unmenge von Ausnahme fällen oſſen läßt! un konnte und nicht auf Es gibt entweder kollektive Sicherheit, d. h. ko llektive Unſicherheit und ewige Kriegsgefahr oder klare Abkommen, die aber auch grundſätzlich jede Wafſenwirkung unter den Kontrahenten aus⸗ ſchließen. Ich ſehe deshalb damit das von mir ſchloſſene Abkommen als durch Polen beſtehend! Ich habe dies der polniſchen Regierung mitge⸗ teilt. Ich kann aber auch hier nur wiederholen, daß dies keine Aenderung meiner grundſätzlichen Ein⸗ ſtellung zu den angeführten Problemen bedeutet. Sollten die polniſche Regierung Wert darauf legen, zu einer neuen vertraglichen Regelung der Bezie⸗ hungen zu Deutſchland zu kommen, ſo werde ich das nur begrüßen, allerdings unter der Vorausſetzung, daß eine ſolche Regelung dann auf einer ganz klaren und gleichmäßig beide Teile bindenden Verpflichtung beruht. Deutſchland iſt jedenfalls gerne bereit, ſolche Verpflichtungen zu übernehmen und dann auch zu erfüllen. Wenn nun aus dieſen Anläſſen in den letzten Wochen eine neue Unruhe über Europa hereingebro⸗ und dem Marſchall Pilſudſki ſeinerzeit ge⸗ einſeitig verletzt an und damit als nicht mehr chen iſt, dann iſt verantwortlich dafür ausſchließlich jene uns bekannte, im Dienſt internationaler Kriegs⸗ hetzer ſtehende Propaganda, die, von zahlreichen Organen in den demokratiſchen Staaten betrieben, verſucht, durch eine fortgeſetzte Steigerung der Ner⸗ voſität, durch das Fabrizieren andauernder Gerüchte Europa reif für eine Kataſtrophe zu machen, jene Kataſtrophe, von der man dann erhofft, was auf anderem Weg bisher nicht gelungen iſt: die bolſche⸗ wiſtiſche Vernichtung der europäiſchen Kultur! Der Haß dieſer Hetzer iſt umſo verſtändlicher, als ihnen unterdes einer der größten Gefahrenpunkte der europäiſchen Kriſe dank des Heldentums eines Man⸗ nes, ſeines Volkes und— das darf ich ausſprechen— auch dank der italieniſchen und der— deutſchen Frei⸗ willigen— entzogen wurde. Deutſchland und der Sieg Francos: Deutſchland hat in dieſen Wochen mit der heiße⸗ ſten Anteilnahme den Sieg des nationalen Spa⸗ niens miterlebt und mitgeſeiert. Als ich mich etnſt eutſchloß, dem Ruf General Francos und ſeiner Bitte, gegenüber der internationalen Unterſtützung der bolſchewiſtiſchen Mordbreuner ihm auch durch das nationalſozialiſtiſche Dentſch⸗ land Hilſe zukommen zu laſſen, zu eutſprechen, wurde dieſer Schritt Deutſchlands von dieſen ſelben internationalen Hetzern in der infamſten Weiſe mißdeutet und beſchimpft. Man erklärte damals, daß Deutſchland die Abſicht habe, ſich in Spanien feſtzuſetzen, daß wir ſpaniſche Kolonien zu nehmen gedachten, ja, es wurde in einer niederträchtigen Lüge die Landung von 20000 Mann in Marokko erfunden, kurz, man hat nichts unter⸗ laſſen, den Idealismus unſerer und der italieniſchen Unterſtützung zu verdöchtigen und daraus die Ele⸗ mente für eine neue Kriegshetze zu finden. In wenigen Wochen wird nun der ſiegreiche Hels des nationalen Spaniens ſeinen feierlichen Einzug in der Hauptſtadt ſeines Landes halten. Das ſpa⸗ niſche Voſk wird ihm zujußeln ats dem Erlöſer von einem unſagbaren Grauen, als dem Befreier von Mordbrennerbanden, die nach den Schätzungen allein an Hingerichteten und Ermordeten über 775 000 Menſchen auf dem Gewiſſen haben. Man hat die Bevölkerung ganzer Dörfer und Städte förmlich abgeſchlachtet unter der ſtillen huld⸗ vollen Patronanz weſteuropäiſcher und amerikzni⸗ ſcher demokratiſcher Humanitätsapoſtel. An dieſem ſeinem Siegeszug nehmen in den Reihen der tapſeren ſpaniſchen Soldaten neben den italieniſchen Kameraden auch die Freiwilli⸗ gen unſerer deutſchen Legion teil. Wir hoffen, ſie ganz kurze Zeit ſpäter bei uns in der Heimat begrüßen zu können. Das deutſche Volk wird dann erfahren, wie tapfer ſeine Söhne auch auf dieſem Platze für die Freiheit eines edlen Volkes mitgekämpft haben und damit letzten Endes für die Errettung der europäiſchen Ziviliſation. Deny der Sieg des bolſchewiſtiſchen Untermenſchentums in Spanien hätte nur zu leicht ſeine Wellen über ganz Europa ſchlagen können. Daher auch der Haß derer, die es bedauern, daß Europa nun wieder nicht in Feuer und Flammen aufging. Sie wollen ſich da⸗ her erſt recht keine Möglichkeit entgehen laſſen, um wiſchen die Völker das Mißtrauen zu ſäen und die für ſie erwünſchte Kriegsſtimmung anderwärts zu ſchaffen. Freitag, 28. April 1999 Hyſterie bei den anderen, Ruhe bei uns: Wirs in den letzten Wochen dieſe internationalen Kriegshetzer an verlogenen Behauptungen zuſam⸗ menfälſchten und vor allem in den zahlreichen Zei⸗ tungen zum beſten gaben, iſt zum Teil ebenſo kindiſch wie bösartig. Der erſte Erfolg iſt — ſoweit dies nicht den innerpolitiſchen Zwecken der demokratiſchen Regierungen dienen ſoll— die Ver⸗ breitung einer nervöſen Hyſterie, die im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten zur Zeit bereits die Landung von Marsbewohnern für möglich hält. Der eigentliche Zweck ſoll allerdings die Vorbereitung der öffentlichen Meinung ſein, die engliſche Einkreiſungs⸗ politik als notwendig anzuſehen und ſie mithin auch im ſchlimmſten Falle zu unterſtützen. Das deutſche Volk kaun demgegenüber mit größter Ruhe ſeiner Arbeit nachgehen. Seine Grenzen werden vom beſten Heer der deutſchen Geſchichte verteidigt, ſein Luft⸗ raum wird von der gewaltigſten Luftflotte ge⸗ ſchützt, unſere Küſten ſind für jede feindliche Macht unangreifbar gemacht. Im Weſten iſt das ſtärkſte Verteidigungswerk aller Zeiten entſtanden. Das entſcheidendſte aber iſt die Geſchloſſenheit des Volkskörpers ſelbſt, das Ver⸗ trauen der Deutſchen untereinander auf die gemein⸗ ſame Wehrmacht und— ich darf dies wohl aus⸗ ſprechen— das Vertrauen aller auf die Führung. Anſer Vertrauen zu unſeren Freunden Nicht geringer aber iſt das Vertrauen von Füh⸗ rung und Volk zu unſeren Freunden. Und hier an der Spitze zu dem Staat, der uns in ſeiner ſchick⸗ ſalhaften Verbundenheit in jeder Hinſicht am näch⸗ ſten ſteht. Auch in dieſem Jahr hat das faſchi⸗ ſtiſche Italien das höchſte Verſtändnis für die berechtigten deutſchen Intereſſen aufgebracht. Es darf niemand wundernehmen, wenn auf unſerer Seite das gleiche Empfinden gegenüber den“italieni⸗ ſchen Lebensnotwendigkeiten beſteht. Das Band, das die beiden Völker vereint, iſt unzerreißbar. Jeder Verſuch, an dieſer Tatſache zu rütteln, erſcheint uns als lächerlich. So hat die deutſche Reichsregierung auch im tief⸗ ſten Verſtänoͤnis das Recht der Aktion des italieni⸗ ſchen Freundes in Albanien begriſſen und dieſe daher begrüßt. Ja, der Faſchismus hat nicht nur das Recht, ſondern die Pflicht, in dem Italien von Natur und Geſchichte zugewieſenen Lebensraum für die Aufrechterhaltung einer Ordnung zu ſorgen, durch die allein eine wirkliche Blüte der menſch⸗ lichen Kultur begründet und geſichert erſcheint. Über die ziviliſatoriſchen Arbeiten des Faſchismus kann man in der übrigen Welt aber letzten Endes genau ſo wenig im Zweiſel ſein wie über die des National⸗ ſozialismus. In beiden Fällen ſprechen unbeſtreit⸗ bare Tatſachen gegen das haltloſe Geflunker und die unbewieſenen Behauptungen der anderen Seite. Die Verengung der Beziehungen Deutſch⸗ lands zu Italien und zu Japan iſt das dauernde Ziel der deutſchen Staatsführung. Wir ſehen in dem Beſtand und der Erhaltung der Freiheit und Unabhängigkeit dieſer drei Weltmächte das ſtörkſte Element der Aufrechterhaltung einen wirklichen menſchlichen Kultur, einer praktiſchen Zinttiſauon, ſowie einer gerechteren Weltordnung für die Zu⸗ kunft. And jetzt die Abrechnung mit Rooſevelt: Wie nun ſchon eingangs erwähnt, erhielt die Welt am 15. April 1939 Keuntnis des Inhalts von einem Telegramm, das ich dann ſpäter tat⸗ ſächlich auch perſönlich zu ſehen bekam. Es iſt ſchwierig, dieſes Dokument zu klaſſiſizieren oder in eine bekannte Ordnung einzureihen. Ich will daher vor Ihnen, meine Abgeordneten des Deutſchen Reichstages und damit vor dem gan⸗ zen deutſchen Volk eine Analyſierung des In⸗ halts dieſes merkwürdigen Schriftſtückes ver⸗ ſuchen und daran anknüpfend auch gleich in Ihrem Namen und im Namen des deutſchen Volkes die notwendigen Antworten geben. 1. Herr Rooſevelt iſt der Meinung, daß auch ich mir darüber klar ſei, daß in der ganzen Welt Hunderte von Millionen der menſchlichen Weſen häu⸗ fig vor ſtändiger Furcht vor einem neuen Krieg, ja ſogar von einer Reihe von Kriegen lebten. Dies ginge auch das Volk der Vereinigten Staaten, deſſen Wortführer er ſei, nahe an, und ebenſo müſſe es auch alle die anderen Völker der ganzen weſtlichen Halbkugel angehen. Antwort: Da wäre zunächſt zu ſagen, daß dieſe Furcht vor Kriegen ohne Zweifel ſeit jeher die Menſchheit und mit Recht erfüllt hat. W eie ie So ſind zum Beiſpiel nach dem Friedensſchluß von Verſailles vom Jahre 1919 bis 1938 allein 14 Kriege geführt worden, an denen allerdings Deutſch⸗ land in keinem Fall beteiligt war, wohl aber Staaten der„weſtlichen Halbkugel“, in deren Namen Herr Präſident Rooſevelt ebenfalls das Wort ergreift. Dazu kommen aber noch im ſelben Zeitraum 26 ge⸗ waltſame Interventionen und mit blutiger Gewalt, durchgeführte Sanktionen. Auch daran iſt Deutſch⸗ land gänzlich unbeteiligt geweſen. Die amerikaniſche Union allein hat in ſechs Fällen ſeit 1918 militäriſche Interventionen durchgeführt. Sowjetrußland hat ſeit 1918 zehn Kriege und militäriſche Aktionen mit blutiger Gewalt geführt. Auch hieran war Deutſch⸗ land in keinem Falle bekeiligt. Es war auch nicht die Urſache eines dieſer Vorgänge. Es würde alſo in meinen Augen ein Irrtum ſein, anzunehmen, daß die Furcht der europäiſchen oder außereuropäiſchen Völker vor Kriegen gerade in dieſem Augenblick auf wirkliche Kriege ſelbſt zurückgeführt werden könnte, ohne daß Deutſchland dafür verantwortlich gemacht werden dürfte. Der Grund für dieſe Furcht liegt ausſchließlich in einer ungezügelten, ebenſo verlogenen wie niederträchtigen Preſſehetze, in der Verbreitung übelſter Pamphlete über fremde Staatsober⸗ häupter, in der künſtlichen Panikmache, die am Ende ſoweit führt, daß ſelbſt Interventionen von Planeten für möglich gehalten werden und zn heilloſen Schreckensſzenen führen. Ich glaube, daß ſobald die verantwortlichen Regie⸗ rungen ſich ſelbſt und ihren publiziſtiſchen Organen über die Beziehungen der Völker untereinander und inſonderheit über die inneren Vorgänge bei anderen Völkern die notwendige Zurückhaltung und Wahr⸗ heitsliebe auferlegen, die Kriegsangſt ſofort ver⸗ ſchwinden wird, und die von uns allen erwünſchte Ruhe eintreten könnte. . 2. Herr Rooſevelt glaubt in ſeinem Telegramm, daß jeder größere Krieg ſogar, wenn er auf andere Kontinente beſchränkt bleiben ſollte, ſich während ſeiner Dauer und noch auf die ganze Lebenszeit mehrerer Generationen nachher' ſchwer auswirken wird. Antwort: Dies weiß niemand mehr als das deutſche Volk, denn dem deutſchen Volk wurden im Friedensvertrag von Verſailles Laſten aufgebürdet, die in nicht ein⸗ mal hundert Jahren abzutragen geweſen wären, ob⸗ wohl gerade amerikaniſche Staatsrechtslehrer, Hiſto⸗ riker und Geſchichtsprofeſſoren nachgewieſen haben, daß Deutſchland am Ausbruch des Weltkrieges ge⸗ nau ſo ſchuldlos war wie irgend ein anderes Volk. Allein ich glaube nicht, daß jeder Kampf ſich für eine ganze Umwelt, das heißt für die ganze Erde kataſtrophal auswirken muß, dann, wenn nämlich nicht künſtlich durch ein Syſtem undurch⸗ ſichtiger Paktverpflichtungen die ganze Erde plaumäßig in ſolche Konflikte hineinzieht. Denn da die Welt bisher in früheren Jahrhunder⸗ ten und— wie ich eingangs in meinen Antworten nachwies— auch in den letzten Jahrzehnten ſortge⸗ ſetzt Kriege erlebte würde im Falle des Zutreffens der Auffaſſung Rooſevelts, ſchon jetzt in der Zuſam⸗ menaddierung der Auswirkung all dieſer Kriege die Menſchheit noch Jahrmillionen zu tragen haben. * 3. Herr Rooſevelt erklärt, daß er ſich ſchon bei einer früheren Gelegenheit an mich gewandt habe im Intereſſe der Regelung politiſcher, licher und ſozialer Probleme aus friedlichem Wege mit der Hoffnung, dabei ohne den Appell an die Waffen vorzugehen. Antwork: Ich habe dieſe Auffaſſung bisher auch ſelbſt ſtets vertreten, und, wie die Geſchichte es ja auch erweiſt, Keue Mannheimer Zeitung7 Abend⸗Ausgabe wirtſchaft⸗ den Herren ſo ſehr bevorzugt. F. Seite/ Nummer 193 ohne Waſſengewalt, das heißt ohne Appell an die Waffen die notwendigen politiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Pröbleme geregelt. Leider iſt dieſe friedliche Regelung aber durch die Hetze von Politikern. Staatsmännern und Preſſe⸗ leuten erſchwert worden, die von den in Frage ſtehen⸗ den Problemen weder betroffen oder auch nur be⸗ rührt werden konnten. 8 4 4. Herr Rooſevelt glaubt, daß die„Zeitſtrömung“ jetzt wieder drohende Waffengewalt mit ſich bringe und daß, wenn derartige Bedrohungen fortdauern, es unvermeidlich erſcheine, daß ein großer Teil der Welt gemeinſam dem Verderben anheimfalle. Antwort: Soweit es ſich um Deutſchland handelt, iſt mir von einer derartigen Bedrohung anderer Na⸗ tionen nichts bekannt, wohl aber leſe ich in den demokratiſchen Zeitungen jeden Tag die Lügen von derartigen Bedrohungen. Ich leſe an jedem Tag von deutſchen Mobilmachun⸗ gen, von Truppenlandungen von Erpreſſungen, und zwar alles an Staaten, mit denen wir nicht nur in tiefſtem Frieden leben, ſondern in vielen Fällen auf das engſte befreundet ſind. * 5. Herr Rooſevelt glaubt weiter, daß im Falle eines Krieges ſiegreiche, beſiegte und neutrale Natio⸗ nen zu leiden haben werden. Antwort: Dieſe Ueberzeugung habe ich als Politiker zwan⸗ zig Jahre lang vertreten in einer Zeit, da leider die amerikaniſchen verantwortlichen Staatsmänner für ihre Beteiligung am Weltkrieg und für die Art des Ausgangs desſelben ſich nicht zu gleichem Ver⸗ ſtändnis durchringen konnten. 5* 6. Herr Rooſevelt glaubt endlich, daß es in der Hand der Führer großer Nationen liege, ihre Völ⸗ ker vor dem drohenden Unheil zu retten. Antwort: Wenn dies zutrifft, dann iſt es ein ſtrafbarer Leichtſinn, um kein ſchlimmeres Wort zu gebrauchen, wenn die Führer von Völkern, die über eine ſolche Macht verfügen, es nicht fertig und zuwege bringen, ihrer zum Kriege hetzenden Preſſe die Zügel anzulegen, um dadurch die Welt vor dem drohenden Unheil einer kriegeriſchen Aus⸗ einanderſetzung zu bewahren. Ich halte es dann weiter für unverſtändlich, wie dieſe verantwortlichen Führer ſtatt die diplomatiſchen Beziehungen der Völker untereinander zu pflegen, dieſe durch die Ah⸗ berufung von Botſchaftern uſw. ohne jeden Grund erſchweren, ja ſtören laſſen können. * 7. Herr Rooſevelt erklärt, daß in Europa drei und in Afrika eine unabhängige Nation ihre Exiſtenz eingebüßt hätten. Antwort: Ich weiß nicht, welche Nationen unter dieſen üidreien in Europa verſtanden werden. Sollte es ſich dabei um die dem Deutſchen Reiche zurück⸗ gegliederten Provinzen handeln, dann muß ich den Herrn Präſidenten auf einen geſchichtlichen Irrtum aufmerkſam machen. Dieſe Nationen haben nicht jetzt in Europa ihre„un⸗ abhängige“ Exiſtenz eingebüßt, ſondern im Jahre 1918, als man ſie unter Bruch eines feierlich gegebe⸗ nen Verſprechens aus ihren Gemeinſchaften riß und zu Nationen ſtempelte, die ſie nie ſein wollten, nicht waren, und als man ihnen eine Unabhängigkeit auf⸗ oktroyierte, die keine Unabhängigkeit war, ſondern höchſtens nur die Abhängigkeit von einem internatio⸗ nalen Ausland, das ſie haßten bedeuten konnte. Allein auch was die eine Nation in Afrika an⸗ betrifft, die dort ihre Freiheit verloren haben ſoll, ſo liegt hier wohl nur ein Irrtum vor, denn nicht eine Nation in Afrika hat ihre Freiheit verloren, ſondern nahezu alle früheren Einwohner dieſes Kon⸗ tinents ſind mit blutiger Gewalt der Souveränität anderer Völker unterworfen worden und haben mithin ihre Freiheit verloren. Marokkaner, Ber⸗ ber, Araber, Neger uſw. ſind alle einer fremden Gewalt zum Opfer gefallen, deren Schwerter und Bomben freilich nicht den Stempel„Made in Ger⸗ many“, ſondern„Made by Demoeracies“ trugen. *. 8. Herr Rooſevelt ſpricht endlich von Gerüch⸗ ten, von denen er allerdings glaubt, daß ſie nicht Sportliche Anzüge mit zwei Hoſen Ganz mit Recht werden Anzüge mit zwei Hoſen von praktiſch denken⸗ Es ſind typiſche Univerſal⸗Anzüge. Knickerbocker ein ausgeſprochener Sport⸗ und Tourendreß. Mit langer Hoſe die zweckmäßige Kleidung für Beruf und Straße. Eine Hoſe ruht ſich immer im Schranke aus. Meiſter Zwirn bringt Ihnen dieſe Dreiteiler in vielen flotten Stoffen und Macharten. Auch Sie werden bei der reichen Auswahl das Rechte finden! ſuuumn Größtes Haus für Herren⸗ Knaben⸗ und Sportbekleidung Badens und der Pfalz: Mannheim O5—7 zutreſſen, die aber beſagen, daß gegen noch weitere unabhängige Nationen weitere Angriffspakte er⸗ wogen werden. Antwort: Ich halte jede ſolche durch nichts begründete An⸗ deutung für eine Verfündigung an der Ruhe und damit am Frieden der Welt. Ich ſehe darin weiter eine Erſchreckung oder zumindeſt Nervösmachung kleinerer Nationen. Sollte aber Herr Rooſevelt hier wirklich beſtimmte Fälle im Auge haben, dann würde ich bitten, die vom Angriff be⸗ drohten Staaten und die in Frage kommenden An⸗ greiſer zu nennen. Es wird dann möglich ſein, durch kurze Erklärungen dieſe ungeheuer⸗ lichen allgemeinen Beſchuldigungen aus der Welt zu ſchaffen. * 9. Herr Rooſevelt erklärt, daß offenſichtlich die Welt dem Augenblick zutreibt, wo dieſe Lage in einer Kataſtrophe enden muß. wenn nicht ein rationeller Weg gefunden wird. die Ereigniſſe zu lenken. Er erklärt endlich, ich hätte wiederholt ver⸗ ſichert, daß ich und das deutſche Volk den Krieg nicht wünſchten, und daß wenn dies zutreffe, auch kein Krieg geführt zu werden brauchte. Antwort: Ich darf noch einmal feſtſtellen, daß ich— erſtens— keinen Krieg geführt habe, daß ich— zweiteng— ſeit Jahren meinem Abſchen vor einem Krieg und allerdings auch meinem Ab⸗ ſchen vor einer Kriegshetze Ansdruck verlieh, und daß ich— dritteng— nicht wüßte, für wel⸗ chen Zweck ich überhaupt einen Krieg führen ſollte. Ich wäre Herrn Rooſevelt dankbar, wenn er mir darüber Anfklärung geben wollte. * 10. Herr Rooſevelt iſt endlich der Meinung, daß die Völker der Erde nicht davon überzeugt werden könnten, daß irgendeine Regierungsgewalt irgendein Recht oder irgendeinen zwingenden Anlaß hat, auf ihr eigenes oder auf andere Völker die Folgen eines Krieges herabzuzwingen, es ſei denn aus dem Grund unzweideutiger Selbſtverteidigung. Antwort: Ich glaube dies iſt die Auffaſſung aller vernünftigen Menſchen, nur ſcheint es mir, daß der Fall der unzweideutigen Selbſtverteidigung faſt in jedem Krieg von beiden Seiten in Anſpruch genommen wird, und daß jene Einrichtung auf der Welt einſchließlich der Perſon Rooſevelts nicht vor⸗ handen iſt, um dieſes Problem eindeutig zu klären. Es kann wohl keinen Zweifel darüber geben, daß zum Beiſpiel Amerika in den Weltkrieg in keinem Fall zur„unzweideutigen Selbſtverteidigung“ ein⸗ getreten iſt. Ein vom Herrn Präſidenten Rooſevelt ſelbſt ein⸗ geſetzter Unterſuchungsausſchuß hat die Urſachen des Eintritts Amerikas in den Weltkrieg unter⸗ ſucht und kam dabei zur Feſtſtellung, daß dieſer Ein⸗ 9 tritt im weſentlichen aus ausſchließlich kapitaliſti⸗ ſchen Geſichtspunkten erfolgt iſt. Trotzdem ſind dar⸗ aus keinerlei praktiſche Konſequenzen gezogen wor⸗ den. Wir wollen alſo nur hoſſen, daß wenigſtens die nördamerikaniſche Union dieſen edlen Grunöſatz endlich auch ſelbſt in der Zukunft vertritt und nur dann gegen das eine oder andere Volk in den Krieg zieht, wenn wirklich der Fall der unzweideutigen Selbſtverteidigung gegeben iſt. 5 8 11. Herr Rooſevelt meint weiter, daß er nicht aus Selbſtſucht, Schwäche oder Furcht ſo ſpreche, ſondern nur mit der Stimme der Kraft und aus Freundſchaft für die Menſchheit. Antwort: Wenn dieſe Stimme der Kraft und der Freund⸗ ſchaft zur Menſchheit von Amerika aus zur richtigen Zeit erhoben worden wäre, und wenn vor allem die⸗ ſer Stimme dann ein praktiſcher Wert zugekommen ſein würde, dann hätte zumindeſt jener Vertrag ver⸗ hindert werden können, der zur Quelle der größten Menſchheitszerrüttung aller Zeiten wurde, nämlich das Verſailler Diktat. 4* 12. Herr Rooſevelt erklärt nun weiter, daß es für ihn feſtſteht, daß ſich alle internationalen Pro⸗ bleme am Konferenztiſch löſen laſſen. Antwort: Theoretiſch müßte man wirklich glauben, daß dies möglich ſein könnte, denn die Vernunft würde ja in Mit In verſchiedenen Preislagen von as bis 98 Mark ſehen. 6. Seite/ Nummer 193 Neue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Freitag, 28. April 193a vielen Fällen die Berechtigung von Forderungen auf der einen Seite und die zwingende Notwendigkeit des Entgegenkommens auf der anderen ohne wei⸗ teres aufweiſen. Zum Beiſpiel: Nach aller Vernunft, Logik und nach allen Grundſätzen einer menſchlichen allgemei⸗ nen und höheren Gerechtigkeit, ja ſogar nach den Geſetzen eines göttlichen Willens müßten alle Völker an den Gütern dieſer Welt gleichen Anteil haben. Es dürfte dann nicht vorkommen, daß ein Volk ſoviel Lebensraum beanſprucht, daß es mit noch nicht ein⸗ mal 15 Menſchen auf dem Quadratkilometer aus⸗ kommen kann, während andere Völker gezwungen ſind, 140, 150 oder gar 200 Menſchen auf derſelben Fläche zu ernähren. Auf keinen Fall aber dürften dieſe glücklichen Völker dann den an ſich leidenden noch ihren vorhandenen Lebensraum beſchneiden, ihnen zum Beiſpiel auch noch ihre Kolonien weg⸗ rauben. Ich würde mich alſo freuen, wenn am Konferenztiſch wirklich dieſe Probleme ihre Löſung finden könnten. Meine Skepſis beruht aber darauf, daß es Amerika ſelbſt war, das ſeinem Mißtrauen über die Wirk⸗ ſamkeit von Konferenzen den ſchärfſten Ausdruck verlieh. Denn die größte Konferenz aller Zeiten war ohne Zweifel der Völkerbund. Dieſes nach dem Willen eines amerikaniſchen Präſidenten geſchafſene Gremium aller Völker der Welt ſollte die Probleme der Menſchheit am Konferenztiſch löſen. Der erſte Staat aber, der ſich von dieſer Arbeit zurückhielt, war die amerikaniſche Union. Und zwar, weil be⸗ reits der Präſident Wilſon äußerſte Bedenken hegte über die Möglichkeit, an einem ſolchen Konferenz⸗ eiſch die wirklich entſcheidenden internationalen Probleme löſen zu können. Ihre gute Meinung in Ehren, Herr Royſevelt, aber dieſer Ihrer Meinung ſteht ogenü“ die reale Tatſache, daß es in faſt 20jähriger Tätig⸗ keit der größten permanenten Konferenz der Welt, nämlich dem Völkerbund, nicht gelungen iſt, auch nur ein wirklich entſcheidendes internationales Problem zu löſen. Deutſchland war viele Jahre durch den Friedens⸗ vertrag non Verſailles an der Teilnahme dieſer größten Weltkonferenz entgegen dem Verſprechen Wilſons ausgeſchloſſen. Trotz vorliegender bitter⸗ ſtex Erfahrungen, glaubte aber dennoch eine deutſche Regierung nicht, dem Beiſpiel der amerikaniſchen Union folgen zu ſollen, ſondern ſich ſväter an dieſen Konferenztiſch ſetzen zu müſſen. Ich ſelbſt erſt habe mich dann entſchloſſen, nach jahrelanger zweckloſer Teilnahme, das Beiſpiel Amerikas nachzuahmen und die größte Konferenz der Welt ebenfalls zu verlaſſen. Settdem habe ich nun die mein Volk betref⸗ fenden Probleme, die am Konferenztiſch des Völkerbundes leider wie alle anderen nicht ge⸗ löſt worden ſind, gelöſt, und zwar ausnahmslos ohne Krieg! Abgeſehen davon ſind aber in den letzten Jahren, mie ſchon betont, zahlreiche andere Probleme vor Weltkonferenzen gebracht worden, ohne daß irgend⸗ eine Löſung gelungen war. Wenn aber überhaupt dieſe ihre Auffaſſung, Herr Rooſevelt, daß jedes Pro⸗ blem am Konferenztiſch gelöſt werden kann, zutrifft, dann wurden die Völker einſchließlich der Ameri⸗ kaniſchen Union im Laufe der überſehbaren 7 oder 8000 Jahre eutweder von Blinden oder von Verbrechern geführt. Denn ſie alle, einſchließlich der Staatsmänner der Amerikaniſchen Union, und zwar threr grötten, kaben im weſentlichen die Geſchichte nicht am Konferenztiſch, ſondern im Einſatz der Kraft itrer Völker geſtaltet. Die Freiheit Nordamerikas iſt ſo wenig am Konferenztiſch errungen worden, wie der Konflikt zwiſchen den Nord⸗ und Südſtaaten am Konferenz⸗ tiſch entſchieden wurde. Von den unzähligen Kämp⸗ ſen der allmählichen Unterwerfung des nord⸗ amerikaniſchen Kontinents will ich ganz ab⸗ Ich erwähne die, alles nur. um feſtzuſtel⸗ len, daß Ihre Auffaſſung, Herr Präſident Royſeyelt, ſicher aller Ehren wert iſt, allein in der Geſchichte weder Ihres eigenen Landes noch in der der übrigen Welt eine Beſtätigung findet. 13. Herr Rooſevelt ſtellt weiter feſt, daß es keine Antwort auf die Befürwortung friedlicher Be⸗ ſprechungen ſei wenn die eine Seite ausführt, ſie werde die Waffen nicht aus der Hand legen, wenn ſie nicht von vornherein die Zuſicherung bekäme, daß die Entſcheidung für ſie fallen werde. Ayntwort: Glauben Sie, Herr Rovoſevelt, daß, wenn letzte Bölkerſchickſale auf dem Syiele ſtehen, eine Regie⸗ rung oder eine Voltsführung vor einer Konferenz die Waffen niederlegen oder vielleicht ausliefern wird, einfach in der blinden Hoffnung, daß die Klug⸗ heit der anderen Konfexenzteilnehmer oder meinet⸗ wegen Ihre Einſicht ſchon das Richtige beſchließen werden? Herr Rooſevelt, es hat in der Weltgeſchichte bis⸗ her nur ein Volt und eine einzige Regie⸗ rung gegeben, die dieſes Ihr angeprieſenes Rezept befolgt hat: Deutſchland. Die deutſche Nation hat einſt im Vertrauen auf die feierliche Zuſicherungen des amerikaniſchen Prä⸗ ſidenten Wilſon und auf die Beſtätigung dieſer Zu⸗ ſicherung durch die Alliierten die Waffen niederge⸗ legt und ging alſo waſſenlos zum Konferenztiſch. Allerdings hat man mit dem Augenblick, da die deut⸗ ſche Nation die Waſſen niedergelegt hatte, ſie nicht einmal mehr zur Konferenz eingeladen, ſondern entgegen allen Zuſicherungen den größten Wortbruch aller Zeiten verübt. Eines Tages wurde, ſtatt am Konferenztiſch die größte Verwirrung aller Zeiten zu löſen, durch das arouſamſte Diktat der Welt eine noch ſchrecklichere Verwirruna angerichte! Die Vertreter des deutſchen Volkes aber, die im Vertrauen auf feierliche Zuſicherungen eines ame⸗ rikaniſchen Präſidenten die Waffen niedergelegt hat⸗ ten und mithin waffenlos erſchienen, wurden nicht einmal bei der Entgegennahme des Diktats als die Bertreter einer Nation empfangen, die immerhin im Kampf für ihre über vier Jahre einer ganzen Welt mit unermeß⸗ lichem Heldentum ſtandgehalten hatte, ſondern ent⸗ ehrender behandelt, als dies früher bei Sionrhäupt⸗ lingen der Fall ſein konnte. Die deutſchen Delegier⸗ ten wurden vom Pöbel beſchimpft, mit Steinen be⸗ worfen, wie Gefangene nicht vor den Konferenztiſch der Welt, ſondern vor das Tribunal der Sieger ge⸗ ſchleift und dort mit vorgehaltener Piſtole zur An⸗ Freiheit und Unabhängigkeit nahme der ſchandbarſten Unterwerfung und Aus⸗ plünderung aller Zeiten gezwungen. Herr Rooſevelt, ich darf Ihnen ver ru, da es mein unerſchütterlicher Wille iſt, 0 70 05 gen, daß nicht nur jetzt, ſondern für alle Zukunft kein Deutſcher mehr wehrlos eine Konferenz be⸗ tritt, ſondern daß hinter jedem deutſchen Unter⸗ händler für alle Zeiten die geeinte Macht der deutſchen Nation ſtehen ſoll und ſtehen wird, ſo wahr mir Gott helfe. * 14. Herr Rooſevelt glaubt, daß es nötig ſei, in einen Konferenzſaal ſo hineinzugehen wie in ein Gericht, daß beide Parteien in einem guten Glauben eintreten und davon ausgehen, daß tatſächlich beiden Gerechtigkeit zuteil werden wird. Antwort: Die deutſchen Vertreter werden niemals mehr in eine Konſerenz hineingehen, die für ſie ein Tribunal iſt. Denn wer ſollte hier Richter ſein? Es gibt vor einer Konferenz keinen Angeklagten und keinen Kläger, und keinen Richter, ſondern nur zwei Streitende. Und wenn nicht die Ver⸗ nunft der beiden Betroffenen einen Ausweg zum Ausgleich findet, dann werden ſie ſich niemals dem Richterſpruch desintereſſierter fremder Ge⸗ walten ausliefern. Im übrigen hat es ja gerade die amerikaniſche Union abgelehnt, ſich in den Völkerbund zu begeben und dort das Opfer eines Gerichtshofes zu werden, der mit der Mehrheit der Stimmen in der Lage war, gegen die Intereſſen einzelner zu entſcheiden. Ich würde aber dankbar ſein, wenn Herr Ropſe⸗ velt exläutern wollte, wie denn nun der neue Ge⸗ richtshof der Welt beſchaffen ſein ſoll. Wer ſind hier die Richter, und nach welchem Berfahren wer⸗ den ſie ausgeſucht, und nach welcher Verantwortung handeln ſie? Und vor allem, vor weſche Verant⸗ wortung können ſie gezogen werden? * 15. Herr Rooſevelt glaubt, daß die Sache des Weltfriedens ſehr gefördert werden würde, wenn die Nationen der Welt eine offene Erklärung über die gegenwärtige und künftige Politik der Regierungen abgeben würden.„ Aniwort: Ich habe dies, Herr Rooſevelt, bisher in zahl⸗ loſen öffentlichen Reden ſtets getan. Auch in der heutigen Sitzung des Deutſchen Reichstages habe ich wieder— ſoweit dies in zwei Stunden denkbax iſt— eine ſolche Erklärung abgegeben. Ich muß es aber ablehnen, eine ſolche Erklärung jemand anderem zu geben als dem Volke, für deſſen Exiſtenz und Leben ich verantwortlich bin und das umgekehrt allein ein Recht hat, von mir Rechenſchaft zu fordern. Ich gebe aber dieſe Zielſetzung der deutſchen Politik ſo öffentlich, daß ſie ohnehin die ganze Welt hören lann. Allein dieſe Aufklärungen ſind ſo lange für die übrige Welt ohne Belang, als es einer Preſſe mög⸗ lich iſt, jede Erklärung zu verfälſchen, zu verdäch⸗ tigen, ſie in Frage zu ſtellen oder ſie mit neuen lügenhaften Antworten zu überdecken. * 16. Herr Rooſevelt glaubt, daß die Vereinigten Staaten als eine der Nationen der weſtlichen Halb⸗ kugel nicht unmittelbar in die Streitigkeiten ver⸗ wickelt ſeien, die in Europa entſtanden ſein ſollen, und daß ich daher ſchon deshalb bereit ſein müßte, ihm als dem Oberhaupt einer ſo weit von Europa ent⸗ fernten Nation eine ſolche Erklärung der deutſchen Politik abzugeben. Antwort: Herr Rooſevelt glaubt alſo ernſtlich, datz die Sache des Weltfriedens wirklich gefördert werden würde, wenn den Nationen der Welt eine offene Er⸗ klärung über die gegenwärtige Politik der Regie⸗ rungen abgegeben werden könnte. Wie kommt aber Präſident Rooſepelt dazu, ge⸗ rade dem deutſchen Staatsoberhaupt zuzumuten, ihm eine Erklärung abzugeben, ohne daß nicht auch die anderen Regierungen dieſe Erklärung — ihrer Politik abzugeben eingeladen werden? Ich glaube freilich, daß es nicht angängig iſt, über⸗ haupt eine ſolche Erklärung irgendeinem fremden Staatsoberhaupt abzugeben; ſondern ſolche Erklä⸗ rungen ſollten entſprechend den ſeinerzeitigen For⸗ derungen des Präſidenten Wilſon über die Abſchaf⸗ fung der Geheimdiplomatie am beſten vor der gan⸗ zen Welt bekanntgegeben werden. Dazu war ich bisher nicht nur ſtets bereit, ſondern das habe ich wie ſchon erwähnt— nur zu oft getan. Leider ſind gerade die wichtigſten Erklärungen über die Ziele und Abſichten der deutſchen Politik in vielen ſoge⸗ nannten demokratiſchen Staaten Dank der Preſſe entweder den Völkern vorenthalten oder verdreht worden. unn aber nun der amerikaniſche Präſident Rooſevelt ſich berufen glaubt, ausgerechnet an Deutſchland oder an Italien eine ſolche Anforderung richten zu dürfen deshalb, weil Amerika ſo weit von Europa entfernt ſei, dann würde, da die Eutfernung Europas von Amerika die gleiche iſt, mit demſelben Recht auch von unſerer Seite an den Herrn Präſidenten der amerikaniſchen Republik die Frage gerichtet werden können, welche Ziele denn die ameri⸗ kaniſche Außenpolitik ihrerſeits perſolge, und welche Abſichten denn dieſer Politik zugrunde liegen, ſagen wir zum Beiſpiel den mittel⸗ und ſüdamerikaniſchen Staaten gegenüber. Herr Rooſevelt wird ſich in dieſem Falle ſicherlich auf die Monroe⸗Doktrin berufen und eine ſolche Forderung als eine Einmiſchung in die inneren An⸗ gelegenheiten des amerikaniſchen Kontinents ab⸗ lehnen. Genau die gleiche Doktrin vertreten wir Deutſche nun für Europa, auf alle Fälle aber für den Bereich und die Belange des Großdeutſchen Reiches. Im übrigen werde ich mir ſelbſtverſtändlich nie erlauben, an den Herrn Präſidenten der Vereinigten Staaten Nordamerikas eine ſolche Aufforderung zu richten, da ich annehme, daß er eine ſolche Zumu⸗ tung mit Recht wahrſcheinlich als taktlos empfin⸗ den würde. 3 17. Herr Rooſevelt erklärt nun weiter, daß er die ihm gewordenen Mitteilungen über diep o Li⸗ tiſchen Ziele Deutſchlands dann anderen ſich beöroht fühlenden Völkern mitteilen würde, die jetzt Befürchtungen haben über die Richtung dieſer unſerer Politik. Antwort: Durch welches Verfahren hat Herr Rooſevelt überhaupt feſtgeſtellt, welche Nationen ſich durch die dentſche Politik bedroht fühlen und welche nicht? Oder iſt Herr Rooſevelt trotz der doch ſicherlich auch auf ihm laſtenden ungeheuren Arbeit in ſeinem eige⸗ nen Lande in dex Lage, von ſich aus alle dieſe inne⸗ ren Seelen⸗ und Geiſtesverfaſſungen anderer Völ⸗ ker und ihrer Regierungen zu erkennen? * 18. Herr Rooſevelt verlangt endlich die Bereitwil⸗ ligkeit, ihm die Zuſicherung zu geben, daß die deut⸗ ſchen Streitkräfte das Staatsgebiet oder die Beſitzun⸗ gen folgender unabhängiger Nationen nicht angreifen und vor allem nicht dort ein⸗ marſchieren würden. Und er nennt als dafür in Frage kommend nun: Finnland, Lettland, Litauen, Eſtland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Nieder⸗ lande, Belgien, Großbritannien, Irland, Frank⸗ reich, Portugal, Spanien, die Schweiz, Liechtenſtein, Luxemburg, Polen, Ungarn, Rumänien, Jugoſla⸗ wien, Rußland, Bulgarien, Türkei, Jrak, Arabien, Syrien, Paläſtina, Aegypten und Iran. Antwort: Ich habe mir zunächſt die Mühe genommen, bei den angeführten Staaten feſtzuſtellen, erſtens, ob ſie ſich bedroht fühlen, und zweitens, ob vor allem dieſe Anfrage Herrn Rooſevelts an ungs durch eine Auregung ihrer⸗ ſeits oder wenigſtens mit ihrem Einverſtänd⸗ nig erfolgt ſei. Die Beantwortung war eine durchgehend negative, zum Teil ſchroff ablehnende. Allerdings konnte an einige der angeführten Staa⸗ ten und Nationen dieſe Rückfrage von mir nicht zu⸗ geleitet werden, weil ſie ſich— wie zum Beiſpiel Syrien— zur Zeit nicht im Beſitz ihrer Freiheit befinden, ſondern von den militäriſchen Kräften demokratiſcher Staaten beſetzt gehalten und damit, rechtlos gemacht ſind. Drittens: Abgeſehen davon haben aber alle an Deutſchland angrenzenden Staaten viel bündigere Zuſicherungen und vox allem viel bündigere Vor⸗ ſchläge erhalten, als ſie ſich Herr Rooſevelt in ſei⸗ nem eigenartigen Telegramm von mir erbittet. Viertens: Sollten aber dieſe von mir ſchon ſofort abgegebenen allgemeinen und direkten Erklä⸗ rungen etwa in ihrem Wert angezweifelt werden, dann würde doch wohl die Abgabe einer weiteren ſolchen Erklärung, auch wenn Herr Rooſevelt der Empfänger ſein ſollte, ebenſo wertlos ſein. Denn entſcheidend iſt letzten Endes ja nicht die Be⸗ wertung, die Herr Rooſevelt an ſolchen Erklärungen vornimmt, ſondern entſcheidend iſt der Wert, den die in Frage kommenden Staaten ſolchen Erklärun⸗ gen beimeſſen. Fünftens: Ich muß aber nun auch Herrn Rooſevelt außerdem noch auf einige hiſtoriſche Irr⸗ tümer aufmerkſam machen. Er erwähnt zum Bei⸗ ſpiel auch Irland und bittet um die Erklärung, daß Deutſchland Irland nicht angreife. Ich habe nun ſoeben eine Rede des iriſchen Miniſterpräſi⸗ denten de Valera geleſen, in der dieſer nun eigen⸗ tümlicherweiſe im Gegenſatz zur Meinung Herrn Rooſevelts nicht Deutſchland beſchuldigt, Irland zu unterdrücken, ſondern England vorwirft, daß Ir⸗ land unter der fortwährenden Agareſſion dieſes Staates zu leiden habe. Bei aller Einſicht Rooſevelts in die Nöte und Sorgen anderer Staaten iſt immerhin trotzdem an⸗ zunehmen. daß der iriſche Präſident die Gefahren, die ſein Land beörohen, doch wohl noch beſſer ken⸗ nen wird, als der Präſident der Amerikaniſchen Union. Ebenfalls iſt Herrn Rooſevelt erſichtlich die Tat⸗ ſache entgangen, daß Paläſtina zur Zeit ja gar nicht von deutſchen Truppen, ſondern von Englän⸗ dern beſetzt iſt und mit brutalſten Gewaltmitteln in ſeiner Freiheit beſchränkt und um ſeine Unabhängig⸗ keit gebracht wird und zugunſten jüdiſcher Eindring⸗ linge die grauſamſten Mißhandlungen erduldet. Die in dieſem Lande lebenden Araber ͤürften ſich gegen⸗ über Rooſevelt daher ſicher nicht über eine deutſche Aggreſion beſchwert haben, aber ſie beklagen ſich in andauernden Appellen an die Weltöffentlichkeit über die barbariſchen Methoden, mit denen England dort ein ſeine Freiheit liebendes und nur ſeine Freiheit verteidigendes Volk niederzuzwingen verſucht. Auch dies wäre vielleicht ein Problem, das man“ nach der Auffaſſung des Herrn Rooſevelt am Kon⸗ ferenztiſch würde löſen müſſen, vor einem gerechten Richter alſo, und nicht durch brachiale Gewalt, durch militäriſche Mittel, durch Maſſenerſchießungen, durch das Niederbrennen von Dörſern, Sprengungen von Häuſern uſw. Denn eines ſteht doch unzweifelhaft feſt, daß England in dieſem Falle nicht in Abwehr eines drohenden arabiſchen Angriffs auf England handelt, ſondern als von niemand gerufener Ein⸗ dringling in einem England nicht gehörenden frem⸗ den Gebiet ſeine Gewalt aufrichten will. Es wären noch eine Reihe ähnlicher Irrtümer des Herrn Rooſevelt ſeſtzuſtellen, ganz abgeſehen von der Schwierigkeit militäriſcher Operationen Deutſch⸗ lands in Staaten und Ländern, die zum Teil zwei⸗, öum Teil fünftauſend und mehr Kilometer von uns entfernt ſind. Ich will aber abſchließend hier ſolgendes er⸗ klären: Die deutſche Regierung iſt trotzdem bereit, jedem dieſer genannten einzelnen Staa⸗ ten, wenn er es wünſchen ſollte und ſich ſelbſt an Deutſchland mit einem entſprechenden trag⸗ baren Vorſchlag wendet. um eine Zuſicherung der von Rooſevelt gewünſchten Art zu erhalten, dieſe Zuſicherung unter der Voransſetzung der unbedingten Gegenſeitigkeit auch zu geben. Bei einer ganzen Reihe der von Ryyſevelt ange⸗ führten Staaten dürfte ſich dies allerdings von vorn⸗ herein erledigen, weil wir mit ihnen ohnehin ſogar entweder verbündet oder zumindeſt engſt be⸗ freundet ſind. Auch über die Zeitdauer dieſer Abmachungen iſt Deutſchland gerne bereit, mit jedem einzelnen Staat die von ihm gewünſchten Vereinbarungen zu treſſen. Ich möchte aber dieſe Gelegenheit doch nicht vorübergehen laſſen, ohne dem Präſidenten der Nordamerikaniſchen Uninn vor allem eine Ver⸗ ſicherung über die Gebiete abzugeben, die doch wohl in erfter Linie für ſeine Beſorgnis in Frage kämen, nämlich die nordamerikaniſche Union ſelbſt und die übrigen Staaten des amerikaniſchen Kontinents. Und hier erkläre ich ſeierlich, daß alle irgend⸗ wie verbreiteten Behauptungen über einen be⸗ abſichtigten deutſchen Angriff oder Eingriff auf oder in amerikaniſche Gebiete plumper Schwin⸗ del oder grobe Unwahrheit ſind. Ganz ab⸗ geſehen davon, daß ſolche Behauptungen übri⸗ gens auch vom militäriſchen Standpunkt aus nur einer albernen Phantaſie entſtammen können. * 19. Herr Rooſevelt erklärt nun im Zuſammen⸗ hang damit, daß er ſich dann vor allem die Erörte⸗ rung der wirkſamſten und ſchnellſten Art und Weiſe, nach der die Völker der Welt von der erdrückenden Laſt der Rüſtungen befreit werden könn⸗ ten, als wichtigſtes Moment vorſtelle. Antwort: Herr Rooſevelt weiß vielleicht nicht, daß dieſes Problem, ſoweit es Deutſchland betrifft, ſchon ein⸗ mal vollſtändig gelöſt war. Das Deutſche Reich hat, und die alliierten Kommiſſionen beſtätigen dies aus⸗ drücklich, ſchon im Jahre 1919 bis 1923 reſtlos abge⸗ rüſtet, und zwar in folgendem Umfang: Es wurden zerſtört im Heer: 1. 59000 Geſchütze und Roghre, 2. 130 000 Maſchinengewehre, 3. 31000 Minenwerfer und Rohre, 4. 6 007 000 Gewehre und Karabiner, 5. 243 000 MG⸗Läufe, 6 28 000 Lafetten, 7. 4390 MWLafetten, 8. 38 750 000 Geſchoſſe, 9. 16 550 000 Hand⸗ und Gewehrgranaten, 10. 60 400 000 ſcharfe Zünder, 11. 491 000 000 Schuß Kampfwaffen⸗ munition, 12. 335000 To. Geſchoßhülſen, 13. 23 515 Tonnen Kartuſch⸗ und Patronenhülſen, 14. 37 600. Tonnen Pulver, 15. 79000 Munitionslehren, 16. 212 000 Fernſprecher, 17. 1072 Flammenwerfer uſw. Es wurden weiter zerſtört: Schlitten, fahrbare Werkſtätten, Flakgeſchützwagen, Protzen, Stahl⸗ helme, Gasmasken, Maſchinen der ehem. Kriegs⸗ induſtrie, Gewehrläufe. Es wurden weiter zerſtört in der Luf 1. 15714 Jagd⸗ und Bombenflugzeuge. Flugzeugmotore. Und zur See wurden zerſtört: 26 Großkampf⸗ ſchiffe, 4 Küſtenkreuzer, 4 Panzerkreuzer, 19 kleine Kreuzer, 21 Schul⸗ und Spezialſchiffe, 83 Torpedo⸗ boote, 315 U⸗Boote. Ferner ſind noch zerſtört worden: Fahrzeuge aller Art, Gaskamöf⸗ und z. Teil Gasſchutzmittel, Treib⸗ und Sprengmittel, Scheinwerfer, Viſiereinrichtungen, Entfernungs⸗ und Schall⸗Meßgeräte, optiſche Ge⸗ räte aller Art, Pferdegeſchirr uſw. uſw. Alle Flug⸗ zeug⸗ und Luftſchiffhallen uſw. Nach den Deutſchland einſt gegebenen feierlichen Verſicherungen. die ſogar im Friedensvertrag von Berſailles ihre Erhärtung fanden, ſollte dies nur eine Vorſchußleiſtung ſein, um der anderen Welt es ohne Gefahr zu ermöglichen, nunmehr ebenfalls abzurüſten. Auch hierin iſt Deutſchland, wie in allen ande⸗ ren Fällen, in ſeinem Vertrauen auf die Ein⸗ löſung eines gegebenen Wortes auf das ſchänd⸗ lichſte getänſcht worden. Alle Verſuche, in langjährigen Verhandlungen am Konferenztiſch die Abrüſtung der anderen Staaten ebenfalls herbeizuführen— was wirklich nur ein Element der Klugheit und Gerechtigkeit und darüber hinaus auch die Durchführung verſprochener Ver⸗ pflichtungen geweſen wäre— ſcheiterten bekanntlich. Ich ſelbſt, Herr Rooſevelt, habe eine ganze Reihe von praktiſchen Vorſchlägen zur Diskuſſion geſtellt und verſuchte, darüber eine Erörterung einzuleiten, um wenigſtens eine allgemeine Rüſtungsbegrenzung auf niedrigſtem Stand zu ermöglichen. Ich ſchlug eine Höchſtſtärke für alle Armeen von 200 000 Mann vor, desgleichen die Abſchaffung aller zum Angriff geeigneten Waffen, Abſchaffung aller Bombenflugzeuge, des Giftgaskrieges, uſw. uſw. Es war aber leider nicht möglich, dieſe Vorſchläge einer übrigen Welt gegenüber durchzuſetzen, obwohl Deutſchland ſelbſt ſchon vollſtändig abgerüſtet war. Ich ſtellte dann die Vorſchläge über ein 300 000⸗ Mann⸗Heer zur Diskuſſion. Mit dem gleichen nega⸗ tiven Reſultat. Ich habe dann eine ganze Anzahl detaillierter Abrüſtungsvorſchläge gemacht, und zwar ſtets vor dem Forum des deutſchen Reichstages und damit vor der ganzen Weltöffentlichkeit. Es fiel niemandem ein, darüber auch nur in eine Erörterung einzutreten. Dafür aber begann die übrige Welt, ihre an ſich ſchon vorhandenen enormen Rüſtungen noch mehr zu verſtärken. Und erſt, als im Jahre 1934 der letzte meiner umfaſſenden deutſchen Vorſchläge, der ein 300 000⸗ Mann⸗Heer betraf, endgültig abgelehnt worden war, gab ich den Befehl zu einer deutſchen, nunmehr aller⸗ dings gründlichen Wiederaufrüſtung. Trotzdem möchte ich kein Hindernis ſein für die Erörterung von Abrüſtungsfragen, an denen Sie, Herr Royſevelt, ſelbſt teilzunehmen beabſich⸗ tigen. Nur bitte ich, ſich zunächſt nicht an mich und Deutſchland, ſondern an die anderen zu wenden. Ich ſehe hinter mir die Summe praktiſcher Er⸗ fahrungen und bin daher ſo lange ſkeptiſch ver⸗ anlagt, als ich nicht durch die Wirklichkeit eines Beſſeren belehrt werde. * 20. Herr Rooſevelt verſichert endlich, daß er bereit ſei, an der praktiſchen Art und Weiſe die Erſchlie⸗ ßung internationaler Handelswege teil⸗ zuehmen mit dem Ziel, daß jede Nation der Erde in den Stand geſetzt wird, mit dem gleichen Recht auf dem Weltmarkt zu kaufen und zu verkaufen und die Sicherheit zu haben, Rohſtoffe und Erzeugniſſe des friedlichen Wirtſchaftslebens zu erlangen. Antwort: Ich glaube, Herr Rooſevelt, daß es ſich nicht darum handelt, ſolche Probleme theoretiſch zu erör⸗ tern, ſondern daß es ſich zunächſt darum handelt, durch Taten die wirklichen Hemmungen der interna⸗ tianalen Wirtſchaft zu beſeitigen. Die ſchlimmſten Hemmungen liegen aber innerhalb der einzelnen Staaten ſelbſt. Die bisherige Erfahrung zeigt je⸗ denfalls, daß die größten Weltwirtſchaftskonferenzen einfach darum geſcheitert ſind, daß die einzelnen Staaten ihre Binnenwirtſchaft nicht in Ordnung halten konnten. Oder daß ſie durch Währungsmani⸗ pulationen die Unſicherheit in den internationalen Kapitalmarkt trugen, und vor allem die Bewertung der Währungen untereinander fortgeſetzten Schwan⸗ kungen unterwarfen. Ebenſo iſt es eine unerträg⸗ 2 2. 27 757 Freitag, 28. April 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite /Nummer 103 liche Belaſtung weltwirtſchaftlicher Beziehungen, wenn es in Ländern möglich iſt, aus irgendwelchen ideologiſchen Gründen über andere Völker und ihre Waren eine wilde Boykotthetze loszulaſſen, um dieſe damit praktiſch vom Markte auszuſchließen. Ich glaube, Herr Rooſevelt, daß es ein großes Verdienſt ſein würde, wenn Sie zunächſt in der amerikaniſchen Union gerade dieſe Hemmungen eines wirklichen freien Wirtſchaftsverkehrs mit Ihrem ſtarken Einfluß beſeitigen würden. Denn ich glaube nun einmal, daß, wenn es den Führern der Völkern ſchon nicht einmal möglich ſein ſollte, die Produktionen innerhalb ihrer eigenen Staaten in Oròͤnung zu bringen oder die aus ideolo⸗ giſchen Gründen betriebenen Boykotthetzen, die dem Wirtſchaftsverkehr der Völker untereinander ſo ſehr zu ſchaden vermögen, zu beſeitigen, noch viel weniger Ausſicht beſtehen könnte, durch internationale Ver⸗ einbarungen etwas wirklich Fruchtbares zur Verbeſ⸗ ſerung der wirtſchaftlichen Beziehungen zu leiſten. Nur ſo wird das gleiche Recht, auf dem Weltmarkt zu kaufen und zu verkaufen, ſichergeſtellt, und zwar für alle. Im übrigen hat hier das deutſche Volk ſehr kon⸗ krete Forderungen aufgeſtellt, und es würde mich freuen, wenn Sie, Herr Präſident, als einer der Nachfolger des einſtigen Präſidenten Wilſon dafür eintreten wollten, daß nunmehr endlich das Wort eingelöſt wird, auf Grund deſſen Deutſchland einſt ſeine Waffen niederlegte und ſich in die Hand der ſogenannten Sieger begab. Ich denke dabei zunächſt weniger an die Deutſch⸗ land abgepreßten zahlloſen Milliarden an ſoge⸗ nannte Reparationen als vielmehr an die Rück⸗ gabe der Dentſchland geraubten Gebiete. Denn das deutſche Volk hat in Euxropa und außerhalb Europas rund drei Millionen Quadrat⸗ kilometer Land verloren. Dabei iſt das ganze deut⸗ ſche koloniale Reich, zum Unterſchied von den Kolo⸗ nien anderer Nationen, nicht durch Kriege erworben worden, ſondern nur durch Verträge oder durch Kauf. Präſident Wilſon hat uns in feierlicher Weiſe ſein Wort verpfändet, daß der deutſche koloniale An⸗ ſpruch, genau ſo wie jeder andere. der gleichen ge⸗ rechten Prüfung unterliege. Statt deſſen aber wurde den Nationen, die an ſich ſchon die größten Kolonial⸗ reiche aller Zeiten beſitzen, auch der deutſche Beſitz noch zugeſchlagen und unſer Volk einer beſonders heute und in der Zukunft wirkſam werdenden gro⸗ ßen Sorge ausgeliefert. Es würde eine edle Tat ſein, wenn der Prä⸗ ſident Franklin Rooſevelt das Wort des Präſi⸗ denten Woodrow Wilſon zur Einlöſung bringen würde. Dies würde vor allem ein praktiſcher Beitrag zur moraliſchen Konſolidierung der Welt und damit zur Hebung ihrer Wirtſchaft ſein. * 21. Herr Rooſevelt erklärt dann abſchließend, daß die Ehefs aller großen Regierungen in dieſem Zeitpunkt für das Geſchick der Menſchheit verantwortlich ſeien. Sie müßten die Bitten ihrer Völker hören, um ſie vor dem vorauszuſehenden Chaos des Krieges zu ſchützen. Und dafür trüge auch ich eine Verant⸗ wortung. K Sngel⸗ Antwort: Herr Präſident Rooſevelt! Ich verſtehe ohne wei⸗ teres, daß es die Größe Ihres Reiches und der im⸗ menſe Reichtum Ihres Landes Ihnen erlauben, ſich für die Geſchichte der ganzen Welt und für die Ge⸗ ſchicke aller Völker verantwortlich zu fühlen. Ich, Herr Präſident Rooſevelt, bin in einen viel be⸗ ſcheideneren und kleineren Rahmen ge⸗ ſtellt. Sie haben 135 Millionen Menſchen auf 9% Millionen Quadratkilometer. Sie haben ein Land mit einem ungeheuren Reichtum, allen Boden⸗ ſchätzen, fruchtbar genug, um mehr als eine halbe Milliarde Menſchen zu ernähren und mit allem Not⸗ wendigen zu verſorgen. Ich übernahm einſt einen Staat, der dank ſeines Vertrauens auf die Zuſicherungen einer anderen Welt ſowie durch das ſchlechte Regime eigener demokratiſcher Staatsführungen vor dem vollkommenen Ruin ſtand. In dieſem Staat leben nicht wie in Amerika 15, ſondern rund 140 Menſchen auf den Quadratkilo⸗ meter. Die Fruchtbarkeit unſeres Landes iſt nicht zu vergleichen mit der Fruchtbarkeit des Ihren. Zahl⸗ loſe Bodenſchätze, ͤie Ihnen in unbegrenzten Men⸗ gen die Natur zur Verfügung ſtellt, fehlen uns. Die Milliarden deutſcher Erſparniſſe aus langen Friedensjahren in Gold und Deviſen wurden uns abgepreßt und weggenommen. Unſere Kolonien ha⸗ ben wir verloren. Im Jahre 1933 hatte ich in mei⸗ nem Lande 7 Millionen Erwerbsloſe, einige Millio⸗ nen Kurzarbeiter, Millionen verelendende Bauern, ein vernichtetes Gewerbe, einen ruinierten Handel, kurz: ein allgemeines Chaos. Ich habe ſeit dieſer Zeit nun, Herr Präſident Rooſevelt, nur eine einzige Aufgabe erledigen kön⸗ nen. Ich kann mich nicht für das Schickſal einer Welt verantwortlich fühlen, denn dieſe Welt hat am jammervollen Schickſal meines eigenen Bolkes auch keinen Anteil genommen. Ich habe mich als von der Vorſehung berufen angeſehen, nur meinem eigenen Volk zu dienen und es aus ſeiner furchtbaren Not zu löſen. Ich habe daher in dieſen nunmehr zurück⸗ liegenden 6½ Jahren Tag und Nacht ſtets nur dem einen Gedanken gelebt, die eigenen Kräfte meines Volkes angeſichts des Verlaſſenſeins von der ganzen anderen Welt zu erwecken, auf das äußerſte zu ſtei⸗ gern und ſie für die Rettung unſerer Gemeinſchaft einzuſetzen. Ich habe das Chaos in Deutſchland überwunden, die Ordnung wiederhergeſtellt, die Produktionen auf allen Gebieten unſerer nationalen Wirtſchaft ungeheuer gehoben, durch äußerſte Anſtrengun⸗ gen für die zahlreichen uns fehlenden Stoffe Er⸗ ſatz geſchaffen, neuen Erfindungen die Wege ge⸗ ebnet, dag Verkehrsleben entwickelt, gewaltige Straßen in Bau gegeben, ich habe Kanäle graben laſſen, rieſenhafte neue Fabriken ins Leben ge⸗ ruſen und mich dabei bemüht, auch den Zwecken der ſozialen Gemeinſchaftsentwicklung, der Bil⸗ dung und der Kultur meines Volkes zu dienen. Es iſt mir gelungen, die uns alle ſo zu Herzen gehenden ſieben Millionen Erwerbsloſen reſtlos wie⸗ der in nützliche Produktionen einzubauen, den deut⸗ ſchen Bauer trotz aller Schwierigkeiten auf ſeiner Scholle zu halten und dieſe ſelbſt ihm zu retten, den deutſchen Handel wieder zur Blüte zu bringen, und den Verkehr auf das gewaltigſte zu fördern. Um den Bedrohungen durch eine andere Welt vorzubengen, habe ich das dentſche Volk nicht nur politiſch geeint, ſondern auch militäriſch auf⸗ gerüſtet, und ich habe weiter verſucht, jenen Ver⸗ trag Blatt um Blatt zu beſeitigen, der in ſeinen 448 Artikeln die gemeinſte Vergewaltigung eut⸗ hält, die jemals Völkern und Menſchen zuge⸗ mutet worden iſt. Ich habe die nus 1919 ge⸗ raubten Provinzen dem Reich wieder zurück⸗ gegeben, ich habe Millionen von uns weggeriſ⸗ ſener, tiefunglücklicher Deutſcher wieder in die Heimat geführt, ich habe die tanſendjährige hiſtoriſche Einheit des deutſchen Lebensranmes wieder hergeſtellt, und ich habe, Herr Präſident, mich bemüht, dieſes alles zu tun, ohne Blut zu vergießen und ohne meinem Volk oder anderen daher das Leid des Krieges zuzufügen. Ich habe dies, Herr Pi ident, als ein noch vor 21 Jahren unbekannter Arbeiter und Soldat meines Vol⸗ kes, aus meiner eigenen Kraft geſchaffen und kann daher vor der Geſchichte es in Auſpruch nehmen, zu jenen Menſchen gerechnet zu wer⸗ den, die das Höchſte leiſteten, was von einem einzelnen billiger— und gerechterweiſe verlangt werden kann. Sie, Herr Präſident, haben es demgegenüber unendlich leichter. Sie ſind, als ich 1933 Reichs⸗ kanzler wurde, Präſident der Amerikaniſchen Union geworden, Sie ſind damit im erſten Augenblick an die Spitze eines der größten und reichſten Staates der Welt getreten. Sie haben das Glück, kaum 15 Menſchen auf den Quadratkilometer Ihres Landes ernähren zu müſ⸗ ſen. Ihnen ſtehen die unendlichſten Bodenreichtümer der Welt zur Verfügung. Sie können durch die Weite Ihres Raumes und Fruchtbarkeit Ihrer Fel⸗ der jedem einzelnen Amerikaner das Zehnfache an Lebensgütern ſichern wie es in Deutſchland möglich iſt. Die Natur hat Ihnen dies jedenfalls geſtattet. Obwohl die Zahl der Einwohner Ihres Landes kaum ein Drittel größer iſt als die Zahl der Bewohner Großdeutſchlands, ſteht Ihnen mehr als 15mal ſo viel Lebensfläche zur Verfügung. Sie können daher Zeit und Muße finden, beſtimmt durch die Größe Ihrer ganzen Verhältniſſe, ſich mit univerſalen Pro⸗ blemen zu beſchäftigen. Für Sie iſt daher ſicherlich auch deshalb die Welt ſo klein, daß Sie glauben mögen, überall mit Nutzen eingreiſen und wirken zu können. In dieſem Sinne können daher Ihre Beſorg⸗ niſſe und Auregungen einen viel größeren und weiteren Raum umſpannen als die meinen, deun meine Welt, Herr Präſident Rooſevelt, iſt die, in die mich die Vorſehung geſetzt hat, und für ich daher zu arbeiten veryflichtet bin. Sie iſt raumlich viel enger. Sie umfaßt nur mein Volk. Allein ich glanbe, dadurch noch am ehe⸗ ſten dem zu nützen, was uns allen am Herzen liegt: der Gerechtigkeit, der Wohlfahrt, dem Fortſchritt und dem Frieden der ganzen menſchlichen Gemeinſchaft. * Am Schluß der Reichstagsſitzung hielt Reichs⸗ tagspräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring folgende Anſprache: „Mein Führer! Sie ſagten vorhin, Sie wollten die Antwort auf das Telegramm des Präſidenten Rooſevelt geben, und dann würde der Reichstag beſtätigen oder ab⸗ lehnen. Mein Führer! Was immer Sie getan haben und tun werden, wird nicht nur der deutſche Reichstag, wird das ganze Volk mit leidenſchaftlichem Herzen beſtätigen. Denn das Vertrauen zu Ihnen und der Glaube an Sie ſind unbegrenz⸗ bar und ewig in uns. unſer Führer Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil!“ Bei ſeiner Abfahrt vom Reichstag auf dem Wege zur Reichskanzlei wurden dem Führer von den Zehntauſenden von Berlinern, die hier an den Laut⸗ ſprechern ſeiner weltgeſchichtlichen Rede gebannt ge⸗ lauſcht hatten, aus dankbaren und ſtolzen Herzen unaufhörliche Freudenkundgebungen berei⸗ tet. Die Jubelſtürme der Begeiſterung wollten nicht abklingen und ſteigerten ſich zu einem Orkan der Freude, als der Führer vor der Reichskanzlei ein⸗ Reichsarbeitsminiſter Seldte fährt nach Italien. Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte wird in der Zeit vom 30. April bis 7. Mai einer Einladung des ita⸗ lieniſchen Korporationsminiſters Lantini und des italieniſchen Miniſters für öſſentliche Arbeiten Co⸗ bolli⸗Gigli folgen. Botſchafter von Papen in Ankara eingetrofſen. Der neue deutſche Botſchafter von Papen traf am Donnerstag in Ankara ein, wo er auf dem Bahnhof vom Unterchef des Protokolls begrüßt wurde. Die ungariſche Fudenfrage Kompromiß zwiſchen Oberhaus und Unterhaus EP. Budapeſt, 28. April. Der von der Regierung ausgearbeitete Kompros mißvorſchlag zur Ueberbrückung der Gegenſätze zwiſchen dem Abgeordneten⸗ und dem Oberhaus in der Judenfrage iſt am Donnerstagvormittag von dem gemeinſamen Schlichtungsausſchuß der beiden Häuſer genehmigt worden. Nach dem Kompromiß gelten Perſonen jüdiſcher Abſtammung, deren Ahnen bereits vor 1848 in Ungarn anſäſſig waren, als Nichtjuden, voraus⸗ geſetzt, daß ſie noch vor dem 1. Auguſt 1919 getauft wurden. Haben ſie die Taufe zwiſchen dem 1. Auguſt 1919 und dem 1. Januar 1939 erhalten, dann werden ſie ſelbſt als Juden behandelt, dagegen gelten ihre Kinder, wenn ſie gleich nach der Geburt getauft wurden, als Nicht⸗ juden. Der urſprüngliche Standpunkt des Abgeordne⸗ tenhauſes war, daß alle Perſonen mit mindeſtens einem jüdiſchen Großelternteil ohne Rückſicht auf die Dauer ihrer Anfäſſigkeit oder ihrer Konfeſſion als Juden zu gelten hätten. Das Oberhaus hatte dagegen verlangt, daß alle getauften Juden mit bodenſtändigen Ahnen als Nichtjuden betrachtet wer⸗ den ſollten. Das Oberhaus verlangte ferner, hun⸗ dertfünfzig„beſonders verdiente Juden“ als Nicht⸗ juden zu erklären. Dieſe Foroderung wurde durch das Kompromiß dahin abgeändert, daß die Regie⸗ rung ermächtigt wird, dem Parlament von Fall zu Fall die Befreiung„beſonders verdienter“ Juden“ von den Beſtimmungen des Judengeſetzes vorzu⸗ ſchlagen. Spionage-Skandal in Frankreich Flugzeugmotors ins Ausland verſchoben Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters 0— Paris 27. April. Die royaliſtiſche„Action Francaiſe“ weiß heute mit einer ſenſationellen Nachricht aufzuwarten, daß in einer großen franzöſiſchen Motorenfabrik ein Skandal aufgedeckt ſei. Es handelt ſich dabei um die Preisgabe militäriſcher Geheimniſſe. Nähere Ein⸗ zelheiten gibt oͤas Blatt nur in Form von mehreren Fragen an die Regierung, augenſcheinlich, um ſich ſo nicht einer Beſtrafung auf Grund der letzten Not⸗ verordnungen über die Beſchränkung der Preſſe⸗ freiheit auszuſetzen. Aus dieſen Fragen ergibt ſich aber, daß die Pläne einesneuen Flugzeug⸗ motors an England verſchoben worden ſeien, daß ein Verwaltungsratsmitglied der Motorenfabrik, ein Ingenieur und zwei Ausländer, nämlich ein Engländer und ein Japaner, bereits verhaftet wor⸗ den ſeien. Paris und der deutſche Rekordſlug Reidvolle Anerkennung der Leiſtungen 55 der deutſchen Technitk ++ Paris, 28. April, Zahlreiche Pariſer Morgenblätter verzeichnen den Schnelligkeits⸗Weltrekord, den der deutſche Flieger Wendel aufgeſtellt hat. Die Zeitungen erinnern an den erſt kürzlich von Dieterle aufgeſtellten Rekord. „Petit Journal“ ſtellt neiderfüllt feſt, daß Deutſchland heute offenbar über zwei Typen verfüge, von denen jede eine Stundengeſchwindigkeit von 750 Kilo⸗ meter erreicht oder ſogar noch überſchreiten könne⸗ Die deutſche Technik lege damit einen Beweis ihre Wertes ab. Pläue eines neuen 28 27. 5 8 2³ 27[Soldhyp.⸗Pfandbriefe 8 28. 27 8 5—.⁰ 27. 2. 27 2. 27. 2 0„ED. e 9 5„ a* aſch.„ Bro.—*——2 F rankfurt Vorb. in 5 0——————————— N— m Haar. Piosb. 156 1455 ee eeee e—— B.—2* 0.„96,.— 00.— Bayr. Motorenw. 147.0 147,2 4 2 28. detu⸗ Deutsche d R 227, 100,0 100,% Baorvodener. 8 92. Lig.Bibr. 201.0 140,20Semberg. B. 130.8 1385 Eluonrherde 1in 0 116 ieswer zinsl. werte, 0 tastesleidoe 3 750 100,0 100.0 Würtd..% 00.75 00,5½ 4 K l 68.50 o8 Franen 115 58 R 9 5 „ Augsburg 2 ett. Wohn 4% Wayr,Vand.Kom. Rl- 50 08,50 Brauer. Kieinlein 5 115,5 16030 103,00 Pf. Vreßb.⸗Sprtt 0 163 eichab Nor 124.8 124,0 ee, rene 1Berlincholdis 102,%¼ B 5 ig. Spfbr. rown. Boveri 5 116,5 128.5 120, m. Sraunke 1214% 8 20 27. 7½ Darmſtabt 26, s,Landes- une Provins- SEsruorze c, 90, and U e.... 101,0 100. Hrene 134.0 134.0 Uöeineletre, Sr 11½7 1172/Pene 9 108.5 108, Versieherungen 4½ Dresden 28. 97,25 97,50 3 4½% Frkftröos. Bk.% Württ Gyp⸗ ement Heidelbo. 153,0 152.5] Hartmann 4 Br. 130.0 129.0 do.. Dentiche Hon 112.0 112,0 Oab. Afekurang⸗ 6 Si.-Ant. 101.7 10ʃ,7 40% See 97 97— banken. kom. Giroverb NI,. o— 09.— 103 44 100 9 100.0 bbem. Albert.. 110,0 108,5—— 118.5 118.5*2*„ 139,0—— 0 77 90 F, Ae— 1 2—„KN ev. 0 a 3„—* 4* S000 99,50 99,50 95 8 16 06,50 90.50 4½ Bad..⸗Sdbt, 5½ do. Lig... 100,7 100,7— aimter⸗Benz. 140.0 140,0 Holzmann. Ph. 875 Roeder. Sebr.„ 1180— do. Hop ⸗Banl 104.5 104,5 S 9 66 16. 80,25 8,6160 41.e 9,58,. 5, 100, 100. emag 143,0 143.3 0 b8 o ofel, Sor.-Bant 06.62 08.500 ranäven 4% de 5 87 3 J. 98.75 98.75 ½ Maint 26 K. 97, 97,— 9 2⁵ 99,25 98.50 96,50 Schulcverschreibung. PiGsle. u. Stiber 201,0 201.5 Iunadens... 90,— 00, 75 Paperds e. 252,0 252.“0 Richer 178.5 178.2—— 6% Faden 27.. 968,5 98,75 4½ Mannheim29 91.87 97,87 Rin 2 090,50 09.50%½ öo. Pfbr. ⸗Bl. o Rruppt reibſtob... Dt. Steinzeng.. chlinck à Go.... Rhein. övp. Bank 130½ 130.2 4% Bavern 27: 0025 99,25 4½ de.“ 77 97,87 97787/4*3* 99.50 99.5 458 Pfor ⸗Br,%— 99, Jindnergrau*. Dürrwerke. 127,0 127,0 Kuarr Schanzün 142,0 142.00 Srifig.Sem. 91,50 91.75 Württba, Bank. 113.0 113.0 4% Heſſen 28 K. 98,50 98,50 4% Pirmaſens 20 96.87 08,87 Siro—•0 35 10076 100,05 BecarStuttg 26% Durlacher o.. Unert, Heildrenn 257,0 25.00 Schwarz ⸗Storc 10.2 119, 4/ elS.-Ant 28 100,0 J5.0 Süln 20. K- r oer 50 96 504% de. Reu 8,0 68.0/ Ee ee Sc iabnre- erte 119·8 119·8 Sele he 10 0 Sfemenä-Keiais,.0 165 4½ Thüringen 0 90,50 90.50 Manndeim uzi 133,5 1,0 ½ de fR0 69.— 90,— 2% Goth. Grder.“ m Aktien amwandelbar keasacie— iür, 106.0 106.0 % de. 1.-B.50——5 ½% de, f 10 98.50 08.50 Bank K 1.. 10,0 101,0 Eſchweilerderge 1 K... Sinner. Prüuw. 390 89% Amtlich gieht notierte werte et 4½ de, f 11 98.02 08,62 4½ Mein. Hyp. Br.* KM. Eßlinger Maſch. 112,0 152.0 loc. Glektrizttat 101.0 102.0 Stuttgart. Hoftr 8 4½% Dt. R. dadn 35 140. 4 100-4 andbriefe u. Schuld:·4i½ Kaſſausbsbt, Gofbr. U. U. IU 99.— 99.—„. 28.. 122.0 122,1 Eitlinger Spiun 103.0 103,0käwendr. Mün 9 187.0 187.0 Südd Zucker Umtausch- Odilgattonen 4½ do. v. 8e R. 09.37 99,50% verschreibungen„Epfbs. 25, K 1 99,50 90,50½ Pfälg Hop. Be. ebne gins vertechnune Ercportmali.. 167,0 107,“/ Sudwigih. Uk. Br. 115,0 115,0 4 8 2406,5 216,5 * 4. ſ00.2 100,20 Srealtapetohen der LBede- 420.Kom.2681 98.— 99750 24%50 Kl1& 09. 25 00, 15/„Rrar Stamt.M1... 00,25 fabe 8 Schleioh.. die Walzmüble 130,0 130,0 Pe un n 4% Pertine ets Sietn ⸗tb *———%.Sbebk.26 SAeme U6171 13/5 135,. M. 4 101,0 101.0 3 140.2 1400 Maintrsurrrtg, 80.02 80.60 Kerstn Seie ee 23 1036 17% K 1, 5 17 153,1 153.% Pe.Belbee eeie e Jeiumech,(Jeiteg 10.5 Men 8/75 577501 de. Maneſte), Heee meeee iee 9 853 S N1. 9 06.50 08.30 Ceerüber.. 65.— 68,— FeiomöbisDapkes 114,5 114.20Met. 103.4 103.00 de. Getbanis 145,0 145.%% Nö.⸗Weftt Elettr. Unl. von 1821 192 29— 35B5S olldo. A00J 08.50 96.50 andschaften gBrer Se Asbenemerie 110 1140 fedrigte., Raisren Baenk 11% 110 e 180 95* 32 1087.„5 uldv.. ndrege-Nor 5 0 in 119,5 119,04¼ 1955 90 8 2 Lig. Gold Vil. 3 Boigt 4 4, 8 .19%.%½Heſſ..⸗Hypbk„Oſtpr, Sandſch. Achaff. Buntyvayy... eldſchwidt 138,0 138,00 Kiederrb. Seber oigt& Haeffne 40 9³.,70 A1.4 100,7 100,7K C7.. S 1e K 103,0 10,10 d Aee Artaaen- Kerlei 59— LBelikem Sell 60.— 90,— 55 Ber, SWe 8 3 2 27* 28. 27 28 2 K. 28. 21. Berlin uReſeldg Berb... 97/12 Landschaften% Rhein, Gopbr achm agebewte.. Dresdner⸗Lein ceſch, Potn Pües 108.7 198.3/Rrreneen eleeseet u Ostee 105.0. 112.0 120 Oſtpreuß. Alibeſ. 9 134.0 Eandscha R 35. 05 290. 99,— 99.— aſee, Mafchinen**108,5 Schnelreff„„„ Seſt.⸗Sites EE——+ 4472—4 9— S 115,5 105.5 Deuiscqꝛe Pommern Alib.i. 2 6% Schl. Landſch. J8⅜ do. Liquid. 101,0 101,0 Baſali...... 64,50 Düren. Metal. Gbil. Holzmanx 146,8 146,0 Niedert. Rohle. 16ʃ,5 Steatit⸗Magneſia Deutſche Bank.. 112.0 112,0 lestverzinsl. Werte Sbanrev ubel 135.2 135,20 Gpf. En.(fr 8,%) 99.— 90, 4½90. Kom. B 5·1 05,— 98.50 Baur Gicte8l Düſſeld. Hoefelbr,, Hoteibetrieb. 7— 10,50 Kerdd Kabeis...(Stein Warü-3..... Dt Centrelb.⸗Kr, 105,0 105.0 .⸗Holſt. Altbei. 4½ Weſtf dof.. 162,0% Ib⸗Weſefedt do. Eiekie⸗BW.... Donant. K. Nobel 681, 12 31,25 Hutſchenreuter... 84,—de, Steingud.... 130 Steck Lic.. 1800 D. Cf.-u..⸗Oi. 4,50 S4. Anleihen: Sieſtfalen Altbef. 135.2 135,0½ be. Ubfind... 102,0 48, 12, 10. 4 09.— 00.—Hergmaun cekt, 133,0., fintracht draunk 162,0 161.0 8 107,0 StährKammgaen 116.7 116,5 D1. Holddise⸗Sk, 100.1 109, Reich, Länder, Reichepeß. 7/½ Uächen 987 4½ Sächſ Bdtred. Berl. Kindl Br. 0„oſſce Bergdan 1„banasrüc Kupies... 145,0 Seiberge⸗ ſak“ 88. 34.— Di. Hopetb.-Sauf 194,2 J88.5 Rerttenbrieſe, Schutgebieke 4/ Berlinc⸗S. 33... Stadischaften 41621. 00,— 00.- de. S r. 248.0 240.0Elektr Lleferung 12.5 126.7/ Immiob. MiIg. 67.— 673 Wane See—————— 125,5 123.2/ Dt.üeberſee⸗Ban“ 87— 88.— 0 7 4½ Bochum 20 98,25 98 25% Schlef Bdkred, de. Kratt u. 8. 159,0 159.[Elekir viche u. Kr. 132.0 135,5/Jrnugr, Siüch 95) 8 67,— ter Serne.. Pendeeſe Dresdner BDaut 198,5 108,5 18⁵⁰ 28. 2 4½% rauntchw. e% Berl. Pförum Goldpf. kn. 2 09,— 90, Betonzu Monier.... 152,0ſEngelbardt B. Induſtrie Plauen 150,8.. Pomm Eiſengiez lhefer gerd 73.— Reining Oop 9 108,0 107•1 6 Si.Relchsanl.2) 101,) 10,704½ Preslau 20 1..:).78(, Gelövi,. 9% ½dßz Bolred Doswanatnauer.. Enſudar dnten 1759 P7 ſecobſen... 91.75 00, F Henasid Erän.,.. zies e Gei S Reictbank?. 18, 14%8 4%.-Schag 26 09.0 00,30.4½ Dulsburg 28 98,70 98,504½ P, Sr 19 6 100,0 100,00 Seaud Rürnberg.. Eremänneb. Spk 1 90 119.7/lebu S... 7½25 78,20Penge 4 Sahn..., tramvh Werle. 19.. 64. Mon. 130.282 eeeee e eichsanl. 19 70„Gk. 21 90.— 99, 3f, 1 30Tuchfebr. Uachen 106.7 Süchſiſche Bank 104,5 104,5 4% Eſſen 26. 05 9p. ali⸗Chemie 134.3 gadedergExporte 189,0 189,0„7 106.5 ch0 5 5½% Voung⸗Anl 102.44½. 98,1 Werte Weſtd⸗Boden⸗ Brown, Bov. 6 110.0 116,0[Pahlderg-Lin, 145.2 140,0fali 0. 1340K46 34,50 34,30[Unton. Gem. Prod 83.25 84,25 Sünd. Bodenerdd. 5 102,0 e eerce BeEü wr. r,, a,, e e eee 855„.% 4½ Nannbeimse. 4% Bant Hdbt. 9 8..„%[Klöckner⸗Werte 0S. E. Reinecker 18, S Wedeake, NR 4% DanrHereins. E 112 143.3 Se 4 135,9 1370 S ee S e 0 Pe bi 5 101, 101.Hlngustrie-Obilgatienenſéhem Budau 1000”[Sekew. u. Shem. ſäein Brunt. 113·9 1130 8 5ris/4% Becbeden2d 057 c 12f4% S i e 1040 164,0 Süälger Seder 1. 2„555 11.4 118,2/0e Ler Peder 045 104,2 10 Wter4 12½5 1210 8S. 154.20.Genfittr.43.— 0,. Heeſch e, 18, Ind.Gelſ... edberpt a 6e. z6133 SecoſSreſſ... 43.— 913 N 11 e ie / Uchspoſt. v. S4 6* D. ˖ Be. 5 Mittelſtahl 38 100,3 100, Ghillingwortt 8 ehe& Co... 30,50 85,* 22.— 91.25 à Ri 0 55 15 4 107.2 Bittorig⸗Werke 96 95.12 Dt Reichb 7˙ Du 124.6 124,6 —— 5*— 10— 9** Fees 0,— 00, Se 4. P e 18.0 1380 füoberibr4 100. Aichek de Saen, ri2o 1i0 St et eee 11 155 Harcg 77 Fr. Sbsttb ¼.Wohnſtät. 9 Aer 35 105 50Cenet. Gummuc.. 215,0 Slas Schalke%0“ Keferizae Ses, Harge ee ee 97,75 Ed. Rentor. 90,50 00.5 Pfandbr. und Schut Pup.⸗Bt. 77 7000— 705 6 Rucker Re.⸗Bt. 103.3 103,3 00Stauzig. Zucert. 123.5 138,5 ahmever 4 6. 142,5 Is[Robvergrube.„„ arnein, Eiſen. 96,62 Hambg.„Südam. 131,0 61 b. Lid, Gbrtbs 103.2 105.2 15 chuld /rt. Gp. 114% 99 emler⸗Geng. 140,0 130,80 laurahütte.. 13,50 12,35 Roſtger guckek, 76,75 70%,[Baſerwi Seift 105,5... Nordn. glovd. 00. 89,87 55—— 137 131.5 Sontt. Krecit-Anstalt. NS 14 1080 fe Sedſe Er, Wörs 1i6, e e Sene- Kan us- 105,0 101. 5 60Brſchwet u 00,50 90,50 ediee ͤ Dtſch. utlant. 100,2 101.0Srün& Pilfiugen. 240.0 Mgrade 171· 12¼J/Kteeswerts. 4½ 142.0Hener 0 104,5 Verslcherunge-Akflen Saseuee ufle 1285 120,5—*—ᷣ 9 00 W 90,— 99, N 123.7 1130—0 8 Saa— 108,5 315 0—— S 88 9 euer 8 Toüring⸗Altbeftk 129.5..% Pann. Bopte. 6 Süm e Salse... d0. Geböl. 125,5 124,0flaberm. 4 Oudes 100.[Singner- Werka... 149.5 Salbetfurtb Kat 190 ſcler⸗Avpn.... nng u S18. 2510 2510 4 Di. Schußgeb. SS Goldbop. 116 99.— 99 do. Kabelwerte 152,7 152.[Hadetval. Prac“ 1170 147%/ ütaS: 150,) Satgerb. Mac B6 g. Sie Saenat, 20 243 Anleihe 1900.. 12.32 4% Prbpför. R. 1 100.0 1000 6¼ Mitield. Odr 99.— 90. Elen do. Ninoltum 158,7 157ſHageda„„„ 1100 116,0 Fanneemann 107,6 107.0Saronti echelak— 114,17, Serlin. Feuerverſ 8 S Müt e 95 10 See nooettie-Alties Saenen Fanade 750 14 Kartt u in 122,0 844.e 94 13810 137)0 S. e 6 159·0 188.00 Solenid-Feuers. 35 teingengg8 5 arkt⸗ u.* 1225 ee ai 23 3 ˖ Anleihen: vſabann Sbtr 27 00,50 90,50 Goldpfbr. 21... 00, Ku Pterechen. 225,0 222,2 d0 Tel Rad. 125,0[Parburg. Summ... 160,5 Beichinendadat 5 3——„. See So 2,2 125)2 Heuez 2 bropinz, Bezirte-, Secver- 4, tade 30 90,— 60. ie e 150.0 Hachen 12 3440 See, Sres 110, 6. Wre, e eeeee, Unbt. fereiſe anb Stäbte 4/ Mitteippt a0 90,— 99.—51 8 9 90 95.G. 8 110,1 115,6 de. Waſfen. 145,, Heldenau. Bapf....%0Rereur Weuw. 1111[SSöſſerbef or. 150 0 1685,0 4½ Obſchlörbr... 00.5%Pr. quib.„8 Alſen, Porti. gen... do. Eiſenhand 143,2 143.7JPemmoor Portl. 182.0 e 114,2 114,10Schubert& Salza 120,8 120.5 Sank-Aktlen Kolonial-Werts(6 9 %½ Brandendg.80 92.25 99. 254½ Rheinpr. A 7 100,2 100.2, Hyp.⸗Bk. 09,— Ammendorf Pay.. 84.— Pidier⸗Werke. 88, 87, Heſſu. Herkul Br... 114,0ag üblenday... 132,6Schuckert 4 Pe.. 170,0 1/4,5ung. Di. Gr.-Unſt, 92,50 92,50 Otſch.-Oſtafrika. 97,75 98 4½ Sanneve 10.15. 4% BenfNon] 95.0 90.0 98, 8„ Rimoſo... 155/0 138,20S hultheiß. 101,2 101,20Bodiſche Sant.Samerun Giſeab 4½ Pommern 30.... 4½2.Bi.A. 26 1 99.— 09, r Pfandbr. o nhan-Roblen iNs 111,50 Bortm. Att⸗Br. 1890 Hindrichs⸗Auftf..... mitteldt ch. Stah.. Schlwabenbräu... Bank ſ. Srauind. 1170. Neu⸗Buin 135,0 185.0 2** 18 99.— be et 8 90,— eo, uſchaffog. Zeuſt. 107.0 do linionbr.. 214,2 214,0Pirſchberg. Ledert 150,5„ Rügle Rüningen.„ Seid KNaumauns— 1 Bayr Hyp. u. Wü. 97.50 97,75 See 21,8 9 IR.XI 98,—.-Remm, 2, 98,75 08, 4½% da, 98,50 98,50 Unasb.⸗MMafch, 148 14,8 11½ 10%01Sochtief AG.„, 148,0 145,51 Kulkeun. Berags... Eiemaus Slasmd 1100 101%7 1047 SGanrng-.U0 Dombnen Gardü den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, 2. 8 em arktplstz Kraftfahrzeuge, Fahrrad beſchädigt. den Sammlungen des Schloßmuſeums in der S. Seite Nummer 193 ———————— Mannheim, W. April 1939 SWilhelm Buſch hätte geſagt. Der Menſch im Haus und überhaupt Sitzt meiſtens da, wo er verſtaubt. Damit er nicht ſogar vermufft, Muß er mal länger an die Luft; Und hier, im edlen Sonnenſcheine, Betätigt er die Wanderbeine. Mit jedem Auftritt ſeiner Sohlen Verſtärkt ſich ihm das Atemholen; Er blickt mit jedem Kilometer Nur muntrer in das Land der Väter. Er merkt nach ein'gem Ueberlegen: Das Wandern iſt des Körpers wegen!— Dient erſtens ſo das Wanderſchreiten Den Körperangelegenheiten, So iſt zudem und obendrein Die—— Landſchaft dann nicht ſo allein. Was hülfe einem Tal die Tiefe, Wenn keiner durch den Einſchnitt lieſe; Was tät der Bach mit feiner Länge, Wenn keiner auch mal drüber ſpränge!— Selbſt Blaſen(die uns nicht ſo liegen) Sind dazu da, daß wir ſie kriegen; Sonſt blieben wir ja dafür blind, Was eigentlich wohl Blaſen ſind!-— Aus ſolchen Gründen— und noch andern Schuf Koͤc das„Amt für Wandern“. Und mancher Menſch mit hellem Kopfe Ergriff die Sache ſchnell beim Schopfe Und zog mit höchſt ſympath'ſchen Leuten Durch„Gegend“ auch in andern Breiten. Wer's einmal tat, bei dem wurd's Brauch. Bleib nicht zu Haus'!! Mach mit!— Du auch! Müller⸗Gellershagen. Die ſloſie DAF-Niuize in der neuen Form von Gebr. Kunkel F 1, 2 Breite Strahe F 1, 2 Fünfmal verkehrswioriges Verhalten Polizeibericht vom 28. April Fünf Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich hier fünf Verkehrsunfälle. Hierbei wurden vier ein Straßenbahnwagen und ein tung der beſtehenden Verkehrsvorſchriften zurück⸗ zuführen. 3 Verkehrsüberwachung: Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung wur⸗ den 33 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warntund an 12 Kraftfahrzeughalter wur⸗ weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden 1i jugendlichen Radfahrern, deren Fahrräder nicht in Ordnung waren, die Vientile ent⸗ fernt. Asbet-Hoanigiaues Mittelstraße 18 Aus dem Schloßmuſeum Am Sonntag, dem 30. April, iſt der Zutritt zu Zeit von 11 bis 17 Uhr unentgeltlich. Die Beſucher haben Gelegenheit, das nach völliger Neuordnung durch geiſtige wieder geöffnete„Weiße Kabinett“ zu beſichtigen, das im weſtlichen Eckpavillon(gegenüber dem Ballhaus) den Durchgang von den ehemaligen Wohnräumen der Großherzogin Stephanie zu dem Audienzſaal des Kurfürſten Karl Philipp bildet. In dieſem Kabinett ſind nun die Silhouettenbildniſſe einer großen Reihe von Perſönlichkeiten ausgeſtellt worden, die, ſei es oder perſönliche Beziehungen mit Mannheim verbunden waren. Montag, den 1. Mai bleiben die Sammlungen und das Theatermuſeum geſchloſſen. Perſonen wurden nicht verletzt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeach⸗ ſitzt. Woran dies liegt? Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe neber 30000 Deulſche ſterben jührlich an Schwineſucht „Volksfeind Zuberkuloſe“- eine Aktion des Amtes für Volksgeſunoheit. Das Amt für Volksgeſundheit der NSDA führt zurzeit im Gau Baden eine Aktion„Volks⸗ feind Tuberkuloſe“ durch, in der von berufener Seite Aufklärung über die Geſahren der heim⸗ tückiſchen Krankheit, der alljährlich immer noch eine große Anzahl von Menſchen im beſten Lebens⸗ alter zum Opſer fallen, über ihre Vorbengung und Heilung gegeben wird. Der NS⸗Gandienſt hat ſich in dieſem Zuſammenhang an den Bezirksleiter des Reichstuberkuloſenausſchuſſes für den Gan Baden und Gaureferenten für das Tuberkuloſenhilfswerk der NeB, Direktor Adelberger, gewandt der als Leiter des Tuberkuloſenkrankenhauſes in Heidelberg⸗Rohrbach über umfaſſende Erfahrungen auf dieſem Zweig der ärztlichen Wiſſenſchaſt ver⸗ fügt. Wir geben nachſtehend den Inhalt der Unter⸗ redung wieder. gunge Menſchen am meiſten bedroht! Anhand ſtatiſtiſcher Unterlagen zeigte Direktor Adelberger die Entwicklung der Tuberkuloſefälle, die vor 50 Jahren an der Spitze der auſteckenden Krank⸗ heiten ſtanden. In Preußen kamen in den Jahren 1881—85 auf 10 000 männliche Perſonen durchſchnitt⸗ lich 34,2, auf 10 000 weibliche 28,4 durch Schwindſucht verurſachte Sterbefälle. Naturgemäß iſt die Sterb⸗ lichkeit im erſten Lebensjahr hoch. Sie betyug 21,8 Knaben und 19,6 Mädchen von 10000 lebend geborenen Kindern. Weit höher liegen aber noch die Ziffern in den Jahren der Reiſe von 20 bis 30 Jahren. Im Alter von 25 bis 30 Jahren ſtarben von 10000 Männern 36,7, von ebenſoviel Frauen und Mädchen 34,4. Von je 100 Sterbefällen unter den 20⸗ bis 30jährigen waren 42 oder 46 allein durch Tuberkuloſe verſchuldet. Dank der neuzeitlichen Bekämpfungsmaßnahmen iſt die Tuberkuloſeſterblichkeit der Jugendlichen auf weniger als geſenkt worden. In den höheren Al⸗ tersklaſſen iſt ſie noch mehr zurückgegangen. Da⸗ gegen ſterben jährlich immer noch 9,4 von 10 000 Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren an Schwind⸗ ſucht. Nicht minder bedenklich iſt die Tatſache daß unter den anſteckenden Krankheiten die Tuberkuloſe hinſichtlich der Sterbefälle mit 30 600 noch an der Spitze ſteht, während der Verlaüf bei den an ſich zahlreicheren Erkrankungen an Diphterie und Scharlach im ganzen weſentlich ungefährlicher iſt. Eanòbevölkerung nicht geſünder wie die ſtäotiſche! Es klingt vielleicht paradox, daß in Baden gerade unter der Bevölkerung des Hochſchwarzwaldez die Schwindſucht verhältnismäßig ſtark verbreitet iſt, wie überhaupt feſtſteht, daß die Landbevölkerung heute mindeſtens ebenſo ſtart von Tuberkuloſe heim⸗ geſucht wird wie die ſtädtiſche. Und dies, obwohl der Hochſchwarzwald ein ausgeſprochenes Heilklima be⸗ Einmal an den ſchlech⸗ ten Wohnungen, zum andern an der vitamin⸗ armen Nahrung. Es wird zu wenig Gemüſe und Obſt gegeſſen. Die größte Anſteckungsgefahr iſt überall da gegeben, wo Geſunde mit Erkrankten in ſtändiger enger Berührung vor allem in unge⸗ ſunden Wohnungen zuſammenleben. Der einzelne iſt um ſo anfälliger, je geringer die allgemeine Widerſtandsfähigkeit des Körpers iſt. In Notzeiten war auch ſtets eine Zunahme der Erkrankungen feſt⸗ zuſtellen. Vorbeugend wirkt beſonders vitamin⸗ reiche Koſt. Des weiteren kommt es darauf an, In⸗ fektionen frühzeitig zu erkennen und verbreiteten ſt aatlichen mit der Behandlung einzuſetzen, bevor die Krankheit bereits ein unheilbares Stadium erreicht hat. War⸗ tet der Kranke erſt, bis er Beſchwerden hat, dann iſt es oft zu ſpät. Es iſt heute indeſſen Vorſorge ge⸗ troſſen, daß Offentuberkulöſe, die vor allem für Jugendliche eine ſtetige Gefahr bedeuten, und trotz⸗ dem keine Rückſicht auf ihre Mitmenſchen nehhmen, zwangsweiſe abgeſondert werden. Baden zählt glück⸗ licherweiſe verhältnismäßig wenige Zwangsunter⸗ gebrachte. Manche älteren Leute leben in einer ſtändigen Bazillenangſt. Abgeſehen davon, daß die Infek⸗ tionsgefahr, wie erwähnt im ſpäteren Lebensalter gering iſt, braucht keiner Sorge zu haben, daß ſein als geheilt entlaſſener Nachbar am Arbeitsplatz ihn anſtecken könnte. Es wird niemand aus der Behandlung entlaſſen, der noch für ſeine Umgebung eine Gefahr bedeutet. Reihenunterſuchung der Ingendlichen und Röntgenkataſter Wie erwähnt, kommt es bei der Bekämpfung der Tuberkuloſe außer der Feſtigung der Widerſtands⸗ kraft des Körpers vor allem darauf an, eine In⸗ fektion frühzeitig zu erkennen. Darum haben, die ſtaatlichen Geſundheitsämter in Baden begonnen, durch ihre durchweg von Lungenfachärzten betreuten Fürſorgeſtellen Röntgendurchleuchtungen bei der geſamten Schuljugend vorzunehmen. Die jungen Leute werden dann weiter beim Eintritt in den Reichsarbeitsdienſt geſundheitlich überwacht, der mit dem Innenminiſterium die Durchführung von Reihenunterſuchungen durch die ſtaatlichen Ge⸗ ſundheitsämter vereinbart hat. Auch bei der Wehr⸗ macht iſt man dabei, Reihendurchleuchtun⸗ gen vorzunehmen. 9 Es iſt jetzt weiter geplant, in den Betrieben Reihenröntgenunterſuchungen einzuſühren, die auf Grund einer Vereinbarung des Leiters der Tuber⸗ kuloſefürſorgeſtelle mit dem Betriebsführer erfaßt werde. Zunächſt ſind Reihendurchleuchtungen in den größeren und mittleren Betrieben mit dem ſo⸗ genannten Schirmbildverfahren in Ausſicht genom⸗ men. Dieſes ermöglicht, in einer Stunde 400 Per⸗ ſonen zu röntgen. Schließlich ſoll ein Röntgen⸗ kataſter der ganzen Bevölkerung an⸗ gelegt werden. Den in einem dichten Netz über das ganze Land Fürſorgeſtellen bei den Geſundheitsämtern obliegt außerdem die Aufgabe, bei feſtgeſtellter Infektion die Frühbehandlung einzuleiten, Unterſuchungen in der Umgebung Erkrankter vorzunehmen, häuslich untergebrachte offen Tuberkulöſe zu überwachen, Patienten weiter zu betreuen und bei deren Rück⸗ kehr ins Berufsleben eine Gefährdung anderer am Arbeitsplatz auszuſchließen. 4* Wenn es— ſo ſchloß Direktor Adelberger die Unterredung in den letzten 50 Jahren möglich war, die Opfer der Schwindſucht ſtark zu vermindern, ſo wird und muß es gelingen, den Volksfeind Tuber⸗ kuloſe in Deutſchland ziemlich auszumerzen, da ihm heute mit ganz anderen Mitteln wie früher zu Leibe gegangen wird. Alle die, die es wirklich mit der Geſundheit unſeres Volkes gut meinen, müſſen ſich einſchalten und ſich an der augenblicklich laufenden Aktion beteiligen. Dies gilt vor allem für die Betriebsführer, an die ſich auch haupt⸗ ſächlich die Vorträge wenden. E. Dietmeier Mannheim als Tagungsort BVeranſtaltungen und Tagungen im Mai. Außer den allgemein bekannten Veranſtaltungen wie Frühjahrspferderennen am., 9. und 14. Mai, Maimarkt am.—9. Mai, Frühjahrsmarkt am 6. bis 11. Mai und der Wiederſehensfeier der ehemaligen 110er zu Pfingſten ſind noch folgende Zuſammen⸗ künfte und Tagungen angeſetzt: .—7. Mai: Tagung des Herrenſchneider⸗ handwerks mit einer Teilnehmerzahl von etwa 600—700 Perſonen. Vorführung von 100 Modellen für Lehr⸗ und Schulungszwecken in der Liederhalle. 10.—12. Mai: Generalverſammlung der deutſchen Spielwarenhändler. Das alljährliche —— Warum fließtjoviel Waſſer aerne Gehwege? Weil die Rückſlauverſchlüſſe und Sandfänger nicht in Ordnung ſind Bei wolkenbruchartigen und bei beſonders lang anhaltenden Niederſchlägen iſt für die Abführung der großen anſallenden Waſſermengen ein gewiſſer Zeitraum erforderlich, währenddeſſen in den Stra⸗ Fenkanälen Rückſtan entſtehen kann. Stadtverwaltung möglich die Straßenkanäle in der⸗ Es iſt keiner artig großen Abmeſſungen herzuſtellen, daß ſie be⸗ ſonders ſtarke Niederſchläge ohne Rückſtau abführen können. 3 n Eine ſolche Bauausführung wäre unwirt⸗ ſchaftlich und daher nicht zu verantworten. Um nun zu verhindern, daß bei Rückſtau das Waſſer in die tiefliegenden Kellerräume eindringt, müſſen die unter Straßenhöhe liegenden und damit Rückſtanverſchlüſſe dem Rückſtau ausgeſetzten Entwäſſerungsobjekte(Kel⸗ lexſinkkaſten, Becken, Bäder, Cloſetts uſw.) durch geſichert werden. Nach 21 der Hausentwäſſerungsotdnung für die Stadt Mannheim iſt der Einbau von ſicher wirkenden Rückſtauverſchlüſſen, am beſten mit Handſchieber und ſelbſttätiger Klappe Bedingung für die Zulaſſung des Anſchluſſes ſolcher tiefliegenden Entwäſſerungs⸗ obiekte. Die Juſtandhaltung dieſer Rückſtauverſchlüſſe iſt für ihr Funktionieren von größter Bedeutung. Sie müſſen von Zeit zu Zeit gereinigt und geölt wer⸗ den, um die Klappen und Schieber vor dem Ein⸗ kyſten zu ſchützen. Die Schiebex ſind nur beim Waſ⸗ ſerabfluß zu öffnen und dann ſofort wieder zu ſchließen. Bei Regenwetter kann man ferner vielfach beob⸗ achten, daß aus dem Deckel der neben den Regen⸗ rohren ſitzenden Sandfänger Waſſer austritt und über den Gehweg fließt. Dies iſt ein Zeichen dafür, daß der Sandſang verſtopft iſt und gereinigt werden muß. In vielen Fällen beſteht auch eine Verſtopfung des Sandfanges, ohne daß ſie ſich in der geſchilderten Weiſe bemerkbar macht. Dann tritt das Waſſer unter dem Sandfangdeckel aus und dringt durch die Hausmauer in den Keller zum Schaden des Mauerwerks und der Kel⸗ ler vorräte. Hausbeſitzer und Mieter ſind oft der Anſicht, daß die Stadt zur Reinhaltung der Sandfän⸗ ger verpflichtet ſei, weil dieſe ſich außerhalb des Hauſes lim Gehweg) befinden. Dieſe Auffaſſung iſt nicht zutreffend, denn die Entwäſſerungsanlage des Hauſes iſt bis zum Straßenkanal Eigentum des Hausbeſitzers. Die Reinhaltung all dieſer Entwäſſerungseinrich⸗ tungen und ihrer Zubehörden iſt Aufgabe des Hausbeſitzers, da dieſer gemäߧ§ 33 und 36 der Hauseutwäſſerungsordnung zur Reinigung und Inſtandhaltung ſeiner Abwaſſerleitung und der dazu gehörigen Einrichtungen veryflictet iſt. Frühlingsfeſt der Spielwarenhändler, welches im Rahmen einer Generalverſammlung abge⸗ halten wird, iſt in dieſem Jahre nach Mannheim verlegt worden. Die Teilnehmer werden aus ganz Deutſchland erwartet. Zu dieſer Verſamm⸗ lung ſind auch die Spielwarenfabrikanten ein⸗ geladen. Man rechnet mit einer Teilnehmerzahl von 150—200 Perſonen. 20.—21. Mai: Mitgliederverſammlung der badi⸗ ſchen Beamtenbank. Auch zu dieſer Ta⸗ gung werden 200 Teilnehmer erwartet. Die drei angeführten Tagungen ſind ſo ausge⸗ dehnt, daß genügend Zeit zur Beſichtigung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten ſowie ihrer Umge⸗ bung bleibt. Hausfrauen bedenkt das! Auch die Hausgehilſin will den 1. Mai feiern Der 1. Mai, der nationale Feiertag des deut⸗ ſchen Volkes iſt auch ein Feiertag der deutſchen Hausgehilfin und es iſt dieſer daher am 1. Mai freizugeben, damit ſie an dem Gemeinſchaftsempfang in ihrer Ortsgruppe teilnehmen und auch den Nach⸗ mittag und Abend mit den übrigen Volksgenoſſen unter dem Motto„Freut euch des Lebens“ feſtlich begehen kann. Die Maifeiern im Gaſtſtättengewerbe Die Gauwaltung der DAß teilt mit: Am 1. Mai leiſtet das deutſche Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe zuſätzliche Arbeit, und da⸗ her bemüht ſich die DAß, den in dieſem Gewerbe tätigen Volksgenoſſen und Genoſſinnen eine Erſatz⸗ feier für den Tag der Nationalen Arbeit zu ver⸗ mitteln. Alle Betriebe des Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbes ſollen am Donnerstag, 4. Mai zu örtlichen Gemeinſchaftsfeiern zuſammen⸗ gezogen werden; in den Beherbergungsbetrieben und Bahnhofswirtſchaften iſt ein Notdienſt aufrecht zu halten. Bei den Gemeinſchaftsfeiern iſt dafür Sorge zu tragen, daß um 22 Uhr die Anſprachen des Leiters der WGB Pg. Fritz Dreeſen, und des Leiters des Fachamtes„Der Deutſche Handel“ in der DAc Pg. Hans Feit, die über den deutſchen Rundfunk ſprechen, gemeinſam gehört können. Betriebe mit mebr als 60 Gefolgſchaftsmitgliedern können an einem Wochentag der dem 1. Mai folgen⸗ den Kalenderwoche— mit Ausnahme des Tages der Gemeinſchaftsfeier— Betriebsfeiern veranſtalten. worden iſt. werden Freitag, 28. April 1930 Wilde Beſchaffung von Schuckreiſig ſtrafbar Wenn das deutſche Volk wieder daran geht, den 1. Mai zu feiern, ſollen auch Straßen und Gebäude mit friſchem Frühlingsgrün aus unſeren Wäldern geſchmückt werden. Bei dieſem ſchönen Brauch muß aber jeder daran denken, daß die Beſchaffung dieſes Schmuckgrüns nur in geordneter Weiſe geſchehen darf. Eine wilde Entnahme ohne Geneh⸗ migung des Walobeſitzes ſchädigt nicht nur un⸗ ſeren Wald und unſere Naturſchönheiten aufs ſchwerſte, ſondern iſt auch ſtrafbar. Alle Wiederver⸗ käufer müſſen ſich über den rechtmäßigen Erwerb ausweiſen können. Nur der Fachmann darf be⸗ ſtimmen, was ohne Schaden für unſeren Wald als Schmuckreiſig abgegeben werden kann. Bei der Auswahl der Holzarten nehme man Rück⸗ ſicht auf unſeren Wald. Auch Kiefer, Fichte und Tanne geben einen ſchönen Schmuck. Es muß nicht immer gerade die Birke ſein. 114 Nicht das Alitägliche, sondern etwas Beson- deres sind unsere nabig-, Borsalno-, Brummel-, Peschel⸗ 4 Hũie Dippel e re e „öhr habt die Pflicht, geſund zu ſein!“ Der Reichsjugendführer, der das Jahr 1930 zum Jahr der Geſunoͤheitspflicht erklärt hat, hat den Geſunoheitsappell der deutſchen Jugend verfügt, um eine genaue Ueberſicht zu erhalten über den Ge⸗ ſundheits⸗ und Leiſtungszuſtand aller Jugendlichen. Im Gebiet Baden wird dieſer Geſundheits⸗ appell mit einem allgemeinen Dienſt⸗ und Uni⸗ formappell verbunden und als Jahresappell am Samstag/ Sonntag durchgeführt. Der Sinn dieſes Dienſtwettbewerbes iſt, die beſte Gefolgſchaft des Bannes und das beſte Fähnlein des Jungbannes auf Grund der bis zum 31. Dezember vollbrachten Lei⸗ ſtungen auf den weſentlichen Gebieten unſerer Er⸗ ziehungsarbeit zu ermitteln. Von jedem Pimpf und jedem Hitlerjungen wird erwartet, daß er ſich reſtlos einſetzt in dieſem Dienſt⸗ wettbewerb und ſomit die Parole des Reichsjugend⸗ führers für das Jahr 1939 erfüllt! Tag des Gaſtes am 29. Juli Wie das amtliche Reichsorgan„Der Fremden⸗ verkehr“ bekanntgibt, hat Staatsſekretär Hermann Eſſer, der Leiter des deutſchen Fremdenverkehrs, an⸗ georönet, daß der„Tag des Gaſtes“ am Sams⸗ tag, dem 19. Juli, im ganzen Reich einheitlich ge⸗ feiert wird. Gegen die Hinzunahme des darauffol⸗ genden Sonntags beſtehen keine Bedenken. Im Ufa⸗Palaſt: „Ins Blaue Leben“ Wäre die ausgezeichnete Beſetzung nicht, ſo wären dieſer federleichte Unterhaltungsfilm vielleicht doch zu inhaltsarm, um zu wirken. So aber freut man ſich einmal an der graziöſen Anmut der Lilian Harvey, die mit ihrem tänzeriſchem Scharm die romantiſche Märchenhaftigkeit der Geſchehniſſe auf ſo liebenswürdige Art in hübſche Landſchafts⸗ und Städteaufnahmen aus Italien hineinzaubert, an der weltmänniſchen Art, die der märchenhaft reiche und gütige alte Amerikaner Mr. Forſter in der Darſtellung des eleganten Otto Treßler, und an der aus Spitzbüberei und Herzlichkeit gemiſchten Er⸗ ſcheinung der falſchen Durchlaucht, die Vittorio de Sica auf ſo gewinnende Art zu ſpielen verſteht, bis auf einmal das Herz des armen Geigers vernehm⸗ lich ſpricht. Die alte Geſchichte nämlich, daß ein armes tüchtiges Mädel durch unwahrſcheinliche Glückszufälle ein Leben in Glück und Reichtum— wenn auch nur auf drei Tage— als Erfüllung aller ſeiner Mädchenträume genießen kann, iſt hier nicht ohne Humor abgewandelt: der erträumte Prinz iſt gar keiner, ſondern ein„Mietprinz“, den Herr Forſter der kleinen Anni Wagner zur Verfügung ſtellt— ja eben bis das Herz bei allen dreien ſpricht. Anni iſt ein wackeres Mädchen, die 3 Tage Glücks⸗ traum haben ihr nicht geſchadet. Sie wird mit ihrem Geiger ſehr glücklich werden. Eine gewandte Spielleitung lag bei Auguſte Genina. Im Beiprogramm gehen wir an der Küſte Flori⸗ das auf den Fang unheimlicher Raubfiſche, und in der Bochenſchau, die mit Beifall aufgenommen wurde, ſind wir Zeugen der großen Berliner Feiern zu Führers Geburtstag. Prachtvoll die Bilder von der beleuchteten Oſt⸗Weſtachſe, von der Bereitſtel⸗ lung der Truppen zu Großdeutſchlands größter Parade, von der Parade ſelbſt, mit den eindrucksvol⸗ len Auſnahmen von marſchierenden. reitenden und fahrenden Truppenteilen von den ſchweren Flars und von den in den Lüften dahinbrauſenden Staf⸗ ſeln, und rings um all dies feſtliche Geſchehen ein iubelndes, ein begeiſtertes Volk, das ſeinem Führer Dankbarkeit und Liebe auf tauſendfältige Art beweiſt. * Das 25jährige Arbeitsjubiläum ſeierten bei der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof die Gefolgſchaftsmitglie⸗ der: Albert Glanzner; Michael KeE 8 hann Dexler; Oskar Lichtenberger. HOinweiſe Sonderausſtellung„Japaniſche Gebrauchsgegenſtände“ in der Kunſthalle Mannheim. In der Städtiſchen Kunſt⸗ halle wird am Samstag, 17 Uhr, eine Sonderſchau„Japa⸗ niſche Gebrauchsgegenſtände“ eröffnet, die vom Verein für Deutſches Kunſthandwerk zuſammengebracht Der Leiter des Vereins, Richard L. F. Schulz, ein vorzüglicher Kenner des japaniſchen Kunſt⸗ handwerks, wird einführende Worte ſprechen und fünf Farbfilme über Handwerksvorgänge in Japan vorführen: Lackarbeit., Freihandmalerei und Schablonemalerei auf Papier⸗ und Fächerherſtellung.— Der Eintritt iſt frei. 9 Haus Weisbach dirigiert die 9. Symphonie von Beet⸗ hoven. Am Freitag, den 5. Mai, ſteht dem Mannheimer Konzertleben ein beſonderes Ereignis bevor. Unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Hans Weisbach, Leip⸗ zig, wird das Mannheimer Nationaltheater⸗Orcheſter mit dem Mannheimer Volkschor die 9. Sy mphonie von Beethopen aufführen. Als Soliſten wurden gewonnen: Suſanne Horn⸗Stoll(Sopran), Lniſe Richar tz (Alt), Marius Anderſen(Tenor), Erich Seyer⸗ Steyhanx BBaßl. 18 0 — Aus Baden Sinsheimer Nolizen I. Sinsheim, 27. April. Der erſte Nutzvieh⸗ markt der Landesbauernſchaft, der im Einvernehmen mit dem Bürgermeiſter hier durch⸗ geführt wurde, erhielt einen Auftrieb von etwa 30 Tieren. Bedeutet dieſe Zahl für die landwirtſchaft⸗ liche Struktur des Kreisgebietes auch nicht beſon⸗ ders viel, ſo iſt auf der anderen Seite doch immer⸗ hin ein guter Anfang gemacht. Die Vorteile der öffentlichen Nutzviehmärkte: in der Preisgeſtaltung Klarheit zu ſchaffen, werden bald überall eingeſehen werden und dadurch zu einer Aenderung der Ein⸗ ſtellung führen. Uebrigens konnte bereits bei die⸗ ſem Markt feſtgeſtellt werden, daß die Nachfrage nach gutem Nutzvieh recht rege war und der Abſatz entſprechend vonſtatten ging. Der Markt wurde in Anweſenheit des Vertreters der Landesbauernſchaſt Liys und des Vertreters der Kreisbauernſchaft Bödigheimer durch Abteilungsleiter III Weikum (Stebbach) eröffnet. Ohne Zweifel wird der Markt für die Zukunft beibehalten und ausgebaut werden, da er im Intereſſe des Reichsnährſtandes liegt. Wegen ſchwerer Amtsunterſchlagung verurteilt « Freiburg, 27. April. Vor der Großen Straf⸗ kammer hatte ſich der 29jährige Emil Hilde⸗ brandi zu verantworten, der ſich in ſeiner frühe⸗ ren Stellung Unterſchlagungen zuſchulden kommen ließ, deren Höhe ſich auf 800 Mark beläuft. Der Angeklagte, der geſtändig war, wurde wegen fort⸗ geſetzter Untreue in Tateinheit mit fortgeſetzter ſchwerer Amtsunterſchlagung unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr und einem Monat Gefängnis, zu 100 Mark Geldſtrafe oder weiteren zwanzig Tagen Ge⸗ fängnis und zu den Koſten verurteilt. Fleiſchvergiftung * St. Gallen, 27. April. Ein hieſiger Wirt kaufte von einem Händler geräuchertes Schweine⸗ fleiſch. Der Händler hatte die Wirtsleute ſchon öf⸗ ter zur Zufriedenheit bedient. Die Wirtsfamilie und eine Anzahl Gäſte aßen von dem Fleiſch. Un⸗ mittelbar darauf erkrankten ſieben Perſonen. Zwei von ihnen mußten ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Der 5hgjährige Wirt Huber⸗Stark iſt in⸗ zwiſchen geſtorben. Nach ärztlicher⸗ Peſtſtellung war das Fleiſch durch Schweinepeſt⸗Bazillen vergiftet. 1167 * Karlsruhe, 27. April. Wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung und Uebertretung der Straßenverkehrsord⸗ nung verurteilte die Karlsruher Strafkammer den 18jährigen Rudolf Woitk aus Köln zu 300 RM. Geldſtrafe ſtatt zwei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte am 25. Januar in der Kaiſerallee einen die Straße überquerenden Füßgänger, den 61jährigen Oberbaurat Guſtav Blaſer. angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus ſtarb. Das Gericht ſtellte ein Mitverſchulden des Verunglückten feſt. Impfingen, 25. April. Aus noch nicht ermittel⸗ ter Urſache brach hier im Anweſen des Oskar Häf⸗ ner Feuer aus, dem Stall⸗ und Scheunengebäude zum Opfer fielen. Durch tatkräftiges Eingreifen der Wehren konnte ein Uebergreifen des Brandes auf das Wohnhaus verhindert werden. Bereits im Jahre 1925 wurde das Anweſen der Familie Häfner in Schutt und Aſche gelegt. iüweltde S 3 0 HEE E Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgave Auf dem Heidelberger Neckarvorland: 3000 Politiſche Leiter treten an Reichsorganiſationsteiter Dr. Ley hält einen Beſichtigungsappell des Gaues Baden ab * Heidelberg, 28. April. Wie in allen anderen deutſchen Gauen, ſo wird auch im Gau Baden ein Beſichtigungsappell der Politiſchen Leiter durch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley durchgeführt, der am Samstag, 6. Mai, in Heidelberg auf dem Neckarvorland ſtattfindet. Be⸗ teiligt ſind die Politiſchen Leiter der Kreiſe Bruch⸗ ſal, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Pforz⸗ heim, insgeſamt etwa 3000 Mann. Der Reichsorganiſationsleiter wird ſich bei dieſer Gelegenheit von dem Stand der äußeren und inne⸗ ren Ausrichtung und der Ausbildung der Politiſchen Leiter im Gau Baden überzeugen und dann zu FEEPEPEPPPPPPPPPPPPTPPTPPPPPPPPTTXTTTXTTTTTTTTT—— Milch zur Milchſammelſtelle! * Ebdingen, 25. April. Der Bürgermeiſter gibt die Anordnung des Milch⸗ und Fettwirtſchaftsverbandes Baden vom 14. d. M. bekannt, wonach ſämtliche Milcherzeuger vom 1. Mai ab die in ihrem Be⸗ triebe gewonnene Milch an die örtliche Milch⸗ ſammelſtelle ablieſern müſſen und nur die zur Verſorgung des eigenen Haushalts und landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebes im Rahmen einer ordnungs⸗ gemäßen Wirtſchaft benötigte Milch zurückbehalten dürfen. Der direkte Verkauf und die Abgabe von Milch ab Stall ſowie auch die Herſtellung und Ab⸗ gabe von Butter und Milcherzeugniſſen über den eigenen Bedarf hinaus wird unterſagt. Großer Erfolo der Pforzheimer Leiſtungsſchau * Pforzheim, 25. April. Die vom Inſtitut für Deutſche Kultur⸗ und Wirtſchaftspropaganda durch⸗ geführte und vom Miniſter Walter Köhler am 15. April anläßlich des Kreistages eröffnete Leiſtungs⸗ ſchau„Vorwärts durch Fleiß und Vertrauen“ ging am Sonntag zu Ende. Die Ausſtellung brachte den ideellen und wirtſchaftswerbenden Ausſtellern einen vollen Erfolg. Ueber 40 000 Beſucher beſichtigten die Ausſtellung. * Tauberbiſchofsheim, 25. Krankenhaus Spin ner eingeliefert, die ſich ſehr ſchwere Brand⸗ wunden zuzog, als ſie heiße Milch vom Herde neh⸗ men wollte. Die bedauernswerte Frau iſt nach qual⸗ vollen Schmerzen verſchieden. * Karlsruhe, 28. April. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe teilt mit: Am Donnerstag, dem 27. April, um.10 Uhr, fuhr im Ortsgüterbahnhof Singen a. H. eine Rangierabteilung auf eine abgeſtellte Wagengruppe auf. Bei dem Anprall wurde ein Rangiermeiſter und ein Rangierarbeiter ſchwer verletzt. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Ein weiterer Rangierarbeiter wurde leicht verletzt. Zwei Wagen wurden beſchädigt. * Donaueſchingen, 27. April. Als der Arbeiter April. Ins hieſige Philipp Thoma aus Hüfingen dieſer Tage von dem Anhänger eines Traktors abſprang, um raſch etwas nachzuſehen, ſtieß er gegen einen gerade über⸗ holenden Perſonenkraftwagen, den er offenbar nicht bemerkt hatte. Er erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch, dem er nun im hieſigen Krankenhaus er⸗ legen iſt. Der Verunglückte hatte ſich demnächſt verheiraten wollen. —— Im Rahmen einer Feierſtunde: Aumtseinführung des Direktors der Außenabteilung Karlsruhe des Rechnungshofes des Deutſchen Reiches OL Karlsruhe, 27. April. Der Präſident des Rechnungshoſes des Deutſchen Reiches, Staatsminiſter a. D. Dr. Müller, hat in einer von Orcheſter⸗Vorträgen umrahmten Feier⸗ ſtunde am Mittwochmittag den vom Führer ernann⸗ ten Direktor der Außenabteilung Karlsruhe Opper⸗ mann in ſein Amt eingeführt. In der Be⸗ gleitung des Präſidenten befanden ſich Staatsſekre⸗ tär Muſſehl. An der Spitze der zahlreichen Ehren⸗ gäſte aus Partei, Staat. Wehrmacht und Stadtver⸗ waltung hatte ſich Gau⸗ und Reichsſtatthalter Robert Wagner eingefunden. Die drei von der Außen⸗ abteikung Karlsruhe betreuten Regierungen waren durch den badiſchen Miniſterpräſidenten Walter Köhler und Innenminiſter Pflaumer, den württembergiſchen Miniſterpräſidenten Mergen⸗ thaler, die Miniſter Dr. Dehlinger ünd Dr. Schmid vertrelen, Heſſen durch Staatsſekretär Reiner. Außerdem bemerkten wir unter den Ehrengäſten den Staatsminiſter a. r Saemiſch. Anweſend waren ferner die Chefs der verſchiedenen Behörden und Verwaltungen. Präſident Dr. Müller umriß in großen Zügen die wichtigen Aufgaben des Rechnungshofes und ſeiner Außenabteilungen. Er wies darauf hin, daß Direktor Oppermann, der im Weltkrieg ſchwer verwundet wurde und ſpäter im Freikorps ſeinen Mann ſtellte, ſich als Richter wie als Beamter in allen Sparten der Verwaltung und den verſchiedenſten Teilen des Reiches bewährt hat. Der Präſident lenkte dann den Blick auf das vor⸗ bildliche Kämpfertum des badiſchen Gauleiters und erklärte, daß ſich auch im Rechnungehof täglich der worklos klare nationalſozialiſtiſche Geiſt offenbare. Nachdem er den Direktor durch Hanoſchlag in ſein Amt eingeführt hatte, ergriff Miniſterpräſident Walter Köhler das Wort, um Direktor Oppermann zugleich na⸗ mens der Chefs der Behörden von Baden, Würt⸗ temberg und Heſſen in der Südweſtmark auf das herzlichſte zu begrüßen und zu beſtätigen, daß unter den Behörden nationalſozialiſtiſche kameradſchaft⸗ liche Verbundenheit herrſcht. Der Miniſterpräſi⸗ dent unterſtricht die Berechtigung und die Notwen⸗ digkeit des Rechnungshofes im Intereſſe einer ſpar⸗ ſamen Wirtſchaft. Er ſtellte die gute vertrauens⸗ volle Zuſammenarbeit mit dem Rechnungshof dar und entbot dem neuen Direktor die beſten Wünſche für ſein verantwortungsvolles Amt. Miniſterialrat Direktor Oswald, der in der Zwiſchenzeit die Geſchäfte des Direktors verſehen hatte, gedachte der Tatſache, daß genau vor 120 Jahren, am 26. April 1818, der Badiſche Rechnungshof ins Leben getreten ſei und bewillkomm⸗ nete dann namens der Geſolgſchaft den neuen Chef. Direktor Oppermann dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen, das er vollauf zu recht⸗ ſertigen beſtrebt ſei. Man werde auch weiterhin mit den Regierungen von Baden. Württemberg und Heſſen vertrauensvoll zuſammenarbeiten. Dem Führer aber wollen wir unſere große Dankesſchuld dafür abſtatten. daß wir alle unſere Pflichten als Nationalſozialiſten erfüllen. Mit dem„Sieg Heil!“ auf den Führer und dem Geſang der Nationallieder fand der Feierakt der Amtseinführung ſeinen würdigen Abſchluß. wurde aus Wer bach Frau Anna mehrerer kleiner Kinder. ihnen ſprechen. Der Beſichtigungsappell ſchließt mit einem Vorbeimarſch der Politiſchen Leiter. Das Programm ſieht ferner eine Vorſtellung aller Gau⸗ amtsleiter und Kreisleiter des Gaues vor dem Reichsorganiſationsleiter, eine Beſichtigung von Parteidienſtſzellen und abſchließend einen großen Kameradſchaftsabend mit Schloßfeſt vor, der im Königsſaal und in den anderen für ge⸗ ſellige Veranſtaltungen zur Verfügung ſtehenden Räumen des hiſtoriſchen Schloſſes ſtattfindet. Dr. Ley wird während ſeines Heidelberger Aufenthaltes auch durch Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus im Rathaus empfangen. NSG. Aus der Pfalz Pfälzer Feſte im Wonnemons Handkäs, Rettich, Karpfen, Geißbock 1 Neuſtadt an der Weinſtraße, 25. April. Alte Hirtenrechte bilden den Urſprung des „Loſchter Handkeesfeſchtes“, das die Ge⸗ meinde Niederluſtadt am 14. Mai nach altem Brauch im Maiblumenwald feiert. Im Mittelpunkt dieſes originellen Feſtes ſtehen die wohlſchmeckenden' oft nach ſorgfältig gehüteten Geheimrezepten zube⸗ reiteten Handkäſe, dieſes vielgerühmte„Volksalter⸗ tum der Pfälzer Küche“. In das Volksfeſt um den Lambrechter Geißbock teilen ſich die alte Tuch⸗ macherſtadt Lambrecht im Pfälzerwald uno das welt⸗ berühmte Weinſtädtchen Deidesheim an der Deut⸗ ſchen Weinſtraße. Die geſchichtliche Begebenheit wird am Pfingſtmontag auf der Lambrechter Waldwieſe im bunten Feſtſpiel dargeſtellt. Der nach altem Brauch von dem jüngſten Lambrechter Ehepaar Rach Deidesheim geführte Geißbock wird am Pfingſtdiens⸗ tag nach überliefertem Zeremoniell vor der Rathaus⸗ treppe dieſes ehrwürdigen Weinſtädtchens verſteigert. Starke Aehnlichkeit mit dieſem Feſt hat das Schiſ⸗ ferſtadter Rettichfeſt, das am Pfingſtſonntag und Pfingſtmontag gefeiert wird. Nur iſt hier an Stelle des Geißbockes ein wohlgenährter Karpfen getreten, den die Gemeinde Otterſtadt am Rhein den“ Schifferſtadtern zu liefern hat. Ueberbringer dieſer Gabe iſt auch hier das jüngſte Ehepaar. Ein alter Gemarkungsumgang wurde die Urſache zum Freinsheimer Hahnenſeſt, das vom W. bis 30. Mai geſeiert wird. Ein Jahr Gefängnis für einen leichtſinnigen Kraftfahrer * Landau, 28. April. Am Abend des 28. Januar fuhr der 18 Jahre alte Karl Spuler aus Zeiskam mit einem aus einer Zugmaſchine und zwei Anhän⸗ gern beſtehenden Laſtzug durch Bellheim. Infolge der übermäßig großen Geſchwindigkeit geriet der Laſtzug ins Schleudern und der hintere Anhänger erfaßte den auf dem Bürgerſteig laufenden Soldaten Otto Kern, der auf der Stelle getötet wurde. Das Schöffengericht Landau verurteilte Spuhler wegen berufsfahrläſſiger Tötung zu einem Jahr Gefängnis und erließ Haftbefehl. * Frankenthal, 27. April. Im Frankenthaler Ka⸗ nal fand man die Leiche des ſeit dem 8. April ver⸗ mißten Maurerpoliers Emil Beringer. Oſſen⸗ bar iſt der Mann in der Dunkelheit in den Kanal geſtürzt und abgetrieben. * Annweiler, 26. April. Im benachbarten Rinu⸗ thal brach in einem Hauſe der Bahnhoſſtraße ein Brand aus, den die Feuerwehr auf ſeinen Herd zu beſchränken vermochte, nachdem der Dachſtuhl ausgebrannt war. Als Brandſtifter wurde der völlig betrunkene Einwohner Kuntz an der Brand⸗ ſtelle verhaftet. n Pirmaſens, 27. April. Im September vergan⸗ genen Jahres fuhr der 92iährige Kraftwagenſahrer Joſef Korz von Ludwigshafen nach Fiſchbach. Als Korz einem entgegenkommenden Wagen ausweichen wollte, ſtreifte er den 71jährigen Fußgänger Adam Schlick von Fiſchbach, der ſo ſchwer verletzt wurde, daß er im Pirmaſenſer Krankenhaus ſtarb Unter Berückſichtigung mildernder Umſtände wurde Korz zu fünf Wochen Geſängnis verurteilt. Thaleiſchweiler, 27, April. Aus bisher unbe⸗ kanntem Grunde erhängte ſich an der Kellertür ſei⸗ nes Hauſes der 32jährige Kraftwogenunternehmer Richard Schenk. Der Lebensmüde war Vater * Homburg(Pfalz), 28. April. In der Saar⸗ brücker Straße fuhren der 17jährige Kurt Ober⸗ dörfer und deſſen Onkel mit einem Handkarren in die Stadt. Dabei wurden beide durch einen Liefer⸗ wagen von hinten angefahren und ſehr ſchwer ver⸗ letzt. Kurt. Oberdörfer ſtarb auf dem Trans⸗ port ins Krankenhaus. Sein Onkel wurde mit inneren Verletzungen und ſchweren Quetſchungen dem Krankenhaus zugeführt. * Rechtenbach, 27. April. Im Schuppen der Witwe Eberſoldt brach Feuer aus, das zunächſt das dort lagernde Holz vernichtete und dann die Scheune einäſcherte. * Emmendingen, 27. April. Dienstag früh ſtarb im Sanatorium Bühlerhöhe der Betriebsführer der Erſten Deutſchen Ramie⸗Geſellſchaft, Fabrikdirektor Emil Baumgartner, nach ſchwerem Leiden im Alter von 55 Jahren. 9. Seite/ Nummer 193 Nachbargebiete Tragiſche Folgen, eines Berkehrsunfalles Ehepaar vergiftet ſich mit Gas * Sinttgart, 28. April. Eine auf dem Geh⸗ weg ſiehende Schülerin wurde durch einen Laſt⸗ kraſtwagen töblich überfahren. Dieſes Un⸗ glück hat uunmehr eine erſchütternde Tragödie nach ſich gezogen. Völlig verzweiſelt über den durch ihn verſchuldeten tragiſchen Unſall begab ſich der Fahr⸗ zenslenker nach Hauſe, wo er ſich und ſeine Fran ums Leben brachte. Als die Polizei nach ihm ſor⸗ ſchen wollte, ſand ſie die beiden Unglücklichen inner⸗ helb der derſchloſſenen Wohnung durch Leucht⸗ gas vergiſtet tot auf. Quoittét und Töſliier⸗ testen Geschmeck in Hüten und Henen · Altikeln Narrensusstatter 0 3, 8- Pianken „ Kölle Das Schwarze Meer gibt deutſche Serhelben beraus. Parmftadt, 27. April. Die Witwe Eliſabeth Fornauf, eine Mutter von zehn Kindern, die für das Ehrenkreuz der deutſchen Mutter vorgeſchla⸗ gen iſt, erhielt dieſer Tage eine unverhoffte Nach⸗ richt. Erſt jetzt wurde aus den bulgariſchen Gewäſ⸗ ſern des Schwarzen Meeres ein im Weltkrieg ge⸗ ſunkenes deutſches Unterſeeboot mit den Ueberreſten der Matroſen geborgen, die dort den Seemannstod geſunden batten. Die bulgariſche Re⸗ gierung überſandte der Kriegermutter außer Klei⸗ dungsſtücken und ſonſtigen bei ihrem Sohn gefun⸗ denen Sachen auch eine Kriegserinnerungsmedaille. Kämpfende Störche 55 e Trebar(Heſſen), 27. April. Im benachbarten Geinsbeim konnte man den aufregenden Kampf zweier Storchenpaare um ein bereits beſetztes Neſt beobachten. Auf ihm brütete bereits ein Paar, als ein—55 Se für ſich in An⸗ ſyruch nehmen wollte. Es ſetzte wuchtige, S 75 hiebe ab und gab ein flügelſchlagende Hin KSi aber die„rechtmäßigen Beſitzer“ behaupteten dann doch Bel dem Kampfe gingen allerdings zwei Eier des Geleges in die Brüche. Erhöhter Feuerſchutz für den Wormſer Dom „ Worms, 27. April, Der Wormſer Dom hat eine neue Fenerlöſcheinrichtung bekommen Da es ſich als unmöglich erwieſen hatte, den aus Holz beſtehenden Dachraum im Brandfalle zu ſchützen, wurde an einem Oſtturm und in einem Weſtterm je eine Steigrohrleitung von 75 mm Weite ein⸗ gebaut. So iſt es möglich, auftretendes Feuer von außen und von innen zu bekämpfen. Durch das neue Rohrſoſtem und die regelmäßig ſtattſindenden Löſchübungen hat der Dom für den Brandfall ein Sitherung erhalten. 60 e Bensheim, 27. April. Der Georgimarkt wurde nath alter Sitte gefeiert. Man führt ſeine Ent⸗ ſtehung auf das Jahr 956 zurück, in dem Kaiſer Otto der Große unſerm Bensheim Marktrechte ver⸗ lieh. Der 28. April iſt der Jahrestag des Ritters St. Georg, des Schutzvatrons der Stadt Bensheim. Zu Oberſteuerſekretären wurden Friedrich Horneff und Franz Sch ü t D Fürtt, 27. April. befördert. e Gosbelau⸗Erſeiben(Heſſer), 27. April. Auf dem Altrhein kippte ein Paddelboot mit zwei Inſaſſen, das vom Sturm überraſcht wurde um. Ein Fiſcher konnte beide mit Mühe retten. Als Lohn drückte ihm der eine hochherzig— fünſzig Pfeunige in die Hand. e Jbar⸗Oberſtein, 27. April. Auf dem Bahndeß Kroneich(Nahe) wurde der bei der Bahn beſchäſ⸗ tigte Johann Schneider aus Münſterſarmsheim durch die Lokomotive eines Güterzuges erſaßt und getötet. Mettlach, 27. April. Nahe der Brittener Straße brach unweit des Schwimmbadetz ein Waldbran aus, der in den Privatwaldungen einigen Schaden verurſachte. Er war dadurch entſtanden, daß ein Waldarbeiter ſich ein Feuerchen zum Anwärmen des Mittagehenz gemacht hatte. Zum Glück war die hieſige Feuerwehr raſch zur Stelle. 8 Piähiſche Dienſtnacheichten Regierung der Pfalz. 1. April wurde der Verwaltungsinſpektor bei der Landratsaußenſtelle Waldmohr Emil Deutſchler in gleicher Dienſteseigenſchaft zum Regierungspräſiden⸗ ten der Pfalz verſetzt.— Juſtizdtenſt. Der Erſte Hauptwachtmeiſter bei dem Gerichtsgefängnis in Pirmaſens Johann Heiner wurde mit Ablauf des 20. April in den Ruheſtand verſetzt. der Dank des Führers ausgeſprochen.— Reichs⸗ poſtdireklion Speyer. Ernannt ſind: Poſt⸗ ichaffner Heinrich Preißer in Pirmaſens zum Poſt⸗ aſſiſtenten in Rodalben; Poſtſchaffner Alois Schwerer in Speyer zum Poſtaſſiſtenten; Kraftwagenführer im Arbeiterverhältnis Heinrich Löthſcher in Zweibrük⸗ ken und Hugo Paul in Rockenhauſen zum Poſtkraft⸗ wagenführer; Hilfspoſtſchaffner Hans Stark in Lud⸗ wigshafen⸗Oppau zum Poſtſchaffner. Verſetzt ſind: Poſtaſſiſtent Franz Freißinger von Nürnberg nach Neuſtadt/ Weinſtraße; Poſtſchaffner Ludwig Graßmück von Neuſtadt nach Landau und Ludwig Römer von Bergzabern nach Herxheim/ Pfalz. 3 ich. Mit Wirkung vom Für die dem deutſchen Volke geleiſteten treuen Dienſte wurde ihm ——— 55 — —— ———— 4 —— Nene Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe 528 Vereine— 10000 Teilnehmer! Zum 2. Babiſchen Turn- und Sportſeſt vom 18. bis 25. Juni 1939 Bürger⸗ quartiere für die auswärtigen Teilnehmer Um einen Ueberblick über die Beteiligung und eine Grundlage für die weiteren organiſatoriſchen Maßnahmen zu erhalten, hat die Bad. Gauſportführung bei den Ver⸗ inen und Gemeinſchaften des NSRe im Gau Baden eine Boronmeldung für die Teilnahme am 2. Bad. Turn⸗ und Sportfeſt in Mannheim durchgeführt. „Der Schlußtag hierfür war der 15. April 1939. Bis zu dieſem Tage hatten 297 Vereine 6400 Teilnehmer angemel⸗ det. In den wenigen Tagen hat ſich, wie auch zu erwarten —— Der neue deutſche Fliegerrekoro Deutſche Meſſerſchmitt⸗Maſchine flog 755,11 Stdkm.! Oben: Das Flugzeug, das der 27jährige Pilot Wendel ſteuerte, beim Ueverfliegen der Meßgeräte. Seine Ge⸗ ſchwindigkeit iſt ſo ungeheuer groß, daß nicht einmal der ſchnellſte Kameraverſchluß in der Lage iſt, die Konturen der Maſchine ſcharf zu erfaſſen. —.— war, im Hinolick auf die dazwiſchen gelegenen Oſterfeier⸗ tage, die Zahl gewaltig erhöht. Bei Abfaſſung dieſes kurzen Ueberblickes war die Zahl der Vereine bereits auf 528 geſtiegen, die ſchon mehr als 10 000 83 zur Anmeldung gebracht haben. 0 Erſteulich iſt dabei, daß hieran alle 18 Sportarten, die beim 2 Bad. Turn⸗ und Sportſeſt zu Wort kommen, ihr In⸗ texeſſe im entſprechenden Verhältnis zeigen. Der Quer⸗ ſchnitt durch die Meldungen läßt mit voller Berechtigung den Schluß zu, daß das Bad. Turn⸗ und Syportfeſt in Raunheim vom 18.—25. Juni 1939 in jeder Hinſicht eine Demvnſtration des Gaues 14 unter dem Gemeinſchafts⸗ gedauken des NSn ſein und werden wird, bei dem die Spitzenleiſtungen ebenſo in Erſcheinung treten, wie die reiten⸗ und Mannſchoſtsarbeit als eine unerläßliche — für die Förderung der Leiſtungen in der Da fäglich noch Meldungen eingehen, iſt mit einer wei⸗ texen Erhöhung der Teilnehmerzahlen zu rechnen. Die Borarbeiten der techniſchen Leitung ſind ſoweit gediehen, doß alle Gemeinſchaften, die gemeldet haben, in den näch⸗ ſten Tagen bereits die Unterlagen für die endgültige An⸗ melöung erhalten. Da nur dieſenigen Vereine bedient wer⸗ den, die eine vorläufige Anmeldung abgegeben haben, iſt es — die übrigen höchſte Zeit, das Verſäumte hierzu nachzu⸗ holen. * Jieder auswärtige Teilnehmer erhält ſein Bürger⸗ 4 quartier. Das iſt fürwahr ein ſchönes Vorhaben und eine dank⸗ bore Aüſgabe, die ſich der Mannheimer Wohnungsausſchuß und Berkehrsverein mit Verkehrsdirektor Pa. Böttcher an der Suite geſtellt hat. Wahrend der Feſttage werden doch gut 6000 Unterkünfte für auswärtige Teilnehmer benötigt, wobei berückſichtigt iſt, daß die in der näheren Umgebung wohnenden, einſchl. derjenigen aus Weinheim, Heidelberg, Schwetzingen abends nach Hauſe ſahren. Wir ſind über⸗ zeugt, daß es die Mannheimer ſchaffen werden, jedem Tur⸗ ner und Sportler ein Bett bereitzuhalten, wenn es auch nicht geringer Mühe bedarf. Badens Turner und Sportler dürſen überhonpt die Gewißheit hoben, daß die Staotver⸗ waltung und die Bevölkerung von Mannheim alles tun werden, um dos 2. Bad. Turn⸗ und Sfortfeſt zu einer bleibenden Erinnerung werden zu laſſen. Die erſten Ausſcheidungskämpfe für Mannheim Für das 2. Badiſche Turn⸗ und Sportfeſt Erſte Runde im Fußball ſah die Kreiſe 4, 7, 9 und 10 als Sieger. Der 223. April 39 hat für die Fußballer, die bekanntlich den Gaufeſtſieger der Kreismannſchaften beim Bad. Turn⸗ und Sportſeſt in Mannheim ermitteln, die erſte Runde gebracht. Die einzelnen Kreiſe haben dieſe Kämpfe recht ernſt genommen. Nach durchweg ſpannendem Berlauf ſpielten Kreis 4(Karlsruhe) gegen Kreis 5 (Pforzheim) in Karlsruhe:1(:), Kreis 6 6 turg) gegen Kreis 7(Ortenau) in Raſtatt 24(:), Kreis 9(Sber⸗ rhein) gegen Kreis 8(Breisgan) in Lörrach 421(:1/ und Kreis 10(Schwarzwald) gegen Kreis 11(Hegau⸗Boden⸗ ſee) 32(:). Da aber Kreis 3(Mannheimj in der erſten Runde ſpielfrei war dos Zuſammentreſſen des Kreiſes“ (Heidelberg) gegen Kreis 1(Bauland) erſt am 30.., 90 nachgeholt wird, beſtreiten die 2. Runde, die am 14. Mai 1039 zur Entſcheidung kommt, die Kreiſe, 4, 7, 9, 10 und 3 ſowie der Sieger aus dem Nachhuttreffen vom 96. 4. 1009 entweder Kreis 2 oder die Mannſchaft des Krei⸗ ſens 1. Die Paarungen ſelbſt ha: der Gaufachwart noch nicht vorgenommen. (Scherl Bilderdienſt, Weltbild, Zander⸗⸗M.) Um den Gaufeſtſieg im Boxen Die Boxer ermitteln beim 2 Bad. Turn⸗ und Sport⸗ ſeſt in Mannheim ebenfalls einen Gaufeſtſieger, und zwar einen ſolchen der Kreisgruppen. Die erſten Ausſcheidungen hierzu gehen am 29. und am 30. April 39 in Wutöſchingen und in Waldshut vor ſich. Dort trifft Mitelbaden(Kreis—5 und 6) und Oberbaden (Kreis———10 und 11) aufeinander. Aller Vorausſicht nach beſtreitet dann der Sieger aus dieſer Begegnung mi: die Mannſchaft von Unterbaden(Kreis——3) beim 2. Bad. Tauru⸗ und Sportfeſt in Mannheim den Endkampf um den Gaufeſtſieg. Generalſekretär zur Vorbereitung der Olympiade ernannt Zur ſchärferen Trennung der beſchließenden und der Nollziehenden Zuſtändigkeit und zur Erzielung einer größeren Konzentration in der Vorarbeit für die Olym⸗ piſchen Spiele hat das finniſche Organtſationskomitee für die Olympiade beſchloſſen, das Amt eines General⸗ ſekretärs für die 12. Olympiſchen Spiele zu ſchaffen. Dem Generalſetretär unterſteht die Durchſührung ſowohl der ſportlichen wie der allgemeinen Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele. Er ſelbſt iſt dem Organiſations⸗ lomitee verantwortlich, das in allen Fragen der Beſchluß⸗ ſaſſung zuſtändig bleibt und ſeine Arbeit mit den bis⸗ herigen Unterabteilungen fortſetzt. Zum Sekuetär wurde der Oberſtleutnant Karikoſki ernannt. Zwiſchen den Seilen: Weltmeiſter ſtanten in München Eines der Großereigniſſe im Münchener Feſtſommer ſind die internationalen Einladunrgskämpfe im Gewicht⸗ heben am 16. Juni im Zirkus Krone. meiſter, Welt⸗ und Landesrekordhalter Kämpſen zu ſehen ſein. Im Halbſchwergewicht treffen die beſten Europäer auſeinander, Olympiaſieger Hoſtin (Frankreich), Haller(Wien) und Gietl(München). Welt⸗ meiſter Manger hat im Schwergewicht Gelegärheit, ſeine Prager Scharte gegen Pſenicka(Pragſ auszuwetzen. Im Mittelgewicht gibt es ein neues Zuſammentreſſen von Weltmeiſter Wagner(Eſſen) und Ismayr(Freiſinoh. Jen Federgewicht meſſen Weltmeiſter Liebſch(Düſſeldorf) und Weltrekordhalter Richter(Wien) ihre Kräfte. Großmeiſter Bogoljubow ſpielt ſimultan 24 Partien 29 Gewinne und 5 Remis Am Mittwochabend ſand im Schachlokal„zum Schwanen“ des Mannheimer Schachllubs Abt. Feudenheim die erſte größere Veranſtaltung mi: Großmeiſter Bogoljubom ſtatt, Für Feudenheim bildete der Beſuch Bogoljubow ein be⸗ ſonderes Ereignis, das durch eine wirkſame Propaganda beſtens unterſtützt wurde. Es war daher kein Wunder, daß ſich eine„ſtattliche Anzuhl von Schachintereſſenten ein⸗ geſunden hatten, die teils als Spieler, teils auch als mehr oder weniger ſtille Beobachter ſich berätigten. Schachmeiſter Bogoljubow hatte als Simultanſpieler gegen 34 Gegner zu kämpfen, wobei ſich zahlreiche erſtklaſſige Spieler unter ſeinen Gegnern befanden. Trotzdem gelang es Bogoljubow in etwa 3 Stunden deu geſamten Simultankampf zu ent⸗ ſcheiden und Habei ein Ergebnis herauszuholen, das ſede Erwartung übertrifſt. Bereits um 11 Uhr hatte Bogol⸗ jubow, deſſen Qualitäten als. Simultanſpielex nicht mehr beſonders betont werden brauchen, zahlreiche Partien ge⸗ wonnen und nur 2 Remis gemacht. Die übrigen Spieler wehrten ſich zwar noch verzweifel! und an einem Brett ſchien ſogar eine Niederlage des Großmeiſters unabwend⸗ bar, aber auch hier triumphierte die Routine des Mei⸗ ſters. Kurz nach 12 Uhr war der Simultankampf beendet. Von 34 Partien hatte Bogoljubom nicht weniger als 20 für ſich entſchieden, während die reſtlichen 5 Kämpfe remis endeten, ein Ergebnis, das als wirklich hervorragend zu bezeichnen iſt. Ein Remis bolten für Feydenbeim heraus: Frau Huſt, Dengler, Schips, Leiſt(Wallſtadt) und der Schüler Friedr. Kammerer.* werden bei den Deutſche Polizeimeiſterſchaften im Juni Vom.—12. Justi ſinden in Frankſurt/ Oder die Deut⸗ ſchen Polizeimeiſterſchiften in der Leichtathletik und im Mannſchaftsgepäckmarſch ſtatt. Teilnahmeberechtigt ſind alle Angehörigen der Ordnungs⸗ und Sicherheitspolizei, des Sicherheitsdienſtes des Rf.//. Für die Einzel⸗ wettbewerbe in der Leichtathletik ſind beſtimmte Mindeſt⸗ leiſtungen vorgeſchrieben; außerdem ſind ausgeſchrieben: Staffeln, Führer⸗Mehrkampf, Zehnkampf und Dreikampf. In den 25⸗Km.⸗Manuſchafts⸗Gepäckmarſch ſind Sonder⸗ aufgaben eingeſtreut. Eine Mannſchaft beſteht aus einem Führer und 20 Mann. Fußball⸗Länderſpiel Polen— Slowakei in Preßburg Der flowatiſche Zentralſportrat hat aus Warſchau Ein⸗ ladungen für Länderkämpfe im Fußball und Boxen er⸗ halten. Während der Fußball⸗Länderkampf ſchon im Sommer in Preßburg abgehalten werden ſoll, dürfte die Begegnung der beiden National⸗Boxſtaffeln kaum vor dem Herbſt ſtatt⸗ finden, da die ſlowakiſchen Boxrer vorher noch andere Ver⸗ pflichtungen zu erfüllen haben. Am heutigen Freitag geſtartet: S— Zahlreiche Welt⸗ Breitag, 28. April 1980 7 , 7— EE 7 27 9 2— eee ee v * 7 8 Wo die Motoren donneern Deutſche Motorraöfahrer bei Mailand-Tarent Als Gegenſtück zu den„1000 Meilen“ der Sportwagen wird am 30. April in Italien mit der Fahrt Mailand—— Tarent ein Wettbewerb für Motorräder durchgeführt, bei dem, wie ſchon im Wüſtenrennen, wiederum eine NSͤgcg⸗ Mannſchaft auf BMW⸗Maſchinen ſtartet. In der Halbliter⸗ llaſſe der Sportmaſchinen wurden die drei bekannten Ge⸗ ländefahrer Seltſam, Munohenke und Sensburg ſowie Drax und Mayer gemeldet. In der Klaſſe Rennmaſchinen hat nur Guzzi ſeine geſamte Rennmannſchaft mit Sandri, Alberti, Teuati und Pegani gemeldet. Die fünf Deutſchen treffen faſt durchweg auf Guzzi⸗ und Gilerz⸗Fahrer, ſo daß dieſer Kampf einen intereſſanten Aufſchluß über das Stärkeverhältnis dieſer 3 führenden Marken geben wird. 9 Drei BMW ein der Engliſchen T. Im gergangenen Jahr ſtand Deutſchband ſo nahe wie noch nie zuvor vor einem zweifachen Erſolg in der eng⸗ liſchen Touriſt⸗Trophy, dem ſchwerſten Motorradratnen der Welt, das auf der Inſel Man ausgetragen wird. Auto⸗ Union/ DͤW geling mit Europomeiſter Kluge der große Wurf, zum erſten Mal einen deutſchen Sieg auf der Inſel in der Jriſchen See zu landen. Bei den BMW wurde er durch den Sturz von Gall und das grenzenloſe Pech des Europameiſters Meier vereitelt, an deſſen Maſchirie ſich die Anwärmekerze feſtgefreſſen hatte. Abermals fahren die beiden deutſchen Werke Mitte Juni zur TT. BMs fetzt drei Maſchinen ein und vertraut ſie Geora Meier, Kari Gall und dem Londoner Jack Weſt an. Im In⸗ tereſſe des deutſchen Motorradſports wurde Meier, der ja der Auto⸗Union⸗Rennwagenmannſchaft angehört, von den Chemnitzern für dieſe Veranſtaltung freigegeben. BMW⸗Sieg auf Ceylon In aller Welt habuen einheimiſche Fahrer auf deutſchen BMW⸗Maſchinen im vergangenen Jahr Emdesmeiſter⸗ ſchaften errungen. Nun kommt die Nachricht, daß auf Ceylon die neue Rennzeit mit einem BMW.Sieg ein⸗ geleitet wurde. Der Engländer Allan Clarke gemann das Mahaſtotte⸗Bergrennen bei Nuwara Eliya auf einer ſerien⸗ mäßigen Sportmaſchine des Typs R 51. Obwohl er die Maſchine erſt wenige Stunden vor dem Start erhielt, konnte er mit 87,9 Stoͤkm. überlegen gewinnen Schützen ſchießen für neue Sportaulagen Die deutſchen Schützen greifen in dieſem Jahr zu einer großzügig angelegten Selbſthilfe, um mit eigenen Mitteln neue Schießſtände und ſonſtige Anlagen für ihren Sport zu ſchoffen. Am 14 Mai werden alle Vereine, Gilden und Geſellſchaften des Deutſchen Schützenverbandes ſchießſport⸗ liche Wettbewerbe vexanſtalten, deren Erlös dem Bau von Schießſtänden zukommt. Amateurboxen Baden— Bayern verlegt Die für den 6. Mai vorgeſehene Begegnung zwiſchen den Amateurboxſtoffeln von Baden und Bayern im Rahmen des ſüddeutſchen Vier⸗Gaue⸗Turniers wurde auf unbe⸗ ſtimmte Zeit verlegt, ſo daß Baden nun ſeinen erſten Kampf am 13. Mai gegen Württemberg in der Rhein⸗Neckar⸗Hallc zu Mannheim beſtreitet. 7 Hauptverſammlung des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereins e. B. Mannheim 8 Im Gründungslokal„Hack“, Seckenheimerſtraße, hielt der Rre Mannheim ſeine diesjährige Hauptverſamri⸗ lung ab. Vereinsführer Albrecht begrüßte die Er⸗ ſchienenen, darunter die Dienſtvorſtände und den Bezirks⸗ Turn⸗ und Sportleiter Weiß aus Karlsruhe. Nachdem den im verfloſſenen Geſchäftsjahre verſtorbenen Mitglie⸗ dern gedacht wurde, gab der Vereinsführer die Tages⸗ ordnung bekannt. Aus dem Jahresbericht des Vereins⸗ führers ſowie aus dem Sammelbericht der einzelnen Ab⸗ teilungen ging hervor, wie erfolgreich der RrSV Mann⸗ heim im Jahre 1938 geweſen iſt. Beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau er⸗ hielt der Verein bei ſeiner Vereinsvorführung die Note „Sehr gut“. Außerdem wurden 7 Mitglieder Kranzſieger. Die Handball⸗Abteilung konnte in der Staffel 1 der Be⸗ zirksklaſſe die Meiſterſchaft erringen. Die Baskettball⸗ Mannſchaft wurde Badiſcher Meiſter. Die beiden Schüler⸗ Mannſchaften errangen bei den Gefolgſchaftskämpfen der HJ im Turnen den 1. und 3. Platz. Stadtmeiſter und Staoòͤtmeiſterin im Kegeln wurde Karl Eckert und die Frau des Vereinsſührers Albrecht. Die Meiſter⸗Runoͤgewichts⸗ riege des Vereins ſowie der Vereinsführer ſelbſt erhielten bei der Ehrung verdienter Sportler durch den Oberbürger⸗ meiſter die goldene Ehrennadel der Stadt Mannheim. Gemäß einer Verfügung des RVM miſſſen alle Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportvereine ab 1. Oktober 1999 eine gleiche Namensänderung durchführen. Von dieſem Zeitpunkt ab trägt der RriS Mannheim den Vereinsnomen„Reichs⸗ bahnſportgemeinſchaft im NSRe“. Kreisſührer Stalf ſprach ſodann über das 10jährige Jubiläum des Vereins und überreichte dem Vereinsführer Albrecht auf Grund ſeiner Verdienſte den Kreisehrenbrief, Zwölf Gaumeiſter ſtehen feſt Deutſche Frauen⸗Handballmeiſterſchaft Die Meiſterſchaftskämpfe im Frauen⸗Handball nätern ſich nun ebenfalls bild ihrem Ende. Zwölf neue Titel⸗ träder konnten bereits ermittelt werdert, darunter auch die beiden vorjährigen Enoſpielteilnehmer beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau, Tgde in Berlin und Deutſche Turner auf Italienfahrt Bier italieniſche Städte werden beſucht— Abſchuß in Rom Zur Vertieſung der herzlichen Beziehungen, die zwiſchen den italieniſchen ud den deutſchen Turnern ſeit Jahren beſtehen, wird heute eine deutſche Riege nach Italien fahren, um dort zuſammen mit den italieniſchen Kame⸗ raden in Schauturnen die Schönheit und die Leiſtungshöhe im Kunſtturnen zu veranſchaulichen. Vier italieniſche Städte werden beſucht, nämlich Mailand, Cremona, Genug und Neupel. Die deutſchen Turner treten ihre Reiſe am Freitag an und werden am Brenner von einem Vertreter des italieniſchen Turnerbundes begrüßt, der ſie nach Mailand begleitet. Dort findet im Eispalaſt am Sonntig, 30. April, das erſte Schauturnen ſtatt, das durch ein kameradſchaftlichez Zu⸗ ſammenſein mit den lombardiſchen Turnern abgeſchloſſen wird. Auf beſonderen Wunſch der Italiener wird am Montag ein Abſtecher nach Cremong gemacht, der Vaterſtadt des Miniſters Cianetti, des Führers der itnlie⸗ niſchen Arbeiter. Das zweite Schauturnen erfolgt am 3. Mai in Genua im dortigen Zirkus. Es wird wieder umrahmt durch Vor⸗ ührungen itlieniſcher Männer⸗ und Frauenriegen. Ab⸗ chluß der Reiſe bildet dann am 6. Mai ein drittes Schan⸗ turnen in Neapel. In Rom findet ſchließlich die Reiſe ihr offizielles Ende. Die deutſche Riege beſteht durchweg aus Turnern, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt ſind und von denen jeder ſchon in der Nationalwannſchaft ſtand: Göggel⸗Stuttgart, Krötzſch⸗Keuna, Pludra⸗Vilkingen, Uffz. Karl Stadel⸗Wünsdorf. Willi Stadel⸗Konſtanz, Innvcenz Stangel⸗München, Wurm⸗Kaſſel und in Steſte des ur⸗ ſprünglich vorgeſehenen Jakob Kieſer der Breslauer Turn⸗ ſeſtſieger Friedrich⸗München. In der italieniſchen Mann⸗ ſchaft fürdet man gleichfalls bekinnteſte Namen, ſo Neri, Guglietti, Tronei, Tognini, Ternelli, Capuzzo u. a. Bei dem Beſuch der deutſchen Turner hat man bewußt von einem offiziellen Länderkampf abgeſehen, wie er 1936, zwei Monate vor den Olympiſchen Spielen, in Mailand, ſtattfand. Die Ueberlegenheit der deutſchen Turner ſteht heute einwanofrei ſeſt, und es kommt uns nicht darauf chi, ſie erneut zu betonen, ſondern in erſter Linie die kamerad⸗ ſchaftliche Verbundenheit herauszuſtellen Ftaliens Kunſtturnen. das noch 1932 in Los Ange⸗ les einen Hochſtand aufwies, krankt ſeit einigen Jahren an fehlendem Nachwuchs. 5 Der Grund dafür liegt nach Mitteilungen italieniſcher Sachkundiger dirin, daß das Turnen in der Schule etwa⸗ einſeitig und all zu rhythmiſch betont iſt und infolgedeſſen due Jugend nicht begeiſtert; ſie treibt lieber Leichtothletik oder ſpielt Fußball. Schon im vergangenen Jahr, im April 1938, hatte man deshalb Hon einem Länderk impf, einem üt Deutſchland auszutragenden Rückkompf, ab⸗ geſehen und ſich auf ein beiderſeitiges Schauturnen ge⸗ einigt. Es fand damals in Stuttgart, Leipzig und Bres⸗ lau ſtatt und zeigte deutlich, daß nicht ein nach Punkten gewerteter Wettkampf albein möglich iſt, um das Können eines Landes zu zeigen und zu dokumentieren, ſonden daß man ſich ebenſogut zuf eine andere Weiſe fachlich on⸗ regen und den Lerneifer fördern kann. Wir ſind davon überzeugt, daß unſere Turner dieſelbe herzliche Aufnahme bei ihrer bevorſtehenden Italictxeiſe finden werden wie ſeinerzeit die itolieniſchen Kameraden in Dentſchland. BVfR Mannheim ſowie der mehrfache öeutſche Meiſter frö⸗ herer Jahre, Eimsbüttel Hamourg. Im allgemeinen konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich die Spielſtärke in illen Gauen gehoben hat und die bisherigen Meiſter⸗Eütheiten keinen leichten Stand hatten, ſich erneut in den Beſitz der Meiſter⸗ ſchaft zu ſetzen. 8 Nach einem Ausſcheidungsſpiel zwiſchen den Gau⸗ meiſtern von Oſtpreußen und Pommern wird die Vor⸗ runde am 21. Mai geſpielt. Am 4. Juni ſteigt dann die Zwiſchenrunde und für den 18. Juni ſind die Vorſchluß⸗ ſpiele ingeſetzt. Das Enoͤſpiel findet zuſammen mit dem Entſcheidungsſpiel der Männer am 2. Juli ſtat!. Die 12 Gaumeiſter ſind: Pommern: Kolberger TB Brandenburg: Turngemeinde in Berlin(Titelverteidiger) Schleſien: Reichsbahn⸗TS Breslau(Titelyerteidiger) Sachſen: Fortung Leipzig Mitte: Migdeburger Frauen⸗SC Nordmark: TS Eimsbüttel Hambura(Titelverteidiger, Niederſachſen: BS Brinkmann Bremen(Titelverteidiger) Niederrhein: Stahlunion Düſſeldorf(Titelverteidiger)“ Mittelrhein: Kölner BC(Titelverteidiger) Südweſt: Eintracht Frankfurt(Titelverteidiger) Baden: VfR Mannheim(Titelverteidiger) Oſtmark: Poſt⸗SV Wien. Zum 3. Male Reichsgepäckmarſch der SS 25 Mannſchaften mit 1000 66⸗Männern in Stutigart In Stuttgart kämpfen am Sonntag 25 Mannſchaften mit 1000 ½ Männern in der Endentſcheidung des 3. Reichs⸗ gepäckmarſches der 1939. In den letzten Monaten wur⸗ den überall von den Stürmen bis zu den Oberabſchnitten Ausſcheidungskämpfe durchgeführt, bis die beſten Mann⸗ ſchaften gefunden waren, die nun zum Endkampf um den Reichsſieg antreten. Praktiſch hat alſo jeder 46⸗Mann die ſchwere Prüfung ſchon einmal oder mehrere Male be⸗ ſtehen müſſen. Der Reichsgepäckmarſch der 6 führt über 25 Kilometer. 10 Kilometer müſſen als Orientierungsmarſch in der Soll⸗ zeit von 110 Minuten zurückgelegt werden. Für die ge⸗ ſamten 25 Kilometer dürfen.45 Stunden gebraucht wer⸗ den. Am Schießſtand im Feuerbacher Tal wird vor dem Stort das Mannſchafts⸗Leiſtunasſchießen verondaltet. Nach dem 10⸗Kilometer⸗Orientierungsmarſch folgt als zweite Prüfung ein Schießen auf Kopffallſcheiben Nach dem Marſch muß noch auf der Solitude eine Wehrkampfbahn mit zahlreichen ſchwierigen Hinderniſſen genommen wer⸗ den. Die Mannſchaften, die aus einem Führer und 36 Mann beſtehen, ſind in zwei Klaſſen eingeteilt, und zwar in die Klaſſe 1(Allgemeine und Klaſſe 2(Bewaffnete 66). Sämtliche Oberabſchnittsführer der 66, vorausſichtlich auch Reichsführer /6 Himmler, werden in Stuttgart dem Wett⸗ kampf beiwohnen. Schmitz liegt noch in Front Das Ereignis der Vormittagskämpfe des dritten Tages der Europameiſterſchaſten der Ringer in Oslo woar die Begegnung im Mittelgewicht zwiſchen Schwedens Olympiaſieger und Titelverteidiger Ivar Johansſon und dem Deutſchen Meiſter Ludwig Schweickert, der als ein⸗ ziger noch ohne Fehlpunkt war. Schweickert⸗ging das größere Tempo, während ihn der Schwede durch Hebelgriffe zu zermürben ſuchte. Die zehn Minuten Standkgmpf ver⸗ lieſen gleichauf, ſo daß zur Ausloſung geſchritten würde. Schweickert mußte zuerſt in die Bodenlage, Johansſon konnte aber keine Vorteile erringen, ebenſo umgekehrt Ludwig Schweickert. Der kräftigere Schwede machte den friſcheren Eindruck uud es war rein Gefühlsſache, daß man ihm den 310⸗Punktſieg zuſprach. Unſer füngſter Teil⸗ nehwer in Oslo, der Federgewichtler Ferdinand Schmitz, konnte gegen den Ungar Toth einen einſtimmieen Punkk⸗ ſieg davontragen und liegt mit nur einem Fehlpuerkt nun⸗ mehr mit dem Finnen Pihlajamäki an der Spitze der Wertung.— Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: 3. Runde: Kiſfeli(Finnland) beſ. Jo⸗ hanſen(Dänemark).1 n..; Petterſon(Schwedenſ deſ. Pulheim(Deutſchland) 211 n..,; augeſchieden: Johanſen (Dänemark). Federgewicht: Pihlafmäki(Finnland) beſ. Spensſon (Schweden):0 n..; Schmitz(Detſchland) beſ. Toth(Un⸗ garn):0 n. P. E Mittelgewicht: Jvar Johansſon(Schweden) beſ. Schweik⸗ kert(Deutſchland):0 n..; Gallegati(Italien) beſ. Ozo⸗ lins(Lettland):1 n..; Merſinli(Türkei) beſ. Simonſen (Dänemark) in:35 Min!; Pikkufaari(Fiunland) beſ. Ulnos(Frankreich) in 53 Sek.; ausgeſchieden: Ulnos (Frankreich) und Simonſen(Dänemark). ASA-Zennisſpieler an der Hundelehle Vom Freitag bis zum Sonntag führt der LTTC. Rot Weiß Berlin an der Hundekehle im Grunewald ein deutſch⸗amerikaniſches Freundſchaftstreffen durch das wertvolle Hinweiſe auf die mutmaßliche Stärke unſerer Davispokalmannſchaft geben dürfte. Das Programm für die drei Tage erhielt folgendes Ausſehen: Freitag: ab 15 Uhr William Robertſon(1SA)— Georg von Metaxa; Oren Anderſon(uS) Hans Redͤl: Donald MeRNeill⸗Eharles Harxis(USA)— Heinrich Hen⸗ kel⸗Georg von Metaxa; Anderſon⸗Robertsſon— Redl⸗ Göpfert; Samstag: Robertſon— Redl; Harris— Henkel; MeNeill— Roderich Menzel; Anderſon⸗Robertſon gegen ein deutſches Nachwuchspaar; Sonntag: Harris— Menzel; MeNeill— Henkel; Anderſon— Metaxa; MeReill⸗Haxris gegen Redl⸗Göpfert. Englands Athletiktermine Länderkämpfe in Köln und Paris Zwei Leichtathletik⸗Länderkämpfe trägt der Amateur⸗ Athletik⸗Verband in dieſem Jahr aus, am 20. Au g u ſt in Köln gegen Deutſchland und am 3. Scptember in Paris gegen Frankreich. Ausländiſche Gäſte empfängt Eutgland nur zu den britiſchen Meiſterſchaften am./8. Juli in White City und zu den Internationalen am 7. Auguſt auf der Anlige. Der Kampf Schottland— Eng⸗ land— Irland findet am 1. Juli in Glasgom ſtatt. Die Hallenmeiſterſchaften werden am 13. Mai in Wemblen aus⸗ getragen. Vom 11.—17. September führt eine Mannſchaft Kämpfe in Skandinavien durch. Das Endſpiel um Englands Fußballpokal Zum 64. Male wird nun am kommenden Wochenende, Samstag, 20. April, in der traditionellen Cup⸗Kampfſtätte, dem Wembley⸗ Stadion, zwiſchen den Wolverhampton Wänderers und Portsmouth das Cupenoſpiel durchgeführt. Das Intexeſſe iſt natürlich auch diesmal rieſengroß und es braucht kaunr erwähnt zu werden, daß die 96 000 zur Verfügung ſtehen⸗ den Karten ſchon ſeit langer Zeit ausverkauft ſind. Nur diejenigen, die eine Fernſehapparatur beſitzen— und das dürften nicht all zu viele ſein— werden olſo Gelegenheit haben, den Kammf optiſch zu erleben. „Wölf⸗“ oder Portsmonth? Das iſt die große Frage, die die engliſchen Fußball⸗ anhänger im Augenblick bewegt. Den„Wölfen“, die lange Zeit auch als Meiſterſchoftsfavorit galten, gibt man die beſ⸗ ſeren Ausſichten, wenn man auch bedenkt, daß. gerade im Cuvwettbewerb die Papierſorm nichts bedeutet. Eine Ueber⸗ raſchung— die damit an ſich keine iſt—, erſcheint uns durchaus nicht als ausgeſchloſſen. Freitag. 28. April 19a9 ————————————— VDELS- WIRTS Sieuerguischeine- Mehreinkommensſeuer Die Durchführungsverordnung zum neuen Emanzplan— Frläuierungen von Staaissekreſür Reinhard Am 25. April iſt die Durchführungsverordnung zum Neuen Finanzplan vom 20. Märs 1933, deſſen Maßnahmen die Ausgabe von Steuergutſcheinen ſtatt Aufnohme von Reichsanleihen, Bewertungsfreibeit für die abnutzbaren Wirtſchaftsgüter des betrieblichen Anlogevermögens auf Grund von Steuergutſcheinen, Einſparungen bei den Aus⸗ gaben der öffentlichen Verwaltung und eine Mehreintom⸗ menſteuer ſind, erſchienen. Staatsſekretär im Reichsfinonz⸗ miniſterium Fritz Reinhardt gab vor Veriretern der Preſſe Begründung zu dieſer Durchführungsverord⸗ Die Sieuerguischeine Die erſten Steuergutſcheine werden am 2. Mai 1939 ans⸗ gegeben. Von dieſem Zeitpunkt ab beſteht die Verpflich⸗ tung und die Berechtigung zur Bezohlung von Rechuungs⸗ teilbeträgen in Steuergutſcheinen und die Verpflichtung zu ihrer Annahme. Bei der Anwendung des Neuen Finanz⸗ Flanes ſind die NsDAP unc ihre Gliederungen dem Reich gleichgeſtellt. Bisber ſind folgende juriſtiſche und ähnliche Gebilde veryflichtet, Lieferungen und ſonſtige Leiſtungen gewerblicher Unternehmer in Höhe von 40 Prozent des Rechnungsbetrages in Steuerſcheinen 1 und 2 zu be⸗ Zablen: Die der NS DA angeſchloſſenen Verbände der Reichsnährſtand, die Reichswirtſchaftskammer, die Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammern und die Handwerkskommern, der Deutſche Gemeindetag, die Zweckverbände, die Verſor⸗ gungsbetriebe, die in privatrechtlicher Form geführt wer⸗ den, wenn die Mehrheit der Anteile dem Reich, einem Lond, einer Gemeinde, einem Gemeindeverband oder einem Zweckverband gehört, und die Reviſionsgeſellſchaften. Für die Dienſtſtellen der Reichsbahn und der Rerchspoſt gilt eine beſondere Regelung. Die Stenergutſcheine ſollen im Reichsgebiet verbleiben. Es darf deshalb an gewerbliche Unternehmer, die keine Be⸗ triebsſtelle im Reichsgebiet haben, in Sieuergutſcheinen nicht bezahlt werden; ſie ſind auch nicht berechtigt, in Sieuergutſcheinen zu bezahlen. Auf die Lieferung von Erzeuaniſſen einer Volkswirtſchaft, die im Reichsgebiet weder be⸗ noch verarbeitet ſind, findet ds Steuergutſcheinverfabren nicht Anwendung. Auch der Geloverkehr, der Kapitalverkehr und der Wertzeichenver⸗ kehr iſt vom Steuergutſcheinverſahren ausgenommen. Die Beweriungstreiheli Jeber gewerbliche Unternehmer, der Steuergutſcheine 1 eine beſtimmte Zeit Fenf— Eigentum behält, bann in Höhe von 20 n. H. des Geſamtbetrages dieſer Steuer⸗ gutſcheine Bewertungsfreiheit für die abnutzbaren Wirt⸗ ſchaftsgüter des betrieblichen Anlagevermögens in An⸗ ſpruch nehmen, d. h. er kann in Höhe der bezeichneten 20 v. H. Sonderabſchreibungen vornehmen. Es iſt nach der Durchführungsverordnung nicht erſorderlich, daß die Wirt⸗ ſchaftsgüter, für die Bewertu sfreiheit in Anſpruch ge⸗ nommen wird, auf einem beſonderen Konto geführt werden Da die Steuergutſcheine ab 2. Mat 1999 ausgegeben werden, kann die Bewertungsfreiheit für die Wiriſchafts⸗ jahre in Anſpruch genommen werden, die 6 dem 1. November 1939 ablaufen. Da die meiſten Wirtſchaſtsjahre mit dem Kalenderjahr zuſammenfallen. müſſen die Steuer⸗ gutſcheine 1 ſpäteſtens am 30, Juni 1939 erworben ſein und bis zum 31. Dezember 1980 ununterbro hen behalten werden, wenn der Unternehmer die Bewertungsfreiheit in Anſpruch nehmen will. Der Hundertſatz von 20 v. H. erhöht ſich für jede weiteren zwölf Monate ununterbroche⸗ nen Eigentums um ö v. H. bis zu G v. H. Förderung der Ausiuhr Die Durchführungsverordnung erweitert Fir die ge⸗ werblichen Unternehmer der Ausſuhrinduſtrie und für den Außenhandel die Bewertungsfreiheit, die darin beſteht, daß der Hundertſatz, in deſſen Höhe Bewertungsſreihei: in Anſpruch genommen werden kann, ſich um 10 v. H. aſo auf 50, 35 und 40 v. H. Vorausſetzung dieſer erwei⸗ texten Bewertungsſreiheit iſt ein Ausfuhrumſatz, der min⸗ deſtens 5 v. H. des Geſamtumſatzes beträgt. Auch den Unternehmern, die 25 v. H. des Geſamtumſatzes nich: aus⸗ fübren, wird eine erweiterte Bewertungsfreiheit dann ge⸗ währt, wenn ſich ihr Ausſuhrumſatz gegenüber dem Bor⸗ jahr erböht hat. In der Durchführungsbeſtimmung wird dazu u. a. geſagt: Die Bewertungsfreihei: erhöht ſich für jede volle zwei v. H. der Ausführſteigevung um Uv. H. des Beſtandes an Stenergutſcheinen, 68 ſtens jedoh um 10 B. H. dieſes Beſtandes. Durch dieſe Maßnahme werden die 55 angeregt, ihren Ausfuhrumſatz zu ſteigern. Da in vielen Unternehmen des Ausſuhrhandels, für den ſa die Erweiterunosbeſtimmungen auch gelten, der Beſtand an abnutboren Wirtſchaftsgütern oft jo klein iſt, daß eine ſteuerliche Erleichterung durch Jnanſpruchnohme von Be⸗ wertungsfreiheit entweder gar nicht oder in nur unbeden⸗ tender Höhe erlangt werden konn, iſt eine Sonderregelung vorgeſehen. Dieſe Unternebmer dürſen nämlich an, Stelle Ler ihnen zuſätzlich zuſtehenden Bewertungsfxeiheit einen Abzug vom ſteuerpflichtigen Gewinn außerhabb dex Bilanz vornehmen. Dieſer Gewinnabzug beträgt, wenn der Aus⸗ ſuhrumſatz mindeſten 25 v. H. des Geſomtumſatzet aus⸗ macht, 10 v. H. des Beſtandes an Steuergutſcheinen 1. erhöht, Der Ausſuhrhändler muß zunächſt die erweiterte Bewer⸗ tungsfreiheit in Anſpruch nehmen, ſoweit er abnusbare Wirtſchaftsgüter nicht in ausreichendem Umfange beſitzt, Harf er dann zum Abzug vom Gewinn außerhalb der Bilanz ſchreiten. Dieſer Gewinnabzug außerhalb der Bilanz un⸗ terſcheidet ſich von der Bewertungsfreiheit dadurch, daß es ſich bei der Bewertungsfreiheit nur um eine Verlagerung der Steuer in die Zukunft handelt, beim Gewinnabzug je⸗ doch um eine endgültige Verminderung der Steuerlaſt. So⸗ mit kommt man zu einer beſonderen Förderung des Außen⸗ handels in Form von Steuerermäßigung. Auch der Aus⸗ fuührhändter, der die vorgeſebene Mindeſtgrenze von 25 v. H. des Geſamtumſatzes nicht erreicht, wird ähnlich wie im Falle der Ausfuhrinduſtrie behandelt. Die erweiterte Bewer⸗ tungsfreiheit oder der Gewinnabzug betränt in dem Falle für jede vollen zwölf v. H. der Ausfuhrſteigerung ein Pro⸗ — zent des Beſtandes an Steuergutſcheinen bis zu höchſtens 10 v. H. des Beſtandes. Auch bei der Veredelung von Gegenſtänden für Rechnung eines ausländiſchen Auftraggebers, bei der Ausfuhr von Gegenſtänden, die in einem Zollausſchlußgebiet hergeſtellt worden ſind, in das ſtaatsrechtliche Ausland und bei der Ausfuhr von Gegenſtänden, die die inländiſchen Unter⸗ nehmer zunächſt in ihre ausländiſchen Verkaufsläger brin⸗ gen, ehe ſie an Ausländer verkauft werden treten die Ver⸗ günſtigungen in Kraft. Das gleiche gilt bet der Lieferung von Anlagen an ausländiſchee Beſteller, wenn die Anlage erſt im Auslande errichtet wird. Beim Ausſuhrhandel rech⸗ net zum Ausfuhrumſotz auch der Tranſithandel. Akiien leichi ſesier Kleine Umsätze— Renien ſreundlich Rhein⸗Mainiſche Mitiagsbörſe: Freundlich Frankfurt a.., 28. April. Die Börſe behielt ihre freudliche Haltung. Das Geſchä't kam allerdings nur longſam in Gang und erfuhr auch ſpäterhin kaum eine Ausweitung, da das Intereſſe all⸗ gemein auf die Führer⸗Rede gerichtet war. Lebhaft erörtert wurden die Surchführungsbeſtimmungen zum Neuen Finanzplon und die Erleichterung der Mehreinkommen⸗ ſteuer. An den Aktienmärkten kamen infolge des ungewöhn⸗ lich frühen Börſenbeginns zunächſt nur wenig Abſchlüſſe zuſtande, doch war die Kursentwicklung weiterhin leicht nach oben gerichtet. Von den ſührenden Papieren gingen JG⸗ Farben zu 150(14075) lebhafter gus dem Verkehr. Einiges Intereſſe verblieb außerdem in Maſchinenwerten bei meiſt höheren Kurſen. Am Elektremerkt zeigten Siemens nach kanger Pauſe eine Steigerung um 5/ v. H. auf 196, Berg⸗ werkspapiere lagen ſehe ruhig und wenig verändert. Von ſonſtigen Werten befeſtigte ſich Conti Gummi bei nur klei⸗ nem Bedarf um 3 v. H. auf 217, andererſeits Scheide⸗ anſtalt 1 v. H. leichter mit 201. Reichsbankanteile unv. 178. An den Rentenmärkten entwickelte ſich obenfalls nur wenig Geſchäft, wobei die Kurſe gegenüber dem Vortag kaum Abweichungen auſwieſen Reichsaltbeſitz zum Ein⸗ heitskurs 131,60(131,75), Kommunale Umſchuldung hörte man ex Ziehung mit 93,40(93,50). Pfandbriefe wieſen bei kleinem Umſatz kaum Veränderungen auf, ebenſo blieben die meiſten Stadtanleihen und Induſtrie⸗Obligationen ziem⸗ lich unverändert. Um ½ v. B. höher 6proz. JG⸗Farben mit 122 und 4/4 v. H. Voigt und Häffner mit 96. Kom⸗ munalumſchuldung gingen ſchließlich mit 93,30 um. Im Verlauf war die Entwicklung am Aktienmorkt un⸗ einheitlich. Bei anhaltend ſehr kleinem Geſchäſt wieſen die Kurſe der Hauptwerte Schwonkungen bis zu 44 v. H. auf, wobei ober Rückgänge überwogen. Das Schlußgeſchäft kam frühzeitig zum Erliegen. Im Freiverkehr brachte eine Sonderbewegung in Ding⸗ ier⸗Maſchinen, die bei lebhaften Umſätzen His zu 115 (109½—110) anſtiegen und mit günſtigen Abſchlußerwartun⸗ gen(man ſpricht von einer Wiederaufnahme der Dividen⸗ denzahlung mit vorausſichtlich 7 v. H. und einer evtl. Ka⸗ pitalerhöhung), motiviert wurde. Berliner Börſe: Aktien eher anziehend Berlin, 28. April. Die durch die Rede des Führers bedingte Vorverlegung des Wertpapierverkehrs auf 10.30 wirkte ſich umſatzmäßig naturgemäß mit einer ſtarken Schrumpfung des Geſchäfts aus, von der Bänkenkunbſchaf: bisher nür ein Teil der ſonſt anſallenden Orders eingegangen war. Dieſe betrafen in erſter Linie die Kaufſeite, ſo daß ſich überwiegerd kleine Kursbeſſerungen ergaben. Die erwartungsvolle Spännüng, mit der man hier wie überall in Deutſchland Und der Welt der aroßen Führerrede entgegenſieht, drängt alle anderen, die Börſe ſonſt intereſſierenden Dinge ſtark in den Hintergrund. Selbſtverſtändlich werden aber die nunmehr veröffentlichten Durchführungsbeſtimmungen zum neuen Finanzplan lebhaft beſprochen und angeſihts der vorgeſehenen ilderungen mit ſtarker Befriedigung auſgenommen. Die außerordentliche günſtige Entwicklung des Steueraufkommens wirkte ſich ebenfalls als kräftige Tendenzſtütze aus. Von Montanwerten hatten Rheinſtahl und Laurahütte mit plus 4 v. H. bzw. plus 96 v. H. die Führung. Farben ſetzten um v. H. höher mit 150% ein. Conti Gummi gewannen bei kleinem Bedarf 2 v. H. Von Glektrowerten ſind Akkumulatoren mit plus 2“ v. H. her⸗ vorzuheben. Doch aingen zu dem höheren Kurs nur 4000 Mark um. Die ausſchlietzlich Dividende gehandelten EWW Schleſien waren um faſt 1, v. H. feſter. Ueber Prozent⸗ bruchteil hinaus verändert waren im übrigen nur noch Lahmehyer, Lieferungen, Bremer Wolle, Hauſa Dampf und Metallgeſelllüſchaft(ſe plus 1 v..) ſomie Deutſche Teleſon und Kabel(plus 2,50 v..). Von variablen Renten ſtelbten ſich Reichsaltbeſitz bei kleinen Käuſen auf unver⸗ ändert 191,75. Die Gemeindeumſchuldungsanleihe wurde nach der durch die Ziehung bedingte Pauſe erſtma's wieder wit 98,%(93,50) gebandelt. Im Börſenverlauſe traten bei ruhiger Geſchäſtstätigkeit überwiegend weitere leichte Kursbeſſerungen ein. Mannes⸗ mann, Holzmann, Ilſe Genuß und Hanſo Damyf kamen 27% p. H. höher an. Geſfürel und Akkumalotoren ſtiegen um 1, ferner Rheinſtahl, Hoeſch ſowie EW Schleſien um je 7 v. H. Niebriger logen Junghons mit minus“, Farben notierten 14976. Nillderungen bei der iehreinkommensſeuer Die Durchſührungswerordnung ſieht eine Erhöhung des Freibetrages, eine Ermäßigung des Steuerſatzes und wei⸗ tere Milderungen vor. Insgeſamt führt ſie dazu, daß alle Lande und Forſtwirte, faſt alle Arbeiter, die meiſten An⸗ geſtellten, die Wifänger in den ſreien Beruſen und die meiſten Augehörigen des Handwerkes und des gewerb⸗ lichen Mittelſtandes durch die Mehreinkommenſtener nicht erſaßt werden. Die Laud⸗ und Forſtwirte deshalb nicht, weil Mehreinkünfte aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft obne Begrenzung mehreinkommenſteuerfrei ſind. die Arbeiter, Angeſtellten, Anfänger in den freien Berufen und An⸗ gehörigen des Handwerks und des gewerblichen Mittel⸗ ſbandes in vielen Fällen darum, weil bei einem Jahres⸗ einkomemn von nicht mehr ols 7200„die Mebreinkommen⸗ ſeuer nicht Anwendung findet. und ſich dieſe Einkommens⸗ grenze um je 900 für das dritte und iedes weitere kündexermäßigungsfähige Kind erhöbt Im einzelnen ſind für die Jahre 1989 und 1940 u. a. weiter ſolgende Milderungen vorgeſehen. Während im Geſetz für die Mehreinkommenſtener ein Steuerſatz oon 90 v. H. vorgeſehen iſt mit der Maßgabe. Hat die Mehr⸗ einlommenſteuer bei der Ermittelung des ſteuerpflichtigen Einkommens abzugsfähig ſei, wiyd in der Durchführungs⸗ verordnig der Steuerſatz zuf 15 v. H. ermätziat, ohne daß die Mehreinkommenſteuer bei der Ermittlung kes Ein⸗ kommens abgezogen werden kann. Dieſes weſentlich ein⸗ ſachere und durchaus gerechte Verſahren wird beſonders von den Angehörigen des gewerblichen Mittelſtandes, der fneien Bernie und der leitenden Argeſteſſſen hegrützt wer⸗ den, denn alle dieſenigen, bei denen die Geſamtbelaſtung des Einkommens durch die Steyern uin Einkomwen und vom Ertrag 50 v. H. nicht erreiht, erfahren gegenüber dem Ge⸗ ſetz eine weſentliche Erleichterung. Von ſehr großer Bedeutung ſind die Parographen 31 Und 22 der Durchſührungsverordnung. Danach dürfen bei der Berechnung des Mehreinkommens anßergewöhnliche Verhältniſſe berückſichtigt werden. Neben den außer⸗ gewöhnlichen Verhältniſſen, für die die Durchführungs⸗ verorönung einige Beiſpiele gibt und wobei der Steuer⸗ ollichtige einen Rechtsanſpruch auf Berückſichtigung bat, iſt eine allgemeine Härtebeſtimmung im§ 82 enthalden, deren Anwendung im pflichtgemäßen Ermeſſen des Finanzamtes ſteht. Sie wird dann berückſichtigt, wenn wegen der Axt des Berufes oder aus anderen Gründen untex Zugrunde⸗ kegung des vollen Mehreinkommens eine unbillige Härte gegeben ſein würde. Darüber hinaus werden die Finanz⸗ ämter ſtets bas erforderliche Verſtändnis aufbringen wenn die ollgemeinen Intereſſen des Volksganzen ein Entgegen⸗ kommen bei der Berechnung des Mehrei nrommens gebsten erſcheinen laſſen. Auf Antrag des Steuerpflichtigen iſt für die Berechnung des Mehreinkommens an Stelle des Kalenderjahres 1087 als Erſtjahr das Kalenderjahr 1996 oder das Kalenderjahr 1995 zugrudezulegen. Für die Mehr⸗ einkommenſteuer gelten auch die allgemeinen Anordnungen über die Stundung. Die Mehreinkommenſteuer 1939 iſt in öͤrei gleichen Teilbeträgen am 10. September 1999, am 10. Dezember 1939 und am 10. März 1940 zu entrichten. Ak 1040 wird ſie in vier gleichen Teilbeträgen am 10. Juni, 10. September, 10. Dezember 1910 und am 10. März 1041 entrichtet. Der Wortlaut der Durchführungsverordnung zum neuen Finanzplan iſt im Reichsgeſetzblatt 1 Nr. 79 vom 27. April 1939 erſchienen. Auſierordenilich günsſige Eniwicklung des Sieueraul- kommens des Reiches 17,7 Milllarden Mark Steuerelngang Anläßlich der vrir Staatsſekretär Reinhordt vor Ver⸗ tretern der Preſſe bekanntgegebenen amtlichen Begrün⸗ dung der Durchführungsverordnung zum Neuen Finanz⸗ plan wies Staatsſekretär Reinhardt auf die günſtige⸗ Entwicklung des Steuerauſkommens des Reiches hin. Da⸗ nach betrug das Geſamtaufkommen im Rechnungsiahr 1388, F. h. vom 1. April 1938 bis zum 31. März 1939, 17,7 Mil⸗ liarden gegenüber rund 14 Milliarden im Rechnungs⸗ jahre 1937. m Voranſchlag vorgeſehen woren für das Rechungsjahr 1938 16 Milliarden. Bon den 17,7 Milliarden„entſallen rund 300 Millionen auf die Oſtmark, auf das Altreich alſo 17,4 Milliarden. Zu dem Betrag von 17,7 Milliarden kommen noch 500 Mil⸗ lionen 4 bis jetzt entrichtete Jndenvermögensabgabe, ſo daß insgeſamt 8,2 Milliarden/ auf der Einnahmeſeite exzielt wurdut. Dieſe außerordentlich günſtige Entwicklung des Steuer⸗ aufkommens iſt noch nicht abgeſchloſſen. Sie wird nach An⸗ ſicht des Staatsſekretärs Reinhardt in den nächſten Jahren, im gleichen Umfange weitergehen wie bisher. Das geht ſchon daraus hervor, daß allein in den erſten 20 Tagt Les Monats April 1939 200 Millionen Reichsmark an Steuern mehr eingekommen ſind als in der gleichen Zeit im Zahre 1938, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß April iſ im Jahre 10908 fortgeſetzt. icht einmal ein beſonderer Monat für Steuerfälligkeiten Der Kaſla⸗Rentenmarkt lag aut behauptet. Pfandbrieſe und Kommunal⸗Obligationen veränderten ſich nur unbe⸗ deutend, Reichs⸗ und Länderanleihen lagen teilweiſe etwas verbeſſert, ſo 29er Braunſchweig Staat und 30er Mecklen⸗ burg⸗Strelitz um 76 v.., 40er Poſtſchätze wurden um 6,„10 v. H. heraufgeſetzt. Zu erwähnen ſind ferner Weſtfäliſche Ausloofung, die ½ v. H. höher, ſowie 1926er Brandenburg, die im gleichen Ausmaß niedriger zur Notiz kamen. Bei den Induſtrie⸗Obligationen büßten Feldmühle und Gute Hoffnung je 36 v. H. ein, während Hoeſch und Caſtellengo „ v.., ſowie Bergbau Ewald v. H gewannen Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ver⸗ änderten ſich lediglich Dt. Ueberſee mit minus v. H. Bei den Hypothekenbanken gewannen Dt. Hypotheken 4 und Meininger Hpotheken 8 v. H. Am Markt der Ko⸗ lonialwerte ſtiegen Kamerun um 2 v. H. Bei den Indu⸗ ſtriepapieren ſtiegen Kabel Rheydt um 3,50, andererſeité verloren Verein. Märkiſche Tuch 2, Kühltranſit 2,50 und Kaſſeler Straßenbahn 2550 v. H. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe:. 1940er und 1941er je 100 G 100,75 B; 1949er 99,75 G 100,5 B; 1943er 90,87 G 100,25 B; 1944ex bis 1948er je 99,5 G 100 B.— Ausgabe 2: 1940er 99,25 G 100 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗Ger 81 G 84,75 B; 1946⸗48er 83,87 G 84,62 B: 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 93,925 G 99,775 B. Am Börſenſchluß veränderten ſich die Notierungen meiſt nur unbedentend. Verein. Stahl und Mannesmann gaben je um* und Siemens um 4 v. H. nach. Andererſeits ſtiegen Bemberg um und Dt. Linoleum um 156 v. H. Farben ſchloſſen zu 149,75. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki Berlin, 28. April. Am Geldmarkt wurden zunächſt un⸗ verbindliche Blankotagesgeldſätze von 276 bis 276 v. H. ge⸗ nannt. Es iſt indeſſen möglich, daß ſich noch eine leichte Ermäßigung des Blankotagesgeldes ergibt. Der Mark: wird durch neue Solawechſelfälligkeiten alimentiert. Der Privatdiskontſatz war mit 27 v. H. unverändert. Im internatſonalen Deviſenverkehr traten nennens⸗ werte Abweichungen gegen den Vortag nicht ein. Etwas ſeſter lagen wieder der Belga und der holländiſche Gulben. Pfande Kabel waren mit 4,6813 unverändert. Der fran⸗ zöſiſche Franken konnte ſich nicht voll behaupten. Diskont: Reichebank 4. Lombard 6. Privat 8 v. G. 1 Rm Dise 28 April 27. Ayril kont] ſeid 1 Beie) Geid J Brie⸗ Kegupten 18990. Ptd 11.955 1,089 11.955/11985 Asgentinies Peſo. 0,K 8 0, 66558 Belgſen 100eigaf 2½[ 42,1542,28 42.04 43.1 Sitacee, e e Doönemark 100 Kronen 4 32˙05 52,15 52,05 2975 Hanzig 100Gulden4.— 47½0 47.— 47,10 Engiand 10fD5 2 11,655/11,683 11,658/ 11688 ——— 8 Kr.— 0——— 68,27 1 d Mk. 5 51 Santre 00? 2 87 857 Priechenland 100510.353/ 2857 2,.353 2,357 oll ind lo0Solden 2 133.01 133,27 132,57 132,88 alend 100 fr% 8 2 Ftalien 10ʃLire 3 54 9 13,09 13,11 aphnn„ 2 0,050 682 Jugoſtasleibo Pne, 5 900% 9705 865 70 Ronado 1 kan. Dollar21 2,480 2,484 2,480 2,484 Lettland 160 Lotts 5½¼½ 8,7 4885 45,75 48,89 Litauen. 100Sitas 3 41,04 42.02 41.94 42.02 Korwegen 100Kronen 3½ 58,57 88.09 58.50S88.00 Volen. 100flotv 4 47, 4710 47,.— 47.10 Porſugal 100 Eskudo 35 10,580 10,500 10.580 10,600 3 1 7———2—2—* Saheee, 00. f 15 Schwei, 160franten] 1. 55,94 56)00 55,91 50,03 Spanien 100 Peſeten 5———*———— Türtet. tu t wid·5/.978] 1,982 1,978 1,982 Ungarn„ 100Pengö* 4—*9 Uruguay. 1Goldpeſoſ 0,809] 1, 01 0,899] 1,901 Ger- Staaten Voller 1.4011 2,495.4910.405 Fraukfurt, 28. April. Tagesgeld unv. 2,25 v. H. —— * L. Weil u. Reinhardt Ach, Mannheim— Eiſenhof Ac. Der Wortlout der ſeit 1873 beſtehenden und ſeit 1924 zur gehörigen Firma iſt wie ſolgt geäudert worden:„Eiſenhof A0, für Eiſen⸗, Röhren⸗ und Metall⸗ handel, Mannheim“, In den Beſitzverhältniſſen hot ſich ſeit 1024 nichts geändert. Lech⸗Elektrizitätswerke G, Augsburg. Der Auſſichts⸗ rat genehmigte den vorgelegten Aboſchluß für das Geſchäfts⸗ jahr 1988. Der auf den 6. Juni einberufenen HB werden wieder 5 v. H. Dividende auf die Stammaktien zur Aus⸗ ſchüttung vorgeſchlagen. Schöellerſche Kammgarulpinnerei Eitorf A6, Eitorf.— 3,5(4) v. H. Dividende. Das Geſchäftsſahr 1038 ſtand im Zeichen einer guten Beſchäftigung. Es gelang, die Spin⸗ nereiproduktion gegenüber 1937 um ewa 30 v. H. zu heben, während die Produktion der Weberei den Stand von 198˙ nicht weſentlich überſchritt. Auch der Abſatz der Spinnerei⸗ erzeugniſſe hat ſich mengenmäßig eutſprechend verbeſſert. Da die Geſellſchaft die Preiſe für die Erzeugniſſe erſreu⸗ licherweiſe inſolge der Preisentwicklung au dem Woll⸗ markt nicht unbedeutend ermäßigen konnte, blieb die wert⸗ mäßige Umſatzſteigerung hinter der mengenmäßigen zurück. In der Garnausfuhr hat ſich die rückläuſige Tendenz auch Die mittelbare Aus uhr(über Weber und Stricker) konnte ſich im Jahre 1938 anf dem Stande von 1937 halten. In der Erſolgsrechnung wird ein Rohertrag von 3,59(63,71) Mill. ausgewieſen. Miet⸗ erträge erbrachten 43 701(45 200) /, außerordentliche Er⸗ träge 143 405(20 889) 4. Neu erſcheinen ſonſtige Erträge mit 49 189 //. Nach Abſchreibungen auf Anlagen von 360 308(378 602)„ und übrige Abſchreibungen von 55 380 (168 78)“ wird einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 94 452(168 497) ausgewieſen. Hieraus wird eine Dividende von 3,5(4) v. H. ausgeſchüttet. * Spar⸗ und Darleihkaſſe Saudhoſen⸗Scharhof. Herr Wernz, der Vorſitzende der Genoſſenſchaft, begrüßte im „Deutſchen Haus“ die Anweſenden und gedachte in kurzen Gedenkworten der im letzten Jahre verſtorbenen Mitgtie⸗ der. Stärkſte Beachtung fand der Geſchäftsbericht, der von Herrn Lubwig Schuhmacher gegeben wuroe. Intereſſant iſt für dieſes Berichtsjahr die ſtabile Entwickung des Poſtens „Einlagen“ die Ausweitung im Aktivgeſchäſt wurde da⸗ durch nornehmlich ermöglich!. Auch gie weiteren Poſten konnten den Nachweis einer guten Steigerung erbringen. Aus dem Reviſionsbeſcheid des Verbandes, der vom Vor⸗ ſitzenden des Aufſichtsrates Geor⸗ Schenkel verleſen wunde, ging hervor, daß Kaſſen⸗ und Verwaltungsweſen in beſter Ordnung iſt. Das ausſtheidende Vorſtandsmitglied Jakof Mehe, ſowie die Auſſichtsratmitglieder Georg Stenkel ynd Palentin Wernz wurden wiedergewählt. Der Mitglieder⸗ geſtand ha“ ſich um 8 von 449 auf 481 bei 21 onsgeſchie⸗ denen Mitgliedern erhößt. Eine recht erfreyliche Auwörts⸗ entwicklung wax, das Geſamtbild dieſer Jahreshauptver⸗ ſammung. 5 Banſparkan⸗ Main: Am% Axrif ſond die 87. eilunohſtatt.“ Dieſe wurde erſtmols noch dem»eyen Ge⸗ ſchäftsplan durchgeführt. Es ſonnten dabei 147 Bauſparver⸗ Siige mit 1,07 Mill. zur Zuteiſang gelangen. Das eni⸗ AFrSZA der Neuen Mannheimer Zeitung LrUNG Abend-Ausgabe Nr. 193 ſpricht einer Steigerung von rund 55 v. H. der Januarzuteilung 1939. Die Zuteilungen im Jahre 1939 ha⸗ ben damit bereits 211 Verträge mit 1,76 Mill 4 erreicht. Die Geſamtzutetlungen ſind damit auf 8030 Verträge mit 28,55 Mill. 4 geſtiegen. 3 * Württembergiſche Bank, Stuttgart.— Wieder 5 v. H. Dividende. Die HV. die unter dem Vorſitz von Staats⸗ ſekretär Waldmann abgehalten wurde, genehmigte das Rechnungswerk für das Geſchäftsjahr 1938. Es gelangt wiederum eine Dividande von 5 v. H. zur Verteilung. Im Geſchäſtsbericht gibt die Bank zunächſt intereſſante Gegen⸗ itberſtellungen über den Arbeitseinſatz in Württemberg und im Reich und kommt dabei zu dem Schluß, daß im 1. Oktober 1938 im Reißsdurchſchnitt auf 100 Einwohner 40,5 Erwerbstätige und in Württemberg 55,5 entfallen. Im Rahmen der geſtellten Auſgaben hat ſich 90 Inſtitut weiterhin der württembergiſchen WWirtſchaſt zur Verfügung geſtellt. Auch im vergangenen Jahre habcu ſich die Um⸗ ſätze weiter erhöht. Eine erhebliche Anzahl neuer Kredite konnte hinausgelegt werden. Der Umſchlag der Debi⸗ toren ſei außerordentlich raſch erſolgt. Am Schluſſe des Berichtsjahres ſei ein aroßer Teil der zugeſagten Kredite nicht in Anſpruch genommen worden. An der Emiſſion der Schatzanweiſungen des Reiches hat ſich die Bank im Rahmen ihrer Quote beteiligt. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnunig wird für Ende Dezember 19358 ein Ueber⸗ ſchuß an Diskont. Zinſen und Proviſionen ſowie ſonſtige Erträgniſſe von 1,86(1,73) Mill. ausgewieſen. Anderer⸗ ſeits erforderten Perſonalaufwendungen 0,60(0,59) und allgemeine Geſchäftsunkoſten 0,27(0,24) Mill. 4. Durch eine außerordentliche Ver inlagung und durch Beſteuerung henerer Reſerven hat ſich der Auſwand für Steuern von 0,43 auf 0,54 Mill. erhöht. Zum Ausgleich hierfür wurden außerordentliche Einnahwen herangezogen. Soziol⸗ abgaben erforderten 0,044(0,04) und Abſchreibungen 0,62 (Mil. 4. Einſchließlich Vortrag von 288 503 1202 547) Mark wird ein Reingewinn von 640 277(638 504)„ aus⸗ gewieſen, aus dem die erwähnte Dividende von 5 p. H. verteilt wird. &* Dividendenvorſchläge. Der AR der Ueberlandwerk Oberfranken Ac, Bamberg, beſchloß, der HV am B5. Moi 785 Mill. einbezahltes StAc die Ausſchüttung von 5 v. H.(wie i..) vorzuſchlagen.— Bei der Straßenbau AG, Niederlahnſtein, wird das An von 4 Mill mit einem erhöhten Satz von 6(4) v. H. verszinſt.(5V 23. Mai,. * Ueber 10 Millionen Verſicherte in der privaten Kran⸗ kenverſicherung. Die Fahgruppe„Privare Krankenver⸗ ſicherung“ in der Reichsgruppe„Verſicherungen“ umſaßte, wie mitgeteilt wird, am 51. Dezember 1838 im Altreich 79⁰ Ritgliedsunternehmungen mit einem Beſtand von 8—59 453 verſicherten Perſonen gegenüber 683 Mitgliedsunterneh⸗ mungen mit 7 400 465 verſicher:en Perſonen am 31. Dezem⸗ ber 1937. Der Zugang des Jahres 1938 betäuft ſich mkhin auf 658 688 Perſonen. Zu dieſen Wi uns Verſicherten des Altreichs müſſen noch 4 private ranken⸗ verſicherungsunternehmungen der Oſtmark, von denen inzwiſchen 2 mit Krankenverſicherungsunternehmungen des Altreichs verſchmolzen ſind, mit 183 000 Verſicherten zu⸗ gezähl: werden. Damit ſchließen die Mitgliedsunterneh⸗ mungen der Fachgruppe„Private Kben ne das. Jahr 1938 mit 8 192 153 verſicherten Volksgenoſſen ab. Bei den öfſentlich⸗rechtlichen Verſicherungsunternehmungen ſind weiterhin noch gegen 2 Millionen Volksgenzſſen ver⸗ ſihert, ſo daß im ganzen die außerhalb der Sozialver⸗ ſicherung ſtehende private Krankenverſicherung— ohne die ſudetendeutſchen Gebiete— Ende 1938 den ungewöhnlich hohen Beſtand von mehr als 10,2 Millionen verſicherten Perſonen auſweiſen kann. 9 * Internationalex Zinn⸗Ausſchuß. Auf der für den 27. d. M. nach Haag einberuſenen Sitzung des Inter⸗ notionalen Zinn⸗Ausſchuſſes ſind keine Beſchküſſe über Qudtenänderungen geſaßt worden. Die nächſte Zuſammen⸗ kunft des Ausſchuſſes findet am 14. Juni in Paris ſtatt. * Bank von Frankreich.— Erhöhung des Goldbeſtaudes. Donnerstag veröſſentlichte Ausweis der Bank von für die Zeit vom 13. bis 20, Aprkt Weiſt die dem nanzmihiſter Reynaud in ſeiner letzen Rundſunkrede an⸗ ekündgte Erhöhung des Sn eeee Wrd f 9 200 e eus. Dabei handelt es ſich um 18 Auslande nach Frankreich zurückgefloſſenen Kapitakien. Der Notenumlauf ſtieg erneut um 1 ouf 125 Mrd. ſſs. an. Die Golddeckung hat ſich daher nur von 68,35 auf 63,79 v. 9 erhöht.* 8 8 * Mines de Kali⸗Sainte⸗Théreſe, Paris.— 57, 50) Fr. Dividende. Die Mines de Kali⸗Sainte⸗Thöreſe ſchütten für 1938 eine Dividende von 57,50 Franken gegen 50 Fran⸗ ken im Vorjahr aus. Reuer Fehlbetrag der Schweizeriſchen Bundesbahnen im Jahre 1 Der Verwaltungsrat der Schweizexiſchen Bundesbahnen beſchloß, von dem Fehlbetrag des Geſchä ts⸗ jahres 1938 von 85,2 Mill, ffr. 7,5 Mill. ſſr. zu Laſten des Kontos Kriegsdeſizit zu ſchreiben, während der Reſt von 27,8 Mill. ſſr. zuſammen mit den Defiziten der Jahre 1931 bis 1937 mit 271½5 Mill. fſr. weiterhin vorgetragen wi d.— Bei der Erörterung des Jahreskerihts wurde ſeſtgeſtelt, daß im verfloſſenen Jahr der Rerſonenverkehr ſich recht gut behauptete, daß dagegen der Güterverkehr ausgeſpro⸗ chen ſchwach war. Nur das Kriſenſahr 193 wies noh ge⸗ ringere Einnahmen auf. Eine wichtige Urſache liege im Rückgang des internotionalen Tronſiigäterverkehrs, deſſen Abnahme mengenmößig rund 36 v. H. betyng. Waren uncl Märkte Berliner Metallnotierungen vom 28. April.[Eig. Dr.ſ Es notierten in 4 für die 100 Kilo Eletroiytkurfer 58; Standard⸗Kupfer lid. Monat 52.75 nom.; Originalhüt⸗ tenweichblei 18,25 nom.; Standard⸗Ble: lſo. Monat 18,25 nom.; Originalhü⸗tenrohzink ab nordd Stativnen 725 nom.; Standard⸗Zink lſd. Monat 17,25 nom., Originalhüt⸗ ten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133, dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 90 v. H. 137: Fein⸗Silber 97,0040,, * Erhöhung der Zinkblechpreiſe, Die Süddeutſche Ge⸗ bietsſachgruppe des Zinkblechhandels hat mit Wirkung b 28. April ihre Preiſe für je 100 Kilo um 0,50 4 exhöht, nachdem dieſe am 6. April um 0,25/ herabgeſetzt wor⸗ den waren. Mai⸗Qusten für Teigwarenherſteller, Die H der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft(Kontin⸗ gentſtelle für die Herſtelluna von Teigwaren) hat 80 Verarbeitungsmenge von Getreideerzengniſſen ur Her⸗ ſtellung von Teigwaren für den Monat Mai 10050 au' 12 v. H. des für das laufende Wirtſchaftsjahr erteilten Grundkontingentes, die Bezugsguvt. von Hartweizengrieß ouf 8 v. H. des für das lauſende Wirtſchaftsjahr exteilten Hartweizengrießkontingents feſtgeſetzt. * N Ruch die ns-Saweternletieses 3 lorderg du durch deinen miigliede⸗ peittag jue nso.! Hauptſchritlettet and derantwortlich für Volttik: Or. Atois Wiavaser⸗ Stebvertreter des Hauptſchriſtieiteds and derantwortlich kür Tbrater, iſſenſchaft und Unterbaltung Car! Onno bienbort— Hay, deleteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil und i. V. Gericht: Dr. Friz Hammes.— Sport:. B. CE. W. Fennel. Südweſtdeutſche Umſchau 1. V. Richard Gchönfelder. Bilderdienſt Curt Witheld Nennel(äntliche in Mannbeim⸗ Schriftiettung i Berlin: 3 Or Schater. Bertin. Südweſtkorie 80. 8 Für unverlangte Beitenge keine Gewöht— Kückſendunvg vur N ber Rückporte 55 Herausgeber, Drucker and Berieger Neue Mannbetmer Zeltng Dr Fritz Rode& Co Mannbeim, R 1.—6. Verantwortlich für Anzeigen one geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude Mannbeim. Zur Jeit Pretsliſte Ni 9 gültig. Ausgabe Abene und Mittag erſch einen teitia in der Ausgabe R 23 e Ameigen der aleich⸗ Ausgabe Mittag ſibey 10 800 „Ausgahe Abend öber 9§0e 5 Ausgabe B über 11 000 95 Geſamt⸗D.⸗A. Monat März über 21 ——— —— Nachruf Am 28. April 1939 verschied unerwartet nach kurzer. sehwerer Krank⸗ heit im 68. Lebensjahre unser trüherer Geschäftsführer, Herr Direlktor 1. R. August Knopl Mehr als 15 Jahre gehörte der Verstorbene Unserer Gesellschaft au und bat an der Entwicklung und dem Ausbau unseres Unternehmens an verantwortlicher Stelle tatkräftigen Anteil genommen. Mit seiner ganzen Persönlichkeit und seiner unermüdlichen Schaffenskraft hat er sich in den Dienst unserer Betriebe géstellt und ist uns mit Fachkenntnissen ein wertvoller Freund und Mitarbeiter gewesen. Sein ausgeprägtes Pflichtgefühl und seine rastlose aufopfernde Täatig- keit für unser Unternehmen machte ihn zum Vorbild kür uns alle. Vor 1 Jahr trat er in den wohlverdienten Ruhestand, den nun eln unerbittliches Schicksal allzufrüh beendete. Wir werden dem Eutschla ſenen in Erinnerung an seiue herzliche krische Art und aus Dankbarkéit an seine langiährige verdienstvolle Mit⸗ arbeit ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim, den 27. April 1939. Geschütistunrung und Geibischatt Rbenania Schinahrie- und Spedtnons-Gesellschaff m. b. H. Freitag, 28. April 1939 feüveh. einigong übernimmt floher! Moser Eichendorifſtr. 46. Feruſor 504 88. kabrauchte Maren Schreibmaschiner stets preiswert. Grose Auswahl f. Maeralo. 0 3. 10 Rut 204940 2 kleinere weiß geſtrichene Hüchenschpanze zu verkaufen.— seinen hervorragenden —— Kleider 585 5 Herren-Bekleidung Sckko-Anzüge 28., 56.—, 48. Sport- Amũge 29.50, 5s.-, 42. Sport-Sckke 24.50, 29.50, 35. Sab.-Mäntel Chev.-Mäntel 29.50, Ss5.-, 42. Komb.-Hosen.50,.25, 12.50 Damen Bekleidung Demen-Mäntel 14.50,.50, 25. Demen-kostüme Damen- Ppl.-Möntel 28.50, 56.50 anger die geolie made 42., 47.-, 59. 18.50, 25.- in allen Preislagen und Grösen Hosen aller Art de Aus wahl! G. OlkF . 2 2 4 0 ——— — 5 6 22 S W . —— — 2 —— 22 8 2 8 8 8 8 K , W Angebote unter Nr. 111 42 an d. Geſchſt. d. Blatt. Lchenherd uud 1 Casbacaoten (Roeder) ſehr 6 verkauf. Adr. i. Aulsichisraf d. Geſch. 5 1, 6 Breite Straße.(Früher Laden Nettner). S 1, 6 Breite Straße Auf Vunech Zahlungsarieichterung“ CHREIB- HASCHINEN der ſgroß, Stellengesuche Beschäftstüchtige Dame ſumpath. Erſcheinung, mit ſichere Fahrerin RaB10 Blraun 2 aNNHEE2922 Führerſchein 3b, 160 Jahre) ſucht Tätigkeit, evtl. auch für 6 Tage oder—smal in der Woche. Angehote unter Nr. 11028 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Rora Körting Amti. Bekanntma cnungen Allen denen, die unserem lieben Entschlafenen, Herrn Franz Mircher die letzte Ehre erwiesen haben, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Mannheim(Höferstraße 8) den 28. April 1939. Madhulde Mircher, Seb. Herbst Helene Mücher 9— Marken⸗ Pianos Bergmann& Mahland Optiket E 1, 15 MANXHEIM E, 15 letephon Nr. 22¹ 75 Siüthner Schwechten S schiedmayer u. a. Wenig gesp. dillig zu verkaufen. C. Hauk lur 7 ſaodeagdn Klappwagen neueste Modelle bekannt billig O 3, 11 Planken stense. 9 2, 1 gegenuber Hauptpost *2 *. Zurückgenom gebruucht, in gut. Zuſtand Medizinal⸗ Verband begt, 1884 Mannhein 1 2. 16 Straßenſperrung. Vermietungen Aus Anlaß der Feier des 1. Mai werden am 30. April ab 20 Uhr bis nachts 1 Uhr die Heidelberger Straße und die Planken auf der Strecke vom Kaiſerring bis zum Paradeplatz für Fahrzenge aller Art geſperrt. „Von 18 Uhr ab iſt das Aufſtellen (Varken) von Fahrzengen aller Art auf den genannten Straßen ver boten. 11 124 Mannheim, den 27. April 1939. Dex Abt. 28 Oststadt 5 0 1 IZim. u. Küche l. In. 0 Lüngen Schwetzingervor⸗ mit Zentral. und Ofenhelsung, kub“ Pleicr an Zu vermieien vermiet. Angeb. Näheres—10 Uhr täglich. 16 Bl. 1 1 3 345⁴47 16 TOnymi, innoun—— Aususta-aniage 28. Automarkt ——— füsches Ganseleber- Parfalt ini Ausschinitt v. neuem Pong. grob⸗ körnig, miid 1⁵ or STENMMER hinter der Maubipest bx. beutscher Kauf S 1 U f sutscher Kaviar„lt„(6ſteer oder möbl., I0 .20 E An. u. kücke 8 50 Mk.: Au. U. KMüche 1 1 853 Möhl. Zimmer Häckel, L 4. 4. zu verm. 1 br. Zimmer ſof, od. ſp. zu v. in ſehr gut. Zu⸗ e n zu verkaufen Garage ſtraße 3, Tr. —5435 5446 F1, 10 Blaupunkt. sofort lieferbar Rut 27371 Textil-Kauimann (Detail⸗Reiſender mit langjähriger Tätigkeit und guter Kundſchaft) Sucht Lieterfirma in.⸗ u..⸗Konſektion u. Wäſche. Angebote unter M 8 89 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 5443 Ruhiges, schönes Zimmer Nähe Waſſerturm, von ält. Dame aus Mitteldeutſchland für vorüber⸗ gehenden Aufenthalt in Mannheim —4 Wochen auf ſofort geſucht. Rheinhäuſerſtr. H 7, 19, IV, Iks. Nr. 14. 544⁰ Angebote nur von Ariern unter Nr. 11 125 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Knohlauch-Beeren „Immer jünger“ machen froh und trisch! Sie enthalt. alle wirksamen Bestandteile des reinen un- verfälschten Knoblauchs in leicht löslicher, gut ver⸗ daulicher Form. Vordeugend geged⸗ 0 272— hohen Blutdruck, Magen-, Darm⸗ störungen, Alterserscheinungen, Stoffwechselbeschwerden. Geschmack- und geruchfrei. Monatspackung.— Achten Sie auf die grün · weiße Packung! Zu ha ben Storchen-Drogerie, Martian, 1, 15 Drogerie Ladwig& Schütthelm 0 4, 3 und Frieoriehspfatx 19 Hirsch-Drogerie H. Schmidt, Heſgelberger Strase 0 7, 12 Orogerie Langerötter, Langerüttenttr, 18 Drogerie Merckle, Sontarüpletz 2 Drogerie A. Sperber, Seckenbelqeratr. 20 Drogerie Th. Körner. Mittelstrage 283 Drogerie W. Paul, Zeppellnstr. 4 Drogerie Paul Bopp, P 1, 6 in Mannheim-Meckaras: Drogerie A. Seitz,. Kathaflnenstrabs 293 in Kütertal: Drog. K. Schmitz, Musduckerstr.1 Drog. Heitzmann, une Mannb. S. in Heulubheim: Drogerie J. Saam In küingen Drog. G. Beutel, Hauptsuabe 72 In Heddesheim: Drogerie H. Stolz HNe. Eiwas Gutes zum Probieren Rinderherz mit Reis Das Rinderherz, eine verhältnismäßig billige Fleiſchart, wird gut gewaſchen und in Salzwaſſer weichgekocht, unter Zutat von Suppengrün und Gelberüben. Wenn das Fleiſch weich iſt, läßt man trank hundert wurden Bekannte eingeladen, wenn jemand ein Schwein geſchlachtet hatte. heit verzehrten die Freunde Bier und Wein. wurden zu einer lieben Gewohnheit. regelmäßig ab, jeder kam dabei an die Reihe. Demt nächſten Gaſtgeber wurde beim fröhlichen Mahl ein Bei dieſer Gelegen⸗ „kalten protten“. Man Dieſe gemütlichen Abende Man hielt ſie Wie neu wird Ihr alier Hui, Dippels 2, 6 Panken sowie Kinderwagen- Kinderbetten usw. Dillisst in grober Auswenl 2 . K W. Meianer“ Zuberx du 1. 16 Schlaf- Zimmer und auch Küchen Viele 0 A. 195. e 21. * SB. Spiegelſchrank Stüria 95.— Nußbaum* e,. vorsichert Familien- u. Einzelpersonen tür kreien Arzt und Apotheke Sterbegelg dis M. 100. Wochenhilte dis M. 50.— Verpflegung und Ope- ration in Krankenenstalten, Zahnbe⸗ nandlung. ſteumittel. Säder Monetsbeiträge 1 2 Pers. Mk..50.-4 Pots. Mk. 40 Pers. Mk. 750 5 und mehr Personen Mä..50. Aufnahme-Boro T 2. 16 u den Filiaſen der Vororte 176 Schreibtiſch Nußbaum Prachtſtück uſm 93.Anzeigen heifen vertaufen ic aumannälo. Bertaufshauſer 1 1. Mr.—8 Feruruſ 278 35 •9 fn e Au! Pähnaber Kleine An⸗ zahluna! Kleine Raten! Pfaffenhuber H1 14 am Marktplatz Stüts11 von der 2. Röbelfabri! Georg Wagenblaß ESQCEEEBRQNR Schlafeimmer in vielen Holzarten zu günstigen Bedinguneen abzugeben. Große Werkstätten— und Lager-Räiugie Verkaufsstael 1222,7 Ehestandsdarlehen. Teilzahl. geatattet 3⁰ 17⁵ es durch die Fleiſchmaſchine, wobei man eine ge⸗ ſchälte Zwiebel mit durchdreht. Inzwiſchen hat man 250 Gramm Reis weich gedänipft, ſchreckt die Maſſe raſch mit kaltem Waſſer und füllt nun ſchichtweiſe mit dem gewiegten Herz eine ſeuerfeſte mit Fett ausgeſtrichene Form. Die Fleiſchmaſſe muß man mit einer leichten Mehlſchwitze binden, die man mit der Kochbrühe muß Reis ſein. aufgefüllt hat. Man gibt ein verquirltes Ei über Die oberſte Schicht den Reis, beſtreut ihn mit geriebenem Käſe, läßt das Gericht gut bräunen und gibt es in der Form zu Tiſch. Deutſches Frauenwerk Abt. Volkswirtſchaft— Hauswirtſchaft Gau Boden Des Kränzchen Wenn Sie von ihrem Kränzchen, das unter leb⸗ haftem Geplauder bei einer der Kränzchenſchweſtern oder in irgend einem Café getagt hat, angeregt nach Hauſe gehen, werden Sie kaum ſchon einmal über den Urſprung dieſer fröhlichen Zuſammenkünfte nachgedacht haben. Aber es wird Sie vielleicht doch intereſſieren, wie die Kränzchen entſtanden ſind. „Nun, die Kaffeerunde iſt der Kranz, die Blüten dran ſind wir!“ Fehl geraten meine Damen! anderen Urſprung, Mittelalter geprägt. Damals im 15. und 16. Jahr⸗ Der Name hat einen und zwar iſt er bexeits im Kranz aufgeſetzt. Und nach dieſer Sitte nannte man die Zuſammenkünfte„Kränzchen“. Frauen⸗ kränzchen gab es ſchon in alten Tagen. Man nahm nur damals ſtatt der Handarbeit die Spinnräder vor, die dann luſtig mit den Zungen um die Wette ſchnurrten. Milch ohne Haut nach dem Abkochen erhält man, wenn man die vom Feuer genommene Milch ſofort zudeckt und ein paar⸗ mal in kleinen Zeitabſtänden gut umrührt. Hier spricht die Tante A2. B Zitronenhälften, die im Haus Man aufbewahrt, die trocknen aus Und werden ſchnell auch unanſehnlich. Doch gebe ich euch, wie gewöhnlich, Hier einen Rat, der iſt ſehr ſchön; Liden in Hannhelm: B 2, 1(gegenũber der Hauptpost) Telefon 24105— 4, 26— Eittelstrase 1— Hittelstr. 111— Prinz-Wilhelm-Strase 27(Ecke Lameystraße). Telefon 44017— Eindenhof: Fleerfeldstrase 36, Teleton 27930 In tudvissheten: tucdwisstrase 55, Tel. 607 85— ————— 12 3 immer preisweri bel 615 Friedrick khestandsüsiehen! in der NMZ haben ute Vircung Allzeigen Aoderne Werkstätte w⸗ tur u m 8 0 e n kere! en 29 0 XOο⏑ ⏑0 0 0 E5 Siuissee eller Art K ntenarbeiten 0 Siakurbem ogrem me usw. Verkaufsstelle fü LNYVON Modezeitschriiten Scbnittmuster Inh. E. GoEDI Mannheim, Qu 3,21 Fernsprecher 22490 + Drucksachen eder Art liefert billigst Druckeret Dr. Haas. N I.-6 Verſucht es mal, es wird ſchon gehn: In eine Schale gieße man Nur wenig Eſſig, und ſodann Legt man mit ihrem offnen Schnitte Die Frucht hinein. Nicht anders, als es hier beſchrieben. Es lohnt ſich wirklich, meine lieben Und treuen Freunde; jeder ſpart Auf die ganz probate Arti Doch macht es bitte 12² PIANKENHOF BNE* PARAEPHATZ E7