Neue Mannheimer S Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäfteſtelle: K 1,-b. Ferniprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nema zei' Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbei.⸗Geb. Hierzu 72 Pig Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13. Neßiſcherſtr 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8. Seffreiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f d folgend Monat erfolgen ——rĩ————— Einzelpreis 10 Pf. eituhig Anzeigenpteiſe: 22 wmm breite Millimeterzetle 9 Pſennig, 29 mm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennia. Für Famtlien⸗ und Kletnanzetgen ermätziate Grundoretſe Allaemein aültig eſt die Anzeigen ⸗ Preisliſte Nr. d. Bei Zwanasvergleichen oder Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. für fernmündlich erteilte Anfträge Keine Gewähr(ür an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Au. B Samstag. 20. April 1939 50. Jahrgana— Nr. 194 Das Weltecho der Führerede Die deutſchen Bertragskündigungen in London und Warſchau überreicht England ſieht voll Sorge auf Polen Druck von oben dämpft die urſprüngliche freundliche Beurteilung der Führerrede in der Preſſe Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 29. April. Obwohl die Rede des Führers hier unzweifelhaft einen tiefen Eindruck gemacht hat, der ſich in der erſten ſpontanen Reaktion geſtern auch ſofort bemerk⸗ bar machte, konnten ſpäter im Laufe des Tages Ver⸗ ſuche amtlicher Kreiſe bemerkt werden, die Stim⸗ mung in einem anderen Sinne zu beeinfluſſen und „in die Hand zu bekommen.“ In hieſigen politiſchen Kreiſen macht ſich infolgedeſſen, je mehr der Einfluß von oben bemerkbar wurde eine etwas kühlere Note in der Beurteilung der Rede des Führers bemerkbar, als ſie am Nachmittag feſtzuſtellen war. Es war zu bemerken, daß die Bedentung der Ausführungen des Führers über Polen hier mehr und mehr erkannt wurde, gleichzeitig auch unter dem Eindruck von Berichten aus Berlin. Die Berliner Korreſpondenten der Zeitungen wieſen offenbar in ihren privaten Telephon⸗ geſprächen nachdrücklichſt auf den Eruſt hin, mit dem Dentſchland die volniſche Frage anſieht. In amtlichen Kreiſen konnte man feſtſtellen, daß die Pauſe zum Nachdenken, die der Führer den Polen gewährt hat, hier wohl verſtanden wird als ein Wink, der gleichzeitig auch England gilt. Es iſt bekannt, daß England mit der ſteiſen Haltung Polens in der Danziger Frage nicht einverſtanden iſt. Als Oberſt Beck in London war, um über das künftige engliſch⸗polniſche Bündnis zu verhandeln, hat man ihm zu verſtehen gegeben, daß die engliſche Garantie an Polen unter der ſtillſchweigenden Vorausſetzung gegeben werde, daß Polen die Dan⸗ ziger Frage mit Deutſchland regele und aus der Welt ſchaffe. Das Gegenteil iſt ſtatt deſſen ein⸗ getreten. Nachdem man heute einſieht, daß es in erſter Linie um eine Regelung dieſer Frage geht, iſt wohl damit zu rechnen, daß England in War⸗ ſchan in nächſter Zeit vorſtellig werden wird, um Polens Haltung etwas aufzulockern. Die andere Forderung, die der Führer vor⸗ gebracht hat, nach Rückgabe der Kolonien, findet hier kaum ein Echo, weil es 1. bei der ver⸗ hetzten Stimmung des engliſchen Volkes im Augen⸗ blick ſchwer ſein würde, eine ſolche Frage anzu⸗ packen und 2. weil England ſeiner ganzen Veranlagung nach eine Frage auf die lange Bank ſchiebt und in den Hintergrund treten läßt, durch die es ſelber betroffen iſt. Im ganzen war die Tendenz in amtlichen Krei⸗ ſen die, zu meinen, daß die Rede des Führers die Lage weder im guten noch im ſchlechten Siune verändere, ſondern ſie ſo laſſe, wie ſie war. Es beſtehe kein Grund für eine Ueber⸗ prüfung der engliſchen Politik. In Marinekreiſen beſtätigt man, daß die Außer⸗ kraftſetzung des Flottenabkommens nicht über⸗ raſchend ſei, obwohl ſie bedauert werde. Deutſch⸗ land habe loyal und mit größerer Aufrichtigkeit als andere Länder, die unter der gleichen Bindung ſtün⸗ den, von ſeinen Bauplänen ſtets Mitteilung gemacht und dieſe Mitteilungen ſeien für England immer von großem Wert geweſen. In der heutigen Morgenpreſſe macht ſich in be⸗ zeichnendem Umfang die„Hand von oben“ bemerk⸗ bar. Der Ton der Leitartikel iſt erheblich kühler, als es den Empfindungen bald nach der Rede und den erſten Kommentaren der geſtrigen Abendblätter entſprach. Es iſt ſehr bezeichnend, daß der Ton der ſogenannten großen politiſchen Blätter ſchärfer und kritiſcher iſt als in den ſogenannten Maſ⸗ ſenblättern, die die Stimmung des Mannes auf der Straße zu ſpiegeln verſuchen. Man geht ſicher nicht fehl in der Annahme, daß der Regierung nahe⸗ ſtehende Kreiſe verſuchen. die vor der Rede ror⸗ handene Kriſenſtimmung noch eine Weile am Leben zu erhalten, um in dieſer Stimmung die umſtritte⸗ nen Wehrpflichtgeſetze in den nächſten Tagen ſicher durch die parlamentariſchen Klippen hindurchzu⸗ ſteuern. Im Leitartikel der„Times“ heißt es. daß der vielleicht wichtiaſte Satz in der Führerrede der ſei, daß Deutſchland keinen Schritt unternommen habe, der fremdes Recht verletzt habe. Der„Daily Telegraph“ begnügt ſich mit einer billigen Beſtreitung aller Beweisgründe des Füh⸗ rers und meint, daß das Vertrauen in Deutſchlands Wort eben erſchüttert ſei. Daran ließe ſich nichts ändern und die Rede, ſelbſt wenn ſie ſehr geſchickt, ſowohl für die deutſchen wie auch für gewiſſe Kreiſe außerhalb Deutſchlands for⸗ muliert geweſen ſei, könne die Beunruhigung für die Nachbarn Deutſchlands nicht beenden. Im„Daily Expreß“, dem Maſſenblatt, das mit der„Daily Mail“ verglichen werden kann heißt es: Man findet in der Rede freundliche Worte über England und eine Bereitſchaft, in Verhandlungen mit anderen einzutreten. Dieſer Hinweis des„Daily Expreß“ iſt um ſo bemerkenswerter, als in der übri⸗ gen Morgenpreſſe im Gegenſatz zu den erſten Kom⸗ mentaren der geſtrigen Abendpreſſe alle Erwähnun⸗ gen der anerkennenden Worte des Führers für die weltpolitiſchen Leiſtungen Großbritanniens wieder verſchwunden ſind. In dem oppoſitionsliberalen Blatt„News Chro⸗ niele“ wird ſelbſtverſtändlich der Eindruck erweckt, als ob der Führer nur die engliſche Regierung in Sicherheit wiegen wolle.„Weiche Worte für weiche Gehirne“ heißt es im Leitartikel des Blattes. Daß die nicht zufrieden ſind, iſt verſtändlich Die Rooſeveltfreunde in Amerika ſind über die Führerrede entrüſtet dnb Waſhington, 29. April. Von.45 Uhr bis.45 Uhr, alſo volle vier Stun⸗ den, war der amerikaniſche Rundfunk am Freitag ausſchließlich der Rede des Führers und den an⸗ ſchließenden Kommentarxren gewidmet. Zweieirhalb Stunden lang ſaßen die Senatoren und Abgeordne⸗ ten geduldig im Funkraum, obwohl die meiſten kein Deutſch verſtehen und nur auf die knappen Ein⸗ ſtreuungen engliſcher Ueberſetzungen angewieſen waren. Die Neuyorker Abendpreſſe brachte die Führer⸗ rede im vollen Wortlaut. Rede und Kommentare hatten ſämtliche anderen Nachrichten von der erſten Seite verdrängt. Die Ueberſchriften waren ſenſa⸗ tionell und zum Teil feindſelig. Die Aeußerungen von Kongreßmitgliedern ent⸗ ſprechen im allgemeinen der bisherigen Einſtellung. Die Iſolationiſten äußern ſich älſo günſtig, während ſich die bekannten Hetzer ſich jeder Selbſterkenntnis weiterhin verſchließen. Teilweiſe ſind die Kommen⸗ tare daher genau entgegengeſetzt. So erklärte der demokratiſche Senator King(Utah), Hitler habe Rooſevelt beleidigt und ſeine Verachtung für die demokratiſche Regierungsform ausgeſprochen. Sena⸗ tor Nye hingegen äußerte: Rooſevelt werde die Rede beſtimmt nicht gefallen haben, aber man dürfe nicht vergeſſen, daß er die Abfuhr herausgefordert habe. Nichts was Hitler geſagt habe, könne als Beleidi⸗ gung des amerikaniſchen Volkes ausgelegt werden. Es wäre nur vernünftig, wenn die USA⸗Regierung jetzt Deutſchland gegenüber mehr Verſtändnis auf⸗ bringe, wodurch ſie Ruhe in die ganze Welt trage. Die Uebertragung der Führerede durch die ameri⸗ kaniſche Rundfunkgeſellſchaften hat ſie den breiteſten Maſſen zugänglich gemacht. Vorbehaltloſe Zuſtimmung in Rom „Die ſtolze Antwort eines Deutſchlands, das ſich ſtark in ſeinen Rechien ſühlt“ EP Rom, 29. April. Die große Reichstagsrede des Führers hat in Italien ſtarke Beachtung und Zuſtimmung gefunden. Die Rede wurde von den italieniſchen Sendern übernommen und anſchließend in italieniſcher Über⸗ ſetzung wiedergegeben. Auf den Straßen und in den öffentlichen Lokalen hatte ſich eine große Menſchen⸗ menge vor den Lautſprechern verſammelt, um den Ausführungen des Führers lauſchen zu können. Von den Blättern, die bereits eine Stunde nach Beendigung der Reichstagsſitzung mit ſeitenlangen Auszügen aus der Führer⸗Rede erſchienen und reißenden Abſatz fanden, werden beſonders die Auf⸗ kündigung des deutſch⸗engliſchen Flottenabkommens und des deutſch⸗polniſchen Freundſchaftspaktes her⸗ vorgehoben. Daneben wird in den Ueberſchriften die Führer⸗Rede als Antwort auf die engliſch⸗fran⸗ zöſiſche Einkreiſungspolitik und als ſcharfe Anklage Beſuch bei der befreundeten gegen den falſchen Pazifismus der Plutokratien dar⸗ geſtellt. Im halbamtlichen„Giornale'Jtalia“ ſchreibt Gayde unter der Ueberſchrift„Jedem das Seine“, der Führer habe mit leidenſchaftlicher, aber klarer Beredſamkeit die Grundſätze und die Richtlinien der deutſchen Politik in dieſem dramatiſchen Augenblick Europas und der Welt umriſſen. Es ſei von Anfang an klar geweſen, daß Deutſchland ebenſowenig wie Italien tatenlos die Einkreiſungspolitik über ſich ergehen laſſen würden, die in ihren Mitteln und offenkundigen Zielen eine„offenſive Kriegshand⸗ lung“ darſtelle. Abſchließend faßt Gayda ſeine Beurteilung der Führer⸗Rede dahin zuſammen, ſie ſei die tolze Kundgebung eines Deutſchlands, das ſich ſtark in ſeinen Rechten, ſicher ſeiner nationalen Mittel und ſeiner internationalen Freundſchaften fühle. Armee. Eine Brauchitſch-Reiſe nach Jtalien dnb. Berlin, 28. April. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchttſch, begab ſich am Freitagabend zu einem mehrtägigen Beſuch nach Italien. Generaloberſt von Branchitſch ſolgt damit einer Einladung des General ſtabschefs des italieniſchen Heeres General Pariani die dieſer im Auftrag des Duce an ihn gerichtet hat Die Reiſe, die in erſter Linie dem Beſuch von Truppen und Einrichtungen der italieniſchen Armee gilt, führt u. a. auch nach Libyen. In der Beglei⸗ tung des Oberbefehlshabers des Heeres befindet ſich außer den Offizieren ſeines engeren Stabes der italteniſche Militärattache General Marras und Generalmajor von Tippelskirch vom Generalſtab des deutſchen Heeres. Der Oberbefehlshaber des deutſchen Heeres ſolgt einer Emladung des Dute Die Spanienſahrt deutſcher Schiffe dub Tanger, 29. April. Die in Tanger erſcheinende ſpaniſche Zeitung„Es⸗ zana“ berichtet ausführlich über den Beſuch des eutſchen Kreuzers„Leipzig“, deſſen Bild die ganze rſte Seite der Zeitung beherrſcht. Zur gleichen Zeit trafen in dem ſpaniſchen Hafen Faöig eine deutſche Zerſtörer⸗ und eine U⸗Boot⸗ Flottille ein. Die deutſche Kolonie, an deren Spitze Konſul Claſen, Vertreter der Partei und zahlreiche Spanier bereiteten den deutſchen Matroſen einen überaus herzlichen Empfang. Ceuta erwartet den Beſuch des Panzerſchiffs„Graf Spee“, ſechs U⸗ Boote und einen Zerſtörer. Die Welt und die Führerrede * Mannheim, 29. April. Der Führer hat geſtern nicht eine Antwort, ſon⸗ dern eine ganze Anzahl von Antworten gegeben. Er hat auf all die dringenden Probleme und Fra⸗ gen Antwort gegeben, die augenblicklich die politiſche Situation Europas erfüllen, Klarheit in die Unklar⸗ heiten gebracht, die immer mehr zu einem Zuſtand akuter Geſahr geworden ſind, die Hintergründe der aktuellen Streitfragen beleuchtet, um die ſich das Ge⸗ ſpenſt des Krieges immer mehr zu konkretiſieken begann, und die Grundſätze der deutſchen Politik klargelegt, jener deutſchen Politik, die von der Zen⸗ trale und vom Herzen Europas aus beſtimmt, für das europäiſche Schickſal immer am entſcheidendſten iſt und ſein wird. In dieſer umfaſſenden Antwort des Führers hat jedes Problem den ihm zukommenden Platz erhal⸗ ten: die moraliſche Abfertigung Rooſevelts wie die politiſche Klarſtellung gegenüber England und Po⸗ len und die grundſätzliche Formulierung der deut⸗ ſchen Abſichten und Ziele. Die Welt und vor allem zauch das deutſche Volk wiſſen nun ganz genau Be⸗ ſcheid: über Vergangenbeit und Gegenwart der Dinge— und über die Zukunft ſoweit, als dieſe Zukunft ſich nach den deutlich gemachten Anſchau⸗ ungen und Abſichten des Staatsmannes, der am ſicherſten über ſein Volk und damit auch über die Führung des Geſchickes ſeines Volkes verfügt, er⸗ kennen läßt⸗ Um hier gleich das eine Führer hat über dieſe Wort„Friede“ geſchrieben. gehalten in einem Augenblick ſchärfſter internatio⸗ naler Spannung und herausgefordert durch eine Aktion, deren unfriedlicher Sinn klar iſt, hat dieſe Spannung nicht verſchärft ſondern alle Möglichkei⸗ ten zur Löſung dieſer Spannung bereitgeſtellt. Er hat nicht nur grundſätzlich betont wie ſehr er dem engliſchen Volke und dem engliſchen Charakter und der engliſchen geſchichtlichen Leiſtung Anerkennung zollt, wie ſehr er nicht nur grundſätzlich Polens Le⸗ bensrecht, ſeinen Zugang zum Meer, die völkiſche Verſchachtelung an ſeinen Weſtgrenzen als gegebene völkiſche Notwendigkeiten und hiſtoriſche Tatſachen anerkennt, er hat nicht nur nochmals ſeinen terri⸗ torialen Frieden mit Frankreich beſtätigt: er hat auch ausdrücklich feſtgeſtellt, daß auch die aktuellen Zer⸗ würfniſſe die zwiſchen England. Polen und Deutſch⸗ land aufgetaucht ſind, keinen Grund für Deutſchland bilden, nicht noch einmal eine friedliche Regelung dieſer Zerwürfniſſe zu ſuchen. Wenn die Welt dik Führerrede wirklich nach ihrem eigentlichen Sinn und ißrem tiefen Wollen lieſt, dann würde ſie ſich an dieſe Feſtſtellungen, die ihr ſelbſt alle Türen des auten deutſchen Willens offen halten, ihr Haupt⸗ augenmerk richten genau wie Herr Rooſevelt, wenn ihen wirklich weniger ſein verſönliches Preſtige als die Zukunft des Friedens am Herzen läge, ſich damit beſcheiden würde, daß der Führer, ſo ſarkaſtiſch und überlegen ſeine— ihm übrigens durch Rooſevelt ſelhſt ſehr leicht gemachte— verſönliche Auseinander⸗ ſetzung mit dem amerikaniſchen Präſidenten geweſen iſt, das grundſätzliche angeßliche Friedensintereſſe der Rooſeveltbotſchaft ſich vollkommen zu eigen macht, ſelbſt bis zu den der politiſchen Lächerlichkeit nicht ganz entbehrenden en⸗detail⸗Vorſchlägen auch für Garantieerklärungen für angeblich bedrohte Stagten! Aber bei der Stimmung, in der augenblicklich die Welt ſich befindet und die manche Regierungen, vor allem die enaliſchen brauchen, um ihre innenpoliti⸗ ſchen Geſchäfte unter Dach und Fach zu bringen, iſt es, man muß ſagen leider, faſt ſelbſtyerſtändlich, daß dieſe friedlichen Akkorde in der Welt draußen weniger beachtet werden als die ſchärſer akzen⸗ (tierten Feſtſtellungen, die die gegenwärtige Situa⸗ (ion dem Führer abzwang: nämlich die Kün⸗ igung des deutſch⸗engliſchen Flotten⸗ bkommens und die Außerkraftſetzung des deutſch⸗polniſchen Vertrages. Von geringerer aktuéller Bedeutung iſt dabei die Kündigung des Flottenvertrages. Sie hat vor allem einen demonſtrativen Charakter und wirs in dieſem Sinne ihren Eindruck in London auch nicht verfehlen. Sie zeigt dem engliſchen Volke, daß vorwegzunehmen: der Zukunſt das Seine Rede, — 2. Seite? Nummer 194 Nene Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 29. Aprit 169 35 4 1 Deutſchland die Politik, die England in der jüng⸗ 1 ſten Zeit eingeſchlagen hat, als einen feinoͤſeligen Akt betrachtet, der die Aufrechterhaltung einer ſo auf Vertrauen und Freundſchaſt baſierten Ab⸗ machung wie des Flottenvertrages nicht mehr zu⸗ läßt. Im übrigen glaubt man in England die Kün⸗ Hdigung des Vertrages inſofern als praktiſch nicht allzu bedeutſam anſehen zu dürfen, als die un⸗ geheure Marineaufrüſtung, die England durchführt, 6 automatiſch die Quoten der deutſchen Aufrüſtung von Monat zu Monat, ja von Woche zu Woche und von Tag zu Tag hinaufſchob—— und als vor allem Deutſchland ſo loyal bleibt, die Beſtimmungen über die qualitativen Beſchränkungen für ſich weiter als bindend anzuſehen. Weit tiefer wirkt auf die Gemüter des Auslandes die Kündigung des deutſch⸗ polniſchen Bertrages und die grundſätzliche Deutlichkeit und Klarheit, mit der der Führer das geſamte deutſch⸗polniſche Problem umriſſen hat. Der Führer hat mit ſeiner Offenheit, von der einſt Bismarck be⸗ kannte, daß ſie die beſte Taktik der Diplomatie ſei, alle Karten im deutſch⸗polniſchen Spiel aufgedeckt. Und dieſe Karten waren deutſche Trümpfe! Das deutſche Angebot an Polen war ſo loyal und ſo ent⸗ gegenkommend, daß auch im Auslande nur wenige ſich finden werden, die daran ſich mit ihrer Kritik wagen werden. Daß Polen dieſes Angebot abgelehnt hat, muß auch allen denen im Ausland unverſtändlich erſcheinen, denen wirklich der Friede und nicht die Einkreiſung die Hauptſache iſt. Denn eine Garantie des polniſchen Korridors, über deſſen deutſchen Charakter doch kein Zweifel beſtehen konnte, hätte Warſchan doch als eine Gnade des Zu⸗ falls und nicht als Zumutung betrachten müſſen, die deswegen ſein ſtriktes Nein verlangte, weil es da⸗ M für das„Opfer“ der Anerkennung des deutſchen Charakters Danzigs hätte bezahlen müſſen, das nie⸗ mals polniſch war und niemals polniſch ſein wird. Wenn Warſchau krotzdem nein geſagt hat, dann doch nur deshalb, weil es im Schutze der engliſchen und franzöſiſchen Einkreiſungspolitik ſicher zu ſein meint! Eine deutlichere Beſtätigung als in dieſem Nein hat der provokatoriſche Charakter dieſer Einkreiſungs⸗ politik bisher nicht gefunden! Der Führer hat vor den Gefahren, die daraus drohen, den Vorhang etwas weggezogen. Und jetzt erblaßt man in England und Frankreich augen⸗ ſcheinlich vor ſolcher Schau in die Zukunft. Die Kommentare der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe widmen dem Thema Polen eine entſcheidende Rolle. Mit Recht. Denn dieſes Thema hält den Frieden Europas in der Schwebe. Aber wenn man jetzt ſo tut, als ob der Führer irgendwelche aggreſſiven Pläne gegen Polen im Schilde führt, dann ſoll man die Rede ſo leſen, wie ſie gehalten worden iſt: es iſt in der ganzen Rede von ſolchen aggreſſiven Plänen nicht nur nicht die Rede, es iſt vom Führer aus⸗ drücklich betont worden, daß Deutſchland mit Freuden die Diskuſſion mit Polen über eine friedliche Rege⸗ lung wieder aufnehmen wird. Das iſt keine Drohung, das iſt eine Einladung. Eine Einladung an alle, die guten Willens ſind, in Lon⸗ don nicht weniger als in Warſchau ſelbſt. Es kommt jetzt nur darauf an, ob dieſe Einladung auch an⸗ genommen werden wird. Daß ſie verſtanden wor⸗ 1 den iſt, das machen die Kommentare der Pariſer und Deondoner Preſſe ſicher. Aber wenn man ſie verſtanden hat, zwingt dann nicht Gewiſſen, Vernunft und Verantwortung dazu, gauch ſo zu handeln, wie der Friede, der für uns alle gleichermaßen Pflicht und Geſchenk iſt, es verlangt! 5 Dr. A. W. * Japan und die Einkreiſungspolitil dnb. Tokio, 28. Apil. 1935 Die täglich ſtärkere Behandlung der europäiſchen Lage in der japaniſchen Preſſe ſowie die ausführ⸗ liche Beachtung der Sitzungen des Sonderkabinetts in Tokio und die Beſprechungen mit der Wehrmacht ſpiegeln in den letzten Tagen deutlich den Eindruck des politiſchen Geſchehens in Europa auf die japa⸗ niſche öffentliche Meinung wider. Die Blätter betonen dabei, daß Rückwirkungen von Europa auf den Fernen 5 Oſten unvermeiblich ſeien. Sie unterſtreichen beſonders nachdrücklich die Ge⸗ fſahr eines verſtärkten Zuſammenwirkens zwiſchen England und Sowjetrußland im Pazifiſchen Ozean, wodurch Japan vor neue Entſcheidungen geſtellt werde. Angeſichts der ſich immer deutlicher abzeichnenden Fronten treten die Zeitungen immer entſchiedener für eine unbeirrbare Durchführung des Konflikts mit China auf der einen und für eine Verſtärtung des Antikominternpaktes auf der anderen Seite ein. Ejuand braucht keine Garantie“ dnb Reval, 28. April. alle 14 Tage erſcheinende„Baltic Times“ be⸗ ſchäftigt ſich in ihrer letzten Nummer mit der„Bot⸗ ſchaft“ des amerikaniſchen Präſidenten an den Faoührer und an den Duce in Ausführungen, die aauch in dem halbamtlichen„Uẽns Eſti“ wiedergegeben werden. Das Blatt erklärt, Eſtland habe keinen Grund, Deutſchlands Expanſion zu fürchten, ſelbſt nicht eine ſolche in„getarnter Form“ durch allmäh⸗ Aliche Einflußnahme auf politiſchem oder wirtſchaft⸗ llichem Gebiet oder mit Hilfe der Sicherung von Konzeſſionen auf eſtniſchem Gebiet. Obgleich Eſt⸗ lland, ſo fährt das Blatt fort, keinen Nichtangriffs⸗ pakt mit Deutſchland habe, ſei das Verhältnis zwiſchen den beiden Staaten ſo, als ob es einen ce gebe. Der Führer gratuliert dem Peis benent vou Jugoflawien zum Geburtstag. Der Führer hat Sr. Königlichen Hoheit, dem Prinzregenten Paul von Jaugoſlawien zum Geburtstag drahtlich ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt. Glückwunſchtelegramm des Führers an den Kai⸗ ſer von Japan. Der Führer hat Sr. Majeſtät dem Kaiſer von Japan zum Geburtstag 805 ubermittelt. Klare Situationen geſchaffen: je deutſchen Memoranden an England und Polen Die Außerkraſtſetzung des deuiſch- engliſchen Flottenabkommens und des deutſch-polniſchen Nichtangeiffspakts dnb Berlin, 28. April. Die deutſche Reichsregierung hat am Frei⸗ tagnachmittag durch ihre Geſchäftsträger in Lon⸗ don und Warſchau Memoranden überreichen laſſen. Zur gleichen Zeit wurde dem Geſchäfts⸗ träger der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin als Antwort auf die bekannte öffentliche Botſchaft des amerikaniſchen Präſidenten Rooſe⸗ velt der Wortlaut der Reichstagsrede des Füh⸗ rers vom 28. April überreicht. Das deutſche Memorandum an England. hat folgenden Wortlaut: Als die deutſche Regierung im Jahre 1935 der Königlich britiſchen Regierung das Angebot machte, durch einen Vertrag die Stärke der deutſchen Flotte in ein beſtimmtes Verhältnis zu der Stärke der Seeſtreitkräfte des britiſchen Reiches zu bringen, tat ſie dies auf Grund der feſten Ueberzeugung, daß für alle Zeiten die Wiederkehr eines kriegeriſchen Konfliktes zwiſchen Deutſchland und Großbritannien ausgeſchloſſen ſei. Indem ſie durch das Angebot des Verhältniſſes 100:35 freiwillig den Vorrang der bri⸗ tiſchen Seeintereſſen anerkannte, glaubte ſie mit die⸗ ſem in der Geſchichte der Großmächte wohl einzig daſtehenden Entſchluß ein freundſchaftliches Verhält⸗ nis zwiſchen den beiden Nationen zu begründen. Selbſtverſtändlich ſetzte dieſer Schritt der deut⸗ ſchen Regierung voraus, daß die Königlich bri⸗ tiſche Regierung auch ihrerſeits zu einer politi⸗ ſchen Haltung entſchloſſen ſet, die eine freund⸗ ſchaftliche Geſtaltung der Be⸗ ziehungen ſicherſtellte. Auf dieſer Grundlage und unter dieſen Voraus⸗ ſetzungen iſt das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 zuſtande gekommen. Das iſt von beiden Seiten beim Abſchluß des Abkommens über⸗ einſtimmend zum Ausdruck gebracht worden. Eben⸗ ſo haben noch im vorigen Herbſt, nach der Konferenz von München, der deutſche Reichskanzler und der britiſche Miniſterpräſident in der von ihnen unter⸗ zeichneten Erklärung feierlich beſtätigt, daß ſie das Abkommen als ſymboliſch für den Wunſch beider Völker anſehe, niemals wieder Krieg gegeneinander zu führen. Die deutſche Regierung hat an dieſem Wunſch ſtets feſtgehalten und iſt auch heute noch von ihm er⸗ füllt. Sie iſt ſich bewußt, in ihrer Politik dement⸗ ſprechend gehandelt und in keinem Falle in die Sphäre engliſcher Intereſſen eingegriffen oder dieſe Intereſſen irgendwie beeinträchtigt zu haben. Da⸗ gegen muß ſie zu ihrem Bedauern feſtſtellen, daß ſich Das Memorandum an Der polniſchen Regierung wurde das nachſtehende Memorandum überreicht: — Die deutſche Regierung hat dͤurch die von pol⸗ niſcher und britiſcher Seite öffentlich bekanntgegebe⸗ nen Erklärungen Kenntnis von dem bisherigen Er⸗ gebnis und dem Endziel dͤer neuerdings zwiſchen Polen und Großbritannien geführten Verhandlungen erhalten. Danach haben die polniſche und die britithe Regierung eine vorläufige, demnächſt durch ein Dauerabkommen zu erſetzende Vereinbarung getrof⸗ fen, die Polen und Großbritannien den gegenſeitigen Beiſtand für den Fall gewährleiſten ſoll, daß die Un⸗ abhängigkeit einer der beiden Staaten direkt oder indirekt bedroht wird. Die deutſche Regierung ſieht ſich gezwungen, der polniſchen Regierung ſolgendes mitzuteilen: Als ſich die nationalſozialiſtiſche Regierung im Jahre 1933 der Aufgabe einer Neugeſtaltung der deutſchen Außenpolitik zuwandte, war es nach dem Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund ihr erſtes Ziel, die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen auf eine neue Grundlage zu ſtellen. Der Führer des Deutſchen Reiches und der verewigte Marſchall Pilſud ſki begegneten ſich damals in dem Entſchluß, mit den politiſchen Methoden der Ver⸗ gangenheit zu brechen und für die Behandlung aller die Beziehungen der beiden Länder betrefſenden Fragen den Weg einer unmittelbaren freundſchaft⸗ lichen Verſtändigung von Staat zu Staat zu eröff⸗ nen. Durch den unbedingten Verzicht auf jede Anwen⸗ dung von Gewalt gegeneinander ſollte eine Frie⸗ densgarantie geſchaffen werden, um den beiden Re⸗ gierungen die große Aufgabe zu erleichtern, für alle Probleme politiſcher, wirtſchaftlicher und kultureller Art Löſungen zu finden, die auf einem gerechten und billigen Ausgleich der beiderſeitigen Intereſſen be⸗ ruhten. Dieſe Grunöſätze, die in der deutſch⸗polniſchen Friedenserklärung vom 26. Januar 1994 in vertrag⸗ lich bindender Form feſtgelegt wurden, waren dazu beſtimmt und haben in der Tat den Erfolg gehabt, in der Entwicklung der deutſch⸗ Polniſchen Beziehun⸗ gen eine völlig neue Phaſe einzuleiten. Daß ſie ſich zum Nutzen beider Völker in der Praxis bewährt haben, beweiſt die politiſche Geſchichte der letzten fünf Jahre und iſt noch am 26. Januar d.., dem fünf⸗ ten Jahrestag der Unterzeichnung der Erklärung, von beiden Seiten öffentlich ausgeſprochen worden unter Betonung des übereinſtimmenden Willens, den im Jahre 1934 feſtgelegten Grundſätzen in Zukunft treu zu bleiben. Mit dieſen vor wenigen Monaten abgegebenen feterlichen Erklärungen ſteht die jetzt von der polniſchen Regierung mit der britiſchen Regie⸗ rung abgeſchloſſene Vereinbarung in einem ſo offenbaren Widerſpruch, daß die deutſche Regie⸗ rung von einer ſo plötzlichen und radikalen Schwenkung der polniſchen Politik nur mit Er⸗ ſtaunen und Befremden Kenntnis nehmen kann. Die neue polniſch⸗britiſche Vereinbarung iſt, wie ihre endgültige Formulierung auch geſtaltet werden mag, von beiden Partnern als regel⸗ rechter Bündnispakt gedacht, und zwar als ein Bündnispakt, der ſich nach ſeiner allgemeinen bekannten Vorgeſchichte und nach der ganzen Lage der oilchen Berhältniſſe ausſchließlich traten, eine gegebene Tatſache. die Königlich britiſche Regierung neuerdings von der Linie einer entſprechenden Politik gegenüber Deutſchland immer weiter entfernt. Wie die von ihr in den letzten Wochen be⸗ kanntgegebenen politiſchen Entſchließungen und ebenſo die von ihr veranlaßte deutſchfeindliche Haltung der engliſchen Preſſe deutlich zeigen, iſt für ſie jetzt die Auffaſſung maßgebend, daß Eng⸗ laud, gleichviel, in welchem Teil Europas Deutſchland in kriegeriſche Konflikte verwickelt werden könnte, ſtets gegen Deutſchland Stellung nehmen müſſe, und zwar auch daun, wenn eng⸗ liſche Intereſſen durch einen ſolchen Konflikt überhaupt nicht berührt werden. Die Königlich britiſche Regierung ſieht mithin einen Krieg Englands gegen Deutſchland nicht mehr als eine Unmöglichkeit, ſondern im Gegen⸗ teil als ein Hauptproblem der engliſchen Außen⸗ politik an. Mit dieſer Einkreiſungspolitik hat die König⸗ lich britiſche Regierung einſeitig dem Flottenab⸗ kommen vom 18. Juni 1935 die Grundlage eut⸗ zogen und dadurch dieſes Abkommen ſowie die zu ſeiner Ergänzung vereinbarte„Erklärung“ vom 17. Juli 1937 außer Kraft geſetzt. Das gleiche gilt auch für den Teil III des deutſch⸗ engliſchen Flottenabkommens vom 17. Juli 1937, in dem die Verpflichtung zu einem zweiſeitigen deutſch⸗ engliſchen Nachrichtenaustauſch feſtgelegt worden iſt. Die Durchführung dieſer Verpflichtung ſetzte naturgemäß voraus daß zwiſchen beiden Part⸗ nern ein ofſenes Vertragsverhältnis beſteht. Da die deutſche Regierung ein ſolches Verhältnis zu ihrem Bedauern nicht mehr als gegeben anſehen kann, muß ſie auch die Beſtimmungen des erwähnten Teiles III als hinfällig geworden bezeichnen. Von dieſen der deutſchen Regierung gegen ihren Willen aufgezwungenen Feſtſtellungen bleiben die qualitativen Beſtimmungen des deutſch⸗engliſchen Ab⸗ kommens vom 17. Juli 1937 unberührt. Die deutſche Regierung wird dieſe Beſtimmungen auch in Zukunft beachten und ſo ihren Teil dazu beitragen, daß ein allgemeiner unbeſchränkter Wettlauf in den See⸗ rüſtungen der Nationen vermieden wird. Darüber hinaus wird die deutſche Regierung, falls die Königlich britiſche Regierung Wert darauf legt, mit Deutſchland über die hier in Betracht kommenden Probleme ernent in Ver⸗ handlungen einzutreten, dazu gern bereit ſein. Sie würde es begrüßen, wenn es ſich dann als möglich erwieſe, auf ſicherer Grundlage zu einer klaren und eindentigen Verſtändigung zu ge⸗ laugen. Polen: gegen Deutſchland richtet. Aus der von der pol⸗ niſchen Regierung jetzt übernommenen Verpflich⸗ tung ergibt ſich, daß Polen in einen etwaigen deutſch⸗engliſchen Konflikt durch einen gegen Deutſchland gerichteten Angriff gegebenenfalls auch dann einzugreifen beabſichtigt, wenn dieſer Konflikt Polen und ſeine Intereſſen überhaupt nicht berührt. Das iſt ein direkter und flagranter Verſtoß gegen den in der Erklärung von 1934 vereinbarten Verzicht auf jede Anwen⸗ dung von Gewalt. Der Gegenſatz zwiſchen der deutſch⸗polniſchen Er⸗ klärung und der polniſch⸗britiſchen Vereinbarung greift aber in ſeiner Tragweite noch weſentlich über dieſen Punkt hinaus. Die Erklärung von 1934 ſollte das Fundament dafür ſein, unter dem Schutz der vereinbarten Friedensgarantie alle zwiſchen den beiden Ländern auftauchenden Fragen frei von inter⸗ nationalen Verpflichtungen und Kombinationen in direkter, von außen nicht beeinflußter Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen Berlin und Warſchau zu regeln. Ein ſolches Fundament ſetzt ſelbſtverſtändlich das volle gegenſeitige Vertrauen der beiden Partner ſowie auch die Loyalität der politiſchen Abſichten jedes Partners gegenüber dem anderen Partner voraus. Dagegen hat die polniſche Regierung durch den jetzt von ihr gefaßten Beſchluß, in ein gegen Deutſchland gerichtetes Bündnisverhältnis ein⸗ zutreten, zu erkennen gegeben, daß ſie der ihr von der deutſchen Regierung unmittelbar zuge⸗ ſicherten Friedensgarantie das Beiſtandsver⸗ ſprechen einer dritten Macht vorzieht. Zugleich muß die deutſche Regiernuug daraus entnehmen, daß die polniſche Regiernung zur Zeit keinen Wert mebr darauf legt, für deutſch⸗ polniſche Fragen die Löſung in direkter freund⸗ ſchaftlicher Auseinanderſetzung mit der deutſchen Negierung zu ſuchen. Damit hat die polniſche Regierung den Weg verlaſſen, der im Jahre 1934 für die Geſtaltung der deutſch⸗polniſchen Be⸗ ziehungen vereinbart worden iſt. Die polniſche Regierung kann ſich nicht darauf be⸗ rufen, daß die Erklärung von 1934 die von Polen oder Deutſchland ſchon vorher nach anderer Seite hin übernommenen Verpflichtungen unberührt laſ⸗ ſen ſollte, und daß mithin neben ihr auch die Bünd⸗ nisvereinbarungen zwiſchen Polen und Frankreich in Geltung geblieben ſind. Das polniſch⸗franzöſiſche Bündnis war im Jahre 1934, als Polen und Deutſch⸗ land an die Neugeſtaltung ihrer Beziebungen heran⸗ Die deutſche Regie⸗ rung konnte ſich mit dieſer Tatſache abfinden, weil ſie erwarten oͤurite. daß die etwaigen Gefahren des aus einer Zeit ſchärfſten deutſch⸗polniſchen Gegenſatzes ſtammenden polniſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes durch die Anbahnung freunoͤſchaftlicher Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Polen von ſelbſt immer mehr an Bedeutung verlieren würden. Der Eintritt Polens in ein Bündnisverhältnis mit Großbritannien, der jetzt fünf Jahre nach der Vereinbarung von 1934 erſolgt iſt, kann des⸗ halb politiſch mit dem Inkrafttreten des polniſch⸗ framöſiſchen Bündniſſes in keiner Weiſe ver⸗ alickn werben. Mit dieſem neuen Bündnis hatf Seite inaugurierten Politik dienſtbar gemacht, Hdie polniſche Regierung einer von anderer die das Ziel der Einkreiſung Deutſchlands ver⸗ folgt. Die deutſche Regierung hat ihrerſeits zu einer derartigen Aenderung der polniſchen Politik nicht den geringſten Anlaß gegeben. Sie hat der polniſchen Regierung bei jeder ſich bietenden Ge⸗ legenheit ſowohl öffentlich als auch in vertraulichen Beſprechungen die bündigſten Verſicherungen dafür gegeben, daß die freundſchaftliche Entwicklung des deutſch⸗polniſchen Verhältniſſes ein weſentliches Ziel ihrer Außenpolitik ſei, und daß ſie in ihren politi⸗ ſchen Entſchlüſſen jederzeit auf die Achtung berech⸗ tigter polniſcher Intereſſen Bedacht nehmen werde. So hat auch die Durchführung der von Deutſchland im März d. J. zur Befriedung Mitteleuropas ein⸗ geleitete Aktion die polniſchen Intereſſen nach An⸗ ſicht der deutſchen Regierung in keiner Weiſe be⸗ einträchtigt. Im Zuſammenhang mit dieſer Aktion iſt es zur Herſtellung einer polniſch⸗ungari⸗ ſchen Grenze gekommen, die von polniſcher Seite ſtets als ein wichtiges politiſches Ziel bezeichnet wor⸗ den iſt. Ueberdies hat die deutſche Regierung aber unmißverſtändlich zum Ausdruck gebracht, daß ſie bereit ſei, ſich mit der polniſchen Regierung freund⸗ ſchaftlich auseinanderzuſetzen, falls dieſe etwa ihrer⸗ ſeits der Anſicht ſein ſollte, daß ſich für ſie aus der Neugeſtaltung der Verhältniſſe in Mitteleuropa neue Probleme ergeben hätten. Die Danziger Frage: Im gleichen freundſchaftlichen Geiſte hat die deutſche Regierung verſucht, eine Regelung der einzigen noch zwiſchen Deutſchland und Polen ſtehenden Frage, der Danziger Frage, in Gang zu bringen. Daß dieſe Frage eine Neuregelung bedarf, iſt von deutſcher Seite Polen gegenüber ſeit Jahr und Tag betont und von polniſcher Seite auch nicht heſtritten worden. Seit längerer Zeit hat die deutſche Regie⸗ rung immer wieder verſucht, die polniſche Regierung davon zu überzeugen, daß durchaus die Möglichkeit einer den Intereſſen beider Teile gerecht werdenden Löſung gegeben ſei, und daß mit der Beſeitigung dieſes letzten Hemmniſſes der Weg für eine ausſichts⸗ reiche, freundſchaftliche Zuſammenarbeit Deutſch⸗ lands und Polens freigemacht werden würde. Die deutſche Regierung hat ſich hierbei nicht auf allgemeine Andeutungen beſchränkt, ſondern der polniſchen Regierung, und zwar zuletzt Ende März d.., in freundſchaftlichſter Form eine Regelung auf folgender Grundlage vorgeſchlagen: Rückkehr Danzigs zum Reich, Exterritoriale Eiſenbahn⸗ und Autoverbindung zwiſchen Oſtpreußen und dem Reich, dafür Anerkennung des ganzen polniſchen Kor⸗ ridors und der geſamten polniſchen Weſtgrenze, Abſchluß eines Nichtangrifſspakt für 25 Jahre, Sicherſtellung der wirtſchaftlichen Intereſſen Polens in Danzig ſowie großzügige Regelung der übrigen ſich aus der Wiedervereinigung Danzigs mit dem Reich für Polen ergebenden wirtchaftlichen und verkehrstechniſchen Fragen. Gleichzeitig hat die deutſche Regierung ſich bereit erklärt, bei der Sicherſtellung der Unabhängigkeit der Slowakei auch den polniſchen Intereſſen Rech⸗ nung zu tragen. Niemand, der die Verhältniſſe in Dauzig und im Korridor ſowie die damit zuſammenhängenden Probleme kennt, kann bei unnoreingenommener Beurteilung beſtreiten, daß dieſer Vorſchlag das Minimum deſſen enthielt, was vom Standpunkt unverzichtbarer deutſcher Jutereſſen gefordert werden muß, und daß er allen für Polen irgend⸗ wie weſentlichen Intereſſen Rechnung trug. Die polniſche Regierung hat hierauf jedoch eine Ant⸗ wort gegeben, die zwar in die Form von Gegenvor⸗ ſchlägen gekleidet war, die aber der Sache nach jedes Verſtändnis für den deutſchen Standpunkt vermiſſen ließ und auf eine glatte Ablehnung des deutſchen Angebotes hinauslief. Da die polniſche Regierung ſelbſt ihre Antwort nicht als geeignet anſah, eine freundſchaftliche Ver⸗ ſtändigung anzubahnen, hat ſie in ebenſo überraſchen⸗ der wie draſtiſcher Weiſe dadurch bewieſen, daß ſie gleichzeitig mit der Antwort zu einer umfangrei⸗ chen Teilmobiliſierung ihrer Armee ſchritt. Mit dieſer durch nichts gerechtfertigten Maß⸗ nahme hat ſie zugleich im voraus Sinn und Ziel der Verhandlungen gekennzeichnet, in die ſie unmittel⸗ 8 darauf mit der britiſchen Regierung eingetreten ſt. Dagegen kann ſie über die anderen von der pol⸗ niſchen Regierung in der letzten Zeit gefaßten Ent⸗ ſchlüſſe nicht einfach ſtillſchweigend hinweggehen. Sie ſieht ſich vielmehr zu ihrem Bedauern genötigt, hier⸗ mit folgendes feſtzuſtellen: 1. Die polniſche Regierung hat die ihr von der deutſchen Regierung gebotene Gelegenheit zu einer gerechten Regelung der Danziger Frage, zu einer endgültigen Sicherung ihrer Grenze gegenüber dem Deutſchen Reich und da⸗ mit zu einer dauernden Feſtigung eines freund⸗ nachbarlichen Verhältniſſes ſeider Länder nicht ergriſſen. Sie hat vielmehz odie dahin deutſchen Vorſchläge verworfen. 2. Gleichzeitig hat ſich die polniſche—— gegenüber einem anderen Staate auf politiſche Nerpflichtungen eingelaſſen, die ſowohl mit dem Sinn als auch dem Wortlaut der deutſch⸗polni⸗ ſchen Erklärung vom 26. Jannar 1934 unverein⸗ bar ſind. Die polniſche Regierung hat damit dieſe Erklärung willkürlich und einſeitig außer Kraft geſetzt. Trotz dieſer notwendig gewordenen Feſtſtellung be⸗ abſichtigt die deutſche Regierung nicht, ihre grundſätz⸗ liche Einſtellung zu der Frage der künftigen Geſtal⸗ tung der deutſch⸗polniſchen Beziehungen zu ändern. Sollte die polniſche Regierung Wert darauf legen, daß es zu einer neuen vertraglichen Regelung dieſer Beziehungen kommt, ſo iſt die deutſche Regierung dazu bereit und ſtellt dafür nur die eine Voraus⸗ ſetzung auf daß eine derartige Rrgelung auf einer klaren, beide Teile bindenden Verpflichtung be⸗ ruhen müßte. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe 555. 8. Seite Nummer 194 Schmückt die Küufer! Flaggen heraus! r wre, en Das war eine lange Schlange von Kindern: 23 Aufruf des Kreisleiters an die Bevölkerung des Kreiſes Mannheim Buben und 105 Mädel, die ſich am Irettagmorgen 5 in Dreiherreihen durch die Sperre des Hauptbahn⸗ Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! ſondern nehmen an der Feier im Schloßhof hofes ſchoben, um in guter Hut ihrer fünf weiblichen Am 1. Mai feiern wir wiederum den Natio⸗ teil. Dieſe Betriebe ſtehen um 9,15 Uhr auf dem und zwei männlichen Begleiter die einem fahrplan⸗ nalen Feiertag des deutſchen Volkes. Friedrichsplatz, Spitze Roſengartenſtraße, angetreten, mäßigen Zug nach Heidelberg angehängten Sonder⸗ Unter dem Eindruck der gewaltigen welt⸗ und zwar in folgender Reihenfolge: Rheiniſches wagen zu ertlettern. Jeder hatte ſein Päckhen oder hiſtoriſchen Rede unſeres Führers und ſeiner Braunkohlenſyndikat Gmbb,., Mannheim. Deutſche Köfferchen oder Ränzel zur Seite, die gelbe Kenn⸗ Abrechnung mit den Kriegshetzern ſoll dieſer Großeinkaufsgeſellſchaft mbH., Hamburg. Nieder⸗ karte am Mantelknopf und oft auch noch einen Be⸗ Tag wieder ein leidenſchaftliches Vetenntnis laſſung Mannheim, Hommel⸗Werke Gmbs., Mann⸗ grüßungs⸗Fliederbuſchen oder einen Strauß Mann⸗ 8 zu Adolf Hitler werden. Juteſpinnereien und Webereien heimer Vergißmeinnicht für die unbekannten Pflege⸗ In dem Gefühl ſtolzer Freude, unſere fried⸗ AG, Mannheim, Verein deutſcher Oelfabriken, eltern in der Hand. liche Aufbauarbeit unter dem Schutz unſerer Mannheim. Auf dem Bahnſteig aber ſtand ſo manche herrlichen Wehrmacht, die uns der Führer gab,*(auch der zugehörige„Bappe“ ward in 10 wiſſen, wollen wir in dieſem Jahre den 88 einigen Fällen geſichtet!), hielt das Taſchentuch wink⸗ Mal feiern. Jah am S 8 Montag! und rührungsbereit in der Hand und ſparté nicht 5 Schmückt darum eure Häuſer und Eitre Das Kreispropagandaamt gibt ferner bekannt, mit letzten, allerletzten guten Ratſchlägen.„Daß d' Schaufenſter als Zeichen des Dankes mit dem daß die Illumination bei gleichzeitiger Anſtrahlung mir aach immer ſchää danke ſagſcht, Fritzle!“ oder, friſchen Grün und den Fahnen des Dritten der öffentlichen Gebäude nicht nur am Sonntag⸗ etwas mehr beiſeitegeſprochen:„Bohr' jo net in'r Reiches. abend, ſondern auch am Woee von 21 bis 22 Nas', wann d' am Tiſch ſitzſcht!“ Ja, ja, ſo eine 9 Heil Hitler! Uhr erfolgen ſoll. Reiſe in die Ferne hat auch ihre geheimen Laſten, 8 von denen ſich die gute NSo in ihrer unermüdlichen er K: gez. S 5 D gez. Schaeider. Achtung— Mai⸗Aufmarſchplan! e gar keine e macht Das Kreispropagandaamt teilt mit: Zum In der in unſerer Freitagmittagausgabe veröffent⸗ nach 1 1911 8 ar afigſuulk, Schmücken der Häuſer für den Nationalen Feiertag lichten Auſſtellung über die Maifeier und Antrete⸗ Röten 52 8 Heſſen 85 5 Arbltt· ſtehen größere Mengen von Grünzeug zur Ver⸗ plätze iſt folgendes berichtigend nachzutragen: Vom Orte alle 8 0 8 fügung, welches an die Volksgenoſſen koſtenlos ab. Maifeld Pfalzplatz an muß es heißen: Orts⸗ dſeſer erſten Kinderlandwerſcheckung 8 3 G9n gegeben wird. Die Ausgabe erfolgt am Samstag gruppe Lindenhof und Waldpark: Antreteplatz. Lin⸗ Baden 13 S 1939 ſind W. r ver von 13 Uhr ab auf folgenden Plätzen: denhofplatz, Spitze Meerfeldſtraße. Antretezeit: ſchiedeten, war ja 8 kleine r Teil de in Bei⸗ Strohmarkt, Marktplatz, 1⸗Schul⸗Platz, Meßplatz, 10.30 Uhr. Abmarſchzeit: 11 Uhr. delberg zu dem 800 Kinder 8 5 8 Naf P 5 9 P Sr 3 5 9* 1 N 0 Or167 SEWINMEMTSct 5 8 Platz: Orts“ Sammeltransvort ſtoßen ſollte. um dann im Laufe 8 gruppe Neckarau⸗Nord und ⸗Süd. Antreteplatz! des Spätnachmittags zwiſchen Bebra lan 16.25 3 Luiſenſtraße Spitze Schuſſ Antretezeit: 8 5 Die braunen G ücksmä Aufmarſch der ausgezeichneten Betriebe uhr, Nörnge N“““TTTTTThT0T0TT0TGThTTTTThThTPTGTTTT—TTTTTT aunen ucksmanner Die im Leiſtungskamof vom Gauleiter mit dem Der Maipng Stakiänen Fiie ſüddeni Kommen am 1. Mai wieder Gaudiplom ausgezeichneten Mannbeimer Betriebe t die P P chue eee Bßchen tretel nicht zu den Maifeiern 9 r 8 urm aus durch die Planken, am Paradeplatz vorbei nen weobleiben und in den mit Sorgfalt ausge⸗ Wie in den vergangenen Jahren werden auch in ihrer Ortscrumpen an, zum Schlohhuf. ſuchten Privafpflegeſtellen gewiß ebenſoviel Herz⸗ dieſem Jahre die braunen Glücksmänner im Stra⸗———...'.'.'.'..'..'.'—.——ùÄͤᷣ—————————— ‚ ‚ ‚ ‚————————————— lichkeit empfangen wie ſie den Gäſten der NSV und ßenbild Mannheims auftauchen, und die Loſe der ihren freiwilligen Helfern auch bei uns in der Rhein⸗ Neckarſtadt ſtets in ſo reichem Maße zuteil gewor⸗ Reichslotterie der NSDAp für nationale Ar⸗ Gewinnentſcheid. Die Gewinne kommen ſo⸗ un Im Silberkranz. Heute feiern Karl Stei⸗ 55 beit am 1. Mat erſtmals vertreiben. Kein beſſerer fort zur Auszahlung— und wer würde nicht gern nert und Frau, geb. Lorenz, U 4, 1, ihre Silber⸗ den iſt. Tag zum Beginn ihrer ſegensreichen Tätigkeit iſt einmal für 50 Pfg. 500 oder 1000 Mark gewinnen? hochzeit. denkbar als der nationale Feiertag des geeinten Insgeſamt werden 5 130000 Gewinne im Werte von deutſchen Volkes, der im Zeichen der Arbeit ſteht 5 814000 Mark ausgeſpielt. Aber ſelbſt wenn man** Der„Sängerbund 1849“ Mannheim hielt ſeine Zwar iſt das Problem der Arbeitsbeſchaffung ge⸗ eine Niete zieht, es hängt an jedem Los noch ein Generalverſammlung im„Caſino“ ab. Vereins⸗ z* Das Telephonhäuschen auf dem freien Platz beſonderes Prämienlos, für das am 31. Juli 1930 führer Prof. Drös erſtattete den Geſchäftsbericht. vor U 1, gegenüber der Friedrichsbrücke, mußte we⸗ Es wurde dabei des Wirkens des ſehr rührigen gen der Erſtellung des Verkehrsrondells weichen. Ehormeiſters Albert Guggenbühler mit an⸗ Es iſt dies eines der erſten Straßenfernſprechzellen erkennenden Worten gedacht und der Hauskapelle unſerer Stadt überhaupt die ſeiner Zeit hier erſtellt löſt, das wiſſen wir. Aber wenn wir auf die gewal⸗ tigen Werke um uns blicken oder zurückſehen auf noch Gewinne in Form von Prämien gezogen wer⸗ die Ereigniſſe des vergangenen Fahres(Oſtmark, den im Geſamtwerte von 86090 Mark. Sudetengau, Böhmen⸗Mähren, Memel)— welche Mit dem Prämienſchein iſt aber noch etwas 3 555— 0 Leitung der Dank ausgeſprochen. wurden, nachdem die Bedürfnisanſtalt, die vorher an ges bunden. 2 Line Anzahl Sänger wurden für treue Dienſte dieſer Stelle ih 8 8 4 hren Platz hatte, abgebrochen worden bevor— Arbeiten von größter nationaler Be⸗ des Originalloſes, denn neben ſei⸗ und fleißigen Beſuch der Probeſtunden ausgezeich⸗ war. Das Telephonbäuschen hat an der deutung! ner Nummer, die für die Prämienziehung maßgebend net. Es ſind dies: Albert Jock, Karl Heckmann, anderen Ecke des Platzes gegenüber der Fried⸗ Es iſt daher eines jeden Pflicht mitzuhelfen. iſt, trägt er noch einen Kontrollſtempel, der den Ge⸗ Robert Looſe, Emil Leiſer, Willi Becht, Adolf Ste⸗ richsſchule an der Stelle, an welcher ſich das Park⸗ Darum wird ſich jeder Volksgenoſſe an der Reichs⸗ winn oder Nichtgewinn des Originalloſes wieder⸗ phan, Heinz Buſelmeier, Otto Ilges, Eugen Schmidt, verbotsſchild der Straße U 1/“ 2 befindet, Auf⸗ lotterie der NSDAp für nationale Arbeit, deren bolt. Heinrich Wegele, Erich Sydow, Ernſt Lang, Carl ſtellung gefunden. Geſtern war zwar ſein Eingang Ott, Konrad Wagner und Rudolf Doppelmayr. Kaſ⸗„unzugänglich“, doch wird fraglos die Benützung Loſe von den Glücksmännern ſo freundli 15 Alſo: friſch z iff ten werden, beteiligen. iſt 5 berichtete über die gute binnen kurzem wieder möglich ein. Nicht lange wird Die Reichslotteri NSDe fü i 80 Finanzlage. Carl Ott würdigte die Verdienſte es mehr dauern dann wir die Plakatſän —5 5 Ser N S DNR für nationale mit dem Gedanken, zu großem Werk das Seine bei⸗ des Vereinsführers, der ſchon 30 Jahre die Geſchicke dem 8 155 Verkchr Arbeit hat wieder Losbriefe mit ſofortigem getragen zu haben. des Vereins vorbildlich leitet. dells verſetzt werden müſſen. OVERSTOIZ 500/ 2 lumiger Sommerdult durchꝛieht das Land, wenn die Sonne aut die kriſch geſchnittenen Vieſen brennt. bann otfenberen ſich die krãfte, die in den Sonnenſtrahlen wirklam ſind. Mit der Dauer dieſer Beſtrahlung wãchſt auch ihre Wirkung, wie uns der Tabak lehrt, der auf den feldern Mazedoniens reitt. Schon beim Oftnen einer OVERSTOLZ-Packung ſpũ⸗ ren Sie ſeinen edlen Duft, er läßt Sie bereits ahnen, welch einen Rauchgenuß lhnen dieſe Zigarette bietet. —— — 4. Seite(Nummer 194 Samstag, 29. April 1939 4 Marine-Standarie 7 erhait ein neues Heim Die Marine⸗Standarte 7, die ſeither in der Hilda⸗ ſtraße 15 untergebracht war, hat am Mittwoch die⸗ ſer Woche ihre neuen Räumlichkeiten auf dem Luzen⸗ berg in der Sandhofer Straße 51 bezogen. Zur Zeit enthält dieſes Haus außer den Räumlichkeiten der Marine⸗Standarte7 noch Privatwohnungen; es wird jedoch in naher Zukunft der Marine⸗Standarte voll⸗ ſtändig zur Verfügung ſtehen. Zu dieſem Zweck müſ⸗ ſen die Privatwohnungen nach Ablauf der Kün⸗ digungsfriſt aufgegeben werden. Das Haus Sand⸗ hofer Straße 51, das am Altrhein liegt, iſt wegen ſeiner Lage an einem Gewäſſer für die Marine⸗ Standarte ſehr geeignet. Trotzdem wird es im Laufe der nächſten Monate einen großen Umbau erfah⸗ ren müſſen, damit es die Bedürfniſſe der Marine⸗ Standarte in jeder Beziehung erfüllen kann. Das dreiſtöckige Gebäude wird zu einem SA⸗Marineheim ausgebaut werden, wie es im ganzen Binnenreich nicht mehr anzutreffen und in jeder Beziehung als vorbildlich und unerreicht zu bezeichnen ſein wird. Die Angehörigen der Marine⸗Standarte werden dann mit Recht ſtolz auf ihr neues Heim ſein kön⸗ nen, zu dem ſelbſtverſtändlich auch ein Uebungsplatz gehören wird. Weiter wird ein großer Bootshafen für die Marine⸗Standarte angelegt werden, der am Induſtriehafen unterhalb der Diffene⸗Brücke liegen wird. Die Ausführung dieſer Bauvorhaben, die als bedeutend angeſehen werden müſſen, beanſprucht natürlich eine geraume Zeit, bis ſie in die Wirklich⸗ keit umgeſetzt worden ſind. Aber ſie werden hun⸗ dertprozentig Tatſache werden, und das iſt natürlich überaus erfreulich. Zoocmenlten machen das Heim wohnlich Carl Baur- N2,9 Chintz- Spitzendecken Lernt Fremoſprachen im Berufserziehungswerk der DAx Der praktiſche Wert von Sprachkenntniſſen iſt un⸗ beſtritten. Für Kaufleute ſind ſie ſelbſtverſtändliche Vorausſetzungen. Sie ermöglichen die Annahme von Stellungen als Fremoͤſprachen⸗Korreſpondent, Ge⸗ ſchäftsreiſender im Ausland, Dolmetſcher oder im Hotelſach. Die Erfolge der deutſchen Wirtſchaft im Ausland ſind nicht allein auf die Qualität ihrer Er⸗ zeugniſſe, ſondern auch zum großen Teil auf die An⸗ Paſſungsfähigkeit des deutſchen Kaufmanns an die Sprachen und Gebräuche fremder Völter zurückzu⸗ führen. Dieſe Eigenſchaft muß heute mehr denn je gefördert und gepflegt werden, denn ſie wird ihr Teil mit dazu beitragen, die deutſchen Exportbeſtrebungen zu verwirklichen. Wie erlernt man nun auf die vorteilhafteſte Weiſe eine fremde Sprache? Es gibt leider immer noch Leute, die glauben, daß eine fremde Sprache von Perſonen desjenigen Landes gelehrt werden kann, Sechs Fahre Reichslufiſchutzbund deſſen Sprache man ſich aneignen will, wobei es als ganz weſentlicher Vorteil angeſehen wird, daß der betreffende Lehrer die Mutterſprache ſeines Schü⸗ lers nicht verſteht. Im Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront wird dagegen die Ueber⸗ geugung vertreten, daß nur der Sprachlehrer mit Erfolg unterrichten kann, der außer ſeinen im Aus⸗ land erworbenen fremdͤſprachlichen Kenntniſſen auch die Mutterſprache des Schülers beherrſcht und ſo⸗ mit in der Lage iſt, auf die Unterſchiede in den Sprachen und deren Feinheiten hinzuweiſen. Was lag alſo näher, als das Hauptaugenmerk auf die Auswahl dieſer Lehrgangsleiter zu richten, und daß die geeigneten Kräfte gefunden wurden, beſtätigen die Urteile von Lehrgangsteilnehmern. Unter Berückſichtigung der verſchiedenen Bil⸗ dungsgrade der Teilnehmer ſind im Berufs⸗ erzie hungswerk Fremdſprachenlehr⸗ gänge in drei Stufen eingerichtet und es iſt damit jedem, ob Anfänger oder Fortgeſchrittener, die Möglichkeit gegeben, ſich in einer dieſer ſeinen Kennt⸗ niſſen entſprechenden Stufe einzureihen. Außerdem werden Sprach⸗Zirkel abgehalten für ſolche, die ihr bexeits erworbenes Wiſſen nicht wieder vergeſſen wol⸗ len. Gerade unſere Jugend muß die ſich ihr bie⸗ tende Ausſicht erkennen, die ihr die Erlernung frem⸗ der Sprachen für ihr ſpäteres Fortkommen heute mehr denn je bietet. Nichts darf mehr vernachläſſigt werden, um für unſeren Daſeinskampf gewappnet zu ſein. Neue Lehrgänge in Italieniſch, Franzö⸗ tiſch, Engliſch, Spaniſch. Portugieſiſch, Brafilianiſch, Bulgariſch, Polniſch, Ruſſiſch und Latein beginnen in den nächſten Wochen. Anmeldungen ſind an die Deutſche Arbeits⸗ front, Kreiswaltung Mannheim. Abt. Berufserzie⸗ hung und Betriebsführung, Rheinſtraße 3/5, oder an das Berufserziehun⸗swerk der Deutſchen Arbeits⸗ front, Mannheim, O 4, 8/9, zu richten. Schulgärten im Dienſte des Sieslungegedankens In einem gemeinſamen Erlaß des Reichserzie⸗ hungsminiſters und des Reichsarbeitsminiſters wird aufgeführt, daß durch die Arbeit in den Schulgärten ſchon bei den Schulkindern das Verſtändnis für das Naturgeſchehen und die Liebe zur Scholle geweckt wird. Das ſei von größter Be⸗ deutung für die Durchführung aller Maßnahmen. die eine enge Verbindung ſtädtiſcher Familien mit dem Boden zum Ziele haben. Es wird deshalb emp⸗ fohlen, bei der Errichtung von Kleingartenanlagen und bei der Durchführung von Siedlungsvorhaben ſtets geeignetes Gelände zur Anlegung von Schul⸗ gärten zur Verfügung zu ſtellen, möglichſt in unmit⸗ telbarem Zuſammenhang mit Kleingartenanlagen oder Siedlungsvorhaben. Wenn auch der Schulgar⸗ ten in erſter Linie im Dienſt des Unterrichts ſtehen müſſe, ſo werde doch eine engere Beziehung zum Kleingarten⸗ und Siedlungsweſen für beide Maßnahmen von Vorteil ſein. Gleichzeitig wird eine möglichſt enge Zuſammenarbeit zwiſchen den Lehrern und den Schulunoskräften des Reichs⸗ bundes der Kleingärtner und des Deutſchen Siedler⸗ bundes als zweckmäßig bezeichnet. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die neue Volkskartei Ergänzung des voltzeilichen Meldeweſens Im Reichsgeſetzblatt findet ſich eine Verordnung des Reichsminiſters des Innern über die Errich⸗ tung einer Bolkskartei. Durch dieſe Verordnung werden die Volksgenoſſen verpflichtet, die ihnen von den Meldebehörden zugehenden Karteikarten wahrheitsgemäß auszufüllen. Nach der Verordnung dürfen ſich die Fragen der Volkskarteikarte nur auf die Wohnung, auf den Perſonen⸗ und Familienſtand die Reichsarbeits⸗ dienſt⸗ und Wehrpflichtverhältniſſe, die Ausbildung und den Beruf ſowie auf perſönliche Fähigkeiten und Fertigkeiten beziehen. Ausdrücklich ausgeſchloſ⸗ ſen ſind Fragen nach den Einkommens⸗ und Ver⸗ mögensverhältniſſen. Die Volkskartei dient zur Ergänzung des polizeilichen Meldeweſens. Bisher ſind bei den Meldebehörden die Einwohner alphabetiſch regiſtriert. Außer dieſen alphabetiſchen Regiſtern beſtehen noch Hausregiſter, die darüber Auskunft der geben, welche Perſonen als Eigentümer, Mieter oder Untermieter in einem Haus wohnen oder ge⸗ wohnt haben. Die Volkskartei bringt nun zuſätzlich eine Ueber⸗ ſicht der Einwohner nach Geburtsjahrgängen. Hier⸗ durch ſollen die immer wiederkehrenden Erfaſſungen Angehörigen beſtimmter Geburtsjahrgänge überflüſſig gemacht werden oder doch erleichtert wer⸗ den. Bei dieſen Erfaſſungen handelt es ſich beiſpiels⸗ weiſe um die Erfaſſung der impf⸗ und ſchulpflichti⸗ gen Kinder, Erfaſſung zur Hitler⸗Jugend, zum Reichsarbeitsdienſt, zum Wehrdienſt uſw. Die auf der Volkskarteikarte geſtellten Fragen ſollen den Inhalt der Karteikarte des politiſchen Meldeweſens ergänzen, die bisher im weſentlichen nur die Per⸗ ſonalien der Einwohner enthielten. Die Ausgabe der Volkskarteikarte an die Bevölkerung wird erſt nach Abſchluß der Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebs⸗ zählung, alſo vorausſichtlich nicht vor Ende Mai, ſtattfinden. Hundert Fahre Mannheimer Karneval Ein Lichtbildervortrag bei der„Fröhlich Pfalz“ Die Tatſache, daß der Karnevalverein„Fröhlich Pfalz“ den Untertitel„Vereinigung für heimatlichen Humor“ trägt, entſchuldigt, den ſicherlich von vielen als unzeitgemäß empfundenen Lichtbildervortrag, den am Donnerstagabend Bühnenbildner Heinrich Bornhofen im Saale des„Deutſchen Hauſes“ über„Die Geſchichte des Mannheimer Karnevals 1840 bis 1940“ hielt. Wie Ver⸗ einsführer A ppel. der mehrere Vertreter der Ge⸗ ſellſchaft„Räuberhöhle“, Muſeumsdirektor Dr. Ja⸗ cob und zahlreiche Mitglieder und Freunde der „Fröhlich Pfalz“ begrüßen konnte, betonte, ſollen im Lauſe der nächſten Monate weitere derartige Abende veranſtaltet werden, um die Lücke zwiſchen der Fas⸗ nacht 1939 und 1940 auszufüllen. Der Vortrag war aber auch gewiſſermaßen ein Auftakt zum nächſtjährigen hundertjährigen Jubi⸗ läum des Mannheimer Karnevals. Wie bereits gelegentlich der Hundertjahrfeier der„Räuber⸗ höhle“ angedeutet wurde, hat dieſe Vereinigung die erſten beiden Maskenzüge veranſtaltet, die ſo ausgedehnt und prunkvoll waren, daß ſie ſelbſt die Aufmerkſamkeit des Auslandes auf ſich lenkten. Damals war auch bereits das verwirklicht, was die heutigen Karnevaliſten erſtreben: die Mitwirkung der geſamten Einwohner bis hinauf zum Bürger⸗ meiſter. Man hatte ſich aber mit dieſen beiden Um⸗ zügen offenbar übernommen, denn die weiteren fielen weſentlich kleiner aus. Statt der„Räuber⸗ höhle“ trat von 1842 ab die Narrhalla“ in Er⸗ ſcheinung. Die erſte Pauſe brachten die Revolu⸗ tionsjahre, die zweite die Jahre von 1866—75. Die i Entwicklung iſt bekannt. Von 1899 bis 1914 Am 20. April 1933 gründete ihn Hermaun Göring Am 29. April jährt ſich zum ſechſten Male der Tag, an dem der erſte deutſche Reichsminiſter der Luftfahrt, Hermann Göring, den Reichsluftſchutzbund gründete. Jahrelang hatten ſich private Vereini⸗ gungen vergeblich darum bemüht, in Deutſchland den Selbſtſchutz vorzubereiten. Erſt die national⸗ ſozialiſtiſche Erhebung brachte auch hier die entſchei⸗ dende Wende. Die großen Aufgaben, die dem ReB im Rahmen der Landesverteidigung zufallen umriß Görings Aufruf klar und eindeutig, hieß es darin doch u..:„Der RB ſoll das deutſche Volk von der lebenswichtigen Bedeutung des Luftſchutzes über⸗ zeugen, und zu tätiger Mitarbeit gewinnen. Er ſoll der Bevölkerung die Mittel und Wege für einen wirkſamen Selbſtſchutz zeigen. Er ſoll in den brei⸗ Der Kampf gegen Unfälle und Schäden aller Art iſt deshalb ein Kampf für die Erhaltung der lebensnotwendigen Güter der Nation. (Dr. Goebbels) ten Maſſen die ſittlichen Kräfte wecken, die zu ſelbſt⸗ loſer Arbeit und zu Opfern begeiſtern Er ſoll in erſter Linie die moraliſchen Vorausſetzungen ſchaf⸗ fen, ohne die ein Volk nicht fähig iſt, einen moder⸗ nen Luftangriff zu ertragen.“ Die Organiſation des Reichsluftſchutzbundes iſt ſo durchgeführt, daß ſie bis in den kleinſten Ort und bis in das letzte Haus geht. Dem Generalfeldmar⸗ ſchall Göring unterſteht das Präſidium mit Präſident, Vizepräſident und Chef des Stabes. Nächſte organi⸗ ſatoriſche Einheit ſind die 16 Landesgruppen. Ihnen unterſtehen die Bezirks⸗ und dieſen die Ortsgruppen. In allen Orten des Reiches beſtehen Dienſtſtellen des ReoB. Die Ortsgruppe iſt der eigentliche Trä⸗ ger der Luftſchutzbewegung. Sie muß möglichſt viele Mitglieder gewinnen, um durch die Mitgliedsbei⸗ träge die finanzielle Grundlage für ihre, der Landes⸗ verteidigung dienende Arbeit zu erhalten. Die Orts⸗ gruppen ſind in Reviergruppen unterteilt. Dieſe gliedern ſich in Untergruppen, die wiederum aus mehreren Blocks beſtehen. Die unterſte Einheit im Selbſtſchutz iſt das Haus(Luftſchutzgemeinſchaft) mit dem Luftſchutzwart als verantwortlichem Führer., Alle Arbeit iſt ehrenamtlich: Ausbildung, Erfaſſung und Heranziehung der Selbſtſchutzkräfte. Alle Volksgenoſſen werden jederzeit koſtenlos be⸗ raten bezüglich Herſtellung von behelfsmäßigem Schutzgerät, Ausrüſtung, Verdunkeſung. Erſtellung von Luftſchutzräumen uſw. Vexpaſſung der VM Gasmasken Die Reichsluftſchutzwoche (S. bis 14. Mai.) bezweckt Ueberprüfung, wieweit die Häuſer luftſchutzmäßig bereit ſind, Durchführung aller ſonſtigen Maßnahmen, Förderung der allgemei⸗ nen Bereitwilligkeit zur Ausbildung im Selbſtſchutz. Vorgeſehen iſt auch ein Jugendluftſchutztag, ein Tag der Frau, der Preſſe uſw., alles im Rahmen der Reichsluftſchutzwoche. Die Revyiergruyvenführer freuen ſich, wenn ihre Beratung recht eifrig beanſprucht wird. Uhr. wurde der alljährliche Karnevalszug durch den „Feuerio“ veranſtaltet. Die letzte Pauſe trat durch den Weltkrieg ein. Herr Bornhofen, der ſeine Ausführungen mit einer Würdigung des Nizzaer, venezianiſchen, rhei⸗ niſchen und alemanniſchen Karnevals einleitete, wußte aus dem gewaltigen Stoff, der ſich im Laufe der Jahrhunderte angeſammelt hat, das weſentliche herauszugreifen. Er konnte auch bei der Schilde⸗ rung des Mannheimer Karnevals nicht erſchöpfend ſein, aber man bekam trotzdem ein gutes Bild von dem närriſchen Treiben, das ſich von der Bieder⸗ meierzeit bis in unſere Tage erhalten hat. Eine typiſche Erſcheinung iſt die Ranzengarde, die die„Fröhlich Pfalz“ wieder aufleben ließ. Durch das Entgegenkommen Dr. Jacobs konnten 30 far⸗ bige und Schwarz⸗Weiß⸗Bilder hergeſtellt werden, die Bornhofens aufſchlußreiche Ausführungen illu⸗ ſtrierten. Bemerkenswert iſt noch, daß man ſich mit dem Gedanken trägt, im Herbſt einen beſonderen Ausſchuß ins Leben zu rufen, der dazu berufen iſt, im Jahre 1940 einen Zug zuſtande zu bringen, der des hundertjährigen Jubiläums des Mannhei⸗ mer Karnevals würdig iſt. Nach dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag übernahm Präſident Reiſcher die Leitung des Abends, der zur weiteren Unterhaltung ein Ge⸗ öͤicht Julius Setzers in Mannemer Mundart brachte, in das bereits die jüngſte Ratsherrenſiczung verarbeitet war. Fritz Körner trug ebenfalls mehrere Mundartgedichte mit Gitarrebegleitung und Frl. Fränzel Schneider ein Sopranſolo— ch. 904 Muſterung 1939 Das Oberkommando der Wehrmacht hat im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern an⸗ georonet, daß zur Muſterung alle Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1906 und 1907 im Altreich und in der Oſtmark herangezogen werden mit Aus⸗ nahme derjenigen, welche ſich in der Zeit vom 28. März bis einſchließlich 31. Mai 1939 in der Wehr⸗ macht oder in der /⸗Verfügungstruppe befinden. Hiernach haben ſich ſämtliche Dienſtpflichtigen dieſer Geburtsjahrgänge, die im Stadtgebiet Mann⸗ heim und den Vororten ihren Wohnſitz haben“ zur Muſterung mit der genannten Ausnahme zu ſtellen. Die Dienſtpflichtigen haben gewaſchen, mit ge⸗ ſchnittenem Haar und ſauberer Wäſche zu erſcheinen. Vor der ärztlichen Unterſuchung beſteht Rauch⸗ und Alkoholerbot. In der kommenden Woche haben ſich zu ſtellen: Jahrgang 1906 Dienstag, 2. Mai Schr—Seis Mittwoch, 3. Mai Sek-Str Donnerstag, 4. Mai Stu-Sz. T, U und Freitag, 5. Mai WWei Jahrgang 1907 Dienstag, 2. Mai Schn- Schweiz Mittwoch. 9. Mai Schwek— Spu Donnerstag, 4. Mai St-Syz Freitag, 5. Mai T. U uub V Muſterungsort: Mannheim, D 4, 9(frühere Süddeutſche Bank), gegenüber der Hochſchule für Muſik. Muſterungsbeginn: ieweils.30 Zuſtändiges Wehrbezirkskommando iſt das Wehrbezirkskommando Mannheim 1. I. 15, 1. Ein Dienſtpflichtiger, der einer ihm obliegenden Pflicht nicht rechtzeitig nachkommt, kann durch die Polizeibehörde mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen zu ſofortiger Pflichterfüllung angehalten werden. Ge⸗ gebenenfalls erfolgt Vorführung und Straſverfol⸗ gung. u Kennzeichnung der ausgeſormten Butter. In einer Anordnung der Hauptvereinigung der deut⸗ ſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft vom 14. September 1938 waren Beſtimmungen getroffen worden, um die Belieferung der Verbraucher mit ausgeformter ein⸗ wandfreier Butter ſicherzuſtellen. In dieſer Anord⸗ nung iſt der Hinweis enthalten, daß das Einwickel⸗ vapier der ausgeformten Butter durch Perforierung oder Stempelung kenntlich zu machen ſei, ſo daß der Tag des Ausformens der Butter ermittelt eann. Dieſe Beſtimmung wird durch die ſoeben ver⸗ ffentlichte Anordnung mit Wirkung vom 1. Mai ür das alte Reichsgebiet in Kraft geſetzt. Die Nettung unb wie entrann er oleſer ſchrechlichen „Oam einfach, er hatte„fampf der Geſahr“ geleſen- und mußte, was er jn tun hattel“ ara⸗ ſchen werden Die Fahrtunterlagen können abgeholt werden NSDAb-Rſiiſeilungen Achtung! Ehrenbereitſchaft der Politiſchen Leiter! Die Ehrenbereitſchaft tritt zur Maifeier am 1. Mai 1939, um 10 Uhr, vor der Kreisleitung, Rheinſtraße 1, an. Die Angehörigen der Ehrenbereitſchaft melden ihrem Betriebs⸗ führer, daß ſie zum Kreisdienſt befohlen ſind. Der Kreismuſikzug und Spielmannszug tritt ebenfalls am 1. Mai um 10 Uhr vor der Kreisleitung un. Kreisorganiſationsamt. An alle Stadtortsgruppen! Auf der Kreiskaſſenverwaltung, Rheinſtraße 1, Zimmer 1, ſind ſofort JB⸗Sondernummern„Unſer Führer“ abzu⸗ holen. Kreispropagandaamt. Amt für Kriegsopſer Nesds, Ehrenabteilung und Schießabteilung. 30. 4, 9 äthr, Antreten zum Schießen am Kriegerdenkmal in Neckarau. Alles iſt zur Stelle. Ortsgruppen der NSDAP Fendenheim⸗Oſt. Berichtigung. Das Maifeld für beide Ortsgruppen iſt der Kirchplatz. Die Formationen der Ortsgruppe Feudenheim⸗Oſt treten am 1. 5. um 10.15 Uhr vor der Geſchäftsſtelle, Hauptſtraße 48, an. Friedrichsſeld. 1. 5. um 10.45 Uhr Antreten der Politi⸗ Leiter, die nicht betriebsweiſe marſchieren, am Parteihaus. Lindenhof. 1. 5. um 10 Uhr Antreten ſämtlicher Politi⸗ ſchen Leiter, die nicht betriebsweiſe marſchieren, vor dem Ortsgruppenheim. Dienſtbluſe. Zivil mit Armbnde. Jungbuſch. Am 1. 5. treten ſämtliche Politiſchen Leiter, die nicht betriebsweiſe marſchieren, 9 Uhr vor der Orts⸗ gruppe an. Dienſtanzug. Sandhofen. 90.., 17.30 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter am Par eihau“ zum Einholen des Maibaumes.— 1. 5,, 10.15 Uhr, Antreten ollr Formationen, Handel, Ge⸗ werbe ſowie Kleinbetriebe am neuen Kriegerdenkmal. Der Aufmarſch der Großbetriebe erſolgt wie bekannt, von den Werken aus. Wallſtabt⸗Straenheim. Am 30. 4. treten ſämtliche Politi⸗ ſchen Leiter undAnwärter um 18.45 Uhr auf dem Rathaus⸗ platz an— Am 1. 5. treten ſämtliche Formationen der Por⸗ tei und die Betriebsſührer mit Gefolgſchaft um 11 Uhr am Sportplatz an. Wohlgelegen. 1.., 10.15 Uhr, Antreten der zum Dienſt eingeteilten Politiſchen Leiter vor der Geſchäftsſtelle. BDM Gruppe Feudenheim. 30.., 17.45 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Mädel in Dienſtkleidung im Schulhof. Gruppe 535/54 Rheinan und Pfingſtberg. 30.., 17.45 Uhr, am Karlsplatz antreten.— 1.., 8 Uhr, am Sa⸗ Sportplatz antreten. Deutſche Arbeitsfront Areiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Propaganda Betr. 1. Mai. Die Gaudiplombetriebe treten nicht wie urſprünglich angeordnet am Zeughausplatz, ſondern bereits um.45 Uhr am Friedrichsplatz mit Spitze Roſengarten au. Der Kreispropagandawalter Am Dienstag, 2. Mai, beginnt in O 4,—9, Saal 50, oͤas Bankenſeminar Stuſe IV. Vortrag von Herrn Dr. Jahnberg. Am Mittwoch, 3. Mai, beginnt der Lehrgang„Vor⸗ bereitung zur Bilandbuchhalterprüfung“. Anmeldungen ſind bis 2. Mai in O 4,—9, und Rheinſtraße—5, Zimmer 33, abzugeben. Verlag der Deutſchen Arbeitsfront Betr. Runoſchreiben vom 10. März Betriebskartei. Wir bitten nochmals, uns die Fragebogen umgehend einzu⸗ ſenden, da die Unterlagen ſchnellſtens in Karlsruhe be⸗ nötigt werden. „Arbeitertum“ Folge 2 und„Der Aufbau“ Folge 8 ſind jetzt abzurechnen. Ortswaltungen Friebrichspark. Betr. 1. Mai. entgegen meiner früheren Anordnung Die Aufmarſchzeit iſt auf 9 Uhr angeſetzt, Der Ortsobmann. Friedrichspark. Achtung! Handwerks⸗ und Kleinhan⸗ delsbetriebe treten am 1. Mai mit ihrer männlichen Ge⸗ folgſchaft pünktlich um 9 Uhr am Zeughausplatz auf der Seite der Kurfürſtenſchule an. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Betr. Aufrichtung des Maibaumes. Am Sonntag, 30. April, 18 Uhr, haben ſich ſämtliche Zel⸗ len⸗Blockobmänner, Mitarbeiter des Stabes(Familien⸗ angehörige ſind hierzu eingeladen) bei der Feier der Auf⸗ richtung des Maibaumes im Stadion einzufinden. Volkschor Nächſte Proben: Sonntag, 30. April, 9 Uhr,„Lieder⸗ tafel“. Dienstag, 2. Mai, 19.30 Uhr,„Liedertafel“, Mitt⸗ woch, 3. Mai, 20 Uhr, Nibelungenſaal. Kraft durch Freude Reiſen, Wandern, Urlaub Sonntag. 30. April: Odenwaldwanderung ab Wein⸗ heim— Steinbruch— Birkenau— Geiſenbach— Macken⸗ heim— Kreidach. Abfahrt ab Occ Neckarſtadt.12 Uhr, Rückfahrt ab Kreidach 18.56 Uhr. Sonntagskarten nach Weinheim am OEch⸗Schalter löſen. Fahrpreis Kreidach⸗ Weinheim 70 Pfig. Sonntag, 7. Mai, Großwanderfahrt nach Bad Kreuz⸗ nach— Bad Münſter am Stein. Teilnehmerpreis.60“. Die Abfahrt erfolgt gegen 7 Uhr, Rückkunft gegen 23 Uhr. Teilnehmerkarten können in den nächſten Tagen bei allen Köc⸗Verkaufsſtellen gelöſt werden. Betr. UF 2/39 vom 30. 4. bis 7. 5. ins Salzkammergut, Traun⸗ und Wolfgangſer. Die Fahrt wird mit Omni⸗ buſſen durchgeſührt. Neuer Teilnehmerpreis 48,50 Mark. Es können noch einige Anmeldungen zu dieſer Fahrt abgegebem werden. Achtuug! Folgende Fahrten ſind geſperrt: uß 311/½0 vom 5. 6.—11. 6. Berchtesgadenerland; Ug 56/39 vom 5. 8. Lis 9. 8. Alloän: UF 115/99 vom 31..—16. 8. Oſttirul; Uß 12/9 vom 5..—11. 6. Salzkammergut; uß 22/30 vom 13..—21. 5. Dachſteingebiet; U 312/39 vom 13.—20. 6. Salzkammergut; Uß 3205/)9 vom.—12 8. München; Uc 323/39 vom 21.—29.., Salzkammergut. Achtung! An alle Orts⸗ und Betriebswarte. Es beſteht Beranlaſſuna, darguf hinzuweiſen„doß die Höß⸗Betriebs⸗ und Ortsworte, die bei ihnen abgegebenen Anmeldungen in Urloubsfahrten auf dem ſchnellſten Wege an die zuſtän⸗ digen Verkaufsſtellen weiterleiten, da jede verzögerte Abgabe der Anmeldung die Teilnahme on der Urlaubsfahrt in Frage ſtellen kann. 9 Durchführung des gigantiſchen ———————— anal Zwischen Zwel dMeeenn Frankreich will ein gigantisches Projekt verwirklichen — Paris, im April. Eines ͤͤer gewaltigſten Kanalprojekte, das jemals geplant war, beſchäftigt gegenwärtig wieder in erhöhtem Maße die franzöſiſche Oeffentlich⸗ keit und ſcheint auf dem beſten Wege zu ſein, verwirk⸗ licht zu werden, nachdem die Waſſerbauingenieure ſchon ſeit Jahrhunderten davon träumen. Es handelt ſich um einen nahezu 500 Kilometer langen Kanal, der quer durch Frankreich führt und das Mittel⸗ meer mit dem Atlantiſchen Ozean verbin⸗ det. Der projektierte Kanal iſt achtmal ſo lang wie der Panamakanal und dreimal ſo lang wie der Suez⸗ kanal. Schon ſeit zehn Jahren befaßt ſich eine eigens da⸗ für ins Leben geruſene Geſellſchaft von Technikern unter Mitwirkung des Miniſteriums für öffentliche Arbeiten mit dem„Kanal der zwei Meerel, wie man das Projekt getauft het. Die Präſidenten der Schiffahrtsgeſellſchaften, Finanzleute, Parla⸗ mentsmitglieder und Frankreichs berühmteſte In⸗ genieure gehören einer Sonderkommiſſion an, die nunmehr die Pläne gebilligt und der Regierung vorgelegt hat. Als Arbeitskräfte für die Baues ſollen nach einem Antrag der Abgeordneten Cadie und Mathe die Zehntauſende von Emigranten und politi⸗ ſchen Flüchtlingen herangezogen werden, denen Frank⸗ reich ein Aſyl gewährt hat und die es, wie es ein wenig bitter in dem Antrag heißt,„in abſehbarer Zeit leider auch nicht mehr loswerden wird.“ Sie ſollen hier ein Betätigungsfeld erhalten, auf dem ſie ihren Dank Frankreich gegenüber abſtatten können. Was würde ein ſolcher Zweimeere⸗Kanal, der das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet, bedeuten? Es iſt heute bereits eine Waſſerſtraße zwiſchen den beiden Meeren vorhanden. nämlich der Canal du Midi, der von Cette am Mittelmeer nach Toulouſe führt und von dem aus die Schiffe in den Canal Lateral geleitet werden können, der Toulouſe mit Bordeaux verbindet. Aber dieſer Waſſerweg läßt nur den Verkehr mit kleinen Schiffen zu und ſteht deshalb ausſchließlich in den Dienſten der Binnen⸗ ſchiffahrt. Der geplante Zwei⸗Meere⸗Kanal, der den Atlantik⸗Hafen Le Verdonne in der Gironde mit Narbonne am Mittelmeer verbindet, ſoll jedoch 180 Meter breit und 25 Meter tief ſein und würde auch die Paſſage großer Ozean dampfer er⸗ lauben. Das bedeutet, daß die Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaften Hunderttauſende an Betriebsſtoffen ſparen und im Verkehr von der einen Küſtenſeite Frank⸗ reichs zur anderen einen außerordentlichen Zeit⸗ gewinn verbuchen. Die ganze Reiſe um Spanien und Gibraltar herum, die ſelbſt für einen Dampfer, der 12 Knoten Geſchwindigkeit entwickeln kann, drei Tage in Anſpruch nimmt, erübrigt ſich. Der 500 Kilometer lange Kanal erſpart einen Umweg von nahezu 1600 Kilometern. Neben der wirtſchaftlichen Bedeutung eines ſol⸗ chen Kanals tritt aber auch noch, wie die franzöſiſche Preſſe betont, die politiſche Bedentung in Erſchei⸗ nung. Der„Canal des Deux Mers“ würde im Falle eines Krieges der britiſchen Flotte eine ſchnelle und ungefährdete Möglichkeit geben, vom Atlan⸗ tik ins Mittelmeer zu gelangen. Dieſen Vorteilen, zu denen ſich auch noch eine Verbilligung des Warentransportes geſellen würde, ſtehen freilich große geographiſche und finanzielle Schwieriokeiten gegenüber. Es ſei hier nur erwähnt, daß der Kansl ſtreckenweiſe in einer Höhe von 110 Metern über dem Meeresſpiegel liegen müßte und daß die Anlage von 13 gewaltigen Schleuſen notwendig wäre, um das Projekt techniſch zu meiſtern. Immerhin werden die Ausſichten auf eine baldige Verwirk⸗ lichung des Zwei⸗Meere⸗Kanals in eingeweihten Kreiſen als günſtig bezeichnet. 2b. —— 500 Frauen ſteinigten einen Mann Lynchjuſtiz im Negerdorf In Verulam, der in der ſüdafrikaniſchen Pro⸗ vinz Natal liegenden Diſtriktshauptſtadt, beginnt in dieſen Tagen einer der größten Prozeſſe, den die Geſchichte Südafrikas jemals verzeichnet hat. 500 eingeborene Frauen haben ſich wegen ge⸗ meinſchaftlichen Mordes zu verantworten. Man will an ihnen ein Exempel ſtatuieren und wählt den Weg eines Schauprozeſſes, um die eingeborene Bevölkerung zu belehren, daß England und die ſüdafrikaniſchen Behörden hier die Juſtiz ausüben und daß jede Eigenmächtigkeit der Schwar⸗ dzen hinſichtlich der Gerichtsbarkeit ſtreng geahndet wird. Es iſt für europäiſche Begriffe freilich ein ebenſo furchtbarer wie grauſamer Vorfall, der den Anlaß zu dieſem Monſtreprozeß gab. In den Dſchungeln des Diſtriktes Verulam lebt ein Eingeborenenſtamm, deſſen Häuptling Shemre heißt. Shemre hatte einen Nebenbuhler, einen jungen Neger, dex ihn zu ermor⸗ den ſuchte. Das Attentat mißglückte jedoch, und der Angreifer geriet in die Gewalt des Stammeshäuptlings. Nun hätte Shemre ſei⸗ nen Gefangenen eigentlich an die Behörden abliefern müſſen, die ihn vor ein ordentliches Gericht geſtellt hätten. Statt deſſen übte der Häuptling ſelbſt die Juſtiz aus. Das heißt, er überließ ſeinen unglück⸗ lichen Gegner den Frauen. Was das bedeutet, lehrt ein Blick in die Akten des Unterſuchungsrichters. Shemre hatte den jugend⸗ lichen Attentäter eingeſperrt und wollte ihn angeb⸗ lich am nächſten Tage nach Verulam bringen. Seine Frau rief jedoch in der Nacht ſämtliche weibliche An⸗ gehörigen des Stammes zuſammen und forderte ſie auf, den Angriff auf den Stammeshäuptling zu rä⸗ chen. Am nächſten Morgen zogen 500 Eingeborenen⸗ frauen zu der Hütte, in der der Gefangene in Feſſeln lag. Keiner der Männer hinderte ſie daran— auch Shemre ſah untätig zu, als die Weiber ihr Opfer mit ſich ſchleiftén. Und dann entrollte ſich ein Schau⸗ ſpiel von beiſpielloſer Grauſamkeit. Man band den Uebeltäter an einen in den Boden gerammten Pflock und begann ihn zu ſteinigen. Die Männer ſahen aus der Ferne dieſem Racheakt zu. Zu Hunderten flogen die Steine durch die Luft und ergoſſen ſich, einem Hagel gleich, über das verzweifelt ſchreiende Opfer dieſer Lynch⸗ juſtiz. Fünfhundert Weiberfäuſter ſchleuderten die wuchtigen Wurfgeſchoſſe, die den Gefangenen bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelten. Sie ruhten nicht eher, bis der Sträfling unter dem Berg von Stei⸗ nen. mit denen man ihn überſchüttet hatte, nicht mehr zu ſehen war. Dann ging man wieder an die Arbeit. Auf irgendeine Weiſe war der Vorfall jedoch zu Ohcren der Behörden gekommen. Am nächſten Morgen traf eine Abteilung Gendarmerie aus Ve⸗ rulam in dem Eingeborenendorf ein. Sie fanden nur noch eine entſetzlich zugerichtete Leiche unter dem Steinberg vor. Wer hat dieſen Gewaltakt vollzogen? fragte man Ne VLmueilallunasvile dei N BILDER VONHTAGE Baſeball in Gasmasken Amerikaniſche Ofſiziere ſuchen ſich auf dieſe Weiſe an den Gebrauch der Gasmaske zu gewöh⸗ nen. Aufgenommen in Louisville im Staate Ken tucky. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Bis auf die Grundmanern niedergebrannt 8 Mitten im Induſtrieviertel Bukareſts ſtießen zwei Petroleumzüge mit großer Wucht zuſam⸗ men. Die Ladung ging ſofort in Flammen auf und ſetzte eine 40 Meter entfernte Fabrik(unſer Bild) ebenfalls in Brand, die vollkommen vernichtet wurde. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) den Stammeshäuptling Shemre.„Alle Frauen unſe⸗ res Dorfes waren daran beteiligt“, war die Ant⸗ wort. So blieb nichts anderes übrig, als die fünf⸗ hundert Frauen des Stammes im Alter zwiſchen 14 und 70 Jahren, die gemeinſam die Steinigung aus⸗ geführt hatten, zu verhaften und nach Verulam zu transportieren. In ganz Natal verfolgt man mit Spannung den Ausgang dieſes Schauprozeſſes. Klavierabend Erwin Schmieder Erwin Schmieder, der ausnehmend begabte junge Mannheimer Pianiſt, der bei Seib und Hoehn ſtudiert hat, erſpielte ſich Donnerstag in der gut be⸗ ſuchten„Harmonie“ mit Schubert, Schumann, Liſzt, Debuſſy und Caſella einen neuen groͤßen Erſolg. Schmieder zeigte ſich wieder als eine von ſtarken Energien erfüllte Muſikernatur, die ihrem Tempe⸗ rament zwar gelegentlich noch reichlich ungehemmt die Zügel ſchießen läßt, aber doch heute ſchon auf verheißungsvollem Wege iſt, ſich zu einer pianiſti⸗ ſchen Individualität beſonderen Formats zu entwik⸗ keln. Schmieder warf ſich zunächſt mit jugendlichem. Elan auf Schubert, deſſen Klavier⸗Impromp⸗ tus freilich ſolchen Ungeſtüm weder ſtiliſtiſch noch inhaltlich rechtfertigen. Jeder Pianiſt kennt jenen merkwürdigen Zuſtand des„Uebermeiſterns“ eines Werkes, der einzutreten pflegt, wenn ihm eine Kom⸗ poſition durch vieles Spielen ſo ſehr in Fleiſch und Blut übergegangen iſt en vor lauter Ueber⸗ legenheitsbewußtſein innerlich nur noch ſchwach an⸗ rührt. In ſolchem Zuſtand ſpielt ſich alles wie geölt, die Technik geht mit dem Interpreten durch und ver⸗ führt ihn zu Tempoüberſteigerungen oder eigenmäch⸗ tigen Vortragsnuancierungen, die im Geiſte des Werkes nicht begründet ſind. Solche Gedankengänge drängten ſich dem Hörer bei der Wiedergabe der drei Schubert⸗Impromptus durch Schmieder auf. Der reproduzierende Künſtler ſollte in ſolchen Fäl⸗ len jene Werke, die ihm zu entgleiten drohen, weil er ſie überwand, geraume Zeit liegen laſſen. Er wird dann ſpüren, daß ſie ihm innerlich wieder zu⸗ wachſen. Ungleich ſtärker als die Eingangsſtücke über⸗ zeugte der glänzend gemeiſterte Vortrag von Schu⸗ berts großer Wanderer⸗Fantaſie. in der das zweifellos vorhandene virtuoſe Element überzeu⸗ gend verſchmolz mit Schubertſcher Gedankenſchön⸗ heit, wie ſie ſich im„Wanderer“⸗Thema und ſeiner von Schmieder ſehr imponierend gegebenen poeti⸗ ſchen Durchführung oifenbart. Auch die motiviſche Einheitlichkeit dieſes bewunderungswürdigen Wer⸗ kes wurde unter den Händen des Pianiſten erfreu⸗ lich deutlich, die ſelbſt heikelſte Schwierigkeiten ſcheinbar ſpielend meiſtern und von einer bewun⸗ dernswerten techniſchen Geſamtdurchbildung Zeug⸗ nis geben. Auch eine ſo gewaltige, gleichermaßen große Geiſtigkeit der Vortragskunſt wie techniſche Vervollkommnung erſordernde Aufgabe wie Schu⸗ manns oft gehörte Sin ſoniſche Etüden, kommt der künſtleriſchen Eigenart Schmieders durchaus entgegen. Das Impulſive, Ueberſchwengliche und Heldiſche ſcheint ihm zwar beſſer zu liegen als das Träumeriſch⸗Verſonnene, doch atmete die Art der Wiedergabe aller Teile dieſes zum Schluß rauſch⸗ haft geſteigerten klingenden Rieſenbaues, der mit beſchwingter Eleganz und unter ſchönſter Entfal⸗ tung leuchtenden tonlichen Glanzes Liſzts wir⸗ kungsvolle Konzert⸗Etüde ließ Debuſſys raffiniert gearbeitete Impreſſion Reflets dans'eau zu optiſch⸗illuſtrativer Wirkung aufblitzen und ſchloß dann mit einer eminent ſchwie⸗ rigen, aber von unbändiger Vitalität erfüllten Toccata des Italieners Caſella, deren ganz famoſe Wiedergabe uns noch einmal wieder Zeug⸗ nis gab beſonders von der brillant⸗virtuoſen Kom⸗ Recht den künſtleriſchen Ehrgeiz unſerer Pianiſten ponente des Spiels dieſes verheißungsvollen immer wieder anſtachelt, durchaus Schumanns Pianiſten. Geiſt. 8 Nach ſieghafter Bewältigung dieſer wahrhaft Der Beiſall war ſtürmiſch und anhaltend und monumentalen Werke durften ſich auch die Hörer veranlaßte Schmieder zu mehreren Zugaben. entſpannen. Schmieder ſpielte uns mit leicht⸗ Carl Ouno Eiſenbart, 55 Deutsch-italienischer Kulturaustausch: Mailänder Muſikhochſchüler zu Gaſt Konzert des Orcheſtra Nazionale Univerſitaria Italiana. Die NSG„Kraft durch Freude“, Abteilung Kul⸗ turgemeinde, veranſtaltete Donnerstag im gutbe⸗ ſuchten Muſenſaal ein Konzert des Orcheſtra Na⸗ zionale Univerſitaria Italiana.„Köc“ arbeitete hierbei in Verbindung mit der Gauſtudentenführung Baden. Bei den Gäſten Muſikſtudenten, die im Berufswettkampf ihres Reiches preisgekrönt wurden. Ihr erſtes Konzert war in München, das zweite in Stuttgart. Nash⸗ dem ſie ſich am Donnerstag Heidelberg angeſehen hatten, gaben ſie ihr Mannheimer Konzert als Gäſte der Stadt. Der Muſenſaal war geſchmückt mit den Fahnen der beiden befreundeten Achſen⸗ mächte. Im Zeichen dieſer Frenndſchaft und der polaren inneren Zuſammengehörigkeit ſtand auch das überaus ſtimmungsvolle Konzert. Mit Le⸗ geiſterung, ſtudentiſchem Trampeln und Klatſchen wurden Orcheſter und ſein Leiter, Primo Guide Caſale, empfangen, alz dieſer mit erhobener Hand die Hörer grüßte. Dann erklangen die nationalen Lieder der beiden Länder. Die Vortragsfolge umfaßte ſechs Nummern, von Archangelo Corelli, dem Vater des italieniſchen Violinſpieles, über Beethoven bis zu allerjüngſten Zeitgenoſſen, deren Namen noch kein fachliches Nachſchlagewerk ziert. Begonnen wurde mit der Ouvertüre zu Verdis Oper„Luiſa Miller“. Das Studentenorcheſter ſpielte das Werk äußerſt klang⸗ handelt es ſich um 75 ſchön und temperamentvoll und machte ſeine präch⸗ tige und hinreißend klare Liniengeſtaltung deutlich. Dann folgte„Sardinien“, eine ſymphoniſche Dich⸗ tung von Ennio Porrino. Das intereſſante Werk iſt mit ungewöhnlichen und ſtarken Klangeffekten ausgeſtattet. Mit ſeinem Lehrer Reſpighi hat Porrino melodiſche, ſchwungvolle und oft virtuoſe Geſtaltung gemeinſam. Ganz zart ließ Caſale das Werk verklingen. Nun folgte Beethovens„Tripel⸗ Konzert“(op. 56), worin der Tondichter ähnlich wie Bach zu den Konzertanten das Klavier, begleitet von Streichinſtrumenten, zugezogen hatte. Das kurze prachtvolle Largo(in As-Dur) geriet den ita⸗ lieniſchen Künſtlern ausgezeichnet, und für die glanzvolle Schlußpolonäſe konnten ſie ihren be⸗ ſtrickenden Melodienzauber einſetzen. Sehr edel ſang beſonders die Erſte Geige Ceſare Ferra⸗ reſis. Mit der oft recht unbegemen Lage der Cello⸗ ſtimme wurde Egidio Roveda gut fertig. Erheb⸗ lich leichter hatte es Galdieri als Pianiſt, da Beethoven ja den Klavierpart für ſeinen Schüler, Erzherzog von Oeſterreich, ſchrieb. Die Hörer dankten allen Beteiligten mit Herausrufen. Nach der Pauſe ſchienen die Gäſte ſich bei der dreiſätzigen Suite von Areangelo Corelli für Streich⸗ orcheſter zunächſt ganz zu Hauſe zu fühlen. Sie muſizierten mit herrlicher Eleganz und Leichtigkeit. Der Beifall war nicht gering. Corelli, dieſer„Mar⸗ cheſe von Ladenburg“ aus kurpfälziſcher Gnade, re⸗ präſentierte die klaſſiſche italieniſche Violinmuſik und beeinflußte mit den jüngeren Zeitgenoſſen auch Händel ſtark. Aus dem Manuſkript ſpielten die Gäſte dann v. Riccardo Malipiero(geb. 1912 in Mailand!) „Momento sinkonico, dal- commento a Giulie Cesare“. in Des Dur Von ſeinem Onkel Gian Franceſeo Malpiere hat der Neffe wohl das Unruhvolle, Fieberhafte und den ein wenig intellektuellen Anklang ſeiner an ſich kultivierten Schöpfungen. Hier ſchienen auch die Spieler nicht mit ganzem gläubigen Künſtlerherzen wie ſonſt überall bei der Sache zu ſein. Um ſo rück⸗ haltloſer und begeiſterter ſetzten ſie ſich für die Ouvertüce zur unverwüſtlichen„Diebiſchen Elſter“ eim So wunderbar ausgefeilt, rein, klar und ſchön hört man das einzigartige Werk hierzulande ſelten. Stürmiſch und recht wohlverdient wurden die Gäſte auch am Schluß nochmals gefeiert und mit einem ſilbernen Kranz geehrt. Voraus ging dem Konzert ein Tee⸗Empfang des Oberbürgermeiſters in Anweſenheit des Kreis⸗ leiters im feſtlich geſchmückten Silberſaal des Pa⸗ laſthotels. Hier ſprachen Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger, Graf Rüdiger di Palma als Reiſeleiter und Dr. Scherrberger als Gauſtudentenbund⸗ führer. Vizekonſul Spinelli gedachte feierlich des Führers und des Duce. Der Gauſtudentenbundfüh⸗ rer überreichte dem Dirigenten und dem Reiſeleiter je eine Auszeichnung. Dr. Fritz Haubold. 2* Spielplanänderung im Nationalthegter. Die für Sonntag, 30. April, für Koͤc angeſetzte Nachmit⸗ tags⸗Vorſtellung der Operette„Der Prinz von Thule“ muß wegen mehrfacher Erkrankungen im Perſonal auf Ende Mai verſchoben werden. * Elſe Flohr geſtorben. Die bekannte Männhei⸗ mer Geſangspädagogin Elſe Flohr, geb. Krauß, iſt plötzlich und unerwartet an einem Herz ſchlag im Alter von 51 Jahren verſchieden. Frau Flohr, die Tochter des verſtorbenen Hauptlehrers Philipp Krauß, war früher auch am Mannheimer Nationaltheater als Koloraturſängerin tätig. Nach⸗ her trat ſie als Gaſt an verſchiedenen Theatern auf, und widmete ſich zuletzt hauptſächlich der geſang⸗ lichen Ausbildung des Nachwuchſes. Auch an der Hochſchule für Muſik wirkte ſie als Lehrerin. Im vorigen Jahre noch unternahm ſie eine erfolgreiche Konzertreiſe nach England. Verlängerung der Albiker⸗Ausſtellung in der Mannheimer Kunſthalle. Dank des Entgegenkom⸗ mens des Künſtlers und der Leihgeber iſt es mög⸗ lich geworden, die Albiker⸗Ausſtellung bis zum Sonntag, denn 14. Mai, d. h. alſo bis zum Abſchluß der Mai⸗Woche, zu verlängern. — ——————— — —— 4 6. Seite /Nummer 191 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 29. April 1939 Asunb orb vltrr Bouli — Die Vermählung des Kronprinzen Mohamed Reſa von Fran mit Prinzeſſin Fawzia, der Schweſter König Faruks von Aegypten, lenkt die Aufmerkſam⸗ keit auf einen orientaliſchen Staat, der mehr als irgendein anderes Reich im Oſten in den letzten Jahren ſein Geſicht verändert hat. Der Iran, wie die neue Bezeichnung dieſes Staates lautet, iſt geo⸗ graphiſch zwar dasſelbe, wie das frühere Perſien; aber welcher Unterſchied liegt in dieſen beiden Be⸗ zeichnungen eines Landes mit mehr als 10 Millio⸗ nen Einwohnern! Wenn man einen Europäer fragt, wie er ſich die iraniſche Hanptſtadt Teheran vorſtellt, ſo wird man gewiß folgendes Bild entworfen be⸗ kommen: ein enges, ſchmutziges Straßengewirr, er⸗ füllt von Männern in weiten geſtickten Mänteln mit Pantoffeln und Turbanen, von ſcheuen, vermumm⸗ ten Frauen, von zerlumpten Bettlern, und wim⸗ melnd von bunten orientaliſchen Bazaren, in denen man jedeg Handelsgeſchäft mit einer Taſſe ſchwar⸗ zen Kaffees beginnt. Dieſe Beſchreibung wäre viel⸗ leicht noch vor ſechs Jahren richtig geweſen. Umſo erſtaunter iſt der Fremde von dem Eindruck. den er im heutigen Teheran empfängt: Die„Rue Firduſi“ iſt eine moderne Geſchäftsſtraße, die es an Schau⸗ ſenſtern und Geſchäftspaläſten mit jeder europäiſchen Weltſtadt aufnimmt. In ihr bewegen ſich nach neueſter Mode gekleidete Menſchen, dunkelhaarige Frauen, die mit viel Anmut ihr Geſicht zeigen und ein keckes Frühiahrshütchen ſpazieren führen, ſchlanke Männer in tadellos geſchnittenen Anzügen, elegante, geräuſchlos dahingleitende Automobile und auffallend viele Soldaten und Ofſiziere in tabelloſen Uniformen. Und ſo wie Teheran ſein Geſicht ver⸗ ändert hat, iſt auch eine Wandlung im ganzen iraniſchen Reich vor ſich gegangen, die man kennen muß, um die Bedeutung der nunmehr erfolgten ehe⸗ lichen Verbindung zwiſchen zwei großen Ländern des vorderen Orients zu verſtehen. Der Vater des iraniſchen Kronprinzen, Schah Riza Khan, iſt es geweſen, der das frühere Perſien verwondelt hat. Perſien war ein romantiſches Land, aber hinter die⸗ ſer Romantik verbargen ſich Elend und Schwäche, ſoziale Gegenſätze furchtbarſter Art und das hem⸗ mungsloſe Schalten eineg volksfremden Kaiſerge⸗ ſchlechtes. Ein gewöhnlicher Soldat aus der Leib⸗ garde des Schahs Sümed Kadjar wax es, der das im Grunde ſchwache Regime juſt in dem Augenblick hinwegſegte, als es im Jahre 1921 mit England einen Vertrag abſchließen wollte, der Perſien praktiſch zur Kolonie Großbritanniens gemacht hätte. Riza Khan bieß dieſer Mann. der 20 Jahre lang im Leibregiment gedient hatte, ehe er in den Scheinwerfer der Weltpolitik trat. Furchtlos mar⸗ ſchierte ex an der Spitze einer hm tren ergebenen Brigode nach Teheran. um die mit Enaland paktie⸗ rede Regierung über Nacht und ohne Widerſtand zu ſtürgen. Der ſchwache Schaß der ſeinen Vorgängern gleich das Volk ausgevreßt hatte wich dem Befreier, und im Dezember 1995 konnte ſich Riza Khan nach Ueberwindung aller Widerſtände mit der Perlen⸗ krone des Dorius ſelbſt zum Schah krönen und wurde zym Begründer einer nenen Dynaſtie. Ob⸗ leich Schah Riza Khan hente in dem prächtigen Kaiſerpalaſt von Teheran lebt, iſt er der einfache Soldat geblieben, der er in ſeiner Jugend war. Unter Vere⸗icht auf iegliche Prachtentfaltung lebt er wie ein einfacher Bürger und hat auch in dieſem 4 23 * * Sinne ſeine drei Kinder erzogen. Dafür durchzieht Has neue Jran ein Netz von Anutoſtraßen und Indy⸗ ſtxieonlagen, und die Staatsausgaben für die Jugenderziehung haben ſich im letzten Jahr ver⸗ zehnfacht. — Mr. Albert Taylor, der ein Lebensmittel⸗ geſchäft in der engliſchen Stadt Reading betreibt, ärgerte ſich ſeit langem über jene Kunden, die immer nur anſchreiben ließen, ohne aus Bezahlen zu den⸗ ken. Wie ſollte er in den Beſitz ſeiner Außenſtände gelangen, wenn alles Bitten und Mahnen nichts half und ſogar die Nachnahmeſendungen unerledigt zurückkamen? Da kam Mr. Taylor auf einen Ein⸗ fall, der für ihn zum Erfolg wurde. Mit einen ebenſobilligen wie primitiven Rezept gelangte er in den Beſitz ſeines Geldes. Er heſtete an ſein Schau⸗ fenſter ein großes Platat, auf dem geſchrieben ſtand: „Wer innerhalb einer Woche ſeine Schulden nicht bei mir bezahlt hat, wird auf einem zweiten Plakat in meinem Schaufenſter namentlich genannt.“ Dieſe Drohung erwies ſich beſſer als alle anderen Zwangs⸗ maßnahmen. In hellen Haufen ſtellten ſich die Schuloner in Mr. Taylors Geſchäft ein und erledig⸗ ten mit ſüßſauerem Lächeln ihre Außenſtände, und als die Woche vorüber war, fehlte nur noch ein ein⸗ ziger der ſäumigen Zahler. Er hatte ſich unter Hin⸗ weis auf ſeine Notlage einen nochmaligen Zahlungs⸗ aufſchub erbeten.„Ich habe für alle Geſchäftsleute ein Kolumbusei entdeckt!“ ſagte Mr. Taylor ſtolz, als man ihn zu ſeiner ſo erfolgreichen Akticu beglückwünſchte. . — Auf welch abſonderliche Weiſe oftmals Ehen zu⸗ ſtandetommen, ßeigt ein grotesker Fall, der ſich vor kurzem in London abſpielte. Miß Louiſe Bickley hatte ſich am Marlborough⸗Rocd im Nordweſten der Stadt in eine Telephonzelle begeben, um ein Ge⸗ ſpräch mit ihrem Bräutigam zu führen. Und gerade während man ſich ſernmündlich zärtliche Norte ſagte, verlor Mr. Coombe, ein junger Geſchäftsmann, die Gewalt über ſeinen Wagen und prallte mit großer Wucht gerade gegen jene Telephonzelle, in der ſich Miß Bickley befand. Er riß die junge Dame nicht nur aus dem ſiebenten Himmel, ſondern auch zu Boden, und zwar ſamt der Zelle. Zum Glück war Miß Louiſe mit leichten Verletzungen davongekom⸗ men, und auch Mr. Coombe entſtieg einigermaßen heil ſeinem zertrümmerten Wagen. Man hrachte die beiden Opfer des Verkehrsunfalls in das nächſte Haſpital, wo ſie ſich bald von ihrem Schrecken er⸗ holten. Dann einen Beſuch ab, um ſich bei ihr für ſeine Fahr⸗ ſtattete Mr. Coombe Miß Bickley läſſigkeit zu entſchuldigen. Und es zeigte ſich, daß er die Verbindung, die die junge Dame an jenem Tag mit ihrem Bräutigam hergeſtellt hatte, ganz gründlich unterbrochen hatte. Miß Bickley hatte auf ihrem Krankenlager erkannt, daß das eine falſche Verbindung war, und als Mr. Coombe klopfenden Herzens fragte, ob ſie die Seine werden wolle, hauchte ſie nur ein glückſtrahlendes Ja! * — Wegen der Nachläſſigkeit eines Pfarramts⸗ ſekretärs vor 25 Jahren mußte jetzt eine junge Frau in Kiſchinew vor Gericht erſcheinen. Der Chef des Gendarmeriepoſtens der Gemeinde Ciuciuleni hatte nämlich Anzeige erſtattet, daß ein gewiſſer Theodor Cotzofanu dem an ihn ergangenen Rekrutierungs⸗ beſehl nicht Folge geleiſtet habe. Man forſchte nach, ermittelte, daß beſagter Theodor jetzt in Kiſchinew lebte, und zitterte ihn vor den Kadi. Aber hier ent⸗ puppte ſich Theodor als einen junge Ehefran und Mutter dreier Kinder. Die ganze dumme Geſchichte war nur HGadurch entſtanden, daß der Pfarramts⸗ ſekretär im Auguſt 1914, als der Bauer Cotzofana ſein neugeborenes Kind anmeldete und als Namen Theodorg angab, in ſeiner Zerſtreutheit den Buch⸗ ſtaben„a“ ausgelaſſen“ hatte. Das Gericht ſchlug na⸗ türlich die Sache ſofort nieder und ordnete an, daß Theodor auch in den Pfarramtsakten in eine Theo⸗ dora umgeändert werde. * — Aus Paris kommt die alarmierende Meldung, daß man im Hoſpitz Salpetriere zum erſtenmal einen geheimnisvollen Apparat erfolgreich ausprobiert habe, der imſtande ſei, in einer Jſolierzelle die Schwingungen des menſchlichen Gehirns auf einen Filmſtreiſen zu bannen. Von dem erhaltenen Photo⸗ gramm der Schwingungen könne man bis zu einem gewiſſen Grade die Gedanken und Gefühle des Menſchen ableſen und verblüſſend genau ſeinen Ge⸗ mütszuſtand feſtſtellen. Man hat ſich in füngſter Zeit wiederholt mit„Gedankenmeßgeräten“ befaßt, und der vielgenannte„Lügendetektor“, deſſen ſich die Polizei in den Vereinigten Staaten bedient, iſt ja auch eine Abart ſolcher Geräte. Inwieweit die Sicht⸗ barmachung der Gehirnſchwingungen auf der Photo⸗ platte aber ſchon Rückſchlüſſe auf die geheimſten Ge⸗ danken zulaſſen ſoll, ſcheint vorerſt noch rätſelhaft. Sollte der Fortſchritt der Technik wirklich ſchon ſo weit ſein, ͤaß er das alte Wort„Gedanken ſind zoll⸗ frei“ Lügen ſtraft? * — In Kopenhagen hat ein einzelner Sperling den Verkehr im Mittelpunkt der Stadt aufgehalten, eine gute halbe Stunde lang Leute vom Tierſchutz mobiliſiert, eine ganze Abteilung Feuerwehr be⸗ ſchäftigt und Hunderte von Perſonen aufgehalten, Biertauſend Peſi-Tote in Indien EP Alahabad, 28. April Die Peſt hat in den Dörſern von Beuares über 4000 Todesopfer gefordert. Dies iſt die größte Zahl an Peſt⸗Opſern, die in den letzten Jahren in den indiſchen Provinzen feſtgeſtellt wurde. Schieber bedrohle Bukareſt init Maſſenvergiſtung — Bukareſt, 28. April. Die Bukareſter Blätter bringen in großer Auf⸗ machung und mit Entrüſtung eine Meldung über die Entöeckung eines großen Lagers ver⸗ dorbener Fiſchwaren bei einem jüdiſchen Schieber.— So ſchreibt„Capitalia“ in der Ueber⸗ ſchrift:„Die Bevölkerung der Hauptſtadt war von einer Maſſenvergiftung bedroht.“ Bei einer Razzia fand die Bukareſter Geſundheits⸗ polizei bei dem Juden Moſel Copel ein unangemel⸗ detes Lager von 2500 Kilo Fiſchen, Kaviar und Makrelenpaſte, die ſich in ekelerregendem Zuſtand befanden. Die Ware war vollſtändig in Fäul⸗ nis übergegangen. Sie war bereits in Jaſſay von den Behörden beſchlagnahmt worden, weil ſie für den Genuß nicht mehr geeignet war. Sie war dann aber von gewiſſenloſen Schiebern unter Bruch des Amtsſiegels mit Laſtautos nach Bukareſt ge⸗ ſchafft worden, und ſollte dort verkauft werden. Die Geſundheitspolizei hat die verdorbenen Fiſche uſw. ſofort nach der Entdeckung vernichtet. Moſes Copel erhielt zunächſt wegen Unterſchlagung eines nicht⸗ genehmigten Lebensmittellagers eine hohe Geld⸗ ſtrafe; der Betrieb wurde ſofort geſchloſſen und er ſelbſt den Gerichten zur Aburteilung übergeben. ganz abgeſehen von dem freiwilligen Halten des Kraftwagen und der Straßenbahn. Der Sperline hatte ſich in eine Schnur verwickelt, die zwiſchen den Zweigen eines hohen Baumes geſpannt war, und konnte nicht wieder freikommen, einige Bürger wurden auf ſeine Not aufmerkſam und rieſen zu⸗ nächſt den Tierſchutz an, aber da deſſen Leute keine genügend lange Leiter hatten, um bis zu dem Vogel hinaufzukommen, mußte eine Abteilung Feuerwehr alarmiert werden, die ihre Leiter ſo hoch ſchrauben konnte, ſo daß ein Feuerwehrmann den gefangenen Spatz befreien und fliegen laſſen konnte, worauf der Verkehr wieder aufgenommen wurde. * — Im Alter von 74 Jahren ſtarb in Paris Mme. Delait, in Frankreich allgemein als„die Fran mit dem Bart“ bekannt. Ihr ungewöhnlicher Bart⸗ wuchs hat Mme. Delait im Laufe der Jahre eine große Berühmtheit eingetragen. Bereits in jungen Jahren war ſie mit dieſem männlichen Zeichen ver⸗ ſehen, das ſie durch öffentliche Schauſtellungen finan⸗ ziell auszunützen verſtand. Mit dem hierdurch er⸗ worbenen Geld kaufte ſie ein kleines Kaffee in den Bogeſen, das ſie faſt 50 Jahre lang bewirtſchaftete. Mme. Delait war ſehr ſtolz auf ihre ungewöhnliche Bartpracht und duldete nicht, daß man ſich darüber luſtig machte. Es iſt mehr als einmal vorgekommen, daß Mme. Delait einen Lacher aus ihrer Herberge herausgeworfen hat. Sie bediente nicht nur den Schanktiſch, ſondern verkaufte auch ihre Photogra⸗ phie an die Gäſte. Mme. Delait, die ihren Lebens⸗ abend in Epinal verbrachte, hat ihren Bart bis zum Tode getragen, da ſie es für unmoraliſch hielt, eine ihr von der Natur zugedachte Beſonderheit zu ent⸗ fernen. * — Eine ſchwere Bluttat ſpielte ſich in dem kleinen Dorfe Riethnordhauſen bei Walſchleben in Thürin⸗ gen ab. In dem Glauben, ſeine 15jährige Freundin vor ſich zu haben, erſchoß der 19jährige Werner Franke die 24 Jahre alte Ehefran Herta Hucke. Der Beweggrund der Tat war Eiferſucht. Der Mörder flüchtete. Er konnte aber in den erſten Morgenſtun⸗ den feſtgenommen werden. Der jugendliche Mörder wurde dem Gerichtsgefängnis Weimar zugeführt. Sageokalecleꝛ Samstag, 29. April Nationaltheater: 20 Uhr„Wiener Blut“. Libelle: 16 Uhr Tanztee; 20.30 Uhr Kabaret: und Tanz. Stadt Baſel: Konzert Verlängerung, Tanz: Palaſtkaffee, Parkhotel, Libelle, Rennwieſe, Brückl. Lichtipiele: Ufa⸗Palaſt:„Ins blaue Leben“.— Alhambra und Schau⸗ burg:„Der Gouverneur“. Palaſt:„Die Nacht der Entſcheidung“.— Gloria:„Tarantella“. Capitol und Scala:„Männer müſſen ſo ſein“. Ständige Darbietungen: Stäbtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet van 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Theatermuſenm E 7, 20: 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzei⸗. Städtiſche Kunſthalle: Geoner von i bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet ven 10 bis 13. 15 bis 17 Uhr. 80 17 Uhr Eröffnung der Sonderausſtellung:„Japaniſche Gebrauchsgegenſtände“.% Renur Mannheinier Kunſtverein, 1. 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Gebifnet von 10—13 Uhr und und 14 bis 16 Uhr— Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe Leſeſäle geöfſnet von 9 bis 13 Uhr Gedächtnisausſtellungen für Glambattiſta Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr. Rinderleſehalle: Geöhfinet von 15 bis 19 Uhr Städtiſches Hallenbad. 11 3. 1: Geöf/net don 10 bis 20 Uhr aus im Luiſenpark: Geöffnet von.30—17 Uhr. ierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöifnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10—17 Uhr Rundflüge und Keuchhuſten⸗ flüge. von 11 bis 13 Ubr; Bodont und Bis Eintritt 22 EIEIEI —— — VON CAREN „Schön, daß man ſich endlich einmal wiederſieht,“ ſagte er mit kameradſchaftlichem Händeſchütteln. „Ein ganzes Jahr iſt das jetzt her, nicht?“ Sein Zlick verbunkelte ſich.„Schon ein Jahr...!“ Er ſchob den Diener beiſeite, der Hella die Ueberkleider ab⸗ nehmen wollte, und half ihr ſelbſt aus dem Mantel. Ueber ihre Schulter hinweg ſah er ſie im Spiegel. Sie trug ein knappſitzendes Stilkleid aus tauben⸗ blauem, opaliſierendem Taft, das ihrer zarten Er⸗ ſcheinung etwas Blumenhaftes aab. Dazu das lockige Blondhaar, die weiße Blüte der Haut—— Bert wurde unwillkürlich an ihre Landſchaften er⸗ innert, die auch etwas von dieſer ergreifenden Zart⸗ heit hatten. „„Sie haben ſich ſo hübſch gemacht und ich bin noch im Straßenanzug“, lachte er etwas befangen.„Ich habe einen kranken Schulkameraden beſucht, der in Potsdam wohnt, und bin gerade erſt beimgekom⸗ men. Laſſen Sie ſich mal anſehen, kleine Hella...“ Er nahm ſie bei den Händen und betrachtete ſie von allen Seiten.„Sie haben ſich ja richtig heraus⸗ gemacht in dem Jahr! Ordentlich blühend ſehen Sie aus.“ Sein Blick drückte aufrichtige Bewunderung aus. In einer übermütigen Anwandlung faßte er Hella bei den Schultern und ſchob ſie vor ſich her ins Her⸗ renzimmer. „Eo Papa, da haſt du ſie, deine„kleine Spiel mann'“ Biſt du nun zufrieden? Der Papa iſt nämlich ein ſtiller Verehrer von Ihnen, ſchon lange“ „Stimmt— und mir ſcheint, ich habe allen Grund Dazu.“ Der Sanitätsrat nahm Hellas kühle Kinderhand zwiſchen die ſeinen und ſah ihr lächelnd in die Augen, mit einem ſo durchdringend warmen und vä⸗ terlichen Blick, daß ſich ihre Befangenheit im Um⸗ ſehen verlor. Der alte Herr übertraf noch bei wei⸗ tem das liebenswürdige Bild, das ſie ſich nach Rai⸗ ners Schilderung von ihm gemacht hatte. Dieſer ſchmale, ſchöngeſchnittene Kopf mit den geiſtvollen Augen war eher ein Künſtlerkoyf als der eines Me⸗ diziners. Und welche Aehnlichkeit zwiſchen den bei⸗ * den! Bert wirkte neben dem Vater wie eine jüngere Ausgabe von ihm, bis auf die dunkelblauen, ſchwer⸗ mütig umſchatteten Augen, die ein Erbſtück ſeiner Mutter waren. Der Sanitätsr. wußte die Unterhaltung taktvoll und ſicher an allen gefährlichen Erinnerungsklippen vorbei auf ein neutrales Gebiet zu lenken. Mit keinem Wort berührte er die Vergangenheit. Schon nach wenigen Minuten hatte er den jungen Gaſt im ein Geſpräch über moderne Malerei verwickelt, das Hellas Intereſſe ganz in Anſpruch nahm. Sie ſtaunte, welches ſeine und ſichere Kunſtverſtändnis ſich in ſei⸗ nen Aeußerungen verriet. Er beſaß ſelbſt einige wertyolle Stücke: einen Van Gohg, einen Picaſſo und ein paar ſehr ſchöne alte Niederländer. Hella kam aus dem Bewundern gar nicht heraus. Alles in dieſem Hauſe, jedes Möbelſtück, jeder kleinſte Ge⸗ brauchsgegenſtand zeugte von dem kultivierten Ge⸗ ſchmack ſeiner Bewohner und verbreitete jene wohl⸗ tuende Atmoſphäre von Gepflegtheit und traditions⸗ bewußter Gediegenheit, wie man ſie noch zuweilen in vornehmen altberliner Bürgerhäuſern findet. Es war begreiflich, daß ein Menſch, der aus einer ſol⸗ chen Atmoſphäre ſtammte, ſich in der billigen Schein⸗ welt oͤes Theaters niemals akklimatiſieren konnte. Hellas Augen wanderten während der Mahlzeit immer wieder verſtohlen zu Rainer hinüber, der wie ein wohlerzogener Knabe neben dem Vater ſaß und ſich mit heiterer Selbſtverſtändlichkeit all dieſer ſchönen Dinge bediente, die von Kinoͤheit auf zu ſei⸗ nem täglichen Gebrauch gehört hatten. Seltſam— in dieſer Umgebung wirkte er viel gelöſter und na⸗ türlicher, viel weniger„korrekt“ als während ſeiner Theaterzeit. Oder war das garnicht ſo ſeltſam? Nein, jetzt erſt verſtand ſie ihn ganz und den verächt⸗ lichen Widerwillen, den er, von Kindesbeinen an für das Echte und Wertbeſtändige erzogen, jeder Art von Komödiantentum entgegenbrachte. Seine übertriebene Korrektheit war nur der Panzer gewe⸗ ſen, mit dem er ſich gegen dieſe fremde Welt gewayp⸗ net hatte und der ihn ſchwer genng gedrückt haben mochte. Das wurde ihr jetzt ganz klar. Daraus er⸗ — heran. Schreiben iſt ganz umſonſt, klärte ſich vielleicht auch ſein ſonderbares Verhält⸗ nig zu Dina Rauch, die quälenden Mißverſtändniſſe, an denen ſich dieſe Liebe aufgerieben hatte. Dina war eine ganz echte Theaternatux geweſen, mit mo⸗ nomaniſcher Beſeſſenheit auf ein einziges Ziel ge⸗ richtet und in ihrem tiefſten Weſen Bert Rainer ſo fremö wie er ih Hella Spielmann ſeufzte unwillkürlich auf. Sie begegnete Rainers lächelndem Blick. „Warum ſo nachdenklich, kleine Hella?“, fragte er neckend.„Was für eine Rolle geht Ihnen denn im Kopf herum?“ „Gar keine,“ wich ſie aus.„Ich habe mir nur eben überlegt, wie ich mir meine Zeit in Berlin am beſten einteile. Ich habe nämlich eine Unmenge vor: Agentenbeſuche, ein paar auswärtige Direktoren, die ich hier treffen will, Einkäufe, die wichtigſten Vorſtel⸗ lungen, die man ſich anſehen muß.. Acht Tage ſind ſchnell vorbei.“ „Wie denn?“ Bert machte ein ganz enttäuſchtes Geſicht.„Sie wollen nur acht Tage hierbleiben?“ „Ja, oder höchſtens zehn. Für länger reicht mein Geld nicht aus. Und ich muß ja auch mal nach Hauſe. Meine Tante hat mich eigentlich ſchon zu den Feier⸗ tagen erwartet, aber——“ Sie ſtockte errötend und ſpielte verlegen mit ihrem Obſtmeſſer. 2 „Aber das Geſchäftliche geht natürlich vor“, kam ihr der Sanitätsrat zu Hilfe. Er hob mit einer klei⸗ nen Verbenaung die Tafel auf. Man ging in das anſtoßende Rauchzimmer, wo ſchon der Mokka ſer⸗ viert war. Hella nerſank mit Behagen in einen weichgepolſterten Chippendale⸗Seſſel. „Ich hätte ſo gern einmal bei Korunth vorgeſpro⸗ chen“, ſagte ſie,„aber man kommt ja nicht an ihn und wenn man hingeht. wird man im Sekretariat höflich abgewim⸗ melt. Ohne irgendeine beſondere Empfehlung iſt gar nichts zu machen.“ „Uns ſelbſt dann läßt man Sie bis zum nächſten Vorſprechtag warten, wo Sie mit ſo und ſo viel ande⸗ ren„jungen Talenten“ am laufenden Band Ihren Rautendelein⸗Monolog herunterſchnurren Hürfen. Am Nachmittag, auf einer kahlen, ſtimmungsloſen Bühne. Und Hann ſitzt nicht mal Herr Michael Ko⸗ runth ſelber im Parkett. ſondern irgendein Regie⸗ fatzke, der Ihnen am Schluß bewegt die Hand drückt: Sehr intereſſant, anädiges Fräulein, wir werden Ihnen ſchreiben.“ Das kennt man ja zur Genüge.“ Bert lachte trocken auf. miſtbilljoens den Kopf. „Laſſen Sie ſich von dieſem alten Skeptiker nicht Sein Vater ſchüttelte entmutigen, Kindchen. Es muß auch noch einen an⸗ deren Weg geben. Warten Sie mal, laſſen Sie mich nachdenken... Da iſt doch am Oſtermontag, glaub' ich, dieſes Wohltätigkeitsfeſt im„Adlon“— die Ein⸗ ladung muß irgendwo auf meinem Schreibtiſch lie⸗ gen.— Da kommt natürlich alles hin, was gut und teuer iſt, ſämtliche Prominenten.“ Der Sanitätsrat fuhr fort:„Auch Korunth, nehme ich an, wird nicht fehlen. Vielleicht trifft man dort den einen oder andern einflußreichen Bekannten, der Sie ihm vorſtellen könnte. Das erſcheimt mir jedenfalls wirkſamer als eine ſchriftliche Empfeh⸗ lung. Was machſt du für ein grämliches Geſicht, Bert?“ wandte er ſich an den Sohn. Bert zuckte verfinſtert die Achſeln. „Ich verabſchene dieſe Art Feſte. Wo man hin⸗ ſchaut, nichts als Schminke. Und wie ich mir Michael Korunth vorſtelle, wird er an ſo einem Abend erſt recht keine Zeit für eine kleine Provinz⸗ ſchauſpielerin haben.“ „Aber vielleicht umſomehr für ein hübſches Mäd⸗ chen,“ ſcherzte Loſſen.„Na, wir werden ja ſehen. Proſt! kleines Fräulein!“ Er trank Hella mit ſeinem Cognacglas munter zu. 5 Es wurde noch niek gelacht an dieſem Abend. Hella ſah mit Bedauern den Zeiger der ſchönen Empireuhr auf dem Kamin immer weiter vorrük⸗ ken. Um halb elſ verabſchiedete ſie ſich. „Kommen Sie recht bald wieder, Kindchen, Sie ſind hier immer willkommen,“ ſagte der alte Herr. „Jugend kann man nie genug um ſich haben. Das iſt das beſte Rezept gegen das Altwerden.“ Er half ihr galant in den Mantel. Bert griff gleichzeitig nach dem ſeinen. „Ich bringe Sie noch bis zur Trambahn. Nacht, Papa, vielleicht ſeh' ich dich noch.“ Durch die Straßen fegte ein warmer. übermüti⸗ ger Frühlingswind, der Hellaß Hut entführte und ihn weit über den Fahrdamm rollte. Die Beiden jagten lachend hinter ihm her, bis es ihnen endlich gelang, den Ausreißer zu ſtellen, gerade noch ehe er ſich in unverkennbar ſelbſtmörderiſcher Abſicht übe; das Kaigeländer ſchwingen konnte. Bert ſäuberte ihn mit dem Rockärmel und händigte ihn ſeiner Be⸗ ſitzerin aus. Gute (Portſetzuna folat) Müfppr VoffEiHEefEPeſ ——— 000 —— Samstag, 29. 35 Aus Baden Die Natlonalſozialiſtiſchen Muſterbetriebe 1939/ 40 99 Betriebe ernannt— Die bisherigen 103 Muſter⸗ betriebe neu beſtätigt Folgende Betriebe wurden zum Abſchluß des zweiten Leiſtungskampfes neu zu Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Muſterbetrieben ernannt: Gan Baden: Breisgau⸗ 8 GmbH., Freiburg i. Br. Betriebsführer: E. Schmidt. Betriebsobmann: H. Maier. Emil Huber, Zahnwaren⸗Einrichtungen, Karlsruhe. Betriebsführer: E. Huber. Betriebsobmann: F. Schofer. Kraftpoſtwerk Karlsruhe. Betriebsſührer: Betriebsobmann: F. Herpel. Gau Heſſen⸗Naſſan: Chemiſch⸗Pharmazeutiſche Aktiengeſellſchaft Bad Homburg, Frankfurt a. M. Betriebsführer: L. Conrad. Betriebsobmann: W. Henrich. Dr.⸗Ing. Hans Heymann, Werkſtätten für Schwin⸗ gungsmeßtechnik, Darmſtadt. Betriebsführer: Dr.⸗Ing. H. Heymann. Betriebsobmann: H. Heiter. Molkerei Zell i. Ooͤw. Philipp Günther Wwe., Zell i. Odw. Betriebsführer: E. Horn. Betriebs⸗ obmann: F. Köbler. Gan Saarpfalz: Pfälziſche Preßhefen⸗ und Spritfabrik, Ludwigs⸗ hafen a. Rh. Betriebsführer: Dr. H. Berkel. Betriebsobmann: E. Spinoler. Gau Württemberg⸗Hohenzollern: Hahn& Kolb, Ing. Hermann Hahn& Heinrich Sauter, Werkzeuge und Werkzeugmaſchinen, Weber. Stuttgart. Betriebsführer: H. Sauter. Be⸗ triebsobmann: W. Götz. Wieland⸗Werke AG., Metall⸗Werke, Werke Ulm a. d. Donau und Vöhringen. Betriebsführer: K. Eychmüller. Betriebsobmann: 1. G. Wie⸗ land(Werk Ulm), 2. J. Schmidt(Werk Vöh⸗ ringen). Frühlingsſeſt in Doſſenheim * Doſſenheim, 28. April. Am Sonntagmorgen werden Böllerſchüſſe, Muſikkapellen und Sanges⸗ runden den Beginn des Feſtes ankünden. Nachmit⸗ tags 2 Uhr findet ein Sommertagszug ſtatt, der zum erſtenmal in dieſem Jahr wieder nach ur⸗ altem Brauch gefeiert wird. Der Sommertagsſtecken, mit buchſenem Grün verziert, und das Sonnenrad als Symbol werden wieder ihre Geltung erhalten. Die ſchönſten Gruppen und Butzen werden durch Preiſe ausgezeichnet. Im Anſchluß daran wird der Betrieb im etwa 2000 Perſonen faſſenden Feſtzelt einſetzen. Die Doſſenheimer Trachtenkapelle wird es nicht daran fehlen laſſen, ihren Teil zu Tanz und muſikaliſcher Unterhaltung beizutragen. Daß aber die Wogen der Stimmung nicht abbrechen, dafür bürgt der Name des bekannten Humoriſten Offen⸗ bach vom Nationaltheater in Mannheim, der für das Feſt gewonnen iſt. Unter der Parole„Froh⸗ ſinn und Humor“ wird der beliebte Künſtler den Beifall oller erobern. Am Montag, 1. Mai, wird nach Beendigung der offiziellen Maifeierlichkeiten das Feſt fortgeſetzt. Die Gefolgſchaftsmitglieder ſämtlicher Betriebe werden nach dem Umzug durch die Ortsſtraßen ſich zum kameradſchaftlichen Treffen im Feſtzelt ein⸗ finden. Sportliche Vorführungen der Betriebe und Vereine werden während des Nachmittags abwech⸗ ſeln. Auch für die Beluſtigung der Jugend iſt Sorge getragen. Daß die Doſſenheimer Volksfeſte ſich immer mehr der größten Anziehungskraft in der ganzen Um⸗ gebung erfreuen, braucht kaum beſonders erwähnt zu werden. Darum auf zum Frühlingsfeſt Doſſenheim! 5 Volksfeſt in Oberflockenbach * Oberflockenbach, 27. April. Die Ortsgruppe Oberflockenbach veranſtaltet zu Ehren des ſchaffenden Menſchen am Sonntag, dem 90. April, ein großes Volksfeſt zu dem ſämt⸗ liche Nachbargemeinden eingeladen wurden. Nach einer Kin der⸗Vorſtellung in der„Krone“l, wird die bekannte Bauernkapelle Claus Schmitt in ihrer originellen Tracht am Maibaum konzertieren und anſchließend im Gaſthaus„Zur Krone“ zum Tanz aufſpielen. Im Gaſthaus„Zur Roſe“ findet ein großer Bunter Abend ſtatt, für den die Stimmungskanone Theo Fiſcher aus Mannheim verpflichtet wurde. Die Anſage hat die Mannheime⸗ rin Bertel Grether übernommen. Ferner treten Gummy⸗Blum aus Wiesbaden und der baye⸗ riſche Charakter⸗Komiker Seppl Zeyen mit ſeinen beiden Töchtern auf. Eine ganz große Senſation werden zwei weitere Künſtler bringen, über die wir heute noch nicht berichten wollen. Die Eintrittskar⸗ ten werden durch die Arbeitsfront vertrieben und ſind im Vorverkauf in den einzelnen Ortsteilen bei den Warten erhältlich. In den Nachbarortſchaften wurden die Karten den Ortsgruppenleitern oder ihren Stellvertretern übergeben. UD Heddesheim, 28. April. Die Eröffnung der Fohlenweide erfolgte in Anweſenheit von Land⸗ rat Veſenbechh, Bezirkstierarzt Dr. Thilo, Bürger⸗ meiſter Matt und des Ortsbauernführers ſowie eines Vertreters des Reichsnährſtandes und des badiſchen Pferdeſtammbuches. geſchäftsführers des Bad. Pferdeſtammbuches ſprach Herr Faßbender die Begrüßungsworte. Es wurden 25 Fohlen aus den umliegenden Ortſchaften aufgetrieben. Die Heddesheimer Fohlenweide wurde von dem Badiſchen Pferdeſtammbuch übernommen. 90 Wand10—— Sammelſtelle der Genoſſenſchaft gebracht. Die S nach Namens des Haupt⸗ 8 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe In der letzten Arbeitsſitzung der Aerztekongreſſes: Behandlung von Ernährungsfragen Nächſter Kongreß 1942 in Rom bld. Baden⸗Baden, 28. April. In der letzten Arbeitsſitzung des III. In⸗ ternationalen Kongreſſes für Sanatorien und Pri⸗ vatkrankenanſtalten ſtand die Frage der Ernährung in wirtſchaftlicher, techniſcher und mediziniſcher Be⸗ deutung zur Debatte. Insbeſondere die Reſerate über die mediziniſche Auffaſſung der Ernährungs⸗ frage waren von außerordentlicher Wichtigkeit. Zu⸗ nächſt behandelte Dr. Hermann Schröder den „Qualitätsbegriff in der Krankenernährung“. Eine geſunde, natürliche Ernährung bilde das beſte Gegengewicht gegen eine Reihe von Volkskrankhei⸗ ten und ſei, als wichtigſter Umweltsfaktor, von nicht zu überſchätzender Bedeutung als Heilfaktor. Die Nahrung unſerer Kranken müſſe ganz beſonders ſchutzſtoffreich ſein. Leider erfüllen nur wenige Koſt⸗ formen im Krankenhaus dieſe Forderung. Viele ſeien im Gegenteil ſchutzſtoffarm. Eine Umſtel⸗ lung einer Reihe von Diätformen ſei daher dͤringend erforderlich. Der Redner forderte iusbeſondere ſchutzſtoffreiche Nahrung für die wer⸗ dende Mutter. Dr. J. Prüfer⸗Berlin, Geſchäftsführer des Verbandes für Krankenernährung, berichtete über „Diätbehandlung in Sanatorien und Privatkliniken“, die für ſich in Anſpruch neh⸗ men dürften, daß ſie auf dem Gebiet der Diät⸗ behandlung wertvolle Pionierarbeit geleiſtet hätten. Eingehend befaßte ſich der Redner mit der Ausbil⸗ dung der Diäthelferin, die ſo geſchult werden müſſe, daß ſie imſtande ſei, die Ernährung des Kran⸗ ken nach kurzen ärztlichen Anweiſungen auszufüh⸗ ren. So ſei ja auch der Beruf der Diätaſſiſtentin und Diätküchenleiterin entſtanden, deren Ausbil⸗ dung ſeit 1937 in Deutſchland ſtaatlich geregelt ſei und an etwa 30 ſtaatlich anerkannten Diätſchulen ſtattfinde. Prof. Chen ais ſprach kurz über„Mik ero⸗ klima“, das bei Errichtung von Sanatorien und Privatkliniken von ausſchlaggebender Bedeutung ſei. Der Kongreß ſchlage deshalb vor, eine Prü⸗ fungsſtelle zu ſchaffen, ſowohl für die einzel⸗ nen Länder, als auch eine Zentralſtelle innerhalb der„UJSp.“ Prof. Grote behandelte„Praxüs und Theorie der Behandlung Kreis⸗ laufkranker mit Obſtſaftkuren“ Die weiteren Vorträge waren kechniſcher und wirtſchaftlicher Art. Prof. Dr. Dr. W. Diemair⸗ Frankfurt a. M. referierte über die N* Ti Nur langſame Spargelanlieſerung k Schwetzingen, 29. April. Infolge der kühlen Witterung werden nur ge⸗ ringe Mengen Spargel auf den Markt und an die am⸗ melſtelle iſt im Rathaus, Eingang von der Zeyher⸗ ſtraße, untergebracht, bis die Spargelverſandhalle in einigen Tagen ihrer Beſtimmung übergeben werden kann. * Todesſall. Im 65. Lebensjahr iſt nach langem Leiden Frau Katharina Fitz, geb. Ockelmann, Nad⸗ lerſtraße 3, geſtorben. *Ketſch, 29. April. Bei der auf Veranlaſſung des Reichsbauernführers im letzten Jahre kreisbauern⸗ ſchaftsweiſe durchgeführten Hanf⸗ Prämi⸗ ierung wurde dem Bürgermeiſteramt für den auf dem Neubruchgelände angebauten Hauf der dritte Preis zuerkannt. Urkunde und Geld⸗ prämie wurden überreicht. * Plankſtadt 28. April. Dr. Paul Bönner ſind zahlreiche Glückwünſche zugegangen. Beſonders ge⸗ dachten die Gemeinden Eppelheim und Oftersheim des Jubilars, welcher lange Jahre die ärztliche Be⸗ treuung dieſer Gemeinden wahrgenommen hat. Der Ehrenbürgerbrief, den Bürgermeiſter Treiber dem Jubilar überreichte, hatte folgenden Wortlaut:„Die Gemeinde Plankſtadt ernennt Herrn Dr. med. Paul Bönner zu ihrem Ehrenbürger anläßlich ſeines 75. Geburtstages und in Anbetracht ſeiner großen Ver⸗ dienſte als Arzt und nationaler Sozialiſt. In jahrzehntelanger Tätigkeit ſtellten Sie Ihre über⸗ ragenden ärttlichen Fähigkeiten als treuer Diener in den Dienſt der menſchlichen Nächſtenliebe. Ihr Schafſen und Mühen galt zu allen Zeiten der ge⸗ ſundheitlichen Fürſorge. Als Schul⸗ und Fürſorge⸗ arzt wie auch als Arzt für jeden Volksgenoſſen han⸗ delten Sie ſtets als Sozialiſt der Tat. Wenn die Gemeinde Plankſtadt auf dem Gebiete der Geſund⸗ heitsffürſorge ſeit vielen Jahren vorbildlich geführt und geleitet wurde. ſo iſt das Ihr beſonderes Ver⸗ dienſt. Aus dieſem Gefühl der Dankbarkeit und An⸗ erkennung wird Ihnen dieſe Ehrung zuteil“. * Hockenheim, 29. April. Infolge Verhinderung des Auſſichtsratsvorſitzenden eröffnete Auſſichtsrats⸗ mitglied Rieſer die ordentliche General⸗ verſammlung der Volksbank. Die Be⸗ richterſtattung und Vorlage der Jahresrechnung für 1938 erfolgte durch Herrn Pfiſterer, welcher auch die Bilanz in ihren Einzelheiten erläuterte. Es wurde feſtgeſtellt, daß das verfloſſene Fahr eine ſchöne Aufwärtsentwicklung genommen hat, Den Bericht über die Reyiſion, welche zu keinerlei Bean⸗ ſtandungen führte, brachte Herr Frank zur Ver⸗ leſung. Die Bilanz, die Entlaſtung des Vorſtan⸗ des und die vorgeſchlagene Verteilung des Rein⸗ „Empfang gab, unbewachten „Zubereitung und Haltbarmachung von Le⸗ bensmitteln nach küchentechni chen und kon⸗ ſerventechniſchen Geſichtsyunkten“. Die fortſchreitende Induſtrialiſierung auf dem Ge⸗ biet der Lebensmittelgewinnung erfordere auch die Mitarbeit der Wiſſenſchaft nicht als Theorie, ſondern als nützliche Lehre und Forſchung mit dem Ziel, auf dem Gebiet der Volksernährung eine Einheit der Meinungen zu ſchaffen und Fehler auszumerzen. Aber nicht nur die Nahrungswiſſenſchaft müſſe hier mithelfen, ſondern auch alle mit ihr verbundenen Zweigwiſſenſchaften: Phyſiologie, Medizin. Hygiene, Bakteriologie, Landwirtſchaft und ſchließlich auch Chemie und Technologie. Die wirtſchaftliche Seite der Sanatorien⸗ und Krankenanſtalten⸗Ernährung behandelte Prof. Ala⸗ dar von Soos⸗Budapeſt, der betonte, daß die „Leiſtung“ des Verpflegungsbetriebes einer Kran⸗ kenheilanſtalt für anſpruchsvolle Patienten nicht nach der erſtellten Nahrungsmenge, ſondern nach der Güte der Koſt bemeſſen werde, die wiederum von der Frage abhänge, wie ſich das Veryflegunas⸗ niveau des Hauſes zu den Anſprüchen ſeiner Koſt⸗ nehmer verhalte. Dipl.⸗Kaufmann J. Kunze⸗Bethel bei Bielefeld behandelte das Verhältnis des allgemeinen Pflege⸗ aufwandes und des Auſwandes der Diätverpflegung zum Geſamtaufwand pro Krankenpflegetag rein rechneriſch. Das Exekutip⸗Komitee der Internationalen Union der Sanatorien und Privatkrankenanſtalten beſchloß einſtimmig, das Präſidium der Union für die nächſte Periode Deutſchland zu übertragen. Zum Präſiden⸗ ten wurde der Leiter des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Privatkrankenanſtalten Dr. A. Huttner, Berlin, gewählt. Als Vizepräſidenten wurden be⸗ ſtimmt Profeſſor Chenais, Paris, Dr. Bins⸗ wang ſer, Schweiz, und Prof. Santo, Rom. Der nächſte Kongreß wird 1942 im Rabmen der Welt⸗ ausſtellung in Rom abgehalten. Das Erekutiv⸗ Komitee beſchloß weiter, jährlich mindeſtens zu einer Sitzung zuſammenzutreffen, um in intenſiver Zuſammenarbeit alle ſchwebenden Fragen zwiſchen den einzelnen Ländern zu behandeln. Die nächſte Sitzung des Erekutiv⸗Komitees wird in Zürich abgehalten. Die franzöſiſche Delegation, zu deren Ehren die Deutſch⸗franzöſiſche Geſellſchaft einen Tee⸗ beſchloß. üher die Dauer des Kon⸗ greſſes hinaus ſich zu Studienzwecken noch eine län⸗ gere Zeit in Deutſchland aufzuhalten. gewinnes wurden genehmigt. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Auſſichtsratsmitglieder Alfred Neu⸗ ſchäfer und Jakob Eichhorn wurden auf drei Jahre wiedergewählt. * Faidalbuααααν Ei Auf dem Neckarvorland wurde am Freitagnach⸗ mittag der Maibaum, nachdem er an der Alten Brücke der HJ übergeben⸗worden war, aufgerichtet. Auf dem Maifeld iſt auch ſchon die Zelt⸗ und Buden⸗ ſtadt, wo am Montagnachmittag das Volksfeſt ſtatt⸗ ſindet, fertiggeſtellt. Zwei Lebensmüde wurden in die hieſige Klinik eingeliefert. Die eine Frau verſuchte nahe der alten Brücke in den Neckar zu ſpringen und wurde durch Paſſanten aufgegriſſen. Die andere Frau hat in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine große Menge Tablet⸗ ten zu ſich genommen. Warnung vor dem Zuzug Hilfsbedürftiger. Durch Verordnung des Miniſters des Innern vom 23. 6. 34 wurde Heidelberg als Nötſtandsgemeinde erklärt. Neuzuziehende hilfsbedürftige Perſonen und Familien können daher vom Wohlfahrtsamt keine Unterſtützung in offener Fürſorge erhalten. Es wird daher erneut und mit allem Nachdruck vor dem Zu⸗ zug Hilfsbedürftiger nach Heidelberg gewarnt. Im Stodtteil Heudſchuhsheim wird das an der Hanoſchuhsheimer Landſtraße gelegene alte Rat⸗ haus ein neues Gewand erhalten. Im Rahmen der Tagung der BDM⸗Führerinnen ſpricht am Sonntagvormittag Obergebietsführer Friedhelm Kemper. Um 12 Uhr erfolgt die Weihe von 400 Wimpeln durch die BDM⸗ Reichsreſerentin Dr. Jutta Rüdiger. Auf der Schloßterraſſe konzertiert am Sonntag⸗ morgen(11—12.30 Uhr) das Muſikkorps der 110er unter Leitung von Muſikmeiſter H. Freybott. I. Sinsheim, 26. April. Durch die Kreisrund⸗ funkſtelle wurden am Geburtstag des Führers aus der Dr.⸗Goebbels⸗Spende an kinderreiche, bedürftige und kriegsbeſchädigte Volksgenoſſen Rundfunk⸗ empfänger verteilt. Die ſechs Volksempfänger ka⸗ men nach Waibſtadt, Neichartshauſen, Reihen, Ep⸗ pingen und Sulzfeld. * Wieſental bei Bruchſal, 28. April. Vor eini⸗ gen Tagen beſcherte das Jagoͤglück zwei hieſigen Jägern einen guten Fang. Zuſammen mit einem Jagdaufſeher hoben ſie im Gewann Freuoͤreich einen Fuchsbau aus. Zum großen Erſtaunen der Jäger befanden ſich in dem Bau nicht weniger als acht junge Füchſe. * Nieſern bei Pforzheim, 29. April. Augenblick fiel ein zweijähriger Knabe in einen Kübel poll heißen Waſſers. Das Kind erlitt ſo ſchwel re daß es im ſtarb. In einem Montag, 1. Mai: —— 7. Seite/ Nummer 194 lick a Ecigeο Ehrenvolle Auszeichnungen. Der Führer und Reichskanzler hat den nachgenannten Offiaieren, der Schutzpolizei bei der Polizeiverwaltung Ludwigs⸗ hafen für treue, dem deutſchen Volte geleiſtete Dienſte folgende Auszeichnungen verliehen: Dem Major und Kommandeur der Schutzpolizei Paul Stierwald, dem Hauptmann der Schutzpolizei Hugo Pohl je die goldene Polizeidienſtauszeich⸗ nung für 25jährige Dienſtzeit, dem Hauptmann der Schutzpolizei Hubert Stoetzer die ſilberne Poli⸗ zeidienſtauszeichnung für 18jährige Dienſtzeit und Gut 1 5 gut gelaunt! 8 105—550 ewes Besonderes? ROTSART. SONOERKKASSE, die Klinge 20 18 Pf. den Hauptleuten Herbert Schaefer und Willi Hartmann die Polizeidienſtauszeichnung für acht⸗ jährige Dienſtzeit. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Leſeſaal des Gelellſchaftshauſes: Geöſtner 15 bis 20 Uhr. und am Sonntae Neuer Marktplatz: Feierliche Aufrichtung des Maibaums. Hindenburgpark: Nachmittagskonzert in der Konzert⸗ muſchel. Pfälzerwald⸗Verein: Familien⸗Ausflug Munden⸗ heim— Altrip; Abmarſch 13 Uhr. Pfalzbau⸗Konzertſaal: 20 Uhr öffentlicher Tanz. Heimatmuſeum: Geöfſnet von 10—12 Uhr. An allen Tagen Pfalzban⸗Kafſechans: Kleinkunnbuhne. Baneriſcher Hieil: Konzert und Tanz. Kaffee Vaterlond: Konzert und Tanz. Rheinſchiff⸗Gaſtſtätte 9 Konzert und Tanz Lichtſpree: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Menſchen vom Varietés“.— Ufa⸗Rheingold:„Menſchen vom Varieté“— Palaſt⸗Licht⸗ ſpiele:„Drunter und drüber“— Union⸗Theater:„See⸗ kabetten“.— Atlantik: ins nach *Pſforzheim, 28. April. Auf der gegee ein 56jähriger Mann plötzlich zuſammen. Der konnte nur noch den Tod infolge Berdiähmung feſtſtellen. Meneeee Naeraa — dboo—. vom 50. April bis 8. Mai Im Nationaltheater: Sountag, 30. April: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, 161—103, 133—135, 142—144, 148—150, 154—156, 159, 221 bis 226, 250—211, 333—335, Gruppe B Nr.—400, Gr. E Nr.—300,„Der Prinz von Thule“. Operette von Rud. Kattnigg. Anfang 14 Uhr, Ende 16.15 Uhr.— Abends Miete C 21 und 1. Sondermiete C 11,„Rigoletto“. Oper von G. Verdi. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 20 Uhr, Ende.30 Uhr. Keine Vorſtellung Dienstag, 2. Mai: Miete G 22 und 2. Sondermiete 11 und für die NSch Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshaſen, Abt. 420—423,„Die Jungfrau von Orleans“. Schauſpiel von Schiller⸗ Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 3. Mai: Miete M 23 und 1. Sondermiete M 12, „König Ottokars Glück und Eude“. Trauerſpiel von Franz Grillparzer. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Donnerstag, 4. Mai: Miete D 23 und 1. Sondermiete D 12,„Tannhäuſer“, von Richard Wagner. Anfang 19.30 Uhr, Ende 23 Uhr. Freitag, 5. Mai: Miete E 23 und 1. „Oeſterreichiſche Tragödie“. tel. Anſang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Samstag. 6. Mai: Miete H 22 und 2. 9 K. „Der Barbier von Sevilla“. Komiſche D Oper von Roſſini. Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Uhr. Sountag, 7. Mai: Miete Bü 21 und 1. Sondermiete B11, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben,„Daphne“, Oper von Richard Strauß; hierauf„Friedenstag“ Oper von Richard Strauß. Anfang 19 Uhr, Ende 2215 Uhr. Montag, 8. Mai: Miete A 28 und 1. Sondermiete A 12, zum erſten Male„Der Gigant“. Schauſpiel von Rich⸗ Billinger. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater im Roſenaarten Sonntag, 7. Mai:„Das Ferienkind“. Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Anſang 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr⸗ Was hören wir? Sonnſas, 30 April Reichsſender Stutigart .00: Frühkonzert.—.30: Morgenſtändchen 9002 Morgenfeier.—.30: Frohe Weiſen(Schallplatten. 11.60: Blasmuſik.— 11.30: Orgel⸗Fantaſien.— 11.50: Reichsſendung: Unter dem Maibaum. Mittagskonzert mit Berichten zum 1. Mai.— 14.00. Fröhliche Kinder⸗ ſtunde.— 15.30: Aus Mannheim: Chorgeſang Iſemann⸗ ſcher Männerchor„Arion“. Soliſt Haus Kohl(Bariten)⸗ — 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Aus Mannheim: Quer durch den Odenwald. Heimatl. Hörfolge.— 19.00; Reichsſendung: Blasmuſik mit Berichten vom Empfang der Ehrenabordnung der deutſchen Arbeiterſchaft.— 20.00: Sondermiete E 12, Nachrichten.— 20.15: Wir gratulieren. Ein Melodien⸗ ſtrauß zum 69. Geburtstag von Franz Lehar.— 22.00 Nachrichten.— 22.30: Unterhaltun⸗ und Tanz.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlaudiende: .00: Haſenkonzert.—.00: Kleine Melodie.—.20: Eine Woche unterm Pflug.—.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgenſeierr— 10.35: Beethoven: Kl labierkongert-Moll.— 14.00: Märchenſpiel.— 14.90⸗ Am Rande der Dorfſtraße.— 15.00: Barnabas von Geezy ſpielt(Shhallplatten).— 15.30: Muſik aus Schweden.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Dienſtbare Gei⸗ ſter Heitere Szenen.— 18.30: Muſikal. Kurzweil— 20.15: Konzert des Italieniſchen National⸗ Univerfitötsorcheſters. — 22.30: Kleine Abendmuſik.— 23.00: Unterhaltung und Tauz. Schauſpiel von Rudolf Oer⸗ S. Seite/ Nummer 194 Samstag, 29. April 1939 Abſchluß der Ringer-Europameiſterſchaften: Schweden bleibt in Oslo Sieger Deutſchland hinter Schwesen und Finniand auf dem 3. Platz Die Europa⸗Meiſterſchaften der Ringer im griechiſch⸗ römiſchen Stil gehen in Oslo ihrem Höhepunkt entgegen. Vor wieder ausgezeichnetem Beſuch wurden nach dem Deutſchen Fritz Schäfer zwei weitere Europa⸗Meiſter ermittelt, und zwar in den beiden Schweden Göſta An⸗ dersſon(Leichtgewicht) und Nils Akerlindh, der damit das Erbe ſeines Landsmannes Axel Cadier im Halbſchwergewicht antrat. Für Deutſchland ſind durch Ferdinand Schmitz und Ludwig Schweickert bereits zwei zweite Plätze ſicher. Schweickert traf auf den Letten Ozolins, den er überlegen:0 nach Punkten abfertigte. nachdem er ihn ſchon nach drei Minuten durch Hüftſchwung zu Boden geworfen hatte. Jvar Johansſon ſtrengte ſich gegen den jungen Türken Merſinli nicht ſonderlich an und begnügte ſich mit einem:0⸗Punktſieg. Ganz hervorragend war auch diesmal wieder unſer junger Federgewichtler Ferdinand Schmitz, der gegen den Schweden Svensſon einen großen Kampf lieſerte, Es ſah ſchon ſo aus, als ob Syensſons Schulter den Bo⸗ den berührt hatten, aber die Mattenrichter waren ſich nicht einig, ſo daß zur Ausloſung geſchritten wurde. Die Boden⸗ runde endete gleichauf, ſo daß Schmitz einſtimmiger Punkt⸗ ſieger wurde. Der Kölner trifft nunmehr im Endkampf auf den finniſchen Titelverteidiger Pihlajamäki, der den Ungarn Toth durch Eindrücken der Brücke nach:15 Mi⸗ nuten auf die Schultern legte. Pech hatte unſer Bantam⸗ gewichtler Georg Pulheim, der auf den Finnen Kiiſſeli traf, der ihn ſchon nach 2 Minuten zu Boden brachte und ſchließlich einſtimmig nach Punkten gewann. Die Ergebniſſe Bantamgewicht: Petterſen(Schweden) beſiegt Stokke (Norwegen):0 n..; Kiiſſeli(Finnland) beſiegt Pulheim —:0 n. P. Ausgeſchieden Pulheim(Deutſch⸗ Iand). Federgewicht: Schmitz(Deutſchland) beſieg! Spensſon (Schweden):0 n..; Pihlajamäti(Finnland) beſiegt Toth (Ungarn) nach:15. Ausgeſchieden Spensſon Leichtgewicht: Andersſon(Schweden) beſiegt Koskela (Finnland) 30 n..; 1. und Europameiſter: Andersſon (Schweden] 1 Fehlpunkt; 2. Dogu(Türkei) 4.,; 3. Kos⸗ kela(Finnland) 5 P. Mittelgewicht: Roolaan(Eſtland) beſiegt Gallegati (Italien):1 n..; Johansſon(Schweden) beſiegt Mer⸗ ſinli(Türkei) 310 n..; Schweickert(Deutſchlandf beſiegt Ozolins(Lettland):0. Ausgeſchieden: Roolaan, Galle⸗ gati, Merſinli und Ozolins. Halbſchwergewicht: Neo(Eſtland) beſiegt Bietags(Lett⸗ land) 30 n..; Kasmak(Türkei) beſiegt Silveſtri(Ita⸗ lien):0 n. P. 1. und Europameiſter: Nils Akerlinoh (Schweden) 1 Fehlpunkt; 2. Kasmak(Türkei) 4.; 3. Neo(Eſtland) 5 P. Schwe den bleibt beſte Nation Schmitz unterlag gegen Pihlajamäki Die Zweiten Europameiſterſchaften im griechiſch⸗römiſchen Ringen ſanden am Freitgeabend vor wiederum ausverkan'⸗ tem Haus in Osto ihren Abſchluß. Deutſchland kann mit dem Ergebnis der Meiſterſchaften zufrieden ſein, wenn es auch nur einen Euroxameiſter ſtellte und zwei Vertreter auf den zweiten Platz kamen, ſo hielten ſich doch ſowohl Nettesheim As auch Putheim und Schweickert gegen die internationale Extraflaſſe ousgezeichnet. Schweden erwies ſich auch dies⸗ mal wieder als beſte Ringernation vor Finnland und Deutſchland; Schweden ſtellte allein drei Euroyameiſter, Finnland zwei und Deutſchland und Eſtland je einen. Die neuen Meiſter ſind: Bantamgewicht: Kiiſelli(Finnland); Federgewicht: Pihlajgmaki(Finnland); Leichtgewicht: Andersſon(Schwe⸗ den); Weltergewicht: Fritz Schäfer(Deutſchland); Mittel⸗ gewicht: Johansſon(Schweden); Halbſchwergewicht: Acker⸗ lindh(Schweden]; Schwergewicht: Kotkas(Eſtland). Bei den Schlußkämpfen am Abend traf unſer junger Federgewichtler Ferdinand Schmitz auf den finniſchen Ti⸗ telverteidiger Pihlojamäki im Entſcheidungskampf. Mit der Unbekümmerlichkeit ſeiner 19 Jahre ariff der Kölner an, mußte dann allerdings durch ſeine offene Kampfesweiſe zu Boden, erntete aber für ſeinen ſchneidigen Einſatz großen Beifall. An dem 310⸗Sieg des Finnen war aber nichts zu ändern. Ergebnis: Federgewicht: Pihlajamäki(Finnland) be⸗ ſiegt Schmitz(Deutſchland):0 nach Punkten. Der Endſtand Bantamgewicht: 1. und Euxropameiſter Kiiſſeli(Finn⸗ land) 4 Punkte; 2. Petterſen(Schweden) 6 Punkte; 3. Stokte(Norwegen) 6 Punkte. Federgewicht: Pihlajamäki(Finnland) 2 Punkte; 2. Schmitz(Deutſchland) 5 Punkte; 3. Toth(Ungarn) 6 P. Leichtgewicht: 1. und Europameiſter Andersſon(Schwe⸗ den) 1 Punkt; 2. Dogu(Türkei) 4 Punkte; 3. Koſkela (Finnland) 5 Punkte. Weltergewicht: 1. und Europameiſter Fritz Schäfer (Deutſchland) 3 Punkte; 2. Puuſepp(Eſtland) 4 Punkte; 3. Virtanen(Finnland) 5 Punkte. Mittelgewicht: 1. und Europameiſter Johansſon(Schwe⸗ den) 3 Punkte; 2. 4. Pikkuſaari(Finnland) 6 Punkte. Halbſchwergewicht: 1. und Europameiſter Akerlindh (Schweden) 1 Punkt; 2. Kaſmak(Türkei) 4 Punkte; 3. Neo[Eſtland) 5 Punkte. Schwergewicht: 1. und Enrppameiſter Kotkas(Eſtland) 4 Punkte; 2. Nyman(Schweden) 5 Punkte; 3. Bobis (Ungarn) 6 Punkte. Die Nationenwertung 1. Schweden 13 Punkte; 2. Finnland 9 Punkte; Schweickert(Deutſchland) 4 Punkte; 3. Deutſchland 7 Punkte; 4. Eſtland 6 Punkte; 5. Türkei 4 Punkte; 6. Ungarn 2 Punkte; 7. Norwegen ein Punkt. Auch Antonym und Blaſius wieder dabei Zahlreiche Nachnennungen für das„Braune Band“ Die in⸗ und ausländiſchen Ställe haben von threm Recht, noch am Nachnennungstermin Meldungen für das „Braune Band von Deutſchland“, dem großen 100 000⸗ Mark⸗Rennen über 2400 Meter, abgeben zu können, in reichem Maße Gebrauch gemacht. Allein aus Deutſchland wurden rund 30 Pferde nachgenannt, wobei die Teil⸗ nehmerliſte um eine ganze Anzahl von„Kanonen“ be⸗ reichert wurde. Unter anderem ſind auch der Vorjahrs⸗ ſieger, der Franzoſe Antonym ſowie Blaſius, der ſich bekanntlich hinter Antonym und dem Favoriten Va⸗ tellor mit dem dritten Platz begnügen mußte, wieder da⸗ bei. Von den Aeleren ſind ſonſt noch Goldtaler, Elb⸗ graf, Orgelton und Wunderhorn zu nennen. Den Derby⸗ Jahrgang vertreten Wehr dich, Tatjana, Hidalgo, Octa⸗ vianus, Pentathlon und Kumbuke, um nur die Bekann⸗ teſten zu erwähnen. Aus dem Ausland liegen bisher die Ergebniſſe aus Paris und Rom vor. Rom meldete Proclé, dem es im Vorfahre gelang, in Baden⸗Baden ſowohl im Fürſtenberg⸗Rennen als auch im Großen Preis von Baden⸗ Baden zu ſiegen ſowie den vorzüglichen Zweiten aus dem Osloer Schnaypſchüiſſe Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Großen Preis von Baden⸗Baden, Gaio. Die franzöſiſchen Ställe Rivaud und Faucigny⸗Lucinge haben auf die Mün⸗ chener Expedition verzichtet, dafür ſind aber zwei Mel⸗ dungen für Canzoni, die Siegerin im Badener„Zukunfts⸗ rennen“ ſowie Antonyms Stallgefährten Caritor hinzu⸗ gekommen. Wieder Moderennen in Hoppegarten Hoppegarten hat auch in dieſem Jahre wieder Großes vor. Rund eine Million Rennpreiſe werden vergeben und die einzelnen Tage mit ihren mehr oder minder über⸗ ragenden Prüfungen auch nach außen hin beſonders aus⸗ geſtaltet. Schon der zweite Rennſonntag gehört der Mode. Am 7. Mai werden auf der Bahn des Union⸗Klubs die Vorführdamen der großen Berliner Modehäuſer die neueſten Frühjahrsmodelle zeigen und ſo der Veranſtal⸗ tung das Gepräge geben. Mittelpunkt des Programms iſt der erſtmalig ausgeſchriebene Modepreis für Dreijährige. Mannheimer Schwimmer auswärts Olympiaanwärter im Kunſtſpringen Otto Volk vom TV Mannheim 1846 iſt wiederum zu einem Reichslehr⸗ gang verpflichtet worden und zwar in der Zeit vom 23. April bis 1. Mai 1939 in Berlin. Wie der Bannfachwart für Schwimmen des Bannes 171 mitteilt, ſtarten auf Grund ihres Erfolges beim Bannfeſt des Bannes 317 Ludwigshaſen(Gebietsvergleichskämpfe Baden—Württem⸗ berg—Franken—Hochland) folgende Kameraden der HJ zum Gebietswettkampf in Reutlingen am 29. April 1939: Horſt Pfirmann, Willy Leiſt vom TVM 1846 und Viktor Kretz⸗ ler, Adolf Hannack vom SBM. Viernheimer Kunſtradfahrer erfolgreich Bei den in Pforzheim ausgetragenen Gaumeiſter⸗ ſchaften im Radball, ſowie Einer⸗, Zweier⸗ und Sechſer⸗ Kunſtreigenfahren, konnte die Mannſchoft der Radfahrer⸗ vereinigung 07 Viernheim durch ihr ſicheres und exaktes Auftreten im Fahren die Höchſtpunktzohl erreichen und damit den Gaumeiſtertitel im Sechſer⸗Kunſtreigenfahren im Gau 14 Baden erringen. Die Sieger ſind Georg Buſalt, Fritz Beckenbach, Adam Klee, Joſef Hoock, Jakob Müller und Willi Weidner. Europameiſter im Weltergewicht Dem Deutſchen Fritz Schäfer gelang es, Titel⸗ halter ſeiner Klaſſe zu werden. (Schirner, Zander⸗M.) Starke Männer im Standkampf Schweikert(Deutſchland) und Kowacz(Ungarn) (Schirner, Zander⸗M.) Der kommende Handballſonntag S Waldhof ſpielt in Wien— Borentſcheidung um die Bezirksmeiſterſchaft Die diesjährigen Meiſterſchaftsſpiele bringen für un⸗ ſeren Meiſter ſchon zu Beginn allerhand Belaſtungen. Zu⸗ nächſt komen die Entſcheidungsſpiele mit Ketſch und nun gar dieſer vermeidbare Spielousfall in München, wobei man ſich anſcheinend im Reichsſachamt nicht einmal reſtlos darüber im klaren iſt, daß alle Konſequenzen gezogen wer⸗ den müſſen. Wer darüber orientiert iſt, wie ſchwer es oft iſt, von Berlin eine Terminänderung genehmigt zu be⸗ kommen, dem iſt dieſer Münchner Fall überhoupt unver⸗ ſtändlich. Feſt ſteht aber, daß unſer Meiſter in keiner Weiſe ſchuldig iſt, alſo kann man ihn auch nicht beloſten wollen und ſei es auch nur in finonzieller Hinſicht. Der letzte Aprilſonntag bringt hoffentlich den erſten Spieltag mit voller Beſetzung. Im Nachſtehenden bringen wir den Spielplan mit einer kurzen Beurteilung der Chan⸗ cen der einzelnen Mannſchaften. Gruppe 1 Hindenburg Biſchofsburg— MiSe Leipzig Polizei Stettin— Sy Elektra Berlin Der Schleſienmeiſter Boruſſia Carlowitz iſt in dieſer Fünfergruppe ſpielfrei. Der deutſche Meiſter MTSA iſt auf dem beſten Weg, ſeinen Titel mit Erfolg zu vertei⸗ digen. Jedenfalls beſkeht für ihn am kommenden Sonntag trotz der weiten Reiſe keine Gefahr. Die Oſtpreußen ver⸗ loxen ſchon das Borſvpiel glatt und werden auch in der Rück⸗ runde ihrem Schickſal nicht entgehen. Polizei Stettin wird ſich den Berlinern beugen müſſen. Nach der Niederloge gegen Leipzig wird der brandenburgiſche Meiſter ſich keine Wievel Pferde erſcheinen am Start? Glänzende Beſetzung der Mannheimer Rennen Schnell ſind die erſten Wochen der jungen Rennzeit ent⸗ eilt, die mit ſo großer Spannung erwartet wurden, und ſchon ſtehen wir in Kürze vor der großen Maunheimer Rennwoche, die verſchiedene wertvolle und intereſſante Rennen in der Zeit vom 7. bis 14. Mai bringt. Bei den meiſten Vereinen ſind die Wochentegs⸗Veran⸗ ſtaltungen nur mit kleineren Rennen beſetzt, weil ſie er⸗ fahrungsgemäß keinen ſo guten Publitumserſolg haben wie die Sonntage. In Mannheim liegen aber die Dinge anders; bei einem Meeting, das nur aus einer Woche beſteht, aber drei Renntage bringt, muß jeder Tag ausgenutzt werden. Auf den Wochentag, am Dienstag, dem 9. Mat, ſind ſogar beſonders wichtige Prüfungen angeſetz“ worden, die das Publiſum in ſtärkerem Maße intereſſieren müſſen. Das Hauptereignis der ganzen Veranſtaltung die Badenia, iſt ſtets an dem Wochentage(Dienstag' gelaufen worden; die bedeutende Hindernisprüfung wir“ immer von einem vorzüglichen Pregramm umrahmt ſein Veim erſten Reugeldtermin ſind für die mit 16 000 Mar' ansgeſtattete Hindernisprüfung noch 13 Pjerde ſiehen geblieben. Die guten Steepler Herzbube, der das Höchſtgewicht vo⸗ 76, Kilo zu tragen hat. Jambus, Le Rer, Famor, Feld poſt, Unie und Baoul finden ſich lückenſos vor. Auch die uſtklichen Halbblüter Cavo und Waldteufel ſind im Rennen belaſſen worden. Auch der Preis der Stodt Mann⸗ deim, der für Sonntag, den 14. Mai, anſteht. iſt immer voch bervorrogend beſert. Neben Herehnhe. Famor. Feld⸗ oſt und deol ſind bei der dritten Pateneolſung noc —3 Natsberr Cano Kiman, Ansſchreibung,'nor und attiaeum ſtehen geblieben. Insgeſamt vexeinigt die 10 000⸗Mark⸗Hindernisprüſung noch 17 Pferde. Sehr gut beſetzt ſind auch immer noch die übrigen ſechs Hinder⸗ nisrennen der drei Tage, von denen das Rieſe⸗Ge⸗ vächtnis⸗Jagdrennen am 9. Mai ſogar rund 0 Namen aufzuweiſen hat. Weiterhin kann man ſagen, daß auch die Flachrennen vorzüglich beſetzt ein werden. In dem mit 10 000 Mart dotierten Saar efreiungspreis, der am erſten Sonntag, den „Mai, gelaufen wird, finden ſich noch elf Pſerde vor nan kann wohl annehmen, daß ſie zumeiſt auch am Star erſcheinen werden. Ausgeſchieden iſt bei der letzten Raten ahlung nur Lampe. Freiſchärler des Geſtüts Myhdlin oven, Panheros und Brocken der Herren Rösler, Marien els, Gräfin Iſabella, Vineta, Steinbach, Treuer Geſelle ampadius und die beiden Schweizer Pferde Turboti ind Benedietus könnten für eine intereſſante Beſetzun vrantieren. Der Maimarkt⸗Preis, das am Maimarét⸗Dienstae gelaufene Traditionsrennen auf der Flachen, iſ⸗ nach einem ſo olän-enden Nennnnosſchluß auch nac der zweiten Reugelderklärung noch glänzend be⸗ ſtritten. Sgeſchieden ſind neuerdings elf Pferde Unter den ſtehe ebliebenen Pierden der Ansgleich⸗IIT⸗Klaſſ inden ſich noch Namen wie Mithra, Athanagild Feuer narte, Stobno, Sagenyrinz. Mirer, Sarro, Amern und die Schweizer Pfierde Goodlu. Adagio. Zenodore, Pon“ Revis ſowie die Franzöſin Caſorifere nor. Insoeſamt hat die 2000⸗Meter-Prüfung noch 18 Pferde H. 5 Blöße mehr geben, um wenigſtens noch einen Trumpf in der Hand zu behalten. Wir aber glauben in dieſer Gruppe feſt an einen Leipziger Endſieg. Gruppe 2 MSs Weißenfels— Hindenburg Minden MS Lüneburg— Oberalſter Hamburg Minden hat in Weißenfels einen ſehr ſchweren Kampf vor ſich, allerdings werden die Mitteſpieler auf Klingler verzichten müſſen, der im erſten Enoſpiel Plotzverweis er⸗ hielt Die Pioniere könnten mit einem Sieg in der Höhle des Löwen den Gruppenſieg ſo gut wie ſicherſtellen. Dies ſollte dem Altmeiſter Anreiz genug ſein,, mit vollen Kräften dieſen Kampf aufzunehmen und glücklich zu beſtehen. Ober⸗ üͤlſter Hamburg iſt ſchon abgeſchlagen, ſo daß dem Nordmark⸗ meiſter auch der in Lüneburc zu erwartende Sieg keine Ausſichten mehr einräumen kann Gruppe 3 TSc 61 Ludwigshafen— Ss Arolſen Sp Lintfort— BfB 08 Aachen Die Ludwigshofener beſitzen nicht mehr die Stärke, die ihnen zu Beginn der Südweſtverbandsrunde ein ſo klares Uebergewicht über alle Mitkonkurrenten geſichert hatte, was ja auch ſchon die beiden letzten Spiele, die die beiden erſten Niederlagen gebracht hatten, vermuten ließen. Gegen Arolſen ſollte die Mannſchaft aber doch beſtehen können, und zwar dann, wenn der Angriff zu den Leiſtungen kommt, die er gegen Lintſort in den erſten zehn Minuten gezeigt hat. Agchen muß nach Lintſort zum Tabellenführer, der zu Hauſe unbedingt ſovoriſiert werden muß. Ein Sieg Lintforts wäre faſt gleichbedeutend mit dem Gruppenſieg. Gruppe 4 TBäAltenſtadt— Poſt München Wiener Aé Wien— Sp Waldhof Der Tabellenführer Poſt München muß nach Altenſtadt zum Schwabenmeiſter und ſollte daſelbſt ſeinen Vorſprung vergrößern können Altenſtadt mußte ſich Wien überraſchend klar beuen, ſo daß wir ihm gegen die Poſtelf keine Chan⸗ cen eieräumen können, ſo tüchtig auch Jäger und ſeine Ko⸗ meraden ſind. In Wien wird ſich der SpV Waldhof zum Kampf ſtellen. Die Waldhöker ſtorten endlich ihr erſtes Fyiel, mährend alle anderen Mannſchaften nun ſchon das ritte abſolvieren. Dies hot zwar im Augenblick nichts zu eſogen, wird ſich aber dann für die Waldhöfer nachteilig uswirken, wenn es dem Ende zugeht und die Turniere rängen. Die Ausſichten des Blauweißen in der Donau⸗ dt dürfen als günſtig beurteilt werden. Die Mannſchaft ird ſich ͤurch die Münchner Vorfälle in keiner Weiſe be⸗ indrucken luſſen, ſondern durch eine ſeine Leiſtung be⸗ ſeiſen, daß ſie einmol noch da iſt und auch, daß mit ihnen erechnet werden muß. So erwarten wir von unſerem. keiſter einen Sieg, wenn wir dabei auch das Können der giener nicht unterſchätzen. Wir vertrauen eben einmal au? en Waldhof, der ſich ſchon in ſo vielen ſchweren Kämpfen urchgeſetzt hot und allen Unkenrufen zum Trotz ſich be⸗ gupten konnte Die Spiele der Bezirksklaſſe Vorentſcheidung zur Bezirksmeiſterſchaft In dieſem Jahr bet ſich der Modus der Autſtieemi ändert. Zunächſt wird in den drei Bezirken der Meiſter ſüſtellte. Die dͤͤrei Bezirksmeiſter ermitteln dann unter ch die beiden Aufſtieoskandicaten. Während in Söodbaden ie Sniele ſchon aut fortgeſchritten ſind und doſelhſt wohl einen Sieg des T Zägringen bringen werden, iſt es in Mittel- und Nordbaden noch nicht ſo weit. Der Mannheimer Bezirk bringt am letzten das erſte Zuſammen⸗ treffen der beiden Staffelſieger. Reichsbahn TuSpV— T Friedrichsfeld Für dieſes Spiel einen Tip zu geben, iſt außerorde uk⸗ lich ſchwer, da jede Vergleichsmöglichkeit fehlt. Vielleicht entſcheidet der eigene Platz für die Reichsbahn, vielleicht ſogar auch die größere Routine, dafür erſcheinen uns die Vorſtädter aber kampffreudiger. Unverſtändlich iſt, daß man dieſes Spiel auf den Nachmittag verlegt hat, da doch zur gleichen Zeit Kickers Stuttgart im Stadion ſpielen. Den Schaden werden allerdings die Handballer tragen müſſen. Staffel 1: Dem Ende entgegen Nachdem der vergangene Spieltag kein Spiel brachte, da in den angeſetzten Begegnungen die eine oder andere Mannſchaft fehlte, hofft man an dieſem Termin noch die rt Spiele unter Dach und Fach zu bringen. Angeſetzt wurden: 8 Luftwaffenſportverein— Turnerſchaft Käfertal SA⸗Standarte 171— MG Die beiden Abſtiegskandidaten ſind nochmals Gaſtgeber, aber ſie werden kaum Vorteil aus dem eigenen Platz ziehen können und beidemal den Gäſten den Sieg überlaſſen müſſen. Käfertal und auch MTG gehen als kklare Favori⸗ ten in dieſen Spielen. Neben den beiden Punktekämpfen gibt es noch ein Freundſchaftsſpiel zwiſchen TV 46 und JG Ludwigshafen, in dem die Mannheimer als Sieger er⸗ wartet werden dürfen. Dieſes Spiel findet ſchon am Vor⸗ mittag ſtatt. Staffel 2: TG Ziegelhauſen— TG St. Leon 9 In der Stafſel 2 gab es zunächſt einige Punkte am grü⸗ nen Tiſch zu erringen. So kam Doſſenheim zu den beiden Zählern aus dem Spiel gegen Schwetzingen, zu dem die BBer nicht antraten. Letztere wiederum bekamen die Punkte aus jenem Spiel ohne Ball, da St. Leon vom Platze ging, bevor der Schiedsrichter abgepfiffen hatte. Rot hat gleich⸗ falls auf beiden Seiten des Kontos zwei Punkte zu ver⸗ buchen. Wegen Nichtantretens zu dem neu angeſetzten Spiel gegen Friedrichsfeld gab es da einen Eintrag auf der Habenſeite, während die Sollſeite den Ausgleich brachte, do die verſpäteete Abſage des Punkteſpieles gegen Hockenheim nicht onerkannt wurde und Hockenheim als der abſagende auch der leidtragende Teil wurde. Des weiteren wurde be⸗ kannt, daß das für dieſen Sonntog angeſetzte Spiel St. Leon— SC Doſſenheim nicht ſtattfindet. So bleibt als ein⸗ zigſte Begegnung das Spiel in Ziegelhauſen, wo der Tur⸗ nerbund Neulußheim erwartet wird. In der Kreisklaſſe hält das Dunkel über der Berg⸗ ſtraßen⸗Staffel weiter on. In der Mannheimer Stafſel iſt noch das letzte Spiel nachzutragen. Zellſtoff unterlag trotz einer:2⸗Halbzeitführung mit:6 gegen den TV Brühl und blieb ſo weiter ahne Sieg und Punkt. Frauenhandball. Eintracht Frankfurt beim VfR Mannheim Bei den Frauen iſt in Sachen badiſche Meiſterſchaft die Entſcheidung zugunſten des BfR ſchon gefallen. Nun über⸗ ruſchen die Raſenſpielerinnen ihre vielen Freunde und An⸗ hänger ſchon am kommenden Sonntag mit einem Spiel gegen den Südweſtmeiſter Eintracht Frankfurt, dem man gerade in dieſem Jahr eine beſondere Form nachſagt. Die Mädels des VſR werden ſich ſtrecken müſſen, wenn ſie dieſe Begegnung für ſich entſcheiden wollen, denn noch klappt es nicht ganz in allen Reihen. Dieſes Spiel findet wegen des Fußball⸗Großkampſes ſchon am Vormittag um 10.30 Uhr auf dem BfR⸗Platz ſtatt. In einem weiteren Freunoͤſchaftsſpiel gaſtiert der TV 46 beim BfB Kurpfalz Neckarau und ſollte dort ſiegen können. In der Kreisklaſſe ſteht die Entſcheidung bekanntlich noch aus, doch kann ſchon der nächſte Sonntag eine Klärung bringen. Angeſetzt ſind die Spiele VfR 3.— Poſt 2. Jahn Neckaran— TVFriedrichsfeld Das Spiel der Reſerven begegnet keinem beſondexen In⸗ tereſſe, um ſo größer iſt aber dasſelbe für die Neckarduer Begegnung. Nach Verluſtpunkten ſind beide Mannſchaften gleich, Jahn Neckarau hat aber ſchon ein Spiel mehr aus⸗ getragen. Der Gewinner des ſonntäglichen Spieles wird wohl Kreismeiſter werden und damit in die Bezirkskloſſe aufrücken. Wer es iſt, iſt ſchwer vorher zu ſagen, obwohl Neckorau das Vorſpiel in Frieorichsſeld gewinnen konnte. Jugend⸗Handball Hier ſind zunächſt zwei Spiele nachzutragen: TBd Hockenheim— TB Schwetzingen:9 TG Laudenbach— Jahn Weinheim 915 Hierbei überraſcht der Sieg Laudenbachs gegen Wein⸗ heim. Am kommenden Sonntag ſteigt das letzte Pflichtſpiel mit der Begegnung 9 BfR— Turnerſchaft Käfertal Ane Die Aufſtellung der Bannmeiſterſchaft, die bekanntlich in die Spiele um die deutſche Jugendmeiſterſchaft ein⸗ greift, wird erſt am übernächten Sorntag:getätigt werden, ſollen doch auf dem Waldhofplatz zwei Auswahlmannſchaf⸗ ten das Vorſpielzum Waldhoſmeiſterſchaftsſpiel beſtreiten. Basketball⸗Lehrgang in Mannheim Faſt zwei Wochen weilte der Basketballehrer Clauſen in Mannheim und hat in der Turnhalle des Reichsbahnſport⸗ verein dieſes vom Fachamt Handball betreute Spiel gelehrt. Nach den Ausſagen dees Sportlehrers ſind die Fort⸗ ſchritte unſerer Mannheimer Basketballſpieler unverkenn⸗ bar. Zunächſt wird dieſes Ballſpiel in Mannheim von fol⸗ genden Vereinen gepflegt: Reichsbahn SpB, PoſtSpB, Po⸗ lizei Sp, TV 46 und MTG. Hinzukommen wird noch die BS der Iſolation 1.., ſobald dieſe im NSRe Mit⸗ glied geworden iſt. Ein tüchtiger Trainingspartner für die Mannheimer iſt die Betriebswettkampfoemeinſchaft der Giulini⸗Werke Ludwigshafen, wo der Exwaldhöfer Schmidts als Sportwart kätig iſt. Bei den Berufsboxkämpfen in Stuttgart am 6. Mai wer⸗ den Deutſchlonds beſte Mittelgewichtler, durch die Seile klettern. Der Hauptkampf Beſſelmann(Köln)— Müller (Prag) wird von den Treffen Bruch(Berlin)— Wiesner (Wien) und Stein(Bonn)— Gurray(Stuttgart) umrahmt. Auch der Fé Boloana wurde neben Sparta Prag und AS Rom von der Frankfurter Eintracht zu einem Fußball⸗ Freundſchaftsſpiel verpflichtet, das am Sonntag, 14. Mai, am Riederwald ſteigt. Der S Wiesbaden wird am 14. Mai die bekoynte Fuß⸗ ballelf von Wocker Wien zu einem Freundſchaftsſpiel empfangen. Urſprünglich ſollte an dieſem Tag der deutſche Altmeiſter Hertha⸗BSc Berlin in Wiesbes pielen. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 29. April: Ueber Nord⸗ europa hat ſich ein kräftiges Hochdruckgebiet ent⸗ wickelt, das ſich vom Oſtatlantik bis Weſtrußland er⸗ ſtreckt. Demgemäß iſt die weitere Zufuhr kalter Luft aus Norden abgeſchnitten, und es kann von Oſten her in Deutſchland mit langſam zuneh⸗ mender Erwärmung gerechtnet werden. Die Unbeſtändigkeit wird jedoch noch nicht verſchwinden. Vorausſage für Sonntag, 30. April Zunächſt noch meiſt bewölkt und geringe Regennei⸗ gung, bei lebhaften nördlichen bis öſtlichen Winden tagsüber wieder etwas wärmer, ſpäterhin zeitweiſe aufheiternd. Vorausſage für Montag, 1. Mai Vorausſichtliche Wärmezufuhr und freundlicher. Höchſttemperatur in Mannheim am Bð. April E 8, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1 April + 4,8 Grad; heute früh halb 8 Uhr +)2 Hrad. 8 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 1,3 Millimeter — 1,3 Liter je Geviertmeter. * Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April nein-wen 2⁵ 26 27 28 29,[[Ubein⸗Rege 20 27 ſs 20 ——— theinſelde. 2 542 59 2,532.07 2,45[ Kaub.41½2,302,54.58 reiſach. 2,30 300 76800 2,45 Köln 250..42240.55 ehl 2863.002.98300.95[ Heckar⸗ Gaxau“. 4214.28.44 43 401 ee. Mannheim 3,39%03037 3,503,59 13˙⁰0 Mannheim 3 35.,48.58 8⁵⁸ nlaaö.„ —————— 22—„ 89 9 — 2 2 —— . S2SS2 S 22299 8 — — OY GS0S 2 tr Ste del⸗ Or Oi⸗ 1937 konnte nicht voll behauptet werden. hinaus vollell Beſchäftigung. HANDELS. cn5 Samstag, 29. April 1939 46 für Glasindusirie vorm. Friedr. Siemens in Dresden 6 6,5)% Dividende— Absaß uneinheiilich Im verfloſſenen 50. Geſchäftsjahr nahm die geſchäftliche Entwicklung in den einzelnen Fabrikationszweigen einen unterſchiedlichen Verlauf. Während der Abſatz in Flaſchen (beſonders in Bierflaſchen) trotz dem für einen Teil der Getränkeinduſtrie wenig günſtigen Sommerwetter weiter anſteigend war, lag das Geſchäft in Konſervengläſern, das 1937 Rekordziffern erbracht hatte, diesmal infolge des ſchlechten Ausfalles der Obſternte ſehr darnieder. Dem⸗ gegenüber konnten andere Artikel der Weißglasabteilung höhere Umſätze auſweiſen, als im vorangegangenen Jahre. In Drahtglas blieb die Nachfrage in den erſten 8 Monaten infolge verlängerter Lieſerfriſten für die Eiſenteile zurück; erſt gegen Jahresende trat eine Beſſerung des Abſatzes ein. Im übrigen bewegte ſich das Geſchäft in ſonſtigem Bauglas in normalen Bahnen. Sehr reges Intereſſe und gute Ein⸗ führung im In⸗ und Auslande fanden die neu konſtruier⸗ ten allſeitig geſchloſſenen Glasbauſteine, zumal die damit gebauten Glaswände und Glasfenſter die Vorteile von Doppelfenſtern mit dem Fortſall der Eiſenkonſtruktion verbinden. Die Bemühungen, den Werkſtoff Glas in grö⸗ ßerem Umfang als Erſatz für deviſenbeloſtete andere Werk⸗ ſtoſſe zu verwenden, haben auf vielen Gebieten beachtliche Erfolge erzielt. Die Beſchäftigung der Chamotte⸗Fabrik war im Berichtsjahr ſowohl für die Eiſeninduſtrie als füs die chemiſche Induſtrie weiterhin ſtark. Der Exportumſatz von 93 1 Die Verwaltung gibt aber der Hoffnung Ausdruck, durch beſondere Pflege der Auslandsbeziehungen eine Steigerung wieder herbei⸗ führen zu können. In den übrigen Fabrikationsabteilun⸗ gen waren beſondere Aenderungen nicht zu verzeichnen. Die Beſchäftigung war gut. Die Fabriken in Neuſattl bei Karlsbad und Groz haben ſeit der Eingliederung ins Reich einen befriedigenden Aufſchwung genommen. Die Fabrik in Uſch(Polen) konnte eine weſentliche Umſatzſteigerung ſowie auch ihres Erträgniſſes erzielen. Zum 31. Dezember 1988 erſcheint der Rohüberſchuß mit 8,98(8,80) Mill. 4, hinzutreten 0,13(0,15) Mäll. Erträge aus Beteiligungen, 143 000(31 000)/ Zinſen und Mie⸗ ten, 124 000(98 000)“ ao Erträge, während auf der Gegen⸗ ſeite u. a. Löhne und Gehälter 6,11(5,98) Mill. /, ſoziale Abgaben 0,46(0,45) Mill. /, Abſchreibungen auf das An⸗ lagevermögen 0,66(0,94) Mill., ſonſtige Abſchreibungen 50 000(—)„, Steuern 1½7(9,97) Mill. beanſpruchten. Einſchließlich 139 336 Gewinnvortrag aus 1937 ergibt ſich ein Reingewinn von 916 104(846 983) 4, woraus der auf den 23. Mai einberufenen HV die Verteilung einer erhöhten Dividende von 6(55) v. H. auf 12670 600/ AK vorgeſchlagen werden, während 184 047 zum Vortrag gelangen. In den inzwiſchen verfloſſenen Monaten des neuen Ge⸗ ſchäftsjahres haben ſich die mengen⸗ und wertmäßigen Umſätze gegenüber den Abſatzziffern des entſprechenden, Vorjahreszeitraumes weiter erhöht. Remag Ach, Ludwigshaſen am Rhein.— Wieder 6 v. H. Divibende. Der Auſſichtsrat ſchlägt der HV am 17. Mai die Verteilung einer Dividende von 6 v. H.(wie i..) auf 500 000/ AK vor. 5 * Adam Opel Ac, Rüſſelsheim. Wie aus einer Reichs⸗ anzeiger⸗Veröffentlichung hervorgeht, hat die ſeinerzeit ouf den 11. April einberufene HVinzwiſchen am 19. April ſtattgefunden. Hierbei wurden die Dividendenvorſchläge (wieder 8 v..) genehmigt. Aus dem Auſſichtsrat iſt durch Tod Dr.⸗Ing. e. h. Fritz Opel ausgeſchieden, ferner ſchied G. Nicholas Vanſittart aus. Erſatzwahlen haben nicht ſtatt⸗ gefunden. Zum ſtellvertretenden Aufſichtsratsvorſitzer wurde neben Generaldirektor ard, Neuyork, Bankdirektor Franz Belitz aus München, gewählt. * Bereinigte Fränkiſche Schuhfabriken Ach in Nürn⸗ berg.— Verluſttilgung. In den erſten Monaten des Be⸗ richtsjahres hielt ſich die Beſchäftigung mengenmäßig etwa auf, Vorjahrshöhe, dann belebte ſie ſich jedoch weſentlich infolge eines ſtark geſtiegenen Auftragseinganges ſowohl im Hausſſchuh⸗ als auch im Straßenſchuhbetrieb. Die Aus⸗ fuhr konnte durch Erſchließung neuer Abſatzgebiete im bis⸗ herigen Umfange aufrechterhalten werden. Zum 31. De⸗ sember 1938 erſcheint der Rohüberſchuß mit 4,70(415) Mill. 4, ao. Erträge ergaben 17000(32 000) /, während . a. Löhne und Gehälter 3,14(2,81) Mill. 4, ſoziale Ab⸗ gaben 0,23(0,22) Mill. 4, Zuwendung zur Unterſtützungs⸗ Laſſe 0,10 Mill. 4, Anlagenabſchreibungen 0,25(0,17) Mill. , Zinſen und Skonti 0,24(.26) Mill. /, ao. Aufwen⸗ Sungen 0,11(0,12) Mill. 4 erforderten, Zuweiſung zur geſetzlichen Rücklage 10 000 4. Der aus den früheren Jahren vorhandene Verluſtvortrag von 294 267 4 durch den diesjährigen Reingewinn von 296 247/ voll ge⸗ tilgt, ſo daß noch 1980„ zum Vortrag auf neue Rech⸗ nung verbleiben. Die Ausſichten für das neue Jahr ſeien nicht ungünſtig. Die HV genehmigte vorſtehenden Ab⸗ ſchluß und wählte neu in den AR Dix. K. Sapper(Spieß⸗ Schuhfabriken, Stuttgart), Dir. W. Schmohl(Medicus Schuhfabriken, Nürnberg) ſowie Dr. W. Stahl, Stuttgart. 4* H. Maihak Ach, Hamburg.— Gute Ausſichten. Die HV genehmigte die Abrechnung für 1988 mit 10(8) v. H. Dividende auf 0,6 Mill./ alte Stamm⸗ und 5 v. H. auf 0, Mill. neue Aktien. Die Ausſichten des laufenden Jahres wurden als recht gut bezeichnet, zumal der Auf⸗ tragseingang durchaus befriedigend verläuft Am wei⸗ —— des Werkes wird zur Zeit intenſiv ge⸗ arbeitet. &* Benno Schilde Maſchinenban AG, Hersfeld.— Wie⸗ der 8 v. H. Dividende. Die Nachfrage nach den Fabrikaten des Unternehmens ſei 1938 rege geweſen Es wuürden wei⸗ tere Abſatgebiete erſchloſſen, wodurch ſich der Umſah auf 11,1(9,1) Mill./ erhöhen konnte. mit.40(3,43) Mill. 4, Abſchreibungen erforderten u. a. 0,35(0,31) Mill. 4. Einſchließlich 103 000/ Voriahresvor⸗ trag wird an Reingewinn 247 000(199 000) ausgemieſen, woraus das.2 Mill. betragende Aß mit unveränder: 8 v. H. verzinſt wird, während 160 000/ vorgetragen wer⸗ den. Der vorliesende Auftragsbeſtand ſihere auf Monate Erdmannsdorfer Ac für Flachsgarn⸗Maſch'nen⸗ Spinnerei und Weberei, Zillerthal⸗Erdmannsdorf im Rie⸗ ſengebirge— 7(6) v. H. Dividende. Der Auſfſichtsrat ſetzte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1938 feſt, in dem ein Gewinn von 140 000(125 000)/ ausgewieſen wird nach erhöhten Abechreibungen und weiterer Dotierung der Rücklage unter Verwendung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr. Der HV am 22. Mai wird vorageſchlagen, den Gewinn zur Ausſchüttung einer Dividende von 7 (i. V. 6) v. H. zu verwenden, wovon 1 v. H. an den An⸗ leiheſtock überwieſen wird. „Dürener Eiſenbahn Ach, Düren(Rheinld.)J.— Wieder 5 v. H. Dividende. In der HVwurde der Abſchluß für 1998, der einſchl. Vortrag in Höhe von 4062/ einen Rein⸗ ———————————————————rr———————.——.————.————— Haupeſcheittleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Aloie Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Biſſenſchaft und Unterboltung: Carl Onno Elſenbare— Han · delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil und i. V. Gericht: Dr. Fritz Hammes.— Sport: i. V. C. W. Fennel.— Südweſtdeutſche Umſchau i. V. Richard Schönfelder. Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel(ämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E.§. Schaffer, Berlin. Südweſtkorſe 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewübr.— Rückſendung nur bei Rückvorto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zetting Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1, Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Jakob 8 aude. Mannbeim. gur Zeit Preisliſte Nr. 9 gältig. Oie Anzeigen der Ausgäbe Abend und Mittag erſcheinen gleich ⸗ teitia in der Ausgabe B Ausgabe Mittag äber 10 500 Ausgabe& Abend diber 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat März über 21 500 Mittenungen wird Der Rohertrag erſcheint der Neuen Mannheimer Zeitung Zellsiofffabrik Waldhof AG, Mannheim Weitere Ausdehnung der Erzeugung von Kunſtſaſerzellſtoff.— Umſatz etwas geſtiegen. Fuſion mit Koſtheim⸗Oberleſchen, Inbetriebnahme des Werks Johannesmühle und Erwerb der Natronag⸗ Mehrheit von weſentlicher Bedentung.— Wieder 7 v. H. Dividende. Die Zellſtoſſfabrik Waldhof⸗Mannheim hebt im Ge⸗ ſchäftsbexicht für 1938 hervor, daß das abgelaufene Jahr für die Zellſtoſf⸗ und Papier⸗Induſtrie Großdeutſchlande in verſtärktem Maße unter dem Zeichen der Anpaſſung an die Erforderniſſe des zweiten Vierjahresplans ſtand. In Zuſammenarbeit mit den Organen des Staates und der induſtriellen Selbſtverwaltung wurde ein Ausgleich geſucht zwiſchen den Gegebenheiten der Rohſtoffverſorgung, den qualitativen Anforderungen an die Erzeugniſſe und der Koſtenlage. Der Zellſtoff⸗ und Papierverbrauch hielt ſich in Deutſchland ungefähr auf Vorjahrshöhe. Auf dem Weltmarkt führte die ſeit Herbſt 1937 andauernde Kriſe zu einem neuen Tiefſtand der Preiſe und des Verbrauchs. Die ſeit dem Vorjahr auf den Höchſtſtand gebrachte Er⸗ zeugungsmöglichkeit der Waldhof⸗Anlagen konnte im Be⸗ richtsjahr— von kleinen Schwankungen in der letzten Jahreshälfte abgeſehen— voll ausgenutzt werden. Die Herſtellung von Kunſtfaſerzellſtoff wurde weiter ausgedehnt durch Heranziehung auch des Werkes Tilſit, ſo daß nun⸗ mehr in fünf Werken die Großerzeugung dieſer Spezial⸗ ſtoſſe vorgenommen wird. Die Umſtellung auf die Ver⸗ wendung von Buchen⸗ ſtatt Fichtenholz für die Erzeugung von Kunſtfaſerzellſtoff iſt bei den in Betracht kommenden Werken mit vollem Erfolg durchgeführt. Wertmäßig iſt der Umſatz etwas geſtiegen, er beträgt nunmehr einſchließlich Koſtheim und Oberleſchen rund 126 Mill. und für den geſamten Konzern— erſtmalig einſchließlich des Natronag⸗ Konzerns— rund 195 Mill. A. Der Auslandsabſatz ging im Berichtsjahr erheblich zurück, ſtieg aber im neuen Jahr, gemeſſen an den erſten Monaten des Vorjahres, wieder an. Für das Ergebnis 1939 wird es von Bedeutung ſein, ob die für Zellſtoff inzwiſchen durchgeführte teilweiſe Anpaſſung an die geſtie⸗ genen Herſtellungskoſten auch bei Papier vorgenommen werden kann. Für Verbeſſerung, Ernerung und Inſtondholtung der Werkanlagen(ohne Beteiligungsgeſellſchaften und ohne das neue Werk Johannesmühle) wurden im Berichtsjahre 13 Mill. aufgewendet, von denen ein Teil auf unproduktive Anlagen entfällt. Auch die Beteiligungen haben ihre tech⸗ niſche Ausrüſtung weiter verbeſſert. Das neue Sulfat⸗ zellſtoffwerk Johannesmühle wurde am 20. Oktober 1938 in Betrieb genommen, arbeitet ſeit dem erſten Tag ſtörungsfrei und entſpricht voll den Erwartungen. Die Erzeugung umfaßt zunächſt ungebleichten Zellſtoff, nach Fertigſtellung der Veredlungsanlagen wird ein weſent⸗ licher Teil der Geſamterzeugung aber als hochveredelter gebleichter Sulfatzellſtoff herausgearbeitet werden. Die Aufwendungen für die Anlagen Johannesmühle betrugen im Berichtsjahr 11,3 Mill., bisher damit insgeſamt Jahr rechtzeitig vorzuſorgen. 16,25 Mill.. Außerdem ſind bisher rund 1 Mill. 4 Auf⸗ wendungen als Anlaufkoſten zu Laſten der Waldhoſ⸗ Erfolgsrechnung verrechnet worden. Bis zum endgültigen Ausbau des neuen Werkes und ſeiner Veredelungsanlage dürften noch etwa 2,5 Mill./ benötigt werden; es ver⸗ ſpricht alsdann ein recht gut rentierendes Werk zu wer⸗ den. Neben den beträchtlichen Inveſtitionen und dem vor⸗ ſtehend bereits erwähnten Bau Johonnesmühle ſind vor allem die Fuſion mit Koſtheim⸗Oberleſchen und der Erwerb der Aktienmehrheit des Natronag⸗Konzerns die Ereigniſſe des Berichtfahres von weſentlicher Bedeutung. Sie haben das Bilanzbild entſcheidend beeinflußt und zuſammen mit der Erhöhung der Vorräte die Bilanzſumme über die 100⸗ Millionen⸗Grenze hinaus anwachſen laſſen.. Die Beteiligungen haben im allgemeinen befriedigend gearbeitet, Kexholm wird allerdings für 1938 dividendenlos bleiben, weil dieſe Geſellſchaft, wie alle nordiſchen Zelluloſe⸗ fabriken, unter der wenig günſtigen internationalen Markt⸗ lage leidet, und es daher geboten erſcheint, ſür das laufende Die Natronzellſtoff⸗ und Papierfabriken A(Natroncaſ ßat 1938 gut georbeitet und ihr Ergebnis verbeſſert, ſie beabſichtigt unverändert 7 v. H. Dividende auszuſchütten. Die gründliche Durcharbeitung des Nätronah⸗Konzern und ſeine Durchdringung mit den Arbeitsmethoden und wiſſenſchaftlichen Erfahrungen von Waldhof eröffnet gute Zukunftsausſichten für die Rentabili⸗ tät dieſer Neuerwerbung. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſind faſt alle Poſitionen geſtiegen, was vorwiegend mit der Ueber⸗ nahme der Werke Koſtheim und, Oberleſchen ſowie der Ingangſetzung des Werkes Johannesmühle zuſammen⸗ hängt. Es betrugen der Rohüberſchuß 45,72 63622), Betei⸗ ligungserträge 0,55(0,72) und außerordentliche Exträge 1,80(1,46), andererſeits Löhne und Gehälter 25,38(19,47), ſoziale Abgaben 1,92(1,45)— freiwillige ſoziale Leiſtun⸗ gen einſchl. Koſtheim und Oberleſchen von 2,04(1,59) ſind teils in den Löhnen und Gehältern enthalten, teils an Rohüberſchuß abgeſetzt.— Zinsmehraufwand 1,43(0,22), Steuern vom Einkommen uſw. 7,19(,26), andere Steu⸗ ern 2,25(1,58), Berufsbeiträge 0,19(0,16) und außer⸗ ordentliche Aufwendungen 0,25(0,47) Mill. /. Nach durch die erhöhten Anlagewerte bedingten Anlageabſchreibungen von 7,01(4,36) Mill./ verbleibt ein ſaſt unveränderter Reingewinn von 2,44 Mill. /, der ſich um den Bortrag auf 3,58(3,44) Mill. erhöht. Wie mitgeteilt wird, ſind vor Gewinnfeſtſtellungen der geſetzlichen Rücklage 421 000 4¼ und dem Penſionsfonds 250 000 lwie i..) zugeführt worden. Der HV am 22. Mai wird vorgeſchlagen, unv. 75 000% zur Tilgung von Koſtheim⸗Oberleſchen⸗Genuß⸗ ſcheinen zu verwenden und unv. 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien ſowie unv. 7 v. H. auf die Stammaktien auszuſchütten, ſchließlich 1,20(1,14) Mill./ vorzutragen. gewinn von 39 973(41 562)% ausweiſt, zuſtimmend zur Kenntnis genommen. Es wurde beſchloſſen, hieraus wie⸗ der eine Dividende von 5 v. H. auszuſchütten. * Weſtf. Kupfer⸗ und Meſſingwerke Ach vorm. Caſpar Noell, Lüdenſcheid. Die Hſtimmte dem Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1938 mi: 7 16) v. H. Dinidende zu. Mittei⸗ lungen über das laufende Geſchöftsjahr wurde nicht gemacht. „ Meher Kauffmann Textilwerke Ach, Wüſtegiersdorf in Schleſien.— 8(6) v. H. Dividende. In der HV wurde beſchloſſen, 8(6) v. H. Dividende auszuſchütten, wovon diesmal 2 v. H. an den Anleiheſtock abzuführen ſinſid. 4 Vereinigte Altenburger und Stralſunder Spielkarten⸗ Fabriken Ach, Altenburg[Thür.) Der HVam 25. Mai ſoll vorgeſchlagen werden, aus einem Reingewinn von rund 166 000(180 000) eine unv. Dividende von 8 v. H. in bar und weiteren 4 v. H. für den Anleiheſtock auszuſchütten. * Verſtärkte Auslandskäufe in Roheiſen. Auf dem Roh⸗ eiſeninlandsmarkt trat eine nennenswerte Aenderung der Verhältniſſe im April nicht ein. Die im März beobachtete Belebung auf den Auslandsmärkten ſetzte ſich nach Mittei⸗ Iſt guter Nat teuer? Zn ber Zeitſchrift„ampf der Gefahr“ boſten viele gute Ratſchläge nur 10 Pfennig! Kasda lung des Roheiſenverbandes fort und führte allenthalben zu verſtärkten Käufen. Es zeigte ſich vor allem lebhaftes Intereſſe für langfriſtige Eindeckung, und zwar faſt auf ollen europäiſchen Märkten. Die Ausfuhrpreiſe zogen auf der ganzen Linie an und zeigen Tendenz zu einer weiteren Steigerung. * Das Queckſilber⸗Kartell. Nach dem Sieg Francos wird das italieniſch⸗ſpaniſche Queckſilber⸗Kartell neugebildet werden, nachdem das Abkommen 1936 gekündigt wurde und von der rotſpaniſchen Regierung damals einer engliſchen Geſellſchaft übertragen worden iſt. Da die italieniſche Queckſilbergewinnung in den letzten ͤrei Jahren mehr als verdoppelt wurde, beanſprucht Italien einen größeren Anteil. *Chile kündigt Schuldendienſt⸗Einſtellung an. Die chileniſche Botſchaft in Londen hat aus Santiago die Mit⸗ teilung erhlten, daß die chileniſche Regierung in abſeh⸗ barer Zeit nicht in der Lage ſein werde, ihren auswär⸗ tigen Schuldendienſt aufrecht zu erhalten, daß ſie aber vor der Einſtellung der Dienſte mit den intereſſierten aus⸗ ländiſchen Gläubigern über die Aufnahme einer Anleihe im Gecenſatz von rund 2 Mrd. chil. Peſos oder rund 20 Mill. Pfund zu verhandeln beabſichtige. * Eröffnung der Budapeſter Frühjahrsmuſtermeſſe. Reichsverweſer v. Horthy eröffnete am Freitagmittag in Anweſenheit des Handels⸗ und Induſtrieminiſters Kunder die 34. Budayeſter Internationale Frühjahrsmuſtermeſſe. Die geſamte Preſſe bezeichnet die Meſſe als einen Ausoruck des induſtriellen Fortſchrittes des vergrößerten Ungayns und unterſtreicht die hervorragende Beteiligung der Un⸗ garn befreundeten Nationen. neeeeeeeeeeee Waren unel Märkte 2 Rotterdamer Getreidenotierungen vom 28. April. (Eig. Dr.) Weizen lin Hfl. per 100 Kiro) per Mai 3,67%; Juli 3,95 Br.; Sept. 4,10; Nop. 4,15.— Mais lin Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Mai 94; Juli 92,5; Sept. 93; Nov. 94,25 G. 2 Bremer Baumwolle vom 28. April. Eig. Dr.) Loko 10,72. Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. April.(Eig. Dr.) April 464, Mai 464, Juni 41, Juli 442, Auguſt Fendenheim:.30 Vikar Rau. 40— E Friedrichsferd.30 Pfr. Schönthal, Fort mit Unreinem Cesicht! Käfertal: 10.00 Pfarrrer Schäfer;* 431; Sept. 451; Okt. 419; Noy. 417; Dez. 419; Jan.(40) 420; Febr. 421; März 423; April 424; Mai 426; Juli 428; Okt. 43; Jan.(41) 435, Tendenz ruhig. 2 Leinölnotierungen vom 28. April.(Eig. Dr.) Lon⸗ don? Leinſaat Pl. per April 11¾16, Leinſ. Klk. per April 12,50; Bombay per April 12⅜6, Leinſgatöl loko 25,0; oto. per Mai 24,16; per Juni⸗Auguſt 24,1½; Baumwoll⸗ Oel äg. 16,6; Neuyork: Terp. 29,25; Savannah: Terp. 24,25 * Vermahlungsguoten für Mai. Die Vexaxbeitungs⸗ quoten für die Roggen⸗ und Weizenmühlen für Mai wur⸗ den für die Mühlen, die ein Grundlontingent von mehr äls insgeſämt 500 Tonnen Roggen und Weizen haben, auf 6 v. H. des Roggengrundkontingentes und 6 v. H. des Weizengrundkontingentes(wie im Vormonat) feſtgeſetzt. Den Mühlen, die ein Grundkontingent bis einſchl. ins⸗ geſamt 500 Tonnen Roggen und Weizen haben, wurden für die drei Monate April, Mai und Juni je 20 v. H. des Roggen⸗ und Weizengrundkontingentes zur freigegeben, wobei die Aufteilung dieſer Vermahlungs⸗ quoten auf die einzelnen Monate den Mühlen überlaſſen bleibt. Für Mühlen, die ein Grundkontingent von mehr als 500 Tonnen Roggen und Weizen insgeſamt haben und denen auf Antrag Vierteljahresquoten bewilligt worden ſind, wurden für die drei Monate April, Mai und Zuni 17 v. H. des Roggen⸗ und 18 v. H. des Weizengrundkon⸗ tingents zur Vermahlung freigegeben. Die Aufteilung dieſer Vermahlungsquoten auf die einzelnen Monate bleibt den Mühlen überlaſſen, der Verkauf der gewon⸗ Vermahlung Mittag-Ausgabe Nr. 194 Rhein-hiainische Abendbörse Fesier Frankfurt, 28. April Die Abendbörſe war in ſtärkſtem Maße beeindruckt von der Rede des Führers. Auf allen Märkten konnte ſich eine ſeſtere Tendenz zeigen. So am Montanmarkt Stahl⸗ verein 105, Buderus 106%(ie plus 10), Rheinſtahl 188 (plus), Mannesmann 1074(plus 560, Rhein. Brann⸗ kohle 215(plus), unv. Klöckner 117, Laurahütte 13ʃ6, Deutſche Erdöl 125/3. Von Chemieaktien J0 Farben 150 (plus 36), Scheideanſtalt 202(plus), Goldſchmidt 1384 (plus), Bemberg 140(plus 74), unv. Metallgeſellſchaſt 114%4. Banken ohne Veränderungen: Reichsbankanteile 178%„Deutſche Bank 142, Commerzbank und Dresdner je 105½. Von Elektropapieren Geſſürel 137, Elektr. Liefer. Geſ. 130%(ie plus), AEch 11674, Lohmeyer 112½, Felten 134(je plus), ohne Veränderung Mainkraft 80,60, RWE 114. Sonſt Waldhof 12571, Adlerwerke 108/, Weſtdeutſche Kaufhof 10594, Demag 144½, Deutſche Li⸗ -Foleum 159(ie plus), AG für Verkehrsweſen 12/, Deutſche Eiſenhandel 144½, Rheinmetall 12, Eßlinger Maſchinenſabrik 112, Conti Gummi 217% lie plus, unv. Daimler 140, BMW 147, Junghans 96½, Moenus 1244, Hartmann u. Braun 130, Lindes 174½, Holzmann 147, Am Anleihemarkt Reichsbahnvorzüge 124½(unv.) eben⸗ ſo Umſchuldungsanleihe 93,35. nenen Erzeugniſſe darf jedoch nur im Rahmen der jeweils geltenden Monatsquote erfolgen. Geid- und Devisenmarkt Paris, 28. April(Schluß antlich“ London 170.72 Belgien 638 7⁵ Oslo 87.— Neuyork 3775,25 Schweiz 847.50 Stockholm 910,75 Berlin 1515. Ropenhagen 788.75 Spanirn Italien 1 198,65 Holland 2012,25 Warſchau 713,.— London, 28. April.(Schlutz amtlich). Neuyork 468,13 Liſſabon 110,18 Hongkong 0 Montreal 470.18 Helſingfors 226,80 Sch anghai 0,831 Amſterdam 876,12 Budapeſt 2362,——[Dokohama Paris 176,73 Belgrad 200,— Auſtralien 15.— Prüſſel 2761,50 J Soſia 280,— Mexiko 3* Italien 8900,— Moskan 2475, Montevides 1850.— Berlin 1166.75 Rumänien 655,— Valparaiſo 117,0 Schweiz 2081.75 J Konſtantin 580,— Buenos Spanien 4225,— Athen 548.— auf Londonſ 200,— Fopenbagen 2240,— J Warſckan 2475.— Südafrika 100,12 Stockholm 1940,85 JMNuenosAires 1700.— vslo 989,— 1 Rio de Jan. 361.— Meialle Hamburger Metallnotierungen vom 28. April Banca- u. Zrief Kupler traits finn BrierſGeldſBriefſcöeld Hüttenrohzint p. 100 kc 16,7516,75 Januar 4.. Feinſilber(RM per kg). 40.2037, Februa. Feingold(RR per 9%.84 270 März... Alt⸗Platin(Abfälle) Aprit 52˙25ʃ52.25282,0282,0] Circapr. RMper g..50.30 Ma 52.2552,25282,00282,0 Techn. reines Platin Jun, 52,2554.25282.0282.00] Detailpr.(RMper g 3,52 3,52 Juli 32,2552,25252,0282, Auguſt 52,2552.25282.00282. Locof ubi September52,2552.2282,0/282,0J] Antimon Regules chineſ. Okiober(T per 10) 45,—46,50 November... Queckſilber(Sper Flaſche) 8- rezember.. I. I.... Il Wolframerz chinei, in EN 53 e Die Metallkurspreiſe wurden wie folat geändert: ** 3 RN I u9 717 RM 719 Krl 4 un Kkraft ab je 100 K. in Kraft a 8* 8115 Alum. n. leg.] 133—137 133—137[Bronzeleg. 83½— 86½ 83—80 do. Legier. 58 61 58—61[Neuſilberleg.]52—54( 52—84½ Blei nichtleg. 16,—18/16/— 18]Nickel n. leg. 236—240 230—24 Hartblei 18— 20½18—20.] Zink ſein 19/—21½.18½—20 Kupfer.leg.56—50 56%. 501, do roh. 15 17 14-10 Meſſingleg. 20- 42¼39½—42½,] Zinn n. leg.] 260— 270 260—270 Roiguß leg. 57/ 60 57—59, Banka⸗Zir ul 272. 282 272—282 * Der Londoner Goldpreis betrug am 28. April für eine Unze Feingold 148 ſh 6 d gleich 86,6498. für ein Gramm Feingold demnach 57,2926 Penie gleich 2/78585. Am freien Markt wurde am B. Gold im Werte von 448 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 146/ ſh je Unze fein verkauft. krachienmarli Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft an der heutigen Börſe war im Gegenſatz zu geſtern unverändert. Die Frachten und Schlepplöhn notierten mit dem alten Stand. Es hat keinen Zweck, daraui bedacht zu Seig, seine Konkurrenz mit allen gebotenen Mitteln auszuschalten, um seinen Umsatz zu heben Um mehr Kunden zu bekommen. 5 ist es für Dich bedeutend besser, regelmäßig in der Neuen Mannheimer Zeitung zu werben—:!: Die neueslen Frühiahrs-Modelle Damenküten rinden Sve preisweriunò Gottesdienſt⸗Ordnung Evaug. Gottesdienſtanzeiger Sonntag, den 30. April 1939. Kindergottesdienſte finden im An⸗ ſchluß an d Hauptgottesdienſte ſtatt. Trinitatiskirche:.30 Vik. Jaeger; 10.00 Pfarrer Grimm. Konkordienkirche:.30 Pfr. Bürck; 18.00 Vikar Walter. 8 Chriſtuskirche:.00 Vikar Killius; 10.00 Vikar Killius. Neuoſtheim: 10.00 Vikar Hilmer. Friedenskirche:.30 Vikar Preuß. Johanniskirche:.30 Vitar Herr⸗ mann; 10.00 Pfarrer Emlein. Markuskirche: 10.00 Pfarrer Speck Matthäuskirche Neckarau:.30 Uhr MANNHEIM. Hermas à Manke au 5,-4 (Zwischen Defaka und Haberecłkl) 180Küchenherde für 2e theisung und Dauerbrend formschön und konlensparend. in jeder Größe und Preistage solort ab bager lteterbar. — Auf Wunsch Zahlungserleichterung— Ausführung aller eioschlägtgen 8 Renaraturen und lnstallationen* in grosset AUsWanbe Welzl& co. iM HasER: TnENSSLM WEZU 9 1, 3 Mannheim Paradeviais 9 1, Umarbelten schnei ung vteisven 26 22 — Auch ohne besondere Diät Schlank werden kann man durch einfache Anregung des Fettſtoff⸗ wechſels.„Frauenzanber“⸗Schlankheits ⸗Dragées wirken allmählich auf biologiſchem Wege. Reform⸗ haus„Eden“,.7. 3. 358 Pfarrer Kühn. Lutherkirche:.30 Pfarrer Jundt. Eggenſtraße:.00 Pfarrer Simon. Melauchthonkirche: 0 0 Zellerſtraße:.90 Vikar ſe Aten Vermischtes Auferſtehungskirche: Bodemer. Panluskirche:.15 Vikar Zug; .30 Dr. Roſenkranz; 20.00 Uhr Pfarrer Ohngemach. Sandhofen:.30 Feier d. goldenen u. ſilbernen Konfirmation, Pfr. Bartholomä(hl. Abendmahl). Siedlung Schönau:.30 Pfarrvikar Ludwig. Städt. Krankenhaus: 10.30 Uhr 10.00 Pfarrer geführt. glanzpapier. Platten, Ledertaſchen billig. Storchen-Drogerie werden ſchnell und fachgemäß aus⸗ Kopien auf Ag fa⸗Hoch⸗ Marktpletz ſchäftsſtelle H 1, 16 „Verkäufe. Frack Kostenieses nach Maß, wenig Anlernen N 0 + II N ah 0* S ig g verkauf. 5⁵⁵2 Näh, in der Ge⸗ alk, Filme 90 5 dieſ.'hafen *5592 Blattes. Frl. Dr. Faulhaber. 20.00 Vikax Betz. Näfertal⸗Süd: 10.00 Vikar Betz. Bheinan: 10.00 Miſſionar Walter. Nfingſtberg: 9 Miſſionaxr Walter. Sackenfeim:.30 Vikar Waſter. Wallſtadt:.30 Miſſionar Wenz. Alt⸗Katholiſche Kirche * —* Durch einfaches Abteiben mit der koswetischen Milch„Ulfa“ erhalten Sie ein teines, iunefrisches Gesicht. 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Eine der geradesten und wert⸗ vollsten Menschengestaſtungen des Künstlers Brigitte ornen eis junge Frau und Kameradin zugleich Welt. Darsteller: Dalter vFranch in eines übien Veischwörers Hannelore Schroht— E, v. Klipstein— R. Weih— P. Bildt Oite gewaiuge deutsche Meisterlesstung Anfangszeiten in beiden ſheatern: Samstag:.10.40.15 Sonntag:.00.40.00.25- 1. Mai:.30.00.25 Für Jugendliche über 14 Jahren zugelassen! UAeu-Nünuba der Rolle bes großen Eriolges wegen 2 en e Wiederholen wir in 2 Sk⸗vorsterungen E 94— 5 41 2 Spã-Vorstellungen[[Semstag, 29. aprit Sonntag. 20. Apri Samstag, 29. April⸗ 11 Sonntag, 30. aprit eeee ee Em deutscher Bengali obends 11 un⸗ 1 Ein großes Brlebnis! — Harm IPeking Diesen Film schrieb das leben seibst —— Plenhakasn Worsa-worss Heine erktügelte Geschichte Reine hupher sonderottenstten und Shicksale, wie sie die Wirk⸗ lich eit schäfft Ler chinesische Boxeraufstand eriebt hier soine tilmische Arferstehung 417 Europäer gegen 10000 chinesischeBoxer Oe Sioße hiede de, Boſete noctn e- zu dem Coscteneber os in deo ſooen den Futen ger Wolge Temperament- Sehesucht Sehwermut Neimwen und auteühiende tle denschaf zeigt dei Fim Es singt cet wenberohame —— in der Der Varietẽe- Sroßfiem nach dem gleichnamigen Roman „Berliner Ilustrirten“ von Heinr. Seiler, dem„Truxa“-Autor Hans Söhnker Heriha Feiler Paul Hörbiger Vicior Jansen— H. olden Täglich; Die Füm-Operette von Weltformat Tarantella en deutscher Spräche) mit dem Weltschlager Donkey Serenade (Esel⸗ .40(Hauptf.).50.20 Une SO. 80.20 Unr nechm 1. Rlai 3 15.30 Une Jugend nicht zugelessen Serenade) SECEENHEINiERSTFR. 13 Die Verächter des Tdnzerinnen im gicihenden Lichi der Manege- ernten den Beifall der lenge Zodes * Anfangszeiten in beiden Sa:.00.00.20 Uhr So.00 400.20.30 1. Mai:.30.50 8 20 Pindenbot. Neerſieidstr. 56 beenruf: 26920 Sa:.15.20.30 Uht 8o:.00.00.20 8 30 I. Mai: ScAIA-CApIMIOI Mehptatz. Waldho'str. 2 Fernruf: Theatern: .30.50.20 527 72 Tanzschule pfürrmann“ 4, 4(Seethovenssah Neuer Anfängerkurs des na Bonnerstas, 4. Mai, Johre 5 vr Satt J Heurigen KRittcoen, Donnerstae breitag. Samstae Besuchen Sie gie Bor in dei MurrE au 3, 4 Nachtbetrieb 109 20 Unr im Hotel Mationa- morgen CAPITOL 22 Uhr jeweils 1 Nachtvorstellung Palb Ganz Mannheim lacht über den Utviech-Komiket Tippelbruder Meckes persönſieh auf derBühne Im Fümteil: tierm. Löns ungtetblicher füw Criin ĩst die Heide Kamhets Becket Loos Voss Spita Automaorkt zu verkf. Jlabzugeb. 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