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Jahrgang Nr. 206 Der tvon Mailand Abſchluß tines deutjch-ſalieniſchen politiſchen und militäriſchen Paktes kitrag zur Sicherung des Friedens in Euroya Volle Aebereinſtimmung der e und der italieniſchen Regierung nach jeder Richtung hin dub. Mailan d, 7. Mai. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop und der italieniſche Miniſter für die auswärtigen Angelegenheiten Graf Ciauo haben bei ihren Beſprechungen in Mailand am 6. und 7. Mai die gegenwärtige politiſche Lage einer ſorgfältigen Prüfung unterzogen. Sie haben dabei erneut die volle Uebereinſtimmung der Auffaſſungen ihrer Regierungen nach jeder Richtung hin feſtgeſtellt und beſchloſſen, der engen Verbundenheit der beiden Völker durch einen umfaſſenden politiſchen und militä riſchen Pakt Ausdruck zu geben. Die beiden Achſenmächte ſind dabei von der Ueberzeugung getragen, damit in wirkſamer Weiſe zur Sicherung des Friedens in Europa beizutragen. Dreiſtündige Anterredung Ribbentrop und Ctano beſprachen auch Fragen der künftigen Politik der Achſe dnb. Mailand, 6. Mai. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop begab ſich um 13 Uhr in das Mailänder Rathaus, wo Graf Ciano zu Ehren ſeines Gaſteg und deſſen Ge⸗ mahlin ein Frühſtück gab, an dem außer dem Bot⸗ ſchafter von Mackenſen und dem italieniſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin, Attolico, die Mitglieder der bei⸗ den Delegationen und zahlreiche Perſönlichkeiten des Mailänder öffentlichen Lebens teilnahmen. Am Nachmittag trafen ſich die beiden Außen⸗ miniſter im Palazzo Monſorte, dem Sitz der Präfek⸗ tux der Provinz Mailand, zu ihrer erſten Aus⸗ ſprache In einer faſt dreiſtündigen Unterhaltung hat am Samstag Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop und Graf Cianv eine eingehende Ausſprache gehabt. Die vielſeitigen und verwickelten Probleme, die die Po⸗ litik dieſer ſo ereignisreichen Tage beherrſchten, konnten auf das Genaueſte überprüft und erörtert werden. Es iſt klar, daß die beiden Staatsmänner nach ihren verſchiedenen Anſprachen, die ſie jeder für ſich getrent in den vergangenen Wochen mit einer Reihe führender Staatsmänner gehabt haben, ihre Anſich⸗ ten und Erfahrungen nunmehr miteinander auszu⸗ tauſchen das Bedürfnis hatten, wie es ſich aus der beſonderen Situation der beiden Mächte Deutſchland und Italien ergibt. Sowohl aus der Haltung der politiſchen Kreiſe in Matland als auch aus den Aeußerungen der dem Reichsaußenminiſter naheſtehenden Kreiſe gewinnt man den Eindruck, daß die Mailänder Begegnung über den Rahmen eines der üblichen freundſchaftlichen Gedankenaustau⸗ ſches zwiſchen den verantwortlichen Leitern der Achſenmächte hinausgeht und daß bei dieſer Zu⸗ ſammenkunft in Matland alle Angelegenheiten be⸗ ſprochen werden, die von größter geſchichtlicher Tragweite ſind. Die beiden Außenminiſter haben in ihren Aus⸗ ſprachen alle die Politik ihrer beiden Staaten be⸗ treffenden Fragen behandelt, nicht nur ſolche, die im gegeuwärtigen Zeitpunkt bedeutungsvoll ſind, ſon⸗ dern auch Angelegenheiten— und darin liegt das Beſondere dieſer Ausſprache— die für die zu⸗ künftige Geſtaltung der Politik der beiden Achſenſtaaten von allergrößter Bedeutung ſind. Als die beiden Miniſter die Präfektur verließen, brachte ihnen die Volksmenge, die trotz der mehr⸗ mals über der Stadt niedergehenden Gewitterregen unermüdlich vor dem Palaſt auf das Erſcheinen der beiden Staatsmänner gewartet hatte, wiederum ſt ürmiſche Kundgebungen dar. Wieder er⸗ ſchollen örauſende Eviva⸗ und Heilrufe auf Deutſch⸗ land und den Führer, wiederum brachte die Mai⸗ länder Bevölkerung ihre Begeiſterung und ihre Sympathie für den Abgeſandten Adolf Hitlers mit größtem Enthuſiasmus zum Ausdruck. „Von der Präfektur ging die Fahrt dann durch die fahnengeſchmückten Straßen, an deren Häuſerfronten überall Plakate mit den Aufſchriften Eviva la Ger⸗ mania, Eviva Ribbentrop, Eviva il Duee, Eviva Hitler angebracht waren, zum Hotel Continental, wo ſich ähnliche Kundgebungen für Außenminiſter von Ribbentrop wiederholten. Am Abend des erſten Tages des Mailänder Aufenthaltes von Reichsaußenminiſter von Ribben⸗ trop fand im Hotel Continental ein feierlicher Empf ang ſtatt. Eine zweite Beſprechung Mailand, 7. Mai. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop beſich⸗ tigte am Sonntagvormittag mit ſeiner Gattin in Begleitung einer Reihe von Perſönlichkeiten Mai⸗ lands die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Mittags nahmen die Gäſte aus dem Reich an einem Früh⸗ ſtück im Palazzo Formani teil. Im Laufe des Nachmittags hat noch eine weitere Ausſprache zwiſchen von Ribbentrop und Graf Ciano ſtattgefunden. Nach einem Empfang im Mailänder Rathaus begibt ſich dann der Reichsaußenminiſter mit ſeiner Begleitung in die Villa'Eſte nach Como. Die Hauptthemen der Ausſprache Als Hauptthemen der Mailänder Zuſammenkunft, deren Ziele ohne weiteres klar ſeien, nennt das halb⸗ amtliche„Giornale'Italia“: 1. Die offenſive Einkreiſungspolitik Englands und Frankreichs, der die beiden bedrohten Mächte mit allen ihren diplomatiſchen, wirtſchaftlichen und milttäriſchen Mitteln gemeinſam eutgegen⸗ treten. 2. Die Entwicklung der Aufbanpolitik der Achſe, die nach wie vor den gemeinſamen Pläuen entſpreche und trotz der Einkreiſungsverſuche ihre Ziele auf eine allmähliche Klärung und Zu⸗ ſammenarbeit der Staaten, beſonders im Donau⸗ und Balkauraum verfolge. 3. Die ſolidariſche Wahrung der italieniſchen und deutſchen Intereſſen in⸗ und außerhalb Europas, wie ſie von Muſſolini und Hitler erſt kürzlich wieder definiert worden ſeien. Die Beſprechungen, ſo fährt„Giornale'Jtalia“ fort, werden ſich alſo nicht nur, wie man bereits in Frankreich behaupte, mit den polniſch⸗deut⸗ ſchen Beziehungen beſchäftigen, und auch nicht ein Komplott gegen den Frieden ſei, ſondern die ge⸗ ſamten Probleme im Licht der Achſenpolitik behandeln, deren Ziel nach wie vor die Wiederher⸗ ſtellung eines europäiſchen Gleichgewichtes ſei, das heute mehr denn je durch die Blockpolitik, wie ſie in der franzöſiſch⸗engliſchen Einkreiſung ſo deutlich zum Ausdruck komme, bedroht werde. Eine gewiſſe ausländiſche Preſſe hat wieder ein⸗ mal, wie ſchon ſo oft, über die Achſe und das Ver⸗ hältnis Deutſchlands zu Italien orakelt. Man wagte nicht, die Uebereinſtimmung der beiden Staats⸗ männer der beiden Nationen in Frage zu ſtellen, und ſo verſuchte man es denn, die freundſchaftlichen Gefühle des italieniſchen Volkes zu bezweifeln. Die Verkjcharen in das Politiſche Leiter⸗Korys eingegliedert Eine bedeutſame Anorönung von Dr. Ley Dank und Anerkennung für die Stoßtrupps in den Betrieben dub. Berlin, 7. Mai. Mit Genehmigung des Stellvertreters des Füh⸗ rers erlaſſe ich folgende Anordnung: Die Werkſcharen haben in Zukunft noch mehr als bisher rein politiſche Aufgaben zu erfüllen. Dieſe Tatſache ſowie der vorgeſehene bzw. durch⸗ geführte Einbau der Betriebe in den Hoheitsbereich der Ortsgruppe der NSDaAp machen die Unter⸗ ſtellung der Werkſcharen durch den jeweils zuſtän⸗ digen Hoheitsträger der NSDAP erforderlich. Die Aufgaben und den Einſatz der Werkſcharen beſtimmt im Auſtrage der NSDA die Deutſche Arbeitsfront. Soweit die Werkſcharführer Parteigenoſſen ſind, ſind ſie als Politiſche Leiter einzubauen. Sofern ſie nicht Parteigenoſſen ſind, ſind ſie ebenſo wie die Werkſcharmannſchaften als Politiſche Leiter⸗Anwär⸗ ter zu betrachten und bei entſprechender Eignung mit politiſchen Aufgaben zu betrauen. Die bisherige Werkſchar⸗Uniform iſt aufzutragen. Neue Werkſchar⸗Uniformen ſind keinesfalls anzu⸗ ſchaffen. Heil Hitler! gez. Dr. Ley, Reichsorganiſationsleiter der NS DAP. Der Dank an die Werkſcharen Dr. Ley ergänzt ſeine Anordnung durch folgende Dankeswoxte an die Werkſcharmänner: Beim Aufbau der Deutſchen Arbeitsfront war es für mich ein unumſtößlicher Grundſatz, daß es ge⸗ lingen mußte, den Betrieb zu einer Einheit zu for⸗ men, alle Gegenſätze zu bannen oder zumindeſt aus⸗ zugleichen. Betriebsführung und Gefolgſchaft muß⸗ ten im Betrieb geeint werden, um zu erkennen, daß ſie im Betrieb zuſammengehören. Als Vorbild dient mir, als altem Soldaten des Weltkrieges, die ſoldatiſche Gemeinſchaft, in der ich überhaupt den beſten und vornehmſten Sozialismus ſehe. Damit nun die Betriebsgemeinſchaſt nicht nur auf dem Papier ſtand, war es meine nächſte Auf⸗ gabe, die Betriebe mit neuem Leben zu erfüllen. So verlieh der Führer den Betrieben die Betriebsfahne, und es wurden die Werkſcharen gebildet, um der Betriebsgemeinſchaft einen Kern zu geben. Die Be⸗ triebe rönnen ſo nie wieder auseinanderfallen. Die Betriebsgemeinſchaft hat Aufgaben zu löſen. Damit dieſe Aufgaben nicht ſtecken bleiben, traten Werkſcharen als Vor⸗ und Stoßtrupps in Erſchei⸗ nung. So leiſteten die Werkſcharen zwei große Dinge: Einmal: Sie die Betriebsgemeinſchaft. Sie waren der Garant für die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung im Betrieb. Zweitens: Die Werſkſcharen bildeten Trupps für Propagierung geſunder Wohnungen der Volks⸗ gemeinſchaft, der Berufserziehung und von Kraft durch Freude. Darüber hinaus leiſteten ſie die Pro⸗ paganda auch praktiſch. Vor einem Jahr habe ich den Werkſcharen als Leitparole zum Tag der Nationalen Arbeit 1938 dieſe Aufgaben konkret geſtellt und die Erwartung ausgeſprochen, daß ſie bis zum nächſten 1. Mai tat⸗ kräftig angefaßt werden müßten. Das iſt geſchehen. Die Erfolge des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe und des Reichsbe⸗ rufswettkampfes aller Schaffenden ſind das große Verdienſt der Werkſcharen. Der Füh⸗ rer hat dieſe Leiſtungen zum diesjährigen 1. Mai als eine der größten revolutionären Taten im Na⸗ tionalſozialismus anerkannt. Als Dank und Aner⸗ kennung für die Werkſcharen wird nun die Werkſchar nach Jahren ſchwierigſter und aufopfernoͤſter Arbeit in das Korps der Politiſchen Leiter auf⸗ genommen. Ich grüße die Männer im Betrieb und bin ſtolz darauf, daß damit die Deutſche Arbeitsfront als In⸗ ſtrument der Partei wiederum einen Schritt vorwärts getan hat. von ſeiner Mailänder Zuſammenkunft hat dieſen ausländiſchen Gerüchten die gebührende Antwort gegeben. Wohl elten iſt ein Außenminiſter ſo empfangen worden, wie Ribbentrop in Mailand. Brauchitſch beſucht die führenden Militärs dnb. Rom 6. Mai. Der Oberbefehlshaber des deutſchen Heeres Ge⸗ neraloberſt v. Brauchitſch hat nach der Rückkehr Libyenreiſe am Samstagnachmittag den Staatsſekretär im Miniſterium für Afrika General Teruzzi einen Beſuch abgeſtattet, und ſich mit ihm in Worten wärmſter Anerkennung über die ſtarken Eindrücke unterhalten, die er in Libyen von den Einrichtungen und Leiſtungen der faſchiſtiſchen Kolonialpolitik, insbeſondere auch auf militäriſchem Gebiet ſammeln konnte. Anſchließend machte der Generaloberſt auch den Staatsſekretären im Marineminiſterium Admiral Cavagnari und im Luftfahrtminiſterium General Valle ſowie dem Feldmarſchall Badoglio und dem Generalſtabs⸗ chef der faſchiſtiſchen Miliz General Ruſſo ſeinen Beſuch. Die Fubelſtürme von Mailand Das war die Antwort für die böswilligen Hetzer dub. Ro m, 6. Mai- Die Zuſammenkunſt Graf Ciano—wv. Ribbentrop, die bereits unter dem Namen„Mailänder Zuſam⸗ menkunft“ in die Weltpreſſe eingegangen iſt, be⸗ herrſcht vollkommen die italieniſchen Blätter. Die Abendausgaben ſchildern in ſpaltenlangen Berichten den außerordentlich herz⸗ lichen Empfang, der dem Reichsaußenmintſter v. Ribbentrop in der Geburtsſtadt der faſchiſtiſchen Bewegung zuteil geworden iſt. Die Jubelſtürme für die beiden Staatsmänner haben, wie der Direktor des„Giornale'Italta“ aus Mailand berichtet, mit einem Schlage alle jene böswilligen Erſindungen des Auslandes, insbeſondere der Pariſer Hetzpreſſe, gegen die deutſch⸗italieniſche Solidarität weggefegt. — Entgegen dem Orakeln verſchiedener mißgünſti⸗ ger Auslandszeitungen über den zu erwartenden Empfang des Reichsaußenminiſters zeigte ſich, daß Mailand dem Gaſt einen geradezu triumphalen Willkomm bereitete. trop zum Hotel Continental. Da die Jubelrufe der Menge, die ſich vor dem Hotel eingefunden hatte, kein Ende nahmen, mußte ſich von Ribbentrop mehrere Male auf dem Balkon des Hauſes zeigen, was immer wie⸗ der zu ſtürmiſchen Kundgebungen Aulaß gab. So empfing die Stadt, in der die Faſchiſtiſche Bewegung gegründet wurde, den Abgeſandten des Führers! Die begeiſterten Eviva⸗Rufe auf den Führer und den Duce und die nicht endenden Sieg⸗Heil⸗Rufe, die durch alle Straßen Mailands klingen, zeigen, daß die Achſe als das unerſchütterliche Fundament der deutſchen und italieni⸗ ſchen Politik nicht nur eine Angelegenheit der Vernunft oder Diplomatie iſt, ſondern eine An⸗ gelegenheit, die tief in die Herzen der Völ⸗ ker eingedrungen iſt und die getragen wird von dem Bewußtſein, daß Italien und Deutſchland mit ihren beiden großen Führern heute in Europa eine große Miſſion zu erfüllen haben. Muſſolini beſucht Piemont. Muſſolini wird ſich, einer amtlichen Verlautbarung zufolge, am 14. Mai zu einem offiziellen Beſuch nach Turin begeben und in den folgenden Tagen die übrigen piemonteſiſchen Provinzen beſuchen. Graf Welczeck wieder in Paris. Der deutſche Botſchafter in Paris, Graf Welezeck, iſt nach längerer Abweſenheit am Samstag wieder in Paris eingetroffen. Er wurde am Nordbahnhof vom Ge⸗ ſchäftsträger der deutſchen Botſchaft, Dr. Bauer, dem Luftattaché Oberſt Haneſſe und dem Bize⸗ attaché Oberſt von Horn empfangen. Dr. v. Dirckſen wieder in London. Der deutſche Botſchafter Dr. v. Dirckſen iſt am Sa mittag wieder in London eingetroffen. Auf dem Viktoriabahnhof wurde er von Beamten der deut⸗ ſchen Botſchaft begrüßt. Italieniſch⸗ Ciano begleitete von Ribben⸗ — — —— ——.—— gäſte. In ſeiner Anſprache betonte er, 2. Seite/ Nummer 206 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Mai 1939 Hindenburg-Denkmal auf dem Kyffhäuſer Der Reichskriegerführer ehrte den verewigten Generalfeldmarſchall— Ein Kranz des Führers dnb Kyffhäuſer, 6. Mai. Auf dem im Herzen Deutſchlands gelegenen, ſagenumwobenen Kyffhäuſer wurde am Samstag⸗ mittag in Gegenwart von zahlreichen Vertretern des Staates, der Wehrmacht und der Partei, der Fa⸗ milie Hindenburg und unter ſtarker Beteiligung der Bevölkerung ein Denkmal für den General⸗ ſeldmarſchall von Hindenburg eingeweiht. Auf dem Gipfel des Kyffhäuſer waren mehrere tauſend Männer des NS⸗Reichskriegerbundes mit 500 Fahnen angetreten. Die Wehrmacht und die „⸗Verfügungstruppe ſtellten Ehrenkompanſen. Alle Gliederungen der Partei hatten Ehrenabordnungen entſandt. Im Auftrag des Führers wohnte Staatsminiſter Dr. Meißner der Feierſtunde bei. Der Sohn des Generalfeldmarſchalls, Generalmajor z. V. von Hindenburg, nahm mit ſeiner Familie teil. Reichskriegerführer ⸗Gruppenführer General der Infanterie Rein hard, begrüßte die Ehren⸗ durch den Nes⸗Reichskriegerbund hätten ſowohl die noch leben⸗ den Kameraden des Feldmarſchalls aus den⸗Eini⸗ gungskriegen, als auch die Generation deutſcher Sol⸗ daten des Weltkrieges einem Manne ein Denkmal geſetzt, der zu allen Zeiten ſeinen Kameraden ein leuchtendes Beiſpiel der Pflichttreue gegeben habe. Der verewigte Feldmarſchall habe oft auf dem Kyff⸗ häuſer geweilt. Hoch oben vom Kuffhäuſer rief er einſt den alten Soldaten zu:„Die Treue iſt das Mark der Ehre, und ohne Ehre kein Vaterland!“ Der Reichskriegerführer gab ſodann das Kom⸗ mando zur Enthüllung des Denkmals, die unter den Klängen des Präſentiermarſches des Inf.⸗Rgts. Ge⸗ neralfeldmarſchall von Hindenburg(2. Maſuriſches) Nr. 147 erfolgte. Nach Anſprachen oͤes Gauleiters Sauckel und des Kommandierenden Generals Dollmann, brachte der Reichskriegerführer das„Sieg Heill“ auf den Führer aus. Staatsminiſter Dr. Meißner legte einen Kranz des Führers am Denkmal nie⸗ der. 1oder 2 Schilling? Die Beſoldung der engliſchen Wehrpflichtigen EP. London, 6. Mai. Die Beſoldung der engliſchen Wehrpflichtigen, die nach den Vorſchlägen der Regierung für Unverhei⸗ ratete einen Schilling pro Tag betragen ſoll, wird von der Oppoſition als völlig unzureichend bezeich⸗ net. Die Labour⸗Party, aber auch einige Anhänger der Regierung, vertreten den Standpunkt, es ſei unbefriedigend, die Wehrpflichtigen geringer zu be⸗ ſolden als die freiwillig lange dienenden Soldaten der regulären Armee, die zwei Schilling pro Tag erhalten. Vorausſichtlich wird dieſer Punkt bei der weite⸗ ren Beratung über das Wehrpflichtgeſetz beſonders heftig umſtritten werden. Es erſcheint jedoch zwei⸗ ſelhaft, ob die Regierung ſich mit einer weiteren Steigerung der ohnehin ſchon durch die Wehrpflicht exheblich erhöhten Rüſtungsausgaben einverſtanden erklären wird. Beamter des italieniſchen Konſulats in Tonlou ausgewieſen. Die franzöſiſche Regierung hat den Beamten des italieniſchen Konſulats, Carlo Vat⸗ teroni ausgewieſen. Die gleiche Maßnahme war ſeinerzeit bereits gegen die Sekretärin des italieni⸗ ſchen Konſuls in Toulon ergriffen worden. Oberſter Sowjet am 25. Mai. Das Präſidium des Oberſten Sowjet der Union der Sowietrepubli⸗ ken beſchloß, den Oberſten Sowjet zur dritten Seſ⸗ ſion am 25. Mai nach Moskau einzuberufen. * Einführung Konrad Henleins uls Reichsſtalthalter Reichsminiſter Dr. Frick über die Reichsgaue-Erfahrungen für das Altreich dub Reichenberg, 6. Mai. Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, nahm Samstag mittag in Reichenberg die feierliche Ein⸗ führung Konrad Henleins in ſein Amt als Neichsſtatthalter des Reichsgaues Sudeten⸗ land vor. Reichsminiſter Dr. Frick traf in Begleitung der Staatsſekretäre Dr. Stuckart und Pfundtner und des Miniſterialdirektors Dr. Schütze um 12 Uhr in der Gauhauptſtadt ein. In den ſeſtlich ge⸗ ſchmückten Straßen wurde er von der Bevölkerung herzlich begrüßt. In der Turnhalle wurde er von Konrad Henlein begrüßt. Unter ſtürmiſchem Jubel ergriff dann Reichs⸗ miniſter Dr. Frick das Wort und führte in ſeiner Rede n. a. aus: Durch die Geſetze über den Aufbau der Verwal⸗ tung in der Oſtmark und im Reichsgau Sudetenland vom 14. April 1989 hat der Führer den Grund⸗ ſtein für die endgültige ſtaatsrechtliche Neuordnung der im Frühjahr und Herbſt 1938 heimgekehrten Gebiete gelegt. In dieſen Geſetzen iſt der neue Begriff der Reichsgaue geprägt und den an ihrer Spitze ſtehenden Reichsſtatthaltern eine neuartige, in hohem Maße verantwortliche Stellung verliehen worden. Nachdem die Oſtmark über ein Jahr, das Sudeten⸗ land mehr als ein halbes Jahr dem Großdeutſchen Reich wieder angehörten, war die Zeit für die ab⸗ ſchließende Formgebung ihrer Verwaltungsorgani⸗ ſationen herangereift. Aus der nationalſozialiſti⸗ ſchen Auffaſſung der Reichseinheit und des Führer⸗ prinzips ergab ſich die grundlegende Forderung, daß es einer klaren Befehlsgewalt bedarf. Dabei war zugleich der Gedanke der Vereinheit⸗ lichung der Verwaltung in dem zur Zeit überhaupt möglichen Rahmen zu verwirklichen. Es ergab ſich weiter die Forderung einer unmittelbaren reinen Reichsverwaltung, der gegenüber für eine Beibehal⸗ tung oder Neuaufrichtung einer Länderverwaltung kein Raum blieb. Die gebietliche Abgrenzung mußte neben einer volksnahen Verwaltung eine Ueberein⸗ ſtimmung zwiſchen Parteigau und ſtaatlichem Ver⸗ waltungsbezirk zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat bringen. Aus dieſen Grundſätzen entwickelt, hat der Ver⸗ waltungsausbau im Oſtmarkgeſetz und im Sudeten⸗ gaugeſetz die in allen weſentlichen Punkten faſt wört⸗ lich übereinſtimmende Faſſung und Form erhalten. Der Verwaltungsraum der Mittelſtuſe iſt der „Reichsgan“. Er iſt ſtaatlicher Verwaltungsbezirk und Selbſtverwaltungskörperſchaft. Die ſtaatlichen Behörden und Eiurichtungen deg Reichsgaues ſind Reichsbehörden und Reichseinrichtungen, ihre Be⸗ amten und Lehrer ſind unmittelbare Reichsbeamte. An der Spitze des Reichsgaues ſteht der„Reichs⸗ ſtatthalter“. Er führt die ſtaatliche Verwaltung in der Stufe des Reichsgaues als Repräſen⸗ tant des Führers und im Auftrage der Reichsregierung, unterſteht daher der Dienſtauſſicht des Reichsminiſters deg Innern und unterliegt in ſeiner Verwaltungsführung den fachlichen Weiſungen der Reichsminiſter. Die beſondere Aufgabe der denkbar innigſten Verſchmelzung der neuen Reichs⸗ gaue mit dem Gefüge des Reiches haben die Reichs⸗ regierung beſtimmt, den Reichsſtatthaltern der Reichsgaue umfaſſendere Vollmachten als im Altreich zu geben. Die notwendige perſünliche Entlaſtung von der Fülle laufender Geſchäfte erhält der Reichsſtatthal⸗ ter durch ſeinen allgemeinen Vertreter, in der ſtaat⸗ Das deutiche Buch domintert in der Welt Eröffnung der Buchkantate Leipzis 1939-Vereingerung der ahl derLiteraturyreiſe dub. Leipzig, 7. Mai. Die Buchkantate Leipzig 1999, das große Jahres⸗ treffen der deutſchen Buchhändler, die am Samstag⸗ vormittag in feſtlicher Weiſe eröſſnet wurde, er⸗ reichte am Samstagnachmittag mit der Hauptver⸗ ſammlung des Börſenvereins der deutſchen Buch⸗ händler ihren Höhepunkt. Im Mittelpunkt ſtand die Rede des Leiters der Reichsſchrifttumsabteilung, Miniſterialdirigent Berndt, der in Vertretung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda, Dr. Goebbels, zu den wichtigſten Fragen des deutſchen Buchhandels und Buchverlages Stel⸗ lung nahm. Der deutſche Buchhändler, ſo ſagte ein⸗ gangs Miniſterialrat Berndt, habe in einer großen Zeit auch ſeine große Aufgabe zu erfüllen, eine Auf⸗ gabe, die im hohen Maße eine kulturelle und poli⸗ kiſche iſt; denn eine Buchhandlung iſt in Wahrheit im hohen Maße ein politiſcheg und kulturelles Führungs⸗ inſtrument. Die Aufgabenſtellung für den Buch⸗ händler ergibt ſich darans von ſelbſt BVon ihm hängt es ab, welches Geiſtesgut er an die Menſchen heranträgt, die in ſeinen Wirkungsbereich treten. Miniſterialdirigent Berndt hob dann die große Umſatzſteigerung des Buchhandels hervor. Der deutſche Buchhandel habe von 1937 auf 1938 eine Umſatzſteigerung von 11 v. H. zu verzeichnen. Seit Beginn des Jahres 1936 betrage die Umſatzſteigerung ſaſt 35 v. H.„Die Umſatzſteigerung iſt um ſo höher zu veranſchlagen, wenn man berückſichtigt, daß ſich die Zahl der Neuerſcheinungen glücklicherweiſe nicht weſentlich vermehrt hat, dafür aber ſich die Zahl der Neuauflagen erheblich geſteigert. Damit ſtehen wir am Beginn einer erfreulichen und geſunden Ent⸗ wicklung und werden alles tun müſſen, dieſe Ent⸗ wicklung auch in Zukunft zu fördern und zu ſichern. Dieſe Entwicklung widerlegt auch alle Behauptungen von einſt, daß der Nationalſozialismus das Ende des deutſchen Kulturlebens bedeute, iſt doch die Zahl der Bucherſcheinungen von 21601 im Jahre 1933 auf 25 439 im Jahre 1938 geſtiegen, während die Buchproduktion in Großbritannien 17000 Erſchei⸗ nungen im Jahre, in den Vereinigten Staaten 9900, in Frankreich 8900 und den anderen Ländern noch weniger beträgt. Das bedeutet, daß ſetzungsſchrifttums: das Kulturleben der Welt ohne den Auteil Deutſchlands unbenkbar iſt. Nach Behandlung von verlegeriſchen Produktions⸗ fragen auf mehreren Gebieten wandte ſich der Red⸗ ner einer für das ganze Volk im Augenblick beſon⸗ ders wichtigen Buchfrage zu, der Frage des Ueber⸗ „Deutſchland iſt in den letzten Jahren mit Ueberſetzungen auz fremden Sprachen überſchwemmt worden. Nun hat das Ueberſetzungsſchrifttum in Deutſchland zu allen Zeiten eine große Rolle geſpielt, weil der Drang des Deutſchen ſtets groß war, fremde Kulturen ken⸗ nenzulernen und in ſtändiger Verbindung mit dem geiſtigen Schaffen anderer Völker zu bleiben. Dieſe Verbindung darf und ſoll nicht abreißen. Sie ſetzt aber eine Gegenſeitigkeit voraus, und es geht nicht an, im großen Maße Bücher aus der Sprache eines Volkes zu überſetzen, das Ueber⸗ ſetzungen deutſcher Bücher in ſeine Sprache ablehnt. Wenn zum Beiſpiel in der Sprache eines Nachbar⸗ ſtaates 80 Bücher ins Deutſche überſetzt wurden und nur zwei in die Sprache dieſes Landes, daun iſt das ein Mißverhältnis, dem geſteuert werden muß und geſtenert werden wird. N Miniſterialdirigent Berndi kündigte zum Schluß noch eine Bereinigung auf dem Gebiete der Lite⸗ raturpreiſe an. Nur noch die großen Preiſe, der Deutſche Buchpreis, der Berliner Preis, der Dietrich⸗Eckart⸗Preis in Hamburg, der Preis der Hauptſtadt der Bewegung und wenige andere fän⸗ den noch Beachtung im Volke. Aus dieſem Grunde werde die Zahl der Literaturpreiſe erheblich ver⸗ ringert werden, Es werde nur noch wenige reichs⸗ wichtige Preiſe geben und dann für das Schrifttum der Gaue je einen Gaupreis. Dafür ſollten die Preiſe höher dotiert werden und wieder den Wert einer wirklichen Förderung erhalten. Berndt ſchloß:„Der Buchhandel kann heute mit Stolz auf ein Arbeitsjahr zurückblicken, das auf allen Gebieten erfreulich für ihn war, ein Arbeits⸗ kahr, das einen hoffnungsfrohen Ausblick in die Zu⸗ kunft ermöglicht und jedem einzelnen die ſtolze Ge⸗ wißheit gibt, mit Erfolg von ſeinem Platze aus an dem Geſchehen unſerer Zeit mitarbeiten und mit⸗ wirken zu dürſen, Arbeiter zu ſein an dem großen Werk, dem wir alle dienen: Großdeutſchland!!“ lichen Verwaltung einen Reichsbeamten mit der Amtsbezeichnung Regierungspräſident, in der Gauſelbſtverwaltung den Gauhauptmann. Es iſt bekauut, daß die bei der Durchführung der Geſetze geſammelten Erfahrungen abgewartet werden ſollen, bevor dieſe Organiſationsſorm etwa auchim Altreich weiter entwickelt wird. Gerade von der richtigen praktiſchen Handhabung dieſer Ges ſetze wird es daher in hohem Maße abhängen, welche weiteren Schritte ſich in abſehbarer Zukunft au⸗ ſchließen. Der Reichsminiſter beglückwünſchte Gauleiter Henlein am Schluſſe ſeiner Rede zum neuen Lebens⸗ jahr und führte ihn dann in ſein neues Amt als Reichsſtatthalter ein Unter unaufhörlichem Beifall überreichte Dr. Frick Konrad Henlein die Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 und ehrte damit zugleich alle die Mitkämpfer, die ſich bis zum letzten für Volkstum, Heimat und Reich eingeſetzt haben. Mit den Dankesworten Konrad Henleins und einer feierlichen Totenehrung klang der Feſt⸗ akt aus. Weſteuropüiſche Brcſſelloen ſiber Sanzig und Slowakei Blinder Alarm um die Reiſen Forſters und Greiſers— nagelt eine Lüge feſt dnb. Danzig, 7. Mai. Die beiden größten weſtenropäiſchen Nachrichten⸗ büros verbreiteten die Nachricht, Gauleiter For⸗ ſter und Senatspräſideut Greiſer hätten ſich am Freitag, dem Tage der Rede Becks, ſofort nach Berchtesgaden zum Führer begeben. Die Veröffentlichung dieſer Meldung zeigt wie⸗ der einmal, daß es den Vertretern der demokrati⸗ ſchen Preſſe nicht um die Wahrheit zu tun iſt, und daß ſie unbedenklich, ohne ihrer journaliſtiſchen Pflicht auf Ueberprüfung eines Gerüchtes nachzu⸗ kommen, jede Alarmnachricht dunkelſten Ur⸗ ſprungs weitergeben. Ein einfacher Anruf bei den zuſtändigen Danziger Stellen hätte genügt, ſie von der Unrichtigkeit zu überzeugen. Sie hätten dann erfahren, daß Senatspräſident Greiſer in Danzig war, und daß Gauleitex Forſter— was im übrigen jedes Kind in Danzig weiß— ſich ſeit dem 2. Mai 550 ſeiner Operation zur Kur in Wiesbaden auf⸗ hält. ollten nun die vorgeblich immer ſo wahrheits⸗ liebenden Nachrichtendichter der beiden Agenturen erfahren, daß am Samstag Senatspräſident Greiſer von Danzig abgefahren iſt, ſo möge ſie das auch nicht beunruhigen: Senatspräſident Greiſer begab ſich zur 750⸗Jahrfeier des Hamburger Hafens. 1. dnb Paris, 7. Mai. Der Propagandachef der ſlowakiſchen Regierung, Samo Mach, hat gegenüber dem Preßburger Ver⸗ treter der Agentur Havas eine neue böswillige Meldung ausländiſcher Blätter als üble Lüge feſt⸗ genagelt. Mach ſtellte feſt, von Feinden der Slowakei ausgeſtreute Gerüchte, wonach die Beſprechung von Ribbentrop mit Graf Ciano eine eytl. Teilung Auch Preßburg der Slowakei zwiſchen Deutſchland und Ungarn behandeln ſoll, ſeien völlig aus der Luft gegriffen. Der Angriffs⸗Koller in Amerika Wie unglaublich die amerikaniſche Kriegshyſterie den Geiſteszuſtand mancher Leute verwirrt, erhellt eine Erklärung des Gouverneurs Baldwin von Connectient. Der Gouverneur teilte nämlich am Samstag mit, daß er die Nationalgarde ſeines Staates in„Wachbereitſchaft“ verſetzt und vom Kriegsminiſterium ein Bataillon Flakgeſchütze angefordert habe, weil Conneetieut mit ſeinen Waf⸗ fen⸗ und Munitionsfabriken im nächſten Kriege ſehr() exponiert ſei. Trotz dieſer mehr als ſelt⸗ ſamen Anordnung fügte der Gouverneur hinzu, er ſei kein Angſtmacher und erhoffe auch, Amerika werde ſich aus einem Kriege heraushalten, aber Connectieut ſei das Waffenlager Amerikas und müſſe geſichert werden. Die polniſche Preſſe im Delicium duh Warſchan, 6. Mai. Die polniſche Preſſe beſteht weiterhin auf einer vollſtändig wirklichkeitsfremden Darſtel⸗ lung der Lage offenſichtlich um ihre Leſer über die Entwicklung im unklaren zu laſſen. Es iſt phan⸗ taſtiſch, was die Blätter zuſammenfaſeln, um die öffentliche Meinung zu verwirren, dann aber auch um ſich ſelber Mut zu machen. Sie überſehen ge⸗ fliſſentlich Naheliegendes und erklären Wunſch⸗ träume als Tatſachen, von denen ſie dann mit ner⸗ vöſer Heftigkeit behaupten, daß ſie polniſche„Siege“ ſeien. Danzigs Antwort an Oberſt Bek Das ewig deutſche Danzig— Von Polen bonkottiert— Wielſchaftliche Siche⸗ rungen allem im Reich— Polomſierunesverſuche und kein Ende— And die ſo wichlige Weichſel dub Dauzig, 6. Muni. Der„Danziger Vorpoſten“, das Organ der NSDAp in Danzig, gibt im Leitartikel ſeines Hauptſchriftleiters die Antwort Danzigs auf die Rede des polniſchen Außenminiſters Beck. Das Blatt faßt die Danzig betreffenden Stellen der Rede in fünf Punkte zuſammen, um dann im ein⸗ zelnen die Darſtellung Becks zu widerlegen. So habe Oberſt Beck feſtgeſtellt, die Freie Stadt ſei keine Erfindung von Verſailles, ſondern beſtehe ſchon ſeit Jahrhunderten. Jawohl, antwortet der Vorpoſten, aber Danzig iſt von Deutſchen gegründet und durch die Jahrhunderte ununterbrochen immer nur von Deutſchen bewohnt worden. Gerade die mittelalterliche Epoche, die die polniſche Geſchichtsfälſchung ſtändig zum Nachweis heranzu⸗ ziehen ſuche, daß Danzig zu Polen gehört habe, ſpiegele in nachweislichen Dokumenten die Tatſache wieder, daß z. B. kein Pole Bürger von Danzig werden konnte. Danzig war ſeinerzeit eine wirk⸗ liche freie Stadt, wie es im damaligen Reichs⸗ gefüge viele andere deutſche„Freie Städte“ gab. Der heutige Zuſtand ſei aber das durch Gewalt geſchaf⸗ ſene Produkt eines Schandvertrages, der es darauf abgeſehen habe, dem deutſchen Volk auf jeden Fall Wunden zu ſchlagen. Zum zweiten Punkt, Danzigs Wohlſtand gründe ſich auf den polniſchen Außenhandel, ant⸗ wortet der Vorpoſten, die Danziger Chronik ſeit 1920 weiſe anhand genauen Materials nach, daß Danzig, welches gezwungen wurde, in einer Wirt⸗ ſchaftsgemeinſchaft mit Polen zu exiſtieren, von Aufang an dem polniſchen Boykott ausge⸗ ſetzt war. Danzig müſſe heute um jede Tonne ſeines Umſchlags kämpfen. Zum dritten Punkt, die Daſeinsberechtigung Danzigs reſultiere aus ſeiner Lage an der Mün⸗ dung der„polniſchen Weichſel“: Als Stadt im deut⸗ ſchen Reichsverband braucht ſich Danzig um ſeine materielle Exiſtenz keine Sorge zu machen. Man könne ſich ſogar vorſtellen, daß die noch aus der Vor⸗ kriegszeit vorhandenen induſtriellen Einrichtungen einer reichsdeutſchen Stadt Danzig einen induſtriel⸗ len Auftrieb geben würden, der zuſätzlich zur Hafen⸗ und Handelstätigkeit endlich die Beteiligung Dan⸗ zigs an der deutſchen Wirtſchaftsblüte mit ſich brin⸗ gen würde. Zum vierten Punkt: Becks Behanytung. Po⸗ len hätte keinen Druck auf die freie Stadͤt ausge⸗ übt, ſei als unrichtig zurückzuweiſen. Wolle man den Seelenkauf deutſchſtämmiger Eiſenbahner abſtrei⸗ ten? Wolle man den Mißbrauch der polniſchen Pyſt, die Benutzung der Zollkontrolle zu Wirt⸗ ſchaftsſpionagezwecken beſchönigen? Zum fünften Punkt: Den Anſpruch des pol⸗ niſchen Staates auf einen Zugang zum Meer habe der Führer mehrfach mit aller Beſtimmtheit aner⸗ kannt. Wenn Polen— nach den Worten Becks— der Weichſel ſo große Bedeutung beimeſſe, ſo klinge das wie eine Phraſe, weil man dagegen halten könne, daß die Wichſel, zumindeſt ſoweit ſie im früheren Deutſchland fließt, ſich heute in einem jammer⸗ lichen Zuſtand befindet. Polen habe ſo gut wie nichts für die Weichſel⸗ regulterung aufgewendet. Wenn Herr Beck von der polniſchen Ehre rede, dann ſei der Zuſtand der Ufer und des Fluß⸗ laufes der Weichſel ein Fleck auf der polniſchen Ehre, und für Danzig und für die Welt ein typiſches Beiſpiel von„polniſcher Wirtſchaft“., Das Blatt ſchließt, die Danziger hätten mehr Recht, zu glauben, daß ihre Sehnſucht ſich erfüllt, die in einer Rückglieder ung zum Reich be⸗ ſteht, als daß dag polniſche„Niemals“, das der Außenminiſter ausgeſprochen habe, ein„Niemals“ bleibe. Polen und ſein Außenminiſter wollten das bedenken, ſelbſt wenn der polniſche Militarismus als Söloͤner der Einkreiſungsfront gegen Deutſch⸗ land ſich ſtark genug fühle,„Berlin zu erobern“. eeeeeeeee, Deutſches Hochſeegeſchwader in Liſſabon Fünftägiger Aufenhalt der deutſchen Kriegsſchiffe dnb. Liſſabon, 6. Mai. Einheiten des an der Weſtküſte der iberiſchen Halbinſel Hochſeeübungen durchführenden deutſchen Geſchwaders liefen am Samstagfrüh den Hafen von Liſſabon zu fünftägigem Aufenthalt an. Die Schiffe ſtehen unter Führung des Flottenchefs Ad⸗ miral Boehm. Es handelt ſich um das Panzer⸗ ſchiff„Admiral Graf Spee“, den Kreuzer„Köln“, das Begleitſchiff„Erwin Waßner“ und ſechs U⸗Boote der 6. und 7. U⸗Boots⸗Flottille. Zahlreiche Ange⸗ höxige der Liſſaboner deutſchen Kolonie hatten ſich im Hafen eingefunden, um die ſtolzen deutſchen Kriegsſchiffe bei ihrem Einlauſen zu begrüßen. Haupeſchelfeleiter and verantwortlich kür Politik: Or. Alois Winbauer⸗ 1. B. Dr. Fritz Hammes Stellvererrter des Haupeſchriftleitere and verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Cor! Onne Elſen bark.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Tell: Dr. Fritz Hammes⸗ — Sport: Willv Mäller.— Güdweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wiſhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim, Schriftleitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffee, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unperlangte Beittäge keine Gewähr.— Rückſendung uur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker une Verleger: Neue Maunhelmer Bertrmg Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen and geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude Mannbeim. 7— Zeit Preisliſte Nr 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend and A Mittag erſcheinen gleich⸗ teitia in der Auggabe 8 Ausgabe A Mittag äber 10 300 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21 500 — Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite /Nummer 206 Die Siadiseite Mannheim, 8. Mai. Rennen, Mai und Fahrmarkt Die Sonne hielt ſich leicht verſchleiert, ein Schleier, vergleichbar den bunten unſerer Plankenſchönen, die damit die edͤlen Linien des Profils, der Lippen und Augenbrauen nur unterſtreichen, und doch etwas fremd und rätſelhaft bleiben. Der alſo verſchleierte Frühling brachte Volk ins Strandbad und bunte Koſtüme in die Kaffeegärten, öaß die Stiefmütter⸗ chen der Blumenkäſten nicht mehr allein waren, und die roten Tulpen vom Friedrichsplatz ein Relief an Schlankheit erhielten. Es war ein großer Tag; denn ausnahmsweiſe blieben auch die von den hohen PS⸗Zahlen und den teuerſten Hutmodellen mal in der Stadt und jagten nicht gleich in die Umgegend, macht den Frühjahrsputz zur Freude denn für den guten Ruf der Rennen opfert man ſich ſchon mal. Apropos Hüte: ſind ſie nicht wun⸗ derbar, niedlich, entzückend, herrlich?— Man kann ſich gar nichts anderes und idealeres mehr denken; ſo gewöhnt man ſich an alles. Neben den grundlegenden Belangen der Land⸗ wirtſchaft, der Pferde, Wagen und Ackerbaugeräte, der Kunſt, ſie zu lenken und mit ihnen umzugehen, hatte auch die feine Kunſt und Kultur der Stadt ſich mächtig ins Zeug gelegt und eröfſnete wiederum zwei Ausſtellungen auf einen Schlag, denn unter dem tun wir's jetzt nimmer. Der Kunſtyerein ließ die lebenden Mannheimer aus⸗ ſtellen, und das Schloßmuſeum ordnete und ſtellte neu aus in prächtig tapezierten Ider geweißten Räumen: antike Statuen und Mannheimer Maler alter romantiſcher Zeiten, und auch der Bibliothek⸗ ſaal dͤurfte nach langer Zeit wieder betreten werden, obwohl der koſtbare Intarſien⸗Fußboden ſehr darunter leidet. Kleine Flanierſteuer wurde mal wieder nach langer Pauſe erhoben. Die HZ war unterwegs mit winzigen Spaten, Aexten und Bauſteinen für die Jugendherbergen, ließ auch gelegentlich Stimme und Spielmannszug erklingen, wenn ſie zur Marſch⸗ kolonne vereint war. Wer freute ſich nicht, den hübſchen Jungmädels, den ſportgebräunten Jungen des I zu begegnen, um ihnen nach gründlichem Wühlen die erwünſchten Zehner in die Büchſe zu tun! Und dann wurde allmählich zum Rennen geſtartet, ͤͤie Zeitungskarte zur Hand genommen, um den ſchwierigen Anmarſch zu ſtudieren und dann losge⸗ brummt und das Auge geſchärft nach Freunden mit Pferdeverſtand. Denn ach, es geht immer noch ab⸗ wärts mit der Anzahl wirklich rennkluger Leute. PS, Ventile und Düſen haben wir alle mehr im Kopf als wir vertragen können. Auch ſind wir über VfR's Form nicht ſchlecht, und über Deſſaus Stil einigermaßen informiert. Ferner können wir einen Spaniel oder Fox beurteilen. Aber wer hat heut⸗ zutage noch eine Ahnung von Pferden? Es iſt eine Schand'. Die paar Tipper, die Offiziere und die übriggebliebenen Seckenheimer und Pfälzer aus Erjolgverſprechender Auftakt des Malmarktes Tauſende beſuchten den Schlacht⸗ und Viehhof— Gutes Pferdematerial— Kleintierſchau und Geräteausſtellung Der Auftakt des Mannheimer Maiwarktes in⸗ Schlacht⸗ und Viehhof ließ ſchon am Sonntagmorgen nichts zu wünſchen übrig. Unaufhörlich ſtrömten Beſucher hinaus, kamen teils weit her mit Kraft⸗ wagen, Eiſenbahn, aber auch mit einem oder zwei PS— ein ſeltſamer Anblick heute in einer Groß⸗ ſtadt, aber das gehört dazu, wenn irgendwo Pferde⸗ »markt iſt. Ein richtiger Pferdefreund wird auf ſei⸗ nen Landauer ebenſo ſchnell nicht verzichten. Außer den Pferdehändlern ſelbſt und vielen Bauern der Pfalz und Badens waren aber auch ſchon Offiziere der Wehrmacht und /Führer am frühen Morgen auf den Plätzen. Denn das Hauptintereſſe der Be⸗ ſucher gehörte unbedingt der Pferdevorführung und Prämiierung. Wenn der eigentliche Pferdemarkt auch erſt am Mon⸗ tag ſtattfindet, ſo hatte man am Sonntagmorgen Gelegenheit, ſich in Ruhe die Tiere zu betrachten und ſich im Stillen ſchon einig zu werden, welche Pferde einem am beſten entſprächen. Daß neben den Käufern auch viele„Zaungäſte“ da waren, die keine Gelegenheit auslaſſen, wo es Pferde zu ſehen gibt, iſt ſelbſtverſtändlich und manch langes Sachver⸗ ſtändigengeſpräch wurde bei einer Bockwurſt und einem Glas Bier geführt. Was gezeigt wurde, war ſelbſt für einen Laien erkenntlich, ausgezeichnetes Material, an dem man ſeine Freude hatte. Dabei war es gleich⸗ gültig, ob man ſich bei der Prämiierung der ſchweren oder leichten Arbeitspferde, bei den Wagen⸗ oder Reitpferden aufhielt. Alle waren nicht nur ſchön ge⸗ ziert mit Bändern und Strohgeflecht in Mähnen und Schwanz, ſondern ſchon allein durch ihre Raſſe Eindrücke bei einem Es iſt doch gut, daß die Friedrichsbrücke noch da iſt. Wo kämen wir ſonſt hin! Ein Gedränge und Geſchiebe auf beiden Seiten, obwohl gewiſſenhaft verkehrsgeregelt; denn zum Maijahrmarkt— Meſſe hieß er bisher— müſſen wir alle, ob wir nun mehr auf Senſation oder Süßigkeit, auf Schieß⸗ oder Box⸗ kunſt, Lotterieſpiel oder ſchnelles Herumſauſen ein⸗ geſtellt ſind. Wir Großſtädter vom Rhein, die wir herumge⸗ kommen ſind und vieles geſehen haben, kennen ja meiſt die bunten Buden mit den Bildern aus aller Welt. Aber laſſen wir uns verleiten, ein einziges Mal den Bart unterm Kinn herauszuziehen, ner⸗ ziehen wir die Lippen, berufen wir uns auf Ben Akiba? Nie und nimmer tun wir dies, ſondern wir machen mit wie am erſten Tage, auch wenn ſchon in die Nähe der Vierzig gerückt, lutſchen an Gutſel und Magenbrot, kauen die Brat⸗ wurſt und lupfen den Stein, laſſen die Schaukel gen Himmel ſauſen und ſchießen eine Blume nach der andern herunter. Wer Kummer hat, der ſpielt, der ſchaut nach Glücksrad und nach Uhrzeigern, die ſich mit Windeseile bewegen, nach dem ſchönen afrika⸗ niſch⸗indiſchen Mädchen mit der Schlange oder dem Mann, der die Todeswand hinaufkraxelt, nein radelt. Mit dem Jahrmarkt iſt es eine eigene Sache. Da kommt keiner auf müde Gedanken der Blaſiertheit, da iſt ein Gedrängel und ein Hallo an allen Ecken und Enden, da unterſtützt jeder jeden auch moraliſch durch die knappen Worte: „Aha, aa widder eener, wo dobei is!“ für jeden Pferdefreund ein erquickender Anblick. Am beſten waren die Arbeitspferde vertreten. Man ſah ſtarke Belgier, kaltblütige Braune. Aber auch die Wagenpferde waren außerordentlich zahl⸗ reich und gut vertreten, meiſt Oldenburger und Oſt⸗ frieſen, raſſige Warmblutpferde, überwiegend Rap⸗ pen und Braune. Dagegen waren an Reitpferden nur ſehr wenige zu ſehen. Die Prämiierung nahm faſt den ganzen Morgen in Anſpruch. Die ausge⸗ zeichneten Pferde werden am Dienstag im Rahmen des öffentlichen Reit⸗Turniers nochmals vorgeführt und ihre Preiſe erhalten. Die Kleintierſchau Neben dem Pferdemarkt hatten ſich aber auch die Mannheimer Kleintierzüchter nicht über den Beſuch zu beklagen. In der neuen Halle war im zweiten Stock ein ſehr zweckmäßiger Raum zur Verfügung geſtellt worden. Die Beſchickung dieſer Schau iſt außerordentlich gut, ſowohl was die Zahl wie die Güte der ausgeſtellten Tiere anbelangt. Vor allem die Wirtſchaftshühner und von ihnen vor allem die Wyandotten und Italiener, waren ſehr aut vertreten, auch die Rheinländer und Rhodeländer. Ueber die Güte gibt am beſten die Tatſache Auskunft, daß von 97 ausgeſtellten Tieren nicht weniger als 73 ausgezeichnet wurden, davon 16 mit Sehr gut g mit Sehr gut 2, 5 mit Sehr gut 3, 11 mit Sg und 33 mit Gut. Auch die Kan inchen waren ſehr gut vertreten, vor allem die für die Pelzverarbeitung dankbaren Wirtſchaftsraſſen, wie die Deutſchen Rieſen, deren weißes Fell ſich für jede Färbung eignet. Hier wurden 14 Ehrenpreiſe, 5 erſte, 2 zweite und 30 dritte Preiſe zur Verteilung gebracht. Da Fahrmarktsbummel Und das iſt ein Motto, eine einigende Formel, die uns Mut verleiht, letzte Groſchen aus dem Sack zu leeren:„So nowlichte Leit iwwerall, do mache mir aa noch eener druffl“ Und die Zehner werden geſammelt, daß ſie ſich zu Steingegenwerten er⸗ höhen. Wer gute Bekanntſchaften hat und ſich ihnen mit liſtiger Harmloſigkeit zu nähern verſteht, kriegt Verſprechen auf den erſten Schluck, aber auch ſtarke Männer genießen Sonderanſehen:„Keener do mit me harte Schlag. wer zieht de Kiddel aus un loßt ſich for 3 Mark die Schnut verſchlage?“ Wir heben uns hoch in die Lüfte, wir ſauſen mit Raketenſchnelligkeit im Kreiſe, wir ſtoßen uns mit Gummirand am Wagen hexum oder fahren ſo⸗ gar mit Kleinauto und echtem Benzingeknatter. Wir ſind ſo glücklich wie vertrauensvoll, denn es fühlt ſich doch ſo an, als bewege es ſich vorwärts... Und wenn man trotzdem noch Geld übrig behält, nun ſo gibt es noch beſinnliche Beſichtigung unſeres man⸗ gelhaften anatomiſchen Innern mitſamt der hygie⸗ niſchen Notwendigkeiten, die wir manchmal ver⸗ ſäumen. Und ſchließlich ſoll man natürlich auch noch was Nützlich⸗Praktiſches mit nach Hauſe bringen zum Zeichen, daß man die Familien⸗ und Küthen⸗ belange nicht vergeſſen und überhaupt reden die hierfür beſtellten Männer, welche Spezialiſten und nicht Jaköbe heißen, ſo gut, erklären ſo gründlich Allein das iſt ein Vergnügen und viel Geld wert. Das iſt die Mannheimer Meſſe im Mai, mit vie⸗ len Neuigkeiten, die wir wirklich noch nicht gehabt haben, und der beſten Frühlingswetter⸗Stimmung! dem großen Krieg können ſich der zudringlichen Fra⸗ gen kaum erwehren. Es iſt doch auch wirklich kein Spaß zu tippen. Man muß rechnen können, freilich nicht ſoviel wie die beſorgten Punktemathematiker vom Fuß⸗ ballſpiel VfR— Deſſau, aber doch mit Zahlen um⸗ gehen können: Preiſe, Kilogramm, Handicap, Alter, Einlauf, Länge der Strecken... Außerdem dauernd Komplimente machen, ſich erinnern wie es voriges Jahr war und wieviel jünger und ſchlanker wir alle ausſehen, über Albiker und Kobell, Slevogt und Eimer, neue Badeanzüge, japaniſche Gebrauchs⸗ gegenſtände und echte wie abgegoſſene Antiken eine ſichere Meinung haben, und obendrein abends noch in die Oper gehen. Es ſind eigentlich harte Tage, ſo Maitage. Und darum gut und dankeſchön, daß die Sonne ſich etwas zurückhält und es heutzutage gottlob nicht als un⸗ fein gilt, auf den Jahrmarkt zu gehen, um ſich wirklich zu amüſieren! Dr. Hr. dieſe Kleintierſchau nicht nur werbenden Charakter trägt, ſondern auch zugleich Verkaufsausſtellung iſt, ſo dürften die Ausſteller bei dieſem Beſuch ſchon auf ihre Rechnung kommen. Die Geräte⸗ und Maſchinen⸗Schau Nicht wenige Beſucher fand auch das Sonderzelt, in dem die Geräte⸗ und landwirtſchaftliche Maſchi⸗ nenſchau untergebracht iſt. Hier gab es von der kleinſten Haushaltsmaſchine bis hinauf zu der größ⸗ ten Dreſchmaſchine alles zu ſehen, was der Bauer braucht. Aber auch die Metzger werden nicht unbe⸗ friedigt ſein, denn für ſie iſt ſo manche arbeiterſpa⸗ rende Maſchine und Neuerfindung vertreten. We⸗ ſentlich erſcheint uns die ausführliche Hindeutung Auch das Jst 16500 9 Chlorodont ſeüigi as 2 ahn auf den ungeheuren Schaden, der der deutſchen Ledererzeugung durch unſachgemäßes Enthäuten der Rinder und anderer Tiere durch den Metzger ent⸗ ſteht. An Hand zahlreicher Beiſpiele und großer Lichtbilder wird hier gezeigt, wie man es machen ſollte und auch wie man es nicht machen ſoll. Wenn man bedenkt, daß nur 74 v. H. unſerer Häute als Leder durch Unachtſamkeit Verwendung finden kön⸗ nen, entweder des Bauern, der beiſpielsweiſe mit Stacheldraht einzäunt und dadurch Narben verur⸗ ſacht, oder durch unſachgemäßes Enthäuten durch den Metzger, dann wird man ſich klar darüber, daß dieſe Aufklärung von ſehr großer Wichtigkeit iſt. So hat dieſe Ausſtellung neben ihrem reinen Meſſechaxakter auch noch einen durchaus volkswirtſchaft⸗ lichen Erziehungscharakter. Im ganzen herrſchte im Schlachthof bis zum frü⸗ hen Nachmittag ein ſehr lebhafter Betrieb, der aber ſicherlich in den nächſten Tagen noch eine Steigerung erfahren wird, beginnt doch am Montag erſt der eigentliche Markt. g. EFEEEE Schadenverhütung iſt nationale Pflicht! EEFEEEo Stadtbeſuch zieht an Sonderzüge in die Umgegend Am Samstag gab es lebhaften Fernverkehr, Nabverkehr wie ſonſt und ſehr guten Stadtbeſuch. Die NSDAP hatte einen Sonderzug nach Heidel⸗ berg und zurück beſtellt. Ein Sonderzug der JG. aus Ludwigshafen fuhr nach Auerbach a.§. Berg⸗ ſtraße und zurück. Der Sonntag brachte wiederum guten Fernver⸗ kehr, lebhafteren frühen Ausflugsverkehr, einige Geſellſchaftsfahrten und ſehr lebhaften Stadtbeſuch. Das Mannheimer Reiſebüro hatte einen Sonderzug nach Heppenheim und zurück laufen. Inſolge Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriſten: Bei vier Verkehrsunfällen drei Perſonen verletzt Im Laufe des Samstags ereigneten ſich, wie der Polizeibericht mitteilt, vier Verkehrsunfälle, wobei drei Perſonen verletzt und zwei Fahrzeuge leicht be⸗ ſchädigt wurden. Die Verletzten ſanden Aufnahme in hieſigen Krankenhäuſern. Die Unfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzufüh⸗ ren. Grober Unfug. Von einem unbekannten Täter wurde in der Nacht zum Sonntag die Feuerlöſchpoli⸗ zei durch Mißbrauch eines Feuermelders alarmiert. Drei Perſonen wurden angezeigt, weil ſie ebenfalls groben Unfug verübt hatten. Höchste Wirtschaftlichkeit bei einem Mindestaufwand an Zeit und Menschenkraft heißt heute, im Zeichen des Viérjahresplanes, die Losung für jeden einzelnen deutschen Betrieb. Ebenso wie eine immer vollkommenere technische Rationalisierung die Arbeitsweisen in den Fabriken der großen Industrieunternehmen, in den Werkstätten des Handwerks von Grund auf umgestellt hat, so erobern sich vun auch die unter dem Sainmelbegriff„Büromaschi⸗ nen“ bekannten kleinen und großen Wundérwerke der Feinmechanik zugleich mit den durch sie bedingten mo- dernen Arbeitsmethoden eine Stellung nach der andern. Daraus aber ergibt sich ganz von selbst, daß die Geschäktsbeziehung zwischen Händler und Verbraucher ge- rade auf diesem interessanten Sondergebiet über die allge· meine fachmännische Käuferberatung hinausgewachsen ist. Das also ist gemeint, wenn die Firma H. Spitz⸗- müller in diesen Tagen ihre Stammkundschaft des nordbadischen und pfälzischen Bezirkes zu einer Bera⸗ tungswoche für Büro-Organisation nach Mannheim bittet, um damit zugleich auch die Eröffnung der neuen schönen Ausstellungsräume am Friedrichsplatz Wwürdig zu begehen. Langjährige praktische Erfahrung hat diese eindrucksvolle Erweiterung des hiesigen Allein- vertriebs der Wanderer-Conti-Buchungs⸗ und Addiermaschinen Wünschenswert erscheinen Iassen; ebenso geschmackvoll wie zweckmäßig sind die verschiedenen Abteilungen des Hauses ausgestatfet, um dem Besucher alle Möglichkeiten solches energie- und nerven- sparenden Arbeitseinsatzes vielseitigster Büromaschinen praktisch vorföhren zu können. Dabei ist es nicht nur mit den wesentlichen Typen neuester Modelle für die Finanz-, Lohn- und Betriebsbuch- haltung getan, sondern man macht auch Bekanntschaft mit Büro-Organisatien Schneller arbeiten-mehr leisten! Eine Beratungswoche für Büro-Organi- Sation bei der Firma H. Spitzmüller Büromöbeln aller Art, vom formschönen Versenk⸗ tisch für die selbstverständlich am Lager gehaltenen Conti-Schreibmaschinen bis zu den größten Karteien und Registraturen, wie sie heute zum erleichterten Auffinden der Konten üblich sind. Daneben gibt es dann in dem mit künstlerisch wertvollen Werkphotos geschmückten Hauptraum noch manche andere interessante Neuheit zu betrachten: so vor allem eine soeben zur Leip- ziger Messe von Continental herausgebrachte rechnende Buchungsmaschine für mittlere Betriebe, die bei einem durchaus erschwinglichen Anschaffungspreis schon für eine Tagesleistung von 100—120 Buchungen auf die Dauer wiederum bedeutende Einsparungen an Perso- nal und Zeit ermöglicht. Ferner bleibt noch eine ebenfalls von Wanderer-Conti geschaffene neue Ladenkasse kleineren Formates zu erwähnen, die auch dem nur mit wenigen Angestellten arbeitenden Einzelhändler Quittungs- ausgabe für jede Zahlung sowie einen restlos zuverlässi- gen Kassenschluß ermöglicht Aber nicht nur um solche übersichtliche Schau der Neuheiten und deren Einführung ist die Firma Spitzmüller bemüht. Ein Blick in die eignen, vorbildlich und den An⸗ korderungen nach„Schönheit der Arbeit“ entsprechend ein- gerichteten Büro- und sonstigen Nebenräume überzeugt davon, daß hier mit der nötigen Sachkenntnis für dauernde Zufriedenstellung der Kundschaft gesorgt wird. Das be⸗ weisen die mit allen Errungenschaften moderner Büro-Or- ganisation versehenen Kartei- und Buchhaltungsabteilungen, ebenso sehr auch die im Zwischenstock über dem Laden- lokal eingegliederte Reparaturwerkstatt, in der mehrere vom Werk ausgebildete Meister ihres Faches tätig sind, so daß jeder etwa auftretende kleine Schaden aus- geführt werden kann. rrt. Fannheim, Friedrichsplatz. Kuf 407 6869 8 od. Tee triukt jetat auch in Tableſten als lstobi 1 ebenfalls dem Dezernenten Dr. 4. Seite/ Nummer 20j0 ee e KNeue Mannheimer Zeitung 7 Morgen⸗Ausgabe Stichproben vom Rennen Kleider, Pferde, Amazonen und zwei Buben vo Nachwuchs Ein paar Unterſchriften blieben wohl nicht ſtehen, aber die Damen waren alle da, mit Blumen und den Schleiern, die nur ſo wie ein punktierter Hei⸗ ligenſchein obendrum ſchweben, und doch nicht ſo bunt, wie man nach den Schaufenſtern vermutet hatte. Das iſt offenbar fürs fernere Badeleben vor⸗ geſehen und für Rennen noch nicht totſchick. Meh⸗ reren jüngeren und auch reiferen Blondinen hätte man gerne Komplimente für den Zopf gemacht. Mit und ohne Schleiſchen kann er entzückend aus⸗ ſehen. Aber hintennach Komplimente zu machen, geht ſchlecht. Man kann nur ehrfürchtig ſtehen bleiben und harmlos gen Himmel oder aufs gepflegte Wieſengrün(Deutſchlands wohlgepflegteſten Renn⸗ raſen) ſchauen und hoffen, daß ſie wiederkommt. Richtige Rennmänner mit ſteiſem Hut und Re⸗ genſchirm werden immer ſeltener. Es iſt ſchade drum. Deutſchlands beſte Rennbahn koſtet ſoviel, — Gewichisabnahme Oſt schon in tlürse durch den fettsehrenden Ebus-Tee dient auch der Gesundheit. Eous Tee(180 Nk. ſu Apoſh. 3 u. Drogerien) schmeckt s0 gut, daß men ihu statt Haßee da ſollte man ein wenig an den internationalen Charakter wenden. Daß der Hauptmann Muſy uns vox Otto Schmidt den Saarbefreiungspreis wegholt, iſt ja bitter⸗international genug, aber ſo was muß auch ſichtbar werden. BVon den Amazonen heißt es, daß die hüb⸗ ſcheſte Blondine Siegerin geblieben wäre. Die Schönheit einer Frau zu Pferde iſt ja wag be⸗ ſonderes. Da muß man was von verſtehen. Das Pferd war jedenfalls auch ſchön und brachte ein ſchönes Stück Geld. Und dann kommen die aner⸗ kennenden Lobesworte ganz von ſelber. Die Ehrentribüne beſonders prachtvoll mit Blumen und Gold ge⸗ ſchmückt, wurde beherrſcht von den roten Aufſchlägen dreier Generäle. Die meiſten bekannten Mannhei⸗ mer, die man ſonſt ſo auf großen Veranſtaltungen ſieht, waren dafür in Zivil. Die beiden Jungen auf„Olga“ und„Maien⸗ freude“ machten ihre Sache gut. Ernſt Bauchhens ſiegte auf ſeiner Rapyſtute. Leider wurde trotz Anſage viel zu wenig drauf ge⸗ achtet. Es ſah doch zu nett aus, wie der kleine Lud⸗ wig Hemberger ſeine kurzen Beinchen um die nicht gerade ſchlanke„Maienfreude“ herumlegte und ſo ſicher daherfegte, wie die Alten, und, was die Hauptſache iſt, das Rößtein auch wieder herum⸗ kriegte zu einem ſtilvollen Rückmarſch mit Gruß an die Zuſchauer. Aber die Leute ſtanden halt herum und ſagten ſich angenehme Dinge. Daß im Neunkirchener Jagörenne: ein „Kritikaſter“ gewann, freut einen denn doch mal ausnahmsweiſe, beſonders da es ein deutſcher Kri⸗ tikaſter war, der eine ſchweizeriſche„Irma“ abhängte. In der Pferdewelt hat man für die nervöſen, nör⸗ gelſüchtigen Intellektuellen ſchon was übrig; ſie bringen die Exemplum beweiſt. 8 „Die Uebexraſchungen und Stürze ſind nun tal das Salz des Reunens. Da rauſcht und rohrt es im Publikum, da ſtehen ſie auf und haben was für das Eintrittsgeld. Daß es bei dieſer Neunkirchener Gelegenheit einen Sturz und zwei leere Sättel dazu mit ſinn⸗ und ziellos durch die Gegend jagenden Gäulen, die mit heftigen Schimpfworten belegt wurden, gab, das freut die laienhafte Menge, und die Damen ſind ganz aus dem Häuschen. Im übrigen war alles ideal. Vom Lautſprecher wurde alles genau in feierlich⸗ akzentuierter Rundfunkſprache erklärt, von der Ein⸗ laufwette, die ſo einfach iſt(die zwee erſchte Gäul muß mr tippe), bis zu den Namen der Wackeren, die ihre Knochen riskierten. Die Sonne hielt ſich zurück, aber es war darum nicht kühl. Die Gummi⸗ ſtricke vom Start ſauſten zurück und im Hintergrund donnerten die Totomaſchinen. Es war ein herr⸗ licher Tag für alle, die nicht mehr als fünf Mark vexloren. Hr. Ueberraſchungen und Quoten, wie 226 Geſellen ſielllen aus Landeshandwerksmeiſter Roih eröffnete die ausgezeichnete Schau mit einer richtungweiſenden Anſprache Im Caſinoſaal fand am Sonntagmorgen eine ſehr gute beſuchte kleine Feier anläßlich der Eröff⸗ uung der Geſellenſtück⸗ Ausſtellung des Landeskommiſſariatsbezirks Mannheim ſtatt. Vertreter von Partei, Staat, Wehrmacht und Stadt ſowie zahlreiche Bezirksinnungs⸗ und Obermeiſter waren als Gäſte erſchienen. Nach dem feſtlichen Präludium unter Leitung des Sturmhauptführers Homann⸗Weban, brachte der ſchön klingende Chor der Fleiſcherinnung einige vaterländiſche Liedvorträge. In Vertretung des verhinderten Kreishandwerksmeiſters Stark be⸗ grüßte Bezirksinnungsmeiſter Schuſter die Er⸗ ſchienenen, beſonders Landeshandwerksmeiſter Roth, der durch ſein Erſcheinen die Bedeutung der Aus⸗ „ſtellung beſonders unterſtrichen habe. Der gute Be⸗ ſuch zeige, daß das Handwerk und ſeine Beſtrebun⸗ gen zur Ertüchtigung der Jugend beſonders in fach⸗ licher Hinſicht wieder in weiten Kreiſen die ihr ge⸗ bührende Anerkennung finde. herzlichen Dank. In ſeiner Eröffnungsrede erinnerte Landes⸗ handwerksmeiſter Robert Roth zunächſt an jene Zeit, in der man bei dem Wort Hand⸗ werk gelächelt habe, Es war tief hinabgeſunken, erſchien vielen ſchon unmodern und überflüſſig. Man wollte es vernich⸗ ten. Das wäre beinahe gelungen. Ein wichtiges Glied der deutſchen Volkswirtſchaft war nahe am vollkommenen Ruin. Wie anders ſei es heute. Es gäbe einen Punkt im Parteiprogramm der National⸗ ſozialiſten(Punkt 16), in dem das Handwerk beſon⸗ ders genannt und damit in ſeiner Bedeutung her⸗ ausgeſtrichen worden ſei. Dies habe dem Handwerk weſentlich Wille und Kraft gegeben, wieder das zu werden, was es einſt war: Ein bedeutender wirtſchaft⸗ licher und kultureller Faktor! Man wolle nicht mehr zunftmäßig ſich abgrenzen und abſondern. Im Ge⸗ genteil das Handwerk ſei wieder als wertvolles Glied in den deutſchen Volkskörper eingereiht. Jeder, der etwas könne und leiſte, etwas gelernt habe, werde freudig aufgenommen in den Handwerkerſtand. Es ſei ein gewaltiges Plus, daß heute wie⸗ der Können und Leiſtung entſcheiden. Nur ſo käme das Handwerk innerhalb der deutſchen Wirtſchaft wieder an den ihm zuſtehenden bedeutſa⸗ men Platz. Es verachte daher die Pfuſcher als Schädlinge am Handwerk und damit der Volksge⸗ meinſchaft. Um dieſes Leiſtungsprinzip offen darzuſtellen, würden Ausſtellungen veranſtaltet. Sie ſeien ſichtbarſter und beſter Beweis dafür, daß ſene vor⸗ erwähnte Zeit des Niederganges endgültig vorüber ſei. Wenn man ſie ſehe, müſſe man anerkennen, daß das deutſche Handwerk bereits eine gewaltige Ers iehungsarbeit geleiſtet habe. Unter den Geſellenſtücken ſeien wahre Mei ſt e r ſt ü cke. Es Er ſagte dafür allen ginge nicht mehr bergab, ſondern bergauf, Hank die⸗ ſer Erziehungsarbeit an Millionen von Jugend⸗ lichen, die man wieder dem Handwerk gewonnen habe. Der Nationalſozialismus habe auch hier, wie auf allen Gebieten, jene Tugenden geweckt, die zu höchſten Leiſtungen befähigten zum Nutzen für unſer Vaterland, und der Volksgemeinſchaft. Den größten Anteil an dieſer Erziehungsarbeit käme unzweifel⸗ haft den Obermeiſter zu. Wenn ſie verſagten, müß⸗ ten auch die höheren Stellen verſagen. In der Wirtſchaft ſei das Handwerk heute bereits wieder ein ſehr weſentlicher Sektor. Rein zahlenmäßig ſei dies daraus zu entnehmen, daß nach der letzten Feſtſtelung der Jahresumſatz des geſamten deutſchen Handwerks 20 Mil⸗ liarden betragen habe. Das Handwerk habe damit ſeine Daſeinsberechtigung vollauf bewieſen. Viel bedeutungsvoller ſei aber noch ſein kultureller Wert. Auch das zeig⸗ ten die Ausſtellungen von Geſellenſtücken ſehr deut⸗ lich. Dem Handwerker ſei die Möglichkeit gegeben, ſich in ſeiner täglichen Arbeit ſchöpferiſch zu betäti⸗ m Oſiſſläpel des Schioſſes: —————————— Etböſinung der neuen Rüume Dr. Jatob und Profeſſor Gropengießer ſprachen Am Sonntag vormittag verſammelten ſich meh⸗ rere hundert Gäſte im Bibliothekſaal des Schloſſes; faſt durchweg bekannte Perſönlichkeiten aus Partei, Staat, Wehrmacht, ſtädtiſchem Bildungsweſen und auch mancher markante Kopf aus der Intelligenz der Pfalz und der Nachbarſtädte. Dr. Zacob ſorach einige einleitende Worte über den Oſtflügel, ſeine Erbauung unter Pigage und wie es eine eigene Aufgabe ſei, aus einem Schloß ein Muſeum zu machen. Wohl ſei das Schloß immer ein Sitz kultu⸗ rellen Lebens geweſen. Schon Friedrich der Große rühmt es. Aber ein Muſeum iſt etwas anderes als ein Fürſtenſitz. Man mußte bei der Ausſtellung der Räume grundſätzlich neue Wege gehen. Das ſei wohl unter dem leitenden Gedanken, Raum und Muſeumsgut einheitlich zu geſtalten und einem Ge⸗ ſamterlebnis zu unterſtellen, gelungen. Wenn man nun damit einigermaßen zum Abſchluß gekommen iſt, ſo ſei zunächſt Oberbürgermeiſter Renninger zu danken für beſonderg freundliches Verſtändnis, Bartſch und Stadtamtmann Haucke, den Herren vom Hochbau⸗ amt. Oberbaurat Müller und Bauamtmann Gal⸗ genmüller. Auch konnten unter den Gemälden viele aus Privatbeſitz wie aus der Kunſthalle und der ſtaatlichen Gemäldegalerie aufgehängt werden, — hierfür gebührt beſonderer Dank Herr Dr. Paſ⸗ ſarge. Es ſprach dann noch kurz der Direktor der Schloßbibliothek Dr. Stubenrauch, der auf die Vitrinen hinwies, die ſich in dem neu⸗ eröffneten Gang zwiſchen den Prunkräumen und dem Bibliothekſaal befinden. Die Vitrinen ſind für wechſelnde Buchausſtellungen gedacht, aber die Beleuchtungsinſtallation wurde zu ſpät fertig. So konnte man nur einige kleine Proben von ſchönen Bucheinbänden und Illuſt rationen des 16. Jahrhunderts ſehen. Gedacht iſt zunächſt an Bücher des 15. und frühen 19. Jahrhunderts. Die Ausſtellung wird in etwa vierzehn Tagen eröffnet werden. 4 Dann teilte man ſich in Gruppen. Das Gros folgte Dr. Jacob durch die oberen Räume mit den ſchönen Möbeln und neuen Tapeten und ließ ſich dabei über die Lebensdaten und Technik von Kobell, Sintzenich, Brinkmann, Kuntz uſw. informieren. Eine kleine Schar folgte über den Hof Prof. Dr. Gropengießer in die Räume des alten Naturalienkabinetts, wo er ſich über die abenteuerliche Geſchichte unſerer antiken Gipsab⸗ güſſe(zuletzt ſtanden ſie total verdreckt in einem alten Schuppen dͤer Benzwerke) verbreitete, es aber auch an lehrreichen Worten über die echte griechiſche und alt⸗italieniſche Kleinkunſt, die im Gang ſteht, nicht fehlen ließ. ger. gen. Gerade dieſe kulturelle Beöͤeutung des Hand⸗ werks ſei der berühmte„goldene Boden“, nicht wie man oft meint, die wirtſchaftliche, rein gewinnmäßige Seite. Und wenn Laien durch eine ſolche Ausſtel⸗ lung gingen, ſo ſollten ſie nicht gleich mit Ueberheb⸗ lichkeit Urteile fällen, ſondern verſuchen zu verſtehen, daß Dinge, die ſich ſehr leicht anſehen, doch ſehr ſchwer in all den Kleinigkeiten ſind, die ihre Herſtel⸗ lung erſordert. Die Ausſtellungen hätten aber über dieſe Zurſchauſtellung der handwerklichen Leiſtung unſeres jungen Nachwuchſes auch die Aufgabe, in⸗ nerhalb des Handwerks anregend in fachlicher und kultureller Hinſicht zu ſein. Das Handwerk werde auf dieſem Wege mit vollem Einſatz fortſchreiten, getreu der Aufgabe, die ihm der Führer geſtellt habe. Landeshandwerksmeiſter Roth erklärte zum Schluß ſeiner mit großem Beifall aufgenommenen Ausfüh⸗ rungen die Ausſtellung für eröffnet und gab bekannt, daß ſich an ihr insgeſamt 326 Junggeſellen beteiligten, von denen 27 mit einem 1. Preis, 170 mit einem 2. und 117 mit einem Diplom ausgezeichnet werden konnten. Dieſes Ergebnis zeige deutlich, wie ſehr die Durchſchnittsleiſtung gegenüber den Vorjahren, in denen es außerdem noch weniger Ausſteller wa⸗ ren, geſtiegen ſei. Gang durch die Ausſtellung. Ein Gang durch die Ausſtellung bekräftigte durch⸗ aus die Worte des Landeshandwerksmeiſters. Die Schloſſer waren mit 69, die Spengler mit 45, die Damenſchneiderinnen mit 37 und die Schmiede mit 23 Geſellenſtücken vertreten. Das Glanzſtück der Ausſtellung wurde von einem Werkzeug⸗ Montag, 8. Mai 1939 Morgen Maimarkt-Dienstag erſcheint die„Neue Mannheimer Zei⸗ tung“, wie alljährlich, nur in einer Aus⸗ gabe. Anzeigen für dieſe Ausgabe bitten wir bis ſpäteſtens halb 9 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. Unſere Bezugs⸗ bleiben bis 6 Uhr geöffnet. macher ausgeſtellt, der einen Fuderlocher nach einer Zeichnung herſtellte, der bereits vom Volkskraft⸗ wagenwerk den Stempel trägt, von oieſem alſo in der Fabrikation verwendet werden wird. Geſchmack⸗ lich kann man die Arbeiten durchweg als gediegen bezeichnen. Klare, einfache Formen herrſchen überall vor— ſogar bei den Hutmachern. Nicht nur die Mannheimer Junggeſellen können ſtolz auf ihre Leiſtung ſein, ſondern mit ihnen die Meiſter aller Handwerke, denn ſie haben nicht wenig Anteil an nieren⸗ leidend? Dann: dem Erfolg ihrer Lehrlinge. Weiter Handwerk wird in noch viel größerem Maße das Vertrauen aller Volksgenoſſen wiedergewinnen und zu Aufgaben herangezogen, die, weit über die reine ſo und das Anfertigung hinausgehend, wahrhaft kulturellen Charakter tragen. g· „Mir ſind die ſiegreiche Armte!“ Dr. Ley beſichtigte in Heidelberg die Politiſchen Leiter NSC Heidelberg. 7. Mai. Auf ſeiner Beſichtigungsreiſe ͤurch alle deutſchen Gaue kam Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley am Samstagnachmittag nach Heidelberg. Er beſichtigte 3000 Politiſche Leiter der noroͤbadiſchen Kreiſe, um ſich ein Bild von Haltung, Auftreten und Unifor⸗ mierung des Politiſchen Leiter⸗Korps im Gau Ba⸗ den zu machen. Von ſeinen Eindrücken ſehr be⸗ friedigt, ſprach er abſchließend ſeine volle Anerken⸗ nung aus. Schon im äußeren Bild ſtand Heidelberg im Zeichen des Beſuches. Die Straßen hatten ihren ſchönſten Flaggenſchmuck angelegt. Die Bevölke⸗ rung ſäumte in dichten Reihen die Straßen. Von Maunheim kommend, wurde Dr. Ley in Anweſen⸗ heit des Führerkorps der Partei, der Vertreter der Wehrmacht und der Behörden im Rathausſaal von Oberbürgermeiſter Dr. Neinhauswillkommen geheißen. Er übergab ihm als Zeichen der herz⸗ lichen Empfindungen, die die Bewohner der Stadt beſeelten, ein wertvolles Buch, in dem die Heidel⸗ berger Malerei des vorigen Jahrhunderts darge⸗ ſtellt iſt. Der Reichsorganiſationsleiter trug ſich in das Goldene Buch der Stadt ein und dankte herz⸗ lich für die ihm zuteil gewordene Auszeichnung. Anſchließend beſichtigte er die Räume der Kreis⸗ leitung, der Kreiswaltung der DAc und eine Hei⸗ delberger Ortsgruppe. Auf dem Neckarvorland waren inzwiſchen die Politiſchen Leiter zur Beſichtigung in einem mächtigen Viereck angetreten. Der von Fahnen eingefaßte Platz bot unter der ſtrah⸗ lenden Maiſonne mit dem ewig ſchönen Hintergrund von Schloß, Strom und Brücke einen prachtvollen Rahmen. Der Reichsorganiſationsleiter, in deſſen Begleitung ſich u. a. Gauleiter Robert Wagner, Stellvertretender Gauleiter Röhn, Gauorganiſa⸗ tionsleiter Kramer, Kreisleiter Seiler und Gauausbilder Peter befanden, ſchritt die Front ab und beſichtigte dann öie Kreiſe Glied um Glied. Nach der Beſichtigung trat zunächſt Gauleiter Ro⸗ bert Wagner an das Mikrophon und gedachte ein⸗ gangs der beiden Politiſchen Leiter, die im Dienſt für dieſen Appell den letzten Opfergang des Solda⸗ ten gegangen ſind. Ihnen zu Ehren ſenkten ſich die Fahnen. Der Gauleiter wandte ſich darauf an den Reichsorganiſationsleiter. Es iſt vielleicht der einzige Fall in der Geſchichte aller Revolutionen, ſo ſagte er 1t.., daß in einer Zeit, in der alle faule und morſche Wege geräumt werden mußten, zugleich die Voraus⸗ ſetzungen geſchaffen wurden für einen Aufbau in der Partei und darüber hinaus im Volk. Sie, Reichs⸗ organiſationsleiter, haben uns ſtets das nötige Rüſt⸗ zeug gegeben und es iſt uns ein herzliches Bedürf⸗ nis, Ihnen dafür unſeren aufrichtigen Dank zu ſagen. Wir wiſſen, daß Sie einer der Unermüolich⸗ ſten ſind, Partei und Volk bewundern ſie dafür. Sie dürfen die Verſicherung mitnehmen, daß Sie nir⸗ gendswo in den Gauen unſeres großen deutſchen Reiches treuere Kampfgefährten des Führers finden, wie in unſerem Gau Baden. Dann nahm der Reichsorganiſationsleiter das Wort. Durch ſeine volkstümliche, durch treffſichere For⸗ mulierungen und plaſtiſche Vergleiche ſo anſchauliche Sprache riß er die Zuhörer zu ſich ſteigernden Bei⸗ fallskundgebungen hin.„Man muß ſich,— ſo ſagte er u. a.— zurückerinnern an die Zeit vor ſieben Jahren. Man muß ſich vorſtellen, daß eine der da⸗ maligen Parteien, etwa das Zentrum, einen Appell ſeiner„Politiſchen Leiter“ veranſtaltet hätte(Hei⸗ terkeit), dann wird man den Unterſchied von heute und früher begreifen. Der Politiſche Führer von heute hat mit dem Politiker von einſt nicht das Ge⸗ ringſte zu tun. Wir wollen dem Volk zeigen, daß wir mit den Regenſchirmträgern und der Ballon⸗ mütze von ehedem nichts zu tun haben. Wir ſind Soldaten. land geben, ſo rief der Reichsorganiſationsleiter un⸗ Es ſoll keinen Menſchen in Deutſch⸗ ter lebhaftem Beifall aus, ͤer mehr Mut hat und mehr Verantwortung trägt, als der Politiſche Lei⸗ ter! Was Ihr tut, das tut Ihr faſt alle ehrenamt⸗ lich, Ihr opfert eure Freizeit und Ihr tut es gern. Ihr bleibt bei dieſem Dienſt, die anderen werden inzwiſchen Spießbürger. Eine ſiegreiche Armee wird nie müde und wir ſind eine ſiegreiche Armee. Es iſt meine größte Freude, Sonntag für Sonntag hin⸗ auszukommen und vor den Männern zu ſtehen, die das Fundament ſind, auf dem der Führer Jahr⸗ tauſende deutſcher Geſchichte aufbaut. Ihr ſeid jener ruhende Pol, der dann, wenn Kriſen, Gerüchte und Miesmacherei aufkom⸗ men, unerſchütterlich die Ruhe bewahrt und dem Volk die Nerven ſtählt. In den Demokratien aber ſind die Menſchen ver⸗ —— geworden, weil ihnen eine wahre Volksführung fel 30 Dr. Ley erinnerte in ſeinen weiteren Ausführun⸗ gen ſan die ſchwere deutſche Geſchichte und an die beiſpielloſe Lebenskraft und Zähigkeit, mit der das deutſche Volk die ſchlimmen Zeiten immer wieder überwunden hat. Er erinnerte an die Zeit, als die Welt unter den andern aufgeteilt wurde, als Deutſche ſich um engſtirniger Doktrinärer willen zerfleiſchten. Heute lautet unſere Forderung: Wir brauchen mehr Raum für unſer Volk. Unſere Kolonien hat man uns geſtohlen, wir fordern ſie zurück. Unter ſtür⸗ miſchen Beifallskundgebungen ſchloß Dr. Ley: In jedem Jahr warten die Aufgaben der Partei, und an den Aufgaben wächſt unſere Kraft. 80 Millionen Deutſche und ein Adolf Hitler, das gab es noch nie in der deutſchen Geſchichte! Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation ſchloß der machtvolle Appell. Im Hotel„Europäiſcher Hof“ ſtellte ſodann Gau⸗ leiter Robert Wagner dem Reichsorganiſations⸗ leiter die Gauamtsleiter und Kreisleiter vor. Dann richtete er an ſie eine kurze Anſprache, in ͤͤer er die Parole für die Arbeit der politiſchen Führerſchaft im Gau Baden gab. Um 18.30 Uhr erſolgte am„Europäiſchen Hof“ der Vorbeimarſch der Politiſchen Leiter. Am Abend weilte Dr. Ley mit ihnen noch meh⸗ rere Stunden imkamerasſchaftlichen Kreiſe im Königsſaal des Schloſſes, das mit ſeiner Feſt⸗ beleuchtung einen prächtigen Anblick bot. Die neue Bereitſchaftsführeri von Mannheim W1 Am Freitagabend wurde in die DaK⸗Bereit⸗ ſchaft W, Mannheim 1 die neue Führerin, Frau Kuckes, eingeführt. Aus dieſem Anlaß verſam⸗ melten ſich die DRͤ⸗Helferinnen dieſer Einheit im großen Saal der Gemeinſchaftsküche der Alphorn⸗ ſtraße. Gegen 20 Uhr traf dann die mit der Einfüh⸗ rung beauftragte Abordnung der DRKKreisſtelle Mannheim und in ihrer Begleitung die neue Füh⸗ rerin ein. Nach Verleſung des Kreisbefehles durch DRer⸗ Feldführer Sandhaas, ergriff dieſer das Wort, um kurz nochmals der ſcheidenden Oberwachtführerin Steinwachs, dankend zu gedenken. In ſeinen weiteren Ausführungen gab er ſeiner Hoffnung Aus⸗ druck, daß der Geiſt der Bereitſchaft ſicherlich auch unter der neuen Führung ſo lebendig bleiben werde wie bisher, dies um ſo mehr, da ja der Name Kuckes im Deutſchen Roten Kreuz nicht unbekannt iſt, denn Dr. Kuckes, der erſte Bezirkskolonnenführer in Mannheim, war niemand anders als der verſtorbene Gatte der neuen Führerin. Nach der Vorſtellung der einzelnen Zugs⸗ und Gruppenführerinnen ergriff die Dienſtleiterin, Hauptführerin Weihrauch, das Wort und wünſchte der Bereitſchaft alles Gute für die Zukunft. Mit einem dreifachen„Sieg Heill“ auf den oberſten des DR ſchloß die einſache, ſchlichte 9 Gemätlich ist det Aufenthelt in den schönen Räumen des Konditorei. Keffee IHRAKER C1.8 und Offertenſchalter 22+ 10 DDSSLeL2 io ea S„ e 22 E 3 5FFFFFFFPPPPPPPPTPCPP0PPcCcGPPcCccGccccCCccPcCcccccCccCCCcCcCCccccccc S 32„nioss SSes ——„———2——— 223 23. 822 Morgen-Ausgabe Montag, 8. Mai 1939 eee 150. Jahrgang Nr. 200 BiR Mannheim und Deſſau ſpielen:0 Das atemraubende Tempo der letzten vierzehn Tage, das die„Seuſationen“ ſchlagartig aufeinonder folgen ließ, hatte die Hochſpannung nun nach Stuttgart verlagert und Mannheim in den Schatten gedrängt Von Wien über Deſſau, nach Stuttgart und Mannheim zog es wie jene alte melancholiſche Weiſe:„Himmelhoch jauchzend“ zum Tode betrübt“,— aber Fußball müßte eben nicht aus⸗ gewachſener Kampfſport ſein, als daß er nicht jeder Sen⸗ timentalität Herr werden, als daß nicht in den einzelnen Lagern die Riemen ſeſter geſchnallt worden wären, um etwa örohenden weiteren Verluſten die Zähne zu zeigen. Gerade in der gewittergeladenen Gruppe 3 mit ihren noch ausſtehenden zwei Spielen für jeden Teilnehmer, blieb es gar nicht ſo ganz ausgeſchloſſen, daß VfR unter Umſtänden an dieſem Sonntag in eine— allerdings ent⸗ ſprechend größer geſebene— Situation geſtellt werden könnte wie im Vorjahr in den Gaurunden, die knapp vor Toresſchluß noch den unglaublichen Umſchwung brachten, den ſchon„totſicher“ gewöhnten Meiſtertitel Pforzheims doch noch an Mannheim fallen zu ſehen. Für ſolch aus⸗ holende Parallelen bedurfte es ſelbſtverſtändlich der realen Vorausſetzung auch einer Niederloge der Kickers, die ja nur möglich war, wenn Admira aus der betonten Kampfnote der deutſchen Gruppenkämpfe gelernt, und eine ſyſtematiſchere Deckung des Gefahrenträgers Conen platzgreifen würde, was man den reichlich gewarnten internationalen Abwehrkräften der Wiener eher zutraute. Das alles mußte aber erſt abgewartet werden, wie der Ausgang auf der Mannheimer Kampfſtälte, die jo immer noch von ſpärlichen Lichtſtreifen überlagert war. Allerdings, der eventuell drohende Umbau, Badiſche Meiſter infolge Ausſcheidens des Spindler für den Gang mit Deſſau ins Auge dem der verletzten faßte, n nur bei 100 Klepper-Mäntel rper-xerie —————.—.— 0.24 Tel. 31992 konnte in ſeiner Auswirkung im voraus kaum taxiert wer⸗ den, ſo daß man mehr denn je auf den Entſcheis im Spiel⸗ feld ſelbſt, angewieſen war. Da der Vorverkauf der Eintrittskarten durch die nach⸗ trägliche Verlegung des Spiels nach Mannheim nicht mehr möglich wurde, ſetzte um 11 Uhr der Zuzug nach den Kaſſen ein, wobei die Zuſammenlegung der beiden Mei⸗ ſterſchaftstreffen im Handball und Fußball ſich als ein glücklicher— wen auch längſt ſchon anderwärts aus⸗ ein glücklicher— wenn auch längſt ſchon anderwärts aus⸗ Vorſonntags wäre es kaum zu verwirklichen geweſen, daß trotz des außergewöhnlich frühen Beainns etwa 5000 Zu⸗ ſchauer das Rund des Stadions umſäumten. Die Formationen traten wie ſolgt an: Deſſan: Müllner; Poppenberg, Henze; Manthey, Geh⸗ — Weißenborn; Schneider, Schmeißer, Kusmirek, Paul, Niemann. BfR Mannheim: Vetter; Conrad, Rößling; Hub⸗ ſchneider, Henninger, Feth; Rohr, Adam. Mayer, Fuchs, Striebinger. 8 Der Auſtakt des Spiels dem von der Sportführung Miniſterialrit Kraft und Gaufachwart Linnenbach, Kreisleiter Schneider uſw. beiwohnten, bringt ſchon kurz nach Auſtoß die erſte Ecke für Deſſau, die ſchlecht getreten wird. Ein weit auf den rechten Flügel gegebener Ball von Feth brinat vor Deſſaus Netz eine Serie Kopfbälle, bis ſchließlich das Leder zu Maner kommt, der kurz entſchloſſen einen ſchar⸗ fen Schuß ahläßt. der aber von Müllner famos gehalten wird. Nicht lange darauf ſetzt VfR ſeine Gegenecke, die ebenfalls ergelnislos verläuft. Das Spiel verläuft in ziemlich verhaltenen Bahnen, wie auch, im Gegenſatz zum verfloſſenen Sonntag große Ruhe im Zuſchauerring herrſcht. Da keiner der beiderſeitigen Angrifſe voll aus ſich herausgeht, wobei allerdings die hüben wie drüben erfolgten weſentlichen Aenderungen betreſfs Verſtändigung eine gewiſſe Rolle ſpielen, ſteigen keinerlei wirklich be⸗ oͤrohlichen Momente, ſo daß das Mitreißende und Span⸗ nungsſteigernde gänzlich fehlt. Man ſieht zwei Mann⸗ ſchaften, die ſich anſcheinend bereits ſchon ganz außerhalb desRahmens der Gruppenentſcheidung fühlen. Vereinzelte gute Paradem von Vetter löſen ſchüchternen Beifall aus, aber das Ganze bleibt auch weiterhin ſchwunglos; ein Uebungsſpielcharakter ohne höhere Spiel⸗ und Kampfnote. Dieſe„Windſtilbe“ ſcheint den Mannſchaften ſelbſt nicht zu imponieren, es kommen Anſätze zu lebhafterem Tempo, aber der zündende Funke des Erfolges läßt immer noch auf ſich warten. Dafür ſteigt als Abwechſlung eine er⸗ heiternde Epiſode, die durch das Verſagem des geſamten Innenſturms von VfR ausgelöſt wirod, der mit wiederholt aus nächſter Nähe angeſetzten Schüſſen den Raum zwiſchen den Pfoſten nicht finden kann. Auch Striebinger vergibt dann eine ganz große Gelegenheit. So pendelt die Sache in Gleichmut auf und ab und auch die Stille ringsum beim Pauſenpfiff gibt den richtigen Ausöruck für das bisher Geboteme. Nach Seitenwechſel Während noch die Gedanken nach der entlegenen Stutt⸗ garter Kampfbahn abſchweifen und man ſich ein Bild des dortigen Großkampftiges zu machen ſucht, formieren ſith die Mannſchaften wieder für die Fortſetzung, von der man für die Zuſchauer wenigſtens noch etwas Herausſpringen⸗ des erwartet. Jedenſalls hatte das Fehlen von Lutz (neben Spinoler) die kämpſeriſche Note des BfR bisher weſentlich geſchwächt. Ein 20⸗Meter⸗Strafſtoß der Mann⸗ heimer landet neben dem Pfoſten. Auch der zweite, das Eckenverhältnis wieder angleichende Eckball der Deſſauer bringt nichts Poſitives. Auch die zeitweiſen„Tempo“⸗ Ruſe von darußen ſchlummern mehr und mehr ein, ſo daß auch die beſcheidenſten Erwartungen unerfüllt bleiben. Man verſucht es bei dem durchſchlagsſchwachen Mann⸗ heimer Anariff mit periodiſchen Fernſchüſſen, die auch nicht zum Ziel führen, bis dann beiderſeits doch ſo etwas wie Dampf ſteigt. wobei ein Pfunoſchuß Striebingers von dem ſich werfenden Müllner gehalten wird. der, noch nicht vom Boden hoch, auch einen Nachſchuß von Mayer ſtoppt. Au/h unter den Zuſchauern flackerts nun auf und man glaubt den Zeitpunkt des endlichen Aufrüttelns gekommen, der die Entſcheidung— ſo oder ſo— einileiten ſoll. Wieder wird Fonn Striebinger nach Hereinlauf dicht vor dem Tor durch Ballobnahme und Zurückgabe geſtoppt. Auch eine ge⸗ wiſſe Verwirrung hervorrufender guter Flankenball Rohrs wird nach einem Gedränge unſchädlich gemacht. VfR iſt nun voll überlegen, beherrſcht die Hälfte des Gegners, hat aber iniorern Glück, als bei einem überraſchenden Gegen⸗ ſtoß der Deſſ. Holblinke Paul auf wenige Meter Erntfernung zum Schuß kommt, der aber vom niedergehenden Vetter abprallt und von der Verteidigung Lollends abgewieſen werden kann. Bedauerlicherweiſe muß der Deſſauer Hüter verletzt vom Feld, kommt aber bald wieder und man rechnet allgemein mit eintem torloſen Ausgang, der ber dem Unvermögen beider Mannſchaften auch eintritt, ſomit eine kataſtrophale Enttäuſchung beſiegelt und im übrigen de beiden andern voransliegenden Teilnehmern den deyk⸗ bar beſten Dienſt erweiſt. A. M. Die Leiſtungen der Mannſchaften Die Elf des badiſchen Meiſters BfR war mit einem be⸗ achtlichen Siegeswillen bei der Sache, um ihre letzte Chance auf einen vielleicht doch noch möglichen Enoſieg in der„Bombengruppe“ wahrzunehmen, was ihr aber, da ſich die ſehr ſpielſtarken Deſſauer mit Löwenmut und größter Ausdauer ſchlugen, nach einem etwas zahmen Start nicht mehr gelingen ſollte. Man durfte die Feſtſtellung machen, daß die Streiter, diesmal im blauen Dreß, den„Schwaben⸗ ſtreich“ vor 8 Tagen nicht nur ohne böſen Folgen ver⸗ wunden, ſondern auch(und das vor allen Dingen!) in ihrer Kampfmoral keine Einbuße erlitten haben. Man hat die Lehre aus dieſer vielleicht vermeidbar geweſenen Niederlage gezogen und diesmal taktiſch, bei genaueſter Arbeitseinteilung, von einigen Ausnahmen natürlich ab⸗ geſehen, ſehr ausgeglichen operiert. Dies konnte umſo leichter geſchehen, da die Sportführung, an ihrer Spitze Re⸗ gierungsrat Geppert, auf einen größeren Umbau der Mannſchaft verzichtet hatte und unter der ſehr begrüßten Wiedermitwirkung des Halblinken Willi Fuchs für den verletzten Spinoͤler den bewährten Läufer Rohr als Rechts⸗ außen ſtürmen ließ und für Lutz der neuen Kraft Mayer die Sturmführung übertragen hatte. Dieſe Maßnahmen bildeten die gegebene Patentlöſung, da ſich die in härteſten Schlachten bewährte Hintermannſchaft nahezu in ihrer alten erprobten Aufſtellung ſchlagen konnte, da ſich Hub⸗ ſchneider gleich in ſeine Aufgabe fand und den Erſatz nie ahnen ließ. Henninger leiſtete die ſchwere Aufgabe, den Aktionsradius des gegneriſchen Mittelſtürmers einzu⸗ ſchränken, ſo daß dieſer nur ſelten, dann allerdings aber ſchon recht gefährlich zum Schießen kam. Der eigentliche Stopper des Tages war aber nicht Henninger, ſondern der eiſenharte und artiſtengewandte Feth, deſſen Aufſtellung infolge einer Verletzung bis zuletzt froglich war. Seine Spielweiſe ſtach wieder groß hervor und ſein impulſiver Antritt ſtempelte ihn zum ſchnellſten Mann in der Half⸗ reihe, ſo daß es zu bgrüßen war, daß er noch vor der Pauſe mit Henninger tauſchte. Im Sturm, der nicht reſt⸗ los befriedigen konnte, war Mayer, der ſich mit einem Bombenſchuß in der 3. Minute vielverſprechend anließ. ein ſehr achtbarer Mittelſtürmer, der nur das Pech hatte, in Gehlert einen Mittelläufer gegen ſich zu haben, der das übliche Gardemaß überſchritt und mit allen zu Ge⸗ bote ſtehenden Mitteln kämpfte. Rohr vermochte natür⸗ lich den gedankenſchnellen Spindler nicht voll zu erſetzen, trotzdem er ſich alle Mühe gab und einige Flanken an⸗ bringen konnte, die ſehr gefährlich waren. Auf halbrechts ſtand wieder der gute Techniker Adam, der ſehr ſchwung⸗ voll und nicht zu vergeſſen, mit nahezu gleichbleibenden Leiſtungen aufwartete. Neben ihm gehörte noch Fuchs auf halblinker Poſition, meiſt tief geſtaffelt ſtehend, zu den Spielmachern aus der Tieſe heraus. Seine Vorlagen kamen meiſt gut und langgezogen und hätten es dem Mittelſtürmer wiederholt geſtatten müſſen, ſich von ſeinem „Betreuer“ zu trennen. Striebinger, hatte mit ſeinen Schüſſen reichlich Pech. Er kam erſt in zweiter Hälfte in beſſere Fahrt. Als ſehr gut im Bilde und durchaus auf der Höhe erwies ſich die Tordeckung. Conrad und Rößling ſchlugen glänzend ab und Vetter im Tor hielt in bekannter Güte. Bei einem Niemann⸗Schuß, der von ſeinen Knien abprallte, hatte er in den letzten Minuten zwar reichlich Glück, aber das gehört nun einmal zu einem tüchtigen Hüter. Die Deſſauer haben ohne Zweifel unter dem zielbewuß⸗ ten Training ihres Karl Höger ſei: dem:1 vor Jahres⸗ friſt ſehr viel gelernt. Man hat ſich zu einer ganz aus⸗ gezeichneten Mannſchaft entwickelt, die Selbſtvertrauen be⸗ ſitzt und immer noch in der Lage ſein wird ihr achtbares Können noch weiter zu fördern. Man hat mit unermüd⸗ lichem Fleiß und größter Ausdauer gekämpft und ſich bis auf die letzte Minute um den Erſolg bemüht. Der Sturm iſt ſehr gefährlich geworden. Mittelſtürmer Schmeißer, der Tank der Anhaltener, der über ein oroßes Schußvermögen verſügt, verſuchte immer wieder ſeine Bewachung ab⸗ zuſchütteln und die„Kiſte zu ſchmeißen“ Seine gelungenen Ausreißverſuche waren aber zu zählen. d' das erſt vor a Tagen„hingelegte ſchwere Lehrgeld“ noch von größter Wirkung war. Nach Schmeißer war Paul der beſte An⸗ greifer und zugleich die treibende Kraft im Sturm⸗ Die Läuferreihe deckte über weite Strecken in frappierender Sicherheit. Die Außenläufer waren im zweiten Spiel⸗ abſchnitt wohl hin und wieder in die Defenſive gedrängt, aber in unwiderſtehlichem Kämpfergeiſt ſanden ſie immer wieder die Möglichkeit, ihren Angriff mit weiten Bällen auf die Reiſe zu ſchicken. Mittelläufer Gehlert iſt ein Spieler, der ſich auf wuchtigen Körpereinſatz und ein ſau⸗ beres Kopfſpiel verſteht, ſo daß in ſeinem Bereich nicht ſonderlich viel zu erben iſt, zumal neben ihm Poppenberg und Henze in alter Klaſſe verteidigen. und wie ihr tüch⸗ tiger Torwart Müllner keine Fehler machten Dieſer Schlußmann hielt im zweiten Abichnitt die unheimlichſten Bälle, ſo daß das Unentſchieden gerettet werden konnte. Schiedsrichter Wol f⸗Köln verſtand durch zielklare und ſichere Entſcheidwigen bei Freund und Feind die richtioe Atmoſphäre des Vertrauens zu ſchaffen, die es ihm ge⸗ ſtattete, das faire Spiel ſeſt in der Hand. Erſter Tag der Mannheimer Mairennen Saarbefreiungspreis mit Göbel vor Panheros und Gräſin Iſabella Muſys Turbotin gewinnt den Wenn die Kaſtanien ihre Kerzen tragen und die Wieſen und Bäume zwiſchen dem oberen Luiſen⸗ park und Neuoſtheim wie überall ihr friſches Grün angelegt haben, iſt auch die Zeit der Mannheimer Mairennen wieder gekommen. So geht das ſchon Jahrzehnte lang, und nicht anders iſt es heuer. Seit zwei Tagen prangt der Mannheimer Turf in reichem Flaggenſchmuck, um alle die Pferdeſport⸗ intereſſenten aus Baden, der Saarpfalz, kurz, aus ganz Südweſtdeutſchland würdig zu empfangen. Der Regen der letzten Wochen hatte das Geläufe elaſtiſch gemacht und ſo alle Vorausſetzungen geſchaffen. um die Beſten unter den edlen Vierbeinern zu er⸗ mitteln. In friſchem Grün lag die rieſige Raſenfläche, über der die roten und weißen Fähnchen an den Hinderniſſen luſtig im Maiwind flatterten. In der Ferne gaben die Konturen des Odenwalds, davor die roten Dächer Neuoſtheims, gegenüber die Allee⸗ bäume des Neckardammes und zur Linken der Luiſenpark die Kuliſſe ab zu dem alten und doch Jahr für Jahr bezaubernden neuen Bild: Mann⸗ heims Turf im Maienglanz. Das Vorfrühlingswetter lockte am erſten Tag des dreitägigen Meetings ſchon Tauſende und aber Tauſende auf die wundervolle Anlage des Badiſchen Rennvereins hinaus, und zwiſchen den duſtigen Modeneuheiten, die die Frauen zur Schau trugen, war das Grau der Wehrmacht und die braunen und ſchwarzen Uniformen der NS⸗Verbände in großer Zahl vertreten. Auch die führenden Männer aus Staat, Partei, Wehrmacht und Wirtſchaſt bezeugten erneut ihr ſtarkes Intereſſe für den Pferdeſport. Rund um den Führerring ſtanden die Sachver⸗ ſtändigen und all die mit mehr oder weniger Pferde⸗ verſtand und ſolche, die zum erſtenmal den Zauber des Turfs in ſich aufnahmen. Am Totaliſator war ſchon gleich bei den erſten „Rennen Hochbetrieb, und wer wetten wollte, um ſo ſeine Meinung mit 5 oder 10 4, je nach Größe des Geldbeutels, zu bekräftigen, mußte oft Schlange ſtehen. Zum Begrüßungs⸗Rennen wurden Pferde geſattelt, die ſich über den 1800 Meter langen Kurs bis auf zwei Ausnahmen einen Kopf⸗ an⸗Kopf⸗Kampf über die ganze Strecke lieferten. Am Neuoſtheimbogen ſah es ſo aus, als ob Dobler trotz ſeines Höchſtgewichts, das er zu tragen hatte, das am Start verlorene Terrain aufholen würde; doch es ſchien nur ſo. Burgſtolz, der vom Start weg die Führung hatte, und Cracias waren am Ende doch noch ſchneller auf den Beinen als der hoch favoriſierte Schimmel Dobler. Nicht minder intereſſant wie die erſte Entſchei⸗ dung war der Amazonen⸗Preis für Rennreiterinen. Vom Start weg führte Maſſawa vor Cirano und Ausſchreibung. In ſtattlicher Folge ging es der Neckardammgeraden entlang. Ein Vorſtoß brachte zwar Eile noch an die Führenden heran, aber mehr Doppelsieg von Mertedes-Benz in Tripolis Lang ſiegt wieder vor Carattiola— Die neuen 1,5⸗Liter⸗Rennwagen haben ſich glänzend bewährt Das war der größte Sieg, den Mercedes⸗Benz in ſeiner jahrzehntelangen Renngeſchichte erſocht. Mit Nenkonſtruktionen, die vor einem Monat erſt das Werk zu den erſten Probefahrten verlaſſen hat⸗ ten, wurden die ſieggewohnten Alfa Romeo und Maſerati geſchlagen. Zum drittenmal hintereinander gewann Hermann Lang das ſchnellſte Rennen der Welt auf der Mellaha⸗Rundſtrecke von Tripolis. Im 13. Preis von Tripolis ſiegte der Schwabe mit einem Durchſchnitt von 197,796 Stoͤkm. vor ſeinem Kame⸗ raden Europameiſter Caracciola, der nicht ganz drei Minuten ſpäter als Zweiter durchs Ziel ging. Mit einer Runde Abſtand folgte Emilio Billoreſi auf Alfa Romeo. Lang führte von der erſten Runde au Rund um die 13,1 Kilometer lange Strecke, die 30mal zu durchfahren war, hatten ſich 50 000 Zu⸗ ſchauer eingefunden. Kurz vor Beginn des Ren⸗ nens, das nur den Rennwagen der 1,5⸗Liter⸗Klaſſe vorbehalten war, erſchien Marſchall Balbo und gab nach Begrüßung der Spitzenfahrer das Startzeichen. Aus der erſten Runde kehrte Lang als Spitzenreiter vor Farina auf Alfa Romeo und Caracciola zurück und vergrößerte ſeinen Vorſprung. Caracciola ſtößt vor In der 7. Run de greift Caracciola den vor ihm liegenden Farina an und geht an ihm vorbei. Die beiden Deutſchen halten die Spitze. Italiens größte Hoffnung, Lugio Viloreſi und ſein ſchneller Strom⸗ linien⸗Maſerati enttäuſchen. Der Wagen iſt nicht in Ordnung und verſchwindet ſchließlich mit Schalt⸗ defekt. Nachdem Caracciola einen Angriff Farinas abgeſchlagen hat, örehen die beiden Mercedes auf und Lang fährt die 12. Runde in:43:77 Minuten mit 211,76 Stundenkilometer. Tanken ohne Bodenverluſt Nach der 15. Runde, der Hälfte des 390 Kilometer langen Rennens ſetzt allgemeines Tanken ein. Langs Monteure brauchen 40, Caracciolas 43 Sekunden und wechſeln dabei noch Reifen. Dank dieſer Leiſtung bleiben die beiden Deutſchen weiter an der Spitze. Der Stand nach der 15. Runde lautet: Lang (Mercedes⸗Benz) 57:02,54— 206,703 Stoͤkm.; Carac⸗ ciola(Mercedes⸗Benz) 58:27,12; Ointacum(Alfa Romeo):00:39,995 E. Villoreſi(Alfa Romeo) :00:49,25; Roodco Maſerati):04:02,72, Pietſch⸗ Deutſchland(Maſerati):04:40,29. Maſſenſterben Inzwiſchen lichtet ſich das Feld immer mehr und auch im weiteren Verlauf gab es reichlich Ausfälle. Der Maſerati⸗Spitzenfahrer Graf Troſſi erſchien nicht vor den Tribünen, ebenſo Farina, deſſen Alfa Romeo an der Brennſtoffzufuhr krankte. Severis Alfa geriet in Brand, der jedoch gelöſcht wird. Bion⸗ detti, Chaſi(Maſerati), Bindetti und Aldrigetti (Alfa) gaben ebenfalls auf. Leider muß auch unſer Pietſch die Waffen ſtrecken. Ein Maſchinenſchaden ſetzte ſeinem Kampf ein Ende. 5 Verhalten gefahren— überlegen gewonnen Immer größer wird der Vorſprung der zwei Silberpfeile, die vorſichtshalber mit dem Tempo etwas zurückhalten. Der Durchſchnitt ſinkt langſam aber ſtetig von 206 auf 202 und zum Schluß auf 197 Stundenkilometer. Dennoch geſtalten Lang und Ca⸗ racciola das Rennen zu einem überlegenen Sieg. Der kleine Mereedes hat ſeine Feuerprobe beſtan⸗ den, beſſer als man in den kühnſten Hoffnungen dachte. Er iſt in die Fußſtapfen ſeines großen Bru⸗ der⸗Formelwagens getreten. Rieſiger Beifall rauſchte auf. Die deutſchen Fahrer werden von Balbo auf der Tribüne beglückwünſcht und Lang kann aus ſeinen Händen den herrlichen Ehrenpreis entgegennehmen. Am Siegesmaſt geht die Haken⸗ kreuzflagge hoch, das Deutſchland erklingt. Das Ergebnis: 1. Hermann Lang⸗Deutſchland(Mercedes⸗Benz) :59:12,2 197,796 Km.⸗Std.; 2. Rudolf Carac⸗ ciola⸗Deutſchland(Mercedes⸗Benz):02:49,7. 1 Runde zurück: 3. Emilio Vilorſi⸗Italien(Alfa Romeo):07:00,3. 2 Runden zurück: 4. Pireo Ta⸗ rul i⸗Italien(Maſerati):12:31,14. 3 Runden zu⸗ rück: ö. Armand Rug⸗Schweiz(Graffi). zehn als in dem harten Finiſh einen dritten. Platz zn erobern, gelang ſeiner Reiterin nicht. An Zwiſchenfällen reich war das Neunkirchen⸗Jagd⸗ rennen. Zuerſt ging Muſys Irma kopfüber und am näch⸗ ſten Hindernis waren ſchon 3 Pferde reiterlos. Stauffen und Durban kämpften wohl über die ganze Strecke mit dem führenden Kritikaſter, ohne allerdings deſſen Vorteil, den er ſich jeweils an den Sprüngen ſicherte, ganz aus⸗ gleichen zu können. Kritikaſter vor Durban und Stauffen, ſo war die Reihenfolge im Ziel. Der Reſt kam weit ab⸗ geſchlagen für den Ausgang des Rennens nie in Frage. Die Hauptprüfung des Tages war der mit 10000 4 ausgeſtattete 85 Saarbefreiungs⸗Preis. 7 Pferde waren am Ablauf, auf ihrem Rücken ehemalige Ehampionatsträger, u. o. Otto Schmidt. Der Favorit Stein⸗ bach führte zwar bis zum Einlaufbogen, war aber dort am Ende ſeiner Kräfte und kein Pferd konnte Turbotin aus dem ſchweizeriſchen Stall Muſy den Weg ins Ziel ver⸗ ſperren. Panheros und Gräfin Iſabella, mächtig angetrie⸗ ben, endeten auf den Plätzen. Lange Zeit ſah es aus, als ſollte Stöckert auf Kelabun den Preis der Induſtrie nach Hauſe reiten. Sein Vorſprung vor dem kleinen Felde von 5 Pferden, den er ſich über alle Hinderniſſe herausritt, ſchien dieſe Annahme zu beſtätigen. Doch nach dem letzten Sprun⸗ kam Immerweiter und Galf wie von der Feuerwehr angetrieben, an die führende Fuchsſtute heran. Kelaoun ſtreckte ſofort die Waſſen und Immerweiter ſiegte vor Golf und den übrigen 3 Pſerden. Noch einmal wurden fünf Pferde, und zwar im Roſen⸗ garten⸗Rennen, geſattelt. Herzſolo und Orione machten nach kurzem Kampf das Rennen unter ſich aus. Altvater verſuchte, zu den führenden Pferden vorzuſtaßen, war bald geſcheitert, und der vielgemeinte Goodly aus dem Schweizer Stall Muſy war am Ende der Neckargeraden geſchlagen. Herzſolo ſiegte dann unangefochten vor Orione. Ein kleines, aber erleſenes Feld von Klaſſe⸗Steeplern kam im Starbrücken⸗Jagdrennen an den Ablauf. Mahatma, ffür den viel Meinung war, ſprang ſchlecht. Ihm war an⸗ ſcheinend auch der Weg von 3700 Metern zu weit. Nach dem 5. Hindernis blies der braune Wallach zum Rückzug⸗ Und nicht anders machte es Rappa weniger Meter weiter. Letzterer hatte allerdings bis dahin die Führung in einem ziemlich ſcharfen Tempo inne gehabt. Allaſch und Quaſſi waren im Endkampf bis wenige Meter vor bem Ziel unter ſich, bis Robls Meiſterreiten Ramillies nach vorn warf und den zweiten Sieg für einen ſchweizeriſchen Rennmann am Eröffnungstag der Mannheimer Mai⸗Rennen errang. Mit Serena gewann im Preis der deutſchen Weinſtraße dos ſchnellſte Pferd im Neuner⸗Feld. Lang führte der Fa⸗ vorit Lauf fix, in dem Endkampf aber waren Storto und Mäocchenfrennd noch ſchneller. Lauf fix fiel mehr und mehr zurück, während Serena die beiden auf dem zweiten und ͤritten Rang angekommenen Pferde Storta und Mädchen⸗ freund in einem ſchärfſten Endkampf niederrang. Die Ergebniſſe: 1. Begrüßungs⸗Rennen(Klaſſe). 1200 Mark, 1800 Meter: 1. Stall Nord⸗Süds Burgſtolz(Bäbſt) 2. Gracias; 3. Dobler; 4. Sylveſtra. Ferner lieſen: Mär⸗⸗ ker, Peladoros, Glücksvogel, Maikönigin, Sonſa. Qued⸗ linburg. Toto: 31, 13, 21, 13, 17:10. EW: 416.10. Richterſpruch: Kopf—Kopf—Hals. 2. Amazonen⸗Preis(Flachrennen für Rennreiterinnen). 2400, 1600 Meter. 1. Frl. A. Eichmanns Maſſawa (Beſitzerin); 2. Kanzliſt: 3. Eile. Ferner liefen: Immer⸗ dein, Ausſchreibung, Lare. Baſtler, Pazmaniterin, Cirano. Tot.: 90, 19, 93, 20:10. EW: 2228:10. Richterſpruch:—1½ —Kopf—Kopf. 3. Neunkirchen⸗Fagdrennen. 2700„ 3000 Meter. 1. Frau A. Hörs Kritikaſter(Dettloff), 2. Stauffen; 3. Durban. Ferner lieien: Parhelios, Adelbert. Irma. Fri⸗ gtlla, Ilmenau, Gloricus. Toto: 57, 20, 17, 15:10. EW: 276:10. Richterſpruch: 14—14——Weile 4. Saarbefreinngspreis. Ehrenpreis und 10 000 Mark, 2000 Meter. 1. Hytm. P. Muſys Turbotin(Göbel); 2. Panheros; 3. Gräfin Iſabella. Ferner liefen: Marien⸗ fels, Benedictns, Lampadius, Steinbach. Richterſpruch: Kopf—Koyf—Hals—Weile. 5. Preis der Induſtrie. Jagdrennen. Ehrenpreis und 5200. 3400 Meter. 1. Herrn H. L. Puſchs Immer⸗ weiter(Unterholzner), 2. Golf. Ferner liefen: Kelagun, Quaſi, Norman. Richterſpruch:—8. Toto: 16, 14, 24:10. EW.: 96:10. 6. Roſengarten⸗Rennen. 3100. 1600 Meter. 1. Herren Gebr. Röslers Herzſolo(M. Schmidt), 2. Orione. Fer⸗ ner liefen: Gooöly, Feuerwarte, Altvater. Richterſpruch: Toto: 19, 15.:10..⸗W.: 64:10. 7. Saarbrücken⸗Jagdrennen(Ansgleich III). Ehrenpr. und 9500 4. 3700 Mtr. 1. Lt. M. Buhofers Ramillies (Robl); 2. Quaſi; 3. Allaſch. Ferner liefen: Galanterie, Mahatma, Ma Recompenſe. Richterſpr.:—1/4—74. Toto: 19, 15. 2010..⸗W. 648:10. 8. Preis der deutſchen Weinſtraße(Ausgleich). 2450 Mark 1450 Meter: 1. Herrn P. Herrmanns Seren a (Vibranz); 2. Mädchenfreund; 3. Storta. Ferner liefen: Wogehals, Svirnla, Nikolous, Seydlitz, Lauf ſir, Prova⸗ ganda. Kichterſpruch:—H1—1. Tote: 55, Y, 29, 14210. EW: 940:10. 11 6. Seite Nummer 206 ————— e Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe eeee 19 Montag, 8. Mai 1989 1. Sauptrunde des Dſchamimer-Nokals Seckenheim 98— Bſe Reckaran 21 Spa Söllingen— 1. Pforzheim:3 Germania Durlach— Karlsruher§FB:5 Olompia Neulußheim— Phönix Karlsruhe:2 Bi Wiesloch— BB Mühlburg:9 67 Mannheim— Spg Sandhofen:1 — Hockenheim— S Waldhof:2 nach Verl. B Kuppenheim— FB Ofſenbuig:2 S Weil— SC Freiburg.0 FC Singen— SCE Konſtanz:0 Neckarau geſchlagen 98 Seckenheim— Bſe Neckarau:1 Im erſten Pokalſpiel nach dem Eingreifen der Gan⸗ klaſſe mußte der Vfs Neckarzu in Seckenheim antreten und ſtand Habei vorausſichtlich vor keiner leichtzunehmen⸗ den Aufgabe, da die Mannen um Wal; ſich zur Zeit in recht inſprechender Form befinden und erſt am Vorſoeintag in ihrem letzten Meiſterſchaftstreffen einen recht deutlichen Steg herausholen konnten. Leider fehlten in der Elf der Gäſte einige der beſten Kräfte, wodurch ſie in threr Schlagkraft ſtark beeinträchtigt waren. Das Spiel brachte zu Beginn eine ſtärkere Feldüber⸗ legenheit der ſehr ſchnellen und eifrigen Seckenheimer. Der Kampf ſpielte ſich meiſt in der Hälfte der Gäſte 26 und Dieringer mußte ſein ganzes Können einſetzen, um ſein Tor reinzuhalten, das beſonders von Walz unz Erny im⸗ mer wieder bedroht wurde. Als dann ſpäter Neckaraus Angriff aktiver wurde, gib es auch in Seckenheims Straf⸗ raum dicke Luft. einen Schuß von Bickel erwiſchte Torwart Gruber gerade noch auf der Torlinie Trotzdem konnte der ſpäter wieder drängende Gaſtgeber in der 55. Minute durch Wals in Führung gehen und kur⸗ vor der Pauſe er⸗ höhte derſelbe Spieler das Reſultit ſogar auf 220. Die zweite Spielbälfte brachte ſofort ein ſtarkes An⸗ ziehen der Neckorauer, die auch ſchon nach 5 Minuten durch Beitengruber einen Treffer aufholen konnten. Aber bald war auch wieder Seckenheim da naid hatte in der Folge infolge ſeiner Schnelligkeit und ſeines Einſatzes hin und wieder etwas mehr vom Spiel. Gefährliche Si⸗ tuationen gob es noch vor beiden Gehäuſen, aber Tore fielen keine mehr, trotzdem Neckaran mit einem raſſigen Enöſpurt d 2s Spiel noch einmal zu wenden verſuchte. Münzer⸗Rohrbach war ein ſicherer Leiter. Hockenheim als Pokalſchreck o8 Hockenheim— Sp Waldhof:2 nach Verlängerung Man muß es ſchon ſagen, daß die Hockenheimer für die erſte Hauptrunde im Tſchammer⸗Pokalſpiel⸗ Wettbewerb im beſten Sinne des Wortes das große Los gezogen haben, durfte man doch den mehrfachen badiſchen Gaumeiſter, den Sportverein Waldhof, bei ſich erwarten. Das Intereſſe war natürlich für die⸗ ſen Hockenheimer Fußballſchlager beſonders ſtark, denn die Waldhöfer galten bei den Hockenheimer Fußballkennern längſt ihren Batzen, und ſo erwar⸗ teten denn die 1500 bis 2000 Zuſchauer namentlich von den Waldhöfern ein großes Spiel. Eifer und Schneid der Hockenheimer, rühmlichſt bekannt, waren in dieſem Kampf ein markantes Gegenſtück zu dem klaren techniſchen Plus des Gegners, der natürlich ſo den Haupttrumpf in der Hand hatte, ihn aber nicht ausſpielen konnte, da man gegen eine Elf mit unbeugſamem Siegeswillen ſtand, die einfach nicht kleinzukriegen war. Die Waldhöfer hatten ſich mit ihrer hohen Fußballkunſt buchſtäblich in die Herzen der Hockenheimer hineingeſpielt. Nicht nur, daß man wahre Kabinettſtückchen beſten Fußhallkönnens zu ſehen bekam, darüber hinaus ſervierten die Blauſchwarzen die ausgefeilteſten Ein⸗ zelleiſtungen, die man ſich nur denken lann. Die Waldhöfer wurden durch den Schneid ihres Gegners förmlich zur Hergabe des letzten genötigt, und ſchon früh merkten die Mannheimer Vorſtädter, daß dieſes Spiel zu keinem Spaziergang werden würde. In punkto Eifer wuchſen die Hockenheimer erſthälftig förmlich über ſich ſelbſt hinaus und hielten den Wald⸗ höfern in jeder Beziehung ganz tüchtig die Stange, ſo daß natürlich im Lager der Hockenheimer Zu⸗ ſchauer eine Bombenſtimmung herrſchte. Der Auf⸗ takt des Spiels, welches zu Beginn eine Ehrung der Waldhöfer durch ihren Gaſtgeber brachte, ließ ſich für die Hockenheimer gut an, denn ſchon in der achten Minute hieß es:0 für Hockenheim, als Bechtel im Anſchluß an eine Ecke die Leute von der Rennſtrecke in Front brachte. Bielmeier erzielte kurz darauf mit durchdachtem Schuß das:1 und Siffling nutzte ein gegneriſches Handſpiel durch Freiſtoß zum:1 für Waldhof. Hockenheim, keinesfalls entmutigt, ging weiter ſtramm in den Kampf und mit neuem Mut und mit einer neuen Energieleiſtung wurde in der zweiten Habbzeit abermals der Gleichſtand erzielt, als Kraft ein Geplänkel vor dem Waldhoftor prompt ausnutzen konnte. Ein durchaus verdienter und natürlich beſonders ſtürmiſch umjubelter Treffer. auch einige Phönixecken torlos verpufften. In der notwendigen Verlängerung des Spiels waren die Kräfte beiderſeits reichlich verbraucht. Dennoch gab es auch jetzt noch Höhepunkte des Spie⸗ les, bis dann nach zweiſtündiger Spielzeit der Schlußpfiff des von A bis Z aufregenden und mit⸗ reißenden Kampfes ertönte. Waldoͤhofs beſte Kräfte ſtanden zweifellos in dem alles überragenden Mittelläufer Heermann, Schnei⸗ der, Pennig und Bielmeier, während das Groß der Mannſchaft und vor allem Otto Siffling ziemlich frühzeitig von Müdigkeitserſcheinungen befallen wurden. Ebenſo gutes Können und ebenbürtige Leiſtungen erreichten, wie eingangs geſagt, die Hockenheimer, auf deren Seite der Verteidiger Ernſt Hofmann, der beſtbekannte Mittelläufer Birkenmeyer, der Rechts⸗ außen Bechtel mit ſeinem jungen Innentrio eine ganz ausgezeichnete Feuertaufe beſtanden. Als Lei⸗ ter des Spiels amtierte Sinn⸗Grötzingen im gro⸗ ßen und ganzen umſichtig, jedoch war ſeine Leitung nicht ganz fehlerfrei. 07 Mannheim— Sandhofen:1(:0) Im weiteren Verlauf oͤer Tſchammer⸗Pokalrunde hatten die Neuoſtheimer beim erſten Heimſpiel die erſtmals in dieſe Runde eingreifende Elf der hin⸗ länglich bekannten Spielvereinigung Sand⸗ hofen zu Gaſt. Erinnert man ſich der Tatſache, daß 07 im vergangenen Jahr anläßlich des Phönix⸗ turniers gegen Sandͤhofen ein ehrenvolles:0 her⸗ auszuholen verſtand, ſo verſteht man die über dem Spielgeſchehen liegende Spannung, der allerdings nur etwa 500 Zuſchauer. Mit lebhaftem Tempo ſetzte das Treffen zwiſchen Nord und Oſt von Mannheim ein. Dabei ſanden ſich die Platzherren als erſte und waren auch mehr beim Zeug wie die Gäſte. Bei verteiltem Feld⸗ ſpiel konnte 07 ein verdientes Plus für ſich heraus⸗ arbeiten, ohne indes vorerſt den fälligen Führungs⸗ treffer verzeichnen zu können. Sandhofen machte lange Zeit den Eindruck luſtloſen Spiels, bis in der 20. Minute Jung—07 den Bann brach, indem er auf Vorlage von rechts mit dem runden Leder ab⸗ zog, ſich allein geſchickt durcharbeitete und nach ge⸗ ſchickter Täuſchung Wittemanns zum vielumjubelten :0 einſandte. Später verpatzte Rechtsaußen Kraft, frei ſtehend, eine klare Chance, während Sandhofen ſeine mehrfach erfolgreich ausſehenden Bemühungen bis zum Seitenwechſel unbelohnt ſah. Ecken bis Halbzeit:2 für 07. In der zweiten Hälfte wurde aus dem bis dahin geſehenen Spiel ein regelrechter Kampf. Härter als Nachhutgefechte Abteilung 1 Weinheim— Ilvesheim 217 Phönix Heddesheim:0 Fendenheim— Brühl:2 Vereine Sviele gew. unentſch, derl. Tore Vunkte Amieitia Viernheim 24 14 2 4 67.29 34.14 Germ. Friedrichsfeld2z 12 7 4 47.2⁵ 31.15 Olympia Neulußhein?3 13 4 6 64:47 90.16 GV Weinheim 2⁴ 13 4 B SC Käfertal 24 8 9 5 48.49 25.23 Alemann.Zlvesheim 24 9 6 9 66:57 24724 98 Seckenheim 24 8 8 8 40 39 24.74 67 Mannheim 22 9 5 8 36•41 23:21 Phönix Mannheim 23 7 9 7 34236 23 23 08 Hockenheim 23 7 31.49 19.27 FB Brühl 24⁴ 8 2 14 36:44 18.30 Bfrum Feudenheim 24 6 4 14 41.67 16.32 Fortuna Heddesheim?4 3 3 18 286.78 9·89 Phönix Mannheim— Heddesheim:0 Trotz der verſchiedenen Großvexanſtaltungen hatte der Phönix zu dem für ihn ſo bedeutſamen Sypiel eine ſtattliche Anhängerzahl hinter die Uhlaudſchule gebricht, wo ſich die tampfeseifrigen Heddesheimer Fortunen letztmals in die⸗ ſer Fußballrunde vorſtellten. Es gab ein beiderſeits un⸗ erhört ſchnelles Spiel, bei dem die Platzherren erneut be⸗ wieſen, daß ſie können, wenn ſie ſich des Wertes reſtloſen Einſatzes klar ſind. Dieſe erfreuliche Mannſchaftsgeſamt⸗ leiſtung kommt auch im Endergebnis zum Ausdruck, wo⸗ mit die Platzherren ihre Schußfreude belohnt ſahen. Bet den Gäſten mußte die Mannſchaft bedauerlicherweiſe in letzter Minute umgekrempelt werden, ſo daß ſie nicht zur ſonſt gewohnten Form auflaufen konnte. Der Spielverlauf ſah Keil⸗Phönix nach dem Anſpiel der Gäſte gleich durch Jöſts langen Flachpaß etwas unter Druck, doch ſollte dies der einzige poſitive Gefahrenpunkt der erſten 5 Minuten bleiben. Phönix drehte nich und nach immer ſtärker auf, ſo daß Heddesheim ſchließlich eimen Teil der Läuſerreihe zurückzog, um die Gegend ſauber zu halten. Verſchiedene gefährliche Durchbrüche von Phönir mit abſchließenden Torſchüſſen von Böhringer, Rasmuß ſowie Schüßler vermochte Reinhardt noch zu meiſtern, wie Nach einem 5 Am den Aufſtieg zur badiſchen Gauliga Kirchheim— Viernheim:2(:1) Unter der Leitung von Schiedsrichter Hoferer, Karlsruhe, ſtellten ſich obige Mannſchaften zum fäl⸗ ligen Aufſtiegsſpiel. Welches Intereſſe man dieſem Treffen beimaß, zeigte die außerordentliche Zu⸗ ſchauerzahl von weit über 1500, welche dieſem Spiel mit Spannung folgte. Die Kirchheimer mußten, um nicht ganz ins Hintertreffen zu geraten, auf ihrem Gelände mindeſtens zu Punkten gelangen und auf dieſe Weiſe die Scharte, welche in Birken⸗ feld entſtanden war, wieder einigermaßen ausglei⸗ chen. Schon vom Anſpiel weg, wurde das Treffen ziemlich temperamentvoll durchgeführt und zeigte anfänglich die Gäſte, welche ein flüſſiges Spiel hin⸗ legten, mehr in Front, ſo daß Kirchheims Hinter⸗ mannſchaft mitunter ſchwere Arbeit zu verrichten hatte. Allmählich fanden ſich auch die Einheimiſchen und konnten zeitweiſe das Spiel überlegen geſtal⸗ ten. Durch ihre ſchnellern Vorſtöße verſtanden ſie es, die Hintermannſchaft der Gäſte in Verwirrung zu bringen und ſo durch Derner den erſten Treffer zu buchen. Kurz danach war es Mittelſtürmer Lenz, welcher nach ſchönem Kombinationsſpiel durch ein zweites Tor das Ergebnis erhöhte. gaben die Partie jedoch nicht verloren und griffen nun u. an, um dem Spiel eine andere Wen⸗ dung zu geben. Doch ihre Angriffe zeitigten zu⸗ nächſt keine Erfolge. Kurz vor der Pauſe gelang es dem Rechtsaußen Kiß bei einem ſchönen Angriff der Gäſte zum er⸗ ſten Gegentreffer einzuſenden. Hart mit dem Pauſen⸗ pfiff mußte der Rechtsaußen Kiß wegen Nachſchla⸗ gens vom Unparteiiſchen deß Feldes verwieſen wer⸗ den. Wenn das Spiel bis zur Pauſe gut über die Die Gäſte Zeit gebracht wurde, ſo waren die unliebſamen Be⸗ gleiterſcheinungen während des Spieles in der zwei⸗ ten Halbzeit lediglich darauf zurückzuführen, daß der Unparteiiſche nicht ſcharf genug einſchritt und auch ſeine Entſcheidungen nicht immer richtig traf. Trotzdem die Gäſte die zweite Halbzeit hindurch nur mit 10 Mann ſpielten, lieferten ſie ein ziemlich of⸗ fenes Spiel. Zeitweiſe hatten ſie ſogar mehr vom Spiel⸗ geſchehen als die Platzherren. Bei einem der ſehr ſchnell eingeleiteten Angriffe war es der jetzt auf Rechtsaußen ſpielende Koob, der mit ſchönem Schräg⸗ ſchuß die Partie gleichſtellte. Beiderſeits wurde nun ziemlich ſcharf um die Führung gekämpft, doch hüben wie drüben wurden gute Torgelegenheiten ausgelaſſen. Keiner der beiden Parteien war bis zum Schlußpfiff ein weiterer Erfolg beſchieden. Schiedsrichter Hoferer⸗Karlsruhe konnte in ſeinen Entſcheidungen nicht immer befriedigen. Gruppe Nord F Kirchheim— Amicitia Viernheim 22 FC Birkenfeld 1 60 270 Amicitia Viernheim 1 272 121 2ꝛ8 1˙8 FG Kirchheim 8 Fc Rheinfelden— JcC o8 Villingen 22 BfR Achern— FB 04 Raſtatt:0 08 Villingen 2 5·2 3˙1 Fc' Rhbeinfelden 2 8 371 FVRaſtatt 5 325 0²4 VfR Achern 2 12⁸ 2˙2 . zum 20. notwendig, ſtiegen beide Parteien hinein, wobei ſich vorübergehend die Gäſte äußerſt gefährlich zeigten. Wittemann wie auch ſein Gegenüber Vogelmann zeigten wahre Prachtparaden; dabei hatte Sandhofen noch das Glück auf ſeiner Seite. Jung⸗h7 hatte wie⸗ der das Pech, einen ganz klaren Erfolg zu erzielen, knallte das Leder jedoch bei leerem Tor auf die Latte. In der 22. Minute führte ein von Kleber (Sandhofen) an Dörr hereingegebener Eckball durch dieſen zum:1. Sandhofen vergab alsdann durch Barth einen günſtig gelagerten Strafſtoß. In der Folge jedoch blieb 07 tonangebend. Eine Pracht⸗ flanke von Kraft an Rühr ſah 07 mit 21 in Füh⸗ rung, dem Rühr vier Minuten vor Schluß im Alleingang den letzten Treffer hinzufügte. Schiedsrichter Seltſam⸗Heidelberg fand nicht immer Zuſtimmung. Neulußheim— Phönix Karlsruhe:2 Zum erſten Treffen mit der Gauliga⸗Mannſchaft rüſtete ſich Neulußheim, das bisher die Pokalſpiele mit großem Elan abfertigte. Der Platz an der Hauptſtraße ſah heute einen Rekorobeſuch, wie dieſer wohl bisher ſelten bei einem Spiel vorkam. Aller⸗ dings war man geſpannt, ob Neulußheim, das am Vorſonntag bei den Pflichtſpielen eine kataſtrophale Niederlage erlitt, das erſte Treffen mit der Gauliga für ſich entſcheiden kann. Karlsruhe erwies ſich aber als die techniſch beſſere Elf und hatte auch beim Spiel viel mehr Glück. Im Anpfiff von Schieds⸗ richter Albrecht, Mannheim, ſtellten ſich die Mann⸗ ſchaften vor: Neulußheim in vollſtändiger Aufſtellung, Karls⸗ ruhe mit wenig Erſatz. Neulußheim hat Platzwahl; wählt mit dem leichten Wind. Karlsruhe verlor beim Anſpiel den Ball, die Platzherren ſind ölitz⸗ ſchnell vorn; der Mittelſtürmer Langlotz erwiſcht den Ball, ſeine ungünſtige Stellung hindert ihn aber, denſelben in die leere Ecke zu ſetzen. Das war eine günſtige Chance für Neulußheim. Bald darauf wird ein Strafſtoß knapp neben die Latte geſetzt. Im Gegenſtoß jagt Lorenzer⸗Karlsruhe einen Bomben⸗ ſchuß haushoch über die Latte. Dann kommt Karls⸗ ruhe zu dem billigen Führungstor. Aus 30 Meter kommt der flache Ball von Föhry zum Tormann, der ihn durch die Beine in das Netz fahren läßt. Nach acht Minuten ſchießt Güzi das 2. Tor, in das leere Gehäuſe. Das waren zwei Ueber⸗ raſchungserfolge für Karlsruhe. Dadurch iſt Neu⸗ lußheim ſtark deprimiert, die Mannſchaft kommt kaum noch in Fahrt, und iſt gegenüber ihren frühe⸗ ren Spielen nicht mehr zu erkennen. Sie laſſen in Anterbaden nicht zählenden Abſeitstor durch Rasmuß führte ein Flan⸗ kenwechſel Rasmuß— Seel nach 5 Minuten zum 110. Fünf Minuten ſpäter verwandelte Rasmuß einen von Schüßler an der Latte abgeprallten Strafſtoß im Nachſchuß Nach raffinierten Durchbrüchen kam der flinke Schüßler 2 jeweils im Alleingang zu zwei weiteren Toren und ſtellte den Halbzeitſtand von:0 her. Nach Seitenwechſel arbeiteten ſich oie Gäſte verſchiedent⸗ lich durch, ohne indes zu den erhofften Zähltrefſern zu kommen. Phönir behielt ſchließlich trotz zeitweiſe luſtloſer Spielweiſe wieder die Oberhand und nach 25 Minuten konnte Schüßler 2 im Alleingang auf:0 erhöhen. Seel ſchob nach ſcharfem Gedränge ͤor dem Heddesheimer Tor den Reinhardt entſallenden Bill zum weiteren Treſ⸗ fer ein und ſtellte damit das vielgefeierte Endreſultat:0 her.— Bingler⸗Heidelberg wurde ſeine Aufgabe nicht ſchwer gemacht. 5 00 Weinheim— Ilvesheim:7(118) Wenn es auch für Weinheim um nicht ſehr viel mehr ging, als um die möglich geweſene Sicherung eines guten Tabellenplatzes, ſo hätte man doch im letzten Spiel eine beſſere Leiſtung erworten dürfen, zumol der Gegner am letzten Sonntag gegen die ſtarken Neulußheimer einen hohen Sieg erſochten hatte. Man ließ mit wenig Unter⸗ brechungen das Spiel laufen, wie es gerade lief. Mehrmals fand ſich wohl die Mannſchaft des Platzvereins zuſommen, war zeitweiſe ſogar deutlich überlegen, aber trotzdem ließ man Ilvesheim immer wieder Gelegenheit zu Vorſtößen, und zwar hauptſächlich gegen Schluß des Spieles, wovon die Ilvesheimer natürlich reichlich Gebrauch machten. Dos erſte Tor entſprang einer Ueberrumpelung, einem Schuß des Halbrechten Weber 2. Jufolge ſchlechter Deckung kam — Linksaußen Herre einige Zeit darnach zum zweiten or. Ein Bombenſchuß von Vollmer 2 ging über das Ilues⸗ heimer Tor. Dann konnte der Weinheimer Mittelſtürmer auf Vorlage von Butter das Ergebnis etwas verbeſſern, und bald darauf ſchoß Mittelſtürmer Schwarz von Ilves⸗ heim das dritte Tor. Nach Wiederbeginn hatten die Weinheimer zeitweilig mehr vom Spiel. Aus klarer Abſeitsſtellung könnte Herre zum Flanken kommen, worauf Rechtsaußen Althaus ein⸗ ſchoß. Bei einer kurz darauf ſolgenden Flanke von rechts griff der Weinheimer Verteidiger zu ſpät ein, ſo daß Herre auf:5 für Ilvesheim erhöhen konnte. Eine Vorlage des Verteidigers Moſer köpfte dann Vollmer 2 zum zweiten Tor für Weinheim ein. Dann ſchied Moſer aus. Baier und der Halbvechte Weber 3, dieſer ebenfalls aus Abſeits⸗ ſtellung, ſchoſſen die letzten beiden Tore. Es erübrigt ſich, eine Einzelkritik zu geben, da auch die Leiſtungen von Ilvesheim keineswegs überragend waren. Schiedsrichter Pfahler⸗Wiesſoch leitete das Spiel, von einigen Ungenauigkeiten in ſeinen Entſcheidungen ab⸗ geſehen im ganzen zufriedenſtellend. Feudenheim— Brühl:2 Eine luſtloſe Angelegenheit mit viel unnötiger Aufregung bei den Zuſchauern gab es am Sonntag in Feudenheim, wo die Brühler zu Gaſte waren und einen:2⸗Sieg mit nach Hauſe nehmen konn⸗ ten. Die erſte Halbzeit, die torlos verlief, brachte ſehr wenig Leben. reihen, die einfach nichts fertigbrachten. Bald nach Beginn wird Langlotz im Gäſtetor, durch eine un⸗ nötige Sache von Fuchs verletzt, und muß mit Mo⸗ ſer wechſeln. Später kommt Langlotz als Außen⸗ ſtürmer wieder. Nach der Pauſe haben die Gäſte mehr vom Spiel, beſonders der Angriff findet ſich beſſer zuſammen. Die Feudenheimer kommen zum Führungstor, als Auburger von außen einen hohen Ball aufs Tor gibt, der ohne weitere Hilfe überraſchend im Tor landet. Durch einen Elfmeter, den Mack verwan⸗ delt, ziehen die Gäſte bald darauf gleich. Der Sie⸗ gestreffer fällt auf eine Vorbereitung durch Körber, deſſen Ball abgewehrt wird, aber Mack angelt ſich das Leder und ſchießt ein. Die Leiſtungen der Mannſchaften ließen auf beiden Seiten viel zu wünſchen übrig, doch zeigten die Gäſte gegen Schluß die größere Kampfkraft und den Einſatz, der zum Erfolg notwendig iſt, und das hrachte ſchließlich auch den Sieg. Ein ſchweres Amt hatte der Unparteiiſche Strößner, Heidelberg, der nicht nur mit den Spielern Arbeit hatte. Er griff energiſch durch und ließ ſich durch nichts beeinfluſſen. Beide Partner hatten Angriffs⸗ den Mut nicht ſinken, obwohl die Stürmer heute unheimlich Pech haben. Es gelingt auch nicht die beſtgemeinte Sache. Dagegen iſt Karlsruhe windes⸗ flink am Ball, ſie nützen jede Gelegenheit aus, um nach vorn zu kommen. Eine ſtarke nennenswerte Stütze iſt dabei der Mittelſtürmer Lorenzer, der jeden Angriff der Platzherren kaltſtellt. Nach dem Seitenwechſel dasſelbe Bild. Die mit Mühe herausgeholte Chance wird von Ballreich⸗ Neulußheim vergeben. Andererſeits verſucht Karls⸗ ruhe durch Weitſchüſſe den Tormann zu überrum⸗ peln und hat ſämtliche verfügbaren Spieler zur Ver⸗ teidigung zurückgezogen. Dadurch kommt Neuluß⸗ heim zu keinem Erfolg, obwohl die ganze Mann⸗ ſchaft auf Beſſerung des Spieles ͤrängt. Karlsruhe wird in ſein Spielfeld zurückgedrängt, aber der Schiedsrichter überſieht ein angeſchoſſenes Hände, wie er auch ſehr kleinlich das Spiel leitet. Dadurch zieht er ſich das Unbehagen der Fünf⸗ zehnhundert zu. Das wurde noch geſteigert als der Schiedsrichter ein Tor nicht gibt, das angeblich wegen Abſeits hinfällig war. Wenige Minuten vor Schluß ließ ſich der Verteidiger zu Unſportlichkeiten hinreißen, worauf er das Feld verlaſſen muß. Es ge⸗ lingt keiner Mannſchaft mehr, ein Tor zu ſchießen. Schiedsrichter Albrecht⸗Mannheim hatte bei dem Spiel einen ſchweren Stand. Wiesloch— Mühlburg:9. Im ſeinem 4. Pokalſpiel hatte Wiesloch den Gauliga⸗ verein Mühlburg zu Gaſt. Eine ſtattliche Anzahl Zu⸗ ſchauer war erſchienen, als Schiedsrichter Bruſt⸗Mann⸗ heim den Ball freigab. Mühlburgs Innentrio Seeburger, Fiſcher und Raſtetter hatten gleich in den erſten Minuten durch ſchöne Kombination das erſte Tor erzielt. Wiesloch das für ſeine Flügelleute Erſatz einſtellen mußte, kann deshalb ſehr ſchwer aufkommen. Bis zur Häalbzeit konnte Mühlburg noch zweimal erfolgreich ſein. Die zweite Spielhälfte brachte eine weitere Ueberlegen⸗ heit der Gäſte. Mühlburgs Kombinationen vor dem Wies⸗ locher Tor werden immer gefährlicher und kann in kurzen Abſtänden ſechs weitere Tore erzielen, denen Wiesloch nur zwei Tore durch Voll und Klein entgegenſetzen konnte. Da⸗ mit iſt auch der letzte Teilnehmer aus der Pokilrunde in oͤer Gruppe Unterbaden⸗Oſt ausgeſchieden. TuSpg Plankſtadt— JC Neurent:3 Nach einer längeren Pauſe ſtellte ſich die Elf der TuSpg Plankſtadt ihren Anhängern wiederum auf eigenem Platze vor. Unter der Leitung von Schiedsrichter Naßner⸗Schwet⸗ zingen und nohezu 200 Zuſchauern ſtieg dieſes bei herr⸗ lichem Fußballwetter ausgetragene Privatſpiel. Plankſtadt lieferte ein aufopferndes Spiel. Die beſten Kräfte waren Müller 1 und Müller 2 und das Schlußtrio. Nach enfäng⸗ lich nervöſem Spiel bieten ſich den Plankſtädtern die erſten Torgelegenheiten, die aber von Mehrer nicht ausgenützt werden konnten. Eine ganz ähnliche Chance geht auf der Gegenſeite nutzlos vorbei. Dos Spiel wird ſtraffer und be⸗ wegter. Vereinzelte Steilvorlagen von Müller werden recht geſährlich, doch in den hinteren Reihen von Neureut ſteht man wie eine Mauer. Mehrer ſticht wieder mit einigen ſehr gefährlichen Flanken ſtark bervor. Er iſt die treibende Kraft im Plankſtadter Sturm. Bei einem unſairen Angriff der Gäſte verwandelt Mül⸗ ler den Straſſtoß zum Führungstreſſer für ſeine Mann⸗ ſchaft. Im weiteren Verluf erzielen die Göſte eine leichte Feldüberlegenheit. In der 25. Minute ſchießt Müller 2 das zweite Tor für Plankſtadt und in der 30. Minute er⸗ zielen die Gäſte den erſten Gegentreſſer. Zwei Minuten ſpäter ſchickt Mehrer das Leder zum örittenmal für Plankſtadt ins Netz. Kurz vor der Pauſe kennen die Häſte das zweite Tor buchen, es ſteht:2 und man wechſelt die Seiten. Mit ſtärkſtem Offenſivgeiſt gehen die Plankſtadter in die zweite Hälfte und übernehmen das Kommando. Schhne Borkagen, direkt aus der Verteidigung, können aber von Müller und Weick nicht ausgenützt werden. Immer iſt es Haiſch, der ſeine Rebenleute prächtig einſetzt!“ Aber das hohe Spiel wurden den Gäſten zum Verhängnis. Wieder iſt Mehrer der Ausreißer, aber im Strafraum wird ex geſtoppt und den fälligen Elfmeter ſendet Müller zum vierten Tor für Plankſtadt in die Maſchen. Bis zur letzten Minute wehrt ſich Neureut tapſer kann aber etwas Zählbares nicht mehr erreichen. Bei Reureut waren die hinteren Reihen der heſte Mann⸗ ſchaftsteil, der Sturm konnte ſich nicht recht entfalten. Bei Plankſtadt fielen ſchͤöne Kombinationen des Sturmes be⸗ ſonders auf. Die Läuferreihe arbeitete zuverläſſig und in der hinteren Reihe begangene Fehler konnten rechtzeitig werden. Schiedsrichter Naßner arbeitete zuver⸗ ääſſig. Ergebniſſe vom Sonntag Gan Württemberg Tſchammer⸗Pokalſpiele: Sycdg Bad Caunſtatt— Reichsb. Stuttgart(Sa.) 311 6 Tailfingen— Sportfreunde Stuttgart 40 Union Böckingen— BſR Heilbronn 120 Aufſtiegsſpiel: Bſck Schwenningen— BfR Aalen:2 Freundſchaſtsſptele: Bi Stuttgart— Sportfreunde Eßlingen(Sa.] 970 Spog Untertürkheim— F Zufſenhauſen(Sa.] 112 Gau Südweſt Tſchammer⸗Pokalſpiele: MS JR 115 Darmſtadt— Eintracht Frankſfurt 311 Sysg Bergen Enkheim— Fe Frankfurt•3 n. B. Kickers Obertshauſen— Kickers Offenbach 170 Spg Weiſenau— SB Wiesbaden:5 SV Fflörsheim— Fa 0g Pirmaſens 21 Sportfr. Frankfurt— Blau⸗Weiß Worms:1 BieL Frieſenheim—§B 02 Biebrich 11 Aufſtiegsſpiele: Union Niederrad— Opel Rüſſelsheim:3 BfR Fraukenthal— Sportgemeinde Burbach 0 ECCCCCCCC Gruype 2A: In Stoly: Viktoria Stoly— Fort. Düſſeldorf 110 Fortuna Düſſeldorf 4.4 6˙2 Köln⸗Sülz 07 4 10²6 4 4 Viktoria Stoly 4 18 2˙6 Gruppe 2 B In Chemnitz: Dresdner SC—1. Fé Schweinfurt 110 In Gleiwitz: BR. Gleiwitz— SB 0s Kaſſel:0 Dresdner SC.3.2 05 Schweinfurt 4 9˙4 6˙2 Warnsdorfer§K 4:16 0˙8 Gruype 3 In Mannheim: VfR Maunheim— SB 05 Deſſau:0 In Stuttgart: Kickers Stutigert— Admira Wien 111 Stuttgarter Kickers 5 13˙12 7ꝛ3 Admira Wien 5 12˙8 5¹5⁵ BfR Mannheim 5 9˙8 5²⁵ SV 05 Deſſau 5.7 Gruppe 4 In Dortuund: Fc Schalke 04— Worm. Worms 172 Schalke 3 5 13:5 8˙2 Bw. Raſenſp Gleiwitz 5 12²⁷.2 Wormatia Worms 5 9210 03 Kaſfel 5.16 0˙10• REE 222„ „5FFFFCFFFCFFTPPPTETT0TP0TTTPTT — 2232——————— 39252— S— 032 2— 2 2995-——2— 2 8 2 222 28 60 9 9 ◻S SSS=23• S e2 — Montag, 8. Mai 1939 Rene Maunheimer Zeitung)“ Morgen⸗Ausgabe — 7. Seite“ Nummer 206 Molorſport⸗Großkampftage in Hamburg Winkter auf OK ſiegt in der 250-tem-Klaſſe, Thomas⸗England in der 350-ttm-Klaſſe BMW ſiegt bei den Sporiwagen b. Hamburg, 6. Mai.(Eig. Drahtber.) Hamburg,./8. Mai. Das ſchon im Vorjahr von der NSͤcK⸗Motor⸗ Obergruppe Nord mil beſtem Erfolg zur Durchfüh⸗ rung gebrachte Hamburger Stadtparkrennen erlebte am 6. und 7. Mai ſeine glanzvolle Wiederholung. Wenn auch nicht alle der in den 6 Motorrad⸗ und 3 Sportwagengruppen gemeldeten 218 Fahrer zum Start antreten konnten, weil ſie entweder ihre Trai⸗ nings⸗Sollzeiten nicht erreicht oder ſchon bei den Probegalopps„Bruch“ gemacht hatten, ſo gab es am Samstag wie am Sonntag außergewöhnlich große Startfelder, denn in den Lizenz⸗Kraftradgruppen ging es um den 2. Motorrad⸗Meiſterſchaftslauf des Jahres und in den Sportwagenklaſſen wurde um die erſten Punkte der neugeſchaffenen Deutſchen Sport⸗ wagen⸗Meiſterſchaft gekämpft. Schon das ausgiebige Training, das bereits am Donnerstag mit vollen Touren einſetzte und ſchon viele Zehntauſende von Sportbegeiſterten zum Stadtpark hinausgelockt hatte, bewies, daß die Ein⸗ fügung einer neuen Spitzkurve am Borgweg, der man wegen ihrer Geſtalt den Namen„Entenſchna⸗ belkurve“ gegeben hat, den nunmehr 6,542 Km. lan⸗ gen Rundkurs beträchtlich ſchwieriger geſtaltet hat. Dieſes neue Streckenſtück gab beim erſten Training ſelbſt den erfahrenſten Kämpen manches Rätſel auf, ſo daß man ſich über den zweckmäßigſten Fahrſtil hier kaum einige werden konnte. Wer zuviel ris⸗ kierte, machte unweigerlich mit dem Boden Bekannt⸗ ſchaft, und dieſes Mißgeſchick traf ſchon am Donners⸗ tag und Freitag eine ganze Anzahl Ausweisfahrer, die wieder einmal zu forſch ins Zeug gingen. Aber auch die übrigen Kurven am Ausgang des„Nord⸗ rings“ der als einziges Streckenſtück für wenige Augenblicke volles Maſchinentempo zuläßt, und dann die betonierte Ziel⸗Eingangskurve verlangten reſt⸗ loſes Vertrautſein, weil ſich hier durch zu frühes Bremſen, zu ſpätes Schalten jener Sekundenvor⸗ ſprung herausholen ließ, der für den Endſieg ent⸗ ſcheidend blieb. Vor allem hieß es auch für die Sport⸗ wagenfahrer hölliſch aufpaſſen, daß ſie nicht mit den die Strecke beiderſeitig ſäumenden Bordſteinen Füh⸗ lung bekamen, denn das ging faſt unweigerlich mit einem Sturz aus. Mit dem „Tag der Ingend“ bei dem die kleinen Ausweisfahrerklaſſen bis 250 und bis 350 cem und die Sportwagengruppe bis 1500 cem 1. b. 1100 ihre Konkurrenzen über 10 bzw. 12 Runden zu erledigen hatten, wurde die Veranſtaltung ſchon am Samstag Nachtmittag ein⸗ geleitet. Obwohl bei ſtrahlendem Sonnenſchein ein kalter Wind wehte, waren die Zuſchauerplätze und Tri⸗ bünen dicht beſetzt, als um 3 Uhr in Anweſenheit von Reichsſtatthalter Kaufmann die Konkurrenz der Zweihundertfünfziger⸗Klaſſe geſtartet wurde, die über 65,42 Kilometer ging. Sie ſtand vom Start bis ins Ziel im Zeichen eines prächtigen Zwei⸗ kampfes zwiſchen den DaW⸗Fahrern Eberhardt⸗ Remſcheid und Meller⸗Hamburg, den ſchließlich der Einheimiſche mit einer Fünftel⸗Sekunde Vorſprung und einem Geſamtdurchſchnitt von 112,5 Stunden⸗ kilometern gewann. Der Eilenriede⸗Sieger dieſer Klaſſe, Burg⸗Karlsruhe(DKW) mußte ſich diesmal mit der oͤritten Stelle begnügen. 18 Sportwagen der Klaſſen bis 1500 und bis 1100 cem nahmen danach den Kampf über die Diſtanz von 78,5 Klm. im Einminutenabſtand auf. In der 1,5⸗Liter⸗Klaſſe ſetzte ſich der Berliner Wiswedel (MG) ſchon nach der 2. Runde in Front, um ſchließ⸗ lich mit einem Geſamtdurchſchnitt von 114,4 Klm.⸗ Sto. einen klaren Sieg vor ͤͤem Düſſeldorfer BMW⸗ Fahrer Roeſe zu landen, der aus dem Hinterfeld unaufhaltſam nach vorn ſtieß. Die 3. Stelle belegte der Münchener BMW⸗Fahrer von Falkenhauſen, nachdem der lange auf dem 2. Platz gelegene Lancia⸗ Fahrer Uebel⸗Berlin zum Schluß ſtark zurückgefal⸗ len war.— Bei den 1100 cem⸗Sportwagen kämpften bis ins Ziel Vollmer⸗Eſſen auf Neander und Neu⸗ ber⸗Neukirchen auf Fiat verbiſſen um die Spitze mit dem Ergebniis, daß Vollmer ſchließlich mit drei Sekunden Vorſprung und einem Geſamtdurchſchnitt von 102,6 Klm.⸗Std. Sieger wurde. Im Abſtand hin⸗ tex den beiden Erſten folgten Zinn⸗Meiningen auf NSu⸗Fiat und Schmidt⸗Potsdam auf Fiat. Den Beſchluß des Samstagnachmittags bildete das Rennen der Ausweisfahrergruppe bis 350 cem, bei dem von 30 Gemeldeten nur 20 zum Start zu⸗ gelaſſen waren. Obwohl wie beim Eilenriede⸗Ren⸗ nen wieder der Magdeburger NSu⸗Fahrer Mund⸗ los dem Feld zunächſt auf und davon ging, gelang es dem glänzend fahrenden Karlsruher Schnell auf Norton immer mehr Boden gegen ihn zu gewinnen, bis er ſchließlich in der vorletzten Runde an Mund⸗ los vorbei in Führung ging. Mit nur 3 Fünftel Sekunden Vorſprung vor Munolos ſicherte ſich Schnell bei einem Geſamt⸗Durchſchnitt von 115.6 Klm.⸗Std. einen eindrucksvollen und hart erkämpf⸗ ten Sieg, während auf die folgenden Plätze hinter Mundlos nach wechſelvollem Kampf(bei dem der Berliner Körner ſchwer ſtürzte) die Norton⸗Fahrer Maul⸗Freyburg und Louis⸗Hamburg gelangten. * Bei bedecktem, aber trockenem Wetter wurden am Sonn⸗ tag in Anweſenheit von Korpsführer Hühnlein und Reichsſtatthalter Kaufmann die Hauptkonturrenzen des Hamburger Sracdtparkrennens abgewickelt. Der Tag begann mit dem Rennen der 250 cem⸗Lizenzfahrerklaſſe, das mit 21 Startern über 25 Runden= 163,5 Kilometer ging und zunächſt, wie nicht anders zu erworten, von den Auto⸗ Union⸗DaW⸗Fahrern Kluge⸗Chemnitz und W. Winkler⸗ Chemnitz haushoch angeführt wurde. Kluge, der ſeinem Stallkameraden immer weiter ausriß, wobei er mit 125,9 Km.⸗Std. auch die ſchnellſten Runden erzielte, blieb kei⸗ der in der 15. der 25 zu ſahrenden Runden mit Motor⸗ ſchaden liegen. So hatte Winkler freie Bahn u m Sieg. Mit einer Zeit von:21,16120,5 Kmftöé, kam er allerdings trotz trockener Straße nicht ganz an die Vorjah⸗ reszeit von 122,2 heran, was aber bei der Strecken⸗ neränderung durch Einſchaltung einer neuen Spitzlurve nicht zu verwundern iſt. Um die nächſten Plätze gab es ein unerhört heißes Ringen das zwiſchen den DW⸗ſFoh⸗ rern H. Gablenz⸗Karlsruhe, K. Lottes⸗ Mar⸗ burg und Daicker⸗Stuttgart ſowie der Belgier G. v. Dickwell ausgetragen wurde. Da der Bebgier ſich vom letzten Platz unentwegt nach vorn arbeiten konnte, war dieſer Kampf bis ins Ziel unentſchieden, denn erſt kurz vor Schluß konnte Dickwell noch vorſtoßen und den zweiten Platz im Geſamtklaſſement erreichen. Auf die dritte und vierte Stelle und zugleich auf die erſten Privatfahrerplätze kamen, Kopf an Kopf über die Ziellinie führend, K. Lot⸗ tes und H. Gablenz, wobei beide nur ein Abſtand von vier Fünfteln Sekunde trennte. 1. Winkler⸗Chemnitz:21,16, Durchſchnitt 120,5⸗ Kmſto., 2. G. von Dickwell leine Runde zurück), 3. und erſter Privotfahrer K. Lottes leine Runde zurück), 4. und zweiter Privatſahrer H. Gablenz ſeine Runde zurück), 5. Privatfahrer Daicker⸗Stuttgart leine Runde zurück!. Ausländerſieg in der Lizenzfahrerklaſſe bis 350 cem. Unerhört abwechſlungsreich und aufregend verlief das Meiſterſchaftslauf⸗Rennen der 35ö⸗cem⸗Klaſſe, zu dem 30 Fahrer ſtarteten. Zwar nahm vom Start weg H. Fleiſch⸗ mann⸗ Chemnitz klar die Führung vor ſeinen Kamera⸗ den B. Petruſchke⸗Cbemnitz und W. Hamelehle⸗ Ehemnitz, doch ſchon nach wenigen Runden ſchob ſich der Engländer E. R. Thomas auf den zweiten Platz vor. Er hätte allerdings Fleiſchmann niemals gefährlich werden können, wenn dieſer nicht noch der zweiten Runde durch Kerzenwechſel an der Boxe über eine Minute Zeit verloren hätte. Trotzdem arbeitete ſich Fleiſchmann nach weiteren ſieben Runden wieder auf ben erſten Platz vor, wobei er die ſchnellſte Runde mit 131 Kmſth. fuhr. Doch in der 20. Runde mußte er erneut Kerzen wechſeln und verlor nochmals eine Minute 45 Sekunden. Dies war zu viel, um zum Schluß dem Engländer E. R. Thomas den Sieg noch⸗ mals ſtreitig mochen zu können. Ein ganz großes Rennen fuhr im Abſtand hinter dieſen beiden der neue NSlt⸗ Fahrer O. Rührſchneck⸗Neckarſulm, der ſchließlich Dritter wurde, nachdem Petruſchke ſchon in der zweiten Runde und K. Bodmer⸗Neckarſulm in der 19. Runde durch Maſchinen⸗ ſchäden ausgefollen waren. Von den ebenſo tapfer fahren⸗ den Privotfahrern konnte H. Thorn⸗Prikker⸗Godesberg die erſte Stelle vor dem Karlsruher K Nitſchky erreichen, der nach ſchlechtem Start ſich vam letzten auf den fünften Platz im Geſamtklaſſement vorgearbeitet hotte. H. Richnow⸗Berlin wurde von ihm noch in der letzten Runde geholt. 1. E. R. Thomas⸗England auf Velocette:20,12, Durchſchnitt 182,3 Kmſtd., 2. H. Fleiſchmann⸗Chemnit 120,47, Durchſchnitt 121,4 Kmſtd., 3. O. Rührſchneck⸗Neckor⸗ ſulm:21,36, Durchſchnitt 120,2 Kmſiö., 4. und erſter Pri⸗ vatfahrer H. Thorn⸗Prikker⸗Godesberg:22,53, Durchſchnitt 118,3 Kmſtd., 5. W. Hamelehle⸗Chemnitz:23,34, Durch⸗ ſchnitt 117,2 Kmſtd., 6. und zweiter Privatfahrer: K. Nitſchky⸗Karlsruhe(eine Runde zurück) und 7. und öritter 5 H. Richnow⸗Berlin, ebenfalls eine Runde zurück. BMW ſiegt bei den Sportwagen bis zwei Liter Nur zehn von 19 gemeldeten Fohrern ſah das Sport⸗ wagen⸗Rennen der Zweiliterklaſſe am Start, weil es beim Training viel Bruch gegeben hatte, ſo daß u. a. die Favori⸗ ten F. Werneck⸗Garmiſch⸗Partenkirchn F. Hon⸗ ſtein⸗Housneindorf unfreiwillig nur ols Zuſchauer teilneb⸗ men konnten Auch dieſe Konkurrenz war vackend und offen bis zum Schluß, denn von der zweiten Runde an jagten ſich P. Heinemann⸗Berlin, der Engländer H. J. Aldington und 2 Briem im heihen Kamuf um die Spitze. Zu dieſen drei ſchloß aber auch noch H Polenſky⸗Berlüt auf, Nachdem der Engländer H J Aldington in der ſiebenten Runde gegen die Strohballen gefihren war und ausſchied, lagen zum Schluß nur noch P. Heinemann, H. Polenſky und L. Briem in Front. Aber auch Heinemann fiel noch in der letzten Runde aus. So wurde mit einem unerhörten Endſpurt, bei dem er die ſchnellſte Runde mit 124,7 Km.⸗Sto. fuhr, der Berliner H. Polenſky mit einem Geſamtdurchſchnitt von 122,4 Km.⸗Std. Sieger vor L. Briem und P. Greifzu, während A. Brudes⸗Berlin und H. Unz⸗ ner⸗Erfurt den BMW⸗Siea in dieſer Klaſſe vervollſtän⸗ digten. Ergebnis des Rennens der Sportwagen 1. Polensky(BMW,) 38:98 122,4 Kmſtö., 2. L. Briem (BMW) 39:07= 120,3 Kmſtd., 3. P. Greiizu(BMW) 39:12 120,1 Kmſtd. Zwiſchen den kleinen Lizenzfahrer⸗Konkurrenzen war das Rennen der 500 ⸗cem⸗ Ausweisfahrer⸗Klaſſe ge⸗ ſtartet worden, das 25 Starter im Ablauf ſah. Es brachte S Walohof beſiegt Wieder einmal iſt der Mu ins Lans gezogen und mit ihm, wie wir Mannheimer es nicht auders gewohnt ſind. kommen eine Reihe ſportlicher Großveranſtaltungen. Zu dieſen zählen nun ſchon ſeit Jahren auch die Meiſter⸗ ſchaftsſpiele des Fachamtes Handball. Der Sportverein Waldhof iſt dabei ſchon ſeit 1033 der Vertreter Mann⸗ heims, der es immer wieder verſteht. die Belange un⸗ ſerer Vaterſtadt und des Gaues würdia zu Hertreten. Als am Samstagabend die kleine Münchener Expedition in Maginheim anlangte, wurde ſie von Dr. Wollmann nebſt einigen Getreuen in Empfang genommen. Die Wald⸗ höfer wollten ihren Gäſten zeigen. wos man ihnen ſchul⸗ dia iſt. Hätte München vor drei Wochen die gleiche Gaſt⸗ freunoſchaſt gezeigt, dann wären die vielen unliebſamen Vorfälle nicht gekommen und auch der badiſche Meiſter mürde in der Tabelle beſtimmt anders daſtehen als es nun der Fall iſt. Nach den Leiſtungen aber, die die Mannſchaft am erſten Maiſonntag gezeigt hat, brauchen trotz dez Rück⸗ ſtandes die Hoffnungen noch nicht zufaegeben zu werden. Die Münchener waren mit ihrer beſten Mannſchaft zur Stelle und ſtellten ſich mit: Schechshorn; Socher, Banafki Streng, Zanker, Fuchs; Maier, Käſer, Muzenhardt, Eiſen und Merkel, dem ſicher umtierenden Schiedsrichter Mül⸗ ler aus Wiesbaden. Were, man auch die Leiſtungen der Waldhöfer nicht dͤurch⸗ weg als 100prozentig bezeichnen darf, ſo darf man aber auch zwei Dinge nicht außer Acht laſſen. Dies iſt einmal der un⸗ um die Deutſche Meiſterſchaft im Ringen Der badiſche Meiſter ſcheidet nach einer ehrenvollen uswigshaſen ſiegt 4˙³ Zu dieſem entſcheidungsvollen Treſfen mußte der badiſche Gaumeiſter„Eiche“ Sandhofen ohne ſeinen bewährten Halbſchwergewichtsringer H. Rupp, deſſen Verletzung einer Heilung im Krankenhaus bedarf, beſtreiten. Schon durch dieſen Umſtand mußten bie Hoffnungen auf eine Revanche begraben werden. Der Titelverteidiger ſtellte ſeine Mann⸗ ſchaft zu dieſem Treſſen um. Er nahm Freund wieder ins Leicht⸗ und Oskar Vondung ins Weltergewicht und zur größten Ueberraſchung brachte er in Henze in der ſchwerſten Klaſſe einen neuen Mann, der Robert Rupp nur einen harterkämpften Arbeitsſieg überließ. Wenn auch Rupp ſeine alte Kampfkraft nicht mehr in vollem Um⸗ fange beſitzt, ſo bedeutet der Ausgang dieſes Treſſens doch einen Achtungserfolg für Henze. Allraum kämpfte dies⸗ mal entſchloſſener und der Erfolg blieb auch nicht aus. Grün konnte ihm nur bis zur 4. Minute ſtandhalten. Alles in allem kann man berichten, daß ſich die Mannen um Robert Rupp im Kampfe gegen den zweimaligen Deutſchen Mannſchaftsmeiſter äußerſt tapfer geſchlagen haben und ſo ehrenvoll aus den Meiſterſchaftsrunden ſcheiden. Der Ingendmannſchaftskampf endete mit einem:1⸗Sieg für Sandhoſen. Ehrle, Weber und Sandel Sandhofen die Punkte, während Meßmer den Ehrenpunkt für Ludwigshafen rettete. Einen kleinen Ueberblick bekam man aus der Schulungs⸗ orbeit der freiwilligen Sportdienſtgruppe zu ſehen. Unter der Leitung von Metz zeigten 20 Junge Ringer⸗ demonſtrationen, die beifällige Aufnahme fanden. Auch die Rundgewichtsriege unter Leitung von Weber legten Pro⸗ ben ihres verbeſſerten Könnens ab. Geſchäftsführer Schenkel richtete in ſeiner Anſprache an den dreimaligen Europameiſter Schäfer und an den deutſchen Jugendmeiſter Weber ſeine beſondere Grüße und Glückwünſche für die neu errungenen Erfolge. Kampfverlauf: Bantamgewicht: Allraum⸗Sandhofen gegen Grün⸗ Ludwigshafen. Sofort ging Allraum entſchloſſen zum An⸗ griff über. Der Pfälzer verlegte ſich zusſchießlich nur auf Verteidigung wid wenn es ſein mußte. darüber hinaus auf Mattenflucht. Eine Verwarnung wäre länaſt am Platz geweſen. Die von Allraum ausgeführten ſeitlichen Urtergriff und verſchränkte Ausbeber fanden ihr Ziel außerhalb der Matte, dann kam aber Grün auf einen blitzſchnellen Untergriff nach 3,40 Minuten platt auf die Schultern. Am den Dabispokal Deutſchland führt:0 Schwer erkämpfter Sieg von Menzel Roderich Menzel erkämpfte in Wien den er⸗ ſten Punkt für Deutſchland. Er ſchlug im Davis⸗ pokalkampf den Schweizer Meiſter Maneff 628, 63, :7,.2,:3. Der Sieg fiel dem Deutſchen weſent⸗ lich ſchwerer, als erwartet wurde. Nachdem am Freitag ein Dauerregen den Beginn des zur erſten Runde zählenden Davispokal⸗Länderſpiels Deutſch⸗ landSchweiz unmöglich gemacht hatte, herrſchte am Samstag über Wien ideales Wetter. Es war be⸗ deckt und kühl, und gelegentlich kam die Sonne durch. Die Tribünen bei Weiß⸗Rot⸗Weiß waren bis auf den letzten Platz gefüllt, als Menzel und Maneff den Kampf aufnahmen. Im erſten Satz durchbrach Menzel beim Stand:8 des Gegners Aufſchlag und zog auf:3 davon. Maneff holte vor allem mit ſeinen gefährlich geſchnittenen Rück⸗ handhällen auf, ging ſeinerſeits:5 in Führung, und noch einmal kam Menzel heran. Dann ſicherte ſich Maneff zwei Spiele hintereinander zum gi6⸗ Satzſieg. Im zweiten Satz überwand Menzel eine anfängliche Schwäche, während der Maneff:0 füh⸗ ren konnte, erzwang das:3 und brachte den Satz mühelos an ſich.. Der Deutſche glänzte durch aus⸗ gezeichnete Netzangriffe. Erbittert wurde im drit⸗ ten Satz gekämpft,:2,:4 und 55 lauteten die Zwiſchenetappen, bis der Schweizer im Endſpurt :5 gewann. Damit war aber ſein Widerſtand ge⸗ brochen. Menzel nahm ſeine Chance wahr und ge⸗ ſtaltete den Kampf, zu Hochform auflaufend, noch zu einem ſicheren Sieg. 0 Henkel ſichert den zweiten Punkt Im zweiten Einzel holte anſchließend Heinrich Henkel ohne gefährdet zu ſein, den zweiten Punkt für Deutſchland durch einen klaren:2, 2·6,:1,:3⸗ Sieg über den Schweizer Fiſher. Das Spiel be⸗ gann mit dem Aufſchlag Fiſhers, den Henkel für ſich buchte und mit eigenem, Auſſchlag auf 220 er⸗ höhte. Nach 212 zog Henkel unwiderſtehlich auf:2 davon. Im zweiten Satz hatte Fiſher ſehr ſchnell eine:0⸗Führung, die Henkel nicht mehr aufholen konnte, ſo daß mit:6 der Satz an den Schweizer fiel. Durch Aufſchlagball gewann dann der auch am Netz weit gefährlichere Deutſche den dritten Satz 6·1 und blieb auch im entſcheibenden vierten Satz nach:2 und:3 mit 6ꝛ8 ſiegreich. holten für Riederlage aus-⸗Siegfried“ Federgewicht: Nothenhöfer⸗Sandhofen gegen Karl ondun g⸗Ludwigshafen. Dieſe Begegnung nahm einen ziemlich gleichwertigen Verlauf. Vondungs Angrifſe wur⸗ den von Rothenhöfer immer rechtzeitig durch Gegenzug unterbunden. Ganz geringe Vorteile kann ſich der Gaſt in der Bodenrunde und in den letzten Standminuten ver⸗ ſchaffen und einen Arbeitsſieg dapontragen Leichtgewicht: Sommer⸗Sandhofen gegen Freund⸗ Ludwigshafen. Beide lieferten ein hartnäckiges Stand⸗ ringen, das einen ausgeglichenen Verlauf nahm. In der erſten Bodenrunde kam Freund zu einer klemen Wertung. Sommers Aufreißer endete außer Matte. Nach dem Wech⸗ ſel arbeitete Freunde mit Aufreißer und Rückwurf erſolg⸗ reicher. Einen ſchönen Rückfaller aus dem Stand konnte Sommer gut kontern. Punktſteger wurde Freund. Weltergewicht: Denu⸗Sanöhoſen gegen Oskar Von⸗ dung⸗Ludwigshafen. Denu ſetzt wiederholt zu einem Hüftzug an, aber Vondung ſchlägt dieſe Griſſe aus einer guten Abwehrſtellung ab. Denn ſtellte ſich um und pro⸗ bierte mit Schulterſchwung zum Erfolg zu kommen, was ihm auch prompt gelang. Vondung kam nach 5,20 Minuten auf beide Schultern. Mittelgewicht. Fanor⸗Sandhoſen gegen Schäfer⸗ Sudwigshafen. Jgnor zeigte vor ſeinem großen Geaner wenig Reſpek.. Die Angriſſe von Schäfer ſchlägt der Ein⸗ heimiſche in aller Ruhe ab, ſo daß Schäfer im Standkampf zu keinem Erfolg kommen konnte. In der 6. Min. gab ſich Ignor eine Blöße, die natürlich Schäfer prompt ausnützt. Der Proteſt der Zuſchauer war nſcht nur unnütz, ſondern auch unberechtiat. Nach 6,15 Minuten ſiegte Schäfer durch Einoͤrücken der Brücke. Halbſchwergewicht: Mater⸗Sandhofen gegen Ehret⸗ Ludwigshafen. Ehret warf ſeinen Gegner mit Schulter⸗ ſchwung in die Brücke und ſiegte nach 1 Minute entſcheidend. chwergewicht: Robert Rupp⸗Sandhofen— Henze Lucdwigshafen. Viele rechneten wohl mit einem kurzen Sieg für Rupp. Es kam aber anders. Henze entpuppte ſich als kräftiger und guter Abwehrringer mit einer großen Ausdauer. Dieſer Kampf geſtaltete ſich ſehr abwechſlungs⸗ reich und ſpannend. Rupp mußte gegen Schluß nochmals alles hergeben, um ſeinen Punktvorſprung holten zu kön⸗ nen. Punktſieger Ruyp. Die Kämpfe wurden von Keſtler⸗Mannheim und Kolb-⸗Schifferſtadt einwanöfrei geleitet. Wer Wiiklich Wilksam Welben Will ſimmpt li0 NMZ Sie nehmen Urlaub! Und Ihr Motor? Ihr Koͤrper ſammelt durch Erholung neue Kraſt. Was aber iſt zu tun, wenn die Leiſtung Ihres Neue Fahrzeugs nachlägt? 14 Tage Nuhepauſe niützen Mannheimer da gar nichtal Oſt genügt jedoch ein Satz neue 6 Zeitung Kerzen, um den Motor wieder friſch zn machen. einen prächtigen Spitzenkampf zwiſchen K. Georg⸗Garmiſch⸗ Paxtenkirchen und W. Wendhut⸗Göttingen, den ſchließlich K. Geora mit einer ſchnellſten Runde von 124,8 Km.⸗Std. und mit einem Geſamtdurchſchnitt von 121,1 Km.⸗Std. ge⸗ wann. Hinter beiden kamen im Abſtand H. Grimme⸗ Bremen und die BMW⸗Fahrer J. Schultze⸗Mittweida und W. Brandt⸗ Kroppenſtedt auf die nächſten Plätze. Leider lag über dieſem Rennen ein ſchwerer Schatten, denn der bekannte Nachwuchsſohrer K. Forſtner ⸗Neckarſulm, der bis zur vierten Runde an vierter Stelle lag, ſtürzte o unglücklich, daß er auf der Stel le tot war. Außerdem hatte es dauerlicherweiſe beim Training am Freitag einen Todesſturz gegeben. deſſen Opfer der Aus⸗ weisfahrer Körner⸗Berlin geworden iſt Packendes Schlußdnell im Kampf der Halbliter⸗ maſchinen— Gall mit 132,2 Km.⸗Std. Beſter des Tages Nach einer Lorftthrungsfahrt, die Oberſeldwebel Maier auf dem Auto⸗Union⸗Rennwagen machte, wobei er einen Durchſchnitt von 142 Km.⸗Std. erzielte, erledigten die Fahrer der 500⸗cem⸗Lizenzfahrerklaſſe mit ihrem Meiſter⸗ ſchaftslauf über 25 Runden ⸗ 163,5 Kilometer das letzte Rennen des Tages. Auch hier gab es einen herrlichen Kampf, weil Gall als Letzter vom Start kam. In der zweiten Runde jedoch lag er bereits an zweiter Stelle hinter Kraus, der allerdings einen weiten Vorſprung hatte. Aber Gall ſetzte Kraus unentwegt nach. Er fuhr dabei die Rekordrunde des Tages mit 136,6 Km.⸗Sto. und ſiegte ſchließlich mit nur ein Fünftel Sekunden Vorſprung vor Kraus und einem Geſamtdurchſchnitt von 132,2 Km.⸗ Stö. Hinter beiden gab es packende Kämpfe um den erſten Privatfahrerplatz zwiſchen Burkhardt, dem Mann⸗ heimer Bock und Lommel, ſchließlich klar gewann. Ergebnis: 1. Gall(BMWW):14:13,2 132,2 Kmſtd., 2. Kraus(BMW) 1214,13,3 132,2 Kmſtd., 3. Bock(Nor⸗ ton), erſter Privatfahrer, eine Runde zurück, 4. Burkharot 0 eine Runde zurück, 5. Lommel(DKW) eine Runde zurück. Poſt München:5 glückliche Ausgang der Münchener Affäre— ſelbſtverſtänd⸗ lich verſucht man noch einmal eine Wendung zu erreichen— und dann mußten gerade zu dieſem Spiel zwei Monn der Hintermonnſchaft erſetzt werden. Wenn man dabei noch be⸗ rückſichtigt, daß das Vertetdtgerpaar Müller⸗Schmidt aus⸗ einandergeriſſen war, ſo gewinnt dieſer Sieg noch erheblich an Bedeutung. Zimmermann 2, für Schmidt eingeſetzt, zog ſich ſehr gut aus der Affäre, was auch von Braunwell ge⸗ ſagt werden muß der in der Abwehr wohl Rutſchmann ver⸗ geſſen ließ, aber für den Aufbau nicht die Hälfte von dem leiſten konnte, was man von dem ausdauernden Rutſchmann gewohnt iſt. Die Tordeckung mit Trippmocher, Müller und Zimmermann 2 wurde ihrer Aufgabe gerecht. Wenn Tripp⸗ macher auch das erſte Tor des Gegners hätte halten müſſen, e. ſtand er dofür in den entſcheidenden Minuten, als der Vorſprung der Walödhöſer auf einen Punkt zuſammen⸗ geſchrumpft war, voll ſeinen Mann. In der Läuferreihe zeigten Krittey und Henninger ihre gewohnten Leiſtungen. Der Angriff begonn mit Reinhardt auf Linksaußen, dann Herzog, Kemeter, Heiſeck und Zimmermann 1. Im Verlauf des Spieles wurde mehrmals umgeſtellt; zuletzt erſchien Reinharöt in der Mitte. Die erſten Spielminuten brachten Kampf im Mittel⸗ feld, bei dem die Blauen aus Bayerns Gauhauptſtadt dank beſſeren Stürmerſpieles zunächſt überlegen ſind. Ein flacher Wurf von Muzenhardt, der ſeine Deckung überſpielt, geht Trippmacher an den Fingern vorbei ins Netz. Dann folgen einige brenzlige Minuten für Wald⸗ hof, als Käſer nur die Latte trifft und Eiſen frei daneben wirft. Aber auch Waldhof bleibt nicht untätig. Kemeter kann den Ausgleich ſchaffen, der den Mannheimern die Ruhe bringt. Mittels Freiwurf, den Reinhardt unhaltbar verwandelte, holen ſich die heute rotweiß ſpielenden Wald⸗ höfer die Führung gerade zu der Zeit, in der München an und für ſich überlegen ſplelt. Ausgleich und ein von Käſer verwandelter Freiwuürf bringt:2 für die Poſtler. Die Walohöfer laſſen ſich nun nicht mehr beeindrucken, umſo mehr, als die Verteidigung ſich ſchon auf ihren Gegner eingeſpielt hat. Zimmermann 2 erweiſt ſich dabel zum wiederholten Male als du ßerſt brauchbarer Spieler. Ein Alleingang Zimmermanns zwei, oͤrei Haken und ein flacher Wurf bringen den Ausgleich. München iſt weniger glücklich und trifft nur die Latte. Ein feines Zuſammenſpiel Herzog—Kemeter beendet letz⸗ terer mit einem ſeiner geſürchteten Auffetzer und aber⸗ mals iſt Badens Meiſter in Front. Nach zwei Latten⸗ würſen auf beiden Seiten und einer von»Merket ver⸗ gebenen Torgelegenheiten kann Reinhardt auf 5ꝛ8 er⸗ höhen. Bei dieſem Stand werden die Seiten gewechſelt. Nach dem Verlauf der erſten Hälfte zu urteilen, blieb der Ausgang des Spieles weiter offen. Die körperliche Ueberlegenheit des Gaſtes glichen die Waldhöfer durch eifrigeres Spiel und ſtärkeren Einſatz aus. Faſt eine Viertelſtunde ringen beide Mannſchaften um den nöchſten Torerfolg, der dann aber den Walöhöfern be⸗ ſchieden iſt. Das ſchon erwähnte Zuſammenſpiel Rein⸗ hardt⸗Heiſeck brachte dieſen Erfolg zuſtande. Nicht ganz verſtändlich geben ſich die Walöhöſer mit dieſem Ergebnis zufrieden und verlegen ſich auf dieVerteidigung. Nicht daß nun die ganze Mannſchaft hinten geſptett hätte, aber man behielt den Ball 8 längere Zeit unter der eigenen Kontrolle. ünchen, das ſich nicht geſchlagen be⸗ kennen wollte, ſetzte mit verdoppelter Kraft zum Endſpurt on und kann auch vorübergehend in Vorteil kommen. Mu⸗ zenhardt kann noch zweimal Trippmacher bezwingen. Mit dem:5⸗Stand etwa 6 Minuten vor Schluß iſt der Aus⸗ gang des Trefſens wieder ungewiß geworden Nun iſt aber in erſter Linie Trippmacher ganz bei der Sache und rettet ſeiner Mannſchaft den Sieg, nachdem der Angriff, der im Schlußkampf vergißt, die gegneriſche Deckung auseinander in ziehen, dieſen nicht aus eigener Kraft mehr ſichern ann. Der Sportverein Waldhof hat mit dieſem Sieg eine gute Leiſtung vollbracht. Der Beiſall der Zuſchauer wird derſelben Anſporn ſein, auch in den kommenden Spielen voll ſeinen Mann zu ſtellen und dann iſt wirklich noch nicht alles verloren. Mannheims Hanoballgemeinde ſteht jeden⸗ falls geſchloſſen hinter ſeinem Meiſter, was ſie heute wieder unter Beweis ſtellte. leiſten friſche Kerzen mehr? Die beſten Kerzen altern und nützen ſich ab; kein Wunder für den, der weiß, was ſie aushalten miüſſen. 80 Millionen Zündfunken die muſ eine Kerze während 15 000 Kilometern Fahrt liefern. Nur eine durch und durch einwandfreie Kerze hält dies aus. Boſch⸗Kerzen, in zahl⸗ loſen Rennen bewährt, ſind einwand⸗ frei. Friſche Boſch⸗Kerzen geben auch in Ihrem Motor höchſte Leiſtung. Schrauben Sie nach 15000 Kilometern neue Kerzen ein. 1 Boſch⸗Kerze koſtet in Fachgeſchäſten RM.50 bis.30. den der Mannheimer Bock Muzenhardt ſchafft den Montag, 8. Mai 1939 Neue Meunbeimer Beituns I. Wergen⸗uS0ej Zwiſchenrunde der deutſchen Hockeymeiſterſchaft HC Heidelberg verliert gegen den Verliner HC:3 In Heidelberg ſpielte am Sonntagnachmittag der Ber⸗ liner Hockey⸗Club und damit war für Heidelberg und Mannheim ein Höhepunkt im Hockeyſport gegeben. Vor allem in Heidelberg ſah man der Begegnung des badiſchen Hockey⸗Meiſters HCH mit dem Berliner Meiſter mit größtem Intereſſe entgegen und ſchon ſeit Tagen ſtand ganz Sport⸗Heidelberg im Zeichen des ſonntäglichen Groß⸗ kampfes. Die Berliner, die in den Verbandsſpielen des eigenen Gaues bereits den letzten deutſchen Meiſter, Ber⸗ liner SC, allerdings erſt nach drei ſchweren Entſcheidungs⸗ ſpielen ausgeſchaltet hatten, galten natürlich als Favoriten. Aber überall hegte man natürlich die geheime Hoffnung auf ein günſtiges Abſchneiden und evtl. auf einen Sieg des HEcH. Auf jeden Fall erwartete man einen Groß⸗ kampf und dieſe Tavache wurde durch die 1500 Zuſchauer auch nachdrücklich unterſtrichen. Den Frankfurter Schiedsrichtern Günter und Baier, die den Kampf ſicher in der Hand hatten, ſtellten ſich beide Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Hés: Benkert; Weyrauch, Kerzinger; Eiſen, Gentes, Schollmeyer; Stieg, Dr. Spanier, Peter 2, Peter 1, Düring. BoC: Cobler; Horn, Paetow; Wiegand, Keller, Schma⸗ lix; Bieberbach, Gerdes, Zenker, Hamel, Bürger. Während der HChH alſo komplett antrat, vermißte man bei Berlin Baudendiſtel, der von Bremen nach Berlin ver⸗ zogen iſt und für den BHc6 ſpielt. Von den erſten Minuten des Kampfes an riß Berlin das Spielgeſchehen an ſich und eherrſchte die ſonſt gewiß nicht ſchlechten Heidelberger in 908 In der deutſchen Rugby⸗Hochburg Hannover, deren Vereine nun elf Mal hintereinander die Deut⸗ che Meiſterſchaft erringen konnten, ſtanden ſich am Sonntag der Titelverteidiger Verein für Volksſport Hannover und der Badiſche Meiſter SC Neuen⸗ heim 02 im Endſpiel um die höchſte Würde des Rugby⸗Sports gegenüber. Der Niederſachſen⸗Meiſter, der ſich in den letzten ſechs Wochen in eine Bomben⸗ form hineingeſpielt hatte, ſiegte zwar überlegen mit 16:0(:0 Punkten), doch hatten auch die Neuenheimer ſehr ſchöne Spielmomente. Es wurde ein Kampf mit allen techniſchen Feinheiten gezeigt, in dem auch der kämpferiſche Einſatz nicht vermißt wurde. Schließ⸗ lich blieb der Meiſter jedoch auf Grund ſeines grö⸗ ßeren Stehvermögens und auch infolge einiger tech⸗ niſcher Vorteile ſicherer Sieger. In der ſchönen Hindenburg⸗Kampfbahn hatten ſich etwa 6000 Zuſchauer eingefunden als die beiden Mannſchaften, angeführt von Schiedsrichter Haus⸗ mann⸗Berlin, auf den Raſen liefen. Die Heidel⸗ berger gewinnen die Seitenwahl und ſpielen mit m ſtarken Wind als Bundesgenoſſen im Rücken. ſe warteten zunächſt mit ſchönen Angriffen auf, doch iſt die Hintermannſchaft der Hannoveraner aufmerk⸗ am und bremſt die Angriffe durch ſicheres Faſſen ab. Bald bekommt Neuenheim einen Straftritt zu⸗ geſprochen, den Dr. Vogel aber nicht verwandeln un, da die Marke ſehr ungünſtig lieat. Auch ein Straftritt für den Meiſter findet ſein Ziel nicht. Nach 15 Minuten iſt die Kombinationsmaſchine des Meiſters auf volle Tourem und Heidelberg muß ſtark verteidigen. Zweimal wird der Hannoverſche Eckdreiviertel Pape ganz knapp vor der Linie gehal⸗ en. In der 30. Minute iſt es dann aber doch um en Badenmeiſter geſchehen. Von einem Gedränge utwickelt ſich ein flotter Angriff. der Ball wandert durch die geſamte Dreiviertelreihe, Amelung nimmt noch zwei Heidelberger mit über die Linie nd legt den erſten Verſuch. Die Erhöhung miß⸗ ingt. Der Meiſter führt:0. Bis zur Pauſe herrſcht un verteiltes Spiel vor und mit:0 für den Titelverteidiger geht es in die Halbzeit. Nach dem Wechſel ſind zunächſt wieder die Neuen⸗ heimer die Angreifer. Sie erhalten auch wieder einen Straftritt, diesmal in günſtigerer Lage zugeſprochen, en Dr. Vogel aber wiederum verſchießt. Langſam ommt nun der Meiſter wieder ins rechte Fahr⸗ einer Art und Weiſe, daß man von einem Klaſſenunter⸗ ſchied ſprechen konnte. Verblüffend war die unheimliche Sicherheit der Berliner, die in Ballbehandlung, Zuſammen⸗ ſpiel und Schnelligkeit ganz hervorragend waren. Die ganze Mannſchaft ſpielte wie aus einem Guß, lediglich die beiden Verteidiger ſchienen etwas ſchwächer zu ſein, was aber durch die glänzende Läuferreihe der Berliner wieder ausgeglichen wurde, in der Keller der dominierende Mann und Beherrſcher des ganzen Mittelfeldes war. Im Sturm imponierte das größte Stockſicherheit vorausſetzende ſcharfe Zuſpiel der Stürmer. Hier waren die beiden Halbſtürmer Hamel und Gerdes, der aus der Läuferreihe in den Sturm vorgenommen worden war, die eigentlichen Triebkräfte. Vor allem Gerdes gefiel ausgezeichnet. Er war der ge⸗ fährlichſte Mann im Sturm. Eine Viertelſtunde hielt Hei⸗ delberg dem Anſturm der Berliner ſtond. Zwei Tore der Gäſte wurden nicht anerkannt, auch ein Torbully wehrte Peter 1 gegen Zenker ab, dann aber brachte eine Glanz⸗ kombination die Berliner in Führung. Ein prächtiger Flan⸗ kenwechſel vom Linksgußen zum rechten Flügelmann öffnete die Heidelberger Deckung, ſo daß Gerdes, der den Ball er⸗ hielt, ſcharf einſchießen konnte. Vom Anſpiel weg kommt Gerdes erneut durch, Kerzinger wehrt durch Rempeln zwar ab, aber die Strafecke verwandelt Keller unheimlich ſcharf zum:0. Und noch vor der Pauſe erhöht Hamel im Nach⸗ ſchuß auf:0, ohne daß Heidelberg auch nur einmal ernſt⸗ lich das Berliner Tor hatte gefährden können. Nach dem Wechſel wurde es allerdings beſſer. Berlin aing nicht mehr ſo aus ſich heraus und in dem Maße kamen die Heidelberger auch auf, erzielten ͤurch Peter 1 im Torbully gegen Keller das Ehrentor, ohne allerdings den verdienten Sieg der Berliner verhindern zu können. Hannover deutſcher Rugbymeiſter Heidelberg⸗Neuenheim verliert das Enoſpiel in Hannover 16:0 waſſer. Neuenheim verteidigt aufopfernd. In der 50. Minute hat dann Neuenheims Schlußgentner das Pech, den Ball zu verlieren. Döpke und Harms ſind ſofort gefolgt, nehmen das Leder auf und tragen den zweiten Verſuch für den Meiſter ein. Gronwold er⸗ höht ſicher und ſo ſteht das Spiel:0. Immer wieder branden die Angriffe des Mei⸗ ſters gegen die Neuenheimer Mallinie und in der 66. Minute kann Pape nach einem ſchönen Zuſpiel hart an der Eckflagge eintragen. Iſenberg erhöht aus ungünſtigem Winkel und ſo ſteht das Spiel 13:0. Schon zwei Minuten ſpäter kommt Aue im Anſchluß an eine Gaſſe oͤurch und legt. Die Erhöhung miß⸗ lingt diesmal und ſo führt der Verein für Volks⸗ ſport 16:0. Bei dieſem Stand bleibt es bis zum Schlußpfiff. Der Schiedsrichter Hausmann war ein ſehr umſichtiger Spielleiter, dem nichts entging. Der überragenoͤſte Spieler auf dem Platz war Volksſports Flügelhalb Kohlbauer, der beſtimmt füx internationale Ehren reif iſt. Im Sturm ragten Aue und Döpke hervor, und in der Dreiviertelreihe war Iſenberg der treibende Teil. vor dem Aoͤmirator. Kickers Stuttgart-Admira Wien:1 2. Stuttgart, 7. Mai.(Eig. Drahtber.) Kickers: Deyhle; Voſſeler, Cozza; Förſchler, Ribke, Ruf; Frey, Kindl, Conen, Sing, Kipp. Admira Wien: Platzer; Schall, Mariſchka; Ur⸗ banek, Klael, Hanreiter; Vogl, Hahnemann, Stoi⸗ ber, Schilling, Meierhofer. Admira hat Anſtoß. Stoiber kommt aus 20 Meter zum Schuß, trifft aber daneben. Im Gegenſtoß gibt es im weiten Rund gleich mächtig Leben, als Conen am Ball iſt. Eine genaue Vorlage kommt zu Frey, deſſen Flanke abgewehrt wird. Ribke ruft dann eine heikle Situation hervor, weil ihm ſeine Rückgabe mißglückt. Stoiber iſt ſofort zur Stelle, kann aber nichts ausrichten, weil Deyhle aus dem Tor geeilt war und das Leder kurz abwehren konnte. Die Situation ſieht immer noch gefährlich aus, weil Cozza klären kann. Die Kickers wirtſchaften eine Ecke heraus, die ergebnislos verläuft. Admira greift dann vom linken Flügel an. Voſſeler will den Angriff unterbinden, verfehlt aber. Meierhofer hat ſich ſofort des Leders bemächtigen können. Voſ⸗ ſeler ſelbſt kann den mächtig ſpurtenden Meier⸗ hofer einholen und ſtoppten. Die Kickers greifen dann ſtark an. Es gibt leidenſchaftliche Szenen Platzer nimmt einen Schuß von Sing in einem dramatiſchen Hechtſprung an, aber noch iſt die Gefahr nicht vorüber. Platzer muß nochmals aus dem Tor, verliert den Ball wieder; endlich gelingt es Schall, die Gefahr zu bannen. Das Tempo und die Spannung zaubern eine Hochſpannung hervor, die nicht mehr zu über⸗ bieten iſt. In der 15. Minute kommt einer der großen Augenblicke. Conen hat ſich durchgewunden, ſchießt aus 20 Meter, der Ball ſpringt von einem Gegen⸗ ſpieler ab. 0 Noch einmal kommt der Ball Conen vor die Füße. Mit unheimlicher Wucht ſchießt er gegen das Aömira Tor. Platzer hat alle Mühe den wenig placierten Ball zu faſſen. Wenig ſpäter verſchafft ſich Conen eine weitere Schußgelegenheit, doch dies⸗ mal trifft er weit daneben. Bei einem Gegenan⸗ griff ſpielt Hahnemann ſeine ganze Kunſt aus, läßt Cozza hinter ſich und ſchießt aus ſpitzem Winkel ſcharf auf das Kickers⸗Gehäuſe. Doch Deyhle hat die Gefahr erkannt und war im richtigen Augenblick an der richtigen Stelle. Die Kickers ſind dann wieder im Angriff, doch gelingt es ſelten, die oft gut angelegten Angriſte mit einem zielſicheren Schuß abzuſchließen. An dem ſchwungvollen Spiel der Kickers iſt Sing, der Halb⸗ linke hervorragend beteiligt. Oft weit zurückge⸗ zogen, ſchickt er ſeinen Sturm mit herrlichen Vor⸗ lagen nach vorn und iſt im letzten Augenblick ſelbſt in vorderſter Reihe. Kreismeiſterſchaften der Raöfahrer Alrich, Mannheim⸗Walohof Kreismeiſter über 100 km Der Radſahrerverein 1897 Mannheim⸗Waldhof führte am Sonntagmorgen auf der bekannten Treieckſtrecke Käfertal⸗ Waldhof die Kreismeiſterſchaft des Kreiſes 3 über 100 Km. durch. Die beſten Mannheimer Straßenfahrer gaben ſich hier ein Stelldichein, das um 8 Uhr auf der Strecke, die über Waldhof⸗Gartenſtadt— Waldpforte— Waloͤſtraße— Käfertal— Karlſtern zum Ausgangspunkt der Waloſchule führte, geſtartet wurde. Dieſes 7,2 Km. lauge Kilometer bewältigt werden mußte. Von den 9 Fahrern, die auf die lange Reiſe gingen, gehörten 3 der Mannheimer Radſportvereinigung 1924 an, Waßner, Hamm und Ernſt Sveeina, während die übrigen Fahrer vom Radfahrer⸗Verein 1897 Waldhof kamen. Unter ihnen ſind Ziegler, Ulrich und Steinle zu nennen, die mit guten Ausſichten das Rennen aufnahmen. Außer Konkur⸗ renz fuhr der frühere Landauer Klein mit, der erſt ſeit kurzer Zeit in Mannheim weilt. Die erſte Runde des Rennens wurde geſchloſſen zuxück⸗ gelegt, aber ſchon in der nächſten wird das Tempo erheb⸗ lich verſchärft, aber immer noch iſt das Feld geſchloſſen bei⸗ ſammen, und zwar bis zur dritten Runde. Als die Fahrer zum vierten Male das Ziel paſſieren iſt Steinle, der mit ſeiner Kette Pech hatte, 200 Meter zurückgefallen. In Die Villa Murino 60 Von Max Karl Böttcher Die alte, von hohen Mauern umgebene Villa, e früher dem Grafen Murino gehört hatte und die wie ein Märchenſchloß anmutete, war eines Ta⸗ ges verkauft worden, und wenig ſpäter zog ein neuer Beſitzer ein. Es war ein Deutſchholländer, hieß Beuſamin Thſchutta und kam geradewegs aus der üdſee, wo er Teeplantagen beſeſſen hatte. Man kann ſich denken, welche Aufregung ſich der kleinen Stadt bemächtigte, als der Exote mit ſeinem ſchwarzbraunen Dienertroß und vielen großen ge⸗ heimnisvollen Kiſten und Käfigen Einzug hielt. Außerdem brachte er noch eine junge Frau mit, eine Kreolin, welche von geradezu unirdiſcher Schönheit in ſollte. 3 Tagelang ſprach man im Städtchen von nichts nderem, als von dem Holländer und ſeiner Sippe, ia, die Erregung wurde noch größer, als Herr Thſchutta eines Tages beim Polizeiamt ganz empört einen Einbruchsdiebſtahl anmeldete. Mein Freund, er Polizeiaſſeſſor, wurde mit der Unterſuchung des Falles beauftragt, und er erzählte mir alsdann Märchendinge von der orientaliſchen Einrichtung der Villa und vor allem von der paradieſiſchen Schönheit der jungen Frau, die Coſana hieß. Freilich, der inbruch blieb unaufgeklärt und ungeſühnt, die ſchwere goldene Halskette kam niemals wieder. Merkwürdigerweiſe folgten dieſem Einbruch in Villa Murino eine ganze Reihe weitere geheim⸗ nisvolle Diebſtähle in der Stadt, ohne daß man nur ne Spur des Täters entdecken konnte. Beim Bür⸗ germeiſter, beim Apotheker, beim Bankbevollmäch⸗ tigten, beim Kommerzienrat Unterloff, beim Kran⸗ endirektor waren in den nächſten Nächten ganz raſ⸗ ierte Einbrüche verübt worden und überall hatte man wertvolle und künſtleriſche Gegenſtände ent⸗ wendet, zumeiſt Uhren und Schmuckſachen. Ich war damals ganz junger Argt in der Klein⸗ ſtadt und da meine Praxis und infolgedeſſen mein zerdienſt gleich Null war, befürchtete ich nicht, daß n auch mir einen Beſuch abſtatten würde. Aber ſah mich getäuſcht. Eines Nachts— ich ſchlief ſtets i offenem Fenſter— weckte mich ein Geräuſch, ich nipſte das Licht an und ſah gerade noch, wie ein krummer, ſchäbig angezogener Kerl aus dem Fen⸗ verſchwand und mit afſenartiger Gewandtheit ims dahinſchlitterte, mit einem lebensgefähr⸗ lichen Sprung den etwa drei Meter entfernten Kirſchbaum erreichte und an ihm herunterkletterte und dann im Gebüſch verſchwand. Ich hatte im erſten Zorn dem Räuber irgend etwas zugerufen, worauf er ſich umwandte und einen Augenblick ſah ich ſein Antlitz, ein faltiges, altes, mit einem Schifferbart umrahmtes Geſicht mit kleinen, tiefliegenden Augen. Nur eine knappe Se⸗ kunde kehrte mir der Verbrecher ſeine Viſage zu, aber ich wußte, dies ſeltſame, ſtupide, abſchreckende Geſicht würde ich nie wieder vergeſſen. Ein Blick auf meinen Nachttiſch ſagte mir, daß der Burſche meine ſilberne Taſchenuhr mit Kette ſtibitzt hatte, an ſich kein großer Verluſt, wenn nicht an der Kette ein ſchöngeſchnittener Halbedelſtein gehängt hätte, ein koſtbares Andenken an meinen Vater, der dieſe Gemme vor vielen Jahren aus Mazedonien mitgebracht hatte. Ich rief ſofort die Polizei an und meldete meinen Verluſt und was ich beim Raube beobachtet hatte. Man veranſtaltete auch ſofort ku der Stadt und in der buſchreichen Umgebung eine Razzia, aber vergebens. Eine Zeitlang ſetzten nun die Diebſtähle aus, aber ſchon nach drei Wochen wurden neue Einbrüche gemeldet. Um dieſe Zeit wurde ich eines Morgens in die Villa Murino gerufen, die junge Frau des Holländers ſei über Nacht ſchaver erkrankt, und da der Sanitätsrat Dr. Klee auf Urlaub gegangen war, blieb dem reichen Ausländer nichts weiter übrig als mich, den jungen und unbekkannten Arzt zu rufen. Mit einiger Erwartung betrat ich das ge⸗ heimnisvolle Haus, in das bisher außer meinem Freund, dem Polizeiaſſeſſor, noch kein Menſch der Stadt Zutritt gefunden hatte. Man führte mich durch viele Zimmer und kleine Säle, die faſt alle nur mit Teppichen und zahlloſen Kiſſen ausgeſtattet waren, alles rein orientaliſch, aber ſchön, überreich und geſchmackvoll, Endlich ließ mich der ſchwarze Diener, ein ekel⸗ hafter, ſchmutziger Burſche, in das Schlafgemach der ſchönen Frau eintreten, und ich muß ſagen, ich war überwältigt von ihrer ganz ſeltenen und außerge⸗ wöhnlichen Schönheit. Sie ſtreckte mir liebenswür⸗ dig die Hand entgegen, eine ganz ſchmale feine Hand und mit einem bezaubernden Lächeln begrüßte ſ Dreieck wurde läAmal gefahren, ſo daß eine Geſamtſtrecke von 100,8 der folgenden Runde hat ſich ſein Rückſtand vergrößert und da er den Schaden nicht mehr beheben kann, ſcheidet er bald darauf aus. Auch Biſchler muß die Waffen ſtrecken, fährt aber ſpäter mit Rundeabſtand wieder mit. Das Feld bleibt inzwiſchen geſchloſſen, das Tempo wird bis zur Hälfte gehalten, ſo daß Rundenzeiten um 12 Minuten herausgefahren werden. ungefähr 13 Minuten herausgefahren und geſchloſſen geht es in die Schlußrunde. Hier will keiner führen, alles ſchont ſich für den Endkampf, der die Entſcheidung bringen muß. Dieſer bringt einen harten Kampf Auf der letzten Geraden führt Ziegler, aber er ha: Pech, ein Krampf bringt ihn um ſeine Siegeschance. Ulrich kann ſeinen Wider⸗ ſacher klar im Ziel ſchlagen. Ueberraſchend muß Ziegler auch noch Seßler vorlaſſen, der ihn knapp auf den dritten Platz verweiſt. In vierter Poſition kommt Hamm und mit Abſtand folgt Specina, der in der vorletzten Runde zurückgefallen war. Klein, der außer Konkurrenz fahren mußte, hielt ſich gut. er kam als ͤͤritter Fahrer übers Band Die Ergebniſſe: 1. und Kreismeiſter 1939: Ulrich(Mannheim⸗Wald⸗ hof):57:45 Stunden; 2. Seßler(Mannheim⸗Waldhof!; 3. Ziegler(Mannheim⸗Waldhof); 4. Hamm(Mannheim); 5. Ernſt Speeina(Mannheim). Deyhle einen Kopfball des Die letzten Runden werden in Conen iſt die permanente Gefahrenquelle, jeden Augenblick bereit, eine Schwäche des Gegners aus⸗ zunützen, oder in Rieſenſchritten ſeinen Wider⸗ ſachern davonzueilen. Doch das Schlachtenglück ſcheint den Kickers diesmal nicht ſo hold zu ſein. Immer wieder paſſieren kleine Fehler, die bei der Aufmerkſamkeit dͤer gegneriſchen Deckung nicht zum Erfolg führen. Endlich, eine Minute vor der Pauſe, gelingt es, den längſt verdienten Führungstreffer einzuſchießen. Kipp hat am linken Flügel den Ball, gibt hoch in die Mitte, Frey bekommt das Leder vor die Füße, ein kurzer Tritt und ſchon zappelt das Leder unhaltbar im Netz. Gegen dieſes Geſchoß war ſelbſt Meiſter Platzer nicht gewachſen. Es war auch eine zu herrliche Leiſtung des tüchtigen Rechts⸗ außen der Kickers. Die zweite Hälfte beginnt für die Kickers denkbar unglücklich. Dem linken Verteidiger Cozza unterläuft ein Fehlſchlag. Dadurch kommen drei Wie⸗ ner Stürmer ungedeckt in den Beſitz des Balles und Hahnemann ſchießt hoch ein. Schon eine Minute nach der Pauſe ſteht ſo der Kampf unentſchieden. Kurz darauf kommt Hahnemann nochmals frei, aber Deyhle im Kickers⸗Tor hält ganz groß. Die Wie⸗ ner ſind kurze Zeit— mit dem Wind ſpielend— überlegen. Ein Alleingang von Conen endet mit einem Fehlſchuß. Langſam finden ſich die Kickers wieder und geſtalten das Spiel leicht überlegen. Kipp geht mit Vorlage von Sing durch, gibt zu Co⸗ nen, aber deſſen Schuß ſtreicht haarſcharf über die Latte des Wiener Tors. Phantaſtiſch hält ſodann Wiener Rechtsaußen Vogl im Werfen. Der erſtmals nach langer Pauſo für die Kickers ſpielende Kindͤl iſt offenbar am Ende ſeiner Kraft und ſinkt zu Boden. Später geht er auf Linksaußen, iſt aber dort keine vollwertige Kraft mehr. Das Spiel der Kickers hat gegenüber der erſten Halbzeit an Zu⸗ ſammenhang verloren. In großer Form ſpielt der Wiener Verteidiger Schall, der zuerſt eine Flanke von Frey aus dem Gedränge herausfiſcht. Dann verpaßt der Kickers⸗Mittelſtürmer Conen eine un⸗ eigennützige Vorlage von Frey. Immer wieder verſucht es Conen, die Wiener Deckung zu durch⸗ brechen, aber es gelingt ihm nicht. Mit vereinten Kräften iſt es einmal Mariſchka, dann wieder Schall, die ihn vom Ball trennen. Mit letzter Kraft — ſie iſt beiderſeits nicht mehr allzugroß— wird um jeden Fußbreit Boden gekämpft. Endlich zeigt auch Frey wieder einmal ſeine ganze Gefährlichkeit, aber Peter Platzer lenkt ſeinen ungemein ſcharfen Schuß zur Ecke. Der durchbrechende Wiener Links⸗ außen Meierhoſer wird ſodann an der Grenze des Wiener Strafraums gelegt. Den Freiſtoß ſchießt Schall haarſcharf am Pfoſten vorbei. Immer wieder wollen Conen und Frey im ſchönen Zuſammenſpiel den Sieg erzwingen, aber Schall iſt in Hochform. Der Kampf nahm inſofern ein unbefriedigendes Ende, als der Schiedsrichter in dem Augenblicke ab⸗ pfiff, als Hahnemann durchbrechend ein zweites Tor erzielte. gepfiffen. Es bleibt alſo bei dem 111. Sieben DKW ͤzur Engliſchen 22 Mit ſtärkſtem Aufgebot beſchickt die Auto⸗Union mit ihren DͤW⸗Krafträdern die berühmte Engliſche Touriſt Trophy, die vom 12.—16. Juni auf der Inſel Man ausge⸗ fahren wird In der 250⸗cem⸗Kloſſe werden der Vorjohrs⸗ ſieger Europameiſter Kluge, Heiner Fleiſchmann, Siegfried Wuſche und der Engländer Thomas eingeſetzt. Die drei Deutſchen beſtreiten auch das Rennen der 350er⸗Klaſſe, ſo daß insgeſamt ſieben DaW⸗Maſchinen des berühmten Rennſtalles an den Start gehen. Die Schulung unſerer Hockeyſpieler im Hinblick auf die Weltmeiſterſchaften ſetzt im Juni mit zwei Lehrgängen in Duisburg und München ein. Als Abſchluß ſpielt in Duis⸗ burg eine Lehrgangs⸗Elf gegen die deutſche B⸗Mannſchaſt und in München gegen die National⸗Elf. Der Belgier Bondnel gewann die große franzöſiſche Radfernſahrt Paris—Tours(251 Km.)] in:19:46 Std. vor ſeinen Landsleuten Storme. Buyſſe und S. Maes. Pirmez, A eeine letzten großen Kolonien verlor. mich. Ihr Gatte, der Holländer, ſtand neben dem Bett, und erklärte mir kurz, daß ſich bei ſeiner Frau um Mitternacht heftiges Erbrechen und Fieber ein⸗ geſtellt habe. 5 Ich bat, die Kranke unterſuchen zu dürfen und als ſie die Steppdecke zurücklegte, entfuhr mir ein kleiner Schreckensruf, denn auf der Bruſt des jun⸗ gen Weibes lag, gefeſſelt an einem hauchdünnen Kettchen, meine Gemme, mein koſtbarer Stein, den mix der Einbrecher vor Wochen geſtohlen hatte. Aber mit meinem Schrei ertönte im Raum ein noch ſchlimmerer. Ein wildausſehendes Geſchöpf, halb Tier, halb Menſch, kam aus einer Ecke des Raumes auf mich zugeſtürzt, bleckte eine Reihe gel⸗ ber, furchtbarer Zähne unoͤ ſteckte zwei lange behaarte Arme nach mir aus, und wenn nicht der Holländer mit dem Rufe:„Khinor! Zurück!“ dazwiſchen gefahren wäre, wahrlich, das Untier von einem Menſchen hätte mich erwürgt! Entſetzt ſtarrte ich nun auf den Kerl, der ſich jetzt zurückzog, und im gleichen Augenblick wußte ich, wo ich dies niedrige, gemeine Antlitz bereits einmal Faſſadenkletterer, geſehen hatte, ich wußte auch, daß der reiche Aus⸗ länder und ſeine Sippe eine raffinierte Diebesbande war. Aber ich ließ mir nichts merken, verordnete der Kranken, die nur einen Anfall von gaſtriſchem Fieber gehabt hatte, einige Mittelchen und ging da⸗ von. Wenig ſpäter war ich wieder im Beſitz meiner koſtbaren Gemme und die ganze Bewohnerſchaft der Villa ſaß hinter Schloß und Riegel, und bei der etwas tragödienhaften Aushebung des Räuberneſtes ſtellte ſich die allergrößte Ueberraſchung heraus: der der im Auftrage von Herrn Thſchutta und ſeiner ſchönen Kreolin ſeine Räu⸗ bereien ausführte, war kein Menſch, ſondern ein rieſenhafter Gorilla, den man für die geſchickten Ein⸗ bruchdiebſtähle abgerichtet und in ſchlampige Men⸗ ſchenkleidung geſteckt hatte. Er befindet ſich jetzt im Zoo einer großen Stadt, und wenn er bei einem Beſucher einen ſchönen Schmuck entdeckt, da funkeln ſeine Aeuglein begehrlich und er ſtreckt verlangend ſeine langen behaarten Arme durch die Gitterſtäbe ſeines Käfigs! ——— Wo ruht Kolumbus? In einem jüngſt an dieſer Stelle veröffentlich⸗ ten Artikel über die letzte Ruheſtätte des großen Amerika⸗Entdeckers wurde davon geſprochen, daß ſowohl San Domingo wie Madrid den Anſpruch erheben, Hüter und Bewahrer der Ge⸗ beine des Kolumbus zu ſein. In San Domingo iſt vor kurzem erſt ein Kolumbus⸗Mauſoleum er⸗ richtet worden. Hierzu ſendet uns eine Leſerin unſeres Blattes folgende Zuſchrift: Ich bin überzeugt, daß die Ueberreſte des gro⸗ zen Seefahrers wieder in der Kathedrale von Sevilla ruhen, denn ich war ſelbſt dabei, als ſie ankamen. An der alten, römiſchen Corre de Oro, wo ſeinerzeit die Silberflotten landeten, wurde der Sarg ausgeladen, den das Kanonenboot„La Gi⸗ raldal von San Domingo geholt hatte, als 1899 Spanien durch den Krieg mit Nordamerika, Es war eine ehr feierliche Einholung. Die Ritter vom goldenen Vlies, vom Orden von Alcanhara und Calatrara, der Admiral Cerrera, der die ſpaniſche Flotte da⸗ mals beſehligte, alle hohen Militärs und wir Aus⸗ länder ſtanden an der Treppe. Das Regiment Al⸗ *3 5 — 4 3 8 fons XII. bildete Spalier bis zur Kathedrale. Es war ein ergreifendes Bild. Später errichtete Sevilla dem Helden ein pracht⸗ volles bronzenes Denkmal. An der Kirche, wo unten, in der Krypta der Sarg ſteht, erhebt ſich jetzt das Monument. Auf niederem Sockel ſchrei⸗ ten vier überlebensgroße, heraldiſche Frauengeſtal⸗ ten, die früheren Königreiche Leon, Caſtilien, Ara⸗ gon und Granada darſtellend, und tragen auf bron⸗ zeuen Stangen einen Katafalk. Anna Bender. 5 Viktor Dinand als Komponiſt. Auf dem be⸗ vorſtehenden Sängerfeſt in Kaiſerslautern werden auch Werke des Mannheimer Muſik⸗ direktors Viktor Dinand aufgeführt, darunter „Die alte Eiche“, ein Männerchor, der von vier Hör⸗ nern begleitet wird. Viktor Dinand, der Schüler von Kloſe iſt, dirigiert u. a. den„Arion“ Mann⸗ heim, Iſenmannſchen Männerchor, und leitete jüngſt auch die Feierſtunden zum 100. Geburtstag des volkstümlichen badiſchen Tondichters Iſenmann am Mar 3 Der Schiedsrichter hat vor dem Schuß ab⸗ unheimer Grabmal und im Reichsſender Stutt⸗ 1fN . Je ſt Beue Maunheimer ——————— —— 9. Seite TRummer 206 Montag, 8. Mai 1939 Axunb omn — Vor dem Zngendgericht in Kottbus ſtand jetzt der 14jährige Manfred L. aus Senftenberg, Mitte vorigen Monats, wie wir ſeinerzeit berichte⸗ ten, in Berlin einen Raubüberfall auf einen Taxi⸗ chauſſenr geplant hatte. Der Taugenichts hatte ſei⸗ nem Lehrherrn in Senftenberg 220 Mark unter⸗ ſchlagen, die er bei der Poſt einzahlen ſollte, und war noch am ſelben Tage nach eBrlin gefahren. Als er dort das Geld durchgebracht hatte, faßte er, um ſich neue Barmittel zu verſchaffen, den Plan, einen Kraftöroſchkenfahrer zu berauben. Am 18. April be⸗ ſtieg er gegen 22 Uhr abendͤs am Potsdamer Bahn⸗ hof eine Kraftdroſchke und erſuchte den Fahrer, zu⸗ nächſt nach Schöneberg und dann weiter in weſtlicher Richtung aus Berlin herauszufahren. Unterwegs kam dem Taxichauffeur aber der Verdacht, daß ſein jugendlicher Fahrgaſt irgend etwas im Schilde führe und brachte den Jungen zum nächſten Polizei⸗ revier. Bei einer ſofort vorgenommenen Leibes⸗ viſitation fand man eine mit einer Bleikugel ge⸗ ladene Luftdruckpiſtole ſowie mehrere Bleigeſchoſſe. Im Verhör mußte der 14jährige ſchließlich zugeben, daß er beabſichtigt hatte, den Taxichauffeur nieder⸗ zuſchießen und zu berauben. Bei der Verhandlung war der jugendliche Täter in vollem Umfang geſtän⸗ dig. Das Urteil lautete wegen Verbrechens gegen das Autofallengeſetz und Unterſchlagung auf eine Geſamtſtrafe von fünf Jahren und einem Monat Ge⸗ fängnis. — Im Felsgebiet von Marche⸗les⸗Dames(Bel⸗ gien) ereignete ſich in numittelbarer Nähe der Stelle, wo König Albert der Belgier ſeinerzeit auf ſo tra⸗ giſche Weiſe bei einem Abſturz ums Leben kam, ein Unglück, das den Tod der 21jährigen Gräfin De Liedekerke aus Gent zur Folge hatte. Die Gräfin hatte in Begleitung ihres Bruders und eines Ehe⸗ paares an einer 40 Meter hohen Felswand eine Kletterübung unternommen. Die vier Bergſteiger hatten ſich angeſeilt, als nach einem Aufſtieg von 30 Meter ein Felsſtück niederſtünzte und die Gräfin tödlich verletzte. Bei der hierbei entſtehenden Ver⸗ wirrung riß das Seil, der Bruder der Gräfin ver⸗ lor das Gleichgewicht, ſtürzte ab und wurde ſchwer verletzt. Nur das Ehepaar konnte ſich auf einen Felsvorſprung retten, wo es nach zwei Stunden ge⸗ borgen wurde. Die junge Gräfin iſt die Nichte jenes belgiſchen Grafen, der 1934 den Leichnam des verunglückten Königs Albert aufgefunden hatte. * — Kurz vor Amſterdam wurde ein Omnibus von einem Taukwagen angefahren, bei welcher Gelegen⸗ heit der Omnibus beſchädigt wurde, während der Tankwagen nach kurzem Aufenthalt weiterfuhr. Der 72jährige Beſitzer des Omnibuſſes wollte den ſchul⸗ digen Fahrer des Tankwagens belangen laſſen und lief deshalb eine ganze Strecke hinter dem Tank⸗ wagen her. Er holte ihn wirklich ein, hängte ſich, von dem Fahrer unbemerkt hinten an, und ſprang erſt bei dem nächſten Polizeipoſten ab. Obwohl er ſich dabei überſchlug, kam er ſoſort wieder auf die Beine ſo rechtzeitig ſeine und könnte dem Schutzmann Wünſche klarmachen, daß dieſer den Tankwagen ab⸗ ſtoppen konnte. Nun konnte man den Zuſammen⸗ ſtoß zu Protokoll nehmen und den Schadenerſatz⸗ anſpruch des alten Herrn ſichern. * In Germignac in Weſtfrankreich wurden zehn Sarkophage aufgefunden, von denen die Wiſſenſchaft⸗ ler erklären, daß ſie aus der Zeit der Merowinger ſtammten. Die Maurer, die mit Ausbeſſerungs⸗ arbeiten an einer Grundmauer des ehemaligen Pres⸗ byteriums von Germignac beſchäftigt waren, waren der ſehr erſtaunt, als plötzlich unter ihren Schlägen das Gemäuer nachgab und in eine unterirdiſche Gruft abſtürzte. In dieſer Gruft fanden ſie, nachdem ſie neugierig in dieſe hinabgeſtiegen waren, zehn Särge aus der Zeit der Merowinger, die noch die meiſt zu Staub zerfallenen Knochen der Toten enthielten. * — Wilde Szeuen ereigneten ſich auf dem Water⸗ loo⸗Bahnhof in London, als der Zug einlief, der unter anderen Gäſten aus Amerika den bekannten Filmſchauſpieler Spencer Tracy und ſeine Gattin zu einem Beſuch Englands brachte. Eine gewaltige Menge hatte auf ihn gewartet um ihn zu begrüßen und möglichſt auch ein Autogramm zu erhalten. Als der Zug ſtand und die erſten Reiſenden ausſtiegen, wurden dieſe von der hyſteriſchen Menge überrannt, einige wurden zu Boden geſchleudert, Hüte gingen verloren, Mäntel wurden zerriſſen, Handͤtaſchen der Damen verſchwanden, und auch die Koffer litten ſchwer unter dem Anſturm. Die Polizei war auf einen ſo ſtürmiſchen Empfang des Filmſtars nicht gefaßt und hatte nicht genügend Beamte zur Stelle, die die Bahnbeamten hätten unterſtützen können. Spencer Tracy war, als er die Menge ſah, gar nicht ausgeſtiegen, ſondern blieb eine halbe Stunde ruhig ſitzen. Schließlich' kam der Stationsvorſteher auf den rettenden Einfall, den Zug mit ihm wieder herausfahren zu laſſen, öͤamit er auf einem Außen⸗ bahnhof ausſteigen konnte; zugleich wurde eiligſt Polizeiverſtärkung herangeholt, um den Bahnhof wieder freizumachen. 5* — Ein tolles Erlebnis hatte ein Hoſbeſitzer aus Oberbarthauſen in der Bayeriſchen Oſtmark mit einem mehrere Zentner ſchweren Borſtentier. Er wurde von der plötzlich wild gewordenen Sau an⸗ gegriffen und zu Boden geriſſen. Um ſich vor wei⸗ teren Angriffen zu ſchützen, ſuchte er ſein Heil in der Flucht und kletterte ſchließlich auf einen Baum, wo er von der wütenden„Jolauthe“ regelrecht be⸗ lagert wurde. Lange überlegte ſich der Mann auf dem Baum, wie er mit dem ſich wie wild gebärden⸗ den Tier ſertig werden könnte. Endlich ließ er ſich von einem Nachbarn, der wohlgeſchützt durch einen Gartenzaun die tragikomiſche Szene verfolgte, ein Waſchſeil zuwerfen, aus dem er kunſtgerecht ein Laſſo anfertigte. Nach einigen mißlungenen Weirfen gelang es dem Bauer tatſächlich, dem Schwein das Laſſo um den Hals zu werfen und es dadurch kampf⸗ unfähig zu machen. Aufatmend rutſchte er vom Baum herunter und zog den„erlegten“ Vierfüßler, der ſich heftig ſträubte, im Triumph in den Stall zu rück. Das kleinſte Haus in Paris Das kleinſte Haus in Paris— wenn nicht von ganz Frankreich— befindet ſich in der Rue Du Chatean 'Eau Nummer 99. Es wird von einem Schuhmacher bewohnt, der aber ausziehen will, da ſein Laden ſo klein iſt, daß ſich nur jeweils ein Kunde in ihm auf⸗ halten kann.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) FPFEPEPEPPP.... — In einer kümmerlichen Ein⸗Zimmer⸗Wohnung iſt in Neuyork Frau Maryon Hewitt geſtorben. Da⸗ mit iſt eine der abentenerlichſten Laufbahnen einer Frau zu Ende gegangen, die die Vereinigten Staa⸗ ten in den letzten Jahrzehnten gekannt haben. Frau Hewitt hatte vor allem durch den Prozeß von ſich reden gemacht, den ihre Tochter Anna Cooper gegen ſie angeſtrengt hatte. Die Tochter beſchuldigte ihre Mutter, dieſe habe ſie— in UsA iſt manches mög⸗ lich!— ohne ihr Wiſſen ſteriliſieren laſſen, um da⸗ PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPGTGTGTGTGGTGTGTbTGTGTbTGT'''''''''''—Tb'—''''—'—'—'—''—'—'—.'''bubub—uͤÄ——Äv—————ꝛÄZ1ꝛ1Z1Z717T7TTTTZT—— Vollſtreckies Todesurteil aub Berlin, 6. Mai. Am 6. Mai 1939 iſt der am 3. Dezember 1911 in Hamburg geborene Hermann Knöller hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Hamburg wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Hermann Knöller hat in ſeiner Wohnung in Hamburg ſeine ſchwangere Frau Ella durch Beil⸗ hiebe getötet, da er ihrer überdrüſſig geworden war. Zeigen des Bervorbeiletſireite 975 Neuyork, 6. Mai. Die durch den infolge des umfangreichen Streiks in den Braunkohlenbergwerken hervorgerufenen Kohlenmangels notwendig gewordenen 30 v. H. Einſchränkung des Neuyorker Untergrund⸗ und Hochbahnverkehrs zeitigte am Freitag verheerende Folgen. An den Hauptſtationen entwickelte ſich viel⸗ fach ein lebensgefährliches Gedränge. Zahlreiche Perſonen fielen in Ohnmacht und wurden verletzt. Im Stadteil Brooklyn ſtellten die Straßenbahn⸗ linien ihren Dienſt für mehrere Tage vollſtändig ein. durch den Beſitz eines Teiles des Riefenvermögens ihres Vaters, Peter Cooper Hewitt, zu gelangen. Peter Cooper Hewitt war ein Erbe von Peter Coo⸗ per, eines der erſten ſchwerreichen Eiſenbahnpioniere der Vereinigten Staaten. Er hatte in ſein Teſta⸗ ment eine Beſtimmung eingefügt, daß ein Teil des Vermögens an ſeine Frau fallen ſolle, falls die Tochter Maryon Hewitt ſterben würde ohne einen Erben zu hinterlaſſen. Der Prozeß verlief nach einiger Zeit im Sande, da die Tochter ihre Klage zurückzog. Was die Mutter, Frau Maryon Cooper Hewitt betrifft, ſo war ihre Laufbahn auch ſonſt durch Abenteuerlichkeit ausgezeichnet. Frau Hewitt war mehrfach geſchieden. In Paris, wo ſie kurz nach dem Krieg als Frau Hewitt mit ihrem Gatten zuſammen⸗ lebte, gab ſie etwa fünf Millionen Franken in einem Jahr aus. Kurz darauf wurde ſie wiederum ge⸗ ſchieden, und es hieß damals ſogar, ein regierender orientaliſcher Fürſt wolle ſie heiraten. Statt deſſen heiratete ſie in Paris einen engliſchen Maler, der ſich indeſſen bald weigerte, für ihre Schulden aufzu⸗ kommen und ſich von der Frau trennte. Die letzte Ehe der Frau Hewitt wurde mit einem reichen Er⸗ ben aus New Jerſey abgeſchloſſen und ging nach einigen Jahren ebenfalls wieder in die Brüche. Jetzt iſt die Frau im größten Elend geſtorben. *. — Eine blutige Schlacht zwiſchen Zigennern und Banern ſpielte ſich in der Nähe der Stadt Chelm in der Woiwodſchaft Lublin ab. Zwei Zigeuner hatten einen Bauern um eine Zigarette gebeten. Dieſer ſchlug das Anſinnen ab, worauf ihn die Zigenner mit ihren Reitpeitſchen bearbeiteten. Einige Zeit ſpäter wurde der blutüberſtrömte Bauer von den Nachbarn aufgefunden. Sie ſchworen furchtbare Rache. In aller Stille wurde das Zigeunerlager von den wehrfähigen Männern des Dorfes umzingelt. Die Bauern forderten die Auslieferung der beiden Miſſetäter. Als dies abgelehnt wurde, griffen ſie die Wagenburg an. Es kam zu einem furchtbaren Nahkampf Mann gegen Mann, aus dem die Bauern ſchließlich als Sieger hervorgingen. Ein Bauer wurde erſtochen, einige Dutzend erlitten ſchwere Verletzungen. Die Zigenner ergriffen unter Mit⸗ nahme ihrer Verwundeten die Flucht; doch fielen zwei Männer und zwei Zigennerfrauen in die Hände der Sieger. Die Gefangenen wurden von den Bauern gelyncht. Sageobaleucles Montag, 8. Mai Nationaltheater: 20 Uhr, zum erſten Male„Der Gigant“, Schauſpiel von Richard Billinger. Libelle; 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Meßplatz:„Mannemer Maimeß“. Stadt Baſel: Konzert(Verlängerung) Tanz: Palaſthotel, Parkhoter, Libellé, Brückl, F 3. Lichtiptiere: Ufa⸗Palaſt:„Silveſternacht am Alexanderrlatz“— Alhambra und Schauburg:„Der Gouverneur“.— Palaſt:„Männer müſſen ſo ſein“.— Gloria:„Menſchen vom Varieté“.— Capitol und Scala:„Bel ami“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet van 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum E 7, 20: Geöffnei ven 10—13 Uhr und 15 bis 17 Uhr. 8 Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergseitttet. Städtiſche Schloßbücheret: Auslethe von 11—18 und 17 i8 19 Uhr Leſeſäte:—13 und 15—19 Ubr. Gedächtntsausſtellungen für Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei. Zweigſtelle Reckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße: Ausleihe: 17 kis 20 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 11 bie 13 und 16.90 bis 21 Uhr Zweigſtelle Möblblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 10 bis 19 Uhr. Kinderleſehalle: Geöftnet von 15 bis 19 Uhr Städtiſches Hallen bad, U 3, 1: Geöffnet von 16 bis 20 Uhr. Palmenhaus im Lniſenpark: Geöffnet von.30—17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Eintritt der Dunkelheit geöfinet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Giambattiſta Bobont und HEIMX am, „Ich habe Ihnen einen hübſchen jungen Mann mitgebracht, Gnädigſte, der darauf brennt. ſich Ihnen zu Füßen legen zu bürfen,“ witzelte er.„Nur nicht ſo ſchüchtern, junger Freund, Frau Zſabell iſt keine griechiſche Zauberin, die ihre Verehrer in Schweine verwandelt! Darf ich vorſtellen: Herr Dr. Loſſen jun.— eine angehende Kapazität auf dem Gebiet der Pſychiatrie. So'ne Art Gehirnmechaniker, ver⸗ ſtehen Sie. Wenn ſich bei einem irgendwo ne Schraube gelockert hat, zieht er ſie wieder an. Nicht wahr?“ Bert runzelte mißmutig die Brauen, er hatte ſchon eine boshafte Antwort auf den Lippen, die er aber raſch unterdrückte, als die große Schauſpiele⸗ rin ihm ihr Geſicht zuwandte. Seltſam— einen Augenblick wollte es ihm ſchei⸗ nen, als ob dieſes Geſicht in maßloſer Beſtürzung erſtarrte. Das leuchtende Lächeln bekam etwas Maskenhaftes, etwas von der wächſernen Unbeſeelt⸗ heit einer Schaufenſterpuppe und die Hand, die ſich ſchon zur Begrüßung ausgeſtreckt hatte, zuckte, wie von einer jähen inneren Hemmung aufgehalten, wieder zurück. Oder war auch das nur Einbildung? Bert war in der letzten Zeit geneigt, der Zuverläſſigkeit ſeiner⸗ Vielleicht Sinne nicht mehr unbedingt zu trauen. mache ich ſelber einen ſo geiſtesgeſtörten Eindrack, daß man an mir erſchrickt, ſagte er ſich. Oder ſie fühlt ſich inſtinktiv von mir belauert— als Künſtle⸗ rin iſt ſie natürlich für ſeeliſche Schwingungen dop⸗ pelt ſenſibel Er gab ſich alle Mühe, ſo harmlos und heiter wie nur möglich auszuſehen, und ſogleich entſpann⸗ ten ſich auch, wie durch ein magiſches Fluidum, die Züge der Schauſpielerin. Das erfrorene Lächeln be⸗ kam wieder etwas Glanz. Sie reichte Bert noch ein⸗ mal die Hand zum Kuß— eine merkwürdig kalte Hand, die er flüchtig an die Lippen führte. Ein fremdes, herbes Parfum wehte ihn an. Er ſpürte plötzlich ein zwingendes Verlangen, dieſe Frau ein e VON CAREN Aueel. paar Minuten ganz ohne Zeugen zu ſprechen— er wußte ſelbſt nicht warum. „Darf ich Sie um den nächſten Tanz bitten, gnä⸗ dige Frau?“ fragte er untermittelt. Sein Blick ſuchte den ihren, der ſich wie in plötzlicher Abwehr hinter den langen Wimpern verbarg. „Nein, danke— ich tanze nicht,“ ſagte ſie kühl. „Ich bin eine ſchlechte Tänzerin,“ fügte ſie mildernd hinzu. „Stimmt nicht, ſchöne Iſabell,“ krähte ͤer Baron vorlaut dazwiſchen.„Mit mir haben Sie ſchon ſehr erheblich getanzt.“ „Mit mir auch,“ beſtätigte Gregorieff. „Aber heute bin ich zu müde von der Vorſtel⸗ lung,“ beharrte ſie faſt eigenſinnig.„Ich will über⸗ haupt nur eine Stunde bleiben. Michael iſt nicht wohl. Er wollte, daß wenigſtenz einer von uns hingeht.“ „Sehr lobenswert von unſerm Meiſter! Was fehlt ihm denn?“ erkundigte ſich Roſen. Die Arden ſpielte nervös mit ihrem Fächer. „Ich weiß nicht— ſeine Galle macht ihm wieder zu ſchaffen. Wahrſcheinlich Ueberanſtrengung. Er arbeitet zu viel.“ Sie ſtützte den Kopf in die Hand und ſah plötzlich münde und gelangweilt aus. Baron Roſen machte noch einige vergebliche Verſuche, das verſickerte Ge⸗ ſpräch wieder in Fluß zu bringen. Dann entſchloß er ſich endlich zum Aufbruch. „Mir ſcheint, Sie ſind bei ihr durchgefallen, mein Lieber. So ungnädig hab' ich unſre ſchöne Iſabell noch nie geſehen“, ſagte er draußen mit ſchaden⸗ frohem Grinſen zu Bert.„Na, machen Sie ſich nichts draus, vielleicht haben Sie ein andermal mehr Glück bei ihr. Donna è mobile... Ah, die Sorelli — Er verabſchiedete ſich haſtig, um mit vollen Segeln auf eine auffallend geſchminkte Brünette zuzuſteu⸗ Ern Bert war froh, ihn loszuſein. Er kehrte, des Herumziehen müde, an ſeinen Tiſch zurück, wo er ſein. Hella blaß und ſchweigſam neben dem Vater ſitzen ſah. „Gut, daß oͤu kommſt, Bert“, ſagte Loſſen,„un⸗ ſere kleine Hella hat müde Augen, wir wollen ſie nach Hauſe bringen.“ Sie nahmen eine Autodroſchke und ſetzten Hella vor ihrer Penſion ab. 5 Als Bert dem Vater Gutenacht ſagte, hielt der Sanitätsrat ſeine Hand feſt und ſah ihm mit prü⸗ fendem Blick in die Augen. „Du warſt heute abend nicht ſehr kurzweilig, mein Junge. Darf man wiſſen warum?“ Bert ſah eine Weile zögernd zu Boden, dann ſagte er plötzlich:„Was iſt das. Vater:— wenn man eine Frau, die man einmal geliebt hat, auf Schritt und Tritt wiederzuſehen glaubt— in jedem weiblichen Weſen, das einem über den Weg läuft? So— bis zur Narrheit— bis in intimſte Einzel⸗ heiten... Iſt das Verfolgungswahn— richtige Paranoia perſecutoria oder aber.. 2“ „Weder— noch,“— unterbrach ihn der Sanitäts⸗ rat mit wehmütig umflortem Lächeln,„ſondern nur ganz gewöhnliche Verliebtheit. Hörigkeit des Blu⸗ tes, das bei manchen Männer treuer iſt als das Herz.“ „Und was tut man dagegen?“ „Nichts. Man wartet, bis es von ſelbſt vergeht. Es dauert manchmal ziemlich lang. Wenn nicht irgendein neues Fieber kommt, das die alten Bak⸗ terien aus dem Blut heraustreibt. Ich hatte faſt ge⸗ hofft, du wärſt ſchon ſo weit.“ 19. Bert hatte ſeinen Aufenthalt in Berlin ein paar Tage früher abbrechen müſſen als urſprünglich aus⸗ gemacht war, denn der Profeſſor wollte nun doch vor ſeiner Erholungsreiſe in den Süden noch über Genf fahren, um dort an der internationalen Arzte⸗ tagung teilzunehmen, und Bert hatte ſich ſofort be⸗ reit erklärt, dann eben acht Tage früher aus dem Urlaub zurückzukommen. Im Grunde war es ihm beinah recht ſo. Er ſühlte das Bedürfnis allein zu Seit dem Abend im Abdlon, war er innerlich nicht mehr recht zur Ruhe gekommen; und er fühlte, wie dieſe ſeine innere Unruhe auch immer wieder in ſein Zuſammenſein mit Hella Spielmann eine gewiſſe Disharmonie hineintrug. Ganz gegen ſei⸗ nen Willen freilich, dͤenn wie gern hätte er alles vermieden, was ihr irgendwie wehtun konnte War ſie im Grunde nicht der einzige Menſch, von dem er ſich ganz und bis in jede tiefſte Regung verſtanden fühlte? Aber das war es eben, was ſich jetzt als eine Art Hindernis zwiſchen ſie beide ſtellte. Hella verſtand ihn allzu gut, ſie begriff den Anlaß ſeiner Unruhe und litt nur umſomehr darunter. Wie hätte er ihr erklären können, daß es ja längſt nicht mehr Liebe war, ſondern eigentlich nur noch das beklemmende Gefühl eines geſpenſtiſchen Geheim⸗ niſſes, was ihn im Gedanken an Dina ſo erſchüt⸗ terte, wenn eine ihrer Doppelgängerinnen ihm un⸗ vermutet begegnete. An die Kranke im Sanatorium hatte er ſich in⸗ zwiſchen ja längſt gewöhnt. Und je häufiger er ſie ſah, umſo deutlicher war für ihn bei aller Aehnlich⸗ keit gerade das Unterſcheidende in ihren Zügen ſich⸗ bar geworden. Es mochte vohl ſein, daß ſein be⸗ ſonderes Intereſſe für dieſe Patientin noch immer durch den ſtarken erſten Eindruck beſtimmt war, aber jedenfalls verwirrte ſie ihn nicht mehr. Im Gege:⸗ teil war es, als ob die Angeſpanntheit des ärztlichen Intereſſes ihm bei der Beſchäftigung mit dieſer ſelt⸗ ſamen Kranken eine gewiſſe Beruhigung und Be⸗ ſriedigung gäbe. Er freute ſich, wie er ſelber mit einiger Verwunderung feſtſtellte. die Behandlung dieſes Falles nun wieder für ein paar Wochen allein in Händen zu haben. Vielleicht gelang doch einmal ein entſcheidender Fortſchritt. Hier in Berlin fühlte er ſich im Augenblick eigent⸗ lich überflüſſig. Hella war ſchon vor ein paar Tage zu ihrer Tante nach Braunſchweig gefahren, nach⸗ dem ſie ſich vergeblich um ein Sommerengagement bemüht hatte. Auch aus ihrem Vorſprechen bei Michael Korunth war nichts geworden. Der„Roſen⸗ kavalier“ hatte nichts mehr von ſich hören laſſen; wahrſcheinlich hatte ſich infolge Hellas abweiſender Sprödigkeit ſein Intereſſe an ihrer Laufbahn bereits wieder verflüchtigt. Sie war ziemlich niedergeſchla⸗ gen abgereiſt. Armes kleines Ding— ihr Berliner Aufenthalt, von dem ſie ſich ſo viel erhoffte, hatte ihr nicht viel Gutes gebracht. Immer wieder ſah Bert im Geiſt ihr kleines müdes Geſicht hinter dem ge⸗ ſchloſſenen Abteilfenſter, das ſich verklemmt hatte und nicht herabzulaſſen war, ſo daß man ſich nicht einmal ein liebes Abſchiedswort zurufen konnte (Fortſetzung folgt) — 4 — ———— ————— ——— — —— 10. Seite/ Nummer 206 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 8. Mai 1939 UtEn ſie uſige Eine Janz us SRiGiTE E mit W. Fra nok. Hannelore—5 Spielleitung: vorragende——* noankE“ roth. Mne et 0.10, b Jugendliche d Poinie 180——— Eine ganz he DER mit W. Jugendliche, Estste Tage! uS Poiur rerste n ScliR mit Olga H Eetate Tagel Franck, Han Spielleitung: 5 ———— RiGirrE 0 RNE G0 nelore Sohroih, üver 10 3105 URGC euer gtobber ide — Meeriend 5 Sistung! SixaGkl IERNEUR k. v. Kllpeteln ourlanex/ elassen! (0..15 Unt p 7, 23, 8 eruspr. — 1 VSIRSEN ENE E. v. Kuipsteln V. Tourfansky lassen 5 40,.45 Unr 1,5, reimc, Pernspr. Füm-Erol0l Hüdebrandt .00,.10,.20 Unt —— Fernruf: 2⁵8 40 ſchnell und durch Fernſpr. 236 35. Hüte reinigt schön wie neu das alte Spezial- geschäft . Abel. M 2,10 Hutmachermstr. Anrur 277 25 Abel 100 Jahre Hutmacher 50 Umzüge Horn, 0 3, 17 Dienſteg, 9. Nei 1950(Padenie-Renntag) enlößl. der Hlannheimer Rennwoche mit Kunstler-Konzert und Tenz— Sonderspeisenfolgen àb Hik..50 Feltebs- Sportartikel 64220 PALASTHOTEL NANNHEUHFEE HOF- HANNHEElN! ERITZ GASSBTIX SONOER-ABENOo Im Notel-Restaurant Tischbestellungen erbeten— Fernsprecher Nt. 45001 Dienstags: TA Mittwochs: Je-Ka:mi⸗Abend Amtl. 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