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Bei Zwanasvergleichen oder conkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe RA Oienstag, 9. Mai 1939 150. Jahrgang— Nr. 208 „Gewappnet und unbeſiegbar“ Reichsaußenminiſter b. Ribbenttoy ber die Vedeulung des Malländer Milikärpaktes Weder Lüge noch Verdächtigung. Die deutſch-italleniſche Freunoſchaft bleibt für immer unzerſtörbar dub. Mailand, 8. Mai. Während ſeines Aufenthalts in der Villa'Eſte am Comer See empfing Reichsaußenminiſter von Ribbentrop am Tage nach der Mitteilung des Be⸗ ſchluſſes über den deutſch⸗italieniſchen politiſchen und militäriſchen Pakt den Mailänder Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros. Der Reichsaußenmini⸗ ſter äußerte ſich in oͤer Unterredung mit größter Be⸗ friedigung über die begeiſterte Aufnahme, die ihm in Mailand als dem Abgeſandten des Führers bereitet worden iſt. „Graf Ciano“, ſo ſagte er,„hatte mir von jenen lächerlichen Aeußerungen einiger franzöſiſcher Zei⸗ tungen über eine angeblichgegneriſche Ein⸗ ſtellung der Mailänder Bevölkerung zu der deutſch⸗italieniſchen Freundſchaft Mitteilung ge⸗ macht. Als ich dann durch Mailand fuhr und mit eigenen Augen ſah, wie mich die ganze Bevölkerung gals den Vertreter Deutſchlands jubelnd empfing und vom allen Seiten die brauſenden Eviva⸗Rufe auf den Führer und den Duce mir entgegenſchallten, empfand ich, wie traurig und erſchütternd es iſt, daß unverbeſ⸗ ſerliche Hetzer immer wieder verſuchen. die Völker mit Lügen zu vergiften. Ganz beſonders iſt mir die Herzlichkeit auſge⸗ fallen, die mir die Mailänder Arbeiterſchaft ent⸗ gegengebracht hat. Die Herzlichkeit dieſer Kundgebung war mir ein Beweis dafür, wie tief das Gefühl der Freundſchaft, der Zuſammengehörigkeit und der Schickſalsverbun⸗ denheit unſerer beiden Völker im italieniſchen Volk verwurzelt iſt. Es iſt das Werk des Duce, die Ge⸗ fühle der Freundſchaft, die unſere beiden Völker und ihre Führer verbinden, tief in die Herzen aller Italiener eingeſenkt zu haben. Einen unauslöſchlichen Eindruck aber hat die große Volkskundgebung vor dem Mailänder Rat⸗ haus in mir hinterlaſſen; hier drückte ſich die groß⸗ artige Volkstümlichkeit des Duce und des Grafen Ciano in immer neuen Formen aus. Ich erlebte, -wie die Mailänder Faſchiſten und mit ihnen die ganze Mailänder Bevölkerung ihrer Begeiſterung für die Achſe und ſür die Politik der Achſe Ausdruck gaben. Am ſtärkſten hat mich aber das Zuſammen⸗ treffen mit der Garde der alten Kämpfer des faſchi⸗ ſtiſchen Regimes in dem großen Saal des Palazzo Marino bewegt. Als mich dieſe Männer jubelnd umringten, konnte ich in ihren Augen dasſelbe Leuchten erkennen, wie wir es bei den Männern unſerer alten Garde immer wieder erleben. Das waren die alten Kämpfer Muſſolinis! Ich bin überzeugt, ſo fuhr Reichsaußenminiſter von Ribbentrop fort, daß Italien und Deutſchland jenen demokratiſchen degenerierten Lügenſkribenten keine beſſere Antwort erteilen konnten als durch den Empfang, den Mailand und Como dem Grafen Ciano und mir als dem Vertreter Deutſchlands bereitet haben. Ich glaube, daß unſere Völker mit Ruhe Zukunft blicken können. Der Bündnispakt, den Graf Cianuo und ich im Auftrage des Duce und des Führers vereinbart haben, iſt nur der logiſche Schlußpunkt für einen Zuſtand, der ſeit Jahren bereits Wirklichkeit iſt. Er bedeutet eigentlich nichts Neues. Aber für jene juriſtiſchen Wortverdreher, Federfuchſer und die immer wieder orakelnden Hetzer haben wir nun auch äußerlich einen Schlußpunkt ge⸗ ſetzt, um endgültig der Welt klarzumachen, welcher Art unſere Beziehungen ſind, und daß weder Lügen, Verdächtigungen, noch Hetze die Solidarität unſerer beiden Nationen beeinträch⸗ tigen können.“ Der Reichsaußenminiſter ſprach dann von der hiſtoriſchen Größe unſerer Zeit und ſagte: Es hat ſchon mehrfach in der Geſchichte Epochen gegeben, in denen zwei geniale Männer gleichzeitig gelebt haben. Meiſtens aber waren ſie Widerſacher. Zum erſten Male in der Geſchichte finden wir jetzt zwei geniale Männer die die Geſchicke ihrer Völker gemeinſam beſtimmen. Das iſt ein unermeßliches Glück für unſere beiden Nationen. Die demokratiſche Welt möge zur Kenntnis nehmen, daß die Freund⸗ ſchaft zwiſchen Muſſolini und Hitler unzerſtör⸗ bar iſt, und daß ihre beiden Völker in den gleichen Gefühlen geſchloſſen hinter ihnen ſtehen. Die De⸗ in die mokratien mögen auch zur Kenntnis nehmen, daß dieſe zwei Männer und ihre beiden Völker den Frieden wollen, daß ſie aber ebenſo bereit ſind, die⸗ ſen Frieden und ihre Unabhängigkeit gemeinſam zu verteidigen. Deutſchland und Italien ſind gegen jeden An⸗ griff gewappnet und ſind unbeſiegbar. Reichsaußenminiſter auf der Rückreiſe (Funkmeldung der NM3.) + Mailand, 9. Mai. Kurz vor Mitternacht trat Reichsaußenminiſter von Ribbentzop von Como aus die Rückreiſe nach Deutſchland an. Der Bahnhof war feſtlich erleuchtet. Blumengewinde und Fahnen ſchmückten Bahnſteige und Bahnhofsraum. Auf dem Vorplatz waren in rie⸗ ſengroßen, weithin ſichtbaren Buchſtaben die Worte „Es lebe die Achſe Rom—Berlin“ zu leſen. Unter dem Jubel der auf dem Bahnſteig verſammel⸗ ten Menge beſtieg der Reichsaußenminiſter den Zug, nachdem er ſich vom Mailänder Generalkonſul, dem Ortsgruppenleiter„Comoſee“ der NSDAP. mit den Parteigenoſſen der Ortsgruppe verabſchiedet hatte. Unter den begeiſterten Kundgebungen und Zurufen der Menſchen rollte der Zug dann aus der Halle. Die Mailünder Beſyrechungen Die Stadt Mailand bereitete den beiden Außenminiſtern Ciano und v. Ribbentrop einen jubelnden Empfang. „Eine wirkliche und wahre Allianz' Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 9. Mai. Die geſamte politiſche Preſſe Italiens beſchäftigt ſich heute ausſchließlich mit dem politiſchen und mili⸗ täriſchen Pakt, der, wie man erfährt, in den juriſti⸗ ſchen Einzelheiten in den erſten Junitagen fertig⸗ geſtellt ſein und italieniſcherſeits von Graf Ciano in Deutſchland unterzeichnet werden wird. Der Pakt wird vom Direktor des halbamtlichen Giornal 'Italia eine wahre und wirkliche politiſche und militä⸗ riſche Allianz genannt und von ſämtlichen Zeitungen ſo einſtimmig hiſtoriſch begründet und in ſeinen Aufgaben deſiniert, daß wir uns darauf beſchränken, die weſentlichen Punkte zuſammenzufaſſen, mit denen die italieniſche Preſſe dieſen Abſchluß begrüßt. 1. Der Pakt iſt keine Senſation. Er bringt nur die längſt beſtehenden konkreten Bezie⸗ hungen zwiſchen beiden Ländern auf eine juriſtiſche Formel. Dies war nötig geworden, nachdem Eng⸗ land und Frankreich bereits ſeit den Sanktionen auch auf militäriſchem Gebiet eng zuſammenarbeiten, dieſe Zuſammenarbeit im vorigen Herbſt accentuiert haben und durch die in dieſem Frühjahr begonnene Einkreiſungspolitik zu vervollſtändigen ſuchen. Der Pakt iſt alſo eine Defenſivmaßnahme. 2. Der Pakt iſt vereinbart worden, nachdem die beiden Außenminiſter in Mailand, wie das„Giornale 'Italia“ mitzuteilen weiß, alle internationalen Probleme von Spanien über Afrika bis zum Fernen Oſten durchgeſprochen, die vollkommene Ueberein⸗ ſtimmung beider Regierungen feſtgeſtellt haben. Der Pakt bedingt alſo die vollkommene Uebereinſtimmung der wechſelſeitigen Unterſtützung der berechtigten Forderungen beider Völker an die kapitaliſtiſchen Demo⸗ kratien. 3. Dies gilt ſowohl hinſichtlich der italieniſchen Forderungen in Afrika wie hinſichtlich der deut⸗ ſchen Forderungen an Polen. In dieſer letztgenannten Richtung hat der Pakt eine heilſame klärende Wirkung, denn er zerſtört die Hoffnungen, die man in Paris und London auf Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen Berlin und Rom geſetzt hatte.„Es war lächerlich zu glauben“, ſagte Roberto Farinacci im„Regime Faſeiſta“,„daß die Danziger Frage oder die ungerechtfertigte Haltung Polens Wolken am Horizont der Achſe heraufbeſchwö⸗ ren könnten. Wenn wir aufrichtige Freunde der Deutſchen ſind, kann es uns nur gefallen, daß ihre Der Sinn des Paktes:,Wechſelſeitige Anterſtützung der beiderſeitigen Forderungen“ Macht und ihr Anſehen durch die Verwirklichung ihrer legitimen Rechte vermehrt werden, wie es den Deutſchen nur gefallen kann, wenn Italien in einer näheren oder ferneren Zukunft ſeine Anſprüche ver⸗ wirklichen wird. 4. Der Pakt iſt die Antwort der Achſe auf die Einkreiſungspolitik. Er hat defenſiven Zweck, und zeigt, daß nicht nur die imperialiſtiſchen Weſtmächte eine aktive und kleinere Staaten an⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ziehende Außenpolitik treiben, ſondern auch die Achſenmächte, und daß die diplomatiſche Hegemonie der Weſtmächte gebrochen iſt. Deutſchland und Ita⸗ lien werden, wie das„Giornale'Italia“ darſtellt, auch weiterhin verſuchen, ihre berechtigten Ziele auf friedlichem Wege zu erreichen; ſie vertrauen auf die Zeit und den Reſt politiſcher Einſicht bei den Regie⸗ rungen der Weſtmächte. Es wäre aber ein großer Irrtum, wenn die Demokratien nunmehr glaubten, ſie könnten die deutſchen und die italieniſchen Anſprüche zu den Akten legen. „Das deutſch⸗italieniſche Bündnis wünſcht den Frie⸗ den, aber es iſt mit anſehnlichen Kräften ausge⸗ ſtattet.“ Munöver vor General v. Brauchilſch Die italieniſche Infanterie zeigt dem deutſchen Gaſt ihr Können Drahtber. unſ. röm Korreſpondenten — Rom, 9. Mai. Im Rahmen der Veranſtaltungen des Tages des Heeres fand geſtern nördlich von Rom ber Ceſano eine Gefechtsübung mit ſcharfer Munition ſtatt, der der König und Kaiſer, der Duce, die Marſchälle de Bono und Graziani, zahlreiche Miniſter und Generäle und als Ehrengäſte der Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberſt von Brauchitſch mit ſeinem Stabe, die ſpaniſche Offizierdelegation, die während der Feier des Heeres in Rom weilt und ſämtliche in Rom akkreditierten Militärattachés beiwohnten. Der Duce, der in Begleitung des General⸗ ſekretärs Miniſter Starace wenige Minuten vor Beginn der Uebung erſchien, unterhielt ſich auf dem Beobachtungsſtand mit Generaloberſt von Brau⸗ chitſicch auf das herzlichſte in deutſcher Sprache. Er begrüßte ſodann den König und Kaiſer, der ebenfalls Generaloberſt von Brauchitſch herzlichſt begrüßte und darauf mit dem Duce und dem deutſchen Gaſt den in italieniſcher und deutſcher Sprache vorgetragenen Erläuterungen eines Generalſtabsoffiziers folgte. Zweck oͤer Uebung war, die Feuerkraft der heuti⸗ gen italieniſchen Infanterie und ihrer zahlreichen Begleitwaffen beim Angriff vorzuführen. Das „Schlachtfeld“ zeigte als Angriffsziel die von der Beobachtungsſtelle aus nörolich durch einen tiefen Taleinſchnitt getrennten Hügel Sant'Andrea aund Sant'Angelo. Es wurde nur die letzte Angriffs⸗ phaſe durchgeführt, nachdem der Annahme zufolge die angreifenden blauen Einheiten ihren Verſamm⸗ lungsort bereits geſtern abend erreicht hatten und die Stellungen des Gegners von der eigenen Ar⸗ tillerie ſchon ſturmreif geſchoſſen waren. Den An⸗ griff führten dͤrei Bataillone mit ihren Begleitwaf⸗ fen und zehn Gruppen der Diviſions⸗ und Korps⸗ artillerie aus. Die Uebung begann mit einem kurzen Feuer⸗ überfall aller Kaliber der Diviſions⸗ und Korps⸗ artillerie. Nachdem die zehn Artilleriegruppen ihr Feuer, das unaufhörlich über den Beobachtungsſtand hinwegrollte und auf den feindlichen Stellungen rieſige Eroͤfontänen hochwarf, vorverlegt hatten, tauchte auf dem bis dahin menſchenleeren„Schlacht⸗ feld“ buchſtäblich wie aus dem Boden geſtampft, die erſte Angriffswelle auf, die aus zwei Bataillonen mit leichten und ſchweren MGs und Flammenwer⸗ fern beſtand. Ihr Vorgehen wurde auf dem Flügel durch Granatwerſer 45 und Dipviſionsartillerie 81 (Pak) auf das wirkſamſte unterſtützt. In kleinen Gruppen arbeitete ſich die Infanterie unmittelbar hinter den Einſchlägen ihrer Begleitwaffen vor, während noch weiter vorn die Hügel unter der Wucht der Einſchläge der ſchweren Korpsartillerie erzitterten. Dieſes Bild wurde dadurch noch wirklichkeits⸗ näher geſtaltet, daß auf dem linken Hügel unver⸗ mutet hartnäckiger Widerſtand des Gegners an⸗ genommen wurde. Dieſer Widerſtand wurde durch eine Kompanie Flammenwerfer⸗Panzer, der eine Berſaglieri⸗Kompanie folgte, niedergekämpft. Die mit großer Geſchwindigkeit die Hügel heraufrollen⸗ den flammenwerfenden und tiefſchwarze Rauchwol⸗ Mannheimer Hal-Rennen Unsere Voraussagen finden Sie im Sporffeil 2. Seite/ Nummer 208 Dienstag, 9. Mai 1939 ken ſpeienden Panzerungetüme riefen einen außer⸗ ordentlichen Eindruck hervor. Nachdem ſie den geg⸗ neriſchen Widerſtand gebrochen hatten, ging auch die von einem effektiven und einem angenommenen Bataillon gebildete zweite Angriffswelle vor. Nach einer halben Stunde waren die Angriffsziele er⸗ reicht, und Leuchtraketen befahlen Feuereinſtellung. Die Uebung hat gezeigt, daß die italieniſche In⸗ fanterie ſo ausgerüſtet und ſo ausgebildet iſt, wie es die faſchiſtiſche Lehre vom Bewegungskrieg der ſchnellen Offenſiventſcheidung verlangt, und ſie hat einen Begriff von der Schlagkraft des italieniſchen Heeres vermittelt, mit dem die deutſche Wehrmacht durch den Abſchluß des Militärpaktes auf das engſte verbunden iſt. Ausweiſungen aus Polen Answeiſung von 300 Volksdeutſchen aus Neutomiſchel dub. Kattowitz, 8. Mai. Nach einer heutigen Meldung des in Kattowitz erſcheinenden„Deutſchen Preſſedienſtes aus Poſen“ haben etwa 300 Volksdeutſche aus der Stadt im Kreis Neutomiſchel kurzfriſtige Ausweiſungen aus der Grenzzone erhalten. Unter den Ausgewieſenen beſinden ſich Vertreter verſchiedener ſtädtiſcher und ländlicher Berufe. Dieſe Meldung wurde von der Kattowitzer Polizeidirek⸗ tion ſofort nach ihrem Erſcheinen verboten. 144 neue Kriegsſchiffe UsA⸗Marinevorlage vom Abgeordnetenhaus augenommen (Funkmeldung der N M3.0 + Waſhington, 9. Mai. Das Abgeorönetenhaus nahm am Montag die Marinevorlage an, die 773,4 Mill. Dollar für den Bau von 144 Kriegsſchiffen, darunter zwei 45000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffe, die Anſchaffung 500 neuer Marineflugzeuge uſw. bewil⸗ ligt. Die angenommene Vorlage, die im Rahmen des Flottenbaugeſetzes eingebracht wurde, bewilligt auch 2,9 Mill. Dollar für die Errichtung von Marine⸗ flugzeugſtützpunkten auf den Pazifik⸗Inſeln Mid⸗ was, Palmyra und Johnſton, die der Budgetaus⸗ ſchuß aus der urſpünglichen Vorlage geſtrichen hatte. Die Borlage geht nun an den Senat weiter. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Man kann ſich nicht trennen London will mit Moskau weiterverhandeln England rechnet mit einer Weiterführung des bisherigen Moskauer außenpolitiſchen Kurſes Drahtber. unſ. Londoner Vertreters — London, 9. Mai. Einzelheiten über den Verlauf der Unterredung des britiſchen Botſchafters Seeds mit dem ſowjetruſ⸗ ſiſchen Außenkommiſſar Molotow waren in London nicht zu erhalten. Es wurde nur im allgemeinen betont, daß die Unterredung ſo verlaufen ſei, daß die Verhandlungen fortgeſetzt werden könn⸗ ten. Der„Daily Telegraph“ berichtet aus Moskau, daß nach der Unterredung dort der Eindruck herrſche, daß die Sowjetunion nicht die Abſicht habe, ihre Außenpolitik zu ändern. Der Korreſpondent fügt hinzu, daß zu einer Aende⸗ rung der ſowfetruſſiſchen Außenpolitik um ſo weni⸗ ger Anlaß beſtehe, als der Vizekommiſſar Potemkin ſeit zwei Jahren bereits der tatſächliche Leiter des ſowjetruſſiſchen Außenamtes geweſen ſei. Litwinow ſei ſeit zwei Jahren nicht mehr perſönlicher Chef der Mitglieder des Außenamtes geweſen, und ſein per⸗ ſönlicher Stab ſei einer der ſogenannten Reini⸗ gungsaktionen bis zu 75 v. H. zum Opfer gefallen. Stalin habe die Kontrolle über Litwinow durch einen Die„Times“ drückt außerdem die gewiſſen Sdanow während dieſer ganzen Zeit aus⸗ geübt, und Litwinow habe nichts weiter getan, als die Politik des ſogenannten Politbüros auszufüh⸗ ren, deſſen Mitglied zu werden Litwinow niemals eine Chanee hatte. Das Hauptargument, mit dem die britiſche Re⸗ gierung offenbar die Sowjetregierung zu überzeu⸗ gen ſucht, daß ein Abkommen den ſowjetruſſiſchen Intereſſen nicht widerſprechen würde, iſt, daß die ſowjetruſſiſche Hilfe auf jeden Fall nur dann wirk⸗ ſam werden ſoll, wenn England ihrerſeits alle Konſequenzen aus ziehen würden. und Frankreich einem Angriff Zu dem gemäßigten Optimismus, der hier geſtern nach der Unterredung vorherrſchte, trug auch die ſowjetruſſiſche Ankündigung bei, daß die Sowiet⸗ regierung nach zweijähriger Vakanz einen Botſchaf⸗ ter in Warſchau und nach einjähriger Vakanz einen Geſandten in Rumänien wieder ernennen würde. Hoffnung aus, daß die Genfer Tagung, zu der Lord Halifax und Außenminiſter Bonnet gemeinſam fahren werden, Gelegenheit geben werde, mit einem prominenten Fiugzeugumſall jordert 25 Menſchenlebent Folgenſchweres Anglück bei Kunſiflügen in Südamerika dnb Guayaquil(Eknador), 9. Mai. Das Flugzeug„Roter Teufel“ ſtürzte bei Kunſt⸗ flügen über Guayaquil ab und explodierte, als es zwiſchen einer Häuſergruppe aufſchlug. Der Pilot, Flugkapitän Dandoval, und ſein Mechaniker waren ſofort tot. Die Exploſion ſetzte ein Haus in Brand; das Feuer griff raſend um ſich und zerſtörte fünf Ge⸗ bäude. Durch die Exploſion und den Brand wurden Meldungen beträgt die Geſamtzahl der Opfer 25. Meldungen beträgt die Geſamtzahl der 25. Der Sachſchaden ſoll ſich auf rund 200 000 Dollar belaufen. Durch die bei Bekämpfung des Brandes entſtandenen Waſſerſchäden wurde auch eine ganze Reihe deutſcher Geſchäfte geſchädigt. Eine Rede Alfred Roſenbergs: Abrechnung mit der Revolution von 1789 1789: kein Beoinn einer ſchöͤyferiſchen neuen, nur Serfall einer dekadenten alten Epoche! dnb. Berlin, 8. Mai. Der Gan Berlin der NSDAP veranſtaltete am Montagabend in ſeiner alten Kampfſtätte, dem Ber⸗ iner Spöktpalaſt, eine Großkundgebung, die ihre beſondere Bedeutung durch eine Rede des Heraus⸗ gebers des„Völkiſchen Beobachters“, Alfred Roſenberg, erhielt. Er führte dabei u. a. aus: In ſteigendem Maße zeigt ſich ſelbſt einem be⸗ fangenen Blick, daß die Ereigniſſe des neuen welt⸗ politiſchen Lebens alle Kennzeichen nicht nur einer ſtaatlich ſozialen, ſondern einer großen geiſtig welt⸗ anſchaulichen Kriſe tragen. Wir Nationalſozialiſten ſind der Ueberzeugung, daß eine Epoche ihrem Ende entgegengeht, die auf der einen Seite gekennzeichnet wird durch die vielen ſozialen Revolten der Verzweiflung, auf der ande⸗ ren, neu aufbauenden, durch die nationalſozialiſti⸗ ſche und faſchiſtiſche Revolution. In Frankreich haben die Vorbereitungen zur Feier des Gedenktages der ſogen. großen franzöſi⸗ ſchen Revolution bereits begonnen. Wenn am 14. Juli dieſes Jahres der 150. Ge⸗ burtstag der Franzöſiſchen Revolution begangen wird, ſo darf man ſicher ſein, daß die ſogenannte de⸗ mokratiſche Welt hier noch einmal eine rieſige Welt⸗ agitation aufmacht, um die Herrlichkeiten der Welt⸗ demokratien zu demonſtrieren. Aber es ſcheint uns, daß gerade das ſchon aufdringlich einſetzende Freu⸗ dengeläute nur ein Grabesläuten über ein unter⸗ gehendes Zeitalter iſt. Denn was einmal Hoch⸗ ſchwung und revolutionäres Abſterben eines uner⸗ träglichen Zuſtandes war, wie im 18. Jahrhundert, iſt in alle Niederungen eines entarteten ſozialpoli⸗ tiſchen Lebens hinabgeſtiegen. Mit der Juden⸗ emanzipation begann der Verrat an Eu ropa, und die Negeremanzipation, die heute grundſätzlich zugeſtanden iſt und bereits durch ſchwarze Staatsſekretäre ſymboliſiert wird, iſt ein neuer Schritt, der, wenn er weitere politiſche Er⸗ gebniſſe zeitigen wird den Untergang einer ganzen großen Kultur herbeiführen muß. Am 6. Mai begann der franzbſiſche Rundfunk die große Agitation für die Idee von 1789. Er erklärte: Durch die franzöſiſche Revolution ſei die Gleichheit aller Menſchen verwirklicht worden. Was ſie ge⸗ bracht hätte, ſei die Freiheit der Völker überhaupt geweſen. Die Erklärung der ſogenannten Menſchen⸗ rechte wurde gelobt als ein unvergleichliches Doku⸗ ment, als eine Grundlage der ganzen ziviliſierten Welt. Angeſichts derartiger— man darf ſchon ſagen: Dreiſtigkeiten gegenüber dem denken⸗ den Menſchentum unſerer Tage wollen wir hier kurz feſtſtellen, daß eben die behauptete Gleich⸗ heit der Raſſen und Völker und die Behauptung, daß Raſſe und Farbe nur oberflächliche Unterſchiede ſeien, wohl mit zu den blödſinnigſten Behauptungen gehören, die jemals das politiſche Leben bewegt haben. Damit wir recht verſtanden werden: Die Revp⸗ lution von 1789 mit ihren Folgeerſcheinungen war nicht die Geburt eines neuen und ſtarken politiſchen Syſtems, ſondern der hilfloſe Zuſammenbruch alter, allerdings längſt morſcher Ordnungen. Nach den Verheerungen, die dieſe Revolutionsideologie über⸗ all hinterlaſſen hat, noch von ihr als der Grundlage der Kultur zu ſprechen, zeigt, daß man die Denk⸗ fähigkeit der erwachten Völker doch zu gering ein⸗ tzt. iſt nun, daß die demokratiſche Idee nicht ſo verheerende Auswirkungen gehabt hätte, wie wir Reichsleiter die ſie heute beobachten, wenn nicht eine Neuerſcheinung der Geſchichte ihre lebenswidrige Grundlage beſon⸗ ders deutlich enthüllt hätte: Um die Mitte des 19. Jahrhunderts brach das tech⸗ niſche Induſtrie⸗Zeitalter über die Welt herein. Die damalige Welt ſtand dieſer plötzlich ſich erheben⸗ den ſozialen Frage hilflos gegenüber. Gerade dieſe Epoche, die einer ſtarken ordnenden Hand bedurft hätte, traf jetzt mit der politiſch ſiegenden demokra⸗ tiſchen Idee zuſammen. Durch die Verbindung einer uferloſen demokra⸗ tiſchen Idee mit der ſozialen Kriſe waren die Vor⸗ bedingungen für die radikale marxiſtiſche Bewegung gegeben. Das 18. Jahrhundert hatte die Macht, morſch ge⸗ wordene Bindungen zu zerſtören, es fehlte ihm aber ſchöpferiſche Kraft, neue Bindungen für das europäiſche Leben zu ſchaffen. Tatſache jedoch bleibt, daß einmal in einer Ueber⸗ gangsepoche die franzöſiſche und— wenn auch ver⸗ ſchieden von ihr— die britiſche Demokratie eine Autorität in ganz Europa beſaßen, daß mit dieſer Idee ein großer Teil der Außenpolitik dieſer Staa⸗ ten beſtritten wurde, und daß die Kulturpropaganda dieſer Länder die jungen Nationen etwa des euro⸗ päiſchen Oſtens weitgehend beeinflußte. Einmal wurde der demokratiſche Gedanke in ge⸗ radezu weltpolitiſchem Maßſtab auf ſeine entſchei⸗ dende Probe geſtellt. Das war 1919 in Ver⸗ ſailles! Deutſchland war durch Verrat zerbro⸗ 9 15 93 90— Miniſterpräſidenten der . demokratiſchen gaten lag tatſächli i ganze Macht der Welt. 5 Niemals eindringlicher als in Verſailles konnte die Gültigkeit und Lebensſtändigkeit einer behaup⸗ teten demokratiſchen Humanität nachgewieſen wer⸗ den. In Wirklichkeit aber zeigte ſich hier, daß von dem einſtmals innerlichen Glauben der Denker und Schwärmer— nicht der nutznießenden Parlamen⸗ tarier— des 18. Jahrhunderts nichts mehr übrig geblieben war als ein Inſtrument für die entarte⸗ ten politiſchen und ſozialen Leidenſchaften des furcht⸗ baren Zeitalters einer Niedergangsepoche. Eine grauenvolle und doch in einer gegebenen Möglich⸗ keit noch große Stunde fand haßerfüllte kleine Zwerge, die Europa nicht Frieden brachten, ſon⸗ dern ſich mit ſadiſtiſcher Wolluſt bemühten, die leben⸗ 940 zu zerſchneiden, damit nie riede un ühe, ſonder H 5 0 9 n nur Haß und Un Wenn heute vom amerikaniſchen Kontinent wieder die gleichen gleisneriſchen Phraſen von Weltkultur und Weltfrieden ertönen, ſo wiſſen wir, daß alles dem gleichen ſkrupelloſen Profitgeiſt entſpringt wie damals 1917. Und von einer weltgeſchichtlichen Symbolik iſt es, daß jene internationalen Mächte, die Deutſchland nahezu in den Abgrund geſtoßen hatten, in dieſen Weltdemokratien erneut an der Arbeit ſind, um dieſes früher ſo erſolgreiche Geſchäft der Ideenfäl⸗ ſchung weiter zu betreiben. Wenn wir gerade in dieſen Wochen eine erneute, geradezu hyſteriſche Angriffswut gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſche Reich feſtſtellen können, ſo beſteht aber unſerer Ueberzeugung nach unter allen politiſchen und ſogenannten moraliſchen Argumenten offenbar doch das Gefühl, daß die Welt⸗ anſchauung, auf der die Demokratien ſich gründen, heute ſchwer erſchüttert, zum Teil ſchon ſichtbar zer⸗ ſprungen iſt. Und weil die Herren die innere Ohn⸗ macht ihrer geiſtigen Haltung inſtinktiv empfinden, ſetzt dieſer Komplex nach außen ſich in ein hyſteriſch gewordenes Geſchrei gegenüber jenen Staaten um, licht haben, das heißt, die jene die eine innere Erneuerung und ſtaatliche Wieder⸗ geburt gelehrt und auch in der Tat bereits verwirk⸗ Probleme gelöſt häben, vor denen die reichſten Staaten der Welt noch immer hilflos daſtehen. Man darf ſagen, daß die beiden weſtlichen Demo⸗ kratien nahezu 400 Jahre das Schickſal Europas durch ihr Daſein verkörpert ſahen, weil die Völker im Weſten über die Ozeane hinweg gleichſam dieſes Europa vor der ganzen Welt ſichtbar darſtellten. In dem rieſigen amerikaniſchen Raum wuchs eine Auffaſſung von Staat, Lebensform und Welt heran, die ſich heute dreiſt anmaßt, vorbildlich auch für die Europäer zu ſein. Darüber hinaus zeigt ſich, daß eine ſchon in Amerika innerlich abſterbende Lebens⸗ auffaſſung ſich heute, geſtützt auf dieſe Randvölker, gar anmaßt, in das wirkliche Eu ropa hineinzureden, was nicht mehr künſtlich, ſondern nur noch grei⸗ ſenhaft kin diſch genannt werden kann. In unſeren Tagen vollzieht ſich nun eine entſcheidende Wende. Wir können ſie dahin keunzeichnen, daß das Schickſal Europas von der Peripherie, von wo aus es 400 Jahre vertreten wurde, wieder ſeinen Schwerpunkt im eigent⸗ lichen Kontinent gefunden hat. Das wahre Herz Europas ſchlägt wieder: Deutſchland! Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat dieſes Herz erneut mit Blut durchflutet und zum Schlagen gebracht. Das weitere Symboliſche aber an dieſer Tatſache iſt folgendes: das Oeſterreich war einmal eine Macht, die geachtet war von Palermo bis zur Marienburg. Das Protektorat über Böhmen und Mähren ſtellte einen geſchichtlichen Zuſtand wieder her, wie das Schickſal ihn bereits vor tauſend Jahren erzwungen hatte, als der Herzog Wenzel den deutſchen König um ſeinen Schutz bat und es ein Großbritannien und eine engliſche Sprache überhaupt noch nicht gab. Und im Süden, auf der italieniſchen Halbinſel, iſt gleichzeitig und ſelbſtäwdig ein ſtarkes nationales Italien entſtanden, das in engſter Zuſammenarbeit mit dem Germanentum heute ebenfalls Europa vor dem demokratiſchen Verfall ſchirmt. Geographiſch geſehen, ſteht alſo ernent Enropa auf politiſch ähulich geſormter Baſis wie in der großen deutſchen Kaiſerzeit, und hat die Aufgabe, unſeren Erdteil und ſeine Kultur ebenſo zu ſchützen wie dieſes. Der ſcheinbar ewige Kampf zwiſchen Germanen und Romanen iſt damit beendigt und einer ſchöpferiſchen Zuſammenarbeit gewichen. Es be⸗ deutet deshalb einen politiſchen Iryweg, daß die führenden Perſönlichkeiten des demokratiſchen Weſten dieſe wahrhaft hiſtoriſche Stunde nicht be⸗ greifen und daß eine rieſengroße Zeit dort bisher nur kleine Menſchen vorgefunden hat. So glaubt das deutſche Volk heute an einer großen Wende ſeiner eigenen und der eurv⸗ päiſchen Geſchichte zu ſtehen. Es kann nicht mehr anerkennen, daß die Geſchäftsintereſſen der Greuzſtaaten am Ozean ſich mit dem Schickſal Europas identifizieren dürfen, ſondern es ſtellt ſeſt, daß das eigentliche Europa zwiſchen Oſtſee Mittelmeer wieder ſeine Rechte angemeldet t. Und deshelb erſcheint uns die Entwicklung des deutſchen Volkes nicht mehr erfaßbar durch eine preußiſche oder öſterreichiſche Betrachtung, nicht mehr gekennzeichnet als eine proteſtantiſche oder katholiſche Wertung, nicht mehr dargeſtellt als Kampf zwiſchen Dynaſtien oder Klaſſen, ſondern nur als eine große deutſche Vergangenheit. 555 Vertreter der Sowjetregierunug perſönliche Ge⸗ ſpräche zu führen, die manchmal nützlicher ſeien als der notwendigerweiſe langſame diplomatiſche Kon⸗ takt. Es iſt jedoch hier noch nicht bekannt, wer an⸗ ſtelle von Litwinow⸗Finkelſtein die Genfer Tagung beſuchen wird. Die Oppoſitionsblätter„News Chronicle“ und „Daily Herald“ wenden ſich ebenfalls gegen den hier zu beobachtenden Peſſimismus in den Verhandlungen mit Sowjetrußland und meinen, daß die peſſimiſtiſche Anſicht unbegründet oder übertrieben geweſen ſei, „Daily Herald“ fügt hinzu, daß man von einem Rückſchlag in den Verhandlungen nur dann ſprechen könne, wenn die beiderſeitigen Vorſchläge enoͤgültig Genug liegt nie in der Menge, sondern immer nur in der Güte AxiKAk 5, ſeien. Das ſei aber nicht der Fall. Sowohl Sowjet⸗ rußland als auch Großbritannien könnten in ihren Vorſchlägen Aenderungen anbringen, die eine Annet⸗ herung ermöglichten. „News Chronicle“ betont, öaß es ſich mehr um einen Unterſchied in der Methode als im Ziel handle, da ſowohl Sowjetrußland wie Groß⸗ britannien einig im Ziel ſeien, ſich jedem„Angriff“ in Europa mit Gewalt zu widerſetzen. Ein Anzeichen dafür, daß dieſe Anſicht in Mos⸗ kan geteilt wird, glaubt man darin zu ſehen, daß nach einer Bukareſter Meldung Sowjetrußland jetzt allen ſeinen weſtlichen Nachbarn Garantien gegen einen Augriff anbiete, die auf der glei⸗ chen Linie liegen, wie die engliſche und franzö⸗ ſiſche Garantie für Polen, Rumäuien und Grie⸗ chenland, aber unabhängig von Frankreich und England gegeben werden ſollen. 8 Wie weit die Anſichten, daß doch noch eine Verſtändi⸗ gung zwiſchen England und Sowietrußland erzielt werden könne, zutrifft, bleibt ſelbſtverſtändlich ab⸗ zuwarten. Es iſt jedenfalls auffallend, daß die opti⸗ miſtiſchere Lesart gerade in den Oppoſitionsblättern zu finden iſt, die bisher der engliſchen Regierung vorgeworfen haben, die Verhandlungen mit Sowiet⸗ rußland zu ſabotieren. Nicht in der Preſſe erwähnt wird die Tatſache, daß England neben den Verhandlungen mit Sowietrußland neuerdings Verhandlungen mit Japan nebenherlaufen läßt, die möglicherweiſe einen anderen Einfluß auf die Verhandlungen mit Sowjetrußland ausüben werden als„News Chronicle“ und„Daily Herald“ erwarten. Geſtern abend gab der japaniſche Botſchafter Schigo⸗ mitſu ein Eſſen, an dem u. a. Lord Halifax teilnahm. In der vorigen Woche iſt die Fühlungnahme zwiſchen Lord Halifax und Schigomitſu durch eine außer⸗ ordentlich lange Unterredung verſtärkt worden, in der beide Politiker den Standpunkt ihres Landes klarlegten und die, wie verlautet, ſehr offenherzig verlaufen ſein ſoll. Die Verhandlungen mit der Türkei, die eben⸗ falls neben den ſowjetruſſiſchen Verhandlungen her⸗ laufen, ſollen angeblich ſoweit abgeſchloſſen ſein, daß mit einer Veröffentlichung eines engliſch⸗türki⸗ ſchen Abkommens gegen Ende der Woche gerechnet werden kann. Ueber die Bedeutung der Verhandlungen mit der Türket ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent der „Times“, daß man angeſichts der engen türkiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Beziehungen, die noch durch den kürzlichen Beſuch von Potemkin wieder unterſtrichen worden ſeien, eine Ankündigung eines engliſch⸗ türkiſchen Abkommens als ein hoffnungsvolles Zei⸗ chen für die Beziehungen zwiſchen England und Sowjetrußland anſehen könne. Ueber den Umfang der Verhandlungen mit der Türkei, die in einer außerordentlich geheimnisvollen Atmoſphäre ſtatt⸗ gefunden haben, gehen die widerſprechenoͤſten Ge⸗ rüchte um. Es heißt, daß zum mindeſten in den gemeinſamen Verhandlungen der geſamte Problemkreis Balkan mit öſtlichem Mittelmeer und vorderem Orient ge⸗ regelt worden ſei. Hinſichtlich des Balkan verzeich⸗ net die„Times“ heute im Leitartikel den Wert der Balkanentente als Ordnungs⸗ und Friedensfaktor in dieſem früher von Nationalitätenkämpfen heim⸗ geſuchten Teil Europas. Aber, ſo ſchreibt das Blatt, der Plan der Konſolidierung könne nicht vollendet werden, wenn nicht Bulgarien ſeinen gleichberechtig⸗ ten Platz unter den anderen Balkannationen finde. Nach weiteren, bisher jedoch völlig unbeſtätigten Gerüchten ſoll in den Verhandlungen mit der Türkei auch ein neuer Paläſtinaplan zur Sprache gekommen ſein. Dauach ſoll die engliſche Regierung beabſich⸗ tigen, Paläſtina, Transjordanien und den ſüd⸗ lichen Teil Syriens zu einem Königreich zu⸗ ſammenzufaſſen. Der nördliche Teil Syriens ſoll an die Türkei fallen. In der Preſſe wird erwähnt, daß ein Kabinettsrat, der geſtern unter Vorſitz Chamberlains ſtattgefunden hat, die Paläſtinafrage geprüft habe, doch finden ſich noch keinerlei Anzeichen über den Inhalt der Be⸗ ſprechungen. Der Zioniſtenführer Weizmann wird im Flugzeug aus Paläſtina heute in London ein⸗ treffen mit der Abſicht, eine jüdiſche Kampagne gegen den neuen engliſchen Paläſtinaplan zu ſtarten und die Veröffentlichung eines Weißbuches, das die eng⸗ liſche Regierung über Paläſtina plant, zu verhindern. ———— —ů—————— 5 ͤ PPPPPPPPP—PPPPPPc—PC——————̃’'”] ‚Üũ——— Nene Manuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 208 Die Stadiseiie Mannheim, 9. Mai. Blitk hinter den Bretterzaun Jenſeits des Zaunes erheben ſich nur noch ſpär⸗ liche Reſte von Bauten, die vor wenigen Wochen noch ſtattlich und vom Leben durchpulſt, in die Höhe rag⸗ ten. Wie lange mag es gedauert haben, bis ſie da⸗ mals fertiggeſtellt waren und wie raſch ging es nun mit ihrem Abbruch! Jedenfalls war das breit hin⸗ gelagerte Haus im N⸗6⸗Quadrat ſo gebaut, als ob man damit gerechnet hätte, daß es Jahrhunderte überdauern ſollte. Ein Blick durch den Bretterzaun konnte davon überzeugen. Da ſtehen noch die Fun⸗ damentmauern und die zwei ſteinernen Stützen, auf denen das Gewölbe des Kellers ruhte. Kühne Bogen von kräftigem Ausmaß. Wie zwei gewaltige ſtei⸗ nerne Palmbäume wachſen dieſe Stützen aus dem Boden heraus, ſo ſtark, daß ſie wohl ein Vielfaches ihrer Laſt hätten tragen können. Reſpekt muß man haben vor dieſem Gemäuer, das uns heute als Ar⸗ beits⸗ und Materialverſchwendung erſcheinen mag. Unweit von dieſer zertrümmerten Kraft, von der bald die letzten ſichtbaren Reſte verſchwunden ſein werden, erhebt ſich ein mächtiger Kaſtanienbaum. Haushoch iſt er in Jahrzehnten emporgewachſen und beherrſcht nun mit ſeinen weißen Kerzen das große Ruinenfeld, das heute, wo die Arbeit ruht, ſchwei⸗ gend und reſigniert daliegt. Geſund und kräftig ſieht er aus, dieſer Baum, ganz Leben und Kraft. Wird er aus den Ruinen neues Leben erblühen ſehen oder muß nun auch er der Sterblichkeit den Tribut zahlen und ſich dem neuen Zweck opfern? Möge ihm das Schickſal gnädig ſein! Wieder Hochbetrieb auf dem Maimarkt Die Siegerinnen im Amazonen⸗Jagdſpringen Zwar erreicht der Maimarkt erſt heute ſeinen Höhepunkt, aber wie ſchon am Sonntag ſo herrſchte auch geſtern bereits auf dem Gelände unſeres Schlacht⸗ und Viehhofes großer Betrieb. Unſer Mai⸗ markt hat ſichtlich wieder an Bedeutung gewonnen. Darüber, was es alles zu ſehen gibt, war an dieſer Stelle in der Montag⸗Frühausgabe das Notwendige ſchon zu leſen. Von beſonderem Intereſſe waren geſtern die reitſportlichen Darbietungen im neuen Vorführring, der damit offiziell ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. An den Vorführungen beteilig⸗ ten ſich die Wehrmacht(vertreten durch das AR 60), die 18.„/⸗Reiterſtandarte und Damen des„Reit⸗ betriebs Rhein⸗Neckar. Das meiſte wird heute, am Haupttage des Maimarktes, wiederholt, ſo vor allem oͤie Quadrillen der/ und Wehrmacht, die zum Teil in hiſtoriſchen Uniformen geritten werden. Abge⸗ ſchloſſen wurde geſtern ſchon das Ama zonen⸗ Jagdrennen, bei dem den tapferen Reiterinnen von einer großen Zuſchauermenge lebhaft Beifall ge⸗ ſpendet wurde. Bei der Preisverteilung wurden folgende Amazonen ausgezeichnet: 1. Frl. Schmitz auf„Diana“(0 Fehler— 22 Sek.) 2. Frl. Tocü auf„Schwabe“(0 Fehler— 23 Sek.) 3. Frl. Walter auf„Lux“ 6 Fehler— 33 Sek.) 4. Frl. Kauer auf„Pallaſch“(6 Fehler— 27 Sek.) Geſunde Kinder- geſundes Vollk! Gebt Freiplätze für unſere Kinder! Es iſt bereits in weiten Kreiſen unſeres Volkes als wichtig, empfunden worden, daß der National⸗ ſozialismus mit der liberalen Ideologie in der Jugendpflege gebrochen hat. Am Anfang und am Ende jeglichen Handels ſteht für Nationaliſten das Volk als politiſche Größe in der Geſtalt der Volksgemeinſchaft. Die erſte Auf⸗ gabe iſt deshalb, dieſe Gemeinſchaft mit allen ihren Menſchen wieder zur Geſundung zurückzuführen. Eine Geſundung der Gemeinſchaft iſt aber nur mög⸗ lich, wenn beides, Idee und Menſch, in denen ſie ver⸗ wirklicht ſind, geſund bleiben. Aus dieſem ergibt ſich, daß die erzieheriſche und geſundheitliche Stär⸗ kung des Jugendlichen Grundpfeiler nationalſozia⸗ liſtiſcher Jugendwohlfahrt iſt. Nach dieſen Grund⸗ ſätzen wurde auch ſofort nach der Machtübernahme die großzügige Kinderlandverſchickung der NSB ausgerichtet. Die Segnungen dieſer Ausrich⸗ tungen wurden in den vergangenen 7 Jahren Tau⸗ ſenden von Kindern zuteil. Die Gemeinſchaft des Volkes war ſich ihrer Aufgabe bewußt und ſtellte die Freiplätze in wirklich großzügiger Weiſe zur Ver⸗ fügung. Es iſt zur Selbſtverſtändlichkeit geworden, daß im Sommer Kinder aus anderen Gauen in unſerem Kreiſe Aufnahme finden und es iſt rühreno, mit welcher Liebe dieſe Kinder von ihren Gaſteltern betreut werden. So geht auch heute wieder ein Appell an die Volksgemeinſchaft: Gebt Freiplätze für unſere Kinder! Dankt dem Führer durch eure Tat und denkt daran, daß nur geſunde Kinder ein geſun⸗ des Volk garantieren! Meldet euch zu dieſer Hilfsbereitſchaft bei den Ortsgruppen der NS⸗Volkswohlfahrt! Spendet Freiplätze als Dienſt an der Gemein⸗ ſchaft! ** Eine große Villa in der Schloßgartenſtraße, L 7,—3, wird gegenwärtig abgebrochen, um einem neuzeitlichen Bürogebäude Platz zu machen. Die Villa ließ in den achtziger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts ein Mannheimer Bankier durch den Archi⸗ tekten Profeſſor W. Manchot errichten, der ſpäter einem Ruf an das Städelſche Inſtitut in Frankfurt am Main folgte. Der große, im Renaiſſanceſtil aus⸗ geführte Bau im ehemaligen„Millionenviertel“ war reichlich mit den dieſem Stil eigenen architektoni⸗ ſchen Motiven, wie Säulen, Pfeiler, Konſolen, Mu⸗ ſcheln und Köpfen ausgeſtattet, ohne daß man ihn überladen hätte nennen können. Material und Ar⸗ beit ſind beide von beſter Qualität. Die Villa ſtirbt daher nicht an Altersſchwäche, ſondern ſie wurde ein Opfer des veränderten Geſchmacks und nicht zu⸗ letzt auch der für heutige Bedürfniſſe zu großen Räumlichkeiten, die eine rentable Verwendung nicht mehr zuließen. Die Villa, von einem großen Gar⸗ ten umgeben, zählt mit zu den prunkvollſten Privat⸗ bauten, die dem wirtſchaftlichen Aufſtieg Mann⸗ heims in den Sber und 9ber Jahren Ausdruck gaben. Conntags⸗Nachmittags⸗Ausflug Auf neuer Strecke im Dieſel⸗Schnelltriebwagen der Reichsbahn zu Gaſt Nein, es iſt wirklich kein Irrtum oder Druckfeh⸗ ler, ſondern heißt ganz richtig Baſel, und auch die Sache mit dem Sonntags⸗Nachmittags⸗Ausflug geht in Ordnung. Denn kurz vor dem Mittagläuten glitt die violett⸗ und elfenbeinfarbige Rieſenraupe mit dem amtlichen Namen„EDT 50/49“ aus der Mannheimer Bahnhofshalle,— 14.17 Uhr pünktlich fuhren wir auf dem Badiſchen Bahnhof in Baſel ein, hatten volle drei Stunden Zeit zur Umſchau im freundnachbarlichen Schweizer Ausland, und punkt dreiviertelacht Uhr abends(19.46 Uhr wie es im nach Baſel. Triebwagenführer aus irgendeinem Grunde plötz⸗ lich dienſtunfähig werden ſollte. Was übrigens die Beſchäftigung während der hinterher doch viel zu kurz erſcheinenden Fahrt an⸗ geht, ſo haben wir am Sonntag freilich meiſt keine Zeitung geleſen, ſondern vor allem immer wieder aus den großen, hellen Fenſtern in die vorbeiflie⸗ gende Landſchaft hinausgeſchaut, die ſich mit tief⸗ blauen Schwarzwalöbergen vor dramatiſchem Wol⸗ kenhimmel und ſpäter mit vollem Sonnenglanz über der herben Schönheit des Rheintales von ihrer Im Schmuck seines großen silbernen Hoheitszeichens nimmt sich der Schnelltriebwagen von „windschlüpfiger Form“ sehr stattlich aus Fahrplan zu leſen ſtand) wurden die Mannheimer Preſſevertreter wieder auf dem Heimatbahnſteig ab⸗ geſetzt. Die Strecke Mannheim-—Baſel iſt genau 260 Kilometer lang,— der D⸗Zug braucht dafür 4 Stun⸗ den 20 Minuten, für Perſonenzüge kann man alſo gut beinahe das Doppelte rechnen, und ſelbſt mit einem ſchweren Wagen wäre die Strecke am Rande des Schwarzwaldes niemals in zwei Stunden und 29 Minuten zu ſchaffen, die unſer wackerer EDT auf ſeiner Probefahrt am Sonntag brauchte. Von Dortmund kam er her, wo frühmorgens um.47 Uhr die erſte Gruppe der Preſſeleute eingeſtiegen war, um ſich die Zeit bis zur abendlichen Rückfahrt in Mainz und Wiesbaden zu vertreiben. In Eſſen, Duisburg, Düſſeldorf, Köln, Bonn, Koblenz, Mainz, Frankfurt, Darmſtadt, Mannheim, Karlsruhe, Baden⸗Oos und endlich noch Freiburg gab es jedesmal genau vier Minuten Aufenthalt, um wieder ein paar Gäſte mitzunehmen oder eine am Ort verbleibende Abteilung auszuladen, damit doch alle etwas von ihrem Sonntag und der intereſſan⸗ ten Schnell⸗Reiſe hatten, auf daß heute den ganzen Rhein entlang die Zeitungen widerhallen vom Lob der Reichsbahn und der deutſchen Technik, die dieſes Wunder der Geſchwindigkeit ab 15. Mai nun auch jener für den Sommerverkehr ſo wichtigen Verbin⸗ dung zugänglich machen, während andererſeits im Reiche ja jetzt allmonatlich ſchon 280 000 Kilometer im fahrplanmäßigen Schnellverkehr zurückgelegt werden und die Geſamtſumme aller bisher bei uns Blick in ein Einzelabteil des FDt 50/9, dessen Wände, ebenso wie der Speiseraum, mit künst⸗ lerisch ausgeführten Intarsienbildern geschmückt sind. 2 Photos: Reichsbahn mit Schnelltriebwagen bewältigten Strecken bereits über 6 Millionen Kilometer beträgt. Allerdings wird— worauf beſonders zu achten iſt—, die Strecke Dortmund— Baſel— Dortmund vorerſt nur werktags befahren, ſo daß der„Sonntags⸗Nach⸗ mittags⸗Ausflug“ Mannheim— Schweiz in dieſer Ausführung trotz allem nicht ſo ohne weiteres nach⸗ geahmt werden kann. Ob's ſchön war? Das bedarf eigentlich keiner Frage, obſchon man auf der Hinfahrt bei den Spitzen⸗ geſchwindigkeiten zwiſchen 150 und 160 Stunden⸗ Kilometer im erſten Augenblick doch ſo ein ganz klei⸗ nes Gruſeln verſpürte. Dabei läuft dieſer dreitei⸗ lige„Schienenzepp“, der von der Reichsbahn als „Bauart Köln“ bezeichnet wird und eine folgerichtige Weiterentwicklung des berühmten„Fliegenden Ham⸗ burgers“ von 1933 darſtellt, natürlich vollkommen ruhig, ſo daß man ſelbſt bei höchſter Leiſtung ſeiner durch Aufladung erzielten 600 Ps im behaglich ausgeſtatteten Einzelabteil mit Ruhe die Zeitung leſen oder im nicht minder hübſch ein⸗ gerichteten Speiſeraum ein Rührei mit Schin⸗ ken verzehren kann. Unter den techniſchen Daten, die der Preſſe in reichem Maße mit auf den Heim⸗ weg gegeben wurden, intereſſiert gewiß beſonders noch die Tatſache, daß der Wagen außer einer hoch⸗ wirkſamen Druckluftbremſe zuſätzlich mit einer Magnetſchienenbremſe verſehen iſt. Daneben ſchützt eine ſelbſttätig induktiv wirkende „Zugbeeinfluſſung“ vor dem Ueberfahren geſchloſſener Signale oder geöffneter Wegſchranken, und endlich gibt es noch eine Sichecheitsfahr⸗ ſchaltung, die mit Abſchalten des Motors und Betätigung der Bpemſen einſetzt, falls etwa der beſten Seite zeigte. In Baſel ſelbſt aber wartete, nachdem Männer der Reichsbahn, Reichs⸗ po ſt und Zollbehörde manche intereſſante Ein⸗ zelheit von der rechtlichen Sonderſtellung des deut⸗ ſchen Bahnhofes auf Schweizer Hoheitsgebiet be⸗ richtet hatten, ein großer Reichsbahn⸗Verkehrsomni⸗ bus auf die Gäſte, um ſie nach einer ausnahmsweiſe erteilten Erlaubnis der Schweizer Polizei in der ſo vertraut erſcheinenden alten Stadt jenſeits des hier noch recht ſchmalen jungen Rheines herumsufahren. So ſtanden wir denn um halb vier Uhr nachmittags auf der ſogenannten Pfalz am Baſler Rhein⸗ ſprung, durchwanderten den Kreuzgang des herr⸗ lichen Baſler Münſters und manche wohlerhal⸗ tene Gaſſe, die wie Nürnberg oder Dinkelsbühl an⸗ mutete, warfen nach kurzer Muſterung des von zwei verſchiedenen Uhrzeiten beherrſchten Schweizer Bundesbahnhofes auch einen Blick auf die Reparationsbank unſeligen Angedenkens und ſaßen wenig ſpäter wirklich oben im gemütlichen Kaffee am Marktplatz, um angeſichts des Baſler Rat⸗ hauſes mit ſeinem reichem Freskenſchmuck aus dem 16. Jahrhundert unſern ſehr modernen„caté créme“ zu genießen. Und dann war es leider gleich 17.24 Uhr, der FDT ſtand leiſe brummend zur Abfahrt bereit, um uns noch einmal alle ſeine Vorzüge verſpüren zu laſ⸗ ſen, die den mit 100 Sitzplätzen und weiteren 30 Plätzen im Speiſeraum ausgſtatteten dreiteiligen Dieſel⸗Schnelltriebwagen zum derzeit bequemſten und raſcheſten Schienen⸗Verkehsmittel Europas ſtempeln. M. S. ** 83 Jahre alt wird am 9. Mai der hier G 7, 41 wohnhafte ehemalige Monteur Karl Laſch. Nahe⸗ zut 40 Jahre war er hier bei der Fa. Heinrich Lanz tätig. Seit 40 Jahren iſt er auch Mitglied der Ulanenkameradſchaft Ludwigshafen a. Rh. Trotz ſeinem hohen Alter nimmt er heute noch an den Tagesereigniſſen regen Anteil. Er iſt das älteſte und Ehrenmitglied der Kameradſchaft. Seinen Kameraden iſt er durch ſeine Pflichttreue, Aufrichtig⸗ keit und gutes Deutſchtum ein Vorbild. Möge er ſich noch viele Jahre im Kreiſe ſeiner Angehörigen und ſeiner Kameraden der beſten Geſundheit e freuen. 5 908 4 97, 6 9e 1 2 8 500 8 8 gen 21 ** Die Erfaſſung 1939. In den kommenden Wo⸗ chen findet in Mannheim die Erfaſſung der Wehr⸗ pflichtigen des Geburtsjahrgangs 1919, die in der Zeit vom 1. September bis einſchl. 31. Dezember geboren ſind,— der Wehrpflichtigen des Geburts⸗ jahrganges 1920 ſowie der noch nicht erfaßten Wehr⸗ pflichtigen der Geburtsjahrgänge 1906, 1907 und 1913 bis einſchließlich 1918 ſowie des Geburtsjahrganges 1919, ſoweit ſie in der Zeit vom 1. Jauuar bis ein⸗ ſchließlich 31. Auguſt geboren ſind, außerdem im Altreich die Wehrpflichtigen des Geburtsjahrganges 1910 ſtatt. Wegen des Verlaufs der Erfaſſung ſei auf die roten Plakate an den Anſchlagſäulen in der Stadt verwieſen. 2— Das Renngeſpräch wird fortgeſetzt: Ein Lob der Mannheimer Rennen Was muß man vom Fockei und Amateurreiter wiſſen? „Nun wollen Sie gewiß noch etwas über die wich⸗ tige Perſönlichkeit des Jockeis erfahren. Man unterſcheidet die gegen Entgelt tätigen Jockeis, die entweder für jeden Ritt nach feſtgelegten Mindeſt⸗ ſätzen, die nach Uebereinkunft erhöht werden können, entlohnt werden oder an einen Stall oder Beſitzer vertraglich gebunden und infolgedeſſen als„Stall⸗ jockeis“ feſt verpflichtet ſind. Macht ein Jockei mit mehreren Ställen Veräge, ſo ſpricht man von einem mehreren Ställen Verträge, ſo ſpricht man von einem Jockeis“. „Ein Jockei muß doch, ſoviel ich weiß, eine mehr⸗ jährige Lehrzeit durchmachen.“ „Eine fünffährige. Erſt nach dem erſten Lehrjahr darf der zukünftige Berufsreiter für einen beſonders lizenzierten Trainer in öffentlichen Ren⸗ nen reiten. In einer großen Anzahl Rennen ge⸗ nießen die Lehrlinge abgeſtufte Gewichts⸗ erlaubniſſe, d.., das von ihnen geſteuerte Pferd trägt ein um dieſe„Erlaubnis“ vermindertes Gewicht, um die mangelnde Routine des Reiters auszugleichen und andererſeits den Beſitzer zu reizen, infolge dieſes Vorteils den Lehrlingen Ge⸗ legenheit zu geben, ſich zu üben.“ „War nicht der Jockeiberuf in Deutſchtand lange faſt ausſchließlich das Monopol von Auslän⸗ dern, vor allem der Engländer und Amerikaner?“ „Das iſt richtig. Dem deutſchen Berufsreiter wurden vor dem Weltkrieg geringe Chancen ge⸗ boten. In den zwei erſten Kriegsderbys waren Willi Plüſchke und Otto Schmidt als erſte Inländerjockeis in dieſer Prüfung erfolgreich. Ob⸗ wohl in der Nachkriegszeit der Zuzug zum Teil ſehr bewährter Ausländer wieder einſetzte, konnte ſich nunmehr das deutſche Element infolge ſeiner reiter⸗ lichen Gleichwertigkeit, wenn nicht Ueberlegenheit, völlig durchſetzen. Heute verfügt Deutſchland über einen Stamm Klaſſejockeis, an deren Spitze der Re⸗ kordmann Otto Schmidt ſteht, der ſeit 1935 für Graditz reitet.“ „Unter Amateurreiter ſind doch die frühe⸗ ren Herrenreiter zu verſtehen.“ „Sie haben recht. Dieſe früheren Herrenreiter betätigen ſich zu ihrem Vergnügen und zur Pflege des Wehrmachtsſportes unentgeltlich, können aber für ihre Reiſeſpeſen einen angemeſſenen Erſatz von ihrem Verbande annehmen. Die deutſche Vorkriegs⸗ Herrenreiterei erlebte im weſentlichen als eine Domäne der Reiteroffiziere von 1880 bis 1914 ihre Blütezeit. Die Mannheimer Ren⸗ nen nahmen in dieſer Beziehung im deutſchen Turf einen erſten Platz ein. Ich darf Sie nur daran erinnern, daß die Badenia allein mit 75000 Mark dotiert war.“ „Ich kann mich mit ieſder lobenden Erwähnung der Mannheimer Rennen um ſo mehr einverſtanden erklären, als ich zufällig dieſer Tage eine Aeuße⸗ rung des Organs des„Wirtſchaftsbundes Deutſcher Rennſtallbeſitzer und Vollblutzüchter Berlin“,„Der Rennſtallbeſitzer“, zu Geſicht bekam. In der April⸗ nummer dieſer Zeitſchrift wird u. a. ausgeführt:„In dem ſüddeutſchen Raume Frankfurt—Mannheim Stuttgart hat die ſo zentral am Neckar und am Rhein gelegene badiſche Großſtadt Mannheim in den ſchwierigſten Zeiten ihr Bekenntnis zum Rennſport aufrecht erhalten. Sie war beſtrebt, über alle Schwierigkeiten hinweg die Linien einer gro⸗ ßen Traditi on zu wahren. Mannheim, einer der bedeutendſten rheiniſchen Umſchlaghäfen, hat von jeher dem Pferdeſport Verſtändnis ent⸗ gegengebracht und iſt in dieſem Beſtreben ſchon zur Vorkriegszeit von einigen großzügigen Induſtriel⸗ len, die die Bedeutung des Pferdeſports für die Landespferdezucht erkannten, opferwillig unterſtützt worden. Iſt es noch nötig zu ſagen, daß in dieſem Zuſammenhang der Name Röchling für immer beſonders guten Klang haben wird. Die Rennen auf der Neckarwieſe, die anläßlich des Maimarktes ſtattfinden, haben von jeher nicht nur einen großen Zulauf aus den ländlichen Kreiſen des Badener Landes, des Odenwalds, der Pfalz, von der Berg⸗ ſtraße und auch aus den höher gelegenen Bezirken des Schwarzwaldes zur Folge gehabt, ſondern auch die Städte Frankſurt, Mainz, Ludwigshafen, Darm⸗ ſtadt, Karlsruhe, Heidelberg und die bekannten Weinorte der Pfalz füllten an dieſen rennſportlichen Volksfeſten die Tribünen. Die pferdeſportlichen Kämpfe waren bis Kriegsbeginn ausſchließlich den Amateuren vorbehalten, die hier eine ſtarke Pflege⸗ ſtätte gefunden haben. Mannheim darf ſich rühmen, durch ſeine großzügigen Veranſtaltungen dem Rennbetrieb in Süddeutſchlan d wert⸗ volle Dienſte geleiſtet zu haben. Und wenn eine Rennbahn durch die Pflege des Amateurſports das Anſehen des Sports in weitere Kreiſe getragen hat, ſo iſt es dieſe anmutige und ſo geſchmackvoll ausgerichtete badiſche Handels⸗ und Induſtrieſtadt geweſen. Die diesjährigen Ausſchreibungen zeigen, daß auch der Süden des Reiches und gerade das ſo zentral gelegene Mannheim die allgemeine Auſbeſſe⸗ rung im Rennſport bejaht.“ „Dieſe Aeußerungen ſind bezeichnend für den friſchen Wind, der im deutſchen Rennſport weht. Nach jahrelangem Stagnieren iſt nach der nationalen Er⸗ hebung wieder neues Leben in die deutſche Ama⸗ teurreiterei gekommen, nicht nur durch die Renn⸗ ſportabteilung der Reitſchule in Hannover, ſondern auch durch die Heranziehung eines weiteren Kreiſes durch die Sonderrennen für Reiter der nationalen Verbände und die breitere Ba⸗ ſis, die ganz allgemein in dieſen Verbänden für eine reiteriſche Betätigung geſchaffen wurde, die in der Zukunft gute Früchte auch für den Amateurrenn⸗ ſport verheißt. Auch für Amateurreiter gelten Ge⸗ wichtserlaubniſſe bis zur Erreichung einer beſtimm⸗ ten Anzahl von gewonnenen Rennen.“ A. Seite/ Nummer 208 Reue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 9. Mai 1039 —— Volksmuſik-Konzerte In der Schwetzingerſtadt und in Neckaran Die muſikaliſchen Betreuer der„Handharmo⸗ nika⸗Freunde Schwetzingerſtadt“, E. Bit ſch und H. Eichhorn, nehmen ihre Aufgaben als Lehrer der Volksmuſik ſehr ernſt. Die ſechsfache Gliederung ihres Orcheſters vom Anfänger⸗ bis zum Eliteorcheſter, wie ſie aus der Vortragsfolge des Handharmonika⸗Konzerts im„Zähringer Löwen“ exrſichtlich war, ließ daran keinen Zweifel. Entſpre⸗ chend der jeweiligen Gruppenzugehörigkeit der Mu⸗ ſizierenden waren Vortragsnummern gewählt, die ausnahmslos auf der Linie volkstümlicher Melodien ſich bewegten, in genauem Zuſammenſpiel, ſauberer Klangſchattierung und ſicherer Handhabung der In⸗ ſtrumente beifallwürdige Wiedergabe fanden. Das Eliteorcheſter, aus zwei Damen und ſieben Herren beſtehend, bewies mit der meiſterlich geſpielten Ste⸗ fani⸗Gavotte von Czibulta, daß es ſeinen Titel mit Recht trägt. Die Erfolge der einzelnen Gruppen gipfelten im gemeinſamen Spiel als Geſamtorche⸗ ſter, das mit einem ſchmiſſigen Eröffnungsmarſch von Thöni„Durchs Ziel“ und mit der Schlußnum⸗ mer„Maienpolka“ von Süfli großen Beifall fand. Ernſt Bitſch zeigte mit einer ſpaniſchen Serenade und mit der„Leichten Kavallerie“⸗Ouvertüre ſein virtuoſes Spiel. Auch Helmut Eichhorn gab an⸗ erkennenswerte Proben ſoliſtiſcher Begabung. Vor dem Konzert machte Herr Blatz, Ludwigshafen, bemerkenswerte Ausführungen über die Hand⸗ harmonika⸗Bewegung. 05 * In Neckarau gab das dortige Bandoneon⸗ Orcheſter„Lyra“, im Saal des Eving. Ge⸗ meindehauſes ein gut beſuchtes Konzert, das auf Frühling. Heiterkeit und Beſchwingtheit eingeſtellt War. Ein Marſch,„Gruß an Oberſalzberg“ eröffnete die Vortragsolge und zeigte mit der folge⸗ den Duvertüre zu„Der Kalif von Bagdad“ von Boil⸗ dien ſchon die Fähigkeiten des Orcheſters. Uebrigens iſt es kein reines Bandoneon⸗Orcheſter, ſondern ge⸗ miſcht mit Violinen, Flöte und Schlagzeug. Da⸗ durch gewinnt es an Klangreiz und Farbigkeit. Unter ſeinem tüchtigen Leiter K. Lanz hat es ſich recht gut eingeſpielt, zumal offenbar jedes einzelne Orcheſtermitglied große Muſizierfreude beſitzt. Zwiſchen den ſehr beifällig aufgenommenen Or⸗ cheſtervorträgen ſpendeten ͤͤrei Bandoneons(Ih⸗ Iow, Wirth und Kreß) eine Romaneska und bewieſen mit deren Wiedergabe ſichere Beherrſchung ihres Inſtruments. Auch der Nachwuchs ließ ſich hö⸗ ren. Ein Elffähriger ſpielte mit ſeinem Lehrer Ih⸗ low zwei Duette und ein Achtjähriger zwei Soli, beide Jungen hielten ſich ſehr wacker. Erheblich fort⸗ geſchritten iſt der junge H. Kreß. Wie er mit ſeinem Bortrag von„Im Zigeunerlager“ bewies, weiß er bereits mit Sicherheit und Muſikalität die Möglich⸗ keiten ſeines Inſtruments ſchön zu entfalten. Erna Reidel, u Ehrung verdienter Sänger. Die„Sänger⸗ halle“ hatte zu einer Feier ins Kolpinghaus ein⸗ geladen, in deren Mittelpunkt die Ehrung ver⸗ dienter Sänger ſtand. Der Stellvertreter des Bereinsführers, Adam Layer, konnte u. ä auch den 85jährigen Ehrenpräſident Schmitt herzlichſt be⸗ grüßen. Die Weiheſtunde wurde eingeleitet mit dem Chor„Wie ein ſtolzer Adler“ von Spohr. Kamerad Baumeiſter ſang„Heimweh“ von Hugo Wolf. Sängerkreisführer Karl Hügel vollzog dann die Ehrungen. Er hob in ſeiner Anſprache hervor, daß auch die Jugend wieder ſingen gelernt hat und daß durch die Liedpflege deutſche Volkstumsarbeit geleiſtet wird. Er ſtellte die ausgezeichneten Sänger⸗ kameraden als Vorbilder hin, die in Freud und Leid tren zum deutſchen Lied ſtehen. Den Ehrenbrief erhielt für 50jährige aktive Mitgliedſchaft Julius Hotter. Mit der ſilbernen Bundesn idel wurden ausgezeichnet Heinrich Schwab, Albin Langlotz und Fritz Faſſold. Mit dem wuchtigen Chor„Das Volkslied“ von Künzle fand die Feierſtunde ihren Abſchluß. Die muſikaliſche Leitung lag bei Chor⸗ leiter Fritz Beck. Im anſchließenden unterhalten⸗ den Teil fanden die Darbietungen des gern gehörten Doppelquartetts ebenſo herzlichen Beifall wie die der übrigen Mitwirkenden. in Der Begünſtigung angeklagt. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte die 24jährige in Mannheim ge⸗ borene Hilde H. wegen Begünſtigung zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis. Sie hatte ihrem angeblich Ver⸗ lobten, der auf der Flucht mit der Waffe einen Offi⸗ zier angeſchoſſen hatte, wegen Mordverſuchs ange⸗ klagt, zu einer mehrjährigen Freiheitsſtrafe und Ehrverluſt verurteilt worden war, Aufenthalt ge⸗ währt und ihn bei ihren Bekannten untergehracht. Trotzdem iſt es der Polizei gelungen, den Schlupf⸗ winkel ausfindig zu machen. Schäller das Wort. Die Kleidung als Ausdrutk Eeſie Lehr⸗ und Modetagung des badiſchen Herrenſchneiderhandwerks in Mannheim Seit einigen Jahren ſchon hält der Reichsinnungs⸗ verband des deutſchen Herrenſchneiderhandwerks je⸗ weils im Herbſt eine Reichsmodetagung ab. Die diesjährige Tagung wird in Hamburg ſtattfinden und beſonders ſorgſam vorbereitet. Zu dieſem Zweck hat man in dieſem Jahre erſtmals in den Gauen beſondere Lehr⸗ und Modetagungen ver⸗ anſtaltet. Es handelt ſich bei dieſen Bezirkstagungen nicht etwa um für die breite Oeffentlichbeit be⸗ ſtimmte Veranſtaltungen, ſie ſtellen vielmehr Maß⸗ nahmen dar, durch die innerhalb der Bezirke der Leiſtungsſtand des Gewerbes überprüft wird. Nur wer aus den Bezirkstagungen preisgekrönt hervor⸗ geht, wird zur Reichsmodetagung zugelaſſen. Die erſte Lehr⸗ und Modetagung der Bezirksſtelle Baden des Reichsinnungsver⸗ bandeg des deutſchen Herrenſchneiderhandwerks fand am vergangenen Sonntag in der„Liedertafel“ in Mannheim ſtatt(im nächſten Jahr wird man ſich in Karlsruhe verſammeln). Auf der Mannheimer Tagung waren rund 600 badiſche Herrenſchneider⸗ betriebe vertreten(in unſerem Gau gibt es deren rund 4000). Eine größere Zahl Meiſter hatte die Ge⸗ legenheit dazu benützt, im Rahmen von Betriebs⸗ ausflügen ihren Gefolgſchaften die Teilnahme an der Mannheimer Tagung zu ermöglichen. Der Arbeits⸗ tagung voraus ging am Samstagabend ein kame⸗ radſchaftliches Beiſammenſein, das von Obermeiſter Wickersheimer(Mannheim) eröffnet wurde. Die künſtleriſche Leitung des wohlgelungenen Abends lag bei Hans Becker. Zum guten Ge⸗ lingen trugen weitere Kräfte unſeres National⸗ theaters bei, ſo Paula Stauffert, Gabriele Loibl, Max Baltruſchat und Välli Kranz. Viel Beifall erntete natürlich auch das Muſik⸗ korps des Pionier⸗Battgillons 33. Die Arbeitstagung am Sonntag wurde vom kom⸗ miſſariſchen Bezirksinnungsmeiſter Rudolf Decker, Lahr, eröffnet. Er konnte Vertreter von Partei, Staat, Stadt und Wehrmacht willkommen heißen. Mit beſonderer Freude begrüßte er weiter Reichsinnungsmeiſter Erich Schäller, Weimar. Der Redner wies darauf hin, daß in allen Zeit⸗ epochen das äußere Kleidbild abhängig war von der inneren Haltung eines Volkes, und daß ſich aus der Kulturgeſchichte einer Zeit die Geſchichte der Klei⸗ Die Kleidung ſtelle ein ſehr weſentliches Merkmal des Kulturſtandes eines Der Redner kam dann eingehend auf⸗ dung nicht ſtreichen läßt. Volkes dar. die Entwicklung des deutſchen Herrenſchneiderhand⸗ werks in den letzten Jahren zu ſprechen. Nach 1932 habe es eine ſtetige Aufwärtsentwicklung und ge⸗ waltige Leiſtungsſteigerung in qualitativer Hinſicht erfahren. Die große Aufgabe des deutſchen Herren⸗ ſchneiderhandwerks gegenüber der Volksgemeinſchaft ſei es, das Bild der Herrenkleidung dem Weſen unſeres Volkes gemäß zu geſtalten. Die führende Stellung des deutſchen Herren⸗ ſchneiderhandwerkes werde auch vom Ausland an⸗ erkannt, was ſich nicht zuletzt aus der ſtarken An teilnahme ausländiſcher Berufskameraden an de Reichsmodetagungen ergebe. Die immerwährend Aufgabe des Berüfsſtändes ſei es, dieſe Stellung feſtigen und bis zur unterſten Zelle auszubauen. Die Erzeugniſſe des deutſchen Herrenſchneiderhand⸗ werks— ſo unterſtrich der Redner— werden im öffentlichen Leben immer ihren Platz behaupten, den ſolange es Menſchen gibt, die in ihrer Kleidung ihre Perſönlichkeit und ihren Charakter betonen wollen, iſt der Maßſchneider der Baumeiſter dieſer Kleider. Es gelte, den deutſchen Menſchen nach Perſönlichkeit und Charakter harmoniſch zu kleiden. Der Förderung dieſer Arbeit dienen die Lehr⸗ und Modetagungen. Der Bezirksinnungsmeiſter ſchloß ſeine Eröffnungsanſprache mit dem Wunſche, daß die anweſenden Berufskameraden von der Mannheimer Tagung viel Lehrreiches mit nach Hauſe nehmen möchten. Anſchließend ergriff Reichsinnungsmeiſter Erich Er warf einen Rückblick auf die Entwicklung des Handwerks und ſtellte feſt, daß jede Zeit auf den Erkenntniſſen der Vergangenheit aufbaue. Wer zukunftsſichtig ſein wolle, müſſe in die Vergangenheit geſchaut haben und die Entwick⸗ lung ſeines Volkes im eigenen Herzen ſchlagen füh⸗ len. Die organiſche Entwicklung der Mode ſtelle die große Aufgabe und das Ziel des deutſchen Herren⸗ ſchneiderhandwerkes dar. Zu dieſem Zweck ſei ja auch das Modeamt des Reichsinnungsverbandes geſchaffen worden. Dieſes Amt gibt laufend Richt⸗ linien heraus und führt außerdem dauernd im gan⸗ zen Reich Verarbeitungskurſe durch, bei denen Fach⸗ lehrer bei den Innungen ein⸗ oder mehrtägige Kurſe den der Perſönlichkeit abhalten, an denen neben den Meiſtern auch die Ge⸗ ſellen teilnehmen. Dieſe Arbeit des Modeamtes habe bisher ſchon reiche Früchte getragen, was deut⸗ lich auch in der Mannheimer Schau zum Ausdruck komme. Der Reichsinnungsmeiſter ſchloß mit einem Appell zur Gemeinſchaft und Kameradſchaft auf deren Grundlage allein Großes geſchaffen werden könne. Nun Ausſtellung, die ſodann von den Gäſten beſich⸗ tigt wurde. Nach einer Mittagspauſe begonn die Vorführung der Modelle, wozu Bezirks⸗ modewart Karl Laukötter, Mannheim, eine kurze Einleitung gab. Sowohl bei der Ausſtellung wie bei der Vorführung wurde deutlich das Beſtre⸗ ben des deutſchen Herrenſchneiderhandwerks erkenn⸗ bar, der Kleidung einen loſen und bequemen Cha⸗ rakter zu geben und ihr natürliche Formen zu ver⸗ leihen. Im Laufe des Nachmittags nahm der Reichsinnungsmeiſter Gelegenheit, darüber Ausdruck zu verleihen, daß auf der Mann⸗ heimer Tagung ſoviele gute Leiſtungen zu ſehen waren. Nachdem noch das Innungsbeiratsmitglied Müller von der Herrenſchneiderinnung den Reichsſieger im Reichsberufswettkampf, Karl Becken bach, Mannheim, geehrt und ihm ein Sparkaſſenbuch überreicht hatte, wurden die Preiſe verteilt. Die Tagung fand mit dem vom Bezirks⸗ innungsmeiſter ausgebrachten„Sieg Heil!“ ihr Ende. Die nachſtehend Genannten erhielten als An⸗ erkennung je ein Diplom. Außerdem wurden den ſieben Beſten Ehrenpreiſe überreicht. Bezeichnend dafür, einen wie ſtrengen Maßſtab das Preisgericht anlegte, iſt, daß in drei Fällen keine erſten Preiſe vergeben wurden. Preisträger bei der Ausſtellung: Straßen⸗ und Sportkleidung: Walter Orth. Offenburg(öweiter Preis, geſtiftet von der eröffnete der Bezirksinnungsmeiſter die ſeiner Freude Karl Heinz Dorn, Mannheim(dritter Preis), Leonhard u. Petri, Bretten(vierter Preis), Karl Bittmann, Karlsruhe(fünfter Preis). Herrenſchneiderinnung Mannheim), Uniformen: Joſt u. Schank, Karlsrube zweiter Preis, geſtiftet von der Badiſchen Hand⸗ werkskammer), Karl Wickersheimer, Mann⸗ heim(dritter Preis, geſtiftet von der Herrenſchnei⸗ derinnung Mannheim). — Preisträger bei den Vorführungen: Straßenkleidung: Arnold Laukötter, Mannheim lerſter Preis, geſtiftet von der Landes⸗ lieferungsgenoſſenſchaft des geſamten badiſchen Schneidergewerbes), Franz Klumpp, Bruchſal (zweiter Preis), Guſtav Stubbe, Baden⸗Baden (dritter Preis). Sportkleidung: Valentin Heck, Heidelberg lerſter Preis, geſtiftet von der Landeslieferungs⸗ genoſſenſchaft des geſamten badiſchen Schneiderge⸗ werbes), Karl Guth, Mannheim läweiter Preis), Valentin Drach, Karlsruhe(dritter Preis). Mäntel: E. Schaudel, Karlsruhe lerſter Preis, geſtiftet von der Herrenſchneiderinnung Mannheim), J. G. Siebert, Mannheim(äweiter Püiberel- Ofelm.Reinigupg- Wäschetel Birkhahn-Rübesamen— Gegr. 1918 Ber ſeistungsfähige Fachbetrieb. unter neuer Beitung. (Ibhol., Zust. Lostenlot) Karl-Benz-Strage 28, Rut 327 21 Preis), Eruſt Lichtenfels, Pforzheim(dtitter Preis). Damenkleidung: J. Herr, Bühl(zweiter Preis, geſtiftet von der Herrenſchneiderinnung Mannheim), E. Hauſer, Mannheim ldritter Preis). Am Montag früh begann in der Nebenius⸗Ge⸗ werbeſchule die diesjährige Meiſterprüfung des Herrenſchneiderhandwerks. Es ſind an dieſer zwei Wochen in Anſpruch nehmenden Prü⸗ fung nur rund neunzig Schneider aus dem Landes⸗ kommiſſariatsbezirk Mannheim beteiligt.—m. 6 Anfälle-3 Verletzte- Sachſchaden Polizeibericht vom 9. Mai Sechs Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich ſechs Verkehrsunfälle. Dabei wurden drei Per⸗ ſonen verletzt, zwei Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurück⸗ zuführen. BVerkehrsüberwachung. Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 33 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 11 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden 7 jugendlichen Radfahrern, deren Fahr⸗ ex, nicht in Ordnung waren, die Bentile ab⸗ Wird das Kommunalkreöitverbot gelockert? In ſeiner Erläuterungsrede zum Voranſchlag der Stadt Mannheim hat Stadtkämmerer Walli dem grunoͤſätzlichen Wunſch der Städte Ausoruck gegeben, die gemeindliche Kreditſperre möge ge⸗ lockert werden, ſonſt wäre den Städten die Möglich⸗ keiten, ihre eigentlichen Aufgaben zu erfüllen, nahe⸗ zu verſperrt, nachdem der Finanz⸗ und Laſtenaus⸗ gleich ſo tief in die Gemeindefinanzen eingeſchnitten habe. Nun ſchreibt unter der Ueberſchrift:„Zur be⸗ vorſtehenden Lockerung des Kommunalkreditverbo⸗ tes“ Miniſterialrat a. D. Dr. Storck, Verbandsvor⸗ ſteher des Brandenburg. Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ bandes, eine Abhandlung im letzten Heft der„Spar⸗ kaſſe“, in der einige recht intereſſante Angaben über das, wie der Verfaſſer bemerkt, in Kürze erſcheinende Geſetz zur Lockerung der geme indlichen Kreditſperre gemacht werden. Das Geſetz wird keine völlige Aufhebung der Kommunalkreditſperre bringen, es wird nur, ſoweit ſich aus den genannten Ausführungen entnehmen läßt, durch verſchiedene Einzelmaßnahmen die Sperre lockern. So ſoll das kommende Geſetz grundſätzlich die Hergabe von Kaſſenkrediten auch durch die kommunalen Kreditanſtalten zulaſſen. Bis⸗ her mußten Gemeinden, die Kaſſenkredite benötig⸗ ten, ſich mit anderen Geldinſtituten in Verbindung ſetzen, die nicht unter das Kreditverbot vom 5. Auguſt 1931 fielen, was zur Folge hatte, daß, um dieſe Inſtitute zur Kredithergabe zu bewegen, die Gemeinden meiſtens einen Teil ihres Zahlungswer⸗ kehr überhaupt ſtatt über ihre eigene Sparkaſſe über dieſe Kreditinſtitute leiten mußten. Auch wenn Ge⸗ meinden im Augenblick zwar keinen Kaſſenkredit be⸗ nötigten, ſo unterhielten ſie häufig dennoch ſolchen Zahlungsverkehr, um, falls doch einmal Kaſſenkre⸗ dite notwendig werden ſollten, für ſeine Beſchaffung keine Schwierigkeiten zu haben. In dem Wegfall dieſer Notwendigkeit wird für die Gemeinden der Hauptnutzen der beabſichtigten Neuregelung zu ſuchen ſein, denn die Kaſſenkredite ſpielen praktiſch wenigſtens im Augenblick nicht mehr die Rolle für die Gemeinden, wie noch vor einigen Jahren. Das kommende Geſetz über die Lockerung der ge⸗ meinoͤlichen Kreditſperre wird ferner die„Möglich⸗ keit langfriſtiger Ausleihungen an Ge⸗ meinden, gemeindliche Verſorgungsbetriebe und dexgl, bringen, bei den ſich im Zeichen des Vier⸗ jahresplanes ein erheblicher Inveſtitionsbe⸗ darf angeſtaut hat.„Doch ſoll dieſer Weg noch nicht für die Kredithergabe der Sparkaſſen eröffnet wer⸗ den. Langfriſtige Ausleihungen an Gemeinden dür⸗ ſen nach den Ausführungen von Miniſterialrat Dr. Storck zunächſt nur für gewiſſe, unter den Geſichts⸗ punkten des Reichs als beſonders vordring⸗ lich erachtete Darlehenszwecke erfolgen, u. zwar nur von den Girozentralen lnicht Spar⸗ kaſſen) und fürs erſte nur in einem feſt begrenz⸗ ten Betrag, der im Emiſſionswege beſchafft wer⸗ den ſoll. Mit den worſtehenden Maßnahmen Hürfte der erſte Schritt zur ſtufenweiſen Auflockerung der kom⸗ munalen Kreditſperre getan ſein— wenn auch die⸗ ſer Schritt gewiß beſcheiden iſt und im Augenblick eine weitergehende Freigabe des Gemeindekredits noch nicht zu erwarten ſein Hürfte. in Ehrung für treue Arbeit. Der Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat dem Bauführer Jakob Schmitt für 50jährige treue Dienſtzeit bei der Firma Grün⸗ und Bilfinger AG. Mannheim, das Treudienſt⸗Ehrenzeichen verliehen. Bieher wurden 411 kentekindergörten, 3117 22 280 fiiiſs· und veratuneeſlellen neben vielen anderen ſozialen kineichtungen durch die Nov. geſchaſſen. Durch Deine Mitoliedſchoſt zur s0. hiiſn vu dieſee Werk erweltern. Im Ostmark- Zyklus des Nationaltheaters: Richard Billinger:„Der Gigant“ Lebhafter Erſtaufführungs⸗Erfolg eines mähriſchen Bauernſtückes Bielleicht iſt Richard Billinger in der Reihe der oſtmärkiſchen Dichter und Dramatiker der ſaft⸗ und kraftvollſte. Er iſt freilich ein wenig unbe⸗ rechenbar und unbeherrſcht in der Herausſchleuderung deſſen, was in ihm zu dichteriſcher Geſtaltung drängt. Das Reich ſeiner Fantaſie ſcheint einen Vulkan zum Fundament zu haben, und man muß jeden Augen⸗ blick auf Eruptionen gefaßt ſein, die ſeinen Men⸗ ſchen zum Schickſal zu werden drohen. Er weiß eine dämoniſche Phantaſtik um Menſchengeſchicke ge⸗ ſpenſtern, daneben aber auch eine ſtarke naturaliſtiſche Neigung ſpielen zu laſſen. Die Verſchmelzug von Ueberſinnlichem und Realiſtiſchem gebiert bisweilen Stimmungen von bezwingender Hintergründigkeit. Die Natur— Wind, Wolken, Nebel, Sonne— ſpielt lebhaft mit, auch die Landſchaft mit Baum und Strauch, mit Sumpf und Acker iſt einbezogen, und die realen Dinge wie Haus und Hof, Pferd und Wagen, Tiſch und Bett und Atzung ſind ſelbſt für den urgründig⸗triebhaften Menſchen Billingers Ge⸗ gebenheiten, die Oroͤnung und Regel in ſein Daſein bringen. Das Lieblingsthema Billingers vom ewigen Wi⸗ derſtreit zwiſchen Dorf und Stadt wird hier erneut variiert. Die Fabel des Stückes iſt erſtaunlich ein⸗ ſach, kaum originell und ohne eigentlichen dramati⸗ ſchen Kern. Die junge Tochter des verwitweten Großbauern Dub läßt ſich von der gleißneriſch lockenden Stimme ihres Innern verführen, das mähriſche Land zu verlaſſen, im„Goldenen Prag“ ihr Glück zu ſuchen. Der Gigant„Großſtadt“(der ſich freilich dem Kind vom Lande reichlich einſeitig in einem äußerlich ſchäbigen und innerlich zweifelhaften Kleinbürgermilien präſentiert) nimmt, was in ſol⸗ cher Umgebung kein Wunder iſt, der irregegangenen Anuſchka ſehr bald die Luft weg. Ihr Traum endet in maßloſem Enttäuſchtſein. Seeliſch zerbrochen, entehrt und verlaſſen, kehrt ſie ſchließlich in öͤas Hei⸗ matdorf zurück, wo der Vater gerade in Begriff ſteht, ſich mit ſeiner kraft⸗ und lebenſtrotzenden jungen Wirtſchafterin ein neuez Eheglück zu ſchaffen. Der Bauer Dub und mit ihm ſein Geſinde, würdigt die in ſtummer Verzweiflung Heimgekehrte keines Grußes und keines Blickes, und die Erbarmungs⸗ loſigkeit dieſes Empfanges lein nicht ganz überzeu⸗ gender, aber freilich echt Billingerſcher Zug) treibt die ſolchermaßen von der Heimat Abgeſchüttelte in den Sumpf des Moores. Wenn ſich dieſes im Grunde wenig konfliktreiches Geſchehen zu ſtark wirkſamer Stimmung verdichtete, ſo liegt dies einmal in der von Billinger mit viel Geſchick angewandten ſymboliſtiſchen Einhüllung mancher Szenen, dͤann aber auch vor allem in der ſehr glücklichen und mit unleugbar dichteriſchem In⸗ ſtinkt gehandhabten Technik des Nur⸗Andeutens. Die wirkſame Kraft des Werkes liegt mehr in dem, was verſchwiegen, als in dem, was ausgeſagt wird. Und ehe man es ſich verſieht, wird man häufig genug vom Feld des realen Geſchehens abgedrängt auf den Schauplatz des Seeliſchen, von dem her aus der Stille des Unausgeſprochenen uns die Ergriffenheit anweht. Die, ſchöne(nur zu Anfang etwas reichlich breit angelegte) Aufführung zauberte dieſe merkwürdige Atmoſphäre ſehr eindringlich herauf. Hellmut Gbbs, der ſelbſt in einer nicht ſehr dankbaren Ingenieurs⸗ rolle mit im Enſemble ſtand, hatte als Spielleiter eine recht glückliche Hand und in den Hauptrollen vortreffliche Darſteller eingeſetzt. Ria Roſe ſpielte die großſtadtſüchtige Anuſchka mehr rührend als er⸗ ſchütternd, aber die Darſtellung hatte dennoch charak⸗ terliche Echtheit und die hilf⸗ und ratloſe Paſſivität, mit der die Tiefenttäuſchte und Verzweifelte dem Moloch Großſtadt das Opfer ihrer Selbſtvernichtung bringt, bleibt nicht ohne nachhaltigen Einoͤruck. Ro⸗ bert Kleinerts Großbauer Dub war eine kraft⸗ volle Geſtalt, zwiſchen Härte und Güte, dumpfer Verhaltenheit und eruptiyv ausbrechender Leiden⸗ ſchaft den Raum ſeiner ſtarken Empfindungen erd⸗ haft durchmeſſend. Von prachtvollem Urwuchs ent⸗ feſſelter bäuerlicher Kraft zeugte die Darſtellung Herta Zietemanns als Wirtſchaſterin Ma⸗ ruſchka. Sprache, Spiel, Gebärde und Mimik ver⸗ einten ſich hier zu mitreißender Menſchengeſtaltung Die auffellende Begabung Herta Zietemanns ent⸗ wickelte ſich mehr und mehr zu ſchönſter Reiſe. bauern: kert, Evelt, Offenbach und Walter. Im übrigen verſpricht das nicht weniger als 25 Darſteller umfaſſende Rollenverzeichnis guten Ty⸗ pen⸗ und Charakterſpielern reiche Beute. Es wim⸗ melt nur ſo von kauzigen Originalen in Dorf und Staödt. Sie wurden durchweg ſcharf profiliert er⸗ ſchaut und geſpielt, allen voran Eliſabeth Stie⸗ lers geſchwätzig⸗wichtigtueriſche Tabaksladeninha⸗ berin, ferner Bleckhmann und Evelt, zwei dufte, auf vornehm friſierte„Bel⸗Amis“ aus jener verkitſchten Prager Kleinbürgerſphäre, Lene Blankenfeld als farbig aufgedonnerte Gaſthof⸗ beſitzerin von zweifelhaftem Hautgout, Nora Lan⸗ derich in der mit viel Feinſinn erfaßten Rolle einer hilfsbereiten grauhaarigen Nachbarin, Ernſt Langheinz als philoſophierender Portier, Karl Hartmann als wackerer Prager Trambahnſchaff⸗ ner und Hanſi Keßler in einer kleinen bläßlichen Epiſode. Auf bäuerlicher Seite wirken alle Geſtalten kräftiger und urtümlicher, ſo der famoſe Stromertyp Heiligtag, dem Karl Marx eine ausgezeichnete Darſtellung gab, Hammachers groteske Dorf⸗ lehrerfigur, die alte Kindermagd(Lola Mebius), Krauſes ſchüchterner bäuerlicher Kümmerer auf Freiersfüßen und die Reihe der mit echten Strichen gezeichneten Figuren aus der Geſindeſtube des Groß⸗ Annemarie Collin, Urſula Schin de⸗ hütte, Hanſi Thoms, und die Herren Sehr eindrucksſtarke Bühnenbilder(insbeſondere die helle weite mähriſche Bauernküche) machten der Arbeit Friedrich Kalbfuß' alle Ehre. Die Zuſchauer gingen ſehr angeregt mit, und der große und ein⸗ mütige Erfolg von Werk und Aufführung ſtand außer allem Zweifel. Carl Ouns Eiſenbart. e eeeneeee——--- Aleckt in clie Mebi DERTAGIM BIIOE ————————— EKANERA Das engliscqe Näönigspadr Füüifurt macf Nanada Der König verabſchiedet ſich von ſeiner Regierung Das Königspaar begibt ſich an Bord der„Empreß of Auſtralia“ Links Prinzeſſin Eliſabeth, die ihre Eltern zum Schiff begleitete.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Von rechts nach links: Sir Thomas Inſkip, Lord Halifax, Sir Samuel Hoore, Neville Chamberlain und Lord Crewe, aufgenommen auf dem Waterloo⸗Bahnhof in London.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Rumäniens Außenminiſter in Belgrad Kronprinz Michael beſucht das königliche Gut 5 Baneas Neckiſches Spiel am Neckar Muſer Bili zeigt Kronprinz Michael, umgeben von Hannelore Schroth und Rolf Moebius, die Hauptperſonen des neuen Terrafilms„Spiel im Der duimäwiſche Außenninfſter Gafenen(lines) 8 Sommerwind“ hatten in dieſem heiteren Terrafilm, der ſie im Auto durch Deutſchland, insbeſondere zu einem Beſuch in Belgrad ein, wo ühn unſer Bils mit dem jugoflawiſchen Außenminiſter Cincor⸗Mar⸗ ſeinen Schulkameroden, beim Anhören eines Vor⸗ 0 6 i Hurch 7 an den Neckar bei Heidelberg und Hirichhoreu führte, reichlich Gelegenheit zu allen ſom⸗ 3(Photo: Terra.) koavitſch zeigt.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) trages ſeines Lehrers. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) merlichen Freuden. Präſident Lebrun bei der 150⸗Jahr⸗Feier der franzöſiſchen Revolution Der König von Dänemark feierte ſein Militärjubiläum Aus dieſem Anlaß fans“ in Roſenborg eine große Parade ſtatt.— König Chriſtian und Königin Als exſtes der Feſte wurde in Verſailles am hiſtoriſchen Tage des Zuſammentritts der Generalſtände Alexandrine von Dänemark begrüßen Offiziere der Königlichen Garde in Roſenborg. eine Feier veranſtaltet. Präſident Lebruns Seſſel befand ſich auf derſelben Stelle, die der Thron (Aſſociated Pretßz, Zauder⸗M.) Louis XVI. eingenommen hatte.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Neues amerikaniſches Jagdflugzeug Das neueſte amerikaniſche Jagdſlugzeng, das im Rahmen des Rooſevelt⸗ Aufrüſtungsplanes für die Zwei engliſche U⸗Boote vom Stapel gelaufen In der Marinewerft der Vickers⸗Armſtrong⸗Werke in Borxow(Furneß), Laneeſter, lieſen zwei neue amerikaniſche Luſtwaſſe bei den Lockhged⸗Werken in Burbank, Kaliſornien, gebaut wird.⸗Die mit zwei „Triad“(Dreiklang] und„Truont“(Müßig⸗ Motoren ausgerüſtete Jagdmaſchine ſoll eine Geſchwindigkeit von über 570 Stundenkilometer erreichten Aociated Pres, Zander⸗n.)(Aſfociated Preß, Zander⸗M.) engliſche-Boote vom Stapel und wurden auf die Namen gänger) getauft. Neue Maunheimer Zeitung Wittag-Ansgabe* Dienstag, 9. Mai 1999 6. Seite Nummer 208 5 uae Belgrader Klinit beherbergt zurzeit 75 einen ungewöhnlichen Patienten; einen Mann, der an faſt unſtillbarem Durſt leidet und täglich dreißig Liter Waſſer zu trinken verlangt. Die Aerzte ſtehen vor einem Rätſel und bezeichnen den Fall als in der Geſchichte der Medizin einzig daſtehend. Der bedauernswerte Patient iſt der 20jährige Kauf⸗ mannsgehilfe Dimitrije Blaſevitſch aus der ſüdſer⸗ Hiſchen Stadt Skoplje. Sein Leiden begann vor fünf Jahren, am Tage ſeines 15. Geburtstages, der für ihn zugleich der Tag der Freiſprechung von der Lehre geweſen iſt. Dimitrije Blaſevitſch feierte den Doppelten Freudentag damals im Kreiſe einiger Freunde, wobei er einer ſcharfgeſalzenen National⸗ ſpeiſe tüchtig zuſprach. In der Nacht, die ſeiner Feier ſolgte, weckte ihn heftiger Durſt aus dem Schlafe. Da ihm einige Gläſer Waſſer nicht ausreichten, um ſeinen Durſt zu löſchen, trank er weiter und legte ſich erſt wieder ins Bett, nachdem er über oͤrei Liter Waſſer getrunken hatte. Am nächſten Tage litt er weiter unter ungewöhnlich heftigem Durſt und ſo blieb es fortan. Die von Dimitrije Blaſevitſch ver⸗ tilgten Waſſermengen wurden größer und größer. Nach Jahresfriſt hatte es der ewig durſtige Junge 0 ſchon auf einen Tagesverbrauch von 20 Litern ge⸗ 4 bracht, zwei Jahre ſpäter genügten ihm erſt 30 Liter, um ſeinen quälenden Durſt zu befriedigen. Nun aber duldeten ſeine Eltern und alle Freunde dieſen Zuſtand nicht länger und brachten Dimitrije in eine Belgrader Klinik zur Unterſuchung. Hier verſuchte man es zuerſt mit verſchiedenen Injektionen; und als dieſe Mittel erſolglos blieben, wurde der Pa⸗ tient einer Magenoperation unterzogen. Dann beſ⸗ ſerte ſich der Zuſtand des Kranken ſo weit, daß er als geheilt in ſeine Heimat entlaſſen werden konnte. ald darauf ſtellte ſich der alte quälende Durſt jedoch wieder ein und Dimitrije begann von neuem bis zu 90 Liter Waſſer täglich zu trinken. Nun befindet er ſich zum zweiten Male in der Belgrader Klinik, wo er nochmals operiert werden ſoll. In ärztlichen Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß es ſich um eine merkwürdige Pubertätserſcheinung handeln könnte, glaubt aber, Dimitrije Blaſevitſch nach längerer Behandlung doch noch von ſeinem Leiden befreien zu* 5* 9 Spätherbſt 1936 begnadigte ece Balbo im Verfolg ſeiner Beſtrebungen, die Oaſen Süd⸗Libyens wieder zu bevölkern, eine Gruppe 5 muſelmaniſcher Sträflinge der landwirtſchaftlichen Strafkolonie Tripolis unter der Bedingung, daß ſie ſich in der ſeit Jahren verlaſſenen Oaſe Uſu⸗el⸗Kebir im entfernt gelegenen Teile Fezzans, anſiedelten. Die Oaſe liegt an einer uralten, heute nicht mehr benützten Karawanenſtraße nach Kufra. Die Begna⸗ digten fanden bei ihrem Eintreffen Unterkunft, Sämereien, landwirtſchaftliche Geräte und Lebens⸗ mittel vor, die ihnen die Regierung zur Verſügung velände von Unkraut und wucherndem Buſchwerk, voirs an und begann mit der Kultivierung des Lan⸗ des. Unterdeſſen hatte die italieniſche Regierung den Familien der ehemaligen Sträflinge geſtattet, nach⸗ —3 und ſich ebenfalls in der Oaſe anzuſie⸗ n. Sie bilden nun den Kern dieſer neuen, Land⸗ wirtſchaft treibenden Oaſenbevölkerung. Heute hat die einſtige Zone der Einſamkeit ein völlig verän⸗ dertes Geſicht. Ueberall werden Palmen angepflanzt, — errliche grüne Gärten dehnen ſich dort aus, wo noch vor kurzem Buſch⸗ und Dornwerk eine ungaſtliche Stätte Die Begnadigten von Uſu⸗el⸗Kebir haben die Chance wahrzunehmen gewußt. die ihnen die italieniſchen Behörden boten. Sie ſind verfüngte. gebeſſerte Menſchen geworden und haben ein neues 22 Und nun war ſie fort, und noch nie war ihm dieſe adt, in der er aufgewachſen war, ſo leer und reiz⸗ 10 vorgekommen. So nett das freundſchaftliche Zu⸗ menſein mit dem Vater war, augenblicklich chte es ihn ein wenig nervös, wenn der alte Herr mit ſeinem klugen und liebevollen Blick ihn manch⸗ mal ſo prüfend anſah, daß man ſich wie von Rönt⸗ enſtrahlen durchleuchtet vorkam. Natürlich, dieſer aller Bäter machte ſich im ſtillen allerlei Ge⸗ * zu 3 t und würöen ihm—55 erſt recht gut⸗ tun, man würde dabei ganz von ſelber ſein inneres 6 eichgewicht wiederfinden Statt deſſen wartete ſeiner ͤort im Sanatorium ele ich eine neue Erſchütterung. Es war am Tage nach ſeiner Rückkunft, als er zum erſtenmal wieder allein Viſite machte. Er hatte ſich, wie immer, den Panillon 4 bis zuletzt vorbe⸗ lten, um in der Zeitbemeſſung ſeines Beſuches nicht gebunden zu ſein. Im Vorgarten kam ihm ſchon die Schweſter irbel entgegen, ganz rot im Geſicht vor Freude, iungen Arzt nach der längeren Abweſenheit wie⸗ derzuſehen. „Grüß Gott, Herr Dokt'r, gut daß Sie wieder da ſind“, ſagte ſie mit ihrer friſchen herzhaften Stimme, während ſie ihm nachdrücklich die Hand ſchüttelte. ein' ich. Alleweil hat ſie mich gefragt“— Bärbel chelte ein bißchen verlegen—„ob denn der junge tter gar nit mehr kommen tät. Der Herr Pro⸗ r hat ſeine liebe Not mit ihr gehabt. S iſcht on garnix vorwärtsgange. Aber jetzt geht ſie . 1* 9 3 und leiſe ellte. Sie machten ſich ans Werk und ſäuberten das. das Flußbett verſtopfte. Man legte Waſſerreſer⸗ Arg, gefehlt habet Sie uns— unſerer Patientin, Gotteswillen, mochte er da? Es ſei ganz große Kunſt, was ſie zeige, ſetzt war er, Leben begonnen. Gerade in dieſen Tagen haben die Einwohner der„Roſe von Fezzan“— ſo heißt die Siedlung— eine Dankſchrift an Marſchall Balbo ge⸗ richtet, in der ſie in rührendſten Worten ihren Emp⸗ findungen Ausdruck verleihen. Der Urkunde beige⸗ fügt iſt eine Ueberſicht über all das, was bisher in Uſu⸗el⸗Kebir geleiſtet wurde. 550 Gärten von un⸗ gefähr gleicher Größe, die ein Gebiet von 138 000 Quadratkilometer bedecken, ſtehen in vollſter Blüte und künden den der italieniſchen Zivili⸗ ſatoren. * — Monſieur René Ray, ſeines Zeichens Ver⸗ treter für Bodenwachs in Paris, hatte beim gemein⸗ ſamen Mittagstiſch ſein Herz für die hübſche Made⸗ moiſelle Maguy d Ortelly entdeckt. Ihm ſchwebte ein gutbürgerliches Glück vor, aber die junge Dame verſicherte ihm ſtolz, daß ſie Künſtlerin ſei. René ſah darin, obwohl er erklärte, nichts von Kunſt zu verſtehen, kein Hindernis für eine Verlobung. Aber dann forderte ihn Fräulein Maguy eines Tages auf, er möge doch auch einmal jenes Lokal beſuchen, in dem ſie allabendlich als Tänzerin Triumphe feiere. und das begeiſterte Ovationen Aber wie ent⸗ Publikum bringe ihghr ſtets dar. René ſolgte dieſer Einladung. als er ſah, Rampenſcheine vollſtändig entkleidete, bis ſie ſchließ⸗ lich im Evaskoſtüm vor den hingeriſſenen Zuſchauern ſtand. René hatte ſchon während der ganzen Darbie⸗ tung wütend geſchrien:„Das iſt keine Kunſt!“ Als dann die letzte Hülle fiel, ſtürzte er in höchſter Er⸗ regung auf die Bühne und begann die Tänzerin vor dem Publikum zu verprügeln. Einige Gäſte eilten zur Hilfe herbei, und es entſtand rund um die ſchluchzende Eva eine Maſſenkeilerei, der erſt das alarmierte Ueberfallkommando ein Ende machen konnte. Nun erhielt Maguys enttäuſchter Exbräu⸗ tigam als Quittung für ſeine Verſtändnisloſigkeit „wahrer Kunſt“ gegenüber wegen 88 14 Tage Gefängnis. — Uebel erging es dieſer Tage in der Dobrud⸗ ſcha, in unmittelbarer Nähe der bulgariſchen Grenze, einer aus ſechs hohen Offizieren der Luftwaffe und Ingenieuren ſowie aus zwei Frauen und dei Kin⸗ dern beſtehenden Bukareſter Reiſegeſellſchaft, die ſich in zwei Automobilen nach einem Landgut begeben wollte. Zwiſchen den Orten Tranoilor und Dama⸗ das hielten 15 ſchwerbewaffnete Banditen den Wa⸗ gen an und forderten die Wageninſaſſen zur Heraus⸗ gabe von Geld und Wertſachen auf. Unter der Drohung der Karabiner⸗ und Revolvermündungen ſtiegen die Ueberfallenen aus und lieferten den Räubern Geld und Schmuckſachen im Werte von zuſammen 200 000 Lei(5000 Reichsmark) aus. Da Minenlager durch Blitz entzündet * Mailanb, 8. Mai. Ein eigenartiges Unglück ereignete ſich geſtern bei Lugand in einem 100 Meter langen Straßentunnel. Ein Blitz ſchlug in ein am Eingang des Tunnels be⸗ findliches Minenlager des ſchweizeriſchen Heeres und brachte es zur Exploſion. Ein Schweizer Kraft⸗ wagen, der ſich gerade in dem Tunnel befand, wurde voN cAREN 22 wollte, drängte es ihn, die Kranke wiederzuſehen, die er ſo oft in Gedanken mit ſeinen Erinnerungs⸗ bildern verglichen hatte. Mit einer kurzen Hand⸗ bewegung bedeutete er der Schweſter im Vorgarten zu bleiben, während er die nur angelebnte Ein⸗ gangstür des Pavillons auſſtieß. Das Vorzimmer war leer, aber im Hintergrund des zweiten Raumes ſah er die Kranke ſtehen, mit majeſtätiſcher Anmut aufgerichtet, wie immer, den Blick lebhaft und fragend auf den Eintretenden ge⸗ heftet. Er hatte noch kein Wort der Begrüßung ſagen können, als er zu ſeinem grenzenloſen Erſtaunen die Kranke mit ungewöhnlich wohltönender Stimme Worte ſprechen hörte, die wie Verſe klangen. „Wie? darf ich meinen Augen trau'n, Marquis? Sie an mich abgeſchickt vom König?“ Ehe er ſich recht faſſen konnte— wie unter ge⸗ heimnisvollem Zwang, als ſpräche ein anderer aus ihm— kam von ſeinen eigenen Lippen die Ant⸗ wort: „Dünkt das Ihro Maieſtät ſo ſonderbar? Mich ganz und gar nicht.“ Dabei wurde er ſich der Seltſamkeit der Situa⸗ tion erſt bewußt. Was ging da vor? Das war— kein Zweifel— die Szene aus dem vierten Akt des „Don Carlos“, die Szene zwiſchen Marquis Poſa und der Königin. Er kannte die Szene Wort für Wort, wie beinahe das ganze Drama. Nicht um⸗ ſonſt hatte er neben der eigenen Rolle des Don Carlos ſelbſt auch einmal die des Poſa ſtudiert. Und was war das für eine vorzügliche Königin! Wie fugenlos kam auf das Stichwort ihre Replik: „Nun, ſo iſt die Welt Aus ihrer Bahn gewichen. Sie und er— Ich muß geſtehen—“ Während Bert Rainer automatiſch ſorlſuhr: „Daß es ſeltſam klingt? Das mag wohl ſein——-—-“ durchzuckte ihn plötzlich ein heißer Schreck. Was, um 7¹ diantentum! Das iſt hier keine Bühne. Und du biſt Arzt und nicht Schauſpielert 998 wie von 8 daß ſich ſeine Maguy im kraft des Wahnſinns. Verdammtes Komö⸗ ſo des Sviel den Wegelagerern das aber nicht genügte,— ſie ſich an eine gründlichere Durchſuchung der Wa⸗ gen. Inzwiſchen hatte ein Freund der Reiſegeſell⸗ ſchaft, der ſie erwartete, ob deren Ausbleibens Ver⸗ dacht geſchöpft und ſich in Begleitung eines Gen⸗ darmen auf die Suche gemacht. Als die beiden näher kamen und ſahen, daß die Geſellſchaft von Räubern feſtgehalten wurde, begannen ſie ein wil⸗ des Gewehrfeuer, während der Chauffeur ihres Wagens mit der Hupe ein Höllenkonzert vollführte. Die Räuber, die in der Dunkelheit glaubten, eine ganze Abteilung Gendarmen komme auf Tanks heran, ließen von ihren Opfern ab und flohen in den Wald. Inzwiſchen ſind große Gendarmerie⸗ Abteilungen aufgeboten worden, um der Bande hab⸗ haft zu werden. Man hatte bereits ermittelt, daß der Anführer vor einigen Monaten wegen verſchie⸗ dener Schandtaten aus Bulgarien hatte flüchten müſſen und daß ein anderes Mitglied der Bande einen Mord auf dem Gewiſſen hat. * — Einen guten Fang hat die Polizei von Jaſſy (Rumänien) gemacht. Sie verhaftete in einem dor⸗ tigen Bierlokal zwei internationale Diebe, Vetriki und Atatzki, zuſammen mit ihren„Sekretärinnen“. Die vier werden von der Budapeſter Polizei wegen eines Diebſtahls im Orient⸗Expreß, bei dem ihnen über eine Million Lei in die Hände fielen, geſucht. Außerdem haben ſie im Dezember letzten Jahres einem Kaufmann in Baltzi 700 000 Lei in bar und für über 200 000 Lei Schmuckſachen geſtohlen, wäh⸗ rend ſie im April einen Kaufmann in Jaſſy um über 100 000 Lei beſtahlen. In der gleichen Nacht töteten ſie einen ſie verfolgenden Wachmann durch Revolverſchüſſe. — Seit mehreren Tagen lag auf einem Grab im Friedhof Peêre Lachaiſe in Paris ein Schäferhund und war weder durch Lockungen noch mit Gewalt von der letzten Ruheſtätte ſeines Herrn vegzubringen. Die Witwe des Verblichenen holte ſchließlich tele⸗ graphiſch den Bruder ihres Mannes aus Lille herbei, der ihrem verſtorbenen Mann ziemlich ähnelte. Er zog die Kleider ſeines Bruders an und ging auf den Friedhof an das Grab. Der Hund ſprang mit einem Satz hoch, beroch die Kleider und ſtimmie ein wildes Freudengeheul an, er ſprang unabläſſig an ſeinem vermeintlichen Herrn hoch. Dann ging er, den Kopf immer dicht an den Beinen des Mannes, ruhig und beglückt mit nach Hauſe. * — Das ſeltſame Schickſal eines amerikaniſchen Chorgirls, das anmutet wie der Stoff zu einem rührſeligen amerikaniſchen Film, beſchäftigt das Theatervölkchen von San Franzisko. Das Chor⸗ girl— nennen wir es Jean— war eine unter Hunderten ihresgleichen: hübſch, gut gewachſen, ſtrebſam und leidlich talentiert. Wie alle Chorgirls träumte auch ſie den Traum von dem märchenhaft reichen Mann, der ſie eines Tages auf die Höhe der „oberen Zehntauſend“ emporheben ſollte. Es ſchien auch wirklich, als ſollte Jean zu den wenigen Aus⸗ erwählten gehören, denen das Schickſal den Traum Die Kraftwagenlenkerin wurde getzstet, zwei weitere Inſaſſen erlitten ſchwere Verletzungen. 10000 Jaß Wb'sky verbrannt dub Neuyork, 7. Mai, In SorſtCit9 in Pennſylvanten wütete ein Groß⸗ zerſtört. feuer in Branntweinbrennerei. 10 000 Faß Whiſty wurden zerſtört, der Brandſchaden wird auf etwa 1 Wien Dollar geſchätzt. weiter. Fehlerlos, mit jeder feinſten Nuanee tief⸗ ſten Verſtändniſſes kamen die ſchwierigen Verſe von den Lippen der Kranken. Immer mehr lebte ſie auf, je weiter die Szene ſich entwickelte. 0 Bert fühlte, wie ihm der Kopf ſchwindelte. Was ging hier vor, um Gotteswillen? Was tat er da? War es nicht ein Verbrechen, die Wahnvorſtellun⸗ gen der Kranken zu unterſtützen, ihre Abneigung gegen den Profeſſor, in dem ſie vermutlich den Kö⸗ nig ſah, womöglich noch zu verſtärken? Aber wenn vielleicht— Und ſchon kam, wie in geheimnisvoller Beziehung auf die innere Frage, das Wort der Königin: „Kann ſich— verzeihen Sie mir dieſen Zweifel— Ihr edler Stolz zu dieſem Amte borgen? Kaum glaub ich es—“ 68 innerſter Bewegung griff er ſein Stichwort auf: „Auch ich nicht, wenn es hier Nur gelten ſoll, den König zu betrügen. Doch das iſt meine Meinung nicht. Ihm ſelbſt Gedenk' ich diesmal reoͤlicher zu dienen, Als er mir aufgetragen hat.“ Noch während er ſprach, war der Gedanke in ihm klar geworden, den er vorhin nur erſt undeutlich aufzucken fühlte:— er tat recht, auch als Arzt. Das war eine vielleicht nie wieder ſich bietende Gelegen⸗ heit, der Kranken näher zu kommen. Jetzt oder nie konnte er den Faden ſaſſen, an dem er ſie aus— Labyrinth zu führen hoffen durfte. Gefährlich.. Ja, gewiß. Aber welches Mittel ſollte heilen, das nicht auch gefährden konnte? Er ſpielte die Szene mit aller Hingabe weiter, und je ruhiger er dabei wurde, um ſo mehr war es ihm möglich, zugleich ſeine ärztliche Aufmerkſam⸗ keit der Kranken zuzuwenden. Auch er war hier doppelt, auch ſein Bewußtſein gewiſſermaßen ge⸗ ſpalten. Schauſpieler und Arzt zugleich— eine merk⸗ würdige, beinah unglaubliche Situation; Und was war mit dieſer Kranken? War ſie nicht plötzlich wie verwandelt? Als wäre ſie in dieſer Rolle erſt zu ſich ſelbſt erwacht. Als Eliſabeth von Valois alſo fühlte ſie ſich. Daher die königliche Unnahbarkeit, die ſtolze und feierliche Grazie ihrer Bewegungen. Und wie hatte ſie die Schweſter genannt—„Mondeka oder Monika“, wie Bärbel verſtanden hatte? Nein, Mondekar natürlich, die Marquiſin von Mondekar, die bei Schiller zu den Damen der Königin gehört. Aber das alles war nicht nur die Verwandlungs⸗ So zu ſprechen und ſo mit ſparſamer Geſte dem Ausdruck zu dienen, das lehrt nicht der Webnſinn. Das iſt die Erölehuns dur Eine Schauf pielerin alſo? Bert füblte, einem dreiſtöckigen Lagerhaus einer wie 359 bergerlen zur Wirklichkeit werden läßt. Denn allabendlich hielt vor dem Theater, indem Jean mit 2 Dutzens anderen Girls über die Bühne zu hüpfen hatte, ein rieſiger ſchwarzer Kraftwagen. Die Kolleginnen konuten ſich nicht genug tun in neidiſchen Fragen und Vermutungen, wer der alte Herr wohl wäre, der in die Polſter des luxuriöſen Autos zurückge⸗ lehnt Jeans Erſcheinen am Bühnenausgang Abend für Abend erwartete. Sein Bankkonto ſchien uner⸗ ſchöpflich, denn von immer neuen koſtbaren Geſchen⸗ ken und Ueberraſchungen wußte die glückliche Jean ihren Freundinnen zu erzählen. Der Reichtum ihres Verehrers war ſo eindrucksvoll, daß der Büh⸗ nenklatſch ſich in achtungsvollem Stillſchweigen über die Tatſache hinwegſetzte, daß der Freund der Zwanzigjährigen ſich bereits dem bibliſchen Alter näherte. Aber nach einigen Monaten kam die erſte Wendung im Schickſal des vielbeneideten Chorgirls. Es ſpricht ebenſo ſehr für die Findigkeit wie für die Taktloſigkeit der amerikaniſchen Zeitungsreporter, daß ſie der Mitwelt genau zu erzählen wußten, was ſich eineg Abends in einem Luxusreſtaurant zwi⸗ ſchen Jean und ihrem Freunde abſpielte.„Ich muß dir dein Wort zurückgeben“, ſagte der alte Herr. „Ich glaube dir, daß du mich nicht meines Geldes wegen, ſondern um meiner ſelbſt willen heiraten wollteſt. Aber den Gedanken an unſere Heirat mußt du dir aus dem Kopf ſchlagen. Durch eine unglück⸗ liche Spekulation habe ich mein Vermögen bis faſt auf den letzten Cent verloren. Es iſt aus mit dem Wohlleben und dem Luxus. Was mir noch bleibt iſt eine kleine Rente, die mir gerade noch das Leben eines beſcheidenen Kleinbürgers geſtatten wird. Geh nun, laß mich allein! Du biſt jung genug, um bei einem anderen Mann dein Glück zu finden“. Den alte Herr erhob ſich ſchroff und war verſchwunden, ehe noch Jean ihm nacheilen konnte. Am nächſten Tage erſchien Jan nicht im Theater. Man hört⸗ nichts mehr von ihr. Hatte ſie ſich das Fehlſchlagen ihres Heiratsplans, der ſie zur Millionärin gemachi hätte, ſo ſehr zu Herzen genommen, daß ſie ent⸗ täuſcht und voller Angſt vor dem Spott ihrer Kol⸗ leginnen heimlich die Stadt verlaſſen hatte? Erſt nach einigen Monaten brachte der Zufall an den Tag, was aus Jean geworden war. Sie hatte ihren verarmten Verehrer geheiratet und lebte mit ihm in einer beſcheidenen Wohnung ein kleinbürger⸗ liches Daſein. Die Preſſe beeilte ſich, Jeans Ge⸗ ſchichte als eine„Romanze“ zu bezeichnen und das junge Mädchen dafür zu preiſen, daß ſie auf die Stimme des Herzens mehr gehört hatte als auf den Klang des Geldes. Auch dieſe Senſation ging raſch vorüber. Doch die Oeffentlichkeit bekam bald wieder Gelegenheit, ſich mit Jean zu beſchäftigen. Ihr Mann der ehemalige Millionär, ſtarb nach kurzer Krankheit und hinterliez ſeiner jungen Witwe— eine Million Dollar. In ſeinem Nachlaß hatte ſich nämlich eine noch in guten Tagen ahgeſchloſſene Lebensverſicherung gefunden, deren Beſtehen der Verſtorbene dem Chorgirl verheimlicht hatte. Erſt als er den Tod nahen fühlte, ordnete er an, daß die Verſicherung an ſeine junge Witwe gezahlt werden ſollte, weil, ſo ſchrieb er,„unſere Fürſorge nur denen gelten ſoll, die auch in der Not tapfer zu uns ſtehen“. Jean iſt vor dem Intereſſe der Oeffentlichkeit an ihrem Lebensroman aus San Franzisko geflüchtet. Sie hat ſich auf einer Farm niedergelaſſen und will im Andenken ihres Mannes ihre Kräfte in den Dienſt von Waiſen ſtellen, die von ihren Eltern un⸗ verſorgt zurückgelaſſen wurden. Edel BühheHeche ausſebte. Dann er ſich gewaltſam zuſammen. Ja, eine Schauſpielerin— aber nicht die Schauſpielerin Dina Rauch. Er hatte ſich ſchon wieder in der Gewalt und ſpielte ſeine Rolle weiter als ſtünde er vor dem er⸗ leſenſten Publikum. Aber wie ſollte oͤas enden? Wie den Uebergang finden...? Nein, es gab keinen Uebergang. Die Szene mußte, wie auf der Bühne, mit ſeinem Abgang enden. Noch ehe er ſeine letzte Replik ſprach: „O, ich wußte es Ich mußte hier verſtanden werden— erſchien, wie gerufen, die gute Schweſter Bärbel mit ſtaunend aufgeriſſenen Augen vor der Tür. Sie wußte nicht, daß ſie für diesmal die Herzogin Oli⸗ varez vorzuſtellen hatte, und hörte nur mit wach⸗ ſender Verwirung die Kranke das Schlußwort der E Köniain ſprechen: Was Von meinem Herrn, dem König kommt, werd' ich Wie ein Geſetz verehren. Gehen Sie, Ihm meine Unterwerfung zu verſichern!“ Schweſter Bärbel ſah, ſtarr vor Verwunderung, wie der Herr Doktor mit zeremoniöſer Verneigung ſich verabſchiedete, und die linke Hand auf einen un⸗ ſichtbaren Degen geſtützt, rückwärts zur Tür ging. Einen Augenblick hatte ſie den Eindruck, als ob hier alle plötzlich irrſinnig geworden wären, mindeſtens auch dieſer Herr Dr. Loſſen. Aber da wandte er ſich gerade zu ihr um und gab ihr mit einem durchaus klaren Wink des Au⸗ ges zu verſtehen, daß er ſie draußen zu ſprechen wünſchte. Im Vorgarten blieb er raſch atmend einen Au⸗ genblick bei ihr ſtehen und ſagte gedämpft: „Seien Sie nicht gar zu erſtaunt— ich werde Ihnen alles erklären. Jetzt die Kranke allein laſſen, mindeſtens eine Stunde. Nur vorſichtig von weitem beobachten.“ Schweſter Bärbel nickte nur eifrig und ſichtlich erleichtert. Offenbar war der Her Direktor alſo doch nicht verrückt geworden. Sie ſah über ſein erregtes Geſicht ein leichtes Lächeln gleiten. Er hatte ihr ver⸗ mutlich den Gedanken von den Augen abgeleſen. Sie wollte raſch noch etwas ſagen— aber da hatte er ſchon die Gartenpforte hinter ſich zugezogen. (Fortſetzung folat) E Vortéilhaff Bei k 8 H —— 333 168 R Dienstag, 9. Mai 1990 Aus Baden Starkes Fernbeben aufgezeichnet In Heidelberg und Karlsruhe regiſtriert * Heidelberg, 9. Mai. Der Seismograph der Sternwarte Heidelberg zeichnete in der Nacht zum Montag ein ſehr ſtarkes Fernbeben auf, dag um 2 Uhr 52 Minuten 48 Sekunden einſetzte und bis nach 4 Uhr dauerte. Die Entſernung von Heidelberg beträgt etwa 2300 Kilometer. 4. * Karlsruhe, 9. Mai. Die Erdbebenwarte des Naturwiſſenſchaftlichen Vereins der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Karlsruhe meldet ein ſtarkes Fernbeben am 8. Mai 1939. Der erſte Einſatz erfolgte um.53 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit. Nach vorläufigen Ausmeſ⸗ ſungen dürfte die Herdentfernung etwa 3000 Klm. betragen. Die Inſtrumente kamen erſt nach einer Stunde wieder zur Ruhe. Brief aus der Sweiburgenſtadt lie. Weinheim, 8. Mai. Auf der Wachenburg fand am Samstag und Sonn⸗ tag der Führerappell der Motorſtan⸗ darte 153 ſtatt. Nach der Flaggenparade gab Staffelführer Zierenberg im Kapitelſaal die Richt⸗ linien über die verſchiedenen Arbeitsgebiete. Dem gemeinſamen Abendeſſen ſchloß ſich im Fuchſenkeller ein Kameraoͤſchaftsabend an. Am Samstag weilten hier 400 Gefolgſchaftsmit⸗ glieder einer Mannheimer Firma zu einem Be⸗ triebsausflug. Nach einer von der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft dͤͤurch Freude“ veranſtalteten Führung durch den Zedern⸗ und Koniferenwald waren die Mann⸗ heimer in der Müllemer Feſthalle beiſammen bei fröhlicher Unterhaltung. Am Sonntag trafen die erſten Kö F⸗Gäſte dieſes Jahres ein. Es handelt ſich um 75 Volksgenoſſen und Volksgenoſſin⸗ nen aus dem Gau Weſer⸗Ems. Eine Begrüßung erfolgte am Montag durch Bürgermeiſter Dr. Be z⸗ ler. Vom 12.—19. Mai werden 150 Erholungs⸗ ſuchende aus Schleswig⸗Holſtein, die mit einem Koͤß⸗Sonderzug kommen, in der Zweiburgen⸗ ſtadt weilen. In einem älteren Haus in der Gerberbach brach am Samstagvormittag Feuer aus infolge unvor⸗ ſichtiger Aufbewahrung von Aſche. Die Bekämpfung beſchränkte den Schaden auf den Dachſtuhl; ein Nach⸗ barhaus iſt etwas in Mitleidenſchaft gezogen wor⸗ den. Zum Glück herrſchte Winoſtille. „ Ihre Jahresbauptverſammlungen hielten der Artilleriebund St. Barbara und die Schützengeſellſchaft 1860 ab. Ein neues Weinheimer Heimatſtück Der bekannte Heimatdichter Philipp Randoll, der vor kurzem einen Band Weinheimer Mundart⸗ gedichte, betitelt„Weinemer Gänsdiſcht'l“ in der Schriftenreihe des Vereins„Alt Weinheim“ erſchei⸗ nen ließ, hat nunmehr ein neues Heimfatſtück„Die Soldatenbraut vun der Gerwebach“ ge⸗ ſchrieben. Das Stück ſpielt in einer Zeit als Deutſch⸗ land ohnmächtig darniederlag und verſetzt uns in die napoleoniſchen Tage der Jahre 1812 und 13. Auch Weinheim mußte junge Männer für den Zug Napoleons nach Rußland ſtellen. Eberbacher Notizen e. Eberbach 9. Mai. In der Führung der S A⸗ Standarte 112 Eberbach iſt ein Wechſel einge⸗ treten: Der bisherige Standartenführer Oberſturm⸗ bannführer Kleiter wurde mit der Führung der Standarte 127 in Sigmaringen betraut während Oberſturmbannführer Schimpfle die Führung der hieſigen Standarte übernahm. Schiffer Karl Raab, wohnhaft Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Straße 19, konnte ſeinen 89. Geburtstag begehen. Der Jubilar iſt noch recht rüſtig. Die Bezirksſparkaſſe Eberbach hielt dieſer Tage eine Verbandsausſchußſitzung unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr. Schmeißer⸗Eberbach ab, an der die Verbandsmitglieder ſowie die Abgeordͤneten der Gewährsverbandsgemeinden teilnahmen. Sparkaſ⸗ ſendirektor Badenbach⸗Eberbach ſprach über die Ge⸗ ſchäftsentwicklung. Eine Ausſprache beſchloß die Sitzung. ————— ——— che Um 2 —— E Neue Mannheimer Zeituna Mittaa⸗Ansgad⸗ Vor der Frankenthaler Strafkammer: Der Mann, der aus Amerika kam Abenteuerliche Vetrügereien finden ihre Sühne * Frankenthal 9. Mai. Nach eingehender Verhandlung ging vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Fran⸗ kenthal die Verhandlung gegen den verwitweten, 57 Jahre alten Johaun Metzler aus Franken⸗ thal zu Ende, der ſich in den Jahren 1937 und 1938 umfangreiche Betrügereien hatte zuſchulden kommen laſſen. Das Gericht verurteilte Metzler zu zwei Jahren Zuchthaus, abzüglich ein Jahr Unterſuchungshaft. Der Haftbefehl blieb auf⸗ recht erhalten Metzler wurde 1882 in Frankenthal als Sohn achtbarer Eltern geboren, ſchlug aber aus der Art. Schon in ſeiner Jugend beging er Unterſchlagungen und Betrügereien. Im Jahre 1909 wanderte er nach Amerika aus. Im November 1936 kehrte er wieder nach Deutſchland zurück. Er kam hier mit einem kleinen Barbetrag an und ſah ſich der ſelt⸗ ſamen Tatſache gegenüber, daß er in der Zwiſchenzeit von 27 Jahren, während denen er als verſchollen galt, für tot erklärt worden war. Metzler gab ſich als reicher Amerikaner aus und ging zunächſt daran, ſeine Todeserklärung an⸗ zufechten, um damit gleichzeitig die Herausgabe ſeines Erbanteiles zu verlangen. Er log ſeinem Rechtsanwalt vor, in Amerika noch ein Vermögen von 22 000 Dollars zu beſitzen. Dieſer ließ ſich auch dazu bewegen, Metzler ein Darlehen von 290 Mark zu gewähren, die er niemals wiederſehen ſollte. Außerdem hat er heute noch die Anwaltsgebühren zu erhalten. Den größten Conp landete der Angeklagte aber im Falle eines Schauſtellers Eckert aus Oſthofen, der ſeinen Schaden auf rund 50 000 Mk. beziffert. Metzler ſollte auf Grund ſeines Patentes() ein Jahrmarktsunternehmen für Eckert bauen. Er ging auch an die Arbeit und beſchäftigte eine Reihe Fran⸗ kenthaler Geſchäftsleute, bis das Karuſſell auch fer⸗ tig war; aber es ging nicht, weil es eine glatte Fehl⸗ konſtruktion war und keiner ſtatiſchen Berechnung ſtandhielt. Es war ſogar betriebsgefährlich. Einem Hannoveraner Unternehmer lockte der Angeklagte unter ſchwindelhaften Angaben eine Zahlung von 1000 Mk. heraus, die angeblich für den Bau eines Geſchäftes Verwendung finden ſollten. Metzler wurde am 1. Juli 1937 feſtgenommen und bis 9. November in Unterſuchungshaft geſteckt. Da keine Verdunklungsgeſahr beſtand, ſetzte man ihn auf freien Fuß. Er verſchmähte auch diesmal wie⸗ der georoͤnete Arbeit und kehrte zu den Methoden ſeiner Jugendzeit zurück. So fälſchte er Wech⸗ ſel und ergaunerte auf dieſe Weiſe anſehnliche Be⸗ träge. Als dem Angeklagten bei dieſen Betrügereien der Boden zu heiß wurde, verlegte er ſich auf das Betrügen von kleinen Leuten. Heibdelberg als internallonaler Tagungsort Der internationale Kongreß für Boden⸗ kunde 1940 wird, wie der Präſident Prof. Dr. F. Schucht, Berlin, mitteilt, in Heidelberg durch⸗ geführt. In der Begründung für die Wahl unſerer Stadt als Kongreßort heißt es, es habe ſich bei allen Zuſammenkünften gerade mit angelſächſiſchen Teil. mehmern⸗ herausgeſtellt, daß der Name Heidelberg in deren Ländern den beſten Klang unter allen deut⸗ ſchen Städten beſitze. Man verſpreche ſich daher von der Wahl des Tagungsortes eine beſondere An⸗ ziehungskraft für oͤie Beteiligung an dem Kongreß. Maiſingen im Muſeumsgarſen Am 20. Mai: Schloß⸗ und Brückenbeleuchtung Zu den Maiveranſtaltungen Heidelbergs gehört am kommenden Freitag das Maienſingen der Städ⸗ tiſchen Singſchule im Kurpfälziſchen Mu⸗ ſeumsgarten, womit der prächtige Garten in dieſem Frühjahr zum erſtenmal wieder in die Reihe der beſonders anziehenden Veranſtaltungs⸗ örtlichkeiten rückt. Die erſte große diesjährige Hei⸗ delberger Schloß⸗ und Brückenbeleuch⸗ tung mit Feuerwerk iſt auf den 20. Mai vor⸗ geſehen. Das nächſte Serenadenkonzert findet am kommenden Mittwoch ſtatt. Bei dem Konzert des Städtiſchen Orcheſters— unter Leitung von Generalmuſikdirektor K. Overhoff— wirkt auch Profeſſor Hermann Zilcher, Würzburg, als Gaſt⸗ dirigent mit; von ihm gelangen im Rahmen des Ppogramms auch einige Kompoſitionen zur Auf⸗ führung. Schadenfener in Handſchuhsheim. In der Füll⸗ federhalterfabrik Hefborn& Co., im Stadtteil Handſchuhsheim, entſtand aus unbekannter Urſache Montag früh gegen drei Uhr ein Brand, der einen größeren Maſchinen raum völlig zerſtörte. Der Betrieb dürfte nicht geſtört ſein, weil dank der Blick ins Lamperiheimer Rathaus A Lampertheim, 9. Mai. In der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung gab Bürgermeiſter Grüne⸗ wald zunächſt die Betriebsſatzung der Ge⸗ meindewerke Lampertheim bekannt, die die Einzelheiten der Verwaltung ete. regelt, da Gas⸗ werk und Waſſerverſorgung jetzt zu einem eigenen Verwaltungskomplex erhoben wurden.— Weiter lagen zwei Konzeſſionsgeſuche vor. Bei dem einen, es handelt ſich um die Wirtſchaft„Zum Gol⸗ denen Hirſch“, Falterweg 15, die von der alten Be⸗ ſitzerin Frau Müller an Fritz Wacker übergehen ſoll, wurde die Beödürfnisfrage noch nicht bejaht, weil noch einige Fragen zu klären ſind. Im Falle des Gaſthauſes„Zum Hohenzollerneck“, das von Fried⸗ rich Rometſch an Johann Medert Eheleute über⸗ geht, wurde die Bedürfnisfrage bejaht.— Unter Mitteilungen gab der Bürgermeiſter einige perſo⸗ nelle Veränderungen bekannt. Aus Anlaß des 50. Geburtstages des Führers erfolgten durch den Bür⸗ germeiſter einige Beförderungen. Verwaltungsſekre⸗ tär Konrad Derſt, der derzeitige Standesbeamte wurde zum Oberſekretäx ernannt. Er hat ſich in den 16 Jahren ſeiner Tätigkeit im Rathaus als vorbild⸗ licher Beamter bewährt. Im Hinblick auf die Ver⸗ änderung des Beerdigungsweſens wurde Ludwig Klotz zum Friedhofsverwalter ernannt. Güterver⸗ walter Adam Haas wurde neben ſeiner Stellung als Güterverwalter zum Straßenmeiſter ernannt und ihm außerdem als Anerkennung für die im Straßenbau in 1938 geleiſteten Dienſte eine beſon⸗ dere Anerkennung zuerkannt.— Beigeoroͤneter Göbel wurde zum ſtändigen Stellvertreter des Ortsgerichtsvorſtehers ernannt. Zlich al, Lααꝙ Diebiſche Eiſtern gefangen Sie„beehrten“ Ludwigshafen und Mannheim h. Ludwigshafen, 8. Mai. Eine 56jährige Frau aus Mutterſtadt und eine 66jährige Frau aus Dann⸗ ſtadt wurden am Samstag in einem hieſigen Kauf⸗ haus beim Diebſtahl betroffen und der Kriminal⸗ polizei übergeben. Die Ermittlungen ergaben, daß ſie auch in Mannheimer Kaufhäuſern Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke geſtohlen haben. E Am Wochenende zählte die hieſige Verkehrspoli⸗ zei vier Unfälle. Dabei gab es zum Teil größeren Sachſchaden. Eine Perſon wurde ſchwer verletzt und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Feſtigkeit des modernen Fabrikgebäudes und dem ſchnellen Eingreifen der Feuerlöſchpolizei der Brand nicht auf andere Gebäude übergreifen konnte. Laudenbach, 9. Mai. Hier ſtarb einer der älteſten Einwohner des Ortes Altlandwirt Philipp Schüßler 3, Adolf⸗Hitler⸗Straße, im Mite von 4 * Oftersheim, 9. Mai. Am letzten Samstagabend fand im Gaſthaus„Zur Roſe“ die gemeinſame Ge⸗ burtstags⸗ und Wiederſehensfeier der im Jahre 1889 geborenen Altersgenoſſen ſtatt. ⸗ü⸗ Holzen(Bezirk Lörrach), 8. Mais Hier voll⸗ endete der älteſte Bewohner des Dorfes, Land⸗ wirt Friedrich Meier, das 90. Lebensjahr. Als einſtiger Angehöriger des Infanterieregiments 113 iſt er einer der nur noch wenig lebenden Veteranen des Krieges 1870/71. Dem Hochbetagten wurden an⸗ läßlich ſeiner Geburtstagsfeier verſchiedenartige Ehrungen zuteil. Quncl um NN X ————————— ꝰ» ꝰ»» ꝰ ꝰ ꝰꝰꝰVṼ̃i ꝰ ꝰ» ꝰꝰꝰ ꝰ ꝰ‚ꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰꝰ—b ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰ ꝰꝰ ¶ ¶’’»ꝰðð̃̃̃ꝰꝰ ꝰ ꝰ’’ ¶ ¶ ‚ ‚ ꝰñꝰꝰꝰꝰB SFP Y————— — 5 — L, —— . „—— . Seite/ Nummer 208 Nachbargebiete „Gemüſebauſchule Schifferſtadt Der Stand der Bauarbeiten * Schifſerſtadt, 9. Mai. Dieſer Tage tagte in Schifferſtadt in Anweſenheit des Landesbauernfüh⸗ rers Bonnet die Jahresverſammlung des Vereins zur Förderung des Gemüſebaues im Gau Saaxpfals. Der Vorſitzende, Leiter des Gartenbauwirtſchaftsver⸗ bandes Saarpfalz, Hans Spann⸗Speyer, berichtete dabei über den Stand der Bauarbeiten der„Ge⸗ müſebauſchule Saarpfalz“ in Schifferſtadt. Die Schule ſoll in allen den Gemüſebau betreffenden Fragen richtunggebend ſein und vor allem zur Stei⸗ gerung der Leiſtungsfähigkeit beitragen. Da man den geſundheitlichen Wert des Volksnahrungsmittels Gemüſe immer mehr erkennt, iſt mit ſteigendem Ver⸗ brauch zu rechnen. Ziel der Erzeugungsſchlacht im Gemüſebau iſt die Erhöhung der Erträge je Flächen⸗ einheit, weil der Gemüſeanbau nicht zum Nachteil anderer Kulturen flächenmäßig ausgedehnt werden ſoll. Im Dienſt dieſer Intenſivierung ſoll die im Entſtehen begriffene Schule ſtehen. Für den Treib⸗ gemüſebau ſind Gewächshäuſer in einer Ge⸗ ſamtfläche von 1000 Quadratmeter errichtet. Das Wirtſchaftsgebäude iſt ſchon im Rohbau fertig. Auch die Beregnungsanlage mit eigener Waſſerverſorgung für den Freilandgemüſebau iſt fertig. Im Anſchluß an das Wirtſchaftsgebäude ſoll das Schulgebäude errichtet werden, deſſen Pläne vor⸗ liegen. Die Finanzierung des geſamten Bauprojektes iſt geſichert, und zwar durch Zuſchüſſe des Gauleiters Bürckel, der vorderpfälziſchen Landräte und privater Stellen, z. B. der JG. Farben, Ludwigshafen, der Ländlichen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe uſw. Auch der Präſident des Kreistages der Pfalz hat einen Zu⸗ ſchuß in Ausſicht geſtellt. Nach der endgültigen Fer⸗ tigſtellung ſoll die Gemüſebauſchule vom Reichs⸗ nährſtand übernommen werden. Welche Bedeutung der Gemüſebau für die Saarpfalz hat, zeigen folgende Zahlen: die Geſamtanbaufläche betrug im letzten Jahr 5927 Hektar. Beachtliche Mengen des Ertrags werden nach anderen Teilen des Reiches ausgeführt. Schwediſche Goloſchmiede in Foar-Oberſtein * Idar⸗Oberſtein, 9. Mai Die Stadt der Edil⸗ ſteine an der Nahe, Idar⸗Oberſtein, mit i 9 renden Einrichtungen und Sammlungen, iſ dieſem Jahr wieder das Ziel in⸗ und guslönöen Beſucher. Anfang Juni wird der Verband ſchwe⸗ diſcher Goldſchmiede auf ſeiner diesjährigen Studien⸗ fahrt die Edelſteinſtadt beſuchen und dabei eine Reihe Betriebe und die Ausſtellung in der Gewerbehalle beſichtigten. OWeinheim, 5. Mai. Alt⸗Stadtrat und Bäcker⸗ meiſter i. R. Adam Stein, Hauptſtraße, feierte dieſer Tage ſeinen 74. Geburtstag.— Auf ſein 50jähriges Muſiker⸗Jubiläum konnte an ſeinem 65. Geburtstage Heinrich Gräber, Sohn des verſtor⸗ benen Muſikers und Landwirts Philipp Gräber, zu⸗ rückblicken. Saiſonbeginn im ſchönen Schwetzingen Im Zeichen des Spargels und der Fliederblüte Am vergangenen Sonntag hat Schwetzingen offiziell die diesjährige Saiſon mit einem großen Konzert am Arionbrunnen eingeleitet. Der Auftakt ſtand ganz im Zeichen des jungen Spargels und des duftenden Flieders, der in verſchwenderiſcher Pracht im herrlichen Park erblüht iſt. Auch die Be⸗ ſucherzahl des Schloßgartens war am Sonntag ganz groß. Die große Zahl der parkenden Autos auf dem Schloßplatz gab hierüber Auſſchluß. Die nun beginnende Saiſon wird ihren Höhepunkt beim Spargelfeſt erreichen, das in den Tagen vom 3. bis 5. Juni gefeiert wird. Am Vorabend des Feſtes wird im Rokokotheater die Oper„Die Welt auf dem Mond“ durch das Nationaltheater Mannheim aufgeführt. Am Feſttag ſelbſt wird das im vergangenen Jahre infolge der ſchlechten Witte⸗ rung ausgefallene Rokokoſpiel„Karl Theodor bittet zum Tanz“ mit über 300 Mitwirkenden im Park gegeben und am Abend gelangt die Oper „Die gelehrten Frauen“ im Rokokotheater zur Ur⸗ aufführung. Luftſchutzwoche in der Spargelſtadt * Schwetzingen, 8. Mai. Im Rahmen der in der Zeit vom 8. bis 14. Mai durchgeführten Luftſchutz⸗ woche fand am Montagabend ein Großappell ſämt⸗ licher Amtsträger und Amtsträgerinnen des RSB ſtatt. Der Mittwoch iſt für den Jugendluft⸗ ſchutztag auserſehen. Hierbei werden die Schüler durch Vortrag und praktiſche Luftſchutzvorführungen auf die Bedeutung des zivilen Luftſchutzes hin⸗ gewieſen. Der Donnerstag iſt der Tag der Frau. Am Freitag findet im„Falken“ eine große öffent⸗ liche Kundgebung ſtatt und am Sonniag wird die Woche mit einem Propagandamarſch durch die Straßen der Stadt geſchloſſen. * Wegen Nichteinhaltung des Radfahr⸗ verbotes wurde hier von der Gendarmerie ein 24 Jahre alter Mann feſtgenommen. Wegen Trunkſucht hatte er bereits ein Radfahr⸗ und Wirtshausverbot eyhalten. Er wurde jedoch wieder im betrunkenen Zuſtande mit dem Fahrrad angetroffen, ſo daß er nunmehr feſtgenohmen wurde. (7 Schützen) 396 Ringe. Auch Hockenheim im Zeichen des Spargels * Hockenheim, 9. Mai. Nun iſt wieder eine led⸗ haftere Spargelanfuhr zu verzeichnen, nach⸗ dem ſie bisher infolge der kühlen Witterung ſehr ſchwach war. Wenn das warme Wetter anhält, wer⸗ den wieder täglich die Spargelwägelchen in großer Zahl zur Spargelverſandhalle fahren und dort das „königliche Gemüſe“ abladen. Die Kollerfähre wieder in Gang * Brühl, 9. Mai. Die einige Zeit wegen Reparatur außer Dienſt geſtellte Kollerfähre iſt jetzt wieder in Betrieb genommen worden und wird in den Som⸗ mermonaten die Ueberfahrt auch an Sonntagen vor⸗ nehmen. Im Alter von 75 Jahren ſtarb hier der weit über die Heimatgrenzen hi aus bekannte Küfer⸗ meiſter Heinrich Butz, Rohrhof. Italieniſche Landarbeiter in Reilingen *Reilingen, 9. Mai. Eine Anzahl italieniſcher Landarbeiter iſt auch i⸗ Reilingen angekommen. Teilweiſe kamen die gleichen Arbeiter wieder zu denſelben Bauern wie im Vorfjahr; ein Beweis da⸗ für, daß zwiſchen Bauer und Arbeiter ein gutes Ein⸗ vernehmen beſtand. *Plankſtabt, 9. Mai. Die lange Jahre an der hieſigen Grund⸗ und Hauptſchule tätige Haupt⸗ lehrerin Frl. Irma Krämer aus Heidelberg wurde in gleicher Eigenſchaft nach Neckarhau⸗ ſen verſetzt. Plankſtadt verliert dadurch eine beliebte Lehrkraft. * Altlußheim, 9. Mai. Den 81. Geburtstag konnte hier Frau Friedericke Armbru ſter begehen. Herzliche Glückwünſche! * Altlußheim, 6. Mai. Hier wurde der Schieß⸗ wettkampf der Formationen zum Ab⸗ ſchluß gebracht. Hieran beteiligten ſich 8 Mann⸗ ſchaften, die mit je 10 Schützen 15 Schuß, liegend, knieend und ſtehend abzugeben hatten. Als Sieger ging die Schützenabteilung mit 1246 Ringen hervor, es folgten SA mit 984 Ringen, Sst, Krieger⸗ kameradſchaft 876, Feuerlöſchpolizei 846, HJ 562, Pol. Leiter(nur 5 Schützen) 539, Sanitätskolonne — Dienstag. 9. Hai 1929 Größerer Geschãſisumiang Th. Goldschmidt Expori aul Vorjahrshöhe— Siark erhöhſe Abschreibungen Wie im Bericht des Vorſtandes der Th. Goldſchmidt A, Eſſen, hervorgehoben wird, erforderte das Jahr 1038 zur Erfüllung der geſtellten Aufgaben vollen Einſatz; es galt, die Erzeugung zu ſteigern und daneben die Anlagen weiter auszubauen. Der Export konnte trotz aller Hemm⸗ niſſe gehalten werden. Der am 1. November 1937 erfolgte Uebergang der Chemiſchen Fabrik Buckau auf Goldſchmidt kommt zum erſten Male für ein volles Geſchäftsjahr in der Ver⸗ mögensaufſtellung ſowie in der Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung zum Ausdruck. Ferner ſind die meiſten Konten von dem größeren Geſchäftsumfang der Werke beeinflußt worden. Die Neuanlagen ſind nur teilweiſe an der Pro⸗ duktion des Berichtsjahres beteiligt geweſen. Die Tochter⸗ geſellſchaften und Beteiligungen haben im Berichtsjahr bei geſtiegenen Umſätzen befriedigende Ergebniſſe erzielt. Alle waren gezwungen, ihre Anlagen erheblich zu erweitern. In der Erfolgsrechnung kommt die erhebliche Geſchäfts⸗ ousdehnung im der Verdoppelung des Rohertrages auf 10,79(5,0) Mill. zum Ausdruck. Daneben erbrachten Beteiligungserträge 1,54(1,49) Mill., während außer⸗ ordentliche Erträge 0,59(0,74) Mill. beiſtenerten. Unter In Aufwendungen erhöhten ſich Löhne und Gehälter auf 5,25(2,56), ſozi nle Abgaben auf 0,29(0,13), Zinſen auf 0,56 (0,07), Steuern auf 1,39(0,95), Beiträge an Berufs⸗ vertetungen auf 0,02(0,01) und außerordentliche Aufweri⸗ dungen auf 0,91(0,21) Mill.. Nach Vornahme ſtark er⸗ höhter Abſchreibungen on 2,68(0,76) und nach Zuwei⸗ ſung vo 0,45(1,35) Mill. zur freien Rücklige errechnet ſich für 1938 einſchließlich 0,16(0,14) Mill.& Vortrag ein Reingewinn von 1,53(1,34) Mill. 4. Der am 9. Mai ſtattfindenden HVwiröd, wie bereits gemeldet die Vertei⸗ lung von 8(7) v. H. Dividende auf 16.20 Mill. 4 Stamm⸗ und von wieder 6 v. H. auf 0,30 Mill. Vorzugsaktien vopgeſchlagen. Auf neue Rechnung werden 0,17 Mill.&4 übernommen. Von dem Gewinnanteil von 8 v. H. iſt, wie im Vorfahr, 1 v. H. dem Anleiheſtock abzuſühren. Nach einem Zugana von 4,40(9,92) und einem Abgang von 0,64(0,18) Mill. ſtehar die geſamten Anlagen mit 15,25(13,93) Mill. zu Buch. Der erhebliche Anlagen⸗ zugang im Vorjahr erklärt ſich aus der Uebernahme der Chemiſchen Fabrik Buckau und wurde durch einen ent⸗ ſprechenden Rückgang unter den Beteiligungen aus⸗ geglichen. Beteiligungen ſind nach 1,48(4,29) Zu⸗ und 0,50(8,02) Mill. 4 Abgang mit 9,15(8,37) Mill.& be⸗ wertet. Das Umlaufsvermögen ſtieg auf 9,99(8,82) Mill. Mark. Andererſeits werden neben unv. 16,50 Mill. 4 AK und unv. 1,65 geſetzlicher Rücklage freie Rücklagen mit 1,80(.35) und Rückſtellungen mit.64(1,46) ſowie Ver⸗ bindlichkeiten mit insgeſamt 11,35.80) Mill, ans⸗ gewieſen. bei Der Großhandel 1938 Allgemeine Umsaßsſeigerungen Das letzte Quartal des vergangenen Jahres brachte allen durch die Unterſuchungen der Forſchungsſtelle für den Handel(Fſc) beim Reichskuratorium für Wirtſchaftlich⸗ keit(RͤW) erfaßten Großhandelszweigen kräftige Um⸗ ſatzſteigerungen, die in einem großen Teil der Zweige mehr als 10 v. H. betrugen. Das Umſatzergebnis des Geſamt⸗ jahres wurde hierdurch inſofern beſonders günſtig beein⸗ flußt, als den Umſätzen des vierten Vierteljahres durch das Weihnachtsgeſchäft im Großhandel mit Gütern des Privaten Verbrauchs jahreszeitlich ſtets eine beſonders ſtarke Bedeutung zukommt. Von zwei Ausnahmen ab⸗ eſehen wurden in allen erfaßten Großhandelszweigen 1938 öhere Umſätze erzielt als 1987. Die Umſatzzunahmen wer⸗ den in der Hauptſache auf den Abſatz größerer Mengen zurückzuführen ſein, da in den Großhandelspreiſen keine allzu bemerkenswerten Veränderungen im Vergleich zum Jahre 1937 eingetreten ſind. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts haben ſich die Großhandelspreiſe induſtrieller Fertigworen im Jahre 1938 nur gerinafügig erhöht(plus 1,0 v..). Der Anſtieg der Preiskurve für Konſumoſũter Hausrat und Kleiduna war mit 1,6 v. H. ebenfalls nicht ſtark. Für Kolonialwaren weiſt der Index der Großhandelspreiſe ſogar einen Rückgang um 5,2 v. H. aus. * Papierfabrik Weißenſtein AG, Pforzheim⸗Dillweißen⸗ ſtein. Der HVam 25. Mai wird eine Dividende von wieder 6 v. H. vorgeſchlagen. Die Geſellſchaft, deren AK von 1. Mill.& ſich nahezu reſtlos im Beſitz derBodiſchen Bank befindet, gehörte bis Mitte 1987 zum Zellſtoff⸗Waldhof⸗ zern. Knoeckel Schmidt u. Cie. Papierfabriken AG, Lam⸗ brecht.— 5(8) v. H. Dividende. Bei der Papierfabrik blieb im Geſchäftsjahr 1938 der Auftragseingang aus dem Auslande gegenüber dem Vorjahre weſentlich zurück. Die Bemühungen, einen Ausgleich auf dem Inlandsmarkt zu erzielen, hatten nur teilweiſe Erſolg, ſo daß es nicht ge⸗ lang, die Produktionsmöglichkeiten voll auszunutzen. Das neue Geſchäftsjahr habe bis jetzt trotz ſtärkſter Bemühun⸗ gen noch keine Beſſerung der Ausfuhr gebracht. Das In⸗ landsgeſchäft könne zur Zeit als befriedigend bezeichnet werden. Der Rohertrag wird mit 1,21(1,61) Mill. 4 ausgewieſen. Außerordentliche und Zinserträge erbrachten Zuſammen 0,02(i. V. ao. Erträge 325 /) Mill. 4. Nach Verrechnung aller Unkoſten ſowie nach Abſchreibungen auf Anlagen und Außenſtände von 0,08(0,21) Mill./ exgibt ſich einſchl. 8960(1420) Gewinnvortrag ein Geſamt⸗ gewinn von 80 702(188 567) 4. Der HV am 20. Mai wird vorgeſchlagen, die Stammaktien mit 5 8y v. H. und die Vorzugsaktien mit wieder 8 v. H. zu verzinſen. Der geſetzlichen Rücklage werden 4000(10 000) und der Sonderrücklage 0(50 000)/ zugewieſen. Zum Vortrag verbleiben 5502 l. Wieder 6 v. H. Dividende bei der B93. Die H. V. der Bank für internationalen Zahlungsausgleich, Baſel, an der auch Reichswirtſchaftsminiſter Funk erſtmals teil⸗ nahm, genehmigte den Abſchluß zum 31. Märt, der einen leicht verringerten Reingewinn von 8,6(i. V. 9) Mill. ſirs. ausweiſt. Es werden wieder 6 v. H. Dividende ge⸗ zahlt. Ferner wurden die üblichen Ueberweiſungen an die verſchiedenen Reſervefonds vorgenommen. Leoniſche Drahtwerke Ach, Nürnberg.— 10(8) v. H. üdende. Die HB erledigte die Regulorien. Es kommen 10(8) v. H. Dividende für das Geſchäftsjahr 1938 zur Ver⸗ teilung, während 60 000/ der neugegründeten Unter⸗ ſtützunaskaſſe zugewieſen und 77 604/ vorgetragen werden. * Ilſeder Hütte. Peine.— Wieder 8 v. H. Dividende. Der S am 55. Mai werden wieder 8 v. H. Dividende vorgeſchbagen. Kreuß- Maffei auf lange Zeit voll beſchäftigt.— 8(7) v. H. Dividende. Im Geſchäftsjahr 1938 waren ſämtliche Werkſtätten der Lokomotivfabrik Krauß u. Comp.— J. A. Maſfei AG, Allack bei München, voll beſchäftigt Infolge des günſtigen Geſchäftsganges iſt auch der Umſatz im In⸗ und Auslandsgeſchäft weiterhin angeſtiegen. Der Auf⸗ tragsbeſtand erreichte eine bisher nie erzielte Höhe und ſichert der Gefolgſchaft Beſchäftigung auf lange Zeit. Be⸗ kanntlich hat die Deutſche Reichsbahn für das laufende und die nächſten Jahre ein umfangreiches Beſchaffungspro⸗ gramm an die einſchlägige Induſtrie herausgegeben; die Geſellſchaft iſt dabei an der Abwicklung mit einem weſent⸗ lichen Anteil betraut worden Zur Durchführung dieſer und zur Erledigung der bereits vorliegenden großen Aufträge mußte ein weiterer Ausbau der Werk⸗ ſtätten vorgenommen werden. Da der Ausbau des Wer⸗ kes frühzeitig in Angriff genommen wurde, ſind die neuen Fabrikationsſtätten fertiggeſtellt und zum größten Teil in Betrieb genommen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung weiſt einen Rohüberſchuß von 14,23(12,37) Mill. aus, zu dem noch außerordentliche Erträge in Höhe von 0,07 (0,14) Mill./ kommen. Unter Einrechnung des Vortrages von.25(0,23) Mill.“ beträgt der Reingewinn 927 422 (769 O49)„; hieraus ſoll eine Dividende von 8(7) v. H. zur Ausſchüttung kommen.(5B 24. Mai.) 3 —— — 4 der Neuen Mannheimer Zeitung Atlas⸗Werke AG, Bremen.— 800) v. H. Dividende. Der Aufſichtsrat genehmigte den Abſchluß des Geſchäfts⸗ zahres 1938. Die an die durchgeführten Neubauten und Erweiterung der Werkſtätten geknüpften Hoffnungen auf eine weitere Hebung des Umſatzes haben ſich voll erfüllt. Auch der Umſatz habe ſich gegenüber 1937 erhöht. Nach Abſchreibungen und Rückſtellungen eraibt ſich ein Ueber⸗ ſchuß, der es der Verwaltung erlaubt. die Ausſchüttung einer Dividende von 6(0) v. H, vorzuſchlagen.(§V 31..) * Trendloff⸗Bamag Vereinigte Armaturen⸗ und Ma⸗ ſchinenfabriken Ac, Wien.— Umſatzverdoppelung. Die Geſellſchaft, an der die Oeſterreichiſche Creditanſtalt⸗ Wiener Bankverein und die Vereinigte Armaturen⸗Geſell⸗ ſchaft mb.(VAc) in Mannheim beteiligt ſind, konnte im Jahre 1938 eine ſehr günſtige Geſchäftsentwicklung ver⸗ zeichnen. Der Umſatz wurde gegenüber dem Vorjahre mehr als verdoppelt. Das abgelaufene Jahr ſchließt mit einm Reingewinn von rund 22 000 4, aus dem 5 v. H. Divi⸗ dende auf das AK von 500 000 S. ausgeſchüttet werden ſollen(i. V. ergab ſich ein Reingewinn von 14532., der ſich um den Verluſtvortrag auf 6631 S. ermäßigte und den Rücklagen zugeführt wurde).— Im neuen Jahr hat ſich bei dem Unternehmen die günſtige Geſchäftsentwicklung fortgeſetzt. Der am 25. Mai ſtattfindenden HViwird auch die Erhöhung des AK, das in der Reichsmark⸗Eröffnungs⸗ bilanz mit 500 000 4 gegenüber bisher 500 000 S. erſcheinen wird, auf 1,0 Mill. vorgeſchlagen. Denutſche Kabelwerke AG, Berlin. Kapitals⸗ erhöhung. Wie wir hören, wird die HV am 1. Juni u. a. auch über einen Antrag auf Erhöhung des Aktien⸗ kapitals um 2,84 Mill. auf 8 Mill. Beſchluß zu faſſen haben. Die neuen Aktien ſollen ab 1. Januar 1939 gewinnberechtigt und den bisherigen Aktionären im Ber⸗ hältnis:1 zu einem noch feſtzuſetzenden Kurſe zum Be⸗ zug angeboten werden. Die Kapitalerhöhung erfolgt vor⸗ behaltlich der Genehmigung des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſteriums. Wie bereits gemeldet, wird für 1938 eine Divi⸗ dende von 7 46) v. H. vorgeſchlagen. * Frankenthaler Volksbank AG., Frankenthal(Pfalz). Nach dem Bericht für 1938 hat ſich die befriedigende Ent⸗ wicklung der Bank fortgeſetzt. Die Bilanzſumme erhöhte ſich von 4,39 Mill. auf 4,63 Mill. 4. Das Kreditgeſchäft war während des ganzen Jahres lebhaft. Die neuen, vor⸗ zugsweiſe zur Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung ſowie öffentlicher Aufträge dienenden Kredite waren aber in der Regel nur kurzfriſtig und floſſen raſch wieder zurück. Auch eine größere Anzahl alter Kredite gelangte zur Rüchzahlung, ſo daß die Ausleihungen trotz bedeutender Neukreditgewährung zum Jahresende auf 2,07(2,39) Mill. Mark zurückgegangen ſind. Im neuen Geſchäftsjahr hat ſich dieſer Poſten wieder weſentlich erhöht. Die Konto⸗ Korrent⸗Einlagen einſchl. Guthaben von Banken haben ſich von 0,835 Mill. auf 1,022 Mill. und die Spar⸗ einlagen von 2,44 Mill., auf.68 Mill. erhöht. Die Einnahmen aus Zinſen und Proviſionen erbrachten 194 291 (197 914) 4. Die Aufwendungen für das Perſonal er⸗ höhten ſich auf 79 208(78 059), dagegen verminderten ſich Steuern auf 45 495(50 395) 4. Nach wieder 10 000 4 Zu⸗ weiſung an die geſetzliche Reſerve verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 30 365(28 114) 4, der ſich um den Vortrag auf 40 402(36 787)& erhöht. Daraus ſoll, wie ſchon ge⸗ meldet, eine Dividende von 5(4,5) v. H. auf das AK von 0,60 Mill. 4 verteilt werden.(5V 11. Mai). * Berliniſche Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft AG, Ber⸗ lin. Die HV nahm den Abſchluß zum 31. Dezember 1988 zur Kenntnis und beſchloß, aus 400 517 Reingewinn (i. V. 420 002 4) wieder 12 v. H. Dividende zu verteilen, wovon 4 v. H. dem Anleiheſtock zufließen und 16 517/ vor⸗ zutragen In der anſchließenden Aufſichtsratsſitzung wurden eichs⸗ und Stagtsminiſter a. D. Dr. Schmitt zum Vor⸗ ſitzer, Generaldirektor Dr. Heß zum Stellvertrerer des Borſitzers des Auſſichtsrats wiedergewählt. * Dividendenvorſchläge. Geſellſchaſt für elektriſche Unter⸗ nehmen— Ludw. Loewe u. Co.., Berlin: wieder 7 v. H. — Stickereiwerke Plauen AG., Plauen i..: 6(5) v. H.— Mechaniſche Treibriemenweberei und Seilfabrik Guſtav Kunz AG., Treuen i. Sa.: wieder 6 v. H.— Glückauf⸗Bau⸗ AG., Berlin: wieder 6 v. H. * Neu⸗Guinea⸗Compagnie, Berlin. Die Geſellſchaft, die ihre HV zum 25. Mai nach Berlin einberuft, ſchließt das am 31. Dezember 1938 abgelaufene Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 8495 /, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Die Bilanz des Geſchäftsjahres 1997 ſchloß mit einem Gewinn von 79. * Der Ruhrkohlenabſatz im April.— Förderausfall in⸗ folge geringerer Zahl von Arbeitstagen. Nach Mitteilung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikats hat die außergewöhnlich geringe Zahl von Arbeitstagen im April (nur 22 gegen 7 im März und 25 im Jahresdurchſchnitt) zu einem erheblichen Förderousfall geführt. Der Verſand der weſtdeutſchen Steinkohlenreviere war inſolgedeſſen er⸗ heblich niedriger als im Vormonat„ſo daß die Brennſtoff⸗ verſorgung eine weitere Anſpannung erfuhr. Die am 1. April in Kraft getretene Verlängerung der Arbeitszeit konnte wegen der zu erwartenden Anbaufs⸗ und Umſtel⸗ lungsſchwierigkeiten im erſten Monat naturgemäß noch keine größere Förderſteigerung erbringen.— Der arbeits⸗ tägliche Abſatz ſür Rechnung des Syndikats von den Mit⸗ glieds⸗echen insgeſamt(Ruhr, Aachen und Saar) betrug nach den vorläufigen Ermittlungen 300 000 Tonnen gegen 308 000 Tonnen im März.— Der aybeitstägliche Verſand von den Ruhrzechen ſtellte ſich ouf 254 000 Tonnen gegen 262 000 Tonnen im März; davon entfallen 140 000 Tonnen (156000 Tonnen) auf das unbeſtrittene und 114 000 (106 000) Tonnen auf das beſtrittene Gebiet. * Einbeziehung der Rüſtungsſtener in die franzöſiſchen Roheiſenpreiſe. Die franzöſiſchen Roheiſen⸗Herſteller haben beſchloſſen, die Rüſtungsſteuer in die Verkaufspreiſe ein⸗ zu beziehen. Mit Wirkung vom 1. Mai wurde der Grund⸗ preis für phosphorreiches Gießerei⸗Roheiſen Nr. 3 von 620,50 auf 626,75 ffs. je To. Frachtbaſis Longwy herauf⸗ geſetzt. Waren unel Märkte Mannheimer Geireidegroßßmarki — Mannheim, 8. Mai. Das Angebot von Weizen war aus allen Gegen⸗ den Deutſchlands weiterhin ſehr reichlich, wobei hauptſächlich der Handel als Anbieter auftritt. In einzelnen Bezirken, wie vor allem in Mitteldeutſch⸗ land, lagen aber auch ſchon Angebote der Landwirt⸗ ſchaft vor. Soweit die Erzeuger noch Weizen haben, werden ſie ihn zweifellos nun ſo bald wie möglich anbieten, da die Feſtpreiſe jetzt ihren höchſten Stand erreicht haben, ſo daß die Koſten für eine längere Lagerung zu Laſten der Landwirtſchaft gehen wür⸗ den. Soweit allerdings noch dringende Feldarbei⸗ ten zu verrichten ſind, wie dies in Sücdweſtdeutſch⸗ land der Fall iſt, gehen dieſe natürlich einer Markt⸗ belieferung vor. Von unbedeutenden Ausnahmen abgeſehen, kauften die Mühlen nichts, zumal noch Unklarheit darüber zu beſtehen ſcheint, mit wie gro⸗ ßen Lagermengen die Mühlen in das neue Ernte⸗ jahr hinüberzugehen haben. Beſchaffenheit, der nicht ſehr reichlich angeboten war, werde gekauft, wogegen mittlere Qualitäten ver⸗ nachläſſigt blieben. Futterweizen wurde gern ge⸗ kauft, und zwar auch aus außerbadiſchen Gebieten, da in Nord⸗ und Mitteldeutſchland kaum Futterwei⸗ zen angefallen iſt. Vom Niederrhein lagen Gebote zu 21 Mark vor. In den meiſten Fällen kam es aber nicht zu Abſchlüſſen, da die verhältnismäßig hohen Preiſe ſowie die Frachtkoſten zu teuer erſchienen. Das Roggengeſchäft iſt recht ruhig. Die Mühlen erhielten in Bedarfsfällen Roggen von der Reichs⸗ Kleberweizen beſter getreideſtelle zugewieſen, ſo daß die Angebote aus der zweiten Hand unberüchſichtigt blieben. Von neuen Verſchiffungen aus Nord⸗ und Oſtdeutſchland hierher iſt nichts bekannt geworden. Futterroggen iſt genügend vorhanden, da verregneter Roggen viel⸗ fach nicht mehr zu Vermahlungszwecken zugelaſſen worden iſt. Der Braugerſtenmarkt iſt ſehr ruhig. Die Mäl⸗ zereien und Brauereien haben zum größten Teil ihre noch nicht ausgenutzten Bezugsſcheine an die Reichsgetreideſtelle weitergegeben und ſollen nun, wie bereits mitgeteilt, böhmiſche und mähriſche Gerſte erhalten. Die Anlieferung dieſer Partien hat ſich aber verzögert, ſo daß man in Sorge iſt, ob dieſe Gerſten noch rechtzeitig, d. h. bevor man wegen der wärmeren Witterung mit der Mälzerei Schluß machen muß, eintreffen werden. Einzelne Braue⸗ reien, die ihre Bezugsſcheine noch nicht weitergegeben haben, konnten noch verſchiedne Reſtpoſten von Saat⸗ gerſte aufnehmen, die für dieſen Zweck nicht mehr Verwendung finden können. In ſolchen Fällen wurden die notwendigen Friſtverlängerungen ge⸗ währt.— Induſtriegerſte hat keine nennenswerten Umſätze.— Futtergerſte war begehrt, und die her⸗ auskommenden Partien wurden ſchlank aufgenom⸗ men. Es waren allerdings nicht mehr viel, und auch die Anlieferungen von Abfallgerſte aus Braue⸗ reien ſind mit dem Zuendegehen der Mälzerei⸗ Periode gering geworden. Haſer war in reichen Mengen angeboten, auch norddeutſcher; die Kaufneigung war gering. Es muß wiederholt darauf hingewieſen werden, daß für Füt⸗ terungszwecke zunächſt und vor allem der verregnete ſüddeutſche Hafer Verwendung finden ſollte. Seine Beſchaffenheit iſt einwandfrei, ſo daß er ein hochwer⸗ tiges Futtermittel darſtellt. Freilich iſt er nicht in ſo hohem Maße und für eine ſo lange Dauer lager⸗ fähig, wie dies bei unberegnetem Hafer der Fall iſt. Aus dieſem Grunde ſollte man dieſe zuletzt genann⸗ ten Qualitäten zurückhalten und lagern, dagegen die weniger haltbaren jetzt verfüttern. Die Nachfrage nach Weizen⸗ und Roggenmehl iſt bei den Bäckern im Augenblick noch ruhig. Strich⸗ weiſe und vereinzelt ſpricht man aber auch ſchon von einer leichten Beſſerung. Die Mühlen haben jetzt vielfach das Mehl, ihrer Pflichtläger zur Verfügung ſtand, verkauft, ſo daß für die nächſte Zeit nur der Anfall aus der öpro⸗ zentigen Quote bereit ſteht. Verſchiedentlich haben daher Verteiler nicht die volle von ihnen verlangte Menge erhalten können. Es iſt anzunehmen, daß hierdurch der Druck auf den Mehlmarkt zum größten Teil beſeitigt iſt, und Verkäufe und Vorratslage ein⸗ ander angepaßt ſind. Bei Roggenmehl ſind ähnliche Erſcheinungen, aber nicht ſo ausgeprägt, zu beob⸗ achten. Von Futtermittel waren Kleie und Futtermehl begehrt. Von den Zuckerfabriken wurde verſchie⸗ dentlich vollwertige Schnitzel und Steffensſchnitzel zum Verkauf geſtellt und vielfach auch aufgenom⸗ men; Trockenſchnitzel waren dagegen nicht am Markt. einige Partien Futterzucker wurden für Silage⸗ zwecke gekauft. gleichfalls verſchiedentlich untergebracht werden. Geflügelkörnerfutter und Lagemehl wurden weiter gut verkauft; Haferſchalen wurden von den Miſch⸗ futterfabriken aufgenommen. Die Belieferung von Stroh iſt ausreichend; lediglich für Preßſtroh über⸗ ſteigt der Bedarf zeitweiſer das Angebot. Auch die Heu⸗Anlieferungen konnten nicht immer voll be⸗ friedigen. Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Die Nachfrage für Reiſen berg⸗ wie talwärts war heute mittelmäßig. Mittlerer Kohnraum konnte für bergwärts voll eingeteilb werden. Die Frachten berg⸗ wie talwärts blieben mit 1 4 unverändert. Der Berc leuplohn beträgt 80 bzw. 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfa. 1 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt noch immer 10 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Rotterdamer Getreidenotierungen vom 8. Mai. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Mai.724; Juli 3,97%; Sept. 4,15; Noy. 4,22/; Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Mai 96; Juli 91,75; Sept. 91,75; Nov. 92,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Mai.(Eig. Dr.) Mai 474; Juni 460; Juli 450; Auguſt 434; Sept. 424; Okt. 423; Now. 420, Dez. 481; Jan.(40) 422; Febr. 424; März 426 April 428; ai 430; Juli 432; Okt. 435; Dez.—; Jan.(41) 437; März 439, Tendenz ſtetig. 2. Leinölnotierungen vom 8. Mai.(Eig. Dr.) London: Leinſ. Pl. per Mai 1196; Leinſ. Klk. per Mai 1976; Bom⸗ bay per Mai 135“; Leinſaatöl loko 25,9; dto. per Mai 24,9; per Juni⸗Auguſt 24,9; Baumwoll⸗Oel äg. 17; Neuyork: Terp. 29,25; Savannah: Terp. 24.25. * Die Umſatſtenerumrechnungsſätze auf Reichsmark für das ihnen aus der Auflöſung Malzkeime und Biertreber konnten HaANbRLS- ο WIRTSCHAFTrS-ZMrUNG Mittag-Ausgabe Nr. 208 Rhein-hiainische Abendbörse Gui behaupiet 5 Fraukfurt, 8. Mai. An der Abendbörſe kam es bei weiterhin nur bleiner Kundſchaftsbeteiligung wieder nur zu geringen Umſätzen. Es ſchien aber weiterhin etwas Nachfrage zu beſtehen. Am Alktienmarkt kamen die Mehrzahl der Kurſe zwar nomi⸗ nell, jedoch überwiegend gut behauptet und im übrigen nur mit geringſten Abweichungen zur Notiz. Von den führenden Papieren notierten Farben wie am Frankfur⸗ ter Mittagsſchluß mit 150(Berlin 150.25) ferner Verein. Stahl 10366, Hoeſch 109,5, Mannesmann 107. Von Motoren⸗ werten ſtellten ſich Adlerwerke erneut etwas höher mit 104,25(104), aber Daimler nur knapp gehalten mit 189 (139.25). Am feſtverzinslichen Markt waren Farben Bonds 78 v. H. höher mit 122½, von Goldpfandbrieſen gingen Frankfurter Pfandbriefbank Reihe 3 bis 10 mit 99 um, und im Freiverkehr wurden Komm. Umſchuldung zu 989% und 4 v. H. Rentenbank⸗Ablöſung zu 89,5 gefragt. Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken 100 Sowjetrubel= 04 Mark. Geid- und Devisenmarki Paris, S. Mai(Schluß amtlich) London 176.73 Belgien 642.75 Oslo 887,25 Neuyork 3775.— Schweiz 848,— Stockholm 910,25 Berlin 1516.— Kopenhagen 788,75 Spanien— Italien 198.65 Holland 2017,50 Warſchau 713,.— Sondon, 8. Mai.(Schluß amtlich). Neuyork 478,13 Liſſabon 110,18 Hongkong 1³⁰⁰ Montreal 470.31 Helſingfore 226,80 Sch anghai 0,831 Amſterdam 874,70 Budapeſt 2362, Hokohama—* Paris 176,71 Belgrad 209,— Auſtralien 125,— Vrüſſel 2750,25 Sofia 280,— Mexiko— Italien 8900,—[Moskau 2475, Montevideo 1850,— Berlin 1166,75[Rumänien 655,.— Valparaiſo 117,0 Schweiz 2084.12 JKonſtantin 580,— Buenos Spanien 4225,— Athen 548.— auf London 200,— Kopenhagen 2240,— Warſchan 2475.— Südafrika 100,12 Stockholm 1041,25[BuenosAires 1700,— Cslo 1989,.— Rio de Jan. 361.— Meialle Hamburger Metallnotierungen vom 8. Mai f Banca- u. Bri Kupfer ſetraitszinn Brieſſ GeldſBrieffGeld Heinfüübe 8e p. 100 k) 17,—17,.— Januar„. Feinſilber(RM per kg). 40.6037,0 Februar.. Feingold(RM per 9)..84 2,79 März e. Alt⸗Platin(Abfälle) April Circapr.(RM per 9).2,50 2,30 Mai 52.5052.50284,0284,0JJTechn. reines Platin Jun: 57.5052,500284,00284,0 Detailpr.(RM per 9) 1 3,27 3,52 Juli 52.5052.50284.00284.0 Auguſt 52,5052,50284,0284,0 Loco Abl Septemberſ52,5052.50284,0284,0l Antimon Regules chineſ. Oktober 152,5052,500284,0284,0 Sver io) 46, November. Queckſilber(Sper Flaſche)... 86.— Dezember 8 Wolframerz chineſ, in sk).. 50,— * Der Londoner Goldpreis betrug am 8. Mai für eine Unze Feingold 148 ſh 6 d 86,6498„, für ein Gramm Feingold demnach 57,2926 pence= 2,78585 l. Am Montag wurde in London Gold im Werte von 270 000 Pfund zu einem Preiſe von 148/ ſh pro Unze fein verkauſt. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a. M. vom 9. Mai. Wir liegen noch immer an der Grenze zwiſchen dem ſtarken nordi⸗ ſchen Hochdruckgebiet und der Wirbeltätigkeit über Südeuropa. Während es dabei im Norden des Rei⸗ ches überwiegend heiter iſt, herrſcht ſonſt meiſt ſtark⸗ bewölktes und beſonders in den den Alpen nahen Gebieten auch regneriſches Wetter. Die Tempera⸗ turen liegen bei lebhaften nördlichen bis öſtlichen Winden noch immer unter dem jahreszeitlichen Durchſchnitt. Wenn auch die Geſamtentwicklung fortſchreitende Beſſerung verſpricht, ſo ſetzt ſich dieſe jedoch nur langſam durch. Vorausſage für Mittwoch, 10. Mai Vielfach aufheiternd, doch noch immer leichte Unbeſtändigkeit und zu vereinzelten Regen⸗ fällen geneigt, bei öſtlichen Winden Tages⸗ temperaturen etwas höher anſteigend. Höchſttemperatur in Mannheim am 8. Mai 14,7 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 9. Mai + 8,6 Grad; heute früh habb 8 Uhr 9,6 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai KutscuaAUn emmas à Mauke Hannhelm CONEEI Qqu 5, 3/4 “. Haberech!) 124⁵¹ 9 1, 9 Nach erfolstem Umbau die nicht in Berlin notierten auskändiſchen Zahlungs⸗ Npa Be„7. e„ eee mittel werden für die Umſätze im April wie folgt feſt⸗ Rfeinfelden.712.542,452.443.31 Kaub. 2,2 2,782.672,55 geſetzt: Britiſch⸗Hongkong 100 Dollar— 71,65, Britiſch⸗ Breiſach 2,822,632.49 76025 Köln..50 2,672.932,57 Straits-Settlements 100 Dollar S= 185,%„, Sile 100 Poran 799277 39 Leckar⸗Begen Peſos ⸗= 10,06 4, China 100 Puan ⸗ 40,12„, Mexiko 100 PFannteim.753'98,3,913.60)3,570 Mannheim.973.90ſ 86,8 Peſos S 4008 4, Pern 100 Soles— 50,04 4, Union ber 8 Verlobungs- iieeee eneeeeereen 20 Vermãhlungs- beburtsanzelgen e Altdeutsche Weinstube Druckerei Dr. Haas keag geg 40s eid Bommefsheim EROFFNUNG Dienstag, den 9. Mai 1939 nachmittags um 6 Uhr PCC ViE SR EENNSENUN EC S 9 Dienstag, 9. Mai 1939 9. Seite(Nummer 208 Der unhekannte Schläfer Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Merkwürdiser Schicksalsroman elnes deutschen Frontsoldaten 6 Immerhin für die Beharrlichen unter den Neu⸗ gierigen bleibt die Senſation, im Falle Dormeur nicht aus. Sie kommt— wenn auch verſpätet— am Tage des Einzugs der Truppen in Paris! Vor einer Tribüne auf den Champs Elyſées un⸗ weit des'are de Triomphe hat man Dormeur in ſeinem Rollſtuhl dicht vor die Ehrenloge deg Präſi⸗ denten der Republik gefahren, von wo er mit vielen anderen ſchwerverwundeten Ehrengäſten den Einzug der Truppen mit anſehen ſoll. Madame hat lange dagegen proteſtiert. Irgend⸗ eine unbeſtimmte Angſt hatte ſie gemahnt, Dormeur von dieſem Schauſpiel fernzuhalten. Aber Profeſ⸗ ſor Dignier und ſeine Verbündeten, einige berühmte 5 Nervenärzte, hatten ſeine Teilnahme durch⸗ geſetzt. Wenn je— ſo hatten die Herren gemeint— in dem Kranken die Beziehung zu ſeiner Vergangen⸗ heit geweckt werdͤen konnte, dann hier! Nun, ſie hatten ſich nicht verrechnet. Die Wirkung auf Dormeur war in der Tat ſtark. Aber doch wohl ein wenig anders, als ſie erwartet und gewünſcht hatten. Der Trubel der Menſchen vor der Feierlichkeit, der Anmarſch des Publikums, das ganze laute Drum und Dran eines Volksſchauſpieles berührten ihn gar nicht. Dafür wirkte das Schauſpiel ſelbſt dann um ſo nachhaltiger auf ihn. Und zwar war es vor allen Dingen eine äußere Urſache, die ihn in die entſetzlichſte Verwirrung brachte. Schon die erſten hellen Töne des Clairons, dieſer ſchmetternden franzöſiſchen Trompeten, die das we⸗ ſentlichſte Zeichen der franzöſiſchen Marſchmuſik aus⸗ machen, ließen ihn aufhorchen: Und erſchrocken wen⸗ dete er den Kopf, als beim Vorbeimarſch der Trup⸗ pen das nach franzöſiſcher Sitte übliche Beifallsklat⸗ ſchen oͤeg Publikums erſcholl. Als jedoch in turbulenter und knatternder Ge⸗ ſchwindigkeit die Tanks vorbeirollten, da ſtarrte er entſetzt auf die erdfarbenen Ungeheuer, griff ſich an den Kopf, riß die Mütze herunter, ſo daß ſeine furcht⸗ bare branoͤrote Schädelnarbe ſichtbar wurde, und ſchrie vier⸗ oder fünfmal gellend:„Mein Kopfl!“ Dann warf er die Arme vors Geſicht, als wollte er ſich dahinter verbergen, und wimmerte mit zuſam⸗ mengekrümmtem Oberkörper unausgeſetzt hilflos wie ein Kind vor ſich hin. Die Herren in der Ehrenloge nervös. Es blieb nichts übrig, als ihn zu entfernen. Fran de Mortier nebſt Dignier und den übrigen Profeſſo⸗ ren, die hinter ſeinem Stuhl geſtanden hatten, be⸗ gleiteten ihn. Si üf dem Weg nach Hauſe in einem Tari ſie dann in eine lange ſchwere Ohnmacht. Bis er ſich wurden ſichtlich wird der„Wiedergeburtsprozeß“, wie Profeſſor Dig⸗ nier den Vorgang der entſetzlich langſamen körper⸗ lichen und geiſtigen Entwicklung Dormeurs nach ſei⸗ nem Erwachen nennt, aufs neue empfindlich ge⸗ hemmt. Trotzdem entſchließt ſich der Profeſſor un⸗ gefähr ein Jahr nach dem Zwiſchenfall Dormeur als geheilt zu bezeichnen, da er in ſeiner Eigenſchaft als Chirurg und Interniſt in ſeinem Hauſe kaum noch etwas Weſentliches für ihn zu tun zu können glaubt. „Das Wort“, erklärt er,„haben jetzt die Nerven⸗ ärzte!“ Dieſer Meinung iſt auch die Kommiſſion, die Dor⸗ meur von Staats wegen unterſuchen ſoll. Nach ihrem Spruch ſoll der„Unbekannte Schläfer“ in eine Ner⸗ venklinik übergeführt werden. Dieſem Vorſchlag widerſetzt ſich jeoͤoch Madame aufs entſchiedenſte:„In eine Nervenklinik?...“ meint ſie ironiſch.„Was ſoll er denn in einer Ner⸗ venklinik? Was will man dort mit ihm machen? Wer ſoll ſich da ſeiner annehmen? Die Herren etwa, die darauf beſtanden haben, daß er damals bei der für ihn ſo verhängnisvollen Truppenparade dabei ſein mußte?“ Nein! Nie und nimmer wird ſie das zulaſſen! Madames Verzweiflung iſt ſo groß, daß die Herren der Kommiſſion ſchließlich einverſtanden ſind, ihr den Erwachten weiter zu überlaſſen, wenn ſie ſich be⸗ reit erklärt, in Zukunft für ihn zu ſorgen. Was Ma⸗ dame natürlich zuſagt! Zunächſt mietet ſie Dormeur weiter in Profeſſor Digniers Krankenhaus ein, damit er in des Profeſ⸗ ſors Obhut bleiben kann. Sie zahlt für ſein Zim⸗ mer und ſeine Verpflegung einen außerordentlich hohen Tagespreis! Auch engagiert ſie wieder, wie in der Zeit vor ſeinem Erwachen, eine Pflegerin, die während ihrer eigenen Dienſtzeit— denn noch immer ſteht ſie ehrenamtlich im Dienſte des Kran⸗ kenhauſeg— bei ihm weilen, ihn im Park ſpazieren⸗ fahren und ſie über jede neue und entſcheidende Aeußerung Dormeurs während ihrer Abweſenheit e unterrichten muß. Trotz dieſer ausgezeichneten Pflege und Fürſorge dauerte es ganze zwei Jahre, bis man damit begin⸗ nen kann, ihm das Laufen beizubringen. Ein äußerſt ſchwieriges Unterfangen iſt allein ſchon der Verſuch, Dormeur in eine gerade Stellung aufzurichten, ihn gewiſſermaßen das Stehen zu lehren. Denn der lange, dünne, an fortgeſetztes Liegen und Sitzen ge⸗ wohnte und trotz aller Bemühungen noch immer un⸗ terernährte Körper kann ſich nur ſchwer an eine auf⸗ gerichtete Haltung gewöhnen. Noch viel, viel ſchwerer aber iſt natürlich für Sormeur das Laufen. Als Folge ſeiner vermutlichen Verſchüttung iſt ſein linker Fuß einige Zentimeter kürzer geworden als der rechte. Ein Orthopäde läßt wieher erhölte und irgendwelcher Aeußerungen oder ihm entſprechendes Schuhwerk herſtellen“ Als er den Handlungen fähig wax, dauerte es Tage——— Schuh am Fuß hat, ſieht es aus, als habe er einen Durch den Zwiſchenfall bei der Truppenparade Klumpfuß. Der Wirklichkest nackerzählt von G. Nitter Die nun beginnenden Gehverſuche ſelbſt müſſen von kurzer Dauer ſein. Denn obwohl man ihn dop⸗ pelſeitig ſtützt, droht er ſchon nach ein paar Meter von Anſtrengung zuſammenzubrechen. Nach ungefähr einem Jahr iſt er gerade ſo weit, daß er ſich mit einer Hand an Menſchen oder Gegen⸗ ſtände feſthaltend, einige wenige Schritte allein gehen kann. Und erſt im Juli 1922, alſo ein weiteres Jahr ſpäter, darf Madame in ihr Tagebuch ſchreiben: „Jetzt kann er endlich allein laufen! Wir ſind ſehr glücklich——“ Dormeur, der nun alſo wieder ſprechen und gehen kann, hat um das Jahr 1922 herum etwa den geiſti⸗ gen Stand eines zwölfjährigen Jungen, da ſeine Gedankenvorgänge noch immer ganz von ſeiner be⸗ grenzten Umgebung beſtimmt werden und Erfah⸗ rungen und Erkenntniſſe aus der Vergangenheit in⸗ folge ſeiner gänzlich fehlenden Erinnerung nach wie vor unerreichbar für ihn ſind. Nichtsdeſtoweniger beginnt er allmählich An⸗ ſprüche zu ſtellen. Er will nicht nur mehr gepflegt, ſondern vor allem unterhalten werden. Das aber ergibt für Madame allerhand Schwierigkeiten Wenn auch ihr Dienſt als Oberin im Laufe der Nachkriegs⸗ zeit mehr repräſentativer Art geworden iſt, ſo nimmt er ſie doch noch gehörig in Anſpruch. Wer aber, wenn nicht ſie, ſoll dafür ſorgen, daß ſein ſelbſtändig zu arbeiten anfangender Geiſt in die richtigen Bahnen gelenkt wird? Wer, wenn nicht ſie, ſoll von nun an alle ſchädigenden Einflüſſe von ihm fernhalten? Wie ein flammendes Menetekel ſteht noch immer der furchtbare Zwiſchenfall bei der Truppenparade vor ihrer Seele! Nie, nie wieder, ſchwört ſie ſich, darf Dormeur ſolchen Zufälligkeiten ausgeliefert werden! Deshalb iſt ſie im Gegenſatz zu Profeſſor Dignier und der Mehrheit des Hauſes nach wie vor der Ueberzeugung, daß jeder Verſuch, bei Dormeur die Erinnerung an irgendwelche Dinge der Vergangen⸗ heit zu wecken, von Uebel ſei! Natürlich würde ſie, wenn etwa die Erinnerung ſchlagartig und ohne Beſchwerden für ihn zurückkehren würde, nichts da⸗ gegen einzuwenden haben, ſondern im Gegenteil glücklich darüber ſein. Solange dieſer Glückszufall jedoch nicht eintritt, fühlt ſie ſich verpflichtet, ihn vor Qualen zu bewahren, wie ſie ihn ſeinerzeit bei der Truppenparade überfallen hatten. Aber dieſes Prinzip folgerichtig durchzuführen wird Madame nicht leicht. Eines Tages z. B. er⸗ ſcheint ein Poliziſt beim Pförtner des Krankenhau⸗ ſes und verlangt Monſieur Dormeur zu ſprechen. Durch einen Zufall findet der Pförtner Dormeur allein im Zimmer und führt ihn dem Poliziſten vor⸗ Als Dormeur vor dem Mann in Uniſorm und Schnauzbart ſteht zittert er vor Angſt. Die Tatſache allein, daß ein ihm unbekannter Menſch mit ibm ſpricht, daß er in einem Ton ſpricht, wie er ihn nicht Alter:„Vermutlich Jahrgang 78/ gewöhnt iſt, ohne Güte, ohne Freundlichkeit, ſondern knapp, ſachlich, kurz angebunden—— das allein ge⸗ nügt, um ihm Furcht und Angſt einzuflößen. Die Situation iſt für Dormeur entſetzlich, da er keine Ahnung hat, was der Mann eigentlich von ihm will. Da fragt der Poliziſt:„Wer ſind Sie? Wo ſind Sie geboren? Was iſt Ihr Beruf?“ Dormeur ſchwitzt. Was ſoll er dazu ſagen?! In ſeiner Hilfloſigkeit ſchlägt er die Hände vors Ge⸗ ſicht und fängt an zu weinen wie ein Kind. Als Madame dazukommt, iſt ſie entſetzt und will Dormeur mit ſich fortziehen. Aber der Poliziſt be⸗ harrt auf ſeinem Standpunkt. Er muß Dormeur vernehmen. Das iſt ſeine Pflicht. Erſt als Profeſſor Dignier gerufen wird, klärt ſich die Situation. Von dieſer Stunde an ſetzt Madame alle Hebel in Bewegung, um weitere Zwiſchenfälle dieſer Art zu verhindern. Sie hat ausgezeichnete Beziehungen, die ihr dabei helfen. Ihr Gatte war bis kurz vor ſeinem Tode in hoher Staatsſtellung geweſen, wäh⸗ rend ſie ſelbſt aus einer der älteſten Familien des franzöſiſchen Hochadels ſtammt. Unter ſolchen Vor⸗ ausſetzungen iſt es im bürgerlichen Frankreich nicht allzu ſchwer, Gefälligkeiten zu erlangen. Vor allem, wenn ſie ſo dringlich vorgebracht werden wie von Madame. So werden die polizeilichen Formalitäten durch⸗ aus in ihrem Sinne erledigt. Madames Schützling bekommt einen Paß, der auf den allen ſchon geläu⸗ figen Namen„Dormeur“ lautet. Als Vorname wird ihm der Doppelname„Char⸗ les⸗Louis“ ins Paßbuch geſchrieben. Charles war der Vorname des Gatten Madames und Lonis der Vor⸗ name des Sohnes. Beide hatte ihr der Tod geraubt. Sie aber hatte wiederum dem Tod dieſen Mann, dieſen Monſieur Dormeur, aus den Klauen geriſ⸗ ſen. Darum ſoll nun die Verſchmelzung der beiden Namen ihren Triumph über den Tod ausdrücken. Die Paßrubik„Geboren“ iſt weſentlich ſchwieri⸗ ger auszufüllen. Denn wer weiß in Wahrheit, wie alt Dormeur iſt? Hier hilft man ſich, indem man den Vermerk aus der Krankengeſchichte des Reſerve⸗ lazaretts Chalons übernimmt, wo Rubrik ſteht. „Geburtsort?“ Da wählt man einfach Paris⸗ Denn Paris iſt groß und Paris iſt Frankreich. Dis Rubrik iſt kein Problem. Und ſo werden auch alle anderen Formalitäten des Paſſes in ähnlicher Weiſe erledigt. Wie aber verhält ſich Dormeur zu all den Be⸗ mühungen Madames um ſeinen Gemütszuſtand? Eines ſteht feſt: Die Pflegeſchweſter, ſeine täg⸗ liche Begleiterin in Abweſenheit Madames, mag er gar nicht. Im Gegenteil: ſie iſt ihm läſtig. Wahr⸗ ſcheinlich kommt es daher, daß ſie Madames Betreu⸗ ungsauftrag gar zu wörtlich auffaßt, indem ſie Dor⸗ meur kaum anders wie ein Kind behandelt und ihn am liebſten nicht von der Hand läßt. Der paſſive Widerſtand Dormeurs iſt manchmal ſo ſtark, daß die Schweſter das Gefühl hat, als wolle er ſich ihrer eifrigen Bewachung am liebſten ganz entziehen. Als ſie Madame ihre Mutmaßung mitteilt, iſt dieſe ſehr erſchrocken und ſtatt über die großartige Regung in Dormeurs Bewußtſeinszuſtand erfreut zu ſein, ordnet ſie von jetzt an eine noch ſtärkere Be⸗ wachung ihres Schltzlings an. Vor allem beſchwört ſie die Schweſter, niemandem etwas von ihren Beob⸗ Konflikte für ihn heraufbeſchwören könnte. (Portſetzung ſolgt) NSDAb-Hſitieilungen Partelamtliched Benauntmachungen antuommas An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim. Das reſt⸗ liche Schulungsmaterial, Ausgabe April, iſt umgehend auf der Kreisleitung, Zimmer 13, abzuholen. Kreispropagandaamt. NS⸗Frauenſchaft Friedrichspark. findet nicht ſtatt. Achtung! Hilfsdienſtmädel. Mädel, die noch keine Klei⸗ der haben, holen dieſelben in L 9, 7 ab. Ilvesheim. 9., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Gaſthaus„Zum Pflug“. Neckarſtadt⸗Oft. 9.., 20 Uhr, Stab⸗, Zellen⸗, und Blockfrauenſchaftsleiterinnenbeſprechung bei Bode, Küfer⸗ taler Straße 33. Neu⸗Eichwald. Der Gemeinſchaftsabend findet nicht am 9.., ſondern am 10. 5. um 20 Uhr, für alle Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Heim ſtatt. Grün⸗ dung der Jugendgruppe. Fliegergefolgſchaft 2. Für die einzelnen Scharen ſind in dieſer Woche folgende Dienſte angeſetzt: Schar 1 10.., 20 Uhr, Neckarſchule Schar 2. 11.., 20 Uhr, Karl⸗Benz⸗ Straße 2. Schar 3. 10.., 20 Uhr, Neckarſchule, Schar 4. 10. 20 Uhr, Albrecht⸗Dürer⸗Schule Käfertal. Zeder Kamerad hat pünktlich anzutreten. Achtung! Feldſchergefolgſchaft. Die Gefolgſchaft tritt am 10. 5. in tadelloſer Sommeruniform um 20 Uhr auf dem-Schulplatz an. Beitrag mitbringen. BDM Gruppe 17 und 18/171 Oſtſtadt. 9. 5. fällt der Sport aus, ebenſo der Gl.⸗ und Sch.⸗Kurs in der Peſtalozziſchule. Alle Kaſſiererinnen rechnen bis ſpäteſtens Mittwoch ab. Gruppenführexinnen umeeßend Fächer leeren. AM⸗Gruppenführerinnen ſofort Fächer leeern. Singſchar. Dienſt am 9. 5. fällt aus. Arb.⸗Geſchichte. 9.., um 20 Uhr, Dienſt, Mollſtraße 28, bei Weinling. Arb. Franz Dr. Elſäßer, Dienſt 9.., Eli⸗ ſabethſchule. 3 ., Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 *———— Propaganda Betr. Ausſtellung„Das Freizeitſchaſſen 1939“. Obige Ausſtellung iſt noch bis einſchließlich Mittwoch geöffnet, weshalb auf den Beſu chnochmals beſonders aufmerkſam ge⸗ macht wird. Betr. Aktion„Kenntlichmachung der Gemeinſchaft“ und Werbung für den„Aufbau“. Das Propagandamoterial iſt im Laufe des Dienstag oder Mittwoch auf der Kreiswal⸗ tung abzuholen. Der Kreispropagandawalter. Berufserziehungswerk 0 4,—9 Am Dienstag, 9. Mai, fallen ſämtliche Lehrgemeinſchaften und Aufbaukameradſchaften aus. Nachſtehende Lehrgemeinſchaften beginnen dieſer Woche; Schönſchreiben, Mittwoch, 19 Uhr, in 0 4, 8⸗0 Roum 48. Kurzſchrift für Anfänger, Donnerstag,, 20.30 Uhr, und Freitag, 19 Uhr, in O 4,—9. Anmeldungen wer⸗ den dort noch entgegengenommen. Sämtliche Lehrgänge von Herrn Die Beſichtigung des Kohlenkontors im Laufe Diplom⸗Kaufmann Kurt Vetter fallen vom 17. bis N. Mai aus. Der nächſte⸗ — für das Bilanzbuchhalterſeminar Vor⸗ das Bilanzbuchhalter⸗ Uebungsabend ſtufe II iſt am 22. Mat und für ſeminar IIa am 28. Mai. In den nächſten Tagen beginnen wieder neue Lehrgänge in Warenkunde, Verkaufskunde, Werbung, Kalkulation, Organiſation und Statiſtik, Steuer, Recht, Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben, Schönſchreiben, Deutſch, Fremdſpra⸗ chen, Kaufmänniſches Rechnen, Buchführung Stufe 1, 2, 3, Betriebswirtſchaftslehre, Export, Deviſenbewirtſchaftung, Verkehrsgewerbe uſw. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens 12. Mai in 0 4, 8/9 oder Rheinſtr., 3 abzugeben, wo auch der Sommerplan koſtenlos zu erhalten iſt. Kraſt durch Freude Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! Sonntag, 21. Mat, Sonderzug nach Herren⸗ alb. Leilnehmerpreis 2,60 Mark. Abſahr Mannheim (Hauptbahnhof).06 Uhr, Neckarau.16 Uhr, Rheinauhaſen .20 Uhr, Schwetzingen.33 Uhr, Hockeneim.45 Uhr, Neu⸗ lußheim.52 Uhr und Karlsruhe(Hauptbahnhof) an.28 Uhr. Ab Karlsruhe Abbtalbahnhof Weiterfahrt nach Herren⸗ alb. Teilnehmerkarten ſind in allen Köß⸗Verkaufsſtellen erhältlich. Ueber Pfingſten durch den württembergiſchen und bad. Hochſchwarzwald. Am W. 5. bis 29. 5. Omnibusfahr: ab Mannheim— Autobahn— Murgtal— Freudenſtabt über die Schwarzwald⸗Hochſtraße— Sand— Plättig— Baden⸗ Baden zurück nach Mannheim. Teilnehmerpreis 16,80 1 einſchl. Fahrt, Unterkunſt und Verpflegung(2 Mittageſſen und 2 Abendeſſen), Uebernachtung in Baiersbronn. An⸗ meldungen ab ſofor: bei allen Köͤch⸗Geſchöſtsſtellen. 28. 5. und 29. 5. über Pfingſten Zweitageswanderung in den Odenwald. Fußwanderung ab Fürth— Lärmſeuer— Moſſau— Erbach nach Michelſtadt. 1. Tog Michelſtabt— Spreng— Reichelsbeim nach Fürth 2. Tag. Wanderzeit täglich je 5 Std. Sonntagskarten nach Fürth 2,20/ löſen. Abfahrt.40 Uhr Rannheim Hbf. Rückſahrt 19 Uhr ab Fürth. Anmeldungen bei allen Köc⸗Geſchäftsſtellen. Uß 234/39 vom 18. bis 21. Mai an den Bodenſee. Teil⸗ nehmerpreis 18 Mark. Unterkunftsorte Ludwigshafen, Ueberlingen, Sipplingen, Bodmann uc 23/9 vom 18. big 21. Mai in den Schwarzwald. Teilnehmerpreis 14,50 Mark. Unterlunſtsorte Zell a.., Wolfach, Gutach, Schiltach Hornberg. 1100 26/39 vom 22. Mai bis 4. Juni nach Kärnten, Wörtherſee. Teilnehmerpreis 55,50 Mark. Unterkunſts⸗ orte Velden, Pörtſchach, Keutſchach, Krumpendorf. Uc 222/39 vom 8. bis 14. Inni in das Oetztal. Teil⸗ nehmerpreis 34 Mark. Unterkunſt in Oetz, Sautens, Län⸗ genſeld, Haiming. Sonntag, 14. Mai, Pfalzwanderung. Albersweiler, Orenfels, Landauer Hütte(Raſt), Ruine Scharfeneck, Drei Buchen Ruine Modenbach(Meiſterſel), Buſchmühle, Lud⸗ wigstzöhe, Edenkoben. Wandorzeit etwa 6 Stunden. Lub⸗ wigshaſen ab.35 Uhr, Albersweiler an.57 Uhr Fahr⸗ karten zu 2,20 Mark(Geſellſchaftsfahrt) ſind im Vorver⸗ kauf bei allen Koß⸗Geſchäftfsſtellen erhältlich. Zur Ausſtellung„Berge, Menſchen und Wirtſchaft der Oſtmark“ führen wir einen Sonderzug nach Berlin: Uß 43/39 vom 22. bis 27. Junt. Die Teilnehmerpreiſe ſind: Bahnfahrt, drei Uebernachtungen mit Eintritt in die Außſtellung 28 Mark. Nur Bahnfahrt und Eintritt in die Ausſtellung(Uebernachten bei Verwandten uſw.) 17,½50 Mark. Drei Uebernachtungen mit Frühſtück und Eintritt zur Ausſtellung(ReichsbahntFreiſchein⸗Inhaber) 10,50 Mark. Betr. Teilnehmerſtände, Urlaubsfahrten 1939. Nachſtehende Fahrten ſind nun geſperrt: uß N/39 v. 13..—21. 5. Dachſteingebiet, 19 12/39 v. 5..—11. 6. Salzkammergut, UF 311/39 v..—11. 6. Berchtesgadnerland, F 319/39 vom 13..—20. 6. Solzkammergut, Ug 51/49 vom 20. 6. bis 3. 7. Noröſee. Ußß 20a vom 23..—90. 6. Oberinntal, uß 10 vom 24.—30. 6. Brixen⸗ tal, Un 114 vom 20..—3. 8. Gailtal, Uß 518 vom 24. 7. bis. 7. Rhein, Uß 110 vom 31. 7,—16. 8, Oſttirol, ug 56 vom 5..—9. 8. Allgäu, Uc 320b vom 6..—12. 8. München. Uß 116 14..—26. 8. Hohe Tauern, Uß 323 vom 21. 8. bis 29. 8. Salzkammergut. Uß 9174/50 vom B. 7, bis 31. 7. Ehiemgau. Uß 3175/39 vom 85 7. bis 31. 7. München. UN J18a/39 vom 29. 7. bis 5. 8. Chiemgau. Uß 115/9 vom 31. 7. bis 16. 8. Oſttirol. Uß 520/39 vom 4. 8. bis 10. 8. Rhein. FW. Ferienwanderungen können bei ſämtlichen Ur⸗ laubsfahrten noch angenommen werden, auch wenn die be⸗ treffende Urlaubsfahrt bereits geſperrt iſt. Seefahrten. EN 16/39 vom 16. bis 2. Juni nach Nor⸗ wegen, S& 17/9 vom 16. bis 26. Auguſt nach Norwegen⸗ Für Scß 16 und 17 können„Nurfahrtteilnehmer“ noch an⸗ genommen werden. Demnächſt werden 30 UF 26/39 vom N. Mai bis 24. Juni Kärnten. Uc 182/9 vom 12. bis 20. Auni Pinz⸗ au. UF 423b/39 vom 25. Juni bis 3. Juli Wien. Uß 919/50 vom 26. Juni bis 5. Juli Salzkammergut. Uß 230/39 vom 17. bis 28. Juli Vorarlberg Uß 128/39 vom 18. bis 25. Juli Zillertal. Uß 129/0 vom 24. bis 2n. Juli Kaiſergebirge. Ußß 190/39 vom 29. Juli bis 5. Auguſt Brixental. Uß 918/39 vom 20. Juli bis 5. Auguſt München⸗ Uc 524/39 vom 21 bis B. Auguſt Rhein. Mannheimer Volkschor. Dieſe Woche keine Proben. Nächſte Probe: Montag, 15. Mat, 19.30 Uhr. Geſamtyrobe und Kartenabrechnung: Mittwoch, 17. Mai, 20 Uhr, Probe für Frauen. 9 Kößß⸗Sammlergruppe: Nächſter Tauſchabend der Brieſ⸗ markenſammler ausnahmsweiſe am Donnerstag, 11. Mai, 20 Uhr, im Haus der deutſchen Arbeit, P 4,—5 im Nebenzimmer. Beſteller für Danzigmarken bitte voll⸗ zühlig erſcheinen. SR R———— Sämtliche Sportkurſe(auch Schwimmen) fallen heute nächmittag und abend aus. Reichsſportabzeichen und Leichtathletik: An den jeweils mittwochs von 18 bis 19.90 Uhr, ſamstags von 15.90 bis 17 Uhr, ſonntens vone9 his 11 lühr ſtattſindenden Kurſen in Leichtathletik und für das Reichsſportabzeichen können noch Frauen und Männer teilnehmen. Die Jabresſportkarte iſt mitzubringen. Neue Kurſe in Tennis auf dem Stadion jeweils ſams⸗ tags von 17 bis 18 Uhr, ſonntags von 9 bis 10 Uhr, montags von 18 bis 19 Uhr. Anmeldungen nimmt der Tennis⸗ lehrer vor Beginn des Unterrichts entgegen. Bageoballeucleꝛ Dienstag, 9. Mai Nationaltheater: 19.30 Uhr„Die Jungfran von Orleans“. Nibelungenſaal: Komiker. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Libelle:.30 Uhr Kabarett und Fanz. Rennwieſe: 15 Uhr Große Frühjahrs⸗Pferderennen. Meßplatz:„Mannemer Maimeß“. Canz: Palaſthotel, Parkhotel, Palaſtkaffe„Rheingold. Vichtiptele: Ufa⸗Palaſt:„Silveſternacht am Alexanderplatz“— Alhambra und Schauburg:„Der Gouwerneur“.— Palaſt:„Aufruhr in Damaskus“.— Capitol und Gloria:„Menſchen vom Varieté“.— Scala:„Bel ami“, Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Gehffnet von 10—19 und von S 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Theatermuſeum E 7, 20: Geöffnet von 10—13 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergseit. Städtiſche Kunſthalle; Geöſſnet von 10 bis 19 und von 20.30 Uhr Gaſtſpiel des Kabaretts der 15 bis 17 Uhr Leſeſaal: Geöffnet ven 10 bis 13, 18 bis 17 und 19.80 bis.0 Uthr, Karl Albiker— Das geſammelte erk. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 3 und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: Auslelde von 11—13 und 17 Nis 5 g und 15— 19 Ubr. 19 Uhr Leſeläle:—1 Gedächtntsausſtellungen für Giambattiſta Bodonk und Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſoahe 15) Ausleihe: 10.90 bis 12.30 Uhr Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. Ingenbausleihe: Geöſfnet von 14 bis 17 Uhr. Jugendbücherei, R 7, 46: 16 bis 20 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U) 3, 1: Gebffnet von 16 bis 20 Uhr. Palmenhans im Lniſenpark: Gebffnet von.30—17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein“ bruch der Dunkelheit geöffnet. am Stern: Bis Eintritt er Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Eudwigshafener Veranſtaltungen Heute Pfalzbau⸗Kaſſeehaus: Dilettanten⸗Abend Bayeriſcher Hieſi: Konzert und Tanz. Kaſſee Vaterland: Konzert und Tang. 8 Leſefaal des Geſellſchaftshauies: Gebffnet 15 bis 20 Uhr, Meelen, Pielis e Soc Ufa⸗Palaſt im alzbau: ie ochzeitsreiſe“.— Pala leichtpiele:„Der Gouverneur“.— Ufa⸗Lichtſpiele: Rheingold:„Drei Unteroffiziere“.— Union⸗Thegter; „Es geht um mein Leben“.— Atlautik:„Manuel“ Heidelberger Neranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Die weiße Maske“(St. Pl.⸗Miete A 1. Pr.⸗Gr. 2, 20—23 Uhr). Kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung„Gemälde des 19. Jahrhunderts“. Haus der Kunſt: Muſtermöbel Gemäldeausſtellung„Kunſtſchaſſen der Oſtmark“. Aus den Kinos: Capitol:„Der Gouverneur“. Schloß⸗Filmtheater: „Silveſternacht am Alexanderplatz“,— Kammer: ee⸗ kadetten“.—„Ein Odeon:„Hotel Sacher“.— Gloria: hoffnungsloſer Fall“. ——.—.—————.—— Haupeſchelfelelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer⸗ Stellbertreter den Hauptſchrlftlelters und verantwortlich für Thegter, und Unterhaltung: Carl Ouno Elſenbar k.— delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Friz Hammes, — Sport: Wilo Mätler.— Südweſtdeutſche Umiſchau, Gericht und Bllderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannhelm. Schriftleitung in Berlin: Or. E. 8. Gchaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Fär unberlangte Beiträge keine Gewühr.— Rückſendung une bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Beikung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K I1,—6. 5 Verantwortlich für Angelgen und geſchäftliche Mittellungen akob Faude, Mannheim. Zur Zeie Preisliſte Nr. 9 gältig. Vie Anzeigen der Ausgabe K Adend und A Mitkag erſcheinen glelch⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 5d0 Ausgabe Abend aber 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21 500 für Kleinſiedlungen Fachtungen mitzuteilen. Am allerwenigſten dem 61 05 ſeſſor! Sie fürchtet, daß dieſer dann nur neues tereſſe an Dormeur nehmen und damit auch neue 23 Dienstag, 9. Mai 1089 Angeſichts des ſtarken Zuſtroms, den der erſte Mann⸗ heimer Renntag am letzten Sonntag gefunden hat, kann man der heutigen Veranſtaltung mit geſteigerten Er⸗ wartungen entgegenſehen. Der ſüdweſtdeutſchen Sport⸗ gemeinde ſteht heute am Maimarkt⸗Dienstag ein Hochgenuß ganz beſonderer Art bevor. Das Mannheimer Rennjahr erreicht mit der Entſcheidung des traditionellen Badenia⸗ Jagdrennens ſeinen Höhepunkt, es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die ausgezeichnete Beſetzung der Haupt⸗ prüfung die Rennſportfreunde reſtlos auf den Plan rufen klang bei den großen Ställen gefunden, auch diesmal fin⸗ den ſich mit Jambus, Feldpoſt, Famor und Pretoria vier erprobte Vertreter der Zentrale am Start ein, die mit und Fahrſchule, und mit den weſtdeutſchen Pferden Unie, Ideal und Waldteufel die Waffen kreuzen. Auch der in Haßloch trainierte Franzoſe Babul wird zum Kampf an⸗ treten. Der Schlager der Karte wird umrahmt von zwei weiteren Amateurreiten, einem Offiziers⸗Jagdrennen, einem SA⸗ und /Flachrennen und drei kurrenzen. Jedem iſt alſo Rechnung getragen worden. Wir beginnen mit dem tragenden Ereignis, mit dem Ba⸗ Denia⸗Jagdrennen. Für dieſe 16 000⸗Mark⸗Prüfung wer⸗ 4 Een ſich folgende 10 Steepler zur Verfügung ſtellen: Badenia, 16 000 Mark, Ehrenpreis dem Reiter und An⸗ enken dem Trainer des Siegers, gegeben von Herrn Reichsſtatthalter Robert Wagner. St. Gauls Jambus a. F. W. 75 Kilo(Rittm. v. Holtey?) Stall Marks Feldpoſt a, br. St. 68 Kilo(Lt. Frhr. v. Wangenheim) Art.⸗Rgt. 23˙8 Pretoria, a. br. St. 67 Kilo(Hptm. Zier⸗ vogel) W. Maffeys Waldteufel, a. oͤbr. W. 68 Kilo(Beſitzer) Junks Famor, a. dbr. W. 68 Kilo(Oblt. Schwert⸗ Ger) Hberſtlt. Bührers Unie, a. Sch. W. 64 Kilo(Rittmeiſter Klewitz) Stall Eilenriedes Capo, a. F. W. 63 Kilo(Rittm. Haſſe) Heeres⸗Reit⸗ und Fahrſchule Tootiſh, 5, F. W. 63 Kilo (Et. O. v. d. Groeben) 6. Maffeys Ideal, 5, F. W. 63 Kilo(Oblt. v. Boeſe⸗ lager) W. Seyferts Baoul, a. ſchwbr. W. 63 Kilo(K. Schlitzkus) Die beſte Klaſſe vertreten in dem Ausgleich 1 natürlich teufel, von denen Jambus ſein Jahresdebut geben wird. Von dem Fuchswallach hat man im Vorjahre verſchiedene gute Rennen geſehen. Nach ſeinem zweiten Platz im Roſen⸗ berg⸗Jagdrennen, verſuchte ſich Jambus in dem Badenia⸗ Jogdrennen. Auch hier fand er in Dennoch einen Wider⸗ ſacher. Mit einem weiteren zweiten Platz mußte er im Preis der Stodt Mannheim vorlieb nehmen. Im Herbſt konnte er dann nach monatlicher Ruhepauſe den Großen Preis non Karlshorſt gewinnen. Vermag der Wallach an de beſte Form anknüpfen, ſo darf man dann von ihm ordentliches Rennen erwarten. Famor iſt in dem dies⸗ jährigen Oſterpreis gut gelaufen, im gleichen Rennen kam Feldpoſt zu Fall. Als ein ſehr reeller und harter Steepler ird ſicher der Halblütler Waldteufel keine ſchlechte Figur machen. Nach einigen kleineren Erfolgen, konnte der ehe⸗ malige Mitzlaſſſche Wallach im Vorjahre noch zwei beſſere Prüfungen, wie den Großen Preis von Dortmund und den Siegerpreis der Amateure gewinnen. In Cavpo findet ſich ein weiterer guter Steepler vor. Sein zweiter Platz im Parforce⸗Jagdrennen hinterließ einen guten Eindruck, Ideal, der Dritte, der das Halbblut vertreten wird, ſteht nach ſeinen bisherigen Leiſtungen vor einer ſchweren Auf⸗ gabe. Sehr ſchwer zu beurteilen iſt Waoul, der an ſich im Gewicht recht gut weggekommen zu ſein ſcheint. Der Fran⸗ zoſe hat zwar eine gute Saiſon. ne elen Plätzen war er viermal ſiegreich und holte ſich zu guter Letzt die Weſt⸗ falia, in der ſo gute Pferde wie Melnitz, Horrido, Caſteau, Seni, Ramilies und Laputz hinter ſich ließ. Sehr gute Leiſtungen, ſah man im Vorfohre von Pretoria, ſie iſt a Gewinnnerin Heeres⸗Jagd⸗ rnens und des Großen Hannoverſchen Jagdrennens. Für Unic, der am Sonntag ſein Engagement ausließ, dürfte wohl die Aufgabe zu ſchwer ſein. Schließlich iſt noch die 5 ⸗Reit⸗ und Fahrſchule(fr. Kovallerieſchule) mit Tootiſh vertreten. Der Fünffährige, der ſich im Vorjahre erſtmals auf unſeren Bahnen verſuchte, konnte beim zwei⸗ ** ein kleineres Rennen gewinnen. In dieſer Sai⸗ zeigte er ſich ſchon ſehr gefrödert und konnte beim Jah⸗ ch bleiben. Im daraufſolgenden Roſenberg⸗ sdebut ſiegrei es, daß er auch über längere Wege ſeinen Mann ſtehen kann. Der Wallach dürfte mit ſeinem fairen Gewicht eine olle ſpielen. Die Badenia iſt ſehr offen. Wir geben un⸗ re Stimme 8 93 Famor, der in erſter Linie Tootiſh, Pretoria und 3 Waldteufel zu ſchlagen haben ſollte. 1. Schlageter⸗Rennen(1600 Meter): Von den hier ſtart⸗ erechtigten Pferden der NS⸗Formationen haben Dobler, kacias, Kanzliſt, Peladoros und Quedlinburg die beſten Ausſichten. Dobler verlor ſein letztes Rennen am Sonn⸗ ag nur durch Startverluſt. Er ſollte hier ſeine Ent⸗ digung finden können. Sehr gut hielt ſich im glei⸗ chen Rennen Gracias. Von Kanzliſt ſah man im Ama⸗ zonen⸗Preis eine ſehr gute Haltung. Wir gehen mit Kanzliſt vor Dobler und Gracias. 2. Heyden⸗Linden⸗Flachrennen(1800 Meter): Coeuraß und Tocantins zeigten ſich bei ihrem letzten Start im Kommen, beide endeten auf dem zweiten Platz. Mar⸗ molata ſollte ſoweit gefördert ſein, um hier mit ernſtlich einzugreifen. Nach früheren Leiſtungen müßte auch Treuer Huſar mit in Rechnung geſtellt werden. Von den übrigen, die mehr oder weniger für ſich haben, ſollten Alte Liebe und Sonja am weiteſten kommen. Wir halten zu Mannheimer Siege 7 Die große Langſtrecken⸗Wettſahrt des Gaues Südweſt in Erfelden hatte eine recht ſtattliche Beſetzung gefunden, ſenn man bedenkt, daß wir doch erſt am Beginn der Renn⸗ Zum erſten Male wurden Kanu⸗Rennen auf ⸗Km.⸗Strecke entſchieden. Es zeigte ſich aber, daß e ungewohnte Länge nicht allen Fahrern liegt. Einen hr guten Start hatten die Mannheimer Vereine, insbe⸗ re Noller von der Mannheimer KG war bereits in ter Form. Das gleiche kann man auch von den Mainzer üdern Kaſt ſagen. L ahrer etwas. 10 Die Ergebniſſe: Einerfaltboot(Anfänger, 15 Km.): 1. Karle(Mech 22 Mannheim):30.39; 2. Schaaf(KG Mannheim⸗Neckarau) Meter zurück.— Zweier⸗Faltboot(Anfänger, 15 Km.): Hoffmann⸗Hannemann(Frankfurter Kͤ):26.12. 2. Schneider⸗Brückbauer(BfW Mainz):26:20.— Einer⸗Falt⸗ boot(Senioren, 15 Km.): 1. Weinmann(PGeſ. Mannheim) —— 2. Chriſtmann 4 Barieh— 5 Srraer⸗ tboot i Becker(PSViFrank⸗ 92. Sucleſcher e naier(6 Mannbeim⸗ wird. Von jeher hat dieſe wertvolle Prüfung ſtarken An⸗ den Hannoveranern Capo und Tootiſh der Heeres⸗Reit⸗ Jockey⸗Kon⸗ vier Hochgewichte Jambus, Famor, Feldpoſt und Wald⸗ Goetſches Maiflieder 123, 55, 54210) Lg. 1K; EW.: igdrennen wurde er knapp von Ohio geſchlagen, und be⸗ eichter Seitenwind behinderte die Bogoxinſki(43 Die Vadenia im Mittelpunkt wichtiger Entſcheidungen: Der zweite Tag der Mannheimer Coenraß vor Tocantius und Marmolata. 3. Rheinau⸗Rennen(4200) Meter: Ein Fliegerrennen für ſchnelle Pferde. Hier gibt es eine ſpannende Begeg⸗ nung zwiſchen den beiden friſchen Siegern Dardanos und Leopard, ferner Forſtgraf und Orione. Iſt Orione ſein Rennen vom Sonntag gut bekommen, ſo macht der Ita⸗ liener erſte Ausſichten geltend. Auch Flaminia, die im Vorjahre eine gute Form hatte, wird durch ihr Erſtauf⸗ treten wohl gefördert ſein. Gewinnen ſollte der Mün⸗ chener Dardanos, der in Wien ein ſiegreiches Debut zum beſten gab. Leopard, der mit einem überlegenen Siege in Frank⸗ furt aufwartete, und Flaminia erwarten wir auf den Plätzen. 5. Lindenhof⸗Rennen(1600 Meter): Manoli iſt mit einem friſchen Siege zur Stelle. Der Hengſt hat von allen Teilnehmern die beſte Geſamtform aufzuweiſen. Er hätte es wohl in erſter Linie mit der ebenfalls kürzlich ſieg⸗ reich geweſenen Fatima und Seyolitz zu tun. Jedoch ſollten aber auch Akritos und Puck ein Wort mitzureden haben. Maharon käme nur für eine Ueberraſchung in Frage. Manoli vor Fatima und Seydlätz wäre unſere Meinung. 6. Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdreunen:(63400 Meter). In dieſer nicht allzu ſtark beſetzten Hindernisprüfung könnte Handſchar für ſein letztes gutes Laufen ſeine Entſchädi⸗ gung finden. Ramillies, der am Sonntag erfolgreich war, kann hier zu einem weiteren Erfolge kommen. Sonſt dürfte Galanterie ſich noch bemerkbar machen. Wir er⸗ warten Handſchar vor Ramillies in Front. 7. Maimarkt⸗Preis(2000 Meter). Einige gute Flach⸗ pferde ſtellen ſich in dem tradionellen Ausgleich III-Ren⸗ Mai-Rennen nen vor. Athanagild, der hier das Höchſtgewicht erhalten hat, wird es ſchwer haben, gegen die Leichtgewichtler zu be⸗ ſtehen. Der Wallach zeigte durch ſeinen dritten Platz zu den Halbſiegern Ricardotto und Nautikos, daß er beſtens im Gange iſt. Sagenprinz konnte vor einiger Zeit einen ähnlichen Ausgleich gewinnen, und wurde letzthin nur knapp von Cromwell bezwungen. Nach dieſen Leiſtungen könnte der Wallenſtein⸗Sohn hier die erſte Anwartſchaft haben. Papinian blieb vor vier Wochen auf gleicher Strecke ebenfalls ſiegreich. In ſeine ſpäteren Rennen wurde der Prunus⸗Sohn ebenfalls nur knapp geſchlagen. Zu erwähnen ſind ferner noch Stobno, Mixer und Adagio. Nicht zu überſehen iſt aber auch Amern, der ſein Engage⸗ ment am Sonntag ausließ. Wir geben Papinian einen kleinen Vorzug, und erwarten Sagenprinz und Stobno auf den nächſten Plätzen. 8. Graf Holck⸗Jagdrennen(1400 Meter): In dem ab⸗ ſchließenden Offiziersrennen müſſen nach letzter Form Herzfalter und Mönch wieder beim Ende ſein. Erwin von Steinbach, der in Fronkfurt ſiegreich war, hat es diesmal mit ſeinem hohen Gewicht viel ſchwerer. Vielleicht ſetzt ſich diesmal Champagner durch, der hinter Erwin von Steinbach den nächſten Platz beſetzte. Wir gehen alſo mit Champagner vor Herzfalter und Mönch. Anſere Vorausſagen: für den 2. Renntag 1. Schlageter⸗Rennen: Kanzliſt— Dobler— Gracias 2. Heyden⸗Linden⸗Flachrennen: Coenraß— Tocantins — Marmolata 3. Rheinau⸗Rennen: Dardanos— Leopard— Flaminia 4. Baden'a: Famor— Tootiſh— Pretoria 5. Lindenhof⸗Rennen: Manoli— Fatima— Seydlitz Pferderennen im Reich Hoppegarten(7. Mai) Margueriten⸗Rennen: 3800 /, 1800 Meter. 1. Stall Vierlandens Wiener Walzer(W. Printen); 2. Occultus, 3. Periflor; Toto: 18:20, Lg. 1/; GW: 20:10. Maiglöckchen⸗Kennen: 3000 4, 4000 Meter. 1. Geſt. Schlenderhans Dendrologe(G. Streit); 2. Silberſpiegel, 3. Saonnenorden. Ferner: Igumenos, Alexander, Ahorn, Ikarus, Uwa, Panurgie. Toto: 30, 14, 14, 22:10, Lg. /½ —2. EW.: 160 210. Anemonen⸗Rennen: 4500 /, 2200 Meter. 1. G. (J. Pinter); 2. Lampe, 3. Prinz⸗ Origenes, Albatros, Athnatos. Toto: 1344.10. Modepreis 10 000 /, 1600 Meter. 1. Geſt. Schlenderhans Oetavianus(G. Streit); 2. Panthatlon, 3. Dalmatiner. Ferner: Sonnenfleck, Entſcheidung, Idar, Deutſches Gold, Porto. Toto: 20, 15, 15, 27210. Lg.%—1½%—K. EW.: 48:10. Frühlings⸗Rennen: 6000 /, 1400 Meter 1. Geſt. Myd⸗ linghovens Barsdorf(E. Böhlke); 2. Feuereifer, 3 Milo. Ferner: Papi, Hanſeat, Purpurraſe, Orianda, Lord Tullus, Luzie. Toto: 29, 17, 18, 32:10. Lg.——3. EW.: 112:10. Schlüſſelblumen⸗Rennen: 3000 4, 1600 Meter 1. Stall Vierlandens Jupiter(W. Printen), 2. Heimfahrt, 3. Henry. Ferner: Garnele, Anekdote, Amfortas, Mirabelle. Toto: 83, 22, 18, 31:10. Lg.——4/4. GW.: 42:10. Vergißmeinnicht⸗Rennen: 3000 /, 2000 Meter. 1. Graf regent. Ferner: Emich Solms Nautikus(§. Ehgers), 2. Norick, 3. Nuber. Ferner: Amaranthus, Pompejus, Oſtinato, Peloponnes. Toto: 24, 12, 10, 15:10. Lg.——2. EW.: 180:10. Narziſſen⸗Rennen: 3000 J. 1600 Meter. 1. Geſt. Schlen⸗ derhans Mona Liſa(G. Streit); 2. Muanſa 3. Blumen⸗ krone. Ferner: Binſebeck, Weltfriede, Tiepolo, Heimweh, Proeſterin. Toto: 118, 20, 12, 14:10. Lg.——1½4. EW.: 320 210. Düſſeldorf(7. Mai) Lahn⸗Jagdrennen 2700, 3000 Meter. 1. Lt. Frhr. v. d. Kneſebechs Quiſita(v. d. Kneſebeck), 2. Tenor, 3. Fang⸗ ſchuß. Ferner Maibach, Quintilian, Bangali. Toto: 83, 13, 11, 11:10. Lg.——1; EW.: 186:10. 9 Preis vom Main: 3000, 1200 Meter. 1. G. Vorſters Weltvuf(L. Saner), 2. Heioͤgeiſt, 3. Ideolog. Ferner: Epi Byzantin, Harras, Thorlind. Toto: 19, 13, 15, 19:10. Lg. 1½.—%; GW.: 64:10. 8 Rhein⸗Preis: 10 000 /, 1600 Meter. 1. Stall Immel⸗ manns Staatspreis(E. Schönfiſch), 2. Cyrillus, 3. Grim⸗ barts Bruder. Ferner: Brocken, Kameradſchaftler, Perl⸗ fiſcher, Birkenwald, Erntedank, Orotava. Toto: 148, 29, 15, 16:10. Lg.——%; EW.: 402:10. 2 Moſel⸗Preis: 2400 /, 1400 Meter. 1. Geſt. Mydling⸗ hovens Morgengruß(H. Schmidt), 2. Dukaten, 3. Schwa⸗ nenhals. Ferner: Milton, Hilarius, Gong. Toto: 20, 11, 11, 12:10. Lg.——1½ GW.: 38:10. Düſſel⸗Jagdrennen: 5200 /, 4000 Meter. 1. Frau K. Hahns Aiwon(M. Wortmann), 2. Seni, 3. Kurzer Kopf. Ferner Jota, Stora, Enthuſioſt, Eilprinz. Toto: 2, 12, 13, 16:10. Lg.——3; EW.: 46:10. Ahr⸗Ausgleich: 3000 /, 2200 Meter. 1. Stall Rotweiß“ Senſe(E. Wermann), 2. Garant, 3. Virkilius. Smike, Marion, Bronceluſter, Sagenprinz. Toto: 49, 17, 18, 16:10. Lg.——1; EW.: 418:10. Ruhr⸗Ausgleich: 2400 /, 1400 Meter. 1. W. Tholls Steinmetz(H. Knoche), 2. Meiſter, 3. Denar, 4. Gamin. Ferner: Sandmann, Preisträger, Kit⸗Kat, Solim, Haus⸗ marke, Talfahrt, Ombelle. Toto: 40, 13, 17, 13,20:10. Lg. ——; EW.: 28210. Lippe⸗Hürdenrennen: 2700 /, 2800 Meter. 1. J. Laux⸗ termanns Fechter(Florian), 2. Blumengöttin, 3. Liebes⸗ bei der Kanu-Regatta in Erjelden Neckarau) 16:54.— Einer⸗Faltboot(Altersklaſſe 1, 3 Km.): 1. Stumpf(PGeſ. Mannheim) 14:38.— Zweier⸗Faltboot (Frauen, 3 Km.): 1. E. Rieger⸗E. Groh(PGeſ. Mann⸗ heim) 15:13; 2. R. Warſinſky⸗M. Heim(PGeſ. Mannheim) 500 M. zurück.— Zweier⸗Faltboot(Junioren): 1. Janecek⸗ Kämmerer(PfW Mainz) 15:54. Anfänger: 1. Ernſt⸗Kocher (Mͤch Mannheim) 16:00.— Zweier⸗Kanadier(Senioren): 1. Stumpf⸗Wirt(PGeſ. Mannheim) 58:07; 2. Wagner⸗ Warſinſky(PGeſ. Mannheim):01:31.— Zweier⸗Kanadier (Junioren): 1. Iſrael⸗Röhr(Pol.S8 Frankfurt).01207; 2. Rieger⸗Throm(PGeſ. Mannheim).— Einer⸗Kajak(Au⸗ fänger). 1. Abtlg.: 1. Schaaf(K Mannheim⸗Neckarau) 57:00; 2. Fefläuer(PG Hanau): 2. Abtlg.: 1. Haſelmayer (P6 Hanau), 2. Gerſtenſchläger(Gfs Darmſtadt).— Einer⸗ Kajak(Junioren): 1. Kohl(Mannheimer K6) 5525: 2. Sauernheimer(KFr. Mainz) 58:03.— Einer⸗Kajak(Sen.): J. Noller(Mannheimer KG) 50:12; 2. Henrich(KC Mainz) 53:12; 3. Steltenmeyer(PG Hanan) 56:08.— Zweier⸗Kajak (Anfänger): 1. Stump⸗Krehbiel(KFr. Mainz) 54:25: 2. Weigold⸗Borho(PG Mannheim) 54:41; 3. Coall⸗Thomge (Saarbrücker KC) 48.17.— Zmeier⸗Kajaf(Junioren): 1. Rink⸗Schollmeyer(PG Mannheim), 50. Mannheim) 5045 Min. 200 2. Machle r⸗ * Vielgetreuer, Nation, Piccolomini. Ferner: Bund für Leibesübungen Karlsruhe⸗Grünwinkel walzer, 4. Gradelauf. Ferner: Sonny Boy, Ramazan, Augraf, Melle, Gregor, Ambroſius, Galeopſis, Ala. Toto: 50, 15, 23, 17, 15:10. Lg.——1; EW.: 850:10. Magdeburg(7. Mai) Eröfſnungs⸗Flachrennen, 1300 Mark, 1200 Meter: 1. Kav.⸗Rgt. L 4˙ Harald(Dr. H. Gilde); 2. Chriſtine; 3. Imme; 4. Vido. Ferner: Michel, Meiſtertitel, Praſſer, Toto: 112, 18, 12, 13, 21:10. Lg.—942. EW: 159:10. Preis der Betriebsgemeinſchaft Paul⸗Gorgaß, 2700 Mark, 3100 Meter: 1. Frhr. v. Reitzenſteins Sauhatz(Lt. O. v. d. Groeben); 2. Murollo; 3. Octaviana. Ferner: Maat, Abend⸗ geläut, Kurfürſt, Felſenlicht, Gypſis Hope. Toto: 54, 15, 16, 13:10. Lg. 25——2. EW: 240.10. Hoffnungs⸗Flachrennen, 2500 Mark, 1200 Meter: 1. A. Dedows Goldrenette(G. Flint); 2. Conde; 3. Opern⸗ ſtar. Ferner: Sportmädel, Der Aufſtieg, Saarpfalz, Glücks⸗ mädel, Reineke Voß. Toto: 52, 18, 17, 17:10. 11. EW: 17510. Gut Muts⸗Flachrennen, 2500 Mark, 1600 Meter: 1. E. Clauß' Altpreuße(K. Schiemen); 2. Hagelſchlag; 3. Kö⸗ nigsparade. Ferner: Mathilde, Imkerin, Freſia,, Lach⸗ taube, Angelus, Frigga. Toto: 52, 19, 22 17:10. Lg. 5 —%½. EW: 300:10. Magdeburger Frühjahrs⸗Ausgleich, 3100 Mark, 1350 Meter: 1. Graf Emich Solms Einſchlag(J. Svehla): 2. Leguana; 3. Juiſt. Ferner: Landesvater, Telramund, Elf⸗ S meter, Norddeich, Fridericus, Waſſerſpiegel, Landesherrin, Maiandacht. EW: 510:10. Preis der Betriebsgemeinſchaft Rex⸗Werke, 2700 Mark, 9620 Meter: 1. Kav.⸗Rgt. 8˙ Skapaflow(Rittm. W. Haſſe); 2. Gitta; 3. Liebesarie. Ferner Flamall, Prima, Ypſilanti, Gunda. Toto: 25, 13, 17, 80:10. Lg.——4. EW: 400:10. Preis von Biederitz, 2500 Mark, 2100 Meter: 1. Frau F. Pahls Glasbläſer(E. Rohloff); 2. Meiſterin; 3. Haus⸗ Toto: 85, 21, 25, 27, 45:10. Lg. 174——4. orden. Ferner: Caramba, Günſtling, Claudius, Pesne, Vogelfänger, Quirl. Toto: 64, 25, 21, 72:40. Lg.——1. EW: 400:10. Am den Aufſtieg zur Für die Mannſchaften der verſchiedenen Bezirksſtaffeln im Gau treten nun, nachdem glücklich die Siege in der Staffel errungen ſind, die Spiele erſt in ihr entſcheidendes Stadium. Da heißt es zunächſt die Bezirksmeiſterſchaft, weil nur die drei Bezirksbeſten an den Auſſtiegsſpielen teilnahmeberechtigt ſind, zu erringen. Von den drei Bezirken Badens konnten drei ſchon ihren Meiſter melden. In Süobaden konnte ſich der TV Frei⸗ burg⸗Zähringen gegen Konſtanz und Offenburg durchſetzen. Die Freiburger ſchlagen eine achtbare Klinge und es ſieht faſt ſo aus, als ob eine dritte ſüdbadiſche Mannſchaft in die Gauklaſſe einziehen wird. In Mittelbaden hat ſich der durch⸗ geſetzt und ſteht als zweiter Bezirksbeſter ſtartbereit do. In Nordbaden iſt es noch nicht ſo weit. Der T Fried⸗ richsfeld und der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein wur⸗ den Sieger ihrer Staffel und kämpfen erſt um die Be⸗ zirksmeiſterſchaft. Der erſte Gang fand am letzten Sonn⸗ tag in Friedrichsfeld ſtatt und brachte einen knappen Sieg der Reichsbahn mit:7, der auf des Gegners Boden er⸗ rungen, doppelt wertvoll iſt und wohl zum Endſieg aus⸗ reichen dürfte. TV Friedrichsfeld— Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ Verein:7(:6) Zum' erſten Spiel um die Bezirks⸗Meiſterſchaft hatten ſich auf dem Platz des Turn⸗Vereins Friedrichsfeld gegen 300 Zuſchauer eingefunden, die ein flottes Spiel zu ſehen bekamen und dabei alle Stationen an Empfindungen mit durchmachen konnten, je nachdem, welchem Lager ſie an⸗ gehörten. Friedrichsfeld erwiſcht einen ſehr guten Start und liegt im Handumdrehen mit zwei Toren in Front. Dann kann nur Vollmer durch prächtige Abwehrparaden eine Erhöhung des Reſultates für den Gaſtgeber verhin⸗ dern. So ſieht es ſchon frühzeitig nach einem ſicheren Friedrichsfelder Sieg aus, bis dann eben die Wendung kam. Die Deckung des Platzbeſitzers war nicht ganz auf dem Damm und ſo ſchlug es auch im eigenen Gehäuſe ein. Ein⸗, zwei⸗, drei⸗... ſechsmal hintereinander. Wendling und Meerwarth waren die Torſchützen geweſen, wobei allerdings die Deckung mit Ausnahme des Tor⸗ wächters auf der Gegenſeite ſtark belaſtet wurde. Mit:2 pfiff Pfrang(Waldhof) zur Pauſe. Mit dieſem Vorſprung galt Reichsbahn als Sieger, umſo mehr, als Friedrichsſeld nach ſeinem dritten Treſfer wieder nachließ. Reichsbahn erhöht auf 37. Es folgen nun Minuten verz 9 ettelten Spieles mit deutlich 8 tbarem Bic Frl. Spreng zwiſchen den Pfoſten ſtand. R. 6. Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jagdrennen: Handſchar— Ramillies 7. Maimarkt⸗Preis: Papinian— Sagenprinz— Stobno 8. Graf Holck⸗Jagdrennen: Champagner— Herzfalter— Mönch Die„Coppa-Pferde“ vorn Abſchluß des Reitturniers in Rom Das internationale Reitturnier in Rom klang am Sonntag aus. Nach einem Troſtſprinaen, das am Vor⸗ mittag bei ſtrömendem Regen von Popilio(Rittm. Com⸗ forti⸗Italien) gewonnen worden war. gab es am Nach⸗ mittag mit dem Königspreis in Anweſenheit des Königs und Kaiſers ſowie des Kronprinzen und des Oberbefehls⸗ habers des Heeres, Generaloberſt v. Brauchitſch, noch ein⸗ mal ein ſportliches Ereignis von höchſter Bedeutung. In dieſem Zeitſpringen waren nur die 55 beſten Pferde des Turniers zugelaſſen und noch einmal ging es über ſchwere und ſchwerſte Hinderniſſe. Nur ganze zwei Pferde blieben fehlerlos. Sieger wurde wieder der famoſe Schimmel Naſello Italico unter Major Filippini. Der Engländer Maguire(Maj. Friedberger) wurde nur um ſechs Zehntel Sekunden geſchlagen und dann folgten mit Litho(Oblt. Perl⸗Mückenberger) und Adigrat(Oberſtlt. Beſtoni) zwet Pferde, die je einmal verweigert hatten, vor Oberſt 2, dem Beſten der Vierfehler⸗Gruppe. Von den übrigen deutſchen Pferden mochte Erle. Tora und Fridolin, der die Tages⸗ beſtzeit erzielte, aber nicht weniger als vier Mal riß, zu viel Fehler. Arthur kam bei vier Fehlerpunkten mit ſeiner langſamen Zeit nicht für einen der vorderen Plätze in Frage. Der Ausgana dieſes Wettbewerbs beſtätigte in gewiſſem Sinn das Ergebnis des Nationenpreiſes. denn ſowohl die„Coppa⸗Pferde“ als auch die Reiter Italiens und Deutſchlands waren wieder im Vordertreffen zu finden. Die Ergebniſſe: Preis vom Lido: Troſtſpringen Abt. X: 1. Popfkio (Rittm. Comforti) 0 Fehler,:04,6; 2. Aral(Rittm. Sku⸗ licz⸗Polen) 0.,:07; 3. Akinci(Kapt. Gürka⸗Dürkei) 0., 210,2.— Abt. B: 1. Babette(Kapt. Rülke⸗Polen) 4.,:02,4; 3. Der Aar(Oblt. Weidemann⸗Deutſchland) 4., 22703,1. Königspreis— Zeitſprüngen: 1. Naſello⸗Italico(Maſor Filippini⸗Jtalien) 0.,:20,4; 2. Maguire(Major Fried⸗ berger⸗England) 0.,:21; 3. Litho(Oblt. Perl⸗Mücken⸗ berger⸗Deutſchland) 3.,:28,3; 4. Adrigat(Oberſtlt. Be⸗ ſtoni⸗Italien) 3.,:32,2; 5. Oberſt 2(Rittm. Brink⸗ mann⸗Deutſchland); 6. Aſtra(Rittm. Skulicz⸗Polen) 4., Am den Aufſtieg zur Hockey-Gauliga TB Germania unterlieat im 1. Spiel dem TB Bruchſal:3 Mit dem geſtrigen Sonntag begann in Baden der Kampf um den Aufſtieg zur Hockey⸗Gauliga, der zwiſchen den beiden Tabellenletzten der bisherigen Gauliga, TB Germania Mannheim und TG 78 Heidelberg, ſowie den beiden zugelaſſenen Vereinen TB Bruchſal und Villingen ausgetragen wird. Das 1. Spiel brachte am Sonntag⸗ vormittag auf dem Germaniaplatz den TB Germania und die Bruchſaler Elf zuſammen, wobei die Gäſte zu einem ſicheren 31⸗Siege und damit den erſten Punkten kamen Unter der ſicheren Leitung der beiden Unparteiiſchen A. Grohe(MTG) und Stolzenberg(TVM 1846) entwickelte ſich ein flottes Spiel, in dem die Bruchſaler verdient mit :1 das beſſere Ende für ſich hatten. Germania begann leicht überlegen, hatte auch wieder⸗ holt gute Chancen in Führung gehen zu können, ſcheiterte ſchließlich aber immer wieder an der harten gegneriſchen Abwehr. Nach einer Viertelſtunde machten ſich die Gäſte frei und nun rollten verſchiedene heftige Angriffe auf das Mannheimer Tor, welche die Unſicherheit der Ger⸗ maniaabwehr ſofort auföeckten. Holoch erzielte das Füh⸗ rungstor und Kunz beſchloß einen prächtigen Flanken lauf mit einem 2. Tor ab, ohne daß die Gäſte bis zur Pauſe eine deutliche Feldüberlegenheit hätten herausarbeiten können. Kurz nach dem Seitenwechſel wurde das Schick⸗ ſal der Mannheimer beſiegelt, als Geinzer einen haltbaren Ball zum:3 ins Tor ließ. Die Mannſchaft ſpielte jetzt ganz zerfahren und fand ſich erſt wieder, als Kenngott eine Viertelſtunde vor Schluß das Ehrentor erzielte. Plötzlich war Germania wieder da und in mächtigem Anſturm wurde Bruchſal, das mit 11 Mann verteidigte, zurückgedrängt. Germania, das bisher in Einſatz und Schnelligkeit klar hinter den Gäſten zurückſtand, dominierte jetzt eindentig, konnte aber nicht verhindern, daß Bruchſal das Reſultat hielt und damit zu einem, dank der beſſeren Geſamtleiſtung, verdienten Sieg kam. Handball-Gauklaſſe Nachlaſſen des Gaſtes. So kommt denn wieder Leben in die Reihen der Friedrichsfelder, die ihre Spieler mächtig anfeuern. Der Erfolg bleibt auch nicht aus. Aus:7 wurde bald:7 und damit ſtand der Reichsbahn⸗Sieg auf des Meſſers Schneide. Die letzten Minuten gingen aber doch ſo vorüber, einmal, weil der Friedrichsfelder Sturm ſchwach ſpielte. Trotz des Aufholens konnte man mit der Leiſtung desſelben nicht zufrieden ſein, und dann auch, weil Reichsbahn hinten dicht hielt, trotz des unverantwortlichen Aufrückens des linken Läufers bei dieſem Spielſtand. 55 Die Auswahl gewinnt 10:11 Das Vorſpiel zu obigem Entſcheidungsſpiel beſtritten zwei Auswahlmannſchaften des Bannes 171 zur Ermittlung der beſten Bannmannſchaft, die ja bekanntlich um die Deutſche Jugendmeiſterſchaft ſpielen wird. Das Spiel der vorgeſehenen Mannſchaften brachte unter Brecht, Secken⸗ heim, guten Sport. Zunächſt lag die B⸗Mannſchoft in Vor⸗ teil, da deren Sturm beſſer arbeitete und auch der-Hüter ſchwach war. 5 In der zweiten Hälfte änderte ſich das Bild zugunſten der umgeſtellten A⸗Garnitur, die auch knapp mit 10711 ſiegen konnte. Die Leiſtungen der Spieler ſtanden auf einer achtbaren Stufe und geben das Vertrauen, daß auch der 9 171 in dieſem Jahre ſich Achtung verſchaffen wird. Für die Vereine ſtehen die Spiele um die Gebiets⸗ meiſterſchaft vor der Tür. 12 Bannmeiſter und zwar: TV Rot 110, T Ketſch 171, TV Rintheim 109, T Untergrombach 406— die Zahlen nennen den Bann—, TG Pforzheim 172, TB Gaggenau 111, T Hofweiler 170, TV Freiburg⸗Zähringen 113, TBo Lörrach 142, TV Tri⸗ berg 407, TV Gottmadingen 114 und der TV Ueberlingen 408 murden ermittelt. Dieſe 12 Mannſchaften ſpielen in vier Gruppen in Bor⸗ und Rückſpiel um den Gruppenſieg. Die vier Gruppenſieger kämpfen beim Gebietsſportfeſt vom 13.—16. Juli um den Gebietsmeiſter. Der Mannheimer Bannmeiſter TG Ketſch ſpielt zuſam⸗ men mit dem TV Untergrombach und dem TB Rot in der Gruppe 1. Hoffentlich gelingt den Ketſchern auch hier der Sieg. Können beſitzt die junge Mannſchaft, ſo daß mon ihr ſchon⸗Vertrauen entgegen bringen darf. Frauen⸗Handball VfR— TW 46:3 Der BfR ſollte mit ſeinen Reſerven ſein fälliges Pflich wiel gegen den Turnverein ſpielen, verzichtete aber a die Punkte und einigte ſich mit den erſten Mannſchoftes auf ein Trainingsſpiel. Dieſes Spiel, das zwar nicht daß brachte, was man ſich erhoffte, brachte ein 3·3 Unentſchieden. Beim D hütete Frau Winter das Tor, während bein. * 9 ——— Dienstag, 9. Mai 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite? Nummer 208 Fußball in der Pfalz Pokalfieber in Ludwigshaſen— Bombenſtart der Frankenthaler Die erſte Hauptrunde um den Tſchammerpokal brachte mit ihren Begegnungen: Tura Ludwigshafen— TS 61 Ludwigshafen:1 u. B. Bfe Frieſenheim— 02 Biebrich:1 u. V. SB Flörsheim— Fc Pirmaſens 21 Sportfr. Frankfurt— Blauweiß Worms 521 brachte der Stadt der Arbeit einen Schlager allererſten Ranges, den die Fußballjünger Ludwigshafens ſchon lange erhofft und erwünſcht hatten. Trotz Pferderennen und Deſſaubeſuch in Mannheim hatten weit über 3000 Zu⸗ ſchauer den Weg hinter den Schlachthof gefunden, die Zeuge eines ſpannenden und dramatiſchen Ringens wur⸗ den das überraſchend aber nicht unverdient mit einem Sieg der Zweitklaſſigen endͤete, die in nicht mehr zu über⸗ bietendem Eifer und Siegeswillen eine große Partie ge⸗ liefert haben. Nach einer Viertelſtunde ging„Kornblumen⸗ blau“ in Führung. Als dann aber nach dem Wechſel der Läufer Grau infolge einer Verletzung ausgſchieden war und die TS ausgeglichen hatte, da ſah es bei oſt ſtür⸗ miſcher Ueberlegenheit der Gauklaſſe nicht ſonderlich um — W aus. Das Spiel ſchien in der fällig gewordenen Verlängerung für die TSch gewonnen, als ein Elſmeter fällig wurde. Müller hatte jedoch Pech und ſchob den Ball auf den Hüter. Als er dann in der zweiten Verlängerung ſelber „fäbelte“, ſtieg ein Turagelfer, den Albert unter ohren⸗ betäubendem Siegesjubel Zettl in den Kaſten ſetzte. Der Bſeè hatte in Frieſenheim 02 Biebrich zu Gaſt, das er trotz Verlängerung nicht zu ſchlagen vermochte, ſo daß er wohl oder übel zur Wiederholung in Biebrich an⸗ treten muß. Sein Angriff ſpielte im Felde recht gut und annehmbar zuſammen, ließ aber im Strafraum des Geg⸗ ners wieder einmal mehr eine erhöhte Durchſchlagskraft vermiſſen.— Eine Senſation gab es in Flörsheim, wo der Fͤ Pirmaſens, der alle ſeine Kräfte auf die Ent⸗ ſcheidungsſpiele um den Gauligaverbleib konzentriert, über⸗ raſchend geſchlagen wurde. Blauweiß Worms hatte in Franbfurt nichts zu be⸗ ſtellen und blieb nach einer überlegenen Partie der Sport⸗ freunde hoch und ſicher geſchlagen. 2000 Zuſchauer erlebten in Frankenthal den erſten Auf⸗ ſtiegsſieg des Rheinpfalzmeiſters, BfR Frankenthal— Sp. Gem. Burbach 20, der allerdings recht lange auf ſich warten ließ. Die Ab⸗ wehrkraft der Burbacher war ſo ſtark und von ſo großer Wirkung, daß ſich der Angriff des VfR lange Zeit nicht entfalten und gefährlich werden konnte. Erſt nach der Pauſe, als ſich die Nervenſpannung etwas gelegt hatte, da war es dann Pfirſching, der zweimal ins Schwarze traf und die erſten teuren Punkte herausholte. Matt und müde vollzog ſich der Kehraus der Runden⸗ ſpiele in Mittelpfalz: 46 Neuſtadt— VBB Zweibrücken:1 TS Landſtuhl— 05 Pirmaſens:4 Die beſſeren Leiſtungen zeigten in beiden Spielen die reiſenden Mannſchaften, ſo daß deren Punktgewinne durch⸗ aus in Orodnung gehen. Am den Davispokal Klarer:-Sieg Deutſchlands Am Montagnachmittag wurde in Anweſenheit von Reichs⸗ miniſter Seyß⸗Inquart bei gutem Beſuch und herrlichem Wetter im Prater in Wien die Davispokalbegegnung zwi⸗ ſchen Deutſchland und der Schweiz mit den beiden reſt⸗ lichen Einzelſpielen abgeſchloſſen. Deutſchland ſiegte über⸗ legen mit:0 und trifft nunmehr in der zweiten Runde auf Polen. H. Henkel ſchlug im erſten Kampf den Schweizer Maneff in knapp 45 Min..2, 611,:2 und Roderich Men⸗ zel war über den Schweizer Nachwuchsſpieter Spitzer, der für Fiſher eingeſprungen war, 86,:4,:3 erfolgreich. Nach anfänolicher Unſicherheit kam Heinrich Henkel im Spiel gegen Maneff beim Stande:2 richtig in Fahrt und gewann nach 15 Min. leicht 612. Soſort hatte der Deutſche wieder die:0⸗Führung, bis es Maneff gelang, ein Spiel aufzuholen. Dann war Henkel nicht mehr zu halten, gab keinen Punkt mehr ab und ſicherte ſich dieſen Satz:1. Auch im dritten Satz war Henkel gleich:0 in Front, wobei Maneff Schwächen auf Rückhand zeigte. Zwei Spiele konnte der Schweizer dann an ſich bringen, aber Henkel hatte ſchnell eine kleine Schwäche überwunden und gewann den dritten Satz:2 und damit den vierten Punkt für Deutſch⸗ land. Im abſchließenden Einzel fand Roderich Menzel gegen Spitzer, der für Fiſher eingeſprungen wor, nicht gleich die richtige Einſtellung, ſiegte aber ſchließlich Loch :6, 624,:3. Erſt im letzten Satz halte Menzel ſeine wahre Form gefunden, ſo doß Spitzer kaum mehr zu zählbaren Punkten kam. Auch in Agram:0 Durc den Gewinn der beiden leetzten Einzel ſiegte in Agram Jugoſlawien gegen Irland:0. Mitie ſchlug den Iren Egan:5,:3,:2 und Puncee war in oͤrei Sätzen über Rögers 6·2,:4,:4 erfolgreich. Jetzt gegen Polen in Warſchan Die erſte Davispokalrunde in der Europazone wurde am Montag abgeſchloſſen. Erwartungsgemäß gab es Siege von Deutſchland, Polen, Jugoſlawien und Ungarn, die nun zuſammen mit den übrigen 12 Ländern, die in der Vor⸗ runde Freilos hatten, die zweite Runde beſtreiten. Dieſe zweite Runde, die acht Begegnungen bringt, muß bis zum 21. Mai erledigt ſein. Deutſchland hat, vorausſichtlich vom 199.—21. Mai in Warſchau gegen Polen zu ſpielen. Die übrigen Paarungen ſind: Böhmen⸗Mähren— Norwegen, Belgien— Indien, Ita⸗ lien— Monaco, Jugoſlawien— Ungarn, Schweden gegen Dänemark, England— Neuſeeland, Frankreich— China. Zwei dieſer acht Treſfen ſinden bereits an dieſem Wochen⸗ ende ſtatt, und zwar Italien— Monaco in Neapel und Eng⸗ land— Neuſeeland in Brighton. England und Neuſeeland gelten als Favoriten. Die vier Schiedsrichter Für die vier Spiele der Protektorats⸗Mannſchaft Böh⸗ men⸗Mähren gegen deutſche Auswahl⸗Mannſchaften wur⸗ den jetzt die Schiedsrichter vom Reichsfachamt beſtimmt. Es ſind dies: am 14. Mai in Berlin Fink(Frankfurt a. Main), am 18. Mai in Stuttgart Miech(Wien), am 21. Mai in Wien Multer(Landau), und am 24. Mai in Dortmund Zacher(Berlin). Die deutſche Fußballelf zum erſten Uebungsſpiel Ler Protektorats⸗Auswahl am 14. Mai in Berlin hat ſolgendes Ausſehen: Jakob; Streitle, Kobus; Rohde, Heermann, Männer; Lehner, Stroh, Hänel, Gelleſch, Urban. Offene stellen möglichſt mit Kenntniſſen im Eiſenbetonbau, zum ſofortigen Eintritt geſucht. 12 471 Carl Brandt Beton⸗ und Eiſenbetonbau, Mannheim, Stephanienufer 15. Gewandten, ehrlichen Wagenpfleger in Dauer⸗ in Groß⸗Garage per? 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Mai 1939. 12472 Amtsgericht BG. 11. 80 lautel der Titel, Die Städtiſche Muſikbücherei iſt von L 2. 9 nach C 2. 1 um⸗lich haftendem Geſellſchafter und gezogen. Die Oeffnungszeiten fürſeinem Kommanditiſten. Albert Noten⸗ und Bücherausgabe, Leſe⸗ Oechsner, Ingenieur, Mannheim, raum und Schallplattenraum ſind: hat Einzelprokura. dienstags und freitags von 10 bis] A 2208. Philipp Lampertsdörfer, Handelsregtfter Straße 77). Inhaber iſt Philipp 13 Uhr und 16 bis 19 Uhr, mitt⸗Mannheim(Generalvertretung fürſſſſchwächt die Arbeitskraft und Lebensfreude. wochs und donnerstags von 10 bis Verſicherungen aller Art undSuslen Sis ſich nicht länger! Nehmen Sie 16 Uhr. 80 Schadensbüro, Richard⸗ Wagner⸗[solarum, das vielbewährte Spesialmittel. In Apotheken. Packg. 18 Tabl. 4.26 Amtsgericht Maunheim FG. 3b. Lampertsdörfer, Ingenieur und anläblich des so überraschenden Ablebens meiner lieben Frau, unserer guten Mutter und Großmutter Mana Brettel sagen wir allen Verwandten und Bekannten Max Baumann u. Frau Trudel unser lieber Onkel, Schwager und Neffe, Herr Ridhard Merlel von seinem schweren Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Sein Leben war nur der Arbeit gewidmet und endete mit seinem 63. Lebensiahre. Mannheim, den 9. Mai 1939. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: krau Lina van Haaren Wwe., zeb. Merkel. L 4. 9 (Für die Angaben in(1 keine Kaufmann, Mannbeim. Oucteus SDrwie SSishwvab Todes-Anzeige Gewähr!) Veränderung: en Mannheim, den 6. Mai 1939. A 2086. Wagner& Co., Mann⸗ Emm Am Sonntag, dem 7. Mai wurde mein lieber Bruder, Neueintragungen: heim(H 1. Jund H 1. 13/14). Der A 2205. Marie Vogt, Mannheim Geſellſchafter Konrad Wagner hat Großbandel in Zahnwaren, I, 14ſſeinen Wohnſitz nach Mannheim ledig, Mannheim. Wilhelm Kleinecke. Uncl uHo,mr̃reinigkenen Nr. H. Inhaberin iſt Marie Vogt, verlegt, ebenſo der Geſellſchafter för Sae 5105 Best.: Engel-. Einhorn-. Friedrich-, Hof.. A 2206. Schultz& Co., Mann⸗ Erloſchen: Kronen-, 3— Luisen-, Mohren-, Peli⸗ beim(Großhandel mit Reiſe⸗ B 223.„Columbus⸗ Treuhand⸗ kKan-, Schwan- und Wasserturm-Apothele Andenken u. verwandten Artikeln, und Reviſions⸗Geſellſchaft mit be⸗ L. 2. 11). Offene Handelsgeſell⸗ſchränkter Haftung, Mannheim. ſchaft ſeit 1. März 1939 mit den Die Firma iſt erloſchen. Kaufleuten Ludwig Schultz in B 10. 0 4. 16 Grundſtücksgeſell⸗ Nannheim und Walter Sengle in ſſchaft mit beſchränkter Haftung in Stuttgart als perſönlich haftenden Liqu., Mannheim. Die Firma iſt Geſellſchaftern. erloſchen. 12 476 geb. Meiz Die Feuerbestattung findet Mittwoch, den 10. Mai 1939, vormittags 11 Uhr, statt. A 2207. Scherrbacher& Co. KG., K 754. Gebrüder Hirſch, Mann⸗ Mannheim(Immobilien, Hypo⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. ſtheken“ Marlergeſchäft, P 7. 15).P A 801. Juan Cataſus, Mann⸗ 2602³ Am Sonntag. dem 7. Mai 1939, ist unser lieber hoffnungs- Walter Dahringer 2. Zi. R. A. D. 5/84, Zweibrücken nach kurzer, schwerer Erkrankung mit vorbildlicher Tapferkeit im Alter von 18 jahren im Landeskrankenhaus Homburg/ Saar, Mannheim, den 9. Mai 1939. In tiefer Trauer: Karl Dahringer und Frau Luise, geb. Seit⸗ Karl Dabringer, Soho Die Beerdigung findet auf dem Hauptfriedhok in Mannheim am Mittwoch dem 10. Mai, um 14 Uhr statt. Kommanditgeſellſchaft ſeit 1. Aprilſheim. Die Firma iſt erloſchen. 1939 mit Auguſt Scherrbacher,, K 1194. Emil Nachmann, Mann⸗ Kaufmann, Mannheim, als perſön⸗lheim. Die Firma iſt erloſchen. Siait Karſen Nach einem arbeitsreichen Leben ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Onkel und Schwager, Herr August Sdwarz nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 71 Jahren sanft entschlafen. Mannheim(U 4, 10), den 8. Mai 1939. In tiefer Trauer: Frau Anna Schwarz, geb. Bürck Fritz Schwarz und Frau Aenne, geb. Reis Elektrische Küni-Schränke Adolf feiffer Werner Schwarz und Frau Liselofie, geb. Mündel Walſer Schwarz und 2 Enkelkinder Die Einäscherung findet am Mittwoch, dem 10. Mai 1939, um 13 Uhr, statt Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen.