Einzelpreis 1 0 P̃. Neue Mannheimer Zeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 2 amiheuner wenerar-Anzeiger Konkurſen wird ketnerlen Nachlatz gewährt Keine Gewähr für Frei Haus monatltch.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mek., durch die Voſt.70 Mk. einſchl. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für kernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Samstag. 13. Mai 1030 150. Jahrgang— Nr. 215 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 w breite Textmillimeterzeile 50 Pfennia. Für Familten⸗ und Kletnanzeigen ermäßiate Grundoreiſe. Allgemein gültig F iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. d. Bei Zwanasvergleichen oder NeFiſcherſtr. 1. FeHauptſtr. 55. WOppauer Str. 8, SeFreiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mittag⸗Ausgabe A Ein magerer Cieg Daladiers Marxiſten und Kommuniſten ſtimmten geſchloſſen gegen ihn ⸗ aber die Marxiſten befällt bereits heſtige Reue Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 13. Mai. Die außenpolitiſche Debatte in der Kammer iſt geſtern abend mit einem Bertrauensvotum für die Regierung von 375 gegen 230 Stimmen zu Ende gegangen. Gegen die Regierung haben nur die Marxiſten geſtimmt, dieſe aber in voller Geſchloſſenheit. Es iſt alſo dem Miniſterpräſidenten Daladier nicht gelun⸗ gen, die erwartete und erhoffte Einſtimmigkeit des Parlaments zu erreichen, um mit dieſer Kunoͤge⸗ bung einen Eindruck auf das Ausland zu machen. Damit hat die Regierungserklärung, die ja wohl in der Hauptſache auf den inneren Gebrauch abge⸗ ſtimmt war, ihren Hauptzweck verloren und ihr Ziel verfehlt. Noch bemerkenswerter aber iſt es, daß die große außenpolitiſche Debatte, die dieſer Erklärung folgen ſollte, eigentlich gar nicht ſtattfand. Es ſprachen wohl eine ganze Reihe von Reonern, aber ſie ſprachen nur zu Finanzfragen und nur immer wieder, um ſich über die alten Notverordnungen der Regierung zu beſchweren. Ein erſtesmal verſuchte Daladier, den Chor der Klagenden zum Schweigen zu bringen mit der martialiſch kurzen Erklärung: „Die Landesverteidigung koſtet in dieſem Jahre 54 Milliarden, und dieſe Milliarden müſſen irgend woher aufgebracht werden.“ Es war aber vergeblich, die Klagen und Vorwürfe gegen die„Hungerverordnungen“ gingen weiter. Der Finanzminiſter Reynaud griff mit einer länge⸗ ren Rede in die Debatte ein und ſuchte, alle Vor⸗ würfe einzeln zu widerlegen. Auch das half nichts, und ſo blieb ſchließlich nichts anderes übrig, als die Debatte abzubrechen, nachdem auch Lͤon Blum noch ſein Sprüchlein geſagt hatte. Anſtatt einer patriotiſchen Kunoͤgebung des Par⸗ laments hatte man alſo lediglich eine Sitzung voll Jammern und Klagen gehört. Die Folgen dieſer Entgleiſung der gewollten außenpolitiſchen Debatte auf das verbotene finanzielle Gebiet waren nun die, daß die Sozialdemokraten und Kommuniſten in ihren Parteiberatungen beſchloſſen, gegen die Re⸗ gierung zu ſtimmen. Léon Blum betonte allerdings ausdrücklich, daß die Oppoſition keine Zwietracht im Lande ſäen und keine Mißbilligung der außenpoli⸗ tiſchen Erklärungen bedeuten ſolle. Die Marxiſten können aber der Regierung kein Vertrauen ſchenken, da ſie mit ihrer Innenpolitik und vor allem mit ihrer Finanz⸗ und Sozialpolitik nicht einverſtanden ſeien. Noch einmal ergriff Dala dier das Wort, um zu betonen, daß er ſeine Prinzipien nicht geändert habe. Jeder müſſe ſich aber heute der Notwendig⸗ keit der Landesverteidigung unterordͤnen. In der Außenpolitik bemühe ſich Frankreich, den vollen Gleichſchritt aller freiheitsliebenden Völker zu er⸗ reichen. Frankreich bedrohe niemand, zumal es ſparſam mit⸗dem Blut ſeiner Söhne umgehen miüſſe. In der Innenpolitik habe die Regierung dem Volke ſchwere Opfer auferlegen müſſen, nicht nur durch die Mobilmachung ſelbſt, ſondern auch durch die Unkoſten dafür, die ſich, wie geſagt, auf insgeſamt 54 Milliar⸗ den beziſſerten. Endlich ſchritt man zur Abſtim⸗ mung, bei der 74 Kommuniſten und 154 Sozialdemo⸗ kraten geſchloſſen und ſchließlich auch zwei ver⸗ ſprengte Radikale aus der Partei Daladiers gegen die Regierung ſtimmten. Damit war wiederum eine Redeſchlacht im franzöſiſchen Parlament zu Ende, deren Tragweite nicht über ihre Schallweite hinaus⸗ ging. Der Ausgang der außenpolitiſchen Debatte in der Kammer hat aber noch zu den merkwürdigſten und komiſchſten Rückwirkungen im„parlamenta⸗ rſchen Hühnerhof“ geführt. In der Sozialdemokratiſchen Partei erhob ſich nachträglich ein leidenſchaftlicher Streit darüber, ob es taktiſch richtig geweſen ſei, daß die Partei geſchloſſen gegen Daladier geſtimmt habe. Die Partei hätte ſich vielmehr der augenblicklich in Frankreich herrſchenden patriotiſchen Stimmung an⸗ ſchließen ſollen, um ſich endlich von der ewigen Kon⸗ kurrenz der Kommuniſten zu befreien. Heute ſei die Parteipropaganda der Sozialdemokraten genau dieſelbe wie der der Kommuniſten, nur noch nicht ganz ſo demagogiſch. Sie bleibe damit alſo klar in der Hinterhand. Wenn aber durch ihren offenen Beitritt zur Außenpolitik Daladiers die Sozial⸗ demokraten zu„patriotiſchen Jakobinern“ geworden wären, hätten ſie ſich wenigſtens von den Kommu⸗ niſten diſtanziert. Dieſe Mißſtimmung führte dazu, daß von den 154 Abgeordneten der Sozialdemokratiſchen Par⸗ tei ſchon hente 106 eine Mißtrauenskundgebung gegen Léon Blum und ein Vertrauensvotum für den widerſpenſtigen Parteiſekretär Paul Faure unterzeichneten. Der Stern Léon Blums verblaßt alſo zuſehends in ſeiner eigenen Partei. Das Durcheinander im ſozialdemokratiſchen La⸗ ger iſt dadurch erhöht worden, daß Daladier in einer kurzen Erklärung ſeinen geſtrigen Gegner in der Kammer, Léon Blum, noch einmal heftig angreift. „Ich habe genug von dieſer ewigen Linſenſpalterei“, erklärte er.„Wie ſoll ich aufrüſten ohne Geld, ohne Steuern und ohne Arbeitsleiſtung? Die Zeit der ſchönen Reden und der Demagogie iſt vorbei. Ich kann den Ereigniſſen nicht mit leeren Worten und pompöſen Entſchließungen die Stirn bieten. Mögen die Marxiſten im Lande behaupten, daß nur die Armen Steuern zahlen, dieſes Schlagwort zieht ein⸗ ſach nicht mehr.“ Dazu kommt noch, daß eine der einflußreichſten Perſönlichkeiten aus der Umgebung Daladiers ge⸗ ſtern abend ankündigte, der Miniſterpräſident ſei tatſächlich entſchloſſen, mit Rückſicht auf die geſpannte außenpolitiſche Lage die verfaſſungsmäßig im Frühjahr 1940 ſtattfindenden Neuwahlen zur Kammer durch Notverordnung hinauszuſchieben. Die Amtszeit der augenblicklichen Kammer ſoll big Oktober 1942 verlängert werden, aber nicht nur der Kammer, ſondern auch aller kommunalen und provinzialen Körperſchaften. Dieſe Abſicht, die für alle augenblicklich auf warmen Plätzen ſitzenden Parlamentarier ſehr angenehm iſt, iſt für die Sozialdemokvatiſche Partei bitter, da nun die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Zeit und Muße genug haben, um ſich völlig zu verzanken. Eine Notwendigkeit zur Diſziplin beſteht nicht mehr, da nun die Abgeordneten für zwei Jahre ſicher ſind, die Wahlpreſſe der Partei nicht beanſpruchen zu müſſen. Dazu kommt weiter, daß der offiziellen Partei⸗ propaganda jeder Wind aus den Segeln genommen iſt, denn einerſeits lohnt es nicht. eine koſtſpielige 54 Milliarden Francs für Rüſtungen! Das gibt Frankreich nach den Erklärungen Daladiers allein in dieſem Fahre aus! Eine dankbare Zuhörerſchaft. Der enaliſche Miniſterpräſident vor ſeiner Rede auf der Verſammlung konſervativer Frauen in der Albert Hall in London. EPPPEPTTCTTPTGTP0TGTPPPTPTPTPPGPTTPTPTTTTTTPTTTTTTTT0T0T0TTTTT—T Propaganda gegen die Notperordnungen in ganz Frankreich zu organiſieren, da ſich dieſe Propaganda an die falſche Aoͤreſſe richten würde. Ueber das Schickſal Daladiers entſcheiden ja nicht mehr die Wähler, die erſt 1942 wieder befragt werden, ſon⸗ dern die Gewählten der Regierungsmehrheit, die dem Miniſterpräſidenten jetzt natürlich doppelt treu bleiben werden. Andererſeits darf man auch nicht vergeſſen, daß 1942 höchſtwahrſcheinlich auch die letz⸗ ten Spuren des Bolksfrontgeiſtes aus den Kröpfen der Wählermaſſen in Frankreich verſchwundeg ſein dürften. Die Marxiſten ſind alſo völlig in die Sack⸗ gaſſe geraten und können augenblicklich keine Hoff⸗ nung weder auf kurze noch auf lange Sicht haben. 7,2 Milliarden Peſeten in Madrid ſichergeſtellt. Nach Feſtſtellungen des Schatzamtes konnten nach der Befreiung der Hauptſtadt in oͤen Madrider Ban⸗ ken.2 Milliarden Peſeten in Schatzanweiſungen und Staatspapieren ſichergeſtellt werden. 555 „Heilig iſt nur das Vaterland. „Schickjal, ſchicke nun, was du willjt!“ Dr. Ley über unſer Arrecht auf deutſchen Lebensraum dub. Stuttgart 12. Mai. Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung aus allen Kreiſen der deutſchen Eiſen⸗ und Metall⸗ induſtrie fand am Freitag die Haupttagung der Deutſchen Arbeitsfront, Amt Eiſen und Metall, ſtatt. Nach Eröffnung der Tagung durch Fachamtsleiter Jätzoſch nahm Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort. Mit beißendem Sarkasmus geißelte Dr. Ley die engſtirnige Denkweiſe einſtiger deutſcher Kleinſtaate⸗ rei, die es immer wieder mit ſich brachte, daß ſich unſer Volk im Bruderkrieg zerfleiſchte, während ſich andere Völker eine ganze Welt zuſammenraubten. „Unſeren Gegnern, die uns heute unſere Le⸗ bensrechte aberkennen wollen, ſtellen wir zu⸗ ſammen mit dem uns befreundeten Italien die eiſerne Parole entgegen: Jeder Menſch hat ein Urrecht, wie auch jedes Volk ein Urrecht hat— nämlich das Recht auf Raum. Deshalb iſt der Welt zu raten, in dieſer Frage Vernunft anzu⸗ nehmen. Deutſchland liebt den Frieden, aber es verſchiebt auch kein wichtiges Problem auf die Nachwelt. Wenn der Nationalſozialismus ein Problem erkennt, dann packt er es auch an. So ſtehen heute zwangsläufig miteinander verbun⸗ den auf der einen Seite die Nationen, die um ihr Lebensrecht kämpfen, auf der anderen Seite aber in wahnſinniger Verblendung jene unvernünftigen Na⸗ tionen, hinter denen wiederum der internationale Jude ſteht. Die Erziehung des Volkes zur Diſziplin ſei nicht gleichbedeutend mit der Erziehung zum Materialis⸗ mus, ſondern einzig und allein zur Bejahung des Lebens auf dieſer Erde, ſonſt wäre der Begriff Vaterland nur eine leere Redensart. Heilig ſei nur das Vaterland, das man bejahe, und fromm ſei das, was dieſem Vaterland fromme. Dr. Ley ſchloß:„Unſer Volk kann heute glücklich in ſeiner Zukunft ſchauen. Wir wiſſen, daß uns nichts geſchenkt wird, aber trotzdem war es noch niemals in Deutſchland ſo ſchön wie in unſerer Zeit. Wir ſind 80 Millionen Deutſche, ausgeſtattet mit einem Glauben und einem Führer. Schickſal, nun ſchicke uns, was du willſt!“ Die Tauſende dankten dem Reichsorganiſations⸗ leiter für ſeine aufrüttelnden Worte mit nicht enden⸗ wollendem Beifall. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Pariſer Peſſimismus (Von unſerem Pariſer Vertreterſ — Paris, 12. Mai. In den letzten Jahren wurde ſchon immer hin und wieder, ſeit dem 13. März dieſes Jahres da⸗ gegen alltäglich der„Krieg für morgen“ in Frankreich angeſagt. Nicht nur eine wildgewordene Preſſekampagne ſchürte dieſes Angſtgefühl in der Oeffentlichkeit, nein auch eine ganze Reihe fühl⸗ barer Maßnahmen, die man ruhig Mobilmachung nennen kann ſprachen für die Glaubwürdigkeit des ſchwärzeſten Peſſimismus. Die Folge von all dem iſt zunächſt die, daß dem Franzoſen ſein täglicher Apéritif nicht mehr recht ſchmeckt. Der Buchhändler klagt, daß angeſichts der ewigen Kriſe niemand meyr Bücher kaufen will. Der Schneider klagt, daß die vielen Eingezogenen als Kunden ausfielen und die übrigen ſich auch keine neuen Anzüge mehr machen ließen,„da es morgen ja nicht mehr darauf an⸗ kommt, was man anhat“. Nur die Damenſchneider ſollen es etwas beſſer haben. Denn die Frühjahrsmode war für die Frauen ge⸗ bieteriſcher als auch die ſchwärzeſten politiſchen Nach⸗ richten. Doch iſt es auch da bezeichnend, daß man als letzte Modetorheit die„individuelle Muſik“ erfand; das ſind kleine Spielapparate, die man in einer Broſche, einem Handtäſchchen oder einem Gürtel ver⸗ ſtecken kann und die auf Wunſch eine reizende Me⸗ lodie, etwa„Freut euch des Lebens“, ſummen. Doch die Banken, die übrigen Geſchäftsleute und vor allem das Gaſtgewerbe, alle klagen ſie. Das geſchäftliche Leben ſteht faſt ſtill. Freilich das fällt nicht ſo ſehr auf, da ein Betrieb Tag und Nacht arbeitet, ein Be⸗ trieb, der immer größere Ausmaße annimmt und das normale Wirtſchaftsleben damit überdeckt: der Rüſtungsbetrieb. Doch das täuſcht den Fran⸗ zoſen nicht. Er klagt:„So kann man nicht weiter⸗ leben“. Die Regierung iſt offenſichtlich über die Melan⸗ cholie der franzöſiſchen Oeffentlichkeit bedrückt. Die Geiſter, die man rief, jetzt wird man ſie wirklich nicht mehr los, nämlich die Kriegsgeiſter. Man will ſie aber auch nicht totſchlagen, und deshalb hagelt es Aufrufe, die die Franzoſen anregen ſollen, es ſich doch ja ſchmecken zu laſſen, ruhig zu kaufen und ſo zu tun, als wenn gar nichts los wäre. Durch dieſe Gefühlskriſe werden beſonders die beiden Provinzen Elſaß⸗Lothringen betroffen. Ihnen widmet deshalb die Regierung in ſämtlichen Zeitungen beſondere Anzeigen mit der Aufforderung, dieſe Gebiete zu be⸗ ſuchen und ihre Produkte zu kaufen, wobei wörtlich der Kirſch, der Himbeergeiſt, der Zwetſchgengeiſt und die Gänſeleber erwähnt werden. Da man die Kriegs⸗ geiſter, wie geſagt, nicht totſchlagen will, verkündet man allenthalben, in Europa habe eine Offenſive Seite Nummer 215 Neue Manuheimer Zeitung/ Mittaa⸗Ausgabe Samstag, 13. Mai 1980 gegen die Nerven begonnen. Die gelte es durch⸗ zuſtehen. Dieſer Nervenkrieg, ſo wird hinzugefügt, ſie genau ſo wie ein anderer Krieg eine Frage des Nachſchubs und der Dauer, und auch dabei ſpiele nur die letzte Viertelſtunde eine Rolle. Ja, ein Blatt erſtieg ſich ſogar bis zu der Geſchmackloſigkeit einer Schlagzeile:„Trotz Hitler, lebt!“ All dieſe Aufrufe aber nützen nicht ſehr viel. Die Franzoſen fühlen ſich bedrückt, verärgert und teil⸗ weiſe auch verhetzt. Die aber, die es wirklich ſind, fühlen es am wenigſten. Sie alle ſind ſich einig, daß das Leben nicht mehr ſchön iſt— und damit beginnt für den richtigen Franzoſen das Leben praktiſch überhaupt keinen Wert mehr zu haben. Dieſe Geſamtſtimmung macht die franzöſiſche aſſe aber denn doch gegenüber der Beeinfluſſung in oben durch die Preſſe und den Rundfunk noch zilleuloſer als gewöhnlich. Dieſe Tatſache wird eichlich ausgenutzt, und ſo wird alſo von oben nichts verſäumt“. Einmalig bisher in der franzöſi⸗ ſchen Geſchichte hat der Miniſterpräſident Daladier die Zeitungs⸗Verleger kommen laſſen und ſie zur Halsſtarrigkeit aufgefordert. Zum erſtenmal wurde deshalb in Frankreich die letzte Führerrede i der erſten Seite nur zweiſpaltig aufgemacht, rend ſie früher immer Schlagzeilen über die ganze Seite erhalten hatte. Daß im Innern der Zeitungen dann der größte il der Rede doch noch gebracht wurde, ändert ts daran, daß man es hier mit einem„Wink von e 1 zu tun hat. Auch aus der Einſtimmigkeit der K. ntare, die die Rede als gar nicht wichtig hin⸗ ſtellen, weil heute nicht Reden, ſondern nur noch en zählten, kann man allzu leicht eine einzige ide Hand herausleſen. Kein Wunder alſo, wenn man ſich anſchließend wieder einmal aus allen Ecken der Welt neue deutſche Angriffspläne elegraphieren läßt! In welche Zeitung man auch ckt, welchem Rundfunk man auch zubört, partei⸗ ſehen von links bis rechts, es fehlt nirgends ügen und Gehäſſigkeiten! Und ſelbſt die bis⸗ Gutwilligen ſind nun davon ergriffen. Wenn n gar Polen, wer weiß von wem aufgeputſcht, grenzenſojer Verblendung ein einmaliges Anar⸗ Hitlers glaubt ablehnen zu können und Deutſch⸗ ind herausſordert-dann wird das bier einſach mit „deutſche Angriffsabſichten auf Polen“ überſetzt. Doch nicht genna damit, man läßt ſich auch noch ſo⸗ ſort den polniſchen Botſchafter kommen und ver⸗ t ihm, daß Frankreich ebenſo wie England Po⸗ nunterſtützen würde. Ja noch mehr: man hetzt anz deutlich: Wir ſind ſogar bereit, mit euch ich wegen Danzig Krieg zu ſühren! Die amtliche Brunnenvergiftung kann wirklich nicht noch weiter vertieſt werden, und ernſthaft ſtellt ſich die Frage, 6 nkreich und England wirklich zum Krieg trei⸗ ollen. W s die franzöſiſche Oeffentlichkeit t alledem ſagt? Aus Verdruß für das ſchwerge⸗ machte Leben und aus Ermüdung iſt ſie allem willen⸗ los preisgegeben. Auch hier hat eben Goethe wieder :„Dem entrollten Lügenbanner folgt die Maſſe — Schafsnatur!“ Die Maſſe folgt wirklich überzeugt. Sie wird nicht einmal nervös, ſie ſindet das Leben ſen nur ſchwer. ſie nimmt die ſtändige Teuerung Lebenshaltungskoſten hin und ſie läßt ſich ſelbſt, Wirtſchaft— ohne zu murren— mobili⸗ dem Schweigen hamſtert die Maſſe Geld und Lebensmittel. Die franzö⸗ ümpfe haben ſchon lange nicht mehr le geſpielt wie in dieſen Tagen. Das franzb⸗ ſche Volt wartet auf das große Ereignis das da en ſoll und durchgeſtanden werden muß. Es t ieſes„Etwas“ meiſtens nicht beim Namen. gibt ſich auch nicht die Mühe, dagegen zu denten. eich läßt ſich in der Tat durch ſeinen Peſſi⸗ und durch unheilverkündende Nachrichten, ie allerͤings bisher nie bewahrheitet haben, ſein ben vergällen. erven, Auszeichnung deutſcher und italieniſcher Flieger EP. Madrid, 13. Mai. n Anweſenheit des Generals Frauco und hes Diplomatiſchen Korys jand am Freitag anf dem Madrider Flugplatz Barajas die größte isher in Spanien ſtattgefundene Luſtwaſſen⸗ ade ſtatt. Außer ſpaniſchen Fliegerverbänden ahmen auch deutſche und italieniſche eiwillige an der Parade teil. Der Flugplatz war ſeſtlich ausgeſchmückt; neben ſpaniſchen Flagge ſah man auch die Fahnen tſchlands und Italiens, vor allem auf der Tri⸗ Nachdem General Franeo die Front der Fliegerſtaffeln und der Formationen abgeſchritten gann der Vorbeimarſch. An der Spitze der n marſchierten deutſche und italieniſche Frei⸗ denen von den Zuſchauern oſtentative chaftskundgebungen dargebracht wurden. der Parade hielt der Oberbefehlshaber der en Luftwaſſe, General Kindelan, eine An⸗ e an die Soldaten. Dann betrat, ſtürmiſch be⸗ General Franco die Rednertribüne. Er hob ner immer wieder von Beifall unterbrochenen rache den Opferwillen und die Einſatzbereitſchaft waſſe in dem jetzt beendeten Kriege hervor. udillo gedachte dabei auch des heldenhaften es der befreundeten Nationen. Um die Ver⸗ g Spaniens in der Luft in jeder Hinſicht zu „ werde die Luftwaſſe weiter ausgebaut wer⸗ nur ſie könne Spanien groß machen. Franco ine Anſprache mit Hochrufen auf Spanien, and und Italien. nſchließend zeichnete der Candillo die deutſchen talienlſchen Freiwilligen mit der Militär⸗ ille aus:„Für Tapferkeit innerhalb der Luſt⸗ im Kreuzzug gegen den Kommunismus!“ rend der Dekoration brach die rieſige Zuſchauer⸗ e wiederum in ſtürmiſchen Beifall aus. Langſam voran Die Fahrt der„Emyreß of Auſtralia“ 83 EP. London, 12. Mai. Fahrt des engliſchen Königspaares nach Ka⸗ Bord der„Empreß of Auſtralia“ wird auch rch Nebel aufgehalten. Am Freitagnach⸗ ßte der Dampfer, der ſich zur Zeit in der ne der Eisberge befindet, beidrehen. Der we rb 4 Das eugliſch-ürkiſche Abtommen Es geht nicht ſoweit, wie England es wünſchte, aber weit genug, um die Tuürkei in die Einkreiſungsfront emzubeziehen dnb. London, 12. Mai. Miniſterpräſident Chamberlain gab am Freitag⸗ nachmittag eine Erklärung über die engliſch⸗türki⸗ ſchen Beſprechungen ab, die klar und deutlich er⸗ kennen ließ, daß Englands Paktomanie immer neue Blüten treibt. Nunmehr ſoll auch die Türkei als Vaſallenſtaat der Einkreiſungsfront angegliedert werden. Chamberlain ſtellte einleitend feſt, die beiden Regierungen würden ein endgültiges langfriſtiges Abkommen mit reziprokem Charak⸗ ter„im Intereſſe ihrer nationalen Sicherheit“ abſchließen. Die beiden Regierungen erklärten, daß ſie bis zum Abſchluß eines„Verteidigungs⸗ abkommens“ im Falle eines Angriffsaktes, der zu einem Kriege im Mittelmeergebiet führen ſollte, bereit ſein würden, wirkſam zuſammen⸗ zuarbeiten und ſich gegenſeitig alle in ihrer Macht liegende Hilſe und Beiſtand zu leiſten. Dieſe Erklärung richte ſich gegen kein anderes Land(12); ſie ſei dazu beſtimmt. Großbritannien und die Türkei der gegenſeitigen Hilſe und des gegenſeitigen Beiſtandes zu verſichern,„falls ſich eine Notwendigkeit ergeben ſollte“. Die beiden Regie⸗ rungen hätten anerkannt, daß gewiſſe Fragen eine präziſere Definierung erforderten. Eine Prüſung ſei im Gange. 0 Die beiderſeitigen Regierungen erkennten weiter an, daß es ebenfalls„notwendig ſei, im Balkan Sicherheit herzuſtellen“(12), und ſie be⸗ rieten ſich einander mit dem Zweck, dieſes Ziel ſo ſchnell wie möglich zu erreichen. Dieſes Abkommen ſchließe es nicht aus, daß beide Regierungen mit anderen Ländern im allgemeinen Intereſſe der des Friedens“ Abkommen abſchloſ⸗ en. Der Leiter der Oppoſition, Attlee, drückte ſeine Befriedigung über die Erklärung aus, fragte aber, ob dieſem Abkommen Generalſtabsbeſprechungen(9) folgen würden. Chamberlain meinte darauf, er glaube nicht, daß ſich dies bis zum Abſchluß eines endgültigen Abkommens ergebe. Chamberlain erwiderte,„es bedeute nicht mehr, als er geſagt habe“. Auf die Frage des Labourabge⸗ oroͤneten Fletcher, ob der Begriff Mittelmeergebiet in der Weiſe angewandt worden ſei, daß die Dar⸗ danellen und das Schwarze Meer aus⸗ geſchloſſen würden, erklärte Chamberlain: „Nein, mein Herr“. Der Labourabgeordnete Cooks wünſchte eine klare Definition des Begriſſes Mit⸗ telmeergebiet, und fragte, ob darunter auch das Mittelmeer anſtoßende Gewäſſer, z. B. die Adria⸗ tiſche See und das Schwarze Meer zu verſtehen ſeien. Chamberlain wich aus und erklärte, er„ziehe es vor, keine Definition zu geben...“ * Englands Paktomonie kennt keine Grenzen— das hat ja allmählich die Welt und das haben vor allem wir Deutſche bemerkt. Es gibt keinen Winkel des Erdͤballs, in den nicht England ſeine Agenten und Bittſteller mit dem Erſuchen um Hilfeleiſtung für das mächtige Albion ſchickt. Dieſes Bild des hilfe⸗ ſuchenden England iſt zu blamabel, als das Deutſche es anders als mit Staunen, aber auch mit einem verachtungsvollen Lächeln vermerken ſollten. Anders liegen die Dinge freilich gegenüber den Staaten, die mit Englands Einkreiſungswünſchen bedacht werden und die ſich nicht genng realvpoliti⸗ ſchen Sinn oder manchmal einfach nicht genug inne⸗ ren Widerſtand bewahrt haben, um ſich dieſen Wün⸗ ſchen zu verſagen. Sie müſſen ſich klar ſein, daß der An⸗ ſchluß an Englands Paktpolitik einen unfreund⸗ lichen Akt gegen Deutſchland darſtellt. Denn darüber kann auch im verſchlafenſten Lande der Welt kein Zweiſel beſtehen, gegen wen England ſich dieſe Serie von Beiſtandspakten zurechtlegt. Wenn dabei ein Staat wie die Türkei ſich in der engliſchen Partie befindet, mit dem Deutſchland nicht nur beſte und traditionelle Freundſchaft, ſondern auch vielſach gleichgerichtete Schickſale und gleichgerich⸗ tete Ueberwindung dieſes Schickſals verbindet, dann iſt das umſo bedauerlicher und überraſchender. Die Staatsmänner in Ankara, die für dieſes eng⸗ liſch⸗türkiſche Bündnis verantwortlich zeichnen, dür⸗ fen ſich nicht wundern, wenn wir der Auffaſſung ſind, daß ſie bei ihrer Entſcheidung herzlich ſchlecht beraten waren. Sie ſollten England eigentlich aus der eigenen Geſchichte gut genug kennen, um zu wiſſen, daß England noch nie für andere als für die eigenen Intereſſen gekämpft hat und daß England auch diesmal nicht die Freundſchaft der Türkei um des Friedens willen, ſondern die Freundſchaft der Türkei um eines Krieges willen ſucht, den ihm die Türkei gegen Deutſchland zu gewinnen helfen ſoll. Und dazu hätte ſich, wie wir denken, die Türkei eigentlich zu gut ſein müſſen! Die Tragweite des Abkommens Drahtber. unſ. Londoner Vertreter“ — London, 13. Mai. Das Zwiſchenabkommen Englands mit der Türkei, das Ehamberlain geſtern im Unterhaus aukündigte, geht nicht ſoweit wie England urſprünglich erwartet hat. England hatte der Türkei vorgeſchlagen, daß ein Hilfeleiſtungs⸗ abkommen allgemeiner Natur geſchloſſen würde, ſo daß England der türkiſchen Hilſe im Falle jedes Krieges irgendwo in der Welt ſicher ſein könnte. Die Türkei hat jedoch darauf beſtanden, daß das Abkommen auf das Mittelmeer be⸗ ſchränkt bleibt. Auf der anderen Seite iſt es je⸗ doch der Türkei in den Verhandlungen nicht ge⸗ lungen, ihren Wanſch durchzudrücken, die Hilſe⸗ leiſtungen auf gauz beſtimmte, genan bezeich⸗ nete Fälle zu beſchränken. Trotz dieſer Einſchränkung wird des Abkommen in London als ein großer Erſolg der Poli⸗ tik der Einkreiſung gegen Deutſchland ge⸗ wertet. Das Zwiſchenabkommen ſtellt einen erſten gefährlichen Schritt der türkiſchen Außenpolitik dar, der weitere Folgen haben wird. 1. hofft England den Balkan in den endgültigen Vertrag einzube⸗ ziehen, 2. wird in dem endgültigen Vertrag die Frage der Durchfahrt von Kriegsſchiffen durch die Meerenge in Richtung Schwarzes Meere geregelt werden. Nach dem Montreuxer Abkommen von 1936 hängt die Möglichkeit der Durchfahrt von Kriegsſchiffen davon ab, daß die Kriegsſchiffe einem Lande Hilfe leiſten, das mit der Türkei vertraglich verbunden iſt. Die Einbeziebung der Türkei in dag engliſche Vertragsſyſtem ſoll dazu dienen, alle Zweifel, die aus dem Montreuxer Abkommen eni⸗ ſtehen und alle türkiſchen Vorrechte. die Durchfahrt von Kriegsſchiffen zu verhindern, im Verhältnis zwiſchen England und der Türkei zu beſeitigen. Die Hauptfolge des Zwiſchenabkommen iſt jedoch nach Anſicht hieſiger politiſcher Kreiſe, daß es ein Ab⸗ kommen zwiſchen England und Sowietrußland er⸗ leichtern wird angeſichts der engen außenpolitiſchen Beziehungen zwiſchen der Türkei und Sowjetruß⸗ land. In der heutigen Morgenpreſſe wird das Zwi⸗ ſchenabkommen von ſämtlichen Blättern einſchließlich der Oppoſitionspreſſe begrüßt. Die„Times“ wid⸗ met in ihrem Leitartikel ihre Hauptaufmerkſamkeit den Folgen, die der Vertrag für die endgültige Re⸗ gelung des Verhältniſſes zwiſchen England und der Türkei haben wird. Das Blatt ſchreibt, daß gemäß den Aeußerungen Chamberlains die Errichtung eines„Sicherheitsſyſtems“ auf dem Balkan weſent⸗ lich ſei. Das Blatt weiſt auf die engen Beziehun⸗ gen der Türkei mit Griechenland hin, die einem Bündnis nahekämen und ſchreibt, daß auch in den Verhandlungen in Ankara die Frage eine Rolle geſpielt habe, ob und wie Bulgarien in die Bal⸗ kanentente eingegliedert werden könnte. Ferner er⸗ wähnt das Blatt die engen Beziehungen der Türkei mit den Staaten des vorderen Orient, die durch den Vertrag von Saadabad mit Jran, Afghaniſtan und dem Irak hergeſtellt worden ſeien. Ueber den Einfluß des Zwiſchenabkommens auf die engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhand⸗ lungen ſchreibt das Blatt, daß die Bindungen zwiſchen der Türkei und der Sowjetunion den be⸗ vorſtehenden endgültigen engliſch⸗türkiſchen Vertrag zu einem Meilenſtein auf dem Wege zu einem briti⸗ ſchen Abkommen mit Moskau machen.„Daily Ex⸗ preß“ ſchreibt über die Nebenumſtände der Verhand⸗ lungen in Ankara, daß England zuſätzlich zu der bisher bereits gegebenen 200⸗Millionen⸗Mark⸗Anleihe eine weitere Anleihe von 120 Millionen Mark(10 Rr Pfund) für Rüſtungszwecke gewähren werde. Das liberale Oppoſitionsblatt„News Chronicle“ ſchreibt, daß im Weltkrieg die Türkei für Deutſch⸗ land ſicher wichtiger geweſen wäre als Italien für die Alliierten war. Wenn das jetzt umgekehrt wäre, habe man vom militäriſchen engliſchen Ge⸗ ſichtspunkt aus keinen Grund, es zu hedauern. Auch das Blatt der Labour Party,„Daily Herald“, be⸗ grüßt die Ankündigung Chamberlains. Aus all dieſen Preſſekommentaren geht hervor, daß es der Türkei außerordentlich ſchwer ſein wird, im weiteren Verlauf der Verhandlungen ſich noch den Zumutungen Englands nach einer weiteren Eingliederung in die Einkreiſungsfront zu ent⸗ ziehen. Die Türkei hot Enaland den kleinen Finger gegeben und es wird ihr außerordentlich ſchwer ſein, England die ganze Hand zu verweigern. Was wohl Pilſuöſti dazu So rühmt ſich Polens iee eee Polen beging am Freitag den vierten Jahrestag des Todes des Marſchalls Pilſudſki. Die erſten Seiten der Zeitungen ſind ausſchließlich dem Ge⸗ denken an den Verſtorbenen gewioͤmet.„Polen iſt ſo, wie du es ſehen wollteſt, Marſchall!“, ſchreibt der regierungsfreundliche„Expreß Po⸗ ranny“.„Es iſt und wird groß ſein!“ Die halbamtliche„Gazeta Polſka“ führt an, daß die Imponderabilien, um die Joſef Pilſudſki un⸗ ermüdlich kämpfte, wie Ehrgefühl, Ehre und Na⸗ tionalſtolz, heute das Eigentum des ganzen Volkes geworden ſeien. Sie ſeien der größte Schatz des ——— Prager Miniſterratsbeſchlüſſe: Fudengeſetz im Protektoratsgebiet Weitgehende Angleichung an die Beſiimmungen der deutſchen Fudengeſetzgebung dnb. Prag, 12. Mai. Am Freitag trat in Prag der Miniſterrat zuſam⸗ men, dem man in weiten Kreiſen mit großer Span⸗ nung entgegenſah, weil er die Judengeſetze, die ſchon lange in Vorbereitung ſind, verabſchieden ſollte. Aus unterrichteten Kreiſen verlautet jedoch, daß noch kein endgültiger Beſchluß gefaßt worden iſt. Es ſteht aber ſeſt, daß gegenüber früheren Faſſungen manche neue Punkte in den Entwurf aufgenommen wurden. Wie der„Vecer“ mitteilt, wird das Geſetz etwa vierzig Abſchnitte umfaſſen und die Stellung der Ju⸗ den im öffentlichen Leben und in den einzelnen Be⸗ rufen regeln. Bemerkenswert iſt vor allem die Begriffsbeſtim⸗ mung des Juden. Als Jude wird jeder betrachtet, der ſich zur jüdi⸗ ſchen Glaubensgemeinſchaft bekeunt, und jeder getauſte Inde, der nach dem 1. November 1918 die Taufe erhalten hat. Als Nichtjude wird der betrachtet, der getauft iſt, wenn die Eltern und Großeltern chriſtlichen Glan⸗ bens waren. Als Jude gilt ferner jeder, der mit einem Juden bezw. einer Jüdin die Ehe geſchloſſen hat. Als Juden gelten auch Perſonen, die in nicht⸗ ehelicher Gemeinſchaft mit Juden(Züdinnen) leben oder Abkömmlinge von ſolchen Perſonen ſind. Die Stellung der Juden im öffentlichen Leben ſoll in folgender Weiſe gelöſt werden: Grundätzlich ſind Inden von Staatsſtellen und öffentlichen Stellen ausgeſchloſſen. Sie dürfen weder als Lehrkräfte noch in öſſent⸗ lichen Aemtern tätig ſein. Jüdiſche⸗ Kinder ſollen in eigenen jüdiſchen Schulen unterrichtet werden. Im Advokatenberuf wird der Numerus clausus ent⸗ ſprechend dem jüdiſchen Bevölkerungsanteil ein⸗ geführt. Juden ſollen in Zukunft nicht mehr Eigen⸗ tümer oder Pächter von landwirtſchaftlichem Beſitz und Betrieben ſein dürfen. Im konzeſſionierten Ge⸗ e dürfte der Nuwerus als Uebergangslöſu bmit, daß ſchlüſſel entſprechen. Für die Beteiligung in der Induſtrie ſollen„Höchſtbeteiligungen“ feſt⸗ geſetzt werden. So darf beiſpielsweiſe der Hundert⸗ ſatz nicht über 60, 1940 nicht über 40 and 1941 nicht über 25 v. H. hinausgehen. Ein weiterer Punkt wird ſich mit der Auswanderung von Juden be⸗ faſſen, die von den tſchechiſchen Behörden gefördert werden ſoll. Bemerkenswert iſt ferner, daß eine Konſkription des jüdiſchen Vermögens nach dem Stande vom 15. März 1939 durchgeführt werden wird. Ausnahmebehandlungen für ein⸗ zelne Perſonen können vom Staatspräſidenten ver⸗ fügt werden, wenn ſie ſich„außerordentliche Ver⸗ dienſte im öffentlichen Intereſſe“ erworben haben. Guayana für jüdiſche Emigranten? EP. London, 13. Mai. Zu der vor zwei Tagen veröfſentlichten Empfeh⸗ lung des britiſchen Flüchtlingsausſchuſſes einer An⸗ ſiedlung jüdiſcher Emigranten in Britiſch⸗Gugyana äußerte ſich Miniſterpräſident Chamberlain am Frei⸗ tag im Unterhaus in ſehr poſitiver Weiſe. Er ſagte, die engliſche Regierung ſei bereit, alle nur möglichen Erleichterungen für dieſen. Siedlungsplan zu gewähren. Chamberlain ſtellte in Ausſicht, daß nit der Anſiedlung von jüdiſchen Emigranten im Herbſt dieſes Jahres begonnen werden könne. Wenn dieſer erſte Siedlungsverſuch erfolgreich ſei, ſo fuhr Ehamberlain ſort, würde die Anſiedlung in Britiſch⸗ Guayana in großem Umfang weiter durchgeführt werden. Allerdings könne die Anſiedlung nur im Innern Guayanas vorgenommen werden, da der Tüſtenſtreifen bereits zu dicht beſiedelt ſei und die Regierung von Britiſch⸗Guayana die Rechte der dort lebenden Einwohner wahren möchte. Die Siedlung werde autonome Rechte erhalten und in der Regie⸗ rung von Britiſch⸗Guayana einen Vertreter haben. Genſer Liga beginnt am 22. Mai wieder zu„ta⸗ gen“. Das Generalſekretariat der Liga teilte heute die Ratsſitzung auf den i K 9. W6 Polen iſt, wie Du es e 2 Preſſe des Ver EP Warſchau, 19. Päk Phblitiſchen Volkes“ Die früher ſonoft vermerkten 55— ſagen würde?? haben willſt“ rais an Piſſudſkis Werk Minderwertigkeitskomplexe im Verhältnis zu an⸗ deren Nationen und Weltmächten ſeien überwunden. Zum Gedenken an den Toten ruhte in ganz Polen jeglicher Verkehr von 20.45 bis 20.48 Uhr. * Die poſthumen Huldigungen der polniſchen Preſſe an die Adreſſe des Marſchalls Pilſudſkis muten umſo grotesker, um nicht zu ſagen blasphe⸗ miſcher an, als es bekanntlich gerade Marſchall Pil⸗ ſudſki war, der Polen aus der Abhängigkeit von den Verſailler Mächten gelöſt und ihm durch den Freund⸗ ſchaftsvertrag mit Deutſchland die Stellung einer ſelbſtändigen europäiſchen Großmacht und die Mög⸗ lichkeit einer ſelbſtändigen Großmachtpolitik gegeben hat. Solange Pilſudſki lebte, war der Grundſatz der polniſchen Außenpolitik Freundſchaft mit Deutſch⸗ land. Seine Epigonen haben dieſen Grundſatz durch den anderen der Feinoͤſchaft gegenüber dieſem Deutſchland erſetzt. Vielleicht wußten ſie nicht, was ſie damit taten; aber ſoviel müßten ſie wiſſen, daß es ein Hohn iſt, dieſe Politik unter den Schatten des Mannes zu ſtellen, in dem das neue Polen ſei⸗ nen Gründer und das neue Deutſchland ſeinen aufrichtigen Freund ſieht. Rom warnt nochmals dnb Mailaud, 13. Mai. In Zuſammenhang mit der Rede Becks befaßt ſich die Zeitſchrift„Relazioni Internazionali“ mit der Danziger Frage. Die Zeitſchrift erklärt hierzu u.., daß Polen weder mit politiſchen noch wirt⸗ ſchaftlichen Gründen den klaren Standpunkt des Reiches, daß Danzig zu Deutſchland zurückkehren müſſe, widerlegen könne. Vom politiſchen Standpunkt aus könnten die Po⸗ len keine ſtichfeſte Argumentation vorbringen, weil die volksmäßige Zuſammenſetzung von Danzig nun einmal eine feſtſtehende Tatſache ſei. Vom wirt⸗ ſchaftlichen Standpunkt aber habe Herr Beck die Wahrheit verſchwiegen, nämlich, daß der Handels⸗ und Seeverkehr Danzigs gerade ſeit jenen Tagen ernſtlich zurückgegangen ſei, ſeitdem Polen den Ha⸗ ſen von Gdingen errichtete. Danzigs heutige Stellung ſei eine juriſtiſche Fik⸗ tion, die eine enoͤgültige Regelung nötig habe. Es beſtehe kein Grund, dieſen Reibungspunkt am Le⸗ ben zu erhalten, zumal dies in offenem Widerſpruch zu dem Willen der Bürger der Freien Stadt ſtehe. Die Zeitſchrift ſchließt ihre Betrachtung mit einer deutlichen Warnung an Polen. Poien boykottiert deutſche Filme EP. Warſchau, 13. Mai. Die Boylottbewegung, die ſich ſeit Wochen gegen den Vertrieb deutſcher Zeitungen in Polen richtet, hat nun auch auf das Filmweſen übergegriſſen. Da⸗ zu gab der Aufruf der Geſellſchaft zur Unterſtützung des polniſchen Films vom Donnerstag den Auftakt. Die polniſche Preſſe richtet im Anſchluß daran hef⸗ tige Angriſfe gegen den deutſchen Film. UsA⸗Militärmiſſion nach Braſilien unterwegs. Unter der Führung des neu ernannten Generalſtabs⸗ chefs George Marſhall reiſte am Mittwoch eine amertkaniſche Militärabordnung an Bord des Kren⸗ le“ zum Beſuch nach Braſilien ab. 6 stoffe des Aus- Kroffstoffe Ab 15. Mai 1939 liefern wir anstelle änserés ES80 das neuartige Hochleistungs-Gemisch SUPER-ESSo Sie ethalten, rot gefärhten S 2 Pfennig billigen hergestellt Wie pompen der 8 kenchellen genau so zuverlässig wie bisbher Soperkraffstoff, 30 5 See. genau S0 hochklopffest öbercll amñ den 0 8 sitbergraven, Neue Maunheimer Zeitung 7 Mitiag⸗Ausgabe Mannheim, 13. Mai. Das Beinverhau Was mit einem Beinverhau gemeint iſt, wird je⸗ der wiſſen, der einmal in einer gut beſetzten Stra⸗ 1 Das Beinverhau iſt ſo etwas, wie das —— im Kriege, ein Hindernis, durch das ſich nur mit Lebensgefahr hindurcharbeiten en 1 auf ihre N keine ickſicht nehmen zu müſſen. Sie ſtrecken ihre Beine es muß geſagt werden, daß in* Zeit auch weibliche Geſchlecht ſich in ſehr unſchöner Weiſe ſer Anſitte beteiligt. daß kein einen 9 den, behindern oder beläſtigen darf. Dieſer Grund⸗ nuß auch in einem Verkehrsmittel Geltung Wer ſeine ausſtreckt oder übereinan⸗ iemand will ſich in einem Straßenbahnwagen der Omnibus als Hürdenſpringer betätiaen, darum er die Beine„bei ſich behalten“. Zu Hauſe in er ſie ſpäter ſo weit von ſich ſtrecken, wie er Dann wird ihm kaum jemand Vorſchriften n. Es iſt aber peinlich, in der Straßenbahn hut zu werden, den Gang frei zu geben. Alſo ckſicht und auch nicht aus Gedankenloſigkeit ſich enstoffe———— in großer Auswahl bei Carl Baur- N2,9 Kinderzulagen und Waiſenrenten ber Anfallverſicherung Erneuter Ausban der Leiſtungen der Reichsunfallverſicherung(Berufsgenoſſen⸗ durften Kinderzulagen zu Renten Schwer⸗ und Waiſenrenten für Kinder Getöteter Notverordnung vom 8. Dezember 1931 nur zum 15. Lebensjahr des Kindes gezahlt werden. Erſtarkung der Leiſtungskraft der Sozialver⸗ ung im Dritten Reich beſtimmte das fünfte Ge⸗ über Abänderung der Unfallverſicherung, daß die zulagen und Waiſenrenten bei Berufs⸗ oder Sbildung über das 15. Lebensjahr hinaus bis vollendeten 18. Lebensjahr zu gewähren ſeien. Zum 50. Geburtstag des Führers verabſchiedete Sregierung nun das Geſetz zum weiteren er Notverordnungen in der Reichsverſiche⸗ om 19. 4. 1939, nach dem zum Wohle der her⸗ chſenden Jugend die Waiſenrenten und zuſchüſſe über das 15. Lebens⸗ naus uneingeſchränkt bis zum bensjahr gewährt werden. Der Weiter⸗ ſer Kinderzuſchüſſe und Waiſenrenten ſetzt nücht mehr Schul⸗ oder Berufsäusbildüng vor⸗ allverſicherung betreute Schwerverletzte mit ndern und für 60 000 Waiſen eine fühlbare ür ſolche Fälle, in denen die Bezüge für die ach früherem Recht wegen Vollendung des nsjahres weggefallen ſind. Sofern die Kin⸗ on Schwerverletzten und bezugsberechtigte Wai⸗ m 1. 1. 1939 noch nicht 18 Jahre alt waren, ehlt es ſich, bei der zuſtändigen Berufsgenoſſen⸗ en Antrag auf Weiterzahlung oder Neu⸗ g der Kinderzulagen oder Waiſenrente für vom 1. Januar zu ſtellen. neue Kleinwohnungen im April. Nach den gen des Statiſtiſchen Amtes Mannheim be⸗ Reinzugang an Wohnungen im Monat Zugang durch Neubau 30, durch Umbau 2. neugeſchaffenen Wohnungen ſind 32 Woh⸗ mit ein bis drei Zimmern. Es wurden 13 Wogngebäude von privaten Bauherren, ein ebäude von einer öffentlichen Körperſchaft er⸗ arunter ſind 12 Kleinhäuſer mit ein bis zwei joßen und höchſtens vier Wohnungen. Für keubauten, die zuſammen 18 Wohnungen er⸗ wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. Wie wird der uſchußbedarf innerhalb des Stadthaushaltsgedeckt? Die Sieuern und ſteuerähnlichen Einnahmen ſpielen natürlich die Hauptrolle Der ordentliche Haushaltsplan der Stadt Mann⸗ heim ſetzt ſich aus zehn Einzelplänen, die wieder in viele Abſchnitte und Unterabſchnitte gegliedert ſind, zuſammen. Jede erwartete Einnahme und vorge⸗ ſehene Ausgabe iſt genau nachgewieſen. Bei jedem Abſchnitt und Unterabſchnitt iſt zu erſehen, ob er vermutlich einen Ueberſchuß erbringen oder ob er eines Zuſchuſſes bedürfen wird. Es wird nieman⸗ den überraſchen, wenn er erfährt, daß von den faſt 150 Abſchnitten und Unterabſchnitten die allermeiſten einen Zuſchußbedarf aufweiſen. Es gibt ſogar nur drei Abſchnitte und einen Unterabſchnitt, die Ueber⸗ ſchüſſe erbringen werden— Ueberſchüſſe allerdings von ſolcher Höhe, daß damit der geſamte Zuſchuß⸗ bedarf aller anderen befriedigt werden kann. Die bedeutendſten Ueberſchüſſe findet man be⸗ greiflicherweiſe im Abſchnitt„Steuern und ſteuerähnliche Einnahmen“, der abgeſe⸗ hen von Vergütungen an den Kreis Mannheim für den Wegfall ſeines Realſteuerrechts— nur Ein⸗ nahmen auſweiſt. Welches ſind nun die Steuern und ſteuerähnlichen Einnahmen, mit denen unſere Staötverwaltung rechnet? Hierzu folgende Ueber⸗ ſicht, bei der wir die Reihenfolge nach dem Gewicht der einzelnen Poſitionen oronen. 1. Gewerbeſteuer 14 700 000 Mk. 2. Grundͤſtener 11 481 000„ 3. Bürgerſteuer 3 500 000„ 4. Gebändeſonderſteuer(Ge⸗ meindeanteil) 1587 800„ 5. Finanzzuweiſungen nach dem badiſchen Steuer⸗ u. Laſten⸗ verteilungsgeſetz 930 500„ 6. Getränkeſteuer 600 000„ 7. Grunderwerbſteuer(Ge⸗ meindezuſchlag) 400 000„ 8. Vergnügungsſteuer 290 000„ 9. Hundeſteuer 110 000„ 10. Wertzuwachsſteuer 100 000„ 11. Verſchiedenes 1000„ Insgeſamt 33 7˙9 800 Mk. Realſteuern und Bürgerſteuer als Grundlage Die Hauptſteuerquellen der Stadt ſind alſo nun⸗ mehr— das heißt auf Grund der Steuergeſetze der letzten Jahre— die Gewerbeſteuer und(mit Ab⸗ ſtand) die Bürgerſteuer. Die Gewerbeſtener ſtellt ſeit 1. April 1937 eine reine Gemeindeſteuer dar. Mannheim erhält ſeitdem auch den früheren Landes⸗ und Kreisanteil an dieſer Steuer. Der Einnahmeausfall des Landes Baden iſt durch das badiſche Steuer⸗ und Laſtenverteilungsgeſetz aus⸗ geglichen, während an den Kreis Mannheim als Vergütung für den Wegfall ſeines Realſteuerrechts 848 800 Mark überwieſen müſſen. Darüber hinaus muß Mannheim aber noch für auswärtige, in unſe⸗ rer Stadt beſchäftigte Arbeitnehmer an die Gemein⸗ den, in denen dieſe Arbeitnehmer wohnen, Aus⸗ gleichszuſchüſſe bezahlen. Für 1939 werden wir auf dieſe Weiſe vorausſichtlich eine Million Mark ab⸗ führen müſſen, wobei die Ausgleichsbeträge welche. unſere Stadt ſelbſt von fremden Betriebsgemeinden zu erwarten hat, in dem genannten Betrag bereits in Abzug gebracht ſind. Das Gewerbeſteuerauf⸗ kommen in Mannheim wird für das laufende Etat⸗ jahr auf 15,7 Millionen Mark geſchätzt. Nach Ab⸗ zug des erwähnten Ausgleichs verbleiben davon für den Finanzbedarf unſerer Stadt 14,7 Millionen Mark. In dieſem Betrag enthalten ſind übrigens über eine Million Mark, die die Stadt Mannheim für ihre eigenen gewerbeſteuerpflichtigen Betriebe entrichten muß. Die Grundſtener iſt ſeit 1. April 1938 ausſchließlich Gemeindeſteuer. Wie bei der Gewerbeſteuer wird auch hier dem Kreis Mannheim als Vergütung für den Wegfall ſeines Realſteuerrechts ein Betrag überwieſen, und zwar ſind es diesmal 441 500 Mk. Weiter iſt darauf hinzuweiſen, daß in den rund 11.5 Millionen Auf⸗ kommen an Grundſteuer ein Betrag von 890 000 Mark enthalten iſt, den die Stadt für ihr eigenes u Grundvermögen entrichten mu Die Bürgerſtener bore hier mit dem Sechsfachen des Reichsſatzes er⸗ oben. Die ſonſtigen Sleuern Das Aufkommen an Gebäudeſonderſteuer iſt mit 5076 200 Mark angenommen. Hiervon ſind 3 488 400 Mark an das Land Baden abzuführen, ſo daß für unſere Stadt noch 1587 800 Mark übrig bleiben. Die Finanzzuweiſungen ſtellen nur noch einen Bruchteil jener von früher dar; im Jahre 1936 erhielt Mannheim an Reichsſteuerüberweiſungen noch rund fünf Millionen Mark. Die Beteiligung der Gemeinden an den Ueberweiſungen des Reiches aus Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſtener iſt(nach der Neuordnung des Realſteuerrechts) durch das badiſche Geſetz über die Steuer⸗ und Laſtenver⸗ teilung zwiſchen Land und Gemeinden vom 29. Juli 1938 neu geregelt worden. In einer Anmerkung führt die Stadtverwaltung hierzu aus:„Der Anteil an den Reichsſteuerüberweiſungen, der für die Ver⸗ teilung an die Gemeinden zur Verfügung geſtellt wird, wurde weſentlich gekürzt. Durch Zuweiſungen aus dem Gemeindeanteil an der Gebäudeſonderſteuer wurde er ergänzt. 75 v. H. der Verteilungsmaſſe werden den Gemeinden nach einem Schlüſſel zuge⸗ wieſen, wobei grundſätzlich die Zuweiſung um ſo ge⸗ ringer iſt, je höher die Steuerkraft der Gemeinde iſt. Die reſtlichen 25 v. H. werden über einen Ausgleichsſtock als Bedarfszuweiſungen verteilt. gen bezeichnet. Nach dem vorausſichtlichen Rech⸗ nungsergebnis 1938 wird angenommen, daß Mann⸗(Waſſer⸗Gas⸗ kehrsbetriebe(Straßenbahn⸗ und ſtädtiſcher Auto⸗ eeeeeeee eeee. Ein Vortrag in der Badiſchen Heimat: „Alte Bauten blicken in die zeit“ von Hermann Eſch: Aeber Lauer-Garten, Reklameſchilder, Baumfeinoſchaft. Der Sachverſtändige für Denkmalpflege im Landesverein Badiſche Heimat, Architekt Hermann Eſch, beſitzt, wie man weiß, viel Kunſtverſtändnis, architektoniſche Erfahrung, und die unerläßlich in⸗ nere traditionelle Verbundenheit mit der Kultur der Landſchaft; und ſo gibt es, wenn er ein ſeltenes Mal ſpricht, immer ſehr viel zu lernen. Er ſprach geſtern in der„Badiſchen Heimat“ über„Alte Bau⸗ ten blicken in unſere Zeit“, und wollte wohl mit dieſem Titel vor allem auzdrücken, daß die Bau⸗ ten auch in unſrer Zeit noch leben, nicht nur Kunſt⸗ geſchichte und Raritäten ſind, ſondern Zeugen einer unmittelbaren Vergangenheit, öͤie in uns lebendig iſt oder ſein müßte. Wer im Haus ſeiner Vorfahren wohnt, der ſpürt unmittelbar, wie in dieſer Treppe, jenem Schrank noch der Charakter und geſtaltende Wille der Fa⸗ milie weiterwirkt. Aber ſolche Wohnung iſt ein ſeltenes Glück und die Zahl der Menſchen, die ein Verhältnis zur Vergangenheit haben, iſt ſowieſo im⸗ mer klein. Wie konnte es ſonſt vorkommen, daß ein eindeutiger Beſchluß im Jahre 1901 vorlag, das Mannheimer Kaufhaus abzureißen, um ein neues an die Stelle zu ſetzen? Und erſt das Veto bekann⸗ ter Architekten konnte dieſe Barbarei verhüten! Mannheim war im 18. Jahrhundert deswegen eine ſo anerkannt ſchöne Stadt, weil die Häuſer durchweg zweiſtöckig waren, und die wirklichen Re⸗ präſentationsgebäude damit auch wirkungs⸗ voll herausgehoben wurden. Man hatte eine Erin⸗ nerung daran, wenn man in vergangenen Monaten von der Börſe aus das Bürgerſpital wieder frei herausragen ſah. Das gehört zum Grundcharakter der Stadtanlage, wie in Heidelberg die Bauten ſo ſein müſſen, daß das Gebirge darüber ſichtbar bleibt. Aber es iſt wohl kaum zu machen in unſerer Zeit. Ueber grundſätzliche Unterſcheidungen von male⸗ riſcher und plaſtiſcher Architektur, verdeutlicht am Fürſtenauer Schloß, am Theatermagazin und Zeug⸗ haus, kam Eſch dann auf den Reiz niedriger,„ſchwe⸗ rer“ Brücken, die heute natürlich nicht mehr ge⸗ baut werden, die aber in Franken drüben oder in Heidelberg wunderbare Schönheit ausſtrahlen kön⸗ nen, beſonders wenn ihnen als leichte, auſſtrebende Akzente Brückenfiguren aufgeſetzt werden, oder wie drüben der Kontraſt vom Schloß und von überall her gegeben iſt; eine leichte ſchlanke weitgeſpannte Brücke in Heidelberg— unvorſtellbar! Die ſchöngefügige, fugenloſe Trockenmauer kann die Schönheit eines Moſaiks enthalten, und ſo iſt auch die alte Mauer in den Lauerſchen Gärten, ganz gleichgültig ob ſie nun ganz echt aus der Feſtubngszeit ſtammt ooer nicht, eben altes ſinnvolles, geſetztes Mauerwerk, das man nicht weg⸗ räumen kann. Eſch nimmt nach Prüfung der alten Pläne an, daß es ſich um die Vormauer zur Hauptmauer der Baſtion handelt, und daß ſogar mindeſtens ein Stück davon von der älteſten Feſte Friedrichsburg, der eigentlichen Zitadelle herſtammt. Daß Lauer die Kaſematten zum Spaß angelegt habe iſt undenkbar, es mußte ſchon allerlei da ſein. Man hätte über dieſen Kaſematten eine Terraſſe belaſſen ſollen, und darauf einige belebende Waſſer⸗ plaſtiken Der Vortrag bewegte ſich dann hinüber nach Heidelberg und Schwetzingen. An ſchönen Auf⸗ nahmen wurde die Freude an altem Mauerwerk immer wieder demonſtriert. Sehr bemerkenswert war auch die Analyſe des franzöſiſchen Gartenbauſtils, der wahrhaftig nicht natur⸗ fremd, ſondern künſtleriſch empfundene„Umſetzung der Natur“, ihre konzentrierte Wiedergabe darſtelle, gegen die die„Nachahmung der Natur“ im Eng⸗ liſchen Garten vielfach verblaſſe; wie beſonders gut an den vielfach mißverſtandenen Vogelbädern zu ſehen ſei, der wirklich gelungenen Kunſtform eines Baches. Anläßlich der vielen im Schwetzinger Gar⸗ ten umgelegten Bäume gab es dann noch mehrfach herbe Kritik, und vor allem auch wieder anſchauliche Belehrung durch mehrere Bilder. Als Kronzeugen für eine konſervative Geſinnung Bäumen gegenüber wurden Bismarcks Worte über Caprivi zitiert, der alte Bäume an der Reichskanzlei gegen etwas Licht eintauſchte, und ſich damit den endgültigen Zorn des Alten aus dem Sachſenwalde zuzog. Einige echte Mannheimer Figuren⸗ niſchen und einige ganz neue Beiſpiele von Ver⸗ unzierung alter Mannheimer Patrizierbauten durch überflüſſige Reklameſchilder ſchloſſen dann ab, und zwar waren es die Häuſer L 4, 4(das Eſch dem Domeneio Quaglio zuſchreibt) und das Pigage⸗Haus in B 1, 10. Troſtreich zu hören, daß man in anderen Städten ſchon in der Bereini⸗ gung von ſolcher Ueberſchilderung ſchon weit ge⸗ diehen ſei. Auſchließend wurde dann noch der Werbe⸗Film von Sepp Starck„Drei Tage Sch 4 Beide Zuführungen werden als Finanzzuweiſun⸗ ich geringeſf Role busbetrieb) werke. Dieſe Rechnung iſt ſehr kurz. wonach vorlegen heim im Rechnungsjahr 1939 an Finanzzuweiſungen 939 500 Mark erhält.“ Bürgermeiſter Dr. Walli hat in ſeiner Etatrede bereits ausgeſprochen, daß — ſofern ein neuer Finanzausgleich kommt— öu be⸗ fürchten iſt, daß auch dieſer Reſt an Zuweiſungen noch verſchwinden wird. Der Getränkeſteuer unterliegt die entgelt⸗ liche Abgabe von Wein, Schaumwein, Branntwein, Mineralwaſſer, Kakao, Kaffee, Tee und ähnlichen Getränken zum Verzehr an Ort und Stelle. Der Steuerſatz beträgt 10 v. H. des Kleinhandelspreiſes. Infolge der ungünſtigen Weinernte wird im Ver⸗ gleich zum Vorjahre mit einer Einnahmenminde⸗ rung gerechnet. Zur Grunderwerbeſteuer iſt zu ſagen: Auf Grund Reichsgeſetzes wird ſie beim Uebergang des Eigentümers an inländiſchen Grunoͤſtücken in Höhe von 3 v. H. des Grundſtückswertes erhoben. Die Stadt Mannheim erhebt dazu einen Gemeindezu⸗ ſchlag von 2 v. H. des ſteuerbaren Wertes. Früher erhielt die Stadt neben dieſem Zuſchlag auch die am 18. Fat, 1l.30 Uür — Hälfte der Grunderwerbſteuer. Auf Grund des letzt⸗ jährigen Finanzausgleichs werden die Gemeinden jetzt an der eigentlichen Grunderwerbſteuer nicht mehr beteiligt. Die Vergnügungsſteuer muß von den Ge⸗ meinden pflichtgemäß erhoben werden. Die Hundeſtener iſt ſeit 1. April 1988 Ge⸗ meindeſteuer. Sie beträgt in Mannheim 48 Mark für den erſten, 96 Mark für den zweiten und 132 Mark für jeden weiteren Hund. Eine Ausnahme davon machen die Vororte Seckenheim und Fried⸗ richsfeld, wo bis 1940 die Steuer jährlich nur 18 Mk. für den erſten und 30 Mark für jeden weiteren Hund beträgt. Die Wertzuwachsſtener wird erhoben beim Uebergang des Eigentums an Grundſtücken, wenn der letzte ſteuerpflichtige Eigentumsübergang nicht länger als vierzig Jahre zurückliegt. Wir haben all dieſe Einzelheiten einmal aufge⸗ führt, um daran zu zeigen, in welcher Weiſe ſich die ſteuerlichen Neuerungen der letzten Zeit auf die Fi⸗ nanzen unſerer Stadt auswirken. Abſchließend iſt noch zu erwähnen, daß die Einnahmen an Körper⸗ ſchaftsſteuer der öffentlichen Verſorgungsbetriebe (1937: 1,8 Mill. Mark) und die Gemeindebierſteuer (1938: 0,8 Mill. Mark) an das Reich geſallen ſind. Auch die Stadtwerke ſieuern bei Die ſonſtigen„Ueberſchuß⸗Poſitionen“ unſeres Stadthaushalts ſpielen natürlich eine ganz erheb⸗ Von Gewicht iſt praktiſch nur noch der! Abſchnitt„Stadtwerke Mannheim“, zu dem im Februar dieſes Jahres die Verſoraungsbetrtebe und Elektrizitätswerke) und die Ver⸗ zuſammengefaßt wurden. Im Haus⸗ haltsplan erſcheint nur das vorausſichtliche End⸗ ergebnis des Geſamtwirtſchaftsplanes der Stadt⸗ Den 2825 100 Mark, welche die Stadtwerke an Konzeſſions⸗ und Wegebenützungsabgaben an die Stadt zahlen müſ⸗ ſen, ſteht ein Jahresverluſt der Stadtwerke von 1 239 700 Mk. gegenüber, ſo daß ſich insgeſamt ein Ueberſchuß von 1585 400 Mk. ergibt.— Ueberſchüſſe erbringen ſchließlich noch die Poſitionen„Jahr⸗ märkte“ und„KLand⸗ und Forſt wirtſchaft“, 05 zwar handelt es ſich dabei um 40 400 und 13 900 Mark. Alles in allem machen die Ueberſchüſſe der vier genannten Abſchnitte und Unterabſchnitte den Be⸗ trag von 34 558 700 Mk. aus, der dazu dient, den gleich hohen Zuſchußbedarf aller anderen Poſitionen zu decken. dr.— m. Arbeitsbuchinhaber müſſen Wohnungswechſel anzeigen! Neben der Erweiterung der Arbeitsbuchpflicht ſind die Arbeitsbuchbeſtimmungen auch in techniſcher Hinſicht geändert worden, ſoweit die Praxis eine Notwendigkeit dazu ergeben hatte. Bei der Füh⸗ rung des Arbeitsbuches macht die neue Verordnung einen Unterſchied zwiſchen dem Arbeitsbuch für Ar⸗ beiter, Angeſtellte und mithelfende Familienange⸗ hörige und dem Arbeitsbuch für ſelbſtändige Be⸗ rufstätige, Heimarbeiter, Hausgewerbetreibende und zwiſchen Meiſtern. Die mithelfenden Familien⸗ angehörigen werden alſo wie Arbeiter und Ange⸗ ſtellte behandelt. Für dieſe Gruppe bleibt es im weſentlichen bei den bisherigen Vorſchriften. Sie haben ihr Arbeitsbuch bei Aufnahme der Beſchäfti⸗ gung unverzüglich dem Unternehmer zu über⸗ geben. Neu iſt die Verpflichtung des Arbeits⸗ buchinhabers, die Aenderung ſeiner Woh⸗ nung dem Unternehmer und bei Ar⸗ beitsloſigkeit dem Arbeitsamt anzu⸗ zeigen. Ebenſo iſt eine Pflicht zur Anzeige und Vorlage des Arbeitsbuches bei Namensänderungen eingeführt. Der Unternehmer iſt verpflichtet, jede Eintragung in das Arbeitsbuch unverzüglich dem Arbeitsamt anzuzeigen. Neu iſt die Beſtimmung, der Unternehmer dem Beſchäftigten das Arbeitsbuch vorübergehend zu überlaſſen hat, wenn dieſer bei der Anmeldung, Muſterung oder Aushebung zum Reichsarbeitsdienſt oder ak⸗ tiven Wehrdienſt, bei Wehrverſammlungen uſw. muß. Bei ſelbſtändigen Berufs⸗ tätigen ſowie bei Heimarbeiten uſw. kommt eine Uebergabe des Arbeitsbuches an den Unternehmer nicht in Frage. Sie haben daher Anzeige über Aenderung der Wohnung, des Familiennamens, der Berufstätigkeit uſw. ſelbſt dem Arbeitsamt zu er⸗ ſtatten und dabei das Arbeitsbuch vorzulegen. Samstag, 13. Mai 1939 7 ——— — * Menschen, die sich wiederfanden: Caunen/yiele òes quſalls „Verwehte Spuren“ einmal nicht im Eilm Von merkwürdigen Launenſpielen des Schick⸗ ſals, das ſich tückiſcher Zufälligkeiten, Mißverſtänd⸗ niſſe und Irrtümer bediente, um Mann und Frau, Eltern und Kinder auseinander zu reißen und ſie nach Jahrzehnten wiederum durch Zufälligkeiten zuſammenzuführen, wußte die Weltpreſſe gerade in iüngſter Zeit wiederholt zu berichten. Zwei der ergreifendſten„Tragödien mit happy end“ ſeien hier im folgenden wiedergegeben. Es war das Lied des Vaters Die Bezirkskrankenſchweſter Marion Beeton Pull aus Bearſted bei Meidſtone in England, hatte ihre Mutter bald nach ihrer Geburt verloren und war dann von einer Familie adoptiert worden, die es ihrem Vater mit allen Mitteln unmöglich machte, ſich weiterhin um die Erziehung des Kindes zu be⸗ kümmern. In ihrer Verlaſſenheit bedeutete für ſie die Muſik der einzige Troſt. Sie ſpielte ſchon als Kind mit erſtaunlicher künſtleriſcher Reife Klavier und ſpäter, als Krankenſchweſter, trat ſie wiederholt mit großem Erfolg als Komponiſtin von Liedern und Klavierſtücken hervor. Alle ihre Nachforſchungen nach ihrem Vater aber blieben erfolglos, ſo eifrig ſie ſich auch bemühte. In ganz England lebte niemand, der ihren Geburtsnamen führte. Vor einiger Zeit nun fiel ihr ein Liederblatt eines in Kanada lebenden Komponiſten, namens Pull, in die Hände. Das könnte ein Verwandter von mir ſein, ſagte ſich Mario Pull und ließ durch die kanadiſche Polizei Erkundigungen einziehen. Schon nach wenigen Wochen erhielt ſie Antwort aus Kanada. Der Komponiſt Pull ſchrieb ihr ſelbſt. Er ſchickte ſein Bild mit und verſicherte, er ſei ganz ge⸗ wiß ein Verwandter von ihr. Wenn er nicht wüßte, daß ſeine einzige Tochter in jungen Jahren geſtor⸗ ben ſei, würde er ſogar annehmen er habe ſein Kind wiedergefunden. Aus den näheren Angaben des Briefes erwies es ſich für Marion Pull jedoch ein⸗ wandfrei, daß der kanadiſche Komponiſt tatſächlich ihr Vater war. Er hatte ſie fälſchlich für tot ge⸗ halten. Ein Telegramm klärte den Irrtum auf, Als Peter im Zirkus geweſen war! 0 9(Hus og Hiem) und ſo machte ſich dann der Komponiſt ſofort auf die Heimreiſe nach England, um die Tochter wiederzu⸗ ſehen. Die Zeitungen berichteten ausführlich über das Schickſal der Krankenſchweſter, die durch ein Lied mit ihrem Vater wieder vereint wurde, und ver⸗ öffentlichten auch ein Bild von ihr. Dieſes Bild zeigte Marion vor ihrem Flügel, auf dem— deut⸗ lich erkennbar— die eingerahmte Photographie ihres wiedergefundenen Vaters ſtand. Dieſes Bild kam auch einem in den Vereinigten Staaten lebenden Engländer zu Geſicht, der beim Zeitungsleſen in dieſer eingerahmten Photographie ſchollenen Bruder erkannte, den er ſeit 27 Jahren nicht mehr geſehen hatte. Und ſo befindet er ſich jetzt ebenfalls auf der Heimreiſe nach England. Verirrt im Niemandsland In Neuyork beantragte kürzlich der techniſche An⸗ geſtellte Harald B. Countiſh eine Lebensverſiche⸗ rung. Bei der Ausfüllung des Fragebogens konnte er jedoch nicht angeben, ob ſeine Eltern noch leb⸗ ten.„Durch tragiſche Umſtände habe ich ſie völlig aus den Augen verloren!“ erklärte er und erzählte dann dem Verſicherungsvertreter ſein merkwürdiges Schickſal. Als blutjunger amerikaniſcher Soldat wurde er im Weltkriege, faſt unmittelbar vor dem Waffenſtillſtand, von ſeiner Truppe abgeſprengt und nach tagelangem Herumirren im Niemandsland durch einen Granatſplitter ſchwer verwundet. Man brachte ihn in ein franzöſiſches Lazarett, wo er viele Wochen mit dem Tode rang. Als er endlich wieder ſeinen in Boſton lebenden Eltern Nachricht geben konnte, kamen zu ſeiner höchſten Beſtürzung alle Briefe als unbeſtellbar zurück. Es ergab ſich, daß ſeine Eltern in tiefem Schmerz von Boſton fort⸗ gezogen waren, nachdem ihnen der Sohn als ver⸗ mißt gemeldet worden war und ihnen ſeine Kame⸗ raden geſchrieben hatten, er ſei während eines Trom⸗ melfeuers ums Leben gekommen. Wie es hieß, waren die Eltern nach Chikago über⸗ geſiedelt. Hier vermochte man ſie aber nicht zu er⸗ mitteln. Auch Countiſh ſelbſt, der Ende 1919 in die Heimat zurückkehrte, konnte ſie nicht auffinden. Der Verſicherungsvertreter ſchrieb einen entſprechenden Vermerk auf den Fragebogen. Wenige Tage ſpäter kam er mit ſtrahlendem Geſicht in Countiſhs Woh⸗ nung geſtürzt:„Ich bringe Ihnen eine Glücksbot⸗ ſchaft“, rief er,„Ihre Eltern ſind gefunden. Sie leben in Neuyork, im Stadtteil Bronx, Sie können ſie noch in dieſer Stunde aufſuchen!“ Bei der Be⸗ arbeitung des Verſicherungsantrages hatte ſich einer der Beamten daran erinnert, daß die Geſellſchaft ſeit einiger Zeit bereits einem Verſicherten mit dem keineswegs häufigen Namen Countiſh eine Rente zahlt. Der Beamte ließ ſich die Akten dieſes Ver⸗ ſicherten kommen und es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um keinen anderen als den vermißten Vater des Antragſtellers handelte. Den Eltern hatten ſich während des Krieges außerordentlich günſtige geſchäftliche Möglichkeiten in Chikago geboten, ſo daß ſie lange mit dem Ge⸗ danken ſpielten, von Boſton dorthin zu ziehen. Um ihrem einzigen Sohne das Vaterhaus zu erhalten, ſchlugen ſie aber doch alle Angebote aus. Nach der Nachricht von dem angeblichen Tode des Sohnes band ſie nichts mehr an die Stadt Boſton. Sie ſie⸗ delten alſo nach Chikago, ſpäter nach Neuyork über. Hier ſollten ſie ihren totgeglaubten Sohn wieder⸗ finden. ſeinen ver⸗ Die deutſche Schriftleiterabordnung in Tokio Die deutſchen Schriftleiter, die zu einem Freunoſchaftsbeſuch in Japan eintrafen, wurden dei ihrer Ankunft in Tokio herzlich begrüßt.— Am Tage nach ihrer Ankunft ehrten die deutſchen Schriftleiter die Gefallenen des Weltkrieges durch eine Kranzniederlegung am Hafukuni⸗Schrein. (Links Adͤmirol Foerſter.) Dieſe„Raupe“ brütet Flugzeuge aus Dieſer Windkanal der an manchen Stellen einen (Weltbild, Zander⸗Murltiplex⸗K.) ee en e e Duvchmeſſer von annähernd 20 Meter„wurde kürzlich Oberſt Lindbergh in Langley Field im Staa te Virginio vorgeführt.—0 Durch den großen Kanal, der wie eine rieſige Raupe ausſieht, kann die Luft bis zu einer Geſchwindigkeit von 250 Meilen hin⸗ durchgeblaſen werden. Von Aerzten Frau Knickrig trifft den ihr in einer Geſellſchaft vorgeſtellten neuen Arzt des Ortes auf der Straße. „Gut, daß ich Sie treffe, Herr Doktor, ich habe ſo ſtarke Stiche im Rücken. Was ſoll ich da tun?“ „Na, dann ziehen Sie ſich bitte mal aus, gnädige Frau.“ nicht.“ Elſſociated Preß, Zander⸗M.) PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPGPPGPPPGPGPGPGPPPTGPPGPGPGPPPPGPTPTPTPPPPPPPPPTTPTPTTTTTTTTTT——————TbTbTT——————————————————— Zu dem alten, groben Sanitätsrat Dr. M. dommt ein Mann mit einem ſtarken Huſten. Dr. M. unter⸗ ſucht den Patienten und ſagt:„Sehen Sie mal, mein beſter Herr, es gibt eigentlich nur zwei Arten von Huſten. Die eine Art, der ſogenannte Schafs⸗ huſten, kommt vom Saufen. Die andere Art kommt aus der Lunge. Aus der Lunge kommt Ihr Huſten B. Berliner Brief Die Weltſtadt rechnet— Kotelett mit Spargel Schreibende Schauſpieler Berlin, Mitte Mai. Einmal im Jahr ſchlägt der Kämmerer der Reichshauptſtadt vor den Ratsherren das Wirt⸗ ſchaftsbuch Berlins auf. In dieſem Jahre haben wir einen Milliardenetat. Eine Milliarde Einnahmen, eine Milliarde Ausgaben. Von den Ausgaben ent⸗ fallen 170 Millionen auf den Schuldendienſt, obwohl wir ſeit 1933 bereits 300 Millionen Mark Schulden rückgezahlt haben. Jetzt wird die weitere Rückzah⸗ lung geſtopt, wir brauchen alle flüſſigen Mittel für neue Aufgaben. Von den Einnahmen ſind 615 Mil⸗ lionen Steuererträge— die ſtädtiſchen Steuern er⸗ bringen jetzt nahezu doppelt ſo viel als 1933. Wofür gibt Berlin nun ſeine Jahresmilliarde aus? Es bezahlt davon zuerſt einmal 100 000 ſtäd⸗ tiſche Beamte, und Angeſtellte— je 1 auf 40 Köpfe der Bevölkerung. Für 60 Millionen kaufen wir neues Land für Plätze und Straßen, für 24 Mil⸗ lionen fördern wir den dringend nötigen Wohnungs⸗ neubau, für 30 Millionen neue Straßen, für 40 Mil⸗ lionen neue Bahnen. Für die Förderung des rieſi⸗ gen Fremdenverkehrs geben wir eigentlich nur 300 000 Mk. aus, dafür koſten uns natürlich andere Dinge Geld die die Fremden heranziehen: beiſpiels⸗ weiſe erhöht die neue Oſt⸗Weſt⸗Achſe durch ihre feſt⸗ liche Beleuchtung den Betrag der Straßenbeleuch⸗ tung um eine ganze Million Mark, nämlich von 10 auf 11 Millionen. Mäcenatiſch zahlt die Stadt für das erneuerte Schillertheater in Verbindung mit dem Naturtheater in Friedrichshagen anderthalb Millionen Mark. Glückhafte Statiſtik: noch vor zwei Jahren glaubte man, daß die Zahl der Wohlfahrts⸗ unterſtützten nie unter 50000 ſinken würde. Aber wieviel ſind es nur noch? Ganze 7000! Nicht einen Pfennig neuer Schulden braucht die Reichshauptſtadt einzugehen, um ihre gewaltigen Aufgaben zu löſen. Voller Stolz klappt der Käm⸗ merer ſein Wirtſchaftsbuch wieder zu, ſo ſieghafte Milliardenrechner muß man ſich ſuchen. Deshalb entführt uns leider eine Großbank jetzt den tüch⸗ tigen Mann in ihre Rechenſtube. 50 Nun ſteht groß wieder auf allen Speiſekarten das Kotelett, das Schnitzel mit Spargel. Die Ber⸗ liner ſind große Spargeleſſer, weil in ihrem Hinter⸗ land der Spargel in gewaltigen Mengen gedeiht. Deshalb iſt das Kotelett mit Spargel bei uns ein ſo feſtſtehender Begriff geworden wie„Grüne Boh⸗ nen mit Hammelfleiſch“ oder„Erbſen mit Speck“. Für Spargelgerichte gibt es aber noch hundert andere verſchiedene Rezepte. Was nicht weiter ver⸗ wunderlich iſt, da ſchon die alten Römer den Aſpar⸗ gus ſchätzten. In den deutſchen Spargelgebieten wächſt heute hauptſächlich weißer Spargel. Und in dieſer Woche begann offiziell der„Stich“, nicht nur in Zerbſt, Erfurt, der Lößnitz, Lindow, Schwetzingen und ande⸗ ren Orten, ſondern auch in Beelitz, das der Lieferant von Zehntauſenden von Zentnern iſt, die dann ſtan⸗ genweiſe im Mund von Berlin verſchwinden. Es gehört zur Tradition der Berliner Autoſah⸗ rer, daß ſie in jedem Jahre tunlichſt auch eine „Spargel⸗Tour“ machen. Wenn ſie früher in das älte Beelitz einfuhren, ſahen ſie, allenthalben an den Häuſern oder Bäumen befeſtigt, Schilder mit der Aufſchrift„Friſcher Stangenſpargel hier!“ Amüſante Wegweiſer. Wenn man ſich mit den Spargelgärt⸗ nern einigte, konnte man ſich ſelber ſeine paar Pfund friſch ſtechen und gleich zubereiten laſſen. Das gibt es heute nicht mehr. Die Anpreiſung iſt ver⸗ boten. Wenn man welchen haben will, muß man da⸗ nach fragen. Die Spargelbetriebe lieſern ihre Ernte geſchloſſen an die zentrale Verteilungsſtelle im Ort ab. Dort wird das Gemüſe nach den verſchiedenen Qualitäten (Dicke, Länge, Ausſehen) ſortiert. Nachts rauſchen dann die Laſtzüge damit nach Berlin, in der Zentral⸗ markthalle wird der Tagespreis ſeſtgeſetzt ödurch eine Kommiſſion von Erzeugern, Verteilern und Ver⸗ brauchern. Vielfach iſt die Anſicht verbreitet, daß der„rich⸗ tige“ Spargel nur der ſei, der ganz früh geſtochen wird. Das trifft nicht zu. Es ſtimmt, daß der weiße Spargel keine Sonne bekommen ſoll, weil— der Kopf dann bläulich anläuft. Das iſt aber meiſt nur der Fall, wenn der Tau gefallen iſt und der Spargel ſchon einige Zeit durch die Oberfläche des Spargelwalls geſtoßen war. Bei warmen Wetter „ſchießt“ der Spargel enorm. Der Fachmann meint, manchmal fünf Zentimeter in zehn Stunden! Dar⸗ aus erklärt ſich, daß der Spargelſtich den ganzen Tag über vorgenommen werden muß und kann. Und das mit dem blauen Anlaufen des Kopfes bzw. der Spitze iſt nur ein kleiner Schönheitsfehler. Die Beelitzer Bauern eſſen dieſen Spargel ſogar lieber als den ſchneeweißen Zwei Premieren in einer Woche— und in beiden Fällen ſind die Autoren Schauſpieler. Das Roſetheater brachte ein liebenswürdiges Luſtſpiel mit Muſik von Peters⸗Arnolds(„Gibacht, Anne⸗ marie“) und das Staatstheater in ſeinem Kleinen Haus eine Komödie von Theo Lingen„Was wird denn hier geſpielt?“. Das iſt ein Stück mit kriminaliſtiſchem Einſchlag, das der be⸗ liebte Filmkomiker nicht nur ſelbſt verfaßte, ſondern auch ſelbſt inſzenierte und mit ſich ſelber in der Hauptrolle beſetzte— Autarkie der Schaubühne in vollendeter Form. Die Muſe der Schriftſtellerei küßt auch ſonſtedie Berliner Schauſpieler. Eben kam von dem Darſteller Aribert Waeſcher ein Büchlein hevaus„Gedanken nach zwei Uhr nachts“, ironiſche Plaudereien mit manchmal biſſi⸗ gem Unterton, und Gina Falkenberg ſchreibt gar an einem neuen Roman. Ihr Schauſpieler⸗ kollege Axel Jvers war mit„Parkſtraße 13“ ſogar einer der erfolgreichſten Bühnenautoren der letzten Saiſon, der ſich damit auch den Film eroberte. Den Film... namentlich von unſern jüngeren Schau⸗ lern hat jeder ein Filmmanuſtript bei einer Film⸗ geſellſchaft liegen. Irgendwie muß ſich das Film⸗ dichten ſehr leicht anſehen, und dennoch ſehen die Filmproduzenten ſehnſüchtig nach dem„hundert⸗ prozentigen“ Drehbuch aus, ſelbſt neue Preisaus⸗ ſchreiben werden auf der Suche nach ihm erlaſſen. Von Harald Paulſen gibt es eine noch un⸗ aufgeführte Komödie, der er den Titel„Der Clowu“ gegeben hat. Jupp Huſſels hat eine Revpue ver⸗ faßt, die ihrer Aufführung harrt. Am glücklichſten würden die Direktoren ſein, wenn Curt Götz aus ſeinem diesjährigen Urlaub mit dem fertigen Manu⸗ ſkript des neuen Luſtſpiels zurückkäme, an dem er ſchon ſo lange arbeitet. Er nimmt ſich Zeit, er hat Zeit, unſer graziöſer Shaw in der Weſtentaſche, der ſchon ſeine geſammelten Werke herausgegeben hat. Alle dichtenden Mimen aber werden übertroffen von dem poetiſchſten Theaterdirektor Berlins, von Herrn Heinz Hentſchke, der auf ſeinem Landſitz bei Oranienburg gleich zwei neue Stücke ſchreibt— eines für das Metropoltheater, das andere für den Adͤmiralspalaſt, die er beide leitet. Und er garan⸗ tiert ſchon heute, daß er jedes mindeſtens 250 mal hintereinander ſpielen wird. Er iſt der erſolgreichſte Autor.... der Saiſon 1939/40. Der Berliner Bär. eeeeeeee, Neue Bücher Otto Kriegk:„Krieg oder Frieden“. Zeitgeſchichte-Verlag Wilhelm Andermann, Berlin. Der Verſaſſer be⸗ zeichnet das„Erlebnis deutſcher Politik“ als Grundlage ſeines Buches. Ja, dieſes Buch iſt erlebt, es„beſchreibt“ nicht, es iſt durch und durch von Leben erfüllt und findet daher ſofort den Weg zum Herzen ſeiner Leſer. Kriegk iſt einer der bekannteſten aller deutſchen Tagesſchriſtſteller. Er hat perſönlich an faſt ſämtlichen politiſchen Konferenzen und Beratungen nach dem Weltkriege in Genf, Paris, London, Berlin, München uſw. teilgenommen. Er war immer dabei, und gerade dieſes perſönliche Erlebnis macht das Buch leſenswert. Im politiſchen Schrifttum unſerer Tage gibt es kaum ein zweites, das ſich dͤurch eine ſo leben⸗ dige Harſtellung auszeichnet. In ſieben inhaltsreichen Kapiteln findet Dr. Otto Kriegk eine Antwort darauf, ob aus einem langährigen Kriege ein Friede ohne Anwen⸗ dung von Gewalt entwickelt werden kann, oder ob wir erſt nach einem Präventivkrieg der Demokratie und einem Siege der Leiſtungsmenſchen zum Frieden kommen. Die Geſchichte der Demokratie von 1789 bis zum Welt⸗ kriege iſt einleitend meiſterlich dargeſtellt von der fran⸗ zöſiſchen Revolution bis zum Erſtarken des National⸗ ſozialismus in Deutſchland. Kriegk weiſt ſehr richtig nach, daß heute nicht mehr der Soldat allein im Kriege entſchei⸗ dend iſt.„Der Krieg iſt nicht mehr allein eine Auseinan⸗ derſetzung in der Schlacht. Er iſt eine Summe von Aus⸗ einanderſetzungen militäriſcher, wirtſchaftlicher, techniſcher und allgemein⸗politiſcher Gewalten.“ Kriegk läßt uns erleben, wie die Demokratie damit bis 1993 alles nur mögliche für lichen Kultur, für den Krieg und nichts für den Frieden getan hat. Ueber alle Tagesereigniſſe hinweg behält dieſes ſchöne Buch ſeinen bleibenden Wert, weil es uns die Bedeutung aller Tagesereigniſſe ſo klar und bewußt vor Augen führt, Otto Kriegk zeigt uns den Weg aus einem langwähren⸗ den Kriege zum Frieden aller Völker, in dem die Tat⸗ menſchen, die Leiſtungsmenſchen den Sieg über eine in ſich zerfallende Demokratie davontragen. Schaffer. * Carl Springer:„Auf geht'!“ Humor aus der Kampfzeit der Bewegung. Franz Eher⸗Verlag, München. Auch dieſes luſtige Buch iſt ein Beitrag zur Zeitgeſchichte und zur Geſchichte der Bewegung. Es werden darin in friſcher Weiſe Begebniſſe nacherzählt. die beweiſen, daß eine winzige Schar Unentwegter die Schwierigkeiten und Nöte der Syſtemzeit mit Humor zu überwinden wußte, immer das eine Ziel im Auge: Auſbau eines Volkes und ſeiner Freiheit. Wie köſtlich ſind die Geſchichten vom Langhaxner oder vom Niedertupfer Toni, der erſt SA⸗ Mann wird, nachdem ihm bei einer Rauferei mit Roten ſein künſtiger Truppführer verſehentlich eine reingehauen hat, oder von dem roten Bonzen, der 6 Bände Marx mit heißem Bemühen ſtudiert haben will, während es doch nur drei gibt, oder von der Zeitung im Trditionsgau, die ihre Leute trotz Verbot und Beſchlagnahme immer be⸗ lieſert, nachdem die Organe des Staates ihre drei letzten Exemplare abgeholt haben. Schlauheit paarte ſich mik Zähigkeit und— ſiegte! Fritz Hammes. die Geſährdung der menſch⸗ —— Auftritte nicht gewöhnt. 6. Seite /Nummer 215 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Samstag, 13. Mai 1939 Aeuas urits vullun Norl. — — Eiſerfeld im Dillkreis hatte eine ſeltene Vampir nährt ſich ausſchließlich von Blut. Das Senſation. In der Bahnhoſſtraße von Eiſerfeld Pariſer Exemplar iſt etwas größer als eine Ratte, trottete ganz gemütlich ein Löwe einher. Er war einer Raubtierſchau beim Transport aus einem ſcheinbar nicht ganz gut geſicherten Wagen entſprun⸗ gen und erreichte ſo die goldene Freiheit. Natürlich brachte ſich alles, was auf der Straße war, ſchleu⸗ nigſt in Sicherheit. Aber unſer Löwe war friedlich. Er dachte gar nicht daran, den Menſchen etwas zu tun, ſondern man konnte ſogar bemerken, wie er allen menſchlichen Weſen aus dem Wege ging. In einem Hintergebäude wollte er ſich verſtecken. Man verſuchte, das Tier hier einzufangen, doch es miß⸗ lang. Der Löwe floh durch mehrere Gärten der Häuſer und geriet ſchließlich in den Garten des Bauunternehmers Hees. Nicht geringen Schreck bekam die Mutter des Genannten, die hier gerade friedlich mit ihren Enkelkindern ſpielte. Schleunigſt brachte ſie ſich und die Kinder in Sicherheit. Man konnte den Garten abriegeln und dann warf man dem Löwen eine Schlinge um den Hals. So konn⸗ ten die Angeſtellten der Raubtierſchau ſchließlich das Tier überwältigen und kampfunfähig machen. Bei dieſen Arbeiten wurde natürlich der Garten des Bauunternehmers ſchwer beſchädigt. Ein Angeſtell⸗ — der Raubtierſchau trug eine Handverletzung avon. * — Auf der Dorſſtraße in Altmittweida bei Chem⸗ nitz, hat ſich ein unglaublicher Vorfall abgeſpielt. Zwiſchen einem 32 Jahre alten Einwohner aus Alt⸗ mittweida und einem auswärtigen Kraftwagenfah⸗ rex entſtand aus geringfügiger Urſache ein Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Im Laufe der Schlä⸗ gerei erhielt der Mann von dem Kraftwagenfahrer einen Kinnhaken, durch den er zu Boden ge⸗ ſtveckt wurde, ſo daß er etwa vier Meter vor dem Kraftwagen bewußtlos liegen blieb. Nach dem ver⸗ hängnisvollen Schlag beſtieg der Kraftfahrer ſeinen Wagen und fuhr in roher Weiſe über den am Boden liegenden Mann hinweg. Man fand den Ueber⸗ fahrenen ſpäter mit einer ſchweren Kopfwunde und inneren Verletzungen auf und ſorgte ſür ſeine Ueber⸗ führung in das Krankenhaus Mittweida. Durch die ſoſort auſgenommenen Ermittlungen der Gendar⸗ merie iſt es gelungen, den rohen Kraftfahrer in der Perſon des 27 Jahre alten Martin Rudolf Hoppe aus Burgſtädt feſtzuſtellen. Er wurde in Haft ge⸗ nommen. * — Nach neueren Feſtſtellungen ſoll der amerika⸗ niſche Regenyfeiſer der ſchnellſte Vogel der Welt ſein. Ein engliſcher Pilot verſuchte, einen Schwarm dieſer Vögel, der eine Strecke von 4000 Kilometer ohne Unterbrechung zurücklegte, zu überholen, wurde aber von den Vögeln nach 250 Kilometer Flugſtrecke wieder eingeholt. Ihre Fluggeſchwindigkeit betrug bis zu 346 Kilometer in der Stunde. Auch iſt be⸗ kannt, daß der argentiniſche Regenpfeifer bis zu 400 Kilometer in der Stunde zurücklegen kann. Von unſeren heimiſchen Vögeln iſt das Blaukehlchen mit 350 bis 370 Kilometer Geſchwindigkeit der ſchnellſte Flieger, denn die Schwalben bringen es nur auf etwa 300 Kilometer in der Stunde. ——* — Das Pariſer Paſteur⸗Inſtitut beherbergt zur Zeit einen ſeltenen und zugleich berüchtigten Gaſt, nämlich einen Vampir. Ein Exemplar dieſer merk⸗ würdigen Tiergattung, das im Gebiet des Chaco in Sidamerika gefangen worden iſt. wurde unter den größten Schwierigkeiten nach Paris gebracht. Dort macht man an ihm jetzt ſeine Studien, denn der Vompir gilt als Verbreiter der Schlafkrankheit, des Gelben Fiebers und ähnlicher Krankheiten. Der UEHEIMI 3² 26- Korunth begegnete ganz ruhig ihrem zornſprühen⸗ den Blick. „Was meinſt du?“ „Daß ich mich ſo einſach von dir wegwerfen laſſe wie einen alten Beſen? Nachdem du mich ein ganzes Jahr lang— über ein Jahr— für deine Zwecke ausgenützt haſt. Nachdem ich erſt alles auf mich ge⸗ nommen habe— dieſe ganze aufreibende und gefähr⸗ liche Komödiel Um jetzt Knall und Fall von dir auf die Straße geſetzt zu werden: Schluß, adieu! Der Mohr hat ſeine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.“ Sie ſtieß ein grelles Gelächter aus.„Nein, mein Freund, ſo leicht geht das nicht— mit mir nicht!“ Ihre Stimme wurde ſchreiend. Sinnlos geſtikulierend lief ſie im Zimmer auf und ab. Michael begegnete ihren drohenden Augen mit ſeinem hel⸗ len, kalten Tierbändigerblick. Wortlos aing er an ihr vorüber und ſchloß das Fenſter. Dann ſagte er mit der ihm eigenen autoritären Gelaſſenheit: „Darf ich dich bitten, etwas ruhiger zu ſprechen? Die Dienſtboten in dieſem Hauſe ſind an derartige Aber Dinas leidenſchaftliche Erbitterung war nicht zu hemmen. „Das iſt mir gleich,“ ſchrie ſie außer ſich,„alles iſt mir gleich! Soll es auffallen, ſoll die ganze Ge⸗ ſchichte ans Tageslicht kommen. Ich mache mir nichts daraug— nicht ſo viel— ich.“ „Dina!“ entfuhr es ihm warnend. Sie zuckte, wie getroffen, zuſammen. Ein verzweiſelter Hohn flackerte in ihren Augen. „Dinal“ lachte ſie auf.„Wie geläufig dir auf einmal der Name iſt, den ich ſelber ſchon faſt ver⸗ geſſen habe. Warum nicht auch noch„Sie“ und „Fräulein Rauch“? Darf ich Sie bitten. Ihre Kof⸗ ſer zu packen, liebes Fräulein Rauch.— mein Haus iſt von heute ab nicht mehr das Ihre. Warum nicht!“ Koxunth ſah ſie an. Etwas in ihrem Ton, eine verzweiſelte Bitterkeit, ſtimmte ihn plötzlich nach⸗ denklich. Beruhigend faßte er ſie beim Arm und führte ſie zu einem Seſſel. „Sei doch vernünftig, Kind, dieſe Toberei hat gar keinen Zweck. Muß ich dich erſt daran erin⸗ —* 0 4 —waxr, hingerichtet. Weſtfalen ſeine Ehefrau durch Erdroſſeln ermordet, e e ee e 2 Es würde ihnen auffallen.“ hat ſehr lange Vorderbeine und, wie eine Fleder⸗ maus, Flügel. Seine kurzen Hinterbeine verleihen dem Tier, wenn es ſich zur Nahrungsaufnahme ſetzt, ein groteskes Ausſehen. Zweimal in der Woche läßt man zu dem Vampir ein lebendes Meerſchweinchen, an deſſen Blut er ſich ſättigt. Dieſe„Operation“ iſt für das Meerſchweinchen völlig ſchmerzlos, denn der Speichel des Vampirs enthält eine Subſtanz, die zu⸗ gleich anäſtheſiert und das Gerinnen des Blutes ver⸗ hindert. * — Das große Los der Rennlotterie von Tri⸗ polis iſt von einem jungen Schreiner des Induſtrie⸗ ortes Buſto Arſizio gewonnen worden, der zur Zeit in Albanien ſteht und es nach ſeiner Einberufung gekauft hatte. Aus Elbaſan hatte er ſeinen Eltern die Nummer ſeines Loſes mitgeteilt, damit ſie den Verlauf des Autorennens verſolgen könnten. Der junge Schreiner hat durch den Sieg des deutſchen Rennfahrers Hermann Lang, mit dem ſein Los kombiniert war, rund drei Millionen Lire gewon⸗ nen. Gewinner des zweiten Preiſes ſind zwei fromme Jungfern, die in Malnate bei Vareſe ſich mit einem Bügelunternehmen ſchlecht und recht durchs Leben ſchlugen. Das glückliche Los hatte ihre Nichte auf einer Romfahrt gekauft. Schon melden ſich jedoch Verwicklungen, weil ein Ehepaar aus Spezia bei Gericht behauptet, dieſes Los ſei ihm aus einem eingeſchriebenen Brief abhanden gekommen. 2*. — Das Landgericht Berlin hat als Berufungs⸗ inſtanz eine bemerkenswerte Entſcheidung getroffen. Es ging um die Frage, ob der Hauswirt bei einer ſogenannten„wilden Ehe“ das Recht hat, den Miet⸗ vertrag zu kündigen. Eine ſolche„wilde Ehe“ iſt nach dem Urteil des Lanogerichts allein noch nicht geeignet, die Aufhebung des Mietverhältniſſes zu rechtfertigen. Es muß vielmehr eine erhebliche Be⸗ läſtigung der Mitbowohner ooͤer des Hauswirts hin⸗ zukommen. Als Beläſtigung iſt nur ein ſolches Ver⸗ halten des Mieters anzuſehen, das aus ſeinem Lebenskreis heraus in den Lebenskreis anderer ein⸗ oͤringt und deren Rechte und Intereſſen ungebührlich beeinträchtigt. Wenn daher zwei Menſchen in einede eheähnlichen Verhältnis friedlich zuſammenwohnen, ſich alſo genau ſo verhalten und den ſelben Eindruck erwecken wie ein Ehepaar, ſo liegt darin allein keine Beläſtigung der Hausbewohner oder des Vermie⸗ ters. Erſt wenn dieſes Verhältnis in auffälliger, an⸗ ſtößiger und ärgerniserregender Weiſe in der Oef⸗ ſentlichkeit hervortritt, kann von Beläſtigung geſpro⸗ chen werden. * — 29 Jahre lang hing das eines ſchönen jungen Mädchens der viktorianiſchen Epoche in der National⸗Galerie von London, ohne daß es jemals Anſtoß erregt hätte. Tauſende und Hunderttauſende ſtanden bewundernd vor dieſem Bild, deſſen Unterſchrift„Florence Nightingale“ heißt, und deſſen Schöpfer der Maler Auguſtus Leo⸗ pold Egg, der von 1816 bis 1863 lebte, war. Nun er⸗ hebt ſich plötzlich ein Proteſtſturm gegen dieſes mei⸗ ſterliche Gemälde, und man behauptet, das ſchöne junge Mädchen, das, einer traurigen Mona Liſa gleich, Generationen von Kunſtfreunden entzückte, ſei gar nicht Florence Nightingale. Reichlich ſpät kommen dieſe Zweifel zum Ausbruch, denn das Por⸗ trät wurde 1858 gemalt, und ſein Modell, Florenee Nightingale, die„Heldin des Krimkrieges“, erblickte im Jahre 1820 in Florenz das Licht der Welt. Wer war dieſes junge Mädchen, das in Englands Ge⸗ ſchichte als eine heroiſche Erſcheinung fortlebt? Flo⸗ rence, die Tochter eines engliſchen Gutsbeſitzers, weihte ihr Leben dem Dienſt der Nächſtenliebe. Tau⸗ ſende von Männern lagen dieſer ſtets melancholi⸗ ſchen Schönheit zu Füßen, Florence aber verzichtete auf ein privates Glück und widmete ſich nur ihren menſchenfreundlichen Beſtrebungen. Sie beſuchte die Hoſpitäler von ganz Europa, verwendete ihr ganzes rieſiges Vermögen zur Reſorm des engliſchen Kran⸗ kenpflegeweſens. Als Vorſteherin der von ihr ein⸗ berühmte Porträt ——fj qk‚———————ĩ—— * 0 Gattenmörder hingerichtet dnb. Berlin, 12. Mai. Am 12. Mai 1939 wurde der am 4. April 1891 ge⸗ borene Hermann Dickhagen, der vom Schwurgericht in Hagen wegen Mordes zum Tode verurteilt worden Dickhagen hat in Dröſchede in um eine Heirat mit ſeiner Geliebten zu ermöglichen. Der deutſche Teufelsflieger wieder in Südamerika dub. Porto Alegro, 13. Mai. Der Cheſpilot der Bücker⸗Flugzeugwerke, Arthur Benitz, der durch zweimalige Ueberfliegung des Cordillerengebirges und ſeine große Kunſtflug⸗ Teufelsflieger bekanntgeworden iſt, hat ſich wie⸗ derum zu einem mehrmonatigen Aufenthalt nach Südamerika begeben. Er fliegt dort 12 Flugzeuge des Typs Jungmann ein, die von den Bücker⸗ Werken nach Braſilien geliefert wurden. Bei ſeiner Ankunft in Rio de Janeiro wurde Benitz von Vertretern des braſilianiſchen Aeroclubs herzlich empfangen. Die braſilianiſche Preſſe be⸗ richtet ausführlich über die Ankunft des deutſchen VON CAREN nern, daß über dieſen Fall ganz beſtimmte ſchrift⸗ liche Vereinbarungen zwiſchen uns beſtehen, ein regelrechter Vertrag, den...“ „Kein Gericht der Welt als rechtsgültig aner⸗ kennen würde.“ „Das vielleicht nicht. Er wurde ia auch nicht unter der Vorausſetzung geſchloſſen, daß wir uns darüber vor Gericht herumzanken würden. Vor uns ſelbſt, vor unſerem innerſten Vreantwortlich⸗ keitsgefühl iſt ſeine Gültigkeit unanfechtbar. So wie es auch ungeſchriebene Geſetze des Anſtands und der„fairneß“ gibt, die jeder Gentleman als ſelbet⸗ verſtändlich anerkennt... Haſt du übrigens den Vertrag zur Hand?“ fragte er ſtehenbleibend. Dina zuckte ſtörriſch die Achſeln. „Wozu? den Paſſus, den du mir daraus zitieren willſt, kann ich dir aus dem Gedächtnis herſagen: „Durch eine eventuelle Wiederherſtellung der Kran⸗ ken wird dieſer Vertrag mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Fräulein Dina Rauch verpflichtet ſich, ihre Rolle als Stellvertreterin dann noch ſo lange weiterzuſpielen, wie es dem Vertragspartner not⸗ wendig erſcheint. Sie erklärt ſich für dieſen Fall bereit, innerhalb einer noch näher zu vereinbaren⸗ den Friſt Berlin zu verlaſſen und auf eine Dauer von zehn Jahren kein Engagement in dieſer Stacdt abzuſchließen. Dafür..“ Die Schauſpielerin ſtockte und zerrte nervös an der Spitzenkante ihres Taſchentuchs. „Weiter!“ befahl Korunth. Er lehnte mit vor der Bruſt verſchränkten Armen am Kamin und ließ Dina nicht aus den Augen. Als ſie hartnäckig ſchwieg, ſetzte er in kühl geſchäftlichem Ton ihren angefangenen Satz ſort. „Dafür erhält Fräulein Dina Rauch eine ein⸗ malige Abfindung von 150 000 Mark ſowie den Reſt der ihr noch für das laufende Sypieljahr zu⸗ ſtehenden Bezüge...“ Alles in allem alſo rund 170 000 Mark, ſchätze ich. Eine nicht unbedeuten““ Summe, wie mir ſcheint.“ „O ja!“ Dina ſtreifte ihn unter den geſenkten Wimpern mit einem finſteren Blick.„Als ob alles ſo einfach mit Geld abzumachen wäre! Alles was ich dir geopfert habe— was dieſer ganze un⸗ S. Piloten und würdigt die Leiſtungen der deutſchen Luftfahrt, von denen die aus Deutſchland zurück⸗ gekehrte braſilianiſche Luftwaffenkommiſſion einen ſo ausgezeichneten Eindruck empfangen hätte. tournee in Südamerika als„Az Doiabolico“, der * Gleich nach ſeiner Ankunft flog Chefpilot Benitz auf Wunſch der braſilianiſchen Luftverkehrsgeſell⸗ ſchaft Varig ein deutſches Kleinflugzgeug vom Tyy Bücker„Student“ von Rio de Janeiro nach Porto Alegro. Der kleine„Student“ legte die 1500 Kilo⸗ meter lange Strecke mit 160 Kilometer Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit zurück und lieferte damit in Braſilien einen ſchönen Beweis für die Leiſtungs⸗ fähigkeit und Zuverläſſigkeit des deutſchen Klein⸗ flugzeugbaues, der durch Kunſtflugvorführungen der Maſchine vor zahlreichen Zuſchauern in Porto Ale⸗ gro noch unterſtrichen wurde und viel Beachtung in Braſilien gefunden hat. Fünf Leichen auf einer Eisſcholle dnb. Oslo, 18. Mai. Seehundfänger, die nach Tromſoe zurückkehrten, berichten, daß ſie auf dem Eiſe im Weißen Meer die Leichen von fünf ſowjetruſſiſchen Matroſen gefunden haben. Es wird angenommen, daß dieſe der Mannſchaft des Wachtbootes„Purga“ angehör⸗ ten, das in der dortigen Gegend vor einigen Mo⸗ naten mit über 100 Mann Beſatzung Schiffbruch er⸗ litt. geheuerliche Betrug mich an ſeeliſcher Kraft ge⸗ koſtet hat! Danach fragſt du nicht, das iſt dir gleich⸗ gültig. Ach du..“ Sie ſprang wieder auf und ſchleuderte das zu einem harten Knäuel geballte Taſchentuch heftig auf den Fußboden.„Könnte ich nur dieſe vierzehn Monate aus meinem Leben auslöſchen! Ich gäbe ebenſoviele Jahre meines Lebens dafür hin...“ Ihre Stimme brach in einem trockenen Schluch⸗ zen. Aufſtöhnend warf ſie ſich auf die Couch und preßte das Geſicht in beide Hände. Michael machte eine ungeduldige Geſte. „Nur kein Pathos, Kind,“ ſagte er kalt,„bei mir verfängt das nicht. Laß uns ſachlich bleiben. Was haſt du mir„geopfert“— vielmehr nicht mir, ſon⸗ dern für unſeren gemeinſamen Nutzen? Was haſt du dafür aufgegeben? Ein ſchlechtbezahltes Pro⸗ vinzengagement...“ „Und meinen Namen——— „Der noch kein Name war. Und überdies nicht einmal dein eigener. Den Namen irgendeiner weithin unbekannten kleinen Anfängerin. Was noch?“ „Eine große Liebe!“ trumpfte ſie pathetiſch auf. Korunth hob erſtaunt die Brauen. etwas wie Ironie zuckte um ſeine Mundwinkel. „Gar ſo groß kann dieſe Liebe nicht geweſen ſein, wenigſtens nicht von deiner Seite, wenn du ſie ſo unbedenklich aufgeben konnteſt. Verſteh mich nicht falſch“, ſagte er plötzlich ernſt, als Dina zu einer heftigen Entgegnung anſetzte,„„—ich bin der letzte, der dich wegen dieſer Unbedenklichkeit tadelt. Im Gegenteil, ich habe dich aufrichtig dafür bewundert. Eine derartige Entſchlußkraft, ein Ehrgeiz, der mit ſolcher Ausſchließlichkeit auf das Ziel gerichtet iſt, hat etwas Imponierendes. Es gibt wenig Frauer, die dazu imſtande wären.“ Er blieb ſtehen und betrachtete nachdenklich ihr abgekehrtes Geſicht, aus dem auf einmal, wie von der Hand eines Dämons, alle Weichheit und ſinn⸗ liche Süße hinweggewiſcht war. „Schon bei unſerer erſten flüchtigen Begeg⸗ nung damals in den Theateranlagen habe ich dieſe Kraft in dir geſpürt, dieſe zähe Beſeſſenheit, die Stoff iſt von meinem Stoff,“ fuhr er wie in Erin⸗ nerung fort.„Beide haben wir ihn gleichzeitig ge⸗ fühlt— dieſen Inſtinktblitz einer Sekunde. Wie ein Tier der gleichen Gattung das andere wittert. In dieſem Augenblick erſt gewann die abenteuerliche Idee, mit der ich nur in Gedanken geſpielt hatte, als ich dich am abend zuvor auf der Bühne ſah— erſt da gewann dieſe Idee Geſtalt in mir. Die Aehnlichkeit mit Iſa allein hätte mich nie dazu be⸗ * gerichteten engliſchen Hoſpitäler in Skutari und Balaklawa wurde ſie die„Heroine des Krimkrieges“ und begab ſich, jede Gefahr mißachtend, in die vor⸗ derſten Kampflinien, um den Verwundeten zu hel⸗ ſen. Die Soldaten nannten ſie einen Engel. Wohl brach ihre Unnahbarkeit manchem verliebten Mann das Herz, aber ihre aufopfernde Pflege rettete viele Menſchenleben. Florence hat zahlreiche Schriften über ihre Beſtrebungen herausgegeben. Ganz Eng⸗ land ſammelte für ſie, und als ihr London einen Betrag von 50 000 Pfund zur Verfügung ſtellte, ver⸗ wendete ſie das Geld zur Einrichtung einer Schule für Krankenpflegerinnen im St.⸗Thomas⸗Hoſpital. Hochbetagt und von einer ganzen Nation betrauert, ſtarb ſie im Jahre 1910. Anläßlich ihres Todes er⸗ hielt die Londoner National⸗Galerie jenes Gemälde, das jetzt, nach 29 Jahren, im Mittelpunkt erregter Debatten ſteht. Die Verwandten von Florence Nightingale haben ſich zuſammengetan und die Ent⸗ ſernung der Unterſchrift unter dem Porträt verlangt. Das ſchöne, traurige, junge Mäoͤchen ſei nicht iden⸗ tiſch mit der großen Menſchenfreundin, ſagen ſie. Zahlreiche Beweiſe werden dafür angeführt. Nie⸗ mals habe Florence gelockte Haare und Ohrringe getragen, während bei dem Mädchen auf dem Por⸗ trät beides der Fall iſt. Außerdem kann das Mäd⸗ chen auf dem Bild höchſtens 25 Jahre alt ſein, wäh⸗ rend Florence 1858 als das Gemälde entſtand, be⸗ reits 38 Jahre zählte. Die 75jährige Nichte von Florence, Mrs. Vaughan Nafh, iſt nun im Verlaufe dieſes Streites eigens aus ihrem derzeitigen Wohn⸗ ſitz Philadelphia herbeigeholt worden, um ihr Ur⸗ teil abzugeben, auch ſie verſicherte, daß das Bild, das auch im Katalog als„Florence Nightingale“ aufgeführt wird, keinesſalls ihre berühmte Tante darſtellen könne. Die Muſeumsleitung iſt von die⸗ ſem Sturm im Waſſerglas peinlich berührt. Wie ſoll ſie dieſes Problem löſen? Die Verwandten Flo⸗ rences ſordern Aenderung der Unterſchrift in die Bezeichnung„Bildnis eines unbekannten Mädchens“. Was hoͤren wir? Sonntag, 14. Mai Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.30: Morgenſtändchen.—.00; Morgenfeier der HJ.—.90: Frohe Weiſen Schallpl.)— 11.00: Emil Gött. Zu ſeinem 75. Geburtstag.— 11.15: Klaſſiſche Melodien.— 12.00: Blasmuſik.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 14.00: Kennt ihr das Land in deutſchen Gauen... Fröhl. Sen⸗ dung.— 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde(Schallplatten).— 15.30: Chorgeſang.— 16.00: Muſik am Sonntagnachmittag. — 18.00: Durch unſer Neckartal.— 19.00: Sport am Sonntag.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Sonntagabend⸗ muſik.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nach muſik. Deutſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.00: Kleine Melodie.—.30: Im„Roten Ochſen“.—.00: Sonntagmorgen ohne Sor⸗ gen(Schallplatten).— 10.00: Morgenſeier.— 10.40: Kleine Melodie.— 11.00: Eröffnung der Reichsmuſiktage in Düſſeldorſ.— 12.15: Blasmuſik.— 13.10: Muſik zum Mittag.— 14.30: Fröhliche Muſik.— 15.30: Am Rande der Dorfſtraße.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.20: Ausſchnitte aüs dem Fußballſpiel Protektoratsmannſchaft Böhmen⸗Mähren gegen eine deutſche Auswahl.— 18,00: Grand mit Dreien. Heitere Hörſzenen.— 18.35: Muſikal. Kurzweil.— 18.45: Hector Berlioz: Phantaſtiſche Sin⸗ ſonie.— 20.15: Das Glöckchen des Eremiten. Kom. Oper von Aimé Maillart.— 22.20: Kleine Nachtmuſik.— 23.007 Tanzmuſik. hausholten. Nimm 9—* egel GAUTTNTSERZEUSs de SDOEEREE ſtimmt, dieſen Einfall in die Wirklichkeit umzu⸗ ſetzen. Aber nach dieſer Begegnung war ich feſt da⸗ von überzeugt, daß du nicht nur äußerlich, ſondern auch als Menſch, als Perſönlichkeit, für ein ſo ge⸗ wagtes Experiment geeignet ſeiſt. Und ich habe da⸗ mit recht behalten, mein Inſtinkt hat mich nicht ge⸗ täuſcht.“ Die Schauſpielerin preßte bitter die Lippen zu⸗ ſammen. „Hauptſache, daß dir dein„Experiment“ gelungen iſt! Aber was habe ich davon? Daß ich heute wie⸗ der am ſelben Fleck ſtehe wie vor 14 Monaten.“ „Das kann ich nicht finden,“ gab er trocken zur Antwort.„Dieſe 14 Monate engſter Zuſammen⸗ arbeit mit mir können ſchließlich nicht ganz umſonſt geweſen ſein. Es wäre jedenfalls traurig, wenn du keinerlei künſtleriſchen Nutzen daraus gezogen hätteſt,— abgeſehen von dem rein pekuniören Nutzen, den dir dieſe Zeit eingetragen hat. Aber ganz da⸗ non zu ſchweigen,— es dürfte wohl kaum eine Schauſpielerin geben, die ein Jahr unter meiner Führung nicht als Fortſchritt betrachten würde.“ „Ein Fortſchrit, mit dem ich nichts anfangen kann“, entgegnete ſie wegwerfend.„Als ob man einem armen Teufel ein Vermögen ſchenkt unter der Bedingung, daß er keinen Pfennig davon aus⸗ geben daxf.“ „Der Vergleich hinkt, meine Liebe! Ez iſt dir unverwehrt, das künſtleriſche Kapital, das du dir bei mir erworben haſt, weiter umzuſetzen. Das einzige, was du zurückgeben mußt, iſt der Name Iſabell Arden—“ „Der Name, unter dem ich alle meine großen Erfolge erzielt habe!“ „Umſomehr wirſt oͤu Gelegenheit haben zu be⸗ weiſen, daß du ſie auch unter einem anderen Na⸗ men erzielen kannſt. Daß es alſo nicht nur der Name war, die berühmte Firma ſozuſagen, die dich getragen hat. Ich wäre aufrichtig alücklich, Dina, wenn dir früher oder ſpäter dieſer Beweis gelingen würde.“ Michael Korunth ſah der jungen Schauſpielerin ernſt in die Augen, die ſich unter ſeinem Blick ſpöt⸗ tiſch zuſammenzogen. „Auch wenn ich mich zu einer Konkurrenz für deine Frau auswachſen würde?“ fragte ſie mit einem lauernden Lächeln. (Furtſetzung folgt) KRürtpr Vorteilhaft bei Keoft mche —— 6 9 * N** 09— Samstag, 13. Mai 1939 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe ** 7. Seite /Nummer 2185 Nach einem Streit mit der Schweſter: Familiendrama in Freiburg Evileptiker erſticht ſeinen Vater und fügt ſeiner Mutter ſchwere Verletzungen zu * Freiburg, 13. Mai. Im Stadtteil Haslach ereignete ſich am Freitagabend eine blutige Fami⸗ lientragödie, in deren Verlauf ein 21jähriger junger Mann ſeinen Vater erſtach und ſeine Mutter durch einen Stich in die Bruſt ſchwer ver⸗ letzte. Der junge Mann, der an krankhaſten Anfällen leidet und während dieſer Aufälle nicht zurechnungsſähig iſt, bekam mit ſeiner Schwe⸗ ſter Streit. Als Vater und Mutter ſchlichtend eingreifen wollten, griff der Sohn zum Meſſer und brachte zunächſt der Mutter einen Stich in die Bruſt bei. Er traf dann den Vater ſo unglücklich am Ober⸗ arm in die Schlagader, daß dieſer verblutete. Der Täter wurde verhaftet, die ſchwerverletzte Mutter ins Krankenhaus gebracht. Gräßlicher Anfall in einer Papierfabrik * Dillweißenſtein b. Pforzheim, 13. Mai. Iu der Papierfabrik in Dillweißenſtein ereignete ſich ein ſchwerer Betriebsunfall, der für Arbeiter an ähnlichen Plätzen eine dringende Mah⸗ nung zur Vorſicht darſtellt. Ein in den 40er Jahren ſtehender Mann, der von einer Walze einer Papiermaſchine ein Stück verklemmtes Papier ent⸗ ſernen wollte, brachte die Hand zwiſchen Walze und Trockenfilz. Da die Maſchine weiterlief, wurde der ganze Körper des Unglücklichen zwiſchen Walze und Trockenfilz durchgezogen. Mit einem Schädelbruch und einem Armbruch brachte man den Verunglückten ins Krankenhaus, wo er faſt hoffnungslos dar⸗ niederſiegt. Blick auf Ladenburg Tr. Ladenburg, 12. Ladenburg meldet an Monat drei Geburten chen), drei Trauungen Mai. Das Standesamt Einträgen vom vergangenen lzwei Knaben und ein Mäd⸗ und fünf Sterbefälle.— Ein Jubilar, der ſchon 47 Jahre im Betrieb der Schuh⸗ ſabrik Gebr. Nilſon tätig iſt, Herr Adam Reffert, konnte ſeinen 65. Geburtstag feiern.— Eine Tochter aus der Familie des Doktors med. von Pigage, Frau Chriſtine Gſchwindt, konnte ihren 83. Geburtstag feiern. Wir beglückwünſchen die Jubilare!— Die evang. Stadtkirche hat nach Fertigſtellung des Turmes und der Elektrifi⸗ zierung des Glockengeläutes einen ſchö⸗ nen Brauch eingeführt: Allabendlich um 8/ Uhr läutet die Abendglocke.— Die zweitälteſte Alt⸗ veteranen-Witwe, Frau Marg. Gugenm us, geb. Koch, konnte im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Ur⸗ enkel ihren 86. Geburtstag begehen. ... und auf Schriesheim Schriesheim, 11. Mai. Seit Anfang Maü iſt Schriesheim das Ziel vieler Betriebs a us⸗ NSDAb-NMſitſeilungen Partetamtliichen Behanatmachungen aumommes An die Stadtortsgruppen! Alle Ortsgruppen, welche am 20. Mai die Lichtbildver⸗ anſtaltung durchführen, holen ſofort die Eintrittskarten auf der Kreisleitung, Zimmer 13, ab. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NSDAP Bismarckplatz. 15.., 20 Uhr, Mitgliederverſammlung. Es nehmen teil ſämtliche Parteigenoſſen und Parteige⸗ noſſinnen, ſowie die Parteianwärter, außerdem die ge⸗ ſamten Amtsträger. Einlaßkarten nur bei den Zellen⸗ und Blockleitern. Fendenheim⸗Weſt. 14..,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, Obmänner, Walter und Warte zum Bereitſchaftsdienſt(Kirchweiheplatz). Zivil mit Armbinde. — 15..,, 20.15 Uhr, Mitgliederverſammlung im Union⸗ theater, Feudenheim. Zivil mit Armbinde. Neckarſpitze. 14..,.15 Uhr. Antreten ſämtlicher Po⸗ litiſchen Leiter ſowie der Walter und Warte der DAð und Ne zum Ausmarſch auf dem K⸗5⸗Platz. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Vorausſichtliche Dauer bis 11 Uhr. Wallſtadt. 14..,.45 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter und Anwärter auf dem Rathausplatz an. Uniform, Zivil mit Armbinde. S⸗Frauenſchaft Dentſches Frauen werk Im Juni ein Geſundheitspflegekurs in der Mütter⸗ ſchule. Am 14.., 20 Uhr, beginnt in der Mütterſchule, Mannheim, Kaiſerring 8, ein Geſunoheitspflegekurs mit häuslicher Krankenpflege. Hier ſollen die Frauen und Mütter ſich praktiſche Kenntniſſe aneignen über Körper⸗ pflege, Ernährung, Kleidung uſw. Ferner erhalten ſie in dieſen Lehrgang Anleitung zur Beobachtung von Krankheits⸗ anzeichen, zur ſachgemäßen Pflege eines Kranken, ſie hören über Vorbeugungsmaßnahmen und dergleichen mehr. Im praktiſchen Unterricht, der die Beſprechungen ergänzt, ler⸗ nen die Kursteilnehmerinnen die notwendigſten pflege⸗ riſchen Handgriſſe und die gebräuchlichſten Verbände. Der Kurs findet zweimal wöchentlich(mittwochs und frei⸗ tags abends) ſtatt und dauert 10 Abende. Anmeldungen jetzt ſchon an die Mütterſchule Mannheim, Kaiſerring 8. Fernruf 43495. Sprechſtunden montags bis freitags 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr. HN Motorgefolgſchaft 1/171. Die Gefolgſchaft tritt am 15. 5. um 20 Uhr auf dem Gockelsmarkt in Sommerdienſtanzug an. Brotbeutelverpflegung bis 16 Uhr iſt mitzubringen. Soweit möglich, treten die Leute mit Rad an. Streifengefolgſchaft 171. Die Streifengefolgſchaft tritt am 14..,.45 Uhr, am Haupteingang des Stadions in Winteruniform an. Teilnahme an den Frühjahrswett⸗ kämpfen der 6. Dieses mit Olivenöl hergestell- te Hccirpflegemittel ist frei von Sode und für jede Hcœcrfarbe geeignet— es läßt sich rasch und vollkommen gusspölen. flüge, deren Teilnehmer gerne den Aufenthalt auf der Strahlenburg oder in einer der Gaſtſtätten mit einer Wanderung durch die ausgedehnten Schries⸗ heimer Waldungen verbinden. Es haben ſich auch bereits die alljährlich wiederkehrenden Feriengäſte eingeſtellt. Der Fremdenverkehr hat ſich alſo in dieſem Jahr ſchon ganz gut angelaſſen, obwohl das Wetter noch zeitweiſe unfreundlich iſt. Die letzte Baumblüte geht nun auch ihrem Ende entgegen, dann wird das Schwimmbad den Hauptanziehungs⸗ punkt bilden. Die Konfirmanden des Jahrganges 1889 feierten am Sonntag ihre goldene Konſirmation mit einer Zuſammenkunft im„Adler“ mit ihren Ange⸗ hörigen. Der Wiederſehensfeier ging der Kirchgang und ein Beſuch auf dem Friedhof voraus. Der langjährige Pächter und ſeit 1933 Eigen⸗ tümer der Strahlenburg, Gaſtwirt Jakob Erd⸗ mann. beging den 68. Geburtstag. Am gleichen Tage vollendete ſeine Ehefrau Katharina, geb. Schork ihr 67. Lebensjahr. * Tanberbiſchofsheim, 12. Mai. Am Mittwoch ſtattete der Reichsſtudentenführer /⸗Oberführer Dr. G. A. Scheel der Stadt Tauberbiſchofsheim einen kurzen Beſuch ab. Gebrauchs- und Meldehunde werden geprüft Eine große hundeſportliche Veranſtaltung in Oftersheim Die Förderung des Gebrauchs⸗ und Melde⸗ hundeweſens iſt heute eine der wichtigſten und vor allem auch im Intereſſe der Landesverteidigung vordringlichſten Aufgaben des deutſchen Hundeſpor⸗ tes. Aus dieſem Grunde darf eine von der Orts⸗ fachſchaft Oftersheim geplante große Ge⸗ brauchs⸗ und Meldehundeprüfung die beſondere Aufmerkſamkeit weiteſter Kreiſe bean⸗ ſpruchen. Als Vorprüfung für die kommenden Ausſcheidungskämpfe um die Kreis⸗, Bezirks⸗ und Gauſiegerſchaft wird die am Sonntag, dem 14. Mai, um 7 Uhr morgens, auf dem Waldſportßlatg des Fußballvereins Oftersheim beginnende Darbietung eine ganze Reihe ſpannender Leiſtungsbeweiſe unſe⸗ rer ſechs Gebrauchshunderaſſen bringen, zumal einige der bekannteſten Mannheimer Hunde⸗ führer mit ihren muſterhaft ausgebildeten Tie⸗ ren an dieſem Wettſtreit der Klugheit, Kraft und Ausdauer teilnehmen. Auch die um 15 Uhr an⸗ ſchließende große Werbevorführung verſpricht ein voller Erfolg zu werden, da hier wiederum Namen wie Lehmann, Dreſcher, Jung, Reinemuth, Banspach und Mayer(alle aus Mannheim) auf der Melde⸗ liſte ſtehen und darüber hinaus ſämtliche Gebrauchs⸗ hundeführer aus dem Umkreis anweſend ſein werden. Morgen beginnt der Landesfeuerwehrtag: 15000 badiſche Feuerwehrmänner * bld. Karlsruhe, 13. Mai. Die badiſche Ganhauptſtadt wird am mor⸗ gigen Sonntag dem 14. Mai, den Aufmarſch von 15 000 Feuerwehrmännern aus allen Tei⸗ len der Südweſtmark erleben. Daß eine ſolche bedeutſame Veranſtaltung um⸗ fangreiche Vorarbeiten bedingt, braucht nicht beſon⸗ ders hervorgehoben zu werden. Die Dienſtſtellen der Freiwilligen Feuerwehr, namentlich die Kreisfeuer⸗ wehrführer, waren ſeit Wochen eifrig tätig, um eine möglichſt große Anzahl von Kameraden in der vor⸗ ſchriftsmäßigen neuen Uniform nach Karlsruhe zu bringen. Appelle, Beſichtigungen und Uebungs⸗ märſche dienten dazu, die vom Landesfeuerwehr⸗ führer geſtellten Bedingungen zu erfüllen. Der Landesverband als oberſte Dienſtſtelle der Freiwilli⸗ gen Feuerwehren in Baden hatte für die Bereitſtel⸗ lung der Sonderzüge, die Sicherſtellung der Quar⸗ tiere und Verpflegung, für die Feſtlegung der Auf⸗ Marine⸗Gefolgſchaft 1/171. Am 14. 5. tritt die Gefolg⸗ ſchaft vor dem Heim der Marine⸗SA um 9 Uhr in Uni⸗ ſorm an. Winkflaggen und Beitrag iſt mitzubringen. TB⸗Nachrichtengefolgſchaft 171. Am 14. 5. tritt die ge⸗ ſamte Gefolgſchaft(Schar 1 bis 4) um.55 Uhr in tadel⸗ loſer Sommeruniform in F 6, 16 an. Sport iſt mitzu⸗ bringen. BDM BDM⸗Leiſtungsabzeichen. 14.., 8 Uhr, Training und Abnahme der Bedingungen auf dem Stadion. Mädel ⸗und IM⸗Gruppenführerinnen, Sportwartinnen und Arb.⸗Gem.⸗Leiterinnen, 15. 5. 20 Uhr, wichtige Be⸗ ſprechung in der Friedrichsſchule(U). Jede Gruppe muß vertreten ſein. Turnſchuhe mitbringen. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Abteilung Propaganda Betr. Film„Deutſches Land in Afrika“. Am 23. und 25. Mai Aufführung obigen Films in der Schauburg. Die Kar⸗ ten ſind umgehend auf der Kreiswaltung abzuholen. Betr. Aktion„Kenntlichmachung der Gemeinſchaft“ und Werbung für den„Aufbau“. Das erforderliche Propaganda⸗ material iſt ſoſort auf der Kreiswaltung abzuholen. Auf Wunſch ſtehen auch noch Ausweiskarten, ſowie Beſtell⸗Liſten zur Verſſüung Berufserziehung und Berufsführung Der Kreispropagandawalter. Betr. Vortragsabend für Werkmeiſter und betriebliche Unterführer. Am Mittwoch, 17. Mai, 20 Uhr, veranſtalten wir im großen Saal des Deutſchen Hauſes, Mannheim, C 1, 10—11, den letzten Vortragsabend der Winterarbeit 1938/39. Es ſpricht Betriebsführer Pg. Gulden über dos Thema:„Leiſtungskampf und Betriebswirtſchaft“. Wir leden hiermit alle Werkmeiſter und betrieblichen Unterfüh⸗ rer zum Beſuche des Vortrages ein und erwarten zahl⸗ reiches ſcheinen. Kraſt durch Freude Reiſen. Wandern, Urlaub Uc 225a in das Oberinntal— Innsbruck vom 23. 6. bis 30. 6. Dieſe Fahrt iſt jetzt reſtles ausverkauft. Anmel⸗ dungen können keine mehr angenommen werden. Vier Urlaubstage im Schwarzwald uß 23b vom 18. bis 21. Mai. Teilnehmerpeis 14.50 Mark Unterkunſts⸗ orte Zell a.., Wolfach, Schiltach und Hornberg. Anmel⸗ dungen nehmen alle Köc⸗Geſchäftsſtellen noch en:gegen. Eine herrliche Wanderung in die ſchöne Pfalz am Sonn⸗ tag, 14. Mai. Abfahrt ab Ludwigshafen(Hauptbahnhof) .95 Uhr. Ankunft in Albersweiler.57 Uhr. Die Wan⸗ deruna führt von Albersweiler über Ohrenfels, Landauer Hütte, Ruine Scharfeneck, Drei Buchen Ruine Modenboch, Buſchmühle, Ludwigshöhe, Edenkoben Wanderzeit etwa 6 Stunden Fahrkarten zu 2,20 Mark(Geſellſchaftsſahrt) ſind bei allen KoöͤF⸗Verkaufsſtellen erhältlich. NNMatr 2 turm runs⸗ 0—— Tus ibr Maaäränse Geni AARWASCHEN DOOPPEHPACKUNG183 2 marſchieren auf marſchplätze und An⸗ und Abmarſchſtraßen zu ſor⸗ gen. Seit Dienstag dieſer Woche ſah man 500 Freiwillige Feuerwehrmänner aus dem ganzen Lande auf dem Platze der SA und in der Hochſchulkampfbahn bei den Uebungen, um im Rahmen der Vorführungen am Sonntag das Können und die Einſatzbereitſchaft der Freiwilligen Feuerwehren in unſerem Gau vor der Oefſentlichkeit unter Beweis zu ſtellen. Die gewaltigen Anſtrengungen, die von allen in Frage kommenden Faktoren gemacht wurden, geben die Garantie für das Gelingen des Landesfeuerwehr⸗ tages, der in ſeiner Durchführung eine Willens⸗ äußerung der Freiwilligen Feuerwehren darſtellt und der Parole Ausdruck verleiht, die über dem diesjährigen Aufmarſch der Freiwilligen Feuerweh⸗ ren ſteht: Freiwillig der Mann, Freiwillig das Werk, Freiwillig die Tat. UF 2225/39 vom 8. bis 16. Juni an den Bodenſee. Obige Fahrt iſt ausverkauft. Demnächſt ſind ausverkauft: Uß 2250/30 vom 23. bis 30. Juni an den Bodenſee; U 2256/30 vom 23. bis 30. Juni in den Schwarzwald; Uß 112/59 voni 1. bis 12. Juli Karawanken; UF 228b/39 vom 6. bis 12. Juli an den Bo⸗ denſee; UF 127/9 vom 13. bis 20. Juli Unterinntal; u 414/9 vom 19. bis 29. Juli Egerland; Uß 129/39 vom 24. bis 30. Juli Kaiſergebirge; Uß 5190/39 vom 28. Juli bis 5. Auguſt unteres Moſeltal: U 100/39 vom 29. Juli bis 5. Auguſt Brixental; Uß 524/9 vom 21. bis 28. Auguſt Rhein; UF 216/30 vom 3. bis 9. Auguſt Allgän Betr. S§ 16 vom 13. bis 21. Juni nach Norwegen; Ser 17 vom 18. bis 26. Auguſt nach Norwegen. Für obige Fahrten können„Nurfahrtteilnehmer“ noch angenommen werden, alſo nur Fahrt bis Hamburg. Volksbildungswerk Sonntag, 14. Mai: Führung durch den Luiſenpark. Die Teilnehmer trefſen ſich um 9 Uhr bei der Renzſtraße an der Adolſ⸗Hitler⸗Brücke, Halteſtelle der Straßenbahn. Unkoſtenbeitrag 10 Pfg. Karten können beim Leiter der kurz vor Beginn der Führung gelöſt werden. Dienstag, 16. Mai Vortrag von Profeſſor Dr. Fehrle. Univerſität Heidelberg,„Das deutſche Volkstum und die Juden“. Inhaber der Hörerkarte haben zu dieſem Vor⸗ trag, der um 20.15 Uhr in der Aula, A 4, 1, in Gemein⸗ ſchaft mit der Verwaltungsakademie durchgeführt wird, freien Eintritt. Volkschor Dieſe Woche keine Proben. Nächſte Proben: Montag, 15. Mai, 19.30 Uhr Uhr, Geſamtprobe und Kartenabrech⸗ nung; Mittwoch!, 17. Mai, 20 Uhr, Probe für Frauen. Reichsbund der Inhaber der Rettungsmedaille Am 10. und 11. Juni findet in Hannover ein Reichs⸗ ehrentag der Rettungsmedaille, verbunden mi' einer Bun⸗ destagung, ſtatt. Zur Beſprechung über die Teilnahme an dieſem Ehrentag iſt auf Samstag, den 13. Mai, abends 20 Uhr, im Nebenzimmer des Reſtaurants Welde⸗Bräu (rüher Roter Hahn) in Mannheim, I 5, 13, eine Zuſam⸗ menkunſt der Ortskameradſchaften Mannheim und Heidel⸗ berg feſtgeſetzt. Unter den Mitgliedern befinden ſich In⸗ haber von Rettungsmedaillen, Erinnerungsmezdaillen. öffentlichen Belobigungen ooͤer von ſonſtigen Auszeich⸗ nungen für Reitung gus Gefahr. Männer und Frauen, welche ähnliche Auszeichnungen beſitzen, ſind zu dieſer Zu⸗ ſammenkunſt freundlichſt eingeladen. Mitgliedsanmeldungen und Anfragen ſind an die Ge⸗ ſchäſtsſtelle der Gaukameraoͤſchaft Baden des Reichsbundes der Inhaber der Rettungsmedaille in Mannheim, Schwet⸗ zinger Straße 145, zu richten. EN Saahmed Kursverlegung in Allgemeiner Körperſchule. Die bis⸗ her in der Schillerſchule jeweils montags und donners⸗ tags von 20 bis 21.90 Uhr ſtattgefundenen Kurſe in All⸗ gemeiner Körperſchule finden ab kommenden Montag, 15. Mai, im Stadion ſtatt, und zwar wie folgt: montags Auch die empfindliche Haut Ihres Kindes Können Sie unbedenklich mit dem cremigen, milden Schaum der mit Palmen- und Olivenöl her- gestellten Palmolive-Seife pflegen. Landestagung des Guſtav-Adolf-Vereins In Weinheim und Heidelberg D Weinheim, 12. Mai. Am letzten Sonntag hielt hier der Badiſche Guſtav⸗Adolf⸗Verein ſeine 93. Landestagung ab, bei der alle badi⸗ ſchen Zweigvereine vertreten waren. Vormittags waren in den beiden evangeliſchen Kirchen gut be⸗ ſuchte Feſtgottesdienſte: in der Peterskirche ſprach Profeſſor D. Heinzelmann⸗Halle, in der Stadtkirche Pfarrer Wolf aus Michelbach, früher in Braſilien. Am Nachmittag fand die Hauptver⸗ ſammlung des Vereins ſtatt, während der Badiſche Guſtav⸗Adolf⸗Frauenverein ſchon am Vormittag ge⸗ tagt hatte. Der Abend vereinte die Weinheimer Gemeinde mit den auswärtigen Feſtteilnehmern in der Peterskirche zu einem Gemeindeabend. Nachdem Pfarrer Brecht⸗Weinheim und der Lan⸗ desvorſitzende, Pfarrer Lie. Hauß⸗Heidelberg, die Erſchienenen begrüßt hatte, erſtattete Pfarrer Löff⸗ ler⸗Heidelberg den Jahresbericht und Pfarrer D. May aus Eelje in Jugoſlawien hielt einen Vor⸗ trag über„Völkiſche und kirchliche Probleme in Oſt⸗ europa“. An die Landestagung ſchloß ſich in der Neuen Univerſität in Heidelberg ein von der dortigen Evangeliſch⸗Theologiſchen Fakultät veranſtalteter Lehrgang an, bei dem Profeſſor D. Heinzel⸗ mann⸗Halle, Pfarrer D. May⸗Celje und der Präſident des Deutſchen Guſtav⸗Adolf⸗Vereins, Pro⸗ feſſor Dr. Gerber⸗Leipzig, ſprachen. Die Verle der Pfalz wird illuminiert Höhen⸗ und Villenbeleuchtung in Neuſtadt * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 11. Mai. Die große Höhen⸗ und Villenbeleuchtung, die in Neuſtadt an der Weinſtraße am kommenden Sonn⸗ tag. 14. Mai, nach dreijähriger Pauſe zum erſten⸗ mal wieder ſtattfindet, und als würdiger Ausklang des Kreisappells der NSDAp anzuſehen iſt, beginnt vorausſichtlich um 21.30 Uhr. Den Abſchluß der Be⸗ leuchtung bildet eine am Hange des Haardtgebirges in einer Länge von 100 Meter und bis zu einer Höhe von 10 Meter ſich erhebende Leuchtſchrift, die den ganzen Abend ſtehen bleibt und weithin in das dunkle Land hinausleuchtet. Maifeſte in der fröhlichen Pfalz * Bad Dürkheim, 10. Mai. Bad Dürkheim eröffnet am 15. Mai ſeine Kurzeit. Die Gemeinde Niederluſtadt feiert am 14. Mai nach altem Brauch im Maiblumenwald das Handkäsfeſt. La m⸗ brecht und Deidesheim begehen am Pfingſt⸗ montag und ⸗dienstag das weitberühmte Geißbock⸗ feſt. In Haßloch werden am 21. Mai Pferde⸗ rennen abgehalten, und vom 28. bis 30. Mai ſteigt in Freinsheim das Hahnenfeſt. —Hohenſachſen, 12. Mai. 79 Jahre alt wurde hier Frau Adam Brunner 2, Witwe. U Sulzbach, 12. Mai. Ihren 64. Geburts⸗ tag feierte hier Frau Marie Schmiedell am Donnerstag und am Samstag wird Hch. Eberle 5 63 Jahre alt. von 19.30 bis 21 Uhr(Feld), mittwochs von 19.30 bis 21 Uhr(Feld). Achtung! Betriebsſportwarte Die Ausſchreibung Sport⸗ ordnung zum Sportappell der Betriebe 1939 iſt für Männer und Frauen(getrennt) eingetroſſen und kann in der Rheinſtraße—5, Zimmer 53, zum Preiſe von 20 Pfennig das Stück abgeholt werden. Tenniskurſe auf dem Stadion. Zu den jeweils ſams⸗ tags von 17 bis 18 Uhr, ſonntags von 9 bis 10 Uhr, und montags von 18 bis 19 Uhr ſtattſindenden Kurſe im Tennis können ſich noch Teilnehmer melden. Deutſche Gymnaſtik. An dem jeweils montags von 20.30—21.30 Uhr ſtattfindendn Kurſus in Deutſcher Gym⸗ naſtik in der Hans⸗Thoma⸗Schule, D 7, können ſich noch Frauen und Mädchen beteiligen. Aussichl Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 13. Mai. Die Geſamtlage zeigt noch wenig Aenderung. Wohl hat ſich in den nördlichen Gebieten des Reiches faſt allgemein Auf⸗ heiterung eingeſtellt, doch ſetzt ſich gerade bei uns noch Unbeſtändigkeit fort. Vorausſage für Sonntag, 14 Mai Zeitweiſe auſheiternd, doch immer noch unhe⸗ ſtändig und zu einzelnen Regenfällen ge⸗ neigt, bei lebhaften öſtlichen Winden Mit⸗ tagstemperaturen um etwa fünfzehn Grad. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Mai + 15,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 13. Mai 10,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 11,0 Grad. 5 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern fyüh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 8,4 Millimeter — 8,4 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Whein- Pen“ 9, 1011. 1213 AbelBBegeif 10 1¹ 12 u —— Rheinfelden.31/3 40.173.083.21 Kaub 1 3,44 Breiſach..05/3.35/3,403.203.35 Köln.48/2.332.09/3,09 gebl...20354/4·07/3.70 3 78[l[ Peckar⸗Negei Maxau 355.—„15,405,515401( Maynheim.57.68/45:.99.93 J Mannheim.74.554 844.95 Samstag, 18. Mat 1099 1 8 * 8 Wenn Herxheim b. Landau am Himanelfahrtstag nächſt⸗ hhin ſchon ſein 16. Sandbahn⸗Motorrad⸗Rennen erlebt, kann Der deutſche Scardbahn⸗Rennſport gleichzeitig auch ſein 10jähriges Jubiläum begehen. Es war nämlich im Jahre 15929, als der Sandbahn⸗Rennſport in Deutſchland ſeſten Juß faßte. Damals war der Straßen⸗Rennſport durch die immer ſtrengeren Verbote kurzſichtiger Behörden faſt ZIum Erliegen gebracht worden. Aber Wunſch und Not⸗ wendigkeit beſtanden in der deutſchen Motorſportwelt, den aktiven Motorſportlern irgendeine neue Betätigungs⸗ möglichkeit zu bieten. So wurde eigentlich aus dieſer Damaligen„Zwangslage“ heraus die Exiſtenz der deutſchen SGras⸗ und Sandbahnrennen begründet. Heute hat der Sandbahnſport nach 10jähriger Exiſtenz längſt ſeinen feſten Platz im deutſchen Motorſportkalender. Korpsführer Hühnlein ſelbſt hat dem deutſchen Sand⸗ balu⸗Rennſport durch die ONS für die Deutſche Kriſt⸗ fahrt und das NSͤK die ihn fördernde Unterſtützung zu⸗ teil werden laſſen und hat auch die Herxheimer rennſport⸗ lichen Veranſtaltungen in den Terminkalender der deut⸗ ſchen motorſportlichen Großveranſtaltungen eingebaut. Der Sandbahn⸗Rennſport gilt heute, obwohl er eine ganz be⸗ ſondere Spezial⸗Fahrtechnik unnd ein abſolut eigenartiges Maſchinenmaterial zur Ausübung verlangt. neben dem Straßenrenn⸗ und Geländeſport als zumindeſt gleich⸗ wertige Motorſportart. Ja, er verlangt zweiſellos vom Ausübenden einen ebenſo gewaltigen kämpferiſchen und körperlichen Einſatz, wie der Straßen⸗Rennſport. Wenn der Sandbahn⸗Reinſport auch nur Kurzſtrecken⸗Rennen kennt, ſchon, weil das Maſchinenmaterial ganz ungehener beanſprucht wird und wirklich Bärenkräfte dazu gehören, die rutſchenden, tanzenden und ſchleudernden Maſchinen in weithem Geläuf durch die Kurven zu zwingen, ſo ver⸗ langt er doch in jeder Sekunde der Reunen vom Fahrer ollerhöchſte Konzentration und vollendetſtes Könnertum. Und das iſt es auch, was ihm immer und immer wieder die Begeiſterung der Zuſchauer ſichert, was ihm auch einen ebenſo ungeheuren erzieheriſchen Wert gibt: weil er Mannesſport. Kampfſport im beſten Sinne des Wortes iſt! Uueber 250 000 Zuſchauer erlebten die bisherigen Reunen auf der herrlichen Herxheimer Pionierſtätte des geutſchen Sandbahn⸗Rennſportes. Das iſt eine ſtolze Ziſſer. Sie Zꝛxͤeigt auf, daß bei den Herxheimer Rennen ieweils erſt⸗ klaſſiger Motorſport geboten wird und nicht von ungefähr hat die Oberſte Nationale Sportbehörde die Herxheimer 8 hn⸗Rennen als gleichwertige Großveranſtaltungen neben Teterow. Hamburg unrd Daglfing eingereiht. Nach dem bis jetzt vorliegenden Meldeergebnis ſcheiat nun das 16. Sandbahn⸗Rennen in Herxheim all ſeine Vorgänger ibertreffen zu wollen. Ob der von Gunzenhruſer⸗Neid⸗ lingen, dem„Rennteuſel“, mit 88.84 Stdkm. gehaltene Bahnrekord diesmal gebrochen werden kann? Es kommert auf der 760 Meter langen Rundbahn insgeſamt 9 Nennen poon Lizenz⸗ und Ausweisfahrern zur Durchführung. Außer namhiten Geld⸗ und Ehrenpreiſen winkt dem Ver⸗ beſſerer der Bahnbeſtzeit neben dem Siegerpreis von 100 Mart eine Prämie in gleicher Höhe. 0 Oſtpreußenfahrt beendet Mit der letzten Tagesetappe von Marienburg nach dem usgangspunkt Königsberg wurde am Freitog die drei igige Oſtpreußenfahrt ſür Krafträder und Wagen zu Ende geführt. Die rund 250 Kilometer lange Strecke war durch zwei Sonderprüfungen erſchwert, und auf dem Weg hatten die Teilnehmer bei gutem Wetter unter der Staubplage zu leiden. Bei der erſten Sonderprüfung bei Bahnen waren 2 Km. Querfeldeinſohrt zu bewältigen, bei der die verhältnismäßig kurze Höchſtzeit manchem Fahrer zum Verhängnis wurde. Ueber hügeliges Gelände und tiefen Sand war der Weg abgeſteckt, und etwa 36 Fahrzeuge be⸗ laſteten ſich bei dieſer Probe mit Straſpunkten. Ebenſo groß war die Zohl der Straſpunktempfänger auf dem Truppen⸗ übungsplotz Stablak, wo eine Ohne⸗Haltfahrt bei den geſor⸗ berten Schwierigteiten für Sichtung ſorgte. Die genaue Zahl der Straſpunkte war am Freitagabend nicht zu er⸗ ſohren, mehr als 60 werden aber wohl kaum übrig geblie⸗ ben ſein. Mit der Errechnung der Preisträger wird die Wettbewerbsleitung wohl die ganze Nacht über beſchäftigt erſt am Samstag heraus⸗ * in, das Endergebnis alſo Schützen⸗ Geſellſchaſt 09 Mannheim-Neuoſtheim „ Generalverſammlung eingeladen. Vereinsführer Fuhr begrüßte die zahlreich Erſchienenen und dankte allen für iügren reſtloſen Einſatz während des vergangenen Schieß⸗ hres, das uns wiederum alle Ziele erreichen ließ, die wir uns und unſeren Kampfmannſchaften geſtellt hatten. lach kurzem Rückblick, der allenm Anweſenden den Werse⸗ ng der Schützengeſellſchaft 00 aus kleinſten Anfängen heraus zeigte, konn die Geſellſchaft heute mit Stolz behaupten, zu ihrem 90. Jubiläumsjahr der ſchießſportlich eerfolgreichſte Verein des Unterkreiſes Kurpfolz zu ſein. Es ſolgten nun die Berichte des Schriftführers, Schatz⸗ eiſters und die der einzelnen Oberſchießleiter der ver⸗ ſchiedenen Waffengattungen. Nach Bekanntaube der für das neue Geſchäftsjahr vorgeſehenen Aenderungen und Ein⸗ bauten innerbalb unſerer Schießanlage, konnte Vereins⸗ führer Fuhr die Verſammlung mit einem dreiſachen„Sieg “ auf unſeren Führer ſchließen. 5 Iweite Pokalauflage SB Waldhof— J Hockenheim it nicht geringem Erſtaunen vernahmen die Mann⸗ ſer Sportplatzbeſucher am letzten Sonntag das:2 des S Walohof gegen den zweitklaſſigen Fußballverein Hockenheim. Wenige Minuten vor der regulären Spiel⸗ zeit ſtand die Partie noch 211 für den Waldhof, und wenige auch dachten da an eine notwendige Verlöngerung. Die tapfere Hockenheimer Mannſchaſt brachte aber kurz vor Schluß ein zweites Tor unter, ſo eine Verlängerung erzie⸗ 8 Wohl bemühten ſich in dieſer Verlängerung beide Mannſchaften um das Siegestor, das aber keinem ver⸗ gönnt und auch nach dem Spielverlauf für keinen ver⸗ dient war. Die Waldhofmanuſchoft hat dieſes Spiel beſtimmt nicht leicht genommen, auf dieſen Widerſtand war ſie jedoch nicht geſaßt. Die Hockenheimer Elf ging aber auch mit einem unbändigen Willen ins Spiel, ſie hot das Unentſchieden vom Vorſonntag redlch verdient. Nun hat dieſe Lapfere Bezirkstlaſſenmannſchaft am kammenden Sonntag Gelegen⸗ heit, auf dem Walohofplatz zu beweiſen, Naß dieſes Ergeb⸗ nis von:2 in Ordnung gegangen iſt. Die Hockenheimer werden ſich der Schwere dieſer Aufgabe wahl bewußt ein ind mit großen Hofinungen nach dem Waldhof fahren, zu⸗ 2 im Olympiaſtadion gegen Böhmen⸗Mähren ſpielen „antritt.* ** Dem ſteht eutgegen, daß ſich die Waldhöfer rehabilitieren wollen und daher, außer Heermann, mit kompletter Mann⸗ ſchaft antreten werden. So werden wiederum Siegel und eyl. Grab mitwirken. Die Aufſtellung wird ſo lauten: Drayß 5 Maier 3 Si Ramge Schneider 9 Atr. Deobold Gefr. Bielmeier Eberhardt Günderoth Grab (6. Rtr.⸗Rat.)(Beob. 33) 5 Sollten die Hockenbeimer auch am kommenden Sonntag ihre vorſonntägige Leiſtung erreichen. w — 3333.* 7* 3 93 39 7 mal ſie wiſſen, daß die Waldhofmannſcha't ohne Heermann, 00 10 Zahre Sanobahnrennſport in Deutſchland Erinnerungen zum 16. Herxheimer Motorrad⸗Rennen runde: Kribben(Berlin)— Lidl(München) 6 Die Schügzen⸗Geſellſchaft o0 hatte ihre Mitglieder zur lin) ohne Spiel; Rinnowitzki platz ein Pokalſpiel ſehen, das einem Verbanostreffen in nichts nachſtehen wird. Im Vorſpiel treſſen ſich die Fußball⸗Reſerve des SB Waldhof und die 1. Mannſchaft der Betriebsſportgemein⸗ ſchaft Bopp u. Reuther. Favoriten⸗Siege Golf⸗Meiſterſchaften in Frankfurt Die 2. Nationalen Deutſchen Golf⸗Meiſterſchaften nah⸗ men am Donnerstag auf der prächtigen Anlage des Frank⸗ furter Golfklubs ihren Anfang. Der erſte Tag war den Frauen vorbehalten, die am Vor⸗ und Nachmittag je eine Runde erledigten. Ueberraſchungen waren nicht zu ver⸗ zeichnen, wenn man nicht die Niederlage von Frau Nora Zahn(Wiesbaden) gegen die junge Hamburgerin Aſta Mahncke als eine ſolche anſehen will. Die„letzten Acht“ ſind von oben nach unten: Lidl(München), Kribben(Ber⸗ lin), Mahncke(Hamburg), Schniewind(Bergiſch⸗Land), v. d. Marwitz(Berlin), Wallraf(Köln), Reuter(Frank⸗ furt a..), Landauer(Frankfurt a..). Sehr ſtark ſpiel⸗ ten vor allem Frau Lidl, Frau Kribben, Frau Schniewind und nach einem mäßigen Start auch Frl. v. d. Marwitz, während bei der Titelverteidigerin Frl. Landauer nicht alles nach Wunſch ging. Am Freitag werden bei den Frauen bereits die beiden Endrunden⸗Teilnehmerinnnen ermittelt, außerdem ſpielen die Männer ihre beiden erſten Runden. Die Ergebniſſe: Nationale Frauen⸗Meiſterſchaft: 1. Runde: Starke(Han⸗ nover)— Hoffmann(Bad Ems) 6 und 4; v. d. Marwitz (Berlin)— Wolters(Hannover) 3 und 1. 2. Runde: Lidl (München)— Weiland(Berlin) 4 und 3; Kribben(Berlin) — Wegeler(Wiesbaden) 4 und 3; Mahnke(Hamburg)— Zahn(Wiesbaden) 2 und 1; Schniewind(Bergiſch⸗Land)— Starke(Hannover) 4 und 3; v. d. Marwitz(Berlin)— Falck(Wiesbaden)(5 und); Wallraf(Köln)— Setze⸗ pfandt(Frankſurt a..) 2 und 1; Reuter Frankſurt)— Schütt(Bremen) 2 und 1; Landauer(Frankfurt)— Mei⸗ necke(Bevlin) 4 und 2. Frau Schniewind und Frl. Reuter im Endſpiel Nationale Golf⸗Meiſterſchaften in Frankfurt a. M. Die Zweiten Nationalen Golſmeiſterſchaften auf der Anlage des Frankfurter Golf⸗Clubs konnten am Freitag ſtark gefördert werden. Bei den Frauen ſtehen mit der Frankfurterin Frl. Reuter und Frau Schniewind(Ber⸗ giſch⸗Land) bereits die Endſpielteilnehmerinnen feſt und bei den Männern wurden ſchon die letzten Acht ermittelt. Die Titelverteidigerin Frl. Landauer und Frl. Reuter lie⸗ ferten ſich im Kampf um den Eintritt in die Vorſchluß⸗ runde einen ſpannenden Kampf, das die konzentriert ſpie⸗ lende Frl. Reuter erſt am 20. Grün gewann. Frl. Reuter ſpielte in famoſer Form, während man ihrer Gegnerin das fehlende Training doch etwas anmerkte. In der oberen Hälfte zog Frau Schniewind durch einen 4⸗ und 3⸗Sieg über Fran Kribben(Berlin) ins Endſpiel ein. Bei den Männern ſetzten ſich im allgemeinen die Fa⸗ voriten durch. Zu erwähnen iſt der Sieg des vorjährigen Juniorenmeiſters Gautier[Wien) über Hellmers(Hamburg). Die letzten Acht ſind von oben nach unten: Götz(Köln), Wolff(Krefeld), BBoslou(Berlin), Schertel(Wiesbaden), Sellſchoop(Rheinbek⸗Wohltorf), Arntzen(Köln), Rinno⸗ witzki(Berlin) und Gautier(Wien). Die Ergebniſſe: Deutſche Golfmeiſterſchaften, Frauen: 3. und und 4; Schniewind(Bergiſch⸗Land)— Mahnke(Hamburg) 4 und 3; Wallraff(Köln) beſ. v. d. Marwitz(Berlin) om 19. Grün; Reuter(Frankfurt) beſ. Landauer(Frankfurt) am 20. Grün.— Vorſchlußrunde: Schniewind— Kribben 4 und 3; Reuter beſ. Wallraff am 20. Grün. Männer: 1. Runde: Oſtermann(Erfurt) ohne Spiel; Wötz(Köln)— von Werthern(Berlin) 2 und 1; Wolff (Krefeld)— Weyhauſen(Bremen) am 19. Grün; Meinecke (Berlin)— Henckell(Wiesbaden) 6 und 5; Boslau(Ber⸗ lin) ohne Spiel; A. v. Beckerath(Frankfurt)— v. Wan⸗ genheim(Wiesbaden) 2 und 1; Bier(Wiesbaden) ohne Spiel); Schertel(Wiesbaden) ohne Spiel; Engelberger (Berlin) ohne Spiel; Sellſchopp(Reinbek) ohne Spiel; Arntzen(Köln)— Räbiger(Dresden) 2 und 1; Ebel(Ber⸗ lin) beſ. Krings(Aachen) am 19. Gründ; Hammes(Ber⸗ (Berlin)— Meyer⸗Damcke (Köln] 6 und 4. 2. Runde: Götz— Oſtermann 5 und 4; Wolff— Meinecke 3 und 2; Boslau beſ. v. Beckerath am 20. Grün; Schertel⸗ Bier 6 und 4; Sellſchopp ohne Spiel; Arntzen— Ebel 4 und 3; Rinnowitzki— Hammes 6 und 4; Gautier— Hell⸗ mers 2 und 1. Bereits 21 Sonderzüge ſind aus ſaſt allen Gauen des Reiches zum Borkampf Schmeling— Heuſer, der am 2. Ju li in der Stuttgorter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn ſttatt⸗ findet, angemeldet. Deutſchland und Zuſage, wenn Skilauf Der Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten richtete an den Präſidenten des Organiſationskomitees ſür die Olympiſchen Winterſpiele 1940 in St. Moritz in Beant⸗ wortung der Einladung Deutſchlands folgendes Schreiben: „Für Ihre Einladung zur Teilnahme an den Olym⸗ piſchen Winterſpielen danke ich Ihnen. Der Deutſche Olym⸗ piſche Ausſchuß kann ſich jedoch im-genwärtigen Augen⸗ blick noch nicht zu einer Zuſage entſchließen, da die Bedeu⸗ tung der Spiele als olympiſcher Wettbewerb durch das Fehlen des größten Winterſportzweiges, des Skilauſes, außerordentlich herabaemindert iſt, Der Deutſche Olym⸗ piſche Ausſchuß wird ſich erlauben, zu gegebener Zeit, wenn die Frage der Beteiligung der Skiläufer geklärt iſt, auf ird der Waldhof⸗ Ihre Einladung zurückzukommen.“ Die Erklärung des Reichsſportführers, ſich auf keinen Fall an einer Rumpf⸗Olympiade beteiligen zu wollen, kommt dem Wunſch aller Winterſportſreunde nur entgegen. Für uns ſind Winterſpiele ohne Skilauf beſtenfalls ein aroßes internationales Sportfeſt, ein Winterſportſeſt mit beſchränkter Teilnahmemöglichkeit, alſo keineswegs das, was wir uns unter einem olympiſchen Wettbewerb vor⸗ ſtellen. Eine Winter⸗Olympiade muß alle Sportmöglichkeiten die der Winter nun einmal bietet, auch ausnutzen. Wir kön⸗ nen uns ſogar vorſtellen, daß das alte Programm»ich um beiſpielsweiſe das Rodeln, einen wahren Volksſport, er⸗ weitert wird. Statt Heſſen hat ſich der Schweizeriſche Sli⸗ verband, der Sportverband eines Landes, in dem der Ski⸗ lauf an erſter Stelle ſteht, genötigt geſehen, ſogar den Skilauf als Vorſührung(1) zu unterſagen. Dieſe Tatſache hat inzwiſchen das Internationale Olym⸗ piſche Komitee veranlaßt, noch einmal beim Schweizeriſchen Olympiiven Komitee vorzuſprechen. Mit autem Willen und ein wenig Mut iſt alles möglich. Wer hätte ſchon Schoden davon, wenn Anfang Februar 1940 olympiſche Skiwett⸗ bewerbe und Ende Februor die Weltmeiſterſchaften ſtatt⸗ ſinden, aber noch iſt es Zeit. Deutſchland und Italien, das eine ähnlich lautende Erklärung abgegeben hat, gehen gern nach St. Moritz, ſie tun dies aber nur, wenn die Februar⸗ * 9 2 2 Das nächſte Ziel unſerer Turner ſind die Deutſchen Meiſterſchaften im Deutſchen Zwölftampf der Männer und im Zehnkampf der Frauen, die am 1. und 2. Juli in Hil⸗ desheim ausgetragen werden. Der gemiſchte Zwölfkampf der Männer beſteht aus acht Gerätübungen(Reck Pflicht und Kür, Barren Pflicht und Kür, Seitpferd, Kür, Lang⸗ pferd Pflicht und Kür, Ringe Pflicht und Bodenübung Kür) ſowie aus drei leichtathletiſchen Uekungen(100⸗Mer.⸗ Lauf, Kugelſtoßen und Stabhochſprung). Seit der unfrei⸗ willigen Verbannung der Schaukelübungen an den Rin⸗ gen dͤdurch die Verbereitung auf die Olympiſchen Spiele 1936 und Anpaſſung an das internationale Turnen iſt zum erſtenmal wieder eine Schaukelringe⸗Pflichtübung aus⸗ geſchrieben worden. Der Zehnkampf der Frauen ſetzt ſih aus 6 Gerätübungen(Barren Pflicht und Kür, Schwebe⸗ balken Pflicht und Kür, Schaukelringe Pflich: und Pferd⸗ Kürſprung), aus einer Luftball⸗Pflichtübung ſowie aus 75⸗Meter⸗Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen zuſammen. In Verbindung mit den Deutſchen Meiſterſchaſten werden Reichswettkämpfe für Männer(Zehnkampfſ, für Aeltere (Sechskampf) und Frauen(Achtkampf) durchgeführt Zu den Titelkämpfen, deren Verteidiger Käthe Schmidt⸗ Sohnemann(Kiel) und Lt. A. Alfred Schwarzmann (Wünsdorf) ſind, werden wieder je 60 Turner und Tur⸗ nerinnen zugelaſſen, während die Zahl der Teilnehmer an den Reichswettkämpfen nicht begrenzt iſt. Die Ausſchei⸗ dungskämpfe finden innerhalb der Gaumeiſterſchaſten ſtatt, die Berlin⸗Brandenburg für den 11. Juni nach Ber⸗ lin⸗Spindlersſeld, der Gau Mitte für den 4. Juni nach Weimar und der Gau Südweſt für den 28. Mai nach Oppau angeſetzt haben. Leichtathletik-Klubkampf TV 46— Heidelberger Studenten Der Turnverein 46 Mannheim hatte für Donnerstag einen Klubkampf mit TSc 61 Ludwigshafen und den Heidelberger Studenten vereinbart. Der Ludwigshafener Klub mußte leider in letzter Minute abſagen, ſo blieben denn nur die Männer der Heidelberger Univerſität, die aber auch nicht alle vorgeſehenen Konkurrenzen beſtreiten konnten. Da es ſich hier aber nur um einen Trainings⸗ kampf und nicht einen regelrechten Klubkampf handelte, ſpielt dies keine Rolle. Trotz der wenig freundlichen Witterung brachten die Kämpfe einige bemerkenswerte Ergebniſſe, die in erſter Linie von den Athleten des TV 46 erzielt wurden, die übrigens gleichfalls an dem Sportfeſt der MT am Start ſein werden. In den Läufen erreichte Rüger trotz eines ſehr ſchlechten Starts 11,2 vor dem Heidelberger Nolte; die 200 Meter lief Rüger in 23,1. Hockenberger durchlief die 800 Meter in:04 und die 3000 Meter in:38 vor ſeinem Klubkameraden Brugger und dem alten Meiſter⸗ läufer Sabjetzki(früher Freiburg), der mit 91:55 gleich⸗ ſalls noch unter 10 Minuten blieb. Bei den Würfen verdienen die 52,50 Meter, die Rein⸗ hardt für Heidelberg im Speerwerſen erzielte, beſondere Beachtung. Auch Hoſfmann vom veranſtaltenden Verein kam noch über die 50⸗Meter⸗Marke. Im Kugelſtoßen kam Reinhardt auf 11,83 Meter. Der Waldhofhandballer iſt alſo ein vielſeitiger Athlet.“ 7 Wohl die beſte Leiſtung des Abends erzielte aber Len⸗ ker vom TB 46, der im Weitſprung 6,54 Meter ſprang. Meiſterſchaftsturnen in Hildesheim Seine Serie lautete: 6,35, 6,42, 6,54 Meter. Man ſicht, der Mann kann ſchon etwas. Im Dreiſprung war ſein beſter Sprung 11,98 Meter. 85 000 Zuſchauer haben Platz Beim Schmeling— Heuſer⸗Kampf in Stuttgart Ein weiteres Glied in der Kette ſportlicher Groß⸗ ereigniſſe, die in den letzten Jahren in der Stadt der Auslandsdeutſchen zur Durchführung gekommen ſind, wird die Schwergewichts⸗En ropameiſterſchaft zwiſchen Adolj Heuſer und Max Schmeling bilden. Für dieſen Kampf, der weit über die deutſchen Grenzen binaus ſtärkſte Beachtung findet, ſind in Stuttgart bereits jetzt alle organi⸗ ſatoriſchen Vorarbeiten beendet. Nach dem vorliegenden Beſtuhlungsplan für das Spielfeld und die Tribünen⸗ Einbauten in der herrlichen Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn wer⸗ den bei dieſem Kampf 53 000 Stehplätze und allein 22 000 Sitzplätze zur Verfügung ſtehen. Sollten am 2. Juli iat⸗ ſächlich 85 000 Menſchen dieſem mit Spannung erwarteten Kampf beiwohnen, ſo würde damit faſt der europäiſche Zu⸗ ſchauerrekord erreicht, der mit rund 95 000 Beſuchern des Schmeling— Neuſel⸗Kampfes 1934 in Hamburg aufgeſtellt wurde. Der Kartenverkauf liegt hauptſächlich bei den Dienſt⸗ ſten der NSG„Kraft durch Freude“. Die Preiſe ſind zwiſchen 2 Mark für den billigſten Stehplatz und 35 Mark für den guten Sitzplatz am Ring geſtaffelt. Den Beginn der Hauptveranſtaltung hat der Schwabenring auf 15 Uhr angeſetzt, während die Europameiſterſchaft ſelbſt etwa um 16,30 Uhr ihren Anfang nimmt. In der Frage des Trainingsquartiers haben beide Boxer bereits ihre Wahl getroffen. Max Schmeling, der zum erſtenmal um die Europameiſterſchaft im Schwergewicht kämpft, führt ſein öffentliches Training in der Hermann⸗ Göring⸗Halle in Fellbach bei Stuttgart durch, während der Titelverteidiger Adolf Heuſer in unmittelbarer Nähe der Reichsgartenſchau ſein Lager auſſchlagen und dort in einem Freiluftring trainieren wird. Beide Boxer werden bereits in den erſten Juni⸗Tagen mit ihren täglichen Vorberei⸗ tungen beginnen. Gegen Angarn erſt im Herbſt Ringer⸗Länderkampf Deutſchland—Dänemark am 24. Suni. Der zum 19. Mai nach München vorgeſehene Ringex⸗ Länderkampf Deutſchland— Ungarn im freien Stil iſt jetzt auf den Herbſt verſchͤben worden und wird nun am 22. September in der Hauptſtadt der Bewegung ſtattfinden. Anſchließend, am 28. und 24. September, tagt das Reichs⸗ fachamt Schwerathletik in München. Der Länderkampf gegen Dänemark im gqgriechiſch⸗ römiſchen Stil, der bekanntlich nach Hof in Bayern ver⸗ geben worden iſt, wird dort in der geräumigen Adalf⸗ Hitler⸗Halle am 24 Juni durchgeführt. Weiter hat das Reichsfachamt ſetzt entſchieden, daß die Reichswettkämpſe im Kunſtkraftſport in dieſem Jahre in Bremen zum Austrag gelangen. Der genaue Sefeer noch nicht feſt, doch kommen lediglich die Momahe Sktöber und November in Frage. 85 Kleine Sport-Nachrichten Württembergs Handballelf für Konſtanz Die beiden Handball⸗Auswahlmannſchaften von Würt⸗ temberg und Baden treten ſich am 29. Mai(Pfingſtmontag), in Konſtanz im Gauvergleichskampf gegenüber. Die Würt⸗ temberger haben ihre Elf bereits namhaft gemacht und ſtützen ſich in der Hauptſache auf gute Nachwuchsſpieler. Die Elf lautet: Tor: Maierhofen(ViB Friedrichshafen); Verteidigung: Friedmann(S Urach), Halbritter('ſchaft Göppingen); Länferreihe: Lang(Stuttgarter Kickers), Grieſinger(Taſ. Stuttgart), Bruder(Tgd. Tettnang); Angriff: Höſchele (SV Urach!), Zeller, Kirſchmer(beide FA Göppingen), Winkler(TSo Süßen), Benz(Tgſ. Stuttgart); Erſatz: Biurger(FA Göppingen), Dimmler(VſB Friedrichshafen!. Henner Henkel hatte es nicht leicht Nationale Deutſche Tennis⸗Meiſterſchaften Auch am Freitag ſchien der Wettergott den Nationalen Deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften in Braunſchweig vecht abhold, als aber in den Mittagsſtunden die Sonne mehr und mehr durchkam, wurde auf allen Plätzen mit Hochdruck bis zum Einbruch der Dunkelheit geſpielt. Im Männer⸗ Einzel ſtehen Henner Henkel, der Wiener Hans Reol und der tüchtige Nürnberger Bauer vorerſt im Achtelfinale. St. Moritz 1940 auf dem Programm tage mehr bringen als lediglich ein großes internationoles Eisſportfeſt. Schlieblich würde jo auch wohl kaum ein Land ſich an Sommerſpielen beteiligen, in deren Ausſchreibung die Leichtathletik fehlt. Und was die Leichtathletik dem Sommerſportler iſt, iſt in noch ſtärkerem Maß der Skilauf für den Winterſrartler. Schnelle Sühne Diſziplinloſigkeiten können nicht geduldet werden Am vergangenen Samstag ſollte bekanntlich in Stutt⸗ gart der Rücktampf der Ringerſtaffeln von SC 04 Nürn⸗ berg und KViy5 Stuttgart ausgetragen werden. Die Nürn⸗ berger erſchienen an Ort und Stelle und mußten erſtaun: eſtſtellellu, daß die Stuttgarter nicht antraten. Die Ringer Müller, Lunkeuheimer, Weidner, Hilgert und Rager woll⸗ ten durch ihr Verhalten den Vereinsvorſitzenden zwingen, ſein Amt niederzulegen. Die Strafe iſt der Tat ſozuſagen auf dem Fuße gefolgt. Der NSRe⸗Gauführer Dr. Klett hat die Ringer Müller, Lunkenheimer, Weidner, Hilgert und Rager aus dem NeS⸗ Reichsbund für Leibesübungen ausgeſchloſſen Es iſt jeder Hemeinſchaft des NScie verboten, die genannten Ringer als Mitglieder aufzunehmen. Da das Verhalten der genannten Ringer als eine ganz zrobe Diſziplinloſigkeit angeſehen werden muß, iſt dieſe Strafe nur zu gerecht. Es geht nicht an, daß jeder ein⸗ zelne aus einer verwerflichen Selbſtſucht heraus die Ge⸗ meinſchaft oder deren Anſehen ſchädigen kaun und dorf Für ein derartiges Verhalten geht uns jedes Verſtändnis ab, und keine Strafe kann ſcharf genug ſein. Müleler, Weidner und Hilgert gehörten ſogar noch der deutſchen Olympiakernmannſchaft für 1040 an, ſo daß man von ihnen noch am beſten ein anderes Verhalten erwartet hätte. Na⸗ türlich kann in einem ſolchen Falle vor einem Spitzen⸗ könner nicht haltgemocht werden, und eine ſolche Berufung ſtellt auch keinen Freibrief für Diſsziplinloſigkeiten dar! 6 Henner Henkel hatte in dem Kölner Eppler einen über⸗ aus tapferen und hartnäckigen Gegner, der ſich erſt nach größtem Widerſtand:5,:4 geſchlagen gab. Der Wiener Redl bezwang Kuſche:2,:7, und Bauer(Nürnberg) ſorgte durch einen:4⸗,:3⸗Erfolg über den ſehr talen⸗ tierten Münſteraner Koch für die Ueberraſchung des Tages. — Bei den Frauen haben bisher Ullſtein, Schumann, Wal⸗ ter und Enger das Achtel⸗Finale erreicht. Im Männer⸗ Doppel beſinden ſich unſere Davispokalſpieler Henkel/ v. Metaxa und Beuthner/ Göpfert unter den„letzten Acht“. Die Ergebniſſe: Männer: 1. Runde: Kleinert— Uhl 613,:4; Albert— Horſt:4,:0; Freſe— Schutze:0,:3; Gulcz— John :4,:2; Dohnal— Siemann 611,:1; Feuthner— Kulen⸗ kampff:3,:5; Damerow— Fiſcher:1,:6,:3; Botzong — von Oertzen:0,:0; Sanders— Köhne 612, 725,:2 Schröter— Mölle:2,:3; Dr. Egert— Gies 62:8, 7ꝛ5; Benkert— Bär:2,:0; Rohde— F. Henkel:1, 614 Stingl— A. von Cramm:1,:7. 2. Runde: H. Henkel Fleiſcher:0,:3; Eppler— Bartkowiak ohne Syiel; Kaiſer— A. von Cramm 81:6,:3; Göpfert— Hartz 621, :3; Dr. Egert— Benkert 612,:0; Koch Drache 620, :3; Bauer— Göttſche:4,:6,:0; Kuſche— Harniſch :1,:0; Reöl— Balhorn 614,:0. 3. Runde: Henkel — Eppler:5,:4; Bauer— Koch 614,:3; Redl— Kuſche:2,:7. Doppel: Henkel/ Metaxa— Albert-Siemann 510,:8; Göpfert/ Beuthner— Hartz/ Uhl:2, 613. Frauen: Schilf— Ramſtetter:2,:4; Roſt— Breit⸗ feld:4,:3; Häpp— Frau Ullſtein:2,:2; Käppel Noſenow:0,:6,:3; Roſenthal— Timme 624, 614; Maiſer— Böſel:5,:6, 611; Krämer— Fobian:3, 611; Dietz— Gentzſch:3,:3; Thiemen— Nürnberg 611,:5; Walter— Fiege:2,:4; Bartels— Klein 623, 60. 2. Runde: A. Ullſtein— Schmeil:2,:3; Schumann — Schilf:4,:0; Walter— Bartels 611,:1; Enger— Förſter 6, 622. 8 Bei den letzten Spielen des Tages gab es noch einige unerwartete Ergebniſſe. Das Kölner Doppel Eppler/ Gulcz unterlag in drei Sätzen Göttſche/ Damerow, und Dr. Strube/ Dr. Fuchs ſchalteten die Breslauer Kuſche⸗Kleinert aus. Zum Nachfolger von Konſul Böhringer, dem bisherigen Hockey⸗Gaufachwart Baden, wurde kommiſſariſch Dr. Leber(Mannheim) beſtimmt. ——— Hauptſchrifeletter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win baner. Ztellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Siſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— n. delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht and Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. 5 Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Räckſendung nur —4 bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeieung Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mrannbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Oie Anzeigen der Ausgabe A Abend und à Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11 O00 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21500 ——— 33* nahmen von 22 000 aund Gehälter 2,38(2,24) Samstag. 13. Mai 1939 Grũn& Bilſinger AG, Miannheim Guie Beschäffigung im neuen Geschäfisjahr Die HB, in der 2777 800/ Aktien vertreten waren, davon 2387 700 4 Fremobeſitz, nahm ohne Ausſprache Kenntnis von dem bekannten Abſchluß für 1938 und be⸗ ſchloß, wie vorgeſchlagen, aus dem Reingewinn von 2,87 .37) Mill. auf das AK von 4,41 Mill. wieder 15 v. H. Dividende auszuſchütten, wovon 7 v. H. an den Anleiheſtock abgeführt werden. Der Grün u. Bilſinger Wohlfahrts⸗ und Penſionskaſſe a.., Mannheim, werden 2,0(0,50) Mill.„ zugewendet, der Reſt von 209 531(210 307) wird auf neue Rechnung vorgetragen. Zur Entwicklung im neuen Geſchäftsjahr wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß, wenn nicht außergewöhn⸗ liche Ereigniſſe eintreten, auch für 1939 eine gleichmäßig aute Abwicklung des Betriebes zu erwarten ſei. Im Ausland iſt die Geſellſchaft beſonders mit um⸗ fangreichen Bauaufträgen in Südamerika, Portugal und neuerdings auch wieder in Bulgarien beſchäf tigt. * Maſchinenfabrik Weingarten vorm. Hch. Schatz AG., Ravensburg⸗Weingarten.— Geht auf 6 6) v. H. Zum Kt. Dezember 1938 ergibt der Rohüberſchuß 3,22(3,02) Mill. 4, wozu 34000(15 000) 4 Zinſen, Miet⸗ und Pachtein⸗ (20 000)„, ao. Erträge von 28 000 175 000) treten, während auf der Gegenſeite u. a. Löhne Mill. /, ſoziale Abgaben und freiwillige Sozialaufwendungen 0,29(0,27) Mill., Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen 0,20(0,35) Mill. 4, Steuern 0,0(0,14) Mill. beanſpruchten. Der mit 166 555/ ausgewieſene Gewinn erhöht ſich um den Vorjahrevortrag auf 17 896(129 681), woraus der VH am 24. Mai 6(5) v. H. Dividende auf 2,5 Mill. 4 Grundkapital vor⸗ geſchlagen werden, während auf neue Rechnung 20 836. vorgetragen werden ſollen. Die 5000 4 Vonzugsaktien ſind eingezogen. Im Geſchäftsjahr 1038 haben ſich die Um⸗ ſatzziffern weiter erhöht, das Ergebnis war daher auch beſſer als 1937. Die vorliegenden Aufträge ſichern dem Werk volle Beſchäftigung bis weit in das Jahr 1940 hinein und ließen wieder ein befriedigendes Ergebnis erwarten. —5 Auftragseingang aus dem Auslande betrug rund 19 v. H. Matth. Hohner Ac, Harmon'ka⸗Fabrik, Troſſingen. — Wieder 6 v. H, Dividende. Die Geſellſchaft konnte 1938 die Erzeugung ſowohl im Mund⸗ als auch im Hand⸗ harmonikageſchäft weiterhin ſteigern. Für 1998 wird ein ausweispflichtiger Rohüberſchuß von 10,71(10,07) Mill. 4 ausgewieſen, wozu noch ſonſtige Erträgniſſe mit 0,07(0,06) Mill. /„ und außerordentliche Erträge von 0,04(0,13) Mill. kommen. Nach Abſetzung der Berufsbeiträge er⸗ gibt ſich ein Reingewinn von 365 904(363 577), der ſich um den Vortrag von 244698(294 802) auf 610 602(598 380) erhöht. Hieraus werden wiederum 6 v. H. Dividende auf das AK von 6 Mill. verteilt und der Reſt von 256 920 auf neue Rechnung vorgetragen. „Dividende. Felten u. Guilleaume Carlswerk Ac;, Köln⸗Mülheim. 8(7) v. H. Dividende aus 5,48(4,56) Mill. M Reingewinn.— Dürener Metallwerke 8(7) v. H. Dividende.— Schumag, Schuhmacher Metallwerke A6, der Neuen Mannheimer Zeitung — Aachen 110 000(124 000) Reingewinn.— Phönicia⸗Werke AG, Elſterwerda(Metallſchrauben), wieder 8 v. H. Divi⸗ dende.— Harburger Chemiſche Werke Schön u. Co. 6(4) v. H. Dividende. * Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei Schnell⸗ preſſenfabrik Koenig u. Bauer AG., Würzburg. Für 1938 wird über eine weitere Umſatzerhöhung berichtet. Wenn auch hierdurch die Rentabilität geſtiegen ſei, ſo wären die Preiſe auch heute noch als teilweiſe unbefriedigend anzu⸗ ſprechen. Das Werk Mödling bei Wien konnte dͤurch den Anſchluß der Oſtmark am wirtſchaftlichen Aufſchwung Großdeutſchlands teilnehmen, wodurch die Spezialiſierung eine weitere Förderung erfuhr, indem dieſes Tochterunter⸗ nehmen einen eng beſchränkten Ausſchnitt des Erzeugungs⸗ programmes übernahm; hieraus wird weitere Selbſtkoſten⸗ ſenkung erwartet. In der Beſchaſſung neuer Werkzeug⸗ maſchinen legte man ſich mit Rückſicht auf die Auſwendun⸗ gen für Mödling eine gewiſſe Beſchränkung auf. Der Roh⸗ ertrag zum 31. Dezember 1938 beziffert ſich auf 6,87(5,67 Mill., hinzu treten ſonſtige Exträge von 0,14(0,17) Mill., während Perſonalausgaben 3,47(3) Mill. /, ſonſtige Aufwendungen 2,27(1,77) Mill. /, Steuern 6,36 (0,32) Mill./ erſorderten. Nach Zuweifung an die geſetz⸗ liche Reſerve von 16 000 verbleibt ein Jahresgewinn von 270 400(15 230) 4, woraus die Dividendenzahlung mit 4 v. H. wieder aufgenommen wird, während reſtliche 106 400 zuzüglich des alten Vortrags von 36 602/ auf neue Rechnung vorzutragen ſind. * Ach für Verkehrsweſen, Berlin.— Wieder 7 v. H. Dividende. Der Auſſichtsrat beſchloß, der HV am 9. Juni wieder 7 v. H. vorzuſchlagen. *Niederlanſitzer Kohlenwerke, Berlin.— Wieder 8 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft ladet auf den 6. Juni zur HB ein. Es ſoll, wie im Vorjahre, eine Dividende von 8 v. H. vorgeſchlagen werden. * Beltag Veltener Ofen und Keramik A6, Velten bei Berlin.— Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Der AR beſchloß, der HV am 7. Juni eine Dividende von 4 v. H.(0) auf die Stammaktien für 1938 und von 7 v. H. auf die Vorzugsaktien für die Jahre 1935—4938 vorzu⸗ ſchlagen. Der Geſchäftsgang im laufenden Jahr iſt zu⸗ friedenſtellend. Für 1937 war der Abſchluß unter Berück⸗ ſichtigung der Sanierung 211 ausgeglichen. *8(7) v. H. Dividende bei Mansfeld AG. für Berg⸗ bau und Hütetubetrieb, Eisleben. Der Ahgt beſchloß ſür 1038 auf 24.39 Mill. Ac der auf den 2. Juni anbe⸗ raumten HVdie Ausſchüttung einer erhöhten Dividende von 8(7) v. H. vorzuſchlagen; hiervon gehen 1 v. H. an den Anleiheſtock. * Wiederaufnahme der deutſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchaſts⸗ verhandlungen. Die deutſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen werden am 15. Mai in Berlin wieder auf⸗ genommen werden. Aus Zürich wird gemeldet, daß die ſchweizeriſche Aboronung bereits nach Berlin abgereiſt iſt. * Finnland in der Internationalen Forſtzentrale. Der am Donnerstag in Berlin gegründeten Internationalen Forſtzentrale iſt jetzt auch Finnland beigetreten. * Imperial Chemical Induſtries Ltd.— Klagen über weiteren Konjunkturrückgang, aber ſteigende Produktions⸗ koſten. In der HVder Imperial Chemical Juduſtries Ltd., London, teilte der Vorſitzende mit, daß die Umſätze vom 14. Mai bis 23. Mai Im Nationaltheater: Sonntag, 14. Mai: Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 41—42, 43—45, 521—523, Jugendgruppe und Gruppe B, „Oeſterreichiſche Tragödie“. Schauſpiel von R. Oertel.— Anfang 14 Ubr, Ende nach 16.30 Uhr. Abends Miete G 23 und 1. Sondermiete G 12 und ſür die NS0 Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim. Abt. 964—566,„Der Muſikant“. Oper von Julius Bitiner. Eintauſch von auigehoben. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 2—5 Montag, 15. Mai: Miete B 22 und 2 Sondermiete B 11 und für die NSch Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 342—944, 519—520 und für die Kultur⸗ meinde Ludwigshafen, Abt. 46—47,„Oeſterxeichiſche Tragödie“. Schauſpiel v. R. Oertel. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Dienstag, 16. Mai: Miete E 2 und 1. Sondermiete C 12 und für die Nc Kraſt durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 121—123, für die Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 48—49, zum letzten Male,„König Richard III.“ Schauſpiel von Shakeſpeare. Anfang 19.90 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Mittwoch, 17. Mai: Miete M 24 und 2. Sondermiete M 12 und für die Nech Kraf durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 564—506, 570,„Wiener Blut“. Operette von Joh. Strauß. Anſang 20 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Donnerstag, 18. Mai: Miete D 25 und 1. Sondermiete Dlc und für die NScch Kraft durch Freude, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 368—369 und für die Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 418,„Rigoletto“. Oper von G. Verdi. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 20 Uhr, Ende 28.30 Uhr Freitag, 19. Mai: Miete F 26 und 2. Sondermiete F 13 und für die NSc Kraft Fdurch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 399—341, 588—500,„Der Gigant“. Schauſpiel von Richard Billinger Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Samstag, 20. Mai: Miete A 24 und 2. Sondermiete A 12, zum letzten Male„Ingeborg“. Komödie von Curt Götz. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Sonntag, 21. Mai: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 101 bis 103, 193—135, 142—144, 148—150, 154—156, 159, 221 bis 226, 299—241, 333—335, Gruppe D—400, Gruppe E -300,„Der Prinz von Thule“. Operette von Rudolf Kattnigg. Anfang 14 Uhr, Ende 16.15 Uhr.— Abends Miete E 25 und 1. Sondermiete E 16,„Cavalleria ruſticana“. Oper von Pietro Mascagni; hierauf„Der Bajazzo“. Oper von R. Leoncavallo Eintanſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 lUhr. Montag, 22. Mai: Miete H 24 und 2. Sondermiete§ 12 und für die NSc Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261—263, 621—623, zum letzten Male, „König Ottokars Glück und Ende“. Trauerſpiel von Franz Grillparzer. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Dienstag. 23. Mai: Für die Nch Kra't durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshafen. Abt. 101—105, 409—404, 405—400, 451—452, 471—472, 501—502, 525, Gruppe F, Abt. 815—817, Gruppe B,„Cavalleria ruſticana“, Oper von Pietro Mascggni; hierauf„Der Bajazzo“. Oper v. R. Leoncavallo. Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Sonntag, 14. Mai: Für die NSG Kraft durh Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 120, 127—129, 130—141, 151—153, 201—204, 219, 230—232, 236—298, 245—248, 271, 301—303, 307—310, 319, 533—540, Gruppe D Nr.—400. Gruppe E freiwillig Nr.—900,„Trau, ſchan, wem?“ Enſtſpiel von A. Kehm. Anſang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Montag, 15. Mai: Für die NS0 Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 119, 181—184, 242—244. 259, 345—347, 356—958, Jugendgruppe Nr.—500, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr.—900, „Die diebiſche Elſtei“. Oper von G. Roſſini. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Sonntag, 21. Mai: Zum erſten Male,„Für die Katz“. Ko⸗ mödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22 Uhr. Mittwoch, 24. Mai: Für die NSch Kraft durch Frende, Mannheim, Aht. 290, 320—326, 361—371, 521—529, 581—590. 602—605, 641—646, 681—690, Jugend⸗ gruppe 501—750, Gruype D—400, Gruppe E freiwillig —900,„Trau, ſchau, wem?“. Luſiſpiel von Albert Keym. Anſang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG Stadt Baſel: Sageobaleucles Samstag, 13. Mai Nationaltheater: 20 Uhr„Oeſterreichiſche Tragödie“. Schau⸗ ſpiel von Rudolf Oertel. Libelle: 16 Uhr Tanztee; 20.90 Uhr Kabarett und Tanz. Meßplatz:„Mannemer Maimeß“. Konzert(Verlängerung) Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Rennwieſe, Palm⸗ garten, Brückl. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Das Verlegenheitskind“.— Alhambra: und Schauburg:„Ein hoffnungsloſer FallEh— Scala: „Menſchen, Tiere, Senſationen“,— Palaſt, Gloria und Capitol:„Drei Unteroſſiziere“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Prunkräume im Oſtflügel neu eingerichtet. Sammlungen antiker Kunſt neu aufgeſtellt. Theatermuſenm E 7, 20: Geöffnet von 10—13 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzeit. Städtiſche Kunſthalle: Geöſſnet non 40 016 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet ven 10 bis 13, 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Japaniſche Gebrauchsgegenſtände. Maunheimer Kunſtverein. l. 1, 1: Geöffner von 10 bis 13 uid von 15—17 Uhr. 8 Ausſtellung Mannheimer Künſtler. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 Uhr; Leſeſäle geöſſnet von 9 bis 13 Uhr Gedächtnisausſtellungen für Giambattiſta Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Leſeſaal geöffnet von 11 bis 18 Uhr. Rinderleſehalle: Geöftner von 15 bis 19 Uhr Städtiſches Hallenbad, 17 8. 1: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr Palmenhaus im Luiſenpark: Geöifnet von.30—17 Uhr. Tierpark im Käſertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Eintritt der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Ludwigshafener Veranſtaltungen Hente Gemeinſchaftsraum der Städt. Werke, Humboldtſtraße: 15 Uhr Beginn des dritten Rednerlehrgangs. Leſeſnal des Geſellſchaftshauſes: Geöſiner 15 bis 20 Uhr und am Sonntag Hindenburgpark: 11 Uhr Beginn des täglichen Konzert⸗ betriebs durch das Saarpfalz⸗Orcheſter— Pfalzbau⸗Konzertſaal: Oeffentlicher Tanz. Heimatmuſenm: geöffnet 17—19 Uhr. An beiden Tagen: Pfalabau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne Baneriſcher Hiefl: Konzert und Tanz Laffee Vaterland: Konzert und Tanz. Rheinſchiff⸗Gaſtſtätte„Kurpfalz“: Konzert und Tanz Bodont und Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Ein hoffnungsloſer Fall“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Der Gouverneur“.— Ufa⸗Rheingold: „Männer müſſen ſo ſein“.— Union⸗Theater: 5„Aoreſſe unbekannt“.— Atlantik:„Vier Mann— ein Schwur“. Heidelberger Neranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Die weiße Maske“(Pr.⸗Gr. 3, 20 bis 23 Uhr). Morgen(Sonntag) Städt. Theater:„Die weiße Maske“(Geſchl. Vorſt. für Köcß, 15—18 Uhr).—„Der Zarewitſch“(Pr.⸗Gr. 3, 20 bis 22.45 Uhr). An beiden Tagen Kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung„Gemälde des 19. Jahrhunderts“. Aus den Kinos: Kammer und Obeon:„Die Eiskönigin“.— Capitol, „Der Gouverneur“.— Schloß⸗Filmtheater:„Ich verwei⸗ gere die Ausſage“l.— Gloria:„Waſſer für Canitoga“. im letzten Geſchäftsjahr darunter litten, daß der Konjunk⸗ turrückgang in der Schwerinduſtrie ſowie in der Textil⸗ und der Fahrzeug⸗Induſtrie Fortſchritbe machte und mit einer Steigerung der Produktionskoſten in der britiſchen chemiſchen Induſtrie, und zwar ſowohl der Arbeitslöhne als auch der Rohſtoffkoſten, zuſammenfiel. Das zuſätzliche Rüſtungsgeſchäft genügte nach Angaben der Geſchäfts⸗ leitung der JCJ bei weitem nicht, um den auf die oben erwähnten Faktoren zurückgehenden Ausfall im indirekten und direkten Geſchäft wettzumachen. Inſolgedeſſen ſank das Netto⸗Einkommen des Konzerns nach Abzug von wie⸗ der rund 1,5 Mill. Pfund allgemeinen Abſchreibungen auf 7,06(7,51) Mill. Pfund oder um 6 v. H. Hiervon wer⸗ den 173 000(172 000) Pfund für Arbeiterpenſionen zurück⸗ geſtellt und 1,125(1,5) Mill. Pfund für allgemeine Re⸗ ſerven verwandt; es bleiben damit rund 5,76 Mill. Pfund. Hieraus werden 8(8½) v. H. Dividende auf die Stamm⸗ aktien ausgeſchüttet und nach Zahlung der Vorzugsaktien⸗ dividende 621.000 Pfund vorgetragen. Aus der Bilanz der JCJ iſt übrigens zu entnehmen, daß der Konzern im Laufe des letzten Geſchäftsjahres ſeine Liquidität weiter durch Verkäufe von Wertpapieren, die in den letzten beiden Jahren den Betrag von 3,32 Mill. Pfund erreichten, er⸗ höhte. In derſelben Richtung zielte die Abſchreibungs⸗ politik der Imperial Chemical Induſtries Ltd., die bei Anlagen im Werte von 44,85 Mill. Pfund 4,98 Mill. Pfund zuſätzliche Abbuchungen vorſieht. *Zproz. Ungariſche Goldrente für das Eiſerne Tor von 1895. Die Caiſſe Commune, Paris, gibt bekannt, daß der Reſt des Jahreskupons 1937 mit 1,12 ffr. für nom. 480 Kronen, alſo mit etwa 0,15 Goldprozent eingelöſt wird. Die Abſchlagszahlung vom Mai 1938 betrug etwa 0,94 Goldprozent, ſo daß entſprechend dem Bedienungsſotz von 36 v. H. insgeſamt 1,08 v. H. zur Auszahlung gelangten. Außerdem erfolgt jetzt für den Jahreskupon 1938 eine Abſchlagszahlung in Höhe von 1,15 ffr. für nom. 480 Kronen, das ſind etwa 0,16 Gold⸗ prozent:. * Der ſchweizeriſche Großhandels⸗Index. Der monat⸗ lich vom Bundesamt für Induſtrie, Gewerbe und Arbeit berechnete Index der Großhandelspreiſe ſtellte ſich Ende April auf 105,9(Juli 1914 100) oder auf 74(wenn der 1 Durchſchnitt der Jahre 1926/27 gleich 100 geſetzt wird). Gegenüber dem Stand vor einem Monat bedeutet dies eine leichte Erhöhung des im Geſamtindex feſtgehaltenen Ge⸗ ſamtpreis⸗Niveaus um 0,6 v. H. In der Hauptſache iſt dieſe Steigerung auf durchſchnittlich etwas geſtiegene Preiſe in den dͤrei Nahrungsmittelgruppen und bei den Textilien zurückzuführen, während Brenn⸗ und Betriebsſtoſſe gegen⸗ übex dem vorangegangenen Monat einen leicht rückläufigen, die übrigen Warengruppen nahezu unveränderten Index oufweiſen. Im Vergleich zum Stand vor Jahresfriſt verzeichnet der Geſamtindex Ende April einen Rückgang um 2 v.., im Vergleich zur letzten Vorabwertungs⸗ Notierung einen Zugang um 13,4 v. H. Aus der ſchweizeriſchen Seideninduſtrie. Nach dem Jahresbericht der Zürcheriſchen Seideninduſtrie⸗Geſellſchaft hatte das Jahr 1938 einen kataſtrophalen Rückgang für die ſchweizeriſche Seideninduſtrie gebracht. Während 1927 ein Höchſtergebnis von 26 400 Doppelzentner im Werte von 200 Mill./ erreicht wurde, ſeien 1938 nur 6000 Doppel⸗ zentner im Werte von 16,4 Mill. ausgeführt worden. Allerdings werdn die Zukunftsausſichten jetzt günſtiger be⸗ urteilt. Der Wert der Seidenausſuhr liegt im erſten Vierteljahr 1939 um 1 Mill. ſfr. höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Waren unel Märkte E Notterdamer Getreidenotierungen vom 12. Mai. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) pex Mai 3,72/4; Juli 3,90; Sept. 4,10; Nov. 4,17½.— Miois lin Hfl. per Laſt von 200 Kilo) per Mai 93,50; Juli 89,25 G; Sept. 89, Nov. 89,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 12. Mai.(Eig. Dr.) Mai 497; Juni 482; Juli 472; Auguſt 452; Sept. 441, Okt. 438; Nov. 432; Dez. 484, Jan.(40) 433; Febr. 484; März 435, April 436; Mai 438, Juli 440; Otz. 441; Jan.(41) 442; März 444; Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 12. Mai.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſ. Pl. per Mai 11%0; Leinſ. Klk. per Mai 136; Bombay per Mai 13,50; Leinſaatöl loko 26,0, dto. per Mai 25,1½; per Juni⸗Auguſt 25,1½; Baumwoll⸗Oel äg. 18,0 Neuyork: Terp. 29,25; Savannah: Terp. 24,25. * Baſler Rheinhafenverkehr im April geſtiegen. Der April erwies ſich für die Rheinſchiffohrt mach Baſel als eeeeeeeeeeeeſ——— „HANDEIS- o WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 215 Rhein-iainische Abendbörse Still Frankfurt, 12. Mai. An der Abendbörſe blieb es bei dem ſeit Tagen ge⸗ wohnten minimalen Geſchäft. Der größte Teil der Werte notierte unverändert, während ſich ſonſt nur geringfügige Abweichungen ergaben. Von Bergbauwerten Dt. Erdöl 124, Rheinſtahl, 13676 (ie + ½ Mannesmann 10676(—76), unverändert Stahl⸗ verein 103, Buderus 102, Klöckner 117,75, Laurohütte 16, Höſch 109, ſowie die Banken; Deutſche Bank 111, Dresdner Bank 105,5, Commerzbank 10536 und von Chemiewerten Scheideanſtalt 202,5, Vereinigte Deutſche Metallwerke 178, Metallgeſellſchaft 114,25(-36), 30 Farben 150(—39, Bemberg 137,75(—). Am Elektromarkt Mainkraftwerk 89.60, Felten 136,25(beide unv.), Gesfürel 133,75, Schuk⸗ kert 179,75(je—). Auto⸗ und Maſchinenaktien konnten ſich gut halten; BMW 147(•), Daimler 139,5, Adler⸗ werke 103,25, MAN 143, Moenus 125(ſämtlich unveränd.), Demag 143,5(-76). Sonſt Holzmann 152(1¼), Dt. Eiſen⸗ handel 149,5(76), Dt. Linol 157,25(), Junghans 4 niedriger bei 94,75, ohne Veränderungen notierten noch Weſtdeutſche Kaufhof 105,25, Hartmann u. Braun mit 185. Am Rentenmarkt Reichsbahnvorzüge 125,75(—9, Umſchuldungsanleihe unv. 9396. außerordentlch günſtig. wurden doch mit 256 095 Tomnen 83 000 T. Güter mehr umgeſchlagen als im April des Vor⸗ jahres. Die Verkehrszunghme iſt vor allem auf die Mehr⸗ einfuhr von Steinkohle und Koks zurückzuführen. Ueber den offenen Strom wurden 160 409 T. und über den Kanal 74940 T. nach Baſel geführt. Der Talverkehr erreichte 20 686., wobei wiederum etwa die Hälfte auf Erz⸗ transorte entſällt. Für die erſten vier Monate des lauſen⸗ den Jahres ergibt ſich ein Geſamtverkehr von 850 155., 70000 Tonnen mehr als in der gleichen Berichtsperiode des Voriohres. Davon entſallen rund 550 000 Tonnen auf den Rhein und rund 900 000 Tonnen auf den Kanal, Geid- und Devisenmarki Paris, 12. Mai(Schluß amtlich, London 176.73 Belgien 642.37 Oslo 800.25 Neuyork7775.— Schweiz 847.75 Stockbalm 910.50 Berlin 1516.— Kopenhagen 790.25 Svanien—2 Italien 108.60 Holland 2021,75 Warſchau 713,.— London, 12. Mai.(Schluß amtlich), Hongkong.30⁰ Neunork 468.15 Liſſabon 110,18 Montreal 409 93 Helſingfore 226,80 Sch anghai 0,831 Amſterdam 874,25 Budapeſt 2362, Vokobama—9 Paris 76,73 Belgrad 209,— Auſtralien 125,— Prüſſel 2751,75 Sofia 280,— Mexiko— Italien 8000,— Moskan 2475, Montenided 1850,— Berlin 1160,75 JRumänien 655.— Valparaiſo 117,0 Schweiz 2084.50 J Konſtantin 580.— Buenos Spanien 4225,— Atyhen 548.— auf London] 200,— Covenhagen 2240,— Warſckay 2475.— Südafrika 100,12 Stockholm 1941,25 JBuenosAiree 1700.— Cslo 1989.— 1 Rio de Jan. 361.— beialle Hamburger Metallnotierungen vom 12. Mai Banca- u. ief Geld Rupter ſetraits finn BrieiſGeldſörieiſGeld Hüttenrobdzent p. 100 9) 17,25/17,25 Januar P Seinfitber(RM per kgy. 40.20/36,90 Jebruar.bee. Feingold(Rmpelg).84/ 2,79 Närz.„ Alt⸗Platin(Abfälle) Avrit 8 57 Eircavr. Rihk per g).2,50.30 Mat 52 5052.50/286,00286,0 Techn reines Platin Junte, 57.5052,50280,0286,0 Detaithr.(R Mver 9 4 3 3,52 Juli 52,5052.501280.00280.0—— Auguſt 52.5052,501286.0 286,0 73— ebe Sehtemberſ52,5 52.50280.0280,00 Antimon Regules chineu Sktober 652,5052,50280,0280,0( per 1) 650,-— Novemben*e Aueckſilber(Lper Flaſche)[.. 80— ezember.. IMotframerz chineſ. net 54.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 12. Mai für eine Unze Feingold 148 ſh 5½ gleich 86,6525, für ein Gramm Feingold demnach 57,2765 Penee gleich 2,78626. Am 12. 5. 1999 wurde Gold im Werte von 359 000 Pfund zu einem Preiſe von 148/5½ ſh je Unze ſein verkauft. Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Geſtern konnte ſämtlicher berfügbarer Raum für Reiſen ab Kanal abgegeben werden. Mitilere und kleinere Kähne ſehlen vollſtändig. Eine Aenderung der Frachten und Schlepplöhne fand nicht ſtatt. LIIuchracken EEEEEEE Amtl. Bekanntmachungen Genanaten ſind verpflichtet, von beiden wohnt, einem im glei⸗ Hauſe woynenden Haus⸗ Die die zugeſtellt. Schmerzen! Jucken! Stechen? Brennen! Oder sonsi ollene Wunden? Dann gebraudien Sie die seit jahr- zehnten vorsöglich 833 Gentarin lielert schnell und preiswert Druckerei Dr. Haas R l.—6 bewährte, schmera- stillende Heilssibe“ Handelsregiſter Amtsgericht Mannheim FG. 3b. (Für die Angaben in 4) teine Mannheim, den 10. Mai 1939. Zählpapiere an die Haushaltungen, Geſchäfte, Betriebe, Buros uſw. auszuteilen und die Grundſtücks⸗ liſten auszufüllen. Zur Ausfullung der Fragebogen ſind verpflichtet: a) die Haushaltungsvorſtände für Gewähr!) Beränderungen: Tel. 21222. 21223 Wohn- u. Sohreib⸗ Schränke 95.— 105.— 115.— 185 195.— 220 Bücherschränke 40.— 55, 60.— 85.- 95.— 110.— Schroibtische 50.- 75— 85 Kiub- und Tische Radlo- 12.— 15.— 18.— Auszugtische 33.— 45— 50.— ich Baumann à L0. Verkaufshäuſer + 1, 78 Fermruf 278 85 699 . 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Käſertal: 10 Uhr Vikar Metzger; 20.00 Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: 10.00 Pfr. Schäſer. Rfleinau: 10.00 Pfarrer Vath. Pfinaſtberg:.h Pfarrer Vatb; Seckenheim:.30 Vikar Walter. Wallſtadt:.90 Pfarrer Münzel. Fahrrüder große Auswahl Wehrmachtaottesdienſt: tragen. Zahlungs⸗ Chriſtuskirche: Sonntag 10 Wehr⸗ machtpfarrer Dr. Willauer. pfaffenhuber H 1. 14 à Marktntatz 5³³ Alt⸗Katholiſche Kirche Schloßkirche:.90 Uhr.— Erlöſer⸗ A 2148. Bremer Cigarreufabriken vorm. Biermann& Schörling, Wert Kahn& Eſchellmann, Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung der Fa. Bremer Cigarrenfabriken vormals Biermann& Schörling in Bremen. Ein Kommanditiſt iſt ausgeſchie⸗ den, zwei Kommanditiſten ſind ein⸗ getreten. A 2149. Bremer Cigarrenfabriken vorm. Biermann& Schörliug, Werk Halle& Benſinger in Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung der Fa. Bremer Cigarrenfabriken vormals Biermann& Schörling in Bremen. Ein Kommanditiſt iſt ausgeſchie⸗ den, zwei Kommanditiſten ſind ein⸗ getreten. A 1994. Chemiſche Lack⸗& Farb⸗ Werke Anton Peier in Mannheim⸗ Seckenheim. Offene Handelsgeſell⸗ ſchaft ſeit 1. Januar 1939. Kauf⸗ mann Emil Schweizer in Mannh.⸗ Seckenheim, iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die Firma iſt geändert Anton Peter u. E. Schweizer. Die Prokura von Clara Peter iſt er⸗ Melanchthonkirche: 10 Pfr. Hahn. Zellerſtraße:.30 Vikar Adelmann. Auferſtehungskirche:.30 cand. loſchen. A 241. Müller& Braun, Mann⸗ heim(Marmorgeſchäft, Lenauſtraße Nr. 37), Gottlob Brann iſt aus der nunmehr aufgelöſten Geſellſchaft ausgeſchieden. Johann Müller, Kaufmann und Marmorßaner in Mannheim, iſt Alleininhaber. Bekanutmachung Am Mittwoch, dem 17. Mai 1939, findet im ganzen Deutſchen Reich die durch Reichsgeſetz angeordnete Volks⸗, Bernis⸗ und Betriebs⸗ zähluna ſtatt. Die Durchführung des Zähßl⸗ geſchäfts in der Stadt Mannheim iſt dem Statiſtiſchen Amt, 0 2. 1 (Fernſprechanſchluß Rathans! üher⸗ Zum Zähſungskommiſſor iſt der Direktor dieſes Amts, D Hofmann, beſtent. Die Zäßlvapiere werden durch ehrenamtliche wit Ausweiſen ver⸗ ſeßene Zähter den Heuscieen⸗ iſtmern ober deren Stellvertretern kirche(Gartenſtadt): 18 Uhr. oder, wenn in einem Hauſe keiner in; Chemiſche Lack⸗ u. Farb⸗Werke die Haushaltungsliſten ſowie die Ergänzungstarten für An⸗ gaben über Abſtammung und Vorbildung; trieben für die Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaftsbogen und die Frage⸗ bogen für nichtlandwirtſchaftliche Arveitsſtätten. Die Zählpapiere ſind ſorgfältig und gewiſſenhaft ausgefüllt zur Abholung durch die Zähler in der Zeit vom 17. bis 19. Mai bereit⸗ zuhalten; den letzteren ſind alle noch benötigten Austünfte zu geben. Als Zähler ſind ausnahms⸗ los Beamte und Angeſtellte des Reichs⸗, Staats⸗ Gemeindedienſtes, der Schulen und Anſtalten öffent⸗ lich⸗rechtlicher Körperſchaften tätig; ſie haben die Bevölkerung bei der Ausfüllung der Fragebogen zu unterſtützen. Die Zähler ſind gegen jedermann zur Verſchwiegenheit über die Angelegenheiten verpflich⸗ tet, die bei der Zählung über die Perſönlichteit des einzelnen ſowie über die Verhältniſſe der einzelnen Grundſtücke und Arbeitsſtätten zu ihrer Kenntnis kommen. Die Zählung dient ausſchließlich ſtatiſtiſchen Zwecken; jedes Ein⸗ dringen in die Vermögens⸗ und Einkommensverhältniſſe iſt ver⸗ boten. Wer bis Montag, 15. Mai, vor⸗ halten haben ſollte, muß dieſe beim Statiſtiſchen Amt, C 2. 1, ſelbſt abholen. Verweigerung der Beantwortung oder wiſſentlich falſche Beantwor⸗ tung der geſtellten Fragen wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtraſe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. 74 Mannheim, den 10. Mof 1939. Der Oberbütgecmeiſter. Sei Teſtz. 10% Kfchl. 2. RM. Wöchenſſick S. R Khrahlong. Verlengen Sie meinen Koteſog. b) die Leiter oder Pächter von Be⸗ mittags, noch keine Zählpapiere er⸗ J. SOteER, e von 50 RM. an 10.—Seite Nummer 215 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ciue Slangleiotũug cletocheu Märk. kiüm-Ges lenny Iug in ihrem neuesten Lusts P 7, 23(planken) Fernruf 239 02 Ein hoffnuncsloſer Fall Eine ebenso reisende, wie erfolgreiche Filmkomödie— Diesen Fim zu sehen isi ein reines vergnügen! Neben JENNV JUGoO spielen: Karl ludwig Diehl, Hannes Stelzer. Leo Peukert, Theodor Danesger, Joseline Dora. H. Richter Anfansszeiten in beiden Theatern: Sa: 2 40.15.25.35— So:.00.00.15.25 AIHATSRA- ScHAUBURG (61, 5(Breite Straße) fernrut 240 88 piel: leinz Saltner Ein Spielſilm, der v. dem frischen kerngesunden Geist, junger solda- tischer Menschen durchdrung. ist Drei Unteroffizsere berl Fehin, Fritæ Genschou. lo. 5. HKenig. Ruih Belibetg, Ingeborg v. Husserow. Biloe Scineider Jugend zugelassen! oute 4,...20; 80 80 2J Del Filn LelSpannenasten Sensationen in dem die unerhörtesten Wagnisse der großen Sen- sationsdarsteller in den Schatten gestellt werden! Es wirken mit: Amerikas tollkühnste Sensations-Darsteller außerge · wöhnliche Vorstellungen) Samstag, den 13. Mai Sonntag, den 14. Mai Lepenas 11 Unr ScfAUSUR0 K 1, 5(Breite Straße“ Druchesadien ſur industrie. Handet u. Gewerde von qger Oruckerei Or, Haas, fl,-6 ausgezeichnete Film- und Väter, alle werden aufs tiefste beein⸗ SPRTLIH Hertha Thiele Dorothea Wieck Samstag. 13. Mai Sonntag, 14. Mai EZ Es hat selten einen Film gegeben, der einen nachhaltigeren Eindruck beim Publi- kum hinterlassen hat. Sie sollten daher nicht Lversäumen, sich das Werk anzusehen Man kann diesen Film immer wieder sehen, und er bleibt immer wieder ein, eindring- liches Erlebnis. Mãd- chen, Frauen, Mütter „Der sch druckt von der span- nenden Handlung des einzigartig. Filmwerks Iantzen Samstag, Planken P 7. 23 Anfang 20 Uhr Neuesten . Wurüe Der spannende Ufa⸗- Film: MAcKTv aenune 10 5 Bas Groß-Abenteuer: Es geht um; mein leben nach jensen: Vorstellung Nr. 292 ll. Sondermiete C Nr. 11 eskerfeichtsche Tavöde von Rudolf Oertel Ein Spiel in sieben Bildern, frei nach geschichtlichen Motiven Ende nach 22.30 Uhr Drei Lalelofüatere x jugendliche haben Butritt! weigende Mund“ ean tudwig bienl. Kitty —heo Lingen e eiefüüg National⸗Theater annnem gen 13. Mai 1939 Miete CNr. Nuunoch d Sage Häi-Lariete- Poniele konfer *— Marga Kreger Evers Toni-Truppe Ernst 6rimm und 4 weitere artistische Attraktionen 10 rt Heute, 16 Uhr: Tanz⸗Variete Morgen 16 Uhr: Famillen- Vorstellung füfhumauanguwunmwaiwamamamnwaautüsum Nioniag letzier Tag! Drei 2 Unteroffiziere Ein Spieſtiim der Ota Fritz Gensch o. Aibert Hehn Wimelm H. König, Chtistian Kayssler. 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Der Maler Maier grübelte, Weil er der Welt verübelte, Daß das Geschäft nur stockend ging Und er am seidnen Faden hing Doch eines Tags kam ihm ein Licht, Er geht zur Zeitung hin und spricht: „Zweimal die Woche soll man seh'n Mein Inserat, dann wird es geb'!“ Der Maler Maier hat zu tun Und keine Zeit, sich auszuruh'n, Er schwoört jetzt auf der Zeitung Kraſt, Denn er allein hätt's nie geschafft. 9*