604 Neue Mannheimer Se. 2 Anzeig E Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren 2 breih 1 Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Kle 8 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗— hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, No,Siſcherſtr. 1. Fe Hauptſti. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Berlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Morgen⸗Ausgabe A u. B milien⸗ und 3 epretſe. Allgemein — Bei Zwangsvergleichen Slaß aewährt. Keine Gewähr ansgaben, an beſonderen Plätzen -eite Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. 150. Jahrgang- Nr. 217 d 8 R l,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 eber 5 — Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim und für Montag. 15. Mai 1930 Der Dute belont nochmals die abſolute Solidarifät Roms mit Berlin 9 24 66 ſchan halten, werden ietzt beſchämt und gedemü⸗ ruhmreichen italieniſchen Geſchichte gibt es viele tigt ſein. Niemand gebe ſich lächerlichen und denkwürdige Beiſpiele, die zeigen, daß es nicht rat⸗ 71 kieg 0 Er re 4 übertriebenen Illuſionen hin. Weil mein Wille ſam iſt, als mutwilliger Eindringling durch die ita⸗ unbengſam wie einſt iſt, werden wir marſchie⸗ lieniſchen Gefilde zu ziehen. —5 ren, um Europa den Frieden der Gerechtigkeit Man muß ſich fragen, ob dem aufrichtigen Frie⸗ „Es gibt keine Frage, die zum europälſchen Kriege führen müßte entiortasl. em tieſen Wnnſch aller Bölker. deustounſch der unkokitären Stauten i. ebenſo entſpringt. aufrichtiger Friedenswunſch der großen Demo⸗ Rom, 14. Mai. Augenblick die Verantwortung der Entſcheidung kratien gegenüberſteht.“ Die Menge ruft hierauf Muſſolini, der gegen 10.90 Uhr in Turin ange⸗ auf ſich nehmen müſſen. Kein Spaziergang mehr in die einſtimmig 0 2285 jort:„Ihr kommen war und auf ſeiner Triumphfahrt durch die utworte heute auf dieſe Frage, indem ich 8— abt ſchon beautwortet. ſeſtlich geſchmückten Straßen der Stadt mit unbe⸗ auf Snst kaltblüti⸗ 0 Ebene: 8 Ich beſchränte mich darauf zu ſagen, daß es bei dem ſchreiblichen Jubelſtürmen der Bevölkerung begrüßt ger Prüfuna der Lage es in Europa keine Frage Die Polemiker der großen Demokratien werden gegenwärtigen Stand der Dinge bezweifelt werden wurde, hat vor einer nach Hunderttauſenden zählen⸗ von ſolchem Umſang oder ſolcher Schärfe gibt, eingeladen ein möglichſt gerechtes Urteil über dieſe kann. In der letzten Zeit iſt die Weltkarte von drei den Bolksmenge auf der Piazza Vittoria Veneto die den Krieg rechiſertigen würde, der vom unſere Fragen zu fällen. Wir e den ee enten abgeändert worden. Aber man muß be⸗ eine Anſprache gehalten, die im weſentlichen ein gro⸗ zuronäiſchen Krieg durch logiſche Entwicklung den, nicht weil unſere Mneronttihe Fage kakaſtro. merken, daß weder Italien noch Deutſchland und es Zwiegeſpräch zwiſchen dem italieniſchen Volk und der Ereigniſſe zum Welttrieg werden würde. bhal iſt, wie behauptet wird. Denn länger als 17 Japan nur einen Quadratmeter oder einen ein⸗ dem Duce war, auf deſſen aktuelle Fragen die Es gibt Verwicklungen in der europäiſchen Po⸗ Jahre erwarten unſere Feinde den unvermeid⸗ zigen Bewohner der Sonveränität der großen Demo⸗ Menge jeweils ſpontan anwortete: litik, aber um dieſe Knoten zu löſen, iſt es wohl lichen Zufammenbruch und ſie werden noch lauge kratien entzogen haben. Wieerklärt ſich dann „Kameraden erinnert ihr euch, der letzten Worte nicht nötig zum Schwert zu greifen. Immerhin warten müſſen. Es geſchieht eee e Ob ſie uns glauben machen wol⸗ meiner Rede, die ich vor 7 Jahren an euch richtete? müſſen dieſe Verwicklungen ſchließlich einmal ge⸗ ohyſiſcher Angſt vor ere ee len, daß es ſich um moraliſche Bedenken handelt? — Laute Zurufe:„Ja“— Erinnert ihr euch an die löſt werden, weil man manchmal eine lange Un⸗ aus dieſem Grunde wird in einigen Abhandlungen In Verfailles war ein Syſtem errichtet worden, das Loſung, die ich euch und ganz Italien, damals ge⸗ ſicherheit einer harten Wirklichkeit vorzieht. Dies franzöſiſcher Biertiſch⸗Strategen von einem zleich. Syſtem der Deutſchland und Italien auf die Bruſt geben habe?“—„Ja“.„An die Loſung, unſeren iſt nicht nur die Anſicht Italiens ſondern auch tien Spaziergang in die Po⸗Ebene geſprochen. gerichteten Piſtolen. Weg weiter zu gehen, aufzubauen, und wenn nötig, die Anſicht Deutſchlauds, jener Achſe, die nach ſo Die Menge unterbrach hier die Rede durch ein 5 5 9 Dieſes Syſtem iſt ünrettbar zu ſa m⸗ zu kämpfen und zu ſiegen? Laute ſtürmiſche Zu rufe * der Maſſe:„Ja“. vielen Jahren einer parallelen Aktion der beiben minutenlanges Pfeif⸗Konzert, ſtürmiſches Johlen mengebrochen. Regime und Revolutionen, durch den Pakt von undedas Abſingen eines Trutzliedes. „Zurückblickend auf dieſe ſieben Jahre frage Mailand und das e 98 2 2 75 1. 0 18 VIII.* Feder Anariff wird zwecklos ſein! heute: Iſt das italieniſche Volt dieſer treunbare Gemeinſchaft der beiden Staaten un So ch e Kriege ſind nicht mehr en ba r. 15 65 105 9 3 der beiden Völker wird. Jene, die jeden Morgen Selbſt als hinter den Alpen noch nicht ein einiges Daß die großen Demokratien der Sache des Loſung treu geblieben?“ Antwort der Menge: mit dem Fernrohr nach einer möglichen Brüchig: Bolk von 45 Millionen ſtand, hatten die feindlichen Friedens nicht vollkommen ergeben ſind, beweiſt „Ja“.„Iſt das italieniſche Volk bereit, ihr treu keit oder gar nach einem Bruch der Achſe Aus⸗ Eindringlinge in Italien nicht lange Glück. In der unbeſtreitbar die Tatſache, daß ſie bereits einen zn bleiben?“„Ja“.„In der Tat iſt das italie⸗ niſche Volk auf ſeinem Weg weiter gegangen 3 3 3 2 3 eke aeten wuserrne, un ht efente In Aferloſer Einkreiſungsimperialismus: Afrika gegen einen Feind, den die neunmalklu⸗ gen europäiſchen Militärſachverſtändigen(un⸗ 60 geheures Pfeiſkonzert) als abſolnt unbeſiegbar dargeſtellt und garantiert hatten.(Anhaltendes 99 Pfeifen und Ziſchen). Ihr habt verſtandeu: „garantiert hatten??“,„Ja“,„Da habt ihr wie⸗ den rnel ben eige, Ceieln geniſer Geran. So ſtellie wenigſtens Frankreichs Außenmimiſter Bonnet in einer tien!“(Pfeifen und Ziſchen).— „Gekämpft und geſiegt gegen die Koalition der Sanktionsſtaaten, die von jenem Völtervund intze⸗ niert worden war, der nunmehr in jenem großar⸗ Rede in Southampion feſt gen, denen zufolge Bonnet in London auch politiſche Beſprechungen zu führen beabſichtige, wird hier er⸗ EP Paris, 14. Mai. führung der Wehrpflicht ſeine Anerkennung. Auf Der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet weilt ſeit fenn reungsbeſtrebungen anſpielend, Samstag in England. In Southampton hielt er e elt. klärt, der Londoner Aufenthalt des franzöſiſchen 4* 9——— 4—**—— 3 4 als Gaſt der Alliance Francaiſe, der franzöſiſchen England erſtrecke hente ſein Sicherheitsſyſtem Außenminiſters trage einen vausſchließlich privaten⸗ tigen Marmormauſoleum begraben liegt, das man Auslandsorganiſation. eine Rede. Er ging dabei nicht nur bis an den Rhein, ſondern bis an die Charakter. Es wird dabei darauf hingewieſen, daß an den Ufern des Genfer Sees errichtet!(Pfeifkon⸗ auf das Bünisverhältnis zwiſchen England und Weichſel. Miniſterpräſident Chamberlain auch zert)—„Gekämpft und geſiegt in Spanien an der Frankreich ein, das erſt jetzt wieder von Miniſter⸗ Später reiſte Bonnet mit ſeiner Gattin und Außenminiſter Lord Halifax ſich zum Wochenende Seite der beldenhaften Truppen von Franeo. präſident Daladier beteuert worden ſei Frankreich ſeinem Kabinettschef Saint von Southampton nach aufs Land begeben haben. (Stürmiſche Rufe und Sprechchor:„Franeo, Franco, und Enaland, ſo ſagte Bonnel wollen geweinſam 1 London weiter. Er nahm in der franzöſiſchen Bot⸗ Franco!)—„„Gegen eine demokratiſch bolſche- ihre Imperien verteidigen. Bonnet zollte alsdann ſchaft Wohnung, in der in den Abendſtunden ein Foigen des Türkei-Bertrages wiſtiſche 8 die in dem Kampfe buchſtäblich der engliſchen Aufrüſtung und beſonders der Ein⸗ Eſſen ſtattfand. Im Gegenſatz zu Pariſer Meldun⸗ EP. Rom, 14. Mai zermalmt worden iſt. 555 J7ccc Die Zuſammenfaſſung der verfloſſenen ſieben 2 3 5 N Die Nachricht vom Abſchluß des engliſch⸗türki⸗ Jahre lautet: Eroberung des Imperiums, Vereini⸗ Déat läßt ſich nicht einſchüchtern 8 ſchen Abtommens hat in Rom an ſich nicht überraſcht. gung des Königreiches Albanien mit dem König⸗ 8 Pran intereſſiert ſich hier nur für das, was noch kom⸗ reich von Italien, Steigerung unſerer Machtſtel⸗ 2 9% men wird, nämlich für etwaige weitere Abmachungen' lung auf allen Gebieten.(Stürmiſche Duce⸗Rufe.) 9 mit denen England die Poſition der Türker und 60 0 damit die eigene im öſtlichen Mittelmeer zu ſtärken Während ich zu euch ſpreche, ſtellen ſich Mil⸗ lionen von Menſchen und vielleicht Hunderte trachtet. Man iſt hier der Anſicht, daß ſolche Ab⸗ von Millionen von Menſchen in allen Welt⸗ Erſt die engliſche Garantie hat ihn Poien als ſoichen entoecken laſſen! kommen auf eine Erweiterung und Intenſivierung teilen, hin⸗ und hergeworfen zwiſchen Optimis⸗ der türkiſchen Rüſtungen hinauslaufen würden, be⸗ e dub. Paris, 13. Mai. Deéat erinnert weiter daran daß noch vor weni⸗ ſonders aber auf eine Vergrö ßerung der imismus die Froge: Ge*8 j üerkiſ Luf — e 53— 75 99 Der Abgeordnete und ehemalige Luftfahrtminiſter gen Wochen die Polen zund mit ihnen die große tür Etech en 8 60 0 20 Eine ſchwerwiegende Frage für alle, Marcel Deat ergreiſt trotz aller Anfeindungen lranzöſiſche Preſſe bereits reſigniert mit einem Es heißt, es ſei eine Lieferung von 560 Flug⸗ zum gegebenen einer gewiſſen Preſſe erneut das Work zum Thema Anſchluß Dauzig ans Reich gerechnet hätten. zeugen an die Türkei vorgeſehen. . Danzig. In der Samstagnummer der'ranzöſiſchen Jetzt aber habe die britiſche Garantie ihre Wir⸗ Außerdem würde London auch mit Krediten arbeiten. ———bDoccenzeitung„Revue de France“ prangert er die kung gezeigt: Polen betrachte plötzlich Danzig Das haltbamtliche„Giornale'Italia“ ſpricht von Pſychoſe und die als„Friedenspolitik“ getarnte kon⸗ d0— 95 an„alg 8 zu 30 Millionen Pfund, die insbeſondere für die Be⸗ EN 3 3 8 fliktſchwangere Einkreiſungspolitik gegen Deutſch⸗ en Wafſen zu greifen, wenn man daran rü hre. feſtigung der Dardanellen einzuſetzen wären. Gerade Der Führer beſichtigt den Weſtwall ER Dies hieße, daß alſo auch England und Frankreich dieſer letzte Punkt, ſo meint das Blatt, verdiene aub. Aachen, 14. Mai. Er bezeichnet Dangig als unbeſtreitbar deutſche zu den Waffen greiſen würden, und das ſei der beondere Hervorhebung. Man könnte darin nur eine Der Führer und Oberſte Beſehlshaber traf Stadt und bezeichnet Polen als ein„ſumpathiſches, ſpringende Punkt, und hier habe er, Deéat, die Weiterentwicklung der in der Sanktionszeit auſge⸗ am 14. Mai früh in der Nähe von Aachen ein, aber ansgelaſſenes Kind“, dem es erlaubt ſei, mit Bremſe gezogen, denn die Schlüſſel für Krieg und nommenen italienfeindlichen Politik des Abkommens um die dortigen bereits fertiggeſtellten oder vor Streichhölzern zu ſpielen und deſſen Eltern Frieden ſeien einſach in die Hände Becks gelegt und von Montreux ſehen. dem Abſchluß ſtehenden Befeſtigungsarbeiten ein⸗ England und Frankreich + verſprochen hätten, die Polen entſchieden allein über das Auslöſen der gehend zu beſichtigen. alles zu bezahlen, was auch immer vaſſieren möge. 1 1 1 eropäiſchen Kataſtrophe.„Bedauere, ich nehme die⸗ 3 In der Begleitung des Führers befinden ſich der Dies ſeien wirklich keine rhiten dingungen, ſen ſchönen Automatismus nicht hin,, ſtellt Deat feſt, Lewis hat geſiegt Reichsſührer 76 Himmler, die Reichsleiter Dr. Diet⸗ um eine Feuersbrunſt zu verhüten. der erneut verlangt, daß Frankreich und England, Der amerikaniſche Bergarbeiterſtreik beigelegt rich und Bormann, die perſönlichen Adjutanten des Déat ſchreibt im einzelnen, es hätte genügt, daß falls ein Konflitt wegen Danzig drohe, ein Wörtchen Führers, Obergruppenführer Brückner und Grup⸗ r 30 EP. Neuyork, 14. Mai. er Zweiſel über die Möglichkeit äußerte, für Danzig mitreden müßten. Im amerikaniſchen Braunkohlenarbeiter⸗Streik penführer Schaub, die militäriſchen Adjutanten zu ſterben, und ſchon ſei das ſchönſte Konzert entfeſ⸗ Doéat verwahrt ſich ſchließlich gegen die Behaup⸗ iſt es am Samstag zu einer vollſtändigen Beilegung Oberſtleutnant Schmundt, Hauptmann von Below ſelt worden, das man ſeit Jahren gehört habe. Aber tung, daß eine andere Politik als diejenige des des Konfliktes zwiſchen den Grubenbeſitzern und und Hauptmann Engel ſowie Reichsbildberichterſtat⸗ er laſſe ſich nicht einſchüchtern. Danzig ſei unbeſtreit⸗ Krieges für Danzig nur feiger Verzicht oder Verrat der Vereinigten Bergarbeiter-Gewerkſchaft gekom⸗ ter Heinrich Hoffmann. bar ein deutſche Stadt, und wenn heute oder morgen ſein könnte. Die Linie des Widerſtandes liege nicht men. Bereits am Freitag hatten die meiſten Gru⸗ Bei ſeiner Ankunft wurde der Führer vom Ehef eine Voltsabſtimmung ſtattfände, beſtehe kein Zwei⸗ an der Weichſel, ſondern im Weſten, den man vertei— benbeſitzer auf Eingreiſen Rooſevelts hin Verträge des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberſt fel, daß die Mehrheit erdrückend ſein wird. Sei es digen müſſe und auch könne. Man möge ſich alſo mit den Arbeitern auf der Grundlage der Forde⸗ Keitel, dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 2, denn unmöglich, ſich für beide Seiten friedliche und lieber dieſer Aufgabe widmen als in den öſtlichen rungen der Vereinigten Bergarbeiter⸗Gewerkſchaft General der Inſanterie von Witzleben, und dem vorteilhafte Löſungen vorzuſtellen? Sei es wirk⸗ Weſpenneſtern, baltiſchen, ſlawiſchen und Schlamm⸗ abgeſchloſſen. Am Samstag erklärten ſich nun auch Inſpekteur der Feſtungen, Generalleutnant Jacob, lich abſurd, an einen Freihaſen zugunſten Polens löchern herumzuſtöbern. Möge man ſich nicht in eine die Vertreter von ſechs Kohlengruben aus den Süd⸗ begrüßt. Unmittelbar im Anſchluß an die Meldung in Danzig zu denken? Dies würde nicht dümmer Lage bringen, die die Exiſtenz Frankreichs auf ſtaaten die ſi 1 der Generäle des Heeres begab ſich der Führer im ſein als eine gemeinſame franzöſiſch⸗italieniſche Aus⸗ Kraftwagen in das Gelände. Gnade oder Ungnade den Inſpirationen Polens aus⸗ ſetzt nutzung der Eiſenbahnlinie Dſchibuti—Addis Abeba. liefere. ch bisher dieſem Vertragswerk wider⸗ hatten, zur Unterzeichnung des Abkommens bereit. SS — 2. Seite Nummer 217 Neue Mannheimer Zeitung7 Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Mai 1930 Krieg begonnen haben, den man den„weißen Krieg“ nennen könnte, nämlich den Krieg auf wirtſchaftlichem Gebiete. Sie täuſchen ſich, uns ſchwächen zu können. Nicht nur mit dem Golde gewinnt man den Krieg, ſondern auch mit Willen und Mut. Ein gewaltiger Block von 150 Millio⸗ nen, von der Nordſee bis zum Indiſchen Ozean in raſcher Vermehrung begriffen, wird nicht un⸗ tätig zuſehen. Jeder Angriff wird zwecklos ſein, jeder Augriff wird mit größter Entſchloſſenheit (Minutenlanger, ſtürmiſcher Bei⸗ all. Das mußte ich Euch ſagen, meine Kameraden, weil es im Stile des Faſchismus liegt, keine über⸗ triebenen Hoffnungen oder trügeriſche Illuſionen zu lehren. Ein ſtarkes Volk wie das italieniſche liebt die Wahrheit und die Wirklichkeit. Daher wird es Euch klar ſein, warum wir uns immer mäch⸗ tiger bewaffnen. Um imſtande zu ſein, den Frieden zu wahren und in jedem Moment jeden Ueberfall abzuwehren, mit dem uns gedroht werden könnte. Kameraden! Ich könnte verzichten, von inne⸗ ren Fragen zu ſprechen, wenn wir dieſe in die Worte zuſammenfaſſen: Volk und Regime bilden in Italien einen un⸗ zertrennbaren Block. Vom ſozialen Geſichtspunkt aus werden wir den Forderungen der erſten Kampfzeit treu bleiben. Mit der Erziehung der neuen Generation werden wir geiſtig und körperlich den neuen Italiener ſchaffen. Mit der Erſchließung unſerer überſeeiſchen Be⸗ ſitzungen wollen wir den Lebensſtandard unſerer Arbeiter verbeſſern. Aber das erfordert eine ſtrenge. Diſziplin und eine unerhörte Anſpannung unſeres Willens. Das kann jedoch die Italiener des faſchiſti⸗ ſchen Zeitalters nicht abſchrecken.“ Muſſolini ſchloß mit den Worten:„Kameraden! Was immer auch kommen mag, erkläre ich euch mit abſolnter Sicherheit, daß wir unſer Ziel er⸗ reichen werden.“ Die Rede des Duce wurde immer wieder von ſtürmiſchem Beifall und begeiſterten Ovationen un⸗ terbrochen. „Ganz beſonders befriedigt“ Außenminiſter Eincar⸗Markowitſch über ſeine AItalien⸗Reiſe EP. Belgrad, 14. Mai. Die jugoſlawiſche Preſſe, die ſich bisher darauf beſchränkt hat, die Aeußerlichkeiten des Beſuches des Prinzregenten Paul in Rom zu ſchildern, würdigt am Samstag die politiſche Bedeutung des Staats⸗ beſuches. In dem Bericht des Sonderkorreſponden⸗ ten der„Politika“ in Rom wird hervorgehoben, daß die Politik der Freundſchaft und Zuſammenarbeit zwiſchen Jugoſlawien und Italien durch den Beſuch des Prinzregenten die erwartete Vertiefung gefun⸗ den habe. In Rom ſeien keinerlei neuen Pakte oder Verträge abgeſchloſſen worden, was auch nicht nötig geweſen ſei. Das Belgrader Abkommen ent⸗ halte ſchon alles, was für der guten Beziehungen beider Länder erforderlich ſei————— Außenminiſter Eincar⸗Markowitſch er⸗ klärte dem Korreſpondenten, er könne von Rom ganz beſonders zufriedengeſtellt in die jugoſlawiſche Hauptſtadt zurückkehren. die weitere Entwicklung. Photographieren, Polniſcher Chauvinismus tobt ſich aus: Zwiſchenfälle 4 Danzig-volniſchen Grenze Schüſſe auf deuiſche Spaziergänger ⸗Verſtärkter Zerror gegen Deutſche in Polen dnb Danzig, 13. Mai. Der Polizeipräſident in Danzig teilt amtlich mit: Am 10. Mai befarden ſich in der Zeit zwiſchen 13 und 14 Uhr zwei Danziger Staatsangehörige auf einem Spazierweg auf dem auf dem Gebiet der freien Stadt Danzig liegenden Weichſelaußendeich bei Lieſſau. Rechts von ihnen lag in einer Entfer⸗ nung von etwa 60 Metern die zurzeit von polni⸗ ſchem Militär beſetzt gehaltene Dir⸗ ſchauer Eiſenbahnbrücke. Als die Spaziergänger in der Höhe des erſten Brückenkopfes anlangten, erſchienen auf der Brücke acht bis zehn mit Schußwaffen bewaffnete polniſche Soldaten, von denen einer ſeine Schußwaffe in An⸗ ſchlag brachte und auf den einen der beiden Spa⸗ ziergänger richtete. Gleichzeitig rief er ihnen in deut⸗ ſcher Sprache zu:„Halt! Hände hoch, oder wir ſchie⸗ ßen!“ Ein anderer Soldat forderte die Spaziergän⸗ ger gleichfalls unter der Drohung mit der Waffe auf, an die Brücke heranzukommen. Da die Spa⸗ ziergänger dann auf polniſches Gebiet verſchleppt worden wären, ergriffen ſie die Flucht, worauf von den polniſchen Soldaten drei Schüſſe auf ſie abgegeben wurden. Augenzeugen des Vor⸗ falles haben beobachtet, daß die Schüſſe etwa einen Meter hinter den Fliehenden eingeſchlagen ſind, was an den Staubwölkchen zu erkennen war. Dieſe Au⸗ genzeugen haben geſehen, daß zu gleicher Zeit, als die Schüſſe abgegeben wurden, eine Strickleiter von der Brücke heruntergelaſſen wurde, was offenbar in der Abſicht geſchehen iſt, die etwa Verletzten auf polniſches Gebiet herüberzuholen. Am 12. Mai nachmittags begab ſich nun eine am t⸗ liche Danziger Kommiſſion, die ſich aus mehreren Beamten des Polizeipräſidiums, einem Polizeioffizier und uniſormierten Gendarmerie⸗ und Zollgrenzbeamten zuſammenſetzte, und deren Ein⸗ treffen der diplomatiſchen Vertretung der Republik Polen durch den Danziger Senat vorher mitgeteilt worden war, an dem Ort des Grenzzwiſchenfalles. Die Kommiſſion benutzte hierzu einen Weg, der drei Meter von der Grenze entfernt parallel verläuft. Als der Leiter der Kommiſſion auf den in der Nähe befindlichen Grenzſtein hinzuging, um den Verlauf der Grenze nochmals genau feſtzuſtellen und jede Grenzverletzung von Danziger Seite zu vermeiden, rief ihm ein auf dem Brückenpfeiler Dienſt tuender polinſcher Beamter der Brückenwache„Halt!“ zu und legte ſein Gewehr auf ihn an. Im gleichen Augenblick legte auch ein unterhalb des Brückenpfei⸗ lers ſtehender Beamter ſein Gewehr an und richtete es auf die Unterſuchungskommiſſion. Erſt nach dem ausdrücklichen Hinweis, daß die Kommiſſion ſich auf Danziger Hoheitsgebiet beſindet, wurden die Ge⸗ wehre wieder abgeſetzt. Als die Kommiſſion nunmehr den Vorfall rekon⸗ ſtruierte und auch dazu überging, den Tatort zu Dienſt tuenden polniſchen Beamten mit dem Bemer⸗ ken, daß das Photographieren verboten ſei, mehr⸗ mals durch Anlegen des Gewehrs und mit Schießen bedroht. Auch der Hinweis, — Das l8S2, Bolk demonſtriert gegen die Kriegshetze: 1 Willon Brieſe beſchwören den Konoreß „Amerika muß ſich aus einem europäiſchen Kriege herauehalten“ anb Neuyork, 13. Mai. „Neuyork Jonrnal“ zufolge erhielten die Kongreßmitglieder in den letzten zwei Monaten mehr als eine Million Brieſe ihrer Wähler mit der Aufforderung, Amerika aus einem etwaigen enropäiſchen Krieg herauszuhalten. 96 Bundesſenatoren hatten einen durchſchnittlichen Poſteingang von 5000 Briefen zu verzeichnen, in de⸗ nen durchweg die ſtrikte Neutralität verlangt wird. Der demokratiſche Senator Wagner aus dem Staate Neuyork erhielt allein über 20 000 Schreiben. Die mutigen Reden der Senatoren Walſh aus Maſſachu⸗ ſetts und Johnſon aus Kalifornien vor dem Ple⸗ num des Senats gegen die gegenwärtige amerikani⸗ ſche Bündnispolitik, die die USA allzuleicht in einen europäiſchen Krieg verwickeln kann, wurden in tauſenden von Brieſen offen gelobt. Eine ähnliche Flut von Schreiben überſchwemmt die Mitglieder des Abgeordnetenhauſes. Englands Preſſe anb. London, 14. Mai. Der jüdiſche Einfluß auf die Politik und die Preſſe in Großbritannien, der in den letzten andert⸗ halb Jahren in geradezu beiſpielloſer Weiſe zuge⸗ nommen hat, beginnt allmählich auch eine ſcharfe Op⸗ poſition hervorzurufen. Bezeichnend hierfür iſt ein Bericht der ausgeſprochen judenfreundlichen liberalen „News Chronicle“, die unter der Ueberſchrift„Die Juden und die Preſſe“ u. a. ſchreibt:„Die News Ehroniele' ſchickte geſtern einen Sondervertreter, um den Reverend W. R. ing., den hervorragenden ehe⸗ maligen Dean von St. Pauls, zu intervieven und ihn zu fragen, auf Grund welchen Beweismaterials er die Beſchuldigung der Korruption der Preſſe durch jüdiſche Intereſſen erhoben habe. Dieſe Beſchuldi⸗ gung erſchien in der geſtern veröffentlichten Ausgabe des Blattes Zeitung der Kirche von England'. Die Beſchuldigung lautet:„Die Gefahr des Krieges kommt nicht von Deutſchland und Italien, ſondern von uns ſelbſt. Unſere Roten ſind wütend, weil die Weltrevolution durch die verächtliche Bour⸗ geviſie geſtoppt worden iſt. Sie werden von den Ju⸗ den unterſtützt. die ihren nicht unbeträchtlichen Ein⸗ fluß in der Preſſe und im Parlament geltend machen, um uns mit Deutſchland in einen Konflikt zu verwickeln. W. R. erwidert:„Sie fordern mich auf, Namen zu nennen. Aber das möchte ich nicht tun. Ich möchte dagegen folgendes ſagen, nämlich, daß mir von einem Parlamentsmitglied erzählt wor⸗ iſt, daß von jüdiſcher Seite ſtarker Druck auf Par⸗ Füdiſcher Druck auf lamentsmitglieder ausgeübt wird, ſich jeder Po⸗ litik der Verſöhn ung mit Deutſchland zu widerſetzen(). Weiter bin ich von einem Journaliſten inſormiert worden, daß jüdiſche Ge⸗ ſchäftsfirmen, die in ſeiner Zeitung inſerierten, als das Blatt eine prodeutſche Politik oder zum wenig⸗ ſten eine gegenüber Deutſchland ſympathiſche und möglicherweiſe für den Frieden zwiſchen Deutſch⸗ land und England produktive Haltung einnahm, er⸗ klärten, daß, wenn man dieſe Politik nicht aufgebe, ſie ihre Anzeigenverträge rückgängig machen wür⸗ den; und die Politik wurde aufgegeben. Darüber hinaus will ich nicht gehen. Ich habe in meinem Artikel geſagt, wir wollen die Juden nicht für ihr Handeln tadeln, und ich tue es auch nicht— aber da⸗ mit iſt nicht geſagt, daß ſie nicht eine Politik der Druckausübung auf das Parlament und die Preſſe verfolgen.“ twürde ſie von dem auf der Brücke daß es ſich um eine amtliche Danziger Kommiſſion handelte und daß von deren Eintreffen und Tätig⸗ werden die diplomatiſche Vertretung der Republik Polen in Danzig verſtändigt worden ſei, konnte den Beamten nicht davon abhalten, die Kommiſſion fort⸗ geſetzt mit angelegtem Gewehr zu bedrohen. Als der Leiter der Kommiſſion den dienſttuenden polni⸗ ſchen Offizier zu ſprechen verlangte, um ihm die Sachlage auseinanderzuſetzen und die polniſchen Grenzorgane von ihren ſtändigen Bedrohungen ab⸗ zubringen, wurde dies glatt verweigert, obwohl ſich ein polniſcher Offizier hinter dem Brückenpfeiler verſteckt aufhielt. Die Feſtſtellungen der Kommiſſion ergaben ein⸗ wandfrei, daß die beiden Spaziergänger ſich in einer Entſernung von 60 Meter von der Eiſenbahnbrücke und von 40 Meter von der Greuze befanden, als ſich der Vorfall ereignete. Es ergab ſich weiter, daß auch die Brückenbeſatzung einwandfrei feſtſtellen konute, daß die beiden Spasziergänger ſich auf Danziger Ge⸗ biet befanden. Arbeitsloſe Deutſche verhaſtet dnb. Warſchau, 13. Mai. Bei Adelnau, im ſüdlichen Teil der Wojewod⸗ ſchaft Poſen, wurden von Grenzbeamten vier Deut⸗ ſche aus Lodz bei dem Verſuch, die Grenze zu er⸗ reichen, noch auf polniſchem Boden verhaftet und in das Adelnauer Gefängnis eingeliefert. Es han⸗ delt ſich bei den Verhafteten um Mitglieder der deut⸗ ſchen Volksgruppe in Polen, die, wie zahlreiche andere Deutſche, im Zuge der letzten Verfolgungs⸗ welle ihre alten Arbeitsplätze verloren haben. Deuiſche Lehrer werden entlaſſen dub Warſchan, 13. Mai. Gegen das deutſche Schulweſen der in Wolhynien lebenden 50 000 Deutſchen wird mit immer ſchärferen Maßnahmen vorgegangen. Zum Beiſpiel wurde jetzt drei Lehrern in der deutſchen Schule in Luck die Lehrerlaubnis entzogen. Damit wird die Zahl der in dieſem Jahr in Wolhynien entlaſſenen deutſchen Lehrer auf 18 gebracht. ——— General Eliaſch über die Aufgaben der Protektoratsregierung „Abitimmung ihrer Tätigkeit auf die Intereſſen und Bedürfniſſe der Reichspolitik“ EP. Prag, 14. Mai. Der Vorſitzende der Protektoratsregierung, Ge⸗ neral Eliaſch, ſprach am Samstag vor Vertretern der tſchechiſchen Preſſe. In ſeinen Ausführungen betonte er, der Protektoratsregierung falle die Aufgabe zu, für einen loyalen und männlich offenen Verkehr mit dem Amt des Reichsprotektors Sorge zu tragen, mit dem Ziele, die Tätigkeit der autono⸗ men Protektoratsregierung mit den Jutereſſen und Bedürfniſſen der Reichspolitik abzuſtimmen. Weiter betonte General Eliaſch, das Hauptproblem des tſchechiſchen Volkes ſei das Arbeitsproblem, das die Regierung durch raſche Taten löſen werde in Uebereinſtimmung mit dem Amt des Reichsprotek⸗ tors, wie das der Erlaß des Führers beſtimme. Die Regierung habe einen Entwurf ausgearbeitet, nach deſſen Billigung durch den Reichsprotektor die Un⸗ terbringung der aus dem Dienſt ſcheidenden Be⸗ amten, Offiziere und Unteroffiziere mit größter Energie betrieben werden würde. Noch im laufen⸗ den Jahre werde man auf dem Arbeitsmarkt vor einem neuen Problem ſtehen, nämlich, wie der mit Beſtimmtheit zu erwartende Mangel an Arbeits⸗ kräften zu beheben ſei. Die Regterung denke an die Einführung der Arbeitspflicht. Weiter teilte General Eliaſch mit, daß die Regie⸗ rung die Iudenfrage eingehend geprüft habe. Es ſei zu hoffen, daß auch hier der gegenwärtige Uebergangszuſtand und die augenblickliche Rechts⸗ unſicherheit bald beſeitigt ſein würden. Hetze in Aegypten Bösartige Erfindungen über angebliche deutſche Truppenanſammlungen dnb Berlin, 13. Mai. Immer wieder tauchten in der arabiſchen, beſon⸗ ders ägyptiſchen Preſſe, Gerüchte über Anſamm⸗ lungen deutſcher Truppen in Libyen auf. Es muß gegenüber dieſen anſcheinend aus eng⸗ liſcher Quelle ſtammenden Nachrichten— die ledig⸗ lich dazu dienen ſollen, die ägyptiſche Regierung gegen Deutſchland einzunehmen und aufzuhetzen— immer wieder betont werden, daß es ſich um bös⸗ artige Erfindungen handelt und kein wahres Wort daran iſt. Es war nichts Klägliches Ende eines Pariſer Preſſegezeters in Zuſammenhang mit dem Brand der„Paris“ anb. Paris, 13. Mai. wurde vor nicht langer Zeit von der Pariſer Preſſe großes Geſchrei erhoben, als im Verlauf der Unterſuchung über den Brand an Bord des Ozeandampfers„Paris“ ein Beſatzungsmitglied — der Mann heißt Ceſar Frank— unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet wurde. So⸗ Wie erinnerlich, ——————— Göring auf der Miltelmeerfahrt Generalfeldmarſchall Goring beſichtigte während ſchiff. Anſchließend trat er auf dem neueſten Fahrt längs der Küſte des weſtlichen Mittelmeeres an. ſeines Motor ſchiff der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, der„Huascora“, eine Aufenthaltes in San Remo ein ttalieniſches Kriegs⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) gleich war die geſamte Preſſe bemüht, Frank mit verſchiedenen ebenſo ſchönen wie myſteriöſen Frauen angeblich deutſcher Staatsangehörigkeit in Zuſam⸗ menhang zu bringen und von einer gewaltigen „Spionage⸗ und Sabotageaffäre“ zu ſprechen. Wie man ein derartiges Pariſer Zeitungsgeſchrei aufzu⸗ nehmen hat, läßt ſich aus der einfachen Tatſache er⸗ ſehen, daß Ceſar Frank von den franzöſiſchen Ge⸗ richtsbehörden am Freitagnachmittag auf freien Fuß geſtellt wurde. Der Sündenbock Der Vorſitzende der Trausatlantique⸗Geſellſchaft wegen des„Paris“⸗Brandes kaltgeſtellt Drahtber. unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 12. Mai. Der bisherige Aufſichtsratsvorſitzende der fran⸗ zöſiſchen Schiffahrts⸗Geſellſchaft Transatlantique, Olivier, hat ſeine Demiſſion eingereicht. Nach außen hin wird dieſer Schritt damit begründet, daß Olivier Generalkommiſſar für die franzöſiſche Ab⸗ teilung auf der Internationalen Weltausſtellung in Neuyork ſei und daher an Arbeitsüberlaſtung leide. In Wirklichkeit dürfte ſein Rücktritt keineswegs freiwillig erfolgt ſein, ſondern mit dem Brand des Ozeandampfers„Paris“ zuſammenhängen. Man be⸗ hauptet auch, daß die Regierung einen energiſchen Druck ausgeübt habe. Zu ſeinem Nachfolger iſt der Schiffsbauingenieur Marie aus dem Marinemini⸗ ſterium ernannt worden. Kriſe in Syrien Rücktritt des ſyriſchen Kabinetts als Folge des franzöſiſchen Wortbruches dub Beirnt, 13. Mai. Die geſtrige Rundfunkanſprache des franzöſiſchen Oberkommiſſars Puaux', die ein faſt unverhülltes Eingeſtändnis bildete, daß Frankreich den Vertrag von 1936 in Syrien nicht durchführen will, hat den Rücktritt des ſyriſchen Kabinetts zur Folge gehabt. Zu der Haltung des Kabinetts erklärte Kammer⸗ präſident Fares Khouri, die ſyriſche Regierung habe noch kürzlich in einem an das Parlament gerichteten Schreiben erklärt, nur unter der Bedingung, daß der franzöſiſch⸗ſyriſche Vertrag von 1936 durch Frankreich ratifiziert und durchgeführt werde, am Ruder zu bleiben. In der Rundfunkanſprache des Oberkommiſſars ſei jedoch weder von Ratifizierung noch von Durchführung des Vertrages geſprochen worden, ſondern von„neuen Verhandlungen“. Die Erklärung des Oberkommiſſars ſtehe alſo im Wider⸗ ſpruch zu den Grundlagen des franzöſiſch⸗ſyriſchen Vertrages, der von Syrien nach wie vor als end⸗ gültig angeſehen werde. Generalfeldmarſchall Göring wieder in Berlin. Generalfeldmarſchall Göring iſt geſtern abend 22 Uhr wieder in Berlin eingetroffen. Volitik in Kürze Das Oberkommando des Heeres hat für Hoch⸗ gebirgstruppen ein Edelweißabze ichen ein⸗ geführt. Es wird geſtanzt an der Schirmmütze und an der Bergmütze getragen, gewebt am Aermel der Felobluſe, des Waffenrocks und des Mantels. * Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegen⸗ heiten Kerrl empfing den Präſidenten des Reichs⸗ inſtituts für Geſchichte des neuen Deutſchland, Pro⸗ feſſor Walter Frank, zu einer Ausſprache über die geſchichtliche Erforſchung des politiſchen Konfeſſiona⸗ lismus, vor allem des politiſchen Katholi⸗ zismus. Auf Antrag von Prof. Frank entſandte der Reichskirchenminiſter den Miniſterialrat Roth als ſeinen Vertreter in den Sachverſtändigenbeirat des Reichsinſtituts. ————— 8 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbaner. Stelvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Or. Friz Hammes. — Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Eurt Wilhelm Fennel, ſämtlich in Mannhei Schriftleitung in Berlin: De. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Orucker und Verleger: Neue Mannbeimet Zeitung Or. Fritz Bode& Co., Hrtannbelm, R 1,—6. Berantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, annbeim. gur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig· Die Anzeigen der Ausgabe& Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe Abend aber 9 500 Ausgabe B äber 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21 500 — rlr.——k— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 217 Mannheim, 15. Mai. Frühling- ſehr reſerviert Unerfüllte Sehuſucht nach Sonnenſchein Der Mai hat ſeinen Gipſelpunkt erreicht, aber er hat ſich immer noch nicht dazu entſchließen kön⸗ nen, ſeinem Rufe als Wonnemonat zu entſprechen. Mit jedem Tage warten wir ungeduldiger auf den erſehnten Frühlingseinbruch. Die Kleingärtner be⸗ ſehen den Fruchtanſatz der Obſtbäume und Sträu⸗ cher und konſtatieren immer wieder, daß nunmehr Sonne vonnöten wäre. Auf den Feldern unſerer Bauern und Landwirte iſt es ähnlich. Der Spargel kommt nur ſchwer zum„Schießen“ und tritt— pecunia causa auf unſerem täglichen Küchenzettel noch ziemlich ſelten in Erſcheinung. Man möchte ſich am Strandb a d, an dem nun der erſte Abſchnitt der baulichen Erneuerung und Umgeſtaltung fertig iſt, gar ſo gern in die Sonne legen, aber ſie fehlt ja noch und ohne ihre wärmenden Strahlen iſt es zu kalt. Wir tragen immer noch Mäntel mit uns her⸗ um. Duftige Frühjahrskleider harren ſteigender Temperaturen— und unſere Frauen wagen ſchon faſt nicht mehr zu hoffen, daß es noch vor Pfingſten dazu kommen wird. Auch der geſtrige Sonntag war nicht frühling⸗ haft. Der Rennverein hatte alſo auch am Schlußtag mit dem Wetter nicht ſonderlich Glück. Aber wenig⸗ ſtens regnete es nicht und das kam auch der Meſſe zugute. In unſeren Anſprüchen an den Himmel ſind wir fürwahr ſchon recht beſcheiden geworden. Wir tröſten uns mit dem Gedanken, daß es trotz allem eines ſchönen Tages doch winklich Frühling werden muß. Bei der Reichsbahn hat man ſich ſogar ſchon auf Sommerfahrplan umgeſtellt. Der kühle Witterungscharakter hat uns geſtern angeregt, eine ſtatiſtiſchhe Pflicht zu erfüllen. Im Laufe der Woche waren uns die Liſten zur Volks⸗, Berufs⸗ und Betriehszählung ins Haus geflattert. Der Sonntag gab uns Zeit, die zahlreichen Erläuterungen eingehend zu ſtudieren, ehe man ſich ans Ausfüllen machen konnte. Aber es ſah ſich ſchlimmer an, als es wirklich war. Die ſchriftlichen Eintragungen waren raſch erledigt. Nun können die ehrenamtlichen Helfer des großen Zähl⸗ werkes kommen, die Liſten liegen bereit. Sollte aber irgendeiner von uns mit ſeinen Liſten noch im Rück⸗ ſtand ſein, dann ſei er nochmals daran erinnert, daß es jetzt höchſte Zeit iſt, zur Feder zu greifen.—m. u Vorverlegung des Hauptmarktes. Wegen des Himmelfahrtstages wird der Hauptmarkt auf Mitt⸗ woch, 17. Mai, vorverlegt. Triedrichsbrücke am Montag für jeguchen Verkehr geſperrt! Swölj Siunden lang: Brückenſpaltung Zur heungen Verſchiebung der beiden Brückenhälften— Die g Weitſchauende Planung wir Der Umban unſerer Friedrichsbrücke iſt an ſeinem intereſſanteſten Abſchnitt angelangt. Das gab der Stadtverwaltung Veranlaſſung, einmal die Mitglieder des NS⸗Bundes Deutſcher Tech⸗ niker in Mannheim⸗Ludwigshafen auf die Bau⸗ ſtelle einzuladen. Wie groß das Intereſſe der Fachleute an der ein⸗ zigartigen Brückenverbreiterung iſt, ergab ſich aus der ſehr großen Zahl derer, die dieſer Einladung Folge leiſteten. Die Zuſammenkunft fand am Nach⸗ mittag des vergangenen Samstags ſtatt. Oberbau⸗ direktor Fröhner gab dabei einen geſchichtlichen Rückblick auf die Brücke und ihre Vorgängerinnen, erläuterte auch anhand von Plänen die Einzelheiten des Brückenumbaues und vermittelte ſchließlich noch einen Ueberblick über die Umgeſtaltung der Brük⸗ kenköpfe. Anſchließend beſichtigte man die Bau⸗ ſtelle, wobei Baurat Fritſch techniſche Einzelheiten erklärte. Ueber den Zweck der Brückenverbreiterung und über deren techniſche Verwirklichung haben wir un⸗ ſere Leſer im Laufe der letzten Monate bereits in mehreren Abhandlungen unterrichtet. Dieſer Tage haben wir auch ſchon darauf hingewieſen, daß an dieſem Montag die Hälften der der Länge nach ge⸗ ſpaltenen Brücke um ie einen Meter nach Unter⸗ und Oberſtrom geſchoben werden. Aus dieſem Anlaß iſt die Brücke ab Mitter⸗ nacht wieder einmal für den geſamten Ver⸗ kehr geſperrt. Wenn alles reibungslos vonſtatten geht. wird die Friedrichsbrücke ab Dienstagfrüh für den Fußgän⸗ gerverkehr wiederum geöffnet ſein. Ueber die Durchführung der ſo bedeutſamen und ohne Beiſpiel daſtehenden Maßnahme ſei ergänzend mitgeteilt, daß mit der Schiebung am Montagfrüh etwa 6 Uhr begonnen wird. Die Zeit ab 4 Uhr wird man dazu benützen, die letzten ſechs Querträger zu durchſchneiden. Erſt wenn der letzte dieſer Träger auseinandergetrennt ſein wird, wird die Brücke völlig geſpalten ſein. Dieſe Zweiteilung ſoll ſo raſch wie möglich wieder aufgehoben werden. die beiden Brückenhälften ſollen nach etwa zwölf Stunden ſchon wieder zu einem Ganzen zuſamengewachſen ſein. Nach den Erfahrungen, die man beim Heben der Brücke gemacht hat, rechnet man damit, daß die ſeitliche Schiebung, die mit hydrau⸗ liſchen Preſſen vorgenommen wird, vier bis fünf Stunden in Anſpruch nimmt. Vom heutigen Tage ab lieiern wir anstelle unseres ESS0 Zzum ermäßig. ten Literpreise den neuartigen Hochleistungs-Kraftstoff SUPER EsSO denau so hochklopftest · genau so wirtschaftlich- genau s0 zuverlässig wie bisher —— Dann wird man ſogleich daran gehen, die Lücke zu ſchließen. Die beiden äußerſten Querträger werden als vollkommen neue Konſtruktionsteile eingezogen werden(die alten ſind durch Roſt ſtark beſchädigt), und außerdem wird man noch am Montag weitere vier Querträger durch Einfügung der notwendigen Zwiſchenſtücke auf die künftige Länge bringen. Wir werden alſo nur vorübergehend„zwei Friedrichsbrücken“ haben— heute abend ſchon werden beide Teile techniſch geſehen wieder eine Einheit bilden, allerdings in neuer Form. Die Ver⸗ bindung der übrigen vierzig Querträger wie über⸗ haupt die Schließung der durch die Verſchiebung ent⸗ ſtehenden Lücke wird natürlich längere Zeit dauern. Nebenbei ſei bemerkt, daß alle für die Brückenver⸗ breiterung notwendigen Konſtruktionsteile bereits in Mannheim ſind; die letzten liegen in einem Kahn unter der Brücke zur Entladung bereit. Die kommenden Wochen wird man u. a. dazu verwenden, die neuen Widerlager herzuſtellen. In nicht allzuferner Zeit wird man daran gehen können, die Brücke wieder abzuſenken. Bekanntlich iſt ſie zur Zeit um 1,50 Meter angehoben; das war notwendig, weil die Schiffahrt durch den Umbau nicht beeinträchtigt werden durfte: Der Arbeitsboden durfte nicht tiefer hängen als zuvor der untere Brückengurt. Die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung richtet ſich nicht allein auf den eigentlichen Brückenumbau, ſon⸗ dern umfaßt auch all das, was ſich auf den Brückenköpfen tut. Ueber das auf dem ſtaot⸗ ſeitigen Brückenkopf entſtehende große Verkehrs⸗ rondell haben wir früher ſchon einmal ausführ⸗ lich berichtet. Daß auch auf dem rechten Ufer umfangreiche Neuordnungen vorgenommen werden, haben wir ebenfalls bereits erwähnt, möchten aber nicht verſäumen, dieſen Teil der Planung einmal näher zu kennzeichnen. Es war ein unbefriedigen⸗ oͤer Zuſtand, daß die Straßenbahngleiſe vom Adolf⸗ Hitler⸗Ufer her ziemlich ſchroff auf die Brücke ein⸗ mündeten. Das war nicht nur gefährlich, ſondern behinderte auch den Verkehrsfluß in ſtarkem Maße. In Zukunft wird das anders ſein Die Gleiſe am Adolf⸗Hitler⸗uſer werden ganz verſchwinden, und zwar werden ſie etwa auf die Höhe des alten OcCEG⸗Bahnhofes parallel zur Käfertaler Straße verlaufend— verlegt und künftig in die Kronprinzenſtraße ungefähr toße Neuoronung auf dem rechten Neckarufer d Wirklichten! dort einmünden, wo heute das Gleis der OEG das der Käfertaler Bahnlinie erreicht. Ueber dieſes neue Gleis wird nur noch die Linie 7 geleitet wer⸗ den. Die Linie 16 wird in Zukunft die Friedrichs⸗ brücke überhaupt nicht mehr befahren. vielnehr wird bei ihr die gegenwärtige Umleitung über Friedrichs⸗ ring, Colliniſtraße und Adolf⸗Hitler⸗Brücke dum Dauerzuſtand werden. Em zweites Verkehrsrondell Durch die Neuordnung wird die Stelle, an der Brüctenſtraße, Mittelſtraße, Max⸗Joſeph⸗ Straße, Langerötterſtraße und Käfertaler Straße aufeinan⸗ der treffen, verkehrstechniſch noch erheblich an Be⸗ deutung gewinnen. Unter dieſem Geſichtspunkt hat das Tiefbauamt den Entſchluß gefaßt, an der ge⸗ reinigt gründlich Su onend tofſe, Teppiche. Olkarbancicke nannten Stelle ein ſchaffen. Dieſem werden nach drei Seiten hin Weg⸗ zungen, auf denen ſich auch der Umſteigever⸗ kehr abſpielen wird, vorgelagert ſein. zweites Verkehrsrondell zu Die eine dieſer Zungen wird ſich in der Brücken⸗ ſtraße ſelbſt in Richtung Friedrichsbrücke erſtrecken, und zwar bis ſaſt auf die Höhe des„Heſſiſchen Bahn⸗ hofs“. Eine zweite Zunge kommt in die Mittel⸗ ſtraße zu liegen; ſie wird bis zur Einmündung der Schimperſtraße reichen. Die dritte Zunge ſchließlich wird ſich bis zum Zuſammenfluß von Langerötter⸗ und Käfertaler Straße vorrecken. Durch die drei Zungen und durch das Rondell ſelbſt(die Straßen⸗ bahngleiſe kommen bekanntlich in die Straßen⸗ und Brückenmitte) werden alle Fahrbahnen, die ſich in dem umſchriebenen Bereich befinden, getrennt, das heißt: Es gibt da künftig nur noch Richtungsverkehr! Die Umgeſtaltung der Straßenverhältniſſe in der dargelegten Weiſe iſt natürlich nur durch Ein be⸗ ziehung von Teilen des Meßplatzes(vor allem durch Abſtriche an ſeiner Oſtecke) möglich. Der Meßplatz wird alſo etwas kleiner werden, aber das ſchadet nichts, da er als Meßplatz demnächſt ja über⸗ rS ee. 1082 ——————— . 4. Sttte/ Nummer 217 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Mur w haupt ausgedient hat. An ſeinem Rande wird er neu mit Bäumen bepflanzt werden. Gefährnche Kreuzung verſchwindet Daß man bei der Neugeſtaltung des rechtsſeiti⸗ gen Brückenkopfes ganze Arbeit zu leiſten beſtrebt iſt, möge über das Geſagte hinaus noch aus Fol⸗ gendem entnommen werden: Einer der gefähr⸗ lichſten Verkehrspunkte war die Straßen⸗ kreuzung Brückenſtraße—-Adolf⸗Hitler⸗ Uf e—Dammſtraße. Die Zahl der Verkehrs⸗ unfälle war dort ganz beſonders groß. In Zukunft wird ſich das ändern. Zwar wird die Fahrſtraße am Adolf⸗Hitler⸗Ufer erhalten bleiben, aber die Dammſtraße wird im Zuge der Neuord⸗ nung beim Bahnhoſ“ zur„Sack⸗ gaſſe“. Das wird dadurch erreicht, daß man den Gehweg einſach über ſie wegzieht, das heißt: Die Fußgänger gelangen dann vom Meßplatz aus nach dem unter⸗ ſtromigen Brückenweg, ohne eine Fahrbahn über⸗ ſchreiten zu müſſen. Der Riegel, den die Damm⸗ ſtraße erhält, wird andererſeits alle nach der Neckar⸗ ſtadt fahrenden Kraftwagen, Motorradfahrer, Fuhr⸗ werke und Radfahrer zwingen, unter Benützung des Verkehrsrondells um den Meßplatz her⸗ umzufahren. Das allein ſchon wird zur Folge haben, daß im Verkehr zwiſchen Meßplatz und Kron⸗ prinzenſtraße weniger die Straße am Adolf⸗Hitler⸗ Ufer benützt wird, ſondern vornehmlich die Käfer⸗ taler Straße und eine neue Straße, die zwiſchen Hauptfeuerwache und dem im Ban befindlichen neuen OEc⸗Bahnhof(parallel zur Käfertaler Straße) zu liegen kommt. Auf dem ſtädtiſchen Tiefbauamt hat man— daran kann kein Zweifel ſein— großzügig projek⸗ tiert, und jetzt iſt man mitten drin in der Ver⸗ wirklichung all dieſer Pläne. Daß man ſich darüber hinaus ſchon wieder mit Neuem beſchäftigt, deutete Oberbaudirektor Fröhner am Schluß der ſams⸗ täg' un Führung an, als er ſagte, er hoſſe, in nicht allzu ferner Zeit den Männern vom NSB Deut⸗ ſcher Techniker eine weitere intereſſante Bauſtelle zeigen zu können; Die wünſchenswerte Verbrei⸗ terung der Adolf⸗Hitler⸗Brücke. Von ihr war— wir haben damals darauf hingewieſen— im Fünffahresbericht unſerer Stadtverwaltung ſchon einmal beiläufig die Rede. Dr. W. Th. Am Wochenende: Wieder lebhafter Betrieb bei der Reichsbahn Das Wochenende hat der Reichsbahn in be⸗ deutendem Maße Arbeit gebracht. So herrſchte am Samstag ein äußerſt lebhafter Fernverkehr. Auch der Stadtbeſuch war gut. Am Sonntag war der Fernverkehr ebenfalls gut, Nah⸗ und Ausflugswer⸗ kehr aber waren da nur mäßig ſtark. Der Stadt⸗ beſuch nahm lebhafte Formen an. An beiden Tagen wurden zahlreiche Geſellſchaftsfahrten durchgeführt. Groß war die Zahl der Sonderzüge, die über das Wochenende gefahren wurden. Am Sams⸗ tag kam hier ein Sonderzug des Reichskolonialbun⸗ des auf der Fahrt von Kaiſerslautern nach Wien durch. In einem weiteren Sonderzug fuhren von hier 800 Perſonen, die mit dem Schiff von Mainz nach Mannheim gekommen waren, nach Heidelberg zurück. Am Sonntag berührte ein Sonderzug des Landesfeuerwehrverbandes Baden in Richtung Karlsruhe den hieſigen Hauptbahnhof, wo 400 Zer⸗ ſonen zuſtiegen. Ein zweiter Sonderzug des Reichskolonialbun⸗ des hielt hier auf der Fahrt von Köln nach Wien. Ein Köcß⸗Zug kam auf der Fahrt von Wiesbaden nach Stuttaart und zurück durch. Ein Mannheimer Betrieb fuhr mit 350 Gefolaſchaftsmitgliedern nach Heppenheim. Die 600 Köpfe ſtarke Gefolgſchaft eines Neunkirchener Betriebs unternahm einen Ausflug nach Eberbach; der Sonderzug machte hier vier Stunden Aufenthalt, die von den Fahrtteilnehmern zu einer Beſichtigung unſerer Stadt verwendet wurden.—m. vſRir kõnnen Sie wirklich nichts neues mehr beibringen⸗- begrübt frau Wiegand die Waſch⸗ beraterin. ⸗denn ich verwende perſu bald ſeit es Jahren- und mit welchem ertolg, das lehen Sie hier an den betten. das ſind noch bezüge aus meiner Rusſteuer · aber nicht ein einziges Mal geſtopft. Die hal⸗ ten nochmal zwanzig Jahre ausl- Frau föflich euten. die im Grünen Wieder 41 Lehrbrieje überreicht Lehrlinge des Maler- und Lackiererhandwerks wurden feierlich losgeſprochen Im Hanſaſaal der„Harmonie“ wurden am Sams⸗ tagabend 41 Lehrlinge, die kürzlich die Geſellenprü⸗ fung im Maler⸗ und Lackiererhandwerk beſtanden haben, feierlich losgeſprochen. Der Obermeiſter der Malerinnung Mannheim, Karl Körner, gab dabei ſeiner Freude Ausdruck, daß von 42 Prüflingen nur ein einziger die Prüfung nicht beſtanden hat. Das Prüfungsergebnis ſei da⸗ mit beſſer als in den letzten Jahren ausgefallen, allerdings hätten die Leiſtungen im Durchſchnitt etwas nachgelaſſen; die Durchſchnittsquote ſei geſun⸗ kei. Das müſſe den neuen Junggeſellen Veranlaſ⸗ ſung ſein, an der Verbeſſerung ihres Könnens in beſonderem Maße zu arbeiten. Die Prüfung habe insgeſamt den Beweis erbracht, daß ſich jeder Lehr⸗ ling nach Kräften der Löſung der geſtellten Aufgabe gewidͤmet habe. Lehrlingswart Dubbernell ſtellte den Jung⸗ geſellen vor Augen, daß die Anforderungen des Be⸗ rufs mit Lehrlingskenntniſſen nicht zu befriedigen ſind. Die Ausbildung ſtelle nur eine Grundlage dar, auf der man aufbauen müſſe. Das Können müſſe durch Fleiß und Erfahrung bereichert werden. Der Redner gab den Junggeſellen ausführlich Ratſchläge für die kommende Zeit ihrer Gehilfentätigkeit und —————————— Alles wieder da! Der dritte und letzte Start Mit neuen Hüten und Kleidern beim Rennen Diesmal wars wie immer etwas dünner geſät, man brauchte nicht mehr zu drängeln, wenn man nach den Quoten guckte, und auch am Führring konnten kleine beſcheidene Leute mal was ſehen. Die Neckardämmler waren einigermaßen vertre⸗ ten, und die vom vierten Platz wurden ſogar beſon⸗ ders begrüßt vom Lautſprechermann; denn ſie hatten ja ihren eigenen Anſagehut bekommen, und es ſind nicht die ſchlechteſten Wetter, die ihr Geld lieber in Einlauf ſtatt in Eintritt anlegen. Das Militär war etwas ſchwächer vertreten, aber immerhin doch mit einigen breiten General⸗ ſtabsſtreiſen, und was einen ſchwierigen grünen Ge⸗ nevals⸗Spiegel betraf, ſo konnte ich hier meine Weisheit glänzen laſſen, es war ein Beamter im Generalsrang, das ſind Feinheiten von direkt vor⸗ kriegsmäßigem Ausbildungsgrad. Doch zur Hauptſache, zu den Damen. Ach, wie viel beſſer ſahen ſie alleſamt aus, nachdem nun die Temperatur eine rennſaiſonmäßige geworden war. Wieviel glatter der Teint, wieviel echter die Farbe, ſelbſt wenn ſie aufgelegt, wenn der Menſch darunter nicht zittert und wütend die Zähne zuſammenbeißen muß. Was rannten wir am Dienstag hinauf auf höchſte Tribünendachhöhen um warm zu werden, wir ſetzten auch hierfür einen Fuffzicher, und nahmen uns bei der Hand, in den Arm Alles nicht mehr nötig. Der Sonntag war milde und der Wänd drang nicht durch, und es entſaltete ſich der dritte Hut, der dritte Mantel, der dritte Schleier im Glanze ſeiner blau⸗rot⸗ſchwarzen Herrlichkeit. Es war ein ſehr ſchönes Material, ich meine an Stoff und Ge⸗ webe, was hier geboten wurde, und es iſt ſehr ſchade, daß es nicht hierfür auch Vorſchau und Tips, Chancen und Placierungen gibt. Aber das alles iſt leere Phantaſie, ſolange die Herren ſo wenig von Modefarben verſtehen wie die Damen von Stallfarben, und der Anſager würde eine ſchier unerfüllbare Aufklärungsaufgabe be⸗ kommen. Der Anſager war übrigens in dankenswerter Weiſe bemüht, uns mit der guten Geſellſchaft der Meiſtgenannten in Kontakt zu bringen, und was Schöneres kann man ſich ja nicht wünſchen, rein geſellſchaftlich geſehen. Vom wirtſchaftlichen und pferdeverſtändigen Standpunkt bleibt es ein einge⸗ fleiſchter Ehrgeiz, bei den Outſidern zu ſein. Und ſo „Meine Wälche iſt mein Stolz c, lagt die jungverheiratete frau chauer, die auch in einem hüb⸗ ſchen Siedlungshäuschen wohnt. und deshalb walche ich immer mit perſil ohne ſeden anderen Zulatz. dann zeigt Perſil erſt richtig, was es kann · das hat mir ſchon meine mutter immer ans ſierʒ gelegt. Und die muß es ja wiſſen, wo ſie doch ſeit bald 30 Jahren fiausfrau iſt.⸗ ſtellte dabei vor allem heraus, daß nur ein verläß⸗ licher Gehilfe ein wertvoller Mitarbeiter des Mei⸗ ſters iſt. Dann fragte er die 41:„Wollt Ihr geloben, das Gehörte treu zu befolgen und für die Berufs⸗ ehre einzutreten?“ Die Antwort war:„Ja, wir geloben es“. Darauf ſprach der Lehrlingswart die Lehrlinge namens des Obermeiſters und ſeines Beirats frei. Das Gelöbnis wurde von jedem ein⸗ zelnen durch Handſchlag gegenüber dem Obermei⸗ ſter, dem Lehrlingswart und dem Altaeſellen be⸗ kräftigt. Dann wurden die Lehrbriefe und Prüfungszeugniſſe überreicht. Geſellenwart Burkhardt hieß die Freigeſpro⸗ chenen im Geſellenſtand willkommen und gab ihnen den Rat, ſich vor allem in Tages⸗ oder Abendkurſen weiterzubilden. Obermeiſter Körner begrüßte die Junggeſellen als Mitglieder des Berufsſtandes. Sein beſonderer Gruß galt aber den Eltern der Freigeſprochenen. Ihnen ſagte er, daß ihre Jungens vor eine ſehr ſchwere Aufgabe ſtanden, nachdem trotz der Lehrzeit⸗ verkürzung dieſelben hohen Anforderungen wie früher geſtellt wurden. Die muſikaliſch umrahmte Feier fand mit dem Anruf des Führers und den Liedern der Nation ihr Ende.—m. habe ich den wackeren„Kritikaſter“, der trotz tiefem Geläuf ſtartete, lieben Freunden ohne Gewähr und Prozente empfohlen. Er lief und ſprang ſogar der Treffliche, und brachte 78 für 10; kann man von einem Kritikaſter mehr verlangen? Auch„Adagio“ tippte ich rein privat, ohne zu ſetzen, gegen eine gute Flaſche, noch dazu auf Einlauf mit Thronfolger zu⸗ ſammen. „Mach's vor“, ſagten die andern,„wir kommen nach!“ Nun ſtehen wir da mit dem geſpar⸗ ten Geld; 652 für 10 hätten wir haben können. Damit iſt man fürs Leben geſtraft, und alle Frauen⸗ ſchönheit kann darüber nicht hinwegtröſten, daß man ſo dämlich ſein kann. Aber beim Heiratstoto ſollte man natürlich dadurch als ſolider Mann von Selbſt⸗ beherrſchung in hohe Wertung kommen. „St. Andreas“ war übrigens kein Heiliger, ſon⸗ dern ein unruhiger Teufel, obwohl 9on St. Anna mütterlicherſeits abſtammend und trotz feiner Jugend ſchon mit 72 Kilo ausgeſtattet. Vorbildlich moraliſche Verhältniſſe ſind das auch nicht in der Pferdewelt. Da kam einer gelaufen und ſchrie nicht gerade Sieg, aber doch„Platz, ich hab'n! Nr. 3, ich bin da⸗ bei!“ Aber der Dreier war in dem Rennen garnicht mitgelaufen. Der hatte nach einem ganz anderen Blatt der Rennzeitung geguckt. Sowas iſt wie eine gute Aufnahme zwomal belichtet, ſchauderhaft. Baß uff wann ſe huppſe, dHann ſterze ſel“ ſagte erſter Laie zum zweiten Laien. Es war das letzte Wort vom Preis der Stadt Mannheim. Es iſt viel wahres dran, und es iſt eigentlich ſchändlich, daß man ſich freut, wenn dieſer und jener Favorit flöten geht, und die Chancen für den eigenen Halbblüter ſteigen. Drum entfernte ich mich; denn wenn man ſo tut als wär einem alles egal, dann, ja dann ge⸗ winnt man! Dr. Hr. Plakatſäulen, die verſchwinden. Die Plakat⸗ ſäule auf dem freien Platz vor U1 iſt nunmehr verſchwunden und mit ihr ein beliebter Treffpunkt. Sie mußte wegen der Erſtellung des Friedrichs⸗ brücken⸗Rondells abgebrochen werden, nachdem in den letzten Tagen auch das Telephonhäuschen eine Platzverlegung erfuhr. Bald wird jetzt auch die Fahrplan⸗Glasſäule, die von durch Ausſchachtungs⸗ arbeiten herrührenden Erdmaſſen umgeben iſt, als Opfer des Verkehrs weichen müſſen. Die Plakat⸗ ſäule auf dem freien Platz vor K 1, wo ebenfalls an der Errichtung des Verkehrsrondells gearbeitet wird, ſteht noch. Aber auch ihre Tage werden bald gezählt ſein, denn der Platz um ſie herum wird in Zukunft dem Fahrzeugverkehr zu dienen haben. »ohrer Wäſche ſieht man ſchon von weitem an, daßs ſie perlilgepflegt iſt⸗, lagt frau ſᷣõflich zu der jungen Sied⸗ lerin. da haben Sie richtig Seratena, antwortet dieſe, denn Sauberkeit geht ja über alles. und deshalb mub auch meine Wäſche immer blitzſauber ſein. gei perſil wird einem dieler Wunſch er⸗ fülit, ohne das man ſich abzurackern braucht.⸗ Zweimal Feueralarm Die Berufsfenerwehr griff ein Am Samstag mußte die Berufsfeuerwehr bei zwei kleineren Bränden eingreifen. Vormittags gegen halb 10 Uhr wurde ſie nach J 3a gerufen, wo im Abzugsrohr einer Kaffeeröſtmaſchine Feuer entſtanden war. Ein an den Brandort entſandter Laſtwagen kehrte nach einer Stunde wieder zurück. * Kurz nach 22 Uhr abends rückte wieder ein Oa ſt⸗ wagen aus, um ein Feuer, das in einem Schutt⸗ loch in der Nähe des Hauptfriedhofes ausgebrochen war, zu löſchen. Auch dabei gab es etwa eine Stunde Arbeit. Der Neckar ſtark geſtiegen Ueberſchwemmte Wieſen an der Adolf⸗Hitler⸗Brücke Der ſtarke Regenfall in der nahen und weiteren Umgebung, der in den letzten Tagen zu verzeichnen war, iſt die Urſache, daß der Neckar aus ſeinem Fluß⸗ bett heraustrat. Die ganze Wieſenfläche rechts und links des Neckars oberhalb der Adolf⸗ Hitler⸗Brücke iſt von den Fluten bedeckt. Desgleichen ſtehen oberhalb der Friedrichsbrücke die Zugangsbretter zu den Ausflugsdampfern unter Waſſer. Deutſches Land in Afrika Ein Film von deutſcher Koloniſativn! Sondervorſtellungen der Gaufilmſtelle der NS DAr! Unter dem Protektorat des Reichsleiters des ko⸗ lonialpolitiſchen Amtes der NSDAp und des Bun⸗ desführers des Reichskolonialbundes, General Rit⸗ ter von Epp, wird ein Film herausgebracht, der den Titel„Deutſches Land in Afrika“ trägt. Zum erſten Male erſcheint hier ein Filmwerk, welches berufen iſt, in allen Kreiſen des deutſchen Volkes Aufklärung zu ſchaffen über das wirkliche Ausſehen der durch den Vertrag von Verſailles dem Reich geraubten Gebiete in Afrika. In lebendigen Bil⸗ dern wird die Lüge widerlegt. daß der Deutſche nicht koloniſieren könne. Ueber⸗ all wo deutſche Pioniere an der Arbeit waren, iſt aus ſteinigem Boden wertvolles Land geworden.— Deutſche Städte, deutſche Kulturen, deutſche Pflan⸗ zungen, deutſche Tierfarmen bewieſen, daß deutſcher Aufbauwille, deutſche Tatkraft und deutſcher Geiſt 8— der Begleiter 4 Fochlenbetgen. gepflegter KOENiSehg WASSER Menschen unwirtliches Land der Menſchheit nutzbar gemacht haben. Reichhaltiges Filmmaterial, auf einer Afrika⸗ Expedition von Karl Mohri zuſammengetragen, wird der Oeffentlichkeit zeigen, daß Gebiete, die von Deutſchen erſchloſſen wurden und unter deutſcher Hoheit ſtanden, ſtets ihren deutſchen Charakter be⸗ halten. Dieſer Film belegt die deutſche Forde⸗ rung auf Rückgabe der Kolonien. läuft in Mann heim vom 23. bis 25. Mai in den Schanburg⸗Lichtſpielen, Breiteſtraße. Die Eintritts⸗ preiſe ſind ſo niedrig feſtgeſetzt, daß allen Volks⸗ genoſſen der Beſuch dieſes wertvollen Films möglich iſt. Die Karten werden bereits jetzt im Vorverkauf durch die Ortsgruppen und Gliederungen der NSDAP vertrieben. un Wieder acht Verkehrsunfälle! Im Laufe des Samstags ereigneten ſich, wie der Polizeibericht mit⸗ teilt, acht Verkehrsunfälle, die größtenteils auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu rück⸗ zuführen ſind. Von den Verletzten mußten zwei ins Krankenhaus gebracht werden. un Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wur⸗ den eſchs Perſonen zur Anzeige gebracht. beſucht eine Stadtrandſiedlung wohnen. »ie ſiehſt du Racker blob wieder aus?- ruſt entletzt frau Suſſe. ⸗Ja, wer kinder hat, weiß es zu ſchãtzen, daß perſil das Waſchen ſo leicht und einfach macht und dabei auch die Wälche ſchont. Sonſt könnte man dauernd am Waſchfaß ſtehen. In meinem ſiaushalt iſt Perſil beinahe ſo wichtig, wie's tãgliche Brot.⸗ nicht nur gewaſchen⸗ nicht nurrein, perlilgepflegt mub Wälche ſein! Er Im amerikaniſchen Bergarbeiterſtreik: Sie kann nicht weiter und er will nicht Der weibliche Arbeitsminiſter Perkius iſt hilflos, und der Gewerkſchaftsführer Lewis ſetzen, da er den Klaſſenkampf in Amerika fördern will. Kronprinz Michgel von Rumänien hielt vom Führer das Großkreuz des Ordens vom will ſich nicht durch⸗ (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Großglockner DERTAG 00PT0PTP0PTPP0PPPPPPGPPPPPPPPPPPooöcööcöö————— Mittelpunkt des Deutſchen Nationalparks Der Direktor des Berliner Zoologiſchen Gartens, Lutz Heck, wurde von Generalſeldmarſchall Göring zum Sonderbeauftragten für die Schaffung eines Nationalparkes in den Hohen Tauern beſtellt. Unſer Bild zeigt den Großglockner mit dem Prinzregent Paul im Capitol in Rom ebenſo berühmten Ort Heiligenblut. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mult iplex⸗K.) Skandinaviſche Konſerenz in Stockholm Die vier Außenminiſter bei ihren Beſprechun⸗ gen. Von Deutf 88 links(ſitzend): Munch, Dänemark Preß, Zander⸗Multiplex⸗K) und Sandler, Schweden;(ſtehend) von links: Erkko, Finnland, Koht, Norwegen. Unſer Bild zeigt Prinzregent Paul von Jugoſlawien mit der Königin und Kaiſerin Helena und hinten ihnen den König und Kaiſer Viktor Emannel III. mit der Prinzeſſin Olga im Capiſol in Rom, wo den jugoſlawiſchen Gäſten ein Empfeng gegeben murde. EAſſociated Preß, Zander⸗M.) K5 89 Das Denkmal Carols l. in Bukareſt eingeweiht Unſer Bild zeigt den Vorbeimarſch der Frauenabteilungen der neu Carol II. Lints das neu enthüllte Denkmal Carols 1 gegründeten Staatspartei vor Könie (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Die Gretchen-Tragödie in neuem Licht 4 Ein auſſchlußreicher Fund im Frankfurter Goethehaus 1 Frankfurt, im Mai. Bei den Vorbereitungen für eine neue Fauſt⸗ Ausgabe wurden auch die Sammlungen durchgeſe⸗ hen, die Goethes Vater zur Geſchichte der Stadt Frankfurt angelegt hat. In dieſen Sammlungen von gedruckten Verordnungen und handſchriftlichen Notizen, die zu dicken Folianten zuſammengebunden ſind, hat nunmehr der Leiter des Frankfurter Goe⸗ thehauſes, Profeſſor Beutler, Papiere gefunden, die ſich mit dem Prozeß einer Kindsmörde⸗ rin und deren Hinrichtung am 14. Januar 1772 beſchäftigen. Am Schluß dieſer Handſchrift, die von Liebhold, der für Goethes Vater öfters Ab⸗ ſchriften anfertigte, ſtammt, findet ſich der Satz: „Dieſe Suſanna Margaretha Brandtin wurde hier auf Dienstag, den 14. Jänner 1772 auf dem Platz an der Röhre ohnfern der Hauptwache, mit dem Schwerdt hingerichtet.“ Damit war der Hinweis gegeben, die Prozeßakten, die im Stadt⸗ geſchichtlichen Muſeum aufbewahrt werden, einer ge⸗ nauen Durchſicht zu unterziehen. In dem ausführlichen Aktenſtück entrollt ſich nun eine grauſige Tragödie. Suſanna Marga⸗ retha Brandt, die Tochter eines Frankfurter Ge⸗ freiten, war Mggd im Gaſthaus zum„Einhorn“, als ſie 1771 mit einem holländiſchen Goldſchmiedegeſellen, der kurz danach Frankſurt wieder verließ, ins Ge⸗ Aus rede kam. Sie gebar ein Kind, das ſie aus Scham vor der Schande tötete. Am 3. Auguſt wurde ſie ſteckbrieflich geſucht und am Bockenheimer Tor auf⸗ gegriffen und feſtgenommen. Ein Vierteljahr lang lag ſie im Gefängnis im Turm der alten Kathari⸗ nenpforte am Ausgang des Hirſchgrabens, 200 Me⸗ ter von Goethes Elternhaus entfernt. Vielfältig ſind die Beziehungen, die das Goethehaus mit dieſem Prozeß in Verbindung bringen. Der Ausſteller des Steckbriefes war Johann Heinrich Thym, der neun Jahre lang der Hauslehrer von Johann Wolfgang und Cornelia geweſen war. Die beiden Aerzte, Jo⸗ hann Friedrich Metz und Dr. Burggrave. die ſich des Mädchens während der Haft annehmen mußten, wa⸗ ren Hausärzte im Vaterhaus Goethes. Dr. Johann Georg Schloſſer der ſpätere Gatte Cornelias und Schwager Goethes, war der Anwalt des Henke rů8, der ſich weigerte, die Brandtin v o m Leben zum Tode zu befördern und die Hinrichtung ſeinem Sohn überließ. Im Auguſt 1771 war Goethe aus Straßburg nach Frankfurt zurückgekommen und war bald darauf zur übung der Anwaltſchaft in Fraukfurt zugelaſſen worden. In ſeiner Eigenſchaft als An⸗ walt hatte Goethe in jenen Wochen faſt täglich im Römer zu tun— er hatte damals mehrere Pro⸗ zeſſe zu führen— ſo daß man annehmen darf, daß Streikende ſchützen ſich durch Gas nasken vor der Polizei In Boſton kam es zu Zuſammenſtößen mit ſtranten mit Gasmasken. Strei kenden Polizei, bei denen die Polizei Tränengasbomben benutzte. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K) ** der Nationalen Seefahrtsunion und der Am nächſten Tag erſchienen die Demon⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) er als Anwalt ſowohl aus juriſtiſchen wie aus menſchlichem Intereſſe den Verhören der Su⸗ ſanne Brandt beigewohnt hat. Nach dem unglücklichen Liebeserlebnis mit Friederike iſt der 22jährige Goethe in ſeine Vaterſtadt zurückgekehrt, ſitzt in ſeinem Stübchen im Haus am Hirſchgraben oft Tage und Nächte über ſeinen Arbeiten— und 200 Meter entfernt ſchmachtet die Kindesmörderin im Turm, wartet auf den Tag ihrer Hinrichtung. Selbſt wenn ſich nicht die hanoſchriftliche Notiz gefundon hätte, dürfte man als ſicher annehmen, daß der junge Goethe damals von dieſn Ereigniſſen auf das ſtärkſte beeindruckt worden ſei. Dieſe Prozeßakten waren wohl immer ſchon be⸗ lannt und zugänglich, ſind aber bisher niemals be⸗ achtet worden, da man Goethes Dichtung nicht damit in Verbindung bringen wollte. Nachdem ſich aber nun die Abſchrift aus dem Protokoll, die wahrſchein⸗ lich Goethe ſelbſt hat anfertigen laſſen, gefunden hat und ſich die vielen perſönlichen Fäden zwiſchen dem Goethehaus und dieſem Prozeß aufdecken ließen. ſteht die Teilnahme Goethes an dieſen Vorgängen außer Zweifel. Wir dürfen heute den Beweis dafür darin erblicken, daß er wie ſtets den Nachtſeiten des Lebens auswich und ſie erſt aus tieſſter Ergriffenheit: in ſeiner Dichtung enthüllte. Immerhin findet ſich in„Dichtung und Wahrheit“ ein deutlicher Hinweis darauf:„Es fehlte in der bürgerlichen Ruhe und Si⸗ cherheit nicht an gräßlichen Auftritten. Bald weckte ein Brand uns aus unſerem Frieden, bald ſetzte ein großes Verbrechen, deſſen Unterſuchung und Beſtra⸗ fung die Stadt auf viele Wochen in Unruhe.“ Dreierlei klingt im„Fauſt“ zuſammen— der Magier Fauſt des Puppenſpiels, das Motiv der Liebe und Untreue(Friederike) und ſchließlich die Tragödie des verlaſſenen Mäodchens, das ihr Kind tötet. Nach dem jüngſten Fund im Goethehaus und den vielfachen Beziehungen, die nun aufgedeckt wer⸗ den konnten, darf man mit Sicherheit annehmen, daß für das dritte Motiv die Vorgänge, die ſich 1772 un⸗ mittelbar vor Goethes Augen in Frankfurt abge⸗ ſpielt haben, beſtimmend geweſen ſind. Das ver⸗ ändert die Dichtung ſelbſtverſtändlich nicht, aber es klärt die Zuſammenhänge und läßt uns einen Blick in die Tiefe des Dichterherzens tun, der aus tiefſter Ergriffenheit die Welt um ſich und in ſich in ſeine Dichtung goß. Mr. Eutſcheidung über den Berlmer Zierbrunnen⸗ Wettbewerb. Der von der Stadt 2 b. Berlin im Januar dieſes Jahres ausgeſchriebene Wettbewerb zur Schaffung von Modellen humorvoller Ziebrunnen iſt nunmehr entſchieden. Auf⸗ gerufen waren ausſchließlich Berliner Bildhauer. Den erſten Preis in Höhe von 3000 Mark errang Ern ſt Jaeger für einen„Berliner Schuſter⸗ jungen“, den zweiten Preis erhielt ein„Berliner Droſchkenfahrer“, den Horſt Zaeſchner ſchuf. Der 2. Preis beträgt 2000 Mark. Den dritten Preis von 1000 Mk. eroberte ſich Edu ard Krieg, mit einem Brunnen, der, von einem„Berliner Bären“ ge⸗ krönt, vier Berliner Typen: Schuſterjungen, Nante, Droſchkenfahrer und Stadtſoldat zeigt: Fünf wei⸗ tere Modelle wurden mit je 500 Mark angekauft. ——————————— Err gemacht haſt. verkrampften Händen. 6. Seite/ Nummer 217 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Mai 1939 * Nauné or orllae Mal — Bali, die romantiſche Juſel in Niederländiſch⸗ Indien, ſoll das„letzte Paradies auf dieſer Erde“ werden. Wenigſtens iſt das die Abſicht der holländi⸗ ſchen Verwaltungsbehörden, die ſoeben einen Erlaß herausgegeben haben, durch den balineſiſche Kultur und die alten Traditionen des Eilandes vor Ver⸗ fälſchung und Verflachung durch europäiſche und amerikaniſche Einflüſſe bewahrt bleiben ſollen. Der Fremdenverkehr hat ſich für Bali, die weſtlichſte der kleinen Sundainſeln, wie für ſo manche paradieſiſche Erdwinkel als ein zweiſchneidiges Schwert erwie⸗ ſen. Zunächſt kamen die amerikaniſchen und euro⸗ päiſchen Touriſten, um ſich an den kulturellen Eigen⸗ tümlichkeiten der Inſel, an der ſchwermütig⸗eintöni⸗ gen Muſik und den ſeltſamen Volkstänzen ihrer Bewohner zu rfreuen. Man fand es„lovely“ und „very intereſting“, photographierte und filmte die ſchönen Balineſinnen, ſtellte die religiöſen Bräuche des Hinduismus, der dem vordringenden Islam bis heute Widerſtand leiſten konnte, in den Dienſt des Fremdenverkehrs und machte ſie ſkrupellos zu einer Attraktion, die die Reiſebüros auf ihre Pro⸗ ſpekte druckten. Die Folgen blieben nicht aus. Nicht nur, daß Sitten und Gebräuche allmählich verflachten und Muſik und Volkstanz ebenſo wie die Trachten und die religiöſen Zeremonien ein Schauſpiel für die Touriſten wurden, begann man auch moderne Ho⸗ tels zu erbauen, in denen Jazzkapellen ihren Ein⸗ zug hielten und Darbietungen gezeigt wurden, die mit balineſiſchem Brauchtum kaum mehr etwas zu tun hatten. Die Balt⸗Mädchen erwieſen ſich als gelehrige Schülerinnen der geſchminkten und aufge⸗ takelten Amerikanerinnen. Sie färbten ſich die Fin⸗ gernägel und begannen Swing zu tanzen, ſie legten ihre Volkstrachten ab und ließen ſich die Haare à la Greta Garbo wachſen, ſie trugen Seidenſtrümpfe und puderten ſich die Wangen. Amerikaniſche Filme und Rundfunkdarbietungen taten ein übriges und ſelbſt in den Schulleſebüchern der Jugend und in der Architektur machten ſich die weſtlichen Einflüſſe geltend, die in den letzten Jahren ein Naturparadies gründlich verwäſſert und zugunſten einer unechten Romantik ſeines urſprünglichen Reizes entkleidet haben. Dabei ſind die Balineſen— auf Bali leben etwa 950 000 Eingeborene— ein ungemein intereſ⸗ ſantes Volk malaiiſcher Abkunft, ein Miſchvolk aus den Autochthonen der Inſel Bali und den ſpäter eingewanderten Javanern. Sie gehören faſt durch⸗ weg dem Hindnismus an, und viele kulturelle Ei⸗ gentümlichkeiten. ſo Bierkaſtenweſen, baben ſich auf dieſem Eiland bis in die iünaſte Zeit hinein völlia unverändert erhalten. Die Syrache von Bali, das Balineſiſche, iſt mit den Jananiſchen verwandt und gehört zu den indoneſiſchen Sprachen. Noch vor wenigen Jahren war die Hauptſtadt Boeleleng ein verträumtes Zanberreich, das jeden in ſeinen Bann zog. Heute iſt ſie erfüllt von lärmenden Touriſten. die mit Schrankkoffern und Golfſchlägern hier ihren Einzug halten und ſich ſo amerikaniſch wie möglich benehmen. Sie erwarten ein Paradies im Kitſchpoſt⸗ karten⸗Format, wie es ihnen die Filme von Holly⸗ wood ſo häufig gezeigt haben. Dem ſoll nun durch energiſch. Maßnahmen, die auch durch die führende Schicht der Eingeborenen für gut geheißen wurden, ein Riegel vorgeſchoben werden. UEHEIMI n — Auf dem Weg Glienicke—Heerſtraße bei Ber⸗ lin hatte ſich ein Autounfall ereignet. Der Fahrer des verunglückten Autos war verletzt worden. Von weit her hörte man das Heulen des treuen Hundes, der nicht von der Seite ſeines verunglückten Herrn wich. An der Stelle des Unfalls war gerade ein Ret⸗ tungswagen gekommen und man wollte den Verletz⸗ ten aus dem zertrümmerten Auto herausholen. Da aber ergab ſich eine unvorhergeſehene Schwierigkeit. Der Hund, der unverletzt war, wehrte ſich verzweifelt, von der Seite ſeines Herrn zu weichen. Winſelnd leckte er immer wieder das Blut vom Geſicht ſeines Herrn. Das Tier war völlig außer ſich und ließ nie⸗ mand an ſeinen Herrn⸗heran. Zwei Sanitäter wur⸗ den gebiſſen. Man wußte ſich nicht anders zu helfen, als ein Laſſo über den Hund zu werſen. Dann erſt konnte man ſeinen Herrn befreien. Erſchütternd klang noch lange in den Ohren der Zuſchauer das Jammern und Heulen des treuen Tieres. — Eine Schweizer Expedition, die aus vier Mann beſteht, trifft am 22. Mai in Bombay ein, um einen Augriff auf den Himalaya zu unterneh⸗ men. Die Expedition wird geführt von Ingenieur André Roch, Genf, der bereits an der internationa⸗ len Himalaya⸗Expedition von Profeſſor Dyhren⸗ furth teilnahm. Ferner nehmen an der Expedition teil: David Zogg, Aroſa, Fritz Steuri, Grindelwald, und Ingenieur Ernſt Huber. Die Expedition, die u. a. photogrammetriſche Aufnahmen machen will, be⸗ abſichtigt, das Urſprungsgebiet des Ganges, Garh⸗ wal⸗Himalaya, weſtlich von Nepal, aufzuſuchen. * — Die Wiener Pharmazeutiſche Wochenſchrift teilt mit, daß das älteſte Arzneibuch der Welt in Ehina erſchienen iſt. Es wird im Jahre 89 v. Chr. zum erſtenmal in der Literatur dieſes Landes er⸗ wähnt und iſt in der Form eines Dialoges zwiſchen dem Kaiſer Huangti(2697 bis 2567 v. Chr.) und einem ſeiner Miniſter abgefaßt. Der Herrſcher ſtellt Fragen, und der Würdenträger beantwortet ſie. Da⸗ bei wird auch die Frage aufgeworfen, warum frü⸗ her die Menſchen viel älter wurden als jetzt. Die Antwort lautet:„Weil früher die Menſchen ein Le⸗ ben führten, das viel regelmäßiger und der Natur entſprechender war als heute.“ Kindesmörderin zum Tode verurteilt — Roſtock, 13. Mai. Das Roſtocker Schwurgericht verurteilte die 22 Jahre alte ledige Anna Reuter aus Al⸗ lershagen bei Roſtock wegen Mordes zum Tode und dauernden Ehrverluſt. Sie hatte am 24. Februar dieſes Jahres ihre fünf Monate alte Tochter, die in einem Heim gut untergebracht war, bei vorüber⸗ gehender Abweſenheit der Schweſter aus einer mit⸗ gebrachten Flaſche Salzſäure zu trinken gegeben, ſo daß das Kind in der nachſolgenden Nacht trotz aller Hilſe nach grauenvollen Schmerzen erſtickte. Anglaubliche Leichtfertigkeit anb Berlin, 13. Mai. Kürzlich ereignete ſich in Berlin ein ſchwerer Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Eine Kraft⸗ fahrerin hatte in vergnügter Geſellſchaft reichlich dem Alkohol zugeſprochen. Gegen 4 Uhr morgens wollte ſie mit ihrem Perſonenkraftwagen, der vor dem Lokal ſtand, nach Hauſe fahren. Die in ihrer Geſellſchaft befindlichen Perſonen verhinderten dies, indem ſie ihr den Starterſchlüſſel abnahmen. Sie fuhr darauf mit einer Autodroſchke nach Hauſe, er⸗ ſchien jedoch nach kurzer Zeit wieder an ihrem Wa⸗ gen, beſtieg ihn und fuhr davon, obwohl ein Be⸗ kannter ſie auch diesmal vom Fahren abhalten wollte. Sie hatte ſich einen zweiten Starterſchlüſſel aus ihrer Wohnung geholt. Unausbleibliches geſchah nun. Die Kraftfahre⸗ rin raſte mit 80 Kilometer Stundengeſchwindigkeit durch die Straßen. Beim Nehmen einer leichten Kurve verlor ſie die Gewalt über den Wagen. Er ſtreifte mit hoher Geſchwindigkeit zwei vorſchriſts⸗ mäßig auf der Straße parkende Kraftwagen, wurde zur Seite geſchleudert und überſchlug ſich, die Fah⸗ rerin unter ſich begrabend, die bald dar⸗ VON CAREN 222 Semm, Er nickte.„Auch dann, Dina. Ueberdies— für eine echte künſtleriſche Perſönlichkeit wie Iſabell gibt es keine Konkurrenz. Der wahre Künſtler iſt etwas Einmaliges, SS „Dann bin ich alſo keine wahre Künſtlerin“, fiel ſie ihm gereizt ins Wort.„Dann bin ich nichts als ein vorzüglicher Imitator— ein— ein Abklatſch, der geborene„double“— nicht? Das willſt du doch damit ſagen?“ „Unſinn, Kind!“ Seine Stirn verfinſterte ſich. „Dreh mir doch nicht die Worte im Munde herum. Was du aus eigenem biſt oder nicht biſt. darüber kann gerade ich mir kein Urteil bilden weil bei der Aufgabe, die du hier zu erfüllen hatteſt, deine künſtleriſche Individualität ja gar nicht zur Gel⸗ tung kommen konnte. Als„du ſelbſt“ habe ich dich ja nur ein einziges Mal ſpielen ſehen, damals auf meiner Durchreiſe in Grantz, als Hedda Gabler, — und das hat, ofſengeſtanden, keinen beſonderen Eindruck in mir hinterlaſſen. Aber das will nichts ſagen. Ich war an jenem Abend viel zu ſehr unter dem Bann dieſer erſchütternden Aehnlichkeit, um die künſtleriſche Wirkung und die perſönliche aus⸗ einanderhalten zu können. Was am meiſten für deine Begabung ſpricht, iſt eben das Monomaniſche in dir, das ja meiſtens ſozuſagen der Motor des Genies iſt. Wenn du vernünftig biſt, wenn du dir Zeit läßt, um das, was du in dieſem Jahr bei mir gelernt haſt, gleichſam in eine andere Tonart zu transponieren— in deine eigne Tonart. dann bin ich faſt ſicher, daß etwas Bedeutendes aus dir wird. Aber du mußt warten können.“ „Warten— wie lang?“ fragte ſie rauh. „Ein, zwei Jahre vielleicht. Du biſt noch jung, du kannſt es dir leiſten.“ „Und was tun ſo lang?“ „Arbeiten. Nichts als arbeiten! Ganz von vorn anfangen. Alles vergeſſen, was du in dieſer Zeit Dich ſelber entdecken. Dina.“ Eine Stille trat ein. Dina ſaß mit ineinander⸗ In ihren Zügen arbeitete es. Plötzlich ſprang ſie auf. „Das kann ich nicht,“ rief ſie trotzig.„Ich kann nicht wieder von vorn beginnen als kleine Anfäege⸗ gezogenen Vorhänge wieder zu ſchließen. Garten herauf tönte die Stimme Korunths, der, rin,— nachdem ich bereits auf einer ſolchen Höhe geſtanden habe. Schlimm genug, daß ich von dieſer Höhe wieder hinabſteigen werde— grauſam genug! Aber nun auch noch jahrelang brachliegen, meine ſchönſten Jahre vertun, bloß damit ich nur ja nie⸗ mand in die Quere komme...?“ Ihre Augen waren dunkel vor Erbitterung.„Nein, mein Freund, das iſt ein bißchen zu viel verlangt. Ich denke nicht daran, dir dieſen Gefallen zu tun. Ich will ſpielen, ſpielen,— mich beſtätigt ſehen, jetzt erſt recht!“ Sie blieb vor Korunth ſtehen. Ihre Unterlippe zitterte. „Aber nicht mehr hier, unter deiner Regie“, er⸗ klärte ſie mit eigenſinniger Entſchiedenheit.„Wenn ich ſchon gehen muß,— dann ſofort. Ich habe ſchon genug Zei damit verloren, daß ich mich auf dieſe ganze Maskerade eingelaſſen habe. Jetzt iſt Schluß — ich will nicht mehr. Mach was du willſt. Du kannſt mich nicht dazu zwingen, wenn ich...“ Die Kehle wurde ihr eng, ſie kam nicht mehr weiter. Von Schluchzen geſchüttelt, ſank ſie in ſich zuſammen und wühlte den Kopf in die Soſakiſſea⸗ Michael Korunth blieb einen Augenblick wie ab⸗ wartend ſtehen. Es war, als unterdrücke er eine heftige Entgegnung. Dann ſagte er kalt: „Ich zwinge dich nicht. Es wird auch ohne dich gehen.“ Er ſah auſ die Uhr.„Schon vier? Ich muß zur Regieſitzung. Inzwiſchen kannſt du dir die Sache noch einmal überlegen. Bis heute abend muß ich Beſcheid haben. Auf Wiederſehen!“ 22. Ein Luftzug wehte durchs Zimmer. Dina hob den Kopf, ſie ſah, daß ſie allein war. Das helle Licht blendete ihre verweinten Augen. Langſam ſtand ſie auf und ging zum Fenſter, um die zurück⸗ Aus dem mit dem Chauffeur ſprach. Sie ſah ihn, den Hut in der Hand, in Eile den hellen Kiesweg hinunter⸗ gehen; in der für ihn ſo typiſchen Haltung! Den Kopf zurückgeworſen, wodurch das ſtarke, energiſche Kinn noch ſchärfer hervortrat. die Ellenbogen etwas vom Körper ab nach rückwärts gekehrt, als gälte V e du Ollo auf verſtarb. Die vorgenommene Blutprobe ergab einen hohen Prozentſatz Alkohol im Blut der Getöteten. Aus dem Sachverhalt geht klar hervor, daß die Kraftfahrerin äußerſt leichtſinnig gehandelt und ihren Tod ſelbſt verſchuldet hat. Sp bedauerlich der Unfall iſt, ſo iſt es nur einem Glücksumſtand zu verdanken, daß das Fahrzeug nicht auf beſetzte Kraftfahrzeuge aufgefahren iſt oder gar Straßen⸗ paſſanten überfahren hat. Die Folgen eines ſolchen Unfalles wären unabſehbar geweſen. Heiratsſchwindler und Frauenmörder verhaſtet dib. Baſel, 13. Mai. Am 14. April wurde von Augsburg eine Ver⸗ mißtenmeldung über eine 1904 geborene deutſche Staatsangehörige Julie Schabert, in Baſel in Stellung, aufgegeben. Sie war am 25. März in den Kanton Teſſin gereiſt, um ſich dort mit einem gewiſſen Hans Hegener zu verehelichen. Die Nach⸗ forſchungen ergaben, daß Hegener identiſch iſt mit einem 1899 geborenen Schreiner Karl Seiler von Baſel, der neunmal vorbeſtraft iſt und der im Frühjahr dieſes Jahres in Baſel im Gefängnis ſaß. Seiler mietete ſich nach der Entlaſſung aus dem Gefängnis in Arlesheim bei Baſel ein. verreiſte vier Wochen ſpäter, und ſeine Zimmerfrau erfuhr nur noch, daß er in Bergamo(Italien verunglückt ſei⸗ Durch die Vermißtenanzeige der Augsburger Poli⸗ zei wurde eine Unterſuchung veranlaßt, in der feſt⸗ geſtellt wurde, daß Seiler eine Villa in Teſſin in der Nähe von Ponte Treſa beſaß Seiler wurde in Lugano verhaftet. Obſchon er die ihm zur Laſt ge⸗ legten Einzelheiten beſtreitet, darf heute doch auf Grund eines reichen Indizienmaterials angenom⸗ men werden, daß er ſich mehreren Frauen und Mäd⸗ chen gegenüber als Heiratsſchwindler betätigte und es, ſich gegen irgendwelche unſichtbare Hinderniſſe Raum zu ſchaffen. Dinas Mund zuckte bitter. Ellenbogenkraft— ja, die hatte er. So wie ſein Gang, war der ganze Menſch: rückſichtslos, unbeirr⸗ bar. Während ſie hier in Verzweiflung verging, waren ſeine Gedanken wahrſcheinlich ſchon längſt wieder mit anderen Dingen beſchäftigt. mit irgend⸗ einer ſchwierigen Szene vielleicht oder einer Büh⸗ nendekoration, die ihm noch nicht gefiel. Mit ihr und ihrem Schickſal beſtimmt nicht— das war ihm gleichgültiegg Sie ſah ihm nach, bis er zwiſchen den Bäumen verſchwunden war. Dann ſchloß ſie die Vorhänge und kehrte zur Couch zurück, wo der Kater Mitou auf ſie wartete, um mit ihr die unterbrochene Sieſta fortzuſetzen. Das weiche Schnurren des Tieres, das ſich ſofort in ihrem Arm häuslich einrichtete, beruhigte ſie ein wenig. Regungslos laa ſie da und ſtarrte mit trockenen Augen zur Decke empor. Was war das, was da in ihrem Innern zuckte und brannte wie eine friſche Wunde? Ehraeis— hatte er geſagt. Monomaniſche Beſeſſenheit..2 War es nur das, wirklich nur das? Oder war da noch ein anderer Nerv in ihr mitgetroffen— ein Lebens⸗ nerv. Damals, ja— damals in Grantz, als ihr der kleine Nöck den Brief in die Garderobe gebracht hatte— da war es wohl nichts als Ehrgeiz gewe⸗ ſen, was ſie ſo blindlings folgen ließ. Ehrgeiz und ein wenig Neugier vielleicht und der Reiz des Abenteuers. Mit welchem Fleber ſie ſich damals dem Schickſal in die Arme geſtürzt hattel Sie ſah ſich wieder in atemloſer Haſt durch die dunklen Straßen laufen, den feuchtwarmen Frühlingswind im Geſicht, mit hochgerafftem Abendkleid vorſichtig über die Pfützen ſetzend, um ihre hellen Seiden⸗ ſtrümpfe nicht zu beſpritzen. Die letzte Elektriſche ſort, kein Taxi, keine Droſchke weit und breit. Ver⸗ dammtes Kleinſtadtneſt! Aber da half nichts.„Bis halb zwölf warte ich mit meinem Wagen Eche Rittſteig und Göſtingerlände...“ Weiter alſo— durch hundert Winkelgaſſen. Die hohen Stöckel kippen auf dem elenden Pflaſter. Von Mariahilf ſchlägt es etwas. Viertel zwölf. Es reanet wieder ganz fein. Die Laternen ſind wie blind davon Endlich der Fluß, dumpf brauſend. ein tobſüch⸗ tiges Frühlingswaſſer. Kleine Häuſer, uralt, mit überhängenden Holzgalerien, auf denen Wäſche⸗ fetzen geſpenſtiſch im Nachtwind flattern. Eine finſtere Gegend— die Lände. Keine Menſchenſeele weit und breit.. Aber dort drüben bei der klei⸗ nen Brücke, ſteht da nicht ein Auto— ein ziemlich großer Wagen mit abgeblendeten Lichtern? Ein kurzes Hupenſignal tönt durch die Nacht, wie ein gedämpfter Lockruf. Hat man ſie ſchon be⸗ merkt? — Das vom Führer geſtiftete Ehrenkreuz der deutſchen Mutter hat in den Familien und vor allem bei den Müttern ſelbſt tiefſte Dankbarkeit und Freude ausgelöſt. Das wird offenbar auch in der Flut von Zuſchriften, die in der Präſidialkanzlei des Führers dazu eingegangen ſind. Vorausſetzung für die Verleihung iſt immer, daß die Eltern der Kinder deutſchblütig und erbtüchtig und daß die Kinder von den zu ehrenden Müttern geboren ſind. Adoptierte Kinder, Pflegekinder uſw. ſcheiden da⸗ her bei der Anrechnung aus. Dieſe notwendige Be⸗ grenzung kann im Intereſſe der gerechten Würdi⸗ gung aller Mütter nicht durch Ausnahmen durch⸗ brochen werden. Der Vorrang des Gemeinſchafts⸗ intereſſes erlaubt auch keine Abweichung vom all⸗ jährlichen Verleihungstermin, dem Muttertag. Aus dieſen unerläßlichen Grundſätzen ergab ſich bereits die Notwendigkeit der Ablehnung einiger an die Präſidialkanzlei gelangter Sonderwünſche. So hatte eine 102jährige Mutter von ſieben Kindern, viel⸗ leicht die augenblicklich älteſte Mutter, die das Ehren⸗ kreuz bekommt, geſchrieben, daß es für ſie die größte Freude ihres Lebens ſein werde, und daß ſie gern zu ihrem 102. Geburtstag im April die Auszeichnung erhalten würde. Das aber war leider nicht möglich. Ebenſowenig konnte die Bitte eines Vaters von zwölf Kindern berückſichtigt werden, ihm ſelbſt aus⸗ nahmsweiſe das Ehrenkreuz zn geben, weil ſeine Frau ſchon verſtorben iſt. Unerfüllbar war auch der Wunſch eines anderen Vaters, deſſen erſte, inzwi⸗ ſchen verſtorbene Ehefrau ihm ſieben Kinder ge⸗ boren hatte, und der das Ehrenkreuz für ſeine jetzige zweite Ehefrau beantragte, die zwar perſönlich erſt zwei Kinder geboren, aber doch neun zu verſorgen hat. Der Klärung im Einzelfall bedürfen die haupt⸗ ſächlich von Kindern eingehenden Bitten zahlreicher Volksdeutſcher im Ausland, auch ihrer Mutter das Ehrenkreuz zu verleihen. 55ü555n—:1: den Opfern mehrere tauſend Franken abnahm. Er hat am 2. April zwiſchen 18 und 20 Uhr aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach die ihm läſtig gewordene Julie Schabert in ſeiner Villa erſchoſſen und dar⸗ aufhin in den Luganer See geworfen. Ob er noch mehrere Morde auf dem Gewiſſen hat, oder ob nur weitere ſolche geplant waren, iſt vorläufig noch un⸗ gewiß. Die Verbindungen mit Mädchen und Frauen hatte Seiler auf dem Inſeratenweg eingeleitet. Chikagoer Getreidehallen in Flammen Bisher zwölf Tote .P Neuyork, 12. Mai. Die großen Getreidehallen von Chi⸗ kago wurden von einer ſchweren Brandkata⸗ ſtrophe heimgeſucht. Das Feuer brach nach Beendigung der Arbeit in einem der fünf großen Getreideſchuppen aus und griff mit großer Schnellig⸗ keit um ſich. Bevor noch die Feuerwehr zur Stelle war, ereigneten ſich mehrere Exploſionen, durch die das Dach eines Schuppens mehrere hundert Meter weit geſchleudert wurde. Das Wach⸗ perſonal, das ſich im Schuppen hefand, kam in den Flammen um. Bisher zählt man 12 Todesopfer. Die Leichen ſind bis zur Un⸗ kenntlichkeit verbrannt. Fünfzehn Perſonen, in der Mehrzahl Feuerwehrleute, wurden ſchwer verletzt. Der Sachſchaden wird bereits auf zweiein⸗ halb Millionen Dollar geſchätzt. Faſt die geſamte Feuerwehr von Chikago, über tauſend Mann, befindet ſich an der Brandſtätte. Eine glimmende Zigarette fliegt. eine kleine Leuchtrakete, im Bogen aufs Pflaſter. Aus Dunkel des Wagens löſt ſich eine männliche Ge⸗ ſtalt.„Guten Abend“, ſagt eine Stimme. Zwei helle, kühle Augen muſtern ſie flüchtig von Kopf bis zu Fuß. 5 „Steigen Sie ein“, ſagt die Stimme. kälten ſich ſonſt in dem dünnen Zeug.“ faſt barſch. Sie gehorcht wie hypnotiſiert. Der Mann aus den Anlagen— der Fremde, geht es ihr durch den Kopf. Mit einer ſtummen Handbeweaung weiſt er ihr den Platz neben dem Führerſitz an und ſetzt ſich ans Steuer. Faſt geräuſchlos ſpringt der Motor an, der Wagen fährt in mäßigem Temypo ein Stück die Lände entlang, ſtadtauswärts. Der Mann am Steuer wendet den Kopf.„Sie hätten ſich etwas ſportlicher anziehen ſollen für die⸗ ſen Zweck,“ bemerkte er trocken.„Ich kann ſie na⸗ türlich in kein Lokal führen, ſonſt weiß es morgen die ganze Stadt. Und es iſt für meinen Plan un⸗ bedingt notwendig, daß wir— zunächſt noch— nicht zuſammen geſehen werden.“ Er hielt ihr ſeinen Autopelz hin.„Ziehen Sie das über und nehmen Sie ihren Abendhut ab, das iſt weniger auffallend. Ich werde Ihnen unter⸗ wegs erklären, worum es ſich handelt. Es hängt von ihnen ab, ob dieſe Fahrt eine Stunde dauern wird oder zehn. Sind Sie müde?“ Es klingt nur ſo hingefragt. Dina ſchüttelt den Kopf. Müde? Wo jeder Nerv an ihr hämmert vor Ueberwachheit! Nur nach einer Zigarette ver⸗ langt es ſie, ſie hat in der Eile ihr Etui daheim liegen laſſen. Er reicht ihr das ſeine. Beim Auf⸗ blitzen des Feuerzeugs ſieht ſie, ganz nahe dem ihren, ſein Geſicht in beinahe unheimlicher Plaſti⸗ zität: ein Geſicht wie gemeißelt, ſchmallippig, mit hohen Backenknochen und einer herrlichen Stirn⸗ Eine Faſzination ohnegleichen geht von dieſem Ge⸗ ſicht aus. Dina ſpürt eine ſeltſam ziehende Schwäche in den Gliedern, wie vor einer Ohnmacht. Die Finger zittern ihr ſo, daß ſie kaum die Zigarette halten kann. Mit bebenden Knien ſitzt ſie im Dun⸗ keln und horcht auf die Stimme neben ihr, deeſe merkwürdige kalte, unbewegliche Stimme, die ſich kaum über das eintönige Summen des Motors erhebt. Es klingt (Fortſetzung folgt) 5 Vopkeiltwaft Bei“ dem „Sie er⸗ —— Morgen-Ausgabe R ———————* Montas, 15. Mai 1939 * 150. Jahrgang/ Nr. 217 heim in Wien hoch geſchlagen Der badiſche Meiſter Bic Mannheim verliert das Rückſpiel gegen Admira Wien:8 Knapp vor Beginn des Wettſpieles ſetzte ſtrömen⸗ der Regen ein, was einigermaßen auf den Beſuch des ſeit Tagen mit allgemeiner Spanung erwarte⸗ ten Rückkampfes zur Deutſchen Fußballmeiſterſchaft ungünſtig auswirkte. Denn es hatten ſich nur etwa 19000 Zuſchauer auf der prächtigen Sportanlage des Wiener Stadions eingefunden, als der Schieds⸗ richter Schulz den bedeutungsvollen Kampf an⸗ pfiff. Die Mannſchaften ſtellten ſich in der bereits bekanntgegebenen Aufſtellung, und zwar: Admira: Platzer; Schall, Mariſchka; Urbanek, Klael, Marſchitzka; Vogel, Hahnemann, Stoiber, Durſpekt, Hanreiter. VfR: Vetter; Konrad, Rößling; Rohr, Henniger, Feth; Spindler, Adam, Mayer, Fuchs, Striebinger. Vom Anſtoß weg lagen die Wiener in Front und ſchon in der 10. Minute läßt Vetter den bereits gefangenen Ball aus ſeinen Händen gleiten, der über die Linie läuft. Wenig 18. Mat. 14.30 Uhr: ſpäter verwandelt Hahnemann aus nächſter Nähe und nach guter Vorarbeit ſeines Rechts⸗ außenſtürmers auf:0. Es kommt zu einem wunderbar durchgeführten Frei⸗ ſtoß Fchalls und im Anſchluß daran zu einer ergeb⸗ nisloſen Ecke. In der 13. Minnte ſteht es durch Vogel:0 Hanreiter und Hahnemann ſind mit weitmaſchigem Spiel durch die Reihen gekommen und geben das Leder dem Rechtsaußen, der unhaltbar eintritt. Aber ſchon 2 Minuten ſpäter haben die Mann⸗ heimer aus nächſter Nähe durch Fuchs einen Trefſer aufgeholt. Vorderhand liegt die Führung des Spiels dann auf Seiten der Admira. Wieder gibt es zwei Eckbälle gegen die Gäſte, die, obwohl gut getreten, ergebnislos verlaufen. Schall verübt ein Foul an Striebinger; den Freiſtoß köpft Adam nur knapp über die Latte. Im Gegenangriff lenkt Hanreiter Vetter das Leder in die Hand. Das Spiel iſt nun vorerſt offen. Die Mannheimer decken die gegneriſchen Stürmer ausgezeichnet ab; nur ſel⸗ ten findet einer der Schwarz⸗Weißen freie Bahn. In der 30. Minute gibt es Aufregung. Der Schiedsrichter pfeift ab und deutet auf den Elfmeter⸗ punkt. Mariſchka hat einem Durchbrenner das Standbein weggezogen und Fuchs ſetzt den Strafſtoß mit wuchtigem Stoß ins Netz. Es ſteht nun:2 und nun iſt Mannheim ſehr gut in Fahrt. Gut aufgebaute Angriffe rollen gegen das Wie⸗ ner Tor. Die letzten Minuten will wohl Admira das Reſultat noch einigermaßen verſchönern, doch gelingt kein zählbarer Erfolg.:2 werden die Seiten ge⸗ wechſelt. Bei Wiederbeginn genau ſo Regen wie in den erſten 45 Minuten. Bereits in der vierten Minute kann Durſpekt nach einem Foul und anſchließendem Freiſtoß von Hanreiter mit Kopfball auf:2 ſtellen. ſtrömender 6 Minuten hernach iſt der gleiche Spieler mit ſchö⸗ nem und flachem Schuß, der in die linke Ecke trifft, neuerdings erfolgreich. Obwohl es nun:2 heißt, gibt ſich Mannheim nicht geſchlagen. Die Mannheimer greifen mit ver⸗ biſſener Energie und letzter Einſatzbereitſchaft an. Bei einem der nun ſeltener gewordenen Angriffe Wiens zieht Vogl herrlich und fein gegen Vetters Tor, doch der Mannheimer Cerberus dreht robinſo⸗ nierend das Leder zur Ecke. In der 28. Minute ein wunderbarer Durch⸗ gang des Mittelſtürmers Fuchs, der mit kraft⸗ vollem Kopfſtoß knapp unter dem Kreuz auf 5ꝛ3 ſtellt. Aber nicht lange dauert die Freude der Mannhei⸗ mer Gäſte, denn ſchon eine Minute ſpäter ſpurtet Hahnemann mächtig durch den Verteidigungsblock der Gegner, ſchießt wuchtig, Vetter wehrt den Ball ab, iſt jedoch gegen den Nachſchuß des Rechtsaußen machtlos. Admira iſt nun präch⸗ tig in Fahrt, nur die Wiener ſpielen. Man hat den Eindruck, als wären die Gäſte nun mit ihren Kräf⸗ ten zu Ende. Die beiden Verteidiger des Oſtmark⸗ gaumeiſters ſtehen im Felde des Gegners von den Mannheimern ſind lediglich die beiden Flügelſtür⸗ mer Spindler und Striebinger noch zu Angriffs⸗ aktionen eingeſetzt. Alle anderen neun Mann ver⸗ rammeln das eigene Tor, dennoch können ſie nicht verhindern, daß in der 34. Minute ein harter Schuß Vogels durch ungezählte Beine hindurch den Weg ins Netz findet. Und wiederum dauert es nur drei Minuten, daß Stoiber nach glän⸗ zender Vorarbeit von Vogel⸗Hahnemann auf 823 einſchießt. Allerdings war der rechte Flügel in'einer Geſamt⸗ heit immer noch ſtärker als der linke, da, wie ge⸗ ſagt, Durſpekt ausfiel. In der Läuferreihe zeigte wieder Klacl ausgeſprochenes Offenſivſpiel als Deckungspilot und unterſtützte dadurch vornehmlich den Angrif ſehr gut. Auch die beiden Seitenläufer, zogen ſich mit Anſtand aus der Affäre, hatten aber von denen diesmal Mariſchka die beſte Leiſtung bot, anfänglich, wie erwartet, den beiden ſtarken gegne⸗ riſchen Außenſtürmern zu wenig Beachtung geſchenkt. Das Verteidiger⸗Trio war jederzeit auf der Höhe, bei Mariſchka imponierte namentlich Leders. Platzer ſchlag des ſchwer zu behandelnden Leder. Platzer war an den erhaltenen Toren machtlos. Beide Mannſchaften gaben ſich nun mit dieſem Ergebnis zufrieden. Die nun einſetzenden Gefechte dienten in der Hauptſache dazu, die Zeit auszufüllen. Tatſächlich wird an dem Stand nichts mehr geän⸗ dert. Auf Seiten der Wiener wurde diesmal mit Aus⸗ nahme einer kleinen Schwächeperiode und einer Nervoſität nach dem verwandelten Elfmeter beim Stande von:2, ein ausgezeichnetes Spiel geliefert. Lediglich in Durſpekt, der nach längerer Pauſe wie⸗ der antrat, gab es einen ſchwachen Punkt. Die übri⸗ gen Stürmer waren ausgezeichnet in Fahrt, nament⸗ lich der naſſe Boden und die Behandlung des ebenſo rutſchigen Leders bereitete ihnen ſichtliches Vergnü⸗ gen. Der beſte Mann war diesmal nicht der deutſche Auswahlſtürmer Hahnemann, ſondern der unauffäl⸗ lige aber tadelloſe und umſichtige Angriffsdirigent Stoiber, der außerdem auch Hanreiter, der diesmal als Linksaußen eingeſetzt wurde, blendend in Fahrt brachte. Die Mannheimer Gäſte zeigten das nun ſchon gewohnte Spiel der altreichsdeutſchen Vereine. Der Deckungspolitiker Henninger war ganz auf tig konzentriert ſich die ganze Aufmerkſamkeit der Verteidigung eingeſtellt; die beiden übrigen aus⸗ gezeichneten Seitenläufer Rohr und Feth, letzterer nur etwas zu derb, kamen ihren Aufgaben, die geg⸗ neriſchen Flügel abzudecken reſtlos nach. In der Verteidigung mühte man ſich redlich, den Wienern das Toremachen zu erſchweren. Daß es nicht ge⸗ lang, war beſtimmt nicht die Schuld Vetters, der ſich glänzend hielt, ſondern vielmehr außer dem un⸗ genügenden Können des gegneriſchen Angriffsquin⸗ tett, auf den mangelnden Abſchlag und ſelten reinen Stöße der beiden Verteidiger zurückzuführen. Im Angriff waren Spindler und Striebinger die treibenden Kräfte. Fuchs imponierte durch ſein Schußvermögen und durch ſeinen ſchnellen Start; im Feldſpiel war mit ihm nicht allzu viel anzufangen. Das gilt ſchon eher bei Mayer und Adam, die einige recht hübſche Anſätze zu Kombinationen vorlegten, Doch mangelte ihnen wieder die letzte Entſchluß⸗ kraft zur Durchführung ihrer Aktionen. Zuſammen⸗ faſſend kann geſagt werden, daß die Gäſte in der erſten Halbzeit einen ſehr guten Eindruck hinter⸗ ließen, in der zweiten Hälfte jedoch nicht nur mit ihren Kräften zu Ende waren, ſondern auch ein ganz klarer Unterſchied in der Behandlung der techniſchen und taktiſchen Fragen offenſichtlich wurde. Die Wie⸗ ner hatten mit Ausnahme, wie bereits erwähnt, einiger Minuten nach dem ominöſen Elfmeterſtraf⸗ ſtoß, iederzeit das Heft in der Hand. Der Sieg war auch in dieſem Geſamtausmaß verdient. Gegenwär⸗ ſtattlichen Fußballgemeinde auf den Kampf am kom⸗ menden Sonntag zwiſchen Deſſau und Stuttgarter Kickers. Denn hier fällt ja die Entſchetdung, ob der Gaumeiſter der Oſtmark trotz eines ſeiner letzten ausgezeichneten Spiele auch noch weiterhin im Wett⸗ bewerb um die Viktoria bleiben kann oder nicht. Dritter und letzter Tag der Mannheimer Rennwoche it Alrich geweinnt den Preis des Mannheimer Flughafens vor Thronſolger und Mario— 8 Illelh gewinnt den Preis der Stadt Miannheim vor Ideal und Aiwan Mannheims große Mairennwoche wurde mit dem dritten Tag, an dem der Preis der Stadt Mannheim als Haupt⸗ nummer auf dem Programm ſtand, genau ſo glanzvoll be⸗ endet, wie vor acht Tagen die Eröfſnungsvorſtellung in Szene ging. Der Beſuch war auf dieſer, zu gen ſchönſten Bahnen Deutſchlands zählenden Turfſtätte, nicht viel ſchwächer als an den beiden vorangegangenen Tagen. Früh ſchon begann der Aufmarſch der Maſſen und auch noch nach dem erſten Rennen waren die Straßenbahnen in Rich⸗ tung Rennplatz überfüllt, waren noch Hunderte auf dem Weg zur Rennbahn am oberen Luiſenpark. Trotz dem nicht einladenden Wetter war der Aufenthalt auf den Pro⸗ menadeplätzen und Tribünen doch angenehmer als am Badeniatag. Am Toto war das altgewohnte Bild, ſchiebende und Hrängende Zuſchauermaſſen, denn ein jeder wollte ſei⸗ ner Meinung nach den vermeintlichen Sieger mit einer Wette Nachdruck verleihen. Die Totoumſätze dürften mit dem heutigen Tag die ſchöne Summe von 300 000/ ſogar überſchritten haben. Ein Beweis wie rennſyortſreudig und wettluſtig die Tauſende 9on Mannheimer Rennplatzbeſucher ous Monnheim⸗Ludwigshaſen. Baden und der Saarpfarz ſind. Vielleicht entſchließt ſich der Badiſche Rennverein unter dieſen günſtigen Vorausſetzungen nun doch zu der Veranſtaltung ſeines ſeit Jahren ſchon geplanten Herbſt⸗ renntages. Zahlreich war Staat, Partei und Wehrmacht Anentſchieden in Mailano Ralien und England ſpielen:2(:1) Der große Tag von Mailand oder das Spiel des Jahres, wie man in Italien den Fußball⸗Länder⸗ kampf zwiſchen Italien und Enaland bezeichnete, liegt hinter uns. Es war ein Groß⸗Ereignis, das alle Erwartungen erfüllte, von Tempo auf ſeiten der Italiener, voll Klaſſe auf ſeiten der Engländer. Nach einer leichten Ueberlegenheit der Engländer vor der Pauſe und temporeichem Offenſipſpiel der Azzuris während der zweiten Halbzeit, endete dieſer Kampf zwiſchen dem gekrönten und ungekrönten Weltmeiſter:2(:). Die Frage allerͤings, wer von dieſen beiden Fußball⸗Nationen der Welt die beſte Fußballelf ſtellt, iſt durch dieſes Unentſchieden in Mailand nicht beantwortet worden. Trotz des Regenwetters— von 12 Uhr ab regnete es bis weit in die zweite Halbzeit hinein ununter⸗ brochen— war das San Viro⸗Stadion in Mailand bereits zwei Stunden vor Beginn zum Berſten gefüllt. Unter den 60 000 Zuſchauern befanden ſich auf der Ehrentribüne u. a. der Herzog von Ber⸗ gamo, Bruno Muſſolini und der engliſche Bot⸗ ſchafter Perey Loraine. Bei den verhältnismäßig hohen Preiſen brachte dieſer Tag übrigens mit rund eineinhalb Millionen Lire eine Rekordeinnahme für Dem deutſchen Schiedsrichter Dr. Pecco Bauwens ſtellten ſich die beiden Mannſchaften wie folgt: Italien: Olivieri; Foni, Rava; de Petrini, An⸗ dreolo, Locatelli, Biavati, Serantoni, Piola, Meazza, Colauſſi. England: Woodley; Male, Hapgood: Willing⸗ ham, Cullis, Mercer; Matthews, Hall, Lawton, Goulden, Broome. Hapgood gewinnt gegen Meazza die Platzwahl und entſcheidet ſich für den leichten Rückenwind. Die Briten finden ſich auch auf dem ſchlüpfrigen und ſchwer gewordenen Boden ſchneller zurecht, und kom⸗ men in der 19. Min. im Anſchluß an einen Eckball von Matthews durch Lawton zum:0. In der 25. Minute ſind die Engländer einem zweiten Tor ſehr nahe, aber Olivieri, der am erſten Tor nicht ganz ſchuldlos war, rettete durch Hechtſprung bei einer Bombe Gouldens. Trotz leichter Ueberlegenheit kommen die Briten bis zur Pauſe bei einem Ecken⸗ ſtand von:2 zu keinem weiteren Tor. Schon fünf Minuten nach dem Wechſel heißt es dann:1. Der plitzſchnelle Biavati iſt mit einer Vorlage Piolas auf und davongegangen, umſpielt Mercer und Hapgood und ſchießt unhaltbar zum Ausgleich ein. Minutenlang jubeln die Azzuri nach dieſer allerdings herrlichen Einzelleiſtung. Die Italiener kommen nun groß in Fahrt, ihr Spiel iſt raſſig und ſchneller, als das der ſo zweckmäßig wirkenden Briten. Und ſo fiel in der 25. Minute durch Piola das Führungstor. Der lange Ita⸗ lieniſche Mittelſtürmer ſoll allerdings das Leder erſt mit der Hand berührt haben, ehe ihm durch Kopf⸗ ball der Treffer gelang. Dr. Bauwens weiſt aher nach Befragung der Linienrichter die engliſchen Pro⸗ teſte zurück. Elf Minuten ſpäter kann Olivieri trotz einer herrlichen Abwehr den Ball nicht feſthal⸗ ten, das Leder kommt zu Hall, der ruhig und über⸗ legt einſchießt und ſo für England den Ausgleich erzwingt. Die beſten Spieler waren Biavati, Piola, Andre⸗ olo und die Verteidiger Foni und Rava bei Italien. Hall, Lawton, Willingham, Hapgood und Wodoley bei den Engländern. wieder vertreten und das Grau, Braun und Schwarz der Uniſormen belebte das an ſich ſchon farbenprächtige Bild mit dem grünen Raſen, den im Nordoſt⸗Winde flatternden Fahnen und den Konturen der Odenwalöburgen im Hin⸗ tergrund. 0 Mit dem Waldhof⸗Rennen über 1200 Meter wurde der Schlußtag vielverſprechend ein⸗ geleitet. Der Ablauf der ſechs Starter zog ſich etwas in die Länge. Lonpido und Roſenwalzer waren am ſchnellſten auf den Beinen, und in dieſer Reihenfolge kam das Feld auch in die Zielgerade. Wohl machte Propaganda noch einen energiſchen Vorſtoß, doch zu mehr als einem dritten Platz reichte es nicht. Lonpido gewann zuletzt noch leicht gegen Roſenwalzer. Der Reſt kam für den Ausgang nie in Frage. 95 Die Prüfung des Nachmittags über Hinderniſſe gab es im Schwarzwald⸗Jagdrennen. Das fünfköpfige Feld ging bis drei Viertel des Weges ziemlich geſchloſſen über die Bahn, nur Kritikaſter und Seydlitz⸗Küraſſier waren wenig vorne. Lange lag auch Crok recht günſtig im Rennen. So paſſierten die Pferde auch zum zweitenmal die Tribünen. Allaſch machte Ein⸗ gangs der Zielgeraden einen engeriſchen Verſuch, zu dem führenden Kritikaſter aufzulaufen. Aber nur Sekunden mußten die Anhänger des Wallachs um ihr Pferd bangen. Kritikaſter eine Länge vor Allaſch war die Reihenfolge im Ziel. Ein ſtattliches Feld von ſieben Pferöen ſtand im Rhein⸗Neckar⸗Rennen, einem Amateurreiten, am Ablauf. Sankt Andreas 2 hatte beim Start vor den Tribünen die Spitze und am Schluß galoppierte Treuer Huſar. Auch Orendel lag einmal aus⸗ ſichtsreich im Rennen, doch in der Zielgeraden hatte nur Silver⸗Salt eine Chance den im Riedbahnbogen vorge⸗ ſtoßenen Paſubio zu ſchlagen. Doch das Ziel war zu nahe, Für das Pferd des Kav.⸗Rgt. 6 reichte es nur zum dritten Platz. Die erſte der beiden Hauptentſcheidungen des Nach⸗ mittags, den Preis des Mannheimer Flughafens über Derbydiſtanz ſah ſechs Pferde am Ablauf. Thron⸗ folger hatte den beſten Start erwiſcht geſolgt von Gräfin Iſabella und Mario. Auf der Neckardamm⸗Geraden war die Reihenfolge an der Spitze unverändert, doch Adagio aus dem Schweizer Stall Muſy lief ſchon an vierter Stelle, während Goooly ſchon den Kopf hochnahm. In dem nun einſetzenden Endkampf gelang es Ulrich im Sattel von Adagio auf der Innenbahn durchzuſtoßen und dieſes Tors für den Stall des Schweizer Olympioſiegers Muſy nach Hauſe zu reiten. Thronfolger und Mario kamen in dieſer Reihenſolge auf den Plätzen ein. Der Reſt ſolgte weiter ab⸗ geſchlagen. Als zweite große Entſcheidung unmittelbar hinter dem Flughafen⸗Rennen wurde mit 10 Pferden am Ablauf der Preis der Stadt Mannheim gelauſen. Der zu dieſem Rennen eigens aus Berlin ent⸗ ſandte Matiacum, auf dem viele Vorwetten lagen, hatte, um es vorweg zu nehmen, nichts zu beſtellen. Lange war Immerweiter an der Spitze gelauſen, gefolgt von Cirono und Ausſchreibung. Doch auch Ideal gab einige Zeit das Tempo an. An den letzten Sprüngen zogen Aiwan, die vielgewettete Herzogin und Peal ſo weit in Front, daß ſie im Endkompf unter ſich waren, Herzogin vor Ideal und Aiwan war der Spruch des Richters. Sieger des Preiſes der Stadt Manuheim ſeit 1929 1928: Stall Uhlands Mattiacum, 68 Kiſo(W Wol'), 9 lieſen. 1937:.. Muſys Salam, 70 Kilo(H. Müſchen), 13 liefen 1936: Major Bührers Seni, 68 Kilo(H. Weber) 10 liefen Herzogin * 1935: Lt. Muſys Salam, 72 Kilo (E. v. Moßner), 8 lieſen“ 1924: Stall Marks Feldpoſt, 67 Kilo(B. Ahr), 7 liefen 1933: Hern A. Webers Beltaua, 63 Kilo(K. Loßmann), 2 liefen 1932: Frau Keims Greif an, 63 Kilo(K. Keim), 9 lieſen 1931: Lt. Buhoſers Vipa Gloria, 62 Kilo(R. Naumann), 6 lieſen 1930: Herrn Baumanns Lakai, 67 Kilo(B. Wurſt), AZliefen. 1920: Hru. Stratmanns Grenzſchutz, 67 Kilo(§. Weber) und Hru. Walters Montezuma, 63 Kilo(A. Ma⸗ chan), totes Rennen, ö liefen. Das Rennen eines Pferdes war das Waldparkrennen, in dem Amern vom Start weg vor Fatima und Stoats⸗ opert die Führung hatte. Vor den Tribünen ſah es dann einen Augenblick nach einem Sieg von Athamagid aus, doch im Ziel hatte der Vertreter des heute zum zweitenmal ſiegreichen Stalbes Bär den Kopf vorne. Mit drei Pſerden war das Auguſt⸗Röchling⸗Rennen am ſchwächſten beſetzt. Landois hatte nach dem zweiten Sprung eine Führung von ungezählten Längen, blieb aber, als er das nächſte Hindernis allein nehmen ſollte, wie angewurzelt ſtehen. Unterdeſſen gingen Ilmenau und Nachtfalter den Reſt des Weges dann zu zweit. Bis dann Leutnant Schwerdfeger am letzten Hindernis in Front ſprang und unangefochten mit Ilmenau gewann. Auf keinen Fall hätte der Starter das Feld, als es ſo auseinondergezogen abſprang, auf die Reiſe laſſen dürſen, Immerdein und Lordmajor waren die Leidtragenden. Und ſo reichte es für das beſte Pſerd in dem Achderſeld nur zum dritten Platz. Vorne ging Märker und Gracias Kopf an Kopf dem Ziele entgegen, während der Reſt für den Ausgang nicht mehr in Frage kam. Doch an der Scheibe wor Märker doh eine Halslänge früher als der von dem alten Rennmann Schmeer mit ſo viel Bravour gerittene Gracias. Die Ergebniſſe: 1. Waldhof⸗Rennen. 1200 Meter: 1. A. Daubs Lon⸗ gidio(Wenzel); 2. Roſenwalzer: 3 Propaganda. Ferner liefen: Ottokar, Lauf fix, Baſtler Toto: 15, 11, 13, 15:10. Einlaufwette: 76110. Richterſpruch: 5 Lg.———3. 2. Schwarzwald⸗Jagdrennen: 1 Frau A. Hörs Kriti⸗ kaſter(Dettlofſ); 2. Allaſch. Ferner lieſen: Seydli tz⸗ Küraſſier, Ramillies, Cſok. Toto: 70, 19, 16:10. Einlauf⸗ wette: 192:10. Richterſpruch:———Kopf. 3. Rhein⸗Neckar⸗Rennen. 2200 Meter: 1. Stall Ruhr⸗ ſteins Paſubio(Schlaefte); 2. Sankt Andreas 2; 3. Silver Salt. Ferner lieien: Treuer Huſar, Mithra, Orendel, Geige. Toto: 18, 12, 14. 1510. Einlauſwette: 60:10. Richterſpruh:———2. 4. Preis des Mannheimer Flughaſens: 1. P. Muſys Adagio(ulrich); 2. Thronfolger; 3. Mario, Ferner lieſen:, Elodie, Gräfin Iſabella, Goodly. Richterſpruch: 14---Hals—2 Lg. Toto: 42, 26, 16, 22:10. Einlauſwette: 652:10. 5. Preis der Stadt Mannheim: 1. von Hammacher und von Mitzla'fs Herzogin(Flieth); 2. Ideal; 3. Aiwan; 4. Golj. Ferner liefen: Immerweiter, Normann, Mat⸗ tigeum, Ausſchreibung, Ratsherr, Cirano. Toto: 81, 14, 34, 17, 23:10. Einlauſwette: 68810. Richterſpruch:—1 bis 14——5. 6. Waldparkrennen: 2. Athanagild. Ferner Fatima. Toto: 20, 17, 1. Frau Röhrs Amern(ulrich) lieſen; Staatsoper, Maharon, 27:10. Einlaufwette: 128:10. Richterſpruch:—Hals—2. + Auguſt⸗Röchling⸗Gedächtnis⸗Rennen: 1. O. Silber⸗ nagels 3 Imenau(Lt. Schwerdtſeger); 2. Nachtfalter. Fer⸗ ner lieſen: Landois,(ſtehen geblieben). Toto: 2710. Einlauſwette: 72:10. Richterſpruch: Ueberlegen gewonnen. Abſchieds⸗Rennen: 1. Schreibers Märker(Griebſ 2. Cracias; 3. Immerdein Ferner lieſen: Lordmajor, G. Greta, Orchilles, Blaumeiſe, Peladoros. Toto: 83, 13, 12, 15:10. Richterſpruch: Kurzer Hals——.—2. ˖W....—————————— DSC Berlin. ASV Köln, Saar 05 Saarbrücken, Reichsoflene LeichtahlenkK-Jubnaume Verenstalſung ———— am 21. Mai im Mannheimer Stadion Deutschlands Spitzenkönner am start/ 3 Europa- u. 10 Deutzche Reitter und die gesamte Kernmeannschaft der NMittelstreckler 48100 dir.,“1000 Nitr. und Schweden-Siaftel— u. a. Eintracht Frankfurt, Post-· Sportverein Mannheim am Start 40 Jahre M⁊G-⸗ Sichern Sie sich lbre verhilligte Eintrittskarte im Vorverkauf. erhältlich bei allen „KdF.. Dienststellen, Orts. und Betriebswarten und bei den Vorverkaufsstellen haus Dreher/ Zigarrenhaus Weick/ Zigarrenkiosk Schleicher/ Sporthaus Rusch. LudwigshafenſkRhein: Sporthaus Fahrbach. Veranstalter: Mannheimer Turn-Ceselischaft 1899 und Spertamt der NsG.„Kratt duren Freude“, 4 8. Seite Nummer 217 Montag, 15. Mai 1939 Viernheim— Birkenſeld:1 Aufſtiegsſpiele ſind keine Spaziergänge. Dieſe Tatſache wurde mit dem Spiel Viernheim— Birkenſeld um einen weſentlichen Grad erhärtet. Einerſeits ſtand die gut depü⸗ tierende Elf des FE 08 Birtenfeld, die von jeher in ihrer Pforzheimer Ecke eine gute Klinge zu ſchlagen weiß, an⸗ dexerſeits die tapfere Mannſchaft der Amicitia Viernheim, die unbedingt zu kämpfen verſteht, wenn etwas auf dem Spiele ſteht, und dieſe Vorausſetzung war ja gerade für dieſes Treffen gegeben. Die Heſſen mit ihrem ſauer und zugleich teuer erkauften eerſten Punkt aus dem Spiel gegen Kirchheim nahmen de Sache beſonders ernſt, wußten ſie doch, daß jeder Punkt⸗ verluſt gerade aus dieſem Treffen den evtl. Verluſt der Abteilungsmeiſterſchaft bedenten würde. Grund genug alſo, um ſich von Anfang bis Ende in die geſtellte Aufgabe förmlich hineinzuknien. Leider konnten die Viernheimer ibhre Elf nicht in beſter Aufſtellung aufbieten da Kiß 3 bekanntlich vom Kirchheimer Spiel her geſperrt iſt, wäh⸗ rend man Koob beſonderer Umſtände halber nicht in die Mannſchaft nehmen wollte. Es wird eine Streitfrage bleiben, ob Koob die dem Mittelſtürmer geſtellten Au'gaben beſſer erlediat hätte als ſein Stellvertreter Au, aber feſt⸗ geſtellt iſt jedenfalls. daß Koob rechtzeitia auf eine klare ABinie des Zuſniels gedrückt hätte, und daran krankte das Spiel recht weſentlich. nur bei 100 Klepper-Karie 0 7. 24 fel. 51992 —ĩͤ——-n— So ſicher wie die Abwehr wirkte und ſo tapfer wie ſich ie geſamte Läuferreihe ſchlug, ſo wenig überzeugen konnte der Angriff, in dem lediglich Kiß 4 ein fertiges Spiel llieferte. Alle anderen im Sturm wirkten mehr oder weniger unfertig und verſagten oft bei den klarſten Momenten nach Strich und Faden. So hatten es Au und Pfennig erſthälftig dick in der Hand, in bekannter Geruhſamkett den Meiſter von Unterbaden⸗Weſt in Front zu bringen, aaber man wußte dieſe Chanee nicht zu wahren, ſo daß unter ſpäter einſetzender Nervoſität die Möglichkeiten der Er⸗ ſoſor ſönaſt nicht mehr ſo klar gegehen waren.“ Was die Birkenfelder Mannſchaft anbelangt, ſo nötigte die Elf allerhand Reſpekt ab. Die Stärke lag zweifellos auch diesſeits bei den hinteren Mannſchaftsreihen, wäh⸗ rend im Angriff auch eine Reihe Nieten feſtzuſtellen waren. Das Spiel an ſich war, bedingt durch den Charakter als Aufſtiegstreffen, äußerſt hart und auch diesmal ver⸗ loren die Viernheimer einen Mann durch Platzverweis. Joſef Müller hatte mit dem gegneriſchen Torwart einen Zuſammenprall und wurde in dieſem Zuſammenhang in der 60. Minute vom Spielfeld gewieſen. Der Snielverlauf ſtand beidhälftiy im Zeichen eines leichten Plus der Biernheimer, die ſchon in der erſten Halbzeit mit ihren ganz klaren Torchancen eigentlich einen 220⸗Vorſprung hätten ſchaffen müſſen. 2000—2500 Zu⸗ ſchaner, darunter zum mindeſten—600 Birkenfelder gin⸗ en lehßast mit dem Snielgeſchehen mit Die Tore für die 0 BViernheimer erzielte beide der ingendliche Linksaußen Kempf, der eine ausgezeichnete 2. Halbzeit ſervierte, wäh⸗ rend für Birkenfeld der Linksaußen Fix 3 erſolareich war. Karlsruhe der bei dem ſcharfen Tempo und bei der zeit⸗ weilig harten Gangart einen ungemein ſchweren Stand hatte, aber die Sache doch gut über die Diſtanz bringen konnte. Rheinfelden-Achern 211 Pünktich um 3 Uhr eröffnet der recht gut amtie⸗ rende Schiedsrichter Henke von Wollmatingen den Kampf. Rheinfelden ſpielt an gegen Sonne und Wind und verliert das Leder ſofort an die Gäſte. Nationalmannſch.— Protektoratsmannſchaſt 93 l·T-) Ungefähr 60 bis 70000 Zuſchauer erlebten im Olympia⸗Stadion zu Berlin das erſte Lehrſpiel zwiſchen einer böhmiſchen Auswahlmannſchaft und einer deutſchen Vertretung. Die Erwartungen, die man in die Leiſtung der Prager Kombination geſetzt hatte, wurden vollkommen erfüllt. Aus den frühe⸗ ren Jahren her wußte man, daß die Leiſtungen der hemaligen tſchechiſchen Nationalmannſchaft vor allen Dingen in techniſcher Qualitätsarbeit zu ſuchen ſein würden. So war es auch diesmal gegen die deutſche Nationalelj, die im Angriff nicht genügend einge⸗ 90 ſpielt war und bei der in der Abwehr in letzter Stunde noch Müſch⸗Troisdorf für Kubus⸗Gleiwitz ingeſprungen war. In den erſten fünf Minuten wurde die deutſche Hintermannſchaft ſehr ſtark durch⸗ inandergewirbelt, und es ſah ſehr gefährlich für Dieutſchland aus. Daß nicht ſchon unmittelbar nach Beginn ein oder mehrere Treſſer für die böhmiſch⸗ mähriſche Mannſchaft zuſtande kamen, war in erſter Linie Jakob im Tor zu danken, der diesmal auffäl⸗ ligerweiſe bei flachen Schüſſen ganz hervorragende ſtungen vollbrachte. *— Die Mannſchaften: Deutſchland: Jakob(Regensburg); Streitle(München), Müſch(Troisdorfſ; Rohde(Eimsbüttel), Heermann(Wald⸗ , Männer(Hannover); Lehner(Augsburg), Gelleſch (Schalke), Schmeißer(Deſſau), Hänel(Hartha), Urban (Schalke). 0 Böhmen⸗Mähren: Bokſay; Burger, Ctyroky; Koſtalek, Boucek, Kolsly; Riha, Senecky, Bican, Kopecky, Neſedly. 95 AUngefähr eine Viertelſtunde dauerte die Ueber⸗ legenheit der Gäſte aus Prag an, dann hatte ſich aber die deutſche Mannſchaft wenigſtens ſoweit gefun⸗ daß ſie offenes Spiel erzwingen konnte. Bei Leiſtungen des Sturmes war zunächſt offenſicht⸗ „daß die beiden Außen Urban und Lehner dar⸗ unter litten, daß ſie mit Hänel und Schmeißer bis ahin noch nicht genügend eingeſpielt waren. Mit kt, und ſchließlich gelang es dem deutſchen Angriff ſogar in der 30. Minute, die Führung mit 110 herauszuholen. Der Linksaußen Urban hatte auf das Tor geſchoſſen, Bokſay im Tor der Gäſte konnte den Ball nicht feſt faſſen, mußte ihn wieder fallen laſſen und ſofort war Schmeißer zur Stelle, der den Ball zum erſten Treſſer eintreten konnte Die Freude über den Vorſprung der deutſchen Mannſchaft ſollte jedoch nicht lange dauern, weil 91. * * Folge eine leichte Ueberlegenheit erzielen. Die Leitung des Spiels lag in Händen von Preiſeler⸗ er Zeit fand ſich aber auch hier der notwendige Kon⸗ Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Vorerſt hat Achern mehr vom Spiel und die erſte klare Torchanee wird von dem Acherner Mittel⸗ ſtürmer vergeben. Der gleiche Spieler hat dann wenig ſpäter es in der Hand, ſeiner Mannſchaft die Führung zu ſichern, doch verfehlt er abermals einen Flankenball ſeines Rechtsaußen, den er mit dem Kopf nicht mehr er⸗ reicht. Der mehrfache Erſatz in Rheinfeldens Mann⸗ ſchaft macht ſich durch ein ſchwaches Stürmerſpiel be⸗ merkbar, ſo daß der ſonſt ſo gefährliche Mittelſtür⸗ mer der Einheimiſchen leicht abgedeckt werden kann. Außerdem begeht der Halbrechte den großen Fehler, den Ball viel zu lange zu halten und ſo dem Spiel ſeinen Fluß zu nehmen. Lediglich der Linksaußen iſt voll auf der Höhe und mit einer der Träger der Angriffe der Einheimiſchen. Aus einer ungefähr⸗ lichen Situation vor dem Achener Tor gibt ein Gäſtſpieler den Ball derart ungenau zurück, daß er nur knapp am Pfoſten vorbei ins Aus geht. Fünf Minuten vor der Pauſe hat Achern wie⸗ derum eine ganz klare Chanee, die jedoch durch Danebenſchießen vergeben wird. Dies war, als der Rheinfelder Hüter einen hohen Flankenſchlag falſch berechnete und den Ball verfehlt hatte. Am beſten wird das ſchwache Stürmerſpiel beiderſeits durch das Halbzeitergebnis:0 gekennzeichnet. Mit einer großen Ueberraſchung beginnt die zweite Hälfte. Achern führt das Wiederanſpiel aus, verliert den Ball an den Rheinfeldener Sturm, und ohne daß ein Gäſteſpieler ſtörend eingreifen kann, kommt der einheimiſche Linksaußen wenige Meter vor dem Tor zu erſolgreichem Torſchuß. Dieſer Füh⸗ rungstrefſer ſpornt die Einheimiſchen an, die in der Aller⸗ dings ſind die Gäſteſpieler nun aber wieder auf⸗ merkſamer in der Deckung und laſſen den auf drei Mann zuſammengeſchrumpften Angriff der Einhei⸗ miſchen nicht mehr gefährlich werden. Auf der anderen Seite hat Rheinfeldens Deckung ſehr viel Arbeit mit dem wendigen Stürm der Gäſte, der jedoch im Innentrio nicht durchſchlagskräftig genug iſt. Der einheimiſche linke Läufer verdient ſich öfters Beifall durch ſeine tadelloſe Abwehr ge⸗ genüber dem beſten Gäſteſtürmer, dem Rechtsaußen von Achern. Zweimal ſchießt dann in der Folge der einheimiſche Mittelſtürmer ganz knapp über den Pfoſten. In der 32. Minute kommt Achern zum Aus⸗ gleichstreffer. Wiederum kommt ein Ball hoch vor das Rheinfelder Tor, der Torhüter wehrt das Le⸗ der nur ganz knapp ab. und dem Gäſtehalblinken vor die Füße, der das Werk vollendet und den Aus⸗ gleich erzielt. Schon hat es den Anſchein, als ob es bei dieſem:1 bleiben würde, als endlich auch ein⸗ mal der einheimiſche Rechtsaußen einen vernünfti⸗ gen Flankenball nach innen ſchlägt. In feiner Ma⸗ nier köpft der Linksaußen das Leder knapp am Pfoſten vorbei zum Siegestreffer ein. In den we⸗ nigen Minuten, die noch zur Verfügung ſtehen, ver⸗ ſtehen es die Einheimiſchen, dieſe Führung zu hal⸗ ten und damit weiterhin im engeren Wettbewerb um den Auſſtieg zu bleiben. FC Villingen— Fußballverein Raſtatt:0(:0) Ecken 10:5 Raſtatt hat Anſpiel, das von Villingens linkem Läu⸗ fer abgefangen wird. Jung, Raſtatts rechter Verteidiger, ſchon fünf Minuten ſpäter der Ausgleich für die böhmiſch⸗mähriſche Elf zuſtande kam. Aus einem Flankenball von Riha, der bei weitem der gefährlichſte Stürmer der Tſchechen war, konnte Bican den Ausgleich herausholen. Bican fing den Ball im Torraum ab, umſpielte die deutſche Ver⸗ teidigung und ſchoß für Jakob unhaltbar ein. Bis zum Halbzeit⸗Pfiff blieben die Gäſte weiterhin in ſtarken und gefährlichen Angriffen, aber dem Kampf ſtarken und gefährlichen Angriffen, aber der Kampf Nach der Pauſe ergab ſich ziemlich ſchnell die überraſchende Feſtſtellung, daß die Böhmiſch⸗Mäh⸗ riſche Auswahlmannſchaft nicht in der Lage war, ſo wie die deutſche Mannſchaft das Tempyo zu halten: obwohl der deutſche Angriff noch immer kleine Feh⸗ ler im Zuſammenſpiel machte, gelang es der deut⸗ ſchen Elf trotzdem, ſich eine ziemlich langanhaltende Feldüberlegenheit zu erkämpfen. Die Deutſchen wur⸗ den zwar nicht erdrückend überlegen, aber ſie ver⸗ mochten das ſo glänzend eingeſpielte, techniſch her⸗ vorragende Arbeiten der Prager Mannſchaft weſent⸗ lich zu ſtören. Trotzdem mußte es eine große Ueber⸗ raſchung ſein, daß ungeachtet dieſes guten deutſchen Starts plötzlich die Gäſte die Führung mit:1 in der Hand hatten. In der 9. Minute nach der Pauſe gelang es wieder einmal dem ſo außerordentlich gefährlichen Rechtsaußen Riha, ſich von ſeinen Be⸗ treuern freizumachen und in Richtung auf das deutſche Tor durchzudringen. Rechtzeitig genug gab Riha eine Flanke und der Halblinke Kopecky war zur Stelle, der mit einem wundervollen Schuß Jakob überwand. Die Führung war damit bei der Prager Kombination. Jetzt zeigte, ſich aber erfreulicherweiſe die moraliſche und körper⸗ liche Stärke der deutſchen Mannſchaſt, die dieſen Gegentreffer faſt ungerührt hinnahm und ſoſort zu ganz energiſchem und gefährlichem Gegeuſtoß aus⸗ holte. Bei dem Eifer und bei der Einſatzfreude, mit der die deutſche Auswahl kämpfte, konnten Erfolge nicht ausbleiben. Die drei Stürmer Geileſch, Schmei⸗ ßer und Hänel befleißigten ſich jetzt eines ſehr ſchönen und flachen Kombinationsſpieles, das allerdings in⸗ ſofern nach den deutſchen Grundſätzen abgewandelt war, als es mit Steilvorlagen und Durchbrüchen ar⸗ beitete. Nachdem die erſte Viertelſtunde herum war, fiel dann innerhalb ſechs Minuten, von der 15, bis zur 21. Minute, die Führung zum zweiten Male an die deutſche Elf. Se In der 15. Minute gelang es Gelleſch, eine ſehr ſchöne Flanke von Urban zum Ausgleich einzu⸗ bedrohte Lage geraten, aus ſchen Anm den Aufſtieg zur Gauliga verſchuldet gleich einen Strafſtoß an der Strafraum⸗ grenze, doch der Schuß von Villingens Mittelſtürmer, wird vom Raſtatter Torwächter glänzend gehalten. Vier Ecken für Villingen hintereinander bringen nichts ein Auch die fünfte Ecke für Villingen verläuft ergebnislos. Auf der anderen Seite kommt der Raſtatter rechte Flügel einmal gut durch, wird aber von Villingens linkem Ver⸗ teidiger geſtoppt. Villingens Mittelläufer verſchuldet eine Ecke für Raſtatt, die von Villingen abgewehrt wird. In der 28. Minute führt Villingen:0. Jung, Raſtatts rech⸗ ter Verteidiger, machte am Villinger Mittelſtürmer, ein Foul. Villingens Linksaußen Munzinger ſchießt einen Strafſtoß wunderbar, für den Torwächter unhaltbar zum Führungstreffer ein. Die zweite und dritte Ecke für⸗ Raſtatt wird von Villingens Verteidigung unſchädlich ge⸗ macht. Villingen wird nun deutlich überlegen. Erſt all⸗ mählich kommt auch Raſtatt beſſer ins Spiel und kann gegen die zweite Halbzeit das Spiel ausgeglichen geſtal⸗ ten. Briegel ſchießt die nächſte Ecke für Villingen hinter das Tor. Die zweite Halbzeit beginnt gleich mit ſorſchen An⸗ griſſen des Villinger Sturmes. Mauch, Villingens Halb⸗ linter, ſchießt ſcharf, aber hart am Pſoſten vorbei ſauſt der Ball. In der 8. Minute gelingt dem gleichen Spieler im Alleingang nach Umſpielen einiger Gegner das zweite Tor. Briegel, Villingens Rechtsaußen. macht einen ſchönen Flankenangriff. Seine Hereingabe kann aber vom Innen⸗ ſturm nicht verwertet werden. In der 15. Minute ſchießt Schleiche nach einer ſchönen Kombinotion zwiſchen Ett⸗ wein—Munzinger—Schleicher das dritte Tor. Dinert, Spiele in Anterbaden-Weſt Abteilung 1 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 24 14 6 4 67.29 34.14 Germ. Friedrichsfeld24 12 7 5 48.28 31.17 Olympia Neulußhein23 13 4 6 64.47 30.16 EV Weinheim 2⁴ 13 4 25 57:32 30:18 SC Käfertal 2⁴ 8 9 7 48:49 25:23 67 Mannheim 23 10 5 8 39:42 25:2¹ Alemann. Ilvesheim 24 9 6 9 66:57 24:24 98 Seckenheim 8 8 8 40 39 24:54 Phönix Mannheim 23 7 9 7 34:36 9 08 Hockenheim 23 7 5 11 31.49 19.27 FV Brühl 24 8 2 14 386.44 18.30 BfTug Feudenheim 24 6 4 14 41 67 16.32 Fortuna Heodesheim24 3 3 18 26:78 9·39 07 Mannheim— Germania Friedrichsſeld:1 Wider Erwarten war die SpVg 07 die man mit ihren 23 Punkten für geſichert hielt, wieder in eine abſtiegs⸗ der man ſich ſchon in dieſem Treſſen unter allen Umſtänden freimachen wollte. Mit größtem Einſatz und Siegeswillen aing wan daher an ſeine Aufgobe heran und konnte auch trotz des gewaltigen Widerſtandes der Gäſte und deren harten Spieles einen verdienten Sieg landen. Das Spiel wurde von beiden Seiten mit höchſtem Ein⸗ ſatz durchgekämpft und brachte vorerſt eine leichte Feld⸗ überlegenheit der Gäſte. Trotzdem landete 07 wiederholt ſehr gefährliche Angriſſe und in der 10. Minute konnte der Erſatzmann für Grünert, Egrier. über Hollerbach hinweg zum Führungstreffer einköpfen. Friedrichsfeld ſtrengte ſich nun gewaltig an, und die 67⸗Abwehr wußte ſich wieder⸗ holt ſtrecken. Die Gefahr aing jedoch vorüber und zur Abwechflung ging es dann wieder im Friedrichsfelder Strafraum hoch her. Aber auch hier wurde außer Eckbällen lange nichts erzielt, bis es kurz vor der Pauſe Jung end⸗ lich gelang, über den herausgelaufenen Torwart hinweg zum zweiten Erſolg einzulenken. Die zweite Spielhälfte wurde von Friedrichsfeld mit ſtürmiſchen Augriffen eingeleitet und vor dem 67⸗Tor es gefährliche Momente zu überſtehen. Aber wieder machte Die Protektoratself ſpielt in Berlin 25 Das Spiel zwiſchen der Nationalmannſchaft und der Auswahl aus Böhmen und Mähren endete:3(.1) ſchießen. Bei anhaltendem guten Zuſammenſpiel, in dem ſich vor allem Lehner als Rechtsaußen durch ganz großartige Läufe und Schußleiſtung auszeich⸗ nete, kam dann in der 21. Minute nach einer Flanke von Lehner die Führung. Urban erwiſchte den von Lehner hereingegebenen Ball auf Halblinks und ſchoß mit dem rechten Fuß— eine Seltenheit bei Urban— auf das Tor. Der Ball prallte vom Pfoſten ins Netz, war alſo für Bokſay unhaltbar. Man rechnete mit einem deutſchen Erfolg in die⸗ ſem erſten Lehrſpiel und war zu dieſer Annahme auch berechtigt, da die deutſche Mannſchaft jetzt als Ganzes recht gute Form hatte und das Verfahren wußte, mit dem man den Pragern ihr kunſtvolles und durch techniſche Tricks reichlich gewürztes Spiel auseinanderreißen konnte. Ein geringes Verſehen in der deutſchen Mannſchaft, wo man ſieben Minuten vor dem Abpfiff den Ball nicht mehr rechtzeitig ge⸗ nug wegbekam, koſtete dann allerdings doch noch den Sieg. i Die deutſche Verteidigung hatte plötzlich bei einem Durchbruch der Böhmiſch⸗Mähriſchen Aus⸗ wahlelf ſchwer zu arbeiten. Der Ball, der ungefähr auf der 16⸗Meter⸗Linie lag, konnte von den Deut⸗ nicht rechtzeitig genug weggebracht werden. Plötzlich erhielt der Halbrechte Senecky eine Vor⸗ lage und nach ſchnellem Spurt ſchoß dieſer Spieler den Ball unhaltbar ein. Wenn auch in den letzten Minuten die deutſche Mannſchaft durch ihre beſſere Kondition noch dieſe und jene Gelegenheit hatte, ſo iſt das Ergebnis von 3ꝛ3 ſchließlich doch als berechtigt anzuſprechen, da die Prager Elf ſowohl als Mannſchaft und auch in techniſcher Hinſicht beſſer gefallen konnte als die Deutſche Auswahlelf. Entſcheidend für den Kampf dürfte geweſen ſein, daß die Läuferreihe der Prager Kombination nicht 5 Qualität wie der Angriff und die Verteidigung hatte. Die einzelnen Spieler waren techniſch hervor⸗ ragend, wußten aber in der zweiten Halbzeit nicht mehr, wie ſie mit den ſchnellen Durchbrüchen der Deutſchen fertig werden ſollten. Es gelang nicht mehr ſo wie in der erſten Halbzeit, die deutſchen Spieler ſo ſtark abzudecken und die Beweglichkeit ihres Sturmes zu überwinden. Im zweiten Spiel⸗ abſchnitt zwangen die Deutſchen den Gegner auf, werden in welcher Art der Kampf durchgeführt mußte und bei dieſer offenen Feldſchlacht hatte die deutſche Auswahlelf fraglos größere Erfolge. 95 xSRL- Gau xiV Bad scheidungsspiel 75 —* 1 3 8 Raſtatts linker Verteidiger, verſchuldet an Rechtsaußen Briegel ein Foul. Villingens rechter Verteidiger Bleſſing ſchießt den Elfmeter an den Pfoſten. Der Nachſchuß wird gehalten. Roſtatts Sturm kommt jetzt einigemale gefähr⸗ lich vor das Villinger Tor, doch die Stürmer ſchießen zu ungenau, um Heinzmann ſchlagen zu können. Im Gegen⸗ ſtoß kommt Villüngens Rechtsaußen ſchön durch— Seinen Schuß hält aber Raſtatts Torwächter ausge⸗ zeichnet. Auch mehrere Schüſſe von Villingens Halblinkem, Mittelſtürmer und dem Halbrechten werden eine Beute des famoſen Raſtatter Torwächters. Eine ſchwierige Lage nor dem Villinger Tor, die ſehr gefährlich ausſieht, rettet chließlich Heinzmann durch Herauslaufen. Villingens Mannſchaft hatte die beſſeren Spielverhält⸗ niſſe und das flüſſigere Zuſammenſpiel, doch ließ der Sturm im Ausnützen von Torgelegenheiten noch manche Wünſche offen. Bei Raſtatt war der Sturm der ſchwächſte Mannſchaftsteil. Läuferreihe und Verteidigung konnten gefallen. In der Läuferreihe ſtach der rechte Läufer Eckert durch ſein anfopferndes und techniſch famoſes Spiel hervor. Simigner, Hußer und auch Dinert fielen im Verlauf des Spiels dem ſcharſen Tempo zum Onfer.— Schiedsrichter Gerſpach⸗Schopfheim leitete ausgezeichnet. Grunpe Süd: FC 08 Villingen— F 04 Raſtatt:0 FC Rheinfelden— VfR Achern.1 08 Villingen 3:2•1 FC Rheinfelden 3.6 521 BVfR Achern 3 2˙⁵ 2²⁴ FV Raſtatt 3 3ꝛ8 0²⁶ Gruppe Nord: Amicitia Viernheim— FC Birkenfeld 211 Amieitia Viernheim 2²:3 321 FC Birkenfeld 2 7 2²² G Kirchheim 2:8•3 ſich die prächtig zuſammenarbeitende Mannſchaft des Gaſt⸗ gebers frei und bald reifte der dritte Treſſer. Noch 15 Minuten knallte Juna einen von Kraft fein hereingelegten Ball unhaltbar unter die Latte. Leider wurde nun der Kampf immer härter und bald mußte Schiedsrichter Röhler⸗Muggenſturm deu jeder Partei einen Monn des Feldes verweiſen. Zehn Minuten vor Schluß gelang es dem nach vorn gegangenen Seßler das erſte und einzige Gegentox einzuſenden. Dieſer Erſola aab dem Spiel der Gäſte noch einmal neuen Auftrieb, aber der auſopfernd ar⸗ beitenden Hintermannſchaft von 07 gelang es, das Reſultat zu halten. 09 Weinheim— PfR Köln:1(:0) Dieſes Spiel konnte leider nur 1000 Zuſchauer anlocken. Dies iſt ſchon deswegen zu bedauern, weil von beiden Seiten ein forſches Tempo vorge⸗ legt und ausgezeichnete Leiſtungen geboten wurden. Dabei hatten es die Weinheimer ſogar in der Hand, den Sieg ſich zu ſichern. Jedenfalls haben ſie wie⸗ der einmal gezeigt, daß ſie gegen erſtklaſſige Mann⸗ ſchaften ſich beſſer durchſetzen können als gegen die alten Gegner in der Bezirksklaſſe. Der Sturm von 00 zeigte vorzügliche Kombinationen. Bei etwas mehr Entſchloſſenheit im Schießen wäre das Reſul⸗ tat anders ausgefallen, ſchon deswegen, weil der Torwart der Gäſte in der erſten Halbzeit reichlich nervös war. In der Läuferreihe lieferte Model wiederum ein ausgezeichnetes Spiel. Seine Neben⸗ leute hatten Formſchwankungen aufzuweiſen. Die Verteidigung Moſer⸗Grünewald war ſicher im Zer⸗ ſtören, muß aber beſſer geſtaffelt ſtehen. Torwart Kriz unterliefen einige kleine Fehler. weil er oft etwas ſpät eingriff. Bei den Gäſten geſiel der ſchnelle Flügelwechſel und das geſchloſſene Angreifen in der erſten Halbzeit. Mittelläufer Becker 1, der, wie drei weitere ſeiner Kameraden, ſchon für den Gau Mittelrhein geſpielt hat, zeigte zuerſt hervorragenden Aufbau, mußte ſich aber in der zweiten Halbzeit auf die Defenſive ver⸗ legen. Im Sturm hat Bierechhofen zuerſt als Mit⸗ telſtürmer und dann als Rechtsaußen immer wieder für Auſtrieb geſorgt. Im übrigen zeigten ſeine Ne⸗ benläufer ſelten ihr Schußvermögen. Die Verteidi⸗ gung, die ein ſehr großes Penſum zu bewältigen hatte, ergänzte ſich gut. Weinheim ging in der 7 Minute in Führung durch den Halblinken Knapp, der den ſehr weit her⸗ ausgegangenen Torwart umſpielte und einen Fern⸗ ſchuß landen konnte. Mehrere Vorſtöße der Kölner wurden durch die Weinheimer Abwehr zerſtört. Dann fand ſich der Platzverein und zeigte gutes Zu⸗ ſammenſpiel. In der zweiten Halbzeit wurde die Mannſchaft überlegen und konnte lange den Ablauf beſtimmen. Etwa eine Viertelſtunde vor Schluß raffte ſich Köln auf. Biereckhofen flankte von außen und Frötterl, der nun Mittelläufer ſpielte, ſchoß den Ausgleich unhaltbar. Schiedsrichter Schmetzer⸗ Walohof leitete vorzüglich. Ein knapper Sieg 0 Union Heidelberg— VfB Mühlburg 01 Dieſes Freundſchaftstreſſen auf dem Unionplatze m Samstagabend hätte einen beſſeren Beſuch verdient gehadt. Dennoch war man auf dis Erſcheinen des Karlsruher Gauligavertreters deshalb beſonders geſpannt, als die Mühlburger erſt am vergangenen Sonntag in Wiesloch einen:2⸗Pokalſieg errungen haben und man allgemein darouf geſpannt war, wie der Heidelberger Bezirksligiſt ſich mit dieſem Partner abfinden wird. Nun, wie es ſchon das Ergebnis beſagt, haben die Einheimiſchen ein annehm⸗ bares Reſultat erzielt und dem Vertreter der höchſten Spielklaſſe eine gleichwertige Gegenleiſtung geboten, die lediglich einen Unterſchied darin hatte. als die Gäſte in pumkto Schnelligkeit ein Plus beſaßen. Dadurch kam es auch, daß Mühlburg faſt durchweg mehr im Angriff log und daß dem Gaſtgeber der Ausgleich verſagt blieb. An⸗ dererſeits hatten die Mühlburger Bewegungsſpieler auf⸗ grund der durchweg leichten Feldüberlegenheit öfters die Möglichkeit, das Ergebnis ſogar zu erhöhen, wenn die Hei⸗ delberger nicht in ihrem famoſen Torhüter Nicklaus einen ſo glänzenden Schlußmann gehabt hätten der die unglaub⸗ lichſten Sachen meiſterte. Er mußie lediglich bereits zu Anfang einen Schuß des Gäſtelinksaußen Oppenhäuſer poſſieren laſſen, welcher dem Gauligiſten den knappen Sieg einbrachte. Die Mühlburger hatten * 23 G S„ 222—— + 2————— zwar ihre Elf durch einige Jugendſpieler verjüngt, die ſich aber alles in allem ſehr 6 gut anließen. Dann konmte noch die Läuferreihe und be⸗ 1 ſonders das Schlußtrio gefollen; ihr Verdienſt war es, 0 daß die Angrifſe der Heidelberger ſchon im Keime erſtickt n wurden und deren Sturm nicht zum Zuge kommen konnte. 6 Bei den Heidelbergern geſiel, wie bereits angedeutet, der b Torwart und auch die Verteidigung, die von Spielern be⸗ ſetzt wurde, die ſonſt Läuſer ſpielen. denn das etatsmäßige ſe Verteidigerpaar Kohler— Vogel fehlten. In der zweiten Spielhälfte hatten die Mühlburger die meiſten Tor⸗ Li gelegenheiten, ohne ſie aber verwerten zu können, was euf j den, unüberwinolich ſcheinenden Heidelberger Torhüter 11 zurückzuführen iſt. Die gürſtige Ausgleichschance war dem ke Heidelberger Rechtsaußen Bernhard geboten, aber imüeber⸗ ge eifer landete ſein Schuß im Aus. Mit dem Schlußpfiff N des gut omtierenden Schiedsrichters Herzog⸗Eppelheim verließ der Gauligiſt als knapper Sieger das Kampffeld. 1s. ei 1939 flimmeſtahri 15 Unr 3t adien Mannheim Vorspiel— 89 Montag, 15. Mai 1939 Neue Mannheimer Zeitung? Morgen⸗Ausgabe Seite Nummer 21 Vier-Gaue-Boxturnier: Von dem erſten Zuſammentreſſen der beiden Gauſtaffeln Baden und Württemberg im Rahmen des Vier⸗Gaue⸗ Turniers hat man ſich in ſportlicher Beziehung und in bezug auf Publikumserſolg ſehr viel verſprochen, aber leider wurden die kaum 300 Beſucher von den Geſchehniſſen im Ring und der Veranſtalter von dem ſchwachen Beſuch nicht wenig enttäuſcht. Auf zwei Kämpfe mußten die Zu⸗ ſchauer verzichten. Die württembergiſche Staffel kam ohne Beſetzung im Leicht⸗ und Mittelgewicht. Obwohl die Zuſage der beiden Soldaten Pfefferle und Loibl vorlagen, erſchienen ſie nicht zur Abreiſe und für Erſatz zu ſtellen, war es zu ſpät. Auch die badiſche Mannſchaft mußte für die fehlenden Sodaten Stätter und Weiri ch durch die Erſatzleute Wegſcheiter und Zloteki ergänzt wer⸗ den. Geiſler ſollte zuerſt für Stätter einſpringen, aber Geiſler war durch einen Verkehrsunſall kampfunfähig. Die Zuſchauer haben die Kampfausfälle in einer ſehr gu⸗ ten Haltung und mit ſportlichem Verſtändnis aufgenom⸗ men. Bedauerlich war aber dann, daß die gezeigten Kämpfe herzlich wenig begeiſtern konnten. Worauf der ſchwache Beſuch zurückzuführen iſt, war für jeden mehr oder weniger ein Rätſel. Die Veranſtal⸗ tungen wie Pferderennen und Meſſe dürfte doch wohl nicht der Grund ſein, oder iſt die Rhein⸗Neckarhalle für der⸗ artige Veranſtaltungen doch zu weit entlegen. Das Kampfgericht hatte keine ſchwere Aufgabe zu löſen. Der Ringrichter Scheid⸗Ludwigshafen war etwas zu nach⸗ ſichtig. Er hatte manchen Tiefſchlag überſehen. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Antes⸗Baden gegen Feucht⸗ Würt⸗ temberg. Der kleine Antes von der Betriebsſportgemein⸗ ſchaft Bopp u. Reuther ſtartete erſtmals in der Senioren⸗ kloſſe und wurde gleich vor eine große Aufgabe geſtellt. Sein Gegner war ihm nicht nur on Erſahrung, ſondern auch noch an Körperkraft äberlegen. Der Beginn dieſes Kampfes war nicht vielverſprechend. Man rechnete mit einem vorzeitigen Ende. Aber überraſchend ſteckt der Mannheimer jeden Treſſer ein. In der Mittelrunde trifft vuch Antes ſeinen Gegner wiederholt mit der Rechten hart Im Kinn, aber immer wieder kommt Feucht mit dem rech⸗ ten Aufwärtshaken klar durch. Die Schlußrunde geſtaltete ſich ſehr intereſſant und ſpannend. Antes hat nun endlich den Reſpekt vor ſeinem Gegner abgelegt und antwortete auf jeden Angriff mit einem rechten langen Haken, der bei Feucht Wirkung erkennen läßt. Beim Schlußgong ſtand der Punktſieg für Feucht ſicher, wir ſind aber davon überzeugt, daß es keine Runde hätte länger dauern dür⸗ ſen, dann wäre es um Feucht geſchehen geweſen. Bantamgewicht: Wegſcherter⸗Baden gegen Aek⸗ berle⸗Württemberg. Wegſcheiter war in Der erſten Runde etwas nervös. Erſt in der Mittelrunde kann er ſich auf ſeinen Gegner gut einſtellen. In der Schlußrunde ſieht man den Württemberger ſtark im Angriff liegen und kunn dieſe wieder für ſich gewinnen. Punktſieger Aeckerle. Federgewicht: Hoffmann⸗Baden gegen Bö hher⸗ Württemberg. In der erſten Runde gibt es viel Nahkompf, ohne beiderſeits klore Treffer anbringen zu können. In der Mittelrunde geht Hoſfmann ein ſchärferes Tempo. Böhler muß etwas weichen und beidhändige Treffer kaſ⸗ ſieren. Im Endſpurt wolcten es beide genau wiſſen. Es gab aber nur eine wohre Keilerei. ſeine Schläge weit her und hatte ſelbſt Glück, daß er bei ſeiner mangelnden Deckung nicht voll erwiſcht wurde. Der Punktſieg viel knapp aber ͤurchaus verdient an Hoffmann. Leichtgewicht: Piotrowſki⸗Baden gegen Pfef⸗ ferle⸗⸗Württemberg. Der Badener wurde kampfloſer Sieger, da Pfeſſerle nicht antrat. Im Einlagekampf hatte Piotrowſki den VfR⸗Nachwuchsmann M üller, der 136 Pfund brachte, als Gegner. Müller konnte gegen den rou⸗ tinierten VfKler nichts ausrichten. Piotrowſki ſchonte ſeinen Gegner ſichtlich und wurde klarer Punktſieger. Weltergewicht: Schächtele⸗Baden gegen Ehriſt⸗ mann⸗Württemberg. Schächtele überließ ſeinem Gegner ben Angriff und zeigte wenig Kampfgeiſt. Alle drei Run⸗ den, die einen ſehr eintönigen Verlauf nahmen, brachte Chriſtmann an ſich. Punktſieger Chriſtmann. Mittelgewicht: Zloteki⸗Baden gegen Loibl⸗ Württemberg. Kampfloſer Sieger wurde Zloteki, da Loibl nicht erſchien. Handball⸗Meiſterſchafts⸗Endſpiele Gruppe 1: Elektra Berlin— MrSA 11435 Polizei Stettin— MS8 IR 40 Ca Gruppe 2: Sberalſter Hamburg— Hindenburg Minden 99 Wi B Weißenfels— Me Lüneburg kampflos f, L. Gruppe 3: Lintſorter SB— Arolſen 1013 TSch 61 Ludwigshafen— BfB 08 Aachen:13 Gruppe 4: Poſt München— Wiener AC 8111 TB Altenſtadr— S Waldhof 574 k. Altenſtadt, 14. Mai.(Eig Drahtber.) Der diesjährige Verlauf der Meiſterſchaftsſpiele wird in der Hansballchronik kein Ruhmesblatt bedeuten. Da tam zuerſt der wenig verheißungsvolle Begirn mit einigen Hinausſtellungen auf verſchiedenen Spielfeldern. Dies könnte man j2 noch hinnehmen, zudem man weiß, daß Hinausſtellungen oft Situationen folgen, die dieſelben gar⸗ nicht berechtigen. Auf der anderen Seite ſollte man eben von Meiſterſchaftsmaueſchaften als den Spitzenmannſchaſten des Gaues mehr Diſziplin erwarten. Der zweite Felſchlag war in München gekomwen mit dem ſattſam erörterten Spielausſall. Sollte München noch ein Spiel verliexen und auf der anderen Seite Waldhof alles gewinnen, dann wird gerade dieſes Spiel nochmals beſonders unter die Lupe genemmen werden müſſen. Im Laufe dieſer Woche wurde bekannt, daß der Reichs⸗ kochamtsleiter eüſe Verfügung erließ, nach dem alle nach dem 90. April hinausgeſtellten Spieler für die ganze Runde geſperrt ſind. Leidtragender war Waldhof, der von einem Münchener Schiedsrichter einen Mann hinausgeſtellt bekam. Den Hauptſchlag verſetzte ober der MS Weißen⸗ ſels unſerem Sport. Da ſieben Mann der erſten Mann⸗ ſchift nicht zur Verfügung ſtehen, hat Weißenfels ſeine Mannſchaft zurückgezogen. Dieſe Momente ſind natürlich nicht dazu angetan, unſer Spiel zu fördern, aber zum Glück aibt es auch erfren⸗ lichere Dinge zu melden. Dies iſt zunächſt die Tatſache, daß die Waldhöſer trotz dem diesjährigen gewaltigen Pech noch nicht die Flinte ins Korn geworfen haben und ihre Chane bis zum letzten verteidigen wollen. Herzog, der bewährte Halbſtürmer der Mannſchaft, hat übrigens im Verlauf dieſer Woche geheiratet, er wird ſeiner Marin⸗ ſchaft zuch weiterhin eine brauchbare Kraft bedeuten. Das Spiel in Altenſtadt ſtand unter keinem glück⸗ lichen Stern. Seit dem frühen Morgen regnete es in Strömen, ſo daß die Austragung des Gruppen⸗ kampfes tatſächlich bis zur letzten Minute in Frage geſtellt war. Selbſt der Schiedsrichter aus Höchſt am Main überlegte lange, ob er den Platz, der natür⸗ lich ſehr ſtark mitgenommen war, zum Spiel ſrei⸗ geben ſollte. Etwa 1200 Zuſchauer, darunter der Gaufachamtsleiter von Württemberg, Schmidt, waren Zeugen einer Auseinanderſetzung zwiſchen Mannſchaften, die die Hi 5211 rlowitz:13 3 Der Mannheimer holte muß Trippmacher zweimal hinter ſich greifen, und ſchon ſteht die Partie wieder 413. Anentſchieden in Mannheim Baden und Württemberg trennen ſich nach mäßigen Leiſtungen§:8 Halbſchwergewicht: Keller⸗Baden gegens Maier⸗ Württemberg. Der frühere badiſche Meiſter Maier, der als Soldat in Ulm liegt, ging ſofort zum Angriff über, kann ſich aber mit der größeren Reichweite von Keller doch nicht ſo recht abfinden. Keller war in der Mittelrunde beſſer, er ſchlug ſeine linke Gerade öfters mit Erfolg. Auf einen harten Tiefſchlag brach Keller unter großen Schmer⸗ zen zuſammen. Der Kampf mußte geſtoppt und Maier wegen Tieſchlags disqualifiziert werden. Schwergewicht: Wagner⸗Baden gegen Bubeck⸗ Württemberg. Bubeck war ſeinem Gegner an Technik und Schnelligkeit überlegen. Wagner konnte nicht klar diſtan⸗ zieren und kam ſo auch nie mit einem Volltreffer ins Ziel. In der Mittelrunde ſchlug Bubeck wiederholt unter die Gürtellinie. Obwohl der Kämpfer und die Zuſchauer die Tieſchläge reklamierten, erfolgte weder eine Verwar⸗ nung noch eine Ermahnung. Auf den letzten Treffer, der allerdings klac auf den Solar⸗plexus traf, gab Wagner den Kampf entmutigt auf. Fußball im Reich Gau Bayern Freundſchaftsſpiele: Neumeyer Nürnberg— Sparta Nürnberg(Sa):0; Würzburger Kickers— Heſſen Bad Hersfeld:0; Würzburger Fn— 04 Kickers Offenbach:5 Aufſtiegsſpiele: Union Augsburg BVfR Schwein⸗ furt:2. Gau Heſſen Freundſchaftsſpiele: Vis 1860 Marburg— Reichsb. RW Frankſurt 114; VſB Großauheim— FSV Frankfurt :5; Fé Hanau 1893— Bſe Neckarau 011. Gau Südweſt m den Gauliga⸗Verbleib: u Im Homburg: Fͤ 03 Pirmaſens— 7B Saarbrücken 121 Pokalſpiele: FB 02 Biebrich— Vſe Frieſenheim 2·0; FV Kuſel— Boruſſia Neunkirchen 114. Freundſchaftsſpiele Tura Ludwigshafen— Wacker Wien(Sa.):27 SV Wiesbaden— Wacker Wien 116; Wormatia Worms— 1. FC Pforzheim.1. 8 Aufſtiegsſpiele: Gſe Darmſtadt— Opel Rüſſelsheim 013; 1. C Kaiſerslautern 213. Gan Baden Freundſchaftsſpiele Union Heidelberg— Vſ Mühlburg(Sa.) 011 Weinheim— VfR Köln:1: Offenburg— Ludwigshafen:2. Pokalſpiele: SV Waldͤhoſ— FV 08 Hockenheim•1 Gau Württemberg Pokalſpiele: Stuttgarter SC— 1. Fc Nürnbera 112 — Wacker München 112; burg:4. SG Burbach FV 09 TSG 61 Ulmer 7V 94 LWo Göppingen— BéE Augs⸗ Freundſchaftsſpiele VfB Stuttgart— Bückeburger Jäger(Sa.) 111. Folofreunde an die Front! Beim 16. Herxheimer Sandbahnrennen das traditions⸗ gemäß am Himmelfahrtstage auf der ſü dweſtdeutſchen Pionierſtätte des deutſchen Sandbahnſportes ſtattfindet, kommt wieder ein Photowettbewerb zur Durchführung. Es werden alſo wieder all die Photofreunde mit der Ka⸗ mera ausgeſtattet die herrlichen Bilder feſtzuhalten verſuchen, die ſich auf der Sandbahn in ſo reicher Weiſe bei jedem der ſpannenden Motorenſchlachten bieten. Zum Start verſammelt ſich neben einem ſtarken Feld von Aus⸗ weisfahrern auch wieder die geſamte großdeutſche Sand⸗ bahn⸗Fahrerklaſſe wie Schneeweiß, Gunzenhauſer, Sedan Graf, Buttler, Brindl, Marxreiter, Buſſe uſw. in der Linzenzfahrerklaſſe. Der Muſik⸗ und Spielmannszug der NScͤKK ſorgt auch beim 16. Herxheimer Rennen für die muſikaliſche u mrahm ung. Am die deutſche Handballmeiſterſchaſt: SB Waldhof verliert in Altenſtadt Der S Walohof verliert gegen den T Altenſtadt.5 hatten. In dieſem Sinne wurde auch der Kampf durchgeführt. Einſatz bis zur letzten Minute, jedoch darf geſagt werden, daß das Spiel immer im Rah⸗ men des Erlaubten blieb. Dafür ſorgte ſchon die gute Leiſtung des Unparteiiſchen aus Höchſt. Waldhof hatte inſofern etwas Pech, als Kretzler, der junge, ſtämmige Linksaußen, in letzter Minute abſagen mußte. Dadͤurch war man gezwungen, Rutſch⸗ mann in den Sturm zu nehmen und Braunwell aus der Reſerve einzuſchalten. Daß unter dieſen Umſtänden der Sturm nicht zu der erforderlichen Durchſchlagskraft kam, lag auch daran, wenngleich ſich Rutſchmann redlichſt bemühte, dieſe Lücke auszu⸗ füllen. Kaum waren wenige Minuten geſpielt, als Jäger, der Linkshänder und Nationalſpieler cus Alten⸗ ſtadt, erſtmals einwerfen konnte. Doch umgehend ſchon folgte der Ausgleich durch den Rechtsaußen Zimmermann, der an ſeinem Gegner durch eine Täu⸗ ſchung vorbeikam. Wiederum gelang es diesmal dem Halbrechten von Altenſtadt, ſeine Elf in Führung zu bringen. Auch gegen dieſen Wurf war der her⸗ vorragende Trippmacher machtlos. Reinhardt, der eigentliche Dirigent des Waldhof⸗ ſturmes konnte ſeiner Bewachung entkommen und ſtellte in der Mitte der erſten Halbzeit das Reſultat auf:2. Mit unvermindertem Tempo, was bei den ſchlechten Platzverhältniſſen anerkennenswert war, kämpften beide Mannſchaften. Nun ging Waldhof erſtmals in Führung durch Reinhardt, der an⸗ ſchließend ein viertes Tor erzielte, das der Schieds⸗ richter wegen Abſeits allerdings nicht werten konnte. Altenſtadt hat dann Pech mit Lattenwürfen, aber ſonſt darf geſagt werden, daß Trippmacher gerade in dieſer Periode den knappen Vorſprung für ſeine Mannſchaft hielt. Mit dieſem Stand wurden die Seiten gewechſelt. Noch war alles oͤrin, wenngleich ſchon jetzt feſtzuſtellen war, daß beide Mannſchaften ſchon ſtark mitgenommen waren. In unvermindertem Tempo beginnt die zweite Halbzeit, Jäger, der Mittelſtürmer von Altenſtadt, iſt ſehr ſchwer zu halten, wenn er auch keine Spiel⸗ tore werfen kann, ſo nützt er jedenfalls alle Gele⸗ genheiten, um mit Straſwürfen eine Wendung her⸗ beizuführen. Das gelingt ihm auch. Nacheinander Irühjahrswettkämpfe der SS Sturm 6⸗32 beſter Sturm des Sturmbannes 2 Der Sturmbann 11/2 führte am Samstag und Sonn⸗ tagvormittag im Mannheimer Stadion ſeine diesjährigen Frühjahrswettkämpfe durch, die einen umfaſſenden Ueber⸗ blick, über die im Winter geleiſtete Trainingsarbeit des „/⸗Sportes gaben. Der Samstagnachmittag blieb den Vier⸗ kämpfern vorbehalten, die beim 100⸗Meter⸗Lauf, Weit⸗ ſprung, Kugelſtoßen und einem Keulenweitwurf ihr Können zeigten. Schon am frühen Morgen des Sonntags war das Mannheimer Stadion der Treffpunkt, der Mann⸗ heimer // Männer, die nun bei den Mannſchaftswettbe⸗ werben für ihre Gemeinſchaft antraten. Nach dem Ein⸗ marſch der Teilnehmer auf das Hauptſpielſeld, ſprach der Führer des Sturmbannes II, /Hauptſturmführer He⸗ ger zu ſeinen // Männern. Er ſtellte die Veranſtaltung unter das Leitwort des Reichsführers Himmler.„Als Sieger ſei beſcheiden, als Verlierer ohne Ausrede, ſei ſtets vitterlich, ſei ſtets(-Mann!, dem folgte die feierliche Flaggenhiſſung. Die Vierkämpfer, die mitunter hervorragende Leiſtun⸗ gen gezeigt hatten beendeten nun noch ihre Uebungen. Aus dieſem harten Wettſtreit ging ⸗Rottenführer Ernſt Groß 5/2 mit 2507 Punkten als Sieger hervor. Schar⸗ führer F. Berger“32 erreichte mit 2133 den zweiten Rang vor // Scharführer W. Billharz 8/32 2033 Pkt. Sehr intereſſant verlief auch das Handballblitzturnier, bei dem vier Mannſchaften um den Sieg kämpften. Eine Mannſchaft der Poilzei ſtand im erſten Spiel einer Elf, die aus den Sondereinheiten der Mannheimer 65 ſtammte gegenüber. Die Poliziſten, die ja keine unbekann⸗ ten ſind, zeigten ſich ihrem Gegner in jeder Hinſicht über⸗ legen und ſiegten ſicher mit 13:2 Toren. Große Begeiſte⸗ rung, bei der zahlreich erſchienenen Jugend erweckte der öweite Kampf, der zwiſchen dem Streifendienſt der§8 und der Mannſchaft des Sturmbannes II ausgefochten wurde. Hier ſiegte die H8, die von außen mächtig ange⸗ ſeuert wurde mit:0 Toren. Großen Anklang fand auch die folgende Hindernis⸗ ſtaffel über 10 mal 100 Meter. Dabei ging es zuerſt über einen Holzſtoß, dann war eine Hürde zu überſpringen, und zum Schluß ſtand eine Eskaladierwand von 2 Meter Höhe, die natürlich oft große Schwierigkeiten bot. Auſ⸗ Am den Tſchammer⸗Pokal S Walshof beſiegt 58 Hockenheim 21(10) Das große Gauligaſterben in den Pokalrunden hatte am vorletzten Sonntag auch den SB Walohof geſtreift, denn ein Unentſchieden nach Verlängerung gegen einen — wenn auch guten— Bezirksklaſſeverein, hat für eimen vielfachen Meiſter der oberſten Klaſſe immer einen omi⸗ nöſen Anſtrich. Das notwendig gewordene Rückſpiel wurde prompt für den letzten Sonntag bei den Schießſtänden an⸗ geſetzt und wenn auch niemand an dem poſitiven Ausgang ſür die Platzimhaber zweifelte, ſo konnte man doch neu⸗ gierig ſein, wie die umgeformte Waloͤhofelf die Sache geſtalten werde. Waldhof: Drayß; Ramge, Schneider; Maier, Bauder, Erb; Deobald, Bielmeier, Eberhardt. Pennig, Günderoth. Hockenheim: Lehr; Simon, Hofmann; Baſten, Birken⸗ meier, Claus; Bechtel, Wölfelſchneider, Kraft, Branden⸗ burger, Hurſt. Das Spiel beginnt vor rund 2000 Zuſchauern, darunter ſtarker Zuzug aus Hockenheim, ſofort in lebhaftem Stil, der raſchen Bildwechſel, aber noch keine wirklich gefahr⸗ drohenden Momente bringt, bis dann ſchließlich der erſte doch durch einen Walohofangriff ſteigt, der aber vom Tor⸗ hüter noch in glückliche Bahnen gelenkt werden kann. In zügigen, weitmoſchigen Angrifſen ſtemmt ſich Hockenheim unbekümmert gegen die ſich ſteigernden Vorſtöße der Platzelf. Beiderſeits werden die erſten ergebnisloſen Eck⸗ bälle geſetzt; doch folgt dann ſpäter ein guter Schuß Deo⸗ balds. den Lehr ſicher annimmt. Ein famoſer und garz gefährlicher Langſchuß des Halblinben Brandenburger wird von Drayß im Niedergehen geſtoppt. aber auch Lehr auf der anderen Seite iſt wiederholt der Retter durch ſeine Aufmerkſamkeit und Ruhe. Waldhof kommt im Schuß immer wieder um den behannten Bruchteil zu ſpät, was kommt im weiteren Verlauf des Treffens, einen Dreizehnmeter zugeſprochen, der zwar gehalten wird, jedoch an und für ſich ungültig war wegen Uebertretens. So wog der Kampf mit unerhörtem Einſatz auf beiden Seiten weiter. Einzelne Zuſchauer glauben ſchon, daß das Reſultat:4 gleichzeitig den End⸗ ſtand darſtellt, da gelingt es Jäger, einen Straf⸗ wurf zum Siegestor einzuwerfen. Zuvor hatte Trippmacher phantaſtiſche Abwehrparaden gezeigt, und damit ſchon allein der Altenſtadter Elf eine kla⸗ rere Führung verſagt. Nur ſchade, daß die Waldhof⸗Elf damit aus dem Rennen geworfen wurde. Es hat faſt den Anſchein, als ob auch die Gruppenſpiele in dieſem Jahr unter einem ähnlichen wie im Vorjahr(Fall Spengler) äußerſt ungünſtigen Stern ſtehen. PPCPPPCPCPCP — Wicklich Wikksam werben Will Himmt lie NMZ Neue Mannheimer“ Rechtzeitig vom Arzt unterſucht- das kann Sie vor ſchwerem Schaden ſchützen. Meinen Sie, es ſei bei Ihrem Wagen anders? Rechtzeitig vom Fachmann nach einem kleinen fiel, daß die meiſten aber ſchneidig beim erſten Verſuch darüber gingen. Als beſter Sturm kam 6/32 in:26 Min. ein, vor dem Sturm 5, der:28 Min. benötigte. Zum Tauziehen ſtellte ebenfalls jeder Sturm eine Mannſchaf Beim erſten Durchgang mußten Sturm 7, 8 und der Sa⸗ nitätsſturm ausſcheiden, dem dann noch der Sturm 6 fol⸗ gen mußte. Der Endkampf ſah den Sturm 6 wieder e 3 mal in Front; die Mannſchaft, die ſehr gut zuſammen⸗ arbeitete, gab ihrem Gegner, den Reſervemännern, kei Chance. Beim letzten Mannſchaftswettbewerb, der für die Ge⸗ ſamtwertung zum Austrag kam, dem 1500⸗Meter⸗Lauf, kam es auf eine möglichſt geſchloſſene Leiſtung an, denn den 15 Teilnehmern wurde der letzte Mann gewertet, d von dem vorletzten Läufer nicht mehr als 30 Meter er fernt einlaufen mußte. Der Sturm 7/32 hatte die be Läufer und ſiegte in:36 Min. vor dem Sturm 6,/32, der in:38,3 Min. einkam. Damit waren die Kämpfe zu Bewertung beendet. Als Geſamtſieger ging der Stu (32 hervor, der 2349 Punkte erreichte. Sturm 5/32 folgte an zweiter Stelle mit 2277 Punkten vor Sturm 7/32 mit 2219 Punkten. 5 Beim Entſcheidungsſpiel im Handballblitzturnier ſtan⸗ den ſich die HJ⸗Mannſchaft und die Polizei gegenüber. Mi der Polizei ſiegte hierbei die techniſch beſte Elf des Tur⸗ niers, die Jugend mußte ſich dabei mit:8 Toren als ge⸗ ſchlagen bekennen. Bemerkenswert war, daß das 9 el ſehr fair und ruhig ausgetragen wurde, und die Zuſchaue immer in ſeinem Bann hielt. 7 Zum Abſchluß traten nochmals ſämtliche Einheiten au um Ausſchnitte aus ihrem Uebungsbetrieb zu zeigen. Neben Gymnaſtik und fröhlichen Spielen und Mannſchaftskämp⸗ ſen wurden Boden⸗ und Laufübungen gezeigt 1 ſchauliches Bild über die vielſeitige, ſportli der /6⸗Männer. Zum Schluß ſprach der 1⸗Standarte 32 //Sturmbannführer Kletſt. ſeinen Dank aus, den Aktiven und Kampfrichte vorbildliche Arbeit und den Gäſten, unter denen w Stadtkommandant Oberſt Buchert, der zugleich i. V. Generals Ritter von Speck die Wehrmacht vertrat, Wipfinger als Vertreier der Partei und weitere ſührende Männer der Polizei, des RAd und des Reichs⸗ kriegerbundes bemerkten, für ihr Erſcheinen. die reichlichen Gelegenheiten verpuſten läßt; doch ſte ein vereinzelter guter Kopfball von Pennig auf Ecke, den Claus auf der Torlinie obſchlägt. Endlich ſchafft ſich Pen wia gut durch, gibt genau vors Netz, wo Eberhard kurz einlenkt,:0. Dabei bleibt es bis zur Pauſe. Nach Seitenwechſel verbockt kurz nach Wiederbeginn 8 geſamte Innentrio von Woldhof eine klare Situation, den weiteren Vorſprung hätte bringen müſſen. Pe erfaßt dann die Lage gut, als er unter Herausgehen Lehr techniſch gewandt das Leder zwiſchen die verlaſſene Pfoſtcu ſetzt, 20. Damit iſt die Soche wohl entſchiede Nach einer Umſtellung der Hockenheimer, die den Recht außen Bechtel in die Mitte mehmen, werden die Vort von dieſer Seite wieder gefährlicher und ſchließlich dr Bechtel mit raſſigem Flachſchuß:1. Es ſteigen u wohl Bedenken betr. des ſchließlichen regulären Ause denn die Gäſte ſetzen wieder geſteigerten Einſatz unter An⸗ feuerung ihrer zahlreichen Reiſebegleitung ein, und Drayß Gruppe 1 in Hamburg: Hamburger S8— Bl.W Berlin 3˙0 in Alleuſtein: Hind. Allenſtein— Bfe Osnabrück 3 Vereine Spieie. Tore Punt Hambürger S 5 20.7.1 Blauweiß Berlin 5•11 4·6 Vis Osnabrück 5 6˙10 476 Hindenbg. Allenſtein 5 712 3 7 Gruppe 2 in Dresden: Dresdner Se— Fort. Düſſeldorf Gruppe 3 in Wien: Admira Wien— VjR Mannheim 83 Stuttgarter Kickers 5 13712:3 Admira Wien 6 20 11 7ꝛ²⁵ VfR Mannheim 6 12:15 5¹² 5 3511:7 SV 05 Deſſau hat alle Mühe, einen ſeinen Kopfball zur Streche zu bringe Ehe ſich die bedrohliche Gefahr einer Verlängerung wirklichen konn, ertönt der Schlußpfiff. S Waldhof, der notgedrungen zu einer Improviſ betr. der Aufſtellung greiſen mußte les ſehlten Heermann Siffling, Molenda) zeigte mit ſeinen fünf Jungleuten k übles Spiel, wenn man von den Stockungen und Umſtä lichkeiten beim Schuß abſieht. Techniſch war die Ma⸗ ſchoft den Gäſten natürlich überlegen. Die Ueberraſchu ſtellte jedenfalls der iunge Mittelläufer Bauder, 0er der ganzenSpielweiſe an Heermann erinerte: Härte, Ueber⸗ ſicht, glänzendes Stellungsſpiel allgegenwärtig, i eingreifend. Für eine Erſtleiſtung in der Gauklaſſe e ſach überrogend. Ihm am nächſten kam von den Jung⸗ leuten Eberhardt, während Ramge und Erb inſolge ihrer Größe vietſach langſam ſchienen. Alles in allem ei gute Geſamtleiſtung des Altmeiſters. Die Hockenheimer brachten einen ſehr guten eindruck zuſtande. Man verſteht das Vorſpielergebn rationellem unbeſchwertem Spiel hielten ſie Waldh Zeit die Stange, wobei das ſehr wirkſame Ofſenſioſpi von Birkenmeier ols Mittelläufer ſtark ins Ge fiel. Im Hintertrio Lehr im Tor, und der rechte 2 teidiger Claus zu erwähnen Im Angriff die Halbſtürmer und Bechtel. Jedenfalls hat ſich Hockenheim ols weit ſtärker, als erwortet, erwieſen. 23 Duchardt⸗Heidelberg hatte keinen ſchweren Stand, und leitete, von Kleinigkeiten abgeſehen, gut. 3 Nicht auszudenken: Auto ohne Strom! Was wäre Ihr Wagen ohne— Zündung, Licht und Signale, ohne Anlaſſer und Batterie? Strom im Auto— ein wertvoller Helfer zu guter Fahrt, eine Guelle des Argers, 0 wenn er ſtreikt! Sichern Sie Ihr Fahrzeug vor Elektropannen— laſſen Sie es regelmäßig vom Fachmann prüfen. Und wählen Sie zu größerer Sicherheit das gute und bewährte Zubehör von 6 * ———— ———————— 5 5 10. Seite/ Nummer 27 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 15. Mai 1939 NSDAb-Nſiiſeilungen Partelamttichen Ben Ortsgruppen der NSDAP Käfertal⸗Nord. 15.., 20.15 Uhr, findet im Saal des „Schwarzen Adler“ Mitgliederverſammlung ſtatt. Erſchei⸗ nen für ſämtliche Parteigenoſſen Pflicht! Neckarſpitze. 15.., 20.15 Uhr, Parteimitgliederverſamm⸗ lung im Saale der Schiffs⸗ und Muſchinenbau⸗A, Werſt⸗ ſtraße. 9³ Beſehl! Zum Reichsappell der ſchaffenden Jugend am Montag, 15.., tragen alle Hꝗ⸗Augehörige Uniform. Der Führer des Bannes Mannheim 171: Merz, Bannführer. Propaganda Alle Einheitsführer haben ſich ſofort perſönlich für eine umfaſſende Propagandaaktion für das Großgeländeſpiel im Odenwald einzuſetzen. Das Großgeländeſpiel muß ein vol⸗ ler Erfolg werden! Aumeldungen ſind laufend ſofort an den Bann weiterzugeben. Gef. 12/171 Waldpark. Führerzug: Montag, 20 Uhr, Pfalzplatz.— Mittwoch, 20 Uhr, ſteht die Gef. im Sommer⸗ Srenſtanzug auf dem Pfalzplatz. Humboldt. Sämtliche Jugendliche der Kleinbetriebe der Ortswaltung treten am 15..,.45 Uhr früh, zum Ge⸗ meinſchaftsempfang in der Langſtraße 39a an. Neckaran⸗Nord und ⸗Süd. Sämtliche Jugendliche, mach die nicht von einem Betriebsjugendwalter oder einer Betriebs⸗ iugendwalterin betreut werden, treten am 15..,.30 Uhr früh, zum Reichsappell der ſchaffenden Jugend vor der Ortswaltung Luiſenſtraße 46 an. Lindenhof. Die Jugendlichen aus dem Handwerk und den Handelsbetrieben treten am 15..,.45 Uhr früh, vor der Zigarrenfabrik Bruns by Rhein, Mannheim, Rhein⸗ dammſtraße, zum Reichsappell der ſchaffenden Jugend an. BDM Gr. 17/18 Oſtſtadt. Gruppenappell am 16.., 19 Uhr, in der Mädchenberufsſchule. Reichsausweis mitbringen!— 15.., 20 Uhr, Antreten der Mädelſchaft Kettler in Beet⸗ hovenſtraße 15. Beitrag mitbringen. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Abteilung Propaganda Film„Deutſches Land in Afrika“ Die Karten müſſen unbedingt im Laufe des Monats auf der Kreiswaltung abgeholt werden. Aktion„Kenntlichmachung der Gemeinſchaft“ und Wer⸗ bung für den„Aufbau“. Es ſteht noch Propagandamate⸗ rial zur Verfügung. Die Werbung iſt mit allem Nachdruck zu betreiben. Der Kreispropagandawalter. UNBER heuſiges C — Rumors! MnLieisung deutschen Zee„Kari Tudwis biehl hofinungsloser Fall“ Stelzer. Saltner. Peukert. Danegger .40..15. n „Ein wit Nonnes Aniengszenen: ALHaA leistung deuischen 2 ⸗ Mart Tuchwig oiehl Ioser Falł ukert, Danegger 35 Udr Sstr. 6128,——— Feruapr. uch dabei 7 · i her helteret 1 tische alientahrt vo ——— der entzückenden E. 1ian Harven „Ins bleue Leben“ 0 00,.20 · Für Jugendl. zugel. D ee, hanenn 69 SCAL 55 85 Bind Hie Heuie letziter Tag der Cib elle Vorführung: Mi Berufserziehung und Berufsführung Betr. Vortragsabend für Werkmeiſter und betriebliche Unterführer. Am Mittwach, 17. Mai, 20 Uhr. veranſtalten wir im großen Saal des Deutſchen Hauſes, Mannheim, C 1, 10—11, den letzten Vortragsabend der Winterarbeit 1938/39, Es ſpricht Betriebsführer Pg. Gulden über das Thema:„Leiſtungskampf und Betriebswirtſchaft“. Wir loeden hiermit alle Werkmeiſter und betrieblichen Unterfüh⸗ rer zum Beſuche des und erwarten zahl⸗ reiches Erſcheinen. Montag, 15. Mai Vortrages ein Nationaltheater: 20 Uhr„Oeſterreithiſche Tragödie“. Neues Theater im Roſengarten: 20 Uhr„Die diebiſche Elſter“.* Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Meßplatz:„Mannemer Maimeß“ Stadt Baſel: Konzert(Verlängerung) Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sterneuproiektors. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palmgarten Brückl Lichtlpiele: Ufa⸗Palaſt:„Das Vertegenheitskind“— Alhambra und Schauburg:„Ein hoffnungsloſer Fall“— Scala:„Men⸗ ſchen, Tiere, Senſationen“.— Palaſt, Gloria und Capitol: „Drei Unteroffiziere“. 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