———.——— Einzelpreis 10 D. u5 Anzeigenyreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfeunig, 9 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familiene und Kleinanzeigen ermäßlate Grundpreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Bei Zwanasvergleichen oder Konkurſen wird keinerler Nachlaß aewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 150. Jahrgang— Nr. 210 Mit oder ohne Moskau? Neue Mannheimer ZJei Erlcheinungsweile: Tägfich zmal außer Sonntag. Bezugsvreiſe: M annh ei m er G en eral Anz eiger Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 40. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Rema 3zeii Mannheim 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Dienstag, 16. Mai 1030 hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44. Meerfeloſtr. 13, NeFiſcherſtr. 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str. 8, SeFreiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mittag⸗Ausgabe A Sowietrußlands Anlwort ſtellt England vor eine folgenſchwere Enhjcheidung Der Due ſyrach in Turin Die Piſtole auf der Bruſt. Eutweder Zuſtimmung zum Moskauer Militärbünonis-Plan oder Sowjetrußland muß von der Einkreiſungsfront abgeſchrieben werden Drahtber. unſ. Lon doner Vertreters — London, 16. Mai. England ſteht vor einer folgenſchweren Ent⸗ idung, nämlich ſich entweder in ein volles und umfaſſendes Militärbündnis mit Sowjet⸗ rußland einzulaſſen oder Sowjetrußland als Mitglied der Einkreiſungsfront endgültig fallen zu laſſen. Die geſtrige Antwort der ſowjetruſſiſchen Regie⸗ rung hat keine neuen Kompromißmög⸗ möglichkeiten eröffnet. Sie lehnt, wie wir in der vorigen Woche bereits ankündigen konnten, den engliſchen Vorſchlag ab, daß Sowjetrußland ſich an den engliſchen Garantien für Polen und Rumänien beteiligen ſolle und ſtellt dafür den früheren ſowjet⸗ ruſſiſchen Bündnisplan erneut und unverändert zutr Debatte. Der ſowjetruſſiſche Vorſchlag umfaßt drei Punkte: 1. ein uneingeſchränktes und vorbehaltloſes Mili⸗ tärbündnis zwiſchen England, Frankreich und Sowjetrußland; „eine Garantie Litauens, Eſtlands, Lettlands und Finnlands durch England und Frankreich; J. ſofortige Generalſtabsbeſprechungen zwiſchen den drei Allianzmächten. Wie bekannt, gehen England dieſe Vorſchläge zu weit. Einmal machen ſich hier innenpolitiſche Wider⸗ ſtände geltend, weil maßgebliche Kreiſe mit Recht befürchten, daß mit dem Eintritt Sowjetrußlands die ſogenannte Friedensfront endgültig und nach außen unverkennbar als Kriegsfront erſcheinen würde. Ferner beſtehen außenpolitiſche Bedenken. Die Re⸗ gierung befürchtet, daß Japan und Spanien viel⸗ leicht auch Portugal und Jugoflawien ſofort nach dem etwaigen Abſchluß eines engliſch⸗franzöſiſch⸗ ſowietruſſiſchen Paktes Militärbündniſſe mit Deutſchland und Italien abſchließen würden. Außerdem verhehlt man ſich hier nicht, daß die bal⸗ tiſchen Staaten, die in dem ſowjetruſſiſchen Vor⸗ ſchlag genannt ſind, wahrſcheinlich ſicherer ohne die von Sowjetrußland empfohlene Garantie ſein wer⸗ den als mit ihr. Anderſeits überprüft die Regierung ihre Stel⸗ lungnahme erneut angeſichts des Riſikos, im Falle der Ablehnung der ſowjetruſſiſchen Vorſchläge auf Sowjetrußland ganz verzichten zu müſſen. Morgen wird ſich das Kabinett mit der ſowjetruſſiſchen Ant⸗ wort befaſſen. Am Freitag findet im Unterhaus eine allgemeine Debatte über die engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen ſtatt. Außenminiſter Lord Halifax wird ſeine Reiſe nach Genf auf Samstag früh vor⸗ verlegen und durch Benutzung des Flugzeugs be⸗ ſchleunigen, um einen ganzen Tag in Paris zu Ver⸗ handlungen mit der franzöſiſchen Regierung zur Verfügung zu haben und am Abend mit Außen⸗ miniſter Bonnet nach Genf weiterfahren. In Genf hofft man, über den toten Punkt durch direkte Ver⸗ handlungen zwiſchen Lord Halifax und dem ſtell⸗ vertretenden ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſar Po⸗ temkin mit franzöſiſcher Vermittlung hinwegzukom⸗ men. Weitere diplomatiſche Noten können im gegen⸗ wärtigen Stadium nach engliſcher Anſicht die An⸗ gelegenheit nicht weiterbringen. Die Haltung der engliſchen Preſſe iſt wider⸗ ſpruchsvoll. Auf der einen Seite ſucht ſie die Lage zum Teil zu beſchönigen, ſpricht von neuen Möglichkeiten, die die ſowjetruſſiſche Antwort, eröff⸗ net habe, von einer angeblichen Verminderung des Wi⸗ derſtandes gegen ſowjetruſſiſche Hilfe an Polen und Rumänien, ohne jedoch dieſe unklaren Andeutungen näher zu begründen. Auf der anderen Seite können die Blätter jedoch nicht leugnen, daß Moskau die alten bisher von England abgelehnten Vorſchläge ziemlich unverändert wiederholt und keinerlei Nei⸗ gung gezeigt hat, Zugeſtändniſſe an den britiſchen Standpunkt zu machen. die„Tiemes“ bemerkt klein⸗ laut, die ſowjetruſſiſche Antwort bringe eingeſtande⸗ nermaßen die Angelegenheit nicht vorwärts. Der dem Foreign Office naheſtehende„Daily Telegraph“ verläßt ſich wie gewöhnlich in ſolchen Situationen auf den franzöſiſchen Einfluß. Die „Dailn Mail“ behauptet, die franzöſiſche Regie⸗ rung habe bereits„eine Formel“ bereit, um die Schwierigkeiten zu überbrücken, unterſtreicht jedoch gegenüber dieſem uralten Rezept die außenpoliti⸗ ſchen Bedenken.„News Chronicle“ ſchreiht, wie die Hetzblätter im Vergleich zur ſogenannten ruhigen Preſſe nun einmal oft ſind, es wäre zwar töricht, die Gefahren in Danzig oder irgendwo ſonſt zu unterſchätzen, aber England ſei jetzt in der Lage, den Krieg zu verhindern oder zu gewinnen. Das Blatt der Arbeiterpartei,„Daily Herald“, macht ſich im weſentlichen den ſowjetruſſiſchen Standpunkt zu eigen und empfiehlt, daß Lord Halifax und Potem⸗ kin in ihren Genfer Verhandlungen zum mindeſten. ein grundſätzliches Uebereinkommen feſtſtellen ſoll⸗ ten und die Regelung der Einzelheiten dann ſpäte⸗ ren Verhandlungen überlaſſen könnten. England ſucht Feuerwehrleute EP. London, 15. Mai. Die zum freiwilligen nationalen Hilfsdienſt zäh⸗ lende engliſche Hilfsfeuerwehr hat nach einer Darle⸗ gung des„Daily Telegraph“ vom Montag ihre Soll⸗ ſtärke bei weitem noch nicht erreicht. Hinzu kommt, daß auch die techniſche Ausrüſtung noch ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Ehe dieſer Nothelferdienſt in einem Ernſtfall eingreifen kann, braucht die Hilfs⸗ feuerwehr noch 50000 Mann und 3000 Feuer⸗ ſpritzen. Wie das engliſche Blatt weiter mitteilt, glauben die verantwortlichen Stellen nicht, daß die Organiſationslücken vor 1940 beſeitigt werden kön⸗ nen. Paris will vermitteln Es hofft, daß in Genf ein Kompromiß zwiſchen London und Moskau erreicht wird Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 16. Mai. Während der franzöſiſche Botſchafter in London bei Lord Halifax vorſprach, um nähere Nachrichten über den Inhalt der ſowjetruſſiſchen Antwortnote einzuſehen, erſchien der ſowjetruſſiſche Botſchafter in Paris Suritſch am Quai'Orſay um dem Außen⸗ miniſter Bonnet direkt eine Inhaltsangabe zut über⸗ mitteln. Die ſowjetruſſiſche Antwort ſo gibt man in Paris zu, iſt keineswegs günſtig. Sie lehnt die eng⸗ liſchen Vorſchläge ab, und verlangt nach wie vor einen uneingeſchränkten Bündnisvertrag. Die ſowjetruſſiſche Forderung läuft alſo wie man in Paris ſagt, darauf hinaus, daß man über Nacht zwiſchen England und Sowjetrußland die⸗ ſelbe Entente cordiale herſtelle, wie ſie erſt nach langen Jahren zwiſchen Paris und London ent⸗ ſtanden ſei. Im einzelnen macht Sowjetrußland darauf auf⸗ merkſam, daß die Sowjets auf der einen Seite nicht etwa Polen, Rumänien und die baltiſchen Staaten garantieren können, wenn ſie dafür nicht auf der anderen Seite die formelle Gegengarantie Englands für ſich ſelbſt erhielten. Immerhin, ſo betont man in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen, ſei die ſowjet⸗ ruſſiſche Antwort in ſehr freundſchaftlichem Tone gehalten und laſſe alle Möglichkeiten zu wei⸗ teren Verhandlungen offen. Die engliſche Regierung werde wohl nicht vor Samstag dieſer Woche end⸗ gültig zu den ſowjetruſſiſchen Vorſchlägen Stellung nehmen. Nach wie vor herrſche in London eine ſtarke politiſche Zurückhaltung gegenüber Moskau, obwohl man natürlich einſehe, wie dies auch die Meinung des Generalſtabes ſei, daß ohne die Mitwirkung Sowjetrußlands die engliſche Garantieverpflichtung gegenüber Polen und Rumänien überhaupt nicht durchgeführt werden könnte. Es wäre vielleicht möglich, meint der„Matin“, daß die franzöſiſche Regierung, die ja ſchon längſt durch den ſowjetruſſiſchen Pakt mit Moskau gebunden iſt, eine Vermittlungsaktion unternehme und einen Plan vorſchlage, der ein Kompromiß auf halbem Wege zwiſchen den ſowjetruſſiſchen und den eng⸗ liſchen Vorſchlägen darſtelle. Auf jeden Fall ſei noch nichts verloren, und es ſei immerhin noch ſehr wahrſcheinlich, wenn nicht ganz ſicher, daß die Verhandlungen in Genf in perſön⸗ licher Ausſprache mit Potemkin abgeſchloſſen werden könnten. Pariſer Rüſtungsanleihe für Polen? Die Beſprechungen zwiſchen Gamelin und dem Warſchauer Kriegsminiſter Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 16. Mai. Der polniſche Kriegsminiſter, General Kaſoprzyei iſt geſtern zu mehrtägigem Beſuch in Paris ein⸗ getroffen. Offiziell wird zwar behauptet, daß ſein Beſuch nur privaten Charakter habe, doch dieſe Er⸗ klärung gilt wohl nur inſofern, als der Beſucher ſelbſt ſich alle Feierlichkeiten verbeten hat, da er ſich augenblicklich in Trauer befinde. Außerlich kam der „private Charakter“ dieſes Beſuchs dadurch zum Ausdruck, daß zum Empfang am Bahnhof der fran⸗ zöſiſche Oberkommandierende General Game⸗ lin und einige andere höhere franzöſiſche Offiziere des franzöſiſchen Generalſtabs nicht in Uniform, ſondern in Zivil erſchienen waren. „Nach einem Frühſtück bei General Gamelin be⸗ gannen ſofort die Verhandlungen zwiſchen den pol⸗ niſchen und franzöſiſchen Generalſtäblern. Heute wird der polniſche Kriegsminiſter ſeine Aufwartung bei dem Miniſterpräſidenten Daladier machen. In franzöſiſchen Kreiſen erklärt man, daß die General⸗ ſtabsverhandlungen, die ſeit 1936 zum Stillſtand ge⸗ kommen waren, jetzt wieder notwendig wurden, weil ſich die militäriſche und ſtrategiſche Lage durch die engliſche Garantieverpflichtung an Polen und die Unterzeichnung des franzöſiſch⸗polniſchen Bündniſ⸗ ſes weſentlich geändert habe. Es handele ſich alſo nunmehr um die praktiſche Organiſation der mili⸗ täriſchen Zuſammenarbeit zwiſchen Polen, Frank⸗ reich und England. General Kaſoprzyei ſei für dieſe Verhandlungen der rechte Mann, nicht nur, weil er ehemaliger Schü⸗ ler der franzöſiſchen Kriegsakademie ſei, ſondern auch, weil er das Vertrauen des Marſchalls Ryds⸗ Smigly beſitze. Daneben werden aller Vorausſicht lich in Paris darauf aufmerkſam, (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) FPPPPPPTPTTTTTTTTTTTTT0.——— nach auch Verhandlungen finanziellen Charakters geführt werden. Man macht näm⸗ daß die letzte franzöſiſche Anleihe an Polen in Höhe von 800 Mil⸗ lionen Zloty zur Durchführung der Motoriſierung in der polniſchen Armee gedient habe. Eine ähn⸗ lich Finanzhilfe, ergänzt vielleicht auch durch Hirekte Lieferung von Rüſtungsmaterial, ſei jetzt auch wohl wieder nötig. Unter dieſen Umſtänden kann, wie Paris meint, man es als ein Glück für Frankreich und ſeinen polniſchen Verbündeten anſehen, daß geſtern die vom Finanzminiſter Reynand aufgelegte neue Rüſtungsanleihe über ſechs Mil⸗ liarden ſchon gleich am erſten Tage voll ge⸗ zeichnet wurde. Selbſtverſtändlich wird dieſer Erfolg in Paris nach Kräften gefeiert und als eine Art Bolksabſtimmung für die Regierung Daladier hingeſtellt. Niemals in den Nachkriegsjahren ſei eine Anleihe in nur ſo wenigen Stunden voll gezeichnet worden. Gleich⸗ zeitig macht man in Paris darauf aufmerkſam, daß geſtern der amerikaniſche Financier Norman Davis zum Beſuch in der franzöſiſchen Hauptſtadt eingetroffen iſt, während der ehemalige franzöſiſche Oberkommandierende General Weygand zu einer Vortragsreiſe nach London aufgebrochen iſt. Polens Frauen im Kriegsfall EP. Warſchau, 15. Mai. Das in Bromberg erſcheinende polniſche Blatt „Döiennik Bydgoſki“ ruft die polniſchen Frauen auf, ſich in beſonderen Kurſen für den Kriegsfall vorzu⸗ bereiten. Die Frauen ſollen für beſtimmte Arbei⸗ ten in der öffentlichen Verwaltung, im Fernſprech⸗ weſen, im Verkehrsweſen und in der Bekleidungs⸗ induſtrie vorgebildet werden. Außerdem ſollen Autofahrkurſe, Kranken⸗ und Kochkurſe eingerichtet werden. Böswillige Erfindungen Ungarn weiſt polniſche Lügenmeldungen zurück EP Budapeſt, 15. Mai. Gegen die Falſchmeldungen des polniſchen Blat⸗ tes„ABC“ über angebliche ungariſche Truppen⸗ zuſammenziehungen an der ſlowaki⸗ ſchen Grenze nehmen der„Peſter Lloyd“ und „Nemzeti Ujſag“ Stellung. Der„Peſter Lloyd“ meint, dieſe Meldung gehöre in die Kategorie jener Tendenzgerüchte, die ſich in einem Teil ber europä⸗ iſchen Preſſe hartnäckig behaupteten: Es handle ſich hier um böswillige Erfindungen, deren völlige Halt⸗ loſigkeit jedermann durchſchaue, der die wahren Ziele der ungariſchen Politik kenne. Es ſei bedauerlich, daß ſich auch polniſche Blätter zur Verbreitung fol⸗ cher Tendenzmeldungen hergeben. ee ee ——————————————— Grenze zu. 2. Sekte/ Nummer 219 Neue Mannbeimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 16. Mai 1989 Mit dem Führer den Weſtwall entlang: So ſtark iſt keine Grenze geſchützt Die Feſtungsbauten an der Luxemburger Grenze- Jubelnder Dank der Bevölkerung an den Führer (Von unſerem an der Weſtreiſe des Führers teil⸗ nehmenden Sonderberichterſtatter) dub. Trier, 15. Mai. Der Führer und Oberſte Beſehlshaber hat heute am zweiten Tage ſeiner Juſpektionsreiſe durch das Gebiet des deutſchen Weſtwalles den Raum der Eifel und des Moſeltales geprüſt. Kurz nach 8 Uhr morgens fuhr der Führer mit den Herren, die ihn auch am erſten Tage begleitet hatten, bereits in das Gelände ab. Bald iſt die vorderſte Verteidigungslinie wieder erreicht. Der Eindruck des geſtrigen Tages von Aachen, daß tatſächlich alles nur Mögliche für die Sicherheit der deutſchen Weſtgrenze jedem Angreifer gegenüber geſchehen iſt, verſtärkt und vertieft ſich noch in dieſen Stunden. Betonwerk reiht ſich an Betonwerk, in halber Rufweite häufen ſich die ſchwe⸗ ren Mannſchaftsſtände und die ausgedehnten Ge⸗ fechtsbunker. Unvorſtellbar, wwie hier ein Gegner je ͤurchzubrechen vermöchte. Obwohl der Ausbau der Stellungen ſchon vollendet erſcheint, wird doch noch ununterbrochen an ihrer Verbeſſerung, Ver⸗ ſtärkung und Verdichtung gearbeitet. Unter der ſach⸗ kundigen Leitung der Feſtungs⸗Pionierſtäbe ſchaf⸗ ſen Reichsarbeitsdienſt und Weſtwallarbeiter, nun ſchon Spezialiſten ihres beſonderen Beruſes, un⸗ ermüdlich. Die Bevölkerung bereitet dem Führer überall begeiſterte Kundgebungen. Auf allen Bauſtellen ver⸗ einen ſich die Arbeiter zu ergreifenden Kundgebun⸗ gen für den Führer. Weiter geht die Fahrt, der Iuxemburgiſchen Der Feſtungswerke werden immer mehr. An einer ſtrategiſch wichtigen Kugelſtellung haben ſich ganze Bunkerfamilien verſammelt. Ein Dorf des deutſchen Schutzes iſt hier in die Erde hin⸗ eingewachſen. Aufmerkſam prüft der Führer wieder jede Einzelheit. In kurzen Abſtänden läßt er halten, beſichtigt er die wichtigſten Anlagen, prüft die Werke innen und außen. Auf welche Weiſe iſt die Munitionszuführung geſichert, wieviele Lebens⸗ mittel können in jedem Bunker geſtapelt werden, wie iſt die Waſſerverſorgung geregelt, kann auch bei ſchwerem Feuer kein Gas in die Bunker eindringen, welche Temperatur herrſcht unter ungünſtigſten Ver⸗ hältniſſen in den Mannſchaftsräumen, wie iſt die fehlerloſe Ausführung der Betonarbeiten nachgeprüft worden, wie weit kann ein Angriff äußerſten Falles an das einzelne Werk herangetragen werden, bis wann ſind die einzelnen Bauten völlig mit dem Ge⸗ lände verwachſen und damit unſichtbar geworden— das alles ſind Fragen, die der Führer immer wieder bis in alle Einzelheiten nachprüft. Schwere Stra⸗ ßenſperren werden paſſiert, Tankfallen, Tankſper⸗ ren, Höckerlinien, Drahthinderniſſe werden beſichtigt, Zufahrtsſtraßen und unterirdiſche Zugangsſtollen beſucht, das Gelände von hervorragenden Punkten aus immer wieder einer eingehenden Prüfung unterzogen. Es iſt Mittag geworden, das“ trübe Wetter hat ſich aufgehellt. Wieder kommt eine große Sperr⸗ ſtellung in Sicht, die einer Ortſchaft in weitem Halbrund vorgelagert iſt. Tauſende ſind hier zu⸗ ſammengeſtrömt, um den Führer zu grüßen. Als der Führer nach eingehender Beſichtigung die Verteidigungswerke wieder verläßt, bricht brauſend und ſich minutenlang immer mehr ſteigernd tau⸗ ſendfaches Heilrufen los. Langſam geht der Führer auf die freudig bewegte Menge, die eine kleine An⸗ höhe in Beſitz genommen hat, zu. Er winkt mit der Hand, es wird ſogleich ſtill. Dann ſpricht der Führer. Er ſagt nur einen „Ermeſſen Sie an dieſen Bauwerken“— und er deutet auf die Feſtungswerke rundum—„den Unterſchied, meine Volksgenoſſen, zwiſchen heute und früher.“ Frenetiſcher Jubel antwortet dem Führer. An einer andere Stelle geraten wir mitten hinein eine Geſechtsübung der ſtändigen Grenztruppe: Rot will die Bunkerſtellung überrennen, den ſtäh⸗ lernen Sperr⸗Riegel zerbrechen und einen Durch⸗ ſtoß erzwingen. Drei Tage hat nach dem Gefechts⸗ plan ſchwerſtes Vernichtungsfeuer auf der Stellung gelegen. Jetzt tritt Rot zum Sturm an. Schwere MGs. hämmern ununterbrochen, Nebelgranaten laſ⸗ ſen das Kampfgelände in einem undurchdringlichen weißen Dunſt verſchwinden, in deſſen Schutz der Geg⸗ ner nun vorgeht. Handgranaten krachen. Die Pan⸗ zerabwehrkanonen beginnen zu bellen. Es dröhnt und zittert und rauſcht. Das MG⸗Feuer hämmert im⸗ mer raſender. Nur hin und wieder taucht für Se⸗ kunden ein Mann aus Dampf und Nebel empor, der im raſchen Sprung ſich nach vorn zu arbeiten ver⸗ ſucht. Aber ſchon hat ihn eine MG⸗Garbe aus einem der Werke gefaßt. Er bricht im Feuer zuſammen. Ein gelbes Abzeichen zeigt den Entſcheid des Schiedsrich⸗ ters an, daß er kampfunfähig iſt. Immer erneut wiederholt ſich dieſes Bild. Bald bedecken Hunderte von„Gefallenen“ das Gelände vor den Bunkern. Aber mit ungeheurer Wucht treibt Rot den Angriff vor. —— Aus der Warſchauer Giſttüche: Lügenmeldungen über Danzig dnb Danzig, 15. Mi. Der„Danziger Vorpoſten“ nimmt in ſeinem Leitartikel am Montag zu den in der ausländiſchen Preſſe erſcheinenden Lügenmel⸗ dungen über die angeblichen chaotiſchen Zuſtände in Danzig Stellung und führt eine Anzahl un⸗ glaublicher Schauermärchen in ironiſcher Form ad a bsurdum. Dann ſchreibt das Blatt:„Wir wiſſen, daß eine Warſchauer Lügenzentrale, die ihre Agenten in Danzig ſitzen hat, geſchäftig am Werk iſt, um das Ausland mit Märchen über Danzig zu verſorgen. Wir bedauern es nur, daß die Nachrichten⸗Agenturen auf dieſe Lügenfabrik hineingefallen ſind und ſich nicht an Ort und Stelle von dem wirklichen Zu⸗ ſtand überzeugten. Wir richten an Havas, Reuter, United Preß und an die ausländiſchen Blätter, für die Danzig augenblicklich ein wichtiges Thema iſt, die Bitte, Korreſpondenten nach Danzig zu entſen⸗ den. Wir appellieren an das Gewiſſen und an den journaliſtiſchen Anſtand. Wer als Ausländer ein⸗ mal in Danzig war, hat in den meiſten Fällen aus⸗ drücklich Danziger Stellen gegenüber beſtätigt, daß die deutſche Bevölkerung in der freien Stadt Dan⸗ zig von großer Diſziplin beſeelt iſt.“ Aeberfälle auf Volksdeutſche dauern an db Kattowitz, 15. Mai. Es vergeht nicht ein einziger Tag, an dem nicht Ausſchreitungen gegen Angehörige der deutſchen Volksgruppe oder deren Beſitz in Oſtoberſchleſien zu verzeichnen wären. Am Samstagabend verſuchten etwa 20 Aufſtän⸗ diſche, in die Räume des Deutſchen Kul⸗ turbundes in Kattowitz einzudringen, um eine deutſche Verſammlung zu ſprengen. Der Hausmeiſter konnte jedoch noch rechtzeitig die Ein⸗ gangstür ſchließen. In ihrer Wut zertrümmerte die Horde zahlreiche Fenſterſcheiben des Hauſes. Ver⸗ mutlich die gleichen Täter ſchlugen kurze Zeit ſpäter in den Geſchäftsräumen des Deutſchen Volks⸗ bundes in Kattowitz mehrere Fenſterſcheiben ein. Auch in Schwientochlowitz und Tichau wurden an deutſchen Häuſern Fenſterſcheiben eingeſchlagen. In Königshütte wurden die Schaufenſter faſt ſämtlicher deutſchen Geſchäfte in der Nacht zum Sonntag mit Teer beſchmiert. In dem Kampf des chauviniſtiſchen Weſtverban⸗ deg gegen den Verkauf und den Abſatz von Erzeug⸗ niſſen reichsdeutſcher Firmen ſowie gegen alle deut⸗ ſchen Reklameſchilder ſoll jetzt auch der Verband der Aufſtändiſchen Jugend eingeſtellt werden. Die Jung⸗ Aufſtändiſchen ſind aufgefordert, dem Weſtverband bis zum Ablauf des Monats Mai mitzuteilen, wo noch deutſche Erzeugniſſe verkauft werden und wo noch deutſche Schilder anzutreſſen ſind. Es ſoll die Aufgabe der Kufſtändiſchen Jugend ſein, den „Willen der poluiſchen Bevölkerung“ bis zu einem endgültigen Siege durchzuſetzen. SGroteske Blüten des polniſchen Chauvinismus-Neue ſchwere Ausſchreitungen Was darunter zu verſtehen iſt, beweiſen faſt täglich die beſchmierten und zertrümmerten Schaufenſterſchei⸗ ben und Firmenſchilder deutſcher Geſchäfte. Kampf gegen den deuiſchen Film r Kattowitz, 15. Mai⸗ Die Unterdrückung aller deutſchen Lebensäuße⸗ rungen in Oſtoberſchleſien geht unter der Führung des berüchtigten Weſtverbandes planmäßig weiter. Auf Veranlaſſung dieſer Organiſation hat jetzt der Verband der Lichtſpieltheater in der Wojwooſchaft Schleſien beſchloſſen, künftig keine deutſchen Filme mehr aufzuführen. Dieſem Beſchluß haben ſich auch alle anderen Lichtſpielhäuſer in der Wojwodſchaft angeſchloſſen, ſo daß deutſche Filme in Oſtoberſchleſien nicht mehr aufgeführt werden. Ebenfalls auf Betreiben des Weſtverbandes gehen die Beſtrebungen der oſtoberſchleſiſchen Schwer⸗ induſtrie jetzt dahin, die alten deutſchen Bezeichnun⸗ gen der Grubenflöze zu poloniſieren, nachdem ſchon vor einem Jahr die Namen der deutſchen Berg⸗ und Hüttenwerke poloniſiert wurden. Der Führer ſteht mitten in der Front, umgeben von den ihn begleitenden Offizieren und Generalen. Plötzlich verſucht Rot gerade an dieſer Stelle einen Durchbruch. Pioniere wollen unter allen Umſtänden an den äußerſten Bunker herankommen, um ihn mit geballten Ladungen und unter Einſatz von Flam⸗ menwerfern außer Gefecht zu ſetzen. Unſere Grenz⸗ truppen ſind ſo bei der Sache, daß ſie nicht mehr auf die Generalität achten, auf die Inſpektionsoffiziere. Mit Krachen und Ziſchen fahren die Uebungshand⸗ granaten mitten in die Manövergäſte und explo⸗ dieren mit dumpfem Ton unter ihnen. Aber auch von den Offizieren iſt alles ſo gepackt von dem Kampfbild, daß ſich nicht einer auch nur nach den detonierenden Handgranaten umſchaut. Aber alle Tapferkeit nutzt den Roten nichts. Im Sperrfeuer der Abwehrwerke bricht auch der letzte heroiſche Durchbruchsverſuch zuſammen. Nach dieſem großartigen Erlebnis folgen wieder Stunden ſachlicher Beſichtigung. Je mehr Werke der verſchiedenſten Typen geprüft werden, deſto mehr verſtärkt ſich der Eindruck bei jedem: Wer in dieſen Feſtungen Dienſt tut, der iſt geſchützt. Die vorhan⸗ denen techniſchen und ſonſtigen Einrichtungen machen ſeinen ſchweren und verantwortungsvollen Dienſt, ſoweit es nur angeht, leicht. So zieht ſich eine geſchloſſene Abwehrfront von Berg zu Berg, von Hügel zu Hügel. Der Weſtwall ſchwingt ſich unmittelbar an die deutſch⸗luxembur⸗ giſche Grenze heran. Die Fahrt des Führers führt nun am Grenzfluß entlang. Unterwegs ſtößt der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, der Leiter des Arbeitseinſatzes am Weſtwall, zur Führerkolonne. Er kann ſtolz ſein auf das, was hier zuſammen mit der deutſchen Wehrmacht die von ihm aufgebaute„Organiſation Todt“ geleiſtet Bie Fahne wird au Immer lieblicher wird jetzt das Land und plöt⸗ lich öffnet ſich der Blick auf das herrliche Moſeltal, das im Schmuck der blühenden Obſtbäume und un⸗ zähliger Fliederſträucher prangt. Gewaltige Pan⸗ zerwerke ſchirmen das Tal, vielgeſchoſſige Burgen modernſter Bauweiſe— nur daß ſie nicht wie die Burgen des Mittelalterg die Bergzinnen maleriſch krönen, ſondern ſich ſtockwerktief im Innern der Hügel verbergen. Wer eines dieſer Werke betritt, verſtummt vor Erſtaunen. Da gibt es, gedeckt von vielen Metern ſtahlhartem Beton, tief im Innern der Erde, große freundliche Aufenthaltsräume, die für ganze Truppenverbände ausreichen. Schlaf⸗ räume ſchließen ſich an, überall ſind Heizungen ein⸗ gebaut, eine erſtklaſſige Küche zeigt ſich dem Be⸗ ſchauer blitzend und blinkend, die jedem Hotel zur Ehre gereichen würde. Gekachelte Waſch⸗ und Duſchräume ſind vorhan⸗ den, und alles das iſt gas⸗ und beſchußſicher und auch wochenlanges ſchwerſtes Geſchützfeuer können dieſen Feſtungen nichts anhaben. Lange, mannshohe Gänge, die verblüſfend an unterirdiſche Gänge in alten Burgen erinnern, nur daß in dieſen Gängen hell das elektriſche Licht leuch⸗ tet und ſtrahlend von den weißgetünchten Wän⸗ den widerſpiegelt— führen tief unter der Erde zu zahlreichen vorgeſchobenen Panzertürmen, die mit ſchweren MGs, Panzerabwehrkanonen und ſonſti⸗ gen Geſchützen armiert ſind. Abermals ein Stock⸗ werk tiefer liegen ausgedehnte Maſchinenräume, Munitions⸗ und Vorratskammern, Werkſtätten und was ſonſt noch alles zu einem ſolchen Meiſterwerk moderner Feſtungsbaukunſt gehört. Von oben aber, im Gelände— ſieht man von die⸗ ſer ganzen Anlage nicht das geringſte. Die Tar⸗ nung iſt vollkommen. Wir wußten, als dieſe Inſpektionsreiſe begann daß der Weſtwall ſtark iſt, daß er aber unüberwind⸗ lich iſt, das haben wir jetzt erfahren. So iſt uns der brauſende Jubel, mit dem Trien den Führer empfängt, eine gantz beſondere Frende. Es iſt des Jubels kein Ende, eines Jubels, der den unendlichen Dank eines Volkes ausdrückt für den Mann, der Deutſchland nicht nur ſeine Stärke, ſon⸗ dern auch Frieden und Sicherheit vor jedem Angriff wiedergab. fgepflanzt, wo es befohlen wird“ Sarung der KeSS 4 dub. Saarbrücken, 15. Mai. Saarbrücken ſtand heute ganz im Zeichen des Be⸗ ſuchs des politiſchen Führerkorps Adolf Hitlers am deutſchen Grenzwall. Am Abend empfing Generaloberſt von Brauchitſch ſeine Gäſte im Hotel Meßmer. Bei dieſer Gelegenheit hielt der Oberbefehlshaber eine Anſprache, in der er zunächſt ſeiner beſonderen Freude Ausdruck gab, daß die Reichs⸗ und Gauleiter ſo gahlreich ſeiner Einladung geſolgt waren. Es wäre ſeine Abſicht, ihnen einen perſönlichen Eindruck von dem gewaltigſten militäriſchen Bauwerk des Deutſchen Reiches zu geben. re Der Generaloberſt betonte, daß das deutſche Heer nicht nur den unüberwindlichen Wall von Stahl und Eiſen, ſondern die unzerſtörbare Mauer harten, zuwerläſſigen, treuen, deutſchen Soldatengeiſtes errich⸗ ten wolle. In dieſem Ziel begegneten ſich aufs neue die Aufgaben von Partei und Heer, und deshalb er⸗ blicke er in den bevorſtehenden freundſchaftlichen Ausſprachen zwiſchen ſeinen Gäſten und ſeinen Offi⸗ zieren eine erfreuliche Gelegenheit zum Aufbau dieſer Zuſammenarbeit. Generaloberſt von Brauchitſch berührte in dieſem Zuſammenhang auch die Frage der Schaffung eines geeigneten Unteroffizierkorps. Er betonte hierbei, daß für den aktiven Unter⸗ offizier die Möglichkeit beſtehe, aktiver Offizier oder nach dem Ausſcheiden Reſerve⸗Offtzier zn werden. Dieſe Möglichkeit iſt nicht etwa nur vorübergehend, ſondern ſie hat für fähige und geeignete Unteroffiziere unbeſchränkte Gel⸗ tungsdaner. Wir ſind ein Volksheer, und ich gehe bewußt dieſen neuen Weg. Niemand weiß heute beſſer als das deutſche Offizierskorps, was es an dem deutſchen Unteroffizierkorps beſitzt. Der Oberbefehlshaber ſprach dann über die ver⸗ ſchiedenen Probleme der Weſtbefeſtigungen, wobei er auch zwiſchen der Anlage der Maginot⸗Linie und der deutſchen Weſtbefeſtigung Vergleiche zog. Ener⸗ giſch trat er der Auffaſſung entgegen, daß Befeſti⸗ gungsbauten die Gefahr in ſich trügen, in einer ſei⸗ ner Geiſteshaltung nicht entſprechenden Kampfes⸗ weiſe feſtzulegen. Die Demokrallen haben nicht verſtanden Römiſche Feſiſtellungen zum Echo der Muſſolini-Rede in Turin Drahtber. unſ. röm Korreſpondenten — Rom, 16. Mai. Rom zieht heute eine Art Bilanz aus dem Welt⸗ echo der Turiner Muſſolinirede. Dieſe Bilanz ſieht für die Sache des Friedens, dem Muſſolini mit ſei⸗ ner Turinrede aufrichtig dienen wollte, nicht ge⸗ rade ermutigend aus. Selbſt in England ſcheint man ſich nicht die Mühe zu nehmen, die fun⸗ damentalen Sätze der Muſſolinirede ihrem wirk⸗ lichen Gehalt nach zu interpretieren. Daraus fol⸗ gert die„Tribuna“, daß England bei aller Scheu vor einem Krieg doch zumindeſt die Verewigung der Kriegspſychoſe wünſcht. Laut„Giornale'Italia“ gibt es eine Reihe von offenen Fragen, die für die Mächte, an die ſie ſich wenden, keine entſcheidende Bedeutung haben und demnach auch keinen Krieg rechtfertigen.„Aber dieſe offenen Probleme, die ſich alle auf die Formel„Ge⸗ rechtigkeit“ bringen laſſen, und das moraliſche, po⸗ litiſhe und ökonomiſche Gebiet umfaſſen, müſſen endlich gelöſt werden. Rom klagt die Weſtmächte, die ſich in Verſailles das politiſche und wirtſchaftliche Kommando in der Welt anmaßten, an, ſich dieſer Gerechtigkeit zu widerſetzen. Anſtatt daß nun die be⸗ ſitzenden Mächte Verſtändnis für dieſen Reviſionis⸗ mus aufbringen, appellieren ſie an die Gewalt, um im gegebenen Augenblick das Gerechtigkeitsverlan⸗ gen der„Habenichtſe“ kaltblütig zu unteroͤrücken.“ So ſieht man in politiſchen Kreiſen Roms am Tage nach der Turiner Rede die internationale Lage. Da ſich die Offenſivpolitik der Weſtmächte gegen Ita⸗ lien und Deutſchland richtet, ergibt ſich für die bei⸗ den bedrohten Länder die Notwendigkeit einer Be⸗ ſchleunigung ihrer umfaſſenden Al⸗ lianz. Man begrüßt es deshalb in Rom, daß die politiſch⸗militäriſche Allianz zwiſchen Deutſchland und Italien noch im Mai unterzeichnet werden ſoll. Während man in Rom das Weltecho prüft, ſetzt Muſſolini in Turin ſeelenruhig ſeine Beſichtigungen fort. Seinen geſtrigen Beſuchstag begann er mit der Beſichtigung der ruhmreichen Turiner Kriegs⸗ ſchule, an der ganze Offiziersgeſchlechter Italiens herangebildet wurden. Dann nahm Muſſolini die Einweihung der neuen Fiatwerke in Mira⸗ fiore vor, die als die größten und modernſten Indu⸗ ſtriewerke Italiens bezeichnet werden. Vor 50 000 Fiat⸗Arbeitern hielt hier der Duce eine kurze Rede. Auch einen neuen Flughafen weihte er ein. Die Turiner Luftdiviſion führte dem Duee, den Flieger⸗ general Valle begleitete, bei dieſer Gelegenheit einige Uebungen vor. Am Abend war Muſſolini dann Gaſt bei der faſchiſtiſchen Miliz, die ſich zu einer mächtigen Kundgebung auf dem Turiner Schloßplatz verſammelt hatte. Generaloberſt von Branchitſch ſchloß mit der Feſtſtellung, daß das Heer dem Führer ſtets zur Verfügung ſtehe. „Sein Weg iſt der unſrige, und ſeine Fahne wird da aufgepflanzt, wo es befohlen wird.“ PPPTTTTTTTTTTTT————T Man raucht gReute, besser und mit mehr Verstand AriKau 5, Die Oypoſition entrüſtet ſich — weil Englands Botſchafter an der Madrider Siegesparade teilnimmt dnb. London, 16. Mai. Unterſtaatsſekretär Butler teilte im Unterhaus mit, daß der britiſche Botſchafter in Burgos eine Einladung der ſpaniſchen Regierung, dem Sieges⸗ marſch in Madrid beizuwohnen, angenommen habe. Butlers Mitteilung rief auf den Bänken der Oppo⸗ ſition einen Entrüſtungsſturm hervor. Der Labour⸗Abgeordnete Griffith bemerkte, durch die Annahme dieſer Einladung werde klar, auf welcher Seite die britiſche Regierung immer geſtan⸗ den habe. Thurtle, ebenfalls Labour⸗Abgeordneter, meinte, es wäre anſtändiger geweſen, wenn man die Einladung abgelehnt hätte. Butler entgegnete, ſo viel er wiſſe, ſeien auch andere in Spanien beglaubigte Vertreter fremder Mächte eingeladen Rotſpaniſche Milizen für Tunis 5 dnh Paxis, 15. Mai. „Ce Soir“ meldet, daß ſich bereits mehr als 9000 Rotſpanier im Laufe der letzten zwei Monate zu fünfjährigem Dienſt in der franzöſiſchen Frem⸗ denlegion verpflichtet und damit den Aufenthalt in den ſüdfranzöſiſchen Konzentrationslagern mit den Kaſernen der Legion vertauſcht haben. Bezeich⸗ nenderweiſe werden dem Blatt zufolge die Kämp⸗ fer für Frankreichs„Glorie“, die in Gruppen von etwa 80 bis 100 Milizen in Oran eintreffen, bereits nach einer kurzen Ausbildung nach Tunis wei⸗ tergeſchafft. ———————————————..—————————.———.—— Hauptſchrifelelter und verantwortlich für Politil: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des tſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft 58— Cart Onno Eiſen bart.— Ham delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Or. Fritz Hammes. — Sport; Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E. 8. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangta Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung mur bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltung Dr. Frig Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen akob Fande, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21 500 00 0— Dienstag, 16. Mat 1939 bie Siadieene Mannheim, 16. Mat. Volkszählungspapiere bereithalten! Ab Mittwochmittag werden ſie abgeholt Nach den von der Reichsregierung erlaſſenen Vorſchriften ſind die ausgefüllten Fragebogen von Mittwoch, den 17. Mai, mittags ab zur Ab⸗ holung durch die Zähler bereitzuhalten. Um dieſe Zeit beginnen die Zähler mit der Ein⸗ ſammlung. Der Kontrolle davüber, ob alle Zählpapiere voll⸗ zählig abgeliefert wurden, dienen die Grund⸗ ſt üncks liſt en. Die Grunoſtückseigentümer oder ihre Vertreter müſſen deshalb vor allem dafür ſorgen, daß die Grundſtücksliſten vollſtändig und richtig ausgefüllt den Zählern übergeben werden; ſie ſind ferner ver⸗ pflichtet, die Zähler bei der Einſammlung der Zähl⸗ papiere zu unterſtützen. Als Vertreter der Grundſtückseigentümer, die ge⸗ gebenenfalls auch zur Ausfüllung der Grundſtücks⸗ Darmträgheit, liſten berechtigt ſind, gelten Hausverwalter, Haus⸗ meiſter, Pförtner und, wenn in einem Hauſe weder der Eigentümer wohnt, noch ein Vertreter vorhan⸗ den iſt, ein im gleichen Hauſe wohnender Mieter. Ferner ſei nochmals darauf hingewieſen, daß nicht nur gewerbliche Betriebe gezählt werden, ſondern ſämtliche nichtlandwirtſchaftlichen Arbeitsſtätten, in denen mindeſtens ein e Perſon gegen Entgelt be⸗ ſchäftigt iſt, auch wenn eine Arbeitsſtätte im eigent⸗ lichen Sinne nicht beſteht. Dazu gehören auch freie Becufe, z. B. Arzte, Rechtsanwälte, Schriftſteller, Warenvertreter, Hebammen uſw. Auch dieſe haben alſo den blauen Fragebogen auszufüllen. Die Bevölkerung wird erſucht, die Zähler bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit zu unterſtützen, insbeſondere dadurch, daß die Zählpapiere(Grund⸗ ſtücksliſten, Haushaltungsliſten, Umſchläge mit den Ergänzungskarten, Fragebogen für nichtlandwirt⸗ ſchaftliche Arbeitsſtätten, Land⸗ und Forſtwirtſchafts⸗ bogen) rechtzeitig und vollſtändig ausgefüllt be⸗ reitgehalten werden. Die Wiedereinſamm⸗ lung durch die Zähler erfolgt in den Tagen vom 17. bis 19. Mai. Sofern noch weitere Zählpapiere erforderlich ſind, können ſie im Statiſtiſchen Amt C 2, 1 und in den Gemeindeſekretariaten der Vororte, ſerner in den Polizeiwachen Luzenbeng und Waldhof abgeholt werden. Kammermuſik auf Handharmonikas Nach zweijähriger Pauſe traten die„Handhar⸗ monita⸗Freunde“(1. Handharmonika⸗Club) Mann⸗ heim⸗Lindenhof mit einer Veranſtaltung an die Of⸗ fentlichkeit. Der Saal des„Rheinpark“ war vollbe⸗ ſetzt. Vereinsführer W. Schleihauf konnte u. a. Orts⸗ gruppenleiter Heinz, die Handharmonikavereinigung „Rheingold“ und die„Handharmonika⸗Freunde“ Schwetzingerſtadt begrüßen. Zur Hausmuſik im wei⸗ teren Sinne, ſo führte er aus, gehört die Pflege der Muſik im Verein. Auch die Handharmonika⸗Vereine müßten mit dabei ſein, wenn es gelte, alle Schichten der Bevölkerung für die Neubelebung der Haus⸗ muſik zu gewinnen. 9 Märſche, Ländler, Walzer und eins der gewiſſen Charakterſtücke bot der erſte Teil der Vortragsſolge. Geſamtorcheſter und Jugendͤgruppe ſtellten ſich hier noch dar als„Summe von gleichartigen Einzelinſtru⸗ menten, die von Natur aus nicht zum Orcheſterſpiel beſtimmt ſind“, wie Peter Raabe als Pväſident der Fälbefei-Cheſ. Reinigung-Wäscherei Bir khahn-Rübesamen— Gegr. 1913„ Der leistungsfähige Fachbetrieb. unter neuer Beitung. Abhol., Zust. Kostenlos). Kari-Senz-Strage 28, Ruf 327 21 Reichsmuſikkammer ſagte. Dagegen zeigte der Be⸗ ginn des zweiten Teils die richtige Marſchrichtung, die die Fachſchaft Volksmuſik wies. Hier wurden die Inſtrumente kammermuſikaliſch eingeſetzt: die ſechs reiſſten Spieler auf diatoniſchen und chromatiſchen Handharmonikas trugen Kurt Mahr's Deutſche Tänze Nr. Lund 2 in polyphoner Beſetzung entzückend vor. Zuſammen mit ſechs weiteren ausgeſuchten Kräften begeiſterten ſie die Hörer mit Fr. Haags Rhapſodiſchem Walzer Nr. 1. Auf dieſem Wege wün⸗ ſchen wir dem Verein und ſeinem tüchtigen muſika⸗ liſchen Betreuer, Dipl.⸗Handharmonikalehrer Georg Poignée(Ludwigshafen ⸗ Oggersheim) weitere Erfolge. H. Schürach ergänzte das Programm durch zwei Soli, von denen ſein eigner Muſetten⸗Walzer am beſten gefiel. Ebenfalls aus ſeiner Feder hatte zuvor Schlöſſer einen Solo⸗Rheinländer(„Mu⸗ ſikantenblut“) mit viel Beifall vorgetragen. Den Rahmen und Stil dieſes gediegenen Hand⸗ harmonika⸗Abends überſchritten und durchbrachen die an ſich wirkungsvollen Darbietungen des humo⸗ riſtiſchen Duos Flottwell⸗Grimm und Frau. Im Rahmen wirklicher Volksmuſikpflege ſind dieſe Einlagen alleroͤings fehl am Platze. Dr. Fritz Haubold. * Ein Geſchäftsjubilänm. Das Uhren⸗ und Gold⸗ warengeſchäft Egid Huber, früher N 4(Kunſt⸗ ſtraße), jetzt D 3, 8(Planken), kann heute auf ein Sojähriges Geſchäftsbeſtehen zurückblicken. Wir be⸗ glückwünſchen die Firma zu dieſem Jubiläum. Keue Maunheimer Zeitnug“ Abend⸗Ansgabe Die Lücke in der Brücke Die Verſchiebungsbewegungen an vollbracht— Seit geſtern abend ſind die Br Der geſtrige Tag, der als der wichtigſte des gan⸗ sen Umbaues unſerer Friedrichsbrücke bezeichnet werden muß, hat den erwarteten Erfolg gebracht. Ohne daß beſondere Schwierigkeiten eingetreten wä⸗ ren, wurden die beiden Hälften der längsgeſpaltenen Brücke nach Unter⸗ und Oberſtrom um je einen Meter ſeitwärts geſchoben. Nachdem in der Frühe des Ta⸗ ges die letzten ſechs Querträger auseinandergeſchnit⸗ ten waren, wurde um 9 Uhr zuerſt mit der Verſchie⸗ bung der oberſtromigen Brückenhälfte begonnen. Sie dauerte drei Stunden. Nach der Mittagspauſe ſetzte der entſprechende Vorgang auf der unterſtromigen Seite ein. Gegen 16 Uhr war man auch ſoweit, daß man die Brücke wieder feſtſetzen konnte. Die übrigen Stunden des Nachmittags wurden dazu benützt, an vier Stellen in die Querträger Zwiſchenſtücke einzuſetzen. Damit wurde die halbierte Brücke kon⸗ unſerer Friedrichsbrücke— Abſchnttt des ganzen Brückenumbaues barſtellten, wurden natürlich notwendigerweiſe unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit vorgenommen. Um nun aber unſeren Leſern einen anſchaulichen Begriff von dem zu geben, was ſich vollzog, veröffentlichen wir zwei Aufnahmen, die wir geſtern am frühen Nach⸗ mittag machten. Unſer obereg Bild zeigt eine Phaſe aus der Bewegung der unterſtromigen Brük⸗ kenhälfte. Es wurde vom ſtadtſeitigen Brücken⸗ ende aus aufgenommen. Man erkennt darauf deutlich die Druckleitung einer hydrauli⸗ ſchen Preſſe; ſie führt zum Drucktopf, der gerade zur Seitwärtsbewegung nach Unterſtrom an⸗ geſetzt iſt. Der Arbeiter überwacht den Vorgang und kontrolliert dabei auch an einer Meßlatte das Ausmaß der Verſchiebung. ſtruktiv wieder zu einer Einheit. So konnten noch im Laufe des Abends die proviſoriſchen Brücken⸗ gehwege wieder geöffnet werden. Zuvor hatten die Zimmerleute an dieſen Fußwegen noch einige Ausbeſſerungen vornehmen müſſen. Es han⸗ delt ſich dabei um die Regulierung der Ueber⸗ gangsſtellen zwiſchen den ortsfeſten Zugängen und den auf den neuen Brückenkonſolen ruhenden Teilen, die die Bewegung der Brücke ja mitgemacht hatten. 0 Die geſtrigen Maßnahmen, die den weſentlichen Das unkere Bild gibt einen Begriff von der Lücke, die ſeit geſtern in der Längsachſe unſerer Friedrichsbrücke klafft. Der Blick iſt von dem ſtadt⸗ ſeitigen Ufer auf die Brücke gerichtet. Die Lücke war im Zeitpunkt der Aufnahme gerade einen Me⸗ ter breit und wurde ſpäter noch auf das Doppelte erweitert. Deutlich ſind die Schnittſtellen der Querträger zu ſehen. Das Bild vermittelt darüber hinaus einen Begriff von der Hilfs⸗ hauptkronſtruktion, von der wir ſchon mehr⸗ mals geſprochen haben und die notwendig war, um Lebensreller hallen Jahrrstüichblic Mannheim in der ſchwimmeriſchen Termingemäß gab die Deutſche Lebensret⸗ tungs⸗Geſellſchaft, Bezirk Mannheim, ihren Rechenſchaftsbericht am Samstagabend im voll⸗ beſetzten Eichbaum⸗Stammhaus. Neben einer ſtatt⸗ lichen Gemeinde getreuer Aktiven konnte Bezirks⸗ ſührer Bauer auch Vertreter von Partei, von Staat und Stadt und verſchiedener Landesverbände begrüßen. Auch übermittelte Landesverbandsführer Apenmargs⸗Karlsruhe beſte Wünſche. Der Verlauf des Abends zeigte, daß der nunmehr ſchon über ein Vierteljahrhundert währende Kampf der DeRG. gegen den naſſen Tod unentwegt weiter⸗ geht, und daß die Mannheimer Lebensretter in ihrer nunmehr 12jährigen ſtraffen Organiſatio asarbeit und den erfreulichen Erfolgen einen wertp öllen Beitrag am großen Aufbauwerk des Führers leiſteten. Und da die Grundlage eines ewigen Deutſchland nur in der Erhaltung des Volkes und da wieder vor allen Din⸗ gen wieder in dͤer Stärke der Jugend verankert iſt, ſo ſtand das Jahr 1938 der DeRG. unſeces Bezirkes auch im Zeichen der Arbeit an der Jugend. Ebenſo aufſchlußreich wie intereſſant“ war der von Schatzmeiſter F. Wentz gegebene Kaſſenbericht, oͤer geordnete Verhältniſſe aufweiſt, aber klar er⸗ kennen läßt, daß durch den niedrig gehaltenen Mit⸗ gliedsbeitrag keinesfalls die hohen Ausgaben ge⸗ deckt werden könnten, wenn nicht die erfreuliche Förderung durch verſtändige Mitglieder und Fir⸗ men zu verzeichnen wäre. Noch immer fehlt die tatkräftige Unterſtützung durch die öffentliche Hand, um deren Anerkennung die Deg ſchon einen langen Kampf führt. Ueber„12 Jahre Bezirk Mannheim der DeRG“ ſprach Bezirksführer Bauer. Ueber den Wert des Rettungsſchwimmens fand er ebenſo einleuchtende Worte wie über die Charakterſchule des Lebensret⸗ ters, der in ehrenamtlicher Tätigkeit zu den größten Opfern bereit ſei. Freudig unterſtrich er die enge Zuſammenarbeit mit allen in Frage kommenden Stellen und gab hierbei Kenntnis von der wohl wenig bekannten Tatſache, daß z. B. die Rheiniſche Ingenieurſchule Mannheim keine Studierende aufnimmt, die nicht den Beſitz des Grundſcheines der DeRG nach⸗ weiſen können! Einen breiten Raum de Jahresprogramms nimmt natürlich die Kurſusarbeit ein. Der Rückblick 1938 weiſt 22 Kurſe und zwei Sonderlehr⸗ gänge aus, die aus rund 1250 Teilnehmern 467 Grundſchein⸗, 80 Leiſtungsſchein⸗ und ſieben Lehr⸗ ſcheininhaberlinnen) hervorbrachten. Die Teilneh⸗ mer verteilen ſich hier auf Jungen⸗ und Mädchen⸗ Oberſchulen, Berufs⸗ und Fachſchulen, während für die Schutzpolizei, ſtädtiſche Angeſtellte, Schifferſchule Ausbildung der Lebensretter vorne Mannheim,/ B/M und Werksangehörige der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof geſchloſſene Kurſe eingerich⸗ tet waren. Mit vorbildlichem Einſatz wurde auch in den Landbezirken Ladenburg, Schriesheim, Schwetzingen und Weinheim durch vorwiegende Her⸗ anziehung Mannheimer motoriſierter Lehrſchein⸗ inhaber mit Unterſtützung ortsanſäſſiger junger Kräfte viel Neuland erobert. Dort konnten 1938 bei rund 200 Prüflingen 74 Grund⸗ und 14 Lei⸗ ſtungsſcheine ausgegeben werden. Damit iſt die Zahl der Lebensretter im hieſigen Bezirk auf über 4800 geſtiegen. Der Rettungswachdienſt erſtpeckt ſich erſtmals über das Mannheimer Strand⸗ bad hinaus auf Ladenburg und Schriesheim. Durch die Ungunſt der letztjährigen Sommerwitterung und infolge der ſtarken Beanſpruchung im Berufsleben erreichen die Strandbadwachen nicht das günſtige Ergebnis der Vorjahre. 237 Rettungsſchwimmer leiſteten 1048 ehrenamtliche Wachſtunden, davon 228 Stunden in Ladenburg und Schriesheim. Ungeahnte Ausmaße hat die Arbeit der Verwaltung und Orga⸗ niſation angenommen. 700 Poſteingängen ſtehen z. B. rund 3000 Ausgänge gegenüber. Ein erfreu⸗ liches Bindemittel zwiſchen DeRG und ihren An⸗ hängern iſt das Mitteilungsblatt. Der Mitglie⸗ derſtand weiſt heute 685 Einzelmitglieder und 33 Behörden, Firmen, Vereine uſw.— 718 gegen 734 des Vorjahres— auf, was durch die Abberufung junger Kräfte zur Wehrmacht und RAD bedingt iſt. Die ungeheure, mannigfache Arbeit wird von 32 Lehrſcheininhabern und 12 LJ⸗Anwärtern beiderlei Geſchlechts, die allen Berufsſchichten ange⸗ hören, bewältigt. Sie bilden in einer prächtigen Gemeinſchaft das Rückgrat des Bezirks, der heute das Lob für ſich in Anſpruch nehmen kann, daß in Mannheim allein von ganz Baden Groß⸗ kurſe durchgeführt werden können. Ihnen allen, mit dem techniſchen Leiter Auguſt Lang an der Spitze, ſowie dem ärzt⸗ lichen Beirat Dr. Lin ke, ſagte Herr Bauer auf⸗ richtigen Dank. Nicht weniger Dank fanden Preſſe und Behörden für ihre Unterſtützung. Auguſt Lang ſprach im Namen aller DLRG⸗Mitglieder den Dank für den freudigen Einſatz des Bezirksführers aus und gelobte weiterhin Treue zur Sache. Umrahmt war der Abend von gediegenen muſika⸗ liſchen Vorträgen ſowie der Vorführung eines Fil⸗ mes„Hinunter“, durch deſſen ausgeſprochen ſchwim⸗ meriſchen Inhalt das Wiſſen der Lebensretter eine willkommene Untermauerung erhielt. Das Treue⸗ bekenntnis zum Führer beſchloß den offiziellen Teil, dem ſich ein kameradſchaftliches Beiſammenſein an⸗ ſchloß. Wr. und verbeſſert worden. Eine ſchwierige Arbeit wurde programmgemäß ückengehwege wieder geöffnet (2 Photo Göller.) den Brückenhälften nach dem Schnitt Halt zu geben. Die Hilfshauptkonſtruktion kann erſt wieder ent⸗ fernt werden, wenn jeder der zerſchnittenen und auseinandergeſchobenen Querträger durch Zwiſchen⸗ ſtücke von zwei Meter Länge feſt verbunden iſt. Dieſe zwei Meter ſtellen den Gewinn an Fahrbahn⸗ breite dar, auf den es bei dem ganzen Umban ent⸗ ſcheidend ankommt. Auf dem unteren Bild iſt übri⸗ gens zum Teil auch der Kahn zu ſehen, mit dem die letzten Konſtruktionsteile herangebracht wurden. —m. Die hyoͤrauliſche Preſſe Aus Anlaß der Arbeiten an der Friedrichsbrücke iſt wiederholt in den Zeitungsberichten die Rede von den dabei benützten hydrauliſchen Preſſen ge⸗ weſen, mit der zunächſt die Brücke um 1,5 Meter ge⸗ hoben und nunmehr auch die beiden Brückenhälften um zwei Meter verſchoben wurden. Da es ſich bei dieſen Arbeitén um die Anwendung ganz großer Hebe⸗ und Schiebekräfte handelt, wird vielleicht mancher Intereſſe haben, über die geheim⸗ niswolle Preſſe etwas zu erfahren, die ſolche Rieſen⸗ leiſtungen, wie ſie ihr bei unſerer Friedrichsbrücke geſtellt waren, ſpielend zu bewältigen vermag. Da mag zunächſt ganz kurz geſagt werden, daß die Hy⸗ draulik die Lehre vom Gleichgewicht und von der Bewegung der Flüſſigkeiten, beſonders des Waſſers, iſt. Blaiſe Pascal hatte 1660 die Feſtſtellung ge⸗ macht, daß ein auf einen Punkt der Oberfläche einer flüſſigen Maſſe ausgeübter Druck ſich gleichmäßig nach allen Punkten der Flüſſigkeit verbreitet, ſofern dieſe nicht auszuweichen in der Lage iſt. D VV. 7 Ke * genannte Pascaliſche Geſetz wendete im Jahre 170⁵ Joſef Bramah bei der von ihm erfundenen hydrau⸗ 9 liſchen Preſſe an, bei der unter einem hohen Druck gebaltene Flüſſigkeit als Druckmittel benützt wird. Hydrauliche Preſſen ſind alſo Waſſerdruck⸗ preſſen, bei denen das auf den Preſſekolben wirkende Preſſewaſſer den zum Preſſen oder Ver⸗ ſchieben benötigten Druck erzeugt. Im Prinzip be⸗ ſteht die hydrauliche Preſſe, die je nach dem Ver⸗ wendungszweck von beſonderer Konſtruktion ſein kann, aus einem ſtarkwandigen Metallzylinder, deſſen Kolben eine daran befeſtigte Stahlplatte gegen einen Gegenſtand drücken und damit verſchieben kann. Zur Erzeugung des Preſſewaſſers werden gewöhnliche Dreiplungerpumpen verwendet. Zwiſchen Preſſe und Pumpe wird ein Flüſſigkeitsſpeicher ge⸗ ſchaltet, der das zu verwendende Waſſer unter dem entſprechenden Druck hält. Die zu erzeugende Kraft errechnet ſich, indem der Druck auf den Pumpen⸗ kolben mit dem Verhältnis des Querſchnitts des Preſſekolbens zum Querſchnitt des Pumpenkolben vervielfacht wird. Durch die Vergrößerung des Flä⸗ chenverhältniſſes läßt ſich die Kraftwirkung entſpre⸗ chend vermehren. * Tarifordnung für das Kürſchnergewerbe. Der Reichstreuhänder für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt⸗ deutſchland hat eine Tarifordnung für das Kürſchner⸗ gewerbe erlaſſen. Die Tarifordnung enthält neben den üblichen Beſtimmungen über Arbeitszeit, Mehr⸗, Sonntags⸗ und Nachtarbeit, eine eingehende Lohnord⸗ nung, die folgende Lohngruppen unterſcheidet: Kürſchnergehilſen und Gehilfinnen, Näherinnen, Kürſchner⸗Lehrling. Die Löhne ſind abgeſtuft nach den Jahren der Berufstätigkeit. Bei Arbeitsver⸗ ſäumnis, Krankheit und Betriebsunfall iſt unter be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen eine begrenzte Lohnzah⸗ lungspflicht neu feſtgelegt. Auch die Urlaubsbeſtim⸗ mungen ſind den heutigen Erforderniſſen angepaßk eee ee eeeee e pererege Ler ———— e ee lichen Schloßfront angeborene Schönheitsſinn und kleidſamen Pelz verarbeitet wird, ageoeeueennuuueeeeeeee 1 4. Seite/ Nummer 219 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. Mai 1930 eut * 5 3 E Intereſſanter Seuge der Vergangenheit: Weinheims„Blauer Hut“ wird ſichtbar! Dank der Uebernahme des gräflichen Schloſſes durch die Stadt— Marſtall wird zur Jugendherberge OD Weinheim, 13. Mai. Mit dem Erwerb des gräflichen Schloſſes durch die Stadt Weinheim wurde auch der große Park für die Oeffentlichkeit frei⸗ gegeben. Damit wird auch einem Wehrturm aus der früheren Stadtbefeſtigung, dem ſog.„Blauen Hut“, der in dem Park ſteht, mehr Beachtung ge⸗ ſchenkt. Der Turm war bisher nur mit der Spitze im allgemeinen Stadtbild ſichtbar. Aus der Nähe betrachtet, erſcheint er nun als mächtiges Bauwerk, das einſt als Wehrturm gegen Südoſten den gleichen Befeſtigungswert hatte wie der„Rote Turm“ und die beiden„Hexentürme“ noch überragte. gibt ermüdeten Augen neue Kraft. Fochilenberge- KOENISCHWASSER Der„Blaue Turm“ beſitzt heute noch ein gut erhaltenes Verlies. Dank ſeinem Platz in der Nähe des früheren Müll⸗ beimer Tors hat er in der Verteidigung der Stadt einmal eine große Rolle geſpielt, da meiſtens von dieſer Seite die Stadt Weinheim— beſonders im Dreißigjährigen Kriege— bedrängt wurde. Der „Blaue Hut“ iſt noch gut erhalten und wird weiter⸗ hin Zeuge ſein von der bewegten Geſchichte Wein⸗ heims. Das Berckheimſche Schloß, das nun ſtädti⸗ ſches Eigentum geworden iſt, war einmal vorüber⸗ gehend kurpfälziſche Reſidenz. Zur Zeit wird der Südflügel des Schloſſes umgebaut, ohne daß ſich das äußere Bild verändert. Im Eroͤgeſchoß entſteht ein Schloß⸗Café mit einer Terraſſe nach dem Park. Die oberen Räume dienen der Stadt⸗ verwaltung. Der frühere gräfliche Marſtall an der ſüd⸗ wird zu einer Jugend⸗ herberge ausgebaut werden. Damit wird die Jugendherbergsfrage in Weinheim glänzend ge⸗ löſt und die Jugendherberge wird eine der ſchön⸗ ſten Nordbadens werden. Die übrigen Verwal⸗ tungsgebäude des Schloſſes werden als Verwal⸗ tungsgebäude der Stadt hergerichtet und damit die ſtädtiſche Verwaltung zentraliſiert. Brief aus Neckargemünd I. Neckargemünd, 13. Mai. Bei dem Kamerad⸗ ſchaftsabend der Kriegerkameradſchaft 1874 konnte Kameradſchaftsführer Dreßler einige Kameraden für 40jährige Mitgliedſchaft mit dem Führerbild und einige für 25jährige Mitgliedſchaft mit der Ehren⸗ des Reichskriegerbundes auszeichnen. N— nadel Heidelberg in Wort und Bild Was die neueſte Ausgabe des„Fremdenblattes“ bringt Als reich illuſtrierte, äſthetiſch ſehr anſpvechende Schrift kommt die Mainummer der Heidelber⸗ ger Fremdenblattes heraus, einführend mit einem ſchönen Führerbildnis geſchmückt. Sehr auf⸗ ſchlußreich verbreitet Dr. Karl Bohla ſich, um nur einen der Beiträge zu nennen, über Gemälde des 19. Jahrhunderts, in welchem Zuſammenhang das Schriftchen mit der Wiedergabe wertvoller Bildwerke aufwartet, wobei der Spätromantiker Weyßer, ge⸗ nannt der badiſche Spitzweg, mit einem humorvollen Kleinſtadtbild zu Worte kommt. Das Programm der Beethoven⸗Tage im Juni der Stodt Heidelberg führt in die Veranſtaltungen des Monats Juni hin⸗ Fiſcher⸗Stuttgart(Alt) Reichskriegertag in Kaſſel wird die Kameradſchaft mit einer ſtarken Abordnung vertreten ſein. In der Hauptverſammlung der Spielvereinigung wurde der ſeitherige ſtellv. Vereinsführer Fr. Schneider(Vereinsführer Reichard iſt durch Ver⸗ ſetzung ausgeſchieden) zum Vereinsführer gewählt. Bei der Firma Werner u. Nicolai konnte der Müller Karl Lachen mayer jetzt ſein 40jähriges Dienſtjubiläum begehen. Der Jubilar ſteht jetzt im Alter von 69 Jahren. L. Doſſenheim, 13. Mai. Am gleichen Tage, da in Leimen und Walldorf Frühlingsfeſte abgehalten wurde, beging auch die hieſige Gemeinde ihr Früh⸗ lingsfeſt. In deſſen Mittelpunkt ſtand ein ſt att⸗ licher Sommertagszug. Als Abſchluß gab es eine Preisverteilung und die Ausgabe von über 200 Brezeln. An den Darbietungen im Feſtzelt betei⸗ ligten ſich: der MGV„Freundſchaft“ unter Leitung von Chormeiſter Harbarth, der Turnverein, die Hit⸗ lerjugend, das Jungvolk, die Trachtenkapelle, die Betriebsgemeinſchaft der Firma Gebrüder Leferenz ſowie die NS⸗Frauenſchaft. Als Humoriſt wirkte Offenbach vom Nationaltheater Mannheim mit. L. Schriesheim, 15. Mai. Bei dem 40jährigen Jubiläum des Männergeſangvereins„Eintracht“ konnten die vier noch lebenden Gründungsmitglie⸗ der Adam Baumunk, Joſef Abel, Jakob Men⸗ ges und Karl Hurſt durch Sängerkreisführer Hügel(Mannheim) mit der goldenen Sängernadel geehrt werden. Der unter der geſanglichen Leitung von Muſikdirektor Rinn ſtehende Chor trug eine Reihe von Kompoſttionen vor, die alle als vorzüg⸗ liche Leiſtungen zu bewerten waren. Als Soliſt wirkte der Opernſänger Hans Kohl(Mannheim) mit, der mit ſeinen Darbietungen dem Konzert eine ſinnvolle Abrundung verlieh. Gencktt ein und über den Heidelberger Sommer dieſes Jah⸗ res unterrichtet ein reichhaltiges halbjähriger Pro⸗ gramm. 100 Jahre Heidelberger„Liederkranz“ Feſtkonzert zum Jubiläum Zum 100jährigen Jubiläum des Heidel⸗ berger„Liederkranz“ veranſtaltet der Verein am kommenden Samstagabend in der Stadthalle ein Feſtkonzert. Bei demſelben wirken u. a. auch Lore und der Männerchor der Mannheimer„Liedertafel“ mit. Die muſikaliſche und Solobegleitung hat Max Adam⸗Mann⸗ eim. Der Neckar bleibt„geſchwollen“... Der Neckar verzeichnete nach den ausgiebigen Regenfällen der letzten Woche ſtarkes Anſteigen ſeiner Fluten. Der hohe Stand, der am Samstag die Einſtellung der Schiffahrt brachte, hielt auch am Sonntag an. Zur erſten Schloßbeleuchtung dieſes Jahres am kommenden Samstag werden auch verſchiedene Sonderzüge erwartet. Ein Sportwettkampf Heidel⸗ berg—Krefeld am ſelben Tag bringt auch viele Kre⸗ felder in einem Sonderzug in unſere Stadt. Badefrendige Heidelberger. Das Hallenbad weiſt für den vergangenen Monat 15 448, die ſtädti⸗ ſchen Volksbäder 2546 abgegebene Bäder auf, ſo daß bei der Geſamtabgabe von Bädern im ſtädtiſchen Hallenbad und den Volksbädern mit 17 004 Bädern wieder eine Zunahme gegenüber demſelben Monat des Vorjahres(April 1938— 16 084) zu verzeich⸗ nen iſt. Den Großtonfilm„Deutſches Land in Afrika“ zeigt am 28., 24. u. 25. Mai die Kreisfilm⸗ ſtelle der NSDAP. Kreis Heidelberg in Verbindung mit dem Reichskolonialbund in den Schloß⸗ lichtſpielen. Spielzeitersffnung im Hindenburgpark dr. h. Lubwigshafen, 15. Mai. Der immer noch ein wenig zu kühlen Witterung zum Trotz hat unſere rührige Hindenburgpark⸗Ver⸗ waltung am Sonntagvormittag 11 Uhr vom Saar⸗ pfalz⸗Orcheſter die Spielzeit in der Konzertmuſchel eröffnen laſſen. Unter Muſikdirektor Ernſt Schmei⸗ ßer ſpielte das heuer auf 36 Mann verſtärkte Parkorcheſter genau ſo delikat und wohlausge⸗ feilt, wie vor der gewaltigen künſtleriſchen Winter⸗ arbeit unter anfangs ſtets wechſelnden Dirigenten. Daß die Unterhaltungskonzerte des Sommers in Ernſt Schmeißer den allen Parkſtammbeſuchern er⸗ wünſchten richtigen und tüchtigen Betreuer wieder erhalten haben, war allein ſchon der herzlichen Auf⸗ nahme zu entnehmen, die das Nachmittagskonzert fand. Alle Stühle waren beſetzt, und die Hörer lauſchten mit einer Andacht, die keine Störungen der Paſſanten duldete. Ausnahmsweiſe entſchloß ſich Schmeißer auch einmal zu einer Zugabe. Uebrigens waren nachmittags auch zahlreiche Mitglieder des weiblichen Arbeitsdienſtes zu Gaſt, auf deren ſchmucker Aufmachung das Auge der übrigen Gäſte mit Wohlgefallen verweilte.— Am Himmel⸗ fabrtstag gibt es ſtatt drei ſogar vier Konzerte. (Das erſte bald nach dem erſten Hahnenſchrei, von 7 bis 9 Uhr, ausgeführt vom Muſikkorps des In⸗ fanterie⸗Regiments 110 unter der Stabführung von Muſikmeiſter Freybott.) Aber richtig geptlegt muß er sein! freude an Schönheit-Freude ampelz Es iſt das unbeſtrittene Vorrecht unſerer lieben Frauen, gut auszuſehen und alles zu tun, was die⸗ ſes gute Ausſehen irgendwie noch ſteigern kann. Der der verſtändliche frauliche Wunſch nach unauffälliger— auffälliger Eleganz lenkt dabei die Gedanken auf den Pelz. Noch immer war das anſchmiegſame, edle Fell, das zum das Wunſchziel der Frau und niemand wird ihr deshalb böſe ſein können. Freude an Schönheit iſt identiſch mit der Freude am Pelz, denn im Pelz liegt Schönheit, wo immer er auftritt. Sein beſonderer Vorzug iſt da⸗ bei die Vielgeſtaltigkeit, in der er uns begegnet: ſei es im eleganten Mantel oder Umhang, ſei es in der Berbrämung eines Kleidungsſtückes, ſei es im Pelz⸗ kragen oder im einfachen Würger. Trotzdem der Wunſch nach einem Pelz nahezu allgemein iſt, darf an dieſer Stelle auch einmal ein E Aununynnnnpnmpnmmpaannunnnponmnnnmuannvmmnannuunpuuuooauol Vorurteil genannt werden, dem man immer wieder begegnet: in weiten Kreiſen herrſcht die Anſicht, daß Pelz etwas Unerſchwingliches wäre. Man wagt erſt gar nicht, nach dem Preis zu fragen und verſagt ſich auf dieſe Art einen durchaus erfüllbaren Wunſch. Pelzwerk iſt keinesfalls teuer, ganz gleichgültig, in welcher Form es gewünſcht wird. Zunächſt einmal iſt ein Pelz in bezug auf Haltbarkeit kaum zu ſchlagen. Bei richtiger Pflege erfrent er ſeine Träge⸗ rin auf Jahre hinaus. Ein Kleidungsſtück aber, an dem man jahrelang ſeine Freude hat, macht ſich durch ſeine lange Trag⸗ ſähigkeit bereits bezahlt. Eine gewiſſe Stabilität in der Mode ſchützt auch vor dem kurzfriſtigen Un⸗ modernwerden. Wo aber hohe Anſprüche an modiſche Veränderungen geſtellt werden, iſt es der Kunſt des Kürſchners ein leichtes, dieſe Veränderungen am Pelz raſch und ſicher vorzunehmen. Es iſt hier von der richtigen Pflege geſprochen worden: dazu gehört natürlich auch die Aufbewah⸗ rung des Pelzwerkes im Sommer. Die hausfrauliche Vorſicht kann ja noch ſo groß ſein; ſie reicht jedoch in vielen Fällen nicht aus, um den Pelz vor Schaden zu ſchützen. Der mottenſichere Treſor des Kürſchners und die Durchſicht des Pel⸗ zes vor der Aufbewahrung— und was wichtig iſt — die Ausbeſſerung der kleinen Schäden, die durch das Tragen im Winter entſtanden ſind: das ſind die Garantien für jahrelange Haltbarkeit. Außer⸗ dem iſt Ihr Pelz beim Kürſchner gegen alles ver⸗ ſichert. Wenn der Kürſchner nun für die Konſervierung Ihres Pelzes im Sommer wirbt, ſo darf und ſoll daraus nicht abgeleitet werden, daß man im Som⸗ mer etwa keinen Pelz trägt. Mehr und mehr hat ſich in den letzten Jahren der Sommerpelz durchgeſetzt und das iſt gut ſo. Das feſtliche Bild der Pelzträgerin bleibt uns auch an den kühlen Sommerobenden. Man braucht dazu noch nicht einmal in einen Kurort zu fahren; nein, auch bei den abendlichen Spaziergängen in unſerer engeren Heimat leiſtet der Sommerpelz immer gute Dienſte. Auch hier iſt die Auswahl beinahe unerſchöpflich. Meiſterhafte Stücke in Farbe, Form und Material in meiſterhaf⸗ ter Verarbeitung ſuchen und finden ihre Freundin⸗ nen. Sehen Sie ſich einmal die Fenſter der hieſigen Pelzgeſchäfte an: dort ſtellen ſich die herrlichſten Stücke vor, die den großen Vorzug haben, auch für Sie erſchwinglich zu ſein. Ob Sommer⸗ oder Winterpelz, ob Aufbewah⸗ rung oder Ausbeſſerung: für dieſe Fragen iſt immer der Kürſchner zuſtändig. Er hat ſein edles Handwerk von der Pike auf ge⸗ lernt, er kennt das Material, und weiß am beſten, wie man es richtig behandelt. Er ſteht Ihnen mit ſeinem großen Wiſſen und ſeinem ausgeprägten handwerklichen Können jederzeit zur Verfügung und er wirbt um Ihr Vertrauen. Er tut das mit ſeiner Arbeit und im vollen Licht der Oeffentlichkeit. Er arbeitet damit aber auch für Sie. Sie ſollen Freude an dem Produkt 55 Arbeit haben. Das iſt ſein el. empfiehit zum Kostüm Füchse dsller Aft SILBERFUcHSE in schöner Auswahl u. preiswert Pelæ-Autbewahrung u. Pflege ũber Sommer scuükirz BeEZaufbewabrurg Pepereturen NSucarferfigungen —— Sebracle, KAel- das bekannte Pelzgeschäft in der Rreiten Strage Se2.U0det 1861* 1, 2 Fernruf 277 12 Umarheitungen— Reparsturen- kigene Kürschnerel petzaufbewahrung pelz-Etage H. Iülich p.1 9ehendber Heuptpost Fernspfecher Nr. 25240 Irn elfbekerwien Pelzbeus EUNMER Sid Ihre Pelze d Märnel Out U. ottensicher autge- Bober soforſige AbohU) Suf Aprrut H 1. 6 Ferosprecher 202 05 u. 519 66 H 7 Das SpeEidGeschd/ ſor feine Pelzuaren Selealun,akr M. 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Der erſte Markt, der nun abgehalten werden kann, findet am Mittwoch, dem 17. Mai, in Schwetzingen ſtatt. Weitere Märkte ſind in dieſem Jahre in Schwetzingen noch vorgeſehen am 12. Juni und 20. September. *. Handharmonikas klangen auf Am Samstagabend fand im gut beſetzten Falken⸗ ſaale ein bunter Volksmuſikabend ſtatt, der vom hieſigen Handharmonika⸗Orcheſter „Hohnerklänge“ veranſtaltet wurde. Als An⸗ ſager hatte Rudolf Schmitthenner die ganze Zuhörerſchaft bald auf ſeiner Seite. Das Programm brachte u. a. Vorträge des Helbing⸗Sextetts, einer Tanzgruppe und artiſtiſche Leiſtungen. Dem Publi⸗ kum wurde ein wertvoller Abend geboten. * Der Hindenburgplatz entſteht Am nördlichen Ende der Hindenburgſtraße wird zur Zeit an der Aufſchüttung des Gelän⸗ des gearbeitet. Damit erhält die Oſtſtadt einen neuen Platz, welcher den Namen Hin denburg⸗ platz erhalten wird. Die Seiten wurden bereits mit Buchenhecken bepflanzt und der Platz erhält Raſen mit Blumenſchmuck. Hinter dieſer neuen Anlage wird in Bälde auch ein Kinderſpielplatz in gleicher Größe hergerichtet werden. * Die Spargelſammelſtelle in Betrieb Im vergangenen Jahre noch hatte man die Spar⸗ gelſammelſtelle in den Räumen des Zirkels unter⸗ gebracht. Da man jedoch den Raum anderweitig be⸗ nötigte, hatte ſich die Stadtverwaltung entſchloſſen, der Spargelbaugenoſſenſchaft einen anderen Raum zur Verfügung zu ſtellen. Eine günſtige Gelegen⸗ heit bot ſich beim Ankauf des Anweſens Schloßſtr. 5. Durch Umbau der früheren Zehntſcheuer hat das Stadtbauamt einen ſehr geeigneten Raum geſchaf⸗ fen. Die Halle iſt 175 Quadratmeter groß und bie⸗ tet reichlich Platz, die Sammelſtelle für Spargel be⸗ herbergen zu können. Zu Beginn der Spargelſaiſon war die Sammelſtelle in einem Raum des der neuen Spargelverſandhalle gegenüber liegenden Hauſes untergebracht. Nun ſind die Umbauarbeiten ſoweit gediehen, daß der Betrieb in der neuen Verſand⸗ halle aufgenommen werden konnte. Gleichzeitig kann die Halle auch als Verſammlungsraum umgeſtellt werden, da man auch eine Bühne mit eingebaut hat und für nahezu 300 Sitzplätze Platz bietet. Frontkämpferireffen in Schwetzingen Am Samstag und Sonntag weilten die Schweinfurter Frontkämpfer in Schwet⸗ zingen, um bei einer ſchön verlaufenen Wieder⸗ ſehensfeier die ehemals in Schweinfurt beſtandenen engen freundſchaftlichen Beziehungen mit dem Pan⸗ zerregiment noch enger und herzlicher zu geſtalten. Den Gäſten wurde daher auch ein herzlicher und ſtolzer Empfang bereitet. Hauptmann Steffen, der ehemalige Schweinfurter Kompaniechef, holte ſeine Gäſte ſelbſt ab, er iſt ihnen eine lange Strecke ent⸗ gegengefahren. Ein blumengeſchmückter Panzer und eine Läuferſtaffel brachten die Gäſte zur Kaſerne. In herzlicher, voller Freude ſprudeln⸗ der Anſprache begrüßte hier Hauptmann Steffen die Kameraden und ſchilderte dabei die ereignisreichen Tage, welche das Regiment bei der Heimholung der Oſtmark und des Sudetenlandes miterleben durfte. Der Muſikzug des Flakregiments Käfertal ſpielte dazwiſchen Märſche. Anſchließend wurde auf dem Kaſernenhof ein Biwakfeuer entfacht, bei dem frohe Soldatenlieder geſungen wurden, das aller⸗ dings durch einen Fliegeralarm unterbrochen wurde. Der Feuerüberfall war aber bald wieder außer Ge⸗ fahr und dann ging das frohe muntere Treiben weiter, das durch ein prachtvolles Feuerwerk be⸗ ſchloſſen wurde. Am Sonntagvormittag fand ſodann auf dem Friedhof eine Kranzniederlegung ſtatt und am Nachmittag wurde der in voller Blu⸗ menpracht prangende Schloßgarten durchwandert. Am letzten Sonntag hatte der Schwetzinger Schloßgarten einen Maſſenbeſuch zu verzeichnen, wie dieſer bei der unſicheren Witterung kaum hätte erwartet werden dürfen. Gradmeſſer dieſes Beſuches war wieder der reichhaltige Auto⸗ park auf dem Schloßplatz. Dieſer reichte nicht aus, um die vielen Fahrzeuge zu faſſen, welche hier par⸗ ken wollten, ſo daß die Autos ſich anderweitig Park⸗ gelegenheit ſuchen mußten. Im Schloßgarten fand am Nachmittag am Arionbrunnen unter Leitung von Muſikmeiſter Freybott durch den Muſikzug des Infanterie⸗Regiments 110 ein Konzert ſtatt, das bei den vielen Beſuchern großen Beifall fand. Todesopfer eines Motorradunfalles * Brühl, 16. Mai. Vor Wochenfriſt iſt der ver⸗ heiratete im 44. Lebensjahre ſtehende Landwirt Alfons Triebskorn mit ſeinem Motorrad auf einen Randſtein gefahren und erlitt dabei ſchwere innere Verletzungen, die ſeine Ueberführung in das Mannheimer Krankenhaus notwendig machten. Der Unfall ereignete ſich nachts auf der Friedrichsfelder Landſtraße. Nun iſt nach einem geduldig ertragenen Todeskampf der Verletzte ſeinen ſchweren Verletzun⸗ gen erlegen. Die Ortsgruppe der NSDAP verliert mit ihm einen treuen Mitkämpfer. Siedlung entſteht in Neulußheim * Neulußheim, 16. Mai. Auf Anregung des Bür⸗ germeiſters haben ſich einige Einwohner gemeldet, die die Abſicht haben, ſich an der Errichtung einer Siedlung zu beteiligen. Die Vorarbeiten ſind nun ſchon ſoweit vorgeſchritten, daß die Handwerker die Koſtenvoranſchläge erhalten. Auf dem Vorderbau des Rathauſes wurde dieſer Tage eine Luftſchutz⸗ und Feuerſirene eingebaut. * Mundenheim, 12. Mai. Im Alter von nahezu 96 Jahren ſtarb Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71, Urgroßvater Peter Klein. Schöne alte Tradition: Bruchſa'er Sommertagszug ſand Berfall * Bruchſal, 16. Mai. Am Sonntag hat der tradi⸗ tionelle Sommertagszug unter reger Anteilnahme der Bevölkerung ſtattgefunden. Begleitet von Mu⸗ ſilkapellen erklangen aus jungen friſchen Kehlen die bekannten Sommertagslieder. Etwa 50 Grup⸗ pen, die geſchmackvoll zuſammengeſtellt waren, zogen an den Zuſchauern vorbei. Das Wetter hatte ſich inzwiſchen etwas gebeſſert, ſo daß die Veranſtaltung ohne Regenſtörung verlauſen konnte. Altem Ge⸗ brauch gemäß endigte der Zug im Ehrenhof des Schloͤſſes, wo die Prämiierung und Bretzelvertei⸗ lung an die Jugend erfolgte. Ein Milchpanſcher vor Gericht * Weinheim, 15. Mai. Vor dem hieſigen Amtsge⸗ richt wurde unter Vorſitz von Amtsgerichtsrat Dr. Huber gegen einen Milchhändler aus dem Ge⸗ richtsbezirk Weinheim wegen unzuläſſiger Entrah⸗ mung von Milch eine Gefängnisſtrafe von 6 Wochen und eine Geldſtrafe von 120 Mark aus⸗ geſprochen. Der Angeklagte ſtand ſchon ſeit längerer Zeit in dem Verdacht, daß er die Milch, die er von der Milchſammelſtelle bezog, zum Teil entrahmte, ehe er ſie als Vollmilch an ſeine Kunden verkaufte, Bei der vorgenommenen Kontrolle und ſpäter in der Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte die Milch zum Teil entrahmte und den Rahm ver⸗ butterte. Die Butter verkaufte er dann an ſeine Kunden. * Rotenfels(bei Raſtatt), 15. Mai. Auf der Murgtalſtraße ereignete ſich nachts ein Verkehrs⸗ unfall. Ein aus Richtung Roſtatt kommender Gaggenauer Perſonenkraftwagen fuhr in einer Kurve auf die Hofeinfahrt des Johann Pflüger auf und zertrümmerte dieſe völlig. Durch den An⸗ prall wurde der Lenker des Perſonenkraftwagens zwiſchen die Rücklehne und das Steuerrad ein⸗ geklemmt. Die Bewohner des Gehöftes, die durch den Krach aus dem Schlaf geweckt wurden, befreiten den Unglücklichen aus ſeiner Lage. Aerztliche Hilſe war raſch zur Stelle. Der Wagen wurde faſt reſt⸗ los zertrümmert. Der Kenner lehnt Abertreibungen ab! „Die Schönheit edlen Schmucks liegt niemals in der Anhäufung teuren Materials— begründet. Viel öfter wird vielmehr gerade weiſe Beſchränkung zu höchſter geſchmacklicher und künſtleriſcher Vollkommenheit führen. Auch beim Rauchen liegt für mich der Genuß nicht in der Abertreibung— ſondern in der genießeriſchen Auswahl. Seshalb rauche ich die leichte und aromatiſche„Aſtra“— die aber auch Zug um Zug mit Behagen.“ So äußerte ſich ril 1939 der bekannte Berliner 8— am 29. Kaufsräumen Berlin W, Tauentzienſtraße 1 „Die„Aſtra“ iſt bei mir immer friſch!“ Herr Franz Petraß, Zigarrenhändler in Kiel,.— Klinke 22, iſt faſt etwas gekränkt, als er auf unſere Frage am 6. April 1939 dieſe Antwort gibt.„Die „Aſtra“ muß ja friſch ſein, denn ſie wird bei mir ſo viel verlangt, daß ſie keine Zeit hat, alt zu werden. Eine Cigarette, ſo aromatiſch und ſo leicht wie die „Aſtra“, kommt auch immer friſch in die Hand des Nauchers.“ Taylreich und unterſchiedlich mögen die Gründe ſein, die täglich mehr und mehr genießeriſche und überlegende Raucher zur„Aſtra“ greifen laſſen. Immer wieder aber ſind es dieſe drei Eigenſchaften der„Aſtra“, die von den Rauchern beſonders gelobt werden: ihr dolles, reiches Aroma, ihre Leichtigkeit und ihre Friſche. And in dieſer Beziehung bleibt die„Aſtra“ ſich treu. Beſondere Kenntnis leicht und aromatischrauchen— mehr freude försie! „Wer etwas von Cigaretten verſteht, wird einer Marke niemals nur„aus Gewohnheit“ treu bleiben. Wenn die „Aſtra“ mir nicht durch ihr Aroma, ihre Leichtigkeit und ihre Friſche immer neuen Genuß ſchenkte, hätte ich ſchon längſt end ⸗ gültig gewechſelt. So aber bin ich ſtets ſchnell zur„Aſtra“ zurückgekehrt.“ 17. April 1939 Helmut Andrae, Kaufmann, Lübeck, Reſherſtieg 92l34 ilm in ſeinen geſchmackvollen Ver⸗ Immer die gleiche Güte- niemals enttäuſchen! —„Wie wahr dieſes Wort iſt, das lernt man im Amgang mit Tieren“, meinte Herr Erich Hirſch, Tierpfleger im Zoologiſchen Garten zu Münſter (Weſtf.), am 27. Januar 1939.„Vielleicht hängt es deshalb etwas mit meinem Beruf zuſammen, wenn ich auf allen Lebensgebieten gleichbleibende Güte ſo beſonders ſchätze. Die„Aſtra“, die ich regelmäßig rauche, hat mich noch nie enttäuſcht. Sie iſt gleich⸗ bleibend aromatiſch, leicht und friſch.“ der Tabak⸗Miſchkunſt und der Provenienzen edler Tabake, die im Hauſe Kyriazi ſeit 3 Generationen verwurzelt iſt, bürgt für gleich⸗ bleibende„Aſtra“⸗ Qualität. Darum probieren auch Sie dieſe aromatiſche und leichte Eigarette! Nauchen Sie die„Aſtra“ eine Woche lang und ſtellen Sie feſt, wieviel ſie Ihnen zu bieten vermag. Kaufen Sie noch heute eine Schachtel„Aſtra“. Tabak-Erfahrung von Kindesbeinen an. Nur 1,8 ha groß iſt die 95 Weinbergslage„Berncaſteler Doctor“— gegenüber einer Geſamt⸗Weinanbaufläche von etwa 75 000 ha im Altreich. Beim Tabak iſt es das Gleiche: Anzählige Ballen edelſter Jaka- und Djebel⸗Tabake werden in den berühmten Höhenlagen Smyrna und Samſun geerntet. And doch ſind nur wenige davon für die„Aſtra“ geeignet. Am aus 100 oder 150 Prove⸗ nienzen 5 oder 10 herauszufinden, die den Forderungen der„Aſtra“— Aroma und Leichtigkeit— entſprechen, dazu gehört ein beſonderes Können. Technik der Orga⸗ niſation und familiengebundenes Wiſſen um den Tabak— beides vereinigt ſich im Hauſe Kyriazi. Vom Großvater auf den Enkel vererbt, iſt es Tradition ſchon ſeit Jahrzehnten in dritter Geſchlechterfolge. 6. Seite Nummer 219 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Dienstag, 16. Mai 1930 Jußball in Mit einem anſehnlichen Troß von Schlachtenbumm⸗ lern war der 1. FC Kaiſerslautern nach Burbach gezogen, um ſchon in ſeinem erſten Aufſtiegsſpiel: Spo Burbach— 1. FC Kaiſerslautern:3 einen wichtigen Auswärtsſieg zu landen und gleichzeitig eeine derzeitige Favoritenſtellung herauszukehren. Das Spiel wurde von beiden Mannſchaften in einem wahren Höllentempo beſtritten. Burbach vermochte zweimol in Führung zu gehen, aber jedesmal gelang es Lautern, ſchon nach wenigen Minuten den Ausgleich zu erzielen. Als mann aber Märker in den letzten 15 Minuten das 3. Tor des 1. FEc geſchoſſen hatte da lieſerte der olte Kämpe 38—— zwiſchen ſeinen Backs einen ſo nachhaltigen Aowehrkampf. daß die Bemühungen von Burbach ergeb⸗ nislos blieben. 8 In Homburg gaben mehr als 15000 Zuſchauer dem erſten Stichkampf um den Verbleib in der Gauligo: n Pirmaſens— Saarbrücken—3 einzige ſchwoche Abwehr einen würdigen Rahmen. Eine des Pirmaſenſer Hüters gab ſchon in den Anfangsminuten Scarbrücken die Gelegenheit zum Führungstor, die auch Prompt ausgenützt wurde. Aber obweel nun Pirmaſens wie in ſeinen beſten Tagen ſpielte und wiederholt einem Siege ſehr nahe war, gelana nur der ausgleichende Treſ⸗ ſer. Dahlheimer im Tor von Soarbrücken hatte einen Glanztaa und ließ nicht mehr zu. Im Rahmen des Wettbewerbes um den Tſchammerpokal te Frieſenheim in der Wiederholung des Spieles IIF 2 Biebrich— Bſe Frieſenheim 210 93 keine nennenswerten Choncen auf Gewinn. Biebrich war in der Ausnützung ſeiner Torchancen beſſer, ſo daß die Leeute des Bfe ſich nach hartem Widerſtand geſchlagen ge⸗ ben mußten. Benig Lorbeeren vermochten die TSG 61 und Munden⸗ Hheim in ihren Auswärtsſpielen zu ernten: IV Offenburg— 7Sch 61 Ludwigshaſen:2 BfB Wiesloch— Sp. Vgg. Mundenheim:3 Die TS ſverlor inſolge einiger Schwächen in der erſatz⸗ Da es iſt ſchon ſo, da traf ſich mal ſo ein richtiges Stück Mannheimer Sportgeſchichte und zwar waren es die Schwimmer und Schwimmerinnen unſerer Vatexſtadt, die in der„Steinzeit“ des Mannheimer Schwimmſports die blou⸗weiß⸗roten Farben ſchon um 1900 und ſpäter zu oroßen und ganz großen Siegen führten und damals ſchwer ge⸗ fürchtete Gegner waren. Mannheims ölteſte Schwimmer⸗ fmilie, der Schwimm⸗Verein Maunheim, zählt einen Groß⸗ teil noch zu ſeinen Getreuen und nachdem der erſte Ver⸗ ſuch im vergangenen Jahr einen durchſchlogenden Erfolg Seigte, wurde das„Frühlingsſeſt“ des SVM zur tradi⸗ tionellen Wiederſehensfeier der alten Pioniere und der iungen Generation erhoben. So gab es daher ein luſtiges Schwimmertreiben im Wochenende im Kolphighaus, wo⸗ ſelbſt nicht nur die einheimiſchen Alten erſchienen, viel⸗ herbeigeeilt waren. Da ſich außer den Schwimmern auch nach andere beſreundete Sportl meraden wie Stiläuſer, uten, Turner und Sehgler eingeſunden hatten, bildete alles eine große Sportlerſamilie, die in der ihr eigenen Lebensbejahung eigentlich nicht zu übertreffen war. Mit einer eindrucksvollen Feierſtunde wurde der Abend eeingeleitet, als auf der Bühne durch einen mächtigen NegRs⸗Adler ie zehn Buben und Mädels unter D⸗Fan⸗ ſarenklängen mit dem Lied„Laſſet im Winde die Fahnen wehen“ auſmarſchierten, um in Einzel⸗ und Sprechchören das hohe Lied des geſundheitbringarden Schwimmſports und Kamerasdſchaftsgeiſtes zu ſingen. In ein eindrucks⸗ volles Totengedenken übergehend, ertönte gedämpft das Lied vom guten Kameraden. Vereinsführer Wilh Schmidt entbot den herzlichen Willkommengruß an alle und dankte beſonders den alten Schwimmern, die heute z. T. bis zu 27 Jahren dem SBM angehörct, für ihr Kommen. Auf die Bedeutung des neu aaeſchaffenen NSRL eingehend, verſprach er weiterhin un⸗ eentweat im Sinne des Führers für die Erziehuna einer ſportgeſtählten Jugend einzutreten. Anknüpſend an die veryflichtende Tradition des Mannheimer Schwimmſportes. erfuhren wir, daß Monnheim bereits im Jahre 1771 das erſte deutſche Freibad am Rhein beſaß. damals alſo im deutſchen Bäderbau ſührend war. Dieſer Zuſtand ſei jedoch heute nicht mehr zu verzeichhen, da Mannheims Schwimmſportler nun ſchon ſeit Jahren um die Erſtellung einer neuzeitlichen, ſtromfreien Kampfbahn ringen, da das NSDAP-Nſiteilungen Partetamiichen Behenntmachungen oUοο Amt für Kriegsopfer Poegcos. gameradſchaft Mannheim⸗Nord, Abtla. Wald⸗ 0. und Neueichwald. 17.., 20 Uhr, Mitoliederverſamm⸗ lung im Saale des„Rheingold“(früber Frangiskus⸗Haus), Thema: Die neue Verſorgung. Erſcheinen aller flicht. Ortsgruppen der NSDAP Neuoſtherm. 16.., 20.90 Uhr, im Reſtaurant„Schlacht⸗ Hbhof“ Pflichtmitgliederverſammlung. Redner: Pg. Runkel. Sämtliche Mitglieder haben zu erſcheinen. 8 Schlachthoſ. Die am 16. 5. angeſetzte Mitgliederverſamm⸗ lllung fällt aus. Neuer Termin 26. Mai im Lokal Schlachtbof⸗. Seckenheim. 16.., 20.15 Uhr, Mitgliederverſammlung in der Turnhalle 7. Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder iſt Pflicht. Wohlgelegen. 16.., 20.15 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle. Fendenheim⸗Oſt. Am Donnerstag, Ausfahrt' mit Fahr⸗ rad. Treffpunkt und Abfahrt vor dem Ortsgruppenheim, s ubr 3 NS⸗Frauenſchaft Neckarſpitze. 18.., 20.15 Uhr, Gemeinſchoftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitalieder ſowie Ju⸗ gendgruppe im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4. Rheinau. 156.., 20 Uhr, Beſprechung für alle Zellen⸗ und Blockfrouenſchaftsleiterinnen im Bad. Hof“. An⸗ ſchließend Singen. Sammelliſten mitbringen. Schlachthof. Die Mitoliederverſammlunn der NeDaz findet nicht om 16.., ſondern am 26. 5. im„Schlachthoſ“ vesheim. 16.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend für miliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmetglieder im Waldpark. 16.., 15 Uhr, Beitraasabrechnung in der Dieſterwegſchule. Waſſerturm. 16.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend für e Frauenſchefts⸗ und, Frauenwerksmitglieder in den Kennwieſen⸗Gaſtſtätten“. Jugendgruppe iſt eingeladen. Friedrichspark. 16.., 20 Ubr, Chorprobe der NSSN gendgruppe und BDM. Anſchließend Beſprechung der tab⸗ und Zellentrenenſchaftsleiterinnen in B 4. — ſt⸗Weſſel⸗Platz. 16.., 20.15 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder, owie Jugendgruppe in den„Rennwieſen⸗Gaſtſtätten“. Lie⸗ rhſicher mitbringen. Achtung! Die Syrechſtunden des Raſſenpolitiſchen e, Kaiſerring 8, fallen im Mai aus. Volks⸗ und Hauswirtſchaft. 16.., 15 Uhr, Schu⸗ 9˙%9 Abteilungsleiterinnen. 9 *— * 16 mehr auch viele Schwimmer aus Frankfurt, Raſtatt uſw. 's für Frauen⸗ und Mädelarbeit in der Mütter⸗ der Pfalz um Aufſtieg, Berbreib und Eſchammervokal— T80 und Mundenheim auf Reiſen geſpickten Tordeckung. Der Sturm vermochte ſehr gut zu gefallen und hatte in Maſſar ſeinen agilſten Angreiſer.— Die Mundenheimer lagen in Wiesloch ſchon nach fünf Minuten mit 2 Toren in Front. Wiesloch drehte nun mächtig auf und holte bis zum Wechſel einen Treffer her⸗ aus. Nach der Pauſe ſollte es dann bei den Munden⸗ heimern„rouſchen“, das erſt dann wieder zum Zug kam, als Wiesloch ſchon mit 4 Toren den Sieg in der Taſche hatte. Auf heimatlichen Feldern ſchafts ſpiele: 89 Oppan— Viktoria Neckarhanſen:1 Olumpia Lampertheim— Phönix Mannheim:2 SG Neuſtadt— VfR Frankenthal:4 Reichsbahn Ludwigshafen— SB Hochjeld:4 In Oppau hatten die Gäſte aus Unterbaden⸗Oſt nichts zu beſtellen, obwohl ſie ſich, on ihrer Spitze der ehemalige Waldhof⸗Rechtsaußen Weidinger, alle Mühe um ein beſ⸗ ſeres Abſchneiden gaven. Phönix Mannheim landete auf dem ſchwierigen Gelände in Lompertheim einen bemerkenswerten ſchönen Sieg, der ihm für ſein letztes, entſcheidungsvolles Tref⸗ ſen gegen die SpBg 07 günſtige Ausſichten eröffnet. Der Aufſtiegsanwärter VfR Frankenthal war an die Haordt gefahren und hatte in der S G Neuſtadt einen ausgezeichneten„Sparringspartner“ gefunden, der ſich mächtig zur Wehr ſetzte. gab es ſolgende Freund⸗ ——— Selle lnapper Punktſieger Berufsboxer in Friedrichshaſen Die erſte Veranſtaltung der Berufsboxer in Friedrichs⸗ hafen wurde am Samstagabend zu einem ſchönen Erkolg für den Veranſtalter. Den Hauptkampf beſtritten die bei⸗ Mannheims alte und junge Schwimmergarde feiern Wiederſehen Hallenbad wie auch die vereinseigene Badeanſtalt an der Diffeneebrücke in keiner Weiſe den derzeitigen Anſprüchen genügten, die mangelhafte Trainingsgelegenbeit ſich da⸗ her naturgemäß auch in der Leiſtung ausdrücke. Ein Blick auf die ſchönen Bäder in unſerer näheren Umgebung ſollte die verantwortlichen Stellen veranlaſſen, den kürz⸗ lich bekanntgegebenen lobenswerten Entſchlu zum Bau eines Schwimmſtadions ſchnellſtens durch die Tat zu be⸗ kräftigen, zumal über allem mahnend die große Tradition ſtehe. Unabhäligig biervon jedoch benbſichtigt der SBM die Schaffung einer neuen, vereinseigenen Ka n, aus welchem Grund der Erlös des Abends einem neu⸗ geſchaſſenen Fond zufließe. Mit einem Treuegelöbnis an Führer und Reich ſowie den Liedern der Nation klana die Anſprache zus. Ein weiterer Höhepunkt des Abends brachte die Sieger⸗ ehrung der Reunmannſchaft für die in den Jahren 1997ʃ88 heimgeſchwommenen Siege. Nicht weniger als 97 Männer und Frauen konnten für insgeſamt 55 erſte Siege die ſchöne Erinnerungsplakette in Empfang nehmen. Auch hierbei befanden ſich mehrere alte Herren im Alter bis 55 Jahre. Im Anſchluß an dieſe Anerkennung der Sport⸗ ler ſolgte die Jubilavehrung. Für 10 Jahre wurden 9, 15 Jahre 18 und 20 Jahre 14 Mitglieder geehrt. Beſon⸗ dere Auszeichnung erhielten für 25 Jahre: Frau Anna Dobler, Val. Beck und Adam Scherrer. 90 Jahre: Thekla Böhler, Hans Kaufmann, Anton Schle⸗ gel⸗Fvankfurt. Wendelin Schula und Daniel Wür⸗ tele. 95 Jahre: Franz Böhler, Willi Hils, Georg Kiſfel, Stto Lehlbich, Helene Marx, Karl Rein⸗ haröt⸗ Frankfurt a.., Hrch. Sattler. Wilhelm Schmidt und Karl Stahl. Für den äußeren Rabmen dieſes SBMN⸗Feſtes batte Feinauer wieder ein nettes Unterhaltungsprograman zuſammengeſtellt. Die Kapelle Kretzler beſorgte wieder beſtens den muſikaliſchen Teil und ſpielte ſpäter fleißig zum Tanz auf. Weller„machte“ wieder gang aroß in gereimter Anſage, das Arion⸗Quartett ſorgte für geſang⸗ liche Delikateſſen und ſchließlich zoa die kleine Marianne Kugel durch ihre reienden Tänze und Chanſſons die beiſallfreudigen Zuhörer und eſchauer in ihren Bann. Nicht vergeſſen ſeien Kunſtpfeiſer Schmitz ſowie Jongleur Stefani. Ein luſtiger Einakter„Der zaube Bauer Hummel“ rundete das Bild erfolgreich ab. Abt. Ingendgruppe: 36. W.., 20.15 Uhr, nehmen die Mädels am Oe⸗ meinſchaftsabend der Nec in den„Rennwieſen⸗Gaſt⸗ ſtättem“ teil. 36 Feudenheim⸗Oſt. 16.., 20 Uhr, Singabend im Frauenſchaftsheim. 36 Wohlgelegen. 16.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei Frau Schmid, Weylſtraße 9, Arbeiten, Papier und Bleiſtift mitbringen. 96 Almenhof. 16.., 20 Whr, Gemeinſchaftsabend Hei Pfeiſſer, Rheintalbahnſtraße 5. 36 Neckarau⸗Nord und Süd. 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend im„Lamm“. BDM Gr. 1/ Rheintor/ Jungbuſch. 16.., 20 Uhr, Sport in der Eliſabethſchule. Arbeitsgemeinſchaft. Franz.(Prof. Dr. Elſäſſer) am Pikech. 16.., in der Eliſabethſchule, 20 Uhr, Erſcheinen icht. Sanitätskurſus für das BDM⸗Leiſtungsabzeichen. Alle Mädel, die dieſen Kurſus mitmachten, treten am 16. ., um 20 Uhr, am Krankenhaus an zur Sanitätsprüfung. Glaube und Schönheit Mittwoch, 17.., iſt Dienſt der Gymnaſtikſchar Hum⸗ boldtſchule um 20 Uhr. Miktwoch, 17.., iſt Dienſt der Gymnaſtikſchar Kurfürſt⸗ Friedrich⸗Schule um 20 Uhr. GD⸗Schar Gertr. Klor. 17.., 20 Uhr, Dienſt im Städt. Krankenbaus. Beitrag und Ausweis mitbringen, Beur⸗ loubungen ſind aufgehoben. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Abteilung Propaganda Betr. Film:„Deutſches Land in Afrika“. Am 23. und 25. : Mai: Aufführung obigen Films in der Schauburg. Die Karten ſind umgehend auf der Kreiswaltung abzu⸗ holen. Der Kreispropagandawalter. Frauenabteilung Reckarau. Am 17.., 20 Uhr, Gemeinſchoftsabend im „Prinz Max“. Wohlgelegen. „Felbſchlößchen“ eine Beſprechung ſämtlicher Straßenzellen⸗ und Betriebsobmänner ſtatt. Beginn 20.30 Uhr. Kraſt durch Freude Reiſen. Wandern, Urlaub Sonntag. 21. Mai, Sonderzug nach Herren⸗ k. Abfahr Mannbeim Ortswaltungen Achtung! alb. Teifnehmerpreis 2,60 Mar (Hauptbahnbol).06 Uhr, Neckarau.13 Uhr, Rheinauhaſen S gewertet werden. Am 17. 5. findet im Nebenzimmer des den Schwergewichtler Selle(Duisburg) und Thieß (Ludwigshafen). Wider Erwarten erwies ſich der Lud⸗ wigshaſener als recht gefährlicher Gegner. Durch wuchtige Angrifſe ſetzte er dem erſahrenen Selle ſtart zu und über⸗ ließ dem Duisburger nur einen knappen Punktſieg. In den erſten Runden— 2 war die Halbſchwergewichts⸗ begegnung zwiſchen aier(Singen)— Balkowitſch (Wien). Erſt zum Schluß legte Maier einen ſchönen End⸗ ſpurt hin und gewann noch klar nach Punkten. Der Stutt⸗ garter Mittelgewichtler Gurray war dem Karlsruher Kohlborn jederzeit überlegen und ſiegte trotz topferer Gegenwehr Kohlborns in der fünften Runde entſcheidend. Unentſchieden endete das Treſſen der beiden Leichtgewichtler Dietrich(Singen) und Draber. Bahnſtaffeltag in Mannheim Zwei neue badiſche Höchſtleiſtungen— Poſt läuft 42,5 fiel auf dem Poſtplatz am Neckar⸗ platt bei gutem Beſuch, aber weniger angenehmer Witte⸗ rung, wenigſtens für die Athleten, der erſte Startſchuß für das Jahr 1939. Die Leichtathleten haben ihren Start in die neue Saiſon vollzogen, und dies mit vollem Erfolg und gleich mit glänzenden Leiſtungen. Den Leiſtungen der Aktiven ſtellten ſich die der Kampfrichter würdig daneben, ſo daß die Getommenen wohl voll befriedigt den Platz wieder verließen. Die Probe der Mannheimer Kampfrichter für die kommenden Großveranſtaltungen mit dem MTG⸗ Jubiläumsſportfeſt an der Spitze darf als gelungen be⸗ zeichnet werden. Senioren, Männer und Erſtlinge, Frauen und Erſtlinge ſowie die Jugend ſtritten in 24 Wettbewerben um die Ehre des Tages, da es bei dieſen Staffeltagen weder Auszeich⸗ nungen gibt noch Titel vergeben werden. Um ſo mehr muß der Einſatz, aber auch der Kampfgeiſt beachtet werden. Wenn die 24 Wettbewerbe in unſerer folgenden Zuſammen⸗ ſtellung der Sieger 25 erſte Plätze erbrachten, ſo kommt dies daher, daß im 100⸗Meter⸗Lauf der Jugend die beiden Erſten Oberle(M7G) und Siebler(TB 46) im toten Rennen ins Ziel kamen. Erfolgreichſter Klub war der Poſtſportverein mit zwölf erſten Plätzen. Die M7 folgte mit ſieben, dann kam der TBmit vier, TS6 Ladenburg ſowie Vis Neckarau mit je einem Sieg. Ungefähr in dieſem Maße muß auch die Beteiligung der verſchiedenen Vereine So mancher Leichtathletikklub ſcheint noch ſeinen Winterſchlaf zu halten, ſonſt hätten mehr Ver⸗ eine am Start ſein müſſen. Für die Frauen gab es nur fünf Wettbewerbe, die übrigens auch die ſchwächſte Beſetzung aufzuweiſen hatten. Bei den Senioren holte ſich Poſt in allen fünf Wettbe⸗ werben einſchließlich der Staffel die erſten Plätze. Die Leiſtungen können ſich allerdings nicht beſonders ſehen laſſen; eine Ausnahme macht lediglich das Kugelſtoßen, das Frl. Hübner für die Poſt mit 11,18 Mtr. gewinnen konnte; auch die 54 Sekunden der Poſtſtaffel können ſich noch ſehen laſſen. Bei den Erſtlingen gab es zwei MTG⸗Siege im Weitſprung mit 4,55 Meter und bei den 100 Meter mit 14,3, wobei beide Male Frl. Egger ihren Kameradinnen ſich überlegen gezeigt hatte. Den Höhepunkt brachten an dieſem Tag die Kämpſe der Senioren, und hier wieder in erſter Linie die Staffeln. Mit den drei Sprinterſtaffeln(neben den Männern waren auch die Frauen und Jugendmannſchaften als Ab⸗ ſchluß gelaufen worden) nahm der Bahnſtaffeltag einen durchaus befriedigenden und erfolgreichen Verlauf. Be⸗ dauerlich war lediglich das Beiſeiteſtehen ſo vieler Vereine, die gleichfalls Leichtathleten in ihren Reihen haben. Das muß bis zu den Kreismeiſterſchaften und auch beim Lauf „Rund um den Friedrichsplatz“ anders werden. Die Ergebniſſe: Ingend: Kugelſtoßen: 1. Gerſtner(TV 46) 12.14 Meter: 2. Liebler(TB 46) 11,57; 3. P. Herrmann(M) 11,27 Mtr. Weitſprung: 1. Ronde(TV 46) 5,70 Mtr.; 2. Zubrod Am Sonntagnachmittag (Turn⸗ u. Sp Ladenburg) 5,57 Meter; 3. vom Ende (Poſt) 5,41 Meter. 100 Meter: 1. Siebler(TV 46); 1. Oberle(Me) beide 11,6 Sekunden(totes Rennen); 3. Helbig(MTG) 11,7 Sekunden. 4 mal 100 Meter: 1. M T G 46,4 Sekunden; 2. B 46 47,0 Sekunden; 3. Poſt 47,9 Sekunden. Männer⸗Erſtlinge. 200 Meter: 1. Aechtner(T 46) 238 Sek.; 2. Wohl⸗ fahrt(MG) 25,3 Sek.; 3. Feil(Bſe Neckarau) 258 Sek. Weitſprung: 1. Sponagel(Ladenburg) 5,53 Meter; (Ladenburg) 5,48 Meter; 3. Baters(Poſt) 5,19 Meter. 1000 Meter: 1. Hörner(Poſt):09,5 Min.; 2. Glocker (BiL Neckarau):10,2 Min.; 3. Matheis(Pioſt):30,9 Min. 9000 Meter: 1. Dahm(MT) 10:00,4 Min.; 2. Blum (Poſt) 10:17,4 Min.; 3. Schilling(Poſt) 11.05,0 Min. Kugelſtoßen: 1. Diebel(Poſt) 11.23 Meter; 2. Maurer 8 Ladenburg) 9,99 Meter; 3. Hinkelbeni(Poſt) 8,44 eter. Frauen: 80 Meter Hürden: 1. Scheerle(Poſt) 14,6 Sek.; 2. G. Kropp(Poſt) 15,6 Sek. Kugelſtoßen: 1. Hübner(Poſt) 11.18 Meter; 2. Hanna Ott(Poſt) 10,38 Meter; 3. G. Kropp(Poſt) 9,53 Meter. Speerwerſen: 1. Gretel Leichert(Poſt) 28,40 Meter; 2. Helene Kohler(Poſt) 20,95 Meter; 9. Elſe Naumann (Poſt) 20,75 Meter. Hochſprung: 1. Krank(Poſtl 1,31 Meter; 2. Hübner (Poſt) 1,25 Meter; 3. Elſe Naumann(Poſt) 1,20 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Poſt 54 Sek.;.Poſt 57,3 Sek.; 3. Komb. 60,4 Sek. Frauen⸗Erſtlinge: Weitſprung: 1. E. Egger(M7T) 45 Meter: 2 Schaeffer(Do Ladenburg) 4,37 Meter; 3. Gember(Poſt) 4,23 Meter. 100 Meier: 1. Egger(M7) 14,3 Sek.; 2. Wallner Männer: (Poſt) 15,2 Sek. 200 Meter Hürden: 1. Herrwerth(Poſt) 25,6 Sek.; 2. Fetzer(Ladenburg) 29,5 Sek. Dreiſprung. 1. Herrwertb(Poſt) 13,89 Meter; 2. 7(Ladenburg) 13,59 Meter; 3. Schmidt(Poſt) 12,90 eter. Stabhochſprung: 1. Mahnkopf(MT) 2, 70 Meter. 20 Kilometer Gehen: 1. Krayer(Poſt):05,0 Stun⸗ den; 2 Mackert(Poſt):12,30 Stunden; 3. Henn(Poſt) :13,50 Stunden. Schwedeuſtaſfel: 1. Poſt 2·00,5 Min.; 2. T 46 2304,4 Min.; 3. Vſ Neckarau:05,0 Min. 3 mal 1000 Meter: 1. VfL Neckarau:59,4 Min.; 2. Poſt:20,5 Min.; 3. D 46.40,0 Min. 7,5 Km.: 1. Brieden(M) 26:06,6 Min., 2. Fiſcher(Poſt) 26:43,8 Min.; 3. Endres(Poſt) 27:49,6 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Poſt 42,5 Sek.; 2. Poſt 45,5 Sek.; 3. TV 46 45,6 Sek.; 4. Ladenburg 40,6 Sek. Württemberg gewinnt den Schwimmkamyf gegen Baden Der für das Wochenende im Kornweſtheimer Stadtbad angeſetzte Gaukampf im Schwimmen zwiſchen Württemberg und Baden nahm für die Schwaben am Samstagabend einen guten Auftakt. Die erſten ſechs Wettbewerbe endeten mit württembergiſchen Siegen, und zwar ſetzten ſich im Kunſt⸗ ſpringen der Frauen die Vertreterin Württembergs an die Spitze und im Waſſerball gab es einen überraſchenden 610⸗ Nur in den Pflicht⸗ lag am erſten Tag Badens Meiſter Volk knapp in Front vor dem Württem⸗ Auf der 20⸗Meter⸗Bahn gab es ausgezeichnete Kämpfe und hervorragende Zeiten, von denen zwei, 100 Meter Kraul und 200 Meter Bruſt, ſogar neue Sieg der ſchwäbiſchen Waſſerballer. ſprüngen im Männerkunſtſpringen bergiſchen Meiſter Jaiſer. Bahnrekorde bedeuteten. Die Ergebniſſe des erſten Tages: Lagenſtafſel: 1. Württemberg:07,5; temberg):46,3; 2. Scheideck(Baden):52,1. temberg) 59,77 Punkte. Tages: Männer: 20:12 Punkte; Frauen: 10:6 Punkte. .20 Uhr, K..98 Uhr, Hockenheim.45 Uhr, Neu⸗ r und Karlsruhe(Hauptbahnhof) an.8 Von Hort aus wird ab Albtalbahnhof der Sonderzug in zwei Abteilungen weitergeführt nach Herrenalb mit Die Rückfahr: erſolgt Herxenalb Abteilung. Teilnehmerkarte für dieſe aus ſind mehrſtündige Wanderungen in die herrliche Umgebung, wie Dobel uſw. ſofort bei allen Koͤ§⸗Geſchäfts⸗ den württembergiſchen und bad. Hochſchwarzwald. Am W. 5. bis 29. 5. Omnibusfahr: ab Murgtal— Freudenſtadt über — Baden⸗ nach Mannheim. Teilnehmerpreis 15,80 4 Unterkunft und Verpflegung(2—— n⸗ lußheim.52 U Uhr. Halteſtation Frauenalb. 20.40 Uhr erſte Abteilung, Sichern Sie ſich rechtzeitig eine ſchöne Fahrt. Von Herrenalb .17 Uhr zweite angeſetzt. Karten können ſtellen abgehol: werden. Ueber Pfingſten durch Mannbeim— Autobahn— die Schwarzwald⸗Hochſtraße— Sand— Plättig Baden zurück einſchl. Fahrt, und 2 Abendeſſen), Uebernachtung in Baiersbronn. meldungen ab ſofor: bei allen Kd⸗-⸗Geſchäſtsſtellen. 28. 5. und 29. 5. Moſſau— Erbach nach Michelſtadt. 1. Tag, Spreng— Reichelsheim nach Fürth 2. Tag. täglich je 5 Std. Sonntagskarten nach N. Ahfahrt.40 Uhr Mannheim Höbf. 0 Fürth Anmeldungen bei allen Köp⸗Geſchäftsſtellen. Vier Tage am Bodenſee, Schwarzwald und Vorarlberg vom 18. bis 21. Mai 1939. Uß 23a an den Bodenſee. Teil⸗ den Schwarzwald. nach Vorarlberg obigen Fahrten nehmerpreis 17,50 Mark, Ußx yb in Teilnehmerpreis 14,50 Mark, Uß 230 (Tirol), Teilnehmerpreis 21 Mark. Zy können beute noch Anmelbungen abgegeben werden. Sages haleacleꝛ Dienstag, 16. Mai Kationaltheater: 10.30 Uhr„König Richard III.“ oß Ritterſaal: 20 Uhr 7. Städt. Kammerkonzert. 2. Baden :07,6.— 100 Meter Rücken: 1. Schneider(Württem⸗ berg):16,8; 2. Glockengießer(Baden) 17,8.— 100 Meter Kraul: 1. Laugwitz(Württemberg):00,8; 2. Schönsges (Baden):02,0.— 200 Meter Bruſt: 1. Kienzle(Würt⸗ Kunſt⸗ ſpringen: 1. Volk Baden) 63,20 Punkte; 2. Jaiſer(Würt⸗ Waſſerball: Württemberg— Baden:0.— Frauen: 200 Meter Bruſt: 1. Elſe Pfau (W) 308,4; 2. Bucher(B):08,9.— 3 mal 100 Meter Bruſt: 1. Württ emberg:31,2; 2. Baden:91,4.— Kunſt⸗ ſpringen: 1. Frau Kiemle⸗Moir() 39,3 Punkte; 2. Mayer(B) 34,93 Punkte.— Geſamtergebnis des erſten über Pfingſten Zweitageswanderung in den Obenwald. Fußwanderung ab Fürth— Lärmſeuer— Michelſtadt Wanderzeit ürtk 2,20& löſen. Rückfahrt 19 Uhr ab Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Meßplatz:„Mannemer Maimeß“ Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproiektors. Tauz: Palaſthotel. Parkhotel, Libelle und Palaſtkafſee „Rheinagold“. Libelle: 20.30 Uhr Revue:„Küßt Wiener Frauen“. Lichtipiele: Ufa⸗Palaſt:„Das Vertegenheitskind“— Alhambra und „Ein hoffnungsloſer Fall“— Palaſt:„Liebes⸗ „La Habanera“.— Scala:„Ins blaue Leben“.— Capitol:„Ein Mann wird brieſe aus dem Engadin“.— Gloria · entführt“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Prunkräume im Oſtflügel neu eingerichto. Sammlungen antiker Kunſt neu aufgeſtellt. Tieaiermuſenm E, 2b. Gebffnet ven 10-—13 Uhr ano 15 kis 17 ur. 90 Geöffnet von 10—13 und von Der zweite Tag ausgeglichener Der zweite Tag verlief weſentlich ausgeglichener als der erſte, am Samstagabend durchgeführte Teil. Zwar gewannen die Schwaben gleich die einleitende Kraulſtaffel der Männer, doch legten ſich dann die badiſchen Frauen mächtig ins Zeug. Die ausgezeichnete Heidelbergerin Wor⸗ bertz gewann die 100 Meter Kraul und die 100 Meter Rücken und holte damit den 10:6⸗Vorſprung der Württem⸗ bergerinnen vom erſten Tag auf, ſo daß ſich die Frauen unentſchieden trennten. Die Ergebniſſe des zweiten Tages: 4 mal 100 Meter: 1. Württemberg:12,7 Min.; 2. Baden:19,5. Frauen⸗Lagen: 1. Baden 540,7; 2. Württemberg:55,5.— 3 mal 200 Meter Bruſt Männer: 1. Baden:30,2; 2. Württemberg:03,2.— Frauen⸗Kunſt⸗ ſpringen: 1. Krieme⸗Mair(W) 84,58; 2. Mayer(B) 79,08 Punkte.— Männerkunſtſpringen: 1. Volk(Baden) 142,55; 2. Jaiſer(Württemberg) 135,47 Punkte.— 100 Me⸗ ter Kraul für Frauen: 1. Worbertz(Baden):14,3) 2. Hagenlocher(Württemberg):14,7.— 200 Meter Kraul für Männer: 1. Daimling(W):17,0; 2. Schoppmaier(B) :18,8.— 100 Meter Rücken für Frauen: 1. Worbertz (B).26,3; 2. Richter(W):30,2.— 8 mal 40 Meter Kraul für Männer: 1. Württemberg:35,2; 2. Baden:05.— Waſſerball: Württemberg— Baden 1313(:). Geſamtergebnis des Gaukampfes: Männer: Württem⸗ berg— Baden 46:34 Punkte; Frauen: Württemberg— Baden 24:24 Punkte. Sonderſchan: Schattenriſſe der Dalberggeit. Städtiſche Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10—13, 15 bis 17, 19.30—21.30 Uhr. Karl Albiker. Sonderausſtellung:— Das geſammelte —— Sonderausſtellung: Japaniſche Gebrauchsgegen⸗ nde. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Ausſtellung Mannheimer Künſtler. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleide von 11—13 und 17 Pis 19 Uhr. Leſeſäle:—18 und 15—19 Ubr. Gedächtuisausſtellungen für Giambattiſta Bobont und Joh. Gottlieb Fichte. Stäbtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 18: Ausleihe: 10.0 bis 12.30 Uhr Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. Ingendausleihe: Geöffnet von 14 bis 17 Uhr. ugendbücherei, R 7, 46: 16 bis 20 Abr. Städtiſches Halleubad. U 8. 1: Sebffnet von 10 bis 20 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpark: Geöffnet von.30—17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Eintritt der Dunkelheit geöffnet. Flughaſen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Eudwigshafener Veranſtaltungen Hente Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend, Bayeriſcher Sieil: Konzert und Tanz. Kaffee Baterland: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshanſes: Geöffnet 16 dis 20 Uhr⸗ Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Ein hoffnungsloſer Fall“.— Palaſt⸗Lichſpiele:„Eiferfucht'““— Ufa ⸗Rheingold: „Männer müſſen ſo ſein“. Union⸗Theater:„Aoͤreſſe unbekannt“.— Atlantik:„Vier Mann— ein Schwur“. Heidelberger Neranſtaltungen Heute Stäbt. Theater: Schneider Wibbel“ Pr.⸗Gr. 2, 20—23 Uhr). (St. Pl.⸗M. A 32, Kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung„Gemälde des 10. Jahrhunderts“. Aus den Kinos: Capitol:„Der Gouverneur“— Schloß⸗Filmtheater:„Ich verweigere die Ausſage“.— Gloria:„Waſſer für Canitoga“ Kammer:„Die verſchwunde Frau“. Odeon:„Die 5 Eiskönigin“. 6 Dienstag. 16. Mai 1939 Slillhalieverhandiungen beendet Lockerung der Krediigebundenheii und Zusätzliche Rekommerzialisierung Die in der Reichsbank in Berlin geführten Verhand⸗ lungen über ein neues Abkommen für die Aufrechterhal⸗ tung der nach Deutſchland gegebenen bankmäßigen Aus⸗ kandskredite(Stillhalteabkommen) ſind am Montag er⸗ folgreich zum Abſchluß gebracht worden. Die Verhandlun⸗ gen wurden wiederum im Geiſte gegenſeitigen Verſtänd⸗ niſſes geführt und haben einen erfreulichen Fortſchritt hinſichtlich des von allen Beteiligten als notwendig er⸗ achteten Abbaues der durch die Stillhaltung gebundenen Kredite erbracht. Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſident Funk brachte anläßlich des Empfanges der Verhandlungsteil⸗ nehmer zum Ausdruck, daß Deutſchland entſcheidenden Wert auf die Aufrechterhaltung und beſſere Ausgeſtaltung ſeiner wirtſchaftlichen und finanziellen Beziehungen zum Ausland lege und beſtrebt ſei, die Kreditbeziehungen zu unſeren ausländiſchen Handelspartnern wieder auf eine normale Baſis zu ſtellen. In dieſer Richtung bewegten ſich auch beſtimmte deutſche Vorſchläge, die ihren Nieder⸗ ſchlag in dem neuen Abtommen gefunden haben. Der Uebergang von der Gebnndenheit der bis⸗ herigen Stillhaltekredite in eine breitere Ordnung wird durch eine Beſtimmung geſichert, wonach außerhalb der Stillhaltung für mehrere Jahre mit Zuſtimmung der Reichsbank Kredite auf rein kom⸗ merzieller Grundlage vereinbart werden können. Der bisherige Erfolg der Stillhaltung, die zu Beginn im Jahre 1031 einen Gegenwert von über ſechs Milliarden Mark umſaßte, zeigt ſich nicht zuletzt in dem organiſchen Abbau eines ehedem überhöhten Kreditvolumens. Der Ge⸗ ſamtbetrag der Stillhaltekredite belief ſich nach dem Stonde vom B. Februor 1030 auf nur noch 780 Mill. 4, wovon rund 80 Mill.& ofſene Linien darſtellen. An dieſem Ab⸗ bau haben die Zahlungen der deutſchen Schuldner in Reichsmark(Regiſtermark) erheblichen Anteil. Die Regiſter⸗ mark iſt von den Ausländern vorwiegend für Reiſen ver⸗ wendet worden, was ſich für den deutſchen Reiſeverkehr vor⸗ teilhaft ausgewirkt hat; dieſe Verwendung wird auch im Rahmen des neuen Abkommens wieder eine wichtige Rolle ſpielen, umſomehr, als die Preisbildung durch Einführung einer bleibenden Skala günſtig beeinflußt werden Hürfte. Die ausländiſchen Gläubiger haben erneut zugeſagt, ödaß ſie den Reiſeverkehr mit allen Mitteln fördern werden. Die Laufzeit des neuen Stillhalteabkommens iſt auch dieſesmal auf ein Jahr bemeſſen; eine allgemeine Rück⸗ führung der Kredite durch Deviſenzahlung mußte ange⸗ ſichts der durch die deutſche Zahlungsbilanz bedingten Deviſenlage wiederum unterbleiben, Die durch das letzte Kreditabkommen eingeführte„Re⸗ kommerzialiſierung“ hat befriedigende Ergebniſſe gezeitigt, wenn auch dieſe Entwicklung naturgemäß von dem Umfang des deutſchen Außenhandels abhängig iſt und ihr auch ſonſtige Grenzen u. a. dadurch geſetzt ſind, daß ein erheb⸗ licher Teil des deutſchen Außenhandels ſich in Form von Clearing-Verträgen abſpielt, bei denen das Kreditinſtru⸗ ment des Rembourwechſels ſich nicht ohne weiteres ver⸗ wenden läßt. Eine„zuſätzliche Rekommerzialiſierung“ wird nach Maßgabe des verfügbaren Außenhandelsgeſchäftes ſol⸗ chen Gläubigern gewährt, die ſich bereitfinden ‚an Stelle der zur Abdeckung gelangenden Stillhaltekredite mehrjährige Kredite außerhalb der Stillhaltung zu gewähren. Von den zur Verfügung ſtehenden oſſenen Kreditlinien erfahren die Bank⸗zu⸗Bank⸗Kredite, auch wenn ſie länger als zwei Jahre nicht benutzt worden ſind, keine Kürzung, ſondern lediglich die entſprechenden Direktkredite an indu⸗ ſtrielle oder kommerzielle Schuldner, da dieſe Linien als nicht mehr benutzbar anzuſehen ſind. Gewiſſe Einſchrän⸗ kungen ſind dagegen möglich, wenn die offene Linie 17½ v. H. der betreffenden Kredite überſteigt, aber auch hier ſind abweichende Vereinbarungen zugelaſſen, um ſo den Bedürfniſſen des Einzelfalles gerecht zu werden. Die von der Deutſchen Golddiskontbank garantierten Kredite, die einmal nahezu 500 Mill. betragen baben, —————ů——— der Neuen Mannheimer Zeitung die Herren Mr. Charles Lidbury, Director and Chief Ge⸗ neral Manager of the Weſtminſter Bank Ltd.(London), Mr. Frank C. Tiorks, Partner of J. Henry Schröder u. Co.(London) und Mr. Harvey D. Gibſon, Preſident of the Manufactures Traſt Co.(Neuyork) zu einer allge⸗ meinen Ausſprache, bei welcher Gelegenheit Reichsminiſter Funk den ausländiſchen Bankenvertretern ſeinen Dank für die verſtändnisvolle Arbeit und die weitgehende Berück⸗ ſichtigung der deutſchen Vorſchläge zum Ausdruck brachte. Die Einzeihandelsumsäte Kräffiger Umsatganstieg im hiärz und im 1. Vierteljahr 1939 Der in den Monaten Januar und Februar beobachtete kräftige Umſatzanſtieg im Einzelhandel hat ſich nach dem gemeinſamen Bericht der Forſchungsſtelle für den Handel und des Inſtituts für Konjunkturforſchung im März dieſes Jahres weiterhin fortgeſetzt. Wöhrend der Facheinzelhandel im Durchſchnit der erſten beiden Monate Umſatzerhöhungen um 16 v. H. zu verzeichnen hatte, betrug die Zunahme im März 17 v. H. gegenüber dem Vorjahr. Zum Teil mögen die höheren Umſätze des Berichts⸗ monats durch den früheren Oſtertermin verurſacht ſein. 1938 fiel das Oſterfeſt auf den. 17. und 18. April, in die⸗ ſem Jahr lagen die Feiertage bereies am 9. und 10. April. Da die Feſteinkäufe in der Regel nicht ausſchließlich in der letzten Woche vor Oſtern getätigt werden, dürfte ein ge⸗ wiſſer Teil dieſer Umſätze noch auf die letzten Närz⸗Tage entſallen ſein. Im Durchſchnitt des 1. Vierteljahres 1939 ergab ſich für den Facheinzelhandel eine Steigerung der Vorjahrsumſätze um 16 v..; dieſe Zunahme geht ſomit merklich über die Umſatzerhöhung im Jahre 1938(plus 11 v..) hinaus. Dinglerwerke Ach, Zweibrücken.— Kapitalerhöhung um 1 Mill. 4 auf 2,5 Mill. 4. Die auf 5. Juni einbe⸗ rufene H hat u. a. auch über die Erhöhung des Grund⸗ kapitals von 1,5 Mill 4 um 1 Mill. 4 auf 2,5 Mill. 4 unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre Beſchluß zu faſſen. Wie ſchon gemeldet, nimmt die Ge⸗ ſellſchaft für 1038 die Dipidendenzahlung mit 7 v.., da⸗ von 1 v. H. ſtockpflichtig, auf. Der Geſamtbetrag der im Umlauf befindlichen Genußrechte der aufgewerteten In⸗ duſtrie⸗Obligationen bezifferte ſich am 3. Dezember 1938 wie im Vonjahr auf 552 Stück à 100 4 55 200 4. Schiffbau⸗Geſellſchaft Unterweſer AG, Weſermünde. 8(4) v. H. Divibende. In der Bilanzſitzung wurde be⸗ ſchloſſen der HV am 3. Juni für 1938 eine Dividende von 8(4) v. H. vorzuſchlagen. 2 v. H. gehen an den Anleiheſtock. * E. Holtzmann u. Cie., A, Weiſenbachfabrik. Dieſe Popierfabrik, die in der Hauptſache Zeitungsdruckpapier herſtellt, daneben auch Holz⸗ und Zellſtoff, weiſt für 1938 einen Rohüberſchuß von 4,06(3,99) Mill.& aus, dem 1,92 (1,80) Mill. Perſonalauſwendungen, 0,06(0,07) Mill. 4 Zinsmehraufwand und 0,74(0,67) Mill. 4 Steuern gegen⸗ überſtehen. Nach 355 000(701 000) Abſchreibungen, wie⸗ der 80 000„ Rückſtellungen und wieder 150 000 4 Zu⸗ wendung an die Unterſtützungskaſſe für Werksongehörige verbleibt ein nahezu verdoppelter Reingewinn von 818 315 (4ʃ5 761) 4, deſſen Verwendung nicht erſichtlich wird. Die Bilanz verzeichnet bei 4,2 Mill, Ack Rücklagen mit unv. 0,12, Rückſtellungen mit 0,60(0,61) und Verbindlichkeiten mit 1,50(0,99) Mill. 4, darunter 0,59(0,50) Mill. Ak⸗ tionärguthaben. *Auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1939 wurde ein Umſatz von 840 Mill. erzielt, das ſind 57 v. H. mehr als in 1638. Die Zahl der Einkäufer ſtieg gegenüber der Früh⸗ jahrsmeſſe 19393 auf das mehr als Dreiſache und erreichte 331 256; es wurden insgeſamt 20 925 ausländiſche Beſucher gezählt. Der Auslandsumſatz betrug 160(i. V. 174) Mill. 4 Waren und Märkte Mannheimer Geireidegroßmaret 0 Mannheim, 15. Mai Das Weizenangebot war auch in —— * HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETITUNG auf der anderen Seite die Mehlvorräte aus den Pflicht⸗ lägern erſchöpft ſind, rechnet man mit einer Heraufſetzung der Vermahlungsquote ſpäteſtens für den Juni, ſo daß alſo mit Beſtimmtheit noch Käufe zu erwarten ſind.— Kleberweizen war weiter angeboten und wurde auch gekauft, wenngleich die Beſchaffenheit dieſes Weizen nicht immer den Anſprüchen der Mühlen gerecht wurde.— Für Futter⸗ weizen beſtand gute Nachfrage; die Verkäufe außerhalb Badens waren allerdings wegen der Transportkoſten nicht ſehr groß. Der Roggenmarkt blieb recht ruhig. Da die Anzeichen für eine Belebung im Roggenmehlgeſchäft noch nicht ſtark zu verſpüren ſind, iſt hier auch nicht mehr mit einem grö⸗ ßeren Geſchäft zu rechnen. Inländiſche Braugerſte wurde, bis auf ſehr geringe Mengen urſprünglich zu Saatzwecken beſtimmter Partien. nicht mehr gehandelt. Verſchiedentlich haben Brauereien und Mälzereien bzw. Verteiler nunmehr die zugeſagte Protektoratsgerſte erhalten. Soweit Urteile über deren Beſchaffenheit zu hören waren, äußerten ſich die Empfän⸗ ger durchaus anerkennend; u. a. ſoll es ſich hierbei auch um Hanna⸗Gerſten handeln.— Induſtriegerſte war völlig ohne Umſatz.— Eigentliche Futtergerſte war nur verein⸗ zelt zu haben, dagegen waren verſchiedentlich Ausputz⸗ und Abfollgerſten aus Brauereien und Mälzereien angeboten, die qualitätsmäßig ſehr befriedigen konnten. Das Hafer⸗Angebot iſt unverändert umfangreich; dabei kommen teilweiſe freilich auch Partien heraus,, die ſelbſt zür Futterzwecke als minderwertig bezeichnet werden müf⸗ ſen. Die Nachfrage, und zwar auch für die beſſeren Sor⸗ ten, iſt gering. Die Lage am Mehlmarkt iſt oben bereits geſtreift wor⸗ den. Die Weizenmühlen ſind mit ihrer Mat⸗Quote aus⸗ verkauft; verſchiedentlich wünden die Verteiler noch mehr Mehl aufnehmen können, doch ſteht dies aus den er⸗ wähnten Gründen nicht mehr zur Verfügung. Dabei iſt die Lage ſelbſtverſtändlich nicht ſo, daß etwa vorhandener Bedarf der Bäcker nicht befriedigt werden könnte. In dem Augenblick, wo dies eintreten würde, wird ſelbſtverſtänd⸗ lich die Vermahlungsquote erhöht werden, die ja nur des⸗ halb ſo niedrig gehalten wurde, um einen Ausgleich zwiſchen Bedarf und Angebot herbeizuführen.— Ver⸗ ſchiedentlich wird auch berichtet, daß ſich die Abſatzlage für Roggenmehl gebeſſert habe, doch kann dies noch nicht ver⸗ allgemeinert werden. Am Futtermittelmarkt waren Kleie und Futtermehl nach wie vor geſucht. Oelkuchen und Miſchfutter mit Fiſch⸗ mehl wurde meiſt gern aufgenommen. Verſchiedentlich ka⸗ men auch hier wieder Umſätze in vollwertigen Zucker⸗ ſchnitzeln und Stefſenſchnitzeln zuſtande. Biertreber und Malzkeime hatten ruhigen Markt. Haferſchalen ließen ſich beſſer abſetzen, doch blieben die erzielten Erlöſe noch er⸗ heblich unter den Höchſtpreiſen. Geflügel⸗Körnerfutter war gut zu verkaufen. Stroh war, im ganzen geſehen, genügend zu haben, dabei überwog der Anteil von gebundenem Gerſten⸗ und Haferſtroh, während in gepreßtem Weizen⸗ und Roggenſtroh der Bedarf nicht immer befriedigt wer⸗ den konnte. Die Heu⸗Anlieferungen waren äußerſt be⸗ ſcheiden; in landwirtſchaftlichen Gebieten, in denen man mit der Grünfutter⸗Gewinnung ſchon gut voran iſt, ſpielt dies beine große Rolle mehr. Für die ſtädtiſchen Ver⸗ braucher und für die Landwirtſchaft in Höhenlagen wäre aber eine beſſere Verſorgung noch ſehr erwünſcht. „ Rotterdamer Getreidenotierungen vom 15. Mai. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Mai 3,77½ G; Juli 9,97½ Br.; Sept. 4,17 Br., Noy. 4,25.— Mais (in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Mai 93,50; Fuli 89,50; Sept. 89,5; Noy. 90 G. 2. Liverpooler Baumwollkurſe vom 15. Mai.(Eig. Dr.) Mai 447; Juni 482; Juli 472; Auguſt 453; Sept, 445; Okt. 444; Nov. 497; Dez. 498; Jan.(40) 438; Febr. 403; März 440; April 441; Mai 442; Juli 444; Okt. 442; Jan.(41) 441; März 443; Tendenz ruhig. Geld- und Devisenmarkt Paris, 15. Mai(Schluß amtlich 887,25 —————— Mittag-Ausgabe Nr. 219 Rhein-kRiainische Abendbörse Siill Fraukſurt, 15. Mai Mangels Anregung verkehrte auch die Abendbörſe bei ſehr ruhigem Geſchäft. Die Kurſe waren in der Mehr⸗ zahl unverändert; ſoweit ſich dennoch Veränderungen nach der einen oder anderen Seite einſtellten, betrugen ſie Pro⸗ zent⸗Bruchteile. Am Montanmarkt zogen Rheinſtahl 4 v. H. auf 136 an, je“4 v. H. büßten ein Mannesmann 10674, Deutſche Crdöl 1244, Laura 157,“, Hoeſch bei 109,50, unverändert blieben Stahlverein 102 ſowie ſämtliche Chemie⸗ und Bankenwerte. Auch Renten zeigten, ſoweit hier eine Notig zuſtande kam, keine Veränderungen. Leinölnotierungen vom 15. Mai.(Eig. Dr.) Son⸗ don: Leinſ. Pl. per Mai 11¼16; Leinſ. Klk. per Mai 19; Bombab per Mai 16,50; Leinſaatöl loko 26,0; dio. per Mai 24,105; per Juni⸗Auguſt 24,10½; Baumwoll⸗Oel äg. 17,5; Neuyork: Terp. 29,25; Savannah: Terp. 24,25. * Der Londoner Goldpreis betrug am 15. Mai für eine Unze Feingolo 148 ſo 5/ ö gleich 86,6625, für ein Gramm Feingold demmach 57,2765 Pence gleich 2,78526 4. Am freien Markt wurde am 15. 5. Gold im Werte von 264 000 Pfund zu einem Preiſe von 148/5/½ ſh pro Unze fein verkauft. Der Unſchlagsverkehr am Oberrhein. An der An⸗ legeſtelle Badiſch⸗Rheinfelden betrug die Güterzufuhr im April 2748 Tonnen, die Abfuhr 6928 Tonnen, ſo daß der Geſamtumſchlag ſich auf 9671 Tonnen belief gegen 6130 Tonnen im April 1938. In Grenzach wurden auf dem Rhein 257 Tonnen angefahren und 8 Tonnen abgefahren. In Weil a. Rh. belief ſich die Zufuhr auf 5903 Tonnen und die Abfuhr auf 1900 Tonnen, ſo daß an dieſer erſten deut⸗ ſchen Umſchlagsſtelle unmittelbar bei Baſel 7903 Tonnen Güter umgeſchlagen wurden oder 552 Tonnen mehr als im April 1938. Frachienmarki Duisburg-Ruhrort An der beutigen Börſe war die Nachfrage nach Kahn⸗ raum gering. Für bergwärts wurde nur vereinzelt mitt⸗ lerer Kabnraum angenommen. Die Frachten blieben mi⸗ 1 4 Baſis Mannheim und Rotterdam unverändert. Der Bergſchlepplohn betrögt 80 bzw. 90 949. nach Mainz und 90 Pfg. bzw. 1 4 nach Mannheim. er Talſchlepplohn notierte 10 Pfg. für erößere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 16. Mai. Nachdem es geſtern bereits ſchon vereinzelt zu teilweiſe gewilt⸗ rigen Schauern gekommen war, hat inzwiſchen das von Weſten ber auf das Feſtland vorgeſtoßene Tief⸗ druckgebiet Einfluß auf unſer Wetter genommen. Dabei iſt es von Südweſten her auch bei uns zu ver⸗ breiteten Regenfällen gekommen. Die Wittexung bleibt auch weiterhin unbeſtändig und für die Jahreszeit zu kühl.„ R ſind im Lauſe der Jahre auf weniger als 50 Mill. zu⸗ dieſer Woche unver⸗ London 176.7/4 Belaien 642.62 Oslo 8 rückgegangen Hierzu wird, ähnlich wie bei 59 letzten ändert reichlich, zumal eine Verringerung der Beſtände 88 e—— 910.50 Vorausſage für Mittwoch, 17 Mai Kreditablkommen, ein Teilbetrag von einigen Millionen durch Mühlenkäuſe nicht eintrat. Die augenblickliche Lage 3 0 6653 55* Hiar munmehe auidtest, nachbem die Heuesche Goch⸗ 97 9 80 Ralien 198.60 J Holland 2030, Warſchau 713.—— Fiskombank Lurch, Wegfall ooer Ha'tenclaſſung der ur, ſolgenden Tatbeſtänden: Die Vorräte der zweiten Hand Pondon, 15 Mal.(Schluß amtlich). 5 veränderlichen ſprünglichen Schuldner zum alleinigen Veryflichteten der 5 Winden ziemlich kühl. ausländiſchen Gläubiger geworden war. Zwecks gleich⸗ ſind immer noch ſehr umfangreich, ſo daß eine reichliche Veuvorſ— 10 22·30 J Sengreng 300 mäßiger, Behandlung aller Stillhaltegllubiger ſinden auch. Nerſoraung bis zum, Beginn, des nächſten Erntelahres Maſterhum 809,52[ Subageſer diefes Mal wiederum die erſorderlichen Umlegungen ſtatt. ſichergeſtellt'iſt; die Mühlen kaufen wenig, da die Ver⸗ Faris 170,73[ Belgrad 209,— Auſtralien 125, Es wird regnen 8— die bei— mahlungsquoten 5 den letzten— 5 0 3— 8 515— 5 9 prünglich vorgeſehenen, in ausländiſcher, Währung ver⸗ uns ſich ſomit auch keine größeren Abzüge aus ihren Lager⸗ Stalier— Moste 8 ontevideo 5 6 3 1 ——— der Deutſchen Golddiskontbank heſtänden ergaben. Für den Mehlabſatz ſtand neben den 8 3 2 2 940.— Saleee 117.0 denken Sie an Wurtmann Schirme 0 weiterhin geſtundet. Ergebniſſen der laufenden monatlichen Vermahlungsquoten Spanien 4225,— Atben 548.— auf London 200. Als weiterer Fortſchritt iſt eine nicht unerhebliche Ver⸗ 10 7 2240,— W 2475. 1N„ 2 kürzung des bisberigen umfangreichen Abkommens durch noch der Beſrand an Mehl zur Verſüaung den die Mählen Po40f0 1540, Mne, Höchſttemperatur in Mannheim am 15. Mai: Ausmerzung der als überholt oder überflüſſig erkannten in früheren Monaten hatten einlagern müſſen, für den aber Eelo 1080,— l Rio de Jan. 361.— +16,4 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 8 Lebkencnen⸗ e e vor einiger Zeit aufgehoben Neialle 16. Mai: 11,6 Grad; heute früh 8 Uhr: +9,6 verſchiedenen Einzela n n Grad über die Behandlung der nach Oeſterreich gegebenen aus⸗ 8 1 1 ländiſchen Bankkredite, die von ausländiſchen Banken an 8 Da zudem bei den Müblen Unklarbeit darſtber 5 bnrge⸗ 83* ierungen vom 15. Mai Niederſchlagsmenge in der Zeit von eſt frũh deutſche öffentliche Schuldner gewährten Kredite ſowie die ſtand, ob ſie auch für den Uebergang in das neue Ernte⸗ Kupfer——* kriefGeld 348 Uhr bi 0 0 8 geſtern fr dem Schweizer Sonderabkommen unterſtellten Kredite in lahr die bisberigen Einlagerungsverpflichtungen für Wei⸗ Beiei Gelp ferielfkelB Samenkebeint 5. 100 40) f19,251,25 Ihr bis heute früh 8 Uhr: 1,1 Millimeter dem neuen Abkommen, das ſich auch auf das Sudetenland zen befolgen müſſen, oder ob ſie ihre Beſtände bis hur Danuar... Seinfilber(Mak per l9) 40.1036,0 1,1 Liter je Geviertmeter. erſtreckt, zuſammengefaßt worden. Anlieſerung der neuen Ernte räumen müßten beiw. dürf⸗ 3 Al⸗Blati(Aeſäe—..84/ 2,79 it i*.e. ie i 1 i 0 iuf. 9*„*„ 9 95 e. urs ee Elnneer ef Stdl enpente die at waze ci on Sre Oanpwegeinenlnd oer Srwhen Geetbe, f, o S Sallerftandsbeobachtungen im Monat Mal konſtruktivſte der letzten Jahre betrachtet und das ver⸗ und Futtermittelwirtſchaft mitgeteilt worden, daß eine—5 52,50 288,00288,0[ Detaitpr. RM per g 4 3,27 3,52 Ubein-Vege] 12 13 14, 10 16.[[ Mbein⸗Megel 13* 15 16. ſtänonisvolle Eingehen auf die Wünſche und Darlegungen generelle Herabſetzung der Mühlenoflichtlagerungen keines- Ju Toco Rbeinfelden 3,083.003.20/3 40.22 Fang 3 563.84 2 guſt 00288, 3,503, 842,644.2 ſowohl der Gläubiger als auch der Schuldner als befriedi⸗ falls vor dem 1. Juli 1939 erſolgen werde; dieſe Mitteilung. Seßtemben52.5 652.50ſ288.002880. Antmon Regules chineſ. Ereiſach..203. 3,7/3.353.30[ Köln.30322.3388 gend empfunden worden iſt. beſagt alſo, daß die Mühlen mindeſtens noch die Mengen 52,5052.500288, 00288,0 Külder 9 05 50,— 960 5 300 Weckar⸗Wene! ſ. I5 ſĩ ichswirt⸗ auf i i an i chle Novembennn44 ueckſilber e aſch7*— 25 915, 035,——— eeeeeeeee e ie Lezember—.4 2. 4 Wolframerz chineſ 15 Mannbeim 550)4605 75 J] Mannheim.58—8304.5⁵ 6 00 Das Städtiſche Leihamt iſt am 5 Wohn- u. Sohrelb- 9 AmH reitag, dem 19. Mai, infolge In⸗ Kapokmatratzen Sammer! 9.Bekanntmachungen aner 0 10 Jee. Die moderne Friſur 9 Shunke, Bild ur ie Volks⸗, Berufs⸗ un e⸗—.— 70 krlehszählune geſchloſſen. 734 iu. 28.— an 185. 195. 220 6 sowie alle——— S8 S — S Schlaratflamatrotzen 1 3 für alle Bilder⸗ schmeraios durch 29 aebung dos Becans an fieisch-And Moswien,-IT fer, Salon Schunitt, p 7. 14 Sichenchrälte 8 ge Bicge Ulir-tei, Die II. Abteilung Artillerie⸗Regiment 69, Lud⸗ 9 9 Pedereinlagemstratz. 68. 86 140, Alben ſoſort zu gerantiert dauernd und narbentrel wigshaſen, Knollſtraße 21, iſt gemäß den Vorſchriften Teleton 246 24 em Wasserturm Ex. 45.- an 3 ſhaben bei 732 der Verdingungsordnung für Leiſtungen(VOs) mit 15 31 Drantmalratzen Gobl und friach Schreibtische Rich. Zwick., Greil Stoll— 0h Pee der Vergebung des Bedarfs an Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ ſſcchwache die Arbeitskraff und Lebenefrelldr. Ek. 1. an wie beim Wirv. 50 75, 85. Mannh., Bilder⸗ Feee waren für die Truppenteile des Standortes Mann⸗ Bucllen Sis ſich nicht länger! Nehmen Sie Auturbeſten bülügt cua dom oi9enen Zentrale. F 4. 211Mannheim- Tulſastr. 19 Rutf 443 98 heim⸗Ludwigshafen für die Zeit vom 1. Juli 1939[Solarum, das Wiekr 15 Kb Electrolon Klub- und Tische bis 31. Dezember 1930 beauftragt. In Apotheken. Pack. 18 Tabl..26 Braner, H J, 2 0 8 Es werden hiermit öffentlich ausgeſchrieben: 7 98— oll,— Los I: Bedarf der II.) 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Denn die Beſeitigung der Fliegenplage ſpielt nicht nur in der Landwirtſchaft eine beträchtliche Rolle, ſie iſt auch für Krankenhäuſer, Schlachthäuſer, Fabriken, für Büros und Vorratsräume von Intereſſe. So haben ſich auch Aerzte, Architekten und In⸗ genieure mit dem Problem„Fliege und Farbenſinn“ beſchäftigt, und es ſcheint, wie zahlreiche in verſchie⸗ denen Ländern durchgeführte Verſuche bewieſen haben, tatſächlich der Fall zu ſein, daß unſere Stuben⸗ fliege ebenſo wie die Pferdefliege oder Schmeißfliege eine beſondere Vorliebe für gewiſſe Farben hat, während ſie anderen Farben, ins⸗ beſondere dem Blau, eine auffallende Anti⸗ pathie entgegenbringt. Die füngſten Ex⸗ perimente des franzöſiſchen Forſchers Du vier ſind in dieſer Beziehung beſonders auſſchlußreich geweſen. Duwier konſtruierte einen Kaſten, deſſen Wände er mit viereckigen Papierſtücken von verſchiedenen Far⸗ ben beklebte. Dann beobachtete er einen ganzen Som⸗ mer lang, wie ſich die Fliegen, die dem Kaſten einen Beſuch abſtatteten, verhielten, wobei man ſeine Lage immer wieder änderte. Weitaus die größte Zahl der Inſekten ſuchten ſich das hellgrüne Papier zur Raſt aus. Ein weiterer beliebter Ruheplatz für Fliegen war das roſa Pa⸗ pier. Es folgten hellgelb und hellrot. Das Azur⸗ blau war ſehr unbeliebt. In mehreren Mo⸗ naten ließen ſich nur drei Fliegen darauf nieder, während das Ultramarinblau voklkom⸗ men gemieden wurde. Das Ergebnis dieſes Verſuches zeigt deutlich, daß die Fliege die blaue Farbe ſcheut. Man hat in Frankreich bereits ver⸗ ſchiedentlich dieſe Erkenntnis praktiſch angewendet. So wurden die Wände zahlreicher Krankenhäuſer und Sanatorien zur Bekämpfung der Fliegenplage blau angeſtrichen, und nach dem Gutachten namhafter Aerzte und Architekten erwies ſich beſonders die hellblaue Farbe als ein erſtaunlich wirkſames Mit⸗ tel, die Inſekten von den Krankenzimmern fernzu⸗ halten. Aehnliche Verſuche ſind in letzter Zeit auch in Dänemark gemacht worden, die die merkwürdige Tatſache, daß Fliegen die blaue Farbe meiden, be⸗ ſtätigten. Bei Neubauten von Schlachthäuſern und Fabriken wählte man bei der inneren Ausge⸗ ſtaltung eine leuchtend blaue Farbe. Ein dämäſcher Architekt hatte die blaue Farbe zunächſt bei der Bemalung ſeiner Küche, wo ſich die Fliege als beſonders ſtörend erweiſt, ausprobiert. Auf Grund des damit erzielten Erfolges wandte er das„Anti⸗ fliegenmittel“ auch bei öffentlichen Bauten, beſon⸗ ders in den Innenräumen von Schlachthäuſern an, und kam zu dem nämlichen günſtigen Reſultat. Ein engliſcher Architekt veranſtaltete vor kurzem eine Rundfrage, auf Grund deren er gleichfalls zu dem Ergebnis kam, daß Wohnungen mit leuchtend billauen Wänden und Decken im allgemeinen von Fliegen gemieden wurden. Beſonders wir⸗ kungsvoll erwies es ſich, wenn man die Decke der Küche, durch die ja die meiſten Fliegen ins Haus kommen, kobaltblau anſtrich. Das wirkte förmlich wie eine Farbſchranke und bewahrte das ganze Haus vor der Fliegenplage. 55 Die Einkleidung des Bao Long Feierliche Zeremonie im Kaiſerpalaſt von Annam — Hue(Annam), im Mai. Dieſer Tage fand in Hue, der Hauptſtadt des Kai⸗ ſerreichs Annam, im Rahmen großer Feier⸗ lichkeiten die offizielle Einkleidung des Prinzen Bao Long, des Sohnes des regierenden Kaiſers Bao Dai, ſtatt. Ein dreijähriges Kind wurde unter Anteil⸗ nahme des ganzen Staates zum Thronfolger erklärt und bildete den Mittelpunkt religiöſer Zeremonien, die es ganz gewiß nicht verſtanden hat. Im prachtvollen, traditionellen Koſtüm beſteigt im rotgoldenen Feſtſaal des kaiſerlichen Palaſtes der kleine Prinz für einige Minuten den Thron ſeines Vaters. Das ſoll ein Symbol dafür ſein, daß das Land der Sorge um einen zukünftigen Herrſcher enthoben iſt. Mandarinen und hohe Würdenträger in ſogenannten Flügelroben knien vor dem Thron Selbſt der franzöſiſche Generalgouverneur von Annam beugt bei dieſer Gelegenheit für einen Augenblick das Knie und überbringt die Glückwünſche Frankreichs. Der Schmuck, den das Königskind bei dieſer Gelegenheit trägt, iſt wertmäßig kaum zu beziffern. Von den fähigſten Handwerkern des Landes ſind ſeine Klei⸗ der und die juwelengeſchmückte Kopfbedeckung ge⸗ nau denen des Vaters nachgebildet worden. Der Vater, Kaiſer Bao Dai, der von ſeinem ſchweren Jagdunfall wieder geneſen iſt, ſpricht das feierliche Gelöbnis aus, daß er das Kind, das hier auf dem Thron ſitzt, zu einem würdigen Herrſcher des Lan⸗ des erziehen werde. Freilich wird dieſer eingeborene Kaiſer nur wenig Macht beſitzen. Sein Titel iſt nur eine äußere Würde, denn in Annam regiert Frankreich, und der Deutſche Ausſtellungen in Rom (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) Rom, im Mai. Kürzlich hat der König und Kaiſer Viktor Emanuel die Jahresausſtellung der Deutſchen Akademie beſichtigt, die ſodann der Oeffentlich⸗ keit zur Beſichtigung freigegeben wurde. In dieſer Ausſtellung legen alljährlich die deutſchen Künſtler, die als Stipendiaten und Studiengäſte ein Jahr lang in der Villa Maſſimo gelebt und gearbeitet ha⸗ ben, Zeugnis von ihrem Schaffen ab. Im nunmehr abgelaufenen Studienjahr waren vier Maler, ein Graphiker und drei Bildhauer Gäſte der Villa Maſ⸗ ſimo. Die Arbeiten der Maler ſind in dieſem Jahr mehr noch als es bei früheren Gelegenheiten zu be⸗ obachten war, durch einen romantiſch zunen⸗ nenden Einfühlungswillen in die klaſ⸗ ſiſche Atmoſphäre Roms und Italiens gekennzeichnet. Pinie und geborſtene Marmorſäule ſind ihre Motive. Das bedeutet aber nicht, daß ihre Formſprache romantiſch wäre. Im Gegenteil laſſen ſich bei den Bildern des Düſſeldorfers Carl Barth (römiſche Anſichten und Stilleben), und denen des Berliners Artur Fohr(vornehmlich„Römiſche Billa in der Morgenſtunde“) moderne Einflüſſe feſt⸗ ſtellen. Die italieniſche Kritik hat bei Barth auf Hans von Marrées, bei Fohr auf Cézanne und nachimpreſſioniſtiſche Elemente hingewieſen. In jedem Falle ſind die ausgeſtellten Werke beider Künſt⸗ ler eigenwillige und intereſſante Verſuche, italieni⸗ ſches Land, Farben, Licht und Motive wiederzugeben; Verſuche, die neue Wege beſchreiten. Lebhafter und anſprechender in den Farben ſind die italieniſchen Landſchaften von Carl H artig, deren flä⸗ chige Malweiſe ſehr gut den eigentümlichen Reiz italieniſcher Veduten einfängt. Beſonders erwähnt ſei ſchließlich noch die Anſicht einer römiſchen Villa von Fritz Rhein, die durch die Zartheit der Farben auffällt. Die Bildhauer Wilhelm Heerde, Friedrich Lange und Hans Stangl vertreten die Tenden⸗ zen der vom Expreſſionismus und einem mißver⸗ ſtandenen Klaſſizismus ſich abwendenden, neuen 5B5 Generalgouverneur hak hundertmal mehr Macht als ſie der kleine Prinz Bao Long jemals beſitzen wird. Wie aber hat ſich Frankreich der Vorherrſchaft über dieſes Land bemächtigt? Es wäre gut, wenn ſich die Pariſer Politiker, die im Fahrwaſſer Englands gar zu gern ihrer Entrüſtung über„Grenzverletzungen“ und„Angriffe auf friedliche Völker“ Ausdruck ver⸗ leihen, daran erinnern würden. Unter dem faden⸗ ſcheinigen Vorwand, daß in Annam 18 chriſtliche Miſſionäre zu Tode gefoltert worden ſeien— nur einige wenige Franzoſen befanden ſich unter ihnen— rüſtete Napoleon III. eine Flotte aus und ließ Annam, jeden Widerſtand mit brutaler Rüchſichts⸗ loſigkeit brechend, beſetzen. Dank jener 18 Miſſionare weht über Annam heute noch die Trikolore, und über den Kaiſer im„Palais des oberſten Friedens“ in Hue wacht Frankreichs Generalgouverneur. Antrügliche Zeichen „Ich wußte, daß Sie heute kommen würden,“ ſagk der kleine Bruder.„So, wer hat es dir denn ge⸗ ſagt?“ fragte der verliebte junge Mann, der au Be⸗ ſuch kommt.„Geſagt hat es mir niemand, aber meine Schweſter hat die Photographie von von Herrn Müller vom Klavier weg⸗ genommen.“ Ein paar Druckfehler Eine ſächſiſche Tageszeitung berichtet: Am Hals⸗ ausſchnitt trug ſie koſtbarſte alte Spatzen.“ Eine mitteldeutſche Tageszeitung ſchreibt: Leib⸗ wäſche ſollte man nicht allzuviel kauen.“ Aus der Kurzgeſchichte einer oſtdeutſchen Tages⸗ zeitung:„Sie trägt einen Schmuck, der außerordent⸗ lich roſtbar iſt.“ Alſo Blech! deutſchen Plaſtik. Beſonders genannt ſeien die „Schreitende Römerin“ Stangls, deren edle Be⸗ wegung mit den einfachſten Mitteln erreicht iſt und ſein„Umbriſches Mädchen“. * 1 1 Ebenfalls in dieſen Tagen wurde durch den Mi⸗ niſter für Volkskultur Dino Alfieri, den deut⸗ ſchen Botſchafter von M ackenſen und Miniſterial⸗ dirigent Ingemar Berndt in den Sälen des Tra⸗ jansforums die Ausſtellung des deutſchen Buches eröffnet. Dieſe vom Propagandaminiſte⸗ rium organiſierte Ausſtellung will dem italieniſchen Publikum die Leiſtungen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland auf allen Gebieten des geiſtigen Lebens nahe bringen. In den Hellen Sälen, die ſich der Struktur des antiken Gebäudes geſchickt einfügen, ſind die deutſchen Bücher nach folgenden Geſichts⸗ punkten geordnet: Nationalſozialismus, Volk und Raſſe, Wirtſchaft, Vierjahresplan, Geſchichte, Welt⸗ politik, Neues Recht, Italien von heute, Dante, Alte Bücher, Schöne Literatur, Deutſchland im Bilde, Pädagogik, Philoſophie, Geologie, Botanik, Zoologie, Biologie, Mathematik, Architektur, Medizin, Tech⸗ nik, Phyſik, Chemie. Sehr reich vertreten ſind beſonders die die Kultur Deutſchlands und Italiens verbindenden Werke, die in den Dante und dem heutigen Italien gewidmeten Abteilungen geſammelt ſind. Die Preußiſche und die Bayeriſche Staatsbibliothek haben ſehr wertvolle, ältere Danteausgaben und Bücher der Dantelitera⸗ tur beigeſteuert, die die intenſive Beſchäftigung Deutſchlands mit dem größten, italieniſchen Dichter bezeugen. Die moderne deutſche Literatur wird den italieniſchen Beſuchern durch Werke von Blunck, Caroſſa, Grimm, Kolbenheyer, nahegebracht. Beſonderes Intereſſe hat die politiſche Abteilung, die von Adolf Hitler„Mein Kampf“ beherrſcht wird, hervorgerufen. Die Ueberſicht über das deutſche Geiſtesleben wäre unsvollſtändig ohne die Aus⸗ ſtellung wiſſenſchaftlicher Bücher. Der Beſucher fin⸗ det hier in ausgezeichneten Ausgaben Werke über Volkswirtſchaft, Geſchichte, Politik, Kriegsweſen. Zuſammenfaſſend muß geſagt werden, daß die Ausſtellung des deutſchen Buches jedem, der ſich für das deutſche Geiſtesleben intereſſiert, ein ungeheuer reiches und vielſeitiges Material bietet; ſie betreibt Kulturpropaganda in beſtem Sinne. In Bachſche BILDER VOFHTAGE „The firſt Lady's“ neue Garberobe für den Königsempfang Mrs. Rooſevelt, die Frau des amerikaniſchen Prä mit den Gardervbenfragen für ſidenten, iſt ſetzt den Empfang des engliſchen Königspaares beſchäſtigt. Sinks ein Chiffon⸗Abendkleid mit einem Hermelin⸗ pelz. zu dem 250 Pelze verwandt wurden. Rechts das Kleid ohne Pelzumhang. Peeeee, Eine Reliquie, Während des ganzen ſpaniſchen Krieges war dieſe Abendmahl benutzt hat, dem Zugriff der Roten im Dorf Carlet verborgen geblieben. Heiligtum wieder der Kirche augeführt weredu. die während des ſpaniſchen Krie ges verborgen war (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Monſtranz von der berichtet wird, daß Chriſtus ſie beim Jetzt konnte dieſes (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ------—————rr——————————————————————— Eine Seefahrt die iſt luſtig Auf einem großen Dampfer werden Spiele ver⸗ anſtaltet. U. a. wird auch ein Wettlauf zwiſchen Verheirateten und Unverheirateten vorbereitet. Der Veranſtalter tritt auf einen Zögernden au:„Los, los, hierher, Sie ſind doch auch verheiratet.“— „Nein, ich ſehe nur ſo aus. Ich bin ſeekrank.“ Puck. dieſem Zuſammenhang ſei eine Authologie zeitgenöſſi⸗ ſcher deutſcher Dichter genannt, die in italieniſcher Ueberſetzung anläßlich der Buchausſtellung vom Propagandaminiſterium herausgegeben worden iſt. Sie enthält in ganz ausgezeichneten Ueberſetzungen Teile aus den Werken Beumelburgs, Bluncks, Ca⸗ roſſas, Agnes Miegels, Kolbnheyers, Wilhelm Pleyers, Hermann Stehrs u. a. und iſt ſehr geeignet, im italieniſchen Leſer Intereſſe an der modernen deutſchen Literatur zu erwecken. Dr. H. Holldack. Geiſtliches Konzert in der Konkordienkirche Dem Geiſtlichen Konzert der Konkordienkivche am Sonntagabend gab Organiſt Bruno Penzien Ge⸗ halt und Geſtalt. Er begann es ähnlich, wie es Johann Sebaſtian Bach im Stegreiſſpiel vor Freun⸗ den tat, mit der Ausſpielung eines Themas in Prä⸗ ludium und Fuge mit vollem Werk, zeigte dann die Kunſt des Regiſtrierens unter Benutzung der Ma⸗ nuale und des Pedals mit einem wirklichen Trio, ſchloß aber nicht mit einer Fuge, ſondern mit der G⸗Dur⸗Fantaſie für Orgel. Den Auftakt bildete Präludium und Fuge aus Es⸗Dur. Penzien unter⸗ ſtrich in ſeiner Nachgeſtaltung den Glanz und die beſondere Pracht dieſes eindrucksvollen Werkes, mit ſeinem weitausgebauten, toccatenartigen Präludium und der Fuge in mehrteiliger, Buxtehudeſcher Form. In zwer anſchließenden Orgelchorälen Bachs ſtellte Penzien das leidwolle„Chriſt lag in Todesban⸗ den“ in deutlichſten Stimmungsgegenſatz zu dem jubelvollen„Erſchienen iſt der herrlich' Tag“. Die G⸗Dur⸗Orgel⸗Trioſonate regiſtrierte der Konzertgeber ſinnvollerweiſe ſo zurückhaltend, wie es ſich für dieſes dreiteilige Werk gebührt, das Bach für das Pedalklavier mit zwei Manualen ſchrieb. Die ſechs„Orgelſonaten“ ſollten ja dazu dienen, den Wilhelm Friedemann zum Orgelſpieler vorzu⸗ bilden. Buxtehudiſch ſind Bachs beide G⸗Dur⸗Fan⸗ taſien für Orgel; Penzien ſchloß mit einer der bei⸗ den. Den Zuſammenhang zwiſchen Bach und ſei⸗ nem Lübecker Vorbild unterſtrich Penzien auch mit der Einbeziehung der Buxtehudeſchen Solokantate für Sopran mit Violine und Orgel. Dieſe älteren Kirchenkantaten beginnen mit einem Muſikſtück, Deutſch-italieniſcher Kulturaustauſch Deutſche Künſtler nehmen an den Maifeſtſpielen in Florenz teil + Berlin, 15. Mai. Als ein neuer Beweis des deutſch⸗italteniſchen Kulturaustauſches iſt, wie die Dͤ meldet, die Ein⸗ ladung zu werten, die von der italieniſchen Regie⸗ rung an deutſche Künſtler ergangen iſt. Nun haben ſich unter Führung von W. Furtwängler die Ber⸗ liner Philharmoniker, der Bruno Kittelſche Chor und der Knabenchor der ſtädtiſchen Singſchule Ber⸗ lin— insgeſamt gegen 400 Menſchen— nach Flo⸗ renz begeben, um im Rahmen der dort alljährlich ſtattfindenden muſikaliſchen Maifeſtſpiele die Mat⸗ thäus⸗Paſſion von Johann Sebaſtian Bach aufzu⸗ führen. Als Soliſten wirken mit: Helene Fahrnt (Sopran), Martha Rohs(Alt, Dresdener Staats⸗ oper), Karl Erb, Rudolf Watzke, Hansgeorg Ratjen(Cembalo). denen eine einſtimmige Arie und ein ſich„ſtück⸗ weiſe weiterſchiebendes“ Arioſo folgt. Kläre Frank⸗Deuſter wahrte mit ihrem ſchönen Ma⸗ terial ſtilgerecht den empfindſamen perſönlichen Charakter des Werkes. Der begabte Violiniſt Hel⸗ muth Heller umſpielte prächtig die Geſangsſtimme und zeigte außerdem im Adagio und Preſto aus der anſpruchsvollen Bachſchen g⸗Moll⸗Sonate für Vio⸗ line allein in ausgedehntem Doppelgriffſpiel dieſer faſt dämoniſch wirkenden Tondichtungsart ſein⸗ ge⸗ reiftes Können und Nachgeſtaltungs⸗Vermögen. Haubold „Spiel im Sommerwind“— zeitnah und lebensecht. Mit der Einführung des neuen Prädi⸗ kats„Volkstümlich“ durch die Siebente Ver⸗ ordnung zur Durchführung des Lichtſpielgeſetzes vom 1. April 1939 iſt die Möglichkeit geſchaffen wor⸗ den, auch ſolchen Filmen die Anerkennung und Vor⸗ teile eines Prädikates zukommen zu laſſen, die we⸗ gen ihres beſonders zeitnahen und lebensechten In⸗ haltes eine Auszeichnung verdienen. Als erſter Film der jüngſten Produktion hat nunmehr nach⸗ träglich der Film der Terra⸗Filmkunſt„Spiel im Sommerwind“ das neue Prädikat erhalten. No Unlilalſungseile d½ 2 8 Dienstag, 16. Mai 1939 55————— ˖˖————— Reue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nuunb on vrllute Non l — In einer Villa in Berlin⸗Lichterfelde wohnt das vielleicht ſeltſamſte Paar von Berlin:„Iltis“, ein Schäſerhund, und„Dittelchen“, eine Nebelkrähe. In der Freiheit würden ſie ſich beſtimmt aus dem Wege gehen,„Iltis“ würde„Dittelchen“ auf Leben und Tod verfolgen, und„Dittelchen“ würde ihm als letzte Rettung die Augen aushacken.„Dittelchen“ iſt ein Findling im Rabenkleide und wurde von ihrer Herrin eines Morgens auf einem Spaziergang im Grunewald aufgeleſen; Dittelchen, damals noch ein einfaches Rabenkind, war aus dem elterlichen Neſt geſallen. Da lag es nun nackt und kahl, um Hilfe piepſend und krächzend am Wegrand, ſo hilflos und unſcheinbar, daß man es hätte glatt tottreten kön⸗ nen. Aber die Spaziergängerin hob die kleine Krähe auf und nahm ſie mit nach Hauſe. Ihr Mann war nicht wenig erſtaunt über den ſeltſamen Fund ſei⸗ ner Frau, aber da auch er ein großer Tierfreund iſt, drückte er ein Auge zu und war mit dem plöt lichen„Familienzuwachs“ einverſtanden. Das war bereits vor ſiebzehn Jahren, und heute würde der Familie beſtimmt etwas Liebes fehlen, wäre„Dit⸗ telchen“, das„Rabenvieh“, nicht mehr da.„Woher wiſſen Sie denn, daß„Dittelchen“ eine„Sie“ iſt“, fragen wir die Beſitzerin.—„So kompliziert kann nur eine Dame ſein!“ antwortet ſie uns verſchmitzt. „Dittelchen hat einen verwöhnten Geſchmack und weiß ſehr wohl den Unterſchied zwiſchen Butter und Margarine abzuſchätzen. Gefällt ihr das Tapeten⸗ muſter nicht, ſo reißt ſie es einfach ab! Lege ich mich des Nachmittags ein Viertelſtündchen hin, ſo er⸗ ſcheint auch„Dittelchen“ und bettet ſich glatt auf mich. Wie eine echte Dame liebt ſie alles blinkende und glitzernde Geſchmeide und wie eine umſichtige Hausfrau auch das Geld, das ſie dann regelrecht verſteckt. Weder meine Handtaſche noch mein Por⸗ temonnaie iſt vor ihr ſicher, und mit der Zeit hat ſie ſich im Handtaſchenöffnen ein aroßes Geſchick an⸗ geeignet.„Sie iſt auch„Iltis“ gegenüber eine Frau. Der prachtvolle ſtarke Schäferhund, der je⸗ den Eindringling ſofort angehen würde, hat vor ihr — die Pantoffeln an! Erſt geht„Dittelchen“ an ſeinen Futternapf, und er muß hübſch abwarten, bis ſie ihn großzügig heranläßt. Kürzlich gab ich ihm ein Stück Sülze,— meinen Sie, er hätte es in Ruhe verdrücken können?„Dittelchen“ war hinter ihm her, entriß ihm die Sülze und verſteckte ſie an einer Stelle, wo der große Hund einfach nicht hinkom⸗ men konnte! Dabei lacht„Dittelchen“ wie ein Menſch und bellt wie ein Hund. Neulich war ein Bekannter bei uns zu Beſuch. Ich hatte in der Küche zu tun, mein Mann war noch in ſeinem Arbeits⸗ zimmer, da klopfte es einmal, zweimal. dreimal. Schließlich rief unſer Gaſt„Herein“ und ſchickte ſich zu höflicher Begrüßung an. Er öffnete ſogar ſelbſt die Tür, und wer ſtand da, wer hatte geklopft? Natür⸗ lich„Dittelchen“!“ * — Der Münchener Polizei gelang es in oͤieſen Tagen, jenen geheimnisvollen Mann feſtzunehmen, der als„der Brillenräuber von München“ eine aller⸗ dings zweideutige Berühmtheit erlangt hat. Als im Herbſt 1937 beim Polizeipräſidium München ein junges Mädchen erſchien und angab, ein Mann habe ihm nachts ſeine Begleitung angeboten und, als dieſe abgelehnt wurde, die Brille vom Geſicht geriſ⸗ ſen, nahm man dieſen Fall zur Kenntnis und dachte im erſten Augenblick an einen Racheakt. Als kurz darauf aber eine zweite Anzeige des gleichen Tat⸗ beſtandes einging, wurde man ſtutzig. Es war dann eine Zeitlang Ruhe. Im Frühjahr 1938 häuften ſich aber die Fälle wieder. Kurz nacheinander liefen zehn Anzeigen bei der Kriminalpolizei ein. Immer wa⸗ AEEII 222 Beide Hände am Steuer, den Blick unverwandt geradeaus auf den grellweißen Lichtkegel der Schein⸗ werfer geheftet, beginnt der Fremde mit monotoner Sachlichkeit ihr ſein Projekt zu entwickeln— ein Projekt von phantaſtiſcher Kühnheit, das in der knap⸗ pen, kühlen, nüchternen Diktion dieſes Mannes all⸗ mählich faſt zur Selbſtverſtändlichkeit wird:— für eine Schauſpielerin von Weltruf, die plötzlich in gei⸗ ſtige Umnachtung verfallen iſt und in eine Anſtalt gebracht werden mußte, wird eine Erſatzperſon ge⸗ ſucht, eine Perſon, deren Aufgabe es ſein ſoll, die Rolle der Erkrankten ſowohl auf der Bühne als auch im Privatleben ſo vollkommen weiterzuſpielen, daß die Oeffentlichkeit über das Verſchwinden der be⸗ rühmten Künſtlerin getäuſcht wird. „Trauen Sie ſich eine derartige Aufgabe zu?“ hört Dina den Mann neben ihr fragen. Sie ſitzt wie in einem lähmenden Traum, die erloſchene Zigarette zwiſchen den kalten Fingern. Wieder ſpürt ſie dieſe leichte Bewußtloſigkeit, das prickelnde Kältegefühl an den Haarwurzeln, das ihr den Kopf nach rückwärts zieht. „Nun, wie meinen Sie?“ drängt die Stimme neben ihr.„Trauen Sie ſich das zu?“ „Ich glaube— ja,“ hört ſie ſich antworten.„Wenn Sie es mir zutrauen...“ „Das verſteht ſich von ſelbſt, ſonſt hätte ich mich nicht an Sie gewandt“, kommt es kühl zurück.„Sie wären alſo im Prinzip mit meinem Vorſchlag ein⸗ verſtanden?“ Dina bewegt zuſtimmend den Kopf. „Gut. Dann hören Sie zunächſt meine Bedin⸗ gungen. Sie fahren jetzt direkt mit mir weiter, ſo wie Sie da ſind, ohne noch einmal nach Grantz zu⸗ rückzukehren. Niemand dort darf erfahren, wo Sie hin⸗ gekommen ſind. Weder jetzt noch ſpäter. Verſtanden? Wenn dieſes Experiment gelingen ſoll, müſſen Sie ſich vollkommen und für immer von ihrer Vergan⸗ genheit losreißen, alle Ihre Schiffe hinter ſich ver⸗ brennen— und zwar ſofort. Können Sie dasd— Oder...2“ Der Blick des Mannes taſtet im Halb⸗ dunkel nach dem ihren.„Oder gibt es dort etwas, das Sie bindet, was Sie nicht ſo plötzlich im Stich ren es Mädchen oder junge Frauen, die nachts von dem geheimnisvollen Täter angeſprochen und ihrer Brillen beraubt wurden. Insgeſamt wurden bei der Münchener Polizei ſiebzehn Fälle angezeigt, in de⸗ nen der Mann ſich die Brillen junger Mäochen an⸗ geeignet hatte. Sechzehn Fälle gab er bei der erſten Vernehmung ſofort zu. Ueber die Gründe ſeines rätſelhaften Tuns befragt, erklärte er, er habe immer„ans einem ihm ſelbſt unbegreiflichen inne⸗ ren Drang heraus“ gehandelt. In keinem Falle ſei es ihm um irgendwelche ſonſtige Raubabſichten zu tun geweſen, niemals habe er ſich an den Hand⸗ taſchen ſeiner Opfer vergriſfen, nur die Brillen mußte er beſitzen, koſte es, was es wolle. Tatſäch⸗ lich hat der Mann auch niemals einem Mäochen etwas anderes geraubt als die Brille. Die Polizei intereſſierte ſich natürlich dafür, was er mit ſeiner Beute machte. Da ſtellte es ſich oͤann heraus, daß der Täter jedesmal nach dem Raub die erbeutete Brille vernichtete. Er zertrat ſie entweder mit den Füßen, zuweilen legte er ſie auch auf die Straßen⸗ bahnſchienen und wartete, bis eine vorbeifahrende Straßenbahn dann Glas und Geſtänge der Brille zermalmte. Zweifellos handelt es ſich bei dem Ver⸗ halten des Mannes, der 40 Jahre alt iſt, und in einem geregelten Arbeitsverhältnis ſtand, um einen ganz eigenartigen pathologiſchen Fall. Daß gewiſſe ſexuelle Umſtände mitſpielen, ergibt ſich daraus, daß der merkwürdige Zeitgenoſſe nur für Mäochenbril⸗ len Intereſſe hatte. Brillen auf Männernaſen konn⸗ ten ihn nicht reizen. Der Täter wurde dem Gericht übergeben. 2 — Der für alle Muſikinſtrumente gültige Stimm⸗ ton, das eingeſtrichene A, wurde ſchon um 1885 von der internationalen Stimmkonferenz in Wien auf 435 Doppelſchwingungen in der Sekunde feſtgelegt. Noch immer führen die Muſiker aber darüber Klage, daß ſie in den verſchiedenen Ländern die Stimm⸗ höhen ihrer Inſtrumente ändern müſſen. Auf Ein⸗ ladung der britiſchen„Standard Inſtitution“ wird daher im Londoner Rundfunkhaus eine Konferenz abgehalten, die den Normalton endgültig feſtlegen ſoll. Bisher beſtehen zwiſchen den einzelnen Län⸗ dern noch Unterſchiede von 435 bis 442 Doppel⸗ ſchwingungen, ſo daß die Verwirrung in der Muſik⸗ welt noch ziemlich groß iſt. Die Engländer wün⸗ ſchen eine Feſtlegung auf 442 Schwingungen, be⸗ tonen aber vor allem die Notwendigkeit der inter⸗ nationalen Einigung. * — In der Gegend des Appolo⸗Tempels in Athen hat man eine bedeutende Ausgrabung gemacht. Man fand unter einer großen Menge anderer Ge⸗ genſtände eine wunderbare Bronzeſtatue aus dem 5. vorchriſtlichen Jahrhundert. Sie trägt ganz orientaliſchen, wahrſcheinlich lydiſchen Charakter. Alle gefundenen Gegenſtände ſind unter reicher Ver⸗ wendung von Gold hergeſtellt. Man glaubt, daß es ſich um Opfergaben handelt, die der berühmte Lyderkönig Kröſus herſtellen ließ. * — In der großen Ausſtellung von Käſigvögein, die kürzlich in London in der Landwirtſchaftshalle ſtattfand, wurden über 5000 Vögel gezeigt. Die große Neuheit, die allgemeines Aufſehen erregte, waren Vögel, die aus einer Kreuzung von Kana⸗ rienvögeln mit roten Zeiſigen hervorgegangen wa⸗ ren und das Ausſehen und die Eigenſchaften von Kanarienvögeln, aber ein rötliches Gefieder hatten. Für dieſe Vögel wurden Preiſe bis zu 3000 M. gezahlt. Der erſte ganz rote Kanarienvogel, der einem glücklichen Züchter gelingen wird, kann leicht einen Preis von 12000 Mark erzielen. Zum erſten Male wurden auch ſprechende Vögel nach ihren Rede⸗ künſten klaſſifiziert. Der Sieger konnte 24 vollſtän⸗ dige Sätze ſprechen. Als freilich der Preisrichter ſich zuerſt daran machte, ihre Stimmen zu prüfen, antworteten ſie mit einem dreiſtündigen Schweige⸗ ſtreik. Endlich entſchloß ſich ein Vogel, zu ſagen: „Joe gewinnt den erſten Preis.“ Er gewann ihn auch tatſächlich. * — Die Regierung des amerikaniſchen Bundes⸗ ſtaates Jowa hat ein Geſetz erlaſſen, wonach den Heiratsſchwindlern in Zukunft das Arbeiten ſehr erſchwert wird. Bei jedem Verbrecher, der einmal wegen Heiratsſchwindel vorbeſtraft iſt, wird in Zu⸗ kunft eine ſchmerzloſe Operation vorgenommen, nach der auf ſeinem rechten Unterarm eine aus drei Ster⸗ nen beſtehende Tätowierung erſcheint. Frauen, die mißtrauiſch ſind und glauben, es mit einem Hei⸗ ratsſchwindler zu tun zu haben, brauchen ſich in Zu⸗ kunft nur den rechten Unterarm des Mannes zeigen zu laſſen, um feſtzuſtellen, ob der Mann ſchon wegen Heiratsſchwindels vorbeſtraft iſt. Ouueiuill di uun Uliloru⸗ Das Grubenunglück auf Raòbod Drei weitere Knappen geſtorben dnb. Hamm, 15. Mai. Die Zahl der Todesopfer der Schlagwet⸗ terexploſion auf der Zeche Radbod in Bockum⸗ Hövel bei Hamm hat ſich aufacht erhöht, da drei weitere Bergknappen im Krankenhaus ihren ſchwe⸗ ren Berletzungen erlagen. Das Befinden von vier weiteren ſchwerverletzten Bergknappen iſt noch ſehr ernſt. Internationales Ballonwetifliegen Der dritte deutſche Ballon im Kanton Glarus gelandet dub. Zürich, 15. Mai. Vom internationalen Ballonwett⸗ fliegen iſt zu melden, daß der deutſche Ballon „Stadt Velbert⸗Niederberg“ Sonntag⸗ VON CAREN ne, m laſſen wollen? Dann, bitte, ſagen Sie es gleich, damit wir nicht unnötig Zeit verlieren.“ Der Wagen verlangſamte ſein Tempo und hält mit kurzem Ruck. Der Fremde läßt die Hände vom Steuer und zündet ſich eine Zigarette an. „Ich warte,“ ſagt er gelaſſen.„Sie haben Zeit, bis ich dieſe Zigarette geraucht habe. Dann ſagen Sie einfach ja oder nein. Man kann hier bequem umkehren— die Straße iſt breit genug.“ Stille.. Der Frühlingsſturm ſchleudert Staub und dürre Blätter gegen die Scheiben. Von Zeit zu Zeit leuchtet der glühende Punkt im Finſtern ſtärker auf und entblößt ſekundenlang das Geſicht des fremden Mannes. Dinas Augen folgen wie ge⸗ bannt dieſem Wechſelſpiel. Sie hält den Atem an, um den faſzinierenden Aufblitz nicht zu verſäumen. Das Blut hämmert in ihren Schläfen. Was iſt denn mit mir, denkt ſie flüchtig. Nie hat ſie das gefühlt — dieſe ſüße Willenloſigkeit, dieſes Sichfallenlaſſen, Sichſelbſtentgleiten.. Es iſt ganz ähnlich wie dͤa⸗ mals, als Kind, als ſie durch den dummen Streich einer Mitſchülerin beim Baden beinahe ertrunken wäre... Ganz flüchtig, ganz entfernt taucht der Gedanke an Bert in ihr auf. Was er denken wird, wenn ſie nicht wiederkommt? Armer Junge Ob ſie ihn überhaupt jemals geliebt hat...? Sie weiß es nicht mehr. Sie weiß nur, daß ſie bereit iſt, bereit zu allem, was dieſer Unbekannte von ihr verlangen wird. „Weiterfahren— bitte!“ ſtößt ſie plötzlich hervor. Ihre Stimme iſt ganz rauh vor Erregung. Der Fremde nimmt einen letzten Zug aus der Zigarette und wirft ſie in den Aſchenbecher. „Gut“, ſagt er ruhig.„Sie ſind alſo entſchloſſen? Dann machen Sie ſich auf eine tüchtige Fahrt gefaßt. Vor morgen Abend werden Sie in keinem Bett ſchlafen.“ „Das macht mir nichts.“ „Wir müſſen erſt ein paar hundert Kilometer Vorſprung gewinnen. Morgen wird man Sie im Theater vermiſſen. Man wird vielleicht die Polizei alarmieren— ſicher ſogar. Dann ſind wir ſchon in Bologna.“ „Ohne Paß?“ fragte ſie unſicher. 8 abend am Oberblegi⸗See, oberhalb Schwanden(Kan⸗ ton Glarus) gelandet iſt. Die Hülle des Ballons wurde von einer Geröll⸗Lawine zum Teil verſchüt⸗ tet. Die beiden Inſaſſen, Lohmann und Peter, mußten während der Nacht durch tieſverſchneites Ge⸗ lände den Weg ins Tal ſuchen. Sie trafen am Mon⸗ tagmorgen erſchöpft, jedoch im übrigen wohlbehal⸗ ten, in Schwanden ein. Der dritte Schweizer Bal⸗ lon landete gleichfalls Sonntagabend in Urnäſch (Appenzelſ). Franzöſiſche Segelflugmeiſterin tödlich abgeſtürzt dnb. Paris, 16. Mai. Die franzöſiſche Segelflugmeiſterin Frau Girod iſt in der Nähe des Flugplatzes von Coulommiers aus etwa 800 Meter Höhe abgeſtürzt. Frau Girod wurde ſchwer verletzt in das Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ſie bald darauf ſtarb. „Nein, ganz legitim. Auf den Paß meiner Frau, der in Zukunft der Ihre ſein wird. Sie werden gut. tun, ſich die Daten ſchon jetzt einzuprägen. Hier—“ Er zieht ſeine Brieftaſche und reicht ihr daraus ein Paßheft. Der Schein einer Taſchenlampe fällt auf das geſtempelte Photo in der linken Ecke, das ſie im erſten Augenblick für das ihre hält. Darunter der Namenszug:„Iſabell Arden— Korunth“ Dina unterdrückt einen Laut der Ueberraſchung. Ihr ſchwindelt, ſie muß ſich zurücklehnen. Es dauert eine Weile, bis ſie ganz begriffen hat. Der Paß fällt ihr vom Schoß. Korunth hebt ihn auf. „Wir müſſen auch vor, allem den Namenszug üben— für alle Fälle. Es wird noch viel zu üben und— zu vergeſſen geben.“ Seine Stimme färbt ſich merkwürdig ͤͤunkel. Er ſchweigt eine Weile. Dann fährt er mit einem klei⸗ nen Atemzug ſort: „So— das Wichtigſte wäre nun beſprochen. Ueber die geſchäftlichen Einzelheiten verhandeln wir in Bologna, wenn wir ausgeruht ſind. Ich werde jetzt ein gehöriges Tempo auflegen. Inzwiſchen können Sie ruhig ein paar Stunden ſchlafen. Rückwärts im Wagen iſt Platz genug. Ich wecke Sie. wenn es Zeit iſt.“ Dina wechſelte nur ungern, lieber wäre ſie hier neben ihm ſitzen geblieben, aber ſie ſchämt ſich es zu ſagen. Der Motor ſpringt an. Mit zunehmender Ge⸗ ſchwindigkeit raſt der Wagen auf der glatten Chauſ⸗ ſee dahin. Die Scheinwerfer reißen in geſpenſtiſchem Wechſel Telegraphenſtangen, Bäume, ſchlafende Dör⸗ fer aus der Nacht, die ſogleich wieder von der Fin⸗ ſternis verſchlungen werden. Dina preßt die Stirn gegen die kühle Fenſterſcheibe. Schlafen.2 Unmöglich. Mit dieſem Fiebern im Innern, dieſer ſüßen, bohrenden Bangigkeit...! Und dazu dieſes ewige Motorgeräuſch, das einem auf die Nerven geht. Wie wenn irgendwo eine große Katze ſchnurrt Dina hob unwillkürlich aufhorchend den Kopf vom Kiſſen. Nein— das war Mitou, der ſo ſchnurrte. Der kleine Motor in ſeinem Innern ſetzte erſt aus, als ſie unſanft den Arm unter ihm wegzog. Ein jäher Zorn ſchlug in ihr hoch. Ein Haß gegen dieſes Tier, das nicht ihr eigenes war, das ihr nur leihweiſe gehört hatte, wie alles hier in dieſem Hauſe. Wie dieſes Zimmer und dieſer Schmuck und die Elfenbeingarnitur auf dem Toi⸗ lettentiſch— wie jeder Löfſel hier, jedes Glas, aus — ſie trank! Geliehen, geborgt— auf Wider⸗ F Sie ſcheuchte mit einer heftigen Bewegung das Tier von ihrer Seite und drehte ſich gegen die Wand. Ihre Gedanken arbeiteten weiter Mittwoch, 17. Mai Allgem. Körperſchule für Frauen und Mäuner: 15.00 bis 18 Uhr Stadion(Ingenieurſchule); 18 bis 20 Uhr MG⸗Platz(Waldherr⸗Apparatebau); 20 bis 21.30 Uhr Adolf⸗Hitler⸗Oberſchule(offener Kurſus); 18 bis 20 Uhr Sradion(Andrege Noris Zahn, Oberrhein. Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft); 17 bis 18.30 Uhr Stadion(Bgt. Armaturen⸗Geſ.); 20.00 bis 21.30 Uhr Eliſabethſchule(Agrippina); 18 bis 19.30 Uhr Planetarium(Rhein. Braunkohlenſyndikat) 18 bis 19.30 Uhr Schillerſchule(Nagel u. Co.); 20 bis 21.90 Uhr Friedrichſchule(offener Kurſus); 19.30 bis 21 Uhr Stadion loffener Kurſus); 19 bis 20.90 Uhr Herzogenried⸗ platz(Huth u. Co.); 17.30 bis 18.30 Uhr 110er⸗Weg(Drais⸗ werke); 19 bis 20.30 Uhr Stadion(Beniel u. Co.); 18.90 bis 20Uhr Friedrichſchule(NM3); 20.30 bis 22 Uhr Nebe⸗ nius⸗Schule(Hill u. Müller). röhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 16 900 17.80 Uhr Jahn⸗Turnhalle(Seil⸗Wolff); 17 bis 18.30 Uhr Uhlandſchule(Felina); 17 bis 18.30 Uhr Herzogenried⸗ platz(Hommelwerke), 19.30 bis 21 Uhr Uhlanoſchule(Gebr. Braun KG); 21 bis 22 Uhr Uhlandſchule(oſſener Kurſus); 19.30 bis 20 Uhr Wohlgelegenſchule(oſſener Kurſus und Motorenwerke); 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule (offener Kurſus); 17.30 bis 19 Uhr Jahn⸗Turnhalle(Seil⸗ Wolff); 20 bis 21.90 Uhr Liſelotteſchule(Dayt); 16 bis 17.30 Uhr Jahn⸗Turnhalle(Rhein⸗Gummi u. Celluloidfabrik). Kindergymnaſtik: 15 bis 16 Uhr Goetheſtraße 8(offener Kurſus). Deutſches Reichsſportabzeichen für Männer und Frauen: 18 bis 19.30 Uhr(Stadion(offener Kurſus). Schwimmen für Männer und Frauen: 18.90 bis 20 Uhr Hallenbad, Halle 3(Hommelwerke; 18.90 bis 20 Uhr Hal⸗ lenbad, Halle 2(Vögele, Strebelwerke, Enzinger⸗Union): 21.90 bis 20 Uhr Hallenbao, Halle 1(offener Kurſus); 21.90 bis Uhr Hallenbad, Halle 2(Neidig). Reiten: 8 bis 10 Uhr Reithalle Schlachthof ofſen (Reitinſtitut Soemmer); 16 bis 18 Uhr 65 Reithalle Schlachthof oſſen(13. ⸗Reiterſtandarte). Donnerstag, 18. Mai Am Donnerstag fallen ſämtliche Sportkurſe aus. Was hören wirꝰ Mittwoch, 17. Mai Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik Schallpl.) —.20: Für Dich daheim.— 10.00: Volksliedſendung.— 11.30: Volksmuſtk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Muſikaliſches Allerlei.— 15.00: Wiederſehens⸗ feiern alter Frontſoldaten.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Lieder der Heimat.— 18.45: Aus Zeit und Leben.— 19.00: Fröhl. Runde(Schallplatten).— 19.30: Im Flugboot Do 20 über Land und Meer. Hör⸗ bilder.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Fröhlicher muſikal. Reigen.— 21.00: Wir plaudern von Künſtlern.— 22.002 Nachrichten.— 22.90: Franz Dannehl: Lieder.— 23.002 Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Kl. Melodie.—.30: Frühkonzert.—. 10.00: Stim⸗ men aus Italien.— 10.30: Fröhl. Kindergarten.— 11.30: 90 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Hausmuſik.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Reiſe ins Baltikum.— 19.15: Maienzeit— bannet Leid.— 20.15: Schön iſt die Welt. Gr. Unterhaltungstonzert.— 22.20: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Heitere Klänge. 50 fjinter der weißen Dorderſeite der Jähne ſitjt oſtt der häßliche Jahnſtein! Bekümpfe ihn mit 23. Bologna... Das kleine Hotel, wo ſie zum erſtenmal als Frau Iſabell Arden⸗Korunth ins Fremdenbuch eingetragen wurde. Die lange Nacht, die ſie todmüde und doch unfähig einzuſchlafen, bis zur erſten Morgendämmerung durchwacht hatte, wie im Fieber lauſchend auf das endloſe Hin und Her der ruhelos wandernden Schritte, die aus dem Ne⸗ benzimmer, aus Korunths Zimmer zu ihr hinüber⸗ drangen. Sie wußte: jetzt arbeitet er in Gedanken an der kühnſten Inſzenierung, die er damals geſchaffen hat, — der Verwandlung eines menſchlichen Weſens in ein anderes. Ein Fakirkunſtſtück beinah. Aber es wird ihm gelingen, ſie weiß das ſchon heute. Und auch ihr wird es gelingen, ihr dem Medium, nur weil er es will 3 8 Mitten in einem rauſchhaften Triumphgefühl überfällt Dina plötzlich die paniſche Angſt des klei⸗ nen Mädchens vor dem böſen Hexenmeiſter, der ſie mit einem Zauberwort in irgendeine Pflanze ver⸗ wandeln wiro, in irgendein Tier oder irgendeinen ganz anderen Menſchen. Wird ſie nicht eines Tages ihre eigene Exiſtenz ganz vergeſſen— muß ſie es nicht? Das Weſen Dina Rauch ſoll ausgelöſcht ſein. Es iſt wie ein Mord, den ſie an ſich ſelbſt begeht, eine Art Raubmord. Denn ſie ſtiehlt ſich ja ſelbſt das körperliche Daſein, um es einer andern zu leihen, die freilich noch im Körperlichen exiſtierte, aber eben nur da— eine geiſtig Tote! Wenn Dina nachdenkt, ſo weiß ſie genau, daß ſich ſchon damals in jener erſten Nacht, die uner⸗ ſchütterliche Gewißheit von der Unwiderruflichkeit dieſer Verwandlung, dieſes Rollentauſchs in ihr be⸗ feſtigte. Da ſie ſich nun einmal entſchloſſen hatte, Iſabell Arden zu werden, ſo würde ſie es auf immer ſein. Niemals würde jene andere zurückkehren. Mochte Michael ihr dieſe Möglichkeit noch ſo oft vor Augen halten— ſie wußte es anders. Sie mußte es anders wiſſen. Wo hätte ſie ſonſt die unerhörte Kraft und Entſchloſſenheit hergenommen, die dieſe neue Rolle von ihr forderte, die eine, größte Rolle ihres Lebens, die ſie von nun an zu ſpie⸗ len keinen Augenblick mehr aufhören würde. Keinen Augenblick. Es war etwas Geſpenſtiſches. Unheim⸗ lich wie der Pakt mit dem Teufel, dem man ſeine Seele verkauft (Fortſetzung folgt) KRünprk Vorteilha ft. Bei⸗ — Allein- ¶VNeue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabbet Dienstag, 16. Mai 1939 UNsER Heuſiges L —— L Eine Chanzleistung deutschen 90 * mit Mannes Morsen letrier Stelxer, Te! Fe 12 4e auch dahe Siea, Jomanlisebe eeae Abenteuef mit der entzücken „ins bleue,. Norsen———— Tugelass —— FUr MK2 Oοer nur in Apmiαen Best.; Engel-. 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