——————— Neue Mannheimer Jeit⸗ Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugsvpreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Voſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. —————— Einzelpreis 10 Pf. ng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Y breite Textmillimeterzeile 50 Pß Kleinanzetgen ermäßi⸗ gültig iſt die Anzeigen⸗Preisli“ oder Konkurſen wird keinerlei für Anzeigen in beſtimmten Ausr und für fernmündlich erteilte Aufträge. Abend-Ausgabe A Sreitag, 19. Mai 1930 150. Jahrgang— Nr. 224 400000 U8-Soldaten licken ins Manöver Rapti überteicht Sowiekkuflanös neoallhe“ Aulwott in Lonton vor dem Das militariſierte Amerika Die größten Manöver in der Geſchichte der Vereinigten Staaten dnb. Waſhington, 19. Mai. Laut Mitteilung des Kriegsminiſteriums wird die Armee in dieſem Sommer die größten Manöver in der Geſchichte der USA abhalten. Die Zahl der teilnehmenden Truppen ſoll einſchließlich der Na⸗ tionalgarde und der Reſerve über 400 000 Mann be⸗ tragen. 500 neue Vombenflugzeuge diub. Waſhington, 19. Mai. Der Senat nahm mit 41 gegen 14 Stimmen den bereits vom Unterhaus genehmigten Marinehaus⸗ halt von 773 Millionen Dollar an. Davon ſollen 207 Millionen für 23 neue Kriegsſchiffe und 47 Mil⸗ lionen für 500 neue Bombenflugzeuge ver⸗ wendet werden. Die Vorlage geht wegen einer ge⸗ ringfügigen Aenderung, darunter die Streichung der urſprünglich vorgeſehenen Luftſchifſkonſtruktion, an das Unterhaus zurück. Die Haushaltsvorlage iſt um 149 522 000 Dollar höher als die des letzten Jahres. Obwohl Senator Borah am Donnerstag gegen den Bau zweier 45 600⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffe ſcharf oppo⸗ nierte, deren Bau nach ſeiner Anſicht von England angeregt worden ſei, ſieht der Marinehaushalt den Bau dieſer Schlachtſchiffe ſowie den Bau von zwei Kreuzern, acht Zerſtörern, acht Unterſeebooten und oͤrei Hilfsſchiffen vor. Die Vorlage enthält ferner die Klauſel, die den Ankauf argentiniſchen Fleiſches für die amerikaniſche Marine verbietet. Lindberghs Meinung EP Waſhington, 19. Mai Oberſt Linoͤbergh hat am Mittwoch vor dem Haus⸗ haltausſchuß des amerikaniſchen Repräſentanten⸗ hauſes die Erhöhung der Kredite für die Militär⸗ fliegerei begründet. Vor allen Dingen, ſo erklärte Lindbergh, ſei die amerikaniſche Fliegerei der der europäiſchen Staaten in bezug auf die Luftfahrt⸗ Forſchung weit unterlegen. Die Zahl der wiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtitute, die ſich mit der Militärfliegerei befaſſen, müſſe deshalb raſch erhöht werden, um das verlorene Terrain wiederzugewinnen. Bezüglich der Produktionskapazität des Deutſchen Reiches an Mili⸗ tärflugzeugen erklärte Lindbergh, dieſe ließe ſich na⸗ turgemäß nur abſchätzen. Schließlich wandte ſich Lind⸗ bergh energiſch gegen die Auſfaſſung, daß die Ver⸗ einigten Staaten unter Umſtänden das Opfer eines überraſchenden Luftangriſſs von Europa her werden könnten. ——————— Hexenkeſſel Paläſtina: Ferufalem im Belagerungszuſtand Die jüdiſche Preſſe ruſt zum paſſiven Widerſtand' gegen das britiſche Weißbuch auf dnb Jeruſalem. 18 Mai. In Zeruſalem, wo die jüdiſchen Demonſtrationen gegen das engliſche Paläſtina⸗Weißbuch beſonders große Ausmaße angenommen haben, wurde heute die Polizei überall durch ſtarke britiſche Militärab⸗ teilungen erſetzt. Alle wichtigen Punkte der Stadt wurden beſetzt und mit Maſchinengewehren auf den Dächern befeſtigt. Die jüdiſche Preſſe gebärdet ſich ganz als be⸗ trogener Betrüger und hetzt die Bevölkerung weiter gegen England auf und wirft den Briten Treubruchund Verratvor. Aus jeder Zeile des Weißbuches ſpreche die britiſche Untreue. Wie ſich nunmehr überſehen läßt, hielten ſich die Araber geſtern überall im Lande zurück, um die Entſcheidung des arabiſchen Hochkomitees abzuwar⸗ ten. Lediglich die kleinen, ununterbrochenen Aktio⸗ nen der Aufſtandsbewegung liefen weiter, darunter ein Angriff, bei dem auf Seiten der Juden ein To⸗ ter und ein Verwundeter blieben. Dagegen wurde in den jüdiſchen Stadtvierteln, vor allem in Jeruſalem, Haifa, Rechovoth, Hedera Benjamina, Saſet, Tiberias uſw. heftig demon⸗ ſtriert. Zehntguſende proteſtierten und leiſteten einen „feierlichen Eid“ zum paſſiven Widerſtand gegenüber allen engliſchen Maßnahmen in Verbin⸗ dung mit der Weißbuchpolitik. Ueberall börte man Niederrufe auf Chamberlain, Mac Donald und Eng⸗ land. Ueberall wupden Rufe laut: Nieder mit dem britiſchen Guayanablufi. In einem Telegramm an den britiſchen Hoch⸗ kommiſſar wurde erklärt, daß alle Regierungs⸗ maßnahmen, die auf dem Weißbuch baſieren, jüdiſcherſeits als illegal angeſehen würden. Größere Zwiſchenfälle ereigneten ſich in Tel Aviv, wo 40 Perſonen verletzt wurden, darunter zwei ſchwer, und in Jeruſalem, wo inzwiſchen ein briti⸗ ſcher Poliziſt ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Poſtamt in Feruſalem eingeäſchert EP. Jeruſalem, 19. Mai. Im Verlaufe der am Donnerstag mit großer Heftigkeit ausgebrochenen Unruhen in Paläſtina wurde in der Nacht zum Freitag ein Poſtamt im jüdiſchen Teil von Jeruſalem in Brand geſteckt und vollſtändig eingeäſchert. Die britiſchen Behörden haben eine eigenartige Zwangsverdunkelung durchgeführt, indem ſie die Elektrizitätsverſorgung lahmlegten. Dadurch wur⸗ den weitere Kundgebungen unmöglich gemacht, und die Kundgeber mußten in der Dunkelheit den Heim⸗ weg antreten. Die Ablehnung der Araber dub. Jernſalem, 19. Mai. Wie die arabiſche Preſſe in großer Aufmachung meldet, hat das arabiſche Hochkomitee am Freitag eine Beratung über das britiſche Weißbuch abgehal⸗ ten. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die darin enthal⸗ tenen Vorſchläge identiſch ſind mit jenen, die Eng⸗ land auf der Londoner Paläſtina⸗Konferenz machte und die damals ſchon von allen arabiſchen Delegierten einſtimmig abgelehnt wurden, da die arabiſchen For⸗ derungen unerfüllt blieben. Manche wichtigen Punkte ſeien ſeitdem noch verſchlechtert worden. Das arabiſche Hochkomitee war ſich darüber einig, daß ſeine Einſtellung zum Weißbuch unverändert die gleiche iſt, wie die Einſtellung aller arabi⸗ ſchen Delegierten auf der Londoner Konferenz. Das Hochkomitee werde binnen kürzeſter Friſt die Gründe zur Verwerfung des Weißbuches ausführlich bekanntgeben. Geſochtsüibung der Erenztruvpe Flührer Rot wollte eine Bunkerſtellung überrennen und einen Durchſtoß erzwingen. Pioniere ſollten unter allen Umſtänden an den äußerſten Bunker herankommen und ihn unter Einſatz von Flammenwerſern außer Geſecht Abwerhfeuer der Panzerwerke zuſammen. 1 7 „Annütze Geloͤverſchwendung“ Scharfer Vorſtoß gegen den engliſchen Königsbeſuch im amerikaniſchen Repräſentantenhaug dnb. Waſhington, 17. Mai: Der demokratiſche Abgeordnete Sweeney(Ohio) bezeichnete in einer Rede vor dem Repräſentanten⸗ haus den Beſuch des engliſchen Königspaares kurz und bündig als unnütze Geldverſchwendung. Sweeney ſchätzt die Koſten dieſes Beſuches einſchließlich der Ausgaben für die geplante Militärparade und des Ausfalls an Arbeitsſtunden aller Beamten der Mi⸗ niſterien, die zur Beſichtigung der Parade dienſtfrei bekommen ſollen, auf insgeſamt mindeſtens 300 000 Dollar. Es ſei nicht abzuſehen, warum man dieſe Summe zur Unterhaltung eines Königs und einer Königin ausgeben ſolle, deren Land den Vereinigten Staaten fünf Milliarden Dollar ſchulde. Gegenüber dem Vorſtoß Sweeneys erklärte man im Staats⸗ depaxtement, daß die Koſten des Königsbeſuches nur 15 000 Dollar betrügen. Die Belgier in Frankreich ſammeln für ein Kriegsflugzeug. Die in Frankreich anſäſſigen Bel⸗ gier beabſichtigen, Frankreich ein Flugzeug für die Luftwaffe zu ſchenken. Sämtliche belgiſchen Vereini⸗ gungen und die Geſchäftsunternehmungen in Frank⸗ reich haben beſchloſſen, ſich an einer freiwilligen Spende für dieſen Zweck zu beteiligen. Ablieferungszwang für Altmetall in Braſilien. Die braſilianiſche Regierung hat einen Ablieferungs⸗ öwang für Altmetall eingeführt. Es'oll Rüſtungs⸗ zwecken zugute kommen. ——— Verbrecherparadies Amerika Von 14000 bekannten Verbrechern ſind 12 000 in Freiheit! dihb. Waſhington, 19. Mai. Der Leiter des Unterſuchungsbüros des Juſtiz⸗ miniſteriums ſprach anläßlich der Haushaltsberatung vor dem Kongreßausſchuß. Bei dieſer Gelegenheit lieferte er ein Zahlenmaterial, das für die Regie⸗ rungstätigkeit Rooſevelts wahrhaft erſchütternd iſt Dieſe amtlichen Angaben ergaben folgendes Bild: Von 14 067 zu„öfſentlichen Feinden“ er⸗ klärten Verbrechern befinden ſich nur etwa 2000 in den Strafanſtalten. Die übrigen 12 000 ver⸗ übten Verbrechen über Verbrechen. Im Durch⸗ ſchnitt würden in 8 A täglich folgende Ver⸗ brechen verübt: 2258 Dteebſtähle, 516 Autodieb⸗ ſtähle, 814 ſchwere Einbruchsdiebſtähle, 162 räu⸗ beriſche Ueberfälle, 20 Morde, 12 fahrläſſige Tötungen, 122 tätliche Angriffe, 23 Notzuchts⸗ verbrechen. Dieſe erſchütternde Bilanz wird noch beſonders unterſtrichen durch eine weitere Feſtſtellung. Danach kennt die Verbrecherfrechheit in USA kaum noch Grenzen. Von 127078 Bewerbern um politiſche oder andere öffentliche Aemter wurde auf Grund der ab⸗ genommenen Fingerabdrücke feſtgeſtellt, daß 11 949 bereits vorbeſtraft waren. Da die öffentlichen und polizeilichen Aemter in USA von den Parteipoliti⸗ kern nach parteipolitiſchen Geſichtspunkten beſetzt werden, wirft dieſe Tatſache auch ein bezeichnendes Licht auf dieſe Paxteifunktionäre. Die Aktion der Regierung, daß ſich alle Bürger der USA ihre Fin⸗ gerabdrücke abnehmen laſſen, hat bisher zehn Mil⸗ lionen zu einem entſprechenden Schritt veranlaßt. mit geballten Ladungen und Der Durchbruchsverſuch brach jedoch im ſetzen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Flintentanz (Von unſerem Poriſer Vertreter) Paris, 17. Mai. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, da zollte Paris und Frankreich dem engliſchen Premierminiſter Chamberlain Beifall, weil angeblich er auf der Mün⸗ chener Konferenz den Frieden Europas gerettet haben ſollte. Und ebenſo populär, wie hier einſt der franzöſiſche„König mit dem Regenſchirm“ war, wurde es nun der engliſche Miniſter mit dem Re⸗ genſchirm. Das ging ſo weit, daß die Pariſer einen dem Lambeth⸗Walk ähnlichen Tanz kreierten,„den Chamberlain“, der unbedingt mit einem Re⸗ genſchirm als Trophäe getanzt werden mußte. Wie die Kinder freute man ſich hier über dieſen guten Einfall. Als nun in dieſen Tagen in einem Nacht⸗ lokal des Montmartre wieder einmal die Klänge des„Chamberlain“ ertönten und die Tanzpaare ſich zur Garderobe ſtürzten, um ſich dort den unver⸗ meidlichen Regenſchirm zu entleihen,— da wurde ihnen dort eine Flinte ausgehändigt. Nein, ſo wur⸗ den ſie belehrt, der„Chamberlain“ tanze ſich nicht mehr mit dem Regenſchirm, das ſei„vieux jeu“, völlig veraltet, ſondern mit einer Flinte. Und was Paris bisher noch nicht erlebt hatte, nun war es ge⸗ boren: der Flintentanz. 0 Dieſe kleine, ſcheinbar unbedeutende Epiſode iſt in der Tat überaus bezeichnend für die Stimmungs⸗ änderung in Paris. Nicht mehr der Regen⸗ ſchirm, ſondern die Flinte, nicht mehr der Friede, ſondern der Krieg be⸗ herrſcht die Gemüter. Es geht eben an der angeblich freieſten aller Demokratien nicht ungeſpürt vorüber, daß neben dem ſtehenden Heer von rund 600 000 Mann noch 30 bis 50 v. H. aller Reſerviſten ſeit dem März dieſes Jahres unter den Wafſen ge⸗ halten werden. Ueberall macht ſich das eben bemerk⸗ bar, zu Hauſe, auf der Arbeitsſtätte und in den Ge⸗ ſchäften. Der Steuerzahler ſpürt aber auch, daß Frankreichs Rüſtungsausgaben von Tag zu Tag ſteigen, daß es in den Vereinigten Staaten ſehr teuere(und, wie man oft hört, gar nicht ſo gute) Flugzeuge kauft, dort, wo Sowjetrußland, wie ſich nun herausſtellt, ſchon ſeit Jahren ein guter Kunde iſt. Die eigene Flugzeugproduktion ſoll inzwiſchen auf 400 Apparate im Monat geſtiegen ſein, während man ſich aus London melden läßt, daß England ſchon 1000 pro Monat herſtelle, die man dann flugs zur franzöſiſchen Produktion hinzuzählt.„Um ſich zu be⸗ ruhigen“. 5 Neben den ſtändig wachſenden Steuern gibt es aber auch eine neue Rüſtungs⸗Umſatzſteuer von einem Prozent, die auf alle Waren, auch im Klein⸗ handel, erhoben wird, ſo daß jede Hausfrau, wenn ſie Gemüſe oder Fleiſch kauft, und jedes Schulkind, ———— 2. Seite/ Nummer 224 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Freitag, 19. Mai 1930 wenn es Schokolade kauft, den„Sort du Soldat“ zu ſpüren bekommt. Die Arbeiterſchaft weiß auch, was los iſt. Die Zeiten der 40⸗Stundenwoche ſind vorbei. Heute wird in den Rüſtungsbetrieben ſechzig und in den anderen Betrieben wenigſtens fünſundvierzig Stun⸗ den gearbeitet, und Ueberſtunden werden nicht mehr, wie die Volksfrontregierung es einſt theoretiſch feſt⸗ ſetzte, anit 20 oder gar 30 v. H. Aufſchlag bezahlt, ſon⸗ dern ganz beſcheiden mit 5 v. H. Aber all das genügt noch nicht, um ſich den Rü⸗ ſtungsluxus leiſten zu können. Die„Maginotlinie des franzöſiſchen Kredits“ hat manchen Sturm zu ertragen. In dieſen Tagen wurde trotz der über⸗ aus hohen Staatsverſchuldung Frankreichs wieder eine neue Zprozentige Staatsanleihe in Höhe von 6 Milliarden aufgelegt, die allexdings, ohne daß die Banken ſich daran beteiligten, an einem Vormittag gezeichnet wurde. Bei einem Kreditbedarf des Staates, der ſich wöchentlich auf ſaſt eine Milliarde beläuft, iſt dieſe Summe natürlich nicht ſo erſchüt⸗ ternd, wie man glauben mag. Darüber tröſtet der Finanzminiſter ſich mit der Tatſache hinweg, daß in den letzten Monaten rund 20 Milliarden Franken Fluchtkapital aus den Vereinigten Staaten in die franzöſiſche Heimat zurückgekehrt ſind. Eine gewiſſe „Flüſſigkeit“ iſt alſo, wenn man die Schulden nicht berückſichtigt, augenblicklich durchaus gegeben. Die wirtſchaftlichen Rückwirkungen dieſer finanziellen Anſtrengungen, Anſtrengungen, die für völlig un⸗ verzinsliche und unproduktive Werte wie Kanonen und Militärflugzeuge ausgegeben werden, dürften ſich erſt ſehr viel ſpäter zeigen, wenn die dafür Ver⸗ antwortlichen nicht mehr am Ruder ſind. Aber, wie geſagt, das ſtört heute noch nicht. Während deſſen wird auch auf anderen Gebieten militäriſch ſtark getrommelt. Der frühere Generaliſ⸗ ſimus der franzöſiſchen Armee Weygand befin⸗ det ſich unentwegt auf Staatsreiſen. Zunächſt war er zur Pzinzenhochzeit in Teheran, begab ſich von dort nach Ankara und Bukareſt, erſtattete in Paris über ſeine Beſprechungen Bericht und flog gleich wieder ab nach England, wo er eine zweihundert⸗ köpfige Abordnung franzöſiſcher Reſerveoffiziere durch die Rüſtungsſchmieden und die Kriegsſchulen Englands begleitet. Obwohl er längſt verabſchiedet iſt, tritt Weygand natürlich überall in der franzöſi⸗ ſchen Generalsuniſorm auf und führt, wie offen zu⸗ gegeben wird, wichtige volitiſche Beſprechungen. Zur gleichen Zeit kam der polniſche Kriegs⸗ miniſter überraſchend plötzlich zu einem„priva⸗ ten“ Beſuch nach Paris. Der private Charakter be⸗ ſtand aber lediglich darin, daß ihn der Generaliſſi⸗ mus der franzöſiſchen Armee Gamelin— zwar perſönlich, aber in Zlvil am Nordexpreß abholte. Es gab eine Reihe offizielle Eſſen mit mehr oder weni⸗ ger guten Verſicherungen und es gab vor allem ein⸗ gehende Militärbeſprechungen, die ſich, wie man aus⸗ drücklich hinzufügt, auf die franzöſiſch⸗engliſch⸗pol⸗ niſche Zuſammenarbeit bezogen. Dabei wurde hier erneut dem polniſchen Kriegsminiſter und ſeiner Be⸗ gleitung verſichert, daß die Entſcheidung, ob es über der Danziger Frage zu einem Kriege kommen könnte, ausſchließlich bei der Warſchauer Regierung liege. Man ſieht, wie unvorſichtig man in Paris zur Stunde mit militäriſchen Blaneo⸗ wechſeln umgeht. Auf dem Gebiete des Vertragsſyſtems, auf dem Frankreich immer groß und rührig war, ibt es jetzt auch wieder eine überaus eifrige Tätig⸗ eit. Das franzöſiſch⸗polniſche Militärbündnis, das gegen Ende des vergangenen Jahres von beiden Seiten mehr oder weniger verleugnet wurde, wurde nunmehr wiederum aktiviert. Auch das franzöſiſch⸗ ruſſiſche Bündnis wurde neu auſpoliert. Schließlich rechnet man es ſich hier als ein Verdienſt an, bei dem ſoeben zuſtandegekommenen engliſch⸗türkiſchen Abkommen eine ausſchlaggebende vermittelnde Rolle geſpielt zu haben. Ein ähnlicher franzöſiſch⸗türkiſcher Vertrag ſoll in Bälde folgen. Doch iſt man ſich dabei über die Koſten noch nicht ganz klar. Es ſcheint aber, daß dieſe Koſten weder von England, noch von Frankreich— ſondern von Syrien getragen werden müſſen. Der Türkei ſoll als„Mitgift“ der Sanöſchak von Alexandrette ausgeliefert werden. Das würde ſich zwar nicht ohne weiteres mit den Mandatspflichten und Rechten Frankreichs vertragen, aber das ſpielt keine Rolle, ja noch mehr, mann geht in dem Macchia⸗ vellismus ſo weit, daß man hier glatt betont, die in Ausſicht ſtehende Regelung würde ein neuer Beweis ſein, wie man ſchwierige territoriale Fragen mit friedlichen Mitteln regeln könne. In Wirklichkeit zeigt der gande Vorgang nur, daß es keinerlei mo⸗ raliſche oder vertragliche Hemmungen für Frankreich gibt, wenn ſeine Hiplomatiſch⸗militäriſchen Ziele etwas anderes erfordern. Eine große Rolle in all dem ſpielt für Frankreich auch das engliſch⸗ ruſſiſche Verhältnis, wobei wan es ſelbſt hier langſam als grotesk emp⸗ findet, wie ſehr Großbritannien heute hinter So⸗ wietrußland herläuft, das es vorgeſtern noch deut⸗ lich als„niemals ſalonfähig“ erklärte. Stalin habe dieſes neugeborene Verlangen Englands ſehr wohl verſtanden und deshalb habe er ſofort die Rolle des Fordernden übernommen. So wurde Litwinow gleich an die Luft geſetzt, da er viel zu verbindliche Manie⸗ ren und ein zu nochgebendes Weſen gedenüher den „vornehmen Engländern“ gezeigt hatte. Es gab Stok⸗ kungen über Stockungen in den engliſch⸗ruſſiſchen BVerhandlungen, und immer behauptete Moskau, wie auch jetzt wieder, daß England in ſeinen Ange⸗ boten längſt nicht weit genug gehe. Deshalb hat nun die engliſche Regierung ihre franzöſiſche Freun⸗ din gebeten, die Vermittlung zwiſchen London und Moskau zu übernehmen, was den Pariſer Diplo⸗ maten keineswegs ungelegen kam. Nun können ſie hier wenigſtens wieder einmal etwas an die Oberfläche der europäiſchen Politik gelangen, wo man ſie ſeit einem Jahre nicht mehr geſehen hat, da die Führung der franzöſiſchen Außen⸗ politik tatſächlich in Downing Street lag. Aber auch hiſtoriſch iſt dieſe Rolle, die Frankreich nunmehr übernommen hat, reichlich pikant. Als es nämlich 1907 dem engliſchen König Eduard VII. gelang, die Entente Cordiale mit Frankreich zuſtande zu brin⸗ gen, da mußten große Anſtrengungen gemacht wer⸗ den, um das republikaniſche Frankreich mit dem zariſtiſchen Rußland unter einen außenpolitiſchen Hut zu bringen. Jetzt muß das republikaniſche Frankreich umgekehrt ſich anſtrengen, um die Re⸗ gierung ſeiner britiſchen Majeſtät mit dem bolſche⸗ wiſtiſchen Zaren zu verſöhnen. Im Endziel ſind ſowohl die Beſtrebungen von einſt wie von heute lediglich auf die Einkreiſung Deutſchlands gerichtet. Man darf ruhig neugierig ſein, ob dieſer politiſche Kuhhandel zwiſchen dem bochkapitaliſtiſchen König⸗ reich England und der allergrößten Gefahr des Abendlandes Sowjetrußland überhaupt zuſtande⸗ kommt. 8 Die neue Ausrichtung der franzöſiſchen Wirtſchaſt, gex franzöſiſchen Rüſtungen und der franzöſiſchen Außenpolitik wird von der Preſſe, dem Rundfunk, den Miniſtern und anderen bekannten Franzoſen wirkungsvoll unterſtützt. Ob nun der Außenminiſter Bonnet vor dem amerikaniſchen Club in Paris ſpricht, ob der Präſident der Republik eine feierliche Pyoklamation verkünden läßt, oder ob der Miniſter⸗ prliſident Daladier eine Regierungserklärung ver⸗ lieſt, immer hört man dieſelbe Melodie: eine tiefe Verbeugung vor der ungeheuerlichen„Sendung“ des Präfidenten der Vereinigten Staaten, Rooſevelt, eine nie abreißende Verdächtigung Deutſchlands und eine ſeurige Aufforderung an Frankreich, ſeine ſee⸗ liſchen und wirtſchaftlichen Kräfte aufs äußerſte an⸗ zuſpannen. Ja ſelbſt wenn ein geiſtreicher Literat wie Ge⸗ orges Duhamel einen vielbeachteten Vortrag in England hält, dann läßt er es ſich nicht nehmen, über den Begriff des„Lebensraums“ zu ſprechen. Er er⸗ zählt von ſeinem Garten und ſeinen Pflanzen und ameint ſchließlich, daß immer dann, wenn eine Pflanze Hebensraum fordert, ſie nichts anderes vorhabe, als alle auderen Pflanzen zu verdrängen und zu über⸗ wuchenn. Die Anſpielung auf das deutſche Recht nach Lebensraum wird von allen verſtanden— aber die wenigſten begreifen, welch ſeltſamen Garten Herr Duhamel beſitzen muß! Dieſes Beiſpiel mag für andere gelten. Wo man heute in Frankreich auch hinblickt, überall geht es hoch her. Sowohl in der Preſſe, wie in der Politik, in der Diplomatie, an der Börſe, in der Schwerinduſtrie und ſchließlich überhaupt in den Ge⸗ mütern aller Franzoſen. Man ſpürt Leben und An⸗ ſpannung, wo man früher nur eine allgemeine Ge⸗ laſſenheit feſtſtellen konnte. Arbeiter, Bürger und Intellektuelle ſind gleichermaßen davon ergriffen. Man kann in der Tat von einem„Redreſſement“, alſo einem Wiederſtarkwerden, einem vorherrſchenden Selbſtbewußtſein in Frankreich ſprechen. Deutſchland als Nachbar hätte an ſich nichts dagegen einzuwenden — wenn nur nicht der Grund für dieſe Anſpannung aller Kräfte ſo bedauerlich und ſo falſch zu gleicher Zeit wäre. Denn dieſer Grund wurde künſtlich aus einer angeblichen Bedrohung Frankreichs durch Deutſchland gezüchtet, und in die Propagandahülſe einer notwendigen Abwehrpolitik gegen einen„Krieg der Nerven“ eingekleidet. Wie geſagt; ſchade, daß ſo viele Kräfte nutzlos und ſogar ſchädlich vergeudet werden. Richtig aber iſt, daß zu dieſem wilden Tanz leider die Flinte ſehr viel beſſer paßt als der Re⸗ genſchirm. Die ſowjeteuſſiſche Antwort an London: Moskau beſteht auf ſeiner Haltung „Nur Abſchluß eines dreiſeitigen Militärbündniſſes kommt in Frage“ dnb London, 19. Mai. Der ſowjetruſſiſche Botſchaſter Maiſki ſtattete am Freitagmorgen kurz vor Beginn der Unter⸗ hausausſprache dem Foreign Office einen kurzen Beſuch ab. Wie man annimmt, übermittelte er Chamberlain die Antwort der Sowietunion auf die letzten britiſchen Vorſchläge. „Evening Standard“ behauptet, daß die Sowjet⸗ regierung auf ihrem Plan eines Dreierpaktes zwi⸗ ſchen Großbritannien, Frankreich und Sowjetruß⸗ land beharre. Die britiſche Regierung hingegen ſuche ein Abkommen zu erreichen, wonach Großbritannien und Sowjetrußland gemeinſam Polen und Rumä⸗ nien garantieren ſollten. Preß Aſſociation beſtätigt, daß Sowjetrußland auf ſeiner bisherigen Haltung beſteht und daß für Moskau nur der Abſchluß eines dreiſeitigen Mili⸗ tärbündniſſes in Frage komme. Wie man höre, ſei Großbritannien bereit, die ganze ſowfetruſſiſche Weſtgrenze zu decken. Nach ſowjetruſſiſcher Anſicht ſei dieſer Vorſchlag aber nicht ausreichend. London und Paris ſtänden weiter in engſter Fühlung, ins⸗ beſonders werde Lord Halifax am Samstag in Paris den franzöſiſchen Kompromißplan noch im einzelnen beſprechen. eeeeeeeeeeeeee, Erſatz für den Deutſchlandſender: Deutſchlands neueſter Sender ⸗ —Europas höchſtes Bauwerk!- Erklärungen Dr. Ohneſorges anb Herzberg a. d. Elſter, 19. Mai⸗ Im Herzen des Großdeutſchen Reiches, in Herz⸗ berg an der Schwarzen Elſter in Sachſen, wurde heute vormittag die neue Anlage des Deutſchlandſen⸗ ders mit einer Anſprache des Reichspoſtminiſters, NScgcK.⸗Obergruppenführer Dr. e. h. Ohneſorge, ſeierlich in Dienſt geſtellt. Dem repräſentatipſten deutſchen Sender ſteht damit eine Anlage zur Ver⸗ fügung, die es ihm geſtattet, allen durch die Neuord⸗ nung Europas entſtehenden Aufgaben voll und ganz gerecht zu werden. Statt mit der bisherigen Leiſtung des Senders Zeeſen von 60 kW wird jetzt mit 150 und voraus⸗ ſichtlich im März nächſten Jahres mit 200 EW egeſen⸗ det werden. Die Anlage beſteht aus einem ſelbſt⸗ ſchwingenden Sendeturm mit einer Höhe von 325 Metern; ſie iſt zur Zeit das höchſte Bauwerk Europas. Dr. Ohneſorge eröffnete den neuen Sender mit einer Anſprache, in der er u. a. ausführte: Erfahrungen und neuere Erkenntniſſe haben einen Sender erſtehen laſſen, wie er in Deutſchland bis⸗ her noch nicht errichtet wurde. Vielfach ſind bei ———— Demokratiche Einheitsfront gegen Fapans Wünſche: Der Kampfum ein neues Schanghal⸗Statut Ablehnung der japaniſchen Forderungen- Scharfe Syrache in Tokio anb. Tokio, 19. Mai. Der britiſche Botſchafter in Tokio Craigie ſuchte am heutigen Freitag den japaniſchen Vizeaußen⸗ miniſter Sawada auf und erklärte im Namen ſeiner Regierung, daß England den Vorſchlag Japans zur Neuordnung der internationalen Niederlaſſung in Schanghai ablehne. Politiſche Kreiſe in Tokio bemerken zu dieſem Schritt des britiſchen Botſchafters, daß die japaniſche Regierung die Reorganiſation des internationalen Verwaltungsrates als weſentlich für den Aufban und die Neuordnung Oſtaſiene betrachte und nach wie vor England und Amerika auffordern werde, der neuen Lage im Fernen Oſten Rechnung zu tragen. Die geſamte japaniſche Preſſe drückt am Freitag ihren ſtärkſten Unwillen über die„vereinigte De⸗ monſtration Englands, Amerikas und Frankreichs gegen Japan“ aus. Die Flottendemonſtration bei Amoy richte ſich nicht allein gegen die japaniſche Landung auf Ku⸗ langſu, ſondern ſei auch dazu beſtimmt, Japans Hal⸗ tung in Verbindung mit der internationalen Lage und der Frage der Fremdenniederlaſſungen in Schanghai und Tientſin zu ſondieren. — Reichsmusiktage Düsseldort 1939 „Tokyo Nichi⸗Nichi“ vermutet auch, daß die kürz⸗ liche Demonſtration außenmongoliſcher Truppen in Buirnoors an der Weſtgrenze Mandſchukuos denſel⸗ ben Zweck verfolgte. Japan müſſe entſchiedene Schritte als Gegen⸗ maßnahmen gegen dieſe„Demonſtrationen“ un⸗ ternehmen, denn ſonſt würde Japans Politik gegenüber der Frage der internationalen Nie⸗ derlaſſungen einſach mißachtet. „Tokyo Aſahi Shimbun“ bezeichnet Amerikas ſchroſfe Ablehnung der japaniſchen Vorſtellungen auf Neuordnung des internationalen Verwaltungsrates in Schanghai als unverſtändlich. Hofſentlich werde die japaniſche Regierung ihre Bemühungen um die Neugeſtaltung der Lage in Schanghai unverändert fortſetzen. Die überhebliche Haltung Englands und der Vereinigten Staaten erfordere eine ſtarke Stel⸗ lungnahme Japans. Die Flottendemonſtrationen bei Amoy verfolgten nur den Zweck, im Hinblick auf die Fremdenniederlaſſungen gemeinſam einen Druck auf Japan auszuüben. „Kokumin Shimbun“ fordert ebenfalls Gegen⸗ maßnahmen gegen das vereinigte Vorgehen der Mächte und eine ſtarke Haltung der Regierung ge⸗ genüber den unberechtigten Proteſten. ſeiner Entwicklung neue Wege eingeſchlagen wor⸗ den. Das tritt ſchon äußerlich ſinnfällig in Erſchei⸗ nung beim Anblick des 325 Meter hohen, oben mit einer Metall⸗Linſe von 25 Meter Durchmeſſer ge⸗ krönten Antennenmaſtes. Es iſt dies die erſte Lang⸗ wellenantenne, bei der der Maſt ſelbſt als Strahler dient. Mit dem Unterbau ereicht der Maſt eine Ge⸗ ſamthöhe von 3397 Meter, er ſtellt damit das augen⸗ blicklich höchſte Bauwerk Europas dar. Es iſt beab⸗ ſichtigt, durch Errichtung weiterer ſelbſtſchwingender Maſte die Antennenanlage noch ſo ausgubauen, daß ſie ſchwundmindernd wirkt. Damit läßt ſich der Ber⸗ ſorgungsbereich des Senders noch weiter vergrößern. Schwundmindernde Antennen für lange Wellen ſind bisher noch nirgends verwendet worden. Die Leiſtung des Senders beträgt 150 kW und entſpricht alſo der im bisher noch gültigen Luzerner Wellenplan vorgeſehenen Höchſtleiſtung. Gegenüber dem alten Deutſchlandſender, der eine Leiſtung non 60 kW beſaß, iſt die Leiſtung faſt auf die öreifache Stärke erhöht worden. Es ſind aber auch ſchon die nötigen Maßnahmen getroffen, um auf die nach dem neuen Wellenplan von Montreux zuläſſige höhere Leiſtung von 200 kW, die vom 4. März 1940 an an⸗ gewendet werden darf, überzugehen. Für den Rundfunkhörer im Reich wird ſich die Inbetriebnahme des neuen Deutſchlandſenders in mehrfacher Hinſicht günſtig auswirken. Die verän⸗ derte Lage und erhöhte Lautſtärke kommt in der Hauptſache Gebieten zugute, die bisher überhaupt keinen Sender ſchwundfrei empfangen konnten. Na⸗ turgemäß werden dafür Gegenden, die bisher dem alten Deutſchlandſender benachbart waren, eine ge⸗ wiſſe Verringerung der Lautſtärke in Kauf nehmen müſſen. Doch werden dieſe zugunſten einer beſſeren Geſamtverſorgung Deutſchlands notwendigen ge⸗ ringfügigen Opfer leicht getragen werden können. Als weitere günſtige Eigenſchaft des neuen Senders wird der Rundſunkteilnehmer eine Verbeſſerung der Klanggüte feſtſtellen, die ſich namentlich in der ge⸗ treuen Wiedergabe der tiefſten und höchſten Fre⸗ quenzen äußert. Großſfeuer äſchert ein Dorf ein EP. Bukareſt, 19. Mai. In der Bukowina, im Komitat Suczawa, ſiel der Ort Vorniceni vollſtändig einem Brand zum Opfer, der in der Nacht zum Donnerstag ausgebro⸗ chen war. Die 260 Häuſer des Ortes wur⸗ den völlig eingeäſchert. Nur das Rathaus und die Kirche konnten gerettet werden. Zwei Er⸗ wachſene und vier Kinder werden vermißt. Sieb⸗ zehn Perſonen wurden ſchwer verletzt. Erſtes Sinſoniekonzert und„Roſenkavalier“ (Eigener Bericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Düſſeldorf, im Mai. Im Zeichen Beethovens eröffnete man die diesjährigen Reichsmuſiktage, in ſeinem Zeichen wird man ſie auch auf Wunſch von Reichsminiſter Dr. Goebbels mit einer feſtlichen Aufführung der„Neunten“ beſchließen. Auftakt war die kurze, jetzt erſt im Druck erſchienene Einleitung zum 2. Akt zu„Tarpeja“, die als Uraufführung gelten durfte, und der bekanntere Marſch: Muſik der Weihe und der Beſchwörung eines Genies. Nicht ſchöner konnte der„reine Dreiklang einer Kulturgemeinſchaft“, wie Pfitzner die Einheit der Muſikſchaffenden, Muſikwiedergebenden und der Muſikempfangenden nennt, die bei den Reichsmuſik⸗ tagen und in ihrer univerſalen Ausgeſtaltung zum „Volksfeſt“ angeſtrebt wird, angeſtimmt werden. Das muſikliebende, kulturbewußte Düſſeldorf iſt für 8 Tage Plattſorm eines ſolchen Volksfeſtes mit einem friedlichen Wettkampf der muſikaliſchen Lei⸗ ſtungen und mannigſaltigen Hörerlebniſſen. 8 Tage ſchaut das muſikaliſche Deutſchland nach Düſſeldorf. Bereits das erſte Sinſoniekonzert wußte dieſe zentrale Geltung herauszuſtellen. Heinz Thieſſen(geb. 1887) war man im Gegenſatz zu den drei anderen Komponiſten dieſes Abends bei den letztjährigen Reichsmuſiktagen noch nicht begeg⸗ net. Seine„Paſſacaglia und Fuge für Orgel“(Werk 46) in der vorzüglich disponierten Wiedergabe von Adalbert Schütz eröffnete die Programmfolge feſt⸗ lich und eindrucksvoll. Die barocke Polyphonie des Werks erhält durch mit ſtrenger Logik in die über⸗ ſichtliche Klangſtruktur eingefügte Diſſonanzen, die überraſchend aufgelöſt werden, eine eigenwillige Durchbrechung. Paul Jnon(geb. 1872) zeigte ſich bereits in dͤer im Vorjahr hier uraufgeführten Sin⸗ fonie dem rhapſodiſchen Stil verpflichtet. Auch in dem großangelegten„Konzert für Violine und Or⸗ cheſter“(Werk 88), das Max Strub mit Bravour meiſterte, iſt der Zug der temperamentvollen, vom Rhythmus beflügelten Improviſation ſpürbar. Gleichzeitig läßt die Orcheſterbehandlung mit ihren kontraſtreichen Farben und den kecken Bläſerſchnör⸗ keln und Schlagzeugeſſekten die perſönliche Hand⸗ ſchrift des Berliner Altmeiſters erkennen, der auch dem Soliſten Gelegenheit zu lyriſchen„Gängen“ (Mittelſatz) nicht vorenthält. Theodor Berger lgeb. 1908) wird noch den hart⸗ näckig geteilten Beiſall im Ohr haben, der ihm im Vorjahr ſein ſtark dem Experiment zugeneigtes „Capriecio für Orcheſter und 2 Soloviolinen“ ein⸗ trug. Seine„Malinconia“ für Streichorcheſter (Werk 5) fand diesmal eine überaus freundliche Auf⸗ nahme, wiewohl ſie ebenfalls an den Hörer beacht⸗ liche Anſprüche ſtellte. 25 Streicher werden faſt ſoli⸗ ſtiſch geführt, ſo daß auf Strecken 12⸗ bis 15ſtimmige Partien anzutrefſen ſind. Zarte impreſſioniſte Klang⸗ efſekte geben meiſt die Grundierung für Soloſtel⸗ len, die durch Flageolett und kurzen Trillern viel⸗ fach belebt werden. Einfache, ſchreitende Tonleiter⸗ gänge ſind für das in ſeiner Grundhaltung elegi⸗ ſche, in ſoiner Klangdifferenzierung durchaus eigen⸗ willige Werk bezeichnend. Der Komponiſt dirigierte das heikle Werk ſelbſt, während die übrigen Werke von Generalmuſikdirektor Hugo Balzer mit muſi⸗ kantiſcher Einfühlung geleitet wurden. Das Städ⸗ tiſche Orcheſter Düſſeldorf leiſtete ihm willig Gefolg⸗ ſchaft. Den Abſchluß des erſten Abends bildete das „Konzert für Orcheſter“(Werk 96) von Max Trapp. Die barocke Form bindet ſich harmoniſch mit dem Stil des Sinfoniſchen. Inſofern kann es für die heutige muſikaliſche Situation als typiſch gel⸗ ten. Nicht immer wird die Syntheſe von altklaſſiſchem Formenſinn und ſinſoniſchem Geſtaltungswillen ſo überzeugend, beherrſcht und ſelbſtverſtändlich zu er⸗ leben ſein. Im Opernhaus folgte am folgenden Abend eine Feſtaufführung von„Roſenkavalier“ in An⸗ weſenheit des Komponiſten. Dr. Julius A. Flach. 4* Kundgebung der HJ. auf den Reichs⸗ muſiktagen. Im Rahmen der Reichsmuſiktage veranſtaltete die Hitler jugend in der Städtiſchen Tonhalle eine Großkundgebung. Der Muſikreferent der Reichsjugendführung, Wolfgang Stumme, ſprach über Fragen des muſikaliſchen Nachwuchſes aus der Hitlerjugend. Er behandelte dabei die Forderungen, die Staat und Volk an das Muſikſchaffen der Jugend ſtellen, und ging im weiteren auf das muſikaliſche Wollen der jungen Generation ein. Bei der Nachwuchserziehung ſei die Sorge um das Volkslied am allerwichtigſten. Sei erſt das Volkslied in den innerſten Beſitz aller übergegangen, dann werde auch die Feſt⸗ und Feiergeſtaltung ihre urſprüngliche Natürlichkeit zurückgewinnen. Die Mut⸗ ſikerziehungsarbeit der HZJ., ſo betonte Stumme, habe ſchon anſehnliche Erſolge gezeitigt. Heute ſtän⸗ den bereits 500 Spielſcharen mit Singgruppen, Chor, Orcheſter und Bläſerkameradſchaft und über 2300 Mu⸗ ſik⸗, Spielmanns⸗ und Fanfarenzüge im Dienſte der Hitler⸗Jugend. Nach Schneidemühl verpflichtet. Mathilde Frieſe, die ihre muſikaliſche Ausbildung an der Hochſchule für Muſik und Theater(Geſangsklaſſe König und Opernſchule Schubert) erhielt, wurde für die kommende Spielzeit als Altiſtin an das Lan⸗ destheater Schneidemühl verpflichtet. Hier werden die Fragebogen zur Volkszählung ausgewertet Hermann Göring an Bord des„Huascaran“ In dieſem rieſigen Gebändeblock in der Kommanbantenſtraße in Berlin werden nun bald nach Wie berichtet, nohm Generalfeldmarſchall Göring auf Einladung der Hamburg⸗Amerika⸗Linie an⸗ 90 4 der Bolkszählung rund 4000 Arbeitskräfte in drei Schichten mit der Auswertung der läßlich ſeiner Italienreiſe an der Jungfernfahrt des neuen Elektroſchiffes„Huascaran“ im Mit⸗ Fragebogen zur Volkszählung beginnen und über zwei Jahre beſchäft igt werden. telmeer teil.— Bon links: Generalmojor Stapf, Dr. Wolter Hoffmann, Generaldirektor der Ham⸗ (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) burg⸗Amerika⸗Linie, Generalmajor Bodenſchatz, Staatsſekretär Körner, Kapitän z. S. Fricke, der Generalfeldmarſchall und Miniſterialrot Dr. Gri tzbach.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) 3 * 3 * Dr. Goebbels beſuchte die„Friedrich⸗Stahl⸗ Das vierte Reichsführerlager der HJ. in Braun ſchweig Polens Landesverteidigungsminiſter 9 Ausſtellung“ Uaſer Bild gewährt einen Blick auf den Brannſchweiger Feſtplotz während der Vorführungen in Paris 4 Der Reichsminiſter beſuchte im Künſtlerhous in von„Glaube und Schönheit“ vor den HJ⸗Führern aus dem gauzen Reich⸗ Der volniſche Landesverteidigungsminiſter Berlin die Friedrich⸗Stahl⸗Ausſtellung, die aus(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Kalorzycki(links) trof zu Beſprechungen 5 Anlaß des 75. Geburtstages des in Rom leben⸗ 7 1 e e i 5 in Paris, ein. Auf dem Bahnhof wurde er von den deutſchen Künſtlers veranſtaltet wurde. General Gamebrn lrechts) begrüßt. (Weltbild, Zonder⸗Multiplex⸗K.)(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) * 1 Muſſolini weihte die neuen Fiatwerke Entente Cordiale In Gegenwart von 50 000 Arbeitern nahm der Duce die feierliche Einweihung der neuen Fiatwerke Der ehemalige Chef des ſranzöſiſchen Generalſtabes Weygand, der augenblicklich zuſammen mit 100 in Mirafiori vor. Unſer Bild zeigt den Duce bei der Beſichtigung eines neuen Panzerwagens. franzöſiſchen Reſerveoffizieren London beſucht, im Geſpräch mit Lord Der by lrechts) auf einem Empfang 6(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) der Franzöſiſchen Kolonie im Doreeſter Hotel.(Aſſociated Preß, Zonder⸗M.) Symphonie des Lichts im Angeſicht der Weltſtadt Das iſt Amerikas neueſtes zweideckiges 25⸗Ton nen⸗Flugboot* Während einer beſonders klaren Nacht gelong unſerem Biloberichterſtatter dieſes eindrucksvolle 8 Dieſes neue 25⸗Tonnen⸗Flugbovt, das zwei Decks beſitzt und in aller Stille von der Corſolidated Bild, das zwei Kriegsſchiffe der Atlantie⸗Flotte mit ihren Scheinwerſern vor der erleuchteten Mil⸗ Aircraft Corp. gebaut wurde, machte ſeine erſten Verſuchsflüge. Es wird 52 Paſſagiere und 5 Monn lionenſtadt Neuyork zeigt. 8(Asociated Pren, Zander⸗M.) Beſatzung aufnehmen können.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) 3* 3 5 8 5 Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Freitag, 19. Mai 1089 Mannheim, 19. Mai. Stilreine Scheift? Solange die Schrift am Zeughaus nur aus Holz war, hat mich keiner feſtgehalten und über Stil⸗ reinheit informiert, und um kritiſche Worte beſchwo⸗ ren. Jetzt aber, wo die Steinmetze ſchon Wochen an der Arbeit ſind, und die Schrift ſteht, jetzt kommt einer nach dem andern, auf den Planken, auf dem Ring, am Parade⸗ oder Marktplatz gelaufen, be⸗ ſchlagnahmt den Zipfel am Mantel, welcher aus ſommerlich dünnem Leinen iſt, und redet mir kräf⸗ tig zu: hier muß was geſchehen, und bei den Lauer⸗ gärten hätt' ich doch auch ſo wacker mitgeholfen. Da müſſe doch eine Antiquaſchrift hin, und wie das ausſähe, und ſie glänzen mit großer Stilkenntnis. Das iſt ein klaſſiziſtiſcher Bau, das Zeughaus, und unten auf dem Wappen ſteht doch alles von Carolus Theodorus, Archidanifer Elector uſw. in echter Antiqua. Nun hab ich es zwomal, einmal ſogar ſett ge⸗ oͤruckt, in die Zeitung geſchrieben, daß die im Zeug⸗ haus auch ſo geſcheit ſind, und überlegen ſich ſowas. Aber ſie haben auch Pflichten, die urſprüngliche Ge⸗ ſtalt, ſo gut es geht, wieder herzuſtellen, dem Wil⸗ len des Erbauers zu folgen; denn es iſt ja ein hiſtori⸗ Damen-Wäsc e groge Auswahl bei 5⁰ Strumpf-Hornung, 07.5 ſches Gebäude. Und auf dem Stich von Klauber ſteht es klar und ſichtbar für jedermann: Zeughaus in gotiſchen Buchſtaben. Außerdem in jenem kleinen Kalenderchen von 1782, das ſchon mal zitiert wurde:„Und ſtehet drauf in teutſcher Schrift Zeughaus.“ So hat es Verſchaffelt hingeſetzt, und ſein Wille iſt ſo maßgebend wie der Beethovens und Mozarts, wenn wir ihre Partituren nachſpielen. Und es iſt ja auch ein deutſches Wort, das gute Wort„Zeughaus“, unter deſſen Dach und Namen Gewehre und Kanonen, die Kugeln und Säbel auf⸗ bewahrt wurden, und wenn auf einem Wappen irgendwelche überkommenen lateiniſchen Floskeln vom Heiligen Römiſchen Reiche und ſeinem Kur⸗ fürſt ſtehen, wer wollte die nicht auch lateiniſch ge⸗ ſchrieben haben? Nun ſtehen ſie alſo da, die gewaltigen Lettern in ſozuſagen lapidarem Stein, noch weiß und un⸗ anſehnlich in der Farbe; aber bald werden ſie ver⸗ goldet ſein, und dann werden es wohl noch mehrere merken und ſich gewaltig ſtilkritiſch entrüſten, hoſ⸗ ſentlich nicht mehr an einem ſchon angeriſſenen Mäntelkrägen. Soll man ſich doch lieber freuen, daß das weiße Loch mit der Uhr weggekommen iſt. Das war eine ſtilkritiſche Großtat. Und ſchließlich, wer Zeit hat, der gehe noch ſchnell hin und ſehe ſich das buntgeſcheckte Geſtein unter dem Gerüſt rund ums Portal an, auf daß er über⸗ zeugt ſei, daß das Zeughaus ſo und nicht anders angeſtrichen werden mußte. Denn nicht immer iſt Naturſtein das allein Seligmachende! Dr. Hr. Mit geſtohlenem Kraſtrad einen Fußgänger angefahren! Polizeibericht vom 19. Mai Zwei Verkehrsunfälle. In vergangener Nacht wurde auf der Neckarauer Straße ein die Fahrbahn überquerender Fußgänger von einem Kraft⸗ rad an gefahren. Der Fußgänger erlitt hierbei einen Knöchelbruch und muße in das Städt. Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Der Kraftradfahrer, der zu Fall kam, wurde leicht verletzt. Bei den polizei⸗ lichen Erhebungen wurde feſtgeſtellt, daß der Fah⸗ rer, der nicht im Beſitze eines Führer⸗ ſcheines war, das Kraftrad kurz zuvor aus einem Schuppen der Bahnmeiſterei 5 in Mannheim entwendet hatte. Nach Entnahme einer Blut⸗ Probe wurde der Kraftraddieb in das Gefängnis ein⸗ geliefert. Das Kraftrad wurde auf der Polizeiwache ſichergeſtellt. Bei einem weiteren Verkehrsunfall wurden zwei Perſonen leicht verletzt und ein Per⸗ ſonenkraftwagen ſtark beſchädigt. 4* Faſt 100 Verkehrsſünder geſtellt Bei Verkehrskontrollen am 17. Mai wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗ verkehrsordnung 58 Perſonen pflichtig verwarnt. Angezeigt wurden an 12 fahrzeugführer. Außerdem wurden an 12 Kraftfahrzeughalter rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Bier jugendlichen Radfahrern wurden die Ventile abgenommen, weil die Fabr⸗ räder nicht in Ordnung waren. Ferner wurden 13 Perſonen zur Teilnahme am Verkehrs⸗ unterricht einbeſtellt, weil ſie ſich verkehrswidrig verhielten. Blumendiebe gefaßt. Drei Perſonen gelangten zur Anzeige, weil ſie in vergangener Nacht in den Anlagen der Stadt Blumen abſchnitten, um ſie zu entwenden. Einer der Täter wurde wegen Berdunkelungsgefahr in das Gefängnis eingeliefert. Wegen Ruheſtörung oder groben Unſugs mußten fünf Perſonen zur Anzeige gebracht werden. gebühren⸗ Im Nafturſchutzgebiet der Kollerinſel Eine Heimatfahrt der Ortsgruype Mannheim des Landesvereins Vadiſche Heimat Der Naturſchutz, dem in Großdeutſchland durch das Reichs⸗Naturſchutz⸗Geſetz in umfaſſender Weiſe ſtaatliche Regelung zuteil geworden iſt, war von je⸗ her ein wichtiges Aufgabengebiet des Landesvereins „Badiſche Heimat“. Deshalb folgten am vergange⸗ nen Sonntag die Mitglieder gern und zahlreich der Einladung des Vereinsführers, Prof. Dr. Leu⸗ pold, zu einer Fahrt nach dem Naturſchutz⸗ Gebiet der Koller⸗Inſel bei Otterſtadt in der Pfalz. Dieſe Landſchaft verdankt ihre heutige Geſtalt dem großen Werke der Rheinkorrektion des Bad. Rheinbau⸗Ingenieurs Joh. Gottfried Tulla. Die Koller⸗Inſel iſt von einer großen Rheinſchlinge vollkommen umzogen und eingerahmt von dichtem Auenwald, in den wieder einzelne Altrhein⸗Arme eingebettet ſind. Das Innere der Inſel, ein wohl angebauter Landſtrich in der Ausdehnung von etwa drei Kilometer Länge und 1½ Kilometer Breite iſt unbewohnt, ſein Beſitzſtand iſt an die Nachbarorte öſtlich und weſtlich aufgeteilt, doch iſt ſchon ſeit den Zeiten der Rheinbegradigung die Kollerinſel, obwohl links des Hauptſtroms gelegen. baddiſcher Boden. Unſer Ausflugsziel war nun der die Inſel um⸗ rahmende Waldgürtel bei Otterſtadt, der geſchützt gegen alle Eingriſfe, Bäume, Sträucher und Pflan⸗ zen als Niſtplatz zahlreicher Singvögel und Auf⸗ enthalt von Wild aller Art aufs günſtigſte zur Ent⸗ faltung bringen kann. Die drei Stunden, die den Beſuchern vergönnt waren, vermittelten allen durch die Schönheit und Eigenart der Landſchaft und die erhabene unberührte Natur, unvergeßliche Eindrücke, die noch vertieft wurden durch die wertvollen Hin⸗ weiſe, die wir der ſachverſtändigen Führung der Herren Amersbach und Fahrnbach verdank⸗ ten. Nachtigallen⸗Geſang empfing uns gleich beim Eintritt in das Waldgebiet, wo der Pfad von hohen Echen, Erlen und Buchen, dann wieder von Pap⸗ peln, Eſchen, dichtem Weidengebüſch und vieläſti⸗ gem Geſträuch begleitet wird. Wir hörten ein vielſtimmiges Frühlinaskonzert: Grasmücke, Goldammer, Buchfink, Kohl⸗ und Schwanzmeiſe, Rotkehlchen und Fitis⸗Laubſänger ſo⸗ wie den Zilpzalp(Weidenlaubvogel) und die Droſ⸗ ſel, gegenüber deren Geſang ſich ſtets wieder die Nachtigall als Königin behauptete. In eigenartiger Abwechſlung hörten wir dann die merkwürdigen Schnarr⸗Laute des Heuſchrecken⸗Rohrſängers, deſſen „Geſang“ wir eher als die Verlautbarung eines Froſches oder wirklich einer Heuſchrecke angeſprochen hätten. Auch ein Laubfroſch machte der Jugend Freude, der aber nach kurzer Gefangenſchaft wieder in die goldene Freiheit hüpfen durfte. Als es dann z. T. weglos durch das Gebüſch des feuchten Auen⸗ waldes ging, wurde uns ein Wildpfad gezeigt und die Stelle, wo der Rehbock ſein Gehörn„abzufegen“ pflegt. Mancherlei erfuhren wir von Neſtbau, Brutpflege, Fütterungsweiſe der Singvögel, Pflan⸗ zenkundige ließen uns Einblicke in allerlei botaniſche Geheimniſſe tun, da in dieſem Gebiet ſich natürlich ein großer Pflanzenreichtum entſalten kann und alles üppig gedeiht. Wir ſahen auf feuchten Wieſen in vielfacher Farbenabwandlung vom dunklen Violett bis zum leuchtenden Weiß den gebräuchlichen Bein⸗ well, auch die Blätter des Kalmus, der aber erſt im Juni ſeine merkwürdige Kolbenblüte trägt und aus dem Grün des Inſeldammes leuchtete eine feine fleiſchfarbige Orchidee, die Orchis militaris. Auch dem Waſſer⸗Geflügel galt unſere Aufmerk⸗ ſamkeit, ſo trieben auf dem Altrheinarm— von uns⸗ mit dem Fernglas beobachtet— die Haubentaucher ihr munteres Spiel, Wildenden zogen wie eine Fliegergruppe über uns, ſchön unter ſich ausgerichtet dahin, und von hoher Eſche flog eine Ringeltaube ins weite Inſelgelände hinein, auch ein Eisvogel nahm pfeilſchnell ſeinen Weg zum Waſſer. Da unſer kundiger Begleiter Mitarbeiter bei der Vogelwarte Roſſitten(auf der kuriſchen Nehrung) iſt, konnte er uns auch berichten, wie der ganze Lebensgang der Vögel dieſes Bezirks durch das Mittel der„Be⸗ ringung“ unter genaueſter Beobachtung ſteht, ſo daß mit der Zeit viele Rätſel im Leben unſerer gefieder⸗ ten Freunde, zumal der Singvögel, gelöſt werden können. Alle Teilnehmer waren am Ende dieſer ſo lehr⸗ und genußreichen Heimatfahrt von tiefem Dank für die Veranſtalter erfüllt und erneuerten in ſich das Gelöbnis, ſich mit allen Kräften einzuſetzen für den Schattz und die Erhaltung unſerer herrlichen Natur. Dr. Hans Neumann. —————— Allabendlich in der Libelle: Schöͤne Wienerinnen kanzen, ſingen und ſiegen Wiener Revue zog ins Kabarett ein-Das Tanzwunder Maria Skina feiert Triumphe Unter dem für uns Männer ach ſo verlockenden Titel„Küßt Wiener Frauen“, iſt „Libelle“ eine Revue an den Start gegangen, die von A bis Zwieneriſch iſt. So etwas wie Kärntner⸗ Ring⸗Atmoſphäre und Prater⸗Luft teilt ſich dem Hauſe mit, wenn dieſer Reigen humorvoller, farbiger, reizvoller Szenen anhebt, wenn ſchöne Frauen im Licht der Soffitten ſtehen und zwei tüchtige Komiker dafür ſorgen, daß wir auch allerhand zu lachen haben. Vor einem Jahr ſahen wir oͤas Enſemble bereits einmal in Mannheim. Nun iſt es auf ſeinen Kreuz⸗ fahrten durch das Reich und die benachbarte Schweiz wieder an unſerem Geſtade vor Anker gegangen. Mit einem durchaus neuen Programm, das faſt zweieinhalb Stunden lang glänzend unterhält. Gleich zu Beginn hat Georg Lorenz etwas zu ſagen Er iſt nämlich nicht nur ein prächtiges Weaner Ori⸗ ginal, ſondern auch einer jener Anſager, wie man ſie häufiger bei uns hören möchte. Seine witzigen apercus ſchaffen ſofort eine„Bombenſtimung“, in der es noch einmal ſoviel Freude bereitet, einer Revue zuzuſchauen. Salopp und ſcharmant— auf dieſen Nenner wäre Lorenz zu bringen. Herma v. Thum, eine große ſchlanke Blondine, erklärt uns ſodann, was man einer ſchönen Frau ſchenkt und dann geht ein Stern am Revuehimmel auf, der alles in ſeinem Umkreis überſtrahlt— Maria Skina. Schlank und behende, einer Ga⸗ zelle gleich, ſo betritt ſie die Bühne, jeder Zoll eine Tänzerin! Was ſie zeigt, iſt wundervoll und ſo gra⸗ ziös, daß man wie gebannt dieſer gut gewachſenen Frau zuſieht, die leicht und flüchtig wie eine Feder zwiſchen einem befrackten und einem weniger be⸗ kleideten Partner hin⸗ und herwirbelt. In einem anderen Bild, das ſehr elegant zuſammengeſtellt wurde und ſich„Tanz mit Windſpielen“ nennt, bril⸗ liert ſie derart, daß man über ihrer ſoliſtiſchen Lei⸗ ſtung ganz die anderen hübſchen weiblichen Weſen vergißt, die als„Wiener Walgermädeln“ die Bühne höchſt reizvoll bevölkern. Damit aber nicht nur die Augen auf ihre Koſten kommen, ſondern auch unſere Zwerchfelle etwas durcheinander geſchüttelt werden, gehen ein paar ſo⸗ genannter„Black⸗outs“ in Szene, Kurzbrenner mit viel Pfeſſer und Salz. Georg Lorenz, und der nicht minder originelle himmellange Eugen Günther, die drollige Anny Aue, Toni Anton und Herma v. Thum haben darin erſchütternd komiſche Rollen zu ſpielen. Auch eine Chanſonette, die aparte blonde Jugoſlawin Regine Dalmado, die auch ein Paar blendend gewachſener Beine ihr eigen nennt, trägt dazu bei, dieſer heiter beſchwingten Reyvne zum Er⸗ ſolg zu verhelſen. Mit angenehmer Alt⸗Stimme ſingt ſie im Tanzdreß einer Eleanor Powell ſteckend zu den Klängen, die drei Girls ihren Akkordeons entlocken, umrahmt des weiteren einen ſehr exotiſch⸗ myſteriöſen Schleiertanz und noch etwas, das ſich in der „Reſch und Feſch“ nennt. Ein entzückendes Bild ent⸗ rollt ſich dann mit dem Alt⸗Wiener Can⸗Can, in dem die Prima Ballerina Maria Skina ebenſo wie in einem Fächertanz in Blau erneut Gelegenheit er⸗ hält, ihre tänzeriſche Virtuoſität ſehr temperament⸗ voll zu beweiſen. Als heiteres Intermezzo zwiſchen ſoviel trefflicher Artiſtik wird ſchließlich noch ein maſſiv⸗komiſcher Sketſch ſerviert, in dem neben einem Brautpaar und einem Photographen eine Kuh eine beträchtliche Rolle ſpielt. Ehe dann das Finale anhebt, ſchlägt man noch flugs einen Bilderbogen„Altöſterreichiſche Märſche aller Zeiten“ auf, begeiſtert noch einmal die Skina in einer„Fechtermarſch“ betitelten Tanz⸗ ſtudie. Das Lied von den„Deutſchmeiſtern“ erklingt ſodann und ſchließlich wimmelt die Bühne von ſchö⸗ nen Frauen, die nun ungeküßt von uns Abſchied nehmen Sie werden dieſen kühlen Wonnemond über in unſeren Mauern weilen und dafür ſorgen, daß all⸗ abendlich Wiener Charme und Wiener Humor die Mannemer gefangen hält 5 Curt Wilh. Fennel. Fotohans Schmidt hat umgebaut.„Labor⸗Schmidt“, das war ein ſeſtſtehender Begriff geworden für einen Fotographen, der als„Nazi⸗Fotograph“ begann und ſich langſam durchſetzte. Heute hat er ſein Ge⸗ ſchäft in N 2, 2 aus einem nicht mehr ganz zeit⸗ gemäßen Laden in einen neuzeitlichen Verkaufs⸗ raum umgeſtalten können. Nicht nur die Schau⸗ fenſter wurden durch neue Einbauten wirkungsvoller gemacht, auch das Innere hat ſich verändert. Der Aufnahmeraum iſt vergrößert worden und kann Filmvorführungen dienen; ein zweckentſprechender Verkaufstiſch nimmt nun die Breitſeite des Ladens ein, nachdem zwei Durchbrüche zu Büro und Auf⸗ nahmeraum dazu und zur Aufſtellung eines Aus⸗ ſtellungsſchrankes die Möglichkeit ſchufen. Alles iſt hell, zweckentſprechend und zeitgemäß ze* Das neue Barockmuſeum hatte ſich am Him⸗ melfahrtstage eines ganz ausgezeichneten Beſuchs zu erfreuen, denn viele Hunderte von Perſonen ſind es geweſen, die von der Gelegenheit, das Muſeum unentgeltlich zu beſuchen, Gebrauch gemacht hatten. Der große Bibliothekſaal, einer der ſchönſten in Deutſchland, war für nicht wenige eine große Ueber⸗ raſchung, wie auch die übrigen Prunkräume des Oſtflügels tieſen Eindruck machten. Mit einer ein⸗ maligen Beſichtigung iſt es aber bei der Fülle der ausgeſtellten Dinge nicht getan. Man ſollte daher dieſe Räume öfters beſuchen. Lernen läßt ſich übri⸗ gens dabei immer, wie das heitere Intermezzo be⸗ zeugte, das Schreiber dieſer Zeilen geſtern mit an⸗ hören mußte. Fragte da ein kleiner Bub ſeinen Va⸗ ter, als er auf der Bruſt des hl. Chryſoſtomus, der ſich früher am neuen Rathaus beſand, ein Kreuz er⸗ blickte, wo denn der Mann dieſes Eiſerne Kreuz her habe, worauf der Vater ſchlagfertig und mit der ernſteſten Miene erwiderte:„Vum Krieg“. Afa-Palaft:„Spiel im Sommerwind Von junger Liebe und ſchöner dentſcher Landſchaft Die drei Hauptbeteiligten an dieſer überaus lie⸗ benswürdigen und von Roger v. Norman mit ſehr viel Geſchmack inſgenierten Geſchichte ſind ja den Leſern der Neuen Mannheimer Zeitung ſchon im vorigen Sommer während ihrer Filmarbeit am Nek⸗ kar von cwf. perſönlich vorgeſtellt worden: es waren dies Rolf Moebius, der ſich von ſeiner ebenſo vornehmen wie energiſchen Hanſeaten⸗Mutter nicht verheiraten laſſen will, dazu die in ihrer aufgeweck⸗ ten Unbefangenheit höchſt anmutige Hannelore Schroth, und endlich Märxchen, dieſer knatternde Traum aller jener Leute, die da mit Recht meinen, daß ſchlecht gefahren immer noch beſſer ſei als gut zu Fuß gelaufen Märchen iſt ein uralter Kaſten, eine ſogenannte Rübenmühle, in der das von etwas problematiſch⸗ romantiſcher Sachlichkeit erfüllte junge Paar unter ſtrengſter Wahrung gegenſeitigen Inkognitos vom heimatlichen Hamburg aus eine„Kameradſchafts⸗ fahrt“ gen Süden unternimmt. Sie machen ſich allerhand vor, um dadurch einer unabweislich auf⸗ keimenden heftigen Verliebtheit auszuweichen, in⸗ deſſen die erfreuten Eltern zu Hauſe allmählich ganz unabhängig voneinander auf das etwas unbürger⸗ liche Unternehmen dieſer Urlaubsreiſe kommen und ſich mit ihren ſehr viel pferdekräftigeren Großkauf⸗ mannswagen beiderſeits an die Verfolgung der Ausreißer machen. Dieſes Spiel der Zufälle und Verwechſlungen zwiſchen den drei ſo verſchieden ge⸗ arteten Autos und Paaren macht den eigentlichen Hobelt-Sonigiaues E 2. 8 am Marktplatz Mietelstrase 18 Inhalt des von Axel Ivers ſehr ſauber gearbeite⸗ ten Drehbuches aus. Im Bilde aber geht es weite Strecken lang durch unſere heimatlichen Bezirke: Alt⸗Heidelberg— ohne den üblichen ſentimen⸗ talen Mondſchein⸗ und Studentenzauber— bekommt eines ſeiner ſchönſten filmiſchen Denkmäler geſetzt, und das Neckartal aufwärts, weiter nach Milten⸗ berg und Würzburg, kann man im Kranze mancher netten Epiſode immer wieder in wohlver⸗ trauten Lanoſchaftsbildern ſchwelgen. Einmal aller⸗ dings, als Albert Florath in ſeiner Vater⸗ und Verfolgerrolle beſonders grimmig werden muß, weil drei rangierende Güterzüge das graue Wanderer⸗ Kabriolett endlos lange aufhalten, da iſt es dann doch eine andere Bahnſchranke, und nicht der wert⸗ geſchätzte Käfertaler Uebergang Doch um es kurz zu machen, im Angeſichte der Wartburg und ihrer vielen ſchnäbelnden Täubchen geht die Sache natürlich denkbar gut aus, wennſchon als zweckvolles Ritardando erſt noch ein toll krimi⸗ neller Autoraub dazwiſchenkommt, ehe das junge Paar ſich mitten auf der Landſtraße, umringt von den Autos der Eltern und Schwiegereltern, den amt⸗ lich genehmigten Verlobungskuß geben kann. Unter den ausgezeichnet aufeinander abgeſtimmten Dar⸗ ſtellern iſt neben bekannten Größen wie Erika von Thellmann, Gerda⸗Maria Ternow, Walter Steinbeck, Ernſt Legal übrigens auch der Autor Axel Ivers ſelber vertreten, während Floraths oft bewieſene Spielleitergaben der Dialogregie zu⸗ gute kommen und die heiter⸗gefällige muſikaliſche Untermalung von Wolfgang Zeller beigeſteuert wurde. Möchte uns doch ein freundlicher Sommerwind noch recht viele ſolcher erfreulichen und im beſten Sinne volkstümlichen Sommerfilme über die Lein⸗ wand wehen! Margot Schubert. * Alhambra: Der Vierte kommt nicht“ Vier Freunde und alte Schulkameraden halten feſt und treu zuſammen; eines Tages ſehlt einer. Tot, Revolver auf dem Tiſch. Geldgeſchichten müſſen dahinter ſtecken, ein kleiner Bankdetektiv wird be⸗ auftragt, aufzuklären, und es kommt allerlei heraus. Man weiß bald nicht mehr aus noch ein; einer nach dem anderen der Freunde ſcheint ſchwer belaſtet. Hatten ſie ſelbſt ein Intereſſe daran, den Vierten fortzuräumen? Aber der Detektiv bleibt bedächtig, und kriegt noch mehr heraus, er geiſtert in der gro⸗ ßen Bankeherum und prüft die Bücher... Aha! Doch da ſinkt auch er dahin, vom Schlag oder Schlangen⸗ gift getroffen. Die Geſchichte veranſchaulicht in ſchönen Woh⸗ nungen, modernſten Bankpaläſten, auf dem Segel⸗ boot und auch im Atelier eines Malers die ſchwie⸗ rige Arbeit der Polizei,(die hier nicht ganz zufällig rein privater Natur iſt), und die Geriſſenheit moder⸗ ner Bankfürſten. Die filmiſche Idee des Ganzen iſt nämlich jener nie ganz aufgeklärte Sprung des bel⸗ giſchen Bankiers Löwenſtein aus dem Flugzeug. Die Vielheit der maßgebend beteiligten Perſonen bewirkt gelegentlich etwas viel Gerede, Anſchuldi⸗ gungen und Entſchuldigungen, gemiſcht mit Tatbe⸗ ſtandsanalyſen, die das Geſchehen nicht recht voran⸗ treiben. Unter den Darſtellern ragen hervor: Fer⸗ dinand Marian, der ſchwer und autoritätgebietend iſt, und ſich durch ſeinen ſchwarzen Schnurrbart ver⸗ dächtig macht. Elegant und amüſant iſt der Maler von Karl Fochler. Charlotte Daudert ſingt einen netten Schlager von Otto Konrad, daß man ihr wirklich die drittklaſſige Chanſonette glaubt, und iſt im übrigen herrlich aufgedonnert. Dorothea Wieck gibt den Typ der vornehmen Frau, empfind⸗ ſamen Freundin und tüchtigen Aerztin, der ihr liegt. Der Schauplatz iſt Schweden, aber die Regie Kim⸗ michs hat außer in ſchönen Segel⸗ und Schären⸗ bildern nichts ſpezifiſch Schwediſches herausgebracht. Natürlich wird nebenbei auch mal auf Kreuger hin⸗ gewieſen. Ausgezeichnet, von höchſter photog raphiſcher und ſchnittechniſcher Kunſt zeugend iſt der Schluß, da dem todgeweihten Bankier im Flugzeng alles das am inneren Auge vorbeifliegt, was er verſchuldet und was er verantwortet, Menſchen und Werke, Pa⸗ piere und Maſchinen, Seelen und Akten. Das iſt meiſterhaft und reißt den zunächſt nur als lauber und gewiſſenhaft gebaute Kriminalgeſchichte erſchei⸗ nenden Film auf künſtleriſche Höhe empor. Erich Hunger. läubert wie der Glitz-G dringt in jeden Ritz, e läßt im fandumdreh'n Schmutz verſchwinden-Glanz erſteh'n! Socsfesssonss„es0 29 6990922899280% 70 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe * —————PPP—ÄTKP——dXÄTPX—TVT́TPPPP—TVkßZb——X————P—»»»ꝰꝰꝰꝰVVṼꝰ̃ ĩ ¶ ¶ P»»»»ÄBÄÄÄ ⏑⏑»——————— 5. Seite? Nummer 24 * eurſch 5 4 Heidelbergs neuer Haushaltspian Bemühungen um eine Verſtärkung der Wirtſchaſtsbaſis der Stadt ⸗ Anſiedlung neuer Betriebe— Keine ſteuerlichen Veränderungen Heidelberg, 19. Mai. In dem großen Rathausſaal hatte Oberbürger⸗ meiſter Dr. Neinhaus zu einer öffentlichen Ratsſitzung eingeladen, auf deren Tagesordnung Beratung des Haushaltsplanes der Stadt für das Rechnungsjahr 1939 ſtand. Der Etat weiſt im ordentlichen Haushaltsplan in Einnahmen 15923 335 /, in Ausgaben 18 187 157 auf. Der ſich ergebende Fehlbetrag von 2 263 822/ iſt gegen das Vorjahr um rund 200 000„ geringer. Der außerordentliche Haus⸗ haltsplan verzeichnet jeweils 640 878 Tin Einnahmen und Ausgaben. Zu den letzteren gehören u. a. Mit⸗ tel für den Beginn des Schulhausneubaues im Stadtteil Kirchheim, die Errichtung von 40 weiteren Volkswohnungen, für die Herſtellung von zwei Wohnwegen in der unteren und oberen Rombach und für die Beſchaffung der Inneneinrichtung des Friſchwaſſerſchwimmbades, deſſen Eröffnung am 1. Auguſt in Ausſicht ſteht. In ausführlichen Ausführungen zum Haushalts⸗ plan, der nun in Kraft getreten iſt, gab der Ober⸗ hürgermeiſter einen umfaſſenden Ueberblick über die Lage der Stadt, über Geſchaſſenes, Pläne und Er⸗ wartungen. Die Verbundenheit der deutſchen Gemeinden und damit auch unſerer Stadt mit den großen politiſchen Zielſetzungen des Führers und die Einordnung der kommunalpolitiſchen Arbeit in ſie heraushebend, zeigte anſchließend der Oberbürgermeiſter u. a. die Wege dieſer auf das dringende Erfordernis größter Sparſamkeit auf allen Gebieten aus⸗ gerichteten Arbeit auf. Im einzelnen wieſen die Darlegungen auf die Gründe des Fehlbetrages hin: keine Son⸗ derablieferung ſeitens der ſtädtiſchen Werke im In⸗ tereſſe ihrer Geſunderhaltung und Leiſtungsfähigkeit, Einſatz höherer Beträge für die Inſtandſetzung und Unterhaltung der ſtädtiſchen Gebäude, Schulen, Stra⸗ ßen und Plätze zur Vermeidung nicht wieder gut⸗ zumachenden Schadens und jährlicher Einnahme⸗ ausfall von etwa 900 000 Mark für die Stadt durch Auswirkungen des dritten Reichsfinanzausgleiches und ebenſo wieſen ſie hin u. a. auf die Erwartungen eines ausreichenden zweckgemeindlichen Finanz⸗ und Laſtenausgleichs. Ziel der Stadtverwaltung iſt es insbeſon⸗ dere, die(noch nicht zu verwirklichende) Sen⸗ kung des Gewerbeſtener⸗Hebeſatzes zu gege⸗ bener Zeit durchführen zu können. Ebenſo wenig wird aber auch eine Erhöhung der ſtädtiſchen Abgaben in Erwägung gezogen. Das Steuerauftommen ſelbſt ſteigt auch in Heidel⸗ bergran, die Steigerung bleibt aber abſolut und re⸗ lativ geſehen ganz erheblich hinter der Linie der wirt⸗ ſchaftsſtarken Städte zurück. Die aus der Vergan⸗ genheit übernommene hohe Schuldenlaſt mit einem Höchſtſtand von 50 Millionen Mark, konnte auf rund 41 Millionen Mark geſenkt werden. Das Rein⸗ vermögen der Stadt beträgt z. Z. annähernd 30 Mil⸗ lionen Mark. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede gab Dr. Nein⸗ haus eine eingehende Darſtellung der Bemühungen um eine Verſtärkung der Wirt⸗ ſchaftsbaſis. Für die Stadt ſich ergebende Aufgaben auf dieſem Gebiet waren und ſind die Förderung der beſtehen⸗ den gewerblichen Betriebe, die Verlagerung einiger Betriebe aus anderen Teilen der Stadt ins Indu⸗ ſtriegebiet und Anſiedlung neuer Betriebe. Im Anſchluß an das jetzige Induſtriegebiet wird ge⸗ gen Weſten neues Gelände bereitgeſtellt, zunächſt im Umfang von etwa 80 000 Quadratmeter, Ueber die beſonderen in der Haushaltsrede erwähnten Fragen der Bauwirtſchaft, des Fremdenverkehrs, über die Entwicklung der größten ſtädtiſchen Betriebe, den Vierjahresplan und das weitverzweigte Gebiet der Kultur⸗ und Gemeinſchaftspflege werden wir noch berichten. Im Anſchluß an die einſtündige Rede des Ober⸗ bürgermeiſters erklärt ſich namens aller Ratsherren der ſtellvertretende Kreisleiter, Ratsherr Reichert, mit der Aufſtellung des Haushaltsplanes einver⸗ ſtanden und dankte dem Oberbürgermeiſter und ſeinen Mitarbeitern für ihre Arbeit. Der interessante Sall: Die„Erlebniſſe“ eines Ausbrechers Zuchthäusler und ſein Komplize vor Gericht Fetzt wieder hinter „ſchwediſchen O Frankfurt a.., 19. Mai. Im Juli vorigen Jahres gelang es dem Paul Jablinſki, aus dem Zuchthaus auszubrechen, wo er eine dreijährige Zuchthausſtrafe verbüßte, die er wegen ſchweren Rückfalldiebſtahls in neun Fällen im Dezember 1937 in Münſter in Weſtfalen erhal⸗ ten hatte. Er trug bei der Flucht Zuchthauskleidung und das erſte nach der Flucht war, daß er ſich un⸗ kenntlich machte. Die gelben Streiſen wurden mit Schuhwichſe ſchwarz gefärbt, und zur Not glaubte er, da⸗ mit weiter zu kommen. Immerhin war der Flüchtling auf ſeinen gründ⸗ lichen Wechſel ſeiner Kleidung bedacht. Als er auf der Landſtraße einen Radfahrer erblickte, der ein Köſſerchen aufgeſchnallt hatte, hielt er ihn an und erkundigte ſich nach ſeinem Beſitz. Der Radfahrer war der 22jährige Kurt Wegener, ein mehrmals aus der Fürſorgeerziehung entflohener Mann, der das Rad, auf dem er ſaß, auf einem Schützenfeſt ge⸗ ſtohlen hatte. W. war auch ſonſt ſchon kriminell tätig geweſen. Er wirkte bei einem Ladeneinbruch mit und trug eine Schußwaffe bei ſich, die er von ſeinem Komplizen bekommen haben will. Nach dem Zuſammentreffen mit Jablinſki wurde Wegener ſein Bundesgenoſſe. Er war ihm zunächſt dadurch behilflich, daß er ſeine Kleider aus dem Kof⸗ fer nahm und ſie dem J. gab, der ſich ſchleunigſt umkleidete und die Zuchthauskluft in den nächſten Graben warf. Jablinſki durfte mit auf das geſtoh⸗ lene Rad ſteigen und über Paderborn kam man nach Kaſſel, wo man mit einem Eiſenrohrſtück ein par⸗ kendes Auto aufbrach, ohne weſentlichen Vorteil von der„mühſamen Arbeit“ zu haben. Ein zweites Auto bekam man nicht auf. Um auf ſchnellere Art weiter⸗ reiſen zu können, 5 So endete eine Liebe Don Juan lag unter dem Bett. Erpreſſungsverſuche an der Geliebten, die ins Zuchthaus führten * Pforzheim, 19. Mai. Vor der Pforzheimer Großen Strafkammer hatte ſich der 32jährige verheiratete Robert Grieſin⸗ ger in Pforzheim wegen ſchweren Diebſtahls und Erpreſſung zu verantworten. Der Angeklagte hatte von Ende Dezember 1938 bis Anfang Januar 1939 unerlaubte Beziehungen zu ein er ver⸗ heirateten Frau unterhalten, die damit ihr jähes Ende fanden, daß G. des Nachts im Schlaf⸗ zimmer unter dem Bett vom Ehemann entdeckt und der Gendarmerie zugeführt wurde. Während der Zeit des Verhältniſſes waren in dem betreffenden Hauſe Geldbeträge von 80 Pfennig bis zu 100 Mark entwendet worden, und zwar durch eee, Im Landesarbeitsamtsbezirk Südweſtöeutſchland: Rach wie vor ſtarker Arbeitskräftebedarf Stuttgart, 19. Mai. Durch die jahreszeitliche Belebung in den Sai⸗ ſonaußenberuſen haben ſich, da dieſe Wirtſchafts⸗ zweige nun ebenfalls einen ſehr ſtarken Bedarf an Arbeitskräften meldeten, die Spannungen im Ar⸗ beitseinſatz in Südweſtdeutſchland weiter verſchärft. Der geſteigerten Nachfrage nach Arbeitern in faſt ſämtlichen Wirtſchaftszweigen ſtanden aber nur ge⸗ ringe Arbeitsreſerven gegenüber, ſo daß für die Frühjahrbeſtellung in der Landwirtſchaft und für die Bauinduſtrie, Dienſtverpflichtungen ausgeſpro⸗ chen werden mußten. Durch dieſe Maßnahme konnte aber der Kräftebedarf für dieſe Wirtſchaftsgruppen bei weitem nicht gedeckt werden. Die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und Ange⸗ ſtellten hat im Berichtsmonat von allem auch durch den Einſatz weiterer Frauen und der Schulentlaſſenen eine merkliche Zunahme er⸗ fahren. 54.000 Stellen weiter angeſtiegen. Es muß aber be⸗ rüchſichtigt werden, daß in dieſen Zahlen nicht der volle Bedarf an Kräften in Südweſtdeutſchland zum Ausdruck kommt, da viele Stellen infolge der Aus⸗ ſichtsloſigkeit der Beſetzung bei den Arbeitsämtern gar nicht gemeldet werden. Die doͤurch die zweite Anordnung zur Verordnung zur Sicherſtellung des Kräftebedarfs für Aufgaben von beſonderer ſtaatspolitiſcher Bedentung vom 10. März 193g9 erfolgte Beſchränkung des Arbeitsplatzwechſels in den Be⸗ trieben der Landwirtſchaft, der Forſtwirtſchaft, des Bergbaus, der chemiſchen Induſtrie, der Bau⸗ ſtoffherſtellung und der Eiſen⸗ und Metallwirt⸗ ſchaft hat teilweiſe eine gewiſſe Bernhigung im Arbeitseinſatz in den Betrieben dieſer Wirt⸗ ſchaftszweige gebracht. In vielen Fällen verzichteten die Arbeitskräfte von ſich aus auf die Stellung eines Antrags auf Geneh⸗ Wegnahme von Geloͤbeuteln und gewaltſamer Oeff⸗ nung einer Blechkaſſette. Dieſe Diebſtähle wurden G. zur Laſt gelegt, doch fehlte der Beweis für die Täterſchaft des G. In dieſer Beziehung mußte der Beſchuldigte freigeſprochen werden. Hinſichtlich des nächtlichen Einſteigens nahm das Gericht eine diebiſche Abſicht Grieſingers an und kam bei der Würdigung der Perſon des Angeklag⸗ ten unter Hinzunahme des Tatbeſtandes der Er⸗ preſſung— der wenig galante Don Jnan hatte an ſein Verhältnis einen Brief geſchrieben, in dem um die Hergabe von 80 bis 100 Mark er⸗ ſucht und bei Ablehnung mit der Preisgabe des Berhältniſſes an den Ehemann gedroht wurde— zu einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 6 Mo⸗ naten, 5 Jahren Ehrverluſt und Sicherungs⸗ verwahrung. ———— Durch einen Farren erdrückt * Pforzheim, 19. Mai. Im benachbarten Er⸗ ſingen wurde der 62 Jahre alte verwitwete Farren⸗ wärter Guſtav Reiling durch einen Farren mit dem Kopſe gegen den Leib gedrückt. Er iſt an der erlit⸗ tenen inneren ſchweren Verletzung geſtorben. Tragiſches Mißgeſchick: Hilferuſe eines Schwerverletzten Vom Weigelſelſen abgeſtürzt * Dahn, 19. Mai. Als der 18jährige Alfred Eller aus Pirmaſens den Weigelſelſen bei Dahn erklettern wollte, rutſchte er aus und ſtürzte aus be⸗ trächtlicher Höhe herab. In ſchwerverletztem Zu⸗ ſtande blieb er am Fuße des Felſens liegen. Spa⸗ ziergänger aus Pirmaſens hörten nach mehreren Stunden ſeine Hilferuſe und verſtändigten die Dahner Sanitätskolonne, die den Verletzten in das Dahner Krankenhaus verbrachte. Eller hatte Arm⸗ und Beckenbruch davongetragen. * * Ziegelhauſen, 19. Mai. Im Ortsteil Peters⸗ Gardmen“ entwendete man ein Motorrad, auf dem man in Richtung Frankfurt weiterfuhr. Am 19. Juli kam man auf dem Vilbeler Berg an und fuhr an einer ſcharfen Kurve auf den Bür⸗ gerſteig, ſtieß gegen eine Wand und verletzte eine Frau. Man tat ſo, als kümmere man ſich nach beſten Kräften um die Frau, legte ſie in einen Hausgang und ſagte, man werde einen Arzt holen. Unter Zurücklaſſung des beſchädigten Motorrades eilten aber die beiden Verbrecher auf dem ſchnellſten Wege zu Fuß nach Frankfurt. Nach der Uebernach⸗ tung in der Anlage wurden im Stadtzeutrum Autoberaubungen vorgenommen wobei man Kleidungsſtücke und Stoſſe erwiſchte. Jablinfki kaufte dem Mittäter aus ſeinem Beuteerläs einen neuen Anzug, damit Wegener ein beſſeres Aus⸗ ſehen gewinne. Zum Leidweſen des Jablinfki wurde Wegener in Fraukfurt verhaftet. Er ſah, daß ſein Freund mit einem fremden Manne zuſammen⸗ ſtand und witterte, daß es ein Kriminalbeamter war. J. dͤrückte ſich ſo raſch er konnte, kam nach Koblenz und führte dort mehrere Autoberaubungen aus, bis auch er geſchnappt wurde. Die Große Strafkammer Frankfurt urteilte das Verbrecherpaar jetzt ab. Wegener wurde wegen Dieb⸗ ſtahls, Begünſtigung, Körperverletzung und Fahrer⸗ flucht— er ſteuerte auf dem Vilbeler Berg das Mo⸗ torrad— zu zwei Jahren und drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Jablinſki, der erheblich ſtärker vorbeſtraft iſt, erhielt drei Jahre Zuchthaus, außer⸗ dem wurde auf Sicherheitsverwahrung erkannt. Deviſenfünder wurden geſaßt * Bensheim, 19. Mai. Bei einer Zollabferti⸗ gung wurde durch die Beamten des Zollamts Bens⸗ beim ein Deviſenvergehen feſtgeſtellt. Eine grö⸗ ßere Beſchlagnahmung mußte vorgenommen werden. Mehrere Perſonen wurden ver⸗ haftet. ak Freiburg, 19. Mai. Wegen Vergehens gegen das Reichsflaggengeſetz erhielten eine Ein⸗ wohnerin und ein Einwohner in Etten heim vom Amtsgericht Strafbeſehle in Höhe von 80 und 100 Mark. Entgegen den ihnen durch die Gendarmerie eröffneten und ihnen daher bekannten Geſetzesbeſtim⸗ mungen, daß es Privatperſonen verboten iſt, Kirchen⸗ fahnen zu hiſſen, haben ſie ſowohl 1937 als auch 1988 an einem römiſch⸗katholiſchen Feiertag— an Fron⸗ leichnam— erwieſenermaßen demonſtrativ gegen das neue Deutſchland eine Kirchenſahne gehißt. Gegen die Strafbefehle beantragten die beiden ge⸗ richtliche Entſcheidung. In dem einen Falle beſtätigte das Freiburger Schöffengericht den Strafbefehl über 80 Mark. Im anderen Falle hat es die Gelödſtrafe von 100 Mark auf 150 Mark erhöht und erſatzweiſe eine Strafe von 30 Tagen Gefängnis ausgeſprochen. Die⸗ ſer Angeklagte ſtellte ſeine ſtaatsfeindliche Haltung durch ſein Auftreten vor Gericht unter Beweis und war wegen anderer Delikte der Auflehnung mehr⸗ mals vorbeſtraft worden. In der Urteils⸗ begründung wurde ausgeführt, daß jeder politi⸗ ſchen Sabotage entſchieden entgegengetreten und den Geſetzesbeſtimmungen unbedingt Geltung ver⸗ ſchafft werden müſſe. Der Trommelrevolver in Kinderhand Das eigene Brüderchen erſchoſſen * Landau, 19. Mai. Am 16. Oktober des vorigen Jahres legte der 1901 geb. Karl Sch. in ſeiner Woh⸗ nung einen geladenen und entſicherten Trommel⸗ revolver in den Schrank. Während ſeiner Abweſen⸗ heit holte ſein zwölfjähriger Sohn die Waſſe heraus und machte ſich in Anweſenheit des achtjähri⸗ gen Brüderchens daran zu ſchafſen. ein Schuß los, der den Achtjährigen in den Kopfetraf und ſofort tödlich wirkte. Vor dem Landauer Schöffengericht hatte ſich nun Sch. wegen fahrläſſiger Tötung und wegen unbeſugten Waffen⸗ beſitzes zu verantworten. Das Gericht billigte dem Angeklagten mit Rückſicht auf die ſchwere Heim⸗ ſuchung der Eltern durch den tragiſchen Tod ihres Kindez in weiteſtgehendem Maße mildernde Um⸗ ſtände zu und verurteilte ihn an Stelle einer an ſich Der Reſtbeſtand an verfügbaren offenen Stellen migung des Stellenwechſels, da ſie mit der Zuſtim⸗ tal feierte Witwe Johanna Müller bei beſter verwirkten Gefängnisſtrafe von vier Wochen, zu iſt gegenüber dem Vormonat um über 4000 auf mung des Arbeitsamtes nicht rechneten. Geſundheit ihren 90. Geburtstag. 30 Mark Geloſtrafe. ſt g 1iĩ 19 17. 19 17 19. 19 17. 19 17. 19 17. 19 17. 29 17.* 17. Be D 4% Raſſelz. U 97. 4½¼ Rhein. Hypbk. achm KLadewig... dresdner⸗Leipz. boeſch. Röta Pge 108.5 109,0aengenem„ 117.5 115.5 Stemen à Oetste 100,7 101.0 Sen. 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Summt 170,0 Raſchinenguckan... d Flektr. u. GS.... Hellſte— Wern agdebg. Seuerne 4% Raſſ. Ebkr 14% 6½% Pr. Centröod 5.SaugeſBenz: 120 do. Tonn. Stag[Sarven. Gerabau 130,0 130,00 Mech-Wed. Soran 110,5... 80, Portl.,em. 143,0 143.0* ½ Tocringiaeck.. Wrnr Setee Sckper- 4½ ilteid Pbl. 50 00.— 90,— Beldpf. 1628 90.— 99.—...„ 113.3 113,8] d0. Waßfen 148.5 148,0Peid).... Nercur Wolww.... Schöfferhof Be.... 184,7 ee ee e 4½ 0bfchlPrök. K 99.50* 101,2 101.2 Acenen K do. Eiſenhand.— 850—9 N 180,5 S 4 05 90 Schubert& Salza 125,2 125,0 Sank-Aktien Kolonial-Werte 98,75 99,— ü k.— mmendorf. Pap 82.— 82,.— Didier⸗Werle. 88.— 88. eſſ. u. He r. Miag an 5 133,0/SSuckrt 4 179,3„ ng. Pt. Kr.-— —0 SS Dieris Cbriſttan, 47,, Li, Pflbeheand Mast.. dirkeſe., 14270 1c.0 SSultgeg. 101 1620 8 892%da. Pf. A. 26 f 1 90.— 99, 4½ Pr. Pfandbr. UnbaltKobtenw. 113.0 183,00 Dortm. Akt.⸗Br. 182,2 181,0Pindrichs⸗Auff. 137,7.. Mitteldtſch. Stadi. Schwabenbrüu.. Bank f. Brauind. 116,2 110,5 Neu-Guinea. 17⁰¹ 1 E Sachſen A. 19 90,.— Goldgop. k 50 89. 99, ſuſchaffog. Zellſt, 103,1 103,0 do. Untonbr.. 213.5 211.5 Hirſchberg.Oederk... 153,00Rühle Rünſngen. Seid KRaumann 135,7 Baor Gxp. u. W9. 90.— 90,— Otabi⸗Minen; 20,— 20,.— W-elnXd 98,25.. 6½ Dt. Rom. 26,20 98,75 98,751½ do. Rom.k 20 98,50 98,50J Uugsb.⸗N. Maſch, 142,0.. ISraäbner Garbis 109 8 109,7 Gochtief UG. 1445 üm. Vergw.. SiemeusGlasi 111,0 1101 do. insek. 104,7 104.7“ Schanteng-P. ub 95,25 94.— Plötzlich ging Feenag. ru. Ni——5 Auf dem Nürburg⸗Rina herrſcht jetzt wieder Hoch⸗ betrieb. Von früh bis ſpät wird für das Eiſel⸗Rennen am Sonntag trainiert. Renn⸗ und Sportwagen ſowie Motorräder, ſede zu ihrer ſeſtgeſetzten Zeit, ſegen um den Ring, Der erſte Tag galt in der Hauptſache Kerzen⸗ und Reiſenproben uſw. und trotzdem wurde nach den erſten SEingewöhnungsrunden ſchon die Zehn⸗Minuten⸗Grenze für die Runde unterboten. Bei den Rennwagen wird man wieder einen Zweikampf Mercedes⸗Benz— Auto⸗ Union erleben, denn auch Delahaye konnte ſeinen Motor nicht rechtzeitig vom Prüfſtand bekommen. Talbot, bei denen die Durchkonſtruktion des Fahrgeſtells nach deut⸗ ſchem Muſter beſonders auffällt, ſowie die beiden Maſerati der ſüddeutſchen Renngemeinſchaft werden kaum in den Kammpf eingreiſen. Brauchitſch und Seaman waren mit 157½2 Km.⸗Std. auf Mercedes⸗Benz die Schnellſten, ihnen folgte Nuvolari knapp vor Europameiſter Caraacciola. Etwas über zehn Minuten lagen die Zeiten, die von den Auto⸗Union⸗Neulingen Meier und Bigalke gefahren. Von den Svportwagenfahrern ragte der Rumäne Chriſtea auf dem Zwei⸗Liter⸗BMW als Neulina auf der ſchweren Strecke beſonders hervor.s 112,3 Km.⸗Std. wurde für ihn errechnet. Die ſchnellſte Runde der Motorräder drehte Heiner Fleiſchmann auf der DKW⸗Konmpreſſor 350 cem mit 119 Km.⸗Std, womit er gleichzeitig die beſte Zeit des Vor⸗ jahres übertraf. Die Haltbliter⸗Däͤ von Gall und Kraus waren nur eine Kleinigkeit langſamer und bei den„Klei⸗ nen“ gab Ewald Kluge wieder den Ton an. Eine beſon⸗ dere Ueberraſchung ſteht den Beſuchern des Eifel⸗Rennens bevor. Lang und Caracciola werden den neuen-Liter⸗ Wagen in einer beſonderen Runde Korfübren. 8 Tes Rohrbach— Germania Friedrichsfeld 24(:2) unter der Leitung von Schiedsrichter Gottfried (Kirchheim) traten ſich obige Mannſchaften zu einem BVorentſcheidungen in Heidelberg In Heidelberg begannen am Mittwoch die Vor⸗ endſpiele der ſüddeutſchen Bereiche im Fußball und Handball zur Deutſchen Studentenmeiſterſchaft. Im Fußball hat ſich die Univerſität Bonn durch Proteſt die Berechtigung zur Teilnahme erworben, da Frankfurt in dem Spiel gegen Bonn einen Nicht⸗ ſtudenten aufgeſtellt hatte. Im erſten Fußballſpiel ſtanden ſich die HfL Mün⸗ chen⸗Paſing und Univerſität Heidelberg gegenüber. Die Münchener kamen mit viel Glück zu einem kenappen:2(:)-Sieg, waren doch während der erſten Hälfte die Heidelberger klar überlegen, wo⸗ bei ſich beſonders Rohr(BfR Mannheim) auszeich⸗ nete. Bei ſtarkem Regen kam München in der zwei⸗ ten Halbzeit überraſchend zur:1⸗Führung, die die Heidelberger Studenten im Endſpurt nicht mehr auszugleichen vermochten. Durch einen Elfmeter reichte es nur noch zum:2.— Das zweite Fuß⸗ ballſpiel mußte nach Verlängerung:2(:1) wegen einbrechender Dunkelheit abgebrochen werden „Knappe Entſcheidungen gab es im Handball, wo ſich zunächſt die Univerſität Köln mit:8(:7) über die Univerſität München hinwegſetzte. Es war ein usgeglichenes Spiel zweier gleichwertiger Mann⸗ ſchaften, das Köln in letzter Minute für ſich entſchied. PHart war auch der zweite Handballkampf zwiſchen 70 70 Aniverſität Wien und Univerſität Heidelberg, den die 4 Oſtmärker:6(:0) gewannen. Techniſch war Heidel⸗ * berg beſſer, aber Wiens Torhüter Voak, Mittelläufer Licha ſowie Mittelſtürmer Slonek überragten und zeichneten für den Sieg verantwortlich. Licha ſtellte auch den Waldhöfer Reinhardt völlig kalt, ſo daß „Oh, jetzt übertreiben Sie wieder, Profeſſor. Miß⸗ verſtehen Sie mich bitte nicht. Wohin Bemühungen von der Art des Fräuleins Boucheron führen, haben wir ja geſehen. Ich beſtreite gar nicht, daß ſeine Gedanken dort in Aubérive die Grenzen ſeines früheren Lebens berührten. Aber ſagen Sie ſelbſt, Profeſſor, was war der Erfolg? Ein Schock, wie damals bei der Truppenparade. Vielleicht noch ſchlimmer. Um ein Haar wäre er daran zugrunde gegangen——“ „Nun, Madame, das dürfte vielleicht doch ein viel geſagt ſein...“ Profeſſor, das iſt nicht zu viel geſagt! Bei iner körperlichen Verfaſſung bedeutet eine Wieder⸗ olung ſolch eines Vorfalles unweigerlich ſeinen od. Das wiſſen Sie ſehr wohl, Profeſſor.“ Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende— denkt der Profeſſor im ſtillen. Hütet ſich aber wohlweislich, dieſe Meinung auszuſprechen. „Ja, Madame, entgegnet er vielmehr achſelzuk⸗ kend,„was wollen Sie aber tun. um eine ſolche Wiederyelung zu verhüten?“ IIch werde Monſieur Dormeur zu mir nehmen“, als habe ſie nur auf dieſe — Verblüfft ſtarrt ſie der Profeſſor an:„Ja, aber Madame—! Iſt es unhöflich. Madame. nach dem rund Ihres Entſchluſſes zu fragen?“ „Keineswegs, lieber Freund, im Gegenteil! Ich eue mich über dieſe Frage. Hören Sie alſo, Pro⸗ feſſor! Ich will Monſieur Dormeur in mein Haus nehmen, weil ich nicht möchte, daß dieſer im Sinne des Fräulein Boucheron dem Leben noch einmal „wiedergeſchenkt“ wird. Mein Hausperſonal und ich werden für Monſieur Dormeurs ferneres Wohl⸗ ergehen ſorgen, wie es einem Menſchen zukommt, der mit 35 Jahren noch einmal wiedergeboren wurde. Ich habe nicht Jahre meines Lebens geopfert, um * ſeines Daſeins ein unglücklicher Menſch wird.“ Erſtes Training auf dem„Ring“ Die Zehn-Minuten-Grenze ſchon unterboten Reichswettſpiele ihn dem Tode zu entreißen, damit er für den Reſt Freunoſchaftsſpiel gegenüber. Trotzdem die Gäſte auf ihren Torwart und Mittelſtürmer Seßler verzichten mußten, lieferten ſie ein ziemlich ſchnelles Spiel und konnten ſchon nach etwa 10 Minuten durch den Halbrechten Rockſitz in Führung gehen. Nun kommen die Einheimiſchen mehr ins Spielgeſchehen und zeigen ihrerſeits ein ſchönes Stür⸗ merſpiel; jedoch ihre Angriffe ſcheiterten zunächſt an der verſtärkten Abwehr der Gäſte. In der 35. Minute wurden die zahlreichen Angriſfe der Platzherren durch den Aus⸗ gleichstreffer belohnt, indem der Halblinke Schmitt einen Flankenball von rechts geſchickt einköpfte. Wenige Mi⸗ nuten ſpäter konnten die Gäſte bei einem gefährlichen Durchbruch die:1⸗Führung durch ihren Mittelſtürmer Weber erkämpfen. Wenn auch im erſten Spielabſchnitt das Treffen beider⸗ ſeits noch ziemlich forſch durchgeführt wurde, ſo ließen nach der Pauſe beide Mannſchaften in ihren Leiſtungen und Kampfeseifer zeitweiſe ſtark nach. Mitunter konnten die Platzherren mit ihren Angriffen mehr zu Wort kom⸗ men, doch es fehlte hier trotz guter Ausgleichschancen bei den Stürmern am nötigen Einſatz, um zum krönenden Erfolg zu gelangen. Die Gäſte verſtanden es vielmehr bei ihren wenigen Durchbrüchen zum 3. Treffer zu kom⸗ men. Erſt gegen Schluß bekommt das Spiel wieder etwas mehr Leben, und können beide Mannſchaften je einen weiteren Treſſer erzielen. Schiedsrichter Gottfried (Kirchheim) leitete das Treffen einwandfrei. Nes ovrter ſur die zuhung unſeree 2 . Mitoliedebeitrag für die 80. V Bolhes. der Studenten die Heidelberger trotz Feldüberlegenheit geſchla⸗ gen wurden. Wien im Handball und Bonn im Fußball In der Vorentſcheidung zur deutſchen Hochſchul⸗ meiſterſchaft ſtanden ſich am Mittwoch und Donners⸗ tag in Heidelberg die Bereichsmeiſter von Süd⸗ und Weſtdeutſchland im Handball und Fußball gegenüber. Nach den Kämpfen am Mittwoch ſtanden ſich dann am Donnerstagvormittag zunächſt in der entſchei⸗ denden Verlängerung die Fußball⸗Mannſchaften der Univerſitäten Bonn und Wien gegenüber, die ſich am Mittwoch trotz Verlängerung:2(:2) unentſchie⸗ den getrennt hatten. Bereits nach zwei Minuten fiel diesmal die Entſcheidung, da Bonn von Anſtoß weg vor des Gegners Tor zog und auch ſofort ein Tor erzielte. Im Kampf um den Eintritt in das Endſpiel traf dann die Univerſität Bonn auf die Hochſchule für Lehrerbildung München⸗Paſing. Auch diesmal zeigte ſich Bonn wieder als die beſ⸗ ſere Mannſchaft, die beſonders techniſch klar über⸗ legen war. Mit:0(:0) waren die Rheinländer erfolgreich und treffen nunmehr im Endͤſpiel am 28. Mai in Würzburg auf die Univerſität Breslau, die bekanntlich bei den Vorentſcheidungen in Berlin er⸗ folgreich war. Im Handball kämpften die Univerſitäten Wien und Köln um den Eintritt ins Endſpiel. Wien, das ſich durch ſeinen Vortagsſieg über Heidelberg als überaus ſtarke Mannſchaft erwieſen hatte, war auch diesmal erfolgreich, und bezwang die Kölner klar 10:6(:). Neue Mannbeimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Himmelfahris-Rennen in Haßloch lag. Am Himmelfahrtstag eröffnete der Pfälziſche Rennver⸗ ein, wie alljährlich, die Haßlocher Bahn. Leider zeigte ſich auch in dieſem Jahre der Wettergott nicht von der freund⸗ lichen Seite. Trotz des wenig einlodenden Wetters gab es aber doch einen hervorragenden Beſuch; alle Plätze waren dicht beſetzt. Das ſportliche Geſchehen auf der Bahn ſtand auf be⸗ achtlicher Höhe. Den Anfang machte ein SA⸗Rennen, dos die Pfälzerin Fanny leicht gegen Walhall gewann. Mit zehn Startern war der„Preis von Haßloch“ das beſtbeſetzte Rennen des Tages. Das über 1800 Meter führende Reu⸗ nen war der dreijährigen Propagonda nicht zu nehmen. Die Stute lag ſtets auf den vorderen Plätzen und gewann leicht gegen Wilderich, Orchilles und Gracias. Mit Flaminia, der zweiten Waſſe des Stalles Seyfert, nahm das Rehbach⸗ Jagdrennen einen unerwarteten Ausgang. Gitta, die faſt den ganzen Weg in Front lag, überließ auf dem Nachhauſe⸗ weg Flaminia und Stauffen die Spitze, vom denen die Stute ſtets das beſſere Ende hatte. Fangſchuß kam mit Abſtand als Dritter durchs Ziel vor dem hochgerichteten Maibach. Saarpfälzerin kam im Preis von der Saarpfalz als leichte Siegerin beim Ziel vorbei, doch konnte ſich die Stute nicht lange ihres Sieges erfreuen, da ſie neben Pelodoros und Lauderis wegen Auslaſſens einer Stange disqualifiziert wurde. Lordmajor wurde als Sieger aner⸗ kannt, Roſefürſt kam zum zweiten Geld. Im Preis der NS3 Rheinfront ſah man zum Schluß ein knappes Ende, das nach hartem Kampf der Pfälzer Wagehals für ſich ent⸗ ſchied. Der Dreijährige wurde zum Schluß von Alte Liebe angegriffen, konnte ſich jedoch noch ſicher ins Ziel retten. Fatima blieb Dritte, vor Spirula, die anfangs in Front Einen ſehr ohwechſlungsreichen Verlauf nahm das über 4000 Meter führende See⸗Jagdrennen, nachdem an⸗ ſangs Miß Knight und ſpäter Adelbert die Führung hatte. Adelbert kam zwar zuerſt gus dem See, die Führung über⸗ nahm aber Nektar, um ſie nicht mehr abzugeben. Miß Knight kam ihm bedrohlich nahe, die Stute konnte jedoch den Sieg nicht gefährden. Kujel hatte das dritte Geld, ſtets ſicher vor Adelbert und Weltmeiſterin. Das ab⸗ ſchließende Speyerbach⸗Fagdrennen holte ſich noch Kampf Grecian Swan, der zum Schluß nur Roſe Glory abzu⸗ ſchütteln brauchte. Die Ergebniſſe: 1. Begrüßungsrennen der SA⸗Reiterſtandarte 51, 80⁰ Meter: 1. Fanny(Heiter); 2. Walhall; 3. Aſta. 8 gel. Toto: 22, 10, 10, 10:10. EW.: 92:10 2. Preis von Haßloch, 1000/ 1800 Meter: 1. Wurſters Propaganda(Loßmann); 2. Wilderich; 3. Orchilles; 4. Gracias. Ferner: Letzter Sioux, Maſcagni, Frauenheld, Heroine, Reiher Feſtina raptim. Toto: 25, 11, 11, 11, 21:10. EW.: 128:10. 3 Nehbach⸗Jagdrennen 2650 J/, 3400 Meter: 1. Seyferts Flaminia(Ltn. Frommer); 2. Stauffen, g. Fangſchuß. Fer⸗ ner: Maibach, Leid, Gitta Toto: 15, 15, 11, 13:10. EW.: 260:10. 4 Preis von der Saarpfalz, 500, 1200 Meter: 1. ſteins Lordmajor(Hauck); 2. Roſenfürſt. Ferner: elos doros, Lauderis, Saarpfälzerin. Toto: 65, 18:10. EW.2 360:10. 5. Preis der NS3⸗Rheinfront, 2250 4, 1600 Meter: 1. Beckers Wagehals(Schäfer); 2. Alte Liebe; 9. Fatima⸗ 4, Spirulo. Toto: 27, 14, 22:10 EW.: 120:10. 6. Almenranſch⸗Jagdrennen, 2550“, 4000 Meter: 1. AR's Nektar(Ltn. Frommer); 2. Miß Knight. Fernerz Adelbert, Weltmeiſter, Kujel. Toto: 41, 26, 30:10. EW.: 236:10. 7. Speyerbach⸗Jagdrennen, Reg.'˙5 Grecian Swan(Etn. Ferner: Lonka, Kanzliſt, Aberacht. EW.: 96:10. Darmſtädter Reitturnier Das viertägige Reit⸗ und Fohrturnier in Darmſtadk wurde am Himmelfehrtstage mit den erſten öffentlichen Prüfungen eingeleitet. Auf dem neu hergerichteten Turnierplatz an der Feſthalle hatten ſich Tauſende von Zuſchauent eingefunden., die von dem ausgezeichneten Pferdematerial und den hervorragenden Reitern auten Sport ſahen. Ebenfalls fanden die drei Schaunummern großen Anklang, bei denen zunächſt das JR 115 das Ver⸗ halten der Truppe bei einem Fliegerangriff und dann das Kav.⸗Reg. 6 eine Jagd⸗Quadrille und ein Schul⸗ reiten Horführten. Die erſte Prüfung war ein Mann⸗ ſchafts⸗Jagdſpringen um den Preis des Oberbürger⸗ meiſters von Darmſtadt, das von drei Wehrmachtsmann⸗ ſchaften und einer Mannſchaft der SA⸗Gruppe Heſſen be⸗ ſtritten wurde. Mit der Mannſchaft Hauptſturmführer Fangmann(Saarbrücken), Truppführer Hammer und SA⸗ Reiter Walther gewann die SA⸗Mannſchaft mit 11 Fehlern 16 Fehlern, dem Kav.⸗Regt. 6 mit 16 Fehlern und dem Art.⸗Regt. 33 mit 20 Fehlern. Beſter Einzelreiter war Feldwebel Mourer(JR 115) auf Page, der als einziger Teilnehmer beide Umläufe fehlerlos nahm. Den reizvollen Abſchluß des erſten Tages bildete ein mittelſchweres Jagoͤſpringen um den„Preis der Im⸗ duſtrie“, der mit 110 Nennungen ein überaus großes In⸗ tereſſe gefunden hatte. In dem Rieſenſeld der ausgezeich⸗ neten Pſerde kamen 25 Teilnehmer ſehlerlos über den Kurs, ſo daß die Zeit den Ausſchlag über den Sieg geben mußte. Sieger wurde ⸗Hauptſturmführer Waldemar Fegelein von der ⸗Hauptreitſchule München auf dem jamoſen Ottokar mit der Beſtzeit von 64 Sk. Den zweiten Platz belegten 6Hauptſturmführer F. Fegelein auf dem früheren Spring⸗Derbyſieger Schorſch und Oberwacht⸗ meiſter Schulz von der Heeresreitſchule auf Sambo ge⸗ meimſam den zweiten Platz und ebeſo wurden olle nächſten Preiſe geteilt, da mehrere Teilnehmer jeweils die gleiche Zeit erzielt hatten. 1000 /, 3200 Meter: 1. Kaw. Specht); 2. Roſe Glory. Toto: 46, 15, 18:10, Georg Meier im Rennwagen Internationales Eiſelrennen 1939 Das Internationale Eifelrennen am kommenden Sonn⸗ tag, 21. Mai, bringt überlieſerungsgemäß eine großartige Beſetzung. Sowohl bei den Krafträdern, die hier ihren dritten Meiſterſchaftslauf ausfahren, als auch bei den Sport⸗ und Rennwagen iſt die Elite der deutſchen Fahrer und damit Europas am Start. Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Nachmittag wird die herrliche Rennſtrecke in der Eifel, der Nürburgring, wieder einen großen Motorſport⸗ Volkstag erleben. Den Auftakt der Rennen bilden die Sportwagen, die in den drei Klaſſen mit insgeſamt 45 Wagen am Start ſein werden. In der Klaſſe bis 1100 cem will der Vorjahrs⸗ ſieger Reichenwallner(München) auf Fiat ſeinen Sieg wiederholen. In der Klaſſe bis 1500 cem ſind lediglich ältere Konſtruktionen am Start, da die deutſche Induſtrie hier noch keine Neuſchöpfungen herausgebracht hat. Der Berliner Wiswedel, der auf MG das Hamburger Stadt⸗ parkrennen gewann, dürfte in dem Düſſeldorſer Röſe ſeinen ſchärfſten Widerſacher haben. Eine Angelegenheit von BMW iſt das Rennen der Klaſſe bis 2000 cem, wo Briem, Uli Richter und Greifzu die ſtärkſten Fahrer ſind. Für die Meiſterſchaftsläufe der Motorradfahrer haben insgeſamt 88 Fahrer ihre Meldungen abgegeben. In den beiden kleinen Klaſſen ſind die DKͤKW⸗Fahrer ſozuſagen unter ſich, da in der 550er Klaſſe NSu ſeine Meldungen wieder zurückgenommen hat. In der Viertelliterklaſſe dürfte es einen erbitterten Kampf zwiſchen Ewald Kluge und Walfried Winkler geben, während in der mittleren Klaſſe die DͤW⸗Markengefährten Heiner Fleiſchmann, Petruſchke und Hamelehle das Rennen unter ſich aus⸗ machen. In der Halbliterklaſſe iſt BMW augenblicklich gar nicht zu gefährden. Gall und Kraus werden auch hier wieder für die beiden erſten Plätze allein in Frage kommen. Der Kampf der Rennwagen ſteht, wie immer, auch hier wieder im Mittelpunkt der Veranſtaltung. zumal mit 18 Teilnehmern wieder ein erſtklaſſiges Feld zuſammen iſt. An der Spitze ſtehen die deutſchen Wagen von Mercedes⸗ Benz und Auto⸗Union. Die Untertürkheimer Werke ſetzen Rudolf Cargeciola, Hermann Lang, Manfred von Brauchitſch, Richard Seamam und den Nachwuchsfahrer Hartmann ein, während die Auto⸗Union für ihre fünf Fahrzeuge Tazio Nuvolari, Hans Stuck, Hermann P. Müller, Oberſelöͤwebel Georg Meier und Erich Big ilke als Fahrer nannte. Größtes Intereſſe bringt man natür⸗ lich Sberfeldwebel Meier entgegen, der zum erſten Male den Auto⸗Union⸗Wagen im Rennen ſteuert. Wenn er ſich hier genau ſo ſchnell zurechtfindet, wie ſeinerzeit auf der Motorrid⸗Rennmaſchine, dann darf man wirklich etwas Beſonderes erwarten. Dr. Farina. Biondett und Billo⸗ reſi ſteuern drei Alfa Romeo. Der Schwarzwälder Paul Pietſch iſt mit einem Drei⸗Liter⸗Maſerati im Reunen. während die beiden arrderen ſüddeutſchen Privitfahrer Joa und Dipper mit dem 1,5⸗Liter⸗Maſerati am Kampf der„Großen“ teilnehmen wollen. Frankreich iſt durch zwei Talbot von Carriére und Etancelin vertreten, da Delyhaye die urſprünglich abgegebene Melduna wieder zurückzog, weil die Wagen nicht rechtzeitig fertig ge⸗ worden ſind. ger unhekannie Schlater Merkwürdiger Schicksalsroman elnes deutschen Frontsoldaten Der Wirhlichkeit nacherzählt von 6. Ritter „Und was wird Dormeur dazu ſagen...2“ ent⸗ gegnet der Profeſſor geſpannt.„Haben Sie ſchon mit ihm Rückſprache genommen?“ „Nein. Ich will es aber noch heute tun. Ich glaube übrigens, für ihn dürfte das lediglich eine Wohnungsfrage ſein.“ 9 Als Profeſſor Dignier nicht gleich antwortet, be⸗ ginnt ſie von neuem:„Warum ſchweigen Sie, Pro⸗ feſſor?“ „Ich ſchehen wird, wenn ſich eines Tages meurs melden ſollte..“ „Iſt er denn verheiratet?“ fragt ſie erſchrocken. „Ich weiß nicht, aber es wäre doch immerhin möglich.“ „Darüber habe ich, ehrlich geſagt, noch nicht nach⸗ gedacht“, bekennt Madame.„Ich will auch nicht da⸗ rüber nachdenken. Ich weiß von keiner Frau. Ich weiß nur, daß ich eine Pflicht zu erfüllen habe. Setzte ich damals alle Kraft daran, ihn dem Tode zu ent⸗ reißen, ſo muß ich mich auch jetzt bis zum äußerſten bemühen, ihn dem Leben zu erhalten.“ Damit erhebt ſie ſich und reicht dem Profeſſor die Hand zum Abſchied. „Nur noch eine letzte Frage, Madame“ bittet die⸗ ſer.„Wenn nun ſeine Frau doch eines Tages käme „So gäbe ich ihn ihr zurück“, antwortet ſie feſten und beſtimmten Tones.„Er kommt ia dann ver⸗ mutlich in gute Hände.“ „Immerhin— es könnten ſich Peinlichkeiten für Sie ergeben, Madame. Man könnte Ihre Hand⸗ lungsweiſe mißverſtehen——“ 4 „Ich bin zweiundfünzig denke darüber nach, Madame, was wohl ge⸗ die Frau Dor⸗ Jahre alt“. entgegnete Frau de Mortier, und ein ſehr überlegenes, gütiges Lächeln ſpielt dabei um ihren Mund.„Glauben Sie wirklich, daß mir noch allzu viel an der Meinung der Menſchen liegt?“ „Sie bringen ein großes Opfer, Madame...“ „Dazu lebe ich“, erwiderte ſie ſchlicht und verläßt, freundlich lächelnd, das Zimmer. 13 Copyright 1939 by Prometheus⸗Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München. Betroffen blickt ihr der Arzt nach.„Phantaſtiſch“, muxmelt er.„Sie kämpft für ihn, wie eine Mutter um ihr Kind. Was ſoll man da machen? Gegen Mütter zu kämpfen, hieße der Ohnmacht zumuten, Gott ſelbſt zu beſiegen...“ * Zwei Jahre lebt Charles⸗Louis Dormeur nun ſchon im Hauſe Frau de Mortiers. Aeußerlich: wirkliche Fahre des Friedens und der Ruhe. Frau de Mortier nimmt ſein Daſein wie eine Gnade des Himmels und tut alles, einen zufriedenen Menſchen aus ihm zu machen. Alles hält ſie ihm fern, was ihn irgendwie erregen könnte. Sie leitet ſein Leben mit ſanftem Zwang, ohne daß er es be⸗ merkt. Scheinbar kann er tun und laſſen, was er will. Er bewohnt in ihrem Palais in Faubourg St. Germain zwei behaglich eingerichtete Zimmec, die ſie ſelten betritt. Und doch ſteht ſie unſichtbar hinter jedem ſeiner Schritte und leitet ihn im Sinne ihrer Aufgabe.— Sie beſucht Theater mit ihm, gibt ihm Bücher, ſpricht mit ihm darüber und iſt erfreut zu ſehen, wie gut der intelligente und hellhörige Mann alles be⸗ greift. Während ſie glaubt, auf dieſe Weiſe auch für ſeinen geiſtigen Menſchen zu ſorgen und ihn vollauf mit ungefährlichen Dingen zu beſchäftigen, nährt ſie aber gerade das in ihm, was ſie ihm fernhalten will. Sein Geiſt wird immer reger, lernt Zeit und Geſchehen deutlich und klar unterſcheiden, begreift die Verſchiedenheit von Gegenwart und Vetgangen⸗ 5 und erfaßt immer mehr die Tragik ſeines Da⸗ eins! Groß und drohend wächſt ſein Schickſal vor ihm auf. Es gibt da etwas in ſeinem Leben. über das eine unſichtbare Macht einen undurchdringlichen Schleier gebreitet hat. In Pauls Heizraum, nach einer der vielen Unterhaltungen mit Fräulein Boucheron, hatte ihn der Wunſch, dieſen Schleier zu zerreißen, zum erſten⸗ mal gepackt. Damals war dieſer Wunſch geboren worden, aus ihm ſelbſt kaum bewußten Erregungs⸗ — zuſtänden. Wie im Zwang, war er nach Aubérive geeilt. Aber trotz der erlittenen Enttäuſchung und trotz der ſchweren körperlichen und ſeeliſchen Er⸗ ſchütterung, die er bei dieſem Erlebnis davongetra⸗ gen hatte, war die Neugierde nach ſeiner Vergan⸗ genheit nie wieder in ihm erloſchen. Seit jenem Aubérive⸗Erlebnis war er nicht mehr wie früher irgendwelchen Berührungsmöglichkeiten mit ſeiner Vergangenheit ängſtlich ausgewichen, ſondern hatte vielmehr verſucht, das Dunkel ſeiner Vergeſſenheit zu durchdringen. Er wollte um ſeine Vergangenheit wiſſen! Wiſſen! Mit einem brennenden, faſt ſchmerzlichen Verlangen. Wohlweislich ſpricht er aber mit Frau de Mortier über dieſen geheimſten und dringlichſten Wunſch ſeines Herzens niemals, weil er längſt bemerkt hat, daß es nach ihrem Willen für ihn nur eine Gegen⸗ wart und eine Zukunft geben ſoll. Stunden ſeines Alleinſeins aber, in den großen Räumen von Madames prächtiger Wohnung oder nachts im Bett, wenn der Schlaf nicht kommen will, beſchäftigt dieſer Wunſch ſeine Gedanken von neuem. Frau de Mortier ahnt nichts von dieſem Wunſch ihres Schützlings. Sie glaubt ihn reſtlos glücklich und zufrieden. Sie hat ihm ein Leben gegeben, das gleichmäßig und ruhig dahinfließt, in dem jeder Tag voller Friede iſt. Sie hat es ſogar verſtanden, in ihm den Glauben an ſeine wirtſchaftliche Unabhängigkeit zu wecken. Er beſitzt ein Bankkonto, das ſie ihm anlegte. Angeblich hatte die franzöſiſche Militärbehörde ihm als Ent⸗ ſchädigung für die ihm durch die beſondere Schwere ſeiner Verwundungen bedingten Leiden eine ein⸗ malige Entſchädigung ausbezahlt. über die er nun frei verfügen kann. Außerdem wird ihm jeden Monat auf das gleiche Konto die ihm zuſtehende Militärrente als Kriegsverletzter überwieſen, ſo daß er tatſächlich nicht ohne eigene Mittel iſt. Charles Luis Dormeur aber hat keine Verwen⸗ dung für das Geld. Selten nur hebt er eine kleine Summe für irgendeine Anſchaffung ab. Er hat keine Bedürfniſſe. Je ſtärker die Traaik ſeines Schickſals ihm zum Bewußtſein kommt. um ſo mehr denkt er daran, daß dieſes Geld ihm vielleicht doch einmal wertvolle Dienſte leiſten könnte. Er hätte nicht zu ſagen vermocht, wieſo—— der Gedanke war einfach da und beruhigte ihn. Er beginnt auszugehen, was er im erſten Jahr ſeines Aufenthaltes im Hauſe Mortier gar nicht, im zweiten nur ſehr ſelten getan hatte. Er beginnt, ſich umzuſehen. Abſichtlich wählt er zu ſeinen Ausgängen die Stunden, die Frau de Mortier noch immer im Krankenhaus Fabre Mir⸗ bitz verbringt. Nämlich die Nachmittagsſtunden. (Fortſetzung folgt) In den vielen —— ——— — 8 * Freitag. 19. Mai 1949 17. Deuischer Weliwirischafisiag in Wien Eröflnungsansprache von Gouverneur a. D. Dr. Schnee Der Präſident eröffnete die Tagung und begrüßte ins⸗ beſondere die Vertreter von Partei, Staat und Wehr⸗ macht, der Wirtſchaft, Wiſſenſchaft und ſchließlich die er⸗ ſchienenen Mitglieder und Freunde der Deutſchen Weit⸗ wirtſchaftlichen Geſellſchaft. Sein Willkommensgruß galt vor allem auch den ausländiſchen Rednern der Tagung. Er dankte weiter für die Unterſtützung, die der Geſell⸗ ſchaft bei der Durchſührung der Tagung gewährt wurde. Dr. Schnee ſchloß ſeine Anſprache mit einem Gruß an den Führer. 2 Die weltwirtſchaftliche Bedeutung Wiens, der Oſt⸗ mark und des ſüdoſteuropäiſchen Raumes. In ſeiner Rede über die weltwirtſchaftliche Bedeutung Wiens, der Oſtmark und des ſüdoſteuropäiſchen Raumes ſührte Staatskommiſſar Walter Rafelsberger u. a. aus: Die Ausfuhr der Oſtmark hat durch den Anſchluß an das Altreich in Art und Menge der ausgeführten Waren be⸗ deutende Umſchichtungen erfahren. Waren früher die Er⸗ zeugniſſe der Induſtrien in ſtarkem Maße an dem Export beteiligt, ſo haben ſie ſich nach dem Umbruch in erſter Linie dem großdeutſchen Markt zugewendet. Mit dem Ueberwinden der Ausſuhrſchwierigkeiten wird erwartet, daß ſich die Induſtrien auch wieder in größerem Umfang dem Export zuwenden, ohne jedoch die frühere Auslands⸗ abhängigkeit zu erreichen. Beſonders ergeben ſich für die oſtanärkiſche Geſchmacksinduſtrie in Zukunft durch den ſtär⸗ keren Ausbau der Handelsbeziehungen mit dem Südoſten beſſere Ausfuhrmöglichkeiten. Wiens Stellung bedingt, daß dieſe Stadt als Umſchlagplatz Großdeutſchlands für den Siüdoſten Euxopas große Bedeutung erlangen wird. Das gilt in beſonderer Linie im Hinblick auf die engen wirt⸗ ſchaftlichen Verflechtungen Wiens mit dem Protektorat. Staatskommiſſar Rafelsberger betonte abſchließend die Wichtigkeit des Aushaues der Verkehrswege, wobei die Kanal⸗Projekte, die die Donau mit den weſtdeutſchen Strö⸗ men und den Noroöſeehäfen in Verbindung bringen ſowie Suns Projekt des Oder⸗Donau⸗Kangls für die Oſtmark und für Wien neue Möglichkeiten eröffnen. Die Standortsfragen der oſtmärkiſchen Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie und ihre Rückwirkung auf die Verkehrsprobleme. In ſeinem Referat über die Standortsfrogen der oſt⸗ märkiſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie und ihrer Rück⸗ wirkung auf die Verkehrsprobleme aing Dr.⸗Ing. Otto Böhler, Wien, von den weſentlichen Standortfaktoren der Imduſtrien aus, die für die oſtmärkiſche Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie in ihrem jetzigen Auſbau nicht ungünſtiger zu bewerten ſeien als die der Eiſeninduſtrie im Altreich. Eine neue Umlagerung ſür das Elſenweſen in der Oſtmark ſei durch den Bau der Reichswerke Hermonn Göring bei Linz on der Donau erſolgt. Der Standort dieſes Werkes nehme zukünftige Entwichlungen im Verkehrsweſen voraus, wobei es insbeſondere auf die Fertigſtellung des Rhein⸗Main⸗Donau⸗Kanals und des Donau⸗Oder⸗Kanals ankomme, die eine weſentliche Verbilligung in der Zufuhr von Kohle auf dem Waſſerwege bringen werde. Für den Abſatz der Erzeugniſſe ſei ſchon jetzt der Donau⸗ Weg von großer Wichtigkeit. Er richte ſo wie für die an⸗ deren Induſtrien der Oſtmark den Export nach dem Süden und Südoſten aus. Für den Inlanoverkehr ſeien Ver⸗ beſſerungen im Eiſenbahnweſen dwingend erforderlich. * Freudenberg u. Co., Frankfurt a. M.— Eine neue Umtauſch⸗Anleihe. Dieſes 1036 aus einer Gmoßc in eine Kommanditgeſellſchgſt umgewandelte Familienunterneh⸗ men. das zugleich Dachgeſellſchaft für die Erzeugungs⸗ und Handelsunternehmen der Familie Freudenberg iſt, fordert Lie, Inhaber der 5proz. Goldonleihe von 1929 in Höhe von 8,5,Mill. zum Umtauſch in öproz. erſtſtellig hypothekoriſch geſicherte Teilſchuldverſchreibungen von 1939 auf. Die Um⸗ tämichenden erhalten eine Barvergütung von 1,5 v,.; außerdem erſolgt die Einlöſung des den Stücken der alten Anleihe anhaſtenden Coupons zum 1. September 1939 ſoſort beim Umtauſch. Der nicht zum Umtauſch gelangende Reſt⸗ betrag wird zum 1. September 1939 zur Rüchzahlung zum Neunavert gekündigt werden. n Hartmann& Braun A6, Fraulfurt a. M.— Wieder 6 v. H. Dividende. Der AR ſchlägt der HVam 7. Juni wieder 6 v. H. Dividende auf 1,80 Mill./ AK vor. Im laufenden Jahr ſei die Entwicklung befriedigend. * Vereinigte Kaliwerke Salzdetfurth AG, Berlin. In der Auſſichtsratsſitzung und anſchließenden HB der zum Salzdetfurth⸗Konzern gehörenden Vereinigte Kaliwerke Salzdetſurth Ac, Berlin, wurde der Jahresabſchluß für das Geſchäftsjahr 1938 ſeſtgeſtellt und beſchlacgen, uich Vornahme angemeſſener Abſchreibungen und Rückſtel⸗ lungen den erzielten Reingewinn von 1 425 277 4. der, wie im Vorjahr einer 5 bigerr Dividende entſprochen hätte, auf die Muttergeſellſchaft, die Salzdetfurth AG, zu über⸗ trigen(im Vorjahr 18698899/ Reingewinn, aus dem 3 v. H. Dividende auf 28 Mill./ Stammaktien gezahlt und 4460 809/ vorgetragen wurden).— Nach Mitteilung der Verwaltung hat ſich der Frühiahrsabſatz in 1099 gün⸗ ſtig entwickelt. Matheus Müller K. G. a.., Eltville a. Rhein.— Umſatz auf bisher nicht erreichter Höhe. Die Geſellſchaft berichet über 1688, daß der erneute ſtarke Aufſchwung in der deutſchen Wirtſchaft auch für die Sektinduſtrie recht be⸗ achtlich war. Das Berichtsjahr brachle einen bisher nicht erreichten Umſatz, an dem in beſonderem Maße die beſ⸗ ſeren Sektmarken beteiligt waren. Begrüßt wird beſon⸗ ders, daß die Beorbeitung der Märkte in Oſtmark und Sudetengebieten wieder vom Stammhaus aufgenommen werden konnte. Das Jahresergebnis ernelichte wiederum beſondere Abſchreibungen und Erhöhung der offenen Rück⸗ lage, es ließ auch Spielraum für eine ſtille Reſerve in der Warenbewertung. Der Rohüberſchuß(alles in Mill./ wird mit 1,50 beziſſert gegenüber 2,21 i.., wovon zum Vergleich 0,99 ſonſtige Auſwendungen abzuziehen ſind. Löhne und Gehälter ſind auf 0,69(0,38) angeſtiegen. Nach 123 70(190 811). Anlageabſchreibungen und 152 973 (28 000)/ Rückſtellungen ſowie 89 500(90 000)„ Rück⸗ lagenzuführung verbleihen 142 814(129 960)/ Reingewinn einſchl. 34085(21277)„ Vortrag. HWwird hieraus die Dividende auf nunmehr 6(5) v. H. auf 1811 500/ Stammaktien erhöht, 188 500 Stamm⸗ attien bleiben vereinbarungsgemäß ohne Dividende, ſo daß 34 124(34085)„ zum Vortrag verbleiben. Das laufende Jahr zeigt bislang eine beſriedigende Entwicklung. Deutſche Dampſſchifffahrts⸗Geſellſchaft„Hanſa“, Bre⸗ men.— Wieder 6 v. H. Dividende. Der Auſſichtsrat ſchlägt für 1938 der HV am 14. Juni eine Dividende von wie⸗ der 6 v. H. vor, nachdem auf die Anlagewerte insgeſamt rund 8,5(9,6) Mill./ abgeſchrieben worden ſind. * Metallpapier ⸗Bronzefarben ⸗Blattmetallwerke A6, Gemäß Beſchluß der ——————— —— der Neuen Mannheimer Zeitung Akiien zur Schwäche neigend Nur ganz geringe Umsaßiäfigkeii— Renien kaum veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Aktien eher ſchwächer Die Börſe lag weiterhin ſehr ſtill. An den Aktienmärk⸗ ten war kaum Kundſchaftsbeteiligung vorhanden. Es lag eher bleines Angebot vor, das bei der herrſchenden Zurück⸗ haltung einen leichten Kursdruck verurſachte, ſo daß Ab⸗ ſchwächungen in der Mehrzahl waren. Im allgemeinen hielten ſich die Veränderungen wieder in engen Grenzen. Etwas mehr ermäßigt waren am Elektromarkt Licht und Kroft mit 130(131,50) ferner kamen Siemens nach Pauſe mit 190,25(191,50) ſchwächer zur Notiz. Am Montanmarkt ſtellten ſich Mannesmann auf 106,50(106,25), hingegen Verein. Stahl auf 102(10256) und Deutſche Erdöl auf 123 (123,50). Von Maſchinenaktien gingen Rheinmetall weiter zurück auf 12576(126,25), Daimler lagen nach netto 634 v. H. Dividendenabſchlag mit 182(138) 4 v. H. ſeſter. JG⸗ Farben blieben mit 150 weiterhin gut gehalten, ferner Holzmanmn mit 151,75 und Reichsbank mit 178,50. Aſchaffen⸗ burger Zellſtoſf bröckelten auf 103,25(104) ab. Renten lagen im weſentlichen ebenfalls ſtill und kaum verändert. Reichsbahn⸗BA 6 v. H. höher mit 121,75. Im Freiverkehr hatten Steuergutſcheine weiterhin lebhaftes Geſchäft, Serie 2 gingen erneut zurück auf 98,45—98,90 (08,50). Pfandbriefe und Staatspapiere lagen ru“lig, ebenſo Stadtanleihen. Induſtrie⸗Obligationen wichen nach beiden Seiten etwa—1 v. H. ab. Im Freiverkehr war die Haltung überwiegend ſchwächer. JG⸗Farben 149,75 nach 150, ſcäter etwa 149—149,50, Verein. Stahl 10½“ nach 102, ACcG 113,25 nach 113,75. Bei den ſpäter notierten Papieren ergaben ſich ſaſt ausſchließlich Müchgänge bis 1 v.., ſchwach lagen Th. Golöſchmidt mit 120,25(182) und Eßlinger Maſchinen mit 110,50(112). An⸗ dererſeits Thür. Lieferung Gotha 116,50(115,25). Im Freiverkehr nannte man Dingler Maſchiuen mit 112,50—114,50(113—115), Elſäſſ.⸗Bad. Wolle mit 93—94 (93,50—95,50). Berliner Börſe: Aktien überwiegend ſchwächer Berlin, 19. Mai Wie koum anders zu erwarten, war die Unternehmungs⸗ luſt an den Aktienmärkten nach der Unterbrechung durch den Himmelfahrtstag wiederum nur gering, zumal der Wochenſchluß kurz bevorſteht. Die Kurſe bröckelten vielſach ſchon unter dem Druck der Geſchäftsſtille, ſoweit ſich Ver⸗ kaufsneigung geltend machte, nahmen die Rückgänge ein Ausmaß von 1 bis 1½ v. H. an. Die in den letzten Tagen veröfſentlichten günſtigen Abſchlüſſe zahlreicher In⸗ duſtrieunternehmen, vermochten das Geſchäft nicht zu be⸗ leben. Nennenswerter Verkaufsdruck war jedoch anderer⸗ ſeits auf keinem Gebiet zu verzeichnen. Montane verän⸗ derten ſich nur unbedeutend, Verein. Stahlwerke ſetzten unverändert ein, Mannesmann ſtiegen um 6 und Klöck⸗ ner um 4 v. H. Buderus gaben demgegenüber um ½ v. H. nach. Am Braunkohlenaktienmarkt wurden Deutſche Erdöl um und Niederlauſitzer Kohle um 14 v. H. ermäßigt. Von Kaliaktien gaben Kali Chemie gegen die letzte Kaſſa⸗Notiz um 1½ v. H. nach. Bei den chemiſchen Papieren verloren Goldſchmidt bei einem Umſatz von nur 6000 4 2/ v. H. Farben gaben um v. H. auf 150 nach. Am Markt der Elektro⸗ und Verſorgungswerte wieſen Akkumulatoren mit einer Steigerung um 2½ eine Sonder⸗ bewegung auf. Siemens büßten, Lichtkraft 1½ ein. AcéEc bröckelten um 76 v. H. ab. Bemerkenswert war die Steigerung von Daimler, die ausſchließlich Dividende ge⸗ handelt wurden und um v. H. höher ankamen. BMW ſtellten ſich hingegen 1 v. H. niedriger. Bei den Ma⸗ ſchinenbauaktien wurden Demag und Orenſtein um je, Rheinmetall Borſig um 7 v. H. niedriger bewertet. Sonſt ſind noch zu erwähnen von Bauwerten Holzmann mit plus V, von Textilaktien Bemberg und Bremer Wolle mit je minus ſowie von Brauereianteilen Dortmunder Union mit minus 1 v. H. Am Markt der unnotierten Werte kamen Karſtadt 1½ v. H. höher an.— Im variablen Ren⸗ tenverkehr blieb die Reichsaltbeſitzanleihe mit 132/ un⸗ verändert. Auch die Gemeindeumſchuldungsanleihe wurde wiederum mit 93,60 notiert. Im Verlaufe bewegte ſich die Umſatztätigkeit nach wie vor in ruhigen Bahnen, wobei die Kurſe an den Aktien⸗ märkten meiſt etwas abbröckelten; vereinzelt waren aller⸗ dings auch Beſſerungen feſtzuſtellen. So gewannen Rhein⸗ metall u. a. 6 v. H. Reichsaltbeſitz ermäßigten ſich im va⸗ viablen Rentenverkehr hingegen um auf 1326. Am Kaſſarentenmarkte verlief das Geſchäft wiederum recht ſtill. Nennenswerte Veränderungen waren nicht feſt⸗ zuſtellen. Für Liquidations⸗Pfandbrieſe traten, von we⸗ nigen Ausnahmen abgeſehen, überwiegend geringfügige Beſſerungen ein. Hypotheken⸗Pſandbrieſe und Kommunal⸗ Obligationen bewegten ſich auf letztem Stand, ebenſo Reichs⸗ und Länderanleihen. Dekoſama 1 gewannen, Dekoſama 2 verloren 6 v. H. Induſtrie⸗Obligationen ver⸗ kehrten in unregelmäßiger Haltung. Union Rhein⸗Braun Kraft kamen um 0,40 v. H. höher an, während Hoeſch Köln⸗Neueſſen um 0,40 v. H. und Harpener um v. H. nachgaben. Am Einheitsmarkt unterlagen Banken kaum Verän⸗ derungen. Von Kolonialpapieren ſituegen Neuguinea um 1½ v.., von den zu Kaſſakurſen gehandelten Induſtrie⸗ oktien verloren Optiſche Buſch 3½ und Vereinigte Mär⸗ kiſch Zink 3 v. H. NF⸗Steuergutſcheine 2 etwa ½ Mill. um M v. leiheſtock⸗Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchulöbuchſorderungen Ausgabe 1: 1940er und 1941er je 100 G 100,75 B; 1948er 99,87 G 100,62 B: 1043er 99,5 G 100,25 B; 1944er 98,75 G 100,12 B; 1945er bis(i947er je 99,25 G 100 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗Her 85,255 G 85,37 B; 1946-48er 84,12 G 84,87 B; Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,225 G 93,975 B. Gegen Ende des Verkehrs wurde die Kursentwicklung bei ſtillem Handel etwas uneinheitlich. Farben erholten ſich ſchließlich wieder um 6 auf 140,50, während Elektriſche Licht und Kraft gegenüber dem Anſangsſtonde um 1 v. H. ſchwächer mit 129,50 ſchloſſen. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 19. Mai. Der Geldmarkt war etwas flüſſiger, was auf die Steuerüberweiſungen des Reichs an die Län⸗ der zurückzuführen iſt. Die Sätze für Blankotagesgeld wurden daher um auf 2½ bis 2/ v. H. ermäßigt. Das Anlagegeſchäft war etwas lebhafter, es zeigte ſich Inter⸗ eſſe für Reichsſchatzanweiſungen und Kolawechſel. Im internationalen Deviſenverkehr war die Beſeſtigung des Gulden in London auf 8,719“ nach 8,7296 gegen 8,71)4 am Vortag bemerkenswert. In Zürich ſtellte ſich die No⸗ tig für den Gulden auf 238,45 gegen 238,62. Das eng⸗ liſche Pfund vermochte ſich nicht voll zu behaupten und no⸗ tierte in Paris 176,73/ gegen 176,73/½6. Der Schweizer Franken wurde mit 20,824 gegen 20,8294 in London no⸗ tiert, in Amſterdam ſtellte ſich der Franken auf unv. 41,90. Der franzöſiſche Frane blieb in London mit 176,73 un⸗ verändert. in Amſterdam gab er auf 4,9326 gegen.91 nach, während in Zürich die Notiz für den Franc 11,78/4 gegen 14,78 lautete. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 6. Privat 9 v. H. waren bei einem Umſatz von H. auf 98,25 abgeſchwächt. An⸗ Amtlich in Rm. Dis⸗ 19. Mai 17. Mai ſür kont Geld Brief Geld JBrief Aegypten lägypt. Pfd.. 11,055/ 1,085 11,060 11,000 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,573 0,577 0,573]J.577 Auſtralien 1 austräl Pid.J 9,331 9,349.330.349 Belgien„ 100Belgaf 4 42,4042,48 42,40 43,48 Braſilien 1Milreis 0,134] 0,130 0,134] 0,136 Brit. Indien 100 Ruplenn 86.91 87.092 87,13 J87,31 Bulgarlen. 100Levaf 6 3,047] 3,053.047 3,.053 Dänemark 100Kronen[ 3½ 52.05 52,15 52,07 52,17 Danzig 100Gulden] 4 47,.— 47,10 47,.— 47,10 England... 1Pfd2 11,655 11,685 11,660 11,690 Eſtland„100eſtn. Kr.] 4½ J68,1368,2 68,13[68,27 Finnland100finn. Mk. 4 5,140 5,150 5,140/ 5,150 Frankreich.. 100Fr.[2 6,508 6,612 6,508] 6,612 Griechenland 100Dr 0.353/ 2357 2,353] 2,357 Holl nd 106G lden] 2 133,74 134,00 133,02 133,88 IrankTeheran) 100 Kals 14.40 14.51 14,49[14,51 Jsland. 101st Kr.] 5¼ 43,1843,26 43,20[ 43,28 Italien.. 100 Gire 4 13.0013,11 13,00[13,11 Japan. Ien] 3,20] 0,680] 0,682 05,080 0,682 Jugoſlaw. 100 Dina 5 5,604 5,700 5,604 5,700 Kanada 1 lan Dollar 2,483] 2,487 2,484] 2,488 Lettland.. 100 Lattsf 5¼ f 48,75 48,85 48,75 48, 85 „Litanen„„00Lifas 41,94 42.02 41,04 502 Luxemburg 100luremb.fr 10,600] 10,620 10,600 10.020 Meuſeeland 1 Beussel. Pfd..3700 9,394 9,370.304 Norwegen t0Kronen., 55,57 58,09 58.59 58./1 Polen. 100glotyf 4½ 47.— 47,10„— 147.10 Portugal 100 Eskudof 4½ 10,580/ 10,600 10,580 10,600 Rumänien. 100Le“ 3½ 795 7*—**2 Schweden. 100Kr.[ 2½ 60,05[60,17 60,06 J60, 18 Schweiz 100Franken 1½ 55,99 56,11 50,01 J50,13 Spanien 100Peſeten 5 925 985—.— 8 Slowakei 100 Kronen 8,521/ 8,539 8,521.530 Südafrika 1 Küdatr PidlO. 11,54311,567 11,54811,572 Tüctei.. 4tü. 1 Pfd. 4 17078 1,982 1,078[.082 Ungarn„ 100Pengä 4—*———** Uruguay„1Goldpeſe 0,879] 1,881 0,879 1,881 Ver. Staaten Dollar1 2,491] 2,495.491.405 * Fraukfurt, 19. Mai. Tagesgeld 2,25(2,50) v. H. — * Die Roheiſen⸗Gewinnung im Deutſchen Reich betrug im April(30 Arbeitstage) 1608 262 To, gegen 1729892 To. im März(31 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden im April Hurchſchnittlich 53 600 To. erblaſen gegen 55 803 To. im März. Ende April waren von 174 vorhandenen Hochöſen 148 in Betrieb und 3 gedämpft. PPPPECCC00TPGPTP0PPPPPPPPPPPPPPTPPPPPPGGPGPPPPGPGPPPGPPo0òGoPoPooPPPööcPcP ſchreibungen von 0,12(0,10) Mill. einen Verluſt von 47 071 aus(i. V. 94 115/ Gewinn, zu dem noch 2395 „ Gewinnvortrag kamen). Die Verwaltung ſchlägt der HV am 9. Juni vor, dieſen Verluſt aus der geſetzlichen Rücklage(in der Vorjahrsbilanz mit 274620/ ausgewieſen) zut decken. *Kraftwerk Altwürttemberg AG, Beihingen.— Wieder 4 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft(Gruppe Lahmeyer) weldet 1938 einen ſtörungsſreien Betrieb in den betrie⸗ benen Kraftwerken. Die Waſſerverhältniſſe im Neckar waren giſtig. Die Erzeugung der eigenen Waſſerkraft⸗ anlage betrug 19,098 gegen 15,786 Mill. lh im Jahre 1937. Noch immer verhältnismäßig gering ſei der Strom⸗ bezug der lanowirtſchaftlichen Abnehmer. Der Brutto⸗ ertrag macht 2,02(1,85) Mill./ aus, hinzu treten unv. 20 000/ Erträge aus Beteiligungen, 41000(73 000) ſonſtige und 43 000(22 000)/ ao Erträge. Der mit 338 025„ ausgewieſene Reingewinn erhöht ſich um den Vortrag auf 352 503(350 478) /, woraus der HW am 6. Juni wieder 4 v. H. auf 8,4 Mill./ AK Horgeſchlagen werden. 16 503/ werden vorgetragen * Dividendenwiederaufnahme mit 4 v. H. bei Stoewer⸗ Werke AG. Dias Jahr 1938 brachte der Geſellſchaſt einen wiederum erhöhten Umſatz und den erwarteten Erſolg. Der Auſtrogsbeſtond hube ſich abermals beachtlich erhöht; die Werksanlagen waren voll ausgenutzt. Die Typenbegren⸗ zung treſfe die Geſellſchaft beſonders hart. Neu aufgenom⸗ men wurde die Fabrikation von Kleinmotorſpritzen. Der Umſatz konnte um rund das Dreieinhalhſoche 1932 geſteigert werden. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr be⸗ tiua die Umſatzſteigerung rund 17 v. H. Die Steigerung ſchuß iſt mit 5,08(4,17) Mill. // ausgewieſen, wozu 58 000 (30 000) ao. Erträge kommen. Nach Abzug von 0,83 (0,60) Mill. Anlageabſchreibungen, 3,49(3) Mil.% Löhne und Gehälter verbleiben einſchließlich 97 342/ Ge⸗ winnvortrag aus 1937 an Reingewinn 194 226(97 342) /, moraus die Dividendenzahlung mit ſe 4 v. H. auf 1,385 Mill./ StäK und 25000/ Vorzugsaktien wieder auf⸗ genommen werden ſoll, 100 000% werden einem Konto „Sonderrücklage“ zugeführt und 37074/ auf neue Rech⸗ nung vorgetragen.(HV 23. Mai.) * Ac Johannes Jeſerich, Berlin⸗Charlottenburg.— .v. H. Dluidende. Das Hahr 103 ſchließt bei 100989 (151 353)/ Abſchreibungen auf Anlagen einſchließlich des Gewinnvortrages von 38 458(23 344) mit einem Bilanz⸗ gewinn von 118 805. Nach Zuweiſung von 9000 zur geſetzlichen Rücklage und 10000/ zur Rücklage für Werkserneuerung ergibt ſich ein ausgewieſener Jahres⸗ reingewinn in Höhe von 83 805(i. V. wurde nach 5000%/ Zuführung zur geſetzlichen Rücklage ein Reingewinn von 111 48/ ausgewieſen, aus dem die geſetzliche Rücklage nochmals 20 000/ erhielt und mit 150000“ die Rück⸗ lage für Werkserneuerung errichtet wurde). Daraus er⸗ hält der Auſſichtsrat als Gewinnanteil 4444(2600) 4 auf neue Rechnung werden 20 361(28 458) vorgetragen. Es wird vorgeſchlagen, die danach zur Verfügung der HB verbleibenden 50 600(46 000)„ zur Ausſchüttung einer 5 Higerr Dividende auf nom. 1 Mill./ Grundkapital zu verwenden(1937 5 v. H. auf 100 000“ Vorzugsaktien und 4 v. H. auf 900000 Stammaltien). Die benchtlichen Auf⸗ tragsbeſtände, insbeſondere für den Straßenbau, die die Geſellſchaft in das neue Geſchäftsjahr vortragen konnte, laſſen trotz mancher Hemmniſſe eine zufriedenſtellende TS-ZEl ——— 0 Abend-Ausgabe Nr. 224 Siahlwerk Mannheim AG, Mannheim-Rheinau Wieder 6 /8 Dividende O Mannheim, 19. Mai. Die Geſellſchaft berichtet, daß das Jahr 1938 eine ſtarke Ausnutzung der Leiſtungsſähigteit des Werkes brachte. Die Rohſtahlerzeugung iſt gegenüber dem Vorjahr leicht ge⸗ ſtiegen. Infolge der hohen Anſorderungen aus dem Inlond war die Nachfrage in Stahlformguß⸗ und Schmiedeſtücken ſehr lebhaſt. Der Geſamtumſatz konnte gegenüber dem Vorjahr um 15 v. H. geſteigert werden. Das Ausſuhr⸗ geſchäft erfuhr einen leichten Rückgang Der Auftragsbeſtond liegt um 48 v. H. über der entſprechenden Vorjahresziſſer und ſichert dem Werk eine volle Beſchäftigung ouf Mongte hinaus. Als Rohertrag werden 2068 9990(1 901 117) ausgewie⸗ ſen. Löhne und Gehälter erſorderten 1436319(.308 583) Mark, ſoziale Abgaben 112621(101637) 4, freiwillige ſoziale Leiſtungen 71.391(—) J, Abſchreibungen 103010 4. (268 464), Steuern 191 182(134083) 4, Zuweiſung an Rücklagen 30 260(30 000)„ und außerordentliche Aufwen⸗ dungen 62 000„(—), davon an den Unterſtützungsverein 30 000“. Es verbleibt ein Reingewinn von 72000(76 790) Mark. Die Hauptverſammlung, in der ein Aktienkapital von 1092 800“ vertreten war, beſchloß, daraus wieder 6 v. H. Dividende zu verteilen. 5 In der Bilanz ſtehen u..: Anlagevermögen bei 189 869 (183 995)/ Zugängen und 30 906% Anzahlungen für Neu⸗ lagen mit 772 498(667 553) /, Vorräte mit 175 727 4 (236 996), Forderungen mit 649 750(572 958) /, flüſſige Mittel mit 343 920(354 082)/ und auf der Gegenſeite: Aktienkapital mit 1,1(1,1) Mill., Rücklagen und Rück⸗ ſtellungen mit 467 101(339 020)„ und Berbindlichkeiten mit 257 492(311 903) /. 3 ——— Waren unci Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 19. Mai. Im letz⸗ ten Berliner Getreideverkehr dieſer Woche waren Ab⸗ ſchlüſſe von Belang nicht zu verzeichnen, zumal der Be⸗ ſuch des Großmarktes eher geringer war. Brotgetxreide wurde lediglich vereinzelt in kleinen Mengen gehandelt. Von Futtergetreide wird Gerſte jeweils aufgenommen, wäh⸗ rend Hafer, ſelbſt in beſten Sortn, kaum Beachtung ſand. In Brau⸗ und Induſtriegerſte kommt es kaum noch zu Abſchlüſſen. Am Mehlmarkt wurde Weizenmehl lebhafter abgerufen. In Roggenmehl war der Abzug normal. Am Futtergetreidemarkt wurde jeweils der laufende Bedarf ge⸗ deckt. Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Mai.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Ma: 3,67½; Juli 3,8/5 Sept. 4,00; Nov 4,123.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Mai 91,50, Juli 88,50; Sept. 88,25; Noy. 89,50. Bremer Baumwolle vom 19. Mai.(Eig. Dr.) Loko 11,40. S Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 19. Mai. Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahlener Mehlis per Mai 31,50; Tendenz ruhig; Wetter unbeſtändig. Hamburger Schmalzuotierungen vom 19. Mai.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 17,75; American Purelard raff., per vier Kiſten je 25 Kilo netto verſchied. Standardmarken tranſito ab Mai(Preiſe in Dollar für 100 Kilo) 18,25—18,50. S Berliner Metallnotierungen vom 19. Mai.(Eig. Dr.) Es notierten in„(für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars) 58; Standärd⸗Kupfer lſd. Monat 52,25 nom.; Originalhüttenweichblei 18,25 nom.; Standard⸗Blei Ud. M. .25 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen om.; Standard⸗Zink lſd. Monat 17,5 nom.; Origi⸗ hütten⸗Aluminium 98— 99 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silhex⸗ 36,00 bis 40,20. 55 Induſtrie⸗ und Handelsbörſe Stuttgart vom 17. Mai Verkauſsbedingungen: für Garne: ab Faßrik, zahlbar 90 Tage netto oder 30 Tage ab Rechnungsdatum mit 2 v. H. Skonto; für Gewebe: Preiſe: Baumwollgarne, beſte füs⸗ deutſche Qualität: Baumwollgarne cbeſte ſüdd. Quälität) RMm. das Kg letzte Börſe heutige Börſe Nr 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und⸗ Pincops 125—.28 Nr 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops...56—150.50—.62 Nr 36 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops..671,70 170— 173 .77—.80.80—1,83 Baumwollgewebe(beſte ſüdd. Qualität) Pfg. das Meter 8ſ em, Cretonnes 16/16 per ½ frz. Zoll aus 8 F 5 27,127,6 27.5280 86 em, Renforces 19/18er per/ frz. Zoll aus—3— 5 . 2* 27.—2,5 27.—27,9 Se am, glatte Kattune oder Croiſes 19/18 per frz. Zoll aus 36/42 24.324.8 24,5—25 0 Obigen Preiſen licaen die Notierungen kür Deviſen⸗ baumwolle zugrunde. Gorne und Gewebe aus Reichs⸗ mark⸗ bzw. Exoten⸗Baumwolle, die faſt ausſchließlich ge⸗ handelt werden, beöingen höhere Preiſe. Nächſte Börſe am 17. Juni 1939. Frachienmärki Duisburg-Ruhrort Au der heutigen Börſe erfuhr das Geſchäft gegenüber vorgeſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert,. SS————— 8————— Hauptſchrifelelter und verantwortlich für Politik: Or. Alois Winbauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unkerhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeulſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berkin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Eewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitune Or. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zett Preisliſte Nr. 9 gältig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen zeitig in der Ausgabe B Ausgabe à Mittag äber 10 500 Ausgabe à Abend äber 9 500 ateich⸗ Ausgabe B uber 11 o⁰ Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21 500 München. Der Abſchluß 1938 weiſt nach Abzug der Ab⸗ des Exvportes machte etwa die Hälfte aus. Der Rohüber⸗ Weiterentwicklkung im laufenden Geſchäftsjahr erwarten. * anleinen d. Kom. Verh. 19 17 Soldhyd.⸗Sfandbriete 19 17 R 19 17. 8 19. 17 4¼Pr.&.⸗Pförf. kenb enf½ Rh. Hyv.⸗Bk. adiſche Maſch. 07,50 97.500 Brostraft. Nhn 410 Hartſtein 143.0 143.0/ 5 8 Frankfur! 5 Anſi..⸗Piorf. Vpothskenbanken Mannh k2—4 90,— 90,—Jaor. Br. Pforzy. 75, 75.— grün& Bilfinger 8 80. 87.—[Lerkehrs-Aktien 19.. 100,0 100, un ½ do. K 38,85,30 90.— 99.— Bahr. Mosocend. 144,0 448,0 faſen aühle. elſt Walpho, 121.5 421735, K. Khe Deutsche Stadtanteihen do R 22.. 100,0 100,04½BayrBodener. 5% do. Lig. Bihr. i01.0 101.1 Hemberg, 5. B.. 135,0 1357/ lald u. Keu 1030 109.0 45 21.2 05 iestverzinsl. werte Augsburg 26.... do.⸗omk2 100.0 100.0 Würzb. K-VII 99,75 99.75½% Rh.-Hyv-Be. Julius Berger.. 140,5]Banauer Hofbr. 161.0 101.0 05. 1540 475 90 zransport Rhen 116.0 116,0 5 4½ ⸗Baden 26 98,— 98,½ Württ⸗Wohn.% e Sanow⸗ 01.0.ſtom. Kl-i 06.50 98.30 Orauer. Fleinlein 1/0 147, JBanfwerte Füſſen 125.0 125, S. Preß9.“ Zorit 163.0 100 Zanlk-Aktien 91.Reichsb. Vorz 121.7 121•7 Hisch Stastsenlelhen etinn 4 er Seobu Schecl: 0,5 1al.Jirbeteen 4 Br. 120 1270 Kein-Prauntegl.., 219.9, Srwiſche Hank. 103.5 100.s 9— dt 26 97.— 97.25 Hyp, ⸗Bk. q. Gpfbr. Brown. Boberrt öirtnann r. 125.0 125,0f lhei St. 115,7—— 1050 10 17 8 3 97,50 97,73 Landes- und 8 Peteooi or 99,— 00. W 0. A... 109,7 101,% 100,0 107 oſ Hennin 93 90 12— 113.5 8* 9 118 8 1 1 Jorsicherungen 5)F 26 98,75 G ◻ vyp- Bk.„Wuürtt Hop.⸗ deſſen⸗Naſſ. Has 37— 87, 1 5,5t. 5 101,7 101.8 85 9 97.— 97.— ee 31* Lü Pk. 185 99.— 1. 2„ l09.0 100,0 aimler⸗Ben) ꝙ 131.6 13,1 151,5 15ʃ,7 8*8 93.— 3 8 9 394 do. do 11 Heidelberg 26„ 08,5] Mannt. 29, K 7 09,50 00.—% d.. Pf. 100.7 Ado. Erdtv.!-0 100,0 100.0 iie 3 Mon.— 3 „„Schatz 65%„ 4½ Ludwigs9. 26 08,37 08,37 4½ do. Goldse A1 90/— 90˙25, 0. A, kR 9 107. 8 alzwk. Heilbronn 252.0 252,0 Bfgr 5* Nannheim. Berr e 72 5% 66% 15 93,750% Mainz 20 K. 4½ Waſſeleokt%o, Ghiorede 0 38.3,JSchuldverschreibung. NR lein, Schanzlin 145,0 14,0 Hhehrg, eem.“ 53.— B Ragsbn 17555 178•5 ieeeeeeeee 12 7 Pfbr. ⸗Bk. 9. 6„ ee„Se 5 NS S„ 15 40 d0 9. 99 3. C o5.87 98.5% Mannheimee 9e Kin2. 00.50 09,50 Gpför kntſW. 1 99,— 60,— Krusprteibſtaſ 101,0 e, Dürcwerks... luort, Selkoroan 288.0 253.0ſ Sch ons1Store, 18. 185.2 Nhein. op.⸗Bank 129.0 120, 435 do v.F 08. 7504,, pfbr. kmllk u. 5 Necke 2 5* S Seilind.(Wolff) 107.0 107,5 48e, v.. 5.,% Piencſene 20 0e,87 68.87 R 5% do. Lig. k I 109,7 309, Mechine en 93.20 00-3 Pucla her Hof. 105,0 100.0—3— Sthhlaan 37.30 3930 Stemens-Reinig Härttog. Bank. 103.0 168 0 4B 27.. 98,62 98.62ʃ5 fi 9 roz. f. Heſſen 4½ do. Kom. EI 93.50 98,50 chling, Eiſen 99.5 8 0 Ronſerven Braun 39.50 39,500 Stene 45— 27„. 90,50 90,50——5 3* 83 65 4 8—5 3 Gotb⸗Grber⸗⸗ in Aktien umwandelbar 1705 155 kraftw. Altwürtt. 83.50 391ꝗ— Grünw. 5 7 50 Amtie nicht motierte Werte 4½ Heſſen 26.0 98,50 08,50 Mannheim. Au* 154½2½% do. K 10 9850 08.500, Bane K.. 10½½0 101,0G,. Jarben RM⸗ Sichwelterderge, d, ten Mine atgt 100·9 10.0 Stunig irt. Hofbr· Umtausch Oblikationen 1 rst,⸗Anl.2s 09.0 109 0/ Pfandbriefe u Schuld.J4½ de. K 12 08.62 98.30% Mein Hyp,.. Anl. v. 43.. 123,8 123,7 Fölinger Maſ 0. 110.5 1i2.0be9. Elektriſitat 102.5 102.00 Südd. Zuer. 7 4½ Thüringen 26 99,50 90,50 nreib 40⁵ Naffausdsol. 8 8 Gpfbr.k K, A, Au 99.— 99, ohne Zinsberechnun Sitlinger Spinn. 102,2 103,0]8öwenbr. Münh 187.0 187,0 4% bo. 27-B 00,50 00,50 verschtelbühngen 4½Piätz, Hyp, Bk. 5 Exportmal)— ewigsh At.de. 114. 1140ſelus Verabau 115.0 115,0% 33 Fäigl 10 Mat Sredltanstalten der Länger, 4 Son 2881 99,0 99.0 Set& 69,7s 00.75 erS2l., 109.0 4 105,0 10% olbte. Walhnöle 130,0 13040 S 1510 99.— 4½ Dt.R. bahn 35 100,3 100,54½ Heſſ. Ldsbk. 26, 44.——3i do. Lig. 26.28 9 aber u. eich. 105, 9 SS 99.— 44 80.v. 30 K. 1 90,50 09,30 2 28. K 1, 2,.. 0. 9 01 1 1357 15 60 M AG., 100% 400, Jünddstele- Aktien Lahr, Gebr...7 148. 69,50 89,50 erdin di, Delfab. 130,5 13ʃ.0%, rohtraft Maunheim u. Bfalzwerke 1931 8 5 ainzer Att.⸗Br. e do, Glanzſtoff 19999 We 2 2 4 R* 2 2 100. 7 d 9 90.— 99,— 2 343 4½ do. Goldge 5 Jc Farben. 150,0 150,0 80/— 80.50 Iſto*% 32 ½½ Rh.⸗ Geſtf. Elektr. Anl. von 1927/ 1952 30.— ————BPPPPPPSPPGPP d0* 4% d Ku. be, 06.50 3s.5oſſeh.Peüder.. 4433 2735 Gelamech.(Jeiter) Rab e S0 1080 178„1929 1553] 30, 2 5 3 8 135 ·5 iehani Moenus 25˙0 do Strohſtef 109.90 190.0½% 330 195 S 28 K 2 98,50 9 0 Feldmähleßapier— 125,0 125.0 90 8— 133 9⁵⁵ 90. ee 9 eh i, gee.80 fe Jeſene e eh aeſe e e, 6 8 Atlbeſig Diheich 132, 131,9J Lig.o Ant.fl-24 100,7 100.71 E, k Bu. 1827 Lit-.Gu, Ko. A. 101,0 101,0 Do. Zellſtoff.. 14, lUrigner- Rahſer 92,30 94,0 4 Bolthom, Sell. 90,— 90,—14½% 5 9 e 30— 8. Seite“ Nummer 224 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 19. Mai 1939 Höbelhaus Lüngen& Batzdorf Gesellschaft m. h. Ehrl., Saubereſ Junge nette Bedienung zum 1. 6. ſowie cuielAPOfBsück Schneider per sotort in Dauerstellung gesucht 2r hotz,. 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Vermietungen ., Mannheim, Qu 7, 29 Ninie Drucksachen für industrie, riandel und Gew/erbe von der Druckerei Dr. Haas, R1,-6 Kraftfahrer Feudenheim: Ein-Fam.-Haus fün nöpl. Mn. Häumeisostele halbtageweiſe Sofort gesuaht Führerſchein Klaſſe 3, zum 1. 6. oder 15. ſucht ſich 6. zu verändern. nur a. Herrn 2. vm. Zimmer, zum 1. 7. 39, 9 Zimm öu.13. 1. Brühl, Oststadt: Ein-Familien-Haus T Schecks 615 163,48 Kaſſenbeſtand einſchließlich von Reichsbank⸗ 1057 557,62 Anzahlungen von Kunden Verbindlichkeiten auf Grund von Waren⸗ lieferungen und Leiſtungen Verbindlichkeiten gegenüber Banken Sonſtige Verbindlichkeitend) Gewinn in 19538. —19 952 812,01 .27 018 523.70 .8 789 278— 14 534 973,35 .2140 274 23 70 295 587,12 Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen: 47 4 1 635 870,02 Avale und Bürgſchaften 366 716,.— Reingewinn: Vortrag aus 1957„„„„„370 665,650 2 519 939,83 142 108 806,97 ländiſche zugsaktien der Reichswerke trag für Steuern. 3) Für den Altbeſitz waren am rechte im Umlauf. Bilanztage noch RM. 5 ſicherungen, Proviſionsverpflichtungen, Beleihung ausländiſcher Schatzbonds. Enthalten neben einer Rückſtellung für Kundenwechſel⸗Obligo, genoſſenſchaftsbeiträge und für Altersverſorgung einen erheblichen Be⸗ 1) In der Hauptſache Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches, aus⸗ Schatzbonds und am Bilanztage mit 507 eingezahlte Vor⸗ Aktiengeſellſchaft„Hermann Göring“. Berufs⸗ 339.100.— Genuß⸗ Im weſentlichen Löhne, ſoziale Leiſtungen, veranlagte Steuern, Kurs⸗ zwei! Tredefina⸗Kredite und und Poſtſcheckguthaben Andere Bankguthaben—232⁰⁰991 3 615 803,39 Horſchig, Siegmund, PSeberungen 731 043,76 Wirtſchaftsprüfer Wirtſchaftsprüfer. Poſten, die der Rechnungsabgrenzung dienen: 2²6 209,64 Avale und Bürgſchaften—.—.— — 17 83 Die im ſatzungsgemäßen Wechſel aus dem Aufſichtsrat ausgeſchiedenen Herren: Werner Carp, Wilhelm Merck, Or. Hans Schippel und Otto Wolff —— wurden wiedergewählt. Neu in den Aufſichtsrat wurde gewählt Herr Carl Schippert, Berlin. Fassiva 3 Der Aufſichtsrat beſteht nunmehr aus den Herren: Dr. Emil Grundkapital: 83 4 Georg von Stauß, Staatsrat und Vizepräſident des Reichstages, Berlin, Stammaktien 259 560 Stimmen 2 25 8 26 172 000, Vorſitzer; Hans Rummel, Vorſtandsmitglied der Deutſchen Bank, Berlin, Vorzugsaktien 2 160 Stimmen ſtellvertretender Vorſitzer; Dr. Carl Jahr, Kommerzienrat, Mannheim, in beſ. Fällen 3 ſtellvertretender Vorſitzer; Alfred Buſch, Vorſtandsmitglied der Dresdner Satzung 64 800 Stimmen Bank, Berlin; Werner Carp, Hahnerhof bei Ratingen; Dr. Georg von VVFPXPPPPPPTTTTTTT 2 617 200,— Doertenbach, Kommerzienrat, Stuttgart; Otto Fiſcher, Geh. Kommerzienrat, er-Räcklage Stuttgart; Carl Harter, Berlin; Hermann Koehler, Direktor der Deutſchen aus dem Gewinn in 1936 2 500 000,— Bank, Filiale Stüttgart, Stuttgart; Wilhelm Merck, Mitinhaber der E. aus 1957 1000 000.— 3 500 000,— Merck, Chemiſche Fabrik, Darmſtadt; Franz Popp, Vorſtandsmitglied der Unterſtützungsſonds für die Gefolgſchaft: Bayeriſche Motoren⸗Werke.⸗G., München; Paul Robde, Berlin; Dr. Zuweiſung aus dem Geſchäftsjahr 1955 ‚. 1 500 000.— Hans Schippel, Vorſtandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin; Carl Schip⸗ Zuweiſung aus dem Geſchäftsiahr 19⁵⁶ 10 pert, Berlinz Max H. Schmid, Vorſitzer des Vorſtandes der Zellſtofffabrik Zuweiſung aus dem Geſchäftsjahr 1957 2000 000.— Waldhof, Berlin; Max Weßig, Geh. Regierungsrat, Vorſitzer des Vor⸗ Zuweiſung aus dem Geſchäftsjabr 1938 ſtandes der Rheinmetall⸗Borſig.⸗G., Berlin; Otto Wolff, Köln. abzüglich der in den Geſchäftsjahren 1936 bis Den Vorſtand bilden die Herren: Dr. Ing. e. h. Wilhelm Kiſſel, 1058 ausbezahlten Zuwendungen..1 604 840⸗17 5335 153,83 Vorſitzer, von Hentig, 8 —— für ungewiſſe Schulden9)) 13 757 797,24 ſtellvertretend Dr.⸗Ing. Wilhelm Haſpel, Hans Huſchke, Arnold Freiherr ——— 5 16 040 000,— Gedult von Jungenfeld, Karl C. Müller, Max Sailer. lerſtrangige hopothekariſche Sicherung in In der heutigen ordentlichen Hauptverſammlung wurde beſchloſſen, für 755 8 6308.75 das Geſchäſtsjahr 1938 eine Dividende von 4% auf die Vorzugsaktien, 55FFPFPFPBPP 318 860,18 und von 7½% auf die Stammaktien zu verteilen. Die Auszahlung der B9Po 9 Dividende auf die Stammaktien erfolgt ſofort gegen Einreichung der Ge⸗ Berlin, im April 1939. winnanteilſcheine Nr.§ unſerer Aktien(Ausgabe Auguſt 1954) mit RM. 22.50 für jede Aktie zu nom. RM. 300.— und mit RM 45.— für jede Aktie zu nom. RM. 600.— abzüglich 10% ⸗Kapitalertragſteuer, bei der Deutſchen Bank in Berlin und deren Filialen in Frankfurt a.., Hamburg, Mannheim, München und Stuttgart, Commerz⸗ und Privat⸗Bank, Aktiengeſellſchaft in Berlin und Ham⸗ burg, ſowie deren Filialen in Frankfurt a.., Mannheim, München und Stuttgart, Dresdner Bank in Berlin und deren Filialen in Frankfurt a. M. Hamburg, Mannheim, München und Stuttgart. Die Zinſen für die noch im Umlauf befindlichen Genußrechtsurkunden in Höhe von 39 ſind gegen Einreichung der Gewinnanteilſcheine Nr. 4 zu den Genußrechtsurkunden mit RYMN..50 für jeden Gewinnanteilſchein ohne Abzug von Kapitalertrags⸗ ſteuer ſofort zahlbar. Stuttgart⸗Untertürkheim, den 16. Mai. 1959. 3 nebenberuflich, mit Wohnung zu Ang. u. A C 66Angebote erb. unter 2 0 51 an vergeben. Bewerbungen erbeten—.— die Geſchäftsſtelle d. Bl. 6435 9 Zimmer, zum 1. 8. 39, Hſönl. 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Divl,, Zen⸗ iorfrz Donnersbergſtr. nige Tage derſan kauf. geſucht. Eichendoffſtr. 11] augusta-Aniage 28 tralhza., Aufzug, Epier Tdll Nr. 13, Woche im Be⸗ Angebote unter(Sof]———..——————. Fernſpr. 278 28. dienen mitzuh. X 0 107 an die—— Juni zu vermiet. ſofert geſucht. 8 Zu erfr. 406 Geſchäftsſtelle d. HZelgEN on Dir Vofkauten. —G6515——8⁰ Fernſor. 446.17.Blattes.—— 2 12 Vilanz zum 31. Dezember 1938 3 Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1938 Axſioa RM RM — 43 5 Sol. R Rx Bebaute Grundſtücke mi 8— 2 * W9 Löhne und Gehälter insgeſamnt 103 606 418,15 a) ee und Wohngebäuden*— 9 hiervon auf Anlage⸗Konten aktivierte Löhne 208 871.76 103 307 546, 30 8 PPPPPPPPPPGGP— Geſetzliche ſoziale Abga bceeeen 7 462 507.97 Ab. Freiwillige ſoziale Leiſtungen und Spendenn 4 639 827,29 Abgang a 3 2 2211111147.(nicht inbegriffen ſind die Zuwendungen aus 9 14 8 dem Unterftützungsfonds für die Gefolgſchaft Abſchreibung 508—49.87 14 000 000,— im Betrage von RM. 768 220.12) b) Fabrikgebäuden und anderen Baulich⸗ Abſchreibungen auf das Anlagevermögen: keiten SLSS 800 209— Bebaute Grundſtücke mit Zugang 4„„66—— a) Geſchäfts⸗ und Wohngebäuden 568 049,87 17 984 854,32 b) Fabrikgebäuden und anderen Baulichkeiten 2 284 854.32 Abſchreibung.„ 1 21 26„ 36„ 2284 85432 15 700 000.— Maſchinen und maſchinelle Anlagen 9519 172,60 Unbebaute Grundſtücke 300 000.— und Geſchäftsausſtattung. 4465 301,17 Maſchinen und maſchinelle Anlagen a3 5 300 000,— Werkzeugge„ 8—.—.—.—.—41.73 Zugang SS 89.30 25 213 205.69 14 794 830,90 Beteiligungen 3 2 3 3„„„66 8—— 25 218 294,69 Abgang„„„„„„„„„„„„„. 75 667,30 3 Steuern: u 5 17719 7700 1* Beſitzſteuern.„„„„„„„„15 525 318.72 Abſchreibung E2„„„ 6„ 92.1200 5 200 000.— 2. Sonſtige Steuern„ 7232 879.72 22 758 108,44 Betriebs⸗ und Geſchäftsausſtattung 3·— Beiträge an Berufsbertretungen à 253 882, 33 Zugang„ 4 478 580,47 Reingewinn: 4 478 500,47 Vortrag aus 1937„„4„ 370 658,00 Abgang 55F 13 288,30 Gewinn in 1938„ 3„ 2140 274.23 2 519 939,83 77⁰5 705,77 Abſchreibung a ⏑ ⏑ ⏑ ⏑ · 4465 30117.* 166 250 286,94 Werkzeuge 2 22* 1* Zugang„„„„„„„„„ 6„„„„. 83259.47773 8 375 918.73 Brben RM Abſchreibung„„ 21 20———.—.— 1,— Gewinn⸗Vortrag aus 1957 370 665,60 Beteiligungen„„„„„„„„„„. 512 000.— Rohüberſchuhn;„ 3 163 363 475,21 Abgang— aus Beteiligungen 3 511 900,— 9 Zinſe 5⁵ 85785 PPPZ—ZPPPPP0b00 4000,— 507 000,— Außerordentliche Erträge 1)„ 154 574.72 Umlaufvermögen: 166 250 286.94 Vorräte: eeeeeneen Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe,————— Handelswaren Halbfertige Erzeugniſſe.„ 22213 636,38 1) Im weſentlichen aus Immobilienverkauf und aus Auflöſung Fertige Erzeugniſſe. 2„„„„10 480 835.30 von Rückſtellungen. Erſatzteile SS 58 165 741,13 Wertpapieret) SSS 5 866 726.75 Hypotheken und Grundſchulde.„„14 182 639,95 Nach dem abſchließenden Ergebnis unſerer pflichtgemäßen Prüfung auf Anzahlungen an Lieferanten— 3 641 343,05 Grund der Bücher und Schriften der Geſellſchaft ſowie. der vom Vorſtand auf Grund von Warenlieferungen 32 952 014,03 erteilten Aufklärungen und Nachweiſe entſprechen die Buchführung, der un ei/ ungen————————„— 9, 3 9 Forderungen an Konzernunternehmen a · 1110 283.27 37 703 640,35 18 825 e en Jaheegaolcsren e läutert, den geſetzlichen Vorſchriften. Wechſel SSSCCC 689 817,58 Deutſche Treuhand⸗Geſellſchaft gleichfalls bei den vorſtehenden Einlöſungsſtellen Daimler⸗Benz Aktiengeſellſchaft oben Zuste/ gebote in de enn auch 85 Uhſen, oStetlete e Sloben E/, 5— in Nuh ege/ A0 Klinder- V, 05 Seste er-HMlejqe/ 0 odis chste heroh Deshe/ Ehret die Muffer mit Blumen am Nfferfag Sonnfag, den 21. Mai 1959 elne modisch lenn Inutter an ihrem Ehrenteg sich besonders freut- denn durch eine prałtische Einkaufstasche Handtasche vo W. Chr. Niũlle O 3, 11-12 Kunststrebe elegante R4. 7 Conditotei-Leffee 0 Ziegleꝛ Fernspfecher 259 86 Taukautsantelger ſinden in dieſer Ba große eachtung und dadurch — Speise ⸗ Ammer mod. Ausführung. schönes Mo dell, Eiche geritzt, best. sus Büfett mit Aufsatz, Stür., 160 em breit, Auszieh- tis ch, echt Eiche u. 4 Porsterstühlen. t. abzugeben. an. 295. Schmidt EEE Gute sowIe Schlal⸗ Zimmer und auch Küchen Viele Einzel- möbel immer preiswert bel 616 F 1, 9 Friedrid- khestandsdarlehen Birn⸗ Kirſchb. kan Birte Birnb., dk I 1. Mr.-8 E 3, 2 Brautleute! ügkal blaluma. baum M. 450. 200, Ktur.5 30. 200, 41ür. 550.— 200, r. 600.— ich. Laumann à lo. Verkaufshäuſer Fernruf 278 35 69 9 die allen Anforde rungen genũgen Erstklassig in Form und Verarbeitung. U. 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