Neue Mannhei Mannheimer General-Anzeiger Veriag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R 1,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25.. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim K RK XAKI2 Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, NecFiſcherſtr. 1. FeHauptſtr. 55, WOppauer Str.8, SeFreiburger Str. 1. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, o mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgäben, an beſonderen Blätzen und für fernmündlich erteilte Einzelpreis 10 V. 8 Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Pfingſt⸗Ausgabe N Samstag, 27. Mai 1959, Sonntag, 28. Mai 1939 150. Jahrgang— Nr. 237 Ciring emplängt die Spanten Kümpf Er England verſchreibt ſich Moskau mit Haut und Haaren Am 31. Mal kreffen ſie in Lamburg ein Ein großes Empfangsprogramm wird ihnen den Dank und den Stolz des Reiches bezeigen dub Berlin, 27. Mai. Die deutſchen Freiwilligen aus Spanten tref⸗ ſen am Mittwoch, dem 31. Mai, in Hamburg ein, wo ſie von Generalfeldmarſchall Hermann Gö⸗ ring begrüßt werden. Der General fährt den Schiffen, die die Freiwilligen in die Heimat zurückbringen, auf der Jacht„Ham⸗ burg“ ein Stück entgegen. Die Jacht wird die Schiffe mit den Freiwilligen in langſamer Fahrt paſſieren und mit ihnen dann als letztes Schiff des Geſchwaders nach Hamburg zurückkehren. Bei der Ueberſeebrücke findet die Ausſchiffung der Freiwilligen ſtatt. Der Generalfeldmarſchall wird hier den Kommandeur der Freiwilligen begrüßen und der Ausſchiffung der erſten Soldaten beiwohnen. Die Ehrenkompanie bei der Begrüßung wird durch die Luftwaffe geſtellt werden. Von der Ueberſeebrücke aus begibt ſich Hermann Göring zur Ausſtellung„Segen des Meeres“, wo 300 Seeleute, die in den letzten Jahren die Trans⸗ porte nach Spanien durchgeführt hatten, den Gene⸗ ralfeldmarſchall erwarten. Nach Beſichtigung der Ausſtellung findet am Karl⸗Muck⸗Platz der Vorbeimarſch der Freiwilligen vor Hermann Göring ſtatt. Vor dem Vorbeimarſch ſchreitet der Generalfeldmarſchall die Front des Ehrenbataillons der Luftwaffe und der Gliederungen der Bewegung ab. Am Nachmittag werden die Frei⸗ willigen auf der Moorweide Aufſtellung nehmen. Hermann Göring wird die Front der Freiwilligen abſchreiten und eine Anſprache an ſie halten, der eine Gefallenenehrung folgen wird. Nach der Ehrung erfolgt die Ordensverleihung, worauf der Befehls⸗ haber der Freiwilligen auf die Anſprache des Gene⸗ ralfeldmarſchalls antworten wird. Nunmehr begibt ſich Hermann Göring in Beglei⸗ tung des Reichsſtatthalters, des Großadmirals, der Generaloberſten Brauchitſch und Keitel, zahlreicher Freiwilliger und anderer ins Hamburger Rathaus, in das auch die Generalkonſuln der Antikomintern⸗ Mächte ſowie Jugoſlawiens und Bulgariens ge⸗ laden ſind. In den ſpäten Nachmittagsſtunden kehrt der Generalfeldmarſchall wieder nach Berlin zurück. Der Abſchied aus Vigo dnb. Vigo, 26. Mai. Die Abreiſe der deutſchen Freiwilligen geſtaltete ſich zu einem letzten Triumphzug auf ſpaniſchem Bo⸗ den. Kurz vor der Abfahrt erſchien im Hafen eine Abordnungen des Armeekorps Galieien mit einer Kapelle und Dudelſackpfeifern, die dem Kommandeur der deutſchen Freiwilligen, Generalmajor Freiherr von Richthofen, und den ebenfalls nach Deutſchland reiſenden ſpaniſchen Generälen Ehrenbezeugungen erwieſen. Als letzte gingen die ſpaniſchen Generäle und der ſpaniſche Konteradmiral Agacino ſowie eine Gruppe von 40 ſpaniſchen Fliegern an Bord, die alle Gäſte des Großdeutſchen Reiches ſind. Ihnen ſchloſſen ſich die zahlreichen deutſchen und ſpaniſchen Journaliſten an, die die Freiwilligen be⸗ gleiten. Am frühen Nachmittag liefen die Schiffe aus, an der Spitze das ſpaniſche Kanonenboot„Canelajas“, das den Deutſchen das Ehrengeleit gab. Den Trans⸗ portſchiffen folgten zahlreiche private Fahrzeuge und Fiſchereiboote aus Vigo, die es ſich nicht nehmen ließen, die ſcheidenden Deutſchen mehrere Stunden lang zu begleiten. Der Abſchied gab Anlaß zu Szenen aufrichtiger Begeiſterung und tiefempfundener Rührung. Von den deutſchen Transportſchiffen ſtiegen Raketen auf, die Hunderte deutſcher und ſpaniſcher Fähnchen an Fallſchirmen als letzten Gruß herabſchweben ließen. eeeeeeeeeeene Moskau- das Mekka der Einkreiſungspolitiker: Betk führt uach Moskau Er will wegen Lieferung von Munition und Bau ſtralegiſcher Bahnen verhandeln Funkmeldung der N M.) + London, 27. Mai. „News Chronicle“ meldet aus Warſchau, Außen⸗ miniſter Beck habe eine Einladung zum Beſuch nach Moskan angenommen. Der Beſuch würde ſchon in Kürze erfolgen, und verfolge den Zweck, wegen der Lieferung bolſche wiſtiſcher Munition nach Polen und des Bauesſtrategiſcher Eiſen⸗ bahnlinien zwiſchen den beiden Ländern zu ver⸗ handeln. Polen ſei zwar nicht bereit, einem engliſch⸗ ſowjetruſſiſch⸗franzöſiſchen Pakt beizutreten, beabſich⸗ tige aber, den polniſch⸗ſowjetruſſiſchen Nichtangriffs⸗ pakt von 1933 und die polniſchen Bündniſſe mit Frankreich und England mit dem geplanten Drei⸗ mächteabkommen in eine Linie zu bringen. „Times“ meldet aus Warſchan, daß Meldungen über Stabsbeſprechungen mit Rumänien zwecks An⸗ paſſung des wolniſch⸗rumäniſchen Bündniſſes für den Danziger Warnung an den Völkerbund: Genf ſoll die Finger ans dem Gypiel laſſen Die angebliche Miſſion Prof. Burckhardts„Dieſe Miſſion hat Berlin übernommen' dub. Danzig, 26. Mai. Der Danziger Korreſpondent des„Bund“ macht nach Meldung des„Danziger Vorpoſten“ den Ver⸗ ſuch, einen angeblich neuen Auftrag des Völker⸗ bundskommiſſars in Danzig, Prof. Burckhard, zu interpretieren und zu einer großen politiſchen Miſ⸗ ſion aufzubauſchen. Burckhard habe die Aufgabe, ein Abkommen zwiſchen Polen und Danzig zuſtande⸗ zubringen. Der Danziger Vorpoſten nimmt in ſeinem heu⸗ tigen Leitartikel dazu Stellung. Man habe in Dan⸗ zig Genf und die hinter ſeinen Einrichtungen ſtehen⸗ den Mächte England und Frankreich genügend wer⸗ ten gelernt, als die mehr als 100 Streitfragen zwi⸗ ſchen Danzig und Polen vor 1933 vergeblich auf eine Löſung warteten. Danzig habe ſich zuletzt für die „Genfer Hilſe“ bedankt, als Herr Leſter in der Dan⸗ ziger Innenpolitik Unheil anrichten wollte, und es ſei verſtändlich, daß Danzig auch jetzt gar keine Luſt habe, nach Geuf zu blicken. Danzig müſſe Herrn Burckhard raten, ſich nicht in die Neſſeln zu ſetzen. Die Miſſion, Dan⸗ zig ohne Krieg ins Reich zurückzuführen, ſei für die ſchmalen Schultern eines Genfer Diplomaten doch zu ſchwer. Dieſe Miſſion habe bereits Ber⸗ lin übernommen, und das ſei für Danzig eine ausreichende Garantie, die von Danzig wichtiger genommen werde, als die engliſche Garantie für die angebliche Unabänderlichkeit der jetzt noch geltenden Landkarte. Beſcheiden waren die Polen nie.. (Funkmeldung der NM.] — Warſchau, 27. Mai. Mit dem bekannten„polniſchen Lebensraum“ be⸗ faßt ſich heute wieder einmal„ABC“. Dieſer! Le⸗ bensraum ſei viel größer als das polniſche Staats⸗ gebiet. Beſonders im Norden und im Weſten gebe es erhebliche Gebiete, die unter verſchiedenen Ge⸗ ſichtspunkten einen Teil Polens im breiteſten Sinne dieſes Wortes bildeten. Oſtpreußen ſei z. B. in geographiſcher und wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht ein Teil Polens. Verkehrsmäßig bilde es die Verbindung der Oſtſee mit den polniſchen Gebieten. Etnographiſch ſei der ſüdliche Teil Oſtpreußens von Polen bevölkert, wäh⸗ rend der nördliche Teil der ganzen Bevölkerung ſyſtematiſch in das übrige Reich abwandere. Geographiſch und wirtſchaftlich bilde auch Dan⸗ zig einen Teil Polens. Hiſtoriſch treffe das auch auf Schleſien zu, das einen der älteſten Teile Polens bilde. Die Bevölkerung Schleſiens ſei polniſcher Abſtammung, und in Oſtſchleſien ſprä⸗ chen die Deutſchen polniſch. Viele Kennzeichen des Polentums fände man auch in Pommern. Die polniſche Nation müſſe ſich darüber Rechenſchaft ablegen, wo Kennzeichen des Polentums auszuſpähen ſeien, da es tief davon über⸗ zeugt ſei, daß, wo auch immer Polen ſich einmal be⸗ funden hatten, ſie trotz ſchwierigſter Exiſtenzbedin⸗ gungen nicht verloren gehen. Fall eventueller Feindſeligkeiten im Weſten als un⸗ zutreffend erklärt würde. Der Warſchauer Korreſpondent des„Daily Ex⸗ preß“ meldet, daß, Berichten aus Moskau zufolge, die Sowjetregierung Polen in Kürze den Vorſchlag machen werde, den Nichtangriffsvertrag in ein gegenſeitiges Beiſtandsabkommen umzuwandeln. Neues Kriegszuſtand-Geſetz in Polen dub. Warſchau, 26. Mai. Der Miniſterrat beſchloß am heutigen Freitag einen Geſetzentwurf über den Kriegszuſtand, der die bisherigen Beſtimmungen außer Kraft ſetzen ſoll. Einzelheiten über dieſes Geſetz ſind noch nicht bekannt. Weiter wurde ein Geſetzentwurf angenommen, der beſondere Strafen für Deſertion zum Feind oder Flucht über die Grenze des Staates vorſieht. Dieſer Geſetzentwurf beſtimmt, daß bei einzelnen Ueber⸗ tretungen gegen das Militärſtrafgeſetz und gegen die allgemeine Dienſtpflicht für den Fall der Deſertion zum Feind oder Flucht über die Grenze des Staates, außer den üblichen Strafen auch noch zuſätzlich den Verluſt des Beſitzes und der Erbfähigkeit ſowie der Fähigkeit, Geſchenke anzunehmen, als Strafen ver⸗ hängt werden können. Es iſt zu befürchten, daß ſich dieſes Geſetz vor allem gegen die zahlreichen Angehörigen der deut⸗ ſchen Volksgruppe richtet, die ſich vor dem Terror aufgehetzter polniſcher Elemente, unter Zurücklaſ⸗ ſung ihres Grundbeſitzes über die Grenze nach Deutſchland in Sicherheit bringen wollen. Fugoflawiſcher Staatsbeſuch Prinzregent Paul von Jugoſlawien beſucht auf Einladung des Führers Deutſchland dub. Berlin, 26. Mai. Am 1. Juni werden ihre Kgl. Hoheiten Prinz⸗ regent Paul und Prinzeſſin Olga von Iugoſlawien auf Einladung des Führers mit dem Kgl. Jugoſlawiſchen Außenminiſter zu einem mehr⸗ tägigen Staatsbeſuch in Deutſchland um 15.30 Uhr auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin eintreffen. Der Prinzregent wird auf ſeiner Reiſe von dem Hof⸗ miniſter Antic, dem Generaladjutanten. Diviſions⸗ general Hriſtie und weiterem Gefolge begleitet ſein. Der Prinzregent, die Prinzeſſin und ihre Beglei⸗ tung werden während ihres Aufenthaltes in Berlin als Gäſte des Führers im neuen Gäſtehaus des Reiches, dem Schloß Bellevne, Wohnung nehmen. Prinzregent Paul wird bei ſeinem Beſuch mit den führenden Männern des Reiches zuſammentref⸗ ſen und ſo Gelegenheit zu perſönlichen Ausſprachen über Fragen gemeinſamer Politik Deutſch⸗ lands und Jugoſlawien haben. Am Frei⸗ tag, dem 2. Juni, findet zu Ehren des hohen jugo⸗ ſlawiſchen Gaſtes eine Parade ſtatt. Die Rückreiſe nach Belgrad iſt für Donnerstag, den 8 Juni vor⸗ geſehen. Der Aufmarſch der Fronten * Mannheim, 27. Mai. Im Jahre 1903 kam Eduard VII. zum erſtenmal alg König— als Prinz von Wales hatte er freilich Paris, wenn auch mehr als Intereſſent der Ver⸗ gnügungsetabliſſements denn als Intereſſent der franzöſiſchen Politik, gründlich kennen gelernt— in die franzöſiſche Hauptſtadt: das franzöſiſche Volk empfing ihn mit einem Pfeifkonzert und einige Unentwegte ſogar mit faulen Eiern. Die Erinne⸗ rung an Faſchoda ſteckte den Demonſtranten noch zu arg in den Gliedern. Im Jahre 1907 war die Entente zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich fertig. Im Jahre 1898 wurden nach der Nichterneuerung des Rückverſicherungsvertrages durch Holſtein die erſten Verhandlungen zwiſchen Paris und Peters⸗ burg aufgenommen: als die Pariſer Oeffentlichkeit etwas' davon erfuhr, gab es nicht nur Zeitungsfehden, ſondern Straßenkrawalle gegen„den unmöglichen Kurs“. Niemals konnte ſich das Mutterland der großen Revolution mit der blutigen Diktatur des Zarismus verbünden! Was die Politiker nicht ſer⸗ tig brachten, das brachten dann die Financiers fertig: die guten Zinſen der ruſſiſchen Staatspapiere be⸗ ſchwichtigten die Gewiſſensbedenken der franzöſiſchen Revolutionäre: Als im Mai 1914 Poincaré ſeinen Beſuch in Petersburg machte, begrüßte ihn die Haus⸗ kapelle des Zaren mit der Marſeillaiſe, dem Triumph⸗ marſch der franzöſiſchen Königsmörder. 1907 wurden die erſten militäriſchen Verhandlun⸗ gen zwiſchen Paris, London und Petersburg auf⸗ genommen: 1911 ſtand die Tripleentente im Rohbau fertig: im Rohbau, d. h. in den Beſchlüſſen der Re⸗ gierungen; der ſogenannten öffentlichen Meinung zeigte man ſie nur als das verſchleierte Bild von Sais: ſie wußte, daß etwas im Gange war, aber ſie wußte noch nicht, was und um was eigentlich ge⸗ ſpielt wurde. Das wußte ſie erſt, als Poincare von ſeiner Peterburgsfahrt zurückkehrte und einem Ver⸗ trauten noch am Landungspier von Cherbourg triumphierend erklärte:„Dieſer Krieg wird mein Krieg ſein!“ und das erlebte ſie erſt, als im Monat Auguſt des Jahres 1914 die Millionen Menſchen die Uniſorm anzogen und ſich bereitmachten, für ihre verſchiedenen Vaterländer zu ſterben Solange hat damals das Wachſen und Werden der Tripleentente gedauert. Es liegt wohl im Tempo der Zeit, wenn es bei der zweiten, bei der Tripleentente, die wir heute erſtehen ſehen, ſchneller geht. Im Tempo der Zeit:— vor allem aber im Tempo der deutſchen Entwicklung. Das Reich Wil⸗ helms II. wuchs allmählich in die Weltmachtrolle und damit in den Weltmachtanſpruch hinein. Das Reich Adolf Hitlers erhob ſich wie ein Phönix aus der Aſche zu dem ſteilſten Flug, den die Geſchichte der Staats⸗ und Volkserneuerungen überhaupt kennt. Es wurde gleichſam über Nacht zur erſten Großmacht Europas. Gleichſam über Nacht mußte daher auch nach altem Rezept ihm die Gegenkon⸗ ſtruktion entgegengeſtellt werden. Denn das iſt eine alte Erfahrung einer tauſend⸗ jährigen europäiſchen Geſchichte: immer hat ſich der Rand Europas gegen das Zentrum Eu⸗ ropas geſammelt, wenn dieſes Zentrum ſtark und mächtig zu werden begann. Inſtinktiv geſam⸗ melt aus dem Wiſſen heraus: iſt das deutſche Zen⸗ trum Europas ſtark und mächtig, dann iſt Euro⸗ pa deutſchgeworden ſo wie es deutſch geweſen iſt, als die deutſchen Kaiſer der Ottonen und der Staufen in dieſem Zentrum regierten, und alle Herr⸗ ſcher, die außerhalb dieſes Zentrums ſtanden, ſich in weiſer Selbſterkenntnis in den Dokumenten ihrer Staatskanzleien als„Kleinkönige“ hezeichneten. Solche geſchichtliche Wiederkehr läßt der Egoismus der europäiſchen Randländer heute nicht mehr zu. Zwar ſind ſie alle in Wirklichkeit keine europäiſchen Staaten mehr, ſondern hat ſich bei allen das Gewicht ihres ſtaatlichen Lebens in den außereuropäiſchen Kreis verlagert. Zwar iſt das europäiſche England nur mehr ein ganz kleines Anhängſel und daneben noch die Verwaltungszeütrale des weltweiten briti⸗ ſchen Imperiums. Zwar hat Frankreich ein Kolo⸗ nialreich, das an Größe das Mutterland um das 2. Seite Nummer 237 Pfingſt⸗Ansgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag, 27. Mai/ Sonntag, 28. Mai 1089 Zwanzigfache übertrifft. Zwar umfaßt das euro⸗ päiſche Rußland nur den dritten Teil des aſiatiſchen Rußlands. Zwar haben alſo alle dieſe Staaten ihr Geſicht von Europa abgewannt und nach auswärts gekehrt. Aber ihre hiſtoriſche Bindung an Europa iſt immer noch ſo ſtark, daß ſie ſich als bevorrechtete Ver⸗ walter des europäiſchen Schickſals fühlen und in dieſem angemaßten, weil durch die geſchichtliche Ent⸗ wicklung widerlegten Anſpruch ſich zuſammenfinden gegen den gerechten Anſpruch des deutſchen europäi⸗ ſchen Zentrums, das allein wirklich europäiſch geblie⸗ ben iſt. Sie haben ſich auch heute wieder zuſammenge⸗ funden. Die neue Tripleentente ſteht feſt. Noch nicht ſehr ſicher weder in ihren vertraglichen Fun⸗ damenten noch in ihrer allgemeinen Anerkennung, aber ſoweit im Rohbau fertig, daß man verſuchen kann, an ihre innere Ausgeſtaltung zu gehen. Ge⸗ braucht hat man heute ungefähr ebenſoviele Monate, wie bei der erſten Jahre vonnöten geweſen ſind. Läßt man die Tatſache außer Anſatz, daß der fran⸗ zöſiſche Sowjetpakt bereits 1936 abgeſchloſſen wor⸗ den iſt, und beſchränkt man ſich auf die Vervollſtändi⸗ gung der Zweierentente Paris—London durch Her⸗ einnahme Londons zur Dreierentente, dann iſt es gerechtfertigt zu ſagen: gebraucht hat man diesmal nurdrei Monate: nämlich vom März dieſes Jahres, als die erſte Verſuchung an London heran⸗ trat, bis Ende Mai, als London dieſer Verſuchung jetzt unterlegen iſt. Wie man geſtehen muß: eine raſche Arbeit, ob ſie gründlich und haltbar iſt, wird ſich zeigen. Auf alle Fälle ſind aber nun die europäiſchen Fronten feſtgelegt. In der Mitte Europas ſteht der ſtarke Block der 150 Millionen Deutſchlands und Italiens: Die Achſenmächte beherrſchen die europäiſche Mittellinie vom Kattegat bis zu den Wüſtendünen der Sahara. Sie haben den äußeren Borteil der„inneren Linie“ und den weſentlicheren Borzug der reſtloſen Harmonie ihrer Intereſſen, Ziele und Anſchauungen. Sie ſtellen wirklich einen Block und keine Gruppe dar. Erweitert wird ihre Front durch zwei ſtarke Stützpfeiler im Oſten und Weſten: im Oſten Ungarn, womit ſie eine ent⸗ ſcheidende Poſition am Balkan halten; im Weſten Spanien, das als ihr guter Freund an der Ein⸗ gangspforte ihres weſentlichen maritimen Bewe⸗ gungsraumes Wache hält. Beide Länder ſind mit der Achſe nicht politiſch durch einen Bündnistertrag, aber beide Länder ſind mit ihr ideologiſch durch den ge⸗ meinſamen Antikominternpakt verbunden. Dieſem Block der Achſe gegenüber ſteht die Gruppe der Einkreiſungsmächte. Keine homogene, ſondern eine nach Intereſſen, Zielen und Anſchauungen ſehr heterogene Gruppe, aber wie man geſtehen muß, diplomatiſch ſehr planvoll um die Achſenmächte gruppiert: England, das gegen die Achſe das Weltmeer ſperren ſoll; Frankreich, das die Wacht im Weſten und im weſtlichen Mittel⸗ meer übernimmt; Aegypten, das den Suezkanal und damit den Durchbruch in den Pazifik zu dem japaniſchen Verbündeten ſperrt; die Türkei, die den Ausbruch der Achſenmächte nach Kleinaſien in die unruhigen Gefilde der arabiſchen Welt auf der einen und den Durchbruch zur Oſtſeite des Balkans durch die Dardanellen auf der anderen Seite verhindern muß; Polen, das die Balkanſtellung der Achſe von Norden her beoͤroht und eine Riegelſtellung vor das rumäniſche Oelterritorium legt; Rußland endlich, das den Einſchlieungsring im Norden abſchließt und der polniſchen Sperre erſt Halt und damit wirkliche Bedeutung gibt. Zwiſchen die Fronten gelagert iſt das Ge⸗ mengſel der Kleinſtaaten, die teils ver⸗ zweifelt ſich bemühen, ihre Individualneutralität aufrecht zu erhalten— das gilt vor allem für die kleinen Weſtſtaaten: die Schweiz, Belgien und Hol⸗ land—, teils ihr Heil im Zuſammenſchluß zu beſon⸗ deren Intereſſen⸗ und Schutzverbänden: ſkandinavi⸗ ſcher Bund, Baltenbund, Balkanbund, ſuchen. Das iſt die politiſche Geographie Europas. Außer⸗ halb Europas ſtehen in Angliederung an die beiden europäiſchen Fronten ſich die zwei Weltmächte Ja⸗ pan und Amerika gegenüber: keine davon einer Gruppe in einem ofſenen Bündnis verpflichtet, aber beide entſchloſſen, eine Bündnisaktion der anderen für eine der europäiſchen Gruppen mit einer eigenen Bündnisaktion zugunſten der Gegenſeite zu beant⸗ worten. So iſt Europa, ſo iſt die ganze Welt wieder ein⸗ mal gegeneinander aufmarſchiert. Gewehr bei Fuß ſtehen ſich die Nationen gegenüber und heute weiß ſchon jede, auf welcher Seite und gegen wen ſie ſich ſchlagen wird. Kriegsgrund? Kriegsurſache? Neben⸗ ſächliche Fragen, wenn man vorher die Entſchloſſen⸗ heit und die gegenſeitige Verpflichtung, ſich zu ſchla⸗ gen ſchon ſo eindeutig feſtgelegt hat, wie es in den Einkreiſungspakten der Fall iſt. Denn über den aggreſſiven Charakter dieſer neuen General⸗Entente gegen Deutſchland beſteht kein Zweifel. Es beſteht allerdings auch kein Zweifel, daß dieſe kriegeriſchen Drohungen, und, wenn man ſich damit nicht begnügen ſollte, ein kriegeriſcher Verſuch auf eine Abwehrfront ſtoßen würde, die der Angreiſerfront an innerer Stärke wie an materieller Macht weit überlegen wäre. Dr. A. W. n Vortugal wird nicht gehetzt! Aufnahme von Hetzpreſſeſtimmen aus London und Paris verboten dnb. Liſſabon, 26. Mai. Eine Verfügung der Portugieſiſchen Zenſurbe⸗ Hörde verbietet den Nachrichtenagenturen und Zei⸗ tungen den Abdruck von Preſſeſtimmen aus„Daily Herald“„Humanité“,„'Oeuvre“,„Populaire“ und „'Oröre“. Ebenſo wird unterſagt, Meinungs⸗ äußerungen von Pertinax, Tabouis, Péris und an⸗ Heren, die bei gegebener Gelegenheit namhaft ge⸗ macht werden ſollen, zu veröffentlichen. Moskaus Triumph: Vollſtändige Unterwerfung Londons unter Moskau Der Pakt geht noch wener, als man dachte— Sofortige Aufnahme von Generalſtabsverhandlungen Drabtber. unſ. Londoner Vertreters London, 27. Mai. Die engliſche Antwort auf den ſowjetruſſiſchen Vorſchlag iſt geſtern abgegangen. Sie iſt in die Form eines Entwurfes für den geplanten Dreimächte⸗Mi⸗ litärpakt gekleidet, ſo daß die Verhandlangen,„wenn Sowjetrußland die engliſchen Vorſchläge annimmt“, im Endſtadium weſentlich beſchleunigt werden. Das engliſche Memorandum geht noch weiter, als wir geſtern berichtet haben. Nicht nur gegenſeitige Hilfe der Großmächte im Falle eines direkten An⸗ griffes, ſondern auch die gegenſeitige Unterſtützung für den Fall, daß eine der Mächte durch anderweitige Verpflichtungen in einen Krieg verwickelt werden ſollte, ſoll automatiſch ſein. Der Inhalt des Memo⸗ randums iſt im weſentlichen folgender: 1. Automatiſche Hilfeleiſtung der drei Großmächte England, Frankreich und Sowjetrußland, wenn eine dieſer Mächte Gegenſtand eines europäiſchen Angriffsaktes iſt. 2. Automatiſche Zuſammenarbeit der drei WMächte, wenn eine der Mächte in einen Krieg verwickelt wird in Erfüllung von Verpflichtungen, die dieſe Macht einem anderen Staat in Europa gegen⸗ über eingegangen iſt. 3. Sofortige Konſultation in jedem Fall eines An⸗ griffsaktes in Europa oder einer Angriffsdro⸗ hung. Die Konſultation ſoll offenſichtlich diplo⸗ matiſcher und militäriſcher Natur ſein. 4. Erklärung daß dieſeg Abkommen rein defen⸗ ſiver Natur iſt und nach Anſicht der drei Bünd⸗ nismächte mit der Geufer Satzung überein⸗ ſtimmt, obwohl man für den Fall der gegenſeiti⸗ gen Hilfeleiſtung nicht auf den Spruch aus Genf warten will, ob es ſich um einen Augriffsakt handelt oder nicht. 5. Sofortige Generalſtabsbeſprechungen, um die Einzelheiten der Verwirklichung dieſes Abkom⸗ mens zu konſultatieren. Nach weiteren Angaben ſollen kleine Staaten das„Recht“ haben, im Falle, daß ſie angegrifſen wer⸗ den, an die drei Bündnismächte um Hilfeleiſtung zu appellieren. Auch in einem ſolchen Fall würden ſo⸗ fortige Konſultationen ſtattfinden. Die engeren militäriſchen Beziehungen, dͤie aus dem Bündnis erwachſen würden, kommen darin zum Ausdruck, daß das engliſche Kriegsminiſterium den ſowjetruſſiſchen Kriegsminiſter Woroſchilow be⸗ reits jetzt, bevor das Abkommen endgültig zuſtande⸗ gekommen iſt, eingeladen hat. Woroſchilow ſoll ent⸗ weder Ende dieſes Monats kommen, wenn der pol⸗ niſche Generalſtabschef gleichzeitig in London er⸗ wartet wird. Falls der Beſuch in dieſer kurzen Friſt noch nicht zuſtandekommen ſollte, wird Woroſchilow im September zu den engliſchen Herbſtma⸗ növern erwartet, die in dieſem Jahr in größtem Stil ſtattfinden und vor allem die Motoriſierung und Mechaniſierung des engliſchen Heeres vorfüh⸗ ren ſollen. An dieſen Manövern werden rund 50 000 Mann teilnehmen. Ueber die geſtern gemeldete Abſicht des engliſchen Kriegsminiſters Hore⸗Beliſha, nach Sowjet⸗ rußland zu fahren, war in amtlichen Kreiſen nichts zu erfahren. Offenſichtlich war die Veröffentlichung hierüber voreilig und von intereſſierter Seite lan⸗ ciert. Der Kriegsminiſter ſoll den Wunſch haben, nach Warſchau und Moskau zu fahren. Die Reiſe⸗ pläne hängen jedoch davon ab, ob die Sowjetruſſen die engliſchen Bündnisvorſchläge und die offizielle Einladung annehmen werden. Wie wird die Achſe reagieren? SEine Frage, die Paris ſchon ſchwere Sorgen macht! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 27. Mai. Trotz des ſogenannten Erfolges der ſowjetruſſi⸗ ſchen Verhandlungen fühlt man ſich in Paris keines⸗ wegs wohl in ſeiner Haut. Die geſamte Preſſe ſucht heute unter ſchmerzhaf⸗ tem Kopfzerbrechen zu euträtſeln, welche Ant⸗ wort Deutſchland und Italien auf die ſowjet⸗ ruſſiſche Krönung der Einkreiſungspolitik geben könnten. Man ſpricht von der Möglichkeit der Kündigung des engliſch⸗italieniſchen Gentlemen⸗Agreements, von der Widerrufung der deutſch⸗franzöſiſchen Friedens⸗ erklärung vom 6. Dezember, vom Beitritt Spaniens und Japans zum deutſch⸗italieniſchen Bündnis uſw. Dabei macht man auch ſchon geltend, daß die demo⸗ kratiſchen Staaten ihrerſeits ebenfalls nicht untätig bleiben würden. Aber auch au der anderen Seite verſucht man es, irgendwie Einfluß auf London und Berlin zu ge⸗ winnen. Der Abgeordnete Montigny verlangt in einem Schreiben an Daladier eine Ausfuhrſperre für das lothringiſche Erz nach Deutſchland unter Verzicht auf den Ruhrkoks, den die franzöſiſche Induſtrie doch ſo notwendig braucht. Der„Exzelſior“ dagegen richtet einen leidenſchaftlichen Appell an den Duce, daß er doch, wie bei der September⸗ Kriſe, auch jetzt„in dieſen ſchwierigen Tagen die Rolle des Vermittlers übernehme“. Man müſſe doch endlich Ein deutliches Wort aus Rom: „Die Demokratien haben dem Frieden abgeſagt“ Rom ſieht ote Lage klar und nüchtern Das Pulberſaß Polen und die Austwletungen der Garautiepakte Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 27. Mai. Mit der größten Anteilnahme verfolgt man in Italien die Leiden und Verfolgungen, denen die deut⸗ ſchen Volksgenoſſen in Polen, aber auch Reichsange⸗ hörige und Bürger Danzigs durch die aufgeputſchten polniſchen Volksmaſſen ausgeſetzt ſind, und immer mehr ſetzt ſich hier die Ueberzeugung durch, daß das unverantwortliche Treiben Polens die Lage von Tag zu Tag verſchärft. Dabei iſt es hier allgemeine Ueberzeugung, daß die Polen lediglich durch die eng⸗ liſche Einkreiſungspolitik zu ihrem Vorgehen er⸗ mutigt worden ſind. So ſagt„Lavoro Faſeiſta“ heute: „Die ſchweren Zwiſchenfälle, die ſich in dieſen Tagen zwiſchen Polen und der deutſchen Stadt ereignet haben, rufen die Erinnerung an das klaſſiſche Pulverfaß und die zur Exploſion fertige Zündſchnur wach. Die Warſchauer Regierung kann die Zündſchnur mit den ſchwerſten Folgen für ganz Europa von Stunde zu Stunde anſtek⸗ ken. Dahin hat es die Politik der Demokratien gebracht, dahin bringt es noch ſchneller das nun⸗ mehr vollendete Syſtem der Garantiepakte.“ Das Bündnis der Demokratien mit Sowjetruß⸗ land, das nach den hier vorliegenden Meldungen aus London und Paris ſo gut wie ſicher iſt, erſchwert nach römiſcher Auffaſſung die Lage immer mehr, denn die Polen ſind ſich erſt jetzt eines Rückhaltes ſicher und glauben jetzt erſt, auf materielle Unter⸗ ſtützung rechnen zu können. Der Ruſſenpakt ſtellt nach hieſiger Auffaſſung, der die Preſſe einhellig Aus⸗ druck gibt, die größte Selbſterniedrigung der Demokratien dar. Das Bündnis zwiſchen dem Kapitalismus und ſeinem kommuniſtiſchen Erzfeind iſt, wie alle italieniſchen Blätter feſtſtellen, das größte Schwächezeichen, das die demokratiſchen Staa⸗ ten geben könnten.„Iſt jemals eine Nation tiefer geſunken, hat je ein Volk eine ſchmachvollere Er⸗ niedrigung erlitten?“ fragt Farinaceis„Regime Fa⸗ ſeiſta“,„als ſie heute die plutokratiſchen Nationen erleiden, die Weltbankiers und bürgerlichen Frei⸗ maurer, die die Hilſe der Kommuniſten erflehen, welche ſie haſſen und verachten?“ Der Abſchluß des Sowietruſſenpaktes iſt aber außerdem nach hieſiger Auffaſſung, dag ſicherſte Zeichen dafür, daß die Weſtmächte keinen Bei⸗ trag mehr zu einer friedlichen Löſung der Eu⸗ ropa beſchäftigenden Fragen leiſten wollen. Anſtatt die berechtigten Forderungen Italiens und Deutſchlands ernſthaft zu prüſen und zu erwägen, wie ſie mit den eigenen Intereſſen zu vereinbaren ſind, häufen die Weſtmächte immer mehr Zündſtoff an und ermutigen, wie das Beiſpiel Polens zeigt, Abenteuer aller Art. Mit einer gewiſſen Fronie be⸗ obachtet man in Rom, daß es in den Weſtmächten ſelbſt nicht an innerem Widerſtand und Zweiſeln am Wert des Sowjetruſſenpaktes fehlt. Die Tribuna verweiſt insbeſondere auf das innere Widerſtreben, das der franzöſiſche Generalſtab nach den mit Tucha⸗ tſchewſki gemachten Erfahrungen gegen eine Auslie⸗ ſerung ſeiner Pläne an die Sowjets zeigt. Auch be⸗ unruhige die Wühlarbeit der Komintern trotz des Wunſches nach außenpolitiſcher Zuſammenarbeit mit — den Sowjets, diejenigen Kreiſe in England und Frankreich, die noch nicht jede Ueberlegung verloren hätten. Zu den allgemeinen politiſchen Folgen des Sowjetruſſenpaktes übergehend, ſtellt die„Stampa“ feſt, daß als erſte Konſequenz eine Verſteifung der Haltung Japans gegen die demokratiſchen Mächte zu verzeichnen ſei, wie der wegen der Kon⸗ zeſſion entſtandene Konflikt Japans mit den Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika, Großbritannien und Frankreich beweiſe. Auch zeigen ſich durchaus nicht alle kleineren Staaten bereit, das anglo⸗fran⸗ Köſiſche Garantieſyſtem widerſpruchslos hinzuneh⸗ men. Die ſkandinaviſchen Staaten hätten eine Hal⸗ tung eingenommen, die ihren Verpflichtungen zur Neutralität entſpräche. Dieſe Anſicht führt der Süd⸗ oſteuropakorreſpondent des Blattes, Zingarelli, im einzelnen für den Balkan aus und ſtellt feſt, daß im Oſten Europas ſich bisher nur Polen und die Tür⸗ kei dem anglo⸗franzöſiſchen Syſtem angeſchloſſen hät⸗ ten, während Rumänien und Griechenland heute ernſthaft über die Konſequenzen der engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Hilſeverſprechen nachdächten, Ungarn mit der Achſe verbündet ſei und Jugoſlawien und Bul⸗ garien ſich ihr ſchickſalsmäßig zuwenden würden. In dieſem Zuſammenhang verdient die 4ſtündige Unterredung, die der bulgariſche Geſandte geſtern mit dͤͤem Grafen Ciano gehabt hat, beſondere Beach⸗ tung. Wie in gut unterrichteten Kreiſen verlautet, hat der bulgariſche Geſandte dem italieniſchen Außenminiſter über die Stellungnahme Bulgariens zu den jüngſten Zwiſchenfällen an der bulgariſch⸗ griechiſchen und an der bulgariſch⸗rumäniſchen Grenze referiert. Generaloberſt Mich beim Dute dnb Rom, 26. Mai. Der Staatsſekretäx der Luftfahrt, Generaloberſt Milch, hat in Begleitung von Staatsſekretär Gene⸗ ral Valle, am Freitag eine Beſichtigungsfahrt durch das pontiniſche Gebiet gemacht und dabei die Städte Littoria und Sabaudia beſucht. Von den Vertretern der Behörden und der Partei wurde dem General⸗ oberſt und ſeinen Offizieren ein überaus herzlicher Empfang zuteil. Während der Fahrt brachte die ſpalierbildende Bevölkerung dem Staatsſekretär im⸗ mer wieder begeiſterte Kundgebungen dar. Nachmittags hat Generaloberſt Milch in der Ge⸗ dächtnishalle für die Gefallenen der faſchiſtiſchen Mi⸗ liz im Beiſein von Staatsſekretär General Valle und von Generalſtabschef der Miliz, General Roſſo, einen großen Lorbeerkranz. mit der Hakenkreuz⸗ ſchleife niedergelegt. Im Anſchluß daran begab ſich Generaloberſt Milch in den Palazzo Venezia, wo er vom Duce empfangen wurde, der ſich nach einer ſehr herzlichen Unterredung im Beiſein von Staatsſekretär General Valle auch die Offiziere der deutſchen Miſſion vor⸗ ſtellen ließ und ſich mit ihnen noch längere Zeit lebhaft unterhielt. Beim Verlaſſen des Palaszo 8 einen Weg finden, um zu einer Löſung zu kommen und die ſchwebenden Fragen friedlich zu regeln. Der Abgeordnete Deat endlich, der vor einiger Zeit ſchon zum größten Aerger der Kriegshetzer aller Schattierungen erklärt hatte, daß er nicht für Dan⸗ gig ſterben wolle, legt in einem Artikel im„Oeuvre“ die wirtſchaftlichen Folgen der augenblicklichen„tol⸗ len Politik“ Frankreichs bloß.„Wir rutſchen in den Abgrund“, ſchreibt er. Die rieſigen Unkoſten der rieſigen Rüſtungen ſeien einfach nicht zu tragen. Der Lebensſtandard in Frankreich müſſe ſich zwangs⸗ läufig jeden Tag immer mehr ſenken. Die Fran⸗ aoſen müßten entſchloſſen zu Spartanern werden und irgend ein„totalitäres Wirtſchaftsſyſtem impro⸗ viſieren“, um durch den Hunger die Rüſtungsun⸗ koſten aufbringen zu können. Eine andere Möglich⸗ keit, die vielleicht größere Bewegungsfreiheit und eine etwas längere Dauer verſprechen könnte, ſei ein neues Dreiecksabkommen Paris—London—Nen⸗ vork.„Wir müſſen mit England und wenn es mög⸗ lich wäre mit Amerika gemeinſame Kaſſe machen“, meint Deat, doch dieſe Löſung, vorausgeſetzt, daß England und vor allem Amerika ſie annehmen woll⸗ ten, laufe auf eine„angelſächſiſche Koloniſierung Frankreichs“ hinaus. Zu allerletzt aber, ſo ſchließt „Deat ſeinen Artikel, bliebe noch immer ein Ausweg übrig.„Man ſollte wirklich Frieden machen und eine Art kontinentalen oder gar weltwirtſchaftlichen New Deal organiſieren“— und das wäre wirklich die in⸗ telligenteſte Löſung. Venezia wurden dem Generaloberſt wie auch ſchon vor dem Kommando der faſchiſtiſchen Miliz von der Menge lebhafte Ovationen dargebracht. Fröhliche Pfingsten! AxiKaH 35 Aeberflüſſige Aufregung Das Unterhaus debattiert über Böhmen und Mähren dub. London, 26. Mai. Vertreter der Oppoſitionsparteien hielten eg am Freitag, am letzten Tag vor den Pfingſtferien des Parlaments für angebracht, das Unterhaus mit der Frage der Anerkennung des Protektorats Böhmen und Mähren zu beſchäftigen. Die Oppoſitionsredner polemiſierten gegen eine Aner⸗ kennung des Protektorats durch England im Zu⸗ ſammenhang damit auch gegen die Ueberweiſung des tſchechiſchen Goldes durch die Bank für Internatio⸗ nale Zahlung an Deutſchland. Im Verlauf der Debatte kam es zu heftigen Angriffen auf die beiden britiſchen Vertreter im Vorſtand der B93, Montague Norman und Sir Otto Niemeyer. Auch Lloyd George ließ ſich die Gelegenheit nicht entgehen, die Regierung anzugreiſen. Hauptſchelttlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Far! Onno Eiſenbark.— 1 delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. i. V. Gericht: Dr. Frig Hammes.— Sport: Willv Mälter.— Südweſideutſche Umſchau: i. V. Richard Schönfelder.— Bilderdienſt: j. V. C. O. Eiſenbart, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§. Schaffer, Berlin, Südweſikorſo 60. Für unperlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung mur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue M imer Zeiteng Or. Fritz Bode& Co., Mannheim,.4 8 Berantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob 0 ude. Manabelm. Zur Zeie Preisliſte Nr. 9 gültie. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ 5 ieitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe& Abend über 9 500 B über 11 O0⁰0 be Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21 500 Samstag, 27. Mai/ Sonntag, 28.—— —— der Nenen Mannheimer Zeitung 3. Seite/ Nummer 2³⁷ Hilfe- und Warnruf an die Warſchauer Regierung: Coll der Terror kein Ende nehmen? Die blutigen Ausſchreitungen in Tomaſchow und Konſtantynow als Fanal dib Kattowitz, 26. Mai. Der Führer der Jungdeutſchen Partei für Polen und ehemalige Senator Wiesner⸗Bielitz hat ſich er⸗ neut in zwei Eingaben an den polniſchen Miniſter⸗ präſidenten General Stladkowſki gewandt, die die zahlreichen Deutſchenverhaftungen ſowie die ſchwe⸗ ren Ausſchreitungen von Konſtantynow bei Lodz zum Gegenſtand haben. In der erſten Eingabe wird u. a. darauf hinge⸗ wieſen, daß in den letzten Wochen Angehörige der deutſchen Volksgruppe in immer größerer Anzahl verhaftet werden, und zwar nicht nur in den Weſt⸗ gebieten, ſondern in immer ſtärkerem Maße auch in den Oſtgebieten. Ohne Angabe von Gründen werden die Betreffenden feſtgenommen und tage⸗, ja ſogar wochenlang in Gewahrſam gehalten. Die Angehöri⸗ gen der Verhafteten laſſe man im Unklaren dar⸗ über, wo ſich die Verhafteten befinden, und vielfach ſei es auch dem Rechtsanwalt nicht möglich, über den Aufenthaltsort der Gefangenen Auskunft halten. In der zweiten Eingabe über die Vorfälle in Konſtantynow erinnert Senator Wiesner an die am 17. Mai d. J. überreichte Denkſchrift über die Aus⸗ ſchreitungen in Tomaſchow, in der zum Schluß der Befürchtung Ausdruck gegeben wurde, daß auch in anderen Städten Mittelpolens ähnliche Ausſchrei⸗ tungen zu erwarten ſeien. Dieſe Befürchtungen, ſo etwa heißt es dann in der Eingabe, ſind in der Ort⸗ ſchaft Konſtantynow bei Lodz leider eingetreten. Die Deutſchen wurden angegriffen und aufs ſchwerſte mißhandelt. Ein großer Teil der Wohnungseinrich⸗ tungen wurde zerſtört. Wie ſchwer dieſer Ueberfall war, erhärtet die Tatſache, daß die Polizei in Kon⸗ ſtantynow Verſtärkung aus Lodz herbeiholen mußte. Seit Wochen unter volniſchem Terror dnb. Warſchau, 26. Mai. Die maßloſen polniſchen Ausſchreitungen gegen ⸗ die deutſchen Einwohner von Konſtantynow bei Lodz ⸗ über die infolge des Verſuches, jegliche Nachricht zu unterdrücken, erſt allmählich Einzelheiten bekannt wurden, trugen ſich bereits am 21. Mai zu. Ein ge⸗ nauer Ueberblick über die Zahl der verletzten deut⸗ ſchen Volksgenoſſen und die zerſtörten deutſchen Häuſer und Wohnungen kann jedoch immer noch nicht gegeben werden. Tatſächlich ſteht die deutſche Bevölkerung Konſtan⸗ tynows ſeit Wochen unter dem Terror der Polen. Der Terror geht ſoweit, daß verſchiedene deutſche Familien unter Zurücklaſſung oder unter Verſchleu⸗ du er⸗ derung ihres Beſitzes über die grüne Grenze nach Deutſchland fliehen oder zu fliehen verſuchen. Hunderte von Flüchtlingen ſind nämlich bei dem Verſuch, ſich über die deutſche Grenze in Sicherheit zu bringen, noch auf polniſcher Seite feſtgenommen und verhaftet worden. Unter dieſem polniſchen Terror haben auch die von Deutſchen bewohnten Dörfer Alt⸗Ludwikow und Neu⸗Ludwikow bei Lodz ſtark zu leiden. Aus Furcht vor Ueberfällen verbringen viele deutſche Bauern mit ihren Familien die Nächte im Freien. Unter den in Konſtantynow verletzten Deutſchen befindet ſich auch der 75jährige Weber Johann Wor⸗ ker, der durch Schläge mit Eiſenſtäben und Flaſchen ſchwer verletzt und bis zur Unkenntlichkeit entſtellt worden iſt. Die aus Konſtantynow geflohenen Deut⸗ ſchen weigern ſich, dorthin zurückzukehren, da ſie weitere terroriſiſche Ausſchreitungen befürchten. „Aktionspiäne“ und Boykott (Funkmeldung der NM3.) — Warſchau, 27. Mai. In Thorn fand eine Verſammlung der polni⸗ ſchen Sokol⸗Organiſation ſtatt. Es wurde beſchloſ⸗ ſen, alle deutſchen Unternehmungen, Firmen und Waren zu boykottieren, Aktionspläne gegen die Korridordeutſchen aufzuſtellen. —— Eine Debatte für die Kraftfahrer: Warum nur 100 Stem. Söchſttempo? Allein 67 Millionen Treibſioff können dadurch jährlich geſpart werden! dnb Berlin, 26. Mai. Zur Geſchwindigkeitsbegrenzung der, Kraftfahr⸗ zeuge veröffentlicht Direktor Jakob Werlin von der Daimler⸗Benz AG. im„Völkiſchen Beobachter“ einen Artikel. Er ſtellt darin feſt: Man wird nicht fehlgehen in der Annahme, daß die meiſten Kraftfahrer für die 60⸗Km.⸗Grenze im Ortsverkehr volles Verſtändͤnis haben. Was ihnen mehr weh tut, iſt die Beſchränkung der Maximalge⸗ ſchwindigkeit auf 100 Km. im Fernſtraßenverkehr. Auf den Fernſtraßen und Autobahnen konnte man in den letzten Jahren aus dem unmittelbaren Verkehrs⸗ leben heraus die Beobachtung machen, daß man mit einem Tempo von 100 Km. rund 90 v. H. aller Kraft⸗ fahrer überholte. Auch aus der Zuſammenſetzung der in Deutſchland zugelaſſenen Kvaftfahrzeuge nach ihren verſchiedenen Kategorien und Größenklaſſen geht dies hervor. Nehmen wir die Motorräder, ſo ergibt ſich, daß eigentlich nur die Maſchinen über 350 cem— das ſind vom Geſamtbeſtand 18 v. H.— ein höheres Dauertempo als 100 Km. fahren können. Bei den Kraftwagen liegt die Situation ſo, daß über 80 v. H. aller laufenden Wagen unter zwei Liter Motorgröße haben. Die Fahrleiſtung aller dieſer Fahrzeuge überſteigt kaum die 100⸗Km.⸗Grenze. Wei⸗ tere 15 v. H. der Wagen zwiſchen zwei und dͤrei Li⸗ tern Motorgröße ſind zwar in der Lage, ein höheres Dauertempo zu fahren, jedoch unter Aufwendung er⸗ heblicher Mehrkoſten für Treibſtoff und Bereifung. Selbſt mit ſtärkeren Wagen waren aber Durch⸗ ſchnitte von über 120 Kilometer aus ſichten nur ſelten erreichbar. Der Zeitunterſchied zwiſchen dem vorgeſchriebenen Maximaltempo von 100 Kilometer und dem höchſtmöglichen Durchſchnitts⸗ tempo eines Wagens von 3,4 Litern Motorgröße betrug auf einer Autobahnſtrecke wie etwa Mün⸗ chen—Stuttgart kaum mehr als eine Viertelſtunde. Von dem geſamten Perſonenwagenbeſtand(rund 1,5 Millionen Fahrzeuge) entfallen praktiſch nur etwa 135 000 Wagen unter die Beſchränkung. Bei einer Durchſchnittsleiſtung dieſer 135000 Fahrzeuge von 25 000 Kilometern pro Jahr ergibt ſich ſchon bei geringer Einſchränkung eine Erſparnis von rund 67 Millionen Litern Treib⸗ s kommt noch dazu der Verb an Rei⸗ —— 70 bei Geſchwindigkeiten von über 100 Kilo⸗ meter bis zur ſiebenfachen Höhe zunimmt. Es iſt heute daß der Treibſtoffverbrauch mit der Zunahme der Geſchwindigkeit bis zu 50 v. H. und mehr anſteigt. Biefür einige Vergleichszahlen: Ein Wagen von 3,4 Liter Motorgröße hat einen Ver⸗ brauch bei einer Geſchwindigkeit von 60 Km. von 11,5 Liter, 80 Km. 12,5 Liter, 100 Km. 14,5 Liter, 120 Km. 18 Liter. Außer den 3000 Kilometern Reichsautobahnen be⸗ ſteht der größte Teil des übrigen Straßennetzes, das ſind 283 000 Km., aus normalen Landſtraßen, auf welchen erfahrungsgemäß die Maximalgeſchwindig⸗ keit bei vernünftigen Fahrern zwiſchen 60 und 80 Kilometer iſt. Reichsminiſter Lammers 60 Fahre dnb Berlin, 27. Mai. Der Chef der Reichskanzlei, Reichsmin Dr. Hans Heinrich Lammers, begeht am gen Samstag ſeinen 60. Geburtstag. Lammers iſt Beamtenſohn. Er wurde am 7. Mai 1879 in der oberſchleſiſchen Kreisſtadt Lublinitz geboren, beſuchte die Fürſtenſchule in Pleß, ſtudierte Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften an der Univerſität Breslau und wurde 1907 nach Beſtehen der großen Staatsprüfung zum Gerichtsaſſeſſor ernannt. An⸗ ſchließend war Dr. Lammers Richter an verſchiede⸗ nen Gerichten Schleſiens. Dr. Lammers, der 1902 als Einjährig⸗Freiwilli⸗ ger beim ſchleſiſchen Infanterieregiment in Breslau gedient hatte und 1906 zum Leutnant der Reſerve befördert worden war, rückte in den erſten Tage des Weltkrieges mit dem Landwehrkorps Woyrſch an die Front, nahm mit dieſem Korps und ſpäter bei der Bug⸗Armee an mehreren Schlachten und Gefechten teil, wurde 1916 zum Hauptmann der Re⸗ ſerve befördert und neben andeven Kriegsorden mit dem EK II. und EK lJ. Kl. ausgezeichnet. Seit 1920 gehörte Dr. Lammers dem Reichsminiſtevium des Innern an, er 1922 zum Miniſterialrat ernannt wurde. Sei Hauptarbeitsgebiet war Staats⸗ und Verwaltungs recht, beſonders Verfaſſungsrecht des Reiches und der Länder. Er trat durch eine umfangreiche rechtswiſſen⸗ ſchaftliche Schriftſtellerei, beſonders in juriſtiſchen Fachzeitſchriften, ſowie durch Herausgabe einiger rechtswiſſenſchaftlicher Werke hervor. Stets in ſchar fem Gegenſatz zu den Parteien der Weimarer Koa⸗ lition und mit manchen Diſziplinarverfahren be⸗ dacht, hat er es fertig gebracht, als Ve faſſungsreferent nie den Eid auf di Weimarer Verfaſſung zu leiſten. 8 Lange vor der Machtübernahme bekannte Dr. Lammers ſich zur NSDaAP und betätigte ſich öfſent lich für ſie in Verſammlungen. Beſonders in Be⸗ amtenkreiſen wirkte er für die NSDAP, der außer ihm vor der Machtübernahme nur zwei höhere M niſterialbeamte in Berlin offiziell als Mitglied angehörten. So berief ihn der Führer, den er ſch 1922 kennengelernt hatte, am 30. Januar 1933 zum Staatsſekretär in der Reichskanzlei, ernannte ihn 198⸗ zum Staatsſekretär und Chef der Reichskanzlei un 1937 zum Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei. Dr. Lammers iſt als Chef der Reichskanzlei einer der engſten Mitarbeiter des Führers auf dem ſtaat⸗ lichen Sektor. Reichsminiſter Dr. Lammers, der ſVs-Gruppenführer iſt, führt außerdem die Geſchäf e des Geheimen Kabinettsrates und iſt Führer des Reichsverbandes deutſcher Verwaltungs⸗Akademien Seine unermüoliche Schaffenskraft, ſeine ſoldatiſch Pflichtauffaſſung und ſtreng rechtliche Geſinnung wie ſeine natürliche Liebenswürdigkeit im perſö lichen Verkehr haben ihm die Achtung und— aller geſichert, die ihn kennen.“ eeee e 8 S Merkwürdiger Schicksalsroman elnes deutschen Frontsoldaten 18 Der Wirkhlichkeit nacherzählt von G. Ritter f Er tritt ein, will ſprechen und—— ſieht ſich einer Revolvermündung gegenüber. „Stehen bleiben!“ befiehlt eine feſte Stimme. „Was wollen Sie?“ Einen Augenblick ſteht er mit offenem Munde im Türrahmen, verblüfft über dieſen Empfang. Dann faßt er ſich. „Legen Sie doch den Revolver beiſeite. Ich bin kein Verbrecher. Ich will nur einige Fragen an Sie richten.“ Ludwig Cremer ſieht den Mann in der Tür prü⸗ fend an. Seine Frau, deren aufgeregte Stimme ihm eben durchs Telephon zuſchrie, daß ein Wahnſinniger bei ihr war und jetzt mit Rieſenſchritten auf die Fa⸗ brik zueile, hatte recht. Wenn man dieſen Menſchen anblickt, gibt es nur eine Erklärung: Dieſes hagere, von tauſend irren Gedanken zermürbte Geſicht, dieſes weiße, wirr in die Stirn hängende Haar, dieſe ſtar⸗ ren, fieberglänzenden Augen— dies alles kann nur einem Wahnſinnigen gehören! Als Paul Becker einen Schritt weiter ins Zim⸗ mer tritt, ruft Cremer wieder:„Stehenbleiben oder ich ſchieße!“ Die glühenden Augen des vermeintlichen Wahn⸗ ſinnigen ſtarren ihn an. Ein kleines verlorenes Lachen kommt aus ſeinem Mund. „Tun Sie es... ſchießen Sie... ſchießen Sie mich tot... ich bin es ja ohnehin ſchon ſeit Jahren! Ich lebe ja gar nicht mehr— ich bin——“ Die Stimme überſchlägt ſith und er bricht in ein haltloſes Schlüchzen aus. Verwirrt ſteht Cremer dieſer unerwarteten Si⸗ tuation gegenüber. Er läßt den Revolver ſinken: Vielleicht iſt der Mann da gar nicht irrſinnig— vielleicht iſt er nur unglücklich.. 2 „Setzen Sie ſich einen Augenblick und ſagen Sie mir, was Sie wollen“, fordert er ihn auf. So zu⸗ vorkommend, wie es ihm in dieſem Augenblick höch⸗ ſter Spannung möglich iſt. Paul Becker läßt ſich in den Seſſel ſinken, hört auf zu ſchluchzen, hebt den Blick— Da ſieht Cremer in ein Geſicht voll grenzenloſer Verzweiflung. „Verzeihen Sie...“ ringt es ſich von den Lip⸗ pen Beckers,„aber ich— ich—“ Er läßt den Blick nicht von Cremer...„ich heiße Paul Becker!“ Cremers Meinung, es mit einem Unglücklichen zu tun zu haben, gerät wieder ins Wanken. Doch ein Verrückter!— denkt er— Paul Becker nennt er ſich. „Sehr angenehm, Herr Becker!“ entgegnet er be⸗ wußt liebenswürdig.„Es freut mich, Sie kennenzu⸗ lernen. Mein Name iſt Cremer. Das wiſſen Sie ja bereits. Ich konnte natürlich nicht ahnen, daß ich glaubte, Sie wären tot!“ Ein ungemein ſchmerzliches Lachen erſcheint um den Mund deg alſo Angeredeten. „Nein—— ich lebe—— und ich bin auch nicht verrückt, wie es vielleicht den Anſchein hat, Herr Cremeri Ich bin der frühere Beſitzer dieſes Hauſes. Ludwig Cremer wird wieder unſicher: ſollte der Mann wirklich? Aber das war ja unmöglich! „Mir kommt das etwas überraſchend. Herr Bek⸗ ker“, meint er„Ihre Frau „Meine Frau?“ unterbricht ihn Paul Becker mit allen Zeichen erneuter Erregung.„Was iſt mit mei⸗ ner Frau...2“ „Ihre Frau— will ſagen, Frau Becker,— hat mir Ihren früheren Beſitz verkauft“. erwidert Cre⸗ mer feſt und beſtimmt. „BVerkauft, ſagen Sie— ſo, ſo— verkauft—— kommt es langſam, faſt tropfenweiſe aus Beckers Mund.„Wann denn— verkauft, lieber Herr—?“ „Das kann ich Ihnen ganz genau ſagen: im Mai 19241“ entgegnet Cremer, lauter als es vielleicht nötig iſt. Dieſes Bild troſtloſer Verzweiflung, das der ganz in ſich zuſammengeſunkene Paul Becker bietet, reißt an ſeinen Nerven. Es iſt, als ob er die Spannung in ſich mit ſeiner Stimme übertönen möchte. Starr und regungslos ſitzt Becker auf ſeinem Stuhl, als müſſe er die Antwort erſt in ſich verarbei⸗ ten. Dann hebt er jäh wieder den Kopf. „Und meine Frau... wo... mo iſt ſie jetzt? Rauh und abgehackt, beinahe herriſch klingt dieſe Frage. Einen Augenblick überlegt Cremer, ob er jenem ſagen darf, was er weiß. Ein Blick in die bettelnden, verzweifelnden Augen ſeines Gegenüber nimmt ihm jedoch jeden Zweifel. Vielleicht iſt Klarheit hier Wohltat, denkt er und antwortet raſch: „Wo ſie iſt— das weiß ich leider nicht. Herr Bek⸗ ker. Aber— ſoviel ich gehört habe— hat ſie wie⸗ der geheiratet.“ Schon in der nächſten Sekunde bereut er ſeine Offenheit. Denn jetzt ſchreit Becker auf wie ein Beſeſſener: W ſagen Sie? Geheiratet? Das— das iſt nicht Wahr „Ich kann Ihnen nichts anderes ſagen, als ich gehört habe.“ Da iſt Paul Becker mit einem Syrung bei ihm. Packt ihn an den Schultern und ſchüttelt ihn mit ſo unheimlicher Kraft, wie man ſie ſeinem hageren, Körper gar nicht zugetraut hätte. „Das iſt nicht wahr! Das iſt nicht wahr!“ ſchreit was Copyriaht 1939 b Prometheus⸗Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München. er unentwegt.„Sagen Sie, Herr, daß es nicht wahr Vergebens ſucht Cremer ſich aus der Umklamme⸗ rung zu befreien. Die Verzweiflung gibt Becker Rieſenkräfte. Seine langen, ſpitzen Hände halten Cremer wie mit eiſernen Klammern umkrallt. In dieſe für Cremer höchſt unangenehme Situ⸗ ation kommt unerwartet Hilfe. Plötzlich wird die Tür aufgeriſſen, ein Gendarm ſtürzt herein, ſtutzt einen Augenblick, hebt den Arm und läßt ſeinen Gummiknüppel mit voller Wucht auf Paul Beckers Kopf herniederſauſen. Sofort löſen ſich die Hände des Getroffenen von Cremers Schultern. Er wankt, taumelt, ſtürzt laut⸗ log zu Boden. Eremer, ſelbſt eben kaum befreit, ſucht ihn auf⸗ zufangen. Zu ſpät! Paul Becker iſt ſchon hingeſchla⸗ gen. Da ſieht Cremer zum erſtenmal die breite rote Narbe am Kopf des Geſtürzten.— Betroffen blickt er auf dieſe furchtbare Kriegsverletzung. Dann wendet er ſich zu dem Gendarm und fährt ihn ſchroff an: „Wie kommen Sie dazu, ſo WRäſe eee hier einzudringen?“ „Erlauben Sie, Herr Cremer“, 0 0 der Gen⸗ darm gekränkt,„Ihre Frau hat doch eben auf der Gendarmerieſtation angerufen, ein Wahnſinniger bedrohe Sie, Sie brauchten raſche Hilfe!“ „Ich brauche keine Hilfe. Meine Frau irrte ſich. Der Mann iſt ein alter Bekannter von mir. Sie können gehen!“ Der Gendarm aber iſt von der Harmloſigkeit der Sache durchaus noch nicht überzeugt. Er hatte ja ſchließlich mit eigenen Augen geſehen, wie Ver⸗ rückte den Fabrikbeſitzer gepackt hielt.,* „Ich weiß nicht, Herr Cremer „Wenn ich Ihnen ſage, Ihre iſt hier nicht nötig, dann genügt das! Auf Wiederſehen!“ Das war nicht mißzuverſtehen. Achſelzuckend wen⸗ det ſich der Gendarm ab und verläßt das Zimmer. Cremer aber bückt ſich und hebt den Geſtürzten auf. Mühſam ſchleppt er ihn zu dem an der Längs⸗ wand ſtehenden Sofa. Aufmerkſam betrachtet er den bewußtloſen Mann. Kein Zweifel! Die furchtbare Narbe auf ſeinem Schädel rührt von einer Kriegsverletzung her. Und blitzſchnell wird es ihm zur Gewißheit: Er hat es bei dieſem Schwerkriegsverletzten mit keinem Geiſtes⸗ kranken zu tun, ſondern mit dem wirklichen Paul Becker, den man bisher für tot hielt und der jetzt, nach dreizehn Jahren, plötzlich wieder auftaucht. Miit erſchreckender Klarheit erfaßt er die Tragödie dieſes Menſchen, der mit leeren Händen in die Hei⸗ mat zurück kam und alles verſunken ſieht, was ihm einſt gehörte. Dem Mann muß geholfen werden! Da ſchrillt das Telephon. Er nimmt den— ab. Die Stimme ſeiner Frau. 5 „Beruhige dich, Kind“, antwortet er auf ihre aufe, geregten Fragen.„Es iſt kein Wahnſinniger—— ein unglücklicher Menſch iſt es— ein Kamerad aus aus dem Krieg!— Wie?— Ja, gut, ich komm ſchnell mal auf einen Augenblick hinüber—— kläre dir alles——“ 2 Raſch wirft er noch einen Blick auf den Bewuß loſen, dann reißt er ein Blatt von ſeinem Notizblock und kritzelt ein paar Zeilen darauf:„Bin nur nach meiner Wohnung hinüber gegangen. Komme gleich zurück. Bleiben Sie! Sie ſind heute mein und verläßt das Zimmer. Paul Becker würde zwar ſo ſchnell nicht zum Be⸗ wußtſein erwachen. Sollte es aber doch der Fall ſein, dann fand er wenigſtens dieſe Zeilen und wuß daß Ludͤwig Cremer ihn verſtand. Während Cremer zu ſeinem Hauſe hinüberei um ſeine Frau zu beruhigen, nimmt er ſich vor, dem Rückweg den gleich in der Nähe wohnenden zu benachrichtigen und mitzunehmen. 5 Aber Paul Becker erwacht eher als Gen es vermutete. Schon wenige Minuten. nachdem der Fabrikant den Raum verlaſſen hatte, öffnet er die Augen und ſpürt ſofort ein wahnſinniges Stechen Kopf, das ihm die Möglichkeit des Denkens nimmt. Er richtet ſich auf, ſieht ſich um, begreift nich fort, wo er iſt, ſteht auf, taumelt zum Schreibk lieſt den Zettel— und iſt wieder im Bilde. Die Hände gegen den irrſinnig, ſch7 Kopf gepreßt, ſtarrt er auf den Zettel. Sofort ko men ihm die furchtbaren Demütigungen. denen ausgeſetzt war, wieder ins Bewußtſein. „—— Sie ſind mein Gaſt...“ ſteht da auf de Zettel. Hier, wo er einſt Herr und Beſitzer war, ſoll er nun Gaſt ſein? Hier, wo man ihn brutal nie ſchlug? Nein... nie... nie! Er nimmt einen Bleiſtiſt und ſchreibt mit* ternder Hand unter die Zeile: „Ich danke Ihnen ſehr. Kann nicht aune Habe keine Zeit mehr!“ Und verläßt das Zim: Dann jagt er über den kleinen Fabrikhof, auf Straße hinaus, und bleibt nicht eher ſtehen, als b er Haus und Fabrik nicht mehr ſieht. Niedergeſchlagen hat man mich! brennt es ihm. In meinem Hauſe! Und Käthe hat wiede Was denn— Was denn—— 2 Seine Gedanken verwirren ſich. Er ſieht ſelhe Frau— und gleich darauf löſt ſich die Erſchein wieder auf— ſtatt ihrer ſteht eine ſchlanke dun haarige Frau vor ſeinem geiſtigen Auge— anette Boucheroen (Fortſetzung folgt) ſtraße 32—34. lung. Georg Adam darf an ſeinem auch auf eine 60jährige aktive Sängerzugehörigkeit Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung 4. Seite/ Nummer 237 ———————————— Mannheim, 27. Mai. Anſer Pfingſt-Wunſch Wenn der Mai auch kühl geblieben und der Dauerbrenner warm, Pfingſten gehn mit unſern Lieben wir ins Grüne, Arm in Arm. Denn nach ſchöner alter Regel der Natur iſt alles grün, in den Wäldern ſingen Vögel, und die Wieſenblumen blühn. Ueberall, wohin wir blicken, iſt die Welt ein Paradies, und wir können uns erquicken an der Sonne goldnem Vließ! Freilich muß die Sonne ſcheinen, Wärme köſtlich uns umwehn, denn wir fröſteln an den Beinen, wenn wir keine Sonne ſehn! Außerdem iſt's landesüblich, denn ſchon Goethe hat gemeint, unſer Pfingſtfeſt wäre lieblich, aber nur, wenn's Sönnchen ſcheint! Sonne wolle uns beſtrahlen, Kind und Kegel, Mann und Maid, und die Haut uns braun bemalen, denn es wird ſo langſam Zeit! Hoffen wir das Allerbeſte! Bald zieht ſchon der Juni ein, dann gehört die wollne Weſte endlich in den Schrank hinein! ee r 7e Phote- dDrogerie Reugeſtaltung des Veranſtaltungsweſens in Mannheim Ein Aufruf des Kreisleiters Um eine Ueberſchneidung der Veranſtaltungen im Kreisgebiet Mannheim zu vermeiden, iſt eine einheitliche Terminregelung notwendig geworden. Ich habe deshalb das Kreispropagandaamt angewie⸗ ſen, dieſe Regelung vorzunehmen. Die Vereine und Verbände bitte ich, bis zum 25. eines jeden Monats ihre vorgeſehenen Ver⸗ anſtaltungen zu melden und gleichzeitig eine Veran⸗ ———— vorzulegen. Kähere Anweiſungen ergehen noch burch bas Kreispropagandaamt über die 0 ren Heil Hitler! gez.: Schneider, Kreisleiter. „Anſer Regiment' Die Hanptprobe zum Feſtakt der 110er Im Nibelungenſaal wurde geſtern abend Haupt⸗ Probe gehalten. Spielleiter Fritz Walter, der die Bilderſolge Unſer Regiment“ ſchon mehrmals geprobt hatte, wollte ſich davon überzeugen, daß nun⸗ mehr alles ſo⸗ſitze, daß es heute abend beim Feſtakt der 110er reibungslos klappt. Der Spielleiter war natürlich noch nicht ꝛeſtlos zufrieden— das iſt bei Hauptproben ja immer ſo. Nachdem die ſieben Bil⸗ der vorübergezogen waren, holte er ſeinen Merk⸗ zettel hervor und gab allerletzte Hinweiſe und An⸗ regungen. Dann trennten ſich die alten und die jun⸗ gen Soldaten und„das Volk“. Heute abend wird es ſchon klappen. Die Bilderfolge nimmt rund 45 Minuten in An⸗ ſpruch. Es handelt ſich dabei um einen beachtlichen Verſuch, einem ſchwierigen Thema gerecht zu wer⸗ den. Da war— um nur ein Beiſpiel zu nennen— die Frage zu löſen: Wie kann in dem gegebenen Rahmen das Bild„Draußen im Feld“ ſo geſtaltet werden, daß es der Würde des Themas gerecht wird? Die Antwort, die man fand, iſt überraſchend und in ihrer Trefflichkeit ſymptomatiſch dafür, welch —8 Hand man bei der geſamten Bilderfolge tte. Wir ſind überzeugt, daß„Unſer Regiment“ heute abend ungeteilten Beifall finden wird. m. Slandkonzert an Pfingſtmontag Der Kreismuſikzug ſpielt am Paradeplatz Am Pfingſtmontag, von 11.30 bis 12.30 Uhr, gibt der Kreismuſikzug der Politiſchen Leiter unter Leitung von Kreismuſikzugführer Mohr am Paradeplatz ein Standkonzert mit folgendem Programm: 1.„Frühlings⸗Einzug“, Marſch von Fr. von Blon. 2.„Vaſantaſena“, Ouvertüre, von J. Hauſe. 3.„Wiener Bürger“, Walzer von C. M. Ziehrer. 4.„Präludium“, Chor und Tanz aus„Das Pen⸗ ſionat“, von Fr. von Suppé. .„Die Wachtparade kommt“, R. Eilenberg. 6.„Graf Spee“, Marſch von G. Krämer. Intermezzo von e Ihren 70. Geburtstag feiert am 27. Mai Frau Anna Reichardt Witwe, geb. Eaner, Jungbuſch⸗ Der langjährigen Leſerin unſeres Blattes, die ſich noch voller Geſundheit erfreut, die beſten Glückwünſche! 60 Jahre aktiver Sänger. Es iſt angebracht, daß der 80. Geburtstag Georg Adams, Seckenheimer Straße 24, mit einem beſonderen Ge⸗ denken verbunden iſt. Er iſt einer der wenigen Sän⸗ ger, die noch in dieſem Alter regelmäßig ihre Sing⸗ ſtunden beſuchen. Der MGV„Sängerkranz“ hat in dieſem Jubilar ein Vorbild der treuen Pflichterfül⸗ 80. Geburtstag zurückblicken, während der er manche verdiente Ehrung empfing. Wir wünſchen ihm, mit ſeinen Sängerkameraden noch manches ſchöne Jahr im Dienſt des deutſchen Liedes! Die Loſung iſt: Frühſchäden erkennen! Alle Mann vor den Röntgenſchirm! Mannheim als Standort eines Röntgentrupps für Reihenunterſuchungen— Herz und Lunge werden Die moderne Medizin weiſt immer wieder auf die Notwendigkeit hin, Krankheiten frühzeitig zu erkennen; dann kann man ſie auch ſchnell, ſchmerzlos, billig und mit ſicherem Erfolg bekämpfen. Es iſt ähnlich wie bei Luft⸗ und Brandſchutz; kann man rechtzeitig an den Brandherd, alſo hier Krankheits⸗ herd heran, iſt erſte Hilfe meiſt auch endgültige Hilfe; und jedermann weiß ja heutzutage, was er für Geld und Schmerzen ſpart, wenn er regelmäßig und recht⸗ zeitig zum Zahnartzt geht. Es gibt eine ganze Reihe Krankheiten, bei denen der Schmerz als Signal und Warnung recht ſpät auftritt, wie z. B. bei verſchie⸗ denen Herz⸗ und Zahnkrankheiten, bei Tuberkuloſe und Krebs. Bei Lungentuberkuloſe, noch immer trotz erfolgreicher Bekämpfung eine Volkskrankheit, iſt die Schmerzloſigkeit eine beſonders große Gefahr, und es war ein großer Fortſchritt, als man ſich in der Diagnoſe auf die Röntgendurchleuchtung und Großaufnahme ſtützen konnte. Dabei war die letztere immer die Hauptſache. Sie war eine objektiv gegebene jederzeit überprüfbare Tat⸗ ſache, für den Arzt außerordentlich wichtig, aber lei⸗ der viel zu teuer für Maſſenunterſuchungen. Röntgenbild mit Kleinbilökamera Vor 15—20 Jahren war ein Röntgenbild eine ſehr teure Sache, an die man ſich nicht heranwagte, wenn man nicht ſchon bald. am Abſchnappen war. Allmählich wurde die Unterſuchung wohl billiger, aber ein Röntgenfilm koſtete allein als Material ſchon ein ſchönes Stück Geld. Nach jahrelanger Ar⸗ bei iſt es jetzt gelungen, zuverläſſige Röntgenbilder mit der Kleinkamera herzuſtellen und dazu das Gerät ſo praktiſch und beweglich zu erhalten, daß 5— damit in die Betriebe und aufs Land fahren ann. Prof. Dr. Holfelder⸗Frankfurt a.., iſt der Konſtrukteur einer modernen Apparatur, mit der man in den Betrieben, ohne weſentliche Störung der Arbeit, in der Stunde 3 bis 400 Schirmbildauf⸗ nahmen machen kann, die pro Stück auf etwa 1 Mik. kommen. Ein gewaltiger Fortſchritt im Dienſte der Volksgeſundheit; denn nun kann man daran⸗ gehen, in abſehbarer Zeit die geſamte werk⸗ BBC., Vögele. röntgenphotographiſch geprüft tätige Bevölkerung ſchirmbildphoto⸗ graphiſch durchzuk ämmen, und damit den Geſundheitsſtand ganzer Werke, Städte, Gegenden in Kartotheken überſichtlich zuſammenfaſſen. Herz und Lunge ſind nun einmal die wichtigſten Or⸗ gane, nach denen mit Recht allemal geſchaut und ge⸗ hört wird, beſonders eben auch, weil es hier viele Krankheiten gibt, von denen man im Frühſtadium nichts merkt. Eine großartige Hilfe auch für den Erkrankten, der mit ſo einem Röntgenkleinbild zur weiteren Unterſuchung und Beobachtung zum Spezia⸗ liſten geſchickt werden kann. In Mecklenburg iſt von Prof. Dr. Holfelder mit Unterſtützung des Reichsſtatthalters faſt die ganze werktätige Bevölkerung unterſucht worden, 300 000 Aufnahmen wurden bereits ausgewertet, d. h. von Fachärzten durch vergrößerte Projektion auf eine weiße Wand begutachtet, und das Ergebnis war 1 bis 1,5 v. H. Lungentuberkuloſe und 2 v. H. Herz⸗ krankheiten bei Perſonen, die ſich ganz mobil und geſund fühlten und von nichts wußten. Ein ganz geringer Bruchteil war früher einmal in Behand⸗ lung geweſen, hielt ſich aber für gänzlich ausgeheilt und geſund und konnte dabei allein ſchon durch die Anſteckung eine Gefahr für die Umgebung ſein. Die Anterſuchungen in Mannheim In Mannheim ſetzte Anfang Mai ein von der Landesverſicherungsanſtalt Karlsruhe beauftragter Röntgentrupp ein, der bis jetzt folgende Be⸗ triebe unterſucht hat: Hommel, Zellſtoff, Felina, Iſo⸗ lation, ACG., Hildebrandt und Rheinmühle, Motor⸗ kondenſator, Südd. Kabelwerke Neckarau und Wald⸗ hof, Werner und Nicola, Neidig, Stotzkontakt, Wei⸗ land, MW., Juteſpinnerei. Bei den Pfälgiſchen Mühlenwerken) der Kaufmannmühle iſt man gerade an der Arbeit, vorgeſehen ſind Strebelwerke, Lanz, Dann folgen eine Reihe von Karls⸗ ruher Firmen. Um auch kleinſte Betriebe zu erfaſſen, wird die Ap⸗ paratur in einiger Zeit an einer gut erreichbaren Stelle aufgeſtellt, wohin die Geſolgſchaftsmitglieder leicht kommen können. Ein Omnibus iſt in Auftrag gegeben, damit der Trupp auch an anderen Plätzen arbeiten kann. Reuer Grüünſchmuck ſür Mannheim Pläne und Arbeiten der ſtädtiſchen Gartenverwaltung Bei der Mannheimer Stadtverwaltung beſteht eine eigene Gartenverwaltung. Dieſer ob⸗ liegt die Unterhaltung der öffentlichen Grün⸗, Park⸗ und Schmuckanlagen, der Anlagen an den ſtädtiſchen Gebäuden, der Vorortsfriedhöfe, die Unterhaltung und Neupflanzung von Obſt⸗ und Straßenbäumen, die Planung und Schaffung von Neuanlagen, die gärtneriſche Siedlerbetreuung und der Betrieb der Stadtgärtnerei mit der öffentlichen Palmenhalle, dreier Baum⸗ und Staudenſchulen und eines bota⸗ niſchen Schulgartens. Der Geſamtflächeninhalt der öffentlichen Parks, Schmuckplätze und Promenaden⸗ grünſtreifen einſchließlich der Reißinſel beträgt 379 Hektar. Die Stadtgärtnerei mit den dazugehörigen Kulturflächen umfaßt 3 Hektar und das Baumſchul⸗ gelände 5,5 Hektar Bodenfläche. An Obſt⸗ und Stra⸗ ßenbäumen ſind gegenwärtig rund 1900 vorhanden. Dazu kommt die gärtneriſche Betreuung von 1175 Siedlerſtellen und 510 Volkswohnungen mit 124 Hektar Anbaufläche. Aus dieſer Aufzählung ſchon geht hervor, wie umfangreich das Aufgabengebiet unſe⸗ rer Gartenverwaltung iſt. Ihre Arbeit ſpielt im Rahmen der gärtneriſchen Betreuung des Stadt⸗ bildes eine große Rolle. Immer wieder freuen wir uns beiſpielsweiſe über die Blumenpracht der Abädti⸗ ſchen Schmuckanlagen, die gerade in dieſen Tagen beſonders reich iſt. Der Aufgabenbereich der Garten⸗ verwaltung ſteht mit der Bevölkerung in beſonders enger Verbindung. Umſomehr intereſſiert, was die Gartenverwaltung über das Uebliche hinaus im neuen Rechnungsjahr plant. Einen Ueberblick dar⸗ über vermittelten die ſogenannten„einmaligen Aus⸗ gaben“, die im Haushalts⸗Unterabſchnitt„Wald⸗, Park⸗ und Grünanlagen“ aufgeführt ſind. Verſchönerung von Ortsſtraßen Da findet man zunächſt einen Anſatz von 9200 M. für Baumpflanzungen, Raſenanlagen und Heckenpflanzungen in beſtehenden Ortsſtraßen. Ueber dieſen verfügt das Tiefbau⸗ amt. Eine Anmerkung gibt Aufſchluß über die Ver⸗ wendung des genannten Geloͤbetrages im einzelnen. Danach umfaßt der Anſatz die der nach⸗ bezeichneten Straßen: 1. Speyerer Straße zwiſchen Mönchwörth⸗ und Meeräckerſtraße(1300 Mark). 2. Schänzelſtraße zwiſchen Pfalzplatz und Meeräckerſtraße(1100 Mark). 3. Schwarzwaldſtraße zwiſchen Ortenau⸗ und Hornisgrindeſtraße(700 Mark). 4. Schlageterſtraße zwiſchen Niederfeld⸗ und Langemarckſtraße(400 Mark). 5. Straße„Im Sennteich!l.(300 Mark). 6. Niederſeldſtraße zwiſchen Schlageterſtraße und„Im Sennteich“(600 Mark). 7. Rollbühlſtraße zwiſchen Reben⸗ und Mann⸗ heimer Straße(300 Mark). 8. Rollbühlſtraße zwiſchen Kurze Mann⸗ heimer Straße und„Auf dem Sand“(1100.). 9. Rüdesheimer Straße zwiſchen dem fer⸗ tigen Teil und Wachenheimer Straße(300 Mark). 10. Wotanſtraße(400 Mark). 11. Kaſſeler Straße zwiſchen Walbdſtraße und Se Schlag“(1800 Mark). 8 .„Langer Schlag“ zwiſchen eenes und Baldurſtraße(300 Mark). 13. Sonderburger Straße. Dieſe Maßnahmen kommen alſo in erſter Linie den bedeutendſten Stadterweiterungsbezirken zugute, dem Almenhof und Lindenhof, Käfertal und Käfer⸗ tal⸗Süd, der Gartenſtadt Waldöhof und der Siedlung Schönau. Von Plätzen und Bänken Darüber hinaus ſteht aber noch manche andere be⸗ achtliche Maßnahme auf dem Programm. Für die Herſtellung des Aufmarſchplatzes in Käfer⸗ tal mit einer öffentlichen Grünanlage, die dem Mangel an Spielplätzen und Erholungsanlagen in Käfertal zu ſteuern beſtimmt iſt, ſind weitere 5000 M. als dritte Rate am vorausſichtlichen Geſamtaufwand von 27 000 Mark eingeſetzt. Für die öſtliche Neckar⸗ ſtadt iſt ein Kinderſpielplatz an der Käfer⸗ talerſtraße vorgeſehen. Dafür ſtehen 8400 Mark zur Verfügung. Die Anlegung dieſes Spielplatzes, der zugleich zur Verſchönerung der dortigen Gegend bei⸗ tragen ſoll, entſpricht einem dringenden Bedürfnis. Die Sportanlagen an der Sellweide ſollen mit Bäumen und Sträuchern umpflanzt werden(2000 Mark). Sehr zu begrüßen iſt weiterhin, daß im Kä⸗ fertaler Wald mit der Beſchaffung und Auſſtel⸗ lung von Bänken begonnen werden ſoll. Der Mangel an Sitzgelegenheiten wurde dort bisher ſehr unangenehm empfunden. Es ſind 1500 Mark bereit⸗ geſtellt. Weitere 10000 Mark ſind für die Beſeitigung von eiſernen Einfriedigungen um öffent⸗ liche Anlagen und für Einfaſſung mit Kantenſteinen beſtimmt. Erfaßt werden u. a. die Anlagen Char⸗ lottenplatz, Chriſtuskirche, Waſſerturm, Kunſthalle, Rennershofſtraße und Kriegerdenkmal in E 7 Aus dem Geſagten geht hervor, daß an der gärt⸗ neriſchen Verſchönerung unſerer Stadt mit erfreu⸗ licher Gewiſſenhaftigkeit gearbeitet wird.—m. Anſer Hauptfriedhof- ein bevorzugtes Nachtigallenbrutgebiet Die Friedhöfe mit ihren reichen Baum⸗ und Strauchbeſtänden und der dort herrſchenden Ruhe ſind bevorzugte Zufluchts⸗ und Brutſtätten vieler Singvogelarten. Auch unſer Mannheimer Haupt⸗ friedhof bietet den gefiederten Sängern äußerſt günſtige Lebensbedingungen, die durch die verſtänd⸗ nisvolle Betreuung der Friedhofverwaltung noch weſentlich verbeſſert worden ſind. So iſt es begreif⸗ lich, daß ein guter Nachtigallenbeſtand hier brütend anzutreffen iſt. Die am Pfingſtmontag um 9 Uhr am alten Haupteingang beginnende Lehrwanderung des Volksbildungs⸗ werkes wird insbeſondere dem Vogelſang gewid⸗ met ſein. Auch werden mancherlei Zierſträucher und die in Blüte ſtehenden Stauden und Kräuter vom Leiter der Lehrwanderung, Hauptlehrer Fritz Sachs, eingehend beobachtet und behandelt werden. Jeder Volksgenoſſe iſt zu dieſer Führung ein⸗ geladen. z 80 Jahre alt wird am Sonntag, dem 28. Mai, Frau Barbara Rothkapp, Witwe des Schneider⸗ meiſters Rothkapp, in II 3, 17. Wir wünſchen ihr alles Gute für die kommenden Jahrel % Aus dem Nationaltheater. Während, wie ſchon berichtet, das Nationaltheater an den Pfingſt⸗ feiertagen Verdis„Aida“ und Lehärs„Land des Lächelns“ ſpielt, wird im Neuen Theater an beiden Feiertagen Hinrichs Volkskomödie„§ür die gegeben. Samstag, 27. Mai/ Sonntag, 28. Mai 1089 Es iſt garnicht viel Gerät, was da unterwegs iſt, jeder 5⸗Tonner kann das mitnehmen. Ein Bruſt⸗ korbmeſſer, der für die genaue Einſtellung von Stromſtärke und Belichtungszeit wichtig iſt, eine Plattform, die nach der Höhe regulierbar iſt, vorne der Tunnel mit der Kamera und der Schirm⸗ bildplatte, hinten die Röntgenröhre, die die Strahlen erzeugt und durch den Menſchen auf die Platte wirft, am Boden noch ein Transformator und im Hintergrund ein Schaltbrett für Strom⸗ und Lichtzeitregulierung. Ich kam gerade dazu, wie ſie bei Stotz⸗Kontakt mit der weiblichen Gefolgſchaft an der Arbeit waven. 8 Mann, überall genau Ganze, die Frauen haben über dem Oberkörper nur kleine beigefarbene Papierblüschen an, durch die die Röntgenſtrahlen hindurch gehen. Der Mann von der Bruſtkorbmeſſung ruft eine Nummer, der am Schaltbrett ſtellt ein, einer ſteckt die Kontrollkarte mit Namen und laufender Nummer in den Kamerakaſten, damit alles gleich mit auf den Film komme; der vierte gibt Anweiſungen:„So Darmträgheit, die Ursache großen Unbehagens und vieler Krankheiten. kann in ſedem Falle. auch wenn chroniſch, beſeitigt werden durch regelmäßigen Gebrauch der Keip · GPüen. Seit Jahrzehnien bewährt und erprobt, wirken Aein· Büller aus reinen Pflanzenſtoffen hergeſtellt völlig reizlos. 50 Ne-len nur RM..— in allen Apotheken. Krelpmdenr- Pegueiser kostenlos durdi Kneippmiftel-Zentrale Würzburg. Hände rüchwärts nach hinten legen, Kinn auf die Stütze!“ Automatiſch reguliert ſich die Höhe,„Tief einatmen, Atem anhalten, los!— Danke ſchön, die Nächſte bitte.“ Es geht wie der Wind, andere ſor⸗ tieren die Karten und Films, ſetzen die zweite Ka⸗ mera ein, wenn die 45 Aufnahmen abgelaufen ſind. Natürlich gibts auch mal kleine Stockungen.— Hoppla, da mußte eins von den Mädels wieder zu⸗ rück aus der Reihe. Korſettſtäbchen waren aufge⸗ taucht;— die wollen ſie nicht drin haben im Rönt⸗ genbild. Kommt oft genug vor. Aber im Durchſchnitt gerechnet wird einer durch die Aufnahmen 5 bis höchſtens 15 Minuten von der Arbeit abgehalten. Mannheim iſt der Standort für den Gau Die Landesverſicherungsanſtalt Karls⸗ ruhe hat erkannt, daß hier große Möglichkeiten liegen, eine Reihe von ſchweren und koſtſpieligen Krankheiten ſo frühzeitig zu erkennen, daß ſie raſch und ſicher geheilt werden können. Sie iſt darum großzügig ans Werk gegangen; das Büro für die Reihen⸗Unterſuchungen wurde nach Mannheim, als der größten Induſtrieſtadt des Landes, gelegt, in M 7, 11 liegt das modernſte photographiſche La⸗ boratorium im Keller, die Filme werden auf einé rotierende Trockentrommel geſpannt, die in kürze⸗ ſter Friſt Dutzende von Filmſtreifen trocknet. Auch ſonſt wurde an Kopier⸗ und Vergrößerungsappara⸗ ten beſtes Gerät angeſchafft, ſo daß mit der⸗ ſelben Geſchwindigkeit weitergeſchafft werden kann, die das Schirmbilöͤgerät in den Betrieben oder im Wagen ſchon leiſtet. Im Büro ſammeln ſich dann die zerſchnittenen Filmſtreifen, den entſprechenden Kartothekkar⸗ ten durch Kennmarken zugeordnet. Verwechſlun⸗ gen ſind unmöglich, da Name und Nummer mit photographiert werden, und auf den Karten erzäh⸗ len verſchiedenfarbige Reiter von mancherlei Krank⸗ heiten, die zwar nicht alle gefährlich ſind, aber doch vom Normalen abweichen und von vielerlei Dis⸗ poſition und Veranlagung in dieſer und jener Rich⸗ tung erzählen. Die Auswertung der Auinahmen Dr. Dietrich, der Chefarzt der Röntgenabtei⸗ lung des Städt. Krankenhauſes, iſt der ärztliche Leiter des Mannheimer Röntgen⸗ trupps und hat die mediziniſche Aus⸗ wertung der Röntgenbilder unter ſich. Er wirft die Filmnegative(2424 Millimeter) mit einem guten Projektor vergrößert an die weiße Wand und kann dann das Bild genau prüfen. Es wurden hier bis jetzt etwa 7000 Bilder geprüft und ausge⸗ wertet, und der Prozentſatz der krankhaften Fälle entſpricht ungefähr den Mecklenburger Erfahrungen⸗ Doch müſſen die verdächtigen Befunde erſt noch durch Großaufnahmen erhärtet werden. Es kamen bis jetzt alte und neuere Lungenerkrankungen, Herz⸗ fehler, Kröpfe, Wirbelſäulenverkrümmungen, Organ⸗ verlagerungen(Situs inverſus) uſw. vor. Wie ich von den Beamten der Landesverſicherung erfahre, iſt der vorläufige Geſundheits⸗ befund aus den Betrieben, die ja hauptſächlich Metallbranche betrafen, nicht übel. Aber das Material iſt ja noch nicht groß, und man weiß, daß in beſtimmten Betrieben enzelne Krankheiten zu über⸗ wiegen pflegen, und daß auf dem Lande auch man⸗ cherlei Ueberraſchungen vorkommen können. So erfüllt dieſe Arbeit der durchleuchtenden Photographie vielerlei Zwecke. Sie vermittelt recht⸗ zeitig ärztliche Hilfe und ſchützt Geſunde vor An⸗ ſteckung, ſie hilft Volksgeſundheit und Volksver⸗ mögen ſparen, weil ſie frühzeitig mit der Hei⸗ lung einſetzt und die Arbeitskraft erhält. Sie iſt aber auf lange Sicht auch wertvolles wiſſenſchaft⸗ liches Material für die Beobachtung typiſcher Er⸗ krankungen im modernen induſtriellen Arbeitspro⸗ zeß, und ſo weroͤen die Ergebniſſe dieſer Unterſu⸗ chungen von der Landesverſicherung wie vom Amt für Volksgeſundheit, von Aerzten und Gelehrten mit gleicher Spannung erwartet. Dr. Hr. durch Vetwendung von GAS und STON nlitt jeder für Kühlzwecke Auskunft und Beretung: Ausstellungsräume der Stedtwerbe Nonnheim Kk 7 und Rãthausbogen 57 83 eingeteilt, beſovgen das — 5 ———— 5. Seite/ Nummer 237 Samstag, 27. Mai/ Sonntag, 28. Mai 1939 Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung — Aufbau und Dienſt der SA-Wehrmannſchaften Erſte Ausführungsbeſtimmungen des Stabschefs— Einzeiheiten der zukünfligen vor- und nachmilitäriſchen Wehrerziehung— Aufſtellung, Führung und Ausbildung der Wehrmannſchaften Auf Grund der Verfügung des Führers vom 19. Januar erläßt der Stabschef der SA. Viktor Lutze, wie die NiSK. meldet, die Richtlinien für die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung, die den Anforderun⸗ gen der drei Wehrmachtsteile an die mit dem Erlaß des Führers an die geforderte Ausbildung entſpre⸗ chen. Dieſe Richtlinien, die wir hier auszugsweiſe bekanntgeben, treten mit dem 1. Oktober 1939 in Kraft. Aufſtellung der Wehrmannſchaften Zur Durchführung der nachmilitäriſchen Wehr⸗ erziehung werden Wehrmannſchaften gebildet. Sie gliedern ſich in Wehrmannſchaften des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegsmarine und werden bei den SA.⸗Einheiten aufgeſtellt. Die Wehrmannſchaften umfaſſen die Wehr⸗ pflichtigen des Beurlaubtenſtandes aller Waffengattungen, ſoweit ſie nicht anderen Gliederungen(SS., NScck., NSrcFK.) zur Sonder⸗ ausbildung zugewieſen werden. Der von einer Eingliederung in die Wehrmannſchaften ausgenom⸗ mene Perſonenkreis wird noch geſondert bekanntge⸗ geben werden. Tustig Dunie i uSe Hirndel Sfraa E J, 7 Die Zugehörigkeit zu den Wehrmannſchaften iſt für Angehörige des Beurlaubtenſtandes Pflicht. Zunächſt werden in die Wehrmannſchaften eingereiht: a) Die Offisiere und Beamten der Reſerve im Range eines Oberleutnants und Leutnants bis zum vollendeten 35. Lebensjahr. b) Die Reſerviſten J1 und ll einſchließlich der im Kriege zu a) und b) als unabkömmlich Er⸗ klärten. Die Reſerviſten Iund U, die während der Zugehörigkeit zu den SA.⸗Wehrmannſchaf⸗ ten das 35. Lebensjahr vollenden, bleiben in der Betreuung durch die SA.⸗Wehrmannſchaften. In den Wehrmannſchaften werden die Wehr⸗ pflichtigen nach Waffengattungen zuſam⸗ mengefaßt, um eine enge Verbindung zwiſchen den örtlichen SA⸗Einheiten und den einzelnen Trup⸗ penteilen zu gewährleiſten. Alle Wehrpflichtigen d.., die neuzeitlich aus⸗ gebildet und daneben noch zur Ausbildung für Kraftfahrer beſtimmt ſind, leiſten im NSKg Uebungen zur kraftfahrtechniſchen Fortbildung ab. Dieſe Uebungen rechnen auf den bei den SA⸗Wehr⸗ mannſchaften abzuleiſtenden Dienſt an. Die Zu⸗ gehörigkeit der Wehrpflichtigen d. B. zu den SA⸗ Wehrmannſchaften bleibt durch dieſe kraftfahrtech⸗ niſche Fortbildung unberührt. chWehrpflichtige d. B. der Luftwaffe, ſoweit dieſe dem fliegenden Perſonal angehören, erfahren ihre nachmilitäriſche Wehrerziehung durch das NS⸗ Fliegerkorps. Um die ſoldatiſch⸗kameraoͤſchaftliche Verbunden⸗ heit innerhalb des eigenen Lebenskreiſes zu pflegen und die politiſche Erziehung der Wehrmannſchaften unter Einſatz der Schlagkraft der Partei wirkſam zu geſtalten, werden die Wehrmannſchaften nach den für die SͤA geltenden Geſichtspunkten regional gegliedert, d. h. alle Wehrpflichtigen d. B. eines Knöpfe- Schließen- Gürtel Schneiderei- Artikel im Spezial- Geschäft Carl Baur- N2,9 Sturmbereiches werden zu einer oder mehreren Wehrmannſchaften zuſammengefaßt und dem SA.⸗ Sturm zur Wehrerziehung und Aus⸗ bildung angegliedert. Damit ſteht der An⸗ gehörige einer Wehrmannſchaft in ſeinem gewohnten Lebenskreis, in dem er ſich auch auf dem Gebiete der geiſtigen Wehrerziehung ſeiner gewohnten Um⸗ gebung gegenüber voll auswirken kann. Zur Durchführung der vormilitäriſchen Wehr⸗ erziehung werden Jung⸗Wehrmannſchaften aufgeſtellt. Als Führer und Anterführer für die SA⸗Wehrmannſchaften werden Angehörige der SA eingeſetzt. Die mit der vor⸗ und nachmilitäriſchen Ausbildung betrauten SA⸗Führer und Unterführer müſſen die Lehr⸗ und Prüfberechtigung fünx das Wehrabzeichen beſitzen oder in abſehbarer Zeit erwerben. Zugleich müſſen dieſe Führer die Eignung als Offizier oder als Unteroffizier d. B. beſitzen oder erwerben. Soweit in den SA⸗Einheiten ſolche Führer nicht vorhanden ſind, können Offiziere und Unter⸗ offiziere— nach ihrem Ausſcheiden ans der Wehrmacht— eingeſetzt werden, wenn ſie der SA beitreten und den Lehr⸗ und Prüfberechtigungsſchein erwerben. Die Ausbildung Die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung richtet ſich nach den Vorſchriften für das SA⸗Wehr⸗ abzeichen und nach den Ausbildungsbefehlen für die Wehrmannſchaften, die von Jahr zu Jahr durch die Oberſte SA⸗Führung im Benehmen mit den Wehr⸗ machtsteilen neu verfügt werden. Die Ausbildung um faßt: a) die vormilitäriſche Ausbildung Jungwehrmannſchaft), b) die nachmilitäriſche Ausbildung(Pflichtdienſt in der Wehrmannſchaft), c) den Erwerb des SA⸗Wehrabzeichens(freiwillig), a) vormilitäriſch, b) nachmilitäriſch, d) die jährlichen Wiederholungsübungen aller In⸗ haber des SA⸗Wehrabzeichens. Für den Dienſt der SA⸗Wehrmannſchaſten ſind monatlich bis zu zehn Ausbildungs⸗ und Uebungs⸗ ſtunden vorgeſehen. (Dienſt in der Das Ausbildungsjahr im Wehrmannſchaftsdienſt beginnt mit dem Oktober jeden Jahres und erſtreckt ſich auf elf Monatsdienſte. Wehrkraſt in höchſter Form Mit dieſen Durchführungsbeſtimmungen des Stabschefs, ſo ſchreibt die NSc, für die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung iſt der Auftakt einer Arbeit gegeben worden, die nun mit ganzer Kraft in Angriff genommen wird. Der Erlaß des Führers vom 19. Januar 1939, durch den der SA die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerzie hung des deutſchen Mannes übertragen wurde, ſtellt ein Dokument von ſeltener Tragweite dar und dient der Stärkung der Wehrkraft des deutſchen Volkes in bisher nie gekanntem Maße. Seit der Wiederherſtel⸗ lung der deutſchen Wehrhoheit und der damit ver⸗ bundenen Schaffung des deutſchen Volksheeres iſt dieſer Erlaß des Führers in ſeiner letzten Auswir⸗ kung eine geſchichtliche Tat von ganz beſonderer Be⸗ deutung. Die Wehrmacht hat in der kurzen Zeit des Auf⸗ baues des deutſchen Volksheeres in allen drei Wehr⸗ machtsteilen Hee“n, Marine und Luftwaffe, eine ge⸗ waltige Arbeit geleiſtet und das Schwert geſchmiedet, das Großdeutſchland den Frieden im europäiſchen Raum garantiert. Bei der letzten Führerparade hat ſich die Welt davon überzeugen können, daß die deutſche Wehrmacht das beſtausgerüſtete und ſchlag⸗ kräftigſte Inſtrument des Friedens in der Hand des Führers iſt. Jeder einzelne Mann iſt waffentechniſch vollendet ausgebildet und dazu erzogen, ſich in jedem Augenblick ſelbſtändig be⸗ wegen und kämpfen zu können. So hat der Ausbil⸗ dungsſtand der Wehrmacht einen hohen Stand er⸗ reicht, dem nun noch das letzte Fundament gegeben werden ſoll. Der Führer hat den Auftrag für die vor⸗ und nachmilitäriſche Wehrerziehung in treu eſt e Hände gelegt und damit jene Sturmabteilungen betraut, die in harter Kampfzeit erprobt und durch zahlreiche Blutopfer zu einer unlöslichen Gemein⸗ ſchaft zuſammengeſchweißt, jederzeit die beſten und aktivſten Männer im Weltanſchauungskampf des Nationalſozialismus waren und ſind. Sie wird auch in Verfolg ihrer zähen, zielbewußt geleiteten Arbeit auf dem Gebiete der Wehrerziehung des deutſchen Volkes die auf alle wehrfähigen deutſchen Männer erweiterte Aufgabe mit der gleichen Hingabe und Einſatzbereitſchaft meiſtern, die ſie bisher auszeich⸗ net. Erprobte SA⸗Führer werden die Summe ihrer Erfahrungen für den Aufbau und Ausbildung der SA⸗Wehrmannſchaften verwenden und jene Ka⸗ meradſchafts⸗ und Gefolgſchaftstreue für den Führer in oͤͤie Kreiſe öͤer wehrbereiten und wehrfähigen Männer tragen, die nunmehr durch die Teilnahme am SA⸗Wehrmannſchaftsdienſt ihre ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht für Führer und Volk erfüllen werden. Auf der Grundlage des SA.⸗Wehrabzei⸗ chens werden dieſe Männer nicht nur weltanſchau⸗ lich zu ſtets einſatzbereiten, von der Idee durchdrun⸗ genen Nationalſozialiſten erzogen, ſondern auch kör⸗ perlich wehrtüchtig erhalten werden. Die beiden feſten Säulen Partei und Wehr⸗ macht, die das Reich tragen, werden alſo hier in gemeinſamer Arbeit die Wehrkraft des deutſchen Volkes zur höchſten Form ſteigern. Achtung, Zeltlager Fungbann 1711 Liebe Eltern! Die Zeltlagerfreude eurer Pimpfe iſt diesmal buchſtäblich ins Waſſer gefallen. Infolge des anhal⸗ tenden Regens haben wir uns entſchloſſen, die Pimpfe⸗Zeltlager ausfallen zu laſſen oder ſie zu Lagern in feſten Häuſern umzugeſtal⸗ ten. Der Boden iſt zum Zelten zu feucht; die Ge⸗ ſundheit ſteht über allem. Folgende Zeltlager wurden in feſte Lager um⸗ gewandelt: 1. Das Lager des Jungſtamms III(Orts⸗ gruppe Lindenhof, Waldpark, Almenhof), Jung⸗ ſtamm VIII(Ortsgruppe Neueichwald). Das La⸗ ger findet auf dem Bierhelderhof bei Hei⸗ delberg ſtatt und beginnt wie vorgeſehen am Montag, dem 29. Mai. 2. Das Lager des Jungſtamm 1(Ortsgruppe Jungbuſch, Rheintor, Neckarſpitze, Friedrichs⸗ park), Jungſtamm II(Ortsgruppe Waſſerturm, Strohmarkt, Deutſches Eck, Plankenhof), Jung⸗ ſtamm VII(Ortsgruppe Waldhof und Sand⸗ hofen). Dieſes Lager wird in Weinheim, Friedrichsſchule, durchgeführt, und beginnt eben⸗ falls Montag, 29. Mai. 3. Das Lager des Jungſtamms XV(Orts⸗ gruppe Ladenburg, Schriesheim, Edingen, Neckar⸗ hauſen). Das Lager wird in Birken au, Turn⸗ halle, durchgeführt, und beginnt ebenfalls Mon⸗ tag, 29. Mai. Dieſe dͤrei Lager finden beſtimmt ſtatt, da hier⸗ für die erforderlichen Jugendherbergen und Räume zur Verfügung ſtehen. Beſichtigungstag iſt einheitlich: Mittwoch, 31. Mai, 15—17 Uhr. Für alle übrigen Jungſtämme fallen die Lager aus und werden auf einen ſpäteren Zeitpunkt mit beſſerem Wetter verſchoben. Die Lagerbeiträge werden in der Zeit vom 6. bis 9. Juni an einem von dem Fähnleinführer zu beſtimmenden Abend in bax oder in Form von Sparmarken für kom⸗ mende Lager und Fahrten ausbezahlt. Kameraden, Kopf hoch auch bei ſchlechtem Wet⸗ ter! Der Sommer iſt noch lang. Jedͤer kann auch in dieſem Jahr noch auf Fahrt oder Lager. Jungbann 171, Mannheim. Wer kennt die Täter? Zengen geſucht: Am 18. Mai, gegen 18.30 Uhr, ſo meldet der Polizeibericht der Kripo, haben zwei bis jetzt noch unbekannte Täter in der Wirt⸗ ſchaft„Zur Loreley“ in 6 7, 21 den 78 Jahre alten Wirt und einen anweſenden Gaſt körperlich miß⸗ handelt und ſchwer verletzt. Nach der Tat gin⸗ gen die Täter flüchtig. Die Täter werden wie folgt beſchrieben: 1. Etwa 29—30 Jahre alt, Größe 165 Ztm., Hgare hellblond, gelockt, volles Geſicht, trug grünlichen Anzug. 2. Etwa 30 Jahre alt, Größe 175 Ztm., Geſtalt ſchlank, trug blauen Mantel und dunklen Hut. Perſonen, die über die Täter ſachdienliche An⸗ gaben machen können, werden erſucht, ihre Anſchrift der Kripo, L 6, 1, Tel. 35851, Zimmer Nr. 5 mit⸗ zuteilen. Auf Wunſch werden die Mitteilungen vertraulich behandelt. Vier Anfälle zwei Verletzte Polizeibericht vom 27. Mai Vier Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen. Tages ereigneten ſich hier vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Perſonen verletzt und drei Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 32 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 12 Kraftfahrzeugführer wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Sieben Perſonen, die ſich verkehrswidrig verhielten, wurden zum Ver⸗ kehrsunterricht einbeſtellt. Ferner wurden fünf jugendlichen Radfahrern, deren Fahr⸗ räder nicht in Ordnung waren, die Ventile ab⸗ genommen. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs mußten neun Perſonen zur Anzeige gebracht werden. 8 Feierſtunde in der„Contordia“ Muſikdirektor Schellenberger mit der goldenen Nadel ausgezeichnet Im Vereinsheim des MGV„Concordia“ in der Neckarſtadt fand eine Feierſtunde ſtatt, die das Wirken des Chorleiters Max Schellenbergers her⸗ ausſtellte. Nach dem Chor„Das iſt der Tag des Herrn“ würdigte Vereinsführer Otto Quell die Perſönlichkeit des Chorleiters, der nun ſchon bald 40 Jahre die„Concordia“ mit Umſicht dirigiert und auf die Höhe ihrer Erfolge brachte. Als Zeichen der Dankbarkeit wurde dem verdienſtvollen Muſiker und Chorerzieher die goldene Vereinsnadel ver⸗ liehen. Im Rahmen dieſer Feierſtunde wurden auch zwei weitere Sänger geehrt: Martin Wegmann, der 51 Jahre dem deutſchen Lied huldigt und über 25 Jahre Sänger der„Concordia“ iſt und Johann Herrmann, der über 45 Jahre treues aktives Mitglied dieſes Vereins iſt. Es iſt der alückliche Zu⸗ fall, daß dieſe drei in voller Friſche auch ihren 70. Geburtstag begehen und auch aus dieſem Anlaß ge⸗ ehrt wurden durch Ueberreichung von dem Ehren⸗ glas mit Wappen. Die Jugend ließ es ſich nicht neh⸗ men, in dem Vertreter des Jungquartetts Glückwünſche auszuſprechen und ihrem Chorleiter ein Ehrengeſchenk zu überreichen. Muſikdirektor Schellenberger dankte in bewegten Worten für dieſe Anhänglichkeit. Als Vertreter des Sängerkreiſes Mannheim ſprach Karl Gudernatſch Worte des Dan⸗ kes und des Glückwunſches an die Geehrten, und appellierte an die Sänger, mit ganzem Herzen ihrer ſchönen Kulturaufgabe zu dienen. Das Quartett ſang einige Chöre, wie auch der ſtattliche Chor unter der Leitung von Hans Elſis ſein Können mit Lied⸗ vorträgen bewies. Herr Wörz umrahmte die Feier⸗ ſtunde mit Klaviervorträgen. Lieder und Walzer eines Mannheimers Der in Mannheim anſäſſige Komponiſt Hermann Günther iſt als Tonſetzer Autodidakt und ſein eigner Verleger. Als Mitglied der Fachſchaften der Komponiſten und der Librettiſten in der Reichs⸗ muſikkammer kennt Hermann Günther ſicherlich die ernſten Bemühungen um Löſung des Problems guter Unterhaltungsmuſik. Die Schunkellieder der Faſchingszeit, die ihm beſonders zu liegen ſcheinen, ſind zur rechten Zeit und am rechten Ort ſicherlich publikumswirkſam, aber gewiß noch lange nicht jene Löſung. Bei Kaffee und Kuchen iſt leichte muſi⸗ kaliſche Koſt als Zutat wohl am Platz. Man hat ſeine Freude an gefälligen Melodien und harmloſer Tonmalerei und nimmt verzeihend auch Reimereien von„Liebe“ und„Triebe“ und Aergeres in Kauf. In dieſem ſehr beſcheidenen Rahmen darf Hermann Günthers Ton und Wort als noch erträglich bezeich⸗ net werden. Welche Verantwortung aber für ein Stück Volkskultur hier zu tragen iſt, erhellt ſich da⸗ raus, daß Günthers Arbeiten, wie er uns auf Be⸗ fragen ſagte, von nicht weniger als 450 Kaffeehaus⸗ kapellen geſpielt werden, auch in Berlin, Düſſeldorf, Köln und Hamburg. Die Kapelle Edmund Jones faßte Hermann Günthers Arbeiten zu einem Sonderabend im Café Wien zuſammen. Konzertſänger E. Raun aus Köln, ein Mitglied der Kapelle, ſang die Kehrreime. Günther konnte ſich für Beifall und Blumen be⸗ danken. Hauboloò. ** Skagerrakgedenktag. Vor 23 Jahren, am 31. Mai 1916, fand am Skagerrak die größte Seeſchlacht ſtatt, aus der unſere Flotte unbeſiegt in die heimat⸗ lichen Häfen zurückkehrte. Viele brave Seeleute fanden am Skagerrak den Heldentod, unter ihnen viele Söhne unſerer Stadt. Dieſer tapferen Gefallenen zu gedenken, iſt unſere heiligſte Pflicht. Der Marine⸗Kameradſchaftsverband Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen nimmt am Mittwoch, dem 31. Mai, um 8 Uhr am Waſſerturm eine Flaggenhiſſung vor. Nach der Flaggenhiſſung wird am Ehrenmal auf dem Städt. Friedhof ein Kranz niedergelegt. Die Flaggenniederholung geſchieht um 19 Uhr. Biener wurden 4111 kentekindergärten, 5117 Schweſternſtationen, 22 280 fiiſe- und Beratungeſtellen neben vielen anderen ſozialen Einrichtungen durch die isv. geſchaſſen. durch deine Mitgliedſchaſt zut 89. hiiſſt bu dieles Werk erweitern. 8 melade, deutſche Allerlei- nebenbei bemerkt. Eigentlich gehört ſchon eine Portion Kühnheit und keineswegs vielleicht eine zu„zehn“ oder„zwanzig“ dazu, wenn man ſozuſagen unter den Augen unſerer allerſeits wegen ihrer Findigkeit hochverehrten Poſt ein Konkurrenzunternehmen aufmacht. Ja— ich meine da den Kurt und ſeine Uſchi und noch etliche andere, die ſich wechſelſeitig auf dem Löſchblatt der vierten Schreibgelegenheit von links zukommen laf⸗ ſen, daß die Sache am Samstagabend klappt und man ſich um 8 Uhr am Gockelsmarkt treffen wird. Wir wachten's früher mit dem Theaterſpielplan, und es ſei gewarnt— man kann ſchlechte Erfahrungen mit ihm machen. Verfehlt wäre es allerdings, wenn man jetzt annehmen würde, daß die augenblickliche Ent⸗ laſtung der Poſt allein hierauf zurückzuführen ſei— es kommt ja nur für Stadtverkehr in Frage. Schuld an dieſer Entlaſtung iſt ſelbſtverſtändlich der Pfingſt⸗ urlaub der Soldaten und Arbeitsmänner. Wie mir der Briefträger verſichert, iſt das aber nur die vor einem großen Sturm, nach Pfingſten ſollen di Briefe, die zum Teil ſich langſam in Karten verwan⸗ delt hatten, wieder dicker werden, einesteils des neuen Erlebnisſtoffes wegen, und dann wird erfah⸗ rungsgemäß ſo mancher Strafporto zahlen müſſen, weil der Abſender nicht mit den Photos gerechnet hatte — ſofern ſie was geworden ſind, bei de m Wetter. Wundere ſich aber ja keiner über das Wetter— der Regen mußte ja kommen. Bedanken wir uns bei unſeren„betuchten“ Mannheimer Mädels, die ihn heraufbeſchworen haben. Von Stunde zu Stunde müſſen wir jetzt umſchmeißen— während man am Mittwoch noch verſuchte, die dem neuen Pfingſtkleid den letzten Schick verleihende bräunlich⸗rote Nuance auf natürlichem Wege zu ergattern, trug man ſich am Donnerstag bereits mit dem Gedanken, irgendein Witzbuch zu kaufen, um den Humor zu behalten. Am Freitag zweifelte man dann ſchon an der Echtheit der von Mittwoch herübergeretteten beſagten Nuancen. Was mich betrifft, ſo nehmen meine Telephonrech⸗ nungen ſchwindelnde Höhen an, denn wenn man die ganzen Bekannten in einer einigermaßen dem Geld⸗ beutel entſprechenden Entfernung anklingelt und Wie ed wird mre Gerderobe. wenn Sie sie unseter Abteilung Chem. Reinigung anvertreuen 1- Lenger fT Cascieb dann mit Hilfe des Stammbaumes feſtſtellt, daß an dem in den drei Minuten als trocken befundenem Platz ein Teil des Familienblutes rauſcht Zwiſchendurch ſtreite ich mich mit den Heidelber⸗ gern herum, die ſich das„Regenloch“ auf das Ent⸗ ſchiedenſte verbitten und mächtig ſtolz darauf tun, daß Petrus bei der Schloßbeleuchtung ſeine Gunſt bezeugte. Wir Mannheimer ſahen dieſe Notwendig⸗ keit ohne weiteres ein und meinten„wanns blooß e paar Troppe geregnet hätt— do wäre Euch die paar Fröſch un die 20⸗Pfg.⸗Raket net losgange un die, bengaliſche Streichhölzer hätts jo ſchun ausgebloſe, wann der Lanz ſei' Siren heule geloßt hätt...“ Als wir dann noch mit der ſehr berechtigten Frage auf⸗ kreuzten, die uns alle plagt, dir wir werk⸗ oder ſonntäglich nach Heidelberg kommen, nämlich nach welchem Schema die Straßenbahnen dort fahren— da blieb ihnen ſelbſt die Spucke weg. Vielleicht kann einer der Leſer hier Auskunft geben— einſtweilen ſcheinen mir die in der Hauptſtraße parkenden Auto⸗ beſitzer alle Aſtronomieprofeſſoren zu ſein „Emol rechts, un emol links— wann mer net dauernd uff'im Damm is, hott mer ohne rot zu werde, e Elektriſch in de Kniekehle hänge“— ſo meinte kürzlich mal ein Mannheimer in ſeinem ge⸗ rechten Zorn. Die Schüchternen haben es in dieſen Tagen gut, ſie fallen bei ihren„Wetterberichten“ nicht mehr auf, wo doch heute jeder anſtändige Bürger über das Wetter ſchimpft. Nur die glücklichen Beſitzer von Motorrädern und die Entleiher von Sportwagen brauchen alle ihre Redekunſt dazu, um zu überzeu⸗ gen,„daß ſe aach mitmacht, wanns Schütte tut, uff alle Fäll...“ Aber, liebe Freunde, noch iſt nicht alles verloren, noch iſt's nicht Sonntag, noch regnet es auch nicht pfingſtlich, und es iſt noch keine Urſache, Todes⸗ drohungen gegen harmloſe Laubfröſche, wetteremp⸗ findliche Hexen und ebenſolche Eſelsſchwänze auszu⸗ ſtoßen. Wetten? Ja—„wenns regnet zählſcht viere — wann net zwee...“— durch Maimarktrennen wird man klug gr. Anregungen für einen Wochenküchenzettel! Vom 29. Mai bis 4. Juni. Montag: Morgens: Miſchkaffee, Butter, Mar⸗ Vollkornbrot.— Mittags: Kerbelſuppe, Kartoffelſalat, grüner Salat, Bratwürſte.— Abends: Aufſchnitt, Butter, Vollkornbrot, deutſcher Tee. Dienstag: Morgens: Müsle mit Hafer⸗ flocken, Marmelade, Feigen, Vollkornbrot.— Mit⸗ tags: Braunmehlſuppe, Spinatbratlinge mit Hafer⸗ flocken, Brühkartoffeln und Kräuterbeiguß.— Abends: Jägereſſen mit Salat, Brombeerblättertee. Mittwoch: Morgens: Kinder: Haferflocken⸗ brei; Erwachſene: Miſchkaffee, Vollkornbrot, Mar⸗ melade.— Mittags: Graupenſuppe mit reichlich Suppengrün, Kartoffelküchle und Wirſinggemüſe.— Abends: Fiſchſalat mit falſcher Mayonnaiſe u. Brat⸗ kartoffeln, Hagebuttentee. Donnerstag: Morgens: Müsle mit Hafer⸗ flocken, Rhabarber und Marmelade, Vollkornbrot. — Mittags: Grünkernſuppe, gekochtes Rindfleiſch, Kartoffeln, Rettichſalat.— Abends: Rhabarberauf⸗ lauf mit Schwarzbrot. Freitag: Morgens: Kakao, Vollkornbrot, Marmelade.— Mittags: Kartoffelgemüſeſuppe, Ka⸗ beljau, gekocht, mit Remouladenbeiguß, Salzkartof⸗ feln.— Abends: Gefüllter Quarkſcheiterhaufen, als Zugabe: Belegtes Brot, Brombeerblättertee. Samstag: Morgens: Müsle mit Haferflocken und Feigen, Vollkornbrot.— Mittags: Linſenſuppe, Dampfnudeln mit Rhabarberkompott.— Abends: Sauermilch und Bratkartoffeln. Sonntag: Morgens: Hefenzopf(ſelbſt ge⸗ backen), Marmelade, Brot, Miſchkaffee.— Mittags: Rhabarberkaltſchale, Spargeln überbacken, gedämpfte Kartoffeln, Kopfſalat.— Abends: Kleine Rohſalat⸗ vorſpeiſe, Käſeaufſchnitt, Brot, Tee. un ren, Anziehungspunkt in Radfahrer, das Krankenhaus nach Villingen gebracht. dem ſtark beſchädigten Fahrrad kein Licht gefunden 25 6. Seite Nummer 237 Aus Baden Emweihung des Weinheimer Schloßpark- Kaffees Ik. Weinheim, 26. Mai. Zu der Einweihung des neuen Schloßpark⸗ Kaffees fanden ſich Vertreter von Partei, Staat und verſchiedener Behörden ſowie Handwerker und Lie⸗ feranten als Gäſte der Stadt Weinheim ein. Bür⸗ germeiſter Bezler hob hervor, daß Weinheim ſtolz iſt, ein eigenes Rathaus und dazu einen herrlichen Park zu beſitzen, der gern für die Oeffentlichkeit freigegeben wurde. Harmoniſch vereinigen ſich Natur und Architektur. Weinheim hat als Mittelpunkt der Bergſtraße eine große Aufgabe zu erfüllen. Dank gebührt dem Miniſterpräſidenten, dem Miniſter des Innern, ferner Landrat und Bezirksrat, den Hand⸗ werkern und ihren Arbeitern ſowie Vermeſſungs⸗ vat Karcher und Oberbauinſpektor Wenninger vom Techniſchen Amt. Forſtrat Fabricius erläuterte das Beſondere des Parkes, bei dem wir ſehen, daß ein Meiſter einſt am Werk war, der damals klar vor Augen ſah, wie das, was er einmal anlegte, wird nicht wund— nur fleißig In Ki 92 Dialon-Duderanwenden Streudose RM—.72 Beutel zum Nachfülten RM—.49 ſich zuſammenfügen würde. Es iſt nicht nur eine Sammlung ſeltener Bäume angelegt worden, ſon⸗ dern die Gruppen fügen ſich harmoniſch ſo zuſam⸗ men, wie ſie in ihrer Heimat beieinanderſtehen. Den Eingang zu dem neuen Schloßpark⸗Kaffee exreichen wir vom Park aus. Zu beiden Seiten der Tanzfläche befinden ſich 200 Sitzplätze. Von hier hat man einen wundervollen Blick auf die lebenden „Wände“, die ſich immergrün wie Wälle an das Schloß heranſchieben. In dem großen hellen Haupt⸗ raum ziehen ſich über die Wände wundervolle Stuck⸗ arbeiten eines Frankfurter Meiſters, der vor dem Krieg auf der Weltausſtellung in Paris den deut⸗ ſchen Pavillon geſtaltete. Die ganze geſchmackvolle Einrichtung iſt ſtilvoll. Zur Ausgeſtaltung tragen koſtbare Gemälde bei, darunter eines von dem eng⸗ liſchen Maler Hamilton, Leihgaben des Grafen von Berckheim. Zwei weitere Gaſträume, ebenfalls mit gleicher Sorgfalt heimelig eingerichtet, ſchließen ſich unmittelbar an. Damit hat Weinheim einen weite⸗ 1 Verbindung mit dem ſehenswerten Park. Weinheim, 26. Mai. In derk Mlüllheimer“ Straße lief bei dem Gaſthaus„Zum Stern“ ein drei Jahre altes Kind, das ſich nicht in Auſſicht eines Erwachſenen befand, beim Ueberqueren der Straße in ein Motorrad. Das Kind, das am Kopf ver⸗ letzt wurde, mußte dem Krankenhaus zugeführt werden.— Auf dem Petersplatz ſtießen ein Motor⸗ radfahrer und ein Radfahrer zuſammen. Beide Fahrzeugführer wurden verletzt, die Fahrzeuge beſchädigt.— Im Alter von 61 Jahren ſtarb Müh⸗ lenarbeiter Martin Gülch, Hauptſtraße.— Eine in Weinheim und der Umgebung ſehr bekannte Per⸗ ſönlichkeit, Herr Peter Trautmann, beging ſei⸗ nen 60. Geburtstag. Dem Jubilar— der über vier Fahrzehnte bei den Lederwerken Freudenberg in leitender Stellung ſteht— wurden viele Ehrungen zuteil. Der MGV.„Eintracht“, deſſen Ehrenmit⸗ glied er iſt, brachte ihm ein Ständchen, während der TV. 1862, deſſen Ehrenvorſitzer er iſt, ihm durch eine Abordnung die Glückwünſche übermittelte. Auch ſeitens der Firma fanden Ehrungen ſtatt. ◻U Hemsbach, 26. Mai. Anläßlich der Wieder⸗ ſehensfeier der 50jährigen, verſammelten ſich gegen 80 Altersgenoſſen am Ehrenmal, um bei einer Kranzniederlegung der verſtorbenen Altersgenoſſen zu gedenken. Die Anſprache hielt Philipp Schrö⸗ der.— Ihren 70. Geburtstag feierte in Friſche Frau Katharina Brauch Wwe., geb. Molitor, Land⸗ ſtraße 46. ◻Laudenbach, 26. Mai. Die bekannte Gaſt⸗ wirtſchaft„Zur Sonne“ in der Bahnhofſtraße, Inhaber Georg Michael Schmitterer. die ſeit dem Jahre 1889 Schankrecht beſitzt, kann auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. * Pforzheim, 26. Mai. Die Große Strafkammer verurteilte den ledigen 31jährigen Werner Schab⸗ bel von hier wegen zwölf vollendeter und zwei verſuchter Sittlichkeitsverbrechen, ſowie wegen tät⸗ licher Beleidigung in drei Fällen zu einer Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von fünf Jahren und fünf Jahren Ehrverluſt. * Villingen, 26. ai. In der Nacht zum Don⸗ nerstag ereignete ſich in der Kurve jenſeits der Eiſenbahnbrücke auf der Landſtraße nach Schwennin⸗ gen ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Kraftwagen, der von Schwenningen her kam und einem Radfahrer, der die Stadt hinausfuhr. Der der einen ſchweren Schädel⸗ bruch dayontrug, wurde von dem Kraftfahrer in Da bei wurde, wird angenommen, daß der Radfahrer ohne Licht gefahren iſt. — — 2 9 15 — — .* rru. weltdeut 49— Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Schifferſtadt iſt gerũſtet: —— Tauſende zum Rettichfeſt! Am Pſingſtſonntag großer Feſizug Wer in Deutſchland kennt nicht die Bedeutung des vorderpfälziſchen Gemüſeanbaugebietes? Hier wächſt das begehrte Qualitätsgemüſe, das weit über die Grenzen deg Gaues Saarpfalz hinaus bekannt iſt und nach allen Teilen des Reiches ausgeführt wird. Die Intenſität aller auf höchſte Leiſtung und Qualität abgeſtellten Maßnahmen für Kultivierung, Anbau und Bodenbearbeitung hat dem heimiſchen Gemüſebau die ihm gebührende überragende Stel⸗ lung verſchafft. Die Pfalz verſchickt als Ueberſchuß⸗ gebiet in normalen Jahren 80 v. H. ihrer Gemüſe⸗ ernte in deutſche Zuſchußgebiete. Inmitten des vorderpfälziſchen Gemüſegar⸗ tens liegt Schifferſtadt, bekannt als größte Rettichanbaugemeinde des Reiches. Um dieſes ſein Spezialerzeugnis feiert das Dorf an und um Pfingſten ſein Heimatfeſt. Als Ge⸗ müſemetropole der Pfalz hat Schifferſtadt ein An⸗ recht auf ein beſonderes Volksfeſt. Schifferſtadts durchſchnittliche Jahresernte an Rettichen beläuft ſich auf 40 Millionen Stück. In der Haupterntezeit werden täglich ſogar bis zu 120 000 Bündel, alſo nahezu 500 000 Stück, allein bei der Gemüſezentrale angeliefert. Schifferſtadter Rettiche ſind heute weit über die Grenzen des Gaues hinaus bekannt. Durch die Pfälziſche Gemüſe⸗ und Obſtzentrale, die ihren Sitz in Schifferſtadt hat, erfolgt der Verſand nach den verſchiedenen Städten im Reich bis hinauf nach Hamburg und bis hinüber nach München. Auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz und dem in un⸗ mittelbarer Nähe gelegenen Schulhof iſt in den letzten Tagen ein ganzes Dorf von Zel⸗ ten und Buden ous dem Boden gewachſen. Ein frohes Völkchen wird ſich da bereits am Sams⸗ tagabend einfinden, um das Feſt bei Frohſinn und Freude zu eröffnen. Der Hauptſtrom der auswär⸗ tigen Gäſte wird am Pfingſtſonntag um die Mit⸗ tagsſtunde einſetzen. Alle wollen ja den großen Feſtzug ſchauen, der als lebendiges Bilderbuch das ganze Schifferſtadter Leben eingefangen hat. Um nur einiges aus der Feſtzugsfolge zu nennen: Eine ſtattliche Anzahl von Herolden hoch zu Roß kündigt den„König“ von Schifferſtadt an, den Rettich, in deſſen Gefolge die Radieschen und Schlotten mar⸗ ſchieren. Staunen wird man über den Rieſenrettich, der ein Gewicht von 6 Ztr. und eine Länge von 7 Meter hat. Die Marktgänger zeigen, wie ſie früher die Wochenmärkte der Städte verſorgten und wie ſie ſich heute die neuzeitlichen Verkehrsmittel zunutze gemacht haben. Der Feſtzug umfaßt rund 50 Einzel⸗ gruppen und Feſtwagen, an deren Zuſammenſtellung ſich ganz Schifferſtadt beteiligt hat, ob es nun die Marktgänger ſelbſt ſind oder die Vereine, die den Rettich in irgend einer Weiſe beſingen, oder ob es die Handwerkerſtände ſind, die dem Rettich als dem Ankurbler der heimiſchen Wirtſchaft huldigen. Der Bürgermeiſter der Gemeinde, Ortsgruppen⸗ leiter Adolf Schmitt, entbietet den Gäſten folgen⸗ den Willkommgruß: „Wieder werden an und um Pfingſten die Giebel der Jahrhunderte alten Fachwerkshäuſer um den Adolf⸗Hitler⸗Platz in der pfälziſchen Gemüſemetro⸗ pole und der größten Rettichanbaugemeinde des Rei⸗ ches Zeugen eines echten Volksfeſtes ſein. Wieder werden Tauſende aus nah und fern ihre Alltags⸗ ſopgen im fröhlichen Trubel, bei Rettich und Bier vergeſſen. Die Gemeinde Schifferſtadt und die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ haben ſich alle Mühe gegeben, auch in dieſem Jahre den Gäſten das Beſte zu bieten. Mögen alle das Rettichfeſt mit dem Vorſatz verlaſſen, das nächſtemal wieder dabei ſein zu wollen.“ — PP....PP——'——P P PPPPPPPPPPP———————— Diebſtähle im Staatstheater Der Nachtwächter war der Dieb— Rote Finger wurden ihm zum Verräter er. Karlsruhe, 25. Mai. Seit dem Jahre 1932 waren im Badiſchen Staats⸗ theater Diebereien vorgekommen, ohne daß es ge⸗ lang, dem Täter auf die Spur zu kommen. Geſtoh⸗ len wurden Gebrauchsgegenſtände, Schmuck und klei⸗ nere Geldbeträge, die teils dem Staat, teils der Ge⸗ folgſchaft des Theaters gehörten. In der Nacht auf den 13. April ging der bisher unbekannte Dieb in die Falle. Eine Schneiderin des Theaters, der vor⸗ her 70 Pfg. geſtohlen worden waren, verwahrte in ihrem Geldbeutel ein Markſtück, das, um dem Täter auf die Spur zu kommen, mit Fuchſin heſtrichen wor⸗ den war. Hinterher hatte der Nachtwächter des Thea⸗ ters rote Finger, die verrieten, daß er das Markſtück bevührt hatte. Damit war der Dieb entlarvt. Er hatte ſich jetzt vor der Strafabteilung des Amts⸗ gerichts wegen der jahrelangen Diebſtähle zu ver⸗ antworten. Dem 53jährigen, bisher unbeſtraften ver⸗ witweten Heinrich Fleiſchmann wurde zur Laſt gelegt, von 1932 bis zum 13. April im Staatstheater ein Paar Strümpfe, drei Meter Wollſamtſtoff, Näh⸗ faden, Rohſeiden röllchen, drei Meter Kunſtſeiden⸗ band, ein Paar Handſchuhe, einen vernickelten Nuß⸗ knacker, einen goldenen Ring mit Steinen und einer Schneiderin aus dem Geldbeutel 70 Pfg. und eine Mark entwendet zu haben. Der Angeklagte gibt die Diebſtähle zu, beſtreitet jedoch, das Geld weggenom⸗ men zu haben. Jenes ominöſe Markſtück will er zwar angefaßt, doch nicht geſtohlen haben; er habe nur in ſeiner nächtlichen Langeweile damit geſpielt! Bereits ſeit dem Jahre 1930 iſt er als Nachtwächter beim Staatstheater beſchäftigt. Die entwendeten Ge⸗ genſtände verwendete er in ſeinem Haushalt. Den goldenen Ring habe er nur in Verwahrung genom⸗ men. Er habe ihn im Pförtnerhaus abgeben wollen, dies jedoch dann„vergeſſen“. Das Gericht verurteilte den Angeklagten ent⸗ ſprechend dem Antrag des Staatsanwalts wegen fortgeſetzten Diebſtahls zu einer Geſängnis⸗ ſtrafe von vier Monaten, abzüglich 25 Tage Unterſuchungshaft. L. Wiesloch, 26. Mai. Der frühere Inhaber der Firma J. C. Roth, Wiesloch, Konſtantin Roth, und Werkmeiſter a. D. Heinrich Steinmann in Altwiesloch, begingen ihren 70. Geburtstag. Die noch rüſtigen Jubilare wurden durch die Militär⸗ kameraoͤſchaft geehrt. * Karlsruhe, 26. Mai. Der Oberbürgermeiſter hat den Eheleuten Georg Blappert, Maurer, Auguſt Dill, Schloſſer, Karlsruhe-Durlach, Chri⸗ ſtian Märcker, Arbeiter, Karlsruhe⸗Durlach, und Hermann Kober, Landwirt, zur Feier ihres gol⸗ denen Ehejubiläums unter Ueberreichung einer Ehrengabe die Glückwünſche der Stadt über⸗ mittelt. Jünf Verletzte bei einem Verkehesunfall * Raſtatt, 26. Mai. Auf der Reichsſtraße 3, bei der Kreuzung der Straßen Raſtatt—Ettlingen und Bietigheim—Muggenſturm kam es am Donnerstag⸗ nachmittag infolge Nichtbeachtung des Vorfahrts⸗ rechts zu einem Zuſammenſtoß zweier Perſonen⸗ kraftwagen. Beide Fahrzeuge wurden ſchwer be⸗ ſchädigt. Fünf Perſonen wurden teils ſchwer, teils leichter verletzt. 2 * Ottenhöfen bei Bühl, 26. Mai. Von einem überaus tragiſchen Schickſalsſchlag wurde die Fa⸗ milie des Hauptlehrers Eichelberger getroffen. Das dreijährige Töchterchen Marlieſe fiel aus dem dritten Stockwerk in der Wohnung des alten Schul⸗ hauſes auf die Eingangstreppe und verſchied nach wenigen Augenblicken. * * Schramberg, 26. Mai. Ein Fußgänger, der in der Schiltachſtraße in die Fahrbahn eines Kraft⸗ wagens lief, wurde durch den Wagen erfaßt, zur Seite geſchleudert und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er kurz darauf ſtarb. Nachdem der Verunglückte mehrere Wirtſchaften beſucht hatte, lief er anſchei⸗ nend in betrunkenem Zuſtande in den Kraftwagen hinein. * 9 * Biberach i.., 26. Mai. Der 31jährige Arbei⸗ ter Emil Hertig aus dem benachbarten Ober⸗ harmersbach hatte ſich bei ſeiner Arbeit in einem Sägewerk vor einigen Tagen eine kleine Verletzung zugezogen. Die unbeachtete Wunde verſchlimmerte ſich ſo, daß der Finger abgenommen werden mußte und der Verletzte trotzdem an Wundſtarr⸗ krampf geſtorben iſt. 80 Jungmädellager an Pfingſten NSG Karlsruhe, 26. Mai. Wie alljährlich werden auch dieſes Jahr vom Obergau Baden/21 wieder Pfingſtfahrten und Pfingſttreffen durch⸗ geführt. Die Fahrt iſt zu einem weſentlichen Er⸗ ziehungsfaktor der Jugend geworden. Und je mehr unſere Mädel das Schauen lernen, umſo mehr ſind ſie den inneren Geſetzen unſeres Staates verhaftet. 80 IM⸗Gruppen des Obergaues Baden treffen ſich Pfingſten zu—Ztägiger Lagergemeinſchaft. In dem gemeinſamen Erleben des Pfingſtfeſtes inner⸗ halb der Mädelgemeinſchaft und der Verbundenheit mit der Natur ſind auch unſere Mädel um dieſe Zeit ganz beſonders ſeeliſch aufgelockert und empfänglich für alle Dinge des Lebens. Sie werden hinaus⸗ gehen an die ſchönſten Plätze Badens, ihre Heimat kennen⸗ und lieben lernen. Lagerzirkus, Dorfnach⸗ mittage und Volkstänze, zu denen die Dorfbewohner mit herangezogen werden, laſſen ſie die Verbunden⸗ heit mit ihnen ſpüren. U Sulzbach, 26. Mai. In der im„Ochſen“ abge⸗ haltenen Generalverſammlung der Orts⸗ gemeinſchaft vom Roten Kreuz gab Leiier Johann Hilkert den Rechenſchaftsbericht bekannt. ———— 1 34 Samstag, 27. Mai/ Sonntag, 28. Mai 1989 Heimatliche Sendung von der Burg Sponeck « Breiſach, 25. Mai. Wir erinnern uns daran, daß der Führer bei ſeiner kürzlichen Beſichtigungs⸗ fahrt auch die Burg Sponeck am Kaiſerſtuhl be⸗ ſuchte. Nunmehr bringt der Reichsſender Frankfurt über den Sender Freiburg am Pfingſtmontng von 15 bis 16 Uhr eine heimatliche Sendung von dieſer romantiſchen Stätte. Der bekannte Kunſtmaler Profeſſor Bühler, der im Söller des Burgturmes ſein Atelier aufgeſchlagen hat, wirkt bei dieſer Sen⸗ dung ſelbſt mit. Namensverleihung au badiſche Studenten⸗ kameradſchaften NSG. Karlsruhe, 24. Mai. Im Rahmen etner Feierſtunde auf dem Deutſchen Studententag in Würzburg am Dienstag erhielten mehrere Kame⸗ radſchaften des NSD⸗Studentenbundes unſeres Gaues durch Reichsſtudentenführer Dr. Scheel ihre Namen verliehen: Badiſches Staatstechnikum Karlsruhe: Kameradſchaft„Loretto“, Univerſität Freiburg: Kameradſchaft„Kärnten“, Kameradſchaft „Erwin von Steinbach“. ELBECU- Stfümpfe Nu meitele kat Cece α ο⏑ iubfei˖ 1 ere es Gründung einer Fugendmuſikſchule ru. Heidelberg, 26. Mai. In Zuſammenarbeit zwiſchen Stadtverwaltung und Hitlerjugend als Trägerin der neuen Einrich⸗ tung iſt die Gründung einer Jugendmuſikſchule be⸗ ſchloſſen worden. Sie wird eine neue umfaſſende Grundlage für die muſikaliſche Kultur der Stadt bilden. Nach der organiſatoriſchen Seite hin iſt die Schule das Dach über den ſelbſtändigen Teilen der Städtiſchen Singſchule, die den geſamten Vokal⸗ unterricht übernimmt, und des Konſervatoriums, das, unter Leitung von Dr. Henn, für den Inſtru⸗ mentalunterricht zuſtändig iſt. Rahmen und Wir⸗ kungsbereich der neuen Jugendmuſikſchule, zu deren Leiter Direktor Erhardt, der Leiter der Städti⸗ ſchen Singſchule, beſtellt wurde, gehen weit über die bisher von den beiden beſtehenbleibenden Inſtituten geleiſtete Arbeit— zumal infolge der grundſätzlichen und umfaſſenden Mitwirkung der HJ— hinaus, Die praktiſche Arbeit wird ſoſort aufgenommen, wäh⸗ rend die offizielle Begründung der Schule im Sep⸗ tember erfolgt. Die Muſikſtunden werden in den Dienſtplan der HJ eingebaut. Zu den neuen Auf⸗ gaben gehören u. a. die volksliedmäßige Durchbil⸗ dung der Inſtrumentalſchüler— Gruppenunterricht — in Gemeinſchaftsſingſtunden, die Bildung von Chorklaſſen außer den beſtehenden Singſchulklaſſen für den Einſatz von Pimpfen und Jungmädeln bei Feierveranſtaltungen in der HJ uſw., beſondere Gruppen⸗ und Arbeitsgemeinſchaften, Einbau von Führerſchulungen für Singſcharführer in HJ und BꝰDM. 4 Das Serenadenkonzert im Schloßhof am Sonn⸗ tagabend bringt Pfingſtſerenaden mit Werken von Haydn, Mozart, Schubert, Strauß, Overhoff u. a. Die Leitung des Konzerts hat Generalmuſikdirektor Overhoff. In der Verſorgung der Bürgerſchaft mit Gas, Waſſer und Elektrizität hat die Konſumſteigerung ſeit 1933 angehalten. Das Gas⸗ werk verzeichnet eine Steigerung des Abſatzes von 9,7 Millionen Kubikmeter auf 10,1, das Elektri⸗ zitätswerk von 9,8 Millionen Kilowattſtunden auf 13,1, wobei die Elektrizität immer weiter— insbeſondere bei der Beleuchtung— in das Abſatz⸗ gebiet des Gaswerks eingedrungen iſt. In ihrer finanziellen und techniſchen Struktur ſind— wie der Oberbürgermeiſter in ſeiner kürzlichen Haus⸗ haltsrede u. a. ausführte— die Werke geſund, Lei⸗ ſtungsfähigkeit und Betriebsüberſchüſſe zeigen ſtei⸗ gende Tendenz. Ebenſo hat ſich der Schlacht⸗ und Viehhof in erfreulicher Weiſe entwickelt. Der Mittelmarkt Heidelberg wuvpde zu einem beachtlichen Viehumſchlagplatz des Kreiſes, in der Zunahme des Viehauftriebs und der Schlachtungen zum Ausdruck kommend. Der Zeitpunkt iſt nicht mehr fern, zu dem ein neuer Schlacht⸗ und Viehhof er⸗ richtet werden kann. Der Philoſophenweg einer unſerer ſchön⸗ ſten und berühmteſten Ausſichtswege, wird egteert. Er wird ſomit in Zukunft das ganze Jahr ſtau frei ſein. Die erſten Kirſchen ſind nun auch in den Auslagen einiger Geſchäfte zu ſehen. Kleine Büſchel⸗ chen vorerſt noch, aber doch ein verheißungsvoller Vorſchuß auf eine hoffentlich vecht reiche Ernte. Auch die Beerenſträucher haben mit den erſten grünen Stachelbeeren eine vorläufige Abſchlagszahlung ins Schaufenſter gelegt. 2— Besucht das chikr erstadier Reitic ——— —— SRngsten 1039- 27. Dis 30. Mai ü—————————— —————— ——————— ————————— Samstag- Sonntag- Montag Dienstag Das Volksfest im vorderpfälzischen Gemüsegarten! pfingst-Sonntag, 1 Uhr, großer origlneller Festzug Uebetbringung des Otterstadter Karpfens— Bettich⸗ essen— hier- und Weinzelte— 2 Nusſckapeilen und 2 Tenzboden— Srober Verenügunssperk . N SKSS. SA N A KK NKE SSKLKS. E KK KIS SI* cn a S N TN A Samstag, 27. Mai 7 Sonnkag, 28. Mai 1089 7. Seite Nummer 287 Nunm un i Tuoulzinmun Blick auf die Spargelſtadt Schwetzingen, 26. Mak. Beerdigung. Eine große Trauergemeinde gab dem an einem Herzſchlag verſtorbenen Pg. Kurt Gaube das letzte Geleite. Die große Zahl der Nachrufe zeugte von der Beliebtheit, welche der Ver⸗ ſtorbene genoß. Auch eine Abordnung des Panzer⸗ regiments 23, deſſen Verkehrslokal das Gaſthaus „Zu den drei Königen“ iſt, legte einen Kranz nieder. Landarbeiteryrüfung * Oftersheim, 26. Mai. Am Montag führte die Kreisbauernſchaft Heidelberg auf dem Hofe des Bauern Bach⸗ mayer die diesjährige Landarbeiterprü⸗ fung durch. Hierzu waren 32 Lehrlinge aufgefordert worden, von denen ſich 31 der Prüfung unterzogen. Als Gäſte konnte der Vorſitzende des Prüfungsaus⸗ ſchuſſes, Pg. Marzenell, im Gemeindehauſe den Kreisbauernführer, Pg. Schank, Kreisobmann Schweinfurth, Ortsbauernführer der Kreis⸗ bauernſchaft, ſowie Vertreter der verſchiedenen Land⸗ wirtſchaftsſchulen und Dr. Bühler von der Zucker⸗ rüben⸗AG begrüßen. In Vertretung des Bürger⸗ meiſters begrüßte Pg. Richard die Erſchienenen. Dann gab Sachbearbeiter Pg. Weiß die Prüfungs⸗ oronung bekannt, die ſich in einen praktiſchen und einen theoretiſchen Teil gliederte. Der praktiſche Teil der Prüfung wurde von Lan⸗ desökonomierat Dr. Benz vorgenommen. Allen Arbeiten in einem landwirtſchaftlichen Betrieb muß⸗ ten ſich die Lehrlinge unterziehen: Kühe und Pferde putzen, Melken, Pflüge zur Arbeit herrichten, Ge⸗ räte in arbeitsfertigen Zuſtand bringen ſowie die verſchiedenen Arbeiten auf dem Speicher. Der theo⸗ retiſche Teil wurde von Aſſeſſor Benetz überwacht. Hier mußten ſich die Lehrlinge mit je einer weltan⸗ ſchaulichen und beruflichen Frage auseinanderſetzen. Es war erſtaunlich, wie gut manche Lehrlinge die nicht ganz leichten Fragen beantwortet und damit bewieſen haben, was die Schulung von Partei und Schule für Erfolge haben kann. Gäſte, Prüfungskommiſſion und Prüflinge nah⸗ men alsdann im Betrieb des Bauern Bachmayer das Mittageſſen ein. Gegen Abend verſammelten ſich alle wieder im Gemeindehaus, wo bei einer kleinen Feier die Zeugniſſe ausgegeben wurden. 20 Lehr⸗ linge beſtanden die Prüfung mit der Note„Gut!, 11 mit„Befriedigend“. Kreisbauernführer Pg. Schank machte die jungen Kameraden der Land⸗ wirtſchaft in einer Anſprache darauf aufmerkſam, welche Aufgaben ſie erfüllen müſſen, um den Erfor⸗ derniſſen oͤes Staates gerecht zu werden. Als er den acht beſten Prüflingen wertvolle Preiſe als Anerken⸗ nung überreicht hatte, klang ſeine Anſprache aus in der Ermahnung., weiterhin der Scholle die Treue zu halten. * Neulußheim, 26. Mai. Herr Heinrich Vill⸗ hauer, Sohn des Herrn Jakob Villhauer 2, hier, hat vor der Handwerkskammer Manubeim ſeine Meiſterprüfung als Tapezier, Polſterer und Dekorateur mit ſehr gutem Erfolg beſt mden. Wei⸗ Oas neue Nodell RRu 11S.s0 Zu beslchtigen im OL VNPIA-LADEN Nannhelm P 4, 18 Anrut 28728 Büro-Höbel Akten⸗Rollſchränke in Eiche, Größe 125 220, RM. 140.—, Schreibmaſchinen⸗Tiſche in Eiche mit ſechs engl. Zügen u. Roll⸗ ladenverſchl. RM. 28.50, Schreibtiſche in Eichen, 160& 80, RM. 98.—, Bürotiſche und klein. Aktenſchränke. 189 Arbeler-Spinde Preiſe auf Anfrage, aut u. billig, direkt vom Herſteller, Richerd se 0 Büro⸗Möbel⸗Fabrik. Mheinau, Relaisſtr. 86, am Markt⸗ platz. Fernſprecher 489 87. 25722 Teppiche;;r Dekorations- und Gardinenstofte bis 10 Monatsraten von der eigfachsten bis zur besten Qualität. Läufer, Bettumr., Stepp- u. Daunendecken, Möbelstoffe. For- dern' Sie unverbindlich Angebot, Teppich- Schlutter, Bonn 192, Srödte⸗ u. leistungsfähigstes ſeppich-Spezlel⸗ 14531 Versandhaus Westdeutschlands Möbelauf Teilzahl. Anzahlung von 15?7 ab, Monats⸗ rate von 397 ab durch M. Wink, Heidelberg, Daſſenheimer Landſtr. Nr. 34. 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Bei der Erſatzwahl wurde Ludwig Müller als Geſchäftsführer für den durch Krankheit ausgeſchie⸗ Der Küferschlag bei der 535. Gais⸗ bockversteigerung am Pfingstdienstag (Archiv NM3.) denen Walter Zahn gewählt. Nach Erledigung der Tagesordnung ſprach Herr Konrad Schmidt über die Behandlung der Milch während der Sommer⸗ monate. Zum Schluß ſprach er dem ſeitherigen Lei⸗ ter Walter Zahn für die gewiſſenhafte Leitung der Genoſſenſchaft Dank und Anerkennung aus. din 8 ſungen— §9 Schöne, einterdi ſteigert zu werden. Wäre der ehrwürdige Vorgang nicht ſchon ſeit vielen Jahrhunderten erhalten, weiß Gott, er müßte erfunden werden, um unſere Zeit wieder einmal in die Welt alten deutſchen Rechts⸗ lebens zurück zu verſetzen und ſich an dieſem Volks⸗ brauchtum erfreuen zu können. Darum, bei der Einzigartigkeit des Vorganges in deutſchen Landen, der ſich über alle Zeitwenden gerettet hat, die große Anziehungskraft des Verſteigerungsaktes in Dei⸗ desheim am Pfingſtdienstag, von der Saar bis weit über den Rhein und ins Schwaben⸗ und Franken⸗ land hinein! Nur vergißt natürlich niemand, daß all dies ſich an einer Stätte abſpielt, wo auch die Natur mit⸗ hilft, durch ihr edelſtes Erzeugnis, den Wein, noch ihre beſondere Anziehungsraft auszwüben, die faſt magiſch auf die Steuer der Kraftwagen, Krafträder, Fahrräder, Omnibuſſe und wie die Vehikel alle hei⸗ ßen mögen, wirkt um die Gäſte an dieſem Tag in die ehemalig hochfürſtlich⸗ſpeyeriſche Amtsſtadt Dei⸗ desheim an der Hardt zu bringen. So ſoll es ſein! Jeder wichtige Rechtsvorgang wurde nach alter deut⸗ ſcher Sitte mit einem Trunk begonnen. War es zu Zeiten der alten Germanen meiſt Meth, in Deides⸗ heim war es immer Edelwein und dem ſoll auch an Pfingſtdienstag 1939 ſo ſein nach dem aufregenden Geſchäft der Bockverſteigerung. Auch für den in drängvoll fürchterlicher Enge in die tauſende ein⸗ gekeilten Zuſchauer ſoll ausgiebig der hochgeſchätzte 1987er oder irgend einer der anderen edlen und ſüf⸗ figen Jahrgänge und Marken zu Ehren kommen und Feſt⸗ und Freudenſtimmung bis tief in die Nacht verlängern. Alſo Pfingſtdienstag: Parole Deidesheiml Dr. S. „ Waldkirch, 25. Mai. Am Mittwoch machte ſich in der freien Mittagsſtunde der 19 Jahre alte Lehrling des Blechnermeiſters Kramb an einem Baugerüſt zu ſchaffen. Aus bis jetzt noch nicht ge⸗ klärter Urſache verlor der junge Mann das Gleich⸗ gewicht und ſtürzte in die Tiefe. Er erlitt eine ſo ſchwere Rückgratverletzung, daß er auf dem Wege ins Krankenhaus geſtorben iſt. Mlich a EAαα, ,εε Die Polizei berichtet: h. Ludwigshafen, 26. Mai. Aus einer Lagerhalle am Luitpoldhafen wurden von bisher unbekannten Tätern eine Kiſte Spirituo⸗ ſen und zwei Kiſten Fiſchkonſerven im Werte von 140 Mark geſtohlen. E Aufgebrochen wurde ferner von offenbar jugend⸗ lichen Tätern eine Sporthalle in Ludwigshafen⸗ Frieſenheim und daraus ein Medizinball und eine Luftpumpe geſtohlen. Hinterher wurden verſchiedene Fenſterſcheiben mutwillig zertrümmert. * Wieder mußten 43 Perſonen wegen Uebektretung der StVoO. und 7 Perſonen wegen Uebertretung ortspolizeilicher Vorſchriften gebührenpflichtig ver⸗ warnt werden. Ferner wurden vier Perſonen wegen Uebertretung der Straßenverkehrsordnung an⸗ gezeigt. d1-K21 500rd. Somme· vußte kerbstel- S c Gusſiteten, d Strepd- 10 Spotudeidet U Hetet 8 anröSN * ohmusselin, 94398 es e unten diomen- Tuseter 0 5 em bre.. Gueltät. löt co. 14 öntel„ rietet schòne Same und cn vtet Oruck 1 28.— pp-Druck Nauktepe D gute Stundcuelitt.— forbige Sictencgustet, 0 e⸗ preit 5 able * e leg. Kostüſd n. elle mod. postellolbe Veldet.& Ker co. 95 C vteit.. Samstag, 27. Mai/ Sonntag, 28. Mal 1089 Beginn der Medenſpiele Deutſche Tennis-Mannſchafts-Meiſterſchaft an Pfingſten Die Kämpfe um die deutſche Tennis⸗Meiſterſchaft(Me⸗ den⸗Spiele), die alljährlich von den Männer⸗Gaumann⸗ ſchaften beſtritten werden, nehmen an den Pfingſtfeiertagen mit der erſten und zweiten Runde ihren Anfang. Geſpielt wird wiederum in vier Gaugruppen, und zwar lautet der Spielplan wie folgt: in Frankfurt am Main: Südweſt—Bayern oder Oſtmark, BadenMitte; In Duisburg: Niederrhein—Württemberg, Mittelrhein—Weſtfalen; in Dresden: Sachſen—Niederſachſen, Brandenburg—Heſſen; in Stettin: Schleswig—Pommern, Nordmark—Oſtpreußen. Bei den Kämpfen in Frankfurt a. Main wird wohl der Gewinner der Vorrunden⸗Bewegung Südweſt—Bayern oder Oſtmark auch den Gruppenſieg davontragen, denn Baden iſt nicht mehr ſo ſtark wie in früheren Jahren und auch Mitte iſt kaum zu einer Ueberraſchung fähig. Der Gegner von Südweſt wird erſt am Samstag in Nürnberg ermittelt. Die Wiener bieten u. a. den Davispokalſpieler Redl auf, während die Bayern in Bauer und Rohde ſehr ſtarke Spieler haben. Südweſt hat mit Dohnal, Kaiſer, Dr. Tüſcher, Pfaff, Bäumer und Dr. Henke eine ſehr aus⸗ geglichene Mannſchaft, die ſich wohl den Gruppenſieg nicht entgehen laſſen wird.— In Duisburg wird Württemberg kaum über die erſte Runde hinauskommen. Im Endkampf erwarten wir Mittelrhein(mit Eppler, Gulcz, Gies uſc.) gegen Niederrhein in Front.— Der Vorjahresſieger Brandenburg iſt natürlich bei den Spielen in Dresden wieder Favorit. Heſſen hat gegen den Preisverteidiger ebenſo wenig eine Gewinnchance wie Sachſen oder Nieder⸗ ſachſen.— In Stettin endlich werden Schleſien und Nord⸗ mark um den Eintritt in die Vorſchlußrunde kämpfen. Die Schleſier waren im vergangenen Jahr unter den„letzten Vier“, vielleicht gelingt ihnen auch diesmal der Sieg. Poensgen⸗Spiele der Frauen Zum erſten Male tragen auch die Frauen eine Gau⸗ Mannſchafts⸗Meiſterſchaft aus. Genau wie bei den Män⸗ mern wird zunächſt in vier Gaugruppen geſpielt, doch ſind Austragungsorte und Paarungen anders. In Bonn tref⸗ jen ſich die Gaue Südweſt, Heſſen, Mittelrhein und Nie⸗ derrhein, in Stuttgart treten ſich Württemberg, Bayern, Oſtmaxk und Baden gegenüber.(Bayern wird wahrſchein⸗ lich ſeine Meldung zurückziehen). In Erfurt kämpfen Pom⸗ mern, Schleſien, Sachſen und Mitte, und in Bremen treffen ſich Niederſachſen, Weſtfalen, Nordmark und Brandenburg. Die vier Gruppenſieger kommen in die Vorſchlußrunde. Schnee auſ der Glocknerſtraße Pfingſten kein Durchgangsverkehr Die Großglockner⸗Hocholpenſtraßen⸗AG teilt mit:„An⸗ Hauernde ungünſtige Witterung mit reichlichen Schneefällen und Stürmen in den Hohen Tauern haben den Fortſchritt der Schneeräumungsarbeiten auf der Gbocknerſtraße derart behindent, daß eine Freigabe der Straße für den Durch⸗ zugsverkehr zu Pfingſten nicht möglich iſt. Die Nordrampe der Straße wird am Pfingſtſonntag bis auf das Fuſcher Tris(2428 Meter), die Südrampe bis zum Parkplatz Palik (1950 Meter) möglicherweiſe bis zum Glocknerhaus(2131 Meter) befahrbor ſein. Mit der Freigabe der Durchzugsſtraße über das Hochtor(Salzburg—Kärnten) iſt bei auhaltender Heſſerung der Wetterlage vorausſichtlich am 1. Juni, mit der Freigabe der Gletſcher⸗Straße zwiſchen Glocknerhaus Aub- z⸗Foſefs⸗Höhe mit dem 8. Juni zu rechnen. Der⸗ genaue Tag der Freigabe dieſer beiden Strecken wird durch die Preſſe und durch den Rundfunk verlautbart.“ Die Kraftfahrer, die zu Pfingſten über die Glockner⸗ ſtraße wollten, werden alſo die Scheitelſtrecke, die Salzburg (Nordrampe) mit Kärnten(Südrampe) verbindet, noch nicht befahren können. Sie werden aber auf Salzburger Seite immerhinbis in die beachtliche Höhe von 2428 Meter und auf der Südrampe(Kärnten, über Heiligenblut) in eine Höhe von 1950, vielleicht auch von 2131 Meter gelangen können. Auch dieſe Strecken der Glocknerſtraße vermitteln ſtarke Eindrücke von der Hochgebirgswelt der Hohen Tauern, die noch jetzt, Ende Mai, ein durchaus winter⸗ liches Ausſehen haben. Während unten, in den Gebirgs⸗ tälern, ſchon ſeit Wochen der Frühling eingezogen iſt. Deutſchland bei der Touriſt-Trophy Die deutſche Marke NSu wird bet der Engliſchen Touriſt⸗Trophy für Motorräder mit demſelben Mooell gleich zwei Rennen beſtreiten. In der Junior⸗TT für 350er⸗Maſchinen ſtarten White, Bodmer und Otto Rühr⸗ ſchneck, und die gleichen drei Maſchinen werden zwei Tage ſpäter mit Bodmer, Rührſchneck und Herz im Rennen der Halbliterklaſſe, der Senior⸗T, eingeſetzt. Die Boer⸗Ma⸗ ſchinen haben in der höheren Klaſſe natürlich keine Chance, aber den Fahrern will NSu damit Gelegenheit geben, um daraus in den kommenden Jahren Nutzen zu ziehen. Hanoͤball an Pfingſten Spiel um die Meiſterſchaft— Aufſtieg und Freunoſchaftstreffen Die letzten Gruppenſpiele Gruppe 1: MTSA Leivsia Die Gruppe 1 mit ihren fünf Mannſchaften iſt noch am weiteſten zurück; zwei Spieltage werden noch benötigt, bis die Runde zu Ende geführt iſt. Doch ſtört dies nicht weiter, da einmal der Gruppenſieger in MTSA Heipzig ſchom feſtſteht und dann auch Leipzig mit ſeinen 8 Spielen ſchon fertig iſt. Die Sachſen haben ſich trotz der gewich⸗ tigen Konkurrenz aus Berlin und Breslau ohne Punkt⸗ verluſt durchgeſetzt und gelten als erſter Anwärter auf die deutſche Meiſterſchaft. Ueber Pfingſten gibt es 2 Spiele: SWElektra Berlin— MSV IR 49 Boruſſ. Carlowitz MSw Biſchofsburg— Pol.⸗Sp Stettin Wenn auch nichts mehr zu gewinnen iſt, ſo wird es in Berlin doch einen heißen Kampf geben, da ein Sieg Bres⸗ laus, dieſes mit Berlin punktgleich auf den zweiten Ta⸗ belleplatz bringen würde. Wir erwarten allerdings einen Berliner Sieg. In Biſchofsburg geht es darum, wer Tabellenletzter wird. In der Vorrunde kämoften beide Mannſchaften untenſchieden. Gruppe 2: Oberalſter Hamburg an zweiter Stelle In dieſer Gruppe haben die Hamburger tatſächlich das Kunſtſtück ſertiggebracht, nachdem die Vorrunde nur Nie⸗ derlagen gebracht hatte, in der Rückrunde nur noch einen einzigen Punkt abtzu geben. ſich die Mannen um Theilig, alſo Obevalſter Hamburg, den zweiten Platz in dieſer Gruppe geſichert, in der Hinden⸗ 8 Gruppenſieger wurde und Weißenfels zu⸗ rücktrat. Sparta Prag, die om Pfingſtmontag im Mannheimer Stadion ſpielt Archiv NM3) Am die deutſche Schachmeiſterſchaft Mannheim in der Eniſcheidung Das ſoeben beendete Europa⸗Schachturnier der Stutt⸗ garter Reichsgartenſchau, aus dem Bogoljubow— unſer neuer Mannheimer Spitzenſpieler— als Sieger hervorging, war nur Auftakt zu einer Reihe ſchachlicher Großveranſtal⸗ tungen in der ſchwäbiſchen Landeshauptſtadt Am Freitag (26..) begann die Damenmeiſterſchaft von Deutſchland und heute Samstag(26..) nehmen die End⸗ kämpfe um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft ihren Anfang. Drei Tage lang ſitzen ſich die 6 ſtärkſten deutſchen Vereinsmannſchaften(je 8 Mann) im Kampf um die höchſte Würde des deutſchen Schachs am Brett gegen⸗ über. Samstag von—13 und 15—19 Uhr, Pfingſtſonntag Pfingſten auf der Waſſerkuppe Reichswettbewerb für Segelflugmodelle— Pforzheimer NSIK⸗ Scharführer konſtruierte ſerngeſteuertes Flugmodell Es iſt nun ſchon zur Tradition geworden, daß ſich in jedem Jahr während der Pfingſttage die Modellflieger Deutſchlands beim großen Reichswettbewerb für Segelflug⸗ modelle auf der Waſſerkuppe in der Rhön treffen, den der Korpsführer des NS⸗Fliegerkorps auch heuer wieder aus⸗ geſchrieben hat. Und es iſt jedesmal eine Leiſtungsſchau ganz beſonderer Art, die der Segelflugmodellbau hier in Bezug auf die techniſche Vervollkommnung und Verbreite⸗ rung ſeiner Arbeitsgrundlagen gibt. Die NScK⸗Gruppe 16(Südweſt), die bekanntlich die Gaue Baden und Saarpfalz umfaßt, hat bei den Aus⸗ ſcheidungswettbewerben ihrer Standarten und dem Grup⸗ penwettbewerb, der vor einem Monat auf dem Galgen⸗ berg a. d. Würm durchgeführt wurde, die Segelflugmodell⸗ bauer ermittelt, die auf Grund ihrer beſonderen Leiſtungen würdig und befähigt ſind, die NScK⸗Gruppe 16(Süd⸗ weſt) mit Ausſicht auf Erſolg bei dem Reichswettbewerb für Segelflugmodelle auf der Waſſerkuppe zu vertreten. Dieſer Wettbewerb wird in mehreren Klaſſen durchgeführt, die folgende Bezeichnung tragen: Klaſſe A Bauplanmodelle Klaſſe Al- Bauplanflugzeugmodelle Klaſſe B ⸗ Eigenkonſtruktionen Klaſſe Bl⸗ eigenkonſtruierte Flugzeugmodelle Klaſſe C=⸗ Sonderkonſtruktionen(Tandem. Nurflügel, Enten uſw.) nach Bauplan Klaſſe CI ⸗ die gleichen Sonderkonſtruktionen eigenkon⸗ ſtruiert Klaſſe D- Modelle mit beſonderen techniſchen Einrich⸗ tungen(68. B. eingebaute Fernſteuerungen, Selbſtſteuerungen uſw.) Die Mannſchaft aus der Sücdweſtecke des Reiches tritt in allen obengenannten Klaſſen zum Wettbewerb an, ſo daß in dieſem Jahr die Modellbauer im ſchwerſten Wett⸗ bewerb wirklich einmal Zeugnis von ihrer Geſamtarbeit ablegen können. Im Rahmen dieſer Geſamtleiſtung der Modellbauer werden einige Sonderkonſtruktionen zu ſehen ſein, von denen beſonders das Flugmodell des NScK⸗ Schauführers Scholl vom NSc§K⸗Sturm 8/80 Pforzheim zu erwähnen iſt. Es handelt ſich hierbei um ein Flug⸗ modell mit eingebautem Empfangsapparat, das durch eine am Boden ſtationierte Sirene abkuſtiſch in der gewünſchten Weiſe ferngeſteuert wird. Außerdem werden Angehörige der Modellflugleiſtungsgruppen des NS⸗Fliegerkorps in der Klaſſe FAI“ mit Segelflugmodellen vertreten ſein, die den internationalen Baubeſtimmungen entſprechen und je nach Erfolg bei internationalen Wettbewerben eingeſetzt werden ſollen. Die NScK⸗Gruppe mit der höchſten Punkt⸗ zahl ihrer Wettbewerbsmannſchaft erhält als Sieger die goldene Plakette des Korpsführers des NS⸗Fliegerkorps. Als Mannſchaftsführer iſt eingeſetzt NScK⸗Obertrupp⸗ ſührer Baumeiſter vom NScK⸗Sturm 4/80 Mannheim und als ſein Vertreter NScK⸗Oberſcharführer Müller vom Stab der NSFFK⸗Gruppe 16(Sücweſt). Die Mannſchaft der NSFK⸗Gruppe 16(Südweſt) hat ſich in zäher Arbeit und unermüdlichem Eifer auf den Reichswettbewerb für Segelflugmodelle auf der Waſſerkuppe vorbereitet. Nun hoffen wir mit ihnen auf gutes Flug⸗ wetter und entſprechenden Erfolg. Modellſtart auf der Waſſerkuppe um dieſelbe Zeit und Pfingſtmontag von—14 Uhr ſind für die 5 Runden vorgeſehen. Spielort iſt die Liederhalle in der Büchſenſtraße.— Dies als Wegweiſer für die Schlachtenbummler! Sechs erleſene Mannſchaften Großdeutſchlands haben ſich in harten Vorkämpfen den Eintritt in die Schlußrunde erſtritten. In den Frankfurter Ausſcheidungskämpfen hießen die Sieger München(Schachklub) mit knappſtem Vorſprung vor Mannheim(Schachklub von 1865) und Wien(„Deutſcher Schachverein“). In der Berliner Zone ſetzte ſich Leipiziig(„Auguſtea“) erfolgreich durch(vor Kiel, Lorenz⸗Berlin und Bremen), in Hannover hieß der überzeugende Sieger Hamburg(Schachklub),(ausſchei⸗ den mußten Hannover,„Echbauer“ Berlin und Halle), und in Bad Warmbrunn rettete die Berliner Shachgeſell⸗ ſchaft die Ehre der Reichshauptſtadt, nachdem die anderen Vertreter Berlins geſchlagen waren(vor Dresden, Glei⸗ witz und Breslau). Damit ſtanden die Endſpielgegner feſt: München, Mannheim, Wien, Berlin, und Leipzig. Schon das bisherige Abſchneiden unſerer Mann⸗ heimer iſt einer der größten Erfolge des hieſigen und darüber hinaus des badiſchen Schachs. Wie werden ſich unſere Mannen in Stuttgart ſchlagen? Wir glauben nicht zu übertreiben, wenn wir ihnen eine reelle Ausſicht auf einen der vorderen Plätze einräumen. Gegenüber Mün⸗ chen und Wien haben ſie ihre glänzende Form bereits unter Beweis geſtellt; wenn die Nerven die ſchwere Belaſtungs⸗ probe des—10ſtündigen täglichen Spiels beſtehen, dann iſt auch eine große Ueberraſchung für die anderen möglich! Denn unſere Mannſchft hat ſich inzwiſchen noch entſcheioend verſtärkt: Großmeiſter Bogoljubow wird ſie diesmal an⸗ führen und erſtmalig nach ſeiner Ueberſiedlung hierher Mannheims Farben vertreten! Das bedeutet nicht nur ein ſchwer zu nehmendes Bollwerk an Brett 1, ſondern auch ein Wachſen der Kampfkraft der unteren Bretter, da ſich die Plätze verſchieben. Die Mannheimer Mannſchaftsaufſtel⸗ lung ſieht ſo aus: 1. Bogoljubow, 2. Heinrich, 3. Dr. Lau⸗ terbach, 4. Dr. Ruchti(oder Leonhardt), 5. Beck, 6. B. Miüüller, 7. Götz und 8. Dr. Meyer; davon haben in Frank⸗ furt Brett 2, 3, 5 und 7 insgeſamt nur 2 Partien von 20 verloren! Und die Verſtärkung an Brett 1 und 6 darf auch nicht überſehen werden. Immerhin— die Gegner ſind auch nicht von Pappe! Wien trat zuletzt in folgender Auf⸗ ſtellung an: 1. Prof. Becker, 2. Lokvenc, 3. Keller, 4. Ger⸗ bec, 5. Dr. Perger, 6. Bixnen, 7. Felmer, 8. Watzl, Mün⸗ chen: 1. Kohler, 2. Zollner, 3. Steger, 4. Gebhard, 5. Maier, 6. Dr. Scheiödt, 7. Dr. Shwarz, 8. Dr. Sachſen⸗ meier. Die Hamburger kamen mit dieſem Aufgebot: 1. Heinicke, 2. Reinhardt, 3. Kranki, 4. Rodatz, 5. Eſſer, 6. Finotti, 7. Junge, 8. Dr. Törber; Leipzig: 1. Blümich, 2. Woog, 3. Krauſe, 4. Röß, 5. Schröder, 6. Dr. W. Müller, . Riemann, 8. Starke und— laſt not leaſt— Berbin: Rellſtab, 2. Michel, 3. Schlage, 4. Czaya, 5. Dr. Dührſſen. Wolf, 7. Haloſar, 8. Baron— Namen von r. W. L. S— Durch dieſe Leiſtung haben winkel. Gruppe d: TS Ludwigshafen ohne Punkie Die Rolle des Südweſtmeiſters im Berlauf der dien jährigen Gruppenſpiele war eine mehr als nur beſcheidene. Nach einem guten Start im erſten Swpiel. der au einer :0⸗Führung verhalf, bam plötzlich eine Wendaung, die die Mannſchaft nicht mehr auf die Beine kommen ließ. ſo daß dieſelbe nun nach Beendigung der Runde ohne Punkte an letzter Stelle der Tabelle rangiert. Sieger wurde SyB Lintfort, allerdings nicht ohne noch einen Puorkt abgeben zu müſſen, den die Aachener im letzten Spiel errangen. Aachen ſchaffte damit den zweiten Platz von SS⸗Arolſen, die TSG im letzten Spiel 14:8(:5) ſchlagen konnte. Gruppe 4: Nun doch Poſt München? In Baden hat man noch immer Hoffnung, daß doch woch eine Reviſion des„Münchener“ Urteils zu erwarten iſt. Unterdeſſen hat aber das Reichsfachamt ſchon die Paa⸗ rungen für die Vorſchlußvunde getroffen, ſo daß wir uns ſo langſam mit den Dingen abfinden müſſen, wie ſie augenblicklich gelagert ſind. Feſt ſteht, daß den Waldhöferm noch nie der Gruppenſieg häte ſo leicht fallen können wie in dieſem Jahr; aber es hat nicht ſollen ſein! In der Gruppe ſteht noch ein Spiel aus und zwar dg Begegnung: SV Waldhof— TWAltenſtadt Die Waldhöfer werden dieſes Swiel, da ſie jo noch nicht alle Hoffnungen aufgegeben haben, ernſt nehmen und wer⸗ den alles einſetzen, um einen Sieg zu landen. Jrauen-Handball Stahlunion Düſſeldorf beim VlR Mannheim Am Vormittag des erſten Pfingſtfeiertages gibt es ber den Brauereien ein feines Frauenſpiel zu ſehen. Treſſen doch die beiden Meiſter von Badem und vom Niederrbein, der VfR und Stahlunion Düſſeldorf, in einem Freund⸗ ſchaftsſpiel aufeinander. Beide Mannſchaften haben die Vorrunde zur diesjährigen Meiſterſchaſt überſtanden und haben auch Ausſichten, in die Vorſchlußrunde zu kommen. Mit den Frauen kommt auch die 1. Männermannſchaft von Stahlumion, welche Gaſt der F⸗Mannſchaft des VfR iſt und gegen dieſe gleichfalls am Pfingſtſonntagvormittag ſpielt. Um den Aufſtieg zur Gauklaſſe Reichsbahn⸗Sp— Bie Grünwinkel⸗Karlsruhe Nach zwei Spieltagen hat es in den Aufſtiegsſpielen noch keine Klärung gegeben. Zwei Spiele und zwei Um⸗ entſchieden beſagen lediglich, daß ſich die Mannſchaften ziemlich ebenbürtig ſand. Weſentlich wird dabei der Pumkt⸗ gewinn auf fremden Plätzen ſein. Am Pfingſtmontag tritt die Mannheimer Reichsbahn erſtmals auf heimiſchem Gelände an und empfängt als Gegner den Bics Grün⸗ Treten aber die Karlsruher in Mannheim voll⸗ ſtändig und in beſter Verſaſſung an, dann müſſer ſich die Reichsbahner ſchon ſtrecken, wenn beide Punkte geholt werden ſollen, was wir allerdings erwarten. Wer wird Gaumeiſter? Die Kämpfe um die Gebietsmeiſterſchaft werden zu⸗ nächſten in den Gruppen ſortgeſetzt. In der Mannheimer Grupe haben Rot und Ketſch ie einen Sieg gegen Umtergrombach zu verzeichnen. Die beiden Mannſchaften treffen nun am 29. Mai in Rot aufeinander, wo alſo eine Art Vorentſcheidung zu erwarten iſt. wobei wir die Ketſcher Jugend leicht ſavoriſieren möchten. Poſt Mannheim in Freiburg Im Rahmen des großen Poſttreſfens in Freiburg, bei dem alle Sportarten zu Wort kommen, werden auch die Handballſpieler der Poſt in Aktion treten. Die Poſtler beſtreiten ein Turnier mit Poſt Karlsruhe und Freiburg als Gegner. Nachdem Poſt irt Mannheim nahe an der Be⸗ zirksweiſterſchaft bzw. am Staffelſieg war, ſollte in Frei⸗ burg eigentlich der Turnierſieg errungen werden können. Baden— Württemberg in Konſtanz In Konſtanz iſt für den zweiten Feiertag ein Gan⸗ vergleichskampf Baden— Württemberg der Nachwuchs⸗ mannſchaften geplant. Wir ſchreiben nur geplant, da der⸗ ſelbe im Augenblick in Frage geſtellt iſt, da am erſten Feiertag in Konſtanz Admira Wiem ſpielt. Kommt das Spiel doch noch zuſtande, vielleicht ſogar als Doppelveran⸗ ſtaltung, dann werden folgende Mannſchaften ſpielen: Baden: Kinzer(Poſt Mannheim), Streck(FC Freiburg), Roth(Beiertheam); Elbers(FFC), Specht(BfR Mannheim), Faller(VfR Konſtanz); Bohner(Beiert⸗ heim), Sutter(Poſt Mannheim), Kemeter(S Waldhof), Kiefer(Beiertheim), Holland(TV Gott⸗ madingen). Württemberg: Meierhofer(VſB Friedrichshafen); Halb⸗ ritter(Tſchaft Göppingen), Friedmann(SV Urach): Bruder(TG Tettnang), Grieſinger(TG Stuttgart), Lang(Kickers Stutgart); Benz(TG Stuttgart), Winkler(TS Süſſen), Kirſchner, Zeller(beide TS Göppingen), Höſchele(SV Urach). TG Ketſch— PolSpV Darmſtadt Am erſten Pfingſtfeiertag hat die TG Ketſch einen Süo⸗ weſtgauligiſten zu Gaſt. Pol⸗SpV Darmſtadt, der tros einer mehrmonatlichen Sperre ſich in den letzten Spielen noch die Gauklaſſe erhalten konnte, wird in Ketſch ſeine Kaxte abgebert. Die Spielſtärker beider Mannſchaften gorontiert dabei im voraus guten Sport. 3. Tſchammerpokal-Hauptrunde Der Gruppenſportwart Glaſer hat die Spiele der 3. Tſchammerpokal⸗Hauptrunde für die Gaue Heſſen, Süd⸗ weſt und Baden feſtgelegt. Das urſprünglich ſür den 3. Juni angeſetzte Trefſen der 3. Hauptrunde zwiſchen Kickers Obertshauſen und Eintracht Frankfurt findet, wie bekannt, bereits am 29. Mai ſtatt. Die Paarungen lauten: 3. Juni: S Frankfurt— Kewa Wachenbuchen, SpV Kaſſel— Kurheſſen Kaſſel. 4. Inni: VſB Großauheim— Boruſſia Neunkirchen, Phönix Karlsruhe— S Wiesbaden, ViB Fried⸗ berg— S Waldhof, F Kuppenheim— Vf Mühlburg. 11. Juni: Fcé Singen— Sieger aus V Weil— Karlsruher FV. Großdeutſchlanoring vor der Vollendung Erſtes Proberennen im Herbſt Die Fertigſtellung des Großdeutſchlandringes, der herr⸗ lich im Elbgebirge nahe bei Dresden gelegenen Auto⸗ und Motorrad⸗Rennſtrecke, hat in den vergangenen Monaten raſche Fortſchritte gemacht. Die geradezu ideale Strecke, die 10 Kilometer lang iſt, über eine 3 Kilometer lange ausgeſprochene Bergſtrecke verfügt und 35 Kurven aufweiſt, wird im Herbſt ihre Feuertaufe bei einem erſten Probe⸗ rennen erhalten. Die Straße iſt nicht nur den Anforde⸗ rungen, die man heute an ſie ſtellt, gewachſen, ſondern auch denen, die man bei der ſchnellen Entwicklung des Motor⸗ ſports auf Jahre hinaus ſtellen wird. Eine Million Zu⸗ chauer erhalten auf Tribünen, Sitz⸗ und Stehplätzen gute Sichtmöglichkeit. Für den zu erwartenden Rieſenandrang von Beſucherfahrzeugen ſind 350 000 Parkplätze vorgeſehen. Ein Dorf wurde überbrückt Der ſtellenweiſe felſige Untergrund zwang zur Meiſte⸗ rung mancher Schwierigkeiten, ſo bei der Durchqu erung des Ortes Hohbukersdorf, der durch eine 50 Meter lange, 12 Meter breite und ebenſo hohe Brücke überführt werden mußte. Im Polenztal war eine 30 Meter hohe Felsnaſe durch Sprengungen abzutragen, um der Kurve die not⸗ wendige Breite von 24 Metern verleihen zu können. Zwi⸗ ſchen Zeſchnig und Rathewalde, in 400 Meter Höhe, liegt die 200 Meter lange und 50 Meter breite() Startbahn(1) mit den Boxen, Montagehallen, Zeitnehmerſtellen. Von hier aus bietet ſich ein prächtiger Ausblick auf das Elb⸗ WaIdBhOf-DIatz Pfungst-Samstag 0, 6 Uhr Fusbell-freundschattsspiel SVWaldhof-Borussia Neunkirchen gebirge und das Lauſitzer Berglano, und hier entſteht die große Haupttribüne. 1 Gedenktafel in der NSͤKg⸗Kurve Hinter Hohbukersdorf führt die Bahn in einer rieſigen Rechtsſchleife mit leichtem Gefälle ins Polenztal und ſchließt über die Bergſtrecke den Ring. An der Heeſelicht⸗Mühle erſteht die 24 Meter breite NSͤKK⸗Kurve, die eine Granit⸗ tafel aufweiſt, in die die Geſchichte des Ringes einge⸗ meißelt wird. Hinter dem Städtchen Hohnſtein beginnt die eigentliche Bergrennſtrecke, die 1,8 Kilometer lang iſt und 16 Spitzenkehren mit Höchſtſteigungen bis zu 11 v. H. aufweiſt. Vorerſt beſteht der Straßenbelag aus Bitumen und Teer, an deſſen Stelle ſpäter durchweg Beton tritt. Arbeitsleiſtung von ſechs Jahren Die Bauausführung erforderte bisher eine Zeit von ſechs Jahren. Im ganzen wurden 110 000 Kubikmeter Erd⸗ maſſen bewegt, für Packlager und Schotter 45000 Kubik⸗ meter Granit verarbeitet und 100 000 Kubikmeter abge⸗ räumt. Die Strecke ſchmiegt ſich ſo in die Lanoſchaft ein, daß deren Schönheit voll zur Geltung kommt. Für die Tribünen und die Parkplätze wurde landwirtſchaftlich faſt wertloſer Boden als Bauſtelle gewählt. Ein enges, aus⸗ gebautes Straßennetz und die in nächſter Nähe vorbei⸗ führende Autobahn ermöglichen Hunderttauſenden einen ſchnellen, reibungsloſen und ſicheren Anmarſch. Rimert⸗ Uduliga 27.— ——„, „ 17 Samstag, 27. Mai/ Sonntag, 28. Mai 1989 Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung 9. Seite/ Nummer 287 Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher, wohltuender Teilnahme an dem für mich so schmerzlichen Verluste meiner lieben Frau Marie IItz geb. Dahringer sowie für die schönen Blumenspenden, sage ich hiermit allen meinen tiefgefühltesten Dank. Insbesondere danke ich den Niederbronner Schwestern für die unermüdliche, stets liebe⸗ volle Pflege. F Dessi Fötbstellungen Philzpp UIi Verkäufe 5 rieter nur.85 Fleter nur.75 Mannheim(Tuisenring 45). cioque Sommer-Bouclé die Quälität- die ist ęut; der Preis- der ist blein; -19 Qu 5, 1 Jetzt zur waͤrmeren Jahresgeit fahrt PENN⸗O⸗LENE Besonders auf den Nutobahnen!J 2 Hoheres durcn Narl TDannser ir. Mannkeim, Mla- Joseph-Sin g Ferntur Siò 79 1450 Erike StePEET Herus Dieril Mæarrheirn, 28. Mai 1850 Adr. gut u. bill. Lameyſtr. 7. part. Fernſpr. 418 94. 69² neu eingetroſſen äußerst billig * Lorsch/ Hessen VERLOBTE Nennheim, qu 4, 17 Pfipgsten 1959 — der Mädchen. 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Von dem Bezugspreis iſt die Hälfte ⸗ 72/ ſowie Dori Schecdlbeuer en, rue, ene, in ble ee o. fie. e dene, P Manltheim EHcl-Lemz-Slr. 3, Nitienweld, Oberbey. keinfeekochen, kein Pillenschlucken, kein.00 Pfarrer Dr. Ieeltiae Sablund der Iwelten Bülſte des Behugspreiſes iß 1eboch pitteres Selz.-Bermol schmschcf Berrlien! Ausvewaliupgen Weber; 10.00 Pfarrer Maver. jederzeit unter Abzug von 50 p. a. Zinſen zuläſſig. in Apoſfeben d. Brogerien RN-74 u. i35 J. 09 Neuoſtheim: 10 Pfarrvikar Betzel. Um aut ben Dezng don müen. Ni. 1000.— RM. 2000.— ecleꝛ Folas 8 Friedenskirche:.00 Pfarrer Bach; iit Hianubrauss RM. 3000.— oder RM. 4000.—) neuen Stammaktien auf Grund von 4 9 D 6, 3.30 Pfarrer Zahn.———9 37 8—— 8—. +* i 9 ezugsre u ermöglichen, ſin ezugsſtellen bexeit, den An⸗ Von der Reise Zurllak ſie Scfoxofade für dſe Sis Vefäsus 6744 Lehr preiswert Uabannisfiehherpfcrber Enleig. HIbuank. Jö. 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Für die mit dem Bezuge der neuen Aktien verbundenen Sonderarbeiten wird von den Banken die übliche Proviſion in Anrechnung gebracht. Sofern jedoch die Gewinnanteilſcheine nach der bet er be nen den vorſtehend genannten Stellen unter Benutzung Lecieeeee rrrten den 4— 0 Sünber 9 i Reparaturen uferſtehungskirche: 9. arrer werden und ein echſel hiermit nicht verbunden iſt, erfolg Wohnung kinzelmäbel Rohmöbel Bodemer. 5 der Bezug der neuen Aktien proviſionsfrei. Die Gewinnanteilſcheine Schlatzimm., St.m. Süfett.. 105.- Schrenk 1 tür. 26.— Pauluskirche:.15 Pfr. Ohngemach; verlang aich ſind auf der Rückſeite mit der Firma bzw. dem Namen und der R Ausziehtisch. 38.- Schrank 2 tür. 35.- Reisier.30 Pfarrer Ohngemach. Schuhcreme Adreſſe des Einreichers zu verſehen. FP Eandhofen;.30 Pfarrkandidat W. beim Koufmano Ueber die bezogenen neuen Aktien werden zunächſt nicht über⸗ tragbare Kaſſenquittungen ausgeſtellt. Die Ausreichung der neuen 1 Sütett FCüchentisch 20.— Machttisch.„. 8 Aktien erfolgt baldmöglichſt nach Erlegung des vollen Bezugspreiſes 1 Ayrlehte Schrante, Ltür. 54.- Bet 265. PPSS 5 Scwetriaher Ju. 126 Schönau:.30 Pfarrvikar rd und Fertiafkennng 135 Stücke gegen Rücklieferung der Kaſſen⸗ 1 Tisch Schrant, 2tüt. 55.- Antichte. 20.— 8 St. Krant 8. 10 8 quittungen durch diejenige Stelle, die die Beſcheinigung ausgeſtellt 2 Stühle 103.— Schreibtisch 50.— Prisſertollette 22.- IF 8 883 Ruf 403 26„Krankenhaus: 10.30 Pfr. Haas. hat. Die Stellen ſind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legiti⸗ —44.— Sehen.— 8* 9 rrr Diakoniſſenhaus: 10.90 Pfr. Scheel. mation des Vorzeigers der Kaſſenquittungen zu prüfen. 14 530 t- iselong 4— diotischchen.-., 5 0———— 0 prein. 450.— Coch...— Schteibtleeh. 40. 979 0 obel von FR Fahrrädor Mannbetm, den 25. Mat 1090. 4 n E 3( N rerſchein hat In⸗ Jendenheim:.90 Pfr. Kammerer.[Agler LAN 2 en. Sumann. tereſſe an Friedrichsfeld:.30 Pfr. 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Dezember 1938 auch dann vor, wenn ein Schützenverein regelmäßig jähr⸗ lich zweimal anläßlich des Schützenfeſtes den ihm ge⸗ hörigen Schützenphatz in Standplätze aufteilt und dieſe an Schauſteller uſw. vermietet. Obwohl ein Nutzbarmachen von Grundſtücksflächen durch Ver⸗ mieten oder Verpachten in der Regel noch keine ge⸗ werbliche Tätigkeit bedeutet, ſo können doch Ver⸗ mietung und Verpachtung Formen annehmen, die den Rahmen einer bloßen Vermögensverwaltung überſteigen und eine ſelbſtändige gewerbliche Tätig⸗ keit darſtellen. Nach der angeführten Entſcheidung trifft dies auch für die zeitweilige Vermietung von [Standplätzen durch einen Schützenverein zu, da dieſe Vermietung durch die Regelmäßigkeit, mit der ſie erfolge, und den ſtändigen Wechſel der Perſonen, an die die Flächen vermietet werden, unbedingt als ſelbſtändige und ſich an die Allgemein⸗ heit richtende wirtſchaftliche Tätigkeit nach außen hin in Erſcheinung trete. Damit über⸗ ſteige, wie das Urteil ausführte, eine ſolche Ver⸗ mietung den Rahmen einer bloßen Vermögensver⸗ waltung. Ein Schützenverein ſei deshalb mit ſeinen Einnahmen daraus gewerbeſteuerpflichtig. Hauszinssieuerbelasiung Die letzte Ausgabe der preußiſchen„Finanzwirt⸗ ſchaftlichen Mitteilungen“ bringt über die Hauszins⸗ ſteuerbelaſtung in Preußen und im Reich beachtens⸗ werte Ausführungen, denen wir u. a. folegendes ent⸗ nehmen: Das Iſtaufkommen der Hauszinsſteuer machte im preußiſchen Staatsdurchſchnitt 119 v. H. der Grund⸗ ſteuermeßbeträge des Abſchnittes B aus, im Reichs⸗ durchſchnitt beträgt es 112 v. H. und im Durch⸗ ſchnitt der außerpreußiſchen Länder 102 v. H. Bei Fortlaſſung der Hanſeſtädte, die als Großſtädte eine verhältnismäßig hohe Belaſtung aufweiſen, ſinkt der Reichsdurchſchnitt auf 109 v. H. und derjenige der übrigen Länder auf etwa 94 v. H. der Grundſteuer⸗ meßbeträge. Die unterſchiedliche Anſpannung in den einzelnen außerpreußiſchen Ländern ſoll hier außer Betracht bleiben. Auch bei der Hauszinsſteuer iſt alſo, ähnlich wie dies bei der Anſpannung der Ge⸗ meindeſteuern der Fall war, eine ſtärkere Belaſtung im Lande Preußen als in den übrigen Ländern feſt⸗ zuſtellen. Immobilien depuegte Weln u. Hasthaus zrr- bekannt. Fremdenstadt a. d. Bergatr. besond. Umstànde halber zu verkaufen. Umsatz RM 25000.⸗ bis 30000.-(noch RM 768.—, steuerliche Bel. RM 500.— erforderl. Kapital RM 12— 15 000.— steigerungsfähig). Sonst. Mieteinnehmen Dr. Kunz& C0. a,, 40. Su men Oststacit Verschiedene Villen in sehr guter Ausführung. lek suche für Barkäuter Ausgusta-Anlage 28 Sin- und Zwei-Famillen-Häuser moderner Bauart, teils sofort beziehbar in lant Mannheim und Feudenheim zu verkauſen Rentenhäuser u. Einfam.-Häuser in jeder Preislage und Größe zu kauſen. Hieronymi, immobnen 16 Siadiische Bauordnung darf auch Vorſchriften zur Sicherung der öffentlichen Ordnung enthalten Eine bemerkenswerte Entſcheidung, die vor allem dem nationalſozialiſtiſchen Baudenken Rechnung trägt, fällte das Preußiſche Oberverwaltungsgericht. Sie klärt die bisher vielfach umſtrittene Frage, ob eine gemeindliche Bauordnung ſich nut auf Vorſchriften zur Wahrung der öffentlichen Sicher⸗ heit beſchränken darf oder darüber hinaus auch Beſtimmungen zur Gewährleiſtung der öffent⸗ lichen Ordnung(Raumordnung) enthalten kann. Bei der Entſcheidung handelte es ſich um die Frgge, ob die Baupolizei auf Grund einer örtlichen Bauordnung dazu berechtigt ſei, von dem Inhaber einer Wohnung die Beſeitigung einer von ihm ſelbſt gefertigten und angebrachten hölzernen, mit Dach⸗ pappe abgedeckten Balkonüber dachung zu ver⸗ langen, obwohl eine Ueberdachung in ähnlicher Form früher nicht von der Baupolizei beanſtandet worden ſei. Der Wohnungsinhaber berief ſich u. a. darauf, daß die zuſtändige Baupolizei die ſtrittige Ueber⸗ dachung als unweſentlich im Sinne der Bauordnung bezeichnet habe, als er vor Jahren um die Genehmi⸗ gung zur Anbringung nachgeſucht habe; ein etwaiger Verſtoß gegen die geltende Bauordnung könne des⸗ halb keineswegs ſo ſehr ins Gewicht fallen, daß ſich daraus die Pflicht zur Beſeitigung der Ueberdachung Darüber hinaus führte der Kläger eine ergebe. gleich nach Pfingsten in —* große Stoff⸗ Etage PAbE SDD Anzahl von Fällen an, in denen am gleichen Out befindliche Wohngebäude ähnliche Ueberdachungen aufwieſen, ohne daß bisher die Baupolizei dieſe be⸗ anſtandet habe. Alle Einwände des Klägers wies das Gericht zurück, wobei es in ſeiner Entſcheidung insbe⸗ ſondere darauf hinwies, daß die Vorſchriften einer Bauordnung über die bauliche Ausnutzung der Grundſtücke nicht nur die öffentliche Sicher⸗ heit und Geſundheit gewährleiſten ſollen, ſon⸗ dern insbeſondere auch für die Ordnung, vor allem auch die ſtädtiſche Raumordnung einen Rah⸗ men ſchaſſen ſollen. Ebenſowenig, ſo führt das Ur⸗ teil aus, wie der Eigentümer eines Hauſes ſich über dieſen Rahmen— und wenn auch nur in Kleinig⸗ keiten— eigenmächtig hinwegſetzen darf, weil dies allmählich zu einer Auflöſung der Ordnung flühren würde, ebenſowenig kann ein Mieter dieſes Recht in Anſpruch nehmen. Es bleibt vielmehr in jedem Falle dem pflichtmäßigen Ermeſſen der Baupolisei⸗ behörde überlaſſen, ob und unter welchen Bedingun⸗ gen eine Befreiung von den Beſtimmungen der Bau⸗ ordnung erteilt werden kann. Das hat auch zu gel⸗ ten, wenn der Kläger— wie im vorliegenden Fall — durch Anbringung einer Markiſe in der Lage ſein würde, einen ähnlichen Zuſtand wie jetzt ohne baupolizeiliche Genehmigung zu erreichen. Denn auch ſoweit Markiſen oder Jalouſien ohne baupolizeiliche Genehmigung angebracht wer⸗ den dürſen, ſind ſie doch keineswegs der Ein⸗ wirkungsmöglichkeit der Baupolizeibehörde entzogen. darunter hin-Fam- Haus 1& 7 Zimmer sowie 1& 4 Zimmer mit zew. Küche und eingerichtetem Bad 514 zu verkaufen durch Julius KNatry Sesründet 1902 Fernrut 409 12 Büre: Kerl- Iudwig- Strase 23 Einiam.-Haus Hbs.-Ziegelhausen mit herrlichem Blick in die Berge, 5 Zim., Manſ., Bad, Garage, Garten, zu verkaufen. Schubert, U 4. 4 vf N 290 14 gla Elagenhaus Wasseriurm-Nöhe cchöne Sandſteinfaſſade. 2⸗, 8, ⸗Zim.⸗Wohn mit Jubehör, Heizung ſehr gut. —— Mieteingang etwa — 8 igenheime Offersheilm: Einfam.- Landhaus-Ville 7 Zim., Wintersarten. 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Meter a Schaufenstef anzusehen. .. und für die NHausschneiderel den sprechenden Uitra-Schnitt Bei der Berliner Artistenmutter: Zex Jeelcm-e Kinter dlem clianktiscũ Wo sich die Berliner Varieteekünstler von ihrer Arbeit erholen Berlin, 25. Mai. Die Wirtin ruft über den Schanktiſch hinweg, als der Poſtbote ihr einen Stoß Briefe und Karten in die Hand gedͤrückt hat:„Charley hat aus Kapſtadt geſchrieben, Bobby iſt in Syoͤnen angekommen, Ruth hat ſich in Rio verlobt, und alle laſſen ſchön grüßen.“ Dieſe Worte gelten den Herren und Damen, die in einem Lokal im Berliner Weſten vor Tellern und Gläſern ſitzen. Wir ſind bei„Martha“ eingekehrt, der Mutter der Artiſten, die die⸗ ſen Ehrentitel ſchon ſeit 18 Jahren führt. ſolange ſie eben ſchon hinter der Theke ſteht und für das leib⸗ liche, und nicht ſelten auch für das ſeeliſche Wohl der gerade in Berlin arbeitenden Varieté⸗Künſtler ſorgt. Der Rahmen, der uns in dieſer Gaſtſtätte umgibt, iſt ſeltſam und ungewöhnlich. Die Wände ſind buch⸗ ſtäblich mit Artiſtenphotos tape ziert. Und da ſind ſie alle vertreten, die großen Sterne des internationalen Artiſtenhimmels: Thereſe Renz und die Argentina, Raſtelli und Sylveſter Schäffer, Wind⸗ ſton mit den Seelöwen und Nelſon mit den Ele⸗ fanten, Grock und die Rivels. Da iſt unter Glas und Rahmen ein halb verbranntes und verſengtes Photo, das uns beſonders intereſſiert.„Das ſtammt aus dem brennenden Zeppelin“, bemerkt Martha dazu,„es iſt von Ben Dora. Sie entſinnen ſich doch noch des fabelhaften amerikaniſchen Exzen⸗ trikers, der am Laternenpfahl in ſchwindelnder Höhe einen Betrunkenen mimte.“ Auf dem halb ver⸗ brannten Photo ſieht man ihn mit Kragen und Schlips, ganz ſo, wie er alg angetrunkener Heim⸗ kehrer ſich auf der Laterne auszog und— hinlegte! Und darauf ſchrieb er:„Das nackte Leben konnte ich mir bei der„Hindenburg'⸗Kataſtrophe gerade noch retten— ich begrüße Dich Martha, nach wie vor, Dein Ben Dora.“ Nun kommt Martha ins Erzählen. Sie berichtet von Raſtelli, dem großen italieniſchen Jongleur. „So ein frecher Kerl, er ſagt, für die zwei Mi⸗ nuten lohnt das Umziehen nicht““(Zeichng.: Flemig) Feier mit ins Lokal. „Seit ſeinem erſten Auftreten in Berlin war er bei mir ein ſtändiger und lieber Gaſt. Ich beſitze noch neben vielen Karten, die er mir von überall ſandte, ein Andenken beſonderer Art: einen ſeiner berühm⸗ ten Bälle, mit denen er jonglierte— er warf ihn mir eines Abends zu, als ich vorn in der dritten Reihe ſeiner Vorſtellung beiwohnte.“ „Man kriegt ja als„Artiſtenmutter“ ſo allerlei Geſchenke zum Andenken, aber das ulkigſte Geſchenk haben mir öoch Diwioͤo and Dandy, zwei tolle ame⸗ rikaniſche Exzentriker, überbracht, nämlich ihr Bild, allerdings in einem Rahmen, wie man ihn bei kei⸗ nem Glaſer, ſonderen nur auf einem ſtillen Ort findet. Zuerſt war ich etwas ſchockiert, als aber dann alle meine Gäſte die Idee originell fanden, habe ich das Bild in ſeinem ausgefallenen Rahmen aufge⸗ hängt.“ Da wir gerade bei„Geſchenken“ ſind, fragen wir Martha auch nach anderen Dingen, beiſpielsweiſe nach Pfändern oder ſeltſamem Artiſtengerät, das man bei ihr zurückgelaſſen hat. Schließlich wollen wir wiſſen, ob ſie auch ſchon öfters von ihren Gäſten „angepumpt“ worden iſt, ob da ſo mancher bei ihr „in Kreide ſteht“. Als Antwort erzählt Martha nur eine Geſchichte, aber ſie iſt bezeichnend für die Ehr⸗ lichkeit aller echten Artiſten der Welt. Im Mittel⸗ punkt dieſes Geſchichtchens ſtehen Short and Long, Kurz und Lang, die beiden famoſen Exzentriker aus Amerik.„Vor ſieben Jahren waren beide auf einem Gaſtſpiel in Berlin, und es hatte ihnen hier ſo gut gefallen, daß ſie ihr„Gaſtſpiel“ verlängerten. Aller⸗ dings warteten ſie auf Engagement und auf Geld, denn beide lebten auf flottem Fuß und beanſpruch⸗ ten dazu allerlei Kredit. Ich, wie auch mein Ober Charly, mußten herhalten, und eines Tages waren dann plötzlich Short and Long, Kurz und Lang, über alle Berge! Sollten ſie etwa...? Nein, an dieſen Gedanken wollte ich nicht glauben, denn ich hakte ja ſchon öfters Erfahrungen gemacht, daß Artiſten nach Jahren wiederkommen und ihre Schulden be⸗ zahlen. Und ſo war es auch mit Short and Long— gerade vor einigen Tagen kamen ſie wieder zu mir, zum erſtenmal nach ſieben Jahren und nachdem ſie die ganze Welt kreuz und quer bereiſt hatten. Sie griffen in ihre Geldtaſche und ſagten, als ſei das erſt geſtern geweſen:„Hallo, Martha, we remember — wir erinnern uns, du kriegſt noch Geld von uns — wollen mal gleich begleichen!“ Aber auch vierbeinige Artiſten,„Artiſten“ mit Flügeln und Floſſen waren ſchon Gäſte in dieſem Artiſtenlokal. Berühmte Hunde, Pferde, Affen, Pa⸗ pageien und ſogar einmal ein— Seelöwe.„Den brachte natürlich der berühmte Windſtone bei einer ſenjongleur alle Biergläſer, die er kriegen konnte und jonglierte damit und dann watſchelte er hinter das Büfett und ſog mit ſeiner ſchnurrbärtigen Schnautze vertraute Gerüche ein: meine Bratheringe! Und ehe wir uns umſahen, da hatte er auch ſchon einen geſchnappt und noch einen, und bald war die Schüſſel leer! Schließlich fragen wir noch die Artiſtenmutter nach den gaſtronomiſchen Wünſchen ihrer artiſtiſchen Gäſte aller Nationalitäten. Da ſagt ſie die ganze Landkarte her, alſo: Franzoſen wollen immer ihre pommes frites, Italiener ihre Spaghetti und Mak⸗ karoni, die Engländer wünſchen alles Fleiſch mög⸗ lichſt„naturell“, alſo ohne Tunke möglichſt vom Roſt gebraten und die japaniſchen Artiſten verlangen auch Erſt nahm der geſchickte Floſ⸗ Eine moderne elektriſche„Wünſchelrute“ Was für verborgene Schätze birgt unſere Erde? Wie tief liegt der tragfähige Baugrund? Dieſe Fra⸗ gen beantwortet eine von Siemens u. Halske entwickelte Meßeinrichtung. Ihre Wirkungsweiſe be⸗ ruht darauf, daß man die Fortpflanzungsgeſchwindinkeit der von einer kleinen Sprengladung aus⸗ gehenden Schallwellen in den verſchiedenen Bodenſchichten mißt. ſtruierte Telephone ſowie einen Oſzillographen. Unſer Bild zeigt in der Mitte ein Rohr, Dazu benutzt man beſonders kon⸗ durch das der Rauch der Sprengladung entweicht. Rechts an den Meßwlatten unten ſieht man die Geophone, wie man die die Schallwellen aufnehmenden Telephone nennt. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Kugelſtoßer Nummer 1 Nach den unzähligen Wettbewerben um die Feſtſtellung eines„Glamour girl“ geht man nun in USA zur Beſtimmung des„Glamour boy“. Im Kampf gegen neun Studenten des Kanſas⸗State⸗ College ging Elmer Hackney mit vielen Punkten als Sieger hervor, da niemand die Kugel ſo weit ſtoßen konnte wie er. Hier iſt der„Glamour boy“ im Kreiſe ſeiner Bewwiderinnen Wettbewerbs im Stadion von Manhattan(Kanſas) zu ſehen. am Tage des (Aſſociated Preß. Zander⸗M.) hier immer ihren Reis. Vob ſagt ſie den Amerika⸗ nern, denn ſie eſſen alles, paſſen ſich ſofort der Küche an, ja, ſie begehren mit beſonderer Vorliebe immer wieder Klöße und Kartoffelpuffer. Selbſt die indiſchen Bogis und die Marokkaner verſchmähen die Berliner Küche nicht. Eb. Berliner Brief 24 000 Zentner Staubregen täglich— Heilſamer Kongreß— Berlin von morgen im Film von heute— Herrenpartie⸗Dämmerung? Berlin, zu Pfingſten. Eigentlich müßte der einträglichſte Berliner Be⸗ ruf der der Seifenhändler ſein. Denn die Ber⸗ liner bekommen täglich 24000 Zentner Staubregen auf den Kopf. Das haben wir jetzt erfahren, anläßlich der Vorträge zweier bedeu⸗ tender Klimatechniker, des Klimaingenieur Dr. Tamm und Prof. Dr. Grahe vom Städtiſchen Krankenhaus in Stuttgart. Darnach hat die Technik nun auch Jupiter, den klaſſiſchen Wetter⸗ macher, abgeſetzt und erſetzt. Die Menſchen machen ſich das Wetter ſelber, und zwar gleich ſo, wie ſie es für ſich am zuträglichſten halten. Sie beſtimmen die Atmoſphäre, in der ſie ſich wohl fühlen durch die neuen Künſte der Klimatechnik. Sie iſt in Amerika zu Hauſe, dort gefördert durch die Notwendigkeit, außerordentliche Klimaunterſchiede auszugleichen. In Europa waren es die Spielſäle von Monte Carlo, die ſich die erſte moderne Entlüftungsanlage bauen ließen, in Deutſchland war es vor, 5 Jahren in Ham⸗ burg die Poſt, und die deutſche Klimatechnik iſt heute ganz auf der Höhe. Vor einiger Zeit iſt der deutſche Ozeandampfer„Bremen“ mit einer hochmodernen Khimaanlage ausgeſtattet wor⸗ den, hauptſächlich für die Fahrt ͤͤurch den Panama⸗ kanal nach dem Stillen Ozean. Der Erfolg war ſo groß, daß nunmehr zwanzig weitere deutſche Schiffe damit verſehen werden. Außerdem werden künftig auch alleneuen Reichsbauten mit Klima⸗ anlagen verſehen werden. Für die Krankenbehandlung iſt die „Klimakunſt“ von unerhörtem Wert. In der Stuttgarter Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenklinik hat man mit neuzeitlichen Klimaanlagen die beſten Er⸗ folge erzielt. Je nach der Krankheitslage kann man den Patienten in heiß⸗trockener oder heiß⸗feuchter, in kühl⸗trockener oder heiß⸗feuchter Luft leben laſ⸗ ſen. Man kann willkürlich auch die Druckverhält⸗ niſſe ändern. Auf dieſe Weiſe macht man Hochgebirgs⸗ luft oder Mittelgebirgsatmoſphäre ohne Berge. Je reiner die Luft iſt, um ſo mehr Klein⸗Jonen ent⸗ hält ſie. Die Klein⸗Jonen aber ſind die Urſache eines ruhigen Schlafes 3 Wie wichtig iſt die Klimatechnik für Verſa mm⸗ lungsräume, Theater und Kinos im Som⸗ mer! In Neuyork gehen die Kinos im Sommer beſ⸗ ſer als im Winter. Wenn der Broadway dampft, ſuchen die Amerikaner mit Vorliebe die Kinos auf, die ihnen durch ihre wundervollen Klimaanlagen die Illuſion geben, ſich am Strande von Florida ab⸗ zukühlen. Dann iſt die Atmoſphäre des Kinos be⸗ kömmlicher. Da kann man ſich einen Film ruhig zweimal anſehen. Schlimmſtenfalls kann man ja auch ſchlafen, denn auch dafür ſind die Vorausſetzun⸗ gen gut(ſiehe oben). Das Berliner„Capitol“, eines unſerer größten Uraufführungskinos, hatte ſchon im vorigen Hochſommer an ſeinem Eingang ein Rie⸗ ſenthermometer angebracht, das die Temperatur ſei⸗ nes Innenraumes den Vorbeigehenden angab. Drin⸗ nen wars 18 Grad— draußen ſchmorten wir bei 30. Der Kinokaſſierer hatte bald Grund, zu ſchmunzeln. *. Jeden Tag iſt jetzt in Berlin ein Kongreß, eine Tagung, eine Reichszuſammenkunft. Ernſte Män⸗ ner beraten Fachfragen— ſteckt man einmal die Naſe durch die Tür, kann man die intereſſanteſten Dinge hören. Jetzt gab es die erſte Reichstagung der Heilpraktiker, die durch ein Begrüßungs⸗ ſchreiben des Stellvertreters des Führers geehrt wurde. Augendiagnoſtiker, Nervenpunktmaſſeure, Männer, die Krankheiten aus den Fingernägeln ab⸗ leſen können, Kneippianer gaben ſich ein Stelldich⸗ ein, tauſchten ihre Erfahrungen aus, berichteten von ihren Erfolgen zugunſten der Leidenden. Nach dem neuen Heilpraktikergeſetz kann man Heilpraktiker nicht weroͤen, man muß es ſchon ſein, es gibt da keine Nachwuchsfrage mehr. Aber es iſt dafür ge⸗ ſorgt, daß die Erfahrungen und Erkenntniſſe der Heilpraktiker nicht verloren gehen, die Kliniker neh⸗ men ſie auf. Ueber dem Kongreß, der in Berlin tagte, ſchwebte in tieſem Ernſt das Geſetz der Verantwortung, ent⸗ ſprechend dem Begrüßungstelegramm von Rudolf Heß:„Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Tagung dazu beitragen möge, auch fernerhin das Vertrauen zu rechtfertigen, das den Nationalſozia⸗ lismus bewogen hat, eine ſtaatliche Anerkennung des deutſchen Heilpraktikerſtandes herbeizuführen.“ * Das größte Schmuckſtück der Neugeſtaltung Ber⸗ lins iſt der„Runde Platz“, an deſſen Vollendung jetzt fieberhaft gearbeitet wird, teils durch den Ab⸗ riß der Häuſer, an deren Stelle er kommt, teils ͤdurch die Fertigſtellung des Hauſes des deutſchen Frem⸗ denverkehrs, das eine Hauptfront des Platzes dar⸗ ſtellen wind. Sein Nachbar wird das Künſtlerhaus werden, das dann der Kameraoſchaſt der Künſtler endlich ein ſo ſchönes Heim geben wird, wie es ihre Münchner Schweſterorganiſation ſchon bange hat. Und nun iſt ein Wunder geſchehen. Wir haben dieſes ſchöne Stück Berlin von morgen be⸗ reits im Film geſehen— ſo wie es ſich einſt den ſtaunenden Berlinbeſuchern repräſentieren wird. Ein Kunſtſtück der Filmtechnik. Auf der großen Münchner Architekturausſtellung war neben den Mo⸗ dellen vieler anderer Monumentalbauten des Reichs auch das Modell des„Runden Platzes“ ausgeſtellt. Die Bauwerke waren hier im Modell 60 bis 80 Zen⸗ timeter hoch, aber mit allen Details aufs raffinier⸗ teſte in verkleinertem Maßſtabe dargeſtellt. Man hat nun zu dieſen Modellen gewiſſermaßen Land⸗ ſchaft, Himmel, Wolken, Springbrunnen hinzukom⸗ poniert, hat das Ganze dann mit geheimnisvollen Spiegelreflexen vergrößert, hat die Modelle von allen Seiten in die Kamera genommen, die auf einer Miniaturbahn um ſie herumfuhr, Trickfilm⸗ kunſt in höchſter Volbhendung— nun iſt das Ganze ein Film von Berlins Zukunft geworden, der von unerhörter Schönheit iſt. Die Arbeit war außer⸗ ordentlich ſchwer. Der Regiſſeur Kurt Rupli und ſein Kameramann Reimar Kuntze konnten nur nachts arbeiten, weil ja die Ausſtellung am Tage für das Publikum geöffnet war. Zehn Wochen haben ſie allein in München daran gearbeitet. „Das Wort aus Stein“ wind dieſer Film vom Berlin des Dritten Reiches heißen. Den Zuſchauern wird vor Staunen der Atem vergehen. In weni⸗ gen Wochen wird er durch die deutſchen Kinos lau⸗ fen und heute ſchon die großartigſte Werbung für das Berlin von morgen Aufmerkſame Beobachter wollen feſtgeſtellt haben, daß die Herrenpartien des Himmel⸗ fahrtstages allmählich ein anderes Ge⸗ ſicht bekommen haben. Einſt fuhr man mit dem Kremſer in die Lande, und dabei gab es launige Maskeraden— Frühſommerkarneval. Aber es ſcheint, daß die Herrenpartien von Jahr zu Jahr immer weniger bunt werden, das ſeriöſe Zivil überwiegt genau ſo wie der klaſſiſche Strohhut, die Kreisſäge, die Butterblume dabei immer mehr verſchwindet, bei der es nicht ſo darauf ankommt, ob ſie mal mehr oder weniger einregnet. Heute iſt der Strohhut er⸗ ſetzt durch die weiße oder ſilbergraue Leinenmütze, die ſich auch ſonſt einen Kopf nach dem andern er⸗ obert. Mit dem Verſchwinden des Maskenhaften ſind . (Rhadames), die Herrenpartien auch ſonſt zahmer und ziviliſier⸗ ter geworden. Woher kommt das? Das wollen die Beobachter feſtgeſtellt haben: aus den Herren⸗ partien werden immer mehr Herren⸗ und Damenpartien. Vater nimmt Muttern mit, Mutter will nicht mehr allein zu Hauſe bleiben. Und woher kommt das wieder? Das kommt von der Kleinwohnung. Man hat ein Auto, man hat ein Paddelboot und ſpart dafür an der Wohnung. Zwei, oöͤrei Zimmer mit Bad tuns auch, wo früher eine Fünfzimmerwohnung ſein mußte. Und die Wohnung von heute mit elektriſcher Küche, Zentralheizung und Staubſauger macht der Hausfrau viel weniger Ar⸗ beit, als einſt die Wohnung mit Plüſch, Kochherd und Ofenheizung. Die Hausfrau hat mehr Zeit und weiß manchmal nicht, was ſie damit anfangen ſoll, weil auch die Kinder mehr außer Haus ſind. Die Frau ſchließt ſich enger an den Mann an, der ſich deſſen freut, weil er andererſeits durch die Auf⸗ gaben der Zeit manche Stunde, die ſonſt der Fami⸗ lie gewioͤmet war, für den Dienſt an der Gemein⸗ ſchaft braucht. Und ſo durfte Mutter mit zur Her⸗ renpartie und darf natürlich am erſten Feiertag auch mit zum pfingſtlichen Frühkonzert. Der Berliner Bär. Pfingſten im Nationaltheater. In der Auffüh⸗ rung von Verdis Oper„Ai da“ am Pfingſtſonntag ſind unter der muſikaliſchen Leitung von Ernſt Cre⸗ mer beſchäftigt: Roſe Hußka(Aida), Erich Hallſtroem Irene Ziegler(Amneris), Hans Schweska(Amonasro), Heinrich Hölzlin(Ramphis) Fritz Bartling, Peter Schäfer und Nora Landerich. Am Pfingſtmontag erſcheint Franz Lechars Operette „Das Land des Lächelns“ im Rahmen des Oſt⸗ mark⸗Zyklus zum erſten Male im Spielolan des Na⸗ tional⸗Theaters. Der hundertſte Geburtstag Hans Thomas. Im Juli feiert der Gau Baden zugleich mit dem hundertjährigen Beſtehen der Staatlichen Kunſthalle in Karlsruhe den hundert⸗ ſten Geburtstag ſeines großen Sohnes Hans Thoma. Zu dieſer Feier veranſtaltet die Staat⸗ liche Kunſthalle in Karlsruhe vom 2. Juli bis zum 21. Auguſt eine Hans⸗Thoma⸗Gedächtnis⸗ ausſtellung, die als umfaſſendͤſte Schau der Werke des oberrheiniſchen Meiſters bis heute gelten kann. Zu gleicher Zeit wird im Geburtsort Bernau im ſüdlichen Hochſchwarzwald in zwei Ausſtellungen das Andenken des berühmten Malers feſtlich be⸗ gangen. —— 14. Seite“ Nummer 237 Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Maunheimer Zeitung ———— Samstag, 7. Mat Sonntag, 28. Mat 1000 Naé c wllue Bör — Vor dem Gericht in Pezarevac begann ein Prozeß gegen eine Giftmörderbande, der in Jugo⸗ flawien großes Aufſehen hervorruft. Angeklagt ſind insgeſamt 16 Perſonen, darunter mehrere Frauen. Die Hauptangeklagte, Stanka Penovic in Krepolin, verſorgte alle Leute, die ſich aus irgend einem Grunde eines Verwandten oder eines Nachbars ent⸗ ledigen wollten, mit Gift. In ihrem Hauſe hatte ſie eine Giftküche eingerichtet, in der ſie die ver⸗ ſchiedenſten Gifte braute. Die Gendarmen, die ihr Haus durchſuchten, ſanden zahlloſe Flaſchen und Fläſchchen, die alle Gift enthielten. Für 500 Dinar (40 Mart) konnte jedermann je nach Wiinſch ein raſch oder langſam wirkendes Gift erhalten! Der Gatte der Gifthexe, Sima Penovic, verſchaffte ſeiner Frau die Kunden. Er zog als„Agent des Todes“ von Dorf zu Dorf und kundſchaftete die Verhältniſſe in den Familien aus. Fand er eine Frau, die ihren Gatten betrog und in ſtändiger Furcht lebte, der Mann könnte es erfahren, oder einen Sohn, der den Tod des Vaters wünſchte, weil er ihn beerben wollte, oder jemanden, der ſich eines Feindes ent⸗ ledigen wollte, ſo machte er ſich an die Leute heran. Es bedurfte meiſt keiner großen Ueberredungskunſt, um ſie zu bewegen, die Hilfe der Gifthexe in An⸗ ſpruch zu nehmen. In den Jahren 1936, 1937 und 1938 hielt der Tod in Krepolin und den benach⸗ barten Dörfern reiche Ernte. Die geſündeſten Leute erkrankten plötzlich und ſtarben wenige Tage danach unter furchtbaren Qualen. Es war, als hätte eine geheimnisvolle Seuche das Homoljer Bergland heim⸗ geſucht. Man munkelte freilich in den Dörfern, daß die Leute, die ſo früh ins Grab ſanken, keines natürlichen Todes geſtorben ſind, aber niemand unternahm etwas. Erſt als kurz nach dem plötzlichen Tode eines begüterten Landwirts bei der Gen⸗ darmerie eine anonyme Anzeige einlief, wurde eine Unterſuchung eingeleitet, die ſchließlich zur Auf⸗ deckung des verbrecheriſchen Treibens der Gifthexe von Krepolin und ihrer Kunden führte. Neben dem Ehepaar Penovie ſind 14 Perſonen angeklagt, durch⸗ wegs Bauern und Bäuerinnen aus Krepolin oder einer der umliegenden Ortſchaften. Die Hauptange⸗ klagte, Stanka Penovic, iſt geſtändig und ihre Aus⸗ ſagen belaſten die Mitangeklagten ſchwer. Stanka Penovie gab an, an wen alles ſie Gift verkauft hatte. Viele ihrer Kunden ſcheuten im letzten Augen⸗ blick davor zurück, das Gift zu verwenden. Die an⸗ deren aber, die jetzt auf der Anklagebank ſitzen, miſchten nach den Weiſungen der Giftlieferantin das Gift in die Speiſen deſſen, den ſie aus dem Wege räumen wollten und verfolgten mit Spannung den ſich oft tagelang hinziehenden Todeskampf der Opfer. Unter den Angeklagten befinden ſich Frauen, die ihre Männer vergiftet haben, Söhne und Töchter, die ihre Väter beſeitigt haben, ein Onkel, der ſeinem 19jährigen Neſſen ein ſchnell wirkendes Gift einge⸗ flößt hat. In den meiſten Fällen war Habgier der Grund zur Tat. * RS 8 — Seit alters war Nord⸗Skandinavien, beſonders die Finniſch⸗Lappländiſche Gegend, dem mehr oder weniger„originelle“ ſektiereriſche Be⸗ wegungen gediehen. In den letzten Jahren hat ſich nun wieder, und zwar im ſchwediſchen Torne⸗Tal eine Sekte breitgemacht, die nach dem Bauerngut Korpela in der Gemeinde Pafala, Korpela⸗Sekte ge⸗ nannt wird. Als„Prophet“ fungierte der Bauer Sigurd Sikavaara, der vorgab, in direkter Verbin⸗ dung mit dem Himmel zu ſtehen und dort ſeine Ein⸗ ein Boden, auf gebungen zu empfangen. Er predigte vor allem, daß die Chriſten nicht traurig und düſter, ſondern immer vergnügt und luſtig ſein ſollten. Mit dieſem Evan⸗ gelium gewann Sikavaara ſchnell einen großen An⸗ hang von Männern und— noch mehr— von Frauen. An ihren Taten erkannte man aber ſehr bald, wes Geiſteskinder die Anhänger dieſer Sekte und vorab ihr„Prophet“ waren. Sie betätigten ſich weniger geiſtig als„ſpirituell“, das heißt, ſie ſeierten Orgien aller Art bei gewaltigem Konſum von Spirituoſen. In dieſer Hinſicht verſtehen jedoch die ſchwediſchen Behörden keinen Spaß, denn der Alkoholſchmuggel wird nach den Antialkoholgeſetzen Schwedens ſehr ſchwer beſtraft. So wurden der„Prophet“ und eine Reihe von Männern und Frauen der Sekte ver⸗ haftet. Vor Gericht ergab ſich dann, daß nicht nur alkoholiſche, ſondern auch geſchlechtliche Orgien größ⸗ ten Ausmaßes zur Tagesordnung der„Gebet⸗ ſtunden“ der Sektierer gehört hatten. So ſtellte ſich u. a. heraus, daß Sikavaara ſelbſt allein mit wenig⸗ ſtens 35 verſchiedenen Frauen und Mädchen intime Beziehungen unterhalten hat. Das Gericht beſchloß nun, zunächſt die Hauptſchuldigen auf ihren Geiſtes⸗ zuſtand unterſuchen zu laſſen. Verurteilt wurde bis⸗ EEEP——TTPTPTPTTTTTTPTPTPTPTPT'TPT'TPT''''''—TbTbT''TbTbT———————ÄvÄ—ÄÄÄvÄ1Ä1Ä1Ä1T11—— Schnellzug Siraßburg⸗Paris verunglückt + Paris, 26. Mai. Nach einer Havasmeldung aus Straßburg iſt der Schuellzug Straßburg—Paris in den Abendſtunden des Donnerstag etwa zwei Kilometer vor Saarburg (Lothringen) verunglückt. Der letzte Wagen des Zu⸗ ges iſt beim Befahren einer Weiche entgleiſt, und wurde etwa 800 Meter auf dem Bahndamm mitge⸗ ſchleift, was die Entgleiſung des vorletzten Wagens auslöſte. Der Unfall hat lediglich Sachſcha den zur Folge gehabt. Wegen ſtarker Beſchädigung der Gleisanlagen muß der Verkehr bis auf weiteres um⸗ geleitet werden. Großfeuer in italieniſcher Spinnerei dnb Mailand, 26. Mai. In Monte San Pietro bei Bergamo rich⸗ tete ein Großfeuer in der Baumwoll⸗ und Hanf⸗ ſpinnerei Legler großen Schaden an. Es wurden Vorräte im Werte von etwa einer Million Lire vernichtet. Die Urſoche des Brandes dürfte wahrſcheinlich auf Selbſtentzündung des auf⸗ gehaſpelten Materials zurückzuführen ſein. Acht Tote bei einem Autobus-Angiück dub. Athen, 7. Mai. Auf der Straße von Tripolig nach Vitina auf dem Peloponnes ſtießen zwei Omni⸗ buſſe in voller Fahrt zuſammen. Acht Fahrgäſte wurden bei dem Unglück getötet, 20 mehr oder weniger ſchwer verletzt. Von Athen ging ſofort eine Hilfskoloune au die Unglücks⸗ ſtätte ab. 22 EEEIMII/ See, VON CAREN ———rnmnereneee „Es wäre unwürdig, noch länger Verſteck zu ſpielen. Sie wiſſen jetzt, wer ich bin. Ich brauche Ihnen wohl nicht erſt lange zu ſagen, daß das Ge⸗ heimnis um Dina Rauch längſt kein Geheimnis mehr für mich iſt. Daß ich weiß, wer die andere, die zweite Iſabell Arden war. Und auch— wer dieſe Tote iſt, die man in Grantz gefunden hat.„Senſatio⸗ neller Unglücksfall“! Er deutete mit bitter zucken⸗ dem Mund auf das vor ihm liegende Zeitungsblatt. „Und dann— faſt Schlag um Schlag— der zweite Unglücksfall hier..! Es liegt etwas unheimlich Folgerichtiges in dieſer ſeltſamen Duplizität— finden Sie nicht auch?“ Michael Korunth nickte ſchwer. „Unheimlich— ja. Als ob ſie ſich als Tote an Iſa gerächt hätte...“ Er zerpflückte mit nervöſen Fingern ein paar Roſenblätter und ſtreute ſie acht⸗ los auf den Teppich. Mit einem kurzen Aufblick ſtreifte er das Geſicht des jungen Arztes. „Dann wäre ich es im Grunde, der Ihre künſt⸗ leriſche Laufbahn zerſtört hat? Alſo noch eine Schuld, die ich auf mich geladen habe— wenn auch ganz unwiſſentlich. Ich hatte damals wirklich keine Ahnung, daß Dina durch irgendeine perſönliche Be⸗ ziehung an Grantz gebunden war. Erſt viel ſpäter hat ſie mit mir einmal von Ihnen geſprochen. Aber nie hätt ich gedacht..“ „Ich weiß, Michael Korunth,“ fiel Bert ihm ins Wort.„Sie haben nie an etwas anderes gedacht als an Ihren Zweck— an Ihr Willensziel. Darin liegt das Geheimnis ihres Erfolges. Ob irgendein unwichtiger Figurant dabei zu Schaden kommt— was macht das ſchon aus! Das gehört zu den un⸗ vermeidlichen Betriebsunfällen— nicht wahr?“ Er preßte die Lippen zuſammen und ſchwieg eine Weile. Dann ſagte er ruhiger: „Was mich betrifft— ich bin dabei noch verhält⸗ nismäßig glimpflich davongekommen. Ich ſollte Ihnen vielleicht eher dankbar ſein, daß ich auf dieſe wenn auch etwas gewaltſame Art von zwei Irr⸗ tümern zugleich geheilt worden bin:— wom Theater und von dieſer Liebe, die mich wahrſcheinlich auf die Dauer ebenſowenig glücklich gemacht hätte wie der Schauſpielerberuf. Vielleicht weil ſie im Grunde das gleiche war: eine ſchöne und erregende Illuſion, die das Menſchliche in mir unerfüllt ließ.“ Er ſtrich ſich aufatmend das Haar zurück. „Mich hat es nicht ſo hart getroffen, ich hatte noch ein anderes, ein perſönliches Leben, in das ich wieder zurückfinden konnte. Aber die arme Dina...“ Bert vollendete den Satz nicht. Mit ſchmerzlich zuckenden Brauen ſtarrte er vor ſich nieder auf den Teppich. Eine lange Stille trat ein, in die von draußen her das eintönige Geplätſcher eines Springbrunnenz fiel. Michael Korunth ſcharrte nachdenklich mit der Fußſpitze die verſtreuten Roſenblätter zuſammen. Seine Stimme hatte einen merkwürdig gepreßten Klang, als er endlich ſagte: „Bin ich ſchuld, daß ſie meinen Rat nicht befolgt hat, daß ſie nicht warten konnte und dann den un⸗ vermeiölichen Mißerfolg nicht ertrug...? Aber wahrſcheinlich war es überhaupt nur ein verhängnis⸗ volles Verſehen. Sie hat beſonders in der letzten Zeit unvernünftig viel Schlafmittel genommen.“ „In der letzten Zeit,“ nickte Bert bitter betont, „früher nie.“ Korunth zuckte die Achſeln. „Mag ſein. Es war zuviel für ihre Nerven. Man kennt einen Menſchen nicht. Man kennt nur die ſtärkſten Triebfedern, durch die man ſein Handeln beſtimmen kann. Ehrgeiz— ich dachte, ſie beſtünde nur aus Ehrgeiz. Aber es kam dann eben noch et⸗ was anderes dazu.“ Seine Lider ſenkten ſich vor Berts düſter fragen⸗ dem Blick.„Ich habe mein Möglichſtes getan, es nicht zu bemerken. Ich wollte es nicht bemerken⸗ Das war eine Komplikation, mit der ich nicht ge⸗ rechnet hatte. Und dann war plötzlich dieſe ganze Rechnung falſch.“ Bert ſchüttelte energiſch den Kopf. „Nein, ſchon viel früher, ſchon von Anfang an war die Rechnung falſch! Verſtehen ſie denn noch immer nicht, wie vermeſſen, wie ungeheuerlich der ganze Gedanke war? Kaltblütig einen lebendigen Menſchen zum bloßen Werkzeug machen, zum Spie⸗ gelbild eineg anderen! Nur um des Erfolges wil⸗ len. Damit das Theater nur ja keinen Schaden er⸗ leidet, damit...“ Bert unterbrach ſich, er fühlte, daß ſeine langver⸗ haltene Empörung ihn zu weit hingeriſſen hatte. Aber Korunth ſchien gar nicht verletzt. Er machte eine kleine Bewegung mit der Hand, als ob er den an⸗ dern zum Weiterſprechen auffordern wollte. Dann ſagte er mit einem müden, etwas nachſichtigen Lächeln: her nur ein achtgehnjähriger Junge, der drei Mo⸗ nate Zuchthaus mit Bewährungsfriſt erhielt. * — Nach der Eingliederung der Oſtmark und des Protektorats Böhmen und Mähren in die Verkehrs⸗ ordnung des Großdeutſchen Reiches gibt es nur noch 2 europäiſche Länder, in denen links gefahren wird, nämlich England und Schweden. Nun machen ſich auch in Schweden immer ſtärker werdende Beſtre⸗ bungen geltend, zum Rechtsverkehr überzugehen, zu⸗ mal die verhältnismäßig reibungslos verlaufene Umſtellung des Verkehrs in der Oſtmark und der ehemaligen Tſchecho⸗Slowakei, die ſich innerhalb von wenigen Tagen vollzog, den Einwand, eine ſo um⸗ wälzende Veränderung müſſe zu zahlreichen ſchweren Verkehrsunfällen führen, entkräftet hat. Schwedens ſkandinaviſche Nachbarländer ſind an der Löſung dieſes Problems ſehr intereſſiert, denn die Links⸗ fahrordnung Schwedens hat ſich beſonders für den Kraftverkehr aus Dänemark und Norwegen ſehr ungünſtig ausgewirkt. Dieſer Tage hat das ſchwe⸗ diſche Parlament mit großer Stimmenmehrheit die Einſetzung eines Ausſchuſſes zur Vorbereitung des Rechtsverkehrs in Schweden gebilligt, ſo daß man annehmen darf, daß auch Schweden ſich hinſichtlich ſeiner Fahrordnung bald dem übrigen Europa an⸗ gleichen wird. ** — Es iſt ein ſtillſchweigendes Uebereinkommen, daß an einem Poſten im britiſchen Budget in Par⸗ lament und Preſſe keine Kritik geübt werden darf. Und zwar handelt es ſich hier um den Betrag, den Schieberparadies Toulouſe EP. Paris, 26. Mai. Die vom Finanzminiſter Reynaud nach Toulouſe entſandten Mitglieder des Ausſchuſſes zur Verein⸗ fachung der franzöſiſchen Verwaltung, des ſogenann⸗ ten„Komitees der Axt“, haben dort ihre Tätigkeit begonnen. Die erſten Ergebniſſe der Unterſuchung des Toulouſer Unterſchlagungsſkandals ſind erſtaun⸗ lich. Ein höherer Verwaltungsbeamter der Stadt ließ ſich innerhalb kurzer Zeit für einen Wagen, deſ⸗ ſen Anſchaffungspreis 25000 Franken betrug, 65000 Franken als Reparaturkoſten vergüten. Aus den vielen aufgedeckten Korruptionsfällen in dieſer großen, von Marxiſten verwalteten ſüd⸗ franzöſiſchen Stadt iſt einer beſonders eindrucksvoll. Die Stadt ſuchte ein Gelände zur Errichtung von billigen Wohnungen. Des allgemein nützlichen Zweckes wegen wurde der Stadt ein geeignetes Ge⸗ lände von einem Grundeigentümer zum Preiſe von 60 000 Franken angeboten. Die Stadt lehnte dieſes Angebot ab. Daraufhin erwarb die marxiſtiſche Baugenoſſenſchaft„Les Charpentiers Toulouſains“ das Gelände für dieſen Preis. Vierzehn Tage ſpä⸗ ter kaufte die Stadt Toulouſe dieſer Baugenoſſen⸗ ſchaft das gleiche Gelände für den Preis von 1 300 000 Franken ab. Chloroformiert und ausgepländert anb. Paris, 26. Mai. Die Polizei verhaftete am Freitag einen Dienſt⸗ leiter der Nationalen Franzöſiſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft, der überführt iſt, wieder⸗ holt Reiſende ausgeplündert zu haben, nachdem er ſie vorher mit Chloroform ein⸗ geſchläfert hatte. Die geraubten Gegenſtände verſetzte er regelmäßig auf der Pfandleihe. „Es ſtimmt ganz, was Sie da ſagen. lieber Dok⸗ tor. Aber Sie haben ein gewiſſes Recht, von mir Rechenſchaft zu verlangen. Ich fühle mich wirklich in Ihrer Schuld. Nicht nur Dinas wegen, ſondern vor allem weil Sie für meine arme Frau ſo viel ge⸗ tan haben...“ Er atmete etwas mühſam.„Ich will mich nicht rechtfertigen, nur die Tatſachen richtig⸗ ſtellen. Gewiß, es war vielleicht— vermeſſen, wie Sie es nennen, einen Menſchen ſo völlig in ein fremdes Ich zu zwingen. Aber geſchieht das nicht im Grunde jedem Schauſpieler— und nicht nur ein⸗ mal ſondern ſoundſo oft, in jeder neuen Rolle, die er zu ſchaffen hat? Was ich von Dina verlangt habe, was war es ſchließlich viel anderes als eine etwas weitgetriebene ſchauſpieleriſche Leiſtung, an der ſie künſtleriſch nur gewachſen iſt in dieſen Monaten? Mir iſt das nie als etwas ſo Ungeheuerliches erſchie⸗ nen. Menſchen verwandeln— das iſt mein Beruf, wie der des Schauſpielers, ſich verwandeln zu laſſen.“ Bert nickte düſter. „Ein unheimlicher Beruf— das eine wie das andere. Sie kennen doch die Sage vom Golem, der Lehmfigur, die ein Meiſter zum Leben erweckt, in⸗ dem er ihr ein geſchriebenes Zauberwort unter die Zunge legt? Wird das magiſche Zeichen wieder ent⸗ fernt, ſo bleibt nichts als ein toter Lehmklumpen. Ich habe oft daran denken müſſen, als ich ſelbſt noch Schauſpieler war. Ich kann mir vorſtellen, wie es Dina Rauch geweſen ſein mag, als Sie ihr das ma⸗ giſche Zeichen wieder nahmen.“ Korunth ſchüttelte grübelnd den Kopf. „Nein, nein— das war es nicht. Gerade weil ſie mehr war, als eine tote Lehmfigur, eben darum iſt das Experiment mißglückt. Wäre nicht oͤas Per⸗ ſönliche hinzugekommen, dieſes Gefühl, das—“, „—— wahrſcheinlich auch zuletzt ihren Ehrgeiz gebrochen hat, ſo daß ihr gar nichts mehr blieb, wo⸗ ran ſie ſich hätte halten können.“ „Wahrſcheinlich... Ich habe das unterſchätzt. Eine unglückliche Liebe— mein Gott, wieviele junge Mäochen erleben das einmal und überleben es!“ „Sie machen es ſich leicht, Michael Korunth,“ ſagte der junge Arzt mit vorwurfsvollem Ernſt.„Sie ſpie⸗ len Schickſal, und wenn dann das echte Schickſal ſich als ſtärker erweiſt, lehnen ſie die Verantwortung ab. Aber diesmal hat das Schickſal gegen Sie ſelbſt zu⸗ rückgeſchlagen.“ „Verhängnös...!“ Korunth machte eine Bewe⸗ gung, als wiſche er etwas fort.„Man ſoll nicht alles Geſchehen moraliſieren wollen. Wenn da ein Feh⸗ ler war— ich habe ihn teuer genug bezahlt. Un⸗ gerecht teuer. Denn ſehen Sie, Doktor— es war doch nicht ganz ſo, wie Ihr jugendlicher Rigorismus es ſich vorſtellt. Es handelte ſich mir nicht um den Erfolg oder gar um den Kaſſenerfolg. Aber ich liebe Iſa und ich liebe ihre Kunſt, die ein Teil von ihr ſelbſt iſt. Nur ich weiß, wie leidenſchaftlich ſie darin lebte und was es für ſie bedeutet hätte, ſich eines Tages verdrängt, vergeſſen, ausgelöſcht zu 69 duα Olll die Regierung Seiner Britiſchen Mateſtät 1 den engliſchen Geheimdienſt auszugeben für gut hält. So hat man auch beim Voranſchlag für das Jahr 1939 dieſen Poſten diskuſſionslos genehmigt, obgleich er diesmal in einer Höhe von 500 000 Pfund figu⸗ riert, alſo mehr als ſieben Millionen Mark aus⸗ macht. Großbritannien gibt demnach heute für ſei⸗ nen Geheimdienſt ſechsmal mehr aus als vor dem Weltkrieg. Im Jahre 1934 genügten noch 180 000 Pfund, um den„Seeret Service“ aufrecht zu erhal⸗ ten. 1986 waren es 250 000 Pfund, 1937 350 000 und 1938 400 000 Pfund, die man dafür ausſetzte. Wie wird dieſer Betrag jeweils verwendet? Darüber braucht die Regierung keine Auskunft zu geben. Nur zwei Männer wiſſen, was im Geheimdienſt vor ſich geht und könnten diesbezügliche Anfragen beant⸗ worten nämlich Sir Robert Vanſittart, der diplo⸗ matiſche Berater des Kabinetts, und Sir Alexander Cadogan, ſtändiger Sekretär im Foreign Office. Der Chef des Geheimdienſtes ſelbſt aber bleibt un⸗ bekannt. Von wenigen Eingeweihten abgeſehen, weiß niemand, wer er iſt und wie er heißt. Er ſteht irgend einem Referat in der Regierungsverwaltung vor, das einen harmloſen Namen trägt, der ſchein⸗ bar mit dem Begriff„Seeret Service“ nicht das Geringſte zu tun hat. — Die Zoologen der Univerſität von San Diego (Texas) glauben, in der bedͤrohlich ausſehenden aber durchaus harmloſen Alligator⸗Eidechſe ein Mittel zur Ausrottung der gefürchteten„Black Widow“⸗Spinne gefunden zu haben, deren Biß bekanntlich ſchwere Erkrankungen und oftmals ſogar den Tod zur Folge hat. Dieſe kleine, etwa zwanzig Zentimeter lange Echſe iſt nämlich, wie Verſuche ergeben haben, ein erbitterter Feind der„Schwarzen Witwe“; ſie ver⸗ tilgt ſie und ihre Eier, wo immer ſie ſie findet. In größeren, von der„Black Widow“⸗ und Stunden⸗ alasſpinne ſtark beſetzten Gebieten wurde eine An⸗ zahl Alligatoren⸗Eidechſen mit dem Erfolg ausgeſetzt, daß die Giftſpinnen, nach überraſchend kurzer Zeit völlig ausgerottet waren. Die Univerſität hat be⸗ reits große Mengen von Anfragen nach dieſen Eidechſen erhalten. Es ſteht nunmehr zu erwarten, daß die zvologiſchen Fakultäten verſchiedener Uni⸗ verſitäten des amerikaniſchen Südweſtens die Zucht der Alligator⸗Eidechſe auf breiter Baſis aufnehmen und ihre Ausſetzung in allen von der Giftſpinne heimgeſuchten Gegenden organiſieren werden. 2 — Einen qualvollen Tod fand der ſiebenjährige Sohn des ſudetendeutſchen Landwirts Steinert in Dresden⸗Weixdorf. Der Knabe holte anit ſeinen Brüdern die väterlichen Kühe von der Weide, wobei er auf ſeinen eigenen Wunſch eine als beſonders ſtörriſch bekannte Kuh an der Kette führte. Kurz vor dem Bauernhof wurde das Tier von einem Kol⸗ ler befallen, dͤrehte ſich einige Male um ſich ſelbſt und wickelte ſo die Hand des Kleinen in die Kette ein. Da der Knabe das Tier nicht loslaſſen konnte, wurde der Junge eine Strecke von etwa 250 Meter über Stock und Stein mitgeſchleift. Als einige Bau⸗ ern die raſende Kuh zum Stehen gebracht und den Jungen aus ſeiner fürchterlichen Lage befreit hat⸗ ten, ſtarb er an den furchtbaren Verletzungen, die besee Teinacher Ver- Syrudel dauung Begönstigt lhren Stoffwechsel 00 von der* Bad Soeeeeeesseeseseese ſehen. Ich habe ihre Erkrankung von Anfang an als etwas Vorübergehendes betrachtet. Ich wollte, daß es ſo ſei, und darum glaubte ich daran. Ich glaube es ſogar heute noch. Und eben deshalb, um ihr den Rückweg offen zu halten, um ihren Platz zu ſichern— was hätte ich beſſer finden können als eine Doppelgängerin? Es war der beſte der kühnſte Regieeinfall meines Lebens. An keinen habe ich je ſoviel Geoͤuld und Ueberlegung und Arbeit und Willen gewandt. Und was iſt ſchließlich dabei herausgekommen? Ein jämmerlicher Mißerfolg, der mich ins Unrecht ſetzt.“ SEr ſtützte wie in einer Anwandlung von Müdig⸗ keit die Stirn in die Hand. „Es war alſo doch irgend etwas verkehrt an der Sache— irgend was vergeſſen...“ „Ja, das eine nämlich: daß der Menſch immer noch mehr wert iſt als jede geniale künſtleriſche Lei⸗ ſtung.“ Bert ſagte es ruhig und ganz ohne Vor⸗ wurf.„Sie werden das noch lernen müſſen, Michael Korunth. Iſabell Arden würde Ihnen gewiß das⸗ ſelbe ſagen, wenn ſie eines Tages wieder ſo weit wäre, um über dieſe Frage ſelbſt entſcheiden zu kön⸗ nen. Glauben Sie nicht...?“ 28. Der Zug fuhr eben in die Station ein, als Sani⸗ tätsrat Loſſen ein wenig außer Atem auf dem Bahn⸗ ſteig anlangte. „Gerade noch geſchafft!“ rief ihm der Stations⸗ vorſteher lachen zu.„Wollen Sie verreiſen, Herr Doktor?“ „Nein, ich hole nur meinen Sohn ab. Puh, iſt das heute heiß— noch am Abendl“ Loſſen trocknete ſich die vom raſchen Gehen feucht⸗ gewordene Stirn. Er trug ſein gewohntes„Seerie⸗ der Zivil“, wie er die alte, verſchoſſene Jagdjoppe nannte. Bräune, die ſchöne langohrige Setterhün⸗ din begleitete ihn. Sie lief aufgeregt ſchnuppernd den Zug entlang und brach beim Anblick Bertg in ein hohes Freudengebell aus. Der Sanitätsrat um⸗ armte den Sohn. „Grüß dich, mein Junge. Das war mal ein ver⸗ nünftiger Einfall von dir!“ „Ja, ich habe mich ganz plötzlich entſchloſſen“, nickte Bert etwas zerſtreut,„ich hatte ja noch von meinem Oſterurlaub acht Tage zugut.“ Seine Augen wanderten ſuchend über den Bahn⸗ 7— Etwas wie Enttäuſchung verdunkelte ſeinen ick. „Wo iſt denn Hella?“ fragte er plötzlich.„Iſt ſie nicht mitgekommen?“ Der Sanitätsrat verneinte.„Sie weiß ja gar nichts, die Kleine, ich habe ſie nicht mehr verſtändi⸗ gen können. Es iſt nämlich ſo dumm gegangen mit dem Telegramm,“ erklärte er. Schluß folgt. ———— Smskag, 27. Mot /) Sonrtug, 28. Mut 100 —————— — ————————? ¶ ¶ ⸗ ꝰ»⏑ ⏑— ⏑⏑ —————2 Die Schriftleitung übernimmt die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verautwortung. Allgemeines Wette: Ich behaupte, daß man in den Jahren 1900 herum Verſuche gemacht hat, nahende Gewitter durch Schießen zu vertreiben. In der Schweiz (Schaffhauſen, Mundt) war dieſes Weeterſchießen länger als in Deutſchland eingeführt. Der andere Teeil lacht darüber. Wer hat recht?“—— Wetter⸗ oder Gewitterſchießen iſt der Verſuch, Schüſſe mit Hagelkanonen(ſenkrechte Röhren) nahende Gewitter oder Hagelſchauer zu verhindern. Eingehende Verſuche in Steiermark und Italien ergaben die Nutzloſigkeit, weil die Schußwirkungen die Höhe der Wolken nicht erreichten. Ebenſo zweck⸗ los iſt das Gewitterläuten. Ihre Behauptung, daß ſolche Schießverſuche vorgenommen wurden, iſt rich⸗ tig. G. G.„In dem Abſatz 2 über die Altersverſor⸗ gung des Hanoͤwerks, heißt es, Handwerker, die das 60. Jahr am 1. 3. 1939 noch nicht erreicht haben, kön⸗ men nach 8 15 auf Antrag befreit werden. Bei mir iſt nun die Sache ſo, am 29. 9. 39 erreiche ich das 59. Lebensjahr; zum andern bin ich in einer Lebensver⸗ ſchmackhafte Jalate 4 kcoarers dis Citrovin-fbrik Gmb.Hl. Frankiunꝰ * — ſicherung, aber nur mit 1000 M. Nach den Beſtim⸗ 2 mungen iſt aber nur derjenige frei, der mit 5000 Mk. verſichert iſt. Wo kann ich einen Antrag ſtellen, um vom Verſicherungszwang befrei zu werden?“ Wenden Sie ſich an die Verſicherungsſtelle der An⸗ geſtelltenverſicherung. Hausfrau. Wegen Ihrer Anfrage über die Orga⸗ niſationszugehörigkeit eines Vertreters iſt noch er⸗ ggänzend zu bemerken, daß die Zugehörigkeit zur Arbeitsfront freiwillig iſt. Auf Grund des Geſetzes zur Vorbereitung des organiſchen Auſbaus der deut⸗ ſchen Wirtſchaft vom 27. 2. 34 ſchaftsminiſter mit ſeiner Anordnung vom 29. 11. 34 (Reichsanzeiger Nr. 281) die Wirtſchaftsgruppe Ver⸗ mittlergewerbe mit der Fachgruppe Handelswertre⸗ 4 ter und Handelsmakler errichtet. gruppe Vermittlergewerbe iſt eine Gliederung der Reichsgruppe Handel und dadurch iſt die Fach⸗ gruppe Handelsvertreter und Handelsmakler durch die Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters als alleinige Vertretung des Wirtſchaftszweiges aner⸗ kannt worden. E.., Welches iſt der Studiengang und die dienſt⸗ liche Laufbahn eines ſtaatlichen Vermeſſungsinge⸗ nie Welthe Aufſtiegsmöglichkeiten ſtehen einem ſolchen Beamten noch offen?“— ingenieur muß das vorgeſchriebene Studium an einer Hochſchule durchmachen. Ueber Berufsaus⸗ Techniſchen Hochſchule Karlsruhe genaue Auskunft. L. B.„Iſt der in der Montagszeitung(15. 5. 39) erſchienene Artikel„Todesfahrt nach dem Genuß von Alkohol“, der Vorfall ſpielte ſich in Berlin ab, der⸗ ſelbe wie der am 4. oder 5. Mai geſchilderte, dem die bekannte Filmſchauſpielerin Herti Kirchner zum Opfer fiel?“—— Es handelt ſich um den aleichen Vorfall. Ueber die anderen Fragen können Sie durch die Zeitſchrift„Filmkurier“ genaue Auskunft erhalten. F. S.„An welchem Tag in der Woche iſt koſten⸗ loſe Unterſuchung in der Klinik in Heidelberg und um welche Zeit beginnt die Sprechſtunde?“—— Fragen Sie perſönlich bei der Univerſitäts⸗Klinik in Heidelberg nach, man wird ſie dann zu einem be⸗ ſtimmten Zeitpunkt einbeſtellen. Wette.„Wie iſt die Weltrekordzeit des Englän⸗ der Wooderſon über 800 Meter? Der Rekord wurde m. E. letztes Jahr aufgeſtellt. Startet Helen Stephens noch?“—— Ung iſt nur der Weltrekord von Woodruff(USA) bekannt, den dieſer am 18. 7. 1937 mit:47,8 aufſtellte. Helen Stephens ſtartet nicht mehr. 15 698. Der Hausbeſitzer, oder Hausverwalter be⸗ nötigte die Liſte, um in ſeiner Hausliſte die entſpre⸗ chenden Eintragungen vornehmen zu können. Sie waren nicht berechtigt, die Herausgabe der Liſte zu verweigern. „Im Briefkaſten 11 NMz' von A. 5. 1989 erſchien unter K. R. eine Anfrage, wer der füngſte Kriegsfreiwillige des Weltkrieges war. In Ihrer Antwort führten Sie als den jüngſten Kriegsfrei⸗ willigen den erſt kürzlich verſtörbenen in Offenburg geborenen Emil Huber an. ter von mir mit Namen Emil Huber auch als„junger Kriegsfreiwilliger ins Feld zog, möchte ich Sie bit⸗ ten, mir mitzuteilen, ob es ſich bei dem von Ihnen genannten und kürzlich verſtorbenen Emil Huber um den in Aachen wohnhaften Poſtſekretär Emil Huber handelt? Derſelbe war nämlich vor etwa 2 Jahren ſehr ſchwer erkrankt.“—— Emil Huber 9 ſtammte aus Offenburg und war Privatangeſtellter. Es kann ſich alſo nicht um Ihren Bekannten han⸗ deln. M. Fl.„Kann das SA⸗Sportabzeichen werden, böw. wo habe ich mich zu melden, bzw. welche Belege müſſen vorgelegt werden? Erbitte aauch darüber Beſcheid, ob ich, da ich Handelsver⸗ treter bin, am Tagesende und evtl. an auswärtigen Orten gegebenenſalls einen Teil der Uebungen mit⸗ machen kann.“—— Da Ihr Fall beſonders gelagert iſt, empfehlen wir Ihnen ſich perſönlich mit dem SA⸗ Sturm Ihres Staotteils in Verbindung zu ſetzen. B. H.„Soviel mir bekannt iſt, brachten Sie i⸗ 53 Monat April in der NMz einen Artikel über eine Sonderzuwendung des Reiches an Kleinrentner. Tei⸗ len Sie mir bitte mit, ob dies zutrifft und in welcher Ausgabe dieſer Artikel veröffentlicht, wurde.“—— Die Mitteilung über dieſe Sonderzuwendung er⸗ ſchien am 23. April in Nr. 183 der NM3. 24539. Die Auskunft war richtig. Es handelt ſuch der Angehörigen ausgegeben werden. tungsmakulatur wird von. Altwarenhändlern alſ⸗ eaut t. Der iſt uns hekannt. Anſchrif⸗ Br durch blinde hat der Reichswirt⸗ Die Wirtſchafts⸗ — Der Vermeſſungs⸗ ſichten uſw. erhalten Sie durch das Sekretariat der Da ein guter Bekann⸗ ſich hier um Arbeiterrückfahrkarten, die zu 9 ei⸗ * 3 ten finden Sie im Mannheimer Einwohnerbuch. Die wichtigſten Städte von Italien: Rom 1121 189 Ein⸗ wohner, Mailand(1049 250), Neapel(874 126), Genua (635 881), Palermo(6889 699), Florenz(816 286), Bo⸗ logna(246 280), Catania(227 765), Meſſina(182 508), Bari delle Puglie(171810). Die wichtigſten Städte von Spanien ſind: Barcelona 1005 565 Einwohner, Madrid(952 832), Valencia(320 195), Sevilla 228 720), Malaga(188 010), Saragoſſa(173 987), Mureia (158 724), Granada(118 179), Bilbao(161987), Cor⸗ doba(103 106). Ob der Betrag von 20 Mek. in der Woche zu hoch oder zu nieder iſt, läßt ſich von hier aus nicht beurteilen. Die Ausgaben richten ſich ganz nach den perſönlichen Anſprüchen. Groß iſt der Be⸗ trag natürlich nicht. P. Sch.„Welches ſind die Aufnahmebedingungen, und die Vorbildung zur Aufnahme in den höheren Dienſt(Diplomat) im außenpolitiſchen Amt? Welches iſt die Laufbahn in dieſem höheren Dienſt? Sind die Ausſichten gut?“—— Erkundigen Sie ſich beim Sekretariat der Univerſität Heidelberg. C. W. 111.„Wie lautet die Anſchrift des Gene⸗ ralinſpekteurs Herrn Dr. Todt, und wo iſt ſein Amts⸗ wohnſitz?“—— Das Büro befindet ſich in Berlin, Wzd, Pariſer Platz 3. Die Anſchrift lautet: An den Herrn Generalinſpekteur für das Deutſche Straßen⸗ weſen. M. A.„Woher kommt das Wort Mascotte?“—— Das Wort„Mascotte“ kommt vom franzöſiſch⸗pro⸗ vinzialen Ausdruck Masco, was„kleiner Zauberer“ bedeutet; aber ein Zauberer nur im guten Sinne, z. B. einen Jungen oder ein Mäochen, die Glück ins Haus bringen ſollen. Im Jahre 1880 hatte der Komponiſt Audran eine Oper komponiert, welche dieſen Glauben zur Grundlage hatte, d. h. er hatte eine Mädchenfigur Mascotte geſchaffen, die denje⸗ nigen, welche gut zu ihr waren, Glück brachte. Durch den großen Erfolg der Oper wurde der Name popu⸗ lär und ſpäter auch auf kleine Tiere übertragen, die man pflegte und aus abergläubigen Gründen oft mit ſich führte. Seit Anfang dieſes Jahrhunderts iſt man dazu übergegangen, die lebendigen Tiere durch Tier⸗ puppen zu erſetzen. Im Weltkriege hatte bekanntlich jedes engliſche Regiment einen Mascott(engl. mas⸗ cot), eine Katze oder Ziege, einen Bock, Affen oder Papagei. Wenn das Regiment auszog, wurde der Mascot von einem Chargierten vorhergeführt oder getragen. Auch die Flieger benutzten faſt durchweg Puppen oder kleine lebende Tiere als glückver⸗ heißende Begleiter. Mieter umd Woſinung . Sch.„Ich wohne in einem Hauſe, in dem 85 ganz voller Gerümpel ſteht, ſo daß man kaum in ſeinen Keller gelangen kann. Bei Vorſtellungen hierüber beim Hauseigentümer wurde mir der Be⸗ ſcheid, der Keller ſei für Gerümpel da. Der Keller ginge niemand an, die Mieter ſollten ſich um ihre Wohnung kümmern. Schließlich haben die Mieter aber auch Keller zur Wohnung gemietet. Wie kann da Abhilfe geſchaffen werden? Kann mir der Haus⸗ verbieten, Küchenabfälle, die täglich ab⸗ geholt werden, aufzuheben, Das würde Käſer beizie⸗ hen. Zieht Gerümpel im Keller keine Käfer uſw. bei?“— der Mieter ungehindert ſeinen eigenen Klleer auf⸗ ſuchen kann. Wenn der Hauseigentümer keine Ab⸗ hilfe ſchafft, müſſen Sie ſich an das Mieteinigungs⸗ amt wenden. Auch die Mietervereinigung in J. 2, 14 kann Ihnen helfen. Gegen die Aufbewahrung von Küchenabfällen, die täglich abgeholt werden, iſt nichts einzuwenden. Sie müſſen allerdings ſo auf⸗ bewahrt ſein, daß ſie kein Ungeziefer anziehen. Sranfetiscſie Natscmläge E. K.„Wie kann man Stoff(beige) die Farbe entziehen? Kann dies ſelbſt gemacht werden, oder wo muß ich mich hinwenden?“—— Sie können Ent⸗ färbemittel in Fachgeſchäften kaufen, es wird aber am beſten ſein, wenn Sie die Arbeit durch einen Fachmann ausführen laſſen. Stenserfragen Mehreinkommenſtener.„Wird eine geldliche Ab⸗ findung, die nunmehr nach jahrelangem Prozeß freiwillig vom früheren Arbeitgeber ſeinem ein⸗ ſtigen Gefolgſchaftsmitglied vergütet wird, zur Mehreinkommenſteuer herangezogen, oder kommt nur die normale Einkommenſteuer in Frage? Im erſteren Falle müßte doch auf Grund der vom Ar⸗ beitgeber verſchuldeten Verzögerung in der Aus⸗ einanderſetzung dieſer für den weſentlich höheren Steuerabzug aufkommen? Wenigſtens moraliſch, wachdem die Auszahlung freiwillig erſolgt?“—— Für die Mehr⸗Einkommenſteuer ſcheidet eine nachträglich gewährte Abfindung aus dem Vergleich der beiden Einkommensjahre inſoweit aus, als ſie nicht eine Vergütung für das eine oder andere der beiden Jahre darſtellt.— In Ihrem Falle wird ver⸗ mutlich die Vergütung ſich auf einen Zeitraum be⸗ ziehen, der vor dem Jahre 1937 liegt. In dieſem Falle ſcheidet ſie für den Vergleich völlig aus(8 40 der Durchführungsverordnung vom 26. April 1939 zum neuen Finanzplan). F. M.„Wie lange iſt ein Neubau(Zweifamilien⸗ Haus), das am 1. Juli 1931 bezugsfertig wurde, ſteuerfreid Was verſteht man unter einem Ein⸗ familienhaus? In der Steuererklärung iſt ver⸗ merkt, daß ein Einfamilienhaus ein Haus iſt, das überwiegend vom Eigentümer bewohnt wird. Im vorliegenden Falle bewohnt der Eigentümer zwei Zimmer und Küche und hat ein Zimmer und Küche an ſeinen Sohn vermietet. Kloſett iſt nur eines vorhanden und kein Abſchluß, da das Haus als Ein⸗ familienhaus erbaut wurde. Iſt das Haus nun ſteuerrechtlich als Ein⸗ und Zweifamilienhaus zu betrachten?“—— Ein Haus, das am 1. Juli 1931 bezugsfertig geworden iſt, zählt zum ſogenannten mittleren Neuhausbeſitz. Es iſt befreit von der Ein⸗ kommenſteuer bis zum Schluß des Kalenderjahres 1938, von der Vermögenſteuer bis zum 31. März 1939, von der Grundſteuer bis zum 31. März 1939. Es ſpielt dabei keine Rolle, ob es ſich um ein Ein⸗ familienhaus oder, um ein Zweifamilienhaus handelt. J. L. M.„Ich habe in Erfahrung gebracht, daß aufgewertetes Geld(Sparkaſſenbücher) ſteuerfrei ſein ſollen, ſtimmt das? Wird die bisher bezahlte Shetter Dari man 805 0 8 3 zuwachsſteuer entſteht, — Der Keller muß ſo aufgeräumt ſein, daß gegenkommen darf ſtandes ——— S ieffasten der NIrT als Zugtier einſpannen, um ein Wägelchen Solz aus dem Walde zu holen? Der Hund hat ein vollſtän⸗ diges Zuggeſchirr an, ähnlich wie bei einem Pferd.“ —— Aufwertungsforderungen ſind nicht ſteuerfrei. Wegen des Hundes erkundigen Sie ſich am beſten bei der zuſtändigen Gemeinde. B.„In Nr. 216 der NMzZ wurde im Briefkaſten angefragt wegen der Mietvertragſtempelſteuer. Sie ſagen, von 900 Mark Jahresmiete ab müßte man Mietvertragſteuer zahlen. Das ſtimmt aber nicht. Nach dem Erlaß oder Bekanntmachungen vom Finanzamt Miannheim, müſſen von 1936 an auch Ein⸗ und Zwei⸗ Zimmerwohnungen Stempelſteuer zahlen, wenn die Jahresmiete bloß 200 bis 400 Mark beträgt. Iſt das Reichsgeſetz, oder gilt das nur für Mannheim? Müſſen beide Teile oder nur der Vermieter zahlen? —— An der Vorſchrift, wonach Mietverträge ur⸗ kundenſteuerpflichtig nur dann ſind wenn die Jah⸗ resmiete den Betrag von 900 Mark überſteigt, hat ſich nichts Dagegen beſteht die Verpflich⸗ tung, alle Mietverträge, einerlei wie hoch die Miete iſt, dem Finanzamt zur Prüfung vorzulegen. Das S entſcheidet, ob der Wert der Jahresmiete evtl. einſchließlich beſonderer Nebenleiſtungen den oben angegebenen Mindeſtbetrag überſteigt und ſetzt danach die Urkundenſteuer feſt. Die Steuer wird vom Vermieter und Mieter je zur Hälfte bezahlt. J. P.„Meine Mutter hat im Oktober 1938 einen Acker für 6000/ verkauft. Vor 40 Jahren hat ſie denſelben für 600/ gekauft. Vor einigen Tagen hat ſie den Wertzuwächsſteuerbeſcheid erhalten, wo⸗ nach ſie bereits am 1. Mai 300/ und am 1. Oktober dieſes Jahres 36/ zahlen ſoll. Die Zahlungsbe⸗ dingungen ſind aber folgende: 2000 wurden im Ok⸗ tober 1938 bezahlt; 2000/ ſind am 15. Oktober 1939 zu zahlen; 1000/ ſind am 15. April 1940 zu zahlen, 1000/ ſind am 15. Oktober 1940 zu zahlen. Iſt die betreffende Kaſſe berechtigt, ſchon jetzt aus dem er⸗ rechneten Wertzuwachs von 3336.75/ 20 v. H. Steuer 66 Mark zu erheben? Meines Erachtens müßte doch die Steuer ſo eingefordert werden, wie die Zahlungstermine lauten.“— Die Wert⸗ wenn der notarielle Ver⸗ äußerungsvertrag über das Grundſtück abgeſchloſſen iſt. Ob und in welchen Terminen die Zahlung des vereinbarten Kaufpreiſes erfolgt, iſt dabei neben⸗ ſächlich. Je nach Lage des Falles wird es aber möglich ſein, für oͤie Zahlung der Steuer Stundung beim Städt. Steueramt zu erlangen. M. H. L.„Es handelt ſich in meinem Falle um eine Miſchehe. Ich ſelbſt bin der evangel., meine Frau der kath. Kirchenſteuerkaſſe zahlungspflichtig. Nach den Beſtimmungen hat in dieſem Falle jeder Ehe⸗ gatte 50 v. H. der Urſteuer zu zahlen. Die Forderun⸗ gen der beiden Kirchenſteuerkaſſen lauten evangel. 13.50 Mk., kath. 21.50 Mk. im Jahr. Meine Frau hat ſomit ½ mehr Steuer zu zahlen als ich ſelbſt. Auf alle Fälle habe ich an Kirchenſteuer den runden Be⸗ trag von 35 Mk. im Jahr zu entrichten. Dieſem Satz liegt ein Wochenveröienſt von 45 Mk. zugrunde. Ich bin der Auffaſſung, daß ich ſeit Jahren überfordert wurde, Wieviel beträgt die Kirchenſteuer bei einem Wochenverdienſt von 45 Mk. Steht mir ein Rückfor⸗ derungsrecht zu, falls ſich die Tatſache einer jahre⸗ langen Ueberforderung ergibt? Welche Schritte muß ich tun, um zu meinem Recht zu kommen?“—— Sie ſetzen ſich am einfachſten mit ber Kirchen⸗ ſteuerkaſſe in Verbindung, die Ihnen genaue Aus⸗ kunft geben kann. Juarisfische F. St.„Ich habe Bekannten 1933 Geld geborgt, kurz bevor der Mann wieder angeſtellt wurde. Nun iſt er ſchon ſeit 1. Januar 1934 in Arbeit und könnte gut bezahlen. Voriges Jahr habe ich es dem Rechts⸗ anwalt übergeben. Es kam zu einem Vergleich, wo⸗ nach er ſich auf dem Amtsgericht bereit erklärte 25 Mk. jeden Monat aber erſt am 15. d. M. und die Koſten des Vergleichs(70 Mk.) zu tragen. Seit Mai vorigen Jahres bekam ich nur 9 mal das Geld, mußte aber viele Male nochmals darum betteln. Nun bekomme ich nichts mehr und der Rechtsanwalt (bekam wohl erſt 25 Mk.) ſchickt mir die Rechnung und bittet um baldmögliche Begleichung. Muß ich das bezahlen, wo er mir ausdrücklich erklärte, es hätte wenig Zweck gegen dͤen Mann vorzugehen. In dem Gätevergleich ſteht noch, der Beklagte iſt damit einverſtanden, daß falls er einmal in Rückſtand kommt, der ganze Betrag ſofort fällig iſt. Ich trete eine neue Stelle an und muß doch wenigſtens etwas Geld haben. Was raten Sie mir? Das Klavier iſt mir verpfändet. Darf ich es pfänden laſſen? Auf Ent⸗ ich von dem Schuldner nicht rechnen.“—— Die Anwaltskoſten müſſen Sie de⸗ zahlen. Erſatz können Sie von Ihrem Schuldner verlangen. Warum beauftragen Sie Ihren Rechts⸗ anwalt nicht mit der Zwangsvollſtreckung gegen Ihren Schuloͤner? Wenn Ihr Schuloͤner, wie Sie ſagen, in Arbeit ſteht, und gut bezahlen könnte, müßte oͤoch eine Lohn⸗ oder Gehaltspfändung mög⸗ lich ſein. Bezügl. des Klaviers kann eine Auskunft nicht erteilt werden, da nicht erſichtlich iſt, ob das Klavier ſicherungshalber übereignet oder als Pfand gegeben worden iſt. Wir empfehlen Ihnen, ſich we⸗ gen dieſer Frage unter Vorlage Ihrer Unterlagen (Schuloͤſchein, Vergleich) an die hier(Landgericht, Sprechſtunde: dienstags und don⸗ nerstags—5 Uhr) zu wenden, falls Sie„bedürftig“ ſind und wenn Sie die Frage nicht mit Ihrem An⸗ walt beſprechen wollen. H. G.„Nach welcher Zeit iſt ein Grundſtück nach Uebereignung auf Sohn oder Tochter nicht mehr pfändbar? Was iſt vom Schlafzimmer. Wohnzim⸗ mer und Küche pfändbar?“—— Ihre Anfrage iſt nicht verſtändlich, Durſt Uebergang eines Gegen⸗ auf einen Dritten wird die Pfändbarkeit desſelben nicht aufgehoben. Iſt ihre Anfrage ſo aufzufaſſen, daß durch Uebertragung eines Gegen⸗ ſtandes oder eines Grundſtückes dieſes dem Zugriff der Gläubiger entzogen werden ſoll, ſo iſt hierzu feſt⸗ zuſtellen, daß nach§ 3 Ziffer 2 99 Geſetzes betr. die Anfechtung von Rechtshandlungen eines Schuldners außerhalb des Konkursverfahrens, die in dem letz⸗ ten Jahre vor der Anfechtung geſchloſſenen entgelt⸗ lichen Verträge des Schuldners mit ſeinem Ehe⸗ gatten vor oder während der Ehe, mit ſeinem oder ſeines Ehegatten Verwandten in auf⸗ und abſteigen⸗ der Linie anfechtbar ſind, ſofern durch den Abſchluß des 35 des Sthuldners ke⸗ 9 Zeitung, im Sinne des§ 218 Abſ. 4 RStrB verjährt in nachteiligt werden und der andere Teil nicht beweiſ, daß ihm zur Zeit des Vertragsabſchluſſes eine Ab⸗ ſicht des Schuldners, die Gläubiger zu benachteili⸗ gen, nicht bekannt war. Nach§ 3 Ziffer 1 dieſes Ge⸗ ſetzes ſind alle Rechtshandlungen, welche der Schuld⸗ ner in der dem anderen Teile bekannten Abſicht, ſeine Gläubiger zu benachteiligen, vorgenommen hat, anfechtbar. Nur trifft in dieſem Falle die Beweis⸗ pflicht den Anfechtungskläger. Der Pfändung nicht unterworfen ſind die dem perſönlichen Gebrauch oder dem Haushalt dienenden Sachen, insbeſondere Kleidungsſtücke, Wäſche, Betten, Haus⸗ und Küchen⸗ geräte, ſoweit der Schuldner ihrer zu einer ange⸗ meſſenen beſcheidenen Lebens⸗ und Has baeee, rung bedarf. B. 99.„Wenn eine ſchuldlos geſchiedene Frau ſich wieder verheiratet, muß dann der ſchuldig geſchiedene Ehemann, der ſelbſt wieder verheiratet iſt und Kinder hat, die vom Gericht feſtgeſetzte Rente für die ge⸗ ſchiedene Frau weiter bezahlen? Muß dieſe Renten⸗ Angelegenheit bei der Wiederverheiratung der Ehe⸗ frau gerichtlich geregelt werden? Erhält die ſchuldlos geſchiedene, ſich wieder verheiratende Ehefrau die Rente für ihren aus der geſchiedenen Ehe entſproſ⸗ ſenen 18jährigen Sohn, der einen Beruf erlernt hat und als Geſelle einen Monatsverdienſt von 140 M. hat, weiter?“—— Mit der Wiederverheiratu Pseieuns befreit raſch Togal. Prompte E Schmerzſtillung, dadurch raſche Nuskellheuma Wiederderſtellung der Arbeits⸗ kraft. Hervorragend bewährt und glänzend begutachtet! Keine unangenehmen Nebenwirkungenk Machen Sie noch heute eine Verſuch- aber nehmen Sie nur Togal. In allen Apoth. M1.24. ee eeee ee ee eeeeeeeeee ee, —— ——— fällt jede Unterſtützung weg. Der 18jährige Sohn hat keinen Anſpruch auf Unterhaltung mehr. E. F.„Iſt ein Kind aus der erſten Ehe am Eigentum der zweiten Frau berechtigt? Wenn ja, in welcher Höhe?“—— Wenn das Kind ein Stief⸗ kind der zweiten Frau iſt, iſt es am Vermögen 88 Frau nicht erbberechtigt. Wohlgelegen.„Mein Angrenzer ließ ſeinen Gat ten einzäunen. Er beſtellte die Handwerker, ohne mir etwas zu ſagen, und ließ die Arbeit machen. Bin ich verpflichtet, jetzt die Hälfte zu bezahlen oder nicht? Den andern Teil meines Gartens habe ſelbſt eingezäunt. Ich kam natürlich viel billiger weg als der Nachbar. Ich wäre bereit geweſen, mit dem Nachbarn zuſammen ſeine Front einzufriedigen. Ich bin auch jetzt bereit, einen Teil der Koſten zu 3 tragen.“—— Der Nachbar iſt nicht berechtigt, Hälfte der Koſten des Zaunes von Ihnen zu ver⸗ langen, nachdem er den Zaun ohne Ihr Wiſſen ſtellen ließ. Da Sie aber bereit ſind, einen Teil der Koſten des Zaunes zu übernehmen, ſollte ſich doch eine gütliche Einigung mit dem Nachbarn treffen laſſen. W. F.„Iſt die Ortskirchenſteuer pfändbar? Muß ich, wenn ich Einkommenſteuer zahle— ich bin glaubenslos— Landeskirchenſteuer bezahlen? Meine Tochter hat von 1932 bis 1935 ein Kolonial⸗ warengeſchäft geführt, und aus dieſer eit ſt noch einige kleinere Rechnungen zu begle Kann der Mann den meine Tochter jetzt geheirate hat, dafür haftbar gemacht werden? Ich bin 57 Jah alt und habe ſechs Kinder. Zwei davon ſind geſtor⸗ ben, die vier anderen ſind verheiratet; das jüngſte iſt 25 Jahre alt. Bleibe ich in der Steuergruppe 2oder habe ich Anſpruch auf die Steuergruppe 42—— Wegen rückſtändiger örtlicher Kirchenſteuer können Sie gepfändet werden. Wenn Sie Einkommenſteuer zahlen, werden Sie auch zur Landeskirchenſteuer veranlagt, wenn Sie nicht aus der Kirche ausget ten ſind. Der Ehemann Ihrer Tochter haftet für die genannten vorehelichen Schulden Tochter. Sie werden in die Steuergruppe 3 falle B. Sch.„Habe bei einem Möbelhändler ein Zim mer neu gekauft. Daran ſind nun derartige än⸗ gel, daß ich das Zimmer dem Möbelhändler zur Verfügung ſtellen will. Trotz ſofortiger mehrfacher Reklamation hat es der Verkäufer nicht für not⸗ wendig gehalten, ſich von den Mängeln zu überze gen. Er zieht die Angelegenheit in die Länge. möchte von einem Fachmann das Zimmer beg achten laſſen. Wohin muß ich mich zweckmäßig wen den? Wie kann ich gegen den Möbelhändler gehen?“—— Wenden Sie ſich an das Amtsgericht hier und beantragen Sie Sicherung des Beweiſes (Einnahme eines Augenſcheins und Verneh von Zeugen und Sachverſtändigen). Dem Verkäu⸗ fer gegenüber können Sie Rückgängigmachung des Kaufes(Wandlung) oder Herabſetzung deg Kaufprei⸗ ſes(Minderung) verlangen(§ 462 BGeB). Sie kör nen dem Verkäufer auch zunächſt eine angemeſſe Friſt zur Nachbeſſerung ſtellen und für den daß der Verkäufer die Friſt ungenützt verſtrei läßt, Wandlung verlangen. Wenn der Verkäufer die Wandlung ablehnt, müſſen Sie Klage auf Rück⸗ gängigmachung des Kaufes erheben. Frau A.„Einem Mädchen war von einem iun⸗ gen Mann die Ehe verſprochen worden. Jedoch als es in andere Umſtände kam, ließ er es ſitzen. Dies nahm ſich das Mädchen ſo zu Herzen, daß e ſtarb, bevor das Kind zur Welt gekommen war. De Mann ſtörte und ſtört das nicht, er führt ſein heite res Leben weiter. Das erzürnte den Bruder des Mädchens ſo, daß er ſich feſt vornahm, dem Bu ſchen ſeine Schandtat immer wieder vor Augen zi halten. 65 ein ſolcher oder ähnlicher Fall in de⸗ dann ſchneidet er die Notiz aus und ſchi dieſe oͤurch Druckſache dem jungen Mann. ſich der Bruder des verſtorbenen Mädchens dadu ſtrafbar, auch wenn der junge Mann verheirate ſein ſollte? Verjährt ein Eingriff gegen das kei mende Leben? Die Schutzpolizeidienſtſtelle einer Kreisſtadt bei München kann eine dringend brauchte polizeiliche Beſtätigung nicht ausſtel Jedoch ſie ſtellt dem Antragſteller anheim, ſich mit einer amtlichen Stelle in Verbindung zu ſetzen mit die gewüſchte Auskunft gegeben werden Wohin wendet man ſich nun?“—— Der Brude: wird gut daran tun, die Ueberſendung von Zeitungs⸗ ausſchnitten der genannten Art zu unterlaſſen, da mit Strafverfolgung(Strafantrag) zu rechnen haben wird. Das Vergehen im Sinne des§ 218 Abſ.—3 RStrhB verjährt in fünf Jahren, das Verbrechen Jahren. Beantragen Sie die he — zelnen Arbeiter beſtehen können HANEE.S- WIRTSCHAFTS-ZETUNG Samstag. 27./ Sonntag, 2S. Mai 1939 Der Leisiungslohn in der Bauwirischafi Die DAß hat dieſer Tage ihre Leiſtungsricht⸗ ſätze für Bauarbeiten der Oeffentlichkeit übergeben. Auf dieſe Tatſache möchten wir anläßlich der Ver⸗ öffentlichung unſerer Arbeit beſonders hinweiſen. Es iſt in der Oeffentlichkeit bisher wenig bekannt ge⸗ worden, daß ſchon ſeit einiger Zeit in einer Reihe von größeren und mitleren Betrieben der Bauwirtſchaft nach einem völlig neuen Lohnſyſtem gearbeitet wird, und daß dieſe Verſuche die Probe für die Einführung dieſes Sy⸗ ſtems in der geſamten Bauwirtſchaft darſtellen. Die Be⸗ deutung dieſer Entwicklung reicht jedoch weit über den Rahmen des Bauweſens hinaus, denn das neue Syſtem bedeutet nichts anderes, als den Uebergang vom bis⸗ herigen Zeitlohn zum Leiſtungslohn. Wenn das Syſtem, welches vom Fachamt Bau der Deutſchen Arbeitsfront er⸗ arbeitet worden iſt und deſſen Ausprobierung in den Be⸗ trieben von ihm laufend überwacht wird, ſich in der Bau⸗ wirtſchaft bewährt, woran nach den bisherigen Erfahrun⸗ gen nicht zu zweifeln iſt, wird es wahrſcheinlich auch auf andere Wirtſchaftszweige übertragen werden können. Um einen„gerechten“ Lohn, welcher der tatſächlichen Leiſtung entſpricht, zu verwirtlichen und um dadurch gleich⸗ zeitig eine ſichere und einwandfreie Grundlage für die Kalkulation im Baugewerbe zu finden, hat das Fachamt der DAc Zeitwerte für ſämtliche im Bau regelmäßig wiederkehrenden Arbeitsverrichtungen feſtgeſetzt. Es wurde olſo ermittelt, wieviel Zeit ein ſachlich geeirveter Arbeiter braucht, um eine Arbeitsleiſtung zu vollbringen. Um die Unterſchiede, die zwiſchen der Leiſtungsmöglichkeit der ein⸗ und die auch in den einzelnen Gauen des Reichs erhebliche Abweichungen aufweiſen, zu berüchſichtigen, wurden vom Fachamt Bau mehrere tauſend Facharbeiter, Hilfsarbeiter, Betriebsführer und andere Sachverſtändige in allen Teilen des Reichs in mündlichen Berhandlungen eingehend befragt. Um die möglichſte Ueber⸗ einſtimmung der gefundenen Leiſtungsrichtſätze mit der Wirklichkeit zu erreichen, wurden die Arbeitsverrichtungen ſoweit als möglich aufgegliedert. So gibt es z. B. für die Maurerarbeiten etwa 400, für Zimmerarbeiten 256, für Platten⸗ und Flieſenlegerarbeiten etwa 80, für Verputzer⸗ arbeiten 125 und für Beton⸗ und Eiſenbetonarbeiten 110 Houpt⸗ und Nebenpoſitionen. Auch die Verſchiedenartigkeit der Bauſtoffe und der Arbeitsweiſen, ſowie des land⸗ ſchaftlich bedingten Arbeitstempos iſt durch Bildung einer beſtimmten Zahl von Bezirken mit verſchieden hohen Lei⸗ ſtungsrichtſätzen in vollem Umfang berüchſichtigt worden. Die gefundenen Leiſtungsrichtſätze wurden während längerer Zeiträume auf zahlreichen Bauſtellen laufend auf ihre Richtigkeit kontrolliert. Sie wurden auch mit einer großen Anzahl von Kalkulationen aller Art verglichen. Vor allem aber wurden ſie praktiſch dadurch ausqprobiert, daß eine Reihe von Betrieben längere Zeit auf Grund dieſer Richtſätze der DAß gearbeitet hat. Dabei erfolgt die Lohnberechnung ſo, daß der Leiſtungsrichtſatz mit dem Stundenlohn der Tariſordnung vervielfältigt wird. Be⸗ trägt alſo der Leiſtungsrichtſatz z. B. für 1 Kubikmeter Ziegelſteinmauerwerk für beſtimmte Bauten für den Fach⸗ arbeiter 4,60 Stunden und für den Hilfsarbeiter 1,75 Stunden, und iſt der Stundenlohn auf 1,10 4 feſtgeſetzt, ſo erhält der Facharbeiter an Lohn für dieſe Arbeits⸗ leiſtung 4,60 mal 1,10- 5,06 4 und der Hilfsarbeiter 1,75 mal 1,10= 1,925 4. 8 Dieſe Leiſtungsrichtſätze dienen dem Betriebsführer als ſichere Grundlage für ſeine Kalkulation und dem Geſolg⸗ ſchaftsmitglied als Berechnungsgrundlage für den Leiſtungs⸗ lohn. Die Richtſätze ermöglichen den Stellen, welche Auf⸗ träge vergeben oder ausführen, eine der Wirklichkeit ent⸗ ſprechende Berechnung der Lohnkoſten. Das iſt um ſo wich⸗ tigex, als die Lohnkoſten im Durchſchnitt etwa 60 v. H. der geſamten Baukoſten ausmachen. Heute werden in der deutſchen Bauwirtſchaft noch etwa 80 v. H. aller Arbeiten im Zeitlohn ausgeführt. Das Fachamt Bau der DAð hält es für möglich, daß mit Einführung des Leiſtungs⸗ johns eine etwa 100prozentige Leiſtungsſteigerung erzielt werden kann. Bei der praktiſchen Erprobung der Leiſtungs⸗ richtſätze für Maurer⸗, Zimmerer⸗ und Eiſenbetonarbeiten konnten die Leiſtungsgruppen Leiſtungen erzielen, welche um 30 bis 50 v. H. ſogar über den Leiſtungsrichtſätzen lagen. Andererſeits konnte feſtgeſtellt werden, daß die heutigen im Zeitlohn erreichten Leiſtungen der Bauarbeiter um etwa 30 v. H. niedriger liegen als die Leiſtungsricht⸗ ſätze. Durch die einheitlich für das ganze Reichsgebiet gel⸗ tende und ſehr ausführliche Beſchreibung der einzelnen Ar⸗ beitsverrichtungen ſind die heute noch ſo häufigen Irr⸗ tümer in der Auffaſſung über eine geſorderte'der eine gebotene Leiſtung künftig kaum noch möglich. Die Richtſätze bieten zweifellos für den Arbeiter den Anreiz zu einer Leiſtungsſteigerung, weil er genau weiß, was er durch Mehrleiſtung mehr verdienen kann. Die erreichbare Mehr⸗ leiſtung wird nach den bisherigen Erfahrungen beſonders hoch ſein bei den Nichtſtammarbeitern. Es hat ſich ſogar er⸗ geben, daß bei gleicher Güte der Arbeit und ohne längere Arbeitszeit mitunter noch höhere Leiſtungen erzielt wer⸗ den können als bei Akkordarbeit. Die Betriebe ſelbſt aber erzielen durch die mit den Richtſätzen ermöglichten Mehr⸗ leiſtungen einerſeits Einſparungen und andererſeits Mehr⸗ erträge, ſo daß ſie Mittel frei bekommen für eine Ausgeſtal⸗ tung der Betriebsſtätten und ihrer ſozialen Fürſorge, nach modernen Richtlinien. Natürlich wird es immer Arbeiten geben, welche ſich nicht in ein ſolches Schema einfügen laſſen, auch wenn es die Beſonderheiten der Arbeit noch ſo eingehend berückſich⸗ tigt. Daher hat das Fachamt Bau z. B. auch Arbeiten des Kunſthondwerks und ähnliche Spezialleiſtungen aus dem Syſtem der Richtſätze herausgelaſſen. Die zuſtändigen Miniſterien haben die in dreijähriger mühevoller Arbeit aufgeſtellten Leiſtungsrichtſätze der DAð lebhaft begrüßt. Es iſt damit zu rechnen, daß dieſe Richt⸗ ſätze, nachdem ſie noe einige Zeit lang in zahlreichen Bau⸗ betrieben praktiſch ausprobiert worden ſind, allgemein in der Bauwirtſchaft zur Einführung gelongen werden. Da⸗ mit wird dann die Grundlage für eine echte Leiſtungs⸗ ſteigerung geſchaſſen ſein, deren Nutzen nicht nur der All⸗ gemeinheit, ſondern auch jedem einzelnen Bauarbeiter zu⸗ ute kommen wird. Dr. H. F. Geiler. HDie deuische Wirischafl im Frühjahr 1939 Deuischland isi wieder das ſührende Indusirieland Europas In den„Halbjahresberichten zur Wirtſchaftslage“(14. Jahrgong 1939/40) gibt das Inſtitut für Konfunktur⸗ ſorſchung einen eingehenden Ueberblick über die Loge der deutſchen Volkswirtſchaft im Frühjahr 1939. Wir entneh⸗ men dem Bericht u..: 1— Die Auforderungen an die deutſche Volkswirtſchaft ſind weiter außerordentlich gewachſen. Nach wie vor ſpielen die großen nationalpolitiſchen Inveſtitionsaufgaben der Wehr⸗ haftmachung und des Vierjahresplans die entſcheidende Rolle. Daneben verlongt nach ſechs Jahren ſtürmiſchen Anſtiegs der Erfatzbedarf in allen Gewerbe⸗ und Ver⸗ kehrszweigen ſtärker ſein Recht. Aber auch dem ſteigenden Berbrauch der immer intenſiver arbeitenden Millionen Landwirtſchaft und Konſumgüterinduſtrien nur durch Mehreinſatz von Meuſchen und Mitteln ſolgen. Die Erſolge des letzten Halbiahrs Die geſteigerte Anſpannung aller Kräſte zeigt ſich zu⸗ nächſt in der Mobiliſierung weiterer Arbeitsreſerven. War im Frühjahr 1938 mit 20 Millionen Beſchäftigten ſchon der Höchſtſtand der Jahre 1928/29 um faſt 7 v. rſchi ſo iſt es inzwiſchen gelungen, noch einmal zuſätzlich 1,3 Millionen Arbeiter und Angeſtellte einzuſetzen. Auch die Kräfteentſpannung des eintzelne, iſt geſtiegen. Gewiſſe Arbeitsreſerven wuchſen mit der Eingliederung der Oſtmark, des Sudetenlandes und der Uebernahme de ð Protektorots Böhmen⸗Mähren zu; ſie erſchöpfen ſich aber um ſo ſchneller, als in dieſen Gebieten ſelbſt der Wieder⸗ aufbou nach jahrelangem Wirtſchaftsverfall einen bedeuten⸗ den Kräſteeinſatz erfordert. 2 Seit dem Herbſt iſt die induſtrielle Produktion weiter um 9,7 v. H. geſtiegen. Deutſchland iſt heute wieder un⸗ H. überſchritten, der Neuen Mannheimer Zeitung beſtritten das führende Induſtrieland Europas; ſein An⸗ teil an der induſtriellen Weltproduktion hat ſich von 8,3 v. H. im Jahre 1832 auf 13,3 v. H. im Frühjahr 1939(Alt⸗ reich) erhöht. Im einzelnen hat die Bautätigkeit ſeit dem Hochſommer 1938, vor allem durch die Anlage des Weſt⸗ walls, beſonders ſtark zugenommen. Auch die Maſchinen⸗ induſtrie und Großeiſeninduſtrie, die unter den der⸗ zeitigen Bedingungen eine Schlüſſelſtellung einnehmen, ſind ſchneller vorangekommen als die meiſten anderen Induſtrie⸗ zweige. Das gleiche gilt für die Elektroinduſtrie und den Fahrzeugbau. Auch in den wichtigſten Verbrauchsgüter⸗ induſtrien, z. B. in der Tetil⸗ und Bekleidungsinduſtrie, gelang es, die Produktion weiter zu ſteigern. Einige Ge⸗ nußmittelinduſtrien konnten erhebliche Fiortſchritte machen; ſo die Brauereien, die Trinkbrannwein⸗ und die Zigaret⸗ teninduſtrie. Die verſtärkten Anſtrengungen um die Sicherung der Rohſtoffverſorgung ſpiegeln ſich in der Entwicklung der heimiſchen Rohſtoffproduktion. Binnen zwei Jahren iſt die deutſche Eiſenerzförderung um zwei Drittel erhöht worden. Der inländiſche Zinkerzbergbau vermag den Besarf faſt voll zu decken. Auch die Bleiverſorgung konnte ſtärker auf heimiſche Erze geſtellt werden. Die Gewinnung von Alu⸗ minium iſt von 19000 Tonnen im Jahre 1932 auf 160 000 Tonnen im Jahre 1938 erhöht worden. Bedeutende Fort⸗ ſchritte hat die ſynthetiſche Krafſtoffgewinnung gemacht. Die Großproduktion von Buna wurde aufgenommen. Faſt ein Drittel der 1938 verarbeiteten Textilrocſtoffe ent⸗ ſtammte der heimiſchen Erzeugung. An erſter Stelle ſteht die Zellwolle; 19397 wurden rund 100 000 Tonnen, 1938 aber ſchon 155 000 Tonnen erzeugt— das iſt faſt die Hälfte der im Inland überhaupt gewonnenen Textilrohſtoffe. Die jährliche Erzeugung von Werkſtoffen für die Schuhinduſtrie (Austauſchmaterial für Sohlleder uſw.) erreichte ſchon 12 Mill. Kg. Erheblich waren auch die Fortſchritte in der Indaſtrie der plaſtiſchen Maſſen und Preßſtoffe. Die Landwirtſchaft blickt auf ein autes Erntejahr zurück. In der Getreideerzeugung konnten ſich infolge der günſtigen Witterung die großen Inveſtitionen der letzten Jahre (ſtärkerer Kunſtdüngereinſatz, erhöhte Maſchinenverwen⸗ dung, Saatgutverbeſſerung uſw.) zum erſten Male voll auswirken. Die Vorräte an Brotgetreide ſind im Altreich von Ende März 1938 bis Ende März 1939 um 4 Mill. Tonnen geſtiegen. Auch der Kartoffel⸗ und Zuckerrüben⸗ ertrag war gut. Für die zunehmenden Schweinebeſtände und die etwas größere Federviehhaltung ſteht bis zur neuen Getreideernte genügend Futter zur Verfügung. Die Gemüſeernte war im Vorjahr wenig günſtig; die Ver⸗ ſorgungslage hat ſich im Winter 1938/39, als durch plötz⸗ liche Kälte große Mengen erfroren, noch verſchärft. Die Ooſtblüte wurde im Frühjahr 1938 durch Spätfröſte faſt völlig vernichtet; im Winter 19398/39 gelang es nicht, die Lücken in der Verſorgung durch Einfuhren zu ſchließen. Der Fleiſchwerbrauch iſt von 1937 bis 1938 weiter geſtiegen. Die ſtaatspolitiſchen Sonderaufgaben brachten ſeit demSom⸗ mer 1938 dem Verkehrsweſen eine ſchwere Belaſtungsprobe. Die Bauſtofftransporte für die Weſtbefeſtigungen, die Uebernahme des Sudetenlandes und des Protektorats ſtell⸗ ten an die Reichsbahn und den Kraftverkehr vorübergehend außerordentliche Anforderungen. Die toanenkilometriſche Leiſtung im Güterverkehr der Reichsbohn lag im Herbſt 1938 um 10,4 v. H. über den gleichen Monaten des Vor⸗ jahrs. Im Laufe des Winters konnte der größte Teil der im Weſten eingeſetzten Fahrzeuge wieder in ſeinen nor⸗ malen Tätigkeitsbereich zurückkehren. Insgeſamt wurde aber die Beanſpruchung oͤes Verkehrsweſens kaum ge⸗ ringer. Die weiteren Fortſchritte der Wirtſchaft wurden im letzten Halbjahr mit außerordenlich großen Anſtrengungen und Aufwendungen erzielt. Eine ganze Reihe von Betrie⸗ ben hat die Grenze der optimalen Kapazitätsausnutzung bereits überſchritten. Vielerorts müſſen weniger qualiſi⸗ ziere Arbeitskräfte verwendet werden, wodurch die Leiſtung beeinträchtigt wird. Leiſtungsſteigerung durch betriebs⸗ und volkswirtſchaft⸗ liche Maßnahmen Der Kampf um den weiteren Auiſtieg der deutſchen Wirtſchaft, wird unter ſtroffer und einheitlicher Leitung mit ten geführt: Neben der Frage der Roßſtoffverſorgung, die nach wie vor beſondere Auſmerkſamkeit beanſprucht, ſtellen ſich die Probleme des Arbeitseinſatzes und der Kapazitäts⸗ erweiterung als beſonders dringlich dar. Immer deutlicher zeigt ſich, wie ſehr dos Rohſtoffproblem nicht nur eine Mengen⸗, ſondern auch eine Sortenfroge iſt. Die quantitative Steigerung des Arbeitseinſatzes ſtößt auf große Schwierigkeiten. Gewiſſe Möglichkeiten bietet noch der Einſatz weiblicher Kräſe und beſchränkt Arbeitsfähiger. Durch Auslämmung des teilweiſe überſetzten Einzelhan⸗ dels und Handewperks können weitere Arbeitskräfte gewon⸗ nen und einer volkswirtſchaftlich nützlicheren Betätigung zugeführt werden. Im Baugewerbe läßt ſich die Zahl der Arbeitstage im Jahr durch noch ſtärkere Ausdehnung der Winterorbeit weiter erhöhen. Der zweite Weg, der aus dem Engpaß der Arbeiterknappheit herausführen konn, iſt die Leiſtungsſteigerung durch Maſchiniſierung. In den meiſten Wirtſchaftszeigen eröffnen ſich hier noch bedeutende Mög⸗ lichkeiten; doch iſt ein raſcher Fortſchritt vielfach durch die Ueberbeanſpruchung der Maſchineninduſtrie gehemmt. Auf die gleichen Schwierigkeiten ſtößt die notwendige Aus⸗ weitung der Kapazitäten. Trotzdem geht der Ausbau, be⸗ ſonders ſoweit es ſich um Schlüſſelſtellungen der Wirtſchaft handelt, raſch vorwärts. Die Typung und Dormung wird auch in anderen Wirtſchaftszweigen weitergeführt, ſo in der Herſtellung von Werkzeug⸗ und Baumaſchinen, im Loko⸗ motivbau, in der Landmaſchineninduſtrie, ober auch in der Textilwirtſchaft uſw. Einen ſchweren Stand hat die deutſche Wirtſchaft auf den Außenmärkten. Die Ausfuhr hat im erſten Vierteljahr 1999 mit 1,26 Mrd. den Vorjahrsſtand nicht erreichen können. Ausſichten für einen weiteren Ausbau der Han⸗ delsbeziehungen ſind nach wie vor beſonders in Südoſt⸗ europa gegeben. Auch die Ergebniſſe der zunächſt unter binnenwirtſchaftlichen Geſichtspunkten betriebenen Ra⸗ tionaliſierung, die Verbeſſerung und Verbilligung der deutſchen Erzeugniſſe, werden auf die Dauer der Ausfuhr zugute kommen. Die Konjunkiur im Ausland Unierschiedliche Eniwicklung In den Halbjahrsberichten zur Wirtſchaſtsloge(14. Jahrgang 1939/40, Heft 1) beſchäftigt ſich das Inſtitut ſür miunkturforſchung mit der wirtſchaflichen Lage des Aus⸗ lauds im Frühjohr 1939. Wir entnehmen dieſem Bericht . 953 Während in den autoritären Staaten Erzeugungsanlagen und Arbeitskräfte bis aufs äußerſte ausgenutzt ſind, hat ſich in den Ländern mit überwiegend liberaler Wirtſchafts⸗ ſorm die Konjunktur weiter ſehr unterſchiedlich entwickelt. Der im vorigen Herbſt von einer neuen Belebung in den Vereinigten Staaten ausgehende Konjunkturimpuls hat ſich erſchöpft. Dafür hat ſich aber in den großen weſteuropäi⸗ ſchen Induſtrieſtaaten unter dem Einfluß der verſtärkten Rüſtungspolitik eine Wirtſchaftsbelebung durchgeſetzt, die ſich teilweiſe bereits an den internatio Wirkten ous⸗ zuwirken begonnen hat. Auch der Welthandel iſt nach einem leichten Rückſchlag im Januar anſcheinend wieder im Wachſen. Auf der anderen Seite hat die Kapitalflucht aus Europa im März und April abermals einen geradezu panikartigen Charakter angenommen. Am deutlichſten iſt der Umſchwung, der durch die neue Rüſtungswelle ausgelöſt wurde, in Großbritannien. Der Koninnkturrückgang, der hier Ende 1937 eingeſetzt hatte, iſt nun endgültig überwunden: und Produktion nehmen raſch zu. Bei der Größe der Anſor⸗ derungen, die der Stagt an die Wirtſchaft ſtellt, iſt ſogar anzunehmen, daß die Nachfrage ſchon nach kurzer Zeit die Kapazitätsgrenzen berühren wird und damit inflationi⸗ ſtiſche Gefahren auftauchen werden. Auch in Frankreich ſcheint nun die konjunkturelle Stognation der letzten Jahre unter dem Einfluß der ſtark wachſenden Rüſtungs⸗ ausgoben überwunden zu werden. Die induſtrielle Er⸗ zeugung iſt in den letzten Monaten ſtärker und raſcher ge⸗ ſtiegen als in den meiſten anderen Belebungsperioden ſeit 1933. Die großen Schwierigkeiten, die ſich einer Erhöhung und Lenkung der Erzeugung entſprechend den wehrwirt⸗ ſchaftlichen Zielen entgegenſtellen, zwingen dabei in Frankreich ebenſo wie in Großbritannien zu ſo einſchnei⸗ denden unmittelbaren Staagtseingriffen, wie ſie dort noch vor kurzem als unvereinbar mit zem herrſchenden liberalen Wirtſchaftsſyſtem angeſehen wurden. “ Mansſeld Ac für Bergbau und Hüttenbetrieb.— Weiter lebhaſte Beſchäftigung. Die im Rahmen des Vier⸗ jahresplans zu löſenden Aufgaben ſtellten 1938 beſondere 92 en eſa bornehmlich an drei Fron⸗ Anforderungen. Die Entwicklung findet ihren Ausdruck in einer weiteren Erhöhung der Erzeugung und in einer erhebbichen Abſatzſteigerung. Der Umſatz von Mansfeld einſchließlich der, Gewerkſchaft Sachſen, jedoch ohne Kupfer⸗ geſellſchaften und ſonſtige Beteiligungen, hat ſich von rund 98 Mill./ i. V. auf rund 103 Mill./ erhöht. Laut Er⸗ ſolgsrechnung ſtieg der Ueberſchuß auf 44,08(35,14) Mill. „. Beteiligungen erbrachten 1,96(1,70), Zinſen und ſon⸗ ſtige Kapitalerträge 0,18(0,05) und außerordentliche Er⸗ träge, die im weſentlichen durch Währungsgewinne, Steuer⸗ rückvergütungen und Buchgewinne aus Immobilienver⸗ käufen entſtanden ſind und wie früher mit zur Auffüllung des Wertberichtigungskontos herangezogen worden, 0,35 (0,98) Mill.. Die einzelnen Poſten der Ausgabenſeite erhöhten ſich im Zuſammenhang mit dem geſtiegenen Ge⸗ ſchäftsumgang und den beſſeren betrieblichen Ergebniſſen ebenfalls. Nach 7,33(4,19) Anlageabſchreibungen, 0,16(0,35) anderen Abſchreibungen, 0,29(0,31) Rückſtellungen ſtür Bergſchäden ergibt ſich unter Berückſichtigung von wieder 0,30 Mill. Zuſchuß an die Kupfergeſellſchaft ein Gewinn von 2031 910(2 233 543) /, der zur Ausſchüttung einer auf 8(7) v. H. erhöhten Dividende auf 24,392 Mill.( AK abzüglich 375 200% Eigenbeſitz verwendet werden ſoll. * Rheiniſche Hoch⸗ und Tiefbau AG, Mannheim.— 10 (7) v. H. Dividende. Bei weſentlich geſteigerten Umſatz⸗ ziffern und weiterhin Beſchäftigung wird der auf 16. Juni einberuſenen HVeeine Dividende von 10(7) v. H. in Vorſchlag gebracht, wovon 3 v. H. dem Anleiheſtock zu⸗ fließen. Die Mehrheit des Aktienkapitals von 8²⁵ 000 /4 liegt bei der Rheinelektra, Mannheim. Frankfurter Allgemeine Verſicherungs⸗AG in Ligu., Berlin.— Geſamtquote 23,15 v. H. Die HB nahm den Liquidationsabſchluß zum 31. Dezember 1938 und die Ab⸗ wicklungsſchlußbilanz zum 26. Mai 1939 zur Kenntnis. Laut Geſchäftsbericht ſind die im letzten Bericht erwähnten Klagen ausländiſcher Verſicherungsgeſellſchaften auf bevor⸗ rechtigte Befriedigung ihrer Forderungen vom Kammer⸗ gericht und bei einer Geſellſchaft, die Reviſion eingelegt hatte, im April d. J. vom Reichsgericht rechtskräftig ab⸗ gewieſen worden, ſo daß endlich der Abſchluß der Abwick⸗ lung herbeigeführt werden kann. Das am 26. Mai noch vorhandene Vermögen dient zur Bezahlung einer Reſtquote. von 3,15 v. H. an die Gläubiger. Die Gläubiger haben dann nach etwa zehnjähriger Liquidation insgeſamt 23,15 v. H. ihrer Forderungen erhalten. * Sachſenwerk, Licht und Kraft⸗AG, Niederſedlitz in Sachſen. Der Auſſichtsrat beſchloß, der HV für 1938 eine Dividende von 6(5) v. H. auf vas Grundkapital von 5 037 500/ vorzuſchlagen. * Deutſche Eiſenbahn⸗Betriebs⸗Geſellſchaft AG, Berlin. Die Geſellſchaft hak im Geſchäftsjahr 1938 eine erhebliche Beſſerung ihres Betriebsüberſchuſſes erzielen können, die weiter anhaltende Steigerung der Steuerlaſten zwinge in⸗ deſſen datzu, auf die Ausſchüttung einer Dividende(i. V. 3 v. H. Dividende) zu verzichten.(§V 29. Juni.) Der Vorſtand hat bereits im vorjährigen Geſchäftsbericht darauf hingewieſen, daß die ſtarke Steigerung des ausgewieſenen Steuerbetrags darauf zurückzuführen iſt, daß das Finanz⸗ amt die Steuerfreiheit gewiſſer Einnahmen nicht mehr an⸗ erkonnt hat, was auch Nachzahlungen für frühere Jahre zur Folge hatte. Ueber das Ergebnis des von der Ge⸗ ſellſchaft dagegen eingelegten Einſpruchs iſt bis jetzt noch nichts bekannt geworden. * Orenſtein& Koppel AG, Berlin.— Wieder 5 v. H. Dividende. Der Ertrag des Geſchäftsiahres 1938 ſtellt ſich auf 1017 902(1062 945) /; hierzu kommt noch ein Ge⸗ winnvortrag aus dem Vorjahre von 251064(902 863)“. Der HB am 30. Juni wird eine Dividende von unv. 5 v. H. vorgeſchlagen. Zum Vortvag verbleiben 394 965 /.— Der Ausbau der Werke hat gute Fortſchritte gemacht: er wird weiter gefördert. Das Untemehmen iſt voll be⸗ ſchäftigt. Die Entwicklung im neuen Jahr iſt zuſrieden⸗ ſtellend.(1937 wurden noch Sonderabſchreibungen in Hi Pom 840 744/ vorgenommen, um den ſich der verfügbare Geſamtüberſchuß auf 1 125 064/ ermäßigte.) * Rudolph Karſtadt AG, Berlin.— 6,5(3,5) v. H. Divi⸗ dende. Der Auſſichtsrat dieſes Warenhauſes genehmigte den vom Vorſtand vorgelegten Jahresabſchluß für 1988, der nach 8 390 000(7704 000)% Abſchreibungen einſchl. des Vortrages von 129 232(74 956)/ einen Gewinn von 2476719(2 123 013) ausweiſt. Der HV am 16. Juni wird eine Dividende von 6,5(5,5) v. H. vorgeſchlagen. Elektricitätswerk Unterelbe AG, Hamburg⸗Altona.— Stromabgabe um 23 v. H. erhöht. Durch die weiter an⸗ haltende günſtige Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft iſt das Geſchäftsjahr 1938 auch für die Elektricitätswerk Unter⸗ elbe AG, Hamburg⸗Altona, erfolgreich verlaufen. Die Stromabgabe zeigte gegen 1937 eine Zunahme von 2B v. H. und betrug 142,69 Mill. kWh.(116,05). Gegen das Ge⸗ ſchäftsjahr 1933 iſt der Stromabſatz um 115,2 v. H. ge⸗ ſtiegen. Bei 11,73(11,06) Mill./ Betriebseinnahmen und 0,85(0,065) Mill. außerordentlichen Erträgen(i. V. noch 1,35 Mill./ Beteiligungserträge) verbleibt nach Abſetzung aller Unkoſten, unter denen u. a. Löhne und Gehälter 1,89(1,83), Abſchreibungen und Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen 1,89(1,90), Konzeſſionsabgaben 1,71 (195), Steuern 1,39(0,87) und Betriebsaufwendungen 2,00 (2,66) Mill. beanſpruchten, ein Reingewinn einſchließlich Vortrag von 868 746(1 749 909) /. Die HW beſchloß, dar⸗ aus 7 v. H. Dividende auf die u. Mill. Aktien der Gruppe A auszuſchütten, während die 11,5 Mill./ Aktien der Gruppe B ertraglos bleiben(i. V. erhielt das Grund⸗ kapital von 22,5 Mill./ 7 v. H. Dipidende). Die Neu⸗ einteilung in A⸗ und B⸗Aktien, von denen die letzteren am Gewinn nicht beteiligt ſind, iſt erfolgt, weil die Ein⸗ nahmen aus dem Betrieb der Altonger Gas⸗ und Waſſer⸗ werke Gmbc. auf Grund von Pachtverträgen mit der Ham⸗ burger Gaswerke GmbH. und der Hamburger Waſſerwerke Gmbß. dieſen Geſellſchaften zugeleitet ſind und ſomit für Unterelbe einen Gewinn nicht mehr darſtellen. * 8 Solvay⸗Werke AG, Bernburg.— Wieder 6 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft weiſt für 1938 nach 14,23 (15,1) Mill./ Abſchreibungen(i. V. noch 0,18. Mill. auf Umlaufsvermögen) einen Reingewinn von 4,56g(4,560) Mill. aus. Die HV ebeſchloß, unv. 6 v. H. Dividende zu verteilen. * Verhandlungen über Uebergang der Prager Länder⸗ bank in deutſche Hände. Wie das„Südoſt⸗Echo“ aus Prag erfährt, ſchweben zur Zeit Verhandlungen zwiſchen einer deutſchen Gruppe und der Länderbank Prag, über den Uebergang der Prager Länderbank in deutſche Hände. Die Liquidität der Länderbank Prag wird als nicht ungünſtig beurteilt, wobei jedoch die noch offenſtehende Frage der Bewertung der tſchecho⸗flowakiſchen Staatspapiere eine aus⸗ ſchlaggebende Rolle ſpielt. Island will alle Einfuhrbeſchränkungen aufheben.— Bisher 29 v. H. der Geſamteinfuhr freigegeben. Aus Reikjavik iſt zu erfahren, daß die isländiſche Regierung der nationalen Sammlung, die vor kurzem gebildet wurde, eine ſchrittweiſe Aufhebung aller Einſchränkungen des Han⸗ dels auf ihr Programm geſetzt hat. Vom Staatsminiſter Herman Jonasſon wurde eine entſprechende Erklärung ab⸗ gegeben. Die erſte Maßnahme in der bezeichneten Richtung iſt die jetzt erfolgte Zulaſſung der freien Einfuhr von Getreide und Salz, Kohlen, Oelen und Benzin, Büchern und Zeitungen. Die erſte Freiliſte umfaßt etwa 29 v. H. von der Geſamteinfuhr Islands oder einen Wert von rund 16 Mill. Kr. * Gründung einer rumäniſchen Rohſtoff⸗Exportgeſell⸗ ſchaft mit deutſcher Beteiligung. Zur Ausſuhr von Roh⸗ ſtofſen, namentlich Holz und Metallen, iſt in Bukareſt mit einem Anfangskapital von 1 Mill. Lei eine Ach mit dem Namen„Rogerma“ ins Leben geruſen worden, an der deutſches Kapital beteiligt iſt. * Eine Wertpapierbörſe in Preßburg errichtet. Die ſlowakiſche Regierung beſchloß an der Preßburger Produk⸗ tenbörſe eine Wertpapierbörſe zu errichten. Frachienmarkit Duisburg-Ruhrort Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Dies iſt auf die bevorſtehenden Feier⸗ tage zurückzuführen. Die Frachten uno Söhlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert 4 kaum noch weſentlich überboten werden dürfte. Pfingst-Ausgabe Nr. 237 Rekordpreise für Naiurseide Plani Japan ein Siaais-NMonopol? Das unentwegte Hauſſe⸗Treiben auf den internationo⸗ len Rohſeiden⸗Märkten hot einen Grad erreicht, welcher So iſt es bezeichnend, daß zum Beiſpiel die großen Verbraucher in den Nereinigten Staaten jetzt erſtmals vor Neuanſchaffun⸗ gen zurückſchrecken. Die Rohſeiden⸗Preiſe, die zu Beginn dieſes Jahres in Neuyork bei 1,80 Dollar lagen und die ſich Anfang Mai bereits auf.36 Dollar befeſtigt hatten, haben ſoeben mit 2,60 Dollar einen neuen, ſeit vielen Jahren nicht mehr innegehabten Rekordſtand erreicht. Zunächſt rech⸗ net man mit einem Anhalten der Warenknappheit bis in Dem Ausfall der neuen Seidenernten diesmal eine entgegengebracht den Juni hinein. wird unter den gegebenen Verhältniſſen ganz ungewöhnliche Aufmerkſamkeit werden. Die in jüngſter Zeit verbreiteten Gerüchte, welche von einem Staats⸗Monopol für den Rohſeiden⸗Export in Japan wiſſen wollen, werden in Verbraucherkreiſen einſtweilen mit ziemlichen Zweifeln aufgenommen. Sollte allen Ernſtes ein Feſtpreis von 1250 Hen je Pikul feſtgeſetzt werden, was nahezu das Doppelte des vorjährigen Preiſes darſtellen würde, ſo würde ein ſcharfer Verbrauchsrückgang in dem Haupteinfuhrland, den Vereinigten Staaten, nicht lange auf ſich warten laſſen. Gleichzeitig würde ein Preis⸗ abbau die unvermeidliche Folge ſein.— In dieſem Zuſom⸗ menhang ſei noch erwähnt, daß die japaniſche Regierung beabſichtigt, die Ernte um ein Fünftel, alſo um etwa 140 000 Ballen zu ſteigern. Pariſer Börſe: feſt Paris, 27 Mai. Die Pariſer Börſe zeigte in der verfloſſenen Woche eine feſtere Tendenz Zwar blieb der Umſatz weiterhin auf die laufenden Geſchäfte des Beruſshandels beſchränkt; den⸗ noch ergab ſich ſtimmungsmäßig eine weſentlich verbeſſerte Auffaſſung von der internationalen Lage. Auch der Zeich⸗ nungserſolg der Rüſtungsanleihe und der damit verbun⸗ denen Konſolidierungsmaßnahmen wirkte ſich auf die all⸗ gemeine. Tendenz günſtig aus. Hieraus zogen vor allem die Staatspapiere einigen Nutzen. Franzöſiſche Renten begannen zunächſt noch uneinheit⸗ lich, ſetzten aber am Dienstag mit einer gemeſſenen Auf⸗ wärtsbewegung ein und gewannen von einem Wochen⸗ ende zum anderen 0,50 bis 1,50 fſs. Die Zproz. ewige Rente ſtieg von 78,95 ffs. am vergangenen Freitag auf, 79,40 ffs an der Donnerstagsbörſe, die 4proz. Rente von 1925 mit Währungsgarantie von 159,10 auf 160,70 ffs. Franzöſiſche Bauk⸗ und Induſtrie⸗Aktien verzeichneten ebenfalls Kursgewinne. Stärkeres Intereſſe ergab ſich für Elektropapiere. Auch Rüſtungswerte waren wieder geſucht, während Chemieaktien uneinheitlich und unſicher tendier⸗ ten. Eiſenbahnaktien waren eher ſchwächer geſtimmt. Die Kursgewinne der Banken betrugen 1 bis 3 v. H. Bank von Frankreich ſtiegen 7720 auf 7825 ffs. Denain(Shwer⸗ induſtrie) von 1350 auf 1390 ffs. PL. M. wichen von 906 auf 901 ffs zurück, während Cie. Générale d' Electricité von 1526 auf 1559 fſs anzogen. Die internationalen Werte zeigten etwa die gleiche Haltung wie die franzöſiſchen. Royal Dutch waren gegen Wochenſchluß gefragt und notierten am Donnerstag 625 ifs gegenüber 6005 ffs am vergangenen Freitag. Auch Suez lagen feſt(14635 gegen 14500 ffs), während Poung⸗ Anleihe(321,50 gegen 324 ffs) leicht nachgab. Der Wochenausweis der Bank von Frankreich verzeich⸗ nete eine Verringerung des Notenumlaufes um 16 auf 122,1 Mrö. ffs. die jedoch durch eine Erhöhung der Kredi⸗ toren um 1,4 auf 17,3 Mrö. ſßs faſt ausgeglichen wurde. Die Golddeckung iſt von 64,19 auf 64,14 v. H. zurückgegangen. Londoner Börſe: Geſchäftsbelebung London, 27. Mai. Die Anſätze zu einer Geſchäftsbelebu wel am Ende der Vorwoche in London bereits—— haben in der Berichtswoche ihre Beſtäligung, und Fort⸗ ſetzung gefunden; obgleich die Montagsbörſe ſtimungs⸗⸗ mäßig etwas ungünſtig beeindruckt war durch die Dan⸗ ziger Zwiſchenfälle, gewann die zuverſichtliche Haltung aber bereits am Dienstag wieder Boden. Das Publikum war beſonders in der zweiten Wochenhälfte zu größeren Geſchäftsabſchlüſſen geneigt. Dieſe Tendenz fand deutlich Ausöͤruck am Markt der feſtnerzinslichen Werte, welche gegenüber dem vorangegangenen Wochenende, vor allem bei den heimiſchen Regierungswerten, eine durchſchnitt⸗ liche Verbeſſerung um zwei Punkte zeigen. So ſchloß die 3prozentige Kriegsonleihe am Freitag bei 95ʃ½1 gegenüber 957s am Donnerstag. Auch internationale Anleihen konnten durchweg befrie⸗ digen. Sie lagen meiſt beſſer als in der Vorwoche. Dies gilt namentlich von den mitteleuronſiſchen Anleihen. Am Aktienmarkt fanden beſonders die heimiſchen Indu⸗ ſtriewerte, ſowie Eiſenbahnpapiere Intereſſe. Am Wochen⸗ ende verbuchten Bergwerks⸗ und Soſaktien beträchtliche Verbeſſerungen. Amerikaniſche Werte zeigten zunächſt etwas luſtloſe Tendenz, doch zogen ſie gegen Wochenſchluß unter dem Einfluß der zuverſichtlichen Stimmung eben⸗ falls an. Der Notenumlauf zeigt in dem Wochenausweis eine Er⸗ höhung von 914 960 Pfund. 0 Waren unel Märkte Rotterdamer Getreidenotierungen vom 26. Mai. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Mai 3,754 Juli 3,82; Sept. 4,05 G; Nowv. 4,2½ G.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Mai 91; Juli 88,50; Sept. 8850 Nov. 90,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 26. Mai.(Eig, Dr. Mai 503; Juni 489; Juli 476; Auguſt 462; Sept. 452; Okt. 448; Nov. 441; Dez. 441; Jan.(40) 442; Febr⸗ 443; März 445; April 446; Mai 447; Juli 449, Okt. 447; Jan.(41) 448; März 448; Tendenz ſtetig. 2. Leinölnotierungen vom 26. Mai.(Eig. Dr.) London Leinf. Pl. per Mai 11/16; Leinſ. Klk. per Mai 13½/07 Bombay per Mai 137/1; Leinſaatöl loko 26,0; öto. per Juni 24,10; per Juli⸗Auguſt 249; Baumwoll⸗Oel äg. 17,6; Neuyork: Terp. 28,50; Savannah: Terp. 23,50. 5 Geid- und Devisenmarkt Paris, 26. Mai Schluß amtlich, London 176.73 Belgien 643.— Oslo 887.50 Neuvorkſ3774,75 Schweiz 850,25 Stockholm 910.50 Berlin 1515.— Kopenhagen 788.75 Spanien— Italien 1198.60 Holland 2028,50 Warſchau 713,.— 5 London, 26 Mai.(Schluß amtlich). Neuyork 468,18 Liſſabon 110,18 Hongkong 1300 Montreal 409.43 Helſingfore 226,80 Sch anghai 0,831 Amſterdam 871,62 Budapeſt 2362, Hokohama 2 Paxis 176,73 Belgrad 209,— Auſtralien 185,. Prüſſel 2750,12 Soſia 280,— Mexiko——— Italien 8005,— Moskau 2475, Montevided 1850,— Berlin 1167.25 J Rumänien 655.— Valparaiſo 117,0 Schweiz 2077,75 J Konſtantin 580,— Buenos Spanien 4225,— Athen 548.— auf London] 200,— Fopenhagen 2240,— J Warſckan 2475. Südafrika 100,12 Stockholm 1941,12 BuenosAiresſ 1700,— slo 1089,.— Rio de Jan. 361.— Meialle Hamburger Metallnotierungen vom 26 Mai Banca-u. 1 Kupfer traits zinn BrieſſGeldſBrieiſcheld[Hüttenrohzint p. 100 K9 J17,2517,25 Januar——**2. 4.. Feinſilber(RM eper kgy. 40.— 36,70 Februa,...[Feingold(RMpei9.84/ 2,79 März 4 Alt⸗Platin(Abfälle) April Circapr. RMper g, J2550/ 2,30 Man 51 5051.50288,0288,0 Lechn. reines Platin Jun 51,5051,50288.00288,0 Detailpr. RMperg...27 3,52 Juli 51,5051,56288.00288.0 R Auguſt 51,5051,50258,00288,0 Locof Abl Septemberſ51,5051.50288.0288,0 Antimon Regules chineſ⸗ Oktober(51,5051.50288,0288.0 per io) 418. Novembe... Queckſilber(Lper Flaſche) 70-— Lezember 5 Wolframerz chinee n 4 451,— * Der Londoner Goldpreis betrug am 26. Mai für eine Unze Feingold 148 fh 5½ d 86,665 /, für ein Gromm Feingolo demnach 57,2765 pence gleich 2,78626 /. Am Freitag wurde in London Gold im Werte von 356 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 148/5/ ſh pro Unze ſein verkauft. 9—— 292—— FER e „0 SeS SS—S„„0„„ .. Dunſt einer regenfeuchten Nacht liegt noch auf der Waſſerfläche des Mannheimer Hafens, da regt es ſich bereits auf all den Schifſen, die am Abend vorher ihre Anker geworfen haben. Der Schleppzug, der geſtern von Mainz oder Koblenz gekommen iſt, will heute morgen ſeine Fahrt nach Karlsruhe ſortſetzen, der Holländer dort mit dem kurzen Schornſtein ſcheint auch bereits ſtartbereit zu ſein, und dort hinten rechts und links im Strom ſieht man auf allen Schiffen Menſchen, die ihr Tage⸗ werk beginnen. Gerade iſt der„ſchwimmende Kaufmann“ vom Mannheimer Großmarkt in ſein gemütliches Hausboot zurückgekehrt, das in einem Kanal liegt, Seite an Seite mit dem Boot, das man den Laden dieſes Mannes nennen kann. Er hat bereits eingekauft. Salate, Rettiche, Mhabarber, Südfrüchte, Kohl und Kartoffeln. Das alles trägt er in das Schifſchen nebenan und breitet es dort in Körben und auf Geſtellen aus. Auch kuuſprige Brötchen werden verladen und friſche Milch wird„getankt“, denn der Mann iſt geradetzu ein „Mädchen für alles“. Sogar die neueſten Zei⸗ tungen hat er an Bord und datzu noch vielerlei an⸗ dere Dinge, die mir erſt unterwegs, als wir in„See ſtachen“, zu Geſicht kamen. Einſtweilen trinkt der Beſitzer all dieſer meiſt nahrhaften Dinge gemütlich ſeinen Morgenkaffee, der ihm von ſeiner jungen Frau auf den ſauber gedeckten Tiſch geſtellt wurde. Ich habe unterdeſſen Zeit mich in dem Wohnſchiff umzuſehen. Und ich muß geſtehen, wäre nicht ein Handel von Schiff zu Schiff Ein Laib Brot wird verlangt. Lelſes en unter den Füßen wahrzunehmen, ich hätte geglaubt, irgendwo in einer hübſchen Woh⸗ nung an Land zu ſein. Von der Küche aus ſieht man in drei geſchmackvoll möblierte Zimmer, durch deren Fenſter die Morgenſonne hineinlugt. Aus dem Lautſprecher erklingt leiſe Muſik... Ein reizendes Idyll. Aber der Mann am Tiſch darf ſich davon nicht verlocken läſſen. Ein Blick auf die Uhr, es iſt halb acht, jetzt heißt es aufbrechen! Wir gehen zuſammen in das Proviantboot, in dem bereits der Adjunktus des Händlers ſich zu ſchaffen macht. Er ſortiert an einem Tiſchchen Keks⸗ packungen und Schokoladentaſeln und dazu Taſchen⸗ lampenbatterien, Parfümfläſchchen, Nähzeug und — Kragenknöpfe, dieweil ſein Chef in den verdeckten Heckraum geht, um dort Limburger und Schweizer Käſe, Camemberts und Hartwürſte griffbereit zu legen. Zwiſchen einem kleinen Berg Zigarrenkiſten und einem aus Kartoffeln und Spargel gebildeten Hügel aber hat ſich der Verfaſſer dieſer Zeilen auf⸗ gebaut, der die Fahrt an Bord eines mit einem 30⸗PS⸗Rohöl⸗Motor ausgeſtatteten Laden⸗Bootes mitmachen will. Nun verwandelt ſich der Kaufmann in einen Steuermannl Er wirft den Motor an und unſer Schiſſchen fährt los. Vor uns nimmt die Drehbrücke ihren ſtählernen Arm zur Seite, wir fahren recht flott aus dem mit zahlreichen großen Schiffen— die in der Mannheimer Werft ſich einer Frische Spargel, Brülchen oder Milch gefällig? Der schwimmende Laden kommt in Sicht — dem Hoang Ho oder einem anderen chineſiſchen Strom, ſo ſehr haben ihn die ſchweren Regengüſſe der letzten Tage tiefbraun gefärbt. Da klingt ein ſchriller Pfiff über das Waſſer. Ein Mann, der auf den Planken eines großen Straß⸗ Mil dem schwimmenden Kaufladen aui Kreuziahrt Frühmorgens, wenn die Schleppzüge starten— Quer durch den Mannheimer Rheinhafen Handel von Schiff zu Schiff— Einfach ist die Sache nicht— Als der Laden kippte mägeln. Er muß jetzt ſein Gemüſe los werden, eye die Maſſe der noch liegenden Schiffe ſich in Bewegung ſetzt, Dann fahren wir weiter. Fünfzig Meter fluß⸗ abwärts ſieht bereits eine ältere Frau aus dem Fen⸗ ſter der Kajüte heraus. Sie hat B. ſchon erwartet. Mit einem großen Topf in der Hand empfängt ſie ihren Lieferanten, der das Geſäß geſchickt in Emp⸗ fang nimmt, nachdem er wieder ſein Bötchen längs⸗ ſeits gebracht hat. Diesmal iſt es Milch, die ver⸗ langt wird, und unſer„Mäochen für alles“ geht mit dem Behälter nach hinten, um gleich wieder zu erſcheinen und den Topf bis zum Rande gefüllt, der Myfrouw— die Wackere iſt Holländerin aus Nym⸗ Der Rhein als Mittler für Handel, Industrie und Ver kehr Blick auf die Ludwigshafener Seite burger Raddampfers ſteht, winkt... Aha, der erſte Kunde, der heute morgen zu beſuchen iſt.„Das iſt der Koch von dem Franzos“ erklärt mein Nach⸗ bar zur Linken und ſteuert auf das große, mit Koh⸗ len beladene Schiff zu. Wir drehen bei. Der Ge⸗ hilfe wirft ein ſtarkes Tau nach oben, das ſich an einem maſſiven eiſernen Pflock des Raddampfers verfängt. Da ſteht ſchon der Küchenchef und blickt zu uns hinunter. Spargel will er haben, Rettiche, Radieschen und ein paar Pfund Kartoffeln, ferner benötigt er Nudeln, Suppenwürfel, Wurſt und Milch für den Morgenkaffee. Er hat zwölf Mann zu ver⸗ ſorgen, die verdrücken allerhand.„Alla, Meeſter, mach den zweite Gang nei!“, meint unſer Schiffer⸗ Kaufmann, als ihm der andere zu lange ausbleibt, denn ihm brennt jetzt die Zeit unter den Finger⸗ wegen— guſammen mit einer Tüte friſcher Bröt⸗ chen zu überreichen. Auch eine Amſterdamer Morgen⸗ zeitung holt er aus einem Spind, die gibt er zu⸗ ſammen mit einem Paket Tabaksknaſter dem Myn⸗ heer, der höchſtperſönlich jetzt in Erſcheinung ge⸗ treten iſt. Ein Mann, wie von Franz Hals gemalt, fröhlich⸗behäbig, jeder Zoll ein echter Niederländer, den nichts aus ſeiner Bärenruhe bringen kann. Die nächſte Station müſſen wir bei der Rotterdamer „Thereſe“ einlegen. Kragenknöpfe dringend verlangt Hier iſt es der Käptn ſelbſt, der in„Aktion tritt“. Er ſcheint den Küchenzettel zu beſtimmen, denn er kauft ſelbſt ein... Kartoffeln, die obligate Milch, ſie brauchen. Eſſigeſſenz und eine Zeitung ſeiner Heimat. Neben⸗ an, wo ein Schleppzug aus Duisburg⸗Ruhrort ab⸗ fahrtbereit liegt, werden neben Salat und Apfelſi⸗ nen—— dringend einige Kragenknöpfe ver⸗ langt. Der Matroſe, der hier die Einkäufe tätigt, ſcheint zuſammen mit einigen Kameraden irgendwo in Mainz oder Koblenz am Abend auf den Tans⸗ boden gehen zu wollen, denn er meint, ſie müßten ſich abends„in Schale werfen“ und ſo ganz ohne be⸗ ſagte golden funkelnden Attribute kragentragender Männlichkeit geht das doch nicht. Stürmiſch die See, hoppla, der Neckar wollte ich ſagen... als ich von einer Ecke in die andre rollte. Ein Schleppzug, der zu Berg fährt, hat ſo mächtige Wellen aufgerührt, daß unſer Schifflein in Verſuchung gerät, einen Lambeth⸗Walk zu tanzen. So ganz ungefährlich iſt der Beruf unſeres Steuer⸗ und Kaufmannes nicht. Er erzählt mir, während er gerade einen langgeſtreckten Schleppkahn vom Oberrhein anſteuert, wie er im Februar dieſes Jahres auf dem Rhein einen Zuſammenſtoß mit einem großen Schiff erlebte. Der ganze Laden mit ſeinem nahrhaften Inhalt ſtürzte dabei ins Waſſer und er ſelbſt konnte ſich nur durch einen kühnen Sprung in die Flut retten und an Land ſchwimmen. Die Ladung aber blieb verloren. Nun ſind wir um die Neckarſpitze herumge⸗ gondelt und Vater Rhein hat uns in ſeine weit ge⸗ öffneten Arme genommen Jetzt läßt der Provianthändler ſeine Glocke er⸗ tönen. Gellend klingt ihr Ton über das Waſſer und kündet das Kommen unſeres Bootes an. Eine rich⸗ tige Flottille von Schleppſchiffen iſt hier verſammelt, wo Rhein und Neckar ſich vermählen und vom Lud⸗ wigshafener Ufer her mächtige Fabrikſchlote ihre grauen Qualmfahnen zum Himmel ſteigen laſſen. Da ſtehen bereits ein paar Schiffer und rufen. Sachte, ſachte, wir kommen ſchon! Schon fliegt das Tau hinüber, ruhen Benjamin und Goliath nebeneinander. Wieder kommt das Ge⸗ ſchäft ſehr ſchnell in Schwung. Die Frauen brauchen allerlei Lebensmittel. Sie ſtehen mit Körben und Kannen an Bord und machen einen ſehr adretten Eindruck. Auch die Männer, die von Schiff zu Schiff klettern, um Zigavetten oder Tabak einzukaufen, ſind keine rauhen unraſierten See⸗ oder beſſer Fluß⸗ bären, ſondern Leute, denen man es anſieht, daß ſie auf ihr Aeußeres Wert legen. Sie gucken lange in den ſchwimmenden Laden hinein, bis ſie haben, was Raſierklingen und manchmal auch einen Pinſel zum Einſeifen dazu. Auch ein paar Flaſchen Bier wechſeln ihren Beſitzer. Das alles führt unſer Kaufmann, deſſen Auslagen und Vor⸗ räte in ihrer Vielfältigkeit faſt an das Warenpot⸗ pourrie eines amerikaniſchen Drug⸗Stores heran⸗ reichen. Langſam fahren wir an den dunklen Schiffslei⸗ bern entlang, da ſtehen noch ein paar Schiffsjungen, die einen Wunſch haben. Nach Apfelſinen und Ser⸗ velatwürſten ſteht ihr Begehr... Aber was iſt denn das? Die ſprechen ja beinahe wieneriſch. Hier unten am Rhein..? Das Rätſel löſt ſich ſchnell. Es ſind Jungen aus der Oſtmark, die auf Rheinſchiffen fahren, um nach drei Jahren Lehrzeit zu Matroſen zu avancieren und ſpäter viel⸗ leicht ſelbſt einmal einen mächtigen Schleppzug den Stvom hinauf zu ſteuern. Fortſetzung auf Seite 4 der Sonntagsbeilage „Kur“ unterziehen müſſen— ſtark beſetzten Ver⸗ bindungskanal heraus, um nunmehr den Neckar abwärts zu gleiten. Der Fluß iſt heuer durch⸗ aus nicht ſilberklar, ſondern gleicht in ſeiner Farbe ähnlich wie ſein größerer Bruder, der Rhein, eher Das Proviantboot hat angelegt Bedächtig wählen Schiffer und Schifferfrauen ren Bedarf aus der reichen Auswahl des Händlers. Jetzt ist das Geschäft bereits in Schwung gekommen Flaschenbier, Seifenpulver, Brot(und Schokolade für die Kleinsten) wurde eingekauft. ee Ich beſchloß, Pfingſten bei meinem Freunde Wal⸗ mar zu verleben.„Freund“ iſt ein wenig über⸗ trieben; wir hatten uns vor zwei Jahren durch Zufall kennengelernt, ich ſtrandete mit meinem Boot vor ſeiner Tür und er lud mich auf ein Glas Wein n. Er wohnte am See, vier Stunden abſeits von einer Stadt, wir leerten einige Flaſchen und unter⸗ elten uns über Gott und die Welt. Er ſchimpfte auf das Wetter und auf die Weiber, beide ſeien wankelmütig und unberechenbar, und mit den Wei⸗ bern im beſonderen wolle er nichts mehr zu ſchaffen haben, trinken wir darauf! Wir tranken darauf und trennten uns im beſten Einvernehmen. Um fünf Uhr in der Pfingſtfrühe war das Wetter dieſig und verſprach allerhand im Guten und im Böſen. Es konnte regnen und es konnte aufklaren Ein friſcher Segelwind ſtrich und ich dachte an Walde⸗ rs weißes Boot. Um ſieben Uhr brach die Sonne durch. Ich ſaß im Eiſenbahnabteil auf meinem prallen Ruchſack, f meinem Platz ſaß ein Liebespaar. Sie waren Pfingſtfahrt, tauſchten zärtliche Blicke aus und ſerſahen mich. Vor mir hockte Hand in Hand ein deres Paar; ich lächelte nachſichtig und dankte Gott, ich ſo herrlich allein in den Pfingſttag ſteuerte. ch brauchte mich nur mit mir ſelber zu ärgern und auf meinen eigenen Ruckſack achtzugeben; nie⸗ mand erwartete von mir ein törichtes Liebesgeſäuſel und hielt mich davon ab, die Natur in ihrer ganzen fgeſchloſſenen Pfingſtherrlichkeit zu genießen. + neun Uhr regnete es. Ich pfiff vor mich hin, benn ich war angekommen. Vor mir lagen der See und Waldemars Sommerhaus. Mitleidig ſah einem Pärchen nach, das Hals über Kopf in die ächſte Kneipe flüchtete. Sie zeternd, daß ihr neues Kleid verdorben ſei, er beſchwichtigend. Haha, mir konnte dergleichen nicht paſſieren, ich hatte durch⸗ s kein Weib und kein neues Sommerkleid dabei. Im nächſten Augenblick fuhr mir mit Gekläff n Hund an die Beine und biß aus meiner Hoſe —— mathematiſch genaues Dreieck heraus. Was? war Waldemar inzwiſchen auf den Hund gekommen? Die Dogge fleſchte das gewaltige Gebiß, ich ver⸗ aßte ihr einen Tritt in die Lefzen. Dann zog ich, von der Dogge knurrend begleitet, bei Waldemar eein. Ich klopfte an eine Tür und trete ein, kein tenſch. Ich öffne eine zweite Tür, nichts! In der Küche kocht mit Geſtank ein Topf Milch über, am Nagel hängt ein Weiberrock. Sieh mal an! Nach oben führt eine Treppe in Waldemars lafzimmer, ſicher ſchläft er noch, der Gute. Ich aue hinauf, da ſteht auf dem Treppenabſatz eine —— und blickt ſtirnrunzelnd auf mich herab. Guten Taa, ſchöne Dame! ſage ich und verneige mich mit⸗ ſamt meinem Ruckſack. Gebört dieſe ſiebliche Beſtie en? Die Dogge meine ich! Was wünſchen Sie? fragte die Dame ihrerſeits 2 ſteigt herab. Ihre Augen blitzen Ind ihr Haar, dick auf dem ſchmalen Kopf. Es iſt von gold⸗ auner Farbe. Ihre beweglichen Nüſtern ſchnup⸗ rn. Ach Gott, jetzt iſt die Milch übergelaufen! ruft ſie ſtürzt nach der Küche. In der Nähe iſt ſie fein d zierlich. Keine Angſt, ich habe den Kocher bereits abgeſtellt, ich und gehe ihr nach. Darf ich den Ruckſack ein 16 oman von Hatald Baumgarten Claaſen hörte den Seufzer und ſah auch, wie ſich Bölling verzweifelt über den Kopf ſtrich.„Sie müſ⸗ en meine Weitſchweifigkeit entſchuldigen, Herr Kri⸗ —.— es wird ſich ſofort zeigen, daß meine Be⸗ nerkungen notwendig ſind. Der Malaie gibt klar zu, er den Revolver geſtohlen hat. Wenn ich ihn frage, er auf den Tuwan⸗beſar— dag iſt für ihn jeder we Mann, der zu befehlen hat— geſchoſſen hat, verr int er.„Frage ich aber, ob er ihn getötet hat, ſagt er ja.“ „Alſo!“ atmete Bölling befreit auf.„Er geſteht die Tat. Ich habe noch geſtern abend die Empfindung gehabt, daß Thorſen nicht der Täter ſei.“ Der feinſinnige Gerber hatte Direktor Claaſen ſſer verſtanden.„Herr Kriminalrat, der Malaie agt aus, er hat de Vries nicht erſchoſſen.“ „Wie erklären Sie ſich dieſen Widerfpruch, Herr Dandgerichtsrat? Erſchoſſen und getötet iſt doch ein und dasſelbe.“ Wieder ſchmunzelte Claaſen in ſich hinein.„Sie „Herr Kriminalrat. Der Malaie hat die Tat wollen. De Vries, der übrigens niemals ein oßwildjäger wie unſer Bas geweſen iſt, ſondern er mehr, ich möchte faſt ſagen, ein Transporteur hat den Malaien ſchlecht behandelt. Er ſcheint einer jener Weißen geweſen zu ſein, die das An⸗ ſehen Europas in der Welt der Farbigen nach Kräf⸗ n ſchädigen. Er hat ihn gequält und beleidigt. Diono int in ſeinem Geiſterglauben angenommen zu haben, daß in dem Tiger Radia die Seele ſeiner u ſich aufgehalten habe.“ Langſam, Herr Kriminalrat. wollen. In Gedanken hat er die Tat ausgeführt. lgemeinen gebrauchen die Malaien keine Schuß⸗ en. Sie den*—— wenn Student Er hat es vielleicht Und wer iſt Waldemar? will ſie wiſſen. Ein Weiberhaſſer und jetzt durch Goztes Fügung vermutlich Ihr Mann! Unverſchämtheit! blitzt ſie mich an. Ich bin un⸗ verheiratet! Wundervolll Ich bin nämlich genau ſo unverhei⸗ ratet! Ja, das intereſſiert mich nicht, ſagt ſie kühl und blickt unmißverſtändlich nach der Tür. Hm ſchade.— Aber trotzdem muß ich Waldemar treffen, ich komme als Gaſt. Vier Stunden bin ich mit der Bahn gefahren. Ja, Herrgott im Himmel, Sie ſehen doch, daß es im ganzen Hauſe keinen Waldemar gibt! rief ſie ungeduldig. Dann dachte ſie ein wenig nach. Wenn Sie Herrn Domrath meinen, den früheren Beſitzer, ſo wohnt er jetzt in Breslau. Er hat vor einem hal⸗ ben Jahr geheiratet. Was? Er hat geheiratet... er, Hahahaha! Ja, wenn Sie nichts dagegen haben. Machen Sie nun wieder den Mund zu, es zieht. Und ſie lächelt ein wenig über ihren Witz. Ich ſtehe belämmert da. Waldemar verheiratet. Was nun? Das Mäochen ſieht auf meine Hoſe, auf das klaffende Dreieck und errötet. Ihr Hund hat mich ſo ſtürmiſch begrüßt! erkläre ich. Waldemar? AriS im Gſui am 8 e e Eine ee Ja, Bella iſt ſcharf. Sie müſſen verſtehen, ich wohne hier ganz allein... aber warten Sie, ich bringe Nadel und Faden. Legen Sie doch ab! Ich ſtochere mit der Nadel in dem Stoff herum und ſie ſieht kopfſchüttelnd zu. Gott, wie ungeſchickt, geben Sie herl ſagt ſie lachend und flickt mich im Augenblick kurz und gut zuſammen. Ihr Geſicht flammt. Ja, vielen Dank alſo! ſtottere ich und bücke mich nach dem Ruckſack. Es war die reinſte Heuchelei; ich wollte durchaus nicht gehen, ich wollte bleiben. Durchſchaute ſie mich? Sie können eine Taſſe Kaffee bekommen, ſagte ſie. Auf den Weg. Danke, gern! Wir ſitzen uns gegenüber, trinken Kaffee und knabbern am Gebäck. Zuweilen begegnen ſich unſere Blicke, dann ſieht ſie ſchnell weg. Es regnet nicht mehr, bemerkt ſie. Wahrhaftig, die Sonne ſcheint wieder! Ja, Waldemar haben Sie nun nicht angetroffen. Iſt das ſehr ſchlimm? Freilich, antworte ich, und lege Bedauern in meinen Blick und ein leiſes Beben in meine Stimme: Zwei ſchöne Pfingſttage, der See, eine Fahrt im weißen Segelbvot... und ich ſeufze von ganzen unten her. Sie iſt ſo jung und unſchuldig, ſie geht prompt in die Falle: Das Boot ſteht im Schuppen, wir Aus den Küchenzetteln berühmter Meister: Die Weisheit mit Löffein gegessen Wenn man, wie der Volksmund ſagt,„die Weis⸗ heit mit Löffeln eſſen“ könnte, wären die Lieblings⸗ ſpeiſen berühmter Männer längſt zu Nutz und From⸗ men der Nachgeborenen erforſcht worden. Indeſſen ſtehen Ernährungsweiſe und ſchöpferiſche Leiſtung in keinem anderen Zuſammenhange als in kleinen Ver⸗ ſchiebungen des Küchenzettels, die der Arzt dem geiſtigen oder körperlichen Arbeiter überhaupt an⸗ empfiehlt. Immerhin aber gibt es einige Kochrezepte am Rande der Muſikgeſchichte, die Auſſchluß über das Alltagsleben des Genies geben. 4* Puccini war kein Schlemmer, ſondern ein leidenſchaftlicher Bohneneſſer, wie man aus ſeinen (ſoeben im Werkverlag Karl Siegismund, Berlin, herausgegebenen) Brieſen erfährt. Als ärmlicher flehte er ſeine Mutter brieflich um ein Fläſchchen Oel für die weißen Bohnen an; und als reichgewordener weltberühmter Künſtler blieb er ſeinem beſcheidenen Lieblingsgericht dennoch treu. Er teilt ſogar ein Rezept zur Zubereitung mit, bei dem Salbeiblätter, Knoblauchknollen, Sals, Pfeffer, Oel die Hauptrolle ſpielen. Kalt te 580 Stunden lang kochen lafenhe Die Köchin Ricard Wagners, Frau Katharina Wals, ſtarb vor einigen Wochen in Re⸗ gensburg alg 90jährige Greiſin. Sie wurde in ihren letzten Lebensjahren oft interviewt. Wagners Lieb⸗ ingsſpeiſen waren Rehbraten, Schnepfen. Auerhahn. er Kemmer der Frau Wals beſtand darin, daß der Meiſter das Abendbrot oft auf ſieben Uhr abends beſtellte, aber vor lauter Arbeit erſt zwei Uhr nachts zum Eſſen kam. Das Eſſen war ihm alſo keineswegs ſo wichtig, wie man nach der Wahl ſeiner Lieblings⸗ ſpeiſen annehmen könnte. Aber er legte auf geſchmack⸗ ſie kämpfen. Alſo ſchon darin können wir einen Grund des Widerſtandes erkennen, der chn im letzten Augenblick von der Ausführung der Tat abhielt.“ „Aber er gibt es doch zu!“ Bölling rieb ſich die Hände, zog ein Taſchentuch aus der Bruſttaſche und rieb ſich die Stirn ab. Was hielt man ſich hier auf? Da waren doch ſo viele Dinge zu tun. Der Schieß⸗ ſachverſtändige mußte feſtſtellen, ob die Kugel aus dem Revolver abgefeuert war, der da auf dem Tiſch lag. Das war ein klarer Indizienbeweis. Claaſen erhob ſich.„Ich kann nicht mehr ſagen. Der Malaie hat de Vries töten wollen. Aber er ſagt wiederum, als er ihn tot auf dem Kai neſehen habe, habe er gewußt, daß er die Tat ausgeführt hätte, in Gedanken ausgeführt, und deshalb betrachtet er ſich als den Schuldigen. Wenn Sie meine Meinung wiſſen wollen— ich glaube nicht, daß er geſchoſſen hat.“ „Aber aus dem Revolver fehlen zwei Kugeln, Herr Direktor“, ſagte Gerber. Sowie das Geſpräch myſt iſche Wege verließ, war Bölling wieder ganz in ſeinem Fahrwaſſer.„Ich gehe jetzt mit der Waffe zu Peterſen, unſerem Schieß⸗ ſachverſtändigen.“ „Bitte, Herr Kriminalrat, ſtellen Sie feſt, ob die Gat zu der Waffe paßt. Der Malaie bleibt in 35 „Auf Wiederſehen, Herr Direktor.“ Bölling nahm den Revolver an ſich. „In einer Stunde bin ich wieder zurück, Herr Landgerichtsrat.“ Er verließ das Zimmer. Gepber ſchloß das Fenſter. Diono hockte noch immer auf dem Boden. Seine ſamtenen Tieraugen ſuchten das Geſicht des Tuwan⸗ der ſo gütig mit ihm geſprochen hatte. 8 du 83 ſogte 83 legten dem Menſchen Schweres auf. volle Herrichtung wert. Häutchen auf der Soße konnte er nicht leiden. Und ins Sauerkraut durfte Katharina keinen Kümmel tun, der ſtörte Wagner, und er bezeichnete die dunklen Punkte als„Flöhe im Sauerkraut“. * Beethovens Küchenzettel ſind noch er⸗ halten; ſie buchen jeden Pfennig für Küchenkräuter und wurden von dem hauswirtſchaftlich unerfahre⸗ nen Komponiſten öfters einer fürſorglichen befreun⸗ deten Hausfrau zur Begutachtung zugeſchickt. Der Meiſter lebte einfach und beſcheiden.„Ich ſpeiſe nun niemals zu Hauſe“, ſchrieb er einmal und aß im Gaſthaus,„denn ich will nicht ſo viel für meine Per⸗ ſon bezahlen, daß drei oder vier davon eſſen könn⸗ ten.“ Er erkundigte ſich auch gewiſſenhaft bei einem Ratgeber in Alltagsdingen, wie oſt in der Woche ſeine Dienſtmagd Braten beanſpruchen könne? * Roſſini hingegen war ein Schlemmer und Fein⸗ ſchmecker:„Was Sie am meiſten intereſſieren wird, weit mehr als meine Oper“, ſchrieb er an einen Freund,„iſt die Erfindung eines Salates, die ich kürzlich machte.“ Er ſchnitt für ſeinen Salat mehrere Trüffeln in dünne Scheiben und bemerkte dazu:„Die Trüffel iſt der Mozart unter den Pilzen!“ 2* 4 Wie anders lebte zur nämlichen Zeit Franz Schubert, der als Sängerknabe der Wiener Hof⸗ kapelle einen Bittbrief an ſeinen Bruder ſchrieb:„Du weißt aus Erfahrung, daß man manchmal eine Sem⸗ mel und ein paar Aepſel eſſen möchte— was wär's denn auch, wenn du mir monatlich ein paar Kreuzer zukommen ließeſt! Wer zwei Röcke hat, gebe einen den Armen!“ Alfred Bareſel können ja hinausfahren, wenn Sie eigens dazu her⸗ gekommen ſind. Sie können doch ein Segel be⸗ dienen? Wir ſegelten. Es war zehn Uhr. Der Wind bließ großartig und kräuſelte den See. Das Mädchen ſah mit glücklichem Geſicht übers Waſſer. Um zwölf Uhr läuteten in der Gegend alle Glocken. Wir landeten und legten uns am Ufer in die Sonne. Ihr Körper war braun und geſund. Lüften Sie nun Ihr Geheimnis und ſagen Sie mir, wer ſie ſind! Sie ſehen ſo aus, als ob Sie Hans hießen, ſpottete ſie. Wir nannten unſre Namen, Flora. In der Veranda aßen wir Mittag. Kaltes Huhn und Kirſchen aus Waldemars Garten. Der Jasmin duftete rundum. Es war ein Uhr. Langſam, hervlich langſam verging der Nach⸗ mittag. Wir tranken wiederum Kaffee wie am Mor⸗ gen und dann ſtrichen wir durch den nahen Wald. Sie trug ein geblümtes Kleid und erzählte von ſich. Sie war Malerin. Um ſieben Uhr begann es abermals zu regnen. Ich ſtellte den Ruchſack auffällig und reiſefertig hin, ſenkte den Kopf und ſagte mit Grabesſtimme. Ja, nun muß ich fort, in einer halben Stunde geht mein Zug. Leben Sie wohl und Dank für alles! Aber es vegnet! ſagte ſie und überlegte. Müßten Sie auch fort, wenn Sie ſtatt meiner Ihren Walde⸗ ſie hieß Florentine, mar angetroffen hätten? Und ganz ehrlich antwortete ich: Nein, dann wäre ich bis morgen abend geblieben.— O, ich falſcher Schuft! Sie kämpft ein wenig mit ſich und ich höre ſie ſagen: Sie ſehen ſo anſtändig aus, bleioen Sie alſo, ich will Sie nicht verrreiben. Wir aßen zu abend, diesmal aus meinem Ruckſack, ich werde dreiſt und bemerke: Wenn Sie nun Wal⸗ demar wären, ſo würden wir Wein trinken und auf alles Mögliche anſtoßen. Waldemar war ſo vergnügt! Gut, trinken wir Wein, ſtimmt ſie zu und holt Flaſchen und Gläſer. Worauf ſollen wir anſtoßen? Worauf. Es wurde Abend, es wurde Nacht. Ihr goldbran⸗ ner Kopf lag an meiner Bruſt, ich hob ihr Geſicht empor und küßte ſie auf den roten Mund. Eine Uhr ſchlug Mitternacht. Und morgen iſt Pfingſtmontag. * ———— NMOrGsfirprourg Von Chrisfian Morgerstern Ueber den weiten ſchweigenden Wäldern der Welt möcht ich gleich dir, o Mond, großen Auges dahinziehen wenn die dämmerigen Wieſen den Geiſt ihrer Nebel zu dir emporwölken, und breite Gewäſſer E 390 donG ſchwärzliche Eilande 2 ſſilbern umrinnen wenn die Dörfer ſich tiefer dem erdigen Boden ſchmiegen und die ſteinernen Städte mit weißeren Giebeln und Türmen lautlos vor deinem Angeſicht ſchlafen. Auf die träumende Menſchheit dann möcht ich gleich dir großen Auges und der leiſen Muſik ihres flutenden Blutes lauſchen. — möchteſt du ſpäter in den Park zommen? Wir haben da eine Tigerin, die vor Sehnſucht krank iſt. Sie braucht gute Pflege. Möchteſt öu, Diono?“ Die Augen des Malaien wurden feucht und glän⸗ zend wie die eines Rehes.„Saja, Tuwan⸗beſar, ſaja!“ Claaſen nickte ihm noch einmal ſreundlich zu. „Herr Landgerichtsrat, ich habe mein Möglichſtes ge⸗ tan. Wenn der Bas nicht auf Expedition wäre, würde er Ihnen alles beſtätigen, was ich geſagt habe. Ich glaube nicht, daß der Malaie der Täter'ſt. Er iden⸗ tifizierte nur Willen mrit Tat. Laotſe, Herr Landge⸗ richtsrat.“ Gerber lächelte.„Ich kenne die Lehre des Chi⸗ neſen. Für unſeren Kriminalrat iſt das allerdings kein Boden, auf dem er haften kann. Wir werden abwarten, was er von unſerem Schießſachverſtändigen hört.“ Diono wird hinausgeführt. Er ſchritt mit Anmut neben dem Beamten. Sein Geſicht war grau vor Hunger und Schmerz. Karthina, dachte er immer wie⸗ der, wo biſt du, Karthina? Was mit ihm geſchehen würde, ließ ihn nicht erbeben. Kismet war alles. Schickſal. Willen der Götter. Irgendwelcher Götter. Es gab ja ſo viele. Und alle Man mußte es tragen. XIX. Als Claaſen gegangen war, ließ der Unterſu⸗ chungsrichter den Vorgeladenen, Otto Kreindel, zu ſich bitten. Kreindel war ein großer, ſchlanker Menſch, Mitte dreißig. Er trug einen gutſitzenden, grauen Anzug und machte ſeine Angaben präziſe und gewandt. Gerber bat ihn, Platz zu nehmen. Kreindel dankte, ſetzte ſich und ſchlug ein Bein über das andere. Er hatte ein langes, ziemlich blaſſes Geſicht und trug eine Brille mit dicken Gläſern vor den grauen Augen. „Herr Kreindel. Es handelt ſich um das Alibi der Frau Eliſabeth Thorſen, mit der Sie befreundet ſind.“ „Man könnte ſagen, verlobt, Herr Landgerichts⸗ rat. Wir wären bereits verheiratet, wenn nicht Thor⸗ ſen einer Scheidung die größten Schwierigkeiten ent⸗ gegenſetzte.“ „Kommt Tlorſen mit ſeiner Frau 9 zuſam· men?“ „wenn du Tuwan⸗heſar de Vries nicht getötet haſt, ihre Stellung nicht auſgeben, bevor wir nicht heira⸗ „Nein. Es iſt unverſtändlich, daß er eine Ehe aufrechterhalten will, die in Wirklichkeit gar nicht mehr beſt eht.“ „Auf dem Kai, an der Stelle, wo de Vries er« ſchoſſen wurde, iſt von mehreren Zeugen eine Frau beobachtet wopden. Wir müſſen feſtſtellen, ob dieſe Frau etwa Frau Thorſen geweſen ſein könnte. Sie wiſſen, daß zwiſchen Frau Thorſen und de Vries vor Jahren etwas beſtand, was Frau Thorſen in den Kreis der Geſchehniſſe hereinzieht.“ „Jawohl, es iſt mir bekannt. De Vries hatte Frau Thorſen verſprochen, ſie nach drüben mitzunehmen, und ſie war noch zu unerfahren und hat den Ver⸗ ſprechungen geglaubt.“ „Gut. Alſo, es handelt ſich um nacht. Frau Thorſen hat behauptet, den ganzen vorgeſtrigen Abend mit Ihnen zuſammengewſen zu ſein. Ich mache Sie darauf aufmerkſam, daß Sie Ihre Ausſage werden beeiden müſſen, Herr Kreindel.“ 4 „Natürlich, Herr Unterſuchungsrichter. Ganz ſelbſtverſtändlich. Ja, ich war mit Frau Thorſen den ganzen vorgeſtrigen Abend zuſammen. Zuerſt in der Bar. Dann klagte Eliza über Kopfſchmerzen und bat Frau Schön, nach Hauſe gehen zu dürfen. Frau Schön erlaubte es, weil das Geſchäft ſchlecht war“ „Iſt Frau Thorſen dort als alleinige Barfrar tätig?“ „Nein. Es ſind noch ein paar Tanzmädchen und zwei andere Barfrauen angeſtellt. Frau Thorſen hat eine gehobene Stellung. Sie iſt ſehr muſikaliſch und trägt öfters vor.“ „Sie gingen mit Frau Thorſen nach deren Woh⸗ nung?“ „Ja. Wir holten uns bei Sievers, einer Kneipe gegenüber, einen Krug Bier und gingen dann hinauf. Dort blieben wir, bis das Gewitter nachgelaſſen hatte. Dann ging ich nach Hauſe. Ich kehrte noch Augenblick bei Sievers ein, da ich noch Licht al „Und Sie können beſchwören, daß Frau Thorſen die Wohnung nicht verließ?“ F „Ja. Wir haben die ganze Zeit in der Stube geſeſſen und darüber geſprochen, wie man Thorſen bewegen könnte, endlich die Scheidung einzuleiten.“ „Frau Thorſen war an dem Abend erregt?“ „Ja— nervös. Sie litt auch wieder ſehr unter ihrem Huſten.“ „Sie machten über Frau Thorſens Nervoſität eine Bemerkung dem Wirt gegenüber?“ „Das kann ſein. Die Unterhaltung ſörderte nichts. Frau Thorſen leidet unter dieſem Zuſtand. Sie will SSooeK rr* 0 ** N. 0 * PP Eine StummHm. Exinnerung Aus den Flegeljahrendes Film: Von Prof. Carl Fröelich Carl Froehlich, der vor kurzem mit dem nationalen Film⸗Staatspreis 10390 ausgezeichnet wurde, erzählt hier in launiger Art von den Schwierigkeiten der Herſtellung ſeines erſten Groß⸗ films„Das Leben Richard Wagners“ im Jahre 1910. Man ſchrieb das Jahr 1910. Der deutſche Film begann ſich von der Jahrmarktsunterhaltung los⸗ zulöſen und ſich auf das künſtleriſche Gebiet zu be⸗ geben. Große Pläne gingen mir damals durch den Kopf, der ich vollkommen mit der Technik verwurzelt war und als Regiſſeur, Kameramann und Architekt gleichzeitig fungierte. Bei der Auswahl meines erſten großen Filmſtoffes entſchloß ich mich für einen biographiſchen Film, der den Titel„Das Leben Richard Wagners“ bekam. Coſima und Siegfried Wagner legten, als ſie von meinen Plänen Kenntnis erhielten, bei der Regierung gegen die Verfilmung des Lebens des großen Meiſters ſchärfſten Proteſt ein. Dennoch ließ ich mich nicht abhalten, an die Verfilmung dieſes ſchweren Stoffes heranzugehen. Im damaligen„Café des Weſtens“ entdeckte ich den Mann, der wegen ſeiner markanten Geſichtszüge mit dem vorſtrebenden Kinn die Titelfigur verkör⸗ pern ſollte. Es war ein armer Muſikſtudent namens Giuſeppe Becce, heute der Komponiſt vieler erfolg⸗ reicher Filme. Er alſo erhielt die Rolle Richard Wagners, und damit ſeine Geſichtszüge noch ähn⸗ licher, noch ausdrucksvoller wurden, verpflichtete ich auch einen Biloͤhauer, der die Aufgabe hatte, Giu⸗ ſeppe Becce jeden Morgen von neuem mit Plaſtilin das hervortretende Kinn zu verſtärken. Da der Dar⸗ ſteller des Richard Wagner einen Bart zu tragen hatte, fiel dieſe Korrektur der Natur nicht auf. Irgendwie wollte ich auch die Viſion des„Flie⸗ genden Holländers“ in den Film mit hineinbringen. Ich charterte alſo einen alten Zweimaſter in Cux⸗ hayen, und Oſterſonntag gings hinaus auf die Nord⸗ ſee, um die geſpenſtiſchen Szenen zu drehen. Schein⸗ bar war auch der Wettergott mit meinem Vorhaben nicht einverſtanden, denn er ließ einen Sturm auf⸗ kommen, der die Arbeit faſt unmöglich machte. Aber auch dieſe Schwierigkeit bewältigte ich, indem ich Becce einſach am Vordermaſt feſtband und die Haupt⸗ darſtellerin mit Gewalt im Biedermeierkoſtüm auf das Deck zerrte. Soweit ging alles guk. Nur ſehlte mir nun noch der Szenenkomplex, der Richard Wagner im Garten ſeiner Villa Wahnfried zeigen ſollte. Eine Geneh⸗ migung der Familie Wagner war nicht zu erwarten. Alſo konnte nur eine Liſt helfen. Als harmloſer Touriſt verkleidet, fuhr ich frühmorgens aus dem Hotel fort, ließ dort die Apparate und Becce zurück, und begab mich zum Schauplatz der Handlung. Ein alter Gärtner war eben dabei, den Garten zu ſpren⸗ gen. Mit der harmloſeſten Miene ließ ich mir von ihm alles erklären und bat ihn ſchließlich, mir das Grab des Meiſters zu zeigen. Als Belohnung für ſeine Auskünfte bekam der Mann ein goldenes Zwanzigmarkſtück und dann verſchwand ich mit dem Bemerken, nur noch meinen Photoapparat holen zu wollen. Eine halbe Stunde ſpäter ging Richard Wagner alias Giuſeppe Becce mit Samtkappe und Samt⸗ jacke im Garten vor dem Hauſe ſpazieren, über neue Motive nachdenkend. Händeringend beſchwor mich der Gärtner, ihn doch nicht um ſeine Stellung zu bringen, denn wenn Frau Coſima aufwachen würde und einen Blick zum Fenſter hinaus auf den prome⸗ nierenden Meiſter werfe, dann geſchehe ein Unglück. ten können. Sie ſagt, ſie wolle ſich nicht von mir er⸗ nähren laſſen. Ich redete ihr zu, wir wollten eine eigene Wohnung nehmen, dann würde vielleicht Thor⸗ ſen einſehen, daß er jede Hoffnung aufgeben müſſe. Wir wußten ja noch nicht, was Thorſen getan hat.“ „Alſo, Sie meinen, Thorſen hat ſich immer noch Hoffnungen gemacht, ſeine Frau könne zu ihm zu⸗ rückkehren? Das erſcheint doch ſeltſam, wenn er weiß, in welchen Beziehungen ſeine Frau jetzt zu Ihnen ſteht.“ Kreindel ſchlug die Hände zuſammen.„Thorſen iſt ganz unberechenbar, Herr Unterſuchungsrichter. Ich hatte, wenn ich Eliza reden hörte, manchmal den Eindruck, er ſei nicht mehr ganz bei Verſtand. Er hat ja auch Eliza gegenüber geäußert, daß ſein Leben nur noch den einen Zweck habe, ſich an de Vries zu rächen.“ „Fürchten Sie nicht, daß auch Thorſen etwas gegen Sie unternehmen könnte?“ Kreindel lächelte.„Was hätte denn Thorſen gegen mich unternehmen ſollen? Ich bin kein Mann, der ſich vor Leuten wie Herrn Thorſen fürchtet. Ich hätte mich gefreut, wenn ich mal mit ihm zuſammengeſto⸗ ßen wäre. Ich hätte ihm aber gründlich meine Mei⸗ nung geſagt.“ „Sie ſind alſo nie mit Thorſen zuſammengekom⸗ men?“ „Nein. Ich habe ihn nur ein⸗ oder zweimal von weitem geſehen— da ſaß er vor einem Café der Ree⸗ perbahn und da ſagte Eliza— Verzeihung, Frau Thorſen:„Dort drüben ſitzt Thorſen'. Aber geſpro⸗ chen habe ich nie mit ihm.“ „Warum taten Sie es nicht? Sie hätten ſich doch ütber die Scheidung mit ihm einigen können.“ „Eliza wollte das nicht. Sie befürchtete wohl, daß es dann für dieſen Herrn nicht ſo ganz gemütlich ab⸗ laufen würde. Man ſieht ja nun auch, was für ein Menſch er iſt.“ „Wieſo, Herr Kre ndel? Es ſteht doch nichts über den Gang der Unterſuchung in den Zeitungen.“ „Gewiß. Man hört aber ſo allerlei. Thorſen iſt doch verhaftet. Ich erfuhr es in der Kosmos⸗Linie. Na ja, gerade ſolche Menſchen, die ſo harmlos aus⸗ ſehen, haben es fauſtdick hinter den Ohren.“ „Sie ſcheinen eine große Abneigung gegen Thorſen eu haben?“ „Unumwunden, Herr Landgerichtsrat, habe ich. Er ſteht doch ſozuſagen meinem Glück im Wege. Und dabei ganz ſinnlos. Eliza will nichts mehr von ihm wiſſen. Sie wird ganz blaß, wenn nur ſein Name fällt. Und trotzdem denkt er gar nicht daran, die Scheidung einzuleiten. Und von Elizas Seite hat das große Schwierigkeiten. Ich bin überzeugt, wenn es zu einem Sühnetermin käme, würde er glatt auf SSSS————————————————————————————P B—— ———— B EILAGE DERNEUEN MANNHEIMERZzZEITUNG Aber alles ging gut, der Mann bekam eine neue Be⸗ lohnung und das letzte Kapitel meines erſten Wer⸗ kes, die Zenſur, konnte beginnen. Der maßgebende Beamte für Filmfragen im Polizeipräſidium ver⸗ bot den Film, weil ſein Bruder eine Biographie des Meiſters geſchrieben hatte und überdies beide Brüder mit dem Hauſe Wagner verwandt waren, und nun gemeinſam mit der Familie gegen den Film kämpften. Es kam zum Prozeß und— der Film durfte laufen. Er hatte 80 000 Mark ge⸗ koſtet und brachte als erſter verliehener Film dem Verleih⸗Pionier Oskar Meßter rund 500 000 Mark ein, ein erfreuliches Ergebnis meines erſten, unter ſoviel Schwierigkeiten geſchaffenen Werkes. Oie Aünigsauòien: aoͤer Fünflinge Wie sich das Kanaaische NMeinmddel- Quinteit beim englischen Monigsvaar benahm Das große Ereignis, das für die Amerikaner zu den wichtigſten während der engliſchen Königsreiſe nach Amerika zu gehören ſchien, obwohl es nicht im offiziellen Programm ſtano, hat nun ſtattgefunden: der Beſuch der fünf kleinen Dionne⸗ Schweſtern beim Königspaar in To⸗ ronto. Und er iſt ohne die befürchteten Störun⸗ gen durch die eigenwilligen kleinen Geſchöpfe, aber doch mit Einlegung einer überraſchenden, ungeprob⸗ ten hübſchen Szene verlaufen. Seit Wochen waren die Fünflinge vorbereitet auf den großen Augenblick, hatten den Hofknicks gelernt und die Sätze eingeübt, Cecile Marie Anneiie SEmilie Hvonne 9 Verſöhnung drängen. Aber nun ſind wir ihn ja los!“ „Herr Thorſen iſt allerdings verdächtig, Herr Kreindel, aber nicht überführt. Ich ſage Ihnen das, da Sie ſchon allerlei gehört zu haben ſcheinen. Trauen Sie ihm die Tat zu?“ „Ja, das tue ich. Was iſt das für ein Mann, Herr hängt ſich an eine Frau, die ihn ver⸗ achtet?“ „Die Schuld lag wohl auf der Seite der Fran, Herr Kreindel.“ 5 „Wer will da von Schuld reden! Die beiden paß⸗ ten doch gar nicht zuſammen. Das war eine Ehe, die nie hätte geſchloſſen werden dürfen. Eliza iſt eine Frau, die einen Mann braucht, der ins Leben paßt. Keinen Stubenhocker wie dieſen Thorſen. Eliza hat mir oft genug über ihre Ehe erzählt. Abend für Abend zu Haus, in dem kleinen Haus in Finkenwär⸗ der. Und am liebſten die Stube voller Kinder. Dann hätte der Herr Thorſen am Sonntagnachmittag den Kinderwagen geſchoben.“ „Es gehört ja nicht hierher, Herr Kreindel. Aber eigentlich iſt das ja der Endzweck jeder Ehe. Ich bleibe auch meiſtens bei meiner Frau zu Hauſe, und wir haben vier Kinder und leben alle ſehr glücklich.“ „Alles paßt nicht für jeden, Herr Landgerichtsrat, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Für Elitza paßt ſo etwas nicht. Sie iſt hochkü aſtleriſch ver⸗ anlagt. Sie will ſich ausleben. Sie hat Temperament, Phantaſie. Deshalb kam ja auch die Geſchichte mit dem de Vries. Der hat ihr von einem Leben er⸗ zählt, das ſich lohnte, gelebt zu werden. Gerber ſpielte mit ſeinem Bleiſtift.„Darüber läßt ſich allerdings viel ſagen, Herr Kreindel. Ein Leben, das lohnt, gelebt zu werden. Der eine ſieht es im Genuß— der andere in der Pflichterfüllung und in der Arbeit.“ „Ganz meine Anſicht, Herr Landgerichtsrat. Ich arbeite auch von früh bis ſpät. Ich habe mein Ge⸗ ſchäft ſelbſt aufgebaut und habe jetzt eine gute Po⸗ ſition. Alles aus eigener Kraft. Aber deshalb bin ich doch kein Stubenhocker und Spielverderber. Des⸗ halb verſtehe ich doch, daß eine junge Frau Leben und Bewegung um ſich haben muß. Theater— Muſik— Tanzen! Tagsüber Arbeit und abends Freude— das iſt meine Lebensmaxime, und ſolch ein Leben will ich Eliza bieten.“ Er nahm ſeine Brille ab und putzte ſie mit einem Lederläppchen, das er aus der Weſten⸗ taſche zog. „Ihre Vernehmung iſt beendet, Herr Kreindel. Ich bitte Sie, das Protokoll durchzuleſen und zu unter⸗ ſchreiben. Sie werden alſo bei der Verhandlung be⸗ eiden müſſen, daß Sie den ganzen vorgeſtrigen Abend mit Frau Eliſabeth Thorſen in dem Zimmer zuſam⸗ men waren.“ die ſie ſagen ſollten, ja ſogar die Königshymne in franzöſiſcher Sprache erlernt. Es war das erſte Mal, daß ſie überhaupt in Berührung mit der großen Welt traten; bis dahin waren ſie nicht aus dem Um⸗ kreis ihres Geburtshauſes und des nahen Hauſes, das beſonders für ſie gebaut worden iſt, herausge⸗ kommen. Jetzt wartete ein Sonderzug auf ſie, neu⸗ geſtrichen, außen dünkelrot, innen gold, und mit einer Schutzwache, als ob es ſich um den König ſelber handelte. Ehe ſich die Kleinen entſchloſſen, dieſe ungewohnte Behauſung zu beſteigen, gab es noch einen Zwiſchenfall, die kleine Marie fing plötz⸗ lich an zu ſchreien, ſie hätte ihre Puppe vergeſſen, und ſofort ſtimmten die anderen ein, ſo daß der Zug warten und die fünf Puppen ſchleunigſt im Auto zum Zugegeholt werden mußten. Endlich war es ſo weit. Die Fünflinge mit ihrem Dr. Dafoe und ihren Pflegerinnen befanden ſich im Parlamentsgebäude von Toronto, wo der König mit der Königin gerade in der Kammer feierlich begrüßt wurde und ſelbſt eine Adreſſe verlas. Unmittelbar an dieſen Staatsakt ſchloß ſich der Empfang der kleinen Mädchen in einem anderen Raum an, und alle die hohen Herrſchaften, die dem offiziellen Emp⸗ fang beigewohnt hatten, wurden nun auch Zeugen der reizenden kleinen Szenen, die ſich mit den Fünf⸗ lingen abſpielten. Die meiſten waren davon ent⸗ zückt, einige fanden jedoch auch die Würde des Par⸗ laments etwas dadurch beeinträchtigt. Es war ein drolliger Anblick, als die fünf kleinen Mäodchen, in langen weißen Or⸗ gandykleidchen und mit weißen Kapotthüt⸗ Pflanzen elektrisch gesteuert: chen, geführt von dem Premierminiſter und Dr⸗ Dafoe und begleitet von ihren Pflegerinnen und Poliziſten, herankamen und feierlich ihre ſo viel ge⸗ probten Hofknickſe wirklich ausführten. Jede trug in der kleinen Fauſt das erſte Autogramm, das ſie geſchrieben hatte, und übrgab es der Königin. Dann reichte ihnen Dr. Dafoe ein Album mit ihren Photographien, das ſie auch der Königin als Er⸗ innerung ſchenken ſollten. Die Kleinen begnügten ſich jedoch nicht mit der einfachen Uebergabe, ſondern beſtanden darauf, daß das Album Seite für Seite aufgeſchlagen wurde und zeigten der Königin jedes⸗ mal, wer von ihnen auf dem Bilde wäre. War das ſchon nicht ganz nach dem Programm, ſo wurde Cecile jetzt abgelenkt dͤurch die Seemanns⸗ uniform des Königs, denn Blau iſt ihre Lieblings⸗ farbe; ſie wandte ſich an ihn und fragte ihn in franzöſiſcher Sprache, was ſeine Orden bedeu⸗ teten, bewunderte auch beſonders die breiten gol⸗ denen Streifen auf ſeinem Aermel. Der König und die Königin beugten ſich über die fünf winzigen Ge⸗ ſchöpfe und unterhielten ſich mit ihnen franzöſiſch. Im Chor trugen dabei die Fünflinge der Königin ihre Grüße an die Prinzeſſinnen auf. Jetzt aber kam die Szene, die nicht vorher ge⸗ probt war. Cecile legte ihren Arm um den Hals der Königin und gab ihr ei⸗ nen Kuß, und kaum hatten das die anderen ge⸗ ſehen, als ſie ſich herzudrängten, um die Königin gleichfalls zu küſſen. Nur eine. Mvonne, fand augenſcheinlich, daß der König zu ſehr vernach⸗ läſſigt und einſam wäre, ſo daß ſie zum ihm hinlief und ſeine Hand hielt. Der Königin gefiel dieſer eigene Einfall der Fünflinge, alle Förmlichkeiten beiſeite laſſend kniete ſie nieder, legte ihre Arme um jedes der kleinen Mädchen und gab ihnen ihre Küſſe wieder.„Es ſind wirklich reizende Kinder,“ ſagte die Königin ſpäter zu der Mutter der Fünflinge, die ebenſo wie der Vater dem Königspaar vorgeſtellt wurde. Der Beſuch hatte eine knappe halbe Stunde ge⸗ dauert, und gleich danach wurde die Rückreiſe nach Calander angetreten. Die Schweſtern waren von ihrem erſten Ausflug in die Welt ſo entzückt, daß es ſchwer hielt, ſie wieder in ihr Haus zurückzubrin⸗ gen. Blumen, die Kosmetił treiben Probleme der modernen Botanix- Von bolanischen Rekorageschwindigkeiten Im Kaſſee iſt bekanntlich ein Gift enthalten. Daß in allen angenehmen Dingen Gifte enthalten ſind, darüber ſind wir ja glücklich genügend aufge⸗ klärt. Aber daß auch Blumen wenn ſie etwas Coffein zu ſich nehmen, ſchöner und voller aufblühen — ſo, wie etwa die mit Muſikbegleitung plaudernden Damen im Kaffee, das herauszufinden, blieb ent⸗ ſprechenderweiſe einer Forſcherin vorbehalten. Die italieniſche Botanikerin Dragone⸗Deſti hatte allerdings andere Abſichten. als Schwertlilien, mit denen ſie ihrem Laboratorium zu einer Taſſe Kaffee einzula⸗ den. Sie hatte beobachtet, daß Alkaloide in die Ve⸗ getationsſpitze wandern. Daraus ſchloß ſie, daß ſolche Stofſe vielleicht eine wichtige Rolle bei der Blütenbildung ſpielen könnten. Sie tauchte alſo eine Sproſſe der Iris in eine verdünnte Löſung von Cofein— mit dem Ergebnis, daß die Verſuchs⸗ pflanzen früher und reichlicher blühten als Schwert⸗ lilien ohne das belebende Gift des Kaffees! Hinter dieſem Verſuch ſteckte aber eine ſehr wichtige, grund⸗ ſätzliche Entdeckung, die in den letzten drei, vier Jah⸗ „Natürlich beeide ich das, denn es iſt die volle Wahrheit.“ „Danke, Herr Kreindel. Unterſchreiben Sie bitte.“ Kreindel unterſchrieb und machte dann an der Tür eine Verbeugung. „Auf Wiederſehen, Herr Landgerichtsrat.“ Gerber blieb einige Minuten an ſeinem Schreib⸗ tiſch ſitzen und überlegte. Das Alibi der Elifabeth Thorſen war nicht anzugreifen. Kreindel war bereit, es zu beſchwören, und da waren noch die beiden an⸗ deren Zeugen. Einwandfreie Zeugen. Nein, wenn man gedacht hatte, daß die Frau Thorſen in die Sache verwickelt war.. Den Gedanken mußte man fallen laſſen. Es blieb alſo bei Ariane Helbich. Sie mußte die Frau am Kai geweſen ſein. Aber warum behauptete dann Thorſen, ſie nicht geſehen zu haben? Und was bedeutete ſein Geſtänd⸗ nis? Warum bezichtigte er ſich ſelbſt, wenn er es nicht getan hatte? Brach ſeine Behauptung zuſam⸗ men daß er den Revolver von de Vries an ſich ge⸗ nommen hatte— und das war nach der Vernehmung des Malaien klar—, dann konnte auch alles übrige unwahr ſein. Das Telephon klingelte. Gerber nahm den Hörer ab.„Landgerichtsrat Gerber.“ „Hier ſpricht Bölling. Herr Landgerichtsrat, ich bin noch bei Peterſen. Das Geſtändnis des Ma⸗ laien kann man ad acta legen. Die Kugel paßt nicht zu dem Revolver von de Vries. Der tödliche Schuß iſt aus einer Browning⸗Selbſtladepiſtole abgegeben worden. Alſo die Waffe von de Vries kommt nicht in Frage. Peterſen wird ſein Gutachten ſchriftlich formulieren und es noch heute einreichen. Haben Sie Thorſen bereits vernommen?“ „Noch nicht.“ „Würden Sie ſo liebenswürdig ſein, Herr Land⸗ gerichtsrat, und warten, bis ich zurück bin? Ich möchte gern bei der Vernehmung dabei ſein. Es könnte al⸗ lerdings drei Uhr werden.“ „Gut, dann verlege ich die Vernehmung auf drei Uhr. Kreindel war übrigens hier. Er will beſchwö⸗ ren, daß er den ganzen Abend mit der Frau Thorſen zuſammen war.“ „Das habe ich mir gedacht. Abſo Sie warten mit der Vernehmung des Thorſen?“ „Natürlich. Auf Wiederſehen, Herr Kriminalrat.“ Die Unterredung mit dem Direktor Claaſen hatte Gerber angeregt. Was für ein intereſſanter Menſch! Leitete in Vertretung den Tierpark, fuhr hinaus in die Tropen, beſchäftigte ſich mit Budoͤha und Laotſe und ſprach malaiiſch, als ob ein anderer eine engliſche Unterhaltung führte. Wie richtig hatte er den Brau⸗ etwa die experimentierte, in täglich beſprengte, ren manches Rätſel gelöſt— und neue Fragen auf⸗ geworfen hat! Die Fortſchritte in der modernen Tierphyſiologie brachten auch die Botaniker auf den Gedanken, daß beim Wachstum und bei der Entwicklung der Pflan⸗ zen Wuchsſtoffe, Hormone, eine weſentliche Rolle ſpielen. Man fand das„Auxin“. Es befindet ſich in der Wuchsſpitze. Schneidet man dieſen i ee ab, ſo ſtirbt die Pflanze, Führt man aber der Pflanze künſtlich Auxin zu, ſo waä f ſtlich Auxit ech Auch andere Wuchsſtoffverſuche ergaben auf⸗ ſchlußreiche Ergebniſſe. Radieschen, die Amlong mit konzentrierter Wuchsſtofflöſung eine Woche lang entwickelten ſich überraſchend. Stecklinge, deren untere Schnittflächke mit Wuchshor⸗ monen behandelt worden waren, bildeten raſcher und beſſere Wurzeln als unbehandelte— ein Verſuch, dem praktiſche Bedeutung etwa für den Weinbau zu⸗ kommt. Man hat ſogar eine Art kosmetiſcher Paſten hergeſtellt, Wuchsſtofflöſung mit Lanolin, die, auf die Pflanze aufgetragen, eine höchſt verblüffende Schön⸗ nen doch ſofort angepackt! Ja, das müßte man in jedem Falle können. Sich neben die Seele des Be⸗ ſchuldigten taſten und aus einer ſo nahen Perſpektive hineinblicken ins Herz. Wahrheit und Lüge trennen. Daran lag es. An der Menſchenkenntnis lag es, wenn man ein guter Unterſuchungsrichter wurde. Da waren die Gedanken wieder mitten in der Mordſache de Vries. Dieſe Helbich zum Beiſpiel. Sie war eine hervorragende Künſtlerin. Sie machte einen ausgezeichneten Eindruck. Hatte ſie ſich dazu hinreißen laſſen, eine ſolche Tat zu begehen? Warum war ſie mit de Vries fortgegangen, ohne Greger es mitzuteilen? Hatte ſie ſich überlegt, daß jetzt die Gelegenheit da ſei, ſich an de Vries zu rächen? Das wäre ja überlegter Mord geweſen. Gerber nahm die Akten wieder vor und blätterte. Da war der Bericht Böllings. Bölling war ein er⸗ fahrener Kriminaliſt. De Vries hatte auf die Frage, wer auf ihn ge⸗ ſchoſſen hätte, klar und eindeutig geantwortet:„Es war die Himmelblaue!“ Daß er damit die Helbich meinte, ſtand nach den Ausſagen Pahls und des Ste⸗ waroòs außer Zweifel. Die Himmelblaue! Ein Mann wie de Vries wußte doch ganz genau, wie es nach dem Schuß um ihn ſtand. Ein Menſch lügt nicht in den letzten Minuten. Ein gefährlicher Satz. Welcher Mann lügt nicht? Keiner? Oder doch einer? Einer wie de Vries, den eine Welle von Haß von allen Seiten umſpülte, wie es ſich herausgeſtellt hatte. Und doch mußte auch de Vries einmal ein anderer Menſch geweſen ſein. Wären ihm ſonſt Frauen wie die Helbich und die Thorſen verfallen? Die Gedanken des Unterſuchungsrichters führten aus dem Amtszimmer hinaus. Sie gingen über die Treppen des Hauſes, in denen ſo viele Tragödien menſchlicher Verirrungen geprüft und gewogen wur⸗ den. Wie viele Unterſuchungen ſchweben jetzt! Wie viele Beſchuldigte warteten auf ihre Vernehmung! Alle eingepreßt in den Ring ihres Schickſales Mühl⸗ rad des Lebens. Es kreiſte. Und bei ſeinem Kreiſen ſchaufelte es die Menſchen aus dem Strom des Le⸗ bens, trug ſie nach oben und ließ ſie wieder fallen, in den gewaltigen See der Allgemein⸗ e (Fortſetzung folgt) Voyteilhaff bet OIE SONNTAGS SEILHASE DER NEUEN MANNHEIMERZEITuN heitsſalbe darſtellte: die Blumen wurden färker und ſchöner durch dieſe Hormonkos⸗ metik! Qer Slektromotor in der Pflanze Aber noch iſt es ein Problem, auf welche Weiſe der Wuchsſtoff in der Pflanze wandert. Das heißt: er„wandert“ eigentlich nicht, das iſt für ſeine Be⸗ wegung innerhalb der ſonſtigen pflanzlichen Ver⸗ kehrsvorſchriften ein viel zu zahmer Ausdruck; denn das Auxin iſt ein botaniſcher Rennfahrerl Er raſt mit einer Rekordgeſchwindigkeit von 1 Zenti⸗ meter in der Stundel Was aber treibt ihn? Wahr⸗ ſcheinlich ſpielen hierbei elektriſche Kräfte eine Rolle! Hieraus entwickelte ſich ein neuer Zweig der Wiſſenſchaft in den letzten Jahren: die botaniſche Elektrophyſiologie. Sie ſteht noch in den Anfängen. Sie hat ſich zum Ziel geſetzt, zu unter⸗ ſuchen, wie weit elektriſche Vorgänge— feinſter Art — in der Pflanzenwelt eine Rolle ſpielen. Es ſcheint nämlich, als ob die Probleme der Steuerung der Wuchsſtoffe auf dieſem Wege eine Erklärung fin⸗ det. Wie dieſe Stoffe ſich bilden, wohin ſie geleitet werden und welche Wirkungen ſie haben, weiß man. Aber wo iſt der Motor, der ſie treibt? Hierfür ſtellte nun der Botaniker Went 1992 eine ſehr intereſſante Theorie auf. Er ging davon aus, daß der Wuchsſtoff eine organiſche Säure iſt, wobei die negativen Jonen allein phyſiologiſch wirkſam ſind. Wenn nun in der Pflanze ein elektriſches Feld beſteht, und das iſt aus anderen Gründen als ſicher anzunehmen, ſo müſſen ſich die Wuchsſtoffteil⸗ chen in Richtung auf den Pluspol zu bewegen: die⸗ ſer elektriſche Vorgang würde dann die Bewegungs⸗ energie liefern. Der Blütenſtaub wird elektriſch zum Truchiknoten gelteuert Ein anderes intereſſantes und bisher noch nicht gelöſtes Rätſel konnte die Elektrophyſiologie auch er⸗ Hären: die Frage nach den Kräften, die den Be⸗ fruchtungsweg des Pollenkorns ſteuern! Die Frage: Wie findet der männliche Kern mit unbedingter Zielſicherheit die Eizelle im Fruchtknoten? Der an ſich wohl im Umriß allgemein bekannte Vorgang iſt im einzelnen nämlich etwas kompliziert: das Pollenkorn fällt auf die Narbe, keimt zu einem Schlauch, der den Griffel durchwächſt; erſt dann entläßt der Schlauch zwei männliche Kerne, von denen einer auf die Eizelle zuſteuert, um ſich dann mit ihr zu verſchmelzen. Wer aber peilt alles in Richtung Ei? Es konnte nun nachgewieſen wer⸗ den, daß die Narbe nach der Beſtäubung um eimige 100 Millivolt négativ gegenüber dem Fruchtknoten wurde. Und 1935 gelang es, auch experimentell im Laboratoriumsverſuch nachzuweiſen, daß keimende Pollenkörner in einem Nährboden, der mit.03— 01, Milliampeére durchfloſſen wurde, ſofort nach Ein⸗ ſchaltung des Stromes dem poſitiven Pol zuwuchſen. Neueſte Verſuche von Amlong u. a. bewieſen ferner, aue ie Krümmung der Pflanze zum Lichte hin auf e Siſen Vorgängen innerhalb der Pflanze berüht; denn die Belichtung führt zu Potentialdif⸗ ferenzen, wobei die Lichtflanke negativ wird. Selbſtverſtändlich ſind alle dieſe elektrophyſiolo⸗ giſchen Verſuche und Erklärungen nicht die einzig möglichen Antworten auf die aufgeworfenen Pro⸗ bleme. Aber immerhin ergibt ſich daraus, daß im Leben der Pflanzen nicht nur chemiſche, ſondern auch elektriſche Vorgänge eine bedeutende Rolle ſpielen und daß hier ein Gebiet der Wiſſenſchaft erſchloſſen wird, das uns noch viele überraſchende Erkenntniſſe bringen wird! 2b. Raſt am Ningſimorgen So war's in Alt-Wien: (EErich Zander, Archiv,.) die Adalbert Stifter ſchrieb, als er zu Anſang der vierziger Jahre nach längerer Abweſenheit wieder nach Wien kam. In den Straßen fielen ihm„mett angeſtrichene“ Wagen mit einem großen Verſchlag auf, der auf der Rückſeite den Namen einer Vorſtadt und eine große Nummer zeigte. Der Fahrer trug einen gelben, blechernen Armring, einen von jeder bürgerlichen Kopfbedeckung abweichenden, gewiſſer⸗ maßen„amtlichen“ Hut, ſeine Haltung auf dem Bock ließ auch ſofort die Amtsperſon erkennen. Es war ein Wagen der Stadtpoſt. Wie Stifter ſchrieb, war das Stadtgebiet in eine Anzahl von Bezirke eingeteilt, deren jeder nur einen allgemeinen zu⸗ gänglichen„Briefſammlungskaſten“ erhalten hatte, in dieſen warf man ſeine Briefe ab, wie man es ja heute auch noch tut. Zu jedem Kaſten gehörte ein vierrädriger, mit einem Pferd beſpannter Wagen, der täglich wenigſtens zweimal vor dieſem Brieffaſten erſchien, ihn entleerte und den Inhalt zur Haupt⸗ poſt beförderte. Dort wurden die Sendungen ſor⸗ tiert, die für die Ferne beſtimmten der„ordent⸗ lichen“ Poſt übergeben, die für die Stadt beſtimmten den betreffenden Briefträgern zur Beſtellung. Ordentliche Poſt und Stadtpoſt Ein Briefkaſten für den Bezirk mit täglich zwei⸗ maliger Entleerung— das war alſo ein großer Fortſchritt! Neben der„ordentlichen“ Poſt, die den Fernverkehr beſorgte, gab es in Wien ſchon ſeit 1772 eine Stadtpoſt zur Vermittlung des Brief⸗ verkehrs innerhalb der Stadt. Die Wiener Stadtpoſt, die„Kleine Poſt“ oder „Klapperpoſt“, auch Klepperpoſt genannt, litt hauptſächlich unter der Unzulänglichkeit der Briefeinhebung. Das ſoll kein Vorwurf ſein gegen den braven„Klepperer“, den Briefträger von da⸗ mals. Wie noch in unſerer Zeit der„Miſtbauer“ ſeligen Angedenkens ſeine Ankunft durch zumeiſt nicht ſehr hell und rein klingendes Glockengeläute ankündigte, ſo durchzog vor hundert und mehr Jah⸗ ren der„Klepperer“ mit einer Klappe den ihm zu⸗ gewieſenen Stadtteil und lud durch ſein Lärmen das verehrungswürdige Publikum ein, ihm ſeine Briefe einzuhändigen. Erlöſender Fortſchritt Der Abgeſandte der„Kleinen Poſt“ trug die Briefe in ſeiner Amtstaſche zu dem zuſtändigen Poſt⸗Unteramt, deren es in Wien fünfzehn gab. Von dort aus erfolgte die weitere Beförderung. An⸗ fangs hat es in ganz Wien nur zwanzig ſolche„Klep⸗ perer“ gegeben: vier für die vom Glacis umgebene Innere Stadt, acht für die Vorſtädte unmittelbar vor dem Glacis und acht für die Umgebung Wiens. Iſt ihre Zahl auch ſpäter größer geworden, ſo konn⸗ ten ſie den Bedürfniſſen doch nicht mehr entſprechen, und ſo war der eine Briefkaſten für den ganzen Poſt⸗ bezirk wirklich ein erlöſender Fortſchritt. Der klappernde Briefträger von einſt aber hat ſich in ſein Gegenteil verwandelt: aus dem Brief⸗ einſammler iſt im Laufe der Zeit ein Briefträger, der„Zuſteller“ geworden. (Aus dem 1. Maiheft der Sammrerſcha uh,* Internationale Zeitſchrift für den Briefmarken⸗ ſammler, verbunden mit„Die Briefmarken⸗ börſe“,“ Anzeigenblatt für Poſtwertzeichen.) Briefe, die von Amt zu Amt gellappert' wurden weiſe nicht mehr„Wien, 2. Bezirk, Franzensbrücken⸗ ſtraße“, ſondern„Wien 27, Franzensbrücken⸗ ſtraße“. Die neue Einrichtung bringt eine Neueinſührung der Poſt vor hundert Jahren in Erinnerung, über Die in allen Wiener Häuſern ſeit einiger Zeit an⸗ geſchlagenen Kundmachungen zeigen den Poſtbe⸗ ſtellbezirk an, zu dem das betreffende Haus gehört; dieſer, alſo nicht mehr der Stadtbezirk, ſoll in den Anſchriften angegeben ſein. Beiſpiels⸗ Abend auf dem Balkon Von Heinz Elder Es iſt ſo ſchön, auf dem Balkon zu ſitzen, wenn Maienabendgnade uns beglückt. Und erſte Sternenbilder ſilbern blitzen— Fenſterrätſel. Die 33 Buchſtaben: aaaabdeeeeeiiikkkklmun oorrrttuuv z ſind in die Felder vorſtehenden Fenſterrah⸗ mens einzuſetzen; es ergeben alsdann: 1. die erſte waagerechte Reihe die Bezeich⸗ nung der Gußform für Druckbuchſtaben, 2. die zweite waagerechte Reihe eine Zier⸗ pflanze, 3. die dritte waagerechte Reihe den Raihe in der Fabel, 4. die erſte ſenkrechte eihe einen ſpaniſchen Stierkämpfer, 5. die weite ſenkrechte Reihe einen italieniſchen nh, 6. die dritte ſenkrechte Reihe einen erd⸗ ndlichen Beariff. Ergänzungsaufgabe. Kuh— Ring— Arzt— Zwirn— Tat— Tal— Strahl,——— Sack— Riß— Schelm. Einem jeden der vorſtehenden einſilbigen Wörter iſt eines der nachfolgenden Wörter voxanzuſetzen, ſo daß neue, und zwar zwei⸗ lbige, Wörter daraus entſtehen. Die An⸗ an Sbuchſtaben dieſer ergeben, zu einem Wort verbunden, ein beliebtes Reiſeziel vieler Volksgenoſſen. Blis— Chef— Ernſt— Erz Groß.— Grund— Hanf—— In(n)— Ohr — Ruck. Buchſtabenrätſel. Schau', wie dem ſ Strahl Eingang es ſchafft in dein S »Kommt ihm zu nah' deine Hand, Haſt du's mit r ſtatt mit i. Kaſtenrätſel. aaabeeegimnnoorrrrſttuwz Die Buchſtaben ergeben, richtig eingeſetzt, in den ſenkrechten Reihen Wörter WS Be⸗ deutung: 7 KSE 1 niederes Tier, 2 Fluß in Italien, 3 ſchlechte Eigenſchaft, 4 kleine Rechnung, 5 männliches Haustier, 6 Ruhepauſe. Bei richtiger Löſung nennen die oberſte und dich—5 te Waagerechte je einen großen Ton⸗ ichter. Rätſel. O halte drauf, daß ſtets ich dich Geleite durch das Leben, Sonſt könnte ohne Kopf ich dir Manch' trübe Stunde geben. Illuſtriertes Kreuzworträtſel. Die in der waagerechten und ſenkrechten elderreihen einzutragenden Wörter ſind aus en bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bildes zu ſuchen. Sprichworträtſel. Alles, was recht iſt, aber das geht nichtl . Es ſind nicht alle luſtig, die tanzen! Gott ſei Dank! Er fürchtet ſich vor ſich ſelbſtl Von allem wenig, vom Ganzen nichts! Wer nichts verſucht, lernt nichts! . Augen auf, Kauf iſt Kaufl . Nur Reiſen iſt Leben! . Es wird ſchon 9 5 10. Wenn man will, geht alles! „Den vorſtehenden zehn Sprichwörtern iſt je ein Wort zu entnehmen. Zu einem Satz ver⸗ bunden, ergeben dieſe dann wiederum ein Sprichwort. SOPοα”R DD. Silbenrätſel. Aus den 22 Silben: a— bee— bin— di— erd— en— ho kas— kunft— la— land— li— ne— re — reb— ro— ru— ſel—- u— u— wie— zu bilde man neun Wörter mit folgender Be⸗ deutung: 1. Edelſtein, 2. italieniſche und Stadt, 3. bibliſcher Berg, 4. Obſt, 5. kleines Raubtier, 6. Verordnung, 7. weiblicher Vor⸗ 5 8. männlicher Vorname, 9. kommende eit. Die Wörter müſſen in ihren Anfangsbuch⸗ ſtaben, von oben nach unten, und in ihren Endbuchſtaben, von unten nach oben geleſen, ein Sprichwort ergeben. Auflöſungen aus voriger Nummer Kreuzworträtſel: a) 1 Stahl, 7 Lore, 8 Spa, 9 Dichter, 11 Ren, 12 Leo, 15 Lan⸗ dung, 17 Ara, 18 Egon, 19 Areal; b) 2 Tod, 3 Arizona, 4 Heck, 5 Spee, 6 Marne, 8 Strenge, 10 Allah, 13 Earl, 14 Auer, 16 Goa. Wechſelrä 1 el; Rentner, Zentner. Erdkundliches Silben rätſel: 1. Arber, 2. Ufenau, 3. Chile, 4. Honduras, 5. Weißenfels, 6. Evereſt, 7. Nauheim, 8. Namslau, 9 Elbrus, 10. Illinois, 11. Neu⸗ damm, 12. Barcelona, 13. Ehrenbreitſtein, 14. Trinidad, 15. Teneriffa, 16. Libanon, 17. Eiſack, 18. Rhone, 19. Göhren.— Auch wenn ein Bettler grueßt, muß man danken. Telegrammrätſel: Kaffee, Uriel, Pen⸗ ſum, Fonds, Kerze Eugen.— Ferienſonderzug. Gleichklang: Flegel. Rätſel: Meiſe— Ameiſe. Soll ſich das Leben dir enthüllen, Fang erſt bei deinem Innern an:/ Stets ſag' ſich jeder ſelbſt im ſtillen, 8—— kein andrer ſagen kann.(Feuchters⸗ eben. Fehlaufgabe: Altertum, Natter 105 Euterpe, itternacht, Otterbiß, Natterſti„ te— Anemone. die wilde Großſtadt iſt uns weit entrückt. Und wie aus einer Luftſchiffgondel ſehen wir lächelnd auf den ſummenden Verkehr, und in Gedanken ſchweben wir und gehen ſtill übers lichtbeſtickte Häuſermeer. Wir müſſen oftmals an den Blumen riechen. die zart erblüht ſind auf dem Brüſtungsrand. Wir freuen uns, wenn Sonnenkäfer kriechen mit ſachtem Kribbeln über unſre Hand. Und plötzlich ſpenden uns die Tangoweiſen den wunderlichen weichen Rhythmenkranz. Dann können heiße Sehnſuchtswünſche reiſen in eine Inſelwelt voll Duft und Glanz. Ja, der Balkon geizt nicht mit ſchlichten Gaben. Man kann das Leſen und den Mückenflug im gelben Stehtiſchlampenſcheine haben. Vertraulich feſſelt uns der Literkrug. Vollmond überm See Berlin. Fritz gleitet mit Charlotte im Ruder⸗ bootchen über den Neuen See. Die Szenerie iſt per⸗ fekt: Lichtreklamen vom Zoo her, die durch die Bäume des Tiergartens maleriſch durchſchimmern, und Voll⸗ mond am Himmel. Schwärmt Fritz:„Lottimäuschen, du Süße! Jetzt möchte ich deinen Lockenkopf in die Hände nehmen, dir in die blauen Augen blicken, und dir einen zar⸗ ten Kuß auf die ſchwellenden Lippen hauchen...“ Meint Charlotte:„Na, Fritz, det müßte ſich doch arrangieren laſſen!“ Fortſetzung von Seite 1 der Sonntagsbeilage Dann nehme ich Abſchied vom ſchiffahrttreibenden Kaufmann, der keine leichte Arbeit hat, der im Sommer oft bis abends neun Uhr ſchafft, um all ſeine Kunden, die im weiten Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Hafengebiet verſtreut„wohnen“, zu bedie⸗ nen. Stets muß er ſich gewaltig eilen, auf ſeiner „Tournee“ zwiſchen Rhein und Neckar, um ſeine Ware noch vor der Abfahrt der Schiffe abzuſetzen. „Zeit iſt Geldl“ iſt bei ihm dringendes Gebot. Drei Männer vom gleichen Metier gibt es im Schiffahrtsrevier der beiden Schweſternſtädte, unter ihnen befindet ſich ſogar ein Mann, der ſein Schiff ſchon ſeit 35 Jahren durch die Waſſer des Induſtrie⸗ hafens fahren läßt. Sie ſind eng verbunden mit der großen Gilde der Schiffer, und den beiden Strömen, die unſere Stadt umfließen, und ihre geſchäftige Atmoſphäre ihre Welt. E. W. Nennel, *— S SSGDS SS83238288 —2 Sie Rabea dlen Vosteil wenn Sie vor dem Keuf rer Höbel unter reich.⸗ hältiges lager bezichtigen. Beſtimmt finden Sie die töbel für ihren Geschmack Möbel-Spezialhaus Fichert& Merkle Verkündete: Mai 1939 Ingenieur Volkmar Steil— Liſelotte Adrian Buchhalter Heinrich Fröhlich— Ida Steinmann Heizungstechniker Kurt Rittelmann— Eliſabeth Graf Reichsbahninſpektor Otto Futterknecht— Paula Bindert Geſch. Arb. Otto Schwab— geſch. Anna Walter geb. Dörr Spengler Heinrich Willich— Marie Timme Kaufm. Angeſt. Otto Zimmerer— Erna Müller Maler Friedrich Kammpp— Hilda Bleſch Maſchinenbauing. Mar Mühlthaler— Irma Rapp Verw. Lokomotivführer Auguſt Hauswirth— Anna Bihl Spengler Karl Müller— Sidonie Gebhardt Fährunternehmer Rudolf Dann— Wilhelmine Baſel Verw. Schiffbauer Hubert Hilfmann— Eliſ. Hinderberger Telegraphenwerkführer Friedrich Janeck— Anita Knell H. Reichardt * Spezlalhaus Geborene: Mai 1939 Kinderwagen Zahnarzt Ludwig Hornung e. T. Iſolde Giſela KI a pPpwagen Malermeiſter Karl Otto E. Dietrich e. S. Klaus Erhard K1 8 Schreiner Ludwig Franz Klöckner e. T. Gertrud inderbetten Hearehonnlcder. Serte B eneieh Söicheteet Srtedric 1 aſchiniſt Albert Werle e. S. Peter Wilhelm Wickelkommoden Former Johannes Kohl e. S. Hans Klaus Kinderstühle[Techniker Hans Hartrich e. T. Urſula .2 8⁴¹ Schriftſetzer Ernſt Döbele— Johanna Schmitt Elektromonteur Georg Metzger— geſch. Klara Köhler Metalldreher Werner Butz— Ingeborg Bruſt Schauſteller Johann Schmeier— geſch. Frieda Elly Lis⸗ beth Meichau 11, 12 Ruf 217 60 4 Wͤr erstrebt sie nicht? 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Maurer Sebaſtian Martin— verw. Luiſe Jöſt Dipl.⸗Ing. Ferdinand Marguerre— Annelieſe Klie Leor uNo PBEIESWERTE ch iff. Kaufm. Angeſt. Hans Hacker— Paulina Weber Maſchinenſchloſſer Hch. Knauß— Eliſabeth Engelmann Eiſendreher Otto Karl— Erna Huber Bäckermeiſter Willy Strähle— Hildegard Häuſermann Kaufm. Angeſt. Hans Berger— Magdalena Ecker Getraute: Mai 1939 Dipl.⸗Ing. Karl Joſeph Seifer— Maria Emilie Berger Feinmechaniter Friedrich Volz— Charlotte Graf Bürovorſteher Karl Wilh. Wagner— Anna Sophie Knoch Hilfsarb. Ign. Kornet— Anna Maria Meyer geb. Gabler Kfm. Angeſt. Robert Auer— Gertrud Eleonore Stumpf Arb. Franz Kaver Huber— Gertrud Katharina Schall Bautechn. Peter Hch. Oswald— Irmgard Karolina Feeß Und das wissen Sie noch nichtꝰ Bigentlich ist es eine jast alltägliche Sache geworden. Die Hausfrauen wissen es gans genau. daß man gute Gelegenheiten im Hleinen- seigenteil der„Neuen Nann⸗ heimer Zeitung“ ſiadet. gens gleich. um was es sich auch Fuhrunternehmer Joſeph Scherer e. T. Inge Oberrechnungsinſpektor Wilhelm Schneider e. T. Hildegard Sieglinde Hauptlehrer Otto Purſche e. S. Hans Otto Ullrich Lagerarbeiter Karl Reichert e. T. Chriſta Arbeiter Hermann Sebert e. T. Renate Eliſabeth Kfm. Angeſt. Erwin Robert Wöhrle e. S. Klaus Wilhelm Arbeiter Oskar Heuſer e. T. Marianne Lotte Buchhalter Friedrich Gern e. T. Helga 3 Koch Joſ. Herm. Spitzer e. T. Brigitte Klara Maria Küfer Georg Michael Helbig 1. e. S. Hans Joachim Heizer Alſons Gramlich e. S. Rudi Karl Bez.⸗Dir. Franz Wiegert e. S. Karl⸗Heinz Maria Kaufm. Angeſt. Haus Karl Rohrer e. T. Ingrid Polſterer Heinrich Ritzhaupt e. T. Erika Hedwig Kraftwagenf. Froͤr. Kurt Krieger e. T. Eliſabeth Margarete Schuhmacher Karl Preiß e. T. Helga Schloſſer Friedr. Wilh. Karl Eſſert e. T. Rita Gretel Friſeur Karl Albert e. S. Peter Adam Dipl.⸗Ing. Wolfgang Otto Frhr. von Blittersdorf e. S. Gerhard Otto Schloſſer Joſ. Roth e. T. Wilfriede Wilhelmina Katharina Maurer Franz Buſalt 4. e. T. Inge Hilfsarb. Willy Martin Kettner e. T. Marianne Roſa Kraftwagenführer Johann Reinhard e. S. Heinrich Erich. Zimmermeiſter Heinrich Gaßner e. T. Annelieſe Schloſſer Joh. Theodor Schmidt e. T. Helga Eliſabeth Kraftwagenführer Albert Leopold Volk e. S. Robert Karl Laborant Alf. Kaſpar Konrad e. T. Helga Magda Elektromonteur Kurt Mühleck e. S. Dieter Karl Dipl.⸗Ing. Paul Wilh. Joh. Warlimont e. T. Eva⸗Maria Bez.⸗Werbeleiter Harald Hans Leopold Trechmann e. S. Harald⸗Uwe Rainer 5 Landwirt Eduard Bühler e. S. Walter Chriſtian Hilfsarbeiter Valentin Hetzel e. T. Hannelore Agnes Oberwachtmeiſter Joſ. Schneider e. T. Irmgard Adelheid Techn. Angeſt. Wendelinus Erich Martin Beining e. S. Hartmut Erich Arbeiter Georg Dörrſcheidt e. S. Rudi Georg Elektromonteur Johann Kling e. T. Urſula Hildegard Vorrichter Peter Leiner e. T. Hellg Frieda Prakt. Arzt Dr. Martin Theodor Achtnich e. T. Roſemarie Eliſabeth Arbeiter Paul Schneider e. S. 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Reinecke— Käthe Berta Hedwig Möckel Metzgermeiſter Emil Peter Paul Horn— Lina Lahnert Arbeiter Friedrich Schult— Elſe Unverferth Paul Fritz Unverferth— Gertrud Maria Valdor Heizer Lorenz Siefert— Klara Springmann Prokuriſt Joh. Lederer—Wally Agnes Elfriede Thiele Geborene: Mai 1939 Maurer Artur Fröhlich e. T. Renate 9 Kr6. Feilenhauer Otto Gölz e. S. Heinrich Walter Metzgermeiſter Otto Raab e. T. Liſelotte Karola Gertrud Maler Albert Kreuzer e. T. Gerlinde Anna Schreiner Hermann Kraut e. T. Ingrid Arbeiter Otto Preis e. S. Dieter Bäckermeiſter Artur Hofmann e. S. Jürgen Paul „Neuen Mannheimer TZeitung“ bringen und vermitteln Erfolg. ſegen Gmue flaam 0 Daàs seit Jahren bewährte kambſaierte Haarwasser ENF oibt selbst ganz weissem Haar die farbe Wieder, beffeit von Kopfsch—— Haarzusfal Ahvendung 80 Sinfach wie ſedes Kapfwasser Wird EMTRUPX. soforf benvtzt. — wenn das etste graue Haar! Sich Zzeict oderSchupnen auftreten. in kachgeschäften. Flasche RüA..32. Prospelt kostenlos. 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Felix Ude Arbeiter Franz Hering e. S. Walter Schloſſer Karl Sommer e. T. Anita Maria Kaufmann Johann Oskar Weißbarth e. S. Bernd Chem. Dr. Walter Werner Wilhelm Zieſe e. S. Erdmann Johannes Waltr Inſtallateur Adolf Krafft e. S. Erich Schloſſer Johann Lorbacher e. S. Herbert Walter Mittelſchullehrer Willy Wolfg. Haas e. S. Werner Wolfg. Sattler Anton Ernſt e. S. Günter Wilhelm Zuſchneider Anton Wolf e. S. Manfred Auguſt Jürgen Kantinengeh. Karl Bopp e. T. Hannelore Kaufm. Angeſt. Karl Friedrich Walter Bröker e. S. Karl Friedrich Manfred Pol.⸗Hauptwachtmeiſter Hugo Müller e. T. Doris Agnes Schloſſer Adolf Fleuchaus e. S. Gerhard Kaufmann Peter Oberle e. T. Waltraud Friedel Sanitätsangeſt. Hch. Wilh. Aßmann e. S. Wilhelm Karl Schloſſer Franz Winter e. T. Elfriede Luiſe Ableſer Joh. Wilhelm Brauch e. T. Margarete Edith Kauſm. Angeſt. Kurt Friedrich Lier e. S. Gerhard Willi Baumeiſter Wilhelm Heinrich Gerhard Schlüter e. S. Wil⸗ fried Hans Albert Gefreiter Ferd. Joſ. Renner e. S. Ferdinand Heini Wilh. Eiſendreher Ludwig Schöfer e. S. Hans Karl Lederarbeiter Jakob Beck e. S. Dieter Thomas Schachtmeiſter Ernſt Frey e. S. Hans Philipop Kfm. Angeſt. Karl Haberacker e. S. Gerhard Helmut Glasreiniger Ludwig Kremer e. T. Roſemarie Margareta und e. T. Heidi Eliſabeth Expedient Erich Friedrich Dietrich e. T. Helga Maria Stud. d. Chemie Wolf Ed. Lüttges e. S. Wolf Eduard Otto Maſch.⸗Techn. Albert Fridolin Alfons Götz e. S. Manfred Angeſt. Ulrich Werner Johannes e. S. Günter Karl ern Angesaust kommt Lechnerschon Und die Scheibe, die entzwei lst erneuert, eins · zwei · drei „Glaserei Lechner“ 5 6. 30 Tel. 262 26 189 & Lo laait 0 0 31 oich iumes, den reichhaltigen An⸗ zeigenteil der NMZ genau zu lesen. Er gibt auch Ihnen neue An- regungen und Preis- angebote, die jeder Sparsame prüfen muß. Blutreinigungstee Paket 45 4. 85 /, Seit viel. Jahren beliebt, liefert Drogerie Ludwig& Schütthelm 0 4, 5 O 4, 5 Filiale m. Photo Friedrichsplatz 19 (Ecke Augusta-Anlage) ⸗ Gertrud Margarete Martha Poſtſchaffner Anton Büchler e. T. Liſelotte Zimmermeiſter Karl Fiſcher e. T. Hildegard Sabina Gartenmeiſter Ferdinand Unger e. T. Erika Hannelore Kfm. Angeſt. Richard Walter Fackel e. T. Urſula Marianne Oberſekretär Adolf Karl Ad. Kloos e. T. Urſula Gertrud Malermeiſter Ludwig Joſeph Dörr e. S. Herbert Joſeph Poſtbetriebsarb. Wilh. Fiſcher e. S. Rudi Alfred Helmut Metzgermeiſter Hermann Moſer e. S. Hermann Metzgermeiſter Karl Rud. Ziegler e. S. Wolfgang Valentin Zahnheilkunde⸗Student Karl Fuxloch e. T. Eliſabeth Betty 19¹ Formschöne gediegene und preiswerte für jeden Geschmeck, die rem Heim auch Beheglichkeit geben, kaufen Sie in Sroßer Auswehl bei Dina Müller wWw. Qu 5. 4 Techniker Georg Heinig e. S. Georg Emil Wohnunsselnrichtunsen Kfm. Angeſt. Heinz Martin Lindner e. S. Dieter Rudolf Maler Karl Barth e. T. Chriſta Elfriede er Buchhalter Paul Müller e. S. Volker Expedient Wilhelm Gehrig e. T. Hannelore Kraftwagenführer Eugen Welker e. S. Dieter Eugen Telegraphenbauhandw. Wilhelm Götz e. T. Renate Emma Kraftwagenf. Aug. Wirſching e. T. Annelieſe Berta Luzia Schreiner Walter Adolf Artur Dreeſch e. T. Ilſe Mathilde Ladewärter Engelbert Daubach e. S. Reiner Matthias Arzt Dr. Hans Hettinger e. S. Wolfgang Arbeiter Heinrich Schwab e. S. Herbert Hauptwachtmeiſter Sebaſtian Hackl e. S. Hubert Mechaniker Willi Kurt Lepold e. T. Chriſta Betty Vorarbeiter Eduard Haegel e. S. Eduard Karl Friedrich S41 Sr22. 8 lus demfenstex geworſen ist auch das Seld für Mittel, die nlebts faugen. Beh Hühneraugen nehmen Sle„Lebewoh““ und Sle haben Ihr Seld gut angelegt. bebewohl gegen Hünnereugen und Hoenhaut. Blechdose(8 Pflaster) 65 Pfg., in Apotheken und Deogerien. 70 Geſtorbene: Mai 1939 Norbert Joſeph Skringer, geb. 9. 5. 1939 Bankangeſtellter Heinrich Hartmann, geb. 22. 9. 1874 Werkmeiſter Karl- Heinrich Dierolf, geb. 2. 1. 1866 Berufsloſe Maria Barb. Joſepha Propheter, geb. 7. 3. 1869 Ida Warth geb. Schulz, Witwe des Wirts Ludwig Warth, geb. 26. 7. 1867 Kaufmann Paul Arnold Meiſel, geb. 11. 3. 1867 Schmied Johann Möginger, geb. 15. 1. 1910 Rentenempfänger Vinzenz Horn, geb. 18. 10. 1870 Rentenempfänger Friedrich Vogt, geb. 3. 2. 1868 Heinz Albert Ernſt Eichin, geb. 12. 3. 1939 Friſeur Karl Hermann Schneider, geb. 18. 3. 1913 Rentenempf. Philipp Peter Oſterheld, geb. 7. 12. 1863 Katharina Margareta Fendrich geb. Stock, Ehefrau des Arbeiters Philipp Fendrich, geb. 6. 2. 1862 Lokomotipführer i. R. Karl Gg. Haſenfuß, geb. 26. 9. 1862 Zollſekretär i. R. Pius Kiefer, geb. 6. 5. 1859 Kaufmann Karl Pfeffinger, geb. 14. 7. 1880 Antonia Franziska Müller geb. Griebel, Ehefrau des Arb. Leo Müller, geb. 30. 12. 1870 Fremdenführer Ernſt Heiter, geb. 24. 7. 1920 Kellner Wilhelm Friedrich Schulze, geb. 13. 10. 1868 Cäcilie Roſamunde Günther, geb. 17. 3. 1939 Heinz Emil Saal, geb. 1. 9. 1931 Gewerbegehilfin Ella Käthe Wagner, geb. 8. 6. 1916 Spenglermeiſter Joh. Georg Murk, geb. 8. 8. 1866 Former Guſtav Eugen Freytag, geb. 29. 8. 1906 Charlotte Maier geb. Götſch, Ehefrau des Gärtners Jean Maier, geb. 25. 3. 1858 Eliſabeth Stt geb. Hornig, Witwe des Arbeiters Franz Hermann Ott, geb. 18. 9. 1862 Anna Weidner geb. Heiler, Ehefrau des Kraftfahrers Adam Weidner, geb. 14. 7. 1910 Karolina Hofmann geb. Fritſch, Ehefrau des Metzgers Auguſt Hans Hofmann, geb. 4. 12. 1909 Eliſabeth Dawidzinſki geb. Müller, Witwe des Arbeiters Leo Dawidzinſki, geb. 10. 5. 1895 Wilhelm Dawidzinſki, geb. 12. 10. 1937 Adolf Dawidzinſki, geb. 11. 9. 1936 Norbert Leopold Dawidzinſki, geb. 26. 9. 1935 Manfred Anton Dawidzinſki, geb. 11. 11. 1934 Antonie Dawidzinſti, geb. 23. 10. 1933 Helene Ehrlich geb. Haber, Ehefrau des Kaufmanns Jakob Ehrlich, geb. 21. 4. 1877 Maria Baus geb. Fuß, Witwe des Stadtarbeiters Wend. Jakob Stephan Baus, geb. 18. 12. 1875 Roſina Breitinger geb. Ettel, Witwe des Wirts Simon. Breitinger, geb. 28. 3. 1878 Katharina Heer geb. Kranz, Witwe des Bahnarbeiters Ehefrau Heinrich Heer, geb. 25. 5. 1868 Anna Maria Kreier geb. Grün, Wilhelm Karl Kreier, geb. 6. 7. 1869 Pauline Marie Utz geb Dahringer, Ehefrau mannes Johann Philipp Utz, geb. 4. 9. 186 Katharina Schlenger geb. Schmuck, Wwe., geb. 5. 7. 1859 Johanna Anna Pfefferle geb. Schäfer, Witwe des Stein⸗ hauers Friedrich Heinrich Pfefferle, geb. 18. 2. 1884 Rentenempfänger Emil Pfahl, geb. 27. 7. 1863 Anita Ede, geb. 18. 5. 1939 Kontoriſtin Katharina Helena Schäfer, geb. 7. 10. 1898 Tyll Pierenkämper, geb. 19. 5. 1939 8 Schweißer Alois Köllnberger, geb. 17. 5. 1882 Uhrmacher Adolf Ketterer, geb. 8. 1. 1879 Luiſe Kemptner geb. Himmelſtein, Ehefrau geſtellten Ludwig Kemptner, geb. 10. 10. Ingrid Pöltl, geb. 26. 7. 1936 Schuhwarenhändler Heinrich Max Hennig, geb. 28. 7. 1862 Berufsloſe Marie Friederike Koller, geb. 27. 10. 1861 Rentenempfänger Jakob Kaſt, geb. 1. 5. 1852 Schneider Ludwig Schindlbeck, geb. 25. 7. 1872 Johanna Eliſabeth Veith geb. Fuchs, Ehefrau des Renten⸗ empfängers Johann Anton Veith, geb. 4. 12. 1855 Betriebsaſſiſtent Rudolf Jul. Haugſtetter, geb. 27. 7. 1888 Bäckermeiſter Joh. Georg Friedrich Röhm, geb. 4. 5. 1864 Anna Maria Lutz geb. Vonderſand, Witwe des Schloſſer⸗ meiſters Georg Lutz, geb. 2. 2. 1856 Amalie Karoline Wüſt geb. Haas, Witwe des Formers Ferdinand Guſtav Wüſt, geb. 22. 7. 1899 Pförtner Karl Auguſt Andres, geb. 1. 1. 1871 Magdaleng Bühler geb. Mendel, geb. 29. 9. 1866 des Wagners 0 Privat⸗ des ſtädt. An⸗ 1867 Johanna Katharina Ehrhard geb. Klein, Wwe. d. Mineral⸗ waſſerhändlers Joh. Adam Ehrhardt, geb. 10. 11. 1868 Fabrikmeiſter Bernhard Keller, geb. 13. 3. 1877 Landwirt Martin Klotz, geb. 7. 11. 1889 Mühlenarbeiter Martin Gülch, geb. 24. 6. 1878 Kauſm. Angeſt. Karl Vetter, geb. 28. 9. 1891 Schneider Alois Willi Duſchl, geb. W. 9. 1908 * Groß⸗Geran, 26. Mai. In der„Krone“ wurde in Anweſenheit von Reg.⸗Rat Gutermuth als Ver⸗ treter des Landrats und Bürgermeiſter Götz eine Untergruppe der Techniſchen Nothilfe gegründet. Ingenieur Jakob Gerhardt wurde, zum Führer beſtimmt.— In der verlängerten Schil⸗ lerſtraße wurde das von der Ortskreisgruppe Groß⸗ Gerau und mit Unterſtützung der Stadtverwaltung geplante Luftſchutzübungshaus erſtellt und im Anſchluß an die ReB⸗Führertagung ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben. Gleichzeitig mit der Ueber⸗ gabe war eine Luftſchutzübung verbunden.— Die Gründungsverſammlung der Gemeinnützigen Ge⸗ ſellſchaft m. b. H. zur Errichtung von Kleinwoh⸗ nungen in der Staot Groß⸗Gerau hat im Hotel „Krone“ ſtattgefunden. An die Gründung anſchlie⸗ ßend erfolgte die Wahl des Verwaltungs und Auf⸗ ſichtsrates. Lanoͤrat Kloſtermann wurde zum Vorſitzenden des Verwaltungsrates und als deſſen Stellvertreter Bankdirektor Raiß beſtimmt. Der Auſſichtsrat ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſam⸗ men: Beigeordneter Göbel, Faulſtroh und Volk, Ge⸗ ſchäftsführer wurden Bürgermeiſter Götz und Engel(Volksbank). Bis jetzt ſind 84000 Mark gezeichnet(Landkreis 20 000, Staòͤt 20 000, Faulſtroh 5000, Helvetia 3000, Unionbrauerei 2000, die reſt⸗ lichen 4000 Mark wurden vom Bauhandwerk gezeich⸗ net). Mit dem Bau von Kleinwohnungen ſoll bald begonnen werden. * Heppenheim, 26. Mai. Im Heppenheimer Win⸗ zerkeller waren die Winzer der Bergſtraße zu der Probe des 1938er Bergſträßer zuſammen⸗ gekommen. Kreisfachſchaftswart Freiberg er be⸗ grüßte u. a. Direktor Rupp von der Weinbaudomäne. Auch dankte er den Städten Bensheim und Heppen⸗ heim, der Weinbaudomäne, dem Winzerverein und den Winzern für die Bereitſtellung der Weinproben. Man kann ſagen, daß der 1938er Bergſträßer ein vorzügliches Stöfſchen gibt.— Die Ortsgruppe Heppenheim der NSK OV hielt einen Mit⸗ glieder appell ab, bei deſſen Eröffnung der Kameradſchaftsführer ſprach die Hoffnung aus, im jede mit dem Ehrenkreuß ausgezeichnete Mutter hatte die Kameradſchaft ein Geſchenk bereit. Der Kameradſchaftsführer ſprach die Hoffnung aubs, im nächſten Jahr die Mittel zur Verfügung zu haben, um allen Müttern der Stadt eine Freude durch ein Geſchenk bereiten zu können. Im Laufe des Som⸗ mers will man allen Kriegsopfern eine Freude durch eine Autofahrt bereiten. Die Mittel hierzu ſollen durch Spenden aufgebracht werden. * Zweibrücken, 26. Mai. Der 38jährige Motor⸗ radler Alvis Aſt von Altheim, der in der Landauer Straße zwiſchen dem Bezirksamt und der Brauerei Buchheit mit voller Wucht mit einem Kraftwagen zuſammenſtieß, wurde lebensgefährlich verletzt. —— 22 Seite/ Nummer 237 WMagſt⸗Ausgabe der Nenen Maunbeimer Reituné — Samstag, 27. Mai/ Sonntag, 28. Mai 1889 Der Pfingitfeiertage weoen erſcheint die nächſte Ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Dienstagvormittag 6 Uhr.(Die Vorausgabe erſcheint nicht). Dringende Familien⸗Anzeigen können uns bis Montag, nachmittags.30 Uhr, durch den Briefkaſten am Hauptportal unſeres Ver⸗ lagshauſes übermittelt werden. Filmrunoſchau Schauburg:„Vertrauensbruch“ Es iſt ein gutes— und franzöſiſches— Thema, dies von der verſolgten Unſchuld, die vor den Män⸗ nern durch die Gaſſen der Großſtadt ſtreicht und kein Brot und keine Stellung findet, vorzüglich zu dem übenzarten Madonnengeſichtchen der Darrieux paſ⸗ ſend. Damit nun aber auch was geſchieht, wird der armen unſchuldigen Studentin auch eine kleine Schuld beigebracht, ein Vertrauensbruch, ein Hinein⸗ drängeln in das große Haus mit den gütigen Men⸗ ſchen, wo man ſorgenfrei leben kannn Die Fabel iſt einfach, klar und doch voll Möglich⸗ keiten, pſychologiſchen Tiefblick zu entwickeln, die denn auch glänzend ausgenutzt werden, freilich, be⸗ ſonders im erſten Teil, ohne viel Rückſicht auf den dramatiſchen Fluß der Dinge. Aber der Franzoſe ſteht ja über dem Thema, er iſt zufrieden und glück⸗ lich, wenn es elegant, eindringlich und vielſeitig variiert wird, und dies verſteht der Spielleiter De⸗ coin. Das rein Techniſche der Kamera ſteht höher als ſonſt in franzöſiſchen Filmen, aber ganz her⸗ vorragend iſt das Talent der Bilöwahl, die Kunſt, mit dem Bild ſymboliſch zu wirken, Stimmung zu erzeugen, das Bewußtſein genau in die Richtung zu lenken, die durch die Handlung gegeben iſt. Es iſt eine maleriſche kluge Bedachtſamkeit in der Art wie Paris photographiert wird, die Sorbonne, Verſail⸗ les, das Vergnügungsviertel..„ es iſt niemals in keinem Augenblick bloß Staffage, ſondern ebenſo wie der genau verfolgte Schritt der Künſtlerin intenſiv ausgenutztes Kunſtmittel der Stimmungs ver⸗ dichtung Wer auf amerikaniſche Technik der Han d⸗ lungsverdichtung ſchwört, mag ſich davor be⸗ kreuzigen; aber hat man Sinn für pſychologiſche Feinheit, ſo nimmt man manche Länge gern mit, weil man eben doch tiefer beeindruckt wird. Gleich⸗ viel ob man ſo eine Geſchichte von dem armen Mäd⸗ chen,(das ſein Glück erſchwindelt, ſeine Schuld beich⸗ tet und als junge Rechtsanwältin ſogar noch eine indirekte Rechtfertigung für die„Sünde“ bei einer Klientin findet), ſentimental nennen will, ſie wird einem dennoch„zu Gemüt“ geführt, man wird ſo feſtgehalten, daß der ſprichwörtlich flüchtige Film⸗ eindruck haften bleibt. Wir gehen auf die Weiſe durch vier Verhandlungen des Jugendgerichts durch, die mit der Filmfabel ſelbſt kaum etwas zu tun haben, aber dann ſitzt auch die uns angehende Pointe, und der Decoin hat künſtleriſch wie eben auch moraliſch erreicht was er wollte. Geſpielt wird gut und leidensvoll von der Dar⸗ rieux, deren Rolle von Urſula Grabley geſprochen wirdz ſehr beachtlich auch der alte Profeſſor von Vanel..„ und dann der prächtige Kopf des Ju⸗ gendgerichtspräſidenten! Synchroniſierung durchweg gut. Erich Hunger Nationaltheater: 20 Uhr zum letzten Male„Aimée“. Ko⸗ mödie, von Heinz Coubier. Libelle: 16 Uhr Tanztee; 20.30 Uhr Wiener Revue:„Küßt Wiener Frauen“. Nibelungenſaal: 20 Uhr Feſtakt aus Anlaß des U0oer⸗ Tages. Adolf⸗Hitler⸗Ufer: Feſtplatzbetrieb mit Wehrmacht⸗Vor⸗ führungen. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Brückl, Flughafen⸗ Gaſtſtätte, Reichsautobahn⸗Gaſtſtätte, Rennwieſen⸗Gaſt⸗ ſtötte. Lichtipiele: Ufa⸗ Palaſt:„Umwege zum Glück“.— Alhambra: „Marguerite:“.— Schauburg:„Vertrauensbruch“.— Palaſt:„Der Edelweißkönig“.— Gloria:„Ein hoffnungs⸗ loſer Fall“.— Scala und Capitol:„Der Gouverneur“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Prunkräume im Oſtflügel neu eingerichte. Sammlungen antiker Kunſt neu aufgeſtellt. Theatermuſeum E 7, 20: Geöffnet von 10—18 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Schattenriſſe der Dalbergzei:. Sonderſchau: Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung: Japaniſche Gebrauchsgegenſtände. Mannheimer Kunſtverein, I. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Ausſtellung Mannheimer Künſtler. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 Uhr Gedächtnisausſtellung für Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei, Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr. Kinderleſehalle: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3. 1: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr Palmenhaus im Luiſenpark: Geöffnet von.30—17 Uhr. Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Einbruch Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: huſtenflüge. Pfingſtſonntag, 28. Mai Nationaltheater: 19 r„Aida“. Oper von Verdi. Neues Theater im Roſengarten: 20 Uhr„Für die Katz“. Komödie von Auguſt Hinrichs. von 11 bis 13 Uhr; Libelle: 16 Uhr Familienvorſtellung; 20.30 Uhr Wiener Revue:„Küßt Wiener Frauen“. 110er⸗Tag: 11 Uhr Feſtmarſch. Planetarium: 16 und 17 Uhr„Ferne Sonnen im Welten⸗ raum.“ Lichtbildervortrag mit Vorführung des Sternen⸗ projektors. Adolf⸗Hitler⸗uſer: Feſtplatzbetrieb mit Wehrmacht⸗Vor⸗ führungen. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Brückl, Waldpark⸗ reſtaurant am Stern, Flughafen⸗Gaſtſtätte, Reichsauto⸗ bahn⸗Gaſtſtätte, Rennwieſen⸗Gaſtſtätte. Lichtſpiele: Programm wie Pfingſtſamstag. Muſeen: Geſchloſſen. Pfingſtmontag, 29. Mai Nationaltheater: 19.30 Uhr„Das Land des Lächelns“. Operette von Franz Lehar. Zum erſten Male. Neues Theater im Roſengarten: 20 Uhr„Für die Katz“. Komödie von Auguſt Hinrichs. Libelle: 16 Uhr Familienvorſtellung; 20.30 Uhr Revue:„Küßt Wiener Frauen“. Adolf⸗Hitler⸗ufer: Feſtplatzbetrieb mit Wehrmacht⸗Vor⸗ führungen. Planetarium: 16 und 17 Uhr„Ferne Sonnen im Welten⸗ raum“. Lichtbildervortrag mit Vorführung des Sternen⸗ projektors. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Brückl und Wald⸗ parkreſtaurant. Lichtſpiele: Programm wie Pfingſtſonntag. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11—17 Uhr. Sonderſchau: Bilder aus alten pfälziſchen Reſidenzen. Prunkräume im Oſtflügel neu eingerichtet. Sammlungen antiker Kunſt neu aufgeſtellt. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe dͤer Dalbergzeit. Städtiſche Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: Geöffnet von 11 bis 13.30 und von 15—17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 11 bis 13 Uhr. Sonderausſtellung: Japaniſche Gebraucsgegenſtände. Mannheimer Kunſtverein, I. 1, 1: Geöffnet von 11 bis 13 und von 15—17 Uhr. Ausſtellung Mannheimer Künſtler. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von—12 Uhr. Palmenhaus im Luiſenpark: Geöffnet von—12 Uhr und von 14 bis 17.30 Uhr 0 Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Eintritt und Keuch⸗ Wiener der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10—47 Uhr Rundflüge huſtenflüge. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute S4R Hindenburgpark: 16—18 Uhr und 20—22 Uhr Konzerte. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöfener 15 bis 20 Uhr. „und an den Feiertagen“ Hindenburgpark: Drei Konzerte. Pfälzerwald⸗Verein: Halbtagswanderung; Abfahrt 183.53 Uhr am Pfingſtmontag vom Hauptbahnhoſ Ludwigshafen nach Limburgerhof.. An allen Tagen: Pfalzbau⸗Kaſſeehaus: Kleinkunſtbühne. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Rheinſchiff⸗Gaſtſtätte„Kurpfalz“: Konzert und Tanz Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Umwege zum Glück“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Katja, die ungekrönte Kaiſerin“.— Ufa⸗ Rheingold:„Der Gouverneur“.— Union⸗Theater:„Der Werkpilot“.— Atlantik:„Pour le merite“. Heidelberger Neranſtaltungen Heute Feierſtätte:„Braut von Meſſina“(21 Uhr) Städt. Theater:„Meine Schweſter und ich“(Pr.⸗Gr. 4, 20—22.15 Uhr.) Kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung„Gemälde des 19. Jahrhunderts“. Morgen(Sonntag) Städt. Theater:„Meine Schweſter und ich“(Pr.⸗Gr. 4, 20—22.15 Uhr). Schloßhof: Serenaden⸗Konzert(20.30 Uhr, bei ungünſtiger Witterung Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung. Seues de. ansbeier Die neuesten bunten in der Abteilung Beyer-Schnitte. Beyer-Schnitimuster und-Alben 8 1. Etage Sonntag(Pfingſten), 6 Trauerſpiel von Franz Grillparzer. und am Montag Städt. Theater:„Der Zarewitſch“(Pr.⸗Sr. 1 20 kes gegen Capitol:„Umwege zum Glück“.— Schloß⸗Filmtheater: „Der Vierte kommt niht“.— Gloria:„Menſchen vom Varieté“.— Kammer:„Parbſtraße 18“.— Odeon:„De Gouverneur“. 4 vom 28. Mai bis 5. Juni Im Nationaltheater: 28. Mai: Außer Miete,„Aida“. Oper von Verdi. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 19 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr. Montag(Pfingſten), 29. Mai: Außer Miete, im Rahmen des Oſtmark⸗Zyklus, zum erſten Male,„Das Land des Lächelns“. Operette von Franz Lehar. Eintauſch von Gutſcheinen auſgehoben. Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 22.15 Uhr. Dienstag, 30. Mai: Miete G 25 und 1. Sondermiete G 13 und für die NS Kraſt durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 391—393,„Der Gigant“. Schauſpiel v. Richard Billinger. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 31. Mai: Miete M und 1. Sondermiete M13, „Die diebiſche Elſter“. Oper von G. Roſſini. Anfang 20 Uhr, Ende gegen.45 Uhr. Donnerstag, 1. Juni: Miete D 26 und 2. Sondermiete D 13, und für die NSG Kraft durch Freude, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 416—417,„Der Muſikant“. Oper von Jul. Bittner. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 2. Juni: Miete F 7 und 1. Sondermiete F 14, „Oeſterreichiſche Tragödie“. Schauſpiel von Rudolf Oertel. Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30. Samstag, 3. Juni: Miete H 25 und 1. Sondermiete H 18, zum letzten Male,„König Ottokars Glück und Ende“. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Sonntag, 4. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 124 bis 126, 130—132, 260, 264—266, W4, 304—306, 336—338, 348—355, 360—391—393, 508—510, 529, 549—550, 571—580, Gruppe D 1— 400, Gruppe E 301—600,„Der Muſikaut“. Oper von Julius Bittner. Anfang 14 Uhr, Ende 16.15 Uhr.— Abends, Miete C W und 1 Sondermiete C 13, „Wiener Blut“. Operette von Johann Strauß. Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Montag, 5. Juni:„Miete B 24 und 2. Sondermiete B 12, „Die Zauberflöte“. Oper von Mozart. Anfang 1930 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Im Nenen Theater im Roſengarten Sonntag(Pfingſten) 28 Mai: Freier Verkauf,„Für die Katz“. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Montag(Pfingſten), 29. Mai: Freier Verkauf,„Für die Anfang 20 Uhr, Katz“. Komödie von Auguſt Hinrichs Ende 22.15 Uhr. Mittwoch, 31. Mai: Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 160, 227—229 233—235, 327—929, 281—283, 381—386, 501—510, 514—520, 541 bis 550, 580, 593—599, 620, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig, Nr.—900,„Für die Katz“. Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20 Uhr, Ende.15 Uhr. Was hören wir? Sonntag, 28. Mai Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.15: Morgenmuſik.— Morgenfeier der HJ.—.30: Frohe Weiſen(Schallpl.)— 11.00: Friſch geſungen.— 11.30: Fantaſien auf der Wur⸗ litzer Orgel.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 14.00: Kaſperlſpiel.— 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde(Schallpl.) — 16.00: Muſik am Sonntagnachmittag.— 18.00: Flur⸗ namen erzählen. Hörfolge.— 18.45: Die ſingende Geige (Schallplatten).— 19.30: Sport an Pfingſten.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Bunte Muſik.— 22.00: Nachrichten. — 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.00: Froher Klang.—.00: Früh⸗ konzert.— 10.00: Morgenfeier.— 10.40: Chorwerke von Brahms.— 11.30: Fantaſien auf der Kino⸗Orgel.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Maiglöckchen läuten in dem Tal. Frühlingsſpiel.— 14.30: Heitere bunte Klänge — 15.30: Am Rande der Dorſſtraße.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Wagner⸗Konzert.— 19.05: Muſika⸗ liſche Kurzweil.— 20.00: Falſtaff. Oper von Verdi.— 22.20: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Montag, 29. Mai Reichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.15: Morgenmuſik.—.00: Bunte Volksmuſik.—.30: Frohe Weiſen.— 11.00: Blas⸗ muſik.— 11.30: Kleines Konzert.— 12.00: Mittagskon⸗ zert.— 14.00: Die Glockenblume. Funkmärchen.— 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde(Schallplatten).— 16.00: Nachmit⸗ tagskonzert.— 18.00: Als ich wiederkam. Kleiner Roman in 10 Funkbildern.— 19.00: Tanzmuſik(Schallplatten).— 19.30: Sport an Pfingſten.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Froher Pfingſtexpreß.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Un⸗ terhaltungskonzert.— 24.00: Fröhliche Tanzmuſik. Deutſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.00: Kleine Melodie.—.20: Eine Woche unterm Pflug.—.00: 10.25: Neue Muſik.— 11.30: Schöne Stimmen(Schallpl.) 3 c ieiderrewese 3 70 845 3 Dem Warenkaufabkommen der Bad. Beamten- ———— bank angeschlossen. .00 Muſikal. Kurzweil.— —* N W — 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: bis ͤrei.— 16.00: Kurzweil am Nachmittag.— 18. Der verkaufte Großvater. Bäuerliche Groteske.— 18.35 Zeitgenöſſiſche Komponiſten.— 20.15: Abend.— 22.20: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Unterhal⸗ tung und Tanz. Dienstag, 30. Mai Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Froher Klang.—.202 Für Dich daheim.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.10: Muſikal. Kurzweil.— 16.00: zert.— 18.00: Beliebte Tanzkapellen(Schallplatten). 18.45: Aus Zeit und Leben.— 19.00: melreich.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: kontzert.— 21.00: Der Schwarzkünſtler. Naßhrichten.— 22.20: Politiſche E Muſik zur Unterhaltung.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: 15.15: Kinderliederſingen.— 15.40: 150 Jahre flüſſiger Stein.— 18.15: Kleine großen Propheten.— 18.35: Walter Niemann ſpielt eigene Werke.— 19.00: Feierabendmuſik.— 20.15: Muſik am Abend.— 21.15: Politiſche Zeitungsſchau.— 21.30: ber der Melodie.— 22.20: Kleine Nachtmuſik.— Franz Liſzt: Fauſt⸗Sinfonie. Zau⸗ 00: Wie wird das Pfingſtwetter? Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankſurt a.., vom 27. Mai: Das Agorenhoch⸗ hat einen Ausläufer auf das Feſtland entſandt, in deſſen Bereich auch bei uns Witterungsbeſſexung ein⸗ Wenn auch für die Folge mit überwie⸗ gerechnet werden kann, ſo läßt doch die Geſamtlage und die Zufuhr von Meeresluft aus Weſt bis Nordweſt keine volle Be⸗ getreten iſt. gend freumdlichem Wetter ſtändigkeit und allzu ſtarke Erwärmung erwarten. Vorausſage für Sonntag, 2 8. Mai Vielfach heiter und im allgemeinen auch trok⸗ ken, Mittagstemperaturen zwiſchen etwa 20 und 25 Grad, Winde aus Weſt bis Nord. Vorausſage für Montag, 29. Mai Im weſentlichen freundliches, doch lein durch⸗ aus beſtändiges Wetter. Höchſttemperatur in Mannheim 27. Mai: 10,3 Grad; heute früh ½8 Uhr: 11,2 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Allerlei von zwei Eöuard Künneke⸗ Kon⸗ Muſikaliſches Him⸗ Unterhaltungs⸗ Luſtſpiel.— 22.00: Zeitungsſchau.—.35: Frühkonzert.— 10.30: Fröhl. Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00; Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— Was jeder Kinder⸗ reiche wiſſen muß.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Schüler des am 26. Mai: + 14,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 58— Abein-Pege 23. 24, 25 26. 27 Rhein⸗Vegel] 24. 25 26 Rhelnfelden.28 3,82 3 04.70.50ffKaud...T719,50 Weead: 510455 444.2 aKköln.70½3,90412 ſiehl.. 508.,104.55.314.28ſ Pecar⸗ Maxau..22 95 709.53.16,] Necar-Beae Mannheim.38•83 0,22 64606.10 Mannheim.826.116,3706.10 Besichtigen Sie bitte unsere schönen Stoff-Fenster! kleiner- am kleinslen — und wenn Sie genau binschen, dann merken Sie, daß selbst die kleinste Kleinanzeige für wenige Groschen in der Neuen Mannheimer Zeitung schon Eriolg hat. Bei Kleinanzeigenliegt es also nicht an der Größe, son- dern nur daran, daß sie auch zu jeder Gelegenbeit aufgegeben werden. Das ist nämlich die Hauptsa- che. 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Sienka Nasin WOTLGA-WOLe Oie stobe Liebe der Bojarentochtet zu dem Kkosokemebell bis in den Tod in den Fluten der Wolge Temperament- Sehnsucht Schwermut Heimweh und aufwühlende Leidenschatt zeigt det Fim Es sipgt der weltberühmte 4 Don- Kosaken⸗- cher unter Serge Jeroff Weisen Schweimut und Leidenscheft Wolga-Wolga: det heilige Stiom tordert seine Opie: Ein Geschehen aus der prunk⸗ vollen Zeu des„stillen“ Zaren Sondewetensteiter · Wemer tiemmer, Dusseldott C Valunscuufk, Stella Maris 65 Telephon 52449 A0 Einstieg nur Adolf-Hitler-Brücke(t) Pringst-Sonntag 14 unr Pfingst-Montag. z urück Worms nur 1 NMark I. Bopp. Wohnung: Untere Clignetstr. 3 TäliondTögierweon Samstag, den 27. Mai 1939 Vorstellung Nr. 306 Miete B Nr. 23 Erste Sondermiete B Nr. 121“ Zum letsten, Male: Aimèee oder Der gesunde Menschenverstand Komòödie in drei Akten von Heinz Coubier Antang 20 Uhr Ende gegen 22 Uhr Sonntag. den 28. Mai 1939 Vorstellung Nr 309 Aida Grohe Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi Anfans 19 Uhr Ende 22.15 Uhr Unser Fesiprogramm Pfingstmontag letzter Tag! En Flim der rextios begelstert zuviel Temperemert und Leunen. kurz: Auber Micte Dor grohe Ganghoſerſilm der Lia/ Ein Dolksstuc wurde x. Doſksfim! Der Edelweibkänigg Hanel Knoteok, Faul Rlohter Iugend zugelassen! Auserwähltes Vorprogtamm Heuie: 4,.10,.20, Pfingsten ab2 Nouos Theater gosenganen Sonntaxg, den 28. Mal 1939 Vorstellung Nr. 59 Für die Katz! Eine Komödie ee von 7¹ [Künſtieriſch wertvoll! Sie werden ſachen- Sie werden August Hinrichs Anfang 20 Uhr Ende etwa 22.30 Uhr National-Theater wanen Montax, den 29. Mai 1939 Vorstellung Mr. 310 Außer Miete Im Rahmen des Ostmark-Zyklus Zum ersten Male: Das Land des Lächelns ib hokhannaarfal das ist die reizende Jennu Iuoo In d. erfolgreichen Filmeomodie UIn Karitudwigdiehl neute gemstas 10.45 Vorstelluns Die groge Fiim · Revue Lökudlan üieSlerne mit La Jana, Tschechowa, Ondra, Hörbiger. Söhnker, Trenker, Lingen. Moset u. viel. and. Größ. 4 Leitung: J. O. Frankl Tale- Ueen Dos Haus der guten Kepellen P 7, 22· An den Plenken — Fernsptechet 21676 An beiden Pfingst-Feiettegen vormittegs von 1150 bis 15 Uhr konstletische FfUhOHzerte Dos gute kaffeeheus-Frühstück zu 65 Pfennig · Täglich ab 9 Uhr geöfinet Beschten Sie ôuch die Talliluun Aunben an andetrer sStelle Hannes Stelzer, 160 peukert Romantische Operette in-drei Akten sefine Dora 1 und Frita Löhner Musik von Frans Lehär Anf. 19.30 Uhr Endé etwa 22.15 Uhr Moues Theater rosesgarun Montag, den 29. Mal 1989 Vorstellung Nr. 60* Für die Katz! Trönen lechen Neue Fo* Wochenscheu u. Kullurfiim: „Werke und Formen“ Beginn: Samstar.00.00.20 Pflngst-Sonntag uld Hontag .07.35.55.20 jugendliche nicht zugelassen! 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