233 n. 1 8 3 * 14 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugsvpreiſe: Krei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren eſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l.-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite. breite Textmillimeterzeile 50 Pß Rleinanzetgen ermäßiz gültig iſt die Anzeigen⸗Preislß oder Konkurſen wird keinerlei für Anzeigen in beſtimmten Ausee und für fernmündlich erteilte Aufträge. 9 Abend⸗Ausgabe K Mittwoch, 31. Mai 1930 150. Jahrgang— Nr. 24 Dic Spanien-Kümofer in Kamburg Kermann Eöting drütkt den deulſchen enionärrn ſelne Bankbarkeilu. jeinen Siolz aus Fliegerkameradſchaft Goͤring füͤhrt ihnen entgegen Großartige Empfangsparade der Koöc-Flotle auf der Eibe (Tunkmeldung der NM3.) + An Bord der Jacht„Hamburg“, 31. Mai. Der freundliche Hamburger Vorort Neumühlen mit ſeinen grünen Hügeln und mit den ſchmucken Wohnhäuschen trägt reichen Feſtſchmuck. An der Landungsbrücke ſteht eine Ehrenkompanie der Luft⸗ waffe, eine Ehrenhundertſchaft Schutzpolizei und Ehrenabordnungen aller Parteigliederungen. Am rechten Elbufer iſt auch eine Flakbatterie aufgebaut. Der Nebel hat ſich heute morgen erſt ſpät gelichtet, und die Fahrt der Schiffe mit den deutſchen Spa⸗ nien⸗Freiwilligen elbaufwärts hat dadurch um rund drei Stunden Verzögerung erlitten. Nun liegt um 10 Uhr vormittags heller, warmer Sonnenſchein über Strom und Land. Um 10.20 Uhr trifft der Oberbefehlshaber der deutſchen Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, mit ſeiner Begleitung an den Landungsbrücken Neu⸗ mühlen ein, wo ihm ein begeiſterter Empfang bereitet wird. Der Generalfeldmarſchall beſteigt mit ſeiner Begleitung die Jacht, um der Flotte entgegenzüfäh⸗ ren, um den deutſchen Spanienkämpfern den Grüß des Führers und des ganzen deutſchen Volkes darzu⸗ bringen. An Deck der ſchmucken Jacht ſieht man neben dem Generalfeldmarſchall und dem Reichs⸗ organiſationsleiter eine große Zahl hoher Offiziere aller örei Wehrmachtsteile, in der Mehrzahl aber der Luftwaffe, dazu viele führende Männer des Staates und der⸗Partei. Die Jacht„Hamburg“ lichtet kurz vor einhalb elf Uhr die Anker und nimmt den Kurs elbabwärts. Auf dem linken Elbufer ſtehen die Arbeiter der Werften, auf dem rechten Elbufer eine ungeheure An⸗ zahl von Männern, Frauen und Kindern. Auf der Elbe ſelbſt kreuzen ununterbrochen kleinere Dampf⸗ ſchiffe, ſchnelle Motorboote und andere Waſſerfahr⸗ zeuge, alle bis zum letzten Platz beſetzt. Ein unend⸗ licher Jubel begleitet die Fahrt des Generalfeldmar⸗ ſchalls. Ununterbrochen tönen'die Heilrufe ihm ent⸗ gegen, und im Chor wiederholen ſich weit über das Waſſer klingend die Rufe:„Hermann! Her⸗ mann!“ Nach knapp zehn Minuten Fahrt paſſiert die Jacht die in Kiellinie fahrende 6. Torpedobootsflot⸗ tille, beſtehend aus den Booten„Leopard“,„Lux“, „Wolf“,„Iltis“ und„Tiger“. Die Mannſchaften der Kriegsſchiffe ſind in Paradeaufſtellung angetreten, und grüßen den Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Je weiter die Fahrt geht, um ſo ſchöner und ein⸗ drucksvoller wird das Bild dieſes feſtlichen Tages. Das herrlich warme Sommerwetter hat die ganze Bevölkerung an die Ufer der Elbe gebracht. Strand und Hügel, Fenſter und Dächer der Häuſer ſind mit jubelnden Menſchen beſetzt. Kurz vor Blankeneſe wird das erſte der Kͤ F⸗Schiffe paſſiert. Es iſt die„Stuttgart“. An Bord ſind Offiziere und Mannſchaften in ihren graugrünen Uniformen angetreten. Das Panzerſchiff„Admiral Graf Speel, das der„Stuttgart“ unmittelbar folgt, feuert 19 Salutſchüſſe. Die Flakbatterie antwortet vom Lande her ebenfalls mit 19 Schuß. Generalfeldmar⸗ ſchall Göring und ſeine Begleiter erwidern die Grüße der deutſchen Spanien⸗Kämpfer und der Kriegsſchiff⸗ beſatzung. Im Abſtand von einigen hundert Metern folgt die„Sierra Cordoba“. Es wiederholt ſich dasſelbe eindrucksvolle Schauſpiel. In etwa 500 Meter Abſtand kommt dann das Rieſenſchiff„Wil⸗ helm Guſtloff“ vorbei. Alle Deck ſind mit den deutſchen Spanien⸗Freiwilligen beſetzt. Die Offi⸗ ziere ſalutieren, die Mannſchaft ſteht in ſtraffer Hal⸗ tung. Auf der Höhe des Sül⸗Berges paſſiert als nächſtes Schiff„Der Deutſche“ die Jacht„Ham⸗ burg“. Nun gehen die Maſchinen der Jacht mit hal⸗ ber Kraft. Es naht das Flaggſchiff der Koͤc⸗Flotte „Robert Ley“, das den Kommandeur der Legion Condor, Generalmajor von Richthofen, und die ſpaniſchen Generale an Bord hat. Auch hier füllen Offiziere und Mannſchaften alle fünf Decks des gro⸗ ßen Schiffes. Faſt unbeſchreiblich iſt der Jubel der Menſchen am Strande und auf den zahlreichen klei⸗ nen Schiffen. Von Bord des„Robert Ley“ hört man die Klänge der deutſchen Nationalhymnen. Die„Hamburg“ wendet nun, und folgt der Koöc⸗ Flotte auf ihrer Fahri zum Hamburger Hafen. An Bord der Jacht ſind Generalfeldmarſchall Göring, der heute die große Kette vom Großkreuz der Golde⸗ nen Pfeile trägt, die dem Generalfeldmarſchall bereits vor Jahresfriſt von General Franco verliehen wurde, und Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in lebhaftem Geſpräch. Ununterbrochen klingt freudiger Jubel zur Jacht hinüber. Je näher die Flotte dem Hamburger Ha⸗ fen kommt, um ſo größer wird die Zahl der kleinen und großen Schiffe, die in ihrer Nähe kreuzen. Von den Werften und von allen Schiffen im Hafen erklingt Sirenengeheul. Generalfeldmarſchall Göring ſteht an der Spitze der Jacht, grüßt und Hankt immer wieder ſür die begeiſterten Kundgebun⸗ gen. Die Koͤcß⸗Flotte nimmt Kurs auf die Ueber⸗ ſeebrücke. Die Jacht„Hamburg“ legt gegen 12.30 Uhr an den Landungsbrücken in Neumühlen an, wo Generalfeldmarſchall Göring mit ſeiner Begleitung ſich an Land begibt, um im Kraftwagen zur Ueber⸗ ſeebrücke zu fahren. Die Einfahrt in Bamburgs gafen eine Triumphfahrt: Ueber dem Hamburger Hafen liegt ein herrlicher Frühlingstag. Strahlender Sonnenſchein übexflutet Werften, Schiſfe und Hafenanlagen. Weit ſchweift der Blick der vielen Zehntauſende, die ſich an der Ueberſeebrücke und an den St. Pauli⸗Landungs⸗ brücken dicht drängen, hinaus zur Hafeneinfahrt. Alle im Hafen liegenden Schiffe haben Feſtbeflaggung angelegt. Von den Werften und den Anlegehrücken flattern die Banner des Deutſchland Adolf Hitlers und die rot⸗gold⸗roten Symbole des neuen Spaniens des Caudillo. Weiß leuchtet der ſchlanke Leib der ſchwimmenden Jugendherberge„Hein Godenwind“, überflattert von hundert bunten Wimpeln. Vor der Ueberſeebrücke ſind drei Ehrenkompanien der Luft⸗ waffe, je eine Kompanie Flieger, Flack und Luftnach⸗ richtentruppe, und eine Ehrenkompanie der Kriegs⸗ marine aufmarſchiert. Hinter ihnen drängt ſich eine unüberſehbare freudig geſtimmte Menſchenmenge, die auch alle Fenſter und Dächer dicht beſetzt hält. Gegen 11 Uhr laufen mehrere Torpedoboote der Kriegsmarine, die der Heimkehrflotte voraufgefah⸗ ren ſind, in den Hamburger Hafen ein, freudig begrüßt von den Zuſchauermaſſen. Jetzt hallen von fern her die Salutſchüſſe der Flakbatterien vom Neumühlener Ufer den Strom herauf und nicht lange währt es, bis die großen Schornſteine des Ko⸗Schiffes„Stuttgart“ über der Hafeneinfahrt auftauchen. Schlagartig ſetzen die Sirenen aller im Hafen liegenden Schiffe zur Be⸗ grüßung der deutſchen Spanienfreiwilligen ein, deren rot⸗goldenes Banner im Maſt der„Stuttgart“ im Winde flattert. Heil⸗ und Jubelrufe ſchallen den wackeren deutſchen Kämpfern vom Ufer her und von den Schiffen entgegen. Auf dem Dock und den Hel⸗ ligen der Werften haben Tauſende von Werft⸗ und Hafenarbeiter Auſſtellung genommen, um ihre vom ſiegreichen Kampf gegen den Bolſchewismus heim⸗ kehrenden Kameraden von Herzen zu grüßen. Von mächtigen Schleppern gezogen, zieht die „Stuttgart“ majeſtätiſch ihre Bahn. Ohrenbetäubend Hermann Göring: Ich Als Generalfeldmarſchall Göring vor der Ueberſeebrücke eintrifft, wird er von den Zehntau⸗ ſenden begeiſtert gefeiert. Der Generalfeldmarſchall ſchreitet die Fronten des Ehrenbataillons der Luft⸗ waffe und der Ehrenkompanie der Kriegsmarine ab und begibt ſich ſodann zum Anlegeponton der Ueber⸗ ſeebrücke. Hier befinden ſich auch die Blutordens⸗ träger des Gaues Hamburg. Als der Kommandeur der deutſchen Legion, Ge⸗ meralmajor Freiherr von Richthofen mit ſeinem Stab den„Robert Ley“ verläßt, werden ihm ſtürmiſche Huldigungen dargebracht. Generalmajor von Richthofen erſtattet dem Oberbefehlshaber der deutſchen Luftwaffe Meldung. Der Generalfeld⸗ marſchall heißt ihn und die deutſche Legion im Na⸗ men des Führers und des Vaterlandes aufs herz⸗ lichſte in der Heimat willkommen: „Die Legion“, ſo ſagt der Generalfeldmarſchall, Generaloberſt Milch verabſchiedet ſich auf dem Flughafen von Rom vom Staatsſekretär der ita⸗ lieniſchen Luftwaffe, General Valle. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) ſchallt das Geheul der Dampfſirenen über Hafen und Stadt und vereinigt ſich mit den brauſenden Heil⸗ Rufen der Menſchenmaſſen zu einer einzigen Be⸗ grüßungs⸗ und Dankesſymphonie. Unaufhörlich geht das Winken hin und her. Freude über den ſtol⸗ zen Empfang leuchtet aus den Augen unſerer Spa⸗ nienkämpfer, die in langen Reihen in ihren ſchmucken olivgrünen Uniformen an der Reeling des Koͤx⸗ Schifßes ſtehen. Während die„Stuttgart“ zum Kuhwärder Vor⸗ hafen verholt wird, um mit der Ausſchiffung der Spanienkämpfer zu beginnen, läuft ſchon das Pan⸗ zerſchiff„Admiral Graf Spee“ in den Ha⸗ ſen ein. Offiziere und Mannſchaften haben an Deck Aufſtellung genommen. Wieder ſetzt das Geheul der Schiffsſirenen und das Signalpfeifen der Torpedo⸗Boote ein, und ſchon naht, von einer Welle begeiſterten Jubels begleitet, die„Sierra Cordoba“ und in geringem Abſtand der KöcF.⸗Rieſe„Wilhelm Guſtloff“. Vom hinteren Maſt wehen unendlich lang und faſt bis an die Waſſer⸗ fläche niederreichend die Heimatwimpel. Kaum hat der„Wilhelm Guſtloff“ vor der Ueber⸗ ſeebrücke verholt, als der rieſige Leib des Köc⸗Flagg⸗ ſchiffes„Robert Ley“ ſich nähert. Der Höhepunkt die⸗ ſer einzigartigen Stunde ſcheint erreicht. Die Luft rzittert von dem Heulen der Sirenen, dem Dröhnen der Dampfpfeifen und den Jubelſtürmen der Maſſen. Auf dem Sonnendeck und dem Promenadendeck ſind — ein prachtvolles militäriſches Bild, die deutſchen Freiwilligen, Gewehr bei Fuß, angetre⸗ ten. Schnell und reibungslos gehen die Anlege⸗ manöver vonſtatten, und bald liegen die beiden mäch⸗ tigen Schiffskoloſſe feſt vertäut an der feſtlich ge⸗ ſchmückten Ueberſeebrücke, während das KöF.⸗Schiff „Der Deutſche“ an der St.⸗Pauli⸗Landungsbrücke feſtmacht. bin ſehr ſtolz auf Euch“ „hat hervorragend und mit tiefer Hingabe ge⸗ kämpft. Ich bin ſehr ſtolz auf Euch!“ Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley wechſelt Händedrücke mit dem Kommandeur der deutſchen Le⸗ gion, der ihm den Dank für die überaus gute und fürſorgliche Aufnahme der deutſchen Freiwilligen an Bord der Koͤc⸗Schiffe ausſpricht. Generalfeldmarſchall Göring begibt ſich ſodann mit Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann und ſeinem weiteren Gefolge von der Ueberſeebrücke zum Hamburger Zoo, um die Ausſtellung„Segen des Meeres“, die das be⸗ ſondere Intereſſe Hermann Görings als Beauftrag⸗ ten für den Vierjahresplan findet, zu beſichtigen. Im Haſen beginnt ſofort die Ausſchiffung der Spanienkämpfer, die ſich unter dem Jubel der Zehntanſende zu geſchloſſenen Marſchkolonnen formieren, um am frühen Nachmittag zum Karl⸗ Muck⸗Platz zu marſchieren. Hier wird der Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, den Vorbeimarſch der deutſchen Legion abnehmen. Syaniſche Heerführer in Deulſchland (Funkmeldung der NM3.) + Hamburg, 31. Mai. Auf dem„Kraft durch Freude“⸗Flaggſchiff„Robert Ley“ trafen auch eine Reihe hervorragender ſpani⸗ ſcher Heerführer in Hamburg ein, die ſich längere Zeit als Gäſte im neuen Deutſchland aufhalten werden. Es ſind dies die Generale Don Antonio Arando, Don Juan Yague, Don Joſé Solchaga, Don Rafael Carcia Valinos, Don Corlos Martinez Campos, Don Camilla Alonſo Fega, Konteradmiral Don Ra⸗ mon Agaeinoſy Arma, Don Alfonſo de Orleans y de ſowie der italieniſche Fliegergeneral Bot⸗ iſti. „Die ausländiſchen Gäſte werden u. a. den großen Empfangsfeierlichkeiten für die deutſche Legion in Hamburg und in der Reichshauptſtadt beiwohnen. Die ſpaniſchen Heerführer, deren Namen mit der Geſchichte des ſpaniſchen Bürgerkrieges und mit dem Neuaufbau der ſpaniſchen Armee für immer ruhm⸗ voll verknüpft ſind, wurden bei Anlandgehen herz⸗ lichſt begrüßt und von der Hamburger Bevölkerung lebhaft gefeiert. Englanos enorme Seerüſtungen Eine Ueberſicht im„Daily Telegraph“ duh London, 31. Mai. Das Ausmaß der engliſchen Seerüſtungen geht aus einer im„Daily Telegraph“ veröffentlichten Ueberſicht des Flottenkorreſpondenten hervor, das U. a. feſtſtellt, daß in den letzten zwei Jahren allein an die bekannten Schiffsbauwerften in Clyde Auf⸗ träge für den Bau von 75 Schiffen im Werte von 52 Millionen Pfund vergeben worden ſind. Zur Zeit ſeien neun Schlachtſchiffe im Bau oder vergeben, und zwar ſünf mit je 35 000 Tonnen und zehn 14⸗Zoll⸗Geſchützen, vier mit 40 000 Tonnen und neun oder zehn 16⸗Zoll⸗Geſchützen. Der Bau weiterer Schlachtſchiffe ſei geplant, um die Flotte ſo ſtark zu machen, wie es die Regierung zur „Sicherung der imperialen Grenzen“ und beſonders „in Erfüllung der der auſtraliſchen Regierung ge⸗ gebenen Verſprechen“, eine Schlachtſchiff⸗Flotte für den Pazifik aufzuſtellen, für notwendig halte. Ins⸗ beſondere werde die Fertigſtellung der fünf Schlacht⸗ ſchiffe der König⸗Georg⸗V.⸗Klaſſe beſchleunigt. Unter den noch nicht gegebenen Aufträgen ſeien zu nennen vier 8000⸗Tonnen⸗Kreuzer der Fidſchi⸗Klaſſe, ein Flugzeugträger von 23000 Tonnen, acht ſchwere Zer⸗ ſtörer, vier-Boote, zwei Begleitſchiffe, zehn Mi⸗ nenwerfer und mehrere Hilfsſchiffe. 2. Seite /B Nummer 241 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Mai 1939 Nichtangriffspakt mit Dänemark Feierliche Unterzeichnung des Vertrages in Berlin (Funkmeldung der NM3.) +EBerlinx, 31. Mai. Die Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung und der Königlich Däniſchen Regierung über den Ab⸗ ſchluß eines Nichtangriffsvertrages ſind zum Abſchluß gekommen. Am Mittwochmittag um 13 Uhr wurde im Auswärtigen Amt der Nichtangriffsvertrag zwi⸗ ſchen Deutſchland u. Däuemark durch den Reichsmini⸗ ſter des Auswärtigen von Ribbentrop und dem Kö⸗ niglich Däniſchen Geſandten in Berlin, Kammerherrn Herluf Zahle, in feierlicher Form unterzeichnet. Der Vertrag, der aus zwei Artikeln und einem Zeich⸗ nungsprotokoll beſteht, ſtellt einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Friedens in Europa dar. Dem Unterzeichnungsakt wohnten von deutſcher Seite Staatsſekretär von Weizſäcker, Unterſtaats⸗ ſekretär Gauß und Vortragender Legationsrat von Grundherr, von däniſcher Seite Legatiousrat Steen⸗ ſen⸗Leth bei. Moskauer Auftrag für polniſche Texttlinduſtrie. Vertreter der Bialyſtoker Textilinduſtrie, die ſich nach Moskau begeben haben, ſind, wie es heißt, mit luf⸗ trägen, die einen Betrag von mehr als 8 Millionen Zloty ausmachen, nach Bialyſtok zurückgekehrt. Verſtärkte Wehrausbildung in Griechenland. Die Zeitungen künden an, daß ähnlich wie in vergange⸗ nen Jahren bei beſonderen Umſtänden verſtärkte Einberufungen erfolgt ſind, wie es auch jetzt geſche⸗ hen wird. Bisher nicht ausgebildete Männer wer⸗ den für einige Monate zu den Fahnen gerufen. Militariſiertes England: Die Arbeilerpartei für die Wehrpflicht 1,67 Millio nen für,- nur 286000 gegen das neue Weheyflichtgeſetz EP. London, 30. Mai. Der Kongreß der Arbeiterpartei lehnte am Dienstag eine Entſchließung ab, die Widerſtand gegen die Wehrpflicht forderte. Die Abſtim⸗ mung ergab 1,67 Millionen Stimmen ſür und 286 000 Stimmen gegen die Wehrpflicht. In einer mit noch größerer Mehrheit angenommenen wei⸗ teren Eutſchließung wurde der ſofortige Abſchluß eines Paktes mit der Sowjetunion gefordert. Die fünf„Rebellen“, die unter Führung von Sir Stafford Cripps im vergangenen Jahr wegen ihrer Einheitsfrontbeſtrebungen aus der La⸗ bour⸗Party(Arbeiterpartei) ausgeſchloſſen worden waren, haben am Dienstag einen Antrag auf Wie⸗ deraufnahme in die Partei geſtellt. Sie ſind bereit, die für alle Parteimitglieder verbindlichen Verpflich⸗ tungen zu unterzeichnen und verzichten daher, wenigſtens vorläufig, auf die Verwirklichung ihrer bisherigen Ziele.— Durch dieſen Schritt wird die Einigkeit innerhalb der engliſchen Arbeiterpaxtei wieder hergeſtellt. Sir Stafford Cripps und ſeine Anhänger ſind zu ihrem Schritt augenſcheinlich durch die überwältigende Mehrheit bewogen worden, die ſich auf dem Jahres⸗ tag der Labour⸗Party hinter die Politik der Partei⸗ führung geſtellt hat. 555 Berlegenheilsentſchlleßung des franzoͤſiſchen Marxijtenkongreſſes: Einig ijt man nur gegen Deutſchland. Im übrigen hilſt man ſich mit Phraſen über den Zerfall der marpiſtiſchen Jöeologie dnb. Paris, 91. Mai. Die grotesken Verhältniſſe auf dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteikongreß in Nantes ſind im Ver⸗ laufe der letzten Nacht noch einmal ſo grell wie nur irgend möglich beleuchtet worden. In den Morgen⸗ ſtunden, als die Sonne ſchon ziemlich hoch am Him⸗ mel ſtand, gelang es endlich, den findigen Kompro⸗ mißleuten der Partei eine Entſchließung mit über⸗ ragender Mehrheit annehmen zu laſſen, die allen ſtrittigen Fragen ausweicht. dafür aber gegen Deutſchland und Italien Stim⸗ mung zu machen verſucht. Mehr als einmal wurde im Laufe der Nacht die Frage geſtellt, ob die Partei nicht doch noch ganz aus⸗ einanderfallen würde. Allerdings wollte von einer Spaltung niemand etwas wiſſen, aber gleicher Mei⸗ nung wollte man auch nicht ſein. So behielt ſich jeder ſeine Anſicht vor, und man einigte ſich auf einen einzigartigen farbloſen Wortlaut, den der ehemalige franzöſiſche Innenminiſter Dormoy unter einigem Gelächter der Verſammlung„die beſte Antwort an die Reaktionäre in Frankreich“ und„die beſte Antwort an die Leute, die im Auslande noch immer an der franzöſiſchen Entſchloſſenheit zweifel⸗ ten“, nannte. In der Entſchließung, die letzten Endes mit 6395 Stimmen gegen rund 1000 bei 153 Stimmenthaltun⸗ gen angenommen wurde, heißt es zuerſt, die Sozial⸗ demokratiſche Partei betone erneut die Entſchloſſen⸗ heit des franzöſiſchen Volkes, die Integrität des Landes aufrechtzuerhalten, ſich gegen jede Beeinträch⸗ tigung ſeiner politiſchen Unabhängigkeit zu wehren, und den Schutz der Eingeborenen in den franzöſi⸗ ſchen Kolonien zu gewährleiſten. Alle kleinen Na⸗ tionen hätten ein Recht darauf, im Schoße der Menſchheit frei zu leben. Alle Expanſions⸗ und Lebensraumtheorien, mit denen man weitergehende Abſichten zu rechtfer⸗ tigen ſuche, müßten abgelehnt werden. Allen Gewaltunternehmungen müſſe man einen uner⸗ TPPPPTPTPPTPPPPTPTPPPPPPPPTP————————————————————————————— PPPP———PPPP— P PP—— P PTTTTTT—PPPPTTXX———————————PPTT————ů——— P P Y Y P P P P P P P P PPPPPP—— ſchütterlichen Widerſtandswillen und eine mäch⸗ tige Koalition der friedfertigen Mächte entgegen⸗ ſtellen. Die Entſchließung kritiſiert Frankreichs Außenpoli⸗ tik, die ſich nur auf der Organiſation des militäri⸗ ſchen Widerſtandes aufbaue, was aber für die Er⸗ haltung des Friedens unzureichend ſei. Daß die Marxiſten mit„großer Freude die Botſchaft Rooſe⸗ 55 zur Kenntnis genommen“, verſteht ſich von ſelbſt. In innenpolitiſcher Hinſicht enthält die Entſchlie⸗ ßung großmäulig eine Spitzenleiſtung an Kompro⸗ mißverſuchen, wie ſie in der Partei üblich geworden ſind:„Die ſtändige Miſſion der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei beſteht in einer Verteidigung der Zuge⸗ ſtänduſſe und der Freiheiten, die die Arbeiterſchaft ſich errungen hat, ſelbſt wenn die auswärtige Lage von der Nation eine kollektive Diſziplin erfordert.“ Des weiteren verurteilten die Kompromißler die Notverordnungen der Regierung, die ſie aber gleich darauf durch die„internationalen Ereigniſſe gerechtfertigt“ glauben. Zwiſchen den unzähligen nichtsſagenden Phraſen entdeckt man noch die ängſtliche Forderung, daß, von den gewöhnlichen Urlaubszeiten abgeſehen, dͤas Parlament nicht in die Ferien geſchickt werden dürfe. Eine Verlängerung der laufenden Legislaturperiodͤe ſei abzulehnen. Die Partei, ſo heißt es weiter, ſei noch immer dem Geiſt der Volksfront treu und ſie erkläre ſich bereit, an der Bildung einer Regierung teilzuneh⸗ men, die ſich auf eine einwandfreie republikaniſche Mehrheit ſtütze. Kurz nach 6 Uhr morgens wurde der Kongreß für geſchloſſen erklärt. Im Oktober dieſes Jahres findet ein neuer Kon⸗ greß ſtatt, auf dem die Statuten der Partei einer Reviſion unterzogen werden ſollen. Léon Blum wurde erneut zum Direktor des Zentralorgans der Partei, des in Paris erſcheinenden„Populaire“, ernannt. „Braut von Meſſina“ auf der Jeierſtätte„Heiliger Verg“ OHeidelberg, 28. Mai. Zu Pfingſten führte die Stadt Heidelberg auf der von ihr mit dem Arbeitsdienſt nach Plänen des Ar⸗ chitekten Alker erbauten Feierſtätte auf dem altehr⸗ würdigen„Heiligen Berg“ Schillers„Braut von Meſſina“ auf. Intendant Kurt Erlich, den wir zur kommenden Spielzeit an Magdeburg ver⸗ lieren, nutzte nach beſtem Vermögen das Weiträu⸗ mige, Einmalige ſolcher Spielflächen aus für die ſieben Kräfte ſeines Stadttheaters, die durch zwei be⸗ währte Gäſte ergänzt wurden: Fürſtin von Meſſina Größe und Würde, Wilhelm Koch ſpielte den Don Ceſar voll jugendlicher Leiden⸗ ſchaft. ins 4. Tauſend gegangen ſein. Trotz des nicht eindeutig freundlichen Wetters, war der Beſuch über Erwarten erfreulich und dürfte Kaum ein Tropfen fiel, die öͤunklen Regenwolken aber erwieſen ſich mit dem Mond, der nur bisweilen durch phantaſtiſche Riſſe brach, als unvergleichlich ſtimmungsvolle Ku⸗ liſſe gewaltigſten Ausmaßes, wie ſie kaum je der ge⸗ nialſte Bühnenbildner für die entſprechende Stelle in der„Götterdämmerung“ beim Trauerzuge Sieg⸗ frieds ſchaffen könnte zu Richard Wagners Regie⸗ anweiſung„Der Mond bricht durch die Wolken, und beleuchtet immer heller den die Berghöhe erreichen⸗ den Trauerzug“. Gewöhnen muß man ſich freilich an die gewaltige Weitung des Verhältniſſes zwiſchen Körpergröße (durch große Entfernungen verringert) und Stimm⸗ kraft Gurch Mikrophon⸗Anlagen ins Rieſenhafte ge⸗ ſteigert) der Spielenden, öͤeren Mimik verloren geht. Gchowirkungen, die ſtörend wurden, ſobald die Sprecher ſich dem abſchließenden Rundbau zuwand⸗ ten, wären wohl auch techniſch abſtellbar. Umſo na⸗ türlicher klang alles was die Beatrice(Agnes Fink, in heller Stimmlage und ſchlanker Geſtalt, durch weißes Gewand wirkſam unterſtützt, recht gut) am vorderen Spielrund ſagte. Optiſch wirkte auch die Szene EZimmer im Innern des Palaſtes“] zwi⸗ Ilſe Laux gab der Labour⸗Narm prüſt Wahlmaſchine + London, 31. Mai. Dem politiſchen Korreſpondenten des„Daily He⸗ rald“ zufolge bereitet ſich die Labour Party auf Neuwahlen vor, die ſie im kommenden Herbſt für möglich hält. Wie der Korreſpondent mitteilt, rechne man mit einem Wahlgang zwiſchen dem 23. Oktober und dem 1. Nopember. Die Labour Party über⸗ prüft bereits die geſamte Wahlmaſchine, falls es im Herbſt zu einer Wahl kommen ſolle. Es ſeien 500 Labour⸗Kandidaten aufgeſtellt und 350 Wahlagenten ernannt worden. Bekanntlich werden Wahlen in England durch das Aufgebot eines ganzen Heeres von Agenten, die für ihre Kandidaten Reklame machen, durchgeführt. Ein Hetzer Drahtber. unſ. Londoner Vertreters. — London, 31. Mai. Die konſervative„Daily Mail“ wendet ſich in einem Leitartikel energiſch gegen eine Hetzrede, die der Abgeordnete Noel Baker geſtern auf dem zur Zeit tagenden Parteikongreß der Labour Party in Southampton gehalten hat. Die„Daily Ma““ erwartet— wahrſcheinlich vergebens—, daß die Labour Party ein Diſziplinarverfahren gegen Noel Baker einleiten werde. Angeſichts der offiziellen Stellung der Oppoſition in England, die eines Ta⸗ ges zur Regierungsbildung berufen werden könne, müßten die deutſch⸗engliſchen Beziehungen durch der⸗ artige Reden erheblich geſtört werden. England ſei nur an der deutſchen Aktivität außerhalb der deut⸗ ſchen Grenzen intereſſiert, interne Angelegenheiten gingen nur Deutſchland ſelbſt etwas an. Noel Baker apbeite nur der deutſchen Propaganda in die Hände, die behaupte, daß England einen ideologiſchen Krieg gegen Deutſchland führe. Weltpoſtoerein und Politik Ein unverſtändlicher Beſchluß des Weltpoſt⸗ kongreſſes in Buenos Aires (Funkmeldung der NM3. + Berlin, 91. Mai. Der am 1. April 1939 in Buenos Aires zuſammen⸗ getretene Weltpoſtkongreß hat ſeine Arbeiten be⸗ endet. Seine Aufgabe war, den beſtehenden Welt⸗ poſtvertrag zu überprüfen und auf Grund praktiſcher Erfahrungen zu ergänzen. In dem vom Kongreß ausgearbeiteten neuen Vertragstext iſt unverſtändlicherweiſe die „Tſchecho⸗Slowakei“ als vertragſchließender Stgat aufgenommen und ein Raum für die Unterzeich⸗ nung dürch die Tſchecho⸗Slowakei vorgeſehen worden. Bei dieſer Sachlage kam eine Unterzeichnüng des neuen Wortlautes des Vertrages durch Deutſchland ſelbſtverſtändlich nicht in Betracht. Auch Italien, Ungarn, Spanien und der Vatikan haben den neuen Vertrag nicht unterzeichnet. Runorciſe Rooſevelts durch ASel Erkundung der Volksſtimmung für einen dritten Wahlgaug dub. Hydepark, 31. Mai. Präſident Rooſevelt kündigte am Dienstag an, er werde vorausſichtlich am 15. Juni von Waſhington aus, eine Rundreiſe durch das ganze Land antreten, um perſönlich die Stimmung der Bevölkerung ge⸗ genüber ſeiner Regierung und Politik auszukund⸗ ſchaften. Bevor Rooſevelt ſich zu dieſer Rundreiſe ent⸗ ſchloß, hatte er Generalpoſtmeiſter Varley, den de⸗ mokratiſchen Propagandachef, in den Staaten herum⸗ geſchickt und dieſer war ſehr begeiſtert von dem Er⸗ gebnis ſeiner Reiſe. Er ſoll Rooſevelt berichtet ſchen der Fürſtin und beiden Söhnen, die Erlich auf die Mittelzinne des abſchließenden Rund empor⸗ verlegte, ganz ausgezeichnet. Sprechtechniſch ſetzte ſich auch Heinz Roſenthal(Don Manuel) ſehr gut durch, wie beide Chöre, von Hofmann, Fürſtenberg, Eſchert und Uhſe geſprochen. Die Muſik(General⸗ muſikdirektor Kurt Overhoff) war auf den Trauer⸗ marſch(Bläſer) beſchränkt. Fernhin in der Rhein⸗ ebene blitzten die Lichterketten empor zum einzig⸗ artigen altehrwürdigen„Heiligen Berg“, auf dem Tauſende tiefen Dichterworten lauſchten. Friedr. Baſer. eeeeee e Macht der Film ſchlechter oder beſſer? In der Zeitſchrift„Freude und Arbeit“, dem Organ des Internationalen Büros Freude und Arbeit“, ſchreibt Dr. Arnold Bac⸗ meiſter unter ber Ueberſchrift„Zauber der Leinwand“: „Wenn Filme den Menſchen auch nicht gut oder ſchlecht machen, beſſer oder ſchlechter machen ſie ihn auf jeden Fall. Soweit es ſich um den Spielfilm handelt, um die Darſtellung der kleinen und großen Leidenſchaften des menſchlichen Herzen, ſchwankt der Film noch immer zwiſchen den beiden großen Ge⸗ genſätzen: Lebensechtheit und Lebenslüge. Wo die Lebenslüge beginnt, beginnt der Kitſch, jener fade Aufguß von Gefühlchen und verbogenen Wahrhei⸗ ten, jenes niedlich zurechtgeputzte Märchen, das ein⸗ lullen und die harten Notwendigkeiten des Lebens vergeſſen machen ſoll. Kitſch iſt jedem, der Geſchmack und Kultur be⸗ ſitzt, ein Greuel; er wirft ihn höchſt perſönlich aus ſeiner Wohnung, aus ſeinem Bücherſchrank heraus. Aber gegen den Kitſch auf der Leinwand des Licht⸗ ſpieltheaters kann ſich der einzelne nur ſchwer zur Wehr ſetzen. Es iſt ein gefährlicher Zau⸗ ber, dem mancher Argloſe und weniger Kritiſche erliegt, der das ſo gefällig Gebotene wider⸗ ſpruchslos hinnimmt. Es gehört zu den weſentlichſten Aufgaben einer verantwortungsbewußten Filmführung, zu verhin⸗ dern, daß die Seele des Volkes durch ſeichte Filme vergiftet wird, die ohne Phantaſie und Können, ohne Geiſt und Witz. womöglich in Serien, auf das„Pub⸗ likum“ losgelaſſen werden. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat daher auf die Inſtitution der Filmzenſur nicht verzichten können, wenn ſich auch deren Aufga⸗ ben gegenüber der früheren Polizeisenſur weſentlich gewandelt und erweitert haben. Zenſur bedeutet heute nicht mehr gouvernantenhafte Bevormundung oder bürokratiſche Rechthaberei, ſondern Mithilfe und verſtändnisvolle Förderung. Aber die Tatſache ihres Vorhandenſeins bringt den feſten Willen des Staates zum Ausdruck, die durch den Kitſch⸗ film drohende Verödung der deutſchen Scele, die Verwilderung des Geſchmacks und die Verletzung des künſtleriſchen Empfindens nicht zu dulden. Das deutſche Volk ſoll in den Lichtſpieltheatern des Dritten Reiches Stunden rei⸗ ner Freude erleben. Dieſe kann ihm der hochwertige Film vermitteln, der techniſch gekonnt und inhaltlich ſauber iſt.“ Das Prager Ständetheater wieder deutſch. Wie der„Neue Tag“ mitteilt, ſind die Ver⸗ handlungen der Gruppe Kulturpolitiſche Angelegen⸗ heiten beim Reichsprotektor mit den zuſtändigen tſchechiſchen Stellen zwecks Rückgabe des Stände⸗ theaters zum Abſchluß gebracht worden. Das Stände⸗ theater das im Jahre 1920 von den Tſchechen be⸗ ſchlagnahmt wurde, iſt bereits in deutſche Hände zu⸗ rückgegeben worden. Die tſchechiſche Spielzeit wird jedoch nicht unterbrochen werden. Auch in der kom⸗ menden Theaterſaiſon werden im Ständetheater Vorſtellungen des Tſchechiſchen Nationaltheaters ſtattfinden. Die Verfaſſerin des„Tagebuchs einer Ver⸗ lorenen“ geſtorben. Die Schriftſtellerin Marga⸗ rete Böhme iſt in Hamburg nach kurzer Krank⸗ heit geſtorben. Zu Anfang des Jahrhunderts war Margarete Böhme eine der bekannteſten deutſchen Schriftſtellerinnen. Ihr Roman„Tagebuch einer BVer⸗ lorenen“ war ſeinerzeit in vielen Auflagen verbrei⸗ tet. Ihrer fleißigen Feder verdanken wir eine große Zahl von Romanen und Erzählungen, die ſehr viel — im Hauptpunkte, nämlich in der Aufrichtung eines Schwierigkeiten verbunden, da die See ſehr haben, daß der Präſident immer noch ſehr populäs ſei und der größte Teil der Bevölkerung ſeine Poli⸗ tik unterſtütze. Rooſevelt würde keine Schwierigkeiten haben, von der Demokratiſchen Partei zum dritten Male als Präſidentſchaftskandidat aufgeſtellt zu werden. Auch die Preſſe bringt die geplante Reiſe Rooſevelts mit ſeinen geheimen, immer noch nicht öffentlich aus⸗ geſprochenen Abſichten bezüglich einer dritten Amts⸗ zeit in Zuſammenhang. Darauf waren ſie nicht gefaßt Faſchiſtengruß bei der Parade in Neuyork dnb. Neuyork, 31. Mai. Bei der Heldengedenktag⸗Parade in Neuyork, in der 26 000 Kriegsteilnehmer mitmarſchierten, kam es zu einem kurzen Zwiſchenfall, als die Gruppe der italieniſchen Frontkämpfer an der Tribüne vorbei⸗ marſchierte, wo hohe amerikaniſche Offiziere und Ver⸗ treter der jüdiſchen Stadtverwaltung, darunter auch Laguardia, die Parade abnahmen. Plötzlich erhoben die Italiener den Arm zum Faſchiſtengruß, den die Offiziere unbeachtet ließen, während die Juden mit einem wütenden Pfui⸗Gebrüll antworteten. „Nur ein Rückſchritt“ Ablehnende Stellungnahme des arabiſchen Zentral⸗ komitees zum engliſchen Weißbuch dnb Beirut, 31. Mai. Das arabiſche Zentralkomitee hat nach eingehen⸗ den Beratungen ſeine Stellungnahme gegenüfer dem Paläſtina⸗Weißbuch der engliſchen Regierung feſt⸗ gelegt. Das Zentralkomitee ſieht im Weißbuch einen ent⸗ ſchiedenen Rückſchritt gegenüber den britiſchen Vor⸗ ſchlägen auf der Londoner Round⸗Table⸗Konferenz. Das Komitee verwirft das Weißbuch, weil es dis arabiſchen Anſprüche nicht befriedigt und beſonders wirklich unabhängigen arabiſchen Staates, völlig verſagt. Die Hebung des-Bootes Soualus“ dnb Neuyork, 31. Mai. Aus Anlaß des amerikaniſchen Heldengebenktages gedachte geſtern die UsA⸗Marine der 26 Opfer des geſunkenen U⸗Bootes„Squalus“. Marineflugzenge warſen über der Unglücksſtelle Kränze ab und die am nächſten gelegene Küſtenbatterie feuerte langſam 21 Schuß zu Ehren der Toten. Die Bergungsarbeiten ſind mit ungeheuren ſtürmiſch iſt und an der Unglücksſtelle außerordent lich kalte Strömungen auftreten. Die Hebung des U⸗Bootes dürfte daher kaum vor zwei Wochen mög⸗ lich ſein. Mehrſach mußten Taucher, da ſich im Innern ihrer Helme eine Eiskruſte bildete, unvers richteter Sache umkehren. 60 Geſtern riß das Kabel, das das U⸗Bovt⸗Hebeſchsx „mit dem Wrack verband. Das Heck des„Saualus“* iſt völlig mit Schlamm bedeckt, was die Befeſtigung der Hebetaue erſchwert. Haupeſchrifelelter und verantwortlich für Volitik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Far! Onno Ciſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokater Teil u. i. V. Gericht: Dr⸗ Fritz Hammes.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſchs Umſchau: i. V. Richard Schönfelder.— Bilderdienſt: 1. B. C. 9. Eiſenbart, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E.§. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nu bei Rüdvorto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zetting Or. Frid Bode& Co., Mannbeim. K 1,—6 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude. Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe à Mittag äber 10 500 Ausgabe à Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21 500 Nationaltheater: Vorſtellungsänderung! Wegen Erkrankung von Erika Schmitt muß heute abend an Stelle der„Diebiſchen El⸗ ſter“ die Oper„Rigoletto“ gegeben werden. geleſen wurden. Margarete Böhme ſtammte aus Huſum. Ihre Eltern wohnten in dem Hauſe den alten Lena Wies, deren Erzählungen Theodor Storm ſo gern lauſchte. 3 Kleine Theater⸗ und Muſikchronik Die Generalintendanz der Sächſiſchen Staatsz theater kündigt für die kommende Spielzeit die Urauf⸗ führung von Heinrich Sutermeiſters Oper„Romeo unn d Julia“ an. Das Textbuch der Oper ſtellt eine Bearbeitung des Shakeſpeareſchen Liebesdramas dar. Sutermeiſter iſt ein junger Schweizer Komponiſt. Sein erſtes muſikaliſches Bühnenwerk, das Ballett„Das Dorf im Gletſcher“ kam in Karlsruhe und Mainz zur Aufführung. * Im Alter von 48 Jahren ſtarb in Wiesbaden der bekannte Vortragskünſtler Guſtav Jacoby, ein ge⸗ borener Wiesbadener. Hier begann er am damaligen Königlichen Theater ſeine Laufbahn als Schauſpieler⸗ Später war er dann als humoriſtiſcher Vortragsmeiſter an den bedeutendſten deutſchen umpd ausländiſchen Kleinkunſte bühnem und am Rundfunk tätig. * Zum ſiebten Male werden die Kaſſeler Muſik⸗ tage(.—8. Oklober) vom Arbeitskreis für Hausmuſik als feitlicher Höhepunkt der Jahresarbeit veronſtaltet. Der ganze Umkreis muſikoliſcher Erneuerungsarbeit vom Volks⸗ lied bis zum Chorwerk, vom Spielſtück bis zum Kammer, konzert wird an ausgewählten Beiſpieten in vorbildlichen Wiedergabe gezeigt werden. * Im Rahmen der diesfährigen Reichs⸗Theater feſtwoche in Wien finden in der Wiener Stagtsope folgende Aufführungen ſtatt: am 4. Juni„Julius Cäſar“ von Händel(Gaſtſpiel der Hamhurger Staatsoper), o0 7. Juni„Eine Nacht in Venedig“ von Johann Stra am 10. Juni„Ein Friedenstag“ von Richard Strauß am 11. Iuni„Tannhäuſer“ von Richard Strauß. ˖ K errlKannrn DERTAGUIM BI DIE KANERA Die erſte Schwinghebel⸗Schreibmaſchine aus der Oſtmark Königin Wilhelmine beſucht die Lütticher Ausſtellung Unſer Bild zeigt Königin Wilhelmine in Begleitung des Königs der Belgier, Leopold III. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) In der großen, am Freitag eröffneten Berliner Ausſtellung„Berge, Menſchen und Wirtſchaft der Oſtmark“ iſt auch dieſe erſte Schwinghebel⸗Schreib⸗ maſchine aus Holz und ſehen, die der Tiroler Zimmermann Peter Jahre 1864 ſchuf. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Alte ſudetendeutſche Kampffahnen werden eingeholt In Reichenberg(Sudetengau) wurden die alten Kampifahnen der früheren SDo in das Rathaus der Stadt Reichenberg übergeführt, um dann ſpäter im Parteihaus für immer aufbewahrt zu werden. itterhofer im(Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Moskan und der britiſch⸗franzöſiſche Plan Das engliſche Königspaar bei dem offiziellen Empfang im Parlamentshaus in Quebec Der franzöſiſche Außenminiſter George Bonnet(rechts) mit dem ſowietruſſiſchen Botſchafter in (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Paris, Suritz, bei der Beſprechung über den Einkreiſungspakt.(Aſſociabed Preß, Zander⸗M.) 1 Ein Blumenſtrauß für Königin Mutter Mary Erſtes Originalbild von der U⸗Boot⸗Kataſtrophe Der Chauffeur des Laſtwagens, Albert Cooper, der an der Küſte von Nordamerika auf einer Kreuzung mit dem Wagen der engliſchen Der Erfinder der Daucherglocke, mit deren Hilfe Königinmutter Mary zuſammenſtieß, überbrachte die untergegangene Beſatzung gerettet wurde. Regierungsſieg bei den Wahlen in Ungarn der Königinmutter am folgenden Tage einen Blu⸗ Charles B. Momſen(links in Zivil) bei den Vor⸗ Unſer Bild zeigt die Gattin des ungariſchen Reichsverweſers Horthy und ihren Sohm bei der menſtrauß in das Marlborongh⸗Houſe. In einem bereitungen für das ſchwierige Unternehmen. ihres Stimmſcheins in einem Wahllokal des 1. Bezirkes in Budapeſt. Schreiben bedankte ſich Queen Mary für das (Aſſociated Preß, Zander⸗M.)(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Geſchenk.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) * Boo⸗Boo will einen Film drehen König Ludwig XVIII. begrüßt den erſten Radda mpfer nach der Ueberquerung des Kanals Kürzlich wurde im Londoner Zoo der ſogenannte Tierkindergarten eröffnet, eine Sonderobteilung, in König Ludwig XVIII. ſtand für eine kurze Zeit von den Toten wieder auf, um der Wiederholung der Menſchenkinder mit Fierkindern ſpielen önnen. Hohe Favoriten waren ein Rieſen⸗Pando und eines hiſtoriſchen Schauſpiels der erſten Ueberauerung des Kanals mit einem in England gebau⸗ der Schimpanſe„Boo⸗Boo“, der einen unbewachten Augenblick benutzte, um an die Kamera des Wochen⸗ ten Raddampfer im 1816— beizuwohnen.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ſchau⸗Operateurs au ſpringen.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ——* induſtrie zur Bearbeitung übergeben Krückbehalten und die Firmen ſo geſchädigt hat. kanntlich tritt bei der Fermentierung des Tabaks ein zig vom Hundert betröot. ſchwer nachzuprüſende Dekalo zwiſchen zwanzig vom Hyndert, hat der Angeſchuldigte, wie 4. Seite/ Nummer 241 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe 4 Mittwoch, 31. Mai 1939 ————— Mannheim, 31. Mai. Knigge- verkehrt So gewiß wir Knigges„Umgang mit Menſchen“ längſt als eine brauchbare Unterlage für die Rege⸗ lung unſeres geſellſchaftlichen Verkehrs anerkennen (und befolgen?), ſo gewiß ſpürt jeder Erwachſene gelegentlich den prickelnd verführeriſchen Wunſch, altem Uebereinkommen ſtrikte und geradezu diamc⸗ tral zuwiderzuhandeln. Beſonders der Mann hat in dieſer Hinſicht ſtets einen Wunſchzettel bereit von Dingen, die er gar zu gerne einmal— oder wieder einmal— verwirklicht ſähe: Eis am Stiel naſchen mitten auf der Straße,— mit dem Roller fahren vor Seligkeit, ein Kind noch zu ſein,— nach einem hübſchen Mädchen ſich umſehen und errötend ihren Spuren folgen,— einem Freund, den man im Trubel des Verkehrs aus den Augen verloren, ſich und den Standort mit einem grellen Pſiff durch die Finger erkennen geben,— ie nach dem Grad der Ausgelaſſenheit ein Lied auf offener Straße ſchmettern, ohne damit antoma⸗ tiſch das Ueberfallkommando oder die Sanität und nächſtens die Polizei zu alarmieren,— einem unangenehmen Zeitgenoſſen Streichhölzer zwiſchen die Hausklingel ſtecken und Fer⸗ ſengeld geben,— bei ſchönem Wetter mal den Dienſt ſchwänzen und ſich von der ſtellvertretenden Mutti— das iſt die eigene Frau— eine Entſchuldigung ſchreiben laſſen,— wenn Muſik ertönt auf der Straße, ſtehenden Fußes hinausſtürzen und mitmarſchieren, auch wenn zu Hauſe die Suppe kalt wird,— das wertvolle Familienerbſtück von einer Por⸗ zellantaſſe zerbrechen und die Schuld auf den kleinen Bruder ſchieben,— einen kläffenden Hund necken und ſich auf die ge⸗ rade anfahrende Elektriſche ſchwingen,— vom Bürochef in einer peinlichen Sache befragt werden und erklären können: Damals hab ich grade gefehlt!— daß einem die Gattin gerührt um den Hals fällt vor Freude des Wiederſehens, wenn bei der verſpätet⸗ frühen Heimkehr der Gabn eben zum erſtenmal kräht,— daß die Frau Ueberſchuß vom Monatsgeld hat und ihn heimlich auf den Tiſch des Hauſes legt,— aufwachen und ganz ſo tun dürfen, wie's einem E 5. Skeheevorſchriten beſſer beachten! Polizeibericht vom 31. Mai Drei Berkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich hier drei Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon verletzt und fünf Kraft⸗ fahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiede⸗ ner Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 15 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. Außerdem wurde ein Kraftſahrer zur Anzeige gebracht, weil er einen Laſtzug führte, ohne im Beſitze eines Führerſcheins zu ſein. im Traum verſprochen ward! 22. Die alte Reichskriegsflagge weht am Waſſerturm Feierliche Fahnenhiſſung am Fahrestag von Skagerrak Seit heute früh wehen von dem Waſſerturm zwei alte Reichskriegsflaggen, flankiert von dgn Farben des neuen Deutſchland. Sie wehen zum ehrenden Gedenken an die deutſchen Seeleute, die im Weltkriege ihr Leben für Volk und Vaterland gaben. Heute früh, am 23. Jahrestage der großen See⸗ ſchlacht bei Skagerrak, wurden ſie feierlich ge⸗ hißt und heute abend werden ſie wieder eingeholt werden. Elf Stunden lang wird uns dann die alte Reichskriegsflagge wieder ſichtbar an deutſches ſol⸗ datiſches Heldentum erinnert haben, aus dem das neue Reich geboren ward. Die alten und die neuen Fahnen flattern im ſanften Wind eines herrlichen Frühlingstages. Gegen 8 Uhr marſchierte der Marinekame⸗ radſchaftsverband Mannheim ⸗Ludwigshafen im Verein mit Abteilungen des NS⸗Reichskrie⸗ gerbundes, der Kolonialkrieger und der Marine⸗HJ unter Vorantritt der Werks⸗ kapelle der Zellſtoff⸗Fabrit auf. Eine Aboröͤnung der Marine⸗S A wartete am Waſſer⸗ turm, wo auch ſchon das Muſikkorps des Pionier⸗Bataillons 33 angetreten war. Der Marſch hatte am Schloß begonnen und durch Bis⸗ marckſtraße und Kaiſerring geführt. Vor dem Waſ⸗ ſerturm hatten ſich Vertreter von Wehrmacht, Partei und Stadt eingefunden. An der Spitze der Offiziere ſah man Diviſionskommandeur Generalmajor Ritter non Speck, Stadtkommandanten Oberſt Buchert und Kapitän zur See Ras mus. Von Kamerad⸗ ſchaftsführer Feiber wurde Meldung erſtattet, dann würdigte dieſer in einer kurzen Anſprache die Bedeutung des Tages. Pg. Feiber wies darauf hin, daß auch die dreitau⸗ ſend Marinekameraden, die gefallen ſind, ein Beweis dafür ſind, daß der deutſche Soldat anſtändig zu ſter⸗ ben weiß. Ihres großen Opfers ſoll in Stolz und Dankbarkeit gedacht werden, beſonders am Ehrentag der Kriegsmarine, dem Skagerrak⸗Jahrestag. Die Zahl der Schlachten, die ſeit den Befreiungskriegen für Deutſchlands Freiheit geſchlagen wurden, ſei groß, unter den vielen Namen ſtehen auch Falk⸗ lan'd und Skagerrak. Den toten Kameraden, denen das Meer ein ewiges Schlummerlied ſingt, rief der Sprecher ein„Schlaft wohl!“ in die Ewigkeit nach.„Eure Flagge, für die Ihr in den Tod gegan⸗ gen ſeid, iſt in guten Händen!“ Der Redner er⸗ innerte an die Verpflichtung der Marinekameraden des Weltkrieges, den Gedanken der deutſchen See⸗ geltung zu pflegen, um ſo an der Welt⸗ geltung des Reiches. Dann wurde das Kommando„Heißt Flaggel!“ gegeben, und unter den Klängen des Präſentiermar⸗ ſches— geſpielt vom Pionier⸗Muſikkorps unter Muſikmeiſter Becker— gingen die Fahnen an den vier großen Maſten hoch. Mit den Liedern der Nation fand die Feier ihr Ende. Die feierliche Fahneneinholung beginnt am Abend um 19 Uhr.— m. Abfahrt nach der Waſſerkupye Die NSöK-Männer der Gruppe 16 wurden im Mannhoimer Schloßhof verabſchiedet Segelflugzeuge warten auf Thermit und Wind Am 1. Juni beginnen alle NSSK⸗Grupp en mit der Durchführung von regionalen Segel⸗ flugwettbewerben, bei denen die letzte Aus⸗ leſe für den diesjährigen Jubiläumswettbewerb auf der Waſſerkuppe in der Rhön getroffen wird. Der NScK⸗Gruppe 16, die die Gaue Baden und Saar⸗ pfalz umfaßt, wurde als Wettkampfort für ihren —— Vor der 2. großen Strafkammer: Zehn Tabakfirmen Uim hohe Vetrüge geſchüdigt Der Angeklagte iſt beſchuldigt, ſermentierten Tabak zu ſeinen Gunſten zurück⸗ behalten zu haben, nachdem durch ein neues Maſchinenverfahren der Gewichtsſchwund geringer geworden war Wie bereita Perichtet, begann am Dienstag⸗ vormittag vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Mannheim der Prozeß gegen den 50 Jahre alten Georg Albert Volz aus Mann⸗ heim⸗Seckenheim, der in der Zeit vom Jannar 1933 bis zu ſeiner Inhaftrobme im Jaunar 1938 eine Reihe bekannter Tabakfirmen um etwa hunderttanſend Mark betrogen haben ſoll. Der Prozeß geſtaltet ſich äußerſt langwierig, da Der geſamte Geſchäftsbetrieb der in Frage ſtehenden letzten fünf Jahre einzeln erörtert werden muß. Zwei Tiſche voll Akten und Geſchäftsbücher müſſen durchgeſprochen werden. Firmen werden im Eröffnungsbeſchluß aufgeführt. Zehn geſchädigte Dem Angeklagten wird laut Anklogeſchrift zur Laſt gelegt, daß er in ſeinem Tabakfermentationsbetrieb von dem Tabak, der ihm von Firmen der Tabak⸗ worden iſt, größere Mengen unberechtigterweiſe für ſich— e⸗ Gewichtsſchwund ein, der je nachdem zehn bis zwan⸗ Und dieſes im einzelnen zehn und ihm die Anklageſchrift vorwirft, zu ſeinen Gun ſten ausgenützt. indem er immer einen größeren Fermentationsſchwund als ſtattgefunden anzeigte, und ſo Tabakmengen für ſich herauswirtſchaften konnte. Der Angeklagte hat ſo das 98 das ſeine Kunden in einen Lohn ⸗ Fermentationsbetrieb zwangsweiſe ſetzen müßen, ſchmählich verletzt und die fermentationsbetrieb Tabakinduſtrie durch den großen Umfang ſeiner Straftaten ſchwer geſchädigt. Der Angeklagte begann auf Grund ſeiner Erfahrung als Einkäufer der Seckenheimer Tabak⸗ AG 1926 ſich ſelbſtändig zu machen und einen Lohn⸗ einzurichten. Unter Tabak⸗ fermentierung verſteht man die Gärung des Tabaks, Der Tabak bekommt dadurch einen beſſeren Geruch und eine bräunliche Farbe. 1933 ſtellte ſich der An⸗ geklagte von der Natur⸗ zur Maſchinenfermentie⸗ rung um. Bei der Maſchinen⸗Fermentierung wird vor allem die helle Farbe des farbigen Tabaks erhal⸗ ten. Der Angeklagte ſchilderte dann dem Gericht in längeren Ausführungen die Arbeitsweiſe ſeines Betriebes. So habe ſich zu Anfang ſein Betrieb für ihn perſönlich nicht rentiert, während die Kunden durch ſeine neuartige Maſchinenfermentation beacht⸗ liche Vorteile gewannen u. a. dadurch, daß bei der Maſchinenfermentation ein geringeres De⸗ kalo eintrat, alſo der Tabakverluſt geringer wax als bei der Naturfermentation. Um nunn ſein Geſchäft reutabler zu machen, hat der Angeklagte zu ſeinem Vorteil Teile des fermentierten Tabaks zurückbehalten, da die Kunden über die Höhe des Dekalos nicht orientiert waren. Der Betrieb nahm ſo einen raſchen Aufſtieg. Jedes Jahr wurden neue Lager eingerichtet. In Edin⸗ gen hat der Angeklagte ebenfalls einen größeren Betrieb aufgezogen. In der letzten Saiſon vor ſeiner Inhaftnahme beſchäftigte der Angeklagte 140 Arbeiter. Auf den Nachmittag waren die Zeugen geladen. Die Verhandlung dauert an. regionalen Wettbewerb die Reichsſegelflie⸗ gerſchule Waſſerkuppe in der Rhön zugewieſen. Dort wird ſich auch die Gruppe 8 (Mitte) einfinden, aber beide Gruppen werten für ſich allein. Die Gruppe 16 tritt auf der Waſſerkuppe mit insgeſamt 16 Segelflugzeugen an. Dieſe wurden aus dem ganzen Gruppenbereich zuſammen⸗ gezogen und ſtarteten am Mittwoch in Karlstuhe zur gemeinſamen Fahrt nach der Rhön. Die offizielle Verabſchiedung fand in Mannheim ſtatt. Kurz nach 12.30 Uhr traf die lange Wagenkolonne im Schloßhof ein. Die einzelnen Segelflugzeuge waren auf Spezialwagen verladen, die von Kraft⸗ wagen gezogen wurden. Die 84 NScK⸗Männer und Hitlerjungen, die die Fahrt nach der Waſſer⸗ kuppe mitmachen und am regionalen Wettbewerb teilnehmen, traten in Linie an. Nachdem Meldung erſtattet war, ergriff der Führer der NScK⸗Gruppe 16, NScK⸗Oberführer von Hiddeſſen, der ſchon vor dem Kriege am Steuerknüppel geſeſſen iſt und ſich im Kriege als Kampfflieger große Verdienſte erworben hat, das Wort. Oberführer von Hiddeſſen erinnerte die Männer daran, daß ſie ſich in Mannheim in einer Stadt befinden, die auf eine ſtolze fliegeriſche Tra⸗ dition zurückblicken kann, und ſtellte zugleich vor Augen, daß ſie die Fahrt nach der Waſſerkuppe an eine hiſtoriſche Stätte der Segelfliegerei führen wird. Auf der Waſſerkuppe haben ſich deutſche Jungens, die ſich nicht knechten laſſen wollten, zuſammengefunden, um die deutſche Fliegerei wieder aufzurichten. Das war zu einer Zeit, als andere deutſche Jugend, die ebenfalls nur an Deutſchland dachte, zur Bewegung kam. Der Oberführer rief den Rhön⸗Fahrern zu: „Zeigt euch der Tradition würdig! Vollbringt Lei⸗ ſtungen und ſchlagt auch— wenn möglich— Re⸗ korde!“ Zum Schluß gedachte der Redner des Man⸗ nes, dem die deutſche Fliegerei ihre machtvolle Ent⸗ faltung verdankt, und brachte auf den Führer ein dreiſaches„Sieg⸗Heil!“ aus. Bald darauf ſetzte ſich die Wagenkolonne wieder in Bewegung: Rich⸗ tung Reichsautobahn nach Frankfurt. Bei der Verabſchiedung im Schloßhof waren zahl⸗ reiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht zugegen. Die Stadtverwaltung hatte Beigeordneten Dr. Chlebowſky entſandt. Von ſeiten des Ne⸗ Fliegerkorps bemerkte man neben dem Oberführer den Stabsführer der Gruppe 16, Standartenführer Leſſing, den Führer der Standarte 81(Neuſtadt), Oberſturmbannführer Atteln, und den Führer des Sturmes 2/81 Eudwigshafen), Fuchs. 114 Schwarzwälder Sänger gefieien in Senbhofen Ungeachtet der nicht gerade frühlingsgerechten Witterung, waren die Sandhofer über die Pfingſt⸗ tage recht vergnügt. Im Herzen leiſteten alle der Aufforderung Folge„Schmücket das Feſt mit Maien!“ und bezogen das auch auf den inneren Menſchen. Sänger aus dem Schwarzwald waren über Pfingſten in Sandhofen zu Gaſt und imponier⸗ ten mit ihren kräftigen Naturſtimmen mächtig, Es war der„Liederkranz Schwenningen“, der beim Sandhöfer Männergeſangverein„Sängerbund“ Pfingſt⸗Einkehr gehalten hatte. Daß den Schwarz⸗ wäldern in Sandhofen ein herzlicher Empfang be⸗ reitet wurde, verſteht ſich. Das ganze ſangesfreudige Sandhofen war zur Stelle. Die Schwenninger nütz⸗ ten die Zeit ſehr. Ein kleiner Ausflug nach Mann⸗ heim, Schwetzingen, Heidelberg wurde ins Pro⸗ gramm eingeſchaltet. Am Pfingſtſonntagabend gab es im großen Morgenſternſaal einen klangvollen Sängerkameradſchaftsabend. Unter Leitung von Muſikdirektor Stelze ſang der„Liederkranz“ Schwenningen, der MGV.„Sängerbund“ Sand⸗ hofen unter der Direktion von Muſikdirektor Emil Landhäußer. Beide Chöre erfreutn mit Kunſt⸗ und Volksliedern ſehr. Auch Vereinsſoliſten waren auf beiden Seiten zu hören. Für Beifall konnten ſich bedanken die Schwenninger Emminger und Strom und die Sandhofer Luiſe Schnell und Anton Bayer. Der Sandhofer Vereinsführer Karl Kratzer ſprach Worte der Begrüßung. Mit einer ſehr herzlich ge⸗ haltenen Dank⸗Adreſſe wartete Vereinsführer Hans Schlenker vom„Liederkranz“ Schwenningen auf. Er⸗ innerungsgaben überreichte Schwenningen, Sand⸗ hofen ernannte den Schwenninger Sängerobmann Reiner zu ſeinem Ehrenmitglied. Am Pfingſt⸗ —* montag verließen die 114 Schwenninger wieder das gaſtfreundliche Sandhofen. * Im„Adler“ tagte zur ordentlichen Hauptver⸗ ſammlung die Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Die Berichte fanden größte Aufmerkſamkeit und Zuſtimmung der Mitglieder. Das Milchaufkommen, das während der Maul⸗ und Klauenſeuche zurückgegangen war, iſt ſeit Monaten wieder normal. 4* Ein neues Ringſport⸗Ereignis wurde bei der Mitgliederverſammlung des Ring⸗ und Stemm⸗Klub „Eiche“ im Nebenzimmer des Uebungslokals zur „Reichspoſt“ eingehend beſprochen. Es iſt das am 3. Juni ſtattfindende Turnier in der Ban⸗ tamgewichtsklaſſe. Bantamler aus der Pfalz, aus Mannheim und Umgebung geben ſich ein Stell⸗ dichein. Vor dem Turnier findet ein Jugendmann⸗ ſchaftskampf ſtatt. Verſammlung hatte auch der„Schützenverein“ im Gaſthaus„Zum Adler“. Mit 30 Schützen gaſtierte man am Pfingſtmontag bei der Schützengeſellſchaft 09 Mannheim⸗Neuoſtheim. In drei Mannſchaftskämpfen unterlagen aber die Sandhofener den Neuoſthei⸗ mer Schützen mit nur knappem Ringabſtand. Blick auf Seckenheim Eine eindrucksvolle und wohlgelungene Feier⸗ ſtunde vereinigte Hitler⸗Jugend und Bevölkerung des Vorortes aus Anlaß des 16. Todestages Albert Leo Schlageters in dem für ſolche Zwecke nunmehr ſchön hergerichteten Schloßhof. In Gedichten und Anſprachen der Einheitsführer wurde der vorbildliche Kämpfer für die deutſche Ehre ge⸗ würdigt, dann ſenkten ſich die Fahnen. Ortsgrup⸗ penleiter Raule richtete abſchließend mahnende Worte an die Jugend und forderte von jedem einzel⸗ nen Deutſchen, mit der gleichen Einſatzbereitſchaft und Rückhaltsloſigkeit für die Sache des großen Va⸗ terlandes zu ſtehen. Der„Turnverein 1898“ Mannheim⸗Sek⸗ kenheim rief ſeine ſtattliche Mitgliederzahl zur dies⸗ jährigen ordentlichen Hauptverſammlung zuſammen. Vereinsſührer Hetzel gab einen Rückblick auf die Ereigniſſe des erfolgreichen Arbeitsjahres. Der durch Vereinskaſſenführer Gg. Volz erſtattete Kaſſen⸗ bericht zeigte eine Aufwärtsentwicklung der Finan⸗ zen. Oberturnwart Konrad trug die Berichte der einzelnen Abteilungen vor. Vereinsführer und lei⸗ tende Mitarbeiter wurden erneut mit der Verwal⸗ tung ihrer Aemter beauftragt; Vereinskaſſier Schmitthäuſer Iſchied aus Altersrückſichten aus und wurde durch Turner Ehret erſetzt. Weiterhin ent⸗ ſchloß man ſich bei dieſer Gelegenheit zu einem ſtar⸗ ken Aufgebot für das 1. Gau⸗Turn⸗ und Sportfeſt, das im nächſten Monat in Mannheim ſtattfindet. Der Turnerbund„Jahn“ unternahm über die Feſttage einen zweitägigen Ausflug nach Königs⸗ hofen und Bad Mergentheim. Erholung und Sport waren dabei in vorbildlicher Weiſe vereint. NSKK im Sudetenkampf Blätter zur Erinnerung Aus der Fülle einiger hundert eingegangener Be⸗ . richte von Motorſtürmen, die„dabei“ waren, hat See⸗ hofer das Beſte und Eindrucksvollſte ausgeleſen. Es iſt ein ſchlichtes Werk der Erinnerung daraus gewor⸗ den, das ein getreues Konterfei des Erlebniſſes gibt, ſo wie es war. Der einfache NSKK⸗Mann erzählt hier. Er tut es beherzt und ohne Umſchweife, ſo wie er ſich damals einſetzte. Ob er auf ſeinem Laſtwagen Männer des ſudetendeutſchen Freikorps in die terro⸗ riſierten Gebiete brachte oder im kleinen Opel ver⸗ zweifelte Flüchtlinge in ſichere Obhut ſuhr, er tat es, ohne eigentlich zu wiſſen warum. Weil er eben mußte, weil ihn ſeine Pflicht als Mann und Soldat dazu trieb. Dags Titelbild des Erinnerungsheftleins zeigt den Wagen des NSKK.⸗Rottenführers Rohrwaſſer, ſo wie er ausſah, nachdem ihn die Maſchinengewehre tſchechiſcher Panzerwagen durchlöchert hatten wie ein Sieb. Ein Zufall nur war es, daß kein Menſchen⸗ leben verloren ging. Als ſei es nichts geweſen, ſo erzählt Kamerad Rohrwaſſer ſein Erlebnis. Kein Pathos, keine Phraſe, das iſt Heldentum. das wicht von ſich reden macht. Still und klaglos iſt auch Armin Franke ge⸗ ſtorben, der NSKK.⸗Mann der„etwas gut zu ma⸗ chen“ hatte. Mörder verblutete er. Das Gedenken an ihn ſteht den Erinnerungs⸗ blättern voran, die in die Hand eines jeden NSKK⸗. Unter den Bajonettſtichen tſchechiſcher 4 Mannes gehören. Der Verlag„Deutſche Kraftfahrt“! in gibt das Werk heraus. H. 0 kegenfriſche, Land übergoldete da ſahen Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 21 barung zwiſchen Reichsſtatthalter und Landes⸗ bauernführer die badiſchen Kreisleiter mit den Siedlungs⸗Referenten der SA und und Bezirks⸗ iugendwarten der Landesbauernſchaft unter Leitung von Hauptabteilungsleiter I Albert Roth und dem Sachbearbeiter der Landesbanernſchaft für die Neubauernſiedlung, Stabsleiter Kann, auf einer Omnibusfahrt kreuz und quer durch Schleſien einige der dort in den letzten Jahren angeſetzten 500 badiſchen Neubauern auf. Gerade in unſeren Ta⸗ gen, da die Polen in ihrer wahnwitzigen Verblen⸗ dung„Anſprüche“ auf urdeutſches Land erheben, war es für die Hoheitsträger der Südweſtmark wertvoll, die tatſächlichen Verhältniſſe an Ort und Stelle kennen zu lernen. Das Bewußtſein ge⸗ meinſamer Grenzlandſchickſale in Weſt und Oſt verlieh den Empfängen durch Vertreter der Landes⸗ bauernſchaſt Schleſien, Kreisleiter, Laudräte und Kreisbauernführer einen beſonders herzlichen Cha⸗ rakter. Der an der Fahrt teilnehmende Bericht⸗ erſtatter des NS⸗Gandienſtes ſchildert uns die „Haupteindrücke der erlebnisreichen Fahrt. Auf den Schlachtſeldern Friedrichs des Großen 15 Kilometer weſtlich von Breslau— wie das berühmte Rathaus und die ſtolzen hochgiebligen Patrizierhäuſer am Marktplatz bezeugen, eine der Großſtädte des deutſchen Mittelalters— bezeichnet eine Siegesſäule zwiſchen zwei Baumgruppen das Schlachtfeld von Leuthen. Bachläufe, Waldſtücke und kleine Windmühlen beleben dͤas Bild der wei⸗ ten Ebene. In der Mauer des Leuthener Friedͤhofes, dem Brennpunkt des Kampfes, klafft noch die Lücke, die die großen Eiſenkugeln der preußiſchen Kanone. riſſen. Daneben liegt das Muſeum, in dem wir uns über den Verlauf der Schlacht am 5. Dezember 1757 unterrichten, die den Preußenkönig im zweiten Jahr des an Wechſelfällen ſo reichen Krieges aus einer der verzweifeltſten Situationen rettete. Es war jene Schlacht, bei der die habsburgiſchen Gene⸗ rale anfangs beim Anblick der preußiſchen Truppen über die„Potsdamer Wachtparade“ ſpöttelten. Und von der Napoleon ſpäter ſagte, ſie allein ſchon ge⸗ nügte, um den Feldherrnruhm Friedrichs des Gro⸗ ßen bis zu den Sternen zu erheben. Man begreift, warum der Alte Fritz um dieſe Provinz in drei Kriegen gegen faſt ganz Europa kämpfte. Es iſt ein Ackerland erſten Ranges. Soweit das Auge reicht, dehnen ſich die fruchtbaren Felder. Und was ſind das für Schläge! Einer allein ſo groß wie die Aeckerchen einer Gemarkung bei uns zuſammen⸗ genommen, Und als die Sonne für einen Augen⸗ blick durch die Wolkenſchleier brach und das grüne wir, daß unſere Landsleute in dieſem Bauernland Schleſien eine neue ſchöne Heiat gefunden haben. Charakte⸗ riſtiſch für die Planmäßigkeit der friederizianiſchen Beſiedlung iſt die Anlage dͤer Koloniſtendörfer: Fünf und mehr Kilometer ziehen ſich die anſpruchsloſen weißgetünchten Häuſer zu beiden Seiten der Straße entlang. An die polniſche Grenze Wir fahren durch das Krakauer Tor in Nams⸗ lau, das durch einen quadratiſchen, in dem für den deutſchen Oſten typiſchen roten Backſtein aufgeführten Turm flankiert wird, einen trotzigen Zeugen der 700⸗ jährigen Geſchichte der Stadt, die als eines der ſtärkſten Bollwerke des Deutſchtums im Oſten allen Angriffen der Polen widerſtanden hat. Durch die Grenzziehung von Verſailles wurde der Kreis wie ſo viele andere in ſinnloſer Weiſe zerriſſen. Eine Bahnlinie jenſeits der neuen Grenze wurde abge⸗ ſchnitten und die Schienen abmontiert. Unkraut wuchert jetzt auf dem Bahndamm und auf den frü⸗ heren Straßen. In der Gemeinde Glauſche— um dieſes Beiſpiel zu nennen— wurden 46 land⸗ wirtſchaftliche Anweſen auseinandergeriſſen. Der Bauer darf auf die über der Grenze liegenden Aecker nur zu beſtimmten Tageszeiten und mit beſonderem immer wieder zu erneuernden Ausweis. Zu den Abſurditäten der Grenzziehung gehört die Geſchichte der Republik Schwenten bei Glo⸗ gau. Zwei Nachbargemeinden ſollten an Polen abge⸗ treten werden. Da erklärten ſich die beiden Dörfer als ſelbſtändige Republik und entſandten eine Dele⸗ gation zum Völkerbund. Außenminiſter war der Bürgermeiſter, Kriegsminiſter der Forſtmeiſter. 1½ Jahre beſtand dieſes ſtaatliche Kurioſum, bis die Umſchau Bei den badiſchen Neubauern in Schleſien Reiſeeindrücke von der Fahrt der Kreisleiter I. Vorige Woche ſuchten auf Grund einer Verein⸗ Durchführung einer Volksabſtimmung in Genf er⸗ reicht war, auf Grund deren die Dörfer wieder deutſch wurden. Wir ſtehen nun direkt am Schlag⸗ baum bei Haugendorf. Von unſeren lieben pol⸗ niſchen Nachbarn iſt nichts zu ſehen. Wie uns aber erzählt wird, liegen ſie ſeit März bis an die Zähne bewaffnet, hinten in den Kiefernwäldern in Bunkern und betonierten Gräben. „Nie mehr möchten wir in die Stadt!“ Ganz nahe der Grenze die Aecker berühren ſie— liegen eine Anzahl von Siedlungen der Neu⸗ bauern. Einer hat unter den dem Omnibus ent⸗ ſteigenden fremden Beſuchern Albert Roth erkannt und eilt ihm entgegen. Der Jungbauer iſt auch einer aus der Liedolsheimer Alten Garde, Emil Seitz. Stabsleiter Kann wird gleichfalls dankbar begrüßt. Er kennt jeden badiſchen Neuſiedler und jede Sied⸗ lerfrau im deutſchen Oſten, hat er doch die Ueber⸗ ſiedlung bis ins einzelne bearbeitet. In der Nachbarſchaft treffen wir eine Jung⸗ bäuerin, die auffallenderweiſe eine Brille trägt. Es ſtellt ſich heraus, daß ſie eine Fabrikantentochter aus Pforzheim iſt, die ſogar zwei Semeſter in Hei⸗ delberg ſtudiert hatte, dann zum weiblichen Arbeits⸗ dienſt und zum Lanodienſt ging, als Landarbeiterin in Pommern gearbeitet hat und ſo die landwirtſchaft⸗ liche Lehre durchmachte. Und man merkt, daß ſie ihre Sache gründlich gelernt hat. Ihr Mann, Wer⸗ ner Heck, iſt auch kein geborener Bauer. Er hat die Landwirtſchaft auf einem Lehrgut der Landes⸗ bauernſchaft bei Raſtatt gelernt. Wir ſehen hier wie bei vielen anderen unſerer Landsleute in Schleſien, das Muſter einer neuzeitlichen bäuer⸗ lichen Wirtſchaft. Beim Haus ſteht eine Reihe junger Obſtbäume. In Grünberg, wo ſpäter eine Weinprobe gemacht wurde, kamen wir in ein ausgeſprochenes Obſtbaugebiet. Als wir die Pforz⸗ heimerin fragen, ob ſie ſich gut eingelebt hätte, erwidert ſie:„Um alles in der Welt möchten wir nicht mehr in die Stadt zurück!“ Kriegerehrenmal und Svportſtadion in Villingen * Villingen, 30. Mai. Das zur Erſtellung eines Kriegerehrenmals in Verbindung mit einem Sport⸗ ſtadion erlaſſene Preisausſchreiben der Stadt Villingen hatte einen guten Erfolg, da 35 Entwürfe eingingen. Das Preisgericht traf folgende Entſchei⸗ dung: 1. Preis Oberbaurat Hübinger⸗Konſtanz 3000 Mark, 2. Preis Dipl.⸗Ing. Konrad Schleif⸗Konſtanz 1000 Mark, 3. Preis die Architekten Brunich und Heidt in Verbindung mit dem Bildhauer Wahl⸗ Karlsruhe 500 Mark. Außerdem wurden zwei Ar⸗ beiten angekauft. Die Anlage wird auf der Höhe des„Hubenlochs“ im Weſten der Stadt erſtehen. Die mit dem erſten Preis gekrönte Arbeit ſieht einen von einer Säulenhalle umgebenen Ehrenhof vor, dem ſich ein großer Aufmarſchplatz, ſowie das Sportſtadion anſchließen, die zuſammen bei Feierlichkeiten 15 000 Menſchen Raum bieten werden. Ein Glockenturm wird den Haupteingang zu dieſer Anlage bilden und die darin befindliche Glocke wird an den Todestagen der gefallenen Helden geläutet. Aus Baden Was berichten die Ausflugsorte? Ik. Weinheim, 31. Mai. Obwohl das Wetter nicht alle Wünſche erfüllte, brachte Pfingſten außer⸗ ordentlich ſtarken Verkehr. Auf der Berg⸗ ſtraße wollte die Kette der Fahrzeuge nicht abveißen. Die Ausflügler ließen ſich von den kurzen Regen⸗ güſſen die Laune nicht verderben. Eine kleine Völ⸗ kerwanderung ſah unſer herrlicher Schloßpark. Der aufmerkſame Beſucher findet hier immer wieder anziehende Motive. Die Fremden bewunderten das neue Schloßpark⸗Kaffee. Die Weinheimer waren nicht weniger neugierig auf dieſe ſtilvolle Gaſtſtätte.— Die SA⸗Urlauber verließen am Samstag Weinheim. Bei dem Abſchiedsabend ſprach Kreisamtsleiter Eckert. Anweſend waren u. a. Ortsgruppenleiter Bock und Standartenführer Noack. * E. Eberbach, 31. Mai. Die beiden Pfingſtfeiertage bewieſen aufs neue, daß die 700jährige Stadt am Neckar und an den Odenwaldbergen mehr und mehr Fremdenziel wird. Kraftfahrzeug⸗Reiſende, Rad⸗ fahrer, Wanderer und mit der Bahn Eingetroffene ſowie H⸗Angehörige beherrſchten ſeit Pfingſtſams⸗ tag das Stadtbild. Es war oft ein Rennen um die Parkplätze und ein nicht minder intenſives Nach⸗ fragen nach Quartieren, die faſt nicht ausreichen wollten. Dazu kam der Durchgangsverkehr, der nahezu großſtädtiſche Formen annahm. Drunten am Neckar war ebenfalls Hochbetrieb. Padͤdlerkolon⸗ nen, mit der Bahn angekommen, montierten ihre Fahrzeuge auf, um bald darauf neckarabwärts zu paddeln. Andere kamen neckaraufwärts. Gegen Abend waren es die Eberbacher Ruderer, die mit ihren Booten den Neckar belebten. Leider war dem Strandbad oͤurch das kühle Wetter kein großer Be⸗ trieb beſchieden. * Doſſenheim, 29. Mai. Unter der Leitung von Volksmuſiklehrer H. Wolters veranſtaltete der Handharmonikaklub ein gutbeſuchtes Kon⸗ zert. Der Klub zählt 40 aktive Mitglieder, die ſich begeiſtert für die Pflege der Volksmuſik einſetzen. L Leimen, 29. Mai. Die landwirtſchaft⸗ liche Ein⸗ und Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaft hielt ihre ordentliche Hauptver⸗ ſammlung im„Schwanen“ ab. Die Bekanntgabe des Geſchäfts⸗ und Tätigkeitsberichtes ſchloß mit der erfreulichen Feſtſtellung einer ſtetigen Aufwärtsent⸗ wicklung. Der Warenumſatz erhöhte ſich gegenüber dem Vorjahre ganz beträchtlich. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Auſſichtsratsmitglie⸗ der Friedrich Engelhorn und Johannes Anſel⸗ mann wurden einſtimmig wiedergewählt. Ein von der Genoſſenſchaft durchgeführter Lehrausflug zur Beſichtigung des Verſuchs⸗ und Lehrgutes der J6 Farben Luoͤwigshafen auf dem Limburgerhof ver⸗ mittelte den Teilnehmern wertvolle Eindrücke. L Sinsheim, 29. Mai. Der Kreisführer der NS⸗ Kriegsopferverſorgung, Pg. Geier, überreichte den Kriegereltern Johann Wirth und Frau Magda⸗ lena, geb. Fiſcher, anläßlich ihres 80. Geburtstages eine Ehrengabe des Reichskriegsopferführers und ein Blumengebinde der NSKOV Sinsheim. O Zotzenbach, 26. Mai. Auf eine 40jährige Tätig⸗ keit bei den Porphyrwerken Weinheim⸗Schriesheim konnte Betriebsleiter Jakob Bangert zurückblik⸗ ken. L. Rettigheim, 30. Mai. Die Eheleute Landwirt Stephan Eſchbauer und Frau Ida, geb. Kamuf, konnten das Feſt der goldenen Hochzeit be⸗ gehen. L Mingolsheim, 29. Mai. Im Alter von 69 Jahren ſtarb Landwirt Wilhelm Hartmann. An ſeinem Grabe legten unter ehrenden Nachrufen Kränze nieder: die Feuerlöſchpolizei, die Sanitäts⸗ kolonne und der Turnverein, die mit ihm ein treues Mitglied verloren haben. * Raſtatt, 31. Mai. Dienstagfrüh kam der Mo⸗ torradfahrer Hugo Eck aus Elchesheim auf bisher noch ungeklärte Weiſe von der Fahrbahn ab, geriet an den Rand des Geheveges und wurde gegen die Wand eines Hauſes geſchleudert. Eck war ſofort tot, ſein Beifahrer E. Kleinbub wurde ſchwer verletzt. * Karlsruhe, 31. Mai. Witwe Wilhelmine Witt⸗ mann von hier feierte in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 93. Geburtstag. * Bühl, 31. Mai. Unterhalb des Kurhauſes Büh⸗ lerhöhe wurde am Pfingſtſonntag bei Anſtreicher⸗ arbeiten an einem Hochſpannungsmaſt ein Anſtrei⸗ cher durch Starkſtrom auf der Stelle getötet. *St. Blaſien, 30. Mai. Im März wurden 19 906 Uebernachtungen gezählt gegenüber 19634 im Vor⸗ jahre. Der Monat April weiſt in dieſem Jahre 18 116 gegenüber dem Vorjahre 17 121 Uebernachtun⸗ gen auf. Es ergibt ſich ſomit mit den beiden Mo⸗ naten zuſammen eine Steigerung von 3,4 v. H. .. Hirſchhorn, 29. Mai. Der hieſige Turnver⸗ ein und der Fußballklub haben ſich unter dem Namen„Verein für Leibesübungen“ zuſammen⸗ geſchloſſen. Die Leitung des Vereins liegt in den Händen des Dentiſten Auguſt Bißdorf. Der neue Verein wird Turnen, Fußball, Handball und Leicht⸗ athletik betreiben. * Rockenhauſen, 24. Mat. Wegen eines Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz— vorſätzliche Milchfälſchung— wurde die 61jährige Katha⸗ rina Lenz aus Schönborn zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Tagen und zu einer Geloſtrafe von 100 Reichsmark durch das Rockenhauſener Amtsgericht verurteilt. * Winnweiler, 31. Mai. Im benachbarten Ims⸗ bach feierte der älteſte Bürger der Gemeinde, Herr Valentin Unvericht, ſeinen 90. Geburtstag. * Zweibrücken, 30. Mai. In einer Wohnung der Seilerſtraße wurde eine ältere Frau bewußtlos aufgefunden. Die Frau, die durch Gas vergiftet war, ſtarb wenige Stunden ſpäter. Nachbargebiete Schnee bis auf 1600 Meter Mäßiger Pfingſtverkehr im Allgän * Kempten, 30. Mai. Der Reiſeverkehr zum Pfingſtfeſt ſetzte zunächſt vor dem Feſt im allgemei⸗ nen ſtark ein. Der eigentliche Touriſtenverkehr blieb aber wegen des ſchlechten Wetters gegenüber dem Vorjahr ſehr zurück. Die Reichsbahn hatte es auf keiner Strecke nötig, zur Bewältigung des Verkehrs Vorzüge fahren zu laſſen. In den Bergen war der Verkehr ſehr mäßig. Dort hat es am Pfingſtſonntag bis auf 1800 Meter herab geſchneit. Am Montag ging die Schneegrenze bis auf 1600 Meter herunter. Guten Beſuch hatte Oberſtdorf mit dem Walſertal. Mäßiger war der Beſuch in Hindelang und im Hin⸗ terſteiner Tal. Oberſtaufen und das Gebiet vom Hochgrat hatte ſchwachen Beſuch. Stark war der Durchgangsverkehr mit Kraftwagen nach Tirol, wo beſonders Reutte und Schattwald guten Beſuch hat⸗ ten, oͤagegen wieder ſchwächer in Richtung Ehrwald⸗ Garmiſch. Der Verkehr bei der Reichsbahn wickelte ſich ohne nennenswerte Verſpätungen glatt ab. Der Pfingſtwerkehr am Vodenſee Alle Erwartungen übertroffen— Rund 50 000 Reiſende * Lindan, 31. Mai. Der Pfingſtverkehr am Boden⸗ ſee übertraf alle Erwartungen. Rund 50000 Rei⸗ ſende paſſierten den Hauptbahnhof Lindau. Weitere 20 000 Gäſte bamen mit den Schiffen in der ſchönen Stadt an. Im ganzen geſehen, lag der Fremdenver⸗ kehr etwa um fünf v. H. über dem des Vorjahres. Schon in der Nacht zum Pfingſtſonntag waren die Gaſthöfe und Privatzimmer in der ganzen Stadt beſetzt. Der Kraftwagenverkehr war an beiden Feiertagen gleich ſtark. Funge durch Blitzſchlag geistet Ein anderer ſchwer verletzt * Wurzach, Kreis Wangen, 30. Mai. Ein in den Abendͤſtunden des Sonntag über dem Allgäu nie⸗ dergegangenes ſchweres Gewitter hatte in Seib⸗ ranz ein Todesopfer zur Folge. Der 18 Jahre alte einzige Sohn der Eheleute Röller in Seibranz befand ſich mit dem gleichaltrigen Ernſt Schneider auf dem Wege von Linden bei Hauerz nach Seibranz. Die beiden waren im Begriff, wegen des plötzlich hereinbrechenden Gewitters ihre Räder zur Seite zu ſtellen, um vor dem Regen Schutz zu ſuchen, als ein Blitzſtrahl auf den jungen Röller niederging, wodurch dieſer ſofort getötet wurde. Der neben ihm ſtehende Schneider wurde zu Boden geſchlen⸗ dert und erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung. Der Blitzſchlag war von außerordentlicher Heftig⸗ keit und wurde in weiterem Umkreis bemerkt. So wurden Fußgänger, die einige hundert Meter von der Einſchlagſtelle entſernt waren, zu Boden gewor⸗ fen, kamen aber ohne Schaden davon. Zwei junge Männer im Bodeuſee ertrunken * Friedrichshaſen, 30. Mai. Am Pfingſtmontag unternahmen von Immenſtaad aus der 17jährige Sohn Widukind des Medizinalrates und Leiters deg Staatlichen Geſundheitsamtes Friedrichshafen Gmelin und ſein 18jähriger Freund Hans Mohr eine Paddelbootfahrt auf dem Bodenſee in der Rich⸗ tung Romanshorn. Da die jungen Leute gegen Abend noch nicht nach Hauſe zurückgekehrt waren, erkundigte ſich der Vater Gmelins bei den Polizei⸗ behörden in Friedrichshafen, Konſtanz und Romans⸗ horn nach dem Verbleib der beiden Paddelbootfah⸗ rer. Da er jedoch von keiner Seite eine Auskunft erhalten konnte, wurde die Waſſerſchutzpolizei Fried⸗ richshafen alarmiert, auf deren Veranlaſſung ein Friedrichshafener Zollboot und ein Boot der Waſ⸗ ſerſchutzpolizei Konſtanz noch in der Nacht äuf die Suche nach den Vermißten gingen. morgen kehrten die Boote jedoch unverrichteter⸗ dinge wieder zurück. Im Laufe des Dienstags wurde aus Romanshorn berichtet, daß am Schwei⸗ zer Ufer ein Paddelboot in ſchwer beſchädigtem Zu⸗ ſtand gefunden worden ſei. Die angeſtellten Ermitt⸗ lungen ergaben, daß das gefundene Paddelboot das Unglücksboot war. Es iſt ſomit nicht mehr daran zu zweifeln, daß die beiden jungen Leute den Tod gefunden haben. Todesfälle durch Hochwaſſer * Baſel, 31. Mai. Die durch die Regenfälle und Schneeſchmelze hochangeſchwollenen Bäche und Flüſſe hatten in der Schweiz wiederum mehrere To⸗ desfälle zur Folge. Bei Burgdorf im Kanton Bern wurde ein 45 Jahre alter Landwirt im Dorf⸗ bach in Oberburg als Leiche angeſchwemmt; der Mann war bereits ſeit einigen Tagen vermißt. In der Ilſis fand ein 72jähriger Landwirt durch Er⸗ trinken den Tod. Bei Biel ſtürzte ein 70jähriger Mann in die hochgehende Schüß und konnte ebenfalls nur als Leiche geborgen werden. 8 Am Dienstag⸗ 2— 3 N, 0 0. 105,7 104,7 104,718 B 1¹ 30 31. 30. 21. 30 31 30 31 30. Berlin„.re 62 91.6 4½ Mhein. Snpbr achm adobebs.... Drecdnex⸗Leivz. 2 90 Oſtoreuß, Ultbef. 133,5 123,5 Landschaften K 88. 30, 30 09.— 00.— E de. Maſchines 675——50—55 88,50 88.28 80 9969 108.3 eee— 10 88 Kaer 188,2 18 ,7 8 1— 112.0 Deuische, Pommern Alib.1... schl Landlah. 5% de, Liculc, 700,) 10i0 Safalt A. 650 67. Puren Metaulw. Poll. Holgmans 180,7 157,7 Niederl. Rehl“,.. 157,0 Stecret⸗ Mashee 150,0 156·00 Senfars 95 9772 ceſe.. 40 SFSSo0 Hoteipekeich. 1412.14/Nerdd. Kabetf 140————— ee f SSS..%b⸗Weſtfode do. Elektr⸗Wi..... Donam. A. Robel 81,50 8i.— Hutf ter, 80,— 50,75 do. Steingutfb 128,0. Stock 4 7 Anleinen: Weſtfalen Altbel. 135.1 135.1¼/ be. Ubfi 108, 10.3 90.— 09.— Bergmann Elekt. 133,0„ 5 utſchenreuter,„„ 99 8157—„0„ Stock 4 Cie 93..Dt. Eff.⸗ u..⸗Bk. 80,75 80,75 8„12, 10,„— 3 98,75 101,0/ StöbrKammgarn.. 114,2 Dt. Golddisc.⸗Bt, Reich, Länder Reichenon, P, Unchen 5. 2% Sächl. Bökred. Berk. Kindl Be... Elfergmergank 181.0 163,5/ſche Hergbau.. 148.0 Henabrück Ku 0 5 t 61. in; 9f 8—5 50 ſenb.⸗ Verkrm 5 2 0 149,2Unabrück.Kupiee„Stelderger Zink 77,50.. Dt. Hyvoth.⸗Ban, 103,7 104.0 Rentenbrieje. Schusgebiete 4½ Berlinch⸗S.33 102,5 Stadtschatten ee 3 8. 160,0 150.7 Ciekir, Lieferung 126.7 127.0 udo e 120.7 120,5 Dacreer Sreennt, 100,0 100.[Sade. Steirt 179.0 28. Diüeherſer⸗dant 88 8888 1050 31 30. 4½½ Bochum 20. 958,25 98,25„Schleſ odkre 0. u. 9 159,0Ciektr Sicht u. Kr. 120,0 127⁰2 Immob. Münch. 61,75 50, littler, Werkzeug.[Südd. gucker 217.1 217.00 Dresdner Bank 105,5 105,5 4½ Braunſchw.2e.. ¼ Berl. 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Zücketf... 105,5 Kötitzer Leder, 147,0. ſ Spiegelglas 110,5 119,5 9 Stablwerke. 10ʃ,6 101,5 AGf. Verke hren 118,7 120,0 4, LCler 1645 56,0 980 MannbeimAltbeſ%.enbebtt. 3.— 80, eſch o, 4. do. Jad.Ceeſt.. eberdt 4 BF00 Pr Vien 77 ſt..8 Mi 90,50 99.87 Shillingworth. 119,2. lehe& Co. 63.— 81,8„.... 60,—Rg Deſtf, ta⸗ Seer 20 60.— 09, Ebriitoch 2 Mue,. 105.0JSres0m.Slaah 118.2 P8,0 Kronbr. Mera,.0. 4 Wiedechontas, 1025— 1537 158.5Jl Ketb. ½94 10 0 7 9585%S. Sobnſkat. 6 Rö-M⸗Don., G. 1000. Concordia Bergh 97.— 97,. Geſ. ſ. el. Untern 129,5 131˙5 Küppersbuſch, 8 13ʃ,0 1310 de Hasn 105, Hapagg.. 50,— 51, enr 11 90,50 90.51 Pfandbr. und Schuid öov.⸗Bt 1.9 8. 80 8 Aucker Kr.⸗Bt. 103,7 103.7Conti. Gumui 23.0 2ʃ3,8 8483(abmever., 107,2 108,—.. Harſtein, Liſen 95,30 97.— Sa 7200 9 8 0 rti.— 99.— auzig. 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G. o Waffen 0 denau Pabptft 68, Nercu Wollw.. 83, Schö 9 185,0 185,0 2% bicirbt, 80 99,50 2% 101.2 100.2 Alſen, Borti Zem 3 do Eiſenhand 147,5 ſbemmoor Porti 18ʃ, Mierallgeſellſchan 121,0 142.1 Sank- Aktien Kolonial-Werte Brandenbg. 4½ Mheinpr.&„7 100,2% Pr. Sup.⸗Bk. Ammenderſ, Bao 70,37 78.75 Lidier⸗Werke 88.— Beſſ.u. Herkul Br.„Miag Mühlenban„ Schuckerl 4 C 175,1 1/6,7 Aag. Dt. Gr.⸗Anſt. 91,87 91.87 0 8 4% Hann over 16 98,5, 6½ Eaeſtſ. Lotg711 98,50 98,50], G. H. Pf. 20 514 99,— 90, Amperwerte 114.5. Dierig, Cyri.. Hildeb 1 Mi 5 9. Pt. Er, ⸗Anſt. 91, 87 Otſch.-Oſtafrika. 80,37 80,25 40 30 45 5 ierig, Chriſtian 2 rand Muhl. Utimoſa. 1390 139,2 Schultheiß 102,0 102,0 Badiſche Bank E ——— 4ede. Df. A. 2611 90, 90, A6 5 90.— 00 999—90 Akt.⸗Br. 98— 5— 8 Sa0 e 1 es 151,7/Sant Beauiad 1138 1160 e——9— . 4 99.——.—— 8e 0l. de, Unionbr.:? 210,0 209.) Pirſchberg Seder, 150,0 154,0 Kütle Rüningen 117.0 120,50Seld&Naumaas.., Bagn 69p. u. WR 9033 9020 eeeuen Aefnn ceris do rslrn be. Kerei& S6o dercoſN 50 rolaaahuas Geki, r, ibc6,8HBock-, 140 14lddlsenn. Serdea 128,0., LSnetsGtalies 18,r 465, E. Wecatt i0t, 104 Sree 0 — Lire beträgt. Mittwoch, 3l. Hai 1939 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 241 Iialiens Außenhandeisbeziehungen (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) Rom, 30. Mai 1939 Im Rahmen der Haushaltsberatungen hat der Miniſter für Dewiſenbewirtſchaftung und Zahlungsverkehr mit dem Auslande Guarneri kürzlich dem Senat Mitteilungen über die italieniſchen Außenhandelsbeziehungen gemacht und dabei die grundſätzliche Feſtſtelbung getroffſen, daß ſich die Handelsbeziehungen im weſentlichen dem Stand der allgmeinen politiſchen Beziehungen anpaſſen. Beſondere Bedeutung haben für den italieniſchen Außenhandel daher die Wirtſchaftsbeziehungen zu Deutſchland angenommen, wie ſie ſich ſeit dem Abkommen vom Februar des vorigen Jahres geſtaltet haben. Die Heimkehr der Oſtmark ins Reich und die Befreiung der ſudetendeutſchen Gebiete haben das Volumen des deutſch⸗italieniſchen Handelsverkehrs be⸗ trächtlich erweitert, ſo daß es wertmäßig etwa 5 Milliarden Die in dieſen Tagen in Berlin verein⸗ barten Abkommen haben nun auch das Protektoratsgebiet in das deutſch⸗italieniſche Warenaustauſchſyſtem einbezogen, und bereits heute läßt ſich ſagen, daß der Verkehr Italiens mit dem Protektorat umfangreicher iſt, als mit der ein⸗ ſtigen Tſchecho⸗Slowakei. Die Beziehungen Italiens zu England waren durch den Kompenſationsvertrag vom 6. November 1936 und durch das Abkommen vom 18. November 1838 geregelt. Da der engliſche Import aus Italien trotz dem Vertrag von 1938 immer mehr zurückgegangen iſt, iſt die italieniſche Regierung durch Notenaustauſch vom 14. März d. J. zu den beſchränkten Ziffern des Kompenſationsvertrages von 1936 zurückgekehrt. Auch der Verkehr mit Frankreich iſt ſtark zurückgegangen; und zwar in erſter Linie durch die Abwertung des franzöſiſchen Franken, die ſich umſo ſtärker bemerkbar machte, als das Kompenſationsabkommen vom April 1938 Bezahlung in Baluta vorſah. Der Handels⸗ verkehr mit der Schweiz, Belgien, Portugal, den Nieder⸗ landen, den ſkandinaviſchen und den baltiſchen Ländern, vor allem aber mit Ungarn und Jugoſlawien hat ſich ver⸗ ſtärkt. Mit Rumänien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei werden neue Abkommen auf neuer Grundlage ge⸗ ſchloſſen. Enttäuſchungen dagegen hat der am 7. Februar 1939 mit Sowietrußland nach einem zweijährigen, vollſtändigen Stillſtand der Handelsbeziehungen geſchloſſene Vertrag ge⸗ bracht, der auf automatiſchem Ausgleich des Verkehrs auf⸗ gebaut war. Der Grund für dos Verſagen des Vertrages iſt der enorme Unterſchied zwiſchen den ſowjetruſſiſchen und den Welthandelspreiſen. Vollauf bewährt hat ſich da⸗ gegen das im Juli 1998 mit Japan und Mandſchukuo ab⸗ geſchloſſene Abkommen, das einen jährlichen Verkehr im Wert von 350 Millionen Lire vorſieht. Die Beziehungen zu den UsA ſind durch den Modus vivendi vom Dezember 1938 auf der gleichen Höhe zu halten wie 1937. Möglich⸗ keiten für den Uebergang zu feſteren, vertraglichen Verein⸗ barungen beſtehen zur Zeit jedoch nicht. Unter den ſüd⸗ omerikaniſchen Rewubliken unterhalten insbeſondere Mexilo und Uruguay enge Handelsbeziehungen zu Ita⸗ lien, Italien führt aus Meriko beträchtliche Mengen von Rohöl ein und liefert dafür Fertigwaren, in erſter Linie Handelsſchiffe. Das Handelsvolumen mit Uruguah hat ſich wertmäßig von 116 auf 360 Millionen Lire erhöht. Mit Argentinien ſteht der Abſchluß eines Abkommens unmittel⸗ bar bevor, nachdem die argentiniſche Regierung im Herbſt vorigen Fahres ihre Handelsbeziehungen zu Italien faſt vollkommen unterbrochen hatte. Die Beziehungen zu Spa⸗ nien, die durch das Abkommen vom Mai 1938 geregelt waren, haben ſich im Verlaufe der militäriſchwolitiſchen Ereigniſſe außerordentlich erweitert, ſo daß das Abkom⸗ men als überholt angeſehen werden muß und durch ein neues Abkommen erſetzt werden wird, über das zur Zeit Verhandlungen geführt werden. Im Zuſammenhang mit den generellen Außenhandels⸗ frägen iſt der Miniſter auch auf das die breiteſten Be⸗ völkerungsſchichten intereſſierende Problem der Ein⸗ ſchränkung der Kafſee⸗Einfuhr und damit des Kaffeever⸗ brauchs eingegangen. Der italieniſche Kaffeeimport hat ſich in den erſten vier Monaten 1939 mit 122 902 Doppel⸗ zentner ungefähr auf derſelben Höhe gehalten wie im ſelben Zeitabſchnitt der Vorjahre: 1938= 124 967 Doppel⸗ zentner, 1937 129 634 Doppelzentner. Da ſich aber bei der Kreditierung des Zahlungsverkehrs Schwierigkeiten ergeben haben, muß Italien auch auf dieſem Gebiet im Verkehr mit den Kaffee produzierenden Ländern auf dem Prinzip der Gegenſeitigkeit beſtehen. Von einer grund⸗ fätzlichen Gegnerſchaft der Regierung gegen den Kaffee⸗ verbrauch kann ſchon deswegen keine Rede ſein, weil die Regierung ſelbſt durch das Syſtem der Verbrauchsſteuern am Kaffeekonſum intereſſiert iſt. Der Miniſter deutete gußerdem an daß die abeſſiniſche Kaffeeproduktion Erleich⸗ terungen in der Kaffeebelieferung ermöglichen wüpde. Da⸗ mit würde der früher in der Oeffentlichkeit verbreitete Ge⸗ danke, man dürfe den obeſſiniſchen Kaffee nicht für die eigene Bedarfsdeckung verwenden, da man aus Gründen der Deviſenbeſchaffung ſeine auswärtigen Abſatzmärkte halten müſſe, hinter ſozialen und ſteuerlichen Geſichts⸗ punkten zurücktreten. Im Zuſammenhang mit der Zahlungsbilanz hat der Miniſter auch auf die Notwendigkeit hingewieſen, die Goldreſerven zu verteidigen. Obwohl die Zahlungsbilanz 1937 mit 5 Milliarden 738 Millionen paſſiv war, brauchte man in jenem Jahr überhaupt nicht, 1938 bei einem Paſſi⸗ vum von 2 Milliarden 958 Millionen Lire nur um 202 Millionen Lire auf die Goldreſerven der Bank von Italien zurückgreifen. Obwohl ſich in den erſten vier Monaten 1939 die Zahlungsbilanz erheblich gebeſſert hat ſſie weiſt ein Paſſivum von nur 548 Millionen Lire aus) iſt der Ausgleich immer noch nicht erreicht. Unter den Gründen dofür zählte der Miniſter die infolge der geſpannten Lage der internationalen Politik erheblich geſtiegenen Bedürf⸗ niſſe des Staates und den Rückgang des Reiſeverkehrs in⸗ ſolge der allgemeinen Kriegspſychoſe. Concordia Spinnerei und Weberei, Markliſſa und und Bunzlau.— 6(4) v. H. Dividende. Nach den üb⸗ lichen Abſchreibungen, nach erhöhten Zuweiſungen an die Wohlfahrtsrücklage und Penſionsfonds und bei vorſichtiger Bewertung von Vorräten und Außenſtändn weiſt die Con⸗ cordia Spinnerei und Weberei, Markliſſa und Bunzlau für 1938 ein Erträgnis aus, das zur Verteilung einer Dividende von 6(4) v. H. verwendet werden ſoll. Der aus dem Vorjahr herrührende Gewinnvortrag in Höhe von 75 000 iſt der geſetzlichen Rücklage zugeſührt wor⸗ den, die ſich damit auf 300 000. das heißt auf 10 v. H. Akſien zur Schwäche neigend Sehr ruhige Märkie— Renien wenig veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Aktien abbröckelnd Frankfurt, 31. Mai. Die anhaltende Luſtloſigkeit und Geſchäftsſtille an der Börſe wurde durch den heutigen Ultimo verſtärkt. An den Aktienmärkten kam verſchiedentlich kleines Angebot heraus, ſo daß meiſt kleine Abſchwächungen eintraten. Die Ge⸗ ſchäftsſtille war ſ ſo vollkommen, daß während der erſten Börſenſtunde ganze 7 Notierungen erfolgen konnten. IJG⸗ Farben gaben auf 149,50(150), Mannesmann auf 105,75 (106,25), Junghans auf 94(94,50) und nach der Pauſe Hapag auf 50(52,50) nach, während Verein. Stahl 4 v. H. gewannen auf 101,50 und Feldmühle Papiere mit 108 unverändert lagen. Das Merkmal des Rentenmarkts war der weitere Rück⸗ gang der im Bank⸗zu⸗Bank⸗Verkehr gehandelten Steuergut⸗ ſcheine 1. Hier kamen größere Beträge heraus, die den Kurs auf 102,50(103,15) drückten. Für Serie 2 verblieb eher Nachſrage bei etwa 98,65. Von amtlichen Werten zogen Reichsaltbeſitz kurz vor der Auslöſung weitere 6 v. H. an, auf 132,50. Reichsbahn⸗VA lagen mit 122/ gut gehalten. Induſtrie⸗Obligationen bröckelten überwiegend etwas ab, 5 v H. Mittelſtahl 99,25(9956), 5 v. H. Gelſenberg 99/6 (99,25), 4% v. H. Voigt und Häffner 94/(95). Stodt⸗ anleihen wenig verändert, feſt jedoch 27er Monnheim mit 98,50(9776) und Meininger auf 101(1016) nach. 2. Steuer⸗ gutſcheine waren im Verlaufen auf 9876 gedrückt. In der zweiten Börſenſtunde kamen weitere Abſchlüſſe kaum zuſtand eund die Kurſe lagen wenig verändert, wo⸗ bei allerdings die erſt ſpäter notierten Papiere vorwiegend 5 bis 1 v. H. zurückgingen. Stärker ermäßigt waren Geſfürel auf 129(131,50) und Holzmann auf 156,25(158). Im Freiverkehr wurden Dingler Maſchinen mit 112 bis 114 und Raſtatter Waggon mit 55,50 umgeſetzt. Berliner Börſe: Aktien ſehr ruhig Berlin, 31. Mai. Hatte ſich geſtern angeſichts der ſehr flüſſigen Geldmarkt⸗ lage eine Belebung an den Wertpapiermärtten nicht durch⸗ ſetzen können, ſo war heute, am Ultimo, der eine gewiſſe Verſteifung am Geldmarkt mit ſich brachte, mit einer Um⸗ ſatzſteigerung nicht zu rechnen. Im Gegenteil, die von der Bankenkundſchaft erteilten Aufträge waren an Zahl und Umfang ſo gering, daß ſie das Kürsniveau weder nach der einen noch nach der anderen Seite nennenswert zu beein⸗ fluſſen vermochten. Im allgemeinen zählten Abweichungen, die über Prozentbruchteile hinausgingen, zu den Selten⸗ heiten. 40 der variabel gehandelten Aktien blieben ohne Anfangsnotiz. Montanwerte lagen eher etwas freund⸗ licher, ſo Rheinſtahl und Verein. Stahlwerke(plus bzw. plus 7“ v..). Von chemiſchen Papieren gaben Farben zunächſt um 6 v. H. und ſodann nochmals im gleichen Ausmaß auf 149.75 nach. Auch Chemiſche v. Heyden und Goldſchmidt wurden um je 4 v. H. gedrückt. Unter den Elektro⸗ und Verſorgungswerten ſind Lahmeyer und Geffürel mit je minus 2 v. H. ſowie Lichtkraft mit minus 1 v. H. zu erwähnen. Von Maſchinenbauwerten ſetzten Orenſtein ihren Rückgang um 2 v. H. fort. Von Schiffahrts⸗ aktien hatten nur noch Hapag mit minus 1½ v. H. eine größere Einbuße zu verzeichnen. Bei Hamburg⸗Süd er⸗ folgte heute der Dividendenabſchlag, eine Notiz kam in⸗ deſſen nicht zuſtande. Im übrigen ſind noch Holzmann mit minus 1 und im geregelten Freiverkehr Burbach mit plus 1 v. H. als ſtärker verändert zu nennen.— Im variablen Rentenverkehr ſtellten ſich Reichsaltbeſitz auf unverändert 132.50. Die Gemeindeumſchuldungsanleihe notierte unver⸗ ändert 93.65. NS⸗Steuergutſcheine ſtellten ſich zunächſt auf etwa 98.70(98.80). Im Börſenverlauſe bröckelten die Notierungen vielfach unter dem Druck der Geſchäftsſtille ab. So verloren AEc J6, Rheinſtahl und Zellſtoff Waldhof je /, Siemens“ und Geffürel 1 v. H. Farben notierten 149/6, Mansfeld wurden um v. H. heraufgeſetzt. Der Kaſſarentenmarkt lag gut behauptet. Liquidations⸗ pfandbriefe wieſen keine ganz einheitliche Kursgeſtaltung auf. Pfandbriefe und Kommunalobligationen blieben un⸗ verändert. Von Stadtanleihen ſtellten ſich 1927er Pforz⸗ heim ½ v. H. höher. Von Provinzanleihen wurden 1926er und 1930er Brandenburg um je“ v. H. feſter notiert. Reichs⸗ und Länderanleihen wieſen nur kleinſte Verände⸗ rungen auf. Bei den Induſtrie⸗Obligationen lagen Hoeſch und Feldmühle um je 7 v. H. gebeſſert, während 4/ proz. Harpener/ und Engelhard 76 v. H. einbüßten. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ge⸗ wannen Deutſch⸗Aſiatiſche 3 v.., während Deutſche Ueber⸗ ſee 6 v. H. verloren. Im aleichen Ausmaß rückgängig waren bei dert Hypothekenbanken Rheiniſche Hypotheken und Rheinſch⸗Weſtfäliſche Bodenkredit. Von Kolonial⸗ werten ſtiegen Otavi um 76 v. H. Bei den Induſtrie⸗ papieren ſtiegen Sangerhauſen Maſchinen um 3, Miag um 3 und Grün u. Bilſinger um 4 v. H. Andererſeits ver⸗ loren Sachſenwerk 5, Stettiner Portland ſowie Induſtrie⸗ werke Plauen, beide nach Unterbrechung ie 6v. H. Anleiheſtock⸗Steuergutſcheine ermäßigten ſich um 10 Pf., Ni⸗Steuergutſcheine II wurden mit 9856 gegen 98,80 notiert. Der Umſatz betrug über 1 Mill. 4. Steuergut⸗ ſcheine Jwurden mit 102,45 gegen 103,20 bewertet. Reichsſchuldbuchſorderungen Ausgabe 1: 1940er und 1941er je 100 G 100,75 B; 1042er 99,87 G 100,2 B: 1949er 90,5 G 100,5 B; 1944er 99,25 G 100 B: 1945er und 1946er 99 G 99,75 B, 1948er 99 G 99,75 B.— Ausgabe 2: 1941er 100 G 100,75 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗Sper und 1946⸗48er 84,12 G 84,87 B; aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,275 G 94,025 B. Am Börſenſchluß war lediglich der Rückgang von Schuckert um 14 v. H. bemerkenswert. Rheinmetall Borſig, Geſſürel und Klöckner wurden andererſeits ie 4 v. H. her zuſgeſetzt. Farben ſchloſſen zu 14976. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 31. Mai. Am Geldmarkt war heute der Ultimo zu überwinden, was indeſſen bei dem reichlichen Vorhan⸗ denſein flüſſiger Mittel, ſo insbeſondere bei der letzten Fälligkeit von Lieferſchätzen keine Schwierigkeiten bereitete. Gleichwohl wurden die Blankotagesgeldſätze offiziell um auf 2/ bis 3 v. H. heraufgeſetzt. Im Wechſelgeſchäft waren größere Umſätze naturgemäß nicht zu verzeichnen. Nennenswertes Angebot kom nicht heraus. Der Privat⸗ diskontſatz blieb mit 274 v. H. unveründert. An den internationalen Deyiſenmärkten fiel heute der Gulden mit einer Befeſtigung auf. In London waren ſür ein Pfund nur 8,701/1(8,716) Gulden zu zahlen, die Züricher Guldennotiz zog auf 238,50(238.30), die Pariſer auf 20,29(20,28) an. Dagegen lag der Schweizer Franken ſchwächer; in London ſtellte ſich die Notiz auf 20,7794 (20,76¼/), in Paris auf 8,50%½(,51) und in Amſterdam auf 41,94(44,97). Bei den übrigen kontinentalen ſowie auch den angelſächſiſchen Valuten waren größere Ab⸗ weichungen gegen den Vortag nicht feſtzuſtellen. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8, Privat 3 9. 9. Amtlich in Rm. Dis⸗ 31. Mai 30 Mai für kont geld Brief Geld J Brief Aegypten lägypt.Pfb...11,960 11,900 11,60 11,990 Argentinien 1P.⸗Peſoſ⸗ 0,5744 0,578 0,574] 0,578 Auſtralien 1 mustral PidJ 9,3310 9,349.331].349 Belgien. 100Belgaſ 4 42,12 42,50 42,42 43,50 Braſilien 1Milreis 0,134] 0, 136 0,134] 0,136 Brit. Indien 100 Kuplenn 86.91 587.00 86,01 f87.09 Bulgarien. 100veva 6 3,047] 3,053.0471 3,053 Dänemark 100Kronen] 3½ 5207 52,17 52,07 J52,17 Danzig 100Gulden] 4 47,.— 47,10 47.— 47,10 England... 1PfB 2 11,660 11,600 11,660 11, 600 Eſtland. 100eſtn Kr. 4¼ 68,13 527 68,130 68,27 Finnland100finn Mk.] 4 5,140 5,150 5,140 5,150 Frankreich.. 100Fr.] 2 6,508 5,612 6,508] 6,612 Griechenland 100 Dr6.355 2,87 2,353] 2,357 Holl nd 100G Ien] 2 133,92 134,18 133,82 134,08“ Iran(Teheran) 100 Mals 14.40 14.51 14,49 14,51 Island. 100 181tr.] 5½ 43,20 43,28 43,20 J 43,28 Italien.. 100 Liref 4½ 13,0013,11 13,09[13,11 3 5 19en] 3,29 0,580 0,682 0,680] 0,682 Jugoſlaw. 100Dina 5 5,604] 5,700 5,694] 5,700 Kanada 1 tan. Dollarr 2,485.489 2,485 2,489 Lettland. 100 Latts] 5½ 48,75 48, 85 48,75 48, 85 Litauen. 100Litas 41,9442,02 41,94 J42,02 Luxemburg lobluremb.FEP 10,605 10.625 10,605 10.625 Meuſeeland 1 Penstel bil...376.594 9,376.394 Norwegen 10Kronen] 3½ 58,5958,71 58.59 58.71 Polen... 1003loty] 4½¼ 47.—47.10 47.— 47,10 Portugal 100 Eskudo] 4½ 10,585 10,605 10,585 10, 605 Rumänien. 100Le 3½———— Schweden.. 100Kr.] 2½ 60,07 60,19 60,07 60,19 Schweiz 100Franken] 1½ 56,13 50,25 56,13 56,25 Spanien. 100Peſetenf 5 3— 35— Stowafei 100 Kronen 8,5210 8,530 8,521.530 Südafrika 1 Südatr Pfdl. 11,548 11,572 11.54811,572 Türkei.. itü.Pfd. 4 1,978 1,982 1,978] 1,982 Ungarn, 100Pengöf 4——* Uruguay, 1Goldpeſo 0,874 1, 876 0,874 1,876 Ver. Staaten 1 Dollarſ1 2,491].405 2,491].405 * Frankfurt, 31. Mai. Tagesgeld ttotz 2,75(2,50) v. H. verhältnismäßig leicht. ———————''————————ZZZZZ1ZZZZ1Z1ZZ2Z2Z2Z2Z2ZZZZZZ2ZZP——PP——H H Y— Y Y Y— höhung des bisherigen Aktienkapitals von 2,25 auf 3 Mill. wvorgeſchlagen. Nach Warenvorräten und Auftrags⸗ beſtand iſt die Beſchäftigung der Geſellſchaft bis zum Ende des laufenden Jahres geſichert. * Alte Leipziger Lebensverſicherungsgeſellſchaft AG. Der Neuzugong beträgt über 117(i. V. 105) Mill. 4. Der Reinzuwachs im Verſicherungsbeſtand beläuft ſich auf 76 (i. V. 75) Mill /. Unter Einſchluß der Auſwertungsver⸗ ſicherungen beſteht Ende 1938 ein Geſamtverſicherungs⸗ beſtand von 854 Mill. 4. Das Vermögen iſt auf 249(i. V. 227) Mill, geſtiegen. Der Geſamtüberſchuß beträgt 8,26 Mill. 4. Hierzu haben alle Teile des Verſicherungs⸗ betriebes beigetragen. Der Zinsertrag hat ſich nicht nur entſprechend dem angewachſenen Vermögen, ſondern auch prozentual erhöht. Der Durchſchnittszinsfuß aus dem Geſamtvermögen war 5,40 v. H.(i. V. 5,18 v..). Die Sterblichkeit iſt wiederum weſentlich beſſer verlaufen als zuvor. Die Mitglieder erhalten als Ueberſchußanteil im Jahre 1939 bei der Kapitalverſicherung auf den Todesfall 6/%0 der Verſicherungsſumme, bei der Invaliditätszuſatz⸗ verſicherung 30 v. H. des Bruttobeitrages, bei der Pen⸗ ſionsrentenverſicherung 15 v. H. des Bruttobeitrages, ferner bei den genannten oͤrei Verſicherungsarten 1 v. H. des Dek⸗ kungskapitals als Zinsüberſchuß. Für die aufgewerteten Verſicherungen beträgt der Gewinnanteil 20 v H.(i. V. 27 v..) des Deckungsmaterials, zahlbar bei Auflöſung der Verſicherung. Bei der Beendigung einer aufgewerteten Verſicherung gelangt dadurch insgeſamt durchſchnittlich ein Betrag von 43 v. H. des für die Aufwertung w Inden Goldmarkdeckungskapitals zur Auszahlung.(§V 9. Juni.) * Der jugoflawiſche Außenhandel. Nach den amtlithen Angaben betrug der Wert der jugoſlawiſchen Ausfuhr im April dieſes Jahres 433,2 Mill Dinar gegenüber 395,7 Mill. Dinar im April 1938. Die Ausfuhr im April 1939 war alſo um 37,5 Mill. Dinar oder um 9,48 v. H. größer als im April des vergangenen Jahres. Der Wert der Einfuhr betrug im April 1039 418.8 Mill. Dinar gegenüber 432/ Mill. Dinar im April 1938, was einer Abnahme um 19,5. Mill. Dinar oder 3,13 v. H. entſpricht. Demnach ſchloß April 1938 ab. In den erſten vier Monaten des Jahres ſchloß die Handelsbilanz mit einem Paſſioum von 160,6 gegen 174,3 Mill. Dinar in der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres ab. Im April dieſes Jahres hat im Vergleich zum April des Vorjahres beſonders die Ausfuhr von Getreide. Hanf, Schweinen, Fett, Eiern, Holz, Kupfer und Erzen zu⸗ genommen. Am ſtärkſten zurückgegangen iſt dagegen die Ausfuhr von Mais. Auch das neue Geſchäftsjahr hat bis⸗ her einen befriedigenden Verlauf genommen. * Gigautiſches Elektrizitätswerk am Iſonzo. Im Rah⸗ men der faſchiſtiſchen Politik ſpielt die Verſorgung mit „weißer Kohle“ eine große Rolle, da die Elektrifizierung von Induſtriewerken, Eiſenbahnen und anderer Energie⸗ verbaucher Kohlenimport erſpart. Durch die Ausnutzung der reichlich vorhandenen Waſſerkräfte iſt Italien mehr als andere Länder zur Anlage von Kraftwerken geeignet. Eine ganze Zone von ſolchen Kraftwerken iſt augenblicklich in der Nähe von Görz im Iſonzotal im Entſtehen. Zur Zeit wird für den Iſonzo ein neues Bett in Geſtalt eines Tun⸗ nels durch die Felſen geſprengt, das in einen künſtlichen See von zehn Millionen Kubikmeter Faſſungsvermögen münden wird. Das neue Kraftwerk wird nach ſeiner Her⸗ ſtellung eine Jahreserzeugung von etwa 220 Millionen Kilowatt haben. Die nötigen Anlagen, Unterkünfte uſw. werden der faſchiſtiſchen Siedlungsweiſe entſprechend als ſtädtiſche Siedlung und auf den Namen „Iſontinia“ getauft werden. Zuſammen mit den Kraft⸗ werken, die in Caporetto, Vollzana und Prevole errichtet werden ſollen, wird das Kraftwerk von Iſontinig die ita⸗ lieniſche Energieerzeugung jährlich um 600 Millionen Kilowatt ſteigern. * Holländiſch⸗belgiſches Hafenabkommen. Nachdem am 3. April dieſes Jahres zwiſchen Holland, Belgien und Frankreich eine Vereinbarung über den Rheinſchiffahrts⸗ verkehr von und nach Straßburg getroffen worden iſt, haben nun Holland und Belgien ein Abkommen über ihre Hafen⸗ intereſſen geſchloſſen. Ein gemiſchter holländiſch⸗belgiſcher Ausſchuß ſoll die Hafentarife von Antwerpen, Gent, Rotter⸗ dam und Amſterdam feſtſtellen. Die erſte Zuſammenkunſt 3 Deutſch⸗mandiuriſches Handelsabkommen verlängert. — Die ſudetendeutſchen Gebiete einbezogen. Am 31. Mai wurde in Hſinking durch den deutſchen Geſon⸗ und den Chef des Außenamtes von Mandſchukuo eine Verein⸗ barung unterzeichnet, durch die die Durchführung des deutſchmandſchuriſchen Handelsabkommens vom 14. Sep⸗ tember 1938 auch für das am 1. Juni beginnende Abkom⸗ mensjahr 1939/40 ſichergeſtellt wird. Wie im Johre 1938180 haben deutſche Banken der Yokohama⸗Specie⸗Bank⸗Td. einen Ueberbrückungskredit in Höhe von 45 Millionen 4 für das neue Abkommens'ic zur Verfügung geſtellt, und ebenſo wird ſich auch im Jahre 1939/40 die deutſche Ver⸗ tragseinfuhr manoſchuriſcher Erzeugniſſe auf 115 Mill. /, die mandſchuriſche Vertragseinfuhr deutſcher Waren auf 68,5 Mill./ ſtellen. Für, die deutſchen Waren des ſogenannten allgemeinen Handels iſt das mandſchuriſche Einſuhrkon⸗ tingent von 7 auf 8,75 Mill. erhöht worden. Durch No⸗ tenwechſel iſt gleichzeitig die Einbeziehung der ſudeten⸗ deutſchen Gebiete in das deutſch⸗mandſchuriſche Hondels⸗ abkommen vereinbart worden. * Tagung des Internationalen Zuckerrates. Am 10. Juni wird der Internationale Zuckerrat in London ſeine Tagung abhalten. Hier ſoll der Entſchluß hinſichtlich des Zuckerausfuhrkontingentes von 153 000 To. für die eng⸗ liſchen Dominions und Kolonien gefaßt werden. * Eine Londoner Neugründung zum Aufkauf von Still⸗ halteforderungen. In London wurde kürzlich die tinental Aſſets Realiſation Truſt LTD“ gegründet, deren Leiter der Londoner Vertreter der American Chemical Bank and Truſt iſt. Der Zweck dieſes Unernehmens ſoll neben anderen Geſchäften der Aufkauf von in Mitteleuropa eingefrorenen Bankguthaben ſein, die unter Stillhalte⸗ abkommen follen. Das Unternehmen will nach den vor⸗ liegenden Meldungen in Deutſchland und Ungarn einge⸗ frorene Stillhalte⸗Huthaben der Banken aufkauſen. Die dieſe Guthaben veräußernden Banken ſollen für die abge⸗ 9 3 Forderungen Aktien des neuen Unternehmens er⸗ alten. * Starke Erhöhung der rumäniſchen Ausfuhr. Die ru⸗ mäniſche Außenhandelsſtatiſtik für den April zeigt einen ſtarken Auſſchwung der rumäniſchen Ausfuhr. Die Ge⸗ ſamtausfuhrmenge betrug 166 296 To gegen 92984 To. im April vergangenen Jahres. An erſter Stelle der Abnehmer⸗ ſtaaten ſteht Deutſchland mit 25 v..; es folgen Griechen⸗ land, Belgien, Holland und Großbritannien. * Ferrovie Nord⸗Milano. Dieſe mit 79,5 Mill. Lire AK ausgeſtattete zweitgrößte italieniſche Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft mit 265 Kim. Eiſenbahnnetz erzielte 1938 einen von 5,02 auf 3,51 Millionen Lire zurückgegangenen Rein⸗ gewinn, woraus die Stammaktien 4(6) v. H. Dividende erhalten. » Wieder 15 v. H. Dividende bei Ungariſche Gummi⸗ watenabrik AG, Budapeſt. Der HV am 10. Juni wird vom Verwaltungsrat auf 3,84 Mill. Pengö Acn, eine unver⸗ änderte Dividendenverteilung von 15 v.., d. h. 3 Pengö vorgeſchlagen. * Abſchlüſſe der rumäniſchen Petroleumgeſellſchaften. Die Erdöl⸗ und Bergwerksgeſellſchaft Concordia berichtete in der G, daß ſie 1938 mit 12,17 v H. an der rumäniſchen Geſamtpetroleum⸗Erzeugung(6,617 Mill. Tonnen) beteiligt wor gegenüber 12,77 v. H.(7,147 Mill. Tonnen) im Jahre 1937. Steuern uſw erſorderten u. a. 206 050 Tonnen oder 24,40 v. H. der Erzeugung der Geſellſchaft. Die Ausfuhr ſtieß auf verſchiedene Schwierigkeiten. Gegenüber dem Vorjahr zeigten die Preiſe einen fühlbaren Rückgang. Durch die Uebernahme der Geſellſchaften Lignitul und Schitul Goleſti erhöhte ſich das AK der Concordia von 867 auf 1015 Mill. Lei. Die Bilanz einſchließlich dem 29,1 Mill. Lei ausmachenden Vortrag aus 1937 ſchließt mit rund 117 Mill. Lei Reingewinn, woraus 8 v. H. Dividende ous⸗ geſchütter werden.— Die Unirea S. A. R.(AK 720 Mill. Lei) veröffentlicht den Abſchluß zum 31. Dezember 1938 (einſchließlich der dͤurch Verſchmelzung eingegliederten Rou⸗ manian Conſolidated Oelfields Ltd., Ploeſti). Hieraus geht hervor, daß in 1038 kein verteilbarer Reingewinn zur Verfügung ſteht.— Die über rund 234,5 Mill. Lei AK ver⸗ fügende Dacia Romano Petroleum Syndicate Ltd., Bu⸗ kareſt, weiſt zum 31. Dezember 1938 einen Verluſt von 33,6 Mill. Lei aus. * Waren unecl Märkte Berliner Getreidegroßmarkt vom 31. Mai. Der erſte Berliner Getreideverkehr nach der längeren Unterbrechung durth die Pfingſifeiertage wurde durch geringe Umſas⸗ tätigkeit gekennzeichnet. Die Anlieferungen waren en anbetracht der mäßigen Verwertungsmöglichkeiten klein, überſtiegen jedoch noch immer den Bedarf. Brotgetreide wurde am Platze kaum erworben. In der Provinz nahmen die kleineren Verarbeitungsbetriebe verſchiedentlich Wei⸗ zen und Roggen zur Ergänzung ihrer Beſtände auf. Von Futtergetreide ſind Gerſte abzuſetzen Am Mohlmarkt waren die Anlieferungen in anbetracht des Monatsſchluſſes lebbhafter. Am Futtermittelmarkt wurden der übliche Be⸗ darf gedeckt. Bremer Baumwolle vom 31. Mai. 11,51. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 31. Mai. (Eig. Dr.) Unverändert, Tendenz ruhig.— Gemahlener Melis per Juni 31.45—31,50; Tendenz rulig, Wetter ſchön. Hamurger Schmalznotierungen vom 31. Mai.(Eig. Dr.) Marktlage: ſtetig, ruhig und unverändert. (Eig. Dr.) Loko * Börſenkennzifſern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 22. bis 27. Mai im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: 75 April⸗ — 5— 26 5. 3 Aktienkurſe(Index 1924/1926 2 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 105,34 105.91 106,84 Verarbeitende Induſttie 98.42 98. 90 99,37 Handel und Verkert.. 105.86 106,26 107,57 MeſenHt. 70.6⁰ ½, Wertpapiere Pfandbriefe der 99,13 99,13 99,14 Pföbr. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99.16 99,16 99.16 Kommunalobligationn.. 88.74 08,74 98.77 Anleihen der Länder u. Gemeinden 98.44 98.46 98,37 Durchſchnitt 897 98.⁰.90 Uußerdem 5 Induſtrieobligationen. 00.05 100,12 100,54 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 03.68 93.61 93,53 2. Berliner Metalluotierungen vom 31. Mai.(Eig. Ber.) Es notierten in/ für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars) 58; Standard⸗Kupfer lfd. Monat 52,5 Origi⸗ nalhüttenweichblei 18,25; Standard⸗Blei lfd. Monat 18,25: Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17,50; Stan⸗ dard⸗Zink lid. Monat 17,50; Originalhütten⸗Aluminium HaxDLS- ο WIRTSCHAFTS-ZErruNxG „Con⸗ des künftigen Aktienkapitals, erhöht hat. Der auf den 6. die Handelsbilanz im April dieſes Jahren mit einem des Ausſchuſſes hat dem„Rotterdamſche zufolge 98—99 v. H. in Blöcken 133; dto, in Walz⸗ oder Draht⸗ Juni einberufenen Hauptverſammlung wird die Er⸗ Aktivum von 14,4 Mill. Dinar gegen 86,6 Mill. Dinar im am Dienstag in Brüſſel ſtattgefunden. barren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 36,70—40,00. Anleinen d. Kom. Verb. 30[oldhyb.-Pfandbriefef K, on. N 31 30. Frankfurt e e sineenantcenvgtnn, bRgeg.- H. ert g. Wie...= lkegier:(Pene, ertkan 110 640 Pgesgeageet vn wr-JVertepre,Altten Dberbeſf,Pr-Anl. 135.0 133,0 Anf. C. 19., 100,0 100,., s1 30 4, vo. 38,8,38 00.— 90. Bayr, Motorenw. 134.0 131.5 lafennügte.. 7, garteu. Bürnerd elt, walpof. 12·2 fis.(Sob,Acr.f. Rhein⸗ Deuiscie Stadtanletheo do k 22. 10070 100,0 ee cot on1s4% 7 6 200,7 100.8 9. 1335 126.2 aid u. 75 103/0 163.0. 13·5 1310] lemenk Hetdelbg, 141.5 142.2J ſhiſ, und Le⸗ % A. SS do..⸗tomkR12 100.0 100,0f Rh.-Hyp-Bk. ulius Berger—.5.2J anauer Hofbherr. f. Fregö. Sprit 0 8 transportMhm. 116.0 0 lestver zunsi. werte 270Baben 26 55.— 98. 4½ Würnt. Wohn. eecgd“ 10,0 101,(5, Goen, Ai⸗hi.30 s s0 Seauer. Sesateen 10/ 10.3,/ Sanzrrerke Fülſen.. 13.0 If. Preßh.⸗ Zprit 163.0 163. Zank-Aktien P1.Reichö. Borz 4% erlinchold24 103,5 1025] 16 K.. 09.50 69.50Bull SrStr. 5½5üdd Boder“ Bronce Schlenk. 101,0 101.5 Harpener.. 139,0,Jbein.Sraunkogl. 211,0 211.0 Badiſche Bank. 109. 100, Otsch. Staatsanleihen4/ Darmſtadt 26 00,62 90,87% Berl. Hyp,⸗ 99.— Liq. Gpfbr. 8 1 Browu. Boverr.. Hartmann 4 Ur.. 122.0 ſheinelektra St....Fom.⸗u. Privatb 105,5 105,5 10⁵⁰ 3. 30. 4½ Dresde, 28.59 99.50 Landes- und Provinz- 55.— 00. 4338 2 712 109.7 100.7 Khem Albert.. 96.50 98.50— 3 ſtheinmetall 15204. Dd⸗Bank. 111,5 111,50Versicherungen 4 7„75 08,75 9— 4/ i deſſen⸗Naſſ. Ga⸗ NK. 12 114, ank“. 2 5.-upr 2 101.7 101,7 5 2— 2 0.— 09. 0 4 0—— aimler⸗Benz. 132.1 131, Polmann. Ph. 92.— 92,—— 5 19 95 3 „ do. do... 4½ Heidelberg 26 96.— 40. Mannh. 20, K 7 00,50 90.— A. R 5 100.3 109,7„% Ioas. 147,5 142,5/ ſuaghans.. 91,62 94,50 do. Hyp.⸗Bank 103,5 103.5/ N eim. Verſ. S i 37 0 53 G8.5 2 7 9 9 0 galzwk.Heilbronn 252,0 252.0 annheim. Ver. 8 4% wis oö.is 15 W 12 SSS.50.3. Schuldverschreibuns. Pt. Steinzeng 05 5 Schanzlin 14.0 145,0 Pdeh Se e ee 4½ do. b. 36 2.... 4½ Mannheim2s 98— 97,87] K 1u 4 00.50 00.50 oſtr en„— 00. 5 Kruppreibſtoff 101,0 101,0 Dürrwerke. 111.0 111.0 257.0 258.0 S 0 103·0 102.2 Wein Hop Bank 127.8 128,0 79——9———*—25—.— 0 10 ½ 90. Lig, 2 1 90030 79250 4 60 8- Burla ber gof 109.2 100.2 Soce 10 14% Se 940 127,0 141.0] Bürttög. Vank. 108.0 108.0 9% do. v.„J. 98, 72344½½•* iroz. f. Heſſen 4½ do. Kom. kiV 98.„50˙9.„—„ 0 Ronſerven Braun%31 9 8 105,0 %Scden 27,.92 00./ Hun 20. K 98,50 96,0% Goth,Grber.⸗ in Attten umwandelbar kichbaun, Werger 108,3 108.5 Kraftrw, Al,wüͤrik, 43.30 83.30 Sinnere Prünm 105.0 80e% Amtlien nicht noti 4½ Bayern 27.. 90,50 90,50 im. Must. 134,7 17.% d R 6 90,25 99.25“% 9 nainger-Unioen Sinner, Grünw. 5 4½ Heſſen 28-B 98,50 98.50 Mannheim. Ausl. 8 5 5 R 10 8 8 5 100,7 100,8 4 3 9 937 1070 166,8 e 102,0 102.0 Umtausch-Obligationen 4½ Pr. St.⸗Anl.28 109.0 1.0 Pfandbriefe u Schuld-4½ do. R 12 68,62 98.52 Gpfbr. 1 nl. v. 28.. 124,0 124,20Lölinger Maſch..5be 9, 3 0.Südd. Zucker —. 8 do. Gpfbr.k U, Il, AMU 99.— 99, 2 inn. 102,5Löwenbr. Münh. 187,0 187.0 ——— 5 verschreibungen Ii½ NaffauxLdsbt. 9 ohne Zinsberechnun.. Jadwigsh. Ak. Br. 114,0 114,0 ſettus Vergbau 115.0 115,04%% Berl fällig, 31 Mat „ do.— Creditatstalten der LCände. 993——09 85 24/45/6 Kli⸗1& 90, 75 09.75 5NerirStutta.21 99.— 100.9, a5 104.0 104,00be. Waltmühle 1300 1300* 14—— lektr⸗Werke 5 0 8 3 23%„„— 9 44½ Dt. R. bahn 35 100,5 100,54½ Heſſ. Sdsbk. 26, do.———445K* ind R fas— 0 0 14/5 143,5 aintraftwert. 3,50 80, 50 Fün oee 130,5 130,53% Großkraft Wannheim u. Pfalzwerke 1841] 10,— 416 do. v. 36 R. 1 90,00 99,50 27 u. 28. R 1. 2, Dt.Kom. S. Abl.31 135,8 135,8,. U, 100.7 100.7 Undustrie-Aktien J0 Farben 1405 147,8/ Hainzer Akl.⸗Br. 87.— 87,25 do. Glanzſtoff. 4½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927 1952 80.— 6 4'poſt 35. 100,2 99 8 99,— 99.— do 9 2 154.3 154.5 98.50 08.50 Ibr 9* 9 8 Feinmech(Zetterj 18485 104.0 8—.⸗B. 93,— 98.— do. Stohftof 455 705 4070„ 1928 1858 00,— 6 2 o. Gold⸗ 5 1 83 5. UbieBavi 0 108,0 Noenus.. 118. do. Strohſtof—1470 1930 1855 90 Stenergutſchein) Schuldv. 2 K 2 98.50 98, 500U- andschaften 5½ Preuß. Boder. Andrege Roris„, Feldmäcle Paplec 108.0 Aotoren Darmt, 117.0 117.], do-Ulkramarin- 400 Ruhrwohnungsban 1858.2 Kusen 2 Reig 83.37“%.L. 172—* SR*—— Aſchaff. Buntvap. 70.— 70,—. 128.5 129,0 216,5 Boi t.& Haeffner 5% Ver. Stahlwerke(Rheinelbe Union) 1546 600,65 Ultbeſitz Di Reich 1323—.5. Ank. IMi-24 100.8 100,71E, U. k u. r—-Ju. Vo. 100% 100,8 do. Zellftoff. 98,60 98, itzner„Kanſer 93,30 93,50 83 Bolthons Seil. 90,.— 90,—/% 4 0 10⁵ FFBCB(( S„ d ESSS WS„ SSee SSearSS2 * 759 Orb.“ Mittwoch, 31. Mai 1939 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 7. Seite? Nummer 241 ber unbekannte Schlärer Mer kwürdiger Schicksalsroman eilnes deutschen Frontsoldaten Seine Knie zittern. Vor Schmerzen im Kopf und im Bein halb wahnſinnig, taumelt er weiter, an der Kirche vorbei. An einem Gitter bleibt er plötzlich ſtehen, hält ſich feſt und ſieht auf. Sieht ein Denkmal, ſieht franzöſiſche Schrift. Er beugt ſich vor.„Denkſtein der Veteranen zu Weſthofen und Umgegend“ ſteht auf dem Sockel, und weiter oben, gleichfalls in franzöſiſcher Sprache: „Zum Andenken. Die, während der Epoche der großen Weltereigniſſe von 1793 der franzöſiſchen Republik und unter des großen Kaiſers Napoleons Fahnen gedienten und wieder in ihre Heimat zurück⸗ gekehrten Veteranen, weihen ihren auf dem Felde der Ehre gefallenen Kriegskameraden dieſes Denk⸗ mal im Jahre 1847. Errichtet unter der Regierung Sr. Kgl. Hoheit Lucdwigs II. Großherzog von Heſſen und b. Rhein und unter der Leitung des Bürgermeiſters Joh. Dann folgen die Namen: Arnold, Peter: Sol du 149 me R. de la ligne. Bölliſch, Fra: Sol du 5 me R. chausseurs a pied. uſw. uſw. Paul Becker ſteht vor dem Denkmal und faßt nicht, was es bedeutet. Es erſcheint ihm in dieſem Augenblick völlig neu. Er meint es nie geſehen zu haben, obwohl er in Vorkriegszeiten doch wahrſchein⸗ lich unzählige Male daran vorübergegangen war. Die furchtbaren Ereigniſſe der letzten Stunden haben alles ſo in ihm durcheinander gebracht, daß er Vergangenes und Gegenwärtiges ſchon wieder nicht mehr auseinander zu halten vermag. Noch immer halten ſeine Hände das Gitter umklammert. „Was bedeutet das? Was heißt das? Ich bin doch nicht in Frankreich nicht in Paxis, nicht in Aubérive? Oder bin ich doch? Wo bin ich nur?“ In ſein verwirrtes Denken ſchrillt der Pfiff einer Lokomotive. Seine Hände laſſen das Gitter los. Der Pfiff! Ja ſo, er muß ja fort, er darf nicht hier bleiben. Hier will man ihn ja nicht. Hier ſchlägt man ihn nieder. Und Käthe—— Noch einmal pfeift die Lokomotive. Da taumelt er weiter in der Richtung, von wo er den Pfiff zu hören wähnt. In wenigen Minuten hat er den Bahnhof er⸗ reicht. Am Schalter verlangt er eine Fahrkarte nach Paris. Der Beamte, ein dicker, gemütlicher Rheinheſſe, ihn——— an. Dann lacht er ein bißchen. eine Karte bis Worms. Von da aus haben Sie's dann nicht mehr weit bis nach Paris.“——— Der kleine Wagen dritter Klaſſe iſt ziemlich überfüllt. Die Mehrzahl der Fahrgäſte ſind Bauern, die nach der Stadt wollen. Man macht dem langen Paul Becker gleich Platz. Erſchöpft fällt er auf ſeinen Sitz. Die Hände halten den ſchmerzenden Kopf. Manchmal ſtöhnt er leiſe auf. Die Mitreiſenden betrachten ihn mitleidig. Sie ſehen die breite, ſeinem Schädel. Sie ſpüren, daß er Schmerzen hat., Sie möchten ihm gern helfen. Aber Paul Becker rührt ſich nicht. Sieht niemand an. In ſich zuſammengeſunken hockt er da und ſcheint alles um ſich herum vergeſſen zu haben. Fauchend und ziſchend arbeitet ſich die kleine Lo⸗ komotive des„Rheinheſſiſchen Expreß“ durch die Landſchaft und rattert pruſtend ihr Lied: „Ichſchaffesnoch... ichſchaffesnoch... ichſchaff⸗ esnoch...“ Zwei Uhr nach Mitternacht. Der Warteſaal drit⸗ ter Klaſſe im Wormſer Bahnhof wird geräumt. Faſt iſt der Saal ſchon leer. Nur in der äußerſten Ecke liegt zuſammengekrümmt noch ein Bündel Menſch. Es iſt Paul Becker. Anſcheinend ſchläft er. Zwei Beamte der Bahnpolizei verſuchen ihn aufzuwecken. Vergebens. Um ein Haar fällt er ihnen von der Bank. Aber ein Lebenszeichen gibt er nicht von ſich. Den Beamten wird es ungemütlich. Hoffentlich iſt er nicht tot, denken ſie. Man dreht ihn auf den Rücken, befühlt Herz und Puls, und ſtellt feſt, daß das Herz nur noch ſehr ſchwach ſchlägt. und daß auch die Pulſe ganz unregelmäßig arbeiten. Man bringt ihn nach der Rettungswache im nahe gelegenen Andreasſtift. Bevor der dienſttuende Arzt kommt. durchſucht man ihn nach einer Legitimation. Man findet ſei⸗ nen Paß— und iſt erſtauntl Ein merkwürdiges Monſtrum! Als Geburtsdatum ſteht lediglich„Jahrgang 78/79“ vermerkt. Und auch dieſer Jahrgang führt noch die Beibezeichnung„vermutlich“! Aber Stempel uſw. ſind alle in Ordͤnung. Bald daxauf kommt der Arzt. Er ruft den Be⸗ wußtloſen ſchnell wieder ins Leben zurück. Aufmerk⸗ ſam betrachtet er ihn. Das meiſte Kopfzerbrechen macht dem Arzt die große Beule unmittelbar neben der durch den Schlag des Gendarmen gleichfalls angeſchwollenen und an den Rändern gerötete Schädelnarbe. Jußball in der Pfalz Kaiſerslautern und Frankenthal Schauplatz wichtigſter Vegegnungen Mié os gefällt in Worms Auch im Kampf um die Mannſchaftsmeiſterſchaft um den Hans⸗Schemm⸗Pokal fielen die Entſcheidungen erſt Um den Aufſtiea zur Gauklaſſe lieferten ſich auf dem die Favoriten 1. FC Kaiſerslautern— VfR Frankenthal:1 vor 6000 Zuſchauern einen großen und ſpannenden Kampf, den die Leute um Hergert nach oft beiſpielloſen Be⸗ mühungen und einem dramatiſchen Endkampf nur knapp für ſich zu entſcheiden Lermochten. Nach torloſer erſter Hälfte führte eine etwas leichtſertige Abwehr des Tor⸗ warts Ittel, dem ein bereits geſangener Ball entglitten war, ſo daß der Lauterer Scharfſchütze Märker ein⸗ ſchießen konnte, zum erſten Treffer für Kaiſerslautern. Dieſer Erfolg ſpornte den Kampfgeiſt des Gaſtgebers un⸗ gemein an, ſo diß er mit größter Wucht weiter im An⸗ griff lag und ſchließlich wiederum durch Märker mit dem 2. Tor erſolgreich blieb. Frantenthal ſtellte nun um und lieferte dem glücklicheren Sieger einen von geballter Ener⸗ gie getragenen Endkampf. Die Lauterer Deckung ſtand je⸗ doch wie eine Mauer und ließ nur einen Gegentreffer zu. Ein nicht minder wichtiges Treffen, doch diesmal um den Verbleib in der Gauliga, lieferten ſich auf dem neu⸗ tralen Gelände in Frankenthal Ic Pirmaſens— Reichsb⸗Rotw Frankfurt 22 Wiederum mußte ſich dabei der FKP. wie ſchon im erſten Stichkampf gegen den FV Saarbrücken, nach einem zähen und verbiſſen durchgeführten Ringen mit einem Unentſchieden begnügen, trotzdem er auch hier die beſſere und nichhaltigere Klinge geſchlagen hat. Eine Reihe hochintereſſanter Freundſchaftsſpiele bildete die weitere, willlommene Feiertagsabwechſlung: TS Ludwigshafen— Spog Mundenheim:2 FV Saarbrücken— Stuttgarter Kickers:2 Norm. Worms— 08 Mannheim:5 Bis Speyer— BVſR Kaiſerslautern:2 In Ludwigshafen ſtemmten ſich elf tapfere Munden⸗ heimer, mit einem Eiſer und Arbeitswillen ausgeſtattet, dex Berge verſetzen ließe, dem ausgevrägten Können der Spieler entgegen, ſo daß ſich die alten, einſtigen Rivalen aus. der ehemaligen Rheinbezirtsliga ſehr ver⸗ dient in die Ehre des Tages teilten.— In Saarbrücken waren über 10 000 Zuſchaner auſmarſchiert, um„ihren“ Conen wieder ſpielen zu ſehen. Sie hatten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn die gaſtgebende Ebf verzeichnete eine großartige Tagesſorm, die es ihr geſtattete, den Schwabenmeiſter glatt zu ſchlagen. Conen ſelbſt, der ſehr 953 gefiel, war ſcharf bewacht. ſo daß ex nicht zu Torehren kam. Der MC os ſpielte bei den Normannen in der Dom⸗ ſtadt auf und wußte dank ſeines einfallsreichen, ſchönen, ſchnellen und raumgreiſenden Spieles prächtig zu gefallen. An den fünf Toren war der Verteidiger Engſter wieder einmal maßgeblich beteiliat. Zwei Freſſer aingen durch Verwandlung eines Strafballs und eines Elfmeters auf ſein Konto.— In Speyer ſtanden noch zwei alte Bekannte gegenüber. Der Bfe war ſofort überlegen und drängte ſeinen Gegner, der nur ſchwer ins Spiel kommen wollte und bei weitem nicht mehr über die alte * während der 90 Minuten ſtark zurück. Stuttgarter Schachwe ttkämpfe Berliner Schachgeſellſchaft Sieger im Kampf um die 93 Mannſchaftsmeiſterſchaft dnb. Stuttgart, 30. Mai. Die große Veranſtaltung des Schachbundes in der Stadt der Auslands⸗ Leutſchen wurde nach l4tägiger Dauer am Pfinohmonta⸗ beendet. In der Schachmeſſterſchaft für Damen, —— 9 in Deutſchland ausgetragen wurde, fiel die Ent⸗ erſt in der letzten Runde. In der Schlußrunde nte Se au Ri nder ihre Irt. Hof nieder⸗ die zum ringen. in letzter Minute. Die Berliner Schachgeſellſchaft, Deutſch⸗ lands älteſter Schachklub, ſiegte mit 28½ Punkten vor dem Deutſchen Schachperein Wien mit 27, Hamburger Schach⸗ kkub 10½, Mannheimer Schachklub 18, München 14%½ und Leipzig 14 Punkten. Zum vierten Male Südweſt-Orientierungsfahrt Der Termin zu der größten kraftfahrſportlichen Veran⸗ ſtaltung in Südweſt, die in dieſem Jahre durchgeführt wird, iſt auf den 25. Juni feſtgelegt. Die Krafträder wer⸗ den in Geislingen an der Steige ſtarten, während alle an⸗ deren Fahrzeuge ihre Fahrt von Ulm aus antreten werden. Das Ziel für alle iſt Karlsruhe. Die diesjährige Einteilung der„Südweſt⸗Orientie⸗ rungsfahrt“ weicht um einiges von der Hisher durch⸗ geführtent Art der Veranſtaltuna ab. Sie teilt ſich in eine Zuverläſſigkeitsfahrt, Ohnehaltprüfung, Orientie⸗ rungsfahrt und in eine Fahrzeugzuſtandsprüfung. Wie⸗ derum führt die NSͤKK⸗Motorgruppe Südweſt, mit dem Sitz in Stuttgart, die Veranſtaltung durch. Ausſchrei⸗ bungen können bei ihr, Stuttgart, Werfmershalde 15, an⸗ gefordert werden. Nennungsſchluß iſt am 10. Juni 1939. Borprüfung für die„Rhön“: jetzt beſonders gerötete Narbe auf Der Wirhlichkeit nacherzählt von G. Nitter Copyright 1989 by Prometheus⸗Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München. Arzt und Revierbeamte ſtellen die verſchiedenſten Fragen an ihn. Ohne Erfolg, Paul Becker hockt teilnahmlos da und ſchweigt. „Woher kommen Sie? Wer ſind Sie? Warum ſteht in Ihrem Paß kein genaues Geburtsdatum? Was iſt das für eine Narbe an ihrem Kopf? Woher haben Sie die Wunde?“ Fragen, Fragen, nichts als Fragen. Wozu ſoll er antworten? Es kommt ja doch nichts dabei heraus! Soll er ihnen vielleicht erzählen, daß er ein deut⸗ ſcher Soldat iſt, der ſein Gedächtnis verlor, der iahrelang im Krankenhaus Fabre Mirbitz lag, ohne aufzuwachen, und der jetzt, nachdem ihm eingeſallen war, wie er wirklich hieß und wo er wohnte, in ſeinem eigenen Hauſe niedergeſchlagen wurde, weil man ihn für wahnſinnig hielt? Hat es Zweck, das all den Leuten hier zu erzählen? Man wird ihm in Worms ebenſowenig glauben wie in Weſthofen. Die dort geſammelten Erfahrun⸗ gen genügen ihm! Noch einmal zu Boden geſchla⸗ gen werden? Noch einmal die wahnſinnigen Schmer⸗ zen durchmachen? Nein, um Gottes willen, bloß das nicht! Nur fort—— nicht mehr hierbleiben—1 „Es iſt ſchon wieder gut“, bricht er ſchließlich ſein Schweigen.„Laſſen Sie mich gehen—— Sie kön⸗ nen mir doch nicht helfen.“ „Aber Sie müſſen doch wiſſen...“ weiter in ihn zu dringen. „Ich weiß gar nichts!“ antwortete er kurz. „Die Beule—— „Ich habe mich geſtoßen—— weiter nichts.“ Ein wenig gekränkt, ſtellt der Arzt ſeine Be⸗ mühungen ein. Und als Paul Becker noch einmal erklärt, er fühle ſich durchaus wohl und könne gehen, hat man nichts dagegen, daß er die Wache ver⸗ —— Ein wenig benommen noch ſchwankt er zur ür. Kopfſchüttelnd ſieht man ihm hinterdrein. Mit dem nächſten Zug fährt er weiter nach Paris — enttäuſcht— ernüchtert— todestraurig—— Seinen Mantel als Kopfkiſſen benutzend, ſtreckt er ſich auf der Holgbank ſeines Dritte⸗Klaſſe⸗Abteils aus und verſucht ein wenig zu ſchlafen. Er hat Glück. Während des Großteils der Fahrt wird er nicht ge⸗ ſtört. Nur vor Saarbrücken ſteigen ein paar Arbeiter ein, die aber bereits auf der nächſten Station das Abteil wieder verlaſſen. Paul Becker grübelt nicht mehr. Es hat keinen Zweck. Mit geſchloſſenen Augen liegt er da. Alles iſt ausgelöſcht. Sogar die Traurigkeit vergeht. Lang⸗ verſucht man Neue Aulomobil-Meloröberſuche auf der Reichsautobahn bei ſam beginnt er das Geſchehen als unabänderlich zu empfinden. Ein Menſch mit ſeinem Schickſal kann wohl nichts anderes erwarten. Von der Grenze bis nach Rethel ſchläft er durch. Kurz vor Reims wird er wieder wach. Zum erſten Mal nach all den Erlebniſſen der vergangenen Tage faſt ohne Kopfſchmerzen. Als er ſich erhebt, fällt ſein Blick auf ein Papier am Boden. Er bückt ſich und hebt es auf. Es iſt der ſaarländiſche Paß eines Arbeiters namens Jean Merkel. Von Beruf: Grubenangeſtellter. Einer der Männer, die vor Saarbrücken eingeſtiegen waren, hat ihn wahrſcheinlich verloren. Paul Becker ſchiebt das dünne Paßbeftchen in die Taſche in der Abſicht, es bei der nächſten Gelegenheit dem Schaffner zu übergeben, da er aber bis Paris ungeſtört bleibt, denkt er nicht mehr daran und ver⸗ gißt es. Ein wenig vor fünf Uhr läuft der Zug in der Gare de'Eeſt ein. Es beginnt ſchon zu dunkeln und auf den Bahn⸗ ſteigen und in den Hallen brennen bereits die Lampen. Paul Becker greift in die Taſche and zählt ſein Geld. Er hat nur noch ein paar Münzen bei ſich. Das reicht höchſtens noch zur Straßenbahn. Es iſt gut ſo. Denn er hat es gar nicht eilig, in den Palaſt im Faubourg St.⸗Germain zurückzukeh⸗ ren. Am liebſten würde er ſich in irgendeinen Win⸗ kel von Paris verkriechen. Aber das geht nicht. Frau de Mortier hat es nicht um ihn verdient, daß er ihr ſolche Sorge be⸗ reitet. Wenigſtens muß ſie erfahren, was geſchehen iſt. Je näher er jedoch dem Faubourg St.⸗Germain kommt, um ſo größer wird das Gefühl der Unbe⸗ haglichkeit, das ſich ſeiner bemächtigt hat. Wie ſoll er denn Frau de Mortier gegenüber⸗ treten? Was ſoll er ihr ſagen? Auf dem Perron der Straßenbahn ſtehend, über⸗ legt er angeſtrengt, welche Worte er deim Zuſam⸗ mentreffen mit Madame gebrauchen will. Allmählich gelingt es ihm, ſich eine kleine Rede zuſammenzu⸗ ſtellen, mit der er ihr zu begegnen beabſichtigt. „Madame“, wird er ihr erklären, ⸗während Sie in Nizza waren, hat ſich allerhand ereigget. Ich war in Deutſchland! Erſchrecken Sie nicht, Madamel Sie ſehen ja, ich bin ſchon wieder zurück. Ich habe näm⸗ lich eine Frau in Deutſchland—— aber die hat in⸗ zwiſchen einen anderen geheiratet. Eines Toten wegen braucht man ja nicht ewig zu warten, nicht wahr?—Sie ſtaunen, Madame? Ich bin tatſächlich tot. Ich habe es ſelbſt geleſen. Auf dem Gefallenen⸗ Denkmal meines Heimatsortes.—— Aber wie ge⸗ fällt Ihnen das, Madame: als ich nun trotzdem in mein Haus ging, da hat man mich dort— in meinem eigenen Hauſe mit dem Gummiknüppel niederge⸗ ſchlagen! Ich bin dort drüben gämlich durchaus un⸗ erwünſcht, Madame— ich habe da gar nichts mehr zu ſuchen. Ich habe nur tot zu ſein, ſonſt nichts. Ein Mann, deſſen Name auf dem Kriegerdenkmal ſteht, hat eben tot zu ſein und nicht plötzlich wieder leben⸗ dig zu werden! Nicht wahr, Madame? Ordnung muß ſein. Das ſagen Sie doch auch.——“ Fortſetzung folat: Deſſau Major Gardner und Graf Lurani ſchaften ſechs neue Beſtleiſtungen Deſſau, 31. Mai.(Eig. Drahtber.) Unter der Leitung der Oberſten Nationalen Sport⸗ behörde für die deutſche Kraftfahrt begannen Mittwochfrüh dei berrlichſtem Wetter auf der im Februar von Reichs⸗ leiter Korpsführer Hühnlein feierlich ihrer Beſtimmung übergebenen neuen deutſchen Rekordverſuchsſtrecke auf dem Reichsautobahnabſchnitt bei Deſſau zwiſchen Km. 85 u. 90 neue Rekordverſuche. Der ſchon in Frankfurt a. M. wieder⸗ holt erfolgreich geweſene engliſche Fliegermajor Gardner war mit ſeiner 1100 MG zur Stelle, um die von ihm ſelbſt aufgeſtellten Beſtleiſtungen über 1 Km., 1 Meile und 5Km. mit fliegendem Start zu verbeſſern. Er ging ſchon um 8 Uhr das erſtemal über die Strecke, über deren Geſtaltung er ſich eben ſo begeiſtert äußerte wie ſein Rekordkamerad, der italieniſche Graf Lurani, der ebenfalls mit einem Spezialfahrzeug einige italieniſche Klaſſenrekorde angreift. Schon der erſte Verſuch des Engländers war von Erfolg gekrönt, erreichte er doch über 1 Km. mit fliegendem Start einen Durchſchnitt von 327,576 Stoͤlm, während ſein alter Rekord vom November 1938 auf 300,3 Kmſt. geſtanden hatte. Ueber die Meile kam Major Gardner auf einen Durchſchnitt von 326,154 Stokm.(alter Rekord 300,2 Std.⸗ Km.) und über 5 Km. ſchließlich verbeſſerte Maſor Gardner ſeine alte Beſtleiſtuno vom Oktober 1937 von 231 auf nun⸗ mehr 317,909 Stöͤkm. Nach dieſen Erfolgen brach Mafor Gardner die Verſuche ab, weil er den Motor ſeines Wagens um einige Millimeter aufbohren laſſen will, um morgen die internationalen Rekorde der Klaſſe F bis 1500 cem an⸗ greifen zu können. Nach ihm ging der italieniſche Graf Lurani mit ſeinem 500 cem„Hibbio“⸗Kleinwagen auf die Strecke. Dieſes von ihm ſelbſt gebaute Fahrzeug beſitzt einen 500 cem luft⸗ gekühlten Motto⸗Guzzi⸗Motor, der im Heck des Wagens Regionaler Segelflugwettbewerb 1939 Wenn die beſten deutſchen Segelflieger ſich in jedem Jahr auf der Waſſerkuppe zum Rhön⸗Segelflugwettbewerb tref⸗ fen und um den erſten Platz kämpſen daun haben dieſe Männer nicht nur harte Arbeit hinter ſich, ſondern auch eine große Vorprobe erſolgreich beſtanden, den Regionalen Segelflugwettbewerb. würdig ſind, bei der„Rhön“ zu ſtarten. Nur den Män⸗ nern, die dieſe Vorprüfung„beſtanden“ haben, erhalten die Zulaſſung zur Waſſerkuppe. Die NScK⸗Gruppe 16(Südweſt) führt ihren diesjäh⸗ rigen Regionalen Segeflugwettbewerb gemeinſam mit der NSFK⸗Gruppe 8(Mitte) in der Zeit vom.—8. Inni 1939 durch. Beſonders günſtig dürfte ſich — daß ſie hier unter ähnlichen Bedingungen flie⸗ gen können wie bei der„20. Rhön“, findet doch auch dieſer Ausſcheidungswetibewerb auf der. Waſſerkuppe in der Rhön ſtatt. Aus dem Bereich der NSc⸗Gruppe 16(Süc weſt) werden folgende Angehörige des NS⸗Fliegerkorps und der Flieger⸗c um einen Platz in der Wettbewerbsmannſchaft zum 20. Rhön⸗Segelflugwettbewerb kämpfen: NStc⸗ Sturmbannführer Stengel vom Stab der NScet⸗ Gruppe 16(Süweſt), NSsc⸗Sturbannführer Siemers. gleichfalls vom Stab der NScK⸗Gruppe 16(Südweſt), 99. Erich Seiter⸗Oftersheim, NSFK⸗Obertruppführer Bek ker vom NScK⸗Sturm 6/80 Karlsruhe, NSFK⸗Trupp⸗ ſührer Wocke vom NScK⸗Sturm 6/80 NSc⸗ Oberſcharführer Brunner vom NSöc⸗Sturm 60 Korlsruhe, NeK⸗Scharführer Bayer vom NScK⸗ Stuxm 6/80 Karlsruhe, NScK⸗Sturmführer Moos vom PSS⸗Sturm 6/80 Karlsruhe, Ig. Werner elmann⸗ Dort müſſen ſie beweiſen, daß ſie auf der Waſſerkuppe Karlsruhe, NScck⸗Mann Klein vom NSccK⸗Sturm 8/80 Pforzheim, Ig. HansOrth⸗Pforzheim, NScK⸗Obertrupp⸗ führer Voegeli vom NSßcͤ⸗Sturm 1/81 Germersheim, Noic K⸗Truppführer Schön born vom NecK⸗Sturm 81 Kaiſerslautern, NScK⸗Truppführer Hauſck vom NiSc K⸗Sturm 10/18 Saarbrücken, NöSK⸗Obertruppführer Schlechter vom NScK⸗Sturm 1½/2 Raſtatt, NScthe⸗ Oberſcharführer Trüb vom NSicK⸗Sturm 2/82 Offen⸗ burg, NScK⸗Rottenführer Schwerger vom NSccK⸗ Sturm 2/82 Offenburg. Aber nicht nur die Flugzeugführer werden ihre„Reife⸗ prüfung“ beim Regionalen. Segelflug⸗Wettbewerb abzu⸗ r legen haben, auch die Begleitmannſchaſten ſollen hier zei⸗ gen, was ſie können. Bei der„20. Rhön“ ſollen der NScK⸗ Gruppe 13(Südweſt) nicht nur die beſten Segelflieger zur Verfügung ſtehen, ſondern auch geſchloſſene Wettbewerbs⸗ mannſchaften, bei denen die Kameraden vom Bodendienſt ihre Aufgaben unbedingt ſicher und ſchnell erfüllen kön⸗ nen. Wer einmal erlebt hat, was Kraftfahrer und Be⸗ gleitmonnſchaften in ununterbrochenem Tag⸗ und Nacht⸗ dienſt beim Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb leiſten müſſen, der ſpricht nur mit beſonderem Stolz von dieſen Kameraden, und ungenannt ihre Pflicht bis zum letzten erfüllen. Beim Regionalen Segelflug⸗Wettbewerb der NecK⸗ Gruppe 16(Sücweſt) werden, das wiſſen wir, die Segel⸗ flieger aus der Südweſtecke kämpfen, um die beſte Geſamtleiſtung und alles daran ſet⸗ zen, würdig beſunden zu werden, für ihre Gruppe vor den. Augen des Korpsführers des NS⸗Fliegerkorps alles einzu⸗ ſetzen und wie in den vergangenen einen vollen Platz zu behaupten. des Reiches untereinander Summitzer(Budageſt) Sieger der Kämpfe. M. ſitzt und die Hinterräder mit einer Kette antreibt. Das nur 300 Kilo ſchwere, ſtromlinienförmig verkleidete Fahr⸗ zeug hatte ebenfalls auch ſchon bei erſten Verſuchen einen beſonderen Erſolg. Graf Lurani erreichte über 1 Kilometer mit fliegendm Start einen Durchſchnitt von 171,683 Std.⸗ Klm, während ſeine alte Beſtleiſtung von 1935 in Florenz gefahren auf 162,162 Sto.⸗Km. ſtand. Die Meile wältigte Graf Lurani mit einem Durchſchnitt von 171,561 Std.⸗Km., alter Rekord, ebenſalls von Lurani gehalten, 161,765 Stö.⸗Klm. Ueber die 5 Kilometer erreichte der Graf einen Durchſchnitt von 170,667 Std.⸗Km. und über⸗ bot damit den bisher von Cecchini auf Fiat gehaltenen Klaſſenvekord von 144.7 Std.⸗Km. Graf Luani war von dieſen Erfolgen ſo erfreut, daß er in der Mittagszeit daran ging, die Rekorde über die Entfernungen von 5 Meilen, 10 Kilometern und 10 Meilen mit fliegendem Start ſowie über 1 Kilometer und 1 Meile mit ſtehendem Start eben⸗ falls noch anzugreifen. Allerdings hatder Wind ſehr ſtark aufgefriſcht, ſo daß es fraglich iſt, ob neue Beſtleiſtungen erreicht werden können. Auch Luranis Rekordverſuche geglückt Nachdem Major Gardner die Strecke verlaſſen hatte, begab ſich Graf Lurani in ſeinen kleinen Wagen und ſtartete zu Rekordverſuchen für die kleine Klaſſe bes zu 500 cem. Auf Auhieb ſtellte er dabei fünf neue Rekorde auf und zwar über einen Kilometer mit fliegendem Start mit 171,683 Std.⸗Km.(alte Höchſt⸗ leiſtung 162,162). Die Meile bewältigte er mit einem Durchſchn'tt von 171,561(alte Höchſtleiſtung 161,765) und die fünf Kilometer mit einem Durchſchnitt von 170,667(alte Höchſtleiſtung 144,7). Am Mittag unternahm Lurani weitere Rekord⸗ verſuche und erzielte dabei dreinene Beſtleiſtun⸗ gen und zwar für fünf Meilen mit einem Durchſchnitt von 165,258 lalte Beſtleiſtung 144„), über zehn Kilometer mit 164,880 lalte Beſtleiſtung 145,3) und über 10 Meilen mit einem Durchſchnitt von 162,141(alte Beſtleiſtung 146.). 44 Nachwuchsſpieler werden geſchult Wenige Wochen nach dem Lehrgang für Nachwuchs⸗ Fußballſpieler in Bod Blankenburg ruſt das Fochamt ußball zu einem neuen, der in der Zeit vom.—10. Juni in der Duisburger Sportſchule abgehalten wird und 9 dem 44 Spieler aus 12 Gauen herangezogen werden. arunter befinden ſich einige, die ſchon mehrſach repräſen⸗ tativ kämpften ſo z. B. der Oberhauſer Füriſſen, der Duisburger Biallos, der Kaſſeler Zimmer uſw. Zahlenmäßig am ſtärkſten vertreten ſind natürlich die Gaue Nieder⸗ und Mittelrhein. Matti Järvinen vor Nikkanen Die Bahnkampfzeit der finniſchen Leichtothleten hat an den Feiertagen voll eingeſetzt. Einige der beſten Ergebniſſe der meiſt zweitägigen Sportſeſte waren der Speerwurſſieg von Matti Järvinen mit 73,73 Meter vor dem Weltrekord⸗ mann Xriö Nikkanen mit 73,20 Meter und dem bisher wenig hervorgetretenen Rane mit 70,13 Meter. Der Ham⸗ merwerfer Weidt erzielte eine Weite von 52,16 Meter, Bärlund ſtieß die Kugel 15,80 Meter weit, und Kalima ſprang 1,90 Meter hoch, während Mäki 3000 Meter in :43,2 Min. durchlief. Dr. Schöbel(Seipzigl ſchoß bei den Meiſterſchaften der Oſtmark 97 von 100 Tauben und wurde domit vor Dr. von onn war or der 9 be⸗ eeeeeeeeeee ——— 5 8. Seite Nummer 21 Neue Nannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Mai 1939 Eindrücke von den Reiterweltkämpfen in Wiesbaden Dieſe Veranſtaltung zu Pfingſten iſt ſchon bald Tra⸗ dition. Die direkte Umgebung des Wiesbadener Turnier⸗ platzes bietet die ſeltene Möglichkkeit zu einem Geländeritt, was denn auch alljährlich ausgenützt wird. Die Strecke beträgt gewöhnlich 10 bis 12 Kilometer und ſtellt mit ihren nielen Tiefſprüngen, Gräben, Naturhinderniſſen verſchie⸗ denſter Art ſehr hohe Anforderungen an Roß und Reiter Mehrere Jahre taten ſich daber holländiſche Offiziere her⸗ vor. Diesmal war der Sieger in der Gruppe offen für alle Reiter(29 Teilnehmer) der Oberl. der Düſſeldorier Schutzpolizei Anlert mit dem Sjährigen Anführer. In der zweiten Abteilung, ofſen für Unteroffiziere, Mann⸗ ſchaften und SA⸗Reiter, bekam ein ingendlicher Reiter aus Wiesbaden auf einem oſtpreußiſchen Wallach die goldene Schleife. Er hatte 26 Konkurrenten. Der Kölner /½ Scharführer Seſter verdient großes Lob für ſeinen Ritt aus Steiger, mit dem er bei einem Felde von 84 Pierden bei einem mittelſchweren Springen an die dritte Stelle kam, däͤbei gingen die beſten Pferde der Kavallerie⸗Schule Hannover, der Oberſten SA⸗Führung und 6⸗Hauptreitſchule München. Dieſes gute Abſchneiden hatte allerdings zur Folge, daß Steiger auf Grund der Ausſchreibungen die Beteiligung an weiteren Spring⸗ konkurrenzen verſagt war, dafür konnte aber Seſter mit ſeinem Adent noch mehrere Male gut abſchneiden. Ueber⸗ haupt verlohnte ſich die Expedition der Kölner. Ingo un⸗ ter ½, Schf. Offermann erzielte in einem Springen von vielen Startern die beſte Zeit, Fledermaus konnte unter Auguſt Förſter auch eine Schleife erringen. In dieſem Jahre ſtellte die Heeres⸗Reit⸗ und Fahrſchule, wie es jetzt heißt, Hannover, eine Reihe Sieger, dabei war es zweimal die 9jährige Fuchsſtute Osborne(Oberleutnant Weidemann), es Hürfte dies das einzige iriſche Pferd ſein, das die Schule beſitzt. Der Springkurs ſtellte ſehr anſtändige Anforderungen, zumal durch den Waſſergraben und Wall; bei einem ſchweren Springen gab es deshalb beiſpielsweiſe nur 4 Fehlerloſe. Der Derbyſieger Schorſch [Fegelein), das Ideal eines ſchweren Oſtpreußen, konnte bierhei nur knayp geoen einen jungen, ungemöhnlich be⸗ gabten Springreiter SA⸗Mann Huck auf ſeiner Rhein⸗ känderin gewinnen, dahinter placierte ſich K. Th. Röch⸗ ling mit Lunte. Noch ein zweiter Saarbrücker Reiter trat wie ſtets ſtark in den Vordergrund: SA⸗Stf. Fang⸗ mann, einer der SA⸗Reiter, die im Winter in Rom aus⸗ gezeichnet wurden. Mit Richthofen gewann er ein Sprin⸗ gen und ſchnitt auch bei der Eignungsprüfung für Jagd⸗ pferde gut ab. Ein mittelſchweres Springen war eigent⸗ lich ein Duell zwiſchen den Reitern aus Hannover und München inſofern, als ſich die 12 Fehlerloſen in der Zeit unterboten. Dabei blieb die grobknochige Nordrud doch ſchneller als der Aar Aeolus und Baron 4, mit dem der große Künſtler Rittmeiſter Brinkmann herausholie was möglich war, zumal an den Ecken. Erle, ebenſalls unter Brinckmann, die in Rom total ſauer wurde, hat ſich wie er gefunden und ging ſorax fehlerlas. Der Derby⸗ Sieger SA⸗Stf. Herbert Frick, der die Pferde der Oberſten SA⸗Führung bearbeitet, hatte Pech. Trotz mehrerer fehler⸗ loſer Ritte kam er nicht nach vorn. So ging es auch /⸗ Sturmf. v. Barnekop, auch ein Derby⸗Sieger, der jetzt als Reitlehrer an der /⸗Schule München tätig iſt. Sein Ritt in Rom vor einigen Jahren um den Preis des Kö⸗ nigs iſt noch unvergeſſen. Auf dieſem Turnier fehlt nie der Stall Friedrichshof, mit ſeinen wundervollen Pferden, der elegante Schimmel Cortez(SA-Stf. Eckairdih ſchnitt denn auch in einer Eignungsprüfung, wie ſchon mehrfach, als Beſter ab In der Materialprüfung ſtand der Oſtpreuße Lohengzin an guter Stelle. Zum erſten Male ſtarteten Pferde aus der Garniſon Koblenz und direkt mit Erfolg. In einem leich⸗ ten Springen wurden Nilbraut(Feldw. Voß) und Niriſſa (Uſfz. Wachsmuth) vom In 80 Dritter und Vierter, und das bei 63 Startern. Aus den umliegenden Garni⸗ ſonen kamen, wie ſtets, viele Reiter. Es iſt erſtaunlich, welche Springleiſtungen man von dieſen Pferden ſieht, die doch in erſter Linie in der Truppe Dienſt machen, be⸗ ſonders tat ſich wieder Hptm. Haug hervor. Noch ein Wort über die Dreſſur⸗Prüfungen, von denen die ſogenannte Olympia⸗Vorbereitungsprüfung eine be⸗ ſondere Bedeutung hatte. Die drei Erſtplacierten, zumal der von Altmeiſter Lörke bearbeitete Vollblüter Stra⸗ chur unter Rittm. Wilcke, ſid ſchon im Rahmen direkt ideal. Dies gilt außer von dem erſten auch von Inca und Abſinth, dagegen fielen Lapis Lazuli und Nonne etwas ab. Am Richtertiſch ſah man den Beſitzer des Stalles Rettershof, Major von Richter, der als junger Offizier mehrere Mole den Kaiſerpreis bei dem damals alliährlich ausgetragenen großen Diſtanzritt gewann. Die kommende Kanone unter den Dreſſurpferden ͤürfte der gjährige braune Hannoveraner Wels ſein, der vom Pflug weg ge⸗ kauft wurde und von dem großen Könner Fritz Stecken in nur 1½ Jahren ſo weit gebracht wurde, daß er in dieſem Jahre von 4 ſchweren Dreſſurprüfungen 2 gewann und das gegen Pferde wie Bojar, Abſinth uſw., vorher kam er in zehn leichten Dreſſurprüfungen heraus, wobei er neun Mal als Sieger hervorging. In einer ganzen Reihe Prüfungen konkurrierten haupt⸗ ſächlich Reiter und Pferde der Reiterſtürme Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Darmſtadt, Offenbach, wobei man wieder feſtſtellen konnte, welch große Fortſchritte auch in dieſer Ecke der Reitſport dauernd macht. Internationalen Deutſche Frauen-Handball⸗Meiſterſchaft Am kommenden Sonntag ſteigt nun die Zwiſchenrunde zur Deutſchen Frauen⸗Handball⸗Meiſterſchaft, nachdem an Pfingſten das in der Vorrunde unentſchieden ausgegangene Treffen zwiſchen dem Magdeburger Frauen SCé und For⸗ tuna Leipzig wiederholt worden iſt und nunmehr von den Magdeburgerinnen gewonnen wurde. Die Paarungen wur⸗ den vom Reichsfachamt wie folgt vorgenommen: in Mannheim: Vfn Mannheim— TV Bad Cannſtatt, in Düſſeldorf: Stahlunion Düſſeldorf—.⸗Pr Kaſſel, in Hamburg: Tod Eimsbüttel— TiB Berlin, in Magdeburg: Magdeburger Frauen SC— Poſt Wien⸗ Klare Favoritenſtellungen nehmen bei dieſen Paarungen der Vf R Mannheim und die Stahlunion Düſſeldorf ein. Die Mannheimerinnen, die ſchon ſeit Jahren ſtändig den zweiten Platz in der Meiſterſchaft belegten, möchten in dieſem Jahr doch endlich den Titel erringen. Es unter⸗ liegt keinem Zweifel, daß die BfR⸗Frauen in der Zwiſchen⸗ runde ſich über den TV Bad Cannſtatt hinwegſetzen werden, trotz der guten Leiſtungen, die die Württem⸗ bergerinnen in der Vorrunde gegen Fürth zeigten. Das reifere Können und die größere Erfahrung beſitzen jeden⸗ falls die Mannheimerinnen.— Zu einem gleich ſicheren Sieg werden die Frauen von der Stahlunion Düſ⸗ ſeldorf über CT Heſſen⸗Preußen Kaſſel kommen. Die heſſiſchen Frauen, die in der Vorrunde Brinckmann Bremen klar 51 abfertigten, haben wohl in Düſſeldorf kaum etwas zu beſtellen. Ein Beweis der augenblicklichen Spielſtärke der Düſſeldorferinnen iſt der an Pfingſten errungene:4⸗Erfolg im Freundſchaftskampf gegen den BfR Mannheim.— Das Haupttreffen der Zwiſchenrunde ſteigt aber in Hamburg, wo im Tod Eimsbüttel und in der Ti B Berlin ſich die Meiſter von 1937 und 1938 gegenüberſtehen. Intereſſant iſt hier die Frage nach dem vorausſichtlichen Sieger. Die Berlinerinnen warteten in der Vorſchlußrunde nicht gerade mit überragenden Leiſtungen auf und geſtalteten ihren Kampf gegen Asco Königsberg mit 513 recht knapp, wäh⸗ rend Eimsbüttel dagegen in Münſter ein 10:0 herausholte. Ohne weſentlich verbeſſerte Leiſtungen wird es dem Titel⸗ halter TiB Berlin nicht gelingen, die Zwiſchenrunde zu überſtehen.— Vollkommen offen iſt die Begegnung zwi⸗ ſchen den Magdeburger Frauen und Poſt Wien und es läßt ſich hier ein Sieger ſchwer vorausſagen. Leichtathletik-Kongreß in London Am 3. und 4. Juni veranſtaltet in London die Inter⸗ nationale Amateur⸗Atletik⸗Federation(FAAcß) ihre Jah⸗ restagung, auf der Deutſchland durch Reichsfachamtsleiter Dr. Ritter v Halt vertreten ſein wird. Der Kongreß des Leichtathletik⸗Verbandes ſteht ganz im Zeichen der bevorſtehenden 12. Olympiſchen Spiele 1940 in Helſinki. Nach der Eröffnung des Kongreſſes durch den ſchwediſchen Präſidenten S. Eoͤſtröm, Kenntnisnahme von dem in drei Sprachen vorliegenden Jahrbuch der IAAx7, ſowie der Behanoͤlung finanzieller Fragen wird der ſtell⸗ vertretende Generalſekretär des Olympiſchenü Komitees Dr. Lauri Miettinen über die finniſchen Vorbereitungen ſprechen, ſodann iſt für die olympiſchen Leichtathletikkämpfe ein oberſtes Schiedsgericht zu wählen, ferner ſind drei Mitglieder. für die Kontrolle der Bahnen und der Ge⸗ räte, ſowie ein Schiedsgericht für die Gehſportwettbewerbe zu beſtimmen und die Obmänner der Kompfgerichte für Lauf, Sprung und Wurf zu ernennen. Ein weiterer wichtiger Punkt iſt die Anerkennung der nach den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin erzielten Weltrekordleiſtungen. Zum Marathonlauf und 50⸗Km.⸗Gehen wird die Erfriſchungsfrage einheitlich geregelt. Italien be⸗ antragt, eine Punktetabelle für die Frauenkämpfe einzu⸗ führen, Belgien und Irland ſchlagen vor, den Querfeld⸗ einlauf wieder in das olympiſchen Progromm aufzuneh⸗ men. Damit iſt aber die umfangreiche Tagesordnung der zweitägigen Arbeitstagung noch nicht erſchöpft. Es iſt noch ein internationales Schiedsgericht zur Klärung von Streit⸗ fragen bei Länderkämpfen einzurichten, das Verhältnis zum Internationalen Gehſport⸗Verbond und anderen nicht⸗ Landesverbände kämpfen anerkannten Verbänden zu klären, der techniſche Bericht über Windmeſſer entgegenzunehmen, die Konſtruktion der Speere zu klären, und einzelne Wettkampfbeſtimmungen ſind neu zu formulieren. Enolich iſt über die Aufnahme der von Ecuador und Manoͤſchukuo zu be⸗ ſchließen und der Olympiſche Kongreß 1940 in Helſinki vor⸗ zubereiten. Gau⸗-Langſtreckenmeiſterſchaſts⸗ Regatta der Kanuten der Gaue 13./14. am 4. 6. 1939 auf dem Rhein Gleichzeitig als Generalprobe für die Großdeutſchen Kattumeiſterſchaften im Juli d. J. ermitteln die Gaue 13/14 auf der Strcke Speyer—Ludwigshafen ihre Gaumeiſter im Faltboot und Kajak auf der langen Strecke. Ein ous⸗ gezeichnetes Meldeergebnis verſpricht auch in den Rahmen⸗ ſpannende Rennen. Der Start erfolgt in Speyer. Das Ziel befindet ſich beim Johnhaus der TSG 1861 in Ludwigshafen a. Rh. Bekannte Rennfahrer aus Darmſtadt, Fraußſurt, Karlsruhe, Mainz, Mannheim, Saarbrücken und aus dem Gau Württemberg aus Stuttgart und Böckingen werden am Start erſcheinen, ſo daß ſich ein Beſuch der Veranſtal⸗ tung lohnen wird. Beginn der Rennen 15 Uhr. Nach Schluß der Regatta Preisverteilung beim Jahnhaus der TSG 1861 in Ludwigshafen. — CONIINEMIAL 2 7——i nobler Offene Stellen cetir Radio Vermietongen mühlert. —— ⏑ 25 Mende, Modell Balkon, Zimmer ——◻ 38/9, günſtig zu m. el.., Heizg., Todes-Anzeige 4 auto verkaufen bei benütz— 32 7 5 Motorrad Nonnenmacher,** 5— P lüngere Stenotynistin latuagen Serehtner Ei, S U.-Zimmer-. oder junger Nann ehe( Wechnunen eee 4 2**◻ Oſtſtadt, teilweiſe ſofort bezieh⸗KAI 7 für Baubüro sotort gesucht. Angebote gel Vermie tün en U unter 15128 an die Geschäftsst. d. 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