Neue Mannh Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonnkag. Bezugsvpreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ kofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim imer e Einzelpreis 10 Pf. aite Anzeigenpreiſe: 22 mm breite breite Textmillimeterseile 50 Kleinanzeigen ermäß gültig iſt die Anzeigen⸗Preig oder Konkurſen wird keinerli kür Anzeigen in beſtimmten An und für fernmündlich erteilte Aufträge. Abend⸗Ausgabe A dib. Berlin, 1. Juni. Die Hauptſtadt des Reiches trifft eben die letzten Borbereitungen für das feſtliche Ereignis des Staats⸗ beſuches ihrer Kgl. Hoheiten des Prinzregenten Paul und der Prinzeſſin Olga von Jugoſlawien. In weni⸗ gen Stunden werden die hohen Gäſte ihren Einzug in eine Stadt halten, die ſich im Bewußtſein der ſo herzlichen und freundſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen beiden Nationen zu einem großartigen und würdigen Empfang gerüſtet hat. Die umfaſſenden Vorbereitungen für den Beſuch der hohen Gäſte, der zum beherrſchenden Tages⸗ geſpräch geworden iſt, ſind getroffen. Ueber Nacht chat ſich die Millionenſtadt bis in die entlegenſten Außenbezirke hinein in ein Meer von Flaggen getaucht, die im Sonnenſchein eines prachtvollen Tages den Gäſten den Willkommensgruß entbieten. Nicht ſelten ſieht man neben dem Hakenkreuzbanner die Trikolore Italiens, das ja zu dem Hei⸗ matland der Gäſte die gleichen fveundſchaftlichen Be⸗ ziehungen unterhält wie Deutſchland ſelbſt. Es herrſcht die erwartungsfrohe feſtliche Stim⸗ mung eines Feiertages. Bereits gegen Mittag ſtehen längs des herrlich geſchmückten Weges, den das Regentenpaar vom Lehrter Bahnhof aus neh⸗ men wird, ein lückenloſes Spalier, das vor⸗ erſt noch hauptſächlich von Schulkindern gebil⸗ det wird; auf Schritt und Tritt begegnet man ſeit Stunden den Schulklaſſen, die unter Führung ihrer Lehver zur Feſtſtraße gezogen ſind, und den Ko⸗ lonnen der Hitlerjugend, die ſich zur Spalierbil⸗ dung in der Nähe der Einzugsſtraße ſammeln. Zu ganzen Geſchwadern vereinigt brauſen die Staffeln der deutſchen Luftwaffe in ihren Uebungsflügen für die morgige Parade über das Häuſermeer hinweg. Ein prachtvolles Bild bietet auch der Wilhelm⸗ platz mit der Wilhelmſtraße. Hier bilden rieſige Hakenkreuzflaggen mit dem blau⸗weiß⸗roten Banner Jugoſlawiens einen Fahnenwall von leuchtender Pracht. Auch die„Linden“ haben einen ſolchen far⸗ benprächtigen Schmuck erhalten. Aeußerſt ſtilvoll dub. Berlin, 1. Juni. Nach dem feſtlichen Einzug des Prinzregenten Paul und der Prinzeſſin Olga von Jugoſlawien in die Reichshauptſtadt werden die hohen Güſte wäh⸗ rend ihres Berliner Aufenthaltes als erſte in Schloß Bellevue, dem Gäſtehaus des neuen Reiches, Wohnung nehmen. Anfang des vorigen Jahres hatte der Führer die Erneuerung und Aus⸗ geſtaltung des alten Schloſſes angeordnet, um allen hohen Perſönlichkeiten, die als Gäſte des Deutſchen „Reiches in Berlin weilen, repräſentative würdige Wohnräume zur Verfügung zu ſtellen. Schloß Bellevue wurde im Jahre 1787 von dem Architekten Boumann erbaut. Auftraggeber war der jüngſte Bruder Friedrich des Großen, Prinz Ferdinand von Preußen. Durch ihn wurde Schloß — — punkt des geiſtigen und geſellſchaftlichen Lebens Berlins, aber auch zahlreiche geſchichtlich bedeutſame Stunden hat das Schloß geſehen. Hier verfaßte der älteſte Sohn des Prinzen Ferdinand, Prinz Lonis Ferdinand von Preußen zuſammen mit dem Frei⸗ herrn vom Stein ſeine Denkſchrift an den König, in der er die Abſetzung des franzoſenfreundlichen Mi⸗ niſters v. Haugwitz ſorderte. Einige Jahre ſpäter ſtand der Miniſter Freiherr v. Stein hier vor dem König, um ſeine wegen„Unbotmäßigkeit“ ausge⸗ ſprochene Entlaſſung entgegenzunehmen, ein Vor⸗ S SI22 — holen ſollte, als in den Oktobertagen des Jahres 1918 Kaiſer Wilhelm im Schloß Bellevue ſeine letzte Unterredung mit General Ludendorff hatte, der dann die Entlaſſung folgte. Nach dem Tode des Prinzen Ferdinand im Jahre 1813 übernahm ſein Sohn, Prinz Wilhelm, das Schloß, das dann 1843 in den Beſitz Friedrich Wil⸗ helm IV. überging. Schön damals wurde es häufig 8 883 unter ſeinem Nachfolger, Kaiſer Wilhelm., diente es der Aufnahme fremder Fürſtlichkeiten. die in Bellevue um die Jahrhundertwende der Mittel⸗ gang, der ſich ſpäter noch einmal ähnlich wieder⸗ zur Unterbringung fürſtlicher Gäſte benutzt. Auch kleidezimmer, Bad und Vorraum. Rechter Hand Donnerstag, 1. Juni 1930 ausgeſchmückt iſt ebenfalls die Oſt⸗Weſt⸗Achſe, wo die Embleme des Königreiches Jugoſlawien an den weißen Aufbauten ſehr wirkſam in Erſcheinung tre⸗ ten. Die bunte Flaggenwand, die den Weg, den das Regentenpaar nimmt, abzeichnet, hebt ſich vor allem auf der durch den Tiergarten führenden Strecke aus dem Grün der Bäume maleriſch ab. Wie ein Feſtſaal liegt die langgeſtreckte Halle des Lehrter Bahnhofes, über deren Mittelbahnſteig zin zwei langen Reihen die Flaggen Jugoſlawiens hängen, während über den ſeitlichen Gleiſen Fahnen⸗ ketten hinziehen, die aus der Reichsflagge gebildet ſind. Dei Lichtmaſten des Mittelbahnſteiges ſind mit Tannengrün und Lorbeerumrandung und hellblauen Hortenſien verkleidet. Einen ſeſſelnden Anblick bietet die repräſentativ ausgeſtattete Stirnſeite der Halle, an der aus den Bannern beider Nationen ein Flag⸗ genarrangement gebildet worden iſt. Herrliche Blumen ſchmücken auch die Front des Gäſtehauſes der Reichsregierung, des am Rande des Tiergartens gelegenen Schloſſes Bellevue. Auf der dem Schloßportal gegenüberliegenden Seite iſt ein rieſiger Wall aus jugoſlawiſchen Flaggen mit der Königskrone als beſondere Ehrung der hohen Gſte errichtet worden. In Magdeburg (Funkmeldung der NM3.) Magdeburg, 1. Juni. Um 12.29 Uhr traf der Sonderzug mit den jugo⸗ ſlawiſchen Gäſten auf dem Magdeburger Hauptbahn⸗ hof ein. Ehreneinheiten der Bewegung und ihrer Gliederungen, ein Muſik⸗ und ein Fanfarenzug waren zum Empfang des Prinzregenten Paul und der Prinzeſſin Olga angetreten. Herzlich war die Begrüßung der Gäſte an der von Tauſenden be⸗ lagerten Strecke und in dem ſahnengeſchmückten Hauptbahnhof. Für kurze Zeit verließ der Prinz⸗ regent den Zug und unterhielt ſich mit den Führern der angetretenen Formationen. Die Prinzeſſin dankte am Fenſter für die jubelnden Grüße. gier werden die Güſte des Reiches wohnen Schloß Vellevue- das neue Gäſtehaus der Reichsregierung Berlin zu Beſuch weilten. Nachdem das Schloß nach 1918 zeitweiſe als Gemäldegalerie benutzt wurde, war ſeit dem Jahre 1934 das ſtaatliche Muſeum für deutſche Volkskunde hier untergebracht. Die jetzt erfolgte Umgeſtaltung des Schloſſes durch Prof. Baumgarten iſt außerordentlich weit⸗ gehend. Wenn auch die Außenarchitektur bis auf die neue großzügige Anlage eines Eingangs mit vorgelagerter Freitreppe im weſentlichen erhalten geblieben iſt, ſo ſind doch die Inſtandſetzungsarbeiten derart umfaſſend, daß beinahe von einer vollſtändi⸗ gen Neuplanung geſprochen werden kann. So iſt u. a. an Stelle des niedergeriſſenen früheren Marſtalls ein Neubau als ſtändige Wohn ung für Staatsminiſter Dr. Meißner errichtet wor⸗ den, zu deſſen Funktionen als Chef der Präſidial⸗ kanzlei auch die Betreuung des neuen Gäſtehauſes des Reiches gehört. Das eigentliche Gäſtehaus des Reiches ordnet ſich in den zweigeſchoſſigen Mitteltrakt und zwei Seiten⸗ flügel. Im Mittelteil und dem anſchließenden Ver⸗ bindungsbau ſind die Wohnräume für die hohen Gäſte ſowie die repräſentativen. Feſträume unter⸗ gebracht. Der nach dem Tierzarten zu gelegenen ſo⸗ genannte Damenflügel enthält die Wohnräume für das Gefolge und die Adjutanten, während im Spree⸗ Flügel die Zimmer für das Dienſtperſonal, die um⸗ fangreichen Wirtſchaftsräume, Küche uſw. unter⸗ gebracht ſind. Vom neuen Eingangsportal aus betritt man zu⸗ nächſt die feſtliche Empfangs⸗ und Treppenhalle mit dem anſchließenden Empfangsſaal, von dem ſich der Blick in den herrlichen Park öffnet. Linker Hand gelangen wir dann zu den Räumen, in denen jetzt der jugoſlawiſche Außenminiſter und der kgl. Hof⸗ marſchall wohnen werden. Jede der lichten, mit er⸗ leſenem, künſtleriſchem Geſchmack ausgeſtatteten Woh⸗ nungen beſteht aus einem Konferenz⸗ und Arbeits⸗ raum, einem Salon, einem Schlafzimmer, einem An⸗ befinden ſich einige aroße repräſentative Speile⸗ und Borlin erwartet vue Jugoſlawif Der deutſch-düniſche Nichtangriffspakt-Warſchauer Enttäuſchung über Molotow Die Siadt im Empfangsjchmuk In aufrichtiger Herzlichkeit heißt Berlins Bevölkerung Prinz Paul willkommen Generolfeldmarſchall 150. Jahrgang— Nr. 243 en Güſte Wieder in der Seimat Gortng begrüßt bie„Segion Condor- in Hamburger Hafen. Im Hintergrund die Köcß Schiffe, die die Freiwilligen in die Heimat beſördert haben. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) In Neunerreihen marſchieren die Spanien⸗Freiwilligen der„Legion Condor“ durch das Spalier der begeiſterten Hamburger. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Aufenthaltsräume, desgleichen ſind im Untergeſchoß Garderoben uſw. geſchaffen worden. Im Obergeſchoß, das man über den hohen, weiten Treppenſaal erreicht, befinden ſich die Räumlichkei⸗ ten, in denen Prinzregent Paul und Prinzeſſin Olga Wohnung nehmen werden. Neben dem für den Prinzregenten beſtimmten Arbeits⸗ und Konferenz⸗ zimmer fällt vor allem ein herrlicher, im veneziani⸗ ſchen Barock gehaltener Salon auf, deſſen Wände mit altitalieniſcher Seide beſpannt ſind, desgleichen der langgeſtreckte Bibliothekſaal, der rund 10000 Bücher enthält. An die Zimmerfront des Apparte⸗ ments, das Prinzeſſin Olga von Jugoſlawien be⸗ wohnen wird, und den in lichtgrünen Farbtönen ge⸗ ſtalteten Damenſalon mit wundervollen alten Go⸗ belins ſchließen ſich dann noch mehrere Aufenthalts⸗ räume an, darunter ein kleiner Speiſeſaal. Ueber⸗ all begegnen wir koſtbaren Gemälden und Stichen alter und neuer Meiſter und prachtvollen Blumen⸗ gebinden, mit denen das Haus für den bevorſtehen⸗ den hohen Beſuch in reicher Fülle ausgeſchmückt iſt. Wozu das? Eugland will während der Sommer⸗Monate faſt 1 Million Mann unter den Wafſen halten dib. Paris, 1. Juni. In den Londoner Berichten der Partſer Früh⸗ preſſe vom Donnerstag werden die neuen organiſa⸗ toriſchen Maßnahmen des britiſchen Kriegsminiſte⸗ riums eingehend erörtert. Die Blätter unterſtrei⸗ chen, Haßes ſich um die⸗Wiedereinrichtung zweier al⸗ * 5 Seite(Nummer 243 Donnerstag, 1. Funi 1989 ralinſpekteure der überſeeiſchen und der Heimatſtreit⸗ England werde von Juni bis September etwa 990 000 Mann unter den Wafſen haben, davon Uber 200 000 wehrpflichtige Rekruten. Des weiteren wird darauf hingewieſen, daß der Ironſide, für ſeinen neuen Poſten beſonders quali⸗ ſigiert ſei. Er ſei einer der glänzendſten Soldaten der britiſchen Armee und beherrſche etwa ein Dut⸗ zend Sprachen. Auch die Maßnahmen der Admirali⸗ tät werden in den Kommentaren gewürdigt, z. B. der beabſichtigte Bau zweier 40 000⸗Tonnen⸗Schlacht⸗ ſchiffe und die Pläne der Admiralität, eine Schlacht⸗ flotte im Pazifik zu ſchaffen. Enttäuſchung über Molotow Auch Warſchau hatte mehr erwartet dnb. Warſchau, 1. Juni. Die Rede Molotows ſteht heute im Vordergrund des Intereſſes der polniſchen Preſſe. Offenſichtlich iſt ſie über die Vorbehalte, die Molotow gegenüber den engliſchen Angeboten zum Ausdruck brachte, ent⸗ käuſcht. Die Blätter, die der Regierung naheſtehen, und die vor wenigen Tagen noch in großer Auf⸗ machung berichtet hatten, das engliſch⸗ſowjetruſſiſche Abkommen ſei bereits ſo gut wie unter Dach und Fach, enthalten ſich jeder eigenen Aeußerung. Sie ſtellen höchſtens in ihren Ueberſchriften feſt, daß die engliſch⸗franzöſiſch⸗ſowjetiſchen Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen ſind. vermitteln? Will Ankara EP. London, 1. Juni. Der türkiſche Außenminiſter ſoll, wie der Kor⸗ ut des„Daily Telegraph“ in Ankara in Erfahrung gebracht haben will, die Abſicht haben. demnächſt nach Moskau zu reiſen. Die Reiſe dürfte, nach der gleiſhen Quelle, in Verbindung mit dem engliſch⸗türkiſchen Abkommen ſtehen. S ereeeee 8 Prügelſtraſe in Polen? In Beantwortung einer Rundfrage der jnriſtiſchen Fakultät der Wilnaer Univerſität forbern 250 Richter die Einführung der Prügelſtrafe in Polen. ter Kommandoſtellen handele, nämlich die der Gene⸗ neue Generalinſpekteur der überſeeiſchen Streitkräfte, ſiſchen Fabriken weitaus nicht genügt. Die Pariſer proteſtieren: Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Pariſer Gasmasken-Krieg „Bezahlen auch noch?“- Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 1. Juni. Mitten in die patriotiſche Hochſtimmung in Paris, die die franzöſiſche Regierung mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten ſucht, iſt plötzlich ein Zwiſchen⸗ fall hineingeplatzt, der ſchlagartig erhellt, wie wider⸗ willig im Grunde genommen das franzöſiſche Volk die ganze Rüſtungs⸗ und Einkreiſungspolitik er⸗ duldet. Seit Wochen und Monaten werden an die Pariſer Bevölkerung Gasmasken verteilt, die übri⸗ gens zu einem großen Teil aus der alten Tſchecho⸗ Slowakei ſtammen, da die Produktion der franzö⸗ Jetzt hat die Regierung plötzlich durch Notverordnung beſtimmt, daß dieſe Gasmasken bezahlt werden müſ⸗ ſen und zwar zum Preis von 70 Franken das Stück und innerhalb einer Friſt von etwa vierzehn Tagen. Sofort erhob ganz Paris ein einziges Proteſt⸗ geſchrei. Man machte geltend, daß man ſchließlich nicht umſonſt doppelte und dreifache Steuern bezahle, Anleihen zeichne, Ueberſtunden leiſte, um dann zum Schluß auch noch für eine Gasmaske eine zuſätzliche Zwangsabgabe zahlen zu müſſen. Weiter weiſt man darauf hin, daß der Zwangsverkaufspreis der Gas⸗ maske doppelt ſo hoch ſei wie die Herſtellungskoſten. Der Pariſer Stadtrat und die Pariſer Parlamen⸗ tarier haben auch ſchon eine Reihe von Demarchen bei der Regierung unternommen. Inzwiſchen hat die Bevölkerung zur Selbſthilfe gegrifſen. Wie der„Petit Pariſien“ mitteilt, haben zahlreiche Einwohner der franzöſiſchen Hauptſtadt ihre Gasmasken einfach wieder zurückgegeben, da ſie eben nicht zahlen wollen. Als Vorwand, um ſich von dem verhaßten Geſchenk zu befreien, gaben die meiſten an, daß ſie aus Paris nach irgendeinem weit abgelegenen kleinen Dorf in der Provinz ver⸗ zögen. „In dem Beſtveben, dub Berlin, 1. Juni. Mittwochmittag wurde, wärtigen Amt durch den Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen von Ribbentrop und dem Kal. däniſchen Geſandten in Berlin, Kammerberrn Herluf Zahle, Dänemark unterzeichnet. Der BVertrag hat folgenden Wortlaut: Dier deutſche Reichskanzler und Seine Majeſtät der König von Dänemark uund Island, 1 entſchloſſen, den Frieden zwiſchen Deutſchland und Dänemark unter allen Umſtänden aufrecht zu erhalten, ſind übereingekommen, dieſen Entſchluß Durch einen Staatsvertrag zu bekräſtigen, folgende Beſtimmungen vereinbart: Artikel I Das Deutſche Reich und das Königreich Däne⸗ 5 mark werden in keinem Falle zum Kriege oder zu einer anderen Art von Gewaltanwendung gegeneinander ſchreiten. Falls es von ſeiten einer dritten Macht zu einer Aktion der in Abſatz 1 bezeichneten Art gegen einen der vertragsſchließenden Teile kom⸗ men ſollte, wird der andere vertragſchließende ſtützen. 5 8— Artikel II Deiieſer Vertrag ſoll ratifiziert und die Ratifika⸗ tionsurkunden ſollen ſobald als möglich in Berlin wie gemeldet, im Aus⸗ der Nichtangriffsvertrag zwiſchen Deutſchland und und haben Teil eine ſolche Aktion in keiner Weiſe unter⸗ Der Nichlangrſpspott mit Danemurt den Frieden unter allen Amſtänden aufrechtzuerhalten ausgetauſcht werden. Der Vertrag tritt mit dem Austauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft und gilt von da an für eine Zeit von zehn Jahren. Falls der Vertrag nicht ſpäteſtens ein Jahr vor Ablauf dieſer Friſt von einem der vertragsſchließenden Teile gekündigt wird, verlängert ſich ſeine Geltungsdauer um weitere zehn Jahre. Zur Urkund deſſen haben die beiderſeitigen Be⸗ vollmächtigten dieſen Vertrag unterzeichnet. 93 Ausgefertigt in doppelter Urſchrift, in deutſcher und däniſcher Sprache, in Berlin am 31. Mai 1939, gez.: Joachim v. Ribbentrop, gez.: Herluf Zahle. Zeichuungsprotokoll Bei der heutigen Unterzeichnung des deutſch⸗ däniſchen Vertrages iſt das Einverſtändnis beider Teile übex Folgendes feſtgeſtellt worden: Eine Unterſtützung durch den nicht am Konflikt beteiligten vertragsſchließenden Teil im Sinne des Artikels 1 Abſatz 2 des Vertrages liegt nicht vor, wenn das Verhalten dieſes Teiles mit den allge⸗ meinen Regeln der Neutralität in Einklang ſteht, Es iſt daher nicht als unzuläſſige Unterſtützung an⸗ zuſehen, wenn zwiſchen dem nicht an dem Konflikt beteiligten vertragsſchließenden Teil und der dritten Macht der normale Warenaustauſch und Wa ren⸗ tranſit fortgeſetzt wird. Berlin, den 31. Mai 1939 gez. Joachim v. Ribbentrop. gez. Herluf Zahle. Feeinoͤſchaft im Leſeſaal 3 BVon Henry Bleckmann Welch ein angenehmes Gefühl, den Leſeſaal dieſer ſchönen Bibliothek zu betreten! Wenn ich die laut⸗ loſe Tür hinter mir geſchloſſen habe, lege ich un⸗ willkürlich die Hände zuſammen und reibe ſie, weil mich ein Gefühl der Behaglichkeit überkommt, ganz wie in einem ſauberen, angenehmen Zuhauſe. Die gefüllten Regale ringsumher, das warm anmutende Holz der Tiſche und Stühle, die buntbeleuchteten Zeitſchriſten, die freundlichen Vorhänge der breiten, blanken Fenſter: alles das ſieht mich an, als hätte es oſſene Arme und beliebte mich ſogleich an ſich zu drücken in überſchwenglicher Freundſchaft! Der Auſſichtsbeamte wird leiſe begrüßt; einem Schäfer gleich, ſitzt er dort und weidet ſeine Herde mit wachſamen Blicken. Auch hier bin ich beglückt zu ſehen, wie er ſich nach einem prüfenden Blick aus den grauen Bibliotheksaugen wieder vertieft in ſeine einordnende und beſchriftende Tätigkeit, denn er kennt mich ſchon, er vermutet mit einer gewiſſen Sicherheit, daß ich keine Bilder mit meiner Taſchen⸗ ſchere aus den Büchern ſchnitzele und auch nicht mit einer Zeitſchrift in der Bruſttaſche davonziehe. Und nun, warm eingewiegt in ſein Vertrauen, ggehe ich an die Regale und wähle mit genußſüchtigen Fingern den ſchönen Band aus, über deſſen mit⸗ eißender Gedankenwelt ich gleich das Gefühl für „Raum und Zeit verlieren werde. Aubber welch eine Entdeckung! Her dieſer Gewohnheit nachgeben will, bemerke ich beſtürzt, daß mein Band fehlt, das Buch einer wochenkangen Freundſchaft. Ich ſehe mich im Leſe⸗ ſaal um, dort ſitzen zwei Männer und blättern, bort hinten kauert ein Mädchen und bemüht ſich, mit ſeiner jugendlichen Erſcheinung keine unbillige Ablenkung zu bedeuten, und Hort ſitzt ein einzelner Mann nahe am Fenſter und bält in ſeinen Händen mein Buch. Was will er mit meinem Buch? Merkt er nicht, daß es unmöglich iſt, plötzlich ohne Vorbe⸗ riſſen zu genießen? Iſt ihm nicht aufgefallen, daß ein umfangreicher erſter Band zunächſt durchdacht werden mußte, ehe man an dieſes zweite Geiſtesge⸗ füge herangehen kann? 9 70 65 Als ich heute wie⸗ itung, dieſes Werk aus dem Zuſammenhang ge⸗ Mit wenig freundlichen Blicken ſehe ich zu ihm herüber. Ich ſehe, wie er in dem Buch blättert, ein paar Bilder beſieht, wie er ſich bald nach vorn auf den Tiſch beugt, bald auf die Ellenbogen geſtützt, bald ſogar in merkwürdig zuſammengeſchrumpfter Hal⸗ tung das Kinn auf die Arme gelect, als ob im Warteſaal eines Bahnhofes ein Uebermüdeter den Morgen erwartet. Nun hat er den Band ganz durch⸗ blättert! Aufatmend ſehe ich, wie er ihn zuklappt und von ſich ſchiebt. Schon gehe ich auf lautloſen Sohlen den ſchmalen Gang hinauf, mit ſtrenger Stimme um das Buch zu bitten. Aber da zieht der Mann das Buch wieder zu ſich heran, als wolle er es beſchützen, und verharrt ſo, aus dem Fenſter ſehend, eine ganze Weile. Mir klopft das Herz wie bei einer aroßen Auf⸗ regung. Als ob eine Gefahr im Anzua wäre, ſo kommt mir die Atmoſphäre des vertrauten Leſe⸗ ſaales vor, wie durchtobt von feindſeligen Gewalten. Nur weil mir ein fremder Mann, deſſen Nägel, wie ich jetzt ſehe, nicht ganz ſauber ſind, mein Buch, das doch nicht mein Buch iſt, ſondern ihm wie mir ge⸗ hören mag, genommen hat und ſich mit ihm lang⸗ weilt? Ja, nur deswegen. Jetzt ſchlägt er es wie⸗ der auf. Sein Blick ruht ſtumpf auf dem Abſchnitt, der die Fortſetzung meiner Lektüre bedeutet. Ich laſſe mich in der Nähe ſeines Platzes nieder und muß wider meinen Willen den Mann betrachten. Gewiß, ich habe ihn mit großem Vorurteil be⸗ trachtet. Aber ich hätte auch Verſtändnis gehabt, wenn ein Menſch mit emſiger Vertiefung mir mein Buch genommen hätte, um es zu lieben, wie ich es liebe. Dann hätte ich ihm vielleicht, allerdings nur vielleicht, zugenickt und wäre davongegangen, um morgen oder an einem anderen Tage wiederzukom⸗ men. Aber dieſer Mann da, der auch nicht einmal ra⸗ ſiert ſcheint, ein Menſch, von der Straße hereinge⸗ weht, er beſtiehlt mit ſtumpfen Augen und unter⸗ drücktem Gähnen, mit Geräkel auf dem Stuhl, mit Gekratze am Kopf, mit Gehüſtele, mit Geſchneuze, er entwendet mit ſchlechter Körperhaltung, weit von ſich geſtreckten Beinen und zuſammengeſchrumpftem Oberkörper die mir gehörende Geiſteswelt dieſes Buches, das er mit unſauberen Fingernägeln be⸗ taſtet! Meine Feindͤſchaft gegen den Unbekannten wächſt, als ich lehe, wie er aus der Taſche verſtoh⸗ „Kommt nicht in Frage!“ Der Pariſer Stadtkrieg um die Gasmasken darf nun aber nicht als mehr angeſehen werden als er wirklich iſt. Es handelt ſich nicht etwa um eine grundſätzliche Oppoſition gegen die Regierungspoli⸗ tik, ſondern eher um einen pſychologiſchen Mißgriff der Behörden. Die Zwangsabgabe für die Maske iſt den Pariſern als ewiger Zeuge und als ewige Warnung ſür die Gefahren eines etwaigen Krieges. ſowieſo ſchon zutiefſt verhaßt. Dazu kommt, daß die Gasmasken⸗Abgabe gerade zu Beginn der Ferien⸗ zeit geleiſtet werden muß und alſo die ſowieſo ſchon ſchwachen Ferienkaſſen noch weiter vermindert. Künſtlicher Regen als Luftſchutz Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 1. Juni. Der„Figaro“ weiß mit der intereſſanten Neuig⸗ keit aufzuwarten, daß ein franzöſiſcher Ingenieur die Erfindung gemacht habe, wie man tatſächlich praktiſch— Regen fabrizieren könne. Die Erfindung beruhe auf einem einfachen natürlichen Prinzip: der Waſſerhoſe. Die Waſſerhoſe ſei ja nichts auderes als ein aufſteigender Wirbel warmer, waſa ſergeladener Luft, der ſich oben in höheren kälteren Luftſchichten zu ſchweren Regenwolken kondenſiere⸗ Es handele ſich alſo darum, einen derartigen Wirbel künſtlich zu erzeugen. Ein Turm von etwa 150 Meter Höhe mit einer trichterförmigen Oefſnung von 15 Meter Breite an der Baſis und 50 Meter Breite an der Spitze könne genügen, um in jeder Minute eine Million Liter Waſſer in die Luft zu ſchleudern. Um die Bildung des Wir⸗ bels, der ſich ganz von ſelbſt, natürlich, bei einer Windſtärke von 4 bis 5 Meter bilden würde, zu be⸗ ſchleunigen und zu verſtärken, werden auf der Spitze des Turmes mehrere elektriſche Ventilatoren ein⸗ gebaut. Es handele ſich alſo um dieſelbe Einrichtung, die ſchon bei der Luftdruckkammer zur Erprobung der Flugzeugmodelle beſtünde. Die Pläne des Erfinders ſeien augenblicklich der Polizeipräfektur, der Luſt⸗ ſchutzorganiſation, dem Kriegsminiſterium und den Sachverſtändigen der Sorbonne unterbreitet. Der Erfinder behauptet, daß er mit ſechs derartigen Türmen, die am Seinenſer oberhalb und unterhalb von Paris erbaut werden ſollten, in wenigen Minnten das ganze Weichbild der Stadt Paris„in einer kilo⸗ meterdicken Wolkenſchicht verſchwinden laſſen könnte““, Die„Regenfabrik“ könnte alſo in erſter Linie als Luftſchutz für Paris dienen. Natürlich ſei ſie in zweiter Linie dann auch für„zivilere Zwecke“ zu ge⸗ brauchen, ſo namentlich in den trockenen Gegenden der afrikaniſchen Kolonien. ieeeeeeeeee, Moſeley packt weiter aus: * Unangenehme Wahrheilen für Rooſevelt Moſeley behauptet, daß es 12 Millionen Kommuniſten in den ASel gibt dnb. Neuyork, 1. Juni. Zu den Ausſagen des Generals Moſeley vor dem Dies⸗Ausſchuß, über die bereits berichtet wurde, er⸗ fahren wir noch folgende Einzelheiten. Während des Banketts in Atlanta(Georgia) habe er, ſo erklärte Moſeley, neben dem Rabbiner Da⸗ vid Marx geſeſſen, der die USA⸗Flagge als ein (wertloſes Stück Baumwolle bezeichnete und unver⸗ blümt erklärte, jeder Jude ſei zuerſt Internationa⸗ liſt und dann„Patriot“! Dieſe Ausſage, fuhr der General fort, ſei bezeichnend für die Geſamteinſtel⸗ lung der jüdiſchen Raſſe. Auch die Behauptung des amerikaniſchen Kom⸗ muniſtenhäuptling Browder, die kommuniſtiſche Partei Amerikas habe nur 100 000 Mitglieder, be⸗ zeichnete Moſeley als erlogen. Im Gegenteil hiel⸗ ten ſich in den Vereinigten Staaten ſechs Mil⸗ lionen Kommuniſten auf. Daczu käanen noch weitere ſechs Millionen ungeſetzlich einge⸗ ſchmuggelte Ausländer, die bereit ſeien, mit den Kommuniſten gemeinſame Sache zu machen. Al(“ Beweis hierfür führte General Moſeley an, daß insbeſondere über bie amerikaniſche Grenze in den letzten Monaten Tauſende von Ausländern auf un⸗ geſetzlichem Wege nach USA kamen. Beſonders unangenehm für Rooſevelt und ſeinre Helfershelfer war dann die Antwort Moſeleys amf die Frage, warum die USA⸗Behörden davon keine Mitteilung machten. Er erklärte nämlich unumwun⸗ den, er ſtehe unter dem Eindruck, daß alles dieſes im Einverſtändnis mit den höchſten Stellen des Staa⸗ tes vor ſich gehe. Als man den General noch fragte, ob er daran glaube, daß die jüdiſche Raſſe allein verantwortlich für den Kommunismus ſei, erwiderte er, nach ſeinen Feſtſtellungen würden ſämtliche kommuniſtiſche Or⸗ ganiſationen völlig von Juden kontrolliert. An der Weſtküſte der Vereinigten Staaten betrage beſpiels⸗ weiſe der jüdiſche Prozentſatz oft bis zu 90 v. H. Das Verhör ſoll im Laufe des Donnerstag fort⸗ geſetzt werden. Schtoeres D⸗Sug⸗Anglück in England (Funkmeldung der NMz3.) + Lon don, 1. Juni. Der D⸗Zug von King's Lyun(Norfolk) nach Lon⸗ don hat am Donnergtagmittag in der Nähe von Hilgay, 15 Meilen von King's Lynn, einen Laſt⸗ wagen erfaßt und iſt anſchließend auf einen Güte⸗⸗ zug aufgefahren. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden inzwiſchen zwei Tote geborgen und zahl⸗ reiche audere ſchwer verletzt. Die endgül⸗ tigen Verluſtziffern ſind jedoch noch nicht bekannt. Die Lokomotive und mehrere Wagen des D⸗Zuges entgleiſten. In aller Eile ſind mittlerweile die Ret⸗ tungsarbeiten aufgenommen worden. Sämtliche Krankenhäuſer der Umgebung ſind aufgefordert wor⸗ den, Betten für die Verletzten bereitzuſtellen. len eine Tüte mit Bonbons holt und eins dieſer klebrigen Dinger in den Mund ſchiebt. Nun lutſcht er mit Geräuſch und wendet dabei Blatt um Blatt meines Buches, mit ſtumpfen Blicken ſucht er, ohne etwas finden zu wollen. Und plötzlich, ich bin ſtarr vor Verwunderung, beginnt er zu grinſen, lutſchend, ſich kratzend, ſich ſchneuzend, hüſtelnd; über was in aller Welt, hat der Kerl zu grinſen vor einem Buche, das von tiefſtem Ernſte erfüllt iſt? Ich ſchleiche ſcheinbar unintereſſiert an ſeinem Platze vorbei. Da ſehe ich, daß es nicht mein Buch iſt, das er belacht, ſondern eine Poſtkarte, die er mit den Bonbons offenbar aus der Taſche gezogen hat. Dieſer Burſche! Was denkt er ſich, wo er ſich befindet! Lieſt ſeine lächerlichen Poſtkarten, deren Inhalt er ſicher längſt kennt, indem er ihre unſauberen Flächen auf mein Buch preßt! Jetzt iſt der Augenblick zum Angriff gekommen. Ich verbeuge mich ſteif und voller Feind⸗ ſeligkeit: Ein Fiſchkutter explobiert Anb. Warſchan, 1. Juni. Ein ſchwereg Unglück ereignete ſich im Fiſcherei⸗ hafen von Putzig. Auf einem Kutter, der den Paſſa⸗ gierverkehr zwiſchen Putzig und Hela bedient, er⸗ folgte eine Exploſion. Der Kutter wurde zerſtört. Vier Perſonen fanden dabei den Tod, vier wurden ſchwer und drei andere leicht verletzt. Einſturz eines Schulhauſes inſolge Gasexploſion Anb. Akron, 1. Junk. Infolge einer Gasexploſion in einer Heizanlage ſtürzte im Vorort Baberton ein aus Holz erbautes Schulhaus ein. Bisher wurden 40 Schulkinder, dar⸗ unter mehrere Schwer⸗ und Leichtverletzte, geborgen. „Mein Herr“, flüſtere ich dringlich, ich vermute, die Lektüre dieſes Buches ſagt Ihnen nicht zu! Wie lange, darf 5 fragen, werden Sie es noch benutzen?“ Erſtaunt blickt er auf. Noch ſtumpfer iſt ſein Blick geworden.„Erlauben Sie mal“, bringt er endlich hervor,„das Buch iſt intereſſant! Ich leſe ſchon wo⸗ chenlang darin! Und hergeben tue ich es noch lange nicht!“ Und er lutſcht auf ſeinem Bonbon. Ich verlaſſe für heute den Leſeſaal. Ein einziges Bündel Rachegedanken ſtehe ich an der Garderobe und höre, wie aus einem fernen Nebel die Garderobe⸗ frau ausruft: „Ach, jetzt habe ich Ihnen aus Verſehen die„Drei⸗ zehn“ gegeben! Sonſt verſtecke ich ſie immer, weil niemand ſie haben will. Aber es wird Ihnen doch kein Unheil gebracht haben?“ So fragt ſie und lacht. Mühſam lächle ich auch und ſage ohne Ausdruck: „O, mir macht das gar nichts, ich bin ja nicht abergläubiſch!“ Zugoſlawiſche Sprichwörter Geſammelt von Fr. W. Pollin Der Acker hat Augen, und die Hecke hat Ohren. 5 2K 1 Wen einmal eine Schlange gebiſſen hat, der fürch⸗ tet ſich auch nor der Eidechſe. Die Schlange kitzle nicht am Schwanze. * 1 Große Biſſen verſtopfen die Kehle. 4. kichts iſt unverläßlicher als ein fremdes Pferd. Man frug den Heiligen Johannes, welche Men⸗ ſchen er am wenigſten liebe. Er ſprach: den mitleid⸗ loſen Reichen, den unbeſcheidenen Armen und den leichtfertigen Alten. Dem Dummen fallen die Ausreden ein, wenn er den Gerichtshof verläßt. Wer mit Hunden ſchläft, wacht mit Flöhen auf. * Ein großer Baum kann großen Sturm vertragen. mals trau. eeeeeeeeee, Brate nicht, was du nicht verzehren kannſt. * Die Wahrheit ſchwimmt immer oben, wie das Oel auf dem Waſſer. Ein Adler fängt keine Fliegen. * Was ein Narr eingekauft hat, das vermögen zehn Kluge nicht wieder an den Mann zu bringen. * Ein ſtarker Eſſig zerfrißt den Topf. 5 Auf jeden hören iſt nicht gut; auf keinen— noch ſchlimmer. * Willſt du einen Menſchen kennenlernen, ihm Macht. *. Ums gute Holz geh weit, die der Nähe. Einer Flinte, einem Pferö, einer Fran— nie⸗ ſo a0 gute Fran ſuch n * Schließt Gott auf der einen Seite das Fenſter, ſo öffnet er auf der andern Seite die Tür. ——— DIE KANMERR T ———..———— Die Fünflinge treffen in Toronto ein Die berühmten amerikaniſchen Fünflinge am Fenſter ihres Sonderzuges bei ihrer Ankunft in Toronto, Parade vor König Georg VI. in Ottawa wo ſie, wie berichtet, dem engliſchen Königspaar vorgeſtellt wurden. König Georg im Geſpräch mit den Offizieren der Ehr engarde, Er trägt die Generalfeldmarſchallsuniſorm. (Aſſociated Preß, Zander⸗M).(Affociated Preß, Zander⸗M). Aufruf zur Muſterung in England „Am 30. Mai 1939 erſchienen auf allen öffentlichen Plätzen d Gebäud ſtenmal die Anſchläge über die Be⸗ R 8 8 der Wehrpflichtigen des Jahr⸗ Die deutſche„Legion Condor“ in der Heimat Auf dem Sonnendeck der„Stuttgart“ ganges 1918 und 1919. Der Transport erfolgte auf den KoͤcF⸗Schiffen, die bei Borkum von deutſchen Kriegsſchiffen empfangen genießen die Männer der Legion ihre wohlverdiente Ruhe. (Aſſociated Preß, Zander⸗M). und nach Hamburg geleitet wurden.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.)(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) — * 5 Das Liechtenſteiner Volk huldigt ſeinem neuen Fürſten Die letzten Geretteten vom U⸗Boot„Squalus“ Eine vieltauſendköpfige Menge wohnte der Huldigungszeremonie vor dem Schloß in Vaduz bei. Unſer Bild Dieſe acht Mann ſvon rechts, mit Ausnahme des Mannes mit Hut) waren die letzten von den 33 Geretteten zeigt Fürſt Franz Joſef II. auf der Ehrentribüne. Links die Witwe des verſtorbenen Fürſten Franz J. aus dem geſunkenen amerikaniſchen U⸗Boot„Squalus“. Sie beſinden ſich hier auſ einem Küſtenwachſchiff 6(Aſſociated Preß, Zander⸗M). kurz vor der Landung in Portsmouth im Staate New Hampſhire.(Aſſociated Preß, Zander⸗M). Frühling im Atlantik Mit dem berannahenden Frühlingswetter kommt im Atlantik wieder die Eisberggefahr. Dieſes Bild wurde Rieſiger Brand in Maſſachuſetts von dem amerikaniſchen Küſtenwachſchift„Champhain“ aufgenommen, das an dieſem Eisberg Wache hielt und Die Waldͤgebiete von Maſſachuſetts(USA) wurden in einer rieſigen Ausdehnung von Maine nach Connec⸗ albe vorbeifahrenden Schiſſe waynte.(Aſſociated Preß, Zander⸗M). ticut von einem Waldbrand heimgeſucht.(Aſſociated Preß, Zander⸗M). — ee 53 denſten r 4. Seite B Nummer 243 Neue Maunbeimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe SDonnerstag, 1. Juni 1988 Die Stadiseite Mannheim, 1. Juni. Drinnen oder dͤraußen? Es iſt die Zeit, da mit viel Getöſe der Segen der friſchen Luft gefeiert wird, und es wird keine Arbeit und kein Aerger geſcheut, damit dieſem geſundheits⸗ befördernden Grundſatz Genüge getan wird. Natür⸗ lich dürfen keine eigentlichen Anſtrengungen damit verbunden ſein, es handelt ſich hier weder um Sport noch Zelten, weder um Strandbad aoch um Oden⸗ waldmarſch. Sondern um das ach ſo keliebte Früh⸗ ſtücken und Kaffeetrinken im Freien. Da müſſen die Korbſtühle und Gartenmöbel raus, muß die ſtaubige Terraſſe gereinigt, der Balkon be⸗ pflanzt werden, es werden neue elektriſche Leitungen gelegt für der Ampel Schimmer im Mondenſcheine, aber auch gut zu gebrauchen für die Röſtbrotmaſchine. Die Markiſe tut nicht und im Segeltuch nach Nach⸗ bars ſind Löcher. Es rauſcht auch ein wenig in der Küche wegen dem blödſinnigen langen Weg mit Kaf⸗ ſee und Kuchen, die Minna iſt vor zwei Jahren noch über die eiſerne Schwelle zur Gartentür geſtolpert, und jetzt ſoll auch noch das Mittageſſen draußen ſein, wo der Tiſch doch ſo wackelig ſteht, und man nie weiß, ob die oben nicht plötzlich wieder die Blumen wäſſern wie damals in der Kampfzeit. Aber der Widerſtand in der Küche verſtummt und erlahmt, nur noch ein leiſes Brummen iſt zu hören. Oh, die Friſchluft iſt ein Grundſatz von unerbitt⸗ licher Strenge. Und wir wandern hinaus und trin⸗ ken kalten Kaffee, und die Zeitung weht in der Gegend hexum, die Damen frieren, ohne es zugeben zu wollen, bis mans ihnen an der blaſſen Naſen⸗ ſpitze anſieht, und dann ſind ſie ſo dankbar, wenn man mit dem Schal kommt, man darf ihn ruhig et⸗ was zärtlich umlegen und ihn feſt andrücken. Ja, leider iſt es auch ein wenig ſtaubig oder ver⸗ rußt in der friſchluftfreudigen Großſtaot, helle Klei⸗ der, graue Hoſen erhalten Flecken, auch die Zigar⸗ renaſche fliegt einem ins Auge, woraus ſich eine dieſer beliebten Diskuſſionen über ſinnloſes Rau⸗ chen entfaltet. Einerſeits kann der in der Defen⸗ ſipe befindliche Mann darauf hinweiſen, daß er doch gerade darum ſür den Kaffee im Garten ſei, weil damit der Rauch nicht in die Gardinen ziehe uſw. Andererſeits iſt es eine beliebte Gegenfrage der Hausfrau, was denn Friſchluft überhaupt für einen Zweck habe, wenn man ſie mit Rauch verſchlechtere, verpeſte! Indeſſen zündet ſich das Fräulein Tochter ein Glimmſtengelchen zur Beruhigung an, weil ſo ein Geſchimpfe wegen nix und wieder nirx ihr alle Frühlingsfrende nimmt, außerdem wärmt es viel⸗ leicht ein wenig. Und wie ſie die Zigarette weg⸗ wirft, hei, da iſt wie ein Geier die Tante Emma über ihr und weiſt darauf hin, wie es im Garten ausſieht, wenn auf dem Weg bald mehr Zigaretten⸗ ſtummel als Kiesbrocken liegen. So kann man ſich die Zeit im Genuſſe der Mann⸗ Inheimer Friſchluft bei Oſtwind vertreiben, die man genießen muß, weil ſie ſo ſelten iſt. Und wofür haben wir denn ſonſt den Garten, jeder Quadrat⸗ meter faſt ein Vermögen? Ach, es iſt ein wenig Schwindelfriſchluft, die im Garten und auf dem Balkon! Sie ſtammt aus der eee ee ————— Biedermeierzeit und riecht muffig. Drinnen iſt's ſtill, rein, ruhig und gemütlich; draußen laut, ſtau⸗ big, windig und ungemütlich. Es gibt nur zwei 5 Gründe, ſowas kurze Zeit mal mitzumachen: um den bald darauf frierenden hübſchen Mädels den Schal umzulegen; oder, was auch ganz ſchön iſt, einen wärmenden Kirſch gegen drohende Erkältung zu ge⸗ nehmigen! Dr. Hr. Maler rüſten zur Meiſterprüfung DAF.⸗Gauwaltung wird uns ge⸗ Von der 5 ſchrieben: Die 3. Handwerksverordnung vom 18. Januar 1035 beſtimmt, daß die Handwerker in der Hand⸗ werksrolle zu löſchen ſind, die ihre Meiſterprüfung bis zum 31. Dezember 1939 nicht mit Erfolg ab⸗ gelegt haben. Um nun den in Frage kommenden Handwerkern Gelegenheit zu bieten, die Meiſterprt⸗ fung nachzuholen, führt die Handwerkskammer Kaxlsruhe in den Monaten November und Dezem⸗ ber nochmals Prüfungen durch. Das Berufserziehungswerk der DA hat bisher ſchon in ſeinen von beſten Fachleuten geleiſteten und jeweils im Winterhalbjahr Lehrgängen eine große Zahl von Malergehilfen zur Meiſterprüfung vorbereitet.— Um nun den Arbeits⸗ kameraden, die Ende dieſes Jahres unwiderruſlich ihre Meiſterprüfung ablegen müſſen, Gelegenheit zur entſprechenden Vorbereitung zu geben, hat ſich 4 das Berufserziehungswerk der DAß in Karlsruhe, 8 Leſſingſtraße 37a, entſchloſſen, am 14. Auguſt 1930 mit einem viermonatigen Vorbeitungs⸗ kurſu's zu beginnen. Der Lehrplan umfaßt alle Gebiete, die heute ein Malermeiſter beherrſchen muß, z. B. Feder⸗ und Pinſelſchrift, Schriftkompoſitionen, für die verſchie⸗ Werbezwecke, Raumſtimmung, Faſſaden⸗ tönung, Entwerſen und Behandlung perſpektiviſcher Werksfkizzen, Freihandzeichnungen nach der Ratur, Fachzeichnen, dekoratives Malen, Schleiflackierung, Laſurtechnik, Vergolden, Farbenlehre, Stilkunde, Perſpektive uſw. Der Unterricht wird ganztägig erteilt. Auswär⸗ tige Teilnehmer habenthelegenheit, im eigenen Schul⸗ heim zu wohnen. De Teilnehmergebührt be⸗ trägt monatlich 30 Mark bei noller Vervpflegung und Unterkunft 90 M. Die Anmeldung hat ſchnellſtens zu erfolgen. Weitere Einzelheiten ſind aus einem ausführlichen Proſpekt zu erſehen, der angefordert werden kann bei allen Kreisdienſtſtellen der DA x (Abteilung für Berufserziehung und Betriebs⸗ 3 führung). 4 ei Ernannt wurde die Handarbeitshauptlehrerin Elſa Frey an der Nebenius⸗Gewerbeſchule in NMRannheim zur Fachlehrerin. an Fünf Verkehrsynfälle, ſo meldet der Polizei⸗ bericht vom 1. Juni, haben ſich geſtern hier zugetra⸗ gen. Hierbei wurden 3 Perſonen verletzt, 5 Kraſt⸗ ſabrzeuge und 2 Fahrräder beſchädigt. Sämtliche Verlehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Berkehrsvorſchriften zurückzuführen. durchgeführten Grüberjelder:- in Paragraphen gejaßt Die neue Friedhofs⸗ und Beſtattungs⸗Oronung der Stadt Mannheim iſt in Kraft getreten Mit dem 1. Inni iſt dienene Friedhofs⸗ und Beſtattungs⸗Ordu ung der Stadt Mannheim in Kraft getreten. Im Zuſammen⸗ hang damit wurden auch eine Friedhofs⸗ und Beſtattungs⸗Gebührenordnung, eine Betriebs⸗ ordnung für die Feuerbeſtattungsaulage und ergänzende Beſtimmungen über die Geſtaltung der Grabſtätten und Grabmäler erlaſſen. Einige Beiſpiele aus der langen Reihe der Beſtimmun⸗ gen ſeien herausgegrifſen. An der bewährten Einrichtung der Beſtat⸗ tungsanſtalt iſt feſtgehalten worden. Es handelt ſich hierbei übrigens um eine keineswegs allgemein übliche Inſtitution. Die Stadt Mannheim unterhielt zur Durchführung der Erd⸗ und Feuerbeſtattungen auf den ſtädtiſchen Friedhöfen dieſe Beſtattungs⸗ anſtalt, die der Friedhofsverwaltung eingegliedert iſt. Wer für die Beſtattung eines Verſtorbenen zu ſorgen hat, iſt nicht nur berechtigt, ſondern auch ver⸗ pflichtet, dieſe gemeindliche Anſtalt zu benützen. Er muß ihr übertragen: die Geſchäfte des Beſtat⸗ tungsoroͤners, die Stellung der Leichenfrau, die Lie⸗ ferung des Sarges, die Einſargung der Leiche, die Leichenüberführung innerhalb der ſtädtiſchen Gemar⸗ kung, die Aufbahrung in der Leichenhalle und die Beſtattung. Dafür ſind Gebühren zu entrichten. Die Grundgebühren für die Erdbeſtattung einer Perſon über 15 Jahre betragen insgeſamt 55 Mark, und für die Feuerbeſtatt ung 65 Mark. Sofern beſondere Leiſtungen gewünſcht werden, er⸗ höhen ſich die Sätze. Die Zahl der Grabſtättenarten iſt gewachſen Die neue Friedhofsordͤnung teilt die Grabſtätten ein in Reihengräber, Wahlgräber und Aſchenſtätten. Reihengräber ſind die allgemeinen Gräber, die auf die Dauer der Ruhezeit unentgeltlich abgegeben werden. Wahlgräber ſihn die Grabſtellen, die auf Wunſch einzeln oder zu mehreren für eine län⸗ gere Nutzungsdauer überlaſſen werden. Hierbei wer⸗ den unterſchieden:. Reihenwahlgräber lein⸗ und zweiſtellig), 2. Familiengräber(minde⸗ ſtens dreiſtellig), 3. Tiefgräber(Grabſtätten für zwei Beſtattungen übereinander) und 4. Sonder⸗ grabſtätten(mit beſonderer gärtneriſcher und baukünſtleriſcher Geſtaltung). Grüfte ſind nur aus⸗ nahmsweiſe zugelaſſen. Für alle Wahlgräberarten ſind beſtimmte Ausmaße feſtgeſetzt. Sofern Bänke aufgeſtellt werden ſollen, muß daſür Nebenland er⸗ worben werden, das— wo es die Anlage geſtattet — abgegeben wird; die Aufſtellung von Bänken kommt aber nur bei größeren Familiengrabſtätten in Betracht und bedarf der beſonderen Erlaubnis der Friedhofverwaltung. Die Reihen⸗ und Wahlgräber müſſen ſpäteſtens ſechs Monate nach der Beiſetzung würdig hergerich⸗ tet und bis zum Ablauf der Ruhezeit ordnungsge⸗ mäß inſtandgehalten werden. Geſchieht dies trotz Aufforderung nicht, ſo können ſie von der Friedhof⸗ verwaltung eingeebnet und eingeſät werden. Das Nutzungsrecht an Wahlgräbern kann ohne Entſchä⸗ digung entzogen werden, wenn die Grabſtätten nicht den Vorſchriften entſprechend angelegt oder vernach⸗ läſſigt werden. Für Aſchenbeiſetzungen ſtehen zur Ver⸗ fügung: 1. ſämtliche Arten von Grabſtätten mit Aus⸗ nahme der unbelegten Reihengräbern, 2. beſondere Urnenwahl⸗ und Reihenſtellen, 3. Urnenſammelgrä⸗ ber und 4. Urnenhallen. Die Beiſetzung iſt ober⸗ und unterirdiſch geſtattet. In einer Grabſtätte dürſen die Aſchenreſte mehrerer Verſtorbener einer Familie beigeſetzt werden. Soweit die Größe der Aſchenbehäl⸗ ter es zuläßt, dürſen— auf den Geviertmeter ge⸗ rechnet— ober⸗ und unterirdiſch insgeſamt bis vier Aſchenbehälter beigeſetzt werden. Nur geſchmackvolle und werkgerechte Grabmäler Für das Geſamtbild der Friedhöfe ſind beſonders wichtig die Beſtimmungen über die Geſtaltung der Grabſtätten und Grabmäler. Deshalb gilt ausnahmslos die Beſtimmung: Zur Aufſtellung und Umgeſtaltung von Grabmälern aller Art ein⸗ ſchließlich der Holz⸗ und Eiſenkreuze, zum Setzen von Einfaſſungen, zum Anbringen und Auſſtellen aller ſonſtigen Gegenſtände ſowie zur gärtneriſchen Herrichtung der Gräber iſt die Genehmigung der Friedhofverwaltung erforderlich. Ent⸗ ſprechend den von der Reichskammer der bildenden Künſte aufgeſtellten Richtlinien wird gefordert, daß das Grabmal in Form und Werkſtoff künſtleriſch und gut geſtaltet iſt und ſich dem Geſamtbild des Friedhofs und den bei Auf⸗ ſtellung des Belegungsplanes feſtgelegten Grundge⸗ danken untgrordnet. Allgemein iſt die Einheit⸗ lichkeit des Werkſtoffs zur Erzielung eines harmoniſchen Geſamteindrucks zu wahren; unter ſich verſchiedene Geſteinsarten dürfen nur bei ganz großen Grabmälern zuſammengeſetzt werden, wo⸗ bei gleichzeitige Verwendung von Natur⸗ und Kunſt⸗ ſteinen an ein und demſelben Grabmal verboten iſt. Als gegebene Ausgangsform für Grab⸗ ſteine bis zu etwa 1½ Geviertmeter Anſichtsfläche wird die Plattenſorm aus einem Stück, deren Umriß oder Anſchluß bewegt geſtaltet oder mit Sockel und oberem Abſchlußſtück bereichert wer⸗ den kann, betrachtet. Freiſtehende dünne Kreuzfor⸗ men in Stein werden im allgemeinen nicht zuge⸗ laſſen, weil ſie dieſem Charakter widerſprechen und die gute Anordnung der Inſchrift erſchweren. Bei Grabſteinen iſt figürlicher und ornamen⸗ taler Schmuck ſowie die Inſchrift in der Re⸗ gel aus dem Stein herauszuarbeiten, bei Grab⸗ mälern in Holz zu ſchnitzen und bei ſolchen aus Eiſen herauszuſchmieden. Nur ausnahmsweiſe können In⸗ —————————————————————————————————————————— In den Mannheimer Pflichtiahrheimen ſind noch Plätze frei! Pflichtjahrſtellen uur mit Genehmigung des Arbeitsamtes Zu der Durchführung des Pflichtjahres für Mädchen iſt noch einiges zu ſagen. Die meiſten Mannheimer Mädel leiſten jetzt ihr Pflichtjahr ab. Einige haben ſich die Stellen ſelbſt geſucht und arbei⸗ ten dort, ohne daß die Zuſtimmung des Arbeits⸗ amtes eingeholt worden wäre. Eine Tätigkeit in Haus oder Landwirtſchaft kann aber nur dann auf das Pflichtjahr angerechnet werden, wenn arbeits⸗ einſasgemäß geſehen die Notwendigkeit zur Be⸗ ſchäftigung eines Pflichtjahrmädels vorliegt und vom Arbeitsamt anerkannt worden iſt. Es emp⸗ fiehlt ſich, eine ſelbſtgefundene Stelle darauſhin nachzuprüfen und die Zuſtimmung des Ar⸗ beitsamts noch nachzuholen. Es iſt allgemein bekannt, daß die Ableiſtung des Pflichtjahres im Verwandten hauſe nicht möglüch iſt. Sollte dem Arbeitsamt ein verwandt⸗ ſchaftliches Verhältnis verſchwiegen worden ſein, ſo kann die Tätigkeit als Pflichtjahr auch nachträglich keinesfalls anerkannt werden. Für alle Mädchen, die bis jetzt noch keine Stelle für das Pflichtiahr gefunden haben, beſteht die Mög⸗ lichkeit, noch Anfang Juni in ein vom Arbeits⸗ amt Mannheim betreutes Pflichtjahr⸗ heim einzutreten, wo 20 Mädel mit einer Führerin zuſammen wohnen und tagsüber in der Landwirt⸗ ſchaft mithelſen. Die Heime befinden ſich in der Nähe von Mannheim, ſo daß den Mädel Ge⸗ legenheit gegeben iſt, ihre engere Heimat näher ken⸗ nen zu lernen und in der heimiſchen Landwirtſchaft mitzuarbeiten. In den Pflichtja hrheimen ſind noch einige Plätze frei. An die Mannheimer Mädel, die ſich bis jetzt noch nicht zur Ableiſtung des Pflichtjahres entſchließen konnten, ergeht noch einmal die Aufforderung, ſich umgehend bei der Berufsberatung zur Mitarbeit anzumelden. Alle Mädel, die jetzt in ein Pflicht⸗ jahrheim zur landwirtſchaftlichen Arbeit eintreten, haben zu Oſtern 1940 das Pflichtjahr abgeleiſtet, an⸗ dernfalls geht,die Zeit, die nicht im Pflichtiahr ver⸗ bracht wird, für das 1. Jahr nach der Schulentlaſſung verloren. Darum: Mädel meldet euch zur A b⸗ leiſtung des Pflichtjahres in der Land⸗ wirtſchaft! Reiſende Anzahlunas⸗ und Beſtellungsbetrüger Seit längerer Zeit treten in allen Teilen des Reiches, zuletzt am 26. Mai in Freiburg, zwei Rei⸗ ſende bei Möbelhändlern und Tiſchlern auf, die Beſtellungen auf Kataloge der Firma Hirſch⸗ mann, Breslau, und auf Sargartikel der Firma Lippmann& Co., Geyer(Erzgebirge) aufſuchen und Anzahlungen entgegennehmen, aber nichts liefern. Beſchreibung: a) 1,70 Meter groß, ſchlank, dun⸗ kelblonde Haare, Goldzahn; h) 1,68 Meter groß, unterſetzt, blaß, hellblonde Haare. Sie benützen mög⸗ licherweiſe das Motorrad B 6812. Von ihrem Auſtreten wolle die nächſte Polizei⸗ oder Gendarmeriedienſtſtelle ſofort benachrichtigt werden, damit ihre Feſtnahme exfolgen kann. Jagd und Fiſcherei im Juni Wenn auch die Vegetation in dieſem Jahre an⸗ fangs Mai etwas zurück war, ſo iſt doch durch die warmen Niederſchläge im letzten Drittel dieſes Mo⸗ nats das Wachstum im Wald und Feld raſch wieder hochgekommen. Durch die Verlängerung der Schuß⸗ zeit auf den Rehbock war dem Jäger ſchon im Mai Gelegenheit gegeben, Artverderber auszumerzen und ſich eingehend über ſeinen Rehſtand zu unterrichten, ſo daß er im Juni beim Abſchuß des roten Bockes jene ſorgfältige Wahl treffen kann, die eine Vorausſetzung für die Entwicklung eines artgeſun⸗ den, kräftigen und der Landeskultur angepaßten Reh⸗ ſtandes iſt. Da man in vielen gutgehegten Reyieren namentlich unter der Jugend bray entwickelte und guten Nachwuchs verſprechende Böcke feſtſtellen kann, ſcheint ſich die Maßnahme des Hegeabſchuſſes bereits beſtens auszuwirken. Aber nicht nur der rote Bock ſoll im Juni das Waidwerk des Jägers ganz in Anſpruch nehmen. Auch das Jungwild bedarf jetzt größerer Hege und Pflege. Die Hegemaßnahmen, die jetzt nicht vor⸗ genommen werden, rächen ſich ſehr in den Herbſt⸗ monaten, wenn wieder die Treibjagden ſtattfinden. Im Juni wird der Jäger auch feſtſtellen können, was ſich an zweibeinigem und vierbeinigem Raubgeſindel in ſeinem Revier herumtrieb und dementſprechend ſolchen Schädlingen ein höheres Augenmerk zuwen⸗ den. Immer wieder muß auch auf die Verabreichung von Salz hingewieſen werden, das dem Feiſthirſch gerade jetzt zur Zeit des Geweihauſhaus große Dienſte leiſtet. Ringeltauben dürfen während der Bockjagd noch nicht geſchoſſen werden. Wie wir vom„Deutſchen Jäger“⸗München, erfahren, genießen dieſe Schonzeit vom 15. April bis zum 1. Auguſt, während Turtel⸗ und Hohltauben ganzjährig geſchützt ſind. Auch beim Abſchuß des Fuchſes ſei man vorſichtig, denn die füh⸗ renden Fähen haben noch Schonzeit. bis zum 15. Juni. Das gleiche gilt auch für Iltisfähen und Bachen. Der Höhepunkt des Anglerſports auf die Aeſche iſt erreicht, wenn die Maifliegen ſchmärmen. Auch Foxellen und Hechte beißen jetzt gut. Rotaugen, Rotfedern und Barſche gehen im Juni lehhaft an die Angel. *u* Beſtattung in Fendenheim. Welch großer Beliebtheit bei der hieſigen Einwohnexſchaft und ſei⸗ ner Arbeitskameraden der Verſtorbene ſich erfreute, bewies die geſtrige Beerdigung des Telegraphen⸗ arbeiters Heinrich Lauth. Seine Arbeitskameraden trugen ihn zu Grabe; ſie legten Kränze mit warmen Nachrufen nieder, ferner die Ortsgruppen der NSDAp von Feudenheim⸗Oſt und ⸗Weſt, die DAsc, die Reichspoſt und die Südd. Kabelwerke. Die Rettung „. Und wie entrann er öieſer ſchrecklichen beſahr?“ „Ganz einfach, er hatte„fampf der Gefahr“ geleſen- und mußte, was er ju tun hattel“ oe ſchriften, Ornamente, Reliefs und Vollfiguren* Metall aufgeſetzt oder eingelaſſen werden, wenn ſie von künſtleriſchem Wert ſind und ſich dem Grabmal harmoniſch einfügen. Als Material für Grabmäler ſind zu⸗ gelaſſen: 1. alle geeigneten Naturſteine in einer Oberflächenbearbeitung, die nicht grober als ge⸗ ſtockt ſein darf; 2. alle geeigneten Kunſt⸗ ſteine, zu deren Herſtellung zerkleinerte reine Naturſteinkörnungen verwendet ſind; 3. werk⸗ mäßig bearbeitete Grabkreuze und ver⸗ mandte Ausbildungen aus Holz und Eiſen. Für die Grabmäler ſind beſtimmte Maße vorgeſchrieben. Auch Aſchenreſte müſſen beigeſetzt werden Abſchließend ſei noch auf einige Beſtimmungen der Betriebsordnung für die ſtädtiſche Feuer⸗ beſtattungsanlage hingewieſen. Nach der alten Feuerbeſtattungsordnung konnte die Erlaub⸗ nis zur Beobachtung des Verbrennungs⸗ * Orient- und Perser-Tepniche 5„Bausback lein B 1. 2 But 26467 aktes den nächſten Leidtragenden geſtattet werden, Demgegenüber beſagt die neue Vorſchrift:„Die Be⸗ obachtung der Einäſcherung ſelbſt iſt, weder den Angehörigen nochdritten Perſonen, ſon⸗ dern nur den Angeſtellten der Anſtalt geſtattet. Die Friedhofverwaltung kann einzelnen Perſonen die Erlaubnis zur Beobachtung erteilen, wenn ſie ein wiſſenſchaftliches Intereſſe nachweiſen.“ Auch die Beſtimmungen über die Aſchenreſte ſind geän⸗ dert.„Die Aſchenreſte“— ſo hieß es in der alten Vorſchrift—,„welche den Hinterbliebenen nach ihrem Wunſch entweder in geſchloſſenen Holzkiſten oder Gefäßen von gebranntem Ton oder in zugelöteten Blechhüchſen übergeben werden, können entweder auf dem Friedhof beerdigt odͤer ebendaſelbſt ober⸗ irdiſch aufbewahrt oder auch von den Hinterbliebe⸗ nen in eigene Verwahrung genommen werden.“ Im Gegenſatz hierzu iſt jetzt die Beiſetzung der Aſchenreſte einer Leiche in einem Grab oder in einer Urnenhalle zwingend vorgeſchrieben. Die Aſchenreſte dürfen auch nicht vorübergehend in den Beſitz der Angehörigen gelangen. Deshalb iſt die Aushändigung des Aſchenbehälters an ſie oder ihre Beauftragten nicht zuläſſig— auch nicht zur Bei⸗ ſetzung an einem anderen Ort. dr. w. kh. Kurszetiel der Hausfrau Nun iſt es auch auf dem Markt doch endlich Som⸗ mer geworden! Das ſieht man nicht nur am immer wachſenden Flor der Schnittblumen und Käſten voller Gartenpflanzen für den„Sommerflor“, ſon⸗ dern vor allem an den in hellem Rot leuchtenden erſten Erdbeeren und Kirſchen, die ſich auf einigen Ständen eingefunden haben. Sie beſitzen heute, am 1. Juni, eines mit ſonderlich ungünſtigem Frühjahrswetter geſegneten Jahres, noch ausgeſpro⸗ chenen Seltenheitswert und werden deshalb auch mehr als Raritäten angeſtaunt, als etwa in die Markttaſchen verſtaut. Aber es wird ſchon noch wer⸗ den, wenn ſchon der Spargel trotz des nun ſchon drei Tage anhaltenden warmen„Wachswetters“ hier keineswegs mit gutem Beiſpiel vorangeht, ſondern in erſter Sorte immer noch zwiſchen 60 und 80 Pfen⸗ nigen koſtet. Aber da haben wir zum Troſt den guten deutſchen Freilandſalat: Köpfe ſo groß und feſt wie Kohlhäupter, und ſelbſt die ſchönſten um 20 Pfennige herum zu haben. Mit Wohlgeſallen auch ruht das Auge der Hausfrau auf den ſchneeweißen neuen Winterzwiebeln, die ſich viel zarter anlaſſen als die in Verknappungszeiten gewiß auch recht wertgeſchätzten gelben Aegypter. Wer heute für eine frühſommerliche Gemüſeſuppe einkaufte, hat neben einer Hand voll jungem Spinat, einem Bündchen ebenſo funger Karotten und einem hell⸗ grünen Kohlrabi gewiß auch die erſten Zucker⸗ erbſen nicht vergeſſen, deren ſeiner Geſchmack halt unbedingt mit dazugehört, auch wenn man für 250 Gramm noch bare 30 Pfennige hinlegen muß. Da aber bei unſerem morgendlichen Rundgang neben den dick mit Blütenknoſpen beſetzten Geranien⸗ ſtöcken freündlicher Käſe gar ſo entgegenkommend in der Juniſonne duftete, iſt uns wieder einmal ſie⸗ denoͤheiß dje Rundfunkmahnung des Reichsnährſtan⸗ des zur Steigerung des Verbrauchs von Molkereierzeugniſſen eingefallen. Man kann ja gerade bei warmer Witterung ſo herrlich erfriſchende und auch gut ſättigende Gerichte aus ihnen machen, wenn man nur genügend gute Ein⸗ fälle und die entſprechenden Rezepte dazu hat. Hier wäre gleich eines, das ſich nach der vorgeſchriebenen guten Gemüſeſupye oder einer billigeren Kartoffel⸗ ſuppe bei den Herren der Schöpfung nachweislich großex Beliebtheit erfreut: Quarkkeulchen. Einige gekochte und geriebene Kartoffeln werden mit Quark, einigen Eiern, nach Geſchmack Salz und Zucker, Korinthen und ſopiel Mehl, daß ein ziem⸗ lich feſter Teig entſteht, den man tüchtig durcharbeitet und auf dem Nudelbrett fingerſtark ausrollt, ver⸗ mengt. Man ſticht mit einem Glas Plinſen aus, backt dieſe in der Pfanne in heißem Fett goldgelb und beſtreut ſie mit Zucker, worauf man ſie heiß zu Tiſch bringt. Vom Statiſtiſchen Amt wurden lolgende Verbraucher⸗ yreiſe für Kilo in Pſg. ermittelt: Kartof elu, alte 4,7: Kartoſſeln, neue 13—16; Wirſing 16—20; Weißkraut 25; Blumenkohl, Stück 25—70; Karotten, Bſchl. 20; Gelbe Rüben 15—18; Spinat 12—20; Mangold 16—20, Zwiebeln 15 bis 18; Grüne Erbſen 25—30; Spargeln 30—65; Kopf⸗ ſalat, Stück—207 Lattich 40; Oberkohlraben, Stück 12—20: Rhabarber 19—16, Tomaten 40—70; Radieschen, Bſchl. 5 bis 7; Rettich, Stück—15; Schl.⸗Gurken(groß) Stück 30 bis 50 Suppengrünes, Pſchl.—8, Peterſilie, Bſchl.—15 Sohnittlauch, Bſchl. 56—6; Kirſchen 60; Eröheeren(Ananas) 90—120; Zitronen, Stück—6; Orangen 30—40; Marken⸗ butter 1603 Landbufter 142; Weißer Köſe 25—30: Eier, Stück 9,5—11; Aale 120; Hechte 120; Karpien 90—100z Schleien 120; Breſem 50—60; Backfiſche 40—50, Kahbeljau —45; Schefiſche 40—50; Goldbarſch 38; Seehecht 70: Huhn, goſchlachtet 100110:, Tauben, geſchlachtet, Stück 70—00) Rinoſleiſch 91; Kalbfleiſch 116, Shweinefleiſch 92, 9 Neue Mannheimer Zeitung!“ Abend⸗Ansgabe 5. Seite Nummer 228 Donnerstag, 1. Juni 1939 Sübwefideuiſche Umſchau Bei den badiſchen Reubauern in Schleſien Reiſeeinorücke von der Fahrt der Kreisleiter 99 85 Von Namslau folgen wir ungefähr der polniſchen Grenze und gelangen bei Goſchütz und Militſch in ein Wald⸗ und Seengebiet. Der von Eichen, wah⸗ ren Baumrieſen, eingefaßte Weg windet ſich oͤurch Dutzende von halb mit Schilf überwachſene Seen und Teiche. Es iſt hier die ärmſte Gegend Schle⸗ ſiens mit leichten Sandböden. Nirgends in Deutſch⸗ land wird man winzigere Häuschen antreffen. Sie ſind in primitivſter Weiſe aus runden Steinbrocken oder Baumſtämmen blockhüttenartig gebaut und mit dunklem, moosüberzogenem Schilf gedeckt. Und da⸗ neben, die ſozialen Unterſchiede recht draſtiſch illu⸗ ſtrierend, liegen feudale Schlöſſer und Rittergüter in großen Parks. Bei Trachenberg beſitzt ein Fürſt die größten Karpfenteiche Europas. Er bewirtſchaf⸗ tet nicht weniger als 25000 Morgen Teiche, Die neuen Erbhöſe An der gegenüberliegenden Grenze Schleſiens, am Rand von Rieſen⸗ und Eulengebirge, lernen wir Badener den landſchaftlich ſchönſten Teil Schleſiens kennen, das„Burgenland“, Eingebettet in dem Hügelland des Vorgebirges, liegen reizende Städt⸗ chen wie Jauer und Bolkenhain. Städtebauliche Koſtbarkeiten ſind die Marktplätze mit den rings umlaufenden Bogengängen, unter denen man behag⸗ lich bummelt und ſeine Einkäufe macht. An der Stirnſeite des Platzes ſteht das ſchöne Rathaus mit zierlich durchbrochenem Turmhelm. Von den Höhen ——— altersgraue Burgen auf das Kleinſtadtidyll erab. Immer am Fuß des Gebirges entlang, über Hohenfrieoͤberg, Freiburg, Schweidnitz, Reichenbach gelangen wir nach dem Dorf Niederſchönheide bei Frankenſtein. Dort treffen wir mehrere badiſche Neubauern; Chriſtoph Kirchner aus Sachſen⸗ hauſen bei Wertheim, der jetzt Bezirksbauernführer iſt, Hermann Mink aus Ippingen bei Donaueſchin⸗ gen und Alfons Schramm aus Knielingen bei Karlsruhe. Bei ihnen wollen wir etwas verweilen. Ihre Verhältniſſe bilden ungefähr die Norm für die Neubauernſiedlung in Schleſien. Zu Hauſe waren ſie ſaſt ſämtlich Kleinlandwirte, die nie daran hät⸗ ten denken können, eine lebensfähige bäuerliche Wirtſchaft zu betreiben. Einer war nebenher noch Holzhauer, ein anderer arbeitete für die Gemeinde. Die einzelne Stelle mit etwa 15 Hektar koſtete 27 000 Mark, Davon ſind etwa 10 v. H. als Anzahlung zu leiſten. Das erſte Jahr iſt rentenfrei, im zweiten ſind 1½ v. H. zu tilgen, bis dann, ſteigernd, vom fünften Jahr an die volle Rente von 4 v. H. aufzu⸗ bringen iſt. Trägerin des Verfahrens iſt die Schle⸗ ſiſche Landgeſellſchaft, die mit Krediten der Deutſchen ESiedlungsbank in Berlin arbeitet. Wenn der Neu⸗ bauer aufzieht, ſteht ſchon alles, Haus, Stall und Scheune, fix und fertig da. Jeder der ſtattlichen Höſe mit den breiten freundlichen Giebeln hat viel Raum um ſich für Hof und Garten. Die Felder beginnen gleich beim Haus. Sie kommen vorwärts Das Land wurde von einem Rittergutsbeſitzer erworben, der ſich durch den Verkauf entſchuldet hat. Allgemein werden die guten Böden gelobt; ſie eig⸗ nen ſich u. a. für den Anbau von Weizen, Zucker⸗ rüben, Mais, Gerſte, Hafer und Kartoffeln. Daß unſere Neubauern vorankommen, geht ſchon daraus hervor, daß ſie nicht nur die laufenden Veryfſichtun⸗ gen erfüllten, ſondern ihren anſehnlichen Viehbeſtand vergrößert und ohendrein noch zugebaut haben, Seit 1935 ſind auf Niederſchönheide in ͤͤrei Familien je zwei Kinder angekommen. Im Anfang machie ihnen die Leutenot ſchwer zu ſchaffen. Jetzt arbeitet bei dem einen ein Slowake, bei einem anderen ein deutſcher Flüchtling aus Polen, deren viele in der letzten Zeit über die Grenze gekommen ſind. Es waren ſelbſt gehorene Polen darunter.. Mit den alteingeſeſſenen Bauern ſtehen ſie ſich gut. Durch Fleiß und Tüchtigkeit haben ſie ſich Anſehen er⸗ worben. An der Straße nach Oels beſuchten wir die Sied⸗ lung Stampen. Hier findet ſich vor allem guter Rübenboden, Daß Korn ſteht ſchon höher und ſchö⸗ ner wie bei uns in Baden. Auch für Mais⸗ und Kleeanhau iſt der Boden günſtig. Die Siedler ſind vier Badener und vier Württemberger. Auf dem Acker neben dem Haus pflügt ein Bauer mit zwei ſtarken Roſſen. Als wir ihn anſprechen, hören wir die Markgräfler Mundart. Es iſt der Neubauer Gütemann aus Brombach im Wieſental. Neben ihm wohnen auf Stampen die Familien Herbſt aus Dainbach bei Tauberbiſchofsheim, Biegert aus Ichenheim bei Lahr und Rudolf Wentz aus Pforzheim. Sieben Kilometer nördlich von dem zur Zeit vom Oderhochwaſſer eingeſchloſſenen Croſſen in der Kur⸗ mark, von dem die Heimreiſe angetreten wurde, wurde Lochwitz beſucht. Unſere dortigen Lands⸗ leute wurden von dem verheerenden Unwetter nicht betroffen; ſie verfügen über den beſten Boden des Kreiſes. Die Stellen ſind gleichfalls durch Auftei⸗ lung eineg Rittergutes entſtanden. Auch in der Kurmark traſen wir frohe, zuverſichtliche Geſichter bei den im Jahr 1936 aufgezogenen Familien des Emil Lindörfer aus Wöſſingen bei Karlsruhe, Ernſt Vogt aus Langenau bei Schopfheim, Heinrich Scheeder aus Ittlingen bei Bruchſal, Hans Schä⸗ fer aus Legelshurſt, Kr. Kehl und Michael Ries aus Hohefeld bei Wertheim. Sie betreiben u. a. öen Anbau von Frühgemüſe, Beerenobſt und Spargel. „Möchtet Ihr nicht wieder heim?“ fragen die Kreisleiter.„Zu Beſuch gern, aber nie mehr zur Arbeit in unſeren kleinen Verhältniſſen“, antworten ſie. Die Kinder ſind ſchon ganz Märker geworden; ſie reden nur noch mit den Eltern badiſch. Karlsruhe im Fremdenverkehr * Karlsruhe, 31. Mai. Die Juni⸗Ausgabe der vom. Verkehrsverein Karlsruhe bearbeiteten „Karlsruher Wochenſchau“ trägt ein neues Gewand. Zukünftig wird die Zeitſchrift, die regel⸗ mäßig anfangs des Monats herauskommt,„Karls⸗ ruher Monatsſchau“ heißen. Das Titelblatt zeigt auf farbigem Grunde ein im Dreieck⸗Ausſchnitt (Pyramide) dargeſtelltes Bildmotiv, das jeweils wechſeln wird. Der Inhalt iſt in verſtärktem Maße auf die Intereſſen der Fremden eingeſtellt. Dem⸗ nächſt ſoll auch ein Karlsruher Wochenprogramm zur Veröffentlichung kommen, das den Beſuchern der Stadt überreicht wird Die Wieſentülerin in ihrer neuen Heimat bei Oels (Aufn. NSG.) —————————————.—————¼0 Aus Baden Zudenſchleyper zu Gefängnisſtraſen verurteilt * Lörrach, 30. Mai. In einer außerordentlichen Sitzung des in Lörrach tagenden Schöffengerichts Freiburg hatten ſich vier ſchweizeriſche Staats⸗ angehörige und ein Jude wegen Paß⸗ und Deviſen⸗ vergehens zu verantworten. Bei den Schweizern handelte es ſich um ſogenannte Judenſchlepper, die Juden aus Deutſchland illegal über die Schweizer Grenze verhalfen und das dafür erhaltene Geld wieder ohne Genehmigung über die Grenze brach⸗ ten. Die Hauntbeteiligten Lina Gramm aus Biel und deren Bräutigam Luigi Maguagno aus Goſ⸗ ſau erhielten je zehn Monate Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe, Bruno Singer aus Baſel drei Monate Gefängnis. Der mit⸗ angeklagte Jude Otto Ehrlich erhielt 300 Mark Gelcöſtrafe. Die Geldſtrafen ſowie ein Teil der Gefängnisſtrafen gelten S die Unterſuchungshaft als verbüßt. * Haueneberſtein bei Baden⸗Baden, 1. Juni. Im Dreſchſchopf von Bernhard Gantner brach aus noch ungeklärter Urſache Feu er aus, das in den Stroh⸗ und Holgvorräten reiche Nahrung fand., Infolge der großen Hitze war dem Brandherd kaum beizukom⸗ men, Trotz der übermenſchlichen Anſtrengungen der Feuerwehren, denen die Einwohner helfend zur Seite ſtanden, wurde dͤas große Gebäude ſamt Dreſch⸗ maſchine und Motoren ein Raub der Flammen. Der Pfingſtverkehr auf der Reichsautobahn * Karlsruhe, 1. Juni. Auf der Strecke Palm⸗ bach—-Karlsruher Dreieck und umgekehrt wurden vom 26. bis einſchließlich 30. Mai 21 238 Fahrzeuge gezählt. Auf der Strecke Bruchſal K arlsruhe und umgekehrt paſſierten am 26. Mai in 12 Stunden: 289 Krafträder, 2414 Perſonenkraſt⸗ 71 Omnibuſſe, 378 Laſtkraftwagen, insgeſamt 152 Fahrzeuge; am 27. Mai in 24 Stunden: 1415 6407 Perſonenkraftwagen, 102 Omnibuſſe, 634 Laſtkraftwagen, insgeſamt 8558 Fahrzeuge; am 28. Mai in 24 Stunden: 1974 Krafträder, 7249 Per⸗ ſonenkraftwagen, 163 Omnibuſſe, 121 Laſtkraftwagen, insgeſamt 9507 Fahrzeuge; am 29. Mai in 24 Stun⸗ den: 2344 Krafträder, 7814 Perſonenkraftwagen, 173 Omnibuſſe, 101 Laſtkraftwagen, insgeſamt 10 432 Fahrzeuge; am 30. Mai in 12 Stunden: 428 Kraft⸗ räder, 1880 Perſonenkraftwagen, 48 Omnibuſſe, 246 Laſtkraftwagen, insgeſamt 2602 Fahrzeuge. Die Ge⸗ ſamtzahl der die Strecke Karlsruhe-Bruchſal und umgekehrt in dem bezeichneten Zeitraum paſſieren⸗ den Fahrzeuge beträgt ſomit 34 251. Halsſchlagader durchgeſchnitten * Eßlingen, 31. Mai. Ecke Obere Metzgerbachſtraße und Pliensauſtraße ereignete ſich in der Nacht zum Dienstag ein ſchwerer Autounfall. Der 28jährige Mechaniker Wilhelm Deuſchle ſtieß mit einem ihm in mäßigem Tempo entgegenfahrenden Kraftwagen zuſammen und ſchnitt ſich an der Schutzſcheibe des Wagens die Halsſchlagader durch. Bald nach der Einlieferung ins Krankenhaus erlag er ſeinen ſchweren Verletzungen. Der Tod auf der Straße * Lohr a.., 31. Mat. Zwiſchen Lohr un Lichtenau fuhr der 39 Jahre alte Auguſt Werner aus Frankfurt am Main, der ſich an der Spitze einer Radfahrergruppe befand, gegen einen Stein und ſtürzte. Werner erlitt einen ſchweren Schädelbruch ſowie ſonſtige Verletzungen, denen er nach Verbrin⸗ gung ins Lohrer Krankenhaus erlag. *. * Kelſterbach a.., 31. Mai. Pfingſtſamstag er⸗ eignete ſich auf der Straße nach Raunheim ein töd⸗ licher Verkehrsunfall. Der 31jährige Kaufmann Willi Feith von hier, war mit ſeiner Frau im Per⸗ ſonenkraftwagen auf der Fahrt nach Raunheim, als plötzlich vom Baugelände der Autobahn ein dort be⸗ ſchäftigter Steinhauer mit ſeinem Motorrad auf die Hauptverkehrsſtraße einbog. Feith bremſte ſeinen Wagen ſtark ab, ſo daß er ſich zweimal überſchlug. Während Feith auf der Stelle getötet wurde, erlitt ſeine Frau weniger ſchwere Verletzungen, Der Motorraodfahrer blieb unverletzt. * * Liebenzell, 31. Mai. Der in Monakam bei Verwandten beſchäftigte 15jährige Robert Talmon⸗ Gros aus Zainen, geriet zwiſchen ein Laſtauto und den mit Stroh beladenen Anhänger, Der junge Mann wurde zu Tode gedrückt. *. Je zwei Tote * Kitzingen, 31. Mai. Am Herblacher Berg ſor⸗ derte ein Verkehrsunfall zwei Menſchenleben. Der Fahrer Fritz Bayer aus Schwäbiſch⸗Gmünd fuhr in einer Kurve gegen einen Baum, Bayer wurde auf der Stelle getötet; ſein Beifahrer erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kurz nach der Einlieſe⸗ rung ins Krankenhaus ſtarb. * * Wiesbaden, 31. Mai. Ein ſchweres Verkehrs⸗ unglück ereignete ſich in den frühen Morgenſtunden des Dienstag in der Richthofenſtraße. Ein Motor⸗ radfahrer mit Beifahrer wollte einen aus Richtung Erbenheim kommenden Omnibus in dem Augenblick überholen, als ſich ein anderer Omnibus aus entge⸗ gengeſetzter Richtung näherte. Bei dem Verſuch, zwiſchen dͤen beiden Wagen durchzukommen, ſtreiſte der Motorradfahrer den einen Wigen und rannte dann gegen einen Baum. Der Fahrer und ſein Begleiter wurden mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, wo ſie alsbald ſtarben, * * Villingen, 31. Mai. Ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall ereignete ſich auf der Reichsſtraße 31 zwiſchen Villingen und Marbach. Ein Kraftwagen wollte eine Radfahrerin in dem Augenblick überholen, als dieſe an zwei Fußgängern vorbeifuhr und von der ande⸗ ren Seite her ein Kraftwagen entgegenkam, Die Rabfahrerin wurde von dem überholenden Kraft⸗ wagen geſtreift, der ſie auf die Fußgänger warf, Einer dieſer Männer erlitt beim Sturz mehrere Rippenbrüche, während die Radfahrerin, ein Mäd⸗ chen aus Villingen, einen Kieferbruch, einen Schlüſ⸗ ſelbeinbruch und ſonſtige Verletzungen davontrug. Die beiden Schwerverletzten kamen ſofort in das Villinger Krankenhaus. Der Kraftwagenführer wird wegen unvorſchriftsmäßigen Fahrens zur Verantwortung gezogen. Drei Perſonen in den Werkkanal Eine Frau ertrunken * Heidenheim, 31. Mai. Ein unglückſeliges Ende nahm der Pfingſtausflug dreier Einwohner von Hei⸗ denheim. Ein Kraftfahrer, der auf dem Rüchſitz ſeine Frau und im Beiwagen eine Bekannte auf die Fahrt mitgenommen hatte, wollte in dem Ort Oberbgar bei Augsburg ſeiner Mutter einen Beſuch abſtatten. Auf dem Weg von Augsburg nach Thierhaupten kam beim Verſuch, einen Omnibus zu überholen, die Bei⸗ wagenmaſchine plötzlich ins Schleudern, da die Straße durch den ſtändig niedergehenden Regen ſehr glatt und rutſchig geworden war. Der Fahrer konnte ſeine Maſchine nicht mehr halten und rannte mit ihr in den neben der Straße herlaufenden Werkkanal, der über zweieinhalb Meter tief iſt. Der Lenker des Motorrads und ſeine Frau konnten ſich retten, Die Inſaſſin 806 Beiwagens jedoch ertrank. Als man ſpäter das Motorrad aus dem Waſſer zog, war die Frau von dem ſtark ſtrömenden Waſſerx des Werkkanals, der aus dem Lech abgezweigt wird, ver⸗ ſchwunden. Bei der Toten handelt es ſich um die 37 Jahre alte Frau Thereſe Unterkircher aus Heidenheim an der Brenz. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. * * Langenalb bei Pforzheim, 31. Mai. Dienstag nachmittag fiel das nahezu vierjährige Söhnchen des Sägewerksbeſitzers Gottfried Schönthaler im Holzbachtal beim Spielen in den Werkweiher und ertrank. —————————————————......—————————————————————————.—; rr..............——.— B Tlin 31 8 6 1. 3ʃ,••3 E 6/ Raſſels 5 97762 haft 35 e ypbk. achm KLademtg Dresdner⸗Leipz. oeſch pl 108.2 108.60 Fatr, 1 Ofipreu 145 227% 16375 0 13 6. 200 20 90,— 90,— lacce Maſchinen... Schnenoreſſer 89.— 88,50 So Sr“ 130 ,legaeweren.“ 1635 19 S 980 98— S 102 165 Deutsche lib, 1..%Schl. Lan 05 09,— 00.— 95 N Liquld, 100.7 100,7 Baſall.⸗G.., 63. 65,50 Düren Metglw Pole Holzmane 157/1 16,70Riederl. Koble 153,5., Stearit⸗Magneſſa.. 150,00 DeutfcheBanf. 11 1 lestverzinsl. Werie Althel 135,1 91 2 4½150, Kom,.1 98,50 68,500 Bayr.El.Stef Geſ..... Düſſeld. Hoefelbr Doreigefn„ 73,50 J4, ié0Mardd, Kabelw. 153,0 Steitin Portl,⸗J. 0950 Dt Genkeelb.⸗Ar 1637 10473 .-Holſt, Alſbeel 4% Weſtf. PP. 9 do. Elektr.⸗We.., Donam. N, Nobel 81,50 81,50Hutſchenreuter... 80,— do, Sieingutfd. 128,0Stock 4 Fie„185,0. Di Gff.⸗u,.⸗Si 60,50 90,75 Anleihen; Altbei, 135.1 135.1% de. Abfind.. 4 99.— 90,— Bergmann Glekt. 12359 intracht Braunk 152.2 181.0 Urenſteins Goppei 90,— 98,75 Stöbeſtammgaen 114.1 Di. Goldbise⸗Be, 104,2 Reich, Länder, Reichspeſt, NEE 0100 Pörkeb Berl. Pinde Br... iſenb.⸗Verkrem 167,5 5 Hergdan„, 147, 140.0 Uenabrüc Aupfee.. Stolberger Zinn... 77,50, Di. Hovob.⸗Bant 152 Renienbrieſe, Schutgebiet⸗ 20erl ncB⸗ 8„ Stadtschaften 116—21. 99,— 90.—[ do, St.⸗Pr. 20 7 NelSlettr Lieferung 1270 126.7 enußlch, 130,0 149,7 Doanir Braunk.. 100,0 03 Stollwarf 120,0 120,6 Dt Ueberſee⸗Bag“ 82,.— 83 3/Schl Bökred, do. Kraff u. 8. 150,7 160,6 1* 05 Münch..., 6175Pittler, Werk, 5 1050 1 31 0 Bochum 29 05,25 1 eſ. Mont Elekir Licht u. Kr. 12/½0 139„Werkzeuig. Südd guck 217.1 217, Dresdner Bank 105,5 105,3 Pu efean. 0,— 60.-ſe, Küpi obire, 0, efeanlene 1438 145 2fSerue Dupuſirkentauen.. boboſgomm Klnsien.. 14i/C ensetheſer den 60,— 60, Relning So oD.“ 109 6 Pt.Rerchsanl.27 101,“ 101/½ Bresien 5 F Bdtred. Rosmaneunauer 143,2 143,20Enzinger⸗Union 113. 755 geobſen. W... 92,— 92,50Penarth Brau„ hür Glekte. u,... 127.[Beichsban7 178,5 178,5 ½/R-Schatz, 55 99,J5 9,75/4½¼ Duisbu 4% Or. Henirat, 10 100,0 100,00 Beaub Nürndergg Erbmenn8d Spt 21 115 3 ohn. J. M. 70,25 70,28 fiengs 4 Zahnn.. Triumph Werke. 17200N Bt. Mhm. 1275 1273 Läreeee, 709 9900 9465 5 Saſane 2.... Siiebtſch. Rü. 7 00.— 90, 080 Landes⸗ 1 636 1770 e 148•6 16· 840 99 137½ 130,00Preubenaruoe.. Fucher, Branerei 106.0 106.50M8. 55 Sirr 120 4Reichsan 3*.⸗Bk. 3 21— rem ollläm 78,0 5 0 159,% R Tuchfab 5 9 W eee 1050 1654½ Sah..:, Kypotmek-Benx)werte 1eſtd.boden. Sehwa. Bor, 4 e„ fSkeeen en 60s0 3. *. 141 106, 1040 10 9e eeee 1000,„, Suich S 068 d,76 eſrd, 0. 6 140, 140. e ee Aescheiemietauſc 178.0 15f Pexeinsbk. Hamb. 119, 119/0 09 9 98„5* 98— 0.100,0/ Württ-Obk. S110. Las Dresden 14115 14497 191 0„Weri, 116,7 117,0 6 80 53 P... Bſtd. Bodenkredi * 5 6214½ E Baprverein 3 9 9 38 89% Per 6. einfelden fraft 128,0— e e 0 4% S 1õ⁰.0 1050 ü 10.7 100,9funcustrie-OplgZatonen Clm Bulan“, 1150 goln 4 Se 1 e Cie, 0 k6ſ6e. 5 Seeenee 55— 60,—½ m 9 i 5 ünan ollmar Jourd. ektriz 0 5 Agchengleinbahn 4 % een 10055 ſob⸗ L Peebadensd, 98, 8 1.—.60 99— 9 12007 8 00Proebein. Zückerf, 105,7. Sötiger Leder. 1470 146oe. Spiegelglas. 110.5 1 K 10ʃ,2 10½,60/ U0 Berkebraw 119,2 118,7 4½ Bachien 164) 06,50 98,200 Mannbelmulibe 1* 00.— 99, ſe Hoeſch v. 1923 do. Ind. Gelſe——— 4 G0. S2. Thür. 30 S 115% 1355 82 KRü 1315 132,0 —— 8 5 Mittelſtahl 26 90,50 00,50 Shillingworth. 10 che 0.„„ Si 8.„„„8 3 30Plkroxia⸗* 7 Di.—* N 4% 5. F. 1 100,5 10575 1985 K 5 60,— 00,. 2 8414 Eerbenie urng 95 S 5 Siswirtoti———— 0 Rh-M⸗„ 10,0 100,6/Concordia Berg 8—[Geſ. f. el. Untern„„*9„— 27. 00— b enrbt,1 99,50 93,50,P S, e 4 98.— 60, Se eür Ier 16h,//ente Guwe, 28 Slanste ſebmeer 60, 100,1 102/fiebeechese. 1, Hargzs, Cie, a30 98,0 Hamdg Sddang 7250 2— 82 de.11.G401. 103.0,10540 andbr, une Sehuld fe,/Gril, Gup. 16.— 00.— aumer-venn. 130,0 13,9 Gebbcher, Gehr.. f2, C ne eeg ce,. W. Gaei 4 120 186¼ Rorod. Sen. 30.4h 8 Siſc. Anl Uusl 1320 15,0 Stfentl. Kredit-Anstalt, 1½ Botha 99.— 90, ohne Zinsderechuung emag 1407 142,2 Geipſchmidt, 70 94 15000 1980— 114.5 114.5 13— Sad a Ac. 104, dpfhr. hiſch Atlant. Tel ube 5 Kutgerswe 183,5 133,,[Weitd-Kaufh⸗ 5 104,5 Andau Alzeſi, 13. Wbr ürsellk 99,50 60,50 8 4„ ſe ascinger 20 1% Sert 70 Luane-etr“ /0 25, indeGianaſg 1,½ 17½ G55* 5 0 Verelcee N5 E. 0 90,4% Harp Berab 110.7 110% do. Cont Gad 1117 111,3 ſeindner. Goliſe 13%„ S en, a Wan. 5 eues“ 895%0 büring⸗Altbeſiß 6% De, N..11. 00“% 6188 9⸗ 90,— 99, en olstt 1700„, do Gcbbi 140,7 121½7 flacerat Prar; 10% e Stenerr., 138 Lalenetſietg ali 138,0 128,2“Piäüien, en.., aneh ückver 2380 20 4r Schußgeb⸗ ½0l Er. Geideen 1 do. Kabelwerle.. ackethal. Drah 140,7 140 5 Setoin. Krauß 135/ 135, Sangerh eich 63, 63, Siaign 0 iee ee 1 634—**7 55 18pfbr. N. 16 1000 3850 SR. 5 99.— 00, Ahknen. 159,0 158,1 7 Mnſo 5460 ſannesmann 199•9 105,50 Sarofm Schol* 11896— Meiall..3 12 5 in Se 3— ⏑* i o. Spiegen... GHalleſche 94,12 94,87 Hausfeld Bergd. 140,7 140,7 Schi 135.7 1 8 Wüen. Wirf! e Seieih 0%, lndosttie-Akiles ba. Sieingeng 17,J 180.0ſHanburg. Elefle, 14,0 143, Hart, u. Kühid 120.2/Schi Barw. Genzz. 7,30 78 Jeber Wiegch. Fr 216,0 215,0 Sem ec, 2 Anleihen: 10489 8 4 99 50 95550 Gol Mine, 21 99,7 90, ⸗Fabt 213.0 213,% do Tel u. Rab 122,5 Paruns Gumm 178,0. MaſchinenBuckan 116,0 146,0 Elektx. u. GS.. Sellſtoſt Walobo 111,7 11,7 8 9417„% e ver⸗4 1b ½br, Ug.Baugeſ Venz 1230 do Ton u. Stzg 151,5 152,00Harpen, Gergbar 150,2 131,20Hetp. Weh. Sorap. 1447 138•0 uckerſ.Kl. WanjJl„ aſſ. 9 t d tl. 38.0 138,0 1 85 Kealte ban Gire 1 e 90.— 90, Pae e 038 99,— 99.- 946•6 114,0 113.1] do Waffen 0 Heidenau. Papf 05, Mercut Wolld, 83,— 185,/0 1880 Tokincee„„ 5 8 4½ Br 0*3* 62 99,25 4½86fchibrbtr, 9 662 3— b55 6 er 3.20 76437 201—8 9755 9 fu oe 01—— Geag 138, SS 14 17 BaeAcnen KoloniaWee Tenneen 0, T 15 0 0 000% e ene onne ſüereetr 0 Sierh, Erc, Sebg b Ricteſe e 1300 Schuithe, 10t,7 102,0 GahGenpt 0i.e7 oi.s7/ Ktta,-Ouche, 88.as 60, 4% Vommern 80 98,25 95.25 23— 16 Pfanbbr. Angalt. Kohlenw 112,0 12,2 An r. 178,5 180,5Hindrichs⸗Auff. 1370. Nitteldtſch. Sab-..,— Bant P Srauh 8. 115/5 115, aS % Sachſen K, 18, 99,— W 4 8„— 99, uſchaffog. Zellſt. 98,— 98,1] do Unionbr.. 200,5 210,0 Bebee K 154, 156,0 Müble Rüningen. Seld KRauuaun Bayr 6 9. u. Wk.* 8 Sinsktsss 7 20.—%7 -Golgt..14 99* Rem.%8 98,75 99,75 0½ de, Re 98,50 98,500 Kugsb.⸗N. Maſch, 140,1 130,Omrsbuer Garbis 10600 G,„ 143,7 14½/1Külbeim. Beräsnn e LSiemeus Glasun 106,0 105,7 da. Natatet 104½ 104,7 Schantenge.u 91 15⁰ 02.— ————————— 3 ——— Donnerstag, 1. Juni 1939 Nach der Kapiialmarkilockerung Die ersien Anleihen Es ſind erſt wenige Wochen verſtrichen, ſeitdem die ſtar⸗ ten Bindungen des Kapitalmarktes gelockert worden ſino, um der privaten Wirtſchaft die notwendigen Mittel zur Erfüllung ihrer großen Aufgaben zur Verfügung zu ſtellen, do zeigt ſich ſchon eine recht lebhafte Emiſſionstätigkeit. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein bis zwei grö⸗ ßere Beträge an den Markt gebracht werden. Dabei zeigt ſich einerſeits das ſehr beachtliche Kapitalbedürfnis, wäh⸗ 4 rend andererſeits die günſtigen Zeichnungsergebniſſe nach⸗ weiſen, daß nicht nur der Kapitalmarkt ſehr aufnahmefähig für dieſe Wertpapiere iſt, ſondern auch in jeder Hinſicht bereit iſt, das Kapital für dieſe Auſgaben zur Verfügung zu ſtellen. Es. zeigt ſich alſo, daß die jetzt begonnene Umſtellung der deutſchen Wirtſchaft von weiteſtgehendem Bertrouen getragen iſt. Teilweiſe ſind die Anleihen ſogor überzeichnet worden und in einem Falle iſt der Zeich⸗ Rungsbetrag um mehr als die Hälfte erhöht worden, damit den Zeichnungsanſprüchen genügt werden konnte. Die Kapitalmarktlockerung hat gleichermaßen zu einer erhöhten Aufloge von induſtriellen Anleihen wie zu einer die Anleihen zweigen feſtzuſtellen ſind, grundlage aufbauen können, ganzen Reihe von Kapitalerhöhungen geführt. Während überwiegend bei denienigen Wirtſchafts⸗ die auf einer feſten Kapital⸗ wird die Kapitalerhöhung von den jungen Wirtſchaftszweigen ſowie darüber hinaus von denjenigen Firmen bevorzugt, deren Umfang eine „Kapitalſtärkung auf dem Wege der Anleihenbegebung nicht geſtattet. geſte Um aber auch dieſe Bedürfniſſe nach Fremd⸗ kapital befriedigen zu tönnen, iſt als eine der erſten Be⸗ gebungen die Deutſche Induſtriebank aufgetreten. anleihen. Der Zinsfuß der Induſtrieanleihen iſt im allgemeinen mit 5 v. H. ſeſtgeſetzt, wobei der Zeichnungspreis 100 v. H. beträgt. Die Anleihen bringen alſo damit 5 v. H. Zinſen. Die Verzinſung iſt demnach höher als diejenige der Reichs⸗ Die Aufnahmewilligkeit des Marktes wird da⸗ HDurch gekennzeichnet, daß ein Diſagio für dieſe Anleihen ſprünglich zur Aufgabe, die ſog. Aufbringungsumlage zu pverwalten, die ſeit 1937 eingeſtellt iſt. nicht mehr bewilligt zu werden braucht. Eine Ausnahme in den Zinsbedingungen machte bisher nur die Anleihe der Deutſchen Induſtriebank. Dieſes Inſtitut hatte ur⸗ Sodann hat ſie bei der Oſthilſe als Kreditträger mitgewirkt, welche Aufgabe inzwiſchen auch gelöſt iſt. Sie hat ſich dann ſpäter auf die Kreditgewährung an die Mittel⸗ und Kleinbetriebe Hverlegt und will dieſe Aufgabe in Zukunft verſtärkt durch⸗ führen. Es handelt ſich bei dem Unternehmen alſo nicht um ein rein privatwirtſchaftliches Unternehmen, ſondern um ſolches mit halböffentlichem Charakter. Auch bedingt die Streuung der Kredite gegenüber den hohen Einzel⸗ krediten eine größere Riſikoſicherheit. Aus dieſen Gründen hat das Inſtitut den Zinsſatz auch demjenigen der öffent⸗ 35 lichen Anleihen angeglichen, jedoch die Realverzinſung da⸗ Hurch etwas gebeſſert, daß der Zeichnungskurs niedrig ge⸗ wählt wurde. Iu 4½ v. H. verzinſt und wurde zu 97½ v. H. aufgelegt, ſo Haß ſich eine Verzinſung von 4,88 v. H. ergibt, alſo ein Duſtrieanleihen liegt. — man den erhöht hat, Die 40 Mill. 4 betragende Anleihe wird Satz, der zwiſchen den öffentlichen Anleihen und den In⸗ Wie ſtark das Intereſſe für dieſe Anleihe iſt, geht aus der Ueberzeichnung hervor, ſo daß auszugebenden Betrag um weiter⸗ 90 Mill./ wovon bereits über 12 Mill./ feſt unter⸗ gebracht ſind. Auch von den Induſtrieanleihen hatten die 16 Mill. öprozentige Schuldverſchreibungen der Schluch⸗ ſeewerk⸗Ac in Freiburg eine Ueberzeichnung aufzuweiſen. In abſehbarer Zeit ſoll ein weiterer Betrag von 17 Mill. aufgelegt werden. Mit der bereits im Januar durch⸗ geführten Kapitalerhöhung will alſo dieſes Unternehmen nächſten bexrötigt insgeſomt 47 Mill. neue Mittel aufnehmen, welche für die Erſtellung eines dritten Kraftwerkes Witznau dienen ſoll. Die Geſamtkoſten ſind mit etwa 50 Mill. 4 ver⸗ onſchlägt und das Werk ſoll 1941 fertig werden. Mit ſehr bedeutenden Beträgen iſt auch der Braunkoh⸗ lenbergbau und vor allen Dingen der weſtdeutſche Braun⸗ kohlenbergbau an die Oeffentlichkeit getreten. Zunächſt hat die Braunkohlen⸗ und Brikettwerke Roddergrube AG, Brühl, ein Darlehen von 25 Mill. bei einem Verſiche⸗ rungskonzern aufgenommen. Gemeinſam erhielt ſie außer⸗ dem die Genehmigung, mit der Rheiniſchen AG für Bri⸗ kettfabrikation Anleihen von insgeſamt 100 Mill./ aufzu⸗ legen. Die letzte Geſellſchaft teilt nun mit, daß ſie in den Monaten eine Anleihe von 50 Mill./ aufnehmen werde, nworüber die Verhandlungen bereits abgeſchloſſen ſeien. Die Beträge werden zur Erweiterung der Kraft⸗ ſtoffabrik ſowie zum Ausbau neuer Felder und zur Errich⸗ tung einer neuen Brikettfabrik verwandt. Weiterhin kün⸗ Higt die Verwaltung der Weſtfäliſch⸗Anhaltiſchen Spreng⸗ ſtoff⸗Ach Chemiſche Fabrik(Waſag), Berlin, an, daß ſie demnächſt mit einer Anleihe von 10 Mill./ an den Ka⸗ pitalmarkt herantreten werde. Aus dieſer Zuſammenſtellung geht hervor, doß die Anleihen im weſentlichen von den Grundſtoffinouſtrien ausgehen werden, die zur Zeit größere Erweiterungsbauten durchzuführen haben. Demgegenüber ſind die Kapitalerhöhungen überwiegend der verarbeitenden Induſtrie vorbehalten, wenn wir von der Zellwollinduſtrie abſehen, die im allgemeinen auch wohl nicht ols eine Grunoſtoffinduſtrie angeſehen wird. Zunächſt die BWeſtfäliſch⸗Anhaltiſche Sprengſtoff AG Ehemiſche Fabriken(Weſag), eine Kapitalerhöhung um 5 ouf 25 Mill. /, wobei die jungen Aktien im Verhältnis 471 zu 110 v. H. angeboten werden. Weiter liegen Kapital⸗ erhöhungsanträge von der Daimler⸗Benz Ach um rund 13 Mill.„ vor, wobei die jungen Aktien im Verhältnis 221 zu einem noch feſtzuſetzenden Kurſe angeboten werden. Schließlich hat die Hauptverſammlung der Huta Hoch⸗ und Tiefbau A6, über die Schaffung von genehmigtem Kapital bis zur Hälfte des gegenwärtigen Kapital, das 1,81 Mill. belrägt, zu beſchließen. Wir erſehen daraus, daß on der Kapitalerhöhung ſchon eine ganze Reihe von Geſellſchaften Her verſchiedenſten Wirtſchaftszweige beteiligt ſind, die oller⸗ Dings olle beſtimmte Aufgaben im Rahmen des gegenwär⸗ tigen Wirtſchaftsausbaus durchzuführen haben 5 Die Zuſammenſtellung kann keineswegs Anſpruch auf BVollſtändigkeit der Begebungen in den letzten Wochen er⸗ „Sie zeigt aber deutlich, welche Erfolge die Lockerung der Kapitalmorktſperre bereits heute aufcuweiſen hat und wie von dieſer Moßnahme eine kräftige Neubelebung der privatwirtſchaftlichen Initiative ausgelöſt wurde. Dabei Handelt es ſich nur um Anfänge, denn die Zuſammenſtel⸗ kugn zeigt, daß zwar viele Wirtſchaftszweige an den Ka⸗ pilalbegebungen beteiligt ſind, daß aber doch noch eine ge⸗ wiſſe Rangordnung nach der Drinolichkeit unter volkswirt⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten vorhanden iſt. Der private Ka⸗ pitalmarkt ſieht alſo wieder einer weſentlich beſſeren Be⸗ tätigungsmöglichkeit in der Zukunft entgegen. Dr FEh. Stahl⸗ und Walzwerke Großenbaum AG., Düſ⸗ ſeldorf.— Fuſion mit Mannesmannröhren⸗Werke beſchloſſen. In der aos der Stahl⸗ und Walzwerke Großenbaum AG., Düſſeldorf, in der das geſamte Ag von 9,989 Mill./ durch die Mannesmannröhren⸗ nesmannröhren⸗Werken beſchloſſen. HANDbRLS- ο WIRTSCHAFTS-Zn der Neuen Mannheimer Zeitung Sehr ruhige Börsen Akſien uneinheiilich/ Renien wenig geiragi Rhein⸗Matniſche Mittagsbörſe: Sehr ſtill Frankfurt, 1. Juni. Die Börſe lag ſehr ſtill. Zum Monatsanfang fehlten vielfach noch Limiterneuerungen, außerdem lagen Kund⸗ ſchaftsaufträge faſt nicht vor. Am Aktienmarkt war die Ent⸗ wicklung uneinheitlich, meiſt ſpielten Zufallsaufträge eine große Rolle. Die Veränderungen blieben indeſſen allgemein klein. Am Monkanmarkt bröckelten Verein. Stahl auf 10125(101,50), Höſch auf 108(10876) und Mannesmann auf 10576(105,75) ab. JGeFarben kamen unv. 149,75 zur Notiz, außerdem u. a. VdM mit 171, PuA mit 140, Be⸗ kulo mit 159,50, Conti Gummi mit 213, Weſtdeutſche Kauf⸗ hof mit 1047“ und Reichsbank mit 178,50. Etwas erholt waren Hapag auf 51(50) und ACG auf 144(113,25). In Renten waren die Umſätze ebenfalls ſchmal. Auch in Steuergutſcheinen entwickelte ſich nur wenig Geſchäft bei gehaltenen Kurſen. Serie 2 gingen mit 98,35(98,40) um. Im Telephonverkehr ſtellten ſich Serie 1 auf unv. 102,40, Reichsaltbeſitz vor der Ziehung nochmals v. H. erhöht auf 132)6. In Pfandbriefen war der Umſotz gering, die Kurſe blieben unverändert. Auch Stadtanleihen wieſen kaum Abweichungen auf. Induſtrie⸗Obligationen lagen uneinheitlich bei kleinen Abweichungen, nur 5 v. H. Gel⸗ ſenbenzin matt mit 9876(99,75). Im weiteren Verlaufe kam das Geſchäft völlig zum Stillſtand. Bei den erſt ſpäter feſtgeſtellten Kurſen über⸗ wogen kleine Rückgänge, etwas mehr ermäßigt waren Daimler auf 130,75(13176). Die Anfangsnotiz für JG⸗ Farben wurde auf 149,50(149,75) und für Conti Gummi auf 212,50(213) abgeändert. Unnotierte Werte lagen ruhig und gehalten. Berliner Börſe: Aktien kaum verändert Berlin, 1. Juni. Die heute aus Anlaß des Prinzregentenbeſuches vor⸗ verlegte Börſe eröffnete bei freundlicher Grundtendenz mit kleinſten Umſätzen. Da ſich Angebot und Nachfrage etwa ausglichen, traten nennenswerte Kursveränderungen nicht ein. Die nach der Ultimoüberwindung erwartete Be⸗ lebung blieb aus. Von Montanwerten erhielt noch nicht einmal die Hälfte der variabel gehandelten Papiere eine Anfangsnotiz. Hoeſch gaben /, Buderus v. H. her. Von. Braunkohlenwerten ſind Niederlauſitzer mit einer Einbuße von 2, Ilſe Genußſcheine mit plus 4 v.., von Kaliaktien Wintershall mit plus 76, von chemiſchen Werten Rütgers mit minus 76 v. H. zu erwähnen. In der Gruppe der Elektrowerte wurden zum erſten Kurs nur AEc(plus 96 v..) und Geffürel(plus 4 v..) angeſchrieben. Einige Nachfrage zeigte ſich für Verſorgungswerte, nament⸗ lich RhEA6, die 1 v. H. gewannen. Deſſauer Gas ſtiegen um ½, RWéE und Charlotkenburger Waſſer um je 76 v. H. Zu den ſchwächeren Papieren gehörten ferner Bemberg mit minus 74, Conti Gummi mit minus 76, Daimler, Schubert u. Salzer, Deutſcher Eiſenhandel ſowie Zellſtoff Waldhof mit minus ½ v. H. Andererſeits kamen Oren⸗ ſtein, Hapag und Weſtdeutſche Kaufhof je 4 v. H. höher an. Im variablen Rentenverkehr wurden Reichsaltbeſitz um 2% auf 132558 heraufgeſetzt. Die Gemeindeumſchuldungs⸗ anleihe ſtellte ſich auf unverändert 93.65. Für NS⸗Steuer⸗ gutſcheine J nannte man einen Kurs von 102.40(102.45), Reichsbahn⸗VA wurden v. H. höher bewertet. Im Börſenverlauf war die Kursgeſtaltung uneinheitlich, das Geſchäft blieb hierbei eng begrenzt. Bemerkenswert war der Rückgang der Schiffahrtsaktien, von denen Hapag und Nordlloyd 14 v. H. einbüßten. Ferner verloren Dortmunder Union ſowie Orenſtein je/ v. H. Höher lagen andererſeits Deutſche Waffen mit plus 4, Holz⸗ mann mit plus 1 v. H. Forben notierten 149,75. Der Kaſſarentenmarkt bot ein ſehr ruhiges Bild. Pfand⸗ brieſe, Kommunal⸗Obligationen ſowie Reichs⸗ und Länder⸗ anleihen ſtellten ſich auf Vortagsbaſis. Auch Stadt⸗ und Provinzialanleihen veränderten ſich koum. Zu erwähnen ſind 36er Bahnſchätze mit plus 10 Pf. und 1. Dekoſama mit plus v. H. Bei den Induſtrie⸗Obligationen ſtiegen Far⸗ benbonds um 7 und Hoeſch um 7 v.., während zZ7er Harpener 0,15 v. H. einbüßten. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien büßten Deutſche Ueberſee 1 v. H. und Deutſch⸗Aſiatiſche 1„/ ein. Bei den Hypothekenbanken fielen Hamburger Hypotheken durch einen Verluſt um 1½ v. H. auf. Am Markt der Kolonialwerte ſtiegen Doag um 17 v. H. Bei den Induſtriepapieren gaben Stock u. Co. ſowie Sächſiſche je um 374 v.., ferner Buſch Jäger um v. H. a h. Steuergutſcheine J ſtiegen um 5 3 auf 102.50, dito LI wurden hingegen um 2½ niedriger mit 98.35 notiert. Außerdem wurde heute die 2. Serie der Steuergutſcheine II eingeführt, doch kam vorerſt ein offizieller Kurs noch nicht zuſtande, ſie wurden jedoch im Freiverkehr auf der Baſis von 98.25 gehandelt. Die ſogenannten Anleiheſtock⸗Steuer⸗ gutſcheine ſtiegen um 10 Reichsſchulobuchforderungen Ausgabe 1: 1940er und 1941er 100 G 100,75 B; 1942er 99,87 G 100,62 B; 1943er 99,5 G 100,25 B; 1944er 99,12 G 99,87 B; 1945er und 1946er 99 G 99,75 B; 1948er 99 G 99,75 B—. Ausgabe 2: 1941er 99,87 G 100,62 B. Wiederaufbauanleihe: 1946⸗48er 84 G 84,75 B; aproß. Umſchuld.⸗Veyb. 93,275 G 94,025 B. Am Börſenſchluß waren die Kursveränderungen nur gering. Vereinigte Stahlwerke büßten v. H. ein, wäh⸗ rend Hoeſch im gleichen Ausmaße anzogen. Rheinmetall Borſig und Wintershall wurden um je K v. H. herauf⸗ geſetzt. Eintracht Braunkohle ſchloſſen zu 155, was gegen⸗ über dem Vortage eine Steigerung um 3 v. H. bedeutet. Farben ſtellten ſich auf 14976. Die Reichsaltbeſitzanleihe ſchloß zu 132.80. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 1. Juni. Am Geldmarkt kam die Entſpannung nach dem Maiultimo heute bereits in den Blankotages⸗ geldſätzen zum Ausdruck; dieſe ermäßigten ſich um„ auf 29% bis 276 v. H. Entſprechend dem Angebot an flüſſigen Mitteln zeigte ſich auf der anderen Seite lebhafterer Be⸗ darf für alle verfügbaren kurz⸗ und mittelfriſtigen An⸗ lagetitel. Dabei waren namentlich unverzinsliche Reichs⸗ ſchatzanweiſungen ſowie Solawechſel geſucht. Der Privat⸗ diskontſatz war mit 24 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten lagen ſowohl der holländiſche Gulden als auch der Schweizer Franken ſchwächer. So waren in London für ein Pfund 8,73%6 (8,70/6) Gulden und 20,784(20,774) Schweizer Franken zu zahlen. Der franzöſiſche Frane blieb gehalten. Von den angelſächſiſchen Valuten war das Pfund etwas feſter. So ſtellten ſich Pfunde Kabel auf 4,6829(4,6826). In Zürich und Amſterdam zogen das Pfund und der Dollar entſprechend dem Rückgang der dortigen Valuten leicht an. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 5, Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 1. Juni 31. Mai für kont Geld J Brier Geld Brief Aegypten lägypt. PfDöb 11,960l 11,900 11,060 11,900 Argentinien.⸗Peſoo⸗⸗ 0,574] 0,578 0,574] 0,578 Auſtralien 1 austral PfNJ.331].340 9,331].349 Belgien. 100Belgaf 4 42,42[43,50 42,42 42,50 Braſilien 1 Milreis. 0,134].136 0,134] 0,136 Brit. Indien 100 Ruglen 86,91 87.09 86.91 87.00 Bulgarien. 100Levaf 6 3,047 3,053 3,047] 3,053 Dänemark 100Kronen] 3½ 52,07 52,17 52.07[52,17 Danzig 100Gulden] 4 47.— 4710 47,.—47,10 England... 1Pfd 2 11,660] 11,600 11,660 11,600 Eſtland. 100eſtn Kr. 4½ 68,130 68,27 68,1368,27 Finnland100finn Mk. 4 5,140 5,150 5,140] 5,150 Frankreich.. 100Fr. 2 6,508] 6,612 6,5908] 6,612 Griechenland 100 Dr 6 2,353] 2,357.353 2,357 Holl ind 10½(den] 2 133,57[133,83 133,92134,18 ran(Teheran) 100 Rals 14,40 14,51 14.40 14.51 Island.„ 100 ttr. 5½ 43,20[ 43,28 43,20 43,28 Italien.. 100 Lireſ 4½ 13,09 13,11 13.00 13,11 Japan. I9en] 3,20] 0,680] 0,682 0,680 0,682 Jugoſlaw. 100Dina5 5,694] 5,705 5,004] 5,700 Kanada 1 kan. Dollaa 2,485 25480 2,485 2,489 Lettland.100 Latts] 5½ 48,75 48, 85 48,7548,85 Litauen.. 100Litas 41,94 42,02 41,94 42.02 Luxemburg l00luxemb-kr.. 10,605 10.625 10,605 10.625 Neuſeeland 1 peuseel.Pf. 9,3760.304.3760 9,304 Norwegen 100Rronen 3½¼[ 58,59J58.71 58,59 58,71 Polen.. 100loty] 4½[ 47.—[41.10 47.— 47,10 Portugal 100 Eskudo 4½ 10,585 10,605 10,585 10,605 Rumänien. 100Le 3½——9**—*— Schweden.. 100fer. 2½ 60,07 J60,19 60,07 60,10 Schweiz 100Franken[ 1½ 506,10 J56,22 56,13 56,25 Spanien. 100Peſeten 5 4 2—— Slowakei 100 Kronen 8,5210 8,530 8,521] 8,530 Südafrika 1 müdatr Pfl.O 11,548 11,572 11,548 11,572 Türkei.. Itürt.Pfd. 4 1,978 1,982 1,978 1,982 Ungarn„ 100Pengöf 4— 05 92 Uruguay. 1GGoldpeſo 3 0,874] 1,876 0,874] 1,876 Ver. Staaten 1 DollarI 1 2,4911 2,405 2,491] 2,495 * Fraukfurt, 1. Juni. Tagesgeld wieder 2,75 v. H. — Werke vertreten war, wurde mit ſofortiger Wir⸗ kung die Fuſion des Unternehmens mit den Man⸗ Die örtliche Lage des Werkes Großenbaum ſowie deſſen Erzeu⸗ gungsprogramm verlangten nach einer noch engeren Verbindung mit der Muttergeſellſchaft, als ſie bis⸗ her durch die Verlegung der Verwaltung und des Verkaufs in die Düſſeldorfer Zentrale von Mannes⸗ mann bereits gegeben war. Das Werk in Großen⸗ baum wird nunmehr als„Mannesmannröhren⸗ Werke, Abteilung Großenbaum, Duisburg⸗Großen⸗ baum“ geführt. Die Beteiligungen Kammerich⸗ Werke AG., Bielefeld, Geſellſchaft für Hochdruckrohr⸗ leitungen m. b.., Berlin, Franz Seiffert& Co. AG., Eberswalde, Albert Mund von⸗Cölln G. m. b.., Magdeburg, liegen infolge der Fuſion nun⸗ mehr direkt bei Mannesmann. * Sozialpolitiſche Maßnahmen beim Bau der Reichs⸗ autobahnen und der Weſtbefeſtigung. In einem Vortrag in Bad Ems über ſozialpolitiſche Maßnahmen beim Bau der Reichsautobahnen, der Reichsſtraßen und der Weſt⸗ hefeſtigung gab Regierungsrat Dr. jur. C. Birkenholz ein⸗ leitend einen Ueberblick über die Sozialpolitik, um dann auf die ſpeziellen ſozialpolitiſchen Maßnahmen für die Arbeiter an der Reichsautobahn und beim Weſtwall ein⸗ zugehen. Der Unterbringung der Arbeiter mußte beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit gewiduet werden. Um dem Arbeiter die Trennung von der Familie finanziell zu erleichtern, iſt zum erſten Male bei dem Bauvorhaben der Reichsauto⸗ bahnen die Trennungszulage eingeführt worden. Eine neue ſozialpolitiſche Maßnahme, die heute bei allen Bau⸗ vorhaben der öffentlichen Hand in Anwendung iſt, war die koſtenloſe Wochenendheimſahrt. Da bei dem Maſſeneinſatz von Arbeitern auf den Bauſtellen Ausfälle an Arbeit in⸗ folge ungünſtiger Witterung eintreten, iſt auf Anregung des Generalinſpektors für das deuſche Straßenweſen die Schlechtwetterregelung eingeführt worden. Die Weſtbefe⸗ ſtigung, ſo wurde in dem Referat weiter ausgeführt, hat nicht nur hinſichtlich des Arbeitseinſatzes, ſondern auch hinſichtlich der Lohngeſtaltung und der Geſtaltung der Ar⸗ beitsbedingungen und ganz beſonders hinſichtlich der Be⸗ treuung Aufgaben geſtellt, die in kürzeſter Zeit bewältigt werden mußten. Dabei iſt eine ſinnvolle Freizeitgeſtal⸗ tung in den Gemeinſchaftslagern ein wichtiges Mittel geweſen. * Der Film im großdeutſchen Wirtſchaftsraum. Auf einem Kameradſchaftsfeſt der Ufa⸗Produktions⸗ betriebe unterſtrich der Betriebsführer, General⸗ direktor Klitzſch, in einer Begrüßungsanſprache u. a. die wirtſchaftliche Leiſtung der Ufa im vergangenen Jahre mit beweiskräftigen Zahlen. In dem am 31. Mai zu Ende gehenden Geſchäftsjahre 1938/39 werden die geſamten Einnahmen der Ufa 141(i. V. 120) Mill. Mark betragen, was einer Steigerung von 17,5 v. H. entſpricht. Die Umſätze der Ufa⸗Lichtſpielthea⸗ ter werden im laufenden Jahre 53 li. V. 46,5) Mill. Mark erreichen; die Steigerung beträgt rund 14 v. H. Die Zahl der Ufa⸗Lichtſpieltheater wurde von 114 auf 136 erhöht, wodurch die Zahl der Sitzplätze von 122644 auf 145 000 anwuchs. Die Einnahmen im Filmverleihgeſchäft haben ſich um faſt 26 v. H. auf 34,5 auf 43,5 Mill.“ erhöht. Die Einnahmen beim Werbefilm und bei der Ufa⸗Han⸗ delsgeſellſchaft ſtiegen von 12 auf 15 Mill. /. Die Kopierleiſtungen der„Afifa“ mit einer Produktion von 40,5(31,6) Mill. Metern haben den Aequator⸗ umfang überſchritten. Welche Bedeutung die deutſche Filmwirtſchaft nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch kulturell beſitzt, lehrt die jährliche Beſucherzahl der deutſchen Lichtſpieltheater, die ſich von 1933 bis 1938 von 238 auf 430 Mill. erhöhte und ſich damit binnen ſechs Jahren faſt verdoppelt hat. Anleihen d. Kom. Verb. 1 31 Goldhyp.-Ptandbriefe 3 Beteiligungen, 0,03(0,03) TTUNG Abend-Ausgabe Nr. 243 OEnzinger⸗union⸗Werke A0, Mannheim. Die Haupt⸗ verſammlung, in der 2468 000 Aktien vertreten waren, genehmigte den bekannten Abſchluß mit wieder 6 v. H. Dividende. Die Geſchäftsentwichlung im neuen Jahr ſei auf allen Gebieten des Fabrikationsprogrammes ſehr be⸗ friedigend. Insbeſondere iſt die Nachfrage aus der Oſt⸗ mark und dem Sudetenland reht erheblich. Errichtung von Abteilungen„Fremdenverkehr“ bes den Wirtſchaftskammern. Durch Anordnung des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters iſt bei den Wirtſchaftskammern außer den beſtehenden Abteilungen für Induſtrie, Handel uſw. nunmehr auch eine Abteilung„Fremdenverkehr“ errichtet worden, in die die bisher zur Abteilung„Handel“ ge⸗ hörende Unterabteilung„Gaſtſtätten⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe“ eingegliedert wurde. Damit iſt die für die Betreuung des Fremdenverkehrs notwendige Verbin⸗ dung zwiſchen der Reichsgruppe„Fremdenverkehr“ und den Wirtſchaftskommern ſichergeſtellt. * Landwirtſchaftliche Hauptgenoſſenſchaft eGmbch, Sud⸗ wigshafen a. Rh.— Wieder 4 v. H. Zinſen. Wie dem Be⸗ richt des Vorſtandes über 1938 zu entnehmen iſt, ſtellte ſich der Warenabſatz im Berichtsjahr auf 3 836 Dz. im Werte von 30 522 111,40 /. Gegenüber dem Vorjahr (2 851 591 Dz. im Werte von 20 947 114,08 /) iſt alſo eine weitere Steigerung zu verzeichnen. Wie ſich aus den Aus⸗ führungen über die verſchiedenen Warengebiete ergibt, war im Berichtsjahr eine weitere Zunahme des Verbrauches an Düngemittel feſtzuſtellen. Der Abſatz an dieſem wichtigen Produktionsmittel hat ſich gegenüber 1930 verdoppelt. Zur Saatgutverſorgung wird feſtgeſtellt, daß die Bezüge von Saatkartoffeln diejenigen des Vorjahres nicht erreichten, auch ergaben ſich zum Teil erhebliche Verſchiebungen in den Sortenwünſchen, als Folge der notwendigen Anpaſſung an die Sortenbereinigung, wie ſie ab 1940 Platz greifen wiro. Schädlingsbekämpfungsmittel waren für den Wein⸗ und Obſtbau inſolge der Froſtſchäden nicht in gleichem Maße wie in normalen Jahren erforderlich, ſo daß der Abſatz hierin zurückging. Der Warenrohgewinn hat ſich mit.035 Mill.& etwa auf Vorjahrshöhe gehalten, wenn berückſichtigt wird, daß der Warenrohgewinn 1937(1,59 Mill /) Erträge enthielt, die nicht dew Erfolg dieſes Jahres entſtammten. Danelben werden 0,10(o) Mill./ Erträge aus Nebenbetrieben. 0,21 (0,44) Mill. 4 Zinſen, 0,004(0,007), Mill. 4 Erträge aus Mill. ſonſtige Einnahmen und 0,06(0,02) Mill.„ ao Erträge ausgewieſen. Unkoſtew ſtiegen auf 0,96(0,91) Mill. J. Zinſen verminderten ſich auf 0,19(0,38), Steuern auf 0,11(0,14) Mill. /J. Abſchrei⸗ bungen ſind diesmal mit nur 0,06(0,46) Mill./ bemeſſen. Nach 0,046(0,10) Mill. Zuweiſungen an Rückſtellungen verbleibt ein Gewinn von 82 342(95 759) /, woraus die Geſchäftsguthaben mit wieder 4 v. H. verzinſt werden. Die Zahl der Mitglieder verminderte ſich im Berichtsjahr auf 689(694), die Zahl der Anteile auf 837(842), die Haft⸗ ſumme auf 4,185(4,210) Mill. l. Waren uncl Märkte * Belliner Getreideverkehr vom 1. Juni. Der Ber⸗ liner Getreidegroßmarkt fiel infolge des Staatsbeſuches des Prinzregenten Paul aus. Im Freiverkehr entwickelte ſich nur begrenztes Geſchäft, zumal die Verarbeiter und Ver⸗ braucher ausreichend verſorgt ſind. In eiweißreichen Futtermitteln ſowie Futtergerſte, kam es verſchiedentlich zu Abſchlüſſen über kleine Mengen. 2 Bremer Baumwolle vom 1. Juni. 11,57. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 1. Juni. (Eig. Dr.) Juni 5,45 B 5,30 G; Juli 5,40 B 5,25 G; Aug. 5,40 B 5,25 G; Sept. 5,30 B 5,15 G; Okt. 5,00 B 4,80 G; Nov. 5,00 B 4,85 G; Dez. 5,00 B 4,85 G; Tendenz ruhig.— Gemahlener Melis prompt per 10 Tage 31,35; per Juni (Eig. Dr.) Loko 31,45—31,50; Weißzucker⸗ bzw. Raffinerie⸗Melaſſe 3,18: Rohzucker⸗Melaſſe 3,18; Wetter ſchön. 2Berliner Metallnotierungen vom 1. Inni.(Eig. Dr.ſ Es notierten in für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars) 58; Standard⸗Kupfer lſd. Monat 52,25, Origi⸗ nalhüttenweichblei 18,25, Standard⸗Blei lfd. Monat 18,25; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17,50; Stand⸗ dard⸗Zink lfd. Monat 17,50; Originalhütten⸗Aluminium 98—90 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 36,60—39,90. * Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Ge⸗ bietsfachgruppe des Zinkblechhandels hat im Einvernehmen mit dem geſamten Zinkwalzverband ab 1. Juni ihre Grundpreiſe um 0,25/ je 100 Kilo erhöht. Die letzte Ver⸗ änderung der Zinkblechpreiſe am 27. Mat betraf ebenfalls eine Heraufſetzung um den gleichen Betrag. * Der Londoner Goldpreis betrug am 31. Mai für eine Unze Feingold 148 ſh 5/0 gleich 86,6625„, für ein Gramm Feingold demnach 57,2765 Pence gleich 2,78626 l. * Ankauf der am 1. Juni 1939 fälligen Zinsſcheine der Nounganleihe in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die am 1. Juni 1939 fälligen Zinsſcheine der Amerikani⸗ ſchen Abſchnitte der Hounganleihe, die den Stempel„USA Domicile October firſt 1935“ tragen, werden in der glei⸗ chen Weiſe wie diejenigen Zinsſcheine derſelben Abſchnitte, die am 1. Dezember 1938 fällig waren, angekauft werden. Den Inhabern ſolcher Stücke und Zinsſcheine wird mithin die Möglichkeit gegeben, die am 1. Juni 1939 fälligen Zins⸗ ſcheine bei der Firma J. P. Morgan und Co., Neuyork, City, oder bei einer der amerikaniſchen Vertretungen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie vom Fälligkeitstage ab mit 20 Dollar für 27,50 Dollar Nennbetrag gegen Dollar zu verkaufen. Noung⸗Mark können auf Grund der gel⸗ tenden Beſtimmungen erworben werden. D———————————————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. i. V. Gericht: Dr. Fritz Hammes.— Sport: Willv Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau: i. V. Richard Schönfelder. Bilderdienſt: i. V. C. O. Eiſenbart, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend über 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April über 21 500 — * Deutsde Frankfurt testwerzins!l. werte Otsch. Staatsanleiher 1050 1. 5 Di..⸗Anl. 27 101,7 462 do. do 38— —* f. 4/5 99,75 do, v. 86 2. W. 4½ do v 37.F. 98.87 4½ Do. v. 38 1. F. 08,62 4% Baden 27.. 98.62 4½ Bayern 27.. 90,40 4— en 28-D 98,50 4——5—— 4½é[Thüringen? 50 4½% do. 27-B 90,50 31. 101.7 *ͤ· 90.75 Oberheſſ.Pr.⸗Anl. 4 Augsl urg 26 4¼B.⸗Eaden 26 4½BerlinGold24 4˙, Darmſtadt 26 4½ Dresden 4¼(7) Frankf. 26 4¼ Hanqu 28 4,ç 26 4½ Lubwigsh.. 26 4¼ Mainz 26 A. 4½% Mannheim?6 4½ do. 4½ Pirmaſens 26 205 Uum 2 E 1 135,0 Stadtanleihee 98,25 10².5 60,02 9 97,50 * 68.37 90.75 97.87 7 97,87 98,87 4 134,0 98.— 102,5 06,62 97,50 98,75 67.— 96.— 08,37 665— 908— 08.50 98.87 4½ Dt.R. bahn 35 100,5 472 do. v. 36 R. 1 99.50 4 Rpoſt 25. 160,2 Steuer gutſcheinz/ Caus Anleiheſtock) 83,40 Alibeſiz D Reich 132,0 9 MannheimAusl. Pfandbriefe u Schuld- verschreibungen Kreditanstanen der Lönde, 4¼ Heſi.Ldsbk. 26, 27 u. 28. R 1, 2, J, und 9. 4½ do. Gold⸗ 5½ peſſ..§ 134,2 99.— 134,2 99,— Schuldv. 28 K 2 98,50 98,50 pbk. Lig. o. Ant.-24 100,7 100,8 4½ Pr. Ld.⸗Pfbrf. Anſt..⸗Pfbrf. R 19. de R225 100,0 100, 100,0 100, do..⸗KomBR12 100,0 100,0 4½% Württ Wohn. 28 K 1 1... 09.50 99.50 Landes- und Provinz- banken, kom. Giroverb. 4½ Bad..⸗Ldbk. Mannh. 29, R2 4½ do. Goldgt Al 4½ KaſſelLdk 26 RB 4½ Ldskom.⸗Bk. Giroz. ſ Heſſen R 2 R 8 4½ do. R 10 4½ do. R 12 4% NaſſauLdsbk. Gpfbr. 25, A 1 4¼ do. Kom. 26 81 4¼ do. 90,50 99.— 99.50 96,50 90.,25 98.50 08,02 00,0 00,50 99.— 90 99.50 —8,54 99.25 98.50 98.62 90,5 99.50 Dt. Kom. S. Abl.8 1 do.* Landschaften k, U. k Bu. Ak 135,8 2 154.3 135,8 154,5 4½pBayrBodencr. Würzb.§-VIII 4¼ Bayr.Landw⸗ bant R 32 4¼ Berl. Hyp.⸗Bk. 8S 6 von 25. 4½½ FrkftrHyp. Bk. R—4 8/ do. Lig. Pf. b. A. R 5, ½do. GoldK. R 4½ do, Pfbr.⸗Bl. Gpfbr. kmlll u. 9ſ/à do. Lig. k K 4½ do. Kom. k 5½ Goth. Grder.⸗ Bank KA7 4½ Mein. Hyp. Bk. Gpfbr.k U, U, uu 4¼ Pfälz. Hyp. Bk. 24/5/6-I& 57½ do. Lia. 26.28 o. A,-G. 4½ do. GoldKtom. %½ Preuß. Boder. Lig. Gold VII, Lit.-u. Vo. A. 99.75 101,0 90. 90.— 100.8 98.50 99.— 11 100,8 98,30 101,0 99.— 99.75 100,7 98.50 101,0 v. Hypothekenbanken 31 99, 75 101,0 99, 90. 100.3 98.50 00.— 100,6 98.50 100,7 99.— 90,75 100.7 98.50 100,8 4¼ Rh. Hyv.⸗Bk. Mannb R2—4 4½ do. R 35,36,89 5¼ do. Lig.Pfbr. 4½ Rh.-Hyp-Bk. .⸗Kom. RIll 5½% SüddBoder.7 Lig. Gpfbr. 8 1 und U o. A. 4½ Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2. 4½do Erdtv.!-0 5 Krupprreibſtoff 5 NeckarStuttg 23 5 Röchling, Eiſen JG. Farben RM⸗ Anl. v. 23. NeckarStuttg.21 90.— 99.— 90.— 00.— 100,7 200.7 98.50 98.5. 100,7 100,7 100,%. 90,75 99,75 Schuldverschreibung. 101,0 101,0 90,50 in Akt en umwandelbar 124,0 124.2 ohne Zinsberechnun 99,37 99.— I Gebrüder E G. 33 Andrege-Noris Aſchaff. Buntpap⸗ do. Zellſtoff inqustrie-Aktien 62.— 61,50 114,3 113,3 N2 27 975,50 96,60 13* 1 31 1. 31. adiſche Maſch.. 97,50 97.50Großkraft. Mhm.... Idenw. Hartſtein 144.0 144,0 ürttemb.0—— 3 ur. Po er 154.0 72. Srlla k Biffinger. 12 WafkeBraueret...[Verkehrs-Aktien Bayr. Mororenw. 134,0 134,5 gafenmühle„nart⸗u. Bür ellſt. Waldhof 11/0 112.(Bod. AG. f. Rhei 9 Süreern Waldhof 111,0 112,2„AG. f. Rhein⸗ 185 103 103,0 103,0 ſät, Mühlen.. 134.0 125,5[lement Heidelbg. 141,0 141,5 ſchiff, und See⸗ 5 9 8 80.—8 Brauer.Kleinlein 117.0 117,0 Sanfwerte Füſſen 126.0.Bi. Preßh.“ Sprit 103.0 163,0 Sank-Aktien viReichsb. Borg. 12241 12173 Bronce Schlenk. 101,0 101,5 Harpener„. 130,0, gbein. Braunkohl. 211.7 211,00 Padiſche Bank. 100,2 109.3 Brown. Boveri... Hartmann& Br... libeinelektra St. 116,2... Comu. Privatb. 105/ 105½ bem. Albert.. 94,37 98,50 af. G FF Versicherungen ** R.. G.* 5 3 aimler⸗Benz.. 130,7 131,5 Polzmann. Ph.[Roeder, Gebe.“, 92,— 92, Parnter 97335 5— emagg.. 141,2 142,5 funghans. 91,02 0. Hyp.⸗Bank 103.5 103.5 M 9248.* Dt.Gold.u. Süüber 201,0 202.0 252,0 252,0 Reigsbant. r. 7785 1185 Süe runa— Dt. Steinzeainung.... Hlein, Schanzlin 14,02. 13 Reichsbank 8,5 8 Dlirrwerte. 111.0 111.00Knort, Heilbronn 257.0 257.0 S 109,8 102,0(Kgein-Hon,Bank 127·8 13, Furlacher Hof 100.2 105.“Kole u, chhle 006 128.0 Stemenz.Reinig.... 142.0] Bürttbg. Vank. 108.0 106.0 ichbaum-Werger 108,5 108,5 Konſtegltwülrtl. 89,50 83.50J Sinaleo 100.5 106.0 mzinger⸗Union, 112,0. 15 50 83,50 Sinner, Grünw Amtlich nieht notierte Werte Gbelncer Afnſc. lido licteſecr: S Sübr⸗ c 6 e Elilinger Spinn, 102.5 102,5 Süwenbe, Münch. 1870 187,0 4 7 e Exportmalz 115,0 115,04%% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werke 9. E— aber u. Schleich 104.0 104,0f5 hle 130.0 130.0 8 P 99,.— 375 Gebr... 143.5 148,5 ſfainkraſtwert. 39,50 80,50[[lerein dt.Oelfab. 130,5 130,53% Großkraft Maunheim u. Pfalzwerke 1941 10,— J6 Farben 149,3 14 ,8Mainzer Akt.⸗Br. 87,— 87.— do. Glanzſtoff 4½0% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 19271952 96,.— Feinmech.(Jeiter) 105,0 104,0 Mez Nr6.... 98.— 96.— do. Saihemig 188.549% 0 Feldmühlethapier 108,0 108,0 Moenus..... 118,0 118.0 do. Strohſtoff 196,0 106,04/000 10„ 1930 1955 90,20 lbſchmid 128.5 129.0 Notoren Darmſt. 117.0 117.0, do. Ultramarin-. 4½9% Ruhrwohnungsbar 1958 88,70 ſie ſchmidt. 20 93,50. 21670 216,51 Poigt& Haeffner.. 59%% Ber. Stahlwerke(Rheinelbe Union) 1846] 60.65 ritzner ⸗Kayſer 93,50 Volihom, Seil. 99,— 90,.— 4/4% 8 0 1951— FCFXXAEEAGASSS 2aS2.080 S2:.2„„ 2* 99 22— E 82 30 Rene Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Streiflichter über den deutſchen Fußball Im Zeichen der Deutſchen Meiſterſchaft— Eine übernommene Sparta— Die Tſchammerpokairunden— Vorproben für das neue Spieljahr Der Fußball um die Pfingſtzeit iſt von jeher das große Atemholen für den Schlußteil und zugleich Höhepunkt des alljährlichen Ringens um die höchſte deutſche Fußball⸗ trophäe. Es iſt ein letztes, vorſommerliches Auſblühen der privaten Begegnungen, die die Feiertage— wie für jeden Alltagsmenſchen— zu einer Oaſe auch für den Fußball machen, aus der die Kraft für die letzte, ſtille Partie des Jahresprogramms geſchöpft wird. Allerdings— der Zau⸗ ber der Natux, oder, für dieſes Jahr richtiger geſagt, der automatiſch zeitbedingte Drang der Menſchheit, hinaus⸗ zuſtrömen, auch wenn das„liebliche Pfingſten“ von rauhen Winden und Sturzregen umtoſt, läßt die Spielſelder von Zuſchauern verwaiſen, um ſie in umſo kelizentrierterem Strom zu den Großtreſſen der Vorſchlußrunde und des Endſpiels aus allen Himmelsrichtungen wieder zuſommen⸗ zuführen. Es iſt kaum faßbar, daß dieſe an⸗ und abflutende Strö⸗ mung der öffentlichen Teilnahme über Jahrzehnte hinweg Jahr um Jahr, trotz des im Grunde ſich doch ſchematiſch wiederholenden Programmkreislaufs eher zu⸗ als abnimmt, daß auch die größten Stadione die Menſchenmaſſen nicht mehr zu bergen vermögen und auch die Hörermaſſen um die Loutſprecher immer phantaſtiſcheres Ausmaß annehmen. Ein Rätſel. aber das beſte Zeugnis ſür Aufnahmefähigkeit, Bereitſchaft, Sportfreudigkeit und den Entwicklungsdrang der deutſchen Nation. Der Aufbau des neuen Großdeutſchlauds auch in Tur⸗ nen und Sport führt nach der Eingliederung der Oſtmark in die Tſchammerpokalrunden zum erſtenmal den Oſtmark⸗ meiſter in den Kreis der Bewerber um die Deutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft. Schon der Umſtand, daß das erſte Ein⸗ greiſen im Tſchammerpokal(ganz abgeſehen von der ſieg⸗ haften Vertretung des Oſtmarkgaues bei den Breslauer Großkämpfen 1938) die Trophäe nach Wien entführte, und daß heute wiederum ein Dortiger Vertreter ſich anſchickt, die Meiſterſchaftsareng unſicher zu machen, zeigt den Wan⸗ del, der mit dem Anſchluß der Oſtmark vor ſich gegangen iſt; ganz gleich, ob nun Admira Deutſcher Meiſter wird oder nicht. Das letzte Spieljahr hat ſein Gepräge von der Donau empfangen, wobei die ſtarke Heranziehung zu den Ländertreffen gleichfalls ihre Runen zog. Die bevorſtehende Vorſchlußrunde der letzten Vier hat mit Admira, Hamburger SP, Schalke und Dresdner Sportelnb 4 Teilnehmer zuſammengebracht, die in ihrer Spickung mit internationalen wie repräſen⸗ tativen Kräften einen Komplex ergeben, wie er ſelten vor den Toren des großen Vorhofs zur Deutſchen Meiſterſchaft ſich zuſammenballte. Allerdings, die Wege dieſes Quar⸗ tetts durch die Gruppen waren an Schwierigkeiten und Belaſtungsproben ſehr verſchieden, ſo daß es trotz allen äußeren Anſcheins ſchwer hält, ſie kurzerhand als eben⸗ bürtig zu bezeichnen, olſo irgend eine Favoritenſtellung abzulehnen. Hamburger SB, Schalke und Dresdner SC haben allerdings den Nimbus gegenüber Aömira, aus ei⸗ gener Kraft ſich den Weg bis hierher gebahnt zu haben; aber wer die eigenartige, geladene Konſtellation der Grnppe 3 nebſt ihrer kampfmäßigen Entwicklung vor Augen hat, kann aus ſolchem Unterſchied durchaus keine abſchwä⸗ chenden Schlüſſe ziehen. Das einzige, was den, traditions⸗ mäßig betrachtet, heute doch wohl als etwas ſtärker zu taxierenden Bewerbern Schalke und Admira gefährlich werden kann, iſt der Pokalcharakter der Vorſchlußrunde wie des Cudſpiels, der im Voriahr bereits die Gelſen⸗ kirchener ſtraucheln ließ, und der auch Admira inſofern ge⸗ fährlich werden kann, als ſie in dieſer Hinſicht an Ravid nicht ganz heranreicht. Es mag kühn und gewagt ſein, bei der heutigen Lage auf die kommenden Endſpielteilnehmer abheben zu wollen, aber inſtinktgemäß pendelt das Gefühl um eine Schluß⸗ paarung Schalke— Admira. Im übrigen kann auch jede andere Variotion als Möglichkeit errechnet werden, nicht aus der kautſchukartigen Weisſagung heraus:„Es kann regnen oder auch nicht regnen“, ſondern weil im Fußball eben alles möglich iſt. Jedenfalls werden die Blicke der Fußballanhänger am Sonntag auf Frankfurt und Berlin gerichtet ſein, denn Horxt fällt ſchon bereits die Entſcheidung, ob der Siegeszug des Oſtmarkſußballs geſtoppt, baw. ob die beiden traditions⸗ geladenen Großmeiſter den Gang ins Olympiaſtadion an⸗ treten werden Die Prager Kombination Sparta— Slavia für die Lehrſpiele hat, abgeſehen von der Niederlage gegen die in Hochform ſtehende Oſtmark, ihre Aufgabe kaum ſchlechter gelöſt als die einſtigen eugliſchen Vertretungen, die namentlich in den letzten Jahren mit Unentſchieden und ſelbſt Niederlanen zufrieden ſein muß⸗ ten. Einen bitteren Nachgeſchmack brachten für die das Hauptkontingent ſtellende Sparta die unmittelbar an⸗ ſchließerden Privatſpiele in Frankfurt und Mannheim, die klar herausſtellten, daß ſich die Prager gründlich über⸗ nommen hatten. Damit braucht die ſamoſe Haltung des Badiſchen Meiſters durchaus nicht geſchmälert zu ſein. Nicht»iel hätte gefehlt und die Prager wären in Mann⸗ heim vollſtändig unter die Räder gekommen. Vielleicht dient das Ganze zur heilſamen Lehre nach allen Seiten, denn dieſe Epiſode hat wieder einmal gezeigt, daß auch im Sport die Kräfte nicht ungeſtraft überſpannt werden dürſen Im Tſchammerpokal. der mit ſeinem Fortſchreiten immer mehr die Schatten des Endringens des Vorjahres heraufbeſchwört, harrt man noch des letzten Eingreiſens der Gaumeiſter. Eine Sonder⸗ barkeit örängt ſich beim Rückblick über die Pokaljahre den Mannheimern von ſelbſt auf: daß der rheiniſchen Fußball⸗ gemeinde noch niemals das Ereignis zuteil wurde, die beiden Mannheimer Meiſter BfR— Waldhof im Pokal einander gegenüberzuſehen. Eine weitere Merkwürdig⸗ keit, daß den badiſchen Vertretern niemals eine Teilnahme an den Endſpielen gelang, obwohl anderen. im Grunde durchaus nicht ſpielſtärkeren Vereinen dieſe Ehre zuteil wurde. Mag ſein, daß den techniſch hochſtehendent, aber körperlich nicht gerade beſonders geſegneten, führenden Mannheimern der Pokalſtil nun einmal nicht liegt, oder wenigſtens nicht ſo, um die Linie bis zum Ende durch⸗ zuſtehen. 8 So kommi man von ſelbſt zur Betrachtung der Vorproben, 7. Seite/ Nummer 289 die au der Rhein⸗Neckar⸗Gabel zur Zeit als Vorbereituns für die kommende Spielzeit vor ſich gehen. Eines feſtſtehen: Die Vereinsleitungen und Sportführungen haben es beſtimmt nicht leicht! In iedem Verein ſind Strö⸗ mungen für den Einſatz dieſes oder jenes beſtimmten Spielers, wobei noch die Gefahr beſteht, daß nicht rechtgeitig oder genügend beſchäftigte talentierte Kräſte zur Abwan⸗ derung neigen, oder daß ein Berein in den Fehler ver⸗ ſällt, zu viel neue Kräfte auf einmal auszuproben, folglich dauernd umzubauen und ſo den eigentlichen Ueberblick zu verlieren. Die Früh⸗ und Spätſommermonate ſind die ei⸗ gentliche Zeit des Ausprobens. ſoweit dieſes überhaupt— als wirkliche Verſtärkung der Mannſchaften— notwendig iſt. Niemand halbeſſeren Einblick in das Spielerreſervoir als Bereinsleitung, Sportführung odex der Trainer ſelbſt: auf jeden Fall aber ſollte zum Pflichtſpielbeginn eine Manuſchaft ſertig ſtehen, denn nichts iſt geführlicher, als den Umbau in die eigentliche Spielzeit ſelbſt hinein⸗ zuverlegen. Noch immer haben die Mannſchaſten nur Dauexnerfolge im Reiche erzielt, deren Auſſtellung konſtant blieb. Eim Spieler kan nur von einem wirklich beſſeren aus der Mannſchaft„hinausgeſpielt“ werden. Gerade in Mannheim hat der vielfache Wechſel innerhalb beſtimmter Mannſchaften zu kleinen Tragödien oder gefahrdrohendſten Lagen geführt. Ja, man erlebte es, daß Sonntag für Sonntag die Forwationen anders ſtanden. Gewiß, die ſebbſtverſtändlich primären Anforderungen von Wehrmacht und Arbeitsdienſt ermöglichen nicht immer eine Vollbeſetzuna— aber auch im Rückgriff auf die ver⸗ ſügbaren Reſerven hatte man die leitenden Richtlinien aus dem Auge verloren. Auguſt Müßle. Kleine Syort-Nachrichten Die Sudeten⸗Fußballelf zum Gaukampf gegen Sachſen am 4. Juni in Außig hat folgendes Ausſehen: Klima; de la Vigne— Nahloyſky; Fiſcher— Swaton— Kreil; Riedel— Machu— Schmidt— Goth— Zeſel. Slavia Prag ſchlug am Mittwoch in einem Fußball⸗ freundſchaftskampf in Prag Rapid Wien mit:2 6311) Toren. Herbert Runge, unſer Schwergewichts⸗Olympiaſieger, will mit dem zweifachen Eu ropameiſter Olle Tandberg (Schweden) in dieſem Jahr zweimal die Boxhanoſchuhe Die Motor-HF in Goslar 6. Reichstreffen mit zahlreichen Wettbewerben Erneut will die Motor⸗H beim 6. Reichstreffen vom .—5. Juni in Goslar beweiſen, daß ſie in Zuſammen⸗ arbeit mit dem NScgc im Motorſport und in der Motori⸗ ſierung weitere Fortſchritte gemacht hat. Immer größer wird bas Intereſſe bei den jugendlichen Motorſwportlern, ſo daß die Neunungen für Goslar bei weitem nicht berück⸗ ſichtigt werden konnten, um eine Ueberlaſtung des Pro⸗ gramms zu vermeiden. Insgeſamt nehmen 1200 Teilneh⸗ mer(400 Dreier⸗Mannſchafen) den Kamof auf. Die Wett⸗ kampffolge gliedert ſich in oͤrei Hauptteile: Zielfahrt nach Goslar vom 31. Mai bis 2. Juni, Wehrwettkampf in Gos⸗ lar und Schierke am 3. und 4. Juni und Geländefahrt im Harz am 4. Juni. Hockey mit Raſtellitricks? Am 4. Juni treten in Berlin im Enoſpiel um die Deutſche Hockeymeiſterſchaft der Berliner Hockey⸗Club und der TB Sachſenhauſen⸗Frankfurt an. Welches Schlagrepertoir ſteht eigentlich dem modernen Hockeyſpieler zur Verfügung? Zunächſt einmal der ein⸗ ſache Borhandſchlag, der in ſeiner klaſſiſch⸗reinen Aus⸗ führung(Front in einem rechten Winkel zur Schlagrich⸗ tung, Anſchwingen aus der Waagerechten und rithtung⸗ gebendes Ausſchwingen wiederum bis zur Horizontalen) dem Molſſchlag nicht unähnlich iſt, allerdings mit dem grundlegenden Unterſchied, daß beim Hocken der Schläger ſondern eine einſache Pendelbewegung ausführt. Der Treibſchlag dient dem ſchnellen, meiſt engmaſchigen Zuſammenſpiel, den überraſchenden Torſchüſſem und dem auf ſtändige Richtungsänderung aufgebauten Dribbeln. Dieſer Treibſchlag gehört, wie das Schlenzen und Heben zur Gruppe der ausgeſprochenen Hanogelenkſchläge. Er iſt Hie ſtärkſte techniſche Waffe des modernen Kombina⸗ tionsſpielers. Was der kurze, ſchuelle Haken für den Boxer bedeutet, das iſt der Schlenzpaß für den Hockeyſpie⸗ ler: kein zeitraubendes, die Schlagrichtung vorzeitig ver⸗ ratendes Ausholen, keine Richtungsbeſchränkung, vielmehr — ein Schlag der Ueberraſchungen durch blitzſchuelles Weg⸗ hebeln des Balles. Ein Grac ſchwieriger in der techniſchen Ausführung iſt das Schaufeln oder Heben: es entſpricht dem„gelüfteten“ Schlag beim Eishockey. Eine große Rolle im techniſch hochſtehenden Hockey ſpie⸗ len auch die richtungsändernden Schläge, bei denen die Schlagfläche des Schlägers als„Bande“ nach dem Prinzip des Einfall⸗Ausfallwinkels eingeſetzt wird. Außerordent⸗ lich umſtritten iſt die Technik des Ballhochnehmens. Es iſt im Grunde ein— wenn auch wirkungvolles— artiſti⸗ ſches Kabinettſtückchen, ein Raſtellitrick, der dem fhüſſigen Mannſchaſtszuſammenſpiel entgegenſteht. Als Retter in höchſter Not empfiehlt—5 der Ausfallſchlag, bei dem der Schläger mit einer Hand am äußerſten Ende ergriſſen wird: hier erfüllt der Stock nur die Funktion eines ver⸗ längernden Hebels, mit deſſen Hilfe man alle Bälle, die außerhalb der gewöhnlichen Reihweite liegen, noch weg⸗ befördern will. Erſt das Zuſammenſpiel aller dieſer Schläge, die Fähig⸗ keit, für jede Angriffs⸗ und Verteidigungshandlung den wirkungsvollſten Schlag zur Verfügung zu haben, wird beim Hockey zum letzten— en, und der heißt: wie bei Raſenſpielen— re nerhüten und Tore erzielen! Schon bei der Zielfahrt werden an die jugendlichen Fahrer große Anſprüche geſtellt. Auf die Minute ſind die Ankunftszeiten vorgeſchrieben. Mit 990 Kilometer haben die Jungen aus Graz die längſte Strecke zurückzulegen. Alle Teilnehmer müſſen ſich am Wehrwettkampf beteiligen, der aus 100 Meter⸗Hindernislauf, Hanogranatenzielwurf und KK⸗Schießen beſteht. Dabei werden el⸗ und Mann⸗ ſchaftsſieger feſtgeſtellt Bei der Geländefahrt über 150 Kilo⸗ meter ſollen die Jungen wiederholt Gelegenheit erhalten, ihr techniſches Verſtändnis und Können zu beweiſen. Die Gebiete kämpfen um drei Preiſe, um den Preis des Reichsfugendführers, den die Mannſchaft erbält, die in der Geländefahrt und im Wehrwettkampfe am beſten abſchneidet (im vergangenen Jahr blieb hier das Gebiet Berlin ſieg⸗ reich), donn um den Wanderpreis des Korpsführers, den die erfolgreichſte Geländefahrt⸗Mannſchaft gewinnt, und ſchließlich um den Preis des Amtes für körperliche Ertüch⸗ tigung, mit dem die beſte Gebietsmannſchaft im Wehrwett⸗ kampf ausgezeichnet wird. SKW-Rekord noch unantaſtbar In den Nachmittagsſtunden des Mittwochs ſchritt Graf Lurani auf der Deſſauer Rekordſtrecke zum Angriff auf die internationalen Rekorde der Klaſſe 1(bis 500 cem). Mit ſtehendem Start über eine Meile konnte der Italiener auf einer Eigenkonſtruktion ſeinen eigenen Rekord von 122⸗46 Stokm. auf 123,716 Stökm. verbeſſern. Dagegen miß⸗ glückte ihm ſein Vorhaben über den ſtehenden Kilometer. Unſer vielfacher Meiſter und Europameiſter im Seiten⸗ wagenrennen Joſef Möritz(München), der inzwiſchen töb⸗ lich verunglückt iſt, blieb im Beſitz eines mit einem DRW⸗ Wagen aufgeſtellten Rekordes von 105,125 Stökm. Wie gut dieſe Leiſtung iſt, geht daraus hervor, daß die Fortſchritte der Technik in den ſeither vergangenen vier Jahren ſie noch nicht übertreffen konnten. Ueber den ſtehenden Kilometer werden insgeſamt elf Rekorde in den offiziellen AcATR⸗ Liſten geführt, der von Möritz iſt der drittälteſte.— Die Rekordverſuche werden am Freitag ſortgeſetzt. kreuzen und zwar erſtmals im Sommer im Rahmen eines Gaſtſpiels einer ſchwediſchen Boxmannſchaft in Wuppertal, und dann im Revanchekampf im Laufe des Winters in Stockholm. Guſtav Eder, unſer Weltergewichts⸗Boxmeiſter, trifft am 8. Juni im Berliner Bockbrauerei⸗Ring im Hauptkampf auf den Italiener Bianchini. Berlin verfügt in dieſem Sommer noch über einen zweiten Freiluftring im Friedrichshain. Drei Siege von Gerhard Stöck Das am Mittwochabend in Königsberg durchgeführte reichsoffene Leihtathletikfeſt ſtand ganz im Zeichen unſeres zur Zeit in Oſtpreußen tätigen Olympiaſiegers Gerhard Stöck. Vor über 1000 Zuſchauern war Stöck im Speer⸗ werfen mit 66,40 Meter erſolgreich, gewann auch das Dis⸗ kuswerfen mit 46,12 Meter und wurde Beſter im Kugel⸗ ſtoßen mit 16,50 Meter. Gut war auch der Diskuswurf des Künigsbergers Hilbrecht, der mit 45,65 Meter auf den zwei⸗ ten Platz kam. Unter der 4⸗Minuten⸗Grenze blieb im 1500⸗Meter⸗Lauf W. Pietzke(Marienwerder) mit:59,5, und iſt auch die Zeit des Stegers in der Z⸗mal⸗1000⸗Meter⸗Staffel, die der Wehrmachts⸗SV Marien⸗ werder mit:49 Minuten herausholte. Rühle und Pfützner Die Schiedsrichter für Berlin und Fraukfurt a. M. ür die Vorſchlußrunde um die Deutſche Fußballmei⸗ ſte ft am kommenden Sonntag ſtehen die Schiedsrichter bereits ſeſt. (Karlsbad) leiten, dem Treſfen in Frankſurt⸗M. zwiſchen Aömira Wien und Hamburger SBſteht Rühle(Merſeburg) als Unparteiiſcher vor. Tenniskampf Darmſtadt-Mannheim Am Sonntag, dem 4. Juni, auf den Plätzen am Friedrichsring kampf zwiſ nis⸗ und Eislaufklub Darmſtadt, findet in dieſem Jahr in Maniheim, ab 10 Uhr oormittags, auf den Plätzen 1 9 Es iſt in dieſem Jahr die—* Friedrichsring ſtatt. größere Veranſtaltung, bei der erſtklaſſige Kräfte mitwi ken. Die Wettſpiele zwiſchen den beiden Klubs waren von. jeher heiß umſtritten. Auf ſeiten von Darmſtadt ſpielt der frühere Davispokalſpieler Dr. Landmana, ferner Klein⸗ logel, Sigwart, Endris u. a. m. Das Herreneinzel zwi⸗ ſchen Dr. Landmann und Dr. Buß findet am Nachmittag ſtatt. Auch die Frauen⸗ und Doppelſpiele werden durch⸗ weg intereſſante Begegnung bringen. unhekannte Schläfer Merkwürdiger Schicksalsromaßelnes deutschen Frontsoldaten Der Wirklickheit macherzählt von G. Nitter Dabei ſtellt er ſich die groteske Tragik dieſer Szene vor. Stellt ſich vor, was für ein entſetztes Geſicht Madame machen wird. Sicher wird ſie ihn in ihrer mütterlichen Art zu tröſten verſachen—— und er wird ihr dann natürlich ebenſo veſtimmt ver⸗ ſichern, daß er ſchon wieder darüber hinweg ſei.— Ja, ſo ungefähr wird“es beſtimmt werden.—— Viel früher, als es notwendig wäre, ſteigt er von der Straßenbahn herunter und humpelt ſo langſam wie möglich durch die ſtillen Straßen des Faubourg (St.Germain in die Richtung von Madames Villa. Je näher er ſeinem Ziele kommt, um ſo mehr ver⸗ langſamen ſich ſeine Schritte. Schließlich aber langt er doch vorm Haus Frau de Mortiers an. Zaghaft drückt er auf die Klingel des großen Ein⸗ fahrtsgitters. Die Tür ſpringt auf. Langſam durch den Vorplatz ſchreitend, nähert er ſich dem eigentlichen Haustor. Da ſieht er eines der Dienſtmädchen im Torrahmen ſtehen. Als er die Stufen hinaufſteigt, merkt er, daß ſie ſchluchzt. Er meint, es ſei ſeineswegen und legt ihr die Hand auf die Schulter. „Nun, nun“, beruhigt er ſie,„ich bin ja wieder da — das iſt ja kein Grund zum Weinen!“ Sie aber blickt ihn an und ſchüttelt den Kopf: „Madame—“, ſchluchat ſte. Er geht an ihr vorbei in die Diele. Hier dreht er ſich um. „Was iſt mit Madame?“ „Geſtern kam Madame aus Nizza zurück“, ant⸗ wortet das Mädchen weiter weinend,„und als ſie hörte, daß Sie nicht mehr da wären, machte ſie ein paar Schritte zu Ihren Räumen hin— auf einmal wankte ſie und— bevor Jean hinzuſpringen konnte — fiel ſie um. Wir haben ſofort den Arzt geholt aber da war es ſchon zu ſpät—— ein Herzſchlag, meinte er.“ Paul Becker hörte ſich das alles regungslos an. Sein Geſicht verrät keine Bewegung. Aber ſein Hirn arbeitet fieberhaft. Madame de Mortier iſt tot. und er— er iſt ſchuld daran! Als ſie hörte, daß er fort war, war ſie zuſammengebrochen. Und nun iſt ſie tot,- Er will weiter denken— weiter ſich ſelbſt beſchul⸗ digen— aber da iſt es wieder, das furchtbare Stechen im Schädel—— als ob tauſend ſpitze Nadeln ſich in die Gehirnknochen einbohren würden. Wortlos geht er ein paar Schritte icfer in den Raum. Da erſcheint Jean, der Diener, in der Diele. Auch er hat ein todernſtes Geſicht. Er macht zur Begrü⸗ ßung eine ſtumme Verbeugung. „Wie iſt das möglich, Jean“, fragt Paul Becker und wundert ſich ſelbſt über den fremden Klang ſeiner Stimme. „Ich weiß nicht, Monſieur“, erwidert Jean mit einem vorwurfsvollen Blick, der in ſpürbarem Ge⸗ genſatz zu ſeinen Worten ſteht. „Wo iſt Madame?“ will Becker weiter wiſſen. — Ohne ein Wort zu ſagen, deutet Jean auf eine Tür. „Danke..“ ſagt Paul Becker und geht auf die Tür zu. Dann öffnet er und tritt ein. Das Zimmer iſt ein großer, faſt ſaalartiger, mit Gobelins und Renaiſſancemöbeln ausgeſtatteter Raum. Im Augenblick iſt er ganz dunkel. Nur vom anderen Ende, von der Fenſterwand her, flimmert das Licht zweier großer Altarkerzen. 8 Hier liegt Frau de Mortier aufgebahrt. Ihr zu Häupten brennen die Kerzen. Der flackernde Licht⸗ ſchein huſcht über das gütige, jetzt ſehr alt wirkende Geſicht der Toten. Ihre Hände, die ihn ſo oft ge⸗ leitet, ſind ineinander gefaltet. Die Augen, die ſo oft in Sorge auf ihn geblickt, ſind geſchloſſen. Mit ſchleppenden Schritten nähert ſich Paul Becker dem Totenlager Madames. Verloren blickt er auf ſie herab. Warum das alles? Hergott, warum nur? Wohin er kommt, hockt das Unglück auf der Schwelle. Über⸗ all, wo er erſcheint, wird Chaos. Er hatte mit Madame ſprechen wollen, hatte ihr erzählen wollen, von ſeinen Erlebniſſen in Deutſch⸗ land, hatte ihr ſagen wollen, daß er jetzt nicht mehr Charleslouis Dormenr, ſondern Paul Becker ſei— Und ietzt? Nun iſt's nicht mehr nötig. Seine Hände taſten ſich vorſichtig zum Rand des Lagers. Copyright 1939 by Prometheus⸗Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München. Tief auf das Totenbett gebeugt blickt er in das Ge⸗ ſicht der Verſtorbenen. Eine gute Frau waren Sie, Madame! Warum wollten Sie durchaus Ihr Schick⸗ ſal an das meine ketten? Hätten Sie mich doch da⸗ mals ſchlafen laſſen! Hätten Sie mich doch ſterben laſſen! Was haben Sie von„meinem Leben“ gehabt? Einen kurzen Triumph und ſehr, ſehr viel Kummer und Sorge. Und ſchließlich ſind Sie noch an den Enttäuſchungen über mich geſtorben! Man ſoll die dunklen Mächte dieſes Daſeins nicht zum Kampf herausfordern, Madame. Es führt zu unſagbarem Leid. Ich kann ein Lied davon ſingen—— Plötzlich aber iſt er gezwungen, ſeine Gedanken⸗ rede zu unterbrechen. Denn wieder überfällt ihn der Schmerz im Kopf. Dieſer quälende, bohrende Schmerz, der ſo heſtig iſt, daß ihm die Tränen in die Augen treten. Aufſtöhnend läßt er ſich niedergleiten. ſo daß jetzt ſein Geſicht dem der Toten ganz nahe iſt. In dieſer Stellung verharrt er ſolange, bis dͤer wahnſinnige Schmerz wieder ein wenig nachläßt. Dann ſteht er auf— greift in die Taſche ſeines Mantels und entnimmt der Brieftaſche ſeinen fran⸗ zöſiſchen Paß und einen kleinen metallenen Orden. Das franzöſiſche Militärverdienſtkreuz. Behutſam, als wolle er ihren Schlaf nicht ſtören, legt er beides in die Hände der Toten. Ihr gehört es. Sie hatte das Leben Dormeurs geſchaffen in ungeheuerem Opfermut— nun ſoll es mit ihr zu Grabe getragen werden. Die Exiſtenz Charleslouis Dormeurs iſt nun ausgelöſcht! Seine Hand macht noch eine Bewegung, von der er vielleicht ſelbſt nicht weiß— ganz langſam taſtet 05 nach Madames Kopf— ſtreicht zärtlich über das Haar—— „Adieu, Madame—— au revoir. Madame——“ Dann wendet er ſich und verläßt. ohne ſich noch einmal umzublicken, das Zimmer. Er eilt Furch die Diele, öffnet die Tür zum Park, durchquert ihn und tritt wieder hinaus. Barhaupt ſtelzt er die Straße hinab. Es hat nichts mehr Raum in ihm als ein einziger Gedanke⸗ 20 Der aber bohrt ſich mit unbezwingbarer hinein in die Windungen ſeines Gehirns: „Jetzt iſt es genug! Es hat keinen Zweck mehr! Wozu ſteht ſein Name unter denen der Toten, wenn er noch lebt? Er ſoll zu Recht da ſtehen!“ An einer Ecke der Rue Rivoli, ſchräg gegenüber dem Louyre, hält er innen. Ein großer, grüner Autobus kommt herange⸗ Drauſt. Entſchloſſen verläßt Paul Becker den Fußſteig, tritt auf den Fahrdamm hinaus, geradewegs dem Autobus entgegen. Ein paar Sekunden noch, dann wird's geſchehen ſein—— dann wird der lebende Tote wirklich aufgehört haben zu exiſtieren. Das Licht aus den großen Lampen des Autobus beleuchtet mit blendender Helle ſein Geſicht. Ein in dem weißen Schein faſt geiſterhaft, hageres Geſicht, Jetzt geht er direkt dem Autobus entgegen, ſo, daß er den Tod gleichſam auf ſich zukommen ſieht— Noch zwei, ͤrei Sekunden höchſtens— Die glühenden Lichter des Autos ſind über⸗ groß—— Jetzt, jetzt— iſt's ſo weit—— Es kreiſchen Bremſen—— Menſchen ſchreien auf—— Fenſterſcheiben klirren— und——— ein Meter vor dem Selbſtmordkandidaten hält der Auto⸗ bus! 5 Der Lieferwagen eines Kaufhauſes iſt ihm in die Flanke gefahren! Menſchen ſammeln ſich an— betrachten aufgeregt den Schaden, den der Zuſammenſtoß verurſachte— Fahrgäſte werden herausgeführt aus dem Innern * des Wagens— blutend, von den herumfliegenden Glasſplittern verletzt. Paul Becker aber ſteht da— regungslos— lei⸗ chenblaß— das iſt ihm vergönnt— nicht einmal ſterben kann er, wenn er will! Da kommt ſo ein närriſcher Lieferwagen daher, rammt den Autobus und bringt ihn einen Meter vor ihm zum Stehen. Iſt das nicht ein Witz— ein grauſamer Witz—21 Paul Becker wendet ſich ab, drängt ſich durch die Menge, umwogt von Geſchrei und aufgeregtem Stimmengewirr—— Im Dunkel einer ſchmalen Seitenſtraße bleibt er ſtehen. Blickt ſich verzweifelt um. Was nun? Was ſoll jetzt mit ihm geſchehen? Deutſcher iſt er nicht. Die Deutſchen drüben wol⸗ len ihn üicht haben. Für ſie iſt er tot. Und Fran⸗ zoſe iſt er auch nicht mehr. Sein Paß liegt ja in den Händen der toten Madame de Mortier— Wohir ſoll er nun gehen? Plötzlich fällt ihm Paul Picart ein.„Wenn du mich mal brauchſt, komm zu mir!“ hatte der Heizer (Fortſchung ſolat) des Krankenhauſes geſagt, als er das letztemal bei ihm war. Den Kampf im Berliner Olympia⸗Stadion zwiſchen Schalke 4 und Dresdner Sc wird Pfützner Der alljähr li r Austragung gelangende Tennis⸗ n—— Mannheim und dem Ten⸗ Gewalt 8. Seite/ Nummer 243 Neue Maunhekmer Zeitung P Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 1. Ium 80 Rennwagen In je zwei Rennen werden die deutſchen Ren im Juni und Juli eingeſetzt, bevor die eigentliche Hoch⸗ ſaiſon des Autorennſports für die Formelwagen beginnt. Der 11. Juni bringt das Wiſ'ner Höhenſtraßenrennen Die nächſten Starts unſerer Benz nwagen als erſten Lauf zur Deutſchen Bergmeiſterſchaft. Lang und v. Brauchitſch auf Mercedes⸗Benz ſowie Stuck und Müller auf Auto⸗Union ſtarten in der unbeſchränkten Klaſſe. e 1 Vierzehn Tage ſpäter wird in Spa⸗Francorchamps der Große Preis von Belgien ausgetragen, der Tazio Benz) im Kampf ſieht. Mit je vier Formelwagen ſchen Werke am 9. Juli den Großen Preis von lari, Stuck(Auto⸗Union), Caracciolo und Lang(Mercedes⸗ Fahrer noch nicht beſtimmt ſind, beſtreiten die zwei deut⸗ reich, aller Vorausſicht nach ſind Caracciola, Lang, von Nuvo⸗ 9 „deren.526 Frank⸗ Bertra PEL2Z- kuhewahrung ——————.—.—.—.—..—— Brown, Boveri& Cic. Aktengesellschant. Mannheim. Tagiich frische Wir laden die Aktionäre unſerer Geſellſchaft zu der am Donners⸗ Brauchitſch, Seamalu, Nuvolari, Stuck, Müller und Meier am Steuer. Schauwlatz des Rennens iſt wie in den letzten Jehren Reims. Ring der Große Preis von Deutſchland ſtatt. und Hartmann, auch die Auto⸗Union wird vorausſichtlich die gleichen Stauter wie beim Eifelrennen einſetzen, alſo Nuvolari, Stuck, Müller, Haſſe und Meier. Ueberraſchungen gab es bei dem internationalen Leicht⸗ athletik⸗Kampf in 62 Punkten vor dem Berliner SC und CA Francais Paris folgreich war. So ſchlug Seibert⸗Kaſſel Frankreichs Euro⸗ bameiſter Joye mit 55,0 Sek. ganz klar über 400 Meter Hürden und Hermann⸗Berlin ſiegte in den 800 Meter in kingen) in der mittleren und 8 Am 23. Juli findet auf dem Nürburg⸗ Mercedes⸗ C iola, L. it meldete Caxacciola, Lang, v. Brauchitſch, Seaman und ſienten:1(:). ſitzenden gewählt. Dr. Myſka hönem außerdem dem Vorſt and an. Köln. in dem der ASV Köln mit ), Heſſen⸗Preußen⸗Kaſſel und DScC Düſſeldorf er⸗ Mannſchaften. nm(Berlin) in der kleinen, Gunzenhauſer(Neid⸗ Norwegen, Schweden und Finnland Major 5 9 Drews in Halbliterklaſſe waren die Sieger bei den Sigensfahrer. Im Münchener Fußballturnier ſtanden ſich im Endſpiel. Poſt München und Poſt Berlin gegenüber. Die ſtinchener Um die Arndt⸗Tafel kämpften am Pfingſtſonntaa woren den Gäſten aus der Reichshauptſtadt klar überlegen Prof. Dr. Pelikan wurde auf der General⸗Verſammlung des tſchechiſchen Fußball⸗Verbandes zum Vor⸗ (Prag (Brünn), Hamele(Zlin) und Verbandskapitän Blazei ge⸗ Schweden und Fiunland tragen ihren vor einigen Mo⸗ naten vereinborten Leichtathletik⸗Länderkampf am 2 28. Juni in Stockholm aus. In Helſinki kämpfen die B⸗ Am 2. und 3. September ſind die Schweden zum Länderkampf mit Deutſchland in Berlin. Die Reichsoffenen Leichtathletik⸗Wettkämpfe des Tobd () vor dem Düſſeldorfer Schumacher. Tailfingen(Württemberg) am 11. Juni werden eine aus⸗ eine kna 10 0⁰⁰ Zuſchetner wohnten den 19. Teterower Bergring⸗ gezeichnete Beſetzung erhalten. Die Frankfurter Eintracht Rumäniens Fußball⸗Nationalmannſchaft unternimm bei, die trotz aufgeweichter Grasbahn in allen iſt mit Steinmetz, Hornberger, Borchmeyer und Huth am mit 22 Spielern eine Südamerika⸗Reiſe und trägt in Mon⸗ Wettbewerben harte und ſpannende Kämpfe brachten. Start, bei den Frauen erſcheint Giſela Mauermever. tevideo Spiele gegen Nacivnol, Penarol urnd die Länderelſ Brada 7, und auf der 7 8809 Peſchloſſer, keine Skiläuger en den Pfingſttagun Olympiſchen Winterſpielen in St. Moritz eu eutſenden ſofern Skiwettbewerbe durchgeſührt werden. Bonn beim 19. Venusbergfeſt 62 Vereine aus Weſtphalen. Mittel⸗ und Niederrhein. Den Mannſchafts⸗Bierkamuf (100⸗Meter, Hoch⸗ und Weitſprung, Kugel) entſchied der ATB Düffeldorf zu ſeinen Gunſten und ſicherte ſich damit den Wanderpreis zum dritten Male. „Rund um Solingen“. ein Straßenrennen über 105 Km., ſah am Pfingſtſonntag den Nürnberger Kittſteiner mit einer Länge Vorſprung vor Keßler(Rünterah ſieg⸗ reich. Alle anderen Terknehmer wurden überrundet. Fc Schweinfurt 05. Bayerns Fußball⸗Gaumeiſter, werlte über Pfingſten im Rheinlond. Am Samstag gewann Schweinfurt gegen Arminia Bielefeld:2 61:)/ am Sonn⸗ tag mußte es jedoch gegen Turu Düſſeldorf mit 12(.29 e Niederlage hinnehmen. von Uruguay aus. * — Hausmätchen m. Nähkenntniſſ. 3. 15. 6. geſucht. Reichswanderer⸗ heim, U 5. 12. Fränlein Ende 40, mit aut. Empfehl., ſucht in der Oſtſtadt i. gutem Hauſe Monatsstelle Autg. u. G N 49 a. d. Geſchäftsſt. 6969 Kaufgesuche een eeeeeeeeeeeeee eee Tofkpel mittlere Größe, gut erhalt ſowie Teppich 2„ 3 Meter, Offene Stellen Verkäufe Schuhmacher Blüthner- Viste 1000 zur el ——— 8— 9 Fahrräüder Schuhmacher ſehr aut erhalten, große Auswahl Sieterle, preisw. abzugeb.[Zahlungs⸗ Uhlandſtraße 38. Meyer erleichterung! Taccges 600 Slavierbaner, Pfaffeniuber Mädchen 5 2, f1.14 4 Hann mit guten Koch⸗ W e— kenntn., daſelbſt Zurückgenomm⸗ Komplett. Bett 5 Hohner Club 1 Zuſtand. bee. Löi- Seeſ. 1,Schtan. 0) 3 türig Ztürig flbun s Eche 250.— 8 Pertt Ss 115. 7. 112. 3. Sto . HKüchenichr. 75 2 1 Küche neuwerrig 1 Paar Betten 15.—, 20.—, uſw. fic, Jaumaundce Verkaufshäuſer ſtänder mit Etui 1 1, Kr.—8 mar geg. bar zu Fernxuf 278 35 (eiſ.) m. Nachttiſch Handharmonika zu verkf. 6970 IV, Schneider. — 02 Hohner- Handhamonika neuwertig, Club IV. mit Koffer, „Noten u. Noten⸗ verkf. b. Friedel, E 7. 28, 4. Stock. Anz. v. 18—20 U. —6956 Hunn Karl⸗Mathy⸗ Straße Nr. 5, Keulen, Rücken Kilo 1. 40 Vorderschlegel Kilo.— ihnen Kücken, Tauben Suppen- und Ragouthũhner Delikatesse 1939er Enten Bodenseeſisch Blauielchen lebende Karpten- Heckle Schleien- Forellen Alle Sorien frische Seefische klische Räucheriische Matjesheringe au 1, 14 Fernruf 202 69 60⁵ Bottstelle mit Pat.⸗Roſt u. Matratze 18. Peter Ogas. 6 3, 2 Möbel⸗Ankauf. Eine goldene Halskelte mit mehreren Rubinen preisw. zu verkf.(20), heimer Hof in Mannheim ſtattfindenden Lag, dem 22. Juni 1939, vormittags 11 Uhr, im Palaſt⸗Hotel Mann⸗ Reh⸗ Juuge Maigänse letzt eine besondere ordentlichen Hauptverſammlung ein. Tagesordnung: Vorlegung des Geſchäftsberichts und des Jahresabſchluſſes 1938 mit dem Bericht des Aufſichtsrats; 9 Beſchlußfaſſung über die Gewinnverteilung; Entlaſtung des Vorſtands und des Aufſichtsrats; 8 Aufſichtsratswahlen; Wahl des Abſchlußprüfers für das Geſchäftsjahr 1939. Zur Ausübung des Stimmrechts in der Hauptverſammlung ſind mur diejenigen Aklionäre berechtigt, die ſpäteſtens am 19. Inni 1939 ihre Aktien bei der Geſellſchaft in Mannheim⸗Käfertal oder an einem der folgenden Orte: Berlin, Düſſeldorf, Frankfurt a.., Leipzig, Vudwigshafen a. Rh., Mannheim, Saarbrücken bei einer der nach⸗ folgenden Stellen in den üblichen Geſchäftsſtunden hinterlegen: Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft, Dresdner Bank, Deutſche Bank, Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt, Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft, B. Simons& Co., Georg Hauck& Sohn, Metallgeſellſchaft Aktiengeſellſchaft Gebr. Röchling Bank. Die Hinterlegung kann in gleicher Weiſe auch bei einem deutſchen Notar oder einer Wertpapierſammelbank erfolgen; in dieſem Falle iſt die Beſcheinigung des Notars oder der Wertpapierſammelbank ſpäteſtens bis zum 20. Juni 1939 bei der Geſellſchaft in Mannheim⸗ Käfertal einzureichen. 5 Die Hinterlegung iſt auch dann ordnungsmäßig erfolgt, wenn die Aktien mit Zuſtimmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei einem Kreditinſtitut bis zur Beendigung der Hauptverſammlung im Sperr⸗ depot gehalten werden. Mannheim, den 1. Juni 1939. Der Vorstand: r. Schnetzler Hammerbacher 1— chen-Ra 10 bill. zu verkauf. Automarkt Hauser, M 2, 18, fipt. 6976 Gut eraltener Steuer⸗ 1 agen ——— 5 freier Sdmeidlerei wWeans Privathand gegen Kaſſe zu kaufen geſucht. Angebote unter Nr. 15 247 an die III Geſchäftsſtelle d. Bl. 4 265 0 7. 28 Fernrut 221 96 bt e e ſtelle.*6854 basbackofen nicht auf den Iar. Eisſchrk. 18.— Neckarvorlandſtr. zu kauf. geſucht. Hintergebände. etenſo mehrere Ang. u.—**—20 alte Münzen f. an d. Geſchäfts⸗ Senking⸗ Sammler. 6984 Adr. in d. Geſch. fl. Keisekorh.- .gr. Waſchkorb.50 Nr. 36, II. 6979 46981 G 3, 2 * Besſe Ich ſuche Vererbeitun 1— 129 gegen Kaſſe zu kanfen: GCrößen f aacene, ee Blieimarken-Sammlungen eise mit undohne(mö 0 4 gl. große, gepflegte Objekte) * Kugellager ſowie ſeltene Einzelmarken u. Sätze ——— in nur feinſter Erhaltung. 15246 Gut eingerichtete Adolf Dipl.⸗Kfm. Walter Neuſel, Briefmarken⸗Spezialgeſchäft, Junger Auriugich. 2 mod., geäzte Schlosserei pfe lffe W Darmſtadt, Friedrichſtraße 16, Fernruf Nr. 4921 Ibernimmt noch Wmlordand au verkf. 6971 *6978 G 3, Die deutſchen Kolonien in Afrika umfaſſen zuſ Deutſch-Südweſt⸗Afrika und kommt als bestellen, der zum Preise von stellen, Trägerinnen oder direl Küu, e Aüdülelster- fülhanladbe ö- br- Iüppe TuieUgbalWasien Joſ. Burger, kl. Tiſche 2,50 Kronleuchter, billia abzugeben. Möm.⸗Blumenau u. 4/. G 3,.] Kinderwagen Näher. K 3. 16. Brockenweg 7. 6980 3, 2.*697 70 51½ fache§läche des Deutſchen Reiches. Don den Kolonier iſt die kleinſte afrikaniſche Kolonie des Deutſchen Keiches. größten Schutzgebietes, Deutſch⸗Oſt⸗Afrika, Dies ist ein kleiner Auszug aus der Beschr DoEUTSCEEKOITOAIER Auch diese Karte liefern wir den Lesern der„Neuen Mannheimer Zeitung“ mit einer der nächsten Bezugsqui und hierzu sollten Sie den Atlas Die Welt auherbalb Europas nur 50 Pfg. bei unseren Geschäfts- et vom Verlag zu haben ist. Wenn Sie den Atlas besitzen, so haben Sie bald ein schönes Sammelwerk. 3 Irbeit K 1, 4 für 5 Mann, bei pünktl. Lieferg. Zuſchrift. erb. u. G J 45 an die Schänes, ammen eine Fläche von 2707 000 qm, d. h. die n iſt Kamerun die wertvollſte. Togo Die dritte Kolonie Kfrikas iſt Siedlungsland in Frage. der Bauptwert unſeres liegt in der Landwirtſchaft. eibung zu der Karte ttungen völlig kostenlos Geſchſt. d. Blatt.! Leſt die NM31 in gutem Hauſe mieten. Adreſſe leeres Iimmen ſtelle dieſes Blattes. 6964 Soliniges preiswert zu ver⸗ in der Geſchäfts⸗ 2, U5, Lulsenring J2 Tr. lks. ſchöne -Zim.-Wohng. 3. 1. Juli zu vm. [Näh. H 3, 19t/20. bei Müller. 050 Schöne oa. evtl. als Zimmer und Küche in aut. Hauſe z. 1. 7. 39 zu verm. Ang. u. E Q 89 a. d. Geſchäftsſt. —6850 flüameruRüche zu verm. 6960 Junkert. Hochuferſtr. 74, Nähe Landes⸗ gefängnis. But mübl. Zim. Nla. berufst. Hru. z. lum. Näh. Secken⸗ öheimerſtr.66, IV, lI. 14 366 B b 2, 1 fr. Gut möbl. Zim. zut verm. 36958 ut möbl. Zim. (Ringnähe) zu vermiet. 6¹ gut mäbi. Zim. Karl⸗Ludw.⸗Str. Nr. 17, part. r. 15244 2Aimmer 6. 10, Rähe Aug.⸗Anl., daß ſpf. zu vermiet. kleinſte Wasserturm: Baleg. mübt. Lmmer w. u. k. fl. Waſſ., Bad, p. ſof. zu v. auch vorübergeh. Fernſpr. 267 44. *6977 eee e r fkeneeee eete. Angeſtellter ſucht -Zim.-Wohng. möglichſt ſofort. Angebote unter G L 47 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes.*6965 Berufstät. ige. Frau ſucht möblieries Zimmer woſelbſt ihr 10⸗ jähr. Mädchen in Pflege gegeben werden kann.— Angebote unter G O 50 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes.*6975 Klein Kleiner am kleinſten — und wenn Sie genau hinſehen, dann merken Sie, ſelbſt die Anzeige für einige Gro⸗ un use ür larben⸗ 2 6 Phee.— wWäl e 0 Mr- R* erch e u S. een.— * L KAUFEHAU ſchen beachtet