N Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtv. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Seit⸗ Mannheimer General-Anzeiger BVerlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. ng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite N breite Textmillimeterzeile 50 P§ Kleinanzetgen ermäßzd gültig iſt die Anzeigen⸗Preisß oder Konkurſen wird keinerle für Anzeigen in beſtimmten Asge und für fernmündlich erteilte Aufträge. 8 Abend⸗Ausgabe A Montag. S. Juni 19309 150. Jahrgang— Nr. 240 Mosluu will Eugland im eigenen Neh fangen Das Ausland zur Kaſſeler Führer⸗Rede Reue Ehrungen ſür die Spanienkämpfer Das baltiſche Garantieproblem iſt der Stein des Anſtoßes-Die engliſch- rolniſche Garantieformel zeitigt gefährliche Fol gen dnub. Lon don, 4. Jnni. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ macht wieder einmal zur Abwechſlung in Optimis⸗ mus und meint, daß die ſowjetruſſiſche Antwort„er⸗ mutigend“ ſei und Ausſichten dafür beſtünden, daß das Bündnis erfolgreich abgeſchloſſen Sowjetruſſiſche Kreiſe Londons rechneten mit einem Abſchluß innnerhalb der nächſten vierzehn Tage. Die Note ſei in der Form von Abänderungen zu dem Text des Bündnisvertrages, wie es in den engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchlägen vorgeſehen ſei, ge⸗ halten. Die Bündnisgrundſätze, auf denen die bri⸗ tiſche Note baſiere, würden dadurch nicht betroffen. Die ſowjetruſſiſche Kritik richte ſich nicht gegen den Grundſätz, ſondern gegen die Form. Scrutator ſchreibt in der„Sunday Times“, daß es in den Ver⸗ handlungen nur eine wirkliche Schwierigkeit gebe, und das ſei die Frage der Garantie der baltiſchen Staaten. Dieſe Schwierigkeit ſei jedoch„lediglich theoretiſch“ und ergebe ſich nur für den Entwurf eines Vertrages. 9 Garvin meint im„Obſerver“, daß die Verzögerung in den engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen un⸗ erfreulich und gefährlich ſei, daß man aber deshalb nicht peſſimiſtiſch in die Zukunft blicken brauche. Die Polen-Garantie ſoll auch fürs Baltikum geiten Drahtber. unſ. Londoner Vertreters — London, 5. Juni. Heute tritt der außenpolitiſche Kabi⸗ nettsausſchuß des ſogenannten inneren Ka⸗ binetts zu einer Sitzung zuſammen, um die über das Wochenende hier eingetroffene ſowjetruſ⸗ ſiſche Antwort zu dem Bündnisentwurf zu be⸗ raten. Der Kabinettsausſchuß wird auch den von der Preſſe in der letzten Zeit vielfach erörterten Plan beraten, ein Mitglied des Kabinetts oder eine andere hervoragende politiſche Perſönlichkeit nach Moskau zu entſenden, um in direkten Verhandlun⸗ gen zu verſuchen, die Schwierigkeiten zu über⸗ winden. Die Hauptſchwierigkeit in den Verhandlungen iſt die ſowjetruſſiſche Forderung nach einer be⸗ ſonderen Garantie für die baltiſchen Staaten. Das Problem für England liegt darin, daß die Sowjetregierung in ihrer Antwortnote Vor⸗ ſchläge gemacht hat, die ihr Beiſpiel im engliſch⸗ polniſchen Bündnis haben und beweiſen, daß Sowjetrußland die Abſicht hat, England in ſei⸗ nen eigenen Netzen zu fangen. Die Sowietregierung ſchlägt vor, daß die eng⸗ liſch⸗polniſche Formel auch auf den Fall der balti⸗ ſchen Staaten angewendet werden ſoll. In der eng⸗ liſchen Garantie für Polen heißt es, daß England Polen mit allen Mitteln zu Hilfe eilen würde, wenn die polniſche Unabhängigkeit bedroht ſei. Die Ent⸗ ſcheidung darüber, ob dieſer Fall eintrete, iſt im weſentlichen Polen überlaſſen. Dieſe Formel wird von der Sowjetregierung für einfach unbefriedigend im Falle der baltiſchen Staaten angeſehen. Das würde dazu führen, daß die Sowjetregierung darüber entſcheidet, wann die Un abhän⸗ gigkeit der Sowjetunion bedroht iſt und ſie infolgedeſſen die baltiſchen Staaten entwe⸗ der in Verteidigung gegen einen Angriff oder vor⸗ ſorglich beſetzen könnten, da man ſicher wäre, automatiſch die Hilfe Englands und Frankreichs zu erhalten. In London befürchtet man, daß Sowjet⸗ rußland ſeine Unabhängigkeit nicht nur im Falle eines offenbaren direkten Angriffs auf die balti⸗ ſchen Staaten, ſondern auch im Falle einer„Dro⸗ hung“ mit einem Angriff oder ſogar im Falle inner⸗ politiſcher Veränderungen in dieſen Stagren, die eine Annäherung an Deutſchland zur Folge haben wür⸗ den, bedroht ſehen würde. Die engliſche Regierung hat beim Studium der ſowjetruſſiſchen Antwort alſo Gelegenheit, erneut feſtzuſtellen, wie gefährlich die Formel iſt, mit der ſeinerzeit die Garantie an Polen ge⸗ geben wurde und was für weitreichende Konſequen⸗ zen ſie haben kann. Ferner ſchlägt die Sowjetregie⸗ rung vor, daß die Einzelheiten der Hilfeleiſtung durch ein beſonderes Abkommen geregelt werden könnten. Auch hier bezieht ſie ſich auf den polniſchen Vorgang. Nachdem zwiſchen England und Polen ein grundſätzliches Abkommen erreicht war, wurden Ver⸗ handlungen geführt über die Einzelheiten, in denen würde. feſtgeſtellt wurde, daß England Polen zu Hilfe kom⸗ men würde, wenn Polen wegen Danzigs oder Li⸗ tauens in einen Krieg verwickelt werden würde, während Polen ſich verpflichtet, England zu Hilfe zu kommen, wenn England wegen Holland in einen Krieg verwickelt werden würde. Die Sowjetregierung führt dann aus, wenn Holland als ein neutrales Land Gegenſtand eines engliſch⸗ polniſchen Abkommens ſei, dann keine Bedenken dagegen beſtünden, auch die neu⸗ tralen baltiſchen Staaten zum Gegenſtand eines engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Abkommens zu machen. Wenn in einem Falle England es nicht für nötig halte, das betroffene neutrale Land zu ſichern, dann ſei es auch im andern Falle nicht nötig. „Serutator“ unterſucht noch einmal den Zweck des Garantieabkommens und warnt vor gewiſſen über⸗ eilten Abſchlüſſen, die zu Folgen führen könnten, die man gerade mit dem Abkommen vermeiden wolle. Es ſei, ſo ſchließt Scrutator, nicht der Haupt⸗ sweck des Abkommens, dafür zu ſorgen, daß England und Frankreich einen Krieg gewinnen, ſondern daß man einen Krieg vermeide. Die ſogenannte Friedensfront dürfe auf keinen Fall den Weg für eine künftige Freundſchaft mit Deutſchland verbauen. Sie ſolle auch nicht irgendwelchen legitimen deutſchen Anſprüchen im Wege ſtehen oder die in Verſailles getroffene Ord⸗ nung verewigen. Der einzige Zweck des engliſch⸗ ſowjetruſſiſchen Paktes liege darin, daß man die Chancen eines Krieges oder einer Gewaltandrohung auf ein ſo geringes Maß herabſchraube, daß eine Ge⸗ waltpolitik keinerlei Anreiz mehr biete. Im„Daily Telegraph“ ſchreibt Pertinax aus Paris, daß dort augenblicklich eifrige Bemühungen im Gange wären, durch eine Formel die engliſch⸗ ſowjetruſſiſchen Meinungsverſchiedenheiten zu über⸗ brücken. Aber zweifellos liege in der Erfindung von Formeln auch eine Gefahr dadurch, daß man die wirklichen ſachlichen Schwierigkeiten in ihrem We⸗ ſen nicht erfaſſe. Wenn eine ſolche Formel nicht zuſtandekommen würde, dann würde möglicherweiſe das neue Sicherheitsſyſtem vollkommen zuſammen⸗ brechen. Paris und London zur Kaſſeler Führerrede Londoner Swetkoptimismus Großes Sreffen der weiblichen Falange 10 000 Mitglieder der Falange— Frauen, Mädchen Jugend— trafen ſich in Medino del Campo, um den Caudillo zu ehren. Sie überreichten Früchte aus allen Teilen Spaniens. Unſer Bild zeigt einen Ueberblick über die angetretenen Verbände von der Tribüne Francos aus geſehen. Moskau ſchweigt ſich aus! dnb. Moskau, 5. Juni. Ueber die weiere Entwicklung der engliſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Paktverhandlungen verlautet in der Mos⸗ kauer Preſſe ſowie ſeitens hieſiger amtlicher Stellen nach wie vor nicht das Geringſte. Selbſt die Ueber⸗ reichung der ſowjetruſſiſchen Antwortnote auf die letzten engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge wurde in der Moskauer Preſſe nicht verzeichnet. In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen gehen die Meinungen über die Ausſichten eines„poſitiven“ Abſchluſſes der Ver⸗ handlungen zur Zeit wieder ſtark auseinander. Man erachtet die Forderung Moskaus nach einer Garan⸗ ie für Lettland, Eſtland und Finnland, als eine nur ſchwer zu überbrückende Schwierigkeit. Lahme Widerlegungsverſuche und Verdrehungskünſte, aber doch unverkennbar ſtarker Eindruck dub. Paxis, 5. Juni. Die Rede des Führers in Kaſſel wird von den meiſten Pariſer Frühblättern am Montag in einer ziemlich ausführlichen Faſſung wieder⸗ gegeben. Eine Ausnahme macht dabei lediglich der dem Quai'Orſay naheſtehende„Petit Pari⸗ ſien“, der ſich gemüßigt fühlt, die Ausführungen Adolf Hitlers mit ganzen 25 Zeilen abzu⸗ tun. Alle übrigen Zeitungen laſſen deutlich den ſtarken Eindruck erkennen, den die erneute ſcharfe Abrechnung des Führers mit den Einkrei⸗ ſungshetzern in Paris gemacht hat. An den Kommentaren der Blätter kaun man allgemein feſtſtellen, daß die klare Argumen⸗ tation des Führers der franzöſiſchen Preſſe ſicht⸗ lich unangenehm iſt, denn man verſucht krampf⸗ haft, die geſchichtlich fundierten Feſtſtellungen des Führers mit verſtändnisloſen Phraſen und bös⸗ artigen Eutſtellungen zu widerlegen. So wärmt der Außenpolitiker der chauviniſtiſchen „Epoque“, der allerdings zugeben muß, daß die Rede eine mächtige Abrechnung darſtelle und eine ernſte Warnung enthalte, die alten Kriegsſchuldmär⸗ chlen wieder auf und behauptet, daß auch das Dritte Reich„neue Länder verlange“. In dieſem Zuſam⸗ menhang entſchlüpft dem Schreiber dann die bemer⸗ kenswerte Feſtſtellung, daß ſich„z ur Stunde eine Koalition gegen Deutſchland und Ita⸗ lien formel. Dieſe friedensgefährdenden Beſtre⸗ bungen werden dabei mit dem üblichen Norwand entſchuldigt, daß man„gewiſſe Mächte an der Vor⸗ herrſchaft hindern müſſe“.()) Adolf Hitler habe jedoch in ſeiner Rede Frankreich und England eine War⸗ nung erteilt, Deutſchland werde ſich diesmal nicht einkreiſen laſſen, denn die Zeiten Bethmann⸗Holl⸗ wegs ſeien vorüber. Das„Oeuvrel greift die Rede, wie nicht anders zu erwarten, in völlig unſachlicher Weiſe an und verſucht den Ausführungen des Führers irgendeine geheimnisvolle innenpolitiſche Bedeu⸗ tung beizulegen. Das ſowjethörige„Ordre“ zieht aus der Rede eine negative Bilanz. Dagegen muß der Berliner Vertreter des gleichen Blattes zugeben, (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) daß die Frontkämpfertagung in Kaſſel eine„große Kundgebung der deutſch⸗italieniſch⸗ſpaniſchen Union“ geweſen ſei. Vor allem iſt der Berichterſtatter von den Erklärungen des italieniſchen Front⸗ kämpferführers Roſſi und des ſpaniſchen Generals Queipo de Llano ſtark beeindruckt, denen er in bezug auf die„Mentalität und Abſichten der Achſenmächte“ große Bedeutung beilegt. London fühlt ſich getroffen dinb. London, 5. Juni. Die Rede des Führers in Kaſſel wird von ſämtlichen Blättern unter Ueberſchriften ver⸗ zeichnet, in denen vor allem hervorgehoben wird, daß Adolf Hitler aufs neue England angegrif⸗ fen, den Raub der deutſchen Kolonien verurteilt und die Einkreiſungsverſuche an den Pranger geſtellt habe. Die„Times“ bringt einen ausführlichen Berliner Bericht über die Rede unter der Ueber⸗ ſchrift:„Hitler über die Einkreiſler— Vergleich zwi⸗ ſchen 1914 und heute“. Das Blatt enthält ſich jedoch jeder Stellungnahme. Der„Daily Telegraph“ widmet der Rede einen Leitartikel, der ohne jedes Verſtändnis und unter Zuhilfenahme der dreiſten Geſchichtslügen die vom Führer angeſchnittene Kriegsſchuldlüge behandelt. „Daily Expreß“ ſchreibt, Hitler habe ſcharfe Worte gegenüber Frankreich und England gefunden, vor allem was die Einkreiſung angehe. Das britiſche Volk wünſche aber nicht, Deutſchland, den deutſchen Handel oder die deutſche Han⸗ delsflotte zu zerſtören, denn es glaube, daß genug Platz für die beiden Völker in der Welt ſei. ———— Stalt gebremſt, Gas gegeben: Ausjlügler⸗Smnibus vom zuge zermalmt Aus den Omnibustrümmern bisher 13 Tote geborgen ⸗ Viele Schwerverletzte und Leichtverletzte diub. Hamburg, 5. Juni. Wie die Preſſeſtelle der Reichsbahndi⸗ rektion Hamburg mitteilt, fuhr am geſtri⸗ gen Sonntag gegen 7 Uhr⸗ früh ein mit 34 Per⸗ ſonen beſetzter Privatomnibus in der Nähe des Bahnhofs Wulfſen an der Strecke Buchholz⸗Lü⸗ neburg auf dem unbeſchrankten Ueberweg der Landſtraße Garſtedt.Winſen gegen einen von kommenden Triebwagen der Reichs⸗ ahn. Durch den Zuſammenſtoß wurde der Omni⸗ bus 15 Meter mitgeſchleift und vollſtändig zertrümmert. Der Triebwagen entgleiſte mit einer Achſe. Von den Inſaſſen des Autobus wurden 13 Perſonen getö⸗ tet, 6 ſchwer und die übrigen 15 leicht ver⸗ letzt. Der Fahrer und ein Reiſender des Triebwagens leichte Verletzungen avon. „Der von Hamburg⸗Harburg augeforderte Hilfszug war mit mehreren Aerzten nach kur⸗ zer Zeit an der Unfallſtelle. Die Verletzten wur⸗ den in kürzeſter Zeit den nächſtliegenden Kran⸗ kenhäuſern zugeführt. Die Inſaſſen des Omnibuſſes, die ſich auf einem Ausflug be⸗ 2. Seite/ Nummer 249 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Montag, 5. Juni 1919 — ſtammten ſämtlich aus dem Dorf Gar⸗ Die Unterſuchung über die Schuldfrage iſt eingeleitet. Die Ueberſichtsverhältniſſe an der Unfallſtelle ſind gut, es herrſchte klares Wetter. Der nur leichtverletzte Fahrer des Omnibuſ⸗ ſes hat zugegeben, ſtatt des Bremshebels den Sasbebel bedient zu haben. Amfangreiche Hilfsmaßnahmen dub. Hamburg, 5. Juni. Sofort nach dem furchtbaren Verkehrsunglück in der Lüneburger Heide, hat die Partei und ihre Gliederungen auf Veranlaſſung von Gauleiter Telſchow, umfangreiche Hilfsmaßnahmen zugunſten der Hinterbliebenen der zum größten Teil in dem Dorfe Garſteöt(Oſt⸗Hannover) beheimateten Opfer eingeleitet. Die NShat bereits einen namhaften Betrag zur Linderung der erſten Not zur Verfügung geſtellt, während die Deutſche Arbeitsfront bemüht iſt, ſchnellſtens Arbeitskräfte zu beſchaffen, um die in den bäuerlichen und handwerk⸗ lichen Betrieben entſtandenen Lücken auszufüllen. Für die Kinder der Verunglückten wurden Freiſtel⸗ len in einem Kindererholungsheim bereitgeſtellt. Eroͤmaſſen begraben ein Dorf Verheerende Folgen des Hochwaſſers in Italien dnb. Mailand, 5. Juni. Die Regengüſſe und das Hochwaſſer, das in den letzten Tagen die nördlichen Apenninenhänge und die Ebene der Imilia heimgeſucht hatten, wirken ſich weiter in gewaltigen Eroͤbewegungen aus. So hat ſich eine ungeheure Erdlawine bei Monte iorino ſüdlich von Modena von den Hängen des Monte Cantiere losgelöſt, die ſich langſam, aber unaufhalt⸗ ſam in das Tal des Dragone vorſchiebt. In Maeſta bei Cigni mußten 50 Häuſer wegen Einſturz⸗ gefahr geräumt werden. Auf den Gebirgshöhen wurde eine Erdgasleitung zerſtört und ein Teil der Straße vernichtet. 50 Familien ſind obdachlos ge⸗ worden. In Prignano hat ein Erdrutſch drei Häuſer und as Poſtgehände vollkommen zerſtört. Bei Tontola, in der Gegend von Forli wurde eine Ortſchaft vollſtändig unter den Erd⸗ maſſen begraben. Die Straße von Predappio nach Premilcuore iſt auf einer Strecke von über einen Kilometer unterbrochen worden. Zum Glück konnten 28 Familien noch rechtzeitig zum Verlaſſen ihrer Häuſer veranlaßt werden. Die Schäden, die allein an den Straßen im Gebiete von Peſaro angerichtet wurden, belaufen ſich auf über vier Millionen Lire. „ Achmed Zogn ſoll, wie der„Excelſior“, allerdings als einziges Pariſer Blatt, meldet, mit ſeiner Fa⸗ milie Schloß de la Maye in Verſailles beziehen. Der Aufenthalt Zogus und ſeiner Familie in Frank⸗ reich ſei angeblich für mehrere Monate vorgeſehen. Morgen vormittag in Berlin: Die Legion Condor vor dem Führer Auszeichnungen für die Einheiten der Marine und der Luftwaffe durch Großaömiral Raeder und Generalfeldmarſchall Göring— Dr. Goebbels ruſt die Berliner dub. Döberitz, 5. Juni. Auf dem feſtlich geſchmückten des La⸗ gers der Legion Condor in Döberitz, ſand am Montagfrüh durch den Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Großadmiral Dr. h. e. Raeder, eine Be⸗ ſichtigung der Marineeinheiten ſtatt, die am Kampf gegen den Bolſchewismus in Spanien teilgenommen hatten oder vor der ſpaniſchen Küſte in kriegeriſche Handlungen verwickelt worden waren. Nach einem Gedenken an die Offiziere und Männer, die auf dem Panzerſchiff„Deutſchland“ bei dem feigen Flieger⸗ überfall der Bolſchewiſten ihr Leben ließen, und nach einer Würdigung der Leiſtungen der Marineein⸗ heiten übergab der Großadmiral den verdienſtvollen Offizieren und Männern der Kriegsmarine die ihnen vom Führer verliehenen goldenen und ſilbernen Ehrenkreuze. In ſeiner Anſprache würdigte der Großadmiral den reſtloſen Einſatz der Marineange⸗ hörigen, die Seite an Seite mit den National⸗ ſpaniern gegen den Bolſchewismus kämpften und, im Sinne ihres Führers, ihr Leben für die gerechte Sache einſetzten. Er gedachte insbeſondere der Toten und der Verwundeten. Er hob hervor, die Kriegs⸗ marine ſei ſtolz auf ihre Angehörigen und deren Leiſtungen in Spanien. Im ganzen habe der Einſatz der Marinekräfte in Spanien in hohem Maße dazu beigetragen, das A n⸗ ſehen und die Ehre des deutſchen Namens in der ganzen Welt zu vertiefen. Das ſei um ſo bedeutungsvoller, als der Führer und Oberſte Befehlshaber mit größtem Nachdruck ſeiner Auffaſ⸗ ſung Ausdruck gegeben habe, daß ein Großdeutſches 9 80 eine wehrhafte Kriegsmarine nicht denk⸗ ar ſe Göring bei den Spanienkämpfern (Funkmeldung der NMz3.) —+ Döberitz, 5. Juni. Einen eindrucksvollen Ueberblick über den Einſatz der verſchiedenen Einheiten der deut⸗ ſchen Luftwafſe im Kampf gegen den Welt⸗ feind Bolſchewismus in Spanien gab die große Beſichtigung durch den Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring. In Gegenwart zahlreicher Generale und Ver⸗ treter von Partei und Staat, unter ihnen Gauleiter Stür z. In einer Anſprache würdigte der General⸗ feldmarſchall die großen Verdienſte und die beſon⸗ dere Tapferkeit der Luftwaffeneinheiten. Den Ab⸗ ſchluß des Appells bildete die perſönliche Ueber⸗ 555 Konnte die Kataſtrophe vermieden werden? Die Vorwürfe gegen Asmiralität und Werſtleitung verſtärken ſich— Heute Aomiralitätserklärung im Anterhaus EP. London, 4. Juni. Das Wochenende wurde in England von der „Thetis“⸗Kataſtrophe überſchattet. Während in den Kirchen Trauergottesdienſte für die neun⸗ undneunzig Todesopfer des U⸗Boot⸗Unglücks abge⸗ halten wurden, verſtärken ſich in der engliſchen Preſſe die An⸗ ſchuldigungen gegen die Admiralität und die Werſtleitung, die für das Unglück ſelbſt und für die erfolgloſen Rettungs⸗ und Bergungs⸗ verſuche verantwortlich gemacht werden. Vor allem fragt man ſich, warum die„Thetis“ bei ihrem erſten Tauchverſuch in offenem Waſſer nicht in Berbindung mit dem Begleitſchlepper geſtanden habe. Bekanntlich wurde erſt Stunden ſpäter bekannt, daß der erſte Tauchverſuch mißlungen war. Mehrere Unterhaus⸗Abgeordnete aus den ver⸗ ſchiedenen politiſchen Lagern werden zu der„Thetis“⸗ Angelegenheit bereits am Montag Stellung nehmen und eine Unterſuchung durch die Regierung über die Urſachen des Unglücks und über den Mißerfolg der Rettungsarbeiten verlangen. Die engliſchen Sonntagsblätter geben auch a me⸗ rikaniſche Zeitungsſtimmen in großer Aufmachung wieder, die recht kritiſch zu dem Un⸗ glück und zu dem Verhalten der Aoͤmtralität wie der Werftleitung Stellung genommen haben. U. a. werfen die amerikaniſchen Blätter der Werftleitung vor, die„Thetis“ bei der erſten Tauchübung auf offenem Waſſer überlaſtet zu haben. Bei einer Belaſtung des U⸗Bootes mit nur fünf⸗ zig Perſonen wäre eine ſolche Kataſtrophe, ſo meinen amerikaniſche Fachleute, nicht eingetreten. Weiter wird die Frage aufgeworfen, warum das U⸗Boot gerade in der Bucht von Liverpool zu einer Tauchübung ausgelaufen ſei, die doch nur eine Waſ⸗ ſertiefe von 132 Fuß habe, ſelbſt eine Länge von 265 Fuß auſweiſe. Einer der vier Ueberlebenden der„Thetis“ ſoll der engliſchen Sonntagszeitung„News of World“ mitgeteilt haben, eine Torpe doöfſnung ſei „verſehentlich“ nicht verſchloſſen worden. Deshalb ſei beim Tauchen das Vorderteil des Schif⸗ ſes ſofort mit Waſſer angefüllt worden und die Schiffsnaſe habe ſich bei der Serigen Waſſertiefe in den Grund gebohrt. Wie die engliſche Admiralität mittag amtlich mitteilte, hofft man, die„Thetis“ am Dienstag bergen zu lönnen. In Erwariung der Aömeralitäts-Erk'ärung Drahtber. unſ. Londoner Vertreters⸗ — London, 5. Juni. Heute wird der Unterſtaatsſekretär der Admi⸗ ralität, Shakeſpeare, im Unterhaus eine län⸗ gere Erklärung über den Untergang des U⸗Bootes „Thetis“ abgeben. Vorher findet eine Aömirals⸗ konferenz der Admiralität ſtatt. Es iſt möglich, daß — während die„Thetis“ die Adͤmiralität ein Unterſuchungsgericht einſetzen wird, öͤeſſen Verhandlungen jedoch nicht öffentlich ſein würden. Um auch ein öffentliches Verfahren zu ermöglichen, müßte außerdem ein Kriegsgericht eingeſetzt werden. Die Zahl der Toten beläuft ſich nach der neuen korrigierten Auſſtellung auf 99. Insgeſamt befanden ſich im Unterſeeboot 103 Männer. Die Marineſachverſtändigen einiger Blätter neh⸗ men Stellung zu der Frage, warum England keine Rettungsglocken beſitze, wie ſie in Amerika angewendet worden ſeien. Hierzu ſchreibt der Marineſachverſtändige der„Sunday Times“, daß die engliſche U⸗Boot⸗Flotte für Kriegs⸗ und nicht Friedenszwecke gebaut würde und die kriegsmäßige Verwendung des U⸗Bootes durch einen ſolchen Apparat behindert würde. Außerdem hätten die eng⸗ liſchen U⸗Boote in allen Teilen der Welt zu operie⸗ ren und die Rettungsglocke ſei nur in der Nähe der heimatlichen Stützpunkte überhaupt anwendbar. Die engliſche Admiralität ſtehe auf dem Standpunkt, daß die beſten Rettungsmittel immer noch diejenigen ſeien, die die U⸗Boot⸗Beſatzung von ſich ſelbſt aus anwenden könne. Auf die Frage, warum kein Loch in den zeitweiſe aus dem Waſſer herausragenden Hinterteil des U⸗Bootes geſchnitten wurde, wird eingehend un⸗ terſucht, und im allgemeinen kommt man zu der Feſtſtellung, daß dieſes Verfahren deswegen nicht praktiſch geweſen ſei, weil der aus dem Waſſer herausragende Teil für die U⸗Boot⸗Beſatzung nicht zugänglich geweſen ſei. Außerdem hätte ein ſolches Verfahren mancherlei Gefahr mit ſich gebracht. Die Rettungsarbeiten würden weſentlich dadurch erſchwert, daß in den betreffenden Gewäſſern außerordentlich ſtarke Strö⸗ mungen auch bei ruhigem Wetter herrſchen, ſo daß, die Taucher unter Waſſer meiſtens nicht länger als eine Stunde innerhalb der ſechs Stunden arbeiten konnten und die übrige Zeit ͤͤamit beſchäftigt waren, ſich an das Wrack wieder heränzuarbeiten, wenn ſie abgetrieben wurden. Im ganzen kommt man zu dem Einoͤruck, daß mehrere unglückliche Zwiſchenfülle zuſammengewirkt haben, um dieſes tragiſche Unglück herbeizuführen. Armeegenarl Maizo, der Generalkommandeur der königlichen Carabinieri, wird ſich, wie aus Rom berichtet wird, zuſammen mit einigen hohen Offizie⸗ ren demnächſt auf Einladung der deutſchen Polizei nach Deutſchland begeben. Die Reiſe zählt, wie die römiſche Abenoͤpreſſe unterſtreicht, zur Reihe der gegenſeitigen Beſuche, die die Bande engſter Soli⸗ darität zwiſchen den verſchiedenen bewaffneten Or⸗ ganiſationen der beiden befreundeten und verbünde⸗ ten Länder feſtigen. Frankreichs Moskauer Botſchafter beſucht War⸗ ſchau. Der franzöſiſché Botſchafter in Moskau Nag⸗ giar weilte in den beiden Pfingſttagen in Warſchau, wo er Gaſt des Warſchauer Noel war. „„Julius Cäſar“ eröffnet worden. reichung der goldenen und ſilbernen Auszeichnungen an die Tapferſten Seukſchen Blutes im Spanienfeldzug, Nach der Meldung der Truppe durch den ehemali⸗ gen Kommandanten des Luftwaffeneinſatzes, Gene⸗ ral der Flieger Volkmann, ſchritt Generalfeld⸗ marſchall Göring die Frönten in Begleitung vom Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General⸗ oberſt Keitel. vom Generalinſpektor der Luft⸗ waffe, Generaloberſt Milch und den ehemaligen Kommandeuren des Luftwaffeneinſatzes in Spanien, den Generalen Sperrle und Volkmann, die ebenfalls das Ehrenkleid der Spanienkämpfer tru⸗ gen, ab. Generalfeldmarſchall Göring ſprach dann als Oberbefehlshaber der Luftwafſe den heimgekehrten Freiwilligen der Luftwaffe ſeinen Dank und ſeine Anerkennung für ihre Leiſtungen in Spanien aus, und überreichte den mit den goldenen und ſilbernen Ehrenkreuzen ausgezeichneten Freiwilligen der Luft⸗ waffe die Ordenszeichen. Die Legion Condor vor dem Führer Aufruf Dr. Goebbels an die Berliner dnb Berlien, 4. Juni. Der Ganleiter von Berlin, Reichsminiſter Dr. Goebbels, erläßt an die Bevölkerung der Reichs⸗ hauytſtadt folgenden Aufruf: Berliner! Vor wenigen Tagen kehrte das deutſche Frei⸗ willigenkorps, die Legion Condor, nach ruhm⸗ vollen Kämpfen auf ſpaniſchem Boden in die Hei⸗ mat zurück. Sein heldenmütiger Einſatz hat dem ſpaniſchen Volk gezeigt, was die deutſche Freund⸗ ſchaft in den Stunden nationaler Erprobung beden⸗ tet. Nahezu drei Jahre kämpften unſere Freiwilligen in Waffenbrüderſchaft mit den nationalſpaniſchen und italieni⸗ ſchen Formationen bis zum Endſieg für ein großes nationales Spanien und damit für die Befreiung des europäiſchen Weſtens vom Terror des völkervernichtenden Bolſchewismus. Ihr Tatenruhm wird unvergänglich ſein. Berliner! Wir ſind ſtolz unſere Frei⸗ willigen nun auch in der Reichshauptſtadt begrüßen zu können. Am 6. Juni 1939, um 10 Uhr, wird die Legion Condor an der Techniſchen Hochſchule vor dem Führer vorbeimarſchieren, um dann bei einem Staatsakt im Berliner Luſtgar⸗ ten um 12.30 Uhr den Dank des deutſchen Volkes aus dem Munde des Führers eutgegenzunehmen. Auf ihrem Marſchweg von der Bismarckſtraße über Knie— Berliner Straße— Charlottenburger Chauſſee— Großer Stern— Brandenburger Tor Pariſer Platz— Unter den Linden bis zum Luſt⸗ garten wird ihr der Jubel der dankerfüllten Ber⸗ Das Shelis“ Anollick im Licht der Ktilll liner Bevölkerung entgegenſchallen. Berlin wird am Tage des Einzuges unſerer Legionäre die feſtliche Hauptſtadt des Großdeutſchen Reiches ſein! Fahnen heraus! Schmückt Plätze und Straßen der Stadt! Es lebe der Führer! Es lebe Großdentſchland! Berlin, den 5. Juni 1939. gez. Dr. Goebbels. Die italieniſchen Freiwilligen kehren heim dnb Rom, 3. Juni. Die 20000 italieniſchen Spanienfrei⸗ willigen werden— einer amtlichen Mitteilung auf zufolge— zuſammen mit 3160 ſpaniſchen Freiwilli⸗ gen und einer ſpaniſchen Miſſion an Bord von neuen Dampfern am Montagnachmittag Neapel erreichen, wo ſie am Mittwoch in den frühen Mor⸗ genſtunden ausgeſchifft werden. Vormittags um 11 Uhr wird der König und Kaiſer Viktor Emanuel III. in Neapel die Front der Spanien⸗ kämpfer abſchreiten und anſchließend die Parade abnehmen. Zuſammen mit den über 3000 ſpaniſchen Frei⸗ willigen werden am Mittwochabend 3000 italieniſche Freiwillige nach Rom fahren, um dort am Donners⸗ tagvormittag in der Via Nationale vor dem Duee zu defilieren. eeeeeeeeeeeeeee Prinzregent Paul in Döberitz Beſuch bei der deutſchen Luftwaffe dub. Berlin, 5. Juni. Sonntag vormittag, dem vierten Tag des jugo⸗ ſlawiſchen Staatsbeſuches, ſand ſich Generalfeldmar⸗ ſchall Göring mit Begleitung im Schloß Bellevue ein, um Prinzregent Paul von Jugoſlawien nach Döberitz und Gatow abzuholen. Mit jubelnden Zurufen wurde der Generalfeld⸗ marſchall auf ſeiner Fahrt nach Schloß Bellevue be⸗ grüßt. Kurze Zeit darauf verließ Prinzregent Paul an der Seite des Generalfeldmarſchalls Göring im offenen Wagen das Schloß, um ſich zu einer Beſich⸗ tigung des Jagdgeſchwaders Richthofen nach Döbe⸗ ritz und anſchließend nach Gatow zu einem Beſuch der Luftakademie und der Luftkriegsſchule zu begeben. Bei ihrer Abfahrt wurden Prinzregent Paul und Generalfeldmarſchall Göring von der inzwiſchen auf Tauſende angewachſenen Menge ebenfalls mil freudigen Heilrufen begrüßt. Als die Gäſte, begleitet von einer Motorrad⸗ eskorte der Leibſtandarte, im Fliegerhorſt eintrafen, erſtattete der Kommodore des Richthofen⸗Geſchwa⸗ ders, Oberſtleutnant von Maſſow, Meldung. Nach kurzem Aufenthalt ſetzte ſich die Wagen⸗ kolonne zum Flugplatz des Geſchwaders in Be⸗ wegung, wo Prinzregent Paul Flakgeſchütze ver⸗ ſchiedenen Kalibers, ſowie Kampf⸗ und Aufklärungs⸗ flugzeuge der verſchiedenen in er deutſchen Luftwaffe geflogenen Muſter beſichtigte. Die Erläuterungen gab Generalfeldmarſchall Hermann Göring per⸗ ſönlich. Nach einer kurzen Beſichtigung der Unterkunfts⸗ räume im Fliegerhorſt ging die Fahrt weiter zur Luftkriegsſchule in Gatow, deren Anlagen der Kommandeur, General der Flieger Schulz, dem Gaſt des Führers erläuterte. Der militäriſche Teil der Beſichtigungsfahrt fand in einem Rundgang durch die Luftkriegsakademie in Gatom i de. Der Kommandeur der Akademie, General der Flie⸗ ger Volkmann, übernahm bier die Führung. Seine Königliche Hoheit e Paul von Jugoſlawien empfing den Oberbürgermeiſter und Stadtpräſidenten Dr. Lippert im Schloß Bellevue und trug ſich bei dieſer Gelegenheit in das Goldene Buch der Reichshauptſtadt ein. Prinzregent Paul und Prinzeſſin Olga fuhren dann mit ihrem Ge⸗ folge nach Potsdam, um die dortigen hiſtoriſchen Sehenswürdigkeiten zu beſichtigen und an der Gruft Friedrich des Großen in der Garniſonkirche einen Kranz niederzulegen. Der rumäniſche Botſchafter in Paris, Tataresen, der am Freitagnachmittag von Außenminiſter Bon⸗ net empfangen worden iſt, wird nach Bukareſt rei⸗ ſen. Der Botſchafter wird Ende der kommenden Woche wieder in Paris zurückerwartet. Die Reichs Shealer⸗z Feſtwoche in Wien um Dr. Goebbels und Miniſter Alfieri ⸗ Glanzvolle Eröffnungs⸗ vorſiellung in der Staatsoper anb Wien, 5. Juni. Die 6. Reichstheater⸗ Feſtwoche iſt am Sonntag⸗ abend in Auweſenheit ihres Schirmherrn, des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Dr. Goebbels, und ſeines Gaſtes aus Italien, des Miniſters für Volkskultur. Alfieri, mit einer Feſtvorſtellung der Haendelſchen Oper Der glanzvolle Abend bildete einen würdigen Anftakt für dieſe der Muſe des Theaters geweihten Feſtwoche. Mit Spannung ſehen die in Wien in unüberſeh⸗ barer Zahl verſammelten deutſchen Bühnenſchaffen⸗ den der großen Rede entgegen, die der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, am Montagnachmittag auf der aus dieſem Anlaß ſchon traditionell gewordenen Kundgebung der Reichstheaterkammer halten wird. Miniſter Alfieri in Wien Herzliche Begrüßung durch Dr. Goebbels (Funkmeldung der NM3)) + Wien, 4. Juni. Der italieniſche Miniſter für Volkskultur Din o Alfieri iſt am Sonntagmorgen als Gaſt des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda Dr. Goebbels in Wien eingetroffen. Reichsminiſter Dr. Goebbels hieß den Gaſt und Freund aus Italien bei feiner Ankunft auf dem Wiener Südbahnhof auf das herzlichſte willkommen. Zur Begrüßung waren ferner Staatsſekretär Hanke und die führenden Vertreter der Staatsbehörden und der Partei, der Wehrmacht und der Stadt Wien er⸗ ſchienen. Von der nach vielen Tauſenden zählenden Men⸗ ſchenmenge mit begeiſterten Heilruſen empfan⸗ ſchritt der Miniſter auf dem Front der aufgeſtellten Ehrenformationen ab. Dann geleitete Reichsminiſter Dr. Goebbels den Gaſt zum Schloßhotel Kobenzl. Auch auf der Fahrt durch die im Flaggenſchmuck prangende Stadt jubelte die Be⸗ völkerung den Miniſtern begeiſtert zu. Großſeuer in einem engliſchen Badeort EP. London, 5. Juni. Ein Großfener brach am Sonntagnachmittag in dem Badeort Clacton(Graſſchaft Eſſex) aus, der zur Zeit von Badegäſten ſtark beſucht ꝛſt. Das größte Warenhaus des Ortes, zwei Reſtaurants, ein Hotel, ein Klubgebäude und drei weitere Geſchäftshäuſer wurden ein Raub der Flammen. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Der Schaden wird auf mehrere hunderttauſend Pfund Sterling geſchätzt. ————...—.—.———— Haupeſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Or. Alois Winbauer⸗ (in Urlaub) Stellbertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Theater 0 und Carl Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil:„Fritz Bode.— Lokaler Teil u. i. V. Gericht: Dr. Fritz Ha— 5 es.— Sport: Willv Mülter.— 5 Umſchau: i. V. Richard Schönfelder.— Bilderdienſt: 1. B. C. 9. Eiſenbart, ſämtliche in Mannheim. S im Berlin: E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung min vei Rückporto. * Drucker und Verle ger: Neue Beltimg Or, Fritz Bode& Co., Mannheim,„—6. Verantwortlich 8 Mitkeilungen annheim. ür Anzeigen und akob Faude, — geit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzelgen der Ausgabe à Abend und à Mittag erſchelnen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 000 Ausgabe à Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 4 So ragt das Unglücks⸗u⸗Boot aus dem Waſſer Zahlreiche Kriegsſchiffe und Hilfsſchiffe Fer engliſchen Flotte hatten ſich am Schauplatz des tro⸗ giſchen Unglücks des U⸗Bootes„Thetäts“ eingefunden. In der Mitte des Bildes ſieht man das Alecket in dlie DERTAGIM 8110 E an dieſem Rettungsapparat konnten ſich ein zelne Ueberlebende aus der„Thetis“ retten Die Tragödie im der Bucht von Liverpool hat ihren furchtbaren Abſchluß gefunden. 97 Menſchen büßten bei dieſer ſchweren U⸗Boot⸗Kataſtrophe der Geſchichte ihr Leben ein. Unſer Bild zeigt arbeiten unternommen Zeppelins„Wegweiſer“ 7 Stuttgart, 4. Juni. In Feuerbach iſt der Polizeioberinſpektor i. R. Georg Schiler im Alter von 81 Jahren geſtor⸗ ben. Er ſtammte aus Wörth im Unterelſaß, wo er am 24. April 1858 geboren wurde. Mit ſeinen Le⸗ benserinnerungen war eine Begegnung verknüpft, die Georg Schiler im Jahr 1870, in öͤen erſten Tagen nach dem Ausbruch des Deutſch⸗Franzöſiſchen Kriegs, mit dem Grafen Zeppelin gehabt hat, der vom 24. bis 26. Juli einen Patrouillenritt zur ſtrategi⸗ ſchen Aufklärung der Lage im elſäſſiſchen Grenzge⸗ biet unternommen hat. Zu der Patrouille, deren Führer Graf Zeppelin war, hatten ſich auch vier badiſche Dragoneroffiziere gemeldet, und mit ihnen nahmen fünf Dragoner an dem denkwürdigen Er⸗ kundungsritt teil. Er begann in Hagenbach(Rhein⸗ pfalz) und führte über Lauterburg und verſchiedene weitere elſäſſiſche Orte nach dem Weiler Schirlen⸗ hof. Um ihn zu erreichen, mußte der Weg über eine mach Wörth führende Straße genommen werden. Der Heck des U⸗Bootes aus dem Waſſer vagen, mingeben von Booten, wurden. won denen aus die Rettungs⸗ (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) In den Vereinigten Staaten wurde der Nemyork ſtattfinden. Die Richter ſind Rabbiner. Sie ſprechen Recht auf Grund der Geſetze Moſes erſte jüdiſche Gerichtshof eröffmet, deſſen Sitzu ir Die Rechtſprechung erfolgt auf Grund des Talmud— der Seee 86s Bild links: Generaloberſt von Branchitſch bei der Legion Condor in Döberitz Generaloberſt von Brauchitſch verleiht die Ehrenzeichen. engliſche Matroſen bei der Uebung mit dem Davis⸗Rettungsgerät mit deſſen Hilfe ſich vier der Befatzungsmitglieder der„Thetis“ retten konnten. (Aſſociated Preß, Zander⸗M. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Bild rechts: Richtung, Richtung, meine Herren! Engliſche Garde beim Exerzieren für eine große Paxade. Die aumngeraden Reihen ſind in Wirk⸗ lichzeit nicht ganz ſo ſchlimm, ſondern durch das Teleobfekti i ſ D jektiv des Bildberichterſtatters noch mehr ſeurregiments überfallen worden. damals zwölfjährige Georg Schiler hat dort in der Streik in den Vereinigten Staaten Fäuſte werden erhoben, Gummiknüppel werden geſchwungen und ſchließlich werden Tränengas⸗ bomben geworfen, um die Zuſammenſtöße zwiſchen Streilenden der Erie Casket Company und Arbeitswilligen zu ſchlichten.(Aufgenommen in Eric, Pennſylvania.) (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ——————— ⏑ Y P——⏑ ⏑ ⏑—————————‚————————————————•—————————————————————— (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Freudiges Wiederſehen Mit einem großen Freudenſprung ſtürtt ſich dieſer kleine Schimpanſe aus dem Londoner Zoo Nähe ſeiner Vaterſtadt— oder im Stadtgebiet von Wörth— der Reiterſchar als Wegweiſer gedient. In der Gaſtwirtſchaft des Weilers Schirlenhof ſind dann die zehn deutſchen Reiter von einer größeren Abteilung eines franzöſiſchen Chaſ⸗ Es entſpann ſich ein kurzes Gefecht, wobei einer dͤer Dragoneroffi⸗ ziere tödlich verwundet wurde. Mehrere von der Reiterſchar gerieten in franzöſiſche Gefangenſchaft, aber Graf Zeppelin— er war damals Generalſtabs⸗ offizier bei der württembergiſchen Kavallerie⸗Bri⸗ gade— gelang es, auf dem Pferd eines Chaſſeurs, wohl eines Wachtmeiſters, den Franzoſen zu ent⸗ kommen. Die Verfolger waren in kurzem Abſtand hinter ihm her, vermochten aber den Vorſprung, den Zeppelin als ausgezeichneter Reiter erlangt hat, nicht wieder einzuholen. Dieſe Erinnerung aus ſeiner Knabenzeit hat den ſpäteren Polizeibeamten Georg Schiler, der Jahrzehnte hindurch zur Polizei in Feuerbach gehört hat, er war früher Landjäger, durch ſein ganzes Leben begleitet, und im Kreis ver⸗ trauter Freunde hatte man ihm längſt den Bei⸗ namen„Zeppelins Wegweiſer“ gegeben. Bei der Trauerfeier au dem Feuerbacher Friedhof erwies ihm, wie das„Stuttgarter Neue Tageblatt“ berichtet, der NS⸗Reichskriegerbund eine herzliche Ehrung. .. Rauenberg, 4. Juni. Die Spar⸗ und Dar⸗ lehenskaſſe hielt ihre Hauptverſammlung ab, in der nach der Begrüßung durch den Auſſichtsrats⸗ vorſitzenden Johann Schaufler der Geſchäfts⸗ bericht vorgelegt wurde. Der Umſatz hat ſich um beinahe 1 Million Mark auf 2704 572,84 Mark er⸗ höht, während die Spareinlagen von 85912,43 Mk. auf 118 602,15 Mark geſtiegen ſind. Das Bankgut⸗ haben der Genoſſenſchaft erhöhte ſich auf rund 25 800 Mark. Von dem Reingewinn mit 1512,54 Mark werden 5 v. H. Dividende verteilt, der Reſt der Re⸗ ſerve überwieſen oder auf neue Rechnung vorgetra⸗ gen. Die Zahl der Mitglieder betrug am Jahres⸗ ſchluß 229. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Vor⸗ ſtaands⸗ und Altſſichtsratsmitglieder wurden einſtim⸗ mig wiedergewählt.— In einer Verſammluna des Obſtbauvereins, die von Vereinsführer Emil Menges geleitet wurde, wurde beſchloſſen, am 15. Juli eine Ausflug zum Beſuch der Reichsgartenſchau in Stuttgart zu unternehmen. Ferner ſollen im Laufe des Sommers die Obſtanlagen der Heil⸗ und Kälte haben den Behang ſtark herbeizuführen. mit Namen Tiny Tim auf eine Beſucherin, die offenbar ſeine Sympathie erworben hatte. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Pflegeanſtalt Wiesloch beſichtigt werden. Die hie⸗ ſigen Obſtausſichten verſprechen leider nicht mehr die Vollernte, auf die man nach der Blüte glaubte ſchließen zu dürfen. Das Regenwetter und die gelichtet und die Schädlinge begünſtigt. L. Grombach, 4. Juni. In der hieſigen Gemeinde⸗ ſcheuer wurde nach viermonatigem Umbau, an dem ſich alle hieſigen Handwerker beteiligten, durch die Milchgenoſſenſchaft unter Leitung des Reichskurato⸗ riums für Technik in der Landwirtſchaft(RaTe) eine vorbildliche Gemeinſchaftsanlage eingerichtet. Waſchküche mit Bügelſtube und Heißmangel ſowie Trockenboden, Sackflickmaſchine, Süßmoſtapparat und andere hauswirtſchaftliche Maſchinen ſind dazu be⸗ ſtimmt, für die Frauen eine weſentliche Entlaſtung Gleichzeitig wurde an die Anlage noch ein mehrzelliges Dorfbad angegliedert. * Neckarbiſchofsheim, 4. Juni. Auf der Straße nach Waibſtadt iſt der 21jährige Motorradler Wal⸗ ter Reiner ſchwer vexunglückt. * Lorſch, 4. Juni. Bei verhältnismäßig gutem Allgemeinbefinden vollendete Frau Barbara Gut⸗ werk Ww. geb Kemeter ihr 90. Lebensjahr. 83 Wetter! 4. Seite /Nummer 249 Montag, 5. Juni 1919 —————— Mannheim, 5. Juni 1939. Vom Strich und Maß des Bieres In Bielefeld wurde ein Bierunterſatz mit mechani⸗ (Zeitungsnachricht.) Es rattern über Straßen und Brücken die Laſt⸗ kraftwagen, die die Namen edͤler Braukunſt tragen, es ziehen langſam und bedächtig die wohlgenährten blankgeſtriegelten Roſſe, und es werden die bauchi⸗ gen Fäſſer entladen, mit leichtem Rumpler auf dämp⸗ fendem Kiſſen, doch immer in der Hand des kundi⸗ gen Fuhrmanns, der ſie dann weiterleitet mit Rol⸗ len und Drehen, bis ſie tief unten im Keller landen, der die Kühle bewahrt über alle Hitze und Schwüle des Sommers hinweg. Solcher Anblick labt den Mann der Geſchäfte, der ſchem Bierzähler erfunden. Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Mannheims größte Verkehrsinſel Sie kommt ſtadtſeitig vor die Friedrichsbrücke zu liegen Verkehrsinſeln gib es in unſerer Stadt mehrere, aber mit dem Bau derjenigen, die den Anſpruch dar⸗ auf erheben kann, die größte genannt zu werden, wurde in dieſen Tagen begonnen. Sie wird dem ſtadtſeitigen Brückenkopf der im Umbau befindlichen Friedrichsbrücke vorgelagert ſein. Geometriſch be⸗ trachtet, wird ſie die Form eines Vierecks haben, deſſen Seiten allerdings nicht in rechtem Winkel auf einanderſtoßen, ſondern deſſen Ecken abgerundet ſein werden. Dieſes Viereck wird diagonal in der Richtung Breite Straße—Friedrichsbrücke zu liegen kommen, alſo auf die Spitze geſtellt als Raute er⸗ ſcheinen. Der Durchmeſſer dieſes gewaltigen Vierecks beträgt nicht mehr und nicht weniger als über den Aſphalt trabt mit den Akten des Tages in der Taſche, Wechſel, die nicht mehr laufen wollen, Mahnungen, die nichts fruchteten, Kunden, die faul blieben... Aber ein Faß übers andere, bei dieſem Beim Gedäanken, die Perlen unterm Hut⸗ rand mit denen im Glaſe vertauſchen zu können und den Staub der Straße im Schlund hinunter⸗ ſpülen! Tia, wer klug iſt, der nimmt nur Kenntnis und ſchnalzt mit der Zunge, verſchiebt den rechten Genuß auf den Abend, wenn kein Kampf mit Kunden und Vorgeſetzten mehr bevorſteht. Denn man kann auch im Gedanken ein wenig in feuchtfröhliche Tiefen der Bierologie ausſchwärmen und z. B. ſich der neuen Erfindung aus Bielefeld erfreuen, die die Striche auf dem Bierdeckel genau zählt, daß keine Unſtim⸗ migkeit zwiſchen Gaſt und Kellner mehr wöglich iſt, wie es doch immerhin bei jenen vorkam, deren Striche und Steine, Halbe, Krüge und Becher ſich in 2 hohen Zahlen oberhalb des Dutzends empor⸗ oben. Wer einen Stammtiſch hat und eine Bedienung, die er kennt, der kommt zwar auch ſo aus, und keine Wolke der Verſtimmung umflort ſeinen Blick, wenn er zahlen muß. Aber hat nun einer mehr als zu verantworten gezecht, iſt er in der Fremde, ſpricht er die Sprache des Landes nicht, und iſt ſein Blick vollends nicht mehr ſo klar, daß er vier Striche und einen quer noch auseinander halten kann, ei, ſo kann es losgehen, und die Differenzen hinterlaſſen bitteren Geſchmack auf der Zunge. Und da wir nun nielfach in der Fremde arbeiten und vaſten. ſonnen⸗ baden und Hurſten, ſporteln und ſchwitzen, wandern und einkehren, ſo war es eine ſchöne Nachricht für die Zecher aller Stiefelgrade und Steinrekorde, daß die Ueberwachung ihrer Striche nunmehr von ihnen genommen werden ſoll durch die Kunſt jenes Biele⸗ ſelder Schloſſers, welcher den„unbeſtechlichen Bier⸗ unterſatz“ erfand. Dieſen nämlich verfertigte er aus Kunſtharz mit Knöpfen und Nummern darauf, die durch Eindrücken erſt in Erſcheinung treten, und nur mit dem Schlüſſel des Wirts oder Obers wie⸗ der ausgelöſcht werden können. Und entſprechend weſtfäliſcher Trinkfeſtigkeit wählte der Erfinder auch eine weite Spanne der möglichen Maße für jenen Bierdeckel; er hat eine Nummernkapazität, eine rechnungsmäßige Faſſungskraft und Leiſtungsfähig⸗ keit von 99 Glas Bier! So iſt alſo auch dieſer mögliche Quell der Mißſtimmung von uns genommen. Das Problem des Zahlens ſelber iſt damit allerdings noch nicht gelöſt, aber dafür findet ſich alleweil einer. Und es bleibt als letzter Strich des Anſtoßes jener Strich, im Glaſe, welcher die Güte und Großzügigkeit des Einſchenkes markiert; und er verurſacht ja keinen Aufruhr, ſondern nur ganz ſelten mal einen ſtrafen⸗ den Rſick ein ſtummes Konſchütteln. einen moßßnen⸗ den Fingerzeig... und das auch nur außerhalb Mannheims in fremden Gegenden, wo man ſchwä⸗ biſch und heſſiſch ſpricht. Bleib heimattren, Proſt! Einſtrichtrinker Dr. Hr. 52 Meter, ſo daß man mit Recht non der größten Verkehrsinſel Mannheims ſprechen kann. Welchen Zweck nun wird dieſes Viereck zu erfüllen haben? Es wird einzig und allein den Bedürfniſſen deg Straßenbahnverkehrs zu dienen haben, und zwar als Ein⸗ und Ausſteigeſtelle der Straßenbahnfahrgäſte. Die Friedrichsbrücken⸗Verkehrsinſel wird nämlich von verſchiedenen Linien der Straßenbahn durch⸗ ſchnitten werden, und auf ihr werden ſich auch die Halteſtellen der Straßen bahn be⸗ fin den. Es wird dann aber in Zukunſt ſo ſein, daß die Straßenbahnfahrgäſte die Verkehrsinſel nicht nach Belieben plan⸗ und ziellos überqueren können, ſondern der Verkehr der Straßenbahnbenützer durch die Uebergangsſtellen wird durch Abſperrungs⸗ ſchranken ſeitlich der Gehwege in beſtimmte Bah⸗ nen gelenkt werden. Das Ueberſchreiten wird alſo immer in der kürzeſtmöglichen Richtung zu erfolgen haben. Rechts wird die Verkehrsinſel von Leuchtſäulen beleuchtet werden. Es liegt auf der Hand, daß dieſe Verkehrsinſel ein glattes und darum ſchnelles Ein⸗ und Ausſteigen ermöglichen wird. Die Fahrgäſte brauchen nicht hierbei auf Fahr⸗ zeuge zu achten, denn dieſe müſſen die Inſel um⸗ fahren. Binnen kurzem werden auf der Stelle, die die Verkehrsinſel einnehmen wird, umfangreiche Gleisverlegungsarbeiten durchgeführt werden. Schon jetzt kann geſagt wer⸗ den, daß der ſogenannte„Kreuz“⸗Verkehr aufrecht erhalten bleiben wird, das heißt alſo, die Linienfüh⸗ rung der Straßenbahn von der Breiten Straße über die Friedrichsbrücke und diejenige von Rich⸗ tung Luiſenring nach dem Friedrichsring wind ſich nicht ändern. Von Aenderungen wäre zu er⸗ wähnen, daß die Straßenbahnen mit dem Endziel Feudenheim, die vor den Brückenerweiterungsarbei⸗ ten über die Friedrichsbrücke am Adolf⸗Hitler⸗Ufer entlang fuhren, in Zukunft alſo auch nach beendeter Verbreiterung der Brücke durch die Colliniſtraße über die Adolf⸗Hitler⸗Brücke ihrem Ziel zuſtreben werden. Eine weitere Veränderung wird die ſein, daß die Linie 7 nach Käfertal ebenfalls nicht mehr wie ehedem am Adolf⸗Hitler⸗Ufer entlang füh⸗ ren wird, ſondern ſie wird zukünftig an der Haupt⸗ feuerwache vorbei durch die Brückenſtraße führen, dann am neuzuerſtellenden OEG⸗Bahnhof vorbei⸗ gehen, um dann in die Kronprinzenſtraße ein⸗ zubiegen. Was nun die Straßen anlangt, die das Ver⸗ kehrsviereck einſchließen werden, ſo kann geſagt werden, daß zur Zeit mit der Herrichtung der Straße, die parallel dem Gehweg vor U 1 verläuft, gear⸗ beitet wird. Dann wird die gegenüberliegende Seite vor K 1 an die Reihe kommen, wo im Augen⸗ blick Kanaliſierungsarbeiten vorgenommen werden, und dann ſchließlich die Straßen unmittelbar vor der Friedrichsbrücke. Grundſatz wird ſtets ſein, die Straßenherſtellungsarbeiten ſo durchzuführen, daß der Fahrzeugverkehr möglichſt wenig eingeſchränkt werden muß. Die ganzen Arbeiten hofft man in etwa zwei Monaten, alſo noch vor der Fertigſtellung der Brückenverbreiterung, beendet zu haben. Nicht ver⸗ geſſen ſoll werden, daß auch die Neuregelung des Verkehrsweſens nicht nur den Straßenbahnbenüt⸗ zern, ſondern auch den Fußgängern zugute kom⸗ men wird. Für ſie werden weſtlich und oſtwärts des neuen großen Verkehrsvierecks je zwei kleinere Verkehrsinſeln erſtellt werden, auf die ſie ſich beim Ueberſchreiten der Fahrbahn werden„retten“ können. So kann mit Recht geſagt werden, daß mit der Erbauung dieſer großen Verkehrsinſel, die für un⸗ ſere Stadt etwas Neues darſtellt, eine Verkehrs⸗ regelung getroffen worden iſt, die wohl allen Fuß⸗ gängern, Straßenbahnfahrern und Fahrzeuglenkern gerecht wird und das höchſte Maß an Verkehrs⸗ ſicherheit in dem immer ſtärker anſchwellenden Stra⸗ ßenverkehr vor der Friedrichsbrücke bietet. ⸗ö⸗ Wer braucht den Fiſchereijchein? Erläuterungen zu dem kürzlich erlaſſenen Geſetz Das vor kurzem herausgekommene Geſetz über den Fiſchereiſchein hat gerade für den Gau Baden mit ſeinen zahlreichen Flüſſen und Seen ſeine be⸗ ſondere Bedeutung. Aus dieſem Grunde geben wir nachfolgend auszugsweiſe eine Erläuterung des Geſetzes: Der Fiſchereiſchein hat für das ganze Reichs⸗ gebiet Gültigkeit. Jeder, der den Fiſchfang aus⸗ üben will, muß ſtets einen auf ſeinen Namen lau⸗ tenden, mit Lichtbild verſehenen Fiſchereiſchein bei ſich führen. Wer jedoch einem anderen, der zum Fiſchfang berechtigt iſt, hilft, braucht nicht im Be⸗ ſitze eines Fiſchereiſcheines zu ſein. Desgleichen iſt zur Befiſchung eines Gewäſſers, welches kleiner als ein halber Morgen und völlig von eigenem Beſitz umſchloſſen iſt, kein Fiſchereiſchein erforderlich. Dieſe Ausnahmen ſind jedoch ſehr ſelten, ſo daß man ſagen bann, jeder, der die Fiſcherei ausüben will, ſei es als Beſitzer oder Pächter eines Gewäſ⸗ ſers oder als Angler, muß einen Fiſchereiſchein haben. Der Fiſchereiſchein berechtigt nun nicht etwa ſchon zur Ausübung der Fiſcherei für einen, der an ſich nicht Ficherei ausübungsberechtigt iſt. Er iſt nur die Vorausſetzung für die Erlangung einer ſolchen Berechtigung. Bei uns in Baden haben 55 Das geht Privatleute und Betriebe an! Eine„Verdunkelungsverorönung“ Wie die Berdunkelung im Reichsgebiet vorzubereiten iſt Aus dem nunmehr vorliegenden Wortlaut der 8. Durchführungsveroröͤnung zum Luftſchutzgeſetz, der„Verdunkelungsverordnung“ wird er⸗ ſichtlich, wie die Verdunkelung im Reichsgebiet vor⸗ zubereiten iſt. Für die Verdunkelung nach der Verordnung iſt jeweils, wie ſchon mitgeteilt worden war, Eigentümer verantwortlich. Dazu iſt noch zu bemerken, daß gegebenenfalls an Stelle des Eigen⸗ tümers derjenige verantwortlich iſt, der die tatſäch⸗ liche Gewalt über eine Sache ausübt. Jede Störung der Verdunkelung iſt verboten. Die Verdunkelungs⸗ maßnahmen ſind ſo vorzubereiten, daß ſie jeöder⸗ gzeit ſofort durchgeführt werden können. Vom Aufruf des Luftſchutzes ab iſt die Ver⸗ dunkelung ohne beſondere Bekanntgabe täg⸗ lich vom Einbruch der Dunkelheit bis zum Hellwerden als Dauerzuſtand durchzuführen. Erleichterungen von der Verdunkelungspflicht kön⸗ neu in beſonderen Ausnahmefällen für die⸗ jenigen Anlagen und Betriebe zugelaſſen werden, für die eine dauernde Verdunkelung aus techniſchen und wirtſchaftlichen Gründen untragbar iſt. Dieſe Anlagen und Betriebe müſſen an den Luftſchutz⸗ warndienſt angecchloſſen ſein und die notwendi⸗ gen techniſchen Einrichtungen beſitzen, um bei Warn⸗ meldung„Luftgefahr“ oder, falls die Meldung aus⸗ bleibt bei„Fliegeralarm“ ſchlagartig verdunkeln zu können. Entſprechende Anträge ſind ſchriftlich mit eingehender Begründung an den Ortspolizeiver⸗ walter zu richten der hierüber die Entſcheidung der zuſtändigen Wehrmachtdienſtſtellen herbeiführt. der Im übrigen ſind allgemein für die zur Aufrecht⸗ erhaltung des wirtſchaftlichen, öffentlichen und pri⸗ vaten Lebens und des Verkehrs oͤringend notwen⸗ digen Lichtquellen Veroͤunkelungsmaßnahmen durch⸗ zuführen. Das gleiche gilt für Lichtquellen in Räu⸗ men, die vom Ortspolizeiverwalter nach den Wei⸗ ſungen des Reichsminiſters der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe beſonders bezeichnet werden. Alle übrigen Lichtquellen ſind außer Betrieb zu ſetzen Die Beleuchtung von Straßen, Wegen, Plätzen, Bahn⸗ und Hafen⸗ anlagen, Waſſerſtraßen iſt, ſoweit die Verordnung nichts anderes beſtimmt, außer Betrieb zu ſetzen. Zur Aufrechterhaltung des Verkehrs ſind an wichtigen Straßenkrenzungen, Verkehrspunk⸗ ten und Gefahrenſtellen Richtleuchten vor⸗ zuſehen, die abzublenden ſind. Ausdrücklich beſtimmt die Verordnung, daß die Wirkſamkeit der Verdunkelungsmaßnahmen in den Häuſern uſw. in dunklen Nächten von außen zu prüfen iſt, indem feſtgeſtellt wird, ob das Ein⸗ und Ausſchalten der Innenbeleuchtung esrkennbar iſt. Die Prüfung wird zweckmäßig von höher gelegenen Fenſtern gegenüberſtehender Häuſer aus vorgenom⸗ men. Bei Türen, die aus hellbeleuchteten Innen⸗ räumen unmittelbar ins Freie führen, ſind Licht⸗ ſchleuſen zu errichten. In gewerblichen Arbeits⸗ räumen iſt die allgemeine Raumbeleuchtung in der Leuchtwirkung ſoweit herabzuſetzen, wie es für den Betrieb ohne Erhöhung der Unfallgefahr noch ir⸗ gend möglich iſt. Für alle Arbeitsplätze iſt eine Einzelbeleuchtung in der Weiſe einzu⸗ richten, daß Beeinträchtigungen der Arbeitsleiſtung auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden. zumeiſt die Gemeinden die Fiſchrechte inne. Es iſt alſo neben dem Fiſchereiſchein noch die Zuſtimmaung dieſer Stelle erforderlich. Der Fiſchereiſchein ent⸗ ſpricht alſo etwa dem Jagdſchein. Schutz der Berufsfiſcher Durch das Geſetz iſt die Möglichkeit gegeben, un⸗ ſicheren Elementen den Fiſchereiſchein zu verſagen und ſie damit von der Ausübung der Fiſcherei aus⸗ zuſchließen. In erſter Linie ſoll der Berufs⸗ fiſcherſtand gehoben werden. Der Fiſcherei⸗ ſchein wird zum erſten als Jahresfiſcherei⸗ ſchein ausgeſtellt. Er gilt dann nur bis zum Schluß des Kalenderjahres, für das er ausgeſtellt iſt. Zum zweiten kann er als Monatsfiſcherei⸗ ſchein für einen Kalendermonat und für 30 auf⸗ einanderfolgende Tage ausgegeben werden. Verſagung des Scheines Der Fiſchereiſchein wird in Baden durch die Landratsämter zugeteilt. Oertlich zuſtändig für die Erteilung des Fiſchereiſcheines iſt die Be⸗ hörde, in deren Bezirk der Antragſteller ſeinen Wohnſitz hat, für den Monatsfiſchereiſchein auch die Behörde in deren Bezirk der Antragſteller den Fiſch⸗ fang ausübt. Perſonen unter 12 Jahren und Ent⸗ mündigten muß der Fiſchereiſchein verſagt werden. Ferner kann er dem verſagt werden, der wegen eines Verbrechens oder Vergehens beſtraft wurde. Er kann auch in fiſchereilichen Intereſſen verſagt wer⸗ den. Für Verſtöße gegen das Geſetz über den Fiſche⸗ reiſchein ſind Geld⸗ oder Haftſtrafen vorgeſehen. Natürlich koſtet der Schein auch etwas. Im Falle nachgewieſener Bedürftigkeit jedoch kann die gefor⸗ derte Gebühr ermäßigt oder gar erlaſſen werden. Schriftlich beantragen Wer ſich einen Fiſchereiſchein ausſtellen laſſen will, muß bei der zuſtändigen Behörde perſönlich oder ſchriftlich einen Antrag ſtellen. Da der Schein mit Lichtbild verſehen werden muß, iſt ein Paßbild in Zivil dem Antrag beizufügen. Der Antragſteller muß ferner angeben, in welchem Gewäſſer er zur Ausübung der Fiſcherei befugt iſt. Der dem Bürger⸗ meiſteramt überſandte Fiſchereiſchein muß dort, be⸗ vor er ausgehändigt wird, von dem Antragſteller eigenhändig unterſchrieben werden. Oſtmärker und Sudelendeutſche Gedient. Männer müſſen ſich am Mittwoch melden Die im Altreich wohnenden gedienten Wehr⸗ pflichtigen des Beurlaubtenſtandes der Geburts⸗ jahrgänge 1894 bis 1905, die durch die Wiederver⸗ einigung Oeſterreichs und der ſudeten⸗ deutſchen Gebiete mit dem Deutſchen Reich die deutſche Staatsangehörigkeit erworben haben und im Deutſchen Reich wohnhaft ſind(alſo außerhalb des Landes Oeſterreichs und der ſudetendeutſchen Ge⸗ biete wohnen), werden für die Zwecke des Wehr⸗ dienſtes wie die übrigen deutſchen Staatsangehörigen erfaßt. Die Erfaſſung, ſowei die Wehrpflichtigen in Mannheim⸗Stadt und Vororten wohn⸗ haft ſind, wird durch das Polizeipräſidium Mannheim (Militärbüro Zimmer 67 in J. 6, 1) am Mittwoch, dem 7. Juni, innerhalb der Dienſtſtunden durch⸗ geführt. Ein Wehrpflichtiger, der einer ihm obliegenden Pflicht nicht rechtzeitig nachkommt, kann durch die Polizeibehörde mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen zu ſofortiger Pflichterfüllung angehalten werden. kaufmänniſche Kräfte einſtellen müſſen. Leichenländung bei Sandhofen Ein 18jähriges bisher vermißtes Mädchen Am 2. Juni wurde, ſo meldet der Polizeiberichs der Kripo, aus dem Rhein bei Sandhofen eine weibliche Leiche geländet, welche nach dem Grad der Zerſetzung ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben muß. Durch die Nachforſchungen der Krimi⸗ nalpolizei und anhand der wenigen Kleiderreſte konnte feſtgeſtellt werden, daß es ſich um ein ſeit acht Wochen vermißtes 18j1ähriges Mädchen handelte. Ein Grund zu der Annahme, daß an dem Mäcchen ein Verbrechen begangen wurde, beſteht nicht. Großkampf der Pimpfe Ein Geländeſpiel mit Leutnant Kuß als Führer und Berater Vom Pimpfe⸗Lager auf dem Bierhelder Hof hören wir noch in einem Bericht, wie man mit einem beſonders intereſſanten und ſpannungsvoll verlaufenen Geländeſpiel das Lager abſchloß. Hier hatte ſich nämlich Bataillonsadjutant, Leutnant Kuß, eingeſchaltet, der als Verbindungsoffizter zwiſchen Wehrmacht und HJ. einmal ganz genau aus per⸗ ſönlichſter Erfahrung wiſſen wollte, wie es mit der HJ. im Gelände beſtellt ſei. Er gab die Anregung zu einem beſonders ge⸗ heimnisvoll angelegten Spiel. An einer beſtimm⸗ ten Stelle im Wald ſoll ein Flugzeug mit Geheim⸗ papieren abgeſtürzt ſein, es gilt die verſteckten Doku⸗ mente in die Finger zu bekommen und damit das Lager zu erreichen. Leutnant Kuß führte perſönlich die zwei Dienſtgemeinſchaften 3. und., und unter ſo einem erfahrenen Offizier war die Sucharbeit der Späher, durch Rauchſignale unterſtützt, dann auch bald geſchafft; faſt alle Papiere waren in ſeiner Hand. Nun mußten die Papiere aber auch ins La⸗ ger geſchafft werden. Da gelang es den andern von den Dienſtgemein⸗ ſchaften 1. und., nun durch Hinterhalt und wendig⸗ kluge Geländeausnutzung mit nur 15 Mann den Ge⸗ folgsleuten des Leutnants großen Abbruch zu tun, und nach und nach 20 Mann abzufangen. Er hatte alſo keinen anderen Ausweg, als nun mit dem Reſt in geſchloſſenem Keil zu verſuchen, bis zum Lager durchzubrechen. Doch hier waren im letzten Kampf Mann gegen Mann die Feinde die ſtärkeren; MWeise- und Dofnsimmer kauft man bei Dietrich E 3, 117 ſogar der Leutnant ſelber mußte ſich zum Schluß fünf ſtarken JV.⸗Führern gefangen geben, und da⸗ mit war alſo taktiſch⸗kluges Führergeſchick durch Mut und Kampfeswillen wieder wettgemacht. Das wurde denn auch mit abſchließender Anſprache über Tüch⸗ tigkeit und Einſatzbereitſchaft der Jugend lobend be⸗ kräftigt. Nach einer Ruhepauſe gab es dann abends noch eine Feierſtunde auf dem Ehrenfriedhof mit Fackeln und Fahnen, Gedichten und Liedern und Anſprache des Jungſtammführers Berger. Der ſchönſte und würdigſte Abſchluß des Lagers. Vor dem Ende des Tabakyrozeſſes Volz Die Sachverſtändigen rechnen nach Der Prozeß gegen den angeklagten Tabakver⸗ gärer und Tabakgroßhändler Albert Georg Volz vor der zweiten Großen Strafkammer des Land⸗ gerichts Mannheim geht ſeinem Ende zu. Am heu⸗ tigen Vormittag wurde die Verhandlung wieder er⸗ öffnet. Die Sachverſtändigen ſowohl aus dem Ta⸗ bakeinkauf und den Verarbeitungsgebieten wie aus dem Buchprüfungsweſen gehen im einzelnen noch einmal alle zur Anklage ſtehenden Punkte durch. Die Angaben des Angeklagten mit den Errech⸗ nungen des Buchprüfers in der Geſchäftskalkulation ſtimmen nicht ganz überein. Im übrigen iſt es bei dem großen Umfang der Tabakwegnahme ſo⸗ wie durch die Unklarheit der Geſchäfts⸗ bücher des Angeklagten nicht möglich, den Selbſt⸗ koſtenpreis, der zur Annahme des tatſächlichen Ge⸗ winns des Angeklagten und der Höhe der Schä⸗ digungen der Kunden ſehr wichtig iſt, genau zu er⸗ rechnen. Ein Sachverſtändiger warf dem Angeklag⸗ ten bezüglich der Frachtkoſtenfrage vor, daß er, wenn er die Frachtkoſten der Tabakanfahrt ſelbſt getragen habe, eben ein ſchlechter Kaufmann ſei, der in die⸗ ſem Falle unverantwortlich zu ſeinen Ungunſten ge⸗ handeélt habe. Der Angeklagte ſei wohl ein Fachmann auf dem Gebiete des Tabaks, hätte aber für ſeine kaufmänniſche Abteilung unbedingt ausgebildete Die Ver⸗ handlung dauert noch an. —— 1 e Das Planſchbecken im Luiſenpark wurde am geſtrigen Sonntag zum erſtenmal in der diesjähri⸗ gen Badezeit in Betrieb genommen. Nachdem die Queckſilberſäule immer mehr in die Höhe klettert, verſpüren ſelbſtverſtändlich auch unſere lieben Klei⸗ nen Beoürfnis nach erfriſchender Abkühlung im Naß, und ſo tummelten ſich denn geſtern die noch nicht Schulpflichtigen beiderlei Geſchlechts in dem erfriſchenden Element. Einige von ihnen machten auch hier in dieſem Waſſerbecken, da ja eigentlich ſeiner urſprünglichen Beſtimmung gemäß als Auf⸗ fangbecken für den Springſtrahl dienen ſoll, ihre erſten Schwimmübungen unter ſachverſtändiger Aſſi⸗ ſtenz ihrer älteren Geſchwiſter. Auch einige Waſ⸗ ſerſcheue gab es, die hier, wenn ſie nicht ins Waſſer wollten, als Strafe für ihre Weigerung gehörig ge⸗ tauft wurden. Sie waren ſelbſtverſtändlich nur ver⸗ einzelt da, denn die meiſten Kinder waren froh, wenn ſie die elterliche Erlaubnis zum Plantſchen, das ſoviel Freude macht, bekomen. k Die Dienſtſtelle der 13.„Reiterſtandarte be⸗ findet ſich ab 5. Juni nicht mehr in L 8, 8, ſondern in der Otto⸗Beckſtraße 27, im Hauſe der SA⸗ Gruppe Kurpfalz. Die Telephon⸗Nummer der Dienſtſtelle hat ſich geändert in Nummer 429 19. dioner wurden 417 krntekindergärten, 317 Schweſternſtationen, 22 290 hiiſe- und Beratungeſiellen neben vielen anderen ſozlalen Einrichtungen durch die usv. geſchaſſen. Durch Deine Mitoliedſchaft jur nsv. niiſ vu dieles Werk erweitern. ——— roeee „„ l Nao Foo eeeeernne * —— 9 * — e * u * .— K 939— Montag, 5. Juni 1919 Aus Baden 29000 Mark unterſchlagen Der Defraudant flüchtig * Aſchaffenburg, 4. Juni. Die Kriminalpolizei iſt einem ungewöhnlichen Fall von Unterſchlagungen auf die Spur gekommen. Seit dem 21. Mai iſt der 63 Jahre alte Joſef Altenhof mit einem großen Geldbetrag von Aſchafſenburg flüchtig. Altenhof hat nachweislich poſtamtliche Gelder in Höhe von 20000 Mark und, wie die Reviſion ergab noch weitere 9000 Mark unterſchlagen. Die 20 000 Mark ließ Alten⸗ hof, der in der Hauptkaſſenverwaltung des Aſchaffen⸗ burger Poſtamts arbeitete, durch einen Poſthelfer bei der Staatsbank abheben und ſich ins Haus bringen, um ſie zu behalten. Die Unterſchlagung iſt um ſo auffälliger, als Altenhof ein Haus⸗ und Grundbeſit⸗ zervermögen von bedeutend mehr als dem unter⸗ ſchlagenen Betrag beſitzt. Bruchſals Haushaltsplan ausgeglichen k Bruchſal, 2. Juni. Nach Droſſelung aller nicht unbedingt notwendigen Ausgaben und Ausſchöpfung aller Einnahmequellen gilt der ſtädtiſche Haus⸗ haltsplan 1939/40 als ausgeglichen und zwar bei den ordentlichen Einnahmen und Ausgaben mit je 2980 870 Mark, bei den außerordentlichen rund je 1018 920 Mark. Der neue Haushaltsplan iſt zahlenmäßig um 12 Mill. Mark niedriger als im Vorjahr, weil die gemeindlichen Eigenbetriebe aus der Stadtverwaltung herausgenommen und rein wirtſchaftlich verwaltet werden müſſen. Die Steuern bleiben gleich mit 230 v. H. Grunoͤſteuer, 290 v. H. Gewerbeſteuer und 600 v. H. Bürgerſteuer. Die Fi⸗ nanzierung der Landkreiſe bringt der Stadt eine weitere Belaſtung. Die Bruchſaler gemeinnützige Siedlungsgeſellſchaft mbHH. geht mit ihren 806 000 Mark Hypotheken in den Beſitz der Stadt über. 2 Am 27. Auguſt Gauſängertag in Freiburg * Freiburg, 4. Juni. Auf dem letztjährigen Gau⸗ ſängertag in Wiesloch war beſtimmt worden, daß der Gauſängertag 1939 in Freiburg ſtattfindet. Es iſt dafür der letzte Auguſtſonntag vorgeſehen. Weinheim, 4. Juni. Beim Kochen auf einem Spiritusapparat fingen die Kleider der in der Haupt⸗ ſtvaße 110 wohnhaften 54 Jahre alten M. Weſtarp Feuer. Obwohl Hausbewohner mit einem Feuer⸗ löſchapparat ſofort eingriffen, erlitt die Frau der⸗ artig ſchwere Brandwunden, daß ſie dem Kranken⸗ haus zugeführt werden mußte.— Lederarbeiter Karl Friedrich Müller und ſeine Ehefrau Klara, geb. Stahl, Jahnſtraße 29, feierten ihre ſilberne Hochzeit. — Im Alter von 72 Jahren ſtarb Rentner Julius Binder, Mannheimer Straße 72. I. Sinsheim, 4. Juni. Am Pfingſtſamstag ver⸗ ſchied Oberzollinſpektor a. D. Auguſt Geiſel. Er wurde auf dem Bergfriedhof Heidelberg beigeſetzt.— Am Freitag ſand auf dem SA⸗Kampffeld eine Schlageter⸗Gedenkfeier ſtatt, an der ſich die Stürme 21 und 24½/50 geſchloſſen beteiligten. Sturmführer Geiger ſprach vom Leben und Wir⸗ ken des Mannes, der in der deutſchen Geſchichte immer einen Ehrenplatz einnehmen wird. L. Waldhilsbach, 3. Juni. Autoſattler Ernſt La pp hat die Meiſterprüfung mit gutem Erfolg be⸗ ſtanden.— Unter großer Anteilnahme der Bepöl⸗ kerung wurde der im Alter von 81 Jahren verſtor⸗ bene Landwirt Georg Kirſch, der der älteſte Mann der Gemeinde war, zur letzten Ruhe geleitet. Die Kriegerkameradſchaft, der der Verſtorbene als Ehrenmitglied angehörte, der Geſangverein und das Rote Kreuz legten unter ehrenden Nachrufen am Grabe Kränze nieder. L. Wieſenbach, 4. Juni. Der 72jährige Landwirt und Hausmetzger Karl. Staudt kam beim Auf⸗ ſteigen auf den Wagen zu Fall, ſo daß ihm die Rä⸗ der des mit Futter beladenen Wagens über die Bruſt gingen. An den Folgen iſt der Mann, der früher Gemeinderat war und ſich allgemeiner Be⸗ liebtheit erfreute, geſtorben. Die Bevölkerung beteiligte ſich recht zahlreich an der Beiſetzung.— Im Gaſthaus„Zur Roſe“ wurde ein NSV⸗Ernte⸗ kindergarten eingerichtet, für den bereits 45 Kinder angemeldet wurden. Für die auf dem Felde tätige Landfrau bedeutet dieſe Einrichtung, die ihr die Sorgen um die kleinen Kinder abnimmt, eine weſentliche Erleichterung. L. Bad Rappenan, 4. Juni. Ueber Pfingſten fand hier ein Zeltlager der Jungmädel des Untergaues 404 ſtatt, an dem ſich etwa 150 Mäd⸗ chen aus der ganzen Umgebung beteiligten. Im Mittelpunkt ſtand ein Dorfabend in der Saline (Feierabendheim), bei dem die Mädchen Spiele, Rei⸗ gen uſw. darboten. Hochbefriedigt kehrten die Mäd⸗ chen am Dienstag wieder in ihre Heimat zurück.— Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde Maurer und Landwirt Wilhelm Schmidt zur letz⸗ ten Ruhe geleitet. Die NS⸗Kriegerkameradſchaft legte am Grabe unter ehrendem Nachruf einen Kranz nieder. L. Elſenz, 4. Juni. Die Spar⸗ und Dar⸗ lehenskaſſe hielt ihre ordentliche Haupt⸗ verſammlung ab. Dem vom Geſchäftsführer Benz vorgelegten Rechenſchaftsbericht iſt zu ent⸗ mehmen, daß der Umſatz mit einer Höhe von 1,3 Millionen Mark weiterhin geſtiegen iſt und die Ein⸗ lagen mit einem Beſtand von 350000 Mark Rekord⸗ höhe erreicht haben. Der ausſcheidende 1. Vorſtand Heinrich Benz ſowie die ausſcheidenden Auſſichts⸗ ratsmitalieder Karl Steinacker und Adolf Hockenberger wurden einſtimmig wiedergewählt. Es wurde beſchloſſen, noch im Laufe des Jahres einen Tabaktrockenſchuppen zu errichten. 1 —— Sweftdeut ———— 8—+ 2. 00 2 23 82 1— 9— —— 8 Fr 9 Neue wannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe In Maximiliansau: Großfeuer im Sägewerk Arſache: Holzmehlſtauberploſion— Das obere Stockwerk ausgebrannt— Der Keſſelraum ſtark beſchädigt * Waximiliausau, 4. Juni. Gegen 22 Uhr brach in dem Sägewerk Schenk AG., Pfortz⸗ Maximiliansau, Feuer aus. Der Brand entſtand durch eine Holzmehlſtaubexploſion in dem im oberen Stockwerk gelegenen Holzvergaſungsraum. Das obere Stockwerk iſt vollſtändig ausgebraunt, während der darunterliegende Keſſelraum ſchweren Schaden erlitten hat. Stark gefährdet war die an⸗ grenzende Holzmühle, die vor zwei Jahren einem Brand zum Opfer gefallen war. An der Bekämpfung des Brandes beteiligten ſich eine Löſchmannſchaft von Landau und die Karlsruher Feuerlöſchpolizei, ſowie die Werkfeuerwehr der Deutſchen Linoleumwerke Maximiliansau. Das Feuer konnte auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Schwarzfahrt mit drei Mädchen * Wangen im Allgäu, 2. Juni. Ein Lausbuben⸗ ſtückchen, das hoffentlich noch ſeine Sühne finden wird, leiſtete ſich der ungefähr 20jährige Sohn eines hieſigen Landesproduktenhändlers. Er hatte ſchon mehrfach aus verſchiedenen Garagen Autos und Motorräder bei Nacht vorübergehend entwen⸗ det, um mit ihnen Schwarzfahrten durchzuführen. Am andern Morgen war das Fahrzeug wieder an Ort und Stelle. Am Pfingſtſonntagmorgen holte ſich das Früchtchen nach durchzechter Nacht den Privat⸗ wagen eines hieſigen Fabrikanten aus der Garage, um nach Lindau zu fahren, dort drei Mädchen in den Wagen zu laden und mit dieſen eine Bum⸗ melfahrt anzutreten. Dieſe führte aber nur nach Bregenz, wo der von der Reiſe zurückkehrende Sohn des Fabrikanten den Wagen ſeines Vaters ſtehen ſah. Der Schwarzfahrer, der nicht einmal im Beſitz eines Führerſcheins iſt, ergriff die Flucht in Richtung Lindau, als er ſich beobachtet ſah, und konnte von dem ihn verfolgenden Sohn des Eigen⸗ tümers des Wagens nach mehrfachen Verſuchen ſchließlich geſtellt werden. Der junge Tunichtgut wurde, nachdem er einige Ohrfeigen erhalten hatte, aufgefordert, den Wagen dahin zurückzubringen, wo er ihn geſtohlen hatte, was dieſer aber nicht tat; er lud vielmehr zunächſt die drei im Wagen ſitzen⸗ den Mädchen in Lindau wieder aus, um dann in planloſem Umherfahren die Zeit zu verbringen. Die polizeilichen Nachforſchungen ſind bis jetzt ergeb⸗ nislog geblieben. Der jugendliche Abenteurer wurde am Pfingſtmontagabend in der Nähe von Isny be⸗ obachtet, wo er auch irgenoͤͤwo 20 Mk. gepumpt hat. Durchs Fenſter geflogen. * Ravensburg, 4. Juni. Ein Unglücksfall mit ſeltenen Begleitumſtänden ereignete ſich in einer Weinwirtſchaft in Waldſee. Die Gäſte waren nicht wenig erſtaunt, als unter lautem Geklirr plötzlich ein Mann durchs Fenſter in das Gaſt⸗ haus„geflogen“ kam, wobei er ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog. Wie ſich herausſtellte, handelte es ſich um einen Motorradler, der in hohem Tempo gegen das Wirtshaus und durch das Fenſter geſchleudert worden war. Tragiſches Wiederſehen Münſingen, 4. Juni. Als der Landwirt Gregor Ott von Geiſingen ſeiner in Ravensburg wohnhaf⸗ ten Schweſter einen Beſuch abſtatten wollte, wurde dieſe auf dem Weg zum Bahnhof von einem Auto ſo unglücklich angefahren, daß die noch rüſtige Sech⸗ zigerin innerhalb zehn Minuten ſtarb. * Pforzheim, 4. Juni. Auf der Rückfahrt vom Turnierplatz wurde ein Omnibus durch das Geäſt geſtreift, wobei ein beſonders ſtarker und weit vor⸗ ragender Tannenaſt unerwartet drei große Fenſter⸗ ſcheiben zertrümmerte. Die an den Fenſtern ſitzen⸗ den Fahrgäſte erlitten durch die Splitter zum Teil erhebliche Verletzungen. * Saarbrücken, 4. Juni. Im Bahnhof Saar⸗ lautern in der Nähe des Einfahrtſignals aus Dillingen wurde die verſtümmelte Leiche eines 38jährigen Mannes aus Saarlautern 2, der bei einer Firma als Tiefbauarbeiter beſchäftigt war, gefunden. K. * Kehl, 4. Juni. Unterhalb der Rheinbrücke bei Freiſtett iſt das Motorſchleppſchiff „Eliſe“ eines Nierſteiner Beſitzers geſunken. Das Boot ſollte ein feſtgefahrenes Kiesſchiff flott⸗ machen, wobei es gegen einen Anker fuhr und quer zum Strom kam. Dabei kenterte es. Die Beſatzung konnte ſich retten. Beiden badiſchen Neuhofbauernin Schleſien Arbeitsdienſt im Moor— Auf dem früheren Sumpfland gedeiht Hanf bis zu uahezu 5 Meier Höhe— Die Vadener ſind we zu Friedrichs des Großen Zeiten willkommene Siedier Im Sprottebruch An der großen Sprotte, mit deren Trockenlegung Friedrich der Große begonnen hat, liegen in einem Birkengehölz Lager des männlichen und des weiblichen Arbeitsdienſtes, durch deſſen Einſatz die jetzigen Meliorationsarbeiten erſt dͤurch⸗ geführt werden können. Die Brücke überſchreitend, fahren wir auf einem ſchnurgeraden Weg quer durch die Niederung. Sie iſt eben wie ein Brett. Links liegt noch ein Stück ſchilfüberwuchertes Urland, zur Rechten aber breiten ſich ſaftiggrüne Weiden mit ſchwarzweiß geflecktem Vieh, daneben friſch um⸗ gebrochenes Land, ſchwarzer Moorboden, aus dem noch einzelne Baumſtücke ragen. Der etwa 18 Kilo⸗ meter lange und 7 Kilometer breite Bruch war früher teilweiſe von Baumrieſen beſtanden, Moorboden verſanken. Dieſes„Moorholz“ hat den Umbruch außerordentlich erſchwert. Man ſtieß auf Eichenſtämme bis zu 40 Meter Länge und 3 Meter Durchmeſſer. Wahre Ungetüme von Dampfpflügen wurden eingeſetzt, die 80 Ztm. tief den Boden auf⸗ brachen. Die Räder haben meterbreite Eiſenreifen, um das Einbrechen zu verhindern. Der feſte Weg, auf dem wir jetzt in das Bruch hineinfahren, war vor einigen Jahren ſo grundlos, daß man mit Roß und Wagen verſinken konnte. Die Partei ging nach der Machtübernahme ſoſort daran, das Moor urbar zu machen. Es wurde unter Leitung des tatkräftigen Kreisbauernführers Skobin die Sprottebruchgeſellſchaft gegründet, an der 18 Gemeinden mit 1500 Genoſſen beteiligt ſind. Im Frühjahr wurde, entgegen den Wünſchen des Großgrundbeſitzes, der glaubte, in der Kultiviſie⸗ rung eine Schmälerung ſeiner Jagdintereſſen er⸗ blicken zu müſſen, mit der Melioration begonnen. Das Bett der Sprotte wurde vertieft und verbrei⸗ tert und ein dichtes Netz von Entwäſſerungsgräben gezogen. Die Hochwaſſer werden in großen Auf⸗ fangbecken, ſog. Poldern, die teils als Fiſchteiche, teils als Wieſengelände genutzt werden, auf⸗ genommen. Es war keine leichte Arbeit und eine Unſumme von Widerſtänden zu überwinden. Der Erfolg liegt aber greifbar zutage: Hauf gedeiht hier in einem ſonſt kaum gekannten Wachstum, dicht wie ein Wald; bis zu.88 Meter Höhe wurde ſchon gemeſſen. Und wo früher auf einem Morgen 15 bis 20 Zentner Heu geerntet wurden, ſind jetzt Erträge bis zu 120 Zent⸗ nern erzielt worden. Finanziell ſteht die Bilanz folgendermaßen aus: 4½ Millionen Mark Auſwen⸗ dungen ſtehen 1,6 Millionen jährlicher landwirtſchaft⸗ licher Zuwachs gegenüber. Augenfällig wirkt übri⸗ gens die Gegenüberſtellung der Leiſtungen von Großgrundbeſitz und Neubauern. In der Milch⸗ erzeugung wurde in wenigen Jahren eine Stei⸗ gerung von 190 000 auf 720 000 Litern erreicht. Die Neubauernſiedlungen liegen am Rand des die in dem Bruches. 1937 wurde oͤurch den Reichsarbeitsführer Hierlshagen eingeweiht, ein Dorf mit 40 ſchö⸗ nen neuen Höfen, einem geräumigen hellen Schul⸗ haus mit Dorfgemeinſchaftsraum und eigenem Sportplatz. Ein weiteres Neudorf iſt im Entſtehen. Badener im Oſten— heute wie früher Die Sprottebruchmelioration weiſt manche ver⸗ wandte Züge mit der Tullaſchen Rheinkorrektion auf. Die Nachfolger führten auch hier die weitgreiſenden Pläne Friedrich des Großen nicht durch und ließen das Gelände in halbfertigem Zuſtand liegen. Die⸗ jenigen, die ſich gern auf den friderizianiſchen Geit berufen, überſehen häufig, daß der Preußenkönig der größte Neuerer ſeiner Zeit war, der Gewaltiges auf dem Gebiet der Landeskultur leiſtete, Kanäle und Straßen baute und daneben noch weſentliche Refor⸗ men in Juſtiz und Verwaltung durchführte. Seiner Eroberung Schleſiens mit den Waffen folgte die koloniſatoriſche, die die großen menſchen⸗ armen Räume erſt zu einem Kulturland machte. An diejenigen, die er mit dem Aufbau beauftragte, ſtellte er nicht geringere, unwahrſcheinlich hohe Anforde⸗ rungen an Leiſtung und Arbeitstempo wie an ſeine Generale. Er verlangte die Beſiedlung ſo voranzu⸗ treiben, daß die Bevölkerungszahl ſich in wenigen Jahren vervielfache. Tatſächlich ent⸗ ſtanden in fünf Jahren 200 neue Dörfer. 1775 hatte Schleſien in 35 Jahren um 200 000 Seelen zugenom⸗ men. 5000 Schwaben wurden herangezogen. In Scharen kamen Pfälzer, die ihre von den Fran⸗ zoſen verwüſtete Heimat verließen, und den heimi⸗ ſchen Obſtbau nach Schleſien mitbrachten, woran Friedrich dem Großen viel gelegen war. Unter den „Schwaben“ und„Pfälzern“ waren viele Bade⸗ ner. Jeder Anſiedler erhielt 15—20 Morgen Rode⸗ land, Haus, Stall, Scheuer, Garten, Wieſenland und Vieh zugewieſen. Jahrelang blieb der Neuſiedler frei von Abgaben. Die Badener zählen auch heute, wie wir über⸗ einſtimmend hörten, zu den willkommenſten Neu⸗ ſiedlern Schleſiens. In dieſem Jahr ſolgen weitere Siedlungsverfahren. An der Neubeſiedlung des ſchon in germaniſcher Vorzeit deutſchen Oſtens wa⸗ ren nacheinander überhaupt alle deutſchen Stämme beteiligt. Sie iſt eine geſamtdeutſche Volkstat. Wo⸗ bei feſtgehalten werden muß, daß die deutſche Ko⸗ loniſation uraltes deutſches Heimatrecht wiederher⸗ ſtellte, nachdem in Zeiten der deutſchen Schwäche zeitweiſe das Slaventum eingedrungen war. So ge⸗ ſehen, iſt die nationalſozialiſtiſche Weſt⸗ Oſt⸗Siedlung eine politiſche Tat. Sie liegt in der ſeit Jahrhunderten verfolgten, im vori⸗ gen Jahrhundert vorübergehend abgebrochenen Linie der völkiſchen Entwicklung. Und es war für die Teilnehmer ein Hauptgewinn der ſchleſiſchen Reiſe, aus unmittelbarer Anſchauung dieſe Zuſammen⸗ änge zu ſehen. S E. Dietmeier. —— —— Dieleiſiumgen s ühüzimtüt 8 68 2 2— MürcceRru. Kird RDERSCHIcK NMSrCeEINRBe SNNNOeNn KitideRxRdesScHNNENET Werde Nitgli 0 Nachbargebiete *k. Speyer, 4. Juni. Die Eheleute Lukas Lehr aus Dudenhofen begaben ſich mit ihren drei Kin⸗ dern in die Gewanne Lochäcker, durch die der Speyerbach fließt. Sie ſtellten ihr 7 Monate altes Töchterchen Giſela, das im Kinderwagen ſchlief, in den Schatten. Die Kleine iſt in einem Augen⸗ blick des Unbewachtſeins aus dem Kinderwagen und die Böſchung hinab in den Bach gefallen. Die Leiche wurde in Speyer geländet. * Gernsheim, 4. Juni. Zur Zeit wird die Straße von Gernsheim nach Hähnlein verbrei⸗ tert und neu hergerichtet. Die Autobahn erhält, an der Straße Gernsheim—Bergſtraße einen Zu⸗ bringer. lein aus zur Bergſtraße Straßenverbeſſerungen vor⸗ genommen werden, wird der Verkehr zwiſchen Berg⸗ ſtraße und Rhein und umgekehrt weſentlich ſteigen. * St. Wendel, 4. Juni. Beim Wäſchetragen fiel Frau Barbara Marr aus der Balduinſtraße ſo unglücklich die Treppe hinunter, daß ſie ihren Ber⸗ letzungen erlag. * Bensheim, 4. Juni. Traditionsgemäß wird auch in dieſem Jahre wieder das Bergſträßer Erd⸗ beerfeſt ſteigen, und zwar am 18. und 19. Juni. * Arenberg, 4. Juni. Hier wurde eine 7Niährige Einwohnerin, die ihren Hund an der Leine führend die Fahrbahn überſchreiten wollte, von einem Motorrad angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurze Zeit nach Einlieferung in das Kran⸗ kenhaus an den Folgen eines Schädelbruches ver⸗ ſchied.— Zwiſchen Arenberg und Neuhäuſel wurde ein achtjähriger Junge, der die Straße überqueren wollte, von einem ſchweren Perſonenwagen erfaßt und einige Meter weit mitgeſchleiſt. Der Tod trat auf der Stelle ein. 93 I. Mingolsheim, 4. Juni. Unter Mitwirkung der hieſigen Muſikkapelle unter Leitung von Kapellmei⸗ ſter Tunze(Heidelberg) veranſtaltete der SA⸗Sturm 5/50 eine Schlageter⸗Gedenkferer, bei der Sturmführer Bertſch das Leben dieſes deutſchen Mannes würdigte. * Lingenſeld, 4. Juni. Ein aus Weingarten kom⸗ mendes Mädchen, das auf ſeinem Rade nach Ger⸗ mersheim fuhr, und dabei mehrere Raoler über⸗ holte, wurde durch ein entgegenkommendes Auto er⸗ faßt und lebensgefährlich verletzt. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 5. Juni: über Skandinavien wegführende Während die Wirbeltätigkeit Unbeſtändigkeit bis in die deutſchen Oſtſeegebiete vortrug, hat ſich im übrigen Deutſchland meiſt hei⸗ teres und trockenes Wetter gehalten. Die Tages⸗ temperaturen ſtiegen dabei bei uns über 25 Grad an. Eine durchgreifende Aenderung iſt vorerſt nochh unwahrſcheinlich. Vorausſage für Dienstag, 6. Juni Zeitweiſe wolkig und meiſt heiter und trocken, Mittagstemperaturen um 25 Grad, Winde um Nord. Höchſttemperatur in Mannheim am 4. Juni: + 20,5 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 5. Juni: 13,5 Grad; heute früh 8 Uhr: + 18,3 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Ubein-Pege.2.[3, 4 5. Rhein⸗Begel 8 Rbeinfelden.183.0,3,17 10/.12 Kaud.. 3,27,19 0⁸ Breiſach.. 3283.233,17/3,10/3,17 Köln..2103,11/2.97/2.85 Sebl..7834505 5720 Nedar-Bege. Maxan.485.335,245.19/5,144———— Man iheim 4,89/4,74/4,57 48.40 Mannheim(.454,604.39/4.92 N 5. Seite /B Nummer 249 Wenn, wie beabſichtigt iſt, auch von Hähn⸗ 6. Seite/ Nummer 249 Montag, 5. Juni 1919 Die Großdeutſchland-Rundfahrt SGryjſolle gewinnt die 4. Etappe— Zimmermann trägt jetzt das geibe Trikot Kilometerlang und in den Städten ſogar in doppelten und dreifachen Reihen ſtanden am Sonntag die Zuſchauer an den Straßen und begrüßten die 67 Deutſchlandfahrer auf ihrer Jagd von Breslau ins Sudetenland. Beſonders ſtark war die Anteilnahme unſerer jüngſten Reichsbrüder, die faſt überall für Getränke und Waſſer geſorgt hatten und den Fahrern einen überaus herzlichen Empfang be⸗ reiteten. Große Ueberraſchungen gab es auf dieſer Etappe, die von Breslau über Waldenburg, Hirſchberg, Schreiberhau, Gablonz nach Reichenberg führte. Auf der 219,3 Kilometer langen Tagesſtrecke mußten ſchwere Steigungen im Rieſen⸗ gebirge von 600 Meter Höhenunterſchied überwunden wer⸗ den, und ebenſo gefährliche Abfahrten ſtellten höchſte An⸗ forderungen nicht nur an die Fahrer, ſondern auch an das Material. Das gelbe Trikot wechſelte wieder ſeinen Be⸗ ſitzer. Siebelhoff ſah man ſchon wenige Kilometer hinter Breslau, wie er ſich vor Magenbeſchwerden wand, und im Ziel betrug ſein Rückſtand faſt eine halbe Stunde. Die Berge waren für den Schweizer Zimmermann, der za⸗ ſammen mit dem Belgier Gryjſolle und dem Chemnitzer Schild ſofort eine große Jagd angezettelt hatte, das Signal zum Antritt. Bei den erſten Steigungen in Frei⸗ burg nach 67 Kilometer fiel Schild bei der Bergwertung zurück. Die Prämien ſicherte ſich Zimmermann vor Gryj⸗ ſolle und Sild. Im Abſtand von faſt fünf Minuten folg⸗ ten Plappert und Oberbeck vor dem weit auseinander⸗ gezogenen Feld. Faſt 10 Kilometer ging die Fahrt ſteil bergan und ebenſo in unzähligen Kurven auf der anderen Seite herunter nach Gablonz. Die Spitzengruppe behaup⸗ tete den Vorſprung, aber die Verfolger erhielten plötzlich Begleitung. In Gablonz(206 Kilometer) waren Schulte und Miodelkam da, die ſich als wahre Abfahrtskünſtler erwieſen und bei der Talfahrt drei Minuten gutmachten. Gryjſolle und Zimmermann waren aber nicht mehr zu holen. Auf der dichtumlagerten Spurtſtrecke in Reichen⸗ berg behauptete ſich Gryjſolle in:34:58 Stunden knapp vor dem Schweizer Zimmermann. Am Dienstag wird nach einem Ruhetag auf der 5. Etappe von Reichenberg nich Chemnitz der Schweizer Zimmermann Träger des gelben Trikots ſein. Die Ergebniſſe: 4. Etappe Breslau— Reichenberg(219,3 Km.): 1. Gryj⸗ ſoll(Belgien) auf Viktoria:34:58 Stö.; 2. Robert Zim⸗ mermann(Schweiz) auf Expreß dichtauf; 3. Schulte (Holland) auf Adler:39:31 Std.; 4. Middelkampp(Holl and) auf Diamant); 5. Prier(Sppanien“; 6. Sztrakati; 7. Level (Frankreich); 8. Oberbeck; 9. Wierinck(Belgien) alle gleich⸗ auf; 10. Amberg(Schweiz):42:05 Std.: 11. Bonduel(Bel⸗ gien); 12. Bautz: 13. Spießens(Belgien); 14. Oubron (Frankreich); 15. Umbenhaner; 16. Jacobſen(Dänemark) 6245:02 Std.; aufgegeben Moerenhout(Belgien). Geſamt⸗ und Länderwertung der Deutſchlandfahrt In der Geſamtwertung der Großdeutſchlandfahrt iſt nach der vierten Etappe eine ſtarke Veränderung eingetreten. Siebelhoff mußte das gelbe Trikot an den Schweizer Zim⸗ merm inn abtreten, der mit 26:40:07 Std. und faſt fünf Minuten Vorſprung vor Umbenhauer und Oubron(Frank⸗ reich) die Spitze hält. Der Holländer Schulte rückte mit ſeinem Landsmann Middelkamp auf den vierten und fünf⸗ ten Platz vor. Geſamtwertung: 1. Zimmermann(Schweiz) 28:40:07 Stoͤs.; 2. Umbenhauer 26:45:00 Std.; 3. Oubron(Frank⸗ reich) gleiche Zeit; 4. Schulte(Holland) 26:45:52 Std.: 5. Middelkamp(Holland) 26:47:50 Std.; 6. Hauswald 26:47:58 Std.; 7. Amberg(Schweiz) 29:48:12 Std.; 8. Scheller 26:48:52 Std.; 5. Weckerling 26:49:02 Std. Länderwertung: 1. Schweiz 80:27:47 Sto.; 2. Belgien 80:28:20 Std.; 3. Gemiſchte Mannſchaft 80:27:02 Sto.; 4. Frankreich 80:37:50 Std.; 5. Deutſchland(Dürkopp⸗ Mnnſchoaft miet Weckerling, Sztrakati und Wengler) 80:41:22 Stö. Jußball-Werbewoche in Heidelberg FV Weinheim— Sy. Cl. Käfertal:0 Im Rahmen der Fußball⸗Werbewoche der§0 Union Heidelberg ſtanden ſich auf dem Union⸗Gelände an der Römerſtraße am Sonntag obige Mannſchaften gegenüber, die in der Verbandsſpielzeit in der Gruppe Unterbaden⸗ Weſt manchen Strauß miteinander ausgeſochten haben. Ob⸗ wohl beide Parteien nicht ihre beſte Vertretung ins Feld ſtellten, bekam man trotz der Hitze einen raſſigen und be⸗ geiſternden Kampf zu ſehen, welcher vor allen Dingen Lurch die Einſatzbereitſchaft und durch die Schnelligkeit der Spielhandlungen imponierte. Die Gäſte aus der Zweiburgenſtadt fertigten ihren Partner ziemlich deutlich ab; an ſich iſt der Sieg vollkommen verdient, aber zahlen⸗ mäßig dürfte er zu hoch ausgefallen ſein. Seitdem die Weinheimer nicht mehr zur Abteilung 2 gehören und man deshalb über ihr Können wenig infor⸗ miert iſt, war man über ihre Leiſtung nicht wenig erſtaunt. Spieleriſch hat ſich die Mannſchaft ſamos entwickelt; der Endſieg ſtand bei der obigen Begegnung nie in Frage. Allerdings hinterließen auch die Käfertaler einen guten Eindruck; wenn ihnen der eine oder andere Gegnerfolg verſagt blieb, ſo lag die Urſache keineswegs darin, daß es etwa am nötigen Willen und Kampfgeiſt geſehlt hätte. Durch Mittelſtürmer Metz, Halbrechten Hutter und Halblinken Knapp(2) erſpielte Weinheim bis zur Pauſe vier Treffer und nachher gelangen durch Adam und Knapp 2 weitere Tore. TSG Rohrbach— Daxlanden:1(:0) Unter der umſichtigen Leitung von Schiedsrichter Mün⸗ zer⸗Rohrbach trugen obige Mannſchaften ein Freund⸗ ſchaftstreffen naus. Die Gäſte, welche vom Anſpiel weg zwar ein ſchnelles Spiel lieferten, ließen es im Strafraum je⸗ doch an der nötigen Entſchlußkraft fehlen. Nachdem lange Zeit das Spielgeſchehen ziemlich verteilt war, verſtanden es die Einheimiſchen immer mehr, das Heft in die Hand zu bekommen. Bei einem gut eingeleiteten Angriff war es der Rechtsaußen Hagmann, welcher durch unhaltbaren Schuß den 1. Trefſer erzielte. Wenige Minuten darnach konnte der Halbrechte Braun auf:0 erhöhen. Faſt mit dem Pauſenpfiff gelang es dem Rohrbacher Mittelſtürmer Rauſch, eine Flanke des Linksaußen mit direktem Schuß zu verwandeln. Nach Wiederanſpiel verlief das Treffen zunächſt noch verteilt; doch bald zeigte ſich bei den Platzherren ein ſtar⸗ kes Nachliſſen, ſo daß die Gäſte immer mehr und mehr an Boden gewannen; aber Zähler blieben ihnen vorerſt verſagt. Ein wegen Hände den Gäſten zugeſprochener Elſ⸗ meter konnte Groß im Rohrbacher Tor in ausgezeichneter Weiſe parieren. Er ſteine Viertelſtſtunde vor Schluß gelang den Gäſten, welche in der zweiten Hälfte die beſſere Partie lieferten, durch den Halbrechten der verdietene Ehrentreffer, jedoch ſtellte Rauſch(Rohrbach) Hurch einen ſeiner typiſchen Durchbrüche kurz vor dem Schlußpfiff durch einen 4. Tref⸗ ſer die alte Tordifferenz wieder her.— Schiedsrichter Münzer leitete das Trefſen korrekt. FS Frankſurt trägt am 8. Juni ein Freündſchafts⸗ ſpiel gegen den jugoſlawiſchen Fußballmeiſter Gradjanſki Agram aus. Aus dieſem Grunde wird das Städteſpiel Frankfurt— Würzburg als Spiel Mainz— Würzburg in Mainz ausgetragen. Reichsſportwettkämpfe der ſieben Millionen Am 3. Reichsſportwettkampf der HJ nahmen am Sams⸗ tag und Sonertag im ganzen Großdeutſchen Reich ſieben Millionen Pimpfe, Hitlerjungen, Jungmädel, BDM⸗ Mädel und Mädel des BDM⸗Werkes„Glaube und Schön⸗ heit“ teil. Auf allen Sportanlagen tummelte ſich die deutſche Jugend in frohem Einſatz und bewies, daß ein geſundes, körperlich ertüchtigtes Geſchlecht heranwächſt und daß nie⸗ mand um unſere ſportliche Zukunft beſorgt zu ſein braucht. In Berlin herrſchte ſtrahlender Sonnenſchein an beiden Tagen. Ein eindrucksvolles Bild ſportlicher Breitenarbeit vermittelte ein Beſuch auf dem Sportplatz an der Avus, wo die Jungen des Bannes 198 ihre Leiſtungsprüfungen— 100⸗Meter⸗Louf, Weitſprung und Keulenweitwerfen— ab⸗ legten. Einige Ergebniſſe zeugen von beachtlichem Ausbil⸗ dungsſtand. So erzielten drei Jungen innerhalb einer Stunde über 100 Meter Zeiten von weniger als 12 Sekun⸗ den, der Beſte lief 11 Sekunden. Erfreulich die Breiten⸗ wirkung. Im Vorjahr erhielten 30 v. H. der beſonders ausgewhälten Teilnehmer für ihre nach Punkten bewer⸗ tete Leiſtungen die Siegernadel. In dieſem Jahr wird dieſer Hundertſatz nicht geringer ſein, obwohl diesmal alle voll dienſtfähigen HJ⸗Angehörigen zur Teilnahme verpflich⸗ tet waren. Auf dem benachbarten Mommſen⸗Sportplatz ſtarteten die Mädel des Untergaues 198 zum 175⸗Meter⸗ Lauf, Weitſprung und Schleuderballweitwerſen. Sie ſtan⸗ den in ihrem Leiſtungswillen und Eifer den Jungen in nichts nach. Die Hỹ vor der Alten Kaiſeryfalz Das 6. Reichstrefſen der Motor⸗HJ und der 3. Reichs⸗ Schießwettkampf der H§ fanden mit einer feierlichen Kund⸗ geung und Siegerehrung vor der Alten Kaiſerpfalz in Goslar ihren Abſchluß. Der Chef des Amtes für körper⸗ liche Ertüchtigung in der Reichsjugendführung nahm die Preisverteilung vor. Den Wanderpreis des Korpsführers des NSKͤ für die beſte Mannſchaft in der Geländefahrt erhielt unter ſechs punktgleichen Mannſchaften das Gebiet Niederſachſen, weil dieſes Gebiet zuſätzlich die meiſten Preisträger mit Goldͤptaketten aufwies. Drei Preiſe ent⸗ fielen auf das Gebiet Mittelelbe, und zwar der Preis des Reichsjugendführers für die beſte Mannſchaft im Wehr⸗ wettkampf und Geländefahrt, der Preis des Reichsſport⸗ führers für die beſte Mannſchaft im Wehrwettkampf und der Preis des Amtes für körperliche Ertüchtigung für die zweitbeſte Mannſchaft im Wehrwettkampf. Die Zahl der Goldplaketten für die Harz⸗Fahrt,der Motor⸗HJ war in⸗ folge der überaus ſchweren Prüfüng nicht allzu hoch. In der Wertungsgruppe 1(Motor⸗Fahrräder bis 100 cem) wurden eine Mannſchaft und ein Einzelfahrer ausgezeich⸗ net, in der Wertungsgruppe 2(Kleinkrafträder bis 125 cem) drei Mannſchaften und ſechs Einzelfahrer und in der Wertungsgruppe 3(Krafträder bis 250 cem) drei Mann⸗ ſchaften und fünf Einzelfahrer. Kleine Sport-Nachrichten Deutſche Leichtathleten ſtarten am 12. Juni in Brüſſel bei den Internationalen Leichtathletik⸗Wettkämpfen, ſo S Scheuring, Eichberger, Kaindl, Langhoff, Sutter und Hölling. Die Fußballelf von As Rom wird auf ihrer Süd⸗ deutſchlandreiſe am 15. Juni gegen den 1. FC Nürnberg ſpielen. Schleſien trifft am 11. Juni im Wiener Stadion in einem Fußballkampf auf die Oſtmark und ſtellt dazu fol⸗ gende Mannſchaft: Noparra(VR Gleiwitz); Koppa, Kubus (beide VR Gleiwitz; Langner(Breslau 02), Noſſek(Rb. Gleiwitz), Wydra(VR Gleiwitz; Grzeſchik(Rb. Gleiwitz), Piſchzek(VR Gleiwitz), Pawlitzki(Breslau 02), Schaletzki (BR Gleiwitz), Renk(Sportfr. Klausberg). Neuer Hammerwurf-Weltrekord Lutz 1(Dortmundl ſchaffte 59,07 Meter Der Hammerwurf⸗Weltrekord, der ſeit einiger Zeit in deutſchem Beſitz iſt, wurde am Sonntag bei den Leicht⸗ athletik⸗Kreismeiſterſchaften von Dortmund in der Kampf⸗ bahn„Rote Erde“ zum erſten Male in dieſer Wettkampf⸗ zeit verbeſſert. Lutz J vomHüttenverein Dortmund, der mit zur Spitzenklaſſe unſerer Hammerwerfer zählt, ſchleu⸗ derte das Gerät 59,07 Meter. Da alle Vorausſetzungen erfüllt waren und auch das Gewicht des Hammers bei der Nachprüfung ſtimmte, dürfte der Anerkennung nichts mehr im Wege ſtehen. Die alte Beſtleiſtung hielt bekanntlich Erwin Blaſk mit genau 59 Meter. Stöck ſtieß die Kugel 16,04 m Beim oſtpreußiſchen Gaufeſt in Inſterburg trafen in einem Einladungswettbewerb die beſten Speerwerfer zu⸗ ſammen Gerdes(Berlin) ſiegte mit 69,35 Meter vor Olym⸗ piaſieger Gerhard Stöck mit 67,78 Meter, Büſſe(Brlin) mit 66,79 Meter, Berg(Leipzig) mit 66,14 Meter und Lohſe (Halberſtadt) mit 64,38 Meter. Die Leiſtungen der Speer⸗ werſer litten unter dem böigen Seitenwind, In beſtechen⸗ Tennis-Clubkampf MͤiK Mannheim— TEC Darmſtadt Dr. Buß— Dr. Landmann:6,:6— Darmſtadt gewinnt mit:8 Punkten Der Mannheimer Tennis⸗Klub hatte am Sonntag auf ſeinen Plätzen am Friedrichsring den beſtbekannten TEé Darmſtadt zu einem Klubkampf zu Gaſt, der ausgezeich⸗ neten Sport brachte. Bei herrlichſtem Sommerwetter liefer⸗ ten ſich Vertreter beider Vereine ſchöne Kämpfe, die von beiden Seiten mit wechſelndem Erfolg aufgenommen wur⸗ den. Bereits die Spiele des Sonntagvormittags zeigten, daß ſich beide Mannſchaften ziemlich gleichwertig waren. Mannheim gelang es, einen knappen:3⸗Sieg gegen die Heſſen herouszuholen, wobei oie Mannheimer Damen an der knappen Führung einen gewichtigen Anteil hatten. Bei den Herren erfolgte eine Punkteteilung, da jeder Ver⸗ ein zwei Spiele für ſich entſcheiden konnte. Einen aus⸗ gezeichnten Kampf lieferten ſich der Mannheimer Arm⸗ bruſter und ſein Gegner Sigwart. Armbruſter holte ſich nach Kampf den erſten Satz:3, dann zog Sigwart im zweiten Satz:0 davon und holte ſich mit:2 den Aus⸗ gleich. Im entſcheidenden dritten Satz blieb der Ausgang bis 313 vollkommen offen, dann ſetzte ſich der Darmſtädter endgültia durch und holte ſich mit:4 den Sieg. Fütterer, noch immer beim Militär, hatte gegen Kleinlogel nichts zu beſtellen und unterlag in zwei Sätzen ganz glatt:6,:6. Die beiden reſtlichen Einzel des Vormittags fielen in je⸗ weils drei Sätzen an Mannheim. Engert ſchlug Vollrath (Darmſtadt):4,:6,:1, und Schwab 2 ſtellte mit einem 725⸗,:6⸗,:3⸗Sieg den:2⸗Ausgleich her. Von den drei Damen⸗Einzel holten ſich die Mannheimer Vertreterinnen zwei, ſo daß Mannheim nach Beendigung der Vormittags⸗ kämpfe 4·3 in Front lag. Bei den Damen ſiegte Schellen⸗ berg gegen v. Kartowitz:7.:3,:1 und Bub gegen Kauder, während Grätz(Darmſtadt) gegen Baſſermann 6ꝛ3, 7ꝛ3 für die Gäſte einen Punkt holte. Die Nachmittagslämpfe begannen mit dem Hauptereig⸗ nis dem Zuſammentreſſen von Dr. Buß und Dr. Land⸗ mann, das einen hervorragenden ſportlichen Kampf brachte. Dr. Buß zeigte ſich diesmal in einer lange nicht mehr ge⸗ zeigten Form, hatte die richtige Länge in ſeinen Bällen und wor auch in der Schnelligkeit auf der Höhe. Wenn es trotzdem nicht zum Endſieg ausreichte, ſo lag es daran, daß er zwiſchen ausgezeichneten Momenten, immer wieder leichte Bälle verſchlug und ſeinem erfahrenen Gegner die 1. Doppel wurde Möglichkeit gab, aufzuholen. Dr. Landmann gab wieder einmal Proben ſeiner immer noch großen Kunſt, die be⸗ geiſtern konnten. Erſtaunlich war das Laufvermögen, das einem Jüngeren alle Ehre gemacht hätte. Auch ſeine Ruhe und ſein feines Ballgefühl imponierten. Im 1. Satz ging Dr. Buß:2 in Führung, dann gewann Dr. Landmonn 4 Spiele und damit den 1. Satz:4. Aehnlich verlief der 2. Satz noch:1 für Dr. Landmann riß ſich Dr. Buß noch einmal zuſammen. Aeußerſt konzentriert placierte er ſeinen Gegner immer wieder aus und ging ſelbſt:1 in Front. Dann war es aber aus. Dr. Landmann riß das Spiel wieder an ſich und holte ſich auch den 2. Satz 725. Damit hatte Darmſtadt in Klubkampf:4 ausgeglichen. Da aber inzwiſchen Schneider den Darmſtädter Willmes:2, :1 abgefertigt hatte, lag Monnheim nach Beendigung der Einzelſpiele:4 in Führung. 6 Doppelſpiele ſchloſſen den intereſſanten Klubkampf ab. Das 3. Herren⸗Doppel holten ſich Fütterer⸗Engert überlegen gegen Vollrath⸗Wilmes:2,:2, dagegen mußten Schwab⸗Armbruſter ſich dem ausgeglichenen Paar Klein⸗ logel⸗Werner:7,:6 beugen. Kleinlogel war hier der über⸗ ragende Mann, der den Kampf für Darmſtaoͤt entſchied. Den ſchönſten Kampf des Tages brachte das 1. Herren⸗Doppel zwiſchen Dr. Buß⸗Hildebrandt und Dr. Landmann⸗ Sigwart. Nach beiderſeits prächtigen Leiſtungen gewann Mannheim den 1. Satz 6˙4, gab den 2. Satz aber:6 ab. Im 3. Satz zog Darmſtadt:1 in Front. Zwar kam Mann⸗ heim nochmals auf:4 heran, gab den Satz und damit das Spiel aber dann 416 ab. 616 ſtand jetzt der Klubkampf. Die Entſcheidung mußten daher die gemiſchten Doppelſpiele bringen. Kauter⸗Siawart holten für Darmſtadt durch einen :4,:6,:0⸗Sieg über Bub⸗Hildebrondt 1 die Führung, aber Schellenberg⸗Fütterer ſtellten mit:4,:6,:4 gegen v. Cartowitz⸗Werner nochmals den Ausgleich her. Das bei dem Stand von:7 P. mit Span⸗ nung erwartet. Für Mannheim kämpften Baſſermann⸗Dr. Buß, für Darmſtadt Graetz⸗Kleinlogel. Die Gäſte boten hier eine ſehr ſchöne Leiſtung und gewannen den erſten Satz :2. Im zweiten Sotz machte das Mannheimer Paar einen weitaus beſſeren Eindruck, konnte aber nicht verhindern, daß der Gegner mit 775 ſeinen Sieg und damit auch den Geſomtſieg ſicherſtellte. 95 5 der Form ſtellte ſich Gerhard Stöck im Kugelſtoßen vor, wo er mit der ausgezeichneten Weite von 16,04 Meter den erſten Platz belegte. Im Hochſprung zog ſich Stöck eine Ver⸗ letzung zu, ſo daß er im Diskuswerfen mit 42,06 Meter hinter dem Köningsberger Hilbrecht mit 44,41 Meter mit dem zweiten Platz zufrieden ſein mußte. 2 Ringer-Turnier in Sandhofen Allraum⸗Sandhoſen gewinnt das Bantamgewichts⸗Turnier Am Samstagabend führte„Eiche“ Sandhofen eine gut gelungene Ringerveranſtaltung durch. Auf dem Programm ſtanden neben dem Turnier in der Bantamgewichtsblaſſe zwei Jugendmannſchaftsringkämpfe. Nahezu 300 Zuſchauer waren im Saal„Reichspoſt“ Zeuge intereſſanter Kämpfe. Beide Jugend⸗Mannſchaftskämpfe wurden von Sandhofen gewonnen. TS Oppau mußte ſich:2 und St. u..⸗Klub Lampertheim 5ꝛ3 geſchlagen bekennen. Ergebniſſe des Bantamgewichts⸗Tarniers: 1. Kampf: Allraum⸗Sandhofen gegen Schuſter⸗Ladenburg. Mit Hüftzug kam Schuſter nach 1 Minute auf die Schultern. 2. Kampf: Horrer⸗Oppau gegen Baier⸗Feudenheim. Zu Beginn hatte Baier mehr vom Kampf. Er mußte aber dann oͤurch Hammerlock und doppelte Armfeſſel Wertungen ab⸗ geben. Punktſieger Horrer. 4 3. Kampſ: Wahl⸗Schifferſtadt gegen Dörrlamm⸗Lampert⸗ heim. Wahl kam nach 1 Minute durch Hüftzug mit folgen⸗ dem Armzug zu einem entſcheidenden Sieg. 4. Kampf: Allraum gegen Baier. Auch in dieſem Tref⸗ fen benötigte Allraum zu einem Schulterſieg nur 1 Mi⸗ nute. Baier wurde zu Boden geriſſen und mit Halbnelſon auf beide Schultern gedrückt. 5. Kampf: Wahl gegen Horrer. Wahl lag bereits durch Armfallgriff und Hüftſchwung klar in Führung als er Horrer in der 5. Minute durch Armfallgriff entſcheidend beſiegte. 6. Kampf: Dörrlamm gegen Schuſter. In der 3. Mi⸗ nute ſiegte Schuſter durch einen wuchtigen Hüftſchwung. 7. Kampf: Allraum gegen Horrer. Auch im Kampf ge⸗ gen Horrer ſtellte Allraum ſeine gute Form unter Beweis. Noch in der erſten Minute kam Horrer durch Rückfaller auf die Schultern. Entſche'dungskampf: Allraum gegen Wahl Die Widerſtandskraft des ausgezeichneten Wahl war bereits nach 1 Minute gebrochen, was eigentlich etwas überraſchte. 8. Kampf: Wahl gegen Schuſter. Bis zur Halb⸗ zeit ſah man einen ausgeglichenen Standkampf. der Bodenrunde ſiegte Wahl durch Aufreißer. Erſt in Prächtige Schützen— ſchneidige Motorradfahrer Die Wettkämpfe der H§ in Goslar wurden am Sonn⸗ tag mit dem Reichsſchießwettkampf und der Harz⸗Fahrt be⸗ endet. Der Reichsſchießwettkampf, der ſeit Jahren in Nürnberg durchgeführt wurde, fand bei ſeiner dritten Austragung zum erſten Male im Rahmen einer eigenen Reichsveranſtaltung in Goslar ſtatt. Im Mannſchaftskampf ſtanden ſich 27 Gebiete mit ihren zehn beſten Schützen gegenüber. Mit dem KK⸗Wehrſportmodell waren je zehn Schuß liegend, freihändig und liegend aufgelegt auf 50 m Entfernung auf die 12⸗Ring⸗Scheibe abzugeben. Mit 2080 von 2400 möglichen Ringen wiederholte das Gebiet Baden ſeinen Vorjahrsſieg. Die nächſten Plätze belegten Weſtfalen (2066), Thüringen(2033), Hamburg(2030), Berlin(2008) und Hochland(2001). Beſter Einzelſchütze war Doornett (Gebiet Düſſeldorf) mit 220 Ringen vor Decker⸗Weſtmark (2219), Mahr⸗Franken, Engel⸗Hamburg, Schmidt⸗Weſtfalen, Konzag⸗Berlin und Vogler⸗Baden mit je 218 von 240 mög⸗ lichen Ringen. Zum Piſtolenwettkampf der Stäbe traten. Fünfermannſchaften an. Die Bedingungen lauteten auf 15 Schuß Zuverläſſigkeit, 15 Schuß auf Fertigkeit und 15 Schuß auf Schnellfeuern. Von 2250 möglichen Ringen er⸗ zielte die ſiegende Reichsjugendführung 1783 Ringe gegen Baden(1651), Weſtfalen(1647), Hamburg(1571), Ruhr⸗ Niederrhein(1543) und Berlin(1516). Einzelſieger wurde Skjellet(RF) mit 426 von 450 möglichen Ringen vor Paſtor⸗RIF 1310), Rogg(Gebiet Baden) 401, Heinrich⸗ Württemberg 394, Hoffmann⸗Berlin 384 und Cahl⸗Ham⸗ burg 380 Ringen., Die Motor⸗HJ ſtartete in den frühen Morgenſtunden zu der ſehr ſchweren Harz⸗Fahrt mit kleinſten und kleinen Krafträdern. Unterwegs gab es eine techniſche Prüfung, Auswechſeln des Hinterrads uſw., eine Schießprüfung mit dem KK⸗Gewehr. Die Jungen hielten ſich auf der Fahrt meiſterhaft. Geröll, Hohlwege, Waſſerdurchfahrten, ſchlamm⸗ naſſe Strecken ſtellten große Anforderungen. Die Fahr⸗ technik und das Können im Gelände wieſen gegenüber der letzten Fahrt ſichtlich Verbeſſerungen auf. Voll Stolz ver⸗ folgte der Ehrenführer der Motor⸗HJ und Schirmherr des Reichstreffens. Korpsführer Hühnlein, die Jungen, die ſchwerſte Stellen bewältigten. SV Waldhof HF-Bann-Gruppenmeiſter SpV Waldhof— FV Eppelheim:0 Obwohl der Sp Walohof zum fälligen Rückſpiel gegen den Bann 110 Heidelberg mit einigem Erſatz antreten mußte, gelang es ihm doch im zweiten Gang die Niederlage der erſten Begegnung(:1) wettzumachen. Auch diesmal boten die beiden Mannſchaſten etwa die gleichen Leiſtungen wie im Vorkampf. Auf der einen Seite die techniſch ge⸗ reiftere Erfahrung der Waldhöfer, auf der anderen Seite Kampfgeiſt und Einſatzbereitſchaſt der Eppelheimer auf der ganzen Linie. Zwei Momente alſo, die dem Spiel ſeinen eigenen Reiz gaben. Abgeſehen davon, daß Waldhof nicht komplett antreten konnte, muß doch auch ſeſtgeſtellt werden, daß man ſich hinſichtlich Eifer getroſt bei den Evppeſcheimern eine Scheibe abſchneiden konnte. Namentlich die Stürmer⸗ reihe der Waldhöfer war nicht ſo recht beim Zug und es war unverkennbar, daß der eine oder andere Spieler in allzu großer Bequemlichkeit machte. Da und dort wartete man zu deutlich auff Gelegenheiten und wie wohltuend wirkte doch demgegenüber die Einſatzbereitſchaft des Wald⸗ hofläufers Maier, der förmlich bis zum Umfallen kämpfte. Eben noch mit ſeinem gegneriſchen Flügel kämp⸗ fend, ſtand er Sekunden ſpäter ganz groß in der Abwehr und einmal rettete er in typiſcher„Heermannart“ auf der Linie ſtehend, als Torwart und Verteidigung längſt ge⸗ ſchlagen war. Maier war denn auch mit der beſte Spieler bei Waldhof und nächſt ihm verdient noch beſonders Er⸗ wähnung der Verteidiger Bauder. Der Sturm hatte ſeine beſten Momente mit den blitzſauberen ſtrategiſch gut durch⸗ dachten Kombinationen, die in der 9. Minute durch ein famoſes Durchſpiel indirekt über Siffling zum:0 für Waldhof führten. Das zweite Tor fiel etwa 5 Minuten vor Schluß und zeichnete hierfür Siffling perſönlich verantwortlich, der eine ſchöne Durchbruchsparade von Niklas verwerten konnte. Ueber die Mannſchaft vom Bann 110 Heidelberg, FV Eppelheim, iſt eingangs bereits ſchon das Weſentliche ge⸗ ſagt, nur ſei noch ergänzend hinzugefügt, daß die Haupt⸗ ſtärke der Elf in der Abwehr lag, wo jeder einzelne ſeinen Mann ſtellte. Ganz allgemein ſei noch ermähnt, daß das üppige Som⸗ merwetter natürlich auch die Leiſtungen zu drüſten wußte, wobei verſchiedentlich auch eine harte Gangart eingeſchal⸗ tet war. Leiter des Spieles war Höhn(68 Mannheim). Ein Häuflein unentwegter Zuſchauer und ein keinesfalls mehr idealen Zuſtand präſentierender Waldhofplatz waren die reſtlichen Merkmale. Schalke-Dresden wird am 11. Funi wiederholt Wird das Fußball⸗Endſpiel verlegt? Das Berliner Vorrundenſpiel zur Deutſchen Fußball⸗ Meiſterſchaft zwiſchen dem FC Schalke 04 und dem Dresdner SC endete am Sonntag trotz Spielverlängerung unent⸗ ſchieden:3. Die Wiederholung ſteigt am kommenden Sonntag, 11. Juni, an gleicher Stelle. Wahrſcheinlich dürfte— wie man aus maßgebenden Kreiſen erfuhr— das Enoͤſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft nunmehr vom 18. auf 25. Juni verlegt werden, damit auch der Gegner von Admira Wien friſch und ausgeruht dieſen großen Kampf aufnehmen kann. Die erſte Gebietsregatta des HJ⸗Gebietes Baden wird am 9. Juli in Radolſtzell veranſtaltet. Die Regatta iſt reichsoffen ausgeſchrieben. RC Baldeneyſee Eſſen gewann Reichs⸗Achter 28. Internationale Trierer Ruderregatta ein großer Erfolg Zum B8. Male wurde am Wochenende auf der Moſel in Trier die traditionelle internationale Ruderregatta durchgeführt, an der ſich 19 der beſten weſt⸗ und ſüddeut⸗ ſchen Vereine mit insgeſamt 75 Bocten und 325 Ruderern beteiligten. Der ſportliche Verlauf der Samstagkämpfe ließ dank der guten organiſatoriſchen Vorarbeit keine Wünſche offen. Im Mittelpunkt ſtand der Reichsachter, in dem ſich die Ruderzelle Baldeneyſee Eſſen und das Boot der Amicitia Mannheim einen herrlichen Zweikampf lie⸗ ferten. Gleich vom Start weg zogen die Eſſener in Front und dank ihrer größeren Reſerven kennten ſie den auf der Mittelſtrecke erkämpften knoppen Vorſprung bis ins Ziel verteidigen. In den Frauenwettkämpfen überragten die Kölner Vereine. Bei gleich guten Witterungsverhältniſſen geſtaltete ſich auch der zweite Tag der Trierer Regatta zu einem durchſchlagenden Erfolg. Im Mittelpunkt ſtand der Senior⸗Achter, in dem die Ruderzelle Baldeneyſee und der Mannheimer RV Amieitia auſeinandertrofen. Die Ruder⸗ zelle ſiegte in:32 vor Amicitia mit:35,4. Trotz letzten Einſatzes hlieben die Mannheimer um eine Länge geſchla⸗ gen. Die Eſſener, die auch den Erſten Senior⸗Vierer o. St. vor dem Mannheimer R VAmicitia gewannen, ſtellten ſich in einer feinen Form vor. Die Ergebniſſe vom Samstag Frauen⸗Senior⸗Einer: 1. Kölner CW(Mahlberg).— 2. Poſtvierer(m. St. Haack): 1. Kölner RG Ruhrort:57 Min.); 2. Rͤ Germania Köln; 3. RG Are⸗Rhenus Bonn.— 2. Senior⸗Achter: 1. R3 Baldeneyſee Eſſen:06,4; 2. Frank⸗ furter RV 65:11,5.— 1. Senion⸗Vierer mit St.: 1. RC Baldeneyſee Eſſen:26,4; 2. Amieitia Mannheim 735.— Jungmann⸗Einer: 1. Reungem. Arc⸗Rhenus⸗Bonner Uniwerſität(Broockmann):19, Min.; 2 Wes Beuel.— Jungmann⸗Achter: 1. Mainzer RW:48,6; 2. Renngem. Are Rhenus Bonn⸗Univerſität:57,8 Min— 1. Senior⸗ Achter(Reichsachter): 1. R3 Baldeneyſee Eſſen:18,8 Min.; 2. Amicitia Mannheim:20,2.— 2. Senior⸗Vierer o. St.: 1. Kreuznacher RB 72; 1. RC Saarbrücken:25 Min.— 2. Senior⸗Vierer o. St.: 2. RC Saarbrücken:25.— nior⸗Vierer: 1. Kreuznacher R 76; 2. RG Are Rhenus⸗Univerſität Bonn.— Senior⸗ Einer: 1. Kölner RB 77(R. Botz); 2. Saarbrücker R6⸗ Undine(G. Schütt); 3. Frankfurter R 65(Münzer). Die Ergebniſſe vom Sonntag: Frauen⸗Seior⸗Doppelzweier: 1. Kölner RV 77 M. Eſſer, Schneider); 2. Kölner CDM(Mälber, Schmidt).— Junior: Einer: 1. Undine Saarbrücken(Schütt):48,8 Min.; 2. Kölner RV 77(Bott):59 Min.— 1. Senior⸗Vierer o. Si.: 1. Ruderzelle Baldeneyſee Eſſen:07,.2 Min.; 2. Amicitia Mannheim:13,3.— 2. Senior⸗Vierer: 1. Germania Köln 728,3; 2. RG Lahnſtein:41,4.— 1. Jungmann⸗Vierer m. St.: 1. RGRuhrort 72235,8; 2. Mainzer RV 7239, 3. R Rhenus⸗Univerſität Bonn:49,1 Min.— 2. Jungmann⸗ Vierer m. St.: 1. RG Rhenus⸗Uni. Bonn:33,2; 2. Rhe⸗ nania Koblentz:38,4; 3. Kölner RV 77:44,2; 4. Ger⸗ mania Köln:56,5; 5. Gießener RC.— 1. Senior⸗Achter (Moſel⸗Saar⸗Achter]: 1. Ruderzelle Baldeneyſee Eſſen:32; 2. Amicitia Mannheim:35,4.— 3. Seuior⸗Vierer m. St.: 1. Kreuznacher RCV 76:30; 2. RG Lahnſtein:42.— Senior⸗Doppelzweier: 1. Kölner RB 77(Meuſer, Botz) :527 2. Kreuznacher RC 76(Grönewald, Gutmann):03. — Jun'or⸗Achter o. St.: 1. Saar Saarbrücken:27; 2. RG Rhenus⸗Uni. Bonn:50,f. 1. Germania Köln:15 4 Montag, 5. Juni 1939 der Neuen Manabeimer Zeitung Beichsminisſer Darré zur Ernährungspolifik Wir werden den Ring der Einkreisungsmächie durchbrechen Anläßlich der Eröffnung der diesjährigen Reichsnähr⸗ ſtandsausſtellung in Leipzig hielt Reichsminiſter Darrs eine Anſpra⸗he, in der er ſich mit der Sicherung unſerer Volksernährung und einer Reihe vordringlicher Auſgaben unſerer Agrar⸗ und Ernährungspolitik beſchäftigte. Reichs⸗ miniſter Darré ging dabei von dem Begriff„Erzeugungs⸗ ſchlacht“ aus und wies auf den vom Reichsnährſtand be⸗ ſchrittenen Weg hin. Nach der Auffaſſung liberaler Na⸗ tionalökonomen wäre es zur Steigerung der Produktion in einem Wirtſchaftszweig in der Regel erforderlich, die⸗ ſem Wirtſchaftszweig einmal große Kapitalmengen, zum anderen zuſätzliche Arbeitskräfte zuzuführen. Dieſe beiden Vorausſetzungen waren aber bei der Durthführung der Erzeugungsſchlacht auf dem vorhandenen knappen Raum nicht gegeben. Wir wüßten aber, ſo ſtellte Reichsminiſter Darré feſt. daß die Kapitalkräfte unſerer Volkswirtſchaft für die Arbeitsſchlacht, für den Auſbau unſerer Wehrmacht und für den Umbau und Ausbau unſerer gewerblichen Wirtſchaft im Rahmen des Vierjahresplanes ſtärbſtens in Anſpruch genommen werden. 3 Ich glaube, daß der von uns beſchrittene Weg für die deutſche Landwirtſchaft geſünder war, als wenn wir nach liberal⸗kapitaliſtiſchen Spielregeln das Hineinpumpen von Rieſenbeträgen auf dem Kreditwege in die Landwirtſchaft vorgenommen hätten. Das Geld wäre— wie in der Scheinblüte der Syſtemzeit— für manche volkswirtſchaſt⸗ lich nicht zu rechtfertigende Anſchaffungen, Umſtellungen, Ausweitungen oder auch betriebsfremde Dinge wie zu hohe Abfinden uſw. verwandt worden, und hätte ſo die Zinsbelaſtungen erhöht ohne die Betriebe zu ſtärken. Auch die zweite Vorausſetzung, die von den liberalen Nationalökonomen zur Steigerung der Produktion im all⸗ gemeinen für unentbehrlich gehalten wird, nämlich die Einſtellung neuer Arbeitskräfte, war für die Enzeugungs⸗ ſchlacht zwar 1934 noch gegeben, aber man konnte ſich da⸗ mals an den Fingern ausrechnen, daß die Aufrüſtung Deutſchlands hier Wandel ſchaffen würde. Die landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugungsſchlacht brachte zwar auf allen Ge⸗ bieten der landwirtſchaftlichen Erzeugung Mehrarbeit. Die Zahl der Arbitskräfte, die hierfür zur Verfügung ſtand, mußte aber immer geringer werden. Wir hatten alſo zur Steigerung der landwirtſchaftlichen Erzeugung weder die Möglichkeit, zuſätzlich große Kapi⸗ talien, noch die Möglichkeit, zuſätzliche Arbeitskräfte ein⸗ zuſetzen. Nach der landläufigen Meinung liberaler Na⸗ tionalökonomen hätte demnach jeder Verſuch, die Erzeugung in der Landwirtſchaft zu ſteigern, zu einem Mißerfolg führen müſſen. In Wirklichkeit haben wir aber doch Er⸗ folge erzielt, die für den Aufbau Großdeutſchlands von entſcheidender Bedeutung waren. Reichsminiſter Darré führte dabei eine Reihe von Beiſpielen an, die zeigen ſollen, wie die lanoͤwirtſchaftliche Erzeugung des ver⸗ gangenen Jahres dem Durchſchnitt des vorhergehenden Jahrfünft um ein Mehrfaches übertrifft. So betrage die Erzeugungsſteigerung bei Brotgetreide 23 Mill. Tonnen, bei Futtergetreide 2 Mill. Tonnen, bei Kartoffeln 9,2 Mill. Tonnen. Wenn dieſe Mehrerzeugung an Nahrungsmitteln im Jahre 1938 nicht zur Verfügung geſtanden hätte, ſondern zur Befriedigung des geſtiegenen Verbrauchs zuſätzlich aus dem Ausland eingeführt worden wäre, ſo mußten, wenn man auch noch die Produktionsſteigerungen dHer hier nicht genannten Zweige der Ernährungswirtſchaft einrechnet, für vund zwei Milliarden mehr Lebensmittel eingeführt werden als dies tatſächlich im Jahre 1938 notwendig ge⸗ weſen iſt. Was dies für unſere Außenhandelsbilanz und damit für unſere geſamte Volkswirtſchaft bedeutet hätte, wird vielleicht erſt klar, wenn man ſich vor Augen hält, daß die Geſamtausfuhr des Altreichs trotz größter Anſtrengun⸗ gen im Jahre 1938 insgeſamt nur den Wert von 5% Mil⸗ liarden/ erreichte. Da es bei der gegenwärtigen Lage der Weltwirtſchaft und des Welthandels ausgeſchloſſen ge⸗ weſen wäre, eine um rund zwei Milliarden höhere Ausſuhr zu erreichen, ſo hätten wir ohne die genannten Erfolge der Erzeugungsſchlacht im Jahre 1938 alſo nur vor der Wahl geſtanden, entweder volkswirtſchaftlich notwendige Roh⸗ ſtoffe oder aber auf eine ausreichende Ernährung verzich⸗ ten zu müſſen. Dieſer Erfolg wurde erreicht trotz Mangels an Ka⸗ pital und an Arbeitskräften. Wir konnten im weſentlichen nur die Herzen und oͤn Willen der deutſchen Landmenſchen einſetzen, für den Führer zu arbeiten und ihm bei der Durchführung ſeines Werkes durch Pflichterfüllung bis zum letzten zu helfen. Unſere Erzeugungsſchlacht wurde die ganzen Jahre hindurch im weſentlichen mit der Energie und dem verbiſſenen Fanatismus der Millionen von Bauern, Bäuerinnen und Landarbeiter geſchlagen. Aus der Kette der vielen Dinge, die wir in den letz⸗ ten Jahren zur Mobilmachung der Kräfte des einzelnen Landmannes für die Erzeugungsſchlacht getan haben, läßt ſich vor allem aber die Reichsnährſtandsausſtellung nicht wegdenken. Sie zeigt Jahr für Jahr dem deutſchen Land⸗ volk die für das ganze Reich gültige Marſchrichtung, die in Zukunft eingeſchlagen werden muß. Der Landmann, der ja nicht nur in der Lage ſein muß, ſeine Felder ſo zu beſtellen, wie es die Väter taten, ſondern gleichzeitig Chemiker, Biologe, Techniker und Betriebswirtſchaftler entſprechend der Vielfalt der Landarbeit ſein muß, lernt auf der Reichsnährſtandsausſtellung, welche Möglichkeiten und Wege noch vorhanden ſind, um ſeinen Betrieb zu verbeſſern und die Leiſtungen zu ſteigern. Nachdem es in den verfloſſenen Jahren der Erzeugungs⸗ ſchlacht gelungen iſt, außerordentliche Reſerven an Brot⸗ getreide zu ſchaffen, iſt die Verbeſſerung der Fettverſorgung in Zukunft das wichtigſte Gebiet, das im Hinblick auf unſere Deviſenlage einer Meiſterung bedarf. Insbeſondere wird es hier auf eine Vervielfachung des Oelfruchtanbaues und auf eine weitere Steigerung der Milch⸗ und damit Buttererzeugung ankommen. In we⸗ nigen Wochen werden auf dieſen Gebieten ſehr wichtige Entſcheidungen der Reichsregierung fallen, die von der Preisſeite ſoweit irgend möglich, die Vorausſetzungen einer ſolchen Steigerung der Fetterzeugung geben wer⸗ den. Schon jetzt aber muß ſich die deutſche Landwirtſchaft auf dieſem Gebiet zu ſtärkſter Aktivierung der Butter⸗ und Oelerzeugung einſtellen. Wir müſſen aber auch erkennen, daß die Geſamtzahl der Arbeitskräfte unſeres Bolkes in den nächſten Jahrzehnten zu gering iſt, um alle die Aufgaben zu bewältigen, die wir in der Landwirtſchaft vielleicht für notwendig holten. Die Zahl der Geburten reicht in Deutſchland zur Beſtandserhaltung des Volkes nicht aus. Eine enoͤgältige Ueberwindung des Mangels an Arbeits⸗ kräften in unſerer Volkswirtſchaft wird es deshalb erſt dann geben, wenn das geſamte Volk noch mehr als bisher die auch heute noch nicht völlig überwundene materialiſtiſche Einſtellung zur Frage des Kindes ablegt u. durch eine neue nationalſozialiſtiſche Haltung und den Willen zum Kinde erſetzt. Die Meiſterung dieſer ſeeliſchen Aufgabe iſt die Vorausſetzung der Erreichung des völkiſchen Zieles. Die⸗ ſer ſeeliſchen Aufgabe ſoll auch die Förderung der Leibes⸗ übungen auf dem Lande dienen. Es iſt die Aufgabe der Lei⸗ besübungen, unſer Landvolk und vor allem die Land⸗ jugend körperlich und ſeeliſch mehr und mehr zu einer neuen, das Leben und die Zukunft bejahenden, ſelbſtbewuß⸗ ten bäuerlichen Haltung zu erzielen. Auch die Landflucht wird nicht dadurch überwunden, daß man die Stadt und ihre Methoden auf das Land ver⸗ pflanzt, ſondern dadurch, daß man den Menſchen auf dem Lande wieder die Sicherheit zu ſich ſelber gibt und ſo gegen die geiſtige Seuche der Stadͤtſucht immuniſiert. 5 Es wäre ein Irrſinn zu glauben, daß die Stadt oder die Induſtrie aus unſerem Volksleben ſortzudenken wären oder gar auch nur ihre Berechtigung zu beſtreiten. Aber es iſt nicht notwendig, daß das Landvolk als Lebensquelle des Volkes an der Stadt und an der Induſtrie ſtirbt. Wir müſſen dem vielſach veräußerlichten ſog. ſtädtiſchen Lebensideal ein ſtarkes, deutſches ſicheres, bäuerliches Selbſtbewußtſein gegenüberſtellen. Nur wer die Würde des ländlichen Lebens wieder anzuerkennen bereit iſt, wird erwarten dürfen, daß das Landvolk ſich ſeines Wertes be⸗ wußt wird. Damit erſt iſt die Vorausſetzung geſchaffen, um der Stadtſucht entgegenzutreten. Die Zahlen über den Nachwuchs an Arbeitskräften lehren uns, daß auch in weiter Zukunft eine weiteſtgehende Techniſierung der Landarbeit notwendig ſein wird. Wir müſſen bei der Techniſierung der Landarbeit den Vorſprung einholen, den der gewerbliche und ſtädtiſche Sektor unſerer Wirtſchaft gegenwärtig natürlicherweiſe noch aufweiſt. Es wird Aufgabe des geſamten Volkes und der geſamten Volks⸗ wirtſchaft ſein, im Intereſſe der Volksernährung dieſe Techniſierung der landwirtſchaftlichen Erzeugung, die die Wirtſchaftsentwicklung der letzten Jahrzehnte unmöglich machte, ſoweit wie möglich zu erleichtern. Auch der Ausbau unſerer Handelsbeziehungen zu Süd⸗ oſteuropa macht dieſe Anſtrengungen in keiner Weiſe über⸗ ffüſſig. Es gibt nicht nur eine politiſche Einkreiſung, mit der Deutſchland zu rechnen hat, ſondern ebenſo auch eine wirtſchaftliche Einkreiſung, die nicht weniger ernſt zu neh⸗ men iſt. Ebenſo wie die politiſche Einkreiſung brauchen wir aber auch dieſe wirtſchaftlichen Einkreiſungsverſuche nicht zu fürchten. Wir haben bereits im Herbſt 1934 aus dem Zuſammenbruch der Weltwirtſchaft die Konſequenz gezogen und zur Erzeugungsſchlacht aufgerufen, um durch den Kampf für die Nahrungsfreiheit dem Führer eine der Vorausſetzungen für eine ſelbſtändige Außenpolitik zu ſchaffen. Auf dem Parteitag 1996 wurde auch der gewerb⸗ liche Sektor unſerer Wirtſchaft durch den Vierjahresplan bewußt auf größere Selbſtverſorgung unſerer Volkswirt⸗ ſchaft ausgerichtet. Ich darf vielleicht hier einſlechten, daß wir heute insbeſondere mit dem Südoſten auf einer Grund⸗ lage Handelsvolitik treiben, die erſtmals vom Reichsmini⸗ ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft auf der Voraus⸗ ſetzung der Marktordnung des Reichsnährſtandes durch⸗ geſührt wurde und heute praktiſch zur Grundlage aller deutſchen Handelspolitik geworden iſt. Obwohl alſo die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik die Anſtrengung der deutſchen Landwirtſchaft zur Leiſtungs⸗ ſteigerung bereits weiteſtgehend erfüllt hat und obgleich unſer Streben auch in Zukunft eine dauernde weitere Mehrleiſtung ſein wird, ſo hat dieſe Agrarpolitik öoch auch andererſeits die Möglichkeit voͤer aber beſſere Vorausſetzun⸗ gen dafür geſchafſen, die Agrarüberſchüſſe anderer Staaten aufzunehmen. Gerade für die Aktivierung unſerex Han⸗ delsbeziehungen mit dem Südoſten iſt dies von entſchei⸗ dender Bedeutung, da hierdurch nicht nur die Abnahme der heutigen Ueberſchüſſe an lebenswichtigen Nahrungs⸗ mitteln des Südoſten ermöglicht wird, ſondern Deutſchland ſehr viel größere Mengen als bisher aus dieſen Ländern zu importieren vermag. Reichsminiſter Darré ſchloß ſeine Ausführungen in dem Glauben, daß das deutſche Volk auch in der Ernährungs⸗ frage in Stadt und Land zuſammenſtehen werde wie ein Mann, um dem Führer zu helfen, den Ring der Ein⸗ kreiſungsmächte zu durchbrechen. Nheinische Elekiriziſäis AG, Mannheim 7(6) 9 Dividende O Mannheim, 5. Juni. In der heutigen Auſſichtsrats⸗ ſitzung wurde beſchloſſert, der auf den 29. Juni einzu⸗ berufenden Hauptverſammlung für das Geſchäftsjahr 1098 aus 1 192 348(i. V. 1 090 436)/ Reingewinn eine Divi⸗ dende von 7(i. V. 6) v. H. auf das ietzt 14 Mill./ be⸗ tragende Stammkapital vorzuſchlagen. Der Vortrag auf neue Rechnung beträgt 152 587 l. HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZrruNG Abend-Ausgabe Nr. 249 Ruhiger Wochenbeginn 0 Akſien meisi schwach/ Renien wenig veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Still und knapp gehalten Fraukſurt, 5. Juni Das Börſengeſchäft kam auch zum Wochenanfang kaum in Schwung, da die Zurückhaltung der Kundſchaft fort⸗ beſtand. Im weſentlichen beſchränkte ſich die Umſatztätigkeit auf Steuergutſcheine, wenngleich auch hier das Geſchäft gegenüber den lebhaften Vortagen einen Rückgang erfuhr. Am Aktienmarkt zeigten die wenigen Erſtnotierungen keine einheitliche Haltung, meiſt ergaben ſich aber kleine Ab⸗ bröckelungen. Es eröffneten JG Farben mit 1494(614976) Metallgeſellſchaft mit 112/(1123), AEG mit 113(113960, Demag mit 140%(141), Mannesmann 1044(10556), ferner Klöckner etwas feſter mit 117/(117), Lahmeyer mit 10794(107). Außerdem kamen noch Reichsbank mit wieder 178½, Hoeſch mit unv. 108/ und weſtdeutſche Kaufhof mit unv. 104 zum Kurs. Von Renten lagen Reichsaltbeſitz ex Ziehung mit 132 (1329%4) behauptet. Steuergutſcheine etwas ſchwankend, je⸗ doch wenig verändert. Serie 2 98,10—97,85(87,95), im Telephonverkehr Serie 1 101,45—101,30(101,40). Meiſt eine Kleinigkeit höher bagen Induſtrie⸗Obligationen, außer⸗ dem verſchiedene Liquidations⸗Pfandbriefe. Von Stadt⸗ anleihen kamen Darmſtädter nach Pauſe beide mit 9574 (26er 9696 und 28er 96/) zur Notiz, ebenſo 4½ Heidel⸗ berger mit 9696(9674). Im Verlaufe kamen keine weiteren Notierungen zu⸗ ſtande, die Kurſe blieben auf dem Anfangsſtand behauptet. Bei den ſpäter notierten Werten ergaben ſich meiſt Rück⸗ gänge von—1 v. H. Schwach lagen Bemberg mit 1304 (133), Aſchaffenburger Zellſtoff mit 95(97) und AG für Verkehr mit 18(119½). Andererſeits MAN und Holz⸗ mann je 1 v. H. feſter mit 141 bizw. 157. Das Bezugsrecht für Daimler wurde leßtmals mit unverändert 3 v. H. no⸗ tiert. Im Freiverkehr nannte man Dingler mit 112—113(u⸗ letzt 112—414) und Katz u. Klumpp mit 89 Geld 88—89). Berliner Börſe: Aktien ruhig Berlin, 5. Juni. Die Unternehmungsluſt an den Aktienmärkten war in den am Montag infolge der Abreiſe des jugoſlawiſchen Staatsbeſuches vorverlegten Börſenverkehr verhältnis⸗ mäßig gering, da von der Bankenkundchaft kaum Aufträge vorlagen. Es machte ſich aber erneut eine ſtärkere Wider⸗ ſtandsfähigkeit geltend, wenn auch leichte Einbußen über⸗ wogen. In zahlreichen Werten kam eine Anfangsnotiz nicht zuſtande. Die günſtigen Meldungen aus der Wirt⸗ ſchaft wurden naturgemäß beachtet, vermochten aber keine Umſatzbelebung auszulöſen. Am Montanmarkt büßten Verein. Stahlwerke 36, Mannesmann ½, Rheinſtahl 74 und Buderus 1½ v. H. ein. Freundlicher lagen Braun⸗ kohlenaktien, von denen Ilſe Genuß, Bubiag 4 und Niederlauſitzer Kohle 1,50 v. H. gewannen. Von Kaliaktien ſtellten ſich Wintershall v. H. höher In der chemiſchen Gruppe veränderten ſich lediglich Rütgers mit plus/ v. H. Farben notierten bei etwas größerem Umſatz unverändert 149,75. Sehr ruhig lagen Gummi⸗ und Linoleum⸗ ſowie Textilaktien. Elektro⸗ und Verſorgungswerte neigten zu⸗ meiſt zur Schwäche. Ace gaben um(, Geſfürel um 96, Schleſ. Gas um nach, außerdem fielen Siemens und Waſſerwerk Gelſenkirchen durch einen Verluſt um 1,75 biw. 2 v. H. auf. Am Autoaktienmarkt ermäßigten ſich W um 1 v. H. Bei den Maſchinenbauaktien, die im all⸗ gemeinen auf Samstagbaſis notiert wurden, ſtiegen Oren⸗ ſtein um 74 v. H. Sonſt ſind noch zu erwähnen: Von Bauwerten Berger und Holzmann mit je plus, von Bankaktien Bank für Brauinduſtrie mit plus 1, außerdem pon Zellſtoffaktien Waldhof mit minus v. H.— Im variablen Rentenverkehr ſtellte ſich die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe nach erfolgter Ziehung auf 132 gegen 132,80 am zweiten d. M. Die Gemeindeumſchuldung ermäßigte ſich um 2,5 Pfg. auf 9356. NF⸗Steuergutſcheine 2 hörte man anit 98 gegen 97,95, dto. 1 wurden 101,30 tunverändert) genannt. Im Börſenverlaufe war die Befeſtigung von Nieder⸗ lauſitzer Kohle bemerkenswert, die ihre Aufwärtsbewegung fortſetzten und erneut um 3,5 auf 160 anzogen. Eintracht Braunkohle ſtiegen um 1 v.., ferner konnten ſich BMW. um 1½ v. H. erholen. Bemberg und Schultheiß gewannen je v. H. Niedriger lagen Holzmann und Demag um je 5 v. H. Farben notierten weiterhin 149.75. Am Kaſſarentenmarkt traten größere Veränderungen nicht ein. Dies gilt namentlich für Pfandbrieſe, Kommunal⸗ obligationen ſowie Reichs⸗ und Länderanleihen. Zu er⸗ wähnen ſind 40er Poſtſchätze mit plus 0,10 v. H. Von 4,6835, Stadtanleihen wurden 28er Hagen und 26er Zwickau je 5 v. H. heraufgeſetzt, während 6er Elberfeld im gleichen Ausmaß nachgaben. Weſtfalen Provinzanleihe ſtellten ſich 1 v. H. niedriger. Bei den Induſtrieobligationen, die überwiegend abbröckelten, büßten Fahlberg Liſt und Engel⸗ hardt⸗Bräu ſowie Mix u. Geneſt 0,7 v. H. ein. Farben⸗ bonds wurden um v. H. ermäßigt. Nᷓ⸗Steuergutſcheine II gaben um 5 auf 97,90 nach⸗ Den gleichen Kurs erzielten die Juli⸗Steuergutſcheine. Steuergutſcheine J ſtellten ſich auf 101.30—101.35. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ſtie⸗ gen Deutſch⸗Aſiatiſche um 2 /. Bei den Hypothekenbanken kamen Hamburger Hypotheken um v. H. höher an, wäh⸗ rend Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Bodenkredit im gleichen Aus⸗ maße nachgaben. Am Markt der Kolonialwerte wurden Neuguinea um 3 v. H. heraufgeſetzt. Bei den Induſtrie⸗ papieren kamen Sächſiſche Textilweberei 2 v. H. höher an. Andererſeits ermäßigten ſich Konkordia Bergbau nach Pauſe um 5 v.., wobei Zuteilung vorgenommen wurde. Anleiheſtockſtenergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuloͤbuchſorderungen Ausgabe 1: 104ber und 194der 100 G 100,75 B; 1942er 99,87 G 100,62 B; 1944er bis 1948er je 99 G 99,75 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗45er 84,25 G 05 84 G 84,75 B; aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94 B. Am Börſenſchluß waren faſt allgemein Kursſteigerungen zu beobachten, da der berufsmäßige Börſenhandel leichte Anſchaffungen vornahm. RWeE und Klöckner ſtiegen je um „, Feldmühle, Rheinmetall, Borſig und Schering um je v. H. Bemberg kamen 1/4 v. H. höher an. Farben ſtiegen auf 150. Die Reichsaltbeſitzanleihe wurde mit 132,20 notiert. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 5. Juni. Am Geldmarkt machte die Verflüſ⸗ ſigung weitere Fortſchritte, ſo daß die Sätze für Blanko⸗ tagesgeld in Anpaſſung an die Marktverhältniſſe um 8 auf 24—2½ v. H. ermäßigt werden. Im Anlagegeſchäft zeigte ſich entſprechend dem Angebot an flüſſigen Mitteln lebhafterer Bedarf für alle verfügbaren kurz⸗ und mittel⸗ friſtigen Anlagetitel. Der Privatdiskont bliebmit 294 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr ſchwächte ſich der hollämdäſche Gulden in London auf 8,80½(8,7796) ab. In Zürich wurde der Gulden hingegen mit 23696 gegen 230,10 „12 B: 93,25 G bewertet. Der Schweizer Franken ſtellte ſich in Lomdon auf 20,739 gegen 20,724, in Amſterdam blieb er mit 42,35 unverändert. Der Dollar notierte in London 4,6841 gegen in Amſterdam 1,8796(unv.), in Zürich 4,4298 (4,42¼8) und in Paris 37,73% gegen 7,74. Der fran⸗ zöſiſche Frane veränderte ſich nur unbedeulend. Diskont: Reichebank 4, Lombard 5. Privat 8 v. H. We im Rm. Dis⸗ 5. Juni 3. Juni ü kont Geld Brief Geld J Brief Aegypten lägypt. Pfbd. 11,065/ 11,905 11,900 11,900 Argentinien 1P.⸗Peſoo⸗ 0,574 0,578 0,574] 0,578 Auſtralien“ Austkal PfddlO 9,3360 9,354.3310.349 Belgien. 100Belga] 4 42,4222,50 12,42 J43.50 Broſiljen 1 Milreis 0,134] 0,136 0,134/ 0,136 Brit. Indien 100 Kusſen... 8691 87,09 86,01[87.00 Bulgarien. 100Levaf 6 3,047 3,053* 3,053 Dänemark 100Kronen 3½ 52.09[52,19 52,07 52,17 Danzig 100Gulden] 4 47,.—47,10 47.— 47,10 England... 1Pid 2 11,665] 14,605 11,660 11,690 Eſtland. 100eſtn Kr.] 4¼ 68,13 68,27 68,130 527 innland100finn Mk.4 5,140 5,150 5,140 5,150 Fankreich.. 100Fr.] 2 6,003.617 6,5080 6,612 Griechenland 100Dr 6.353/ 2,357.353] 2,357 Holl ind 100G den] 2 132,52 132,88 132,07 132,23 ran(Teheran) 100 Mn... 14.50 14.52 14,49 14.51 Bland. 10% St tr. 5¼ 43,22 43.30 43,20 43,28 Italien.. 100 Lire 4 13,09 13,11 13,09 13,11 apan. 19en].29] 0,6800 0,082 0,80 0682 ugoſlaw. 100 Dina 5,604] 5,700 5,594] 5,700 Kanaba 1 kan Hollar 0 2,488.492 27485 2,489 Lettland„100 Latts] 5¼½ 48,748,85 48,7548,88 Litauen„. 100Litasf 41,9442.02 41,94 J42,02 Luxemburg ibölurenb.F 10,505 10,625 10,505] 10.625 Neuſeeland 1 neuseel. Pfdl.—.376] 9,394 9,370] 9,394 Norwegen 100Kronen] 3½ 53,62 58,74 58.59 858.71 Polen.. 100loty] 4½ 47.— 47,10 47,— 47.10 Poriugal 100 Eskudo]%½ 10,590/ 10,610 10,585 10,605 Rumänien, 100Le 3½—9* 5—9 Schweden. 100Kr.] 2½ 60,608 60,20 60,07 60,19 Schweiz 100Franken 1½ 56,22 56,34 56,20 50,38 88—. 5 8 4—2 owake onen 8,521] 8,539 8,521.530 Südafrika 1 Mäatr Pfd...11,553/ 11.577 11.54811,572 Türtei.. Ltib. Pfd. 4 15978.982 1,978] 1,982 Ungarn„ 100Pengöf 4——— 98 Uruguay, 1Goldpeſo 0,879] 1,881 0,879] 1,881 Ver. Staaten 1 Dollar] 1 2,491] 2,495 2,491] 2,495 * Fiankfurt, 5. Juni. Tagesgeld ſehr leicht mit 2 v. H. (2,25 v..) * Seit 1924 wurden über 157 Mill./ für Todesfälle durch öffentliche Lebensverſicherungsanſtalten ausgezahlt. Die im Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten in Deutſchland zuſammengeſchloſſenen Anſtalten haben im 1. Vierteljahr 1939 4,48 Mill./(3,57 Mill. im 1. Vier⸗ telfahr 1938) Berſicherungsſummen gusgezahlt. Dazu treten 3,09(1,30) Mill. /, die infolge Ablaufs gewährt worden ſind. Seit Beendigung der Inflation. alſo von 1924 ab bis zum 31. März 1939 ſind insgeſamt über 157 Mill./ durch Todesſälle und 19,8 Mill./ durch Ablauf fällig geworden. Waren uncl Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 5. Juni. Die Um⸗ ſätze im Berliner Getreideverkehr vermochten ſich auch zu Beginn der neuen Woche nicht zu beleben, da die zweite Hand noch immer über anſehnliche Beſtände verfügt und auch die übrigen Verarbeiter und Verbraucher zurzeit kaum nennenswerten Bedarf haben. Namentlich in Brotgetreide kam es daher nur ſelten zu Abſchlüſſen. Kleberwetzen iſt jedoch laufend unterzubringen. In Futtergetreide hat die Kaufluſt nachgelaſſen. während Hafer und Gerſte zu Fut⸗ terzwecken über Bedarf am Markte ſind. Von Mehlen wird Weigenmehl bevorzugt abgeruſen. Am Futtermittelmarkt werden eiweißreiche Soxten beachtet. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 5. Inni. (Eig. Dr.) Unverändert, Tendenz ruhig.— Gemählener Melis prompt per 10 Tage 31,50; per Juni 31,45—31,47½; bis 31,50; Tendenz ruhig; Wetter ſchön. Hamburger Schmalznotierungen vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Marktlage ruhig, unverändert. 8 6* Bremer Baumwolle vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Loko „64. 2Berliner Metallnotierungen vom 5. Juni.(Eig. Dr.ſ Es notierten in füx die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars) 58,75; Standarò⸗Kupfer lſo. Monat 53 nom.; Originalhüttenweichblei 18,25 nom.; Standard⸗Blei fld. Monat 18,25 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Sta⸗ ionen 17,75 nom.; Standard⸗Zink lid. Monat 17,75 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 193, dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 1877. * Der Londoner Goldpreis betrug am 3. Juni 1939 für eine Unze Feingold 148 ſh 5 0 86,6382„/, für ein Gramm Feingold demnach 57,2605 Pence= 2,78548. ———————————————————— ⏑ ⏑———————————— ⏑—— ⏑———————————————————————————————————— 53 5 3 5 3. 5. 3. 93 5 3. 5 3. 5 3 5—— Be Iin 6/ Raſſeldz. Berd.. 97,25 4¼ Rhein. Hypdk. achm. KSadewig... Dresdner⸗Lei ebt. 107,6 108.0 Earser 118.8. ene& Getatn Oeri + Serrelh. Atbeſ,— 133,5 8 103 0 R 85. 59 00.— 90.— Hacge, Maſginen 100.7., Schnellpreſſen 90,.— 0 Sehim-Serke 132,5. lleckarwerke, 3 101,0 100,6 Saad Kee 3 5— 105•1— Deutsdie Pommern Alib. I. 08 90 98 505½, do, Liquid 10130 100,80Baſalt AG.. 92,75 62.500 Daren. Metall. Phil. Holzmans 150,2.. Riederl. Koble, 100,. Steatit⸗Magneſia. 156.0] Deutjche Bank. 11.5 111,8 lestverzinsl. Werte Roinprov Alibeſe 135,14 00,80 09.804/0, Rom. K 5. 98,50 98,50 Bayr.El. Lief.Bei..... Düſſeld. Hoefelbr..„ 3, Hotelbeirieb.. 72,. Nordd. Kabelßdt... Stettin. Vortl.⸗3....Dt Centralb.⸗Kr. 104,2 104.2 -Holſt. Altbe.. ½ WeſtfLcnpf 10350 4% Rh⸗Weſtfodr do. Elektr⸗W... Donam. A. Nobel 81,75 82.25 Putſchenreuter, 81,75 82,.—] do. Steingutſo.. Sioc 4 Gie Dtcf⸗u..⸗Be. 80,— 69,— Anleihen: Weſtfalen Altbel. 135,0 134 7/ do. Abfind 101, 12..,4 00.— 00.—Hergmaun Glekr.... 125, 20pintracht Braunt 161.0 101 Hrenſten goppe 90,60 100,00StövrKammgarn 114,0 114,20 Dt. Goldbise⸗Bt, Reich, Länder, Reichspoſ./ Uachen b. 20 98,25 98,5 4½᷑Sächſ. Bdtred. verl. Kindl Br.—„ lfenb. Werkram 167,5 7685 e Bergdau. 148.2 151,denabrück.Kupfer.. Stolberger Zink.. Di. Hopoth.⸗Ban! 163.7 163,7 Rentenbrieje, Schutzgebiete 4½ Berlinch⸗S. 39. 142,5 Stadtschaften 116—21... 99,— 99,—] do. St.⸗Pr. 24,00Eletir Lieferung 123˙5—. do. Genußſch. 130,2 130.20hoontz. Srannk. 100,2 100,0]Sebr. Stodweri 128,5 128,7 Dtleberſee⸗Bant 80, 5 100 5. 3 4% Bochum 20%Schlepwdkred, B0 Monter, 162.9 145.0Clektr gicht v. Kr, 120.2 120)5 Snougrie Piane 1200„isſitier Werts. Säod, Muger Seesdner Bant, 108.8 195,0 6..R 120 101.7 101,704% Sraufiche e SSREXTTFFCC Soawangnaller 142.2 142.2 Cugelbardt ran 87.62)5 undunrtenanen en. enarig re. 2. Tear diete c.— 65.— Reiaiag Oop. Sp, 198.3 198.s .Reichsant. R 5214 4 9 Südd. 8 i 8 7 aeo onarth Brauu. Ibür. Elektr. u. GK. 4 954 0 3 8 8 e8 S518 90 1000 100.0 Srandz re 180.5 1— 11•8— 78.— Pengt 2 Kuger esee 1750 75 9 1270 1252 do.„F. 99,— 8 Khür., Landes⸗ 946 22* 8 8 b..„„„[Tucher, Braueret 105, 51R9 2 4 Keichsanl. 1984 00,02 00,02—— 2⁰ 75 00P.⸗Bl. 5 21 00.— 00,- Hrem. Wolltäm. 175 178,7 Erlang⸗Baumw ee— 50 138,2 W Tuchfebr. Uachen——9 % Beung-ün 103, 10,4½ Saet 20. Aypothek.-Sankwerte ½ Weſtd. Boden, Sionn s ee e, ett Seee ce ee Daten-chem.Prad 80.—... Südd. Sopenerdd.. % Breubee 186 105,0 100,0 4% Leibeig 28. 00,— 70 kedil ku. 6 95,— o0, Suberusiſenw, 06,— 93,12 Pashestub.. G. 149,7 140,7 S Bereinsbk Hamd. 119.0 119,7 % Do. 10868. 3 4½% Mannheim2e.. 97587%Bayr Hdbk.1⸗0 10,0.. TWürtt-Pbk. b 10 Buſch. Opt Jeſoiſe 5 Klbckner⸗Werts 1170 1385 J. G. Reinecker 170,7 176, 4* Sotelkarten..... Bſtd. Bodenkrebll.. 1% Baben 27. 88.75 98. 5 49 38 27 1% BayrBereins⸗ 600 artonn Dresden... Fein⸗Jute⸗Spiunu Rnorr, C 258.0 25772 Rbeinfelden Kraft 124,7 128,5 Ebem. Charl. 110,0 110, 8 9 4½ Badern 27,, 98.0 90.64½ Munchen 1. 98.37], Banf 386-113 100,0 100,0inoustrie-Obligationen Harl. Waſſerw. 113.5 113,elten& Guid. 1371 137/½ Koksw. W. Chem. 287½20Rgein. Sräunk..... de. Sumd Maich. 77, Verkenrs-Axtlen %do. Ser.-Unl.)1 99,70 99,70 49 Pforzheim 26— 5½ Berl. Liq. 6 100,8.00,8 Chem Buckao Frauſtadt. Zucker 105,5 100,0 w. u. Chemn do. Elektriziim 1170 11772 do. dt. Rickelwerls 164.7 A Kleind 63.—— 4½ Braunſchw.29 99,— 90, 4½ abeim ſs ct ſ. Brauind 90,25 90,50 do. Grünau 14155 Zuckert. 10/0 107, Rollmar& Jourd 94,50 90.50 Elektriz 1107 12070 be. Stablwerke. 100,6 1011 achenfeleinbadn 03, 63. ½ Peſſen 1020 100,5 400., /½ Wiesbaden 29 98,.. ½ Braunſchwg⸗ 90.— 90,-(s Hroßte Mbelm 50 do. o. Heyden 132.0 432, Kötitzer Leder... 1470d0 Spiegelglas 7 5 ie„Acf Verkebrsw 118,7 119,0 44. SeSen 127 98,20 O8.20ſRennbeimulfc..Grnftbtr.12 60.— 65, ſ Hoeſch v. 1928 de. Jnd. Helſt.· Gedrne 4e 0, 0 fie,ſee, Uiramin.— 7 Uchspoft,. 56 100,0 100, ½D0 Hypoth.-Bt. 5 Mittelſahl 36 00.25 05,50 Splümgwerthh. lehe 4% S. reſlür niea.75/4 WiebelkPonas 102,20Utecta-Werte2 Reicb. 7½94 1222 121 de. F 11 Golbpibr. 1 6 99,— 99.— 5 S 88 65 120.0—... Kiedel een 106,0 104,2 Bogel. Tel.-Drabt 157,0 157,7—— 49,87 9 M⸗Don., 1 one—1. R„*—* 2 anderer⸗! 9 233—„ 9 4½ Pr. Ldsribt. 90,— 90, K Auger Kc.⸗Gl. 103.7 103,7 Conti. Gumumu 212,1 212,30Glas Schalte R 0 Bor 89,25 89,— 0* 143,7 8 Fa65 dbahn 95,75 95.75 Gd. Rentbri, 99,50 99500 Pfandbr. und SchuldſS 90.— 99.— Glaugig Zuckert. 142.0 143.aAru 14.5„ Koddergube.. · 80.Wafſect Gelfe 154·5 157// Hampg. Südam. 19,0 1 de.Cig. Boribr 105.0. 103.“ ötfontl. K dit.& 4% Irtſ, Huv. 116 rnneereen.125,2 120,7[Goedhart, Gebr.. 152.(Koſitzer Zucker., 80,— 80,— 8 elſt. 154,5 157,/ Rordd. Slonvd. 50,— 50,30 Biſch. Aul Ael 13.1 Blid gtl. Kredit-Anstalt. 90,— 99,— ohne Zinsderechnung 140,1 14½Holdſchmidt, Th. 128,7.120.0 0v10* Undalt Alibeſis, 133½2„%rſchwer 1 46% Hae 6 Aſchinger 0 94,— 94.b20Hrün 4 Silfingen.. 232,0oinde'sEismaſch 111.0 17½/rswerke 350%0 Weeregel Versicherungs-Aktlen —.— Altbe 7 kd.- K 9,— 99,4% Harv Bergd. 110.3 110,5 do. Contt Gah 110,6 1147 Guano-Werke.... 103,9)cindner, Gottiz 135,5 130.5 E 4*5 Weſri. Draht. Aach. u. At. Feuen. Büring-Alibeſih U e. c pf6 06.— 00.— Siem à Balste 170,0 170,0] de Erdöl. 121,5 121/00gaderm. à Guckes 106.5———— S Kali 138,0 133,0 29170 f17 udteng a. Stn. 238.0 270 Ot. Schutzgeb.⸗ 4½01d. A. 3 5 oldyoy 8 do. Kabelwerrte ackethal. Dragt 140 7 140,7 2 5 9 Siahe—4906 50— 1000 100,0% Mirield. Sdt 90,— 99.— Aktlen do. Linoleum.. Gageda... 115,0 114,5[gannesmann 104.7 105, 118,5 116,5 Wiſiner Metal. 89. 89,50—— 2 5,0 Da. 191 4½ BürtiWkr.“„ R industrie-Akti do. 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Eiſenhand 147,0 147,5 t Vortl... 170,0Retallgeſellſchaß 112,5 Schubert& Salza 120,0 121,5 Sank-Aktien Kolonial-Werte 6//Brandenbg.30 99,02 99,02/4½ Rheinpr. k 100,2 100,2¼ Pr. Hop.⸗Bt. Ammendorf. Pap 78,50 78.50Dibier⸗Werke. 88, 87,75Heſſu. Hertul Bb.. tag Müblenbaon..... Schuckert 4 Ce. 175, 1/5,20Alg. Di. Gr.⸗Anſt. 91,75 91,75 9 6½Pannover ig. 4½ eéſtf. btz71 1 08,50 08.30,.H. Pſ. 20 514 99,— 90. Umperwerke. 114.5 Dierig. Thriſtian 178,2 Hildebrand Mühi Mimoſ. Schultgeiß. 100,0 100,]Badiſche Bank 1—————— 80,37 S0.. de. Pf. M. 26 8 90, 90. ½ Ur Pfandbr. Anhalt-Kohlenw 113,0 112,50 Dortm. Akt ⸗Br. 17,0 177,0ſPindrichs⸗Auff. 137,1 Mitteldtſch. Stag... Schlpabenbruu...[Bank f. Brauind 116.5 115,0 Neu⸗Gul* 75˙ 3 V Sachſen A. 18.„, Goldhyp. k 50 99, 99, uſchaffbg. Zellſt. 95,50 90,50] do. Unionbr.. 209,0 209,0 Pirſchoerg. Lederf 155,...[Müyle Rüningen.. Seid&N 1362 8 u WU 0 5 ue,, eee, —%Rem, 20½0 90,— 98,75/ dn. out.k 80 96,50 68,50 ugsb..Hiaich. 140,0 141,0 1•8 zlüa——. ant 10 101 Se * I K. 1c 8 0 8 5 do.* 2504 aſch, 140,0 201 Drasduer 105.8 ſochtiel Bs 144,5 142,7 Bergw 12⁰,%2 558 SiemeusGlasus 105.5* ünsol. 104,7 104.71 Schanteng⸗9. * 3 PE* ——ů 2 38 ————— 8. Seite Nummer 249 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 5. Juni 1919 Wiederherstellung eines antiken Bauwerks: Die Kurie des römiſchen Senats [Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) Rom, im Juni Kürzlich iſt in Rom durch den Duce die wieder⸗ hergeſtellte Curia des Senats auf dem Fo⸗ rum Roman um feierlich in Anweſenheit zahl⸗ reicher Mitglieder des Herrſcherhauſes und der Ver⸗ treter von Partei, Staat und Wiehrmacht eröffnet worden. Der Beſchluß, dieſes ehrwürdige Zeugnis der ſtaatsmänniſchen Größe Roms von ſpäteren Zutaten zu befreien, geht auf die perſönliche Ini⸗ tiative Muſſolinis und auf die archäologiſchen Stu⸗ dien über die Curia zurück, die Rodolſo Lan⸗ ciani im Jahre 1883 veröffentlicht hat. In der eigentlichen Curia verſammelte ſich der Senat zu Politiſchen und geſetzgeberiſchen Beratungen, in dem anderen Saal, dem ſogenannten Seeretarium Se⸗ natus, wenn er in ſeiner Eigenſchaft als richterliches Gremium zuſammentrat. Dieſer zweite Saal wurde im ſiebenten nachchriſtlichen Jahrhundert zu einer Kirche umgewandelt, zur Zeit Urbans VIII. voll⸗ kommen zerſtört, und an ſeiner Stelle errichtete Pietro di Cortona die Barockkirche S. Luca. S. Luca, ein Zentralbau über griechiſchem Kreuz, iſt das früheſte Werk von Pietro di Cortona in Rom, der hier 1635 bis 1640 gearbeitet hat. Die Bedeutung der Forſchungen Lancianis beruht nun darin, nachgewieſen zu haben, daß der eigent⸗ liche, politiſche Verſammlungsraum der heutigen Kirche S. Adriano und daß deren Faſſade im weſent⸗ lichen noch der antiken Faſſade der Curia entſprach. Nur die unteren Teile der antiken Faſſade waren im Erdboden verſchwunden Die Kirche S. Adriano iſt ſeit 772 n. Chr. Geb. in die antike Curia ein⸗ gebaut worden. Ebenſo wie S. Luca hieß auch S. Adriano urſprünglich„Zu den drei Parzen“, die dort auf einem alten Janusheiligtum dargeſtellt wa⸗ ren. Ciacomo Boni legte, auf den Arbeiten Lan⸗ cianis, fußend die unterſten Teile der antiken Faſſade frei und drang unter S. Adriano in das Innere der einſtigen Curia ein, wobei er Reſte des prächtigen Marmorfußbodens entdeckte Man wußte nunmehr, daß die Curia unter und in der Kirche verborgen war. ſchen Aera, reits die Kirche Kloſter dei Mercedari. 5 geriſſen und die Curia wurde in ihrer alten Geſtalt wiederhergeſtellt. Ihre Faſſade, die, mit der von S. Adriano identiſch war, iſt nach dem Forum gerichtet. Im Jahre 1923, im erſten Jahre der faſchiſti⸗ erwarb das Unterrichtsminiſterium be⸗ S. Adriano und das angrenzende Die Kirche wurde nieder⸗ wie geſagt, im weſentlichen Ihre drei Fenſter, die vor der Rekonſtruktion in verſtümmeltem Zuſtande und ver⸗ mauert erkennbar waren, konnten leicht wiederher⸗ geſtellt werden. Die einſtige Bronzetür iſt zur Zeit Alexanders VII. nach S. Giovanni in Laterano ge⸗ bracht, von Borromini vergrößert und mit dem Wappen der Familie des Papſtes, der Chigi, ver⸗ ſehen worden. Eine Zeichnung der Tür aus der erſten Hälfte des ſechſten nachchriſtlichen Jahrhun⸗ derts hat aber ihr einſtiges Ausſehen überliefert. Mit ihrer Hilfe und nach genauem Studium der jetzt in S. Giovanni befindlichen Tür hat man eine Bronzetür gegoſſen, die der antiken mit größter Wahrſcheinlichkeit vollkommen entſpricht. Die Sei⸗ tenwände wurden von der Stelle, an der ſie im achten Jahrhundert horizontal niedergelegt worden waren, wieder bis zur alten Höhe aufgeführt. Schwie⸗ riger dagegen war die Rekonſtruktion der Rück⸗ wand, denn ſie war durch die Apſis der Kirche, Sei⸗ tenkapellen und Türen völlig zerſtört worden. Das Dach hat man nach altrömiſcher Weiſe mit Ziegeln gedeckt. Es iſt anzunehmen, daß auch die antike Curia mit Ziegeln gedeckt war, denn man hat in unmittelbarer Nähe von S. Adriano in der Erde zahlreiche Ziegel mit Brennſtempeln aus der Kai⸗ ſerzeit gefunden. Im Innern ſind in dreireihiger Stufenform noch deutlich die Plätze des Senatoren zu erkennen; die Sitze ſelbſt, die Möbel waren, ſind ſelbſtverſtändlich verſchwunden. An der Rückwand ſieht man das Podium für den Präſidenten. Das Podium und die Senatoren⸗Plätze ſind mit phrygiſchem und numidi⸗ ſchem Marmor belegt. Der Fußboden des Saales iſt vollſtändig erhalten und zeigt in grünen, roten und gelben Farbtönen herrliche Blattornamente aus den genannten Marmorſorten, Porphyr und Serpen⸗ tin. Auf dem Präſidentenpodium iſt noch der Sok⸗ kel für die Victoria⸗Statue ſichtbar, die Auguſtus in der Kurie hatte aufſtellen laſſen und die bis ins fünfte Jahrhundert dort geſtanden hat. Die antiken Wanddekorationen ſind nur noch in Fußbodenhöhe erhalten. Die hölzerne Decke iſt vollkommen neu; man weiß lediglich, daß die Decke im Altertum aus vergoldetem Holz beſtanden hat, aber Spuren von ihr haben ſich natürlich nicht erhalten. In ihrer heutigen rekonſtruierten Geſtalt ent⸗ ſpricht die Curia dem Zuſtand, in dem ſie ſich im Altertum nach den diokletianiſchen Reſtaurierungs⸗ arbeiten befunden hat. Aus den nachdiokletianiſchen Zeiten hat man bei den jetzigen Rekonſtruierungs⸗ arbeiten zahlreiche Funde gemacht, die über die ſpä⸗ teren Schickſale der Curia Auskunft geben. So Spuren des Brandes, der im Jahre 410 nach der Er⸗ oberung Roms durch den Weſtgotenkönig Alarich ausgebrochen iſt, und Bruchſtücke von der Reſtau⸗ rierung, die zwei Jahre ſpäter unternommen worden iſt. Ferner eine Inſchrift zu Ehren des Oſtgoten⸗ königs Theoderich, der ebenfalls Reſtaurierungs⸗ arbeiten an dem ehrwürdigen Gebäude hat vor⸗ nehmen laſſen. Aus der ſpäteren Zeit, in der die ein⸗ ſtige Senatscuria zur Kirche des über die Antike triumphierenden Chriſtengottes umgewandelt war, ſind Motipbilder aus dem achten und zehnten Jahr⸗ hundert mit Inſchriften von Familien ſenatoriſchen Ranges erhalten. Dr. Heinz Holldack. Der Komponiſt Joſeph Reiter geſtorben. In Bayriſch⸗Gmain bei Bad Reichenhall iſt der oſtmär⸗ kiſche Komponiſt Joſeph Reiter im 78. Lebens⸗ jahre einem Herzſchlage erlegen. Reiter wurde am 9. Jannar 1862 in Braunau geboren. Da er ſich frühzeitig der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung angeſchloſſen hatte, mußte er im Jahre 1934 Oeſterreich verlaſſen und lebte ſeitdem in ſtiller Zu⸗ rückgezogenheit in Bayriſch⸗Gmain. 1937 wurde ihm gleichzeitig mit der Goethemedaille von der preußi⸗ ſchen Akademie der Künſte der Beethovenpreis für 1937 verliehen. Joſeph Reiter war Träger des Gol⸗ denen Ehrenzeichens der NSDAp. Bank im Frühling Von Anton Schnack Seht die Bank! Noch iſt ſie ganz allein. Nur die Sonne, frühlingsmilde, zitternds Durch das Aſtwerk einer Weide gitternde Wärmt den Stein. Eine Bank am Fluß iſt wunderbar: Viele ſind auf ihr geſeſſen, Hold beglückt, beſeligt, kußvergeſſen, Jeden Frühling, jedes Sommerfahr. Einmal war es ich, Weide ſich im Windhauch bauſchte, Blumen dufteten und Waſſer rauſchte, Mädchen ſprach:„Ich liebe dich!“ SSSSS—————————————9ꝗ Das Grabmal des Leonidas gefunden? Die am Thermopylen⸗Paß vorgenommenen Ausgrabun⸗ gen brachten wieder verſchiedene Funde ans Tages⸗ lich, darunter vier Monumente. Bei einem von ihnen nimmt man an, daß es ſich um das Grabmal des Leonidas handelt. durchſchlägt. Faſt das ganze Schauſpielperſonal war 4% Theater in Baden⸗Baden. Ganz aus dem Ge⸗ ſchehen unſerer Tage geſchnitten präſentierte ſich in Baden⸗Baden in Uraufführung das Luſtſpiel: „Achtung, Glatteis“, von M. von Schön⸗ wörth(Frau von Quadt) und Peter Stanchina. Ein modernes Hochſtaplerſtück unbeſchwerter Art, deſſen fröhlicher Friſche ſich das vollbeſetzte Haus nicht entzog. Abgeſehen von dem etwas allzu leicht gemachten Schluß, bei dem der Hochſtapler, Deviſen⸗ und Heiratsſchwindler dͤurch ein verwechſeltes Blu⸗ menbukett auch in ſeinen letzten Hoffnungen erledigt wird, bringt es einen ſolch munteren Wirrwarr auf die Bühne, daß die heitere Wirkung immer wieder aufgeboten, um das figurenreiche Stück aus der Taufe zu heben. Seine außerordentlich flotte Wie⸗ dergabe unter der Spielleitung des als Mitverfaſſer zeichnenden Peter Stanchina ſelbſt trug dem ſchwank⸗ nahen Luſtſpiel reichen Beifall und Mitwirkenden und Verfaſſern viele Hervorrufe ein. Albert Herzos ——————— ꝰ PPPPP+PꝓPffPNfNP7PN7NPNPPPPZZZ21ZZ2ZZZZZZPT—ↄᷓPP ‚ ‚ ⏑ ⏑— Anleihen d. Kom.-Verb. 5 3 Goldhyp.-Pfandbriefe 5, 3. 5 3* 3 5 3. 5 3. 5. 8. Frankf Urt v. HypothekenbankenETana9 N4 60,.— 99,— Hadi. Piberb..— P. Geüne Biffmnacr 2500 2300fU. Hertheln 140 14oſMaleeBraueret., Verkkehrs-Aletien „.⸗ 8 annh. 8— 8. yr.. Pforzh. N run inge W e, auere—„—**ee Oberbeſ. PrAnt 18.0 138.0] An..40.. 100, 100, 3..½ bo. k. 35.3030 c0,— 99.— ayr. Motorenw. 130,7 135 oſſſafenmütle..,, HBari-u. Bürgerbr. 116.o 118.0 Jeülft. Walöbef. 110.9. Bod,c.f. Rhein⸗ Deuisdie Stadtanleihen d es, 1000 100 ce i 00.75 00,84 903.50 140 Iile Wer 105.0ſPfatg, Püſen. 130:0 1200 Leent Seidelbä. 144,2 14ö,8] fcig— erie 26 98,25 98,25] do..⸗Kom R12 100,0 100,0 rab. 00. 7 ½ Rh.-Hyp.-Bk. Julius Berger 130.„2JHanauer Hofber.. Pf. 5 9 9 8 transpo m. 0 tver xinsx. Werte 4 Haden 20 4 Wrtt. Wohn. 0 100 Bape-gandw⸗ 101.(4, CKomn. Ki-Hi os.50 98.500Brauer. Sleinlein 157.0 107,0]Sanfwerke Füſſen 130·9 135.9 Bf. Preßh.⸗Sprit 163,0 163.00Sank-Aktien W. Reichsb. Vorz. 122.3 121,5 4½ BerlinGold4 10½5 102.5 28 K UI1... 09.50 90,50, bank R 32, 101,0 10105½ Südd Boder27 Bronce Schlenk 101.0 101,0] Harpener. 128.5 128,5 Pbein. Braunkohl. 211.0 211,0[Badiſche Bank. 109.5 100,5 Otsch. Staatsanleihen 4. Sarmſtadt 20 92.15.. e, Berl. Hyp,⸗Br.%. Lig Gpfbr. S i Brown. Boveri. 112.5 112.50Hartmann 4 Br. 1220., Ubeinelektra St. 115,5 115,5 Com- u. Privatb 105,1 105,2 100 4½ Dresden 28 97,50 97,25 Landes- und Provinz-, S6 von 25. 99,.„ und l o. A... 100,7 100,7 hem. Albert 96.— 97,.— Henninger Brauer 118,5 118,5 Rheinmetall... 124,2...DD⸗Bank. 111,5 111,5 Versicherungen 8*. 4% 0) Frankf. 26 08.75 08,75 Panken, kom. Giroverb.4Ertftrbyp.Bk. 99.—4½% Württ Hyp.⸗ Heſſen⸗Naſſ. Gas 87,— 87.— R. W. 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F. 98, 754½ Pirmaſens 28.. 99,— Sirog. f 2 8 98,30 98,505 Röchling, Eiſen.. 99,50 Konſerven Braun 90,— 90,—S 1670 107, 4.— 2— iroz.. Heſſen 4½ do. Kom. FiI O8, LWerger 108,5 108,5 1 Sinalco... 107,0 107,0 3 FFFFE B 2 98,50 88,503½ Gotb. Grber.- in Altien umwanderbar rchrger⸗Ankon. 107,3., Krafiw Alwürkt. 23.50 S8.s0 Sinner, Grüuw.. Amtlich nicht notierte Werte 4½ Heſſen 28.-B 98,50 08,50 Mannheim.Ausl. 134,2 134,2 4— EK 9 99,25 99.25] Bank K 7.. 101,0 101,00 JG. Farben RM⸗ Eſchweilerdergww. anz.⸗G.„ 166.5 167.00 Stuttgart. Hofbr. 102,0 102.0 Umtausch-Obligationen 4½ Pr.St.⸗Anl.28 149.0 100.9 Pfiandbriete u. Schuld- 33— 98.50 98.504½ Mein. Hyp. Bk. Anl. v. 26.. 124,1 124,20Eßlinger Maſch. 109,7... bech, Elektrigität 101,0 101,0 Südd Zucker 4½ Thüringen 28 90,50 90, 50 0 12 98,02 98.62] Gpfbr.k l, I. U1 99,— 90.— insb Ettlinger Spinn. 103,0 103,0Löwenbr. Münch.... 187.0 5601 5 5 0 verschreibungen 44½ NaſſouLdsbk. /½Pfä ohne Zinsberechnung Ludwigsh.Ak.Br. 114,0 114,00ſellus Vergbau 115,0 115,04% à 4½ do. 27-B 00,50 909,50 8e 4/ P 9 e 23 5 4/9% Berliner Städtiſche Elettr.⸗Werke— Kreditanstalten der Lönde:„Gpfbr. 25, A 1 99,50 99,50 24/5/26 Kli-iX 99.75 99,755NeckarStuttg.21 90,37 99.— 8 Schleich. 104.0 104.0 dto. alzmühle 132,0 130,0 Anl. von 19266. 1951 99.— 4% Dt. R. bahn 35 100,5 100,5 4¼ Heſſ. Ldsbk.26, 4 d0.Kom.2881 99.50 99.505½ do. Lig. 26.28 80 5 eich. 149,0 149.0 Hlainkraftwerk. 30,50 80,50[Uereindt.Oeifab. 130,5 130,56% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerkte 1841 10,— 4½ Do. v. 36 R. 1 99.60 09,00 27 u. 28. R 1, 2, Dt.Kom.S Abl.81 130/0 135,8,. A,—G.. 101,0 101, 0ſündustrie-Aktien GFarben... 140,5 150,0 Mainzer Akt.⸗Br. 80.— 81,—[. do. Glansſtoff 4% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Ant von 1937 16 99.— 4½ Rpoſt 35.. 100,2 100,2 7, 8 und.. 99.— 00,— Jeinmech(Jeite).... Mez A. G.... 98.— 96,— do. Gothania„ 1928 1953 96,— 4½% do. Gold⸗ FE SSs Feldmühleß ier... 102.5 Moenus... 117.0 118.0l do. Strobſtoff 106,0 100.04,/%„ 1930 1955 90,20 Steu er gutſcheinz ꝛ Schuldv. 26 R2 98,50 98,50-andschaften 5½ Preuß Boder. Andreae⸗Moris.. FeiemmbteRaß 100 Rotoren Darmſt. 117,0 117.0, do. Ultramarin.%% Ruhrwohnungsban 1858 9⁵,70 (ans Anleiheſtock“ 83.40 83,405¼Heſſ..⸗Hypbk 4½d0ſtpr.Landſch. Lig. Gold VII, Aſchaff. Buntpap 70,— 70,— Kase.128,5 128.5 FPas....„.[Boigt& Haeſfner... 5% Ver. Stahlwerke(Rheinelbe Union) 1846 00,65 . beſtg Di Reich 131,0. Lig.o Ant.f1-24 100.7 100,86, K. k Fu.-F. 1927. Lit..g. 101,0% Po, Bellſtoff. 95.... Urritzner ⸗Kayſer 93,— 93,50 Volihom, Seil. 90,— 90.— 4/4%„ 2—⁵¹ Sinspaltige Kleinanzeigen bis zu Annahmeschiug für die Mitta* Aus zwei 5 Gute Nerven-guter Schlcfli Hobhaat-Malratzen Siner Höhe von 100 mm je mm SPig. Stellengesuche je mm 4Pig. Offene Stellen Verkäbfe Serhsleln. 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