Sofort darauf habe ſich der Neue Mannheimer Seiiu⸗ Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 P. Anzeig⸗ breit* Klei G opreiſe. Allgemein ültig— Bei Zwangsvergleichen oder Ko Khlaß aewährt. Keine Gewähr an beſonderen Plätzen Gerichtsſtand Mannheim. Ausgaben. Nite Aufträge. Mittag⸗Ausgabe A Dienstag, 6. Juni 1939 150. Jahrgang— Nr. 250 Prinzregent Pauls Abſchied von Verlin Eine bedeutſame theaterpolitiſche Rede Dr. Goebbels in Wien Herzliche Freundſchaft mit Jugoflawien Prinzregent Paul bei einer— Der geleitet die Gäſte zum Bahnhof ⸗ Eine mehrſtündige Ausſpr ache zwiſchen Führer uno Prinzregent dub Berlin, 5. Juni. Prinzregent Paul von Jugoſlawien und Prinzeſſin Olga haben die Reichshauptſtadt am Montagabend wieder verlaſſen. Der Staatsbeſuch hat damit ſeinen Abſchluß gefunden. Der Prinz⸗ regent und ſeine Gemahlin bleiben noch mehrere Tage als private Gäſte in Deutſchland. Der Sonderzug mit dem Prinzregenten Paul verließ den Lehrter Bahnhof um 19.38 Uhr. Der Führer gab ſeinen hohen Gäſten das Geleit zum Bahnhof und verabſchiedete ſich von ihnen auf das herzlichſte. Auf dem Lehrter Bahnhof hatte ſich zur Verabſchiedung faſt vollzählig das Führer⸗ korps von Pärtei und Staat verſammelt. Die Be⸗ völkerung Berlins jubelte dem Führer und ſeinen hohen Gäſten in ſtürmiſcher Begeiſterung zu. Mehrſtündige Ausſprache Zwiſchen dem Führer und Prinzregent Paul dub. Berlin, 5. Juni. Der Führer hatte heute noch einmal eine Zuſam⸗ menkunft mit dem Prinzregenten Paul von Jugo⸗ ſlawien in der Neuen Reichskanzlei. Bei der mehr⸗ ſtündigen Ausſprache waren der jugoſlawiſche Außen⸗ miniſter Cincar Markowitſch und der Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen von Ribbentrop zu⸗ gegen. Der Beſuch des Prinzregenten Paul von Jugo⸗ ſlawien und ſeiner Begleitung in Berlin hat Gele⸗ genheit zu einem umfaſſenden politiſchen Meinungsaustauſch zwiſchen den jugoſlawi⸗ ſchen Gäſten und den maßgebenden deutſchen Stellen geboten. Die Beſprechungen, die in offener Herzlichkeit und in freundſchaftlichem Geiſte geführt wurden, haben ſich auf alle die beiden Länder berühren⸗ den Fragen erſtreckt. Beide Teile ſehen in der vertrauensvollen Freundſchaft und engen Zu⸗ ſammenarbeit, die Jugoſlawien mit Deutſchland und Italien verbindet, ein weſentliches Element für die Beruhigung Europas und für eine Po⸗ litik, die eine wirklich aufbauende Arbeit zum Ziele hat. Beide Regierungen ſind feſt entſchloſſen, ihre Bezie⸗ hungen auf dieſer klaren und feſten Grundlage in politiſcher, wirtſchaftlicher und kultureller Beziehung weiter zu vertieſen. Sie ſind in voller Ueber⸗ einſtimmung mit dex italieniſchen Regierung davon überzeugt, daß ſie mit dieſer klaren Politik der Auf⸗ gabe dienen, die gegenwärtig auf Europa laſtenden politiſchen Spannungen zu beſeitigen und eine die Lebensrechte der Völker gewährleiſtende friedliche Entwicklung ſicherzuſtellen. Belgrad am Lautſprecher dnb. Belgrad, 6. Juni. Die feierliche Verabſchiedung des Prinzregen⸗ ten Paul und ſeiner Gemahlin wurde von allen jugoſlawiſchen Rundfunkſendern übertragen. In Belgrad ſtauten ſich die Menſchen in den abendlich belebten Straßen vox den Rundfunkgeſchäften und Kaffeehäuſern. Aus allen Häuſern ertönten die Lautſprecher. Ueberall iſt man freudig berührt von der herzlichen Begrüßung des Prinzregentenpaares durch die Berliner Bevölkerung. Prinzeſſin Olga in der Reichsmütterſchule dnb. Berlin, 5. Juni. Am Montagvormittag beſuchte Prinzeſſin Olga von Jugoſlawien mit ihrer Begleitung die Reichsmütterſchule am Wedͤding. Die Reichsfrauenführerin Frau Gertrud Scholtz⸗Klink führte den hohen Gaſt durch die Schulungs⸗ und Unterkunftsräume des Hauſes und vermittelte einen Einblick in die Mütterſchul⸗ und Frauenarbeit, für die Prinzeſſin Olga lebhaftes Intereſſe bekundete. Prinzregent Paul von Jugoſlawien und Prinzeſſin Olga unternahmen zuſammen mit Generalfeld⸗ marſchall Göring eine Fahrt auf der Jacht„Carin II durch die Havelſeen bei Berlin. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Berlin in Erwartung: Vorbeimarſch vor dem Führer dib Berlin, 6. Juni. Die Parade der Legion Condor vor dem Führer, die vom letzten Befehlshaber der Le⸗ gion, Generalmajor Dr. Freiherr v. Richt⸗ hoſen, kommandiert wird, beginnt heute um 10 Uhr. Während des Vorbeimarſches werden die ehemaligen Befehlshaber der Legion Condor, General der Flieger Sperrle, und General der Flieger Volkmann, ſowie Ser⸗ Oberſt des Warlimont neben dem Führer tehen tach der Parade fährt der Führer in die Reichskanzlei, Generalfelomarſchall Göring in den Ehrenhof des Reichsluftfahrtminiſteriums, wo er um 10.55 Uhr in Begleitung von Staatsſekretär der Der Schleier des Shells,⸗Anglückeslüftet ſich Das Boot gütt aus der rettenden Troſſe— Der Signalapparat wurde durch Waſſereinbruch zerſtört dnb. London, 5. Juni. Miniſterpräſident Chamberlain gab heute im Unterhaus perſönlich die mit großer Spannung erwartete Erklärung über die Unterſee⸗Boots⸗Kata⸗ ſt vophe ab. Er ſagte, daß dieſes tragiſche Ende nicht etwa auf das Extraperſonal zurückzuführen ſei, das ſich an Bord befunden habe, vielmehr ſei das U⸗Boot da⸗ durch geſunken, daß durch Verſagen des Ver⸗ ſchluſſes eines Torpedo⸗Ausſtoßroh⸗ res die beiden vorderen Teile des U⸗Bootes voll Waſſer gelaufen ſeien. Der Signalapparat des Schiffes ſei zerſtört worden, ſo daß man ſich mit über Waſſer befindlichen Schiffen nicht habe in Ver⸗ bindung ſetzen können. Die Rauchſignale, die man gegeben und die Bojen, die man hochgelaſſen habe, ſeien nicht gleich bemerkt worden. Chamberlain be⸗ ſchrieb darauf, wie man das U⸗Boot entdeckt habe. eenen in Plymouth mit einer Rettungsgeſellſchaft in Liver⸗ pool in Verbindung geſetzt, um ſicherzuſtellen, daß alle notwendigen Geräte ſo ſchnell wie möglich zur Stelle geſchafft würden. Chamberlain ſchilderte darauf die Rettung des Kapitäns Oram und der übrigen we⸗ nigen Ueberlebenden. Man habe dann ſpä⸗ ter verſucht, das Heck des Schiffes weiter aus dem Waſſer zu heben, um ein Loch hineinzuſchweißen. Dieſer Verſuch ſei aber fehlgeſchlagen. Man nehme an, daß drei Beſatzungsmitglieder ihren Tod ge⸗ funden hätten, als ſie verſuchten, ebenſo wie die übrigen vier mit Rettungsapparaten an die Ober⸗ fläche zu kommen. Man habe ſie wieder in das U⸗Boot zurückgezogen. Im Laufe der Schilderung der Rettungsarbeiten erwähnte der Miniſterpräſident, daß man um das -Boot ein Tau habe legen können und man auch die notwendigen Hebe-Vorrichtungen bereitgehalten habe. Aber das U⸗Boot ſei wieder aus der Troſſe herausgeglitten. Der Miniſter⸗ präſident gab dann bekannt, daß man angeſichts der Größe der Kataſtrophe eine öffentliche Unterſuchung abhalten wolle. Anſchließend brachte er namens der Regierung und des Parlaments die tieſe Trauer über den Verluſt ſo vieler Menſchenleben zum Aus⸗ oruck. Gleichzeitig bekundete er den Hinterbliebenen ſein tiefſtes Mitempfinden. admiral Dr. h. e. Raeder, Der feierliche Einzug der Legion Condor und Staatsakt im Luſtgarten Luftfahrt und Generalinſpekteur der Luftwaffe, Generaloberſt Milch, eintrifft, um einen Kranz am Ehrenmal im ReM. niederzulegen. 12.30 Uhr trifft der Führer im Luſtgarten ein, und ſchreitet unter den Klängen des Präſentier⸗ marſches der Flieger, wachdem Generalfeldmarſchall Göring die Aufſtellung der Legionäre gemeldet hat, den erſten Block der aufmarſchierten Verbände ab. Er begibt ſich ſodann in das Ehrenmal und legt dort einen Kranz nieder. Nach dem Gedenken der gefallenen Helden ſetzt der Führer das Abſchreiten der auſmarſchierten Verbände fort. In Begleitung des Führers befinden ſich während des Abſchreitens der Front Generalfeldmarſchall Göring, Groß⸗ Generaloberſt von Brauchitſch, Generaloberſt Keitel, General⸗ oberſt Milch ſowie die Generale der Flieger Sperrle und Volkmann und Generalmajor Freiherr v. Richthofen. Nach einer Anſprache des Generalfeldmarſchalls Göring erfolgt die Gefallenenehrung durch den Ge⸗ neralfeldmarſchall. Anſchließend ſpricht der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht. Der Feſtakt ſchließt mit einer Führer⸗Huldigung durch den Generalfeldmarſchall Göring. Der Tag wird in Döberitz oͤurch ein Biwack beendet. Revolverſchuß auf die Herzogin von Kent Der vermutliche Täter verhafte: + London, 6. Juni, Auf die Herzogin von Keut, die Schweſter der Prinzeſſin Olga von Jugoſlawien, die am Montag⸗ abend ihr Haus in London verließ, um ſich zu ihrem Kraftwagen zu begeben, fiel ein Schuß, der allerdings nicht einmal den Wagen traf. Der dienſt⸗ tuende Polizeibeamte ſtürzte ſich ſofort auf einen Mann, der unweit des Wagens ſtand und verhaf⸗ tete ihn. In ſeiner Nähe fand man einen Re⸗ volver. Es iſt bisher noch nicht bekannt, wer der vermut⸗ liche Attentäter iſt, dach ſoll es ſich um einen Eng⸗ länder handeln. Die Londoner Morgenblätter berich⸗ ten in großer Aufmachung über dieſen Zwiſchenfall. Nichtangriffspakle mit Lettland und Eſtlano Feierliche Unterzeichnung am in Berlin dub. Berlin, 5. Juni. Nach erfolgter Einigung über die Einzel⸗ heiten der Nichtangriffsverträge zwiſchen Deutſchland und Lettland und Deutſchland und Eſtland hat der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribben⸗ trop den lettiſchen Außenminiſter Mun⸗ ters und den eſtniſchen Außenminiſter Sel⸗ ters als Gäſte der Reichsregierung nach Ber⸗ lin eingeladen, um hier die feierliche Unter⸗ zeichnung der beiden Verträge vorzunehmen. Dieſer Einladung folgend, werden Außen⸗ miniſter Selters und Außenminiſter Munters am Dienstagnachmittag bzw. am Mittwoch⸗ morgen in Berlin eintreffen. Die Unterzeich⸗ nung der Nichtangriffsverträge wird am Mitt⸗ wochmittag im Auswärtigen Amt ſtattfinden. FEPF.... Reichsminiſter Dr. Frick in Budapeſt dnb. Budapeſt, 5. Juni. Reichsinnenminiſter Dr. Frick iſt mit ſeiner Ge⸗ mahlin und ſeiner Begleitung, bei der ſich auch der ungariſche Geſandte in Berlin, von Sztojay, be⸗ fand, Montag mit dem fahrplanmäßigen Schnell⸗ zug zu ſeinem fünftägigen Beſuch Ungarns in Bu⸗ dapeſt eingetroffen. Der Reichsminiſter wurde auf dem feſtlich mit den Fahnen des Reiches und des Königreichs Ungarn geſchmückten Bahnhof vom un⸗ gariſchen Innenminiſter Kereztes⸗Fiſ cher willkom⸗ men geheißen. Ungariſcherſeits waren zur Begrüßung des deutſchen Gaſtes an der Spitze einer ganzen Reihe führender Perſönlichkeiten des ungariſchen öffentlichen Lebens vertreten. Mittwoch Begnabigung durch den Führer dinb. Berlin, 5. Juni. Der Führer und Reichskanzler hat die vom Schwungericht bei dem Lanoͤgericht München II gegen Maria Graf wegen Mordes an ihrem unehelichen Kinde erkannte Todes ſtrafe im Gna⸗ denwege in eine Zuchthausſtrafe von zehn Jahren umgewandelt. Die Verurteilte iſt in jugendlicher Unerfahrenheit einem gewiſſenloſen Ver⸗ führer zum Opfer gefallen, der ſie und das Kind ſchmählich im Stich gelaſſen hat. e eeee ———— ——— menſchlichen Leben, die nur ſcheinbar ſten Theaters fußend, habe 2. Seite(Nummer 250 Dienstag, 6. Juni 1989 Kundgebung der Reichstheaterkammer in Wien: Auf dem Weg zum Bolks- und r Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Ralionaltheater Dr. Goebbeis gibt den Reichstheaterfeſtwochen und allen Theaterſchaffenden ihr großes Ziel-»Mahnung an die Theaierteiter:„Jührt neue Stücke auf, und ſie werden geſchrieben!“- Deutſchland das kulturftärkſte Land der Welt dub. Wie n, 5. Juni. Zum 6. Male waren die führenden Männer des dentſchen Volkes dem Rufe des Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels gefolgt und hatten ſich heute nachmittag in der Wiener Staatsoper verſammelt, um die pro⸗ 2* Erklärungen des Bahrers und Betreuers deutſchen Kunſtwillens und Weſens zu ver⸗ nehmen. Eine große Menſchenmenge hatte ſich vor dem Operngebände eingefunden, um Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels und ſeinem Gaſt aus dem befrenndeten Italien, den Miniſter für Volkskultur Alfieri, bei ihrer Anfahrt herzliche Ovationen darzubringen. In dem Parkett des Hauſes und in den Logen Hatten ſich die führenden Männer des deutſchen Thea⸗ ters, aber auch zahlreiche Dichter und Schriftſteller ſowie jene Gruppe von 50 Dichtern, die einer Einla⸗ dung des Reichspropagandaminiſters zu einer Fahrt nach Wien gefolgt waren, verſammelt. Eine Stim⸗ mung der Ergriffenheit und ſtärkſten Anteilnahme lag über dem Saal, als Generalmuſikdirektor Clemens Krauß den Taktſtock ergriff, um zunächſt die Ou⸗ vertüre zu Schuberts„Roſamunde“ zu dirigieren. Sodann ſang Biorica Urſuleac zwei Hymnen von Friedrich Hölderlin, vertont von Richard Strauß. Der Dank des Publikums galt nicht nur der Sängerin, ſondern auch dem greiſen Kompo⸗ miſten, der der Veranſtaltung beiwohnte. Die feier⸗ lichen Akkorde des erſten Satzes der Brucknerſchen 4. Symphonie beendeten die muſikaliſchen Darbie⸗ tungen. Sodann begrüßte der Präſident der Reichstheater⸗ kammer, Körner, die erſchienenen Feſtgäſte; unter großen Beifallskundgebungen zuerſt den italieniſchen Miniſter für Volkskultur Alfieri und dann unter neuen Kundgebungen den Schirmherrn der deut⸗ ſchen Bühne und Verehrer und Gönner der deutſchen Künſtler, Reichsminiſter Dr. Goebbels. Reichsminiſter Dr. Goedbels ſpricht: Reichsminiſter Dr. Goebbels gab dann bedeu⸗ kungsvolle programmatiſche Erklärungen ab. Er führte u. a. folgendes aus: „Das deutſche Volk iſt das theaterliebendſte und das theaterbeſeſſenſte Volk der Welt, in der deutſchen Kulturgeſchichte hat das Theater ſeine tieſſte und reinſte Ausprägung gefunden. Die attiſche Tragödie“, ſo führte er im einzelnen aus, Der Weg zur glanzvollſten Wiedergeburt: Dr. Goebbels ſchilderte dann. wie nach dem gro⸗ ßen Kriege das deutſche Theater unter der Führung art⸗ und kunſtfremder Juden einen tragiſchen Nie⸗ dergang erlebt habe, wie es jetzt aber in die Zeit ſeiner glanzvollſten Wiedergeburt eingetreten ſei. So wie das Theater auf eine ſtolze Vergangenheit zurückblicke, und wie es heute in einer verpflichten⸗ den Gegenwart ſtehe, ſo liege eine große Zukunft noch vor ihm. Die wenigen beſeſſenen Fanatiker des deutſchen Theaters aber allein hätten niemals die deutſche Bühne von heute zuwege bringen können. Ein thea⸗ terliebendes Volk, ein Publikum, dem das Theater kulturelles Lebensbedürfnis war, habe ſich ihnen zur Seite ſtellen müſſen. „So iſt denn“, ſo ſtellte Dr. Goebbelg voll Stolz ſeſt,„die Geſchichte des deutſchen Theaters recht eigentlich auch die Geſchichte des Welttheaters überhauyt geworden. Wo irgendwo auf dem weiten Erdball Theater geſpielt wird, da weht ein Hauch von deutſchem Geiſt mit, genan wie bei jedem Soldatenſchritt, der in der Welt getan wird, ein leiſes Knarren des preußiſchen Grenadierſtieſels mit zu vernehmen iſt. Das aber iſt wieder ein Beweis für die Weite des deutſchen Geiſtes, daß er ſeinen unbeſtreitbaren Bei⸗ trag zugeſteuert hat zu zwei Betätigungen im ſoweit von⸗ einander entfernt liegen, die ſich in Wirklichkeit aber auf das ſinnvollſte bedingen und ergänzen. Das Theater, eine Sache des Herzens: Wir waren nicht nur die Lehrmeiſter in der edlen Kunſt des Theaters, wir ſind es auch noch und werden es immer bleiben. Denn der Spieltrieb, das Urelement der Theaterleidenſchaft, ſitzt uns Deut⸗ ſchen im Blute. Er iſt ſchon im Volke in ſeiner pri⸗ mitivſten Urform vorhanden, und die echte, große „Theaterkunſt ſtellt in ihren höchſten Leiſtungen nur die ſublimſte Verfeinerung dieſes natürlichen Spiel⸗ trieb dar. Bei uns zulande wird noch mit Leiden⸗ ſchaft Theater geſpielt. Bei uns iſt das Theater mehr eine Sache des Herzens als des Ver⸗ ſtandes. Das Theater iſt für uns kein bloßer Unter⸗ haltungsgegenſtand. Es war und iſt und bleibt Auf der großen Tradition der Geſchichte des deut⸗ das nationalſoziali⸗ ſtiſche Reich den neuen Weg in die Zukunft geſucht: „Wir haben auf den Ergebniſſen der deutſchen Theaterkunſt aus vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten in vollem Bewußtſein unſerer Ver⸗ antwortung aufgebaut. Wir haben ſie pietätvoll wei⸗ terentwickelt. Dr. Goebbels ſprach dann weiter von der Aufgabe HDer deutſchen dramatiſchen Kunſt in unſerer Zeit. Die Grundelemente der Kunſt ſeien von ewigem Wert und von ewiger Geſetzmäßigkeit, und ſo gebe es nur eine deutſche, nicht aber eine natio⸗ nalſozialiſtiſche Kunſt. — „die in der antiken Zeit das ſichtbarſte Dokument des dämoniſchen Spieltriebes eines Volkes war, wurde durch Deutſche wieder für die abendländiſche Menſchheit neu entdeckt und fruchtbar gemacht. Es waren Deutſche, die die weitberühmten mittel⸗ alterlichen Volksſtücke ſchrieben und auch aufführten. Es waren Deutſche, die ergriffen, begei⸗ ſtert, erhoben und beluſtigt auf Holzbänken rund um die Kirchenplätze ſaßen und dieſem bunten, wenn auch noch primitiven, theaterhaften Treiben zuſchau⸗ ten. Söhne unſeres Volkes waren dazu berufen, das ſeinem Weſen nach dogmenſtarre Chriſtentum mit der innigſten Poeſie und Romantik ihrer deut⸗ ſchen Seele zu erfüllen und es damit für das deutſche Volksempfinden überhaupt erſt lebensfähig zu machen. Deutſche waren es, die in einem früherwach⸗ ten Theateridealismus mit dem Theſpis⸗Karren über die moraſtigen Landſtraßen unſeres Vater⸗ landes fuhren, von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt, vor den ſtaunenden Augen der Menge ihre Zelte und Buden aufſchlugen und ihnen am Abend die, wenn auch erſt in beſcheidenſtem Umfang vorhan⸗ denen Produkte der deutſchen dramatiſchen Literatur zu vermitteln verſuchten.“ Dr. Goebbels erinnerte weiter daran, wie in einer Zeit, in der die übrige Welt kaum einen nen⸗ nenswerten Beitrag zur Entwicklung des Theaters zugeſteuert habe, Leſſing mit ſeiner hamburgiſchen Dramaturgie dem Welttheater überhaupt erſt feſtes theoretiſches Gefüge gab. Vom Theſpiskarren zum ſiehenden Theater „Nur ein Deutſcher“, ſo rief Dr. Goebbels aus, „konnte das Wort prägen von der Bühne als einer moraliſchen Anſtalt.“ Weiter ſchilderte er dann, wie Goethe ſich jahre⸗ lang in Weimar als Theaterdirektor betätigt und damit gezeigt habe, wie hoch und wie verantwor⸗ tungsvoll er die Aufgabe der Führung einer Bühne auch für ſich ſelbſt einſchätzte. Welch einen Weg aber hat das deutſche Theater durchſchreiten müſſen vom Anfangsſtadium des wandernden Theſpisbarren bis zu ſeinem Stand von heute, in dem jede größere Stadt es für ihre ſelbſt⸗ verſtändliche Ehrenpflicht hält, ein eigenes Theater nicht nur zu beſitzen, ſondern es auch zu unterhalten und zum Kulturmittelpunkt des kommunalen und provinzlichen Lebens zu erheben! Für uns Deut⸗ ſche war das Theater niemals eine Stätte billiger Unterhaltung oder frivoler Amüſements. ein Streitgegenſtand, das Objekt hitzigſter geiſtiger Polemik. Ueber das Theater wurde zu allen Zeiten und wird heute noch ganze Nächte hindurch von denen vom Ban diskutiert. Und das iſt gut ſo. Denn Theater ohne Beſeſſenheit und Leidenſchaft iſt kein Theater, ſondern nur Schaubühne oder Unter⸗ haltungsanſtalt. Faſt alle dieſe Pioniere des deutſchen Theaters, ſo betonte Dr. Goebbels dann weiter, könnten der nachwachſenden Theaterjugend, der ihre äußere Ent⸗ wicklung vielfach ſo leicht gemacht werde, auch in an⸗ derer Beziehung leuchtendes Beiſpiel ſein, denn ſie alle ſeien nur und allein aus gläubigem Idealis⸗ mus zum Theater gekommen, hätten in härteſter Schule die notwendige, umfaſſende Kenntnis von der Bühne und ihrem Eigenleben empfangen und ſeien ſo zu Perſönlichkeiten herangereift. Der Film eine Geſahr? Wenn der Film hie und da einen jungen Men⸗ ſchen für kurze Zeit zu einer zwar auch allzuſchnell vergänglichen Berühmtheit aufgeflaſen habe, ſo ſei ſolch billiger Ruhm auch immer ebenſo ſchnell wieder zerronnen. Zum wahren Aufſtieg ſei als ſolide Ba⸗ ſis jener ungeheure Schatz von innerer Reife und Erfahrung unumgänglich not⸗ wendig, den nur das Leben ſelbſt mit ſeinen ſonſt nirgendwo zu erwerbenden Lehrſtoffen vermitteln könne. Dr. Goebbels ging in dieſem Zuſammen⸗ hang auch auf das Verhältnis zwiſchen Film und Theater ein Es ſei nicht anzunehmen, daß der Einbruch des Films in die Sphäre des Theaters der Bühne auf die Dauer Schaden zufügen könne.„Denn dag Theater“, ſo begründete er dieſe Feſtſtellung, „iſt doch immer der Zentralpunkt der darſtellen⸗ den Kunſt und wird das auch in Zukunft bleiben. Wenn der Film mehr in die Weite wirkt, ſo wirkt das Theater mehr in die Tiefe; und wenn das Thea⸗ ter zeitweilig durch die niederdrückende Konkurrenz des Films gezwungen wurde, Umwege einzuſchlagen, ſo kann man ſchon aus ſeiner Geſchichte mit Be⸗ ruhigung feſtſtellen, daß es oft Umwege gegangen iſt, daß es aber auch immer wieder von dieſen Um⸗ wegen aus den richtigen Weg gefunden hat.“ Der nationalſozialiſtiſche Weg: Deshalb wurden auch die großen Preiſe, die auf allen Gebieten unſeres Kulturlebens zu künſtleri⸗ ſchen Schöpfungen ausgeſetzt worden ſeien, nicht der Geſinnung, ſondern eben der Leiſtung zuerteilt. Eines freilich habe ſich gegen früher geändert, Staat und Partei haben ſich als Treuhänder des Volkes der Kunſt gegenüber in die Entwicklung der Kunſt fördernd eingeſchaltet und fühlen ſich auch dem deutſchen Theater gegenüber als die großen Mäzene. In ſinnvoller Zuſammenarbeit zwiſchen Volk, Par⸗ tei, Staat und Theater liege bereits die Sicherung des kommenden Erfolges. So laſſe der nationalſozialiſtiſche Staat dem deut⸗ ſchen Theater großzügige ſinanzielle Hilfe angedei⸗ hen, und ſo habe er ihm kurz nach der Machtüber⸗ nahme die helfende Hand geboten, als es damals um ſeine nackte Exiſtenz rang. Damit habe der Staat das Theater aus ſeiner ideellen Vereinſamung wie⸗ der herausgeführt und es aufs neue mitten hinein in das glutende Leben unſeres Volkes geſtellt, ſo habe er aber auch die Menſchen des Theaters, die ab⸗ ſeits der breiten Millionenmaſſen ſtanden, wieder in das Volk zurückgeführt und ihnen ihre heutige ſo⸗ ziale und gemeinſchaftliche Stellung eingeräumt. Sinn und Zweck der Reichstheater⸗ feſtwochen: Dr. Goebbels ſprach dann vom Sinn und Zwer der alljährlichen Reichstheaterſeſtwochen. „Die Reichstheaterfeſtwochen ſind von ihrem Beginn an gedacht geweſen als ſichtbares, markuntes Zeichen auf dem Wege zu einem von uns allen mit heißem Herzen und gläubigem Fanatismus erſtrebten deutſchen Nationaltheater. Das deutſche Nationaltheater aber ſollte für uns nicht eine bloße Theorie oder eine ideologiſche Forderung bleiben. Wir wollten den Verſuch unternehmen, all die materiellen und ideellen Vorausſetzungen zu er⸗ füllen, die notwendig ſind, um dem deutſchen Nationaltheater eine lebensfähige Grundlage zu ver⸗ ſchaffen.“ Die Sozial-Fürſorge für die Künſtler: Eine der vornehmſten Aufgaben der kulturpoli⸗ tiſchen Führung des Reiches ſei ſeit Beginn des nationalſozialiſtiſchen Regimes der großzügige Aufbau der Altersverſorgung unſerer deutſchen Kunſtſchaffenden geweſen. Damit habe man ihnen für ihre Schaffenszeit iene innere Freudigkeit vermitteln wollen, die notwendig ſei, wenn man wirklich große Kunſt ſchöpfen oder nach⸗ geſtalten wolle. Denn wenn es zu Zeiten gut ſein möge, daß der Künſtler auch durch die Tiefen des Lebens hindurchgehe, um ſie kennenzulernen, damit er ſie empfinden und geſtalten könne: Dieſes ſoziale Bedrücktſein dürfe niemals Selbſtzweck ſein, es nrüſſe im Gegenteil alles zu ſeiner Behebung mög⸗ liche getan werden. 5 Mit tieſer Befriedigung könne er feſtſtellen, daß auf dem Gebiet des deutſchen Theaterlebens die Fünſpfennig⸗Abgabe für jede Theaterkarte allein im Altreich ſeit ihrem Beſtehen ſchon rund 2½ Millionen Reichsmark eingebracht habe. Damit ſei die Altersverſorgung der Büh⸗ nenſchaffenden hinreichend geſichert. Auch die im letzten Jahr aufgeſtellte Forderung nach einem jährlichen bezahlten Urlaub für die Bühnenſchaffenden ſei inzwiſchen durch die Ur⸗ laubsordnung für das deutſche Theaterleben vom 8. Oktober 1938 erfüllt worden. Ebenſo ſeien die Vorbereitungsarbeiten für die Reichstheater⸗ a kademie, deren Errichtung er im vergangenen Jahre gefordert habe, ſchon ſoweit fortgeſchritten, daß man in abſehbarer Zeit mit der endgültigen Verwirklichung dieſes großzügigen Projektes rech⸗ nen könne. Deutſchland das iheaterreichſte Land der Welt: „Deutſchrand iſt heute wirklich mit weitem Ab⸗ ſtand das thecterreichſte Land der Welt“, ſo konnte Dr. Goebbeis in ſeinem großen Rechenſchaftsbexicht weiter ſeſtſtellen. Er erinnerte dabei an die Eröff⸗ nung der neuen Theater in Saarbrücken, Deſ⸗ ſau und Zittau, er erwähnte das faſt völlig neu gebaute Schiller⸗Teater in Berlin er rief die Theaterumbauten und baulichen Ueberholungen ins Gedächtnis zurück, die im Laufe der letzten Jahre durchgeführt worden ſind. Er erwähnte die Grün⸗ dung von bisher 39 Wanderbühnen mit insgeſamt 57 Enſemble mit denen in theaterloſen Städten ge⸗ ſpielt werden. Dr. Goebbels hob die Erinnerung der Spielzeiten für die deutſchen Theater hervor: Während es in der Spielzeit 1932/33 nur 40 Theater mit 10 bis 12 Mo⸗ natsverträgen gab, ſtieg deren Zahl bis heute auf 148, und heute gibt es nur noch zwei Bühnen mit Engagementsverträgen unter ſieben Monaten gegen 29 in der Spielzeit 1932/33. Während andere eurv⸗ Nicht nervõs paffen- in Ruhe Zug für Zug genießen! ArTiKan 35 päiſche Großmächte zum Teil nicht ein einziges vom Staate geführtes oder wenigſtens ſubventioniertes Theater zu verzeichnen hätten, blickten wir in Deutſchland allein auf 200 Theater. die vom Reich⸗ von den Ländern oder von den Gemeinden unter⸗ halten würden. Außerdem verzeichneten wir 39 Gaubühnen, 38 Privattheater, 21 Gaſtſpiel⸗Unter⸗ nehmen, 16 Bauerntheater, 89 Freilicht⸗Veranſtal⸗ tungen mit Berufsſchauſpielern, 305 niederdeutſche Bühnen und etwa 90 kleine reiſende Privatunter⸗ nehmen. 3 In dieſem Zuſammenhang erwähnte Dr. Goeb⸗ bels auch die beſondere Aufgabe, vor die die Heim⸗ kehr der Oſtmark und des Sudetengaues die deutſche Kulturpolitik geſtellt habe. Die Jrage der Syielplangeſtaltung: Ernſte Worte fand Dr. Goebbels dann zur Frage der Spielplangeſtaltung. Lobend hob er auch diesmal die aktive und verantwortungs⸗ freudige Such⸗Tätigkeit der ſogenannten„Provinz“ hervor, die ſich vielfach durch eine beſondere künſt⸗ leriſche Betriebſamkeit und Unternehmungsluſt aus⸗ zeichnete. Mit ſehr deutlichen Worten wandte ſich Dr. Goebbels dann gegen die„bürgerliche Be⸗ quemlichkeit“ mancher Bühnenleiter, die nur das Erprobte zur Aufführung brächten, um ſich nicht der Gefahr des Mißerfolges oder nur dem Riſiko auszuſetzen. „Künſtleriſche Arbeit“, ſo betonte er,„trägt immer ein gewiſſes Riſiko in ſich, wie ja überhaupt die Ar⸗ beit im öfſentlichen Leben mit Gefahren mannig⸗ ſachſter Art verbunden zu ſein pflegt. Der Bühnen⸗ leiter müſſe ſich alſo mit größerer Verautwortungs⸗ freudigkeit der modernen Dramatik zur Verfügung ſtellen. Die Frage, daß es keine neuen Stücke gebe, iſt ſolauge hinſällig, als die deutſchen Theaterleiter ſich nicht die dafür notwendige Mühe geben, neue Stücke zu finden. In demſelben Umfange, in dem neue Stücke zur Aufführung kommen, werden un⸗ zweifelhaft auch neue Stücke geſchrieben werden. Weiter behandelte Dr. Goebbels dann die Frage der Aufnahme ausländiſcher Stücke in den deutſchen Spielplan. Er wandte ſich dagegen, daß man etwa einer geiſtigen und kulturel⸗ len Autarkie das Wort reden wolle und betonte, auch die ſchlimmſten Exzeſſe politiſcher Art auf der Gegenſeite, hätten uns nicht zu bewegen vermocht, den deutſchen Spielplan gänzlich von Stücken eng⸗ liſchen oder franzöſiſchen Urſprungs zu reinigen. Umgekehrt aber müſſe an allen Bühnen im Intereſſe des deutſchen Spielplanes ein geſundes Gleichgewicht der Stoffe hergeſtellt werden. Zur Frage der Uraufführungen, deren weſentlichſte Vorausſetzung ſelbſtverſtändlich immer das Können des Dichters, ſeine Theatererfahrung und ſein Vertrautſein mit den beſtimmenden Kräf⸗ ten der Bühne ſein müſſen, äußerte Dr. Goebbels den Wunſch, daß wenigſtens die Leiter der großen Theater ſich mehr und mehr der Praxis der Auf⸗ tragsgebung zuwenden ſollten. Weiter griff Dr. Goebbels dann die Frage des Bühnennachwuchſes auf, wobei er eindeutig feſtſtellte, daß die Jugend zunächſt einmal etwas leiſten müſſe. Schule und Prüfungen allein könn⸗ ten keinen fertigen Künſtler machen. Sie könnten wohl eine gewiſſe Summe rein materieller Fertig⸗ keiten beibringen; das Talent aber lege die Natur ſelbſt dem Menſchen ſchon in die Wiege hinein. Wer es habe, der ſei damit aber auch verantwortlich für die Ausnützung ſeiner Begabung. Forderungen ſür das kommende Arbeitsjahr: Im weiteren Verlauf ſeiner Rede formulierte Dr. Goebbels die Forderungen, deren Verwirk⸗ lichung ihm für das kommende Arbeits⸗ jahr des deutſchen Theaters als erſtrebenswert und durchführbar erſchienen: „Es ſoll erſtens ſichergeſtellt werden, daß den Bühnenſchaſſenden, die viele Jahre an derſelben Bühne tätig waren, wenn eine Verlängé⸗ rung ihres Vertrages künſtleriſch nicht mehr vertretbar erſcheint, dies in einer ange⸗ meſſenen Friſt vorher mitgeteilt wird. Es ſoll zweitens ſichergeſtellt werden, daß den Bühnenſchaffenden, die ſich zur Erfüllung der Aufgaben der Reichstheaterkammer dem Betriebe ehreuamtlich zur Verfügung ſtellen, daraus keine Nachteile eutſtehen. Unbeſchadet dieſer Sicherſtellung ſind drit⸗ tens die bereits laufenden Vorarbeiten für die Neuordnung und Ansrichtung des ge⸗ ſamten Arbeitsmarktes der Bühne im kommen⸗ den Jahre durch neue tarifliche Regelun⸗ gen durchzuführen, um die Fertigſtellung neuer tariflicher Regelungen im kommenden Jahre zu gewährleiſten. Der Herr Reichstreuhänder für dieſe Aufgabe iſt im Einvernehmen mit mir bereits durch den Herrn Reichsarbeitsminiſter beſtellt worden. Damit richte ich neben dieſen Forderungen noch folgende Bitten an die Theaterleiter ſelbſt: Ich bitte Sie, in Zukunft nicht nur Ein⸗ oder Zweijahresverträge abzuſchließen, ſondern den Ver⸗ ſuch zu machen, Ihre künſtleriſchen Mitarbeiter auf längere Zeit an Ihr Inſtitut zu binden. Ich bitte Sie weiterhin, ſich eine umfaſſende Mit⸗ arbeit unſerer deutſchen Dichter und Komponiſten zu ſichern, deren Förderung und Betreuung nicht allein Sache des Staates ſein kann. Es iſt das auch Ihre Sache, für die Sie ſchon deshalb) mitverant⸗ wortlich ſind, da Sie ja auch in den Genuß der Er⸗ gebniſſe dieſer Arbeit kommen. Und ich bitte Sie weiterhin, die von uns in An⸗ griff genommenen Umſchulungsarbeiten für einen engagementlos gewordenen Bühnenkünſtler weiteſt⸗ gehend zu unterſtützen, da nur auf dieſe Weiſe die Ausräumung ſozial ſonſt unheilbarer Schäden ge⸗ tätigt werden kann. Zum Schluß ſeiner Rede kam Dr. Goebbels dann noch einmal auf das Verhältnis zwiſchen Volk und Theater zu ſprechen:„Das darf kein bleiben⸗ der Zuſtand ſein, daß das Theater nur eine Ange⸗ legenheit der oberen Zehntauſend iſt. Das Thea⸗ ter gehört dem Volke. Dem Volke und ſei⸗ nem ſpieleriſchen Trieb iſt es entſprungen, und zum Volke muß es deshalb immer wieder zurückkehren.“ In einem zündenden Appell wandte ſich Dr. Goebbels dann an alle Bühnenſchaffenden im gan⸗ zen Reich: (Fortſetzung auf Seite 4) — FRii 8 Eoos 39 3 41 — RR Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —————————————— ————————— Mannheim, 6. Juni. Muſikaliſche Strandfreuden.., (Von unſerem nach dort geratenen gr.⸗Mitarbeiter) Eisbude, Strandbad Süd, 5. Juni. Wir Zeitungsleute haben es nicht einfach— des ſeien Sie verſichert. Da klingelt doch am Sonntag nicht etwa eine nette Freundin, ſondern die Lokal⸗ ſchriftleitung an:„Wie wäre es mit Strandbad?“ Icch ziehe alſo los, raus gehts durch den Waldpark, mo man ſcharf aufpaſſen muß, um nicht von„Händ⸗ lesfahrern“ gerammt zu werden— alles anſcheinend Reſte vom— Und mit dem„Stoffſam⸗ meln“ im Strandbad ſelbſt war es dann trotzdem michts. Ehrlich geſagt— ich fand recht wenig Stoff. Dafür aber glücklicherweiſe gleich Bekannte mit grroßen Badetüchern, die mich ſchon beim erſten Eis am„Süd“ beſchlagnahmten und mich die Praktiſch⸗ keit der Reißverſchlußtaſche an der Badehoſe erheb⸗ lich bezweifeln ließen. Jedoch— oͤrei Mädels und ein Grammophon, da konnte man noch mit ſich reden laſſen. Aber, o ſchnöde Welt.„Gucke Se mol— der Gramo dut nimmer...“ Ich vergewiſſere mich. was für Platten dabei ſind, und mit Rückſicht auf Roſita errano fange ich mit einem Hoſenhalter an, die Schrauben aufzuziehen, ohne mich darum zu küm⸗ mern, was wohl die feinen Leute dazu ſagen wer⸗ den. Das Glück iſt mir aber trotzdem hold, und im weiteren Verlaufe der Reparatur habe ich eine ent⸗ kälbefei-Chem.Reinigung-Wäscherei Bir khahn-Rübesamen— Gegr. 1913 Der leistungsjähige Fachbetrieb. unter neuer Peitung. Abhol., Zust, kostenlos). Karl-Benz-Straße 28, Ruf 527 21 zückende Bekanntſchaft gemacht; ich gehe nämlich mit zwei anderen Grammophonbeſitzerinnen eine muſikaliſche Ehe ein— nein, das iſt keine Bigamie — dergeſtalt, daß ſich die beiden Vertragſchließenden einerſeits verpflichten, Platten herzuleihen, anderer⸗ ſeits den Wimmerkaſchte e biſſel weiter vüwwer zu ſtelle un mehr Gas zu gewwe .“ Da könnten ſo⸗ gar die engliſchen Kronjuriſten noch etwas lernen, vielleicht auch die Ruſſen. Zu dieſem Zwecke gehen zwei Mann nach lauten Nadeln hanſieren, dabei wird den Boshaften, die meinen, eine Haarnadel ſei das einzig ſenkrechte, von den beteiligten Amazonen gehörig übers Maul gefahren. Wir gehen den Klängen eines im Stadium des perpetuum mobile angelangten„Lambeth Walk“ nach, deſſen Beſitzer ſich in der Sonne aalt und verſucht, ab und zu mit einem kräftigen„Oi“ bei den Nixen Eindruck zu ſchinden. Denn das iſt Tatſache— wer muſikaliſch„Helaſtet“ iſt, ſei es nun mit Grammophon oder gar Radio— man hört ſogar eine Balalaika klimpern, deren „Bearbeiter“ beim erſten Auftauchen der Nimbus einen ruſſiſchen Großfürſten umgab, der jetzt aber als„Neckarſtadttiroler“ entlarvt iſt— ja dieſe Leute ſind die Hähne im Korbe. Ich wundere mich nicht, wenn auf der Anzeigenſeite bald„Bel ami mit Radio“ gewünſcht wird. Währenddeſſen müſſen ſich die ande⸗ ren wohl oder übel mit den Körben allein begnügen. Allerdings, Mädels haben manchmal Schokolade dabei oder auch einen Freund, der ſolche ſpendiert— deshalb ſollten wir bei ͤͤieſer Witterung immer einen Löffel dabei haben. Wenn man es dann verſteht, zu überzeugen, daß Schokolade dick macht und den Män⸗ nern ſchlanke Frauen nach wie vor am beſten kommt man beſtimmt nicht zu kurz. Denn über den Bademantel, der ohnehin für zwei bedenklich klein iſt, will niemand rauswachſen. Der Traum von der Grammophonreparatur war bald aus. Es wurde zwar kein ſchweres Maſchinengewehr daraus, wie ein Soldat meinte, 3 ich nicht um das montägliche Exerzieren in Ver⸗ bindung mit ſeinem Sonnenbrand beneide, aber immerhin— es war halt etwas„übria geblieben“ und die Kurbel faßte nicht mehr an. Nabe war man ſchon daran„daß halt jeder e Stück davon in ſeiner Mapp heem ſchleife ſollt“— da dämmerte es„theo⸗ retiſch muß es eigentlich aach gehe, wenn mer die Platt zuerſcht rückwärts dreht...“ Und das ging dann auch wirklich. Wie— das war eine andere Frage. Ich hatte jedenfalls unter dieſen Umſtänden zum Beiſpiel die große Ehre, Lilian Harwey, der zum Beiſpiel die große Ehre, Lilian Harvey, der Atem ausgegangen war, hilfreich unter die Arme greifen zu dürfen... Fein— was? Immerhin kann eine muſikaliſche Untermalung bei der Suche nach der Strandpartnerin manchmal ausſchlaggebender ſein, als ein mit allen Mitteln der Chemie geſchmorter Korpus mit wunderbar dazu paſſenden gebleichten Zähnen... Wenn des⸗ halb im Strandbad die jungen Männer rarer wer⸗ den, dann liegt ſehr ſtark die Vermutung nahe, daß ſie vorläufig unter die Radiobaſtler gegangen Ertrunkener Mannheimer Funge bei Lamperiheim gekändet Am Sonntagnachmittag wurden durch einen Fiſcher im Neurhein bei Lampertheim die Leiche eines ſiebenjährigen Jungen geborgen. Nach den polizeilichen Ermittlungen handelt es ſich um den im April in Mannheim bei der Bootsbrücke des Ruderverein ins Waſſer gefallenen Herbert Wipfel aug Mannheim. Er hat alſo etwa fünf Wochen im Waſſer gelegen. Die Leiche wurde nach Mannheim übergeſührt Viele e Kinder warten auf einen Freiplatz. Willſt Du dieſen Kindern den Wunſch er⸗ füllen? Wenn ja— dann gehe ſofort zur nächſten NSV⸗ Ortsgruppe und melde Deinen Freiplatz an. Die neue Produktenbörſe Vom Werden eines ſchmucken Vaus im Friedrichsvark Das neue Börſengebäude im Friedrichspark be⸗ jetzt langſam Form anzunehmen. Der Parkett⸗ boden wurde gerade gelegt; an der hinteren Quer⸗ wand zieht ſich die Doppeltreppe hoch zu den Räu⸗ men des Schiedsgerichts, des Vorſtands, der Waage uſw. Dieſe Treppe in Verbindung mit den Halb⸗ ſäulen an beiden Längswänden gibt dem Saal faſt einen höfiſch⸗ritterlichen Charakter; man möchte ſich die Kaufleute dort unten gern ein wenig venezianiſch⸗ fein, gemeſſen und würdevoll vorſtellen. Denn es iſt eine feingliedrig elegante Architektur des ritter⸗ lichen Kaufmanns, die hier entſteht, eine ökonomiſch⸗ ſportliche Schlankheit waltet da ob in allen Maßen der Breite und Höhe, und der Börſeauer alten Stils, dem man gerne eine große Leibesfülle zuſchrieb, iſt hier undenkbar. Die Treppe vor allem iſt gar nicht für wuchtige Breitbeinigkeit gedacht. Wohl kann man ſie zu zweit erſteigen, auch iſt ſie ja dop⸗ pelt, von zwei Seiten im Winkel hochlaufend, in⸗ ſofern beſonders geeignet für die Gegner vom Schiedsgericht. Aber oben auf der Höhe, wo es in das Loch der Wand hineingeht, da ſehe ich Komflikte wie Komplimente. Die Treppe des Architekten Hans Bender iſt alſo nicht nur eine originelle Idee, ein guter Blick⸗ fang und eine ſchöne plaſtiſche Linie auf weißer Wand. Mir gefällt ſie, die Treppe, die nicht wie ſonſt in dunkle Schächte gelegt wird, ſondern hier offen an die Wand des Saales. Und das ſchmiedeeiſerne Ge⸗ länder, das noch in Arbeit iſt, ſoll dazu natürlich be⸗ ſonders leicht und ſchön werden. Auf der gegenüberliegenden Querſeite waren zu⸗ nächſt rein techniſch die Heißlufteintrittslöcher auf halber Höhe ornamental zu verkleiden, und das gab Anlaß, darüber einen Fries anzubringen, an dem der Bildhauer Durſy in Ludwigshafen z. Z. arbei⸗ tet, und auf dem alſo, wie in einem früheren Bericht ſchon angedeutet, die verſchiedenen Stationen, die die Erzeugniſſe des Großmarktes durchlaufen, einmal ſymboliſch in einem Bild zuſammengefaßt werden, wobei übrigens die Hauptperſon Odin ſelber ſein wird, der mit ſeinem Speer durch den Acker fährt. Wie das Kunſtwerk ausſehen wird, hoffen wir in Bälde zeigen zu können. Jedenfalls wird es auch architektoniſch als Gegengewicht zur anderen Quer⸗ wand gut wirken. Neben die Eintrittstür kommt hier noch eine Vitrine mit den Landesprodukten der Börſe hin. An die Längswänden ſind die hohen Fenſter zu bemerken, die viel Licht von beiden Seiten ſpen⸗ den— kein Oberlicht, wie anderwärts vor kurzem zu leſen ſtand— das ja auch in einer verrußten Großſtadt ſchnell trübe wird. An beiden Längswän⸗ den ſtehen Halbſäulen auf hohen Sockeln von Bän⸗ dern mit dem Aehrenmotiv umwunden. Die Aehren umwinden auch ein Hakenkreuz in der Mitte der Decke,— kein Wappen des Reichsnährſtandes, wie manche meinen; denn dazu gehört noch ein Schwert. Es iſt eben nur eine geſchmackvoll⸗ornamentale Ver⸗ zierung des Austritts zum Entlüftungsſchacht. An den Längswänden iſt natürlich innenarchitek⸗ toniſches Hauptproblem die Unterbringung der Kojen und Stände für die Mühlen⸗ und Transportfirmen, die— 32 an der Zahl— natürlich leicht dazu neigen, ihren Individualität herauszuſtellen und die„praktiſchen Geſichtspunkte“ gegenüber denen des architektoniſchen Geſamt⸗ eindrucks kräftig zu betonen. Es ſcheint aber hier Architekt Bender mit Energie ſeines Amtes zu walten. Anſonſten iſt noch über die kleineren Räume zu vermerken, daß links neben der Treppe die Fernſprechzentrale liegt, und daß natürlich Laut⸗ ſprecheranlagen mit dem Börſenraum verbinden. Oben wird der Vorraum ein wenig repräſentative Pracht entfalten, die Eichenholztüren werden eine ge⸗ wiſſe Schwere haben, Stuckbalken an der Ecke, Fackeln in den Ecken uſw. Das Sitzungszimmer iſt unter dem Zwang alles unter eine Decke zu bringen, etwas niedrig geraten; aber dem kann ja durch helle Far⸗ ben im Anſtrich ziemlich abgeholfen werden, und hohe Decken ſind ja heutzutage nicht mehr das allein ſeligmachende für Repräſentationsräume. und gegen Rauch hilft moderne Entlüftung. So entſteht und wächſt alſo die neue Produkten⸗ Börſe, klein aber fein, nur wenig eingeſtellt auf die große klaſſiſche Geſte, die ſonſt Börſengebäude in aller Welt an ſich haben, ſondern im Grundton von einer gewiſſen liebenswürdigen Energie getragen, reprä⸗ ſentativ, aber doch praktiſch und ökonomiſch, ariſto⸗ kratiſch aber doch kaufmänniſch, unpathetiſch aber dͤoch voll Schwung der Phantaſie und der hellen, lichten, offenen Unternehmungsluſt. Dr. Hr. Von Kaſſel zurück Die Mannheimer Teilnehmer am Reichs⸗ kriegertag wieder daheim Heute früh kehrten die 350 Mannheimer Kame⸗ raden des NS⸗Reichskriegerbundes, die am Sams⸗ tag nach Kaſſel zum erſten großdeutſchen Reichs⸗ kriegertag gefahren waren, wieder zurück. Der. Sonderzug, mit dem auch viele Pfälzer Kamerad⸗ ſchaften befördert wurden, ſollte.12 Uhr eintreſſen, aber er kam ſpäter. Zunächſt wurde vom Fahrdienſtleiter durch den Lautſprecher bekannt gegeben, daß mit ciner Ver⸗ ſpätung von etwa vierzig Minuten zu rechnen ſei. Die Verzögerung wurde aber noch größer, nicht zu⸗ letzt, weil der Sonderzug ſchließlich noch geraume Zeit auf die Einfahrterlaubnis warten mußte. Dieſe konnte erſt erteilt werden, nachdem auf dem für den Sonderzug beſtimmten vierten Bahnſteig die beiden -Züge von Berlin und Hamburg nach Baſel und Rom abgefertigt waren. Es war.20 Uhr, als der Sonderzug dann ein⸗ lief. Im Handumdrehen waren die zwanzig Wagen leer. Die Pfälzer wechſelten nach dem zweiten Bahnſteig hinüber. Die Mannheimer Kame⸗ raden aber ſtrebten dem Ausgang zu und machten ſich auf den Heimweg. Sie waren müde. Die Bahn⸗ fahrt hatte immerhin ſchon heute nacht um 1 Uhr begonnen. Die Kyffhäuſer⸗Kameraden brachten nach Mannheim eine große Begeiſterung mit. Sie waren alle noch ganz erfüllt von den ſtarken Eindrücken, die ſie in Kaſſel empfangen hatten durch die Rede des Führers und den Vorbeimarſch.—m. Mit dem Odenwaloklub Mannheim⸗Ludwigshafen in den Arwald Die große Mehrzahl der„Mannemer“ weiß eigentlich gar nicht, daß wir, wenn auch„iwwer de Bach“, vor unſeren Toren, in dem Gebiet Altrip Neuhofen—Waldſee—Limburger Hof einen unter Naturſchutz ſtehenden Urwald haben. Ihm galt die ſonntägliche Wanderung, an dem ſich eine ſtattliche Zahl männlicher und weiblicher Mitglieder betei⸗ ligte. Das noch nicht ganz zurückgegangene Hoch⸗ waſſer machte leider die Benutzung der Pfade ab⸗ ſeits der Dämme unmöglich, trotzdem war dieſe Wanderung in dem von der Kultur noch völlig un⸗ berührten Gebiet eine äußerſt genaßreiche. Der „Bädecker“ des OWaͤ, Herr Straub, führte uns von der Altriper Fähre dem Rheine, dann an einem in dem Urwaldgebiete zu einem als Bad mit Auto⸗ beſuchern, Badeſchönheiten und ſo umgeſtalteten Altwaſſer entlang über Waldſee nach dem idylliſch inmitten einer üppigen Natur gelegenen Lim⸗ burger Hof. Das Wort„Hof“ läßt falſche Schlüſſe zu: der Limburger Hof iſt eine 2000 Einwohner zählende kleine Stadt mit nur neuen Bauten, modernen Läden, blumengeſchmückten Gärten. Es war ein heißer Junitag, die Teilnehmer ſahen meiſt aus wie geröſtete Krebſe, aber alle fanden ſich frohgemut an der Halteſtelle, der Rheingönheimer Elektriſchen ein. W. P. Blick auf Feudenheim Die landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufs⸗Ge⸗ noſſenſchaft hielt im„Adler“ ihre Generalverſamm⸗ lung ab. Den Rechenſchaftsbericht gab Ortsbauern⸗ führer Sorſchner. Die Einnahmen betragen 26 922.19 Mark. Die Geſamtumſatz im Jahre 1938 an Düngemittel, Saatgut uſw. 4 886.20 Dz. im Werte von 44674.67 Me., er iſt⸗alſo bedeutend geſtiegen. Der Reingewinn beträgt 664.10 Mk. Mitglieder 3 es 40ů. Die 8 der Maul⸗ und Klauenſeuche von nahezu 129000 Liter, auf 95000. Der Fettgehalt betrug 3,4 v. H. Der Reingewinn wird dem Reſervefond über⸗ wieſen. Die ausgeſchiedenen Vorſtandsmitglieder Georg Forſchner und Gottlieb Will wurden wiedergewählt. Die Suche nach dem Kartoffel⸗ käfer beginnt Mittwoch, 7. Juni, nachmittags. Sie wird dieſes Jahr viel ſtrenger durchgeführt und jeder, auch wenn er nur ein halbes Ar Kartoffel pflanzt, muß ſich beteiligen. drei Spritzungen vorgenommen werden. Die Brieftauben flogen von Straubing über 300 Kilometer. 92 Züchter von Ler Reiſe⸗ gruppe Baden⸗Nord ſetzen hierzu 645 Tauben. Auf⸗ laß war um.20 Uhr und die erſten zwei Tauben kamen bei Karl Engelter, Einſatzſtelle Waldhof um .38,41 und.02.48 Uhr ein. Die Fluggeſchwindig⸗ keit betrug 1126.83 Meter in der Minute. Die letzte kam um 11.21 Uhr. Die zweite Reiſe mit jährigen Tauben fand von Nördlingen über 160 Km, ſtatt. Hierzu ſetzte die Einſatzſtelle Feudenheim 380 Tau⸗ ben. Auflaß war um 12.30 Uhr. Die erſte traf bei Simon Gauch um 15.01.37. Uhr ein. Die Flug⸗ geſchwindigkeit betrug 1059.11 Meter. Die letzte Taube kam gegen 15.30 Uhr an. Außerdem ſollen noch Im Scheinwerſer Könnte das nicht anders ſein? Das Deutſche Rote Kreuz iſt eine Ein- richtung, in der ſich hilfsbereite Menſchen in voll⸗ kommen uneigennütziger Weiſe der Allge⸗ meinheit zur Verfügung ſtellen. In ſtiller uner⸗ müdlicher Arbeit bereiten ſich die Männer und Frouen des Roten Kreuzes auf ihre Aufgabe vor, und immer, wenn ſie gerufen werden, ſind ſie ſtets zur Stelle. Gar groß iſt die Zahl der Fälle, wo das Rote Kreuz auch bei Veranſtaltungen eingeſetzt wird. Bei allen größeren Feiern, Feſten, Sportereigniſſen uſw. ſind Sanitäter und vielfach auch Samariterin⸗ nen da, auch wenn ſie nicht groß in Erſcheinuna treten. Die Erfahrung lehrt, daß dieſe Wachen ein Bedürfnis ſind. Die wenigſten Volksgenoſſen machen ſich eine richtige Vorſtellung davon, wie oft bei dieſen Wachen Hilfe gefunden wird. 7 Das Rote Kreuz verlangt von den Veranſtaltern keinen Pfennig. Die Sanitäter und Samarit rinnen verſehen ihren Dienſt und opfern ihre Zeit, ohne dafür ein Entgelt zu kaſſieren. lismus ſollte man allgemein anerkennen! Leiden geſchieht das aber nicht immer in dem gebührenden Maße, weil oft— ſo ſcheint es— das Rote K von den mit anderweitigen Ueberlegungen beſ beſetzte Rote⸗Kreuz⸗Wache bei einer geſelligen Fei deren Beſucher Speiſe und Trank in, Weiſe unentgeltlich verabreicht bekommen, u u zehn Stunden zur Verfügung ſteht und in 5 ſer langen Zeit mit einem einzigen belegten und ganzen drei Zehntel Gerſtenſaft abgeſz wird, ſo iſt das alles andere denn eine Anerkenn Dieſer Fall iſt nicht aus der Luft gegriffen u ſteht auch leider nicht für ſich allein Gar zu oft müſſen die Leute des Roten Kreuzes zum freiwillig gebrachten Opfer an Zeit auch ne in die eigene Taſche greifen, weil ſich in langen der Magen meldet ſamkeit— ee werden. Die künftigen Aufgaben der privaten hoberen—.—* Man ſchreibt uns: Im Amtsblatt des Reichsminiſteriums für Wiſ⸗ ſenſchaft, Erziehung und Volksbildung vom 5. Mai 1939 wird ein wichtiger neuer Miniſterialerlaß über die künftige Stellung der privaten höheren Schulen veröffentlicht. Das gleiche Amtsblatt enthält einen halbamtlichen Artikel des zuſtändigen Sach⸗ bearbeiters des Reichserziehungsminiſteriums über „Rechtsſtellung und Aufgaben der pri⸗ vaten höheren Schulen“. Der Erlaß und die in dem Artikel dazu gegebenen Erläuterungen ſind von grundlegender Bedeutung für die künftige Ge⸗ ſtaltung des geſamten deutſchen Privatſchulweſens. Danach verlangt der nationalſozialiſtiſche Staat das unbedingte Vorrecht der öfſentlichen vor der privaten Schule, ocznne jedoch dieſen Anſpruch bis zur Ausſchließlichkeit auszudehnen. An die völlige Beſeitigung der Privatſchulen wird nicht gedacht. Selbſtverſtändlich haben Privatſchulen mit einem be⸗ ſonderen, von der Weltanſchauung des National⸗ ſozialismus abweichenden Erziehungsziel keine Da⸗ ſeinsberechtigung. Ernſt arbeitende und wertvolle Privatſchulen werden aber auch künftig erhalten blei⸗ ben, da es auf dem Gebiet des Erziehungsweſens zweifellos beſtimmte Aufgaben gibt, die in dem all⸗ gemeinen Rahmen öffentlicher Einrichtungen nicht ſo gut erfüllt werden können, wie in den perſönli⸗ chen geſtalteten Verhältniſſen einer Privatſchule. Eine Privatſchule ſoll demgemäß im erſter Linie pädagogiſchen Aufgaben dienen. Sie wird in Zu⸗ kunft als ſogenannte Zubringerſchule in ländlichen Gegenden eine wichtige Kultur⸗ arbeit zu verrichten haben. Die wichtigſte Gruppe unter den privaten höheren Schulen werden aber künftig diejenigen Schulen einnehmen, denen be⸗ ſtimmte, von der öffentlichen höheren Schule nicht oder nur ſchwer zu löſende Sonderaufgaben zufallen. Dabei ſoll es ſich insbeſondere um die Ver⸗ mittlung der höheren Schulbildung an ſolche Kinder handeln, die aus beſonderen Gründen eine öffentliche Köhere Schule nicht beſuchen können. Es handelt ſich um Kinder, die ſich einer Umſchulung unter⸗ ziehen wollen oder ſich in einer ſolchen befinden, oder um Kinder, deren Geſundheitszuſtand vorüber⸗ den Beluch einer öſſentlichen S 55 er⸗ 3 B S Erwerbstätiger auf das Meſeer nis dient. Alle dieſe Privatſchulen unterliegen einer ſtraf⸗ fen Staatsaufſicht. Die Schulen und ihre terhaltsträger müſſen die Gewähr für die natio ſozialiſtiſche Erziehung der ihnen anvertrauten Jun⸗ gen oder Mädchen bieten. Beſonderer Wert iſt dar⸗ auf zu legen, daß die Privatſchulen mit Sondere gaben ein Schülerheim beſitzen. Eine Neuerung vor grundlegender Bedeutung ſtellt des ferneren di Beſtimmung dar, daß die Unterhaltsträger der vatſchulen künftia pflichtmäßig der vom National⸗ ſozialiſtiſchen Lehrerbund betreuten Reichsgeme, ſchaft der deutſchen Privatſchulen, Berlin⸗Stegl angehören müſſen. In dieſer im Einvernehmen u den zuſtändigen Parteiſtellen und dem Reic erziehungsminiſterium geſchaffenen Gemein werden alle Privatſchulen zuſammengefaßt, die willt und geeignet ſind, an dem nakkonakſg ſchen Erziehungswerk mitzuwirken. Die Reichsgemeinſchaft iſt ſomit in die 8 ſetzt, die Bemühungen der Unterrichtsverwaltt um eine verantwortungsbewußte, von dem Ernſt den zu löſenden Aufgaben erfüllte Neugeſtaltung deutſchen Privatſchulweſens wirkſam zu unterſtütz Mit dieſer neuen Regelung iſt das Ringen Privatſchulen um die Anerkennung ihrer Daſe berechtigung beendet. Die Möglichkeit der En tung ihrer Kräfte iſt ihnen neu gegeben. Die der Privatſchulen wird ſich zwar verringern, wird ſich aber ihr Leiſtungsſtand und ihr A in entſcheidender Weiſe ſteigern. wähnt wird, vorausſichtlich auch dazu führen, die für das allgemeinbildende Privatſchulweſe— Jahre 1936 angeordnete Genehmigung des Be dieſer Schulen durch Beamtenkinder für die Grund des neuen ——— — ———— an 4. Seite/ Nummer 350 Neue Mannheimer Zeiiung 7 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 6. Juni 1939 Fortſetzung von Seite 2) Der Appell an alle Bübnenſchaſſenden Sie alle in Ihrer Geſamtheit ſind die Träger einer großen deutſchen Bühnengeſchichte und als ſolche die gläubige Gemeinde eines Theaterfanatis⸗ mus, von dem wir nur erhoffen und wünſchen kön⸗ nen, daß er im deutſchen Volke niemals zum Er⸗ ſterben kommt. iſt wieder an der Arbeit. Alle Vorausſetzungen zum Erfolge ſind gegeben. Sollte da am Ende nicht auch das Werk gelingen? Schenken Sie dieſem Volbe Ihre ganze große Leidenſchaft! Es iſt des Schweißes ſeiner Beſten wert. Das Leben gebiert die menſch⸗ lichen Leidenſchaften, und nur aus ihnen kann die wahre Kunſt entſpringen Ihre Aufgabe haben Sie ſich ſelbſt geſtellt; in die⸗ ſer Aufgabe will das Volk Sie beſtätigen. Sie wollen das Leben auf die Bretter bannen, die die Welt bedeuten, auf daß der Zuſchauer er⸗ ſchüttert und erhoben erkenne, wie dieſes all⸗ mächtige Leben durch Sie in neuer Geſtalt vor ſeinen Augen erſcheint und ihm einen Abglanz deſſen vermittelt, was groß und mächtig in uns allen wirkt. Das iſt der Weg zur deutſchen Bühne. nem Ende ſteht das Ziel, ewig gleich und ewig groß: Das deutſche Volks⸗ und Nationaltheater!“ Die programmatiſchen Erklärungen des Reichs⸗ miniſters löſten im ganzen Hauſe ſtürmiſchen Bei⸗ fall aus, der ſich erſt in einigen Minuten legte. Das Schlußwort ſprach der Präſident der Reichs⸗ theaterkammer, Ludwig Körner. 24 neue Kriegsſchiffe für Amerika EP. Waſhington, 3. Juni. Das amerikaniſche Kriegsminiſterium hat den Auftrag zum Bau von 24 Kriegsſchiffen an die amerikaniſchen ſtaatlichen und privaten Werf⸗ ten vergeben. Die Baukoſten belaufen ſich auf 380 Millionen Dollar(rd. 840 Millionen Mark). Das Bauprogramm umfaßt zwei Schlacht⸗ ſchiffe von je 45 000 Tonnen, mit deren Bau bereits Anfang Juli dieſes Jahres begonnen werden ſoll, ferner ein Flugzeugmutterſchiff von 20000 Tonnen, vier Kreuzer von je 6000 Tonnen, vier Zerſtörer von je 1630 Tonnen und drei UBoote von je 1475 Tonnen. Eine türkiche Militärmiſſion in London dub. London, 5. Juni. Die türkiſche Militärmiſſion unter Führung des Generalinſpekteurs des III. Armeekorps, General Kaiazim Orbay, traf am Samstag in Lon⸗ don ein, um Beſprechungen mit dem britiſchen Ge⸗ neralſtab aufzunehmen. Bekanntlich trifft der Chef des franzöſiſchen Generalſtabes, General Game⸗ lin, Dienstag in London ein. Man will alsdann döreiſeitige Beſprechungen über militäriſche Fragen der 00 den drei er⸗ 13 „ot⸗ Eunchelbende Beſpredungen in Torio ö anb Tokio, J. Juli. Die zahlreichen Konferenzen und Einzelbeſpre⸗ chungen, die während der vergangenen Woche inner⸗ halb des Kabinetts ſtattſanden, und unter denen beſonders die Ausſprachen zwiſchen dem Premier⸗ miniſter, der Wehrmacht und dem Außenminiſter hervorgehoben werden, werden in politiſchen Kreiſen als die„letzten entſcheidenden Beſpre⸗ chungen“ über die europäiſche Lage und die Beziehungen Japans zu den europäi⸗ ſchen Mächten bezeichnet. Der Premier⸗ miniſter wird am Montag dem Thron über das Er⸗ gebnis der endgültigen Beſchlüſſe des Kabinetts be⸗ richten, die eine„übereinſtimmende Haltung der Wehrmachtsminiſter zur Grundlage haben.“ k Die Zeit der Theorien iſt nun auch am deutſchen Theater zu Ende. Das deutſche Theater An ſei⸗ Der Sternenhimmel im Funi Der 22. Juni iſt der längſte Tag des Jahres. Mehr als 16½ Stunden kreiſt die Sonne über dem Horizont, und gleichzeitig erreicht ſie mit ihrem Ein⸗ tritt in das Tierkreiszeichen des Krebſes ihre höchſte Stellung, den Wendekreis des Krebſes: Es iſt Son⸗ nenwende! In aſtronomiſchem Sinne beginnt jetzt der Sommer: Langſam wendet ſich die Sonne wieder ſüdwärts und die Tage werden bald wieder kürzer ſein. Infolge der langen Dämmerungszeit treten die Sterne im Juni erſt ſpät hervor. Unſere Sternkarte gibt den Anblick des geſtirnten Himmels zum Mo⸗ natsbeginn für 22 Uhr wieder. Zu dieſer Zeit ſind die hellſten Sterne der Sommernacht am Himmel vollzählig verſammelt. Im mittleren Süden prangt der rotgelbe Arktur im Bootes, während der tiefere SSW von der leuchtenden Spika in der Jungfrau ſeine beſondere Zierde empfängt. Laſſen wir unſeren Blick über den Südpunkt hinweg nach SSO ſchwei⸗ ſen, ſo erkennen wir dort nur wenig über dem Him⸗ melsrand das Sternbild des gefürchteten Skorpions mit dem roten Antares. Dieſer 160 Lichtjahre von uns entfernte Rieſenſtern beſitzt eine ſo gewaltige Größe, daß man in ſeinen Leib zehn Millionen Son⸗ nenkugeln hineinfüllen kann. An die Stelle der Sonne geſetzt, müßte er bis an die Bahn der Erde hinanreichen. Trotz dieſer rieſenhaften Ausdehnung genügen indeſſen ſchon fünfzehn Sonnen, um dem Antares das Gleichgewicht zu halten, wenn man ihn auf eine Waage legen könnte. Das bedeutet, daß ein Kubikmeter der Antares⸗Materie nicht mehr als zwei Gramm wiegt, während ein Kubikmeter des Sonnenſtoffs rund 1300 Kilogramm ſchwer iſt. Eine beſonders ſchöne Geſtirnſtellung finden wir am öſtlichen Himmel, wo der helle Atair im Aoͤler emporgeſtiegen iſt. Zuſammen mit der bereits höher ſtehenden Wega in der Leier und dem Deneb im Schwan bildet das Adlergeſtirn ein eindrucks⸗ völles gleichſeitiges Dreieck, das als„Sommerdrei⸗ eck“ bekannt iſt. Am nordweſtlichen Himmel grüßt in tiefer Stellung die Kapella im Fuhrmann, weiter nach Weſten gehen die beiden Zwillingsſterne Kaſtor und Pollux unter, und im hohen Weſten beginnen die Sterne des Großen Löwen herniederzuſteigen. eber dem von Süden nach Oſten reichenden Him⸗ [Srand lagert der langgeſtreckte Leib' der Waſſer⸗ Reichsleiter Korpsführer Hühnlein, der ſich in den Harz begeben hatte, um der 6. Motor⸗HJ⸗Fahrt beizuwohnen, zog ſich bei einer Geländebeſichtigung durch einen unglücklichen Sturz eine Handverletzung zu, die ſeine Aufnahme in das Goslarer Kranken⸗ haus erforderlich machte. —— Die Sowitt⸗Antwort wird noch geyrüſt Londons Preſſe macht ſich weiter Mut (Funkmeldung der N M.) London, 6. Juni. Die am Sonntag in London eingetroffene ſo⸗ wietruſſiſche Antwort iſt auch den ganzen Montag hi⸗⸗ durch im Foreign Office geprüft worden. Die engliſche Stellungnahme ſoll auf der Mittwoch⸗ Sitzung des Kabinetts feſtgelegt werden. Die Lon⸗ doner Morgenblätter ſtellen übereinſtimmend die Lage ſo dar, als ob nun praktiſch alle Schwierigkeiten bereinigt ſeien, geben jedoch gleichzeitig zu, daß eine Frage nach wie vor größtes Kopfzerbrechen bereite, nämlich die Angelegenheit der ſowietruſſiſchen Foröerung nach Garantierung der drei baltiſchen Staaten. Je nach Einſtellung halten die Blätter dieſe Schwierigkeit für mehr oder weniger ernſt, doch betonen ſie alle, daß man engliſcherſeits noch immer hoffe, daß die Meinungsver' chiedenbeiten überbrückt werden können. Der Ciplomatiſche Korreſpondent der„Times“ glaubt, daß alle Schwierigkeiten überwunden wer⸗ den können, entweder auf diplomatiſchem Wege oder durch unmittelbare Ausſprache.* Letzteres ſcheint ein deutlicher Hinweis darauf zu ſein, daß man engliſcherſeits trotz aller Dementis eine direkte Ausſprache mit ſüchietrucßſchen Stagtsmännern denkt. Nicht umſonſt ſchreibt 400 arttett in der —„News Chroniele“, immer mehr finde der Gedanke Anklang, daß ein britiſcher Miniſter nach Moskan fahren ſolle, da⸗ mit die ewigen Zeitverluſte in den ghen vermieden würden. Es ſei ſehr gut möglich, daß die britiſchen Miniſter bereits am Mittwoch einen diesbezüglichen Beſchluß faſſen würden. In London würden allerdings Be⸗ fürchtungen zum Ausdruck gebracht, daß die Sowjet⸗ regierung, wenn ſie die gewünſchte Garantie einmal in der Taſche habe, einen Krieg vom Zaun brechen würde. Das ſei aber Unſinn, denn Sowjetrußland würde in einem Kriege mehr zu verlieren haben als bend ein Land. 5 Der„Daily Expreß“ ſchreibt, England ſolle die Verhandlungen mit den Sowjets zu einem Ende bringen. Das lange Hinausziehen habe keinen Zweck mehr. Im übrigen verlangten die Sowjets viel zu viel. Jetzt wollten ſie ſogar eine britiſche Garantie für die baltiſchen Staaten, obwohl dieſe Staaten Englands Schutz überhaupt nicht haben wollten. Das aber bringe die Gefahr mit ſich, daß England in einen Krieg verwickelt werde, in dem es dann ge⸗ zwungen ſei, Sowjetrußlands Willen Lettland und Eſtland aufzuzwingen. Die engliſche öffentliche Meinung aber würde einen derartigen Krieg als ein Unrecht anſehen. EChamberlain will nicht nach Mos kau dub. Lonbon, 5. Juni. Miniſterpräſtdent Chamberlain wurde heute im Unterhaus befragt, ob er es nicht für wünſchens⸗ wert halte, Moskau einen offiziellen Beſuſch abzuſtatten, zumal er doch vor München erklärt habe, daß es äußerſt nützlich ſei, daß die Staats⸗ männer perſönlich mit einander verhandelten. Cham⸗ berlain erwidert, daß ſeine damalige Erklärung ſich „auf die damaligen Bedingungen und die damalige Zeit“ bezogen hätten. Unter den gegenwärtigen Umſtänden glaube er jedoch nicht, daß ein ſolcher Beſuch einem nützlichen Zweck dienen könnte. Keine Teilnahme Woroſchilows an Englands Herbſtmanöver EP. London, 4. Juni. Der ſowjetruſſiſche Kriegskommiſſar Woroſchi⸗ low hat am Wochenende der engliſchen Regierung mitteilen laſſen, er könne der Einladung zur Teil⸗ nahme an den engliſchen Herbſemanö⸗ vern nicht Folge leiſten. Als Grund wurde an⸗ geführt, daß Woroſchilow den ſowjetruſſiſchen Manö⸗ vern beiwohnen müſſe, die zur gleichen Zeit abge⸗ halten werden ſollen. Anſtelle Woroſchilows wird eine ſowjetruſſiſche Militärabordnung den engliſchen Herbſtmanövern beiwohnen, ſchlange. Darüber können die ſchwächeren Stern⸗ bilder Rabe und Becher aufgeſucht werden. Das aſtronomiſche Hauptereignis der Sommer⸗ monate iſt die Erſcheinung eines Kometen, von er, dem man alleröͤings noch nicht ſagen kann, dem unbewaffneten Auge ſichtbar werden wird. Das vergangene Jahr war außerordentlich arm an ſol⸗ chen Gäſten; aber dafür wird uns das laufende Jahr reichlich entſchädigen. Insgeſamt ſind neun perio⸗ diſche Kometen zu erwarten. Im Juni haben wir den kurzperiodiſchen Ko⸗ meten Pons⸗Winnecke zu erwarten, der alle 6 Jahre wiederkehrt und ſeit 1819 bekannt iſt. Bei ſeiner jetzigen Wiederkehr wurde er am 17. März auf der Lickſternwarte in Amerika aufgefunden. Bei der Entdeckung war das Objekt allerdings ſo licht⸗ ſchwach, daß ſich vorerſt nur größere Fernrohre an ſeiner Verfolgung beteiligen konnten. Inzwiſchen iſt der Komet aber heller geworden, ſo daß zu er⸗ warten iſt, daß gewandte Sternfreunde ihn Ende Juni wenigſtens mit Hilfe eines Feldſtechers als blaſſe Nebelhülle auffinden werden. Zu Anfang des Monats hält er ſich im Bootes auf. Seine Wan⸗ derung unter den Sternen iſt mit roher Annähe⸗ rung aus der Sternkarte zu entnehmen. Etwa am 20. geht der Komet an den Sternen der Schlange vorüber, um gegen Monatsende den Skorpion zu durchmeſſen und ſchließlich rechts, am Antares vor⸗ bei, im Dunſtkreis des Horizonts zu verſchwinden. Seine größte Sonnennähe erlangt der Komet am 23. Juni. Er bleibt aber immerhin noch faſt 165 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Da⸗ für kommt er der Erde aber weſentlich näher; denn am 30. Juni beträgt ſein Erdabſtand nur rund 17 Millionen Kilometer. Seine Lichtſtärke wird ſich dann ſchon wieder vermindert haben. Vo den übrigen periodiſchen Kometen iſt der Komet Kopff(alle Kometen werden nach ihren Entdeckern benannt) am 22. April gefunden worden. Er ſteht am Morgenhimmel im Waſſermann und kann ohne Fernrohr nicht geſehen werden. Erwartet wird für Ende Juni der Komet Borelly der alle ſieben Jahre ſeinen Sonnenumlauf vollendet. Für den Herbſt und Winter ſind dann noch weitere ſechs Weltenbummler fällig. Außer dieſen Kometen ſind in dieſem Jahre ſchon drei bisher unbekannte Schweifſterne entdeckt worden. So am 7. Januar der Komet Coſik⸗Peltier, am 19. Januar der Komet Väiläſä und am 15. April der Komet Jurlof⸗Haſſel. Letzterer, im Perſeus ſtehend, zeigte Ende April im Feloſtecher einen deutlich erkennbaren Schweif von mehr als 16 Durchmeſſern der Vollmondſcheibe. Im Juni iſt dieſer Komet nicht mehr ſichtbar. Die Sichtbarkeit der Planeten wird im Juni günſtiger. Merkur iſt wegen der langen Dämme⸗ rung kaum aufzufinden. Die Venus iſt Morgen⸗ ſtern und geht bei Anbruch der Dämmerung eine Stunde vor der Sonne auf. Der Mars betritt an⸗ fangs um Mitternacht und zuletzt ſchon um 22% Uhr die tiefe ſüdöſtliche Himmelsbühne. Er hält ſich im Steinbock auf und beſitzt Ende Juni die Helligkeit des Jupiters. Seine Entfernung ſinkt im Juni bis auf 66 Millionen Kilometer. Jupiter, im Waſſer⸗ mann weilend, erſcheint anfangs gegen 1½ Uhr und zuletzt bereits um Miitternacht. Ihm folgt der⸗ Saturn, gegen 2 Uhr aufgehend, in den Fiſchen⸗ Der Mond zeigt im Juni folgendes Phaſen⸗ ſpiel: Der Vollmond tritt am., das letzte Biertel am 10., ͤer Neumond am 17. und das erſte Viertel am 24. Juni ein. Dr. Wattenberg. Hinaus in die blühende Welt! Sängerreiſe der„Sängerluſt“ Langjähriger Tradition gemäß unternahm am⸗ 3. und 4. Juni der Geſangverein„Sängerluſt“ Mannheim eine Reiſe durchs Muragtal auf den Hoch⸗ ſchwarzwald. Ziel des erſten Tages waren Hornis⸗ grinde, Mummelſee, Freudenſtadt und Bühlertal⸗ Blendender Sonnenſchein begleitete die Sänger auf all den vielgewundenen Wegen, auf denen der bequeme Autobus ſie entlang trug. Ueber Baden⸗Baden fuhren' die Sänger— es befanden ſich auch ein Dutzend Damen dabei— ins Reich der tannenbewachſenen Hänge und Berge, bekannten Höhenkurhäuſer Plättig, Sand, Hundseck, Unterſtmatt uſw. berührend, um ſchließlich von der Kuppe der Hornisgrinde einen weiten Teil der Rheinebene in der⸗Tiefe ausgebreitet vor ſich liegen zu ſehen. Noch einſtündiger Raſt ging es wieder bergab, dem maleriſch auf hoher Ebene liegenden Freudenſtadt zu, wo Vereinsführer Adam Gri imm ſeinen begrüßenden Worten den Wunſch anfügte, daß die noch in Sicht ſtehenden Reiſefreuden die Eindrücke der vorausgegangenen noch vertiefen möch⸗ ten, eine Hoffnung, die ſich reſtlos erfüllte, als auf der weiteren Fahrt die Schwarzenbachtalſperre paſ⸗ ſiert und vom Wiedenfelſen aus die zu Fuß durchwandert waren. Im Bühlertal, dem Enoziel des erſten Tages, erhielt die Sängerlameradſchaft und ⸗Gaſtfreund⸗ neue Beweiskraft: der dortige Männergeſangverein „Eintracht“, Dirigent Johann Ziegler, füllte mit ſeinen Getreuen und einer großen Zahl Ortsbewoh⸗ ner den großen„Adler“⸗Saal, in dem die„Sänger⸗ luſt“ unter ihres Chorleiters Muſikdirektor Bau⸗ ſenhardts Stabführung mit einem ausgeſuchten — 8 wechſelvollen Konzertprogramm dem deutſchen Lied erfolgreichen Tribut zollte. Chor⸗ und Quar⸗ tettsgeſänge tiefen ſeeliſchen und muſikaliſchen Ge⸗ halts, teilweiſe von Emil Bender am Klavier begleitet, wechſelten mit elegiſchen und heiteren volkstümlichen Melodien, denen Vereinsführer Aöam Grimm eine ſeiner kultivierten Bariton⸗ ſol“ anfügte. Die Bühlertaler„Eintracht“, die der Begeiſterung der Zuhörer mit einigen prächtig ge⸗ ſungenen Chören dankbaren Ausdruck gab, kann ſich aber auch höreen laſſen. Zwei ſchöne Anſichten von Mannheim, die Vereinsführer Grimm ſeinem Sängerkameraden Wolf überreichte, bekräftigten die freunoſchaftlichen Bande zwiſchen der„Sängerluſt“ und„Eintracht“. Der zweite Tag war den landſchaftlichen und reb⸗ geländeriſchen Reizen der eine reiche Obſternte ver⸗ ſprechenden Umgebung unter einheimiſcher Führung und— ſelbſtverſtändlich— der„Beſichtigung“ des Winzerkellers gewidmet. Dann hieß es Abſchied nehmen. Noch einmal ſand der Chorleiter der „Eintracht“ Bühlertal herzliche Worte des dies Lobes für Sänger und Dirigent der Mannheimer Gäſte. Dann beſtiegen dieſe ihren„Bus“, der ſie über Schloß Eberſteinburg das Murgtal abſwärs nach Herrenalb zund wieder wohlbehalten nach Mannheim brachte. ö. Ein Neunzehnjähriger will „Oronung' ſchaffen Er„koutrolliert“ mit ſelbſtgefertigtem Ausweis einen Betrieb Vom Mannheimer Schöffengericht wurde ein 19jähriger junger Mann aus Mannheim unter Zubilligung mildernder Umſtände wegen Urkunden⸗ fälſchung in Tateinheit mit Amtsanmaßung zu einer Geldſtrafe von 150 Mark und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. PirndLStoffe Speck c1 7 lustige Muster bei Der jugendliche Verurteilte hat auf einem nicht ganz alltäglichen Wege in einem Betrieb Ordnung ſchaffen wollen. Ihm war nämlich zu Ohren gekom⸗ men, daß in einem Mannheimer Maſchinenbetrieb Durcheinander herrſche. Der Verurteilte fühlte ſich nun berufen, in dem Betrieb auf folgendem Wege Ordnung zu ſchaffen. Er ſchrieb ſich mit myſteriöſen Ausdrücken einen Ausweis und klebte ſein Lichtbild hinein. Dann begab er ſich zu dem betreffenden Be⸗ triebsführer und gab an, auf Befehl einer gehei⸗ men Organiſation der Partei() ſeinen Betrieb be⸗ ſichtigen zu müſſen. Der Betriebsführer merkte aber, daß da etwas nicht ganz ſtimmen konnte, ließ ihm aber doch durch den Betriebsobmann durch die Fa⸗ brikräume führen. Unterdeſſen rief der Betriebs⸗ führer bei der Deutſchen Arbeitsfront an und erfuhr zu ſeinem Erſtaunen, daß von ihr als der für Be⸗ triebsinſpektionen verantwortlichen Stelle nichts derartiges angeordnet ſei. Der jugendliche Betriebs⸗ inſpizient wurde nun ſofort innerhalb des Betriebes verhaftet, abgeführt und jetzt zu der erwähnten Strafe verurteilt. NsDAp-Iſitleilungen Hartelamilichen Behauntmachungen cnuỹ,)nme Ortsgruppen der NSDAP Seckenheim. Der Kolonialſilm„Deutſches Land in Afrika“ läuft im hieſigen Lichtbildtheater für Ilvesheim am Mittwoch, den 7.., um 20 Uhr, und für Seckenheim am Donnerstag, den 8.., um 20 Uhr. Für Politiſche 9 5 Leiter, Obmänner und Walter iſt Erſcheinen Pflicht! Amt für Kriegsopfer Negds. Kameradſchaft Mannheim⸗Innenſtadt. Die Abteilungsführer haben am Mittwoch, 7.., 19 Uhr, zu einer Beſprechung in der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen. Die fällig geweſenen Meldungen ſind mitzubringen. S⸗Frauenſchaft Sandhofen. 7.., 20 Uhr, Beſprechung der Block⸗ und Zellenfrauenſchoftsleiterinnen im Heim. Anſchliezend Ge⸗ meinſchaftsabend. Waldpark. 6.., 15 Uhr, Markenausgabe in der Die⸗ ſterweg⸗Schule.— Hefte„Deutſche Haatswirtſchaft“ können bei 7 Friedlin, Wa aldparkſtraße 26, abgeholt werden. Lindenhof, 6.., 20 Uhr, Stab⸗, Zellen⸗ unſd Blochfrauen⸗ ſchäfksleiterinnen Beſprechung im Rennershof. Seckenheim. 6.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend ſür alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Schloß. Feudenheim⸗Oſt. 7.., 14.30 Uhr, Abfahrt an der End⸗ ſtation zum Gaswerk, K 7. Deutſches Eck. 6.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder, ſowie Jugend⸗ gruppe im„Gambrinus“, U 1, 6. Abteilung Jugendgruppe: J6 Almenhoſ. 6.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Gemeinſchaftsheim. Treffpunkt Markuskirche, 20 Uhr. J Bismarckplatz. 6.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend Thoräckerſtraße 10, Liederbücher und Handarbeit mitbringen. J6 Lindenhof. 7.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Fröbelſeminar, Schloßgarten. J6 Rheinan. 6.., 20 Uhr, „Bad. Hof“. 36 Feudenheim⸗Oſt. 7.., 20.15 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend im Frauenſchaftsheim. Achtung! J6 Deutſches Eck, Almenhof, Lindenhof, Rheintor, Strohmarkt, Plankenhof 0 Waldpark, 7. 6. 20 Uhr, Sport in der L⸗Schule. NS⸗Frauenſchaft Rheintor. 6.., 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmit⸗ glieder im Wartburg⸗Hoſpiz. Mädelgruppe 4/Strohmarkt. 6.., Sport für die gauze Mädelgruppe um 20 Uhr in der U Sqhule. Verleihung der Siegernadeln. 8 Gemeinſchaftsabend im BDM⸗Werk „Glaube und Schönheit Arbeitsgemeinſch. Franzöſiſch 8* Elſaeſſer). Sämtliche Mädel haben am Dienstag, 6. 0 Uhr, in der Eliſabethſchule ihre Beiträge e Die Arbeitsge⸗ meinſchaft kann inſolge dienſtlicher Abweſenheit des Herrn Prof. Dr. Elſaeſſer erſt wieder am 20. Juni ſtattfinden. Deutſche Arbeitsfront Rreiswaltung Mannheim, Nheinſte. 3 Berufserziehungswerk 0 4,—9 Im Lauſe dieſer Woche beginnen nachſtehende Lehrge⸗ meinſchaften: Engliſch, Stufe 2, Dienstag, 20.30 Uhr; Ma⸗ ſchinenſchreiben für Fortgeſchrittene, Mittwoch, 19 Uhr; Ar⸗ beitsgemeinſchaft für Maſchinenſchreiben, Mittwoch, 20.30 Uhr; Engliſch, St. 4, Mittwoch, 19 Uhr; Engliſch, Stufe 1, Wittwoch, 20.30 Uhr; Maſchinenſchreiben für Anfänger, Donnerstag, 19 Uhr; Maſchinenſchreiben für Anfänger, Donnerstag, 20.30 Uhr; Italieniſch für Anfänger, Don⸗ nerstag, 20.30 Uhr; Plakatſchrift, Donnerstag 20.30 Uhr; Fabrilbuchführung, Sries 20.30 Uhr. Kraſt durch Freude Reiſen. Wandern, Urlaub OF 1001. 12. 6.— 24. 6. nach Vorarlberg. Unterbrin⸗ gung in Parthenen, St. Gallenkirch im Montafontal. Teil⸗ nehmerpreis 53,50 Mark. Für Zuſahrt Mannheim— Karlsruhe 2,50 Mark. Anmeldung umgehend bei allen 9 G eſtselen. 6.— 21. 6. nach Tirol(Grins). Teilnehmer⸗ Pb 93 Mark ab Mannheim. Abfahrt: Mannheim⸗Waf⸗ ſerturm, am 12. 6. um 6 Uhr. Für ſolgende Fahrten können noh einige Anmeldungen angenommen werden: Uß 122/39 vom 12. 6. bis 20. 6. 30, Pinzgau; Uc 123/39 vom 24. 6, bis 30. 6. 30, Brixental; Uß 423½39 vom 25. 6. bis 3. 7. 90, Kurbad Baden; uc 429/39 vom 25. 6. bis 3. 7. 39, Wien; U 313/39 vom 26. 6. bis.7. 30, Salzkammergut; 117 211/30 vom 6. 7. bis 13. 7. 39, Karwendelgebirge; u 315/39 vom 13. 7. bis 21. 7. 80, Dachſteingebiet; Uf 129,/90— 24. 7. bis 30. 7. 39, KRaiſer⸗ gebirge; U 9170/39 vom B5. 7. bis R. 7. 39, Ehiemgau; —83 uom 6. 8. 5 42.. 7, Trauntal. ˖ — 22— 2——— 222— —— 2„ 2 2 . * 2 2 6 — — 2292292 Dienstag, 6. Juni 1939 Neue Mannheimer Zeitung Mitiag⸗Ausgabe 5. Seite 7 Nummer 280 Bo Kämpften deutſcke Freiwillige für Spanien FetEBNHTISPEEIHCH AUS DEN KANHPFEN DFRE„LFGIONCONDOE“ Während der Mann am Knüppel vollkommen die Ruhe behält, klettert der Beobachter nicht weniger ruhig heraus. Draußen hält er ſich, während die Maſchine in raſendem Tempo abſtürzt, am Anten⸗ nenmaſt feſt. H. klettert jetzt nach. Beide klammern ſich ſolange an den Maſt, bis ſie glauben. beim Ab⸗ ſprung nun auf nationalem Gebiet zu landen. Bei 2000 Meter Höhe ſpringen ſie ab. Sie müſſen ge⸗ rade noch über die eigenen Linien kommen. In 1000 Meter Höhe reißen ſie die Leine des Fall⸗ ſchirms, er flattert auf, die beiden kommen heil auf nationales Gebiet. Man darf nur die Ruhe nicht verlieren.“ 9 Da war der Leutnant., ein kleiner, ſaſt un⸗ ſcheinbarer Mann, aber ein Kerl wie aus Stahl, mit einem Herzen von Gold. Von den 384 Ad⸗ ſchüſſen fallen 8 auf ſein Konto. Wenn er über den Flugplatz ſtapfte, faſt ein wenig unſoldatiſch in ſeinem Aeußeren, dann ſah man es ihm eigentlich gar nicht ſo an, was in ihm ſteckte. Seine Maſchine aber, ſein Zeichen, ſie kannte man bald hüben und drüben. Die Navarra⸗Leute unten, die Marokkaner und die anderen aus Francos Heer, ſie wußten faſt alle, wer Leutnant B. war. Und die Roten wußten, was es geläutet hatte, wenn er mit ſeiner Jagoͤmaſchine zwiſchen ſie fuhr. Er machte die tollſten Stückchen; und ſie gingen immer gut. Als es hieß, daß es in Spanien gegen die Roten ging, da meldete er ſich zur Luftwaffe Francos. Schon als er geſchult wurde, verblüffte er ſeine Lehrer, und während ſeine Kameraden in der Luft gerade„gehen“ lernten, legte er, kaum hatte er ſeine erſten Flüge hinter ſich, bereits einen Rückenflug hin, daß den Ausbildern unten der Atem ſtockte. Der Kerl war wohl verrückt geworden! Er bekam ein paar Tage Startverbot wegen ſei⸗ mer Frechheit. Unter ſich aber brummten die Alten: „Donnerwetter, der Junge hat was weg!“ Er wurde Unteroffizier und führte eine Jago⸗ maſchine. Wenn von unten die Flak ſchoß, wenn es von feindlichen Jägern wimmelte, dann war er in ſeinem Element. Er ſpritzte hinein in die Schwärme der Curtiß und Ratas, er holte feinoͤliche Bomben⸗ maſchinen mitten aus ihrem Jagoͤſchutz heraus, ſtieß aus der Sonne herunter wie der Blitz, tauchte un⸗ verſehens auf. Manches Mal kam ſeine Maſchine mit Treffern zurück, er aber blieb heil. Nach 4 anerkannten Feind⸗ abſchüſſen wurde er Feldwebel, nach drei weiteren Leutnant. Der Tenente bekam den höchſten natio⸗ nalſpaniſchen Orden. Er trug ihn ſtolz. Er lachte, wenn man ſein Glück in Frage ſtellen wollte. Das Glück gehört dem Mutigen! Nach nielen Wochen, in denen er kaum aus der Flugkombination herausgekommen war, nach un⸗ gezählten Luftkämpfen wurde er als Ausbilder ab⸗ kommandiert. Er ſollte etwas Ruhe haben. Bei einem ſolchen Ausbildungsflug, ausgerechnet hier, wo es keine Gefahr gab, ſtürzte er ab, dͤurch einen dummen Zufall. Ein deutſcher Freiwilliger! Er fiel für die ge⸗ meinſame Idee. Eine andere Notiz: „Heute hat's mich erwiſcht. griff bekamen wir Flak. Plötzlich waren wir mitten drin und im Nu ſpritzten die Funken um uns herum. Ein Geſchoß ſchlägt durch meinen Sitz, ein Splitter ſtreift mich im Geſicht, ein anderer muß den Motor beſchädigt haben, denn der Oeldruck läßt nach. 8 Bei einem Tiefan⸗ Von hinten meldet mein Funker, daß auch er verletzt ſei. Es ſcheint aber auch mit ihm nicht ſo ſchlimm zu ſein, denn er verliert kein Wort über ſeine Verwundung und macht weiterhin klar und ruhig ſeine Meldungen. Unſere Linien ſind nur noch ein paar Kilometer entfernt, alles geht glatt. Hinter einem Oliven⸗ hain bietet ſich günſtige Gelegenheit zu einer Not⸗ landung. Alles klappt. Ich bringe die Kiſte heil auf die Erde. Ich klettere aus der Maſchine, will ſie mir gerade beſehen, ob ſie viel abbekommen hat. Da fällt mein Blick auf meinen Beobachter. Der ſitzt totenblaß da und beißt die Zähne zuſammen. „Nicht weiter ſchlimm', preßt er hervor, nicht der Rede wert, Herr Leutnant.“ ſtige Moment zu einem Treffer gekommen iſt, gab es nicht mehr im Spanienkrieg. Die Maſchinen ſind zu ſchnell geworden, als daß man aus der Kurve noch ſicher treffen könnte. Zudem iſt die langſamere Maſchine im Kurvenkampf der ſchnelleren inſofern überlegen, als ſie die engeren Kurven drehen kann. Der Angriff des Jägers im Spanienkrieg war ein blitzſchnelles Erkennen des Gegners, ein ſofortiges Zuſtoßen und Schießen, bei dem alles auf die Ueber⸗ raſchung ankam, denn ſonſt drückte der andere wo⸗ möglich rechtzeitig weg und entkam. Wie der Jäger von ſeinem Hochſitz aus auf ſein Wild, ſo lauert der Jagoflieger auf den Feind, und alles kommt darauf an, ihn frühzeitig zu erkennen. Wie der Blitz dann herunter und aufpaſſen, daß der andere einen nicht zu früh wegbekommt! Entweder Deutſche Legionäre am Panzerabwehrgeſchütz während des ſpaniſchen Bürgerkrieges. (Weltbild, Zander⸗M.) Wie ich ihn aus der Maſchine heraushole, ſehe ich, daß ſein rechter Arm vollkommen zerfetzt iſt. Ein Querſchläger hat ihm den Ellenbogen zerſchla⸗ gen. Mit einer Schnur hat er ſich den Arm not⸗ dürftig abgebunden. Er mußte tolle Schmerzen aus⸗ geſtanden haben, und bei allem kein Wort— keine einzige Klage. Er ſtöhnt nicht einmal, als ihn Sanitäter wegbringen. Man hat ihm den Arm ab⸗ nehmen müſſen und hat ihn in die Heimat zurück⸗ gebracht. „Kleine Fiſche', men.“ „Kleine Fiſche“, dͤas war ein Kriegsausdruck der deutſchen Freiwilligen hier unten und hieß ſoviel wie„nicht der Rede wert“. „Kleine Fiſche“— dieſes Wort fiel am meiſten, wenn es ganz dick kam, wenn man ſich ſelbſt zureden wollte:„iſt ja alles nicht ſo ſchlimm!“ Auf die Aeberraſchung kommt es an Der Luftkampf hat andere Formen als im Welt⸗ krieg angenommen. Kurvenkämpfe, in denen die Gegner einander ſo lange umlauern, bis der gün⸗ ſagte er, als wir Abſchied nah⸗ aus oͤer Sonne herunterſtoßen, ſo daß der andere geblendet iſt oder von unten herauf, weil man den Gegner dann am ſchlechteſten erkennen kann. Dann nicht zu früh ſchießen. Abwarten, bis man ganz nahe heran iſt. Immer noch warten, wenn einem auch ſchon der Finger am MG. juckt, bis auf 50 Meter heran— und dann die Trommel leer⸗ ſchießen. Man muß den Tank treffen oder den Piloten; denn ſonſt fällt die Kiſte nicht. Eine Jagdmaſchine heute hält, wenn man nicht richtig trifft, glatt ihre zehn Treffer aus. Alles aber kommt garauf an, daß die feindliche Maſchine gleich auf Anhieb einen Volltreffer bekommt, denn ſonſt drückt der Gegner weg, und dann iſt es vorbei. Dann hat man nur noch Lie Gelegenheit, den andern er⸗ neut, zu erwiſchen, wenn er ſich wieder ſicher fühlt. Manches Mal iſt es vorgekommen, daß ſich ein roter Jäger, deſſen Stafſel von nationalen Maſchinen zeriprengt worden war, bereits in Sicherheit wiegte und ruhig nach Hauſe trudeln wollte, als ihm dann plötzlich noch eine nationale Maſchine im Genick ſaß. Ueberraſchung iſt alles im Luftkampf von heute. Wenn die Ueberraſchung nicht gelingt, nicht auf Anhieb, dann kann es der Jäger ruhig außgeben. Einmal z. B. ergab ſich folgende, faſt komiſche Situ⸗ ation: Eine Staffel von neun roten Ratas zieht gemüt⸗ lich über rotem Gebiet dahin. Vier nationale Jäger ſtoßen auf ſie herunter. Ganz ſtill, ganz heimlich pürſchen ſie ſich heran, ein paar Sekunden zu früh aber merkt die rote Führermaſchine, was los iſt, ſteht im ſelben Moment auf dem Kopf und ſauſt ſteil ab. Eine nationale Jagdmaſchine hinter ihr her, der wieder folgen zwei Ratas— dann wieder ein nationaler Jäger, drei Ratas, ein nationaler— und wieder drei Ratas. Am Schluß noch ein Natio⸗ naler— ſo ſauſt die Kette abwärts, alle wackeln, alle ſtürzen, das Ergebnis: kein einziger Abſchuß. Ein andermal dagegen jagt ein deutſcher Frei⸗ williger einen roten Flieger und ſchießt vorbei. Der andere dreht ab und trudelt nach Hauſe. Nach einer Weile wiegt er ſich in Sicherheit, ahnt nichts Böſes. Der Deutſche aber iſt ihm nachgehetzt, böſe über ſich, daß er vorbeigeſchoſſen hat, und wie der Rote auf ſeinem eigenen Flugplatz ausrollt, ſitzt ihm die nationale Maſchine im Genick. Aus dem Sturzflug heraus ſchießt der Deutſche ſein MGeleer. Die rote Maſchine verbrennt auf dem eigenen Flugplatz! Draufgängertum allein macht im Spanienkries den guten Jagoͤflieger nicht aus. Mit Ueberlegung mußte er kämpfen, mit der eigenen Geſchwindigkeit und der des anderen rechnen, alle Möglichkeiten kühl und klar überſehen, das Moment der Ueber⸗ raſchung ausnutzen! Seit Anfang Auguſt 1936 kämpfen die erſten deutſchen Freiwilligen als Jagdflieger in der natio⸗ nalſpaniſchen Luftwaffe. Ueber dem 6. Januar 1937 ſteht das erſte ſchwarze Kreuz. Leutnant v. G. iſt der erſte Gefallene. Die beiden ruſſiſchen Jägertypen Rata und Cur⸗ tiß ſind in dieſen erſten Monaten den nationalſpa⸗ niſchen Maſchinen zahlenmäßig noch weit überle⸗ gen, qualtitativ etwa gleich. Trotzdem aber kann man in den Aufzeichnungen dieſer Tage von deut⸗ ſchen Freiwilligen Notizen leſen, wie etwa die, daß der Hauptmann Sch. 12, der Hauptmann M. 14 Feindabſchüſſe verbuchen konnte. Hier triumphierte der beſſere Soldat! Täglich gibt es trotz der Ueber⸗ macht des Feindes neue Luftſiege der Nationalen. Als beſonders leuchtende Ruhmesblätter der nationalſpaniſchen Luftwaffe gehen in die Geſchichte ein die großen Kampfhandlungen bei Brunete An⸗ fang Auguſt 1937, bei Teruel Winter 1937 bis Ja⸗ nuar 1938, am Ebrobogen Juli 1938 bis Oktober 1988 und dann zember 1938 bis zum Februar 1939. Hier in dieſen großen Ee Sueee des ſpaniſchen Krieges hat ſich die Luftwaffe, haben ſich die nationalen Kampfmaſchinen, die Jäger und Auf⸗ klärer, beſonders hervorgetan und mit ihnen die deutſchen Freiwilligen, die aber nicht weniger helden⸗ haft in dieſen Großkämpfen auch als Männer der Panzertruppe, der Flak, der Artillerie und der Nachrichtenverbände kämpften. Da kann man Kurz⸗ berichte in nackten Zahlen leſen, die gerade durch ihre lapidare Kürze eindrucksvoll ſind. Da ſteht bei Teruel die kurze Aufzeichnung: „Der deutſche Freiwillige B. zog mit ſeiner Staffel Jagoͤflieger los und holte innerhalb von öͤrei Mi⸗ nuten vier feindliche Martinbomber herunter. Gleichzeitig wurden von derſelben Staffel acht Mar⸗ tinbomber und zwei Ratas abgeſchoſſen.“ Oder vor Barcelona:„Deutſche Jagdflieger ſchoſ⸗ ſen 47 feindliche Maſchinen ab und vernichteten 31 bei Tiefangriffen.“ 31 Maſchinen bei Tiefangrifſen zerſtört— das klingt ſo einfach, und dabei iſt doch gerade der Tief⸗ angriff die Kampfſorm, die den meiſten Mut und die größte Kaltblütigkeit verlangt. CFortſetzung folgt) . 100 Err⸗—*9 *— ab235 2. Feſtliches Theater in Schwetzingen Molieéres„Gelehrte Franen“ in ſprachlicher und dramaturgiſcher aſtn Als man durch endloſe Reihen parkender Autos und ſonntäglicher Menſchen dem Schwetzinger Schloſſe zuſtrebte, lag noch Sonnenſchein in der Luft, und ein Sommerhimmel wie tiefblaue Seide ſpannte ſich über der von feſtlichem Trubel erfüllten kleinen Stadt. Unter den hohen Bäumen des Par⸗ kes aber lagen ſchon allererſte Abendſchatten, aus denen die überall um Wege und Rabatten aufge⸗ hängten Lampions für die große Nachtbeleuchtung pralle rote Früchte eines Märchengartens leuch⸗ eten. Und dann iſt man wieder einmal in Carl Theo⸗ dors entzückendem kleinen Bühnenhaus zu Gaſte. Mit Gekicher und manchem echt ſchwetzingeriſch klin⸗ gendem Grußwort machen niedliche Mäochen in Reif⸗ rock und Perücke im Vorraum ihre Reverenz,— be⸗ frackte Pagen und Lakaien wahren mit freundlicher Würde theaterdienkrliche Belange, bis endlich vom oberſten der haarbeutelgeſchmückten Cerberuſſe Tür⸗ ſchluß und Anfang des„Divertissements“ durch alle Räume kräftig ausgeſchellt wird. * So hebt ſich denn mit hiſtoriſchem Geratter die arkadiſche Landſchaft der Vorhangwand nach oben, und während unter Eugen Heſſes Stabführung die letzten Töne der ziervollen„Introduction“ von Anton Filtz verklingen, blickt man ins Wohngemach der ehrenwerten Familie Chryſal, das als ge⸗ fällige Univerſaldekoration die große Tiefe der Bühne erkennen läßt und den fünf Akten Moliere⸗ ſchen Geiſtes wirkungsvoll⸗zurückhaltender Rahmen zu ſein verſpricht. Gleich das erſte Rededuell der auch koſtümlich wunderbar aufeinander abgeſtimmten Schweſtern Chryſal gibt eine artige Probe davon und bringt aus dem Munde der glücklich liebenden, verlogenem Wiſſenskram abholden Schönen Hen⸗ riette, zu der Annemarie Collins helles Blond ſo trefflich paßt, die epigrammatiſche Lehre des Stückes: „Wär' auf Philoſophie das Daſein nur geſtellt, Kein kleiner Philoſoph erblickte mehr die Welt!“ Die oft bis zur ſatiriſchen meberſetenng vor⸗ getriebene Komödie von den„Gelehrten, Frauen“, deren Daſein ſich in hohler Geiſtreichelei und eitler Unnatur erſchöpft, lebt ja recht eigentlich Geſellſchaftskritik, die uns in von ſolcher, aus echtem ſittlüchen Pathos fließenden ihrer thematiſchen Zielrichtung auch vom Weltanſchaulichen her heute wieder ſo beſonders am Herzen liegt und es dop⸗ pelt begreiflich erſcheinen ließ, warum Ernſt Leopold Stahl als gewiegter Theaterfachmann für ſeine Erneuerungsarbeit gerade dieſes Stück des großen Franzoſen wählte. Er hat dabei nicht nur die Szenenführung ver⸗ einfacht und innerlich geſtrafft, ſondern por allem eine vorliegende alte Ueberſetzung dem modernen Sprachgefühl entſprechend bearbeitet und zugleich das Versmaß des Originals wieder hergeſtellt. Es zeigte ſich nun, daß die in ihrer Metrik der deut⸗ ſchen Zunge an ſich etwas entgegengeſetzten Alexan⸗ oͤriner unſern Mannheimer Künſtlern des National⸗ theaters erſtaunlich leicht und glatt über die Lippen liefen, wobei Rudolf Hammachers Spielleitung mit viel Glück darauf bedacht war, den Rhythmus der Verſe durch ſorgfältige Bewegungsregie zur fein ausdeutenden Sprachgebärde zu ſteigern. Freilich will uns ſcheinen, als ob die Goetheſche Grunoͤfor⸗ derung für alle künſtleriſche Ueberſetzugsarbeit: bis an das Unüberſetzbare heranzugehen und dieſes zu reſpektieren, zugunſten einer unmittelbaren, luſtſpielhaften Publikumswirkſamkeit manchmal ein wenig zu ſehr außer acht gelaſſen worden wäre. Nicht nur, daß es doch im ganzen ein oft recht handgreiflich⸗„derber Dialog iſt, der im Hauſe Chryſal mehr behäbigen deutſchen Humor als franzöſiſchen Eſprit und funkelnde Geſchliffenheit der Rede walten läßt. Iſt es denn überhaupt noch Moliere, wenn Joſef Offenbach in hitzigem Gelehrtendisput ſeinen Gegner Triſſotin als„Fach⸗ ſchafts⸗Schanoͤfleck“ bezeichnet, oder wenn Herr Ehry⸗ ſal, dieſer köſtliche Bourgeois⸗Gentilhomme von Robert Kleinerts Gnaden, von ſich als„Haus⸗ haltungsvorſtand“ redet? Daß ſolche Wendungen gerade um ihrer vermutlich bewußt eingeſetzten anachroniſtiſchen Wirkung willen vom Publikum mit größter Erheiterung quittiert werden, bedarf natür⸗ lich keiner Frage, wie denn überhaupt der innere Kontakt zwiſchen Bühne und Zuſchauerraum gegen⸗ über dieſer temperamentvollen und anmutig be⸗ ſchwingten Aufführung vom erſten bis zum letzten Wort und über alle fünf delikaten kleinen Zwiſchen⸗ aktsmuſiken der Molieère⸗Suite aus Mann⸗ heimer Komponiſten des 18. Jahrhun⸗ derts“ hinweg gehalten wurde. Das liegt gewiß zu einem großen Teil an der einzigartigen Atmoſphäre, von der in dieſem bezaubernden Raum Muſik und Dichterwort getragen werden. Es liegt an der ſtili⸗ ſtiſch hervoragenden Ausſtattung jeder einzelnen Figur und letztlich daran, was unſere bewährten Mannheimer Kräfte aus den in ihrer litera⸗ riſch⸗klaſſiſchen Linie keineswegs einfachen Geſtal⸗ ten der Komödie zu machen wußten. Allen voran iſt hier Eliſabeth Stieler zu nen⸗ nen, die der auf geiſtreich-läppiſche Weiſe manns⸗ tollen Beliſe mit unnachahmlicher Inſtinktſicherheit ein Profil verzünfter Grazie und dennoch beinahe tragiſcher Altjüngferlichkeit zu geben wußte. Als Haupt des ſeltſam weiblichen Muſenhofes war Lene Blankenfeld ganz gravitätiſche Matrone, wäh⸗ rend Herta Zietemann in Seegrün nicht nur über die Maßen bezaubernd ausſah, ſondern ihre Ar⸗ mande auch mit aller raffinierten Bosheit dieſer mißleiteten Tugendprinzeſſin auszuſtatten wußte. Und Herr Triſſotin, dieſes Muſter„gebildeter“ Al⸗ bernheit? Frieöͤrich Hölzlin gab ihn in him⸗ beerfarbenen Strümpfen, die roſtbraune Allonge⸗ Perücke mit grünen und roten Bänochen durch⸗ flochten, als einen Kümmerling von ganz beſonde⸗ ren Graden, de mder aus Koblenz herbeigerufene Gaſt Heinz Hagen als Clitander trefflich Wider⸗ part zu leiſten wußte und als angenehm⸗männliche Erſcheinung im Reiche der jugendlichen Liebhaber alle Sympathien gewann. Es bleiben noch zu nen⸗ nen Ria Roſe als reſche Köchin Martine und Karl Hartmann als dümmlicher Diener'Epine: letzte Nachfahren der commedia delllarte, und endlich Jo⸗ ſef Renkert, deſſen ſchläfriger Notarius als Kern⸗ ſtück ſeiner Rolle den weidlich belachten Satz zu ſa⸗ gen hatte, daß Ideenreichtum für den„Mann des Staates“ nur vom Uebel ſei. * Als aber oͤrinnen im Saal der letzte Beifall ver⸗ klungen,— die letzten Lichter, erloſchen waren, hob draußen im Park noch einmal feſtliches Treiben an. Tauſende roter und blauer Lämpchen umſäumtken mit züngelnder Flamme— abhold aller Regel⸗ mäßigkeit und Unlebendigkeit moderner Technik— die Raſenflächen und rauſchenden Fontänen. Ableits 4 unter den Bäumen ſpielten die 110er(leider in Zivill), und Punkt halbelf kam ſchließlich noch pro⸗ arammäßig das vom Mannheimer Feuerwerker Buſch geleitete große Farbenſpiel der Raketen und Goldregen rieſelnden Buketts, bis endlich immer unabweislicher ein dicker gelber Theatermond über den Zinnen des Schloſſes aufſtieg und zur Heim⸗ fahrt durch die beſtirnte Sommernacht mahnte. Margot S bert Koyf und Hals Im„Lehrbuch der Anatomie“ von Fried⸗ rich Hildebrandt,„der Arzneikunde und Welt⸗ weisheit Lehrer“ zu Erlangen(1803) ſteht zu leſen: „Das Geſicht hat ſeine Lage an der vorderen Seite des Kopfes, ſo daß ſein oberer Teil unter dem vor⸗ deren Teil des Grundes der Hirnſchale, und vor dem hinteren derſelben, ſein unterer vor dem ober⸗ ſten Teil des Nackens liegt. Mit dem Namen des Halſes belegen wir denjenigen Teil des Körpers, welcher ſich zwiſchen der Bruſt und dem Kopfe be⸗ findet und mittels deſſen dieſer an jener befeſtigt iſt. Die Geſtalt des Halſes iſt prismatiſch rundlich. Er iſt dünner und ſchmaler als die Bruſt, auch ſchma⸗ ler und viel dünner als der Kopf.“ Wer es ietzt noch nicht weiß, dem iſt zu helfen. P. * Die große Ferne. Roman von Renate von Stieda. Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf., München. Preis.80 Mark. Jorum, die jugendliche Tochter des unbändigen Grim, des Wickingers und Grundherrn auf Irland, ſteht an der Wende des Heidentums in einem ſchlimmen ſeeliſchen Konflikt. Der Vater gibt ſie dem etwos verwachſenen Ingjald zum Weibe, obwohl ſeine Tochter eine ſtille Liebe zu einem anderen Manne hat. ⸗Die Ehe iſt kurz, Ingjald wird bei einem Unweter von einem Baume erſchlagen. Olaf Schwarzhaar, der Wickinger, iſt Jorums große Liebe. Dieſen treibt es aber in die Ferne. In der Zwiſchenzeit heiratet Jorum den Ebrlichen und rechtſchaf⸗ fenen Bauernherjolf. Der ſchwarze Wickinger taucht plötz⸗ lich wieder auf, er fällt ſpäter im Kampf gegen den Bauern⸗ herjolf. Die Rache von Schwarzhaars Sipype iſt ſchrecklich, Jorums Mann fällt. Um ihrer Kinder willen verſucht Ibrum noch einmal das Glück in einer dritten Ehe. Ein ausgezeichnetes Buch, das die Größe und Eigenartigkeit der nordiſchen Landſchaft ahnen läßt. Eine länaſt vergangene Zeitepoche wird wieder lebendig durch die ausgezeichneten forbigen Schilderungen. W. Nüller. in Katalonien vor Barcelona vom De⸗ ———————— ————ů— — 6. Sekte Nummer 250 Neue Maunheiner Zeilung 7 Milkag⸗Ausgabe Dienstag, 6. Punt 1823 Nu6 ————— ee eeeeeeee ee — Vor 25 Jahren ſank vor den Kokosinſeln der kleine deutſche Kreuzer„Emden“, von dem eigenen Kommandanten auf Grund geſetzt, damit das ſtolze Schiff nicht in die Hände des Feindes fallen ſollte. Nach einem Vierteljahrhundert nun dröhnten die letzten Schüſſe des heldenmütigen Kreuzers über die Weite des Meeres, allerdings vernahm man ihr donnerndes Echo nicht auf dem Indiſchen Ozean, ſondern am Ufer der Noroſee, im Gelände des Ma⸗ rine⸗Zeugamtes Wilhelmshaven. Wie war das mög⸗ lich? Im Jahre 1937 machten ſich die Engländer daran, das auf einem Korallenriff liegende Wrack des deutſchen Kampfſchiffes zu beſeitigen, da es ein Hindernis für die Schiffahrt bildete. Dabei fanden die Taucher in der Nähe des zerſtörten Kreuzers einige Granaten, die von der Mannſchaft vor dem Untergang des Schiffes über Bord geworfen wor⸗ den waren. Sie waren über und über mit Muſcheln und Steinen bedeckt, und man hätte ſie wahrſchein⸗ lich unters alte Eiſen geworfen, wenn es dem deut⸗ ſchen Generalkonſul in Singapore nicht gelungen wäre, die unanſehnlichen Erinnerungsſtücke vor die⸗ ſem Schickſal zu bewahren und ſie für ſich zu erbit⸗ ten. Schließlich traten ſie dann die weite Reiſe nach Deutſchland an, wo ſie der Sammlung der Kriegs⸗ marine im Muſeum für Meereskunde in Berlin zugeleitet wurden. Dort machte aber deren Leiter, Konteradmiral a. D. Lorey, nicht wenig erſtaunte Augen, als er die ſieben„verſteinerten“ 10,5⸗Zenti⸗ meter⸗Granaten der„Emden“, die 23 Jahre lang auf dem Meeresgrund geruht hatten, näher betrachtete. Er wollte ſeinen Augen nicht recht trauen:— ſämt⸗ liche Granaten beſaßen noch ihre Zünder, waren alſo noch nicht entladen worden. Wie leicht hätte auf den weiten Transportwegen ſich ein Unglück ereig⸗ nen können, denn man war ſicher nicht beſonders achtſam mit den Frachtſtücken umgegangen! Hatte doch niemand eine Ahnung davon, daß die Grana⸗ ten noch ihren Exploſipſtoff enthielten, dem eine zwei Jahrzehnte lange Umſpülung mit Meerwaſſer nichts anhaben konnte. Alſo, ſo raſch wie möglich mit den gefährlichen Erinnerungsſtücken aus dem Hauſel Die ſieben Geſchoſſe wurden unter beſonderen Sicher⸗ heitsmaßnahmen an das Marine⸗Zeugamt Wil⸗ helmshaven geſandt, wo ſie entladen wurden. Bei der Gelegenheit ſtellte man tatſächlich feſt, daß das Pulver noch vollkommen trocken war. Die Patronen von vier Granaten waren allerdings ſchon derart verroſta und verkruſtet, daß ſie unmöglich zu zer⸗ legen waren, weshalb man zum Mittel der Spren⸗ geng griff. Das waren die letzten vier Schüſſe, die die tapfere kleine„Emden“ nach 25 Jahren ſozu⸗ ſagen noch aus ihrem Wellengrab abgab. Die übri⸗ gen drei unbeſchädigt gebliebenen Geſchoſſe wurden nach ihrer ſachgemäßen Entſicherung wieder nach Berlin zurückgeſchickt wo ſie nun neben den übri⸗ gen Erinnerungsſtücken der„Emden“ einen Ehren⸗ platz erhielten. - 2* In einem Pariſer Außenviertel, auf dem Boule⸗ vard Arager, wurde der aus der Ukraine ſtammende und in Deutſchland vielfach vorbeſtrafte Raubmörder Max Block durch die Guillotine hingerichtet. Der gubmörder hatte am 11. Mai v. J. das Ehepaar Utowitz, das ihm Hehlerdienſte geleiſtet hatte, in deſſen Wohnung ermordet. In der Gerichtsverhand⸗ lung hatte er ein viehiſches Betragen an den Tag gelegt und auf die Frage nach ſeinem Beruf geant⸗ wortet:„Gauner!“ * Zur Jahrhundertausſtellung der Regierung von Neuſeeland hat der engliſche Admiral Sir L. Halſey ein merkwürdiges Kleid über die Meere geſchickt. Es handelt ſich um ein ſogenanntes Kiwi⸗Kleid, das zuſammen mit einem Tiki⸗Stein als Amulett gegen ſchlachten getragen. alle Gefahren dieſer Welt getragen wird. Das Kleid wurde urſprünglich dem Admiral Halſey von einem Häuptling auf Neuſeeland verliehen, nachdem dieſer Häuptling einmal ein Kriegsſchiff beſichtigen durfte. Der alte Admiral behauptet nun, er habe das Kiwi⸗ Kleid bei mehreren Gelegenheiten in ſchweren See⸗ Seinem Schiff ſei nie etwas paſſiert. Als er in der Seeſchlacht am Skagerrak plötzlich auf der Kommandobrücke mit dem Kiwi⸗ Mantel auftauchte, glaubten die Mannſchaften und Offiziere ein Geſpenſt zu erblicken. Aber der Ad⸗ miral ließ ſich nicht beirren, ſondern glaubte an die Prophezeiung des alten Häuptlings von Neuſee⸗ land. — Die Leiche des ſeit März vermißten deutſchen Dienſtmädchens Julie Schabert aus Augsburg wurde nun von Fiſchern im See von Lugano aufgefunden. Der Fundort iſt in der Nähe von Ponte Treſa, etwa 200 Meter von der Villa entfernt, die der Mädchen⸗ mörder Karl Seiler bewohnte. Auch die Kleider des Mädchens konnten ausfindig gemacht werden. Seiler hatte einen Teil an die Heilsarmee nach Bern geſchickt. Die Ermittlungen ergaben, daß das Mäd⸗ chen zunächſt mit einem Narkotikum betäubt und dann durch einen Kopfſchuß aus nächſter Nähe ge⸗ 7— worden war. Die Leiche war in einen Sack ge⸗ nã und mit Steinen von 40 Kilo Gewicht be⸗ Branokalaſtrophe in Mexiko 52 Tote, zahlreiche Verletzte dnb. Mexiko⸗City, 5. Juni. In der Ortſchaft Zacatepec im Staate Mo⸗ ralo, ſüdlich von Mexiko⸗Stadt, brach ein Brand aus, der ſchließlich die ganze Ortſchaft ver⸗ nichtete. Das Feuer entſtand in der Vorführ⸗ kabine eines Kinos, während einer ausverkauften Vorſtellung. Unter dem Publikum brach eine Panik aus. Als merkwürdiger Umſtand wird berichtet, daß der Brand in dem Augenblick bemerkt wurde, als auf der Leinwand Szenen von einer Brandſtif⸗ tung abrollten. Die Flammen ergriſſen mit raſender Geſchwindigkeit die benachbarten Gebäude und ſchließlich die ganze Ortſchaft. Bisher wurden 52 Tote feſtgeſtellt, während zahlreiche Per⸗ ſonen Verletzungen davontrugen. Schweres Eiſenbahnunglück in gapan 19 Tote, 33 Verletzte dnb. Tokio, 5. Juni. Bei einem Zugunglück, das ſich öſtlich der Stadt Kotſchi auf der Inſel Schikokn ereignete, ſtürzten zwei Wagen in einen 60 Meter tieſer liegenden Fluß. Nach den bisherigen Meldungen wurden 13 Perſonen getötet und 33 ver⸗ letzt. Die Opfer des Unglücks waren Mitglieder einer Hilfsmannſchaft, die zur Löſchung eines gro⸗ ßen Waldbrandes nach dem Dorf Umamitſchi in der Nähe von Kotſchi beordert waren. Dramatiſche Szene im Gerichtsſaal Ein Zigennerhäuptling verſuchte ſich zu erdolchen — Paris, 5. Juni. Vor dem Schwurgericht in Grenoble, wo eine Zigeunerbande wegen eines mit Waffengewalt ſchvert. Seiler, der ſich noch immer im Gefängnis von Lugano befindet, hat bisher die Mordtat be⸗ ſtritten. Die Beweiskette hat ſich aber nunmehr ſo weit geſchloſſen, daß nur er als Mörder in Frage kommen kann. * — Zu einem furchtbaren Unglück kam es in dem mecklenburgiſchen Dorf Deſſin bei Sternberg. Ein Junge hatte ſich einen Teſching beſorgt, um demit nach Spatzen zu ſchießen. Er ſchoß erſt außerhalb des Hofes, dann legte er plötzlich auf einen Spatzen über dem Hauseingang an. Im Augenblick des Ab⸗ ſchuſſes trat die Mutter des Jungen aus der Tür und wurde durch die Kugel durch den Hals getroffen. Die 33jährige Frau brach ſofort tot zuſammen. Sie hinterläßt ſieben zum Teil noch nicht ſchulpflichtige Kinder. — Im vorigen Herbſt erregte ein junger Erfurter erhebliches Aufſehen, als er ſich überall als ein über Nacht reich gewordener Mann bewundern ließ. Er ſei, ſo erzählte er, von einer Holländerin, der er vor Jahren auf einer Wanderung am Starnber⸗ ger See das Leben gerettet habe, nachträglich mit einer Schenkung von 100 000 Mark bedacht worden. Er ließ es nicht bei dem Ergählen bewenden, ſondern zeigte auch die entſprechenden Papiere, unter ande⸗ rem die Unterſchrift und Stempel eines Notars aus Tutzing vor. Es gelang ihm darauf hin, bei Ver⸗ wandten und zwei Erfurter Kreditinſtituten Be⸗ träge von über 1000 Mark auf die kommenden Reich⸗ tümer aus Holland im vorweg zu haben. Einige Wochen fühlte ſich der fantaſiereiche Märchenerzäh⸗ ler als intereſſante Perſönlichkeit und als Nutz⸗ nießer des von ihm erdichteten Glücksfalles. Er wollte ſeiner jungen Frau imponieren, die von uei dun Olllouu durchgeführten Raubüberfalls auf ein einſames Bauerngehöft abgeurteilt wurde, kam es nach der Beinahe alle Männer der Bande waren zu mehr oder weniger hohen Gefängnisſtvafen verurteilt wor⸗ den. Der Zigeunerhäuptling ſelbſt hatte 20 Jahre Zwangsarbeit zudiktiert erhalten. Die Zigeuner⸗ frauen erhoben ob des Urteils ein lautes Klage⸗ geſchrei, dem nur mit Mühe ein Ende gemacht wer⸗ den konnte. In dieſem Augenblick bat die Gattin des Zigeunerhäuptlings, daß ſie ihren fünfjährigen Sohn noch ein letztes Mal dem Vater zuführen dürfe, was auch geſtattet wurde. Voll wilder Leidenſchaft küßte der Zigeuner ſeinen Sohn und ſegnete ihn mit theatraliſcher Gebärde. Als der Verurteilte darauf abgeführt werden ſollte, ſchrie ihm ſeine Frau zu:„Tu es doch!“ und mit einem wilden Schrei riß der Zigeuner einen Dolchaus ſeinem Rockärmelundſtieß ihn ſich in die Bruſt. Er brach blutüberſtrömt zuſam⸗ men. Zu ſpät erkannte jetzt das Gericht, daß die rührende Abſchiedsſzene zwiſchen dem verurteilten Zigeuner und ſeinem fünffährigen Sohne dazu ge⸗ dient hatte, dem Häuptling den Dolch zuzuſchmug⸗ geln. Die ärztliche Unterſuchung ergab, daß der Zigeuner ſich nicht lebensgefährlich verletzt hatte. Blitzſchlag in Kirche 20 Kinder ſchwer verletzt dnb. Paris, 5. Juni. In Pradines in der Nähe von Chahors im Depar⸗ tement Lot ſchlug der Blitz während der Meſſe in eine Kirche. Der Glockenturm wurde voll⸗ kommen vernichtet und zahlreiche religiöſe Kunſt⸗ gegenſtände im Kirchenſchiff ſchwer beſchädigt. Von etwa 100 anweſenden Kirchgängern, von denen der größte Teil Kinder waren, wurden zwan⸗ zig meiſt ſchwer verletzt. Viele haben Branoͤ⸗ wunden davongetragen. Ein ſiebenjähriger Junge hat das Augenlicht verloren. ihrer Mäöchenzeit ber ein angenebmes Leben ge⸗ wöhnt war und die ſich deshalb in den beſcheidenen Verhältniſſen eines kleinen Haushaltes nicht zurecht⸗ finden konnte. Dann aber kam die Wahrheit an den Tag, und zwar eben durch die Zeitungsnotizen, von denen er ſich ſoviel für ſeine weiteren Schwindel⸗ manöyer verſprochen hatte. Es war natürlich alles aufgelegter Schwindel, und weder an der Lebens⸗ rettung noch an der Schenkung war ein wahres Wort. Nun ſtand der 26jährige Alfred Welting aus Erfurt vor dem Richter, und nur, weil ſeine Umwelt ihm ſeine Betrügereien verhältnismäßig leicht ge⸗ macht hatte, lautete die Strafe wegen Privaturkun⸗ denfälſchung in Tateinheit mit Betrug nur auf ein Jahr und fünf Monate Gefängnis. 4* — Ein Wieuer Schornſteinfeger leiſtete ſich einen Scherz. Im Wirtshaus verteilte er an ihm ganz unbekannte Zecher großzügig 450 /. Welche Ge⸗ ſichter würden ſie machen, wenn ſie nachher entdeck⸗ ten, daß die Geldſcheine wertlos ſeien, Mann. Aber dann machte er am nächſten Tag ſelbſt ein Geſicht, als ihm eröffnet wurde, daß es ſich um echte gute Noten der Reichsbank handelte. Der Rauch⸗ fangkehrer Johann Kaun eilte darauf zur Polizei und deponierte dort 2350 Mark. In einem Schorn⸗ ſtein, den er in einem Hauſe in der Markgraf⸗Rüdi⸗ ger⸗Gaſſe zu reinigen hatte, ſo berichtete er, habe er ein Bündel mit 2800 Mark in Banknoten gefunden und erſt angenommen, ſie ſeien wertlos. Jetzt bit⸗ tet er darum, die Leute aus dem Wirtshaus ausfin⸗ dig zu machen, die er ſo freigebig beſchenkt hatte. Die Polizei bemüht ſich jetzt nicht nur darum, ſondern auch um die Ausforſchung des Unbekannten, der die Geldͤſcheine im Schornſtein verſteckt hat. * — Auf dem Neuyorker Flughafen Lloyd Bennekk traf das größte amerikaniſche Paſſagierflugzeug ein, eine viermotorige Douglas⸗DC⸗Maſchine, die dem⸗ nächſt für den transkontinentalen Schnellverkehr von Küſte zu Küſte von allen großen Fluggeſellſchaften in Dienſt geſtellt werden ſoll. Das Flugzeug nimmt 42 Paſſagiere auf. Die Sitzplätze können in 30 Rund⸗ betten umgewandelt werden, das Flugzeug, deſſen Flügel eine Spannweite von 41 Meter haben, und das acht Meter hoch und 30 Meter lang iſt, entwickelt mit ſeinen vier 1450⸗PS⸗Motoren eine durchſchnitt⸗ liche Stundengeſchwindigkeit von 191 Meilen. Für den Flug ſind zwei Zwiſchenländungen vorgeſehen, Die Koſten für dieſe Maſchine betragen 426 000 durch Zeude⸗ Mittwoch, 7. Juni Allgem. Körperſchule für Frauen und Männer: 15 bis 18 Uhr Stadion(Ingenieurſchule); 20 bis.30 Uhr Adolf⸗ Hitler⸗Oberſchule(offener Kurſus); 18 bis 20 Uhr Stadion (Andreae Noris Zahn, Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft); 17 bis 18.30 Uhr Stadion(Vgt. Armaturen⸗Geſ.; 20 bis 21.90 Uhr Eliſabethſchule(Agrippina); 18 bis 19.30 Uhr Planetarium(Rhein. Braunkohlenſyndikat); 18 bis 19.0 Uhr Schillepſchule(Nagel u. Co.); 19.30 bis 21 Uhr Stadion (offener Kurſus); 19 bis 20.30 Uhr Herzogenriedplatz (Huth u. Co.); 17.30 bis 18.30 Uhr 110er⸗Weg(Draiswerke); 18.90 bis 20 Uhr Friedrichſchule(RM3); 20.30 bis 22 Uhtz Nebenius⸗Schule(Hill und Müller). Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 16 bis 17.30 Uhr Jahn⸗Turnhalle(Seil⸗Wolf); 17 bis 18.90 Uhr Uhlanoſchule(Felina); 17 bis 18.90 Uhr Herzogenried⸗ platz(Hommelwerkeſ; 19.90 bis 21 Uhr Uhlandſchule(Gehr. Braun); 21 bis 22 Uhr Uhlandſchule(offener Kurſus); 19.30 bis 21 Uhr Wohlgelegenſchule loffener Kurſus und Motorenwerke); 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürerſchule (offener Kurſus); 17.30 bis 19 Uhr Jahr⸗Turnhalle(Seil⸗ Wolf); 20 bs 21.30 Uhr die Liſelotteſchule(Daut); 16 bis Kabrr Jahn⸗Turnhalle(Rhein. Gummi und Eelluloid⸗ fabrik), Kindergymnaſtik: 15 kbis 16 Uhr Gymnaſtikfaal, Goethe⸗ ſtraße 8(offener Kurſus). Deutſches Reichsſportabzeichen für Männer und Frauen⸗ 18 bis 19.30 Uhr Stadion loffener Kurſus). Schwimmen für Frauen und Männer: 18.30 bis 20 Uhr Hallenbad, Halle 3(Hommelwerke); 18.50 bis 20 Uhr Hal⸗ lenbad, Halle 2(Vögele, Strebelwerke, Enzinger Union⸗ werke), 24.30 bis 23 Uhr Hallenbad, Halle 1 loffener Kur⸗ ſus): 21.30 bis B Uhr Hallenbad, Halle 2(Neidig). Reiten: /½ Reithalle Shlachthof offen(Reitinſtitut Soemmer); 16 bis 18 Uhr ½/⸗Reithalle Schlachthof offen (13. /⸗Reiterſtandarte). Er verſuchte es noch einmal, immer wieder. Sie kamen nicht durch. Draußen heulte ununterbrochen lang und dumpf wie das verzweifelte Brüllen eines mächtigen ver⸗ endenden Tieres die Sirene des Dampfers. Er trieb jetzt ſo nahe der Klippe, daß es ausſichtslos ſchien, ihn rechtzeitig zu erreichen. Ohle drehte um. Er biß ſich vor Wut auf die Lippen. Ihn traf keine Schuld, aber Thor und einige andere würden jahre⸗ lang darüber reden. Er hatte verſucht, das Unmög⸗ liche möglich zu machen. Es war ſeine Pflicht, nichts unverſucht zu laſſen. Jetzt kam alles darauf an, daß die Leute Glück hatten und der Dampfer eine Weile aushielt und nicht ſofort zerbarſt, wenn er auf der Klippe ſaß. Bis dorthin trug die Rakete das Seil. Als ſie wieder an Land und zur Felsplatte hinauf⸗ gelaufen waren, auf der der alte Torſten Bjerlöw mit der Bedienungsmannſchaft am Raketenapparat ſtand, war der Dampfer noch immer nicht auf der Klippe. Ohle ſah aber, daß es ſich nur um Minuten handeln konnte. Er keuchte vom Lauf. Der Regen ſchlug ihm ins Geſicht. Die Männer warteten ge⸗ ſpannt. Gegen den Sturm gebückt, ſtarrten ſie auf das brüllende, tobende Meer, auf die winzigen auf und ab tanzenden Lichter des Dampfers, die ſich ein⸗ ſam und wie verloren auf dem dunklen Waſſer be⸗ wegten. Torſten Bjerlöw ſah ſich einen Augenblick nach Ohle um. Und dann nickte er freundlich, ⸗ehe er wieder auf das Meer und auf das Schiff blickte. Ein heißes Gefühl der Freude und des Stolzes ſchlug in Ohle hoch. Torſten hieß gut was er getan hatte! Torſten, der Alte! Niemand wird es nun wagen, Kritik an meinem Verhalten zu üben, dachte Ohle. — Da— jetztl Der Schuß krachte los! Die Rakete ziſchte hinaus in die Nacht, riß das Seil hinter ſich her, das ſich un⸗ gehener ſchnell von der Kabeltrommel abhaſpelte. Alle verfolgten atemlos die Flugbahn. „Getroffen!“ ſchrien ſie. geſchah, ſahen ſie es, ohne ſich zu äußern. 6 ROMAN voN HANS HEisE 0 lüiliex En boaz S 232 2 Gleich darauf prallte der Dampfer gegen die Klippe. Es mußte ein furchtbarer Stoß geweſen ſein, aber er hielt ihn aus. Sie hievten am Maſt das Seil, auf dem Schiff wie hier auf der Felsplatte. Es ſpannte ſich von der Inſel zum Dampfer. Und dann rollte zum erſtenmal der Rettungskorb hinaus. Acht Mann ſtark war die Beſatzung der„Skane“. Als ſie den letzten, den Kapitän, an Land gezogen hatten, brach der Dampfer draußen mitten aus⸗ einander. Die Männer hatten es erwartet. Jetzt, da es Der Ka⸗ pitän des Dampfers, ein alter, weißbärtiger Mann, wanoͤte ſich ab, deckte den Handrücken vor die Augen, ſtöhnte dumpf auf. Torſten Bjerlöw, der neben ihm ſtand, legte ihm die Hand auf die Schulter. „Sie ſollen mein Gaſt ſein, Kapitän“, ſagte er. Dann blickte er ſich um. Er beſtimmte, in welche Häuſer die Schiffbrüchigen gelegt wurden.„Zwei Mann kommen zu der Witwe Gürie. Ohle, du kannſt ſie hinbringen!“ rief er. Ohle nickte. Er drängte, zu Gürie zu kommen. Er war glücklich. Jetzt würde ſie wohl ruhiger wer⸗ den, da er es überſtanden hatte, lebte und geſund war! Er nahm die beiden Matroſen am Arm und führte ſie durch die finſtere Nacht. Die Männer hatten zehn Stunden lang auf der„Skane“ gegen den Sturm gekämpft. Der Dampfer hatte Maſchinen⸗ ſchaden, und die Steuerung war gebrochen, erzählen ſie. Sie waren geſprächig. Die Erregung ſchwang noch in ihren Nerven. Aus dem Fenſterladen in Güries Haus kam ein rötlich⸗gelber Dunkelheit ͤͤrang, wo er raſch verſickerte. Ohle ſchlug mehrmals mit der Fauſt gegen die Haustür. „Gürie! Mach auf!“ rief er freudig.„Ich bringe zwei Mann. Torſten ſchickt uns.“ Drinnen regte ſich nichts. Ohle ſchlug wieder gegen die Tür. „Gürie—1“ Es kam keine Antwort. Er lächelte verlegen.„Sie hat zwar Licht, aber ſie iſt wohl ein⸗ 5 7 3 Lichtſchein, ͤer nur ſchwach in die geſchlafen“, ſagte er zu den Matroſen.„Sie wird müde geweſen ſein.“ Die Matroſen ſagten nichts.—„Gürie— Gürie!“ Endlich hörten ſie Schritte, und der Riegel wurde zurückgeſchoben. Gürie blickte verwirrt auf Ohle. Ein ſtummes Leuchten glitt über ihr Geſicht. „Siehſt du? Ich lebe noch!“ rief er. In dem dämmrigen Licht des Flurs ſtand ſie blaß, klein und rührend zart vor den drei großen dunklen Geſtalten der Männer. Ihre Augen blick⸗ ten nur auf Ohle, die beiden Matroſen ſchien ſie gar nicht zu bemerken. Sie machte den Eindruck eines Menſchen, der gewaltſam aus dem Schlaf auf⸗ gewacht iſt und ihn noch nicht abſchütteln kann. Ohle packte ſie, riß ſie an ſich, küßte ſie lang und feſt. „Gott ſei Dank, daß du lebſt“, flüſterte ſie, Tränen in den Augen. „Wollen wir eigentlich hier auf dem Flur ſtehen bleiben?“ rief er.„Die Leute ſind durchnäßt, hung⸗ rig, ſie müſſen zu eſſen und was Heißes zu trinken haben!“ „Verdammt ja, ſo iſt es!“ brummte der eine der Matroſen. 45 Gürie zuckte zuſammen. Sie dͤrehte ſich um und lief in die Stube. Ohle, der mit den Matroſen folgte, ſetzte ſich noch eine Weile mit ihnen an den Tiſch. Sie redeten über die Kataſtrophe. Gürie lief eilig hin und her, brachte trockene Anzüge von Svens alten Sachen, Hemoͤen, Wollſtrümpfe, hantierte klap⸗ pernd in der Küche. Die Geretteten wurden jetzt einſilbig. Gürie brachte Ohle an die Haustür. „Morgen früh, gleich wenn du auf biſt, komm' ich zu dir“, ſagte er leiſe und küßte ſie. * Thor Leijonflycht hatte einen der ſchiffbrüchigen Matroſen zu der alten Märta geführt. Der Mann hieß Per Eckmann. Er war ein langer Kerl, etwa dreißig Jahre alt, mit einem ſchmalen Geſicht und dunklem Haar. Märta war faſt taub, Eckmann hatte Mühe, ſich ihr verſtändlich zu machen. Als er mit Thor zu ihr in die Stube trat, leuchtete ſie ihnen. Sie hielt die Petroleumlampe über ihrem Kopf wie eine Fackel. Der Lichtſchein traf das filzige, mausgraue Haar, das ihr ſträhnig um den Kopf hing. Ihr Geſicht war faltig und verfallen. Sie hatte in der Aufregung vergeſſen, ihr Gebiß einzu⸗ ſetzen. Sie trug einen langen, zerfranſten braunen Mantel, am Hals ſah die Spitze ihres weißen Nacht⸗ hemds hervor. Ihr Haus machte einen finſteren Eindruck, und in der Stube war die mufſige, ſtin⸗ kende Luft unſauberer, nie gelüfteter Räume. Die Alte war völlig kopflos, lief aufgeregt hin zund her, wußte nicht, was ſie zuerſt tun ſollte. „Trockene Kleider!“ brüllte Eckmann ihr ins Ohr. Er begann ohne weitere Erklärung, ſich auszuziehen. Märta zerrte mit zitternden, fliegenden Händen am oberſten Schubfach der Kommode. Irgendetwas klemmte ſich, ſie brachte es nicht auf, und der ſchon halbnackte Mann half ihr. Dann wühlte ſie mit den ſchmutzigen, dürren, gekrümmten Greiſinnen⸗ fingern darin herum wie ein Wucherer in koſtbaren Schätzen, riß alte, farbige Hemden hervor, zerſchliſ⸗ ſene Wäſche, Kleider ihres längſt verſtorbenen Man⸗ nes, eine grüne Strickweſte, aus der die Motten große Fetzen herausgefreſſen hatten.„Hergott, ſind das Lumpen!“ murmelte Eckmann. Er hob auf, was er gebrauchen konnte. Eine gerahmte Photographie fiel aus dem Schubfach auf den Fußboden, das Glas zerſprang klirrend. „Verdammt, Alte, das gibt Unglück. Den armen Kerl freſſen nächſtens die Fiſche! Sollſt ſehen!“ Märta jammerte, aber ſie ſchüttelte den Kopf, 4 während ſie ſich bückte und das Bild aufhob. „Spen Ohlſen iſt ſchon vor einem Jahr ertrun⸗ ken. Sieh ihn Dir an, ein ſchöner Mann. Er war mein Neffe.“ Sie hielt ihm das Bild hin, er nahm es und be⸗ trachtete es ungewöhnlich lange. „Teufel!“ rief er ſchließlich. „Was ſagſt du?“ „Der ſoll ertrunken ſein?“ „Bei Norrtälje. Börje, ſeinem Bruder.“ „Nun ja, der da hat einen Bart. und er nannte ſich auch anders. Vor vier Monaten fuhr ich auf der„Anna⸗Maria' mit einem, der ſah genau ſo aus — ich hätte wetten mögen, daß er es iſt.“ Er gab ihr das Bild zurück.„Ich ſuch' mir ſchon zuſammen wa⸗ ich gebrauchen kann. Mach' mir inzwiſchen etwas zu futtern. Wo ſoll ich ſchlafen? Haſt oͤu Decken für mich? Ich möcht's heute nacht recht warm und U gemütlich!“ ſchrie er ihr ins Oohr. (Fortſetzung folgt) IRönprx A9 Bo nker- Vorteilkäft Bei dachte der Er wollte nach Finnland, zu SS SS SS„„ r r — SSR 3 . K u* * — LeSr A n er SS 8 4 —.n. ſtelle Dr. Jäckle 74 9 ˖ * 7 88 füdwef ut „— 2. 2 de 8 S E Nene Mannbeimer Zeitung Mittag⸗Ausgade 7. Seite Nummer 250 Aus Baden Brief aus der Zweiburgenſtadt Nach den Mannheimer Pimpfen die Jungmädel Ik. Weinheim, 5. Juni. Nachdem die Mannheimer Pimpfe, die auch mal den Schloßpark beſuchten und dort von Bürgermei⸗ ſter Dr. Bezler begrüßt worden ſind, am Freitag das Lager in der Friedrichsſchule verließen, trafen am gleichen Tag über 500 Jungmädel des Untergaues 171 ein, um Privatquartiere und Gemeinſchaftsunterkünfte zu beziehen. Morgens marſchierten ſie von beſtimmten Sammelplätzen zum Jahnplatz. Veranſtaltet wurden ein öffent⸗ liches Liederſingen unter Leitung von Unter⸗ gauführerin Trudel Weber auf dem Marktplatz am Samstagabend, eine Morgenfeier auf der Wachenburg am Sonntag und auf dem Jahnplatz ein Dorfnachmittag, nach dem es ans Schei⸗ den ging. Am Sonntag fanden die Wiederholungs⸗ übungen für das SA⸗Wehrſportabzeichen und die Reichsſportwettkämpfe der Hg ſtatt.— Ueber das Wochenende wurde ein Lehrgang des NS⸗ Rechtswahrerbundes in der Bäckerfachſchule für Südweſtdeutſchland durchgeführt. Mit dem roten Lautſprecherwagen führte das NSͤ gemeinſam mit der Sicherheitspolizei eine Berkehrsauf⸗ klärung durch. Mit mehreren Omnibuſſen weilten zu Betriebsausflügen hier 600 Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder zweier Ludwigshafener Betriebe. — Geſchäftsführer H. Menges iſt an Stelle von Kreisamtsleiter Eckert zum Ratsherrn ernannt worden. Die mittelbadiſchen Gemeinden tagten * Waldkirch, 5. Juni. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Horn⸗ berger⸗Malſch bei Ettlingen fand in Anweſenheit des Regierungsdirektors Schoch⸗Karlsruhe als Vertreter der badiſchen Aufſichtsbehörde und der Landräte Mittelbadens in Waldkirch eine Sitzung der Bürgermeiſter und Gemeindever⸗ treter der kleineren und mittleren Ge⸗ meinden Mittelbadeng mit über 3000 Ein⸗ wohnern ſtatt., Im Mittelpunkt der recht gut beſuchten Tagung ſtand ein Vortrag des Geſchäftsführers der Landes⸗ über die Geſtaltung der Haushaltspläne, deren Ausführung raſch⸗ möglichſt erfolgen muß. Der Redner ſprach in die⸗ ſem Zuſammenhang über die Auswirkungen des Finanzausgleichs, über die Neubildung der Land⸗ kreiſe, deren Aufgabegebiet und finanzielle Anſor⸗ derungen an die Gemeinden. Er gab weiter den Zuhörern willkommene Hinweiſe zur Aufſtellung öer Haushaltspläne. Abſchließend ſprach der Redner über das Tarifrecht für die Gemeindebeamten, An⸗ geſtellten und Arbeiter für alle deutſchen Gemeinden und die Hazu erforderliche örtliche Dienſtordnung. Regierungsdirektor Schoch erweiterte als Ver⸗ treter der badiſchen Aufſichtsbehörde die für alle Ge⸗ meindevertreter bedeutſamen Ausführungen Dr. Jäckels durch Hinweiſe aus der praktiſchen Arbeit und unterſtrich die Mahnung zu äußerſter Spar⸗ ſamkeit und möglichſt frühzeitiger Verabſchiedung der Haushaltspläne. Es müſſe das dringliche Be⸗ ſtreben ſein, den Abſchluß vor Inkrafttreten des neuen Haushaltsjahres zu vollziehen. Der Reoͤner erinnerte ferner an die Verpflichtung zur Rück⸗ lagenbildung, um allen Anſorderungen der Zu⸗ kunft gewachſen zu ſein. Mit einem Ueberblick über das, was in der neuen Landkreisordnung beabſich⸗ tigt iſt, deren Wirkung auf den 1. April zurückdatiert iſt, und der Bitte an die Gemeinden zur reſtloſen Ablieferung des Kreisumlage⸗Beitrages ſchloß Re⸗ gierungsdirektor Schoch ſeine Erläuterungen. Ein gemeinſamer Autoausflug auf den Kandel bildete den Abſchluß der Tagung. ONDrIEIr STI40515 Syargelſeſt mit allen Zutaten: Im Saubergarten der Schwetzinger Spiele Cari Theodor bat zum Tanze 5000 Kacheln und zahlloſe Lampions tauchten das deutſche Verſailles in Märchenglanz— Prachtvolles Feuerwerk als glanzvolles Finale * Schwetzingen, 5. Juni. Vier Spargelköpfe ſchießen in Richtung Schwet⸗ zingen auf dem alten Lageplan, der unfere junge Reichsautobahn mit Rhein, Neckar und Main zeigt. Die Vogelſchau enthält Namen wie Karlsruhe und Freiburg, Pforzheim und Stuttgart, Darmſtadt und Frankfurt, Mainz, Köln uſw. Aus all dieſen ſchö⸗ nen Städten des deutſchen Südweſtens und Weſtens begrüßen die Rokoko⸗Kavaliere und Damen ihre Gäſte zum Schwetzinger Spargelfeſt. Die traditionellen Parkveranſtaltungen ſind von Jahr zu Jahr großzügiger ausgebaut worden, als Feſte der Tauſende und Zehntauſende. Demgegenüber vertiefen die Aufführungen im entzückenden Ro⸗ koko⸗Theater, das nur 460 Plätze faßt, ganz erheblich die kulturelle Bedeutung in genau feſt⸗ gelegter Richtung.„Nach 150 Jahren Pauſe“, ſo ſagt die Oberleitung,„hat der badiſche Miniſterpräſident Pg. Walter Köhler das Schwetzinger Schloßtheater der deutſchen Bühnenkunſt wiedergeſchenkt. Muſik, Tanz und Spiel des Rokoko ſollen es für die Zu⸗ kunſt lebendig erhalten. Wenn der Spargel ſchießt, Flieder und Kaſtanien blühen, und damit die große Zeit für Schwetzingen angebrochen iſt, werden die bisherigen Freilichtaufführungen durch Opern, Schauſpiele, Komödien und Balletts im einzigartigen Rokokotheater eine willkommene Ergänzung er⸗ fahren..“ Spargelfeſt und gleichzeitiger Beginn der Feſtſpielwoche waren diesmal vom Wetter über die Maßen begünſtigt. Bei anfangs faſt ſubtropiſcher Wärme wickelte ſich unter makellos blauem Himmel und bei prallem Sonnenſchein am Sonnlagnachmittag das Rokoko⸗ ſpiel ab de im Vorjahr zum Teil einem böſen Wolkenbruch zum Opfer fiel:„Carl Theodor bittet zum Tanz“. Oberregiſſeur Helmut Ebbs vom Nationaltheater Mannheim ſagte als Spiel⸗ mann nach der Vogelhochzeits⸗Melodie an, und ſorgte dafür, daß der übermütige Leitgedanke klar zutage trat und gehörig ausgebeutet wurde: Hofgeſinde „und ſonſtiger Bagage“ gab er Frühlings⸗Narren⸗ freiheit im Park, ſolange der Kurfürſt auf Jagd ſei. Läufer, Gärtner, Küchenbullen, Jäger, Schloßwachen, Winzer, Hofleute und die Kinder erfreuen ſich jubelnd der golödnen einmaligen Freiheit: „Es wird hiermit bekanntgemacht:/ Der Park iſt unſer bis zur Nacht, Fidirallalla. Der Kurfürſt ſoll nur pirſchen gehn/ Wir tanzen bei den Hirſchen ſchn Ein jeder trage etwas bei Zu dieſer Frühlings⸗ narretei Der ſingt. der kanzt, der pfeift euch was/ Die Hauptſach' iſt, es macht euch Spaß.“ Auch die hochverehrlichen Gäſte und Zuſchauer ſollten den bekannten Kehrreim mitſingen, aber wer es tat, erntete bei ſteifleinenen kemmes savantes der Nachbarſchaft blaſiert⸗mokierte Blicke über die Schulter, auf daß er es Monſieur Chryſal gleichzu⸗ tun vorzog und lieber wieder ſchwieg... Ebbs war mit ſeinem wunderbar leicht zu ſteuernden Stab der Kapellen, Chöre, des Balletts und der übrigen 300 Mitwirkenden erheblich zufriedener als mit der an⸗ deren Seite der Beteiligten. Daß auf Darſteller⸗ ſeite alles wie am Schnürchen klappte, iſt wohl der Tradition zu danken, in die das ganze Rokokoſtädt⸗ chen immer mehr hineinwächſt, nicht zuletzt aber auch der Diſziplin und Intelligenz der Panzerleute, die in ganz großer Zahl mitgemacht haben ſollen und den Ruhm ihrer Garniſon in alle Welt hinaus⸗ tragen halfen. Ohne ängſtliche Rückſicht auf zugeſpitzte Fragen der Stilechtheit rollte ein großes, reizendes und vielſeitiges Programm ab wie Pfälzer Winzertanz und Jägerwalzer, Männerchöre(geſungen von den „Jägern aus Kurpfalz“ in grünen Röcken, weißen Weſten, und Hoſen und wildledernen Stiefeln), Solo⸗ quartett. Das Nationaltheater⸗Ballett entzückte namentlich mit dem einleitenden Tanz des Fauns und ſeiner vier Nymphen, herrlichen Wal⸗ zern uſw. Das Menuett wurde bald nach Beginn ſehr aufregend vom Perkeo unterbrochen, der un⸗ erwarteten Beſuch des Kurfürſten ankündigte. Dann führten Spielmannszug(SA) und Muſikkorps den großen Auſmarſch des kurfürſtlichen Gefolges an mit Hofherren und ⸗Damen, Suleika und den Negerbuben, der Kurfürſtin und ihren Pagen. Der Kurfürſt ſprengte auch heuer auf einem überaus ſenſiblen Roß ins Gelände, das hohe und höchſte Würdenträger in ängſtliche Wallung verſetzte und ganz andere Abſichten hatte, als ihm die Regienoti⸗ zen vorſchrieben. Reizend machte ſich wieder das Bild der blumenwerfenden Kinder. Der Sänger⸗ bund Schwetzingen entbot mit gewaltigem Stimmaufwand dem Kurfürſten den Sängergruß a cappella. Nachdem das glanzvolle Menuett des Na⸗ tionaltheaterballetts allerhöchſten Beifall mit vollem Recht gefunden hatte, ſtieg das grandioſe Finale in Geſtalt der großen Schluß⸗Polonaiſe: voran das Kü⸗ chenperſonal, dann zwiſchen dem Spalier der Kinder in der Mitte der großen Allee die Winzer und Gärt⸗ ner in ihren maleriſchen Trachten, weiter die große Deſilée: Läufer, Schloßwache(im Paradeſchritt), die Hofdamen und ⸗herren mit den Muſikkorps, die Kur⸗ fürſtin mit ihren Pagen, Suleika und die Negerlein. Und ſchließlich ſtrömten auch alle Spaliergruppen dem großen Zuge nach, der ein wündervoll organi⸗ ſiertes Bild bot. Nach der Aufführung im Rokokotheater, wo die Gäſte auch diesmal von Rokoko⸗Kavalieren und⸗Da⸗ men begrüßt wurden, erfreute eine ſchier unüber⸗ ſehbare Beſuchermaſſe die Farbenpracht von 5000 buntleuchtenden Ka⸗ cheln und zahlloſen roten Lampious. Ein großzügiges Feuerwerk ſchloß(u. a. mit ſtiliſterten Spargelſtangen, gewaltigen Sonnen⸗ rädern uſw. uſw.) die zauberhaft ſchönen Stunden im Park des Kurfürſten Karl Theodors. die er ganz nach Verſailler Vorbild geſtalten und ebenfalls mit rr——————————————————————————— Sein Name wird weiterleben u- Waldkirch, 5. Juni. Nicht überall weiß man, daß der jüngſte Kriegsfreiwillige der deutſchen Armee im Weltkrieg ein von Waldkirch gebürtiger 14 Jahre alter Paul Mauk war. Zum Andenken an den im Kriege gefallenen jungen Helden erhält die hieſige Volksſchule künftig die Bezeichnung „Paul⸗Mauk⸗Schule“. Die feierliche Um⸗ benennung wird mit einer demnächſt ſtattfindenden Gedächtnisfeier in der Schule verbunden ſein. * Reilingen, 5. Juni. Im Rahmen der Kartof⸗ felkäferbekämpfungsaktion fand durch Beauftragte des Reichsnährſtandes ein Filmvor⸗ trag ſtatt. In Wort und Bild wurden die Beſu⸗ cher über die energiſchen Abwehrmaßnahmen aufge⸗ klärt. * Neulußheim, 5. Juni. Von der Reichspoſtdirek⸗ tion Karlsruhe wurde enoͤgültig der Fahrplan für die Linie NeulußheimSpeyer mit dem Omnibus ſo geregelt, daß die Fahrgäſte ſich längere Zeit in Speyer aufhalten können. Die Reichspoſt⸗ direktion macht dieſe Regelung davon abhängig, daß in Zukunft die Benützung der Kraftpoſtlinie ſo ſtark iſt, daß die Rentabilität gewährleiſtet iſt. Birkenau, 5. Juni. Bei dem als Abſchluß des ſechs⸗ tägigen Aufenthalts des Lagers 5 der Mannhei.⸗ mer HJ veranſtalteten gut aufgezogenen Lager⸗ abends hielt Lagerſührer Willi Schnabel die Anſprache. Er dankte dem Ortsgruppenleiter und Bürgermeiſter für die tatkräftige Unterſtützung, ſo⸗ wie der Einwohnerſchaft für die freundliche Auf⸗ nahme. ESFürth, 5. Juni. Auf ihr 75. Wiegenfeſt konnte Frau Johannes Helfrich 3 Witwe im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel zurückblicken. * Offenburg, 5. Juni. Am Freitagfrüh wurde eine männliche Leiche auf dem Bahngelände des Einfahrtsſignals des Bahnhofs Orſchweier bei Offenburg aufgeſunden. Vermutlich handelt es ſich um Freitod. * Lahr, 4. Inni. Aus noch nicht geklärter Ur⸗ ſache iſt in Meißenheim plötzlich ein Oekonomie⸗ gebäude eingeſtür zt. Menſchen kamen glück⸗ licherweiſe nicht zu Schaden. Jöſt Ww., Weinheimer Straße.— Der Nachbargebiete Weil die Schranke nicht geſchloſſen war: Verhängnisvoller Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtkraftwagen u. Lokomotive Drei Tote und fünf Verletzte * Saarbrücken, 5. Juni. Am Montag wurde auf dem Ueberweg zwiſchen den Bahnhöfen Philippsheim und Speicher an der Strecke Trier Köln, deſſen Schrauken nicht geſchloſſen waren, ein Laſtkraftwagen von einer leerfahrenden Loko⸗ motive überfahren und zertrümmert. Der Fahrer des Laſtkraftwagens und zwei Perſonen wurden auf der Stelle getötet. Von weiteren Mitfahrern wurden einer ſchwer und vier leichter verletzt. Die Verletzten fanden Auf⸗ nahme im Krankeuhaus Bitburg. Lampertheimer Notizen I Lampertheim, 5. Juni. Auf ſeiner Mannheimer Arbeitsſtelle verunglückte der in den 30er Jahren ſtehende Jakob Steffan von hier daöurch ſehr ſchwer, daß ihm beim Zuſam⸗ menkoppeln eines Anhängers mit dem Hauptfahr⸗ zeug die Deichſel gegen den Bruſtkorb ſtieß. St. kam hierbei ſo unglücklich zu Fall, daß er mit dem Hin⸗ terkopf auf einen ſpitzen Gegenſtand fiel, wodurch er eine ſchwere Wunde am Hinterkopf davontrug. Der Verunglückte wurde in ſehr bedenklichem Zu⸗ ſtande ins Krankenhaus gebracht.— Ein anderer Lampertheimer, namens Korb, aus der 1. Neugaſſe geriet in einer anderen Mannheimer Fabrik mit dem Fuß in ein Rührwerk, wobei ihm die Ferſe abgeriſſen wurde. U Viernheim, 5. Juni. Ihren 80. Geburtstag ſeierte am Sonntag in beſter Geſundheit die mit dem goldenen Ehrenkreuz ausgezeichnete Frau Barbara Polizei⸗ bericht der letzten Woche meldet neun Anzeigen we⸗ gen Verſtoß gegen die Straßen⸗ und Verkehrsord⸗ nung, 12 wegen Vergehens gegen die Fenerlöſchord⸗ nung und zwei wegen Diebſtahl.— Im Monat Mai wurden wiederum 50 gebührenpflichtige Verwarnun⸗ gen ausgeſprochen. Hauptſächlich waren es wieder Sündex im Straßenverkehr, großen Feſten, Illuminationen u. dgl. lebendig wer⸗ den und verklären ließ. Das Muſikkorps des Infan⸗ terie-Regiments 110, in Zivil diesmal, unterhielt die Gäſte zwiſchendurch aufs beſte mit ſchneidigen Mär⸗ ſchen, Ouvertüren und Tänzen. Der Spargelmarkt zeichnete ſich dadͤurch aus, daß niemand beim Ein⸗ kauf des königlichen Gemüſes übervorteilt werden konnte. Große Tafeln verkündeten die amtlichen Preiſe. Das ging den ganzen Nachmittag bis zur „Polizeiſtunde“, lange nach 19 Uhr. Auch die erſten Kirſchen wurden nicht vergeblich ausgeboten. Auf der Landſtraße von Mannheim nach Schwetzingen fährt man ſtändig unter lockendem Ernteſegen, wobei nur auffällt, daß ſich auch die Obſtbäume der Moto⸗ riſierung unſerer Tage klug angepaßt haben: ſie nei⸗ gen ihren Segen ausſchließlich hinüber nach dem Radfahrweg, wo ſie keine Gefahr laufen, von hochbe⸗ ladenen Fernkraftzügen gerammt zu werden. Und auch die Schwetzinger Spargelbauern ſind heute ſchon vielfach motoriſiert; dicht neben dem Spargelbeet, das ſie gerade abernten(auch der Sonntag kennt kein Ausſpannen zur Zeit des Spargelfeſtes), lehnt das Motorrad, und wenige Minuten ſpäter wandert das eoͤle Gemüſe ſchon in einem Kochtopf der appetitlich angelegten Küchen der gepflegten Schwetzinger Gaſt⸗ ſtätten. Ein ſo himmliſch ſchönes und ſonniges Spar⸗ gelfeſt haben wir ſchon lange nicht mehr erlebt. Dr. Fritz Haubold. 1• Zuſammenſtoß. Ein ausländiſcher Perſonenwa⸗ gen ſtieß mit einem Motorradfahrer zuſammen, der ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. * Plankſtadt, 5. Juni. Im Fundbüro im hieſigen Rathaus häufen ſich die Geldͤbeutel, die von ehrlichen Findern abgegeben wurden. Trotz mehr⸗ facher Bekanntmachung ſtellt ſich in den meiſten Fällen der Verlierer nicht ein.— Die Feldar⸗ beiten ſind ſehr erſchwert, da der Boden durch den ſtarken Oſtwind raſch austrocknete. Eine große Anzahl Landwirte iſt gezwungen, ihre Grundſtücke umzupflügen und neu anzupflanzen. * Oftersheim, 5. Juni. In der Nacht zum Sams⸗ tag wurde im Schulhaus ein Einbruchsdieb⸗ ſtahl verübt. Die Täter durchſuchten die Zimmer, wobei ſie die Schränke erbrachen.— In den letzten Tagen ſind auf der Oftersheimer Gemarkung halb⸗ reife Kirſchen entwendet worden, wobei die Tä⸗ ter noch Beſchädigungen am Baum verübten. Zum Glück iſt es gelungen, den Uebeltätern auf die Spur zu kommen, 1 11 4* Heidelberg, 5. Juni. Der erſte Juniſonntag entſchädigte für viele ent⸗ täuſchte Hoffnungen vergangener Tage. Blauer Himmel, Sonnenglanz über Odenwalöͤbergen und Neckartal, dazu ein kühlendes Lüftchen— ſo entfal⸗ tete ſich in der Stadt, vor allem aber auch in der Umgebung, in der Ebene bis hinüber nach Schwetzin⸗ gen wie im Tal nach Neckargemünd ein großes Wandern. Es ging über Wieſen, wo das erſte Heu duftete, unter ſpäten Aepfelbäumen mit letzter weißer Blüte dicht neben Kirſchbäumen mit rot⸗ backigen Früchten und in die Wälder, in denen die Vogelwelt ein Konzert ohne Pauſe gab. Die moto⸗ riſierten Ausflügler aller Grade ſamt Radfahrern hielten ſich in langen Ketten meiſt in der Ebene, wo — wie dicht am Neckar— die Gartenlokale einen großen Tag hatten. überall in den Strandbädern Badenden. Dazwiſchen Padoler, leuchtende Seg⸗ ler und Ausflugsdampfer. Als Ausklang die abend⸗ liche Schloßbeleuchtung mit Feuerwerk. So gab es für Einheimiſche und Gäſte darunter zahlreiche Kö⸗Urlauber aus Danzig, die in Ziegel⸗ hauſen und Neckargemünd ſonnenfrohe Tage ver⸗ leben— viel zu ſehen und zu erleben.. Beſtattung. In aller Stille wurde dieſer Tage Medizinalrat i. R. Dr. med. Franz Fiſcher, der nach kurzer ſchwerer Krankheit im faſt vollendeten 40. Lebensjahr ſtarb, zur letzten Ruhe gebettet. Franz Fiſcher, der in Heidelberg geboren wurde, und in Heidelberg und in München ſtudierte, wandte ſich der Pſychiatrie zu und war von 1927 bis 1936 Arzt an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch. Im Jahr 1937 ließ er ſich als Facharzt für Nerven⸗ krankheiten in Baden⸗Baden nieder, wo er nach nur zweijähriger Wirkſamkeit raſch verſchied. Dr. Fiſcher war nicht nur ein hervorrageeder Arzt, der durch ſeine Leiſtungen und durch ſeine literariſche Tätig⸗ keit in weiten Kreiſen ſich hoher Wertſchätzung er⸗ freute, ſondern auch ein Menſch von hohen charak⸗ terlichen Eigenſchaften, die ihm die Zuneigung und Verehrung aller ſicherte, die ihm im Leben nahe⸗ traten. Boot der Feuerlöſchpolizei durch Feuerwerkskör⸗ per verſenkt. beleuchtung fiel ein abgeſchoſſener Feuerwerkskörper in die Kabine des Bootes der Waſſerſchutz⸗ polizei von Ludwigshafen, das ſich etwa 20 Meter unterhalb der Karl⸗Theodor⸗Brücke beſand. Bei der Exploſion wurden die Scheiben der Kabine zertrüm⸗ mert und der Fußboden des Bootes durchſchlagen, ſo daß das Boot ſofort ſank. Die vier Mann ſtarke Beſatzung wurde nicht verletzt. Zwei Mann gelang es, ſchwimmend das Ufer zu erreichen, während dieen beiden anderen herbeigeeilte Boote beſtiegen. Das Schloß wird demnächſt Staudort einer Ver⸗ anſtaltung des Kolonialbundes ſein. Dieſer kündigt Und im Fluß tummelte ſich ein Heer von Während der ſynntäglichen Schloß⸗ für 17. Juni ein Schloßfeſt in allen Räumen des 5 Schloſſes, im Schloßhof und auf dem Altan an. Bei den Freilichtaufführungen in Bruchſal wir⸗ ken auch Mitglieder des Städtiſchen Theaters Hei⸗ delberg mit. Zur Aufführung gelangen, von Fritß Zobeley neu geſtaltet, das komiſche Ballett„Das launige Mädchen“ und die heitere Oper„Der Lieb⸗ baber in Röten“ ————————— ———— —— 5 4 Dienstag, 6. Juni 1039 Die Spiele um den Gaufeſtſieg TB Ettlingen— Poſt⸗S” Mannheim 10:18 TB Leutershauſen— Tſchaft Käfertal 10:3 T Beitertheim— TV 46 Mannheim 49 TB Rot— M7G Mannheim 11:5. Die Vorrunde der Gaufeſtſpiele in der erſten Klaſſe brachte dern Mannheimer Vereinen faſt durchweg ſchöne Er⸗ ſolge. Der Poſtſportverein war in Ettlingen zu Gaſt und konnte ſich daſelbſt nach einem intereſſant ver⸗ laufenen Spiel ſicher durchſetzen. Sutter und Oberweger waren dabei mit je 6 Treſſern auf der Seite des Siegers die erſolgreichſten Spieler. Beim Unterlegenen war Mon⸗ tag mit acht Treffern, meiſt Freiwürfen, der geſährlichſte Spieler.— Die Turnerſchaft Käfertal mußte mit Erſatz in Leutershauſen antreten und hatte dabei noch das Pech, die zum Abſtieg aus der Gauklaſſe verurteilte Mann⸗ ſchaften von Leutershauſen in beſter Form andztreffen. Leutershauſen war vom Anpfiff des Schiedsrichters an tonangebend und gewann das Spiel mit 103, vielleicht etwas zu hoch, aber jedenfalls verdient. Einen feinen Erfolg meldet der T'46 aus Beiert⸗ heim. Die Beiertheimer, die ſich in dieſem Jahr in der erſter Klaſſe fehaupten konnten, mußten ſchon frühzeitig aus den Gaufeſtſpielen ausſcheiden. f Eine Elf aus der Mann⸗ heimer Bezirksklaſſe, der TB 46, brachte dieſes Kunſtſtück fertig. Die 46er zeigten in Karlsruhe eine gute Leiſtung und kamen mit dieſer verdien eine Runde weitex, nachdem beim Wechſel mit:4 der Ausgang noch völlig offen ge⸗ weſen war. Die M T G ſtand in Rot ver einer unlös⸗ baren Aufgabe, dies umſo mehr, als ſie mit Erſatz an⸗ getreter war. Man gab ſich zwar dennoch redlich Mühe, aber Rot war auf der Höhe und gewann das Spiel ver⸗ dient mit 11:5 Toren. Der Beſuch dieſes Spieles war gut, was auch nicht wundernimmt, nachdem die guten Lei⸗ ſtungen der Roter Jugend das Intereſſe für das Hanoball⸗ ſpiel in dem kleinen Städtchen wieder wachgerufen hat. BfR— TN Friedrichsfeld:9:3) Als Vorlpiel zum Frauenmeiſterſchaftsſpiel hatten die Raſenſpieler den TV Friedrichsfeld aus der Bezirksklaſſe verpflichtet, der bekanntlich Staffelſieger geworden, dann aber an der Mannheimer Reichsbahn geſcheitert war. Der Platzverein hatte mit der Verpflichtung dieſer Mannſchaft einen guten Griff getan, zeigten doch die Friedrichsfelder eine gute Mannſchaftsleiſtung, deren Prunkſtück der wurf⸗ freudige Spiel war. Das Spiel ſelbſt hatte durchaus den Charakter eines Freundſchaftskampfes und brachte ſaſt über die ganze Spiel⸗ zeit verteilten Kampf, aus dem die Friedrichsfelder des⸗ halb als Sieger hervorgingen, weil in erſter Linie Her eigene Torwächter ſtärker war als der der Gegenſeite. Gruppen-Wettkämpfe der NSJK-Gruppe 16 in Karlsruhe Am Samstag und Sonntag wurden in Karlsvuhe die Gruppenwettkämpfe 1939 der NSK⸗Gruppe 16(Südweſt) ausgetragen, die gleichzeitig als Ausſcheidung für die NSöK⸗Reichswetttämpfe in Düſſeldorf galten. Die Män⸗ ner des Fliegerkorps aus Baden und Saarpfalz trafen an beiden Tagen ausgezeichnetes Wetter an, ſo daß die Kämpfe recht ſchnell erledigt werden konnten, zumal nur die Beſten— insgeſamt etwa 200 Männer— aus den vor⸗ hergegangenen Sturmausſcheidungen Startberechtigung hatten. Packende Kämpfe und volle Einſatzbereitſchaft gab es wieder bei den Mannſchaftskämpfen. Die Ergebniſſe: Mannſchaftskämpfe: Mannſchaftsfünfkampf: 1. Sturm 6/80 Karlsruhe 213.; 2. Sturm 3/82 Haslach 161.; 3. Sturm 10/81 Saarbrücken 107 P.— Mannſchafts⸗Orien⸗ tierungslauf: 1. Sturm 7/80 Kärlsruhe⸗Durlach 317.; 2. Sturm 6/80 Karlsruche 302.; 3. Sturm 2/81 Ludwigs⸗ hafen⸗Rhein 280 P.— Handgranatenweitwurf: 1. Sturm 8/81 Homburg⸗Saar, Durſhſchnittsleiſtung 51 Meter; 2. Sturm 8/82 Singen a. H. 40,66 Meter Durchſchnitt; 3. Sturm 10/81 Saarbrücken 40 Meter Durchſchn.— 400⸗Mtr.⸗ Hindernislauf: 1. Sturm 2/81 Ludwigshafen Durchſchnitt 1216; 2. Sturm 7/82 Donaueſchingen:17; 3. Sturm 5/81 Homburg:18.— 4 mal 100 Meter: 1. Sturm 10/81 Saar⸗ brücken 1. Mannſchaft 51,7 Sek.; 2. Sturm 10/81 Saar⸗ brücken 2. Mannſchaft 52 Sek.; 3. Sturm 3/82 Haslach 57,7 Sek.— 20⸗mal⸗½e⸗Rundenſtaffel: 1. Standarte 81 Neuſtadt a. d. W. 11:11,6; 2. Standarte 80 Mannheim; 3. Standarte 82 Donaueſchingen. Einzelkämpfe: 100 Meter: 1. Scharführer Grimm 6/80 Pforzheim) 11,4.— 400 Meter: 1. Scharf. Grimm(8/80) Piorzheim) 53,6; 2. Rottenf. Johann(5/81 Homburg) 58.— 1500 Meter: 1. NSöK⸗Mann Prötzner(6/80 Karlsruhe) :16,8.— 5000 Meter: 1. Oberſcharf. Lienert(2/82 Offen⸗ hurg), 16:57,4; 2. NScK⸗Mann Glößner(5/81 Homburg) 17:09,5.— Weitſprung: 1. Grimm(8/80 Pforzheim) 6,24 Meter; 2. Obertruppf. Schmenger(2/81 Ludwigshaſen) 5,44 Meter.— Hochſprung: 1. Rottenführer Johann 6/81 Homburg) 1,60 Meter.— Handgranatenweitwurf: 1. Krä⸗ mer(5/81 Homburg) 58 Meter; 2. Hüfle(8/82 Singen a..) 47 Meter.— Piſtolenſchießen: 1. Scharf. Baumgärtner (6/½80 Bruchſal) 34 Trefſer, 293 Ringe; 2. Sturmführer Rädle(6/80 Karlsruhe) 32 Tr., 273 R.— Schwimmen 100 Meter Kraul: 1. NS§K⸗Mann Trompeter(7/81 Ottwei⸗ ler):01,4. Klaſſe B:(über 32 Jahre): 1. Scharſährer Buſch(10/81 Saarbrücken):11,9.— 260 Meter Bruſt: Klaſſe A: 1. NSK⸗Mann Peſt(10/81 Saarbrücken):59,2. Klaſſe B: 1. NSK⸗Mann Schneider(10/81 Saarbrücken) :12,3.— Kunſtſpringen: Klaſſe A: 1. NSiFK⸗Mann Heck „6/82 Raſtatt) 47 Punkte. Klaſſe B: 1. Obertruppf. Beiers⸗ eck 2/81 Ludwigshafen) 53,6 Punkte. Leichter Anfall des Korysſührers Korpsführer Hühnlein zog ſich bei einem unglücklichen Sturz während die H auf ihrer Harz⸗Fahrt beobach⸗ tete, eine Handverletzung zu und mußte ſich in das Kran⸗ kenhaus Goslar begeben. Als Schirmherr der Veranſtaltung wohnte Korpsführer Hühnbein dem 6. Reichstreffen der Motor⸗HJ in Goslar bei und verfolgte die Leiſtungen der Jungen auf ihren Kleinkrofträdern in ſchwierigem Gelände. Das erſte Training für die T Georg Meier nahe am Rundenrekord In den frühen Morgenſtunden des Montag fand auf der Inſel Man das erſte Training für das Motorradrennen um die engliſche TT ſtatt. Der ſchnellſte Fahrer war unſer Euvopameiſter Georg Meier auf der Halbliter⸗BMW Er fuhr die 62 Klm. lange Runde in 25:13 Linuten(144 Klm.⸗ Std.) und erreichte damit eine Zeit, die nur wenig unter dem ouf 146,4 Klm.⸗Std. ſtehenden Rundenrekord liegt. Zweitſchnellſter war Meiers engliſcher Stallgeſährte We bſt mit 25:56 Minuten. In der leichten Klaſſe der 250⸗cem⸗ Maſchinen erzielte Europameiſter Mellors auf der italie⸗ niſchen Benelli⸗Maſchine mit 29:01 Minuten- 125,4 Std.⸗ Klm. die beſte Leiſtung. Dicht hinter ihm liegt Heiner Fleiſchmann mit 29:02, und eine gute Leiſtung vollbrachte auch Wünſche(Auto Union⸗DKW.), der 29:37 Minuten benötigte. In der BHhoer⸗Klaſſe trainierte die Auto Union noch nicht. Der Irländer Stanley Woods fuhr hier auf „Belocette mit 27:64 Minuten- 134 Std.⸗Klm. die beſte Zeit; ihm am nächſten kam der Engländer Frith auf Nor⸗ Bier-Gaue-Box-Turnier: ton.— Bei dieſen Zeiten iſt außerdem noch zu berüchſich⸗ tigen, daß ſie mit ſtehendem Start gefahren wurden und die Motoren noch nicht völlig eingeſtellt waren. Gall wieder nicht bei der TT Die ſchwere Strecke der engliſchen Touriſt Trophy auf der Inſel Mon wurde wie im vergangenen Jahr auch dies⸗ mal wieder dem BMW⸗Fahrer zum Verhängnis. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, waren ſeine bei einem Trainingsſturz erlittenen Verletzungen doch ſehr ernſter Natur. Er hatte ſich einen ſchweren und komplizierten Schädelbruch zuge⸗ zogen und konnte nur dant des ſchnellen operativen Ein⸗ griffs des anweſenden Rennarztes Dr. Bergemann am Leben erhalten bleiben. Am Rennen, das am 16, Juni ſtattfindet, iſt daher an ſeine Teilnahme nicht zudenken. Rapid Wien, der Deutſche Fußball⸗Pokalmeiſter, wird — einer Einladung des Homburger Bürgermeiſters folgend — am 18. Juni in Homburg⸗Saar ein Gaſtſpiel geben. Ein internationales Basketballturnier richtet der TV Bad Kreuznach am 17. und 18. Juni aus. Beteiligt werden Univ. Bonn, Univ. Göttingen, TH Aachen, TH Darmſtadt, HC Bad Kreuznach, Poſt Bad Kreuznach, DV Bad Kreuz⸗ nach und eine türkiſche Studentenmannſchaſt ſein. Spaniſche und albaniſche Studenten werden ebenfalls an den Studentenſpielen 1939 in Wien teilnehmen. Rittm. W. Haſſe gewann, das Karlshorſter Heeeres⸗ Jagdrennen auf Skapaflow überlegen mit acht Längen — und kam damit in den Beſitz des Preiſes des Führers. 6. Pforzheimer Reit- und Springturnier 15000 Zuſchauer im Eutinger Tal Einen glanzvollen Abſchluß erlebte das 6. Pforzheimer Reit, und Springturnier am Sonntag. Bei herrlichſtem Sommerwetter hatten ſich nicht weniger als 15 000 Zuſchauer im Eutinger Tal eingefunden, um die ſportlichen Glanz⸗ leiſtungen dieſes Tages mitzuerleben. Auf der Ehren⸗ tribüne hatten ſich wiederum zählreiche Ehrengäſte, General Eckſtein an der Spitze, eingefunden. Das Hauptereignis des Schlußtages war das Jagd⸗ ſpringen der Klaſſe Sa um den Ring des Deutſchen Schmuck⸗ gewerbes. Rittm. Haſſe konnte auf Alant enolich ſeinen erſten Sieg erringen, auf den die Pforzheimer ſchon ſo lange gewartet hatten. Der Kurs ging über 18 ſchwere Hinderniſſe. Von den geſtarteten 45 Teilnehmern traten nur 13 zum Stechen an. Mit null Fehlern und 39,5 Se⸗ kunden ſchnitt Rittm. Haſſe auf Alant am beſten ab. /6⸗ Staf. H. Fegelein war aber auf Schorſch nur wenig lang⸗ ſamer und kam auf den zweiten Platz. Der dritte Platz fiel an die SA⸗Gruppe Sücdweſt, da SA⸗Oſchaf. Spies Diplomat ebenfalls ſicher über den Kurs ſteuerte. Ein zweiter Höhepunkt mit prachtvollen Leiſtungen war die Olympia⸗Vorbereitungs⸗Dreſſurprüfung der Klaſſe S. Sie⸗ ger wurde Strachur unter Rittm. Wilcke, der ganz her⸗ vorragend ging. Allerdings konnte Abſinth unter Rittm. Menke nur ganz knapp bezwungen werden. Der Unter⸗ ſchied in den Leiſtungen war bei beiden Pferden, die meiſter⸗ haft geritten wurden, nur ganz geringfügig. Eine Dreſſur⸗ prüfung für Reitpferde der Klaſſe S vervollſtändigten das Programm. Mit großem Beifall wurden die beiden Schau⸗ nummern, Vorführungen einer modernen ſchweren Flug⸗ abwehr⸗Batterie im Kampf mit drei Bomben⸗ und drei drei Kampfflugzeugen ſowie der„Zapfenſtreich zu Pferde“, ausegführt vom Trompeterkorps des Kav.⸗Rgts. 18 unter Leitung von Muſikmeiſter Wehmeyer. Die Ergebniſſe: Jagdſpringen Klaſſe Sa: 1. Heeres⸗Reit⸗ und Fahrſchules Alant(Rittm. Haſſe) 0/39,5; 2.„/Hauptreitſchules Schorſch (Staſ. H. Feglein) 0/39,9; 3. SA⸗Gruppe Südweſts Diplo⸗ mat(SA⸗Oſchaf. Spies); 4. ½ Hauptreitſchules Rebell(½⸗ Staf. H. Fegelein) 42,4.— Dreſſurprüfung für Reitpferde, Klaſſe 8, Abtl. B(Berufsreiter): 1. Stall Lohhofs Neſtor V(S. Hutter) 0,9; 2. Stall Friedrichshofs Tantris(SA⸗ Sthptf. Eckhardt) 1,0; 3. Frl. Müller⸗Schellenberg Was ſrommts(Fr. Stecken) 1,1.— Eignungsprüfung für Jagd⸗ pferde, Klaſſe 8, Abt. A: 1. Rittm. Brandts Hirtin(Beſ.) 3,6; 2. Dir. Müllers Arabia(SA⸗Mann Müller) 3,7 3. Stall Hirſchlings Jenſen(SA⸗Stubaf. Frick) 3,9.— Abtl. B: 1. Rittm. Menkes Aegiſt(Beſ.).4; 2. Dr. Pahls Achmed(Rittm. Stabenow) 4,9; 3. Prinzeſſin z. Lippe und sOſtf. v. Zaſtrows Huſar(/OOſtf. v. Zaſtrow) 5,1.— Olympia⸗Vorbereitungs⸗Dreſſurprüfung Klaſſe 8: 1. O. Lörkes Strachur(Rittm. Wilcke) 41,6; 2. Leeres-Reit⸗ und Fahrſchules Abſinth(Rittm. Menke) 41,5; 3. Olympiade⸗ Kleine Syort-Nachrichten 19 Syieler ſür die Nordlandfahrt Fußball⸗Länderſpiele gegen Norwegen und Dänemark Wenige Tage nach dem Endſpiel zur Deutſchen Fuß⸗ ball⸗Meiſterſchaft trägt die deutſche Nationalmannſchaft noch drei Länderſpiele im Ausland aus. Zunächſt kommt es am 22. Juni in Oslo zu einer Begegnung zwiſchen Norwegen und Deutſchland, am 26. Juni folgt in Kopenhagen das Spiel gegen Dänemark und am 28. Juni in Reval das Treffen mit Eſtſtland. Während für die Nordlandfahrt be⸗ reits die Spieler ausgeſucht ſind, ſteht die Mannſchaft gegen Eſtland noch nicht endgültig ſeſt, auf jeden Foll wird ſie aber in der Hauptſachee Nachwuchskräfte enthalten. In der Auswahl, die das ſchweree Spiel gegen Norwegen be⸗ ſtreitet, wird die Angriffsreihe Lehrer⸗Gelleſch⸗Schön⸗ Schaletzki⸗Urban verwendet, während in Kopenhagen der „Stuttgarter“ Sturm Biollas⸗Hahnemonn⸗Conen⸗Gauchel⸗ Arlt eingeſetzt werden ſoll. Die beiden Mannſchafts⸗ aufſtellungen ſind: in Oslo gegen Norwegen: Raft(Rapid Wien); Janes (Fortuna Düſſeldorf), Schmaus(Vienna Wien); Kupfer Schweinfurt 05), Goldbrunner(Bayern München), Kitzin⸗ ger(Schweinfurt 05); Lehner(Schwaben Augsbucg), Gelleſch(Schalke 04), Schön(Dresdner Sc), Schaletzki (ViR Gleiwitz), Urban(Schalke 04); in Kopenhagen gegen Dänemark: Klodt(Schalke 04); Janes(Fortuna Düſſeldorf), Streitle(Bayern München); Kupfer(Schweinfurt 05), Rohde(Eimsbüttel), Kitzinger (Schweinfurt 05); Biallas(Duisburg 48/99), Hahnemann (Admira Wien), Conen(Stuttgarter Kickers), Gauchel (Tus Neuendorf), Arlt(Riſaer SB). Neuer Sieg von Nordrud Den erſten Höhepunkt erlebte das 6. Pforzheimer Reit⸗ und Springturnier am Samstag, als ſich bei herrlichſtem Scanmerwetter rund 5000 Zuſchauer eingefunden hatten. Auf der Ehrentribüne bemerkte men u. a. Generol Eck⸗ ſtein, Oberſt im Generalſtab Hauffe, Generalmajor a. D. Keller, Oberlonoſtallmeiſter Rau, Oberſtlin. Frhr. v. Wal⸗ denſels, Oberſtleutn. Seer, SA⸗Oberſturmbannführer Frhr. v. Süßkind⸗Schwendi, Major a. D. Braun und Ma⸗ jor a. D. Vopelius. Das erſte Hauptereignis des Tages war das Zeitſprin⸗ gen der Klaſſe M, wo die Entſcheidung erſt aanz zum Schluß fiel, nochdem die Führung mehreremals gewechſelt halte. Lange ſah Rittm. Frhr. v. Lüttwitz auf Notax mit 52,2 Sek als der Sieger aus, er wurde aber donn dach noch ron /⸗Hpſtuf. W. Fegelein übertroſſen, der mit der prächtigen Stute Nordrud in 51,8, Setunden über den Kurs Südweſt beſiegt Württemberg 10:6 Württemberg verliert auf der Waage 4 Punkte— Sehr gute Kämpfe Der Gau Südweſt führte am Samstagabend in Neuſtadt im gutbeſetzten Saalbouſaal ſeinen Rückkampf gegen Würt⸗ temberg durch. Dieſe Begegnung brachte der Südweſtſtaſſel einen glücklichen Sieg, denn Württemberg mußte auf der Waage 4 Punkte abgeben. Der Leichtgewichtler Hanſer und der Mittelgewichtler Held waren jeweils 200 Gromm zu ſchwer. Im Rina koriten jedoch beide Boxer eindrucks⸗ volle Siege erringen und ganz beſonders Held wurde ſtark gefeiert, der den Neuſtadter Winter buchſtäblich zuſammen⸗ ſchlug. Winter war in dieſem Kampf kaum wieder zu er⸗ kennen, er gab mitunter eine klägliche Figur ab. Die Süd⸗ weſtler Bamberger, Rappſilber und Schöneberger waren ihren Gegnern klar überlegen. Der Halbſchwergewichtler Franz überraſchte im Kampſe gegen Maier⸗Württemberg angenehm. Beide lieſerten ſich einen Kampf, üt dem aber Auch alles lag. Die größere Ausdauer brachte Maier im Endſpurt den Sieg. Bromersberg⸗Südweſt, der im Schwer⸗ gewicht gegen Bubeck ſtartete, hat immer noch nichts hingu⸗ gelernt. Die Uekerlegenheit von Bubeck war ſo groß, daß der Ringrichter in der Mittelrunde den Kampf ſtoppen mußte. Auch den Weltergewichtler Petri hat man ſchon beſſer geſehen, während Chriſtmann in dieſer Begegnung ausgezeichnet zu gefallen wußte. Nicht unerwähnt ſoll die gute Leiſtung von Bierling bleiben, der eigentlich gegen Punktſieger über Viehl⸗JG Hanſer im Einlagekampf ein verdientes Unentſchieden er⸗ reicht hätte. Die Ergebniſſe: Einlagetämpfe: Papiergewicht: Stolleiſen ⸗Neuſtadt 8 Farbeninduſtrie Ludwigs⸗ hafen.— Fliegengewicht: Eiſen hauer⸗Kaiſerslautern Punktſieger über Müller ⸗Neuſtadt. Mannſchaftskampf Südweſt⸗Württemberg: Fliegengewichtt Bamberger⸗Südweſt Puunktſieger über Feucht I⸗Württemberg.— Bantamgewicht: Rapp⸗ ſilber⸗Frankfurt Punktſieger über Feucht II⸗Würt⸗ temberg.— Federgewicht: Schön eberger⸗Südweſt Punktſieger über Böhler ⸗Württemberg.— Leichtgewicht: Vierling⸗Südweſt kampflos Sieger. Im Einlage⸗ kampf verlor er nach gleichwertigen Leiſtungen gegen Han⸗ ſer⸗Württemberg noch Punkten.— Welaergewicht: Petri⸗ Südweſt unterlag gegen Chriſtmann ⸗Württemberg nach Punkten.— Mittelgewicht: Winter⸗Südweſt kampflos Sieger. Im Einlagekampf gewann Held⸗Württemberg Keez überlegen nach Punklen.— Halbſchwergewicht: Franz⸗ Südweſt verlor gegen Maier⸗Württemberg nach Punkten.— Schwergewicht: Bromersberg⸗Süd⸗ weſt verlor gegen Bubeck⸗Württemberg durch Abbruch in der aweiten Runde.— (Feldw. Weller) 2,6.— geſell(Beſ.) 104 9. kam. Frhr. von Lüttwitz hielt ſich auf Notar dafür aber im Glücksjagoſpringen durch einen feinen Sieg ſchadlos. Zunächſt brachte Stabswachtmeiſter Friedrich„Leuchtkäfer“ fehlerfrei über den mit 25 Hinderniſſen bis zu einer Höhe von 1,30 Meter geſpickten Kurs. Eine glänzende Zeit holte Wachtmeiſter Schuldt auf Aar 111 mit 93 Sekunden heraus, wber am Waſſergraben gab es Fehler, ſo daß damit ein gu⸗ ter Platz verloren ging. Die beſte Zeit holte dann Rittm. Frhr. v. Lüttwitz auf Notar mit 96.5 Sekunden heraus, der als Vorletzer über die Strecke ging. Vorher hatte Frhr. v. Lüttwitz bereits Kampfgeſell auf den zweiten Platz ge⸗ bracht. Hier wurde er von /⸗Hptſtuf. W. Fegelein ver⸗ vrängt, der mit Ottokar noch um einige Sekunden ſchnel⸗ ler wax. Noch weitere fünf Pferde nahmen den Kurs feh⸗ lerlos. Den Abſchluß dieſes ereignisreichen Tages, der noch mit einer Dreſſurprüfung für Reitpferde Kf. 8(Ama⸗ teure), einer Jugend⸗Reiterprüfung und einer Material⸗ prüfung f. Reitpferde aufwartete, bildete die Schaunummer „Zapfenſtreich zu Pferde“, ausgeführt vom Trompeterkorps des Kav.⸗Regt. 18 unter Leitung von Muſikmeiſter Weh⸗ meyer. Die Ergebniſſe: Materialsprüfung für Reitpferde o..: Abt. A: 1. Stall Friedrichshoofs Lohengrin(SA⸗Sthptfr. Eckhardt.0; 2. Rittm. Aegiſt(Beſ.) 2,1; 3. Rittm. Wickes Fliege(Beſ.) 2,2; Ab. B: 1. O. Lörkes Fanal(Beſ.) 2,1; 2. O. Lörkes Dorffrieden(Schultheis).3; 3. 4.(MG) In 141˙ê Roland eitſpringen Kl. M: 1.„⸗Haupt⸗ Nordrud(/⸗Hpiſtuf. W. Fegelein) 51,8; Rittm. Frhr. v. Lüttwitz' Notar(Beſ.); 3. G. Langes Roveno(Beſ.) 54,8.— Dreſſurprüfung für Reitpferde Kl. S(Amateure]: 1. Rittm. Sachenbachers Nonne(Beſ.) 0,5 2. Franz Herrſches Lapis Lazuli(Brſ.):8; 3. Heeres⸗ Reit⸗ und Fahrſchules Chorknabe(Rittm Riemann) 1,0.— Glücksiagdſpringen Kl. M: 1. Rittm. Frhr. v. Lüttwitz' No⸗ tar(Beſ.) 96,5; 2. //⸗Hauptreitſchules Ottokar(/⸗Hptſtuf. W. Fegelein 101,9; 3. Rittm. Frhr. v. Lüttwitz' Kampf⸗ reitſchules Das Jernbleiben der deutſchen Ruderer von Henlyy Die Tatſache, daß keine deutſche Rudermannſchaſt an der Regatta in Henley teilnehmen wird, hat in England großes Aufſehen, gleichzeitig aber auch ebenſo großes Bedauern ausgelöſt, weil die deut⸗ ſchen Ruderer in Henley ſtets eine große Rolle ge⸗ ſpielt haben. Die Abendpreſſe veröffentlicht die Er⸗ klärung des Reichsſportſührers, die beſagt, daß es ſich bei dem Fernbleiben der deutſchen Ruderer um keinen Boykott des engliſchen Sports handelt, ſon⸗ dern um eine interne Maßnahme. Daß es ſich nur um eine interne Maßnahme und keinen Boykott handelt, geht auch aus der Tatſache hervor, daß für die Tennismeiſterſchaften in Wimbledon eine deutſche Mannſchaft gemeldet iſt. :0 für Deutſchland Klarer Sieg unſerer Davispokalmannſchaft Mit den zwei leüten Einzel, die ven Roderich Men⸗ zel mit 611,:1,:0 gegen Shayes und von G. v. Me⸗ taxa mit 316,:0,:2,:3 gegen Wilde gewonnen wur⸗ den, nahm der Davispokalkampf zwiſchen Deutſchland und England am Montagnachmittag auf der ſonnenüberfluteten Anlage von Rot⸗Weiß Berlin ſein Ende. Das:0 ent⸗ ſpricht zweiſellos dem augenblicklichen Stärkeverhältnis im Tennis dieſer beiden Nationen. Shayes ſpielte gegen Roderich Menzel eine nur untergeordnete Rolle und brachte den Sudetendeutſchen nicht ein einzigesmal in Gefahr. Von Metaxa gewann nach dem Verluſt des erſten Satzes ſeine alte Sicherheit wiedr und war dann techniſch und taktiſch klar überlegen. Das Frankfurter Boxprogramm für den Kampftag am 11. Juni im Syortfeld iſt komplett und lautet: Sonta de Leo(Italien)—Lazet(Wien); Haymann(München)—Thieß (Mannheim); Joſt(Frankfurt/M.)— Anniballi(Ftalien); Beck(Tüſſeldorf)—Blaho(Wien); Weiß(Wien)—Remſcheid (Solingen). (Schönfiſch); 2. Smike; Komitees Inca(Rittm. Sachenbacher) 39,7; 4. Dr. Frauz Herrſchels Japis Lazuli(Beſ.)) 38,4. Kritikaſter im Preis der OB in Frankfurt/ Main Das wichtigſte Ereignis der ausgezeichnet beſuchten Frankfurter Pferderennen war am Sonntag der Pveis der Oberſten Behörde für Vollblutzucht und ⸗Rennen, ein Jagdrennen über 4500 Meter im Werte von 10 000 Mart. Sieger blieb Kritikaſter(Siebling) vor dem Schweizer Schimmel Le Rer und Stauffen. In dem ſpannenden Ren⸗ nen übernahm Kritikaſter die Führuna mit ſcharfer Fahrt, gab ſie aber in der zweiten Diagonale an Le Rex ab. Einer der Favoriten, Herzbube, ſtünzte. Das gleiche Geſchick er⸗ eilte auch Preſſes Toi und Royal Pantalion. Bei den letz⸗ ten Sprüngen lag Le Rex vorne, aber noch einmal wurde Kritikaſter aufgebracht und ſiegte ſchließlich noch mit 174 Lg. Die Ergebniſſe: 1. Preis der Gerbermühle, 2350 Mark, Amateure, 1000 Meter: 1. Lt. H. Rojahns Mädchenfreund(Beſ.); 2. Scar⸗ riff; 3. Brunhilde. Ferner: Marmolata, Seine Hoheit, Granikus, Alte Liebe. Toto: 44, 14, 15, 16:10. Lg.: 2— 2½—2. EW: 648:10. 2. Grüneburgpark⸗Hürdenrennen, 2450 Mark, 2800 Me⸗ ter: 1. H. Buchmüllers Mixer(Loffmann); 2. Forſtgraf⸗ 3. Adare. Ferner: Malve, Miß Knight, Immerdein, Toto: 59, 13, 11, 13:10. Lg.: 2½—40—. EW: 104:10. 3. Preis von der Goetheruhe: 1. Jean Thiſſens Papiniau 3. Frigga. Ferner: Sankt An⸗ dreas 2, Männeken, Stobno, Amern. Toto: 35, 18, 27, 29:10. Lg.:—1½—2. FW: 236:10. 4. Preis der OBV, 10 000 Mark, Jagdrennen, 4000 Me⸗ ter: 1. Frau A. Hörs Kritikaſter(Siegling); 2. Le Rex⸗ 3. Stauffen; 4. Horrdio. Ferner: Preſſes Toi, Gnom, Royal Pantalion, Herzbube, Voltaire 2, Bandora. Totoz 46, 12, 14, 50, 16:10. Lg.: 1½4.— 2½—1½. EW: 780:40. 5. Preis vom Tiergarten, 2750 Mark, Ausgleich IV, 3500 Meter: 1. Oberſtlt. von Metzſch' Fidalgo(B. Ahr); 2. Pa⸗ ſubio; 3. Kanzliſt. Ferner: Gaſtgeber, Sarro, Bohemien. Toto: 50, 13, 12, 23:10. Lg.:—2½—1. EW: 100:10. 6. Palmengarten⸗Jagdrennen, 2700 Mark, Ausgleich IVV Kav.⸗Rgt. 3 Spartan Lad(Lt. Täger); 2. G. Fabigs Gre⸗ gor; 3. Bärbel. Ferner: Patroklus, Nachtfalter. Toto: 25 16, 18:10. Lg.:—.— W. EW: 120:10. 7. Preis vom Mühlberg, 2350 Mark, Ausgleich IV. 1400 Meter: 1. F. Decker⸗Kandels Wagehals(A. Schäfery⸗ 2. Lauf fix; 3. Propaganda. Ferner: Romantik, Urfanſt, Beracruz, Fatima, Bellona, Burgſtolz. Toto: 78, 24, 34. 28:10. Lg.:——1/. EV: 772.10. Hoppegarten(4. Juni) 1. Weißdorn⸗Rennen. 4500. 1600 Meter. 1. Stall dorf. Ferner liefen: Schill, Ibis, Pons. Tot.: 17, 11, 14:10. Lg.:—24—2. EW: 32:10. 1. K. Stoofs Hanſaflagge(K. Narr); 2. Edelmarder: 3. Statiſt; 4. Trovado. Ferner liefen: Elch, Hepatika, Oſt⸗ Fawalla. Tot.: 34, 17, 21, 13, 15:10. Lg.: 14——159 EW: 452:10. 1. Frau H. Goetſchkes Maiflieder(J. Pinter); 2. Pen⸗ tathlon; 3. Broock. Ferner liefen: Dürer, Nadrian, 14, 3110. Lg.: 1/4——K. EB: 880:10. 4. Torero⸗Rennen. 3800 4. Zweijährige. 1000 Meter. J. Heraclea. Ferner liefen: Avkat Rein, Fortitudo, Witiges, Matterhorn, Proſenna, Colombine. Tot.: 44, 21, 15, 53:10. 5. Union⸗Rennen. 40 000. Dreijährige. 1. Geſtüt Zopenbroichs Organdy(E. Böhlke); 2. Wehr Beroſi. Advent, Sonnenorden, Marabou, Janitſchar. 6. Frauenpreis⸗Rennen. 4500 4. Allgem. Ausgleich, Verkaufsrennen. 1800 Meter. 1. H. L. Puſchs Horick(S. Dſchingis Khan, Crivelli. Tot.: 43, 17, 14:10. Lg.: K —3. EW: 88.10. Ehrenpreis und 3000 4. Aus⸗ gleich 3. 2000 Meter. miſch); 2. Sonnenkönig; 3. Pompejus. Ferner liefen⸗ Indio, Schwernöter, Maien⸗ pracht, Ortlinde. EW: 152:10. 8. Lupus Jagdrennen. 3000. Ausgleich 3. 1400 Meter⸗ 1. R. Weſterkamps Leuthen(W. Printen): 2. Staroſte: Iller, Landesvater, Paxheim, Laila, Lenard. Tot.: 194, 29, 13, 26:10. Lg.:——9H. EW: 1028:10. Berufsboxkämpfe in Leipzig 8 Im Mittelpunkt der am Wochenende in der Dei Kraft durch Freude peranſtalteten Berufsboxkämpfe ſtand die Begegnung unſeres Weltergewichtsmeiſters Guſtav 12 000 Zuſchauern gab es einen dramatiſchen Kamwf, bei dem beide Boxer in die Gefahr einer entſcheidenden Nieder⸗ gleichſtirk im Nehmen und Geben, fing aber in der 5. Runde eine Verwarnung wegen regelwidrigen Haltens auf die Bretter. Er hatte Glück, durch den Gongſchlag ge⸗ rettet zu werden. Erſtaunlich gut erholt, begangt Suvio Schlaghagel eindeckte, ſo daß diesmal Eder bis„5“ auf die Knie ging. Ausgang dieſer Runde ſah man nochmals Eder nächſte Runde zu kommen. Mit dem ihm eigenen Nery überwad der deutſche Meiſter ſeine Schwäche und holte ſich Punktſieg, der in dieſem ſchweren Kampf nach 12 Runden den Ausſchlag gab. (Bonn) über den Finnen Saari ſchon in der erſten Runde entſcheidend. In der gleichen Gewichtskliſſe erzielte Walter entſchieden. Mit dem gleichen Ergebnis trennten ſich im Schwergewicht Schönrath(Krefeld) und Artur Polter(Leip⸗ Punktſieg über Vinzenz Hower davontrug. Bielſki(So⸗ lingen) punktete im letzten Kampf des Abends Bernhardk Vierlandes Wiener Walzer(W. Printen); 2. Atis; 3. Bars⸗ 2. Nubier⸗Rennen. 3000 J. Zweijährige. 1000 Meter. pommern, Undone, Pfälzer Mädel, Quote, Gräfin D. 3. Alba⸗Jagdrennen. 4500 /. Ausgleich 2. 2000 Meter. Albatros, Harpagos, Nuber, Ricardotto. Tot.: 223, 36, 1. Hauptgeſt. Graditz' Stromauf(H. Zehmiſch); 2. Curacao; Lg.:——2. EW: 216:10. 2200 Meter. Dich; 3. P Ferner liefen: Tot.: 37, 11, 19, 13:10 Lg.: 174.— —2. EW: 64:10. Schmidt); 2. Prinzregent; 3. Feuereifer. Ferner liefen: 7. Aventin⸗Rennen. 1. Fr. Hüners Troajner(5. Zey⸗ Armenienne, Athanagild, Tot.: 34, 13, 15, 17:10. Lg.:——2. Altvater; 4. Weldfriede. Ferner liefen: Biene, Duzte, 5 eirtebarr Meſſehalle in Zuſammenarbeit mit der NS⸗Gemeinſchaſt Eder mit Finnlands Olympiaſieger Sten Suvio. Vor lage kamen. Der weitaus füngere Suvio erwies ſich als ein. In der 7. Runde mußte Suvio ſchwer angeſchlagen die 8. Runde, in der er ſofort den Deutſchen mit einem angeſchlagen auf dem Boden und er hatte alle Mühe, in die ſogar noch die beiden Schlußrunden für ſeinen verdienten In den übrigen Kämpfen ſiegte im Mittelgewicht Stein Müller(Geraſ gegen Karl Maier(Singen) nur ein Un⸗ zig), während Paul Wallner(Düſſeldorf) einen knappen (Leipzig) in der 8. Runde aus. Reichstrainer Kefer in Mannheim Vom 9. bis 15. Juni führt der Reichstrainer Kefer in Mannheim einen Gaulehrgang für Waſſerſpringen durch, zu deſſen Beſuch der Gauobmann für Springen alle Mann⸗ heimer Springer auffordert. Der Kurſus beginnt am Freitag, dem 9. Juni, abends 19.30 Uhr. Die Teilnehmer treffen ſich in der Vorhalle des Städt. Hallenbades. An dem Lehrgang nehmen teil der zur Olympia⸗Kernmann⸗ ſchaft gehörende Otto Volk, TBM 1846, ſowie bedeutende Könner der badiſchen Nachwuchsſpringer. Der Hochſchul⸗Städteachter in Frankfurt a. M. wird am 25. Juni ausgetragen. Es ſtarten die Mannſchoften der Univerſitäten Bonn, Frankfurt und Heidelberg. Bonn bat den Wanderpreis zu verteidigen. N S r* e RRKX S 4 AeSKLen W n. KAKKe anr SSSSSoaKeeSKen eeer neeeerrnee Dienstag, 6. Juni 1939 Iise Bergbau A6 Rekorddkohlenförderung— Wieder 7% Dividende Nach dem Bericht ſorderte das Jahr 1038 von dem deut⸗ ſchen Braunkohlenbergbau eine weitere beträchtliche Stei⸗ gexung ſeiner Leiſtung. Die deutſche Braunkohlenför⸗ derung ſtieg infolgedeſſen auf einen bisher nicht erreichten Höchſtſtand von 165 Mill. To. Auch die Kohlenförderung der Ilſe im Berichtsjahr übertraf alle bisherigen Jahres⸗ jörderungen mit 12,82(i. V. 1937: 10,53) Mill. To. Der Rohkohlenabſatz betrug 2,08(2,61) Mill. To., die Brikett⸗ erzeugung 2,97(2,77) Mill. To., der Brikettabſatz 2,91 (2,79) Mill. To., die Stromerzeugung 194,98(180,04) Mill. 1Wh, der Stromabſatz 54,27(47,44) Mill. kWh, die Ziegel⸗ herſtellung 17,29(17,80) Mill. Stück, der Ziegelabſaß 16,91 (18,16) Mill. Stück. Die verhältnismäßig ſtarke Steigerung der Kohlenförderung war dadurch bedingt, daß bei dem Hauptabnehmer, der Geſellſchaft mbch, welche im Berichts⸗ jahr den Betrieb wieder aufnahm, mit Rohkohle verſorgt werden mußte. Der Brikettabſatz verbeſſerte ſich gegen⸗ über 1997 dank des namhaft größeren Bedarfs der indu⸗ ſtriellen Brikettverbraucher, blieb indeſſen hinter der Er⸗ zeugung inſolge zeitweiliger Verſandſchwierigkeiten etwas zurück. Auch die Sromerzeugung mußte Sehei ert werden, um dem größeren Bedarf der Abnehmer un Ver eigenen Betriebe zu genügen. Die Erzeugung und der Abſatz der Ziegeleien blieben gegnüber 1937 zurück, weil eines der Werke wegen Umbaues in Verbindung mit dem Neuauf⸗ ſchluß einer Tongrube ſtark eingeſchränkt arbeitete. Zum 31. Dezember 1938 wird ein Rohüberſchuß von 39,02(33,78) Mill. ausgewieſen, hinzu kommen 0,14(0,13) Mill./ Erträge aus Beteiligungen, 126(1,10) Mill. 4 Zinſen, 0,39(0,40) Mill. ao. Erträge, auf der Gegen⸗ ſeite erforderten u. a. Löhne und Gehälter 13.47(12.40) Mill. /, ſoziale Abgaben 3,07(2,69) Mill. /, Abſchreibun⸗ gen auf Anlagen und Wertverminderung der Grubenfel⸗ der 6,27 65.13) Mill. J, Steuern 8,58(6,18) Mall. 4, ag. Aufwendungen 3,36(4,04) Mill. //. Nach 1,08 Mill. Ju⸗ biläumszuwendung an die Gefolgſchaft verbleiben ein⸗ ſchließlich 568 930/ Vortrag aus 1937 an Reingewinn 5,38 (5,36) Mill.%, woraus der auf den 13. Juni angeſetzten HV. die Ausſchüttung von wieder 7 v. H. Dividende auf im Umlauf efindliche 27(von 283) Mill. Stammaktien, 6 v. H.(wie im.) guf nom. 10 Mill. Vorzugsaktien, 7()w. H. auf die Inhaber der im Umlauf befindlichen nom. 31046400/ Genußſcheine vorgeſchlagen werden; zum Vortrag gelangen dann noch 574135 l/. Ferner ſoll die HV. über Einziehung der Vorzugsaktien Beſchluß faſſen. Im Jahre 1099 iſt das Unternehmen auf nahezu allen Arbeitsgebieten beträchtlich ſtärker beſchäftigt als in der Kleichen Vorjahreszeit. Musſersaß für Handwerkskammern Der Vorsitzende wird nur noch iur 2 Jahre beruien Der Reichswirtſchaftsminiſter hat durch Runderlaß eine Muſterſatzung für die Handwerkskammern erlaſſen und die Kammern angewieſen, ſie in beſtimmten Grenzen gebiets⸗ weiſe zu ergänzen. Durch die Muſterſatzung wird an Stelle der bisher beſtehenden ſtark von einander abweichenden Satzungen eine reichseinheitliche Regelung beſtimmt. Da⸗ bei zeigt die Muſterſatzung aber auch einige wichtige Neue⸗ rungen. So haben die Handwerkskammern die Pflicht, als einheitliche Bezeichnungen nur die als Handwerkskammer mit der Ortsangabe zu führen, z. B.„Handwerkskammer Karlsruhe“ und nicht etwa„Badiſche Handwerkskammer“. Der Vorſitzende und ſeine Stellvertreter werden künftig nicht mehr unbeſchränkt, ſondern nur auf die Dauer von zwei Kalenderjahren berufen. Die Wiederberufung iſt zu⸗ läſſig. Für den geſchäftsführenden Beamten iſt nunmehr die Bezeichnung„Geſchäftsführer“ feſtgelegt worden. We⸗ nigſtens der Geſchäftsführer, der Kaſſenleiter und ein Rechnungsbeamter müſſen zu Beamten ernannt werden. Von⸗ weſentlicher Bedeutung iſt, daß für die Zahl und die Art der zu ſchaffenden Beamtenſtellen und für die un Frage kommenden Beſoldungsgruppen nicht die der⸗ Reitige Zähl der zur Handwerkskammer gehörenden Be⸗ triebe, ſondern die Zahl der am 1. Jannar 1938 vorhan⸗ denen Handwerksbetriebe maßgebend iſt. Zu dieſer An⸗ ordnung ſah ſich, wie das„Deutſche Handwerk“ bemerkt, der Reichswirtſchaftsminiſter veranlaßt, weil die Zahl der in den Handwerkskammern gehörenden Handwerksbetriebe ſtändig abnimmt und auf Grund der Verordnung über die Durchführung des Vierjahresplans weiter abnimmt, wäh⸗ rend im Gegenſatz dazu den Handwerkskammern fortgeſetzt neue Arbeitsgebiete zufallen. Die Frauenarbeii Gegenüber 1953 um 33,2 gesſiegen Nach der Induſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsamts waren im Jahre 1938 in der Induſtrie des Alt⸗ reichs 7325 000 Arbeitskräfte beſchäſtigt; davon waren 1846 000 Frauen, alſo etwas mehr als ein Viertel der Ge⸗ ſamtzahl. Im Jahre 1933 dagegen waren unter 100 be⸗ ſchäftigten Arbeitskräften 29,3 Frauen. Der Anteil der weiblichen Arbeitskräfte an der induſtriellen Gefolgſchaft ging, awie im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ be⸗ richtet wird, bei ſteigenden abſoluten Zahlen von 1933 bis 4936 ſtändig zurück, nämlich im Jahresdurchſchnitt von 20,3 auf 24.7 v. H. der Geſamtzahl der Arbeitskräfte. Von Juni 1986 bis zur Jahreswende 1936⸗37 nahm der Anteil der Frauenarbeit beachtlich zu und hielt ſich ſeitdem auf etwa gleicher Höhe(im Jahresdurchſchnitt bei 25.2 bis 25.3 v..) Die Entwicklung im zweiten Halbjahr 1998 ſcheint jedoch darauf hinzudeuten, duß in der Induſtrie der Anteil der weiblichen Arbeiter infolge des Mangels an männlichen Arbeitsträften langſam anſteigen wird. Eine ähnliche Entwicklung wurde in der geſamten ge⸗ werblichen Wirtſchaft beobachtet; nach der Krankenkaſſen⸗ ſtatiſtit hat ſich der Anteil der Frauenarbeit an der Geſamt⸗ zahl der Arbeiter und Angeſtellten von 35,2 v. H. im Jahre 1939 auf 31,2 v. H. im Jahre 1936 vermindert. Im Jahre 1937 blieb er unverändert, im Jahre 1038 nahm er um 6,½1 v. H. zu. Entſcheidend für die erſte Phaſe dieſer Entwicklung waren einesteils die ſtaatlichen Maßnahmen zur Vermin⸗ derung der Arbeitsloſigkeit, andernteils arbeits⸗ und be⸗ völkerungspolitiſche Maßnahmen, die zur Folge hatten, daß die Beſchäftigung der Männer ſtärker ſtieg als die der Frauen. Der Auftrieb der Wirtſchaftstätigkeit erſaßte vor allem die Produktionsgüterinduſtrien, in denen die Frauenarbeit ſeltener iſt als in den Verbrauchsgüter⸗ induſtrien. Bei dem ſtarten Auftrieb der induſtriellen Ar⸗ beit ünter dem neuen Vierjahrsplan machte ſich verſchie⸗ dentlich ein Mangel an Fachareitern, vor allem in den Produttionsgüterinduſtrien, bemerkbar, dem nur durch einen planmäßigen Einſatz aller verſügbaren Kräfte be⸗ gegnet werden konnte. Die den ſtaatspolitiſch wichtiges Induſtrien zur Verfügung geſtellten Kräfte wurden zum Teil durch Einſtellung von Frauen erſetzt; zum Teil wurde die Zahl der weiblichen Gefolgſchaftsmitglieder auch in den Produktionsgüterinduſtrien ſelbſt und im Zuge der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung ebenſo in den Vex⸗ brauchsgüterinduſtrien beachtlich erhöht.— In den Pro⸗ duktionsgüterütduſtrien hat ſich der Frauenanteil, der im Jahre 1933 11,4 v. H. betrug, nach dem Tiefſtand im Jahre 1936 mit 9,2 v. H. im vergangenen Jahre wieder auf 9,0 v. H. erhöht. In den Verbrauchergüterinduſtrien war der Rückgang des Frauenanteils(niedrigſter Stand 1905 mit 49,2 v..) ſchon 1 voll aufgeholt, im Jahre 1938 wax der Anteil der weilichen Arbeitskräfte mit 50,8 v. H. um 0,7 v. H. höher als 1933. Die Zahl der in der Induſtrie beſchäftigten Frauen iſt von Jahr zu Jahr geſtiegen; ſie erhöhte ſich bis 1988 gegenüber dem Jähresdurchſchnitt 1933 um 53,2 v. H. In den Produktionsgüterinduſtrien ſtieg die Zahl der be⸗ ſchäſtigten Arbeiterinnen um 82,9 v.., in den Ver⸗ brauchsgüterinduſtrien um 35,8 v. H. Belebie Geschäfislage in der Bheinschiflahri Nach dem Bericht der niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort über die Betriebslage der Rheinſchiffahrt im Mai iſt in der allgemeinen Verkehrs⸗ und Betriebslage der Rhein⸗ ſchiffahrt gegenüber dem Vormonat eine Belebung feſt⸗ ſellſ 5 zuſtellen. Der Rheinwaſſerſtand war während der ganzen Berichtszeit recht günſtig, ſo daß die Fahrzeuge volläſtig ausgenutzt werden konnten. Am Oberrhein waren vorübergehend Hochwaſſererſcheinungen zu beobachten, die ſich teilweiſe ſtörend auswirkten. So mußte die Neckar⸗ ſchiffahrt vorübergehend eingeſtellt werden. Die Verladungen von Brennſtoffen, insbeſondere von Koks, waren in Auswirkung der am 1. d. M. in Kraft getretenen Sommerrabatte des Kohlenſyndikats recht umfangreich. Die Kohlen⸗ und Kokstransporte zur Schweig vollzogen ſich Anfang des Monats im Umfange des Vor⸗ monats, ließen jedoch ſpäter nach, da das Kohlenſyndikat anderweitige Verpflichtungen zu erfüllen hatte. Infolge der regeren Brennſtoffverladungen war Kahnraum dau⸗ ernd gefvagt, insbeſondere waren Kähne kleiner und mitt⸗ lerer Größen durchgehend knapp, ſo daß der Nachfrage nicht immer entſprochen werden konnte. Die Getreide⸗ ankünfte bei den Getreideſpeditions⸗ umd ⸗umſchlagsbetrie⸗ ben waren etwas größer als im Vormonat. Die Kies⸗ vepladungen ab Niederrhein in Richtung Kölner Revier und Mittelrhein ließen nach und ſind z. Zt. nur noch von geringer Bedeutung. An den Steinplätzen des Mittel⸗ rheins und im Neuwieder Becken iſt das Geſchäft berg⸗ und talwärts bereits lebhafter geworden. In Rotterdam war die Verladetätigkeit in der Anfuhr von Maſſengütern im allgemeinen recht lebhaft; ſehr umſangreich waren ins⸗ beſondere gegen Ende des Monats die Erzankünfte. Das Schleppgeſchäft geſtaltete ſich bei den umfangrei⸗ chen Verladungen im großen und ganzen befriedigend, wenn auch der hohe Waſſerſtand den Umlauf der Boote etwas beeinträchtigte. Die Boote konnten im allgemeinen ohne nennenswerten Aufenthalt beſchäftigt werden. Die Schlepplöhne vermochten ſich jedoch nicht entſprechend zu verbeſſern und blieben unverändert. Die Notierungen auf dem Ruhrorter Frachtenmarkt waren bei dem andauernd günſtigen Waſſerſtand ebenfalls unverändert. In Rotterdam gingen ſie gegen Monats⸗ mitte trotz dem lebhaften Geſchäſt etwas zurück, um mit den ſehr umfangreichen Erzankünften gegen Monatsende die anfängliche Höhe wieder zu erreichen. Die Beſchäftigung im Güterboots⸗ verkehr war regelmäßig; das Ladungsangebot genügte jedoch nicht immer, um den vorhandenen Laderaum voll zu beſchäſtigen. Der Rheinſeeverkehr vollzog ſich in normaler Weiſe. Der günſtige Waſſerſtand ermöglichte volle Ab⸗ ladung der Fahrzeuge bis Köln. Württembergiſche Transport⸗Verſicherungs⸗ Geſell⸗ ſchaft übernimmt Badiſche Aſſecuranz⸗Geſellſchaft und Schiffahrts⸗Aſſecurauz⸗Geſellſchaft Kapitalerhöhung um 1,05 Mill. 4 Die Württembergiſche Transport⸗Verſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaft, Heilbronn, beruft ihre o. HV für 1988 auf den 24. Juni d. J. ein. Zur Beſchlußfaſſung ſteht auch die Verſchmelzung mit der Badiſchen Aſſecuranz⸗Geſellſchaft KG, Mannheim, und mit der Schiffahrts⸗Aſſecuranz⸗Geſell⸗ ſchaft Ac, Mannheim, durch Uebernahme der Vermögen beider Geſellſchaften als Ganzes unter Ausſchluß, der Ab⸗ wicklung auf die berichtende Geſellſchaft. Die Verſchmelzung erſolgt in beiden Fällen mit Wirkung vom 1. Januar 1939. Der Badiſchen Aſſecuranz⸗Geſellſchaft werden Aktien der Württembergiſchen im Verhältnis:1— d. h. für 600 14 Aktien der Badiſchen 300/ Aktien der Württembergiſchen, der Schiffahrts⸗Aſſecuranz⸗Geſellſchaft im Verhältnis 11 gewährt. Zur Durchführung der Uebernahme nimmt die Württembergiſche Transport⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft eine Kapitalerhöhung im Betrage von 890 000/ vor. Darüber hinaus ſollen weitere 160 000“ neue Aktien unter Aus⸗ ſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre begeben werden, ſo daß insgeſamt eine Kapitalerhöhung um 1,05 auf 3,05 Mill⸗ Mark zur Beſchlußfaſſung ſteht. Im Rahmen der Satzungs⸗ änderungen iſt auch eine Firmenänderung vorgeſehen. Die beiden nunmehr in der Württembergiſchen Trans⸗ port⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft aufgehenden Unternehmen haben ihre Hauptverſammlungen, auf deren Tagesord⸗ nungen die entſprechenden Vorſchläge ſtehen, am 23. Juni in Mannheim. 4 Allgemeine Bangeſellſchaft Lenz u. Co.(Kolonial⸗Ge⸗ fty, Berlin. Der Auſſichtsrat beſchloß, der HV am 23. Juni für 1938 eine Dividende von 7 v. H.(i. B. 6 v..) auf die Vorzugsanteile und von 7½ v. H.(6/½5 auf die Stammanteile in Vorſchlag zu bringen. * Deutſche Ton⸗ und Steinzeng⸗Werke Ab, Krauſchwitz (Oberlanſitzz. Der AR beſchloß, der HVam 26. Juni die Verteilung einer Dividende von 8 v H.(wie i..) vor⸗ zuſchlogen. Auch dieſe Geſellſchaft iſt mit einem guten Auf⸗ tragsbeſtand in das neue Geſchäftsjahr eingetreten. Auf⸗ tragseingang und Umſatz haben ſich in der Zwiſchenzeit ebenfalls befriedigend entwickelt. * Kapazitätsausweitung und Ertragsverbeſſerung bei den Aktiengeſellſchaften im Geſchäftsjahr 1937/38. In den Abſchlüſſen der deutſchen Aktiengeſellſchaften für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1997/8 ſpiegeln ſich die hohen Anforderungen wider, die der zweite Vierjahresplan und die Wehrhaft⸗ machung an die Privatwirtſchaft ſtellen. Nach einer Unter⸗ ſuchung des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirtſchaft und Statiſtik“, die zwar nur einen geringen Teil des geſam⸗ ten deutſchen Aktienkapitals, darunter jedoch die bedeu⸗ tendſten Unternehmungen der mit Steinkohlenbergbau ver⸗ bundenen Eiſengewinnung und der elektrotechniſchen In⸗ duſtrie erfaßt, haben die Jahresgewinne bei den unter⸗ ſuchten Geſellſchaften um 12 v. H. zugenommen. Der durchſchnittliche Jahreseingewinn iſt von 5,0 auf 5,3 v. H. des Eigenkapitals geſtiegen. Jahresverluſte ſind kaum noch zu verzeichnen. In der vorſichtigen Dividendenpolitik hat ſich im ganzen geſehen allerdings nichts geändert; die Ausſchüttungsquote iſt die gleiche geblieben wie im Vor⸗ jahr(71 v. H. des Reingewinns). Auch in den Bilanz⸗ konten der erfaßten Unternehmungen iſt die weitere Ge⸗ ſchäftsbelebung deutlich erkennbar. Vor allem haben infolge Ausdehnung des Produktionsapparates die An⸗ lagen bei einigen Induſtriezweigen beträchtlich zugenom⸗ men. Bei bedeutenden Geſellſchaften der mit Steinkohlen⸗ gewinnung verbundenen Eiſeninduſtrie wurden neue Be⸗ teiligungen zur Erweiterung der Rohſtoffbaſis eingegan⸗ gen. In der elektrotechniſchen Induſtrie haben große Unternehmungen Wertpapiere zu Inveſtitionszwecken verwendet. Die fortgeſetzte Wirtſchaftsbelebung zeigt ſich aber auch in der Zunahme der Vorräte und der For⸗ derungen ſowie der Verpflichtungen aus dem lauſenden Geſchäftsbetrieb. Der wachſende Geſchäftsumfang iſt ſer⸗ ner auch in den in beträchtlicher Höhe neu gebildeten Rück⸗ ſtellungen erkennbar. Waren unel Märkte Nannheimer Geireidegroſßmarki Mannheim, 5. Juni. Die Erwartungen, daß die Er⸗ höhung derWeizen⸗Vermahlungsquote zu einer verſtärkten Einkaufstätigkeit der Mühlen führen würde, hat ſich bis jetzt noch nicht beſtätigt, zumal die neuen Zuteilungen durch die Reichsgetreideſtelle den Bedarf der Mühlen gedeckt haben. Auch hinſichtlich der Qualität ſind die Vorräte der Mühlen genügend. Angeboten war hauptſächlich mittel⸗ deutſcher und norddeutſcher Weizen, während aus Südweſt⸗ deutſchland weniger am Markt war. Verſchiedentlich war auch Kleberweizen zu haben, der glatt Unterkunft fand. Für Futterweizen badiſcher Herkunft war am Niederrhein kaum mehr Aufnahmeneigung, auch in Baden ſelbſt ſcheint der Bedarf geringer geworden zu ſein, wobei die Preiſe eine erhebliche Rolle ſpielen. Auch der Roggenmarkt lag ziemlich ruhig, doch waren hier eher einige Umſätze an kleinere Mühlen zu bemerken ſowie einige Ergänzungskäuſe von Großmühlen. In allen und Motorſchiffs⸗ dieſen Fällen wurde ausſchließlich norddeutſcher Roggen gekauft.— Futterroggen war weiter angeboten. Die Käu⸗ ſer legen großen Wert darauf, nur gut lagerfähigen Roggen zu erhalten; bei der Beſchaffenheit der ſüddeutſchen Futterroggen⸗Qualitäten konnte dieſe Forderung nicht immer erfüllt werden. Braugerſte und Induſtriegerſte hatten keine Umſätze mehr aufzuweiſen, da auch die verlängerten Friſten für das Induſtriegetreide⸗Geſchäft nunmehr abgelaufen ſind. Die noch vorhandenen Beſtände müſſen jetzt zu Futter⸗ zwecken verwandt werden; es iſt aber nicht mehr viel vor⸗ handen. Auch ſcheint die Landwirtſchaſt ihre eigenen Vor⸗ räte lieber für ſich zurückbehalten zu wollen als ſie an den Markt zu bringen, und ſchafft ſich damit eine befrie⸗ digende Futterreſerve. Der Großhandel verfügte noch über einige Mengen von Abfallgerſte, die gern aufgenom⸗ men wurde. Hafer iſt weiter in reichem Maße angeboten. Käufer finden ſich nur für wirklich gute Partien, hauptſächlich für unverregneten norddeutſchen. Neuerdings hat die Heeres⸗ verwaltung verſchiedentlich wieder gekauſt, ſo daß wenig⸗ ſtens regional einige Erleichterungen eingetreten ſind. Nach dem gegenwärtigen Felderſtand zu urteilen, iſt eine vecht gute Mittelernte zu erwarten. Die Auswin⸗ terungsſchäden, die an änderen Orten beſonders bei der Wintergerſte erheblich ſein ſollen, halten ſich in Baden in durchaus erträglichen Grenzen. Beſonders gut iſt, bis jetzt wenigſtens, der Hafer vorangekommen. Am Mehlmarkt iſt die Nachfrage nach Weizenmehl wei⸗ ter verhältnismäßig ſtetig. Nach Anſicht der Mühlen, dürſte auch die Quote von 7 v. H. noch nicht ausreichen, den vorhandenen Bedarf zu decken. Die Abrufe ſind jeden⸗ falls recht gut, und vielſach ſind die Verteiler im Verkauf an ihre Kunden vorſichtig, um auch am Monatsende die an ſie herantretenden Anſprüche noch befriedigen zu kön⸗ nen. Erfreulicherweiſe ſind auch die Abrufe in Roggen⸗ mehl beſſer als in den Vormonaten. Zu einem erheblichen Teil dürſte dies auf jahreszeitliche Einflüſſe zurück⸗ zuführen ſein, da ſich um dieſe Zeit regelmäßig die Mehl⸗ nachfrage etwas zu heben pflegt. 3 Am Futtermiktelmarkt iſt die Verſorgung mit Kleie und Futtermehl noch nicht beſſer geworden. Biertreber und Malzteime, bei denen das Angebot gar nicht einmal groß iſt, blieben ziemlich vernachläſſigt. An Zuckerſchnitzeln waren insbeſondere Trockenſchnitzel für prompte Lieſerung geſucht, aber kaum zu haben; die Verſorgung mit Steſſen⸗ ſchnitzeln und vollwertigen läßt ſich leichter bewerlſtelligen. Die Käufe für Herbſt halten ſich in dem im letzten Bericht umriſſenen Rahmen. Geflügelmiſchfutter ſowie Legemehl wurden nach wie vor lebhaft gekauft. Die Belieſerung des Marktes mit Stroh bleibt reichlich. Auch Heu iſt jetzt beſſer zu haben, nachdem ſchon neues Heu be⸗ reitſteht und die Grünſutter⸗Verſorgung den Heu⸗Bedarf hat geringer werden laſſen. Rotterdamer Getreidenotierungen vom 5. Juni. (Cig. Dr.) Weizen(in Hfl, per 10 Kilo) per Juli 8,75; Sept. 4,00 Br.; Nov. 4,172; Jan. 4,30.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Juli 89,50; Sept. 90; Jan. 92,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Juni.(Eig. Dr.) Juni 510; Juli 497; Auguſt 477; Sept. 468; Okt. 462; Nov. 451; Dez. 451; Jan.(40) 451; Febr. 451; März 452; April 456; Mai 454; Juni 454; Juli 454; Okt. 451; Jan. (41) 451; März 451, Tendenz ſtetig. * Schweinemärkte. Weinheim: Zuſuhr: 146 Läufer und 121 Milchſchweine. Preiſe: Läuferſchweine 32—47, Milch⸗ ſchweine 23—28 das Stück.— Eppingen: Zufuhr: 130 Milchſchweine und 83 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 48 bis 65, Läufer 70—87 /1 bas Paar. * Der Hafenumſchlagsverkehr in Lubwigshafen⸗Rh. be⸗ trug im Mai 452574 To. Davon entfallen 942 170. To. auf die Zufuhr(310.742) To. zu Berg, 31 427,5 To. zu Tal) und 10 404 To. auf die Afuhr(4176 To. zu Bera, 106 228 To. zu Tal). Im erſten Halbjahr 1939 beziſſerte ſich der Geſamt⸗ umſchlag auf 2 501 179,5 To., was gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorfahres ein Mehrumſchlag von 202087,5 Tonnen bedeutet. Geid- und Devisenmarki Paris, 5. Juni.(Schluß amtlich. London 176.74 Belgien 642.50 Oslo 887.25 Neuyork3773.— Schweiz 851,87 Stockholm 910.50 Berlin 1515.— Kopenhagen 788,75 Syanien Italien 1197,2 Holland 2017,50 J Warſchau 713,— London, 5. Juni.(Schluß amtlich). Neuvork 468.51 Liſſabon 110,18 Hongkong 1,300 Montreal 469.31 Helſingfors 226,80 Sch anghal 0,831 Amſterdam 879,02 Budapeſt 2362, Dokobama 4 Paris 176,73 Belgrad„— Auſtralien 125,— Vrüſſel 2751,75 J Sofia 280,— Mexiko— Italien 8909,.— J Moskan 2475, Montevideo 1850, Berlin 1167.75 JRumänien 655.— Valparaiſo 117.0 Schwei) 2074,75 Konſtantin 580,— Buenos Spanien 4225,— J Athen 548.— auf London 200, Hopenbagen 2240,— J Warſchan 2475.— Südafrika 100,12 Stockholm 1942,12 BuenosAires] 1700,— Cslo 989,— Rio de Jan. 1 361.— NMeialle BSamburger Melallnolierungen vom 5. Juni 1 Banca- u. gri eld Kupſer ſetraitsſinn W Briefy GeldſBriefſGeld Hüttenrohzint wp. 100 69/17,25/17,25 Januar.. Feinſilber(RM per kg)..90/30,00 Februa!..[Feingold(Rm per g)...84 2,79 März 58„ Alt⸗Platin(Abfäule) April RE. Circapr. RM per g⸗.50..— Mat ee. e Techn. reines Platin 5 53.—53.— 290,00290, 0 Detailpr.(RM per 9..27 3,52 Juli 53,—53.— 290,00290,0 Auguſt 35.—53.—200.0200.0 6co 7 Septemberſ53,—53, 290,00200,0] Antimon Regules chineſ⸗ Oktober 53.—53.—250,00290,0 Eper 15) 61. Novemben 453,—53.— 290,00290,0 Queckſilber(Lper. Flaſche) 7755 Dezember. 9... Wolframerzchinee in 451.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 5. Juni für eine Unze Feingold 148 ſh. 4½ d= 86,6510 /, für ein Gramm Feingold demnach 57,2444 Pence= 2,78589 l. Am Montag wurde in London Gold im Werte von 362 000 Pfund Sterling zu einem Preiſe von 148/4½ ſh. pro Unze fein verkauft. Frachienmarki Duisburg-Ruhrort An der heutigen Börſe war die Nachfrage für Reiſen bergwärts ſehr rege. Es kamen jedoch ausſchließlich nur Kähne mittlerer Größe in Frage. Außerdem beſteht noch Nachfrage für größeren Kahnraum für Reiſen bergwärts. Für talwärts war die Nachfrage mäßig. Die Berg⸗ und Talfrachten blieben mit 1/ je Tonne Baſis Mannheim und Rotetrdam unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 80 bzw. 90 Pig. nach Mainz und 90 Pfg. bzw. 1% nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt noch immer 10 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotter⸗ dam. Dageobaleaclen Dienstag, 6. Juni Nationaltheater: 20 Uhr„Oeſterreichiſche Tragödie“. Libelle: 2d30 Uhr Kabarett und Tanz. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproſektors. Aula: 20.15 Uhr Vortrag von Prof. Lacroix⸗Heidelberg: „Völkiſche Zeitenwende“. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel Libelle, Brückl, Palaſtkafſee „Rheingold“. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt:„Die Pfingſtorgel“.— Alhambra:„Ich ver⸗ weigere die Ausſage“.— Schauburg:„Der Mann, von dem man ſpricht“.— Palaſt: Capitol und Scala: 5 Gloria:„Der, Florentiner Hut“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet van 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. „Abentener in Alaska“.— Ngv. 92; „Silveſternacht am Alexanderplatz“.— HaNDELS- α WIRTSCHAFTS-ZTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 250 Dhein-Mainische Abendbörse Sun Frankfurt, ö5. Juni Im Abenobörſengeſchäft kamen mangels Anregung nur wenige amtliche Notierungen 95 Von Bergbau Stahlverein 10096(— 76), Rheinſtahl 74 v. H. abgeſchwächt bei 128, ohne Veränderungen notierten Buderus 97, Deut⸗ ſche Erdöl 121,25. Die Farbenaktie konnte ſich auf Baſis der Mittagsſchlußnotierung mit 149,75 behaupten, ebenſo Vereinigte Deutſche Metallwerke mit 171. Bemberg zogen v. H. auf 131½ an, dagegen gaben je v. H. nach Metallgeſellſchaft bei 112, Scheideanſtalt bei 202. Groß⸗ banken unverändert und zwar Deutſche Bank 111½, Dres⸗ ner Bank 105,50, Commerzbank 1057/6. Elektropapiere waren kaum beachtet; ohne Veränderungen Mainkraftwerke 89,50 und Felten bei 137, Geſfürel ½ v. H. erhöht mit 129. Autoaktien gut gehalten; ſo Adlerwerke Kleyer 100, BMW 13094. Zu erwähnen ſind daneben noch Demag 141(plus), Weſtdeutſche Kaufhof 10397(—), MAN 140,50(—), unv. Hartmann u. Braun 122. Am Rentenmarkt ergaben ſich keine Veränderungen; Reichsbahn⸗Vorzugsaktien 12296, Umſchuldungsanleihe 9376. Prunkräume im Oſtflügel und Sammlungen antiker Kunſt neu eröffnet. 3 Theatermuſeum E 7, 20: Geöffnet von 10—13 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergsei. Städtiſche Kunſthalle: Gebſſnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 18, 15 bis 17 und 10.30 bis 21.30 Uhr. Städtiſche Schloßbücheret: Ausleihe von 11—13 und 17 Pis 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr. 905 Gedächtnisausſtellung für Joh. Gottlieb Fichte. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffner von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Ausſtellung Mannheimer Künſtler. Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 10.30 bis 12.30 Uhr Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. iugendausleihe: Geöffnet von 14 bis 17 Uhr. Jugendbücherei, R 7, 46: 16 bis 20 Uhr. Städtiſche Muſikbücherei, C 2, 1: Noten⸗ und Bücheraus⸗ gabe, Leſeraum und Schallplattenraum geöffnet von 10 bis 13 und von 16—19 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3. 1: Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Einbruh der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16—18 Uhr und 20—22 Uhr Konzerte. Neuer Markt: Märchenſtadt Liliput. 9e2 Geöffnet von 10 kis 20 Uhr. Bis Ein⸗ Oſtmark⸗Sieblung, Gartenſtadt: 18 Uhr Richtſeſt des neuen Volkswohnungs⸗Blocks. Vfalabau⸗Kaffeehaus: Dilettanten⸗Abend Bayeriſcher Hieſl: Gaſtſpiel einer italieniſchen Kapelle. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Gelellſchaftshauſes: Geöftnet 10 bis 20 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Die Pfingſtorgel“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Der Vierte kommt nichth.— Ufa⸗Rheingold: „Bel ami“.— Union⸗Theater:„Mit Paulen und Trom⸗ peten“.— Atlantik:„Im ſiebenten Himme!“ Heidelberger Neranſtaltungen Heute Städt. Theater: Heute keine Vorſtellung. Kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung„Gemälde des 19. Jahrhunderts“. Haus der Kunſt: Ausſtellung Slevogt und Grimm(Mudau) Aus den Kinos: Capitol:„Eine Nacht im Mail.— Schloß⸗Filmtheater: „Marguerite;“.— Gloria:„Die Dſchungel⸗Prinzeſſin“— Kammer und Odeon:„Jeweils neues Programm. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 6. Juni. Das europäiſche Hochdruckgebiet hat ſeinen Schwerpunkt ſüdoſtwärts auf das Feſtland verlagert. Demgemäß kann mit dem Aufkommen einer Sübdoſt⸗ bis Süoſtrömung gerechnet werden, ſowie mit ſtarkem Luftdruck⸗ fall von Südweſten her. Da ei bleibt der Hoch⸗ druckeinfluß noch vorherrſchend und die Witterung bei uns heiter, doch nimmt die Neigung zu örtlicher Gewitterbildung zu. Vorausſage für Mittwoch, 7. Juni Im allgemeinen heiter und tagsüber ſehr warm, Neigung zu örtlicher Gewitterbildung, Winde meiſt aus Südoſt und Süd. 8 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni RMhein-Pege 2. 2,4 5. 6[Mbem e 3 4 E E ee eeeeee Rheinſelden.16/3,173 10/3.123,.17 Kaub 3,19..082.982,92 8 55 3,17ʃ3,19/3,17.3 20 Klnn 3,11.972.852.70 ehl 8.65/3 64/3.623.62* Paxau“...35,245.105145.10 r annheim.74.574,48 4 30.35 Mannheim 460½00 32.24 Höchſttemperatur in Mannheim am 5 Juni: + 29,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 6. Juni: 4 15,5 Grad; heute früh ½8 Uhr: 22,2 Grad. DääBBBBBZBBBBB————————————— Hauptſchelttleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer (in Urlaub) Stellvertreter des Hauptſchriſkleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Cart Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. i. B. Gericht: Dr. Friz Hammes.— Sport: Willv Mülter.— Südweſtdeutſche Umſchau: i. V. Richard Schönſelder.— Bilderdienſt; i. V. C. O. Eiſenbart, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§. Schafier. Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Or. Fritz Bode& Co., Mannheim, 1.—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteſtungen akob Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 güitig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 0889 8 Ausgabe& Abend über 9 500 83 Ausgabe B über 11 000 4 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21000 ———————— —— —————— 10. Seite Nummer 250 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Arsgabe Dienstag, 6. Juni 1939 ſ ◻ clen ꝙoſe Nonihe Heinz Rühmann rneo lingen Hans Moser ein AlSr. S Ein Fii der SCALRA-. Lincenhot keerfeſgen 5 Vorstellung Nr. 319 UNEN Heéuſiges Fimoſublnm!, CGα SS OO Ida verveigere die Aussage Horsen letzter Tag! Beginn:.00.40.20 Uhr ALHANSRA er2s Jutts kreybe— Hannes Stelzer— Hitde Hüdebrand Silvesternachiam Alexanderplatz Bin Fll der das Beben spiegelil Oenficais Breignisse! .00.40.20 Letrte Tage!.10.20.30 CAPITOl. eBplctz Waldbofstr. 2. Gational,Thcate Hannnem Dienstag, den 6. Juni 1939 Miete A Nr. 26 Zweite Sondermiete ANr. 13 Im des Ostmark⸗ Bilder Desterreichische Tragödie Detektiv Lucwig, gibt Auskünfte, Ermittl. u Be⸗ obachtg. 66⁵ Diskret u. zuverläss. Reparaturen Meuanfertigungen billiaſt Schüritz M6. 16 Umzüge Fernumzüge übernimmt 5⸗ u. 6⸗m⸗Auto⸗ Möbelwagen. Möbol⸗ Epebttlon Kunz J 6. 8. Nernſor 267 7b. für alle Bilder⸗ Schecks ſowie Wer erhalten. Machen Gie einen Verſuchl Ihre Haut braucht ganz beſtimmte Aufbau⸗ ſtoffe, um ihre Jugendfriſche und Straffheit zu will jünger ausſehen? Eine neue Entdeckung glättet Falten und Nunzeln! Ar Alter für alle ein Geheimnis Tauſende Frauen Geheimnis ihrer ſtrahlender Schönheit. verbergen. Solche Aufbauſtoffe konnte ein Pro⸗ glücklicher ſahen Runzeln und Falten mehr und mehr verſchwinden und freuen ſich täglich aufs Neue über das Auch Sie können um Jahre jünger ausſehen und die Zahl Ihrer Jahre 810 SECKENHEIHERSTR. 13 Dienstag bis Donnerstag 2 Stunden Lachen uber Meinz Rünmann Merti e ee Derfforontiner Kut Nur noch einige Tage! Ein piächtiger volkstümlicher— Die Pfingstorgel Marle Andergast- Hannes Stelzer- H. Seasak Gust. Waldau ⸗ K. 0 Täglich—* —Josef E im unbekannten Kamerun udiche zugelessen! .30.50.10.30 Uhr Beginn:.00 mit Christl Mardayn, P. Henckels 600.20 Uhr Jugendl nicht zus lassen! kaufen bei Iun Fodleicuausie Toligiösen Artikel Chrisii. 0 7, 2 Sie die der aut Friedrichspark⸗ Horsen Hittvoch, 4 bis 6 Unr KONZEET cacen 0 Pfe. und abends.00 Uhr TANZ im Freien Restaurant der neuen Freiluft-Tausfläche Kunsi 644 Bei schiechtem Wetter auf dem Parkett in den Gartensölen— Eintritt 50 Pf., Uniformierte 30 Pf. —— Die glückliche Geburt unſeres Sohnes Michael Bon aem wan ſyni 5 In diesem Fm der Homiker spielt: von Rudolf Oertel Ein Spiel in sieben Bildern. frei nach geschichtlichen Motiven Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30 Unr Alben ſofort zu haben bei 732 Rich. Zwick., Mannh., Bilder⸗ feſſor der Meoizin von der Univerſität Wien aus der Haut junger Tiere gewinnen und zu einem Extrakt„Biocel“ verarbeiten. Arbeiten dieſes Profeſſors hat ſich Tokalon die An den zeigen wir in dankbarer Freude an. Heinz Rühmann Hein einen Pöwenbändiger den wider Wilten Rusdi Theo lingen den besorgten Onkel Hönnen Sie sich Hein⸗ als Raubtierdresseur Hönnen Sie sich Theo Pinge studterender Diener denken?— Gusti Huber den Docpteur Darum kommen Sie. um sich an der Homik dieser beiden Typen su ergößen! Olb hn in Rauouuſſueuno 2 Sälfner Zentrale. F 4. 21 polternden Zir- rektor Seene etene eeine tomter vng Kaiserring 40 1 d 5 M 0 Ser Gerhard Bienert der angen. u. gemütliche Aufenthalt „Ring-Kaffee“ R u hmaun Olenstas, Nutwoch, Donnerstag Verlüngerung * tötet sokort Wanzen mit Brut Lt. 80 4, Fl. mitbr. Desinfektlons-institut Lehmann 4 —21. 23568. vorstellen 7 n als Zoologie Stcherlick nickit! Quälen Sie ſich nicht Anfangszeiten:.00 5 K 1. 5, Brehe Strage Jugendliche haben Zutritt! ScHAUBURE Fernsprecher 24088 8 die Arbeitekruff und Lebensfreude. länger! Nehmen Sie Solarum, das vielbewährte Spezialmittel. In Apotheken. Packg. 18 Tabl. 4.26 Flicken w. Wäsdie z. Waſchen und an⸗ genommen. An⸗ gebote u. 2 P 162 ſa.., Geſchäftsſt. 57190 40.20 Uhr Teleton 246 24 Die moderne Friſur vom Fachmenn von Ruf Balon Schmitt, P 7, 14 am Wasserturm 31⁴ ganze Welt werden und Haut und unterlage. Wenn Sie niſſe ausſchließlichen Verwendungsrechte Hautnahrung auf. ihre Wirkſamkeit, Gleichzeitig beugen Sie neuer Hautſchäden vor. Sie die weiße, fettfreie Creme Tokalon, die ebenfalls ganz beſtimmte hautverbeſſernde Be⸗ Außerdem ſchützt ſie die Puder⸗ Tokalon trotz ſach⸗ gemäßer Anwendͤung keine günſtigen Ergeb⸗ erzielen, Rückſendung der angebrochenen Packung den vollen Preis. ſtandteile enthält. iſt geſichert. Hautunreinheiten verſchwinden. eine ausgezeichnete mit Creme vergüten wir Ihnen gegen Packungen von 45 Pfg. aufw. für die Daher enthält einzig und allein die roſafarbige Tokalon⸗Hautnah⸗ rung„Biocel“. Tragen Sie vor dem Schlafen⸗ gehen gewiſſenhaft die roſafarbige Tokalon⸗ Ueber Nacht entfaltet ſie und Sie werden beglückt feſtſtellen, wie Falten und Runzeln geglättet ſo dem Entſtehen Tagsüber benutzen Hedwig⸗Klinte Dt. Aſe Bode⸗Sickinger Or. Fritz Bode Am oberen Cuiſenpark 1 Mannheim, den 3. Juni 1959 Laden mit Wobnung zu vm. Vorſpr. Eichelsheimerſtr. Nr. 47, Wirtſch., Lindenhof. 7209 K.&l. Helm NM2, 15 Ruf 269 17 die Schule für Gesellschafts-Tanz Neue Kurse beginnen 9. u. 13. Iuni. Einz elstd. jederzelt! Am attersall freie Lage: Schöne 7¹85 -Zim.⸗Wohng. m. Badezim. u. ffene Stellen Stellengesuche Tüchtiges, zuverläſſiges hscchen Hlgener„Haushalt geſucht.— Bo ellen Donnerstag u. Frei⸗ tag nachmittag 15 787 Dr. E. Kühn, Beethovenſtr. 10. Perfekte 15 794 Hausgehllfin in gepfl. Geſchäftshaushalt, Hilfe] * bei günſt. Bedingungen 5 Juli 39 geſucht. Vorzuſtellen P 7, 14(Laden). Werbe⸗ Damen geſucht.*7197 Adr. in der Ge⸗ ſauch Herren) finden Dauer⸗ ſchäftsſt. d. Bl. Ehrl. u. zuverl. exiſtenz, tägliche Ausgahlung. * Mädehen Borzuſt, von 15 in kl. Haushalt nicht unt. 23., big 19 Uhr. Alfr. 4 U Meyer, Mann⸗ 3. 15. od. 1. 7 heim S 1. 1 geſ. Borſtell. v. o 12 u.—417 —— FCrau Kley, Rich.⸗ Ordentlicher 21. Anfängerin in Steno und Maſchinenſchreiben ſucht ſofort Stellung. Angeb. erb. unter 2 F 149 an die Seſcges ſtelle dieſes Blattes. 57084 Gewiſſenhaft arbeitende Maschinenschreiberin Wagner⸗Str. Haus⸗ 7200 bursche Hager i. Dauerſtellung Mädchen Sofort gesucht oder auch Stunde Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſt.—71¹199 bei kl. Familie zu ſofortig. Ein⸗ 9 Seryier- * fräulein tritt 15 782 geſucht. ſofort geſucht. Weinhaus Karmann, Schwan er VoIn Roſengartenſtr.34 Luiſenring 55. 15791 Tücht. 15 790 Servier- fräulein Lofort geeucht. Ring⸗Café, Wuiſerring 40.— Mettes* beldverkeh Sewer- fiäuleig 1050 Kii f. Sof. gesucht auf etwa 1 Jahr für Haushalt ſert gesucht Becherer Lamenſtraße 21. *7179 Mädchen geſucht.* 7178 R 3, 2, 1. Si. bei gutem Zine *7208 0 5 13 u. Gewinnbetei⸗ 5 ligung anlegen? Nr. 15 547 an d. Fleißiges Echt Blenbaum wodernste dusfüheung. gedieg. Arbeit 2 m br. Sehrank, Atür., Türeninrten weiß Ahorn, Frisier- Schlafzimmer Hochmode mit steiiigemi Spiegel Kompien Ar. 525. Eilangeb unter Mädchen Geſchſt d Blatt. in kl. Geſchäfts⸗ haushalt b. gut. Behandlung geſuch 15 6 f0 Piflhab. Sahihnar⸗ für 3 mal wöch., 8 Schnauger, je—3 Stunden Pfeffer u. Salz, vorm., geſucht. 9. ad Fr Zim⸗ Roſengarten⸗—— ſtraße 17. 4. St.uferſtraße 74 E. Hannheim P 4, 13— Anrut 287 23 Landſittel. 71561 Tel. 53718 15781 Büfett, Eiche 95. Auszugtiſch 33.⸗ Tochterzimmer 3 50. 0 Has UE Schrank 1t. 35. decke, Matr. neu, Schrank 2t. 50. Couch, Raucht,,(Singer) f. 40 Scrank 31. 105. verſchied. andereſau, verlf. 15 83 Schreibtiſch 50. Tiſche, kl. Küch. Luiſenring 43 Schreibtiſch 75. Schrant m Ge⸗ſ2 Treyp.(nachm. Bücherſchrk. 40. ſchirr, wß. Herd, 2 bis 6 Uhr.) Bettwäſche. Vor⸗—— ch Baumannäaco. hänge Lampen 7 8 Se Kaſte au Eflam. bashert Vertaufshäuter verk. Anzuſ. bis mit SchränkchenT 1, Nr. 7 8 6 Uhr abezds. zu verkf. Ihrig, Fernruf 27835 Adr. in Geſch.⸗ Ob. Clignetſtr. 5 Frei Haus Stelle. 7189 97161 600 Möbel-Schmidt Kaufgesbche lomäldo Halberg-Krauss zu kaufen geſucht.— Angeb. mit Größe u. Motiy u. Nr. 15 793 an d. Geſchäftsſtelle d. Blattes. Großer Kleiner gebr. fagcnan Esrüact zu kauf. geſucht. Manſ. z. 1. Juli zu vermieten. Nähereg Schwetzinger Str. Nr. 14 i. Laden. 16, 8, 1 Tr. JMn. üche und Bad zum 1. Juli 39 zu vermieten. Näheres parterre bei lur g. 10 Yhre theken· Zwisene mbomenen 2u 5% Zins. 99½% Auszah- Ablösung hochverzinsl. Hypo- zu veigeben durch GEBNUOER NMAck Bankgesch., Hypota,, r ndetücksv. Fried- ichsplatz 1 Tel. 421 74 test, auch zur nkredite sotort 21*7172 zum 1. Auguſt evtl. 1. Septbr. 39 8 1. S. 39. auſen geſucht. 8 Geſl. Augeß. u. U 16* 2,2 Ang. 1. K. P. 27/üelle.— 7159 Schöne Geſchäftsſtelle d. Bl.—2⁰² an die Geſchäfts⸗ 2 aut erh. gebr. 3 Zimmer un 774— ſtelle.Bl. 13788 Kleiderſchr. z. kf. Seuuhnüin Kr r Ffächocr frſcen Motorräder- fill Deten Kiepper 7 6 Lhteilungswand 20 a. S. eſch Sü 8 flcht ashiis,——— p U 5 zu vm. welle 97137 5 anderzw., evtl. bis 4,50 m lang 5 Seschätiaund, Molorrad allla, e rg. Se Pürauent Iu 9 brachte uns heute ihren Küchen-Herde u. K Q 28 an 95 ſchrankf ſowie(Winoſchirm) mittogs.—²— c lſo Spunfse ee, unt.. O. 26 an lautend Saufſatz, daſ. 4 e 84 5 K. 4 7 die Geſchäftsſt. e—— Fur Zu Verkaufen Besleche 3m, 55 kauf. ge⸗ Bettſt. ſehr—— Leeres Balk. I. *7187 generalüberholt, enige Pfennige ist ab Fabrik. ſucht. Angeb. u. abtz. Augarten⸗ an Einzelperſ. z. 55 Refre Sahrs 90 Gr. Silber⸗ Geſchſ. 198—55— ſtr. 08 I8. vermiet*7175 7 iffer r 8 achen Sie eſchſt. d. att. 7162 est die Mu2! Dalbergſtr. 13. oben Riaun 24165 a. 38, 4.. 8 Ofensetꝛer— Atomorkt Fahibunch Ob, Ciienetstr. 7 Begneme Teil⸗ Vermietungen kbes Aimmer Ruf 51473 zahlung. Gratis⸗—— 8 ———(kataloa. A. Paſch Nann od. Frau 7 4 ih A 33 Sehr& Co, Solin⸗ 5 tlerer 7 6, 6, II, link⸗ erleih-Autos S, Se roßer Laden 42 2 nußb. pol. Bet⸗ 55FFFFF——(— Mannheimer Autoveriein I ee, ger mit Mebenraum fial. Tuner 3 Form, 2türiger ietxt SchwetEinger St. 58. fel. A73 96 preiem, zu ver- Schrank, Kriſier⸗ ſevtl. mit 3⸗Zimm.⸗Wohnung u.— kaufen. 17198](kommode f. nur 1. in e - 88%% zu Her⸗[cu 2. zu vermieten.— 8 Selbstfahrer 12 Oel kauſen. 7403[Näheres duͤrch; 5 572/2 Tr., lenrg. erh. lelhw. neue Wag Eichendorff⸗ Auguſt Köſtner u. Sohn, 7205 Th. Voelckel 5* ſtraße Sa. 5. St.][ Mannheim, Fernſprecher 427 67.][ Möbl. Zimmer lahab. der Lizenz der preisw. zu ver⸗ 0 Lamper Markisen Verkauta Herren⸗ 1 1. 5 kaufen.* 7188 bill. zu verkauf. Damen⸗, Knaben-Rad 92 90 natt. Selbstfahfer- Union fein 4 E iee Uro 2 Räume Sbüne, 7 4 Deutschlands Küe lR 1 6, 12 7201 Hauser, M 2, 18 Kollmer. 72⁰ 2Käfertalerſtr. 177 3634 1 oder 2 ſonni 0 Für Kieimanzeigen Lel. 21222. 21223 e 97100 h u ne 45 5 N ſonnige eeeeee een eeeee mmobilien e 577 die N2!—— 2 2 9. Dis TZimmer kik. 55.- an 9 1 3 3 ſan berufstätigen eeee aade 21 Malstabe 40 ————ae Einiamilien-Haus e Sehlaratflematratzen 0 III en erfrogen M 3, 9, Seit 6 Jahren beſtehendes*———— i. Alleinauftrag zu/ 45 000.— 2. Stock. 15279 Sbereinlag„au verkaufen durch 12¹ Gut möbl. Zim. Eeibmangeigeschätt Fik. 43.- an J. Zilles. Immobilien⸗ und[per 1 à u 985 zu verm. 7211 u verkauſen. 1200 bar erfor⸗ Orahtmatrazen Hypotheken⸗Geſchäft— gegr. 1877.[mieten durch: N 3, 13 b zerlich, Nichtfachleute werden an⸗ en————— Hieron 5mi i etern. 5 flor. in der Aukarbeſten billigst Logchätt Roniiteahaus Immobilien Schön m möl. Zim. Zim. ——— 5-Aniase 28 · Fernrut 435 94 in Herrn zu ver⸗ Slane 4,2 lll. I eeeeee aee 50⁴ in gut. Zuſtand, direkt v. Eigen⸗ Ostskadt, Miekzschesir. 20 bofplatz 9. 3 Tr. Cumnlc tümer zu kauf. geſucht von Selbſt⸗ Wegen Verſezung 27170*7152 KuEINsCrIREls. Billige, neueſkäufer.— Angeb. unter Nr. 15 792 gen 65 5 09479 E Zbenſan die Geſchäſtsſtelle., Blattes. EOCHEmos. Wohnung ſſelhesuoſe as moderne*5 Schreibgerät 50 Finzoumöbet 9 mit freier Ausſicht, 5 Zim.,— Günstige Raten. Zu besichti 1 19 Küche, einger. Bad, Diele u. Zu⸗ ünstige Raten. Zu besichtigen im Küchenſchrk.—95 behör, m. Zentralheiz. u. Heißw.⸗ Suche OVMPIA- LAOEN 0 Verſorg. p. ſof. od. ſpät. zu verm. 2 zuſammenlieg. Näh. b. Fucke⸗Michels, Tel. 417 77 -Uunor-Pohauno mit Diele, Badezimm., Manſorde, Richard⸗Wagner⸗Straße, 15580 f l. Soptemb. 19 39 Zuvermigten. Paul Schmidt, Seckenheimer Straße 34, Fernſpr. 446 89. Schriesheim · Tal Zur Erholung nett möbl. 2⸗Zim.⸗ Wohng. m. Küche ein. Wochen an kl. Familie zu vermieten. Ruf Nr. 212 90. e WUnmer L Entflogen Walagamrestauraut, Inn Sen' Jed. Abend ab 20.30 Sonntags ab 15 Unr auf der Terrezzo Tenzdiele im Freien, sowie jeden Sämstag veriängerung mit Tanz bis 3 Uhr IAx Wir ſuchen für einen unſerer lei⸗ tenden Mitarbeiter in Mannheim Rheinische Kaufhalle.-6. Bezirksleitung N 7, 7 15 785 2 große, leere Zimmer eines z. Bewohnen, das andere z. unterſtell. d. Möbel mögl. b. einz. Dame in nur gut. Hauſe(Ring, vord. Oſtſtadt od. Oberſtadt) v. 2 ruh. Damen z..7. geſucht. Entierne aarfnilert Tatowierng varce Haut-Fehler J Lanvi.Sperialist Schermer kannheim, dheeniktnbeꝛ Lesicats- And Hörper-Massage Hand- und Fußpflege Geschw. Steinwand, P 5, 13 25 Jahre am Platze— Tel. 280 13 Ang. u. 2 S 161 an d. Geſchäftsſt. *7184 Blauer Wetlensittich am Mittwoch⸗ abend entflogen. —— geg. Bel. Rheindammſtr.13 bei bei Haas. 7155*7155 Grauer 15786 zugeflogen Albzuholem bei Limbeck, G 3, 20. Lal dle H! schnel 0 Bae Venus B verstäckt oder B. extte verstärkt. Ueberraschendes Er- gebnis. Versuchen Sie noch heute Venus, es hilft wirklich! Venus- Gesſchtswesser beschleunigt den Erfoig. ab 70 Ptg. Vollendete Schönheit durch Venus- Tages- Creme. Tuben 50 U. 80 Ptg. Erhättlich in Fachgeschäften. aoll. unmer mit je 1 Schlaf⸗ couch, Nähe Waſſerturm Angebote unter K E 17 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes.*7158 Leeres Zinmner od.—2 Zim. u. Küche zu miet. geſucht. Ang. u gchlessche Feuerversſcherungs⸗ cesellcchalt Seit 1848 Verwaltungen in: Stettin, Stuttgart. Feuer-, Diebstahl-, dem Transport. vorkommender Schäden. Breslau, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a.., Frankfurt a.., Gleiwitz, Görlitz, Halle a.., Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Liegnitz, Magdeburg, Mainz, Mannheim, München, Nürnberg, Oldenburg, Osnabrück, Transport-, Kraftfahrzeug-, Haftpflicht-, Wasserschaden-Versicher. Versicherung von Wertpapieren auf Hauptsitz: Breslau, königsplatz 6 Bremen, Danzig, Dortmund, Viele Tousende lungiührige Mirurbeiter im gunzen Reiche. Glas-, Einbruch-, Unfall-, Bekunnt für schnelle Regulierung und Auszuhlung Gehört zu den Altesten Privatversicherungs- Gesellschaften des Reiches. Vertr auenswürdige Mitarbeiter— für haupt- oder nebenberuflicme Jdtigkeit— bitten wir, sich mit uns in her bindung æn setzen. K X V a. Geſch. 21003 ———— RRREE 9 83————— 2—. —292