Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal auber Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſti. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim opretſe. Allgemein Bei Zwangsvergleichen Slaß gewährt. Keine Gewähr ausgaben. an beſonderen Plätzen Mittag⸗Ausgabe K Dienstag, 13. Juni 1939 150. Jahrgang— Nr. 262 Eugliſche Hegzentrale für Deulſchland Neur Verhandlungsdiskuſſion- Schwere Syannung zwiſchen London und Tokio Wie London das deulſche Bolk mürbe zu machen jucht Eine beſondere Hetzorganiſation für die Verwirrung der deutſchen öffentlichen Meinung gefordert dnb. London, 13. Juni. Angeſichts der Feſtigkeit des deutſchen Volkes gegenüber völlig unbewieſenen Beteuerungen briti⸗ ſcher Politiker und angeſichts der außerordentlich wirkſamen Feſtnagelung der kriegshetzeriſchen Ein⸗ kreiſungspolitik Londons verſucht die engliſche Preſſe nunmehr verſtärkt, die Welt von der angeb⸗ lichen Lauterkeit der Briten zu überzeugen. Zugleich wird in hiſtoriſcher Perfidie ein neuer (November⸗Dolchſtoß gegen Deutſchland in Form hochverräteriſcher Irreführung des deutſchen Volkes offen erwogen. Zunächſt werden die geſtrigen Halifax⸗Ausfüh⸗ rungen im Oberhaus von der Londoner Morgen⸗ Preſſe mit heroiſchen Akzenten verzeichnet. Ausge⸗ rechnet die„Times“ wirft dabei der deutſchen Preſſe eine Art Intellektualismus vor, ohne Verſtändnis für„gerade Motive und einfache Erklärungen“; aus den erboſten Formulierungen geht der ganze Zorn des alten„ehrlichen“ John Bull darüber hervor, daß der deutſche Michel unechter Treuherzigkeit nicht mehr auf den Leim geht. Die„Times“ verteidigt darauf die britiſchen„Führer“ mit Verzweiflung gegen das unauslöſchliche Odium unanſtändiger Ein⸗ kreiſungsbeſtrebungen. Eine ganze Reihe von Ar⸗ tikeln in der deutſchen und italieniſchen Preſſe hät⸗ ten neuerdings als ihr Thema gewählt„lauter Worte, wo ſind aber die Taten?“, als wenn die bri⸗ tiſchen Avancen zunächſt mit großen Opfern begin⸗ nen müßten. Der Kern der Politik, meint dazu das engliſche Blatt, ſeien aber doch gerade die Worte, denen„ent⸗ ſprechend“ dann Taten folgen würden, ſobald dies⸗ bezügliche Beſchlüſſe gefaßt worden ſeien, und vor allem— hier iſt zweifelhaft, ob die„Times“ auf den Wortbruch der Alliierten beim Weltkriegsende an⸗ ſpielt— auf beiden Seiten die Ueberzeugung beſtehe, daß jeder ſein Wort halten werde. Auch der Vorwurf, daß Großbritannien verſuche, die baltiſchen Staaten aus ihrer Neutralität herauszulocken. ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich eine völlige Veroͤrehung der Wahrheit. Nicht beſonders logiſch wirkt die ſich anſchließende Unter⸗ ſtreichung der engliſchen Macht und Herrlichkeit zu⸗ gleich mit der Feſtſtellung, daß England jene wir⸗ kungsvolle Dynamik beſitze, die gepaart ſei mit der Fähigkeit, ſtillzuhalten.„Times“ ſchließt ſeine an dieſer Stelle verworrenen Ausführungen mit der be⸗ tonten Feſtſtellung, daß die Oberhausdebatte nutz⸗ bringend geweſen ſei. „Daily Telegraph“ nimmt— anſcheinend im Zuge einheitlicher Richtlinien— ebenfalls das bei Eng⸗ land ſtets ſeltſam klingende Getön vom guten Willen und Vertrauen auf beiden Seiten zu Hilfe. Das Blatt iſt unzufrieden daß die Deutſchen„die wieder⸗ William Straug, der Leiter der Mitteleuropaabteilung im Foreign Offtee (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) holten und poſitiven Verſicherungen der britiſchen Miniſter“ nicht hören wollen. Als Ausweg ſchlägt das Blatt nun ungehener⸗ licher Weiſe eine offizielle britiſche Zentrale ſür hochverräteriſche Agitation im Deutſchen Reich vor, um das deutſche Volk in ähnlich unheilvoller Weiſe zu beeinfluſſen wie 1918, als die Engländer an der Front mit ihrem Latein ebenfalls zu Ende waren. Aus einem Bericht des parlamentariſchen Mit⸗ arbeiters der„Times“ geht zugleich hervor, daß der Vorſchlag des„Daily Telegraph“, eine agitatoriſche Nebelwand zwiſchen Deutſchlands Volk und Füh⸗ rung zu ſchalten, über Emigrantenträume hinaus zur fixen Idee in England geworden iſt. Wie verlautet, fährt der Verfaſſer in Erinne⸗ rung an den Greuellügenausſchuß der Welt⸗ kriegsentente fort, habe die britiſche Regierung bereits Pläne zur Schaffung eines Informa⸗ tionsminiſteriums ausgearbeitet, das im Kriegs⸗ falle ſelbſtverſtändlich ſofort arbeiten würde. Es beſtehe aber kein Grund, warum nicht ein ſolches Miniſterium bereits in Friedenszeiten als eine Art von Zentralorganiſation in der Uebermitt⸗ lung von Nachrichten nach dem Ausland benutzt werden ſoll(). Wie ſehr die Londoner Preſſe die deutſchen Oeffentlichkeit gegenüber Beteuerungen verfolgt, geht aus einer Berliner Meldung des„Daily Herald“ hervor. Hier heißt es U.., die Klarſtellung der Einkreiſung ſei ſo unange⸗ nehm erſolgreich, daß der deutſche Mann auf der Straße davon völlig überzeugt ſei. Haltung der den engliſchen Clrangs Moskauer Miſſion Bringt er. neue weitgehende Londoner Zuſicherungen nach Moskau? (Funkmeldung der N M.) + Paris, 13. Juni. Die Reiſe des engliſchen Sondevbeauftragten Strang nach Moskau ſowie die neuen Erklärungen Chamberlains und Lord Halifax geben am Dienstag der franzöſiſchen Frühpreſſe den Stoff zu ihren Ar⸗ tikeln. Es mangelt den Zeitungen jedoch nach wie vor an genauen Angaben über die Vorſchläge, die Strang im Kreml unterbreiten wird, und ſo ergehen ſie ſich in Kombinationen. Vor allem wird hervorge⸗ hoben, daß die engliſche Regierung ihren Sonderbeauf⸗ tragten ermächtigt habe, bei den Moskauer Ver⸗ handlungen den Sowjets ſehr weitgehende Zuge⸗ ſtändniſſe zu machen. Die geſtrigen Erklärungen Chamberlains und Lord Halifax' werden in der Frühpreſſe mit ſichtlicher Ge⸗ nugtuung aufgenommen, zumal ſie als eine Art Rich⸗ tigſtellung der kürzlichen Ausführungen der beiden Miniſter betrachtet werden, die in Paris wegen ihres „zu großen Entgegenkommens“ an Deutſchland wie eine peinliche Ueberraſchung gewirkt hatten. Strang nimmt mit Warſchau Fühlung (Funkmeldung der NM3.) + Warſchan, 13. Juni. Montag abend traf, von London kommend, der Chef der Mitteleuropäiſchen Abteilung im Foreign Office, Strang, mit dem Flugzeug in Warſchau ein, wo er— wie verlautet— ſofort mit maßgeblichen polniſchen Stellen Fühlung genommen hat. Strang reiſt heute früh nach Moskau weiter. Was will Halifax eigentlich? Verhandlungsbereitſchaft mit ⸗Vorgarantien“- Neue Rede des Außenminiſters Drahtbericht unſ. Lond. Vertreters + London, 13. Juni. Lord Halifax hat geſtern im Oberhaus mit ſeiner angekündigten Rede die zweitägige Debatte über die Außenpolitik abgeſchloſſen. Seine Rede be⸗ ſtand hauptſächlich darin, die Donnerstag⸗Rede, mit der er die Debatte eröffnete und die nach Anſicht der engliſchen Regierung vielfach falſch verſtanden wor⸗ den war, richtigzuſtellen. Halifax wandte ſich höchſt entſchieden gegen die Lesart, daß in ſeiner Donnerstagrede irgend⸗ eine Aenderung der britiſchen Außenpolitik ent⸗ halten ſei. Er verſuchte, die doppelte Seite der engliſchen Politik glaubhaft zu machen, die darin beſtehe, daß England jeder Gewaltauwendung mit Gewalt eutgegentritt, auf der anderen Seite aber zu Verhaudlungen bereit ſei, wenn keine Gewalt angewendet würde. Damit hat Lord Halifax beſtätigt, was wir am Freitag als den Hauptpunkt ſeiner Rede bezeichne⸗ ten, daß er nämlich in einer Rundtiſch⸗Konferenz ſich vorher von der andͤeren Seite ſozuſagen einen Be⸗ weis des guten Willens geben laſſen möchte. Diplo⸗ matiſch geſprochen, würde ein ſolcher Beweis die Form eines Nichtangriffspaktes oder eines Gewalt⸗ verzichtpaktes annehmen. 8 Der Hauptzweck der Rede wird von der heutigen Morgenpreſſe darin geſehen, der, wie die Blätter ſich ausdrücken,„höchſt gefährlichen deutſchen Ein⸗ kreiſungspropaganda“ entgegenzutreten. Die eng⸗ liſche Regierung und die Preſſe nehmen dic pſycholo⸗ giſche Wirkung der engliſchen Einkreiſungspolitik in Deutſchland außerordentlich ernſt. Es iſt damit zu rechnen, daß die geſamte engliſche Propaganda in den nächſten Wochen darauf konzentriert werden wird, der klaren deutſchen Propaganda in dieſer Frage entgegenzutreten. Es iſt deshalb nicht ver⸗ wunderlich, wenn im Zuſammenhang mit der Halifax⸗Rede erneut in den verſchiedenen Kommen⸗ taren auf das geplante engliſche Propagandamini⸗ ſterium hingewieſen wird. Als Leiter des Miniſteriums iſt ſeit einiger Zeit der bisherige Botſchafter in Rom, Lord Perth, vorgeſehen. Die„Times“ findet es allerdings natür⸗ licher, wenn ein Mitglied des Unterhauſes, alſo ein Politiker und nicht ein Beamter, die Leitung des Propagandaminiſteriums übernehmen würde. Das Propagandaminiſterium würde die Aufgabe haben, die Leitung der Preſſepolitik, des Nachrichtendienſtes, des Rundfunks und die äußerſt weitverzweigte Ak⸗ tivität des ſogenannten britiſchen Couneils, eine Ein⸗ richtung für Kulturpropaganda, in einem Mini⸗ ſterium zu vereinigen. Die„Evening News“ be⸗ zeichnet die deutſche Einkreiſungspropaganda als die ernſteſte augenblicklich exiſtierende Frage. Sehr viel richtiger wird die Lage allerͤings im „Evening Standard“ aufgefaßt, der ſchreibt, die eng⸗ liſchen Miniſter hätten zuviel geſprochen und zu wenig geſagt. Sie ſollten endlich einmal klipp und klar ertlären, über welche Fragen England zu ver⸗ handeln bereit ſei. Bisher hätten ſie ſich mit vagen Andeutungen über Verhandlungsbereiſchaft im all⸗ gemeinen begnügt, aber ſowohl Deutſchland und Italien wie auch die engliſche Oeffentlichkeit wären ſehr viel beſſer daran, wenn die engliſchen Miniſter einmal aufzählen würden, welche Fragen ſie zu denen zählten, über die man am internationalen Konferenz⸗ tiſch verhandeln könne. Die„Times“ erklärt im Leitartikel heute, daß die Antwort, die die Rede des britiſchen Miniſters vom Donnerstag in Deutſchland und Italien gefunden hätte, die Hoffnung auf eine friedliche Regelung nicht belebt hätte. Die„Times“ beklagt ſich darüber, daß die britiſche Politit falſch verſtanden würde und betont erneut, daß die Entſchloſſenheit, zu kämpfen, ſich nur auf den Fall eines Angriſſes beziehe. Im übrigen betont das Blatt, daß es ſchwerer ſei, die pſychologiſchen Mißverſtändniſſe zwiſchen den Nationen zu beſei⸗ tigen als konkrete Fragen der Poltti in Angriff zu nehmen. Neuer Kurs? *ke Maunheim, 13. Juni. Strang iſt geſtern mit neuen Vorſchlägen nach Moskau abgefahren. Mit ſehr weitgehenden Vor⸗ ſchlägen, wie man in Paris und London, wo man ſchon aus innenpolitiſchen Gründen die Fiktion eines möglichſt baldigen Abſchluſſes des heiß erſehnten Bündniſſes aufrechterhalten muß, heute freilich mehr laut als deutlich ſchreibt. Was die neuen Vorſchläge in Wirklichkeit enthalten, wird dadurch nicht klarer. Klar iſt vorerſt nur die Forderung Rußlands an die weſtlichen Demokratien. Und dieſe Forderung iſt allerͤings ſo weitgehend und ſo einmalig in der Ge⸗ ſchichte der europäiſchen Bündnispolitik, daß man verſteht, wenn trotz allen Drängens die Regierung Chamberlain bisher nicht den Mut gefunden hat, ſie zu ſchlucken und man es auch verſtändlich finden würde, wenn die neuen Vorſchläge, die Herr Strang nach Moskau überbringt, noch nicht das letzte Jawort zu dieſen Forderungen enthalten würben. Moskau verlangt nämlich nichts mehr und nichts weniger als eine automatiſche Garantie der Weſtmächte für das ganze in Verſailles geſchaffene polniſch⸗⸗baltiſche Staatenſyſtem, auch wenn eine ſolche Garantie den in Frage kommenden Staaten ſelbſt gar nicht er⸗ wünſcht ſein ſollte; es verlangt darüber hinaus, daß dieſe Garantie, die automatiſch England zu einem kriegeriſchen Eingreifen an Seite Rußlands gegen Deutſchland verpflichten würde, ſchon dann in Kraft treten ſollte, wenn die baltiſchen Staaten nicht nur einem Angriff, ſondern auch ſchon einer bloßen „Drohung“ ausgeſetzt ſeien, und es verlangt ſchließ⸗ lich ſogar, daß die Entſcheidung, wann eine ſolche „Bedrohung“ vorliege, der ſowjetruſſiſchen Regie⸗ rung überlaſſen bleiben ſolle. Begrerflich, daß vor ſolcher Expanſion der Forderungen in Enaland auch manchem Politiker die Haare zu Berge ſtehen, der aus Mißtrauen oder Haß gegen Deutſchland an ſich bereit wäre, für die ruſſiſche Bündnisfreundſchaft einen entſprechenden Preis zu zahlen. Moskau würde natürlich ſolche Forderungen nicht ſtellen, wenn es nicht glaubte, England in der Hand zu haben. England muß nun für den ſchweren Fehler büßen, daß es den zweiten Schritt vor den erſten getan hat. Es hat Polens Unabhän⸗ gigkeit garantiert, ohne ſich vorher der einzig mög⸗ lichen Realiſierungsmöglichkeit für dieſe Unterſtüt⸗ zung, nämlich der ſowjetruſſiſchen Bündnishilfe zu verſichern; nicht zu verwundern, daß ſich jetzt Rußland ſo teuer als möglich zu verkaufen ſucht. Ebenſowenig aber auch zu verwundern, daß ſich in England die Stimmen mehren, die fragen, ob für England wirklich keine andere Wahl als die Unter⸗ werfung unter das kaudiniſche Joch der Moskauer Forderungen bleibt. Es ſind allerdings nicht immer gleichartige Ueberlegungen, die dabei angeſtellt wer⸗ den. Während die einen glauben, auf die ruſſiſche Bündnishilſe verzichten zu können, ohne deswegen das ganze engliſch⸗franzöſiſch⸗polniſche Bündnis⸗ ſyſtem opfern zu müſſen und bei Begründung dieſer Ueberlegung nun plötzlich entdecken, daß Sowjetruß⸗ landͤs militäriſche Macht weſentlich geringer einzu⸗ ſchätzen ſei, als man im allgemeinen bisher geglaubt habe, während alſo dieſe Kreiſe den bisher ſo heiß umworbenen ruſſiſchen Bündnispartner als eine mehr oder weniger läſtige Bündnisbelaſtung hin⸗ zuſtellen verſuchen, hat die Moskauer Unerſättlich⸗ keit bei anderen ſo etwas wie den Mut zu weiteren Konzeptionen geweckt. Sie fragen ſich, ob es über⸗ haupt richtig war, die ganze engliſche Politik ſo aus⸗ ſchließlich auf die Vorſtellung eines aggreſiven Bündniſſes und eines aus dieſem Bündnis ganz ſicher entſtehenden Krieges gegen Deutſchland auf⸗ zubauen und ob es jetzt nicht noch Zeit wäre, an Stelle dieſes Bündniſſes für den kommenden Krieg einen neuen Verſuch einer wirklichen europäiſchen Friedenspolitik zu ſetzen. Wenn man Rußland nicht zu einem vernünftigen Preis für einen Krieg gegen Deutſchland gewinnen kann, warum ſoll man dann nicht verſuchen, mit Deutſchland ohne Krieg ins Reine zu kommen? Es iſt alſo in England ſo etwas wie eine neue Verhandlungsbereitſchaft gegenüber Deutſchland im Werden. Als Anzeichen dafür konnte die letzte Rede Lord Halifax' angeſehen werden, die ſich mit echt engliſcher Moralphiloſohie bemühte, den 2. Seite Nummer 262 Dienstag, 13. Juni 1989 deutſchfeindlichen Charakter der engliſchen Einkrei⸗ ſungspolitik zuzudecken und Englands Friedens⸗ bereitſchaft deutlich zu machen. Sie hatte gewiß in erſten Linie den— offen eingeſtandenen— Zweck, in Deutſchland ſelbſt Verwirrung zu ſchaffen, der„deut⸗ ſchen Einkreiſungspropaganda“ entgegenzuwirken; für alle Fälle eine Kriegsſchuldlüge vor einen even⸗ tuellen Krieg zu fabrizieren; ſie hatte auch den Zweck, Rußland zu zeigen, daß man eventuell auch anders könne, aber ſie hatte ganz ſicher auch den Zweck, zu ſondieren, wie weit die engliſche öffent⸗ liche Meinung unter Umſtänden für eine neue Ver⸗ ſtändigungsaktion bereit ſei. Das Echo, das ſie in dieſer Beziehung fand, iſt allerdings nicht gerade ermutigend. Die Londoner Preſſe hat ſofort auf dieſen Unterton der Halifax⸗ Rede reagiert und die Reaktion war, kurz geſagt, auf eine Formel zuſammenzufaſſen: Verhandlungen mit Bergnügen— aber ein neues München niemals wie⸗ der! Wie man ſich dann aber Verhandlungen über⸗ haupt vorſtellt, iſt ſchleierhaft. Miniſterpräſident Chamberlain ſelbſt hat ſich dieſer Idioſynkraſie der engliſchen öffentlichen Meinung gegen den Begriff München fügen und im Unterhaus feierlich erklären müſſen, daß er an eine Wiederaufnahme von Ver⸗ handlungen im Sinne von München keinesfalls dächte. Meinen es die Engländer alſo überhaupt ernſt mit der neuen Betonung ihrer Verhandlungs⸗ bereitſchaft, dann wird man ihnen zunächſt überlaſſen müſſen, zu verraten, wie man ſich dieſe Verhand⸗ lungen überhaupt denkt, und zunähſt einmal Deutſch⸗ land gegenüber mit der Tat zu beweiſen, daß die Abſichten, die man gegen das großdeutſche Reich hat, wirklich nur harmlos ſind. So geht es jedenfalls auf keinen Fall, wie es ſich heute einige Pariſer Blätter vorſtellen: daß man mit Deutſchland„nur mit dem Dolch auf dem Tiſch und mit der Piſtole in der Taſche“ verhandeln werde. Für eine ſolche Verhand⸗ lungsmethode bedankt ſich Deutſchland. Da zieht es vor, ohne Verhandlungen ſtark zu bleiben und immer ſtärker zu werden, eine Methode, die ſich bis⸗ her, wie man auch in England geſtehen wird, glän⸗ zend bewährt hat. Will aber England eine ehrliche BVerſtändigung, ſo wird es dazu niemand bereiter finden als Deutſchland. Aber dieſe Verſtändigung muß ehrlich ſein: vorerſt hat man leider aber nur ſehr den Eindruck, daß die Bereitſchaft dazu mehr Bluffverſuch als Tatſache iſt, daß man in Wirk⸗ lichkeit nur Moskau drohen, aber nicht Berlin verſöhnen will. Um auf ſolchen Bluffverſuch hereinzufallen, hat aber Deutſchland, darauf kann man ſich verlaſſen, zuviel Erfahrungen geſammelt! 8 Dr. A. W. Wieder normale Veziehungen Neubeſetzung der deutſch⸗braſilianiſchen Vertretungen dub Berlin, 13. Juni. Die braſilianiſche Regierung hat bei der deut⸗ en Regierung um die Erteilung des Agrements 1 den nen zu entſendenden braſilianiſchen Bot⸗ — 9 7 7 Herrn Freitas Valle, nachgeſucht. Dieſes greitent iſt am 10. Juni von der deutſchen Regie⸗ rung erteilt worden. Don deutſcher Seite wird Herr Curt Krüger als neuer Botſchafter nach Rio de Janeiro entſandt werden, für den die braſilianiſche Regierung am gleichen Tag das Agrement gegeben hat. Unterredung Daladiers mit dem Kaiſer von Annam. Miniſterpräſident Daladier hatte am Montagnach⸗ mittag eine dreiviertlſtündige Beſprechung mit dem zur Zeit in Paris weilenden Kaiſer von Annam. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Pariſer Aeberlegungen: Verſtündigung vot oder uuch ee e 18 1 einem Kriege?“ Das Entſetzen vor einem neuen München“- Verhandlungen nur mit der Piſtole auf dem Tiſch“!? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 13. Juni. Die franzöſiſche Regierung tritt heute zu einem Miniſterrat unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik Lebrun zuſammen. Die Beratungen dre⸗ hen ſich in der Hauptſache um die künftige Richtung der Innenpolitik und der Außenpolitik. Zunächſt in der Innenpolitik gilt es zu entſcheiden, was die„Dik⸗ tatur“ Daladier⸗Reynaud mit dem Parlament tun will. Vom heutigen Dienstag ab kann nämlich das Parlament verfaſſungsmäßig in die Ferien geſchickt und bis zum zweiten Dienstag im Januar 1940 ver⸗ tagt werden. Vorſichtshalber wird ſich Daladier vom Präſidenten der Republik, Lebrun, das Schlußdekret heute ſchon unterzeichnen laſſen, damit er es bei der erſten Gelegenheit verleſen kann. Lange jedenfalls wird das Parlament nicht mehr zuſammenbleiben, höchſtens noch vierzehn Tage. Die Parlamentsſerien werden dann natürlich nicht bis zum„theoretiſch“ letztmöglichen Datum dauern können, denn die Regierungsvollmachten auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes enden am 30. No⸗ vember. Aber ſchließlich könnte die Regierung auch ohne Vollmachten regieren. Immerhin müßte ſie den Haushaltsworanſchlag für 1940 unter Dach und Fach bringen, was nicht ohne die parlamentariſche Mitwirkung angeht. Die innerpolitiſche Entſchei⸗ dung wird alſo nur zur Hälfte geregelt werden in dem Sinne, daß das Parlament möglichſt ſchnell in die Ferien gejagt wird und man dann aber doch das Datum für den Wiederzuſammentritt in der Schwebe läßt. Weit wichtiger dagegen iſt die Frage, die in der Außen politik zu entſcheiden iſt. Aber auch hier, das mag gleich geſagt werden, wird man ſich nur mit der Feſtlegung einer allgemeinen Marſch⸗ route begnügen, nicht aber ſchon alle Einzelheiten im voraus feſtlegen. Es handelt ſich nämlich um die von Chamber⸗ lain und Lord Halifax in ihren letzten Reden behandelte Frage, bis zu welchem Punkt ſoll die Rüſtungs⸗ und Einkreiſungspolitik vorgetrieben werden und wann ſollen die Verſtändigungsver⸗ handlungen, die ja doch nicht umgangen werden können, eingeleitet werden. Kompliziert wird dieſe Frage oͤurch den alten Streit um München. Immer wieder, wenn das Wort Verſtändigung fällt, zetern alle Kriegshetzer in Frankreich und anderswo, daß man unter keinen Umſtänden wieder eine neue„Verzichtkonferenz“ von München organiſieren dürfe. Es iſt dabei feſt⸗ zuſtellen, daß dieſe Hetze ihre Wirkung nicht verfehlt hat, denn auch die ſogenannten Verteidiger der Münchener Politik, um die Phraſeologie der fran⸗ zöſiſchen Politiker zu gebrauchen, zeigen heute eine entſchiedene Verſteifung in ihrer Haltung. Immerhin ſind bei dieſem Streit einige inter⸗ eſſante Nuancen zu verzeichnen. Bartholomy von der Pariſer Sorbonne, der einſt als Erſter die Unmöglichkeit eintr militäriſchen Vertei⸗ digung der künſtlichen Gründung der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei verkündet hatte, tritt heute im„Temps“ da⸗ für ein, daß man unbedingt Verhandlungen mit Deutſch⸗ laud und Italien einleiten müßte. Die ganze Frage laufe doch darauf hinaus, ob man die Verſtändigung vor oder nach einem Krieg ———— 4 Wenn England nicht nachgibt ⸗ Proht in Sienlſin eine ſehr krnſte Kriſe Die Fapaner wollen über die internatlonale Niederlaſſung die Blockade verhängen (Funkmeldung der NM3.) —+ London, 13. Juni. Falls nicht in letzter Minute eine Einigung zwiſchen Japan und Großbritannien erzielt werden kann, wird die britiſche und die franzö⸗ ſiſche Niederlaſſung in Tientſin vom morgigen Mittwoch an von Japan blockiert werden. Bekanntlich fordern die Japaner die Auslieferung von vier verdächtigen Chineſen, während ſich die Engländer bisher geweigert haben, dieſe auszulie⸗ ſern, angeblich, weil von Japan keine Beweiſe für die Schuld dieſer Chineſen erbracht worden ſei. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchildert, daß zwiſchen London und Tokio bzw. zwi⸗ ſchen der britiſchen Regierung und den diplomati⸗ ſchen Vertretern Englands im Fernen Oſten in den letzten Tagen ein reger Telegrammwechſel ſtatt⸗ gefunden hat, in der Hoffnung, daß man in der letz⸗ ten Minute doch noch eine Kompromißformel fin⸗ den möge. Bisher beharrten die Japaner jedoch auf der glatten Forderung der Auslieferung der Chineſen. „News Chroniele“ meint, es beſtehe noch eine gewiſſe Ausſicht, einen Abbruch der Verhandlungen zu vermeiden, und zwar, wenn man ſich dahingehend einigen würde, daß eine britiſch⸗japaniſche Kom⸗ miſſion gemeinſam die Schuld der Chineſen prüfen ſollte. Sollte die japaniſche Regierung ſich aber auf die Annäherung nicht einlaſſen, dann ſei es ſehr gut möglich, daß eine höchſt ernſte Kriſe im Fernen Oſten entſtehe. Sperrung der Lebensmittelzufuhr? (Sunkmeldung der NM3.) + Tokio, 13. Juni. Der größte Teil der japaniſchen Morgenblätter fordert ſchärſere Maßnahmen gegen die britiſchen und franzöſiſchen Niederlaſſungen in Tientſin, da es ſich bisher lediglich um eine Verkehrskontrolle han⸗ dele. Als eine wirkungsvolle Maßnahme in dieſer Richtung bezeichnet das Blatt„Hotſchi Schimbun“ die Unterbrechung der Elektrizitäts⸗ und Waſſer⸗ verſorgung ſowie die Sperrung der Lebens⸗ mittelzufuhr, ASA-Abſage an Tolio dnb Waſhington, 12. Juni. Außenminiſter Hull hatte am Montag eine län⸗ gere Unterredung mit dem in Urlaub weilenden amerikaniſchen Botſchafter in Tokio, Grew. In der Preſſekonferenz deutete Hull ſpäter an, daß die Ver⸗ einigten Staaten nicht die Abſicht hätten, entſpre⸗ chend der japaniſchen Forderung ihre Rechte in den Niederlaſſungen in China aufzu⸗ geben. Swei Opfer des Giflmordanſchlages diub. Tokio, 12. Juni. Wie das japaniſche Außenamt mitteilt, ſind zwei japaniſche Konſulatsbeamte Opfer des Giftmord⸗ anſchlages bei dem Bankett des Generalkonſulats Nanking geworden. Beide Beamte hätten ſich nach Genuß des vergifteten Weines zunächſt um die chineſiſchen Gäſte bemüht und dadurch ihre eigene Behandlung verzögert. Der Profeſſor verſuchen wolle. Verſtändigen mußte man ſich auf jeden Fall, ſelbſt wenn man vorher einen Krieg führe und ſelbſt wenn man dieſen Krieg durch ein zweites Diktat von Verſailles— Bartholomy nennt den Verſailler Vertrag tatſächlich ein Diktat— ab⸗ ſchließen würde. Dieſe Auslaſſungen Bartholomys haben eine Flut halber Zuſtimmungen und ganzer Proteſte her⸗ vorgerufen. Elie Bois, der Beſitzer des„Petit Pariſien“, der nur bei ganz großen Gelegenheiten noch zur Feder greift, erklärt in einem langen Leit⸗ artikel, daß man wohl verhandeln müſſe, aber noch ſei der Zeitpunkt dafür nicht gekommen.„Das wichtigſte Problem iſt augenblicklich für Frankreich und England, die Führer des Reiches davon zu überzeugen, daß unſere Entſchloſſenheit und unſer Widerſtandswille gegen jeden neuen Angriff nicht nur verbal ſind. An dem Tage, wo ſie wirklich ein⸗ geſehen haben, daß unterirdiſche Intrigen weder die Einigkeit der geſamten alliierten Mächte noch im Innern jeder einzelnen Macht untergraben können, kann man verhandeln: dann erſt werden wir den Frieden gewonnen haben.“ Beinahe genau im gleichen Sinne drückt ſich das „Oeuvre“ aus. „Wir wiſſen ſehr wohl, daß wir eines Tages verhandeln oder uns ſchlagen müſſen. Je länger wir mit dem Verhandeln warten, umſo kompli⸗ zierter wird es, bis ſchließlich nichts anderes mehr am Horizont übrig bleibt als der Krieg. Nur muß man das eine wiſſen: die Verhand⸗ lungsmethoden haben ſich grundſätzlich geändert. Künftig wird man nur noch mit dem Meſſer auf dem Tiſch und der Piſtole in der Taſche ver⸗ handeln können.“ An dieſem Punkt beginnt dann die große allgemeine deutſchfeindliche Hetze. Der radikale Abgeordnete Miſtler, Vorſitzender der Außenpolitiſchen Kommiſſion der Kammer, er⸗ klärt, wenn Deutſchland ſeinen Lebensraum for⸗ dere, ſo fordere Frankreich ſeine Lebensluft. Unter der deutſchen Herrſchaft müſſe jeder nach Freiheit ſtrebende Menſch erſticken. Noch gehäſſiger ſagt de Kerillis in der„Epoque“, man könne überhaupt nicht verhandeln. Frankreich und England könnten einſach die Forderungen nicht erfüllen, weil das Selbſtmord wäre, denn zum Lebensraum Italiens gehöre beiſpielsweiſe ſchon heute Korſika, Tu nis, Savoyen und Nizza und das ſei nur der Anfang. Was Deutſchland, im Grunde genommen, wollte, ſel die völlige Zerſtörung Englands und Frankreichs⸗ Tardieu ſagt im„Journal“, daß verhandeln mit Deutſchland und Italien ebenſo nutzlos wie gefährlich wäre. Denn niemals werde man den Hunger der Wölfe auf Koſten der Lämmer ſtillen können— wobei Tar⸗ dien natürlich meint, daß die Einkreiſungsmächte die Lämmer, die Eingekreiſten dagegen die Wölfe ſeien. Den Schlußakkord des raſenden Konzerts des Haſſes und der Verleumdͤung iſt immer wieder der Bei einer besseren Cigarette wird vieles gut! AiKan 35 gleiche: der Sowjetruſſenpakt muß jetzt unbedingt ſertig werden zum Schutz der ſowjetruſſiſchen Gren⸗ zen gegenüber jedem Angriff ſowie auch zum Schutz des ſowjetruſſiſchen Lebens raumes gegen alle mili⸗ täriſchen oder diplomatiſchen Intrigen. Nur das eine formaljuriſtiſche Zugeſtändnis will man Eng⸗ land machen, daß die baltiſchen Staaten nicht direkt beim Namen genannt werden ſollen. Gleichzeitig behauptet man in Paris, daß der engliſche Botſchafter in Paris, Hender⸗ ſon, in ſeinem letzten Bericht an das Foreign Office lebhaft für den Abſchluß des Sowjetruſſen⸗ paktes eingetreten ſei. Henderſon ſei zwar ein Be⸗ wunderer des Nationalſozialismus, aber ſein eng⸗ liſcher Patriotismus habe ihm gezeigt, daß nur mit dem Abſchluß des Paktes die ſogenannte Friedens⸗ front⸗Einkreiſungspolitik wirklich realiſiert würde. Der polulsche Splon geſleht. Er hatte die Aufgabe zwei SA-Männer über die Grenze nach Polen zu ſchaffen dub. Danzig, 12. Juni. Wi, der„Vorpoſten“ meldet, hat der vol⸗ niſche Zollinſpektor Lipinſki ein Geſtändnis ab⸗ gelegt und bei der Vernehmung angegeben, er ſtehe als polniſcher Zollinſpektor im Dienſt der polniſchen Spionageabteilung. Er gab weiter zu, die Anfgabe gehabt zu haben, zwei SA⸗Männer auf ſchnellſtem Wege nach Gdingen zu bringen. Lipinſki hatte ſich an die SA⸗Männer herange⸗ macht, von denen er annahm, daß ſie aus Oſtpreu⸗ ßen ſtammten und namentlich mit den Danzig⸗polni⸗ ſchen Grenzverhältniſſen nicht Beſcheid wußten. Er verſuchte vorſichtig herauszubekommen, zu welchem Zweck ſie in Danzig wären, wobei der Hinweis auf die ſtattfindenden Gruppenwettkämpfe der SͤA ihn augenſcheinlich keineswegs befriedigte. Als Lipinſki nun die SA⸗Männer einlud, eine Autofahrt zu unternehmen, da er ihnen auch Gdingen zeigen wolle, das ſie unbedingt geſehen haben müßten, wenn ſie ſchon einmal in Danzig ſeien, ging den Danziger SA⸗ Männern ein Licht auf. Sie nahmen an der Fahrt teil. Als Lipinſki ſchließlich mit offenen Karten zu ſpielen begann, vertraulicher wurde und gar ſchließ⸗ lich in unflätiger Weiſe ſelbſt über den Führer zu ſchimpfen begann, handelten die SA⸗Männer. Sie fanden bei dem angeblichen„deutſchen Oberleutnant“, als den er ſich ausgegeben hatte, volniſche Papiere und entlarpten ſo den polniſchen Zollinſpektor Li⸗ pinſki. Trotz ſeiner Flucht in den nahen Küſten⸗ wald bei Bohnſack, gelang es der Polizei, ſeiner hab⸗ haft zu werden. Eng'and bezahlt Polens Rüſtung (Funkmeldung der NM3.) —+ London, 13. Juni. Eine polniſche Finanzabordnung wird, wie ver⸗ ſchiedene Londoner Blätter melden. in naher Zu⸗ kunft nach London kommen, um dort mit der briti⸗ ſchen Regierung über Kreditangelegenheiten zu ver⸗ handeln. Die Abordnung wird unter Führung des ehemaligen polniſchen Finanzminiſters Koe ſtehen. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ Kolonial,Enlenle Parts-London Gemeinſames engliſch-franzöſiſches Verteidigungsprogramm für die Kolonien Drahtber. unſ Par. Korreſpondenten — Paris, 13. Juni. Nachdem die enge militäriſche Zuſammenarbeit zwiſchen England und Frankreich in Europa nun⸗ mehr volllommen organiſiert iſt, ſollen ſich nun auch die ferneren Stationen in den Kolonien aufeinander abſtellen. So iſt denn das franzöſiſche Oberkom⸗ mando für Landheer, Marine und Luftfahrt aus der Kolonie Indochina von den engliſchen Behörden zu einer Konferenz nach Singapur eingeladen worden. Es ſollen dabei, wie amtlich mitgeteilt wird, die Maßnahmen geprüft werden, die für eine gemein⸗ ſame Verteidigung der franzöſiſch⸗engliſchen Beſit⸗ zungen im Fernen Oſten in Frage kommen könnten. Hand in Hand damit geht bekanntlich auch eine weſentliche Verſtärkung der franzöſiſchen Verteidi⸗ gungsmaßnahmen in Indochina. Schon ſeit einem Jahr hat ſich der Kolonialminiſter Mandel bemüht, das franzöſiſche militäriſche Gewicht in Indochina zu verſtärken. Die Eingeborenentruppen ſind annähernd verdoppelt worden. Gleichzeitig werden ſtarke Aus⸗ bauten in den Häfen vorgenommen und es ſind auch ſchon Pläne ausgearbeitet worden, um einen neuen großen Flottenſtützyunkt für die Krieasmarine in Indochina anzulegen. Gleichzeitig iſt auch eine eigene Flugzeugfabrik in Indochin a gegründet worden, die angeblich den geſamten Bedarf der franzöſiſchen fernöſtlichen Kolonie aus eigener Produktion decken ſoll. ſchreibt, daß man über Kredite für den Ankauf von ſchweren Bombern und anderem Rü⸗ ſtungsmaterial, den Ankauf von Maſchinen für die Rüſtungsinduſtrie und Kredite für den polniſchen Export verhandeln werde. Das Baltikum und die Garantiepläne „Undenkbar, daß man über den Koyf der baltiſchen Staaten hinweg handelt“ dunb. Riga, 12. Juni. In bemerkenswert eindeutiger Form lehnt das lettiſche Militärblatt„Latvijas Kareivis“ die eng⸗ liſchen und ſowjetruſſiſchen Garantiepläne für die baltiſchen Staaten ab und begrüßt mit größter Ge⸗ nugtuung die Unterzeichnung des deutſch⸗lettiſchen Nichtangriffspaktes. Das Blatt nennt dieſe Unter⸗ zeichnung das größte Ereignis der europäiſchen Politik in der vergangenen Woche. Es ſei ſelbſtyer⸗ ſtämdlich, daß eine Garantie nach engliſch⸗ſowjetruſ⸗ ſiſcher Art die neutrale Haltung der baltiſchen Staa⸗ ten zunichte machen müßte. Daher könne Lettland mit größter Genugtuung die Tatſache verzeichnen, daß die Verhandlungen mit Deutſchland hinſichtlich des Nichtangriffspaktes erfolgreich beendet ſeien. Die Neutralität und die Unabhängigkeit der balti⸗ ſchen Staaten ſei durch dieſen Vertrag geſtärkt worden. Unter dieſen Umſtänden, ſo hebt das lettiſche Militärblatt hervor, erſcheine es undenkbar, daß über den Kopf der baltiſchen Staaten hinweg eine Einigung der drei Großmächte(England, Frankreich, Sowjetrußland) über Garantien er⸗ folgen könnte, die die baltiſchen Staaten ſelbſt nicht wünſchen, ſondern vielmehr zurückweiſen. Auch das lettiſche halbamtliche Blatt„Briva Zeme“ unterſtreicht unter der Ueberſchrift„Poli⸗ tiſche Unabbhängigkeit“ noch einmal die große Ge⸗ nugtuung über die Unterzeichnung der Nichtangriffs⸗ pakte Lettlands und Eſtlands mit Deutſchland. Lett⸗ land ſei mit dieſem Vertragsabſchluß, ſo betont das Blatt, den richtigen Weg gegangen und habe oas erreicht, was es wünſchte. Das geſamte Ausland müſſe anerkennen, daß Lettland und Eſtland durch 5 Nichtangriffsverträge ihre Sicherheit gefeſtigt ätten. Hauptſchelttlieieer und verantwortlich für Politik: Dr. Aloie Winbauer⸗ Stellverkreter des Hauptſchrlftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Cart Onno Elſenbart.— Han⸗ deleteil: Dr. Frit Bode.— Lokaler Teil u. 1. B. Gain. Fritz Hammee— Sport: Wily Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau: 1. V. Richard Schönfelder.— Bilderdienſt: 1. B. C. O. Eiſenbart, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E.§. Schaffer. Berlin. Südweſikorlo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur 8 bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Beitrng Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim,. K 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und —.— eſchäftliche Mittellungen ako aude, Mannbeim. Zur Zeit Dreisliſte Ne. 9 gllitig. Die Anzelgen der Ausgabe Abend und A Mittag erſchelnen gleich⸗ ieitig in der Ausgabe B Aunsgabe A Mittag äber 10 000 Ausgabe à Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſami⸗D.⸗ A. Monat Mai über 21 000 Reue Mauubelmer geitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 262 ————— Mannheim, 13. Juni. Die braunen Glücksmänner im Straßenbud Nun ſind die Glücksmänner bereits wieder einen Monat lang unter uns. Wie lange haben ſie eigent⸗ lich im Straßenbild gefehlt? Das muß ſchon eine ziemliche Zeit her ſein. Als graue Losverkärfer der Winterhilfe haben wir ſie zuletzt geſehen. Aber dann ſind ſie überraſchend ſchnell verſchwunden, denn die Loſe waren ſo begehrt, daß lange vor dem Schluß der Lotterie die Kaſten unſerer Losverkäufer nicht mehr gefüllt werden konnten. Aber jetzt ſind ſie wieder mit neuen Glücksbriefen 3 beladen und auch jetzt liegt dem heiteren Spiel ein ernſter Sinn zu Grunde: Wir unterſtützen durch den Loskauf die nationale Arbeit. Jede Jahreszeit zwingt unſere Glücksmänner zu anderer Technik. Die graue Uniform des Winters iſt mehr in den Gaſtſtätten und bei Veranſtaltungen zu ſehen; auf der Straße ſind ſie bedeutend ſeltener — es iſt eben zu kalt. Aber im Sommer beleben die braunen Männer den ganzen Tag über das 57 Straßenbild und die Gärten der Kaffees und Gaſt⸗ ſtätten. Sie beziehen auch den ganzen Tag über wieder ihre feſten Verkaufsſtände, die teilweiſe wegen beſonders vieler Treffer ſchon eine Berühmtheit er⸗ langt haben. Eine gewaltig hohe Ziffer lockt aber auch die Los⸗ käufer: 5900 000 Reichsmark Gewinnel Und wo ſich auf belebten Plätzen und Straßen irgendwo Grup⸗ pen von Menſchen bilden, ſteht ſicher— wenn es ſich nicht gerade um einen Verkehrsunfall handelt— in⸗ mitten ein brauner Glücksmann, der ſein Geſchäft gut verſteht. So ein Verkaufsſtand hat aber auch ſeine Stammkunden und es freut den Losverkäuſer ganz beſonders, wenn er wieder ſeine bekannten Ge⸗ ſichter ſieht. Noch einmal ſo überzeugend klingt dann ſein:„Wie wär es wieder einmal mit einem Fünf⸗ hunderter? Den können Sie im Sommer genau ſo bei mir kaufen wie im Winter!“ Und man hat Beiſpiele dafür, daß es ſtimmt. Erſt in dieſen Tagen iſt wieder ein Fünfhunderter, der dritte in Mannheim, von einem Angeſtellten der „Gauleitung in den Planken gezogen worden. 3 Und ſchon wartet der nächſte auf den glücklichen 3 Gewinner! reinigt Färberei Kramer u fürbt 225 Eplatz 15⸗17; CI, 7, C 4. 10, Mittelstraße 5 6 5 ſosef- Straſie 77 Seieie, 755 Neckarau: Friedrichstrahe 16 4 8 u 8* 402 u ————1 Der eeee Abzeichen in Silber und Gold Der SA⸗Pionier muß neben weltanſchaulicher Feſtigung und hoher körperlicher Leiſtungsfähigkeit auch die techniſchen Fertigkeiten zur Erfüllung ſei⸗ ner pioniertechniſchen Aufgaben beſitzen. Aus dieſer Erwägung heraus, hat die Oberſte SA⸗Führung außer dem bereits vorhandenen Reiter«, Nachrich⸗ ten⸗ und Sanitätsſchein der SA vor kurzem auch 4 den SA⸗Pionierſchein für ihre Einheiten heraus⸗ gegeben. Mit dem Erwerb des SA⸗Pionierſcheins ſoll er⸗ reicht werden, daß die Pioniereinheiten der SA in 3 ihrer techniſchen Ausbildung als Spezialfor⸗ mation dazu befähigt werden, jederzeit bei un⸗ vorhergeſehenen Ereigniſſen, z. B. Naturkata⸗ ſtrophen, ſchnell und wirkſam einzugreifen. Vor⸗ 9 ausſetzung für die Verleihung des Pionierabzeichens iiſt in allen Fällen der Beſitz des SA⸗Wehrabzeichens. Die techniſche Prüfung zum Erwerb des SA⸗ Pionierſcheins erſtreckt ſich auf folgende Ausbil⸗ dungszweige: Freiſchwimmen, Verbindungslehre (Stiche und Bunde), Material⸗, Werkzeug⸗ und Ma⸗ ſchinenkunde, Fahren auf dem Waſſer(Pontonieren), Ueberſetzmittel, Behelfsbrückenbau, Sperr⸗, Spreng⸗ und Gasdienſt, Unterkunfts⸗ und Wegebau, Deich⸗ ſchutz und Vermeſſungsdienſt, Sicherheits⸗ und Rei⸗ 4 tungsdienſt. Mit dem Pionierſchein iſt zugleich als äußeres Kennzeichen das SA⸗Pionierzeichen(ge⸗ kreuzte Hacke und Spaten auf braunem Untergrund) am linken Unterarm des Dienſtanzuges zu tragen. Es wird in Gold und Silber verliehen. Das Abzeichen in Gold kann nur auf der Reichspionier⸗ ſchule der SA in Magdeburg erworben werden, wo⸗ bei eine Zuſatzprüfung im Sprengen abgelegt und der Grunoͤſchein der Deutſchen Lebensrettungsgy⸗ ſellſchaft erworben werden muß. Genau wie der Träger des SA⸗Wehrabzeichens ſeine Wehrfähigkeit durch jährliche Wiederholungs⸗ übungen nachzuweiſen hat, unterliegt auch der Pionierſchein einer zweijchrigen Wiederho⸗ lungspflicht. Die Stiftung des Pionierſcheines durch den Stabschef der SA iſt für jeden Angehöri⸗ gen eines Pionierſturmes die Verpflichtung zu un⸗ abläſſiger Ausbildungsarbeit an ſich ſelbſt. Morgen abend im Roſengarten: Die Fahne des SHB wird der SA übergeben! Niemand verſäume die Schlußkundgebung 3 des Sudetendeutſchen Heimatbundes in Mann⸗ heim! Kreisleiter Schneider wird ſprechen! k Sonderpoſtwertzeichen werden ungültig. Es wird darin erinnert, daß mit Ablauf des 30. Juni fol⸗ gende Sonderwertzeichen ihre Gültigkeit verlieren. Die Sonderpoſtkarten zur Ausſtellung„Sachſen am Werk“ zu 5 und 6 Rpfg., mit dem Bilde des Leip⸗ ziger Völkerſchlacht- Denkmals bzw. der Reichsauto⸗ bahnbrücke in Siebenlehn, die Sondermarke zum 5. Rennen um das Braune Band von Deutſchland zu 42 und 102 Ryfg., die Sonderpoſtkarte zu 6 Rpfg. „Reichswettkämpfe der Sal“ mit dem Kopfbild eines und 705 WHW⸗ und⸗ Poſtkarten 1038/9. — Stimmenmaterial. Borbiloliche Stätten der NSB-Arbeit 8 Kinderheim Sandtorf- N⸗ Irauenſchule 90 Männer des e für Volksaufklärung und zu Beſuch uin Mannheim Auf ihrer fünftägigen Beſichtigungsfahrt durch den Gan Baden ſtatteten geſtern rund neunzig Mitglieder des Reichsbundesfür Bolksaufklärung und Propaganda unſerer Stadt einen Beſuch ab, wo ihnen Ein⸗ blick in zwei Einrichtungen der NSV gegeben wurde. Die Gäſte, die nach 8 Uhr vor⸗ mittags über die Reichsautobahn von Heidel⸗ berg kamen, weilten nur einige Stunden in Mannheim und fuühren am frühen Nachmittag ſchon wieder in Richtung Schwetzingen weiter. Im Kinderheim Sandtorf wurde erſte Station gemacht. Dieſes von der Ne betriebene Heim liegt ideal im Walde und ſtellt eine vorbildliche Erholungsſtätte dax, die— dank dem Entgegenkom⸗ men der Stadtverwaltung— nunmehr das ganze Jahr ausgenützt werden kann. Die Kinder waren, als die Gäſte eintrafen, gerade bei frohem Spiel, machten Ringelreihen und ſangen dazu. So bot ſich den Beſuchern ein Einblick in das Leben und Trei⸗ ben, das im Kinderheim Sandtorf alltäglich herrſcht. Die Gäſte beſichtigten die Hallen und die Wirtſchafts⸗ gebäude und konnten ſich ſo von der Zweckmäßigkeit und Schönheit dieſes Inſtituts überzeugen. Gauamtsleiter Dinkel nahm zu Beginn des Rundganges Gelegenheit, die Männer des Reichs⸗ ringes, die unter Führung von Reichsamtsleiter Tießler gekommen waren, zu begrüßen und auch dem örtlichen Hoheitsträger, Kreisleiter Schnei⸗ der, ſowie dem Vertreter des Mannheimer Ober⸗ bürgermeiſters, Stadtrat Hofmann, den Will⸗ komm zu entbieten. Pg. Dinkel betonte, daß es bei der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit un⸗ möglich ſei, einen umfaſſenden Ueberblick über die NSV⸗Arbeit in Mannheim zu geben. Dann wies er darauf hin, daß das Kinderheim Sanoͤtorf ſchon vor dem Kriege erbaut wurde und ſpäter in den Beſitz der Stadt Mannheim kam. Die Nie übernahm alſo ein Heim, das ſchon beſtand. Es wurde ihr von der Stadt unentgeltlich zur Ver⸗ fügung geſtellt, was als Beweis ſür eine gute Zuſammenarbeit zwiſchen NSV und Gemeinde gelten könne, zumal die Stadt auch beim ſpäteren Au sbau des Heimes hilfreich zur Seite ſtand.„Die Stadt Mannheim gibt uns das Inſtrument in die Hand, und wir ſpielen darauf“. Der Gauamtsleiter wies weiter darauf hin, daß das Kinderheim Sandtorf als typiſches Beiſpiel dafür zu betrachten iſt, daß man auch in einem Induſtriebereich und in einer Ebene erfolgreich Kindererholung betreiben kann. 4* Von Sandtorf führte die Fahrt nach dem Schloß⸗ garten in die NS⸗Frauenſchule, das Heim des früheren„Fröbelſeminars“ und der„Sozialen Frauenſchule“. Seit April 1938 ſind dieſe Inſtitute an die Ne-Volkswohlfahrt Kücrcenaenen und ſeitdem menen Hörfolge den Abend mit Worten des Dankes an die Mitwirkenden, vorweg an die Mannheimer Sänger, beſchließen. Kreischormeiſter Stils diri⸗ gierte den deutſchen Sängerſpruch, geſungen von allen anweſenden Sängern als Ausdruck der radſchaft Sgarbrücken⸗Mannheim. Am Sonntagvormittag wurde eine Stadt⸗ rundfahrt unternommen und das Gauthea⸗ ter Saarpfalz beſichtigt. Die Sänger trugen vom Zuſchauerraum aus einen vaterländiſchen C unter Gellerts Chorführung vor. Mit den be Eindrücken kehrten die Liederhaller in den„Johan⸗ neshof“ zum Mittagstiſch zurück. Es wurde noch manches Lied geſungen, bis die Abſchiedsſtun ſchlug. überläßt die Stadt das Schulgebäude im Schloßgar⸗ ten der NS zur Benützung. Auch die NS⸗Frauen⸗ ſchule iſt ein Beiſpiel einer engen und erfolgreichen Zuſammenarbeit von NSund Stadt. Die Mann⸗ heimer NS⸗Frauenſchule iſt bisher übrigens die ein⸗ zige Anſtalt in Baden, in der die NS ſelbſtändig Schulung für ſoziale und ſozialpädagogiſche Beruſe treiben kann. Das Inſtitut bildet damit einen weſent⸗ lichen Bauſtein im Gefüge der großen NSV⸗Arbeit. Die NeS⸗Frauenſchule iſt in ſechs Abteilungen gegliedert. In der Kinderpflegerinnen⸗ ſchule werden ſchulentlaſſene Mädchen dazu be⸗ fähigt, in Familien der Hausfrau und Mutter eine tüchtige Hilfskraft zu ſein. Das Kindergärt⸗ nerinnen⸗Seminar dient der Ausbildung von mindeſtens 17jährigen Mädchen zu Erzieherinnen für Kindergärten, Horte und Heime. Das Jugend⸗ leiterinnen⸗Seminar ſtellt einen Lehrgang dar, in dem Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen die Befähigung vermittelt wird, als verantwortliche Leiterinnen von mehrgliedrigen Kindergärten im Reichsmütterdienſt oder an Frauenſchulen zu wir⸗ ken; außerdem beſteht für ausgebildete Jugend⸗ leiterinnen die Möglichkeit; als Kreisreferentin für Kindertagesſtätten bei der Ne eingeſetzt zu werden. Ein Sonderlehrgang bereitet Volksſchüle⸗ rinnen und Mäoͤchen mit nicht abgeſchloſſener Mit⸗ telſchulbildung auf die ſchuliſche Aufnahmeprüfung für das Kindergärtnerinnen⸗Seminar vor und ver⸗ mittelt zugleich hauswirtſchaftliche Kenntniſſe. Ein anderer, einjähriger hauswirtſchaftlicher Kurſus hat den Zweck, junge Mädchen für den Beruf der Hausfrau vorzubereiten; er gilt gleich⸗ zeitig als Vorſtufe für die Ausbildung zur Kinder⸗ gärtnerin und Hortnerin, Kranken⸗ und Säuglings⸗ pflegerin, Volkspflegerin, ländlichen und ſtädtiſchen Haushaltspflegerin und Lehrerin der Haushaltungs⸗ kunde. Schließlich iſt noch die Frauenſchule für Volkspflege zu nennen; ſie will die min⸗ deſtens zwanzig Jahre alten Schülerinnen für die berufliche Tätigkeit als Volkspflegerin in der NSV, der öffentlichen Wohlfahrtspflege, im Reichsmütter⸗ dienſt und auf ſonſtigen Volkspflegegebieten vor⸗ bereiten. Daß zur Erreichung all dieſer Zwecke eine aus⸗ geprägte praktiſche Arbeit notwendig iſt, bedarf kei⸗ ner beſonderen Erwähnung. Daran, wie die NS⸗ Frauenſchule ihre große Aufgabe löſt, wurde den Männern des Reichsringes für Volksaufklärung und Propaganda während ihrer kurzen Einkehr ein Begriff vermittelt. Die Beſucher haben von und der NS Arbeit in unſerer Stadt ſicherlich beſte Eindrücke und wertvolle Aaeguunen—m. Von Saarbrücken zur Weinſtraße Die Fahrt ging dann über St. Ingbert, 3 brücken, Pirmaſens und Bergzabern nach Schw 5 gen, wo letztmals Raſt gemacht wurde. Vereins⸗ führer Schäfer dankte ſeinem Reiſemarſchall Osk⸗ Baumann für die muſtergültige Durchführung Sängerfahrt und überreichte ihm eine kleine An kennung. Sängerkamerad Weber dankte namens der Paſſivität. Ueber Landau und Neuſtadt an de Weinſtraße kehrten die Sänger wohlbehalten Mannheim zurück, um vor dem Vereinshaus von ihren Frauen empfangen zu werden. In fröhlicher Runde unterhielt man ſich über die tiefen Eindrücke des zweitägigen Ausfluges und gedachte dankbar d großen Verdienſte, die ſich Vereinsführer Schäf und ſein Stellvertreter Oskar Baumann um Vorbereitung und Durchführung des Reiſeerlebni es erworben haben. 0 jeder Sinn und Zweck. 0 bekannt. Das Nummernſchild am Laſtwagen ver⸗ liert aber jeden Sinn, wenn an das eigentli Fahrzeug ein Anhänger gekoppelt iſt, der kein Kennzeichen aufweiſt. Es iſt daher verſtändlich, daf bereits vor einiger Zeit eine Anordnung ergangen iſt, die beſtimmt, daß auch Anhänger von Laſt wagen das Kennzeichen des eig lichen Fahrzeugs tragen müſſen dings beſchränkte ſich dieſe Anordnung zunächſt auf neu zugelaſſene Laſtwagen mit Anhängern. Jetzt iſt dieſe Verordͤnung dahingehend ergänzt worden, daß ab 1. Oktober alle Anhänger von Laſtwagen a Rückſeite das Kennzeichen des ziehenden Krc zeugs führen müſſen. kͤ. Zum Chefarzt des Heinrich⸗ Lanz⸗ hauſes iſt der Dr. med. Fritz Heck berufen worden. Dr. Heck iſt 1895 geboren, hat den Weltkrieg mi gemacht und dann Medizin ſtudiert. Sein Stud „Liederhalle“ auf Sänderſahtt Kameradſchafistreffen in der Feſihalle in Saarbrücken Mit fünf Omnibuſſen ſtartete die Sänger⸗ fahrt der„Liederhalle Mannheim“ am Samstag mit dem Ziel Trier und Saarbrücken. Ueber Frankenthal, Altleiningen führte der Weg nach Idar⸗Oberſtein, wo in der Gewerbehalle die Edelſteinausſtellung beſucht wurde. Nach dieſer lehrreichen Schau wurde die Fahrt über den Hunsrück ins Moſeltal nach Bernkaſtel fortgeſetzt. An dem alten Weinſtädtchen Neu⸗ magen vorbei ging es an ſteil anſteigenden Wein⸗ bergen entlang, bis die Türme der anläßlich des Gautages feſtlich geſchmückten Stadt Trier auf⸗ tauchten. Nach dem Mittageſſen wurden auf einer Stadtrundfahrt die weltberühmten Bauwerke aus der Römerzeit beſichtigt. Auf der Weiterſahrt trat die Bedeutung der ſaarländiſchen Induſtrie durch ausgedehnte Zechen⸗ und Hüttenanlagen eindrucksvoll in Erſcheinung. Zugleich machte aber auch der Weſtwall darauf auf⸗ merkſam, daß ſie in ſeiner Hut ſtärkſten Schutz ge⸗ nießen, Als die aufſtrebende junge Stadt Völk⸗ lingſen erreicht war, kam bald darauf das Reiſe⸗ ziel des erſten Tages, Saarbrücken, in Sicht. Vor dem Rathaus wurden die Mannheimer von Sängerkreisführer Seuß im Namen des Ober⸗ bürgermeiſters und im Auftrag der Sängerſchaft herzlichſt willkommen geheißen. Nach Aufſuchen der Hotelquartiere ſammelten ſich die Liederhaller im „Johanneshof“ zum Einmarſch in den feſtlich ge⸗ ſchmückten großen Saal zum Kameradſchaftstreffen. mit den Saarbrücker Geſangvereinen. Nach den Sän⸗ gerwahlſprüchen der Gäſte und der einheimiſchen Vereine ergriff Sängerkreisführer Seuß das Wort, um zu verſichern, daß in froher Runde bei Wort und Lied die Sängerkameradſchaft als Beitrag zur Volks⸗ gemeinſchaft tiefſten Ausdruck finde. Sein Gruß galt beſonders dem Vereinsführer der„Liederhalle Mann⸗ heim“, Gg. Schäſer und dem weit über Baden hinaus bekannten Komponiſten Friedrich Gellert. In Erwiderung des Willkommgrußes richtete Ver⸗ einsführer Georg Schäfer Worte herzlicher Freundſchaft an die Saarbrücker Sängerſchaft. Wenn die„Liederhalle“ alle zwei Jahre ihre Sängerfahrt unternimmt, ſo hat dies zweifache Bedeutung. Sie will erſtens die Heimat, die ſie ſo oft im deutſchen Lied beſungen hat, kennenlernen und zweitens die vom Führer aufgetragene Sendung, Künder deut⸗ ſchen Volkstums zu ſein, mit echtem Sängerherzen erfüllen. Dem Sängerkreisführer Seuß, ſeinem Kreischormeiſter Stilz und dem Vertreter des Ver⸗ kehrsamtes ſteckte Pg. Schäfer die ſilberne Ehren⸗ nadel der„Liederhalle“ an und überreichte als Zei⸗ hen der Verbundenheit ein wertvolles Geſchenk. Die Vortragfolge bot eine zwangloſe Ausleſ— beſten deutſchen Liedoͤgutes. Die„Liederhalle“ ſang in einer Stärke von 165 Mann drei Lieder von Gel⸗ lert, von ihm ſchwungvoll dirigiert. Auch der Ge⸗ amtchor der Saarbrücker erfreute mit prächtigem Unter Stabführung von Kreis⸗ er 9 0 8 die konnte nach Abwicklung einer dankbar von beſonderer Volksfeinolichkeit, Roheit oder Ver⸗ ſchürfung auszuſetzen, wodurch ſie ein Mittel der werden. jetzt ſchloß er 1922 ab. Seit 1926 iſt er als Fachar⸗, innere Krankheiten und wirkt ſeit 19 Interniſt, am Heinrich⸗Lanz⸗ Krankenhaus, nun die Nachfolge von Dr. Haas in der 6 m leitung antritt. un Einen aufregenden Zwiſchenfall gab es Mon⸗ Se gegen halb 10 Uhr an der Ecke Hanſa⸗ und 0 8 us i 7 or⸗ Waldͤhofſtraße, wo ein Radfahrer von einem P e Baictnen Beriene auffeen, Se zeibeamten wegen„Dunkelfahren“ angehalten wurde. leiter Hans Lanſch, der auch von dem Vereins⸗ Iun Handumdrehen ſtellte ſich der Radfabrer 4.* führer der„Liederhalle“ ausgezeichnet wurde, ſang N Bean 5 tätlich als Baritonſoliſt„Wanderer“ von Schubert und Es amten und ging tätlich gegen dieſen vor „Heimweh“ von Hugo Wolf, am Flügel von J. Wolf einfühlend begleitet. Tenoriſt Maurer ſpendete Rhein⸗ und Weinlieder mit ſympathiſcher Stimme, von Ludwig am Flügel begleitet. Das Quartett der„Liederhalle“ gab unter ſo großem Beifall Tonfilmſchlager zum beſten, daß es ohne Zugabe nicht abging. Daß auch der Humor zu ſei⸗ nem Recht kam, iſt ſelbſtverſtändlich. In Wort und Sang gab es viele„Sächelchen“ aus der Befreiungs⸗ zeit der Saarpfalz. Säugerkreisführer Seuß gab ein hartes Ringen, wobei der Polizeib von der blanken Waffe Gebrauch machen mußte, u ſchließlich mit Unterſtützung von einigen Ziviliſte und einem Soldaten den renitenten Burſchen zu bekommen. Herbeigerufene polizeiliche 9 verhaftete den Radfahrer, der nun überlegen kann was er für eine Rieſendummheit begangen 8 BAbE- PECK 1 — Miniſter Gürtner über en künftigen Strafvollzut Einheitlich im ganzen Reich— Schwerpunkt: Sühne für Vergehen, Schutz de Volkes vor dem Verbrecher und Erziehung des Fugenduchen Das Amtsblatt des Reichsfuſtizminiſters gibt die Ausführungen wieder, die Miniſter Dr. Gürtner vor italieniſchen Gerichten in Rom über den kom⸗ menden deutſchen Strafvollzug gemacht hat. Ein ein⸗ heitliches Strafvollſtreckungsrecht des Reiches gab es bisher nicht, erſt 1934 wurde eine vorläufige Verein⸗ heitlichung durchgeführt. Durch ein ſoeben im Ent⸗ Maßregeln der Sicherung, Beſſerung oder Heil, werden auch für die Zukunft übernommen. Der Schwerpunkt des Strafvollzu liegt in der Löſung der Aufgabe, die Volksgeme ſchaft vor weiteren Straftaten des Sb durch zu ſchützen, daß er ſich als brauchbares Mit, wieder in die Volksgemeinſchaft einreiht. Hier w wurf ſertiggeſtelltes R eichsgeſetz wird der zwiſchen jungen und erwachſenen Gefangenen Strafvollzug in Deutſchland endgültig normiert zwiſchen Verdorbenen und Unverdorben werden. Die Grundgedanken des Geſetzes ſind die unterſchieden. Unter jungen Gefangenen verſteht der Entwurf ſolche, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Unter gewiſſen Vorausſetzun kann dieſe Altersgrenze auf 18 Jahre herab ode 25 Jahre hinaufgeſetzt werden. Der Vollzug an die ſer Gruppe von Gefangenen erfolgt in beſondere Anſtalten. Der Gedanke der Erziehung ſteht be herrſchend an der Spitze. Die Gefangenen wer angelernt oder ausgebildet, daneben ſo Unterricht und Freizeit, Sport und körperliche Er tüchtigung zuſammenwirken, um fungen, Gefa genen für die Rückkehr in das Leben der meinſchaft tüchtig und brauchbar zu machen. 3 Ka tegorie der Unverdorbenen zählen dieienigen, gleichen wie die des Strafrechts überhaupt. 9 Das Strafrecht verlangt, daß das Unrecht ge⸗ ſühnt und daß das Volk vor dem Ver⸗ brecher geſchützt wird. Im einzelnen führte der Miniſter aus, daß es wünſchenswert ſei, den Anfang der Freiheitsſtrafen etwas ernſter zu geſtal⸗ ten als den weiteren Vollzug. Deshalb ſieht das neue Geſetz vor, daß innerhalb dererſten drei Monate Gefängnis oder ſechs Monate Zuchthaus gewiſſe Verſchärfungen Platz greifen, wie Ein⸗ zelhaft, Beſchränkung der und des Verkehrs mit der Außenwelt. Dieſe Einſchränkun⸗ gen finden bei jeder Freiheitsſtrafe ohne beſon⸗ dere richterliche Anordnung Anwendung. Daneben hisher nicht oder nur einmal geringfüagia vorbeſt können im Urteil beſondere Verſchär⸗ ſind. Auch gegen dieſe Gefangenen wird der fungen des Vollzugs angewendet werden, ins⸗ vollzug in beſonderen Anſtalten nach den gle beſondere wenn es ſich um Straftaten handelt, die Regeln wie für die Jugendlichen durchgeftihe den. Der Miniſter betont ſchließlich, daß füt die böringende Geſtaltung des Strafvollzugs eines un läßlich ſei, die Arbeit, zu der jeder Gefangene Deutſchland verpflichtet ſei. Die Notwendigk, ſozialen Wiedereingliederung der beſſerungsſä Gefangenen erfordere weiterhin eine ve⸗ volle Betreuung und Fürſorge. worfenheit zeugen. Dieſe Verſchärfungen, wie har⸗ tes Lager, verringerte Beleuchtung und geminderte Koſt, treten in den erſten zwei bis drei Tagen des Strafvollzugs ein und wiederholen ſich alle zwei bis drei Monate. Der Anſtaltsleiter iſt befugt, die Ver⸗ Abkühlung —— nächſte Opfer biſt! 52555 5 27 EI 10065 7705 3 29+ + 1 4. Seite/ Nummer 262 ————— 55— 8* —— dwelt — S*— 3 83 9 0 92 E* 8 — —— —— 8—* — 75 2 HRBESSSSENS deutſche Um] Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 13. Juni 1939 Brief aus der Zweiburgenſtadt U Weinheim, 12. Juni. Das Wochenende ſtand wiederum im Zeichen des Fremdenverkehrs. Außer verſchiedenen Reiſegeſellſchaften, die zu einem mehr⸗ tägigen Aufenthalt hier verweilten, unternahmen 250 Ludwigshafener Gefolgſchaftsangehörige ihren Be⸗ triebsausflug in die Zweiburgenſtadt.— Durch das am Donnerstag niedergegangene Gewitter mit ſtarkem Regen hat die Temperatur eine wohltuende erfahren. Dem Landwirt war dieſer Regen beſonders willkommen, um ſo mehr als die Heuernte dadurch keinen, Schaden erlitt and gut ein⸗ gebracht werden konnte.— Einen harmoniſchen Sommerabend verlebten bulgariſche Stu⸗ denten, die nach Beendigung ihres Studiums in Deutſchland einen Abſchiedsabend auf der Burgruine Windeck veranſtalteten. Im Kreiſe vieler Wein⸗ heimer Freunde wurde das bulgariſche National⸗ gericht eingenommen. Das kameradſchaftliche Bei⸗ ſammenſein wurde umrahmt von Heimatliedern und Nationaltänzen.— Der Torturm des Schloſ⸗ ſes beim Obertor wurde durch den heimiſchen Kunſtmaler Kornmeier mit der Aufſchrift„Rathaus Weinheim“ verſehen. — 7 23 2 7 Fälbereil-Ohem. Reinigung-Wäscherei Birkhahn⸗Rubesamen— Gegr. 1913 Der leistungsfähige Fachbetrieb. unter neuer Peitung. Abhol., Zust. ostenlos). Kari-Benz-Straße 28, Ruf 327 21 Lampertheimer Notizen a Lampertheim, 11. Juni. Der früher in Lampertheim anſäſſige Lehrer Philipp Weber wurde zum Rektor ernannt. Betriebsfeier Zu einer eindrucksvollen Betriebsfeier verſam⸗ melte ſich die etwa 350 Perſonen zählende Belegſchaft der Zigarrenfabrik Haas& Derſt im Fabrikhof. Anlaß hierzu war die Erringung des Gaudiploms. Nach Geſang und Rezitation ſprach namens des Vertrauensrates Frau Metzner Dankesworte an die vorbildliche Bekriebsführung. Hierbei über⸗ brichte ſie namens der Belegſchaft als Geſchenk die Büſte des Führers auf hohem Sockel. Auch der Betriebsobmann erhielt eine entſprechende Aner⸗ kennung. Betriebsführer Derſt bekundete ſeinen Dank mit herzlichen Worten. Am anderen Morgen unternohm die geſamte Belegſchaft einen Tages⸗ ausflug nach Bad Kreuznach und Münſter am Stein. Deit Betriebsführer Derſt, der ſeinen 50. Geburts⸗ tag beging, wurde von der Belegſchaft das Buch des Führers„Mein Kampf“ reicht. * Bühl, 11. Juni. Die Mutter des Reichsbahn⸗ inſpektors Fallert, Frau Juſtine Fallert Witwe, konnte in ſeltener Rüſtigkeit ihren 96. Geburtstag feiern. — in Schweinsleder über⸗ Blick auf Ludwigshafen: Einführung und Vereidigung neuer Ratsherren Errichtung von 190 Dauergärten am Friedhof Frieſenheim dr. h. Ludwigshafen, 12. Juni. In der Ratsherrenſitzung führte Oberbürger⸗ meiſter Dr. Stolleis zwei neue Ratsherren in ihr Amt ein und vereidigte ſie. In Pg. Schäfer begrüßte er einen Mann, der ſchon lange Bürger der Stadt iſt und als Ortsgruppenleiter gut die Be⸗ lange der Stadt und der Bürger kenne. Auch Pg. Kolb komme aus dem Tätigkeitsbereich der Partei. Als Landwirt in Rheingönheim kenne er die dort beſonders wichtigen Belange der Landwirtſchaft aus der Praxis. Nachdem die Eidesformel geſprochen war, verpflichtete der Oberbürgermeiſter beide auf ihr Amt. Sie verſprachen in ihrer Erwiderung, das Wohl der Stadt ſtets im Auge zu haben. Anſchlie⸗ ßend gab Dr. Stolleis bekannt, daß Ratsherr Luit⸗ pold Schmidt durch Verſetzung nach Worms aus⸗ ſchied; für ſeine Mitarbeit wurde ihm Dank geſagr. Direktor Schaaf referierte über die Waſſer⸗ bezugsordnung. Als bloße Zuſammenfaſſung deg gegenwärtigen Zuſtandes enthält ſie nichts weſentlich Neues und richtet ſich ſtreng nach der Muſterſatzung des Deutſchen Gemeindetages. Zur allgemeinen Kenntnisnahme liegt ſie 14 Tage lang öffentlich aus. Finanzdirektor Dr. Stabel berichtete über Aufnahme eines unverzinslichen Darlehens von 22 800& bei der Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank, das vom 1. Oktober 1940 an allmählich zu tilgen iſt, zur Herrichtung und Einrichtung von 190 Dauer⸗ kleingärten weſtlich der Kopernikus⸗Straße, zwiſchen Induſtrie⸗Straße und Frieſenheimer Fried⸗ hof. Einſchließlich des Geländeerwerbs machen die 190 Kleingärten 168 000/ Geſamtkoſten. Das Reich gewährt für jeden Kleingarten bis zu 120/ Dar⸗ lehen. Noch vor dem Winter ſollen die Vorbereitun⸗ gen beendet ſein. Wie der Oberbürgermeiſter dazu bemerkte, ſollen dieſe Gärten im Rahmen des Stadt⸗ planes immer an ihrem Platze bleiben, bei einheit⸗ licher Form und Umzäunung. Gemäß Antrag eines Beigeordneten überläßt die Stadt Obſtbäume un⸗ entgeltlich den Kleingärtnern und ſichert ſich damit u. a. Einfluß darauf, daß die Sorten angepflanzt werden, die für unſere Gegend am geeignetſten ſind. Unter„Verſchiedenes“ gab Dr. Stolleis noch be⸗ kannt, daß Miniſterpräſident Siebert 2500 41 ſür das HJ.⸗Heim Rheingönheim bewilligt hat. Damit ſchloß der Oberbürgermeiſter die öffentliche Ratsherrenſitzung. * Das ſilberne Treudienſt⸗Ehrenzeichen für 55jäh⸗ rige Dienſtleiſtung wurde der Poſtaſſiſtentin Maria Gallenſtein in Ludwigshafen verliehen. Ernannt wurde Telegraphenmechaniker Emil Bein in Luowigshafen zum Telegraphenwerk⸗ führer. Grn* * Heidelberg, 13. Juni. Heidelberg als Ziel zum Wochenende wählten ſich wieder Tauſende von Einzelgäſten. Den Reigen ver⸗ ſchiedener Betriebsausflüge eröffneten die Angehö⸗ rigen einer großen Stuttgarter Firma, die bereits am Samstag, in vielen Omnibuſſen aus dem Neckar⸗ tal kommend, die Stadt beſuchten. Am Neckar herrſchte großes Badetreiben und reger Verkehr von Aus⸗ flugsſchiffen. Der Sonntag erfüllte mit ſeinem trüben Wetter und reichlicher Regenabkühlung nicht alle Erwar⸗ tungen, zumal der Beſuch der Bäder nicht ſehr umfänglich war. Das Verkehrsbild war vor allem von vielen Fernreiſebuſſen beherrſcht. Die Straßenbah⸗ Berhängnisvolles Wochenende Mehrere Tote und Verletzte durch Verkehrsunfälle Pforzheim, 12. Juni. Montag früh iſt der 20 Jahre alte Motorradfahrer Joh. Müller aus Untergrombach mit einem Sozinsfahrer, der aus Wöſſingen ſtammt, auf der Reichsſtraße zwiſchen Pforzheim und Bauſchlott auf eine Telegraphenſtange gerannt. Der Fahrer des Fahrzeuges war ſo⸗ toxt tot. Der Beifahrer wurde lebensgefährlich verletzt in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. — Am Samstagvormittag iſt der Motorradfahrer Lange aus Berlin⸗Köpenick vor der Reichsauto⸗ bahnausfahrt Pforzheim⸗Oſt aus der Fahrbahn ge⸗ raten. Er wurde von ſeinem Fahrzeug geſchleudert und blieb im Ackerfeld tot liegen.— Am Sonntag⸗ morgen fuhr ein Ehepaar auf Fahrrädern die Wilfer⸗ dinger Straße herunter. Die Frau wurde unſicher und fiel vor das Hinterrad eines Kraftfahrzeuges. An den erlittenen Verletzungen iſt die Verunglückte geſtorben.— In der Tunnelſtraße wurde ein 72ähriger Mann von einem Kraftfahrer angefahren. Der Lenker flog vom Fahrzeug und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. An ſeinem Aufkom⸗ men wird gezweifelt. Auch der Fußgänger erlitt Verletzungen. * „ Bühl, 12. Juni. In einem Augenblick des Un⸗ bewachtſeins fiel in Lauf das dreijährige Töchter⸗ chen einer hieſigen Familie rückwärts in einen am Boden ſtehenden Waſchkübel, der mit heißem Waſ⸗ ſer gefüllt war. Trotzdem das Kind ſofort in das Städtiſche Krankenhaus Achern gebracht wurde, iſt es ſeinen ſchweren Hautverbrühungen erlegen. * „ Immenſtaad(Bodenſee), 12. Juni. Beim über⸗ ſchreiten der Hauptverkehrsſtraße wurde die 23jährige Tochter Ottilie des Landwirts Rauber von einem Laſtkraftwagen erfaßt und zur Seite geſchleu⸗ dert. Das Mäschen erlitt dabei tödliche Ver⸗ letzungen. * * Saarbrücken, 12. Juni. Am Freitag ereigneten ſich in Saarbrücken und Umgebung folgende Ver⸗ kehrsunfälle: 1. in Scheidt ein 11jähriger Knabe— tot; 2. an der Achterbrücke am Schanzenberg ein 77jähriger Mann tot; 3. in Neunkirchen ein 18jähriger Radfahrer— tot; 4. in Luiſenthal ein fünffähriger Knabe— ſchwer verletzt. Volks⸗ genoſſe, hüte dich im Verkehr, damit du nicht das Eltern, hütet und achtet auf eure Kinder! 3 * Pforzheim, 12. Juni. In Iſpringen ſtürzte ein in den 20er Jahren ſtehender Mann von dem dritten Stock ſeiner Wohnung auf die Straße. Da⸗ bei zog er ſich einen ſchweren Schädelbruch zu. Der Tod bei der Arbeit * Bietigheim, 12. Juni. Bei Kanaliſationsarbei⸗ ten in der Ritterſtraße waren die Gemeindearbeiter in einen.30 Meter tiefen nicht abgeſtützten Schacht mit Röhrenlegen beſchäftigt. Durch den Druck des unmittelbar neben dem Graben aufgeſchichteten Aus⸗ hubmaterials ſtürzte die eine Wand ein und ver⸗ ſchüttete den 54jährigen Gemeindevorarbeiter Joſef Matz. Nach 20 Minuten konnte man nur noch ſeine Leiche bergen. 5 * Freckenfeld, 12. Juni. Auf einer hieſigen Bau⸗ ſtelle iſt der 34jährige Arbeiter Jakob Morgen⸗ ſtern ſo ſchwer verunglückt, dad nach Einlieferung ins Krankenhaus der Tod eintrat. Der naſſe Tod * Karlsruhe, 12. Juni. Der 28 Jahre alte, in Karlsruhe⸗Knielingen wohnhafte Rammarbeiter Karl Hoffmeiſter, der im ſog. kleinen Bodenſee auf Gemarkung Karlsruhe⸗Knielingen mit dem Strei⸗ chen einer Holzbrücke mit Karbolineum beſchäftigt war, fiel aus dem Boot ins Waſſer und verſank ſoſort. Nach etwa 30 Minuten konnte Hoffmeiſter als Leiche geborgen werden. Offenbar hatte Hoff⸗ meiſter einen Herzſchlag erlitten. 5 * Heilbronn, 12. Juni. In der Jagſt ereignete ſich ein Unglücksfall, dem der elffjährige Sohn des Obergriesheimer Landwirts Thomas Mall zum Opfer fiel. Der Junge wurde, als er unterhalb der Jagſtbrücke bei Heuchlingen in der Nähe des Ufers eine kurze gefährliche Strecke durchſchwimmen wollte, anſcheinend durch einen Strudel erfaßt und ging unter. Nach zahlreichen vergeblichen Tauchverſuchen einiger Schwimmer fand man die Leiche des Knaben drei Stunden ſpäter in der Flußmitte. * * Neunkirchen(Saar), 12. Juni. Der 21 Jahre alte Biehler aus Uchtelfangen hat, nachdem er in Lanoͤsweiler⸗Reden vom Sprungbrett herabſprang und wieder auftauchte, um Hilſe gerufen. Er wurde aus dem Waſſer gezogen und ſofort ins Knappſchafts⸗ krankenhaus Neunkirchen überwieſen, in dem die Wiederbelebungsverſuche ohne Erfolg waren. Ver⸗ mutlich hat Biehler einen Gehirnſchlag erlitten. nen beförderten zahlreiche Ausflügler in die Um⸗ gebung. Ein Toter, ein Schwerverletzter. In die Univer⸗ ſitätsklinik wurden zwei Neckargemünder eingelie⸗ fert und zwar Bernhard Roth und Vikar Matt⸗ müller. Kraftfahrer die Herrſchaft über den Wagen. Er kam zu weit nach rechts und raſte gegen einen Grenz⸗ ſtein. Der Autolenker kam leichtverletzt davon. Die beiden Inſaſſen Roth und Mattmüller wurden ſchwerverletzt ins Krankenhaus geſchafft, in dem Roth bereits ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Bernhard Roth ſtand im 16. Lebensiahr. Vikar Mattmüller, der aus Oehringen am Kaiſerſtuhl ſtammt und Dienſte an der Pfarrei in Neckar⸗ gemünd tut, ſteht im 29. Lebensjahr. Zuſammenſtoß. Eine Radlerin wurde in der Heinrich⸗Fuchs⸗Straße durch einen Kraftradler an⸗ gefahren und erheblich verletzt. Der Kraft⸗ fahrer und ſeine Soziusfahrerin wurden vom Rad geſchleudert. Die Verletzten wurben ins Kranken⸗ haus geſchafft. Die Köc⸗Urlauber aus Danzig verließen am Montagnachmittag das Neckartal. Bei meiſt präch⸗ tigem Wetter verlebten ſie hier erlebnisreiche Tage der Erholung. Wiederſehensſeter der 185er. Viele Heidelberger haben im Weltkrieg unter den Fahnen des Infan⸗ terieregiments 185 gekämpft. Die Heidelberger Kriegerkameradſchaft IR 185 hat die Freude, in den Mauern unſerer ſchönen Stadt die Regimentskame⸗ raden auf der großer Wiederſehensſeier vom 1. bis 3. Juli begrüßen zu dürfen. Die Feier be⸗ ginnt am Samstag, dem 1. Juli, mit einem Feſt⸗ abend in der Stadthalle. Der Feldkommandeur General Krauſe wird im Laufe des Abends das Wort ergreifen. Die Feſtrede hält Kamerad Sei⸗ ler. Unter den muſikaliſchen Darvietungen be⸗ findet ſich auch die Uraufführung des Marſches „IR 185 Krauſe“. Am Sonntag, dem 2. Juli, fin⸗ det vormittags eine Gefallenen⸗Ehrung auf dem Ehrenfriedhof ſtatt. Nach dem Mittageſſen in verſchiedenen Lokalen iſt nachmittags auf dem Neckarvorland Regiments⸗Appell mit Parade und Vorbeimarſch vor General Krauſe und an⸗ ſchließendgemütliches Beiſammenſein mit Muſik im Garten des„Schwarzen Schiff“. Der Tag ſchließt ab mit einer um 22 Uhr beginnenden Schloß⸗ beleuchtung. Am Montag, dem 3. Juli, wer⸗ den vormittags die Heidelberger Sehenswürdigkeiten beſichtigt. Am Nachmittag erfolgt eine Dampfer⸗ fahrt durch das Neckartal. Das Feſt klingt abends mit der Verabſchiedung der auswärtigen Kameraden aus. Regimentstag der ehemaligen 112er. Vom 8. bis 10. Juli findet in Schwetzingen mit ſeinem berühm⸗ ten Schloßgarten der zwölfte Regimentstag der Angehörigen des ehem. 4. Badiſchen Infanterie⸗ Regiments Prinz Wilhelm Nr. 112 ſtatt. Zu dieſer Wiederſehensfeier ſind alle ehem. Angehörigen des Regiments und ſeiner Erſatzformationen herzlichſt eingeladen. Anmeldungen und Anfragen(etzteren Rückporto beilegen) wollen umgehend an den Ge⸗ ſchäftsführer des Traditionsverbandes, Kamerad Ernſt Zimpfer, Heidelberg, Oberer Fauler Pelz 4a, gerichtet werden. Die Hochſchultage finden vom 2. bis 8. Juli ſtatt. In ihrem Verlauf wird auch die neue Klinik ein⸗ geweiht. Auf der Feierſtätte findet am 21. Juni die Sonn⸗ wendſeier, deren Programmdurchführung in den Händen der Gebietsführung der H§ liegt, ſtatt. An der Feier, zu deren Beſuch die Bevölkerung aufge⸗ fordert wird, nehmen die Stadtortsgruppen des Infolge der naſſen Straße verlor der Kreisgebiets Heidelberg der NSDAP ſowie die Ortsgruppen Doſſenheim und Ziegelhauſen teil. „Sommertage“ betitelt ſich das wieder mit ein⸗ drucksvollen Bildern geſchmückte neueſte Heft des „Heidelberger Fremdenblatt“. Es gibt mit der Plauderei„Sommer— Liebe— Heidelberg“ (K. Bohla), einem„Blick auf die kulturellen Ver⸗ anſtaltungen“(Dr. W. Schmid) und einer mit einer Wanderung verknüpften geſchichtlichen Darſtellung „Die ehemalige Poſtkutſchenſtraße von Heidelberg⸗ Hanoſchuhsheim nach Schriesheim“ einen anregen⸗ den Beitrag zum reichen Bild der Stadt. Aus Städtiſche Theater wurden von der kom⸗ menden Spielzeit ab verpflichtet Edith Dahl⸗ mann als jugendliche Heldin und Liebhaberin, Trudel Krauſe als Koloraturſängerin und Karl Fleiſcher als Bonvivant. e, * Schwetzingen, 13. Juni. Starker Beſuch des Schloßgartens Am Sonntag hatte der Schloßgarten wiederum einen ſtarken Beſuch aufzuweiſen. Der geräumige Schloßplatz konnte kaum die vielen Wagen auf⸗ nehmen, die unaufhörlich kamen und fortfuhren. Zur beſonderen Ueberraſchung der Beſucher fand am Arionbrunnen ein Schloßgartenkonzert des Muſikkorps des Heidelberger Bataillons des Inf.⸗ Regts. 110 unter Leitung von Muſikmeiſter Frey⸗ bott ſtatt. Auszeichnung. Im Auftrage des Führers wurde Direktor Ernſt Karrl das Treudienſtehrenzeichen in Silber verliehen. * Plankſtadt, 12. Juni. Mehrere junge Leute wurden angezeigt, die zur Nachtzeit bei der Plün⸗ derung fremder Kirſchbäume betryffen wurden. Ein tüchtiger Denkzettel in Geſtalt einer Geloͤſtrafe wird hoffentlich derartige Vorkommniſſe in Zukunft unterbinden.— Kaum ſind die wärme⸗ ren Tage eingetreten und ſchon meldet ſich ein ge⸗ fährlicher Feind unſerer Schweine: der Rotlauf. Ein ſicheres Vorbeugungsmittel iſt die Friſchluft⸗ zufuhr und das Schutzimpfen der Schweine, das mit ſehr großem Erfolg ſeit Jahren angewandt wird.— Am Sonntagnachmittag fuhr der 19jährige Sohn des Rektors der hieſigen Volksſchule mit ſeinem Motorrad in die elektriſche Straßenbahn. Er zog ſich dabei erhebliche Verletzungen am Kopf, den Händen und den Knien zu und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. * Hockenheim, 12. Juni. In der Zeit vom 28. Mai bis 3. Juni wurden 6 Geburten angemeldet. Heira⸗ ten und Sterbefälle kamen nicht vor.— Die Deutſche Arbeitsfront und die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft dͤurch Freude“ hatten Hisher ihre Geſchäftsſtelle in der Wanderherberge. Inzwiſchen hat die Wanderher⸗ berge eine neue Beſtimmung erhalten. Wohl oder übel mußte die Arbeitsfront die Räume verlaſſen. Es war nicht leicht, eine paſſende Löſung zu finden. In der Karlsruher Straße konnte nunmehr das Photohaus Maurer als neue Geſchäftsſtelle einge⸗ richtet werden. Durch die räumlichen Verhältniſſe bedingt mußte eine Trennung der DAc von der NS⸗Gemeinſchaft Koͤc erfolgen. * Oftersheim, 12. Juni. Im Mai erblickten hier fünf Kinder das Licht der Welt. Eheſchließungen wa⸗ ren es 5, Sterbefälle 2.— Die ſeither älteſte Ein⸗ wohnerin unſerer Gemeinde, Frau Katharina We⸗ ber Witwe, geb. Frei, iſt im Alter von 92 Jahren geſtorben. Unter großer Anteilnahme der Be⸗ völkerung wurde die Verſchiedene zur letzten Ruhe geleitet. Sichert die Obſternte Der Obſtanſatz iſt faſt überall im Lande recht gut. Leider hat jedoch das andauernde Regenwetter beim Kernobſt vielſach zu ercheblichen Erſtan⸗ ſteckungen durch den Schorfpilz geführt. Der Be⸗ fall iſt beſonders ſtark in den Anlagen, die infolge der Arbeitsſpitze im Frühjahr und der ungünſtigen Witterung keine Verblüteſpritzungen erhalten haben. Unſere Kernobſternte iſt durch den Schorfpilz ge⸗ fährdet! Sofort iſt daher die erſte Nachblüten⸗ ſpritzung mit einem der im Spritzkalender an⸗ gegebenen Mittel durchzuführen. Die weiteren Nach⸗ blüteſpritzungen haben je nach Witterung im Abſtand von 2 bis 3 Wochen zu folgen. Im Spätſommer muß auf den Schutz der Lageräpfel gegen Spätſchorf⸗ befall der größte Wert gelegt werden. Kein Obſt⸗ züchter ſollte ſich über die wahre Sachlage täuſchen! Die Marktordnung verlangt mit Recht einen ſtar⸗ ken Preisunterſchied zwiſchen geſunden und minderwertigen Früchten. Wer ſich in den vor uns liegenden Wochen nicht ſehr um die Obſtbaum⸗ ſpritzung bemüht, der wird bei der Ernte dieſen Preisunterſchied ſchwer zu fühlen bekommen. Obſt⸗ züchter und Bauern, ſetzt eure Kraft dafür ein, daß der diesjährige reiche Obſtanſatz unvermindert und geſund unſerem Volke erhalten bleibt. * Gutach, 12. Juni. Der ſeit einigen Tagen ver⸗ mißte Arbeiter Peter Urich aus Oberkollnau wurde in der Elz tot aufgefunden. Urich iſt allen nach einem Unglücksfall zum Opfer ge⸗ allen. 33 S+. 8 FTTTTTTTPTTTTPPPPCCCCCCCCCTCCTTGTTTTT———TT7TTTTTTTT7T+**7R —— 0— 0 22922—. 2 7* 1 S S8 352 S SSSCSZCSSGSPVoesns S SSSDSS SSS/ S 2. 22 2. 2 2= 2 289 — ◻22 88 9˖ 2 SSSS es=⸗ 2 57*+ ——— zu einen„Mont⸗Salvat“ Dienstag. 13. Juni 1939 Neue Zeitung/—— E Bio kämpften deuiſche Freiwillige füär Spanien EELEBNISBEEICHT Aus OEN KRHPFt N DEE„,LFGIONCONDOR“ 33 bin gerade in Toledo. Von dort aus wurde am Tage vorher die letzte Offenſive des Spanien⸗ krieges von Franco eingeleitet. Wir ſpringen in mein kleines Auto. Fiodikow und ich. Wir müſſen ſo ſchnell wie möglich nach Ma⸗ drid. Wir haben Glück, daß wir ſo nahe an der Hauptſtadt ſind. Glück muß man eben überhaupt haben, beſonders als Berichterſtatter. was das kleine Auto hergibt. Auf der Straße von Toledo nach Madrid läuft an dieſem hellen Frühlingstag vor uns her eine unbeſchreibliche Begeiſterung. Von Laſtkraftwagen herunter winken und jubeln uns Soldaten zu. Immer wieder gellt uns ein„Arriba Eſpanal Viva Francol“ entgegen. Die Hände rek⸗ ken ſich zum Gruß. Wo man unſer deutſches Auto Wir fahren, erkennt, ruft man uns„Viva Alemana!“ entgegen. Ueberall in den kleinen Dörfern hängen von den Häuſern und Trümmern bereits Fahnen des natio⸗ nalen Spanien. Uns hetzt der Gedanke: ſo ſchnell wie möglich nach Madrid. Dabei ſein bei der erſten Begeiſterung und ſeben, wie es in der Hauptſtadt ausſieht! Wir ſchlängeln uns durch die Kolonnen Fer Trup⸗ pentransporte, hupen, daß das Horn heiſer wird. Schon rollen mit uns, je näher wir an die Hauptſtadt berankommen, lange Laſtwagenkolonnen des natio⸗ nalſpaniſ chen Hilfswerk mit der Aufſchrift„Auxilio Social“ in Richtung Madrid, um Lebensmittel, Brot, gen. Ein großer amerikaniſcher Wagen mit ſüdameri⸗ kaniſcher Nummer überholt uns— Journaliſten, die wir kennen. leute her. Wir machen ein tolles Wettrennen. Jeder will zuerſt in Madrid ſein. Kurz bevor Carabanchell, die Vorſtadt Madrids, beginnt, iſt plötzlich allgemeines Stoppen. Vor uns ſitzen lange Wagenkolonnen feſt, hinter uns quitſchen Bremſen. Es geht nicht weiter. Die Straße vorn iſt geſprengt. Ein Hupkonzert beginnt. Es nützi nichts. Deutſche, amerikaniſche, franzöſiſche Jvur⸗ naliſten ſehen ſich etwas ratlos an. Mit der Schreibmaſchine in der Hand Man kann es nur noch verſuchen, zu Fuß wei⸗ terzukommen. Wir laſſen unſeren Wagen mit einem Stoßſeufzer in der, Hoffnung ſtehen, daß wir ihn aus dieſem Gewimmel, und womöglich noch heil, wiederfinden mögen. in die Hand und wir haſten los. Mit Püffen, Stößen und harten Ellenbogen kommt man weiter. Dazu iſt es auch noch verteufelt warm, ſo daß einem der Schweiß die Stirn herunter⸗ perlt. Um uns herum zerſtörte Häuſermauern. Unter unſeren Füßen zerſtückelte Ziegelſteine. Carabanchell iſt viele Monate Kampfplatz geweſen. Hier haben ſich lange Zeit Francos Truppen und die Roten gegenübergelegen. Hier ſteht kein Haus mehr, keine auer iſt unverſehrt. Wir klettern über die Gräben und Stellungen der Nationalen, aus denen heraus die Soldaten ge⸗ ſtiegen ſind. Wir haſten durch ein Gewirr von Linien, durch einen Trümmerhaufen, der wie ein großes Schuttfeld wirkt, immer weiter voran in Richtung Madrid. Kunſibrief aus Karlsruhe Karlsruhe, im Juni. Die Nachlaßausſtellung von Gemälden und Zeich⸗ nungen des im März 1938 geſtorbenen Prof. Paul von Ravenſtein im Badiſchen Kunſtverein Karlsruhe weckt Erinnerungen an die beſte ⸗Zeit badiſcher Malerei, an die Schirmerſchule, an die Ein⸗ Saſſe Düſſeldorfs und Barbizons, an Thoma und Schwind, den Schwiegervater Ravenſteins. Der Ma⸗ ler ſelbſt, ein geborener Breslauer, der das Alter von 84 Jahren erreichte, und, wie die Ausſtellung zeigt, bis in die letzten Jahre ohne Nachlaſſen ſei⸗ ner Kraft Hervorragendes ſchuf, hat den größten Teil ſeines Lebens in Karlsruhe verbracht, wo Gude und Schönleber ſeine Meiſter waren; er nahm aber auf weiten Studienfahrten, vor allem nach Italien, alles Schöne und Wertvolle auf, was ſeiner grund⸗ deutſchen Natur entſprach, und folgte ein ganzes alerleben lang nur ſeiner eigenen Richtung, ohne ſich von irgendwoher beirren zu laſſen. Heute ſehen wir, daß ſeine Auffaſſung geſiegt hat, denn nichts wirkt veraltet, jede kleine Studie wäre eine Zierde heutiger maßgebender Ausſtellungen. Sein ehrlicher Naturalismus verbindet ſich mit vornehmſter Mal⸗ kultur, die jede Farbe maßvoll dem Bildganzen un⸗ terordnet; ſeine einfachſten Motive, Stimmungen aus den Rheinwaldungen, aus Karlsruhe, dem Schloßpark, Durlach, alſo aus Gegenden, die gerade en Einheimiſchen reizlos, ja, langweilig erſcheinen, werden zu ſeinen beſten Bildern.(Nebel im Hoch⸗ wald— 19331. Alter Bahnhof, Oktoberſtimmung, Blütenbaum bei Durlach, u..) Rund 50 Gemälde aus mehr als 4 Jahrzehnten und wohl ein Dutzend glänzender Handzeichnungen, auf grauem Papier mit Weiß gehöht, geben Zeugnis von der Arbeit die⸗ es deutſchen Lanoͤſchafters, der zu den Größten ſeines Faches gerechnet werden darf. Im erſten Raum ſtellt der 75jährige H. Bau⸗ er eine Kollektion von Landſchaften aus, die durch ungewöhnliche Farbenpracht auffallen. Male⸗ riſche Motive im hellen Sonnenſchein oder in ſtim⸗ mungsvoller Beleuchtung werden durch die ſtark be⸗ tonte Farbe ins Ideale gehoben, daß ſie oft wie ärchenbilder wirken.(Nürnberg, Rothenburg, Akropolis, Veſuvausbruch, Anſichten aus Luxor uſw.) Die Neigung zum Fantaſtiſchen führt ihn da⸗ zu eroͤichten oöͤer eine Alpenlandſchaft mit dem Kopf eines germaniſchen Gottes in den Wolken, die er„Baldur, eine Alpen⸗ ſymphonie“ nennt. Man mag ſich zu den Gemälden Milch, Fleiſch der hungernden Bevölkerung zu brin⸗ Hinter uns jagen franzöſiſche Preſſe⸗ Ich nehme die Schreibmaſchine Hier ſind die roten Stellungen Die Gräben ſind ſtehen⸗ und liegengelaſſen wor⸗ den, wie ſie waren. Die Roten haben Carabanchell zu einem einzigen Feſtungswerk ausgebaut. lehnen in den Unterſtänden noch die Gewehre. Da liegen die Handͤgranaten noch herum. Man muß ſich bei jedem Schritt vorſehen, daß man nicht drauf⸗ tritt. ter. Ringsherum in Carabanchell iſt alles, in wahr⸗ ſtem Sinne des Wortes, dem Erdͤboden gleichgemacht. Er lohnt ſich ſelbſt nicht einmal mehr, die Steine ab⸗ zufahren, denn die ſind oft geradezu pulveriſiert. Manchmal ſperren Zementbarrikaden den Weg, und man muß darüberklettern. gähnen tiefe Sprengtrichter, in denen ſchwere Laſt⸗ kraftwagen durchgeſackt ſind, verſchwunden, wie in Blick durch die Kanzel eines Kampfflugzenges über den Maſchinengewehrſchützen hinweg während eines Angriffs. einer Verſenkung. Man weiß bei keinem Schritt, ob der Boden nicht unterminiert iſt. Aber weiter— weiter. Wir müſſen nach Madrid. Dort iſt jetzt die große Ableonruke, der Eingang zur Hauptſtadt. Halt— es geht nicht weiter. Marokkaniſche Sol⸗ daten halten am Brückenkopf Wagche und haben den ſtrengen Befehl, keinen durchzulaſſen. Weder herein noch heraus. Keiner weiß noch, wie eigentlich Madrid gefallen iſt. Wurde es erobert? Haben ſich die Madrider ſelbſt befreit? Wo ſind die roten Bonzen? Wir erkundigen uns, wir fragen. Man zuckt die Achſeln. Die nationalen Truppen jedenfalls ſind noch nicht einmarſchiert. Wir verſuchen mit allen möglichen Ausweiſen durch die Sperre der marokaniſchen Soldaten doͤurch⸗ zukommen. Franzöſiſche, amerikaniſche, engliſche Journaliſten reden auf die Wache ein. Nichts zu machen. Sie haben ihren Befehl und zucken die Achſeln. ſtellen, wie man will, ein großes maleriſches Kön⸗ nen und künſtleriſche Fantaſie wird man an dem Künſtler bewundern müſſen. Den Gedanken:„Blüh, Deutſchland, über unſern Gräbern!“ ſtellt der bekannte Thoma⸗Schüler Hans Schroedter Hauſen v. d. Wald, in einem großen Triptychon dar. Wir erkennen in einigen trefflichen Bauerngeſtalten das aufblühende Leben des deut⸗ ſchen Menſchen, vom Kind bis zum reifen Manne, und unter dem Boden ruht, in Stein gemeißelt, der gefallene Krieger. Die hohe maleriſche Kunſt Schroed⸗ ters bringt uns den Stoff, der leicht ſentimental wirken könnte, innerlich nahe und erfreut durch ihren geſunden Optimismus. Stimmungsvolle Landſchaftsaquarelle aus Tirol, Salzburg, Kärnten uſw. malt der Berliner Bruno Richter in einer Auffaſſung, die an Compton er⸗ Da Wir ſpringen, klettern und haſten immer wei⸗ In den Straßen Wir müſſen es anders verſuchen. Wir laufen am Ufer des Manzanares entlang, ſuchen, ob ſich hier nicht ein anderer Uebergang finden läßt, ſon⸗ dieren das Gelände und dort— durch einen Haus⸗ eingang hindurch ſcheint es auch wirklich zu gehen. Wir kommen zu einer Holzbrücke, einem Notübergang, und laufen dann ſo ſchnell wir nur können. Schon ſind wir drüber, klettern einen Ab⸗ hang hinauf, über neue Gräben und Stellungen hin⸗ weg und 5 i n Madrid. * Wir ſind die erſten in Madrid Wir ſind die erſten. Es iſt ein ſeltſames Gefühl, durch die Straßen der Hauptſtadt zu laufen, während noch keiner weiß, wie alles in Madrid ausſieht, während die nationalen Truppen noch nicht ein⸗ marſchiert ſind und einen manche düſtere Geſtalt von der Seite ſchief anſieht. Ab und zu ſchielen wir im Weiterlaufen herauf zu den Häuſern. Wer kann wiſſen, ob uns von dori aus nicht ein verſteckter Gewehrlauf in den Rücken zielt. Es iſt ganz ſtill hier am Eingang Madrids. Die Menſchen ſcheinen ſich in den zerſchoſſenen Häuſern verkrochen zu haben. Hier iſt jetzt der große Toledobogen. Auch hier iſt alles mit Sandſäcken und Zementmauern ver⸗ barrikadiert und dort eine Fahne, die erſte nationale Fahne, die aus einem Fenſter hängt. Dort eine andere. Es werden immer mehr. Plötzlich ſind die Straßen alle bunt beflaggt, immer mehr Fahnen flattern aus den Fenſtern. Manche aus bunten Tüchern genäht. Teppiche, Bettlacken, Rufe:„Viva Francol Arriba Eſpana!“ ſpringen auf. Je näher wir dem Zentrum kommen, um ſo größer wird die Begeiſterung. Ein ganzes Meer von Fahnen, immer größere Menſchenmengen, immer größerer Jubel! Wir werden mitgeſchwemmt von einer wahren Welle des Jubels. Dorthin, wo im Regierungs⸗ viertel Tauſende in dichtem Gewoge durch die Stra⸗ ßen ziehen, wo ſich Umzüge formieren und Laſtkraft⸗ wagen, von denen junge Mäöchen herunterjubeln, dahinbrauſen. Um 11 Uhr haben wir die Meldung vom Fall Madrids in Toledo gehört. Jetzt iſt es etwa 1 Uhr. Dieſer erſte Eindruck der befreiten Stadt iſt über⸗ wältigend und kaum zu faſſen. Miaia und die roten Bonzen ſind fort 10 Gewehr⸗ oder Maſchinengewehreinſchüſſe auf, die⸗⸗ „Es iſt immer das aleiche“, ſagen die Männer auf der Straße,„rote Bonzen hetzen das Volk ins Un⸗ glück und laſſen die anderen dann die Suppe aus⸗ löffeln, während ſich die Verantwortlichen recht⸗ zeitig in Sicherheit bringen.““ Schon marſchieren die erſten Falanaiſten, Ge⸗ wehre, die ſie den Roten abgenommen haben, über den Schultern, im Gleichſchritt durch die Straßen. Die Gefängnistore ſind geöffnet, die Madrider ſelbſt haben ſie aufgeriſſen und haben ihre unglückſeligen Brüder befreit. Aus dem Glied der marſchierenden Falangiſten ſpringt immer wieder einer heraus, der am Rand in der Menge ſeine Mutter oder ſeinen Bruder erkannt hat. Sie fallen ſich in die Arme und küſſen ſich überglücklich. Madrid hat ſich ſelbſt befreit! innert. Einen ganz beſonderen Genuß gewähren die techniſch und gedanklich unübertrefflichen Holz⸗ ſchnitte von Rudolf Riege aus Hameln. Alles, was den Menſchen unſerer Zeit bewegt, der ver⸗ gangene Krieg mit ſeinen Schrecken und ſeiner Ka⸗ meradſchaft, Winterhilfswerk, Volksfeſte auf dem Reichsſportfeld, auf dem Bückeberg, der Helden⸗ gedenktag u.., findet in ihm ſeinen Geſtalter; aber auch die Landſchaft in jeder Stimmung der Jahres⸗ zeit, vor allem der deutſche Wald, wird mit einfach⸗ ſten Mitteln geradezu maleriſch in Holz geſchnitten. Humorvoll ſind ſeine Illuſtrationen zum Reichs⸗ volksſchulleſebuch und zu pblattdeutſchen Sprichwör⸗ tern, wie überhaupt ſelbſt in Kriegsſzenen immer das Menſchliche, als Liebe und Mitleid, den Grund⸗ akkord bildet. Dr. Kiefer. 55 Heidelberger Beethoventage Heidelberg, im Juni. Generalmuſikdirektor Overhoff ſicherte dem „Fidelio“ im Städtiſchen Theater eine beſchwingte Wiedergabe in Zuſammenarbeit mit Intendant Erlich, deſſen Spielleitung den Intentionen der Text⸗ und Tondichter entgegenkam. Kammerſängerin Gertrude Rünger SStaatsoper Berlin) gaſtierte als Leonore und entfaltete an den dramatiſchen Höhepunkten eine Stimmgewalt, die der tragiſchen Größe dieſer einzigen Beethoven⸗Oper entſprach. Trotz jugendlicher Geſtalt konnte Kurt Rehm dem Pizarro die nötige dämoniſche Abgründigkeit mit⸗ geben, die der Gegenſpieler der heldiſchen Leonore braucht. Daneben hat der nur leidende Floreſtan keinen leichten Stand, den Heinz Erich Ritter er⸗ greifend ſang. Elly Ney ſpielte das Es⸗Dur⸗Konzert und den Klavierpart der Chorfantaſie in der Ge⸗ ſammeltheit, die alle andern Mitwirkenden mitriß: den Madrigalchor der Städt. Singſchule wie den Chor des Städt. Theaters, die ſich wacker hiel⸗ ten und das vorzügliche Orch eſt er, das durch dieſe 5 Beethoven⸗ Tage wieder vor große und ſchöne Auf⸗ gaben geſtellt wurde, beſonders in der Paſtoral⸗ ſinfonie. Overhoff nahm„die Szene am Bach“ ſehr langſam, würzte aber„das luſtige Beiſammenſein der Landsleute“ mit köſtlichem Humor;„Gewitter“ und der heitere Ausklang ergänzten ſich in vorzüg⸗ licher Ausprägung oͤer Rhythmen und Klangfarben. Das Riele⸗Queling⸗Quartelt ſpielte Op. 18,5 voll heiterer, rhythmiſch pointierter Kraft, Op. 58,1 mit ſeinen ungemein reichen Epiſoden ſehr einfühlſam, und Op. 127 mit köſtlichem Humor. Die edle Kultur dieſes erwählten Klangkörpers, beſon⸗ ders die ſonoren Celloklänge, berückten mit ſinn⸗ lichem Zauber. Der Beifall war außerordentlich herzlich. Höhepunkt des Feſtes wurde die Miſſa So⸗ lemnis, ſeit Philipp Wolfrums Tagen der Stolz des Bachvereins. Univerſitätsmuſikdirektor Prof. Dr. Poppen hatte ihn feſt in der Hand, ebenſo das Städt. Orcheſter! Auch die Soliſten ließen keinen Wunſch offen: Ria Ginſter. Emmy Leis⸗ ner, Heinz Marten und Rudolf Watzke, an der Orgel Dr. Herbert Haag. Mit Recht wählte man als Umrahmung dieſer eindrucksvollen Tage zwei Serenadenkonzerte im Schloßhof, wie ſie eben nur Heelhe bieten kann. Friedrich Baſer. Die erſte Shakeſpeare- Hanoͤſchrift (Von unſerem Londoner Mitarbeiter) London, im Juni. Im Britiſchen Muſeum liegen ſeit 186 Jahren unter grünem Glas drei Seiten eines Manuſkripts, über deſſen Urheberſchaft bisher niemand etwas zu ſagen wußte. Ein Handſchriftenexperte, der ſtellver⸗ tretende Leiter der Manuſkriptabteilung des Mu⸗ ſeums, Flower, hat dieſe drei Seiten vier Jahre lang ſtudiert, iſt ihnen mit ultravioletten und infra⸗ roten Strahlen und mit dem Gewicht ſeiner um⸗ faſſenden Kenntnis zu Leibe gerückt und hat wie bereits berichtet, als Ergebnis verkündet, Ein Gedenkſtein für einen im Luftkampf gefallenen Legionär Preſſe⸗Bild⸗Zentrale 2, Zander⸗Multiplex⸗K) Kabel auf Kabel geht in die Welt Wir finden das Haupttelegraphenamt, ſtürzen hinein. Schon habe ich die Schreibmaſchine auf den Knien, ſchon klappern die Taſten. Seite auf Seite heraus dem Beamten am Schalter gegeben— Kabel auf Kabel bekommt der Mann. Kabel aus Madrid für den„Völkiſchen Beobachter“ in Berlin. Wir durchſtreifen die Stadt, ſammeln Eindrücke und kabeln wieder, ſammeln Eindrücke und kabeln, hintereinander weg mit Hochdruck. 3 Nachdem wir den Anfang gemacht hatten, iſt eine Stunde ſpäter das Telegraphenamt bereits zur Preſſezentrale geworden. In jedem Zimmer ſitzen Journaliſten, überall raſſeln die Schreibmaſchinen, Kabel auf Kabel gehen in alle Windrichtungen, in allen Sprachen eine ganze Flut von Berichten 5 in die Welt. 5 — * Erſte Einörücke aus Madrid! 5 Die nationalen Truppen marſchieren erſt gegen Abend ein. Vorher aber ſind bereits die Laſtwagen des„Auxilio Social“ da, und die hungernden Ma⸗ drider ſtürzen ſich auf die Lebensmittel, auf das Brot, auf das Fleiſch, auf die Milch. Aus fiebrigen Augen rollen Tränen. Eſſen! Kein Hunger mehr haben müſſen! 8 Immer wieder werden wir gefragt, ob wir nicht Zigaretten haben. Es gibt keine. Die wenigen, die wir mithaben— mit denen gehen wir ſparſam um. Das Innere Madrios iſt verhältnismäßig gut er⸗ halten. Während am Rande die Vorſtädte, Cara⸗ banchell und die Univerſitätsſtadt, reſtlos zerſtört ſind, weiſen die Häuſer in Madrid nur ab und zu von den Willkürakten ünd Straßenkämpfen unter den Roten ſelbſt herrühren. Freilich, die Fenſter ſind kaputt. Die Läden ſind reſtlos ausgeraubt. Es gibt nirgends etwas zu kaufen. Die Roten haben alles ausgeplündert. Man hat aus den Wohnungen alles geraubt, was wertvoll war. Aber das alles läßt ſich ja wieder herſtellen, das wird alles bald vergeſſen ſein. Die Toten aber, um die faſt jeder in Madrid trauert, die Tauſende, die von den Roten niederge⸗ ſchlachtet und hingemetzelt wurden, die in den Ge⸗ fängniſſen zu Tode gemartert und bis zum letzten Lebenshauch gepeinigt worden ſind, ſie laſſen ſich nicht wieder erwecken! (Fortſetzung folgt.) daß ſie aller Wahrſcheinlichkeit nach von Shakeſpeare ſtammen. Bisher war Shakeſpeares Handſchrift nur von ſechs Namenszügen her bekannt, die ſämtlich aus den letzten Jahren ſeines Lebens ſtammen und un⸗ ter dͤen verſchiedenſten Umſtänden geleiſtet worden ſind. Aeußerlich ſcheinen ſie keinerlei Aehnlichkeit miteinander zu haben, dem Kenner aber zeigen ſie in ihrem Grunoͤcharakter gemeinſame Weſensmerk⸗ male. Nach ſachverſtändigem Urteil kann ſich die Hanoſchrift der von Flower unterſuchten drei Manu⸗ ſkriptſeiten ſehr wohl in die aus den ſechs Unter⸗ ſchriften bekannte Handſchrift entwickelt haben. Flower behauptet weiter, daß das Manufkript die gleiche ſeltſame und eigenwillige Rechtſchreibung aufweiſe wie diejenige, die aus frühen, noch der Ur⸗ ſchrift vorgenommenen Drucken Ehakeſpeareſcher Dramen bekannt iſt. Der Verfaſſer der Dramen und der Schreiber dieſer drei Seiten müſſe dieſelbe Perſon ſein. Es ſei aber undenkbar, daß dieſe Per⸗ ſon Bacon ſei. Denn die Umſtände, unter denen die drei Seiten entſtanden ſeien, widerſprächen dem. Sie ſtellen die korrigierte Faſſung von ſoichen Stel⸗ len eines Dramas über Thomas Moore dar, die nach Anſicht der Shakeſpearſchen Theatergeſellſchaft beim Zenſor hätten Anſtoß erregen können.(Das freie England hat ſeit Heinrich VII., 1485—1509, bis auf den heutigen Tag Theaterzenſur.) Um dieſe Mängel zu beſeitigen, hat die Geſell⸗ ſchaft einen erfahrenen Dramatiſten gebeten, einige eiten neu zu ſchreiben. Um dieſe drei Seiten handelt es ſich hier. Bacon oder ein anderer großer Juriſt oder Edelmann paſſe aber, ſo erkkärt Flower, in eine ſolche Rolle ganz und gar nicht hinein. Flo⸗ wer nimmt nicht in Anſpruch, das ſogenannte Shakeſpeare⸗Rätſel hundertprozentig gelöſt zu haben, er glaubt aber, in dem ſchon beinahe komiſchen Streit um die Urheberſchaft der Shakeſpeareſchen Dramen einen ſo hohen Grad von Wahrſcheinlich⸗ keit zugunſten Shakeſpeares geliefert zu haben, daß es ſchon eines ſehr handfeſten Gegenbe⸗ weiſes bedürfe, um die Zweifel an Shakeſpeare wieder zu. beleben. Wettbewerbserſolg eines Maunheimer Archi⸗ tekten. Bei dem Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für das„Haus des Kurgaſtes“ in Wild⸗ bad, der für alle reichsdeutſchen Architekten ausge⸗ ſchrieben war, und an dem ſich 239 Bewerber betei⸗ ligten, wurde ein Entwurf des in Mannheim wohn⸗ haften Architekten Walter Zahn angekauft. ———— ——— meeee ——— Flammen geholt. mene Maunheimer Zeituug 7 Mitiaß⸗Ausgabe Dienstag, 18. Juni 1989 villuue BO — Den Großen Ameiſenbären Südamerikas, deſ⸗ ſen ſeltſam geſtalteter röhrenförmiger Kopf und blöder Blick nicht gerade auf eine gut entwickelte Intelligenz ſchließen laſſen, hält man gewöhnlich für recht dumm und als Haustier für gänzlich ungeeig⸗ net. Das iſt ſchon deshalb eine Meinung, die viel Wahrſcheinlichkeit für ſich hat, weil dieſer Ameiſen⸗ freſſer in ſeiner Heimat ein ausgeſprochener Ein⸗ ſiedler iſt und deshalb wohl keine Veranlaſſung hat, mit dem Menſchen ein Geſelligkeitsverhältnis ein⸗ zugehen. Dieſen Anſchauungen widerſpricht aber, wie wir im„Kosmos“(Franckh'ſche Verlagshand⸗ lung, Stuttgart) leſen, das Forſchungsergebnis von Prof. Baſtian Schmid, der einen ſolchen Ameiſen⸗ bären aus Südamerika bekam und ſich eingehend mit ihm beſchäftigte. Da zeigte es ſich, daß das Tier einen ausgeſprochen guten Orientierungsſinn hat, ſofort lernt, ſein Futter an beſtimmter Stelle zu ſuchen und daß es ſeinen Herrn ſehr wohl erkennt. Als nämlich das Tier nach Abſchluß der Verſuche an den Kölner Zoo abgegeben wurde, erkannte es ſeinen ihn beſuchenden Herrn nach 23 Tagen deutlich wie⸗ der. Er nur durfte es kraulen, was die Zoo⸗Wär⸗ ter ſich bisher noch nicht leiſten konnten, ohne einen Hieb mit der Klaue befürchten zu müſſen. Bei Prof. Schmid iſt der Ameiſenbär außergewöhnlich und un⸗ erwartet zahm, ja, geradezu anhänglich geworden. — Das Internationale Jnſtitut für Statiſtik ver⸗ öffentlichte die Ergebniſſe der jüngſten Volkszählun⸗ gen aller Länder. Man erfährt, daß die Bevölkerung der Erde im Jahre 1985 nach ſorgfältigen Schätzun⸗ gen 2049 800 000 Seelen betrug. Die Bevölkerungs⸗ dichtigkeit der Erde betrug im Jahre 1935 25,4 Men⸗ ſchen je Quadratkilometer gegen 13,3 im Jahre 1920. Somit hätte alſo die Bevölkerungsdichtigkeit der Erde ſich binnen 15 Jahren durchſchnittlich um faſt das Doppelte geſteigert. Der am dichteſten bevölkerte Erdteil iſt Europa mit 51,7 Bewohnern je Quadrat⸗ kilometer. Intereſſant iſt auch, daß das weibliche Ge⸗ ſchlecht auf der Erde ſtärker verbreitet iſt als das männliche. Es kommen durchſchnittlich auf 1000 Män⸗ ner 1002 Frauen. Doch gibt es in Europa und Afrika noch weit mehr Frauen als Männer, während in Amerika, Aſien, Auſtralien und Ozeanien das weib⸗ liche Geſchlecht in der Minderzahl bleibt. * — Einer der vier Ueberlebenden aus der n⸗ Boot⸗Kataſtrophe der„Thetis“ iſt der Heizer W. C. Arnold. Wie ſein Vater den Reportern erzählte, die ihn nach ſeiner Rettung aufſuchten, hat er immer in ſeinem Leben Glück im Unglück gehabt. Schon als Kind hatte einmal ſeine Wiege Feuer gefangen, Ar⸗ nold wurde ohne die geringſte Verletzung aus den Zweimal hat Arnold, der zwölf Jahre bei der Marine iſt, Schiffbruch erlitten und iſt in letzter Minute gerettet worden. Auch auf dem Lande iſt es ihm nicht beſſer ergangen, zweimal iſt er von einem Straßenunfall betroffen worden und mußte bewußtlos weggetragen werden, aber in bei⸗ den Fällen iſt ihm ebenfalls nichts Ernſtliches paſ⸗ ſierk. Das meiſte Glück im Anglück hat er aber jetzt beim Untergang der„Thetis“ gehabt, er iſt bei den vier Geretteten von 98 Mann. * — Ein nicht alltäglicher Prozeß ſtand vor dem Warſchauer Bezirksgericht zur Verhandlung. Der Kaſſierer einer Fleiſchkonſumgenoſſenſchaft war aus der Provinz mit 14000 Zloty, für die er Rindvieh einhandeln ſollte, in die Hauptſtadt gekommen. Er wurde auf dem Bahnhof von zwei alten Freunden in Empfang genommen, und die drei beſchloſſen, mal die Frage„was koſtet die Welt in Warſchau“ gründ⸗ lich zu klären. Nach Beſuch der teuerſten Nachtlokale wollten ſie die ſtark erſchütterte Konſumkaſſe in einem geheimen Spielklub wieder auffüllen. Aber das„un⸗ fehlbare Syſtem“ eines der Freunde verſagte am Roulettetiſch. Als das letzte Geld von den Rechen der jüdiſchen Croupiers eingezogen war, ergriff den Kaſſierer tiefe Verzweiflung und er beſchloß, Selbſt⸗ mord zu begehen. Die beiden Warſchauer Freunde verhinderten aber ſein Vorhaben. Sie führten ihn in eine dunkle Straße, um einen Raubüberfall vor⸗ zutäuſchen. Nachdem ſie— wie beſprochen— ihr „Opfer“ gründlich durchgeprügelt hatten, ergriffen ſie mit der Aktentaſche die Flucht. Der Polizei ſchien die Erzählung des Kaſſierers aber wenig glaubhaft und bald war der ganze Schwindel heraus. Das Kleeblatt wurde zu je zwei Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. 7 * — Auf ganz ſonderbare Weiſe iſt in den letzten Tagen in der Nähe von Lugos in Rumänien ein Mann ums Leben gekommen. Der penſionierte Gendarmerie⸗Unteroffizier Toma Marineſeu hatte ſich nach ſeiner Verabſchiedung in einem Dorf bei Lugos niedergelaſſen, wo er eine kleine Wirtſchaft erworben hatte. Jüngſt war plötzlich ein hefſtiges Gewitter losgebrochen. Marineſeu hatte einige Schafe auf einer Wieſe gelaſſen. Mit dem Regen⸗ ſchirm eilte er hinaus, um die Tiere heimzubringen. Plötzlich ſchlug ein Blitz in die große eiſerne Zwinge des Schirms ein und Marineſcu wurde augenblicklich getötet. Gemälde-Diebſtahl im Louvre Vom Dieb fehlt jede Spur dub. Paris, 12. Juni. „Paris Soir“ berichtet, daß im Lonvre am Sonntag ein bekanntes Gemälde von Wattean „Der Indifferente“ geſtohlen worden ſei. Der Dieb hat dieſes Bild, das 25 mal 20 em groß iſt und eines der kleinſten Gemälde des unſterblichen Malers geweſen ſei, mit ſeinem Rahmen fortgetragen. Der Wert dieſes Bildes wird vom„Paris Soir“ auf 3 bis 4 Millionen Franken geſchätzt. Das geſtohlene Bild ſtellt einen jungen Diabolo⸗ Spieler in blauem Satingewand dar, Es hält einen Ausdruck jugendlicher Unbekümmertheit feſt. Nach dem Katalog des Louvre hat Watteau kaum je etwas Schöneres geſchaffen als dieſes Bild. Seit der Ent⸗ wendung der berühmten Mona Liſa im Auguſt 1914, die etwa zwei Jahre ſpäter in Florenz wiedergefun⸗ den wurde, ſtellt der geſtrige Diebſtahl ſicherlich den bedeutendſten Bilderdiebſtahl in Louvre dar. Das Fehlen des Bildes wurde gegen 16.00 Uhr bemerkt. Zunächſt glaubten die Wächter, daß das Bild vielleicht zur Ausbeſſerung fortgeſchafft oder auf irgendeine große internationale Ausſtellung ge⸗ ſchickt worden ſei. Als ſie die Muſeumsleitung un⸗ auffällig benachrichtigten, ſtellte es ſich heraus, daß das Bild geſtohlen war. Ueber den Zeitpunkt des Diebſtahls beſteht noch keine Klarheit. Es wird an⸗ genommen, daß der Diebſtahl zwiſchen 12 und 2 Uhr begangen worden iſt, da während der Mittagspauſe die Zahl der Wächter geringer iſt. Das Bild gehört dem Loupre ſeit dem Jahre 1869 12 ROMAN VoN HANSs HEISE Gürie ſprang aufſchreiend einen Schritt zurück. Der kalte Sprühregen einer großen Welle war bis auf die bucklige Felsplatte geweht, war über ihre Füße geplatſcht. Ohle lachte ſchallend. Er riß Gürie übermütig an ſich, küßte ſie raſch. „Ohle! Wenn uns jemand ſieht!“, rief ſie erſchrok⸗ ken. „Was denn? Ich werde meine Braut doch wohl noch küſſen dürfen!“ Sie gingen jetzt das letzte Stück Weges nah am Uſer entlang, ſo daß ſie den Leuchtturm dauernd im Auge behielten. Es war ein unſicheres. taſtendes Gehen auf den waſſerblanken Steinen, die immer wieder von ſpritzenden Wogen überſchwemmt wurden und ſich dunkel färbten und wie geſchliffener ſchwar⸗ zer Marmor ſchimmerten. Ohle mußte Gürie feſt an den Armen halten, damit ſie nicht ausglitt. Dann tauchte der kleine Hafen mit dem Bootsſchuppen vor ihren Blicken auf. „Sie ſind ſchon da! letzte!“ rief er. Sie winkten lachend vom Schuppen herüber. „Börje und Nils ſcheinen noch nicht da zu ſein“, ſagte Gürie. „Doch. Börie habe ich ſchon geſehen.“ „Ja, richtig. Er winkt. Es iſt doch nicht weiter ſchlimm, wenn du ſpäter kommſt als die anderen?“ ſagte ſie. „„Nein, nein, das nicht, nur ich möchte es nicht gern.“ Sie Hofſentlich bin ich nicht der gingen wieder mehr landeinwärts, um raſcher voranzukommen. Nahe vor dem Schuppen küßte Ohle Gürie noch einmal. Er war herrlich frech und ausgelaſſen. Alle hatten es geſehen. Sie lachten, und Gürie errötete. Endlich konnte ſie gehen. Kaum war ſie außer Sichtweite der Männer, begann ſie zu laufen. Der Eckmann! Was will Eckmann? dachte ſie immer⸗ ſort. Plötzlich verlangſamte ſie den Schritt. An der Lindquiſterſchen Gartenpforte ſtand er und reoͤete über das Gitter hinweg mit Eva. Jetzt bemerkte er ſie. Er lächelte, grüßte militäriſch, zwei Finger am Mützenſchirm. „Die Warterei bei Ihnen war mir zu langweilig!“ rief er ihr zu.„Hier iſt's viel netter!“ Eva Lindquiſter lachte verlegen, nickte einen Gruß zu Gürie, die eilig weiterging. Gott ſei Dank ſitzt er nicht mehr zu Hauſe! dachte Gürie. Nun iſt keine Gefahr mehr. daß er und Sven zuſammentreffen! Was mache ich nur—2 Ich hätte es Ohle ſagen ſollen, aber es ging nicht, nein, nein, er mußte doch raſch zum Bootsſchuppen, ich verſtehe, daß er gerade heute, das letzte Mal, ſich nicht drücken will, er hat es nie getan, und wie hätten wir denn in Ruhe darüber reden können, man kann doch nicht einfach, in ein paar Minuten— aber das iſt es ja gar nicht, ich kann es ihm gar nicht ſagen, ich kann, kann es nicht, Spen. er muß eben doch das Geld haben—1 Sie haſtete durch den Wind, keuchte vor Eile, ſie wußte, daß ſie nicht wieder ruhiger werden konnte, ehe ſie nicht zurück war von dieſem Gang, ehe ſie nicht wieder zu Hauſe war und wußte. was dort geſchah. Einige Schritte lang war ſie feſt entſchloſ⸗ das Geld zu geben, es ging nicht anders, was ſollte ſonſt werden, ihr Glück, ihre Zukunft, 7— ſen, Spen alles war zerſtört, Ohle— nein, er brauchte es nicht zu erfahren, es würde beſtimmt nicht herauskom⸗ men; im nächſten Augenblick dachte ſie, daß ſie dieſen Schwindel, dieſen Betrug, natürlich war es nichts anderes als ein Betrug, nicht mitmachen dürfe, unter keinen Umſtänden! Wollte ſie denn eine Betrügerin werden? Auf einmal ſtand ſie vor Sigge Lundegrens Haus. ſich erſt beruhigen, ſtellte ſich vor das Ladenfenſter, obwohl darin ſeit Jahren immer die gleichen Gegenſtände ausgeſtellt waren; jedem, der ſie hier hätte ſtehen ſehen, wäre es lächerlich und un⸗ verſtändlich vorgekommen, wie ſie angeſpannt durch Aber es war niemand in der Nähe, ſie hatte ſich davon überzeugt, und ſo betrach⸗ tete ſie denn ſcheinbar ganz aufmerkſam die Laden⸗ auslage, in der die tauſendmal geſehenen Gegen⸗ ſtände waren, die fliegenſchmutzigen Plakate einer Gläſer mit oͤen bunten Bonbons, an Bindſäden hingen von der Decke herab zwei blaugepackte Erbswürſte, ein kleines Beil, mußte Sie das Fenſter blickte. die Seifenmarke, beiden — Die Polizei in Sarajewo mußte die Apparate eines Filmunternehmens vor der erzürnten Men⸗ ſchenmenge beſchützen, die die Apparate zerſtören und die Operateure mißhandeln wollte. Eine ausländiſche Filmgeſellſchaft nahm eine Szene zu ihrem Film in der maleriſch⸗orientaliſchen„Tſcharſchija“, dem Markt und Baſar von Sarajewo, auf. Die dortigen Kauf⸗ leute ſtellten ſich der Filmgeſellſchaft gerne zur Ver⸗ fügung. Als ſie aber bemerkten, daß in dem Film ein rechtgläubiger Mohammedaner, der zuerſt ſeine Gebete in der Moſchee verrichtet hatte, als ein Ha⸗ lunke dargeſtellt wurde, empfanden ſie dieſe Dar⸗ ſtellung als Beleidigung der mohammedaniſchen Kaufleute. Durch raſches Eingreifen der Polizei wurde die Wut der Mohammedaner beſänftigt, jedoch die Aufnahmen konnten nicht fortgeſetzt werden. cK — Von engliſcher Regierungsſeite wurde im Unterhaus beſtätigt, daß gegen alle dieſe Perſonen ein Diſziplinarverfahren eingeleitet worden iſt, die für die„nicht autoriſierte Reinigung“ der Elgin Marbles verantwortlich ſind. Die Elgin Marbles befinden ſich zur Zeit im Britiſchen Muſeum in London und waren in den letzten Monaten Gegen⸗ ſtand einer heftigen öffentlichen Kritik. da die grie⸗ chiſchen Kunſtwerke, unter denen ſich u. a. das Relief des Pantheon befindet, durch eine unſachgemäße Reinigung beträchtlich beſchädigt worden ſind und dadurch viel von ihrem urſprünglichen Kunſtwert verloren haben. Die Kunſtwerke waren um die Wende des 19. Jahrhunderts von dem damaligen engliſchen Botſchafter in Athen, Lord Eglin, zu dem geringen Preis von 20000 Pfund Sterling(rund 250 000 Reichsmark) gekauft und nach London trans⸗ portiert worden. Engliſche Sachverſtändige wollen wiſſen, daß ſchon der Transport von Athen nach London zu Beſchädigungen der Elgin Marbles ge⸗ führt habe. Die öffentliche Erregung war in der letzten Zeit ſo ſtark, daß ſogar gefordert wurde, man und war der bekannten franzöſiſchen Bildergalerie von de Lacaze vermacht worden. Die Polizei hat eine Unterſuchung eingeleitet, und ſämtliche Poli⸗ zeiſtationen Frankreichs ſind alarmiert worden. Zu⸗ nächſt fehlt jedoch jede Spur von dem Dieb. Hochwaſſerſchäden in Portugal Vier Menſchen getötet dub. Liſſabon, 12. Juni. Schwere Gewitterregen in den letzten Tagen haben in ganz Nordportugal große Verwüſtun⸗ gen angerichtet. In Porte do Limo iſt dͤer Rio Lima über die Ufer getreten, mehrere Brücken und Mühlen wurden von der Gewalt des Waſſers weg⸗ geriſſen. Einer Zeitungsmeldung zufolge ſind vier Menſchenleben zu beklagen. Auch in Vila do Ceiro hat das Hochwaſſer großen Schaden angerich⸗ tet. Ein großer Teil der Getreideernte iſt vollſtän⸗ dig vernichtet worden. Orkan zerſtört 200 Häuſer dnb. Chicago, 12. Juni. Ueber den mittleren und weſtlichen Bundesſtaaten Illindis, Michigan, Ohio und Kentucky gingen am vergangenen Sonntag ſchwere Stürme nieder, die faſt orkanartige Stärke annahmen und einen Sachſchaden von mehreren Millionen Dollar anrichteten. Am ſchwerſten wurde die Stadt Jackſon⸗ ville heimgeſucht, wo 200 Häuſer einſtürzten und zahlreiche Einwohner verletzt wurden. ſolle die Elgin Marbles wieder nach Athen zurück⸗ ſchaffen, Kunſtwert entſprechend behandeln könne. Arbeiterabgeordnete Cocks im Unterhaus die Frage ſtellte:„Iſt es nicht Zeit, daß die Elain Marbles wenn man ſie nicht ſachgemäß und ihrem Als der nach Athen zurückgeſchaft werden?“. wurde er von der Regierungsmehrheit ausgelacht. * 2 — In einem Kino in Antwerpen ereignete ſich während der Vorführung eines Filmes ein auf⸗ regender Zwiſchenfall. Ein Beſucher übergoß unbe⸗ merkt ſeinen Sitz mit Petroleum, das er in einer Flaſche mitgebracht hatte und ſteckte es dann an. Die hochaufzüngelnden Flammen bewirkten eine Panik unter den Zuſchauern, die fluchtartig den Ausgängen zuſtrebten. Der Brandſtifter verſuchte dann noch, auch die Vorführleinwand in Brand zu ſtecken, konnte jedoch dabei geſtellt und überwältigt werden Bei ſeiner Vernehmung äuf der Polizeiwache gab er an, daß er aus Proteſt gegen die minderwertige und ſittengefährdende Qualität des ſeit Wochen gezeigten Filmes gehandelt habe. Der Brand konnte von dem Perſonal erſtickt werden, bevor größere Schäden ein⸗ getreten waren. — Die Verwertung des aus der Magermilch ge⸗ wonnenen Kaſeins hat in den letzten Jahren erheb⸗ liche Fortſchritte gemacht. Während im Jahre 1937 15620 Tonnen verarbeitet wurden, waren es im Jahre 1988 bereits 18 150 Tonnen; dabei iſt die Ein⸗ fuhr von Kaſein ſeit 1936 auf die Hälfte zurückge⸗ gangen. Die verſchiedenen Möglichkeiten der Ka⸗ ſeinverwertung zeigt, wie in der Frankfurter Wo⸗ chenſchrift„Die Umſchau“ berichtet wird. eine Sta⸗ tiſtik von 1937, nach der 6500 Tonnen in die Papier⸗ veredlung, 4000 Tonnen in die Fabrikation von Sperrholz, 3 500 Tonnen in die Erzeugniſſe von Kunſthorn und 3000 Tonnen in die Herſtellung von Lederdeckfarben und von Textilfaſern gingen. 8 * — On Diaby in Nerſchottland ſchleppte ſich der ſchwerverletzte Schäſerhund Rex in eine Scheune, wo er ſich verkroch. Eine Katze fand ihn, leckte ihm die Wunden und brachte ihm zwei Tage lang Knochen angeſchleppt. Sie blieb bei dem Hund bis er ſtarb. * — In dem Hochwaſſergebiet des ſchleſiſchen Grenz⸗ kreisgebietes Militſch⸗Trachenberg haben die Bauern in den letzten Tagen Verluſte an Vieh durch die Kriebelmücken erlitten, die in ungeheuren Schwär⸗ men das Vieh auf den Weiden überfallen. Als man Ende voriger Woche auf den Weiden in den über⸗ ſchwemmten Niederungen verſchiedentlich Rinder tot auffand, wurden Sachverſtändige eingeſetzt, die ſchnell feſtſtellten, daß hier die ſehr gefährliche ſoge⸗ nannte Kriebelmücke am Werke war. Dieſe Inſek⸗ ten ſtürzen ſich in Maſſen auf Rinder, bei denen ſich nach den Stichen Vergiftungserſcheinungen und Herzkrämpfe bemerkbar machen. Meiſt tritt das In⸗ ſekt, das mit ſeinen vier Millimetern zu den klein⸗ ſten Mückenarten gehört, in den Balkanländern auf. In Nordweſtbulgarien hat es 1923 3000 Stück Vieh vernichtet. R L ahnepütken! SOLID — eine Fuchsſchwanzſäge, zwei Hammer und verſchie⸗ dene Geräte. „Ich gebe ihm doch das Geld“, dachte ſie, als ſie in den Laden trat. Wie gewöhnlich mußte ſie eine Weile warten, ehe jemand kam. Es war dämmrig, es roch nach Wurſt und Seiſe, nach Petroleum, nach Phosphor und Zündhölzern. Lundegren, der neben dem Laden noch die Gaſtwirtſchaft auf Nyſtrand betrieb, hatte große Tage. Er hatte alle Hände voll zu tun. End⸗ lich kam er. Er ſchnaufte herein, breit und wuchtig, lachte freundlich aus ſeinem feiſten, blanken, roten Geſicht mit dem eiſengrauen Schnauzbart, der ihm ein wal⸗ roßähnliches Ausſehen gab.„Guten Morgen, Gürie!“ rief er. Er mochte ſie gern. Er rieb ſich die ſom⸗ merſproſſigen Hände an der blauen Schürze, unter der ſich ſein mächtiger Bauch wölbte, und reichte ihr über den Ladentiſch eine feuchtkalte Pranke. „Guten Morgen, Sigge“, ſagte ſie.„Ich hab's heute eilig, habe zum Mittag zwei Eſſer, ich wollte nur raſch—“ „Ich weiß, ich weiß“, unterbrach er ſie bedächtig. „Wir haben es alle eilig heute, das kannſt du dir denken. Du meine Güte, iſt das eine Hetze! Man kommt ganz außer Atem. Aber heute an dem letzten Sonnabend, da du regelmäßig in meinen Laden kommſt, werden wir beide uns doch die Zeit zu un⸗ ſerem gewohnten kleinen Schwatz nicht nehmen kaſ⸗ ſen, Gürie, was?“ Er lachte fett.„Ich kann's mir ja immer noch nicht vorſtellen, daß du nun tatſächlich mit Ohle auf den Leuchtturm ziehen wirſt.“ Ja, ja, Sigge—, Gürie lächelte verlegen. „Das war ſicher eine aufregende Nacht für Lich, was? Na heut abend ſehe ich Ohle ja, er iſt doch ein tüchtiger Kerl, hat's mal wieder gezeigt.“ Sie ſah, daß er ſich umſtändlich eine Zigarre an⸗ zündete, es war das Zeichen, daß er ſich auf eine längere Unterhaltung einrichtete. „Ich wollte heute auch Whisky haben, Sigge, von deinem beſten“, ſagte ſie. „Whisky? Donnerwetter, Kind, dͤu verwöhnſt ja deine beiden Geretteten nicht ſchlecht! Das muß ich ſagen. Aber laß nur, ſie haben's verdient. Sie hatten ja wohl Maſchinenſchaden auf dem Kaſten, und die Steuerung war hin, was? Ja, ja, mein Gott, bei dem Sturm! Verdammt, ja der Kapitän iſt ein netter Kerl. Nyquiſt heißt er. Iſt es nicht merkwürdig, wie der Sturm plötzlich nachgelaſſen hat? Du ſollſt ſehen, wir bekommen morgen zum Krugfeſt noch das ſchönſte Wetter.“ „Ja? Meinſt du?“ Sie dachte, daß niemand arößeres Intereſſe haben könne als ſie.„Glaubſt du, daß es vielleicht heute nacht ſchon gut wird?“ „Ich denke ja. Merkwürdig, gewöhnlich geht doch ſolch ein Sturm erſt nach Tagen weg. Aber der weiß, daß wir auf Nyſtrand Krugfeſt haben und daß du Hochzeit machen willſt, hahaha! Selbſt der Sturm gönnt es euch, hahaha!“ Er lachte ein kurzes knal⸗ leldes Gelächter, das genau ſo plötzlich aufhörte, wie es aus ihm hervorbrach. Dabei ſchlug er mehr⸗ mals mit der flachen Hand auf den Ladentiſch.„Man ſoll Toten ja nichts Schlechtes nachſagen, aber daß der Sven ertrunken iſt, iſt doch ein großes Glück gewe⸗ ſen.“ Gürie nickte. „Du haſt doch Whisky da, Sigge?“ fragte ſie, um ihn abzulenken. 7 „Klarl Ich habe immer geſagt, Kinder, Kinder, hab ich geſagt, mit dem Spen nimmt das kein gutes Ende! Aber daß es dann doch ſo plötzlich kam, was? War das eine Ueberraſchung! Und ein Glück, Gürie, ein Glück, ſag' ich, denn wenn er noch hier geweſen wäre, als Ohle zurückkam, na, das hätte ein Unglück gegeben! Nein— nein— nein—, er ſchüttelte be⸗ dächtig und ausdrucksvoll den Kopf,„dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Der Sven hätte doch glatt verſucht, ihn umzubringen, ſogar geglückt, oder Ohle hätte ſich ſo gewehrt, daß Sven draufgegangen wäre.“ „Meinſt du, daß Sven—?“ fragte ſie erſchrocken „Klar, Kind! So einer wie der war? Aber du 4 haſt ihn ja beſſer gekannt als wir alle.“ Weiß Gott, das hatte ſie! Sie fing wieder von Whisky an, aber es dauerte eine ganze Weile, ehe er eine Flaſche holte und ihr verkaufte, was ſie ſonſt noch brauchte. Den Whisky rühmte er ſehr und ſie nahm dann noch eine zweite Flaſche, um Ohle damil zu überraſchen, wie ſie ſagte. Er holte die Flaſchen aus dem Keller aus einem Verſteck, es war geſchmug⸗ gelte Ware, an der er viel verdiente. Haſtend, wie ſie gekommen war, lief ſie wieder zurück durch den winddurchbrauſten Morgen. Sie war jetzt entſchloſſen, Sven das Geld doch nicht zu geben. Wenn er in der Nacht aufbrach, ihn dabel jemand ſah, dann war alles noch viel, viel ſchlim⸗ mer. Ihr Haus war abgeſchloſſen? Das konnte nur Sven getan haben. Er war wohl heruntergekommen aus ſeinem Verſteck, hatte ſich eingeſchloſſen, damit ihn niemand überraſchte. Sie hatte ihren Haus⸗ 5 bei ſich, öffnete und ſchloß hinter ſich wieder 0 8 (Fortſetzung folgt) SRünprx, 9ẽ SSSSSSZSS„ oeesseer 2 9 F B5FOSSS 5SoS38288S3S32S2S32 S2..38 vielleicht wär's ihm U w bi ve — 23552222 2 S DSS37 GSSS2 Reue Mannheimer Zeitung Wittag⸗Ausgabe 5 Seite J Nummer 262 22 Sehn Stunden Leichtathletik beim Mannheimer Gaufeſt Laufen, Springen, Werfen, die Urſormen menſchlicher Lebensäußerungen, techniſch verfeinert und zu einer beacht⸗ lichen Leiſtungshöhe entwickelt, das iſt Leichtathletik. Sie ſtand im Mittelpuntte der Leibesübungen bei der Wiedererweckung der olympiſchen Spiele und wird es auch weiterhin ſein. Die Leichtathletik gehört auch beim 2. Gau⸗ feſt zu den Sportarten, die in Mannheim ihre Meiſter er⸗ mitteln. An den beiden Schlußtagen. Freitag, 23., und Samstag, 24. Juni, werden die Leichtathleten Badens den Kampf aufnehmen, werden die Läufer über die Bahn ſtürmen, werden die Springer die Freude am Sprung, am Schweben, erneut erleben werden die Werfer aufs neue im Kampfeifer erhitzen, wenn die Kugel einmal um die 14 Meter fällt, die Scheibe beim Diskuswurf über der 40⸗Meter⸗Marke niederkommt und der Speer ſich in SWeiten über 60 Meter einbohrt oder der Hammer mit 9 kraftvollem Wurf über die 50 Meter geſchleudert wird. Noch SSS ſchneller, noch weiter, noch höher, das wird einmal mehr die Loſung ſein und Stuppuhr und Bundmaß werden in der Hand eines gut geübten Kampfgerichtes die un⸗ beſtechlichen Zeugen all dieſer meßbaren Leiſtungen ſein. Zehn Stunden Leichtathletik, das iſt die Norm, die be⸗ nötigt wird, um die Beſten in allen Uebungen zu ermitteln. 20 Uebungen beſtreiten allein die Männer im Einzelkampf, wozu noch drei Mannſchaftskämpfe in den Staffeln kom⸗ men, 8 Uebungen ſehen die Frauen im Kampf und einmal auch ſie ihre Kraft im Gemeinſchaftskampf der taffel. Leichtathletik⸗Veranſtaltungen wirken nur dann, wenn ein einwandfrei arbeitendes Kampfgericht einen pauſen⸗ loſen Ablauf gewährleiſtet. Auch dafür iſt geforgt, nicht nur die beſten Aktiven, auch das beſte Kampfgericht ſoll ſich nicht nur für eine techniſch einwandkreie Abwicklung be⸗ mühen, ſondern der Veranſtaltung eine Werbekraft ver⸗ leihen, daß dem olymviſchen Sport neue Freunde gewonnen werden. Aktive und Kampfrichter ſind Kameraden, die durch die Liebe zur Leichtathletik verbunden ſind, ſie werden es auch in Mannheim ſchaffen. Die Schwerathleten beim 2. Bad. Turn⸗ und Sportſeſt in Mannheim Nachdem beim 1. Bad. Turn⸗ und Sportfeſt in Karls⸗ ruhe die Schwerathletik lediglich durch Rahmenkämpſe be⸗ teiligt war, werden in Mannheim die Bad. Meiſter⸗ ſchaften der Schwerathletik in ſämtlichen Diſzi⸗ plinen durchgeführt. Am Freitag, 23. Juni, beginnen um 13 Uhr die Wettkämpfe um den badiſchen Meiſter im Gewichtheben. In verſchiedenen Gewichtsklaſſen wird hier an der Hantel gekämpft werden. Wie aus der Anmeldung zu erſehen iſt, ſind alle vorjährigen Meiſter am Start, dabei ſind aber noch eine ganze Anzahl Nachwuchsleute gemeldet, die man⸗ alten Meiſter den Sieg nicht leicht werden laſſen. Neben den 6 Männerklaſſen kommen die Kämpfe um den Titel eines Kreisſiegers in 4 Altersklaſſen zum Austrag. In einer leichten und einer ſchweren Klaſſe werden ſich die Heber über 40 Jahre meſſen und in den aleichen Klaſſen die Heber über 50 Jahre. Nach dem Gewichtheben be⸗ 9 Re um 15 Uhr die Kämpf im Raſenkraftſport⸗ D S n,„e Sn eeeere Keernen reikampf ebenfalls um den Titel eines Gauſiegers. ieſe Kämpfe werden in 4 Männerklaſſen und 2 Alters⸗ ¼% klaſſen ausgetragen. In dieſer Diſziplin iſt Schwexatbletik vom Gau 14 beſonders ſtark, denn bei allen Kreikmeiſter⸗ ſchaften in dieſem Jahre konnte man feſtſtellen, daß die eiſtungen wieder gewaltig geſtiegen ſind. Wir können mit Stolz feſtſtellen, daß ſämtliche Hammerwerfer aus dem gaer der Schwerathletik kommen und dort ihre Schule is zur Spitzenklaſſe erhalten haben. Auch hier iſt ein guter Nachwuchs zu verzeichnen und werden Ueber⸗ raſchungen nicht ausgeſchloſſen ſein. An der Syitze wird die Werferklaſſe der Schwerathletikabteilung des TV 46 annheim ſtehen. Am Samstag, 24. Juni, werden ab 7 Uhr die Kämpfe auf der Matte beginnen. Hier wird es beſonders kebhaft zugehen. In 7 Männerklaſſen und 4 Altersklaſſen wird hier gekämpft werden. Auch beim ingen werden die Gaumeiſter ermittelt. um 11 Uhr werden dann die Rundgewichtsriegen bei den ereinsmannſchaftskämpfen ihre Konkurrenz austragen. Auch hier wird es allerhand zu ſehen geben. enn das Jonglieren mit dem Rundgewicht hat jetzt in weiten Kreiſen der Sportbewegung Anflang gefunden. Am achmittaa wird der Gaumeiſter im Tau⸗ zieben ermittelt. Zuerſt kämpfen hier die Vereins⸗ mannſchaften in 3 Klaſſen, Leichtgewicht, Mittelgewicht und ergewicht. Eine Mannſchaft beſteht aus 6 Mann. Den Abſchluß bildet dann das Tauziehen der Kreis⸗ mannſchaften. Jeder Kreis ſtellt hierzu eine Mannnſchaft, er Sieger erhält den Wanderpreis des Gaues. Bei den) großen Vorfüßrungen am Sonntag. 25. Inni, auf den Rennwieſen mird ſich die Schwerathletik mit einer Maſſenvorführung mit Rund⸗ ngewichten beteiligen. n e. 4* * 83 * auf Norton Die ſchießſportlichen Wettkämpfe in Mannheim Im Gegenſatz zu allen bisherigen ſchießſportlichen Wett⸗ kämpfen werden diesmal nur die ſogen. Wehrſport⸗ waffen, nämlich: Die Kleinkaliberbüchſe, mil. Anſchl., das Wehrmannsgewehr und der Wehr⸗ mannszimmerſtutzen in Erſcheinung treten. Aber nicht im ruhigen Präziſionsſchießen werden ſich die Schützen meſſen, ſondern im Schnellfenerſchießen. Eine Minute ſteht jedem Schützen zur Verfügung. Wer in dieſer Zeit die meiſten Schüſſe abgegeben und die meiſten Treſſer erzieit hat wird Gaufeſtſieger, die beſte Mannſchaft Gaufeſtſieger⸗ mannſchaft. Es wird in Klaſſen geſchoſſen, d. h. die Ju⸗ gendklaſſe, das ſind Jungſchützen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, die Schützenklaſſe über 18 bis zum vollendeten 50. Lebensjahr und die Altersklaſſe, das ſind Schützen über 50 Jahre, werden unter ſich um die Gaufeſtſiegermannſchaft und um den Gaufeſteinzelſieger einen heißen Kampf aus⸗ tragen. Während die Wettkampfteilnehmer von Mannheim und Umgebung ſchon am Sonntag, dem 18. Juni, ſtarten, wer⸗ den die übrigen Wettkämpfer vor allem am Freitag, den 23. und Samstag, den 24. Juni 1939 um die Entſcheidung antreten. Zweifellos wird am Samstag, dem 24. Juni, der Höbepunkt des Kaämpfes zu beobachten ſein, denn an dieſem Tage werden mit die Beſten aus unſerem Gau⸗ gebiet um den Sieg ringen. Die Oberleitung, der Kreisſchützenführer Karl Jäger aus Mannheim, hat alles getan, um die ſchießſportlichen Schnellfeuerwettkämpfe reibungs los abzuwickeln. Auch der Gan hat dafür geſorgt, daß den Beſten eine würdige Ehre zuteil wird. BſR Mannheim gegen Magdeburger IrSC Am kommenden Sonntag, 18. Juni, werden die beiden Vorſchlußrundenſpiele zur deutſchen Ha ndbollmeiſterſchaft der Frauen in unheim und Düſſeldorf ausgetragen. Die Paarungen wurden vom Reichsfachamt wie ſolgt feſt⸗ gelegt: In Mannheim: Viſt Mannheim gegen Magdeburger Frauen⸗Sc. 8— In Düſſeldorf: Stahlunion Düſſelborf gegen TS Eimsbüttel. Deutſche Polizei-Meiſterſchaften Prächtiger Abſchluß In Anweſenheit des Generols der Kal. Carabinieri Moizo fanden die Deutſchen Polizeimeiſterſchaften am Sonntag, in Fankfurt a.. Oder ihren Abſchluß. Reichs⸗ führer Himmler war durch ⸗Obergruppenführer Heißmeyer vertreten. Das vielſeitige Programm des letz⸗ ten Tages fand ſeinen Höhepunkt in den reſtlichen Entſchei⸗ dungen der leichtathletiſchen Kämpfe. Neben Trippe konnte Schaumburg durch ſeinen 1500⸗Meter Sieg, Oſtertag durch ſeinen 5000⸗Meter⸗Erſolg und Fritzſche in beiden Kurzſtrecken Doppelmeiſter werden. Rund 20 000 Zuſchauer wohnten bei ſchönſtem Wetter der Schlußveranſtoltung bei. In Einladungskämpfen ſiegte Woellke im Kugelſtoßen, Schröder im Diskuswerſen und Oskar Lutz im Hammer⸗ werfen. Schmitz, Golöbein, Lammers und Fritzſche durch⸗ liefen die 4 mal 100 Meter in 43 Sekunden. Im Zwiſchen⸗ rundenſpiel um die Deutſche Polizei⸗Handballmeiſterſchaft ſiente Berlin über Stettin mit 29:6(14:4) Toren. General Dalugue verteilte die Preiſe und ehrte die Sieger. Im allgemeinen haben die großartigen Kämpfe (198 Kilometr) und vor Bad Iſchl(223 Kilometer). 2. Badiſches Turn⸗ und Sportjeſt Mannheim 193 bewieſen, daß die deutſche Polizei innerhalb und außerhalb des Dienſtes eine zielbewußte körperliche Eziehungsorbeit leiſtet. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Hauptwachtm. Fritzſche(Dresden) 10,8; 2. Oberwachtm. Klein(Saarbrücken) 10.9; 3. Lt. Lam⸗ mers(Hamburg) 11,0.— 400 Meter: 1. Wachtmeiſter Kut⸗ ſcher(Köln) 51,0, 2. Oberwachtm. Laſarſch(Berlin) 51,4, 3. Oberwachtm. Wiett(Berkin) 5,5.— 1500 Meter: 1. Hptm. Schaumburg(Berlin):59,2, 2. Wachtm. Kra⸗ mer(Köln) 4,03, 3. Wachtm. Pflaum(Berlin):06,4.— 5000 Meter: 1. Feuerwehrmann Oſtertag(München) 15:23,2, 2. Oberwachtm. Pfarr(Berlin) 15:49,2, 3. Wachtm. Ranke(Stettin) 16:12,4.— Zehnkampf: 1. Oberwachtmeiſt. Krauſe(Berlin) 6095., 2. Hauptwachtm. Ried(Ber⸗ Iin)(5765., 3. Wachtm. Bayer 5440 P.— Speer: 1. Ober⸗ wachtmeiſter Gerdes(Berlin) 66,17, 2. Off.⸗Anw. Eru⸗ bel(Fürſtenfeldbruck) 61,05, 3. Feuerwehrmann Napratil (Wien) 54,7 Meter.— Viererkampf Kl. A: 1.(⸗Unter⸗ ſturmführer Branfeld 13., 2. Oblt. Schuſter(Duis⸗ burg) 18,5, 3. Oblt. Bayer(Nürnberg 20 P.— Kl. B: 1. Lt. Grönfeld(Gera) 7., 2. Hptm. Har(Breslan) 11., 3. Hauptm. Drey(Wien) 18 P.— Einladungs⸗ kämpfe— Kugelſtoßen: 1. Woellke(Berlin) 15,75, 2. Trippe(Berlin) 15,88, 3. Renoldi(Fürſtenfelöbruck) 14,80 7 8 euue, 7 Meter.— Diskus: 1. Schröder(Berkin) 48,70, 2 Wo⸗ tapec(Wien) 47,17, 3. Trippe 46,05.— Hammer: 1. Lutz (Dortmund) 53,61, 2. Worß(Breslau) 46,88, 8. Hotz(Mann⸗ heim) 42,28 Meter. Ein Freunoſchaftsſpiel Wiesloch— Neulußheim:1 In einem Privatſpiel hatte Wiesloch den ſpielſtarren Vertreter der Gruppe Oſt eingeladen. Wiesloch hatte gleich zu Beginn einige ſchöne Gelegenheiten, um zu Er⸗ folgen zu kommen, doch waren die Stürmer nicht fährg, ou gebotenen Vorteilee auszunützen. Der Sturm=i der genſeite war weit geſährlicher und Zuber im Wieslocher Tor mußte ſehr oft ſein Können unter Beweis mellen, obwohl ſeine beiden Vorderleute ſehr aut verteidigten. Gr⸗ gen Ende der erſten Halbzeit konnte ſich Wiesloch eine Viertelſtunde laug in der Hälſte der Gäſte ſeſtſetzen, doch waren die Schüſſe der Wieslocher Stürmer ausgeblieben, oder zu ungenau, ſo daß es torlos in die Pauſe ging. Auuch in der zweiten Halbzeit änderte ſich das Bild des Spieles nicht. Neulußheims Verteidigerpaar gab mit ſeinen hefreienden Schlägen immer wieder den Flügeln ſchöne Vorligen, die aber keinen Erfolg mit ſich brachten. Erſt als Zuber im Wieslocher Tor zu weit ſein Tor ver⸗ ließ, wurde er bei einem Durchbruch des Halbrechten der Gäſte überſpielt und mußte den Ball paſſieren laſſen. Ob⸗ wohl Wiesloch von jetzt an immer mehr aufkam, wor es durch die gute Arbeit der Neulußheimer Verteidigung und des Torhüters nicht möglich, das Treſſen wenigſtens auf Unentſchieden zu ſtellen. Spießens' zweiter Tagesſieg Georg Ambenhauer der Held der 10. Stappe Den ſchwierigſten Teil auf ihrer 5000 Kim langen Fahrt durch die deutſchen Gaue haben die Deutſchlandſahrer be⸗ reits hinter ſich. Die Salzburger Alpen bildeten am Mon⸗ tag auf der 278 Klm. langen 10. Etappe von Graz nach Salzburg das Kampfgebiet des Tages, das mit den teil⸗ weiſe über Bprozentigen Steigungen ſowie den noch ge⸗ fährlicheren Abfahrten höchſte Anforderungen ſtellte. Georg Umbenhauer war der Held des Tages. Der Nürnberger verteidigte vom fünften Tag an das„Gelbe Trikot“ und bewies auf dieſer ſchwierigen Strecke, daß er der weitaus ſtärkſte Mann des Feldes iſt. Am Tagesziel holte ſich der Belgier Spieſſens in 903:58 Stunden vor Oberbeck, Ca⸗ nardo(Spanien), Amberg(Schweiz) und Level(Frank⸗ reich) ſeinen zweiten Etappenſieg. Prior, Wierinckx und Umbenhauer folgten mit 1/ Minaten Abſtand. Bis zur Verpflegungskontrolle Liezen(153,6 Klm.) er⸗ eignete ſich faſt nichts. In gemächlichem Tempo kurbelten die Fahrer ihre Penſum herunter und in einer geſchloſ⸗ ſenen Gruppe bamen 48 Fahrer in Liezen an. Bautz, der Fünfte der Geſamtwertung, hatte bei Brux(53 Klm.) we⸗ gen ſeiner verſchlimmerten Furunkuloſe aufgegeben. Sei⸗ nem Beiſpiel folgten ſpäter Roth, Neubauer und der un⸗ ter Magenbeſchwerden leidende deutſche Meiſter Arents. In Liezen grüßten die erſten ſchneebedeckten Bergrieſen, deren Spitzen in dichte Regenwolken gehüllt waren. Kurz hinter der Verpflegungskontrolle gab es einen kleinen Vorgeſchmack. Spießens, Level und Chocque waren hier davongezogen, während das Hauptſeld, Umbenhauer, Schel⸗ ler, Zimmermann und Oubron— die vier beſten der Ge⸗ ſamtwertung— ſcharf bewacht wurden. Ein Hund verur⸗ ſachte einen Maſſenſturz, in den Lachat, Weiſchedel, Plap⸗ pert, Janſſen, Amberg und der Schweizer Meier verwik⸗ kelt wurden. Bis auf einen Reifenſchaden von Janßen war noch einmal alles gut abgegangen. Die ſchweren Steigungen kamen dann bei Bad Anſſee Kein einziger Fahrer blieb dabei im Sattel, und im Wiege⸗ ſchritt ging es Meter um Meter hinauf. Geyer, Schild und Gryfſolle ſah man ſogar zu Fuß. In wilder Fahrt ſtürmte das völlig zerriſſene Feld von der Pötſchen⸗Höhe Zum zehnten Male Stanley Woods Fleiſchmann Dritter und Wünſche Sechſter bei der Tz Der Ire Stanlen Woods hat beim längſten Motorrad⸗ rennen der Welt, der berühmten Touriſt Trophy, einen einzigartigen Erſolg davongetragen. Er gewann die Junior⸗ TT, das Rennen der 950er⸗Klaſſe nun bereits ſchon zum zehnten Male. In dieſem mörderiſchen Kampf hielt ſich die deutſche Streitmacht am Montag auf der Inſel Man mit den 38er⸗Modellen der Auto⸗Union ganz hervorragend. Heiner Fleiſchmann belegte unter 61 Fahrern aus neun Nationen einen ehrenvollen öritten Platz hinter dem Sieger Stanley Woods und dem Engländer Daniell und Siegfried Wünſche kam mit ſeiner DKW auf den ſechſten Platz. Die drei NSu⸗Fahrer haben aus ſportlichem Geiſt heraus ihre Meldungen erfüllt, ob⸗ Schach⸗Städtekampf in Schwetzingen „ Rudwigsbaren ſiegt nach ͤramatiſchem Kampf vor Mannheim, Pforzheim u. Heidelberg Nn 4 Alljährlich im Mai/ Juni 9 fen, Heidelberg und Pforzheim ſtatt, der mit zu den edeutenoſten und man kann auch ſagen, ſponnenoſten Er⸗ zigniſſe des badiſchen Schachlebens zu zählen iſt. Stets n waren die Kämpfe zwiſchen den einzelnen Mannſchaften er⸗ ß bittert und ſehr oft endeten die Begegnungen mit Ueber⸗ raſchungen, mit denen man nicht gerechnet hatte. 5 Der Sonntag war dem mit Intereſſe erwarteten Schach⸗ 4 Ereignis vorbehalten. Der Zirkelſaal im Schwetzinger Schloß war diesmal der Schauplatz der Wettkämpfe, zu enen ſich 100 aktive Spieler aus den vier Städten, dagu dahlreiche Intereſſenten aus Schwetzingen und der engeren und weiteren Umgebung eingefunden hatten. Die erſte Runde am Sonntagvormittag brachte durch das os ſofort die, wie man annahm, entſcheidende Begegnung zwiſchen Mannheim und Pforzheim, die zu einem bartnäckigen Kampf wurde, den Pforzheim ſchließlich knapp 37611½ für ſich entſcheiden konnte. Monnheim hielt nicht 8, was man erwartet hatte, vor allem wurden manche Punkte abgegeben, mit denen man gerechnet hatte. Das Ergebnis: Mannheim— Pforzheim 11,5:13,5. * Heinrich— Bader 0,5:0,5; 2. Dr. Lauterbach— Schmidt ..0,5; g. Dr. Müller— Schwarz:0) 4. Beck— Dr. Sin⸗ der:1; 5. Leonhardt— Heer:1 6. Dr. Mener— Wied⸗ mann K.:1, 7, Weinacht— Knodel:17 8. Dr. Nonnen⸗ macher— Reinhold:0; 9. Platte— Groll 0,520,5; 10. Rleißner— Dold 0·1; 11. Ehret— Gengenbach 1507 12. ränzle— A. Wiedmann:0; 13. Ochs— Soll 1105 14. Keithofer— Vollmer 0,5:0,5; 15. Tunoth— Hipp:0; 16. chrodt— Gutſcher:1; 17. Schnepf— Hägele 0171; 18. P. Miller— Hardt:1; 19. Wagener— Epp:0, 20. Lützen⸗ ürger— Siede:1; 21. O. Walter— Kellermann 071; 2. Ships— Dietrich:1; 23. Jung— Glauner:1; 24. Sturm— Müller 120; 25. Baus— Hauk 10. 0 Heibelberg— Ludwigshafen:17 P. Der zweite Kampf es Vormittags brachte einen überlegenen 17:8⸗Sieg der Ludwigsbaſener Mannſchaft. Huſſong trennte ſich hier am Brett von Schmaus remis. Für Mannheim galt es durch einen überlegenen Sieg über Heidelberg wenigſtens den 2. Platz zu retten und'es ſchien auch ſo, als ob Heidelberg überfahren werden 3 te. Nach 3 Runden ſtand es bereits 11:2 für Mannheim, is Hamit einem überlegenen Siege zuſteuerte. Weitaus erbitterter war die Begegnung der beiden Vox⸗ BMittagsſieger um den 1. Platz. Pforzheim führte nach X S o Ir ſindet in Schwetzingen der 4 Bierſtädtekampf im Schach zwiſchen Mannheim, Ludwigs⸗ 2 Stunden:1, dann aber ſicherte ſich nd wigshafen einige Partien an den Mittelbrettern, und nach Been⸗ digung der 3. Stunde hatte ſich Ludwigshafen überraſchend mit 625 die Führung erkämpft. Wenige Minuten ſpäter hatte Ludwigshafen ſeine führende Stellung auf:5 ausgebaut und ſteuerte damit einem ſenſationellen Sieg entgegen. Huſſong ſchlug dabei den Pforzheimer Spitzenſpieler Bader und der 16jährige Kaſſel, der bereits am Vormittag gewon⸗ nen hatte, ſiegte wiederum. Die reſtlichen Spieler kämpf⸗ ten mit letzter Energie und langſam aber ſicher holten die Goldſtädter wieder auf.:9,:11 lagen ſie nur noch hinten und nach 4 Stunden hatten ſie es wirklich geſchafft mit 14:11 Ludwigsbafen einzuholen, ſo daß alles von den bei⸗ den letzten Partien abhing, die von den Schiedsrichtern, Bogoljubow und Dr. Ruchti abgeſchätzt wurden. Und hierbei vollendete ſich dann doch noch das. Schickſal Pſorzheims. Eine Partie war zwar noch Remis, die letzte Partie ſiel aber an Ludwigshaſen, das damit einen Punkt mehr hatte und ſich mit 13:12 P. erſtmals den wertvollen Wanderpreis holte, der damit im nächſten Jahre weiter ausgeſpielt werden wird. Mannheim hatte inzwiſchen ſeinen Siegeszug fortgeſetzt und ſich mit dem höchſten Siege des Tagee 18,5:6,5 über Heidelberg den 2. Platz geſichert. Nur 4 Partien gingen diesmal verloren. Beide Partien für Mannheim gewan⸗ nen Bruno Müller, Dr. Nonnenmacher, Ehret, Ochs, Tu⸗ nath, Wagener und Sturm. Ergebnis der 2. Runde: Pforzheim-—Ludwigshaſen 12:13. Mannheim— Heidelberg 18,5:6,5. 1. Heinxich— Schmaus:1; 2. Dr. Lauterbach-—Barber :0; Br. Müller— Langhammer:0; 4. Beck— Ber⸗ linghoff 0,5:0,5; 5. Leonhardt— Beramann:0; 6. Dr. Meyer— Küſterex 0,520,5; 7. Dr. Nonnenmacher—Bährle :0; 8. Weinocht—Laur 0,5:0,5; 9. Platte—Umbach:0; 10. Fleißner— Gutfleiſch:1; 11. Ehret— M. Müller:0; 12. Kränzle— Dr. Müller 0,5:0,5; 13. Ochs— Barber ſen.:0; 14. Reithoſer— Fritz 110; 15. Tunath— K. Mitller:0; 16. Schrodt— Hahn:0; 17. Schneppf—Getroſt :0; 18. P Müller— Dr Walz:1; 19. Wagener—Göbel :0; 20. Lützenhürger— Hofmann 011; 21. Walter, O.— Dusberger:0; 22. Schiys— Dr Volk:0; 23. Juna— R. Müller:0; 24. Sturm— Prior 10; 25. Baus— Wil⸗ helm 0,5:0,5. Endſtand: 1. Ludwigshafen 2 0 30 2. Mannheim 1 9⁰ 3. Pforzheim 1 1 26,½ 4. Heidelberg 9 9 14⁵ ſchadens wohl ihre Motoren noch nicht rennfertig waren. Europa⸗ meiſter Ewald Kluge ſtartete in dieſem Rennen nicht, und ebenfalls mußte Vaaſen(Hambach) auf eine Teil⸗ nahme verzichten, da ſeiner Norton das ſcharfe Troining anſcheinend nicht bekommen iſt. Längs der unheimlichen ſchweren, 62 Kilometer langen Runoſtrecke, die ſiebenmal zu durchfahren war, hatten ſich zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Das kühle Wetter be⸗ kam den Auto⸗Union⸗Maſchinen nicht, da ſie beim Trai⸗ ning ganz auf die warme Temperatur eingeſtellt worden waren. Das Rennen ſelbſt entwickelte ſich zu einem Drei⸗ kampf zwiſchen Velocette, Norton und der Auto⸗Union. Die kleine Streitmacht der Deutſchen hatte gegen die zahlen⸗ mäßige Uebermacht der Engländer einen ſehr ſchweren Stand. Der Start der Maſchinen erſolgte jeweils in 20 Sekunden Abſtand. Schon aus der erſten Runde kam Kurt Bodmer(Nürnberg) mit ſeiner NSu wegen Kerzen⸗ nicht mehr zurück. Sein engliſcher Marken⸗ gefährte White gab in der zweiten Runde auf und wenig ſpäter folgte ihnen auch der dritte NSu⸗Fahrer, Otto Rührſchneck. Der taktiſch meiſterhaft fahrende Stanley Woooͤs rückte von Runde zu Runde einen Platz vor und hatte bereits in der vierten Runde ſich die Führung vor Frith, Fleiſchmann, Mellors und Daniell erkämpft. Die 5 Runde wurde donn dem Engländer Frith zum Verhängnis, und ſo lautete nun die Reihenfolge Woods, Daniell, Fleiſchmann, Mellors und Wünſche, der ſtark nach vorn gekommen war. Später fielen die beiden Deutſchen dann durch geringe Schäden etwas zurück. In der letzten Runde lieſerten ſich Fleiſchmann und Mellors einen harten Kampf um den oritten Platz, den Fleiſchmaun dadurch zu ſeinen Gunſten entſcheiden konnte, daß er den engliſchen Europameiſter dieſer Klaſſe nie ganz an ſich herankommen ließ. Das Rennen ſelbſt wurde in einem unerhört ſchnel⸗ len Tempo durchgefahren; die ſchnellſte Runde ſuhr Danell in der ſechſten mit 26:37 Minuten, was einem Stunden⸗ durchſchnitt von 136,5 Klm. entſpricht. Einige ungusbleib⸗ liche Stürze verliefen für die Beteilgten glimpflch. 0 Das Grgebnis: Junior⸗Touriſt⸗Trophy, 350 cem, 438 Klm.: 1. Stan⸗ ley Woods(Belocette):10:30 Std. ⸗ 133,769 Klm.⸗Stö.; 2. Doniell(Norton):10:88; 3. Fleiſchmann(Auto Union⸗ DKW) 912:05; 4. Mellors(Velocette) 312:28; 5. Whit⸗ :10:00; 6. Wünſche(Auto Union⸗DW) Ass Rom, die bekannte italieniſche Fußballelf, trägt am 25. Juni in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampſbahn ein Freunoſchaftsſpiel gegen den VfB Stuttgart aus. Die Be⸗ gegnung findet im Rahmen der württembergtſchen Leicht⸗ athletikmeiſterſchaften ſtatt. Vier Bewerber um den freien Titel eines Europamei⸗ ſters im Bantamgewichtsboxen ſtehen mit dem Deutſchen Meiſter Ernſt Weiß(Wien), dem früheren rumäniſchen Titelhalter Aurel Toma, Pierre Louis(Frankreich) und Legrand(Belgien) feſt. Deutſche Ruderer beteiligen ſich am 24. und 9. Juni an der Mailänder Regatta. Im Zweier ſtarten die Meiſter Eckſtein⸗Stelzer und Guſtmann⸗Adamſki, die zuſammen auch im Vierer rudern. Füth⸗Pirſch nehmen im Doppel⸗ zweier teil, und der Ra am Wannſee hat ſeinen Achter gemelbet. Joſef Ponn, der bekannte Ski⸗Langſtreckenläufer, rannte auf der Straße von Berchtesgaden nach Salzburg mit einem Lieferkraftwagen zuſammen und erlitt daßei ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er bald nach Einlieferung ins Krankenhaus verſtarb. Seine mitfahrende Frau kam mit einem Obeyſchenkelbruch davon. wechſelſeitigen Bodenrunden „Siegfried“ Ludwigshafen, wird in (985 Meter) bei Dprozentigem Geſälle zu Tal. Chocgne, als Gewinner der Bergprämie, hatte dabei zuviel riskiert und tat einen ſchweren Sturz, wodurch er bis auf den letzten Platz zurückfiel. Im Tal bildete ſich eine 20 Mann ſtarke Kopfgruppe. Umbenhauer machte allein einen Vor⸗ ſtoß, ließ ſich aber ſpäter wieder einholen, um ſich nicht unnötig zu veransgaben. Bei ſtrömendem Regen wurde geſchloſſen das Ziel erreicht. 10 Kilometer vor Salsburg hatte Prior das Signal zu einem neuen Vorſtoß gegeben. Zuſammen mit ihm gingen Spießens, Oberbeck, Canardo, Aberg und Level ſowie Langhoff davon. Der Bielefelder mußte jedoch 5 Kilometer vor dem Ziel einen Reifenſchaden beheben, der ihn zurückwarf. Auch Prior konnte das Tempo nicht halten. Aus der ököpfigen Spitzengruppe ging dann der Belgier Spießens im Enoſpurt vor Oberbeck durchs Ziel. Die Ergebniſſe: 10. Etappe, Graz— Salzburg, 278 Km.: 1. Spießens (Belgien) Wanderer:03:58; 2. Oberbeck(Hagen) Diamant; 3. Canardo(Spanien) Diamant; 4. Amberg(Schweiz); 5. Level(Frankreich), alle dichtauf; 6. Prior(Spanien) :05:27; 7. Wierinckx(Belgien); 8. Umbenhauer(Nürn⸗ berg); 9. Diederichs(Dortmund):05:56; 10. Peterſen (Dänemark); 11. Wengler, Schmidt, Zimmermann, Niever⸗ gelt, Oubron, Lachat, Sztrakati, Scheier; 19. Meier (Schweiz) 9⸗0618; 20. Meier(Deutſchland):06:58; 21. Langhoff:07:10. „Geſatwertung; 1. umbenhauer(Phänomen) 71:29.15; 2. Fr. Scheller(Adler) 71:34:05; 3. Zimmermann (Expreß) 71.84.11; 4. Oubron 71.39:06; 5. Wierinckz 71:44:25, 6. Thierbach 71:45:52; 7. Peterſen 71.451867 8 Wengler 71:47:50, 9. Spießens 71:54.29; 10. Amberg 71:54:58 Std. Die Ringerſtaffel vom VfK 86 ſtark im Kommen AS Germania Weingarten erneut mit 225 geſchlagen Die Ringerſtaffel vom Vſc 86 iſt in letzter Zeit ſtork beſchäftigt und kann von Erfolg zu Erſolg eilen. So führte am Samstagabend Mannheims traditionsreicher Schwer⸗ othletikverein in der Sporthalle Jugendheim ſeinen Rück⸗ kamwf gegen die kempfſtarke Monnſchaft vom ASB Ger⸗ manio Weingarten durch und kam erneut zu einem 572⸗ Sieg. Vor allerdings nur ſchwachem Beſuch wurden ſehr ſpannende Kämmfe gezeigt. Kampfrichter Metz Sandhofen gab folgende Ergebniſſe bekonnt, die von den Zuſchauern nit ungeteiltem Beiſall aufgenommen wurden: Bantamgewicht: Lehmann⸗Mannheim gegen Müt⸗ Jer⸗ Weingarten. Lehmann iſt ſeinem Gegner an Er⸗ ſahrung weit überlegen. Nach einem Ueberſtürzer kam Müller mit verſchränktem Ausheber nach 1 Minute auf die Schultern. Federgewicht: Trutzel⸗ Mannheim gegen Kreutz⸗ Weingarten. Es entwickelt ſich foſort ein energiſcher Standkampf Beide Ringer liegen abwechſelnd im An⸗ griſf. Die Bodenrunden bringen ſchöne Kampfmomente Der Gaſt konn durch Armzug in Führung gehen, erhöht durch Rückwurf und ſiegt durch Ueberwurf am Boden in der 11. Minute entſcheidend. Leichtgewicht: Krauter⸗Mannheim gegen Dumrouſ⸗ Weingarten. Krauter geht ſofort aufs Ganze, findet aber in ſeinem jugendlichen Gegner tapferen Widerſtand. Dum⸗ rauf muß reichlich Punkte abgeben und unterlag nach ſechs Minuten durch Eindrücken der Brücke. Weltergewicht: Diem⸗Mannheim ohne Gegner. Mittelgewicht: Meurer⸗Mannheim gegen Zeh⸗ Weingarten. Der Gaſt verteidigt einen verſchränkten Aus⸗ heber regelwidrig, wofür er eine Verwarnung bekam. Meu⸗ rer diktiert weiter den Kampf und lag bis zur Halbzeit in klarer Führung. Punktſieger Meurer, Halbſchwergewicht: Eigenmann⸗Mannheim Kärcher⸗ Weingarten. Beide nehmen den Standkampf ſehr vorſichtig auf. Eigenmann läßt ſich bei einem Rück⸗ faller überſpringen und kommt dabei ſelbſt in Gefahr. Die wen verbiſſenes Ringen. Knapper Punktſieger wurde Kärcher⸗Weingarten. Schwergewicht: Weber⸗Mannheim gegen Hort⸗ mann⸗Weingarten. Weber ſiegt ſchon nach kurzem Stand⸗ kampf mit Schulterſchwung aus dem Stand nach 2 Min. „Siegfried“ ausgeſchieden RTe Nenaubing—„Siegfried“ Ludwigshaſen 423 Der zweiſathe deutſche Mannſchaſtsmeiſter im Ringen, dieſem Jahre ſeine Meiſterſchaft nicht verteidigen können, da die Mannſchaft bereits im Endkampf zur ſlladeutſchen Mannſchafts⸗Mei⸗ ſterſchaft gegen den R7 Neuaubing München ausgeſchie⸗ den iſt. Nachdem die Siegfried⸗Staffel den Vorkampf auf eigener Matte nur knapp mit:3 gewonnen hatte, mußte die Entſcheidung in München fallen. Wie erwartet ſiegten hier die Neuaubinger mit:3 Punkten, hatten aber die kürzere Ringzeit für ſich, da neben Cavalar auch O. Von⸗ dung entſcheidend verlor, was für den Endſieg entſcheidend war. So half es auch nichts mehr, daß Schäſer im Mittel⸗ gewicht ſeinen Gegner bereits nach 4 Ninuten auf die Schultern brachte, denn im Halbſchwergewicht konnte Feld⸗ webel Ehret gegen Huber nur einen allerdings recht klaren Punktſieg herausholen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Bayer(Neuaubing) beſiegt Cavalar (Tudwigshafen) nach:13 Min Federgewicht: K. Vondun (L) beſiegt Böck(N):1 n. P. Leichigewicht: Hering beſiegt O. Vondung(L) nach 14 Min Weltergewich: Tauer(N) beſiegt O. Freund() n. P. Mittelgewicr⸗ Schäſer(D) beſiegt Wagner(N) nach:00 Min. Halbſchwer⸗ gewicht: Ghret(L) beſiegt Huber(N):0 n. P. Schwer⸗ 0 5 Feilhuber(R) beſiegt K. Freund(O) vach 120 nuten. öffentlich⸗rechtliche Körperſchaften gewähren. HANDEL&S cο WIRTSCHAFTS-ZHIrUNG Dienstag, 13. Juni 1939 Keine Sieuerguischeine unier Sieuerguischeinpflichiigen Der Reichsfinanzminiſter hat weitere Ausfüh⸗ rungsanordnungen für das Steuergutſcheinverfahren getroffen. Es kommt vor, daß ein Steuergutſchein⸗ pflichtiger Lieferungen oder ſonſtige Leiſtungen ge⸗ werblicher Unternehmer an einen anderen Steuer⸗ gutſcheinpflichtigen zu bezahlen hat, z. B. eine Kaſſe des Reiches an einen ſtädtiſchen Verſorgungs⸗ betrieb. Es kommt auch vor, daß Gläubiger und Schuldner die gleiche Rechtsperſönlichkeit ſind. In dieſen Fällen, in denen bei einer Lieferung oder Lei⸗ ſtung beide Parteien ſteuergutſcheinpflichtig ſind, iſt das Steuergutſcheinverfahren nicht anzuwenden, ſondern Bezahlung in voller Höhe in Geld zu leiſten. In einem weiteren Erlaß klärt der Reichs⸗ finanzminiſter die Ermittlung des früheſten Ein⸗ löſungsmonats der Steuergutſcheine. Danach iſt bei allen Steuergutſcheinen J, die im Mai ausgegeben wurden, als Monat, von dem ab ſie einlösbar ſind, der Dezember 1939 einzuſetzen, bei den erſeim Juni ausgegebenen Steuergutſcheinen der Januar 1940. Bei den Steuergutſcheinen II, die im Mai aus⸗ gegeben wurden, iſt der Juni 1942 einzutragen, bei den im Juni ausgegebenen der Juli 1942. Es iſt unzuläſſig, auf ausgefertigten Steuergutſcheinen Be⸗ richtigungen vorzunehmen. Wenn unrichtige Monate eingetragen ſind, erfolgt vielmehr Zurücknahme der Steuergutſcheine und Uebergabe neuer Steuergut⸗ ſcheine mit der richtigen Monatsbezeichnung. Iſt für einen Auftrag ein Rechnungsbetrag zu bezahlen, der kleiner iſt als 500 Mark, ſo ſind keine Steuer⸗ gutſcheine in Zahlung zu geben. Sind mehrere Zahlungen an den gleichen Unternehmer zu leiſten, ſo ſind für die Frage, ob Steuergutſcheine in Zah⸗ lung zu geben ſind, die an dem gleichen Tage zu zahlenden Rechnungsbeträge zuſammenzurechnen. Gesetß über den Kommunalkredii der Spar- und Girokassen und der kommunalen Krediſansialien Die Reichsregierung hat ein Geſetz über den Kommu⸗ naltredit der Spar⸗ und Girokoſſen und der kommunalen Kreditanſtalten beſchloſſen, das vom 7. Juni 1939 datiert iſt und im Reichsgeſetzblatt vom 9. Juni 1999 Nr. 102 ver⸗ öffentlicht wird. In Aenderung des 8 3 der Verordnung des Reichspräſidenten über die Spar⸗ und Girokaſſen ſowie die kommunalen Giroverbönde und kommunalen Kredit⸗ inſtitute vom 5. Auguſt 1931 wird beſtimmt: Die Spar⸗ und Girokaſſen und kommunalen Kreditanſtalten dürſen im Rahmen der geſetzlichen Vorſchriften, Satzungsbeſtim⸗ mungen und auſſichtsbehördlichen Anordnungen Maſſen⸗ kredite an Gemeinden, Gemeindeverbänden und andere Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter kann im Einvernehmen mt dem Reichs⸗ miniſter des Innern den für deutſche Länder, preußiſche Provinzen und gleichartige Gebietskörperſchaften errichteten kommunalen Kreditanſtalten die Gewährung longfriſtiger Dorlehen an Gemeinden, Gemeindeverbände und andere öiſentlich⸗rechtliche Körperſchaften oder unter ihrem be⸗ herrſchenden Einfluß ſtehende Betriebe nach Maßgabe von Richtlinien geſtatten. Hierbei ſind die Verwendungszwecke ſowie im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Fi⸗ nanzen der Geſamtbetrag ſolcher Darlehen feſtzuſetzen.— Das Geſetz betrifft nicht die Oſtmark und die ſudetendeut⸗ ichen Gebiete. Allgemeine Energieverſorgung 26., Heidelberg. Die zum Interſſenbereich der Allg. Lokalbahn⸗ und Kraftverke AG., Berlin, gehörende Geſellſchaft ſchließt das Geſchäfts⸗ jahr 1937⸗38(30..) mit einem Neuverluſt von 19973 (88 400)“, um den ſich der Verluſtvortrag auf 380 949 +4 bei 1 Mill. AK erhöht In der Bilanz ſtehen Beteiliqun⸗ gen nach einem Zugang von 0,018 Mill. mit 0,374 Mill. 4 zu Buch. Das Umlaufsvermögen enthält unv..92 Mill. Wertpapiere und 1,38(1,41) Mill.“ Forderungen an Kon⸗ zernunternehmungen, denen andererſeits 1,55(1,58) Mill. Mark Konzernſchulden gegenüberſtehen. Sonſtige Verbind⸗ lichkeiten erſcheinen mit 0,009(0,006) Mill.“ Wertberichti⸗ gungspoſten werden mit 0,278(0,178) Mill. 4 ausgewieſen, nachdem die geſetzliche Rücklage von 0,10 Mill. aufgelöſt und der freigewordene Betrag der Wertberichtigung zuge⸗ führt wurde. Treuhand⸗ und Kreditbank AG, Saarbrücken.— Ueber⸗ gang auf die Bank Gebr. Röchling. Im Geſchäftsjahr 1938 ſtieg der Umſatz der Bank um etwa 6 v. H. auf 58,8 Mill. „bei ungeſähr gleichen Bruttoerträgniſſen. Unkoſtenſteigerung konnte der Reingewinn des Vorjahres nicht ganz erreicht werden. Er beträgt bei einem AK von 200000 4 10 211(12 398) 4. Es werden wieder 5 v. H. Dividende verteilt, der Reſt wird auf neue Rechnung vor⸗ getragen. In dem Beſtand der Schuldner und Geſamt⸗ gläubiger iſt keine nennenswerte Aenderung eingetreten. Die nach der Rückgliederung des Saarlandes eingetretene Entfernung der geſchäftlichen Betätigung der Bank von dem mit der Gründung im Jahr 1924 beabſichtigten Zweck hat es mit ſich gebracht, daß mit der Zeit weſentliche Teile des Geſellſchaftskapitals aus dem Beſitz der Gründer⸗ aktionäre in die Hände des ebenfalls zu den Gründer⸗ aktionären gehörenden Bankhauſes Röchling, Saarbrücken übergegangen ſinö, ſo daß Gebr. Röchling jetzt über die große Mehrheit des Aktienkapitals verſügt. In Anbetracht der langjährigen freundſchaftlichen Zuſammenarbeit hält die Bank aus Gründen der Geſchäftsvereinfachung und Koſten⸗ erſparnis die unmittelbare Eingliederung in das Ban khaus Gebr. Röchling für zweckmäßig. Die HV am 21. Juni wird über die Umwandlung zu beſchließen haben. * Schluchſeewerk AG., Freiburg i. B.— Jahreserzen⸗ gung erreichte Rekordſtand. Nach dem Bericht der Schluch⸗ ſeewerk AG. Freiburg i. Br. blieben die Zuflüſſe zu den Sammelbecken im Jahre 1938 unter jenen des Vorjahres, gleichwohl konnte das Schluchſeebecken nahezu gefüllt für den Bedarf des Winters 1938⸗90 zur Verfügung geſtellt werden. Die Jahreserzeugung erreichte mit 165(159) Mil⸗ lionen Wh das höchſte Ergebnis ſeit Beſtehen des Werkes. Für die Mittelſtufe des Werkes mit der Alb⸗ und Mett⸗ maableitung wurbe die Bauinangriffnahme und Finan⸗ zierung beſchloſſen, wodurch die bisherige Leiſtung und Er⸗ zeugung des Werkes reichlich verdoppelt wird. Die erfor⸗ dexlichen Mittel— rd. 50 Mill. 4— werden aus der an⸗ ſangs des Jahres beſchloſſenen und inzwiſchen durchgeführ⸗ ten Kapitalerhöhung von 14 auf 31 Mill. ſowie durch die bekonnte 33 Mill.„⸗ Anleihe aufgebracht, deren erſter Abſchnitt von 16 Mill. bereits voll gezeichnet iſt. Am 27. Oktober 1938 wurden die Bauarbeiten für den Schwar⸗ zu⸗Umleitunasſtollen beim Krafthaus der Mittelſtufe einge⸗ leitet. Im Geichäftsjahr wurde außerdem mit den Ar⸗ beiten für den Zuleitungsſtollen der Alb begonnen und die Ponzerung des Druckſchachtes für die Mittelſtufe und die Verteilrohrleirung vergeben Im übrigen nimmt der Teilausbau 2 ſeinen planmäßigen Fortaong, Die Strom⸗ einnahmen werden mit.84(3,99) Mill. ausgewieſen. Nach Abzug der Unkoſten, darunter 125(1,24) Mill. An⸗ leihe⸗ und ſonſtige Zinſen nach Abſetzung der Zinserträge, Zuweiſung von wieder 0,56 Mill.&“ zu Wertberichtiaun⸗ gen des Anlagevermögens, wieder 0,095 Mill./ Abſchrei⸗ bung auf Disagio der Schweizer⸗Franken⸗Anleihe und wie⸗ der 44 200/ Zuweiſung zur geſetzlichen Rückloge verbleibt einſchließl. Vortrag ein faſt unveränderter Geminn von 502 419(52 111)“, woraus wieder 4 v. H. Dividende au! 14 Mill. Aͤ verteilt werden Aus der Bilanz lalles in Mill.)/: Anlagevermögen bei 0,29(0,05) Zugang und wieder 2,84 Sonderabſchreibuna) 56.78(59.93), Umlaufsver⸗ mögen 234(.44), darunter 2,04(.92) Lieferforderungen an Konzernaeſellſchaften ferner Disogio aus der ſfr.⸗An⸗ leihe 1,98(.08); ondererſeits bei 14.0 As Rücklagen.94 ,20), Wertberichtiaungen zum Anlagevermögen 2,64 (.08), Ruhegehalts⸗Rückſtellung 0,10(.08), ondere Rückſtel⸗ lungen 0,21(0,55), Verbindlichkeiten 43,5(46,98), darunter Jufolge der der Neuen Mannbeimer Zeituns Verbandsiag der saarpfälzischen landwiri- Schafilichen Genossenschaff in Ludwigshalen Der Verband der ſaarpfälziſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften— Raiffeiſen— e. V. hielt am Sonntag im Konzertſaal des Pfalzbaues in Ludwigshafen a. Rh. ſeinen diesjährigen Verbandstag ab, dem Samstagnach⸗ mittag die Generalverſammlung der Ländlichen Zentral⸗ genoſſenſchaftskaſſe und der Lancwirtſchaftlichen Haupt⸗ genoſſenſchaften ſowie ein Gemeinſchaftsabend mit froher Unterhaltung vorausgegangen waren. Saal und Empore des Pfalzbaues waren bis auf den letzten Platz gefüllt, als Verbandsleiter Koch den Verbandstag eröffnete. Be⸗ ſondere Grüße galten Landesbauernführer Bonnet, dem Vertreter des Bayer. Staatsminiſteriums, Oberregierungs⸗ rat Helbig, Rechtsrat Suttor von der Stadtverwal⸗ tung Ludwigshafen, Pg. Beckler von der DAß., dem Reichsverbandsgeſchäftsführer Dr. Stoub⸗Berlin, Di⸗ rektor Dr. Hohenegg von der Zentralgenoſſenſchafts⸗ kaſſe Berlin, den Vertretern der Düngerinduſtrie, Direktor Dohrmann von den Verſicherungsgeſellſchaften des Deutſchen Bauerndienſtes Berlin und Verbandsleiter Koch. Verbandsleiter Koch erklärte in ſeiner Eröffnungsan⸗ ſprache, nachdem man auf dem vorjährigen Verbandstag in Saarbrücken Raiffeiſen und ſein Werk gewürdigt habe, habe das diesjährige Hauptreferot die Aufgabe, zu den vordringlichſten Auſgaben der Gegenwart hinzuführen. Landesbauernführer Bonnet nahm ſodann das Wort. Er wies auf die gewaltigen Leiſtungsſteigerungen auf allen Gebieten hin, die den Einſatz aller Kräfte erforderte und ſo auch Hunderttauſende vom Lande wegzog. Wir ſind jetzt bei einem Kräftemangel angelangt, ſo führte er weiter aus, der gefährlich zu werden droht. Durch Görings Erlaß wurde die Landflucht abgeſtoppt. Nun gilt es, den Kräftemangel zu überwinden. Die Saarpfalz iſt auch hierin tatkräftig vorangegangen. Aus der Jugend müſ⸗ ſen dem Lande neue Kräfte zugeführt werden und der ideelle Einſatz muß noch verſtärkt werden. Neue Maß⸗ nahmen, die der Landflucht vorbeugen, werden in Kürze kommen. Der Landesbauernführer befaßte ſich weiter mit der Flurbereinigung und der Selbſthilſe und bezeichnete das Genoſſenſchaftsweſen der Saarpfalz in dieſem Zuſam⸗ menhang als vorbildlich. Abſchließend forderte er alle auf, Mithelſer des Führers zu ſein, um das ewige Großdeutſch⸗ land zu ſichern. Nachdem Rechtsrat Suttor die Grüße der Stadtver⸗ waltung Ludwigshafen überbracht hatte, erſtattete Ver⸗ bandsgeſchäftsführer Wagner den Geſchäftsbericht für 1938. Danach verzeichneten die Spar⸗ und Darlehenskaſſen ein ſtarkes Anſtergen der Einlagen. Etwa die Hälfte der angeſchloſſenen Kreditgenoſſenſchaften unterhalten nun Schulſparkaſſen, das gleiche gilt für das Abholſparen. Die laufenden Entſchuldungsverfahren ſind in 1938 ziemlich zum Abſchluß gebracht worden. Auch auf dem Gebiete der warenwirtſchaftlichen Tätigkeit der Genoſſenſchaften wurden 1998 weitere Fortſchritte gemacht. In rechtlichen, wirt⸗ ſchaftlichen und organiſatoriſchen Fragen wurde eine viel⸗ ſeitige Aufklärungsarbeit geleiſtet. Die Verſchmelzung der Genoſſenſchaften wupden auch 1938 weiter gefördert. Weitere Ausführungen galten der Beſprechung der Prü⸗ fungstätigkeit des Verbandes, dem Jahresabſchluß, den Monats⸗ und Vierteljahresabſchlüſſen, den Außenſtänden, der Erledigung der Prüfungsbemerkungen, der Tätigkeit der Verwaltungsorgane. Genoſſenſchaftsrechner Gerlach erſtattete den Bericht des Rechnungsausſchuſſes über das Jahr 1938. Das Hauptreferat des Tages hielt anſchließend Reichs⸗ verbandsgeſchäftsführer Dr. Strub⸗Berlin, der zu dem Thema:„Die Genoſſenſchaft im Dienſie der Leiſtungs⸗ ſteigerung“ ſprach. Der Redner ſchilderte die Saarpfalz als alter genoſſenſchaftliches Kulturgebiet, würdigte die Erfolge des Jahres 1938 und betonte, zu ſeinem eigentlichen Vortrag übergehend, daß das Schickſal der Genoſſenſchaſten von drei Faktoren beſtimmt werde: von den Menſchen, die die Genoſſenſchaften führen, von den wirtſchaftlichen Be⸗ Hürfniſſen und von der Einordnung der geſamten Arbeit in die Gemeinſchaft. Wir müſſen uns, ſo erklärte er, frei⸗ machen von früheren Dogmen. Jede Aufgabe muß heute ſo gelöſt werden, wie es unſer Bauerntum und unſer ge⸗ ſamtes Volk erfordern. Dr. Strub betonte weiter die ideelle Bedeutung der Genoſſenſchaftsarbet unter beſonderer Anerkennung des Einſatzes der ſudetendeutſchen Genoſſen⸗ ſchaften, die in einem heldenhaften Kampf dafür ſorgten, daß deutſcher Boden auch deutſch blieb. Das Ziel der Genoſſenſchaft ſei die Erhaltung der Selbſtändigkeit des einzelnen unter ſtrikter Ablehnung der Kollektive. Immer ſei die Genoſſenſchaft nur Mittel zum Zweck als Hilſs⸗ einrichtung des Bauerntums. Dem Mangel an Arbeits⸗ kräften müſſe unter allen Umſtänden entgegengewirkt wer⸗ den. Vorteilhaft wirke ſich hier der verſtärkte Einſatz von Maſchinen aus. Im vergangenen Jahr wurden 50 000 landwirtſchaftliche Maſchinen genoſſenſchatflich benützt und ſchon 1040 werden weitere 40 000 gemeinſam benützte Maſchinen eingeſetzt werden. In verſtärktem Maße werden auch wieder menſch⸗ liche Arbeitskräfte eingeſetzt und dem Abkommen mit der Reichsjugendführung werde ein ähnliches Abkommen mit dem Reichsarbeitsdienſt folgen. Die Mittel der Genoſſen⸗ ſchaften dürften nur zu produktiven Zwechen im Plane der Leiſtungsſteigerung eingeſetzt werden. Die Grenzen der Kreditfähigkeit des einzelnen Betriebes müſſen eingehalten werden. Dr. Strub forderte den Aufban leiſtungsſtarker Genoſſenſchaften, deren Ziel ausgerichtet ſei auf das We⸗ ſen der Staatspolitik. Vorausſetzung hierzu ſei, die be⸗ ſtehenden Einrichtungen genügend auszunützen und ſtets als Kämpfer für die Idee tätig zu ſein, damit durch die Genoſſenſchaft die Dorfgemeinſchaft erreicht wird. Ein Höchſtmaß an Leiſtung könne nur dann erzielt werden, wenn alle Arbeit ausgerichtet wird auf die Geſamtziele, die vom Führer geſtellt ſind. Verbandsleiter Koch ſprach das Schlußwort. Mit einem Tveuegelöbnis an den Führer klang der harmoniſch ver⸗ laufene Verbandstag aus. Am Nachmittag war den Tagungsteilnehmern Gelegenheit geboten, das Ludwigs⸗ hafener Raiffeiſenhaus zu beſichtigen und an einer Hafen⸗ rundfahrt beilzunehmen. AA—ðiqöĩsQAAAAAAA——————————— die 6,prozentige ſfr.⸗Anleihe 24,97(25,06), Baudarlehen von 17,02(19,85) und Kon ernverbindlichkeiten 0,66 0,75). „ Spinnerei AG vorm. Joh. Friedr. Klauſer,.⸗Glad⸗ bach. Im Geſchäftsſahr 1938 haben ſich die Verhältniſſe bei der Spinnerei AG vorm. Joh. Friedr. Klauſer,.⸗ Gladbach, weiter gebeſſert. Die Erzeugung konnte nach Behebung gewiſſer Schwierigkeiten, die bisher dem Wieder⸗ aufbau noch entgegenwirkten, in verſtärktem Umſange durchgeführt werden. Wenn auch für 1938 noch ein Ver⸗ luſt ausgewieſen werden wird, ſo dürſte die Verluſtperiode mit dem laufenden Jahre unter der Vorausſetzung einer normalen Weiterentwicklung jedoch ihr Ende finden. Da⸗ mit darf umſo eher gerechnet werden, als es inzwiſchen gelungen iſt, die noch leerſtehenden Hallen zu vermieten, woraus der Geſellſchaft namhafte Beträge zufließen.(In 1937 iſt durch den Neuverluſt von 15 937/ der Geſamt⸗ verluſt auf 822 420, geſtiegen.) *„ Deutſche Linoleum⸗Werke AG, Bietigheim. Wie im Bericht der Deutſche Linoleum⸗Werke AG, Bietigheim, mit⸗ geteilt wird, hat die Geſellſchaft im Geſchäftsjahr 1938 den Umſatz des Vorjahres wertmäßig aufrecht erhalten können, obwohl eine Preisermäßigung für die Erzeugniſſe des Unternehmens zu Beginn des Jahres um 5 v. H. und ab 26. September um weitere 5 v. H. eine Erlöseinbuße brachte. Das Ausfuhrgeſchäft weiſt gegenüber dem Vor⸗ jahr wertmäßig einen geringen Rückgang auf. der auf Erlösminderungen im Auslandgeſchäft zurückzuſühren iſt. In den Rohſtoffreſerven ſind keine weſentlichen Aende⸗ rungen eingetreten. Die Verwendung deutſcher Werkſtoſſe konnte weitere Fortſchritte verzeichnen. Die aus dieſen Werkſtoffen hergeſtellten neuen Beläge ſind von den Ab⸗ nehmern gut aufgenommen worden. Nach der Erfolgs⸗ rechnung hat ſich der Rohüberſchuß mit 17,41(17,58) Mill. nur unweſentlich verändert. Stark abgenommen haben ab. Erträge um rund 1 Mill.. Sonſtige Erträge er⸗ brachten 0,23(0,20) Mill. 4 und Beteiligungserträge 48 300 (39 236) J. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter .95(8,31) Mill. 4. Hiervon ſind 0,21(0,14) Mill. 4 aktiviert. Sozialabgaben erſorderten 0,52(0,51) Mill. 4. Anlageabſchreibungen ſtellten ſich auf 6,61(1,75) Mill. l, Zinſen erforderten 0,45(0,65) und Ertragsſteuern 4,90 (4,26) Mill.. Geſetzliche Berufsbeiträge haben ſich mit 94 711 faſt verdoppelt. Außerordentliche Aufwendungen ſind von 1,93 auf 0,93 Mill./ zurückgegangen. Nach Zu⸗ weiſung von 0,275(0,615) Mill. 4 an die Sonderrücklage und nach Zuweiſung des Gewinnvortrages aus dem Jahre 1937 an die Poolrückſtellung von 0,50(1,03) Mill. 4 wird als Neugewinn und damit als Anteil am Poolergebnis ſür das Geſchäftsjahr 1938 ein Betrag von 1,31(.50) Mill. ausgewieſen. Die Umſätze im Geſamtkonzern haben ſich in Reichsmark umgerechnet, etwa auf der Höhe des Vor⸗ jahres gehalten. Bei den Geſellſchaften, die durch eine Poolung der Ergebniſſe verbunden ſind, ergibt ſich nach Abſchreibungen und Rückſtellungen ein Reingewinn von 9,.16(3,34) Mill. /, woraus eine Dividende auf der Baſis non wieder 10 v. H. ausgeſchüttet wird. Der auf die Deut⸗ ſche Linoleum⸗Werke Ac entfallende Gewinn von 131 (1,50) Mill./ geſtattet ebenfalls, wie bereits gemeldet, wieder die Ausſchüttung von 10 v H. Dividende auf das umlaufende Kapital von 10 Mill. 4 wovon 2 v H. Divi⸗ dende ſtockpilichtig ſind. Der Inlanosumſotz in den erſten drei Monaten des neuen Geſchäftsfahres entſpricht etwa der Höhe des gleichen Vorjahrsabſchnittes, dagegen weiſt die Ausfuhr einen mäßigen Rückgang auf. * Singer Nähmaſchinen Aſc.. Berlin Die ocun der Singer Nähmaſchinen Ach, Berlin, nahm den Abb ſichluß zum 31. 12. 1938 zur Kenntnis, der noch.03(2,90) Mäll./ Abichreibungen einen Reingewinn von 1651 857(1 618 706) Mark ausweiſt. Es wurde beſchloſſen, dieſen Reingewinn der freien Rücklage zuzuführen, während i V. der Verluſt⸗ vortrag von 50 206„/ getilgt und der Reſt vorgetrahen wurde. Obwohl das Erportgeſchärt nach dem Fernen Oſten zu leiden hotte, wor es der Geſellſchaft doch möolich, die Ausfuhr durch zuſätzliche Lieſerungen nach zahlreichen anderen Ländern weſentlich zu ſteigern. Die verſchiedenen Fabriken des Unternehmens waren voll beſchäftigt. Aus der Bilons: Fabrikanlagen, Geſchäftshäuſer, Einrichtungen 15,2(15.3/ Mill.“. Beteikigungen.34(0,35), Vorräte 11,19(13.58). Forderungen abzüalich Wertberichtiounge 91,44((31.59). Steuerröckforderungen.72(—J. Kaſſe Wech⸗ ſel, Wertvoviere und Bankauthaben 21.61(12.54) Mill.“ andererſeits Grundkapital unv..00 Mill.. Räcklagen 4,60(1,64), Rücktehnngen 18,69(1757) und loufende Schul⸗ den 49.52(40.700 Mill. * Jof. Ed. Faller, Bürſtenfabrik Ac Todtnau. An Stelle des verſtorbenen AR⸗Mitglieds Bankdirektor i.., Dr. Friedrich Keller, Freiburg⸗Br. wurde RA Franz Schandelmayer, Freiburg⸗B., neu in den Auſſichtsrat ewählt. AG für Feinmechanik vorm. Jetter& Scheerer, Tutt⸗ lingen. Bei der A far Zeiumechanik vorm. Jetter& Scheerer, Tuttlingen, hat die Aufwärtsbewegung im In⸗ landsgeſchäft auch im Geſchäftsjahr 1938 angehalten. Da⸗ gegen habe die Ausfuhr die Erwartungen nicht ganz er⸗ füllt. Namentlich das Amerikageſchäft, das über die dor⸗ tige Tochtergeſellſchaft laufe, habe unter den neuen Zoll⸗ ſchwierigkeiten zu leiden. Das übrige Auslandsgeſchäft habe ſich bisher günſtig angelaſſen. Von den verſchiedenen ausländiſchen Regierungen ſeien Aufträge hereingekommen. Vorſorglich habe man an den Forderungen gegenüber der amerikaniſchen Tochtergeſellſchaft eine weitere Abſchreibung von 60000 vorgenommen, um der gegenwärtigen Lage am Auslandsmarkt Rechnung zu tragen. Der Rohüberſchuß ſtellt ſich auf 4,67(4,47) Mill. /. Nach ermäßigten Ab⸗ ſchreibungen von 0,18(0,33) Mill. verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 263 11(182 144) /, der ſich um den Vortrag auf 273 593(191 803) erhöht. Die HV beſchloß, wie vor⸗ geſchlagen, eine Dividende von 6(4) v. H. zu verteilen. Der Umſatz im laufenden Jahre iſt im Steigen begriſfen. Die Ausſichten im Exvort ſind durch die erwähnten Vor⸗ gänge etwas ungünſtig beeinflußt. Die Geſellſchaft iſt aber beſtrebt, das Auslandsgeſchäft mit allen Mitteln zu fördern. i Süddeutſche Zellwolle AG, Kelheim(Donau). In Ergänzung der anläßlich der o. HVder Süddeutſche Zell⸗ wolle AG, Kelheim(Donau), gemachten Angaben iſt dem jetzt vorliegenden Bericht über das Geſchäftsjahr 1938 u. a. noch folgendes zu entnehmen: Die im letzten Geſchäfts⸗ bericht für 1937 ausgewieſene Tageskapizität von 40 000 Kilo wurde im Laufe des Jahres 1938 auf 60 000 Kilo ge⸗ ſteigert. Zugleich mit dieſem mengenmäßigen Ausbau wurde an der weiteren Verbeſſerung des Erzeugniſſes ge⸗ arbeitet. Man war bemüht, der Zellwolle auf ihr bisher noch unerſchloſſenen Verwendungsgebieten neue Abſatz⸗ möglichkeiten zu ſchaffen und ſie in ſtärkerem Ausmaß der Reinverarbeitung zuzuführen.— Am Ende des Be⸗ richtsjahres wurden 949 Geſolgſchaſte mitglieder beſchäftigt. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung weiſt einen Rohertrag von 7,30(5,91) Mill. aus, zu dem noch ao. Erträge von 0,03(0,004) Mill. 4 kommen. beanſpruchten 2,14(1,42), ſoziale Abgaben 0,15(0,10), Zin⸗ ſen 0,25(0,31) Mill. 4. Auf das Anlagevermögen wurden 4,45(3,06) abgeſchrieben. Der Jahresreingewinn beläuft ſich auf 344 376„, zu dem noch 96 438%/ Vortrog kommen, ſo daß ſich insgeſamt ein Reingewinn von 38 0814 er⸗ gibt.(J. V. nach Verrechnung des Verluſtvortrages aus 1936 in Höhe von 799 467 ein Gewinn von 231 437 l/. Aus dem Gewinn wird bekanntlich eine von 3 auf 7 v. H. erhöhte Dividende ausgeſchüttet. Zum Vortrag auf neue Rechnung kommen 55 814(36 437). In der Bilanz(alles in Mill. /) wird das Anlagevermögen mit 12,92(12,11) ausgewieſen, dabei ſind die Beteiligungen von 0,21 auf 0,80 geſtiegen. Im Geſchäftsbericht wird darauf hinge⸗ wieſen, daß außer der Beteiligung bei der Schwäbiſchen Zellſtoff Ac, Ehingen, alle übrigen Beteiligungen auf 1 4 abgebucht. Im übrigen weiſen die Anlagen einen Zugang von 3,36(5,08) auf. Das Umlaufsvermögen hat ſich von 4,06 auf 6,05 erhöht, darunter Vorräte insgeſamt 1,39(078), Wertpapiere 1,68(1,58), Warenſorderungen 1,76 (1,33), Kaſſe 0,13(0,04) Bankguthaben 086(0,28) und ſon⸗ ſtige Forderungen 0,20(0,06). Ben einem Grundkapftal von unv..50 erſcheinen die Rücklagen) mit.63 die ſich auf 065 geſetzliche Rücklage und 1/98 andere Rücklagen verteilen(i. V. nur geſetzliche Rückſage von 12 200). In Anbetracht der techniſchen Weiterentwicklung der Pro⸗ oͤuktionsanlage wurde neu ein Wertberichtigungspoſten von 1,16 geſchaffen. Die geſamten Verbindlichkeiten werden mit 8,34 gegenüber 9,44 eingeſtellt, darunter beanſpruchen Ver⸗ bindlichkeiten auf Grund von Anlagenlieferungen 0,38 (0 38), Warenverbindlichkeiten.82(0,78). Bankverbindlich⸗ keiten 7,00, davon gegen Akzepte.73(Akzepte 083 und Bankverbindlichkeiten 7,17 und ſchließlich ſonſtige Verbind⸗ lichkeiten 9 14(0,19) In der o. HV wurde bekanntlich dar⸗ auf hingewieſen, daß im neuen Geſchäftsjahr die Abſatz⸗ möglichkeiten unverändert geblieben ſinſid. * 4½ v. H. Goldanleihen der Stadt Pforzheim von 1926 und 1927. Die nach den Tilgungsplänen auf 1. Novem⸗ ber 1939 zur Rückzahlung kommenden Schuldverſchreibun⸗ gen obiger Anleihen im Nennwert vgn 176 900 +4 und 170 800/ ſind nach einer Bekanntmochung des Oberbür⸗ germeiſters von der Stadt Pforzbeim freihändig exworben worden. Eine Ausloſung für dieſe Anleihen findet daher in dieſem Jahre nicht ſtatt. Löhne und Gehälter Mittag-Ausgabe Nr. 262 Waren unel Märkte Rotterdamer Getreidenotierungen vom 12. Juni. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Juli 8,47½; Sept. 3,75; Nov. 3,92/; Jan. 4,05.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Juli 90,50; Sept. 90,50 G; Nov. 91,75; Jan. 92,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 12. Juni.(Eig. Dr.) Juni 423; Juli 506; Auguſt 489, Sept. 479 Ockt. 479; Nov. 457; Dez. 456; Jan.(40)/ 456; Febr. 456; März 456; Npril 456; Mai 456; Juni 455; Juli 455; Okt. 454; Jan. (41) 451; März 453; Tendenz ruhig ſtetig. Leinölnotierungen vom 12. Juni.(Eig. Dr.) Son⸗ don? Leinſ. Pl. per Juni 12/16; Leinſ. Klt. per Juni 131/16; Bombay per Juni 13,50; Leinſaatöl loko 26,0; dto. per Juni 25,1½; per Juli⸗Auguſt 25,1; Baumw.⸗Oel äg. 17,6. 9* Schweinemarkt Kandel. Zufuhr: 48 Trieb⸗ und 150 Milchſchweine. Preiſe: Triebſchweine 65—70, Milch⸗ ſchweine 40—60 4 das Paar. Neuregelung der Eierpreiſe Durch Anordnung Nr. 9/39 der HVder deutſchen Eien wirtſchaft vom 9. Juni 1939 erfährt die bisherige Eier⸗ preisregelung inſofern eine Aenderung, als der Ueber⸗ gangspreis J und II in Wegfall kommt und nur noch ein Sommer⸗ und ein Winterpreis feſtgeſetzt wird. Die Erzeu⸗ gerfeſtpreiſe für ungekennzeichnete Hühnereier betragen danach vom 23. 1. bis 15. 11.(Sommerpreis) für das Ge⸗ biet des Eierwirtſchaftsverbandes Baden 1,53(eje Kilo, für das Gebiet des Eierwirtſchaftsverbandes Saar⸗ pfalz 1,52 /. Die Winterpreiſe(16. 11. bis 22..) ſind unverändert 1,88„ für Baden, 1,86/ für Saarpfalz. Auch hinſichtlich der Großverteilereinkaufspreiſe gilt der bisherige Uebergangspreis J und II nunmehr als Som⸗ merpreis(26. 1. bis 15. 11.), während beim Winterpreis eine Aenderung gleichfalls nicht eingetreten iſt. Hinſicht⸗ lich der Großverteilereinkaufspreiſe für inländiſche Enten⸗ eier gilt der bisherige Frühjahrs⸗ und Sommerpreis als Sommerpreis, der Winterpreis iſt ebenfalls unverändert geblieben.— Die Anordnung iſt am 14. Juni 1939 in Kraft getreten. Gleichzeitig trat die Anordnung der H Nr. 7/38 vom 9. 11. 1938 außer Kraft. „Der Stand der Reben im Deutſchen Reich zu Anfang Juni 1939. Die Rebſtöcke haben durch den ſchroffen Tem⸗ peraturwechſel Mitte Dezember 1038 vielfach Froſtſchäden erlitten und ſind inſolge des kühlen Wetters im Frühjahr 1939 in ihrer Enwicklung etwas im Rückſtand. Die all⸗ gemeine Erwärmung im letzten Drittel des Mai förderte aber das Wachstum der Reben, ſo daß ſie in allen Gebieten einen beſſeren Stand aufweiſen, als man es in Normal⸗ jahren erwarten kann. Im Reichdurchſchnitt berechnete ſich die Begutachtungsziffer auf 2,6 gegen 3,4 zur gleichen Zeit des Vorjahres. Das derzeitige Ausſehen der Reben berech⸗ tigt unter dem Einfluß des warmen Juniwetters zu guten Hoffnungen für die Weinmoſternte 1939. Geid- und Devisenmarkt Paris, 12. Juni(Schluß amtlich * London 176.73 Belgien 642.50 Oslo 807.25 Neuyork3773.25 Schweiz 850,37 Stockholn 906.25 Berlin 1515.— Kopenhagen 790.— Synanien Italien 1198,55 Holland 2005.— Warſchau 713.— London, 12. Juni.(Schluß amtlich). Neunork 468,46 Liſſabon 110,18 Hongkong 17300 Montreal 409.31 Helſingfors 226,80 Sch anghai 0,831 Amſterdam 881,18 Budapeſt 2362,- Vokobama 99 Paris—176,73 Belarad 209,— Auſtralien 125, Vrüſſel 2752,12 Sofia 280, Meriko— Italien 8000,— Moskau 2475, Montevideo1850,— Berlin 1167.75 Rumänien 655,— Valparaiſo 117,0 Schweiz 2077.25 J Konſtantin 580.— Buenos Spanien 4225,— Athen 548.— auf London 200,— Hopenbagen 2240,— J Warſck ay 2475.— Südafrika 100,12 „Stockholm, 1943,37[. BuenosAires 1700.— Eslo 1089,— 1 Rio de Jan. 361.— KMeialle Hamburger Metallnotierungen vom 12. Jun Banca- u. Brief d Kupfen Straitszinn Brief Gel BrieiſGeldſBrieiſGeld—— p. 100 K9) 17,25(17.25 Januar. 4. Feinſilber(RM eper kg). 32.70 36,30 Februan NE.. Feingold(Rmeperg)..84 2,79 März e. Alt⸗Platin(Abfälle) April S Circapr. RMperg. 2,50 3,— Man 555E Techn. reines Platin Jun. 52.7552.75287,00287,0[ Detailyr.(RMver g. 3,27 3,52 Juli 52.7552.75287,0287,0 Aaguſt 52,7552.75287,0287.0 Loco ubl Septemberſ52,7552,75287,0287,0l Antimon Regules chineſ. Oktober 52,7552.75/287.00287.0(Sper) 62. 79 Nopember 52.7552.75287,0287,0 Aueckſilber(Lper Flaſche... 76 50 Deempeenn E do framerzchinei u 50.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 12. Juni für eine Unze Feingold 148 ſh 5 d gleich 86,6382 /, für ein Gramm Feingold demnach 57,2605 Pence gleihh 2,78548 l. Frachtenmarki Duishurg-Ruhrori An der heutigen Börſe war das Berggeſchäſt äußerſt ſtill. Es war jedoch nur vereinzelt Raum verfügbar. Tal⸗ wärts dagegen wurde gegenüber den Vortagen erheb⸗ lich mehr Kohraum angenommen. Die Berg⸗ und Talfracht exruhr mit 1 4 keine Aenderung, ebenſo wurde der Bergſchlepplohn mit 80 bzw. 9 0Pfa. nach Mainz und 90 Pfg. bzw. 1 nach Mannheim unverändert notiert. Der Talſchlepplohn beträgt nach wie vor 10 Pfg. für größere beladene Kährie ab Ruhrort nach Rotterdam. ii eeeee eeee Amtlicher Tascheahn für Mannheim Ludwigshafen U. Heldelberg 1 DSSERATT ZU Nα² — 3 Sommer-Ausgabe 1939 ———— ee SSSSn 65 N 965 Dienstag, 13. Juni 1939 KNeue Maunheimer Zeitung 7 Mitiag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 262 NSDAb-xſiſieilungen Parteiamtlichen Behanqatmachungen antommee Ortsgruppen der NSDA Wohlgelegen. 13. Juni, 20.30 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle. Plankenhof. Die zum Dienstag, den 18. Juni, anbe⸗ raumte Beſprechung der Pol. Leiter, Walter und Warte fällt wegen des am gleichen Tage ſtattfindenden Lichtbilder⸗ vortrages aus. NS⸗Frauenſchaft Plankenhof. 14. Juni, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder, ſowie Jugendgruppe im Caſino, R1. Waldhof. Die Frauen, die am Ausflug teilnehmen, treffen ſich am 14. Juni, morgens 7 Uhr am Hanptbahnhof. Edingen. 15. Juni, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Schu lhaus. Neneichwald. 13. Juni, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Heim. Waldpark. 13. Juni, 19.30 Uhr, Fiſchkurſus in L. 12, 8. Singen fällt dieſe Woche aus. 15. Juni, 15 Uhr, Marken⸗ abrechnung in der Dieſterwegſchule. Waſſerturm. Die Frauen, die an der Beſichtigung der Sunlicht teilnehmen, fahren am 13. Juni, um 12.25 Uhr, am Tatterſall mit Linie 16 ab. Achtung! Abteilungsleiterinnen für Volks⸗ und Haus⸗ wirtſchaft. 13. Juni, 15 Uhr, Schulungstagung in J. 0,7. Achtung! Ortsfrauenſchaftsleiterinnen. 14. Juni, 20 Uhr, findet im Nibelungenſaal die Schlußkundgebung des Sudetendeutſchen Heimatbundes ſtatt, an der alle teilneh⸗ men ſollen. Karten ſind ab 13. Juni bei uns abzuholen. Achtung! Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder. 14. Juni, 20 Uhr, findet im Nibelungenſaal die Schluß⸗ kundgebung des Sudetendeutſchen Heimatbundes ſtatt, an der die Frauen teilnehmen ſollen. Karten zu 20 Pfennig ſind an der Roſengartenkaſſe erhältlich. 8 Abteilung Ingendgruppe: 36 Neckarſtadt⸗Oſt. 13. Juni, 20.15 Uhr, Sport. 306 Erlenhof. 13. Juni, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei Dietz, Zeppelinſtraße 36. „36 Almenhof. 13. Juni, 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Gemeinſchaftshaus, 20 Uhr: Treſſpunkt an der Markus⸗ kirche. H Stammbefehl! Am Mittwoch, den 14. Juni, treten die Stämme VII/ VIII um 10.15 Uhr in tadelloſer Uniform vor dem Stadion Mannheim, an. Kompletter, vorſchriftsmäßiger Sport iſt mitzubringen. Für dieſen Tag ſind ſämtliche Beurlaubungen aufgehoben. Der Stammführer. Fliegergefolgſchaft 2/171. Am Mittwoch, 14. Juni, tritt die Fliegergefolgſchaft um 19.30 Uhr in tadelloſem Som⸗ merdienſtanzug im Herzogenriedpark(vor dem Umkleide⸗ raum) zum Sport an. Sportanzug iſt mitzubringen. BDM Mädelgruppe 1/2 Rheintor/ Jungbuſch. 18. Juni, 20 Uhr, Sport auf dem Planetariumsplatz. Mädelgruppe 4 Strohmarkt. Dienstag, 13. Juni, 20 Uhr, Probe für das Gauſportfeſt auf dem Plonetariumsplatz. Der Srort in der U⸗Schule fällt aus.— Mittwoch, 14. Juni, 19.90 Uhr, treten alle Nichtſportlerinnen in Dienſtkleidung vor dem Roſengarten zum Sudetendeutſch. Heimatabend an. Arbeitsgemeinſchaft Volktumskunde. Der erſte Abend iſt am 13. Juni, 20 Uhr. BM⸗Sport. Dienstag, 18. Juni, iſt eine Probe für das Sportfeſt auf dem Planetariumsſportplatz um 20 Uhr für die Mädelgruppen 1, 2, 3, 4, 5, 16, 17, 18, 10, 20. Die .⸗Grupnenführerinnen erſcheinen pünktlich und vor⸗ ſchriftsmäßig mit ihren Mädeln.— Mittwoch, 14. Juni, iſt Probe zum Sportfeſt für die Mädelgruppen 21, 2, 28, 25, 41, 42, 43, 31, 92, 33, 36, 37 auf dem Herzogendriedparkplatz um 20 Uhr. Mädelgruppe 19 und 20/171 Schwetzingerſtadt. Diens⸗ tag, 13. Juni, platz. 20 Uhr, Antreten zum Sport, Planetoriums⸗ deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannhelm, Rheinſtr. 3 Ortswaltungen Ortswaltung Friedrichspark. Am Dienstag, 13. Juni, um 20 Uhr, findet im Saale des Hoſpiz, F 4, ein Schu⸗ lungsabend mit dem Kreisſchulungswalter Pg. Bieber ſtatt. Die Betriebsobmänner und deren Mitarbeiter ſowie die Straßenzellen⸗ und Blockobmänner haben daran teil⸗ zunehmen. Erſcheinen iſt Pflicht. Waſſerturm. Dienstag, 13. Juni, ſindet um 17.90 Uhr die Monatsbeſprechung im Park⸗Hotel ſtatt, wozu alle Be⸗ triebsobleute vollzählig zu erſcheinen haben. Die im Ur⸗ laub befindlichen Obleute müſſen einen Vertreter ſenden, da wichtige Punkte zu beſprechen ſind. Ortswaltung Deutſches Eck und Plankenhof Abteilung Jugend In der Zeit vom 12. bis 18. Juni 1939 iſt die Geſchäfts⸗ ſtelle der Ortsjugendwaltung Deutſches Eck und Plankenhof, Mannheim, I 5, 12, geſchloſſen. Kraft dͤurch Freude Omnibus⸗Urlanbsfahrten Nach dem Allgäu vom 29. 6. bis 8..: 10 Tage, O8 855, Teilnehmerpreis ab Karlsruhe 40 Mark, vom 7. 7. bis 14..: 8 Tage, Oß 856, Teilnehmerpeis ab Karlsruhe 34 Mark. Ab Mannheim und Heidelberg Mehrpreis 2,50 Mark. Nach Tirol, Lechtaler Alpen, vom 29. 6. bis 8.., 10 Tage: Oc 1045, Teilnehmerpreis ab Karlsruhe 44 Mark; vom 7. 7. bis 14..: 8 Tage, Oß 1046, Teilnehmerpreis ab Karlsruhe 39 Mark. Ab Mannheim und Heidelberg Mehr⸗ preis 2,50 Mark. Nach Tirol vom 1. 7. bis 9..: 9 Tage, Oc 1057, Teil⸗ nehmerpreis ab Karlsruhe 52 Mark: vom 7. 7. bis 14..: 9 Tage, Oc 1059, Teilnehmerpreis ab Karlsruhe 52 Mar Ab Mannheim und Heidelberg Mehrpreis 250 Mark. Nach dem Salzkammergut vom 1. 7. bis 9..: 8 Tage, Oct 1073, Teilnehmerpreis ab Karlsruhe 47,50 Mark; vom 6. 7. bis 12..: 7 Tage, Oc 1074, Teilnehmerpreis ab Karlsruhe 44,50 Mark; vom 10. 7. bis 17. 7. 8 Tage, Oß 1075, Teilnehmerpreis ab Karlsruhe 47,50 Mark. Ab Mannheim und Heidelberg Mehrpreis 2,50 Mark. Anmeldungen nehmen alle Köcß⸗Verkaufsſtellen ent⸗ gegen. Verlangt unſer Omnibusfahrten⸗Programm, das bei allen Orts⸗ und Betriebswarten, ſowie bei den Kreis⸗ dienſt⸗ und Vorverkaufsſtellen koſtenlos erhältlich iſt. Am Sonntag, 18. Juni: Sonderzug nach Fürth i. O. Teilnehmerpreis 1,30 Mark bei allen Kocß⸗Vorverkaufs⸗ ſtellen erhältlich. UF 61 vom 28. 6. bis 19. 7. in das herrliche Brixental. Teilnehmerpreis 95 Mark einſchl. Fahrt, Unterkunft und Verpflegung. Anmeldungen umgehend bei allen Koͤc⸗ Geſchäſtsſtellen. Achtung! für Norwegen ſind frei. Noch einige Plätze Für die SF, die am 16. d. M. ab Würzburg mit dem Dampfer„Stuttgart“ über Bremen nach Norwegen führt, ſind noch einige Plätze frei. Intereſſenten wollen ſih eute bei den zuſtändigen Köc⸗Vorverkaufsſtellen melden. hrpreis etwa 70 Mark. Mittwoch, 14. Juni Allgem. Körperſchule für Frauen und Männer: 15 bis 18 Uhr Stadion(Ingenieurſchule); 20 bis 21.30 Uhr Adolf⸗ Hitler⸗Oberſchule loffener Kurſus); 18 bis 20 Uhr Stadion (Andreae Noris Zahn, Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft); 17 bis 18.30 Uhr Stabion(Vgt. Armaturen⸗Geſ.); 20 bis 21.30 Uhr Eliſabethſchule(Agrippina); 18 bis 19.30 Uhr Planetarium(Rhein. Braunkohlenſyndikat); 18 bis 10.30 Uhr Schillerſchule(Nagel u. Co.); 10.30 bis 21 Uhr Stadion (offener Kurſus); 14.30 bis 20 Uhr Herzogenriedplatz (Hommelwerke); 17.30—18.30 Uhr 110er⸗Weg(Draiswerke); 18.30 bis 20 Uhr Friedrichſchule(NMZ); 20.30 bis 22 Uhr Nebenius⸗Schule(Hill und Mäller). Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 16 bis 17.30 Uhr Jahn⸗Turnhalle(Seil⸗Wolf); 17 bis 18.30 Uhr Uhlandſchule(Felina); 17 bis 18.90 Uhr Herzogenried⸗ platz(Hommelwerke]; 19.30 bis 21 Uhr Uhlandſchule(Gehr. Braun); 21 bis 22 Uhr Uhlandſchuſe loffener Kurſus); 19.30 bis 21 Uhr Wohlgelegenſchule loftener Kurſus und Motorenwerke); 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürerſchule loffener Kurſus); 17.30. bis 19 Uhr Jahr.⸗Turnhalle(Seil⸗ Wolf); 20 bis 21.30 Uhr Liſelotteſchule(Daut); 16 bis Jahn⸗Turnhalle(Rhein Gummi und Cellulvid⸗ abrif). Kindergymnaſtik: 15 bis 16 Uhr Gymnaſtikſaal, Gorthe⸗ ſtraße 8 loffener Kurſus). Deutſches Reichsſportabzeichen für Männer und Frauen: 18 bis 19.30 Uhr Stadion(offener Kurſus). Schwimmen für Frauen und Männer: 18.90 bis 20 Iihr Hallenbad, Halle 3(Hommelwerke); 18 30 bis 20 Uhr Hal⸗ lenbad, Halle 2(Vögele, Sttebelwerke Enzinger“ Unſon⸗ 8 bis 5* 1 1 loffener Kur⸗ us); 21.80, bis B Uhr Hallenbaz, Halle 2 Reiten ſü Männer 10 Frauen: Reithalle, Schlachtbof oſſen(Reitinſtitut Soemmer); 16 bis 18—„⸗Reithalle, Schlachthof offen(13. /⸗Reiterſtan⸗ Pte). Tageobalende Dienstag, 13. Juni Nationaltheater: 20 Uhr„Der Wildſchütz“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaffee Rhein⸗ gold, Brückl, Waldparkreſtaurant„Am Stern“. Lichtlviele: „Die kluge Schwiegermutter“.— Alhambra: ungekrönte Kaiſerin“.— Schauburg: Ufa⸗Palaſt: „Katja, die Neidig. Kis Ag. „Steputat u. Co.“.— Palaſt:„Drei Frauen um Verdi“.— Gloria:„Deutſches Land in Afrika“.— Capitol:„Spiel im Sommerwind“.— Scala:„Tüßhtig, tüchtig die Paſſe⸗ manns“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume im Oſtflügel neu eingerichte. Sammlungen antiker Kunſt neu aufgeſtellt. Theatermuſeum E 7. 20: Geöifnet von 10—13 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergreir. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 1 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein. L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Ausſtellung Mannheimer Künſtler. Städtiſche Schlotzbücheret: Ausleihe von 11—18 und 17 Pis 19 Uhr Leſeläle:—13 und 15—19 Ubr. Gedächtnisausſtellung für Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Necaarſtapt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 10.30 bis 12.30 Uhr Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. Ingendausleihe: Geöffnet von 14 bis 17 Uhr. Jutendbücherel, R 7. 46: 16 bis 2% Ahr. Städtiſche Muſikbücherei, C 2, 1: Noten⸗ und Bücheraus⸗ gabe, Leſeraum und Schallplattenraum geöffnet von 10 bis 13 und von 16—19 Uhr. Städtiſches Hallenbad, 3. 1: Geßfinet von 10 bis 20 Uhr Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Einkruh der Dunkelßeit geöfinet Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. 5 Heidelberger Neranſtaltungen Heute 5 Stäbt. Theater:„Die weiße Maske“(St. Pl.⸗Miete A 35, Pr.⸗Gr. 2, 20—23 Uhr). Haus der Kunſt: Ausſtellung Slevogt und Grimm(Mudau) Kurpfälziſches Muſeum: Sonderaubſtellung„Gemälde des 19. Jahrhunderts“. Aus den Kinos: Capitol:„Zwiſchen Strom und Steppe“.— Schloß⸗Film⸗ theater:„Vertrauensbruch“.— Kammer:„Drei Unter⸗ offiziere“.— Gloria und Odeon: Neues Programm. Eudwigshafener Beranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16—18 Uhr und 20—22 Uhr Konzerte. Pfalabau⸗Kaffeehaus: Dilettonten⸗Abend Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Kaffee Baterland: Konzert und Tanz. Leſeiaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 16 bis 20 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Stimme aus dem Aether“.— Palaſt⸗Lichtſpiel:„Spiel im Sommerwind“.— Ufa⸗Rhein⸗ gold: Rote Orchideen“.— Union⸗Theater: 90 Minuten Auſenthalt“.— Atlantik:„Der unmögliche Herr Pitt“. Was hören wir? Mittwoch, 14. Juni Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik(Schallpl.)— .20: Für Dich daheim.— 10.00: Schilderungen und Szenen aus dem Wien Beethovens.— 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Nachri hten.— 14.10: Zauber der Stimme(Schallplatten). — 15.00: Wiederſehensfeiern alter Frontſoldaten.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: 18.45: Kurzberichte.— 19.00: Großdeutſchlandfahrt 1939. 12. Etappe: Augsburg— Singen.— 19.15: Die Geige führt(Schallplatten).— 19.30: Ferdinand Schulz. Zum 10. Todestag des größten deutſchen Segelflugpioniers.— P5700 6t 0— 20.15: Richelien entdeckt Danzig. Hörſpiel von M. Halbe.— 21.30: Aus Mannheim? Klei⸗ nes Konzert mit Werken badiſcher Komponiſten.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Portugieſiſche Volksmuſik.— 23.00: Operette und Film— Kabarett und Tanz(Schallpl.)— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.30: Fröhl. Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Emil Rooſz ſpielt(Schallplatten).— 15.40: Wo können und ſollen unſere Kinder ſpielen.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Bei den Aufklärungsfliegern. Hörbericht mit Blasmuſik.— 19.15: Oskar Joſt ſpielt und Fredy Schulz ſingt.— 20.15: Aus der Chronik des Gaſt⸗ hauſes„Zu den drei Linden“.— 21.00: Die Krebskrankheit und ihre Bekämpfung.— 21.15: Zut Unterhaltung.— 22.20: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Muſik aus Wien. Froher Feierabend.— Wilogefahr auf der Reichsautobahn Auch auf den Reichsſtraßen ſoll man vorſichtig fahren In letzter Zeit wurden die Kraftfahrer immer wieder auf die Wildgeſahr auf der Reichsautobahn aufmerkſam gemacht. Auch der Reichsjägermei⸗ ſter nimmt jetzt zu der Frage„Wildgefahr auf der Reichsautobahn“ Stellung, bei der der Eindruck er⸗ wirkt wurde, als ob gerade die Reichsautobahn we⸗ gen der hier gefahrenen höheren Geſchwindigkeiten beſondere Gefahren bieten. Der Reichsjägermeiſter weiſt daauf hin, daß dieſe Anſicht im allgemeinen nicht richtig iſt, denn ebenſo häufig ereignen ſich ſchwerſte Zuſammenſtöße zwiſchen Wild und Kraft⸗ fahrzeug auf den Reichsſtraßen.„Es muß aber feſt⸗ geſtellt weden“, ſagt der Reichsjägermeiſter weiter, „daß auf den Reichsautobahnen“ zweifellos deshalb häufig ſchwere Zuſammenſtöße erfolgen, weil im Gegenſatz zu den Reichsſtraßen die Autobahn das Wild infolge ihres Grünſtreifens zum Aufenthalt auf der Straße veranlaßt. Hierin liegt einzig und allein die Gefahr der häufigeren Zuſammenſtöße mit Wild auf der Reichsautobahn begründet. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich alles Wild, insbeſondere in äſungsarmen, trockenen Wald⸗ und Heidegebieten, nach dem friſch angelegten, infolge guter Düngung mit Süßgräſern und Klee beſtandenen Grünſtreifen der Autobahnen zieht und hier verweilt. Es iſt alſo nicht ſo ſehr der Wechſel des Wildes über die Auto⸗ bahn, ſondern im Gegenſatz zu den übrigen Reichs⸗ ſtraßen, der Wechſel auf den Grünſtreifen, der die erhöhten Gefahren bringt. Abzuwarten bleibt jedoch, ob nicht im Laufe der Zeit der Bewuchs der Grünſtreifen ſich wiederum dem allgemeinen Stand⸗ ort anpaßt und dadurch Gleichmäßigkeit der Aſung auf und neben der Reichsautobahn wieder hergeſtellt wird. Der Grünſtreiſen würde dann ſeine Anzie⸗ hungskraft für das Wild verloren haben und damit die Gefahr für einen Zuſammenſtoß auf der Reichs⸗ autobahn nicht größer ſein, als auf jeder Reichsſtraße, die durch mit Wild beſiedeltes Gebiet führt. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 13. Inni. An der Rück⸗ ſeite des nordeuropäiſchen Wirbels ſind kalte Luft⸗ maſſen nach Deutſchland vorgeſtoßen. Bei der Ver⸗ drängung der hier lagernden Warmluft kam es zu wiederholten Niederſchlägen. Auch ſeltzt ſich hente öſtlich der Elbe und im Alpenvorland noch aus⸗ gedehnte Niederſchlagsneigung fort. Das Wetter bleibt auch weiterhin unbeſtändig. Vorausſage für Mittwoch, 14. Juni Veränderlich mit teilweiſer Auſheiterung, doch unbeſtändig und zu weiteren Regenfällen nei⸗ gend. Bei lebhaftem Winde um Nord kühl. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Juni: 4 16,6 Grad, tieſſte Temperatur in der Nächk zultr 8 7 8 + 8,6 Grad; heute früh ½8 Uhr: 110 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern frũh 8 Uhr bis heute früh 8 Uhr: 1/0 Millimeter 1,0 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Whein-Nea.0 10. 111213.[Kbein ⸗Rege 10 11 1213. Rheinfelden 3 29...40.3813,53] Kaub. 22,88 2,.882,93.08 Breiſach...31/3.43/3 46/3 503,64[ Köln..56 2,582.58.05 debl... 313.753.8113 836.91[ Peckar⸗Megen Waxan 5215.235,335.30,42—— Mannheim.35 4 384.44.544.59 Mannheim.284.31/4.43/4 45 —— im Alter von 62 Jahren. 8 wahrsten Sinne des Wortes. wesentlich beigetragen. stets stets unvergessen sein. heimgegangenen Freund. Unerwartet verschied am 11. d. M. der Kaufmann Herr Ceschältslührer und Mitinbaber der Firma Stachelbaus& Buchlob Emb ll., Miilhbeim-Mannheim Aus einer angesehenen Mülheimer Kaufmannsfamilie stammend, übernahm er schon in jungen Jahren die Leitung der Reeder- Interessen des weitverzweigten elterlichen Geschäfts, die er auch nach der Anlehnupg der Firma an die Gewerkschaft Ver. Con- stantin der Große. Bochum, im auf und ab mannigfaltigen wirt⸗ schaftlichen Geschehens in hervorragender Weise verwaltete. Im Sinne überlieferter alter Tradition war er ein Kauſmann im Mit klarem Blick für die Belange der Rheinschiffahrt und der von ihm geleiteten Unternehmen hat er zu deren Förderung Er war eine Persönlichkeit, die als Fachmann anerkannt, sich als Mensch größter Beliebtheit erfreute. Die ruhige. vornehme Art in Haltung und Gesinnung, sein liebenswürdiges, aufgeschlossenes Wesen, sein soziales Empfinden innerhalb und auberhalb seines Wirkungskreises wird Seine Mitarbeiter aber betrauern den Beirat, Ceschälſtslübrung und Celolgsdialt der Firma Slachelhaus& Bucklob Gm b IH., Mulbeim-Mannbeim Am 11. d. M. verschied unerwartet der Kaufmann Hermann Buchloh Geschäfisführer der Consianſin-Handeisgeselischaffm. b.., Bochum, Mülheim-Ruhr und Frankiuri a. Bi. Der Verstorbene hat seit 1932 als Geschäftsführer unserer Gesollschaſit und Leiter unserer Rheinreeder-Interessen sich große Verdienste erworben. Dieser zu gedenken, ist uns Ehre und Pflicht. Wir verlieren in dem Heimgegangenen mehr als den Wahrer unserer Belange, die er vorbildlich vertreten hat. Aus einer alten, angeschenen Schifferiamilie stammend, besaß er neben einer reichen Eriahrung auf dem Gebiete der Rheinschiff- fahrt tiefes Verständnis für die soziale Lage dei in ihr Tätigen, denen er nicht nur ein wohlwollender Vorgesetzter war, sondern denen er auch menschlich nahestand. Wir werden seiner stets in Ehren gedenken. Geschäſtslühsung und Celo'gschalt der Constantin-Handelsgesellschalt m. b. H. 1645 + * G¹ Die glöckliche Gebutt eies Stommhaiters zeigen in denkbater Fteude an 3 peier Hiedecken u. Frau Käthe Seb. Lehr dtennheim(N 3, 15), den 12. Juni 1939 — Erholung im Schwarzwald! Peusion„Schönblick“, Alpirsbach/ Freudenstact Neu erbaut, in 500 h Höhenlage, mit unvergleich⸗ licher Ausſicht, fließ. Waſſ., Ztr.⸗Hz., Liegebalkone. Sonnenterraſſen, 6 Min vor meilenweiten Tannen wäldern, bietet idialen Erholungsaufenthalt. Penſions⸗Preis RM.— bis.80. 16463 Beſitzer“ Wilh. Schneck, Fernſprecher Nr. 292 Die moderne Feiſur vom Fachwenn von Ruf BSalon Schmitt, B 7, 14 Teleton 246 24 am Wasserturm 7 Manaheimer Kunstverein Wir laden hierdurch unsere Mütgtteder ein sur Pramiffen Anzeig E nn (Nectwrute siod Wier den zurn ermöpigier Sruocppreis voo Bterruo ür de Niiuirdeter berechwe. Goneralmitgliedewersammiung Vortragssaal der Kunsthalle Marnheim. Tagesordnung: Ohren 2 Sesichtskorrekturen Gesichis-Spannungen Falten erschlaftte Gesſchtsteſte, hohle Wangen, Nasen. 155 Doppelkinn usw. Sofortige Wirkung nach einmaliger Bebandſung, Damenbart entternt durch Olife- Kurzwellen,(.90(tränke⸗ und Hundeſteuer ſowie Ge⸗ Sprechst. jn Mannhemm O 5, 9/11. l. Salamanderhaus Mittwoche u. Donnetstege V. 9·12. 13-10 Uht. Fotnrot 2/908 auf Nittwoch, den 21. Juni 1939, 20 Unr, in den 1. Tätigheitsbericht jür das Geschsjtsjehr 1938/89 Amti-Bekanntmachungen 2. jagresrechnung für 1938 39 3. Voranschlag und Ueremsprogremm for 1989/0 A. Verschledenes. (Vergnügungsſteuer, Hasre pro Stunde) resche Erfolge, en on ſwerbeſteuer) und in N2,4(Adrema⸗ goerantlert nerbentrei und dauernd Kundenliſtenſtelleſ ructsschen Jeder Art lietert preiswert Mannheim, den 10. Juni 1999. DRUCKEREI DR. HAAsS, R 1.-6 Der Oberbürgermeiſter. zentrale und am Mittwoch, 14. ſchloſſen. Schwester A. O0h1 stastlich geprütte Krankenptleger'n Bekanntmachung Wegen Reinigung bleiben Räume des Steueramts in N2,3 Bier⸗, Solort anschließend Lichtbildervortrag von Direktor De. Pessarge. über 10¹⁰8 „Deuische Baukunsi der Goeihezelt“ Der Bintritt ist fret; Gäste siod willkotamen * Der Vorstand. 2 die Ge⸗ UMeneeee LInnnneen 10. Seite/ Nummer 2682 Ein entzückender, unterhaltsamer, heitergestimmter Fiim: SDrachlige Sinfdlle— kiepuialaco lustige Situalionen— Ein Film, den versäumen Katia, die ungekrönte Kalserin Sle nicht dürfen! Zösischen 8 Danielle das Iheater 1 jahren nach detu be von Walter Sau bewdhrte Darsteller— vom Hönigl. Aramat. Hans Eva Klein-Donath— 1. 3, Breite Strase Mans Zrausewetter- Erich Dunskus Käthe Haaek- Hildegard Barke Eduard von Winterstein Franz Schafheitlin- Albert Florath- Oskar Sabo— Gerhard Dammann Spielleitung: Carl Boese Ein Lustspiel, wie es sein soli! Lebendig und voller Laune! Erstauffünrung heute Dienstagl Für Jugendliche zugelassen! Anfangszeiten:.00.25.25.25 Uhr SchAUBURG Seors Alexe Tmellmann- Han: Rudolt Cari dians Stiebner · Das Schicksal iner vroben Licbe!“ mit der berühmten. Mitgerissen. ergritten von der packenden und erschüt- ternden Kunst einer groten Schausplelerin. verlänt man Für jugendliehe ab Letzte Tase: 300 425.25 830 Uhr A p7. ee Tel. 23902 Ab PN rucntig, tüchtig, die Pasemanns! kannten Roman Sinm— 1 in Stockholm vhnker nder- Erika. Waiter Janssen Thimis- Friiz Genschow Spielleltuns: Heinz Helbig fran- chauspielerin Darrieux zugelesesen! ———— mit WUüi Schur Nimi Snhorp BEusemble b Aterer — wirkliche Fur idstr. reieton 240 88 Die entaucmendf 8 gue —— leischender Bin— aus dem jugendliche zugelessen Begiun: 4. 00 6 SCA uun ester Bust- n Peben auf deutsche Ein Film von deutschem Kolonisetionsgeist und deutschem Arbeitswillen Erde in oieser flim wideriegt die Kolonial- luge von uerzaille: Afrika bis einschl. Donnerstag 8 ee Im gleichen FProgtemm: Ferner: Schicksalswende Ein Fiim vom Kompf um Grosdeutschlend! —* neute Dis einschl. Donnerstas Benjamino Gigli oEen A ie Nerbe u Letzte T. UE ida Wüst NMaria cebota asttag Schicksal eines Komo. mi Jugend zugelessen Auserw. Vororovramm Bis morgen Hhttwoch verlängert! ri. Gaby Fioriey; Urg pälgs age: Ein entzückendes Uia-Lustspiel, das beim publikum fröhiiche taune hinterläst die kluge Schwiegermutter Georg Alexander · charlott Daudert · Rosita Serrano · chr. Sollons Hulturfilm: Täglioh:.15.45.25 Uhr⸗ nicht in e Im Garten E. Wa'dow Fraukreiehs TAN Heute wegen 19 au 1, 93 ausflug Anſang hreg 5 1 K ögi..00.10.20 Unrg-Schuie nNapp Suf 284 0 Kursbeginn: 13. Juni 1939 Einzelstunden ſederzeit. — Stepunterricht 110 auf 1. 7. geſucht. Ang. mit Preis unt. NLS an Welkadt nach dem Roma Grennich. Reparaturen · Reinigung Eulanbehandlung(mottenecht) Ed. Schramm Hannelore Schroth, Rolf Noebius[mögl. mit Kraft⸗ die G. Steinbeck, Thellmann ſtrom, Innen⸗— ſtadt, per ſofort Zm Käfertal⸗Süd SPiel irm gesucht evtl. Käfertal: Sommerwimd Seft. Zuſcriften I- bis-Zim. unt. A T 187 an die Geſchäftsſt. in von Wickler. Wcehnung auch Manſ., ſof. od. 1. 7. von be⸗ rufstät. Fräulein zu miet. geſucht. Ang. u. N T 16 Geſchäftsſt. S. Inutt. S Wobnuag nit[Rubig. ält. Ehe⸗ Bad paar ſucht etwa zum 1. Oktbr. in 6⁴⁴ od. Badezimmer gutem Hauſe d. zum 1. 7. oder Oſtſtadtgegend MANNMKEIM 3 In oag M 7. 8:: Lel. 24476 N14 an die J Hl.7 1 9 N R. 14 an die mit Bad, 1 oder Geſchäftsſt. 7459 .00.20 Uhr LA 50 Tel. 250 4⁰ Mational⸗Theatet uaammem Dienstag, den 13. Juni 1939 Vorstellung Nr. 327 Miete B Nr. 2 Erste Sondermiete BNr. 13 Zum letzten Male: Der Wildschütz ocder: Die Stimme der Natur Komische Oper in drei Akten nach einem Lustspiel von Kotzebue frei bearbeitet. Musik von A Lortzins. Anfang 20 Uhr Ende nach 22.45 Uhr „Ring-Kaffee“ Kalserrins 420 der angen. u. gemütliche Aufenthalt Oienstag. Hntwoch, Donnergtas Verlängerung Damenhart wowe alle lastigen Haare schmerzlos durch Ultra- Kurzwel 10 Karantiert dauernd und narbenkrei Gretl Stol örztiich geprüfte Kosmetikerin Mannheim- Tullastr. 19- fuf 443 961 Achtung! Betlröste Umarbeit., Repar., Verstärk., Neube apannen von Draht. bettrösten ſeden Modells zu dilligen Preisen. Heiimann Drahtmatr. Fabrik, Waldhofstraße 18 Tel. 520 65. 70³ Größte Rep.-Anst. von hier u. Umg. Deutsche Frelwillige in Spanien Filmbericht von der legion Condor 3 Beginn der vo Gegen Haarschwund, Haar⸗ ausfall. Koptschuppen usw. Wenninkhr. Fachgeschäft nicht Zzu haben, fragen Sie an beim Alleinhersteller: Paul Graichen& Co., Auerbach a. d. Bergstrase 2 ſchwacht die Arbeitskraft und Lebensfreude. Quälen Sie ſich nicht länger! Nehmen Sie Solarum, das vielbewährte Spezialmittel. In Apotheken. Packg. 18 Tabl. 4.26 20 Reparaturen billiaſt Schürin M 6. 16 569 Iſt's der Gasherd mann. Reparat. prompt, neue in Monatsraten. Spezialgeſchäft Rothermel, Inſtallat.⸗Mſtr., Schwetzingerpl. 1. Fernſpr. 409 70. 611 Gesucht wird zum ſofortigen oder Eintritt ontoristun für Kontokorrentbuchhaltung,—5 auch Maſchinenſchreiberin; außerd Stenotupistin und fiotte Maschinenschreiberin. Bewerberinnen, die ihre bisherige Tätigkeit nachweiſen können, bitten wir um handſchr. Angeb. m. Zeug⸗ nisabſchrift., Gehaltsanſprüch. und Angabe des Eintrittstermins an Kaurnaus WIIxn Mannheim,* 75* Wir zuchen Turmhans. Ehrl., braves für ſofort 57476 7 . udhen Köchin für Haushalt 1 Küchen- 988 8 mãdchen gesucht aſi- 0 8,24 E. 10 umun filllel paar v.—5 Uhr für kl. Wirts⸗ haushalt geſucht. Dalherustr 10. 16460 per 1. Juli 16457 Sonntag und frfrei.—— Adreſſe in der] Zuverläſſiges Geſchäftsſtelle. Tagesmädchen in Arzthaushalt Aungere 16450 geſucht rrau sr. 26 2. Stock. azum Kochen—7 — A9 Personal · jeber Art finden Sie durch eine Schwetzinger Anzeige in Stratze 5. Laden. dieſer Zeitung! *7470 —Tliunph oder halbtagsw. lein. Beſchäftigung.— Aaelen an d. Geſchäfts⸗ ſt elle. 57441 geſucht. Seihständiger Geschäftsmann mit Führerſchein Kl. 3, wünſcht ſich zu verändern, am liebſten als Hausdiener und Fahrer oder ähn⸗ lichen Poſten.— Angebote unter N O 11 an die Geſchäftsſt.*7450 Dollzeibeamier a. b. Anfana 50, rüſtig und geſund, Sucht geeigneien Wirkungskreis Angeb. u. A U 188 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl.*7480 Geprüfte, 24jährige Bedlenuno ſucht ſich zu verändern in angen. Kaffee, eytl. Tageskaffee. Angeb. unt. A V 189 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Blattes.*7458 Alleinmädden Suchi Sielluno im Haushalt, zum 1. Juli 39.— Angeb. unt. A R 185 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Blattes.*7460 Zuverlälliger Arbeiter (penſ. Straßenb.) ſucht ſtunden⸗ Kaufgesuche Angebote unter Nr. 16453 an die Geſchäftsſtelle. Molorräler Altes*7474 Bauern- Zimmer guterh., preis⸗ wert Abzugeben. Kapokmatratzen Fk. 55.— an Wollmatratzen ix. 28.— an See Nk. 55.- an Federelnlegemetratz. Nx. 45.- an Orahtmatratzen HNx. 17.— an Aufarbeften dilligst Braner, H 3, 2 Meuantertigungen dann zum Fach⸗ 24.00 Uhr. der„Köln-Düsse Witterung statt. büro Planx Restaurationsbetrieb. Fahrpreis: rstellungen: .50.10.30 Uhr Eintritt: 60 Pig., Balkon u. Logen 80 Pig.- Jugendl. zugel. Vorvetkauf durch die Politischen Leiter.an d. Theaterkasse -PALAST Sechenheimer Strage 13 nach allen im In- und nach dem Auslande mit Spezial⸗Aut den gewiſſenhaft Möbel-Spedition Kunz J 6, 8, Fernſprecher 267 76. 2 5 Fern-Umzügc bis? Zimmer re. ween Bad u. Garten⸗ anteil in Neuoſt⸗ heim in Tauſch gegeben werden. Ang. u. N U 17 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle.*7471 Und Küche v. berufst. Frau aeſucht. Ang. un. NP 12 an d. Geſchäftsſt. *7451 Richtungen o⸗Möbelzug wer⸗ ausgeführt 52⁴ F 3 H aut nüti, An.Frilüuen ös Arr Woröuug durch mehrmalige Ver- öflentlichuog. folgende —— 12 — 2⁴ 5² Zimmer od. Dame ſof Zu vermieten M 3, 9. 2. St. 16461 SGet mindest. 3 Aujnahmen 1 v. ti 6 ſieue Mannheimer Zeltung, fllluuaunnnnunusauuuununnnnnunͤnnnununilnaan Gut, möbl. ſonn. a. berufst. Herrn Lul näh, in. zum 15. 6. zuzu verm. 74 vermiet. 7444Eichendorffſtr. J 4a, 2a b. Schaapl 2. Stock R dllhtudthüttaknt füffü;0000 Sie erhalten Nachlässe: —— 10—* — 15 20 In Neubau Fendenheim: .Zimmer-Wonng. m. Bad u. Garage uſw., Mk. 95.— Neckarſtadt⸗Oſt: -Zimmer-Wonng. mit Abſchl., 50.— Schäfer, Immob, K 1, 9. 507 ————— eeres Ziunneſ an berufst. 74 — tõtet sotort 4 Lt. 80 4, Fl. mitbr. iaear Oskstadi, Mielzscheslr. 20 Idorfer“. Die Fahrt Regensichere Sitzgelegenheit. Carten beim Mannheimet Reise Restl. Karten am Schiff en hot. samstag, 17. Juni wiecler die 30 lustige Abendfahrt nach Worms Musik · anz an Bord u. inworms Abfahrt 20.30 Uhr. Hin und zurück Rri. kurz unterhalb der Rheinbrücke bei“ .40. tindet bel jedet 419 OOETLUO Gerãuschgedämpit fFUR OAS B50RO Nannheim P 4, 13 Zu besichtigen im OUVNMPIA- LAOUOEN — Anruf 287 23 Kaächenschrank Küchenbüſett Tiſch, 2 Stühle billig zu verk. S 1, 14, Heil. *7 48 Neuwertiges Leen fauat Marke Opel, billig zu ver⸗ kaufen. 16 464 Beilſtraße 16, II. Billige, neue imelnöbe Küchenſchrk. 55⸗ Kächenſchrk.— 5 Putzſchrank 22.- Anrichte 33.⸗ Spezialgeschäft W. Roihermel Installationsmsit. Sen wetzingerol. —501(Küchenſtühle.- Auszugtiſch 3R⸗ Schreibtiſch 50.⸗ Frigidaire Bücherſchr. 40.- Siemens Büfett 115.— Bosck ICouch 55 Cas(Klubtiſche 15.⸗ 611 Eꝛs Radiotiſche.50 Schränte Itr 35. Käbischranke f Shrante 2 50 vorrätig im uſw. ichlaumannälo V. Langeltza, er 1. 6, 12 braun leder), jacke(f. bill. Anzuſ. Luiſenring 43, 2 2 Trepp. 16452 Talld, Co Adreſſe in der Geſchäftsſt. 7475 zu kaufen geſucht. Telephon 62934. bill. zu verkauf. kel. 21222. 21223 Aünertobagen ldmen-tederjache (Nappa⸗ jowie braune Mädchen⸗ 15ähr.) zu verkauf. —4 Uhr 16 452 P 4, 2, 8 Tr. r. Verkaufshäuſer I1, Nr.—8 Bernruf 278 65 600 Dduerbrandoten faſt neu, gegen bar ſof. zu ver⸗ kaufen.*7463 Ludwigshafen, Pfauſtraße 14. 14. Gebr. Kinder- kastenwagen owie*7461 bill. zu verkauf. Blöcher, Wald⸗ parkſtraße Nr. 29 Neues fäkuumnit verſtellbar. Kopf, H. Seeberger Polsterei. 100 Stühle mahag.⸗ſarbig mit Nummern⸗ ſchlitz, preiswert abzugeben 16454 Kchart& Maux 0 4. 4. flustecher (Zeiß, Marine⸗ glas, ö6fach) zu verkaufen. Preis 60 Mk. 16 451 Richard⸗Wagner⸗ Straße 59, III, ee 1 neuer Gasberd 3fl. u. 1 Kohlen⸗ herd weiß, bill. zu verk. 7455 Edm. Volk. Langſtraße 16. — 2um— gehört der Haus- frau eine neue Küche ihre alte Kuobe wird in Zahlung genommen! Stets über 40 Küchen am Lager! 559 Nöbel⸗ Schmidt E 3, 2. Ehestandsdarlehen Qu 3, 10-11 Tellzahlung! Lelegenhettskaul 2 wenig gebr. Mahmascnen verſenkbar, mit Holzgeſtell, ſehr gut erhalt., gün⸗ ſtig zu verkauf. Phoenix⸗ Nähmaſchinen, Mannheim, N4, 12, Kunſtſtr. 675 1 äme 1⸗, 2⸗, u. Ztürig, aus eig. Werk⸗ ſtätte, roh und lackiert, preis⸗ bei: 624 Schreinermſtr. G 4, 7 in I 200 brt., lack, Tiſch und 4 Stühle; 16 463 Lauu Hleiderschran 140 breit, verſch. andere Möbel günſt. abzugeben. Eheſtandsdarleh. Aulenvader Schreinerei, Eig. Scholle 48, Omnibushalteſt. Neues Leben. belegenheit! 1 Poſten 550 Steppdecken prima Qualität beſonders billig Zu Verkaufen. H. Seeberger, Polſterei, Qu 3, 10/11. Sammer! Bilder für alle Bilder⸗ Schecks ſowie Alben ſofort zu haben bei 782 Rich. Zwick., Mannh., Bilder⸗ Zentrale, F 4. 21 Wegen Verſetzung*7170 Lalangen Sie ſtüten0 ein Augebot! hochmod. Wohnung mit freier Ausſicht, 1 Tr., 5 Zim., Neuostheim! IIzu verkauf. oͤrch. Itheken⸗ gegr. 1887, L 4, 1, Fernſpr. 5 121 LAelumküche Schleif⸗ von Philipp Brehm Malerbetrieb Mhm.-Feudenheim, Arndtstr. 18, Ruf 53472 behör, m. Verſorg. p. ſof. Näh. Küche, einger. Bad, Diele u. Zu⸗ Zentralheiz. u. Heißw.⸗ od. ſpät. zu verm. b. Fucke⸗Michels, Tel. 417 77 doet werden Sie fachmünnisch be- raten und erhalten einen 3 pretswerten Anstrieh. 2 Schöne helle Werkstatt od. Lager zu vm. Qu 5, 8. Hotter. 2¹ 0²³. üleabaumat Selbstfahrer erh. leſhw. neue Wag Tu. Voelckel Inhab. der Lizenz der Solbstfahrer- Unlon J. Zilles, Immob.⸗ u. Hypo⸗ Geſchäft, 208 76. 1 Schwetzinger Str. Nr. 25. Tf xHdte 40.—, zu vm. Hachweis Schneider 57018 Tr. r. Schön möhl. Z. zu verm. 8 3. 1. 3 Tr. bei Schneider. Sehr gut möbl. Zimmer vermieten. 7481 N 3, 13b, 2 Tr. l. ſof. zu Gut möbl. Zim.“ Lehmann Hafenstraße 4 Tel. 235 66 Schöne Ueber- Ldschungen in gilen pte slegen fur die Dame und den rteun finden Sie in 1 zu verm. P 4. 2, 7469 Wanzen mit Brut lons-institut 71¹ N A(cunststreße 4 6⁰0 Salz „Teka“ wirkt unbedin9e! tödlich für Motteſ und Brut seutel 40 Ailein zu heben bel Th. V Eichsted“ Kur türston- Drogec!h Ritte deutlich schreiben Sie vermei, den damit iu eig. Interes“ Irrtümer flbluuadümpigiuuuauuü Fur ciemanzeigen selt vielen Jahren clie N2 flduanatuuauu Deutschlands Mannheim Tel. 27512 Standplatz: 46.13-17 577 S Auto-Eleko-Schmid Krafrfahrzeug-Elektromeister + 6, 16 cvurn· 32 26 — Sberlaliet tur OEW Verleih-Autos Mannheimer Autoverleih ſetxi Schwetzinger öül. 58. el. 4394 Kleineren bis mittleren Drivatwagen gegen bar, bis 2000 Mk.*7464 Lesudht. Angebote unter Fernſpr. 27105. F cu .. Kofter sincd sehen unterwegs ſülhfföngumem UL E und der Alltag ist schon abgeschũttelt, denn Ferienzeit soll Erholung und Freude Ssein,. Aber die Verbindung mit der Heimat wollen wir doch nicht eintach abbrechen, deshalb vergessen Sie nicht, die Neue Mannheimer Zeitung heute noch umzube- stellen, sie liest sich in den Ferien nochmal o angenehm. Vor der Abrelse füllen Sie bitte aus: Liefern Sie die N. M. Z. von der nachfolgenden Adresse: 0 20%⅜ Zins, 99½%/ Auszah⸗ 9 lung. 10 Jahre test, auch zut 8 1 Ablösung hochverzinsl. Hypo- 1 Name 1 theken-Zwischenktedite sotort Zu vergeben dutch* Ort Mcesnöorn AcK%/ 5 1 rlediichsplatz 421 7⁴ Straße ab 1939 an untenstehende Adresse: bis 1939 Mietgesuche Name Moderne ſchöne Ort 3. bis.Zimmer-Wohnung] 46 mit Bad, von guter Familie zum 1. Juli 39 oder ſpäter geſucht. Lindenhof⸗Almenhof bevorzugt. Angebote unt. N W 19 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*7479 -2 Mödlierte Zimmer von jg. berufst. Frau mit giähr. Mädchen ſofort geſucht. Angeb. u. N S15 an die Geſchäftsſt.*7465 Unterschrift Wrrnn Ich erhalte Ihre Zeitung 2 mal/ 1 mal täglich (Michtsutreffendes stretchen)