Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal autzeer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abaeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pig Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44 Meerieldſtr. 13. NeFiſcherſtr 1. FeHauptſtr 55. WOppauer Str. 8. SeßFteiburger Str 1. Abbeſtellungen müſſen vis ſpätet 25 f d folgend Monat erſolgen Reue Mannheimer Seilun Vertag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K l,“0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazei! Mannheim kür Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreile: 22 mi breite Miüimeterzeile 9 Pfennig, 79 w breite Textmillimeterzeile 50 Pfennia. Kletnanzeigen ermäßiate Grundoretſe. Allgemein aültig eſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 0. Konkurſen wird keinerlet Nachlaß aewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. ſernmündlich erteilte Für Familien⸗ und Bei Zwanasveraleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Aufträae Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausqabe A Wittwoch. 14. Juni 1030 150. Jahrgang— Nr. 264 Wouſhington bezicht open Stellung Der Sienlſiner zwüfthempall entwitkelt ſichzueinem ernſten engiiſch ſapaniſchen Konflitt Allhebung zes Neutralitätsgeſetzes ehr Vegründung:„Deutſchland hat zuviel Waffen!“ dib. Waſhington, 13. Juni. Der Außenausſchuß des Abgeordnetenhauſes hieß am Dienstag die Neutralitätsvorlage der Regierung gut, die in erſter Linie die Aufhebung des Verbotes der Waffenausfuhr an Kriegführende vorſieht. Zwölf Demokraten ſtimmten dafür, acht Republikaner ſprachen ſich dagegen aus. Der jüdiſche Vorſitzende Bloom teilte mit, daß er den Geſchäftsordnungsaus⸗ ſchuß erſuchen werde, eine achtſtündige Ausſprache im Plenum über die Vorlage ſowie Zuſatzanträge zu⸗ zulaſſen, da nur ſo die Annahme der Vorlage zu er⸗ warten ſei. Die Ausſprache im Plenum dürfte in etwa 14 Tagen beginnen. Ein Vertreter des Staatsdepartements er⸗ klärte einem Ausſchußmitglied zufolge während der Beratung der Vorlage zyniſch, die von Deutſchland in der Oſtmark und im Protektorat übernommenen Waffenbeſtände hätten Deutſch⸗ land eine ſolche Ueberlegenheit gegenüber Eng⸗ land und Frankreich gegeben, daß ein Nichtver⸗ kauf von amerikaniſchen Waffen an alle Krieg⸗ führenden in einem europäiſchen Kouflikt eine Begünſtigung Deutſchlands durch Amerika dar⸗ ſtellen würde.(1) Die Kommuniſten für Rooſevelt EP. Moskau. 14. Juni. Allen ſchwächlichen Ableugnungsverſuchen zum Trotz ſteht es nunmehr einwandfrei feſt, daß Rooſe⸗ velt bei den kommenden Präſidentſchaftswahlen die Präſidentſchaftskandidaten zu Unterſtützung der kommuniſtiſchen Partei haben wird. Der Sekretär der kommuniſtiſchen Partei in USA erklärte nämlich jetzt in einem Artikel in der „Prawda“, die Gefahr der Erſchütterung des Kräfte⸗ verhältuniſſes in der Welt erfordere die Wiederwahl Rooſevelts. Daher ſei die Kommuniſtiſche Partei der Vereinigten Staaten bereit, auf einen eigenen verzichten. Ihre „Sympathie“ gehöre von vornherein jedem Kondi⸗ daten, der die„Fortſetzung des begonnenen politi⸗ ſchen Kurſes ſichern“ könne. Die Republikaner fühlen ſich beleidigt anb Waſhington, 14. Juni. Der republikaniſche Abgeordnete Fiſh erhob im Unterhauz heftige Vorwürfe gegen das Verhalten des britiſchen Botſchafters Lindſay, der während des Königsbeſuches der Republikaniſchen Partei abſicht⸗ lich die gebührende Anerkennung verſagt hatte. Zu dem Gartenfeſt in der britiſchen Botſchaft ſeien, ſo erklärte Fiſh, über 1300 Perſonen eingeladen ge⸗ weſen, darunter habe ſich aber nur ein prominenter Vertreter der Republikaner befunden. Zum Diner ſei kein einziges Kongreßmitglied der Republikani⸗ ſchen Partei eingeladen worden. Fiſh erklärte weiter, daß ein USA⸗Botſchafter, der ähnlich handeln würde, zurückgerufen werden müßte. Vielleicht glaube Lindſay, daß die Republikaniſche Partei nicht mehr exiſtiere. Aber bereits im nächſten Jahre werde die britiſche Botſchaft in Waſhington ihre Meinung ändern müſſen. eeeee ee, Schwerer Verluſt für die deutſche Luftiahrt Direktor Achterberg der Funkers-Flugzeugwerke ſtarb den Fliegeriod dib. Berlin, 14. Juni. Am Montagvormittag mußte bei Angermünde ein Privatflugzeug eine Notlandung vornehmen, wobei infolge vorzeitiger Bodenberührung das Flugzeug zu Bruch ging. Von den zwei Inſaſſen wurde einer leicht verletzt, während der andere, Di⸗ rektor Achterberg der FJunkers⸗Flugzeug⸗ und Motoren⸗Werke A6, ſo ſchwer verletzt wurde, daß ex am ſpäten Nachmittag im Krankenhaus zu 5 münde ſtarb. * * In Dipl.⸗Ing. Fritz Achterberg verliert die ganze deutſche Luftfahrt einen ihrer fähigſten und aktiv⸗ ſten Pioniere. Nach dem Beſuch der Hochſchulen Danzig und Berlin wurde er bereits 1924 Flugzeug⸗ führer und ließ es ſich nicht nehmen, einen großen Teil der Erprobungsflüge ſowohl beim Aero⸗Lloyd, wie ſpäter bei der Deutſchen Lufthanſa ſelbſt durch⸗ zuführen. 1935, im Alter von 34 Jaßren, trat er in die Geſchäftsleitung der Junkers⸗Flugzeug⸗ und Motoren⸗Werke ein und wurde 1937 Mitglied des Vorſtandes und Betriebsſührer der Junkers⸗ Motoren⸗Werke. Als ſolcher ſetzte er ſich vor allem für die beſchleunigte Entwicklung des Schwerölflug⸗ motors bis zum einſatzfähigen Kriegswerk für mo⸗ derne Langſtreckenflugzeuge und der Benzinflugmo⸗ toren für den Einſatz in den Hochleiſtungsflugzeugen der deutſchen Luftwaffe tatkräftig ein. Es darf daran erinnert werden daß auf ſein Be⸗ treiben in den Jahren 1936 und 1937 Erprobungs⸗ fernflüge eines mit Junkers⸗Schweröl⸗Flugmotoren ausgerüſteten Junkers⸗Ju⸗36⸗Fluazeuges von Deſſau nach Bathurſt an der Weſtküſte Afrikas ſtattfanden, an denen er ſelbſt als Flugzeuaführer neben ſeinem inzwiſchen verſtorbenen Freund, Flugkapitän Untucht, und als techniſcher Leiter des Geſamtunternehmens teilnahm. Dieſe Erprobunasflüge haben weitgehend die Vorausſetzung für die Durchführung des heuti⸗ gen deutſchen Transozeanluftverkehrs in ſeiner Re⸗ gelmäßigkeit geſchaffen. In kürzeſter Zeit gelang es ihm, durch Zuſam⸗ menfaſſung aller Kräfte, die den Junkers⸗Motoren⸗ Werken beim Aufbau der deutſchen Luftwafſe geſtell⸗ ten Aufgabe zu erfüllen und damit überhaupt der ganzen deutſchen Lutfahrt unſchätzbare Dienſte zu leiſten. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbe⸗ fehlshaber der Luftwafſe, Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring, hat aus Anlaß des Fliegertodes von Direk⸗ tor Achterberg an den Betriebsführer des Junkers⸗ Konzerns, Dr. Kopbenberg, folgendes Telegramm gerichtet:„Tieferſchüttert über die Nachricht von dem tragiſchen Tod des Herrn Direktors Achterberg, übermittle ich Ihnen und den Junkerswerken meine ung italieniſcher Svanienkämpfer Der Tag der italieniſchen Kriegsmarine wurde in ganz Italien, beſonders aber in den Hafen⸗ ſtädten, ſeſtlich begangen. Unſer Bild zeigt Vikt or Emanuel III., König von Italien und Alba⸗ nien, Kaiſer von Aethiopien, bei der Ehrung der Mutter eines in Spanien gefallenen Marine⸗ ſoldaten, Hinter dem Mikrophon der Duce. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) tiefempfundene Anteilnahme. Sie ſelbſt wiſſen, wie unerſetzlich dieſer Verluſt nicht nur für Sie, ſondern auch für mich und die ganze deutſche Luftfahrt iſt. Ich werde dieſem ſo überaus verdien⸗ ten und wertvollen Mitarbeiter ſtets ein ehrendes Andenken bewahren. Göring, Generalfeldmarſchall.“ Miniſterialdirektor Wohltat in Spanien. Mini⸗ ſterialdirektor Staatsvat Wohltat iſt in Spanien eingetroffen, um mit den ſpaniſchen Regierungsſtel⸗ len über die weitere Geſtaltung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Spanien Fühlung zu nehmen. eeeeeeeeeeeee Die Fapaner machen ernſt: * Blockade üüber die Tientjſiner Konzeſſionen Die Fremden-Riederlaſſungen von jedem Verkehr abgeſchmtten (Tunkmeldung der NM3.) — Tientſin, 14. Juni. Mit fieberhafter Spannung ſah die Millio⸗ nenſtadt Tientſin in den letzten Stunden der Blockade der franzöſiſchen und engliſchen Nieder⸗ laſſungen ſeitens der japaniſchen Truppen ent⸗ gegen, die geeignet erſcheint, eine neue Phaſe im Fernoſtkrieg einzuleiten. Der bisherige engliſche Standpunkt des„Gewalt⸗ gegen⸗Gewalt“⸗Grundſatzes läßt ernſte Zwiſchenfälle befürchten, die die Beziehungen Japan—England neuerdings verſchärfen müſſen, obwohl die japani⸗ ſchen Behörden die Uebergabe der Konzeſſion auf „trockenem Wege“ erſtreben. Seit mehreren Stun⸗ den ſind alle in die Konzeſſion führenden Straßen militäriſch beſetzt und durch ſpaniſche Reiter ſowie durch Stacheldraht abgeriegelt, hinter denen eng⸗ liſches Militär und engliſche Polizei Verteidigungsſtellungen bezogen haben. Nur drei Straßen ſind für den Ein⸗ und Ausgangs⸗ verkehr freigegeben, deren Paſſieren nur mit japa⸗ niſchen Päſſen möglich iſt. Gleichzeitig wurde die ſchärfſte Kontrolle über alle Fahrzeuge und Waren angeordnet. Die engliſchen Familienangehörigen wurden be⸗ reits nach dem bekannten Meerbadeort Peiteiho ab⸗ geſchoben. Sämtliche Lebensmittel ſtiegen im Preiſe um 20 v. H. an. Die Maſſenauswanderung der in den Konzeſſionen zu Hunderten lebenden Chineſen dauert an. Die Geſchäftstätigkeit ruht, zumal die große Zufuhrader, der Peiho⸗Fluß, praktiſch:-geſperrt iſt. Es iſt anzunehmen, daß chineſiſche nationale Terroriſten durch neue Attentate die beſtehende Spannung zur Siedehitze bringen werden. Letzte Londoner Vorſchläge“ (Funkmeldung der NM3. 6 London. 14. Juni. Die Blockade, die die Japaner über die engliſch⸗ franzöſiſchen Niederlaſſungen in Tientſin ver⸗ hängen wollen, war am Dienstag Gegenſtand ein⸗ gehender Beratungen in London. Wie die Morgen⸗ blätter vom Mittwoch berichten, hat die britiſche Regierung am Dienstag ihre„letzten Vorſchläge“ nach dem Fernen Oſten entſandt, damit eine Eini⸗ gung mit den Japanern erzielt werden kann. Ofſen⸗ ſichtlich wünſcht man engliſcherſeits mit Rückſicht auf die engliſchen Mißerfolge in Europa nicht eine Zu⸗ ſpitzung der Lage, geſchweige denn einen offenen Konflikt mit Japan. Das geht auch eindeutig aus den Berichten der Londoner Blätter hervor, die alle die Hoffnung ausſprechen, daß der engliſch⸗japaniſche Streit um die vier chineſiſchen Terroriſten, deren Auslieferung die Japaner verlangen, auf friedlichem Wege und ohne Blockade beigelegt werden könne. Die Abneigung der Weſtmächte gegen Feindſelig⸗ keiten im Fernen Oſten ſei, ſo ſchreibt„Daily Tele⸗ graph“ u.., offenkundig im Hinblick auf die ent⸗ ſchloſſene Achſenfront in Europa ſo offenſichtlich klar gemacht worden, daß die Japaner die Geduld der britiſchen Regierung bisher ohne jede Zurückhaltung ausgenutzt hätten. Man habe jetzt ganz den Ein⸗ druck, Japan wolle ſeine„Schlappen“ in China da⸗ durch wieder gutmachen, daß es ſich an einem Drit⸗ ten ſchadlos halte. Einſchüchterungsverſuche hätten aber, ſo ſchreibt das Blatt, keinen Zweck; ſie würden Englands Haltung nur„verſteifen“. „Daily Herald“ erklärt, ſollte es ſich herausſtellen, daß die Japaner den engliſchen Vorſchlag einer un⸗ parteiiſchen Kommiſſion zur Regelung des Streit⸗ falles nicht annehmen wollten und daß ſie ſtatt deſ⸗ ſen auf nicht anderes abzielten, als die Zerſtörung ausländiſcher Niederlaſſungen, dann'ſei die Lage enn ſt, denn dann würde die geſamte Poſition Eng⸗ lands im Fernen Oſten auf dem Spiele ſtehen. Pariſer Scharfmacherpolitik (Funkmeldung der NM3.) —+ Paris, 14. Juni. Die Aufmerkſamkeit der franzöſiſchen Frühpreſſe am Mittwoch iſt auf die Spannung gerichtet, die ſich zwiſchen Großbritannien und Japan um Tientſin entwickelt hat. Die Politik des aktiven und paſſiven Widerſtandes Frankreichs und Englands in China gegen Japan ſpiegelt ſich auch in den Kommentaren der franzöſiſchen Preſſe wider, „ Pckeee KWEI- HUWANN Tc (Kartendienſt E. Zander,.) SS——————————————— 2. Seite/ Nummer 264 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Juni 1939 —— Ein Staatsbeſuch Frantos in Rom EP. Rom, 14. Juni. Der ſpaniſche Regierungschef Franco wird Eude September, wie die hieſigen Blätter ang Burgos melden, einen Staatsbeſuch in der italieniſchen Hauptſtadt abſtatten. Bei dieſer Gelegenheit werden, wie es weitet heißt, wichtige Beſprechungen zur weiteren Befeſtigung deg italieniſch⸗ſpaniſchen Freundſchaſtsbandes erwartet. die England zur Unnachgiebigkeit auffordern. Der„Figaro“ iſt ſich des Ernſtes der Lage vollkom⸗ men bewußt, wenn er ſchreibt, eine Blockade einer Konzeſſion, die mehr als eine halbe Million Einwoh⸗ ner umfaßt, könne eine der ernſteſten Präzedenzfälle darſtellen. Aus dieſem Grunde, meldet er, habe die britiſche Regierung beſchloſſen, die größte Feſtigkeit an den Tag zu legen. Die franzöſiſche Regierung, die in Tientſin eben⸗ ſalls bedeutende Intereſſen beſitze, habe ſich ihrer⸗ leits am geſtrigen Dienstag mit der britiſchen Regierung in Verbindung geſetzt, um einen ge⸗ Die Vernunft sagt: „besser“ rauchenl ariKan 5 meinſamen Aktionsplan mit London aus⸗ zuarbeiten. Das Blatt weiſt in dieſem Zuſammenhang auf die in Singapur begonnenen franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Generalſtabsbeſprechungen hin, die eine Art Verlängerung der militäriſchen Reichs⸗ konferenz darſtellten, an der die Vertreter Englands, Auſtraliens und Neuſeelands teilgenommen hätten. Der Außenpolitiker der„Epoque“ beleuchtet die Möglichkeiten, die ſich für Japan und die Achſe Berlin—Rom bei den Schwierigkeiten Englands er⸗ geben könnten. Dabei wird die freundſchaftliche Haltung der Achſe gegenüber Japan mit ſichtbar un⸗ angenehmen Gefühlen unterſtrichen. Eine„Selbſtſchutzmaßnahme“ (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 14. Juni. der britiſchen Niederlaſſung in Blockade Tientſin ertlärte der Sprecher des japaniſchen Außen⸗ amtes, daß es ſich um Entſcheidungen und Maßnah⸗ men der örklichen Behörden in Tientſin handle, alſo des Befehlshabers der Truppen und des japaniſchen Generalkonſuls; ſelbſtverſtändlich werde Tokio lau⸗ ſend unterrichtet. Der Sprecher beſtätigte auf An⸗ fragen, die Haltung der Armee habe zum Ausdtuck gebracht,* daß es ſich jetzt nicht mehr allein um die Frage der Auslieferung der Terroriſten in Tientſin handle, ſondern um Garantien für die Zukunft. Man erwarte von den örtlichen engliſchen Behörden, daß ſie den ſtörenden Elementen in der Politik und Wirtſchaft Nordchinas nicht Vorſchub leiſten. Der Sprecher erklärte ferner, daß es ſich bei der Blockade nicht um die Anwendung von Gewalt handle, ſon⸗ dern um eine klare Selbſtſchutzmaß⸗ nahme. Die britiſche Konzeſſion würde nicht be⸗ ſetzt, ſondern nur der Verkehr zwiſchen der Konzeſ⸗ ſion und dem übrigen Tientſin überwacht werden. In politiſchen Kreiſen glaubt man vorläufig nicht, daß England„Gegenmaßnahmen“ ergreiſen werde, weil hierzu kein Grund vorläge. Die britiſchen Be⸗ hörden in Tientſin hätten anſcheinend rollkommen überſehen, daß Nordchina eine militäriſche Opera⸗ tionszone ſei. Inſolgedeſſen ſei es wotwendig, daß ſich die ſogenannten fremden Konzeſſionen aller Ein⸗ griffe in die politiſchen oder wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe des beſetzten Gebietes enthielten, andernfalls ſo läßt auch die Preſſe durchblicken, gäbe es keinen anderen Ausweg als eine grundſätzliche Reviſion der mit den Niederlaſſungen verbunderen exterri⸗ toriglen Sonderbeſtimmungen. Engliſcher Offizier verhaftet EP. Hongkong, 14. Juni. Der Kommandeur des Maultier⸗Korps von Hong⸗ kong, Major E. L. Law ſoll, nach hier eingetroffenen Meldungen, von den japaniſchen Militärbehörden in Tientſin verhaftet worden ſein. Es werde ihm vor⸗ geworfen, ſo wird weiter berichtet, daß er im japa⸗ —3 Befeſtigungsgebiet Filmaufnahmen gemacht abe. Einer, der nicht genug kriegt Er will mit der Monre⸗Doktrin die Weit erobern dnb. Nenyork, 12. Juni. Der Rektor der Havard⸗Univerſität, Lowell, ſchlägt in einer bekannten außenpolitiſchen Zeit⸗ ſchrift allen Ernſtes vor, die amerikaniſche Regierung ſolle die Monroe⸗Doktrin, den berüchtigten Deck⸗ mantel für den USA⸗Imperialismus, auch auf alle Inſeln des Atlantiſchen Ozeans, des Karibiſchen Meeres und die öſtliche Hälfte des Stillen Ozeans ausdehnen. Lowell erwähnt hierbei u.., neben ſämtlichen franzöſiſchen und britiſchen Inſeln im Karibiſchen Meer auch die Azoren, Madeira, die Kanariſchen Inſeln, Island, Grönland, Bermuda und Neufundland. Die Vereinigten Staaten, ſo meint der beſorgte Verfaſſer, könnten„nicht er⸗ lauben, daß irgendeine dieſer ſtrategiſch wichtigen Inſeln in die Hände der totalitären Staaten ge⸗ rate.“— Die amerikaniſche Regierung ſolle daher bekanntgeben, daß ein Eigentumswechſel oder auch das Anlegen von Flottenſtützpunkten als eine kriegeriſche Handlung angeſehen werde. e eeeeeeeee eeeeeeeeeeeeee von ſeiten der Paris hat wieder Diskuſſionsſtoff: Wer hat das Loupre⸗Bild geſtohlen? Die Pariſer fragen ſich erregt, wie der Diebſtahl möglich war EP. Paris, 13. Juni. Der ſenſationelle Bilderdiebſtahl im Pariſer Louvre, wo am Sonntagmittag eines der wunder⸗ barſten Werke des franzöſiſchen Meiſters Wattenu, 'Indifférent“, geſtohlen wurde, wird Gegenſtand einer beſonderen Miniſterberatung ſein und dürfte noch ſchwere verwaltungstechniſche Folgen haben. Durch den Diebſtahl iſt nämlich ein großer, ſeit langem beſtehender Organiſationsſehler im Louvre der Oeffentlichkeit bekannt geworden. Der ſtellvertretende Miniſterpräſident Chautemps, der während der Abweſenheit des gegenwärtig in den Vereinigten Staaten weilenden Unterrichts⸗ miniſters Zay dieſes Miniſterium verwaltet, hatte „'indifferent“(Der Gleichgültige) von Watteau. (Preſſe⸗Hofſmann, Zander⸗M.) Das geſtohlene Bild bereits am Montagabend eine längere Beſprechung mit dem Direktor der nationalen Sicherheitspolizei, Buſſieères, und dem Pariſer Polizeipräfekten. Ein beſonderer Generalinſpektor der Staatspolizei iſt mit der Unterſuchung beauftragt worden. Man hat gegenwärtig noch nicht den geringſten Anhaltspunkt daſür, wer den Diebſtahl ausge⸗ führt haben könnte. Die Leichtigkeit, mit der ein Bild aus dem Louvre entfernt werden konnte, hat in der Oeffentlichkeit ſtarke Empörung hervorgerufen. Der Verwalter des Louvre, Henry Verne, hat ſich bereits gegen dieſe Vorwürfe gewehrt, indem er erklärte, er ſei ſeit langem wegen einer Ver⸗ mehrung des Auſſichtsperſonals vorſtellig geworden, aber bisher ohne jeden Erfolg. Chautemps hat am Montagabend in einer amtlichen Verlautbarung verſprochen, die Regierung werde demnächſt darüber beraten, damit Abhilfe geſchaffen werde. War es eine Frau? EP. Paris, 13. Juni. Die Pariſer Polizei verfolgt in der Angelegen⸗ heit des Bilderdiebſtahls im Louvre ſeit Montag⸗ abend eine beſtimmte Spur. Eine Pariſerin, die am Sonntagnachmittag die Gemäldegalerie des Louvre beſucht hat, machte dem Muſeumsdirektor wichtige Erklärungen. Die Zeugin teilte mit, ſie habe in einem der Gemäldeſäle eine große hagere Frau bemerkt, die unter ihrem Jackett etwas zu verbergen ſchien. Die Frau ſei ziemlich nervös geweſen und habe, als ſie ſich beobachtet fühlte, die Zeugin angeſprochen. Die Fremde habe erklärt, ſie ſei Engländerin und halte ſich ſeit zwei Tagen in Paris auf. Sie äußerte weiter, ſie halte ſich ſehr gern im Louvre auf, ſei jedoch wegen einer vom Louvre übernommenen Reſtaurations⸗Arbeit unzufrieden. 5 Die Polizei mißt dieſer Ausſage große Bedeu⸗ tung bei, zumal auch andere Zeugen die verdächtige Frau geſehen haben wollen. Die Arbeit der Po⸗ lizei iſt jedoch dadurch ſehr erſchwert, daß ſie erſt volle 24 Stunden nach Entdeckung des Diebſtahls durch einen Aufſeher davon in Kenntnis geſetzt wurde. In intereſſierten Kreiſen fragt man ſich, warum die Direktion des Louvre ſo gange gewartet hat, ehe ſie Anzeige erſtattete. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Aufſeher während der ganzen Nacht zum Montag in den entlegenſten Räumen des Rieſen⸗ gebäudes nach dem abhanden gekommenen Watteau ſuchten; ſie hofften, es handle ſich bei der Angelegen⸗ heit nur um einen Scherz, oder glaubten, der Dieb halte ſeine Beute im Louvre verſteckt. Auch ver⸗ mutete man zuerſt, daß es ſich bei dem Diebſtahl nur um eine Warnung an die Regierund handle, weil dieſe die nötigen Kredite zur Erhöhung des Per⸗ ſonalbeſtandes nicht bewilligt hat. Wie die Blätter am Dienstag berichten, ſtehen nämlich für die rund 900 Säle des Muſeums nur 405 Aufſeher zur Ver⸗ fügung. Von dieſen werden etwa 30 für den Nacht⸗ dienſt verwendet; im übrigen hätten die Auſſeher nicht nur die ausgeſtellten Kunſtwerke zu bewachen, ſondern auch auf alle möglichen Fragen der Beſucher zu antworten. Gerade ddeſe vielfältige Aufgabe der Aufſeher hat vermutlich die Ausführung des Diebſtahls begünſtigt. Es wird nicht für aus⸗ geſchloſſen gehalten, daß der Dieb oder die Diebin Helfer hatten, die den Auſſeher durch Fragen auf⸗ hielten, während der Diebſtahl ausgeführt wurde. Außerdem muß berückſichtigt werden, daß viele der Aufſeher Kriegsinvaliden ſind, die nicht immer ihren Dienſt voll verſehen können. 55 „Die Eintreiſungspolitik der Demokratien- —-flührt direkt zum Kriege“ Feſiſtellungen der italieniſchen Preſſe zu Strangs Moskau⸗Fahrt EP. Rom, 14. Juni. Die engliſch⸗franzöſiſchen Bündnisverhandlungen mit Sowjetrußland werden auch in Rom in ihrem neuen Entwicklungsſtadium mit der gleichen ruhi⸗ gen Aufmerkſamkeit verfolgt, die man bisher der Einkreiſungspolitik gegenüber an den Tag gelegt hat. Der Direktor des halbamtlichen„Giornale 'Italia“, Gayda, ſchreibt, es ſei ein letzter Verſuch im Gange, den baltiſchen Staaten dennoch gegen ihren eindeutig bekundeten Willen die von Sowjet⸗ rußland hartnäckig geforderte Garantie aufzuzwin⸗ gen, indem man ſie einfach im geplanten engliſch⸗ franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt nicht ausdrücklich nenne. Als charakteriſtiſch für die in Moskau herrſchende Auffaſſung wird von der römiſchen Preſſe ein Aus⸗ zug aus der„Prawda“ wiedergegeben, die kurzweg für Sowjetrußland das Recht in Anſpruch nimmt, von ſich aus und gegebenenfalls gegen den Stand⸗ punkt der baltiſchen Länder darüber zu entſcheiden, ob die Neutralität dieſer Staaten gefährdet oder verletzt ſei und damit für die Einkreiſungsmächte ein Anlaß zur Intervention in Eſtland, Lettland oder Finnland vorliege. Es gehe Sowjetrußland darum, „Konflikt“ im Kanal Franzöſiſcher Maler beſetzt britiſche Inſel (Funkmeldung der NMZ.) — Paris, 14. Juni. Neben den großen politiſchen Sorgen, die man ſich am Quai'Orſay und im Foreign Offige macht, beſchäftigt ein kleiner Zwiſchenfall, der ſich wegen einer im Kanal gelegenen, ziemlich unbekannten bri⸗ tiſchen Inſel ereignete, die Diplomatie. Vor St. Malo liegt die Inſel Minauiers, die britiſches Eigentum iſt. Ein franzöſiſcher Maler, der ſich offenbar an einſtige wechſelſeitige Eroberungs⸗ züge über den Aermelkanal erinnerte, ſetzte ſich kürz⸗ lich an die Spitze von 50 bretoniſchen Matroſen und nahm von der Inſel Beſitz. Die engliſche Flagge wurde eingezogen und das Bild des Präſidenten der Republik aufgeſtellt. Dann baute man eine kleine Hütte als Unterkunft für die Fiſcher. Ein engliſcher Beamter bemerkte die Verände⸗ rung auf der Inſel und erſtattete Anzeige. Eine Unterſuchung wurde eingeleitet. Man glaubt, daß der Zwiſchenfall— im Zeitalter der„traditionellen franzöſiſch⸗engliſchen Freundſchaft“— eine befriedi⸗ gende Löſung finden wird. Fünf Araber ermordet Die jüdiſchen Terrorakte in Paläſtina nehmen immer mehr zu dnb. Jeruſalem, 14. Juni. Die jüdiſchen Bombenattentate nehmen kein Ende mehr. Allein in Tel Aviv ereigneten ſich in der Nacht von Montag zum Dienstag ſieben Bombenexploſio⸗ nen, durch die u. a. mehrere Telephonhäuschen zer⸗ ſtört wurden. In der Nähe der Stadtgrenze von Tel Aviv wurde ein engliſcher Poliziſt durch eine ſolche Exploſion verletzt. In Akko wurde ein arabiſcher Freiſchärler hin⸗ gerichtet, während von dem Militärgericht in Haifa wieder ein Araber zum Tode verurteilt wurde. Einer Meldung aus Haifa zufolge, wurden in den frühen Morgenſtunden des Dienstag in einem eceeee Auch das wird nichts helfen! Polens Kamyf gegen die Wahrheit Die volksdeuiſche Preſſe in Polen ſoll mit allen Mitteln mundiot gemacht werden dub. Gleiwitz, 13. Juni. Die ſtändigen Schwierigkeiten und Repreſſalien, denen die volksdeutſche Preſſe in Oſtoberſchleſien polniſchen Behörden unterworfen wird, verſchärfen ſich immer mehr. Nachdem die faſt täglichen Beſchlagnahmen und ſonſtigen Schikanen nicht das gewünſchte Ziel erreicht haben, die Zeitun⸗ gen am Erſcheinen zu verhindern, gehen die Polen nunmehr Harauf aus, die täglichen Nachrichtenliefe⸗ rungen aus dem Reich auszuſchalten, d. h. der deut⸗ ſchen Volksgruppe die Wahrheit vorzuenthalten. Ab⸗ geſehen davon, daß Beamte der polniſchen Grenzkon⸗ trolle ſeit einiger Zeit ſich das Amt eines Zenſors anmaßen und Teile des reichsdeutſchen Nachrichten⸗ materials bereits an der Grenze beſchlagnahmen— ein übrigens völlig ungeſetzliches Verfahren, das zu geradezu grotesken Willkürakten geführt hat, da den Grenzbeamten jede Urteilsfähigkeit abgeht— glaubt man nun auf polniſcher Seite durch die bereits um⸗ fangreich ausgeübte Maßnahme der Entziehung der Grenzkarten für den kleinen Grenzverkehr die volks⸗ deutſche Preſſe mundtot machen zu können. So muß die„Kattowitzer Zeitung“ in ihrer Dienstagausgabe ihren Leſern mitteilen, daß ihrem Boten, der am Montagabend das Nachrichtenmaterial von Beuthen nach Kattowitz bringen ſollte, durch die polniſche Grenzkontrolle die Verkehrskarte abgenommen wor⸗ den iſt, und daß auf dieſe Weiſe ein Teil des aktuel⸗ len Nachrichtenmaterials unveröffentlicht bleiben mußte. Derartige unberechtigte Grenzkartenentzie⸗ hungen ſind bereits ſeit einiger Zeit beſonders ge⸗ genüber den Boten erfolgt, die von den Schrift⸗ leitungen der volksdeutſchen Zeitungen in Oſtober⸗ ſchleſien mit der Beibringung des reichsdeutſchen Materials beauftragt waren. Voykon der italieniſchen Zeitungen dib. Warſchau, 13. Juni. Die Warſchauer Gaſtſtätten⸗ und Kaffeehaus⸗Be⸗ ſitzer haben beſchloſſen, künftighin nicht nur deutſche Zeitungen, ſondern auch italieniſche Zeitungen zu „boykottieren“. Zur Begründung wird auf die letzten Angriffe der italieniſchen Preſſe gegen Polen und die polniſche Außenpolitik hingewieſen. 2 von vornherein die Zuſtimmung Englands und Frankreichs zu einer Beſetzung der Randſtaaten durch ſowjetruſſiſche Truppen zu erlangen, die dann jederzeit nach Gutdünken Moskaus unter dem Vor⸗ wand erfolgen könnte, daß einem Angriff von an⸗ derer Seite vorgebeugt“ werden müſſe. Der Außenpolitiker der„Tribuna“ ſtellt ſeſt, daß das Vorgehen der großen„Demokratien“, ins⸗ beſondere ihre Einkreiſungspolitik, direkt z u m Kriege führe. In Wirklichkeit beſtehe nach den letzten territoria⸗ len Reviſionen und Korrekturen der politiſchen Karte Europas durch die Achſe nur mehr eine große Frage: Danzig, d. h. die Regelung der territoria⸗ len Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen, die der Verſailler Vertrag in verhängnisvoller Weiſe durch eine Löſung kompliziert habe, die eine Herausforderung an den geſunden Menſchenverſtand darſtelle. Aber auch dieſe an ſich ſchwierige Frage könnte durch Verhandlungen gelöſt werden, wenn ſie nicht bewußt von jenen Staaten, die doch die Mün⸗ chener Politik mitgemacht haben, von der ſie plötzlich behaupten, daß ſie ihnen aufgezwungen worden ſei, zur Plattform eines zukünftigen Weltbrandes ge⸗ wählt worden wäre. Dorf bei Haifa fünf Araber von mehreren Männern überfallen und ermordet. Die Mörder trugen europäiſche Kleidung, ſo daß kein Zweifel daran beſtehen dürfte, daß es ſich um Juden handelt. Wiederkehr Tatarestus? Rückkehr eines der franzoſenfreundlichſten Politiker ins Bukareſter Kabinet: Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 13. Juni. Der rumäniſche Botſchafter in Paris Tatarescu iſt für einige Tage zur Berichterſtattung nach Buka⸗ reſt gereiſt und wird für Mittwoch wieder auf ſeinen Poſten zurückerwartet. In franzöſiſchen diplomati⸗ ſchen Kreiſen will man wiſſen, daß Tatarescu eine Reihe ſehr eingehender Beſprechungen mit dem König Carol gehabt habe und daß dabei beſchloſſen worden ſei, Tatarescu in allernächſter Zeit ſchon von ſeinem Pariſer Botſchafterpoſten abzuberufen. Au⸗ genſcheinlich beſtehe die Abſicht, den bisherigen Bot⸗ ſchafter und früheren Miniſterpräſidenten wieder in die aktive rumäniſche Politik aufzunehmen. Er würde dann eine weſentliche Rolle in der rumäni⸗ ſchen Innenpolitik ſpielen, ſo betont man in Paris, zumal er zu der ausgeſprochen franzoſen⸗ freundlichen Richtung der rumäniſchen Poli⸗ tiker zähle. Die Mühle von Valmy Der Gemeinderat von Valmy will ſie wieder herſtellen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 12. Juni. Gelegentlich der Erinnerungsfeiern zum 150. Jahxestag der großen Revolution in Frankreich hat der Pemeinderat von Valmy beſchloſſen, die hiſtoriſche Winzmühle auf dem Schlachtfeld von Valmy wieder aufzubauen. Es handelt ſich bekanntlich um jene Schlacht, von der Goethe, der im Gefolge des Her⸗ zogs von Weimar daran teilnahm, ſagte, daß mit ihr ein neuer Abſchnitt in der Geſchichte beginne. Denn zum erſten Male konnten die kaum diſziplinierten Horden der franzöſiſchen Revolution die Berufs⸗ armeen Preußens und Oeſterreichs beſiegen. Es war dies alſo der erſte Sieg einer nationalen Volks⸗ armee über die von Werbern zuſammengetrommel⸗ ten und ⸗gepreßten Berufsarmeen. Die Mühle von Valmy, die ein Holzbau war und auch jetzt wieder nur in Holz gebaut werden ſoll, ſoll bis zum Jahres⸗ tag der Schlacht am 26. September fertig ſein. 123 reichsdentſche Referendare beſuchen Danzig. 123 reichsdeutſche Referendare aus den verſchieden⸗ ſten Städten Deutſchlands, auch aus dem Sudeten⸗ gau, ſind Montag in Danzig eingetroffen und wur⸗ den von Obergerichtspräſident Wohler begrüßt. Die ſpaniſchen Geuerale bei Hermann Göring. Die ſpaniſchen Generale Queipo de Llano, Aranda, Nague und Oberſt Prinz von Orleans ſtatteten am Montag dem Generalfeldmarſchall Göring einen Beſuch ab und verbrachten auf Einladung des Feld⸗ marſchalls den Nachmittag in Karinhall. Der ſpaniſche Innenminiſter beim Duce. Muſſo⸗ lini empfing den ſpaniſchen Innenminiſter Serrano Suner, mit dem er in Anweſenheit des italieniſchen Graf Ciano eine lange Unterredung hatte. Nach Wiederherſtellung der Ordnung in Albanien durch Italien konnte jetzt, wie„Jutarnji Liſt“ (Agram) meldet, eine größere Zahl albaniſcher Emigranten, die vor mehreren Jahren vor den Nach⸗ ſtellungen Achmed Zogus flüchten mußten, und ſich in Moſtar(Herzegowina) aufhielten, unter Füh⸗ rung des albaniſchen Journaliſten Camilla Diania wieder in ihre Heimat zurückkehren. 77 r NN ReNN 2920 8 ee 709 94 20 15 Jahre lang hat der deutsche Raucher die RURENS ZIGRREIIE entbehren müssen. Seit dem Jahre 1888, als TEVVPICK., Vicekõnig von Agypten, Herrn ED EAURENS das Privileg ver- lich, seinen Titel Khedive und sein Bildnis zu füh- ren, wird sie zu den besten den Velt gerechnet. Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten verhinder- ten seinerzeit die weitere Herstellung dieser kost- baren Zigarette in Deutschland- Zeiten des Auf. stiegs, in denen das Bedürfnis nach hoher Quali- tät wieder erwachte, gestatteten die jetzt erfolgte Wiederaufnahme der deutschen Produktion. Nach den Original- Rezepten der EDURENS Alexandrien wird die EURENS OB in Bre- men von erfahrenen deutschen Facharbeitern und unter laufender Kontrolle eines Tabak-Meisters des Hauses E. ERUNENLS hergestellt. Wir alkreditieren hiermit die deutsche ED. EAURENS CGIGARTETEZNM-MANUUEAMCTUR GBMI .K. in Bremen als berechtigt, unseren Namen und untere Marte zu führen. Daß jede Zigayette der deutschen Herstellung eine EAURE nach der alten Tradition des AlexandrinęrHauses ist, dafür hurgt der Nam ede 99966% 9920 20 58 Reue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgade Mittwoch, 14. Juni 1880 4 Mgunheim, 14. Juni. Der Nächſte- bitte. Es iſt ganz beſtimmt verkehrt, den Satz, der da eint, jeder Menſch ſei der Nächſte, aus ſeiner bib⸗ iſchen Umgebung herauszunehmen und ihn auf das ſeits ſo„beliebte“ Warten anzuwenden. War⸗ — man ſitzt alſo da, zählt zunächſt die Anweſen⸗ n, ſetzt für jeden eine Durchſchnittszeit feſt, und echnet ſich... nicht nur, wann man drankommt, ondern auch z. B. im Wartezimmer des Arztes den mutmaßlichen Tagesverdienſt des Doktors. Das iſt öhnlich die erſte Stufe. Dann beginnen wir an ſeren Ringen zu drehen, Brieſe aus der Brief⸗ aſche zu holen, Geburtsurkunden auswendig zu rnen. Andere wieder ziehen es vor, nach Zigaret⸗ zu wühlen oder auch in den ſoweit noch vorhan⸗ n Haaren zu raufen. Dazwiſchen löſt man euzworträtſel bis zum erſten Schwierigkeitsgrad ieſt in alten Illuſtrierten Witze und putzt ſchon m zehnten Male ſeine Brille... Sprungbereit ſe ein Panther Es erſcheint geradezu grotesk, manchmal aber gar beſchämend, wie ſich Menſchen, die ſich ſonſt „Bitte— nach Ihnen“ gar nicht genug tun kön⸗ nen, beim Warten im Vorzimmer, im Laden, am ingen iſt, benehmen. Da fängt doch eine— ia, in wenigen Augenblicken muß die eine noch——0 3 der anderen 7 a7 el ſaugen.. lieferant sämtl Krankenkassen beſorgen und man ſteht wirklich vor der Ent⸗ ng, ob man„Kavalier“ ſein will, oder auf die t betonte Gleichberechtigung der Frau verwei⸗ will. Grundſätzlich ſei geſagt: mit„Kavalier“ hat alles gar nichts zu tun. Es kann gewiß einmal ——— daß es dem einen oder anderen„preſ⸗ Aber ſchließlich kann man auch nicht von m. dem es nach Anſicht des anderen angeblich ausmachen würde“ verlangen, daß er vorher ologie ſtudiert. Zugegeben, man kann arten nervös werden, es iſt für keinen beſonders enehm, Zeit zu verſäumen. Aber man kann da⸗ auch wirklich Diſziplin zeigen, anſtatt wie viele aß zu nehmen, um ſeinem Sanns zügelloſen zu laſſen. Täglich begegnen uns erlogenen„Beſtellt“⸗ Entſchuldigung der geradezu in die Arme ſtürzen, 0 ſi öt leider auch ſolche, die die Rückſicht, die der an⸗ idige Leidensgenoſſe nimmt, während er ſich von ichtigen Reihenfolge überzeugt, ausnützen, um adentiſch mit Rieſenbeſtellungen und unent⸗ ener Fragerei dazwiſchenzuſchnattern. Es ver⸗ niemand. ſtundenlanges wieneriſches„Bitt⸗ .„.“— aber doch gegenſeitige Rückſichtnahme, in die Zeit iſt für uns alle Geld. 85 habe zwar augenblicklich keinen„Kniage“ zur und weiß auch nicht. ob und wie der Eiſen⸗ 8 Anſtandes einſchlägig Stellung genommen ich möchte auch nicht Sprichwörter für jede ſegenheit friſieren. Dennoch ſcheint es mir nicht Vahrheit zu entbehren, wenn ich meine: Sage mir, wie du warteſt— und ich ſage dir, wer ünd das ohne Rückſicht auf neueſte Mode, ſel⸗ und Hühnerkopffriſur, Fingernägelpoli⸗ ziegelrote Lippen — am Sonntagabend das Preisgericht der NS⸗ andarte 80 zuſammentrat, um den Sie⸗ der Freiballon⸗Zielwettfahrt feſtzu⸗ n, mußte die Entſcheidung vertagt werden, weil Landeſtellen durchweg ſo nahe am Zielort lagen, 6 man erſt die genauen ſchriftlichen Landemel⸗ en abwarten mußte. Dieſe ſind inzwiſchen ein⸗ gen, und ſo konnte jetzt die Placierung der vorgenommen werden. Voriahresſieger, der Mannheimer Freibal⸗ „Baden⸗Pfalz“(Oberſturmführer Schmitt⸗ Shafen), hat diesmal leider nicht wieder den Platz belegen können. Er mußte den Sieg 5 tuttgarter Freiballon„Stragula 11“ er Schmid) überlaſſen. Zwiſchen dieſen allonen war die Entſcheidung allerdings be⸗ napp. Der„Stragula 11“ war an der Laudenbach-Heubach gelandet und den⸗Pfalz“ war einen Kilometer ſüd⸗ on Reiſenhauſen niedergegangen. Bei befanden ſich die Landeſtellen nur rund 20 eter vom Ziel entfernt. Etwas größer war renz beim Freiballon„Heſſen⸗Weſt⸗ Sturmführer Landemeldung aus Röllbach im Syeſſart Am weiteſten vom Ziel entfernt n„Nomotta“(Ballonführer Gaiſer⸗ rt); er kam bei Wörth am Main nieder. Ergebniſſe der ſonntäglichen Freiballyn⸗ hrt ſind als gut zu bezeichnen, zumal die phältniſſe keineswegs günſtig waren. ein ſtarker Weſtwind, der zudem ſtarke g zu Böen zeigte. Auch mit dieſem Wettbe⸗ hat das NSce wieder einmal die große Viel⸗ keit iner Arbeit gezeigt. 8 ſchalter, oder wo man ſonſt noch zu warten ge⸗ 5 aus— ich bin ſowieſo glei fertig“⸗ Formel beim Leute, die mit der“ an der gepolſterten Türe was titt.“ Es“ Landmann⸗Frankſurt), blieb der ES Ein Gejahrenpunkt wurdt beſeitigt Die Verbindung der Fahrbahnen der Kronyrinzenſtraße bei der Kobellſtraße darf von Oſten nach Weſten nicht mehr befahren werden Seit der durch den Umbau der Friedrichsbrücke bedingten Verkehrsumleitung iſt am rechten Brük⸗ kenkopf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke das Ueberfah⸗ ren der Kreuzung verboten. Inſolgedeſſen dürfen die von der Adolf⸗Hitler⸗Brücke herunterfah⸗ renden Autos, Fuhrwerke und Radfahrer, die in Richtung Meßplatz fahren wollen, nicht nach links auf das Adolf⸗Hitler⸗Uſer einbiegen. Sie müſſen zunächſt ein Stück die Kronprinzenſtraße be⸗ nützen und haben dann die Wahl, ihren Weg durch Käfertaler⸗ oder Langerötterſtraße fort⸗ zuſetzen. Daneben beſtand bisher noch die Möglich⸗ keit, ſchon auf halbem Wege zwiſchen Brücke und Kä⸗ fertaler Straße abzubiegen, und zwar bei der Ein⸗ mündung der Kobellſtraße, wo eine Verbin dung der beiden getrennten Fahrbahnen der Kronprinzenſtraße beſteht. Auf dieſe Weiſe erreichte mancher Autofahrer durch einen kleinen Umweg, daß er doch noch das Adolf⸗Hitler⸗Ufer in Richtung Friedrichsbrücke befahren konnte. Recht er⸗ heblich war im übrigen die Zahl der Radfahrer, die die kurze Durchfahrt— den Schnitt durch den Mittel⸗ ſtreifen der Kronprinzenſtraße— benützten. In der Praxis zeigte ſich, daß die genannte Stelle zu einem gefährlichen Verkehrs⸗ punkt wurde. Der Verkehr auf der öſtlichen Fahr⸗ bahn der Kronprinzenſtraße wickelt ſich verhältnis⸗ mäßig ſchnell ab. Andererſeits kommt ein Einbiegen in die beſagte Durchfahrt für die übrigen Vevpkehrs⸗ teilnehmer ſtets etwas überraſchend. In letzter Zeit häuften ſich die Verkehrsunfälle in ſolchem Maße, daß ein polizeiliches Eingreifen zur Behebung dieſes Zuſtandes nicht mehr zu umgehen war. Aus dieſem Anlaß wurde dieſer Tage die Benützung der Durchſahrt in erner Rich⸗ tung verboten. Man darf jetzt nicht mehr von der öſtlichen auf die weſtliche Fahrbahn der Kron⸗ prinzenſtraße hinüberwechſeln! Zwei rote Verkehrs⸗ ſchilder mit dem bekannten weißen Querbalken zeigen dieſes Verbot in nicht zu überſehender Weiſe an In entgegengeſetzter Richtung— alſo von Weſten nach Oſten— iſt die Durchfahrt vorerſt noch ge⸗ ſtattet, und zwar mit Rückſicht ouf die Fahrzeuge, die, durch die Kobellſtraße kommend, die öſtliche Fahr⸗ bahn der Kronprinzenſtraße erreichen wollen.—-m. Mannheimer Spanienflieger im Rundfunk Major von Merhart vom Lliegerhorſt Mannheim ſprach Major von Merhart Saarbrücker Sender kurz über die Tätigkeit der deutſchen Flieger an der ſpaniſchen Front. Von der erſten Zeit vor Madrid, da die Roten noch ein ſolides Sperrfeuer über die Stadt legten und wie der Wind die ſchnellen ruſſiſchen Jagdmaſchinen noch kamen, damals den unſrigen noch in Geſchwin⸗ digkeit und Wendigkeit über, aber darum von unſern Fliegern nicht weniger feſt angegangen. Hinter⸗ liſtig verſuchten die roten Piloten, die vor unſerer Flak großen Reſpekt hatten und faſt nie über ihre berichtete geſtern im Front hinaus vorſtießen, unſere Flieger auf rotes Gelände hinüber zu locken. Im Frühjahr 1937 gingen dann mit der Heinkel 51 die Tiefangriffe los; im erſten Tageslicht etwa, da man die Roten überraſchte, die Bomben in die Unter⸗ künfte hineinplatzten und große Verheerungen an⸗ gerichtet wurden. Schaurig⸗ſchön abends die Leucht⸗ ſpurgeſchoſſe, mit denen man auf die Transporte losging. Was da für„Mordskerle“ dabei waren, zeigt das Beiſpiel eines Fliegers, der mit einer Kanonenmaſchine einen roten Panzerzug erfolgreich angriff und nachher mit einem Stück Telephonlei⸗ tung am Geſtell lanoͤete. So gelang es mit den vorzüglichen Maſchinen und den tapferen Fliegern oft, den geſamten roten Verkehr bei Vorſtößen tief ins Hinterland lahmzulegen und auch viel zur Ent⸗ laſtung der ſchwer kämpfenden ſpaniſchen Infanterit beizutragen. Major von Merhart 5006560 mit Sroller lichkeit der die überall, bei arm und reich, bereit war, dag Letzte herzugeben, um den Deutſchen zu helfen, ihnen Dienſt und Arbeit zu erleichtern. Er ſchloß mit einem Dank an den Führer, der die neue Wehr⸗ macht ſchuf und ihr Gelegenheit gab, Können und Einſatzbereitſchaft bei den ſpaniſchen Freunden zu zeigen. Wem wurde ein Rad 1 0601 Die Polizei wartet auf die Meldung der Eigentümer Zu den Dingen des täglichen Lebens, die 70 gerne als Beute dienen, gehören die Fahrräder. In einer ſo großen Stadt wie Mannheim werden fortlaufend Räder ſichergeſtellt, die bei der Behand⸗ lung von Diebſtahlsangelegenheiten eine Rolle ſpie⸗ len. Sie werden dem Polizeipräſidium zugeleitet, und dort können ihre rechtmäßigen Eigentümer ſie wieder abholen. Dieſe brauchen nur die Marke und die Fabriknummer zu nennen und ſich als Beſtohlene ausweiſen. Die Zahl der Fahrräder, die ſich auf dem hieſi⸗ gen Polizeipräſidium befinden, iſt ſehr groß, und ſicherlich größer, als mancher vermutet. ſind es mehrere hundert Stück! Dabei han⸗ delt es ſich aber nicht nur um Diebesgut, ſondern vielfach auch um Räder, die herrenlos aufge⸗ funden wurden. Dieſe überraſchende Erſcheinung iſt ſo zu erklären, daß es ſehr oft vorkommt, daß von ſolchen Zeitgenoſſen, die es ſehr eilig haben, beden⸗ kenlos Fahrräder, die ſie gerade ſtehen ſehen, für einige Zeit„beſchlagnahmt“ werden. Sie führen damit irgendeine Fahrt aus und laſſen die Räder dann am Ziel einfach ſtehen. Auffallend groß iſt da⸗ bei die Anzahl der Fälle, daß ſo aus Landge⸗ meinden Fahrräder nach Mannheim wandern. Die Polizei wäre ſehr froh, wenn die Nachfrage derjenigen, die Fahrräder vermiſſen, größer als bis⸗ her wäre. Im übrigen iſt es ganz unverſtändlich, daß ſich ſo viele Menſchen, denen doch Fahrräder ent⸗ wendet wurden, um die Wiederbeſchaffung ihres Eigentums nicht bemühen. Es iſt um ſo unbegreif⸗ licher, als ſich im„Fahrradpark“ des Mannheimer Polizeipräſidiums nicht nur abſchreibunzsreife, ſon⸗ dern ſehr viele gut erhaltene Räder befinden.—m. uu Die Operette„Mädel aus dem Kokeltal“, un⸗ längſt im Nationaltheater mit viel herzlichem Bei⸗ fall aufgenommen, wird auf Veranlaſſang der Kreis⸗ leitung noch zweimal in Mannheim aufgeführt werden, und zwar im Muſenſaal im Rahmen der Feierabenogeſtaltung durch die NeS⸗bhemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Die Aufführungen finden heute und morgen ſtatt. Wir ſind überzeugt, daß auch dieſes Mal die bodenſtändige Kunſt der Sie⸗ benbürger, die in Rumänien mit ihrem Theater dem Deutſchtum ſeinen kulturellen Mittelpunkt gaben, viel Freude auslöſen wird. Seim spulen und Geichirrautwalchen, ſpaniſchen Gaſtfreundſchaft, „Zur Zeit Oeffnung der Reißinſel Erſt vor wenigen Tagen haben wir in einem Be⸗ richt über den Beſuch der Reißinſel durch den Verein der Blumenfreunde„Flora“ dem Wunich nach Oeff⸗ nung der Reißinſel für die Allgemeinheit Ausdruck gegeben. Wie wir nun erfahren, iſt die Inſel vom heutigen Mittwoch an jeweils an den Mittwoch⸗, Samstag⸗ und Sonntag⸗Nachmittagen von 14—19 Uhr für den allgemeinen Beſuch geöffnet. Darüber hinaus kann auch an anderen Wochentagen geſchloſſenen Vereinigungen und Versäaden ſowie Schulen oder Schulklaſſen unter Anweienheit eines verantwortlichen Führers die Beſichtigung der Reiß⸗ inſel erlaubt werden. Der Zutritt iſt, wie ſeither, nur durch das große Tor am Franzoſenweg ge⸗ ſtattet. Ein Beſuch der Inſel iſt lohnend, aher es iſt ſelbſtverſtändlich, daß jedermann dem Naturſchutz⸗ gebiet mit der Achtung begegnet, die wir der Natur ſchulden. Kommt in die Kinderkleiderſchau! Am 21. Jnni im Friedrichspark Nach all den vielen kühlen und unfreundlichen Tagen iſt nun endlich die liebe Sonne da und meint es gut, faſt zu gut mit uns. Wer hätte da nicht auch Sorgen für ſchöne und zweckmäßige Kleidung? Je⸗ der hat doch das Bedürfnis, ſich auch äußerlich erneu⸗ ern zu müſſen, wie ſich in der Natur alles erneuert. Und unſere Kinder ſollen auch mit ihrem Aeußeren. nicht zu kurz kommen. Das Deutſche Frauen⸗ werk will hier den Hausfrauen und Müttern helsg fen und zeigt ihnen in einer großen Kinderkleider⸗ ſchau die verſchiedenſten Möglichkeiten, die Kinder hübſch und doch billig anzuziehen. Die Schau findet am Mittwoch, dem 21. Juni, nachmittags 4 Uhr, hier im Friedrichspark ſtatt. Stolz werden die kleinen Buben und Mädel unſerer Stadt ſelbſt über den Laufſteg gehen, und ihren Müttern und Vätern zeigen, was man alles mit wenig Geld herſtellen kann. Man ſieht Kinder⸗ kleider für das Alter von 3 bis 15 Jahren, lernt Neues aus Altem machen und ſieht, wie die hübſchen und doch ſo einfachen Handarbeiten ange⸗ bracht werden. Auch für gute Unterhaltung und Er⸗ friſchung iſt geſorgt. Wer möchte alſo dieſe lehrreiche Schau verſäumen? 8 Jedermann iſt herzlich eingeladen und kann hier das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Kar⸗ ten ſind durch das Deutſche Frauenwerk erhältlich. Kinderermäßioung für Mädchen im Pflichtjahr Der Reichsfinanzminiſter hat eine Regelung der Kinderermäßigung für M ädchen getroffen, die das Pflichtjahr ableiſten. Das Pflichtjahr diene neben anderen Zwecken auch dazu, den Mäochen eine ge⸗ wiſſe Vorbildung in der Land⸗ und Hauswirtſchaft zu vermitteln und ſie für die Aufgaben zu erziehen, die ſie ſpäter als Hausfrauen und Mütter zu er⸗ füllen haben. Bei minderjährigen Pflicht⸗ jahrmädchen, die während der Ableiſtung des Pflichtjahres nicht die Wohnung der Eltern teilen, werde in der Regel davon auszugehen ſein, daß ſie dennoch zum Haushalt der Eltern gehören, weil ſie ſich mit deren Einwilligung zu Zwecken der Er⸗ ziehung außerhalb ihrer Wohnung aufhalten. In dieſem Falle ſtehe den Eltern Kinderermäßt⸗ gung für das minderjährige Pflichtjahrmädchen zu. Dagegen könne Kinderermäßigung für voll⸗ jährige Pflichtjahrmädchen nicht gewährt wer⸗ den, weil in der Ableiſtung des Pflichtjahres keine Berufsausbildung zu erblicken ſei. * An der Friedrichsbrücke wurde dieſer Tage mit der Montage des Brückengeländers an der Oberſtrom⸗Seite begonnen. u Brieftauben fliegen 370 Km. Von der Reiſe⸗ vereinigung Baden⸗Nord ſetzten von den Einſatz⸗ ſtellen Feudenheim, Waldhof, Neckaran und Secken⸗ heim 226 Züchter 878 Tauben. Bei wolkenloſem Himmel wurden die Tauben um 8 Uhr in Vils⸗ hofen aufgelaſſen. Die erſte kam bei Adam Rihm⸗ Feudenheim um 12.44.38 Uhr mit einer Fluggeſchwin⸗ digkeit von 1254.70 Meter in der Minute an. In Ab⸗ ſtänden von Sekunden die anderen bei Auguſt Hamm⸗ Neckarau, Karl Kura⸗Seckenheim, Korl Striehl⸗ Neckarau, Millerſinn und Karl Bauer⸗Feudenheim uſw. Die letzte kam bei Fritz Bohrmann um 13.13.46 Uhr zurück. Bon Igeln, Schlangen, Kröten und anderem Getier Der Wandertrieb ſteckt in jedem Menſchen und die ſchönen Sommertage ſordern zum Wandern förmlich heraus. Wenn wir uns nun draußen an den Schön⸗ heiten der Natur, an der Pflanzen⸗ und Blumen⸗ welt erfreuen, dann müſſen wir auch auf die Tiere achten, die uns auf unſeren Wanderungen begegnen. Von den Säugetieren ſind u. a. geſchützt der Igel, die Spitzmaus, die Fledermaus, die Haſelmaus und der Siebenſchläfer. Auch unter den Kriechtieren gibt es eine ſtattliche Zahl, die unter Schutz geſtellt ſind. So ſind hier zu nennen die Sumpſſchildkröte, der man allerdings ſehr ſelten begegnen wird, dann die Eidechſen, die Blinoͤſchleiche, die Ringelnatter und die Würfelnatter, die aber auch ſelten iſt. Auch unter den Lurchen gibt es— was wohl den wenig⸗ ſten bekannt ſein dürfte— viele, deren Leben unter Schutz ſteht. Dies trifft auf den Feuerſalamander, die Kröten und Unken, den Moorfroſch und den Laubfroſch zu. Endlich ſind von den Inſekten als ge⸗ ſchützt, zu nennen der Segelſalter, Hirſchkäfer und die rote Waldameiſe. Faſt alle dieſe Tiere ſollten eigent⸗ lich Freunde der Menſchen ſein, denn ſie vertilgen viel Ungeziefer, wie der Igel und die Spitzmäuſe, die nicht mit den Feld⸗ oder Wühlmäuſen zu ver⸗ wechſeln ſind, ſowie die Fledermäuſe. Auch die Eidechſen ernähren ſich vom Inſektenfang, während die Schlangen Mäuſe und dergleichen vertilgen. In Deutſchland kennt man nur eine giſtige Schlange die häufiger vorkommt, die Kreuzotter, deren Biß auch den Menſchen gefährlich werden kann. Das Hauptkennzeichen dieſes Tieres iſt die meiſt dunkelbraune im Zick⸗Zack verlaufende Linie auf dem Rücken. Die Abneigung der meiſten Men⸗ ſchen gegenüber Kröten, Unken und anderen Amphibien iſt auf ihr Aeußeres zurückzuführen, das ihnen in der Hauptſache als Schutzfarbe dient. Auch ſie ſind durch den Fang von Schnecken, Wür⸗ mern und Kerbtieren nützlich. Die Segelfalter gehören zu den ſchönſten Tag⸗ faltern, die bis auf die Weißlinge, alle gegen die Verarbeitung zu Schmuckwaren geſchützt ſind. Das⸗ ſelbe gilt von den Schwärmern ſowie den Gold⸗ und Roſenkäfern. Die rote Waldameiſe iſt beſonders dadurch nützlich, daß ſie ſich mit dem Wegſchaffen ver⸗ weſender Stoffe befaßt. Auch die Weinbergſchnecke genießt einen beſchränkten Schutz, der ſich auf den Zeitraum vom 1. März bis 31. Juni ausdehnt. Für alle genannten Tiere iſt das Fangen und Töten auch ihrer Larven, Puppen uſw. ver⸗ boten. feõge Hetdααον harcten Stuhtuu Senſenmänner Es händelt ſich hier um wirkliche Senſenmänner, 9 von denen das Juni⸗Heft des Aufklärungsblattes „Kampf der Gefahr“ erzählt. Der Bauer(ge⸗n braucht die Senſe für ſein Handwerk, brauchte ſie aber auch als Verteidigungswaffe in den Bauern⸗ kriegen. Es iſt aber auch dem andern Senſen⸗ mann die Rede, der unſer Leben mäht. Leſen Sie dieſen intereſſanten Artikel, der Ihnen viel Lehr⸗ haftes gibt. Aber auch der ab ie Inhalt des Heftes zeigt, wie auf allen Gebieten des Lebens die Schadenverhütung arbeitet. Selbſtverſtändlich fehlt auch nicht die luſtige Seite, auf der der Maler Peter Landhoff die Juni⸗ Freuden aufzeichnet. Und alles Wiſſenswerte koſtet nur 10 Pfennig. Denn für 10 Pfennig iſt das Heft „Kampf der Gefahr“ bei allen. Ortsgruppen der NiSDAP und bei den Sachbearbeitern der RAS zu erhalten. Filmrundſchau Schauburg:„Steputat& Co.“ „Steputat& Co.“ iſt vor allem(nach einem Ro⸗ man von Hellmut Lang) ein oſtpreußiſcher Film mit klingender Sprache und viel Landluft. Die Ge⸗ ſchichte iſt wunderbar eingefädelt vom beſcheiden⸗ ſchuftenden Kartoffelſchlepper, der zurückgeſchickte Lotterieloſe an ſich nimmt, bezahlt, und auf eins ge⸗ winnt... Und nun ſoll er ſie rausgeben, weil der Chef Bind bekommen hat. Da zeigt ſich der recht⸗ haberiſche Eigenſinn, und vor Gericht findet alles ſein gutes Ende. Wie ſollte es anders ſein. Denn alle Rollen ſind richtig verteilt: der bösartig⸗kra⸗ keelende Fouragehändler, die falſche mannstolle Wirtſchafterin, der wackere Dickkopf und das helle liebende Mädchen. Da fehlt keiner. Carl Boeſe hat den Film mit dem ihm eigenen Talent für Lokalkolorit und gemütliche Humorigkeit gedreht. Der kleine Zug mit viel Dampf und Pfiff, der zu Anfang einfährt und zum Schluß wieder da⸗ von, iſt ein ſthönes Bild von der Entlegenheit die⸗ ſes ländlichen Idylls, das wir hier filmiſch von Ferne anleuchten, das ja wohl nicht ohne Geſahr, Klatſch und Teufelei iſt, aber in dem doch die Ge⸗ rechtigkeit obſiegt,— noch dazu in dieſem Falle durch aufgeweckten Sinn der Buben, die überall die Naſe reinſtecken, und von denen ſogar einer angehender Detektiv iſt. Das Ganze eine tüchtige Gemeinſchaftsleiſtung auch der Schauſpieler, von denen keiner beſonders hervorgehoben zu werden braucht, es ſei denn Brauſewetters Dickkopf oder Winterſteins Charakterkopf. Wer Freude hat an oſtpreußiſchem Dialekt, der ganz ſchön durchgehalten wird, und an einer netten ländlichen Geſchichte mit Pferd und Vieh und Kleinſtadt im Hintergrund,— der ſoll hin⸗ gehen. Es iſt ſolide Arbeit. Erich Hunger. 5 Släler, copte/ piannen, flaſchen, und friſche! Mittwoch, 14. Juni 1999 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite /Nummer 264 NSDAb-NMitſeilungen Partelamtlichen Behenntmachungen aamommes S⸗Franenſchaft Erlenhof. 15. Juni, 19,30 Uhr, Kalte⸗Platten⸗Kurſus in L12,6. Hefte Volks⸗ und Hauswirtſchaft ſind bei Frau Drinkmann, Waldhofſtraße 119 obzuholen. Schlachthof. 14. Juni, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend für albe Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Gaſt⸗ haus„Zur Oſtſtadt“, Seckenheimer Straße 126. Haus⸗ gehilfinnen ſind eingeladen. Humboldt. 14. Juni, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend, Hildaſchule. Achtung! Abteilungsleiterinnen für Propaganda. 15. Juni, 16 Uhr, wichtige Beſprechung in L9,7. Verhinderung Vertretung ſchicken. Rheinau. 15. Juni, 20.30 Uhr, Zellen⸗ und Blockfrauen⸗ ſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung im„Bad. Hoſ“. Ab 18 Uhr Markenabrechnung. Schlachthof. 15. Juni treffen ſich die Frauen um 13 Uhr vor der Sunlichtfabrik zur Beſichtigung. Bei Abteilung Jugendgruppe: 36 Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 15. Juni, 20 Uhr, in L 9, 7. 3JG Neckarau⸗Nord. Singen 15. Juni, 20 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend im„Lamm“. Liederbücher mitbringen. 3G Schlachthof. 14. Juni, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der Viehhofſtraße 2. Liederbücher, Schreibzeug und Paßbilder für den Veranſtaltungsringausweis mitbringen. Abt. Singgruppe. 15. Juni, 20.15 Uhr, L9, 7. Papier und Bleiſtift mitbringen. Abt. Muſikgruppe. 15. Juni, 20 Uhr, Probe in.9,7. Standortbeſehl! Sämtliche Gliederungen der§5J neh⸗ men, ſoweit ſie nicht durch die Vorbereitung des Gan⸗ ſportfeſtes beanſprucht werden, au der Schlußkundgebung des Sudetendentſchen Heimatbundes am 14. Juni um 20 Uhr im Nibelungenſaal des Roſengartens teil. BSDM Alle Mädel der Stadt⸗Mädelgruppen, die am Mittwoch, 14. Juni, nicht zur Probe für das Gauſportfeſt auf den Herzogenriedparkplatz beſtellt ſind, treten um 19.30 Uhr in der Roſengartenſtraße an. Deutſche Arbeitsfront Rreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 33—— Propaganda Betr. Leiſtungskampf der Deutſchen Betriebe. Auf Grund der eingeſandten Unterlagen iſt die Werbarng im Einver⸗ nehmen mit dem zuſtändigen Ortsgruppenleiter mit allem Probe in Nachdruck durchzuführen. Ein beſonderes Plakat ſolgt noch im Laufe der Woche. Der Kreispropagandawalter. Berufserziehung und Betriebsführung Heute beginnen im Berufserziehungswerk, 0 4,—-9, nachſtehende Lehrgemeinſchaften: Engliſch für Anfänger: 19 Uhr; Arbeitsgemeinſchaft für Maſchinenſchreiben: 20.30 Uhr. Am Donnerstag, 15. Juni, 20.30 Uhr, beginnt ein neuer Schreibmaſchinenlehrgang für Anfänger. An⸗ meldungen können dort direkt abgegeben werden. Die Lehrgänge Buchführung für Anfänger und Bilanzbuch⸗ halter— Seminar Stufe II, bei Herrn Vetter, fallen infolge Todesfall dieſe Woche aus. Fortſetzung nächſte Woche zu den üblichen Zeiten. Ortswaltungen Waſſerturm. Am Donnerstag, 15. Juni, 20.15 Uhr, fin⸗ det in den Germaniaſälen, 86, 40, eine Schulung ſtatt. Es ſpricht der Kreisſchulungswalter Pg. Bieber. Hierzu haben vollzählig zu erſcheinen: Alle Betriebsobleute, Straßenzel⸗ len⸗ und Straßenblockobleute ſowie der Ortsſtab. Frauenabteilung Neckarau. Am Mittwoch, 14. Juni, um 20 Uhr, Gemein⸗ ſchaftsabend im„Prinz Max“. Kraft durch Freude Reiſen, Wandern, Urlaub Sonderzug am Sonntag, 18. Juni, nach Fürth im Odw. Teilnehmerpreis 1,30 Mark. Abfahrtszeit: Mannheim⸗ Hbf..15 Uhr, Rangierbahnhof.21 Uhr. Seckenheim.26 Uhr, Friedrichsfeld,.45 Uhr, Ladenburg 650 Uhr, Wein⸗ heim.15 Uhr. Abfahrt ab Fürth.10 Uhr, in Mann⸗ heim 23.06 Uhr an. Fahrkarten können ab heute bei allen KöcF⸗Geſchäftsſtellen abgeholt werden. mpferfahrt nach Speyer am Sountag, 18. Juni, nach⸗ mittags. Abfahrt ab Mannheim(Anlegeſt. Köln⸗Düſſel⸗ dorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft) 14.25 Uhr; Rüchkfahrt 20 Uhr. Teilnehmerpreis 90 Pſg. Fahrkarten erhältlich bei den Vorverkaufsſtellen Plankenhof, Waldhofſtraße 8, Völkiſche Bu hhandlung, ZigarrenKiosk Schleicher und Neckarau, Rheingoldſtraße 5. Für folgende Urlaubsfahrten können noch einige An⸗ meldungen angenommen werden: 4. Juli, früh, bis 9. Juli, abends Uß 125 in das Unterinntal, Kaiſergebirge, Kundl, Wörgl, Kirchbichl, Langkampfen, 28 Mark; 6. Juli, früh, bis 12. Juli, abends Uc 228a nach Tirol, Detztal, Oetz, Sautens, Längenfeld, 34 Mark; 6. Juli, früh, bis 12. Juli, abends U 228b an den Bodenſee, Ueberlingen, Unteruhl⸗ dingen, Radolfzell, 27 Mark; 6. Juli, früh, bis 12. Juli, abends Uß 228c, in den Schwarzwald, Wolfach, Schiltach, Hauſach, Schenkenzell, 24 Mark; 6. Juli, früh, bis 12. Juli, abends, U 228d, nach Bregenz, 29 Mark; 2. Juli, früh, bis 27. Juli, abends, Uß Bia nach Tirol, Pitztal, Iſchgl, Pfunds, St. Leonhard, Pians, Prutz, 33,50 Mark; 31. Juli, abends, bis 11. Auguſt, früh, Uc 428, Semmering— Rax, Payerbach— Reichenau, Gloggnitz, 49 Mark; 5. Auguſt, früh, bis 12. Auguſt, abends, Uß 234a, nach Vorarlberg, Bregenzerwald, Götzis, Altach, Hohenems 30 Mark; 5. Auguſt, früh, bis 12. Auguſt, abends, Uc 234b, an den Bodenſee, Ueberlingen, Sipplingen, Ludwigshafen, Radolf⸗ zell, Reichenau, 29 Mark; 8. Auguſt, früh. bis 16. Auguſt, abends, Uc 217a, ins Allgän, Schöllang, Altſtädten, Ofter⸗ ſchwang, 33 Mark; 8. Auguſt, früh, bis 16. Auguſt, früh, U 27b, nach Tirol, Lechtal, Reutte, Lech— Aſchau, Wei⸗ ßenbach, Stanzach, 35 Mark; 11. Auguſt, abends, bis 19. Auguſt, frühh, UF 418b, ins Egerland, Umgebung von Karlsbad, Marienbad, Franzensbad(einſchließlich Omni⸗ busfahrt) 39,50 Mark; 15. Auguſt, früh, bis 22. Auguſt, abends, U§ 218, nach Tirol, Lechtal, Reutte, Lech— Aſchan, Weißenbach, Stanzach, 33,50 Mark; 18. Auguſt, früh, bis 24. Auguſt, abends, UF 236b; au den Bodenſee, Konſtanz, Radolfzell, Markelfingen, 26.50 Mark; 18. Auguſt, früh, bis 24. Auguſt, abends, Uc 266c, in den arzwald, Furtwangen, Vöhrenbach, 25 Mark;. Auguſt, früh, bis 29. Auguſt, abends, Uc 135, nach Tirol, Zillertal, Hippach, Zell a. Ziller, Gerlos, 36,50 Mark; 23. Auguſt, früh, bis 30. Aüguſt, abends, Uc 257a, nach Tirol, Pitztal, Iſchgl, Pfunds, Prutz, St. Leonhard, 36 Mark; 23. Auguſt, früh, bis 30. Auguſt, abends, Uß 297b, an den Bodenſee, Radolf⸗ zell, Konſtanz, 20 Mark; 23. Auguſt, früh, bis 30. Auguſt, abends, Uc 237c, in den Schwarzwald, Schiltach, Schenken⸗ zell, 27,50 Mark; 16. Sept., abends, bis 24. Sept., abends, U 32, Salzkammergut, Traunſee, Wolfgangſee, Lauffen, Bad Iſchl, Ebenſee, St. Wolfgang, Strobl, 38 Mark. Abteilung Feierabend Deutſches Landestheater in Rumäuien. Am Mittwoch, 14. Juni, und Donnerstag, 15. Juni, finden im Muſenſaal des Roſengartens zwei Vorſtellungen„Das Mädel aus dem Kokeltal“ ſtatt. Karten zu.—,.30,.60 und.90 Mark ſind in den Verkaufsſtellen Plankenhof, P 6, und Waldhof⸗ ſtraße 8 erhältlich. Mannheimer Volkschor Nächſte Proben jeweils in der„Liedertafel“, K 2: Mitt⸗ woch, 14. Juni, 20 Uhr, Frauen; Montag, 19. Juni, 19.30 Uhr, Männer; Mittwoch, 21. Juni, 20 Uhr, Frauen; Mon⸗ tag, 26. Juni, 19.30 Uhr, Geſamtprobe; Mittwoch, 28. Juni, 20 Uhr, Geſamtprobe; der für Sonntag, 25. Juni, geplante Ausflug ſällt aus. —— Donnerstag, 15. Juni Allgem. Körperſchule für Männer und Frauen: 19.30 Uhr Herzogenriedplatz(Eichbaumbrauerei): 18 bis 18 bis 19.30 Uhr Stadion(Verein Deutſcher Oelfabriken); 17 bis 18.30 Uhr Stadion(Bayer. Hypothekenbankſ; 10 bis 20.80 Uhr 110er⸗Weg(Ortsgruppe Neu⸗Eichwald); 18.30 bis 20 Uhr Stadion(Kohlenkontor); 17 bis 18.30 Uhr Stadion 39 S e SSeo-n eeee (Mohr und Federhaff); 18.15 bis 20 Uhr Stadion(Ortsgr. Strohmarkt); 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Berk⸗ ſchar 219); 20 bis 21.30 Uhr Fortbildungsſchule(Ortsgruppe Phankenhof); 18 bis 19.30 Uhr Stadion(Gerling⸗Konzern). Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 17 bis 18.30 Uhr Uhlandſchule(Korſettfabrik Felina); 20 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule(ofſener Kurſus); 20 bis 21.30 Uhr Feudenheimſchule(offen); 20 bis 21.30 Uhr Humboldtſchule(offener Kurſus); 20 bis 21.30 Uhr Uhland⸗ ſchule(Hanſa); 18 bis 19.30 Uhr Fortbildungsſchule(Boſch)!; 20 bis 21.30 Uhr Sporthalle am 110er⸗Weg(Neu⸗Eichwald). Kindergymnaſtik: 18 bis 19 Uhr Neu⸗Eichwald loffener Kurſus); 18 bis 19 Uhr Humboldtſchule(offener Kurſus). Schwimmen für Frauen und Männer:.30 bis 28 Uhe Städt. Hallenbad, Halle 3(Gebr. Braun KG). Reiten für Frauen und Männet: 17 bis 18 und 21 bis 23 5⸗Reithalle, Schlachthof offen(Reitinſtitut Soem⸗ mer). Koſtenloſe ſportl. und ſportärztl. Beratungsſtelle: 16.80 bis 17.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgem. Orts⸗ krankenkaſſe, Zimmer 121. Der Kartenvorverkauf für den Boxkampf Schmeling gegen Heuſer in Stuttgart iſt nur noch bis 15. ds. Mts. Karten ſind in den Köcß⸗Vorverkaufsſtellen erhältlich. Nach dieſem Termin können nur noch Vorbeſtellungen angenom⸗ men werden. DSS, BB——————...............8888——— 9* Haupticheittielter und verantwortlich für Politik: Or. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftieiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Car! Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil u. i. V. Geriche: Dr. Frig Hammes.— Sport: Willy Müller.— Südweſideutſche Umſchauz i. V. Richard Schönfelder.— Bilderdienſt: 1. V. C. O. Eiſenbart, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E.§. Schaffet. Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge kemme Gewähr.— Räckſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geitemg Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1,—6. Verantwortlich 8 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſcheſnen gleich⸗ ieitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 000 Ausgabe à Abend äber 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 För Jeden dięfichtige Klinge in det 9 pfg. Klasse STANDARDC OBLAULACK2 XIRADUNN. EE SHlannſeimer Sruuen Viiun Kind und Spiel, Von Marianne 8 Schon in den erſten Lebensmonaten äußert ſich bei jedem Kind der Wunſch, mit Gegenſtänden der nächſten Umgebung und den eigenen Gliedmaßen zu ſpielen. Die unbewußten Anfänge einer denkenden Erfaſſung und Beobachtung beginnen jedoch viel ſpäter, nämlich dann, wenn das Kind nicht mehr auf die Enge des Wirgens angewieſen iſt, ſondern die Umwelt ſelbſtändig erforſchen kann. Zu dieſem Entwicklungszeitpunkt iſt aber das Auffaſſungsver⸗ mögen des Kindes für all die vielen neuen Eindrücke noch zu gering und es kann das, was es ſieht und erfährt, noch nicht ordnend in ſeinem kleinen Hirn faſſen. Auf dieſe Weiſe kommt es zu eigenmächtigen Benennungen oder läßt tote Gegenſtände zu leben⸗ den Weſen werden: die Phantaſie aſſo ſetzt ein, die in dieſem Stadium nichts als Erklärung und Erſatz für Dinge iſt, die noch unverſtanden bleiben. Immer wieder kann beobachtet werden, daß das Kind ſich ſtets im Mittelpunkt ſeiner kleinen Welt ſieht und ſelbſtherrlich— wie ein Schöpfer— das Reich ſeiner Sehnſucht und Weinſche formt. Ja, man könnte faſt ſagen, daß es ihm lieber iſt, die ELBEG Stfürnote mit Weltruf WANα Oοss— Sοα uεN SSNcαει e 8⁰0 Gegenſtände, mit denen es ſpielt und die es um⸗ geben, erſt durch die Phantaſie lebendig zu machen. Nur ſo läßt es ſich erklären, daß Kinder oft das neue und teure Spielzeug unbeachtet laſſen. weil bei derart vollkommenen Gegenſtänden kein Raum mehr für das freie Entwickeln der Phantaſie bleibt. Dazu kommen allerdings noch die zahlreichen Er⸗ mahnungen der Eltern und Erzieher, das neue Ge⸗ ſchenk ja nicht kaputt zu machen, was ein gut Teil der Beſitzerfreude verderben kann. Die kindliche Neugier, das Innere der Spielſachen und das geheimnisvolle Weſen einer Mechanik zu ergründen, erwacht erſt viel ſpäter. Wie viele Erwachſene ſehen darin eine ſchlechte Ver⸗ anlagung, die beſtraft werden muß. Leider vergeſſen ſie dabei, daß ſich hier nur der natürliche und nor⸗ male Forſchungstrieb des Kindes auswirkt, und daß man ſehr leicht die Grenze feſtſtellen kann, wo der Forſchungstrieb aufhört und der Zerſtörungswille einſetzt. Bereits beim Spielen bildet ſich die Eigenart jedes Kindes und auch der Unterſchied zwi⸗ ſcchen Jungen und Mädchen heraus. Bei Mäd⸗ chen dringt bald der mütterliche Inſtinkt hervor, der ſich im Puppenſpiel betätigt. Darin offenbart ſich ſchon ein unbewußter Trieb zum Familienſinn, zur Gemeinſchaft ſchlechthin. Außerdem bildet das Puppenſpielen, das Kochen und Zubereiten von Ge⸗ richten, das Nähen und die Sorge für ein anderes Geſchöpf den natürlichen Uebergang zu den anfangs geringen Pflichten im Haushalt, zu denen die Mut⸗ ter das Kind heranholt. Wenn ſich ͤͤagegen Knaben am Puppenſpiel be⸗ teiligen, wird es von den Eltern oft ſehr ungern geſehen, weil ſie eine Verweichlichung befürchten. Es kommt dabei jedoch nur auf das betreffende Kind und ſeine Veranlagung an; normalen und geſunden Jungen wird ſo etwas beſtimmt niemals ſchaden. Zudem ſind die eigenen Spiele— Eiſenbahn, Auto, Modellbauküſten und was es ſonſt alles gibt und die Spiele mit anderen Kameraden wie Inoͤianer, Sol⸗ daten, Räuber und dergleichen— ſo anziehend, daß ſie immer vorherrſchen werden. Ueberraſchend klar zeigt ſich im Spiel eines Jungen oftmals ſchon ein e beſtimmte Begabung, die ſpäter zu einem Beruf hinführt. Leider betrachten viele Erwachſene das Spielen des Kindes und die eigene Arbeitals Gegenſätze. Der Erwachſene arbei⸗ tet, er ſchafft nützliche Dinge, er darf dabei auch nach Möglichekit nicht geſtört werden. Das Kind aber „ſpielt nur“, das heißt: es vertreibt ſich die Zeit, es ſtiftet dabei keinerlei Nutzen und kann deshalb zu jeder Zeit— etwa um der Mutter ſchnell beim Kauf⸗ mann etwas zu holen— zu einer ſogenannten rich⸗ tigen Arbeit abgerufen werden. Iſt es wirklich ſo? Wer ſpielende Kinder öfter beobachtet, dͤer wird merken, mit welchem Ernſt ſie ſpielen können. Ihnen bedeutet ihr Spiel genau ſo gut Einſatz der Perſönlichkeit wie den Erwachſenen die Arbeit. Wenn Eltern und Erzieher dies ver⸗ ſtehen lernten und manchmal ein paar Minuten Geduld hätten, ehe ſie ein Kind in ſeiner Beſchäf⸗ tigung ſtören, ſo würden ſie ſich viel Aerger und dem Kind manchen Kummer erſparen. Zum Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß es ien allgemeinen beſſer iſt, dem Kind nicht zu zahl⸗ reiche und nicht zu wertvolle Spielſachen zu ſchenken. Es will ja garnicht ſo vielerlei, was daraus hervor⸗ geht, daß es meiſt mit großer Liebe nur an wenigem und an oft erſtaunlich einfachen Dingen hängt. Alle Eltern und Erzieher ſollten von Anfang an darauf achten, daß ſich das Kind allein beſchäf⸗ tigen kann und zum Spielen nicht unbedingt immer einen oder mehrere Partner haben muß. Natürlich Zwei Krankenſchweſtern der Legion Condor Die beiden Schweſtern des Deutſchen Roten Kreuzes Sophie Nienſtedt(rechts) Alexandra Weyer(ks)., waren während des gebiet tätig und wurden jetzt durch den geſchäfts führenden Präſidenten Kreuzes,„/Brigadeführer Dr. und im Kriegs⸗ eutſchen Roten ſpaniſchen Freiheitskrieges des Grawitz, für ihre Verdienſte ausgezeichnet. (Preſſe⸗Hoſſmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Herz⸗As auf der Wade/ den Wau-2uan Geſtern auf der Promenade ſah ich plötzlich, denkt euch das, juſt auf einer Damenwade klein und zierlich ein Herz⸗As! 305 Ei, wie kommt denn, alſo fragte ich verblüfft in mich hinein, klein und zierlich das beſagte As bloß auf ein Damenbein? Ob's der letzte Modeſchrei iſt? Oder ob's bedeuten mag, daß das Herz der Maid noch frei iſt? für der Liebe Flügelſchlag? Leider kann ichs euch nicht ſagen, denn ich hab mich doch geniert, jene Maid direkt zu fragen, man weiß nie, wohin das führt! Und ſo bleibt die Frage offen, ob's Herz⸗As auf einem Strumpf, heißt ein männlich Herze hoffen, oder, ob's bloß Mode⸗Trumpfꝰ Wer kann zünftig Auskunft geben, welche Flagge man hier hißt? Denn man tippt nicht gern daneben, wenn ein Herz im Spiele iſt! iſt es wünſchenswert, auch vom erzieheriſchen Stand⸗ punkt aus, wenn es Kameraden hat und ſich in eine Gemeinſchaft einfügen lernt. Solange ein Kind mit Hingabe ſpielt, iſt es auch geſund. Anzeichen von mangelnder Luſt und Unruhe brauchen jedoch noch lange kein Zeichen von Launenhaftigkeit zu ſein, ſon⸗ dern ſie ſind oft der Auftakt einer kommenden Krankh ei 5 Zwei reizende Wiener Sommerkleider Jeder Sommer überraſcht uns mit neuen Druck⸗ ſtoffen, aber niemals zuvor war die Auswahl an dieſem ſchönſten aller ſommerlichen Geweben ſo mannigfaltig wie in dieſem Jahr. Wir ſehen ſtreng geometriſche Muſter, Streublüten, luſtige Tupfen für den Vormittag, Streifen und Schotten für Sport und Straße, große, märchenhafte Blumen in lebhaf⸗ ter Farbenpracht für Nachmittag und Abend. Mädchenhaft jung und bewegt iſt die Umrißlinie der Nachmittagskleider. Durch ihre verſpielten Ein⸗ zelheiten wirken die Kleider beſonders ſommerlich und anmutig. Wir zeigen hier zwei Modelle von „klaſſiſcher“ Form: 58285 53209 53283 Nachmittagskleid aus bedrucktem Crepon. Tüll er⸗ gibt die Rockblende und die Paſſe mit origineller An⸗ ſatzlinie. Crepon:.25 Meter beim 80 Ztm. Breite, Tüll 1 Meter bei 1 Meter Breite, für Größe 42. Recordſchnitte in Gr. 40, 42 und 44. 59209 Kleid aus karierter Waſchſeide, kurzer, beſchwingter Pliſſeerock. Randblenden im Ton ꝛdes Ledergürtels. Stoffverbrauch.80 Meter bei Größe 46. Record⸗ ſchnitt 42 und 46. Verantwortlich: Maraot Schubert. Mannheim. * Wiener Record-Schnittmuster von Heisterhand sefertist und auf der Büste ausprobiert zu sllen Modellen voträtig bei Buchhandiung Emma Schä kfer, Modejournal- und Schnittmuster-Zentrale. M 7, 24 aamf 26603 Wiener Record-Iiode-Alben und Sdison-Ausgaben fur frühlahr 1939 neu erschienen und vorrstig bei 56 4 —— ——— ——— ——————————— iflamiſcher Kultur iſt. war zerbrochen, der Griff fehlte. haunt erſt bewußt, was Svens Rückkehr 6. Seite/ Nummer 264 Keue Mannleimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 14. Juni 1939 Nxub venö ollue Nnbt — Während die Türkei im Jahre 1925 ſämtliche Derwiſchorden aufgelöſt und verboten hat, finder ſich in Jugoſlawien, wo bekanntlich ſehr viele Mohammedaner leben, noch ein Derwiſchktoſter vor und zwar das berühmteſte Inſtitut dieſer Art auf der ganzen Welt. Es liegt in der Stadt Sklopje, dem ehemaligen türkiſchen Ueſküb, und gehört dem bereits im 12. Jahrhundert gegründeten Orden der Rufaija, deſſen Mitglieder die„heulenden Derwiſche“ genannt werden. Enrico Rizzini. ein bekannter italieniſcher Forſchungsreiſender und Ethnograph, hat vor kurzem Gelegenheit gehabt, das im allge⸗ meinen Fremoen gegenüber ſtreng verſchloſſene Kloſter der Rufaija in Sklopje zu beſuchen. Nun be⸗ richtet er über ſeine Eindrücke von dieſer fremd⸗ artigen, von Frömmigkeit und Leidenſchaft erfüllten Welt, die das letzte europäiſche Ueberbleibſel alter Im ſchwarzen Turban und in bis zu den Füßen reichenden grauſchwarz ge⸗ ſtreiften Hemden empfangen die Mönche, an der Spitze der Scheich des Ordens, den Beſucher. Der Grundgedanke der religiöſen Zeremonie, die die „heulenden Derwiſche“ berühmt gemacht hat, iſt der, daß der Weg zu Allah nicht durch das Gebet allein zurückgelegt werden kann, ſondern daß man ihm am nächſten kommt, wenn man ihn, im übertragenen Sinne,„ſieht“. Zu dieſem Zweck verſetzt ſich der gläubige Derwiſch in eine Art Trancezuſtand,„Ta⸗ rika“ genannt, eine religiöſe Uebung zu der einſt Mohammed ſelbſt dem Heiligen Ali die Anweiſungen gegeben haben ſoll. Rizzini hatte Gelegenheit, der eigenartigen Zeremoine, bei der ſich der Körper der Tanzenden und Heulenden allmählich in eine völlige Unempfindlichkeit gegen Schmerz und Verwundung hineinſteigert, bis ein Zuſtand, den man ſonſt nur bei indiſchen Fakiren vorfindet, erreicht iſt. Zu⸗ nächſt verſammeln ſich die Derwiſche im Betſaal und knien dort, einen Halbkreis bildend, nieder. Der Scheich ſitzt and der Wand, die mit Koranſprüchen bemalt iſt. Er ſelbſt nimmt, ebenſo wie die betei⸗ ligten Muſikanten, an der religiöſen Uebung nicht teil, ſondern leitet ſie nur. Leiſe ſetzt die Muſik ein, während der Scheich den Koran zitiert. Die Der⸗ wiſche antworten und ſchnellen ihre Oberkörper im Rhthmus bald nach links, bald nach rechts. Immer wilder wird die Muſik, immer lauter klingt das Heulen, das ſich allmählich nur noch auf den ver⸗ zückten Ausruf„Allahn“—„Gott iſt groß“— be⸗ ſchränkt. Der Schweiß rinnt in Bächen von den Stirnen der Tanzenden. Dann iſt der große Augen⸗ blick da: der Scheich nimmt von der Wand eine Reihe von ſtählernen Dolchen und Meſſern, die hier auf⸗ gehängt ſind. Er verteilt ſie an die heulenden Der⸗ wiſche, die ſich nun in völliger Ekstaſe befinden, und ſpricht die Worte:„O Allah, du wirſt nicht die Zun⸗ gen bluten laſſen, die dich lobpreiſen!“ Schon hat ſich der erſte Derwiſch zwei Dolche in die rechte und linke Wange geſtoßen— und nicht ein Tröpſchen Blut fließt dabei heraus. Die anderen folgen die⸗ ſem Beiſpiel, während die Muſik die höchſte Laut⸗ ſtärke erreicht. Dann bricht mit einem Ruck der Lärm ab. Die Derwiſche ziehen die Dolche aus ihren Wangen und hängen ſie wieder an die Wand, als häkte ſich nichts ereignet. Still und friedlich leert ſich der Saal. Die Gebetsſtunde iſt vorüber. Die Rufaija⸗Derwiſche genießen im übrigen einen großen Ruf als Heilmagnetiſeure. * —„Madrid ſoll wiederum ein Schmuckſtück unſe⸗ res Landes werden“, hat Bürgermeiſter Alcocer in einem Telegramm an General Franco verſprochen. Viele hundert Arbeiter ſind damit beſchäftigt, die letzten Spuren vergangener Greuel zu löſchen. Das nationale„Großreinemachen“ im wahrſten Sinne des Wortes hat eingeſetzt. Tauſende von Inſchriften , mit bolſchewiſtiſcher Propaganda mußten von Mau⸗ ern und Faſſaden abgekratzt werden. Kein Schorn⸗ ſtein war zu hoch, als daß ihn die Säuberungskolon⸗ nen nicht erreicht hätten, um die Machwerke roter Schmierfinken zu entfernen. Unzählige Barrikaden mußten abgetragen werden, und viele Straßen ſind erſt wieder benützbar geworden, nachdem man die herausgeriſſenen Pflaſterſteine erſetzt hatte. Ueber zwei Jahre lang hat Burgos Weltgeſchichte geatmet, aber nun iſt es nicht eiferſüchtig, daß es die Rolle einer Hauptſtadt der großen Schweſter Madrid über⸗ laſſen muß. Hat doch Burgos, in deſſen Kathedrale einſt Kolumbus nach ſeiner zweiten Amerikafahrt von der ſpaniſchen Königin empfangen wurde, viele ehrwürdige Traditionen zu wahren. In Madrid aber wird geheiratet. In keiner anderen europäi⸗ ſchen Stadt werden gegenwärtig ſo viele Ehen ge⸗ ſchloſſen wie hier. Und das hat ſeine beſonderen Gründe. Zahlreiche Brautpaare hatten ihre Hoch⸗ zeit verſchoben, weil ſie erſt das Ende der Kriegs⸗ wirren abwarten wollten. Viele Brautleute hatte das Schickſal auf irgendeine Weiſe getrennt, man⸗ cher Bräutigam, der in den Kerkern der Roten Tieſverſchneue Berge im Allgäu dnb. Füſſen, 13. Juni. Ein nenerlicher empfindlicher Wetterſturz brachte in der Nacht zum Dienstag ſtarken Schneeſall. Die Berge ſind bis 1200 Meter herunten in ein Winter⸗ kleid gehüllt. Am Dienstag früh wurden im Tal nur 5 Grad über Null gemeſſen. Die Niederſchläge dau⸗ ern an. 300 Hektar Wald vernichtet dnb. Riga, 13. Inni. Ein großer Waldbrand vernichtete nördlich von Riga bei Zarnikau 300 Hektar Wald. An den ſchwie⸗ rigen Löſcharbeiten beteiligten ſich über 1000 Per⸗ ſonen, darunter Militär und zahlreiche Feuerweh⸗ ren. Mehrere von dem Flammenmeer bedrohte Bauernhöfe konnten nur mit großer Mühe gerettet werden. Das Feuer iſt vermutlich durch Unvorſich⸗ tigkeit von Waldarbeitern entſtanden. Furchtbares Verkehrsunglück fordert fünf Todesopfer dub. Belgrad, 14. Inni. Bei Marburg an der Dran ſtürzten von einem mit 55 Perſonen überfüllten Laſt⸗ wagen 20 Perſonen während der Fahrt auf die Straße, weil ein Seitenbrett brach. Unglück⸗ licherweiſe kam in dieſem Augenblick aus der Gegen⸗ richtung ein Perſonenauto, das direkt in den Hauſen der geſtürzten Menſchen hin⸗ einfuhr. Von den zahlreichen Schwerverletzten ſind bis jetzt fünf Perſonen geſtorben. Abſtürzendes Flugzeug ſetzt Munittonslager in Brand EP. London, 12. Inni. Durch den Abſturz eines Flugzeuges bei Thorn⸗ wood lin der Nähe von Epping in der Graſſchaft Eſſex) explodierte ein Munitionslager der engliſchen Talmud wunſchgemäß eingebunden. ſchmachtete, hatte erſt jetzt ein glückliches Wieder⸗ ſehen mit ſeiner Erwählten feiern können. Aber nun wird alles gutgemacht, und in allen Kirchen von Madrid finden täglich Maſſentrauungen ſtatt. Hinzu geſellt ſich, daß mehr als 30 000 Trauungen, die während der roten Machthaberſchaft in Madrid eingegangen wurden— man hatte ſie unter völligem Verzicht kirchlicher Zeremonien nach ſowjetruſſiſchem Muſter vollzogen— wiederholt werden, da ſie nicht den Auffaſſungen des nationalen Spaniens von der Heiligkeit der Ehe entſprachen. Paare, die längſt zu⸗ einander gehören, erhalten nunmehr auch den Segen der Kirche für ihren Bund. * — In die auſtraliſche Simpſon⸗Müſte iſt ſoeben unter Leitung von Dr. Cecil Madigan eine wiſſen⸗ ſchäftliche Expedition aufgebrochen. In dieſem auf 400 Kilometer waſſerloſen Wlüſtengebiet, das in Süd⸗ auſtralien liegt, kam im Jahre 1848 der deutſche Na⸗ turſorſcher Ludwig Leichhardt um, der die erſte Durchquerung des auſtraliſchen Erdteils verſucht hatte. Im vergangenen Auguſt wurden in einem Teil der Simpſon⸗Weiſte die Skelette von acht Män⸗ nern gefunden, wahrſcheinlich die Ueberreſte der Leich⸗ hardt⸗Expedition, nach der alle Suchanſtrengungen jahrzehntelang vergeblich geblieben waren. Dr. Madigans Forſchungsreiſe dient wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen darüber, ob ſich die Wüſte zurück⸗ zieht oder ausdehnt. Ferner ſoll nach Spuren einer untergegangenen Tierwelt geforſcht werden, nament⸗ lich nach dem Diprotodon, dem Rieſenkänguruh, und Luſtwaffe. Nähere Angaben über die Ausmaße der Exvploſion ſind vom Luftfahrtminiſterium noch nicht veröfſentlicht worden.— Bei der abgeſtürzten Ma⸗ ſchine handelt es ſich um ein Militärflugzeng, deſſen Pilot zwar überaus ſchwere Verletzungen davontrug, jedoch mit dem Leben davonkam. Grubenunglück auf Zeche Erin“ Sechs Tote dnb Caſtrop⸗Rauxel, 13. Inni. Auf der Zeche„Erin“ in Caſtrop⸗Rauxel ſind am Montagabend in der zweiten weſtlichen Ab⸗ teilung im Flöz„Dickebank“ durch Zubruchgehen eines Streibteils von etwa 20 Metern ein Stei⸗ ger und fünf Bergknappen verſchüttet worden. Die Verſchütteten haben nur noch tot ge⸗ borgen werden können. Der Rabbiner als Rauſchgifiſchmuggler Heroin im Talmudeinband dnb Paris, 13. Juni. Vor der 10. Strafkammer erſchienen am Dienstagnachmittag der Rabbiner aus Brooklyn Jſaak Leifer, der Buchbinder Abel Kan⸗ torowicz und ein Wäſchereiarbeiter Gott⸗ diene, die alle wegen Rauſchgiftſchmug⸗ gels zur Rechenſchaft gezogen werden. Der Rabbiner und Gottdiene wurden am 18. Juli 1938 in einer Pariſer Kraftdroſchke verhaftet. Man fand bei ihnen 21 Bände des Tal⸗ mud, in deren Ein banddecken Päckchen mit Heroin verſteckt waren. Eine Hausſuchung bei dem Buchbinder Abel Kantorowicz gab, daß Leifer ihn beauftragt hatte, eine Reihe von Exemplaren des Talmud beſonders einzubinden. Jedem Buch ſollte ein Päckchen mit Erde aus Jeruſalem beigefügt werden. Der Buchbinder, der angibt, in gutem Glauben ge⸗ handelt zu haben, hat im ganzen 189 Exemplare des In der Wöh⸗ einer wahrſcheinlich ehemals in Auſtralien behei⸗ mateten Krokodilart. Die Forſchungsgeſellſchaft be⸗ ſteht aus einem Geologen, einem Biologen, einem Botaniker, einem Bodenſpezialiſten, einem Funker und einem Photographen. Um die waſſerloſe Wüſte zu durchqueren, wird ſich die Expedition der Hilfe von ſiebzehn Kamelen bedienen. * — Auf dem Landungsſteg des Seine⸗Queis am Pont Alexander III. ſpielte ſich an einem der Letz⸗ ten Tage ein hiſtoriſches Schauſpiel ab. König Lud⸗ wig der XVIII. hatte auf dem Landungsſteg mit ſeinem ganzen Hofe Platz genommen und warteie geſpannt auf das Erſcheinen der„Eliſe“. Als die „Eliſe“ erſchien, begrüßten der König und ſein Hof mit allen Zeichen größter Freude die„Eliſe“. Die „Eliſe“, die am 25. Mai 1939 am Seine⸗Quai an⸗ legte, war die getreue Nachbildung jenes Schiſſes, das am 29. März 1816 an der gleichen Stelle anlegte nach einer abenteuerlichen Fahrt, die gleichzeitig eine hiſtoriſche Tat war. Jene„Eliſe“ hatte nämlich im Jahre 1816 als erſtes Dampfſchiff von London kommend den Kanal überquert und war die Seine hinauf bis nach Paris gefahren. Das Abenteuer wäre beinahe ſchlecht ausgegangen. Mitten im Ka⸗ nal erhob ſich ein für die damaligen Verhältniſſe ſtarker Sturm, den die kleine„Eliſe“ nur durch den Mut und die Kaltblütigkeit ihres Kapitäns, des Franzoſen Andriel, überſtand. Als die Wellen am höchſten gingen und die Raoͤſchaufeln unter dem Druck der Wiiſſermaſſen abgeriſſen zu werden droh⸗ ten, da meuterte die aus Franzoſen zuſammen⸗ geſetzte Beſatzung und wollte das zwanzig Meter lange Schiff ſeinem Schickſal überlaſſen. Der Ka⸗ pitän zog ſeine Rieſenpiſtole, aber auch dies hätte auf die Dauer wohl nichts genützt, wenn der Sturm ſich nicht gelegt hätte und ſo nicht nur die Wellen, ſondern auch die Gemüter der Matroſen beruhigt wurden. Die Fahrt endete dann ohne weiteren Zwi⸗ ſchenfall. Zur Erinnerung an dieſe erſte Kanalfahrt eines Dampfers wurde den Pariſern aus Anlaß der Außenhandelswoche das oben beſchriebene Schauſpiel geboten. nung des Rabbiners fand man die Vordrucke zum Verſand nach Amerika. Der Wäſchereiarbeiter, der mit dem Verſand be⸗ auftragt worden war, behauptet ebenfalls, gutgläu⸗ big geweſen zu ſein. Er gübt aber zu, daß er beim Oeffnen eines der Päckchen, die Erde aus Jeruſalem enthalten ſollten, feſtgeſtellt habe, daß ſie ein wei⸗ ßes Pulver bargen. Der Rabbiner gibt an, daß er im Auftrage eines gewiſſen Jacob gehandelt habe, von dem er auch die Anſchrift des Buchbinders er⸗ halten haben will. Erkundigungen in Amerika haben ergeben, daß Leifer dort über ein Bankkonto von über 64000 Dollar verfügt, und ein bekannter Rauſchgifthändler iſt. Seine Frau, die im November vorigen Jahres in Neuyork verhaftet wurde, wird ebenfalls wegen Rauſchgifthandels ge⸗ richtlich verfolgt werden. Der Verteidiger Iſaak Leifers iſt der berüchtigte Anwalt der jüdiſchen Welt⸗ liga de More⸗Giafferi. Füdiſche Kapitalſchieberbande in Fialien geſaßt Sechs Millionen Lire verſchoben dnb Mailand, 14. Juni Die italieniſche Deviſenpolizei iſt einer großen jüdiſchen Kapitalfluchtaffäre auf Spur gekommen. Der Vertreter jüdiſcher Pelzhänd⸗ ler, Samuel Monoſon, wurde der Derviſenſchie⸗ bung im Betrage von insgeſamt 6Millionen Lire überführt. Er iſt mit einem falſchen Paß nach Paris geflohen. Bei ſeinen Schiebungen wurde Monoſon von einem polniſchen Juden unterſtützt, der noch in Mailand gefaßt werden konnte. Die italieniſche Polizei beſchlagnahmte bei den jüdiſchen Pelzhändlern in Mailand Vermögenswerte im Be⸗ trage von 5 Millionen Lire. Die Unterſuchung dauert an. — — 13 ROMAN voN HANS HEISE In der Tür zur Herdſtube, die weit offen war, blieb ſie wie angewurzelt ſtehen. Spen ſtand in⸗ mitten eines wüſten Durcheinanders. Er hatte hier, wo er aus irgendeinem Grund vermutete, daß ſie das Geld verſteckt hielt, alles durchſucht und durch⸗ wühlt. Aber er hatte nichts gefunden, konnte auch gar nichts finden, da das, was er ſuchte, nicht hier war. Schließlich hatte er es aufgegeben. Er be⸗ merkte Gürie nicht gleich. Er hatte ſich ſoeben ge⸗ waſchen, ſtand in der verbeulten, zerſchliſſenen Hoſe und den löcherigen Socken da— die Stieſel hatte er nicht angezogen, weil ſie noch zu feucht waren— und wollte ſich gerade raſieren. Bei ſeiner Suche hatte er ein altes Raſiermeſſer gefunden. Das Meſſer Sven hatte ſich ſchon eingeſeift, ſein nackter Oberkörper bewegte ſich gleichmäßig auf und ab, während er an ſeinem leder⸗ nen Leibgurt, den er an einer Schranktür befeſtigt hatte, ſorgfältig das Meſſer abſtrich. Auf dem Tiſch ſtand eine Rumflaſche, in der noch ein Reſt geweſen war— er hatte ihn ausgetrunken—. daneben lag ein Brotmeſſer und der angeſchnittene Hochzeits⸗ kuchen. Er hatte große Stücke davon gegeſſen. Mein Gott, der Kuchen! durchfuhr es Gürie. „Aber— aber was machſt du denn?“ ſchrie ſie auf. — raſiere mich. Bin doch kein Schwein! Haſt du den Whisky?“ Als würde ihr nun über⸗ bedeutete, ſtürzte ſie an ihm vorbei in ihr Schlafzimmer, kam nach Sekunden zurück. „Da— dal“ rief ſie. Mit zitternden, fliegenden Händen bielt ſie ihm ein großes gelbes Kuvert hin, das, wie er ſofort ſah, einmal geöffnet und dann wieder zugeklebt war. „Alles?“ fragte er. Sie nickte. Dann ſchlug ſie die Hände vor das Ge⸗ ſicht, ſank auf einen Stuhl und weinte. Sven ſteckte das Geld gleichmütig in die Hoſentaſche. Gedanken⸗ los griff er nach einem Stück Kuchen, ſchob es in den Mund und kaute ſchmatzend. Gürie ſprang auf, riß Sie antwortete nicht. lief damit zur Dann begann Sven ließ ſich nicht ſtören. Die beiden Männer können jeden Augenblick zurückkom⸗ den Reſt des Kuchens vom Tiſch, Speiſekammer und ſchloß ihn weg. ſie ſchnell aufzuräumen. „Bitte, Spen, geh doch wieder⸗ nach oben! men. Es iſt doch gleich zwölf. Da werden ſie eſſen wollen“, rief ſie flehend. „Schon gut“, brummte er. Er trocknete ſich das Geſicht ab.„Wo iſt der Whisky?“ „Hier!“ 6 „Du haſt ja zwei Flaſchen? Das nenne ich eine vernünftige Frau!“ ſagte er anerkennend. Gürie ſah, wie er ſich auch die zweite Flaſche, die ſie für Ohle gekauft hatte, unter den Arm klemmte. Mit leicht ſchwankendem Seemannsgang ging er nach oben. * Gegen ein Uhr kamen Güries Matroſen zum Mittageſſen. Sie hatten Eckmann unterwegs getrof⸗ ſen. Auch ihnen gegenüber hatte er behauptet, ſich für den Vormittag mit ihnen verabredet zu haben, aber ſie wußten ſo wenig davon wie Gürie. Es müſſe wohl ein Irrtum oder ein Mißverſtändnis ſein, meinten ſie, nicht weiter wichtig. Uebrigens wollten ſie gleich nach dem Eſſen wieder fortgehen, um mit einigen Kameraden auf dem Inſelberg, wie der felſige Hügel, der ſich mitten auf Nyſtrand erhob, genannt wurde, zu ſteigen. Von dort. ſo hatten ſie gehört, könne man ſehr deutlich die Klippe ſehen, an der die alte„Skane“ geſcheitert war: ſie waren neugierig, ob ſie noch etwas von dem Wrack entdek⸗ ken würden. Gürie mußte ſich zuſammennehmen. um ihre Freude nicht offen zu zeigen. Zwar ſchlief Spen augenblicklich ganz feſt, das wußte ſie, denn ſie hatte ihm Eſſen hinaufgetragen, aber es war natürlich nicht anzunehmen, daß er bis zum Abend ſchlafen würde. Eine Flaſche Whisky hatte er bereits zur Hälfte ausgetrunken, ſie ſtand am Kopfende ſeines Lagers, ſozuſagen griffbereit; ſowie er aufwachte, würde er wieder trinken, vielleicht auiſtehen, hin und her gehen. Der Sturm wurde non Stunde zu Stunde ſchwächer, das Lärmen in der Luft, das Rüt⸗ teln und Klappern der Fenſterläden ließ nach, und man würde in der Stube hören, wenn auf dem Bo⸗ den jemand ging. Durch den Sturm ſei am Dache etwas beſchädigt, und ein Mann aus dem Dorfe bringe es wieder in Ordnung, wollte Gürie dann ſagen, aber wenn die Matroſen bis zum Abend blie⸗ ben und ſie alſo nicht fortkonnte, würde beſtimmt Ohle kommen. Ihm konnte ſie dieſen Schwindel unmöglich erzählen. Er würde nicht nur verwundert ſein, daß ſie ihm am Morgen nichts Havon geſagt hatte, ſondern auch wiſſen wollen, wer denn die Aus⸗ beſſerung mache, und alles würde herauskommen. Es war wirklich ein Glück, daß die beiden aleich wieder gehen wollten, ihre Anweſenheit machte alles nur noch ſchwieriger. Nun würde ſie nach dem Eſſen hinüberlaufen zu Ohle und ſeiner Mutter und mit ihnen Kaffee trinken. Und das Wichtigſte war, daß das Wetter beſſer wurde. Spen konnte dann in der Nacht fahren! Gürie war während des ganzen Nachmittags, den ſie, wie ſie es ſich gedacht hatte, bei Ohle im Haus verbrachte, verhältnismäßig ruhig. Sie zeigte weder Zerſtreutheit noch ein verändertes oder gar bedrücktes Weſen. Sie hatte ſich noch einmal über⸗ legt, daß Sven, der ſich doch nun am Ziel ſeiner »Wünſche ſah, ſich ganz beſtimmt zuſammennehmen, ja, ſich hüten würde, denn das Geld nützte ihm nichts, wenn er entdeckt wurde. Morgen war er fort! Und der unheimliche Spuk der letzten Nacht löſte ſich auf in ein Nichts. Ohle war in der gleichen übermütigen Stim⸗ mung wie am Morgen. Das erleichterte Gürie, Sven zeitweilig zu vergeſſen. Sie aß mit der Fa⸗ milie zu Abend, dann begleitete ſie Ohle zu Sigge Lundegrens Gaſthaus. Die Dunkelheit war hereingebrochen. Die kurze Küſte entlang ſtand zwiſchen den im Wind rauſchen⸗ den Bäumen die Lichterkette in öͤen Fenſtern der Häuſer, weich und anheimelnd, während draußen auf dem Meer der kreidige, grelle Scheinwerferſtrahl dͤes Leuchtturms wieder lautlos kreiſte. „Eine Woche hat der alte Fagrell noch“, ſagte Ohle.„Dann ziehen wir dort ein. Vierzig Jahre ſitzt er dort draußen. Es muß doch ein eigenartiges Gefühl für ihn ſein, wenn er jetzt in Penſion gehr und zur Inſel zurückkehrt.“ „Vierzig Jahre! Man kann es ſich nicht vor⸗ ſtellen“, ſagte Gürie leiſe. Sie wünſchte in dieſem Augenblick, Spen wäre ſchon fort oder nie zurückgekommen und ſie ſäße be⸗ reits mit Ohle in dem Boot, daß ſie zum Leucht⸗ turm hinausbrächte. Draußen gab es keine Unruhe, keine Menſchen, die etwas von ihr wollten, es gab nur noch ſie beide. Sie fühlte, wie ihre Augen feucht wurden, ſie mußte ſich zuſammennehmen. um nicht plötzlich in lautes Weinen auszubrechen. Schon ſay ſie zwiſchen den Bäumen die breiten, erleuchteten Fenſter des Gaſthauſes, von denen eins geöffnet war, die dunklen Stimmen der Männer hallten herüber; einmal gab es ein lautes polterndes Ge⸗ lächter, dͤann war es ſtill, und ſie hörte wieder nur das Meer rauſchen, Ohles ſchwere Schritte, ihre leichten dazwiſchen und den Wind in den Bäumen. Gleich waren ſie dort, er würde hineingehen, forr ſein, ſie allein laſſen, und ſie mußte zurück in das Haus, in dem Sven ſaß. Heimlich ballte ſie die Fauſt, drückte die Nägel in den Handballen. Es mußte ſein, ſie mußte es zu Ende bringen, ihm noch einmal gegenüberzutreten, ſo ſchwer es auch war. Jetzt, da ſie ihm das Geld gegeben hatte, erſchien es ihr faſt noch unerträglicher, ihn zu ſehen, ihn ſprechen zu müſſen; ihr aus Angſt und Verachtung gemiſchter Haß ſteigerte ſich zu einem Gefühl körperlichen Widerwillens, wenn ſie nur an ihn dachte. Sie hörten Stimmen und Schritte hinter ſich, dann ein Rufen. Sören und Rune Mellhammar, die gleichfalls zu Lundegren wollten, holten ſie ein, und ſie gingen das letzte Stück Weges zu vieren. Ohle und die beiden Mellhammars waren von der etwas zerſtreuten, lauten und erwartungsvollen Fröhlichkeit von Männern, die ſich zu einem Feſt begeben, bei dem dag Trinken nichts koſtet und bei dem man unter ſeinesgleichen ſein wird. Gürie war nun der Sorge überhoben, Unbefangenheit und Ge⸗ ſprächigkeit vorzutäuſchen; es hätte ihr Mühe ge⸗ macht, zu heucheln, In der Dunkelheit ſah niemand ihr Geſicht. Die vier bildeten eine Kette, gingen Arm in Arm, Gürie und Ohle in der Mitte. Hin und wieder blendete ſie der ſauſende Scheinwerferſtrahl, ließ ihre Geſichter für den Bruchteil einer Sekunde aufleuchten, warf ohne Uebergänge helle Flächen neben tiefe Schatten, ſchoß faſt im gleichen Augen⸗ blick von ihnen fort, hinaus in den mächtigen geſtalt⸗ loſen Raum der Nacht. (Fortſetzung folgt) ARönprx. 5 —— vorteilhaff bei i 11 „89220 1a———— er — S— 1222—— ——— ———— 2„ 9992„„ 2„ 89 2 22 S* 2829092322„ — 29222 9 2—S—„63. —— S2=—282382. 98 2295• 2 683— E Mittwoch, 14. Funi 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite? Nummer 264 17 Tiere erhalten 22 Preiſe * Karlsruhe, 13. Juni. Auf der nunmehr zum Abſchluß gekommenen 5. Reichsnährſtandsausſtellung in Leipzig haben auch die badiſchen Schweinezüchter ihre Leiſtun⸗ gen im Wettbewerb unter Beweis geſtellt. Der Typ und die Leiſtung des in Baden gezüchteten veredel⸗ ten deutſchen Landſchweines wurde vom Reichsver⸗ band Deutſcher Schweinezüchter als richtunggebend für die Arbeiten in anderen Verbänden bezeichnet. Denn die von den organiſierten Züchtern Badens gezeigten Tierer boten eine ausgezeichnete Vereini⸗ gung von guten Körperſormen mit beachtlichen Dauerleiſtungen. Im deutſchen Schweineleiſtungs⸗ buch, in welchem diejenigen Tiere zuſammengefaßt wurden, welche hinſichtlich Zuchtleiſtung und Maſt⸗ fähigkeit zur Prüfung kamen, ſtellt Baden von ins⸗ geſamt 190 Sauen und 20 Ebern allein 60 Sauen und 12 Eber. 7 badiſche Züchter hatten in Leipzig 17 Tiere in den Wettbewerb mit 271 Schweinen des deutſchen veredelten Lanoͤſchweines geſtellt. Dabei konnten ſie 22 Preiſe erringen, darunter auch den vom badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler geſtifteten Ehrenpreis und 2 weitere Ehrenpreiſe. Außer dieſen entſiel ein la⸗Preis auf ein Tier des Bauern Friedrich Frank. Frankenhof, je ein J. Preis auf ein Tier der Schweinezucht der Landwirtſchaftsſchule Hochburg, der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch und der Ge⸗ fangenenanſtalt Bruchſal. Zudem kamen noch acht ., ein., fünf 4. Preiſe und eine Anerkennung an die Badener. Das iſt ein Erfolg, der zu den ſchön⸗ ſten Ausſichten für die Zukunft berechtigt. Blick auf Ludwigshafen dr. h. Ludwigshafen, 13. Juni. Dem glanzvollen Auftakt am Samstagabend mit dem gutbeſuchten Feſtkonzert ſolgten am zweiten Tage des Volksmuſikfeſtes Wertungsſpiele verſchie⸗ dener Fachgruppen im großen Saale des Städtiſchen Geſellſchaftshauſes und des Bürgerbräus, Stand⸗ konzerte auf verſchiedenen Plätzen der Stadt und im Hindenburgpark, die Arbeitstagung des Reichsver⸗ bandes für Volksmuſik in der Reichsmuſikkammer und weitere Konzerte im Hindenburgpark. Die Wertungsſpiele wickelten ſich jeweils vor einem Wertungsgericht ab, daß ſich an einem langen Tiſch vor der Rückwand des Saales niedergelaſſen hatte. Es ſetzte ſich im Städtiſchen Geſellſchaftshaus bei der Prüfung der Handharmonika⸗Orcheſter und der Blaskapellen zu⸗ ſammen aus dem Gaufachberater der Reichsmuſik⸗ kammer Wette, der auch Gau⸗Muſikbeauſtragter der NSDaAp und Gebiets⸗Muſikreferent der HJ iſt, aus dem Fachſchaftsleiter für Volksmuſik Galle (Kaiſerslautern) und Studienaſſeſſor Wagner (Neuſtadt a. d. Weinſtr.). Bewertet wurden mit Prädikaten die Dynamik, die Phraſierung, die Ton⸗ reinheit, die Klangſchönheit, die künſtleriſche Dar⸗ ſtellung. Die Handharmonika⸗Orcheſter, die großen⸗ teils aug Kindern ſich zuſammenſetzen, die mit tod⸗ ernſten Geſichtern in den Wettbewerb hineinſtiegen, hatten freie Wahl im Rahmen der ihnen zutgeſtellten Liſte einwandfreier inſtrumentgerechter Kompoſitiv⸗ nen. Auffallend viele bevorzugten zum Vortrag die „Deutſchen Tänze“ von Mahr. Hinterher wurden die Dirigenten von den Wertungsrichtern zu, kur⸗ zer Kritik zuſammengebeten. Anerkannt wurde, im Vergleich zum Vorjahre erfreuliche Fortſchritte zu bemerken waren, namentlich in dynamiſcher Hinſicht. Angeregt wurde, durch flei⸗ ßiges Proben die Phraſierung noch mehr zu ver⸗ einern. Zum Wertungsſpiel der Blasmuſik traten nur zwei Wettbewerber an. Die Werkkapelle von Boppe& Reuther Gmbs. in Mannheim⸗Walöhof trug in Stärke von 22 Mann unter Leitung von Schneider die Burgmuſik von Hermann Grabner vor. Bewußt beſchränkt der Tondichter hier die Aus⸗ drucksmittel, indem er von der üblichen ſinfoniſchen Beſetzung des Werkes abſieht und damit auch den kleinen Kapellen die Wiedergabe ſolcher Muſik er⸗ möglicht. Die einfache Grundbeſetzung bedingt natür⸗ lich auch einen veränderten Stil. Grabner zerglie⸗ dert die leicht verſtändliche Kompoſition in Marſch, Lied und Tanz. Die Werkſcharkapelle der JG Farben Ludwigshafen, wiederholte un⸗ ter Wilhelm Funks Stabführung Grabners Fir⸗ lefeivariationen vom Abend zuvor. Im großen Saale des Bürgerbräus ſtellten ſich dem Wertungsgericht(Geiſel aus Saarbrücken, Dr. Hirſchmann aus Pirmaſens und Studien⸗ aſſeſſor Dreßler, Bezirksleiter in Neunkirchen) zwei Vereine für Zupfinſtrumente und zwei Ban⸗ doneon⸗Orcheſter.(Bei der Bewertuna der Balg⸗ inſtrumentalmuſik trat Korter an Stelle Geiſels.) Auch hier erklangen einmal Mahrs„Deutſche Tänze“ und zwar in der Unterſtufe, geſpielt vom Ban⸗ doneon⸗Orcheſter Mundenheim, beſetzt mit neun Sypielern, darunter vier Streichern und einem Schlagzeuger. Unterdeſſen hatte man Stühle und Notenpulte auf dem Bismarckplatz und auf anderen Plätzen der Stadt aufgebaut. Es begannen fröhliche Stan d⸗ konzerte der Volksmuſikanten, um die ſich im Handumdrehen zahlreiche intereſſiert lauſchende Sonntagsſpaziergänger gruppierten. Die Arbeitstagung im Bürgerbrän bracht, u. a. grundlegende Darlegungen des Land⸗ muſik“ fleißig ſtudiert werde. Volksmuſik in die Hand nehmen. Badens Viehzucht vorbildlich Großer Erſolg der Schweinezüchter Die Schafzucht voran! Auf der 5. Reichsnährſtandsausſtellung ſtand auch die badiſche Schafzucht in ſcharfer Konkurrenz mit den großen ſüddeutſchen Schafzuchtverbänden, denn jeder Verband war verpflichtet, eine Landesſamm⸗ lung, beſtehend aus drei Altböcken, drei Jungböcken, drei Mutterſchafen und drei Jährlingsſchafen, aus⸗ zuſtellen. In der Klaſſe der Altböcke errang Baden einen 1. Preis und den Ehrenpreis des würt⸗ tembergiſchen Wirtſchaftsminiſters für den Bock des Landwirts Wilhelm Maurath, Schafhof. Einen 2. Preis erhielt der Altbock aus der Schafzucht des Landwirts Dr. Mattes in Stockach. In der Klaſſe der Jungböcke erhielt der Schafzüchter Hans Bechler, Malſch, für einen Jungbock den 1. Preis und derjenige des Schafzüchters Dr. Mattes, Stockach, einen 2. Preis. Einen Ila⸗Preis in der Gruppe Mutter⸗ ſchafe erhielt wieder ein Tier des Schafzüchters Bechler, Malſch. Unter den Jährlingsſchafen wurden mit 2. Preiſen Tiere aus der Schafzucht der Staöt Bruchſal und des Züchters Bechler, Malſch, ausgezeichnet. Die Landesſammlung des Bad. Schaf⸗ züchterverbandes erhielt einen 2. Preis. Erſtmals wurde in dieſem Jahr ein Wollwett⸗ bewerb durchgeführt, in dem die badiſche Schaf⸗ gücht ausgezeichnet abſchnitt. Der Verband er⸗ hielt einen Ia⸗Wollpreis und den Ehrenpreis der Reichswollverwertung. Den Siegerpreis des Woll⸗ wettbewerbs bekam ein Jungbock des Schafzüchters Bechler, Malſch. Dieſe Erfolge der badiſchen Schafzucht werden ſowohl den Verband als auch ſeine Züchter dazu an⸗ ſpornen, den beſchrittenen Weg weiter zu gehen, zu⸗ mal die badiſche Schafzucht die Anſorderungen im Vierjahresplan bereits erfüllt hat. Im Rahmen des Volksmuſikfeſtes Arbeitstagung, Wertungsſpiele und Stanokonzerte ſchaftsleiters Dr. Feiler⸗Ludwigshafen a. Rh. Als Aufgaben der Bezirkstagungen nannte er u. a. Programmgeſtaltung, Nachwuchspflege u. oͤgl. Er ſetzte ſich dafür ein, daß bei den Volksmuſikfeſten keinesfalls zu ſchwere Werke gewählt würden, und daß die ausgezeichnete Fachzeitſchrift„Die Volks⸗ Eingehend beſaßte ſich Dr. Feiler mit der Schulung der Dirigenten und der Nachwuchsfrage. Der Komponiſt und Landesfachbera⸗ ter Wette betonte mit Recht, daß die Volksmuſik ſteht und fällt mit den Männern, die fachlich die An die Stelle des früheren„Privatmuſiklehrers“ tritt heute der„Mu⸗ ſikerzieher“; er muß auch eine kleine Kapelle leiten, ein Enſemble zuſammenſtellen, einen Chor dirigieren können u. dͤgl. Unſere in der HJ organiſierte Ju⸗ gend ſtellt an den Muſikerzieher nicht geringe An⸗ ſprüche. So verſucht man, die meiſt älteren Muſik⸗ lehrer auf die ganz neuen Aufgaben umzuſtellen. Gerade im Gau Saarpfalz haben ſich Reichsmuſik⸗ kammer, Feierabendwerk und Volksbildungswerk ſo⸗ wie HJ gut zuſammengefunden in dem, was wer⸗ den ſoll. Dr. Hirſchmann, der als Leiter der Muſik⸗ ſchule für Jugend und Volk in Pirmaſens ſprach, behandelte tiefſchürfend die Nachwuchsfragen. Der Pimpf geht zum Fanfaren⸗, Spielmannszug, zur Singſchar, oder zum Muſikzug und zum Streich⸗ orcheſter. Er muſiziert, ſingt und ſpielt zur politi⸗ ſchen Feier(Sonnenwende, Frühling, 1. Mai, 9. November, 20. April uſw.). Darauf muß man ſich umſtellen, wenn die Volksmuſikanten, völkiſch ge⸗ ſehen, nicht im„luftleeren Raum“ ſtehen bleiben wollen. Im Schlußwort ſtellte Dr. Feiler feſt, daß es recht aufſchlußreich war, die Probleme der Volks⸗ muſik beleuchtet zu ſehen, vom Standpunkt des Landſchaftsleiters, des Muſikerziehers und der Hg. Dr. Feiler verſprach engſte Zuſammenarbeit. Dann verteilte er die Wertungsſpiel⸗Urkunden unter ſtar⸗ kem Beifall: Werkkapelle Bopp u. Reuther, Werkſcharkapelle JG. Farben beide Ober⸗ ſtufe, Handharmonikaklub Nord Ludwigshafen, Zi⸗ therverein 1914 Ludwigshafen, beide Mittelſtufe, Bandoneon⸗Orcheſter Mundenheim, Unterſtufe, Hand⸗ harmonikaklub Oppau, Mittelſtufe„mit außerordent⸗ lichem Erfolg“; Bandoneonverein 1924 Ludwigs⸗ hafen, Oberſtufe, Handharmonikaklub Rheingold Ludwigshafen, Unterſtufe, Mandolinen⸗ und Lauten⸗ ſpieler-Bereinigung Ludwigshafen, Unterſtufe, Hand⸗ harmonikaklub Oggersheim, Mittelſtufe, Hand⸗ harmonikaklub Rheingold Käfertal, Mittelſtufe, Handharmonika⸗Spielring Frankenthal, Unterſtufe,„mit großem Erfolg“; 1. Handharm. Mundenheim, Handharmonikaklub Altrip, Hand⸗ harmonikaklub Frieſenheim, alle Mittelſtufe,„mit Erfolg“. Bezirksleiter Karl Bouquet fügte noch an, daß ſich erfreulich viele Wettbewerber beteiligt hät⸗ ten, und daß ſich die Leiſtungen nach den Angaben der Wertungsrichter geſteigert hätten. Er hoffe, daß ſich künftig noch mehr Vereine beteiligen. Die Ta⸗ Nuu uu Niſnoulzin oyun Blick auf die Spargelſiadt * Schwetzingen, 13. Juni. Zuſammenſtoß. Am Sonntagabend fuhr an der Kreuzung Kurfürſtenſtraße— Schillerſtraße Motorrad auf ein Lieferdreirad. Der Motorrad⸗ fahrer zog ſich Verletzungen zu und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt. Soldatenfeſt. Die 4. Kompanie des Panzerregi⸗ ments lud ihre Freunde in das Schützenhaus im Ketſcher Wald ein. Das kameraoſchaftliche Beiſam⸗ menſein alter und junger Soldaten verlief in fröh⸗ lichſter Stimmung. Leichtathletiſcher Wettkampf. Bei dem leicht⸗ athletiſchen Wettkampf zwiſchen dem Sportver⸗ ein Schwetzingen und der Turngemeinde Plankſtadt ſiegte Schwetzingen mit 71:59 Punkten. Von den 12 Uebungen konnte Schwetzingen acht für ſich entſcheiden. Wiederum bewährte ſich die Mit⸗ wirkung der Soldaten vom Panzerregiment. Lau⸗ terbach, der dieſes Mal noch drei erſte Siege für Schwetzingen holen konnte, wird aus dem Heeres⸗ dienſt ſcheiden. Für Schwetzingen iſt ſein Weggang ein großer Verluſt. *Plankſtadt, 13. Juni. Am Sonntag ſtarb im Alter von 70 Jahren Frau Anna Maria Ferdig, geb. Kapp, Waldpfaodſtraße 32.— Auf ſeiner ſonn⸗ täglichen Urlaubsfahrt in die Heimat verunglückte ein junger Mann, der als Maurer beim Arbeits⸗ einſatz Weſt beſchäftigt iſt, am Ortsausgang von Schwetzingen.— Die am Samstag durchgeführte Kartoffelkäfer⸗Suchaktion mit den Schul⸗ kindern hatte erfreulicherweiſe kein poſitives Er⸗ gebnis. * Reilingen, 13. Juni. Bei dem in der Nacht auf Freitag niedergegangenen Gewitter ſchlug der Blitz zweimal im Pumpenhaus ein und beſchädigte erheblich zwei Motoren. * Hockenheim, 13. Juni. Auf ſehr ſinnige Weiſe ehrte die 4. Mäochenklaſſe ihren verunglückten Leh⸗ rer, Pg. Hahn, der nach der Entlaſſung aus dem Krankenhaus zu Hauſe ſeiner weiteren Geneſung entgegenſieht. Die Klaſſe erſchien unter Führung des Stellvertreters und brachte mehrere Lieder zum Vortrag. In Verschen drückten die Kinder ihre Ge⸗ neſungswünſche aus, die ebenſo deutlich aus den zahlreichen mitgebrachten Blumen ſprachen. Dichterpreis der Stadt Heidelberg * Heidelberg, 14. Juni. Die Stadt Heidelberg iſt mit dem Freilichtſpiel beſonders eng verbunden durch die alljährlichen Reichsfeſtſpiele. Außer der einzigartigen Spielſtätte im Hof des Heidelberger Schloſſes verfügt die Stadt auch noch über die ſchönſtgelegene und eindrucks⸗ vollſte nationalſozialiſtiſche Feierſtätte auf dem Künſtler-Nachwuchs der Saarpfalz Zweites Konzert der Stadt und der Reichsmuſikkammer Duowigshafen ſtartete das zweite ſaarpfälziſche Konzert junger Künſtler. Richard Hellriegel, der Landesleiter der Reichsmuſikkammer, eröffnete den Abend im großen Saale des Städtiſchen Geſell⸗ ſchaftshauſes mit grundſätzlichen Darlegungen. In dieſen„Zweck-Konzerten“ ſollen die jungen Künſtler vor muſikbegeiſtertem Publikum und der Preſſe ihr Können zeigen. An Spitze und Ende der Vortrags⸗ folge hatte man(genau wie an den Anfang der Mannheimer Konzerte) Wilhelm Heckmann, Lud⸗ wigshafen, geſtellt. Er begann mit Schuberts Wan⸗ derer-Fantaſie. Mit männlich⸗kraftvollem Anſchlag, dem aber erforderlichenfalls auch poetiſche Ausdrucks⸗ feinheiten nicht fehlen, geſtaltete das berühmte Selbſtzitat nach. Mit Chopins anfangs rätſelvoll diſſonierender b⸗Moll⸗Sonate lop. 35) ſchloß Heck⸗ mann bedeutſam den Abend und ließ ſchmerz⸗ und troſtvoll den berühmten Trauermarſch und das Finale erklingen. Auch Liſel Frank, Neuſtadt, trug Chopin vor. Zuerſt entführte ſie mit weichem ſeelenvollen An⸗ ſchlag die Hörer in die Mondlicht⸗übergoſſenen Ge⸗ filde eines ſeiner Nocturnen, und dann ſpielte ſie, mit energiſcher Rhythmik zündend die Polonaiſe in Es-Dur. Erich Hecht aus Otterſtadt beſchränkte ſich auf Wiedergabe der„Teufelszunge“ von H. Schmitt, eines virtuoſen Stücks. Den ſtrahlenden Glanz und die Klangſchönheit der Solo⸗Trompete brachte Hecht zur Geltung, dank fachgerechten Lippenanſatzes und Atemtechnik. Die Speyerer Sopraniſtin Sophie Weber be⸗ gann mit Beethovenſchen Goetheliedern und ſchloß mit zwei Schubertliedern, darunter dem entzückenden „Du biſt die Ruh“, und der von romantiſchem Zau⸗ ber durchwebten„Mondnacht“. Die Atemtechnik der Sopraniſtin hat noch Mängel, die die Phraſierung ſtören und die Geſangslinie durchbrechen; gelegent⸗ lich neigt die Sängerin auch zu leichtem Detonieren. Für ihren augenblicklichen Ausbildungsſtand hatte ſie ſich zu ſchwere Aufgaben geſtellt. Mit aufmun⸗ terndem Beifall wurde aber auch ſie bedacht. Im ganzen vermittelte auch das zweite Konzert junger Künſtler der Ludwigshafener Hörerſchaft erfreulich gute und intereſſante neue Bekanntſchaften. Kon⸗ zertpianiſt Otto Maier begleitete Trompeter und Sängerin zuverläſſig am Flügel. Dr. Fritz Hau bold. Was die Polizei notiert Der Tote erkannt Die hieſige Kriminalpolizei konnte nunmehr die Perſonalien des auf dem Bahnkörper zwiſchen Lud⸗ wigshafen und Oggersheim aufgefundenen Toten feſtſtellen. Es handelt ſich um den Bauer Jakob Neuſchwender aus Oggersheim. Er war ſeit Samstag abgängig. Ein beſonders oͤreiſter Diebſtahl wird aus dem Luitpoldhafen gemeldet. Dort wurden einem Schiffs⸗ führer aus der Schiffswohnung durch Einſteigen 55 Mark von einem bisher nicht zu ermittelnden Dieb geſtohlen. 1* In Ludwigshafen⸗Oggersheim überſtiegen eben⸗ falls bisher unbekannte Täter den Zaun eines Gar⸗ ten und ſtahlen Kirſchen. Dabei beſchädigten ſie einen Baum derart, daß mit ſeinem Eingehen zu rechnen iſt. ein gung habe viele Anregungen vermittelt. Bouauet ſchloß mit Gedenken des Führers. Im Hindenburgpark gab es an dieſem Sonntag Volksmuſik am laufen⸗ den Bande. Von 11—12 Uhr war der Hand⸗ harmonikaklub Ludwigshaſen⸗Oppau unter Leitung von Emil Reuther und das Ban⸗ doneon⸗Orcheſter Ludwigshafen unter Stabführung von Friedrich Walter eingeſetzt. Nachmittags konzertierte die Werkkopelle der Firma Bopp& Reuther GmbbH, Mannheim, un⸗ ter W. Schneider(u. a. wieder mit Grabners „Burgmuſik“), die Werkſcharkapelle der J. G. Farbeninduſtrie unter Wilhelm Funk und das Bezirksorcheſter Ludwigshafen für Handharmonitka unter Karl Bouauet. Das bedeutendſte Programm verſprach die abendliche Streichmuſik des Werkorcheſters der JG, Lu d⸗ wigshafen, unter Dr. Alfred Waſſermann (Graeners Schwediſche Tänze, Klughardts Suite „Auf der Wanderſchaft“ uſw.). Ihm folgte Ban⸗ doneon⸗Muſik des hieſigen Bezirksorcheſters unter Friedrich Walter und Mandoligenmuſik des Landſchaftsorcheſters, das Oskar Herr⸗ mann dirigiert(mit Ambroſius' Chaconne„Feier⸗ licher Reigen“, Wölki's Deutſchen Volkstänzen u. oͤgl.) Das Volksmuſikfeſt des Bezirks machte ſeinem Namen alle Ehre. Dr. Fritz Hanbold. Heiligen Berg. Entſprechend ihrer engen Verbun⸗ denheit mit dem Spiel im Freien hat die Stadt Heidelberg, um vor allem den Dichtern neue Auf⸗ gaben zu ſtellen, einen Dichterpreis ausgeſchrieben, der vom Reichsminiſter Dr. Goebbels beſtätigt und genehmigt wurde. Die Ausſchreibung hat folgenden Wortlaut: 1. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg hat im Einvernehmen mit der Reichsſchrifttums⸗ kammer als jährliche Stiftung in Höhe von 4000 Mark einen Dichterpreis geſchaffen, der dem Ver⸗ faſſer ſolcher dramatiſcher Dichtungen zufließen ſoll, die, getragen von den bewegenden Grundkräften unſerer Zeit, ſich für die an den Dichter höchſte An⸗ forderungen ſtellende Aufführung zu den Heidel⸗ berger Reichsfeſtſpielen— entweder im Schloßhof oder auf der Feierſtätte— eignen. 2. Als Vorausſetzung zur Bewerbung um den Dichterpreis muß die Kenntnis der Spielſtätte des Schloßhofes oder der Feierſtätte auf dem Heiligen Berg in Heidelberg angenommen werden. Eine thematiſche Bindung an die Heidelberger Geſchichte und Landſchaft iſt nicht erforderlich. Der Preis wird nur für künſtleriſch wirklich hervorragende Arbeiten vergeben. Gelangt er nicht zur Vergebung, ſo verwendet die Stadt Heidelberg den ausgeſchrie⸗ benen Betrag im Rahmen ihrer ſonſtigen kulturel⸗ len Aufgaben. 3. Dem Preisgericht gehören an: Staats⸗ rat Hans Joſt als Präſident der Reichsſchrifttums⸗ kammer, Dr. Rainer Schlöſſer als Präſident der Reichstheaterkammer, Alfred Ingemar Berndt als Leiter der Schrifttumsabteilung im Reichspro⸗ pagandaminiſterium, Franz Moraller als Prä⸗ ſident des Reichsbundes der Deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele e.., Dr. Karl Neinhaus als Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg. 4. Bewerbungen und Einſendungen ſimd möglichſt in doppelter Ausfertigunn an das Kulturamt der Staòͤt Heidelberg zu richten. * Gaggenan, 13. Juni. In der Nacht auf Sonn⸗ tag ertrank ein 18 Jahre alter Schüler aus Gaggenau beim Baden im Waldſeebad. Er war mit ſeinen Kameraden zu einer Schülerfeier zuſammen und nahm im Anſchluß daran ein nächtliches Bad. Der Verunglückte dürfte einem Herzſchlag er⸗ legen ſein. Die täglichen Verkehrsunfälle L. Forchheim, 13. Juni. Dieſer Tage ſtießen mor⸗ gens bei der Forchheim⸗Ettlinger Landſtraßenkreu⸗ zung drei Omnibuſſe zuſammen. Zwei der Wagen hielten an der Kreuzung hintereinander, um Arbeiter auſtzunehmen. Der dritte Wagen wollte vorbeifahren, als der zweite Omnibus nach links ausbog, um den erſten zu überholen. Dabei wur⸗ den zwei Omnibuſſe ſehr ſtark beſchädigt. Zum Glück wurde nur eine Perſon leicht verletzt.— Am Samstagabend entlud ſich über Forchheim ein ſchwe⸗ res Gewitter. Ein Blitz traf die Scheune von Leo⸗ pold Burkart Witwe(Altmeßner). Die Scheune iſt vollſtänoͤig ausgebrannt. Das Vieh konnte ge⸗ rettet werden, ebenſo auch das Wohnhaus. Ein Glück war es, daß ein heftiger Regen niederging, ſo daß der Funkenregen keine Nahrung fand. * * Bretten, 13. Juni. Der 64 Jahre alte Fuhr⸗ mann Friedrich Maier erlitt einen Unfall, an deſ⸗ ſen Folgen er ſtarb. * L Heinsheim, 13. Juni. Der Arbeiter Joſef Zipf ſtürzte hier dadurch vom Motorrad, daß ihm beim Verlaſſen des Ortes ein Hund in die Maſchine ſprang. Zipf mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, während der Sozius⸗ fahrer mit leichteren Verletzungen davonkam. Tragiſcher Tod zweier Jungen * Limburg, 13. Juni. Ein tragiſches Unglück er⸗ eignete ſich im Heiſterberger Weiher, wo ſich 2 Jun⸗ gen mit Schwimmen vergnügten. Plötzlich erlitt ein 12jähriger Junge einen Schwächeanfall. Als nun ſein 16jähriger Kamerad zu Hilſe eilte, wurden beide bei dem Rettungsverſuch in die Tieſe gezogen und ertranken. Im Streit den Bruder erſchoſſen * Würzburg, 13. Juni. Im Anweſen der Brü⸗ der Stadelmayer in Hüttenheim ereignete ſich eine ſchwere Bluttat. Der 38 Jahre alte Joſef Sta⸗ delmayer geriet mit ſeinem jüngeren Bruder in Streit, in deſſen Verlauf letzterer ſich ein Fagdgewehr holte und auf Joſef einen Schuß abgab. Die Schrot⸗ ladung verletzte Joſef Stadelmayer am Kopf und am Bauch ſo ſchwer, daß er im Würzburger Kran⸗ kenhaus ſtarb. Drei Todesopfer des Bauunglücks * Heilbronn, 13. Juni. Zu dem Bauunglück, das ſich an dem Silo einer hieſigen Firma ereignete, iſt zu berichten, daß am Sonntag auch der dritte Ar⸗ beiter, der 40jährige Karl Brommer aus Sulz⸗ bach, Kreis Mosbach, ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Das ſchwere Unglück hat ſomit drei Menſchenleben gefordert. ſieger dabei zu ſein. Mitktwoch, 1. Junt 1989 Jußball in der Pfalz 5 Kaiſerslautern wieder in der Gauliga— S Walöhof imponiert in Oppau Lazio Rom herzlich willkommen Nun iſt in unſerer Ecke das heiße Rennen um den Aufſtieg zur Gauklaſſe gelzufen, denn in dem Treffen: 1. FC Kaiſerslautern— S Burbach 40 verſtand es der Lauterer Favorit in einem, von rieſiger Begeiſterung getragenen Siegeswillen den Schlußpunkt unter eine erfolgreiche und ſpieleriſch ſehr gute Saiſon zu ſetzen. „In der Reihe der Privatſpiele raaten die Begegnungen Sc Oppau— FV Waldhof.2 BVſe Speyer— TS Ludwigshaſen:3 SpVa Oggersheim— Phönix Mannheim 52 ganz beſonders aus dem ſonſt üblihen Rahmen heraus. Der vielfache badiſche Meiſter SV Waldhof tätigte einen kleinen Wochenendausflug nach Oppau, wo ihn be⸗ ſonders Hber— wer kennt ihn nicht, den ſtämmigen Peter, der jahrelang das blauſchwarze Trikot trug?—, herzlich willkommen hieß. Die ſtark verjüngte Walohof⸗ elf, in der Schneider wieder in großer Fahrt war, zeigte ein zusgezeichnetes Spiel. Schon heute will es ſcheinen, als hätte der Waldhof in der Verjünaung ſeiner Elf das „große Los gezogen“, denn die Nachwuchsſpieler waren ſtavk genug, um eine zünftige Gangart mitzuhalten und ſich äußerſt vorteilhift in die Kombination der viel⸗ gerühmten Waloͤhofſchule einzureihen. Die T SG gaſtierte in Speyer und hatte dort bei dem vührigen VfL alle Hände voll zu tun. um aus einem Spiel, das lange Zeit nach einer Niederlage ausſah, ein hart erkämpftes Unentſchieden herausguholen. Phönix Mannheim war bei der SpVg Og⸗ gersheim in die Schranken getreten. mußte aber dort üben eine Niederlage quittieren. Oggersheim konnte zwei Tore vorlegen, dock bis zur Pauſe vermochten die Mann⸗ heimer auszugleichen. Während ſpäter Rasmus einen Elfmeter vergab, kamen die Oggersheimer durch ihren Mittelſtürmer noch zu drei weiteren Treffern. Am kommenden Freitag wird Ludwigshafen kurz vor Torſchluß des Fußballjahres noch einmal reſtlos im Zei⸗ chen von König Fußball ſtehen. Lazio Rom, der überragende Vertreter italieniſcher Fußballkunſt, wird mit ſeinen weltberühmten Kanonen Piola, Baldo, Milano und wie ſie alle heißen, aufmarſchieren und uns im Kampf gegen die unternehmungsluſtige T SG eine Koſtprobe ihres Könnens vermitteln, von dem un⸗ ſere Fants ſo oft gehört, geleſen und geträumt haben und das ſie nun ſelbſt erleben ſollen Reichswettkämpfe 1939 der SA Die Endausſcheidungen der 25 Gruppen In den Tagen vom 21. bis 23. Juli ſinden die Reichs⸗ wettkämpfe 1930 der SA in Berlen ihre Wiederholung. Zum erſten Male beteiligen ſich auch die SA⸗Männer des Sudetenlondes, ſo daß in den nächſten Wochen 25 Gruppen in den Endausſcheidungen ihre Mannſchaften für die Reichswettkämpfe ermitteln. Damit rücken Hunderttauſende von einſatzfreudigen SA⸗Männern ihrem hochgeſteckten Ziele näher, in Berlin bei der Ermittlung der Reichs⸗ Für dieſe Endkämpfe haben ſie ſich den ganzen Winter über vorbereitet, ſind in den letzten Wochen über die Ausſcheidungen in den Stürmen und Syortarten. Standorten zu einer beträchtlichen Leiſtungsſteigerung ge⸗ kommen, ſo daß man in den Gruppenausſcheidungen groß⸗ artige Kämpfe erwarten darf Den Kernpunkt der Reichswettkämpfe 1939 der SA wer⸗ den auch in dieſem Johr wieder die wehrſportlichen Mann⸗ ſchaftskämpfe bilden, in denen Führer und Mannſchaften Durch die gleiche ſportliche Leiſtung, den gemeinſomen Ein⸗ ſatz und kamerooſchaftliches Zuſammenwirken zu einer wehrhaften Einheit geſchmiedet werden. Daneben gibt es ſelbſtverſtändlich wie in den letzten Jahren wieder eine Reihe von Einzelwettbewerben in den verſchiedenſten Stabschef Lutze in Danzig Den Auftakt der Gruppenweltkämpfe, dͤie von den Sa⸗ Gruppen Sudeten. Berlin⸗Branoenbura und Südweſt aus techniſchen Gründen über mehrere Sonntage verteilt wer⸗ den, bilden die Ausſcheidungen der SAGruppe Oſt⸗ land, die am 10. und 11. Juni in Donzig in Gegenwart des Stabschef Lutze veranſtaltet wurden. Zur gleichen Zeit ermittelte die SA⸗Gruppe Südmark im Rahmen des ſteiri⸗ ſchen Gautages in Graz ihre Beſten. Die weiteren Gruppen⸗Termine 17. und 18. Juni: Gruppe Berlin⸗Brandenburg im Berliner Grunewald(Wehrwettkämpfe); Gruppe Donau in Wien; Gruppe Hanſa in Hamburg; Gruppe Mitte in Mag⸗ deburg; Gruppe Sudeten in Troppau(Brigaden 103 und 104); Gruppe Sücweſt in Stuttgart(ſportliche Kämpfe). 224. und 25. Inni: Gruppe Bayeriſche Oſtmark in Bam⸗ berg; Gruppe Berlin⸗Brandenburg auf dem Reichsſportfeld (Wehrwettkämppfe auf der Bahn); Gruppe Niederrhein in Düſſeldorf, Gruppe Sudeten in Auſſig(Brigaden 100, 101 und 102), Gruppe Südweſt in Ulm(Wehrſportkämpfe). I1. und 2. Juli: Gruppe Alpenland in Linz a..; Gr. Berlin⸗Brandenburg in Potsdam(ſportliche Mannſchafts⸗⸗ und Einzelkämpfe); Gruppe Heſſen in Kaſſel; Gruppe Hoch⸗ land in München; Gruppe Kurpfalz in Darmſtadt; Gruppe Nordmark in Kiel; Gruppe Oſtmark in Frankfurt⸗O.; Gr. Pommern in Stettin; Gruppe Sachſen in Chemnitz; Gruppe Schleſien in Hindenburg; Gruppe Thüringen in Weimar. 8. und 9. Juli: Gruppe Franken in Nürnberg; Gruppe Niederſachſen in Hannover; Gruppe Noroſee in Bre⸗ men und Gruppe Weſtmark in Trier. Handball⸗Ausſcheidungskämpfie der Gruppen Die beiden beſten SA⸗Gruppen Großdeutſchlands beſtrei⸗ ten im Rahmen der Reichswettkämpfe 1939 das Hanoball⸗ Entſcheidungsſpiel. Die Ermittlung der beiden Schlußrun⸗ dengegner erſolgt in drei Runden, deren erſte von 24 Mannſchaften in 6 Gruppen am 17. und 18. Juni beſtrit⸗ ten wird. In dieſer erſten Runde treſſen zunächſt die von der OsAß zuſammengeſtellten Ggener aufeinander Tags darauf treten dann die Unterlegenen und anſchließend die Sieger gegeneinander an. Die ſechs Gruppenſieger kom⸗ men in die zweite Runse, die om 25. Juni ausgeſpielt 9 Gruppe lin Schneidemühl: Pommern⸗Oſtland und Oſtmark⸗Schleſien; Gruppe ll in Bremen: Nordſee⸗Noro⸗ mork und Niederſachſen⸗Hanſa; Gruppe III in Magdeburg: Mitte⸗Thüringen und Berlin⸗Brandenburg⸗Sachſen; Gr. IV in Krefeld: Niederrhein⸗Weſtfalen und Weſtmark⸗Heſſen; Gruppe Vin Würzburg: Franken⸗Bayeriſche Oſtmark und Kurpfolz⸗Südweſt; Gruppe VI in Wien: Donau⸗Alpenland und Südmark⸗Hochland. 3 222 An alle Vereinsſührer! Am Montag, 19. Iuni, findet der Stafſellauf „Rund um den Friedrichsplatz“ ſtatt, deſſen Be⸗ ginn auf 19.30 Uhr ſeſtgeſetzt iſt. Das Meldeergebnis er⸗ reicht bei weitem nicht das der früheren Läufe,, Ich mache Sie deshalb nochmals auf dieſen Lauf aufmerkſam und itte Sie, Ihre Meldung umgehend nachzuholen. Die Ausſchreibungen gingen Ihnen über die Ringführer „ die Ihnen auch mit Auskunft dienen können. Die eldungen gehen an W. Kehl, Mannheim, Riesdfeſoſtr. 35. Am Freitag, 16. Juni, findet im Lokal Hack, zum Kranz, Seckenheimer Straße, die techniſche Beſprechung mit der Startverloſung ſtatt, zu der alle teilnehmenden Ver⸗ eine je einen Vertreter zu entſenden hoben. Dr Bginn dieſer Sitzung iſt auf 20,30 Uhr feſtgeſetzt. Beſonders verweiſe ich nochmals auf den Lauf der Klaſſe 9, für den nur 6 Läufer benötigt werden. Dieſe Klaſſe iſt den Vereinen der Schwerathletik, der Schützen nd Kegler vorbeholten ſowie den Vereinen an Orten mit iger als 2000 Einwohnern. „Rund um den Friedrichsplatz“ ſteigt im Rahmen des 2. bad. Turn⸗ und Sportfeſtes am Tage der Ortsgruppe. Der Lauf ſoll zu einer machtvollen Kundgebung der Mann⸗ eimer Ortsaruppe des NSRo werden, desbalb ergeht noch⸗ mals die Aufforderung zu zahlreicher Meldung. TV Rot— BfR Mannheim:12 TVLeutershanſen— Poſt⸗SW:11 Tcö St. Leon— TV 16 Mannheim 716 TV Kirchheim— TBd Jahn Seckenheim:4 BVon den acht Spielen des Sonntags um den Eintritt in die Schlußrunde beim badiſchen Gaufeſt wurden nur die Ergebniſſe von vier Spielen bekannt. Die Raſenſpieler gaſtierten in Rot und konnten ſich dort mit 5112 ſicherer als martet durchſetzen. 8 Einen ßarten Kamyf mußte die Poſt in Leutershauſen tehen, die ſich bitter über das Verholten des dortigen blikums ols auch eines Aßweßrſpielers beklagt. Nach ſtätten Tag für Tea mehr als 100c :6⸗Führung waren die Bergſträßler nach dem Wech⸗ ſel bis:6 herangekommen, mußten dann aber doch den Sieg mit 11:7 den Mannheimern überlaſſen. Ebenfalls mit vielen Klagen kam der TV 46 aus St. Leon, wo die Einheimiſchen ein ſehr hartes Spiel geliefert haben ſollen, zurück. Da ſich die Parteien ebenbürtig waren— bei Halbzeit hieß es:4 für St. Leon— gab es ſchon ein erbittertes Ringen, in das dann noch ſehr viel Härte hineingetragen wurde, ohne daß der Unparteiiſche aus Weinheim hiergegen energiſch genug einſchritt. Das Spiel des TV 62 Weinheim gegen Poſt in Karls⸗ ruhe wurde nicht gemeldet. In der Kreisklaſſe bootete Kirchheim den TBd Jahn Seckenheim nach einem harten Spiel, in dem es gleich 2 Platzverweiſe gab, mit:4 aus. Deutſcher Reiterſieg in Bukareſt Beim internationalen Reitturnier in Bukareſt wurde am Dienstag das Zwei⸗Pferde⸗Springen entſchieden, das mit einem ſchönen deutſchen Doppelſieg endete. Oblt. Weidemann ud Rittm. Brinckmann blieben im Kampf um den Preis des Kgl. rumäniſchen Heeres mit beiden Pfer⸗ den fehlerlos und teilten den erſten Platz. Oblt. Weide⸗ mann erreichte mit„Fridolin“:47 und mit„Der Aar“ ſogar:42. Rittm. Brinckmann brachte„Oberſt 2“ und „Wotansbruder“ in der gleichen Zeit von:48 über die Streche. Von den weiteren deutſchen Teilnehmern belegte Rittm. Huck den achten Platz. Das Ergebnis: Zwei⸗Pferde⸗Springen: 1. Oblt. Weidemann auf „Fridolin“ 0 Fehler/1:47 und„Der Aar“ /1:42 und Rittm. Brinckmann auf„Oberſt 2“ 6/1:48 und„Wotansbruder“ 6/1:48; 3. Hpim. Skulicz(Polen) auf„Aral“ 4/1:44 und „Duncan“ 0/1:32; 4. Hptm. Gonze(Belgien), 5. Hptm. Töopeseu(Rumänien). Eine Reichsauswahl der Studenten beſtreitet am 1. Juli in Königsberg einen Handballkampf gegen Oſtpreußens Gouelf. Die Studenten treten in folgender Aufſtellung an: Voak(Wien); Wohlrab(Wien)— Driſſel(Berlin); Buſch (Berlin)— Licha(Wien)— Gollinger(Müaichen); Ku⸗ chenbäcker(Fronkfurt)— Reinhardt(Heidelberg)— Hömle (Berlin)— Perrey(Elbing)— Volak(Wien). „Einen Sechs⸗Städtekampf der Studenten gibt es am 2. Oli in Danzig ‚und zwar ſtehen ſich hier die Mannſchrf⸗ ten von Danzig, Wien, Prag, Berlin, Königsberg und Kiel gegenüber. Im Nordiſchen Tennispokal⸗Wettbewerb führt Norwegen in Oslo gegen Finnland mit:1 Punkten. Haanes(Nor⸗ wegen) ſchlug Grahn(Finnland):6,:0,:3, während Norwegens zweiter Vertreter Voage von dem Finnen Forsman in fünf Sätzen beſiegt wurde. Einen Vierſatzſieg ſeierte das norwegiſche Noppel Haanes⸗B. Anderſen über Fersman⸗Salo. ſeutage befriedigend verlieſen. 97 5 3 — Regenfahrt bis Augsburg Keine Veränderung in der Geſamtwertung Ungeheuer ſchwer hatten es die 46 Deutſchlandfahrer am Dienstag auf der Reiſe aus der Oſtmark ins Altreich. Zwar fehlten auf der 11. Etappe von Salsburg nach Augs⸗ burg die Berge größeren Ausmaßes, dafür mußten aber beinahe die geſamten 223,5 Kilometer in eiſigem Gegen⸗ wind und bei ſtrömendem Regen gefahren werden. Auf den letzten 10 Kilometern vor dem Ziel riß das Feld noch weiter auseinander, und in kleinen Gruppen trafen die Teilnehmer völlig durchnäßt am Ziel ein. Herbert Gerber (Chemnitz) auf Preſto verwies in:38:49 Std. Alfred Meyer(Chemnitz) gleichfalls auf Preſto im Spurt auf den zweiten Platz. In der Geſamtwertung hat ſich kaum etwas geändert. Umbenhauer bleibt mit einer Geſamtfahrzeit von 78:11:34 Stunden weiter Träger des gelben Trikots. War zu Beginn der Großdeutſchlandfahrt die Hitze der große Feind der Teilnahme, ſo ſtellte jetzt die ſchlechte Witterung übermenſchliche Anforderungen. In ſtrömendem Regen wurde die 11. Etappe heruntergekurbelt. Kein trockenes Fleckchen am Leib und mit faſt erſtarrten Glie⸗ dern ſaßen die Fahrer auf ihren Maſchinen. Kleinere Steigungen wurden von einigen im Laufſchritt genommen, um ſich dabei wieder etwas zu erwärmen. Auf dem erſten Teil der Tagesſtrecke entwickelte ſich ein ſpannendes Ver⸗ folgungsrennen zwiſchen den in der Länderwertung füh⸗ renden Schweizern und den Belgiern. Amberg hatte De⸗ fekt, und ſofort blieben Stettler, Meier und Waegelin zu⸗ rück, um dem Hauptfeld dann nachzujagen. In der Ver⸗ pflegungskontrolle in München nach 150 Kilometern be⸗ trug der Rückſtand der Schweizer gegenüber dem Haupt⸗ feld immerhin fünf Minuten. In den Straßen Münchens waren Müller und Langhoff geſtürzt, konnten aber die Fahrt mit einigen Minuten Rückſtand ſortſetzen. Ueber eine halbe Stunde nach dem Hauptfeld folgte der geſtern ſchwer geſtürzte„Franzoſe Chouque, der trotzdem tapfer durchfuhr. Der deutſche Straßenmeiſter Arents nahm trotz Erkrankung die Fahrt in Salzburg wieder auf, ſtreckte dann aber in Bad Aibling endgültig die Waffen. Auf den letzten 75 Kilometern ging es über teilweiſe ſehr ſchlechte Straßen. Die Schweizer mühten ſich vergeblich, an die Spitze heranzukommen; der Rückſtand wurde noch größer und betrug am Ziel gegen die Hauptgruppe rund acht Mi⸗ nuten, die ſie damit in der Länderwertung an Belgien verloren haben. Auf den letzten 20 Kilometern riß das Feld noch einmal auseinander. Zunächſt bildete ſich eine zehnköpfige Spitzengruppe, und in den Straßen von Augs⸗ burg mals. unterteilte ſich aber auch dieſe Spitze noch mehr⸗ Die Ergebniſſe: 11. Etappe von Salzburg nach Augsburg(223,5 Km.)]: 1. Herbert Gerber(Chemnitz) auf Preſto:38:40 Std.) 2. Alfred Meyer(Chemnitz) auf Preſto dichtouf; 3. Willi Hup⸗ feld(Dortmund) auf Wanderer:39:15 Std.; 4. Gryjſolle (Belgien) auf Victoria; 5 Seidel; 6. Ziegler; 7. Thierbach, alle dichtauf; 8. Le Calvez(Frankreich):40:02 Std.; 9. Wölkert; 10. Oberbeck, 11. Diederichs:41:02 Std.; 12. Pütter; 13. Weiſchedel; 14. Lück; 15. Löber; 16. Niever⸗ gelt(Schweiz):42:20; 17. Umbenhauer; 18. Wengler; 19. Lachat(Frankreich); 20. weitere 17 Fahrer. Geſamtwertung: 1. Umben hauer 7811:34 Std.; 2. Scheller 78:16:25 Stö.; 3 Zimmermann 78:162:31 Std.; 4. Oubron(Frankreich) 78:21:24; 5. Thierbach 78:25:07; 6. Wierinckr(Belgien) 78:26:45; 7. Peterſen(Dänemark) 78:28:96; 8. Wengler 78:30:10; 9. Spießens(Belgien) 78:36:49; 10. Nievergelt(Schweiz) 78:39:28; 11. Gryjfſolle (Belgien) 78239:57; 12. Oberbeck 78:41:11; 13, Level(Frank⸗ reich) 78:41:42; 14. Amberg(Schweiz) 78:43:03 Std. Mannſchaftswertung: 1. Schweiz 235:99:02; 2. Bel⸗ gien 235:40:13; 3. Frankreich 236:00:33; 4. Deutſchland (Dürkopp⸗Mannſchaft) 296:27:35; 5. Gemiſchte Mannſchaft 236:44:09 Stunden. Karl Gall 7 Einer der beliebteſten und erfolgreichſten deutſchen Mo⸗ torradrennfahrer, NSͤc⸗Obertruppführer Karl Gall (München), hat ſeinen Einſatz für Deutſchland mit dem Leben bezahlt. Von ſeinem ſo überaus ſchweren Trai⸗ ningsſturz hatte ſich Gall dank dem ſofortigen Eingreiſen des deutſchen Rennarztes ſchon ſo weit erholt, daß die Kri⸗ Gehirnquetſchungen und ablutungen, die als Komplikationen zu ſeinen mehrfachen Neues aus Helſinki Das JOC beſichtigt Auf Einladung des Finniſchen Organiſationskomitees für die Olympiſchen Spiele 1940 werden Mitglieder des IOé am 15. Juni in die finniſche Hauptſtadt kommen. Sechs Herren werden wahrſcheinlich die Abordnung bilden, darunter Avery Brundage⸗USA und Dr. Karl Ritter von Halt⸗Deutſchland. Während ihres Aufenthaltes, der in erſter Linie der Beſichtigung der Kampfſtätten dient, wer⸗ den die Gäſte auch den großen internationalen Leicht⸗ athletik⸗Wettbewerben beiwohnen, die am 16. Juni ſtatt⸗ finden und anſchließend nach der finniſchen Sporthochſchule Vierumäki fahren. Für den Juni ſind zwei Vertreter des ſchwediſchen Sports angeſagt, nämlich der Sekretär des Schwediſchen Olympiſchen Komitees Vibom ſowie Sport⸗ direktor Raberg, die ſich in erſter Linie um die Unter⸗ bringungen und Trainings⸗Möglichkeiten der Aktiven be⸗ lümmern wollen. Gute Fortſchritte der Bauarbeiten Im Winter 1934 hatte man mit dem Bau des Stadions von Helſinti begonnen, im Frühjahr 1938 war man damit fertig geworden. Dieſes Stadion bot aber nur 30 000 Zu⸗ ſchauern Platz und war nicht für Olympiſche Spiele gebaut. Als ſie nach der Abſage Japans Helſinki übertragen wur⸗ den, mußte man infolgedeſſen an eine ſtarke Erweiterung denken, die ſofort in Angriff genommen wurde. Die Ar⸗ beiten ſind nun ſchon ſo weit fortgeſchritten, daß ſich die genauere Zahl der Plätze, die während der Spiele zur Verfügung ſtehen werden, ſetzt angeben läßt. Es wird insgeſamt 47 163 Sitzplätze geben, von denen für Ehren⸗ gäſte, aktive Teilnehmer, Preſſe, Rundfunk uſw. 6316 frei⸗ gehalten werden. Zuſammen mit 14 300 Stehplätzen ſaßt das umgebaute Stadion 61 463 Menſchen. In den anderen Anlagen ſtehen dem zahlenden Publikum jeweils zur Ver⸗ fügung: auf dem Fußballplatz 18 000, dem Schießſtadion 13 500, im Schwimmſtadion 12 500, im Reitſtadion und in Jänifärvi(Segelfliegen) je 10 500, in Edesviken 10 000, in der Meſſehalle 9000, auf der Radrennbahn 6500, in Weſtend 2500, dazu auf den Regattabahnen für Rudern, Kanu und Segeln rund 10 000. Es können alſo täglich 150 000 bis 160 000 Perſonen den olympiſchen Wettkämpfen in den ver⸗ ſchiedenſten Sportarten beiwohnen. Die Lichtanlage, mit der unter weitgehender Aus⸗ ſchaltung des Lautſprechers den Zuſchauern die Ergebniſſe ſowie die verſchiedenſten Mitteilungen übermittelt werden, iſt inwiſchen auch bereits mit gutem Erfolg im Stadion ausprobiert worden. Die Gruppe der Lampen, die einen Buchſtaben bilden. beſteht aus 35 Einheiten, mit denen jeder Buchſtabe und jede Zahl zum Aufleuchten gebracht werden kann. Die Lampen ſind in Orange gehalten und auf 100 Meter Entfernung gut zu ſehen. Für das Stadion ſind drei derartige Anſagen vorgeſehen. Bei den finniſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften im Auauſt ſoll die General⸗ probe dieſes Anzeige⸗Ayparates erfolgen. Das Olnmpiſche Während auf den Bauplätzen der rerichiodenen Komuf⸗ rbeiter, dazu noch damit im Herbſt Büro zieht um viele freiwillige Arbeitskräfte, tätig ſind, 7 Schießverbandes verliehen. dieſes Jahres alles fertigeſtellt iſt— mit Ausnahme des Olympiſchen Dorfes, das erſt im Frühjahr 1940 fertig wird—, ſind auch die Arbeiten des Olympiſchen Büros gewaltig geſtiegen. Mit einem aus neun beſoldeten Per⸗ ſonen beſtehenden Perſonal war dieſes Büro im September 1938 eröffnet worden, aber ſchon bald ſtellte ſich erheblicher Mangel an Arbeitsträften und vor allem auch an Raum ein. Deshalb zieht die Kanzlei jetzt um, und zwar nach der Fabiansgatan 23, wo in vier Stockwerten 48 Räume zur Verfügung ſtehen. Aus den neun Angeſtellten ſind inzwiſchen weit über 100 geworden. Auch das Preſſebüro bekommt andere Räume, und zwar in der Esplanada⸗ Gatan 8 in unmittelbarer Nähe der olympiſchen Kanzlei. Dagegen bleibt das Einquartierungsbüro in ſeinen bisherigen Räumen wohnen. Major Hauſen, dem es unterſteht, hat bereits 60000 Quartiere zur Ver⸗ fügung, je zur Hälfte Privatquartiere und Maſſen⸗ quariere in Schulen, Kaſernen und Gemeinſchaftshäuſern. Da außerdem Tauſende von Gäſten auf„ſchwimmenden Hotels“ wohnen werden, insbeſondere die deutſchen Be⸗ ſucher, beſteht für die Unterbringung der Olympiſchen Gäſte keine Sorge mehr. Dagegen iſt jetzt eine andere Frage in den Vordergrund getreten, nämlich die der An⸗ ſchaffung von Betten und Bettwäſche. Man berechnet die Koſten dafür auf rund ſechs Millionen Finnmark. Da faſt ebenſoviel für die Einrichtungen zur Speiſung der Olym⸗ piagäſte notwendig ſind, hat die Stadtverordneten⸗Ver⸗ ſammlung vorläufig zehn Millionen Finnmark als Vor⸗ ſchuß billigt. Die Materialien werden nach den Spielen underen Einrichtungen zur Verfügung geſtellt oder billig verkauft. Maior Valkama, Kommandant des Olympiſchen Dorfes Von 39 Ländern ſind ſchon die Zuſagen zur Beteiligung an den Spielen in Helſinki eingetrofen, und aus— vor⸗ läufig— England, Dänemark, Norwegien, Italien, Ru⸗ mänien, Paläſtina, Schweiz, Belgien, Jugoſlawien, Coſta Rica, Schweden, Liechtenſtein, Luxemburg, Portugal, Grie⸗ chenland, Holland, dem Protektorat„Böhmen⸗Mähren, Deutſchland, den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Ungarn, Argentinien, Eſtland, Auſtralien, Braſilien, Haiti, Indien, Island, Lettland, Malta, Bolivien, Kanada, Cuba, Polen, Bulgarien, Südafrika, Frankreich, Ceylon. Mexiko (dazu Finnland) werden die beſten Athleten kommen. Sie werden der Fürſorge von Moior Valkoma unterſtellt ſein, den das Organiſations⸗Komitee zum Kommandanten des Olympiſchen Dorfes ernannt hat. Valkama iſt als Dfii⸗ zier im Finniſchen Generalſtab tätig. Von 1927 bis 1929 war er Mitglied des Finniſchen Olympiſchen Komitees. Als Aktiver hat er ſein Land ſchon vielfach im Ausland vertreten, bei den Olumpiſchen Spielen 19920 in Antwernen wurde er im Kunſtſpringen Fünfter. Auch in Paris nahm er als Schwimmer teil, in Amſterdam war er als Punkt⸗ richter beim Waſſerſpringen tätig. Von 1914 bis 1923 er⸗ rang er als Schwimmer und Fußballer nicht weniger als zehn finniſche Weiſterſchaften. Außerdem wurde ihm für Verdienſte im Schießen die Meiſterplakette des Finniſchen ſelbſt hergerichtet hatte. Berlin SW. 68). Der vierteljährliche Bezugspreis iſt 2 N. Schädelbrüchen hinzukamen, führten am Dienstag um 14 Uhr im Krankenhaus von Douglas ſeinen Tod herbei. Karl Gall war 37 Jahre alt und hatte eine ſelten erxfolg⸗ reiche Lauſbahn als Motorradrennfahrer hinter ſich. Schon im Jahre 1920 beſtritt er ſein ernes Rennen, uno vatc gac es keine berühmte Strecke mehr, auf deren Siegerliſte er nicht ſtand. Höhepunkte ſeines ſportlichen Kampflebens waren zahlreiche deutſche Meiſterſchaften. Bereits im ver⸗ gangenen Jahr hatte Gall auf der TT-Strecke der Inſel Nan einen ſchweren Unfall gehabt, der ihn das ganze Jahr über dem Rennfahren fernhielt. Die Befürchtungen, daß er ſeine ſportliche Lauſbahn aufgeben müſſe, waren grundlos, und zu Beginn der diesjährigen neuen Renn⸗ zeit ſtand Gall mit ſeiner BMW wieder in vorderſter Front. In der Eilenriede und auf dem Nürburgring be⸗ legte er hinter ſeinem Kameraden Ludwig Kraus jedesmal den zweiten Platz. Nach ſeinem Sieg im Hamburger Stadtparkrennen fuhr Gall nach der Inſel Man. Am 2. Juni, ſeinem erſten Trainingstag, geriet er in der erſten Runde auf halber Strecke in einer leicht geſchwun⸗ genen S⸗Kurve bei Ballaugh Bridge vom Weg und, ſtürzte gegen eine Gartenmauer. Die bei dieſem Sturz erlittenen ſchweren Verletzungen haben jetzt ſeinen Tod herbei⸗ geführt. Hermann Lang: BVom Mechaniker⸗Lehrling zum Weltklaſſefahrer „Donnerwetter“, ſagte man ſich, als am letzten Sonntog⸗ nachmittag das Ergebnis des Wiener Höhenſtraßenrennens bekannt wurde,„der Hermann Lang iſt doch ein toller Junge“. Vier Rennen in dieſem Jahre— und alle ſahen Hermann Lang als Steger, das iſt eine Leiſtung, die für die Zukunft das ſchönſte verſpricht. Erſt der Große Preis von Pau, dann auf dem„kleinen“ Mercedes⸗Rennwagen Sieger im„Großen Preis von Tripolis“— den er auch ſchon 1937 und 1938 gewonnen hatte,— dann der Sieg im Eifelrennen und jetzt ſchließlich der Erſolg beim Wiener Höhenſtraßenrennen. Der ſtets muntere und verbindliche Schwabe kann wahrlich ſtolz darauf ſein. Es ſieht ganz danach aus, als ob Hermann Lang berufen iſt, in die Fuß⸗ tapfen des unvergeßlichen Bernd Roſemeyer und des drei⸗ fachen Europameiſters Rudolf Caracciola zu treten Wir werden in den kommenden Rennen gewiß noch manches von ihm hören. Nicht ſteil und kometenhaft war der Aufſtieg des heute 30jährigen. Im Gegenteil, ſein Werdegang iſt ein Mu⸗ ſterbeiſpiel dafür, wie man durch Können, durch unermüd⸗ lichen Fleiß und nicht zuletzt durch Zähigkeit zu einem Weltkloſſefahrer wird. Die Begabung für dieſen männ⸗ lichen Sport natürlich vorausgeſetzt. Hermann Lang ſiel einer breiteren Oefſentlichkeit zum erſten Male auf, als er 1936 im Rennen um den Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürburg⸗Ring 155 Stun⸗ den long als Mercedes⸗Nachwuchsfahrer dem führenden Roſemeyer dicht auf den Ferſen war, trotzdem er ſich ſchon in der erſten Runde den Daumen gebrochen hatte. Und als er dann von Schmerzen übermannt ausſteigen und vom Arzt behandelt werden mußte, konnte er nicht untätig dem Rennen zuſehen. Er übernahm den Wagen des ausſchei⸗ denden von Brauchitſch und brachte ihn auch zum Schluß auf den 7. Platz. In der Folgezeit hat er noch manch ſchönen Sieg her⸗ ausfahren können, gonz abgeſehen von guten Plätzen. Seine ſchönſten Erfolge holte er in den Jahren 1937 und 1939 durch ſeine überzeugenden Siege im Großen Preis von Tri⸗ polis. Wie ſo viele ſpäter berühmt gewordene Rennfahrer hat er„von der Pike“ auf gedient. Er erlernte zunächſt das Mechaniker⸗Handwerk, wurde ſchnell paſſionierter Motor⸗ rodfahrer; bei ſeinem erſten Rennen, dem Solitude⸗Ren⸗ nen von 1927, ſiegte der 18jährige in der Klaſſe der 1000⸗ cem⸗Maſchienen. Mit einer alten Norton, die er ſich Er ging dann zu Standard und hat für dieſe Marke in den nächſten Jahren mit der Beiwogen⸗ maſchine unzählige Erſolge erringen können. Die große Wendung kam 1933, als Hermann Lang als Monteur zu Daimler⸗Benz ging. Durch ſeine Tätigkeit in der Ber⸗ ſuchsabteilung hatte er Gelegenheit, bei allen großen Ren⸗ nen als Monteur Habei zu ſein— er war Fagioli zugeteilt — und lernte auf dieſe Weiſe nicht nur die kleinſten Ein⸗ zelheiten der Mercedes⸗Benz⸗Rennwagen kennen, ſondern auch den ganzen Rennbetrieb und die Technik der einzel⸗ nen Fahrer. Bald fiel er dem Rennleiter auf, bald ſaß er zum erſten Male im Rennwagen, und dann rückte er nach dem erfreulichen Jahre 1936 im ſolgenden Jahre in die internationale Spitzenklaſſe auf, in der er 1938 ſeine Stellung ganz erheblich befeſtigen konnte. Auch China hat nnn ſeine Teilnahme an den Studem⸗ ten⸗Weltſpielen im Auguſt in Wien zugeſagt, ſo daß ſich die Zahl der beteiligten Nationen nunmehr auf 13 er⸗ höht hat. Walter Lohmann(Bochum) zeigte ſich bei den Steher⸗ rennen in Hannover vor 7000 Zuſchauern in glänzender Form. Sowohl im Kleinen Goldenen Rad(25 Km.) als auch im Großen Goldenen Rad(Stundenrennen) über⸗ rundete er ſeine ſämtlichen Gegner und ſtellte mit 73,650 Kilometer einen neuen Bahnrekord über eine Stunde auf. Johannſen(Norwegen) wird am 25. Juni in Kopen⸗ hagen den Fußboll⸗Länderkampf zwiſchen Dänemark und Deutſchland leiten. Literatur *„NS⸗Sport“. In der erſten Nummer der vom Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Reichsbund für Leibesübungen neu herausgegebenen Sportzeitung„NS⸗Sport“ wendet ſich zu⸗ nächſt der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in einem herzhaften Wort an ſeine Kameraden vom NSRe; er bezeichnet den NS⸗Sport als das Mittel, mit dem er über die perſönliche Fühlungnahme hinaus enge und herzliche Verbindung mit allen behalten will, die ſich dem hohen Ziel verſchrieben haben, Diener am großen Werk der deutſchen Leibesübungen zu ſein. Der Stabs⸗ leiter des NSRL G. v. Mengoden, erläutert in ſeiner Arbeit:„Bote der Kameradſchaft“ den Sinn und den Weg der neuen Sportzeitſchrift, die dann an anderer Stelle zu⸗ ſammengefaßt die Beſtimmungen über die Zu ſammenarbeit der NSꝰDAp mit dem NSg bringt, die anſchließend in einem weit ausholenden Kommentar(„wir peilen die Lage“) gewürdigt werden. Ueber„Politik im Sport“ hat Prof. Dr. Heinz Wetzel einen grunolegenden Beitrag verfaßt„und Werner Gärtner hat ſeinen„Wir ver⸗ quicken...“(nämlich„Sport und Politit“) eine Abſage an die grundſätzlichen Meckerer des Auslandes geſchrieben. Von den übrigen Mitarbeitern an der erſten Nummer des „NS⸗Sport“ erwähnen wir u a. noch Hermann Ohne⸗ ſorge(„Vom Spielen und Turnen der Kinder“), H. Warninghoſ(„Und wir Frauen?“), Heinrich Meu⸗ ſel(„Das geht alle an!“), G. v. Mengden(Die neuen Straibeſtimmungen“), R. Hagelſtange(„Die Jüng⸗ linge“) und eine von dem mit G. von Mengden verant⸗ wortlich zeichnenden Schriftleiter Fritz Haeffs ſtam⸗ mende köſtliche Seite„Darüber kann man ruhig einmal ſpre hen!!“. Von aktuellen Dingen werden das Davis⸗ Eup⸗Spiel Deutſchland— England behandelt, die Vorend⸗ ſpiele um die deutſche Fußballmeiſterſchaft, das Hockey⸗ Enoͤſpiel und die Kreismeiſterſchaften der Leichtathleten; hier will der NS⸗Sport ſich bewußt von einer allgemeinen Sportberichterſtattung fernhalten, vielmehr die Ereigniſſe kritiſch unter dem Geſichtspunkt der allgemeinen Leiſtungs⸗ ſteigerung behandeln. Die Beilage„Der Sportwart, für die Meuſel, Buſch und Ohneſorge ſich einſetzen, bring Abhandlungen über die Turnbollen⸗Not“, den Hür⸗ denlauf, den Dreiſprung und den Sprung im allgemeinen. So zeigt gleich die erſte Nummer des„NeS⸗Sport“, der wö⸗ chentlich erſcheint, eine General⸗Anſicht und eine Beſtä⸗ tioung da'ſir, wie dieſe neue Zeitſchriit dem Wer“ Deutſcher Leibesübungen zu dienen beaßſichtigt.(Deutſcher Verlag, * 5 5 55 39—* 5FFFFFFXEPPPPE 12 8 * ir 8 2 1* 3⸗ i⸗ 5 55 2 * S RS7N2 2 Dolbrr Snn* RFRNRKeoen E I Mittwoch, 14. Juni 1939 der Neuen Mannheimer Zeitung — Abschlüsse der Schiffahrislinien Norddeuischer Lloyd: Günsſige Enfwidilung der Finanzlage— Siarker Rückgang der Verbindlichkelien Die bereits im Bericht für 1937 des Norddeutſchen Lloyd, Brewen, erwähnte Verſchlechterung des Geſchäſts im erſten Halbjahr 1938 hat ſich im zweiten Halbjahr ver⸗ ſtärkt. Wemi ſich die finanzielle Auswirkung im Ree⸗ dereiergebuis gegenüber dem Vorfahr nicht in entſprechen⸗ dem Umfang zeigt, ſo darf, wie im Vorſtandsberſcht für 1938 hervorgehoben wird, nicht überſehen werden, daß hierin eine Reihe ſehr gewinnbringender Reiſen verrech⸗ net ſind, welche in der günſtigen Geſchäſtslage des zwei⸗ ten Halbjahres 1937 angetreten, aber erſt Anſauig 1938 be⸗ endet ſind und inſolgedeſſen das Reedereiergebnis von 1998 verbeſſert haben. Solange einem freien Wirtſchafts⸗ verkehr Deutſchlands mit dem Ausland ſtändig Hemmun⸗ gen durch handelspolitiſche Maßnahmen bereitet und außenpolitiſche Spannungen zu wirtſchaſtlichent. Wett⸗ bewerbsmaßnahmen zum Nachteil der deutſchen Schiſf⸗ fahrt benutzt werden, werde mit einer grundlegenden Wandlung nicht zu rechnen ſein. Derartige Maßnahmen gegen die deutſche Schiſſahrt müſſen, wie der Vorſtand betont, zwangsläufig dazu führen, den deutſchen Schiffen noch ſtärker als bisher die nach und von Deutſchland gehende Ladung zuzuführen. Hierauf hat die deutſche Schiffahrt um ſo mehr Anſpruch, als ihre Tonnage gegen⸗ über der Vorkriegszeit im Gegenſatz zu allen anderen großen, Schiffahrt treibenden Nationen nicht nur nicht gewachſen iſt, ſordern im Gegenteil heute noch weſentlich unter den Zahlen von 1914 liegt. Die Finanzlage der Geſellſchaft hat ſich im Berichts⸗ fahr weiter günſtig entwickelt. Einem Rückgang der flüſ⸗ ſigen Mittel(Wertpapiere, Kaſſe und Bankguthaben) um rund 4,2 Mill./ ſteht bei faſt unveränderten Anzahlun⸗ gen auf Neu⸗ und Umbauten ein Rückgang der Bankver⸗ bindlichkeiten um 2,25 Mill./ und der ſreiſtigen Ver⸗ bindlichkeiten um 2,5 Mill. gegenüber. Es iſt alſo eine weitere weſentliche Ermäßigung der kurzfriſtigen Ver⸗ ſchuldung möglich geweſen ohne Beeinträchtigung des Erneuerungsbedarfs der Flotte. Die Flotte des Norddeutſchen Lloyd ſtellte ſich am 81. Dezember 1938 auf 218 Fahrzeuge mit 604 990 BRT gegen 219 Fahrzeuge mit 604 910 BR am 31. Dezember 1987. Hiervon entfallen auf Seedampfer und Motor⸗ ſchiffe 70(67) Einheiten mit 562 371(562 184) BRT. Im Jahre 1938 wurden auf allen Linien— alſo ein⸗ ſchließlich des Neuyork⸗Dienſtes— insgeſamt 113 826 Fahrgäſte gegenüber 137 516 Fahrgäſten in 1957 befördert. Im Neuyork⸗Dienſt iſt der Verkehr infolge der politi⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Störungen mit den Vereinigten Stagten zurückgegangen. Der Frachtdampferdienſt brachte hieſſere Ergebniſſe als im Vorjahre. Der Oſtaſitendienſt der Schnelldampfer zeigte nach den bekannten Rückſchlägen gegen Ende des Jahres im Verkehr nach dem Oſten wie⸗ der eine beachtliche Belebung. Die Lloyd⸗Geſellſchaſts⸗ reiſen erbrachten bei den Frühjahrs⸗Mittelmeerreiſen gute Ergebniſſe, während die Sommer⸗ und Herbſtfahrten infolge der außenpolitiſchen Spannungen beeinträchtigt wurden. Die von Nordlloyd bereederten„Köß“⸗Schiſſe beförderten insgeſamt 67 750 Fahrgäſte gegrenüber 55 575 Fahrgäſten im Jahre 1937. Die Entwicklung des Seebäderdienſtes iſt auch im Berichtjahr zufriedenſtel⸗ lemd geweſen; die Zahl der beſörderten Fahrgäſte konnte von 234647 in 1937 auf 238 583 in 1938 geſtegert werden. Die bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 1937 be⸗ gonnene Abwärtsbewegung der Frachten ſetzte ſich im Be⸗ richtsjahr weiter fort. Beſonders im heimkommenden Ge⸗ ſchäft wurde die Geſellſchaft von dieſer Entwicklung empfindlich getroffen, während im ausgehenden Geſchäſt die Konferenzraten nicht in dem gleichen Maße herabgeſetzt dugwerden brauchten. Mit dem Abflauen der Raten aung zuch ein erhebliches Nachlaſſen der Ladungsmengen Han in Hand, ſo daß die Dienſte teiſweiſe unter ſtarkem Ladungsmangel zu leiden hatten. Naturgemäß wurde der Oſtaſienverkehr erheblich durch die Feindſeligkeiten zwiſchen Napan und China beeinträchtigt. Wenn ſich auch die Ladungsmengen im Verkehr von Südamerika nach Süd⸗ afrika und umgekehrt weiter gehoben haben, ſind die Er⸗ gebniſſe noch nicht befriedigend. Erſt der für das laufende Jahr vorgeſehene Einſatz ſchnellerer Schiffe in dieſen Ver⸗ kehr wird eine Aenderung bringen können. Die Schlepp⸗ ſchiffahrt wora ut beſchäftigt und konnte Hurch geringe Er⸗ höhung der Frachtroten ihre Renabiliät ſteigern. In dem mit 30,15 Mill. ausgewieſenen Reederei⸗ ergebnis ſind außerordentliche Aufwendungen für die In⸗ ſtandhaltung und Verbeſſerung der Flotte verrechnet, die andererſeits keine dem Anlagevermögen zuzuſchreibende Wertverbeſſerungen darſtellen; hieraus und aus der gegen⸗ über dem Jahre 1937 verſchlechterten Geſchäftslage erklärt ſich der Rückgang des in 1937 34,54 Mill. betragenden eedereiergebniſſes. Beteiligungserträge ermäßigten ſich auf.05(0,07) und außerordentliche Erträge, die zum größ⸗ ten Teil aus Buchgewinnen veräußerter Schiffe ſtammen, auf.82(5,41 Mill. /4. Unter den Auſwendunden bean⸗ ſpruchten Handlungsunkoſten der Zentrale 3,38(3,43), Bei⸗ träge zu Berufsvertretungen 0,11(0,08), Penſionen und freiwillige ſoziale Leiſtungen 3,49(2,57). Steuern 5,37 (.48) und Zinſen 1,81(1,52) Mill. /. Außerordentliche Aufwendungen ſind durch den Fortfall von Sonderausgaben ſtark zurückgegangen und betragen 0,44(10,93) Mill. /. Nach Anlageabſchreibungen von 21,90(17,73) Mill,%/ und anderen Abſchreibungen von 0,09(0,07) Mill.. ferner nach Zuweiſung von wieder 1 Mill. zu der Venſions⸗ rückſtellung ergibt ſich ein Jahresgewinn von 25 378 /, der zuſammen mit dem in 1937 erzielten Gewinn von 187 419/ vorgetragen werden ſoll. Hamburg-Amerika-Linie: Neubauprogramm ohne fremde Miiiel— Unier“- schiedliche Eniwicklung der einzelnen Diensie In den erſten Monaten des Jahres 1938 waren die Erträgniſſe der Hamburg⸗Amerila⸗Linie[Hapog), Hamburg, von der Konjunktur des voraufgegangenen Jahres begün⸗ ſtigt; im wei eren Verlauf des Fahres ſetzte ſich eine rück⸗ läufige Tendenz ͤurch. Hinzu kamen nach dem Vorſtands⸗ bericht für 1938 vorübergehend nicht unerhebliche Einbußen im laufenden Geſchäft inſolge der außenpolitiſchen Span⸗ nungsperiode im Herbſt. Auf der Koſtenſeite wirkten ſich insbeſondere bei Verſicherunasyrämien Brennſtof! urd Heuern die Ende 1957 eingetretenen Erhöhungen erſtmalig voll ous. Dennoch war es der Geſellſchaft möglich, ein Reederei⸗Ergebnis von rd. 32,1 Mill./ gegemüber r1ö. 36,5 Mill. Üim Vorfahre einzufahren. Die Hapag wor auch in dieſem Jahr wieder in der Loge, den aus der Durch⸗ führung ihres Neubau⸗Programms entſtardenen Verpflich⸗ tungen ohne Inanſpruchnachme fremder Mittel nachzukom⸗ men. Abgeſehen von eingegongenen Akzeptverpflichtungen die ober im laufenden Jahre bereits obgedeckt wurden, konnten die Verbinolichkeiten geienkt werden. Die Schafiung Groß⸗Deutſchlands unter Einbeziehung induſtriell hoch entwickelter Geßiete hat auch die deutſche Seeſchifſahrt vor neue und arößere Auſgaben geſtellt. Als Verkehrsträgerin des deutſchen Ueberſeehandels muß ſie, wie in dem Geſchäftsbericht weiter hervorgehoßen wird, ihre vordrinaliche Aufgobe darin ſehen, ihre Leiſtunasfähiakeit en wachſenden Anforderungen des großdeutſchen Würt⸗ ſchotsroumes anzupaſſen und gleichzeitig als deviſenbrin⸗ gender und deviſenſparender Faktor einen erhöhten Beitrag zur Stärkung öer deutſchen Zahſungshilanz zu liefern. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie hat daher allez in ihren Kräften Stehende geton, um die Erneuerung ihres Flortenbeſton⸗ des voransubringen. Zur Ueberbyſckung der verlängerten Neubanperiode werden von der Hayon erhebliche Mittel gufgewendet, um das vorhandene Schiſfsmaterial in beſter Verfaſſung zu erholten. Die Flotte, die mit Schiffspfondrechten zur Sicherung von Verbindlichkeiten(einſchl. Tilgunosanleihe) in Höhe von rund 28.2 Mill./ beloſtet iſt, erhüßte ſich zum 1. Juni 1999 gegenüber dem Vorjahre auf 207(206) Schiſſe mit 725 203(207 620) BRT. Im Bau beſinden ſich 17(11) Schiffe mit insgeſamt etwa 89 400(74 700) BeR T. Beion⸗ ders intereſſant iſt, daß bei der Hoyge 1938 17 v. H. der Flotte bereits zum Schrottwert abgeſchrieben ſind und daß ferner die Bruttoregiſtertonne mit 138,90 gegen 146,96% im Vorfohre zu Buch ſteht. Das FFrachtgeſchäft war während der erſten Monate des Berichtsjahres noch zufriedenſtellend. Im zweiten Fahres⸗ oͤrittel ſetzte ſich eine anhaltend rückläufige Tendenz durch. Die außenpolitiſchen Spannungen im Herbſt verſchärften vorübergehend die Lage im Frachtgeſchäft. Auch im neuen Jahr blieb die Tendenz ſchwankend. Das heimkehrende Geſchäft hielt ſich durchſchnittlich ſowohl mengen⸗ als auch ratenmäßig noch ſaſt auf der Höhe des Vorjahres, während das ausgehende Geſchäft erheblich hinter dem des Vorjahres zurückblieb. Der Südamerika⸗Weſtküſte⸗Dienſt erſuhr durch Indienſtſtellung des E. S.„Patria“, dem Ende des Jahres die Neubauten E. S.„Oſorno“ und M S.„Monſerrate“ ſolgten, eine weſentliche Verbeſſerung, während die Aus⸗ wirkungen des oſtaſiatiſchen Konflikts im Berichtsjahre zu einer fühlbaren Schrumpfung der Oſtaſienfahrt führten. Im Perſonenverkehr wurden in 1938 insgeſamt 103 913 Perſonen auf den Schiffen der Hapag befördert; hierzu kommen 24 485 Urlauber auf Fahrten der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Rückläufig war das Paſſagegeſchäft im Nordatlantikverkehr; die übrigen Dienſte konnten ihre Beförderungszahlen im weſentlichen halten und teilweiſe ſogar verbeſſern. Infolge des Ausfalles des D.„Reliance“ mußte das Vergnügungsreiſengeſchäft ab Auguſt 1938 ein⸗ geſchränkt werden.— Die naheſtehende Hapag Seebäder⸗ dienſt GmbH. arbeitete auch im Jahre 1938 erfolgreich. Mit den Seebäderſchiſfen„Königin Luiſe“,„Cobra“ und „Kaiſer“ wurden 387 000 Perſonen im Verkehr nach Helgo⸗ land und Hörnum(Sylt), mit D.„Tannenberg“ ſowie.“ „Kaiſer“ 77000 Perſonen im Seedienſt Oſtpreußen be⸗ fördert Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet(in Mill. „%) das Reederei⸗Ergebis mit 32,12(36,56), Beteiligungs⸗ erträg mit 0,40(0,37) und außerordentliche Erträge mit 6,27(3,79). Demgegenüber erforderten die Handlungs⸗ unkoſten der Zentrale für Gehälter, Löhne, ſoziale Ab⸗ gaben und ſonſtige Unkoſten insgeſamt 4,50(4,36), wobei wiederum der geſamte nicht mit dem Zentralbetrieb zu⸗ ſammenhängende Lohn⸗ und Gehaltsaufwand ſowie die ſozialen Abgaben im Reederei⸗Ergebnis verrechnet wurden. Ferner beanſpruchten Penſionen und freiwillige ſoziale Leiſtungen 4,43(4,29), Zinſen 1,51(1,38), Beſitzſteuern 2,14 (2,14) und Beiträge an Berufsvertretungen 0,13(0,10). Das Betriebsergebnis ermöglichte auch in dieſem Jahre reguläre Abſchreibungen und, zuſammen mit außerordent⸗ lichen Erträgen, Sonderabſchreibungen auf die Flotte und andere Anlagewerte; insgeſamt betrogen die Anlage⸗ abſchreibungen 23,30(22,31), während andere Abſchreibun⸗ gen 0,16(0,41) erſorderten. Darüber hinaus wurde die planmäßige Dotierung der Penſionsrückſtellungen mit unv. 1,785 fortgeführt. Nach Zuweiſung zur Erneuerungsrück⸗ lage von 0,18(—) ſowie nach Abſetzung anderer außer⸗ ordentlicher Aufwendungen von 0,66(3,93) wird wiederum ein ausgeglichenes Ergebnis gezeitigt. Rheinmeiall-Borsig AG, Berlin Auflragseingang übersſieg Produkſion und Umsaß beirächilich— Auslandsumsaß um nahezu 40% erhöhi Das Geſchäftsjahr 1938 brachte den Werken auf allen Gebieten vermehrte Beſchäftigung. Der Auftragseingang überſtieg Produktion und Umſatz beträchtlich, ſo daß der am Ende des Berichtsjahres vorliegende Auftragsbeſtand nicht den vorjährigen übertraf. Die ſtetigen Bemühungen um Ausbau und Erweiterung des Auslandsgeſchäftes zeig⸗ ten ihren Erfolg in einer Umſatzſteigerung von annähernd 40 v. H. gegenüber 1937. Es gelang in verſchiedenen Län⸗ dern neue Geſchäftsverbindungen anzuknüpſen und neue Abſatzgebiete zu erſchließen. Um die Erzeugungsſteigerung planmäßig durchführen zu können, mußten alle Produk⸗ tionsmöglichkeiten ausgenutzt und neben der lauſenden Inſtandhaltung der Werksanlagen große Neuinveſtierun⸗ gen vorgenommen werden. Die Abteilung Kompreſſorenbau war ſtark beſchäftigt mit dem Groß⸗Kompreſſorenbau für Treibſtoff⸗ und Amo⸗ niak⸗Syntheſe⸗Anlagen. Auf dem Gebiete des Turbinen⸗ baues wurden wertvolle Erſtausführungen herausgebracht. Bei dem Bau von Kraftanlagen ſetzte ſich auch im ver⸗ gangenen Jahr die Anwendung von Höchſtdruckdampf und von hoher Ueberhitzung weiter durch, ſo daß ein Großteil der Lieferungen für Betriebsdrücke über 100 atü beſtimmt waren. In der Abteilung chemiſche Apparate und chemi⸗ ſche Anlagen war das Geſchäft in Mineralöl⸗Deſtillatious⸗ anlagen wiederum gut. Auf dem Gebiet der Schwelanlage wurde 1938 die erſte 1937 in Auftrag genomene Großanlage in Betrieb geſetzt. In der Autoteile⸗Fabrikation wurden die guten Leiſtungen des Vorjahres noch erheblich über⸗ troffen. Das Büromaſchinengeſchäft iſt auch 1938 exfolg⸗ reich geweſen. Eine bemerkenswerte Ausweitung hatte der Abſatz der Stahlerzeugniſſe, bei denen Borſig auch auf die Entwicklung der Qualität ſorgſam bedacht geweſen iſt. Die Rohſtahlerzeugung betrug 170 392 To. Das wirtſchaftliche Ergebnis war auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr zufrie⸗ denſtellend. Mit der im Juli 1938 erfolgten Ueberführung der Aktienmehrheit der Geſellſchaft aus dem Beſitze der Vereinigte Induſtrie⸗Unternehmungen Ach auf die Reichs⸗ werke Ac für Erzbergbau und Eiſenhütten„Hermann Göring“ iſt das Unternehmen durch Einlieſerung in dieſen Reichskonzern in eine bedeutſame Entwicklungsphaſe getreten. Der Jahresertrag hat ſich von 147,58 auf 168,46 Mill. 4 geſteigert, neben 88 000(274 000)% Erträgen aus Betei⸗ ligungen, 1,98(2,51) Mill./ ao Erträgen. Auf der Gegen⸗ ſeite erſorderten neben 118,93(110,11 Mill./ Löhne und Gehälter, geſetzliche ſoziale Abgaben 8,05(8,09) Mill. /, Abſchreibungen und Wertberichtigungen auf das Anlage⸗ vermögen 18,84(12,74) Mill. /. Einſchließlich 256 530%¼ Gewinnvortrag vom 1. Januar 1928 verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 3854 299(3 348.871) /. Es wird vorgeſchla⸗ gen, ihn wie folgt zu verwenden: 7(7) v. H. Dividende auf 50 Mill.(i. V. 7 v. H. auf 36 Mill. und 3/½ v H. auf 14 Mill.) AK zu verteilen und den Reſt von 264 460 auf neue Rechnung vorzutragen. Im neuen Geſchäftsjahr hat der günſtige Beſchäf⸗ tigungsgrad der Werbe unvermindert angehalten. Der Auſtragsbeſtand hat die bisher in der ganzen Entwick⸗ lung des Unternehmens höchſte Zifſer erreicht, ſo daß die Beſchäftigung auf längere Zeit hinaus gedeckt iſt.(§5V am 28 Juni.) Radio⸗Auſtria AG, Wien. Die Vereinigung der Oſt⸗ mart mit dem Reich hat die Leitung der Radio⸗Auſtria Ach, Wien(AK 2,66 Mill. S) ſowohl in tariflicher als auch in verkehrspolitiſcher Hinſicht vor eine neue Lage geſtellt. Hauptaufgabe war, den Dienſt der Geſellſchaft in den Telegraphendienſt Großdeutſchlands einzuordnen. In tariflicher Hinſicht haben verſchiedene Umſtände zuſammen mit dem Rückgang des Auslandstelegraphenverkehrs in der Richtung einer Schmälerung der Einnahmen zuſammen⸗ gewirkt. Der Einnahmenrückgang im Geſchäftsjahr 1088 gegenüber 1937 betrug 0,43 Mill. /. Trotz eines Rück⸗ ganges der Betriebsſpeſen um 56 983/ konnte ein Aus⸗ gleich der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung nicht erzielt wer⸗ den; vielmehr ergibt ſich nach Informationen des DHD für das Berichtsjahr nach Anlageabſchreibungen von 97 136 Mark(200 000 S) ein Verluſt von 169 172 /, der aus den Rücklagen gedeckt werden ſoll(i. V. 179 480 S Reingewinn, daraus 5 v. H. Dividende).— HV am 30. Juni. * Müllheim⸗Badenweiler Eiſenbahn⸗Ac. Müllheim (Baden). Nach dem Bericht der Müllheim⸗Badenweiler Eiſenbahn AG., Müllheim(Baden] haben ſich Betrieb und Verkehr auch im vergangenen Jahr wieder normal u ohne Unfälle abgewickelt. Die Zahl der beförderten Perſonen betrug im Berichtsjahr 402 655 gegen 324 369 im Geſchäfts⸗ jahr 1037 ‚was einer Steigerung von rund 24 v. H. ent⸗ ſpricht. Die im Gepäck⸗ und Güterverkehr beförderten Mengen betrugen 4012(4053) Tonnen. Die Geſamteinnah⸗ men ſtiegen dagegen nur um rund.5 v. H. auf 177 158 (161 868) /, da ſich die Zun ahmen im Perſutenverkehr ſaſt ausſchließlich auf den Binnenverkehr mit den dafür ver⸗ wendbaren verbilligten Fahrausweiſen und Wehrmachts⸗ fahrſarten erſtreckten. Die Geſamtausgaben ſtiegen infolge erhöhter Abſchreifungen im Betrage von 30 241(16 980) /, höherer Beſoldungen und verkehrter Ausgaben für Wohl⸗ ſohrtszwecke zuf 186 528(172 552) /. Einſchließlich des Ver⸗ luſtvortrags Heut 10 462,50/ ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 28 832, der gemäß HV.Beſchluß auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die turnusmäßtg ausſcheidenden AR⸗ Mitglieder Bürgermeiſter Walter Hennes(Badenweiler) und Baurat Hch. Schöberl(Mannheim) wurden wieder⸗ gewählt.— In der Bilauz ſtehen dem Anlagevermögen von 1,175(1,173) Mill. 0,404(0,402) Mill. Wertberich⸗ tigungen gegenüber. Das Umlaufsvermögen hat ſich au⸗ 0,058(0,045) Mill. erhöht, andererſeits auch die Verbind⸗ lichkeitot nuf 0,096(0,088) Mill. /. Bei 600 000„ AK be⸗ tragen Rücklagen 65 330(64 910) /, während der Erneue⸗ runasſtock auf 93 000(82 780)/ gebrocht iſt, * Die Neuzulaſſungen von Kraftſahrzeugen und Kraft⸗ fahrzeuganhängern im Mai 1999. Im Mai kamen im Deutſchen Reich lohne das Protektorat Böhmen und Mähren) insgeſamt 64174 Kraftfahrzeuge neu in den Ver⸗ kehr, darunter 40183 Krafträder, 16 459 Perſonenkraſt⸗ wagen, 4762 Laſtkraftwagen und 2519 Schlepper Damit iſt das außerordentlich günſtige Ergebnis des Vormonats wie⸗ der erreicht worden. Im ganzen war die Zulaſſungszifer auch ebenſo hoch wie im Mai 1938. Allerdings lag die Zahl der Zuloſſungen an Kraftwagen niedrioer, dogegen die an Krafträdern und Schleppern höber als im gleihen Monat des Vorjahres. An Kraftfahrzeuzauhänzern erhiel⸗ ten im Mai 1746 erſtmals die Verkehrserlaubnis. *k Brauer und Mälzer tagen in Hamburg. Die dies⸗ jährige Reichstagung der Wirtſchaftsgruppe Brauerei und Mälzerei findet am 22. und 33. Juni in Hamburg ſtatt. Im Mittelpuntt der Tagung ſteht ein Reſerat des Vor⸗ ſitzenden der HV der deutſchen Brauwirtſchaft, Brauerei⸗ direktor Immendorf⸗Kökn, der über die„Marktregelung im Braugewerbe“ ſprechen wird. Die Haupttagung wird umrahmt von einer Reihe interner Arbeitstagungen. Monatsſitzung der B33. In der amt Montag ab⸗ gehaltenen Monatsſitzung des Verwaltungsrates der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich wurde der Bericht des Präſidenten über die Geſchäftstätigkeit im verfloſſenen Monat entgegengenommen, der eine lebhafte Geſchäſts⸗ tätigkeit namentlich im Goloͤgeſchäft verzeichnete. Zum Nach⸗ ſolger für den ausgeſchiedenen Schweizer Delegierten, Pro⸗ feſſor Bachmann, wurde der neue Präſident des General⸗ direktoriums der Schweizeriſchen Nationalbank, Dr. Weber, für eine Amtsperiode von drei Jahren gewählt.— Auf der Sitzung war die Deutſche Reichsbank durch ihr Direk⸗ tionsmitglied Emil Puhl, den Stellvertreter des Reichs⸗ bankpräſidenten Funk, vertreten. Ferner waren anweſend die verſchiedenen ſtändigen deutſchen Delegierten Freiherr von Schröder, Köln, und Geheimrat Dr. Schmitz. Die nächſte Sitzung findet am 10. Juli ſtatt. * Deutſch⸗niederländiſcher Verrechnungsſtand. Der Clea⸗ ringausweis über den erſten Junicobſchnitt hat erneut eine Steigerung des ſogenannten deutſchen Clearingrückſtandes gebracht Auf niederländiſcher Seite waren 6,96 Mill. hfl. eingezahlt worden. Nach Abzug der Abzweigungen zugun⸗ ſten alter Forderungen(0,004 Mill. hfl.), des Zinſendienſtes (0,063 Mill. hfl.) und der freien Rechnung der Reichsbonk (0,725 Mill. hfl.) verblieben 6,17 Mill. hfl. für die Be⸗ gleichung neuer Clearingforderungen. Zugunſten letzterer waren im gleichen Zeitabſchnitt in Deutſchland.91 Mill. hfl eingezahlt worden, ein relativ hoher Betrag. Die deut⸗ ſchen Einzahlungen übertrafen alſo die niederländiſchen er⸗ neut um 1,74 Mill. hfl. Hierdurch erhöhr ſich der ſoge⸗ nannte deutſche Rückſtand auf 44,33 Mill. hfl. * USA⸗Goldbeſtände weiter angeſtiegen. Wie das Fi⸗ nanzminiſterium bekanntgab, überſchritten die Goldbeſtände am 8. Juni 16 Milliarden Dollar. Dies bedeutet eine Zu⸗ nahme von einer Milliorde Dollar innerhalb weniger als drei, Mongten. Der Golohort des Schatzamtes der USA. der teilweiſe in einem unterirdiſchen Gewölbe des Forts Knox in Kentucky verwahrt iſt, iſt jetzt der größte der Welt und ſtellt 60 v. H. aller Goldbeſtände der Welt dar. Der Dageoaleucleꝛ Mittwoch, 14. Inni Nationaltheater: 19.90 Uhr„Die Jungfrau von Orleans“. Libelle: 16 und 20.90 Uhr Kabarett und Tanz. Stadt Baſel: Konzert(Verlangerung, Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Brückl, Waldpark⸗ reſtaurant„Am Stern“, Friedrichspark. Vichtiotele: Ufa⸗Palaſt:„Die kluge Schwiegermutter“.— Alhambra: „Katja, die ungekrönte Kaiſerin“.— Schauburg: „Steputat u. Co.“.— Palaſt:„Drei Frauen um Verdi“.— Gloria:„Deutſches Land in Afrika“.— Capitol:„Spiel im Sommerwind“.— Scala:„Tüchtig, tüchtig die Paſe⸗ manns“. Ständige Darbietungen Städtiſches, Schloßzmuſeum: Geöffnet von 10—18 und von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume im Oſtflügel neu eingerichtet.. Sammlungen antiker Kunſt neu aufgeſtellt. Theatermuſeum E 7, 20: Geöffnet 10—13 Uhr uno 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergzet:. Städtiſche Kunſthalle: Gebiiner von u hie 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein.( 1. 1: Geöffner von 10 bis 13 und 14 bts 16 Uhr Ausſtellung Mannheimer Künſtler. Städtiſche Schloßbücheret: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle:—13 und 15 10 Ubr Gedächtnisausſtellung für Joh. Gottlier Fichte. Städtiſche Volksbücheret, Bweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 11 bis 1g und 16.30 bis 21 Uhr Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 10 bis 20 Uhr Kinderleſehalle: Geöfenet von 15 bis 19 Uhr. Städtiſches Halleubad.(1 3. 1: Geßfinet von 10 Pis 20 Uhr Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöifnet Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. von Lucwigshaſener Veraüſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16—18 Uhr Konzert. Pfalzbau⸗Kafſee: Konzert, Tanz und Kleinkunſtbühne. Baneriſcher Hieſl: Konzert und Tanz Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Leieſaal des Geſellſchaftshanſes“ Geöſtnet 15 bis 20 Uhr Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Stimme aus dem Aether“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Spiel im Sommerwind“.— Uſa⸗Rhein⸗ ngold:„Narren im Schnee“.— Union⸗Theater: nuten Aufenthalt“.— Atlantik:„Frauen für Golden Hill“ Heidelberger Neranſtaltungen Heute Städt. Theater:„Nocturno“(St. Pl.⸗Miete D 55, Pr.⸗ Gr. 3, 20—22.30 Uhr). 5 Schloßhof: Serenadenkonzert„Wiener Meiſter“(bei un⸗ günſtiger Witterung im Königsſaal, 20 30 Uhr). Haus der Kunſt: Ausſtellung Slevogt und Grimm(Mudan! kurpfälziſches Muſeum: Sonderausſtellung„Gemälde des 19. Jahrhunderts“ Ans den Kinos: Capitol:„Zwiſchen Strom und Steppe“,— Schloß⸗Film⸗ theater:„Vertrauensbruch“.— Kammer:„Drei Unter⸗ offiziere“.— Gloria:„3 Frauen um Verci“,— Odeon: „Ins blaue Leben“. liſches Perpetuum mobile.— 22.00: Nachrichten.— „0% Mi- HaNxDbRLS- ο WIRTSCHAFTS-ZHITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 264 Rhein-Mainische Abendbörse Still Auch im Abendverkehr waren die Kurſe auf den Aktien⸗ märkten in der Mehrzahl gehalten; vereinzelt ergaben ſich neue tleine Verbeſſerungen. Unter den Bergbauwerten konnten je 4 v. H. anziehen: Klöckner bei 118,25 und Mannesmann bei 10596, ohne Veränderungen notierten Stahlverein 102/4, Buderus 92/, Laurahütte 14, Dt. Erd⸗ 61 122 ſowie ſämtliche Chemieaktien, wie J6 Farben 151¼4 Vereinigte Deutſche Metallwerke 168, Scheideanſtalt 202¼4 und von Banken Deutſche Bank 111/, Dresdner Bank 105/, Commerzbank 105: aber Reichsbahnanteile v. H. nachgebend 178,50. Unter den Elektropapieren BKe 160 (—), Felten 132(—), Geffürel unv. 133. Zu er⸗ wähnen ſind daneben noch Daimler 129½, Lindes Eis⸗ maſchinenf. 170½ lje plus), Dt. Linoleumwerke 158, Rheinmetall 126(ie plus), Demaa 142(plus 96), Weſt⸗ deutſche Kaufhof 9894(—), unverändert Deutſcher Eiſen⸗ handel 148, MAN 140 ſowie von feſtverzinslichen Werten 132%4, J6 Farben⸗Bonds mit 24,25. EDE e Goldzufluß aus dem Ausland, der zeitweiſe 200 Millionen Dollar wöchentlich betrug, iſt auf etwa 25 Millionen Dollar wöchentlich zurückgegangen.— * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Eroͤbeeren 65—70, 55—60, 50, Walderoͤbeeren 100, Kirſchen 33—35, 30—32, 20 vis 25, Stachelbeeren 20—22, Rhabarber 10 Kopfſalat—10, Hohlrabi—9, Erbſen 21, Karotten—9 Blumenkohl 40 bis 55, 30—40, 15—25. Schlangengurken 40—50, 30—40, 20—25, Mangold—10 Pfg. Anfuhr und Nochfrage gut * Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarkt Weinheim. Erdbeeren 60—140, Kirſchen 50—80, Stachelbeeren, grün 40, Erbſen 46 Pfa. Anfuhr 120 Dappelzentner. * Schweinemarkt Bühl. Anfuhr 110 Ferkel. Preiſe 50 bis 85 4. Markt geräumt. Geld- und Devisenmarki Paris, 13. Juni(Schluß amtlich London 176.74 nelgien 64125 Oslo 887.25 Neunorl772.25 Schweiz 850,50 Stockholm 910,25 Berlin 1515.— Kovenhagen 788,75 Syanien* Italien 1 198.50 Holland 2005.— Warſchau 713,.— London, 13. Juni.(Schluß amtlich). Neuyort 468,.54 Liſſabon 110,18 Honglong 17300 Montreal 469 53 Helſäingfors 226,80 Sch anohai 0,831 Amſterdam 881,50 Budapeſt 2362, Dokohama— Paris 176,73 Belgrad 209,— Auſtralien 125,.— Vrüſſel 2758.— Sofia 280,— Mexiko Italien 8909,—[Moskan 2475, Montevideo 1850, Berlin 1167.75 Rumänien 655.— Valparaiſo 117.0 Schweiz 2077.— Konſtantin 580.— Buenos Spanien 4225,— Athen 548,— auf Londonſ 200,— Kopenbagen 2240,— Warſchan 2475. Südafrika 100,12 Stockholm 1042.25 JMuenosAires] 1700.— cslo 1989.— Rio de Jan. 301.— bielalle Hamburger Metallnotierungen vom 13 Juni Banca- u. Ari Püchs Aralts finn vrieſſ Geld BrieiſGeldſBrieſſcheld ſSüttenrohzint p. 100 K9 17,2517,25 Jannar—— 22 444„„„. Feinſilber(RM eper 9/ 370/36,30 Februan. IFeingold(Rih perg9).84/ 279 Lärz.. Ait⸗Platin(Abiälle) April 92 Circapr. RM ver g⸗ 2,50 3,.— Mat. Eechn. reines Platin Jun⸗ 52 75652.75287.00287,0 Detailvr.(RM ver g.27 3,52 Juti 52.7552,7287,0028.0 Aaguſt 52.7552.75287.00287.0 Loco Abl Szptembr52,7552,75287,028 7,0 UHAnttmon Regutes chineſ⸗ Oktober 52,7552.75287,00287,0( per to)„„ November 52,78/52.75287,00287,0 Queckſilber(Lper Flaſche„ 7650 Deſember 9 Wolframerz bineſ 50.— rDer Londoner Goldpreis betrug am 13. Junt 1909 für eine Unze Feingold 148 ſh 4 8= 86,6266 J, für ein Gramm Feingold demnach 57,2283 Pence= 2,78511. Was hören wir? Donnerstag, 15. Jun Reichsſender Stuttgart Frühkonzert.—.30: Ohne Sorgen jeder Mor⸗ gen.—.20: Für Dich daheim.— 10.00: Volksliesſingen. 1 Volksmuſik und Bauerntalender.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 13.00: Nachrichten.— 13.15: Mittagsmuſik aus Italien— 14.00: Nachrichten.— 14.10: Zur Unterhal⸗ tung.— 16.00: Nachmittagstonzert.— 18.00: Aus Mann⸗ heim: Komm dreh dich! Heiteres Singen und Spielen Mannheimer Jugend vom Bann und Untergau 171 der §J.—. 18.45: Aus Zeit. und Leben.— 19.00: Großdeutſch⸗ landfahrt 1939. 13. Etappe: Singen— Stuttgart.— 19.15: Was bleibt. Schallplattenplauderei.— 19.45: Kurzberichte. — 20.00: Nachrichten.— 20.15: In bunter Folge. Muſika⸗ 23.30: Soldatenleben— Soldatenliebe. Trompeterkorps und Sol⸗ datenchöre.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandiender 5 .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: 90 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei⸗ — 15.15: Neue Serenaden.— 16.00: Muſik am Nachmit⸗ tag.— 18.00: Sportfunk.— 18.15: Bücherplauderei.— 18.30:„Die bulgariſche Pianiſtin Entſcheva ſpielt.— 19.15: Es blüht die Welt, das ſind die Roſentage. Lieder.— 20.15: Muſik auf alten Inſtrumenten— 21.00: Früh⸗ lingsausklang.— 22.20: Kleine Nachtmuſik.— 29.00: Spätmuſik. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankurt a.., vom 14. Juni: Während es am Dienstag in den größten Teilen des Reiches zu aus⸗ gedehnten und meiſt recht ergiebigen Niederſchlägen kam, traten bei uns bei wechſelnder Bewölkung nur vereinzelte Schauer auf. Bei lebhaften Winden um Nord lagen die Temperaturen beträchtlich unter dem jahreszeitlichen Durchſchnitt. Ueber England iſt eine neue Störung in Entwicklung, ſo daß trotz zeit⸗ weiliger Aufheiterung mit dem Aufkommen beſtän⸗ digen Wetters vorerſt noch nicht zu rechnen iſt. Die Temperaturen ſteigen wieder lang⸗ ſam an. Vorausſage für Donnerstag, 15 Juni Veränderlich, doch zeitweiſe auch ſlärker be⸗ wölkt und Regenneigung, bei Winden um Weſt etwas milder. Höchſttemperatur in Mannheim am 13. Juni: + 17,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 +8,4 Grad; heute früh es Uhr: 10,0 rad. n- Med- 10.“ 1112 10 14[Mbei⸗Kege)f 11 1213 1 Rheinfelden 3353.403.383,533 68 Kaub.882,933.08 57006 39567 3 50 9105 Köln.58293205 2˙75 e. 15..81 9114 Heckar⸗Pege marau“.27.33/5)½ 0 ee 8 Mannheim 43804,44 4,54 00 Mannheim 4,31½/4.43/4 454.56 ——— ————— * ————— 10. Seite/ Nummer 264 Neue Maunheimer Zeitung! Mittag⸗Ansgabe Mittwoch, 14. Juni 199 Eine darstelierische Glenzieistung ersten Ranges! Danielle Darrieuxn: K— die ungekronie dtia, e r i n Das Schicksal einer großen liebe! Für qugenduche ab 14 Jahten zugeianen Letzte Tage:.00.25.25.30 Uhr LABEA r- Ein entzüuokender, unterhaltsamer heitergestimmter Fülm! Steputat& Co. enit riens Breusewetter, f. Dumkus Käthe HMaeck, riidegatd Borxo. E. Vein- Donetn Für jugendliche zugelessen! NMorgen letater Tag! ScKALSURC SFlichatig. tii aſatig- die Sasemanns mit Signe Hasso, Hans Söhnker Ein hetzertnchender, heiterer Fum aus dem witklichen leben! Für jugendliche augelassen! Morsen letzter Tag:.00.00.20 C Al. Lndenpof, Neerfeldsir50 Hochschule für Musik undrhester Samstag. 17. Kichard Strauß Feier zum 78. Kitterſaal des Schloſſes Juni, 20 Unr Seburtstag Karten bei den Vorverkaufsstellen, der Verwaltung der Hochschule Fernsprecher 340 51 und an der Abendkasse MationalTheater uanmnem Mittwoch. den 14. Juni 1939 Voratellung Nr. 328 Miete MRr. 27 Erste Sondermiete M Nr. 14 5 Zum letzten Male: Die Jungfrau von Orleans Eine romantsche Tragòdie in 5 Akten und Vorspiel(12 Bildern) von Friedrich von Schiller Anf. 19.30 Uhr Ende etwa 22.30 Uhr eeeL2 Libelle wanderung nach Daſelbſt Heimat⸗ gebeten. Odenwaldklub E. V. Sonntag, den 18. Juni 1939, 57. Hauptverſammlung des Odenwaldklubs in Höchſt i. O. Hin⸗ und Rück⸗ fahrt mit Zubringerkarte(50 27 Ermäßigung) Mann⸗ heim— Heidelberg RMk..80; Sonderzugsfahrkarte (60 27 Ermäßigur RMk..80. Die Sonderzugsfahrkarten ſind im Vor⸗ verkauf zu löſen bei Rehfus, B 1, 6; Treſch, S 2, 20; Griesheimer am Tatterſall; Lenz, Meerfeldſtr. 41; Reichrath am Meßplatz. Die Zu⸗ bringerkarten Mannheim— Heidelberg erhält man gegen Vorzeigen der Sonderzugsfahrkarten an den Schaltern des Hauptbahnhofs Mann⸗ heim, Abfahrt Hauptbahnhof.32 Uhr; Rückfahrt in Höchſt 19.56 Uhr. Wanderung auf den Breuberg, Beſichtigung der Burgruine u. Rück⸗ Um 13.00 Uhr Bahnfahrt nach Höchſt. Neuſtadt. und Wanderfeſt. Fahrkarten ſofort löſen, damit der SzZ ſichergeſtellt wird. Schluß des Fahrkartenvorverkaufs: Samstag, 17.., 18.00 Uhr. ug) Heidelberg— Neuſtadt i. O Es wird um zahlreiche Beteiligung (12a EFEEE Albert Pasch honferiert ary Roberts „ Der Froschkönig und fUnt wehere Attraktienen Bintritt 50 und 80 Pfennig Versehrpreise ab 62 Pfennig Mittwoch, 16 Uhr: Spanien SECEENHEIN Nur noch heute Hittwoch und morgen Donnerstagl Deutsches Land in Afrika Augerdem:„Schicksalwende“ Deutsche Fteiwillige in Legion Condor“ R1 ERESSERR Kellte UM LE Morgen letzter Tag! Ein entzück. Uta-Lustspiel das deim Publikum fröhliche Laune hinterlätzt! Lle kluge Scwietermutel Ida Wüst- G. Alexander- Erust Waldow Charlott Daugert- Rosita Serrano Beginn: .15.45.25 Unr Rachmittags-Tanz- Kabarett, bei fretem Eintrittl ——————————— [Bre ArCZeige ir die NNZ ffene Stellen Verkanfsſtelle f. Mannheim! Achtung! Händler, Einkäufer! Fußbodenpilegemittel Rein deutſche Erzengniſſel um⸗ wälzend neu! Selbſtglänz., flüſſ. Fußbodenwachs, hergeſt. aus rein deutſch. Urſtoffen, rutſchfeſt, ge⸗ ruchlos, äuß. wirtſchaftlich. Ar⸗ beitserleichtg. u. Erſparnis, da Nachbohnern wegfällt. 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