—— — * Sn ——— * Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, No Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Berlag, Schriftleitung u. Haupigeſchaftsſtelle: K l,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſchec⸗Konto: Karlsruhe Rummer 7590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann heim eue Mannheimer Seitioic Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: M nnh eim G en f 21¹ 0 0 eb erabAmzeiger Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 9. oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen Keine Gewähr Abend⸗Ausgabe A Donnerstag, 15. Juni 1930 150. Jahrgang— Nr. 267 Nene polulſche Kerauszorderungen 1 Buguunglück im Sudetenland ferdert 13 Tole und 15-20 Berletle Bewußte Protolution Am 14. Juni ſind, wie von amtlicher Dan z 0 of 20 neue polniſche Zollinſpektoren eingetroffen. Bekanntlich wurde unmittelbar Hauptbahnh dub. Danzig, 15. Juni. r Seite mitgeteilt wird, auf dem Danziger nach der feigen Ermordung des Danzigers Grübnan durch Beamte der diplomatiſchen Ver⸗ tretung Polens eine Vermehrung der polni ſchen Zollinſpektoren auf Danziger Gebiet um 31 weitere Perſonen angekündigt. Somit iſt alſo deren rößter Teil in Danzig eingetroffen, wobei es beſonders auffällig iſt, daß ſie in einem geſchloſſenen Transport und nicht wie bisher einzeln nach Danzig kamen. Die Meinung der Bevölkerung demgegenüber geht dahin, daß angeſichts der provokatoriſchen Ab⸗ ſicht dieſes Auftretens von Beauftragten des polni⸗ ſchen Heeres auf Danziger Boden vor aller Welt die Verantwortlichkeit klar liegt. Es wird von zuſtän⸗ diger Danziger Seite feſtgeſtellt, daß die Polen ganz bewußt die Spannung zwiſchen Danzig und Polen durch die Anſammlung neuen Zündſtoffes abſicht⸗ Llich und herausforderndeverſtärken und durch die Entſendung getarnten Militärs nach Dan⸗ zig den Status quo einſeitig verletzen. Det offen⸗ kundige Spionageauftrag, den zweifellos der größte Teil dieſer ſogenannten„Zollinſpektoren“ auf Dan⸗ ziger Gebiet hat, iſt durch mehr als nur die letzten eklatanten Vorfälle klar erwieſen. Wenn die Dan⸗ ziger Bevölkerung ſich auch durch die abermalige Herausforderung nicht provozieren läßt, ſo, bleibt die Tatſache der polniſchen Herausforderung beſtehen. Wahnſinnsanfall eines polniſchen Generals dnb. Kattowitz, 15. Juni. Gelegentlich einer„Feierſtunde“ in Bielitz hielt der dortige Regimentskommandeur General Kuſtron, durch ſeine Deutſchfeindlichkeit als zweiter Vor⸗ ſitzender des berüchtigten Weſtverbandes bekannt, eine Rede, die zeigt, daß auch unter den höheren Offiziere der polniſchen Armee der Größenwahnſinn bereits ſeine Opfer geſordert hat. Der General machte vor verſammelter Mannſchaft in heftigem Kriegsgeſchrei und faſelte etwas von einem„hei⸗ ligen Kriegl. „Unſere polniſche Armee“, ſo ſchmetterte der mutige Pole,„wird uns nicht enttänſchen, und nach dem ſiegreichen Kriege werden wir den Frieden in Deutſchland, und zwar in Berlin, diktieren.“ Rechtloſe Deutſche dib Kattowitz, 15. Juni Die polniſchen Uebergriffe auf die Rechte der deutſchen Volksgruppe und auf deutſches Eigentum, die ſyſtematiſche Formen angenommen haben, wer⸗ den durch einen neuen bezeichnenden Fall vermehrt. Der 1. FC Kattowitz, der einzige deutſche Fußball⸗ verein in Polen, wurde am Dienstag von einem Zivilgericht verurteilt, das von ihm im Jahre 1932 mit großen finanziellen Opfern errichtete deutſche Stadion an die Grundſtücksbeſitzerin, eine ſtaatlich kontrollierte polniſche Intereſſengemeinſchaft, abzu⸗ treten. Der Verein hatte das Grundſtück auf die Dauer von 20 Jahren gepachtet. Sein Beſitz wurde ihm jetzt in dieſer Form enteignet mit der Begrün⸗ dung, er habe nicht nur ſportliche Veranſtaltungen in dieſem Stadion durchgeführt. Die Veranſtaltung, die zum Anlaß der Klage genommen wurde, war eine Sonnenwendfeier. eeeereeeeee.* Willkürlich konſtruierte Zuſammenhänge: Der Tientſin-Konflikt und die Europa-Kriſe Pariſer Kombinationen und Verdächtigungen— Angſtvoller Blick auf Moskau Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 15. Juni. Der Zwiſchenfall von Tientſin ſteht heute im Vor⸗ dergrund des Intereſſes und die franzöſiſche Durch⸗ ſchnittsmeinung geht dahin, daß man es hier wieder mit einer taktiſchen De⸗ monſtration des Dreiecks Berlin—Rom. Tokio zn tun habe. Es ſei kein Zufall, ſondern Abſicht, daß der Konflikt in Tientſin gerade an dem Tage ſeine volle Schärfe erreicht habe, wo der eng⸗ liſche Unterhändler Strang in Moskan einge⸗ troffen ſei. Japan habe alſo eine Entlaſtung zoffenſive für Deutſchland und Italien unternommen mit der deut⸗ lichen Abſicht, namentlich die engliſchen Banken und Exporteure zu beunruhigen, damit ſie mit allem ihrem Gewicht auf den Premierminiſter Chamberlain einwirkten und zwar im antiruſſiſchen Sinne. Die Gegenwehr der franzöſiſchen Diplomatie be⸗ ———————————TT————— -Sug Berlin-Prag entoleiſt (Funkmeldung der NM3.) Dresde n, 15. Juni. Am Donnerstag gegen 11.20 Uhr entgleiſte der D⸗Zug 148 Berlin—Dresden—Prag bei der Durchfahrt durch Bahnhof Mittelgrund bei Bodenbach(Sudetengan) aus noch nicht ge⸗ klärter Urſache. Drei Wagen ſtürzten um. Die Lokomotive fuhr in das an der Strecke ſtehende Stellwerk hinein und zerſtörte es. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind 13 Tote und 15 bis 20 Verletzte zu beklagen, darunter 9 Schwer⸗ verletzte. Der Präſident und der Vizepräſident der Reichsbahndirektion Dresden begaben ſich ſofort an die Unfallſtelle. wegt ſich nun nach zwei Richtungen. Einmal wie⸗ derholt man mit nur um ſo größerer Energie, daß nun troß allem der ſowjetruſſiſche Pakt gerade um ſo ſchneller unter Dach und Fach gebracht werden müſſe, denn Sowjetrußland könne nicht nur Deutſch⸗ land, ſondern gleichzeitig auch Japan bedrohen. In dieſer Propaganda geht der berüchtigte Deutſchen⸗ „freſſer de Kerellis ſogar ſoweit, daß er in ſeiner „Epoque“ erklärt, ein Mißerfolg der ſowjetruſ⸗ ſiſchen Verhandlungen würde das Signal zu einem ſofortigen Kriege ſein. Darüber hinaus aber ſucht man nun von Paris aus auch die Vereinigten Staaten zu alarmieren. Hier geht man ſoweit, Von links nach rechts: Georg VI., Königin Eliſabeth und Außenmini ſter Wool. Frau Rooſevelt, Prä ſident Rooſevelt, Brigadegeneral Watſon, Kömig (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) daß man den Nankees den Stillen Ozean und ſogar China als„Lebensraum“ aubietet, wenn ſie ſich jetzt nur bereit zeigten,„mit eiſernem Beſen“ zu kehren. Frankreich und England würden auf keinen Fall im Konflikt in Tientſin nachgeben, im Gegenteil ſie würden einen außerordentlich ſcharfen Proteſt in Tokio erheben. Es wäre nun den europäiſchen Einkreiſungsmächten mehr als angenehm, wenn die Vereinigten Staaten ſich dieſem Proteſt anſchließen wollten. Man gibt ſich in Paris dabei den Anſchein, als ſei man über⸗ zeugt, daß ein derartiger Proteſt dem Konflikt von Tientſin ſofort ein Ende machen würde. Das wäre denn auch gleichzeitig, ſo gibt man offen zu, der erſte Schritt zu einer zunächſt moraliſchen, dann aber, wie man hofft, bald tatſächlichen und materiellen Betei⸗ ligung Amerikas an der großen Einkreiſungspolitik ſelbſt. Römiſche Feſtſtellungen EP. Mailand, 15. Juni. Mit dem japaniſch⸗britiſchen Konflikt befaßt ſich die italieniſche Preſſe eingehend und betont, Japan ſetze ſich jetzt mit ſeinen wahren Feinden ausein⸗ ander, nämlich den plutokratiſchen Weltreichen des Weſtens. Die Hoffnung von London und Paris, die Kon⸗ flikte in Oſtaſien für ſich behandeln zu können, habe ſich als Täuſchung erwieſen, ſo betont die„Stampa“; die Welt werde immer kleine“ dakeneeeeeene Das Spiel der Beneſch⸗Millionen: Die Lügen um die Clowakei Ein ſcharſes Dement des ſiowaliſchen Popagandaminiſters Mach dnb. Belgrad, 15. Juni. Das Zentralorgan der Kroatiſchen Bauernpar⸗ tei Dr. Matſcheks, der„Hrvatski Dnevnit“(Agram), veröffentlicht eine telephoniſche Unterredung mit dem flowakiſchen Propagandachef Mach über die Lügenmeldungen, die in den letzten Tagen über die Slowakei verbreitet wurden. Mach meinte, es ſei verwunderlich, daß ſolche Lügen gerade von jenen Kreiſen verbreitet würden, die ſonſt die Notwendig⸗ keit einer Wahrung der Selbſtändigkeit auch der kleinſten Nationen betonten. Natürlich habe die Slowakei als junger Staat gewiſſe Schwierigkeiten zu überwinden, wie ſie aber auch anderen, größeren Staaten nicht erſpart blieben. Mit der Verbreitung lügneriſcher Nachrichten ſei der Slowakei aber nicht gedient. Man wiſſe in Preßburg auch, daß die Beneſch-Millionen für dieſe feindliche Ak⸗ tion verwendet würden. Es ſei unnötig, meinte Mach weiter, ſolche Meldungen zu dementieren, da die Lügen immer nach kurzer Zeit auf ihre Ver⸗ hreiter zurückfielen. So wurde beiſpielsweiſe be⸗ hauptet, daß die Slowakei unzählige Arbeitsloſe habe. In Wahrheit ſeien aber 60 000 Slowaken als Arbeiter nach Deutſchland gegangen, von denen man jetzt 4000 zurückrufen müſſe, weil ſie die ſlo⸗ wakiſche Regierung zum Straßenbau dringend be⸗ nötige- und wenn es zum Kriege kommen ſollte, werde ein Weltbrand unvermeidlich ſein. Natürlich müßten die Verhandlungen mit Sowjet⸗ rußland ihre Rückwirkungen auf Oſtaſien haben. Andererſeits werde die Solidarität der Mächte, die man einkreiſen wolle, immer feſter. Japaniſcher Maſſenbeſuch in Tieniſin + London, 15. Juni. In einer Reutermeldung aus Schanghai wird Unruhe bemerkbar über eine japaniſche Bekanntgabe, daß rund 50000 Japaner am Samstag den japani⸗ ſchen Kriegsgräbern aus dem Boxeraufſtand, die ſich in der britiſchen Niederlaſſung Tientſins befinden, einen Beſuch abſtatten würden. Enoliſcher Fülm-Operateue verhaſtet EP. London, 15. Juni. Hier vorliegenden Berichten zufolge wurde ein engliſcher Film⸗Operateur, der von der Mauer der franzöſiſchen Konzeſſion aus japaniſche Soldaten bei der Kontrolle der Konzeſſionsgrenzen aufgenommen hatte, von den Japanern verhaftet. Der engliſche Konſul hat bei den japaniſchen Behörden gegen die Verhaftung des Film⸗Operateurs Proteſt erhoben. Camyinchi iſt voll Stolz. Raſcheſter Fortgang der franzöſiſchen Marinerüſtung Drazlbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 15. Juni. Der Marineminiſter Campinchi hielt geſtern vor der zuſtändigen Kammerkommiſſion einen eingehen⸗ den Vortrag über die Seerüſtungen Frankreichs. Er äußerte ſich zunächſt über den Ausbau der fran⸗ zöſiſchen Flottenſtützpunkte, namentlich der beiden nordafrikaniſchen Kriegshäfen Bizerta und Mers el Kebir. Dann teilte er mit, daß auch in Indochina große Anſtrengungen gemacht würden, denn der Hafen von Saigoon ſei weſentlich vergrößert worden. Daneben ſeien nun auch die Arbeiten zur Organiſation des franzöſiſchen Kriegshafens im Fernen Oſten in Angriff genommen worden. Es handle ſich um die Anlegung eines rieſigen Flotten⸗ ſtützpunktes in der Bucht von Cam⸗Ranh, der ge⸗ nau auf der Hälfte der Marſchroute des Oſtaſien⸗ Verkehrs zwiſchen Singapur und Hongkong liegt. Die franzöſiſchen Kriegshäfen im Mutterland ſelbſt ſeien namentlich hinſichtlich des Luftſchutzes weſent⸗ lich verſtärkt worden. Weiter äußerte ſich der Miniſter über die neuen Sicherheitsmaßnahmen für die U⸗ Boote. So werde jetzt Frankreich vier Taucher⸗ Viuſiornt Roofevell hrgrüͤßt König eorg ————————————————— 2. Seite/ Nummer 267 E 3 eee eeeeee Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Juni 1099 glocken zur Rettung verunglückter Unterſeeboots⸗ Mannſchaften nach amerikaniſchem Modell erbauen. Was nun die eigentlichen Flottenrüſtungen an⸗ geht, ſo teilte der Miniſter voller Stolz mit, daß die Verſpätungen im Flottenbauprogramm dank der Erhöhung der Arbeitsleiſtung auf den Werf⸗ ten jetzt nicht nur voll aufgeholt, ſondern ſogar —33 große Zeitgewinne zu verzeichnen n. Das Großkampſſchiff„Jean Bart“ von 35 000 Ton⸗ nen werde vorausſichtlich ſechs Monate früher fer⸗ tig werden, und zwar ſchon im September dieſes Jahres. Das Großkampfſchiff„Richelien“ werde im Jahre 1940 nachfolgen. Auch für die Großkampſſchiffe „Clemenceau“ und„Joffre“ ſeien ſchon erhebliche Zeitgewinne gegenüber den urſprünglich feſtgeſetz⸗ ten Bauzeiten feſtzuſtellen. Nur in England möglich! Eine merkwürdige Filmvorführung im Unterhaus EP. London, 15. Juni. Der engliſche Miniſterpräſident mußte es ſich am Mittwoch dank der„demokratiſchen Freihei⸗ ten“ gefallen laſſen, in den Räumen des eng⸗ liſchen Unterhauſes durch einen kommuniſtiſchen „Propaganda“⸗Film ſich lächerlich machen zu laſſen. Dier kommuniſtiſche Abgeordnete Gallacher hatte die Unterhausabgeordneten aus allen politiſchen La⸗ gern zur Vorführung eines kommuniſtiſchen„Pro⸗ paganda⸗Films“ im Unterhaus eingeladen. Der Film zeigte, wie der„Daily Telegraph“ berichtet, den„Vormarſch des Faſchismus und Nationalſozia⸗ lismus“ und ſtellte dem Blatt zufolge eine Verächt⸗ lichmachung Chamberlains dar.„Chamberlain wurde als eine Marionetten⸗Puype gezeigt“, ſchreibt „Daily Telegraph“,„deren ſich die Kapitaliſten und Diktatoren bedienen.“— Abſchließend ſtellt das ge⸗ nannte Blatt feſt, Gallacher habe nach der Vorfüh⸗ rung erklärt, in keinem anderen Land der Welt ſei eine ſolche Filmvorführung möglich. Schlamperei in Neuyork Neuyorker Ausſtellung im Zeichen der Aus⸗ plünderung der ausländiſchen Ausſteller dnb Neuyork, 15. Juni. Die Angehörigen der auf der Neuyorker Aus⸗ ſtellung vertretenen Länder beſtätigen die Klagen, die in den letzten Tagen gegen die Ausſtellungs⸗ leitung, Laguardia, Gouverneur Lehmann und die Bundesregierung, erhoben wurden. Die Beſchwer⸗ den richteten ſich gegen die beiſpielloſe Ausplünde⸗ rung durch die kommuniſtiſchen Gewerkſchaften. Der Sprecher der ausländiſchen Ausſteller er⸗ klärte, die Baukoſten der Pavillons ſeien gegenüber den urſprünglichen Voranſchlägen um 150 v. H. ge⸗ ſtiegen. Dieſe Mehrbelaſtung der ausländiſchen Nationen ſei hervorgerufen dadurch, daß die USA⸗ Arbeiter nichtstuend herumſtanden und ungeleiſtete Ueberſtunden anrechneten. Schon jetzt habe die Mehrbelaſtung nachweisbar die phantaſtiſche Summe von 20 Millionen Dollar erreicht, und im⸗ wer noch warte man auf Gegenmaßnahmen Laguardias. ASA-Flugzeugbaſis im Pazifik? dnb. Waſhington, 14. Juni. In einem Schreiben an den Sprecher des Ab⸗ geordnetenhauſes empfahl das Kriegsminiſterium den Bau eines auf 3,3 Millionen Dollar veranſchlag⸗ ten Waſſerflugzeughafens im Pazifik in der Nachbar⸗ ſchaft von Honolulu und der Marineſtation Pearl Harbour auf Hawai. Generalmajor Schley, der Lei⸗ ter der Ingenieurabteilung des Kriegsamtes, er⸗ klärte zur Begründung dieſes Vorſchlages, daß Pearl Harbour im Kriegsfalle einer erhöhten Beanſpru⸗ chung nicht gewachſen ſei. Der belgiſche Inſtizminiſter hat einen Geſetzent⸗ wurf, der ſich gegen ausländiſche Propaganda in Bel⸗ gien richtet, eingebracht. Mit Gefängnis bis zu fünf Jahren ſoll derjenige beſtraft werden, der ſich in ir⸗ gend einer Form an einer privaten oder organiſier⸗ ten ausländiſchen Propaganda in Belgien beteiligt. Neuer Erlaß über Beamte und Logenzugehörigkeit Erleichterung der bisherigen Anſtellungs- und Beförderungsbeſtimmungen dub. Berlin, 14. Juni. Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers hat der Reichsinnenminiſter unter Zuſam⸗ menfaſſung aller bisherigen beſtehenden Vorſchrif⸗ ten, einen neuen Erlaß über die Zugehörigkeit von Beamten zu Freimaurerlogen, anderen Logen oder logenähnlichen Organiſationen herausgegeben. Ohne Aenderung der grundſätzlichen Einſtellung verfügt er gewiſſe, eingeſchränkte Erleichterungen. Während bisher jede Anſtellung und Beförde⸗ rung von Beamten unmöglich war, die nach dem 30. Jauuar 1933 erſt aus der Loge uſw. ausge⸗ treten waren, können in der durch den Erlaß im einzelnen geregelten Weiſe ſolche Beamte dennoch angeſtellt oder befördert werden. Zur Feſtſtellung ob Beamte Freimaurerlogen, ande⸗ ren Logen oder logenähnlichen Organiſationen und deren Erſatzorganiſationen angehört haben, hat je⸗ der vor dem 1. Auguſt 1917 geborene Beamte— ſo⸗ weit nicht bereits geſchehen— eine Erklärung nach einem vorgeſchriebenen Muſter abzugeben, wobei auf den Dienſteid Bezug genommen wird. Dieſe Erklärung iſt zu den Perſonalakten zu nehmen. Soweit der zuſtändige Reichsminiſter ſich die Er⸗ nennung— Einſtellung oder Beförderung— nicht vorbehalten hat, iſt ihm vor der Anſtellung oder Beförderung eines Beamten, der in einer Frei⸗ maurerloge uſw., einen höheren als den dritten Grad erreicht, eine führende Stelle oder ein Amt innehatte, unter Beifügung der Perſonalakten zu berichten. Bei der Einſtellung und Beförderung von Be⸗ amten, die Freimaurerlogen uſw. angehört haben, iſt allgemein nach Richtlinien zu verfahren, die der Erlaß gibt. Perſonen, die in der Loge uſw. einen höheren als den dritten Grad nicht erreicht, eine führende Stelle oder ein Amt nicht bekleidet haben, ſollen aus ihrer Logenzugehörigkeit keine Nach⸗ teile erleiden. Soweit ſie nicht vor dem 30. Januar 1933 aus der Loge ausgetreten und nicht vor dieſem Zeitpunkt in die NsDAP eingetreten ſind, dürfen ſie jedoch weder als Behördenvorſtände berufen, noch als Sachbearbeiter in Perſonalangelegenheiten be⸗ ſchäftigt werden. Ausnahmen ſind zuläſſig. Die Entſcheidung über die Einſtellung und Be⸗ förderung von Perſonen, die vor dem 30. 1. 1933 aus einer Freimaurerloge uſw. ausgeſchieden ſind, und in der Loge einen höheren als den dritten Grad, eine führende Stelle oder ein Amt bekleidet haben, iſt von Fall zu Fall zu treffen. Perſonen, die erſt nach dem 30. Januar 1933 aus einer Freimaurerloge uſw. ausgeſchieden ſind und während ihrer Logenzugehörigkeit einen höheren als den dritten Grad, führende Stellen oder Logen⸗ ämter bekleidet haben, ſind grundſätzlich von der Anſtellung und Beförderung ausgeſchloſſen. Aus⸗ nahmen können zugelaſſen werden, wobei bei Be⸗ amten des höheren Dienſtes das Benehmen mit dem Stellvertreter des Führers, bei den übrigen Beamten das mit der zuſtändigen Gauleitung der NSDAp herzuſtellen iſt. Ohne Zuſtimmung des Stellvertreters des Führers ſind frühere Ange⸗ hörige von Freimaurerlogen uſw. nicht mehr zu verwenden als Behördenvorſtände und deren ſtän⸗ dige Vertreter, allgemein als Perſonalſachbearbei⸗ ter, als geſchäftsleitende Beamte und deren regel⸗ mäßige Vertreter und als Mitglieder von Dienſt⸗ ſtrafgerichten. Maßnahmen auf Grund der bis⸗ herigen Vorſchriften bleiben unberührt. Schwebende Verfahren ſind, abgeſehen von ehemaligen Hochgra⸗ den, einzuſtellen. Die Beſtimmungen finden auf Nichtbeamtete im öffentlichen Dienſt entſprechende Anwendung, ebenſo auf Oſtmark⸗ und Sudeten⸗ gebiet, wo jedoch ſtatt dem 30. 1. 1933 der 20. 2. 1938 bzw. 24. 4. 1938 tritt. —— Taucherglück: 800 Millionen ſind zu bergen Schatzſchiff aus der Zeit der franzöſiſchen Revolution durch Zufall entöeckt Drabtber. unſ. Par. Korreſpondenten — Paris, 15. Juni. Einen wunderbaren Fund in der Seine haben heute einige Taucher in der Nähe von Quillebeuf gemacht. Sie waren bei Ausbeſſerungsarbeiten be⸗ ſchäftigt, als ſie durch Zufall ein ſeit langem geſuch⸗ tes Schiff entdeckten, nämlich die Fregatte„Tele⸗ mach“. Am 3. Januar 1790 verlietz die Fregatte, mit Schäszen reich beladen, den Hafen von Rouen, um vor den Wirren der Revolution zu flüchten. Aber die Sansculotten von Quillebeuf an der Seine⸗ mündung hielten gute Wacht. Sie beſchoſſen das Emigrantenſchiff mit derartigem Erſolg, daß es nach kurzem Kammpf unterging. bemüht, das Wrack wiederzufinden. Es ging näm⸗ lich die Sage, daß das Schiff fabelhafte Schätze an Bord gehabt habe. Nach einem Bericht des Marineminiſteriums habe ſich ein Kriegsſchatz von 2,5 Millionen Franken in gemünztem Golde an Bord befunden. Darüber hin⸗ aus hätten zahlreiche Emigranten ihre Wertſachen und Schmuckſtücke dem Schiff anvertraut. Auch ein Halsband der Königin Marie Antoinette aus Bril⸗ lanten im Werte von 1,6 Millionen Franken ſei auf das Schiff geflüchtet worden. Endlich habe die reiche Benedikterabtei Jumiége, die übrigens in der Revolution zerſtört wurde, ihre geſamten Schätze, in Fäſſer verpackt, an Bord gebracht. Nach dem heu⸗ tigen Geldwert zu urteilen, dürſten alſo die Schätze der Fregatte„Telemach“ 3353 Wo ſieckt der Watleau? Ein italleniſcher Maler kam in Verdacht- Fetzt verſolgt man eine neue Spur EP. Paris, 14. Juni. Die Unterſuchung über den Diebſtahl des Wat⸗ teaus im Louvre iſt noch keinen Schritt weiterge⸗ kommen und die ſenſationellen Nachrichten über die angebliche Entdeckung des Bildes in den Koffern eines italieniſchen Malers namens Bru no im internationalen Bahnhof von Baſel mußte einige Stunden ſpäter dementiert werden. Der italieniſche Künſtler hatte zwar einige Kopien von dem im Louvre ausgeſtellten Gemälden in ſei⸗ nem Koffer, aber der'Indifférent befand ſich weder als Kopie, noch viel weniger im Original bei ihm. Bruno wurde mit den üblichen Entſchuldigungen wieder freigelaſſen. Die Pariſer Polizei verfolgt gegenwärtig die Spur eines Künſtlers, der der Sprache nach Franzoſe zu ſein ſcheint, und der am Samstag und Sonntag ſtundenlang im Watteau⸗Saal des Louvre eine Kopie des„Gilles“ von Watteau, das neben dem„'Indifférent“ hing, anſertigte. Nichts beſagt jedoch, daß der Künſtler der Dieb geweſen iſt. Einer der Wärter hat feſtgeſtellt, daß es ſich unzweifelhaft um einen ſehr begabten Künſtler handele, der mit großer Geſchicklichkeit eine Kopie des Watteau⸗ Gemäldes anfertigte. Die Polizei hat immerhin eine ſehr ausführliche Beſchreibung über dieſen Künſtler gegeben, um dieſen zu veranlaſſen, ſich zu melden und damit ſeinen„Fall“ zu klären. An⸗ dererſeits ſteht auf Grund von Zeugenausſagen nun⸗ mehr faſt einwandfrei feſt, daß der„LIndifférente“ am Sonntag zwiſchen 15,45 Uhr und 16 Uhr ge⸗ ſtohlen wurde. Kurz vorher befand ſich der Künſtler noch im Saal in Begleitung einer jungen Frau, die ebenfalls geſucht wird. Die Unterſuchung iſt bisher aber nicht weitergekommen. Seither hatte man ſich die Regierung ermächtigt, die nicht weniger als 800 Millionen aus⸗ machen. Die Taucher glauben ihres glücklichen Fundes ſicher zu ſein. Sie brachten mehrere ſchön gearbeitete Holzſtücke vom Bug der Fregatte zu Tage. Auch die Ankerkette wurde entdeckt, doch war es nicht mög⸗ lich, ſie aufs Trockene zu befördern, da ſie noch feſt an dem verſunkenen Schiff hängt. Die Nachforſchun⸗ gen ſollen nun mit allem Eifer vorgetrieben werden. Der Staat ſelbſt hat ſich lebhaft dafür intereſſiert, indem er ein Polizeikommando unter Führung eines Leutnants an Ort und Stelle ſchickte. Nach dem fran⸗ söſiſchen Geſetz gehöven nämlich achtzig Prozent der geborgenen Schätze dem Staate. Das Schatzſchiff liegt auf der Backbordſeite tief in den Schlamm des Seineflußlaufes eingegraben. Es wird alſo noch einige Zeit dauern, bis die fabel⸗ haften Schätze wieder gehoben werden können. Hollands neues Militärgeſetz Grundſätzliche Feſtlegung der Zweijahresdienſtzeit dnb. Den Haag, 15. Juni. hat nach längerer Aus⸗ ſprache das neue Militärgeſetz angenommen, das Dienſtzeit bis auf zwei Jahre zu exhöhen. Durch einen von ſozialde⸗ mokratiſcher Seite eingebrachten Zuſatzantrag gilt das neue Geſetz bis zum Jahre 1944. Von einer Er⸗ höhung des Jahreskontingents an Rekruten hat die Regierung im Hinblick auf die Erhöhung der Un⸗ koſten abgeſehen. Die Dauer der Reſerveübungen wird durch dasſelbe Geſetz verdoppelt. In einer Darlegung der holländiſchen Rüſtungs⸗ politik betonte Verteidigungsminiſter van Diik, daß durch das neue Geſetz der Schutz der Gren⸗ Die Zweite Kammer erhen in kritiſchen Zeiten weſentlich verbeſſert werde. Die Regierung werde von der ihr erteilten Ermäch⸗ tigung nur im Falle der Notwendigkeit Gebrauch machen SDSZ Z————————————————————————————B— Haupelchriteietter end verantwortlich für Politik: Dr. Alois Windauer. Stellvertteter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich für Tbeater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Cart Onne Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bo de.— Lokaler Teil u. 1. V. Gericht: Dr. Frig Hammes.— Sport: Wilv Mülter.— Südweſtdeutſche Umſchau: i. V. Richard Schönfelder.— Bilderdienſt: 1. V. C. 0 Eiſenbart, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E.§. Schaffer. Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unvertangte Belträge keine Gewähr.— Rückſendung no⸗ bei Nückvorto. Herausgeber, Drucker und Neue Mannheimer Beiti⸗, Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1,—6. Verontwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 güttig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und à Mittag erſcheinen gleich ⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 900 Ausgabe A Abend äber 9 300 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 Wieneriſches von der Reichstheaterfeſtwoche (Von unſerem Wiener Mitarbeiter) Wien, im Juni. BVon den acht Feſtvorſtellungen der Reichstheater⸗ Woche veranſtaltete Wien fünf in„eigener Regie“: zwei in der Burg, drei in der Oper. Es hat damit neuerdings die vitale Kraft zeigen können, die ihm als Theaterſtadt innewohnt. Allerdings— eine An⸗ zahl von Gäſten war zur Komplettierung der Wie⸗ ner Enſembles aufgeboten worden. Doch gilt dieſe Einſchränkung nur in begrenztem Maße, wenn in Betracht gezogen wird, daß der Dirigent von Richard Strauß'„Friedenstag“, Clemens Krauß, mit dieſem Gaſtſpiel an die Stätte ſeines langjährigen Wirkens zurückkehrte. Das gleiche gilt von der Trägerin der Hauptpartie, Viorica Urſuleac. Die Aufführung des„Friedenstagl, die auch eine Ehrung für den 75jährigen Meiſter bedeuten ſollte, iſt zum feierlichen Mittelpunkt der Reichs⸗ theaterfeſtwoche geworden. Das große Intereſſe, das der Wiener Erſtaufführung gezollt wurde— es war auch wieder ein beſonderer Triumph der Wie⸗ ner Philharmoniker, des weltberühmten Orcheſters der Wiener Oper—, wurde noch übertroffen von der Begeiſterung, die an dieſem Abend das Haus durchtobte, als dͤer Führer die Feſtloge betrat. Mit der„Maria Stuart“ des Burgtheaters begann der Reigen der Wiener Aufführungen. Ein doppelt bedeutungsvolles Ereignis, denn mit dieſer Neuinſzenierung trat Lothar Müthel zum erſten⸗ mal als Burgtheaterdirektor vor das Wiener Pu⸗ blikum. Zur Verfügung ſtand ihm das erprobte Enſemble des Hauſes und Käthe Dorſch als Gaſt. Ihre Maria Stuart erregte Aufmerkſamkeit, man kann es faſt Erſtaunen nennen. Zu erwähnen iſt, daß Käthe Dorſch, die wohl ſchon einige Male hier, zumeiſt im leichteren Stil, gaſtierte. in den letzten Hahren nur mehr von der Filmleinwand zu dem Wiener Publikum ſprach und— ſang. Die Operet⸗ tenmelodien noch im Ohr, war man um ſo über⸗ 55 raſchter, eine Maria Stuart zu ſehen, deren vir⸗ tuoſe Beherrſchung ſowohl der ſprachlichen wie der darſtelleriſchen Mittel ſich in ſtreng gebundenen For⸗ men bewegte. Es war ein eigenartiger Gegenſatz zu dem ſtolzen, leidenſchaftlichen Spiel der Eliſa⸗ beth Maria Eis' und dem mehr im klaſſiſchen Stil gehaltenen, betont aufeinander eingeſpielten übrigen Enſemble. Dieſer merkbare Gegenſatz wurde in den„Cou⸗ loirs“ der Wiener Theater viel beſprochen. Begrif⸗ fen freilich wurde er erſt, als am oͤritten Abend der Feſtwoche die Preußiſchen Staatsſchauſpiele, wo ja Käthe Dorſch jetzt zu Hauſe iſt, mit dem als eine eigene Stilrichtung geltenden Gründgens an der Spitze Shakeſpeares„Richard J1.“ zeigten. Hier trat ein auffallender Unterſchied zwiſchen Ber⸗ liner und Wiener Theater zutage. Weniger fühl⸗ bar war eine ſolche Differenz bei der Aufführung des Deutſchen Theaters Berlin, wobei freilich der Fauſt Ewald Balſers die Töne angab, es ſind Burgtheatertöne, die unter der Spielleitung Heinz Hilperts, wenn man es ſo nennen darf, irdiſcher wurden, bürgerlicher, als wir ſie von Balſer als Fauſt des Burgtheaters von vielen Aufführungen her gewöhnt ſind. 0 Die Wiener Note beſonders zu betonen, hat die Burg Neſtroy und die Oper Johann Strauß auf die Bühne geſtellt.„Einen Jux will er ſich machen“— das darf zugleich als ein Motto gewertet werden, das dem Geſamtſchaffen des gro⸗ ßen Wiener Ironikers vorauszuſtellen iſt. Der „wieneriſche Moliére“, wie man den bei aller beißen⸗ den Satire immer humorvollen Neſtroy gerne nennt, hatte von allen Vorzügen eines Stückeſchreibers den allergrößten: immer theaterwirkſam zu blei⸗ ben. Und ſo iſt es möglich, Neſtroy auch heute noch aufzuführen, ſogar im prunkvollen Burgtheater. Neſtroy ſelbſt Zeit ſeines Lebens in den Vorſtadt⸗ theatern zu Hauſe, hätte ſich ein ſolches poſthumes Avancement nicht einmal träumen laſſen. Das Burgtheater ſatte mit dieſer Aufführung einen ganz großen Erſolg. Dazu trua die ſzeniſche Auf⸗ machung viel bei, etwa der Effekt einer Wandel⸗ dekoration, die Weinberls leine Glanzleiſtung Her⸗ mann Thimigs) und Chriſtopherls Alma Seid⸗ ler) ſeltſame Fahrten auch optiſch verfolgen ließ. Es braucht übrigens keine weitere Beſtätigung des großen Erfolges, als daß im letzten Augenblick das Burgtheater ſeinen Spielplan änderte, um für den letzten Abend der Reichstheaterfeſtwoche. wenn auch außerhalb ihres Programms, eine Wiederholung des„Jux“ anzuſetzen, der der Führer beiwohnte— wodurch die im Rahmen der Feſtwoche in der Oper veranſtaltete Aufführung des„Tannhäuſer“ mit Hilde Konetzni als Eliſabeth hinſichtlich des Intereſſes, das ſich an dieſem Abend reſtlos auf die Burg konzentrierte, zu kurz kam. Ein zweiter Heros wieneriſcher Kunſt, Johann Strauß, zog mit der„Nacht in Venedig“ in die Oper ein. Es war eine Neubearbeitung(von Rudolf Kattnig und Anton Paulik), deren Bemühen vor allem darin beſtand, ſich von dem Original nicht allzuweit zu entfernen. Eine maleriſche Ballett⸗ einlage,„Roſen aus dem Süden“ hatte beſonderen Erfolg. Die Oper tat alles, Johann Strauß in einen prunkvollen Rahmen zu ſtellen, man gab nicht Operette, ſondern Spieloper. Die Melodienfülle ward dann noch ſummend aus dem Saal auf die ſeſt⸗ lich geſchmückte Ringſtraße getragen G. v. Stigler⸗Fuchs. ———— So iſt das Leben! Von Rudolf Schwanneke 8 Neben den Blumenfrauen am Brunnen auf dem Marktplatz mit ihren buntleuchtenden Körben ſtand der Mann mit den Luftballons. Rot, grün und blau ſtrebten die prallglänzenden Gebilde dem Himmel zu. Der kleine Horſt, der an der Hand ſeiner jungen Mutter vorüberging, verſuchte ſtehen zu bleiben. „Mutti, bitte kauf mir einen!“ bettelte er mit ver⸗ langenden Blicken nach den ſchwebenden Bällen. Aber die Mutter hörte nicht. Mit den gleichen verlangenden Blicken wie ihr Kind betrachtete ſie die überſchwengliche Fülle der Frühlingsboten. Wie dieſe Blüten ein Heim zu ſchmücken vermöchten, zu erhellen und zu durchduften, dachte ſie⸗ Ihr Heim?— Die ſchmalen, blaßroten Lippen preßten ſich aufeinander. Sie hatte ſich einſt alles anders erträumt. Die himmelanſtſirmende Liebe und das fauchzende Glück, wo waren ſie geblieben? Vom Alltag verbraucht und abgenutzt wie häßliche Scheide⸗ münzen. Sie wandte den Kopf, um die Blumenpracht nicht mehr zu ſehen, die ihrem Herzen wehe tat. „Mutti, kauf mir doch einen Luftballon!“ bettelte da wieder die Stimme des Kleinen. Auch dieſes kleine Herz trug ſchon Wunſch und Sehnſucht— und wie bald vielleicht den erſten Schmerz. Als ſie lächelnd gewährte, gab der Kleine nach kritiſcher Wahl einem ſchönen tiefblauen den Vorzug. „Feſthalten, Jungchen— immer feſthalten, ſonſt fliegt er davon“, belehrte ihn der Händler. Und doch geſchah's nach kurzer Zeit, daß die Fin⸗ ger ſich lockerten und der ſchöne Luftballon nach oben ſchwebte, den Wolken zu. 93 Das eben noch ſtrahlende Kindergeſichtchen ver⸗ zog ſich in Weh. Sein Klageruf, ſo laut und herz⸗ zerreißend, veranlaßte einen alten Herrn, in deſſen Geſicht das Leben ſeine Runen gezeichnet, ſtehen zu bleiben. Er beugte ſich zu dem Knaben nieder und ſagte ſanft:„Weine nicht, mein Kind. Wenn er dir jetzt nicht entflohen wäre, dann hätteſt du erlebt, wie er klein, matt und häßlich geworden und ſchließ⸗ lich nichts weiter als ein unanſehnliches Häutchen geweſen wäre“, und ſich zur Mutter wendend fuhr er fort:„dieſer Luftballon hat ihrem Söhnchen alles geſchenkt, was wir vom Leben erwarten dürfen: die Süßigkeit der Sehnſucht das Glück des Beſitzes und den Schmerz des Verluſtes. Ein Tor, wer mehr verlangt“. Dann grüßte er und ging ſeines Weges. Die junge Frau ſah ihm lange und verſonnen nach, wäh⸗ rend ſie ihres Kindes Tränen trocknete. O Erna Schlüter ſingt im Nationaltheater. Am Sonntog findet im Nationaltheater ein einmaliges Gaſtſpiel der Kammerſängerin Erna Schlüter ſtatt. Erna Schlüter wird die Fſolde in Richard Wagners„Triſtan und Jſolde“ ſingen. — Donnerstag, 15. Juni 1939 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 287 BILDER VONHTAGE Reichsprotektor Freiherr von Neurath im Neuen Deutſchen Theater Nach der Eröffnung der erſten Deutſchen Kulturwoche im Protektorat beſuchten von Neurath und Gattin die Feſtvörſtellung im neuen Deutſchen Theater in Prag. 8(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Diüe ſpaniſchen Generäle in der Seeſportſchule der HJ. in Priexos bei Berlin, wo ihnen die ſeemänniſche Ausbildung der Marine⸗H9 vorgeführt wurde. 5(Preſſe⸗Hoffmann, Zauider⸗Multiplex⸗K.) Hoch die Mützen, die Schule iſt zu Ende! Zum erſtenmol wieder ſeit 25 Jahren fanden die Abſchlußfeierlichkeiten für die Seekadetten, die nach beſt andener Prüfung die bebannte amerikaniſche Marineakademie in Annapolis verließen, ſtatt. Am Schluß warſen die 578 Seekadetten traditions gemäß ihre Mützen in die Luft. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) „Seifenkiſten“ in voller Fahrt Bor kurzem fand auf der Kriſtallpalaſt⸗Bahn in London das Vorrennen der ſogenannten„Seifen⸗ kiſten“ ſtatt, das ſind„Autos“, die ſich Jungen ſelbſt aus Kiſtenbrettern e ſi loſt gebaut haben. Angetrieben werden ſie mit den Füßen. Unſer Bild zeigt das Feld in voller Fahrt. Reichsprotektor Frhr. Aüvciated Preß, Zander⸗M.) ——————— Mannheim, 15. Juni. Vom Amgang mit Rechnungen Ein gutes Nolkswort ſigt!„Wer ſeine Schulden bezahlt, vermehrt ſein Vermögen.“ Auf jeden Fall iſt es angenehmer, ſchuldenfrei dazuſtehen, als auf der Straße mit peinlichen Gefühlen einem Gläu⸗ biger ausweichen zu müſſen. Die Behauptung, daß es Menſchen gäbe, die es verſtehen,„von den Zin⸗ ſen ihrer Schulden“ zu leben, iſt ein recht ſchlechter Witz. Wer ſeine Schulden nicht begleicht, hat es im Leben niemals leicht. Ein ehrlicher Menſch wird ſich immer bemühen, ſeine Rechnungen ſo ſchnell wie möglich zu bezahlen. Es gibt aber Leute, die ihre Schulden gern hängen laſſen, nicht weil ſie nicht zahlen könnten, ſondern weil ſie leichtſinnig oder bummelig ſind. Entweder haben ſie für das Geld, das ſie zur Schuldenzahlung benötigen, gerade eine angenehmere Verwendung, oder ſie meinen leichtſinnig„Schulden ſind leine Ha⸗ ſen, ſie laufen nicht fort.“ Meiſtens ſind es die Handwerker, die Schuhmacher, Schneider und die kleinen Kaufleute, die durch ſolch rückſichtsloſes Verhalten geſchädigt werden, Men⸗ ſchen, die Arbeit geleiſtet, die Ware geliefert haben und die nun ihr Geld dringend benötigen, um eige⸗ nen Verpflichtungen nachkommen zu können. Wer es irgendwie ermöglichen kann, ſollte über⸗ haupt in allen Fällen ſofort zahlen; denn dann be⸗ hält er die beſte Ueberſicht über ſeine Kaſſe. Es kann ihm nicht geſchehen, daß er durch eine in Vergeſſen⸗ heit geratene Zahlungsverpflichtung ſeinen ganzen Haushaltsplan über den Haufen geworfen ſieht. Ebenſo erſpart man ſich Ueberraſchungen, wenn man es vermeidet, etwa beim Kaufmann„anſchrei⸗ ben“ zu laſſen. Man gerät dann nicht in Ver⸗ „Zeit“ mit dem Bezahlen hat. Auch in der längſten Zeit bezahlt ſich nichts von ſelbſt. a Ehrung für treue Arbeit. Der Führer und Reichskanzler hat die nachſtehend aufgeführten Ge⸗ folgſchaftsmitglieder mit dem Treudienſt⸗Ehren⸗ zeichen für 50jährige treue Dienſtleiſtung aus⸗ getzeichnet: Bei der Firma Hildebrand⸗Rheinmühlen⸗ werke Mannheim: Jakob Ebert, Müller, bei der Firma Brunner u. Schweitzer Mannheim: Louis Weyer, Packer. ſuchung, überflüſſige Dinge zu kaufen, weil man ja Verkehrsvorſchriſten⸗- wozu? Poltzeibericht vom 15. Jnni Drei Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich drei Verkehrsunfälle. Hierbet wurden eine Perſon verletzt, zwei Kraftfahrzeuge und in Fahrrad beſchädigt. Sämtliche Verkehrs⸗ unfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Bei geſtern durchgeführten Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 53 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 36 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung oder groben Unſags mußten fünf Perſonen zur Anzeige gebracht werden. Kurszettel der Hausfrau ſpricht: So einen Markt wie heute, den läßt man ſich gefallen. Alles iſt reich⸗ lich vorhanden, man kann von Stand zu Stand gehen, die Größe der ſchönen dunklen Kirſchen, die Trockenheit der wundervoll aromatiſchen Erd⸗ beeren prüfen und ſich das Beſte, das Preiswer⸗ teſte ausſuchen. Frühgemüſe gibt es, ſoviel man nur will: hier den erſten deutſchen Blumen⸗ kohl— ein bißchen teuer noch—, na, aber da drückt man ſchon ein Auge zu und legt auch mal 70 Pfen⸗ nige für ſo einen großen, vollen Kopf hin, zumal ja der Spargel wegen Kälte der letzten Tage ohnehin ausfällt. Auch freut man ſich, neben den vielen grünen nun die erſten blauen Kohlrabi zu be⸗ grüßen, weil ſie doch ihre geſchmacklichen Beſonder⸗ heiten haben. Und wo ein beſonders liebenswürdi⸗ ger Ehemann eine Extrabelohnung auf dem Mittags⸗ tiſch verdient, kauft man wohl gar ein Pfündlein der butterweichen jungen grünen Böhnchen, die allerdings noch nicht auf Heimatboden gewachſen ſind, ſondern aus Holland kommen. Eier aus Li⸗ Le pönent- und Perser-Teppiche Bausback ietzt B 1. 2 Rut 26467 tauen und Dänemark waren ebenfalls genügend vorhanden, ſo daß man mit dem heutigen Einkauf zufrieden ſein kann und gerne noch einen Buſchen Jasmin mitnimmt, auf daß es auch zu Hauſe in der Wohnung ſo richtig nach Frühſommer duftet. Die Marktfrau ſpricht: Ihr liewi Leut', ihr wollt bloß immer zu gucke unn rumzuſuche hawwe. Was wir aber an ſolchem Tag mit einem ſo großen Angebot wieder heimtragen müſſen, weil ihr ſo wähleriſch und langſamtueriſch mit euren Einkäufen ſeid. Und daß wir auch heute ſo ſchönen jungen Wirſing haben, ſo rieſig viel billigen grü⸗ nen Salat, der uns draußen in den Gärten ſchon zu ſchießen anfängt, da kümmert ſich heute kein Menſch dͤrum, bis er nächſtens mal wieder knapp S Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln, alte 4,7; Karto feln, neue ausl. 12—15; Wirſing 14—18: Weißkraut 18—20 Blumenkohl, Stück 15—70; Karotten Bſchl.—15, Spinat 14—15; Mangold 15—20; Zwiebeln 10—16; Grüne Bohnen 35—120; Grüne Erbſen 22—35; Spargeln 20—55; Kopfſalat, Stück—15; Oberkohlraben, Stück—12; Rha barber 12—15; Tomaten 40—60; Radieschen, Bſchl—7 4 Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 30—60; Schl.⸗Gur⸗ ken(groß) Stück 30—80; Suppengrünes, Bſchl.—10; Pe⸗ terſilie, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl.—6; Aepfel 60 bis 70; Kirſchen 38—55; Erdbeeren(Ananas 45—70; Sta⸗ chelbeeren 30—35; Zitronen, Stück—7: Orangen 30—405 Bananen 45 Markenbutter 160: Landbutter 142; Weißer Käſe 25—30; Eier, Stück 10—10, Aale 120—130; Hechte 120; Karpfen 90: Breſem 50—60; Backſiſche 40—50: Kabel⸗ jau 35—45: Schellſiſche 40—50; Goldbarſch 38; Seehecht 50; Hahn, geſchlachtet 110—130; Huhn, geſchlachtet 100—110 Tauben, geſchlachtet, Stück 70—100; Rindfleiſch 91; Kalb⸗ fleiſch 110—146; Schweinefleiſch 92. FPPPPP Ein Zündholz hat wohl einen Kopf, aber keinen Verſtand! —1 Die Hausfrau ** Silber⸗Hochzeit. Am 16. Juni feiert Herr Franz Schell, Inhaber eines Spezialgeſchäfts für Feinkoſtwaren, Mittelſtraße 62, mit ſeiner Gattin Marie, geb. Martin die Silberhochzeit. Das Landesarbeitsgericht mußte ſich mit der Berufung gegen das Urteil des Mann⸗ heimer Arbeitsgerichts in dem Fall des Meiſters befaſſen, der ſeinem Vorarbeiter eine Ohrfeige ver⸗ abreicht hatte und inſolgedeſſen friſtlos entlaſſen worden war. Das Arbeitsgericht hatte, wie wir in Nr. 192 der NMz3 berichteten, beiden Klagen des Meiſters ſtattgegeben, die Bezahlung der Kündi⸗ gungszeit und die Weiterbeſchäftigung oder Gewäh⸗ rüng einer Entſchädigung von 1500 Mark ausge⸗ ſprochen. Gegen dieſe Urteile hatte die Firma Berufung eingelegt. Das Landesarbeitsgericht verſuchte zunächſt, den Prozeß durch Vergleich aus der Welt zu ſchaffen, aber die Beklagte verlangte gerichtliche Entſchei⸗ dung. Es wurden neue Zeugen vernommen, die nicht ungünſtig für den Kläger ausſagten. Der An⸗ walt der Firma hob als untragbar die Autoritäts⸗ verletzung hervor, die durch die Ohrſeige des Mei⸗ ſters gegenüber einem Untergebenen vorliege. Der Anwalt des Meiſters ſtellte in den Vordergrund die unbillige Härte, die in der friſtloſen Entlaſſung eines Mannes liege, der 15 Jahre im Betrieb iſt, anderweitig eine ſolche Stellung nicht mehr finden kann und unter den ſeeliſchen Auswirkungen des Stellungsverluſtes leide. Die Berufung gegen das Urteil des Arbeits⸗ gerichts wurde vom Landesarbeitsgericht in der Forderungsklage abgewieſen, in der Kündigungswiderrufsklage anerkannt. Der Antrag auf Reviſionsfähigkeit für das Reichsarbeitsgericht, oͤen die Beklagte geſtellt hatte, wurde wegen Mangel an grundſä des Falles abgelehnt. In der Forderungsklage ſtellte die mündliche Urteilsbegründung der Berufungsinſtanz feſt, daß der Kläger durch ſein Verhalten einen Fehler ge⸗ tzlicher Bedeutung macht habe, dieſes aber nicht ausreichend ſei für die Die Ohrfelge uls Entlaſpungsgrund Das Landesarbeitsgericht verneint die unbillige Härte der Kündigung friſtloſe Entlaſſung. Das Urteil des Landesarbeits⸗ gerichts bemängelte, daß der Betriebsführer den Kläger nicht zu der Sache gehört ung iediglich vo die vollendete Tatſache geſtellt habe. Auch de Vertrauensrat habe ſeine Aufgabe des Ausgleichs im Betrieb nicht erfüllt. Die friſtloſe Entlaſſung ſei ſomit nicht gerechtfer⸗ tigt. In der Kündigungswiderrufsklage gab das Lan⸗ desarbeitsgericht der Berufung ſtatt und verneinte die unbillige Härte der Kündigung. Es ſei infolge des fehlerhaften Verhaltens des Klägers verſtänd⸗ lich, daß die Beklagte den Kläger nicht behalten will; es ſei zu befürchten, daß auf die Dauer kein erträg⸗ liches Arbeitsverhältnis entſtehe. Der Kläger habe ſomit ſeine Kündigung ſelbſt ver⸗ ſchuldet. Zum Arbeitsp'atz nicht zurück Der Arbeiter rückte zum Arbeitsdienſt ein und als er ſeine Dienſtpflicht beendet hatte, wollte er bei der Firma wieder weiterarbeiten. Dies wurde ab⸗ gelehnt, weil er vor ſeinem Weggehen nichts davon geſagt hatte, daß er ſeine Stelle behalten möchte. Die Firma hatte den Platz inzwiſchen anderweitig beſetzt, und der Arbeiter klagte vor dem Arbeitsgericht. Die Klage wurde abgewieſen. In der münd⸗ lichen Urteilsbegründung wurde darauf hingewieſen, daß der Eingezogene in ſein Arbeitsverhältnis zu⸗ rückkehren kann, wenn er dies rechtzeitig be⸗ antrage. Da der Kläger dies nicht getan habe, ſei das Arbeitsverhältnis auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen mit dem Tage ſeines Ausſcheidens als erloſchen anzuſehen, ohne daß es einer Kündi⸗ gung bedurft hätte. Da der Kläger ſomit keinen Rechtsanſpruch auf Wiedereinſtellung habe, könne er auch keinen Anſpruch auf Weiterbeſchäſti⸗ gung oder auf Lohn erheben. 55——— Donnerstag, 15. Juni 1039 Die Propagandiſten im Hochſchwarzwald und am Weſtwall NSG Karlsruhe, 15. Juni. Die Teilnehmer der Beſichtigungsfahrt des Reichsrings für nationalſozialiſtiſche Volksaufklä⸗ rung und Propaganda verbrachten am Dienstag wieder einen überaus erlebnisreichen Tag. Am Morgen brachen ſie von Baden⸗Baden auf und be⸗ ſuchten in Gernsbach das dortige Mütter⸗ erholungsheim, in dem ſie einen vorzüglichen Einblick in die ſegensreiche und ſelbſtloſe Tätigkeit der Ne⸗Volkswohlfahrt gewinnen konnten. Die Fahrt wurde fortgeſetzt über Forbach und die Schwarzenbachtalſperre, von wo intereſſante Eindrücke von dem Gewerbefleiß des hinteren Murgtales und der Gewinnung der weißen Kohle in unſeren großen Kraftwerken mitgenommen werden konnte. Ueber die Schwarzwaldhochſtraße ging dann die Fahrt von Achern an den Rhein. Hier hatten die Gäſte aus dem Reich einmal Ge⸗ legenheit, ſich mit eigenen Augen von der Unüber⸗ windlichkeit des Weſtwalls zu überzeugen. Das Mittageſſen wurde im Hotel„Schiff“ in Kehl eingenommen, in dem Gauleiter Robert Wagner im Jahre 1928, als der Brückenkopf noch von den Franzoſen beſetzt war, mit den Hanauer Bauern die Durchbruchsſchlacht in dem damals roten Kehl ſchlug. Die goldenen Ehrenzeichenträger von Legelshurſt und den anderen Hanauer Gemein⸗ den waren gekommen, mit ihnen die Hanauer Trach⸗ tenkapelle. Kreisleiter Sauerhöfer, Kehl, und Bürgermeiſter Dr. Reuter begrüßten die Männer der Propaganda aus dem Reich. In ſeinen Dankes⸗ worten übermittelte Reichsamtsleiter Tießler die ihm vor der Abreiſe aufgetragenen Grüße des Reichspropagandaleiters, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, an die Hanauer Alte Garde. Die Omnibuſſe brachten die Teilnehmer am Nach⸗ mittag nach Lahr, wo der dortige neue NSV⸗ Kindergarten und Kinderhort in Augen⸗ ſchein genommen wurden. Einen ebenſo vorzüg⸗ lichen Eindruck wie dieſer hinterließ der Kindergar⸗ tenneubau in Altdorf; er kann als ein Muſter⸗ beiſpiel dafür gelten, was auch in einer kleinen Gemeinde guter Wille und Gemeinſchaftsgeſinnung vermag. Im hiſtoriſchen Kaufhausſaal in Freiburg gab bei einer Arbeitstagung nach Begrüßungswor⸗ ten eines Vertreters des Oberbürgermeiſters Gau⸗ amtsleiter Dinkel Frläuterungen über die weſent⸗ lichen Merkmale der NSV⸗Arbeit in Baden. Am ſpäten Abend fuhren die Teilnehmer noch nach Bickenſohl hinaus, um dort einen fröhlichen Dorfabend mit den Kaiſerſtühlern zu verleben. Aus Baden 72. Landesverbandstagung des badiſchen Genoſſenſchaſtsverbandes bld. Offenburg, 14. Juni. In dieſen Tagen hielt der Badiſche Genoſ⸗ ſenſchaftsverband Schulze⸗Delitſch) in Offen⸗ burg ſeine 72. Landesverbandstagung ab. Eingeleitet wurde die Tagung mit einer geſchloſſenen Mitgliederverſammlung, in der neben etwa 350 Ge⸗ noſſenſchaftsvertretern aus dem ganzen Lande Baden zahlreiche Vertreter der badiſchen Regierung und der Partei teilnahmen. Rechtsanwalt Kunſtmann vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverband, Berlin, ſprach über aktuelle Fragen im Bankverkehr. Eine ein⸗ gehende Ausſprache würdigte das Ergebnis der Mit⸗ gliederverſammlung. Ein Empfangsabend der Stadt Offenburg beſchloß den Tag. In der Hauptverſammlung konnte Ver⸗ bandsdirektor Dr. Günther⸗Raſtatt wiederum zahlreiche Ehrengäſte begrüßen. In dem von ihm abgegebenen Geſchäftsbericht über das Berichtsjahr 1938—39 iſt arbeits⸗ und bilanzmäßig ein beſonders ſtarker Aufſchwung zu verzeichnen geweſen, was insbeſondere nicht nur auf den allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Auſſchwung in Baden, ſondern auch auf die gewaltigen geſchichtlichen Ereigniſſe in Deutſch⸗ lond zurückzufüßren war, So ſind bei den dan Nor⸗ band angegliederten 95 Kreditgenoſſenſchaften die Umſätze auf über 3 Milliarden angeſtiegen, während die gewerblichen Genoſſenſchaften 95 Millionen um⸗ geſetzt haben. Die Schulden in laufender Rechnung betragen rund 82 Millionen. Dabei wird darauf hingewieſen, daß die Steigerung um etwa 1 Million lediglich eine bilanzſichere Steigerung darſtellt. In Wirklich'eit ſind an neuen Krediten etwa 30—40 v. H. hinausgegeben worden. In der Kreditaewäh⸗ rung kommt in der Hauptſache im Neugeſchöft die Bevorſchuſſung zum Ausdruck. Die Entwicklung der Warengenoſſenſchaften und handwerklichen Ge⸗ noſſenſchaften paßte ſich im weſentlichen den Berich⸗ ten der Kreditgenoſſenſchaften an. An dieſen Bericht ſchloß ſich ein Referat des Bruders des Vorredners an, der als Vertreter des Direktoriums der Deutſchen Zentralgenoſſenſchafts⸗ kaſſe Berlin ſprach. Ueber die Stellung der hand⸗ werklichen Genoſſenſchaften in der gegenwärtigen Wirtſchaft ſprach Dr. Penſe, wobei zum Ausdruck kom, daß gerade die handwerklichen Genoſſenſchaften es geweſen ſeien, die den Mittelſtand wieder zum Rückarat der deutſchen Wirtſchaft gemacht haben. Abſchließend und zuſammenfaſſend kam der Ver⸗ treter des Präſidenten des Deutſchen Genoſſenſchafts⸗ verbandes. Anwalt Dr. Lang. zu einer Abrechnung mit den Gegnern des Genoſſenſchaftsweſens, das doch aufgebaut ſei als Selbſthilfemaßnaßme auf einem ungehenren Gemeinſchaftswiſlen. Angealie⸗ dert an die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsauffaſ⸗ ſung ſei heute die Genoſſenſchaft ein gewichtiger Faktor und eine wirtſchaftliche Ordnunaseelle im Geſamigefüge der deutſchen Wirtſchaft und ihrer Füßrung. Verhandssͤirektor Günther dankte zum Schlun allen Beteiligten, die zum Gelingen des 72. Landes⸗ verbandstages beigetragen haben. Als nächſter Ta⸗ gungsort wurde Konſtanz beſtimmt. Gemeinſchaftliche Ausflüge in die ſchöne Ortenau beſchloſſen den Verbandstag. Gute Kirſchenernte an der Bergſtraße UWeinheim, 14. Juni. Aus Fachkreiſen wird mitgeteilt: Die Kirſchenernte, die in vollem Gange iſt, bringt einen guten Ertrag. Wenn auch die Frühkirſchen etwas klein geblieben ſind, ſo ent⸗ wickeln ſich die Spätkirſchen umſo beſſer. Die Erd⸗ beeren bringen infolge der ungünſtigen Vorwit⸗ terung nicht ganz den erhofften Ertrag.— Die Frühzwetſchgen haben einen guten Behang. Auch die Bühler Zwetſchgen verſprechen eine gute Leben eine bedeutende Rolle geſpielt. Ernte, während bei den Spätzwetſchgen infolge der naſſen Witterung während der Blütezeit die Ernte geringer ausfallen wird. Die Pfirſichbäume tragen diesmal ſehr viel Früchte, doch haben die Blätter durch die Kräuſelkrankheit etwas gelitten. Aepfel und Birnen verſprechen je nach Sorten eine gute Ernte. Das Beerenobſt bringt eine Vollernte.— Das Winter⸗ und Sommer⸗ getreide berechtigt zu einer der beſten Ernten. Der erſte Schnitt Klee und Gras iſt bereits unter Dach und Fach. Die Tabakſetzlinge ſind bereits gut angewachſen. Der Stand der Kartof⸗ feln iſt ſehr gut. L Sinsheim, 13. Juni. Der Beſitzer des Franken⸗ hofes, Friedrich Frank, wurde auf der Reichsnähr⸗ ſtandsausſtellung in Leipzig für ſeine Sau„Fels⸗ blume“ in der Sauenklaſſe 12—18 Monate alt mit dem Reichsſiegerpreis, beſtehend aus einem Ja⸗Preis und dem 1. Ehrenpreis, ausgezeichnet. Da dieſer Preis gegen 57 Konkurenten aus dem ganzen Reichsgebiet errungen wurde, iſt dieſe Auszeichnung beſonders wertvoll. Infolge der hohen Punktezahl, die das Tier erhielt, wurde dadurch dem Bad. Lan⸗ desſchweinezuchtverband zum 2. Sammlungspreis verholfen. * Karlsruhe, 13. Juni. Mit dem im Alter von 72 Jahren verſtorbenen, ehemaligen Direktor des Karlsruher humaniſtiſchen Gymnaſiums, Anton Karle, iſt eine verehrungswürdige Perſönlichkeit, ein pädagogiſcher Fachmann, ein muſikaliſcher Künſt⸗ ler, ein prachtvoller Menſch in die Ewigkeit einge⸗ gangen. Nicht weniger als 23 Jahre hatte Anton Karle als Praktikant, als Profeſſor, als Direktor allein unſerer hieſigen Gelehrtenſchule alten Geprä⸗ ges ſeine vorzüglichen Kräfte gewidmet. Viele Ge⸗ nerationen Schüler werden ſich an den charakteriſti⸗ ſchen Lehrer mit dem ausgeſprochenen Künſtlerhaupt, mit ſeinen Nietzſche-Augenbrauen zeitlebens in auf⸗ richtigem Dank erinnern. Neben Anton Karles fach⸗ lichen Verdienſten hat der Verewigte im muſikaliſchen Der Donau⸗ eſchinger Lehrerſohn war der geborene Muſiker. Sein Klavierſpiel war erſten Ranges. Als Soliſt und vornehmlich als Begleiter beherrſchte er inſonderheit die klaſſiſche Muſikliteratur. In weiteren Kreiſen wurde lt.„Bad. Pr.“ Di⸗ rektor Karle volkstümlich, als er jahrelang bis zu ſeiner Verſetzung nach Tauberbiſchofsheim ſich dem Dienſt des Karlsruher Männergeſangvereins„Lie⸗ derhalle“ widmete, deren Präſidentenwürde er ſieben fruchtbare Jahre bekleidete. * Baden⸗Baden, 13. Juni. Nach feierlicher Kranz⸗ niederlegung an dem herrlich über der Stadt ge⸗ legenen Ehrenmal hat am Montag unter dem Vor⸗ ſitz des Präſidenten NSͤK⸗Obergruppenführer, Ge⸗ neral der Infanterie, Herzog von Coburg, eine Führertagung des Exekutiv⸗Ausſchuſſes der permanenten internationalen Frontkämpferkommiſ⸗ ſion begonnen. Treſſen der Ruheſtandsbeamten aus Saarpfalz und Baden b. Haardt, 11. Juni. Die dem Reichsverband der deutſchen Beamten angeſchloſſene Gemeinſchaft der Ruheſtandsbeamten e.., Berlin, veranſtaltete für die Mitglieder des Gaues Saarpfalz einen Ge⸗ meinſchaftsausflug in die vorderpfälziſche Wein⸗ gegend, deſſen Endziel die Haardter Winzergenoſſen⸗ ſchaft war. Gleichzeitig hatte der Gau Baden der Gemeinſchaft der Ruheſtandsbeamten eine Stern⸗ fahrt nach Haardt unternommen, die hauptſächlich von den Ortsgruppen Mannheim und Heidelberg eine ſtarke Beteiligung aufwies. Dieſe Sternfahrt diente dazu, die Kollegen aus der Saarpfalz zu tref⸗ fen und kennenzulernen. Die Fahrt wurde teils in Omnibuſſen, teils mit der Bahn durchgeführt. Ueber 650 Perſonen aus beiden Gauen hatten ſich im Haardter Winzerkeller eingefunden. Bei geſang⸗ lichen und muſikaliſchen Darbietungen, nicht zu ver⸗ geſſen den guten Haardter Wein, verlebten alle Teil⸗ nehmer einige frohe Stunden. Das erſte Zuſam⸗ mentreffen in dieſer Form ſoll bald ſeine Wieder⸗ holung finden. 2. badiſches Turn- und Sporifeſt in Mannheim Aus den Mannheim benachbarten Kreiſen werden die Bür⸗ germeiſter der kleineren Gemeinden gleichfalls zugegen ſein. Abends wird der Reichsſportführer in einer Kundgebung im Roſengarten über die Aufgaben des NSR ſprechen. Dem Gauturn⸗ und Sportfeſt voraus Auch auf dem Gebiet der Leibesübungen ſoll das deutſche Volk nach dem Willen des Führers eine große Gemeinſchaft bilden. Es gilt, die Leibesübungen mit den Erziehungsforderungen des Nationalſozialismus in Ein⸗ klang zu bringen. Das iſt der vom Führer geſtellte Auf⸗ trag an den NSRe und der 21. Dezember 1938 bedeutet darum einen Markſtein in der Geſchichte dieſer umfaſſenden Organiſation. Baden führt nun als erſter Gau im Reiche ſeit der Eingliederung des Re in die NSDAP vom 18. bis 25. Juni d. J. in Mannheim ein Turn⸗ und Sportfeſt durch, zu welchem alle Vorbereitungen getroffen ſind. Es wird die Beſtätigung dafür bringen, daß der Gau 14 des NSRoe hervorragende Leiſtungen aufzuweiſen hat. Die Zahl der Teilnehmer beziffert ſich nach den vorliegenden Meldungen auf 12 000. Alle 18 Sportarten zeigen im ent⸗ ſprechenden Verhältnis ihr Intereſſe. So werden die Mannheimer Tage eine gewaltige Demonſtration unter dem Gemeinſchaftsgedanken des NSRe ſein und belegen, was ſowohl in der Spitzen⸗ als auch in der Breitenarbeit geleiſtet wurde. Seit Wochen befinden ſich 2000 Turn⸗ und Sportvereine in eifriger Vorbereitung für dieſe Sportſchau, um das erſte nationalſozialiſtiſche Gauſportfeſt zu einer eindrucksvollen Kundgebung der Leibesübungen zu geſtalten. Das Mannheimer Feſt erfreut ſich der Aufmerkſamkeit im ganzen Reiche. Es werden der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und die führenden Männer des NSRͤ anweſend ſein und ebenſo werden Partei, Staat und Wehrmacht regen Anteil nehmen. Gauleiter und. Reichsſtatthalter Robert Wagner hat die Schirmherr⸗ ſchaft übernommen. Auf Veranlaſſuna des Innenminiſters Pflaumer wird am Freitag, 23. Juni, den nach Mann⸗ heim kommenden Bürgermeiſtern der Gemeinden über 2000 Einwohner die Gelegenheit gegeben ſein, einen Einblick in die wertvolle Arbeit des Nehn zu erhalten, damit auch ſie das Verſtändnis für die Leibesübungen fördern helfen. ehen als Werbe⸗ veranſtaltung am Sonntag, 18. Juni, undgebungen in 200 badiſchen Orten mit dem Motto:„Der Gau Baden auf dem Sportplatz“. Am gleichen Tage findet die 56. internationale Mann⸗ heimer Ruder⸗ und Kanuregatta ſtatt. Der Gauſportführer Miniſterialrat Pa. Kraft wird am Rundfunk ſprechen, ebenſo Kreisleiter Schneider und Oberbürgermeiſter Renninger. Die erſten Tage der Woche—— der Ingend. Im Mittelpunkt der Abſchlußkundgebung am 21. Juni wird die des Obergebietsführers Friedhelm Kemper ſtehen. Am 22. Juni erfolgt die Ankunft der erſten Sonder⸗ züge. Am Abend dieſes Tages wird in feierlicher Weiſe das Gaubanner eingeholt. Der Freitag und Samstag werden ſpannende Kämpfe bringen, zumal acht badiſche Gaumeiſterſchaften zu vergeben ſind. Für den 24. Juni iſt ein Feſtabend im Stadion vorgeſehen. Am Sonntag, 25. Juni, werden 20 000 Turner und Sportler im Feſtzuge am Reichsſportführer und Gau⸗ ſportführer vorbeiziehen. Anſchließend findet auf den Mannheimer Rennwieſen in Zuſammenarbeit mit der Hitlerjugend und dem Reichsarbeitsdienſt eine Groß⸗ kundgebung ſtatt, wobei 10000 Männer und Frauen in allgemeinen Vorführungen ein Bild der turneriſchen und ſportlichen Arbeit geben werden. Das zweite badiſche Turn⸗ und Sportfeſt in Mannheim wird in der Geſchichte der Leibesübungen ohne Zweifel einen großen Schritt vorwärts auf dem Wege zu dem vom Führer geſteckten Ziele bedeuten. Die Deutſche Fußballmeiſterſchaft 1938/39 In 90 Spielminuten wird am kommenden Sonntag im Olympia⸗Stadion in Berlin rückſichtslos und unbeſtechlich eie Bilanz eines ganzen Fußball⸗Spieljahres gezogen. Schalke 04 und Admira Wien ſtehen ſich gegenüber. Je 11 Spieler bereiten ſich in der Weltſtadt Wien und in dem kleinen Ort Schalke bei Gelſenkirchen auf den Kampf vor, und Hunderttauſende greiſen mit mehr oder weniger Sachverſtand die alten Themen auf, in denen Mannſchafts⸗ auſſtellung und Syſtem, Wiener Stil und Schalkes Krei⸗ ſeln und nicht zuletzt auch fromme Wünſche und Sym⸗ pathie ihre Rolle ſpielen. Mag der Sieger am Sonntag Schalke oder Admira heißen, mag der oder jener die Tore ſchießen— es iſt nicht allein das Können der Spieler, das eine hundert⸗ tauſendköpfige Menge am Sonntag anzieht und faſsziniert, es iſt das Fludium der Deutſchen Fußballmeiſterſchaſt, die Atmoſphäre eines Kampfes, der einen dicken ſchwarzen Schlußſtrich unter Erſolg und Verſagen, Arbeit und Freude eines ganzen langen Jahres ſetzt. 30 000 Fußball⸗Mannſchaften kämpfen nach einem wohl⸗ geordneten Spielplan um den Titel. 11000 erſte Mann⸗ ſchaften treten an. Ueber 350 000 Spieler. Schiedsrichter und Linienrichter ſind Sonntag für Sonntag auf den Fuß⸗ ballfeldern. 12 Millionen Aktive kämpfen bei einem Durch⸗ ſchnitt von 40 Spielſonntagen um den braunen Lederball, um Torerfolge, um Punkte. 30 000 Bälle für eine halbe Million Reichsmark werden in einem Jahre gebraucht. Für drei Millionen Reichsmark kaufen die deutſchen Fußball⸗ ſpieler 200 000 Paar Fußballſchuhe. 12 weitere Millionen werden für Sportkleidung ausgegeben. 40 000 Unparteliſche leiten die Spiele. Hunderttauſende von Kilometern reiſen die Mannſchaften, in hunderttauſenden von Trainingsſtunden bereiten ſie ſich vor Unendlich iſt die Kette, unendlich die Arbeitsleiſtung in allen Mannſchaften, bis es heißen kann:„Alles fertig zur Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft 1938/99“/. Seit öͤrei Jahrzehnten iſt der Juni der Monat der Deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft, die früher zugleich Bundes⸗ feſt des dameligen Deutſchen Fußball⸗Bundes war, Treff⸗ punkt aller maßgeblichen Männer, die ſich im Anſchluß an die Siegesfeier ſofort wieder mutig in Arbeit und Pla⸗ nung der neuen Saiſon ſtürzten. Dieſe Männer, deren Herz damals wie heute dem Fußballſport gehört, werden auch am kommenden Sonntag ihren Platz im Stadion haben. das den Kampf um den Titel entſcheidet, dann werden Und wenn der Schiedsrichter das Spiel anpfeift, ſie vielleicht zurückdenken an die früheren Meiſterſchaften, an das Jahr 1903, als die erſten Deutſchen Fußball⸗ Meiſterſchaften„nur für ſolche Verbände ausgeſchrieben wurden, die mehr als vier Vereine hatten“, an das ge⸗ fälſchte Telegramm, das den Karlsruher Fußballverein um Meiſterehren brachte und an die Sportplätze, die mit den unſeren wirklich nur den Namen gemeinſam hatten. Die Namen der bisherigen Deutſchen Fußballmeiſter werden noch einmal in ihrer Erinnerung wach werden. Da iſt der VſB Leipzig, der dreimal Deutſcher Meiſter wurde, da iſt der 1. FC Nürnberg mit ſeinen ſechs Enoſpielſiegen, da ſind die Deutſchen Meiſter, die Berlin ſtellte, die Union 92, Viktoria 89 und Hertha BSC. Sie denken zurück an die Spiele, in denen ſich die Karls⸗ ruher den Titel holten, die Phönix⸗Elf und der FB Karls⸗ ruhe, an die Glanzjahre des HS 1923 und 1928 und an die Erfolge der Spiel⸗Vereinigung Fürth in den Juni⸗ monaten der Jahre 1914, 1926 und 1928. Sie vergeſſen auch nicht die Mannſchaften, die bis jetzt nur einmal das Ziel erreichten, der FC Freiburg, der Fußballverein Holſtein Kiel, FC Bayern München, Fortuna Düſſeldorf und der vorjährige Meiſter Hannover 96. Schließlich aber werden ihre Gedanken bei den Meiſterſchaftsſpielen 1934, 1935 und 1937 ſtehen bleiben, und die Kämpfe, in denen Schalke den begehrten Titel eroberte, werden an ihren Augen vorüberziehen. Nun hat Schalke zum vierten Male die Chance. Sieg oder Niederlage— Schalke 04 oder Admira Wien— der Kampf iſt offen. Nach dem Meiſterſchaftsſpiel wird die Kurve der Span⸗ nungen und Ereigniſſe ſteil nach unten abfallen. Die große Spielpauſe beginnt. Unſere Nationalmannſchaft hat zwar gegen Norwegen am 22. Juni in Oslo und gegen Däne⸗ mark am 25. Juni in Kopenhagen noch zwei Spiele aus⸗ zutragen, weil die nordiſchen Staaten wegen des langen Winters nur im Sommer Länderſpiele austragen können. Im allgemeinen aber herrſcht bis zum 15. Auguſt Spiel⸗ ruhe. In dieſer Pauſe von zwei Monaten heißt es, die Mannſchaften für die neuen Kämpſe fit zu machen, heißt es, die Elf in ihrer Kameradſchaft zuſammenzuhalten, heißt es, Atem zu holen für das ſich ewig drehende Karuſſell des deutſchen Fußballſports. Während der Deutſche Meiſter 1938/39 noch nicht feſtſteht, beginnt vielleicht im Schatten des großen Spiels um den Titel ſchon der junge Meiſter des nächſten Jahres ſich zu entwickeln. Ewig iſt das Auf und Ab im Sport, das Kommen und Gehen der Meiſter, der Sieg und die Niederlage. 1920· 921. 7705. 1908s: 1503· 1934· 935,.— 191 926 · 1924.025. 191.190. 1906.191s 37.— 1929 8 192 7³⁰ 3x& 1922 F1228 — 3 e n, * 9 ² 1¹ —— 4 0 — cEt. MαcNα DEDr ꝙ Deutſche Fußballmeiſterſchaft 1903 bis 1938 (NSR⸗Preſſedienſt.) Radſportjugend wagt den„Erſten Schritt“ Im Rahmen der erſten Deutſchen FJugendmeiſter⸗ ſchaften im Radſport, die von der Hitler⸗Jugend vom.—6. Auguſt in Köln durchgeführt werden, kommt ein Wettbewerb zur Austragung, der ganz beſonderes Inter⸗ eſſe verdient:„Der Erſte Schritt 1939, ein Stra⸗ ßenwettbewerb für ſolche Jugendliche, die bisher noch an keinem öffentlichen Straßenrennen beteiligt waren. Dieſer Wettbewerb dient Hazu, eine erſte Ausleſe für den Lei⸗ ſtungsſport im Radfahren vorzunehmen. Die Zahl der zur Verfügung ſtehenden jungen Kräfte kann gar nicht hoch genug angenommen werden, weil es heute längſt eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, daß jeder Pimpf radfahren kann Wenn man bedenkt, doß nahezu alle unſere Meiſter einmol mit dem Straßenrennſport begonnen haben, und auch heute noch darin dos beſte Mittel ſehen, ſich in Form zu halten, ganz gleich ob ſie Bahn⸗ oder Straßenfahrer geworden ſino,— kann man die Bedeutung dieſes„Erſten Schritts“ ermeſſen. Bei dieſer erſten Leiſtungsprüfung der bisher dem Sport fernſtehenden Jugendlichen können Fahrräder jeder Art verwendet werden, alſo auch die normalen Gebrauchsräder, ſofern ſie den polizeilichen Beſtimmungen entſprechend mit helltönender Glocke, Rückſtrahler und zwei ſicher wirkenden Bremſen ausgerüſtet ſind. Damit iſt das größte Hinder⸗ nis beſeitigt, das bisher vielleicht viele Jugendliche davon obgehalten hat, ſich ſportlich zu betätigen, denn ein Ge⸗ brouchsrad haben viele. Um eine Benachteiligung gegen⸗ über den Benutzern von Rennmaſchinen zu vermeiden, hat man ein ausgleichendes Vorgabeſyſtem geſchaffen. Zugelaſſen ſind nur die HJ⸗Jahrgänge der Geburtsjahre von 1921 bis 1925. Für die drei älteſten Jahrgänge iſt eine Strecke von 50 Kilometern, für die beiden jüngeren eine ſolche von 30 Kilometern vorgeſchrieben. Die Fahrer ſtarten in HJ⸗Sportkleidung, und zwar im Maſſenſtart. Die Bannentſcheidungen ſind bis zum 25. Juni durchzu⸗ führen, die beiden Beſten jeder Klaſſe im Bann werden zu den Gebietsentſcheidungen gemeldet, und wieder die beiden Beſten jeder Klaſſe vom Gebiet werden zu den Reichsentſcheidungen in Köln gemeldet. Dort geht es um den Titel eines Reichsſiegers. Man bemüht ſich alſo ernſthaft um die Förderung des radſportlichen Nachwuchſes. Die Jungen, die Anlagen auſweiſen, werden darüber hinaus von den erſten Fachkräften des Fachamts Radſport im NSRe ausgebildet. Dabei entſcheidet es ſich dann, welchem beſonderen Zweig des Radſports ſich der Jugendliche zuwenden will. Auch Nachwuchs für den Steherſport wird natürlich geſucht und gefördert. Dieſem Ziel dient die Dauerfahrer⸗Nachwuchs⸗ ſchule des Gebiets Niederſachſen, die im Rohmen eines großen, ſich über eine Woche erſtreckenden Sportfeſtes An⸗ fang Juli mit den erſten Rennen hinter Motoren vor die Oeffenlichkeit treten wird. Außerdem wird während der Deutſchen Jugendmeiſterſchaften in Köln ein Dauerrennen des Nachwuchſes veranſtaltet werden. ———......rvt. ͤÄ———umͤ—..—...—...—...————(ʒͤ—ĩſ—— Gartes Waſſer wird weich durch Derrühren einiger Gandvoll Genko-Bleichſoda.— ſzan gibt Penko etua 15 ſfunuten vor Bereitung der Waſchlauge bei. Donnerstag, 15. Juni 1939 Rhein⸗Mainiſche Börſe: Sehr ſtill Frankfurt, 15. Juni An der Börſe herrſchte nahezu Geſchäftsſtille. Auch das bisher lebhafte Geſchäft in Steuergutſcheinen hat nach⸗ gelaſſen. Es fehlte allgemein an Kunoſchaftsaufträgen. Am Aktienmarkt ſetzten ſich noch kleine Abgaben ſort, ſo aß bei der Enge der Märkte meiſt weitere mäßige Rück⸗ gänge vorlagen. Im allgemeinen betrugen ſie nur Bruch⸗ teile eines Prozentes. Etwas mehr gedrückt waren Lah⸗ meyer auf 10776(109). JG Farben bröckelten auf 1507 (151), Verein. Stahl auf 10156(10155), Daimler auf 122 (2256), Conti Gummi auf 212½(216)) und Hoeſch auf 10876(100) ab. Holzmann nannte bei 72 v. H. Divi⸗ denden⸗Abgang mit 149(154), alſo relativ feſt. Am Renten⸗ markt wurden zunächſt nur Reichsaltbeſitz mit 13157 131,65) notiert. In Steuergutſcheinen ſollen vorbörslich ènoch große Umſätze ſtattgefunden haben, während an der Börſe ſelbſt ziemliche Ruhe herrſchte. Serie 1 gingen mit 102,45—402,40(1022) und Serie 2 mit 98,50—98,45(98,40) um. Von den Induſtrie⸗Obligationen 5 v. H. Eiſenbahn⸗ Bank 91(9056), dagegen 6 v. H. 30 Farben 12374 1244). Stadtanleihen und Pfanobriefe behauptet, ebenſo Staats⸗ und Länderanleihen. Im Verlaufe Hörte faſt jede Geſchäftstätigkeit auf. c Farben und Mannesmonn konnten ſich je 7 v. H. erhöhen auf 150,75 bzw, 150,5 Andererſets Hoeſch noch⸗ mals 36 v. H. ermäßigt auf 10854. Bei den ſpäter no⸗ tierten Papieren überwogen Rückgänge um—1 v. H. Geſfürel waren 1½ v. H. höher gefragt mit 132/. Auch am Einheitsmarkt entwickelte ſich ſehr wenig Geſchäft, von Bankaktien weiter feſt Eiſenbahn⸗Rentenbank mit 80(78). Der Freiverkehr war geſchäftslos. Aktien behauptet, Renten ruhig Berlin, 15. Juni. Das Aktiengeſchäft bewegte ſich heute wieder in ziemlich duhigen Bahnen. Die von der Bankenkundſchaft erteilten ufträge, die weder der Anzohl noch dem Umfang nach nennenswertes Ausmaß erreichten, betrafen beide Seiten, daß ſich eine einheitliche Linie wieder nicht abzeichnete. Etwa die Hälfte der variabel gehandelten Papiere blieb ohne Anfangsnotiz. Erwartungsvoll blickt die Börſe der eröffentlichung über die Neugeſtaltung der Reichsbank entgogen, die, wie man vermutet, im Laufe des morgigen ages erfolgen wird. Montanwerte waren bis auf Bude⸗ rus, die nach ihrem geſtrigen leichten Anſtieg 17“ v. H. ver⸗ oren, kaum verändert. Das gleiche galt auch für Braun⸗ ohlenaktien. Von Kaliaktien ermäßigten ſich Salzdetfurth um 1 und Wintershall um 7 v. H. Bei den chemiſchen Werten hatten Farben, in denen etwa 30 000„ zum erſten Kurs umgingen, einen Gewinn von 0,25 v. H. Dagegen waren Verſorgungswerte eher angeboten und ſchwächer, ſo W um 1 v. H. Im Börſenverlauf ſetzten ſich verſchiedentlich leichte Kurserholungen durch, da der berufsmäßige Börſenhandel teilweiſe zu Anſchaffungen ſchritt. Lediglich Farben ſchwäch⸗ ten ſich auf 150,25 ab. Ferner gaben Siemens und Rhein⸗ metall Borſig um je v. H. nach. Am Kaſſarentenmarkt waren die Kursveränderungen nur gering, dies gilt na⸗ mentlich für Pfandbrieſe, Kommunalobligationen ſowie Reichs⸗ und Länderanleihen. Liquidations⸗Pfandbriefe (ogen niht einheitlich, eher aber abgeſchwächt Induſtrie⸗ Döligationen lagen eher etwas freundlicher. Leopoldgrube und Engelharoͤt⸗Bräu ſtiegen um je rund v Farben⸗ onds verloren& und 4,5proz. Harpener“ v. H. Steuergutſcheine 2 kannen um 10 Pfa höher mit 98.20 ur Notiz, dto. Juli blieben mit 98,32/ unverändert. Steuergukſcheine 1 hörte man mit 102,40 gegen 102,50. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien verloren Deutſch⸗Aſiatiſche nach Unterbrechung 1 4, während Deutſhe Ueberſeebank v. H. gewannen. Bei den Hypothekenbanken kamen Deuſche Zentralboden 74 v. H. höher zur Notiz. Am Markt der Kolonialwerte wurden Neuguinea nach Pauſe um 3,50 v. H heraufgeſetzt. Intkieichsſchuldnuchſorderungen Ausgabe 1: 1940er und Aier je 100 G 100,75 B; 1942er 99,75 G 100,5 B; 19ʃ13er 5 G 100,25 B: 1944er bis 1947er 99 G 99,75 B.— Aus⸗ 1048er 99 G 99,75 B. gabe 2: der Neuen Mannbeimer Zeitung Akfiengeschäfi ziemlich ruhig Geringe Aufiräge durch die Bankenkundschafi— Renien wenig veränderi Wiederaufbauanleihe: 1944-Ser 83,87 G 84,62 B; Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,325 G 94,025 B. Am Börſenſchluß blieb der meiſt gebeſſerte Grundton beſteheg. Schering ſtiegen um, Bemberg um 36 und Bremer Wolle um 4 v. H. Farben erhöhten ſich auf 15056. Demgegenüber waren Vereinigte Stahlwerke um und Siemens um v. H. rückgängig. Reichsbahn⸗ Woe gaben auf 122 nach. Nachbörslich klieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 15. Juni. Der Geldmarkt chen des Medio, der dank rechtzeitiger los überwunden wurde. Blankotagesgeld war zu unver⸗ änderten Sätzen von 2,75 bis 3 v. H. zu haben. In Sola⸗ wechſeln blieben einige Serien aus, ſo daß der Markt hier⸗ durch zuſätzlich alimentiert wurde. Sonſtiges Angebot in Wechſeln war nur in geringem Umfange zu beobachten. Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich auf unverändert 2,75 v. H. Die internationale Deviſenlage hat ſich dem Vortag ge⸗ genüber wieder nur wenig verändert. Das engliſche Pfund war nicht ganz behauptet. So ſtellten ſich Pfunde⸗Kabel auf 4,8626(4,6840), Pfunde in Paris auf 176,72(176,74). Gegen Amſterdam und Zürich war die Pfundnotiz aller⸗ dings noch etwas höher, do der holländiſche Gulden und der ſchweiger Franken ebenfalls im Kurſe abglitten. In Zürich notierte der Gulden 235,60(235,70), der ſchweizer Franken in Amſterdam allerdings 42,46 noch 42,48. Wenig verändert waren der franzöſiſche Franc und der Dollar. ſtand heute im Zei⸗ Vorbereitung mühe⸗ Diskont: Reichsbank 4, Lombard 8, Privat 8 v. 0. Amtlich i Dis⸗ 15. Juni 14. Juni kont Geld J Brier Geld Brief Aegypten lägypt. Pfb.... 11,950 11,990] 11,960 11,990 Argentinten 1..Peſooſ 0,574] 0,578 0,574] 0,578 Auſtralien 1 Austral pülJ 0,331/.340.3310.349 Belgien„ 100Belga 42,34 43,42 42,32 22, 40 Braſilien 1Milreis 0,134] 0,136 0,134] O,136 Brit. Indien 100 Ruplen 87,06 87.24 87.01[87.19 Bulgarien. 100veva 6.047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100Kronen] 3½ 32,07 52,17 52.07[52,17 Danzig 100Gulden 4 47.— 47,10 47,.—47,10 England... 1PfDB 2 11,660 11,590 11,660 11,690 Eſtland„ 100eſtn Kr. 4½ 68,130 68,27 68,13 68,27 Finnlandi00finn Mk. 4 51400 5,150 5,1400 5,150 Fankreich. 100Fr. 2 6,598] 6,612 0,593] 6,612 Griechenland 100Dr 6 2,353 2,357.353 2,357 Holleind 100 1en 2 132,23 132,40 132,33132,50 Jran(Teheran) 100 KMASI 14,40 14,51 14.40 14.51 Island. 100 1s1Kr.] 5½[ 43,20[43,28 43,20 43,28 Ftalien.. 100 Lire 4½13,09 13,11 13.00 15,11. Japan 1en] 3,20] O, 680] 0,682 0,680 0,682 Jugoſlar. 100 Pina 5,604].700[.054.706 Kanada 1 kan Dollar 2,480] 2,490 2,480.490 Lettland 160 Latts 5½[ 48,7548,85 48,75 48,85 Litauen.. 1008ifas 41.04 42,02 41,94 42.02 Luxemburg fobluremb.FPT 10,585 3 1 Neuſeeland 1 Beussel. Pi.—* 9,370 9. 8„ Uotronen] 3½ 58.59 58.71 58,6258,74 Polen.„ 1003loty] 4½/ 47.— 47.10 47.— 47,10 Portugal 100 Eskudo] 4½ 10,585 10,605 10,585 10,605 Rumänien. 100Le 3½—9 3 3 9 Schweden. 100Kr.] 2½ 60,04 J60, 16 60,04 60,16 Schweiz 100Franken 1½] 56,13[50,25 50,15 56,27 Spanien 100Peſetenſ 5 3*—2——5 Slowgkei 100 Kronen 8,521].530 8,521] 8,530 Südafrika 1 Wlatr Pül... 1,548 11,572 11.548 11,572 Türtel.. etü. 1 Pjd. 15978].982.978 1,982 Ungarn. 100Pengt—— Uruguay, 1Goldpeſo 0,879 1,881 0,879] 1,881 Ver. Staaten 1 Dollar 1 2,491].405.491].405 * Frankfurt, 15. Juni. Tagesgeld unv. 8 v. H. EPPPPCCCCCCCCCCPPPGPPPPPPP00GGGPGPPGGPGPPGGTGTGTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGT''''———TTTT Der Wandel im Vergebungswesen der öflenilichen Hand Weilbewerb wird eingeengi— Wechsel unier leistungsfähigen Uniernehmern Zu dem Erlaß des Generalinſpektors für dos deutſche Stratzenweſen über eine Neuregelung der Vergebung von öffentlichen Aufträgen im Autobahn⸗ und Straßenbau gibt der Miniſterialrat Panzeram vom Rechnungshof des Deut⸗ ſchen Reiches in der„Straße“ einen Kommentar. Darin ſyricht er von dem tiefgreifenden Wandel, der ſich augen⸗ blicklich im Vergebungsweſen der öffentlichen Hand, na⸗ mentlich bei der Verdingung von Bauleiſtungen vollzieht. Bisher galt bei Vergebungen der mehr oder weniger öf⸗ ſentliche Wettbewerb. Die außergewöhnliche Vergröße⸗ rung des Auftragvolumens der öffentlichen Hand einer⸗ ſeits, der Gerätemangel, die Stoffverknappung und der Mangel an Arbeitskräften, beſonders an Facharbeitern an⸗ dererſeits, engten den Wettbewerb ein und legten es nahe, andere Methoden der Auswahl des zuſchlagswürdigen An⸗ gebots als bisher zu finden. Jetzt ſei der Bieterkreis von vornherein enger gezogen. Es müſſe ein ſchneller und ra⸗ tioneller Einſatz dieſer ſo verringerten Unternehmerzahl gewährleiſtet werden. Andererſeits ſei es erforderlich, daß, um zu einem angemeſſenen Preis zu kommen, an Stelle des nicht mehr möglichen Stils des Wettbewerbs eine an⸗ dere Methode geſetzt wird. Der durch den Erlaß des Generalinſpektors gezeigte Weg beſtehe darin, daß die verlangte Leiſtung möglichſt wie bis⸗ her ousgeſchrieben, der angemeſſene Preis aber letzten Endes im gegenſeitigen Benehmen zwiſchen Bauherrn und Unternehmer durch Verhandlungen feſtgelegt werden ſoll. Die beſchränkte Ausſchreibung wird ols zweckmäßigſte Vergebungsſorm bezeichnet, ſolange die beteiligten Unter⸗ nehmer maßvolle Preiſe nehmen und ein gutes Vertrauens⸗ verhältnis zwiſchen Unternehmer und Bauherrn beſteht. Die öffentliche Ausſchreibung wird daneben als notwendig bezeichnet, um neuen Unternehmerperſönlichkeiten den Ein⸗ tritt in den Bieterkreis zu ermöglichen. Die freihändige Vergebung ſoll angewendet werden, wenn dem Bauherrn der angemeſſene Preis bei gleichartigen Ar⸗ beiten bekannt iſt und ſonſtige Umſtände für dieſe Verge⸗ bungsform ſprechen. Für die beſchränkte Ausſchreibung ſol⸗ len ſich die bauvergebenden Stellen in ihrem Bezirk einen feſten Stamm von Unternehmern heranbilden und auf deſſen gleichmäßige Beſchäftigung achten. Die freihändige Vergebung ſoll z. B. für den Deckenbau bei den Reichs⸗ autobahnen die Regel bilden. Ausdrücklich bemerkt der Referent, Haß auch bei beſchränktem Wettbewerb und frei⸗ händiger Vergebung nach wie vor unter den zuverläſſigen und leiſtungsfähigen Unternehmern möglichſt gewechſelt werden müſſe. * Browu Boyeri u. Cie. AG., Baden(Schweiz) nimmt Dividendenzahlung auf. Der Verwaltungsrat der Brown Boveri u. Cie., AG., Baden, genehmigte in ſeiner geſtri⸗ gen Sitzung den Jahresabſchluß für 1938⸗39(31..). Nach Abſchreibungen von 1,833(1,294) Mill. ffr. verbleibt einſchl. des Gewinnvortrags von 71386 ffr. ein Reingewinn von 2,878(2,771) Mill. ſfr. Der auf 7. Juli einberufenen Ge⸗ neralverſammlung wird vorgeſchlagen, nach einer Reihe dividendenloſer Jahre erſtmals wieder eine Dividende von 5 v H. auf das AK von 30 Mill ffr. auszuſchütten. Dem ordentlichen Reſerveſonds werden 0,50 Mill. ffr., dem Ar⸗ beiterhilfsfonds 0,25 Mill. ffr. überwieſen. Auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden 0,511 Mill. ſfr. Die Abſchluß⸗ ziffern zeigen die günſtigen Auswirkungen der im ver⸗ gangenen Jahr vorgenommenen finanziellen Reorganiſo⸗ tion, wobei das AK von 47,04 auf 26,88 Mill. ſfr. herab⸗ geſetzt und ſodann wieder auf 30 Mill. ſr. erhöht wurde. Gleichzeitig vereinigte ſich die Holding Brown Boveri u. Cie. Baſel mit der Konzern⸗ u. Fabrikationsgeſellſchaft in Baden. Die ersie Tagung des Brauer-Handwerks O Stuttgart, 13. Juni. Der Reichsinnungsverband des. deutſchen Brauer⸗ und Mälzerhandwerks, in dem nunmehr alle 3000 gewerblichen Kleinbrenner vereinigt ſind, hielt in Stuttgart ſeine erſte große Tagung ab, die von mehr als 1000 Brauena beſucht war. Reichsinnungs⸗ meiſter Dehm wies in ſeiner Anſprache darauſ hin, daß die einheitliche Organiſation, die früher die Brauwirtſchaft zuſammenfaßte, es nicht habe verhindern können, daß von den 22000 gewerblichen Brauereien, die es um die Jahr⸗ hundertwende noch aab, heute nur noch 4000 beſtehen. Wenn der Kleinbetrieb in dieſer Zeit in ſolchem Maße zurückgedrängt wurde, ſo nicht etwa, weil ſeine Leiſtungen deriſchen Wettkampf ünabhängigen Handwerkerſtandes gelegt, und ſo gualitätsmäßig nicht genügten, ſondern weil er dem mör⸗ gegen kapitalkräftigere Unternehmen Heute wird wieder Wert auf die 5 t au die Kleinbrauerei wieder die Möglichkeit, ihre Exiſtenz⸗ berechtigung zu erweiſen. Aus dem großen Kreis der Auf⸗ gaben, die ſich das Brauerhandwerk geſtellt hat, erwähnte der Reichsinnungsmeiſter die erhöhten Anforderungen, die beute bei den Meiſterprüfungen geſtellt werden, die Er⸗ richtung der erſten Brzuer⸗Berufsſchule in Ulm, der im laufenden Jahr zwei weitere Schule folgen ſollen, die Ein⸗ richtung von organiſatoriſchen, betriebswirtſchaftlichen und ſachlichen Beratungsſtellen. Das Brauhandwerk wünſcht eine Begrenzung des freien Wettbewerbs. ſoweit hierdurch die Exiſtenz eines Betriebes bedroht wird. ebenſo aber auch eine ſtärkere Berückſichtigung bei der Vergebung öf⸗ fentlicher Aufträge. 8 Reichshandwerksmeiſter Schramm ſchilderte die wirt⸗ erlag. HANbRLS- ο WIRTSCHAFTS-ZETITUNG Abend-Ausgabe Nr. 267 ſchaftliche, kulturelle und ſoziale Bedeutung des deutſchen Handwerks. Seine wirtſchaftliche Rolle ſei ſchon im Partei⸗ programm feſtgelegt, ſeine kulturelle Auſgabe erwachſe ihm auf Grund ſeiner Tradition und ſeine ſoziale Aufgabe ſei durch die enge perſönliche Bindung des Lehrherrn an den Lehrling, die gerade im Handwerk gegeben ſei, er⸗ wieſen. Der Leiter der Hauptvereinigung der deutſchen Brau⸗ wirtſchaft, Direktor Immendorf⸗Köln gab einen Ueberblick über die der Hauptvereinigung vom Reichsnähr⸗ ſtand geſtellten Aufgaben, die auf dem Gebiete der Wett⸗ bewerbsregelung und der Rohſtoffbeſchaffung gerade den kleinen und mittleren Betrieb förderten. Vorträge des Geſchäftsführers der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsweſen, des Fachamtsleiters Brauerei und Mälzerei in der DAß und brautechniſche Ausführungen von Direktor Gottfried Jakob, München⸗ Perlach, beſchloſſen die Arbeitstagung. Am 14. Juni ſinden Betriebsbeſichtigungen von Werken der Stuttgarter Brau⸗ maſchinenfabrik ſtatt. Waren uncd Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 15. Juni. Die Ab⸗ ſotzmöglichkeiter im Berliner Getreideverkehr waren wei⸗ ter eng begrenzt. Der Bedarf iſt in allen Getreidearten nach wie vor nur ſehr gering. Die Anlieferungen überſtie⸗ gen daher die Kaufluſt, obwohl von der Landwirtſchaft ledig⸗ lich verhältnismäßig geringe Mengen zum Verkauf geſtellt werden. Namentlich Brotgetreide wurde kaum erworben. Futtergetreide in zuſagenden Qualitäten mit niedrigen Frachtkoſten blieb beachtet. Futtermittel wurden verſchie⸗ dentlich umgeſetzt. Mehle lagen unverändert. E Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 15. Juni. (Eig. Dr.) Juni 5,20 B 5,05 G; Juli 5,20 B 5,05 G; Aug. 5,20 B 5,05 G; Sept. 5,10 B 5,00 G; Okt. 4,80 B 4,70 G; Noy. 4,80 B 4,70 B; Dez. 4,80 B 4,70 G; Tendenz ruhiger. — Gemahlener Melis prompt per 10 Tage 31,42; per Juni 31,42—81,45—31,50; Rohzucker— Melaſſe 3,18; Ten⸗ denz ruhig; Wetter heiter. Hamburger Schmalzuotierungen vom 15. Juni. (Eig. Dr.) Marktlage ruhig, unveröndert. Die Lage auf den Kartoffelmärkten Im allgemeinen beherrſcht die Winterkartoffel noch im⸗ mer den Speiſekartoffelmarkt, wobei in immer ſtärkerem Maße auf weiß⸗ und rotfleiſchige Sorten zurückgegriffen wird, die noch in anſprechender Beſchaffenheit zu erhalten ſind. Für den Süden des Reiches haben ausländiſche Frühkartoffeln ſtärkere Bedeutung erlangt. Die Zufuhren aus Italien ſind geſtiegen, wenn auch den Anſprüchen zu⸗ nächſt noch nicht in vollem Umfang nachgekommen werden kann. Im Rheinland ſind die erſten Frühkartoffeln bereits geerntet worden, in den mitteldeutſchen Anbaugebieten kann in etwa einer Woche mit dem Erntebeginn gerechnet werden.— Am Futterkartoffelmarkt konnten die verfüg⸗ baren Beſtände dhne Mühe untergebracht werden. Am Pflanz⸗ und Fabrikkartoffelmarkt ſind der vorgerückten Jahreszeit entſprechend ins Gewicht fallende Umſätze nicht mehr erfolgt. In der Saarpfalz blieb die Sveiſekartoffelverſor⸗ gung ſichergeſtellt, wobei entfernter liegende Erzeuger⸗ gebiete ſtärker herangezogen wurden. Italieniſche Früh⸗ kartoffeln kamen mehr zur Geltung, die Zufuhren blieben jeboch beſchränkt. Mit dem Beginn der einheimiſchen Frühkartoffelernte wird etwa um 20. Juni gerechnet. Baden iſt auf die Winterkartoffelverſorgung von außerhalb, vor allem aus Rheinheſſen und Bayern, an⸗ gewieſen. Die hereinkommenden Mengen italieniſcher Frühkartoffeln werden ſtets ſofort abgeſetzt. für Speiſefrühkartoffeln. Der Vor⸗ ſitzende der HB der deutſchen Kartofſelwirtſchaft Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft und des Reichskommiſſars für die Preisbildung ſür Speiſefrühkartoffeln folgende Erzeugerſeſtpreiſe ie 50 Kilo netto ausſchließlich Verpackung frachtfrei Empfangs⸗ ſtation ſeſtgeſetzt: In der Zeit vom 16. Juni bis 17. Juni 1939: weiße, rote und blaue Sorten 6,70 /, runde gelbe Sorten 7,10 /, lange gelbe Sorten 7,50, für die Zeit vom 19. Juni bis 24. Juni 1939: weiße rote, blaue Sor⸗ ten 6,20“., runde gelbe Sorten 6,60, lange gelbe Sorten 7 Mark. Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Frachtenmarkt DuisburgRuhrort vom 14. Juni. An der heutigen Börſe erfuhr das Geſchäft gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unnerändert. Ne E ie 6½% Pr. Sd.⸗Pfbrf. 4½ Rh. Hyp.⸗Be. diſche Masch 95 Broskraft. Mö 0 Hartſt 1400 0 Elet 05 2Pr. Ed. ⸗Pfhrf. kenbanken½% Ry. Hyp.⸗Bk. adiſche Maſch.. 8.— 97.51 Großkraft. MWwy)y enw. Hartſtein„Oürttemb. Elektr. 98.— 98,— 1 rankfurt Oberbeſſ. Pr.⸗Anl. 135.0 135.0 nt..-ſerf, 553 14. Mannt,—4 09.— 00.— Hayr. Br. Pforzy. 75, 75.—[hrün& Bilfinger.. 233,2 ülle, Brauerei ee Wener 5 R 19.. 100,0 100, 4½ do. R 95,36,39 90.— 00. Bayr. Motorenw 134.0 134, ſaſenmügle 5 rleu. Bürgerbr 118.0 118,0Jellſt. Waldhof. 111,5 112,50 Bod. AG.f. Rbein⸗ lecn, Deutsche stedtsglelves de..Persrin 100j0 1000, Söib,.i co.15 oo, 54,% Kü, S9n r 0 200/ g Wereen 402 1405, en, Meg. 1829 183.9 Peätg Wubken. 130.0 13 0ſLement Herdels, 1572 1377 kranlzoerer, 119.0 lu9 4% Augsb 26 99,25 93,25 do..⸗fomk!.0 ürzb. 6 I.„„Hyp-Be. Julius Berger.140.2 140.5 Hanauer Hofbr. 158,5 158,5. 2Sprit 0 3* transvortMhm. 9 estverzinsl. werte 4% ⸗aden 26, 4 Wärtt. Wohn.% Baur-Sandwe Srrfom-Pi-lli os.50 68.5 Braner. Peflein 177.5 14/.' Jenfwerke Küſſen. 1. Bf. Preöh.“ Svrit 103.0 163.00ank-Aktien vi.Reichsb. Borz 122,1 122•1 4½ erlinholde4 102.5 163,10 28 K i....50 6,500 Fank k 32 101.0 101,05% SüddWodcr.27 Bronce Schlenk. 101.0 101.5 Harvener„.. 120,5 129,2 fbein. Braunkoßl. 210,0 210,2] Jadiſche Bank. 100,5 100.5 Dtsch. Staatsanleiher 4½ Darmſtadt 2. 9 ½ Berl. Hyp.⸗Bk. Liq. Gpfbr. 8 1 Brown. Boveri 112.5 212.5Hartmann& Br.... 115.0, Uheinelektra St.... Fom.⸗ u. Privatb 105,0 105,0 10⁰ 15 18. 4½ Dresden 26 97,50 97.5 Landes- und 99, 90,* 0. 100.7 100. 7/Phem. Albert.. 96,— 90,5— 3 3330 Rheinmetall. 125.0 125.2. DD⸗Bank 111,5 111.50Versicherungen 0 4(7 kf. 26 98.75 98.75 Giroverb. ½ Bk.— 14˙7 rtt Hyp.⸗ 88 Heſſen⸗Naſſ. Gas„50R. W.... 113,7 114.10 dresdner Bank. 105,5 105,5 Dt..⸗Anl. 27 101.7 101,7 460—* 97.— 97.—* R—4....— 09, Gpfbr. 1, 2.. 100.0 100.0 Kemler⸗Ben 122.3 123.10 Saſeenn S Roeder, Gebr.. 90.—Frankfurter Bank 91.— 91. 905 0. d 8. 1 26 90.25 60.25 Mannh. 20, R2 90,— 00.—5 888 Pf. 3 100.“7d0. Erdiv.1 1 90.75 99,75. 140,2 140•7 ſunabans....— 22,—Kalzwi⸗Heilbronn 252.0 252.0 Ue, Söp.-Janf 103.5 1040 Rannbeim. Berr. 68 93ů60 00.87 00587—5 Mains 20.. 90.— 8³5 110 Naſte 20 de, Gelsk.J.0 98.50 Schuidverschreibuns. St. Steinzennder 22,2 208.2 Schanzlin 143,0 145,0——— Stem.e! 50.— 90.— e N 4 9 5 7 5 Kaſſelsdkr. 85 0 8„Dt. Steinzeuauunng.. lein, anzlin 013 118 8 9*** 4 2 3 d0 37.. 487 68.87 4% 3½% 997 F„Gote, fuil.1 09—. K0 2770 1770 Scl e 1095*3 1684 1060 do v 0 8 Bo⸗ 874½ Ldskom.⸗ 1 1 105,7 100,805 ReckarStuttg.. Durlacher Hof. 109.0folb u. Schüle 127,0 127.00S; g. 2 4% do. v. 38 1. F. 90,62 08,024½ Pirmaſens 26 88,87 98.87 5½ do. Lig. k 100, 20ſs Röchling E Siemens⸗Reinig 6% do. v. 90, 8 Birmaſens Giroz. f. Heſſen 4½ do. i1 98.50 98.505 Röchling, Eiſen 99,50 99.50. 5 Konſerven Braun 80,50 89,50 S 5 107.0 107.0 her P/ ,, de 95 0ſanndehn ücs.-5. 177 4% ba. f 9 90 2 99.28Ceihöfber⸗ in Attten unwondelpar Funincer- ineane,.e 105/ Erafin, Aiewürtt, 80.— S0.—Siuner, Gfunm../ Amtliev nient notierte Werte 3 46 68,50 98,50 Mannheim.Au 5 50 Bank A 7... 101,0 101,0§G. Farben RM⸗ Eſchweilerdera anz.⸗G... 162.5 101.3 Stuttgart. Hofbr. 102.5 102,.5 Umtausch-Oblisationen 70 A 1850 4 90 Pfandbriefe u Schuld- 5— 1 12 08.82 98.02 Anl. v. 28 123.7 124.2————9 1650 5 H e 1775 75 Südd Zuckeeer‚,;—— ½ Thü 26 90„50 90 Pfbr.k II, I,„ 99, itlinger Spinn„0 103,0 ubr. 0 7 fäll 1 % Do. 8eK. 90,50 95,% verschreibungen ie Seeen Exportmalz SnbwigehAk,ör. 3, 14%0 ſelus Verabau 108.0 108.0½ Berliner Stadiiſche Eietir⸗Werke La9.— 3„* Kreditenstsſten der Lände- 4 1 Kom2681 2425/6 Rli-X& 99.75 99,75 5NeckorStuttg.21 99,50 99,50 ber u, Schlelch dto Walzmühle 132.0 132.0 Anl. von 1928.. 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Rupier 14l,7. Stolberger Fink 7ö.— 78. Di. Hopoth.⸗Ban? 104,9 104,0 Gerten iei Schubgebiet, 4 Bern-. 3 025 Sta haften 1 1621. 99.— 99,] do. Si. r ,1 160.( Sleir Lieierung 130.0 128.5 Po i. 367 06.(Poents, Srenk.. Pebr.“ Steiert 129,8 129.5 Bt.üeberſer Bank 88, 850 10 85 14 45 Bochun B. 98,37 96435 e% Schleſ Udkred 9— 13 7* Clelir Licht u 85 8 W Sliengie 3 Südd———94————— 83 9 5„ 25%Berl. Bför Goldpf. kn. 20 99, 99, one u 145,„öngelbardt B. pomm Eiſengieß. 0„„ fempelho ning Hyv. N 3——— 45* ngelvardt Brau 89. 89 ee J030h Jetſ,, Setta N vi ece Bene: e 10% 1006 Sand nenen. 128.3 FFFFTPPCCCCC ĩ PTPPPPPPP000PPJPT0T0ThTTTGTT0TkTTT'—TbTbTTuTuT—— '⸗Schatz 65 99,8 87% Duisburg 28. 66,25 08,50 7 90.— 09.„ 3 R R——0 Erdmannsd. Sp 111,5.*4——*** 9 992 8 5 Re..Bt..5 ½ do. 1086 2. 6. 00.12 99,12 6% borf 2 98,50 Stadtſch. R6.„%/ͤ Thür. Sandes⸗ Braunk. u. Brifeti. Erlang⸗Baumw. 150,5 dia, Borzed an 130,5 130.60 Preußengruhe.. Tucher Brauerei 106,1 106,7 n0 Weſt. Sobder, 122,2 122.2 d 1044 99,62 00.0 4% Düſſelborf 5 öp.⸗Bt. 1 21 00,— 99,— Drem. Wolltäm. 178,7 49 5 0load rw 165,0 185,0[Tuchfobr. Aachen 105,2.. Sächſiſche Bank 104,0 104,0 TTTTTTTTTTTTTTTT———TPPPPPPPPPPPPPPPP §Breußen 10 109.0 109,04% K t. kn. 9„% e Karbenind, J. amag.. 132.5. Keichelthetallſch 185,0 184, 6% do. 1960 19 ürn. bC0.... Huſch. Opt.„ iſc 5 Klddner 5 lis,3J. C. Reinecker 176,0fer, Sptelkarien Sſtb.Bodenkredit. n 93˙/5 08.75 4% Maundeime.... 4% Bayt Hobt. artonn dresden%„Fein⸗Jute⸗Spinn 124,0 124,00 Enorn 8 118.5 653, Kraſh 128,5 120,0/ Cdein. Charl.. 108,0 90 Sae 8555 770%: Runchen 3 4 326113 100.3 10Pindustrie-Obſigationen Ga Buflau)ne 1 132 132 benn 8 AbäaSraunk, 2710 14•8 165,0 9 3 2 N3 7 89 8— · 0*35 i 8* 83 i————* Ureurtan9 90 5 9, 4% Pierszein A o5.— ert dia 8. 100.8 101, 90,37%37 d Grünen 14,0 Genebeln,züderf. 100,5 106,7 Konlgen. 8. Je 0050.eſee. 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Juni 19890 Der unbekannte Schlafer Merkwürdiger Schicksalsroman elnes deutschen Frontsoldaten „Morgen früh rufe ich Sie im Krankenhaus Fabre Mirbitz an und ſage Ihnen Beſcheid, gegnet Jeanette.„Nur um eines bitte ich Sie noch: Picart“, ent⸗ Sowie Paul Jeanettes Mitteilung erhalten hat, läßt er ſich für den Reſt des Vormittags beurlauben, um ſeinem Freund Charles dieſe Freudenbotſchaft ſo⸗ Ihr Freund Charles darf nicht wiſſen, von wem Sie die Auskunft bekommen haben.“ Berſtändnislos ſchüttelt Paul den Kopf:„Aber, Fräulein Doktor——“ „Ich wünſche es nicht, Monſieur Picart“, erklärt ſie ernſt und beſtimmt. Da zuckt er mit den Schultern. Sie reicht ihm die Hand. Einen Augenblick lang ſtehen ſie ſich wortlos gegenüber.— Schließlich fragt ſie, ohne Paul anzuſehen:„Was iſt übrigens aus dem Brief geworden, den ich Ihnen damals für Ihren Freund Charles gab?“ Paul Picart ſenkt den Kopf und geſteht nach einigem Zögern leiſe und ſtockend:„Ich habe ihn zerriſſen, Fräulein Doktor.“ „Oh.. Monſieur Paul!“ „Glauben Sie mir, Fräulein Doktor“, meint Paul treuherzig,„es war beſſer ſo. Charles wollte ſich nämlich durchaus nicht mehr an Sie erinnern. Mon⸗ ſieur Dormeur, ſagte er, der einmal eine Dame dieſes Namens kannte, ſei jetzt tot. Er kenne keine ſolche Dame. Deshalb habe ich ihm den Brief nicht gegeben.“ Jetzt iſt es Jeanette, die den Kopf ſenkt:„Ich danke Ihnen, Monſieur Paul“, ſagte ſie— gibt ihm nochmals die Hand, wendet ſich raf ſch ab und eilt ebenſo ſchnell ͤͤavon. Betroffen blickt ihr Paul nach, dann trottet er nachdenklich zu dem Bahnſteig, auf dem ſein Zug an⸗ kommt. Merkwürdige Perſon, dieſe Doktorin!„Ich danke Ihnen“, hat ſie geſagt. Warum denn? Da⸗ mals war ſie doch anſcheinend nur deshalb in den Heizraum gekommen, damit er ihren Brief an Char⸗ les weitergeben ſolle. Und jetzt? jetzt dankt ſie ihm dafür, daß er es nicht getan hat. Komiſche Menſchen, dieſe Frauen! Kenne ſich einer in ihnen aus——— Jeanette Boucheron hält Wort! Am nächſten Morgen ruft ſie Paul im Krankenhaus Fabre Mir⸗ bitz an und teilt ihm mit, daß der junge Paul Becker augenblicklich in dem neben dem Hotel de Ville ge⸗ legenen ſtädtiſchen Krankenhaus untergebracht ſei, demſelben Krankenhaus, in dem auch Paul Becker ſenior nach ſeinem Unglück in der Untergrundbahn aufgenommen worden war. fort perſönlich zu überbringen. 5 Zehn Tage iſt es her, daß Paul Becker junior, Reiſender einer großen chemiſchen Fabrik in Rade⸗ beul bei Dresden, gelegentlich der Straßenkämpfe des 6. Februar vom Pariſer Mob niedergeſchlagen und beraubt worden war. Seine von drei tiefen. aber nicht lebensgefährlichen Meſſerſtichen herrühren⸗ den Wunden ſind beinahe verheilt. und nur die Fol⸗ gen der ſchweren Gehirnerſchütterung machen ihm noch gelegentlich zu ſchaffen. Seit vier Tagen weilt ſeine junge Frau in Pa⸗ ris und beſucht ihn täglich nachmittags in ſeinem Krankenzimmer, das mit den weißen Möbeln und der hellen Tapete einen recht freundlichen Eindruck macht. Der wird noch verſtärkt öͤͤurch die zum Fen⸗ ſter eindringenden Strahlen einer ſchüchternen Vor⸗ frühlingsſonne. Gott ſei Dank— langſam wird es Frühlina, denkt der junge Paul Becker in ſeinem Krankenbett und blinzelt, von den Sonnenſtrahlen geblendet, zu dem kleinen Streifen blauen Himmel hinauf, den ihm der Blick durchs Fenſter frei läßt. Plötzlich klopft es. Die Tür öffnet ſich und herein tritt ein baumlanger hagerer Menſch mit ſchnee⸗ weißem Haar und großen, fiebrigen Augen. Ver⸗ blüfft ſtarrt der Kranke auf die ungebetene Erſcher⸗ nung. „Sie wünſchen, mein Herr?“ Der Fremde antwortet nichts. Er bleibt nur im Türrahmen ſtehen und ſieht Paul Becker junior mit einem eigentümlich forſchenden Blick unverwandt an. Paul Becker richtet ſich ungeduldig auf:„Verzei⸗ hen Sie, mein Herr— mir ſcheint, Sie haben ſich in der Tür geirrt“, erklärt er in nicht eben fließendem Franzöſiſch. Der andere ſchüttelt den Kopf:„Nein“, entgegnet er auf deutſch,„ich glaube, ich bin ſchon richtig.“ Da⸗ mit geht er langſam auf Paul Beckers Bett zu. Beim Näherkommen des ſeltſamen Menſchen be⸗ fällt Paul Becker junior ein Gefühl des Grauens und der Furcht. Lehrmädchen zum 885 Eintritt geſucht. 586 Zu erfragen in der Geſchſt. 5. Bl. Fr ã ein güro und Verkauf auch Aufängerin ucht Ang. u. 0 V 43 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle erb. 57576 uleiderdä f. Reparaturen geſucht 757 R 1. 14. Ordentl. fleiß. Mäucon für Zimmer u. Haushailt in Wirtſchaft 16703 gesucht S 6. Tücht. ehrl. Häucan ſr dieschsftshausbalt ſofort geſucht. § 6, 17, part. Feruſpr. 271 62. 16702 Braves, fleißiges Mädchen für Küche und Hausarbeit ſof. oder ſpäter gesucht Hilſe vorhand. Fun oberen Luisennark 17 Feruruf 213 25. Tfültel (19—21 J. alt) in kleinen Haushalt z. 1. 7. oder ſpäter gesucht ſolk, lulart. —2588— Ordentliches fleißiges Häucan evtl. Tagesmäbchen für Haushalt z. 1. Juli 39 gesucht Adr. in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſ. 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Nitter Copyright 1939 by Prometheus⸗Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell bei München. Der Fremde aber zieht einen Stuhl an das Beti heran und ſetzt ſich. Dann beginnt er in faſt demü⸗ tigem Ton:„Erſchrick nicht, Junge. Ich will dir ja nichts tun. Ich bin dein Vater—“ Ein Wahnſinniger! denkt Paul Becker junior zu Tode erſchrocken. „Habe ich mich ſo verändert, daß mich kein Menſch wiedererkennen kann, nicht einmal du?“ Die Worte des Fremden klingen ſo unendlich traurig und troſtlos und doch auch wieder ſo gänzlich unhyſteriſch, daß Becker junior aufzuhorchen beginnt. „Sie ſind mein Vater?“ fragt er beklommen und ungläubig. „Ja, mein Sohn, ich bin dein Vater.“ „Mein Vater iſt im September 1915 bei Aubeérive gefallen“, kommt es haſtig, aber beſtimmt über des jungen Beckers Lippen. Wieder ſchüttelt der Fremde den Kopf. „Nein, mein Junge, dein Vater iſt nicht gefallen. Er wurde im September 1915 bei Auberive verſchüt⸗ tet, halb tot wieder ausgegraben und unmittelbar darauf von einem Granatſplitter ſchwer verletzt.“ Den Kopf ein wenig ſenkend und auf die Schädel⸗ narbe weiſend, fährt Paul Becker fort:„Da, mein Junge, ſieh oͤͤir dies an. Dag iſt davon geblieben. Die Franzoſen eroberten damals die deutſchen Stel⸗ lungen und ſahen deinen ſchwer verwundeten Vater auf einem Grabenpodeſt liegen. Sie nahmen ihn mit und brachten ihn in eines ihrer Lazarette. Durch alle möglichen Zwiſchenfälle, die ich dir hier nicht alle erklären will, gingen ſämtliche Papiere verloren, die die Identität deines Vaters hätten feſtſtellen können. Faſt drei Jahre lang lag er bewußtlos in einem Pariſer Krankenhaus. Ein intereſſanter Fall für die Aerzte, die nichts mit ihm anzufangen wußten. Als er ſchließlich doch ins Leben zurückkehrte, konnte er ſich an nichts mehr erinnern. Erſt ſpäter, viel ſpäter kam die wieder zu ihm. Und jetzt— Während der Mann, der behauptet ſein Vater zu ſein, ſein erſchütterndes Schickſal erzählt, ſucht der iunge Paul Becker in den Zügen des Menſchen nach einer vertrauten Linie. Er findet ſie nicht! Zwar war er damals, als ſein Vater ins Feld zog, ſelbſt noch ein Knirps geweſen, aber er hatte ſeinen Vater nichtsdeſtoweniger doch deutlich in der Erinnerung Aus zwei alt. Hart. RoBhaar- Matratzen werden drei la weiche Schlarattia- matratzen mit 10 J. schti tl. Gafafltie. Pfeis für greiteilig mit Waschen ger Haare und la Drell in Färben bis 90,. m hreit. 62.— bis 100 em biett. N 70, Anfertiguneszeit über eine Nacht Spexiai · Orant· Rost mit keil 13 Fix. Metall-Bettstellen in gtoßet Auswahl. MarRarzEx-BURk Luclwigsh zten a. Rh., Hasenstr. 19 (Schlachthotstrase“, Fernrut 92755 Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſter Amtsgericht Mannheim FG. 3b. (Für die Angaben in() keine Gewähr!) Mannheim, den 14. Juni 1939 Veränderung: B 368 K. Schmitt& Co. Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim(Spezialfabrik für Fahrrad⸗, Motorrad⸗ und Auto⸗ mobilbeleuchtung, Neckarauer Str. Nr. 231/241). Ingenieur Friedrich Schmitt junior in Mannheim iſt zum weiteren Geſchäftsführer be⸗ ſtellt. Die Prokuren von Ludwig Schmitt und Friedrich Schmitt ſind erloſchen. 16 709 Erloſchen: A 1186 Bernd Marx, Mannheim (Qu 1, 5/6). Die Firma iſt er⸗ loſchen. Verlobungs⸗, Vermählungs⸗, Geburtsanzeigen, Glückwunſchkarten Druckerei Dr. Haas e 1.-6/ Fernsprecher 24944 Verloren Verloren am Sonntag vor 8 Tagen(4. 6. 39) Photoapparat L eica im Flugplatz⸗Reſtaurant(Terraſſe liegen geblieben). Dem ehrlichen Finder iſt hohe Belohng. zuge 0 Nachricht erbittet Haus Brauch, 1ch. (Saarpfalz), Abelh⸗Binler. El⸗ 27. Modiſche Wichtigkeiten! Herren⸗Sporthemden aus Popelin oder leinenartigen Stoffen. Leicht u. luftigl Preislagen: Rm.05.90.50 Etwas Beſonderes! 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Sein Vater war ein großer ſtarker Mann mit einem immer klaren, hei⸗ teren Geſicht geweſen— dieſer hier war ein hagerex, abgekämpfter Menſch mit einem Geſicht, in das alles Leid der Welt eingegraben zu ſein ſchien. Als Paul Becker ſenior ſeine Schickſalsbeichte be⸗ endet hat, erklärt der junge Mann ſchließlich zögernd: „Ich begreife nicht—— wenn Sie wirklich mein Vater ſind und ſich an alles erinnern— warum haben Sie ſich denn dann niemals zu Hauſe bei uns gemeldet?“ Um den ſchmalen Mund Paul Beckers zuckt ein ſchmerzliches Lächeln:„In Weſthofen auf dem Markt⸗ platz ſteht ein Kriegerdenkmal“, antwortet er ſtockend, „auf dieſem Denkmal iſt mein Name eingegraben als der eines Toten.“ Und nach einer kleinen Pauſe mit unendlicher Bitterkeit:„In meinem Hauſe wohnen fremde Menſchen— in meiner Fabrik ſchaffen fremde Leute— meine Frau— deine Mutter hat alles auf⸗ gegeben und einen anderen Mann geheiratet—“ Paul Becker juniors Geſicht zeigt grenzenloſes Er⸗ ſtaunen. Betroffen beugt er ſich zu dem Fremden vor.„Woher wiſſen Sie denn das?“ „Ich war in Weſthofen, dort erfuhr ich alles— da ging ich wieder nach Paris zurück. Was ſollte 10 unter den gegebenen Umſtänden noch zu Hauſe die Heimat hatte mich ja begraben— da wollte ich begraben bleiben——“ „Aber das iſt ja gar nicht wahr!“ kommt es er⸗ regt von den Lippen des jungen Becker.„Meine Mutter hat ihren Mann niemals vergeſſen— ſie hat auch nie daran gedacht, wieder zu heiraten. Sie ver⸗ kaufte den Beſitz, weil ich nach Dresden in Stellung ging und ſie mitnehmen wollte. Alles andere iſt Klatſch!“ In dem Geſicht des alten Mannes leuchtete es auf. „Was ſagſt du dal! ter— hat—2 „Sie iſt vor zwei Jahren geſtorben“, vollendet Paul Becker junior. „Dann—— dann habe ich ja noch viel mehr ver⸗ loren als ich glaubte——“ flüſtert der Alte und ſchlägt die Hände vors Geſicht. Der junge Becker aber ſtarrt noch immer den Mann an, der behauptet, ſein Vater zu ſein, und der ſo genau über alles orientiert iſt, und der ihm dennoch in jeder Bewegung, in ſeinem ganzen Aeu⸗ ßeren, kurzum in Allem ein Wildfremder zu ſein ſcheint. Lang iſt es ſtill im Zimmer, bis Paul Becker ſenior die Hände vom Geſicht nimmt und von neuem zu ſprechen beginnt. Und wieder wie vorhin in die⸗ ſem ſeltſam demütigen, faſt ängſtlichen Ton: „Was ſoll ich dͤir nur noch ſagen, Junge was ſoll ich dir noch für einen Beweis geben? Paul! Lieber Junge! Glaube es mir! Ich bin dein Vater!“ (Schluß folgt) Käthe— ich meine deine Mut⸗ Rm.95.60.50 Wir empfehlen außerdem:: Krawatten, Unter⸗ wüſche Spatſenee eeeee eeng alles iſt in beachtlicher Auswahl vorrätig! Ken Modiſche Wichtigkeiten Mannheim O5 · 20 — Biti 2E Anzeigen Bestellungen deutlich sebreiben Zie vermei⸗ den damit im Sig. Interess Irrtümer * 90 Von der Reise zurück ſaugen-Heilbehandiungen Schen ohue Brille E. Pehlke rleupiekt. 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