Neue Mannheimer Seilt Verlag, Schriftieitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täalich Jmal außer Sonntag. Bezugsvpreiſe: Frei Haus monatlich.08 Me und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend. Monat erfolgen. * Einzelpreis 10 VI. 610 Anzeigg anig, 79 mm breit miltien⸗ und Klei epreiſe. Allgemein gültig— Bei Zwangsvergleichen oder Ko Maß gewäbrt. Keine Gewähr für Anze Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fe—erte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen-Ausgabe A u. B WMontag, 19. Juni 1939 150. Fahrgang- Nr. 272 Dr. Goebbels ſchafft Klarheit über Danzig „Der Führer wird nicht vor Drohungen oder vor Erpreſſungen kapitulieren“ „Heim zum Reich“ Dr. Goebbels wiederholt den Danzigern das Wort des Führers dnb. Danzig, 17. Juni. Von Zoppot aus traf Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels um 20 Uhr durch das winkende und heilrufende deutſche Danzig vor dem im Feſtſchmuck prangenden Staatstheater ein. Der weite Kohlenmarkt vor dem Theater war von Tauſenden von Menſchen beſetzt, die mit immer neuen Begeiſterungsſtürmen Dr. Goebbels begrüßten. Zuſammen mit Gauleiter Forſter betrat Reichsminiſter Dr. Goebbels dann das von einer erwartungsvollen Feſtfreude erfüllte Staatstheater, wo die geſamte Tanzgruppe des Deutſchen Opernhauſes Berlin mit allen Solokräf⸗ ten ein Gaſtſpiel„Tanz in die Welt“ gab. Mit be⸗ geiſtertem Beifall ſtatteten die Zuſchauer nicht nur den Tänzern, ſondern auch ihrem umjubelten Gaſt den Dank für dieſen hohen Kunſtgenuß ab. Unterdeſſen harren Tauſende vor dem Theater aus. Immer größer wurde der Zugug derer, die hofften, den Miniſter nach der Vorſtellung noch ein⸗ mal zu ſehen und ihm zujubeln zu können. Der ganze breite und langgedehnte Platz vor dem Thea⸗ ter iſt ſchwarz von Menſchen. Rieſige Schein⸗ werfer, die an den Giebeln der Häuſer am Zeug⸗ haus und am Stockturm angebracht worden ſind, tauchten dieſe nächtliche Demonſtrationsverſammlung in ſtrahlende Helle. Ehe noch die Pauſe beginnt, brauſen in faſt ununterbrochener Folge die Rufe der Zehntauſende über den Platz:„Wir wollen Dr. Goebbels ſehen!“,„Dr. Goebbels ſoll reden!“.— Die gleiche Bitte wird auch auf behelfsmäßigen Lein⸗ wandtvansparenten zum Ausdruck gebracht, die man in den vorderen Reihen poſtiert hat. Als um 21 Uhr die Pauſe ihren Anfang nimmt und die Sprechchöre mit verdoppelten und dreiſachen Kräften einſesten, tritt Dr. Goebbels unter orkanartigem Jubel auf den Balkon. Ein Begeiſterungsſturm bricht aus, als bekannt wurde, daß Dr. Goebbels nach Schluß der Theatervorſtellung zu den Danzigern ſprechen werde. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Nach⸗ richt durch die Stadt, und bald ſtanden Zehntauſende auf dem Platz, auf den angrenzenden Straßen, an den Fenſtern der umliegenden Häuſer. Die Theatervorſtellung iſt beendet. In äußerſter Spannung verharrt die Menge. Da tritt Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels zuſammen mit dem Gauleiter auf den Balkon des Staatstheaters. Eine Welle der Begeiſterung brandete ihm entgegen. Minutenlang dauerte es, ehe er den Jubelſturm einzudämmen vermag. Dann ſyricht der Miniſter: Deutſche Männer und Frauen! Danziger! Ich komme aus dem Reich, um Euch die Grüße des Führers und des deutſchen Volkes zu überbringen. Ich ſtehe hier auf dem Boden einer deutſchen Stadt, vor mir Zehntauſende deutſcher Menſchen und ringsum ungezählte Zeugen deutſcher Kultur, deutſcher Sitte, deutſcher Art und deutſcher Baukunſt. Ihr Danziger ſprecht die deutſche Sprache wie wir im Reich. Ihr entſtammt derſelben Raſſe und demſelben Volkstum. Ihr ſeid mit uns in einer großer Schickſalsgemeinſchaft verbunden. Ihr wollt deshalb heim zum Reich. Eure Ent⸗ ſchloſſenheit zur Rückkehr zur großen Mutter unſeres gemeinſamen Vaterlandes iſt ſtark und unüberwindlich. Nur eine mißgünſtige, neid⸗ erfüllte und verſtändnisloſe Welt kann den Ver⸗ ſuch machen wollen, ſich dieſem unauſhaltſamen Drang von Volk zu Volk zu widerſetzen. Ueber Nacht iſt nun Eure Stadt zu einem in⸗ ternationalen Problem geworden. Ihr habt das vorher gar nicht gewußt und auch gar nicht gewollt. Was Ihr immer wolltet, was Ihr heute wollt und was Ihr in aller Zukunft wollen werdet, iſt klar: Ihr wollt zum großen Deutſchen Reich gehören. Euer Wille iſt verſtändlich, klar, eindeutig und, wie ich an Eurer Haltung feſtſtellen kann, unerſchütterlich. Ihr habt nun das Pech, daß Eure ſchöne Stadt Danzig an der Weichſelmündung liegt; und nach der Warſchauer Theorie gehören Städte an Fluß⸗ mündungen immer zu den Ländern, durch die dieſe Flüſſe fließen. Darum gehört zum Beiſpiel auch Rotterdam zu Deutſchland, da es an der Rheinmündung liegt, und der Rhein ein deutſcher Strom iſt! Dieſe Beweisführung iſt, wie Ihr zugeben wer⸗ det und wie die Welt auch weiß, lahm und ſie ent⸗ behrt nicht der Komik. Darüber iſt man ſich ſelbſt⸗ verſtändlich auch in Warſchau klar. Und weil man dort weiß, daß man Unrecht hat, deshalb ſchimpft man. Die polniſchen Scharfmacher fordern neuerdings von Deutſchland Oſtpreußen und Schleſien; Polens demnächſtige Grenze ſoll nach ihnen die Ober ſein. Man wundert ſich, warum ſie nicht die Elbe oder gar den Rhein für ſich reklamieren; denn da treffen ſie ſich dann gleich mit ihren neuen Bundesgenoſſen, den Engländern, deren Grenze bekanntlich auch am Rhein liegt. Die polniſchen Chauviniſten erklären, ſie wollten uns Deutſche in einer kommenden Schlacht bei Berlin zuſammenhauen. Ich brauche darüber überhaupt kein Wort zu verlieren. Zum Zuſammenhauen gehören zwei, einer, der zuſammenhaut, und einer, der ſich zuſammen⸗ hauen läßt. Wohin ich auch blicke, ich entdecke augenblicklich weder den einen noch den anderen, wenigſtens ſoweit dieſes Ereignis ſich bei Berlin abſpielen ſoll. Darum nehmen wir im Reich, wie Ihr das wohl (Fortſetzung auf Seite 2 Tientjin in der Blockade Unſere Flugzeugaufnahme gewährt einen Blick auf die internationale Niederlaſſung von Tientſin. Stürkſter Eindtuck in Paris Natürlich macht die Preſſe eine„Drohrede“ daraus dnb. Paris, 18. Juni. Obwohl die öffentliche Erklärung, die Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels am Samstagabend in Dan⸗ zig abgab, durch Havas erſt in den vorgeſchrittenen Nachtſtunden veröffentlicht wurde, bringen doch faſt ſämtliche Morgenzeitungen Auszüge aus der Dan⸗ ziger Anſprache. Stellenweiſe finden ſich auch ſchon die erſten Kommentare. Der Berliner Berichterſtatter des„Journal“ nennt die Erklärung von Dr. Goebbels eine heſ⸗ tige Kampfrede gegen Polen, und der Außenpolitiker des„Excelſior“ meint, die Rede habe nichts Neues gebracht. Der Leitartikler der„Epoque“ dagegen erklärt, Dr. Goebbels habe eine wichtige Rede gehalten. Man müſſe angeſichts dieſer Erklärung damit rechnen, daß Deutſchland einmal handeln werde. Ueber dieſe Möglichkeit ſucht er eilig ſeine Leſer mit der Wachſamkeit und Stärke Polens zu beruhigen, indem er großſprecheriſch prahlt, daß die ſehr ent⸗ ſchloſſene Haltung Polens das Reich ſchon bändigen werde.— Der Berliner Korreſpondent des„Jour“ bringt einige Auszüge aus den Erklärungen des Miniſters und ſchreibt dann dummdreiſt im Sinne der Verdunkelungstaktik der Einkreiſungspolitiker: „Wie man ſieht, iſt Dr. Goebbels vor keinem Mittel zurückgeſchreckt, um die Gefahr am empfindlichſten Punkte Europas in gefährlicher Form zu ſteigern.“ Stärkſte Beachtung in Rom dnb. Rom, 18. Juni. Der triumphale Empfang, der Dr. Goebbels, als dem Abgeſandten des Führers, von der Danziger Bevölkerung zuteil wurde ſteht zuſammen mit der „gewaltigen Kundgebung für die Heimkehr ins Reich“ im Mittelpunkt der römiſchen Preſſe, die die Rede des Reichspropagandaminiſters in größ⸗ ter Aufmachung wiedergibt. Das Sonntagsblatt des halbamtlichen„Giornale 'Italia“ betont, daß die Rede des Reichspropagande⸗ miniſters ſaſt nach jedem Satz von frenetiſchen Ova⸗ tionen der Menge unterbrochen wurde. Zweifellos wolle, wie der Berliner Vertreter des„Meſſaggero“ unterſtreicht, die alte Hanſeſtadt ihren vollkommen deutſchen Charakter und ihren feſten Willen, trotz des polniſchen Widerſtandes und der Einkreiſungs⸗ politik ins Reich zurückzukehren, vor aller Welt in feierlicher Weiſe erneut bekräftigen. Frankreich malträtiert Fialiener dub Rom, 17. Juni. In ſcharfer Form wendet ſich der Direktor des „Giornale'Jtalia“ gegen die Verfolgungen und Schikanen verſchiedenſter Art, denen die Italiener in Frankreich ausgeſetzt ſind. Die Behauptungen Daladiers, nach denen die in Frankreich lebende italieniſche Bevölkerung die franzöſiſche Gaſtfreund⸗ ſchaft zu ſchätzen wiſſe, würden durch die von Woche zu Woche zunehmende Rückwanderung der Italiener Lügen geſtraft. Schon lange— man könne ſagen, mit dem Be⸗ ginn des ſaſchiſtiſchen Regimes— habe in Frank⸗ reich eine Politik der Unterdrückung der Italiener begonnen. Nach der Eroberung des Imperiums und vor allem nach der Solidarität zwiſchen Italien und Deutſchland ſei dieſer Kampf noch ſchärfer ge⸗ (Weltbild, Zonder⸗Multiplex⸗K.) worden. Und ſeit dem September des vergangenen Jahres ſei er in eine Phaſe offener Gewalttätigkeit getreten. Zahlreiche Italiener, die nach den kriti⸗ ſchen Septembertagen nach Frankreich zurückkehren wollten, ſeien, obwohl ſie im Beſitz einer Arbeits⸗ bewilligung waren, an der Grenze angehalten, ver⸗ haftet und mißhandelt und nach Italien zurück⸗ geſchoben worden. Seither hätten ſich die Methoden der franzöſiſchen Grenzpolizei und der Behörden im allgemeinen noch verſchärft und einen nachgerade politiſchen Charakter angenommen. Dieſe Aktion, die zwiſchen Italien und Frankreich ein neues ernſtes Problem ſchaffe, werde ſyſtematiſch von allen ſtaatlichen, behördlichen und wirtſchaftlichen Stellen mit einer geſchickten Rollenverteilung be⸗ trieben und durch eine ebenſo gehäſſige wie aufrei⸗ zende Preſſekampagne genährt. 3 eeeee. Ein ſaurer Apfel für London: Moskau verlangt Garantie gegen Fapan! Nur dann will es ſelbſt die Garantie im Baltikum übernehmen! dnb. London, 17. Juni. Nach aus Moskau eingetroffenen Berichten iſt dort in den Paktverhandlungen eine Unterbrechung eingetreten, die von beiden Seiten, vor allem von den britiſchen Unterhändlern, dazu benutzt wird, Mittel und Wege zu ergründen, um die augenblick⸗ lichen Schwierigkeiten in den Paktverhandlungen zu überwinden. Es wird im Zuſammenhang hiermit erneut be⸗ ſtätigt, daß ſich das eigentliche Verhandlungs⸗ thema in Moskau überhaupt nur noch um die Frage der gegenſeitigen Rückverſicherungen im Fernen Oſten dreht. Es iſt vom ſowjetruſſiſchen Standpunkt aus ver⸗ ſtändlich, daß Moskau ſich natürlich in die Front der britiſchen Einkreiſungspolitik nur dann einreihen laſſen will, wenn es ſeinerſeits entſprechende Garan⸗ tien in Oſtaſien von ſeiten Englands erhält. Eng⸗ land will— das hat der bisherige Verlauf der Mos⸗ kauer Verhandlungen genau erkennen laſſen, und entſpricht auch vollkommen der britiſchen Mentalität — unter allen Umſtänden zu vermeiden, ſich in dieſer Hinſicht irgend wie feſtzulegen, weil es die Rückwir⸗ kungen in der öffentlichen Meinung der Welt und vor allem in Japan fürchtet. In Moskau fragt man ſich freilich angeſichts der derzeitigen Voxfälle in Tientſin, wie weit England überhaupt praktiſch in der Lage wäre, ſelbſt ſchriftlich eingegangene Ver⸗ pflichtungen im Fernen Oſten zu erfüllen? * Die Verhandlungen in Moskau häben ſich alſo auf den Fernen Oſten konzentriert. Die baltiſchen Staaten ſind kein Hindernis mechr, denn hier wäre England ſkrupellos bereit, die Moskauer Formeln anzunehmen. Es wäre ihm gleichgültig, was dar⸗ über in erſter Linie die Staaten, die wirklich neutral bleiben wollen, denken. Japan iſt jedoch kein kleiner Staat, ſondern eine Weltmacht. Ver⸗ pflichtungen gegen Japan, beſonders in Verbindung der Politik der Sowjetunion, ſind eine außerordent⸗ lich ernſte Sache. Es iſt daher abzuwarten, wie die Oeffentlichkeit in England und auch in Frankreich die Nachricht aufnehmen würde, daß London und Paris mit Moskau im Fernen Oſten durch dick und dünn gehen. Es iſt auch abzuwarten, wieweit Lon⸗ don überhaupt imſtande wäre, mit ſeinen Machtmit⸗ teln kriegeriſche Konflikte— an die Moskau poffen⸗ bar denkt— im Fernen Oſten auszutragen. Gerade die Vorfälle in Tientſin ſind ein Zeichen dafür, Haß England, ſelbſt wenn es wollte, nicht den ſtarken Mann ſpielen könnte. Andererſeits iſt es klar, daß Moskau ſich nicht auf Redensarten einlaſſen will, ſondern genaue und ſchriftliche Verpflichtungen ver⸗ langt. zie lesen heute im Sport: Eröffnung des 2. Badischen Turn- und Sport- festes.— Die 56. Mannheimer Regatta.— Der Gau Baden auf dem Sportplatz. Das Endspiel uin die Deutsche Fußballmeister- schaft— Der Kampf um den dritten Platz. Vorschlußrunde Deutschen Handball- Meisterschaft Zur Freundschaftsspiele im Fußball Hockey-Aufstiegsspiele. —— ——— 11—— ——— —— — — 2. Seite/ Nummer 272 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Juni 1939 Selbſt da können ſie die Hetze nicht laſſen! Die Phenir-„Oyfer eines Attentats!“ „Das Marineminiſterium iſt ſachlicher:„gegen ein Anterwaſſer⸗Riff geſtoßen“ dub. Paris, 17. Juni. Unter der Trauerbotſchaft aus Saigon und dem harten Schickſalsſchlag, der die fran⸗ zöſiſche Kriegsmarine durch den Verluſt des U⸗Bootes„Phénix“ betroffen hat, ſind die politiſchen Ereigniſſe faſt vollkommen in den Hintergrund getreten. Ganz allgemein dringt die Anſicht immer mehr durch, daß die„Phenix“ auf ein Unterwaſſerriff gelaufen ſei, bei dem Anprall eine ernſte Havarie erlitten habe und auf den in dieſem Teil der chineſiſchen Gewäſſer über 100 Meter tiefen Meeresgrund abgeſackt ſei. Nach einer Havasmeldung aus unterrichteten Kreiſen wird insbeſondere dieſe Hypotheſe in Er⸗ wägung gezogen, läßt doch der von den zur Hilſe⸗ leiſtung eingeſetzten Kriegsſchiffen an der Meeres⸗ oberfläche aufgefundene große Oelfleck darauf ſchlie⸗ ßen, daß das U⸗Boot wahrſcheinlich leck geworden iſt. Auf jeden Fall, ſo heißt es in der Meldung weiter, habe das U⸗Boot keine größere Tauchfähig⸗ keit als bis zu 100 Meter gehabt. Es habe daher wahrſcheinlich einen zu ſtarken Druck aushalten müſſen, was in dieſer Tiefe ein ſoſortiges Eindrin⸗ gen des Waſſers in das U⸗Boot und den ſofor⸗ tigen Tod der Beſatzung bewirkt haben dürfte. Der„Intranſigeant“ ſchreibt, während das ame⸗ rikaniſche U⸗Boot„Squalus“ wahrſcheinlich durch ſchlechtes Funktionieren des Waſſerballaſtausgleiches untergegangen und die britiſche„Thetis“ infolge eines ofſen gebliebenen Torpedorohres voll Waſſer gelaufen ſei, handle es ſich bei der„Phönix“, die ſchon ſeit Jahren im Dienſt geweſen ſei und ein vollſtändig ausgebildetes Perſonal gehabt habe, nicht um derartige Fehler. Für die„Phénix“ müſſe auf jeden Fall ein nicht vorhergeſehener Zwiſchenfall eingetreten ſein, z. B. das Auf⸗ laufen auf ein Unterwaſſerriff. Die Cam⸗Ranh⸗ Bay ſei durchſchnittlich über 100 Meter tief, und wenn auch durch Oelflecke die etwaige Poſition des U⸗Bootes habe feſtgeſtellt werden können, ſo dürfte Dr. Goebbels über es aus dieſer Tiefe niemals geborgen werden kön⸗ nen, und das chineſiſche Meer werde ſein Geheim⸗ nis wahrſcheinlich für immer behalten. Die marxiſtiſchen Hetzer können es ſelbſt ange⸗ ſichts eines ſo tragiſchen Unglücksfalleg nicht laſſen, haltloſe Verdächtigungen auszuſprechen. „Victoire“ möchte ſeinen Leſern einreden, daß das Drama der„Phénix“ ebenſo wie das des amerikaniſchen und engliſchen U⸗Bootes die Folge eineg Attentats ſein könnte. Das Beileid des Führers dnb. Berlin, 17. Juni. Der Führer hat dem Präſidenten Frankreichs telegraphiſch ſeine und des deutſchen Volkeg Anteil⸗ nahme an dem ſchweren Unglück, das die ſranzöſiſche Kriegsmarine durch den Untergang des U⸗Bootes „Phénix“ betrofſen hat, zum Ausdruck gebracht. Deutſchland bekommt ein Raſſenmuſenm. Auf Anregung des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP hat der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung der Deutſchen Geſellſchaft für Raſſenforſchung den Auftrag zur Ausarbeitung von Vorſchlägen über die Errichtung eines Raſſen⸗ muſeums erteilt. (Fortſetzung von Seite 1) auch tun werdet, dieſe polniſchen Großſprechereien nicht ernſt. Sie ſind gewiſſermaßen politiſche Puber⸗ tätserſcheinungen, die nach einer gewiſſen Zeit wie⸗ der von ſelbſt verſchwinden. London will, wie der engliſche Außenminiſter Lord Halifax vor einigen Tagen noch vor dem Unterhaus erklärte, die Danziger Frage in freund⸗ ſchaftlichen Verhandlungen beigelegt wiſſen. Lauter Klopffechtereien: Darum hat auch England Warſchau einen Blanko⸗ wechſel zur Verfügung geſtellt und macht augenblick⸗ lich den Verſuch, das Reich und Italien eintukrei⸗ ſen, um die Politik von 1914 aufs neue aufzunehmen. Aber man irrt dort, wenn man glaubt, ein ſchwaches, ohnmächtiges, bürgerliches Deutſchland vor ſich zu haben. Das nationalſozialiſtiſche Reich iſt nicht ſchwach, ſondern ſtark. Es iſt nicht ohnmächtig, es beſitzt vielmehr augenblicklich die imponierendſte Wehrmacht der Welt. Und es wird auch nicht von feigen Bourgeois regiert, ſondern von Adglf Hitler. Deshalb halten wir die Redensarten in War⸗ ſchau und in London für lauter Klopffechtereien, die mit vielen Worten den Mangel an Macht und an Entſchloſſenheit verbergen ſollen. Was wir alſo im Reiche wollen, das iſt ebenſo klar, wie das, was Ihr wollt. Und was bekümmert das Euch? Ihr Danziger wollt heim zum Reich! Aus der ſpontanen Begeiſte⸗ rung, die Ihr mir, als dem Abgeſandten des Füh⸗ rers entgegenbringt, ſpricht die blutmäßige Ver⸗ bundenheit des Danziger Volkes mit unſerem Groß⸗ deutſchen Reich, mit unſerer deutſchen Heimat, ſpricht aber auch die Entſchloſſenheit, komme was mag, dem gemeinſamen Vaterland unverbrüchlich die Treue zu halten. Es iſt nicht das erſtemal, daß ich Euch ſo vor mir ſehe. Vor meiner Erinnerung ziehen vorbei die großen Reichsparteitage, das Sängerbundes⸗ und das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau und nicht zuletzt mein vorjähriger Beſuch bei Euch. Ich will damit nur ſagen, daß Euer Gefühl der Zuſammengehörigkeit mit dem Reich nicht neueren Datums iſt, wie das die engliſche oder franzöſiſche Preſſe Euch zu unterſtellen beliebt, ſondern ſeit dem Tage in Euch lebendig iſt, an dem Euch das ſchwere Unrecht der Trennung vom Reich angetan wurde. Seid nun überzeugt, daß jeder in Deutſchland Eure Wünſche kennt, dieſe Wünſche im tiefſten Herzen teilt und mit der gleichen unbedingten Treue zu Euch ſteht, mit der Ihr dem Großdent⸗ ſchen Reich anhängt. Der Führer hat es in ſeiner letzten Reichstagsrede ganz unmißverſtändlich zum Ausdruck gebracht, als er ſagte:„Danzig iſt eine deutſche Stadt, und ſie will zu Deutſchland“. Das ſollte die Welt doch, wie man meinen möchte, verſtanden haben. Und die Welt müßte auch aus vergangenen Erfahrun gen wiſſen, daß der Führer keine leeren Worte ſpricht. Sie befindet ſich jedenfalls in einem ſehr gefährlichen Irrtum, wenn ſie glaubt, daß er vor Drohungen zurückſchreckt oder vor Erpreſſungen kapituliert. Davon kann überhaupt keine Rede ſein. Darum dürft Ihr, deutſ ſchauen. Das nationalſozialiſtiſche Reich Die ganze Welt ſchaut nun voll Spannung auf dieſe nächtliche Volkskundgebung, die Ihr auf dieſem weiten Platz veranſtaltet. Es gibt in Paris und in London eine kriegshetzeriſche Lügenpreſſe, die be⸗ hauptet, Ihr wolltet gar nicht heim zum Reich. Ihr habt ihr am heutigen Abend die rich⸗ tige Antwort gegeben. Ich nehme ſie als Vertreter des Reiches mit tiefem Dank entgegen. Deutſchland die kulturelle Vormacht der Welt! „Nacht und Geiſt, Buch und Schwert ſind bei uns in einem untrennbaren Bündnis“ anb. Danzig, 18. Juni. Der ſeit langem in Ausſicht genommene Beſuch des Miniſters hat der Danziger Gaukulturwoche, die den deutſchen Charakter dieſer durch die Willkür von Verſailles vom Reich geriſſenen Stadt erneut gatf das Nachhaltigſte unterſtrichen hat, den mit größter Spannung erwarteten feſtlichen Höhepunkt gegeben. Am Sonntagmittag ſprach Dr. Goebbels auf der ab⸗ ſchließenden großen Kulturkundgebung im Staats⸗ theater.— R Dr. Goebbels gab in großangelegter Rede einen umfaſſenden Ueberblick über das im Schutze des nationalſozialiſtiſchen Staates neuerblühte kulturelle Leben Deutſchlands. Stürmiſcher Beifall begleitete jedes Wort des Miniſter, als er dann feſtſtellte, daß er ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich hier in Danzig von Deutſchland umgeben fühle, daß er mitten im deutſchen Volksraum und damit nach ſeiner Auffaſſung nicht jenſeits der deut⸗ ſchen Grenzen weile. Hier inmitten dieſer Stadt, erſcheine es Narretei und Wahnwitz, wenn jemand den Verſuch machen wollte, den rein deutſchen Charakter Danzigs abzuleugnen. Hier ſtehe er klar unverrückbar und ſeſt vor allen Augen, und es verböte ſich ganz von ſelbſt, ihn zum Gegenſtand parlamentariſcher Spiegelfechterei machen zu wollen. Nun ſei Danzig plötzlich in den politiſchen Brenn⸗ punkt hineingerückt und zum internationalen Streit⸗ objekt erhoben worden. Vielleicht meine da dieſer oder jener, daß in ſolchen Zeiten kulturelle Dinge und Fragen in den Hintergrund zu treten oder ganz zu ſchweigen hätten. Das Gegenteil ſei richtig. Ge⸗ rade in ſolchen kritiſchen Zeiten müſſe die Kultur am vornehmlichſten das Wort ergreifen: da müſſe ſie auſſtehen, um vor aller Welt gegen Unverſtand und Lüge zu zeugen. Eine große Zeit habe immer auch eine kulturelle Blutepoche im Gefolge. So ſei es auch in unſeren Tagen. Im neuen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland gehe der Aufban der Macht mit dem Aufban der Kultur Hand in Hand. Buch und Schwert bildeten als die Symbole von Geiſt und Kraft in unſerem Volke eine wun⸗ derbare Einbeit. Als eine geiſtige Nation in Waffen träten wir, die neue junge Weltmacht, vor das Geſicht der anderen Völker. Der nationalſozialiſtiſche Staat ſelbſt habe die Aufgabe übernommen, über der kulturellen Entwick⸗ lung in Deutſchland zu wachen. Durch großzügige Förderungsmaßnahmen wolle er der Kultur ein freies Entwicklungsleben gewährleiſten. Was auf dieſem Gebiete in Deutſchland worden ſei, ſtehe einzigartig da unter allen Völkern und allen Nationen. Dr. Goebbels zeigte dann zunächſt, wie es nach der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus darauf angekommen ſei, ſich auf dem Felde des deutſchen Kulturlebes mit der Judenfrage auseinanderzuſetzen. Das habe nur der Staat ſelbſt vermocht. In einer reinlichen Scheidung zwiſchen Deutſchen und Juden habe er nicht nur die kulturell Schaffenden, ſondern auch die Kulturempfangenden von den paraſitären Elementen des internationalen Judentums getrennt. Denn erſt nachdem alle von den jüdiſchen Wortführern aufgebauten künſtlichen Schranken und Hinderniſſe niedergefallen ſeien, habe ſich das deutſche Kulturleben zu voller Blüte entfalten können. Während es in der Löſung der Judenfrage keine Kompromiſſe habe geben können, ſei im übrigen durch eine ſehr großzügige Führung der Kulturpolitik erreicht worden, vorſorglich getan · daß heute die deutſchen Künſtler wie ſelbſtver⸗ ſtändlich poſitiv zum nationalſozialiſtiſchen Staat ſtänden. Auf dem weiten Feld der Kunſt harrten unſer eine Fülle von Aufgaben, die Fanatismus und Arbeit erforderten. Kunſt werde nicht geſchaffen durch Theorien, und das Leben ſelbſt müſſe die letzte, ent⸗ ſcheidende Ausleſe vornehmen, die durch keine Schule und durch keine Prüfung erſetzt werden könne. Dem Staate ſiele deshalb dem Nachwuchs gegenüber nur die Aufgabe zu, dem wirklichen Ta⸗ lent die Möglichkeit zu geben, mit ſeinen Werken vor die Oeffentlichkeit zu treten. Dort müßten ſich dann die wirklichen Könner und echten Künſtler herauskriſtalliſieren und an die Spitze des künſtleri⸗ ſchen Schaffnes überhaupt ſtellen. Bei uns iſt wahre Freiheit des Geiſtes!: Wie töricht wirke es, wenn die Demokraten gegenüber unſeren kulturellen Leiſtungen die Behauptung auſſtellten, in den autoritären Staa⸗ ten werde die Freiheit des Geiſtes unterdrückt. Gewiß habe dieſe Freiheit des Geiſtes bei uns eine Begrenzung gefunden, wo ſie ſich mit den nationalen Intereſſen ſtoße. Was aber ſei denn für den geiſtigen Arbeiter angenehmer und ehrenvoller: Seine geiſtige Arbeit dem Wohle eines ganzen Volkes oder den anonymen kapitaliſtiſchen Intereſſen einer kleinen Geloclique unterzuordnen? Jedenfalls könnten wir mit Fug und Recht be⸗ haupten, daß der deutſche Geiſt kaum je eine breitere Entwicklungsmöglichkeit gefunden habe, als im Zeitalter des Nationalſoztalismus. Es träfe auch keineswegs zu, daß der eintzelne, daß die individuell beſtimmte künſtleriſche Perſönlich⸗ keit in Deutſchland aller Freiheiten und Rechte be⸗ raubt wäre, wie die Demokraten der Welt weis⸗ machen wollten. Darin allerdings unterſcheide ſich der Nationalſozialismus von den ſogenannten Demokratien, die ſich ſoviel auf ihre Verbundenheit mit dem Volke zugute täten, daß er keine Frage von Belang unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu löſen verſuche. So werde tatſächlich die geſamte kulturelle Auf⸗ bauarbeit in Deutſchland ſtändig von der Oeſſent⸗ lichkeit kontrolliert, und ſie vollziehe ſich unter den prüfenden Augen des ganzen Volkes. In innigſter Verbindung mit dem Volke und in ſeinem Schutz lebe die Kunſt nicht mehr im luftleeren Raum. Im übrigen beweiſe der Erfolg ſtets am beſten die Richtigkeit eines eingeſchlagenen Weges. Unſere kulturellen Leiſtungen aber brauchten ſich vor den Demokratien nicht nur nicht zu ver⸗ ſtecken, ſondern wir hätten ihnen gegenüber einen Vorſprung errungen, der gar nicht mehr einge⸗ holt werden könne. Anſere kulturellen Leiſtungen: Dr. Goebbels erinnerte an die ſoeben beendete Reichstheaterfeſtwoche in Wien, die den Beweis er⸗ bracht habe, daß wir dem großen Ziel des deutſchen Volks⸗ und Nationaltheaters wieder einen weſent⸗ lichen Schritt nähergekommen ſeien. Nach national⸗ ſozialiſtiſcher Auffaſſung gehöre das Theater dem Volke. Es ſolle nicht nur die Bühnen, ſondern auch die Tribüne der Zeit ſein. Nirgendwo ſtehe ja die Kunſt in einer ähnlich ſtarken, unbedingten Wechſel⸗ beziehung zum politiſchen Geſchehen einer Zeit wie die des Theaters. Den Film, ſo führte Dr. Goebbels weiter aus, habe der Nationalſozialismus als ein beſonde⸗ res wichtiges und in der Wirkung tiefgreifendes Erziehungsinſtrument des Volkes ſeiner Führung unteroroͤnen müſſen. Er ſei überzeugt davon, daß gerade wir Deut⸗ ſchen aber auch den letzten entſcheidenden Vor⸗ ſtoß zum künſtleriſchen Film machen würden. Alle Vorausſetzungen ſeien dafür gegeben. Gemeſſen an den Filmen anderer Länder jedenfalls könne man mit Genugtuung feſtſtellen, daß wir im all⸗ gemeinen ſchon heute in Deutſchland einen wirk⸗ lichen künſtlexiſchen Film produzierten. Der Rundfunk verlange bei ſeinem Einfluß auf die öffentliche Meinung und Bildung gebieteriſch nach der Führung durch den Staat ſelbſt. Vor allem bei politiſchen Großkämpfen habe er ſich mit ſtärk⸗ ſtem Einſatz den nationalen Zielen unſerer Zeit zur Verfügung zu halten als ein Sprachrohr des Füh⸗ rers und damit als ein Bolksführungsinſtrument allererſten Ranges. at oit Dr. Goebbels gedachte dann der Reichsmuſik⸗ feſttage in Düſſeldorf, die aufs neue vor Augen geführt hätten, daß kein Land und kein Volk der Welt einen ſolchen Schatz an wirklich großen muſika⸗ liſchen Meiſtern aufzuweiſen habe wie gerade wir Deutſchen. In jeder Beziehung habe Deutſchland ſeinen Rang als erſtes Muſikland der Welt gewahrt und behauptet. Im guten Buch habe der Nationalſozialismus von ſeinem Anfang an eine ſtarke Waffe für die neue Volksgeſtaltung und eine Quelle der geiſtigen Kraft der Nation geſehen. Unſere Bücher hätten die Auſgabe, einer ſpä⸗ teren Nachwelt das Weſen des Nationalſozialis⸗ mus zu vermitteln, und die Werbung, die der Nationalſozialismus für das deutſche Buch durch⸗ führe, ſei deshalb eine wohlüberlegte und um⸗ faſſende. 8 Mit dem Bekenntnis zum guten Buch verband Dr. Goebbels ein Bekenntnis zur deutſchen Sprache als zu einem nationalen Heiligtum. Man müſſe ſorgfältig und liebevoll mit ihr umgehen, und erſter Grundſatz des Sprachgebrauchs müſſe ſtets die Forderung nach Klarheit ſein. Die Leiſtungen auf dem Gebiete der Archi⸗ tektur ſchließlich zeigten eine ungeheure Viel⸗ geſtaltigkeit, die aber doch immer von einem be⸗ herrſchenden Geiſt getragen werde. Der Führer ſelbſt, auch in ſeiner ſtaatsmänniſchen Schaffens⸗ weiſe den deutſchen Künſtlern nahe verwandt, gebe der geſamten deutſchen Architektur die zuſammen⸗ faſſende Planung. In ſeiner Perſon ſei das ge⸗ e Männer und Frauen von Danzig, getroſt in die Zukunft ſteht an Enrer Seite, wie Ihr zu ihm ſteht. Ich bin gekommen, um Euch in Eurer Entſchloſſen⸗ heit zu beſtärken, und nun habt Ihr mich geſtärkt. Und ſo fordere ich Euch denn auf, auch in Zukunft mutig, tapfer und aufrecht zu bleiben. Deutſchland iſt überall da, wo Deutſche ſtehen, alſo auch bei Euch. So laßt uns denn in dieſer feſtlichen Stunde aus übervollem Herzen zurufen: Es lebe unſer Führer! Es lebe unſer deutſches Danzig! Es lebe unſer Großdeuntſches Reich! Die zündende Anfrage des Miniſters hat die Danziger in einen wahren Taumel vater⸗ ländiſcher Begeiſterung verſetzt. Faſt jeder einzelne Satz wurde mit ſtürmiſchen Kundgebungen der Zu⸗ ſtimmung, oft aber auch leidenſchaftlichen Proteſten unterbrochen, und immer wieder erklingt auch der Ruf:„Wir wollen heim ins Reich!“ und das mitreißende„Ein Bolk— ein Reich— ein Führer!“ Als Dr. Goebbels aber geendet hat, kennt der Jubel einfach keine Grenzen mehr. Die Rede des Miniſters hat den Männern und Frauen im deut⸗ ſchen Danzig neue Kraft zu neuem Einſatz gegeben. Nach der Kundgebung zum Abſchluß dieſes denkwürdigen Abends, unternahm Gauleiter Forſter. mit Reichsminiſter Dr. Goebbels eine Fahrt durch die im Feſtſchmuck prangende Langgaſſe und den Langen Markt, um ihm die der Stadt Danzig döm Führer geſchenkte Feſtausſchmückung dieſer ſchönſten alten-Straße Danzigs zu zeign. Auf dem ganzen Wege begleiteten Dr. Goebbels die Dankkundgebungen der begeiſterten Bevölkerung. währleiſtet, was der Vergangenheit überall gefehlt habe: die Einheitlichkeit, die Konzentration der Mättel und die durchſchlagende Kraft der Projekte. So erhalte die aufſtrebende Weltmacht des Reiches ihr monumentales architektoniſches Geſicht, und das Volk nehme in ſeiner Geſamtheit daran An⸗ eil. Voll Stolz könnten wir, ſo faßte Dr. Goebbel⸗ zuſammen, auf die Fülle ſichtbarer Zeichen eines kulturellen Aufbauwerkes ſchauen, das einzig⸗ artig in der Welt des 20. Jahrhunderts ſe i. In dieſer Zeit ſtarker internationaler Span⸗ nungen hätten wir alle die große und edle Aufgabe, am Aufbau der deutſchen Kultur mitſchaffend tätig zu ſein. Das deutſche Volk ſtehe inmitten inter⸗ nationaler Hetze und Kriegshyſterie ſicher und feſt in ſeiner eigenen Kraft, und im Schutze ſeiner Waf⸗ ſen ſei auch unſere deutſche Kultur wieder blühend und groß geworden. Wir ſeien ſtolz darauf, daß über dem Reich, ſei⸗ ner Wirtſchaft, ſeiner Politik und auch ſeiner Kultur wieder eine ſtarke Wehrmacht ſtehe und daß ein ſtarkes Schwert über Deutſchland wache. Als Vertreter dieſes ſtarken, mächtigen Reiches, ſo ſchloß Dr. Goebbels, ſei er nun hierher nach Dan⸗ zig gekommen, als deutſcher Miniſter in eine in ihrem tiefſten Kern und Weſen deutſche Stadt.“ Tokio warnt England Die Lage in Tientſin wird infolge Lebensmitteimangel immer bedͤrohlicher dnb Tokio, 17. Juni. Hier wurde eine Erklärung in der Tientſin⸗An⸗ gelegenheit veröffentlicht, die als halbamtlich bezeich⸗ net wird. Darin heißt es nach einer ſcharfen Zu⸗ rückweiſung der offiziellen britiſchen Darſtellung, daß man in Japan ebenfalls offiziell erkläre, daß Tokio gezwungen ſein würde, weitere Maßnahmen zu er⸗ greifen, falls die britiſche Regierung beſondere Schritte zum Schutze ihrer ſogenannten Intereſſen unternehmen ſollte. Britiſcher Proteſt bleibt unbeantwortet EP. Tientſin, 18. Juni. Der britiſche Generalkonſul hat auf den an die japaniſchen Behörden gerichteten Proteſt gegen das Anhalten von Schiffen auf dem Peiho⸗Fluß keine Antwort erhalten. Die japaniſchen Kriegsſchiſſe fahren fort, Fahr⸗ zeuge, die ſich auf oͤem Wege nach der Niederlaſſung befinden, anzuhalten. Desgleichen iſt auch keine Milderung in den Durchſuchungsmaßnahmen für britiſche Staatsangehörige an den die engliſche Nie⸗ derlaſſung abſchließenden Barrikaden feſtzuſtellen. Seit dem Beginn der Blockade ſind die Lebensmit⸗ telzufuhren auf zehn v. H. des normalen Trrrfanges zuſammengeſchrumpft. Gleichzeitig nimmt in den unter japaniſcher Kon⸗ trolle ſtehenden Gebieten Tientſins die Bewegung der chineſiſchen Bevölkerung gegen die ausländiſchen Niederlaſſungen immer weiteren Umfang an. Die bedrohliche Haltung der chineſiſchen Volks⸗ maſſen führte am Samstagmorgen zur Alarmie⸗ rung der britiſchen Truppen in der Kon⸗ zeſſion. Die englandfeindliche Stimmung unter der Bevölkerung nimmt unzweiſelhaft ſtän⸗ ig zu. Die Hauptſorge der Verwaltungsbehörde der Konzeſſion gilt aber der Lebensmittelverſor⸗ gung. Obgleich nach amtlichen japaniſchen Aeuße⸗ rungen ſich die Blockade nicht auf die Lebensmittel⸗ zufuhr erſtrecken ſoll, bedingen praktiſch die Abſper⸗ rungsmaßnahmen und die Durchſuchung aller Ver⸗ kehrsmittel, die in die engliſche Konzeſſion wollen, ſehr ſtarke Verzögerungen. Chineſiſche Lebensmit⸗ telhändler, die am Samstagmorgen in die Konzeſſion gelangten, berichteten, daß ſie mit ihren Waren vierzehn Stunden an der Durchgangsſtraße von den japaniſchen Ueberwachungsbeamten auſ gehalten worden ſeien. „FFF FFFFFFEP 22 EE EEEFEFE 0 — Montag, 19. Juni 1939 92 7— 8— RKene Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe ——— e...————* —— r,,,,,,,,,,,,,,,,,———————yx8——TE'—:—..——.????——.'......————— 3. Seite/ Nummer 272 Die Sia diseite Mannheim, 19. Juni. Im Zeichen des Sports Er dominiert in Mannheim in dieſen Tagen Unſere Stadt ſteht im Zeichen des Sportes. Mit dem hinter uns liegenden Wochenübergang hat das Gauſportfeſt des NS⸗Reichsbundes für Leibesübungen ſeinen Anfang genommen. Den offi⸗ ziellen Beginn machte die Regatta im Mühlau⸗ hafen, die ja ſchon immer ein großes Ereignis war und diesmal nicht minder glanzvoll verlief.“ Das Gaufeſt geht eine ganze Woche hindurch, und ſo lange werden auch die Fahnen in den Straßen unſerer Stadt wehen. Alle Fahnen waren übrigens geſtern noch nicht aufgezogen. Es bleibt da für die nächſten Tage noch einiges zu tun, und auch am Waſſerturm iſt das Transparent noch nicht ganz fertig. Aber ſchließlich ſtehen uns die Haupttage des Sportfeſtes ja erſt noch bevor. Der Hochbetrieb wird am kommenden Donnerstag einſetzen, wo in den Abendſtunden der Reichsſportführer ſelber im Schloßhof ſprechen wird. Bringt uns das Gauſportfeſt eine gewaltige (Fiolge ſportlicher Veranſtaltungen, ſo erlebten wir an dieſem Wochenende obendrein noch einige große Sportereigniſſe außerhalb des Gaufeſtprogrammes. Am Samstag trat der deutſche Fußballpokalmeiſter Rapid Wien gegen den Sportverein Wald⸗ hof an. Die beiden Mannſchaften haben die Zu⸗ ſchauer im Stadion begeiſtert, ſo ſchön wurde ge⸗ ſpielt. Und nach dem Spiel hörte man allgemein, daß ſich diesmal der Eintritt wirklich gelohnt habe (Ddas ſagten ſogar die Waldhöfer, obgleich die Schwarzblauen doch beſiegt worden waren. Am Sonntagvormittag erlebten wir dann ein bedeutſames Handballſpiel, bei dem die tapferen Mädels vom VfR ihre Gegnerinnen aus Magdeburg haus⸗ hoch bezwangen und ſich damit— wieder einmal— den Weg ins Endſpiel um die deutſche Frauenhand⸗ ball⸗Meiſterſchaft ſicherten. Hoffentlich haben die VfR⸗Mädels diesmal mehr Glück als in früheren Jahren! Schließlich iſt noch der Deutſchland⸗ fahrer zu gedenken, die auf ihrer 15. Etappe durch Mannheim kamen und man an den großen Zuſchauer⸗ maſſen, die die Straßen umſäumten, das große ſport⸗ liche Intereſſe der Mannheimer Bevölkerung ab⸗ leſen konte. Sollte aber einer geſtern geglaubt haben, er könne dem Sport durch einen Abſtecher nach Lud⸗ wigshafen entgehen, ſo hatte er ſich getäuſcht. Erſtens kamen die Deutſchlandfahrer ja auch durch die Nach⸗ barſtadt. Zum anderen aber war der Betrieb im Hindenburgpark— und um deſſentwillen geht der Mannheimer doch nach Ludwigshafen!— von dem Reit⸗, Spring⸗ und Fahrturnier der SA⸗Reiter beherrſcht. Der Sport dominiert in dieſen Tagen! Heute abend geht's mit dem Lauf„Rund um den Fried⸗ richsplatz“ weiter.—m. * Nr. 117 hat die Freiballonfahrt gewonnen! Anläßlich der großen Freiballon⸗Zielwettfahrt des 1 heim aus wurden numerierte Programme verkauft, für die nunmehr eine Ausloſung erfolgte. Die ausgeſetzte Freifahrt mit einem Freiballon fiel hierbei auf das Programm Nr. 117. Der Beſitzer dieſes Programms ſoll ſich wegen der Durchfüh⸗ rung der Ballonfahrt mit der NSiFK⸗Standarte 80 Mannheim⸗Flughafen. Haus der Flieger, in Ver⸗ bindung ſetzen. NS⸗Fliegerkorps vom Flugplatz Mannheim⸗Neuoſt⸗ Sonntagsfreuden fanden ein jähes Ende: Berkehrsunglück an der Autobahneinfahrt Folgenſchwerer Zuſammenſtoß— Zwei Schwerverletzte und ein Leichtwerletzter An der Krenzung Autobahn/ Auguſta⸗Anlage und Seckenheimer Anlage ereignete ſich am Sonn⸗ tagnachmittag ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein durch die Auguſta⸗Anlage kommender ſaarlän⸗ diſcher Perſonenkraftwagen, der nach der Autobahn fahren wollte, erfaßte ein mit zwei Per⸗ ſonen beſetztes aus der Pfalz ſtammendes Motor⸗ ra d, das von der Autobahn kam, und in die Secken⸗ heimer Straße einbiegen wollte. Der Zuſammen⸗ ſtoß war ſehr heftig. Während jedoch die Inſaſſen des Kraftwagens mit dem Schrecken davonkamen und der Motorrad⸗ fahrer nur Hautabſchürfungen erlitt, wurde deſſen auf dem Soziusſitzmitfahrende Brautſchwer verletztz; ſie brach ein Bein und trug auch noch andere Verletzungen davon. Das Mädchen wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Bei dem Verkehrs⸗ unglück am ſchwerſten verletzt wurde aber ein »Radfahrer, der in den ganzen Vorgang eben⸗ falls hineingezogen wurde. Er wurde mit bedenk⸗ lichen Verletzungen abtransportiert. Bei dem Kraftwagen war die Kühlerhaube mit den Lampen ſchwer beſchädigt worden. Auch war die Windſchutzſcheibe, die zum Glück aus ſplitter⸗ freiem Glas beſtand, eingedrückt worden. Weitere Verkehrsunfälle Infolge Außerachtlaſſung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten ereigneten ſich, wie der Polizeibericht vom 18. Juni mitteilt, am Samstag ſowie in der Nacht zum Sonntag ſieben Verkehrsunfälle, bei denen eine Perſon ſchwer und ſieben Perſonen leicht ver⸗ letzt wurden. Der Schwerverletzte wurde ins Kran⸗ kenhaus gebracht, der entſtandene Sachſchaden iſt be⸗ deutend. —— Am Adolf-Hitler-Platz: Die neue Fahrbahn iſt fertig Der von Neuoſtheim kommende Verkehr auf neuem Wege Am Samstag wurde die ſtadtſeitige Fahrbahn der neuen Seckenheimer Straße am Adolf⸗Hitler⸗ Platz dem Verkehr übergeben. Die Arbeiten im Bereich der großen Umgeſtal⸗ tungen an der Mannheimer Autobahn⸗Einfahrt ſind alſo wieder um ein ſichtbares Stück vorangekommen. Zwar iſt die neue Straße noch nicht ganz fertig, aber dennoch bringt ſchon die Oeffnung der dem Verkehr nach der Stadt dienenden Fahrbahn eine weſentliche Entlaſtung. Der Verkehr nach Neuoſtheim wickelt ſich vorerſt noch wie bisher über die alte Seckenheimer Straße ab, aber das wird ſich offenbar ſchon in den nächſten Tagen ändern, ſobald auf der Höhe der früheren „Jägerluſt“ ein noch ausſtehender kleiner Reſt der Pflaſterarbeiten erledigt iſt. Um zu verhüten, daß Kraftfahrer und Radfahrer die neue Verkehrsführung überſehen, wurden an der Stelle, wo ſich die neue und die alte Seckenhei⸗ mer Anlage berühren, zwei der bekannten Einfahrts⸗ verbotstafeln(rot mit weißem Querſtrich) aufgeſtellt. Dieſe bleiben aber wohl nur ſolange ſtehen, bis auch die zweite Fahrbahn der neuen Straße in Betrieb genommen und damit die bisherige Seckenheimer Straßen endgültig geſchloſſen wird. Die jüngſte Neuerung hat ſich geſtern bei der Durchfahrt der Deutſchlandfahrer durch Mannheim ſchon beſtens bewährt. Es wäre ja auch ſehr ſchwierig geweſen, dieſe Rad⸗ fahrer heil über die alte Straßenführung zu bringen, wenn nicht der bisherige Gegenverkehr weggefallen wäré. Im übrigen iſt es beſonders erfreulich, daß das Tiefbauamt den wichtigen Bauabſchnitt ausge⸗ rechnet am Vorabend des Höhepunktes des großen Gauſportfeſtes zu Ende führen kann.—m. Zahlreiche Sonderzüge rollten Lebhafter Verkehr bei der Reichsbahn Bei der Reichsbahn waren Fern⸗ und Nahverkehr am Samstag lebhaft und der Stadtbeſuchsverkehr gut. Es wurden zahlreiche Geſellſchaftsfahrten und Betriebsausflüge ausgeführt. Auch am Sonntag war der Fernverkehr lebhaft, während es im Aus⸗ flugs⸗ und Stadtbeſuchsverkehr erſt nachmittags eine Belebung gab. Es wurden wiederum zahlreiche Sonderzüge gefahren, und zwar: Samstag: ein Koͤß⸗Zug von Mannheim nach Weinheim und zurück(800 Perſonen), ein Kö⸗Zug von St. Johann nach Düſſeldorf, ein Köͤc⸗Zug von Marienbad nach Neuſtadt a. d.., ein KöͤF⸗Zug von Ludwigshafen a. Rh. nach Hirſchhorn, ein Koc⸗Zug von Aalen nach Koblenz, ein Köͤc⸗Zug vn Wieſenſteig nach Düſſel⸗ dorf und ein Sonderzug der JG. Farben von Lud⸗ wigshafen nach Auerbach a. d. B. und zurück. Sonntag: ein Köc⸗Zug von Mannheim nach Fürth i. O.(400 Perſonen), ein Sonderzug des Eiſen⸗ bahnervereins von Mannheim nach Frankfurt und zurück(1200 Perſonen), ein Sonderzug von Ketſch An verdiente Erzieher: Die Verleihung in Mannheim hat begonnen werden au 88 Erzieber und In dieſen 99— Erzieherinnen Maunheimer Grund⸗ nnd Hauptſchule Trendienſtehrenzeichen überreicht. und zwar 64 in Gold und 374 in Silber. Im Gegenſatz zu anderen Städten, wo die Treu⸗ dienſtehrenzeichen den Lehrern und Lehrerinnen aller Schulen in einer großen Feier übergeben wur⸗ den, vollzieht ſich in Mannheim die feierliche Ueber⸗ gabe in zahlreichen kleineren Feiern. Die erſten fan⸗ den am vergangenen Samstag zwiſchen 12 und 13 Uhr ſtatt, und zwar in der Peſtalozziſchule, in der Uhlanoſchule und in der Schule in Käfertal. Die 25 bzw. 40 Jahre im Dienſt ſtehenden Erzieher die⸗ ſer Schulen wurden durch Oberſtadtſchulrat Heck, 8beſtalozziſchule), Schulrat Schänzel(Uhland⸗ 965 ſchule) und Rektor Finkbeiner(Schule in Käfer⸗ (tah) dekoriert. Bei der Feier in der Peſtalozziſchule ergriff Oberſtadtſchulrat Heck das Wort. Er erin⸗ nerte die zu Ehrenden daran, welch verſchiedenes politiſche Geſchehen ſie ſchon erlebt haben. Zunächſt den großen Aufſtieg im Zweiten Reich, dann den grandioſen Schickſalskampf des deutſchen Volkes, anſchließend den Zuſammenbruch und ſchließlich den Wiederaufſtieg unter Adolf Hitler. Wenn in den Jahren des nationalpolitiſchen Tiefſtandes die Hoſſ⸗ nung auf eine Wiedergeburt im deutſchen Volke nicht erloſch, ſo ſei das mit ein Verdienſt der Erzieher geweſen, die immer daran geglaubt hätten, daß dank der Schaffenskraft und des Fleißes des deutſchen Volkes eines Tages der Aufſchwung kommen müſſe. Wenn ſie dabei in Gefahr gerieten, ſelbſt wankend — 5 9„* ee 9 4 Konilou- vib 1 Ooliαι-iõ Riechens —— 438 Treudienſt⸗Ehrenzeichen werden überreicht zu werden, dann ſei ihnen immer wieder der Mann Beiſpiel geweſen, den man den größten Erzieher nennen müſſe. Der Redner ſtreifte in ſeinen weiteren Ausfüh⸗ rungen den Erziehungsauftrag der Schule. Er wandte ſich dabei gegen die Auffaſſung, daß die Schule nur Wiſſen vermitteln, nicht aber erziehen dürfe, und wies darauf hin, daß die Schule bereits Erziehungsarbeit leiſte, noch ehe ſie ſich an die Ver⸗ mittlung von Wiſſen mache. Oberſtadtſchulrat Heck wies darauf hin, daß das vom Führer geſtiftete Treudienſtzeichen verliehen wird ohne Rückſicht darauf, wo einer früher politiſch ſtand. Das aber müſſe für jeden neue Verpflich⸗ tung gegenüber dem Führer ſein, und der Dank an den Führer werde am beſten durch das Gelöbnis ab⸗ geſtattet, treu und fleißig ſeine Pflicht zu erfüllen auf dem Poſten, auf den man geſtellt iſt. Sodann händigte der Oberſtadtſchulrat die Ehrenzeichen aus. Dem Dank der Ausgezeichneten gab einer aus ihrer Reihe Ausdruck. Die Feier war umrahmt von zwei Schülerchören („Deutſchland, heiliges Land“ und„Erde ſchafft das Neue“), dem Vortrag von Freiligraths„Ehre der Arbeit“ und dem Zitat eines Führerworts. Sie fand mit dem„Sieg Heil!“ auf den Führer und den Liedern der Nation ihr Ende. 5 Aehnlich wie die Feier in der Peſtalozziſchule verliefen auch jene in der Uhland⸗ und Käfer⸗ taler Schule, und in gleicher Weiſe werden die anderen, die im Laufe dieſer Woche noch folgen, vor ſich gehen.—m. * nach Wiesbaden und zurück, ein Köc⸗Zug von Worms nach Stuttgart, ein Köc⸗Zug von Heilbronn nach Worms und zurück und ein Koöc⸗Zug von Koblenz nach Aalen. Segelflugzeuge werden erwartet Flaggenhiſſung auf dem Flugplatz Neuoſtheim Am Sonntagfrüh begann in Freiburg der Ziel⸗ ſtrecken ⸗Segelflug ⸗ Wettbewerb 1939, an dem die 2 beſten deutſchen Segelflieger teil⸗ nehmen, u. a. auch die vorjährige Siegerin Hanna Reitſch. Der Flug führt nach Stettin. Dabei muß auch der Flughafen Mannheim⸗Neuoſtheim angeſteuert werden. Auf dem Mannheimer Flug⸗ platz fand aus Anlaß des großen ſegelfliegeriſchen Ereigniſſes am Sonntagfrüh.30 Uhr eine Flag⸗ genhiſſung ſtatt, zu der die NSöck⸗Männer im grauen Flugdienſtanzug mit weißer Haube antra⸗ ten. Von den Teilnehmern des Wettbewerbs hat geſtern noch keiner Mannheim erreicht. Vermutlich werden ſie im Laufe des heutigen Tages hier ein⸗ treffen, aber genau kann das zur Stunde auch noch nicht geſagt werden, weil beim motorloſen Flug die Windͤverhältniſſe eine entſcheidende Rolle ſpie⸗ len. Landen brauchen die Segelflugzeuge übrigens in Mannheim(wie auch an den anderen Orten des Zielfluges) nicht. Sie können, wenn ſie wollen(und können), ohne Zwiſchenlandung nach Wertheim wei⸗ terfliegen, müſſen jedoch über Neuoſtheim auf min⸗ deſtens 800 Meter heruntergehen, damit man vom aus die Kennzeichen der Flugzeuge leſen ann.—m. Fubilare der Berufsfeuerwehr Eine Feier in der Hauptſenerwache Am Samstag nach Wachablöſung fanden ſich im Unterhaltungsraum der Hauptfeuerwache alle Mit⸗ glieder der Berufsfeuerwehr— nur die zweite Ab⸗ teilung der Neckarauer Wache, die beſetzt bleiben mußte, fehlte— zu einer Feier ein, bei der ſechs, Jubilare der Wehr geehrt wurden. Es handelte ſich um Brandmeiſter Wilhelm Rödel, der auf eine vierzigjährige Dienſtzeit zurückblicken kann, und um die Oberfeuerwehrmänner Guſtav Arnold, Phi⸗ lipp Kälberer, Wilhelm Biedermann, Karl Kremer und Albert Müller, die ſeit 25 Jahren im Dienſte der Berufsfeuerwehr ſtehen. Der Leiter der Mannheimer Berufsſeuerwehr, Oberbaurat Kargl, würdigte in einer Anſprache die Verdienſte der Jubilare und überbrachte ihnen die Glückwünſche der Stadtverwaltung. Im Namen der Arbeitskameraden gratulierte Brandmeiſter Behringer, wobei er jedem Jubilar eine Ehren⸗ gabe überreichen konnte. Dem Dank der Jubilare für die ihnen zuteil gewordene Ehrung gab Brand⸗ meiſter Rödel Ausdruck. Die Anſprachen wurden durch Vorträge der Geſangsabteilung der Berufsfeuer⸗ wehr umrahmt.—m. k Krakeeler wanderten in Gewahrſam. Wegen Ruheſtörung gelangten zwölf Perſonen zur Anzeige, von denen ſechs feſtgenommen werden mußten.— Wegen Trunkenheit wurden zwei Rad⸗ fahrer in polizeilichen Gewahrſam genommen; die Fahrräder wurden ſichergeſtellt. 85 Weinheim mit ſeinen 28000 Einwohnern mit der Raofahrer-Begeiſterung Sportliche Impreſſionen eines Zuſchauers Ein paar Dutzend Männer mit geduckten Köpfen und farbigen Trikots ſauſen an einem vorbei wie der Wind: Es ſind die Helden des großen Tages; außerdem ſpielt die Muſik, die Mädels ſind da, und andere ehrenfeſte, überzeugungstreue Ramfahrer, man unterhält ſich über Ketten, Felgen, Freiläufe, übt ſich in ſchneller Erfaſſung von Autokühlerformen und Motorradrahmen..., und ſo vergeht die Zeit im Fluge, während die Zahl der parkenden Wagen und hingeſchmiſſenen Räder am Karl⸗Reiß⸗ Platz ſich ſtetig mehrt und die Glieder der War⸗ tenden tief geſtaffelt ſich vermehren, unter ihnen auch Klaus W. Krauſe, als langbeiniger Radfahrer aus dem Stück„Alles für die Katz'“ wohlbekannt. Oh, es iſt für Unterhaltung beſtens ge⸗ ſorgt, man kann ſich belehren, wie es voriges Jahr war, als Ludwigshafen nicht fettgedruckt im Pro⸗ gramm ſtand, und der Bautz vorneweg war, ader der Schild auch, einer von den Meiſtgenannten, und Das ſind Mütter, die Zeit haben, —öas ſind neuzeitlich denkende Frauen, die ſich den Fortſchritt der Zeit dienſtbar machen. 1 I, EnſecherSerſchflft — Perſil! dann die neue Einlaufwette„Wer gewinnt und worauf?“. Viel Geld iſt da und dort zu gewinnen, und wer ſich auskennt und in der Jugendzeit ſolche Sachen auch ſchon mitgemacht, der weiß, was es für ein Gehirnſchmalz, für ein taktiſches Vermögen mit feinpointierter Beratung es koſtet, das rechte Quäntchen zuſätzlicher Muskelkraft im rechten Au⸗ genblick draufzuſetzen und ſich dann vorzuſchieben, wenn die andern müd ſind oder an die Liebſte den⸗ ken. 3 Jawogl, wir brachten die Zeit rum, ohne auf die Uhr zu ſchauen, drüben am Schlachthof ſteht ja eine; die Buben gingen mal vor und guckten. und nach anderthalb Stunden Wartezeit ertönte ein Pfiff und ein ſcharfes„'rück!“ Es war aber bloß ein Sani⸗ täter, der mächtig abſchreckend tututete, und alles verſpürte den Ernſt des Radfahrerlebens im Herzen tief. Weiter kam dann ein motoriſiertes Erſatzteil⸗ lager, und diejenigen, die es als ſolches gleich er⸗ kannten, waren mächtig ſtolz. Rundfunkwagen und Polizei ließen ſich blicken. Dann die weißen Kappen der Kollegen von der Preſſe, auf denen doch manches beruht; denn ſie laſſen ſich ja das Ganze auch eine Stange Geld mit Nerven koſten. Rabumm— Rabum ertönten auch ſchon die Kanonenſchläge vom Waſſerturm herüber, Gendarmeriebeamten ſchrien, winkten, ſchimpften... Auf die Minute pünktlich war der erſte da, der Langhoff Paul aus Biele feld, weit vorneweg mit donnerndem Radfahrerhalls begrüßt. Nach ihm der Plappert und der Weiſch⸗ edel, beides Schwoben aus Stuttgart, aber verſchie⸗ denen Markenrädern zugetan. Schließlich bemerkte ich noch einen aus der Schweizer Mannſchaft, der ſich auch tüchtig ins Zeug legte. Dann kam das Gros, einzelne wollten den Umbe' und den Schild im Haufen geſehen haben, mindeſtens die Farbe vom Trikoet 3 Dann konnten wir gottlob heim und Mittageſſen gehen. Man kann nicht nur von Brezel und Eis⸗ blocks leben, und wenn es noch ſo W. N T. PüsN „Eſel, Rindvieh, dumme Gans. Ein gelungener Werbeabend des Mannheimer Tierſchutzvereins Die Führung des Mannheimer Tier⸗ ſchutzvereins beweiſt ſeit jeher ein beſonderes Geſchick, ihre Veranſtaltungen über den Rahmen der unmittelbaren Vereinsziele hinaus mit einer hüb⸗ ſchen und anregenden Vortragsfolge auszuſtatten. So erlebten die in erfreulich ſtarker Zahl erſchiene⸗ nen Mitglieder und Gäſte am Freitag im Fried⸗ richspark wiederum einen Abend eindringlich mahnender Werbung für den Tierſchutzgedanken, während die junge Sopraniſtin Sieglinde Lauble, — vom Komponiſten am Flügel einfühlſam beglei⸗ tet,— zwei Lieder von Kurt Spanich und im zweiten Teil ein paar reizende Sächelchen von Brahms brachte, nachdem ſich zuvor Herr Spohn mit heiteren mundartlichen Gedichten hatte verneh⸗ men laſſen. Zum Thema des Abends ſprach Vereinsführen Kunze, der in ſeinen einleitenden Ausführungen über die unbedingte Notwendigkeit un⸗ ermüdlicher Tierſchutzarbeit von erſchüt⸗ ternden Beiſpielen menſchlicher Unbedachtheit und Grauſamkeit zu berichten wußte. Demgegenüber bleibt es eine höchſt bedauerliche Feſtſtellung, daß die Bereitwilligkeit der Mannheimer zum Eintritt in die Reihen der Tierſchützer doch immer noch ſehr zu wünſchen übrig läßt. So hat etwa das kleine Zeit die verhältnismäßig ſtattliche Zahl von 500 Vereinsmitgliedern erreicht, während es bei uns in Mannheim allen redlichen Bemühungen zum Trotz über die 800 nicht hinauswill. Der herzliche Aufruf zur Tat blieb allerdings nicht ungehört: nach der Pauſe konnte Herr Kunze den Zugang von 41 neuen Mitgliedern bekanntgeben. Darauf ſetzte er ſich in humorvoller Weiſe mit der ſprachlichen Begriffsverwirrung zwiſchen Tier- und Menſchen⸗ welt auseinander. Dieſe pſychologiſch-pädagogiſchen Betrachtungen über das„ſaudumme Rindvieh“, den „Dreckſpatz“, die„falſche Katze“ und ſonſtige zoolo⸗ giſche Erſcheinungen unſeres landesüblichen Schimpf⸗ wortregiſters erregten begreiflicherweiſe ſehr viel Heiterkeit, was ſchließlich immer das beſte Mittel iſt, um den Menſchen auch unvermutet ein Körnchen ernſter Wahrheit mit ins Bewußtſein zu rücken. .S Ein Zimmerbrand entſtand im Hauſe U 4,13 durch unvorſichtigen Umgang mit Schwefeldämpfen. Es entſtand ein Sachſchaden in Höhe von 160 Mark. Der Brand konnte durch Hausbewohner gelöſch werden. benc nder KOH— 0 IE RAN E R C 1, 8 —————————— —— —— **— ——— 77FPPPPPPPPTPPPPPPPPPPTPPPTTTTTTTT—TTT—TTT———————— ⏑⏑⏑——— A. Seite/ Nummer 272 Neue Maunheimer Zeitung7 Morgen⸗Ausgabe Auch der Handwerker muß werben Landeshandwerksmeiſter Roth ſpach auf einem Schulungslehrgang der Kreishandwerkerſchaft Dieſer Tage fand in Mannheim unter Leitung von Kreishandwerksmeiſter Stark ein eintägiger Schulungslehrgang über die Werbung des Handwerkers ſtatt. An dieſem nahmen alle Ober⸗ meiſter und Innungsgewerbewarte ſämtlicher Hand⸗ werker⸗Innungen des Kreisgebietes teil. Im Mit⸗ telpunkt ſtand eien Anſprache des Landeshandwerks⸗ meiſters und Präſidenten der Badiſchen Handwerks⸗ kammer Roth. Pg. Roth ſetzte ſich zunächſt mit der Meinung aus⸗ einander: Der Handwerker habe ja ſo viele Auf⸗ träge, daß er garnicht mehr zu werben brauche. Dem hielt der Landeshandwerksmeiſter entgegen, daß die beſte Idee tot bleiben müſſe, wenn für ſie nicht mehr geworben werde. Der Handwerker möge ſich ein Beiſpiel an der Induſtrie nehmen, die immer und immer wieder werbe, auch wenn ihre Erzeugniſſe weithin bekannt ſeien. Es könne kein Zweifel dar⸗ über beſtehen, daß auch für die handwerkliche Wert⸗ arbeit unabläſſig geworben werden müſſe. Der Handwerker müſſe Wertarbeit propa⸗ gieren, und das nicht zuletzt im Intereſſe des Vierjahresplanes. Aus Rohſtoffrückſichten allein ſchon ſei es nicht unweſentlich, ob ein Erzeugnis hergeſtellt werde, das bald wieder Erſatzbeſchaffung verlange, oder ob ein hochwertiges Stück gearbeitet werde, das von langer Lebensdauer ſei. Die Wer⸗ bung des Handwerks müſſe die Vorteile heraus⸗ ſtellen, die das hochwertige handwerkliche Erzeugnis nor der Maſſenware habe. In den übrigen Referaten das Schulungslehr⸗ ganges wurden Einzelheiten der Handwerker⸗Wer⸗ bung, Fragen des Werberechts uſw. behandelt. Den Schluß bildete eine rege Ausſprache, die zeigte, daß die Referate auf fruchtbaren Boden gefallen waren. 1—m. Am Samstag im Friebrichspark Oslar Jooſt ſpielt meiſferhaſt Oskar Jooſt mit ſeinen 15 Spielgefährten fing am Samstagnachmittag im Friedrichspark an, das Podium ſtand, Lautſprecher und Scheinwerfer waren auch fertig geworden und die Regenwolken begnüg⸗ ten ſich mit einem feinen Gelegenheitsgetröpfel, das nicht weiter ſtörte. Nur das Publikum fehlte, und es dauerte geraume Zeit, ehe ſich überhaupt ein Paar aufs Parkett wagte. Es iſt ein Jammer, da bekommt man für ein herrliches neues Tanzparkett eine Kapelle hingeſtellt, die in dieſer Güte in Deutſchland kaum noch auf⸗ zutreiben iſt, von einer Zuverläſſigkeit der Rhyth⸗ mik, einer Eraktheit des Zuſamenklangs, einem ſeidenweichen Ton der Trompeten... und es kom⸗ men 50—60 Mann, wo es 1000 hätten ſein müſſen. Ich für mein Teil habe jedenfalls in den letzten fünf Jahren keine ſo gute und vielſeitige Tanz⸗ kapelle in Mannheim ſpielen hören! Da ſpielen ſie Tango, mit Jooſt ſelber tüchtig Geige ſtreichend, richtigen argentiniſchen, ſpaniſchen, keinen nachgemachten im ruſſiſchen Volksliedton, daß man vor Sentimentalität ſterben möchie. Nein, es iſt eine zügige, beherrſchte Eleganz in all dieſer Feurigkeit, da kriegt der Tanz auch einen ganz anderen Schwung. Mehr noch bewährt ſich die feine Kühle des Stils, wenn nun die Blasinſtrumente zur Hand genommen werden können und es von den Saxophonen wie Wellen von farbigem Samt iſt, von den Trompeten wie ein Seidenſchnürenetz und von den Poſaunen wie eine ſeine Hülle von dunkel⸗ blauen Wolken um alles gelegt wird. Es ſchärft rechthaberiſch⸗ironiſch das Schlagzeug ſeine Unent⸗ behrlichkeit ein, es klagt ſo ſüß aber doch nie ſchrill (wie oft ſonſt das Akkordeon) das Bandoneon dazwi⸗ Anerkennung des Nothelſers Ein Appell der Techniſchen Rothilſe in Mannheim Aus Anlaß der Verkündung des Reichs⸗ geſetzes über die Techniſche Nothilfe hatte das Reichsamt TN auf Sonntagvormittag 11 Uhr für ſämtliche Dienſtſtellen des Reichs⸗ gebietes einen Appell angeſetzt. Der Appell der Ortsgruppe Mannheim der Techniſchen Not⸗ hilſe fand im„Zähringer Löwen“ in Gegenwart von Vertretern der Partei, der Wehrmacht, der Polizei und der Stadtverwaltung ſtatt. Nach dem Fahneneinmarſch ſprach— in Vertretung des Ortsgruppenſührers— Gemeinſchaftsführer Wihler. Der Redner gab einen ausführlichen Rückblick auf die Geſchichte der Techniſchen Nothilfe und wür⸗ digte im Schlußteil ſeiner Darlegungen die Stellung der TN nach dem am 25. März 1939 erlaſſenen Ge⸗ ſetz, durch das die TNitechniſche Hilfspolizei geworden iſt. Die Techniſche Nothilſe entſtand in der Not. der erſten Nachkriegszeit Zunächſt handelte es ſich um eine techniſche Abtei⸗ lung bei der Gardekavallerie⸗Schützendiviſion in Berlin; dieſe Abteilung wurde ins Leben gerufen, weil man erkannt hatte, daß dem bolſchewiſtiſchen Terror nicht allein mit militäriſchen Maßnahmen begegnet werden konnte. Zum Schutz lebenswichtiger Erzeugungs⸗ und Verſorgungsbetriebe war eine techniſche Truppe notwendig. Im Herbſt 1919 als die Reichswehr von 300 000 Mann auf 100 000 Mann verkleinert werden mußte, übertrug man die Weiterführung der Aufgaben der techniſchen Abteilungen einer zivilen Organi⸗ ſation, eben der Techniſchen Nothilfe, die am 30. September dieſes Jahres auf ein zwanzig⸗ jähriges Beſtehen zurückblicken kann. In dieſer Zeit hat ſie ſich bei über 70 00b Einſätzen beſtens be⸗ währt. In den Jahren von ihrer Gründung bis zum nationalen Umbruch beſtand die Hauptaufgabe der TN in der Sicherſtellung lebensnotwendiger Be⸗ triebe bei Streiks. Nachdem Adolf Hitler die Re⸗ gierung übernommen hatte, war dieſe Tätigkeit end⸗ gültig abgeſchloſſen, und es entſtand die Frage, ob die TN nunmehr im Dritten Reich noch Exiſtenz⸗ berechtigung habe. Im Auguſt 1933 ſchon wurde feſt⸗ geſtellt, daß die Techniſche Nothilfe erhalten bleiben müſſe, weil ſie bei ſchwierigen techniſchen Hilfelei⸗ ſtungen unentbehrlich ſei. Damit wurde die TN zu einem Machtmittel des Staates zur Beſeitigung öfſentlicher Not⸗ ſtände. Dazu ſind zu rechnen Naturkataſtrophen(beim ſchleſiſchen Hochwaſſer im vergangenen Jahr waren 3000 Nothelfer ͤͤrei Wochen lang eingeſetzt), techniſche Kataſtrophen, Gefährdung lebenswichtiger Betriebe im Kriegsfall und Mitarbeit im zivilen Luftſchutz. Dazu kommen dann noch Sonderaufgaben. In der Techniſchen Nothilfe kann jeder Deutſche mit⸗ helſen, natürlich iſt aber die Mitarbeit von Män⸗ nern mit techniſchen Kenntniſſen beſonders erwünſcht. Zum Schluß ſeiner Darlegungen verlas Gemen⸗ ſchaftsführer Wihler den Wortlaut des neuen Reichs⸗ geſetzes über die TN. Im Namen des Kreisleiters würdigte Ortsgrup⸗ penleiter Kohler(Almenhoß) die ſelbſtloſe Einſatz⸗ bereitſchaft der Nothelfer. Mit dem„Sieg⸗Heill“ auf den Führer und den nationalen Liedern fand der Appell ſein Ende.— i. ſchen, und zirpt ganz naiv und treuherzig die ein⸗ ſame Gitarre Das alles ging nun durch bekanntes und unbe⸗ kanntes Gelände der modernen Schlagerlandſchaft, durchweg alles gut ausgewählt und ſo geſpielt und arrangiert, daß einem das Herz aufgehen mußte. Zum Schluß dann noch eine regelrechte kleine Bühnenſchau mit Rhapſodie über Broadwaymelo⸗ dien, mit Spatzenkonzert, Pennylied, und die ver⸗ ſchiedenen Soliſten konnten ſich gewaltig hervortun. Oskar Jooſt ſpielte Geige, dirigierte, lachte und freute ſich rieſig, daß einer der hübſchen iungen Damen(ſie waren alle miteinander Mannheimer Ausleſe, die wenigen die da waren) einen Pfennig ſchenkte,— wie er es im Liede doch ſo herzbrechend verlangt. Und nun nütze man die Stunde; denn ſpäter kön⸗ nen wir ihn nur noch pfeifen oder beſtenſalls gram⸗ mophoniſtiſch wiedererwecken,— den Oskar Jooſt von Berlin mit 15 Mann! 5 Erich Hunger Wer will als Offiziersanwärter oder Baubeamtenanwärter zur Kriegsmarine? Das Oberkommando der Kriegsmarine gibt be⸗ kannt, daß die Anmeldungen für die Einſtellung in die Kriegsmarine Oktober 1940 als Offiziers⸗ anwärter oder als Baubeamtenanwärter bis ſpä⸗ teſtens zum 30. September vorliegen müſſen. Folgende Laufbahnen kommen in Frage: Seeoffiziere; Ingenieur⸗Offiziere; Sanitäts⸗Ofſi⸗ ziere; Waffenoffiziere des Artillerieweſens; Waffen⸗ 55 Welcher Kreis wird die Spitzengruppe ſtellen? Role-Kreuz-Heljerinnen im Examen Eeſter großer Leiſtungswettſtreit der Heiferinnen im Bezirk Baden-Heſſen „Was für Arten von Knochenbrüchen kennen Sie?“—„Wie iſt die Beſchaffenheit der Lunge?“)— „Und wo iſt der Sitz der Sinnesorgane?“ So fragt DRK⸗Oberſeldführer Dr. Simmet⸗Birkenau im Kreis herum, und jede der DRͤ⸗Helferinnen, die nun ſchon ſeit Sonntag früh um acht im Kreuzſeuer der großen Leiſtungsprüfung für die Ausſcheidung der Landesſtelle XII ſitzen, iſt meiſt überraſchend ſchlagfertig mit ihrer Antwort bei der Hand. Sechs verſchiedene Sparten mit teils mündlicher, teils ſchriftlicher Meinungs⸗ äußerung und praktiſchen Uebungen umfaßt die Prü⸗ fungsſolge; während alſo etwa im einen der beiden Erdgeſchoßſäle unſerer großen Mannheimer DRK⸗Bereitſchaſtsküche Alphornſtraße die Gruppe Heidelberg über Verbandslehre und erſte Hilfe ausgefragt wird, müſſen ſich nebenan, bei DRK⸗Feldführer Sandhaas⸗Mannheim die 11 Teilnehmerinnen der Kreisſtelle Groß⸗Gerau über das wichtige Thema der Gasſanität äußern und einen kitzligen Fragebogen mit 25 Punkten durcharbeiten. Ebenfalls 25 Fragen umfaſſen die beiden gruppenweiſe geprüften Sondergebiete„Welt⸗ anſchauliche Schulung“ und„Geſchichte und Aufbau des DRa“, während die beiden letzten Abteilungen „Ordnungsdienſt“ und„Singen“ unter Mitwirtung von Abteilungsleiter Burger in gemeinſchaftlicher Erprobung beurteilt werden. Leicht wird es den insgeſamt 97 freiwilligen Teilnehmerinnen an dieſem erſten Leiſtungs⸗ wettſtreit um die Siegerpalme im Helſen und Heilen alſo wahrlich nicht gemacht. Und wenn innerhabb der 13 Kreisſtellen des Be⸗ zirkes Baden⸗Heſſen nach mehrmonatiger Vorberei⸗ tung auch ſchon nur die beſten Gruppen nach Mann⸗ heim entſandt wurden, ſo kann unter ihnen wieder⸗ um nur eine die Bezirksbeſte für den letzten Kamyf an der Landesſtelle in Darmſtadt werden. Es iſt nicht ganz einſach zu verſtehen, aber nach einem kleinen Sondervortrag der DRK⸗Feldführerin Schumacher, die als Mitarbeiterin der Landes⸗ ſtelle Kll im Büro der Bereitſchaftsküche Oberauf⸗ ſicht über den ganzen Prüfungshergang hat, begreiſt man es allmählich doch: Landesſtelle XII— ſchaftsführerin das iſt die ſeit der Neuorganiſation des Roten Kreu⸗ zes gültige oberſte Dienſtſtelle, deren Wirkensbereich ſich unabhängig von der Gauzugehörigkeit allein nach den für das DRK maßgeblichen wehrpolitiſchen Geſichtspunkten beſtimmt. Die Landesſtelle ihrer⸗ ſeits hat 65 Kreisſtellen, die der beſſeren Ueberſichtlichkeit halber in fünf Bezirke zuſam⸗ mengefaßt ſind, weshalb ſich alſo die bewußte Aus⸗ ſcheidung bei der Landesſtelle XII unter eben jenen fünf bezirksbeſten Siegergruppen abſpielen wird. Wer alſo kommt zu dieſer Ehre? Ob Bingen. Darmſtadt⸗Stadt oder Land? Ob Groß⸗Gerau, Heidelberg, Mainz, Sinsheim, Worms oder gar unſere tüchtigen Mannheimerinnen, die unter ihrer Bereit⸗ Rupp ſo wacker Druckverbände anlegten, ſich gegenſeitig die ſchönſten„Lauſekappen“ machten und ſich ſelbſt durch die hinterhältigſten Fragen mit Fußangeln nicht aus der Ruhe bringen ließen? So geht es ja in jedem Examen, daß ebenſo wichtig wie die gute theoretiſche Grundlage der helle Kopf und die gewandte Zunge ſind. Und ſoll man unn mal durchaus wiſſen, was nottnt, wenn der kleine Bruder ſich eine weiße Bohne ins Ohr geſteckt hat, dann will der geſtrenge Herr Doktor hier halt nur hören, daß man einfach gar nichts macht und folglich über die Befugniſſe einer DRͤK⸗Helferin auch in negativem Sinne genau Beſcheid weiß. „Nicht ſelber rummurkſen, Schutzverband anlegen und ſchleunigſt ärztliche Hilfe holen!“ Dieſer gute Grundſatz weiſer Beſchränkung und ſorgſältigſter Zuſtändigkeitsabgrenzung ſteht groß über allem viel⸗ ſeitigen Einzelwiſſen. Ja. in gewiſſem Sinne er⸗ ſcheint er geradezu als Quinteſſenz dieſes ganzen, in ſeiner einſatzbereiten Beſcheidenheit und Pflicht⸗ erfüllung ſo großartigen Helferinnentums, deſſen Weſen tätiger Dienſt am Volke, deſſen Idee die Gemeinſchaft iſt. Nicht einer ſiegt im Leiſtungs⸗ wettſtreit ſondern Wiſſen und Können eines Dutzends beſtgeſchulter Frauen formt die Spitzenaruppe— zum Anſporn für die andern, im nächſten Jahr, beim zweiten Mal, noch gründlicher vorbereitet. noch ſorgſamer gerüſtet zum fröhlichen Meſſen beſter Kräfte anzutreten. M. S. offitziere des Sperrweſens; Verwaltungs⸗Offiziere; Marine⸗Baubeamten der Fachrüſtungen, das iſt: Schiffsbau, Schiffsmaſchinenbau, Elektrotechnik, Nach⸗ richtentechnik, Waſſenbau, Hafen⸗ und Strombau. Als Vorbildung wird das Reifezeugnis einer höheren Lehranſtalt(Abitur) verlangt. Einſtel⸗ lungsgeſuche ſind zu richten an die Inſpektion des Bildungsweſens der Marine(Einſtellungsbüro) Kiel. Merkblätter, die über die Laufbahnen Auskunft geben, ſind bei allen Wehrbezirkskommandos und Wehrmeldeämtern zu erhalten. EEE Aus einem Funken wird ein großes Feuer! FEEEPPCC Ein Fußtrit ſand gerichtliches Nachſpiel Ein Fußballer auf der Anklagebank Das Manheimer Amtsgericht verurteilte den Fußballſpieler E. wegen gefährlicher Körper⸗ verletzung koſtenfällig zu einer Geldſtrafe von 150./ erſatzweiſe 30 Tage Haft. Am 12. März trat Seckenheim gegen Feudenheim zum Fußballkampf an. Es ging hart zu. Der Tor⸗ wart der Feudenheimer wurde kurz vor dem Schlußpfiff des Spieles derart niedergetreten, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Ein anderer, Spieler trat dafür als Tor⸗ wart ein. Als das Spiel zu Ende war— Feuden⸗ heim verlor übrigens das Spiel:1— und der Schiedsrichter in ſeine Umkleidekabine ging, bekam er von einem Feudenheimer Spieler, eben dem Angeklagten., von hinten einen Tritt, daß er zuſammenbrach und 14 Tage arbeitsunfähig war. Der Angeklagte gab vor dem Richter an, daß der Torwart gerade von einer ſchweren Krankheit ge⸗ heilt worden ſei, und daß er nur auf ſein Bitten hin von den Eltern Erlaubnis zum Spielen bekam, und jetzt ausgerechnet beim erſten Spiel verletzt wurde. Der Angeklagte fühlte ſich deshalb im ge⸗ wiſſen Sinne für den Torwart verantwortlich, und als er ſah, daß oͤieſer anſcheinend ſehr ſchwer verletzt wurde und der Schiedsrichter davon gar keine Notiz nahm— das Spiel wurde nämlich ohne Unterbre⸗ chung weitergeführt—, ſtieg ihm die„Galle“ und er wartete auf eine Gelegenheit,„Revanche“ zu nehmen. Jetzt bereute der Angeklagte ſeine damalige ſehr unſportliche Handlung. Er hat inzwiſchen auch dem verletzten Schiedsrichter Schmerzensgeld be⸗ zahlt, dazu die Koſten für die ärztliche Behandlung und den ganzen Lohnausfall von 14 Tagen. Der Schiedsrichter hatte inzwiſchen auch ſeinen Straf⸗ antrag zurückgezogen, was aber eine gerichtliche Strafverfolgung wegen der Art des Vergehens nicht ausſchloß. Der Schiedsrichter, der zur Verhand⸗ lung als Zeuge geladen war, konnte nur ſagen, daß er den Unfall des Feudenheimer Tormannes nicht bemerkt hatte. Das Gericht hat, wie man aus der Strafhöhe erſehen kann, die Handlungsweiſe des Angeklagten in gar keiner Weiſe gebilligt und hat eher ein Exempel ſtatuiert, um ähnlichen Ausſchrei⸗ tungen allzu aufgeregter Spieler gegenüber den von der Sportbehörde eingeſetzten Schiedsrichtern ein für allemal vorzubeugen.—1— Der Svportrat“ für die Gemeinde Der Reichsminiſter des Innern hat in einem Schreiben an den Deutſchen Gemeindetag darauf hingewieſen, daß neben den bereits in einem Erlaß der beteiligten Miniſter aufgeführten üblichen Rats⸗ bezeichnungen in der gemeindlichen Verwaltung auch andere Ratsbezeichnungen ſtatthaft ſind, z. B. die Amtsbezeichnung„Sportrat“. In der ausdrück⸗ lichen Ermöglichung einer ſolchen Amtsbezeichnung wird auch nach außen hin nochmals unterſtrichen, welche große Bedeutung die maßgebenden Stellen der Pflege der Leibesübungen in den Gemeinden und mit Unterſtützung der Gemeinden beimeſſen. Die Bezeichnung„Sportrat“ wird nach den Erläu⸗ terungen des Miniſters, ſofern die allgemeinen Vor⸗ ausſetzungen erfüllt ſind, für ſolche Beamte zugelaſ⸗ ſen werden können, die hauptberuflich und über⸗ wiegend mit der Betreuung der Leibes⸗ übungen außerhalb der Schule in der Stadtverwaltung beſchäftigt ſind, ſofern die Bedeu⸗ tung der Gemeinde der Feſtſetzung einer ſolchen Ratsbezeichnung entſpricht. Monkag, 10. Funk 1030 NSDAb.Iſiteilungen Ortsgruppen der NSDAP Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 21.., 20.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, DAcß⸗Obmänner und NSV⸗Walter in Uniform, Zivil mit Armbinde, vor der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe. Neckarſpitze. Am 21.., 2015 Uhr, treten alle Politi⸗ ſchen Leiter, Obmänner der DAc und Walter der NSB zur Teilnahme an der Sonnwendfeier pünktlich vor dem Ortsgruppenheim an. Abmarſch 20.20 Uhr. Uniform. Zi⸗ vil mit Armbinde. NS⸗Franenſchaft Humboldt. 19.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der „Flora“, Lortzingſtraße 17 für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder, ſowie Jugendgruppe. DAc,, Ro⸗ tes Kreuz und RB ſind eingeladen. Friedrichspark. 20.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend fün ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder, ſo⸗ wie Jugendgruppe im Friedrichspark. 0 Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 20.., 20 Uhr, Gemeinſchaſtsabend für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder in den Rennwieſengaſtſtätten. Liederbücher mitbringen. Neckarſpitze. 20.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Wartburghoſpiz für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauen⸗ werksmitglieder, ſowie Jugendgruppe. DRͤ ſind einge⸗ laiden. Uberkinger Adelheid-Quelle Das groſie deutsche Nierenwasser ver⸗ alteten Leiden hilft oft: a Bad 0 von der N Abteilung Jugendgruppe: Wohlgelegen. 20.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei Schmitt, Weylſtraße 9. Flaſchen und Pinſel mitbringen. Feudenheim⸗Oſt. 20.., 20.15 Uhr, Baſtelabend im Frauenſchaftsheim. Mütterſchulungskurſe. Unſere letzten Mütterſchulungs⸗ kurſe vor den Sommerferien beginnen am 19. 6. Nachmit⸗ tagskurs: Säuglingspflege, Beginn 15.30 Uhr, Kurstage: Mreitag und Mittwoch. Abendskurs: Säuglingspflege, Be⸗ ginn 20 Uhr, Kurstage: Montag und Mittwoch. Anmel⸗ dungen an die Mütterſchule, Kaiſerrina 8. Fernruf 434 95. 9 Motorgefolgſchaft 1. Die Geſolgſchaft tritt am 19.., 19.30 Uhr, im Sommerdienſtanzug auf dem Gockelsmarkt an. Sort iſt mitzubringen. TB⸗Nachrichten⸗Gefolgſchaft 171. Am 19. 6. Geſolgſchaſts⸗ dienſt. Antreten um 19.45 Uhr vor der Palmenhalle an der Rennwieſe. Jeder Junge hat Svport mitzubringen (ichwarze Sporthoſe). Der Bannführer iſt anweſend. Sämtliche Beurlaubungen ſind für dieſen Dienſt aufge⸗ hoben. Iſtraſt durch ſteude⸗ ———— Montag, 19. Juni Allgem. Körperſchule für Frauen und Männer: 15.90 ris 17 Uhr Stadion(Hota); 18 bis 19 Uhr Stadion(Ar⸗ beitsamt); 9 bis 11 Uhr Staoion(Lehrlingsſport); 19 bis 20 Uhr Stadion(Südd. Fettſchmelze); 17.30 bis 19 Uhr Werner Siemensſchule(Olex); 18 bis 19.30 Uhr Albrecht⸗ Dürer⸗Schule(Hutchinſon); 18.30 bis 20 Uhr Peſtalozzi⸗ ſchule(Rhein. Hypothekenbank); 18.30 bis 19.30 Uhr Pfalz⸗ lgt(Ries, KG), 19.50 bis 21 Uhr, Luiſenf Much. Kunze); 18 bis 19.30 Uhr Stadion(Fritz Kie 615 21.30 Uhr Peſtalozziſchule(Adolf Pfeiffer); 17.30 bis 19 Uhr Stadion(Rahrungsmittelgen.). Srehilg Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule loffener Kurſus und Aretz); 20 bis 21.30 Uhr Schulhofſtraße 4(offener Kurſus); 19.45 bis 21.15 Uhr Friedrichſchule(Vollmer); 20 bis 21.30 Uhr Werner⸗Siemens⸗Schule(Modehaus Neugebauer); 18.50 bis 19.30 Uhr Halle im Betrieb(Rheinelektra); 17.15 bis 18.45 Uhr Eliſabethſchule(Berk); 20 bis 21.30 Uhr Hans⸗Thoma⸗Schule(Vetter); 20 bis 21.30 Uhr Friedrichs⸗ feld(offener Kurſus); 19.30 bis 21 Uhr Walohoſſchule (oſſener Kurſus). 8 Deutſche Gyninaſtik für Frauen und Mädchen: 20.30 bis 21.30 Uhr Hans⸗Thoma⸗Schule(offener Kurſus). Kindergymnaſtik: 17 bis 18 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule Kurſus); 18 bis 19 Uhr Waldhofſchule(offener urſus). Schwimmen: 20 bis 21.30 Uhr Hallenbad, Halle 1(Daim⸗ ler⸗Benz AG); 20 bis 21.90 Uhr Hallenbad, Halle 2(Hanſa, Defaka); 20 bis 21.30 Uhr Hallenbad, Halle 3(Motoren⸗ werke); 21.30 bis 23 Uhr Hallenbid, Halle 2(Auker⸗ Kaufſtätte). Boxen nur für Männer: 20 bis 21 Uhr Stadion Gym⸗ naſtikhalle(offener Kurſus). Tennis für Männer und Frauen: 18 bis 19 Uhr Sta⸗ 14 bis 17 Uhr und dion(offener Kurſus). Reiten für Männer und Frauen: 20 bis 22 Uhr ½⸗Reithalle Schlachthof loffener Kurſus); (13. 66⸗Reiterſtandarte). Volkstunz für Burſchen und Mädel: 20 bis 21.0 Uhr Liſelotteſchule(ofſener Kurſus). Sr S Allgemeine Körperſchule Der jeweils montags von 19.30 bis 21 Uhr arf dem Stadion durchgeführte Kurſus in Allgemeiner Körperſchule fällt am kommenden Montag, 19. Juni, aus. Der mittwochs von 19,30 bis 21 Uhr ebenſalls auf dem Stadion ſtattfindende Kurſus in Allgemeiner Körperſchule wird am 21. Juni durchgeführt. Dageshaleucleo Montag, 19. Juni Nationaltheater: 20 Uhr„Das Land des Lächelns“. Libelle: 2½.30 Uhr Kabarett und Tanz. Blanetarium: 16 Uhr Vorſührung des Sternenprofektors⸗ Friedrichsplatz: 19 Uhr Staffellauf. Stadt Baſel: Konzert(Verlangerung) Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Brückl, reſtaurant„Am Stern“, Friedrichspark. Lichtiptele: Ufa⸗Palaſt:„Im Kampf gegen den Weltfeind“.— Alham⸗ bra:„Katja, die ungekrönte Kaiſerin“.— Schauburg: „Salonwagen E 417“.— Palaſt und Gloria:„Der Vierte kommt nicht“.— Capitol:„Umwege zum Glück“.— Scala: „Im ſiebenten Himmel“. 3 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: 15 bis 17 Uhr. Prunkräume im Oſtflügel Kunſt neu eröffnet. Theatermuſenm E 7, 20: 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergset. Städtiſche Schloßbücheret: Ausleihe von 11—13 und 17 Pis i9 Uhr Leſeſäle:—16 und 1519 Ubr Gedächtnisausſtellung für Joh. Gottlieb Fichte. Städtiſche Volksbücherei. Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing⸗ ſtraße: Ausleihe: 17 kis 20 Uhr. Leſeſaai geöffnet gon 11 bie 13 und 16.30 bis 21 Uhr Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 10 bis 19 Uhr. Linderleſehalle: Gebfenet von 16 bis 19 Uhr Städt Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von 16 bis 20 Uhr. Tierpark im Käſertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöifnet Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Einbruh geöffnet. ughafen: glich 10 bis 17 Ubr Rundflüge und Keulb⸗ Duſtenflüg⸗ 5 Walbpark⸗ und Sammlungen antiker Geöfinet von 10—13 Uhr und Geöffnet von 10—13 und von FFFFFE EEC„—————„—— 299—— 2„— 2—122 2 5—082—— 202 298 2 55—2+3 523 2—2— 32—— 999 928292— Ii„„0 e Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 272 Montag, 19. Juni 1939 Bo kämpften deutſche Freiwillige für BSpanien EeLEBNITSSEEICHT AUS OEN KKHPFEN DER„UEGION 89555 Da war man plötzlich in einer eleganten Halle, in der ein Kaminfeuer flackerte, da aab es Zim⸗ mer mit fließendem Waſſer, ja ſogar mit Bädern. Alles blitzſauber, alles modern. Vor jedem Zimmer ein Balkon, und in der Halle wurde nachmittags ſogar getanzt. Wir freuten uns wie die Kinder. an kann dieſen Spaß nur dann richtig verſtehen wenn man wie wir ſeit Wochen kein Bad mehr ge⸗ ſehen hatten und von dort kam, wo Verwundete durch die Straßen humpelten, wo die Krankenhäuſer über⸗ füllt waren, wo am Rande der Chauſſeen Tierkada⸗ ver verluderten— und jetzt nun das! Dag Prachtvollſte aber— der Blick. wenn man aus ſeinem Zimmer herausſchaut, ringsherum eine weiße Alpenwelt, auf der tagsüber gleißender Sonnenſchein liegt. Es iſt warm hier oben, ſo daß man braun brennt, wenn man ſich nur etwas in die Sonne ſetzt. Zugleich aber iſt die Luft friſch, ja nachts wird es ſogar, ſobald die Sonne untergegan⸗ gen iſt, ſobald ſie in einem roten Meer hinter den Bergen verſinkt, bitter kalt. Hier oben treffe ich auch einige Preſſemänner, die ſchon früher auf die glänzende Idee gekommen ſind, unter anderem Rudolf Brandt. Sie leben hien buchſtäblich wie die Götter. Ringsherum laſſen ſich wundervolle Spazier⸗ gänge machen. Hier iſt das einſtige Jagdrevier des ſpaniſchen Königs, der hier die berühmten ſpaniſchen Steinböcke, eine Kreuzung zwiſchen afrikaniſchem und europäiſchem Steinbock, erlegte. Man möchte gar nicht mehr weg. Morgens kann man auf der Terraſſe in aller Ruhe Aufſätze tippen. Man ſchläft lange, man ißt viel— wie in der Sommerfriſche. Von dieſem Paradies aus gondele ich dann tags⸗ über herunter nach Avila, oder bringe meine Be⸗ richte nach Salamanca. Es wäre prachtvoll, wenn man immer hierbleiben könnte. Aber dazu ſind wir ja nicht nach Spanien gefahren. In Toledo muß in wenigen Tagen die letzte Offenſive beginnen. Alſo, lebe wohl, Paradies! Madridò von oben So grauenvoll die Eindrücke der Zerſtörung auch ſind, ſo hart dieſes Bild der Verwundeten, der Lei⸗ denden, der Not und des Elends auch iſt, das man täglich vor Augen hat, dieſe Tage des ſpaniſchen Krie⸗ ges ſind doch trotzdem erfüllt von einem herrlichen Freikorpsgeiſt. Hier iſt man auf ſich geſtellt, hier hilft einem keiner. Man hat es mit harten Män⸗ nern zu tun, die nicht viel Worte machen. Krieg läßt einen anderen Geiſt wachſen. Der iſt hart, ſtorz und frei. Wenn man in der Morgenſonne die Reiter⸗ kolonnen dahinziehen ſieht, wenn ſich die Pferde und blitzenden Waffen aus Sonne, Dunſt und Staub ſchälen, wenn über dieſen Truppen kriegszerfetzte und verblichene Fahnen wehen und Männer ſich im Sattel wiegen, die kaum etwas anderes mehr ken⸗ nen als reiten und reiten, dann iſt das ein Bild, wie es einſt bei den Kreuzzügen nicht anders ge⸗ weſen ſein mag, von einer unerhörten Romantik, von ewiger Reiterherrlichkeit. Wenn man nachts durchs Land fährt und wenn dann die Lagerfeuer überall glühen. wenn Soldaten in ausgeſchaufelten Erdlöchern unter ihren Mänteln liegen und die Wachen patrouillieren, wenn ab und zu am Himmel ein Scheinwerferkegel geiſtert oder eine Wache am Straßenrand hervortritt und mit roter Laterne den Wagen aufhält, um die Papiere zu kontrollieren, dann iſt das ſchon großartig und eindrucksvoll. Dieſer Krieg in Spanien iſt in manchen Phaſen noch ſo geweſen, wie früher Kriege waren. Er kannte nur in einzelnen Abſchnitten den großen Material⸗ einſatz moderner Auseinanderſetzungen und dadurch, daß das Material das Geſchehen nicht ſo eindeutig und hervortretend beeinflußte, dadurch trat die menſchliche Leiſtung, trat der Soldat, der Mann, die Tat um ſo ſtärker hervor in dem großen Bild des Geſchehens. In Barcience liegen die Aufklärer und Jagd⸗ flieger der Legion Condor. Sie haben mit viel Glück das beſte Quartier weit und breit ergattern können. Auf einem großen Platz ſtehen ihre Ma⸗ ſchinen, und die Offiziere finde ich in einem weit⸗ läufigen Schloß, das war ſelbſtverſtändlich nicht mehr komplett eingerichtet iſt, aber doch große und helle Zim⸗ mer hat. Abends ſitzen wir um einen Kamin und können ſogar Radio hören— Meldungen und Muſik aus Deutſchland. Aufklärunseflug bei Sonnenſchein Mit einem Aufklärungsflugzeug ſteige ich am nächſten Tag in Richtung Madrid auf. Der Kom⸗ mandeur der Aufklärer nimmt mich mit. Flugkappe Luft kreiſt, ſind ſpaniſche Flieger oder deutſche und italieniſche Freiwillige. Jetzt ſchält ſich Madrid aus der Sonne. Zu die⸗ ſer Stadt hin ziehen ſich in dieſen Tagen die Gedan⸗ ken eines jeden Spaniers. Hunderttauſend haben den Wunſch, wieder ihren Fuß in dieſe Straßen ſetzen zu dürfen. Dort liegt Madrid ſcheinbar ganz friedlich, aber in ſeinen Mauern herrſchen noch die Roten. Wir gehen herunter, laſſen die Maſchine immer tiefer fallen bis auf 1000 Meter, und in dieſer Höhe, ja ſogar noch niedriger, ziehen wir über Madrid hin. Es iſt manchmal faſt ſo, als ob man die Türme mit der Hand greifen könnte. Dort ſteht in der Straße, genau zu erkennen, ein Flakgeſchütz, aber Vor dem Start an die Front und Kombination angezogen, dann knie ich mich neben den Flugzeugführer, während das Flugzeug ſchon ſtartet. Es iſt, wie alle Tage, herrliches Wetter. Die Sonne ſcheint, der Himmel iſt klar. Die Maſchine zieht ruhig ihre Bahn. Unten auf der Landſtraße nach Toledo kribbeln Truppentransporte. Dort unten iſt Toledo, dort recken ſich die zerſchoſſenen Mauern des Alkazar in die Luft. Zwei Kilometer von Toledo entſernt, am Ufer des Taio entlang, laufen die Stellungen der Nationalen und nicht viel weiter ſind die Gräben der Roten. Es iſt Stille an der Front. Es iſt drei Tage vor der Schlußoffenſive Francos. Dort unten bei Toledo iſt eine Batterie der Na⸗ tionalen zu erkennen. So wie dieſe, ſtehen hier in dieſem Abſchnitt 150 Batterien Francos, 600 Ge⸗ ſchütze, deren Mannſchaften darauf warten, das große Schlußfeuerwerk beginnen zu können. Wir fliegen genau über den roten Stellungen entlang weiter, in Richtung Madrid. Der Komman⸗ deur macht kniend unterdeſſen ſeine Aufnahmen, ver⸗ gleicht auf der Karte Punkt für Punkt und löſt ab und zu das automatiſche Bildgerät aus. Hinten, in der MG.⸗Kanzel, kann der Mann ruhig träumen, denn Luftgegner gibt es in den letz⸗ ten Tagen nicht mehr. Die Roten ſteigen nicht mehr auf. Die nationalen Flieger beherrſchen allein den Himmel. Man braucht gar nicht mehr aufzupaſſen auf die Maſchinen, die hier am Himmel kreiſen. Es iſt nicht mehr wie früher, als man in jedem Moment gewahr ſein mußte, daß rote Jagdflieger in großer Uebermacht auftauchten. Das, was jetzt hier in der (Aufnahme: Ufa⸗ Scherl⸗M.) es ſchießt nicht. Die Straßen ſind leer. Kein Menſch iſt zu ſehen, keine Straßenbahn, kein Auto— nichts. Es iſt alles wie ausgeſtorben, und der Anblick dieſer toten Stadt im Sonnenſchein, über die wir da dahin⸗ ziehen, iſt faſt geſpenſtiſch und wirklich, Die Men⸗ ſchen haben ſich wohl alle in den Häuſern ver⸗ krochen. Man hat ihnen immer wieder eingeredet, daß Franco ſie mit Bomben bewerfen laſſen werde, und ſie wiſſen wohl nicht, wovor ſie mehr Angſt haben ſollen, vor uns Fliegern hier oben oder den roten Banditen, die unter ihnen hauſen und ihr Schreckensregiment ausüben. Dort unten iſt der Königspalaſt, dort unten ſind die Gefängniſſe, die Regierungsgebäude. Wir ſtrei⸗ fen ganz dicht über ihnen entlang. Einmal bekom⸗ men wir Flak, aber die dort unten ſchießen diesmal ſchlecht und ungenau. Man kann ſie gar nicht ernſt nehmen.— Dort in Carabanchell und in der Univerſitätsſtadt liegen ſich nationale und rote Trup⸗ pen bis auf wenige Meter gegenüber. Wie wir jetzt über Madrid dahingleiten, wiſſen wir nicht, daß wir drei Tage ſpäter in den Straßen dort unten gehen werden, daß dort unten bann wie⸗ der das Leben erwacht ſein wird, daß Menſchen ju⸗ beln werden, daß Madrid wieder frei ſein wird. Der ewige Landmann Zwei Bilder des ſpaniſchen Krieges werden ſich wohl kaum mehr aus meiner Erinnerung fortwiſchen laſſen, zwei Bilder, die in ihrem Kontraſt ſo ſtark und doch ſo typiſch waren. Eine Kirche fiel mir durch ihre alte, ſchöne Gotik auf, und ich trat ein durch ein knarrendes Portal. Zum Andenken an Elſe Von Werner Oellers Nach ausdauerndem Marſch durch einen ſommer⸗ heißen Tag jagte uns der Wettergott in ein ſchützen⸗ des Gaſthaus. Die erſten Blitze zackten den wolken⸗ ſchweren Himmel, und der Donner näherte ſich mit ſchütterndem Gepolter. Zwiſchen den vielen, die das Gewitter unter Dach und Fach getrieben hatte, erwiſchten wir noch zwei Stühle und beſtellten Bier. Völlig mit uns be⸗ ſchäftigt, hatten wir unſere Nachbarn kaum beachtet, als plötzlich ein Name mich aufhorchen machte. „Weißt du, Grete, wer ſehr nachgelaſſen hat? Elſe Mertens.“ „Nun, ſie wird denken, ſie hat's nicht mehr nötig, da ſie ſich bald verloben will.“ Grete war ein junges, nicht unſchönes Mädchen von vielleicht zwanzig Jahren, die andere eine ältere Dame mit einer Brille auf der Naſe. Es hätte kaum weiterer Worte bedurft, um ſie als Lehrerin zu »entlarven“. Wie es auch zu erklären ſein mag, vielleicht durch den vertrauten, heimatlichen Tonfall der Nachbarin⸗ nen, es war mir ſogleich klar, welche Elſe Mertens gemeint war. Ich überlegte: Wenn alles gut gegangen war, mußte ſie jetzt auf der Prima ſein. Gut drei Jahre hatte ich ſie nicht mehr geſehen. „Weißt du, Grete, ſie hat ja ſchon früh den Jun⸗ gens nachgeſchaut.“ „Ach, Fräulein Doktor, ſie war immer ſo ſchreck⸗ lich ſchwärmeriſch.“ Ich trank haſtig mein Glas aus und beſtellte ein neues. Draußen zuckten von zwei, drei Seiten grelle Blitze, der Donner krachte, und neben mir ſagte einer:„Welch ſchreckliches Wetter!“ „Weißt du, Grete, um noch einmal auf Elſe Mer⸗ tens zurückzukommen, vor drei Jahren hatte ſie ſchon einen!“ Za, ich weiß—.“ „Ach, du weißt? Ich konnte vom Fenſter aus beobachten, wenn er ſie abholte. Das Gymnaſium ſchloß zehn Minuten früher als wir, und er fuhr erſt um zwei Uhr mit der Eiſenbahn nach Hauſe; er war von auswärts.“ „Elſe hat mir oft ſein Bild gezeigt. Sie war ſehr ſtolz auf ihn.“ „Der kleine Kerl war auch gar zu putzig. Eigent⸗ lich hätte ich ja einſchreiten müſſen. Wenn man aber ſah, wie artig er war, wie er ihr die Mappe abnahm, um ſie ritterlich zu tragen— ich glaube, es iſt nichts vorgekommen zwiſchen den beiden.“ Grete und Fräulein Doktor würdigten mich kei⸗ nes Blickes, ich war für ſie nicht vorhanden. Grete mußte mein Bild, das ſie ſo oft geſehen haben wollte, nur in ſehr unvollkommener Erinnerung haben, und Fräulein Doktor hatte mich wohl, ſicher zu ihrem Schmerz, immer aus dem Fenſter, ſozu⸗ ſagen aus der Vogelſchau, alſo nur meinen Grund⸗ riß geſehen,„den kleinen Kerl“. Und Jahre waren darüber vergangen. Nur Gerhard, der Freund, ſah mich erſtaunt an. „Was haſt du denn?“ murrte er.„Du hörſt ja gar⸗ nicht, was ich ſage.“ Ehe ich noch hätte antworten können, war neben mir wieder Gretes argloſe Stimme: „Wiſſen Sie, Fräulein Doktor, ſie hat ihn auch nie vergeſſen; ich glaube, auch jetzt noch nicht.“ Da ſtand ich auf und entſchuldigte mich für eine Weile bei Gerhard: es ſei mir unwohl. Ich weiß nicht, wie lange ich über die menſchen⸗ leere, vom Regen knatternde Straße gegangen bin, abweſend, der Gegenwart entrückt. Nichts ſpürte ich mehr von Regen, von Blitz und Donner, nichts mehr auch von unguter Geſchwätzigkeit. Nur der Atem der erſten Jugend ging mit.„Sie hat ihn nie vergeſſen, auch jetzt noch nicht.“ Es war mir ſehr ſeltſam zu⸗ mute, traurig und großartig zugleich. eeeeeeeeeeee. EVierte Jahrestagung der Reichskammer der bildenden Künſte am Tag der Deutſchen Kunſt in München. Der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte, Adolf Ziegler, hat die Mit⸗ glieder ſeiner Kammer zur Vierten Jahrestagung, die wiederum im Rahmen des„Tages der Deutſchen Kunſt“ ſtattfindet, nach München eingeladen. Am 14. Juli treffen ſich die Künſtler aus dem geſamten großdeutſchen Reich zu einem geſelligen Beiſammen⸗ ſein mit unterhaltendem Programm im Künſtler⸗ haus in München. Am 15. Juli findet nachmittags die Sitzung der Reichskammer der bildenden Künſte im Feſtſaal des Deutſchen Muſeums ſtatt. Weiter nehmen die Mitglieder an den Veranſtaltungen des „Tages der Deutſchen Kunſt“ teil. Am 17. Juli be⸗ ſchließt ein Empfang des Präſidenten der Reichs⸗ kammer der bildenden Künſte im Feſtſaal der Stadt München die Tagung. 15 Jahre„Münchener Philharmoniker“. Die Münchener Philharmoniker, hervorgegangen aus dem von Franz Kaim 1893 gegründeten Philharmoni⸗ ſchen Orcheſter, wurden vor 15 Jahren von der Münchener Stadtverwaltung durch die Gleichſtellung mit dem Bayeriſchen Staatsorcheſter vor dem Unter⸗ gang bewahrt. Seitdem hat ſich dies Orcheſter zu einem der führenden deutſchen Kultur⸗ orcheſter entwickelt. Ausgedehnte Konzertreiſen durch alle deutſchen Gaue und in ausländiſche Haupt⸗ ſtädte zeigten die beiſpielhafte Vortragskultur und das muſikaliſche Gemeinſchaftsgefühl dieſes Or⸗ cheſters; unter den künſtleriſchen Leitern befanden ſich Pfitzner, v. Hausegger und ſeit 1938 Oswald Kabaſta. Im gleichen Jahre erhielten die Philhar⸗ moniker den Ehrentitel„Orcheſter der Hauptſtadt der Bewegung“. Für 1939—40 ſind zehn Philhar⸗ moniſche Konzerte geplant. 1% Bedeutender Buxtehude⸗Fund in Dänemark. Wie auf dem Nordiſchen Kirchenmuſikfeſt bekannt⸗ gegeben wurde, das in dieſen Tagen unter Beteili⸗ gung der Länder Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland in Kopenhagen abgehalten wurde, ſind im Nachlaß eines ehemaligen Organiſten des Roskilder Domes zehn unbekannte Werke des großen Lübecker Kirchenkomponiſten Dietrich Dieſe Kirche lag etwa drei Kilometer von der Front ab. Das Innere beſtand nur aus einigen wenigen Gegenſtänden, aus einem proviſoriſchen Altar, einem Kreuz. Die Fenſter waren zum Teil zerſchoſſen, und das Sonnenlicht fiel ſcheckig durch die hellen Oeffnungen. Es war eben Gottesdienſt— drei Kilometer weit von der Front, von der Schüſſe herüberknallten. Der Abſchnitt hier war keineswegs ruhig. Un⸗ gemein friedlich aber ging es hier drin zu. Soldaten ſtanden da, Soldaten in ſchmutzigen Uniformen. Manch einer von ihnen verwundet. mancher mit einem Verband um den Kopf. Sie ſtanden da, wie ſie aus den Gräben gekommen waren, die Uniform zum Teil zeriſſen. Eine andächtige Pauſe im Kammfgeſchehen. Sie würden gleich wieder an die Front zurückgehen, würden gleich wieder in den Gräben liegen, das Ge⸗ wehr im Anſchlag, den Feind vor ſich. In einer halben Stunde vielleicht würden ſie ſtürmen, auf die roten Stellungen zu. In einer halben Stunde würde vielleicht mancher von ihnen nicht mehr in dieſer Welt ſein. Sie ſtanden da andächtig, entblößten Hauptes, und vorne vor dem Altar hielt ein junger Prieſter den Gottesdienſt ab. Mit einer hellen, klaren Stimme ſprach er. Ein blaſſes Geſicht mit faſt kind⸗ lichen Zügen. Der Prieſter betete. Er hob den Arm zum Segen, er begann ein Lied anzuſtimmen, und die Soldaten fielen ein mit rauhen Stimmen. Es war ein eigen⸗ artiges Lied voll fremdländiſcher Schwere. Sie ſtan⸗ den verſunken da und ſangen. Nur ganz leiſe hörte man dazwiſchen von der Front die Schüſſe. Dann richteten ſich die Männer auf, und vorn der Prieſter reckte ſich aus der Verſunkenheit. Er kehrte zurück aus einer anderen Welt, ſtraffte ſich. Seine Züge veränderten ſich in Sekunden; das Weiche ſchwand, das Kindlichgläubige machte har⸗ tem Ernſt und einer feſten Entſchloſſenheit Platz. Dann ſtreifte er mit einem Ruck den Talar ab, ur unter dem geiſtlichen Gewand kam die Uniform eines nationalſpaniſchen Leutnants zutage. Wenig ſpäter lagen ſie wieder im Graben, die Soldaten und dieſer Leutnant auch. * Und das andere Bild: Wir lagen in einer der vorderſten Linien, Natio⸗ nale und Rote ſtanden ſich hier auf etwa 300 Meter gegenüber. Nach einem ſchärferen Gefecht vor dͤrei Tagen war in dieſem Abſchnitt Ruhe. Eine große Offen⸗ ſive konnte jeden Tag beginnen. Man wartete auf der nationalen Seite auf deren Anfang und ſparte bis dahn mit den Patronen. Es war ein warmer Frühlingstag. Man konnte mit Wohlbehagen die Glieder von ſich ſtrecken. Die Sonne war ſchon ſehr warm und bräunte bereits. Drüben, hinter den nationalen Linien, lag ein kleiner Bauernhof, der arg zerſchoſſen war, denn die Nationalen hatten ſich dieſen Abſchnitt hier hart er⸗ kämpfen müſſen. Der Bauernhof lag direkt im Schußfeld der Roten, und es war eigentlich ein Wunder, daß überhaupt noch eine Mauer ſtand. Wie ich dort hinüberſchaue zu dieſem einſamen Hof, auf den die Sonne herunterſcheint. glaube ich meinen Augen nicht zu trauen. Aus den Mauern heraus kommt ein Pferd, das einen Pflug hinter ſich herzieht und das ein Bauer am Bügel führt. Wie kommt er hierher? Was will er? Jeden Augen⸗ blick kann ihn eine Kugel von drüben treffen. Sie braucht nicht einmal gezielt zu ſein, ſondern kann ſich nur eben verirren. Der Mann geht ruhig ſeinen Weg, das Pferd am Zügel, und dann ſetzt er den Pflug an, zieht lang⸗ ſam und bedächig eine Furche. Die Schollen kehren ſich um. Er beſtellt ſein Land, keine 300 Meter von unſerem Graben, keine 600 Meter entfernt von den roten Linien. Er zieht ſeinen Weg mit bedächtigem Schritt. Er drückt den Pflug in die Erde; er be⸗ ſtellt ſein Land, ſo als ob es nie einen Krieg gegeben hätte. Er arbeitet wie im Frieden. (Fortſetzung folgt) Horgens als Erstes Chlorodont abends aſs Letetes B uxtehude aufgefunden worden. Aus der Reihe dieſer Werke wurden Buxtehudes 32 Variationen über ein altes weltliches Lied im Rahmen des Fe⸗ ſtes von dem Pianiſten Chriſtian Chriſtianſen Go⸗ penhagen) geſpielt. Die Herausgabe des bedeutenden Buxtehude⸗Fundes hat der Leipziger Muſikverlag Breitkopf und Härtel übernommen. Der Sumpf. Querſchnitt durch dos„Geiſtes“leben der November⸗Demokratie. Von Alfred Roſenberg. Zen⸗ tralverlag der NSDAP. Franz Eher, München. Der geiſtige und moraliſche Zuſtand einer Zeit offenbaxt ſich nicht nur in ihren geiſtigen und kulturellen Standard⸗ leiſtungen, fondern vielleicht noch viel deutlicher, weil viel unmittelbarer und unbeeinflußter, in den vielſachen Er⸗ ſcheinungen der Tagesjournaliſtik. Da ſtrömen die unzäh⸗ ligen Quellen unmittelbar, die alle zuſammen den Be⸗ griff und den Zeitgeiſt bilden; hier lernt man die Künder und Inauguratoren dieſes Zeitgeiſtes am beſten, weil am nächſten kennen. Von hier aus und nicht von den ſoge⸗ nannten Stondardwerken aus hat ſchließlich der Zeitgeiſt auch ſeine ſormende und beherrſchende Wirkung auf die Maſſen direkt angetreten Von dieſer Erkenntnis aus hat Alfred Roſenberg bereits im Jahre 1930 dieſe Ausſchnitt⸗ ſammlurg aus dHer tagesliterariſchen Produktion der Sy⸗ ſtemzeit anaelegt. Sie iſt heute, wo ihr die Entwicklung die Bedeutung einer hiſtoriſchen Schau gegeben hat, noch lehrreicher und als Beweismaterial noch überzeugender als damals, wo all dieſe Zeugniſſe einer dekodenten Kultur und Kulturſchau ſich nicht oder doch nicht allzuſehr von der 38 ab hoben. Im ei zelnen bringt das Buch eine ſchreckhofte Fü von Zeugniſſen des moraliſchen und des Kanener während der vergangenen Zeiten. Von Zeuaniſſen, die zeigen, wieweit in gewiſſen Kreiſen der deutſchen Literatur und Journaliſtik die bewußte Abkehr von den großen tra⸗ genden Begriffen jeder echten Gemeinſchaft: von Vater⸗ land und Familie, von Frau und Mutterſchaft, von dem Ethos der Arbeit und von dem Begriff bürgerlicher Pflicht, von notionalem Gemeinſchaftsſinn und ſozialer Kamer 29⸗ ſchaft ſchon gediehen war. Und wie dieſe bewußte Abkehr ſich bereits verwandelt hatte in die leidenſchaftliche Aggreſ⸗ — 0 gegen alles, was jene Be⸗ fe trug, und gegen alle die jene Begri erteidi bekannten. We 5 fred Roſenberg, dieſer gründliche und penible Regi⸗ ſtrotor und Deuter der deutſchen politiſchen*.— Ealia Entwicklung hat hier ein Buch geſchaffen, das den Wert eines authentiſchen Beweismaterials für die Anklage hat, die der Nationalſozialismus gegen die Zeit vor ihm erhebt. Al. Win bauer. — W 6. Seite/ Nummer 272 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Juni 1030 Nuunſ vnb vline N0n4 r — 46 Jahre lang hat eine Engländerin in der auſtraliſchen Stadt Sydney als Mann gelebt, ohne daß dieſe Maskerade jemals an das Tageslicht ge⸗ kommen wäre oder auch nur Verdacht erregt hätte. Erſt dieſer Tage, da man die 64jährige, die nahezu .80 Meter groß war, wegen einer Erkrankung in ein Hoſpital für bedürftige Männer überführte, wurde die verblüffende Täuſchung entdeckt. Die Patientin, die ſich übrigens bereits wieder auf dem Wege der Beſſerung befindet, enthüllte den erſtaun⸗ ten Aerzten ihre ſeltſame Lebensgeſchichte. Im Alter von 13 Jahren kam Marion Willis mit ihren Eltern von England nach Auſtralien. Ein Un⸗ glücksfall beraubte das Mädchen ſeiner Angehörigen und um nicht in irgendein Heim geſteckt zu werden, begab ſich Marion auf die Arbeitsſuche. Dabei machte ſie überall die Feſtſtellung daß man zwar für einen jungen Burſchen, der feſt zupacken konnte, überall Verwendung hatte. Aber ein 14jähriges Mädchen wollte niemand aufnehmen. Kurz entſchloſſen verwandelte ſich Marion, um ihren Lebensunter⸗ halt ſicherzuſtellen, in ein männliches Weſen. Sie vertauſchte den Rock mit einer langen Hoſe und ſchnitt ſich die Haare ab. Ihren Namen änderte ſie in Henry Willis um, und niemand bemerkte den Betrug, wenn ſie ſich verdingte. Marion gefiel ſich in ihrer neuen Rolle ſo gut, daß ſie ſie ihr ganzes Leben lang beibehielt. Sie war und blieb ein „Mann“, und niemand bezweifelte es, denn der junge Henry Willis ſcheute vor keiner Tätigkeit zu⸗ rück und hatte Kraft genug, um auch die ſchwierigſte körperliche Arbeit zu vollbringen. Er begann als Laufburſche, wurde dann Fabrikarbeiter, betätigte ſich als Handlungsreiſender, wurde dann Hilfs⸗ monteur und war ſchließlich vorübergehend ſogar als Straßenbahnſchaffner tätig. Zuletzt wurde er Hilfsſtadtſchreiber bei der ſtädtiſchen Behörde in Sydney und hat ſeine Aufgaben ſtets zur Zufrie⸗ denheit ſeiner Auftraggeber erfüllt. Das Seltſamſte an dieſer Geſchichte aber iſt, daß der Mann, der eine Fran war, 34 Jahre lang verheiratet war. Erſt in dieſem Jahre iſt vor drei Monaten die Frau, die„Henry Willis“ im Jahre 1905 heiratete und mit der„er“ in beſter Kameradſchaft zuſam⸗ menlebte, geſtorben. Es wird wohl ewig ein Rätſel hleiben, was die Ehefrau, der das wahre Geſchlecht ihres„Gatten“ wohl kaum verborgen blieb, bewog, weiter an„ſeiner“ Seite zu leben. Jedenfalls hat die Nachbarſchaft des Ehepaares Willis, das in einer beſcheidenen Zweizimmerwohnung lebte, niemals etwas Verdächtiges bemerkt. Die beiden Ehepartner ſchienen ſtets in beſtem Einvernehmen zu leben. * — Ein franzöſiſcher Ingenieur will, wie der Pa⸗ riſer„Figaro“ als Neuigkeit mitteilt, eine Erfindung gemacht haben, mit deren Hilfe man praktiſch Regen ſabrizieren könne. Die Erfindung beruhe auf dem natürlichen Prinzip der Waſſerhoſe. Die Waſſer⸗ hoſe ſei ja nichts anderes als ein aufſteigender Wir⸗ bel warmer, waſſergeladener Luft, der ſich oben in höheren, kälteren Luftſchichten zu ſchweren Regen⸗ wolken kondenſiere. Es handle ſich alſo darum, einen derartigen Wirbel künſtlich zu erzeugen. Ein Turm von etwa 150 Meter Höhe mit der trichterförmigen Oeffnung von 15 Meter Breite an der Baſis und 50 Meter Breite an der Spitze könne genügen, um in jeder Minute eine Million Liter Waſſer in die Luft zu ſchleudern. Um die Bildung des Wärbels, der ſich ganz von ſelbſt, natürlich bei einer Wind⸗ ſtärke von vier bis fünf Meter, bilden würde, zu beſchleunigen und zu verſtärken, würden auf der Spitze des Turmes mehrere elektriſche Ventilatoren eingebaut. Es handle ſich alſo um dieſelbe Ein⸗ Es war Tradition, daß zunächſt— für das große Mahl— nur die Männer erſchienen. Mittags um zwölf, pünktlich auf den Glockenſchlag, betrat der älteſte der aktiven Fiſcher den Saal. Er nahm allein Platz, hatte jedesmal aufzuſtehen, wenn einzeln oder zu zweien die Jüngeren kamen, mußte ſie durch Handſchlag begrüßen und einen frommen Spruch dazu ſagen. Sigge Lundegren hatte Fahnen und Fähnchen geſchmückt. Für den Garten hatte er ſich außerdem in dieſem Jahr Lampions ausgedacht. Sie hingen über den Tiſchen an Drähten, die von Baum zu Baum geſpannt waren. Er und die Seinen hatten nichts davon verraten, morgens in aller Frühe hatten ſie die Lampions auf⸗ gehängt, und es war denn auch in der Tat eine Ueberraſchung, die viel Bewunderung auslöſte. Es war das erſtemal, daß man Lampions auf der Inſel Haus und Garten mit ſah. Torſten Bjerlöw war der Aelteſte. Langſam und ruhig ging er um zwölf auf Sigge Lundegrens Haus zu. Er hielt ſich ſehr aufrecht. Er war hochgewach⸗ ſen und hatte einen weißen Schnauzbart in dem ge⸗ bräunten Geſicht. An ſeinem Feiertagsrock trug er drei Aſtern im Knopfloch, eine rote, eine blaue und eine gelbe. Alle Männer ſchmückten ſich zum Krug⸗ feſt mit ͤͤrei Aſtern; die Kinder umſchwärmten Tor⸗ ſten auf ſeinem Weg. Sigge ſtand in der Tür ſeines Hauſes. Er hatte vor der Tür vier Pfähle einge⸗ rammt und darüber aus grauem Planleinen eine Art Dach geſchafſen, an dem zwei Fahnen wehten. Hinter Sigge ſtanden Walter Martenſen mit ſeinem Bandoneon und Nils Engſtröm mit der Fiedel. Sie waren die Muſikanten der Inſel und hatten bei der Ankunft eines jeden Fiſchers einen Tuſch zu voll⸗ führen. Sie ſpielten auch nachmittaas im Garten zum Tanz. Abends wurde im Saal getanzt, und Sigge ſtellte dazu den Lautſprecher an. Als Torſten unter das Zeltdach trat, plagten Walter und Nils ſich mit dem Tuſch. Vor Auſre⸗ gung mißglückte er ein wenig. Die Fiedel ſchrie erbärmlich, und ſie ſetzten auch nicht ganz gleichzeitig ein. Aber es war doch recht laut, und es war ein wunderbarer Tuſch. Sigge verneigte ſich vox Tor⸗ richtung, die ſchon bei der Luftdruckkammer zur Er⸗ probung der Flugzeugmodelle beſtünde. Die Pläne des Erfinders ſeien augenblicklich der Polizeipräfek⸗ tur, der Luftſchutzorganiſation, dem Kriegsminiſte⸗ rium und dem Sachverſtändigen der Sorbonne unter⸗ breitet. Der Erfinder behauptet, daß er mit ſechs derartigen Türmen, die am Seineuſer oberhalb und unterhalb von Paris erbaut werden ſollten, in we⸗ nigen Minuten das ganze Weichbild der Stadt Pa⸗ ris„in einer kilometerdicken Wolkenſchicht ver⸗ ſchwinden laſſen könnte“. Die„Regenfabrik“ könnte alſo in erſter Linie als Luftſchutz für Paris dienen. Natürlich ſei ſie in zweiter Linie dann auch für wirtſchaftliche Zwecke zu gebrauchen, ſo namentlich in den trockenen Gegenden der afrikaniſchen Kolo⸗ nien.— Was von dieſer Erfindung zu halten iſt, wird ſich wohl bald herausſtellen. — Jahrhundertelang waren außſchließlich Kir⸗ chen die Bauwerke, die am höchſten in die Wolken ragten. In neuerer Zeit aber hat die Technik den Kirchen den Rang abgelaufen, und heute ſind es profane Bauwerke, die ſich als die höchſten Bauten der Welt, beziehungsweiſe Deutſchlands bezeichnen können. Mit der Errichtung des neuen Deutſchland⸗ ſenders in Herzberg an der Elſter hat die Statiſtik der Superlative eine bedeutende Korrektur erhalten. Dieſer 337 Meter hohe Antennenmaſt hat ſich nicht nur zum höchſten Bauwerk Großdeutſchlands, ſon⸗ dern auch Europas emporgeſchwungen, da er um 37 Meter den Eiffelturm in Paris übertrifft. Noch höher iſt nur ein Haus in der Welt, das Empire State⸗Building in Neuyork, mit ſeinen 380 Metern. Durch den neuen Deutſchlandſender wurde auch der bisher höchſte Bau in Deutſchland, der 268 Meter hohe Funkturm in Nauen, entthront. Er muß ſich mit dem zweiten Platz begnügen, während der alte Sender in Königswuſterhauſen mit ſeinen 230 Me⸗ tern auf den dritten Platz verwiſen worden iſt. Erſt dann folgt im weiten Abſtand die höchſte dentſche Kirche. Dieſe iſt nun nicht etwa dͤer Kölner Dom, wie ſo viele fälſchlich annehmen, ſondern das Ulmer Münſter, deſſen gotiſcher Turm ſich 162 Meter hoch über der Erde erhebt und damit nicht nur der höchſte Kirchturm Deutſchlands, ſondern auch der ganzen Erde iſt. Seinem Faſſungsvermögen nach iſt das Ulmer Münſter nach dem Kölner und Mailänder Dom übrigens auch die drittgrößte Kirche der Erde. Die im Entſtehen begriffene neue Elbbrücke in Hamburg wird aber dieſes Gotteshaus noch um 18 Meter überragen. An fünfter Stelle der deutſchen Rieſenbauwerke folgt dann um„Naſenlänge“ wieder ein Sender, und zwar der Funkturm zu Tegel bei Berlin, der nur um zwei Meter niedriger iſt als das Ulmer Münſter. Dicht dahinter marſchiert der Kölner Dom, deſſen zwei Türme 158 Meter boch zum Himmel ragen. Den ſiebenten Platz unter den „Höchſten“ nimmt der 154 Meter hohe Schornſtein des Fernheizwerkes Leipzig ein, übrigens gegenwär⸗ tig der größte Kaminbau Europas überhaupt. Un⸗ weit des Hamburger Hafens erhebt ſich die Nikolai⸗ kirche, deren Turm 147 Meter hoch iſt, und damit das Straßburger Münſter um fünf Meter und die Pe⸗ terskirche zu Rom um neun Meter übertrifft. Erſt dann kommt wieder ein weltliches Bauwerk, der 140 Meter hohe Schornſtein des Hüttenwerkes Hals⸗ brücke im Erzgebirge. Der Berliner Funkturm am Kaiſerdamm iſt mit ſeinen 138 Metern ebenſo hoch als die Cheopspyramide bei Giſeh, um„eine Idee“ kleiner, das heißt, um einen ganzen Meter niedriger, iſt der impoſante Bau des Wiener„Steffl“, und den Reigen der über hundert Meter hohen Kirchtürme beſchließen ſchließlich der Reihe nach die Martins⸗ kirche in Lande hut(Niederbayern) mit 133 Meter, die Michgeliskirche in Hamburg(192 Meter), Petri⸗ kirche in Roſtock 130 Meter, Marienkirche in Lübeck (124 Meter), Domkirche Lübeck(120 Meter), Berliner Dom und Jakobkirche Stettin je 119 Meter und Münſter zu Freiburg i. Br. 115 Meter. Eine Höhe von 112 Meter hat der Turm des Hamburger Rat⸗ hauſes, das damit das höchſte Rathaus Deutſchlands iſt, während Leipzig den Ruhm beanſpruchen kann, im 91 Meter hohen Völkerſchlachtdenkmal ein Monu⸗ ment zu beſitzen, das an Höhe ſogar noch die Frei⸗ heitsſtatue in Neuyork überragt. * — In großer Beunruhigung bekümmert man ſich in Brüſſel um die erſte Opernbühne des Landes, das„Théatre Royal de la Monnaie“, das nach der Galavorſtellung für die Königin Wilhelmine Ende Mai ſeine Pforten auf unbeſtimmte Zeit geſchloſſen hat. Die Stadt Brüſſel, die Eigentümerin des 1817 im klaſſiziſtiſchen Stil erbauten Theaters iſt, erklärt ſich bei den nicht ausreichenden Steuereinnahmen außerſtande, von ſich aus den Betrieb weiterhin zu finanzieren. Dabei iſt weſentlich, daß Groß⸗Brüſſel aus achtzehn verſchiedenen ſelbſtändigen Gemeinden beſteht, die reichen Leute nicht im Zentrum wohnen und die Gemeinde Brüſſel, der die größten Ver⸗ pflichtungen auferlegt ſind, nur über geringe Mit⸗ tel verfügt. Die Gründe für die Unrentabilität des Theaters liegen einmal in ſeiner altmodiſchen Ein⸗ richtung, die den Anſprüchen des heutigen Publi⸗ kums nicht mehr genügt, zum anderen in den eben⸗ falls aus ſehlenden Mitteln herrührenden mäßigen künſtleriſchen Niveau der Aufführungen. Da das Theater, in dem die Freiheitsbewegung von 1830 ihren Anfang nahm, eine der ereignisreichſten Stät⸗ ten Brüſſels iſt und über eine große Tradition ver⸗ fügt, hofft man, es doch durch Eingreifen des Staa⸗ tes vor einem endgültigen Sterben zu bewahren. Falſcher Alarm um den geſiohlenen Watteau EP. Paris, 17. Juni. Ein falſcher Alarm bei der Suche nach dem im Louvre geſtohlenen„'Indifférent“ von Watteau hat wieder die volle Aufmerkſamkeit der franzö⸗ ſiſchen Oeffentlichkeit auf dieſen Diebſtahl gerichtet. — In den frühen Morgenſtunden des Samstags wurde von dem Beſucher eines Pariſer Nachtlokals in der Garderobe ein kleines Paket abgegeben, das die Neugierde der Garderobefrau erweckte. Sie ſtellte bei behutſamer Oeffnung des Pakets feſt, daß ſich darin das geſtohlene Gemälde befinde. Die ſo⸗ fort alarmierte Polizei rückte mit einem großen Aufgebot an. Sie mußte aber dann feſtſtellen, daß es ſich bei dem Bilde lediglich um eine Kopie des Watteau handelte. Die Pariſer freuen ſich die⸗ biſch über dieſen Reinfall. Weniger Freude empfand allerdings der Direk⸗ tor des franzöſiſchen Nationalmuſeums, Henry Verne, der am Samstagvormittag dem franzöſiſchen Innenminiſter Sarraut darüber Bericht zu erſtatten hatte, wie überhaupt die Entwendung des koſtbaren Bildes aus dem Louyre möglich geweſen war. 15 RO0MAN VoN HANS HEISE ſten, ſchüttelte ihm die Hand und geleitete ihn feierlich ins Haus. Die Kinder verſolgten geſpannt dieſen Vorgang. Dann ſchwangen ſie ſich ſeitwärts von Sigges Ein⸗ gangspforte auf die Simſe der offenſtehenden Fen⸗ ſter und lauerten aufgeregt auf den Augenblick, da der nächſte Fiſcher auftauchte. Sie rieſen den beiden Muſikanten zu, wenn ſie ſich für einen neuen Tuſch bereit halten mußten. Natürlich ſahen Walter und Nils die Ankömmlinge auch, aber ſie machten den Kindern jedesmal die Freude, ſo zu tun, als wären ſie unentbehrlich und als würde ohne ſie die Sache nicht klappen. In den Pauſen ſaßen die beiden an einem kleinen runden Tiſch mit Gläſern gut ge⸗ kühlten Schwedenpunſches, den Sigge ihnen hinſtellte. Es war dies keine beſondere Freundlichkeit von ihm, denn die Muſik hatte ein Anrecht auf das Getränk. Kurz vor ein Uhr waren alle verſammelt, und um eins begann das Eſſen. Torſten ſprach das Tiſch⸗ gebet. Das Eſſen dauerte bis gegen drei Uhr. Die Kinder zogen ſich inzwiſchen zurück. Die Muſikanten aßen in der kleinen Gaſtſtube. Es dauerte bei ihnen nicht ſo lange. Sie waren nach dem vielen Punſch nicht mehr ganz klar im Kopf, und als ſie gegeſſen hatten, legten ſie ſich in den Garten und ſchliefen ihren erſten Rauſch aus. Inzwiſchen rüſteten ſich in allen Häuſern die Frauen. Sie legten ihre Feiertagskleider an, putz⸗ ten die Kinder heraus, ein allgemeiner Aufbruch nach Sigge Lundegrens Etabliſſement ſetzte ein. Die Frauen gingen in den Garten und packten auf den Tiſchen ihre Kuchenpakete aus. Die dicke Göta Lundegren und ihre Töchter Signe und Jris liefen mit Kaffeekannen hin und her. Sigge ſelbſt aber ſtand im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerkſam⸗ keit. Er ſtand an der Hauswand der Gartenfront neben der zweiten Ueberraſchung, die er ſich aus⸗ gedacht hatte. Dort war eine große ſtählerne Gas⸗ flaſche aufgebaut, wie man ſie braucht, um Kinder⸗ ballons zu füllen, Er mühte ſich ſchwitzend damit ab. Es war nicht ſo einfach, wie er ſich es vorgeſtellt hatte. Er brauchte eine Weile, ehe er herausgefun⸗ den hatte, wie es gemacht wurde. Zunächſt entfuhr das Gas mehrmals mit gefährlichem Ziſchen in die 7 Luft, ohne den vor den Schlauch gehaltenen Ballon zu füllen. Dann aber füllte ſich eine rote Hülle doch und ſtraffte ſich ra h. Plötzlich zerplatzte ſie mit lautem Knall. Man rief Ahl und Ohl, und es gab viel Gelächter. Zwei kleine Kinder weinten erſchrok⸗ ken. Beim nächſten Verſuch war Sigge vorſichtiger. Der Ballon wurde herrlich rund und leuchtete in der Sonne rot. Stolz lächelnd band Sigge ihn ab, aber kaum hatte er es getan, da entalitt der dünne Bindfaden ſeinen dicken Fingern. Der Ballon ſtieg ſchnell hoch, ſtieß gegen das Dach, wurde vom Wind abgetrieben und flog am Haus vorbei auf das Meer hinaus. Die Kinder lieſen mit aufgereatem Freude⸗ gebrüll um das Haus herum und ſahen ihm nach. Die Erwachſenen ſtanden auf, manche ſtiegen ſogar auf die Stühle, und ſie verfolgten lachend den Flug. Es war ein großer Erfolg für Sigge. Er trug den gutmütigen Spott mit Humor. Von nun ab gab es beim Füllen der Ballons keine Schwierigkeiten mehr. Sozuſagen im Handumdrehen waren ſie fertig. Sigge forderte für das Stück fünfzig Oere. Es waren ge⸗ wiß großartige Luftballons, aber der Vreis war un⸗ verſchämt, und obgleich an vielen Tiſchen die Kinder laut weinten, kam der Abſatz nicht in Gang. Sigge ſchwor Stein und Bein, daß er nicht einen Oer weni⸗ ger nehmen könne, wenn er nicht zuſetzen wolle bei dem Handel. Nach einer halben Stunde ging er aber doch mit dem Preis auf dreißig Oere herunter. Die Leute, die bereits gekauft hatten, bekamen zwanzig Oere zurück. Anſtandshalber jammerte er noch ein wenig, aber niemand nahm es ernſt. Sie kannten ihn. Gürie und Ohle ſaßen an einem Tiſch mit Ohles Mutter, mit Karin, mit Irma und Arne Löfgren. Gürie trug ihr weißes Feiertagskleid aus feinem geſtärkten Leinen, mit bunter Stickerei verziert, eine kleine rote Haube, unter der ihr blondes Haar lockig hervorquoll. Sie war blaß und einſilbig, vermied es, von ſich aus zu reden. Sie ſah ſehr ſchön aus. Ohle war nicht der einzige Mann, dem ſie gefiel. Ihre geheimen Sorgen, die ſie mit niemand teilen konnte, ihre Bläſſe gaben ihrer Schönheit einen neuen un⸗ gewohnten Reiz. Natürlich fiel es auf, daß ſie ſo ſtill war, oft ihre Gedanken von weither zurückholen mußte, wenn man das Wort an ſie richtete, aber man dachte, daß das Glück ſie wohl ſo ſchweigſam machte. Sie dachte nun, daß ſie es falſch mit Spen ange⸗ faßt hatte, ſie hätte ihm das Geld nicht geben düt⸗ ſen. Sie hätte ihm niemals glauben hürfen, daß er ſofort abfahren würde. Und nun ſoll ich von Ohle noch hundert Kronen beſchaffen? Weiß der Himmel, ob er dann fährt! Ich werde ihm ſagen, daß Ohle das Geld nicht hat. Ich ſage Ohle nichts, ich kämpfe es allein durch! Morgen muß meine Hochzett ſein. Beinahe hätte ſie es laut geſagt. Darüber lacht der Kraxler „Lebe wohl, Emma— ich muß nieſenk!“ Zeichnung von G. Kramer(Scherl⸗M.) — Im Dorfe Zlot(Jugoſlawien) überfielen des Nachts zwei maskierte Räuber das Haus des Land⸗ wirts Banutic. Im Hauſe befanden ſich nur die Gattin Banutic' und die Mutter ſowie die beiden Töchter des Ehepaars, die im Alter von 12 und 14 Jahren ſtehen. Die Räuber forderten die erſchrocke⸗ nen Frauen auf, ihnen zu zeigen, wo Banutic das Geld verwahre. Als ſich die Frauen weigerten, wur⸗ den ſie von den Räubern den furchtbarſten Quäle⸗ reien unterworfen. Die Unmenſchen brannten die beiden Frauen mit Feuerbränden an den Fußſoh⸗ len. Die Frauen fielen mehrmals in Ohnmacht, wurden aber durch Uebergießen mit kaltem Waſſer wieder zum Bewußtſein gebracht, worauf die Mar⸗ ter ihren Fortgang nahm! Trotzdem weigerten ſie ſich ſtandhaft, das Geld auszuliefern. Schließlich lie⸗ ßen die Räuber die beiden Frauen liegen und gin⸗ gen daran, das Haus zu durchſuchen. Sie fanden 1500 Dinar und einen Revolver. D——————— Haupeſchriteleiter und verantwortlich für Politik: Or. Alois Winbauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: i. V. Dr. A. Winbauer. n⸗ delsteil: Dr. Fritz Bo de.— Lokaler Tell u. l. V. Gericht: De⸗ Frig Hammes.— Sport: Willov Mülter.— Südweſideutſch⸗ Umſchau: i. V. Richard Schönfelder.— Bilderdienſt: 1. V. Or. A. Winbauer, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung tn Berlin: Dr. E.§. Schaffer, Bertin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung mur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker and Verleger: Neue Mannheimer Reltimg Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Neittellungen akob Gaude, annheim. Zur geit Prelsliſte Nr. 9 gültig Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und Wieeg erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe à Mittag über 10 000 Ausgabe à Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 Re iſtt Togal ein ſpeziſiſch wirkendes Muskelr EUUE E Heilmittel, beſeitigt Schmerzen u. e tiittellt dadurch die Arbeitsfähigkeit bald wieder her. Keine unangenehmen Nebenwirkungen! 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Sonderbar! Nun, ſchließlich ging es niemanden etwas an was er trieb. Eckmann ſchwatzte luſtig mit den Frauen, und den erſten Tanz tanzte er mit Eva Lindquiſter. Es gab ſpäter Anlaß zu allerlei Gerede. „Da iſt ja auf einmal dieſer Eckmann!“ rief Ohle⸗ wiſſen, was der auf unſerem Feſt zu tun „Tanzen wird er wollen“, rief Karin⸗ Ohle. „Ich kann den Kerl nicht ſehen“, ſagte Ohle, kam mit Arne Löfgren an den Tiſch zu⸗ rück. „Haſt du geſehen, Gürie? Der Eckmann iſt da. Mit ihm brauchſt du nicht zu tanzen. Er iſt ein Fremder. Er hat kein Recht auf einen Tanz mit dir“, ſagte Ohle. „O Gott, iſt mein Bruder eiferſüchtig!“ rief Ka⸗ rin. Ohle war ein wenig gekränkt. Er ſtand auf und ging fort. Gürie wollte ihm nachgehen, aber Karin hielt ſie am Arm zurück. „Laß ihn nur, er wird ſich ſchon wieder berubi⸗ gen. Sie ſahen, wie er mit Rune und Sören Mell⸗ hammar zuſammenſtand. Sie redeten und lachten. „Siehſt du, Gürie? Er lacht ſchon wieder! wußte es ja. Ohle iſt ein famoſer Junge, er ver⸗ ſteht ſchon einen Spaß“, ſagte Karin. (Fortſetzung folgt) Montag, 19. Juni 1939 Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 222 7—— 2 22 E — 55———— * 4 vet * 1 ud —0 2 7* * 8 85 2 5 Nunan aae??œ 2 ri 5329929* +3 88 * 1* 22 + Ree“ S E—— —— 4 2— MIIUE Der Auftakt im Mühlauhafen: R SPURTEESI 56. Oberrheiniſche Regatta Gaufeſtſieger im 1. Junior⸗Vierer Mannheimer RE und im 1. Jungmann-Vierer Ré Alemannia Karlsruhe— Amititia gewinnt an beiden Tagen den 1. Achter vor RC Am Wannſee Berlin Der erſte Tag Mit geſpannter Erwartung ſah man dem Verlaufe des erſten Regattatages entgegen. Sorgſam waren alle Vor⸗ bereitungen getroffen, den erwarteten Ferngäſten Empfang und Aufenthalt ſichergeſtellt. Die gewaltige Rennſolge, die aus mancherlei unvorhergeſehenen Zwiſchenfällen und Wünſchen Um⸗ und Rückſtellungen erfahren mußte, wickelte ſich auf dem Waſſer tadellos ab. Mängel in der Anſage und Benachrichtigung der Zuſchauer auf akkuſtiſchem und optiſchem Wege werden wohl am zweiten Tage beſeitigt werden. Die Veranſtaltung ſtand in dem Banne des Zweikampſes Berlin gegen Süddeutſchland. Großberlin batte eine ſtarke mit allen Vorteilen der Zuſammenſetzung und Schubung der Mannſchaft ausgerüſteten Großzug aus⸗ gerüſtet, der als endgültiger Probegalopp ſeines Zuges nach Italien, wo am nächſten Sonntag eine kurz zuſammen⸗ gefügte Rennfolge die Vertreter Deutſchlands, der Schweiz und Italien im Kampfe einen ſol! Mit ſtarkem und nicht unberechtigtem Selbſtbewußtſein war Berlin ange⸗ treten, die Vertreter der Schweiz, des Züricher Ruderklubs, waren durch das Ausbleiben ihrer Boote für den erſten Tag außer Gefecht geſetzt. Wenn wir aus der Fülle des in fliegender Folge Ge⸗ botenen einen Schluß ziehen ſollen, ſo kann außer der Bollreife einzelner Mannſchaften, als dem Spiegelbild ihrer ereine, feſtgeſtellt werden, daß namentlich bei den Jung⸗ mannſchaften ein Fortſchritt erzielt wurde gegenüber dem auf den Frühregatten Gezeigten, in denen wir ein Grundübel des. ſüdweſtdeutſchen Ruderſports erblicken. Ueberraſchend gut waren einzelne Mannſchaften, wie die des Wormſer Rudervereins im Vierer und der Rennge⸗ meinſchaft der beiden Wormſer Vereine im Doppelzweier, auch Ludwigshafen zeigte in ſeinem Achter, daß er bei zu⸗ nehmender körperlicher Stärke an größere Aufgaben her⸗ antreten kann. Die beiden Echpfeiler des Mannheimer Ruderſports, der„Club“ und die„Amicitia“ zeigten in allen Rennklaſſen die gründliche Schulung, auf welcher die Tätigkeit dieſer beiden Vereine aufgebaut iſt. Wie im⸗ mer ließen auch die beiden Saarbrücker Vereine, von wel⸗ chen die„Undine“ mit einem ſehr gut geſchulten und diſzi⸗ plinierten Skuller aufwartete, das Spiegelbild des Eruſtes ihres Betriebes erkennen. Man hat ſo viel von Fair⸗ bairn⸗Stil geſprochen, davon iſt es ganz ſtill geworden. das gelockerte Rudern und die Befreiung von der ſtar⸗ ren Form waren längſt in das Fleiſch und Blut vieler Ruderer übergegangen. Die ſorgfältige Ausbildung und Diſziplinierung der Monnſchaften iſt die Hauptſache. Das baben auch die Herren im Norden eingeſehen. Sie haben nicht nur beſte Ruderer, ſondern auch tüchtige Ruderlehrer aus dem Süden herangezogen. Der Drillmeiſter vom Wannſee und unſer Fritz Gwinner baben auch in Groß⸗ berlin mit ihren Schulen Erſtklaſſiges geleiſtet. Aber es läßt ſich keine Entwicklung erzwingen und der Erfolg wird immer am Bodenſtändigen und im Betriebe Dauerndem baften bleiben. Die Geſamtleiſtung der Großberliner Mannſchaften, die a auch ſtarke Durchſetzung mit ſüddeutſchem Blut zeigen, nd als erſtklaſſig zu bezeichnen. Der zweite Platz im Sroßen Achter ſtellt keine Niederloge der Berliner dar, ſon⸗ dern eine Hochglanzleiſtung einer feſt gedrillten(trainierten auf engliſch) Mannſchaft gegenüber einem Gegner, bei dem der freie Geiſt der Entwicklung und der Ueberlieferung die ſtark belagerte Feſtung gehalten hat, ohne daß ihre Mauer eine Breſche zeigte. Die Großberliner werden als Ver⸗ treter Deutſchlands in Mailand ihre Beteiligung ein⸗ ſchränken und im Großen Achter, im Vierer mit Steuer⸗ mann, im geſteuerten Riemenzweier und Zweier ohne Steuermann ihre Stärke ſuchen und mit nicht geringen Aus⸗ ſicht behaupten. Schäfer wird nicht in Mailand im Einer ſtarten. Er hatte ſchon ſeine Beteiligung im Rheinmeiſter⸗ ſchaftsrudern geſtrichen, das Kaidel ſchön gewann. Das Kapitel der Renngemeinſchaften wird auch einer Reviſion zu unterziehen ſein. Wir ſehen in ihnen nur eine Ausnahme und ſie dürſen nicht zur Regel werden. Noch eine Frage dürfte zu beantworten ſein. Das ſind die kurzen Boote, die man einigen ſüddeutſchen Vereinen von rennſportlichem Format zur Verfügung geſtellt hat. Man ann in kurzen Booten gewinnen und verlieren, wie die Praxis gezeigt hat. Die gutgeſchulten Mainzer haben ihre ennen heute nicht verloren wegen des kurzen Bootes, ſondern weil ſie trotz aller guten Schulung noch nicht die erwünſchte Schnelligkeitsreiſe erlangt haben. Die Ergebniſſe des erſten Tages Dritter Jungmann⸗Vierer o. St. 1. R Worms (Seeber, Lemm, Wurz, Götz; Kliebe):83,4; 2. R Lud⸗ wigshaſen,:44,4. Mit leichtem Schwung vollem ſauberem Rudern ſicher gegen die haſtig rudernden Ludwigshaſener ſicher gewonnen. Meiſterſchaftsrudern vom Rhein. Wanderpreis. Einer. 1. Willi Kaidel(Schweinfurt) Skullerzelle Berlin⸗ Grünau:47,4; 2. Franz Skoda WSpV Beuel.55. Kai⸗ del macht ſich allmählich frei und gewvinnt überlegen. Erſter Senior⸗Vierer. Das Rennen wird heute nicht ausgetragen, da das Boot von Zärich nicht eingetroſſen iſt. Das gleiche gilt auch für Rennen 5, Zweiter Senior⸗BVie⸗ rer ohne Steuermann. Erſter Junior⸗Vierer. 1. Wormſer RV(Hehmann, Heydel, Diehl, Herold; Hartig): 2. Mannheſmer RKl. I ein Zehntel Sek.; 3. Rkl. Saat Daarbrücken 14 Sek.; 4. Rheinkl. Alemannia Karlsruhe 14 Sek. Schönes ge⸗ ſchloſſenes Rennen zwiſchen Worms und den Mannheimer Rl., das ſich im Ziel entſcheidet. Entgegen vorher gegebener Nachricht ſällt das Zwerte Senior⸗Vierer⸗Rennen ohne Steuermcin aus, da Zürich endgültig zurückzieht, ſo daß Rll. Wannſee allein über die Bahn geht. Jungmann⸗Achter. 1. RCE am Winnſee Berlin 5786; 2. Heidelberger Rül.40, 3. Mainger RW.40,9: 4. RB Friedrichshaſen:46,2; 5. Düſſeldorſer RB:47, Schö⸗ nes in zwei Stafſeln gerudertes Anfangsrennen, in dem Wannſee mit Heidelberg, dieſes mit Mainz kämpft, Fried⸗ richshafen und Düſſeldorf in der Nachhut. Wannſee geht mit techniſch ſauber obgewogenem Schlaa mit knapper Länge durch das Ziel, ungmann⸗Doppel⸗Vierer für Frauen. 1. Mann⸗ heimer Rkl Amicitia(Junkert, Willihald, Eng⸗ lert, Iſchia; Lotterhos):34; 2. Frankfurter RV havpariert. Das Rennen ging über 1000 Meter. Amicitia in Form vorzüglich. JIunior⸗Einer. 1. Günter Schütt(Saarbr. Undine) :88,3; 2. R. Botz(Kölner RV 77):40,3; 3. Hans Braun (Ulmer Donau):40,4. Zweiter Junior⸗Vierer. 1. Rkl am Wannſee 6194,4, geht allein über die Bahn. Ein gänzlich verunglücktes Rennen. Von fünf Bewerbern ſcheiden Mannheimer Rtl und Alemannia Karlsruhe wegen Sieg aus. Mainz⸗Kaſtel erſcheint nicht am Start, ſo daß nur Wannſee und Lud⸗ Senior⸗Einer war eine ſichere Sache für die Züricher, de⸗ nen Ludwigshafen ſekundierte. Den Junior⸗Einer gewann Herdel⸗Worms nach Kampf gegen Braun⸗Ulm. Im Zweiten Junior⸗Achter geht Wannſee bald in die Füh⸗ rung. Ueberlegen in jeder Beziehung, körperlich und an berufsmäßiger Durchbildung. Um den zweiten Platz ruderten Düſſeldorf und Frankfurter Ruderverein der ihn ſicher hielt, dann Friedrichshafen und die ganz ausge⸗ kämpfte Frankfurter Germania. Der erſte Senior⸗ Vierer brachte den erwarteten Sieg der Berliner Frieſen mit den „Der Gau Baden aui dem Sporiplat“ Das zweite Badiſche Turn⸗ und Sportfeſt wurde am Sonntagnachmittag durch eine Rundfunkanſprache des ſtellvertr. Gauführers Linnenbach am die Sportler von ganz Baden eröffnet. In ganz Baden waren Werbe⸗ veranſtaltungen organiſiert worden, bei denen die An⸗ ſprache mitangehört wurde. Der ſtellvertretende Gauſportführer führte aus: „Nun ſind die Tage unſeres Feſtes herangekommen. An 208 Plätzen des Landes ſeid Ihr heute verſammelt zum Werbetag für die deutſchen Leibesübungen. Tauſende umſäumen die Sportſtätten, um Euch an der Arbeit zu ſehen. Damit gebt Ihr ſelbſt den Auftakt zu unſerem Feſt. Hier in Mannheim ſind auch wir bereits an der Arbeit, wo gelegentlich die Ruderregatta die erſten Gaufeſtſiege im Rudern und Kanufahren erſochten werden. Bald werdet auch Ihr die Fahrt nach der Feſtſtadt an⸗ treten, die ſich heute ſchon ſchmückt, um Euch einen herz⸗ —— Empſang und einen angenehmen Aufenthalt zu be⸗ reiten. Wohl vorbereitet und geſchult werdet Ihr zu den zahl⸗ reichen Kämpfen dieſes größten Turn⸗ und Sportfeſtes, das unſer Gan Baden je durchgeführt hat, antreten. Dieſe Tage werden für alle aktiven Teilnehmer anſtrengend ſein, denn ſie werden ganzen Einſatz verlangen. Aber neben der ernſten Arbeit werden auch frohe Stunden herzlicher Kameradſchaft uns vereinen und beide, Arbeit und Kame⸗ radſchaft, werden uns alle erſt die Größe und Bedeutung des Nationalſozialiſtiſchen Reichsbundes ermeſſen laſſen und wir werden alle ſtolz ſein, Glieder dieſer größten Organi⸗ ſation für Leibesübungen zu ſein. Wir werden die aroße Freude haben. den Reichsſport⸗ führer in unſerer Mitte als Gaſt zu haben. Er wird ſich wiederum davon überzeugen können, daß wir in der Süd⸗ weſtmark treu, hingebungsvoll und erfolgreich für den Ausbau und die Weiterentwicklung der deutſchen Leibes⸗ übungen gearbeitet haben. Ihm gilt heute ſchon unſer herzlicher Willkommgruß. Euch aber, meine Kameraden und Kameradinnen, rufe ich zu: Kommt alle nach Mannheim und ſeid Zeuge des großen Badiſchen Feſtes der Leibesübungen. Hierauf ergriff Kreisleiter Schneider das Wort. Er wies auf die großen Aufgaben hin, die der deutſche Sport auf dem Gebiet der Leibesübungen zu erfüllen habe. Gleichzeitia richtete er einen warmen Appell an die ba⸗ diſchen Sportler, ſich voll einzuſetzen. Obrbürgermeiſter Renninger entbot dann den Willkommengruß der Feſtſtadt. Gang Mannheim freue ſich heute ſchon, die Sportler und Tuuter von ganz Baden be⸗ grüßen zu dürſen. Er ſchloß mit der Aufforderung: Auf nach Mannheim! wigshafen im Rerinen bleibt. Ludwigshaſen geht bald nach dem Start aus dem Rennen, ſo daß Wannſee allein über die Bahn gehen muß. Dieſe Fahrt vollzieht ſich in unüber⸗ trefflicher Form und Technik. Zweiter Achter. 1. Ludwigshaſener RV(Schnei⸗ der, Rothſtein, Köth, Emerich, Daſch, Junium, Kempf, Fänger; Schöpf):44,5; 2. Renngemeinſchaft Rüſſelsheim :48,6; 3. Mainzer RV:52,4. Aus hartem Anfangsrennen geht Ludwigshaſen langſam in Führung. Ludwigshafen ſiegt mit ſicherer Länge und ſichert ſich dadurch die Be⸗ teiligung am großen Achter am zweiten Tag. Senior⸗Doppelzweier. 1. Ruderzelle Grünau (Schäfer, Kaidel):19; 2. Renngemeinſchaſt Worms(Her⸗ der, Netzer):21,8; 3. Rg. Viktoria Berlin:28,5. Harter Kampf awiſchen Schäfer⸗Kaidel und Herder⸗Retzer, der ſich in verbittertem Endgefecht zu Gunſten der Zelle Grünau entſcheidet. Die Berliner Viktoria hatte nie ernſt im Rennen gelegen. 1. Jnnior⸗Achter. 1. Mannheimer RV Ami⸗ citia(Frey, Bundſchuh, Goebels, Schneider, Volle, Stäudle, Lang; Kaiſer):00,3; 2. Mannheimer Rͤ 5258,9; 3. Frankfurter RB.59,4. Schönes geſchloſſenes Rennen mit wechſelnder Führung, aus der im erbittertem End⸗ kampf erſt den Frankfurter Verein, dann den Mannheimer Club abfängt. Ein gewaltiger Enovorſtoß der drei Mann⸗ ſchaften läßt ſie im geſchloſſenem Rudel unter ſicherer Führung der Amieitia durch das Ziel gehen. Senior⸗Zweier mit Steuermann. 1. RV Frieſen Berlin:05,2; 2. Frankfurter RG Oberrad:19,3; 3. Homberger RC Germania:35,6. Die Frieſen⸗Mannſchaft übernimmt gleich die Führung, hält dieſe und gewinnt überlegen. Erſter Senior⸗Achter. citia(Plumbolm, mann, Gaber, Boſch, Salzmann) 51341:3; 2. :34,4; 3. Kölner Kl. f. Wſp,:45. Ein gewaltiger Wettkampf auf Biegen und Brechen ent⸗ wickelte ſich. Großberlin, Mannheim, Köln treten auf den Schauplatz. Schon die erſten Ruderſchläge ſind zielbeſtim⸗ mend und zielweiſend. Hart und entſchloſſen tritt man in den Kampf ein. Kein Rennen auf Warten. Berlin und Mannheim laſſen trotz des Gleichkampfes am Anſang erkennen, daß die tüchtigen Kölner mit ihrer prächtigen Mannſchaft noch zu ſehr in der Form gefeſſelt ſind. Zwi⸗ ſchen Berlin und Mannheim ſteht die Entſcheidung. Drill gegen Taktik. Von Anfang an ſind beide Mannſchaften Bord an Bord geſeſſelt. Das Zünglein der Waage gibt nur geringen Ausſchlag. Gegen Ende des Kampſes gewinnt Großberlin geringen Vorſprung. Hier ſetzt Mannheim zum gewaltigen Endworſtoß ein, der getragen von rhyth⸗ miſchem Schwung Hie knappe Entſcheidung des gewaltigen Kampfes herbeifſührt, den der Zielrichter entſcheiden kann, als mit etwa Metervorſprung zu Gunſten der Mann⸗ heimer, der nach atemloſer Stille der entſernter ſtehenden Zuſchauer berauſchenden Jubel auslöſt. 1. Mannheimer RV Ami⸗ Schönwald, Steck, Barniſke, Waß⸗ Ré Wannſee Der zweite Tag Bei günſtigem Wetter, leichtem Mitwind, ſand das einzige noch übriggebliebene Vorrennen für den zweiten Junior⸗Einer ſtatt, bei dem Beck⸗Friedrichshaſen und Kehrle⸗Ulm, ausſchieden. Der Beſuch am Nachmittag war außergewöhnlich ſtark Auch die Zinne des Mannheimer Lagerhauſes war von Zuſchauern ſtark beſetzt. Das erſte Rennen im erſten beiden Würzburgern Eckſtein und Stelzer über die Rüſſels⸗ heimer Renngemeinſchaft. Das Rennen der Ganzpionier⸗ bataillone über 1000 Meter ſand das ungeteilte Intereſſe der Zuſchauer, die nicht nur die Sieger, ſondern auch die übrigen Teilnehmer lebhaft begrüßten. Das Rennen im Dritten Jnnior⸗Vierer brachte eine ſchöne Leiſtung des Heidebberger Ruderklubs, der an die Zeiten ſeiner guten alten Schule erinnerte. Die Heidel⸗ berger konnten nach anfänglichem Kampf mit den Wann⸗ ſeeleuten dieſe durch ſchwungvolleres Rudern abſchütteln und ſicher halten. Worms und die Frankfurter Germania reichten an dieſe Klaſſe nicht heran. Im Zweiten Senior⸗Einer erwies ſich im Vergleich mit den Vorrennen und gleichlaufenden Rennen eine Stärke⸗ gleichheit zwiſchen Schütt⸗Soarbrücken und Bürker, Broun und Kehrle, die ſich auch in dem toten Rennen um den vierten Platz ſpiegelte. Die Ergebniſſe des zweiten Tages: Vierer ohne Steuermann 1. Ruderklub Zürich (Betſchart, Rufli, Schweizer, Karl Schmid):56,4; 2. Dud⸗ wigshafener RV:04,5. Die überragende Mannſchaft der Züricher nahm bald die Führung, vergrößerte dieſe ſtetig und gewann mit zwei guten Längen. Jungmann⸗Einer: 1. Ludwig Herde⸗Wormſer RV :44,7; 2. Hans Braun⸗Ulmer Donau:44,6; 3. Emil Berg⸗ mann⸗Frankf. Boruſſia:51,8. Schönes, über die ganze Strecke zwiſchen Herde und Braun beſtrittenes Rennen. Im Endkampf mit einer knappen Länge gewonnen. Dritter Senior⸗Achter:. Mannheimer Amicitia (Juniormannſchaft) 2. Mannheimer Rkl:46,1. Nach an⸗ fänglichem Kampfe geht Amieitia in leichte Führung und gewinnt ſicher gegen den mit ungenügender Ausgiebigkeit des Ruderſchlages rudernden Rusderklub. Erſter Einer, Straßburg⸗Gedächtnis⸗Einer: 1. Willy Kaidel⸗Schweinfurt, der für die Berliner Skullerzelle ſtartete, ging, nachdem Olympiaſieger Schäfer zurückgezogen hatte, gegen die Junioren Netzer und Skoda ſicher. Zweiter Innior⸗Achter: 1. Ruderkl. am Wannſee (Junior⸗Mannſchaft):33; 2. Fronkfurter R:43; 3. Düſ⸗ ſeldorfer RV.44,3; 3. 4. Friedrichshafener RV 5248,5: 5. Frankfurter RGeſ Germania:57,6. Wannſee gewinnt mit ſeinen SS⸗Männern. Erſter Senior⸗Vierer: 1. Renngem. Frieſen Ber⸗ lin(Eckſtein, Adamſki, Guſtmann, Stelzer: Zietemonn) 605,8 2. Renngem. Rüſſelsheim(Hummel, Boller, Brei⸗ ſert, Mietzſchke; Wagner):14,9. Die von vornherein über⸗ legene Frieſenmannſchaft gewinnt mit zwei Längen gegen die bray durchrudernden Rüſſelsheimer. Das Rennen der fünf Pionierbataillone endete mit dem nach Kampf erſtrittenen Erſolg des Bataillons 35 Karls⸗ ruhe vor 33 Mannheim und 9 Hanau. Junior⸗Vierer o. St.: 1. Rkl. Saar Saarbrücken (Lieſer, Wetzel, Wolff, Schütte):02; 2. Mannheimer Rkl. :03,2. Nach anfänglich geſchloſſenem Rennen geht Sgar in Führung, und iſt bei 800 Meter klar in Front. Bei 1000 Meter ſetzt Saar zu einem Zwiſchenſpurt ein, der den Vorſprung vergrößert. Der Mannheimer Ruderklub nimmt endlich den Spurt auf, rückt gewaltig an die Saarleute heran, die in erbittertem Endkampf das Rennen mit einer halben Länge ſicher halten. Zweiter Senior⸗Vierer mit St.: 1. Rkl. am Wann⸗ ſee(Brömmert, Auguſtin, Schliekamp, Heeren; Arend) :05,8; 2. Kölner Kl. f. Waſſerſp.:08,5; 3. Frankfurter Germanio:10. Sicher gewonnen. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Rheinklub Ale⸗ mannia 6219,2; 2. Mannbeimer Amieitia:23,2; 3. Heil⸗ bronner Schwaben:24. Nach ſchönem Kampf mit halber Länge gewonnen. Hierauf ſand eine Auffahrt der Berliner Olympiamann⸗ ſchaften im Zweier ohne Steuermänn und Zweier mit Steuermann ſtatt, welche auf Wunſch der Berliner Mann⸗ Die Kanufahrer ermitteln ihre Gaufeſtſieger Kannten am Start zum Gaufeſt Im Rahmen der großen Oberrheiniſchen Regatta er⸗ mittelten die badiſchen Kanuvereine ihre Gaufeſtſieger in den einzelnen Wettbewerben. Die Kämpſe der Kanuten bildeten eine angenehme Abwechſlung innerhabb der Re⸗ gatta, zumal die ausgezeichneten Leiſtungen in den ein⸗ zelnen Rennen den Beifall der Zuſchguer erweckten. Der Aufſtieg des Kanuſportes in Mannheim und die damit verknüpften Erfolge der letzten Jahre wirkten ſich am Samstag und Sonntag aus. Bereits in den Kämpfen am Samstog ſah man gute Leiſtungen, wobei auch Ueberra⸗ ſchungen nicht aushlieben. Den härteſten Kampf brachte der Einer⸗Kajak für Damen, in welchem die beiden hart⸗ näckigen Rivalinnen E. Rieger(Paodelgeſ. Mannheim) und M. Schleicher(Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft) auſeinander⸗ trafen. Frl. Schleicher, welche im letzten Johre ihre Kon⸗ kurrentin hatte hinter ſich laſſen können, mußte diesmal wieder die Ueberlegenheit von Frl. Rieger, der deutſchen Meiſterin von 1937, anerkennen. Rieger ſicherte ſich auf dem erſten Teil der Strecke einen ſchönen Vorſprung, den ihre Gegnerin im Schlußſpurt nicht mehr ganz ausgleichen konnte. Mit zwei Längen holte ſich E. Rieger den Gaufeſt⸗ ſiegertitel, ein Beweis dafür, daß in dieſer Saiſon wieder ſtark mit ihr zu rechnen ſein wird. Einen überlegenen Sieg brachte der Einer⸗Kajak, der Noller(Mannheimer Kanu⸗Geſellſchaft) nicht zu nehmen war. Noller, der mit zur deutſchen Spitzenklaſſe zu rechnen iſt, ſetzte ſich vom Start weg in Front und vergrößerte ſeinen Vorſprung ſehr bald, ſo daß ſein Sieg nie in Frage ſtand. Sehr dramatiſch verlief das 3. Rennen des Tages, der Zweier⸗Kanadier, obwohl hier nur 2 Boote am Start waren Als Favoriten galten hier Stumpf⸗Wirth(Paddel⸗ geſellſchaft Mannheim), die ſich bis zur Hälfte der 1000 Mtr.⸗Strecke eine knappe Länge Vorſprung herausarbeiten konnten. Sons⸗Schrauth(Mannheimer Kanu⸗Club), welche ihren Gegnern bereits wiederholt ſcharfe Kämpfe geliefert hatten, begannen hier einen Zwiſchenſpurt einzulegen und in Erwiederung dieſes Spurtes kenterte das führende Boht io daß Sons⸗Schrauth den Endſieg ſicher hatten. Die Ergebniſſe: Einer⸗Kajak(Frauen): 1. E. Rieger(Paddelgeſellſch Mannheim); 2. M. Schleicher(MgG); 3. M. Ernſt(Mͤc). Einer⸗Kaſak(Männer]: 1. Noller)MK6):02,4; 2. Weinmgnn(PGM).10,2; 9. Koll(MKc):13,4; 4. Kalle(MKc) 41.27. ZIweier⸗Kanadier: 1. Sons⸗Schranth(Mͤch); 2 Ftumpf⸗Wirth(PGm) gekentert. Vier weitere Mannheimer Gaufeſtſiene bei den Kanuten Obwohl bei den Kanu-Rennen am Sonntag auch aus⸗ wärtige Boote an den Start gingen, ſielen auch die reſt⸗ lichen pier Gaufeſtſteger⸗Kitel noch Maunheim. Boote ſtarteten im Zweier⸗Kajak für Mannheim, allerdings lag die Entſcheidung nur zwiſchen der Paddelgeſellſchaft und der Mannheimer Kann⸗Geſellſchaft, die ſich bei 500 Meter bereits weit von dem übrigen Feld abgeſondert hatten. Noller⸗Lorenz hatten die Spitze ſtets ſicher und konnten auch den Enoſpurt der Paddelgeſellſchaft(Stumpf⸗Wei⸗ mann) ſicher abweiſen. Das 1. Boot des Mannheimer Kanu⸗Club belegte ſaſt 100 Meter zurück den 3. Platz. Ueberaus ſpannend verlief, wie ſchon am Vortage, das Rennen der Damen. 3 Boote ſtarteten im Zweier⸗Kajak, Während das 2. Boot der Mͤ ſchon bald zurückſiel, lie⸗ ferten ſich Rieger⸗Groh(PGW) und Schleicher⸗Koch(Mͤcg) einen erbitterten Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf. 50 Meter vor dem Ziel ſchienen Rieger⸗Grot noch knapp in Führung zu lie⸗ gen, ein letzter verzweifelter Spurt brachte ihre Gegne⸗ rinnen aber wieder auf gleiche Höhe, ſo daß beide Boote in totem Rennen das Ziel paſſierten.(Wiederholung des Kampfes nach den letzten Rennen.) Zu einem großen Erfolge für die Mannheimer Kanu⸗ Geſellſchaft wurde der Vierer⸗Kajak. Während das 1. Boot mit Noller, Zahn, Lorenz 1, Lorenz 2 in prüchtigem Stile einen überlegenen Sieg berausfuhr, lieferte das 2. Boot der Mannſchaft der Muinheimer Paddel⸗Geſellſchaft einen erbitterten Kampf, der erſt im Ziel mit kaum wahrnehm⸗ barem Vorſprung zugunſten der Pc entſchieden wurde. Gaufeſtſieger im Mannſchaft⸗⸗Kanadier wurde das Boot der Paddel⸗Geſellſchaft. In vorzüglicher Zuſammenarbeit ging die Mannſchaft über die Strecke, ohne daß der Sieg iemals gefährdet war. Kanu⸗Club konnte den 2. Platz im vampf gegen die Kanu⸗HGeſellſchaft belegen. 7 Die Ergebniſſe: zer⸗Kajak, Männer: 1. Mannheimer Kanu⸗Geſ. Noller⸗Lorenz); 2. Paddel⸗Geſ.(Stumpf⸗Weinmann); 8. Kanu⸗Club. 2er⸗Kaiak, Frauen: und Schleicher⸗Koch 2. Boot(Kögel⸗Ernſt). 4er⸗Kajak: 1. Mannh. Kanu⸗Geſ. 1. Boot(Noller, Zahn, Lorenz 1, Lorenz 2):58; 2. Paddel⸗Geſ. Mannheim; 3. Mannh. Kanu⸗Geſ. 2. Boot; 4. Kanu⸗Club Mannheim. Mannſchafts⸗Kanadier: 1. Paddelgeſ. Mann⸗ heim(Wirth, Stumpf, Rieger jr., Thomas, Rink, Wei⸗ gold, Waſeinſky, Wagner, St. Rieger ſen.) 3156,3; 2. Kanu⸗ Club Mannheim:08,9; 3. Mannh. Kanu⸗Geſ.:14,4. ꝛer Kajak(Frauen] Wiederholungsrennen: Auch das Wiederbolungsrennen verlief äußerſt ſpannend. Wiederum lagen beide Boote über die ganze Streche in erbittertem Kampfe. Diesmal waren es Schleicher⸗Koch, welche bis 100 Meter vor dem Ziel ſaſt eine Länge Vorſprung her⸗ ausgeorbeitet hatten. Ihr Sieg ſchien ſchon faſt geſichert, als Rieger⸗Groh noch einmal zu ſpurten begannen und 10 Meter vor dem Ziel an ihren Gegnerinnen vorbeigin⸗ gen, um ſich mit knappftem Vorſprung den Titel Gauſeſt⸗ ſieger am holen. 1. Rieger⸗Groh(Paddelgeſ.) (MK) totes Rennen; 3. Mach eeeeeeeeeeeeee * Reue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Juni 1939 Schalke Deutſcher Fußballmeiſter Admira Wien verliert im Berliner Oiympia-Stadion vor 88 000 Zuſchauern das Enoſpiel degen Schalle 04 0·9(:4) BVor dem Kampf Schalke-Admira Frühmorgens um 10 Uhr ſchon lagerten die erſten Schlachtenbummler vor den Toren und Kaſſenſchal⸗ tern des Olympiaſtadions in der ſtillen Hoffnung, vielleicht doch noch eine aus den Reſtbeſtänden im Reiche zurückkommenden Karten ergattern zu können. Sie harrten vergebens, das Stadion war ausver⸗ kauft und die wilden Händler rückten noch einige Karten gegen teures Aufgeld heraus. Schon kurz nach 14 Uhr füllteri ſich die Ränge des Seitenovals. Trotz der gelegentlichen Regen⸗ ſchauer, die aber bei einem leichten Wind die Schwüle des Tages linderten, herrſchte ſchon wäh⸗ rend des Vorkampfes die richtige Großkampfſtim⸗ mung. Schalkes Jugend gehört die Zukunft Die erſten Jugend⸗Mannſchaften von Schalke 04 und Admira Wien ſtanden ſich hier gegenüber. Sie lieferten ſich, beſonders in der zweiten Spielhälfte, Klepper⸗Karle vor rund 90000 Zuſchauern ein ganz hervorragendes Spiel. Die Jungmannen der Schalker ſiegten ſchließ⸗ lich verdient mit:2(:1) Toren. Was dieſer Nach⸗ wuchs der Königsblauen an Flachpaß⸗Kombinatio⸗ nen, taktiſchem Stellungsſpiel, direktem Weiterleiten des Balles, Kopfballſpiel und Entſchloſſenheit vor dem gegneriſchen Tore zeigte, war ſchon derart reif und meiſterlich, daß der Beifall die begeiſterten und mitgeriſſenen Zuſchauer ſchon während des Kampfes mit der Macht eines Gewitters lospraſſelte. Bei einer Jugend⸗Mannſchaft von ſo hohem Format hat Schalke für die Zukunft nicht zu bangen. Die Mannſchaſten kommen Kaum war daß Vorſpiel beendet, da liefen beide Mannſchaften beifallumbrauſt in das Stadion. Die in geſchloſſenen Blöcken zuſamenſitzenden Schlachten⸗ bummler beider Vereine begrüßten ihre Spieler mit wehenden Fahnen, Wimpeln, Trompetenſtößen und melodiſchem Kuhglockengeläut. Der Schiedsrichter Schulz rief die Spielführer Ku⸗ zorra und Hahnemann zur Wahl. Der Wie⸗ ner gewann das Los und wenige Sekunden ſpäter begann das erſte Großdeutſche Meiſterſchafts⸗End⸗ ſpiel. 5 Allein-Verkauf der Kleppetfabrikate O 7, 24 BEuf51992 S Die Aufſtellungen Während die Weſtſalen auf allen Poſten wie vor⸗ geſehen antraten, hatten bei den Wienern der linke Läufer Mirſchitzka und der rechte Verteidiger Han⸗ reiter die Plätze getauſcht. Die Mannſchaften ſtanden alſo wie folgt: Schalke 04: Bornemann Eppenhoff Szepan Schilling Durſpekt Hanreiter Mariſchla Abmira Wien: 4 Tore in 30 Minuten Schalke führt bei der Pauſe mit:0 Schalke hat Anſtoß und ſpielt gegen den Wind. Die Königsblauen ſind ſofort äußerſt gefährlich, Angriff auf Angriff rollt gegen Admiras Straf⸗ raum. Die Wiener kommen gegen das zentimeter⸗ genaue Flachpaßſpiel der Knappen nicht an. Sie müſſen tüchtig laufen und können nicht verhindern, daß nach einer ergebnisloſen Ecke der Schalker ſchon in der 7. Minute deren Führungstor fällig wird. Nach wunderſchönem Zuſammenſpiel von Urban und Kuzorra kommt der Ball zu dem auf Links⸗ außen ſtehenden Kalwitzki. Der kleine Mittelſtürmer zandert nicht und verwandelt aus 20 Meter mit geſährlichem Schräg⸗ äſchuß. Schalke iſt nicht zu halten. Der weſtfäliſche Meiſter liefert ein Spiel, wie man es in dieſer Vollendung in Berlin von ihm noch nicht geſehen hat. In erſter Linie iſt es der An⸗ griff, der die Wiener Läuferreihe einfach überrennt und durch ſtändiges Platztauſchen der Stürmer Ad⸗ Klodt Schweißfurth bulſki Berg Kalwitzki * Kuzorra Urban hnemann 9 Urbanek Mirſchitzka uchberger Stoiber Bogel Klacl ſchaften eingelegt worden war, denen die Preiſe zugeſpro⸗ chen waren. Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Heidelberger Rkl. (Fauſt, Braus, Baumgärtner, Reidel; Rapp):14.5, 2. Rkl. am Wannſee:21,3; 3. RG Worms:25,6; 4. Frank⸗ furter Germania:20,4. Nach hartem Kampf zu Beginn des Rennens gelang es den erſt knapp führenden Heidel⸗ bergern die Wannſeeleute abzuſchütteln und ſicher in Füh⸗ rung zu gehen und zu ſiegen. Z3weiter Senior⸗Einer: 1. G. Schütt(Undine Saar⸗ brücken):43,4; 2. R. Kehrle(UUlmer Donau):44,6; 3. Th. Bürker(Alemannia Karlsruhe u. R. Botz(Kölner RV77) in totem Rennen in:55. Dritter Senior⸗Vierer. Rennen fällt aus da Worms durch Sieg ausgeſchieden und Mannheimer Rkl. ſeine Mel⸗ ung zurückzog. Dritter Jungmann⸗Vierer: 1. Düſſeldorfer RB 6234,2; 2. Rudergeſellſchaft Ludwigshafen:41. Eine präch⸗ tige Leiſtung von Düſſeldorf, das mit ſeiner gutgeſchulten Mannſchaft ſicher mit anderthalb Längen gewann. Erſter Senior⸗Achter: 1. Mannheimer RV Ami⸗ citia:34,4; 2. Rkl. am Wannſee:54,1; 3. Ruderklub Zürich:39,4; 4. Ludwigshafener RB:46,7: 5. Kölner El. f. WSy.:55 Ein gewaltiges Rennen mit mehr⸗ ſach wechſelnder Führung um die erſten Plätze. Das ziem⸗ lich dicht geſchloſſene Feld liegt bei 300 Meter, Köln, Ami⸗ eitia, Wannſee, Zürich Ludwigshafen, auf gleicher Höhe. Bei 500 Meter geht Amieitia an die Spitze, Zürich, Lud⸗ wigshaſen, Wannſee, Köln; keine Luft zwiſchen den Boo⸗ ten. Bei 1000 Meter hat Amieitia, die mit Schwung und unerſchütterlicher Ruhe arbeitet, eine halbe Länge vor Zürich erkämpft, Wannſee, Köln, Ludwigshafen folgen in dieſer knappen Folge. 1200 Meter: Gaber ſtützt den Schlagmann zum erſten Gewaltſpurt der Amicitia. 1400 Amicita 4 Länge vor Wannſce, das Zürich üher⸗ olt hat; 1500 Meter: Amieitia faſt klor vor Wannſee, as Dampf aufmacht und mit ſicherem Spurt wirkt. Ami⸗ eitia und Wannſee ſind vor dem Felde frei. Wannſee läßt nicht locker, Amicitia gibt nicht nach und behauptet das eld und Sieg mit Längen vor Wannſee; dieſes eine änge vor Zürich, dann Ludwigshaſen und Köln n. Zürich wird durch Schweizer Nationalhymne geehrt. Dresdener⸗ miras Abwehr völlig verwirrt. So dauert es nicht lange, bis Schalke in der 13. Minute ſchon mit:0 in Front liegt. Wieder wandert der Ball blitzſchnell und ohne Aufenthalt wie an der Schnur ge⸗ zogen von Mann zu Mann, bis Urban eine Chance erſpäht. Der Linksaußen tritt kurz an und ſchießt das Leder unhaltbar ein. Mit dieſem Tor aber reißt die große Viertel⸗ ſtunde der Knappen ab. Admira hat ſich gefunden und der Kampf wird offen, ja, die Wiener liegen nun für die nächſten zehn Minuten vor dem Schal⸗ ker Tor. Aber Klodt, Tibulſki und beide Verteidiger ſetzen ſich gegen die wuchtigen Torſchüſſe von Hahne⸗ mann und Duſpekt erfolgreich durch. Auch die erſte Ecke der Wiener in der 24. Minute bringt nichts ein, da Klodt gut fauſtet. Eine Minute ſpäter erkämpft Schalke ſeine zweite Ecke, die abgewehrt wird. Der Ball kommt aber nicht mehr aus dem Strafraum der Wiener heraus. Wieder ſpritzt Kalwitzki dazwiſchen und mit Bombenſchuß erhöht Schalkes Augriſfsführer auf:0. Auch dabei blieb es nicht lange, denn 4 Minuten ſpäter, in der 30. Minute, läßt der wieder in gro⸗ ßer Form ſpielende Szepan einen Scharfſchuß los, der Ball ſpringt vom Pfoſten zurück, kommt Kalwitzki vor die Füße und zum vier⸗ ten Male innerhalb von 30 Minuten muß Buchberger hinter ſich greifen, um das Leder aus den Maſchen des Netzes zu ho⸗ len. Damit gab es über den Ausgang des Kampfes kaum noch einen Zweifel. Adͤmira ſtellte um. Mit⸗ telläufer Klacl ging als rechter Verteidiger zurück, Urbanek rückte an deſſen Stelle und Mirſchitzka ging als rechter Läufer vor. Dadurch gewann die Ab⸗ wehr der Wiener etwas mehr Ruhe und Sicherheit, aber alle Bemühungen, das Ergebnis zu verbeſſern, ſcheiterten bis zur Pauſe an der aufmerkſamen und wirkungsvollen Deckungsarbeit der Schalker. Noch fünf Tore Schalkens nach der Pauſe Obgleich der Kampf praktiſch ſchon entſchieden iſt, nimmt das Spiel nach dem Wechſel an Härte zu. In der 52. Minute gibt es das erſte große Foul. Klacl iſt mit Szepan zuſamengeraten. Völlig un⸗ beherrſcht ſchlägt der Wiener Mittelläufer, obwohl der Ball bereits fort iſt, den Schalker mit einer ſchweren Rechten k. o. Klael wird ſofort vom Platz verwieſen, aber auch Szepan muß hinausgetragen werden. Die Zuſchauer haben ſich noch nicht über dieſe grobe Unſportlichkeit beruhigt, als es in der 55. Minute ſchon:0 für Schalke heißt. Tibulſki hat das Glück, daß bei ſeinem Frei⸗ ſtoß der Ball von einem Wiener Abwehr⸗ ſpieler ins eigene Tor gelenkt wird. OSrei Minuten ſpäter macht Schweißfurth im Straf⸗ raum der Schalker Hände, aber Schilling ſetzt den Elfmeterball an den Pſoſten. Bei dem ſolgenden Angriff von links ſetzt ſich Kalwitzki in den Beſitz des Leders, umſpielt Verteidiger und Tormann und trägt den Ball förmlich in das Admira⸗Tor. Damit iſt das halbe Dutzend Tore voll und noch immer nicht iſt der Torhunger der geradezu uner⸗ ſättlichen Knappen geſtillt. Es glückt Schalke alles, dagegen hat Adͤmira einen ausgeſprochen„ſchwarzen Tag“. Erſt glückt es nicht, den Elfmeterball zu ver⸗ wandeln und dann kommt Vogel nicht zu einem ſicher erſcheinenden Erfolg. Bei ſeinem Bomben⸗ ſchuß berührt Klodt das Leder gerade noch mit den Fingerſpitzen und lenkt zur Ecke aus, der dͤritten für Aömira. Der Torregen läßt nicht nach. In der 80. Minute ſchlägt Buchberger einen von Urban ſcharf geſchoſſenen Ball ab, wieder iſt Kalwitzki zur Stelle und der 7. Trefſer iſt fertig. Durch Kuzzorra lautet es in der 85. Minute:0, und 2 Minuten vor dem Abpfiff iſt Szepan an der Reihe, das 9. und letzte Tor anzubringen. Vorher hatte ſich der Wiener Verteidiger Mariſchka bei einem Zuſammenſtoß mit Eppenhoff verletzt und ſchied aus. Faſt im gleichen Augenblick ſauſte der Rechtsaußen Vogel bei einem Flankenlauf über die linke Eckenfahne hinaus gegen eine Stange des Tunneleingangs und verletzte ſich gleichfalls. Da⸗ durch hatte Admira bei den letzten beiden Toren nur neun Spieler auf dem Felde. Unter rieſiger Begei⸗ ſterung der Zuſchauer ging der große Kampf'n Ende. Schalkes Meiſterelf nahm unter dem Jubel der 88 000 vor der Ehrentribüne den großen Lor⸗ beerkranz aus der Hand des Reichsſportführers in Empfang. Ein Meiſterſchaſtskampf wie noch nie Es gibt keinen Zweifel, das erſte Großdeutſche Fußballendſpiel wird in die Annalen unſeres Fuß⸗ ballſports eingehen. Es übertraf alles, was man von dieſem großen Kampf zweier Meiſter erwarten konnte und ſtand eindeutig unter dem Motto „Schalke“. Die Knappen gingen zwar als leichte Favoriten ins Endſpiel, daß ſie aber eine derart herrliche Demonſtration ſchottiſcher Kombinations⸗ kunſt liefern würden, konnte niemand erwarten. Die Mannſchaft war auf die Minute fit und lie⸗ ferte vor rund 88 000 Zuſchauern im reſtlos aus⸗ verkauften Olympiaſtadion ein Spiel, für das es einfach keine Worte gibt und wie man es in dieſer Vollendung von einer deutſchen Vereinsmannſchaft in einem derart wichtigen Moment noch nie geſehen hatte! Wenn Admira mit 90(:0) ſo vernichtend geſchlagen wurde, dann war dieſes Reſultat nicht einmal zu hoch. Die Wiener hätten auch mit Platzer und Schall gegen eine Schalker Elf in ſolcher Hoch⸗ form keine Siegchance gehabt. Der Sieg einer Mannſchaſt Ohne Zweifel hatten ſich die Knappen etwas vor⸗ genommen. Von der erſten Minute an ſpielten ſie völlig konzentriert auf Tore. Trotz ihres herrlichen Kombinationsſpiels wurden die Schalker deshalb ſo gefährlich, weil ſie mit ihrem Kreiſeln den Gegner hin⸗ und herhetzten und im Strafraum aus allen La⸗ gen wuchtig und placiert ſchoſſen. Der Held des Tages war der kleine Wirbelwind Kalwitzki, der allein fünf Tore erzielte. Doch nicht er oder das Schwägerpaar Szepan und Kuzorra haben dieſen Kampf gewonnen, ſondern die ganze Mannſchaft. Ihr Einſatz, ihr Verſtändnis untereinander und das ge⸗ radezu blinde Sichverſtehen und Erfaſſen der Ideen des Kameraden ſchmiedeten eine Einheit, an der die erſatzgeſchwächten Naener ſcheitern mußten. Es wäre verkehrt Namen zu nennen. Dieſen ſtolzen Sieg ſeierte eine von ihrem Trainer Faiſt auf die Mi⸗ nute großartig vorbereitete Mannſchaft. Admiras„ſchwarzer Tag“ Die Wiener ließen ſich in der erſten Viertelſtunde überrumpeln und jedes Selbſtvertrauen rauben. Sie lieferten ein ausgeſprochen ſchwaches Spiel. Das gilt vor allem von der Läuferreihe, in der Mittelläufer Klacl dem Schalker Innenſturm viel zu viel Raum ließ. Die Folge war, daß bei einer an ſich ſchon un⸗ ſicheren Abwehr die Tore wie reiſe Früchte fallen mußten, ohne daß Buchberger etwa verſagt hätte. Die ganze Mannſchaft konnte aber auch nicht die Ge⸗ ſchloſſenheit, vor allem aber nicht die hervorragende Kondition der Weſtfalen aufweiſen. An Schnelligkeit, Einſatzbereitſchaft und in der Annahme der Balles waren die Wiener klar unterlegen. Sie hatten aller⸗ dings das Pech, die Schalker in Ueberform anzu⸗ treffen. Schnelle und ſchwere Strafe für Klacl Der Reichsſportführ⸗, hat wegen des tätlichen Angriffes des Admira⸗Spielers Klael gegen den Schalker Spieler Szepan folgende Entſcheidung ge⸗ troffen: 1. Klacl wird für dauernd aus dem NSR ausge⸗ ſchloſſen; 2. Admira wird bis zum Schluß der dies⸗ jährigen Spielzeit 30. Juni 1939, geſperrt; 3. Falls bei Admira nochmals ſchwere Verſtöße gegen die ſelbſtverſtändliche Sportkameradſchaft vorkommen, wird gegen den ganzen Verein mit ſchweren Straſen vorgegangen; 4. Die Vereinsleitung von Admtra erhält einen ſcharſen Verweis, weil ſie in fahrläſſi⸗ ger Weiſe der Erziehungspflicht gegenüber der Mannſchaft nicht nachgekommen iſt. Dresdener SC wird Dritter Der Hamburger Sà unterliegt im Kampf um den dritten Platz in Dresden dem Dressener SC:3(21) h. Dresden, 17. Juni.(Eig. Ber.) Eine Reihe von Enttäuſchungen waren bei dem Ent⸗ ſcheidungsſpiel um den dritten und vierten Platz feſt⸗ zuſtellen. Zunächſt einmal— reichlich 15000 Zuſchauer ſind doch etwas wenig für eine ſolche herausgehobene Ent⸗ ſcheidung. Hinzu lommt, daß der Dresdner Sport⸗Club ſeit Oſtern nur ein einziges Mal in Dresden ſelbſt geſpielt hatte, daß er ſoweit vorgedrungen war, wie bisher noch nie hätte man alſo erwarten können, daß das letzte Auftreten des Sachſenmeiſters im Rahmen der für ihn ſo erfolg⸗ reichen Meiſterſchaftslampagne weſentlich mehr Anteil⸗ nahme geſunden hätte. Wer freilich nach dem Spiel unter den abwandernden Maſſen herumhorchte, der traf nur die eine Meinung an: Man war einerſeits zufrieden vom Sieg der Einheimiſchen, andererſeits aber doch enttäuſcht vom Spiel beider Mannſchaften. Das iſt natürlich kein Wun⸗ der, am Ende einer ſo ſchweren, alle Kräfte aufreibenden Saiſon. Die Mannſchaften ſtellten ſich dem Pforzheimer Schieds⸗ richter Unverfehrt, der mit einigen Entſcheidungen berechtigter Weiſe auf den Widerſpruch der Zuſchauer ſtieß, in folgenden Aufſtellungen: Dresdner Sport⸗Club: Kreß; Kreiſch, Hempel; Weber, Dzur, Köckeritz; Kugler, Schaffer, König, Schön, Kapitän. Hamburger Sport⸗Verein: Warning; R. Dörfel, Danek; Seeler, Reinhardt, Kahl; F. Dörfel, Jeſſen, Höffmann, Noack, Carſtens. Die erſte große Gelegenheit hatten die Dresdner ſchon in der zweiten Minute, als ſie einen Freiſtoß zugeſprochen bekommen, Warning ſeine Torlinie verlaſſen hat, Kapitän aber knapp ſein Ziel verfehlt. Aber auch die Hamburger warten kurz darauf mit ſo einer verſehlten Sache auf, die non Carſtens eingeleitet wird, wobei ſchließlich die Latte den Retter ſpielt. Ueberlegenheitsperioden der einen und der anderen Partei wechſeln einander ab, bis endlich die Am die Handballmeiſterſchaft der Frauen: PVfR Mannheim wieder im Enoſpiel Der Magdeburger IrSc verliert gegen Vin Mannheim.12(:5) Das Intereſſe für das Vorſchlußſpiel in Mannheim zwiſchen dem Magdeburger Frauenſportklub und BfR Mannheim entſprach ganz den Erwartungen, hatten ſich doch gut 1500 Zuſchauer an den Brauereien eingefunden. Aus Karlsruhe war faſt der geſamte Stab, mit Linnen⸗ bach, Gauamtmann Groth, Zweifel und Gaufach⸗ wart Neuberth. Es wird aber auch niemand, der dieſem Spiel bei⸗ wohnte, den Beſuch desſelben bereit haben. Im Gegenteil faſt gar keinen Leerlauf im Spiel des badiſchen Meiſters. hochbefriedigt den Platz verlaſſen haben. Die Mannſchaft der Raſenſpieler ſpielbe wie aus einem Guß und zeigte ein überragendes Spiel, wie wir es nur ſelten von dieſer Mannſchaft vorgeführt bekommem haben. Da klappte es aber in allen Reihen, da wurde kombiniert und ge⸗ ſchoſſen, daß es eine Freude war zuzuſehen und da auch in den hinteren Reihen alles klappte, gab es aber auch fack gar keinen Leerlauf im Spiel des badiſchen Meiſters. Die Magdeburger Gäſte waren am geſtrigen Samstag⸗ nachmittag gekommen und hatten im Heſſiſchen Hof Quar⸗ tier genommen. Die Mannſchaft war beſter Stimmung und auch zuverſichklich, wenn ſie ſelbſt, wenigſtens ge⸗ ſprächsweiſe nicht an einen eigenen Erfolg glaubte. Der Frauenſportklub Magdeburg zählt etwa 100 weibliche Mit⸗ glieder und iſt gerade auf den Erfolg im Handball be⸗ ſonders ſtolz. Die Mannſchaft ſpielte in einem netten blauen Dreß, auf dem auf dem doppelten weißen Bruſt⸗ ring ein großes weißes„M“ prangte. Die beiden Mann⸗ ſchaften die übrigens beide komplett antraten, gaben ſo auf dem Spielfeld ein ſchönes Bild ab, das auch ſonſt nicht getrübt wurde, ſofern man von der Verletzung der Mannheimer Mittelſtürmerin abſieht, an der aber niemand eine Schuld hat. Magdeburg kam mit: Cain; Sountag, Hellge; Bombach, Lüth, Reclich; Heinke, Lütkemüller, Witkowſki, Hellmann und Elger. Die Mannſchaft ſpielte im großen ganzen einen ganz netten Handball, hat aber keine gefährliche Tor⸗ ſchützen und war auch ſonſt verhältnismäßig harmlos. Die Deckung gab ſich zwar redlich Mühe, aber ſie konnte ledig⸗ lich eine noch größere Niederlage vermeiden. Der Angriff hatte es gegen die genau deckende VfR⸗Mannſchaft ſehr ſchwer, hatte allerdings auch keine eigene Ideen. Ueberhaupt fällt die Kritik des Gegners ſehr ſchwer der das Pech hatte, den VfR in einer Form anzutreffen, an der an dieſem Sonntag jede andere Mannſchaft ge⸗ ſcheitert wäre. Dem PfR klappte aber auch faſt alles und darüber hinaus waren alle Mädels in beſter Ver⸗ faſſung und legten ein Spielchen hin, das helle Begeiſte⸗ rung auslöſte. Eine der elf Frauen herauszuheben, fällt da wirklich ſchwer. Da wurde hinten ſo ſicher gedeckt, wie man ſich vorne freiſtellte. Ebenſo war der Aufbau durch die Hintermannſchaft ſo zielbewußt, wie der An⸗ griff im Verwerten ſeiner Torchancen war. Mannheim ſpielte mit: Winter; Bechold, Hauck; Schieſtl, Zell, Welz; Fuchs, Ofer, Förſter, Bauer und Kehl. Von dieſen elf Frauen tat jede ihre Pflicht an ihrem Platz und es iſt nur zu hoffen, daß die Leiſtungen in vierzehn Tagen beim Enoͤſpiel genau ſo gut ſind, und auch daß bis dahin Frl. Förſter, die ſich eine Knieverletzung zuzog, wieder mit von der Partie ſein kann. Die Spielleitung war Maier vom T 46 übertrogen worden, der ſeine Aufgabe zur vollen Zuſriedenheit löſte, wenn man auch auf beiden Seiten gerne geſehen hätte, daß zu ſolchen Spielen neutrale(gaufremde) Schiedsrichter zugezogen würden, zudem in dieſem Falle der andere Gou dirett vor den Toren der Stadt liegt. Das Spiel begann pünktlich auf die Minute und brachte zunächſt verteilten Kampf, bei dem Magdeburg den ruhige⸗ ren Eindruck hinterließ. Die Hintermannſchaften klären zunächſt alle gefährlichen Situationen, wobei Magdeburg mehr zu tun bekommt, als Mannheim, aber auch Frau Wünter muß ſich einmal mächtig ſtrecken, um einen Erſolg des Gegners zu verhindern. In der 6. Minute iſt es aber 22. Minute für die erſte weſentliche Belebung ſorgt. Da erhält Rechtsaußen Kugler den Ball aus der Mitte heraus zugeſpielt, er ſchießt nicht direkt, ſondern gibt das Leder zum gegenüberliegenden Torpfoſten. Aus dem Zweikampf, auf der einen Seite Warning, auf der anderen Seite Schön, geht der Dresdͤner unter Aſſiſtenz von Kapitän als Sieger hervor. 5 Dieſes vielbejubelte Siegestor hält aber nicht lange vor. Bereits vier Minuten ſpäter haben die Ham⸗ burger überraſchend ansgeglichen. Eben erſt hat Jeſſen das Tor verfehlt, als Höſfmann un⸗ widerſtehlich mit dem Ball nach halbrechts zieht, Dzur und Kreß ſich gegenſeitig ins Gehege kommen— das iſt der Ausgleich! Die Hamburger fangen nun an, überlegen zu werden. Ihre Pauſeuführung, die ſie in der 37. Minute durch den abermals ſteil durchbrechenden Höffmann erzielen, iſt durchaus verdient. Das beweiſen auch die:1 Ecken zu ihren Gunſten beim Seitenwechſel. Beinahe hätte es ſogar noch 311 geſtanden, und zwar durch den in der Mitte gefährlich durchbrechen⸗ den Frido Dörfel— der Ball ſpringt aber von dem ſallen⸗ den Kreß noch knapp über die Latte. Auf der Gegenſeite wartet zwiſchendurch Schön mit einem herrlichen Dribb⸗ line auf. Alles umſpielt er— ſchließlich auch das Tor. Nach der Puuſe ſetzen die Dresdmer alles auf eine Karte. Sie ſind jetzt viel ofſenſiver als vorher, was ſich au chin ihrer Grundaufſtelluna widerſpiegelt. Jetzt nimmt nämlich Schön den Poſten des Sturmführers ein, auf den er auch ſchon in der erſten Halbgeit im Rollentauſch mit König hinübergewechſelt war. Schäfer gibt dafür ſeine ausgeſprochene Aufbauſtürmerrolle à la Hofmann auf und überläßt den Aufbau nunmehr den beiden ſtark offenſiwen Außenläufern Köckeritz und Weber. Damit erhält die Dresdner Angriffsreihe den notwendigen Druck nach vorn. Die Ecken werden bis auf:4 aufgeholt(Schlußſtand:), doch geſchehen. Ein Freiwurf von Frau Kehl landet im Netz und wenig ſpäter kann Frl. Förſter eine gute Kom⸗ bination erfolgreich abſchließen. Es ſolgen noch dieſem zweiten Erſolg einige Minuten beſten Hanoballſpiels des Mannheimer Angriſſes, deſſen Hintermaunſchaft aber auch ſo ſicher ſteht, daß die vordere Reihe nur ſtürmen braucht und nie hinten aushelfen muß Mannheims Sturm be⸗ herrſcht nun klar das Feld. Der Ball wandert und immer wieder kann ſich eine Stürmerin freiſtellen. Es iſt eine Freude, dieſem Spiel zuzuſehen, umſo mehr, als dieſe ſo herausgeſpielten Chancen auch verwertet werden. Drei⸗ mal hintereinander iſt Frou Oſer Vollſtreckerin, ſo daß mit :0 für Mannheim die Seiten gewechſelt werden. Aber noch glaubt man nicht an einen hohen Sieg des Gaſtgebers und erwartet ein Aufflackern beim Goſt. Aber daraus wird nichts, auch dann nicht, als Vigi nur noch zehn Mädels zur Stelle hot, da Frl. Förſter wegen einer Knieverletzung ausſcheiden muß, nachdem ſie bis dahin eine der beſten Spielerinen auf dem Felde geweſen war⸗ Den Torſegen nach der Pauſe beginnt wieder Frau Kehl, Frl. Förſter kann ihn ſortſetzen, muß aber dann ausſchei⸗ den. Nun opfert ſich Magdeburgs Hintermannſchaft a auf, aber es fruchtet alles nicht, ſab man nun den Gegner hält oder ſonſt einmol, was zu den Ausnahmen gehörte, härter zufaßt, der blaurote Angriff ließ ſich nicht halten und kam weiter zu Erſolgen. Nach zwei Treſſern von Frau Kehl, kommt Zell zu Fall und hält die durch⸗ brechende Stürmerin noch, was zu einem gerechten 13 Me⸗ ter führt, der aber daneben geworfen wird. Damit hat ſi Magdeburg ſelbſt die größte Chance zum Ehrentreſſer zu kommen, vergeben. Noch dem verworfenen 13⸗Meter ver⸗ langt das begeiſterte Publikum den zehnten Treffer, der auch glückt. Frau Kehl erzielt auch Nr. 11 und als Frun Oſer aus beträchtlicher Entfernung den zwölſten Erfolg erzielt, kaint die Begeiſterung des Publikums keine Grenzen mehr. Gleich darauf iſt Schluß. Mit 12:0 hat ſich Mainnheim wiederum die Endrunse erſpielt, für welche wir der Mannſchaft den gleichen Erfols und gleichen Elan wünſchen, wie diesmal gegen Magde⸗ burg, dann kann es nicht ſchiefgehen. Glück zuf! ———— R ————— S 2— 2— 2 FF eeee S222608 2 SS. —— — —3— g See. S * pidd Wien(Sa):2; Phönix Karlsruhe— Montag, 19. Juni 1939 9. Seite/ Nummer 272 es werden die ſchönſten Gelegenheiten herausgeſpielt. Im⸗ wer abex wieder ſchiebt ſich etwas dazwiſchen, ſei es ein eigener Mangel, ſei es ein eingreiſender Gegner. Die 57. Minute bringt ſchließlich doch den Ausgleich Helmut Schön ſteht in Aufnahmeſtellung, auf halblinks, und diesmal, wirklich einen Augenblick unbewacht von Seeler. Seine Kameraden benutzen das, ſpielen ihm den all zu, den er unhaltbar in die linke Torecke verwandelt. getzt warten die Gäſte mit einem Gegenſpurt auf, der kuen aber nichts einbringt und nach wenigen Minuten wie⸗ — abflaut. Im Gegenteil, die Dresdner beherrſchen ganz as Feld und zwar ſtärker als ſe zuvor. Abwechflungs⸗ reiche und erfolgverſprechende Verſuche werden unter⸗ nommen, ſie werden aber immer wieder abgeſchlagen. Ein⸗ mal, in einem beſonders gefährlichen Augenblick, als ſogar arning ſein Tor verlaſſen mußte, erweiſt ſich Richard Dörfel als der letzte Retter in der Not. Die letzte Viertel⸗ unde beginnt und langſam ſchon glaubt man ſich auf eine Verlängerung gefaßt machen zu müſſen, als eine durch Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe 5S Frankfurt⸗ViR Mannheim.3 die Verletzung Dzurs notwendige Maßnahme den Sieges⸗ treffer im Gefolge hat. Der Mittelläufer wechſelt nämlich auf Rechtsaußen hinüber, dafür wird Kugler rechts Verbinder, als der er in der 78. Minute aus ſchier unmöglichem Winkel das :2 erzwingt. Gegen zehn Mann übrigens, denn in dieſer Minute be⸗ fand ſich Jeſſen gerade auf der vorderſten Sitzbank, um eine kleine ſtärkende Zwiſchenmaſſage zu erhalten. Nach⸗ dem es geſchafft iſt, nimmt Dzur wieder ſeinen Stamm⸗ poſten ein. Die reſtlichen Minuten liegt das:2 viel eher im Bereich der Möglichkeit als etwa ein neuer Ausgleich der norddeutſchen Gäſte. Iſt der Sieg verdient? Zweifellos hat die Mannſchaft gewonnen, die mit ihren Kräften weit beſſer hausgehalten hat. Das war der Sachſenmeiſter, der in der zweiten Halbzeit all das wieder gutgemacht hat, was er in der erſten verdarb. Wieder ein knapper Sieg von Rapio Wien Der S Waldhof unterliegt dem Deutſchen Pokalmeiſter:2(:1) An der Schwelle der kalendermäßigen Sommerzeit, wie auch im Schatten des alle Sportbefliſſenen und Sport⸗ onhänger in Bann ſchlagenden Badiſchen Turn⸗ und Sport⸗ eſtes mußte es ſelbſt für einen ſo berühmten Verein wie Rapid Wien ſchwerhalten, ein Zuſchaueraufgebot auf die Beine zu bringen, das einigermaßen dem Abglanz entſprach, den der denkwürdige, großartige Pokalſtrauß derſelben Gegner am 27. November im Mannheimer Stadion hinter⸗ ließ. Es gelang! Allerdings, die Waldhof⸗Formation hat ſich ſeitdem ge⸗ ändert; weder ein Pfeifer, der damals neben Heer⸗ mann den Clou in der heimiſchen Elf bildete und beide Treſſer ſchoß, noch ein Herbold konnten diesmal ihr Können in die Waagſchale werſen. Eine verjüngte Mann⸗ ſchaft war dazu auserſehen, der internationalen Reiſe des 1. Großdeutſchen Pokalmeiſters entgegentreten. Rund 9000 Zuſchauer, die die Mannſchaften mit außer⸗ ordentlichem Beifoll begrüßten, erlebten aber überraſchen⸗ rweiſe eine zweite Auflage jenes grandioſen Pokal⸗ kampfes. Rapid: Raftl; Wagner 2, Schörg; Wagner 4, Hoſſtätter, Skoumal; Hofer, Schors, Binder, Kubarek, Peſſer. Waldhof: Drauß; Maier. Siegel; Schneider, Heermann, Erb; Deobald, Bielmeier, Eberhardt, Pennig, Günderoth. Die erſte Hälfte vor allem wird zu einer begeiſternden, mitreißenden De⸗ monſtrotion hochſtehenden Fußballs. Waldhof hot Anſtoß, docch bleibt der Angriff an Wagner 2 hängen. Rapid un⸗ ternimmt verſchiedene Vorſtöße, bommt aber nur zur erſten Ecke. Ueberraſchend ſchießt Günderoth auf zügigen Flan⸗ enwechſel wunderbar ein, aber wegen eines vorausge⸗ gongenen mäßigen Fauls wird der Treffer abgepfiffen. Schneider ſetzt dann eine unheimliche Bombe auf Raftls Heiligtum, doch der Wiener hält. Zweite Ecke Rapids. Walöhof iſt ſo klug, raſcher als ſonſt abzuſpielen. 3. und 4 Ecke Wiens. Einen prächtigen Effetball Günderoths konn Raftl mit Not zur J. Ecke Waldhofs lenken, die er grotz abfauſtet. Ein Gewühl um den, mit dem Ball Luft ſuchenden Binder; Heermonn ſchlägt endgültig ab. Dann eſchaufelt“ Binder das Leder aus oͤrei Schritien Entfer⸗ nung Drayß in die Hände. Wieder verſehlt ein Schuß nnigs das Ziel. Heermann— Binder geben Sondervorſtellungen in Angriff und Abwehr, bis dann der Halblinke Kaburek mit Schrägkurz⸗ ſchuß, unter unangebrachtem Herausgehen von Drayß die Führung holt;:1 nach 30 Minuten. Dritte Ecke Waldhofs, fünſte Ecke Rapids. Einen ſcharfen(aber leider ganz vereinzelten) Ball Deobalds ſtoppt Raftl niedergehend. Ein Fehlſchlag iers läßt den aufſallend wenig bedienten Peſſer zum ß kommen, doch Drayß hält. Da kommt auch Waldhof durch fomoſen Zug zum Erfolg: Deobald gibt flach aufs Netz, Raftl geht vergeblich Scheraus, und der Stratege Pennig, ſich endlich auf ſich ſelbſt beſinnend, ſchiebt anlauſend zum Aus⸗ woftzeme m5o gleich ein, 111. 0 Drayß zeigt dann eine hervorragende Parade, die ſpon⸗ tanen, ſtarken Beiſall auslöſt. Einen Linksſchuß Biel⸗ meiers, ing rechte Eck gemünzt, kann Raftl gerade noch bonnen. Mit dem folgenden Pauſenpfiff endet eine in ieder Hinſicht großartige erſte Hälfte. Nach Seitenwechſel kommt Walöhof ſofort zu ſeiner 4. Ecke. Ein unheimlich ſcharfer Fernflachſchuß Schneiders ſetzt Raftl unter Holl⸗ ſten Druck; er ſtoppt, ſich werſend. 6. Ecke Rapids, in deren Anſchluß aus Gedränge wiederum Kaburek die Führung au Wien reißt, da Drayß dieſesmal das— Herausgehen ver⸗ iumt;:2. Auf tadelloſen Durchlauf ſchüeßt dann Schors an den Pfo⸗ ſten. Das Leder prallt weit ins Feld. Oifenbare Erſchöp⸗ fungserſcheinungen bei Bielmeier laſſen im Schuß wieder⸗ bolte Gelegenheiten verſanden. Auch ſein Zuſpiel läßt nach. Ein weiterer Schuß Schneiders endet bei Raſtl. Ueberhaupt zeigt ſich dieſer Waldhoſſtürmer außerordent⸗ lich aktiv. Auch Binder ſindet mit eitem Straſſtoß keine Gegenliebe bei Drayß. 7. Ecke Rapids, Der Kampf hält mit einem unverminderten Tempo alles in Atem, wenn Zuch die Kombination nicht mehr ſo läuft und die Durch⸗ ſchlagskraft im Strafraum beiderſeits abebbt. Schneider zieht es nun in den Sturm; Waldhof drückt mit Macht auf den abermaligen Ausgleich, doch Raftl und Vertei⸗ igung ſpielen nun auf„Zeit“, was ein ſonoxes Pfeifton⸗ zert auslöſt. Es beibt wiederum bei einem knoppen Sieg Rapids, obwohl dieſesmal bei der ebenbürtigen Leiſtung „Waldhofs ein Unentſchieden durchaus entſprochen hätte. Den Wiener Fußballkünſtlern, die ja mit Spielen über⸗ laden ſino, muß man erneut zuerkennen, daß ſie von ſämtlichen gaſtierenden Mannſchaften in Mannheim den ſtärkſten Eindruck hinterließen. Allerdings, ihr Inſtrument beherrſchten auch ſie niht reſtlos. So wurde z. B. Peſ⸗ er in der erſten Hälfte weit nicht ſo bedient, wie es das Können dieſes vielfachen Internationalen erſordert. Hof⸗ ſtätter als Mittelläufer wurde auch rein taktiſch dies⸗ mal weit mehr zur defenſiven Einſtellung gegen früher ge⸗ zwungen, und auch Binder mußte wieder die übermäch⸗ tige Wirkung eines Heermann anerkennen. Das Weſent⸗ lichſte bleibt aber, daß die körperlich überlegene Elf erneut en ehrgeizigen Gegner in begeiſtertem Einſatz zu einer Großleiſtung hinauftrieb und ſo den Schleier der derzei⸗ tigen eigentlichen Kampfkraft der Waldhöfer lüſtete. apid⸗würdig war aber das Verhalten von Raftl und ſeinen Borderleuten gegen Shluß(auf Zeit ſpielen) nicht. Eben auch eines der„Regiſter“, die international abgebrühten Spieler zu ziehen wiſſen. Zuſammengefaßt: Die Wiener brauchten alles Begeiſternd in— Können war der Gang der weſentlich verjüngten ldhofmannſchaft, die in Heer⸗ mann wieder den unlösbaren, wirkſamen Schatten für Binder ſtellte. Dann vor allem der Drangvolle überall ein⸗ greifende Schneider hervorzuheben. Neben dieſen alten Kämpen vor allem Erb auf der linken Läuferſeite, dann Eberhardt in der Sturmmitte. Nuxr Deobald konnte gegen Skoumal— Schörg nicht ganz die zugedachte Rolle ſpielen, und Bielmeier hatte ſich vor der Pauſe wohl zu viel ausgegeben. Günderoth lief gleichfalls zur alten Form auf, während Drayß ſeine Shwäche im unſicheren Herausgehen neben ganz großen Momenten ſcicts. Im übrigen gaben alle ihr Beſtes und der rau⸗ chende Beiſall am Schluß war der verdiente Lohn. Feſt dürfte ſtehen, daß die heutige Mannſchaft große Zukunſt hat. Schicoͤsrichter war Höhn⸗Mannheim. 9 5 Jußball im Reich Gan Südweſt: Aufſtiegsſpiele: Opel Rüſſelsheim— Gis Darmſtadt:1; Vſck Frankenthal— 1. FC Kaiſers⸗ lautern 120. Freundſchaftsſpiele: FS Frankfurt— VfR Mann⸗ heim(Sa):8; Biſd Homburg— Rapid Wien 113. Gau Baden: Freundſchaftsſpiele: SV Walcôhof— Ra⸗ Lazio Rom (Sa) 012. Gan Württemberg: Auſſtiegsſpiele: Vſck Schwenningen Rcen FC Luſtenau:4; Spoͤg Heilbronn— Bſe Sindel⸗ ſingen 01. Freundſchaftsſpiel: Vſe Heidenheim— Schwaben Augs⸗ burg(Sa).5. Jachten gegenüber. Gau Bayern: Tſchammerpokalſpiele: Neumeyer Nürn⸗ berg— Auſtria Wien(Sa) 20. Freundſchaftsſpiele: VſB Coburg— Fort. Düſſeldorf :3; Spg Fürth— VſR Schweinfurt 072. Gan Heſſen: Aufſtiegsſpiele: FV Breidenbah— Reichsb. FiS Bebra:2; TS 1860 Hanau— Phönix Bad Vilbel:1; Sé Wirges— Teut. Watzenborn⸗Stein⸗ berg:1; Tura Kaſſel— Boruſſia Fulda 1·4 Freundſchaſtsſpiele: Spg Seligenſtadt— FC Hanau 273 Berlin— Mark Brandenburg: Berliner SV von 1892 gegen Eintracht(Tſch.⸗Pok.):0; Tennis Bor. gegen Germania Stolp(Tſch.⸗Pok.):0: Blau⸗Weiß Ber⸗ lin— Göttingen 05 11; Bec Preußen— Concordia Wandsbek:4; S Elektra— Stettiner SC:2; Berolina LSC— Komet Magdeburg 20. Sachſen: TuR 99 Leipzig— Thüringen Weida ausgef.; SC Planitz— Teplitzer Fer:0; Bſe Zwickau— Vorwärts Raſenſport Gleiwitz:3; 1. SWReichenbach— Nemzeti Budapeſt:4; Vſih Leipzig— Sportfreunde Leipzig:1; SC Planitz— Vorwärts Raſenſport Gleiwitz:0; Vis Zwickau— Teplitzer FK 713: Sportfreunde 01 Dresden— Nemzeti Budapeſt:1; Spg Leipzig— Spg Hof 678. Mitte: Spog Erfurt— 1. FE Lauſcha:0; SB 05 Deſſau— Eintracht Braunſchweig 40. Nordmark: Eimsbüttel Hamburg— As Rom 123; Hol⸗ ſtein Kiel— Eintracht Frankfurt⸗M.:58 Niederſachſen: Hannover 96— Jugoflavia Belgrad ausgef.; Hannover⸗96— Jugoflavia Belgrad:2; N2 Jöger 07 Bückeburg— Sus Wuppertal 111. Weſtfalen: Boruſſia Dortmund— Pfe Osnabrück 213. Niederrhein: Schwarz⸗Weiß Eſſen— Weſtfalia Herne 313. Vorſchlußrunde zur Deutſchen Handball⸗Meiſterſchaft in Minden: Hindenburg Minden— Lintforter SB 423 in Leipzig: MSA Leipzig— Poſt⸗SV München 14:2 Vorſchlußrunde zur Deutſchen Frauen⸗Meiſterſchaft in Hamburg: Eimsbüttel— Stahlunion Düſſeldorf:5 in Mannheim: Bfßk Mannheim— Magdelurger⸗ Frauen⸗SC 12:0 Um den Wehrmacht⸗Pokal Dritte Runde: MTB Heeresſportſchule Wünsdorf— HSV Darmſtact 11:4; HSes Iq 73 Hannover— HSV Cherusker Görlitz 6177. Zwiſchenrunde zur Polizei⸗Meiſterſchaft In Frankſurt: Polizei Frankfurt— P. Hamburg 1519 Süddeutſche Spiele Gan Südweſt: Um den Gau⸗Pokal: Wiesbaden— Nibelungen 57. Gan Württemberg: Auſſtiegsſpiele: pingen— T Marbach 514. Kieler Woche begann Rund 300 Jachten mit über 100 Seglern ſind bei der diesjährigen Kieler Woche in der Kriegsmarine⸗ ſtadt zu Gaſt. Bei herrlichem Sommerwetter wur⸗ den am Samstag auf der ſchönen Förde die Wett⸗ kämpfe um die Großen Preiſe in allen Klaſſen er⸗ öffnet. In der 6⸗Meter⸗R⸗Klaſſe ſtanden ein ita⸗ lieniſches und ein norwegiſches Boot zehn deutſchen Hier ſiegte„Guſtel 11“(Thom⸗ ſen) vor„Michel II1“(Dr. Collignon⸗Berlin) und „Irmi IV(Dr. Lubinus⸗Hamburg). Den vierten Platz belegte„Nirwana“(Dr. Elsner⸗Berlin) vor der italieniſchen„Vega III“(Oblt. Straulino). Die norwegiſche„Rani 11“ wurde erſt an ſiebenter Stelle gezeitet. Den vielen Zuſchauern bot ſich ein Bild beſon⸗ derer Schönheit, als erſtmals die großen 2⸗Meter⸗R⸗ Boote auf die Bahn gingen. Der Neubau„Sphinx“ (F. Brinckmann⸗Hamburg) gewann das Rennen vor„Inga“(Staatsrat Eßberger⸗Hamburg). In der 8⸗Meter⸗R⸗Klaſſe trug überraſchenderweiſe die aus dem Jahr 1935 ſtammende„Germania 111“ (Dir. Schader) gegen die Neubauten dieſes Jahres „Windsbraut“ und„Germania IV“ den Sieg davon. Das Feld der 26 Startboote wurde im Ziel von Oblt. Eſterer von der deutſchen Kriegsmarine an⸗ geführt. Auf der Binnenbahn konnten in der 12⸗am⸗Schar⸗ pie⸗Klaſſe zwei alte erfahrene holländiſche Segler gegen den deutſchen Nachwuchs nur Achter und Zehn⸗ ter werden. Tagesſieger wurde der Hamburger Paul Fiſcher, während bei den Olympia⸗Jollen der mehrſache deutſche Europameiſter Ernſt Bickel⸗Mün⸗ chen die erſte Fahrt des Rieſenfeldes ſiegreich be⸗ endete. In Wiesbaden: Friſchauf Göp⸗ A. Fraukfurt, 17. Juni(Eig. Ber.) „Flink wie die Ratten(1) unn e Zuſpiel wie mit dem Lineal gezoge. Die Mannemer ſpielen Bernem heut an de Wand“.(Bernem ſo heißt nämlich in Frankfurter Dia⸗ lekt der Stadtteil Bornheim, in dem der Frankfurter Fuß⸗ ballſportverein zu Hauſe iſt.) Derartige bewundernde Aus⸗ man in der erſten Halbzeit zahlreich von der Tribüne hören und zwar nicht von irgendwem, ſondern von alten eingefleiſchten Sportvereinsanhängern. denen ihre Mannſchaft über alles geht. Und ſo war es auch in der erſten Halbzeit. In dieſen 45 Minuten legte der badiſche Gaumeiſter ein begeiſterndes Spiel hin, das die Zuſchauer oſtmals zur ſtürmiſchen Bewunderung hinriß. Wirklich, man begriff, warum der ViR in Mannheim einer nicht ganz überzeugenden Admira mit:0 klar das Nachſehen gegeben hatte. In dieſen 45 Minuten gaben die Mann⸗ heimer den Bornheimern geradezu eine Fußballektion und nach den Chancen gerechnet hätte der Vf die erſte Halb⸗ zeit mindeſtens mit einem:1⸗Ergebnis abſchließen müſſen. 7ꝛ1 lautete das Eckenverhältnis für Mannheim bei Halb⸗ zeit. Da zeigte es ſich, daß die jungen Kräfte, die man ausprobieren wollte und die in der erſten Halbzeit ſo gut eingeſchlagen hatten, ſich in den erſten 45 Minuten doch zu ſtark verausgabt hatten. Das ſah man bei Striebinger 2, dem jüngeren Bruder des bekannten Nationalſpielers, der in der erſten Halbzeit mehrfach die Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt hatte, aber zum Schluß ſein ſchnelles Spurtvermögen nicht mehr ausſpielen konnte. Der Frankfurter Fußballſportverein, der gegen Rapid Wien um den Tſchammerpokal im Enoſpiel einen großen Kampf geboten hatte, iſt in ſeinen Leiſtungen zweifellos zurückgegangen. Aber daß der badiſche Gaumeiſter lange Strecken Katz und Maus mit ihm ſpielte, war doch recht beſchämend für die Frinkfurter. Es bewies aber auch, daß die Mannheimer in die allererſte Reihe der deutſchen Spitzenmannſchaften gehören. Wundervoll wie der Ball. von Mann zu Mann lief, wie ſchnell ſich die Mannheimer vom Gegner löſten, wie hurtig die beiden Außen davon⸗ zogen. Nur der Innenſturm ſiel gegen die anderen Reihen ab, ſonſt hätte VfR einen deutlichen Sieg heimgebracht., Adam ſehlte doch ſehr, ſein kluges Aufbauſpiel vermißte man an allen Ecken und Enden. Merkwürdig. daß man erſt daun immer ein richtiges Bild von der Bedeutung Adams für die BſR⸗Stürmerreihe gewinnt ‚wenn Adam — nicht ſpielt. So unauffällig, im höchſten Grade produk⸗ tiv. iſt ſeine Arbeit. Der 171ährige Danner, der aus der Jugend kommt, iſt zweifellos eine der größten Hoffnun⸗ gen des VfR. Klar, daß es ihm bei ſeiner Jugend noch an Routine und Erfahrung mangelt, mangeln muß. Auch Striebinger 2 wird mon weiterhin im Auge behalten müſſen. Dagegen weiß man von Mayer, der für Danner die zweite Halbzeit ſpielte, nicht recht was man ſagen ſoll. Der Feudenheimer zeigte einzelne ſchöne techniſche Züge, ſein Spiel iſt aber zu haſtig und wird dadurch unproduktiv. Vielleicht kommt er nun einmal auf dem Halbpoſten erſt richtig zur Geltung? Schließlich, wenn man bei Werder⸗ Bremen Tore ſchießen kann, warum ſollte es dann nicht beim VfR gehen? Spindler und Striebinger verdienen höchſtes Lob. Spindler iſt zweifellos heute Biallas eben⸗ bürtig. Wir wären nicht erſtaunt, wenn der wendige Mannheimer in Kürze in der deutſchen Nationalmannſchaft einmal auf„Herz und Nieren geprüft“ würde. Eder konnte zweifellos noch nicht Rohr erſetzen, der, wie man hört, erfreulicherweiſe wieder bald mittun wird. Henninger fand ſich auf dem linken Läuferpoſten noch nicht ſo zurecht wie in der Mitte. Feth dagegen lieferte auf dem Mittelläuferpoſten ein ganz großes Spiel. In der Form, die er in Frankfurt zeigte, iſt Feth ganz ohne Zweifel reif für einen Seitenläuſerpoſten in der deutſchen Nationalelf. Vetter hatte Pech beim zweiten Tor, das aus faſt ganz unmöglichem Wintel von Wörner mit Kononen⸗ ſchuß aus 25 Meter Entferung erzielt wurde. Konrad und Rößling, die beide die erſte Halbzeit keinen Fehler machten, litten in den zweiten 45 Minuten darunter, daß die Außen⸗ läufer zum Schluß des Spiels nicht mehr konſeguent deckten. Dieſe Schnitzer koſteten dem BfR in Frankſurt den Sieg. Kein Glück hatte der Schiedsrichter, der durch ſeine Nichtbeachtung der Vorteilsregel vor allem die Mannheimer ſtark benachteiligte. So hätte er auch den Eckball, der zum Ausgleich führte niemals geben dürfen. Zum Schluß, als von der 20. Minute der zweiten Halbzeit an, Frankfurt tark aufoͤrehte, wurde das Spiel durch den ſtark körper⸗ lichen Einſatz der Frankfurter etwas hart. Die Mann⸗ heimer gefielen in Frankfurt ſehr. Ihr elegantes, ſchnel⸗ les, zügiges, intelligentes und ſaires Spiel hat ihnen in der Mainſtadt viele Freunde erworben. Man möchte ſie gern einmal gegen die Eintracht ſehen. ViRetritt mit Vetter, Konrad, Rößling, Eder(2. Halb⸗ zeit Hubſchneider), Feth, Henninger ſowie Spindler, Dan⸗ ner(Mayer), Striebinger 2, Fuchs und Striebinger 1 on. Frankfurt mußte Dietſch, Fauſt und Schweinharodt erſetzen. Sportverein ſpielte mit Kricke, May, Hinkel, Böttgen, Mihm, Fend, Armbruſter, Schuchardt, Doſedzal, Heldmann und Wörner. Die erſten Minuten drängt Frankſurt und kommt be⸗ reits in der 5. Minute durch einen Bombenſchuß von „Bubi“ Armbruſter, der Vetters Hände umknickt, zum erſten Tor. Dann ſpielt nur eine Mannſchaft auf dem Plotz. Das iſt der BſR. Es dauert aber immerhin an 20 Mi⸗ nuten, bis der Ausgleich fällt. Striebinger 2 iſt der glück⸗ liche Schütze, der nach einer ſchlechten Abwehr von May den Ball erſpurtet und am herausgelauſenen Kricke ein⸗ lenkt. Sein Bruder, der in die Mitte hineingelguſen iſt, ſorgte, nachdem er Fend wunderſchön umſpielt hat, mit einem glasharten Schuß für den Führungstreſſer. Die Fronkfurter haben großes Glück, als zwei Schüſſe ganz knapp am leeren Tor vorbeiſtreiſten. In der zweiten Halbzeit gehören die erſten 15 Minuten ſouverän den Mannheimern. Bei Frankfurt ſcheidet Hinkel, der bis dahin ſehr geſchickt verteidigt hatte, aus. Für ihn geht Schuchardt zurück und Backhaus übernimmt Schurcharots Poſten. Dieſe Umſtellung verleiht den Frankfurtern grö⸗ ßeren Druck, die durch Wörner in der 25. und Moy in — 26.(1) Minute nach einem Eckball zu zwei Toren ommen. Schilòs dritter Etappenſieg Maſſenankunft der Raörundfahrer in Saarbrücken Nur noch 44 Fahrer ſetzten nach einem wohlver⸗ dienten Ruhetag am Samstag die Großdeutſchland⸗ fahrt nach dem faſt 230 Kilometer entfernten Saar⸗ brücken fort. Der tapfere Franzoſe Paul Chocque trat auf ärztlichen Rat hin wegen ſeiner am Pöt⸗ ſchenpaß erlittenen Sturzverletzungen nicht wieder an. Aus der großen Gruppe der 23 Fahrer, die in Saarbrücken den Endkampf unter ſich ausmachte, er⸗ wies ſich der Chemnitzer Hermann Schild als der Schnellſte. Er holte ſich damit zugleich ſeinen drit⸗ ten Etappenſieg. In der Geſamtwertung hat ſich nicht viel geändert, Georg Umbenhauer trägt weiter das gelbe Trikot. Lediglich der Schweizer Zimmer⸗ mann hat einige Minuten verloren, bleibt aber Drit⸗ ter hinter Fritz Scheller. Auf dem erſten Teil der Strecke verſuchte Rudi Wölkert allein auf Prämienjagd zu gehen, die beſon⸗ ders in Karlsruhe ſehr ergiebig war aber Spießens (Belgien) und Meyer(Chemnitz) holten den Aus⸗ reißer und nahmen dadurch Anteil an den weiteren Prämienſiegen. Verhängnisvolle Bahnſchranken Durch zwei geſchloſſene Bahnſchranken ſchloß ſich das Feld wieder zuſammen. Als beim zweiten un⸗ freiwilligen Aufenthalt der Schweizer Zimmermann mit ſeinem Landsmann Johann Meier das Hinter⸗ rad auswechſelte und ſich dabei verſäumte, war das beſonders für die Belgier das Signal, auf⸗ und da⸗ vonzuziehen. Obgleich Zimmermann von ſeinen Kameraden Waegelin und Stettler gut unterſtützt wurde, konnte er nicht mehr den Anſchluß finden und mußte drei Minuten Zeitverluſt in Kauf nehmen. Bei ſtrömendem Regen kam es kurz hinter Zwei⸗ brücken zu einem Maſſenſturz, von dem Langhoff, Gerber, Kutſchbach, Weckerling und Müller recht empfindlich betroffen wurden. Die Kopfgruppe war dadurch auf 23 Mann zuſammengeſchmolzen, und den Enoͤſpurt gewann der Chemnitzer Hermann Schild vor den Belgiern Gryjſolle und Janſſen. In der Länderwertung hat ſich die Führung dadurch geän⸗ dert. Belgien liegt jetzt vor der Schweiz, Frankreich und der deutſchen Dürkopp⸗Mannſchaft an der Spitze. Die Ergebniſſe: 14. Etappe Stuttgart— Saarbrücken(229.8 Klm.)]: 1. Her⸗ Am den Aufſtieg zur Hockey-Gauliga VfR Mannheim— Turnverein Mannheim 1846:2 Das letzte entſcheidemde Treffen um den Aufſtieg, bzw. die Erhaltung der Gauliga der badiſchen Hockeyvereine ſah am Sonntagvormittag in Heidelberg die dortige Turn⸗ gemeinde und die Elf des Mannheimer Turnerbundes Germani als Sieger. Nachdem der Aufſtieg des TB Bruch⸗ ſal bereits als geſichert galt, mußte in dieſem Kampfe die Entſcheidung über den wichtigen 2. Platz ſallen, wobei Germania den Vorteil hatte, mit zwei Pumkten Vorſprung in den letzten Kampf ziehen zu können, während für die Heidelberger ein Sieg notwendig war, um mit Germania noch punktgleich werden zu können. In einem ſairen Treſſen gelang es den Mannheimern durch ein Unentſchieden den letzten vettenden Punkt ſich zu ſichern, ſo daß ein Verbleib der Mannheimer Elf in der Gauliga geſichert iſt. Ob die ſympatiſche Heidelberger Elf jetzt in den ſaueren Apfel des Abſtiegs beißen muß, oder ob die Gauliga auf 9 Vereine erhöht werden wird, muß durch die Gauführung erſt geklärt werden. Zu hoffen wäre aber, wenn die Heidelberger DG weiter in der Gauliga belaſſen würde, was ſchon aus ſpieleriſchen Gründen als eine dringende Notwendigkeit zu betrachten iſt. Die Begegnung in Heidelberg ſah bereits bei Halbzeit mit 11 das Endreſultat feſtſtehend. Feſenbecker hatte die Mannheimer durch Schlengzball in Fühpung gebracht, je⸗ doch noch vor der Pauſe konnte Eiſel für Heidelberg aus⸗ gleichen. Die Beſtrebungen beider Vereine nach der Pauſe das Reſultat zu verbeſſern, ſcheiterten an den beiderſeiti⸗ gen Hintermannſchaften, ſo daß es bez einer gerechten Punktteilung blieb. Am den Gaubeſten im Hocken Vf Mannheim— Turuverein Mannheim 1916.2 Auch die Hockeyſpieler ermitteln im Laufe des großen Gaufeſtes ihren Beſten. Den Auftakt gab am Sonntag⸗ morgen der Lokalkampf des BfR gegen den TB 46, der am Flughafen ſtattſand. Leider waren die Platzverhältniſſe nicht günſtig, denn der Boden war ſehr hart, ſo daß eine genaue Ballkontrolle ſehr erſchwert wurde und ein flüſſiges Spiel nicht zuließ. Trotzdem wurde ein ſpannendes Treffen gezeigt, das die Turner, dank ihrer beſſeren Stür⸗ merleiſtungen, mit:1 für ſich entſcheiden konnten. VfR: Cayiz; Meier, Härle; Geier, Dr. Kulzinger, Brie⸗ gel; Heiler, Trautmann, Schwab, Henſolt, Baunach. TV 46: Wietbrock; Lutz 1, Keller; Höhl, Horn, Schlicker; Lutz 2, Seidel, Schleenvoigt, Maier, Poh. Beide Mannſchaften traten in ſtark veränderter Auf⸗ ſtellung an, was ſich aber nicht ſehr bemerbbar machte. Die Gäſte haben den beſſeren Start und holen ſich durch Seidel noch vor der Pauſe die Führung. Der Bſſt hat zwar jetzt mehr vom Spiel, aber keine der vielen Chancen kann zum Erfolg benützt werden. Erſt nach Wiederbeginn glückt es bereits nach wenigen Minuten. Nach kurzem Drängen kann Schwab zum Ausgleich einſenden. Bei verteiltem Spiel haben die Gäſte die größere Wucht im Angriff und holen ſich mit einem weiteren Treffer, den Schleenvoigt einſchlenzt, den Sieg, der bis zum Schluß gehalten werden kann. Auf beiden Seiten wird erbittert gekämpft, jedoch die Erſolge bleiben aus. Ein Platzverweis brachte zum Schluß eine unnötige Aufregung. Der VfR hatte eine ſehr gute Verteidigung, auch die Mittelreihe hielt ſich gut, nur Briegel konnte den ſchnellen Gäſteaußen nicht immer hal⸗ ten. Im Sturm fehlte der richtige Schwung und der letzte Einſatz, denn, beſonders vor der Pauſe, wurden ge⸗ nug Chancen herausgeſpielt. Die Turner waren ausge⸗ gliechener. Gut die geſamte Hintermannſchaft. Horn als Mittelläufer hielt ſich entſprechend. Im Sturm ragten Lutz 2 und Seidel hervor, ohne daß ein Spieler beſonders ausſiel. 0 Die Unparteiiſchen Dingeldein und E. Junge(MT) hatten nicht ihren beſten Tag. mann Schild(Chemnitz) auf Preſto:19:56 Stö.; 2. Gryf⸗ ſolle(Belgien) auf Victorio; 3. Janßen(Belgien] auf Vie⸗ teria; 4. Lachat(Frankreich) auf Preſty; 5. Franz Spie⸗ ßens GBelgien); 6. Heinz Wengler(Bieleſeld); 7. Willy Hupſeld(Dortmund); 8. Prior(Spanien), alle dichtouf; auf den 9. Platz wurden mit gleicher Zeit 15 Fohrer ge⸗ ſetzt, und zwar: Geyer(Schweinfurt), Schmidt(Dortmund), Peterſen(Dänemark]), Scheller(Schweinfurt), Thierbach (Dresden), Fiſcher(Düſſeldorf), Wierinckr(Berlgien), Sei⸗ del(Caſtroph, Umbenhauer(Nürnberg), Wendel(Schwein⸗ furt), Nievergelt(Schweiz), Level(Fronkreich), Canordo Weiſchedel(Stuttgart) und Oubron(Fronk⸗ reich). Fiſcher gewinnt die 13. Etauve Nicht Tauſende, ſondern Hunderttauſende fübel⸗ ten am Sonntag den Deutſchlandfahrern auf der 13. Etappe Saarbrücken—Frankfurt a. M. zu, die über 263 Kilometer durch die Pfalz wieder zurück zum Rhein und Neckar und ſchließlich die ſchöne Bergſtraße entlang zum Main führte. Zum erſten⸗ mal ſeit Tagen gab es wieder Sonnenſchein und ausgezeichnete Straßen. Der Düſſeldorſer Fiſcher ſiegte vor Weckerling mit nicht ganz zwei Minuten Vorſprung vor einer Gruppe beſtehend aus Hupfeld, Gerber und drei Ausländern. In der Geſamtwer⸗ tung gab es keine Veränderung, da die Spitzenxeiter in einer Gruppe zeitgleich eintrafen. Einzig und allein Scheller war in Gefahr, bei Darmſtadt erlitt er einen Raddefekt kam aber mit Unterſtützung von Müller und Löber wieder heran. Da Scheller un⸗ erlaubterweiſe mit Ziegler die Maſchine gewechſelt hatte, mußte er eine empfindliche Straſe in Kauf nehmen, die aus zwei Strafminuten und 20 Mark Geldbuße beſtand. Auch Sztrakati erhielt wegen des gleichen Vergehens zwei Strafminuten. Rennleiter droht mit Gruppenſtart Obwohl bei Bildſtock(20 Kilometer) und Franken⸗ ſtein(92 Kilometer) zwei nicht zu unterſchätzende Bodenwellen— die Bergwertung bei Bildſtock ge⸗ wann Level vor Nievergelt, Umbenhauer und Zim⸗ mermann— zu nehmen waren, blieb das Feld durchweg geſchloſſen. Kurz vor der Verpflegungs⸗ kontrolle Ludwigshafen hatte Langhoff plötzlich an⸗ getreten und mit einem beherzten Vorſtoß, der den Spurtprämien galt, 28 Sekunden gewonnen. Aus⸗ gangs Mannheim, als. der Prämienſegen erſchöpft war, hatte die Meute nach einer Fahrt durch ein vierfaches Menſchenſpalier den Ausreißer wieder geholt. Auch Wölkert und Schild erwieſen ſich als gute Prämienjäger. Kurz vor Darmſtadt wies ein neuer Vorſtoß von Langhoff mit Peterſen und Wierinckx die drohende Gefahr des Gruppenſtaxts ab, den die Rennleitung bereits ins Auge gefaßt hatte. Später hatten Fiſcher und Weckerling Glück mit einem Ausreißverſuch. Vor einer aus Hupfeld, Ger⸗ ber und drei Ausländern beſtehenden Gruppe er⸗ reichten ſie das dichtumſäumte Ziel in Frankfurt a.., wo Fiſcher einen knappen Spurtſieg davon⸗ trug. Die Ergebniſſe: 13. Etappe Saarbrücken—Frankfurt a. M.(263 Kilo⸗ meter): 1. Fiſcher(Deutſchland) auf Wanderer:28.24 Std.; 2. Weckerling(Deutſchland) auf Dürkopp; 3. Nieyer⸗ gelt(Schweiz) auf Expreß:30:08 Std.; 4. Hupfeld(Deutſch⸗ land) auf Wanderer; 5. Gryjſolle(Belgien); 6. Gerber (Deutſchland); 7. Prior(Spanien); 8. Wierinckx(Belgien) 7781:56 Std.; 9. Müller(Deutſchland); 10. Spießens(Beb⸗ gien); 11. Wengler(Deutſchland); 12. Scheller(Deutech⸗ land); 13. Waegelin(Schweiz); alle übrigen 26 Fahrer mit Ausnahme von Wölkert, Kutſchbach, Lück und Ziegter wurden mit der gleichen Zeit auf den 14. Platz geſetzt. Geſamtwertung: 1. Umbenhauer(Nürnberg) ouf Phänomen 106:19:02 Std.; 2. Scheller(Schweinſurty) auf Adler 106:25:53 Std.; 3. Zimmermann(Schweiz) auf Ex⸗ rreß 106:27:40 Std.; 4. Oubron(Frankreich) auf Dürkopp 106:27:57 Std.; 5. Thierbach(Dresden) 106:91:49 Std.; 6. Wierinckx(Belgien) 106:34:13 Sto.; 7. Peterſey(Däne⸗ mark) 106:35:04 Std.: 8. Wengler 106:97:98 Std.; 9. Snie⸗ ßens(Belgien) 106:45:08 Std.; 10. Nievergelt(Sehweig) 106:45:08 Std. 714. Gryfſolle(Belgien) 106::37 Stö. Länderwertung: 1. Belgien 920204:07 St.: 2. Schweiz 320:07:00 Std.; 3. Frankreich 920:22:57 Std.; 4. Deutſchland(Dürkopp⸗Mannſchaſt) 320253:49 Std., 5. Ge⸗ miſchte Mannſchaft 321:04:47 Std, ——————————— eeee⸗ —— 55———— —— 10. Seite/ Nummer 272 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 19. Juni 1989 UNER figes Zbeee eine darsteilerische Glenzieistung ersten Ranges! Danielle Darrieuxa: K— die ungekrõnie dtia, S rin Das Schicksal einer grosen Liebe! Mational⸗ſheater uaanem Montag. den 19. Juni 1939 Vorstellung Nr. 333 Miete E Nr. 27 Erste Sondermiete E Nr. 14 80 Das Land des Lächelns Romantische Operette in drei Akten nach Viktor Léon von Ludwig Herzer und Frita Löhner Musik von Franz Lehär Anfang 20 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Fur qugendliche ab 14 Jahten zugeſasen Letrte Tage:.00 ALHANHBRAP72 Uebe- Sehnsucht Eitersucht Käthe von Nagy- Paul Hörbiger Salonwagen EAl7] RZoment. Abenteuer.ſeltzome Etlebnise jugend uteht letzte Iage:.00 .25.25.30 Uhr zugelassen! Palmg arten Brückl F 3, 13a .20.20.25 Uhr SCLBURC Simone Iin Siebenten Himmel Die wunderbere und rührende Liebes- geschichte nocn d. gleichnemigen omen jugend nieht zugelessen! 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Juni 1939 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ heim fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefban⸗ amtsgebühren. Feuerverſicherungs⸗ gebühren, Desinfektionsgebühren, Baugebühren, Ortsgerichtsgebühren An dieſe Zahlungen wird erinnert Wer nunmehr nicht bis ſpäte⸗ 20 wie dieſe kleine Anzeiae von Ihnen beachtet wird. ebenſt leſen auch Zehntauſende Ihre kleine NMZ⸗Anzeige. Bei reaelmäßi⸗ aem Erſcheinen erhalten Sie bis zu 20 v H Nachlaß. Anzeigen der Neuen Mann⸗ heimer Zeituna ſind wirkſame und billiae Werbehelfer! — 10 ſtens 22. Juni 1939 Zahlung -Profilietung 1 hat nach den Vorſchriften der badiſchen Gemeindebetreibungs⸗ * ger SOort eine in Höhe von 2 v. 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Juni 1939, vormittags 11 Uhr, einberufenen Hauptverſammlung der Deutſchen Reichsbank wird nachſtehend der Vorſchlag des Reichsbankdirektoriums an die Hauptverſammlung wegen Feſtſetzung der im§ 33 Abſatz 6 des Geſetzes Berlin, den 15. Juni 1939. . „Durch§8 24, 37 des Geſetzes über die Deutſche Reichsbank vom 15. Juni 1939 ſind die bisher über die Gewinnverteilung der Reichsbank geltenden Vorſchriften mit Wirkung vom 12 Januar 1938 dahin geändert worden, daß die Anteilseigner aus dem feſtgeſtellten Rein⸗ gewinn einen Gewinnanteil von 5 v. H. er⸗ halten. Nach§ 33 des Geſetzes ſind ſämtliche Reichs⸗ bankanteilſcheine nebſt den Erneuerungs⸗ ſcheinen und den Gewinnanteilſcheinen(Nr. 20 bis 30) bei der Deutſchen Reichsbank in Berlin (oder bei einer ihrer Zweiganſtalten) bis zum 30. April 1940 einzureichen. Der Einreicher hat den Nachweis zu erbringen: 1 a) daß er der aus dem Anteilſchein Berech⸗ tigte iſt; ein ſolcher Nachweis(durch In⸗ doſſament, Abtretungserklärung, Erbſchein uſw.) entfällt, wenn der Anteil auf ihn lautet und er in den Stammbüchern der Reichsbank eingetragen iſt; b) daß er zum Beſitz von Reichsbankanteilen zugelaſſen iſt C 11 Abſ.)); die Form dieſes Nachweiſes wird in den vom Reichsbankdirektorium zu erlaſſenden Ausführungsbeſtimmungen(§ 33 Abſ. 5) geregelt werden. Reichsbankanteile, die nicht friſtgemäß ein⸗ gereicht werden oder für die die erforderlichen Nachweiſe nach Entſcheidung des Reichsbank⸗ direktoriums nicht friſtgemäß erbracht werden, können durch öffentliche Bekanntmachung zu⸗ gunſten der Deutſchen Reichsbank für kraftlos erklärt werden. Die Deutſche Reichsbank hat nach§ 33 Abſ. 6, 7 des Geſetzes für die Abänderung der Ge⸗ winnverteilung und für die für kraftlos er⸗ klärten Anteile eine Abfindung zu gewähren. Die Abfindungen ſetzt die für den 30. Juni 1939 einberufene Hauptverſammlung nach Vor⸗ ſchlag des Reichsbankdirektoriums endͤgültig feſt. Nach§ 37 Abſ. 2 des Geſetzes ſind zur Teilnahme an dieſer Hauptverſammlung auch ſolche in den Stammbüchern der Reichsbant eingetragene Anteilseigner befugt, die künftig zum Beſitz von Anteilen der Deutſchen Reichs⸗ bank nach§ 11 Abſ. 2 nicht mehr zugelaſſen ſind. II. Das Reichsbankdirektorium ſchlägt der Haupt⸗ verſammlung vor, folgende Abfindungen feſt⸗ zuſetzen: 1. Anteilseigner, die a) ihre Anteilſcheine nebſt den Gewinn⸗ anteilſcheinen Nr. 20 bis 30 und den Erneuerungsſcheinen bei der Deut⸗ ſchen Reichsbank in Berlin oder einer ihrer Zweiganſtalten bis zum 30. April 1940 einreichen, innerhalb der gleichen oder einer etwa durch das Reichsbankdirektorium verlängerten Friſt ihre Berechtigung als Anteilseigner und ihre Zulaſ⸗ ſung zum Beſitz von Reichsbank⸗ anteilen nachweiſen, erhalten auf je Nu 500,— Reichsbank⸗ anteile 0 500,.— Anteilſcheine neuer Aus⸗ fertigung und zuſätzlich Nu 400,.— mit 4½ v. H. verzinsliche auslosbare Schatz⸗ anweiſungen des Deutſchen Reiches von 1938, Folge UI oder III, mit Zinslauf ab 1. April 1939. 2. Anteilseigner, deren Anteile gemäߧ 33 Abſ. 4 zugunſten der Deutſchen Reichs⸗ bank für kraftlos erklärt werden, er⸗ halten für je NM 500,— Reichsbankanteile N. 900,— mit 4½ v. H. verzinsliche aus⸗ losbare Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1938, Folge II oder III, mit Zinslauf ab 1. April 1939. Wird der Anſpruch auf dieſe Abfindung von dem Berechtigten nicht innerhalb eines Jahres, nachdem die Kraftloserklärung öffentlich be⸗ kannt gemacht worden iſt, geltend gemacht, ſo )§ 11 Abſ. 2 lautet: „Als Anteilseigner der Deutſchen Reichsbank ſind nur zugelaſſen deutſche Staatsangehörige, die nach b — ihrer Abſtammung die Vorausſetzungen zum Er⸗ werb des Reichsbürgerrechts erfüllen, ſowie juri⸗ ſtiſche Perſonen und Unternehmen, die ihren Sitz über die Deutſche Reichsbank vorgeſehenen Abſindungen bekanntgemacht ⸗ Reichsbankdirektorium. iſt die Deutſche Reichsbank berechtigt, die nicht erhobenen Reichsſchatzanweiſungen zum laufen⸗ den Preiſe zu verkaufen. Eine des Erlöſes findet nicht ſtatt. Jeder Anſpruch 92 den Erlös erliſcht mit dem 31. Dezember 945. Die Durchführung der Abfindung erfolgt ſeitens der Deutſchen Reichsbank ſteuer⸗ und proviſionsfrei. III. Die Deutſche Reichsbank wird auf Ver⸗ langen Anteilseignern, die zum Beſitz von Reichsbankanteilen gemäߧ 11 Abſ. 2 des Ge⸗ ſetzes nicht mehr zugelaſſen ſind, die Abfindung gemäß Ziffer 2 ohne vorherige Kraftloserklä⸗ rung der Anteile gewähren, ſobald ihr die An⸗ teile in börſenmäßig lieferbarem Zuſtande mit Blankoindoſſament oder Indoſſament an die Deutſche Reichsbank und den Gewinnanteil⸗ ſcheinen Nr. 20 bis 30 und Erneuerungsſcheinen eingereicht worden Der aus dem Gewinn für das Geſchäftsjahr 1937 gebildete Anleiheſtock wird aufgelöſt. Auf je N0 100,.— Reichsbankanteile wird gegen Vorlegung des Gewinnanteilſcheines Nr. 1 nach Feſtſetzung der Abfindung durch die Haupt⸗ verſammlung ein Steuergutſchein über N. 3,78 ausgereicht. Berlin, den 15. Juni 1939. Reichsbankdirektorium Im Auftrage der Deutſchen Reichsbank macht die Deutſche Golddiskontbank denjenigen Reichsbankanteilseignern, die ausländiſche Staatsangehörige ſind oder als juriſtiſche Per ſonen und Unternehmen ihren Sitz im Aus⸗ lande haben, folgendes Angebot: Die Deutſche Golddiskontbank übernimmt Reichsbankanteile in börſenmäßig lieferbarem Zuſtande mit Blankoindoſſament oder Indoſ ſament an die Deutſche Golddiskontbank neb den Gewinnanteilſcheinen Nr. 20 bis 30 un Erneuerungsſcheinen gegen Hingabe einer ſtimmrechtsloſen Vorzugsaktie der Deutſchen Golddiskontbank über 7/ 200,— für einen Reichsbankanteil über N, 100,—. Dieſe Vor⸗ zugsaktien gewähren vom Geſchäftsjahr 1930 ab einen Gewinnanteil von 4 v. H. Dieſer Ge, winnanteil iſt von der Deutſchen Reichsban garantiert. Bei dem Umtauſch wird ſerner au die Vorzugsaktien der Deutſchen Golddiskonk bank eine einmalige Vergütung von 1½ v. H. gewährt. Der Gewinnanteil der Vorzugsaktien ſowie länder im Sinne der deutſchen Deyiſengeſet, gebung) transferierbar. Ueber die Transfer, vorausſetzungen iſt eine Erklärung auf beſon derem Formblatt abzugeben. Die Ausgabe der ſtimmrechtsloſen Vorzugs, aktien wird in einer außerordentlichen Haust, verſammlung der Deutſchen Golddiskontban unverzüglich beſchloſſen werden. 16 Anträge auf Grund dieſes Angebots ſind 9 zum 30. April 1940 unter Einreichung 1 Reichsbankanteile nebſt den Gewinnantei ſcheinen Nr. 20—30 und den Erneuerunge ſcheinen ſowie einer auf beſonderem Formbla,, abzugebenden Erklärung über die Staatsange hörigkeit des Einreichers oder bei juriſtiſchen Perſonen und Unternehmen über den Sitz Auslande an die Deutſche Golddiskontban! Berlin C 111, zu richten. Der Umtauſch erfolat ſeitens der Deutſchen Golddiskontbank ſteuer und proviſionsfrei. Berlin, den 15. Juni 1939. Deutſche Golddiskontbank Der Vorſtand ) Nach§ 5 Abſ. 2 des Geſetzes über die Deviſen ⸗ bewirtſchaftung vom 12. 12. 1938 ſind Deviſenaus“ länder natürliche und juriſtiſche Perſonen, die ihre Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt, Sitz oder Ort der Leitung im Ausland haben; Zweignieder“ laſſungen eines inländiſchen Unternehmens im Aus⸗ land und ausländiſche Betriebe eines Inländer gelten ohne Rückſicht darauf, ob ſie rechtlich ſelbſtän, dig ſind oder nicht, als Ausländer, wenn ſich nicht im Geltungsbereich dieſes Geſetzes haben.“ * der Ort ihrer Leitung im Inland beſindet. Verzinſung. die einmalige Vergütung ſind für Deviſenaus“