Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, 9 Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. bbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. Einzelpreis 1 9 N. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mwm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für Familien⸗ und Keine Gewähr in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen Abend⸗Ausgabe A —. 1 2 EP Paris, 20. Jnni. Die Schwierigkeiten, in den Verhandlungen mit oskan zu einem Ende zu kommen, bernhen, wie man am Montagabend in der Umgebung des Quai 'Orſay verſicherte, nicht mehr allein in der Frage r Garantie für die Baltiſchen Staaten, ſondern noch mehr darin, welche Form man der gegenſeitigen automatiſchen Hilfeleiſtung im Falle eines militäri⸗ ſchen Konflikts geben ſoll. Auf franzöſiſcher Seite erklärt man, die Sowjetruſſen wollten dieſem Auto⸗ matismus ein ſolche Form geben, die es ihnen er⸗ möglichen würde, jederzeit über Krieg und Frieden zu entſcheiden.„Wir müſſen Herren unſeres eigenen Schickſals bleiben“, fordert deshalb am Dienstag⸗ vormittag der der gemäßigten Rechten angehörende „Matin“. Das Blatt ſchreibt weiter, Moskau ſor⸗ dere außerdem ſofortige militäriſche Verabredun⸗ gen, ſelbſt bereits vor dem Abſchluß eines politi⸗ ſchen Abkommens.„Das heißt uns die Schlinge um den Hals legen“, ſchreibt der„Matin“ weiter. Frankreich könne beim Eingehen auf dieſe Forde⸗ rung jederzeit in einen Krieg hineingezogen wer⸗ den, ohne daß die Franzoſen wüßten, wofür und weshalb. Dienstag, 20. Juni 1930 Was will Moskau eigentlich? Vor allem die Möglichkeit, nach Velieben über Krieg oder Frieden zu eniſcheiden Jieberhaſte Suche nach neuen. Jormeln —+ Moskan, 20. Juni. (Funkmeldung der N M3.) Wie von unterrichteter Seite verlautet, wird nach den bis jetzt vorliegenden Informationen ver⸗ mutlich auch am heutigen Dienstag noch keine neue Beſprechung zwiſchen Molotow und den britiſch⸗ franzöſiſchen Unterhändlern zu den ſchwebenden Paktverhandlungen ſtattfinden. Man erklärt, in hie⸗ ſigen politiſchen Kreiſen dieſe Unterbrechung damit, daß ſeit der letzten Unterredung— die bekanntlich am Freitag voriger Woche ſtattgefunden hat— die Botſchafter Englands und Frankreichs, unterſtützt durch den Londoner Unterhändler Strang, ſich mit der Ausarbeitung von neuen„Formeln“ und Ver⸗ tragstexten beſchäftigen. Eine neue Beratung mit Molotom würde erſt dann ſtattfinden, wenn zu den neuen Formulierungen die Zuſtimmung der Lon⸗ doner und Pariſer Regierung vorliegt. In der Moskauer Preſſe fehlen nach wie vor zu den Verhandlungen um den Beitritt der So⸗ wietunion zur Einkreiſungsfront jegliche Mittei⸗ lungen und eigenen Kommentare. Genug vom Krieg! EP. Madrid, 20. Juni. In Spanien ſtehen gegenwärtig noch die ſechs Jahresklaſſen von 1935 bis 1940 unter den Fah⸗ nen. Von dieſen werden die Jahresklaſſen 1935, 1936 und 1937 bald zur Entlaſſung kommen. Die Jahresklaſſen 1938 bis 1940, die unter den Fah⸗ nen bleiben werden, zählen je 40 000 Mann. Am Sonntag fand in Bilbao eine einſtündige Parade vor dem ſpaniſchen Staatschef Franco ſtatt. Nach dem Vorbeimarſch der Truppen ergriff Franco, immer wieder von Begeiſterungsſtürmen unterbrochen, das Wort, um die Befreiung Nord⸗ vaniens durch die nationalen Truppen zu ſchildern. r zeigte auch die Aufgaben auf, die das geeinte utige Spanien in Angriff genommen hat. Franco erklärte, das heutige Spanien widme ſich inmitten es von Kriegsdrohungen erfüllten Europas nur en Aufgaben des Friedens und ſeines nationalen Wiederaufbaus. Bei der Erfüllung teſer Aufgabe komme der Bevölkerung von Bilbao als dem Sitz der ſpaniſchen Schwerinduſtrie eine ganz beſondere Rolle zu. Badoglio in Albanien „Ein Beweis für die militäriſche Bedeutung Albaniens“ EP. Tiranua, 20. Juni. Marſchall Badoglio iſt in Tirana, der Haupt⸗ tadt Albaniens, vom Generalſtatthalter, dem Kom; mandanten der italieniſchen Truppen in Albanien, eneral Guzzoni, und den Mitgliedern der albani⸗ chen Regierung empfangen worden. Zeitungen heben die große po⸗ litiſche Bedeutung des erſten Aufenthalts des arſchalls Badoglio in Albanien hervor. Dieſer eſuch ſei auch ein Beweis für die militäriſche Be⸗ deutung Albaniens auf dem Balkan. Außerdem werden Vorbereitungen getrofſen für die durch die neue italieniſche Heeresordnung vorgeſehene Bil⸗ ung von zwei Armeekorps in Albanien. Ftaliens Flotte auf großer Fahrt 30 Einheiten beſuchen ſpaniſche, portugieſiſche und marokkaniſche Häfen Drahtber. unſ. röm Korreſpondenten — Rom, 19. Juni. Heute werden Einzelheiten über die Stärke des italieniſchen Geſchwaders bekannt, das morgen ſeine Die albaniſchen 55———————— Spanien will Frieden haben Eine Rede Frantos- Nur 120 000 Mann Friedensarmee Uebungsfahrt antreten wird, auf der es ſpaniſche, portugieſiſche und marokkaniſche Häfen beſuchen wird. An der Fahrt nehmen mehr als 30 Einheiten teil, darunter die beiden kürzlich in Dienſt ge⸗ ſtellten, vollkommen moderniſierten Großkampf⸗ ſchiffe„Cavour“ und„Julio Ceſare“, zehn Kreu⸗ zer der Städte⸗ und Condottiere⸗Klaſſe, Zer⸗ ſtörer und Unterſeeboote. Die Beſatzung der Schiffe beträgt insgeſamt 1000 Offiziere und 20000 Mann. In Fachkreiſen betont man bei dieſer Gelegen⸗ heit in Anlehnung an ein Wort Admiral Cavagnaris, daß die italieniſche Flotte ſeit der Errichtung des Im⸗ periums Aufgaben habe, die über den Rahmen des Mittelmeeres hinausgingen und die Cavagnari „ozeaniſch“ genannt hat. 150. Jahrgang— Nr. 275 „Moskan legt uns ꝛe Schlinge um den Hals“ Der Konflikt in Tientſin verſchärft ſich weiler- Eine Fticdensrede Frantos Siting erbielt einen Loltswagen Reichsleiter Dr. Ley übergab gemeinſam mit Prof. Porſche und Dr. f i uh Volkswagen— einen offenen Typ der Serienherſtellung— an Generalfeldmarſchall Göring: Lafferenz in Karinhall einen Der Generalfeldmarſchall beſichtigt eingehend das Geſchenk, mit dem er dann auch ſelbſt am Steuer durch die Schorfheide fuhr. Lofferenz. Aufregung um einen Film Die Bretonen fühlen ſich beleidigt dib. Paris, 19. Juni. In Paris wurden am Sonntag drei junge Bre⸗ tonen verhaftet, die in einem Pariſer Wachsfiguren⸗ kabinett die Statue einer legendären leichtfertigen bretoniſchen Frau zerſchlagen hatten, da ſie ihre Le⸗ gende dem Anſehen des bretoniſchen Volkes abträg⸗ lich halten. Dieſer Vorfall ſteht in engem Zuſam⸗ menhang mit dem Proteſt weiter bretoniſcher Be⸗ völkerungskreiſe gegen einen Film, der augenblick⸗ lich von einer franzöſiſchen Geſellſchaft über dieſe ſagenumwobene Frau gedreht wird. Schon kürzlich hatten in einigen kleineren bretoniſchen Städten gegen dieſen Film heſtige Kundgebungen ſtattgefun⸗ den. Auch die bretoniſchen Abgeordneten hatten bei der Regierung gegen dieſen Film proteſtiert.„Ma⸗ tin“ rechnet damit, daß Miniſterpräſident Daladier am Dienstag den Filmherſteller zu einer Aenderung der Filmtendenz auffordern werde. Pariſerinnen werben für den Luftſchutz 5 Die zivilen Luftſchutz. Mitglieder und Leiterinnen der Organiſotion in der offiziellen Uniſorm mit Gas⸗ wasle auf einer Werbefahrt. franzöſiſche Frauenorganiſation veranſtaltet gegenwärtig eine ausgedehnte Werbeaktion für den (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Neben Hermann Göring Reichsleiter Dr. Ley. Prof. Porſche, vorn rechts Dr. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Kampf um Marokko Italien und Spanien im Mittelmeer Von unſ. römiſchen Korreſpondenten = Rom, 20. Juni. Die Intenſivierung der italieniſch⸗ſpaniſchen Be⸗ ziehungen, die Beſprechungen über die Intereſſen beider Mächte im Mittelmeer, die Uebungen, die das erſte Geſchwader der italieniſchen Flotte Ende des Monats vor Tanger durchführen wird, und anderes mehr lenken die europäiſche Aufmerkſamkeit wieder auf einen der neuralgiſchen Punkte des internatio⸗ nalen Mächteſpiels: auf Marokko. Ohne Ueber⸗ treibung kann geſagt werden, daß in der Vorkriegs⸗ zeit die Gruppierung der Mächte in der Marokko⸗ frage der Gradmeſſer für ihr Verhältnis zu⸗ einander war. Die Marokkokriſe von 1905 und der „Pantherſprung nach Agadir“ von 1911 waren Blitze, die ſekundenlang ſcharf die Poſitionen der euro⸗ päiſchen Mächte hervortreten ließen. Auch in den nächſten Monaten werden die mit Marokko zuſam⸗ menhängenden Fragen wieder eine Rolle ſpielen. Nur daß dieſes Mal zwei Mächte mitreden, die früher die zweite und dritte Rolle geſpielt haben. Marokko iſt dank der Uneinigkeit der europäiſchen Staaten verhältnismäßig lange unabhängig geblie⸗ ben. Noch 1880 einigten ſich die Mächte auf der Konferenz von Madrid darauf, die Unabhängigkeit des Landes nicht anzutaſten. Das lag im Intereſſe England und Spaniens und konnte durchgeſetzt wer⸗ den, denn Frankreich war mit Tunis beſchäftigt und Italien war vollkommen iſoliert. Aber lange blieb dieſer Zuſtand der Scheinruhe nicht beſtehen, denn überall an den Nordküſten Afrikas, von Gibraltar bis zum Suezkanal, hatte der Intereſſenkampf der Kolonialmächte eingeſetzt und ein Ereignis zog zwangsläufig das andere nach ſich. Großbritannien intervenierte ſeit 1882 in Aegypten und geriet in heftigen Gegenſatz zu Frankreich, das ſich gerade in Tunis etabliert hatte. Italien beſetzte Eritrea und betrachtete dieſe Erwerbung als den„Schlüſſel zum Mittelmeer“. Nachdem die Franzoſen Tunis genommen hatten, mußten ſie daran denken, die darüber heftig er⸗ grimmten Italiener zu beſänftigen. Frankreich ge⸗ währte alſo nach einer Periode ſcharfer Spannung mit Rom 1900 Italien freie Hand in Tripolis und in der Cyrenaika. Nachdem die Aufmerkſamkeit Italiens ſo von Marokko abgelenkt war, ſchloß die franzöſiſche Republik 1902 mit dem Sultan ein Ab⸗ kommen, in dem ſie ihm militäriſchen Beiſtand gegen ſeine aufſtändiſchen Untertanen zuſagte. Damit war dem franzöſiſchen Eindringen Tür und Tor ge⸗ öffnet. Nun galt es noch, alle Gegenſätze zu Eng⸗ land zurückzuſtellen, ſelbſt die Demütigung von Faſchoda zu verwinden, um ſeinen Zweibund mit Rußland durch den Beikritt Englands zur Triple⸗ Entente zu erweitern, und England kam dieſem 71 ———— —————— ◻ —— Reue Mannheimer Seiluns Mannh elmer General-Anz elger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K l,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazei Mannheim —— ——— ——— ⏑—— und weil Italien erſt diplomatiſch, 2. Seite/ Nummer 275 Neue Mannheimer Zeilung) Abend⸗Ausgabe Dienstag, 20. Junt 1030 Wunſche entgegen, denn es hatte die Einkreiſung Deutſchlands begonnen. 1904 erklärte ſich alſo die engliſche Regierung mit der Durchdringung Marokkos durch Frankreich ein verſtan⸗ den, vorbehaltlich der ſpaniſchen Rechte auf Nord⸗ Marokko und der Sonderſtellung Tangers. So blieb denn auch Spanien nichts anderes übrig, als wenige Wochen ſpäter vertraglich ſeine Zuſtimmung zu geben. Alles ſchien ſomit geregelt, da erſchien am 31. Mai 1905 Kaiſer Wilhelm lI. in Tanger und er⸗ klärte in einer Anſprache an den Onkel des Sul⸗ tans, er hoffe, das freie Marokko werde dem fried⸗ lichen Handel aller Nationen ohne Sonderrechte ge⸗ öffnet bleiben. Damit hatte das Deutſche Reich Einſpruch gegen Delcaſſés Vorgehen erhoben, und die unmittelbare Folge war Deleaſſés Sturz. Nach langen Vorbereitungen kam es nun zur Alge⸗ ciras⸗Konferenz. Sie wurde zu einer kaum verhüllten Niederlage Deutſchlands; zum erſten Male zeichneten ſich die Umriſſe der Weltkriegs⸗ konſtellation ab. England unterſtützte die franzö⸗ ſiſchen Forderungen; Italien wollte es mit beiden Mächten nicht verderben, da es ihre Zuſtimmung zu ſeiner langſam heranreifenden Tripolis⸗Unter⸗ nehmung brauchte; Spanien war durch dieſe Grup⸗ pierung völlig eingeſchüchtert, und Rußland wendete ſich nach ſeinen Niederlagen im Fernen Oſten wie⸗ der dem Balkan zu und geriet ſo in Gegenſatz zu Wien und Berlin. Deutſchland, nur von Oeſterreich⸗ Ungarn unterſtützt, erkannte die franzöſiſche Vor⸗ zugsſtellung in Marokko an. Langſam beſetzten nun ſpaniſche und franzöſiſche Truppen— immer im Auftrage des Sultans— das Land. Spanien ging gegen das Rif vor und beſetzte Larache. Als die Franzoſen aber ſoweit gingen, Caſablanca und Fez zu okkupieren, erhob Deutſch⸗ land wiederum Einſpruch. Der deutſche Kreu⸗ der„Panther“ erſchien vor Agadir. Wieder wurde verhandelt. Wieder unterſtützte England die franzöſiſchen Anſprüche, und wieder gab Deutſchland nach, indem es ſich gegen Abtretung eines Streifens des franzöſiſchen Kongo an Marokko desintereſſierte. Nun hatte Frankreich endlich freie Bahn. Der Sul⸗ tan erkannte im April 1912 das franzöſiſche Pro⸗ tektorat an. Italien, das in Tripolis einmarſchiert und mit dieſer Unternehmung noch vollauf beſchäf⸗ tigt war, erklärte in einem Notenaustauſch vom Oktober, es werde Frankreich in Marokko keine Hinderniſſe in den Weg legen. Der franzöſiſch⸗ ſpaniſche Vertrag vom November endlich grenzte das franzöſiſche Protektorat von Spaniſch⸗Marokko ab. Ueberblickt man die Entwicklung bis zu dieſem Punkt, ſo ergibt ſich: Frankreich konnte ſein Pro⸗ tektorat über den größten und reichſten Teil Ma⸗ rokkos errichten, weil es von England jederzeit unterſtützt wurde, weil Spanien keinen Einſpruch wagte und däaher leicht abgeſpeiſt werden konnte, ſpäter militä⸗ riſch mit Tripolis beſchäftigt und auf das Einver⸗ ſtänoͤnis Frankreichs angewieſen war. Daran hat ſich grundſätzlich auch unmittelbar nach dem Weltkriege nichts geändert. Spanien wurde mit den Rifkabylen nur ſchwer fertig und brauchte die militäriſche Zuſammenarbeit mit Frankreich. 1923 einigten ſich Frankreich, England und Spanien über ein neues Statut für die neutrale Zone Tanger, von deren Verwaltung man Italien ausſchloß. Auch dies war ein Sieg der franzöſiſchen Theſe, denn die Pariſer Regierung behauptete, Ita⸗ lien habe ſich durch die Abmachungen von 1900 und 1912 völlig an allen marokkaniſchen Fragen des⸗ intereſſiert. Erſt 1928 wurde Italien Sitz und Stimme bei der Verwaltung Tangers eingeräumt. Heute liegen die Dinge ſo, daß weder das faſchiſtiſche Italien noch das nationale Spanien mit dem Stand der Angelegenheiten in Marokko, der ein Ergebnis ihrer Schwäche in früheren Zeiten iſt, einverſtan den ſind. Spanien empfindet die Gebietsverteilung in dieſem Lande, in dem es ſeit dem 16. Jahrhundert Fuß gefaßt hat, als ungerecht und die Aufrechterhaltung des inter⸗ nationalen Statuts für Tanger, das im ſpaniſchen Gebiet liegt, als läſtige Feſſel. Italien, das ſich heute als Mittelmeermacht erſter Ordnung fühlt, läßt ſich nirgendwo an den Küſten des Meeres mehr in die zweite Reihe drängen und unterſtützt Spanien mit ſeinem ganzen Schwergewicht. Chamberlains Zurückhaltung hat nichts genützt: Fayan lüßt ſich nicht erweichen Keine Milderung, ſondern im Gegenteil Verſchärfung des Tientſiner Konflikts EP. London, 20. Juni. In London verzeichnet man mit einem merklichen Unterton der Enttäuſchung, daß trotz der zurückhaltenden Erklärung Chamberlains keine Wendung zum Beſſeren eingetreten iſt. im Unterhaus in Tientſin noch Im Gegenteil, die Preſſe berichtet mit wachſender Unruhe wiederum über eine neu aufkommende antiengliſche Stimmung in Kulangſu und Schanghai und meldet im übrigen. daß die chineſiſchen Blätter in Hankau die Beſetzung der dortigen franzöſiſchen Niederlaſſung durch japaniſche Trup⸗ pen fordern. Wie die Tokioter Regierung den am Montag dem hieſigen japaniſchen Botſchafter übermittelten Wunſch nach Lokaliſierung des Streitfalles von Tientſin aufnehmen wird, wagt man zur Zeit noch nicht auszuſprechen. Man ſcheint jedenfalls noch immer auf einen Vermittlungsſchritt des amerika⸗ niſchen Aoͤmirals Yarnell zu hoffen. Narnell war am Montagabend in Tientſin eingetroffen und wird vorausſichtlich etwa acht Tage dort bleiben. Er iſt der Oberbefehlshaber der USA⸗Flotte in den fern⸗ öſtlichen Gewäſſern. Hieſigen Beobachtern fällt auf, mit welch pein⸗ licher Genauigkeit die engliſche Preſſe die unter⸗ ſchieoͤliche Behandlung zwiſchen Engländern und Amerikanern durch die japaniſchen Militärbehörden in Tientſin verfolgt. Man verwahrt ſich dagegen, daß England verſuche, die Vereinigten Staaten von Nordamerika„die Kaſtanien aus dem Feuer holen zu laſſen“, wie es ſtellenweiſe in japaniſchen Agen⸗ turmeldungen geheißen hatte. Der engliſche Botſchaſter in Tokio, Sir Robert Craigie, wird am Dienstag mit dem japaniſchen Außenminiſter eine neue Unterredung über die Lage in Tientſin haben. Er handelt dabei entſpre⸗ chend ſeinen Anweiſungen von London. Miniſterbeſprechungen in Tokio (Funkmeldung der NMzZ.) + Tokio, 20. Juni Miniſterpräſident Hiranuma, Kriegsminiſter Itaſaki und Außenminiſter Arita, hielten am Dienstag eine Konferenz ab, in der ſie ſich mit der Frage in Tientſin und der europäiſchen Lage be⸗ ſchäftigten. „Tokio Aſahi Shimbum“ zufolge iſt dieſe Be⸗ ſprechung notwendig geworden, da„die mit der Lage in Europa getroffenen Maßnahmen einen neuen Fortſchritt gebracht haben“. Arita, ſo heißt es, habe über die Lage in Tientſin berichtet und auf Grund dieſes Berichtes ſei ſodann über die weitere Be⸗ handlung der Europafrage verhandelt worden. Die Zeitung bezeichnet dieſe Ausſprache als beſon⸗ ders wichtig. „Im Anſchluß gn die Konferenz berichtete Axita 8 dem Kaiſer über die Geſamtlage, dem ſich ein Vor⸗ trag des Chefs des Generalſtabes, Prinz Kanin, anſchloß. Im Laufe des Tages hatte der Außen⸗ miniſter auch eine Ausſprache mit dem britiſchen Botſchafter Craigie. Die Konzeſſion dͤurch Starkſtrom geſyerrt EP. Schanghai, 20. Juni. Die vollſtändige Abſchließung der engliſchen und der franzöſiſchen Niederlaſſung in Tientſin durch Starkſtrom wird am Montag vom japaniſchen Ober⸗ kommandierenden der in Tientſin ſtationierten Streitkräfte angekündigt. Mit der Errichtung des Gitters, das eine Geſamtlänge von fünfzig Kilo⸗ meter haben wird, ſind die japaniſchen Truppen zur Zeit beſchäftigt. Die Einſchaltung des Starkſtromes (220 Volt) wird hente um 21 Uhr erfolgen. Durch Plakate in engliſcher und chineſiſcher Schrift ſind die Bewohner der Konzeſſion unterrichtet worden. „Was kündigt Tientſin an?“ EP. Paris, 20. Juni. „Was kündigt Tientſin an?“ fragt am Dienstag der„Figaro“. Das Blatt erklärt, es ſei keineswegs ein Zufall, daß der Konflikt an einem Ort ausge⸗ brochen ſei, der für die Japaner ſtrategiſchſehr günſtig liege. Dieſe vermöchten ſehr leicht und Kämpfe in Paläſtina Gefecht am„Berge der Verſuchung“ EP. Jeruſalem, 20. Juni. Auf dem„Berge der Verſuchung“ in Jericho kam es am Montagabend zu einem Gefecht zwiſchen arabiſchen Nationaliſten und britiſchen Truppen. Acht Araber wurden dabei erſchoſſen, ein anderer verwundet und einer feſtgenommen. Die MG ſehlen Ungenügende Ausrüſtung der engliſchen Territorialarmee + London, 20. Juni. Ein Sonderkorreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchildert die Ausrüſtung der Territorialarmee und beklagt dabei vor allem den Mangel an Maſchinen⸗ gewehren. Das Fehlen wichtiger Ausrüſtungs7icke ſei für die Offiziere eine große Entmutigung, denn die Ausbildung werde verzögert und der Ausbil⸗ dungsſtand leide. Statt über 50 Maſch'nengewehre zu verfügen, müßten die Einheiten der Territorial⸗ armee in dieſem Jahre mit ſechs oder acht Gewehren auskommen. Es gebe nur wenige Bataillone, die die vorgeſchriebene Zahl von Maſchinengewehren hätten. Matroſen-Streil EP. London, 20. Juni. Fünſhundert Matroſen der engliſchen Kriegs⸗ marine in Auckland(Neuſeeland) ſind, wie am Mon⸗ tag von dort eingetroffene Meldungen beſagen, in den„Streik“ getreten. Sie verließen ihre Kriegs⸗ ſchiffe und veranſtalteten an der Hafenmole Proteſt⸗ kundgebungen gegen die zu niedrige Löhnung. Die Londoner Preſſe gibt der Hoffnung Ausdruck, daß eine baldige Beilegung des„Streiks“ gelingen möge. Zuſammenſtöße in Indien Moslems und Hindus geraten aneinander dub London, 20. Juni. Zu ſchweren Auseinanderſetzungen zwiſchen Hin⸗ dus und Moslems iſt es am Montag in Cawpore gekommen. Insgeſamt wurden 30 Einwohner zuem Teil ſchwer verletzt. Die Hindus hat⸗ ten eine Prozeſſion durch das Moslemviertel der Stadt veranſtaltet, wobei ſie von einem wahren Steinhagel empfangen wurden. Um die Ruhe wie⸗ der herzuſtellen, mußte die Polizei das Feuer auf die aufgeregte Menge eröffnen. Ueber die ganze Stadt und Umgebung wurde der Belagerungs⸗ zuſtand verhängt. Bereits im Februar war es während zweier Tage zu ſchweren Kämpfen in Caw⸗ pore gekommen, wobei 20 Perſonen getötet und über 200 verletzt worden waren. achtzehn Perſonen verhaftet worden. ſchnell auf dem Meere und auf dem Lande ihrs Streitkräfte zuſammenzuziehen und ſie auch zu vev pflegen. Die Engländer befänden ſich auf des anderen Seite weit von ihren Stützpunkten entfernt: ungefähr eine Woche von Hongkong und zwei Wo⸗ chen von Singapur. Bei den Japanern habe man es in glänzender Weiſe verſtanden, die Kriſe, die Euvopa in den letzten Jahren durchlebt habe, zur Zurückdrängung der Engländer auszunutzen. Ein neuer Zwiſchenfall EP. Schanghai, 18. Juni. Ein neuer japaniſch⸗engliſcher Zwiſchenfall er⸗ eignete ſich, wie am Sonntag bekannt wird, in der Nähe von Amoy. Als ein engliſches Schiff im Ha⸗ ſen von Tſchangtſchau. nördlich von Amoy, im Lauſe des Samstags chineſiſche Paſſagiere landen wollte, näherte ſich ihm ein japaniſches Kriegsſchiff. Es for⸗ derte den Kapitän des engliſchen Schiffes auf, an Bord zu kommen; der engliſche Kapitän lehnte ab. Das Geſchützſeuer der Küſtenbatterien erlaubte nur die Landung von wenigen Paſſagieren. Der Kom⸗ mandierende der britiſchen Flotte hat einem Zerſtö⸗ rer den Befehl gegeben, ſich ſofort nach Amoy zu be⸗ geben und den engliſchen Dampfer in den Hafen von Amoy zu begleiten. —PPTPTT0T0T0T7T'T0T7T'TTT'''''TbT''''—————————————————— Engliſches Rieſen-Flugboot explodiert EP. London, 20. Juni. Dag erſt kürzlich ſertiggeſtellte Rieſen⸗Flugboot der Imperial Airways„Connemara“ iſt in den ſpäten Abendſtunden des Montags im Hafen von Sonthampton explodiert und vollſtändig aus⸗ gebrannt. Die Exploſion ereignete ſich— wie die Unterſuchungen des Unglücks ergeben haben— beim Tanken.— Von der dreiköpfigen Beſatzung konnten ſich zwei Mann retten, während der dritte noch vermißt wird. Das Flugboot ſollte im Trans⸗ atlantikverkehr eingeſetzt werden. Kraftwagen ſtürzt in den Millſtätter See dnb Klagen furt, 20. Juni. Ein Kraftwagen durchbrach geſtern nachmittag in⸗ folge Platzens des linken Vorderreiſens bei über⸗ mäßig hoher Geſchwindigkeit das Geländer der Straße am Millſtätter See und wurde 10 Meter weit in den See hinausgeſchleudert, wo er ſofort in 15 Meter Tiefe verſank. Die beiden Inſaſſen fanden dabei den Tod. Der Wagen konnte erſt heute gehoben werden. Zwölfeinhalb Millionen Dollar verſchoben EP. Mailand, 20. Juni Deviſenſchieberbande von Eg handelt ſich hauptſächlich um Griechen und Franzoſen, die für über zwölfeinhalb Millionen Dollar Deviſen in dag Ausland verſchoben haben. Bei einer Durch⸗ ſuchung im Hauptbahnhof von Genna fand man eine Handtaſche mit Pfund⸗ und Dollar⸗Noten im Werte von über einer Million Lire. Man nimmt an, daß guch dieſe ſchöben werden ſollten DS—————————..rr————.....—.——...—.————————————— Haupeſchrittleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbaner⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſenſchaft und Unterhaltung: i. B. Dr. A. Winbauer.— Han⸗ delsteil: Or. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willxy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilheim Fennel, ſämtliche in Mannheim⸗ Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer. Bertin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nu— bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Manaheimer Beitun Or. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1,—6. Verantwortlich In Genna iſt eine ür Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen akob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Vie Anzeigen der Ausgabe à Abend und à Mittag erſcheinen gleich⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe à Mittag über 10 000 Ausgabe à Abend äber 9500 Ausgabe B äber 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 Europäiſches Muſikſchaffen der Gegenwart Das 7. Internationale Muſikfeſt in Frankfurt Muſik aus 18 Nationen vereinigt ſich auf dieſem Internationalen Muſikfeſt in Frankfurt, für das der „Ständige Rat für die Zuſammenarbeit der Kom⸗ poniſten“ zum vierten Male Deutſchland gewählt hat, zu einem wahrhaft europäiſchen Konzert. Die Stadt Frankfurt hat dem Feſt einen glanzvollen Rahmen gegeben. Die führenden zeitgenöſſiſchen Komponiſten aller europäiſchen Länder ſind in Frankfurt verſammelt, um dieſem edlen Wettſtreit der Nationen beizuwohnen und in herzlicher Kame⸗ radſchaft ein frohes Wiederſehen zu feiern. Dieſes Feſt der Muſik zeigt in einzigartiger Weiſe, welchen Weg die Entwicklung unſerer zeitgenöſſiſchen Muſik in den letzten Jahrzehnten— es weroen Werke jun⸗ ger und älterer Komponiſten aufgeführt— genom⸗ men hat. In je 3 Orcheſter⸗ und Kammerkonzerten, einem Chorkonzert und zwei Opernabenden werden insgeſamt 36 Kompoſitionen von Tonſchöpfern aus 138 Ländern erklingen. Das erſte Orcheſterkonzert machte mit Werken aus Deutſchland, Belgien und Schweden bekannt. Wilhelm Malers(Deutſchland)„Flä⸗ miſches Rondo über das Genter Rolandslied“ für Orcheſter iſt weniger der Ausdruck einer urſprüng⸗ lichen ſchöpferiſchen Kraftentfaltung, als vielmehr der einer durchgefeilten, von handwerklichem Können getragenen Ausnutzung aller klanglichen Möglich⸗ keiten der gegebenen Subſtanz. Hermann Simon, der Berliner Komponiſt, geht in ſeinen „Sinfoniſchen Geſängen auf Nietzſche⸗Dichtungen für Bariton und Orcheſter“ dem Stimmungsgehalt der Gedichte Nietzſches ſehr einfühlſam nach. Eine amü⸗ ſante Entſpannung war die„Humoreske in Varia⸗ tionenſorm“ op. 74 von Georg Schumann (Deutſchland), die mit Witz und manchmal pittores⸗ kem Eiſer den ſchlichten und kernigen Humor des bekannten Volksliedes„Geſtern abend war Vetter Michel da“ kräftig aufblühen ließ. Der belgiſche Komponiſt Flor Peeters ſteht in ſeinem Klangbewußtſein ganz unter dem Geſetz einer melo⸗ diſchen Schönheit, deren Farben und Formen den alten Meiſtern und der Romantik verpflichtet ſind. Die fünfſätzige„Suite für Orcheſter“ op. 18 hat ihren Höhepunkt im letzten Satz, einem„Feſt“, deſſen gei⸗ ſtige Idee aus der geſunden Erdhaftigkeit eines Pie⸗ ter Breughel Kraft und Anregung finden mag. Des Schweden Ture Rangſtröm Vierte Symphonie„Invocatio“ baut ihre 5 Sätze ſehr ſelb⸗ ſtändig auf, ohne eine einheitliche ſymphoniſche Idee im üblichen Sinne durchzuführen. Auf dem Programm des erſten Kammer⸗ konzertes, das keine Ueberraſchungen nach der problematiſchen Seite hin brachte, ſtanden Tonſchöp⸗ fer aus fünf Nationen. Wo das Streben nach kla⸗ rer Formgebung und Rückbeſinnung auf die poſiti⸗ ven Werte der Vergangenheit in den Mittelpunkt des kammermuſikaliſchen Schaffens traten, war der Niederſchlag und Geſamteindruck der zeitgenöſſiſchen Werke am ſtärkſten. So des Schweden Dag Wiren Streichquartett Nr. 2, op. 9, deſſen gedank⸗ liche Fülle und muſikaliſche Schönheit neben einer formalen Klarheit in Bann ziehen konnten. Deut⸗ lich ausgeprägt erſchien das im erſten Satz, der ein liebenswürdiges Thema wirkungsvoll variiert, vor allem aber im Scherzo“, das ſtark motoriſche Kräſte mit viel witziger Pointierung in kluge Zucht bannt und ein ſehr feines, zartes, kontrapunktiſch durch ſichtiges Trio umſchließt. Von den Lieoͤſchöpfern hob ſich der Bulgare Zanko P. Zankow, ein Graener⸗Schüler, deutlich durch Betonung des rein Liedmäßigen hervor, das eine glückhafte Ver⸗ bindung mit der unterſtützenden Begleitung einging. Melodie und Singſtimme ſtanden als beherrſchen⸗ des Prinzip im Vordergrund, im Gegenſatz zu den Vier Liedern für eine Singſtimme nach Texten von Morgenſtern des Norwegers Fridtjoſ Ba⸗ ler⸗Grendahl, die ſich überwiegend auf eine Illuſtrierung der Texte beſchränkten. Am klanglich problematiſchſten gab ſich das Trio für Violine, Violoncell und Klavier„Doma“ von Jaroſlav Kricka(Böhmen⸗Mähren). Würklich über⸗ zeugend war es in den geſühlsmäßig betonten Inter⸗ mezzi, wenn es auch durch eine formale Zergliede⸗ rung alle Sätze keine wirkliche Geſchloſſenheit auf⸗ kommen ließ. Die Ciaconna für Kammerorcheſter von dem Deutſchen Hans Ferdinand Schanb, Hamburg, war ganz am Form⸗ und Klanggefühl alter Meiſter orientiert. — Am Vorabend wurde Hans Pfitzners Neufaſſung der„Roſe vom Liebesgarten“ wiederholt, die die Frankfurter Oper zu des Meiſters 70. Geburtstag nach ſeinen Inſzenierungswünſchen mit hinreißender Schönheit herausgebracht hatte, die auch jetzt wieder alle Zauberkraft der Märchenphantaſie weckte. Adolph Mener. Zeitgenöſſiſche Choralmuſik Orgelfeterſtunde der Konkordienkirche. Bruno Penzien, der rührige Organiſt der Konkordienkirche, ließ ſich auch dͤurch die Ungunſt der Jahreszeit nicht davon abbringen, ſeine kleine, aber ſtandhafte Hörergemeinde mit intereſſant zu⸗ ſammengeſtellten Orgelfeierſtunden zu erfreuen. Diesmal enthielt die Vortragsfolge ausſchließlich zeitgenöſſiſche Choralmuſik als Querſchnitt durch die Choralmuſik⸗ und Choralvorſpiel⸗Literatur der Gegenwart. Begonnen wurde mit eineni kunſtvoll und groß angelegten ausgeſprochenen Lehrſtück für Orgel aus der Feder Joh. Nep. Davids: „Chriſtus, der iſt mein Leben“. Dieſer Leipziger Tonſetzer wendet ſich bewußt zurück zu den alten Meiſtern und der Klarlinigkeit der Barockorgel, die den Gegenpol zum Klangideal der romantiſchen Orgel(z. B. Max Regerſcher Auffaſſung] darſtellt. Auf dem, Choralthema baut David dreizehn Varia⸗ tionen auf, in ſtrenger Nachahmung, gerader Bewe⸗ gung und Umkehrung, mit doppeltem Kontrapunkt, mit Vergrößerung und Verkleinetung der Melodie uſw. Nur dann und wann erſcheint das Klang⸗ gebilde durch dieſe eigenwillige, unbeirrbar durch⸗ geführte Konſtruktion des kompoſitoriſchen Aufbaus ein wenig befremdlich. Dem allgemeinen Verſtändnis der Hörer liegen natürlich die Choralvorſpiele erheblich näher wie die dem Stil der Meiſter des Barocks feinſtens an⸗ gepaßten Arbeiten Paul Kickſtats, Hamburg. Gottfried Müller nimmt ſich Johann Seba⸗ ſtian Bachs Orgelbüchlein unmittelbar als Anhalts⸗ punkt für die eigenen Orgelchoräle. Des Mannhei⸗ mer Kirchenmuſikdirektors Arno Landmann „Nun Hanket alle Gott“ intereſſierte die Hörer darum ganz beſonders, weil hier die bekannte Choral⸗ melodie zu Anfang und auch zwiſchendurch wieder durch das kompoſitoriſche Gewebe hindurchſchim⸗ merte. Aehnliches gilt von den Beiſpielen aus dem Schaffenskreis Joſef Haas. Zur Gruppe dieſer Re⸗ gerſchüler im weiteren Sinne gehört auch Hermann Grabner. Hermann Poppens Arbeiten intereſſieren durch den ganz eigenwilligen Rhythmus; ſie berüh⸗ ren bereits Grenzgebiet zwiſchen kirchlicher Ge⸗ brauchsmuſik und weltlicher Feiermuſik. Auf durch⸗ aus eigenen Bahnen wandelt auch H. F. Micheelſen, der ſeine„Choralmuſik“ lediglich auf alten barocken Formen aufbaut, dabei aber rhythmiſch und melo⸗ diſch ſich von allen Bindungen freimacht. Walter Drwenſkis Fuge„Wie ſchön leuchtet der Morgen⸗ ſtern“ aus ſeinem Werk 23 iſt eine glanzvolle, licht⸗ durchflutete Umſpielung dieſes Chorals, der zu den ſchönſten geiſtlichen Liedern überhaupt zählt. Der Komponiſt wirkt als Organiſt an der Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Gedächtniskirche der Reichshauptſtadt. Dr. Fritz Hau bold. 4* Der Adlerſchild des Deutſchen Reiches für Heinrich Sohnrey. Der Führer hat dem Schriftſteller Prof. Dr. Heinrich Sohnrey in Berlin⸗Lichterfelde aus Anlaß der Vollendung ſeines 80. Lebensjahres den Aolerſchild des Deutſchen Reiches mit der Wid⸗ mung„Dem Hüter und Pfleger eines ge⸗ ſunden Bauerntumes“ verliehen. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels ſprach Puof. Heinrich Sohnrey anläßlich ſeines 80. Geburtstages in einem Telegramm ſeine herzlichſten Glückwünſche aus. gedachte darin der bleibenden Verdienſte, die ſich der Jubilar in ſeinem dichteriſchen und ſozialen Lebens“ werk um die Pflege deutſcher Heimat⸗ und Bauern⸗ kultur erworben hat. Außerdem ließ er ihm durch die Schriftstumskammer eine Ehrengabe überreichen. d Ehrenſiegel der Nordiſchen Geſellſchaft für Gunnarsſon und Widberg. Auläßlich ihrer 6. Reichs“ tagung verlieh die Nordiſche Geſellſchaft dem nor“ wegiſchen Muſeumsdirektor Chriſtian Koren Wi berg in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Er⸗ haltung hanſiſcher Kulturdenkmäler in Bergen un um die Förderung der zwiſchenſtaatlichen Betziehun“ gen Norwegens und Deutſchlands ihr Ehrenſiegel. Gleichzeitig wurde auch dem bekannten islä ſchen Dichter Gunnar Gunnarsſon aus An ſeines 50. Geburtstages das Ehrenſiegel der Nordi⸗ ſchen Geſellſchaft verliehen. 5 Deviſen von der Bande ver⸗ et„„„ Wrrer* KN * ** „‚„ RRRoe SSS Dienstag, 20. Juni 1939 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 273 BILDER VOHI TAGE Hochwaſſer in der Steiermark Durch die anhaltenden Regengüſſe iſt die Mur über ihre Ufer getreten und hat weite Gebiete (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.). Nach der Bekanntgabe von dem Untergang des Unterſeebootes„Phénix“ ſetzten die Einheiten der ſranzö⸗ Rache oder Reklame Die amerikaniſche Filmſchauſpielerin Jona Man⸗ ners ließ ſich ins Gefängnis ſtecken, weil ſie trotz ge⸗ richtlichen Verbotes weiter mit großen Plagkaten durch die Straßn der Filmſtadt Hollywood zog, auf ihr eigener Ehemann ſei. denen zu leſen war, was für ein, erbärmlicher Kerl (Aſſociated Preß, Zonder⸗M.) Seemeile. 0 auf dem⸗ (Aſſociader Preß, Zander⸗M.) unter Waſſer geſetzt. Unſer Bild berichtet vom Ein ſatz der Pioniere bei Göſting. Halbmaſt für die Opfer der„Phénix“ ſiſchen Kriegsmarine die Trikolore auf Halbmaſt. Unſer Bild zeigt das Setzen der Trikolore Kreuzer„Strasbourg“. Großmamas Kleider— wieder modern! Im Park von Le Trembloy bei Paris fand eine große Modenſchau der Pariſer Film⸗ und Varietsékünſtler ſtatt, auf der dieſes Nachmittogskleid— nicht knie⸗ frei— beſonders auſſiel. Zum erſtenmal: Erſtes nationales Fiſcherei⸗Rettungsboot⸗Rennen in Curhafen ſond bei prächtigem Wetter zum erſtenmal ein gonz neuartiges Rennen ſtatt. Die Ret⸗ ungsbemte der Fiſchdampſerbeſatzungen kämpten um den vom Reichsſhportführer geſtifteten Wonderpotal. Jedes Boot war mit ſechs Ruderern und einem Steuermann beſetzt⸗ Die Rennſtrecke betrug über eine (Weltbild, Zander⸗M.) (Aſſociated Preß, Zänder⸗M.) Die Siadiseite Mannheim, 20. Juni. Kleine Regeln für den Arlaub Vergiß nichts beim Packen! Zwei Dinge nur, Mein Lieber, vergiß: den Beruf und die Uhr! Wieviel Geld wir mitnehmen ſollen? Doppelt ſo viel, als wir ausgeben wollen. Wenn wir ſelbſt in Urlaub reiſen Und uns von der Arbeit ruhn, Hat der Kellner und der Eiſen⸗ Bahner mehr als ſonſt zu tun. Wirſt du irgendwo und wann Ungeduldig— denk daran! Es gibt noch andre Zerſtreuungsarten Als von einem Eſſen aufs nächſte zu warten. Ein Mann von originellem Geſchmack: Er kommt im Bademantel zum Eſſen. Eins ſcheint der Gute zu vergeſſen: Man liegt am Strande im Frack. Dirndlkleid, bepinſeltes Geſicht: Kuhſtall, der nach Kölniſch Waſſer riecht. Die Bürgerſchaft in einem Kurort iſt Kein wilder Volksſtamm(was man oft vergißt). Die Fremden mögen freundlichſt beachten, Sie nicht als Studienobfekt zu betrachten! Ueber die Sitten in andern Ländern Mußt du nicht ſpotten, noch ſollſt du ſie ändern! Lieber drei Tage kürzer bleiben Als: man läßt beim Wirt anſchreiben. Tritt immer auf in fremdem Land Als deines Volks Repräſentant— Als läge es allein an dir, Wie dort beurteilt werden: wir! Joachim Lange. Keine Thermik Segelflieger warten auf einen Sonnenſtrahl Der Landregen, der heute vormittag niederging, ſpielt den Teilnehmern am Segelflug⸗Zielſtrecken⸗ Wettbewerb übel mit. Der Himmel iſt vollſtändig bedeckt, ſo daß keine Wärmeeinſtrahlung erfolgen kann. Damit kann aber auch keine Thermik— die Vorausſetzung jedes Segelflugs— aufkommen. Auf dem Flugplatz Mannheim⸗Neuoſtheim war⸗ ten gegenwärtig Ludwig Hofmann, Max Bec⸗k und Walter Flinſch auf beſſeres Wetter. Es han⸗ delt ſich dabei um drei Teilnehmer, die am Montag bereits den Mannheimer Zielflughafen überflogen haben, aber Wertheim nicht mehr erreichen konnten. Nach den Wettbewerbsbedingungen mußten darauf⸗ hin ihre Maſchinen auf dem Landwege wieder nach Mannheim zurückgeſchafft werden, wo erneut der Etappenflug Mannheim—Wertheim begonnen wer⸗ den muß. Sollte im Laufe des Tages das Gewölk noch auf⸗ reißen und auch nur ein wenig die Sonne durch⸗ kommen, dann würden ſich die Flieger ſofort auf den Weiterflug machen.—m. * Die Handelshochſchnle Mannheim endgültig aufgehoben. Das Geſetz⸗ und Verordnungsblatt vom 19. Juni veröffentlicht eine Verordnung des Staatsminiſteriums, durch welche die Handelshoch⸗ ſchule Mannheim aufgehoben wird und die bisheri⸗ gen Aufgaben der Handelshochſchule Mannheim der Univerſität Heidelberg übertragen werden. Die vorhandenen Vermögenswerte und Stiftungen gehen nach Maßgabe des zwiſchen dem Miniſter des Kultus und Unterrichts und der Stadt Mannheim abgeſchloſſenen Vertrages auf den Lan⸗ desfiskus— Unterrichtsverwaltung— über. Die näheren Beſtimmungen hierüber trifft der Miniſter des Kultus und Unterrichts. en Wettſtreit der Friſenre. In Karlsruhe fand ein beruflicher Wettſtreit des badiſchen Friſeurhand⸗ werks ſtatt. Bezirksmeiſter von Baden wurde Hans Lauer⸗Baden⸗Baden der Anfang Juli in Wien Baden beim Reichsentſcheid der Friſeure vertreten wird. Im Wettbewerb II„Hiſtoriſche Friſur“ er⸗ hielt einen Preis Baumeiſter⸗Mannheim. Auf einer Arbeitstagung, die Bezirksinnungsmeiſter Hinderberger leitete, ſprach Bezirkswerbewart Rin⸗ derſpacher⸗Mannheim über Werbung im Friſeur⸗ handwerk. Mit dem Schwarzwaldverein in die Pfalz Der Schwarzwaldverein hatte für den vergan⸗ genen Sonntag ſeine Getreuen zu einer Pfalzwan⸗ derung eingeladen. Obwohl das Wetter in den frühen Morgenſtunden nicht gerade nach unbeding⸗ ter Verläßlichkeit ausſah, hatten ſich zahlreiche Mit⸗ glieder und Gäſte eingefunden, um ſich von der Reichsbahn zunächſt nach Lambrecht bringen zu laſſen. Hier übernahm dann der Wanderwart des Vereins, Auguſt Apfel⸗Mannheim, die Führung. Daß der Wanderwart— der in der Regel ſich dar⸗ auf beſchränkte, die Wanderung auszuarbeiten und bei einer Vorwanderung im Beiſein des für die Hauptwanderung in Ausſicht genommenen Wande⸗ rungsführers die. Wege feſtzulegen— dieſe Wande⸗ rung ſelbſt führte, ließ erwarten, daß es ſich um eine Wanderung beſonderer Art handelte. Die ſchön⸗ ſten Wege, die es in dieſer Ecke unſerer herrlichen Pfalz gibt, hatte der Wanderwart ausgeſucht. Durch das reizend in ſchön bewaldete Erhöhungen einge⸗ bettete Luhrbachtal ging es auf teilweiſe ſteil bergan führenden, immer aber wieder ſchöne Durch⸗ blicke gewährenden Waldwegen über den Stein⸗ berg, an Siebenwegen vorbei, bis zum Drachen⸗ fels. Der Wettergott hatte ſich inzwiſchen endgül⸗ tig dahin entſchieden, den„Schwarzwäldern“ wieder ein prachtvolles Wanderwetter zu beſcheren, wes⸗ halb ſchon unterwegs an einer beſonders ſchönen Stelle im Wald Raſt gemacht wurde. Zu einer aus⸗ giebigeren Raſt lud dann um die Mittagsſtunde der ſagenumwobene Drachenfels ein. Ein wunder⸗ barer Rundblick bot ſich von hier aus als Belohnung für den Aufſtieg, der bei dem ſtrahlenden Sommer⸗ wetter immerhin Schweiß gekoſtet hatte. Nur ſchwer konnte man ſich von dieſem herrlichen Fleckchen Erde trennen. Neu geſtärkt ging es dann weiter über den Jagdſtein zu einer kurzen Einkehr im Forſthaus„Kehrdichannichts“, wo auch die⸗ jenigen auf ihre Rechnung kamen, die neben den Naturſchönheiten der Pfalz auch das edelſte Er⸗ zeugnis dieſes Landſtrichs, den koſtbaren Pfälzer Wein, bewundern wollten. Hierzu war dann auch noch bei der Schlußeinkehr Gelegenheit, die nach dem ausſichtsreichen Weg über Drei Eichen in Bad Dürkheim ſtattfand. Großfeuer fand gerichtliches Nachſpiel Ein Seifenſieder⸗Meiſter vor dem Einzelrichter Mitte April brach in der Wachskocherei einer Mannheimer Firma ein Großfeuer aus. Die Urſache des Brandes ſah man in der fahrläſſigen Handlung des in dem Betrieb angeſtellten Seiſen⸗ ſieder-Meiſters, der ſich deshalb jetzt vor dem Ein⸗ zelrichter unter der Anklage fahrläſſiger Brandſtiftung zu verantworten hatte. Die Anklageſchrift warf dem Beſchuldigten vor, er habe beim Abkochen des Wachſes den Deckel des Kochkeſſels nicht in der Nähe bereitgeſtellt gehabt, womit man das hochkochende Wachs hätte abdecken können, damit es nicht mit dem offenen Feuer unter dem Keſſel in Berührung komme, wenn es über⸗ laufen ſollte. mometer bei der Hand gehabt, um die Temperatur des Wachſes meſſen zu können und weiter habe ſich der Meiſter vom Kochraum entfernt, ohne eine mit der Gefährlichkeit der Arbeit vertraute Perſon zur Aufſicht zurückzulaſſen. Der Angeklagte räumte aller⸗ dings gleich zu Beginn der Verhandlung ein, daß er ſich nur deshalb ſchuldig gemacht habe, weil er den Abdeck⸗ deckel nicht bereitgeſtellt hat. Von einem Thermo⸗ meter, das als Schutzvorrichtung vorhanden ſein ſoll, ſei ihm nichts bekannt, meinte der Meiſter und wies darauf hin, daß er ſchon vierzehn Jahre ſeine Ar⸗ beit ununterbrochen ohne ſich etwas zuſchulden kom⸗ men zu laſſen, verrichtet habe, und daß auch das Ge⸗ werbeaufſichtsamt, das alle zwei Jahre die Einrich⸗ tungen beſichtigt, bisher nichts in dem Abkochraum beanſtandet hätte. Als ſich der Meiſter damals vom kochenden Keſſel entfernen mußte, um nach etwas anderem zu ſehen, ließ er auch einen Arbeiter als Au fſicht zurück. Dieſer iſt aber, als er die erſte Stichfllamme am Wachskeſſel bemerkte, gleich davongeſprungen und hat den Meiſter gerufen ſtatt dem Feuer zunächſt ſelbſt entgegenzutreten. Zu der Verhandlung war als Sachverſtändiger Oberbaurat Kargel hinzugezogen worden, der in ſeinem Gut⸗ achten angab, daß ſich der Angeklagte in keinem Falle von dem kochenden Wachs habe entfernen dürfen, und daß ein Thermometer unbedingt not⸗ wendig ſei, damit man wiſſe, wann es Zeit iſt, Vor⸗ ſichtsmaßnahmen zu treffen, außerdem müſſe ein Deckel zum Abdecken unmittelbar neben dem Keſſel ſtehen. Das Gericht ließ bei ſeiner Urteilsfindung gegen den beſchuldigten Meiſter, der durch die Brandwunden, die er bei dem damaligen Feuer er⸗ litten hatte, ſchon ſelbſt ſtark genug geſtraft worden iſt, weitgehende Milde walten, und verur⸗ teilte ihn wegen fahrläſſiger Brandſtiftung zu einer Geloͤſtrafe von 50 Mark. Der Verteidiger des An⸗ geklagten hatte auf Freiſpruch plädiert. 55 „Libelle“⸗ſehr ſommerlich Viel Tanz, Humor und ein bißchen zauberhafter Schwindel Dieweil es draußen mal regenſchauert und mal Sonnenſchein gibt, mal märzkühl und dann wieder gewitterſchwül iſt, hat ſich die„Libelle“ ganz auf ſommerliche leichte Koſt eingeſtellt und verabreicht dieſe in wohlbekömmlichen Doſen allabendlich ihren Beſuchern. „Das große Kabarettprogramm der Winterſaiſon iſt weggefallen. Die Muſen des Tanzes und des Humors beherrſchen das Feld, über dem auf hohem Balkone die treffliche Kapelle Haſeke thront. Lilian Michael heißt die ſympathiſche junge blonde Wienerin, die mit viel Scharm ihres Amtes als Anſagerin waltet. Mt ihrem Partner Altani zuſammen gefällt ſie im zweiten Teil des Abends außerordentlich als heitere Gedankenleſerin, der nichts verborgen zu bleiben ſcheint. Ein Tanzpaar von Format, das nicht nur tech⸗ niſch auf der Höhe, ſondern auch mit allerhand fröh⸗ lichen Gaben ausgeſtattet iſt, bilden R. und D. von Nagy. Während der männliche Teil dieſes ſtepen⸗ den, waltzenden und tango⸗-parodierenden Duetts zeigt, wie man tanzenderweiſe ſeine Partnerin elegant auf den Arm nehmen kann beweiſt dieſe. daß in ihr allerhand humoriſtiſche Begabung ſteckt. Mit ihren Parodien auf diverſe amerikaniſche Tanzexerzitien finden die beiden hellen Beifall. Auch ein wenig Akrobatik gibt es in dem kabarettiſtiſchen Cocktail, den die Programmgeſtalter der„Libelle“ vortreff⸗ lich zu mixen verſtanden. Da wäre Dechnik zu nennen, ein Mann, der über ein ſehr ſolides Können verfügt. In ſeinem ſchwierigen Kopf-Balance⸗Akt zeigt er, was er kann. Auch dürfte ein Walzer, auf dem Kopf getanzt, nicht jedermanns Sache ſein.— Atra heißt das ſchlanke blutjunge Geſchöpf, das zum guten artiſtiſchen Nachwuchs gerechnet werden muß. Sie zeigt uns, wie man auf die erſtaunlichſte Art ſeinen Körper verrenken und obendrein noch einem Akkordeon nette Töne entlocken kann. Von Oskar Altani war bereits die Rede. Er iſt der Magier des Programm, der ſein Publikum auf die liebenswürdigſte und luſtigſte Weiſe hinters Licht zu führen verſteht. Beſonders ſein Trick mit den gefeſſelten Daumen bereitete uns allen arges Kopfzerbrechen. Wir ſind auch heute noch nicht„da⸗ hinter“ gekommen. Um das kleine ſommerleichte Programm herum gibt es viel Tanz für jedermann. Haſeke und ſeine Getreuen ſpielen in einer rhythmiſch ſo mitreißen⸗ den Manier auf, daß es ſchwer fällt, der Tanzfläche fern zu bleiben. C. W. Fennel. — ——— Dann habe der Meiſter kein Ther⸗ 9 8 3 „ 694 7909* 3 9 * — 33——— SSS————————— *. Aus Baden Sie opfern ihren Arlaub! Erſtes Erntelager der badiſchen Jugendgruppen dnb. Karlsruhe, 20. Juni. Das erſte Ernte⸗ lager der badiſchen Jugendgruppen im deutſchen Frauenwerk iſt ein Kinderheim nahe dem Weingut St. Andreas bei Offen burg in der ſchönen und fruchtbaren Ortenau. Denn gerade dort iſt die Ernte an Getreide, Obſt und Wein beſonders reich, eben dadurch aber ſind die Bauern noch mehr als anderswo mit Arbeit überlaſtet. Da werden nun den ganzen Sommer und Herbſt hindurch die Ju⸗ gendgruppenmädel aus dem ganzen Gau vom Odenwald, vom Schwarzwald und vom Bodenſee zu tatkräftiger froher Hilſe zuſammenkommen. Am Sonntagabend nun wurde das Lager mit einer ſchlichten Feierſtunde im Freien eröffnet. Stabsleiter Nahm und die Gaujugenoͤgruppenfüh⸗ rerin Friedl Haug fanden ſchöne Worte für den Sinn dieſes Ernteeinſatzes: um den Kräftemangel in der Landwirtſchaft zu überwinden, opfern die Jugendgruppenmädel acht bis vierzehn Tage, alſo einen Großteil ihres durch die Jahresarbeit in Fabrik, Büro oder Haushalt ſauer verdienten Urlaubs, um durch unentgeltlichen Einſatz den Bauern und vor allem die tapfere Landfran zu entlaſten. Morgens arbeiten die Mädel beim Bauern. Es wird aber darauf geachtet, daß ſie körperlich nicht überanſtrengt werden. Die weniger kräftigen Mä⸗ del werden nicht bei der Ernte ſelbſt ſondern im Landhaushalt eingeſetzt, und für alle wird es neben der Stunde der Arbeit auch ſolche der Erholung ge⸗ ben. Die Tote wurde identifiziert *Heidelberg, 20. Juni. Bei der am Samstag aus dem Neckar gezogenen weiblichen Leiche handelt es ſich um eine 37jährige Hausangeſtellte, die frei⸗ willig in den Tod gegangen iſt. * Baden⸗Baden, 20. Juni. Auf der Reichs⸗ ſtraße 3, zwiſchen Baden⸗Oos und Sinzheim, ereig⸗ nete ſich nachmittags ein ſolgenſchwerer Unglücks⸗ fall, dem die 43 Jahre alte Frau Pauline Boos aus Winden, Mutter von drei Kindern, zum Opfer fiel. Fran Boos, die mit einem Kuhfuhrwerk unter⸗ wegs war, wurde— der Unglücksfall konnte bis jetzt noch nicht aufgeklärt werden, da Zenugen nicht vor⸗ handen ſind— anſcheinend von einem Kraftwagen angefahren und dabei ſo unglücklich verletzt, daß ſie auf dem Transport ins Städt. Krankenhaus ſtarb. L. Neckargemünd, 20. Juni. An der hieſigen Grund⸗ und Hauptſchule wurden Oberlehrer Eier⸗ mann, ſowie die Hauptlehrer Kritter, Grimm und Winterer für 25jährige Dienſtzeit mit dem ſilbernen Treudienſt⸗Ehrenzeichen geehrt. L. Wiesloch, 20. Juni. Frau Anni Stemmler konnte hier die Meiſterprüfung im Friſeurhandwerk mit beſtem Erfolg ablegen.— Die Eheleute Franz Dörner und Frau Margarete, geb. Back, feier⸗ ten hier das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Kaiſerslautern, 20. Juni. Auf der Straße nach Otterbach verunglückte beim Engelshof der 52 Jahre alte Motorradler Stumpf aus dem Ba⸗ diſchen. Er raſte mit voller Geſchwindigkeit gegen einen Baum und war ſofort tot. * Flomersheim(Pfalz), 20. Juni. Der Zsjährige Landwirt Adolf Fruth fiel beim Aufheben der ihm entfallenen Leine ſo unglücklich zwiſchen Wagen und Deichſel, daß das Pferd ſcheute und davonxrannte. In dieſer Lage wurde Fruth eine Strecke weit ge⸗ ſchleift. Schwerverletzt liegt er im Krankenhaus. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Südwe —. 8 eut 2 2 11 405 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Saclegxeuclen in Eleαce ** 4— +LEE 5 Blick auf die ſchöne und moderne Badeanlage der Neckarſtadt (Photo: R. Göller) — eee e Der Mann, den Detektive entführen ſollten: Bergdoll in Amerika verhaftet Der mißlungene Beberfall in ſeinem Eberbacher Hotelzimmer im Fahre 1923 In ein Fort eingelleſert Eberbach, 20. Juni. Der Deutſch⸗Amerikaner Bergdoll, der nach dem Weltkrieg lange in einem Hotel in Eberbach wohnte, iſt kürzlich in Amerika, gleich bei ſeiner An⸗ kunft, von den dortigen Militärbehörden verhaf⸗ tet und im Fort Jay auf der Gouverneursinſel untergebracht worden. Als Deutſchſtämmiger hatte er ſich bekanntlich im Weltkrieg geweigert, gegen die Heimat ſeiner Eltern zu kämpfen und floh nach Kanada, von wo er ſich nach Kriegsende nach Deutſchland begab. In ſeiner Abweſenheit wurde er in Amerika zu langjähriger Gefängnisſtrafe verurteilt. In Erinnerung iſt noch, wie er vor 16 Jahren nachts in einem Eberbacher Hotel, als er ſich in ſein dunkles Zimmer begeben wollte, von amerikaniſchen Detektiven überfallen wurde, die ihn gefeſſelt ins beſetzte Gebiet ſchleppen und von dort nach Amerika ſchaffen wollten. Bergdoll erwehrte ſich der Gegner und zerbiß einem von ihnen den Daumen. Nun hat man ihn 25 Jahre nach dem Weltkriegsbeginn in Amerika verhaſtet. Bergdolls Vater iſt in Sinsheim, die Mutter in Hüſ⸗ fenhardt geboren worden. ——— Tagung in Baden-Vaden: Akiuelle Steuerfragen des Haus- une Grundbeſitzes Oeffentliche Kundgebung des 37. Verbandstages der badiſchen Haus- und Grundbeſitzervereine in Baden-Baden * Baden⸗Baden, 18. Juni. Anläßlich des 37. Verbandstages des Verbandes badiſcher Haus⸗ und Grunbdbeſitzervereine im Sän⸗ gerhaus„Aurelia“ in Baden⸗Baden fand am Sonntagvormittag eine öffentliche Kundgebung ſtatt, die außerordentlich gut beſucht war. Landesverbandsführer Walther richtete an die zahlreich Erſchienenen, vorab an die Vertreter der Bad. Regierung, der Partei, des Landesfinanzamtes und der Stadt Baden⸗Baden herzliche Begrüßungs⸗ worte und betonte, daß die Tagung bewußt nach Ba⸗ den⸗Baden, dem Ort des gepflegten Wohnraumes, gelegt worden ſei, weil der Hausbeſitzerverband den ernſtlichen Willen habe, den Volksgenoſſen nur ge⸗ —— Reillurnier-Ausklang in Ludwigshajen Rückblick auf das Wochenende dr. h. Ludwigshafen, 19. Juni. Das letzte Wochenende brachte unſerer Stadt zwei ganz beſondere Ereigniſſe, mit Röſſern bzw. Stahlröſſern in„tragenden“ Rollen. Als die flin⸗ ken durchtrainierten Ritter vom ſtählernen Roß kurz vor 13 Uhr zur kurzen, aber wohlverdienten Mit⸗ tagspauſe in die reichgeſegnete Verpflegungsſtation unſeres herrlichen Hindenburgparks einfuhren, er⸗ warteten ſie hier, aber auch auf der weiteren Fahr⸗ ſtrecke durch Ludwigshaſen und in ganz beſonders dichten Scharen an der Schlageterbrücke die Rad⸗ ſportbegeiſterten der ganzen Gegend. Das andere Großereignis des Tages war das Zweite Reit⸗, Spring⸗ und Fahrturnier der SA⸗Reiterſtandarte„Rheinpfalz“, das am Sonntag ſeinen Höhepunkt und glanz⸗ vollen Abſchluß ſand. Die Entſcheidungs⸗ kämpfe, die recht gute Leiſtungen brachten, beſtimm⸗ ten folgende Siegerliſt e: Juniorenſpringen der HJ: Hitler⸗Junge Wanger au“ Bärbel ſo Fehler, 58 Sekunden). Juniorenſpringen der HJ, Abtl. 2: (0 Fehler, 52 Sek.. Jagdſpringen der Klaſſe L: Oberwachtmeiſter Branden⸗ burger auf Achmed(0 Fehler, 59 Sekunden). Egnungsprüfung ſür Reitpferde: Klaſſe A: Sturmführer Fehrenbacher auf Nido. Eignungsprüſung für Reitpferde: 2. hauptführer Fangmann auf Abdullao. Eignungsprüfung für Wagenpſerde(Mehrſpänner): G Webers, E. Schilling(Zecher, Mina, Marga und Willy) Mannſchaftspreis: Mannſchaft des Kav.⸗Rgt. 6(pPaſche. Ertrag, Achmed!. Pandurenritt: 1. Abtſg.: Rittwmeiſter Paſche(0 Fehler, 63 Sekunden). Stm. Fehrenbacher Sturn⸗ Abtlg.: Stabenow auf Pandurenritt: 2. Abtlg.: Stm. Fehrenbacher auf Chriſtel (0 Fehler, 60 Sekunden). Eignungsprüfung für Wagenpſerde(o..): O. Zim⸗ mers und G. Webers Zecher und Mina Minna(Fahrer Grprtf. Dencker). 9 Jagdſpringen: Klaſſe L: Stall der OSAc Raubgraf VIII.(Staf. Frick) 0 Fehler, 62 Sekunden. Dreſſurprüfung: Klaſſe M: Mackenſen(Rittm. Stabe⸗ now). Jagdſpringen: Klaſſe Sa: Sthf. Fangmann Richthofen (Beſitzer) Fehler, 89 Sekunden. Im Hindenburgpark hörte man zur Feier des großen Tages Konzerte, ausgeführt vom Muſik⸗ korps der Fliegerhorſtkommandantur Mannheim⸗ Sandhofen unter Stabführung von Muſikleiter Fi⸗ ſcher. Dies alles zuſammen beſcherte dem Hinden⸗ burgpark ſelbſtverſtändlich ungewöhnlich großen Be⸗ ſuch. Insgeſamt zählte man allein am Sonntag rund 15 000 Gäſte. Neben allen Attraktionen auf ſportlichem Gebiete zogen auch die Kundgebung des Dentſchen Handels auf der Hardenburg⸗ auf der u. a. Gauſchulungsleiter der NSDAP, Pg. Röhrig und der Gauſachabteilungswalter Pg. Fr. Schwarz ſprachen, und die Feſtaufführung des „Florian Geyer“ viele Volksgenoſſen in ihren Bann. Trotz all dieſer Ablenkungen und trotz des ſchönen ſommerlich warmen Wetters, fand, wie aus Mundenheim berichtet wird. auch das Konzert des Männergeſangvereins„Liederkranz“ im „Storchen“ erfreulich ſtarken Zuſpruch. Der rührige Verein, den der Mannheimer Dirigent Artur Schneider muſikaliſch betreut, hatte ſich als So⸗ liſten den ausgezeichneten Baritoniſten des Natio⸗ naltheaters Hans Sehweska verpflichtet, den Eugen Heſſe am Flügel begleitete. ſunde und gepflegte Wohnräume zu geben.— Na⸗ mens des örtlichen Haus- und Grunobeſitzervereins entbot Vereinsführer Barth den Willkomm an die Gäſte. Dann ſprach Dr. A. Düppe vom Reichsbund der Haus⸗ und Grundbeſitzer Berlin über aktu⸗ elle Steuerfragen des Haus, und Grund⸗ beſitzes. Der Redner, der ſich zunächſt eingehend mit der neuen Grundſteuer und ihren Auswirkungen beſaßte, bejahte grundſätzlich die Notwendigkeit der ſeit April 1938 in Kraft getretenen Grundſteuer⸗ reform, die ſich aus der Erkenntnis ergeben habe, daß es immer weniger zu verſtehen geweſen ſei, die Grundſteuer nach Maßgabe längſt veralteter Vor⸗ kriegsſteuerwerte zu erheben, zumal die Entwick⸗ lung bei den verſchiedenen Grundſtücksaxten in der Nachkriegszeit höchſt unterſchiedlich geweſen ſei. Das Kernſtück der Grundſtenerreſorm ſei die Umſtellung der Grundſteuer auf die Einheitswerte, mit denen ſich der Vortragende näher beſaßte und deren ſtarke Beſchränkung in ihrer Bedeutung er betonte, da im Gegenſatz zu der weit irrigen Auffaſſung die Grundſtückseinheitswerte im Weſentlichen nur Bedeutung für das ſteuerliche Ge⸗ biet hätten. Um untragbaren Härten vorzubengen, ſeien verbreiteten umfangreiche Grundſtenerbilligkeitsrichtlinien erlaſſen worden, die unter dem 11. 4. 1939 eine für das Rechnungs⸗ jahr 1939 geltende Neufaſſung erſahren hätten. Die Grundſteuerrefom habe insbeſondere in den Rand⸗ gebieten Vororten, Außenſtadtteilen) mancher Städte(Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Frei⸗ burg und Baden⸗Baden) zu unbilligen Mehrbelaſtun⸗ gen geführt, da bei der Einheitswertfeſtſtellung 1935 ein höherer Vervielfältiger als im ſonſtigen Stadt⸗ gebiet Anwendung gefunden hätte. Die Bemühun⸗ gen der Organiſation, die Vorausſetzungen für eine Abhilfe bei dieſen Härten zu ſchaſſen, hätten Erfolg gehabt. Zu Mehrbelaſtungen habe die Grundſtener durchweg beim Neuhausbeſitz geführt, bei dem dann auch in zahlreichen Fällen Billigkeits⸗ maßnahmen Platz griffen, und zwar ſowohl durch Ermäßigung der Zin⸗ ſen für öffentliche Bauarbeiten, als auch durch Grundſteuererlaß. Der Redner ging dann noch eingehend auf die Beſteuerung des Baulandes ein, das wie er meinte, als beſonderes Sorgenkind der Grundſteuerreſorm angeſprochen werden könne⸗ Es ſei ſehr zu begrüßen, daß die neugefaßten Billig⸗ keitsrichtlinien der Notwendigkeit, den gerade beim Bauland beſonders ſtark aufgetretenen Härten ab⸗ zuhelfen, weitgehend als bisher Rechnung tragen. Der Redner befaßte ſich ſodann mit den Aenderungen des Einkommeunſtenerrechts durch das Geſetz vom 17. Februar 1939, erwähnte die weitgehenden Milderungen, die die Mehreinkom⸗ menſteuer durch die Durchführungsverordnung vom 26. April 1939 erfahren habe, und ſchilderte zuletzt noch die Erleichterungen, die für Bezieher von ſchwankenden Einkünften gelten. In ſeinen Schluß⸗ worten betonte der Redner die Pflicht, die heutige Steuergeſetzgebung als einen notwendigen Beſtand⸗ teil des grandioſen Aufbauwerkes des Führers ver⸗ ſtändnisvoll zu würdigen. Landesverbandsführer Walther betonte in ſeiner Schlußanſprache die ausgezeichnete Zuſammenarbeit des Verbands mit den Regierungs⸗ und Steuerſtel⸗ len, die alle ſehr viel Verſtändnis für den badiſchen Hausbeſitz entgegengebracht hätten, und ſchloß den 37. ordentlichen Verbandstag und die öffentliche Kundgebung mit einem dreiſachen„Sieg Heil!“ auf Führer, Volk und Vaterland, dem die National⸗ lieder folgten. Der 38. Verbandstag findet 1940 in Man n⸗ heim ſtatt. Prinzeſſin Fohanna von Heſſen beigeſetzt Trauerfeier auf der Darmſtädter Roſenhöhe X. Darmſtadt, 20. Juni. Auf der Roſenhöhe in Darmſtadt, wo die Mauſoleen für das ehem heſſiſche Fürſtenhaus ſtehen und wo eine lange Gräberreihe die Opfer des Flugzeugunglücks von Oſtende birgt, wurde nunmehr auch die kleine Prinzeſſin Johanna beigeſetzt. Die Trauerfeier fand im engſten Kreiſe ſtatt. Prinz Ludwig von Heſſen mit ſeiner Gemahlin, Kinderſchweſter Maria Groh, die die Kleine von Anbeginn an betreut hatte, zahl⸗ reiche Mitglieder des Hauſes Brabant, ferner der Oberpräſident von Heſſen⸗Naſſau, Prinz Philipp von Heſſen, und die Angehörigen der verſtorbenen Mut⸗ ter des Kindes aus dem griechiſchen Königshauſe, waren erſchienen. Unter den Trauergäſten bemerkte man auch General Denecke, den neuen Standort⸗ älteſten von Darmſtadt, Wamboldt. Eine Balkenbrücke über den Rhein * Koblenz, 20. Juni. Die Fortführung der Reichse autobahn vom Weſterwald über den Rhein bis nach Trier erfordert bei Koblenz den Bau einer Brücke, Die Planung dieſes großen Bauwerks liegt bereits ſeſt. Es wird unterhalb Vallendar eine Balken⸗ brücke entſtehen, die eine Länge von 860 Meter haben ſoll und mit deren Bau noch in dieſem Jahre begonnen werden wird. Erbach, 20. Juni. Der ſich um den Odenwälder Obſtbau beſonders verdient gemachte Rentamtmann Fritz Steinert begeht ſein 50jähriges Dienſt jubiläum. * Tauberbiſchofsheim, 19. Juni. In Hochhan⸗ ſen iſt Altbürgermeiſter Polykarp Mohr, der acht⸗ zehn Jahre lang die Geſchicke der Gemeinde leitetk⸗ im 82. Lebensjahr geſtorben. Wurde hier ein Senſationsſiem gedreht? Cähnellzugswagen ſtürzte in die Tiefe Des Rätſels Löſung war ſehr einfach aber intereſſant * Freiburg, 20. Juni. Ein Anblick, der zunächſt beſtürzend, auf jeden Fall ungewöhnlich war, bot ſich in dieſen Tagen bei der Station Talmühle im ſüdlichen Schwarz⸗ wald, zwiſchen Immendingen und Engen. Die Reichsbahn hatte in die Bahngleiſe, die auf einem durch das Tal führenden 26 Meter hohen Damm liegen, tote Weichen eingebaut, die— in den Abgrund führten. Zufällig anweſende Zuſchauer glaubten Zeu⸗ gen der Drehſzeue für einen Senſationsfilm zu ſein, als ein funkelnagelneuer Schnell⸗ zugwagen auf eines dieſer„Todgleiſe“ gerollt wurde und nach kurzer Fahrt, ſich fünfmal überſchlagend, in den Abgrund ſtürzte Kurz darauf mußte ein weniger neu ausſehender Wagen dasſelbe Schickſal erleiden. Er verlor ſchon auf halber Höhe der Steilböſchung die Karoſſe. Das Fahrgeſtell ſauſte allein in das Tal und wurde ſchwer beſchädigt. Der zuerſt abgeſtürzte neue Wagen aber lag als Ganzes auf der Wieſe unter der Ab⸗ ſturzſtelle und hatte verhältnismäßig 9 ringfügige Beſchädigungen erlitten. Eille Schar von Sachverſtändigen der Reichsbahndirektibn München,— wo der widerſtandsfähige Wagen ges baut worden war,— ſtellten dieſen Umſtand m Befriedigung feſt, und nun ergab ſich des Rätſels Löſung: Die„Filmaufnahme“ war eine Materia l und Konſtruktionsprobe. Nur durch dieſes draſtiſche, aber beweisſtarke Experiment hatte malt ermitteln können, welchen hohen Anforderungen im „Nehmen“ von Stößen der hier ausprobierte neu Schnellzugswagen⸗Typ gewachſen iſt im Gegenſa zu dem Wagen älterer Konſtruktion. Der neue Wa⸗ gen hat ſich zweifellos bewährt. und Oberbürgermeiſter „ ne — Dienstag, 20. Juni 1939 der Neuen Mannheimer Zeitung Geschäfissfille an den Akſienmärkien Geringe Uniernehmungslusi— Renien ruhig Rbein⸗Mainiſche Börſe Aktien vorwiegend ſchwächer Frankfurt, 20. Juni. Der weiterhin kleine Auſtragseingang betraf om Aktien⸗ workt vorwiegend weitere mäßige Verkäufe, ſo daß ſich uufolge der geringen Unternehmungsluſt meiſt Rückgange on durchſchnittlich 0,5 his 1 v. H. einſtellten. Verhältnis⸗ äßig ſchwach lagen am Montanmarkt Verein. Stahl, die en Poriſtand um 76 v. H. unterſchritten, Buderus bröckel⸗ en auf 90,25(90,75), Rheinſtahl auf 13156(132,5), ferner Lourahütte auf 13(13,5) ab. Höſch mit 108% und Man⸗ esmann mit 105 konnte ſich voll behaupten. JG. Farben aren nach 0,25 niedrigerem Beginn auf 1509,(150,25) er⸗ bolt. Reichsbank blieben zu 185 unv. Sonſt ſetzten ſchwä⸗ 63ů4 ein: Aſchaffenburger Zellſtoſf 89(90,5), BMW. 133 0, Adlerwerke 99,75(100), AGG. 113,25(113,5) und Be⸗ 10 159,5(159,75). Andererſeits höher Ilſe Genuß mit —*(128,5) und. Metallgeſellſchaft mit 11276(112,75). Der tentenmarkt blieb ruhig. Reichsaltbeſitz 5 Pfg. höher mit ſche Im Verkehr von Bank zu Bank ſtiegen Steuergut⸗ cheine J weiter an auf 102,53 bis 102,75(102,5). Serie I1 der Juni ſtellten ſich auf 98,35, per Juli auf 98,325, In⸗ uſtrie⸗Obligationen waren bei einigem Geſchäft z. T..25 is 0,5 v. H. höher, ſerner ſtiegen Dekoſama 1 auf 13676 196,25) und einzelne Liquidationspfandbrieſe bis v. H. ie übrigen Renten waren ſtill. Im Verlauf fanden kaum mehr weitere Abſchlüſſe ſtatt. Aſchaffenburger Zellſtoff 1 v. H. erholt auf 90, JG. Farben eicht ſchwankend mit 150,25 bis 150,5 nach 150 bis 15096. ſei den erſt ſpäter notierten Papieren überwogen Rück⸗ nge bis zu 1 v. H. Vereinzelte Erhöhungen gingen Geſcelke nicht darüber hinaus. Der Freiverkehr war ohne häft. Berlin: Aktien uneinheitlich, Renten ruhig Berlin, 20. Juni. Die Aktienmärkte zeigten auch heute wieder die Merk⸗ ale großer Geſchäftsſtille. Die Feſtſtellung der Anſangs⸗ notieruigen wurde zumeiſt ouf der Grundlage der Min⸗ eſtbeträge vorgenommen. Vielſach beſtand auch dieſe Mög⸗ ichkeit nicht, ſoſern nur eine Seite vertreten war. Das einzige Papier, in dem von regeren Umſätzen geſprochen erden konnte, waren die geſtern erſtmalig wieder notier⸗ ten Reichsbankanteile, in denen etwa in der erſten hal⸗ en Stunde 150 000%/ Ocxt Beſitzer gewechſelt haben dürf⸗ ten. Dabei zeigte ſich in der Kursgeſtaltung eher an⸗ zlehende Tendenz. Montonwerte ſtanden meiſt im Angebot. ereinigte Stahlwerke ſanken um v. H. auf 99/, im gleichen Ausmaße waren auch Klöckner gedrückt. Bei chemiſchen Werten eröfſneten v. Heyden und Farben ie 4 V. H. höher. Für Elektrowerte war die Meinung geteilt. esgleichen für Maſchinenbauaktien. Ferner ſind noch eutſcher Eiſenhandel mit minus 174 und Aſchaffenburger Zellſtoff auf ein Angebot von nur 4200/ mit minus 154 v. H. zu erwähnen. Feſter lagen Ach für Verkehr 9 v. H. Am Rentenmarkt eröffneten Reichsaltbeſitz unver⸗ ändert mit 132, gaben aber dann auf 13176 nach. Reichs⸗ bahn⸗Vorzüge befeſtigten ſich um v. H. Eemeindeumſchul⸗ ungsanleihe notierte unv. 93,70. Für Steuergutſcheine 2 örte man eine Taxe von 98,40(9896), für oto. Juli eine lüenſolche nach 98,55. Feſter tendierten 1(102,60) nach 2,50. Im weiteren Verlaufe ließ die Kursgeſtaltung an den Altienmärkten nach wie vor eine einheitliche Linie ver⸗ miſſen. Die Schwankungen nach beiden Seiten betrugen dis zu 0,5 v. H. Am Kaſſarentenmarkt zeigten Liquida⸗ tionspfondbrieſe kleine Veränderungen nach beiden Rich⸗ ungen, Hypothekenpfandbrieſe und Kommunalobligationen waren gehalten. Für Induſtrieobligationen erwies ſich ie Stimmung bei meiſt geholtenen Kurſen eher als etwas reundlicher. Als' Ausnahme ſind Iſenbeck, die gegenüber ex letzten Notiz 1 v. H. verloren, zu nennen. N⸗Steuergutſcheine. II blieben amtlich mit 9896 bei einend ürE 200/ unverändert, dito Juli gaben um 234 Pfg. ouf 98,325 nach, wobei ein Betrag von 150 000 Maxt gehandelt wurde, Stuergutſcheine 1 wurden im Te⸗ lephonverkehr zuletzt um 10 Pſg. höher mit 102.60 und ter mit 102,75 genannt. Am Kaſſamarkt fielen von durch eine 8 um 13„ gegen letzte Noti auf, während ſich ſonſt auf dieſem Marktgebiet kaum Ver⸗ änderungen ergaben. Hypothekenbanken hatten uneinheit⸗ iche Kursentwicklung. Bei den zu Einheitskurſen gehan⸗ delten Induſtrieaktien büßten Mülheimer Berg bei Repar⸗ ierung 5,5 v.., Müller Gummi 3 v. H. und Mundlos .75 v. H. ein. Die letztgenannten drei Veränderungen verſtehen ſich gegen letzte Notig. Banken Gegen Ende des Verkehrs verlief dos Geſchäft recht ruhig. Die Schlußnotierungen baſierten jedoch im weſent⸗ lichen auf dem letzten Verlaufsſtande. Klöckner ſtiegen ſo⸗ gar um ½ v. H. auf 119,75. Auch Aſchaffenburg erholten ſich erneut um ½ v. H. auf 90,50. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki Berlin, 20. Juni. Am Geldmarkt machen ſich die erſten Anzeichen für die Vorbereitung des Halbjahresabſchluſſes bemerkbar. Blankotagesgeld war allerdings knapp zu unveränderten Sätzen von 2,5 bis 2,75 v. H. zu haben. Im Wechſelgeſchäſt iſt der Bedarf jedoch im allgemeinen nicht ſehr groß, während hier und da ſchon etwas Angebot her⸗ uskommt. Zu berückſichtigen ſind auch die Abzüge für die Einzahlungen der bisher aufgelegten und demnächſt zur Auflegung gelangenden Induſtrieemiſſionen, die den Geld⸗ markt naturgemäß beeinfluſſen. Der Privatdiskontſatz war mit 274 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten blieb die Loge auch heute wieder ruhig. Von den angelſächſiſchen Valuten war das Pfund dem Tollar gegenüber etwas befeſtigt, und zwar ſtellten ſich Pfunde⸗Kabel auf 4,6828(4,6816). Gegen Zürich trat eine Ermäßigung des Pſundes auf 20,77(20,775), gegen Amſterdam eine ſolche auf 8,8196(8,8176) ein, da ſich ſowohl der Gulden als auch der Schweizer Franken wie⸗ der befeſtigten. Der franzöſiſche Franc hatte ebenfalls leicht anziehende Tendenz. Diskont: Reichebank 4, Lombard 8. Privat 3 v. 0. Amtlich in Rm. Dis⸗ 20. Juni 19. Juni 5 für kont Geld J Briei Geld Brief Aegypten lägypt. Pfdp. 11,960 11,990 11,055 11,985 Argentinien AWB-Peſo 40 0,575].597 0,575 0,570 Auſtralien 1 fustral Pfl·.3710.349 9,225.342 Belgien.100Beiga] 4 42,36 43,44 42,32 42,40 Braſilien 1Milreis 0,132/ 0,134 0,132] 0,134 Brit. Indien 100 Ruglen 87,01 87.15 87.01[87.19 Bulgarien. 100veva 6 3,047 3,053 3,047] 3,053 Dänemart 100Kronen[ 3½ 52,07 52,17 52.0552,15 Danzig 100Gulden] 4 47.—47,10 47,.— 47,10 England... 1Pfd 2 11,660 11,500 11,655 11,685 Eſtland. 100eſtn Kr. 4½ 68,130 68,27 68,1368,27 Finnlandi00finn Mk.] 4 5,140 5,150 5,1400 5,150 Fankreich.. 100Fr. 2 6,598] 6,612 6,593/ 6,612 Griechenland 100 Dr 0 2,353] 2,357..353 2,357 Hollend 10 G den 2 132,74 132,50 132,18 132,44 ran(Teheran) 100 NüI 14,40 14,51 14.40 14.51 Island. 100 Kl.zer. 5½ 43,20 43,28 43,1843,26 Italien.. 100 Lireſ 4½ 13,09[13,11 13,00 13,11 Japan 19en] 3,29 0,030] 0,682 0,680 0,682 Jugoſlaw. 100 Dina 5 5,694].700 5,694 5,706 Kanada 1 lan. Dollar 24851 2,489 2,484.488 Lettland 100 Latts] 5• 48,75[48,85 48,75 48, 85 Liſauen.. 100LitasP. 41,04 42,02 41,04 42.02 Luxemburg fboluxemb.frP 10,590 10.610 10,589 10,600 Neuſeeland 1 nousgel.Pid.J 9,370 9,304.371] 9,389 Norwegen 100Kronen] 3½] 58.59 58.71 58,5758,00 Polen. 1008lotyf 4¼ 47.— 47.10 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudof 4½ 10,585 10,045 10,580 10, 600 Rumänien. 100Le 3½——— Schweden„. 100Kr.] 260,04 60,16 60,02 60,14 Schweiz 100Franken] 1½] 56,15 50,27 56,10 56,22 Spanien. 100Peſeten 83 3 Slowakei 100 ͤKronen 8,521].539 8,521] 8,539 Südafrika 1 wialr Pil. 11.548 11,572 11,543/ 11,507 Türtei.. tü.Pfd.] 4 1,978] 1,982 1,978 1,982 Ungarn„ 100Pengöf 4— 99 3 Uruguay. 1Goldpeſo 0,879 1,881 0,879] 1,881 Ver. Staaten 1 Dollarſ 1.491 2,405 2,491] 2,405 Frankfurt, 20. Juni. Tagesgeld ſehr leicht mit 25 (2,50) v. H. „Deuischland muß das gasilichsie Reiseland werden“ Der Leiſer des großdeuischen Beherbergungs- gewerbes sprach auf einer Kundgebung des Beherbergungsgewerbes der Nordmark Auf einer Tagung der Bezirksfachgruppe Beherbergungs⸗ gewerbe der Nordmark ſprach in der„Strandhalle“ Timmen⸗ dorferſtrand der Leiter des Großdeutſchen Beherbergungs⸗ gewerbes, Hotelbeſitzer Fritz Gabler, Heidelberg, über die Lage und die Aufgaben des Gewerbes. Er zeigte ein⸗ leitend die großen Segnungen auf, die der National⸗ ſozialismus mit der Verwirklichung der Ideale„Berufs⸗ gemeinſchaft“,„Betriebsgemeinſchaft“ und„Volksgemein⸗ ſchaft“ auch dem Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe beſchert habe. Außerordentlich erfreulich ſei die enge Zu⸗ ſammenarbeit des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes mit den Organiſationen des Reichsfremdenverkehrsver⸗ bandes. Als größter Erfolg des letzten Jahres ſei zu verzeichnen, daß innerhalb der gewerblichen Wirtſchaft eine Reichsgruppe Fremdenverkehr gegründet worden ſei. Da⸗ mit wurde die ungeheure wirtſchaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs in Großdeutſchland unterſtrichen. In Großdeutſchland ſeien heute die bodenſtändigen Voraus⸗ ſetzungen gegeben, um einen Fremdenverkehr in ganz großem Ausmaße aufzubauen. Man übertreibe nicht, wenn man behaupte, daß es auf dem europäiſchen Kontinent kein anderes Reiſeland gebe, daß derartig viele Vorteile aufweiſe wie Großdeutſchland, und es brauche uns des⸗ halb nicht bange darum zu ſein, daß wir auch in einem künftigen Wettbewerb im Verkehr der Welt unſere Stellung behaupten würden. Unſer höchſtes Ziel müſſe ſein, Deutſchland zum Inbegriff des gaſtlichſten Reiſe⸗ landes zu machen. Abſchließend erörterte der Redner wich⸗ tige Fragen ſeines Gewerbes, die noch der Löſung zuge⸗ führt werden müßten. Er ſprach von der Notwendigkeit, eine Saiſonverlängerung durch eine zweckmäßige Ver⸗ teilung der Schulferien zu erreichen und befürwortete in dieſem Zuſammenhang die Aufteilung der Sommerferien in zwei Staffeln: Vom 20. Juni bis zum 1. Auguſt und von Anfang Auguſt bis Mitte September. Weiter nahm der Reoͤner zu den Fragen der Privatzimmerbeherbergung und vor allen Dingen des Arbeitseinſatzes und der ver⸗ beſſerten Berufsausbildung Stellung. Die Zahl der Lehr⸗ betriebe müſſe unbedingt erweitert werden, und das un⸗ gelernte Perſonal müſſe in gelernte Hotel⸗ und Gaſtſtätten⸗ berufe übergeführt werden. Zum Schluß appellierte der Leiter des Großdeutſchen Beherbergungsgewerbes an den Leiſtungswillen ſeiner Berufskameraden: Die Gaſthoſs⸗ kultur müſſe mit allen Mitteln gehoben werden. In einem ausführlichen Referat gab ſodann der Ge⸗ ſchäftsſührer der Fachgruppe Beherbergungsgewerbe, Dr. Hoffmann, Berlin, einen Ueberblick über die ſeit 1933 ſür das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe durchge⸗ führten Wettbewerbs⸗ und Werbemaßnahmen und ſetzte ſich weiter dafür ein, daß die kulinariſchen Beſonderheiten der jeweiligen Gegend mehr als bisher zu pflegen ſeien. — Direktor Geyer, Hamburg, ſchloß die Kundgebung mit dem Gruß an den Führer. Eine neue Teilschuldverschreibungsanleihe der 16 Farbenindusirie Berlin, 20. Juni Ein unter Führung der Deutſchen Bank ſtehendes Bankenkonſortium bietet nominell 100 Millionen%½⸗ protzentige zu 102 v. H. rückzahlbare Teilſchuldverſchreibun⸗ gen von 1939 der JG Farbeninduſtrie AG, Frankfurt am Main, mit Zinsſchein per 1. Februar 1940 zur Zeichnung gegen Barzahlung an. Die Zeichnung hat in der Zeit vom 23. Juni bis 6. Juli 1939 einſchließlich bei den Kon⸗ ſortialbanken oder ihren in Deutſchland gelegenen Nieder⸗ laſſungen zu erſolgen. Der Zeichnungspreis beträgt 97 v. H. Die Bezahlung der zugeteilten Teilſchuldverſchrei⸗ bungen muß ſpäteſtens am 10. Juli 1039 zuzüglich Börſen⸗ umſatzſteuer und abzüglich 4/ v. H. Stückzinſen für die Zeit vom Zahlungstag bis 31. Juli 1939 bei derjenigen Stelle vorgenommen werden, bei welcher die Zeichnung an⸗ gemeldet worden iſt. Von den Zeichnungsſtellen feſt zu⸗ geſagte Beträge können auch ſchon vom erſten Zeichnungs⸗ tage an beglichen werden. Die von der 36 Farbeninduſtrie begebene nene An⸗ HaNbELS- ι WIRTSCHAFTS-Z2B leihe dient der Beſchaffung von Mitteln, die zur Erfüllung der ihr im Rahmen des Vierjahresplanes übertragenen Aufgaben benötigt werden, insbeſondere zum Ausbau der beſtehenden und zum Auſbau neuer Prooduktionsanlagen, wie es auch dem ſtändig ſteigenden Geſchäftsumfang ent⸗ ſpricht. Die Anleihe wird vom 1. Auguſt 1939 an mit 4% v. H. jährlich verzinſt und nach 20 Jahren, alſo am 1. Auguſt 1959, zu 102 zurückgezahlt. Die JG kann die Anleihe mit einer Friſt von drei Monaten zu jedem Zins⸗ termin(1. Februar und 1. Auguſt jeden Jahres), früheſtens jedoch zum 1. Auguſt 1942 ganz oder teilweiſe zur Rück⸗ zahlung zu 102 v. H. kündigen. Bei teilweiſer Rück⸗ zahlung werden die zu tilgenden Teilſchuldverſchreibungen ausgeloſt. TTUNG Abend-Ausgabe Nr. 275 Die Einführung der Teilſchuldverſchreibungen an des Börſen zu Berlin, Düſſeldorf, Frankfurt a.., Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart und Wien wird alsbald be⸗ antrogt werden. Aus den Angaben in der Zeichnungseinladung iſt u. a. zu entnehmen, daß von den im Jahre 1928 ausgegebenen 250 Millionen Teilſchuldverſchreibungen zur Zeit noch 175,34 Millionen im Umlauf ſind. Pſalzwerke AG, Ludwigshafen a. Rh.— Kapital⸗ erhöhung um 4 auf 16 Mill.. Die auf 6. Juli ein⸗ berufene o. HV der Pfalzwerke AG, Ludwigshafen a. Rh., hat u. a. auch über die Erhöhung des Aktienkapitals von 12 Mill. 4 auf 16 Mill./ unter Ausſchluß des geſetz⸗ lichen Bezugsrechts der Aktionäre zu beſchließen. Die neuen Aktien werden, wie der SW hierzu erfährt, auf Grund beſonderer Vereinbarungen von den Aktionären (Kreis Pfalz, Stadt Ludwigshafen a. Rh., RWeE und ver⸗ ſchiedene andere pfälziſche Städte und Gemeinden) über⸗ nommen. Die aus der Kapitalerhöhung zufließenden Mittel dienen dem weiteren. Ausbau der Anlagen des die Pfalz mit elektriſcher Energie verſorgenden Unternehmens. * Rhenania Wormſer Lagerhaus⸗ und Speditions⸗AG. Worms a, Rh. Die Geſellſchaft, deren AK von 750 000 4 zur Hälfte der Stadt Worms und der Rhenania Schiff⸗ fahrts⸗ und Speditions⸗Geſellſchaft mbo. in Mannheim ge⸗ hört, verzeichnet für 1938/39(31..) einen Rohertrag von 0,43(0,31) Mill.“, zu dem noch 12 000(5000) 4 ſonſtige Einnahmen treten. Nach Abzug der Unkoſten, Geſamt⸗ abſchreibungen von 68 035(67 875)„ und einer Zuwei⸗ ſung von 10 000(3000)/ an die geſetzliche Rücklage ver⸗ bleibt einſchl. 1565(685)„ Vortrag ein Reingewinn von 48 440(39 065) /, deſſen Verteilung nicht erſichtlich iſt. In der Bilanz erſcheint das Anlagevermögen mit 0,62(0,65) Mill., darunter 0,22(0,24) Mill./ Beteiligungen. Das faſt verdoppelte Umlaufsvermögen von 0,45(0,24) Mill. 4 enthält 0,08(0,04) Mill. Wertpapiere, 0,06(0,04) Mill. 4 Waren⸗ und 0,29(0,14) Mill. Konzernſorderungen. Andererſeits ſind bei 0,02(0,01) Mill.“ geſetzliche Rückloge Rückſtellungen auf 0,16(0,05) weſetitlich erhöht. Verbind⸗ lichkeiten betragen 0,09(0,05) Mill 4, darunter 0,06(0,04) Mill./ im Konzern. * Elektro⸗Niirum⸗AG. Laufenburg⸗Rhina(Baden. Dieſe mit 750 000% AK. arbeitende, zur Kraftwerk Laufenburg AG. gehörende Kunſtſalpeterſäurefabrik erzielte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1938 einen Rohüberſchuß von 0,35 Mill.. Nach Verrechnung der Unkoſten und 38 185(39211)/ Abſchrei⸗ bungen ergibt ſich ein Gewinn von 1027 /, um den ſich der Verluſtvortrag auf 89 775, vermindert. Waren unel Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. Juni. Am Dienstag trat im Berliner Getreideverkehr keine Umſatz⸗ belebung ein. Die Abſatzmöglichkeiten blieben nach wie vor begrenzt, da ſich die Mühlen angeſichts ihrer guten Verſor⸗ gungslage zurückhielten. Lediglich in der Proyinz nehmen die kleinen Vorarbeiterbetriebe mäßige Ergänzungskäuſe int Brotgetreide vor. Die Anlieferungen überſtiegen daher weiterhin den Bedarf. Auch Futterhaſer hatte bei reichlichen Einkaufsmöglichkeiten nur zögernden Abſatz. Futtergerſte blieb hingegen beachtet. Am Mehlmarkte hat ſich die Lage nicht nennenswert geändert. Auch ſür Futter⸗ mittel bot der Markt ungefähr das gleiche Bild wie am Vortage. 575 Bremer Baumwolle vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Loko „57. 5 Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 20. Juni. (Eig. Dr.) Unverändert.— Gemahl. Melis unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 20. Juni.(Eig. Dr.) Es notierten in/ für die 100 Kilo Elektrolytkupfer (wirebars) 57,57; Standardkupfer, lid. Monat; Original⸗ hüttenweichblei; Standard⸗Blei lid. Monat; Originalhüt⸗ tenrohzink ab nordd. Stationen alles unv.; Originalhütten⸗ Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133, dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137; Fein⸗Silber 36—39,40. 79 Frachienmarki Duisburg-Ruhrort Das Berggeſchäft war an der heutigen Börſe außer⸗ cewöhnlich ſtill. Von einem einzigen Kahn abgeſehen, konnte für bergwärts nichts eingeteilt werden. Die Berg⸗ fracht blieb mit 1% ab Ruhrhäfen bzw. 1,20„ ab Kanal Baſis Mannheim unverändert. Auch blieb die Talfracht mit 1/ ab Ruhrhäfen nach Rotterdam einſchließlich Schlep⸗ pen auf dem alten Satz. Der Zuſchlag für Antwerzen⸗ Gent beträgt noch immer nach wie vor 20 Pfg. je Tonne. Der Bergſchlepplohn notierte mit 80 bzw. 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bzw. 1% nach Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt 10 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. — Anleihen d. Kom.-Verb. 19[Goldhyp.-Pfandbriefe 20. 19 20 10 20. 19 20. 19. 99 20 4¼ Pr. Ld.⸗Pfbrf.. hbanken4½ Rb. Hyv.Bk. adiſche Maſch.. 98.— 98.-Hroßkraft. MRhm.... ddenw. Hartſtein 144.0 144.00 ürttemh. Elektr. 98.— 98,— f krankfurt At 135.0 14800 Uf. G. Aferſ. v. Hypothekenba Manng K2—4 00.— 00,— Uavr. Br. Pforſh. 76, 75.— Hrüln& Viffinger 232.0 252.0 Hatsenraleret..[Verkehre-Aktien Peenee ee E 19.„ 100,0 100, 2 19 4½ do. K 35,30%30 90— 90,— Hapr, Motorelw. 133,0 13. ſafenmügie..,.gart-u. Bürgeror 118,0 118,o[fellſt. Waldhof. 11170 Liio Seecg.Rein. Deutsche Stadtagteihen do R 22.. 100,0 100,0½ BayrBodener. 5¼ do, Lig. Pfbr. 101,0 201,0 Bemberg, J. B. 120,0 128,/laid u. Neu 103 0 103.0 beat Mühlen 1370 130·0.leient Heidelbg. 137,7 137,2 ſchiff, und See⸗ testver zunsi Werie Augeburg 26 98,25 99,25 dö..⸗Fomz 12 100,0 100,0% Würzb.§ IV-VII 99.75 99,754½ Rh.-Hyp⸗Bk. Julius Berger 140.0 140.5 Hanauer Hofbr. 158,5 158,5 g Preßb zransportMhm. 115.0 116,0 9 260. 4½ Württ. Wohn, J4½ Bayr-Landw⸗ 5.ftom.-I 98.50 98,5Brauer.Kleinlein 117,0 117,Hanfwerke Füſſen. 3 2 Sank-Aktien It. Reichsb. Vorz 122.0 122,1 dtach lein 4½ BerlinGold24 1025 102,5 26 f U.. 00.50 00, 50 8 5 101,0 101, 101,5 950 Harpener 33 129.5 17 5 hein. Braunkohl. 210,0 210,00 Badiſche Bank.. 109,5 109.5 1 5 8 Berl. Hyp.⸗ ig. Gpfbr. Brown. Boverr 5Hartmann 3 75 i 9...[Tom.⸗ u. Pri 5.0 1 eeeee See 18 5 07.50Landes- und Provinz- 8 6 von 25. 99,— 99,und ll 5 A... 100,7 100,7 5 3 05,— 95,— Henninger Brauer 117.5. 35 122.5 1240 8B8 3 Versicherungen 30. 050 20. 19. 4¼(7) Frankſ. 26 98.75 98.75 Panken, kom. Giroverb. 1 16r Sk. 90.— 90,Surtt, Hop. bem. Albert.. 95,— 95, Heſſen⸗Raſſ. Gas 83 50 83.50 R. W E... 113,6 113.2 Dresdner Hant, 105,5 105,5] Bad. Aſſekuranz⸗ 40d...⸗Anl. 27 101,9 101.7½ Hanau 26, 97.— 97, 4½ Bad..⸗Ldbt. 45 8 Ff. Gpfbr. 1, 2„. 100,0 9,75 aimler⸗Benz 121.5 121, Holzmann. Ph.. 147,0 148,0 Roeder, Gebr.... Frankfurter Bank. 913.-G, Mom 55.— 45,— 6½ de. do 5s... ½ Heidelberg 26 90.25 60.25] Mannh. 29, 2 99.— 90.—. A. K 5 100.7 100,6 Pe n en eee ee Jangbans.....50 ·. galzwt.eilbronn 252.9 252, do. pyp ⸗Hank j0½1 1032 Manngeim. Verr.. 46 9 4% 6587 054674 Malnt 26 K. d, 9 25 Kug Raſſedott 6 h, Gp 05.30 68,00S chuldversc hreibung. B. Stoinzetber 205.0 29,Jſteim, Schanzlün 145.0 1450 Beſ ee 7, 8 Rchede 9 5 aſſe 5 R Dt. St ein, anzlin R 92 5 416 do. v. 36 2. F. 4 Mannheim29 97,87 97.8. 8 1 u 2... 09,50 99.50 90.— 00,— 5 Krupprreibſtoff 100,0 100,0——3 HKorr, Seern 254,0 254.0——9 4— Rhein. Hyp.⸗Bant 127.0 127.0 4% do v 37.F. 98.87 96.974½% do. 27 9˙81 9·8/½ Ldskom.- Bt. 5½ Do, Lig. k1 105,8 10ä/ Piechine en 1, Durlacher Hof 100.0 109,0 Kolb u. Schüle 127,0 127,0 Seilin*„0 Württog. Vank. 108.0 108,0 — v. 93— 4 98,87 98.870 Giroz.. Heſſen 4%*—5 1* 98,30 98,50 Röchling, Eiſen 99,02 99,0 ichbaum-Werger 109,3 109, Konſerven Braun 89,50 89,50 5 7* 8 5 10 Sern 99,0 90,50——— Nüsl. 1577 154,74% do. K 5— 5 98028 Fäe 5 245—— 8F* 05* e, 83 ee eee Werte *„ a„Farben ſchweilergeraw 5„..5Stuttgart. Hofbr.„ 5* mtausch- igationen 100.⸗Un25 1080 1050 Pfandbrieſe u. Schuld- 4 805 8 2 9863.6%„hein, Hun.„ Anl. v. 46—. 123,2 123, Ehhinger Waſch... 103.0 Cietmaua.— 7,— Südd. Zucker—.........———— 67 Thüringen 26 99,50 90,0 n 3½ Naſfausdsb. 3 91 99.— 99.— ohne Zinsberechnung 6 05 103,0 103,0 Juhme h 1800 187,0eaus Bergbab. 108.0 106( S fäuig 20 Jun ———— Seeste ten der LSgde, 4,0 Fo2581 80538 6/80 a4 cR 0o. 1s 00, 2s ee2S.-109.. 100,9/ n Siach 104,0 106 die, Walzmüble 1330 1320 BBSPGGGT0T000 1 dr R. bahn 35 140,5 100.54½ Heſſ, Sdsbt. 26,—— 05 Geb. 149,5 140,5 aintraflwert,. 85,75 85.15] ſereindt, Oelfab, 130.5 130,55% Proßkraft Mannheien u. Pfasswere i941 18.— 4½ bo. v. 36 K. 1 99,02 00,75] 27 u. 26. K 1. 7, Dt.Kom. S. Abl.81 136.0 130,21%. A, A— G.. 100,7 100,7 lndustrie-Aktien 50 Farben. 150.5 150,20Mainzer Att.⸗Br. 80,— 88.—J do. Glanzſtoſſ)... 4//% Rh.⸗Weſtf, Elektr. Anl. von 1927 1952 60.— 6 Rpoſt 35.. 100,3 100,3“, 8 und 9.. 99.— 99,— do. 2 154,5 154,5 5 61,500 Jeinniech(Setterj 98,25 07,80. 300 do.——* 4 50*— 25— —— 4* do. Gold 1 32 5 BBBR 00 4„Moenus 115 7 do. Strohſtofßfß. 4½0 3 5 Steuergutſcheinz) Schuldo. 20 90,— 98,50 L. andschaften 5% Preuß. Boder. Andrege-Noris 164,0 164,0ſFeldmütlepapier.. Notoren Darmft. 1170 110 5 113.5 113,5%% Ruhrwohnungsbau.15³ 95.70 taus Anleiheſtock)... 83.755½ßHeſſ..⸗Hypbk, 4½ 00ſtpr. Landſch. Lig. Gold VII, Aſchaff. Buntvap oß,50 E1N„127.7 129,0... Boigt& Haeſſner.. 5% Ver. Stahlwerke(Rheinelbe Union) 1846 90.05 Mbeſitz Di. Reich 132,0 132,0l Liq.9 Ani.f24 101.0 100.7e, U t Bu.-f 1922—: Lit.-Uu. Vo. A 101,0 100,8 do. Zellſtoff. 90,— 90,— Urigner ⸗Kayſer 88,50 89, Volihom. Seil. 90,— 90.—4½% 95¹— ——— B 1 20 10. 10. 18 20 10 20. 19. 20 10. 20. 10, 20 10 20. 19. 4% Röein. Hypdk. achm KLabewig 98.— 98,12 Dresdner⸗Leipz. deſch. Köln Bam 108,2 108.0 BRKR.. Stemeng 4 Gelgm 185.7 186,00 Oert. Handelsgel. 112.0 112.0 —— E andeehaftog R 35. 8 90.— 99.— Ualcke. Maſchinen 106 7 107,0] Schnellpreſſed 94,— 94.— Sm-Stärke 3* 79* Farsex,„101,2 44— 142,7... GCom.⸗ u. Privatd 105.0 105,0 Deutsche Bommern Klid...%Schl. Lanbſch. 5¼ do. Liquid. 101,0 101,00Saſalt.⸗G.. 03,12..Daren. Metauw 81.—.. Poil. Holzmans 147,1 14½1 Niederl. Rohle, 152,5 150,0 Steartt⸗Magneſia.... Deutſche Bank. 111,5 111 lesty 1 1 werie Rheinprov. Alibeſ. 135,2 Gpf. En.(fr.%) 99— 4½d9. Kom. f 3⸗0 98,50 98,50 Bayr. El. Lief. Ge. Düſſeld. Hoefelbe ⸗...[botelbeirieb.„ 72, 72,50 Nordd. Rabelwi... Stenin. Portl.⸗3. 99,02— Dt Centrolb.⸗Kr. 103.5 103,5 Erzinsl. S. Holſt“ Altbei.... 4½ Weſif9 dof 4% Kh⸗Weſtisdt. do. Elektr.⸗Si... Donam. M. Nobel. butſchenreuter, 1 80,50 80,50, de, Steingutfe 1270.. Stoc 4 Cie.... Dt. Eff.- u..⸗Bk. 89.25 80,25 Anteinen: Mefkfalen Altbe“ 135.0. de. Abfünd 101, 4,12,10, 4 00.— 90.— Hergmann Elekt. 125,0. fintracht Hraunk 159.0 denſteinggepeen 90,25 90,— Stönrgammgarn 114,3 115,0 Dt. Polddise Ber 199. meich. Länder, Reichspon. F, Uachen 7 98.75 4½% Süchſ, Botred. berl. Kind Br.„% EE 1000 160. Kese 21 e Memteäsrieje Schusgebiel. erince 80 10.Stadtschatten e E Elettr icet 94 120.0 120(Jmes, Sis 69,30 68,67 Piner. Sertheu 8 e 105 20 10 4% Seanſn 20.% Sent,Pfbrumt Golbpf. kn. 23 00,— 00, Beiu- u. Monier. 140.) 140. 7 Eugelhacdt Pra—370 JablärieBiaaes 150.0 150,0 Bomm Fiſengiehz.... femvelhofer derd 7ö,— 76.25] Reining 990 B1 1655 105•8 ArRerggani.2) 101½6 101,7 7 12„ ſ. 99,— 90.4½ Südd. Bdkred. Se e 1130 1 Enzinger- union 105%% laceoier W. 01.50 B Srau. 2180.. Lour Glektr. u...... Keſchshank 155.0 18ʃ, bR-Schatz 86 90,87 99.874¼ Duisburg 28 08,12 94,25 6½ Ir. Zentral, 0—39 19, 10 100.0 100,0 Braud Nürnderg Erdmannsd. Spi 111.2 111.5ſleon. 9.. 75,25 Pongs à Bahn Triumoh Werke. R9.9p. Gt.Mhm. 127,0 12¼0 120 101. 69,63 9,02/ Tülfelberf 20 08.50 98.50 Siabgic. K 7 90.— 99, Sremn Wantämn... Telang ⸗Baumw 158.0 153.5 Tahtswerenr eichsanl. 1934 90,02 99,62.Ot. 1 21 99.— 99.— i„Ghemf 50%. heergcpporw uchfodr. Aachen 105,8 105,8 Se e Ban 95—— 1480 04.) ½ e% 50.. Kypothek-Bankwerte Meſtd-beden, Saerne tten, 3002 Bie katergeid 351 1389 R 8 ſmon. eim-Brod. Südd. Sobenerdd. 10% —— reußen 1000 109,0 109,0 4½ Kaſſes,— S 790 kredit En, 6 99,—... Suderus, Eiſenw. 89,75 90,75 Uarbenind. J. G. 150,1 150,2/Perama. 132,00Keicheltetallſch, Bereinsok. Hamd. 119,0 1109.0 40% 825 eHavr Sbbr. 1 100.0.. TBürtt. Gf. 10..—— Nau0 Slbaner-weri, lic.o f. C. Keinenr 14.. 195,50 Wſtd.Bodenkcedit.. 105,7 Baden 27. 98,75 98.754½ 8 n.„JSein⸗Jute⸗Spinn Rheinfelden ftraß 130,0 130,0 m. Char 3 4% Davern 27., 99.62 90.59 ½ Mungen...77 0. 169 lndustrie-Obligationen Loarl. Waſekw. 11440 114.0 Gelten& Puld“ 131.5 1150Kukes... 0 AteiatPegunt...0,0 213,e be. Sund Maic. 70,̃5 71.— Verlehrs.-Axtien 500. Ser. Unl.j1 0,02 99,704/% Rünchen 4% Bert. Eig 8. 100,8 101,0 Chem. Buckau. 2 Frauſtadt. Zucker. 100,7 gollmar 4 Journ 07, 6. Klektriziim 118,0 118,0ſDe. da.Mickelwerke 1670 167,) Aachengleindayn 65. eunicm30 93.— 69, 4½ Pfertbein*. 9r 4 Orauind 90,25.. 0 Grünau“, 143,5 143.0 Ftoebein, ückerl. 100,7 SE 1470 1400ſee Spiegelglas.. do. Stahlwerke. 99.02 100,0/ U f. Verke brsw 10%/8 35. eſſen 1020 100,5 200 4½ Wiesbaden?s.. 98.10½ Braun 8 99,— 99,— 6 Großkr'hein do. v. Heyden. 131,7 47, ſe. Stahlwerke 132,1 132,7/do Trit. Bollm 82,50 82,50 Udg.okb. u Krw. 133.1 1330 W 192% 08,50 98,0 Rannbelmälibeſ 12 90,½6— 90,- s Hoeſch v. 199.. do, Jad. Gelſt.% 13 ebhardt à Go. 140,) Kreſt. 10 91,[K0.⸗Weſiſ. Elek 113, 113,2/90 Ultramarin... II4.0/ Dt. Eiſend.-Beir. 51737 50.80 ne. n, ie ee 7* kor. 805 5 t. 114,5 riſtoy 3 1 80 iedel„ 100,5 107.7 Boa»Dr.— E de. 8.1„Loteioe. h-Pot.K 11, Ceneerpie Verad 65, 55, Heizieet iniern 150,), e% Pr. Tderiot 757 90, 99. Kuͤcker Ar.⸗Bk., 103.7.. Conti. Gummm 210,1—95 N 120 142,Olmener 8e. 108,6 ,Keddergend. Harcein, Eiſen 90,59 92,50 Hambg. ⸗Südam. Mehb Rentbr. 99,50 Sng Pfandbr. und Schuidſ/Frif. Hop. 116 90,— 90.— Iner 122.0 122,00Slauzis, Suserk. 142,0 142.0ſaürahltte... 13,50ſfioſider Aucke„, 70,75 77,—]Paſſerwi Gelſt. 154,5, Rordo, glood. 50,50 50.80 de.id.Gortöz 103,0 Zhg Vihril, Sor. mier⸗weng.. 129,0 122,00Soedhart, Gebr:“. Ctes. Ur- Riedes—— Auc. Ant Uust 131½1 181. FRR elseſtr 19•6 09— 0 Zane Püuhen duich Puent xcl 69.5 807*2—— 9 223.00Cewegrube 110,8 16%2/Kurczrawert).. 131.5 154· 8.td-Kafb. uc. 90,75 7,-verslcherungs- Alerlen 1 244 12. 99,50 99,50 /Srun& Silfinges 5 Hinde'sCie 0 169,0 0 Weiteregellnn ee e 129,7 128.7 Wbeſdanbeebt 99,— 99.—— 11055—* Guano-Werle 0 3 132,0Kachſenwert. 4 83 350,0 Wenf. Drabr 134/0. Uach u. t. Heue Wing ultbeſt 12.2 M. U. 4, 4 90.—. ½ Pann. Bodkr. 5 Süän aaiste. de, Gcböl. 120,0 120,2 Haderm. à Sudes 101.5 101,1Sagacr en:. 130, 8 A Sttg.U. 238/8 238.1 S9 ◻— 90.—. Seideon 418 99,— 99.— do. Rabelwerke„ Uacetbal, Dragt 147.2 1472/ben. Kraus Sangerb. Maſch 950 Biſhner etag“ 80,5 30453„ de, Lebenssök..8 2063 eieibe. 1908 4/ Bid SrR. 1 l000 1006% Migteid, ör% Ahten do. Uinoleum 153,2 154,0 Hageda.... 150,5 15%0 Rannesmann 104.8 104.7 Sarotn 8 44 110,0 110,5 Metad. 39,25 89,⸗5 Berlin. Feuerverf 1800 1914 8 100,0 100,%K 11. 99,— 99.— industrie-Akti do. Spiegelgl..... Halleſche Maſch. 05,25 Hansfelb, Berg. 138,2 130,8 Schieß⸗Deſries 148.0 130,0 Lec Non, 137,0 Colenid⸗Feuero. 0 42 NRC ustrie-Autien de. Steinzeng 1ic.. Hamburg. Elekin. 14½0 14,0½ Rarkte u. Kügid, 119.0Sc0l. Barw. Seutz. 65,2s 60, Hageehcger 1, f18.20 Permes⸗Kredie 9 Anleihen: 4% Pann.Udkr. 27 90,50 99,5., Beldpfbr. 4 21 99.— 99,7 gceumulat.⸗Fabr 249. 8 2 9,0] de Tei u. Kad 142,0 122 00Parburg Gumm.[RaſchinenSuckau 119,7 119,70% Elektr. u. G.. R 1„ Nagdebg. Feuen (Seo 0 4½ Raſf.Ldkr 1%ę ½ Pr. CentrBod. üg. Baugeſ Nenz 123,0 143.5] do Ton u. Stag 148,5 147,7Parbeu- Bergoau 130,0 129,5 BUech.Wev. Soran 100,0..(do. Portl.⸗Zem. 139,0 130,0„„ ping, Bezirka-, gweckver · 4¼ PkitteldLbt.30 98,87 98,87], Goldyſ. 1025 90.— 98.50 fü. K. G. 113.0 113.2] do Waffen. 145.5 147,8fHeldenau. Papf. 59,02 00,[Nercur Wollw. 87/.—... Schöfferdoſ Br. 134,0 8 0 e, Kreiſe und Städte%00 Slrbk. K 0 90,5,3,% do. Ciquſd.25 100,8 100,8 Hiſen, Poril. gem... do Eiſenhand. 145,5 l4oo Hemmoor Poett· 112.5 142,5Schubert 4& Salza 114,5 120,2 Sank-Aktien Kolonial-Werte Wvrandenbg. 30 99,50 99.50/4¼ Rheinpr. A 1 101,2 100,2/ Pr, Hop.⸗Be. Ammendorf. Pay 71,— 71.—[Lidier⸗Werke. 806,50 88,25 Heſſ. u. Herkul Be... Miag Rüblenbas 131,5 131,Schuckeri à K..(0, 109,4 Aug. Di.Gr.⸗Anſt, 91,37 91,620 Otſch.-Oſtaftika 80,25 Waedannovei IB. 98,506½ Weſtſ. Lote711 08,50 08.50.H. Pi. 20 514 99,— 99, Amperwerke. 114,5 Dierig, Cyriſtiaÿ idebrand Mühl.Mimoſa— 13175 13%[Schultheiß„ 100,6 10,8Badiſche Bank....Kamerun Eiſenn ePemmern 80 3 90. 00.½ Pr, Pfandbr. Unhalt-Koblenw. 113.2 11,7 Sorim. Akt.⸗Br.. Pindrichs⸗Auff. 137,1... Nitteldtſch. Stag. Schwabenbräu... Bank ſ. Brauind. 115,5 115.5 Neu⸗Guinea 84 ſen K. 18 98,5 Goldhyp. k 99,— 89,— Aſchaffog. Zellſt. 90,— 00,— do. Unionbr.. 207.0 205,5. Mütle Rüningen 115,0—. Seid&Naumaun... Gahr. H9p. u. WB. 98,50 98,25 Otavi⸗Minen 19,.— 19,11 9.KilIl..% D. Kom. 25/20 90,12 99,50½ do. Kom. 0 98,50 968,50 Uussb.⸗ aſch, 139,0 130,1 Lraabner Gardü 104,8 103,51Bochtiei KG.., 143,0 144,0 Rutgein. Bera 110,5. LSiemens Glasi 10% 8. 104.7 104,7 Schanteng⸗d. S SSe — E 6. Seite/ Nummer 27 Dienstag, 20. Juni 1080 Nachklänge zu Schalke-Admira: Schalte ein würdiger Nachfolger des Nürnberger„Clubs“ Der große Kampf iſt aus. Der vierfache Deutſche Fuß⸗ ballmeiſter FC Gelſentirchen⸗Schalke 04 iſt inzwiſchen im Land der roten Erde. im Laud der Hochofen und Schlote mit einer Begeiſterung empfangen worden, wie ſie nur dem begreiflich iſt, der die Fußballbegeiſterung im Weſten kennt. Dieſe Begeiſterung iſt nicht künſtlich, ſondern ſie iſt echt. Jeder, auch der Kühlſte, wird von ihr mitgeriſſen, wenn es gilt, Weſtfalens Fußballkünſtlern den Empfang zu be⸗ reiten, den ſie nach ihrem in der Geſchichte der Deutſchen ——— einzig daſtehenden:0⸗Sieg über mira Wien auch verdienen. d* Der große Kampf iſt verklungen, der geiſtige Abſtand zu dem 90 Minuten währenden Geſchehen auf dem grünen, ſatten Raſen des Reichsſportfeldes vorhanden und damit die Vorausſetzung für eine kühle, leidenſchaftsloſe Be⸗ trachtung gegeben.„Wie war nur ſo etwas möglich, dieſes:“? war eine Frage, die man nah dem Kampf in der S⸗Bahn, U⸗Bahn und überall da hörte, wo die An⸗ hänger des runden Lederballes über das Geſehene und Geſchehene plauderten. Jeder wird zugeben, daß dieſe Differenz von neun Treffern kein Ausdruck für das wirkliche Kräfteverhältnis zwiſchen Schalte 04 und Admira Wien iſt, wobei allerdings gleich bemerkt werden ſoll, daß das Ergebnis in jeder Be⸗ ziehung völlig einwandfrei zuſtandekam. Die Schalker zeigten eben an dieſem denkwürdigen 18. Juni in der Reichshauptſtadt ein Spiel, wie wir es nie von ihnen ſahen. Gegen dieſes bezaubernd ſchöne Spiel, gegen dieſen prak⸗ tiſchen Anſchauungsunterricht für modernes Fußballſpiel war eben kein Kraut gewachſen. Keine deutſche Mann⸗ ſchaft hätte Schalke an dieſem Sonntag ernſthaften Wider⸗ ſtand leiſten können, auch Admira nicht, wenn ſie Platzer und Schall zur Verfügung gehabt hätte Die Niederlage wäre dann wahrſcheinlich weniger hoch Kren weil in der Deckung eine Einheitlichkeit vorhanden geweſen wäre und weil Peter Platzer vielleicht das eine oder andere Tor durch eine phantaſtiſche Abwehrleiſtung gehalten hätte, aber eine Niederlage wäre es auf ieden Fall geworden. * „Die muſterhaſte Organiſation des Schalker Spieles feierte im Deckungs⸗Chaos der Admira einen Triumph ungeahnten Ausmaßes“ ſchreibt ein Berliner Journaliſt treffend. Das iſt auch die beſte Erklärung für die Nieder⸗ lage in dieſem kataſtrophalen Ausmaß Am Sonntag zeig⸗ ten die Schalker, wie man deckt. In kritiſchen Phaſen, be⸗ ſonders zehn Minuten nach der erſten großen Viertelſtunde der Schalker als Admira aufkam, hatten die Schalker mindeſtens fünf Mann im eigenen Strafraum, um dadurch eine Entſaltung des Wiener Sturms unmöglich zu machen. Es zeigte ſich wieder einmal deutlich, daß es verkehrt iſt, ein Syſtem nach Schema„F“ herunterzuſpielen, es wurde wieder einmal bewieſen, daß man ſowohl offenſiv als auch defenſiv ſpielen muß, wenn es die Umſtände erfor⸗ dern. Wir wollen es den oſtmärkiſchen Sportskameraden gern beſtätigen, daß ſie bis zum letzten Augenblick kämpf⸗ ten, daß ſie ſtets die„offene Feldſchlacht“ ſuchten und nicht mauerten.(Hier ſei um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, bemerkt, daß„gut decken“ und„mauern“ zwei völlig ver⸗ ſchiedene Begriffe ſindl. Admira aber mag ſich mit dem altbewährten Wort tröſten, daß jede Mannſchaft eben nur ſo gut ſpielt, wie es der Gegner zuläßt. Es ſcheint ſo, als ob Schalte nun den Zenith ſeines Könnens und ſeiner Leiſtung erreicht hat. Wir glauben, daß die Mannſchaſt heute die gleiche Stärke hat wie ſie der 1. Fé Nürnberg in ſeinen großen Jahren beſaß. Noch hält der 1. FC Nürnberg mit ſechs deutſchen Meiſter⸗ ſchaften vor Schalke, das die„Victoria“ viermal, gewann, die Führung. Aber daß auch Schalke einmal ſechs Meiſter⸗ ſchaften erreichen wird, davon ſind wir überzeugt Warum? »Weil wir im Vorſpiel die Junioren Schalkes gegen die der Admira ſpielen ſahen. Auf beiden Seiten aub es groß⸗ artige Leiſtungen. Jeder von dieſen 22 prächtigen Jungen hat das Zeug dazu, einmal in die Fußſtapfen der„Alten“ zu treten. * Eine beſonders ſchöne Ueberraſchung wurde dem gro⸗ ßen Strategen des deutſchen Fußballſports, Fritz Szepan, zuteil, als ihm der Reichsſportführer im Anſchluß an das Enoſpiel die Mitteilung machte, daß der Schilker auf Grund ſeiner beſonderen Kenntniſſe in den Führerrat des Fachamtes Fußball im NSRie berufen worden ſei. Man kann dem Reichsſportführer beſtätigen, diß er mit der Wahl des„blonden Fritz“ einct guten Griff getan hat, denn es gibt nur wenige deutſche Fußballſpieler, die das „Fußball⸗ABC“ theoretiſch und pruktiſch ſo beherrſchen wie der Ztjährige Blondſchopf. 91 mal trua er das Ehrenkleid der deutſchen National⸗ mannſhaft, ſtets war er einer der Beſten— oftmals der Beſte—, nie ſehr erfolgreich im Toreſchießen, aber ſtets der überlegene Stratege, bei dem die Fäden des Spiels der deutſchen Nationalelf und der Schalker Vereinsmann⸗ ſchaft) zuſammenlieſen bzw. ⸗laufen. In Londen und Glasgow bezeichnete man ihn damals als einen der vollendetſten Techniker die man je geſehen hätte. Das will bei dem Können der engliſchen und ſchottiſchen Profeſ⸗ ſionals ſchon allerhand bedeuten. 7 Ein Verjüngungswunder hat ſich in den letzter Wochen an den einſtigen, unerreichten Strategen unſerer National⸗ mannſchaft vollzogen, heißt es in einem„Steckbrief“ über Ssepan Seine Form in den Srielen gegen den DScuwar verblüffend. So agil, ſo gewandt und ſo ſchnell haben wir ihn lange nicht geſehen. Di war es wieder der rroße Fritz Szepan, der auf allen Plätzen Curopas ſich auszeich⸗ nete und zu einer Weltberühmtheit des Fußballſports wurde. Und am Sonntig präſentierte er ſich gegen Admira wieder in einer Form„wie einſt im Mai“. Die große deutſche Fußballgemeinde aber begrüßt den Entſchluß des Reichsſportführers, wiederum einen Prak⸗ tiker mit theoretiſcher Arbeit betraut zu haben. Weſtdeutſchland ſeiert Schalke Schon oft wehten am Schalker Markt bei„Mutter Thiemeyer“ die blauweißen Siegesfahnen, grentzenlos brandete ſchon oft der Jubel um die tüchtigen Knappen— und doch war alles noch zu ſteigern. So. wie Weſtdeutſch⸗ land am Montagabend den heimkehrenden erſten aroßdeut⸗ ſchen Fußballmeiſter feierte, ſo wie es den unerhörten:0⸗ Sieg umiubelte, wird es fortan ſeinesgleichen ſuchen. Die „Stadt der tauſend Feuer“, wie ein Lyriker einmal Gel⸗ ſenkirchen naunte, kannte ſich vor Freude kaum noch aus. Keiner, dem nicht der Stolz über die tüchtigen Söhne ſeiner Vaterſtadt aus den Augen leuchtete. Tauſende von kleinen Luftballons mit blauweißen Fähnchen ſenkten ſich über die Mannen des Meiſters nieder. als er ſich aus dem Flaggenmeer vor dem Hauptbahnhof auf eine wahre Triumphſahrt durch die weite Anfahrt hinunter zum Schalker Markt brachte. Bürgermeiſter Schumacher begrüßte die Spieler im Namen der Stadt. Feſtlich geſchmückt wartete der Schalker Markt auf die Heimkehrer. Das friſche Grün, das Bunt der Blumen und Flaggen formten ein herrliches Bild. Oberbürgermeiſter Böhmer ſprach als Erſter. Der Stolz über ſeine tüchtigen Mitbürger trug ſeine Worte. Der ſtellvertretende Vereinsführer Tſchentſcher führte aus, daß Schalke nicht ruhen, ſondern unermüdlich weiter⸗ arbeiten werde. Nach ihm überbrachte SA⸗Oberſührer Jackſtein die Grüße des Stabschefs und teilte mit, daß alle Schalker Spieler, die der SA angehören, zum nächſt⸗ höheren Dienſtgrad befördert werden. Gau⸗Propaganda⸗ leiter Uranowſki überbrachte die Grüße des Gau⸗ leiters Meyer, der die Spieler demnächſt im Schloß 1418B Rathaus empfangen wird. Lange aber noch ſaß man dann in Gelſenkirchen in ge⸗ mütlicher Runde und bei fröhlichem Umtrunk in einem wahren Volksfeſt bei aufgehobener Polizeiſtunde bei⸗ ſammen. 5 Auch Fakob und Buchloh im Füherrat Neben dem verdienſtvollen Innenſtürmer von Schalke 04, Fritz Szepon, wurden noch zwei weitere verdienſtvolle Na⸗ tionalfpieler in den Führerrat des Reichsfachamtes Fuß⸗ ball berufen. Dieſe hohe Auszeichnung durch den Reichs⸗ ſportführer erhielten auch unſere National⸗Torhüter Hans Jakob(Jahn Regensburg) und Fritz Buchloh (Schwarzweiß Eſſen). Der lange Regensburger ſtand 37 mal, Fritz Szepan 31 mal und Fritz Buchloh 17 mal in der deutſchen Nationalmannſchaft. Kieler Woche Heftige Briſen am zweiten Tag Eine überaus ſtark wechſelnde Briſe machte den Teil⸗ nehmern am zweiten Tag der Kieler Woche ſchwer zu ſchaf⸗ fen. In det b⸗m⸗R⸗Klaſſe wären züerſt„Guſtel 8“(Thom⸗ ſen) und„Irmi“(Dr. Lubinus) lange Zeit in Führung, bis durch eine günſtige Drehung des Windes die zurück⸗ liegende„Michel 3“(Dr. Collignon, Berlin) aufkam, an die Spitze ging und in:59:23 ſiegte. Auf den 2. Platz kam „Bega 3“(Oberlt. Straulino, Italien) in:01:43. Neben „Guſtel 8“ holte ſich damit auch„Michel 3“ ein erſtes An⸗ recht auf den Reichskanzler⸗Preis. Auch bei den 8⸗m⸗R⸗ Booten gab es ſpannende Rennen. Diesmal konnte ſich der Berliner Neubau Sponholz gegen die beiden Germania durchſetzen und ſiegte in:49:53 vor„Germania 4“(Krupp v. Bohlen und Halbach) in:50:12 und„Germania 3“ in :56:15. Das Rennen der 12⸗-m⸗R⸗Klaſſe wurde wieder eine überlegene Beute von Brinckmann(Hamburg) in :04:42 vor„Aſchanti 3“(Burmeeſter, Bremen) in:10:38 und„Amita“ in:15:19. Bei den Starbooten, die dies⸗ mal beſonders günſtiges Wetter vorfanden, belegte mit Oberleutnant Hiſſinck mit Fortuna ein Vertreter der Kriegsmarine den 1. Platz in:00:06 vor„Michel“(Dr. Hamſon, Berlin) in:00:37. Der erſte Ausländer dieſer Klaſſe war Ottariano an achter Stelle. In der Drachen⸗ klaſſe fehlte leider das norwegiſche Boot, das erſt am Sonntag in Kiel eingetroffen war. Sieger wurde„Kiebitz“ (Schnars, Hamburg) in:20:36 vor„Humor“ in 3121:33 und„Holm“ in:22:33. Die NSͤK⸗Rennmannſchaft war mit ihren weißen BMiW⸗Zweiliter⸗Sportwagen bei dem 24⸗Stundenrennen in Le Mans in der Mannſchoftswertung erneut erſolgreich. Den Einzelſieg holten ſich Wimille⸗Veyron auf Bugatti⸗ Kompreſſorwager. Den Preis von Nürnberg für Motorräder erkämpfte ſich am Sonntag der Münchener Lodermeier, der zum erſten Male ouf der BMW⸗Kompreſſormaſchine ſtartete. In der 350er⸗Klaſſe ſiegte Winkler(DͤW) und in der 250er war ſein Markengefährte Petruſchko erſolgreich. Kleine Syort-Nachrichten Jußball in der Pfalz Wormſer Bombenſieg— Aufſtiegsrevanche in Frankenthal Aus dem Rahmen der Spiele unſerer Mannſchaften rag⸗ ten diesmal zwei Treffen ganz beſonders hervor. Es wa⸗ ren dies die letzte Aufſtiegsbegegnung in Frankenthal und dann das Zuſammentrefſen unſeres Südweſtmeiſters Wor⸗ matia Worms mit dem deutſchen Altmeiſter Karlsruher§V. BfR Frankenthal— 1. FC Kaiſerslautern:0 Wormatia Worms— Karlsruher FV:1 Mit einigen Erſatzleuten für Hergert, Märker und Wal⸗ ter, die ſich zum Teil ſehr vielverſpprechend anließen, war der 1. FC Kaiſerslautern in die Zuckerſtadt gekommen, um gegen ſeinen, vor Wochen noch ſchärfſten Rivalen das letzte EE000TTTPPTbTTTT0T0TTTTTTTTT 2. Badiſches Turn- und Sportfeſt Tag der freiwilligen Sportdienſtgruppen des Da und der Jungmädel 16 Uhr: Stadion, Platz 1: Fahneneinmarſch. . Fahnengruß. . Es ſpricht der Führer des Jungbannes. . Körperſchule, D. Bodenturnen, JM. . Handball, Fußball, Hockey, D. . Leichtathletik, Fechten, Da. . Modellfliegen, Di. 9. Laufſpiel und Kanon, JM. 10. Kampf im Spiel, Da. 11. Jungmädeltanz, JM. 12. Es ſpricht Obergebietsführer Friedhelm Kemper. 13. Fahneneinholung. 14. Fahnenausmarſch. Aufſtiegsſpiel zu beſtreiten. Für die Leute vom„Betzen⸗ berg“ wor die ganze Sache nicht mehr riskant, ſie haben ihr„Schäſchen im Trockenen“ und ſich den Platz an der Sonne, den ſie vor zwei Jahren aufgeben mußten, bereits wieder zurückerobert. Aber dennoch bereiteten ſie dem VfR Franknthal, der mit aller Energie für die knappe Nieder⸗ lage in Kaiſerslautern auf Revanche brannte, einen ſehr ſtarken und ſo nachhaltigen Widerſtand geboten, daß dieſer nur mit einem Treffer Sieger werden konnte, nachdem die erſte Hälfte torlos vorbeigegangen war. Der Schütze des entſcheidenden Treffers war Reinhardt, der auch diesmal wieder der markanteſte Stürmer des BfR war. Ein ſelten ſchönes Spiel, bei dem allerdings der Ver⸗ treter der badiſchen Gaukloſſe wider alles Erwarten und eigentlich ſehr unverdient hoch geſchlagen die„Zeche bezah⸗ len“ mußte, erlebte man in Worms. Die Fußballjünger der alten Domſtadt befanden ſich in einer beſtechenden Form und erfreuten ſich dazu noch ganz beſonders der Gunſt der launiſchen„Dame Fortuna“, denn ihre Tormöglichkeiten konnten foſt reſtlos in Treffer umgeſetzt werden, während der KiFV in der Auswertung ſeiner Chancen kein Glück hatte, und außer(vier(1) wuchtigen Lattenſchüſſen auf kei⸗ nen grünen Zweia kommen wollte. Bis zur Pauſe lagen Badens Hauptſtädter nur mit einem Treffer im Rückſtand. Als dann aber die Wormatia mit Siffling 3 im Sturm er⸗ ſchien, da knollte und krachte es bald ſo aus allen Lagen auf den Karlsruher Koſten, doß das zuſätzliche halbe Dut⸗ zend Treſſer nicht mehr aufzuhalten war. An dem Tor⸗ ſegen hatte übrigens„Seppelche“ Fath, unſer altverdienter Nationalſtürmer, der ſich jetzt erfreulicherweiſe wieder reſtlos in ſeinem Element befindet, ſehr großen Anteil. Sonnwendkämpfe der SS Im Hanoball konnte die/ Arolſen dank ihrer guten Verteidigung alle Angriffe der Graz abſvehren, die ſich zu ſehr in Einzelaktionen verlor, u. ein Unentſchiehen mit 10:10(:5) erzwingen. Bei den leichtathletiſchen Wettbe⸗ werben kam die/ Berlin in der 4 mal 100⸗Meter⸗Staſſel in 43.6 Sek. zum Sieg von der /½ Stuttgart, während die 10 mal 200⸗Meter⸗Staffel eine Beute der allgemeinen vor der Polizei und den Totenkopfoerbänden wurde. Die Siegerehrung nahm Reichsführer // Himmler ſelbſt vor. Er konnte als Geſamtſieger der Klaſſe 1 den Sicher⸗ heitsdienſt lund in Klaſſe 2 die /⸗Standarte Oberbayern auszeichnen. Die Ergebniſſe: 10 mal 100⸗Meter⸗Hindernisſtaffel: Klaſſe 1: 1. Sicher⸗ heitsdienſt J:56 Min.; 2 Oberabſchn. Main:04; 3. OA. Rhein:05; 4. OA. Südoſt:07.4; 5. OA. Südweſt:09.— SRRSS. Vierkampf: Klaſſe 1: 1. OA. Rhein 12888.; 2. Sd. 1 12777.; 3. OA. Weſt 12.; 4. OA. Oſt 12 444.; 5. OA. Mitte 12 754 P.— Klaſſe 2 Hitler 13 2055.; 2. Oberbayern 12 587 P; 3. Thüringen 11.373 P; 4. Germanig 108799 P.— 10 mal 200⸗Meier⸗ Staffel: 1. Allgemeine:45.4; 2. Polizei:49.0; 3. To⸗ tenkopfverbände:53.4; 4. Verfügungstruppe:57.2.— 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel: 1./ Berlin 43.6 Sek.; 2. 3/ Stuttgart 43.6(Hanodbreite); 3. Polizei III 44.1.— Geſamt⸗ wertung: Klaſſe 1: Sd. J Platzz..5; 2. OA. Main Platzz. 26; 3. OA. Südweſt 32; Klaſſe 2: 1. Oberbayern Platzz. 11; 2. Germania Platzz. 13.5; 3. Leibſtandarte Adolj Hitler 15.5. Flaliens Leichtathleten in Hochform Italiens Leichtathleten ſind für die bevorſtehenden Länderkämpfe im Mailänder Muſſolini⸗Stadion am 1. und 2. Juli gegen Ungarn und am 16. und 17. Juli gegen Deutſchland beſtens gerüſtet. Bei den am Wochenende auf verſchiedenen Plätzen veranſtalteten Ausſcheidungskämpſen wurden fünf neue Landesrekorde aufgeſtellt. In der Form ſeines Lebens iſt Mario Lanzi, der in dieſem Jahr eine neue Rekordzeit herauslief. Romeo brachte ſeine eigene Beſtleiſtung im Stabhochſprung von 4,05 Meter auf 4,07 2: 1. Leibſtandarte Adiolf Meter und Beviacqua ſtellte die Rekordmarke in Drei⸗ Meilen⸗Lauf auf:37,4 Min. Campagner wartete im Hochſprung mit 1,93 Meter mit einem neuen Landes⸗ rekord auf und eine weitere Beſtleiſtung gab es bei den Frauen, wo Gabrich im Diskuswerfen auf 39,35 Mtr. kam. Weitere bemerkenswerte Leiſtungen waren der Weit⸗ ſprung von Maffei mit 7,57 Meter, der Diskuswurf von Oberweger mit 48,33 Meter, der 80⸗Meter⸗Hürdenlauf von Claudio Teſtoni in 11,9 Sek. und die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗ Frauenſtaffel des Landes Piemont in 49,3 Sek. Zuverläſſigkeitsfahrt „Rund um Heidelberg“ Ergänzend kann zum Verlauf der diesjährigen Zuver⸗“ läſſigkeitsfahrt„Rund um Heidelberg“ berichtet werden, daß rund drei Viertel aller geſtarteten Fahrzeuge die Prü⸗ fung beſtanden. 314 Fahrzeuge kamen nach anſtrengender Reiſeroute durch das Ziel und wurden die Fahrer mit2 Gold⸗, 51 Silber⸗ und 22 Eiſenplaketten ausgezeichnet⸗ Neben der ſtark vertretenen/ bemerkte man einen we⸗ ſentlichen Nennungsauftrieb bei der HJ, ein Zeichen für den Schneid der jüngeren Generation, nicht zuletzt aber auch ein Zeichen für die Beliebtheit dieſes Heidelberger Motorſportereigniſſes. 44 Fahrer der Motor⸗HJ konnten die Goldplakette kaſſieren, gegenüber 17 des Vorjahres. Daß die anſtrengende Fahrt nicht ganz ohne Zwiſhen⸗ fälle abgehen konnte, war bei der Dichte des Fahrſeldes klar. Da und dort kamen Ausfälle vor durch Defekte oder durch Stürze, die aber erfreulicherweiſe in einem beſchei⸗ denen Rahmen blieben. Einer von ſechs geſtürzten Fah⸗ rern hatte leider das Pech. ins Krankenhaus transporkier werden zu müſſen, doch ſollen ſeine Verletzungen ni ernſtlicher Natur ſein. Dänemarks Jußballelj gegen Deutſchland Am 25. Juni beſtreitet die deutſche Fußballelf auf ihrer Nordlandreiſe in Kopenhagen ihren zweiten Länderkampf, Dänemark tritt in dieſem Spiel gegen Deutſchland mit folgender Mannſchaft an: Tor: O. Sörenſen; Verteidigung: Hanſen— Villi Larsſon; Läuferreihe: Siegfried Jenſen— Oskar Jör⸗ genſen— Arne Sörenſen; Angriff: Arne Soebirg— Kai Hanſen— Pauli Jörgenſen— Walter Chriſtenſen— Eigil Thielſen. Emilio Villoreſi töölich verunglückt Der junge italieniſche Rennfahrer Emilio Villorefi iſt bei Verſuchsſahrten mit dem neuen Alſa Romeo auf der Moiza⸗Bahn tödlich verunglückt. Italien verliert mit ihm einen Fahrer, der in kurzer Zeit zur Spitzenklaſſe der Welt aufgeſtiegen war. Zur Erprobung des neuen 1500⸗cem⸗Alfa⸗Romeo⸗Wa⸗ gens hate ſich der Stab von Alfa Corſe am Montag auf die Monza⸗Bahn begebn. Emilio Villoreſi ſaß am Steuer des Wagens und oͤrehte einige ſchnelle Runden. Ausgangs der großen Kurve wurde er aus der Bahn getragen und prallte gegen einen Baum. An den ſchweren Verletzungen ſtarb Villoreſi eine Viertelſtunde nach der Einlieferung in das Krankenhaus. Villoreſi zählte zu den beſten italieniſchen Fahrern und hatte im letzten Jahr zahlreiche nationale und inter⸗ nationale Rennen gewonnen. Im Großen Preis von Tripolis konnte er in dieſem Jahr hinter den ſiegreichen Deutſchen den dritten Platz belegen. Internationales Tennisturnier in Mannheim Der Tennisklub Mannheim hat ſich nunmehr doch ent⸗ ſchloſſen, auch in dieſem Jahr wieder ein internationales Tennisturnier durchzuführen, das in den Tagen vom. Juni bis 2 Juli 1939 auf den Plätzen am Friedrichs⸗ ring ͤurchgeführt wird. Die Männer kämpfen dabei in der Klaſſe A um den Mannheimer Pokal; den im letzten Jahr bekanntlich der Wiener Redl nach hartem Fünſſatz⸗ kampf gegen Kaiſer(Ludwigshafen) gewonnen hat. Wei⸗ terhin ſind Wettſpiele im Frauen⸗Einzel, Männer⸗ und Gemiſchten Doppel, ſowie in den gleichen Wettbewerben Spiele für die Klaſſen B und C vorgeſehen.— Mann⸗ hems Turnier wies in allen bisherigen Jahren eine aus⸗ gezeichnete Beſetzung auf, und ſo wird wohl auch diesmal dos Meldeergebnis nichts zu wünſchen übrig laſſen. Rad-Weltmeiſterſchaften 1939 Für die vom 25. Auguſt bis 3. September in Ftalien zum Austrag gelangenden Weltmeiſterſchaften der Rad⸗ fahrer iſt jetzt dos genaue Programm bekanntgegeben wor⸗ den. In Mailand lautet es: 25. Auguſt: Empfang der Kongreß⸗Teilnehmer und der Preſſe; 26. Auguſt:.50 Uhr: 70. Kongreß der UC; 14 Uhr: Vigo ellibahn: Vorläufe, Hoffnungsläufe, Achtel⸗ und Viertelfinale der Amateure und Berufsflieger, Erſter Vor⸗ lauf der Steher 27. Auguſt: 14 Uhr: Halbfinale und Eno⸗ lauf der Amateur⸗ und Berufsflieger, Zweiter Vorlouf der Steher, 20 Uhr: Vorläufe zum 5000⸗Meter⸗Verſolgungs⸗ rennen, Dritter Vorlauf der Steher; 29. Auguſt: 20 Uhr: Zwei Hoffnungsläufe der Steher: 31. Auguſt: 20 Uhr: Endlauf der Steher, Halbfinale und Endlauf im 5000⸗Me⸗ ter⸗Verſolgungsrennen.— In Voreſe: 2. September: 13 Uhr: Straßenmeiſterſchaft der Amateure über 146 Km.; 3 September: 12 Uhr: Straßen⸗Meiſterſchoft der Beruſs⸗ fahrer über 255,5 Km. Die beiden Straßenrennen werden auf der Valganna⸗Runoſtrecke von 36,5 Km. über vier bzw. ſieben Runden mit Start und Ziel in Vareſe aus⸗ getragen. Der Wiener Haſenöhrl konnte bei der 54. Internatio⸗ nalen Wiener Ruderregatta im Senior⸗Einer einen ganz überlegenen Siea über den Ungarn Banhydi herausfahren, dem er mit ſechs bis acht Längen hinter ſich ließ. Friedrichspar Infolge des großen Erfolges bis einschließlich Semstäg, den 24. quni verlängert! 8— Eintrittspreis: NMittags 50 Ptg. 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Juni 1939: Neueintragung: A 2218 Strengert& Effler, Mann⸗ heim(Handel mit Metzgerei⸗ maſchinen, Metzgereigeräten, Metz⸗ gereieinrichtungen, Gewürzen, Där⸗ men und aller ſonſtigen Metzgerei⸗ artikeln, Seckenheimer Str. Nr.132). Kommanditgeſellſchaft ſeit 1. Mai 1939 mit den Kaufleuten Joſef Strengert in Mannheim und Niko⸗ laus Effler in Viernheim als per⸗ ſönlich haftenden Geſellſchaftern und 1 Kommanditiſten. Zur Ver⸗ tretung ſind die beiden perſönlich haftenden Geſellſchafter Strengert und Effler nur gemeinſam be⸗ rechtigt. 17 22¹ Veränderungen: A 379 Martin Decker i.., Mannheim(Nähmaſchinen⸗ und Fahrradmanufaktur, N 2, 12). Die offene Handelsgeſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt, ſie wird unter der fort⸗ „Martin Decker i. Liqu.“ liquidier durch den vom Regiſtergericht, Amtsgericht§ 3b, Mannbeiſg am 16. Juni 1939 gemäߧ 140 Abſ. 2 HGB. beſtellten Liquidator: Treuhänder Arnold Schaar in Mannheim. 17 2²¹ A 22/2 Stierle Hochdruck⸗Econo⸗ miſer Kommanditgeſellſchaft in Mannheim(Tatterſallſtr.). Ann Herber geb. Stierle in Heidelberg iſt perſönlich haftende Geſellſchaſ terin. Anna Stierle geb. Land⸗ mann in Tübingen iſt als verſön⸗ lich haftende Geſellſchafterin aus, geſchieden, ein Kommanditiſt iſ eingetreten. .121 Adolf Durler, Mannhein (H 3, 22). Das Geſchäft ging m Aktiven und Paſſiven und mit de Firma über auf den Kaufmann Wilhelm Durler in Mannheim. A 403 M. Wohlgemuth, Man heim(F 4, 11). Die Firma iſt ge⸗ ändert in: Erich Wahn. 5 K 333 Wildberg& Co. Manſ heim(B 5,). Die Geſellſchaft 1 aufgelöſt und die Firma erloſchen, NOBE formschön und preisgünstig Möbelvertrieb a, 4 Meuheus p 7. 9 gekannt für billig und gut. Kein Laden. Verkauis-Ausstellung in 7 Stockwerken 589 ——