a⸗ . i⸗ 1* it Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbek.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſti. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim opreiſe. Allgemein — Bei Zwangsvergleichen chlaß gewährt. Keine Gewähr ausgaben, an beſonderen Plätzen Mittag⸗Ausgabe A u. B Donnerstag, 22. Juni 1959 150. Jahrgang— Nr. 278 E Pir bleiben hark,gelaſſen und entichlofſen: Eine Rede des Reithsminiſters Dr. Gorbbels bei der Betliner Sonnwendſeier Bange machen gilt nicht! Deutſchland braucht und verlangt ſeinen Lebensraum!-Kein Zurückweichen vor Drohungen und Erpreſſungen! dnb Berlin, 21. Juni. Mehr als 150 000 Berliner erlebten am Mittwoch⸗ abend im überfüllten Olympia⸗Stadion auf dem „Reichsſportfeld die größte und großartigſte Sonnen⸗ wendfeier, die der Gau Berlin der NSDaAP jemals durchgeführt hat. Wie immer, ſo hielt auch diesmal der Gauleiter ſelbſt, Reichsminiſter Dr. Goebbels, die Feuerrede. Auf die Minute genau nahm die Feier ihren Be⸗ ginn. 1800 Standarten und Fahnen der Partei, ihrer Gliederungen und der angeſchloſſenen Ver⸗ bände formierten ſich in gleißendem Scheinwerfer⸗ licht, auf der breiten, zum Marathontor empor⸗ führenden Treppe. Dann hielten die Kolonnen der Hitlerjugend und die 1200 Wimpel des BDM und des Jungvolk ihren Einzug. Unter Fanfarenklängen traf dann Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels im Stadion ein. Vom Jubel der Maſſen begleitet, fuhr er zur Ehren⸗ tribüne vor, um dort bei Vertretern der Partei, des Staates und der Wehrmacht Platz zu nehmen. Ein ſchier endloſer Strom hellodern⸗ der Fackeln zieht dann langſam und feierlich ins Stadion ein, mit einem breiten, wohl zehngliede⸗ rigen Band die Aſchenbahn umſäumend. Stürmiſcher Beifall begleitet dieſen Einzug der 6000 Fackelträger der Berliner SA. Nach Fanfarenklängen von 400 Fanfarenbläſern ſpricht der Führer der SA⸗Gruppe, Berlin⸗Bran⸗ denburg, Obergruppenführer von Jagow. „Wir wollen“, ſagte der Obergruppenführer,„ein neues Bekenntnis der Gemeinſchaft für den Kampf um unſer Recht ablegen. War einmal die Sonnen⸗ wendfeier der Ausdruck unſeres Proteſtes gegen volksfremde, zerſtörende Kräfte im Innern unſeres Volkes, ſo ſoll es uns auch heute Demonſtration ſein gegen die Müchte der Zerſtörung und Ver⸗ nichtung, Demonſtration für unſere Bereitſchaft Kampf für das Leben unſeres Volkes! Haben wir uns damals an den Weihefeuern vor⸗ genommen, nur unſerem Volk zu dienen, ſo wollen wir heute geloben, nicht zu ruhen, bis ſeine Freiheit und ſein Brot für alle Zeiten geſichert ſind!“ Dann gibt der Obergruppenführer den Befehl, Feuer zu entzünden.„Es ſoll davon künden“, ſo ſchließt er,„daß nunmehr ein ganzes Volk, durch eine einzige Idee geeint, bereit ſteht, alles für ſein Recht und ſeine Freiheit, für ſeinen Führer und für — Führers ſtolzes Werk Großdeutſchland einzu⸗ etzen!“ Dann nimmt, mit ſtürmiſchem Beifall empfangen, der Gauleiter des Gaues Berlin, Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort: „Es iſt heute“, ſo rief Dr. Goebbels unter be⸗ geiſterten Kundgebungen der Maſſen,„nicht ſo ſehr eine Zeit, in der man ſelbſt Geſchichte nur ſtudiert; augenblicklich wird in Deutſchland Geſchichte 9 E m a ch 83 Mit ſchneidender Schärfe wandte ſich der Redner gegen die Verſuche der Siegermächte von Verſailles, unſer 80⸗Millionen⸗Volk auch weiterhin von den eichtümern der Welt auszuſchließen. „Solange man das verſucht, iſt jedes Friedens⸗ programm ein leeres Gerede! Denn wir wollen nicht einen Frieden der Phraſen, ſondern einen Frieden der Taten! Auch unſer Volk ſoll in Zukunft an den Schätzen dieſer Welt beteiligt ſein!“ Eingehend ſetzte ſich Dr. Goebbels dann mit der engliſchen Propagan da auseinander, die die Behauptung ausſtreut, wir Deutſchen wollten die ganze Welt unterjochen. Davon könne natürlich keine Rede ſein. Nur unſeren eigenen Beſitz hätten wir uns zurückgeholt, und wo wir noch Forderungen er⸗ heben, handle es ſich ebenſo um wohlbegründete deutſche Rechte. Soweit es ſich allerdings um Mitteleuropa handle verbitte ſich das deutſche Volk die danern⸗ den Einmiſchungsverſuche Englands auf das Entſchiedenſte. Immer wieder von begeiſtertem Beifall der Maſſen unterbrochen, ſetzte ſich Dr. Goebbels dann mit der Londoner Einkreiſungspolitik auseil⸗ zum ander. England wiſſe ſehr wohl, daß es nicht mehr das ſchwache Deutſchland von einſt, ſondern das na⸗ tionalſozialiſtiſche Reich Adolf Hitlers vor ſich habe: die Engländer tun nur ſo, als wüßten ſie das nicht. Sie ſtreuen ihrem eigenen Vok Sand in die Augen in der heimlichen Hoffnung, doch noch irgenoͤwo in Europa einen Feſtlandsbodͤen zu finden, einen Dummen, der für England die Kaſtanien aus dem heißen deutſchen Feuer herausholen ſoll. Der Fall Danzig: Auch im Falle von Danzig, ſo führte Dr. Goebbels im einzelnen weiter aus, hätten die Eng⸗ länder ihre mehr als ſonderbare Moral bewieſen, denn ſie erſt hätten die Polen zu ihrer törichten Halsſtarrigkeit ermuntert in der Hoffnung, daß ſo in Europa ein Brandherd entſtehen werde. Im übrigen ſei die Frage Danzig für jeden Vernünftigen kein Problem mehr. Niemand könne bezweifeln, daß Danzig eine rein deutſche Stadt ſei: „Wenn die Polen heute noch erklären, es erübrige ſich, auf unſere Argumente einzugehen“, ſo rief Dr. Goebbels unter immer wieder ausbrechenden, ſtür⸗ miſchen Beifallskundgebungen der Maſſen,„und wenn polniſche Scharfmacher ihrem Land mit törich⸗ ten Gegenforderungen zu dienen glauben, ſo ſehen wir demgegenüber der weiteren Ent⸗ wicklung in ſicherer Ruhe und Gelaſſenheit ent⸗ gegen. Allerdings glauben wir, daß es im In⸗ tereſſe der anderen Seite läge, die Danzig⸗ Frage und die Frage des Korridors einer mög⸗ lichſt raſchen Löſung zuzuführen.„Im übrigen“, und immer wieder unterſtrichen begeiſterte Kundgebungen und ſtürmiſche Zuſtimmung je⸗ den Satz deg Miniſters,„ſoll man doch nicht glauben, daß der Führer ſich durch Drohungen irgendwie beirren ließe!l Vor Erpreſſungen haben wir Nationalſozialiſten noch niemals kapi⸗ tuliert! Wir haben unſere internationalen Forderun⸗ gen erhoben. Sie lauten: Befriedigung unſerer natürlichen Lebensanſprüche. Darüber kann man nicht hinweggehen; dieſe Forderungen kann man nicht bagatelliſieren. Wenn man das in London, Paris und Warſchau dennoch verſucht, ſo geſchieht es zum Schaden dieſer Staaten und Völker.“ Lüge bei den anderen, Entſchloſſenheit bei uns: Dr. Goebbels zeigte dann, wie das deutſche Volk im vollen Bewußtſein ſeines guten Rechts ruhig der Nervoſität gegenüberſteht, die die uns feindlich ge⸗ ſinnte Welt erfüllt. „Die Engländer und Franzoſen lügen jetzt von Truppenverſchiebungen in der Slowa⸗ kei uſw. An allen Ecken und Enden ſollen große deutſche Truppenkontingente geſichtet worden ſein. Es iſt das ein Beweis dafür, ein wie ſchlechtes Ge⸗ wiſſen die Engländer haben. Denn Truppen ſetzt man doch nur ein, um einen Zuſtand zu ändern, und die Engländer ſelbſt haben wohl den Eindruck, daß einige Zuſtände in Europa geändert werden müßten.“ Der Nervoſität der anderen ſtellte Dr. Goebbels dann ein Bild des ſtarken, ſelbſtſicheren Deutſchlands gegenüber. Unſere Grenzen im Weſten ſind geſchützt. Der Weſtwall ſteht. Wir haben in Europa Italien als guten Freund der mit uns durch dick und dünn geht. Wir beſitzen die ſtärkte Wehrmacht der Welt. Wenn maß heute noch verſucht, uns bange zu machen, ſo bleiben wir demgegenüber ganz hart, ganz gelaſſen, aber auch ganz entſchloſſen. Der Appell an die Furcht hat noch niemals in deutſchen Herzen einen Wi⸗ derhall gefunden. Wir wiſſen, was wir wollen, aber wir wollen auch, was wir wiſſen! Und zu allem haben wir einen Führer, der die Nation in ſechs Jahren von Sieg zu Sieg geführt hat und in deſſen Wortſchatz das Wort„Kapitula⸗ tion“ nicht vorkommt. Das ſollten unſere Gegner auch aus den Erfahrun⸗ gen der letzten Jahre wiſſen. „Wir und das Volk,“ ſo ſchloß Dr. „wir ſind unüberwindlich!“ Goebbels, Der Terror hält unvermindert an: Wie Polen Deutſche drangſaliert Deutſches Eigentum wird geraubt, deutſche Arbeiter werden brotlos gemacht dnb. Warſchau, 21. Juni. Der Raub deutſchen Gebietes in Polen nimmt Formen und Ausmaße an, die nur zu ſehr an die „Traditionen“ von Verſailles ſeligen Angedenkens erinnern. So hat der Woiwode von Poſen der dor⸗ tigen deutſchen Genoſſenſchaft des St. Johanni⸗ ter⸗Ordens mitgeteilt, daß er ihre„Exiſtenz“ nicht anerkenne, und zwar wegen Fehlens jeder rechtlichen Grundlage. Gleichzeitig wurde ein pol⸗ niſcher Liquidator eingeſetzt, der die drei Häuſer des Ordoͤens in Kolmar, Pinne und Pakoſch in Be⸗ ſitz nahm. Eine ähnliche Verfügung erließ der Woiwode „von Pommerellen gegen die deutſche Genoſſenſchaft. Damit ſind auch die beiden deutſchen Kran⸗ kenhäuſer des Ordens in Dirſchau und Brieſe, für die polniſche Liquidatoren eingeſetzt worden ſind, in polniſchen Beſitz übergegangen. In Myslowitz wurde das Gebäude des Deutſchen Schulver eins beſchlagnahmt. In dem Gebäude befanden ſich die einzige deutſche Haushaltungsſchule Oſtoberſchleſiens, ein Kinder⸗ garten und verſchiedene Verſammlungsräume. Nachdem bereits über hundert deutſche Kinder durch die zwangsweiſe Räumung der Kindergärten in Kattowitz und Zawodzie ihrer Spielſchulen be⸗ raubt worden ſind, haben die polniſchen Behörden nunmehr auch den deutſchen Kindergarten in der großen Induſtriegemeinde Janow im Landkreis Kattowitz durch Kündigung geſchloſſen. Seit einiger Zeit ſind namentlich in Oſtoberſchle⸗ ſien ſogenannte„Nationalkomitees“, die ſich aus Mitgliedern des berüchtigten Weſtmarkenverbandes und anderer polniſchen Hetzorganiſationen zuſam⸗ menſetzen, an der Arbeit, auch die letzten deutſchen Angeſtellten und Arbeiter um das tägliche Brot zu bringen. Dieſe„Nationalkomitees“ ſtellen ſchwarze Liſten auf, auf denen alle vorhandenen Beamten, Angeſtellten und Arbeiter verzeichnet ſind, die deut⸗ ſchen Organiſationen angehören oder ihre Kinder in die deutſchen Schulen ſchicken. Dieſer neuen Me⸗ thode ſind in den jetzt reſtlos poloniſierten Pleßſchen Betrieben bereits mehr als 50 deutſche Angeſtellte zum Opfer gefallen. Auch bei dem in engliſchem Beſitz befindlichen Donnersmark⸗Konzern wurden zehn deutſche Angeſtellte gekündigt. Bei den Gieſche⸗ Werken und der Rudaer Steinkohlen⸗Gewerkſchaft ſind die berüchtigten ſchwarzen Liſten bereits ausge⸗ fertigt. Die Kündigung und Entlaſſung von etwa 90 deutſchen Angeſtellten in beiden Betrieben iſt vor der Tür. In allen Fällen handelt es ſich um Volks⸗ deutſche, die 20 und mehr Jahre in den Betrieben tätig waren und zum Teil kinderreiche Familien zu ernähren haben. Daß es angeſichts der täglichen Ueberfälle auf Volksdeutſche und der zahlloſen„Verteidigungsmaß⸗ nahmen“ gegen deutſche Organiſationen nicht an den üblichen Schikanen fehlt, beweiſt jeder Tag. So wurde jetzt bei dem Vizeſtaroſten von Bromberg und dem Staroſten von Thorn Mitglieder der dortigen deutſchen Geſangvereine, die an dem Danziger Sängerfeſt vom 23. bis 25. Juni teilnehmen wollten, mitgeteilt, daß die Fahrt zu dem Sänger⸗ treffen verboten worden iſt. Auch jegliche Reiſe eines einzelnen Mitglieds der Geſangvereine aus privaten oder geſchäftlichen Gründen während die⸗ ſer Zeit ſei nicht erlaubt und würde in ſolch einem Falle die ſofortige Auflöſung der deutſchen Geſang⸗ vereine zur Folge haben. Das Volk der 100 Millionen Gedanken zum deutſchen Volkstumstag * Mannheim, 22. Juni. In den 40er Jahren des vergangenen Jahrhun⸗ derts kurſierte ein engliſches Sprichwort durch die europäiſche Welt: Den Engländern gehört das Meer, den Franzoſen die Erde, den Deutſchen der Himmel.“ Da man damals noch weit vom Zeitalter der Zeppeline und der Rieſenflugboote entfernt war, war das nicht etwa eine vorausſchauende Anerkennt⸗ nis künftiger deutſcher techniſcher Höchſtleiſtungen auf dem Gebiete der Luftfahrt, ſondern im Gegenteil die ironiſche Feſtſtellung der hoffnungsloſen Unter⸗ legenheit deutſchen Idealismus, des Wolkenkuckucks⸗ heims der Dichter und Denker“, gegenüber dem höchſt realpolitiſchen Sinn unſerer Nachbarn und Vettern im Weſten. Damals kam auch das erſtemal das Wort vom deutſchen„Kulturdünger“ auf, der gut genug ſei, die brache Erde der anderen Kon⸗ tinente zur Blüte zu bringen und den Menſchen⸗ ſtrom der anderen Nationen mit der ungebrochenen Kraft deutſcher Menſchen und deutſchen Fleißes immer wieder zu verjüngen. Damals auch erlebte mit der einſetzenden Maſſenauswanderung Deutſcher nach den amerikaniſchen Staaten dieſes furchtbare Wort ſeine erſte moderne Erfüllung Freilich war es wie ein Fluch über allen Zeiten unſerer völkiſchen Geſchichte gelegen. Von den Zeiten der Völkerwanderung an hat es den deut⸗ ſchen Menſchen aus den Grenzen ſeines Raums und ſeiner natürlichen Beſtimmung hinaüsgezogen. War es zuerſt die unbeſtimmte Sehnſucht nach einem Süden, in dem die Tage nicht voll Nebel, ſondern voll Sonne waren, in dem das Land nicht im Dunkel der Wälder, ſondern licht und hell vor einem lag, war es die Notwendigkeit der wachſenden oder von den nachdrängenden germaniſchen Sippen oder ſlawiſchen Feinden bedrohten Sippe und Stamme⸗ gemeinſchaft neues Land zu erobern, war es die urtümliche Abenteurerluſt des nordiſchen Menſchen, die die Wikinger ſchon im zehnten Jahrhundert unter Erik dem Roten nach Amerika trieb und ſie ihre erſten Grönlandsſiedlungen anlegen ließ, war es in den ſpäteren Jahrhunderten religiöſe Unduloſamkeit, fürſtlicher Deſpotismus oder materielle Not, die die ſchwäbiſchen, fränkiſchen, pfälziſchen Bauern außer Landes, führte: nie iſt der Strom deutſchen Blutes—, beſten, weil lebensgeſündeſten und lebens⸗ willigſten deutſchen Blutes,— abgeriſſen, der über die deutſchen Grenzen floß. Und iſt dort, verloren in der Weite fremden Raums, fremden Schickſals und fremder Raſſe verſickert, oder hat er ſich, ge⸗ nährt von der Kraft germaniſcher Sippſchafts⸗ und Stammestreue, trotz jahrhundertelanger Abſperrung von deutſchem Blutboden rein erhalten bis auf den heutigen Tag. Die deutſchen Siedlungen im Banat, im Wolgagebiet, in der Gotſchee, ſelbſt in einzelnen Teilen des die Menſchen ſo aus ſeinen Bindungen löſenden Amerikas ſind der beſte Beweis dafür, welch ungeheure Beſtändigkeit und Selbſterhaltungskraft in dem deutſchen Volke im allgemeinen und in ſeinen von ihm losgelöſten Teilen im beſondern lebt und wirkſam iſt. Frühere Zeiten der deutſchen Politik haben nicht gewußt, welch großes Aktivum in dieſen deutſchen Menſchen außerhalb der deutſchen Grenzen ſteckt. Sie haben es unbeachtet und ungenützt liegen laſſen. Der Begriff der völkiſchen Schickſalsgemeinſchaft war ihnen fremd: ſie dachten in Staaten und nicht in Völkern; ſie ſahen nur Schlagbäume und nicht das, was dahinter an Gemeinſamkeit mit dem eigenen Blute ſich erhob. Heute iſt das anders. Heute reklamiert Deutſchland alle ſeine Söhne in der ganzen Welt: wenn nicht für ſeine Grenzen, dann für ſeine Her⸗ zen. Und für das Recht, ſich um ſie zu ſorgen und ſie deutſch zu erhalten in dem Sinne, in dem dieſes Wort vom heutigen Deutſchland gegenüder dem Auslandsdeutſchtum verſtanden wird: im Sinne einer großen geiſtigen Gemeinſchaftsbindung an das deutſche Volk und ſein Schickſal. Und heute iſt bei aller Tragik der Erinnerung, die die Geſchichte der deutſchen Auswanderung überſchat⸗ tet, auch ſtolz darauf, was deutſche Menſchen anderen Völkern und anderen Staaten gegeben haben, und — 12 — ————⏑——— 1 ——— — *⁰ 2. Seite/ Nummer 278 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Juni 1880 es verlangt, daß dieſe Leiſtungen auch reſpektiert werden. Die deutſche Nation iſt heute ein 100,Millionen⸗ Bolk, um deſſen Kern von 80 Millionen ſich mehr oder weniger weit verſtreute, mehr oder weniger geſchloſſene, mehr oder weniger intakte deutſche Bolksgruppen in allen Teilen der Erde ſich glie⸗ dern. Sie leben in geſchloſſenen Siedlungen im Oſten unmittelbar an unſerer ſtaatlichen Grenze und warten darauf, daß nicht nur unſere Herzen, ſon⸗ dern auch dieſe Grenzen ſich ihnen öffnen. Sie ſind weit losgelöſt von jedem territorialen Zuſammen⸗ hang mit uns als einſame Inſeln in fremder Flut: und ſie wiſſen, daß, wenn niemals unſere Grenzen ſich ihnen öffnen können, unſere Herzen immer weit ofſen ſtehen. Sie leben als einzelne verſtreut auf einem Poſten, auf dem es in völkiſcher Beziehung nichts als die Deutſchheit des eigenen Seins, vielleicht Wer vernünftig lebt, raucht auch mit mehr Verstandl arian 5, PPPPPP——PPPPPPPPPPPPPPPPPT—PPT———————————————————— noch der eigenen Familie und die Ehre des deut⸗ ſchen Vaterlandes zu verteidigen gibt: und ſie har⸗ ren aus, tapfer und unentwegt, weil ſie auch im ſernſten Winkel der Welt noch den Schatten des großen Deutſchlands über ſich ſpüren. Sie ſind viel⸗ leicht von der Aſſimilationskraft fremden Lebens ſchon halb entwurzelt, und es iſt nur mehr die Er⸗ innerung, nicht mehr das Bekenntnis, das ſie noch an Deutſchland bindet: und ſie werden jetzt ange⸗ rührt von der ſchöpferiſchen Kraft neuen deutſchen Weſens und neuer deutſcher Geltung, und ſie er⸗ ſchließen ihre Herzen von neuem wieder der Stimme, die aus den verſchütteten Quellen ihres Blutes zu ihnen bringt:— alle aber ſind Glieder des 100⸗Mil⸗ lionenvolkes und alle umſchließt das große Geſetz dieſes Volkes, das Gemeinſchaft des Blutes heißt, mit neuer ſammelnder Kraft. Und die Welt ſoll wiſſen, daß das ſo iſt. Sie hört es vielleicht nicht gern. Sie möchte die Schranken fallen laſſen zwiſchen uns, die wir zu der Gemeinſchaft des Reiches, und denen, die nur zu der Gemeinſchaft des Volkes gehören. Und ſie verdächtigt uns und quält jene. Sie macht ihren politiſchen Haß mobil gegen unſer völkiſches Recht. Sie konſtruiert aus völkiſchem Bekenntnis landes⸗ verrätexiſchen Hochverrat. Für ſie iſt deutſcher Na⸗ tionalſtolz nichts anderes als deutſche„Nazi⸗ ſpionage“ und, längſt ſelbſt unſicher geworden in ihrem nationalen Empfinden, verſteht ſie nicht, daß die Treue der Flagge des Landes, das Herz aber der Fahne der deutſchen Heimat gehört. Wir haben oft genug dazu geſagt, was dazu zu ſagen iſt: wir wollen keine deutſche Irredenta in fremdem Staats⸗ und Volksraum. Der fremde Staatsbürger deutſchen Blutes ſoll ſeinem Staate geben, was des Staates iſt; aber kein Staat der Welt kann verlangen, daß er uns das Herz verweigert, das zu uns gehört. Und um das Bekenntnis dieſer Herzen werden wir kämpfen, unermüdlich und unerbittlich— dort aber, wo nach Geſchichte und Natur auch die Men⸗ ſchen zu uns gehören, auch um die Hereinnahme dieſer Menſchen in unſere Grenzen. Denn das iſt das Geſetz, nach dem der nationalſozialiſtiſche Staat des Dritten Reiches angetreten iſt und dieſes Ge⸗ ſetz wird er vollenden! Br. Britiſche Preſſelüge! Die angeblichen deutſch⸗ſpaniſchen Bündnis⸗ verhandlungen dub. Berlin, 21. Juni. Das engliſche Exchange⸗Büro meldet heute, wie verlaute habe die ſpaniſche Regierung das Erſuchen Roms auf Abſcheuß eines Militärbündniſſes mit Deutſchland und Italien abgelehnt. Wie wir von zuſtändiger Stelle in Berlin erfahren, iſt von einem derartigen Erſuchen an Spanien um Abſchluß eines Bündnisvertrages nicht das geringſte bekannt. Es ſtellt ſich als ein neues typiſches Beiſpiel bri⸗ tiſcher Preſſelüge heraus, wodurch England von ſei⸗ nen Schwierigkeiten bei den Moskaner Paktverhand⸗ lungen abſenken und ſich ſelbſt und ſeinen Partnern Mut zuſpkechen will. Anmöglich geworden! dnb. Berlin, 21. Juni. Die Reichsregierung hat ſich veranlaßt geſehen, die britiſche Regierung um die Abberufung des britiſchen Generalkonſuls in Wien zu erſuchen. Anläßlich eines Strafverfahrens hat ſich ergeben, daß das britiſche Generalkonſulat in Wien in eine Angelegenheit verbotenen Nachrichtendien⸗ ſtes verwickelt geweſen iſt. Der Tag von Stapa Jlow Feierliches Gedenken der Kriegsmarine + Berlin, 21. Juni. Im Bereiche der Kriegsmarine wurde der 20⸗ jährigen Wiederkehr des Tages, an dem die deutſche Hochfeeflotte in Scapa Flow verſenkt wurde, in ſeierlicher Weiſe gedacht. Alle Kriegsſchiſſe hatten die alte ten der Schiffe und Boote und die Kommandeure des Landtruppenteile wieſen bei der Muſterung auf die Bedeutung des Tages hin. 5 kaiſerlichz Kriegsflagge im Großtop geſetzt. Die Kennerdee Pariſer Jata Morgana: Vonnet macht in roſenrotem Optimismus Seiner Auffaſſung nach geht alles„glänzend“— Die Abgeordneten bleiben freilich begreiflicherweiſe mißtrauiſch Drahtbericht unſeres Pariſer Vertreters — Paris, 22. März. Vor der Außenpolitiſchen Kommiſſion der Kam⸗ mer hielt der Außenminiſter Bonnet geſtern einen umfaſſenden Vortrag über die internationale Lage. Er ſprach zunächſt über die ſpaniſche Frage und betonte bei dieſer Gelegenheit, wenn auch nur andeutungsweiſe die Hoffnungen, die Frankreich auf ein gutnachbarliches Verhältnis mit dem neuen Spanien hege. Jedenfalls ſei Frankreich eutſchloſſen, alles zu tun, um ein gutes Verhältnis mit Spanien herzuſtellen. Auch ſeien Verhandlungen im Gange, um in Ma⸗ rokko eine loyale und vertrauensvolle Zuſammen⸗ arbeit zu organiſieren. Der Rücktransport der ſpa⸗ niſchen Flüchtlinge aus Frankreich mache Fort⸗ ſchritte. Die Zahl der Flüchtlinge, die urſprünglich eine halbe Million erreicht habe, ſei augenblicklich auf 275000 zurückgegangen. Die zweite Frage, die der Außenminiſter behan⸗ dͤelte, war der Konflikt von Tientſin. Hier betonte er, daß die franzöſiſche Regierung ſich völlig ſoli⸗ dariſch mit England fühle und daß ſie in Tun und Laſſen ſich völlig der Haltung Londons an⸗ ſchließe. Er gab dabei dem Wunſch Ausdruck, daß es auf dem Verhandlungswege gelingen möge, eine gütliche Regelung des Konfliktes zu finden. Im nächſten Kapitel ſprach der Außenminiſter dann über die Sowjetruſſenverhand⸗ lungen. Er ſchlug hier eine ſehr optimiſtiſche Note an. Er behauptete nämlich, daß in den Jerhandlungen zwiſchen dem engliſchen Unter⸗ händler Strang und dem ſowjetruſſiſchen Volks⸗ kommiſſar Molotow in verſchiedenen Punkten bereits eine Einigung erzielt worden ſei. Schwierigkeiten beſtünden noch„hinſichtlich gewiſſer Nachbarſtaaten Sowjetrußlands, die nicht garantiert werden wollen.“ Die Verhandlungen gingen weiter, und zwar in ſehr günſtigem Sinne. Die franzöſiſche Regierung ihrerſeits werde alles tun, um einen baldigen Erfolg der Paktbeſprechungen zu ſichern. In dieſem Zuſammenhang ging dͤann der Außen⸗ miniſter Bonnet auf die Verhandlungen mit der Türkei über. Er betonte, daß hier zwei Verträge zur Debatte ſtünden, einmal die Abtretung des Sandſchaks von Alexandrette an die Türkei, das andere Mal der Beitritt der Türkei zu dem Syſtem der Sicherheits⸗ und Garantieverträge. Die Ver⸗ handlungen um den Sandſchak ſtünden ſehr günſtig inſoſern, als in allen Hauptpunkten bereits eine Einigung erzielt worden ſei. In verſchiedenen Nebenfragen, die in der Hauptſache, ſo behauptete Bonnet,„die Intereſſen fremder Mächte angehen“, würde noch weiter verhandelt werden. Auf jeden Fall ſei er ſicher, daß der Sandſchakvertrag noch in dieſer Woche zum Abſchluß kommen könnte, vielleicht big zum nächſten Donnerstag. Die Paktverhandlungen ſtünden ihrerſeits ebenfalls ſehr günſtig, denn ſie ſeten ſozu⸗ ſagen abgeſchloſſen. Alles in allem faßte dann der Außenminiſter Bonnet die Außenpolitik Frankreichs dahin zuſam⸗ men, daß die Dritte Republik entſchloſſen ſei, alle militäriſchen und diplomatiſchen Mittel aufzubieten, um„der Gewalt Widerſtand zu leiſten.“ Frankreich ſei überzeugt, daß nur durch eine ſolche ſtarke Rüſtungspolitik der Friede in Europa gerettet wer⸗ den könnte. Vonnet im Kreuzverhör: Im Anſchluß an den Vortrag Bonnets kam es, wie üblich, zu einem lebhaften Frage⸗ und Ant⸗ wortſpiel. Zunächſt über Spanien: Hier wußte Bonnet ergänzend zu erklären, daß die Falangiſten Serrano Suners ſeiner Anſicht nach nicht die aus⸗ ſchlaggebende politiſche Rolle im nationalen Spa⸗ nien ſpielten. Die Armee werde jetzt täglich mäch⸗ tiger, und es habe den Anſchein, als ob ſie in Wirk⸗ lichkeit die politiſche Entſcheidung geben würde. Gerade zu ihr aber habe Frankreich dank der Per⸗ ſon des Marſchalls Pétain beſonders gute Beziehun⸗ gen. Die weſteuropäiſchen zwar noch nicht gewonnenes Spiel, aber die Waagſchale ſei jetzt ſchon entſchieden im Hoch⸗ gehen. Die Chancen ſtehen alſo gleich für die Demokratien wie für die totalitären Staaten. Vor allem ſei es ſicher, daß Spanien im Kriegs⸗ falle neutral bleiben würde. Auch in wirtſchaftlichen und finanziellen Dingen ſeien die Möglichkeiten für ͤͤie demokratiſchen Staaten durchaus günſtig. Infolgedeſſen lege die franzöſiſche Regierung Wert darauf, daß die Rückgabe der natio⸗ nalſpaniſchen Güter möglichſt beſchleunigt würde. Von der ſpaniſchen Handels⸗ und Fiſcherflotte, die die Roten nach Frankreich geflüchtet hätten, ſeien nur noch etwa 30 Schiffe in franzöſiſchen Häfen übrig geblieben und zwar deshalb, weil immer noch Pro⸗ zeſſe über die Beſitzrechte im Gange ſeien. Ueber die Sowjetverhandlungen wurden keinerlei weitere Fragen an den Miniſter geſtellt. Er mußte lediglich auf Antrag des ehemaligen Mi⸗ niſterpräſidenten Flandin die Zuſicherung geben, daß der Text des fertiggeſtellten künftigen Sowjetruſſen⸗ paktes dem Parlament ſofort zur Kenntnis gebracht würde. Lebhafter intereſſierte man ſich dann für die Türkenverhandlungen. Der nationale Ab⸗ georoͤnete Marin konnte es ſich nicht verſagen, kritiſch zu bemerken, daß die Abtretung des Sand⸗ ſchakgebietes ein Verſtoß gegen die wiederholten feierlichen Zuſicherungen Daladiers ſei: kein Fuß⸗ breit Boden, keines unſerer guten,Rechte wird preis⸗ gegeben! In dieſem Zuſammenhang teilte der Mi⸗ niſter mit, daß die Verträge mit der Türkei wahr⸗ ſcheinlich am Freitag dieſer Woche unterzeichnet werden, und zwar der Sandſchak⸗Vertrag in Ankaka, der Einkreiſungsvertrag dagegen in Paris, Dieſer Mitteilung fügte Bonnet den Kommen⸗ tar hinzu, daß der endgültige Abſchluß der Türken⸗ verträge einen günſtigen Rückſchluß auf die Sowjet⸗ verhandlungen zulaſſe. Die Türkei habe bisher immer in voller Uebereinſtimmung und vollem Parallelismus mit Moskau gehandelt. Wenn alſo jetzt die Türkei zur Unterzeichnung bereit ſei, ſo dürfte das wohl ein Fingerzeig dafür ſein, daß auch Moskau trotz aller taktiſchen Winkelzüge, um den Preis ſeiner Mitarbeit möglichſt in die Höhe zu treiben, letzten Endes ebenfalls vertragsbereit ſei. Die lebhafteſte Auseinanderſetzung entſpann ſich dann aber über die Beziehungen zu Deutſchland und Italien, zumal ſich der Miniſter gerade darüber in ſeinem Vortrag völlig ausgeſchwiegen hatte. Dieſer Teil der Diskuſſion begann mit der Frage des ehemaligen Außenminiſters Delbos, welche politiſche Haltung Jugoſlawien einnehme. Bonnet erwiderte dar⸗ auf, daß Jugoſlawien ſich theoretiſch noch immer die Hände freigehalten habe, weil es keinerlei Ab⸗ machungen politiſcher Art weder mit Deutſchland noch mit Italien unterzeichnet habe. Alle Hoffnungen ſeien daher noch nicht verloren. 8 Es folgte dann eine lebhafte Auseinanderſetzung über Demokratien hätten die Rückgabe des in London hinterlegten Goldbe⸗ ſtandes der tſchechiſchen Staatsbank an Deutſche land. Hier erwiderte Bonnet, daß dieſe Rückgabe ein⸗ ſeitig und ohne weitere Befragung vom Präſidenten der Bank für internationale Zahlungen, Montague Norman, durchgeführt und verfügt worden ſei. Die franzöſiſchen Vertreter in der Bank für internatio⸗ nalen Zahlungen hätten ſofort proteſtiert. Die Fol⸗ gen dieſer überſtürzten Rückgabe ſeien nun die, daß in London die Beibehaltung Montague Normans an der Spitze der Bank für internationale Zahlun⸗ gen und auch an der Spitze der Bank von England und in Paris die Mitarbeit Frankreichs an der Bank für internationale Zahlungen überhaupt in Frage geſtellt ſei. Auf eine weitere Frage des kommuniſtiſchen Ab⸗ geordneten Peri, ob die einſt der Tſchecho⸗Slowakei gewährten Exportkontingente für Frank⸗ reich nun auch zugunſten Deutſchlands aufrecht er⸗ halten worden ſeien, erwiderte Bonnet, dieſe Kon⸗ tingente ſeien für das zweite Vierteljahr 1939 ſchon aufgehoben worden. Die franzöſiſche Regierung be⸗ halte ſich aber das Recht vor, alle Maßnahmen zu treffen, die im Intereſſe des franzöſiſchen Handels liegen. Auf die Frage des Abgeordneten Marin, ob für abſehbare Zeit eine internationale Wirt⸗ ſchaftskonferenz unter Teilnahme Deutſch⸗ lands und Italiens vorgeſehen ſei, insbeſondere um eine Neuverteilung der Rohſtoffe, des Goldes uſw. vorzunehmen, erwiderte Bonnet mit einem entſchie⸗ denen Nein. Sehr lebhaft wurde die Diskuſſion dann wieder bei der Frage, ob die franzöſiſche Regierung ent⸗ ſprechend dem engliſchen Vorbild ein eigenes Informations⸗ und Propaganda⸗ miniſterium gründen ſoll. Bonnet erwiderte, daß eine Reihe von Projekten zur Beratung ſtünden, daß aber noch keine Entſcheidung getroffen worden ſei. Die Kommiſſion war einſtimmig der Meinung, daß dieſe Beratungen beſchleunigt werden müßten, und zwar in dem Sinne, daß wirklich etwas Poſitives in dieſer Rich⸗ tung getan werden müßte. Endlich wurde Bonnet darüber ausgefragt, welche politiſche und diplomatiſche Bedeutung die letzten Unterhaltungen des franzöſiſchen Botſchafters Fran⸗ cois⸗Poncet in Rom gehabt hätten. Der Miniſter erklärte, daß dieſe Beſprechungen ebenſo wie einige geſellſchaftliche Veranſtaltungen in der franzöſiſchen Botſchaft in Rom keine beſondere Tragweite hätten. Sie gehörten lediglich zur normalen Betätigung der Botſchaft. Zum Schluß mußte Bonnet auch noch ſeine Meinung über die Danziger Frage bekannt⸗ geben. Er äußerte ſich hier wiederum ſehr opti⸗ miſtiſch. Er glaube nicht, erklärte er, daß fur eine nahe Zukunft eine gefährliche Wendung der Dinge in Danzig zu befürchten ſei. Halijax iſt vorſichtiger als Vonnet Er hofjt gleichermaßen auf Tokios wie auf Moskaus Nachgiebigkeit Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London. 22. Juni. Außenminiſter Lord Halifax hielt geſtern abend eine Rede im Klub von 1900, ͤie bezeichnend für die außerordentliche Vorſicht der augenblick⸗ lichen engliſchen Außenpolitik iſt. Trotz der ſchweren Spannung zwiſchen England und Japan, ſagte er zu dem Tientſin⸗Zwiſchenfall, daß er ſich nicht vorſtellen könne, daß Japan die ganze Tradi⸗ tion und Politik Englands herausfordern wolle. Er glaube vielmehr, daß die Situation in Tientſin aus Mißverſtändniſſen entſtanden ſei. Er hoffe trotz der ernſten Lage, daß die Zwiſchenfälle dort in Verhand⸗ lungen beigelegt werden könnten. Zu den Verhandlungen mit Sowjetrußland drückte ſich Halifax ebenfalls ſehr zurückhaltend aus. Halifax gab zu, daß England zwar in den Zu⸗ geſtändniſſen an Sowjetrußlaud erheblich weiter⸗ gegangen ſet, als viele Engländer für wünſchens⸗ wert hielten, daß aber andererſeits die Suche nach der richtigen Formel immer noch Schwierig⸗ keiten bereite. ———— Die neuen Herren in Swatau: Englands Kriegsſchifje ſollenverſchwinden Eine Forderung des japaniſchen Oberbefehlshabers an England (Funkmeldung der NM3.) + London, 22. Juni. Wie Reuter aus Swatau meldet, ſollen die japa⸗ niſchen Marineſtellen den in Swatau liegenden aus⸗ ländiſchen Kriegsſchiſſer die Aufforderung zugeſtellt haben, bis 1 Uhr mittags den Hafen zu verlaſſen. Im Haſen von Swatau liegen der britiſche Zer⸗ ſtörer„Thanet“ und der amerikaniſche Zerſtörer „Pillsbury“. Nach einer Reuter⸗Meldung aus Hongkong er⸗ klärte man in den dortigen leitenden britiſchen Ma⸗ rinekreiſen, daß ſelbſtverſtändlich der britiſche Zer⸗ ſtörer„Thanet“ in Swatau verbleiben werde, um die Intereſſen der britiſchen Bevölkerung wahrzu⸗ nehmen. Wie es heißt, wird auch der amerikaniſche Zer⸗ ſtörer aus Swatau nicht auslaufen. Wie Swatau beſetzt wurde EP Hongkong, 22. Juni. Ueber die Einzelheiten der am Mittwoch erfolg⸗ ten Beſetzung des Hafens Swatau durch die Japaner und der Chef des Generalſtabes, Prinz wird jetzt bekannt, daß der japaniſchen Truppen⸗ landung ein ſchweres Bombardement der chineſiſchen Stellungen, des Hafens und der Küſte durch japaniſche Kriegsſchiffe und Flugzeuge voraus⸗ ging. Ein ſchwerer fapaniſcher Kreuzer durchbrach die chineſiſchen Minenſperren in der Mündung des Han⸗Fluſſes und dampfte direkt in den Hafen hinein. Danach erfolgte die Beſetzung Swataus unter dem Kommando des Oberbefehlshabers der japaniſchen Marine in Süochina, Vizeadmiral Kondon. Wie weiter verlautet, ſoll die japaniſche Beſetzung Swataus um 14.15 Uhr beendet geweſen ſein. Artillerie⸗Feuer ſei nur von japaniſcher Seite aus eröffnet worden. Man ſchließt aus dieſer Tatſache, daß die Chineſen ſich ſchnell zurückgezogen haben. Der Chef des Admiralſtabes, Prinz Fuſhimi, Kanin, ſprachen telegraphiſch den Befehlshabern der bei Swatau gelandeten Streitkräfte ihre Glückwünſche zum Erfolg dieſer Operation aus. Die japaniſche Preſſe feiert die„Blockade der geſamten Küſte Chi⸗ nas“ und drückt die Hoffnung aus, daß die Wehr⸗ macht mit friſchen Kräften zu Lande und zu Waſſer die Aufgabe Japans glücklich zu Ende führen werde. Selbſtverſtänoͤlich fügte er oͤie Hoffnung an, daß ein Abkommen erreicht würde. Er konnte aber von ir⸗ gend welchen weſentlichen Fortſchritten nicht ſprechen. Man hat gehofft, daß die Beſprechung, die geſtern nachmittag zwiſchen Strang und den beiden Botſchaftern auf der einen Seite und Molotow und Potemkin auf der anderen Seite ſſattfand, eine Ent⸗ ſcheidung bringen würde, und es waren bereits Ge⸗ rüchte im Umlauf, daß der Abſchluß des Abkommens noch für Ende dieſer Woche zu erwarten wäre. Ueber den Verlauf der Beſprechung liegen keinerlei eigene Meldungen vor. Die Blätter verzichten ſogar auf die üblichen Kommentare ihrer diplomatiſchen Korreſpondenten. In unterrichteten Kreiſen rechnet man mit dem Abſchluß eines Abkommens in der näch⸗ ſten Woche. e 5 Der jüdiſche Terror in Paläſtina Offenes Eingeſtändnis eines jüdiſchen Geheimſenders (Funkmeldung der NMZ.) + London, 22. Juni. Ein„Times“ Bericht gibt jetzt mit aller Offenheit den jüdiſchen Terror in Paläſtina zu. Es könne, ſo heißt es u.., nicht mehr zweifelhaft ſein, daß die Juden eine Organiſation für Bombenanſchläge, Sabotageakte und ruchloſen Bandenkrieg geſchaffen hätten. Als Beweis führt die„Times“ die Mitteilung eines jüdiſchen Geheimſenders an, die mit brutaler Offenheit die vielen jüdiſchen Terrorakte zugab. So wurde ein jüdiſcher Bombenanſchlag auf ein Kino in Jeruſalem eingeſtanden, bei dem dreizehn Araber, drei Engländer und zwei Juden verletzt wurden, Am 3. Junj habe man 175 Fernſprechleitungen der Regierung, der Armee und auch der Agentur durch Exploſipſtoffe zerſtört. Am gleichen Tage habe man einen Bombenanſchlag verübt, durch den neun Araber getötet und 40 verletzt worden ſeien. Der Bericht der„Times“ zählt dann noch weitete jüdiſche Terrorakte auf. Die arabiſchen Frauenorganiſationen in Akko und in vielen anderen Städten Paläſtinas haben im Zu⸗ ſammenhang mit dem feigen jüdiſchen Bombenatten, tat in Haiſa, bei dem bekanntlich 18 Araber getötet und 24 verletzt wurden, Proteſttelegramme an den britiſchen Oberkommiſſar geſandt. In allen Tele⸗ grammen wird übereinſtimmend die ſoſortige Am löſung aller jüdiſchen Parteien, eine tatſächliche Durchſuchung der jüdiſchen Klubs und die Verhaſ“ tung aller an den Terrorakten ſchuldigen Juden, häuptlinge gefordert. Aus dem gleichen Anlaß hat ſich der arabiſche Aerzteverband in Haifa an den ort⸗ tiſchen Miniſterpräſident Chamberlain gewandt. * jüdiſchen Donnerstag, 22. Juni 1939 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 278 Die Siadiseite Mannheim, 22. Juni. Was weißt Du vom BOA? Nach der Heimkehr der Oſtmark, des Sudeten⸗ landes und des Memelgebietes umſchließen die Gren⸗ zen Großdeutſchlands 80 Millionen Volksgenoſſen. Ein gewaltiger Aufbau reift der Vollendung ent⸗ gegen: von ſeiner ſtolzen Wehrmacht beſchützt, geht das ganze deutſche Volk der friedlichen Arbeit nach. Aber ein großer Teil des deutſchen Volkes darf äußerlich an dieſem Wiederaufſtieg nicht teilneh⸗ men. 20 Millionen Volksdeutſche leben als fremde Staatsbürger außerhalb der Reichsgrenzen. Alles das, was uns ein geſicherter Beſitz iſt— Sprache, Schule, Volkstum — müſſen ſie ſich täglich erneut und unter den ſchwer⸗ ſten Opfern erkämpfen. Häufig ernten ſie für ihre Kulturarbeit ſtatt Dank nur Haß und Verleum⸗ dung. Jedes Mittel iſt deutſchfeindlichen Staaten und Völkern recht, um die Deutſchen ihrem Volks⸗ tum zu entfremden. Aber die Kraft des Blutes iſt ſtärker als Ein⸗ ſchränkungen und Verbote. In vorbildlicher Treue ſtehen unſere Volksdeutſchen zu ihrem Volk. Keine Macht der Welt kann ihr Bekenntnis zur geſamt⸗ deutſchen Volksgemeinſchaft verhindern. Sollen wir im Reich uns durch ſo viel Treue und Opfermut beeſchämen laſſen? Was will der VDA? Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausländ kämpft für die 20 Mil⸗ lionen Volksdeutſchen. Der VDu klärt über ſie auf, ſchult die Jugend zu volksdeutſchem Denken und hilft dort, uwo Hilfe möglich iſt. Der VDaA hält die Verbindungen mit draußen aufrecht und wird ſo zum Mittler zwiſchen Reichs⸗ und Volksdeutſchtum. Im VꝰDA ſonmelt ſich die große volksdeutſche Arbeitskameradſchaft innerhalb der Grenzen des Reiches! Wer ſich zum ViDA bekennt, hilft ſeinem Volk! Wer im VDDA mitarbeitet, arbeitet für ſein Volk! ** 91 Jahre alt. In geiſtiger und körperlicher Friſche feierte Steueraufſeher a. D. Johann Brüh⸗ müller ſeinen 91. Geburtstag. Wir gratulieren! — Rentner Heinrich Kaucher, Kurze Mannheimer Straße 1, feiert am 22. Juni in voller Geſundheit ſeinen 80. Geburtstag. Dem treuen Leſer der NM3 unſeren herzlichen Glückwunſch! Eine Sperre der Friedrichsbrücke für den Fußgängerverkehr iſt mit dem geſtrigen Mittwoch notwendig geworden; jedoch nur eine halbſeitige, das heißt, der linksſeitige Gehweg iſt unzugänglich, während der rechtsſeitige Fußgängerſteg nach wie vor frei iſt. Hier ſpielt ſich der Verkehr in beiden htungen reibungslos ab, wenn es auch etwas eng hergeht. Die Sperre wird ſelbſtverſtändlich nur vor kurzer Dauer ſein. Auch der Fahrzeugverkehr vor der Friedrichsbrücke vom Friedrichsring her mußte eine Umleitung wegen der Aufſtellung der neuen Straßenbahn⸗Maſten auf dem ſtadtſeitigen Brückenkopf erſahren. Geſtern wurde der ſiebente Eiſenbeton⸗Maſt errichtet. Flaggen heraus zum Turn⸗ und Syportfeſt Ein Aufruf des Kreisleiters an die Mannheimer Bevölkerung Das 2. Badiſche Turn⸗ und Sportfeſt geht ſeinem Höhepunkt entgegen. Heute abend findet die Uebergabe des Gaubanners ſtatt. Aus dieſem Anlaß bitte ich die Geſamtbevöl⸗ kerung, ab heute bis einſchließlich Sonntag, 25. Juni ihre Häuſer beflaggen zu wollen. Durch dieſe äußere Zeichen uuſerer Verbundenheit grüßen wir den Reichsführer des Deutſchen Sportes und all die tauſend Sportler und Sportlerinnen, die im kameradſchaftlichen Wettſtreit für die Geſundheit und Stärke unſeres Volkes arbeiten. Heil Hitler! gez. Schneider, Kreisleiter. Willkommgruß des Hberbürgermeſters Ich freue mich, zum 2. Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſt heims Mauern zu Gaſt zu haben und heiße ſie herzlich willkommen. Mein Sportler in Mann die badiſchen Turner und beſonderer Gruß gilt dem Reichsſportführer, Herrn Staatsſekretär von Tſchammer und Oſten, durch deſſen Anweſenheit die Bedentung des Gau⸗Turn⸗ und Sportfeſtes beſonders unter⸗ ſtrichen wird. Mannheim weiß es zu würdigen, als Aus tragungsort hochklaſſiger Sportkämpfe aus⸗ erwählt worden zu ſein und wünſcht ſeinen Gäſten frohe und erlebnisreiche Feſttage. In den Stunden der ſportlichen Kampfpauſen werden die Beſucher der Feſtſtadt erkennen können, daß Mannheim auch eine ſchöne Stadt voll vieler Sehenswürdigkeiten iſt. Mannheims Einwohner werden beſtrebt ſein, ihren Gäſten Tage froher Erinnerungen zu bereiten. Die Mannheimer Bevölkerung fordere ich auf, die zahlreichen ſportlichen Veranſtaltungen zu beſuchen und ihr Intereſſe an der Pflege der Leibesübungen dadurch ſichtbar zum Aus⸗ Heil Hitler! druck zu bringen. Renninger, Oberbürgermeiſter. ——— Mannheims Fugend im Stadion Gianzvoller Verlauf des„Tages der freiwilligen Sportdienſgruppen des Fungvolkes und der Fungmädel“ Im Rahmen der Veranſtaltungen des zweiten Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſtes war der geſtrige Tag der Jugend vorbehalten. Im Mannheimer Stadion warteten die freiwilligen Sport⸗ dienſtgruppen des Deutſchen Jungvol⸗ kes und der Jungmädel mit einem reichhal⸗ tigen Programm auf, das einen Einblick gab in die ſportliche Erziehungsarbeit, die heute an der deut⸗ ſchen Jugend geleiſtet wird. Leider war die Witte⸗ rung dem Beginnen nicht gerade freundlich geſinnt. Zwiſchendurch begann es herzhaft zu regnen und die Jungen und Mädel, die den Raſen bevölkerten und auf den Rängen ſtanden, wurden nicht wenig naß. Aber dennoch konnte— zumal die Niederſchläge nicht von langer Dauer waren— die Veranſtaltun⸗ gen programmgemäß zu Ende geführt werden. Zahlreiche Vertreter von Partei, Wehrmacht, Staat und Stadt und viele Eltern waren Zeugen des ſport⸗ lichen Geſchehens, das ſich vor ihren Augen in bun⸗ tem Wechſel abſpielte. Mit dem Einmarſch der Jungvolkfahnen ging es los. Es folgte der Fahnengruß. Dann ſprach Jungbannführer Berger. Er erinnerte an das Führerwort, daß die deutſche Jugend hart wie Kruppſtahl und zäh wie Leder werden müſſe. Die⸗ 555 Flammen am Rheinuſer Mannheim beging die Sommer-Sonnwende Wieder einmal hat die Sonne im Jahreslauf ihren höchſten Stand erreicht und wendet nun ihre aufſteigende Bewegung ins Gegenteil um. Die Tage werden von jetzt ab wieder kürzer. Aſtronomiſch beginnt mit dieſer Sonnenwende der Sommer. Unſere germaniſchen Vorfahren haben dieſes wich⸗ tige Natur⸗Ereignis feierlich begangen. In der Nacht der Sonnenwende entzündeten ſie Feuer. Dieſer Brauch wurde Ueberlieferung und erfuhr im neuen Deutſchland eine neue Belebung. So wurden geſtern abend wiederum in allen Gauen Großdeutſchlands Holzſtöße entflammt, und um die Flammen ver⸗ ſammelten ſich allenthalben die deutſchen Menſchen in Ehrfurcht vor dem Naturgeſchehen und dem gött⸗ lichen Willen, der ihm ſeine Geſetze gab, und in Erinnerung an das Brauchtum unſerer Vorfahren. An dreizehn Stellen des Stadtgebiets brannten die Holzſtöße; die größte Sonnenwendfeier fand am Rhein beim Schnickenloch ſtatt. Die abendliche Dämmerung war ſchon vorüber, aber der Himmel hatte noch nicht ſeine tiefſte Schwärze erreicht. Die Silhouetten der Bäume der Rheinpromenade und der Schiffsſchornſteine hoben ſich noch als Schatten deutlich vom Firmament ab. Im Dunſt des Abends, die einem regneriſchen Tag gefolgt war, ſah man verſchwommen die ſchmale Sichel des zunehmenden Mondes. Vom linken Rhein⸗ ufer ſchimmerten matt die Fenſter der Stätten der Arbeit herüber. Ueber die Brücke puſtete rollend ein Zug. Drüben erloſch gerade ein Flammenſtoß: Jen⸗ ſeits des Stromgs ging die Sonnwendfeier ſchon zu Ende. Beim Schnickenloch aber verſammelten ſich gu dieſer Stunde Tauſende von Volksgenoſſen. Die Männer im Braunhemd, die Angehörigen aller Glie⸗ erungen, Formationen und Verbände der Partei marſchierten auf. Sie bildeten ein Viereck, um das ſich die Tauſende ſcharten. Fackeln gab ihren ſpär⸗ tion ging die Feier zu Ende. lichen flackernden Lichtſchein. Von Ferne vernahm man den Glockenſchlag einer Kirchturmuhr. In die Stille der Nacht intonierte der Kreis⸗ muſikzug das Lied von der Freiheit, der allein un⸗ ſer Leben gehört. Die Tauſende nahmen die trutzige Weiſe auf. Dann erklang Hans Sachſens„Wach' auf, es nahet gen Tag“. Wieder folgte ein allgemei⸗ nes Lied, jenes von dem jungen Volk, das zum Kampf bereit aufſteht. Nun züngelten die erſten Flammen am Holzſtoß. Sie fraßen ſich raſch hinein und wuchſen ſchnell zur lodernden Flamme, aus der die Funken ſprühten, aufſtoben und tänzelnd ver⸗ loſchen. Eines Sprechers Stimme erklang und kün⸗ dete vom Wunſche, die Flamme möge alles verbren⸗ nen, was das deutſche Volk trennen könne. Es folgte eine Anſprache. Ein Lautſprecher ver⸗ ſtärkte die Worte und trug ſie vernehmlich über die Feierſtätte. Der Redner erinnerte daran, wie zu allen Zeiten deutſche Menſchen in der Nacht der Sonnenwende ſich am brennenden Holzſtoß verſam⸗ melten, um dem Schöpfer für das Geſchenk des Le⸗ bens zu danken. So ſoll auch in uns die Flamme brennen, damit wir unſer kämpferiſches Schickſal er⸗ füllen können. Das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land hat noch einen großen Kampf vor ſich. Die Men⸗ ſchen ſcharen ſich um den Führer, erfüllt vom Glau⸗ ben an die Wiederauferſtehung des deutſchen Volkes. Das geeinte Volk ſteht zuſammen im Wiſ⸗ ſen um den tieſen Sinn des Wortes: Deutſchland muß leben, auch wenn wir ſterben müſſen. Machtvoll erklang„Flamme empor!“ Der Choral „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ leitete über zum Gedenken an die Gefallenen des Weltkrie⸗ ges und die Toten der Bewegung, die ihr Leben gaben, damit Deutſchland lebe. Mit dem Treue⸗ gelöbnis an den Führer und den Liedern der Na⸗ — n ſes Wort ſei der Jugend Gebot, in deſſen Erfüllung ſie ihre ſchönſte Lebensaufgabe ſehe. Der Jung⸗ bannführer unterſtrich, daß die Pimpfe und Jung⸗ mädel nach dem zwölften Lebensjahr zu freiwilligen Sportöienſtgruppen zuſammengefaßt und durch Fach⸗ kräfte des NS⸗Reichsbundes für Leibesübungen be⸗ treut und geführt, daß ſie aber auch nach ihrem Uebertritt zur Hitlerjugend und zum BDM ſport⸗ lich gefördert werden. Der Reichsſportwettkampf der Hitlerjugend zum Beiſpiel ſtelle die größte Lei⸗ ſtungsſchau auf ſportlichem Gebiet dar. Den geſtrigen Tag bezeichnete der Jungbannfüh⸗ rer als ein Bekenntnis zum geſunden Körper. Die Jugend trete dazu nicht als Gruppen einzelner Vereine an, ſondern die verſammelten 6000 Jungen und Mädel verkörperten die geſamte Jugend der Stadt Mannheim, die gekommen ſei, ein Bekenntnis für die Ertüchtigung der deutſchen Jugend einzu⸗ legen. Der Redner dankte allen, die am Werk mit⸗ gearbeitet haben und mitarbeiten, ſo den Leitern der Sportdienſtgruppen, den Schulen, den Führern und Führerinnen der Jugend und den Jungen und Jungmädel ſelbſt. Er gab ſeiner beſonderen Freude Ausoruck, daß Obergebietsführer Kem⸗ per zu dieſer Kundgebung gekommen war, um Zeuge der Vorführungen zu ſein. Weiter begrüßte er die Obergauführerin, den Gauſportführer Mi⸗ niſterialrat Kraft, die Vertreter dͤer Reichsjugend⸗ führung, der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, des Staates, der Schulen und der Staoͤt, und die Eltern. Er ſchloß mit dem Wunſche, jeder möge die Ueberzeugung mitnehmen, daß eine Gene⸗ ration heranwächſt, braungebrannt, zäh und hart, zur Ehre des deutſchen Volkes und zur Freude des Führers. Nach dieſen Eröffnungsworten begann das ſport⸗ liche Programm, das unter der ſtraffen Oberleitung von Obergefolgſchaftsführer Karl Müller, dem Stellenleiter für Leibeserziehung in der Hg, ſich Schlag auf Schlag abwickelte. Einige Hundert Pimpfe zeigten Körperſchule. Jungmädels führten Boden⸗Turnen vor. Dann kam wieder das Jung⸗ volk zu Wort, und zwar mit Fußball, Handball und Hockey, die an ſymbolhaften Uebungen demonſtriert wurden. Während andere Pimpfe Turngeräte her⸗ beiſchafften und während zugleich Fechter und Fechterinnen aufmarſchierten, ſetzte der Regen heftig ein. Ungeachtet deſſen wurde aber fleißig an Bar⸗ ren und Pferd gearbeitet und die Degen gekreuzt. Nur dag Tiſchſpringen fiel aus. Höchſt reizvoll waren ein Laufſpiel und ein Kanon der Jung⸗ mädel. Nachdem der Regen inzwiſchen wieder nach⸗ gelaſſen hatte, konnten nun auch die Segelflug⸗ Modellbau⸗Gruppen hervortreten. Die Flugbahnen der einzelnen Modelle wurden mit großem Inte⸗ reſſe verfolgt. Die zuſchauende Jugend hatte ihre beſondere Freude an den„Abſtürzen“, bei denen es Bruch gab, und als gar ein Modellflugzeug ſchnurſtraks auf die Tribüne zuſteuerte und an einem Träger zerſchellte, gingen die Wogen der Begeiſterung beſonders hoch. Recht inſtruktiv als Beiſpiel neuzeitlichſter Körper⸗ ertüchtigung war die Jungvolk⸗Vorführung„Kampf im Spiel“, bei der geboxt, gerungen, über 4 knieende Kameraden weggeſprungen und noch manches an⸗ dere gezeigt wurde. Die Darbietungsfolge ging mit einem gefälligen Jungmädeltanz zu Ende. Nun ſprach Obergebietsführer Kemper zur Jugend. Er betonte, daß ſich alle Zuſchauer über das, was gezeigt wurde, gefreut haben. Das Ge⸗ botene ſei ein Ausſchnitt aus der Arbeit der Sport⸗ dienſtgruppen geweſen. Wenn der Führer fordere, daß das deutſche Volk zur erſten Sportnation der Welt werden müſſe, ſo ſei es ſelbſtverſtändlich, daß die deutſche Jugend ſchon in frühen Jahren zu die⸗ ſer Sportnation herangezogen werde, damit ſie ein⸗ mal ein hartes und geſundes Volk darſtelle. Wenn auch das Wetter die geſtrige Veranſtaltung etwas behindert habe, ſo habe man das nicht angeſchlagen, denn die Jugend ſei kämpferiſch eingeſtellt. Sie wiſſe, das ſie eine Miſſion zu erfüllen habe, glaube an ihre Sendung und ſei allzeit bereit, ihre ganzen körperlichen, geiſtigen und ſeeliſchen Kräfte einzu⸗ ſetzen. Der Obergebietsführer dankte den Jungen und Mädel für die gezeigten Leiſtungen, die ihnen An⸗ regung ſein möchten für die weitere Arbeit. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, die Jugend möge zu jenem ſtarken, ſchönen und kämpferiſchen Ge⸗ ſchlecht heranwachſen, das Deutſchland brauche, um ſeinen Schickſalskampf auf dieſer Welt erfolgreich zu beſtehen. Nach dem Treuegelöbnis an den Führer erklang das Fahnenlied der Jugend. Mit Fahneneinholung und Fahnenausmarſch ging der„Tag der freiwilli⸗ gen Sportdienſtgruppen“, bei dem der Muſikzug der SA⸗Standarte 171 unter Sturmtruppführer Homann⸗Webau konzertierte, zu Ende.—m. 2 Gewitter über dem Odenwald Vergebliche Starts der Segelflieger Die regneriſche Witterung, die nun ſchon ſeit Dienstag anhält, ſtellt die Segelflieger, die am diesjährigen Zielſtrecken⸗Wettbewerb teil⸗ nehmen, auf eine harte Geduldsprobe. Die meiſten ſitzen noch in Karlsruhe feſt. In Mannheim warten Ludwig Hofmann, Bernhard Flinſch und Max Beck auf beſſeres Wetter. Nachdem auch der geſtrige Vormittag nur eine lückenloſe Wolkendecke gebracht hatte, riß am frühen Nachmittag die Wolkenwand auf. Das war das Signal zum Start. Die drei Segelflugzeuge wurden hochgeſchleppt, die Segelflieger-chten ſich auf den Flug nach Wertheim. Aber ſie ſollten dieſen nächſten Zielflughafen nicht erreichen. Bernhard Flinſch kam bis Höchſt am Main, mußte dann aber wieder umkehren. Zwiſchen Mannheim und Wert⸗ heinn hing ein Gewitter mit großer Wolkenhöhe, das einen Flug gefährlich er⸗ ſcheinen ließ. Gegen 14 Uhr war Flinſch geſtartet. Eine halbe Stunde danach landete er wieder auf dem Flughafen Neuoſtheim. Wie wir hören, hatte er auf ſeinem Flug in fünfhundert Meter Höhe vor lauter Dunſt von Mannheim überhaupt nichts mehr ge⸗ ſehen. Als er dann aber auf 1500 Meter gekurvt war, ſah er durch den Dunſt hindurch unſere Stadt wieder deutlich liegen. Auch Hofmann und Beck kamen nur bis zum Odenwald. Auch ſie kehrten dann wegen des Gewitters wieder nach Mannheim zurück. Und ſeitdem warten die oͤrei Segelflieger weiterhin hier auf eine Beſſerung der Witterungs⸗ verhältniſſe. Weitere Flieger ſind übrigens auch geſtern nicht von Karlsruhe her hier eingetroffen. Auch in der Landeshauptſtadt war an einen Weiterflug nicht zu denken.—m. Orient- und Perser-Teppiche „Bausback ietzt B 1. 2 Ruf 26467 Eine gute Gabe für den Lebensweg Im Jahre 1936 ſind 424 Jungen und 297 Mädel allein durch Verbrühen, Verätzen und Strahlen⸗ beſchädigung verunglückt. Der größte Teil dieſer Kinder befand ſich im Säuglings⸗ und Klein⸗ kindalter. Und wenn glücklicherweiſe auch nur ein Teil von ihnen dabei das Leben verlor, ſo iſt doch keines unter dieſen armen Geſchöpfen, das nicht unter ſchweren, teilweiſe lebenslänglichen Folgen zu leiden hätte. Umfang und Dauer der Behinde⸗ rung laſſen ſich meiſt zunächſt gar nicht feſtſtellen, denn oft tritt eine Hemmung erſt dann auf, wenn das nunmehr erwachſene Kleinkind ſeinen Platz im Berufsleben oder im Arbeitsdienſt, bei der Wehr⸗ —— oder beim Sport behaupten will. Deshalb ann nicht dringend genug die Mahnung an Eltern Wohltätig iſt des Feuers Macht, Wo es mit Vorſicht wird bewacht! 3 FPPPPTTTTT0T0T0TTTTTTTTTTT. und Pfilegeperſonen ergehen: nehmt eure Auf⸗ ſichtspflichten nicht leicht. Eine einzige Nachläſſigkeit, ein vielleicht nur ſekundenlanges Ver⸗ ſagen können ein blühendes junges Leben auslöſchen oder zerſtören. Das Kleinkind kann gar nicht ſtreng genug be⸗ auſſichtigt werden, dürfen wir doch von ihm noch keine eigene Verantwortung und Kenntnis der Ge⸗ fahr verlangen. Ebenſowenig dürfen wir aber auch ältere Geſchwiſter als vollwertige Aufſichtsperſonen einſetzen. Je ſorgfältiger die Auſſicht und Erzie⸗ hung des Kleinkindes, um ſo beſſer für ſeine wei⸗ tere körperliche und geiſtige Entwicklung. Das hat mit Verweichlichung oder überängſtlicher Fürſorge nichts zu tun— im Gegenteil, Abhärtung und früh⸗ zeitige Erziehung zur Erkenntnis der Gefa hr ſind nicht der ſchlechteſte Schutz, den eine Mutter ihrem Kinde mit auf den Lebensweg geben kann. Gefühlsmäßig wird jede Mutter hier den rechten Weg finden und wo ſie doch einmal unſicher iſt, da ſtehen ihr die erfahrenen Fachkräfte der Müt⸗ terberatungsſtellen, Kindergärten uſw. mit ihrem Rat zur Seite. Allerdings: die pauſenloſe Einſatz⸗ bereitſchaft, die das Kleinkind fordert, muß jede Mutter auf ſich nehmen, will ſie die Gefährdung von Leben und Geſundͤheit ihres Kindes vermeiden. I. A. OPeKN 1der Opek een n stspielige Neustteuen vetuendoe Wiechen Sie etptobie S hrenet 1 h un 0 81 Wimonen Srtse veste krtolgs eler Metmeleden iatet einen gröbelen ISeden auch Sie zut BSetel Jtsn, lüt Ben 53 ade 20 schetten 2 1 7 18— sondern ner oenken Sie I22“ Opeł ts, weil sie K gerkameradſchaften A. Seite /Nummer 278 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Eufiſchutz-Gegner ſind muſeumsreif Der neue Präſident des Reichsluftſchutzes äußert ſich Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes, Gene⸗ ral der Flakartillerie von Schröder, hat ſich in einer Unterredung mit der„Sirene“ über ſeine Ziele geäußert. Eingangs ſtellte er feſt, daß der ReB. kein farbloſer Zweckverband mit der Firma „Luftſchutz“ ſei, ſondern daß er eine Wehr⸗ gemeinſchaft darſtellt, untertan dem einheit⸗ lichen großen Ziele, das Adolf Hitler für die Nation aufgerichtet hat. Der REB ſei im tiefſten und ſchön⸗ ſten Sinne ein Schutzbund. Er vereinige alle Be⸗ rufe, alle Schichten, alle Altersſtufen. Das Gefühl der Gemeinſamkeit verpflichte aber auch. Gewiß, möge für manche eine gewiſſe private Unbequemlichkeit mit der Ausbildung verbunden ſei. Das möge man ſich aber ſagen: der Luftſchutz iſt die Rüſtung, die wir tragen; ſie drückt vielleicht ein wenig— aber ſie ſchützt. Nur ein Narr könne noch abſeits ſtehen. Die Spannungszeiten des vorigen Herbſtes hätten dem Luftſchutzgedanken mächtig nach vorn geholfen. Luftſchutzgegner ſeien muſeumsreif. Man verſtehe jetzt all⸗ gemein die Wahrheit: Luftſchutz⸗bereit ſein heißt Frieden erhalten! Wenn gewiſſe Ausländer die ungeheuere Bereitwilligkeit zum Luftſchutz begriffen, wie er, General von Schröder, ſie auf ſeinen Reiſen durch Deutſchland in den letzten 1½ Jahren an⸗ getroffen habe, würden ſie weſentlich beſcheidener ſprechen. Weiter hob General von Schröder u. a. hervor, wie ſtark die Frauen im Luftſchutz nach vorn gekommen ſind. Hier ſei ein Märchen zerſtört wor⸗ den, das Märchen von dem ſchwächlichen Geſchlecht. Wirkliche Frauen ſeien begeiſterungsfähig, packten zu und behielten den Kopf auch im Gefahrenmoment oben. Dabei handele es ſich durchaus nicht um ſo⸗ genannte Amazonen. Wer zarte Frauen ſo beherzt und umſichtig einen Brand bekämpfen ſehe, werde nur ſagen können: Hut ab. Pſychologiſch ſei das ja auch ganz einleuchtend. Die Frau liebe ihr Heim mehr noch als der Mann. Dies verleihe ihr Rieſen⸗ kräfte der Verteidigung. „Das ganze Volk hilft den Bauern“ Ein leſenswertes Heft der Zeitſchrift„Neues Volk“ „Das ganze Volk hilft den Bauern“ heißt der erſte Bildartikel des Juniheftes der Zeitſchrift „Neues Volk“, Blätter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP. Es wird der Einſatz der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienſtes und der vielen freiwilligen Helſer für die Bergung der Ernte dargeſtellt. Ein mit herrlichen Bildern aus alten deutſchen Städten und Städtchen geſchmückter Beitrag ſingt das„Lob der kleinſten Stadt“. In die Politik unſerer Tage führt der Artikel„Die franzöſiſche Volksfront“, aus deſſen Bildern uns die verhetzte Atmoſphäre entgegenſchlägt, die jüdiſch⸗bolſchewiſtiſche Eintreiber in Frankreich geſchaffen haben. Den Spuren ger⸗ maniſcher Siedler, die die Völkerwanderung im Raum der unteren Donau, vor allem in Bulgarien und Südſerbien zurückgelaſſen hat, folgt ein Bei⸗ trag„Verlorenes Blut“, der ſelbſt an den Erſchei⸗ nungsbildern des heutigen Volksſchlages das Erbe germaniſchen Blutes nachweiſt. In einem Aufruf zur Arbeit der Zeitſchrift„Neues Volk“ weiſt der Gauleiter von Sachſen, Martin Mutſchmann, darauf hin, daß die volkserzieheriſche Arbeit der Partei nur Erfolg haben kann, wenn jeder Politiſche Leiter auch mit den raſſiſchen Grundlagen des Nationalſozialismus vertraut iſt und ſie in den Dienſt der Volksaufklärung ſtellt. Weitere Beiträge und Bilder runden das vorzüglich aufgemachte Juniheft zum geſchloſſenen Ganzen. Kopplungsverküufe ſind verboten Eine ernſie Warnung des Preiskommiſſars Der Reichskommiſſar für die Preisbildung teilt mit: Verſchiedene Vorfälle geben mir Veranlaſſung, mit allem Nachdruck darauf hinzuweiſen, daß Kopp⸗ lungsverkäufe von Lebensmitteln durch die Vor⸗ ſchriſten zur Durchführung der Verordnung über den Warenverkehr vom 29. 10. 1937 in allen Wirt⸗ ſchaftsgebieten vom Erzeuger bis zum Groß⸗ und Einzelhändler verboten ſind. Zuwiderhandlungen werden ſtreng beſtraft. Auch Waren, die zeitwei⸗ lig knapp ſind, müſſen ungekoppelt verkauft wer⸗ den. Wer einen Käufer nötigt, zuerſt oder zugleich andere Waren zu kaufen, um eine beſtimmte Ware zu erhalten, verteuert damit die Koſten der Lebens⸗ haltung des einzelnen Volksgenoſſen. Kopplungs⸗ verkäufe von Lebensmitteln ſind deshalb Verrat an der Volksgemeinſchaft! Der Kaufmann hat die Pflicht, ſeine Waren ge⸗ recht zu verteilen. Wenn er daher bei der Abgabe knapper Waren ſeine Stammkunden in erſter Linie beliefert, ſo beugt er damit Hamſterkäufen vor und ſichert der arbeitenden oder im Haushalt ſtark be⸗ ſchäftigten Hausfrau ihren Anteil. Gerecht handelt der Kaufmann, der bei der Verknappung einer Ware die Haushaltkopfzahl des Stammkunden be⸗ rückſichtigt. Ungerecht handelt hingegen, wer die knappe Ware in erſter Linie auf Koſten der wirt⸗ ſchaft ſchwächeren Kunden denen zukommen läßt, die viel kaufen. Stammkunde iſt nicht, wer viel kauft, ſondern ſtändig in dem gleichen Geſchäft ſeinen Be⸗ darf deckt. Die Hausfrau muß wiſſen, daß ſie es nicht nötig hat, zuerſt oder zugleich andere Waren zu kaufen, um bei ihrem Kaufmann Anteil an einer knappen Ware zu erhalten. Sie ſoll aber nicht mehr verlan⸗ gen, als der Kaufmann ihr geben kann, und es muß jeder Verſuch unterbleiben, den Kaufmann zu ver⸗ leiten, ihr von einer knappen Ware mehr als ihren Anteil zu verabfolgen. Eine ſolche Bevorzugung iſt ungerecht, weil ſie immer nur auf Koſten eines anderen Volksgenoſſen möglich iſt. Wer knappe Ware zu hamſtern verſucht, iſt ein Volksſchädling! Als Stammkunde erhält jeder Volksgenoſſe ſeinen Anteil auch an einer knappen Ware ſicherer, als wenn er verſucht, durch Hamſterkäufe die Ware in einer Vielzahl von Geſchäften zu erſtehen. Die Preisüberwachungsſtellen ſind von mir er⸗ neut angewieſen worden. gegen Kopplungsverkänſe von Lebensmitteln mit beſonderer Schärſe einzu⸗ ſchreiten und die Schuldigen empfindlich, eventnell mit dauernder Schließung ihres Geſchäfts zu be⸗ ſtrafen. Commergewitter zwiſchen 14 und 17 Uhr Funi und Jun ſind die Gewittermonate— Neue Forſchungen über den Blitz— 30 Fahre Gewittermeldedienſt keine Gefahr mehr ſüs ie Fliegerei Nach den neueſten Feſtſtellungen iſt für alle deut⸗ ſchen Landſchaften eine mittlere Gewitterzahl von 25 bis 30 im Jahr errechnet worden. Die weitaus meiſten Gewitter entladen ſich in den Monaten Mai bis Auguſt, die größte Gewitterhäufigkeit tritt in den Monaten Juni und Juli auf. In der Zeit vom Oktober bis März ſind Gewitter ſo ſelten, daß jährlich nicht einmal eines auf den Monat entfällt, in den Monaten Dezember und Januar entlädt ſich nur alle—10 Jahre ein Gewitter in Deutſchland. Wir haben Prof. Dr. Linke, den Leiter dez meteo⸗ rologiſchen Inſtituts der Univerſität Frankfurt, den bekannten Gewitterforſcher, der vor 30 Jahren den deutſchen Gewittermeldedienſt begründete, nach ſer⸗ nen neueſten Forſchungen befragt. Wie entſteht ein Sommergewitter? Die Wiſſenſchaft unterſcheidet zweierlei Arxten von Gewittern das Front⸗ oder Wintergewitter und das Wärme⸗ oder Sommergewitter. Wenn kalte Luftmaſſen in wärmere eindringen, wenn alſo das Gleichgewicht der Luftmaſſen geſtört iſt, entſtehen Wintergewitter, die meiſt nachts auftreten und nicht auf einen Ort beſchränkt bleiben, ſondern über weite Strecken wandern. Sommergewitter ent⸗ ſtehen dadurch, daß die Luft auf der Erde zu ſtart erhitzt wird, infolgedeſſen nach oben ſteigt, in käl⸗ tere Luftſchichten gelangt und hier das Gleichgewicht ſtört. Dadurch kommt es dann zu Wolken⸗ und Ge⸗ witterbildungen. Dieſe ſommerlichen Gewitter tre⸗ ten ſtets in der Mittagszeit zwiſchen 14 und 17 Uhr auf, wenn die Luft über der Erde e⸗ Kamerad, wohin gehörſt du? Geſoräch zwiſchen einem alten und jungen Soldaten Zwiſchen einem alten und jungen Soldaten entwickelt ſich über die Frage der Zugehörig⸗ keit zum NS⸗Reichskriegerbund folgendes Zwiegeſpräch: „Die Frage, mein lieber junger Kamerad, wohin Du nach Deiner zweijährigen Dienſtzeit bei der Wehrmacht gehörſt, iſt mit zwei Worten beantwor⸗ tet: Zum NS⸗Reichskriegerbund!“ „Kannſt Du mich kurz über die Aufgaben dieſes Bundes aufklären?“ „Unter den Fahnen des NS⸗Reichskriegerbundes, in denen ſich das Eiſerne Kreuz des Frontkämpfers mit dem Hakenkreuz des Dritten Reiches vereint, marſchieren heute in 40 000 Kriegerkameraoͤſchaften drei Millionen ehemalige Soldaten, von denen über 1/6 Millionen mit dem Kriegsehren⸗ kreuz für Frontkämpfer geſchmückt ſind. Zu dieſer Frontgeneration, der größten in der ganzen Welt, ſtießen im Jahre 1938 die aus der neuen Wehrmacht entlaſſenen jungen Soldaten.“ „„So viel ich weiß, wird der Bund vom /⸗Grup⸗ penführer, General der Infanterie Reinhard, geleitet.“ „Jawohl. Unter der tatkräftigen Führung dieſes alten Ofſiziers, der ſich im Weltkrieg und in der Nachkriegszeit große Verdienſte um unſer Vater⸗ land erworben hat, ſteht heute der Bund nach Sammlung aller Kräfte einſatzbereit für die Auf⸗ gaben, die ihm im Rahmen des Aufbauwerkes im Dritten Reich zufallen. Der NS⸗Reichskriegerbund iſt ein dem Führer unmittelbar unterſtellter großer ſoldatiſcher Volksbund, deſſen ſtvaffe mili⸗ täriſche Organiſation bis ins letzte Dorf unſeres großdeutſchen Baterlandes reicht.“ „Und was bezweckt der Bund in der Hauptſgche?“ „Wacherhaltung ſoldatiſchen Geiſtes und ehr⸗ werbung zur Stärkung des Wehrwillens ſind Auf⸗ gaben, die ſich für den gedienten Soldaten von ſelbſt ergeben. Vor allem führt der Bund in ſeinen Krie⸗ den Schießdienſt durch. 10000 Kleinkaliber⸗Schießſtände ſind heute ſchon im Beſitz der Kameradſchaften.“ „Soviel ich weiß, beſitzt der Bund darüber hinaus auch ſoziale Einrichtungen.“ „Das kameradſchaftliche Wohlfahrtswerk des Bundes iſt in der Deutſchen Krieger⸗ Wohlfahrtsgemeinſchaft zuſammengefaßt. Es erſtreckt ſich in der Hauptſache auf die Unterſtüt⸗ zung von bedürftigen Kameraden, Erholungsfür⸗ ſorge für Kameraden und Kameradenkinder und — Unterbringung von Kindern in bundeseigenen Kin⸗ der⸗ und Waiſenheimen. Allein im Jahre 1938 kam weit über eine Million Reichsmark an bedürftige Kameraden zur Vertei⸗ lung. 18 Erholungsheime und fünf Kinder⸗ und Waiſenheime ſtehen Kameraden und Kameradenkin⸗ dern zur Verfügung.“ „Kannſt Du mir einiges über die Organiſa⸗ tion des Bundes ſagen?“ „Der NS.Reichskriegerbund gliedert ſich in 16 Gaukriegerverbände. Wir gehören zum Gauver⸗ band„Südweſt“ mit dem Sitz in Stuttgart. Führer iſt Oberſt z. V. Eberhard. Dieſer Gau⸗ verband umſchließt Württemberg, Hohenzollern und Baden.“ „War Nordbaden bis vor kurzem nicht dem Gau⸗ verband„Rhein“ mit dem Sitz in Koblenz zuge⸗ teilt?“ „Das ſtimmt. Aber dieſe Einteilung hat ſich als unzweckmäßig erwieſen. Die Kameraden, die in Nordbaden wohnen, waren völlig von denen in Mit⸗ tel⸗ und Südbaden getrennt. Ein Zuſtand, der ſich auf die Dauer nicht aufrecht erhalten ließ, da viele Kameraden in Mittel⸗ und Sübbaden gedient hatten und dadurch Regimentsverbänden angehören, die ihren Sitz außerhalb Nordbadens haben. Nunmehr ſind alle badiſchen Kameraden wieder in einem Gau⸗ verband vereint. Du kannſt Dir von dem Umfang des Gauverbandes einen Begriff machen, wenn ich Dir ſage, daß der Gauverband„Südweſt“ 63 Kreis⸗ kriegerverbände umfaßt. Der Kreisverband Mannheim, der die politiſchen Kreiſe Mann⸗ heim, Schwetzingen und Weinheim umfaßt, beſteht aus 125 Kameradſchaften, in denen wie überall im Großdeutſchen Reich alle Waffengattungen vertreten ſind.“ „Und welcher Kameradſchaft werde ich zugeteilt, wenn ich mich anmelde?“ „Du haſt bei den Pionieren gedient. Alſo gehörſt Du zu der Mannheimer Pionier⸗Kameradſchaft. Alle Kameraden, bei denen Zweifel beſtehen, werden der Kameradſchaft zugeteilt, die die Tradition des Truppenteils vertritt, bei dem ſie gedient haben.“ „Kannſt Du mir die Anſchrift der Pionier⸗Kame⸗ radſchaft angeben?“ „Das iſt vorläufig nicht notwendig. Zunächſt meldeſt Du Dich als Mitglied bei dem Kreiskrieger⸗ führer Hauptmann der Landwehr Dr. Hieke, Mannheim, Richard⸗Wagner⸗Straße 30, an, von dem Dir alles Weitere mitgeteilt wird.“ Sch. Aufruhr der Elemente Rube und Abkühlung bringt. Mr. die ſtärkſte Erhitzung erreicht hat. Erforderlich für das Zuſtandekommen eines ſolchen Gewitters iſt eine Temperaturabnahme von einem Grad auf hundert Meter. Die Luft in tauſend Meter Höhe muß alſo mehr als 10 Grad kälter ſein, als die Luft auf der Erde. Dieſe Sommergewitter dehnen ſich nach oben in eine Höhe bis zu 10000 Meter aus. Es iſt alſo einem Flieger unmöglich, dieſe Gewitter zu über⸗ fliegen. Da die Sommergewitter aber nicht ziehen, ſondern ſelten einen Radius von zehn Kilometer überſchreiten und am Ort ſelbſt auch wieder abſter⸗ ben, kann der Flieger ſie leicht umfliegen. Will der Flieger aber das Gewitter durchfliegen, ſo gilt für ihn die mittlere Höhe von 2000 bis 3000 Meter, weil unter dieſer Höhe meiſt ſtarke Böen anzutreffen ſind. Im Gegenſatz zu den Sommergewittern ſind die Wintergewitter weſentlich flacher und können über⸗ flogen werden. Allerdings wandern ſie mit einer Stundengeſchwindigkeit von 30 bis 40 Kilometer, ſo⸗ daß der Flieger mühelos dem Gewitter wegfliegen kann. Gewittermeldedienſt ſeit 1909 Als 1909 auf der Internationalen Luftfahrtaus⸗ ſtellung in Frankfurt(Ila) Prof. Dr. Linke zum erſtenmal den Gewittermeldedienſt praktiſch vorführt, und ihn damit begründete, ahnte niemand, welche Be⸗ deutung dieſe Einrichtung bei der ungeheuer ſchnellen Entwicklung der Fliegerei einmal haben würde. Heute wird jedes Gewitter von den Gefahren⸗ meldeſtellen(Poſtanſtalten, Förſtereien uſw.) der zuſtändigen Wetterwarte ſofort gemel⸗ det, die es dann auf einer beſonderen Karte ein⸗ trägt und aus den erſten wenigen Meldungen be⸗ reits erſehen kann, welchen Umfang das Gewitter hat und in welcher Richtung es ſich bewegt. Dieſe Ergebniſſe der Gewittermeldungen werden an alle Flieger weitergegeben, ſo daß heute jeder Flieger von jedem Gewitter Kenntnis erhält und die Mög⸗ lichkeit hat, ihm auszuweichen oder es zu überfliegen. Damit hat das Gewitter für die Fliegerei jede Ge⸗ fahr verloren. Blitze nicht im Zickzack und oftmals ohne Donner Wohl weiß die Wiſſenſchaft heute, wie der Blitz entſteht, aber wie die elektriſche Spannung zuſtande kommt, iſt bis heute noch ungeklärt. Viele Theorien gibt es, die den Verſuch gemacht haben, dieſe Vor⸗ gänge zu erklären, viele wurden zurückgezogen, kor⸗ rigiert oder verworfen, alle ſind falſch. Bei dem Zuſtandekommen der elektriſchen Spannung handelt es ſich um Vorgänge, die eintreten, wenn aus dem Waſſerdampf ein Tropfen wird, alſo bei der Kondenſation. Es kann nur ſo ſein, daß bei der Kondenſation Elektrizität frei wird, die vorher ſchon in dem Tropfen war. So wird alſo eine Wolke mit Elektrizität geladen. Es iſt nun durchaus nicht ſo, daß alle Blitze von der Wolke in die Erde gehen. Die meiſten Blitze entladen ſich von Wolke zu Wolke, andere von der Wolke zur Erde und wieder andere von der Wolke nach oben. Die ſich nach unten entladen, haben keinen Don⸗ ner im Gefolge. Da der Donner der ganzen Blitz⸗ bahn entlang rollt und der Schall ſich mit nur 300 Meter je Sekunde fortbewegt, alſo weſentlich lang⸗ ſamer als das Licht des Blitzes, vergeht nach dem Blitz ſtets eine kleine Spanne Zeit, bis der Donner hörbar wird. Weit verbreitet iſt auch der Irrtum, daß Blitze Zickzack⸗Form haben. Die elektriſche Spannung, die ſich von Wolke zu Wolke, zur Erde oder nach oben entlädt, bohrt ſich ſtets einen ge⸗ raden Kanal, den Blitzkanal durch die Luft. Nur wenn der Blitz eine außergewöhnliche Länge hat— man hat Blitze bis zu zehn Kilometer crrechnet— hat der Blitzkanal die Form eines Bogens. Die eigentliche Entladung dauert nicht länger als ½00 bis /1000 Sekunde. Wenn wir einen Blitz ſehen, werden wir meiſt den Eindruck haben, daß der Blitz weſentlich länger dauert. Dieſe durchaus richtige Beobachtung iſt ſo zu erklären, daß in dem gleichen Blitzkanal mehrere, oft viele Blitze hintereinander zur Entladung kommen. So geſehen, wird das Gewitter zu einem not⸗ nendigen Naturvorgang, der in der ſommerlichen Ueberhitze für Ausgleich ſorgt und uns nach dem * —— F 5 + kliim— — HUE 9 72 2 2 PR 20 228 Eü MUTERUKIND-HEIME 5 2 Bisher hat die KS⸗volkswohlfahrt 22 Mutter und Kind⸗heime errichtet. EErr—— Fetzt muß er brummen Ein widerſpenſtiger Radler Das hieſige Schöffengericht verurteilte den An⸗ geklagten P. von hier wegen Widerſtand gegen die Staatsgewalt und unerlaubtem Radfahren zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten und zu einer Haftſtrafevon 6 Wochen. Gegen den Angeklagten wurde wegen Trunkenheit und Ge⸗ fährdung der allgemeinen Verkehrsſicherheit vom Landrat ein Fahrradverbot ausgeſprochen. Der Betroffene ſtieg deſſen ungeachtet wieder auf ſein Stahlroß und wurde dabei erwiſcht. In ſei⸗ nem Zorn ging er nach Hauſe und ſchlug dort alles, was ihm in den Weg kam, kurz und klein. Auch vor der Nähmaſchine ſeiner Mutter machte er nicht halt. Als die Polizei bei ihm an der Tür anklopfte, ver⸗ rammelte er dieſe mit Schrank und Bett und leiſtete den Beamten heftigſten Widerſtand. Das Gericht glaubte, wie der Vorſitzende mit⸗ teilte, daß die empfinoͤliche Strafe, die es ausgeſpro⸗ chen hat, den Angeklagten endlich zur Vernunft bringt, daß er ſich nicht mehr dem Suff hingibt, durch den er ganz heruntergekommen iſt. Der Verurteilte nahm die Strafe an. Gifte, Säuren und Laugen gehören nicht in Bier- oder Weinflaſchen Es beſteht begründeter Anlaß, darauf hinzuwei⸗ ſen, daß die Abgabe und Aufbewahrung von Giften in Genußmittelflaſchen ver⸗ boten und ſtrafbar iſt. ſind in der Polizeiverordnung über den Handel mit Genußgiften vom 11. Januar 1988 niedergelegt. Sie lauten:„Es iſt verboten, Gifte in Trink⸗ oder Koch⸗ gefäßen oder in ſolchen Flaſchen oder Krügen ab⸗ zugeben, deren Form oder Bezeichnung die Gefahr einer Verwechſlung des Inhalts mit Nahrungs⸗ oder Genußmitteln herbeizuführen geeignet iſt.“ Verſchiedene Polizeibehörden haben ſogar ver⸗ ſchärfte Verbotsvorſchriften erlaſſen und Warnungen vor der gewerbsmäßigen Abgabe von geſundheits⸗ ſchädlichen Flüſſigkeiten, wie Benzin, Petroleum, Salmiakgeiſt, Säuren und Laugen in Wein⸗ und Bierflaſchen ſowie Mineralwaſſerflaſchen ausgeſpro⸗ chen. Flaſchenmißbrauch gefährdet Leben und Ge⸗ ſundheit von Menſchen und kann gegebenenfalls ſtraf⸗ und zivilrechtlich verfolgt werden. Viele Hand⸗ werksbetriebe verbrauchen in großen Mengen ins⸗ beſondere Säuren und Laugen. Sie ſollten deshalb beſonders auf die Einhaltung der vorerwähnten Vorſchriften achten, um damit Unglücksfälle zu ver⸗ meiden. Ein Drogiſt, der ſich weigert, Säuren, Lau⸗ gen und ekelerregende Flüſſigkeiten in Wein⸗, Bier⸗ oder Mineralwaſſerflaſchen abzugeben, erfüllt nicht nur eine ſelbſtverſtändliche Berufspflicht, ſondern auch eine Geſetzespflicht. Weinheimer Notizen O Weinheim, 20. Juni. Anläßlich ſeiner 20jäh⸗ rigen Tätigkeit als Stadtrat und Ratsherr der Stadt Weinheim richtete Bürgermeiſter Dr. Bezler an Herrn Fabrikant Richard Freudenberg ein herzlich gehaltenes Schreiben, in welchem er die großen Verdienſte würdigte, die ſich Richard Freu⸗ denberg um Stadt und Bürgerſchaft erworben hat. ſtamens der Beigeordneten und Ratsherren dankte Dr. Bezler Herrn Freudenberg für ſeine ſtets wertvolle Mitarbeit. Am Wochenende weilten etwa 1000 Gefolgſchafts⸗ angehörige aus den benachbarten Induſtrieſtädten in der Zweiburgenſtadt, um nach Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten frohe Stunden der Kamerad⸗ ſchaft zu verleben. Völlig auf ſchiefer Bahn Diesmal gab es noch eine Gefängnisſtraſe * Freiburg, 21. Juni. Das Schöffengericht Frei⸗ burg befaßte ſich am Dienstag mit den Straftaten der 26jährigen Maria Hug, geſch. Straub aus Sin⸗ gen bei Pforzheim. Die Angeklagte, die unter dem Einfluß eines anſpruchsvollen„Kavaliers“ geraten war, verlegte ſich, da ſie arbeitslos war, auf Betrü⸗ gereien. In der Anklageſchrift wurden ihr nicht weniger als 216ſtrafbare Handlungen vor⸗ geworfen. Zur Entlaſtung machte ſie ſeeliſche und materielle Notlage geltend. Der Staatsanwalt be⸗ antragte— im Vorſtrafen⸗Regiſter iſt bereits Zucht⸗ haus verzeichnet— wegen Rückfälligkeit abermals zwei Jahre Zuchthaus. Einige der Anklagepunkte ſah das Gericht nicht für erwieſen an und erkannte unter Zubilligung mildernder Umſtände auf ein Jahr Gefängnis. Die Unterſuchungshaft wurde angerechnet. UJ Lindenfels, 21. Juni. Ihren 83. Geburtstag feierte hier Frau Eliſe Chrößmann Witwe, Vi „Eliſabeth“. Beſtimmungen darüber —— 2—50 2— — — K— ————————————————— ——— 12— 3* Donnerstag, 22. Juni 1939 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 5. Seite /Nummer 278 Aus hartem trockenem Boden, aus unerbittlichem Steppenland ringt der Landmann ſeine ſpärlichen Früchte. Wie von Rieſenhand ſind Felsblöcke ver⸗ ſtreut, und kahl recken ſich mit dünner Vegetation die Berge der Sierra de Credos und des Guadarama⸗ Gebirges empor. Man iſt glücklich, wenn man in einem verſteckten Bergtal etwas Blühendes findet. Herb und öde erſtreckt ſich das Steppenland. Ein harter Schlag wächſt hier heran. Menſchen, die mit der Erde kämpfen müſſen, und doch iſt die Landſchaft rings um Madrid irgendwie erhaben und in ihrer Weite großartig, großartig, wie ſich aus der Fläche Toledo herausreckt, großartig das 1100 Meter hohe Avila mit ſeinen tauſendjährigen Mauern, die ſich feſt um das Stadtbild ſchließen. dieſer Landſchaft heraus wuchs eine Se⸗ neka. Paradies Valentia Welch anderes Bild in Katalonien und Va⸗ lencia. Hier iſt lieblichſtes Mittelmeerland. Hier wachſen den Menſchen die Früchte in den Schoß. Fünf Ernten gibt es im Jahr. Ein blühender Gar⸗ ten, ein Gartenparadies, das ſich entlang der Küſte im Süden fortpflanzt. In Granada mit ſeiner faſt tropiſchen Pracht, da ſind jene wundervollen Bau⸗ ten, die Moſcheen, die öffentlichen Bäder, die Luſt⸗ gärten und Paläſte. Hier haben die Griechen den Wein gepflanzt. Seltſam dieſe Kontraſte in Spanien, ſeltſam, wie das Land durch die Berge in verſchiedene Teile zerfällt. Da klettert man durch die Berge, trifft weit und breit keinen Menſchen, iſt ganz allein; ab und zu ſieht man nur ein kleines Dorf, eine Bauernhütte oder eines der großen einſamen Schlöſſer. Und dann wieder gribbelt es in den Städten durchein⸗ ander, in dem bunten Temperament des Südens er⸗ regt und erregend,— eine geſchäftige Welt. Wenn man jetzt aus Spanien kommt, dann wird man immer wieder gefragt: Wie ſieht es denn nach dem Kriege dort unten aus? Wie ſieht es jetzt dort unten aus? Während ſich in den letzten Monaten des Krie⸗ ges die Kampfhandlungen auf Katalonien und den Kreis um Madrid konzentriert hatten, lebte im Hinterland bereits das nationale Spanien— faſt möchte man ſagen— in einem ruhigen Alltag. Unten im Süden oder auch im Nordweſten zeug⸗ ten vom Kriege nur noch im Städtebild die Ver⸗ wundeten, die oͤurch die Straßen humpelten, und alle die vielen Einzelheiten des Leides von denen lede ſpaniſche Familie direkt betroffen war. Dazu kam natürlich in vielen Provinzen eine Knappheit an Lebensmitteln, die nariergemäß für die Truppen in ſtarkem Maße gebraucht wurden, ſo daß 3. B. Butter, Fleiſch, Kaffee oder Milch manchmal mangelten. Darüber aber tröſtete ſich der Spanier wortlos hinweg, und ſolche kleinen Sorgen wie etwa die, daß man nicht genügend Butter hatte, mußte ja auch gegenüber dem großen Leid, das über das Land ge⸗ kommen war, lächerlich und verſchwindend gering⸗ fügig wirken. Dieſe Verknappungen oürften jetzt bereits überwunden ſein, nachdem in Spanien wie⸗ der das Leben ſeinen gewohnten Gang zu gehen be⸗ ginnt. In Sevilla werden bald wieder die Nachtſchwär⸗ mer mit hübſchen Zigarettenarbeiterinnen tändeln. n den Parkanlagen werden wieder an den Büſchen entlang die Abendkleider der Damen und die Her⸗ ven im Smoking ſtreifen. Aus den Winkeln wird Bo Rämpften deutſcke Freiwillige für BSpanien ELEBNMISBEEICHT AUuS DEN ERNPFEN DER,UFGON cONDOR- JUPCCPPTPT PPPP—————————P— o ꝙBPPF——pĩ—yꝑ— ¶ ¶—————PP ¶—————————————— wieder Muſik ertönen. und dunkle Stimmen— Saxophone werden zum Tanz locken im Freien unter blühenden Bäumen— und die Nächte Andaluſiens ſind ſo zauberhaft wie je geblieben. Der Stierkampf wird wieder zu ſeinem Recht kommen, und man wird wieder über den berühm⸗ teſten Toreador Anekdoten erzählen. Die Semana Santa, die heilige Oſterwoche, wird wieder gefeiert werden, und man wird aus allen Teilen der Welt wiederkommen, um dieſes Ereig⸗ nis zu ſehen, die feierlichen Prozeſſionen, dieſes ganz große Schauſpiel und ſpäter dann die fiebernde Woche der Stierkämpfe. Das alte Spanien, das ſpaniſche Land wird den Krieg von ſeinen greiſen Schultern ſchütteln. Die Sonne wird weiter heiß vom Himmel brüten, und die Nächte im Süden werden lau und zärtlich ſein. Ein neuer Lebensrhythmus Das menſchliche Bild Spaniens aber hat eine andere Prägung erfahren, durch die blauen Hem⸗ den der Falange, die Uniformen der Jugendͤbewegung, durch die militäriſche Organiſation, in der Franco das neue Spanien erfaßt. Das Leben wird einen anderen Rhyth⸗ mus haben als einſt, lebendiger, geſün⸗ der, kraftvoller. Manches Stück ſchöner ſpaniſcher Kunſt iſt freilich zerſtört. Das wundervolle Deckengemälde Francisco Goyas in der Kirche von Saragoſſa, der Altar von Da⸗ mian Forment, ſie ſind von den Roten ver⸗ nichtet. Die berühmte Petrusſtatue von Juan Vacardo in Jrun und ſo vieles andere fielen der bolſchewiſtiſchen Zer⸗ ſtörungswut zum Opfer. Vieles aber, zum Glück der überwiegende Teil der ſchönſten ſpaniſchen Kunſtſchätze iſt geret⸗ tet worden. Vieles freilich iſt aufzubauen. Manche Stadt iſt verwüſtet, Häuſer ſind in Schutt und Aſche, die Kirchen zerſchoſſen, und die ſchmucken Hotels von einſt ſehen zumeiſt recht mitgenommen aus. Man kann ſeine Urlaubsreiſe aber bereits ruhig nach Spanien machen, ſoll nur noch nicht damit rechnen, in Toledo oder Saragoſſa oder den übrigen Städ⸗ ten, die in den letzten Monaten im Kampfgebiet lagen, luxuriöſe Unterkunft zu finden. Die aber hat man ſchon wieder in Sevilla oder aber überhaupt im Sü⸗ den und auch in San Sebaſtian oder Burgos. Die Straßen, die unter Primo de Rivera in glänzenden Zuſtand verſetzt wurden, ſind zum großen Teil noch immer recht gut und haben den Krieg faſt ziemlich überall überſtanden. Zum Teil ſind ſie ſogar unter Franco wieder ausgebeſſert und ausgebaut worden, wie überhaupt Francos ſtarke Hand nicht lang mit dem Aufbau zögert. Dort, wo jeweils der Krieg zu Ende war, in den befreiten nationalen Gebieten ging das Leben mir erſtaunlicher Geſchwindigkeit ſchon während des Krieges wieder ſeinen geregelten Gang, und genau ſo ſchnell wird es gehen, bis äußerlich die Schäden und Zerſtörungen des Krieges— wenn auch nicht beſeitigt, ſo doch überdeckt ſind. Um freilich ein neues Spanien aus den Trüm⸗ mern aufzubauen, um all das Elend und die Not vergeſſen zu laſſen, um die Seele dieſes Volkes zu heilen, das vom Bolſchewismus vergiftet werden ſollte, das wird wohl noch ein Menſchenalter dauern, Tangos. Guitarrenklänge ober das alte Spanien iſt ja wieder jung geworden und packt mit jungen friſchen Kräften an. Die Erfahrungen des Krieges Der Krieg in Spanien iſt von den Militärs aller Länder mit Spannung in ſeinem Verlauf verfolgr worden. Ich bin kein Fachmann und habe nicht genügend Einblick in das Geſchehen gehabt, um ein Urteil über militäriſche Erfahrungen abgeben zu können. Ich kann drum nur das wiedergeben, was ich von Mili⸗ tärs hörte. 4* Die Kriegsführung in Spanien iſt auf beiden Seiten ſehr ſtark durch den Mangel an Kriegs⸗ material und Ausrüſtung beſtimmt gewe⸗ ſen. Sie iſt dͤrum mit einem Krieg, der etwa in Mitteleuropa geführt werden würde, kaum zu ver⸗ gleichen. Die Schwierigkeit der Materialbeſchaffung aber erklärt zu einem großen Teil die verhältnismäßig lange Dauer der ſpaniſchen Auseinanderſetzung, denn Franco konnte oft nicht ſo vorgehen, wie es man⸗ Ein Bild aus dem Film„Im Kampf gegen den Weltfeind“ (Aufnahme: Ufa, Scherl⸗Kl.) cher außenſtehende Betrachter erwartete, weil er ſich inzwiſchen erſt Munition beſchaffen und weil er erſt Truppen ausbilden mußte. Der franzöſiſche General Duval kommt in einer Betrachtung des ſpaniſchen Krieges zu der Schluß⸗ folgerung: „Die induſtrielle Produktionsfähigkeit zwingt dem Kriege ihren Rhythmus auf. Die Armeen müſ⸗ ſen das Eintreffen ihrer Munition, ihrer Kanonen, ihrer Flugzeuge und Kampfwagen abwarten, dies nötigt ſie zu jener Zeitvergeudung zwiſchen zwei An⸗ griffen.“ Er folgert weiter: „Das furchtbarſte Riſiko eines Zukunftskrieges beſteht darin, daß man es mit einem Gegner zu tun haben kann, der reich mit Material verſehen iſt und unerſchöpfliche Quellen beſitzt.“ Wieder im Hinblick auf den Zukunftskrieg er⸗ klärt der franzöſiſche General aus ſeinen Erfahrun⸗ gen in Spanien heraus: „Krieg kann man nur mit dem führen, was man hat, und es man behauptet, daß der Krieg aus dieſem Grunde, namentlich in ſeinem Anfangsſtadium, ſtets den letzten Manövern der Friedenszeit gleichen wird.“ Zu dem Problem der Schlacht heißt es dann: „Die erſte jener zwei Machteinheiten iſt eine Armee, die zweite ein Haufen. Gelangt eine Armee iſt durchaus nicht ſo unſinnig, wen zu der Ueberzeugung, daß ſie nichts anderes mehr als ein Haufen iſt, unfähig zu planmäßigen, über⸗ legten Antworten, ſo wird ihre ziffernmäßige Stärke bedeutungslos, ſo fühlt ſie ſich verloren. angeſichts einer anderen Armee, die ziffernmäßig viel ſchwächer ſein mag, die ſich jedoch alle Vorbedingungen für überlegte planmäßige Antworten bewahrt hat.“ Dieſe Feſtſtellung trifft gerade auf den ſpaniſchen Krieg in ſtarkem Maße zu. * Der Geiſt der Truppe entſcheidet Die Franco⸗Armee, ziffernmäßig kleiner, Material ſchwächer verſorgt, hatte es mit „Haufen“ zu tun, und der Geiſt der nationalſpani⸗ mit einem ſchen Truppen war es, der die Siege Francos er⸗ möglichte. In dieſer Beziehung wurde es ſelbſt den militä⸗ riſchen Laien im ſpaniſchen Bürgerkrieg immer wie⸗ der klar, wie entſcheidend bei der Kriegsführung der Geiſt der Truppe iſt, wie entſcheidend die Rolle iſt, die auch und gerade in der modernen Kriegsführung— mag das Material auch noch ſo wichtig ſein— der Mann ſpielt, ſein Mut, ſeine Entſchloſſenheit, ſein Siegeswille, die ſich in der Ge⸗ ſamtheit der Mannſchaft dann zu dem vereinigen, was man den Geiſt der Truppe nennt. Der Gedanke, für die beſſere Sache zu kämpfen, die Kraft, die ſich daraus ergibt, erſetzt, wenn ſie richtig geſpannt wird, wenn ſie von guten Führern planmäßig auf ein Ziel geordnet wiro, die Uebermacht an Kanonen auf der anderen Seite. Der ſpaniſche Krieg legte immer wieder leuchtendes Zeugnis von dem ab, wozu begeiſterte Männer, wozu der ſoldatiſche Menſch in der Lage iſt. Und gerade auf dieſem Gebiet, gerade in dieſer Beziehung, wird jeder neutrale Beobachter zugeben müſſen, wie ſehr ſich hier der deutſche Soldat, der deutſche Freiwillige, bewährt hat. Ueber den Geiſt junger deutſcher Soldaten mögen hier im Spanienkrieg auch die franzöſiſchen, eng⸗ liſchen und ruſſiſchen Beobachter auf der anderen Seite intereſſante Feſtſtellungen getroffen wenn ſie beobachteten, wie deutſche Flieger Todesverachtung bei Bombenabwürfen ungeachtet deſſen, was um ſie herum geſchah, ihr Ziel anflogen, ein ben, mit wenn ſie ſahen, mit welcher Kaltblütigkeit und welch überlegener Technik deutſche Freiwillige als Jagd⸗ flieger den Gegner angriffen. Gerade in der Luft, dort, wo es, faſt allein entſcheidend, auf den Mann ankommt, auf den einzelnen und ſeinen Einſatzwil⸗ len, gerade hier konnte man am beſten das beurtei⸗ len, was man den Geiſt der Truppe nennt. Wer die deutſchen Freiwilligen in Spanien traf, wer mit ihnen zuſammen war, mit ihnen flog, mit ihnen in ihren Quartieren lag, der mußte die Hal⸗ tung dieſer jungen Soldaten bewundern, dieſe un⸗ bekümmerte und zugleich harte Jugend, die ſich ſo prachtvoll mit militäriſcher Reife paart, dieſe unver⸗ wüſtliche Fröhlichkeit in Mußeſtunden und dieſen verantwortungsbewußten Ernſt, wenn es an den Feind ging. Dieſe jungen Soldaten, ſie kennen jetzt den Feind bereits. Sie wiſſen, was der Ernſtfall bedeutet und haben ſchon Kampferfahrungen geſammelt. Sie ſind drum glänzend geſchulte Führer, wenn ſie ſpäter in unſerer deutſchen Wehrmacht Kommandoſtellen be⸗ kommen ſollten. fall noch beſſer einſetzen, als diejenigen, die bisher nur bei friedlicher Uebung Erfahrung ſammelten. Sie werden Führer vom Schlage der beſten deut⸗ ſchen Offiziere ſein, denen ihre Untergebenen in blindem Vertrauen bis in die Hölle folgen! (Fortſetzung folgt) Sie können ihre Leute im Ernſt⸗ ————————————————————————————————————————————...——..........——.———.———— Sympathie Von Richard Gerlach Eine ältere Dame, die es gut mit mir meinte, chenkte mir, als ich noch zur Schule ging, eine ame⸗ rikaniſche Broſchüre über den perſönlichen Magne⸗ ismus. Darunter verſtand der Verfaſſer die Fähig⸗ keit, Vertrauen, Freundſchaft und Liebe zu gewin⸗ nen, und dieſes Lehrbuch nahm ich als Siebzehnjäh⸗ riger für bare Münze. Doch als ich mir die Rezepte des praktiſchen annes angeeignet hatte, wurden ſie mir verdächtig. enem Schaumſchläger nämlich waren Kenntniſſe und Charakter gleichgültig. Sein magnetiſcher Herr war vielmehr einer, der weiter nichts konnte, als einem Opfer mit zwei unbeteiligt ſcheinenden Au⸗ gen auf die Naſenwurzel zu ſtarren, ein Idiot, der ſich ſelbſt die Einbildung ſuggerierte, eine Vorrats⸗ batterie geiſtiger Ströme einſchalten zu können, wenn er nur wolle,— in Wirklichkeit brauchte nichts dergleichen und überhaupt kein geiſtiger Funke vor⸗ anden ſein. Der magnetiſche Popanz mußte lernen, den Ein⸗ ruck der Ruhe zu erwecken; er ſollte geheimnis⸗ volle Kraftreſerven vortäuſchen, höflich, aber etwas unbeteiligt, als habe er Wichtigeres zu denken; nicht begierig auf Wirkung und gerade darum von myſti⸗ ſcher Anziehungskraft. Die verſchwiegenen und unterdrückten Wünſche ſollten ſich in Willensſtröme verwandeln, die den harmloſen Partner willfährig machten. Daß ein ſolcher Trick nur auf die allerprimi⸗ tivſten Gemüter wirken könne, war mir ſofort klar. Der magnetiſche Blick war vor dem Spiegel zu üben, täglich etwa eine Viertelſtunde, dann ſollte ſich die Energie unerhört entwickeln, und man hätte i allen Afſären Erfolg. Zuweilen iſt mir ſpäter einer begegnet, der dieſes Buch oſfenbar geleſen hatte: er ſtarrte mir unver⸗ ſchämt auf die Naſenwurzel, aber ich fand ihn nur blöd und nicht magnetiſch. Die Sympathie kommt aus einer viel tieferen Schicht der Perſönlichkeit, als daß ſie ſich auf eine ſtumpfſinnig anzuwendende Formel bringen ließe. ür die innere Uebereinſtimmung, das ungezwun⸗ gene Wohlwollen, die unbedenkliche Zuneigung gibt es oft keine Erklärung, man fühlt eben, war an einem Menſchen iſt, man wittert es, oft im erſten Augenblick, und auf die Dauer helfen alle Künſte der Verſtellung nichts. Das phyſiognomiſche Erkennungsvermögen iſt nicht zu allen Zeiten gleich geweſen. Wenn einer ein Gaunergeſicht hat, kann er mir die ſchönſten Dinge ſagen, und ich glaube es einfach nicht. Dagegen iſt nichts zu machen. Und ich kann von der Untadelig⸗ keit und Vortrefflichkeit eines Menſchen überzeugt ſein,— und ihn trotzdem nicht mögen. Reſpektieren, ja, auf ihn eingehen, ja— aber nicht in Herzlichkeit. Der Grad der Zuneigung hängt nicht von unſeren Vorſätzen ab, einer iſt mir näher als der andere. Das iſt einmal ſo, und man weiß nicht immer genau wa rum. Wir kamen kürzlich darauf zu ſprechen, ob der Menſch des zwanzigſten Jahrhunderts dem Stein⸗ zeitmenſchen als Einzelweſen ſo unbedingt über⸗ legen ſei. Jener konnte kein Auto lenken und keinen Fahrſtuhl benutzen, er konnte auch nicht ſchreiben und leſen. Aber er hatte einen ganzen Lebenskreis austzufüllen mit ſehr viel verſchiedenen Handfertig⸗ keiten und Mutbeweiſen, und es wäre ihm nie ein⸗ gefallen, ſeinem Partner nur auf die Naſenwurzel zu ſtarren, um ihn in ſeine Gewalt zu bekommen. Mit der Komplizierung des modernen Lebens hält eine Vereinfachung der Denkungsart gleichen Schritt, die ich, vielleicht zu Unrecht, ſeit jenem törich⸗ ten Buch über den magnetiſchen Menſchen empfinde. Hinter der Sympathie dürfte kein Trick ſtehen, ſondern der ganze Reichtum der Augen⸗ und Sin⸗ neserfahrungen, die Uebereinſtimmung des Ge⸗ dachten und Gefühlten, die gleichen geiſtigen Leiden⸗ ſchaften und Liebhabereien, die begeiſterte Mitfreude am Schönen und Wahren, und darum kann ſie nicht dem zugeknöpften Simpel zuteil werden, der uns ohne eigenen Einſatz überliſten will. Daß man im übrigen auch aus dem Verkehr mit unſympathiſchen Menſchen etwas gewinnen kann, verriet Goethe Eckermann:„Ich habe einen Men⸗ ſchen immer nur als ein für ſich beſtehendes Indi⸗ viduum angeſehen, das ich zu erforſchen und in ſei⸗ ner Eigentümlichkeit kennenzulernen trachtete, wo⸗ von ich aber durchaus keine weitere Sympathie ver⸗ langte. Dadurch habe ich es nun dahin gebracht, mit jedem Menſchen umgehen zu können, und dadurch allein entſteht die Kenntnis mannigfaltiger Charak⸗ tere ſowie die nötige Gewandtheit im Leben. Denn gerade bei widerſtrebenden Naturen muß man ſich zuſammennehmen, um mit ihnen durchzukommen, und dadurch werden alle die verſchiedenen Seiten in uns angeregt und zur Entwicklung und Ausbildung gebracht, ſo daß man ſich denn bald jedem Vis--vis gewachſen fühlt.“ Das iſt der Weg über die Erfahrung zum Men⸗ ſchen, es iſt der eintzige, der ſich lohnt Und die be⸗ trübenden und die glücklichen Erfahrungen gehören beide dazu. Neue Bücher Hieronymus Boſch, von Fr. M. Huebner, mit 8 Farbtafeln, 24 Kunſtdrucktafeln. Axel Juncker Verlag, Berlin. Junckers Kunſtbücher wollen ihre Leſer an Maler heran⸗ führen, die einem weiteren Kreis noch zu wenig bekannt ſind, obwohl ſie ihre feſte und bedeutſame Stellung in der Geſchichte der Kunſt haben. Die Drucke ſind gut, die Be⸗ gleittexte nicht zu ſehr mit Kunſtfloskeln und Gelehrſam⸗ keit belaſtet, dabei doch ſo ausgeweitet, daß der kultur⸗ hiſtoriſche Hintergrund das Werk des Malers aus den Be⸗ dingungen ſeiner Zeit verſtehen läßt. H. Boſch ſteht an einer Zeitenwende: die Renaiſſance löſt das Mittelalter ab. Er kommt noch aus der alten Welt und ſteht ohne Nachfolger für ſich in der niederländiſchen Malerei. Seine Vorfahren ſtammen wohl aus der Aachener Gegend: ſein Empfinden wurzelt im germaniſchen Raum, obwohl ſeine Art ſeltſam doppelgeſichtig iſt: er iſt luſtig und ernſt, ſpieleriſch und ſchwermütig, mitempfindend und ironiſch, gläubig und von Zweifeln und Entſetzen geſchüttelt. Und oft, wenn er malt, hat er Geſichte von lemurenhaften Dämonen, ſchaudert vor überſinnlichen Schreckniſſen und bannt ſie auf Bildtafeln. Und er iſt vielfach ein erbar⸗ mungsloſer Entlarver des Böſen und Schlechten. So iſt in ſeinen farbig ein wenig nüchternen Bildern ſtändige Unruhe, ein gärendes Brodeln, auch das ein germaniſcher Weſenszug. Eine intereſſante, faſt ein wenig unheimliche Erſcheinung iſt dieſer H. Boſch, den eine Welt von Grüne⸗ wald trennt und der doch irgendwo ſich mit ihm berührt, auch wenn ihm die maleriſche Fülle fehlt. * Die deutſchen Volkslieder mit ihren Singweiſen von Ludwig Erk. Fakſimiledruck nach der vom Jahre 1838 an erſchienenen Ausgabe, neu herausgegeben von Dr. Joh. Koepp. 13 Hefte zu je 1,85 Mark und ein Begleitheft zu 1,85 Mark.— Deutſche Liederkunde. Jahrbuch für Volks⸗ lied und Volkstanz. Herausgegeben von Dr. Johannes Koepp. Kart. 6,20 Mark, Ganzl. 7,50 Mark.(Beides im Ludwig Poggenreiter⸗Verlag, Potsdam). Der„Liedervater“ Ludwig Erk(1807—1883) war Lehrers⸗ ſohn aus Wetzlar, und wurde ſebbſt Muſiklehrer in Offen⸗ bach, am Lehrerſeminar in Mörs und(45 Jahre hindurch) in Berlin. Er begründete die muſikaliſche Volksliedfor⸗ ſchung. Die Volksliedſammlungen aus dem Impuls der deutſchen Romantik beſchränkt ſich leider auf die Texte. Erk dägegen erſchien die Melodie zu Recht als organiſcher Beſtandteil des Liedes. Verwandte, Freunde, Schüler und Berufskameraden ſpannte Ert dazu ein, ſeine eignen For⸗ ſchungen zu ergänzen und dem einfahen Mann aus dem Volk die Lieder abzulauſchen. Erk hinterließ ſo u. a. vier⸗ zig handgeſchriebene Bände mit etwa 20 000 Liedern. Was er vor 100 Jahren für wertvoll und wichtig hielt, druckte er in den jetzt vollſtändig vorliegenden 13 Heften ob. Sein un⸗ geheures Mühen kann nicht beſſer belohnt werden, wenn unſere Singkreiſe jene vielfachen unbekannten Lie⸗ der wieder lebendig werden laſſen, die er unſerem Volk vor drohender Vergeſſenheit bewahrte. Beſonders gern ſuchte Erk auf ſeinen Studienfahrten Heidelberg und den Odenwald au. Daß in unſerer engeren Heimat, der ehemaligen Kurpfalz, mit als ihren Odenwälder Aemtern auch der Volkstanz feſ⸗ ſelnde volkskundige Studien verdient, zeigt die andere Veröffentlichung Dr. Koepps:„Deutſche Liederkunde, Jahrbuch für Volkslied und Volkstanz“ in einer Abhand⸗ lung von Hans v. d. Au(„Das Patſchen im Volkstanz des rhein⸗mainiſchen Raumes“!) Jahr für Jahr werden in dieſer periodiſchen Veröffentlichung die Fortſchritte in der kulturpolitiſch ſo bedeutſamen Arbeit am Volkslied und Volkstanz zuſammenfaſſend dargeſtellt werden 2* Karl Schworm: Die bunte Truhe, Deutſche Erzählungen. Verlag Franz Eher Nachf., München. 3 Schworm, der Pfälzer, iſt ein Erzähler, deſſen Phantaſie eine Fülle von Einfällen entſpringt, ſpannenden Geſcſhichten künſtleriſch geformt ſind. reger Hinter dem bunten Geſchehen, das Gegenwart und Vergangenheit, Heimat, Vaterland und Welt umſpannt, ſteht ein Mann, dem eine grunddeutſche Haltung, wie er ſie gelebt hat, Selbſtwerſtändlichkeit iſt. Es iſt im beſten Sinne etwas Beiſpielhaftes in dieſen aut geſchriebenen Erzählungen und etwas Geſund⸗Nolkstümliches. Wer Heutſches Weſen an der Saar und in der Pfalz kennen lernen will, greift nicht vergebens zu dieſem Hausbuch deutſcher Art und Fabu⸗ die in lierluſt, das einen charaktervollen Mann zum Vexfaſſer hat. * „Der Appell“ nennt ſich eine Schriftenſolge, die, im Auf⸗ trage der Oberſten NS⸗Führung herausgegeben, im Zentralverlag der NS DAP., Frz Eher Nachf., Mün⸗ chen erſcheint und von der jedes Heft 20 Pfg. koſtet. In Heft 11 behandelt der AS⸗Brigodeſührer und be⸗ kannte Dichter Fr. J. Klähn das Verhältnis von„Sol⸗ dat und Künſtler“ und betont daß jeder Kunſtſchaffende in der SA Kämpfer ſein müſſe wie jeder SA⸗Mann und lehnt eine eigene SA⸗Kultur oder Kunſt ab. Es gebe nur Kultur des deutſchen Volkes. Von Klähn rührt auch das in Heft 14⸗15 veröffentlichte heitere Loienſpiel für die SA. her„Das gute Quartier“, ein Rahmenſpiel, das ſich ausbauen läßt und in luſtiger Weiſe Rückſtändigkeiten verſpottet. Erich Lauer befaßt ſich in Heft 13 mit dem„Singen in der S.“ Das Lied gehört zum Soldatentum; wie es Beſitz der Stürme wird, was und wie geſungen werden ſoll, iſt Horgelegt. Alle drei Schrifte ſind auch für Außenſtehende wertvoll, ſie oft verkannten, echten SA⸗Geiſt. ſpiegeln den Dr. Fritz Hammes dabei nachdrücklich, Signe, die 6. Seite/ Nummer 278 Neue Mannheimer Zeiiung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Juni 19³⁰ Naunb vrb vlln NOU — Man ſollte mit Superlativen etwas vorſichtiger ſein. Als kürzlich auf der Schweizer Landesaus⸗ ſtellung in Zürich ein Baſtler einen Motor zur Schau ſtellte, der ſo winzige Ausmaße hatte, daß man ihn — durch die Naſe hätte einatmen können, ſchrieben die Zeitungen vom kleinſten Motor der Welt, der wohl von niemanden nachgeahmt werden könne. Auch der frühere Uhrmacher und heutige Ange⸗ ſtellte bei der Forſchungsanſtalt für Phyſik der Stratoſphäre in Friedrichshafen, Gottlieb Maier, bekam dieſe Zeilen zu leſen. Er mußte lächeln. Und das hatte ſeinen guten Grund, denn dieſer Mann iſt ſeit Jahren ſchon im Beſitz von ſolchen Wunder⸗ motoren, die er ſich ſelbſt in mühevoller Gedulds⸗ arbeit in ſeinen Mußeſtunden gefertigt hat. Das in Zürich gezeigte Baſtelwerk iſt nun in der Tat um eine„Idee“ kleiner als ſeine Erzeugniſſe, aber eine Dynamomaſchine, die man bequem in eine— Briefmarke wickeln kann, iſt ſchließlich auch nicht von Pappe. Eine ſolche hat nämlich Gottlieb Maier vor geraumer Zeit ſchon, als er noch im kleinen ſchwäbiſchen Dorf Degerſchlacht bei Reutlingen als biederer Uhrmacher arbeitete,„gebaut“. Dieſer Mo⸗ tor iſt nicht viel größer als ein gewöhnlicher Druck⸗ knopf, ganze vier Millimeter hoch, ſechseinhalb Mil⸗ limeter lang und ſechs Millimeter breit. Und ſein Gewicht iſt ſo gering, daß nicht einmal eine Brief⸗ waage darauf reagiert: 0,4 Gramm! Gottlieb Maiers Wundermotoren ſind genau ſo konſtruiert wie die tauſendͤpferdigen„Brüder“ in den Elektrizi⸗ tätswerken und Maſchinenhallen, ſie beſitzen Anker, Kollektor, Bürſten, Deckel. und— man möchte es nicht für möglich halten— ſie laufen auch, dieſe Mo⸗ toren, von denen 160 Exemplare in einer Streich⸗ holzſchachtel Platz haben würden. Ja, ſie laufen, ſingen, ſummen ſobald der Konſtrukteur einen win⸗ zig kleinen Hebel auf einer Schaltanlage drückt, die mit einer Taſchenlampenbatterie verbunden iſt. Kann man es ſich vorſtellen, welch ungeheures Maß von Geduld und Zähigkeit aufzubringen war, um ſolche Dinge in die Welt zu ſetzen, welche Geiſtes⸗ und Nervenkraft dieſe techniſche Kleinſtarbeit er⸗ forderte, bei der beiſpielsweiſe Schräubchen Verwen⸗ dung ſanden, die beim geringſten Hauch ſchon in alle Winde fliegen konnten? Auch zwei kleine Detek⸗ toren wuchſen aus den Händen dieſes Baſtlers her⸗ vor, Empfangsapparate, von denen der eine nicht höher als 14 Millimeter, alſo nicht größer als ein Fingerhut iſt, der andere aber nur 4 Millimeter mißt. Und dieſer Hexenmeiſter brachte es tatſächlich fertig, damit Radtomuſik zu empfangen. Wie Gott⸗ lieb Maier zu dieſer ſeltſamen Leidenſchaft gekom⸗ men iſt? Ein Arbeitskamerad, der eines Tages ſpaßhaft äußerte, er wünſchte ſich einen Elektromo⸗ tor, den er als Krawattennadel tragen könne, hatte ſeinen Ehrgeiz aufgeſtachelt. Er erfüllte ihm dieſen Wunſch und ſeitdem iſt er von dieſer Liebhaberei nicht mehr losgekommen. * — Miß Mary Paterſon, eine junge Sekretärin aus London, hatte eine Urlaubsreiſe nach Kanada unternommen. Auf der Rückfahrt lernte ſie Mr. Sidney Ranicar, einen reichen kanadiſchen Silber⸗ ſuchs⸗Züchter, kennen, der eine Ferienfahrt nach London unternahm. Mr. Ranicar verliebte ſich auf der Stelle in das hübſche junge Mädchen und machte ihm am erſten Tage der Bekanntſchaft einen Hei⸗ ratsantrag. So ungeduldig war er, daß er nicht ein⸗ mal bis zur Ankunft in England mit der Trauung warten wollte. So ſchloß der Kapitän auf hoher See in Anweſenheit zahlreicher Paſſagiere die Ehe, und Miß Paterſon war die glücklichſte Frau der Welt. Ctαn e Als das Schiff in Liverpool anlegte, wartete die iunge Frau vergebens auf ihren Gatten. Er war bereits vor ihr von Bord gegangen und iſt ſeitdem — ſpurlos verſchwunden. Verzweifelt ſucht nun Mary nach ihrem entſchwundenen Glück, denn ſie hat ſich in der Eile und Aufregung der Geſchehniſſe nicht einmal die Adreſſe ihres Ehemannes geben laſſen, der ſeinen ſchnellen Entſchluß vermutlich be⸗ reute und es darum vorzog, ſich„auf Franzöſiſch“ zu empfehlen. Gegenwärtig fahndet man in ganz England nach dem Silberſuchs⸗Züchter Ranicar, der, wenn er ſchon nach dreitägigem Zuſammenſein von der Ehe genug hat, doch wenigſtens für den Unterhalt ſeiner aus allen Wolken gefallenen Frau aufkommen muß. * — Bei Vieux Condé kam die belgiſche Polizei einem Schmugglertrick auf die Spur, der einem Roman entnommen ſein könnte. Die Schmuggler hatten die Kellerräume des Schloſſes Mont de Peru⸗ welz zu einem unterirdiſchen Gang ausgebaut. Er * Großfeuer im Neuyorker Cyineſenviertel dnb Neuyork, 21. Juni. Im übervölkerten Neuyorker Chineſenviertel zerſtörte ein Großfener zwei Mietkaſernen. Sämt⸗ liche Feuerwehren des unteren Stadtteiles von Neu⸗ vork waren mehrere Stunden lang an der Arbeit, ein Weitergreiſen des Brandes in den engen winke⸗ ligen Gaſſen zu verhindern. Bisher zählt man als Opfer des Brandes acht Tote, zwei Schwer⸗ und zahlreiche Leichtverletzte, jedoch befürchtet man, daß noch mehrere Menſchen unter den Ruinen begraben liegen. Wolkenbruch über München dnb. München, 21. Juni. Am Mittwochabend gingen über ganz Süddeutſch⸗ land heftige Gewitter nieder, die zum Teil von wol⸗ kenbruchartigen Niederſchlägen begleitet waren. Von beſonderer Stärke waren die Regengüſſe in Mün⸗ chen, wo während einer Stünde eine Niederſchlags⸗ menge von 16 Millimeter gemeldet wurde. Es iſt eine Menge, die der Menge des geſamten Monats⸗ durchſchnittes entſpricht. Die Münchener Feuerwehr mußte in etwa 50 Fällen zu Hilſe gerufen werden, in der Hauptſache zur Beſeitigung der vielſach in die Keller eingedrungenen Waſſermaſſen. Sägewerkbrand gefährdet eine ganze Staot EP Kopenhagen. 21. Juni. In einem Sägewerk in Köge(Inſel Seeland) brach am Mittwoch ein Brand aus. Das Feuer war in der Imprägnierungsabteilung für Eiſenbahn⸗ ſchwellen durch Exploſion von Petroleumzuleitungs⸗ rohren entſtanden. Eine Exploſion folgte auf die andere. Als die Flammen auf einen Teerofen in der Nähe eines großen Petroleumtanks übergriffen, ließ man auf Anoroͤnung der Werksleitung die in dem Tank befindlichen 200 Tonnen Petroleum aus⸗ war nicht nur mit elektriſchem Licht ausgeſtattet, ſon⸗ dern auch mit einer regelrechten Schmalſpurbahn. Auf dieſer wurden unter Umgehung der Zollſtation, große Mengen Tabak und andere zollpflichtige Wa⸗ ren zwiſchen Belgien und Frankreich hin⸗ und her⸗ geſchoben. Ein franzöſiſcher Maler und eine ſpa⸗ niſche Sängerin, die das Schloß bewohnten, wurden verhaftet. Man wirft den Feſtgenommenen vor, ſich außerdem mit Spionage befaßt zu haben. * — Seit vier Jahren fordert der franzöſiſche Fis⸗ kus von einem, Werſtarbeiter in Saint⸗Nazaire für ein Grundſtück' von wenigen Quadratmetern, das dieſer in ſeiner Heimatgemeinde in der Nähe der mittelfranzöſiſchen Stadt Iſſoire beſitzt, eine Grund⸗ ſtücksſtener von zwei Centimes. Der Arbeiter, der die paar Quadratmeter Land ſeit langem vergeſſen hatte, hat ſich bisher geweigert, dieſe zwei Centimes zu zahlen. Ein ganzer Aktenberg iſt darüber ent⸗ ſtanden, und die Präfektur von Puy⸗de⸗Döme hat ein Verfahren gegen ihn anhängig gemacht. Der Werftarbeiter Vacher hat ſich daraufhin den Behör⸗ den gegenüber bereit erklärt, ſeine Steuerſchuld zu zahlen. Er hat jedoch, mit gutem Witz, zuvor ver⸗ langt, daß für ſeinen perſönlichen Bedarf mehrere Centimeſtücke geprägt würden, da es ſeit Jahren dieſe in Frankreich nicht mehr gibt und das Fünf⸗ centimesſtück gegenwärtig die kleinſte Münzeinheit darſtellt. 5üü——........ fließen, um eine Exploſion von gefährlichen Aus⸗ maßen zu vermeiden. Daßg ausfließende Petroleum breitete ſich mit großer Schnelligkeit über das Fa⸗ brikgelände aus und erfaßte auch das große Schwel⸗ lenlager, das allein einen Wert von drei Millionen Kronen darſtellte. Das Feuer ſprang von Pe⸗ troleumpfütze zu Petroleumpfütze und entzündete den Schwellenſtapel. Zeitweiſe ſchlugen die Flammen bis zu hundert Meter hoch; die kleine Stadt Köge war bald in dichten Rauch gehüllt. Den aus den umliegenden Ortſchaften und auch aus dem 40 Kilometer entfernt liegenden Kopen⸗ hagen herbeigeeilten Feuerwehren gelang es ver⸗ hältnismäßig ſchnell, das Feuer einzudämmen. Eine Zeitlang hatte man die größten Befürchtungen für einen nur 5 Meter von der Brandſtätte entfernt liegenden Gasbehälter mit 1800 Kubikmeter Inhalt, und man dachte ſogar ſchon an eine Räumung der ganzen Stadt. Glücklicherweiſe ſchlug der Wind um, ſo daß keine Gefahr mehr für den Gasbehälter be⸗ ſtand. Der angerichtete Schaden dürfte eine Million Kronen überſteigen. Achzig Arbeiter ſind brotlos geworden. Schweizer Militärflugzeug abgeſtürzt diub Lauſanne, 21. Juni. Bei einem Beobachtungsflug ſtürzte ein Militär⸗ flugzeug aus Lauſanne über dem Jura ab und wurde völlig zerſtört. Während der Beobachter ſo⸗ fort tot war, wurde der Pilot ſchwer verletzt. -Voot„Phénix“ in 105 m Tieſe aufgefunden? dinb Paris, 21. Juni. Nach einer Meldung aus Saigoon iſt es gelungen, das geſunkene U⸗Boot„Phenix“ etwa ſechs Meilen von der Cam⸗Ranh⸗Bai in etwa 105 Meter Tiefe aufzufinden. Die Schleppdampfer. die die Unglücks⸗ ſtelle mit Grundketten abſuchten, glauben, das U⸗ Boot ausgemacht zu haben, da eine der Ketten ſich am Grunde feſtgehakt hat und geriſſen iſt. 18 ROMAN voN HANSöͤ EisE 2 2 Nils ließ ſich nicht davon abbringen. „Nein, nein, ich kenne doch Ohle!“ rief er lachend. „Du wirſt ſehen, wir überraſchen ihn und Gürie. Na, und wenn ſie ſchon fort ſind, iſt's auch weiter nicht ſchlimm. Auf die paar Minuten kommt's nicht an. Die Leute erfahren es noch früh genug.“ Signe ſträubte ſich nicht länger. Meinetwegen, ſoll er ſeinen Willen haben! dachte ſie. Vielleicht hatte er auch recht, und ſie trafen die beiden wirklich. Sie brauchten für einen Weg, den ſie in zehn Mi⸗ nuten hätten zurücklegen können. über eine Viertel⸗ ſtunde, denn es gab einen Aufenthalt, den Nils da⸗ durch verurſachte, daß er ihr plötzlich noch einmal ſagen mußte, daß er ſie ſchrecklich gern hatte. Sie ihn auch? Ja? Wirklich? Dann mußte dieſe Tat⸗ ſache, obgleich ſie für beide durchaus nicht ſehr neu war, wieder gründlich und lange durch Küſſe be⸗ ſtätigt werden. Langſam begann die lange, nordiſche Dämmerung ſich auf Meer und Inſel herabzuſenken. Die Dun⸗ kelheit der Nacht war noch weit, aber in Sigges Garten waren nun die Lampions angezündet. Signe entdeckte ſie, wie ſie bunt durch die Stämme des dünnen Waldes ſchimmerten. „!“ rief ſie.„Nils! Sieh doch nur!“ „Laß jetzt nur. Wir laufen. Dann ſind wir raſch zurück.“ Sie faßten ſich an den Händen und lieſen das letzte Stück Wegs bis zu Güries Haus. Nils, der junge Fiſcher, der ſonſt in hartem Tagewerk mit dem Meer ſeinen Lebensunterhalt erkämpfte, und Fiſcherstochter, die unermüdlich vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſchaffte. Sie waren glücklich und übermütig wie Kinder. Vor dem Hauſe pſiff Nils laut. Drinnen regte ſich nichts. „Da haſt du's! Natürlich ſind ſie nicht da. Es hätte mich gewundert“, ſagte Signe. Nils gab es nicht gleich auf. „Ach wo! Wir gehen mal hinein und ſehen nach⸗ Sie haben's nur nicht gehört“, meinte er. Es war auf Nyſtrand nicht üblich, tagsüber Haus⸗ türen abzuſchließen. Sie traten durch den kleinen Flur. In die Stube. Niemand war da. Die Herd⸗ ſtube war zu. „Sie ſind in der Heroͤſtube. Paß auf. Sſſſt. leiſe, wir werden ſie überraſchen“, flüſterte Nils. Beide gingen ſie, ein Lachen unterdrückend, auf Zehenſpitzen zur Tür, die Nils vorſichtig und ge⸗ räuſchlos aufklinkte. Ihre blonden Köyfe ſchoben ſich gleichzeitig durch den Türſpalt. „Oh!“ ſchrie Signe auf.„Oh!“ Sie zitterte, ſchlug die Hände vors Geſicht, wandte ſich ab, um nicht ſehen zu müſſen. Sven lag vor dem Herd. Er war erſchlagen. Mit dem kleinen Beil, das neben ſei⸗ nem Kopf auf dem Boden lag. Nils verſchlug es für einen Augenblick die Sprache. „Verdammt“, ſagte er ſchließlich. Er ließ die Tür weit auf, ging in den engen Raum hinein, neigte ſich über den Toten. „Nils, nicht! Nicht doch! Faß ihn nicht an! Komm doch, Nils!“ rief Signe von der Tür aus. Sie getraute ſich nicht, näherzugehen und Nils der Leiche fortzureißen, wie ſie es gern getan ätte. Nilg ſah, daß dem Mann mit der Breitſeite des Beils die Schädeldecke zertrümmert war. „Der iſt hin!“ ſagte er. Und dann:„Du das iſt ja der Spen— tatſächlich— der Spenl Ja, mein Gott, wie kann denn das ſein?“ „Oh—“ wimmerte Signe. „Nun komm doch ſchon her! Verflucht, ſieh doch, es iſt Spen!“ rief er. Signe kämpfte mit der Neugier und dem Grauen, dann nahm ſie die Hände vom Geſicht und blickte flüchtig hinüber. „Ja, ja—, es iſt Spen!“ ſtöhnte ſie und bedeckte raſch wieder die Augen.„Aber nun komm doch, Nils, bitte— Nils, komm!“ Nils betrachtete den toten Spen aufmerkſam. Er dachte, daß dem Mord ein Kampf vorausgegangen ſein müſſe, Stühle waren umgeriſſen, Sven war das rechte Auge blaugeſchlagen. Aber dieſes blauge⸗ ſchlagene, auſgeſchwollene Auge wirkte nicht etwa mitleiderregend, es verſtärkte eher den brutalen Ausdruck des toten Geſichtes. „Verſtehſt du das?“ fragte er und richtete ſich 35„Wir haben ihn doch vor einem Jahr begra⸗ „Komm, Nils, ich bitte dich! Ich halte es hier nicht mehr aus!“ flehte ſie. Endlich kam er. Und dann rannten ſie zurück zum Feſtplatz. Dünne, leichte Nebel begannen zu ſteigen, es fing an, kühl zu werden. Sigges Garten leerte ſich. Walter und Nilsg packten ihre Inſtrumente ein, im⸗ mer mehr Familien brachen auf und zogen ſich in den Saal zurück. Die Kinder mußten nach Hauſe. Sie waren übermüdet vom aufgeregten Herumtol⸗ len, aber ſie konnten ſich nur ſchwer von dem ſo wunderbar erleuchteten Garten trennen, es gab Tränen, die Mütter zogen gewaltſam ihre Kleinen hinter ſich her, und noch im Abgehen, die Köpfe zu⸗ rückgewendet, blickten die empörten Rangen durch die großen, dicken Tränen auf die roten, gelben und grünen Leuchtkugeln, die leiſe im Winde ſchaukelten. Ohles Mutter Karin und die Löfgrens, die mit ihnen am Tiſch geſeſſen hatten, ſuchten ſich ebenfalls im Saal einen Platz. Gürie, die erſt vor kurzem zurückgekommen war, tanzte unermüdlich. Allen erſchien ſie noch viel blaſſer und elender als am frühen Nachmittag, aber da ſie immer wieder be⸗ hauptete, daß ſie ſich wohl fühle und daß Tanzen ihr Freude mache, nahm man es hin. Ohles Mutter allein hatte begriffen, daß Gürie nicht etwa krank war oder ſich nicht wohl fühlte, ſondern daß ſie irgend etwas verbarg. Sie beobachtete Gürie ſehr aufmerkſam, wenn auch heimlich und verſtohlen, und ſie bekam immer ſtärker den Eindruck, daß Gürie ſich in einem Zuſtand ſeltſamer, unnatürlicher Erregung befand, einer Erregung, die ſich von Stunde zu Stunde ſteigerte, die ſie mit dem unermüblichen, ausgelaſſenen Tanzen nur zu betäuben ſuchte. Gürie begriff nicht, wo Ohle blieb. Ueberall hatte ſie nach ihm gefragt, niemand wußte, wo er war. Er werde ſich ſchon einfinden, hieß es. Sie bekam faſt nur mehr oder weniger ſcherzhafte, oft auch derbe Antworten auf ihre Fragen. Endlich erſchien er. Sie tanzte gerade wieder, und ſie ſah, daß er an den Schanktiſch ging. Er ſtand dort mit Sören Mell⸗ hammar und Lars Fagrell. Er ſuchte ſie mit den Blicken. Dann ſchloß jemand die Tür. die zwiſchen dem Saal und dem Gang war, der zur Gaſtſtube führte, und nun konnte ſie ihn nicht mehr ſehen. Wenn der Tanz zu Ende war, wollte ſie gleich zu ihm gehen. Ohle hatte in den Saal gehen wollen, um Gürie zu ſuchen, aber Sören und Lars hatten ihn ange⸗ halten und zu einem Glas Kognak eingeladen. „Was haſt du denn an der Hand, Ohle?“ fragte Sören, als ſie am Schanktiſch ſtanden.„Hat Gürie dich etwa gekratzt?“ — Auf dem Friedhof Campo Santo in Genua befindet ſich eines der eigenartigſten Grabdenkmäler unſerer Zeit. Eine Brezelverkäuferin namens Catha⸗ rina Campodonico hat ſich dieſes Monument ſelbſt vor ihrem Tode ſetzen laſſen. Es ſtellt ſie ſelbſt in bäuerlichem Gewande, mit Brezeln in der Hand, dar und iſt von einem berühmten Genueſer Künſtler entworfen worden. 60 Jahre lang hat die Alte jeden Pfennig, den ſie ſich erübrigen konnte, für dieſen Zweck auf die Seite gelegt, und an ihrem 80. Ge⸗ burtstag beſaß ſie, die ſich das ganze Leben hindurch keine Freude gönnte, um ſich die„Unſterblichkeit“ zu ermöglichen, endlich die 200000 Lire, mit denen ſie ihr Denkmal ausführen laſſen konnte. Nach ihren Anweiſungen wurde der folgende Text auf den Sockel des Denkmals geſchrieben:„Mit Verkauf von Wek⸗ ken und Brezeln an vielen Plätzen Gennas, bei Wind, bei Sonnenbrand, bei Regen wie mit Kan⸗ nen, habe ich meiner alten Mutter das tägliche Brot verdient. Von den wenigen Pfennigen kratzte ich noch ſo viel zuſammen, um mich ſpäteren Zeiten zu überliefern, ich, die alte Hafenviertelfrau, Catharina Campoöonico, die Landfrau genannt. Betet für mich!“ Drei Jahre lang hat die Alte ihr Denkmal noch Tag für Tag lebend beſichtigt, ehe ſie ſtarb und zu Füßen des von ihr ſelbſt errichteten Monuments beſtattet wurde. 2 — Jahrelang ließ ſich ein in den vierziger Jah⸗ ren ſtehender Leipziger Käſereibeſitzer von dem aus Zwenkau ſtammenden Schwindler Max Schubert mit geradezu bewundernswerter Geduld neppen. Er behauptete, von dem Gauner magiſch beeinflußt worden zu ſein. Im Laufe der Bekanntſchaft wurde er ungeſähr 20000 Mark an den heute 51jährigen Angeklagten los. Vor einiger Zeit mußte er ſogar für ſeinen Betrieb Konkurs anmelden. Dabei hatte Schubert mit den plumpeſten Mitteln gearbeitet. So ließ er ſich von ſeinem Opfer ein myſtiſches Rezept gegen die Käſeſeuche finanzieren. Ein anderes Mal benötigte er Geld für eine Erfindung auf dem Ge⸗ biete des Radiumheilweſens. Die noble Erbſchaft, die ihm ſein„Adoptivvater“ in Italien hinterlaſſen hatte— es handelte ſich um Liegenſchaften im Werte von 48 Millionen Mark— mußte vor der Ueber⸗ nahme, die allerdings nie erſolgte, gleichfalls vor⸗ finanziert werden, auch koſteten Schuberts Reiſen, bei denen es um die Ueberführung der Schmuck⸗ kaſette des letzten Zaren von Indien nach Berlin ging, viel Geld. Als das Opfer den Mann mit den magiſchen Kräften einmal fragte, warum die 333 Silbermark, die er ihm überliefern mußte, in Schu⸗ berts Garten vergraben werden ſollten, ſchnauzte ihn der Schwindler an:„Ich bin ein Wiſſender, das verſtehen Sie nicht. Das hängt mit Sonne, Mond und Sternen zuſammen!“ Das Vermögen des Kä⸗ ſereibeſitzers war ſchon verloren, als die Verwandͤten des Betrogenen endlich eingriffen und Schubert ver⸗ haften ließen. Der Schwindler wurde jetzt zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrenrechtsver⸗ luſt verurteilt. 5 — In einem Straßenbahnwagen in Warſchau, der vollbeſetzt durch die Stadtmitte fuhr, ſprang mit einem Schmerzensſchrei plötzlich ein gut gekleideter junger Mann von ſeinem Sitz auf. Gleichzeitig huſchte eine Schar weißer Mäuſe durch den Wagen. Unter den Fahrgäſten brach eine Panik aus, ſo daß die Straßenbahn zum Stehen gebracht werden mußte. Was war geſchehen? Der gut ausſehende junge Mann war ein Taſchendieb. Bei einer Durchſuchung der Taſchen ſeines Nachbarn fand er einen Beutel, den er ſeelenruhig an ſich nahm und in aller Heim⸗ lichkeit öffnete. Plötzlich aber wurde er kräftig in den Finger gebiſſen. In dem Beutel beſanden ſich nämlich weiße Mäuſe, die von ihrem Herrn, einem Züchter, in ein Seruminſtitut geſchafft werden ſoll⸗ ten. Der ſo vom Pech verfolgte Taſchendieb wurde verhaftet. Sören und Lars lachten darüber. Ohle ſchob die Hand in die Taſche. „Es iſt nichts. Ich hab' mich heute morgen wohl beim Holzſpalten geriſſen“, ſagte er. „Beim Holzſpalten?“ fragte Lars erſtaunt. „Kann man ſich denn dabei nicht reißen?“ fragte er zurück. „Na, hör mal“, ſagte Sören.„Vorhin hatteſt du doch die Schrammen noch nicht. Weißt du, vorhin, als wir mit Rune hier ſtanden und auf deine Hochzeit anſtießen.“ „So? Da hatte ich ſie noch nicht? Ach ja, richtig. Nein, da hatte ich ſie noch nicht. Ich war jetzt eben im Wald, und da bin ich über einen Stein ausge⸗ rutſcht und hingefallen. Dabei wird es dann woh paſſiert ſein.“ In dieſem Augenblick entſtand im Gang ein Auf⸗ lauf. Signe Jacobſen und Nils Biörklund kamen durch die Seitentür herein. Das Mäochen ſah blaß und verſtört aus. Beide redeten aufgeregt. Die Menſchen, die um ſie herumſtanden, machten er⸗ ſchrockene Geſichter. Sie winkten Bekannte herbei, immer mehr Menſchen blieben ſtehen. der Auflauf wurde raſch größer. Im Saal merkte man, da etwas Ungewöhnlicheg vorging. Einzelne Paare hörten auf zu tanzen und kamen neugierig heran. „Wo iſt Torſten Bjerlöw?“ rief jemand laut. Nils Skoglund lief an das Radio, die Muſik riß mitten in einer Walzerſchwingung ab. Thor Leijonflycht ſchob ſich aufgergt durch das Gedränge und rief mit lauter Stimme: „Halt— halt! Signe Jacobſen und Nils Björk⸗ lund waren in Güries Haus. Sven Ohlſen liegt tot vor dem Herde. Er iſt mit einem Beil erſchla⸗ gen!“ Ein, zwei Sekunden lang herrſchte atemloſe Stille. Dann redeten alle laut durcheinander. Gürie, die neben Arne Löfgren ſtand, taumelte. Sie hob die Hand an die Stirn, in einem Anfall von Schwäche lehnte ſie ſich gegen ihn. Arne hob ſie au und trug ſie auf ſeinen Armen an den Tiſch, wo Ohles Mutter, Karin und Irma ſtanden. Behutſam ſetzte er ſie auf einen Stuhl. Man rief nach Ohle, der ſich ſchon in den Saal drängte. Er war bleich bis ins Haar. Man machte ihm Platz, wo man ihn erkannte. Als er an den Tiſch trat, blickte Gürie ihn entſetzt an.„Ohle!“ flüſterte ſie. Aber dann ſchloß ſie die Augen und ſchwieg. (Fortſetzung folgt) Füchſpr. vorteilhaft bei Ankar Frr 2 S SS8 E 938S83 — 2— 22 2 2 929083 — 23„9292396. 292 S8 13 SSSSSS—99. 9 5——————————— EEE KSübweftde Aus Baden Der Tag des deutſchen Volkstums in Baden Der Gauleiter und der Führer der deutſchen Bauern in Rumänien ſprechen in Karlsruhe NSG. Karlsruhe, 22. Juni. Am Tag des deutſchen Volkstums, Samstag, den 24. Juni, ſprechen im Ragcgmen der in ganz Baden durchgeführten Kund⸗ gebungen Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert WBagner und der Führer der deutſchen Bauern in Rumänien, Kaufmeß, in der Karlsruher Feſthalle um 20 Uhr. Samstag und Sonntag werden dann bei der großen Straßenſammlung des VDA die von deut⸗ ſchen Volksgenoſſen im Sudetenland hergeſtellten ſchmucken Abzeichen verkauft. —— 3 k Villingen, 21. Juni. Im hieſigen Haupt⸗ bahnhof wurde der Stellwerkmeiſter Otto Man⸗ rer, alg er vom Bahnſteig 1 auf Bahnſteig 2 hinübergehen wollte. von einer Lokomotive erfaßt und zur Seite geſchlendert. Mit ſchweren Kopſverletzungen wurde er in das Krankenhaus ge⸗ bracht. Es beſteht Lebensgefahr. ODLaudenbach, 20. Juni. 78 Jahre alt wurde hier Landwirt Friedrich Spengler 2 und am Sonntag wurde Frau Regina Neuthinger, BWitwe, 75 Jahre ſowie Landwirt Adam Hart⸗ mann 4, Bahnhoſſtraße, 72 Jahre alt. L. Hockenheim, 20. Juni. Das Storchenpaar ver⸗ eichnet dieſes Jahr eine reiche Nachkommenſchaft. (Es konnten vier Jungſtörche feſtgeſtellt werden, die bereits recht kräftig gediehen ſind.— Die Otto⸗ und Hirſchſtraße haben dieſer Tage einen Teer⸗ belag erhalten, was von den Anwohnern ſehr be⸗ grüßt wird. L. Wiesloch, 21. Juni. Der jetzt in Karlsruhe wohnhafte Buchdruckermeiſter Karl Gaberdiel, der 30 Jahre lang bei der Firma Richard Bühler in Wiesloch tätig war, wurde jetzt Ehrendiplom des Bad. Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums ausgezeichnet. L. Rauenberg, 20. Juni. Der Mitbegründer der — Soldatenkameradſchaft und das Ehrenmit⸗ lied des MV„Sängerbund“, Wagner Johann 9 Sankerb konnte heute ſeinen 85. Geburtstag be⸗ gehen. Dem Jubilar gingen aus dieſem Anlaß zahl⸗ keiche Glückwünſche zu. L. Baiertal, 20. Juni. An der hieſigen Volks⸗ ſchule wurden diefer Tage Oberlehrer Karl Lepp und Hauptlehrer Joſef Jochim für 25jährige Dienſtzeit mit dem ſilbernen Treudienſt⸗Ehren⸗ zeichen geehrt.— In beſter Geſundheit konnte dieſer Tage der älteſte Einwohner unſerer Gemeinde, Jakob Wipfler, ſeinen 94. Geburtstag begehen. ik Eſchelbroun, 21. Der Juni. jüngſte und letzte Sohn der Familie Karl Geiß zog ſich dieſer Tage durch einen Holzſplitter eine kleine Verletzung Zu. Dieſe entzündete ſich, der junge Mann wurde in das Heidelberger Krankenhaus gebracht, erlag aber dort dem bereits aufgetretenen Wundſtarr⸗ krampf. Der Tod trifft die Angehörigen um ſo Härter, als bereits im vorigen Jahr ein Sohn im Alter von 20 Jahren geſtorben iſt. Menzingen, 21. Juni. Der frühere Leineweber Withelm Wöhrle iſt im Alter von 98 Jahren geſtor⸗ ben. Er war der Ortsälteſte. durch ein — Jum ſechſten Male: —— 3228 15 Umf. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Lampertheim rütet zum Gypargelfeſt * Lampertheim, 20. Juni. Es gibt Feldfrüchte, die dem Bauer das Geld bringen, von dem er das Jahr über leben muß. Ihr Anbau iſt in der Feld⸗ gemarkung vorherrſchend und gibt der Dorfgemeinde das Gepräge. Dieſe Tatſache findet hauptſächlich in der Bodenart des Feldes, aber noch in anderen Ur⸗ ſachen ihre Begründung. Sie iſt typiſch für die ein⸗ zelnen Orte des Rieds. Man kann z. B. ſagen, daß im Anbau von Gurken und Kraut Biblis, in der Tabakerzeugung Viernheim mengenmäßig führend ſind, während der Spargelanbau Lampertheims die Erzeugung in den anderen Riedgemeinden über⸗ trifft. 1934 wurden in Lampertheim 13 000, 1937 nahe⸗ zu 19000 und 1938 20 000 Zentner Spargel geſtochen. Nicht wenig zu der Bedeutung des Lampertheimer Spargels hat die Großzügigkeit des Verſands bei⸗ getragen. Lampertheimer Jungſpargel wird nach Frankfurt, München, Hamburg, Dortmund, Köln, Eſſen, Stuttgart, Düſſeldorf, Berlin und Königsberg verſandt. So wie ſich der Spargel in den deutſchen Großſtädten eingebürgert hat, ſo iſt das diesjährige am 24., 25. und 26. Juni wieder ſtattfindende Lampertheimer Spargelfeſt für das ganze Ried, Bergſtraße und das badiſchpfälziſche Grenz⸗ gebiet zum lockenden Beſucherziel geworden. Das Spargeldorf iſt in dieſem Jahre erſtmalig mit dem Meſſebetrieb zuſammengelegt worden. Ein impo⸗ ſanter Feſtzug, das Volksfeſt im Spargeldorf, Kon⸗ zerte uſw. werden wieder Tauſende herbeilocken. * Zur Ehrung eines bewährten Polizei⸗ beamten verſammelten ſich am Montagmorgen alle Polizeibeamten im hieſigen Polizeiamt, wo Bür⸗ germeiſter Grünewald dem Polizeihauptwachtmeiſter Phil. Friedr. Kern die vom Führer verliehene Polizei⸗Dienſtauszeichnung unter ehrenden Worten der Anerkennung für die geleiſteten treuen Dienſte übereichte. * Neben den anderen heſſiſchen tabakbauenden Ge⸗ meinden hatte auch Lampertheim und Hüt⸗ tenfele auf der Reichsnährſtands⸗Ausſtellung in Leipzig ſeine Tabakprodukte ausgeſtellt. Beide konn⸗ ten erfolgreich abſchneiden. In Sandblatt erhielt Hüttenſeld den erſten und einen Ehrenpreis. Ferner erhielten zwei Lampertheimer Tabakbauvereine erſte Preiſe, desgleichen nochmals Hüttenfeld. Weiter er⸗ rang Gg. M. Schmidt⸗Lampertheim den' erſten und Ehrenpreis des Landesverbandes e. V. Worms. Einen erſten Preis auf Hauptgut erzielte noch Phil. Fr. Ehret⸗Hüttenfeld. eeeeee Mittelalterliches Baulanoſtädichen jubiliert: 700 Fahre Adelsheim Jubiläumsfeier vom 24.-27. Juni- Ein hiſtoriſcher Feſtzus vorbereitet * Heidelberg, 21. Juni. Im Bauland, wo die Laubwälder des Odenwalds in fruchtbares welliges Ackerland übergehen, liegt an der Bahnlinie Heidelberg—Würzburg das freundliche Städtchen Adelsheim. Es kann in dieſem Monat, vom 24. bis zum 27. Juni, ſeine 700⸗ Jahr⸗Feier begehen. Fleißige Hände regen ſich überall, um der alten Siedlung, die von Natur aus ſchon ſo viele liebenswerte Züge trägt, immer mehr an Sauberkeit und Schmuck und Aufgeräumtheit zu geben. Wer in dieſer Zeit, die mit Recht als die ſchönſte des Jahres für Odenwald und Frankenland gilt, Adelsheim beſucht, der wird in der idylliſchen Landſchaft, in der die alte fränkiſche Kleinſtadt ruht, wahre Erholung finden. Was er aber im Städtlein ſelbſt zu ſehen be⸗ kommt, das iſt maleriſches Mittelalter: das aus dem 13. Jahrhundert ſtammende Schloß der Freiherven von Adelsheim, dem man im Jahr 1734 ſeine jetzige Geſtalt durch Umbau gab, der echt frän⸗ kiſche Fachwerkbau des Rathauſes aus dem Jahr 1619, der hochgiebelige Bau des im Jahr 1504 errich⸗ teten Oberſchloſſes mit dem ſpitzhelmigen Erker und der breiten Tormauer, und mitten in der Stadt eine Naturſchönheit, der Waſſerſall, den der waſſerreiche Kirnaubach, über eine vier Meter hohe Tuffbank ſtürzend, mit Toſen und Sprudeln und Giſchten zu⸗ ſtandebringt. Hier vor dem Tor der Stadt ſtand einſt die uralte Linde, zu deren Schutz Kaiſer Ruprecht im Jahre 1401 den Rittern von Adelsheim die„Lindenfreiheit“ verlieh. 55 Weidmünner lagten auf der Wachenburg Die Rorwilöjäger des Jagoͤgebiets Odenwald- 94 Hirſche im verfloſſenen Fagojahr — Weinheim, 22. Juni. Auf der Wachenburg, die ſtolz über der Stadt Beinheim ſich erhebt, tagten die Rotwildfäger des Jagdgebiets Odenwald. Die Geweih⸗ ſchau der im geſamten Rotwildgebiet des Odenwal⸗ deß im Jagdjahr 1938/39 erbeuteten Hirſchgeweihe ſtand im Mittelpunkt der Tagung. Auch eine Lehr⸗ ſcchau war damit verbunden. 4 In dem ſchön geſchmückten Feſtſaale begrüßte der Gaufägermeiſter, Landesſorſtmeiſter Hug, ſeine Häger und Gäſte. In ſeinem Bericht teilt er mit, daß im Rotwildgebiet Odenwald im Jagd⸗ jahr 1938/39 insgeſamt 94 Hirſche geſchoſſen 2 wurden, deren Trophäen im Feſtſaal zur Ausſtellung gelangtyn. [Die Beurteilung der erbeuteten Hirſchgeweihe nahm Konſul Hommel(Mannheim) vor. Er bewertete anhand der Geweihe die Richtigkeit des Abſchuſſes und erläuterte die Richtlinien, nach denen der Ab⸗ ſchuß zu erfolgen hat. Die Tagung der Jägerſchaft aauf der Wachenburg und die Geweiheausſtellung ſind für Weinheim Tradition geworden. Die Burg iſt für derartige Zwecke günſtig gelegen. Die wür⸗ digen Räume gaben der Tagung und Ausſtellung ein feſtliches Gepräge. Mittelalterlicher Fund in Weinheim Der Oſen einer Töpferei freigelegt 5 OD Weinheim, 22. Juni. Zu den Funden, die auf eine mehr als 2000jährige Kultur an der Bergſtraße hinweiſen, kam ein neuer Fund, der letzte Woche gemacht wurde. Bei Erdarbeiten im Bauhof ſtießen die Arbeiter an der nördlichen Lößwand in einer ieſe von 2,80 Meter auf eine zwei Meter breite warze Kulturſchicht. Durch zwei Mitglieder der uſeumsleitung konnte ein primitiver Ofen geſchoſſen einer ehemaligen Töpferei freigelegt werden. Der Ofen war dicht mit Holzkohlen, Topf⸗ ſcherben und Hohlziegeln ausgefüllt. Auch vor dem Ofen waren Holz⸗ und Backſteinreſte vorhanden. Die glaſierten, auf der Töpferſcheibe hergeſtellten Töpfe und vor allem die mittelalterlichen Hohl⸗ ziegel laſſen den Schluß zu, daß wir es mit einem Brennofen aus fränkiſcher oder frühmittelalterlicher Zeit zu tun haben. Die wiſſenſchaftliche Unterſuchung in Karlsruhe wird Klarheit über das genaue Alter des Brennofens bringen. In ſeiner Nähe wurde 1890 beim Bau des heutigen Volksbades beim Krankenhaus ein Gefäß mit alten Lorſcher Silbermünzen aus dem 11. und 12. Jahrhun⸗ dert gefunden. Sportbad in Weinheem eingeweiht Ik. Weinheim, 21. Juni. Die Weihe der neuen Sportſtätten und die Uebergabe des neuen großen Schwimmbads des Turnvereins Wein⸗ heim 1862 fand hier am Samstag ſtatt. Nach dem Aufmarſch der Aktiven begrüßte Vereinsführer Dr. Meiſer die Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen und dankte den am Bau beteiligt ge⸗ weſenen Firmen und ihren Gefolgſchaftsmitgliedern ſowie ferner der Firma Carl Freudenberg und ihren Inhabern, die in großzügiger Weiſe die Geld⸗ beſchaffung ermöglichten und ihrer Geſolgſchaft dieſe Erholungsſtätte zugänglich machen. Aus kleinen Anfängen hervorgegangen und ausgebaut, dient dieſe Anlage der Allgemeinheit. Die Stadt ſtellt eine große Wieſe als Liegewieſe unentgeltlich zur Verfügung. Als der Führergruß und die National⸗ hymnen verklungen waren, beglückwünſchte Bürger⸗ meiſter Dr. Bezler den Vereinsführer und alle Be⸗ teiligten, die Weinheim um eine herrl ſtätte bereichert haben. Dann tauchten e Sport⸗ ie erſten und ins tuble Von frommem, tapferem Rittertum erzählen die Epitaphien, die an den Wänden der St.⸗Jakobs⸗ Kirche in großer Zahl aufgeſtellt ſind und Anden⸗ ken und ſterbliche Reſte der Adelsheimer Ritter und ihrer Frauen hüten. Zwiſchen den fröhlichen Stun⸗ den des Feſtes, das die Adelsheimer zu Ende dieſes Monats feiern, wird man ſich gern von der Erinne⸗ rung an vergangene Jahrhunderte einfangen laſſen. Die 700⸗Jahr⸗Feier von Adelsheim findet vom 24. bis zum 27. Juni ſtatt, Am. Junt iſt ein hiſtoriſcher Feſtzug, am 26. Juni wird ein Sommernachtsſeſt mit Feuerwert gefeiert. In der Woche big zum 1. Juli finden noch andere Veranſtaltungen von Verbänden uſw. in Adelsheim ſtatt. Vom 1. bis 3. Juli feiert der Geſangverein ſein 100jähriges Beſtehen. Niuulbauem ¶Muoſdnil. Vom Spiel in den Tod! Leichtſinniger Streich koſtet 18jährigem das Leben * Heidelberg, 21. Juni. In einer Groß⸗ fabrik im Vorortgebiet Rohrbach⸗Kirchheim ſpiel⸗ ten geſtern in der Mittagspauſe die beiden 15⸗. und 18jährigen Lehrlinge Otto und Hermann Ritz aus Dielheim bei Wiesloch mit einem ſcharfen Inſtru⸗ ment. Bei dieſer Gelegenheit ſprang der eine der beiden plötzlich vorwärts, ſo daß ihm unerwartet die ſcharfe Spitze ins Herz eindrang, und er auf dem Transport zum Krankenhaus ſtarb. Er war der ältere Bruder. Ein leichtſinniger Jungen⸗ ſtreich vernichtete ſo in einem Augenblick ein blühen⸗ des Menſchenleben. Der jugoſlawiſche Beſuch in Heidelberg Ein Eſſen im„Europäiſchen Hof Der Präſident der Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe, Dr. Roſer, gab im„Europa⸗Hof“ Heidelberg ein Abendeſſen zum Empfang der jugoſlawiſchen Gäſte. Der Königl. jugoflawiſche Verkehrsminiſter, Dr. Spaho gedachte in ſeiner Tiſchrede daran, daß er bor 25 Jahren in Heidelberg geweilt habe. Der Heidelberger Studententag 1939 findet vom 30. Juni bis 2. Juli ſtatt. Nach Flaggen⸗ biſſung wird der Heidelberger Studententag mit einer Großkundgebung auf dem Langemarckplatz er⸗ öffnet, ein führender Politiker wird dazu das Wort ergreifen. Der nächſte Tag ſteht im Zeichen der Er⸗ öffnung des Reichsberufswettkampfes 1939/40 der deutſchen Studenten. Arbeitsgemeinſchaft nationalſozialiſtiſcher Studentin⸗ nen und der Altherren. Sonderſtempel und eonb Zum„Gautag am Weſtwall“ * Kaiſerslautern, 2. Juni. Seit Tagen tragen alle Poſtſachen, die die Gauhauptſtadt Kaiſerslautern verlaſſen, den Poſtſtempel „Beſucht den„Gautag am Weſtwall“ in Kaiſerslautern am 1. und 2. Juli 1939“ Während den Tagen des„Gautages am Weſtwall“ ſelbſt wird ein weiterer Poſtſtempel verwendet. Die⸗ ſer Poſtſtempel iſt ein genaues Abbild der Gautag⸗ Plakette, die anläßlich des Gautages geſchaffen wurde. Beſondere Feſtpoſtkarten wurden für den Gautag hergeſtellt. Sie werden freigemacht mit Briefmarken verkauft, mit dem Sonderſtempel ver⸗ eine bleibende an 8 .9 Es folgen Kundgebungen der den. Der Leiter der Kapelle, Richard, begrüßte die 160 im 2 0 Dahr geleiſtete — — 7. Seite/ Nummer 278 lich a c, αο Mannheimer Lehrer ſangen im Hindenburgpark * Ludwigshaſen, 21. Juni. Auf Einladung der Stadt⸗ und Parkverwaltung hat der Lehrergeſangverein'annheim⸗ Ludwigshafen am Samstagabend im Rahmen eines Parkkonzertes einige Chöre zum Vortrag ge⸗ bracht. Trotz des regneriſchen Wetters war der Be⸗ ſuch ſehr gut. Chorleiter Fritz Beck ſetzte in dieſer Sonderveranſtaltung ſeinen jetzt ſtattlichen Chor für eine große Aufgabe ein. Als erſte Darbietungen wurden der Silcherchor„Zu End“ und dann„Die Nacht“ von Franz Schubert zu Gehör gebracht. Der herzliche Beiſall bewies das Verſtändnis für unſe⸗ ren Chorgeſang. Das Saarpfalzorcheſter umrahmte die choriſchen Darbietungen unter Lei⸗ tung von Muſikdirektor Ernſt Schmeißer. Mon kenn jetzt cuf 2 Arten hraun werden; Allmõhlich an die Sonne gewoh · nen, was dos vernönftigste ift. Oonn nimmt monN,EE. CRExEi 2. Wongg e in. Sonns bleiben und — c broun werdenl Dann —— mon NUIVEA-ULTRA- Ol. mit dem verstärkten Lichtschutz. C00 1 7 Kleinkunſt im Pfalzbau Das Pfalzbau⸗Kaffee iſt auch jetzt bei Som⸗ mers Anfang noch immer der beſonders beliebte Treffpunkt namentlich jüngerer Semeſter zu fröh⸗ lichem Tanz. Leo Sell mit ſeinen Künſtlern macht dazu eine gefällige, rhythmiſch beſonders ſorgfältig behandelte Muſik und läßt ͤͤurch gerechte Doſierung auch die Walzerwünſche der älteren Gäſte befriedi⸗ gen, deren Tanzſtunden⸗Seligkeit aus der weiten Ferne der Vorkriegsgeit herüberſtrahlt.. Die Tanzpauſen füllt ſeit Monatsmitte ein neues, glück⸗ lich ausgewähltes Kleinkunſt⸗Programm aus. Lu⸗ ciana,„die tangende Radlerin“, leitet die kleine hübſche Schau mit ſehenswerten Tricks ein. Evelyn Anglais, begabt mit guter Technik, ungewöhnlich ſtarkem Temperament und goldblondem Schopf, legt einen paprikagewürzten Czardas aufs Parkett und ſerviert ſpäter einen Fantaſietanz, der mit par⸗ terreakrobatiſchem Beiwerk reich bedacht iſt. Der Je⸗ ka⸗mi⸗Abend brachte neben Geſangseinlagen des Sängers der Kapelle tänzeriſche Koſtproben jugend⸗ lichen Kunſtelevinnen. Nach all dieſer weiblichen Hbloͤſeligkeit brachte ein junger Mann die Gä wieder ins ſeeliſche Gleichgewicht: dieſer„Meiſter⸗ Equilibriſt“ ſteckt den Zeigefinger in eine Wein⸗ flaſche und produziert auf dleſer wackeligen Unter⸗ lage einen Handſtand oder genauer Einfingerſtand. Dann ſteht er Kopf auf einer winzigen Stehlampe, die ſich ruckartig im Kreiſe bewegt, und ſo ſteigert er die Aierekelten der Leiſtungen ins höchſt Er⸗ ſtaunliche. Dr. Frit Haubold. Eine Mitteilung des Kreisleiters. Kreisleite Kleemann gibt bekannt:„Der Pg. Dr. Erich Stollei Oberbürgermeiſter der Stadt Ludwigshaſen a. R übernimmt mit ſofortiger Wirkung das Kreis amt für Kommunalpolitik der Kreislei⸗ tung Ludwigshaſen und tritt damit in meinen Stab ein. Während meiner dienſtlichen Abweſenheit in Wien werde ich durch Pg. Stolleis vertreten.“ Blick auf die Spargelſtabt L. Schwetzingen, 21. Juni. Für den ſchönſten Balkon⸗ und Blumenſchmuck ſetzt die Stadt⸗ verwaltung insgeſamt ſechs Preiſe aus. Die Ver⸗ teilung der Preiſe erfolgt am 15. September. 13 Unter Beteiligung des Sportvereins, des Turn⸗ vereins und des Tennisklubs wurde hier am Sonn⸗ tag der Sportwerbetag begonnen, zu deſſen Eröffnung der Ortsgruppenleiter des NSRe, Dr. Stoffel, und Bürgermeiſter Stober ſprachen. Da die Sirene auf dem Rathaus in den Außen⸗ bezirken ſchlecht zu hören war, wurde auf dem Kamin der Weldebrauerei eine neue Sirene angebracht, die ſich gut bewährte. Großes Sängerſeſt in OftershelÜm I. Oftersheim, 20. Juni. Der MGV.„Ger⸗ mania“ veranſtaltet bekanntlich in den Tagen vom 1. bis g. Juli ſein 75jähriges Beſtehen. Nach dem Feſtbankett am 1. Juli findet am 2. Juli ein gro⸗ ßes Freundͤſchaftsſingen ſtatt, zu dem bereits 17 Ber⸗ eine ihre Mitwirkung zugeſagt haben. Auch der Muſikverein wird bei der Jubelfeier ſich zur Ver⸗ fügung ſtellen. Die Vorbereitungen ſind in voll Gange. * Plankſtadt, 22. Juni. Auf der Plankſtabter Gemarkung wurde bereits der zweite Kartof⸗ felkäfer gefunden. Noch am gleichen Tage enr⸗ deckte Feloͤſchütz Volz einen Käfer, der gerade be der Eierablage war. Auch bei der letzten Such⸗ aktion wurden im Gewann Kleinfeld Eier gefunden. — Hier feierte Frau Maria Schmitt, Blumenau, ihren 74. Geburtstag, und Frau Eva N Wilhelmſtraße, ihren 65. Geburtstag. Standesamtliche Nachrichten: Es waren zu ver zeichnen: drei Geburten, Eheſchließungen keine, Sterbefall. * Oftersheim, 22. Juni. Die Gemeind kapelle hatte ihre Mitglieder mit Angehörigen einem Kameradſchaftsabend in den„Pflug“ eingela. Erſchienenen und gab einen kurzen Ueberblick 8. Seite/ Nummer 278 Donnerstag, 22. Juni 1939 6 — R* *— — —— oehn ** 47592 an a0.9 5 2K* Nybel 203 29429* 9 2 8 ZNTN* 92 1* e 5— 8—— —— 1 ——— 5—— —————————————40 2* — Die Aufgaben der Gemeinden im Sport Enge Verbundenheit von Gemeindeverwaltung und Leibesübungen Bon Dr. Walter Chlebowſky, Sportreferent der Stadt Mannheim Den deutſchen Gemeindeleitern iſt der Runderlaß des Reichsminiſters des Innern vom 12. November 1937 be⸗ kannt, in dem der Miniſter die Gemeindeverwaltungen er⸗ neut auf die Notwendigkeit hinweiſt, ihr beſonderes Augen⸗ merk auf die Pflege der Leibesübungen zu richten und ent⸗ ſprechende Haushaltsmittel zur Sportförderung bereit⸗ zuſtellen. Als beſonders wichtige Aufgabe wird die Er⸗ haltung der vorhandenen und die Errichtung von neuen Uebungsſtätten bezeichnet. Die Freunde des Sportes ſind in den letzten Jahren viel zahlreicher geworden als noch vor einem Jahrzehnt, und wenn wir es uns recht überlegen, muß jeder zugeben, daß die Entwicklung noch lange nicht abgeſchloſſen iſt. Der Gauſportführer, Miniſterialrat Kraft Ruf nach dem Volk in Leibesübungen geht durch alle deut⸗ ſchen Gaue und immer neue Scharen ſtrömen der herr⸗ lichen Idee zu. Wenn das Beſtreben nach körperlicher Er⸗ tüchtigung immer mehr zu einer Angelegenheit des ganzen deutſchen Voltes geworden iſt und ſich die verſchiedenſten Amtsſtellen für eine Fördexung der Leibeserziehung ein⸗ ſetzen, ſo iſt das hinſichtlich der Gemeinden in beſonders hohem Maße der Fall. Wie auf vielen anderen Gebieten unſeres öffentlichen Lebens ſich die kommunale Selbſt⸗ verwaltung einſchaltet, ſo hat auch das Sportweſen mit der gemeindlichen Verwaltung beſtimmte Berührungspunkte gefunden. Sport und Leibesübungen ſind zu einem In⸗ tereſſen⸗ und Aufgabengebiet kommunaler Verwaltungs⸗ tätigkeit geworden. Hierüber erhält man am beſten in den Berwaltungsberichten der Gemeinden Aufſchluß. Einen noch beſſeren Einblick in den Umfang der kommunalen Lei⸗ ſtungen für ſportliche Zwecke werden die in Bälde zu er⸗ wartenden Ergebniſſe der Reichsſport⸗Finanztätigkeit ge⸗ währen, die alle von den Gemeinden, den Gemeinde⸗ verbänden und Zweckverbänden aufgewandten Mittel für Zwecke der Leibesübungen, und zwar einſchließlich des Schulſports, erfaßt. Die Gründe, die hauptſächlich für die enge Verbunden⸗ heit von Gemeindeverwaltung und Sport maßgebend ſind, liegen auf folgenden Gebieten: 1. Förderung der Volksgeſundheit. In erſter Linie ſind die Gemeinden an einer För⸗ derung und Unterſtützung des örtlichen Sportweſens des⸗ halb intereſſiert, weil ihnen auf dieſem Wege ein großer Einfluß auf die geſundheitliche Struktur ihrer Einwoh⸗ nerſchaft möglich iſt. Den Geſunden muß in erſter Linie die Fürſorge gelten, die die Kranken ſtützen ſollen. Eine gewiſſe Sportſreudigkeit innerhalb einer Gemeinde muß zweiſellos, volksbiologiſch geſehen, wertvolle Auswirkungen haben, denn die intenſive Ausübung des Sports bedeutet neben dem Zweck der Unterhaltung und des Vergnügens zugleich auch eine Erholung und körperliche Ertüchtigung und Kräftigung ſowie vorbeugende Sicherung gegen auſ⸗ tretende geſundheitliche Geſahren. Die Förderung der Lei⸗ besübungen und die freiwillige Uebernahme von finan⸗ ziellen Leiſtungen durch die Gemeinden ſtellt daher eine zinstragende Anlage öffentlicher Mittel zum Wohle der Geſamtheit dar. Gleichzeitig trägt die Gemeinde hiermit auch den ſtaatspolitiſchen Erforderniſſen in hervorragen⸗ dem Maße Rechnung, indem vor allem die Jugend durch körperliche Ertüchtigung für die großen Aufgaben im Dienſt des Vaterlandes beſähigt wird 2. Sport iſt ein Wirtſchaftsfaktor Es iſt gewiß nicht übertrieben, wenn man den Sport heute einen ſehr weſentlichen Auftraggeber der Wirtſchaft nennt, einen„Arbeitsherrn“, deſſen Geſchä'tsverbindungen ſo unendlich weit greiſen, daß man gar nicht weiß, wo man zuerſt anfangen ſoll. Zunächſt das Nächſtliegende: Sportkleidung und Sport⸗ geräte. Würden wir dirüber eine genaue Statiſtik füh⸗ ren, glaube ich, es wäre erſtaunlich. welche Summen ſich zuſammenfinden. Die weitverzweigten Gebiete des Tur⸗ nens und der Leichtathletik mit ihren zahlreichen Ge⸗ räten, oder Tennis, Hockey, Eisſport. Die verſchiedenee Ballſpielarten— ooer die koſtſpieligeren wie Rudern, Segeln, Motorradſport, ganz zu ſchweigen vom Auto und Flugzeuge. Alle Handwerkszeuge und die Induſtrie wer⸗ den mehr oder weniger vom Sport finanziell befruchtet. Gewiß, die Skodt gibt ihre ſchöne Sportplätze. ſie müſſen aber gepflegt und verwaltet werden. Anderer⸗ ſeits ſind hier ſchon vorher für den Bau der Sportanlagen auch niele Menſchen beſchäftigt worden. hatten Arbeit und Brot, ſind heute noch beſchäftigt, denn die Plätze müſſen inſtandgehalten werden. Vielleicht ſind das kleinere Sum⸗ men, ſie ſehen aber doch recht anſehnlich aus wenn es ſich um große Veranſtoltungen haindelt, wo Dutzende von Kräften gebraucht werden. Für viele deutſche Volksgenof⸗ ſen iſt es keine vorübergehende Beſchäftigung geworden, ſemdern eine dauernde Arheit. Eiſenbahn, Hotels und das Gaſtwirtsgewerbe als„direkte Arbeitnehmer“ müſſen hier ebenfalls genannt werden. Tauſende von deutſchen Mannſchaften ſind an jedem Sonntꝛa unterwegs und ſie fahren Millionen von Kilometern, nehmen in den Hotels Wohnung und ſind gewiß niemals die ſchlechteſten Zahler. Gewaltig iſt aber auch die indirekte finanzielle Wirt⸗ ſchaftsbelebung durch den Sport. Wieder iſt es die Eiſen⸗ bahn, die hier an erſter Stelle zu nennen iſt, denn ou großen Sportereigniſſen ſtrömen heute Hunderttauſende aus allen Teilen Deutſchlands zuſammen. Am Ort wie⸗ derum ſind es Straßenbahn und Autobuſſe, die an ſolchen Tagen ein paar Stunden Großkampftag haben. Auch die Druckereien arbeiten für den Sport. Denken wir nur an die Druckaufträge für Eintrittskarten oder werbende Pla⸗ kate, von Vereinszeitſchriften und vielen Erſcheinungen auf dem Buchmarkt, denken wir weiter an die vielen Kleinverdiener.. durch Verkauf von Erfriſchungen, von Zigarren, Zigaretten, von Programmheften oder Zeitun⸗ gen, in denen die letzten Mannſchaftsaufſtellungen ent⸗ halten ſind uſw. Aus all Hieſem erklärt es ſich, daß für viele Gemeinden die Durchführung beſtimmter Sport⸗ Der Weg zum NSRe Leibesübungen zum Nationalſozialiſtiſchen Reichsbund für Leibesübungen erhoben wurde. Durch dieſen Erlaß des Führers wurde der deutſche In dieſen Tagen des Gauſportfeſtes wird es nur we⸗ nige im Lande geben, die unberührt bleiben von den Ge⸗ danken und der Kraft des Turnens und des Sports, und manche Unterhaltung wird um den großen Bund kreiſen. der unter der Führung des Reichsſportführers von Tſcham⸗ mer und Oſten vom Führer und Kanzler des Dritten Reiches dazu ausgewählt wurde, Träger der Leibesübungen und damit einer der weſentlichen Grundſäulen der Kraft des deutſchen Volkes zu ſein. Obwohl der Stimmen viele ſind, die von dieſem NSRe künden und ſagen, ſei heute doch noch einmal der Weg rückſchauend betrachtet, der den deutſchen Sport ſeit 1933 zu ſeiner jetzigen Stellung ge⸗ führt hat. Als der Ruf, des Führers an den Reichsſport⸗ führer erging, auch im deutſchen Sport jene Einheit zu ſchaffen, die der Nationalſozialismus dem Volke ſebbſt bringt, da ſchien dieſe Einigung ſchwer und faſt unmöglich. Aber es bedurfte nur weniger Monate, um aus den mehr als 300 Verbänden und Vereinigungen jenen Bund des deutſchen Sports zu ſchmieden, der dann durch ſchwere und ſchwerſte Prüfungen hindurch ſich bewährte und vor aller Liebe Kameraden! Liebe Kameradinnen! Ihr ſeid die erſten, die unter den Fahnen des Nationalſozialiſtiſchen Reichsbundes für Leibesübungen das Gauſportfeſt begehen. Wie vor vier Jahren in Karlsruhe, ſtrömt Ihr auch diesmal aus allen Vereinen Eures ſchönen Grenzgaues am Oberrhein zuſammen, um in Mannheim, der tätigen und ſportfreudigen Stadt am Neckar und am Rhein, Kunde zu geben von Eurer Arbeit und Eurem Schaffen Dieſe Eure Arbeit, die Ihr draußen in den Dörfern und in den Städten ſtill und ernſt, jahraus, jahrein verrichtet, dient der Erhaltung unſerer Volkskraft und der heranwachſenden, jungen Generation und iſt ſomit im beſten Sinne Dienſt an Volk und Vaterland. Meine herzlichen Grüße gelten Euch und Eurem Feſt. Ich hoffe, daß ich mit Euch Tage echter ſportlicher Kämpfe und froher lebendiger Kameradſchaft verbringen darf. 5 Heil Hitler! Euer v. Tſchammer, Reichsſportführer. veranſtaltungen bereits zu einer gewiſſen Tradition ge⸗ worden iſt. 3. Der Sport als Träger des Gemeinſchaftsgedankens. Die Förderung des Sports und der Leibesübungen bringt für die Gemeinde auch wertvolle ideelle Vor⸗ teille und rechtfertigt die Uebernahme freiwilliger Auf⸗ gaben durch die Verwaltung. Die ſportliche Betätigung innerhalb der Gemeinde ſtellt ein ſtarkes Bindeglied unter der Bevölkerung dar und fördert das Ge⸗ meinſchaftsgefühl. Welche Bedeutung gerade der Sport als Träger des Gemeinſchaftsgedankens innerhalb der Gemeinde hat, zeigt am beſten die in jüngſter Vergan⸗ genheit eingeleitete Aktion zur Schaffung von Schwi m m⸗ gelegenheiten auf dem Lande. Mit geringen Mit⸗ teln aber dank der engen Zuſammenarbeit aller beteiligten Stellen und tatkräftiger Mitarbeit der Dorfgemeinde konnte manche ſchöne Sportſtätte geſchaffen werden. Der badiſche Miniſter des Innern hat anläßlich des 2. Bad. Turn⸗ und Sportfeſtes 300 badiſche Bürgermeiſter zum 23. Juni 1939 nach Mannheim zu einer dienſtlichen Bürgermeiſtertagung eingeladen; auf ihr wird er und der Reichsſportführer zu den Tagungsteilnehmern über die Bedeutung der Leibesübungen im Staat und in den Ge⸗ meinden ſprechen. Die Veranſtaltungen am Freitag Freitag: Kämpfe um den Gaufeſtſieg. Vorkämpfe um die Gaumeiſterſchaften, Schlußſpiele. .45 Uhr: Antreten ſämtlicher Mehrkämpfer Kampfplätzen. .00 Uhr: Mehrkämpfe im Turnen, Platz 1 und 3; Volks⸗ Fechten: Platz 8; Sommerſpiele: turnen: Platz 2; Platz 7. .00 Uhr: Rollſchuh: Platz 4; Tennis: Platz 5 und 6; Kegeln: Mannheim, Käfertalerſtraße 176: Schießen: Mannheim⸗Feudenheim, Schützenverein 1744. .30 Uhr: Handball Kreisklaſſe, Platz TV 46. .00 Uhr: Schwimmen, Städtiſches Bad Ladenburg. Nachmittags: Beſuch der Kämpfe durch die Bürgermeiſter des Gaues Baden. an den Welt die Stärke des deutſchen Sports, ſeiner Männer und Frauen bewies. Dieſer Bund war der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen, der in ſich die Träger des ſportlichen und turneriſchen Gedankens vereinte mit den Erkennt⸗ niſſen des Nationalſozialismus, der den Sport über den reinen Sportbetrieb hinaus zu einer wirklichen Erziehungs⸗ gemeinſchaft des deutſchen Menſchen werden ließ. Dieſer Deutſche Reichsbund für Leibesübungen hatte als erſte gewaltige und große Bewährungsprobe die Olym⸗ piſchen Spiele von 1936 vor ſich. Eine Aufgabe, die ſowohl bei den Winterſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen, als auch bei den Sommerſpielen in Berlin mit einer derart vor⸗ bildlichen Art gelöſt wurde, daß es in der Welt nur eine Stimme der Anerkennung und der Bewunderung gab. Dazu kam aber noch, daß neben der organiſatoriſchen Lei⸗ ſtung, die ja auch in großem Maße vom damaligen DRe gefordert wurde, die Leiſtungen der deutſchen Sportler und Turner ſich zu einer ſolchen Höhe emporſchraubten, daß Deutſchland am Schluß der Spiele als evfolgreichſte Na⸗ tion der Welt erſchien. Ueber den Leiſtungen dieſer unſerer Beſten wurde die ſtille Arbeit im Lande, die Kleinarbeit, die niemand ſieht und die oſt kaum beachtet wird, nicht vergeſſen. Hier ſtanden Tag für Tag auf den Spielplätzen, in den Hallen, in den Bädern deutſche Menſchin, Männer und Frauen, Alte und Junge, hier ſtbte fröhliche Jugend unter der kameradſchaft⸗ lichen Leitung erfahrener Vorbilder, hier turnte und ſpielte auch manch einer, der weit über der Grenze jener Jahre ſtand, in denen noch Höchſtleiſtungen vollbracht werden. Dieſe Kleinarbeit körperlicher Erziehung und Ertüchtigung iſt immer wieder vom Führer ſelbſt gefordert worden. Die Männer und Frauen des DRe waren der Vortrupp des Volkes in Leibesübungen, das zu ſchaffen die große und einmalige Aufgahe des Reichsſportführers und der Männer um ihn iſt. Waren 1936 die Leiſtungsbeſten im Kampfe mit den Beſten der Welt geſtanden, ſo rüſtete der DhL im Jahre 1938 zu einem neuen großen Feſt der Bewährung, zum Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938. Hier galt neben der Höchſtleiſtung das Auftreten der Kameraden! Nun ſind die Tage unſeres Feſtes herangekommen. In allen Orten unſeres Gaugebietes rüſtet Ihr zu dem großen Werbetag für die deutſchen Leibesübungen am 18. Juni 1938, mit dem unſer 2. Badiſches Turn⸗ und Sportfeſt 1939 eingeleitet wird. Die Feſtſtadt Mannheim wird Euch nach umfangreicher und eifriger Vor⸗ bereitung einen herzlichen Empfang bereiten. Wohl vorbereitet und geſchult werdet Ihr zu den zahlreichen Kämpfen dieſes größten Turn⸗ und Sport⸗ feſtes, das unſer Gau je durchgeführt hat, antreten! Dieſe Tage werden für alle aktiven Teilnehmer anſtren⸗ gend ſein, deun ſie werden ganzen Einſatz verlangen. Aber neben der ernſten Arbeit werden auch frohe Stunden herzlicher Kameradſchaft uns vereinen und beide, Arbeit und Kameradſchaft werden uns alle erſt die Größe und Bedeutung des Nationalſozialiſtiſchen Reichsbundes ermeſſen laſſen, ſein, Glieder dieſer größten Organiſation der Welt für Leibesübungen zu und wir werden alle ſtolz ſein. Wir werden die große Freude haben, den Reichsſportführer während faſt der ganzen Feſtdauer in unſerer Mitte als Gaſt zu ſehen. Er wird ſich wiederum davon überzeugen können, daß wir in der Südweſtmark treu, hingebungsvoll und erfolgreich für den Ausbau und die Weiterentwicklung der deutſchen Leibesübungen gearbeitet haben. Fer⸗ ner dürfen wir bei unſerer Arbeit zahlreiche Bürgermeiſter unſeres Gaues begrüßen, die Einblick nehmen können in den hohen Stand, den die Leibesübungen in Baden überall beſitzen. Sie alle heiße ich ſchon heute herzlich willkommen! Euch aber, meine Kameraden, rufe ich zu: Kommt alle nach Mannheim und ſeid Zeugen des großen Badiſchen Feſtes der Leibesübungen. Heil Hitler! Herbert Kraft, Gauführer. -„„„„„———— 12.45 Uhr: Antreten ſämtlicher Mehrkämpfer an den Kampfplätzen. 13.00 Uhr: Mehrkämpfe im Turnen: Platz 1 und 3; Bolks⸗ turnen: Platz 2; Fechten, Fortſetzung: Platz 8; Schwerathletik, Gewichtheben: Platz 4. 14.00 Uhr: Leichtathletik, Meiſterſchaften: Platz 1; Som⸗ merſpiele, Fauſtball, Korbball, Schlußſpiele: Plaß 7; Handball, Kreisklaſſe: Platz TV 46. 15.00 Uhr: Schwerathletik, Raſenkraftſport: Platz 4. 17.00 Uhr: Fußball, Schlußſpiel um den Daufeſtſieg, Kr. 4 und 7: Platz 1. 18.30 Uhr: Rugby⸗Städteſpiel Karlsruhe— Heidelberg: Platz 3 18.45 Uhr: Handball⸗Schlußſpiel, Gauklaſſe: Platz 1. 17.30 Uhr: Boxen, Schlußkampf um den Gauſeſtſieg der Kreismannſchaften Nordbaden und Südhaden: Platz 4. Deutſcher Gemeinſchaftstanz, Vorführungen am Roſengartenplatz. 20.30 Uhr: Verſammlung der Bürgermeiſter Badens und der Politiſchen Leiter des Kreiſes Mannheim im Roſengarten. Es ſpricht der Reichsſportführer. Mannſchaft, das Zeigen der geleiſteten Arbeit im großen Bund. Hier ward vor allem auch ſichtbar die große, volks⸗ politiſch ſo wertvolle und koſtbare Arbeit des DRe, als die Kameraden und Kameradinnen von fenſeits der Grenzen zu, den Toren Breslaus ſtrömten. Ueber die Meere kamen die Deutſchen aus Ueberſee, ſie kamen in langen, mühſeligen Reiſen aus den fernſten Staaten. Und ſie kamen in wuchtigem Marſchtritt über die willkürlich ge⸗ zogene, damals noch exiſtierende Grenze, die deutſche Brüder hüben und drüben vom Rieſengebirge voneinander ſchied. Unvergeßlich jedem, der es erleben durfte, das Auf⸗ treten der Sudetendeutſchen. Ergreifend bis zum letzten jene Augenblicke, als die Hände der Frauen ſich dem Führer auf dem Schloßplatz in Breslou entgegenreckten, und als flehend die tränenerſtickten Stimmen zu ihm drangen, bittend, daß er ihre Heimat frei machen möge von Fremd⸗ herrſchaft und Bedrückung. Vor den Augen des Führers zeigte der Deutſche Reichs⸗ bund für, Leibesübungen den Wert und die Kraft ſeiner Arbeit. ieſer Deutſche Reichsbund fand denn auch den ſchönſten Lohn ſeiner Arbeit durch den Führer ſelbſt, als durch Führererlaß der bisherige Deutſche Reichsbund für Sport ausgezeichnet und erhoben. Die Männer und Frauen, die dem Gedanken der Leibeserziehung leben, tragen jetzt voll Stolz den Namen einer nationalſozialiſti⸗ ſchen Gemeinſchaft, nachdem ihr Handeln und Werken ſchon die ganzen Jahre hindurch im beſten Sinne Dienſt an Volt und Vaterland geweſen war. Dieſem Dienſt an der Ertüchtigung und Kräftigung des Volksganzen immer neue und zahlreichere Kräfte zuzuführen, iſt nach wie vor eine der ſchönſten Aufgaben des NSRe. Erſt wenn wir ſo weit ſind, daß Leibesübungen wirklich Lebensgewohn⸗ heit des ganzen Volkes geworden ſind, erſt dann haben wir das Ziel erreicht, das groß und gewaltig vor uns ſteht. Wenn in dieſen Tagen der Millionenbund des NSR“ auf das Feſt ſeiner Kameraden aus dem Gau Baden ſieht, Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten Han marſchieren im Geiſte die Banner aller Gaue hier auf, um zu zeigen, daß die Tage von Breslau unvergeſſen ſind, in denen der ganze Bund ſich in ſeiner Stärke un Größe erwies. Jetzt iſt es an den Gauen, das Feuer weir⸗ terzutragen, das in den Julitagen 1938 in Breslau ent⸗ zündet wurde. Jetzt heißt es die Idee des deuſchen Sports hinaustragen bis ins letzte Dorf auf den Höhen des Schwarzwalds oder am Laufe des Rheins. Badens Tur⸗ ner und Sportler ſind ſtolz, daß ſie die erſten ſind, die unter der Fahne des Nationalſozialiſtiſchen Reichsbundes ihr Gaufeſt abhalten. Für ihre Arbeit während und na dem Feſt wird aus dieſem Stolz der Antrieb erwachſen, zu immer beſſerer und größerer Leiſtung. Zu einer Leiſtung/ die nicht auf ſich ſelbſt geſtellt bleibt, ſondern die dem ganzen Volke dient und damit dem Führer hilft beim Bau des Weges, der in eine große und herrliche Zukunſt Deutſchlands führt. Artur Kefer, Preſſereferent des Reichsſportführers. Der Reichsſportführer kommt am Freitag Wie jetzt endgültig feſtſteht, wird der Reichsſportführer, Staatsſekretär v. Tſchammer und Oſten, infolge dringlicher Arbeiten erſt am Freitag nach Mannheim kommen können. Der Reichsſportführer trifft mit ſeinen Begleitern am Vor⸗ mittag zwiſchen 11 und 12 Uhr mit einem Sonderflugzeug auf dem Flugplatz Mannheim⸗Neuoſtheim ein, wo er durch eine beſondere Abordnung des NSRe⸗ Gaues Baden empfangen wird. Große Grünauer Ruder-Regatta Zur großen Grünauer Ruder⸗Regatta am 1. und 2. Juli iſt das Meldeergebnis von 69 Vereinen mit 757 Ruderern in 158 Booten weit ſtärker ausgeſallen als im Vorjahr. Das Ausland iſt durch Ungarn und Dänemark beſtens ver⸗ treten. Im Achter ſtarten u. a. die Ungarn, Rͤ am Wann“ ſee, Berliner Ré, Mannheimer RV Amicitia, Berliner RG 76/Luftwaffe, Ruderzelle Baldeneyſee Eſſen und Vorwärts Elbing; im Vierer o. St. Danske Studen⸗ ters RK, Berliner Ré, Hellas Berlin, RB Wratislavic Breslau, Etuf Eſſen, Regensburger RP, Erſter Breslau RB, Schweriner Rengemeinſchaft 74/75; im Vierer m. St. faſt die gleichen Vereine; im Zweier m. St. der deutſche Meiſter RV Frieſen Berlin, Wiking Leipzig, Wiking Ber⸗ lin, Hellas Berlin; im Zweier o. St. Europameiſter Rä am Wannſee, Dänemark, Wiking Berlin, Beuth⸗Schule; im Doppelzweier Rh Worms, Elektra Berlin, Rch Dres“ den, Skullerzelle Grünau und im Einer Ellida Wien(Ho⸗ ſenöohrh), R Worms, Skullerzelle Grünau und Viktoril Berlin. Karl Gall beigeſetzt Sein Name ſteht in der Geſchichte des NSgg Der im Kampf für Deutſchland und unſere Weltgeltung im Motorſport auf der Inſel Man gefallene Heutſche 8 ſterfahrer Karl Gall wurde am Mittwoch auf dem Wal friedhof in München feierlich beigeſetzt. Nach der kirch, lichen Feier trugen Kameraden ihren toten Freund 955 Grabe. Es war ein ergreifender Zug, der ſich im Gewitte 0 ſturm langſam zur letzten Ruheſtätte bewegte, an der Rieſenfülle von Kränzen und Blumen aus ganz Deutſ 8 land und dem Ausland niedergelent wurde. Vor dem getretenen Ehrenſturm des NScK, der den Namen. Gefallenen trägt, ſprach NSͤKK⸗Obergruppenführer in Vertretung des Korpsführers und würdigte die N4 dienſte des ſo jäh Dahingeſchiedenen. Sein Name für immer in der Geſchichte des NSc. ſünter den Klät⸗ gen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes ſank der Sarg in die Tiefe · * 1*9— e sgeg s sSs3=98 98922—— 2 ———◻— 229085 — 78 2—— Wrer Seee J. Reiß). Donnerstag, 22. Juni 1939 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2* Das war noch nie da! Eineinviertel Millionen Zuſchauer bei der Deutſchen Fußballmeiſterſchaft „König Fußball regiert in alter Friſche!“ war eine Feſtſtellung, die man in den letzten Tagen und Wochen Atmals in der deutſchen Preſſe finden tonnte. In der Tat:„König Fußball“ hat in dieſem Jahr ſportlich und in ezua auf die Zuſchauermengen einen Triumph geſeiert, wie er niemals zuvor ſeſtzuſtellen war. 50 intereſſanten Gruppenkämpfen folgten nicht minder oufregende Vorſchlußrundenſpiele, eunn Treſſen um zen 3. und 4. Platz und ein ſenſationeller End⸗ ampf, von dem man noch lange ſprechen wird. Wir wollen an dieſer Stelle hervorheben, daß die Teilnahme des Sudetenmeiſters und vor allen Dingen des Vertre⸗ ters der Oſtmart nicht unweſentlich zu dieſem Triumph beigetragen hat. Man ſpricht gern von irgendeiner Sportart als„Volks⸗ ſport“. Manchmal ſtimmt es nicht ganz, aber auf den Fußballſport trifſt dieſe Bezeichnuunng ganz beſtimmt zu: underttauſende junger Männer ſtehen während 107½ Monate Sonntag für Sonntag und manchmal nuch Alltags in friedlichem Wettſtreit auf dem grünen Raſen, Hun⸗ erttauſende erfreuen ſich Sonntag für Sonntig in friſcher Luft— auch dieſer Punkt iſt nicht ganz unweſentlich— ſchöner Leiſtungen. Um auf die Zuſchauerziffern in dieſer Meiſterſchafts⸗ ſaiſon zurückzukommen. Ueber 1/ Million Zuſchauer— genauer 1 295 000— wurden in den 50 Ger⸗ len, dvei Vorſchlußrundenkämpfen und einer Begegnung um den 3. und 4. Platz im Endtrefſen gezählt. gegenüber den letzten folgender kurzer Zu⸗ Welch gewaltige Steigerung das Jahren bedeutet, geht am beſten aus ſammenfaſſung hervor: Gruppenſpiele: Vorſchl. u. Endr. Geſamtziff.: 1936: 460 000 130 000 590 000 1937: 610 000 190 000 800 000 1938: 510 000 250 000 760 000 1039: 995 000 8⁰⁰ 000⁰ 1295 000 Aus dieſen Zahlen konn man allerlei erſehen. Der Sprung vor 590 000(1936) auf 800 000(1937) war ſchon ſehr erheblich. 1938 wurde insgeſamt 40 000 Zuſchauer we⸗ niger gezählt, doch iſt das darauf zurückzuführen, daß die ruppenzuſammenſetzung nich tganz ſo glücklich wie 1937 war. Alles in den Schatten ſtellt dann aber die Ziffer des Jahres 1939. Ein beſonderes Kapitel ſtellen die Endkämpfe dar. benſo wie im Vorjahr konnte Deutſchlands größtes Stꝛ⸗ ion, das Reichsſportfeld zu Berlin. die Intereſſenten nicht ſaſſen. Beim Schlußkampf Admira— Schalke wären ſicher noch 50000 Zuſchauer mehr gekommen, hätte das tadion ihnen Platz bieten küͤnen. Im Nu waren ja die vorhandenen Karten vergriffen. In dieſem Zuſammenhong wollen wir auch noch er⸗ wähnen, daß der Deutſche Meiſter Schalte 04 ſchon in den ruppenſpielen— wie ſchon ſeit einigen Jahren— die meiſten Zuſchauer anzog. Dau ſechs Spielen der„Königs⸗ vlauen“ wohnten 202 000 Zuſchauer bei. An zweiter Stelle kanden die Stuttgarter Kickers mit 188 000 Intereſſenten. Abmira⸗Wien ſolgte an dritter Stelle mit 184 000, dann ommt der Dresdner SC mit 160 000, Blau⸗Weiß mit 147 000, Hamburger S mit 137 000, Fortuna Düſſeldorf mit 126 000, VfR Monnheim mit 135 000, Vorwärts Raſen⸗ ſport Gleiwitz mit 126 000 und Deſſau 05 mit 108 000. Die übrigen acht Gaumeiſter vermochten eine Geſamtzuſchauer⸗ char von 100 000 nicht zu erreichen, wobei jedoch zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß Schweinſurt 05, Köln⸗Sülz 07, der rnsdorfer Fͤ und Viktoria Stolp im Gegenſatz zu dat anderen Wettbewerbern der Gruppenſpiele nur ie vier Spiele austragen konnten. Der Deutſche Meiſter Schalke 04 hat natürlich auch den Geſamtrekord für ſich. Wenn wir zu den 202000 Zu⸗ nern der ſechs Gruppenſpiele noch die beiden Vor⸗ ſchlußrunden⸗Begegnungen gegen den Dresdner SC(im Harrzen 140 000) ſowie die 90000 Zuſchauer des Endſpiels gegen Admira hinzurechnen, ſo kommen wir auf 432 000 Beſucher, die allein die„Knoppen“ auf die Beine brachten. Auch dieſ Zahl unterſtreicht die Popularität der Schalker⸗ Italieniſcher Fußballſieg Eutracht Frankfurt— AS Rom 113(:1) Die italieniſche Fußballmannſchaft von As Rom trug hr drittes Spiel auf der Süddeutſchlandreiſe am Mittwoch⸗ abend vor 3500 Zuſchauern am Riederwald gegen die Frankfurter Eintracht aus. Die Gäſte zeigten typiſch tta⸗ lieniſchen Fußball, waren wendig, ſchnell, techniſch aus⸗ gezeichnet beſchlagen und zeigten ein hervorragendes Kopſ⸗ ballſpiel. Die geſamte Hintermannſchaft einſchließlich der Läuferreihe geſiel bei den Italienern am beſten. Aber auch die Eintracht zeigte eine ausgezeichnete Form, und auch hier war die Abwehr der beſte Mannſchaftsteil. Wenn die Gäſte trotz ausgeglichener Leiſtungen, ja zeitweiſe drückender Ueberlegenheit der Eintracht in der zweiten Halbzeit zu einem klaren 31(:0) Sieg kamen, ſo lag das in erſter Linie daxan, daß der Innenſturm der Frankfurter auch im Strafraum zu viel kombinierte und zu wenig ſchoß. Hier fehlte vor allem der durchſchlagskräftige Adam Schmitt, der zwar als Mittelläufer ausgezeichnet gefiel, aber im Sturm wertvoller geweſen wäre. Die Italiener gingen in der 10. Minute durch ihren Halbrechten Panton nach einer zu ſchwachen Abevehr des Frankfurter Tor⸗ hüters in Führung. Nach der Pauſe drängte die Eintracht ſtändig, und die Gäſte hatten nur drei Mann im Sturm, um die Verteidigung zu verſtärken. Trotzdem erzielten ſie in der 5. Minute durch den Halblinken Coscia den zweiten Treffer. Erſt in der 25. Minute kam die Ein⸗ tracht durch Wirſching zum Ehrentor. Zehn Minuten ſpä⸗ ter erhöhte wieder Panton auf:1. Bei ſtarker Ueber⸗ legenheit der Gaſtgeber ging das Spiel dem Ende ent⸗ gegen, doch konnten die Italiener des Ergebnis halten. Angarns Fußballer ſpielen unter neuer Leitung Bürokraten mit eiſernem Beſen weggefegt Der ungariſche Fußball ſteht ſeit Dienstagnachmittag unter neuer Leitung. Der Bürokratismus hatte den blü⸗ henden Sportzweig an den Rand des Abgrundes gebracht, ſo daß der Staat eingreiſen mußte. Der Miniſter des Innern hat auf Anſuchen des unga⸗ riſchen Kultus⸗ und(Unterrichtsminiſterium die Seibſt⸗ verwaltung des Ungariſchen Fußballverbandes am Diens⸗ tag aufgehoben und den Vorſitzenden der ſüdungariſchen Sektion des Verbandes, Gidofalvy, mit der kommiſſariſchen Leitung des Ungariſchen Fußballverbandes betraut. Im Laufe einer monatelangen Unterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß die Führung des volkstümlichſten ungariſchen Sport⸗ zweiges der fachmänniſchen Kritik nicht ſtandhalten konnte. Der geſunde Sportgeiſt war vom Bürokratismus in den Hintergrund gedrängt worden, und durch den die Oberhand gewinnenden Geſchäftsgeiſt litt auch die internationale Gel⸗ tung des ungariſchen Fußballſports, der noch vor nicht langer Zeit zu den führenden Ländern auf dem Kontinent zählte. Bei Aufrechterholtung der gegenwärtigen Zuſtände wäre eine allmähliche Verkümmerung zu befürchten ge⸗ weſen. 8 Im Kampf gegen wiorige Winde Quer durch Deutſchland im Segelflugzeng Der Oſtwind machte am Mittwoch alle Bemühungen der Teilnehmer am Zielſtrecken⸗Segelflug Freiburg i. Br.— Stettin, eine der nächſten Etappe zu erreichen, zunichte. Die in Bad Kiſſingen liegende Spitzengruppe mit Flug⸗ kapitän Hanna Reitſch, Huth und Reukauf unternahm mit der Abenothermik gegen 18 Uhr einen letzten Verſuch, doch lag noch nach 20 Uhr keine Landemeldung vor. Bei vor⸗ ausgegangenen Starts mußten die Drei immer wieder nach Bad Kiſſingen zurückkehren. Die ungünſtigen Wind⸗ verhältniſſe machten es unmöglich, durch Kurven Höhe zu gewinnen. Kurt Schmidt, Otto Bräutigam und Erwin Krafft kamen nicht von Wertheim ab, Ludwig Hofmann, Max Beck und Bernhard Flinſch wurden in Mannheim feſtgehalten, wo man vergebens auf das Eintreffen weiterer Teilnehmer aus Mittel⸗ und Süobaden wartete. Der Fé Sevilla und Racing Ferrol qualifizierten ſich am Sonntag für das Endſpiel um Spaniens Fußball⸗Pokal, den Generaliſſimus Franco geſtiftet hat. Der Aachener Jean Kreitz wurde ebenfalls für den Stuttgarter Großkampftog am 2. Juli verpflichtet. Der weſtdeutſche Halbſchwergewichtsboxer trifft auf den Prager Joſ. Hampacher. Der Hitleriunge Schmid wartete beim Stuttgarter Bannſportfeſt mit einer gonz ausgezeichneten Leiſtung auf, erreichte er doch im Weitſprung eine Weite von 7,11 Me⸗ ter, die ſelbſt in der Spitzenklaſſe nicht jeden Tage geſprun⸗ gen wird. 9. Seite 4 Rummer⸗ Kleine Sport⸗Nachrichten Eine ausgezeichnete Beſetzung erfährt das württember⸗ giſche Gaufeſt, das vom 18. bis 20. Auguſt in Ludwigsburg veranſtaltet wird. Es wurden bisher insgeſamt 16 000 Wett⸗ kämpfer gemeldet. Auch Schweden hat beſchlͤſſen, eine ſtarke Mannſchaft zu den Studentenſpielen in Wien zu entſenden. 30 bis 40 ſchwediſche Studenten' werden kommen. Die Zohl der teil⸗ nehmenden Nationen hat ſich damit auf 17 erhöht. Der Amerikaner Hackney, der kürzlich die Kugel 17.04 Meter weit ſtieß, wartete bei den USA⸗Hochſchulmeiſter⸗ ſchaften in Los Angeles mit einer neuen Glanzleiſtung auf. Diesmal ſchaffte er mit der Kugel ſogar 17,09 Meter. Deutſches Derby 13 Pferde ſtartberechtigt Nach der am Dienstag zu leiſtenden letzten Einſatzzah⸗ lung ſind für das Deutſche Derby, das am kommenden Sonntag, 25. Juni, in Hamburg⸗Horn entſchieden wird, 13 Pferde ſtehengeblieben. Allerdings iſt der Start des Walofrieder Penthatlon und des Münchner Ruſticus zwei⸗ felhaft. Das Hauptgeſtüt. Graditz hat für Advent Reugeld Emilio Villoreſi, Auf der Mailänder Monzabahn ereignete ſich am Montag bei den Probefahrten des neuen 1500⸗cem⸗ Alfa⸗Romeo⸗Wagens ein tödlicher Unfall. Italiens Rennfahrer Emilio Villoreſi, der im letzten Jahre mehrere italieniſche Rennen gewonnen hat und im Großen Preis von Tripolis im Mai dieſes Jahres hinter Hermann Lang und Rudolf Caracciola Dritter wurde, wurde bei der Ausfahrt aus der großen Kurve in die Gerade aus der Bahn ge⸗ ſchleudert, fuhr gegen einen Baum und verſtarb dann im Krankenhauſe. Unſer Bild zeigt Villoreſi während eines Rennens auf dem Nürburg⸗Ring. (Schirner, Zander⸗M.) erklärt und läßt für den Hengſt die ſchnelle Anekdote lau⸗ ſen. Nachſtehend die vorausſichtliche Starterliſte: Hauptgeſtüt Graditz H Sonnenfleck(§. Zehmiſch). Hauptgeſtüt Graditz S Anekdote(H. Heidrich). Geſtüt Erlenhof H Fortunatus(W. Lacina). Geſtüt Erlenhof S Tatjana(W. Printen) Geſtüt Schlenderhan H Octavianus(G. Streit). Geſtüt Schlenderhan H Wehr Dich(§. Berndt). P. Mülhens H Sonnenorden(J. Raſtenberger), Geſtüt Elbbesloh H Kumbuke(O. Schmidt).“ Geſtüt Waldfried H Peroſi(W. Held). Geſtüt Zoppenbroich H Organdy(§H. Böhlke). Graf Kurnatowſki(Polen) H Skarb(E. Gill). NSDAb-Iſitieilungen Hartetarntichen Behanntmachungeo outommen Amt für Kriegsopfer NSͤSs. Kreuznachfahrt. Die Abteilungsführer haben Feſür zu ſorgen, daß die Meldungen zu dieſer Fahrt ſpäte⸗ ſtens am Montag, 26.., auf der Kreisamtsleitung in N2, r. 6 vorliegen. Amt für Technik(NSBDr) Mech. Technik. ADB. Donnerstag, 20 Uhr, Vortrag des Herry Direktor Dr. Ing. Ehlers in der Ausſtellungshalle er Firma Lanzz, Lindenhof, über:„Der Schlepper und ſeine Maſchinen in der Lanöwirtſchaft.“ Ortsgruppen der NSDAP Strohmarkt. 22.., 20,30 Uhr, Dienſtſtunde für Block⸗, Zellen⸗ und Amtsleiter. Waſſerturm. 23.., 20,30 Uhr, Beſprechung des Ogru⸗ Stabes und der Zellenleiter auf der Geſchäftsſtelle. NS⸗Frauenſchaft Erlenhof. 22.., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei Krä⸗ mer, Waldhofſtraße. Seckenheim. 22.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Slleb Nebenzimmer. riedrichspark. 22. 6. fällt der Nähabend aus. Abteilung Jugendarunve: 3G Bismarckplatz, Horſt⸗Weſſel⸗Platz, 30. Jannar, Schlachthof und Waſſerturm. 23.., 20 Uhr, Kelonialabend Thoräckerſtraße 10. Achtung! Sing⸗ und Muſikgruppe. Alle Mädel, die letzten Donnerstag in der Probe der Sing⸗ und Muſik⸗ gruppe waren, treſfen ſich am 22.., 20.15 Uhr, vor dem Städt. Krankenhaus. JG Strohmarkt. 23.., 20.15 Uhr, Gemeinſchaftsabend in M 6. Papier, Blei, Pinſel und Schere mitbringen. Kraſt zurch Freude Sportamt Achtung! Kurſusausfall auf dem Stadion! Bis einſchl. 24. Juni 1969 fallen ſämtliche Sportkurſe auf dem Stadion aus. 80 S Nurch Zeude Freitag, 23. Juni Allgem. Körperſchule für Frauen und Männer: 19.30 bis 21 Uhr Wohlgelegenſchule(Korſettfabrik Felina); 20 is 21.30 Uhr Nebenius⸗Schule(Neugebauer); 18 bis 19.50 Uhr MG⸗Platz(Waldherr, Apparatebau). 5 Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 17 bis 18.30 Uhr Friedrichſchule(Ammon u Herrmann); 19.30 bis 20.30 Schillerſchule(Schok., Haaf); 17.15 bis 18.15 Uhr Halle im. Betrieb(Deütſche Bank); 20.00 dis 21.30 Uhr Ühlanoſchule(Hanfa); 20 bis 230 Uhr Seckenheimſchule loffener Kurſus); 20 bis 21.30 Uhr Mäd⸗ chenberufsſchule(Deiakaſ; 17 bis i8.30 Uhr Eliſabethſchule eutſche Gymnaſtik für Frauen und Mädchen: 19 bis 20 Uhr Goetheſtraße 8 loffener Kurſus) Bei guter Witterung findet der Kurſus auf der Renn⸗ wieſe ſtatt. Kindergymnaſtik: 14 bis 15 Uhn Feudenheimſchule lofſener Kurſus]: 18 bis 19 Uhr Seckenheimſchule(oſſener urſus). Schwimmen für Frauen und Männer: 9 bis 10.30 Uhr Hallenbad, Halle 2 ſnur Hausfrauen und Mädchen offen); 18.30 bis 20 Uhr Hallenbad, Halle 2(Kohlenkontor, Biſchoſſ und Henſel und NMz3); 20 bis 21.30 Uhr Hallenbad, Halle 2 (Bopp u. Reuther); 21.30 bis 23 Uhr Hallenbad, Halle 2 loffener Kurſus). Rollſchuhlauf: 20 bis 21.90 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gym⸗ 12 bis 16 Uhr ⸗ naſium loffener Kurſus). Reiten für Frauen und Männer: Reithalle Schlachthof offen(13. /⸗Reiterſtandarte); 20 bis 3 1 ÿ⸗Reithalle Schlachthof offen(13. //⸗Reiterſtan⸗ arte). Samstag, 24. Juni Schwimmen für Männer und Frauen: 20 Eis 21.30 Uhr Hallenbad, Halle 1(offener Kurſus); 20 bis 21.30 Uhr Hal⸗ lenbaö, Halle 3(ofſener Kurſus); 20 bis 21.30 Uhr Hallen⸗ bad, Halle 2(Hch. Lanz). Reiten: 17.30 bis 18.30 Uhr 55⸗Reithalle Schlachthof offen(Reitinſtitut Soemmer). Dageol Donnerstag, 22. Juni Nationaltheater: 20 Uhr„Wiener Blut“. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. e 16 Uhr Vorführung des Sternenproiektors. anz: Friedrichspark. Lichtiviele: Ufa⸗Palaſt:„Im Kampf gegen den Weltfeind“.— Alham⸗ bra:„Katja, die ungekrönte Kaiſerin“. Schauburg; „Salonwagen E 417“.— Palaſt:„Das Verlegenheitskind“. — Gloria:„Hochzeit am Wolfgangſee“.— Capitol und Scala:„Vertrauensbruch“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10—13 und von 15 bis 17 Uhr. Theatermuſeum E 7, 20: Gebfinet von 10—13 Uhr uno Geöfinet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein.(. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11—13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle:—13 und 15—19 Uhr. Städtiſche Volksbücherei: Zweigſtelle Neckarſtadt, Lortzing ⸗ ſtraße 13: Ausleihe: 10.30 bis 12.30 Uhr Leſeſaal geöffnet von 11 bis 13 Uhr und 16.30 bis 21 Uhr. Jugendausleihe: 16 bis 19 Uhr. Jugendbücherei, R 7, 46: 16 bis 20 Uhr. Städtiſches Hallenbad. U 8. 1: Geßfinet von 10 bis 20 Uhr Tierpark im Käſertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöifnet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflüge. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16—18 Uhr Konzert; 20.15—22 Uhr Hei⸗ terer Tanzabend mit Will Glahes Muſette⸗Orcheſter und Roſita Alcaraz.“ Pfalzbau⸗Theaterſaal: Koͤßß⸗Gaſtſpiel des Nationaltheaters. Pfalzbau⸗Kaffee: Konzert, Tanz und Kleinkunſtbühne. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. 1 Libelle, Brückl, Waldparkreſtaurant„Am Stern“. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. veſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöftnet 15 bis 20 Uhr Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau: Keine Filmvorführung wegen 79 6 des Nationaltheaters. — Palaſt⸗Lichtſpiele:„Tarantella“— Ufa⸗Rheingold: „Ins blaue Leben“.— Union⸗Theater:„Mäcchen in Uniform“.— Atlantik:„Pipin der Kurze“. Was hören wir? Freitag, 23. Juni Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— .20: Für Dich daheim.— 10.00: Mundorgel und Schiſfer⸗ klavier.— 10.30: Rettungsſchwimmen tut not. Hörfolge. — 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 13.00: Nachrichten.— 13.15: Mittagskon⸗ zert.— 14.00: Nachrichten.— 14.10: Drei Soliſten(Schall⸗ platten).— 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Muſik zum Tee(Schallplatten).— 18.00: Schwarzwald, o Heimat. Volksmuſik vom Oberrhein.— 18.45: Aus Zeit und Leben. — 19.00: Backbord iſt links, Steuerbord iſt rechts(Schall⸗ platten).— 19.45: Kurzberichte.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Der Struwelpeter. Muſikaliſche Bilder für groß und klein.— 21.15: Blick in aufſtrebendes Kolonialland.— 22.10: Nachrichten, Echo vom 2. Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Mannheim.— 22.40: Abenokonzert.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodien.—.30: Frühkonzert.— 10.30: Falſches und richtiges Training.— 11.30: 30 bunte Mi⸗ nuten.— 12.00: Muſik am Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Klavierwerke(Schallplatten).— 15.30: Kinderſpiele— ſo oder ſo.— 46.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Der große Nachtgeſang.— 18.15: Kammermuſik.— 19.00: Vom Wochenblatt zur Weltzeitung. — 19.15: Muſikaliſche Kurzweil.—.20: Großdeutſch⸗ landfahrt 1939. 19. Etappe: Hannover— Leipzig.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 22.40: Kieler Woche.— 23.00: Abendkonzert, —R CPF—————————————— Haupelchetteleiten und verantwortlich für Politik: Dr. Aloie Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleitere und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: i. V. Dr. A. Winbauer.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Boden— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willyv Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Betting Dir. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen akob Faude, annheim. Ausgg. Preisliſte Nr. 9 gültig. Hie Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſchelnen gleich · eitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 900 Ausgabe à Abend über 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 Regenfällen. Derbypferde geſchlagen Volksrenntag in Hamburg⸗Horn Faſt ſah es ſo aus, als würde der Hamburger Bolks⸗ renntag durch ein ſchweres Gewitter gründlich verdorben. Es blieb aber glücklicherweiſe nur bei den ſchwarzen Wol⸗ ken und einige Spritzer. Später ſchien wieder die Sonne und verhalf der Veranſtaltung in Horn noch zu einem großartigen Rahmen. Im Nickel⸗Eintraßt⸗Rennen ſtell⸗ ten ſich zwei Derbykandidaten vor, Kumbuke und Anekdote; ſie wurden jedoch glatt geſchlagen. Kumbuke unterlag nach heftiger Gegenwehr dem Schlenderhaner Marabu, während Anekdote überhaupt keine Rolle ſpielte. Hauptereignis war der Hamburger Ausgleich über die ſtattliche Diſtanz von 3200 Meter. Occultus gewann das Rennen überlegen gegen Marſchall Vorwärts und Poets Fancy. Der dritte Tag der Hamburger Derby⸗Woche am Frei⸗ tag ſteht im Zeichen der Mode. Zwiſchen den Modevor⸗ führungen und dem Sport ſoll der Mode⸗Preis im Wert von 7500 Mark die Verbindung herſtellen. Oſtmark gegen die Schweiz „In Zürich findet am kommenden Sonntag, 25. Juni, ein Fußballkampf Schweiz— Oſtmark ſtatt. Die Eid⸗ genoſſen haben für dieſe Begegnung ihre ſtärkſte Mann⸗ ſchaft aufgeſtellt, um nicht, wie vor 14 Tagen auf dem gleichen Platz gegen Italien, eine böſe Abfuhr zu erleiden. Allerdings dürfte die Oſtmark⸗Elf in der von Zürich aus gegebenen Aufſtellung kaum ſpielen, da Hahnemann be⸗ Kkanntlich die Nordlandreiſe mitmacht.— Die Mannſchaften: Schweiz: Schlegel(Young Fellows); Minelli, Lehmann (beide Graßhoppers); P. Aebi(Grenchen), Andreoli(Du⸗ gano), Bichſel(Lauſanne); Bickel(Graßhoppers), Amado, Montorfani(beide Lugano), G. Aeby (Servette). Oſtmark: Raftl(Rapid): Thaller, Schmaus(beide Vienna); Wagner, Hofſtätter, Skoumal(alle Rapid): Han⸗ reiter(Admira), 2, Binder, Schors, Peſſer(alle Rapid), Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 22. Juni. Während ſich ein kräftiges Hochdruckgebiet von Nordweſteuropa nach Südſkandinavien hin erſtreckt, machen ſich in Deutſch⸗ land, vor allem in ſeinen ſüdlichen Teilen, noch immer Tiefdruckſtörungen bemerkbar. So kam es auch geſtern bei warmſchwüler Witterung zu teilweiſe gewittrigen und örtlich recht ergiebigen Bei wolkig⸗heiterem Wetter bleibt auch weiterhin die Neigung zu örtlicher Gewitter⸗ bildung beſtehen. Vorausſage für Freitag, 23. Juni Häufig aufheiternd, doch Neigung zu einzelnen gewittrigen Regenfällen, tagsüber warm und ſchwül, Winde meiſt um Nord. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. Juni: + 25,0 Grad, tiefſte. Temperatur in der Nacht zum 22. Juni: 16,2 Grad, heute früh ½8 Uhr: 17½2 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 68 Uhr bis heute früh ½8 Uhr: 1,3 Millimeter ⸗ 1,3 Liter je Geviertmeter. 3 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Ibein- Bece is, 10 20 21 22[[ Rbein-Begel 19 20 21.2. Rheinfelden 3,453 42.303,42..35 Kaub.. 3,203,123.12ʃ3,10 Breiſach..53 3,513,433.47.37 Köln..032.842.78½2,75 Mannheim 84 4007245 Mannheim 4,534,47/4.45.45 Anſere Zehntage⸗Vorausſage Witterungsvorherſage für die Zeit vom 22. Junt bis 1. Juli 1939, herausgegeben vom Forſchungs⸗ inſtitut für langfriſtige Witterungsvorherſage des Reichswetterdienſtes Bad Homburg, am 21. Juni 1939 abends. Im größten Teile des Reiches in den nächſten 10 Tagen überwiegend ſommerlich warm, ſonnen⸗ ſcheinreiche, jedoch nicht ſtörungsfreie Witterung. Vor allem gegen Ende dieſer Woche ſowie in der zweiten Hälfte der nächſten Woche vorübergehende Abküh⸗ lung und vielfach ſchauerartige oder gewittrige Nie⸗ derſchläge. In Nordoſtdeutſchland nach anfänglich warmem und heiterem Wetter wahrſcheinlich ſchon ab Freitag dieſer Woche Abkühlung und wechſelnd bewölktes Wetter mit Regenſchauern. Dann neuer⸗ dings Erwärmung und freundlich. Gegen Ende des Vorherſagezeitraumes wieder kühl und unbeſtändig. Im Alpengebiet zeitweiſe heiter und warm, manchmal ſchwül, dazwiſchen aber auch bewölkte Tage mit teilweiſe ſehr ergiebigen Niederſchlägen. Im Durchſchnitt der 10⸗Tage⸗Temperaturen im Weſten und Süden über normal, jedoch von ganz wenigen Ausnahmen abgeſehen, nicht über 30 Grad anſteigend, in Nordoſten unter normal. Sonnenſcheindauer, vielleicht nahme ides Alpengebietes, meiſtenorts Stunden. Anzahl der Tage mit Niederſchlag meiſt unter 5, nur im Alpengebiet und Nordoſten des mit Aus⸗ über 70 „Reiches zwiſchen 4 und 6 Tagen. — die Ein⸗ und Ausfuhr HANDELS- ο WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Donnerstag, 22. Juni 1939 Seit April 1939 umfaßt der Außenhandel Deutſchlands des Altreichs, der Oſtmark, der ſudetendeutſchen Gebiete und des. Memellandes. Der Außenhandel des Protektorats Böhmen und Mähren iſt dagegen zunächſt nicht in die deutſche Handelsſtatiſtik ein⸗ bezogen; bis auf weiters wird er vom Statiſtiſchen Staats⸗ amt in Prag erfaßt und beſonders veröffentlicht. Der Warenverkehr zwiſchen Böhmen⸗Mähren und dem übrigen Reichsgebiet wird in der deutſchen Statiſtik ſeit Mitte März nicht mehr als Außenhandel nachgewieſen. Auch iſt der Begriff des Spezialhandels, der den laufenden Ver⸗ ößfentlichungen der Handelsſtatiſtik zugrunde liegt, vom April ab um den Lohnveredelungsverkehr und den paſſiven Veredelungsverkehr, deren Ergebniſſe bisher im Geſamt⸗ eigenhandel erfaßt wurden, erweitert worden. Die Vergleichbarkeit der April⸗ und Mai⸗Ergebniſſe mit den bisher von der deutſchen Handelsſtatiſtik veröffent⸗ lichten Zahlen für das alte Reichsgebiet iſt infolgedeſſen ſtark beeinträchtigt. Um die Vergleichbarkeit mit den Er⸗ gebniſſen der erſten 3 Monate dieſes Jahrs— ſie kommen in den Jahresteilzahlen zum Ausdruck— zu erhöhen, ſind die von der Handelsſtatiſtik der Oſtmark erſtellten Zahlen des bisherigen öſterreichiſchen Außenhandels und die Er⸗ gebniſſe des Lohn⸗ und paſſiven Vereslungsverkehrs in den Monaten Januar bis März d. J. den für dieſe Monate veröffentlichten Spezialhandelszahlen nachträglich zugeſchla⸗ gen worden. Dagegen konnte die Eingliederung des Memellandes in das handelsſtatiſtiſche Gebiet ſowie die Ausſchaltung des Warenverkehrs mit Böhmen und Mähren aus der deutſchen Handelsſtatiſtik für dieſe Zeit nicht be⸗ rückſichtigt werden. In den Ergebniſſen bis März d. J. iſt alſo der Warenverkehr mit dem Protektorat Böhmen und Mähren ſowie mit dem Memelland noch enthalten. Die Ergebniſſe für April und Mai ſind methodiſch ein⸗ heitlich erſtellt. Doch beſteht die Möglichkeit, daß durch die Umſtellungen in der Handelsſtatiſtik und die Einführung des neuen Geſetzes über die Statiſtik des Warenverkehrs mit dem Ausland anfänglich vereinzelte Stockungen ent⸗ ſtanden ſind, die dazu geführt haben, daß die Ergebniſſe des Mai auch noch gewiſſe Aprilzahlen enthalten und da⸗ durch etwas überhöht ſind. Bei der Auswertung der nach⸗ ſtehenden Zahlen ſind dieſe Vorbehalte zu beachten. Die Außenhandelsumſätze Deutſchlands ſind im Mai in Einfuhr und Ausfuhr geſtiegen; die Einfuhr belief ſich auf 439,6 Mill. /, die Ausfuhr auf 485,4 Mill.„4. Danach ergibt ſich ein Ausfuhrüberſchuß von 45,8 Mill. J. Die Steigerung der Einfuhr gegenüber April beträgt 97,1 Mill. oder 92 v..; ſie iſt nicht durch jahreszeitliche Einflüſſe verurſacht. Nur zu einem ſehr geringen Teil iſt ſie auf die Preisſteigerung zurückzuführen; das Einfuhr⸗ volumen liegt um 8,6 v. H. über dem Aprilſtand. der Neuen Mannheimer Zeituns Der deuische Außenhandel im Niai 1939 Der Ausfuhrüberschuß beirägi 45,8 iill. Mark— Die Einiuhr 9,2 6 gesſiegen um 3,0 Mill. /, darunter Enderzeugniſſe, zugenommen. Die Mehreinfuhr kommt z. T. aus Europa(plus 17,3 Mill. /) und z. T. aus Ueberſee(plus 20,2 Mill. /) und hier insbeſonders aus Aſien(plus 15,6 Mill.). Leicht zugenommen hat auch die Einfuhr aus Amerika und Afrika, während die Einfuhr aus Auſtralien weiter leicht zurückgegangen iſt. insbeſondere Warengruppen(Ausfuhr) Mai April Ernährungswirtſchatt 5,6.5 a) Lebende Tieeer 0,1 1 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs 0,4 0,3 c) Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs 2,9 36 d) Genußmitterllllllln.2 2,.5 Gewerbliche Wirtſchafft. 479.7 430,0 a) Rohſtofffte„6 37⁵5 30.6 b) Halbwarrrn 45,5 40,8 c) Fertigwaren 396,7 359,2 1. Vorerzeugniſſe 125,2 113,5 2. Enderzeugniſſe 2715 245.8 Außerdem Rückwarenn.1.1 0 Zuſammen.. 485,4 73752 Gold und Silbteu 16.0 15.8 Die Ausfuhrſteigerung— um 48,2 Mill. oder 11,0 v. H.— dürfte nur in ſehr geringem Maße auf jahres⸗ zeitliche Einflüſſe zurückzuführen ſein. Auch Preisver⸗ änderungen ſpielen kaum eine Rolle— im ganzen ſind die Preiſe der Ausfuhrwaren nur noch um 0,2 v. H. zu⸗ rückgegangen. Die Zunahme entfällt ausſchließlich auf Waren der gewerblichen Wirtſchaft, und zwar überwiegend auf Fertig⸗ waren(plus 37,5 Mill./ oder 10,4 v..), in geringerem Maße auch auf Rohſtoffe(plus 6,8 Mill. oder 22,4 v..) und Halbwaren(plus 4,7 Mill./ oder 11,5 v..). Die Mehrausfuhr geht überwiegend nach Europa(plus 32,3 Mill.). Auch die überſeeiſchen Erdteile haben er⸗ heblich mehr(plus 15,4 Mill. /) aufgenommen. Unter dieſen iſt vor allem Amerika zu erwähnen(plus 10,8 Mill. ). Auch nach Afrika und Aſien iſt die Ausfuhr leicht geſtiegen, während Auſtralien etwas weniger aufgenommen hat. Der Ausfuhrüberſchuß der Handelsbilanz hat ſich gegen⸗ über dem Vormonat erheblich erhöht; er ſtieg von 34,7 Mill. im April auf 45,8 Mill./ im Mai. Die Akti⸗ vierung vollzog ſich vor allem gegenüber Europa, in ge⸗ ringerem Maße gegenüber Amerika und auch gegenüber Afrika und Auſtralien. Gegenüber Aſien trat dagegen eine erhebliche Paſſivierung der deutſchen Hondelsbilanz ein. Im einzelnen ſind im Außenhandel des Monats Mai folgende Veränderungen hervorzuheben: 1. Waren: Von der Steigerung der Einſuhr der Waren der Ernährungs⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 278 früchten(plus 11,4 Mill.). Auch die Einfuhr von Süd⸗ früchten(plus 4 Mill.%) und Mais(plus 2,6 Mill. 9 hat erheblich zugenommen. Dagegen iſt die Einfuhr von Weizen(minus 7,5 Mill. /) und nichtölhaltigen Säme⸗ reien(minus 3,9 Mill. erheblich zurückgegangen. Unter den Waren der gewerblichen Wirtſchaft, deren Einfuhr um 15,1 Mill./ zugenommen hat, ſind nur wenige mit größeren Verönderungen zu erwähnen. Unter den Rohſtoſſen hat die Einfuhr von Rohphosphaten(plus 3,3 Mill. /) und Erzen(plus 2,1 Mill.) ſtärker zugenom⸗ men. Dagegen iſt die Einfuhr von Wolle erheblich. Mill. /) zurückgegangen. Mit einer größeren Jinſuhrſtei⸗ gerung(plus 4 Mill.%) traten unter den Halbwaren Kraftſtoſſe und Schmieröle hervor.“ Die Zunahme der Ausfuhr von Waren der gewerblichen Wirtſchaft um 49 Mill./ erſtreckt ſich vor allem auf ſol⸗ gende Waren: unter den Rohſtoffen auf Steinkohlen(Plus 5,2 Mill.), unter den Fertigwaren auf chemiſche Vor⸗ erzeugniſſe(plus 6,2 Mill.), chemiſche Erderzeugniſſe (plus 5,3 Mill.), Maſchinen(plus 16½2 Mill.), elek⸗ trotechniſche Erzeugniſſe(plus 3,7 Mill. /) u. a. m. Andererſeits iſt die Ausfuhr von Waſſerfahrzeugen erheb⸗ lich(um 9,8 Mill. 4) geſunken. 2. Länder: An der Zunahme der Einfuhr aus Europa war in beſonders ſtarkem Maße Rumänien beteiligt(plus 8,4 Mill. 4, hauptſächlich Mineralöle). Auch aus Spanien (plus 4,0 Mill. 4, Südfrüchte), Schweden(plus 3,9 Mill. /, Eiſenerze, Butter, Holz) und der Türkei(plus 3,3 Mill. 14 hat die Einfuhr erheblich zu genommen. Auch aus vielen anderen Ländern hat die Einfuhr zugenommen. Aber aus ebenſo vielen Ländern iſt die Einfuhr zurückgegangen: vor allem aus Danzig(minus 3,8 Mill. l/, insbeſondere Schiffe). Die erhebliche Steigerung der Einfuhr aus Aſien, ent⸗ ſällt im beſonderen auf Mondſchukuo(plus 6,2 Mill. /, vor allem Sojabohnen). Auch aus Britiſch⸗Indien(plus 2,4 Mill., Oelfrüchte), Burma(plus 1,7 Mill. 4, Reis, Kupfer⸗ und Wolframerze), Britiſch⸗Maloya(plus 1,4 Mill. Mark, Kautſchuk, Zinn) und Niederländiſch⸗Indien Glus 1,5 Mill., Oelfrüchte) iſt die Einfuhr erheblich geſtiegen. Von anderen Erdteilen ſind noch die folgenden Einzel⸗ heiten hervorzuheben: die Zunahme der Einfuhr aus den Vereinigten Stagten(plus 6 Mill. 4, vor allem Rohphos⸗ phate, Mineralöle) und Braſilien(plus 2 Mill. J, Baum⸗ wolleß, die Abnahme der Einfuhr aus Mexiko,(minus 2,3 Mill., Mineralöle) Argentinien(minus 2,7 Mill. 1, Leinſaat, Wolle) und dem Auſtraliſchen Bund(minus 1,7 Mill. /, Wolle). 155 Die Ausſuhr hat nach ſaſt allen europäiſchen Ländern zugenommen. Beſonders groß war die Zunahme der Aus⸗ ſuhr nach Dänemark(plus 4,4 Mill. 16), Großbritannien (plus 4,7 Mill.), Italien(plus 4,7 Mill.), den Nie⸗ derlanden(plus 5,4 Mill. /) und Schweden(plus 4,7 Rhein-Mainische Abendbörse Gehalien Die Abendbörſe ergab in der Mehrzahl auf Baſis der Mittagsſchlußnotierungen gut gehaltene Kurſe. Dennoch einſetzende Veränderungen betrugen etwa 0,25 bis 0,5 v. H. Am Montanmarkt gaben Deutſche Erdöl mit 120,25 um.⁵ v. H. nach, unverändert blieben Stahlverein 99, Buderus 89, Laura 13,25, die Banken, wie Deutſche Bonk 111,5. Dresdner Bank 105,5, Commerzbank 105, jedoch Reichsbank 0,25 v. H. feſter mit 185,75. Von Chemieaktien gaben Scheideanſtalt bei 204,25, Bemberg mit 127 um je 0,25 v. H. nach; ohne Veränderungen JG. Farben 150, Metallgeſ. 112,5, Ver. Dit. Metallw. 168, und am Elektromarkt Main⸗ kraft 85,75, Geffürel 131, AEch 113, Schuckert 171, während Licht u. Kraft um 7 auf 129,5 anzogen. Daneben ſind noch anzuführen Schuhherz 102(plus), MAN 139, Nordd. Lloyd 50,5(je plus 0,5), ebenſo Rheinmetall 123(plus 0,5), unv. Berger Tiefbau 132,5, Adlerwerke 90,5, DEMAG 138,5, Moenus 117 ſowie von feſtverzinslichen Werten Reichsbahnvorz. 122, Umſchuld.⸗Anl. 93,75; IG⸗Farben⸗ Bonds 123/(minus 0,25). 55———————————————— dungen, 76 000(70 000)/ Anlageabſchreibungen, verbleibt nigter Einrechnung von 362 306/ Vorjahresvortrag ein Reingewinn von 535 078(463 213) 4, woraus der HV (5. Juli) und die Verteilung von wieder 6 v. H. Dividende auf 1,60 Mill./ AK vorgeſchlagen werden. Waren uncl Märkte 2 Rotterdamer Getreidenotierungen vom 21. Juni. (Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Juli 3,35 Sept. 3,60; Nov. 3,80; Jan. 3,92/.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Juli 90; Sept. 89; Nov. 907 Jan. 90,75. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 21. Juni.(Eig. Dr.0 Juni 453; Juli 506; Auguſt 482; Sept. 478; Okt. 467; Nov. 456; Dez. 456; Jan.(400 455; Febr. 455; Mlärz 454; April 453; Mai 453; Juni 454; Juli 451; Okt. 446; Jan. (41) 446; März 446) Tendenz ruhig. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Erdbeeren 40 bis 80; Kirſchen 90—60; Stachelbeeren grün 40; Erbſen 32 je Kilo. Anfuhr 200 Dz. Geid- und Devisenmarki Paris, 21. Juni.(Schluß amtlich⸗ London Belgien 641.12 887.25 wirtſchaſt um 21,2 Mill./ entfallen 8,8 Mill./ auf Le⸗ bende Tiere. Im beſonderen hat die Einfuhr von Schwei⸗ nen zugenommen(plus 6,7 Mill.). Die Einſuhr von Nahrungsmitteln pflanzlichen Urſprungs iſt um 8,4 Mill. geſtiegen. Am größten war die Mehreinfuhr von Oel⸗ e——————————————————————————— Die Lage der Rheinschifiahri OMaunheim, 21. Juni. Die Rheinwaſſerſtände blieben auch in der abgelaufenen Berichtswoche gut; der Kauber Warengruppen Einfuhr) Mai April rnährungswirtſchafft.[168,8 1475 a) Lebende Tiere 22,2 13,4 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs. 32,2 30,3 e) Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungsſ 68.3 77.8 d) Genußmittel 28.1 26,0 werbliche Wirtſchaft„ 266,8 251,7 a) Rohſtoffe⸗ 154.0 146,8 b) Halbwaren 5 74,8 70,4 c) Fertigwaren„ 37.4 34,5 1. Vorerzeugniſſe 18.9 18,5 2. Enderzeugniſſe 418,5]15.9 lußerdem Rückwaren.0.3 Zuſammen 439,6 402,5 Gold und Silbe 4.6 40,5 Die Zunahme der Einfuhr entfällt überwiegend auf Waren der Ernährungswirtſchaft; deren Einfuhr iſt 21,2 Mill. oder 14,4 v. H. geſtiegen. Nahrungsmittel pflanzlichen Urſprungs ſind⸗ an der Zunahme beteiligt. Die Einfuhr von Waren der läuft ſuch auf 7,8 Sꝛachteu· Iauer ReclerRoe Sꝛachten · Dꝛãgeꝛ in großer Auswahl Sporthaus Rusche(o. N 7, 10 2 Lebende Tiere und vor allem und zu ungefähr gleichen Teilen(mit 8,8 bzw. 8,4 Mill.) gewerblichen Wirtſchaft hat gleichzeitig um 15,1 Mill./ oder 6 v. H. zugenommen. am größten iſt die Einfuhrſteigerung bei Rohſtoffen; ſie be⸗ Mill./ oder 5,3 w. H. Die Einfuhr von Halbwaren hat um 4,4 Mill./ und die von Fertigwaren Die reisten noch ohne Photo Aber heute? Keine Neise ohne kamete dus dem Photohaus KOoOs, 602,15 Pegel zeigte am 11. Juni einen Stand von 2,88 Meter, um bis auf 3,29 Meter anzuſteigen. Dadurch war auch in der Berichtswoche die volle Auslaſtung der Rheinfahrzeuge nach allen Oberrheinhäfen mögli⸗h. Inſolge des geringen Ladungsanfalles in Rotterdam erſolgte am Samstag eine Zurückſetzung der Fracht um 5 Cents; der Schlepplohn auf der Holland⸗Strecke wurde in den letzten Tagen nach dem 27,5⸗Cents⸗Tarif notiert. Am Ruhrorter Frachtenmarkt ſtellten ſich die Kohlen⸗ Kahnfrachten Ruhr— Mannheim auf 1/ je To. und, die Schlepplöhne Ruhr— Mannheim auf 0,90/ je To. Unter Berückſichtigung dieſer Forderungen ergab ſich für volle Ladungen normalen Schwergutes eine Fracht Rotterdam— Mannheim von 2,60/ je To., während für komplette La⸗ dungen Schwergetreide mit 2,50/ je To. anzukommen um 5 ände lten 176.72 Oslo Mill. 0. Die Rückgänge nach 394 Reuvork 3774,50[ Schweiz 850.87 Stockholm 909.75 ſich zumeiſt in engen Grenzen. Erheblich iſ Berlin 1515.—[Kopenhagen 789,50 Spanien 55 gang der Ausfuhr nach Norwegen(minus 3,8 Mill.), Italien 1198,60 Holland 2004,50 Warſchau 713,.— der Türkei(minus 2,3 Mill.) und Spanien(minus 1,7 Mill. 4. London, 21. Juni.(Schluß amtlich). 88 3 65 1 1 Neuyork 468,13 Liſſabon 110,18 Hongkon 17300 Im Verkehr mit den anderen Eroͤteilen iſt vor allem 917 abon„ gkong 5 3 Montreal 469.31 Helſingfors 226,80 S i 0,/831 die erhebliche Zunahme der Ausſuhr nach Braſilien(plus Amſterdam 882,06 Budapeſt 2362,— Holohenie 93 7,6 Mill.%) bemerkenswert. Hervorzuheben iſt auch die 0———— 290.— Auſtralien 125,.— Steigerung der Ausfuhr nach Britiſch⸗Indien(plus 3,3 Prüſſe ofia 80,— Mexiko—— 5 2 Stalien 8005,—[Moskau 2475,—[Montevideo 1850,— Mill. 4) und der Union von Südafrika(plus 1, Mill. Verlin 1107,75 Kumänien. 658,—] Balparaiſo 117,6 /, ferner der Rückgang der Ausſuhr nach Japan(minus 9 55 8— 580,.— Buenos 9+ Mi Ar 5 inus 2,3 Mill.). Spanien Uthen 548.— auf London 200,— 2,7 Mill. /) und Aſghaniſton(minus 2,3 Mill. /) Kopenbagen 2240,—[ Warſckau 2475.— Südafrita 100,12 Stockholm 1942,25 BuenosAires] 1700,— Sslo 1989,— 1 Rio de Jan. 361.— war. Die Kohlenkahnfracht Ruhr 5 Mannheim wurde in Meialle der Berichtswoche mit 1,90/ geſordert. Hamburger Metallnotierunge Hinſichtlich der Anſchlußfrachten von Mannheim nach—2 ierungen vom 21. Juni den verſchiedenen Oberrhein⸗Stationen und Heilbronn ſo⸗ Kupfer—— grief Geld wie auf dem Main, nach,„Frankfurt ergab ſich keine Aen⸗ BrieiſGeldſBriefſGeld Hüttenrohzint p. 100 K9) 17,5017,50 derung. Die Talſchlepplöhne werden nach dem Normal⸗ Fanua Feinſilber(RM per leg). 38.5035,20 tarif errechnet. Februar ·. IFeingold(RMper 9)..84 2,79 „„o„„„„ Alt⸗Platin(Abfälle) April,——«444 Eircapr.(RM per 9/ 2,503,— “ Maſchinenfabrik Turner A, Frankfurt a. M.— Wie⸗ Man Dechn ceines Plakins der 6 v. H. In⸗ und Auslandsabſatz dieſer Gerberei⸗ und Juni 52.—52.— 200,00200,00] Detailpr.(RM pergy.3,27 3,52 Ledermeß⸗Maſchinctfabrik hat ſich im vergangenen Jahr 2205 3 255——5 0— weiter erhöht. Durch Eingliederung der Oſtmark ſind der 85 87 8057 9 Toco Geſellſchoft von den alten Geſchäſtsfreunden in dieſem Oktober 52.—52,— 20.)200,0f(ArCSper 10h. 51.— Gebiet beſonders zahlreiche Aufträge zugegangen, ſo daß, Lobember 52,—52.—(290,00290,00 Queckfilber(Sper Flaſche).. 76.— ihre Werkſtätten mit der ungefähr gleich gebliebenen Zahl Dezemberr...... II Wolframerz chineß n 44 der Gefolgſchaftsmitglieder wieder bis zur Grenge der Leiſtungsfähigkeit beſchäftigt waren. Der Jahresertrag betrug.46(1,23) Mill. /, Zinſen brachten 2000(4000) lJ. Nach Abizug von 0,94(60,82) Mill./ Perſonalauſwen⸗ d gleich 86,6625, für *Der Londoner Goldpreis betrug am 21. Juni für eine Unze Feingold 148 ſh 5½ Gramm Feingold demnach 57,2765 Pence gleich 2,78626 l. ein Gnãdige Frau reiſen allein? Von Dr. Hildegard Geppert Eine beliebte Frage, nicht nur, um zwanglos ein Geſpräch an⸗ zuknüpfen, ſondern darüber hinaus eine grundſätzliche Anfrage, faſt ein Vorwurf:„Gnädige Frau reiſen doch nicht etwa allein?“ Beſorgnis ſpricht nicht ſo ſehr daraus als vielmehr die unumſtöß⸗ liche Meinung, daß eine Frau— vorausgeſetzt, daß ſie jung und hübſch iſt— nicht allein zu reiſen hat wegen des Vergnügens, das den Herren der Schöpfung ſonſt verloren gingel Und doch reiſt die Frau allein, manchmal. Denn es gehört zur höheren Kunſt des Reiſens, ſich abzuſondern zur Selbſtbeſinnung und bereit zu ſein für die ſtille Sprache einer Landſchaft oder die unaufdringlichen Reize einer ſchlichten Architektur. die man in Geſellſchaft nicht hört noch ſieht. Die Frau übt dabei die ſeltene, aber umſo köſtlichere Tugend: ſie redet nicht. Sie läßt die zu Worte kommen, die wirklich etwas zu ſagen haben: die Berge, das Meer, Städte und Burgen, Bilder und Statuen. Verglichen mit dem, was ſie in ihrer Stummheit als Geſchichte ausſprechen, iſt das Wort des Betrachters wert⸗ und gewichtslos. Wer reiſen will, der ſchweig fein ſtill. Es ſind gewiſſermaßen die kleinen Abenteuer des Herzens, denen die alleinreiſende, ſchweigende Frau ſich erſchließen will und bei denen kein Mann eine Rolle ſpielt, ſondern nur ein Baum, ein Kind, ein ſchmiedeeiſernes Gitter oder das Piepſen junger Waſſervögel im raſchelnden Schilf. Dieſe Begegnungen ſcheinen flüchtig, aber ſie machen doch die eigentliche Erholung aus, die eine Reiſe ſpenden ſoll: ſie beruhigen, ſie bewirken eine Art Verſenkung, aus der die Seele mit lächelndem Staunen wieder auftaucht, erquickt, geneſen, gereinigt. Beginnt nicht eine Reiſe erſt wirklich dann, wenn man allein iſt? Der Wechſel ins Neue geſchieht ja nicht beim Aufbruch aus der Wohnung, bei der Grenzüberquerung, ſondern das Beſinnliche, Erneuernde überkommt den Reiſenden unerwartet an irgendeinem der erſten Tage, wenn er, endlich mit ſich allein, ſich auf ſich ſelbſt beſinnt. Wer verſteht dieſen Wechſel tiefer als die Frau, deren eigentliches Weſen es iſt, ſich zu wandeln, immer neu und überraſchend zu ſein? Auf Reiſen iſt 5 ihrem Element, alles dünkt ſie verzaubert, vor allem ſie elbſt. Höhepunkte und reinſtes Sinnbild des Alleinſeins, der erhol⸗ ſamen Abſonderung ſind die Inſeln. Iſt es nicht zeitweiſe ſchön und beruhigend, ſo ganz auf ſich geſtellt zu ſein wie ſie? Zwar erkennt man das Feſtland bei klarer Sicht, aber abſtandgebietend ſchiebt ſich das Meer dazwiſchen und zwingt das Gemüt zu weiſer Selbſtbeſchränkung auf kleinem Raum. Aber freilich reiſt eine Frau nicht allein, um das Reden völlig zu verlernen! Im Gegenteil, ſie benutzt gern die Gelegenheit, mit Leuten in ausführlichere Geſpräche zu kommen, bei denen ſonſt der Mann ausſchließlich der Wortführer zu ſein wünſcht. Welche Frau beiſpielsweiſe kann je in ſeiner Gegenwart ſo gründ⸗ lich mit dem Kellner reden wie's ihr ums Herz iſt, richtiger geſagt um den Magen? Sie erörtert, ſobald ſie allein iſt, genau die Speiſenfolge mit ihm, denn es gehört zu den Köſtlichkeiten dieſer Welt, mit Kunſt und Andacht zu eſſen. Und doch gerade beim Speiſen bemerkt ſie ſchließlich, daß ſie des Alleinſeins ſatt iſt und Hunger nach guter Geſellſchaft hat. Aber wer entſpräche ihrer abgeklärten Gemütsverfaſſung? Allein⸗ ſein macht anſpruchsvoll, wenn man ſich in ſolcher ſelbſtgewählten Einſamkeit wohlgefühlt hat. Und wenn ſie ſich endlich dazu ent⸗ ſchließt, ſo fällt— zu ihrer eigenen Ueberraſchung vielleicht— ihre Wahl auf den älteren gereiften Menſchen, der Rückſicht nimmt auf ihre beſinnliche Stimmüng, weil er ſelbſt dem Leben beſonnen und— beſcheiden gegenüberſteht. Er iſt gewiſſermaßen ein Spiegelbild ihrer eigenen Abgeklärtheit, ſelbſtſicher, zurückhaltend und doch nicht aleichgültig. Er macht es der Frau leicht, aus ihrer Abſonderung wieder in die Gemeinſchaft der Reiſenden zurück⸗ zukehren; kurz, er iſt der ideale Geſellſchafter für die Frau, die allein reiſt, um nicht allein zu reiſen. —¹¹ —— Fröfifiche Ferienfafirtf Recht viel Freude und Sonne für die Tage der Brholung, denken Sie aber rechtaeitig daran, daß ein guter Reisekoffer, eine praktisehe Reisetasche Reisenecessaires und aulett die etegente Handtasche die besten Begleiter sind. W. Chr. Hüller.712 das Haus in dem sile sut bedient verden! En fröhliches GARTENFESr die Ereude der Daheimgeblieb enen die Oberraschung für liebe Gäste. Natürlich soll auch die Hausfrau troh mit dabei sein. Sie besorgt: eine pikante kalte Platte, Appetithäppchen„zum Anbelßen“ einige Flasch. Rnein- od. Moselweln .tür dieFteundinnen einiges, Süßes“ Feinkosthaus Zerr, 0.1 1 sorgt für angenehme Unterhaitung Elgene Werkstatt für Einbau der neuesten Hochleistungs-Auto-Super im großen NuaclſnLBo Heſf G 2, 7 em Rerktpletz— Ferntuf 200 41 Vorführung unverbindiicht 17² — Wer durch Anzeigen Wirbt, wird nicht Vergessen — Chr. Stanse P 2, 1 gegenüber fieuptoott — — SPORI-DOBLER“ ANNHEIM N 27 11 HAT ALLES EURDEN SPORTI S222 2 — E Reue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgade 11. Seite Nummer 278 D. 2 onnerstag, 22. Juni 1939 April-Umsätge des Einzelhandeis um 10% über Vorjahr iu,Nach dem vom Inſtitut für Konjunkturforſchung und * Forſchungsſtelle für den Handel(Fic) beim Reichs⸗ bantorium für Wirtſchaftlichkeit(RKW) vorgelegten ge⸗ mrſamen Bericht lagen im April 1939 die Einzelhandels⸗ iuſase um 10 v. H. höber als im April 1038. Sie ſind mit nicht ſo ſtark geſtiegen wie in den vorausgegangenen benn das 1. Vierteljahr und der März hatten 1 eils eine Zunahme um 16 v. H.(gegenüber der ent⸗ Rrechenden Vorjahrszeit) gebracht. Der etwas ſchwächere Mutieg im Berichtsmonat iſt auf verſchiedene Umſtände kumcsufübren. Zunächſt lag das Oſterfeſt in dieſem Jahr 3 ſo daß ein gewiſſer Teil der Oſtereinkäufe bereits März vorgenommen worden ſein dürfte, während ſich — das Oſtergeſchäft ganz im April abgeſpielt hat. ner hatte der April d. J. nur 23(t. V. 24) Verkaufs⸗ * Wenn trotzdem der Vorjahrsſtand um 10 v. H. über⸗ en worden iſt, ſo iſt dieſes Ergebnis als durchaus ſie zu bezeichnen, denn die letzten Jahre hatten je⸗ eils mit einer Steigerung um etwa 10 v. H. abgeſchloſſen. 16 Im Einzelhandel mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln iſt ner Tempo des Umſatzanſtiegs im April durchweg lanaſa⸗ lüe geworden. Die Umſätze der Lebensmittelfachgeſchäfte Pen um 6,6 v. H. über Vorjahrshöhe, im.Vierteljohr im* um 15,1 v. H. Ganz anders iſt die Entwicklung ſen inzelhandel mit Textilwaren und Bekleidung verlau⸗ B. Tort hat der April einen ſtärkeren Zuwachs als das 0 ierteljahr gebracht. 9 5 In den Textilfachgeſchäften wurde orjahrsſtand im April um 18,8 v.., im 1. Quartal ile 18.4 v. H. überſchritten. Dieſe Entwicklung iſt ſaſt in Spezialzweigen des Textilfachhandels zu beobachten. ie in den Schuhgeſchäften haben die Umſätze im April Uonlich lebhaft zugenommen; ſie lagen um 20 v. H. über kertiahrshöhe, nachdem das 1. Vierteljahr mit einer Stei⸗ Wit 0 um 15 v. H. abgeſchloſſen hatte. Im Einzelhandel ſen Housrat und Wohnbedarf und in den anderen Zwei⸗ f9 haben die Umſätze im April— mit nur wenigen Aus⸗ lie wen,— nicht ſo ſtark zugenommen wie im 1. Quartal; rb Berlangſomung im Anſtiegstempo dürfte darauf zu⸗ Ktzafübren ſein, daß nach den für die Groß⸗ und Mit⸗ ten te vorliegenden Angaben die Zahl der fertiggeſtell⸗ deh nungen zurückgegangen iſt. Die Umſätze der Mö⸗ 8 ſeſchäfte lagen um 19,8 v. H. über Vorjahrshöhe, ſen. B em ſie im 1. Vierteljahr um 30,3 v. H. geſtiegen wa⸗ ei den Geſchäften für Eiſenwaren, Oefen und Herde — die Umſätze im Berichtsmonat um 10,6 v. H. über Beß ahrshöhe(1. Vierteljahr plus 15,6 v..), bei den 98 ſhäften für Eiſenwaren, Haus⸗ und Küchengeräten um dorc, B.(Plus 12,3 v..). In den Keramik⸗ und Glas⸗ efien handlungen ſind die Umſätze im April um 5,7 v. H. lonegen, nachdem ſie im 1. Vierteljahr um 17,2 v. H. zuge⸗ unmen hatten. Die Umſätze der Geſchäfte für Funkgeräte fei edoch im April um rd. 35 v. H. geſtiegen, im 1. Vier⸗ kicer dagegen um 28 v. H. In der Gruppe der Uhren⸗ lanete, Blumengeſchäfte, Büromaſchinen⸗ und Organiſa⸗ 00 Smittelhandlungen lagen die April⸗Umſätze um rund die anderthalbfache über dem Stand vom April 1033. Auch nicht mſätze der Kraftfahrzeughondlungen waren im Be⸗ un smonat um 140—145 v. H. höher als 1933, obwohl ſie 15—20 v. H. unter Vorjahrshöhe lagen. Süddentſche Wohnungsbau Ach, Karlsruhe(Baden). 0 mwandlung in Gmbc. Eine am gleichen Tage wie die für 1938, nämlich am 12. Juli in Eſſen, ſtattfindende ao. HV der Süddeutſche Wohnungsbau AG, Karlsruhe (Baden), ſoll unter Vorlegung der Rechnung für die Zeit vom 1. 1. bis 30.6. 1939 über die Umwandlung der AG in eine Gmbc Beſchluß faſſen.— Die Geſellſchaft wurde 1929 unter Mitwirkung der Hochtief AG. Eſſen, mit einem Kapitil von 100 000& gegründet, das dann 1932 auf 50 000 Mark herabgeſetzt wurde. Die Bilanz zum 31. 12. 1937 verzeichnete bei 0,92 Mill./ Grundſtücken, 2,47 Mill.%/ Wohngebäuden und 0,03 Mill./ Debitoren und Kaſſe, denen 2,16 Mill. Hypotheken, 0,47 Mill./ Waren⸗ und 0,15 Mill./ ſonſtige Verbindlichkeiten gegenüberſtandch, einſchl. Vortrag einen Verluſt von 24 911 l. Mannheimer Häuie-Zeniral-Aukſion O Mannheim, 21. Juni. Das Angebot auf der heute in Mannheim abgehaltenen 125. Häute⸗Zentral⸗Auktion war ſowohl in Großviehhäuten wie in Kalbfellen gerin⸗ ger als im Vormonat; dies iſt auf den durch die Jahres⸗ zeit bedingten Rückgang der Schlachtungen zurückzuſühren. Der Anfall an norddeutſcher Ware betrug wie im Vor⸗ wonat 2300 Stück. Es kamen 18 051(18 638) Großviehhäute, 24 383(26 704) Kalbfelle und 1096(1042) Schafſelle zum Verkauf. Je Anlieferungswoche bezogen, bedeutet dies bei den Großviehhäuten einen Rückgang um 22,5 v.., bei den Kalbfellen um 26,4 v. H und bei den Schaffellen um 16,9 v. H. Gegenüber dem Juni des Vorfahres iſt das Angebot an Großviehhäuten um 3388 und bei den Kalb⸗ fellen um 1998 zurückgegangen, während es ſich bei den Schaffellen um 244 erhöht hat. Das geſamte Gefälle wurde zu den vorgeſchriebenen Höchſtpreiſen abgeſetzt. Man be⸗ zahlte im einzelnen(in Pfg. ie Kg.): Rinder: bis 14.5 Kg. 86; 15—24,5 Kg. 96—104; 25—20,5 Kg. 98—105; 30—39,5 Kg. 100—107; 40 und mehr 100—104. Kühe: gleiche Gewichte 50; 80—88; 83—90; 94—100; Ochſen: gleiche Gewichte 58; 76—81; 83—88; 102—108; 91—98, 50 Kg. und mehr 84—88. Bullen: gleiche Gewichte 64; 77—84, 79—84; 78—83; 74 bis 78; 70—74; 60 Kg. und mehr 66—70. Norddentſche Ochſen bis 24,5 Kg. 52; 25 Kg.⸗ und mehr 66; Rinder bis 24,5 Kg. 82; 25 Kg. und mehr 72; Kühe bis 24,5 Kg. 56; 25 Ka und mehr 62; Bullen aller Ge⸗ wichte 52. Schuß: ſüddeutſche Ochſen Rinder, Kühe 62; Bullen 50; 125—188; 4,5—7,5 Kg. norddeutſche Ochſen, Rinder, Kühe, Bullen 40. Kalbfelle: ſüddeutſche bis 4,5 Kg. 111—120; 7,5 Kg. und mehr 96—104; Schuß 80.— Nord⸗ deutſche bis 4,5 Kg. 95—104; 4,5—7,5 Kg. 92—08; 7, ö5c&g. und mehr 80—84; Schuß 60.—Freſſer 60.— Ungeborene Kalbfelle 66. Schaffelle: Wolle 90; Halbwolle 72; Blößen 56; Lammfelle 64. Roßhäute bis 219 em 7,95 4; 220 em und mehr 10,60 4; Schuß 4/ je Stück. Paul Riede.l Vor Beginn der Karioffelernie Der Uebergang von der Winter⸗ zur Frühkartoffel hat weiter erhebliche Fortſchritte gemacht. Die Vorräte an alten Kartoffeln ſind inzwiſchen erheblich gelichtet und alle für Speiſezwecke geeigneten Sorten können ohne wei⸗ teres untergebracht werden. Die mittel⸗, weſt⸗ und ſüd⸗ weſtdeutſchen Verbrauchergebiete exhielten in der letzten Woche weſentlich größere Zufuhren ausländiſcher, haupt⸗ ſächlich italieniſcher Frühkartoffeln. Die Preiſe haben ſich etwas ermäßigt, ſo daß das Intereſſe der Verbraucherſchaft entſprechend größer geworden iſt. In den weſtlichen Be⸗ zirken hat die Frühkartoffelernte, wenn auch vorläufig in Kurzwolle 68; beſcheidenem Ausmaße, eingeſetzt; Sachſen⸗Anhalt dürfte in den nächſten Tagen folgen. Die Futterkartoffelumſätze haben an Bedeutung verloren. Regeres Kaufintereſſe wird nur aus Teilgebieten des Reiches gemeldet. Zur Verſorgung mit Speiſekartoffeln erhielt die Saar⸗ pfalz in der Berichtswoche Zuſchüſſe aus dem rheiniſchen Grenzgebiet und aus Rheinheſſen. Für die ausländiſchen Frühkartoffeln zeigt ſich imwer ſtärkeres Intereſſe. Die einheimiſche Ernte beginnt langſam einzuſetzen. In Baden blieben die Speiſekartoffelmärkte dank hinreichender Ver⸗ teilervorväte an Winterkartoffeln und erhöhter italieniſcher Zufuhren ausgeglichen. Nach den für Ende Mai vorliegenden Ergebniſſen des Berichterſtattungsdienſtes des Reichsnährſtandes waren noch 8 v. H.(i. V. 9 v..) odex insgeſamt 4(4,6) Mill. Tonnen Kartoffeln in den landwirtſchaftlichen Betrieben. Mit den jetzt noch vorhandenen Vorräten ſind ſeit Beginn des Wirtſchaftsjahres rund 45 Mill. Tonnen Kartoffeln verbraucht worden. Ende Mai 1989 waren in der Saar⸗ pfalz noch 12 v. H.(Ende April 21 v..), in Baden nach 10(18) v. H. der Geſamternte in den Händen der Lanoͤwirtſchaft. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori An der heutigen Börſe war die Nachfrage im Gegenſatz zu geſtern tal⸗ wie bergwärts lebhafter. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen hin unver⸗ ändert. * Zunahme des RͤB⸗Verkehrs. Im Mai wurden über die Laderaumverteilungsſtellen des Reichs⸗Kraftwagen⸗ Betriebsverbandes 292 007 To. vermittelt. Das bedeutet gegenüber dem Vormonat mit 251 290 To. eine Verkehrs⸗ zunahme um 16,2 v. H. und gegenüber Mai 1938 mit 258 776 To. eine Steigerung um 12,8 v. H. Der Anteil der niedrigtarifierenden Güter am Verkehr der Laderaumver⸗ teilungsſtellen belief ſih auf 94,5(April 96,2) v. H. * Stierlen⸗Werke A6, Raſtatt in Baden. Die Stierlen⸗ Werke AG, Raſtatt i.., berichtet für 1938, daß ſich die günſtige Entwicklung aller Abteilungen des Werkes ſort⸗ ſetzte. Das Inlandsgeſchäft hat ſich in erheblichem Maße geſteigert, das Auslandsgeſchäft konnte auf Vorjahrshöhe gehalten werden. Der Umſatz der Abteilung Kühlanlagen für gewerbliche Zwecke iſt weſentlich geſtiegen. In der Abteilung für Schnellwaagen war das Unternehmen zu⸗ friedenſtellend beſchäftigt. Im Fabrikotionszweig Geſchirr⸗ ſpülmaſchinen und verwandte Erzeugniſſe hat die Umſatz⸗ ſteigerung die gehegten Erwartungen voll erfüllt. Die Spezialabteilung für Operationstiſchbau und Krankenhaus⸗ einrichtungen— Vereinigte Fabriken C. Maquet— konnte Ende des Jahres auf ihr 100jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Der vorliegende Auftragsbeſtand läßt für das laufende Geſchäftsjahr wiederum volle Ausnützung der betrieblichen Anlagen und Einrichtungen erwarten. Die Gefolgſchaftszahl hat ſich im Berichtsjahr weiter erheblich geſteigert. Größte Aufmerkſamkeit wurde der Anlernung und Umſchulung bisher fachfremder Kräfte ſowie der Lehr⸗ lingsausbildung gewidmet. Der„Stierlen⸗Werke Unter⸗ ſtützungskaſſe e..“ wurden aus dem Gewinn des Jahres 1938 120 000(i. V. 50 000)/ zugeführt, ſo daß ſich das Ver⸗ mögen der Kaſſe einſchließlich Zinſen Ende 1038 auf 172 500 Mark ſtellte. Die kommt in dem auf 1,37 (0,88) Mill./ erhöhten Rohertrag zum Ausdruck. Dazu treten noch 9894/ Zinserträge(i. V. 345 Zinsaufwand) und 11 720(8080) ao. Erträge. Andererſeits Löhne und Gehölter 0,80(0,58), ſoziale Abgaben und Alf⸗ wendungen 0,20(0,10), Steuern 0,25(0,00) Mill. 4. Nach 67 414(72 040) Abſchreibungen und 10000(—).4 Zuwei⸗ ſung an die geſetzliche Rücklage verbleibt einſchließlich 1781 (889)„ Vortrag ein Reingewinn von 63 411(636 781) 4, aus dem wieder 10 v. H. Dividende verteilt werden. Das faſt völlig im Beſitz der Rheiniſchen Elektrizitäts⸗AG in Mannheim befindliche AK wurde durch HV.Beſchluß vom 27. 10. 1938 auf 600 000“ verdoppelt. Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagevermögen 0,39(0,36), Umlaufsvermögen 1,48(1,23), darunter 0,76(0,59) Vorräte 0,66(0,58) Waren⸗ ſorderungen, andererſeits AK 0,60(0,30), Rücklage 0,015 (), Wertberihtigungen unv. 0,047, Verbinolichkeiten 0,96 (1,14), barunter 0,63(1,02) Konzern⸗ und 9,10(0,06) Waren⸗ ſchulden. Rechnungsabgrenzungspoſten(Rückſtellungen für Steuern uſw.) 0,18(0,07). * Gasanſtalt Kaiſerslautern. Die Gasanſtalt Kaiſers⸗ lautern(Thüringer Gas⸗Konzern] berichtet über allge⸗ mein geſteigerte Umſätze im Geſchäftsiahr 1938. Der Gas⸗ verkauf ſtieg um 16,8(i. V. 11,4) v. H. auf 6,37(5,45) Mill. Kbm. Die ſtärkſte relative Steigerung hat der Ver⸗ kauf an das Gewerbe zu verzeichnen, dann folgt die Ab⸗ gabeerhöhung an die Induſtrie und für Heizzwecke, wäh⸗ rend der Umſatz an die Haushaltungen zunächſt noch ge⸗ ringer anſteigt. Hierin liege auch die Abſenkung des durchſchnittlichen Verkaufserlöſes auf 13,55(14,66) Pfg.⸗ Kbm. begründet. 1992 betrug der Durchſchnittserlös noch 18,59 Pfg., er iſt ſomit in dieſen ſechs Jahren um rund 21 v. H. gefallen. Der erhöhte Anfall an Nebenerzeugniſſen fand glatten Abſatz, die Erlbſe hierfür hielten ſich auf Voriahrshöhe. Im Inſtallationsgeſchäft ſtieg der Umſatz auf 0,20(0,18) Mill. /. Bei dem Verkauf an Gasgeräten ſtand nach wie vor der Herd mit 567(683) Stück im Vor⸗ dergrund. Das Gas wurde etwa im Vorfahrsumſang im eigenen Betrieb erzeugt, der zuſätzliche Bedarf— 818 700 Kobikmeter— wurde aus dem Netz der Saarferngas⸗AG gedeckt. Die Ausbauten konnten allgemein verbeſſert wer⸗ den: an Gas guf 452(i. V. 444) Kbm.⸗To. Kohle, an Benzol auf 8,5(6,4), an Teer auf 31,5(30,2), an Koks auf 715,6(693,0) Kg.⸗To. Kohle. Es ergaben ſich darzus Be⸗ triebserſparniſſe von rund 25 000 4. Der Gasverluſt er⸗ mäßigte ſich auf 10,0(14,7) v. H. Der Rohertrag ſtieo auf 0,69(0,64) Mill.. Dazu treten noch 0,02(0,03) Mill. Zinſen und ꝛb. Erträge. Nach Abzug der Auſwendungen und Zuführung von 135 121(145 900) an den Wertberichtigungspoſten auf. Anlagevermögen verbleibt einſchl. 1901(3764)„ Vortrag ein Gewinn verr 115 806 (109 901) 4. Die HW beſchloß, daraus wieder 5 v. H. Dividende auf 2,16 Mill. AK ausguſchütten und den Reſt auf neue Rechnung vorzutrigen.— Aus der Bilanz (in Mill.): Anlagevermögen 3,78(3,82), Umlaufsver⸗ mögen 0,71(0,56), davon Vorräte 0,11(0,11), Waren⸗ forderungen 0,34(0,33), Konzernforderungen 0,12(0,001), ſonſtige Forderungen 0,04(.06), flüſſige Mittel 0,09(0,050, andererſeits bei unv. 2,16 AK, 0,216 geſetzl. Rücklage Wert⸗ berichtigungspoſten 1,79(1,76), davon 1,74(1,70) auf Am⸗ lagevermögen. Rückſtellungen 0,10(0,07), Verbindlichkeiten 0,10(0,06). Der rheiniſche Brannkohlenabſatz im Mai. Der Ge⸗ ſamtabſatz an Braunkohlenbriketts des Rheiniſchen Braun⸗ kohlenſyndikates betrug im Mai d. J. an 24(25) Arbeits⸗ tagen 972553(1 193 054) Tonnen, ſomit arbeitstäglich 40 523(45 322) Tonnen. Der Unterſchied im Abſatz iſt da⸗ mit zu erklären, daß im Mai 1928 Lagervorräte, die mit⸗/ verkauft werden konnten, zur Verfügung ſtanden. * Neue däniſche Staatsanleihe. Der däniſche Staat hat vor kurzem eine neue 20jährige Anleihe über 30,0 Mill. Kr. zu 4 v. H. herausgebracht. Der Zeichnungskurs be⸗ trägt 96,5 v.., die Efſektiv⸗Verzinſung danach 4,45 v. 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(Diotane Romanee). und Assunta. dem ehrlich liebenden Mädei(Mtreilie Bauq), das schiteßlich den Steg devonträgt · Seine Partnerin ist die srose tranrösische Darsteilerin Viviane Romance in diesem Flltn spielt TIno Rossi die Rolle Sines Taverne-Sängers. der zawischen awei FPrauen verführerischen Freu :... ein geradeau besau- berndes Buderchen. dte mit dem Feuer ihrer Augen und der Sinulichkeit ühres Mundes.. lügt onantastische Aufnahmen-schwunsvolie Husik rauschendes, sudliches lebenl 9 Eln Fkiim für die Freunde unseres ALHAASRA · P 7, 23(Planken)- Ruf 239 02 — orgen Premiere i e Sofche SchAUSUR K 1, 5 Greite Straße)- Ruf 240 88 Mational⸗Theater uanmem Donnerstag. den 22. Juni 1939 Vorstellung Nr. 336 Miete H Nr. 27 Erste Sondermiete H Nr. 14 Wiener Blut Operette in drei Akten Musik von ſohann Strauß Anfang 20 Uhr Ende etwa 22.15 Uhr Anzeigen helfen verkaufen prossen 2 3 7 Creme und Seife helien P ohli-S auch bei Mitessern, unreiner Haut. 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