Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Sir. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Neue Mannheimer Zei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Einzelpreis 10 P. U Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim und ſür fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe A —— Donnerstag, 22. Juni 1939 150. Jahrgang— Nr. 270 Moskau läßt London zappeln Die engliſch-ſranzöſiſchen Generalſtabsbeſprechungen in Singarur „Keine Fortſchritte!“ Auch die„neuen“ Londoner Vorſchläge vermochten nicht Moskau umzuſtimmen dnb. London, 22. Junk. Zu der am Mittwoch zwiſchen Molotow und den Botſchaftern Englands und Frankreichs und Strang ſtattgefundenen Ausſprache verzeichnet die Londoner orgenpreſſe am Donnerstag eine Meldung der Sowjetagentur„Taß“. In dieſer heißt es, daß dem Sowjet⸗Außenkom⸗ miſſar„neue“ endreſchſrenſch Vorſchläge übermittelt worden ſeien, welche die vorange⸗ gangenen Vorſchläge wiederholt hätten. In Kreiſen des Außenkommiſſariats ſo heißt es weiter in der Meldung der„Taß“, die übrigens bezeichnenderweiſe ſelbſt das Wörtchen„neu“ jedesmal in Anführungsſtrichen ſetzt, werde er⸗ klärt, daß dieſe„neuen“ engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge keine Fortſchritte gegenüber dem bisherigen Stand darſtellten. Auch angeſichts ſolch unzweideutigen Ergebniſſen der Mittwochbeſprechungen in Moskau, an die man erſt geſtern noch die kühnſten Erwartungen knüpfte. verſucht die engliſche Preſſe ihren durchſichtigen Zweck⸗ optimismus mühſam aufrecht zu erhalten. Aller⸗ ings fällt das den Blättern heute weſentlich ſchwerer. So verſucht der Moskauer Sonderkorre⸗ ſpondent der„Times“ die Bedeutung der Beſpre⸗ chungen nachträglich herabzumindern. Er ſchreibt, aß man britiſcherſeits zu der Unterredung„nur“ geſagt habe, daß ein weiterer Gedankenaustauſch ſtattgefunden habe und daß die Verhandlungen an⸗ dauerten. Man erwarte, daß ſehr bald eine weitere usſprache mit Molotow ſtattfinden werde. Weiter teilt er ohne nähere Erläuterungen mit, daß Ro⸗ berts, der zuſammen mit Strang nach Moskau ge⸗ kommen ſei, am Donnerstag nach London zurück⸗ fliegen werde. Es klingt dann ſchon weniger optimiſtiſch, wenn es weiter heißt, daß ein Fortſchritt in den Verhand⸗ ungen notwendigerweiſe langſam vor ſich gehen müſſe, wo ſo viele nationale Intereſſen und Auffaſ⸗ ſungen in jedem Stadium gebührend erörtert wer⸗ den müſſen. Abſchließend bringt der Sonderkorre⸗ ſpondent die wenig überzeugende Hoffnung zum Ausdruck, daß, ehe nicht ein entſcheidender Punkt in den Verhandlungen erreicht ſei, alles, was man zweckmäßigerweiſe ſagen könne, das ſei, daß„keine Nachrichten gute Nachrichten“ bedeuteten. * Das neue Moskauer Kommuniqus iſt noch ſchär⸗ fer gehalten als die bisherigen Vexlautbarungen und läßt die eifrigen Bemühungen der engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Unterhändler um das raſche Zuſtandekommen des Dreierpaktes in einem recht kläglichen Licht er⸗ ſcheinen. Es dürfte demnach kein Zweifel darüber beſtehen, daß die im Laufe der letzten fünf Tage mühevoll ausgearbeiteten„neuen Formeln“ des Herrn Strang nicht die Gegenliebe der Sowjetregie⸗ rung gefunden haben und von dieſer genau ſo abge⸗ lehnt werden wie die früheren engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge. Man darf annehmen, daß die Haupt⸗ ſchwierigkeiten nach wie vor in dem Problem der Hilfeleiſtung im Fernen Oſten beſtehen, wo Moskau mit äußerſtem Nachdruck ſchriftliche Zuſagen von den britiſchen Unterhändlern verlangt, die dieſe aber unter allen Umſtänden vermeiden wollen. Aktivere Fernoſtpolitik Moskaus EP. London, 22. Juni. Eine Aktivierung der ſowjetruſſiſchen Fernoſt⸗ Politik wird am Donnerstag von dem Warſchauer Korreſpondenten der„Times“ vorausgeſagt. Das Blatt berichtet, der ſowjetruſſiſche Botſchafter in China, Luganets⸗Orelſky, ſei zur Berichterſtattung nach Moskau berufen worden. Weiter habe der neuernannte ſtellvertretende Außenkommiſſar Lo⸗ zopſky auch die Leitung der fernöſtlichen Abteilung des Moskauer Außenkommiſſariats übernommen. Der Vertreter Marſchall Tſchangkaiſcheks in Mos⸗ kau habe Lozoypſky bereits vor wenigen Tagen einen Beſuch abgeſtattet.„Es wird angenommen,, ſo ſchreibt das Blatt,„daß die Ernennung Lozopſkys die Ab⸗ ſicht der Sowjetunion andeute, eine aktivere Fern⸗ oſtpolitik zu treiben. Lozoyoſky ſoll ein Mann ſein, der in fernöſtlichen Dingen Erfahrung hat.“ Her Inhalt der Mililärbejprechungen von Singapur: Gemeinſame Verteidigung gegen Japan Die Engländer und Franzoſen ſuchen ihr aſiatiſches Empire zu ſchützen EP. Parig, 22. Juni. Nach dem„Excelſior“ ſollen auf den engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Generalſtabsbeſprechungen in Singapur über folgende Punkte Abmachungen getroffen werden: 1. Die Einrichtung eines einheitlichen Oberkom⸗ mandos über die engliſch⸗franzöſiſchen Streitkräfte im Fernen Oſten. Dieſes Oberkommando würde vorausſichtlich einem Engländer anvertraut werden, r ſein Stabsquartier in Singapur hätte. 2. Gemeinſame Beuntzung und Beſchaffung des für den Kriegsſall benötigten Materials. 3. Eine Vereinbarung über die Japan gegenüber anzuwendenden Methoden unter Berückſichtigung der lapaniſchen Ueberlegenheit zur See. 4. Die Entwicklung des Flottenſtützpunktes Cam⸗ auh in Indochina zu einem franzöſiſchen Singapur. 5. Schutz der franzöſiſchen und engliſchen Kon⸗ zeſſionen in China. 6. Schutz der franzöſiſchen und engliſchen Han⸗ delsſchiffahrt. 7. Schutz der Verbindungen mit Siam, Nieder⸗ ländiſch⸗Indien und den Vereinigten Staaten von ordamerika. Die Antwort Tokios: EP. Paris, 22. Juni. Die Beſetzung Swataus, des letzten größeren chineſiſchen Hafens, der ſich ſeither noch nicht unter lapaniſcher Kontrolle befunden hat, wird von der Bariſer Preſſe als eine Antwort Japans auf die engliſch⸗franzöſiſchen Generalſtabsbeſprechungen an⸗ geſehen, die in Singapur an Bord des engliſchen lachtſchiffes„Kent“ begonnen haben. Die franzöſiſche Preſſe weiſt in dieſem Zuſammen⸗ ng darauf hin, dieſer jüngſte japaniſche Schlag gegen die in Oſtaſien intereſſierten Mächte habe be⸗ ſonders auf amerikaniſcher Seite Proteſt hervor⸗ gerufen. Rätſelraten um den Fall Swataus EP. London, 22. Juni. Der faſt widerſtandsloſe Fall der Stadt Swatau gibt den Blättern einiges Rätſelraten auf. Es wird Einen Tag vor ihrem Untergang Matroſen des untergegangenen franzöſiſchen Unterſeebootes„Phénix“ mit ihrem Mascottchen, einem Terrier. genommen und nach Hauſe geſchickt. Dieſes Bild wurde einen Tag vor der Todesfahrt des-Baotes von einem Matroſen auf⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) EPPCàPPPPPPPPPPPPPGPPPPPGGPPGPGPPGGGGPGPPPPPPGPPPGPGPPPPGPPGGPGPPPPPPPPPPPP———————————P behauptet, 30 000 Mann chineſiſcher Truppen hätten Stadt und Hafen ſechs Stunden vor der Beſetzung durch die Japaner geräumt. Der Befehl, Swatau im Falle eines japaniſchen Angriffs in Brand zu ſtecken, ſei merkwürdigerweiſe nicht durchgeführt worden. Dieſer Umſtand erinnert die Blätter an den Fall Kantons im Oktober vergangenen Jahres. Auch dieſe Stadt iſt damals ohne den geringſten chineſiſchen Widerſtand in japaniſche Hände gefallen. Lage in Tientſin unverändert dnb. London, 21. Juni. Miniſterpräſident Chamberlain gab im Unter⸗ haus am Mittwoch eine neue Erklärung über Tient⸗ ſin ab. Die Zuſtände in Tientſin ſeien unverändert. Die Zufuhr an friſchen Lebensmitteln ſei nach wie vor unzureichend. Es habe verſchiedene Zwiſchen⸗ fälle durch die Verſchärfung der Blockade gegeben. Die britiſche Regierung erwarte weitere Nachrich⸗ ten über dieſe Angelegenheiten. Von dem Batail⸗ lon, das die britiſche Garniſon in Nordchina aus⸗ mache, ſtehe mehr als die Hälfte in Tientſin. Der britiſche Botſchafter in Tokio habe im übrigen klar⸗ gemacht, daß die britiſche Regierung„mit der Blok⸗ kade von Tientſin ſich nicht einverſtanden ertlären könne.“ „Daily Mail“ ſchreibt zu der Erklärung Cham⸗ berlains im Unterhaus, er hätte ſchärfer ſprechen kön⸗ nen und ſollen. Keine Worte ſeien ſcharf genug, um ————— „Die Antermauerung des Bünoniſſes“: Engliſche Rüſtungskredite jür Polen Warſchau will damit Flugzeuge, Tanks und ſchwere Geſchütze kaufen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 22. Juni. Geſtern fand im Auswärtigen Amt ein Frühſtück zu Ehren der polniſchen Finanzdelegation ſtatt, die ſich ſeit einiger Zeit unter Führung von Oberſt Koe in London befindet. Die polniſchen Forderungen nach erheblichen Rüſtungskrediten ſind zum Teil erſüllt worden. England wird Polen größere Kredite zum An⸗ kauf von ſchwerer Artillerie, Flugzeugen und Tanks gewähren und außerdem Kredite für die Moderniſierung der polniſchen Rüſtungsinduſtrie. Die Kredite beziehen ſich auf Lieſerungen von Eng⸗ land und aus dem Weltreich. Die Polen haben in den Verhandlungen darauf hingewieſen, daß ſolche finanzielle Unterſtützung unbedingt nötig ſei, wenn der Politik der engliſchen Garantie für Polen und dem engliſch-polniſchen Militärbündnis eine ſolide Grundlage gegeben werden ſoll. In den Verhandlungen hatten ſich Schwierigkei⸗ ten herausgeſtellt, da England augenblicklich in⸗ folge früherer größerer Kredite an verſchiedene Länder etwas ſchwerhörig gegenüber neuen Finanz⸗ anforderungen geworden iſt. Aus politiſchen Grün⸗ den jedoch hielt man es für nötig, die polniſchen Wünſche wenigſtens teilweiſe zu erfüllen. Cham⸗ berlain, der geſtern an dem Frühſtück im Aus⸗ wärtigen Amt teilnahm, hatte ſich perſönlich in die Verhandlungen eingeſchaltet, um ſie zu einem Er⸗ folg zu führen. Der Leiter der augenblicklich in England befindlichen polniſchen Militärmiſſion nahm ebenfalls an dem geſtrigen Frühſtück teil, Englands Entſchluß zum Ausdruck zu bringen, ſede japaniſche Herausforderung anzunehmen. Tientſin ſei zum Prüfſtein der engliſchen Poſition im Orient geworden. „Das Bündnis von Stahl“ Römiſche Feſtſtellung zu lächerlichen franzöſiſchen Polemiken Drahtber. unſ. röm Korreſpondenten Rom, 22. Juni. Anläßlich der Unterzeichnung des deutſch⸗italieni⸗ ſchen Bündniſſes vor einem Monat ſtellt das„Gior⸗ nale'Jtalia“ feſt, daß das„Stahlbündnis“ ſich vollauf bewährt habe, wie die deutſch⸗italieniſche Zuſammenarbeit auf allen militäriſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Gebieten bewieſen hat und wie auch jetzt wieder aus dem Abſchluß der Unterredungen zwi⸗ ſchen Großadmiral Raeder und Admiral Cavagnari hervorgeht. Das„Giornale'Italia“ ſtellt die Einig⸗ keit, die zwiſchen Rom und Berlin herrſchen, in Gegenſatz zu den Unſtimmigkeiten zwiſchen den demokratiſchen Staaten und Sowjetrußland und ſetzt ſich ſodaun mit den lächerlichen Behauptun⸗ gen auseinander, die die franzöſiſche Preſſe ſeit Der Oberbeſehlshaber der deutſchent Kriegs⸗ marine, Großadmiral Reder, bearüßte den Un⸗ terſtaatsſekretär im italieniſchen Kriegsmini⸗ ſterium, Admiral Domenico Cavagnari, in Friedrichshaſen. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) —* *— *—— ——92. 3 ——— 1 —— 99—— 2 2. Seite Nummer 279 Reue Maunheimer Zeitung“ Abenb⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Juni 18³ einem Monat über die angebliche Schwäche Italiens und ſeine Unterwerfung unter den Willen Deutſch⸗ lands aufgeſtellt hat. Das Blatt erinnert, indem es die franzöſiſchen Behauptungen über die militäriſche Schwäche Ita⸗ liens zurückweiſt, daran, daß es auf die Dauer noch nie einem fremden Eindringling gelungen ſei, Ita⸗ lien zu unterwerfen. Die Fremden ſeien immer entweder aufgeſaugt oder verjagt worden. Das zeigten die für Frankreich beſonders auſſchlußreichen Einfälle der Kelten und ihrer Nachkommen, nämlich der Franzoſen ſelbſt, die vom erſten Kelteneinfall über die Sizilianiſche Veſper bis zu den Eroberun⸗ gen der franzöſiſchen Revolution noch immer zu⸗ rückgeſchlagen worden ſeien. Die auf Einladung des Generalſeldmarſchalls Göring in Deutſchl ind weilende italieniſche Jagdſtaſßel führte dem Geſchwader Richthofen in Döberitz ihre Maſchinen im Fluge vor. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Paris und die Elſäſſer Scharfe Kritik an der franzöſiſchen Elſaß⸗Politik EP. Paris, 22. Juni. Der„Homme Libre“, der als das Blatt des franzöſiſchen Außenminiſters Bonnet gilt, ſtößt Warnungsrufe über das wachſende Mißvergnügen in Elſaß⸗Lothringen gegenüber dem Pariſer Zen⸗ tralismus und den kirchenfeindlichen Anordnungen des jüdiſchen Unterrichtsminiſters Zay aus. Das Blatt verwahrt ſich von vornherein entſchieden dage⸗ gen, daß ſeine Veröffentlichungen den franzöſiſchen Intereſſen abträglich ſein könnten. Es ſei im Ge⸗ genteil notwendig, erklärt der„Homme Libre“, genau die Gründe zu erkennen, auf denen die Verſchlech⸗ terung des Verhältniſſes zwiſchen der Pariſer Re⸗ gierung und den wiedergewonnenen Oſtprovinzen beruhe. Typiſch für das Unverſtändnis, das man häufig den Elſäſſern und Lothringern entgegen⸗ bringe ſei der Fall der elſaß⸗lothringiſchen Eiſen⸗ bahnen. Nach der Aufhebung der Verwaltungs⸗ autonomie dieſer Eiſenbahnen ſeien deren Aufträge, die früher an die elſaß⸗lothringiſche Induſtrie ge⸗ gangen ſeien, nunmehr an innerfranzöſiſche Indu⸗ ſtrielle vergeben worden. Heute, ſo ſchreibt das Blatt weiter, begäben ſich jeben Morgen 4000 Straßburger Arbeitsloſe über den Rhein nach Kehl und fänden in Deutſchland ihr Brot,„denn ſie ziehen die Ar⸗ beit in Deutſchland der Arbeitsloſigkeit in Frankreich vor.“ Das Blatt wendet ſich an die Regierung mit dem Erſuchen, ihre ganze Aufmerkſamkeit darauf zu rich⸗ ten, welche Wirkungen dieſe jetzt beſtehenden Um⸗ ſtände haben müßten. Das neue Glied in der Einkreijungskette: Der franzöſiſch-lürkiſche Vündnisberkrag „Sur Aufrechterhaltung der Oronung im Balkangebiet u. im öſtlichen Mittelmeer“ EP Paris, 22. Juni. In frauzöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen wird am Mittwochabend beſtätigt, daß das türkiſch⸗ franzöſiſche Abkommen am Freitag in Paris und Aukara unterzeichnet werden wird. Der franzöſiſch⸗türkiſche Beiſtandspakt ſoll, wie man erfährt, das gegenſeitige Verſprechen enthalten, „ſich für die Aufrechterhaltung des Friedens und der Ordnung im Balkan⸗Gebiet ſowie im öſtlichen Mit⸗ telmeer einzuſetzen“. Bei Gelegenheit der Unterzeichnung dieſes Pak⸗ tes werde der franzöſiſche Außenminiſter eine ein⸗ ſeitige Erklärung abgeben, ſo heißt es weiter, in der feſtgeſtellt werde, daß ſich Frankreich verpflichtet, die Rechte über Syrien an keinen anderen Staat ab⸗ gutreten, ſolange das Regime eines Mandats für Syrien beſtehen bleibe. In dem Abkommen über den Anſchluß des Sandſchaks Alexandrette an die Türkei werde erklärt, daß Frankreich den Sandſchak ein⸗ ſchließlich Antiochia an die türkiſche Souveränität abgebe. Als Gegenleiſtung verpflichte ſich die Tür⸗ kei, eine Entſchädigung für die franzöſiſchen Beſit⸗ zungen in dieſem Gebiet zu zahlen. Ueber die Grenzziehung verlautet, daß die Gebirge von Dje⸗ bel Akra nach dem Abkommen bei Syrien bleiben ſollten, während Antiochia, wie ausdrücklich feſt⸗ geſtellt werde; an die Türkei falle. Weiter ſoll ſich die Türkei verpflichten, die Rechte der Minderheiten zu achten und auf jede Propaganda⸗Aktion und ſon⸗ ſtige Forderungen in Syrien zu verzichten. Der Bünoniszweck dnb. Paris, 22. Juni. Der Außenpolitiker des halbamtlichen„Petit Pariſien“ reibt ſich ſchon voller Begeiſterung die Hände und ſchreibt, man brauche nur die Landkarte anzuſehen, um ſich von der Bedeutung des franzö⸗ ſiſch⸗türkiſchen Abkommens zu überzeugen. Dank ihrer ſtrategiſchen Lage garantiere die Türkei im Kriegsfalle die Verbindung Frank⸗ reichs und Englands mit Rumänien und der Sowjetunion. Die engliſch⸗franzöſiſch⸗türkiſche Zuſammenarbeit werde von entſcheidendem Wert für die Aufrecht⸗ erhaltung des Status quo im ſüblichen Mittelmeer und für den Schutz der Anliegerſtaaten Syrien, Pa⸗ läſtina, Aegypten und Griechenland ſowie für den Suezkanal ſein. Die Unterzeichnung des franzöſiſch⸗ türkiſchen Vertrages werde in Frankreich mit Ge⸗ nugtuung aufgenommen werden. In dieſem Stile etwa äußern ſich auch die übrigen Morgenblätter zu dem bevorſtehenden Abſchluß der franzöſiſch⸗türkiſchen Verhandlungen. Ftalien beobachtet aufmerkſam EP. Mailand, 22. Juni. Zur Abtretung des Sandſchaks Alexandrette an die Türkei bemerkt die„Stampa“, damit erhalte der Status quo im Mittelmeer einen Schlag, der an einer für das Gleichgewicht im Mare Noſtrum heiklen Stelle nicht überſehen werden dürfe. Das Kapitel ſei noch lange nicht abgeſchloſſen, zumal als die Türkei in das von Odeſſa bis Tobruk in der Cyrenaika reichende Syſtem eingeſchaltet werden ſolle, deſſen italienfeindliche Ziele weder in Paris, noch in London verheimlicht würden. Dieſe Ein⸗ kreiſungsfront habe jedoch zwei ſchwache Stellen, eine in Europa wegen Bulgarien, und die an⸗ dere umfaſſendere und entſcheidendere Stelle in Arabien. Der türkiſch-ägypliſche Pakt EP. Ankara, 22. Juni. Die amtlichen türkiſchen Kreiſe geben am Mitt⸗ woch der Zuverſicht Ausdruck, die ägyptiſch⸗türki⸗ ſchen Bündnisverhandlungen würden ſchon bald zu einem beide Teile befriedigenden Abkommen führen. Ein ägyptiſch⸗türkiſcher Pakt, ſo erklärt man, ſtelle das notwendige Gegenſtück zu den türkiſch⸗engliſchen Abmachungen dar. Die türkiſch⸗ägyptiſche Zuſam⸗ menarbeit werde ſich aber auf die Aufrechterhaltung der jetzigen Ordnung im öſtlichen Mittelmeerbecken beſchränken. Es ſei nicht daran gedacht, Aegypten an dem unter türkiſcher Führung ſtehenden vorder⸗ aſiatiſchen Bündnisſyſtem zu beteiligen. »----————————————— Ratiſiziert Annahme des Nichtangrifſpaktes mit Deutſch⸗ land in der eſtniſchen Kammer. dnb Reval, 22. Juni⸗ Die eſtniſche Abgeordnetenkammer hat geſtern in einer Sonderſitzung der Ratifizierung des am 7. Juni in Berlin unterzeichneten Nichtangriffsver⸗ trags zwiſchen Deutſchland und Eſtland zugeſtimmt. Eine Zählung der Stimmen fand nicht ſtatt. Von den anweſenden 73 Abgeordneten ſtimmten jedoch über 60 für die Ratifizierung des Vertrages, wäh⸗ rend marxiſtiſch geſinnte Abgeoronete ſich dagegen ausſprachen und fünf Abgeordnete der demokrati⸗ ſchen Oppoſition ſich der Stimme enthielten. Glückwunſchtelegramm des Führers an den Reichsverweſer. Der Führer hat dem Reichsver⸗ weſer des Königreichs Ungarn zum Geburtstage drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. Der Führer empfängt italieniſchen Straßenbauer. Der Führer empfing auf dem Oberſalzberg den zur Zeit in Deutſchland3 weilenden bekannten italieni⸗ ſchen Straßenbauer Senator Puricelli im Beiſein des Generalinſpekteurs für das deutſche Straßen⸗ weſen Dr. Todt. Faſchiſtiſche Offiziere beſuchen Deutſchland. Auf Einladung des Stabschefs der SA trifft, am Don⸗ nerstag eine größere Abordnung italieniſcher Offi⸗ ziere der Faſchiſtiſchen Miliz zu einem längeren Be⸗ ſuch in Deutſchland ein. 500 italieniſche Frontkämpfer kommen nach Deutſchland. Auf Einladung des Präſidenten der Vereinigung deutſcher Frontkämpferverbände, NeS⸗ KK⸗Obergruppenführer General der Infanterie Herzog von Coburg treſſen am 25. Juni 500 ita⸗ lieniſche Frontkämpfer zu einem mehrtägigen Beſuch in Deutſchland ein. Eine Abordnung höherer SA⸗Führer von Gene⸗ ral Ruſſo empfangen. Eine von SA⸗Obergruppen⸗ führer Knickmann geführte Abordnung iſt am Mitt⸗ woch am Sitz des Generalkommandos der Faſchiſti⸗ ſchen Miliz vom Generalſtabschef Ruſſo empfangen worden. Dr. Ley bei König Carol. König Carol empfing am Mittwochnachmittag den anläßlich der Eröffnung der Internationalen Ausſtellung„Freude und Ar⸗ beit“ in der rumäniſchen Hauptſtadt weilenden Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley. Dank deg franzöſiſchen Staatspräſidenten. Der franzöſiſche Staatspräſident hat dem Führer tele⸗ graphiſch ſeinen und der franzöſiſchen Kriegsmarine Dank für das anläßlich der U⸗Bootkataſtrophe er⸗ haltene Beileidstelegramm zum Ausdruck gebracht. —mfmiöw————————————— Berliner Theaterbrief Von Hanns Martin Elſter Die Frühjahrsarbeit der Berliner Theater konnte man die Jagd nach dem Lachen nennen. Nur das Deutſche Theater raffte ſich dazu auf, eine Leiſtung zu bieten, die nicht nur dem Lachen nachjagte: mit einer Neuinſzenierung von Shakeſpeares „Othello“ durch Erich Engel, der auch den Text von Baudiſſin bearbeitet hat. Othello wurde hier realiſtiſch angepackt. Auf die Charaktergegen⸗ ſätze wurde die Handlung geſtellt. Der Diener Othello war völlig verſchwunden und Jago handelte nur uus der Luſt am Böſen. Scharf trat ihm der Othello Ewald Balſeirs als tumbe Natur und mit der Leidenſchaft der Eiferſucht gegenüber. Und Angela Salloker ſtellte die Anmut der Des⸗ demona zwiſchen die Berechnung Jagos und das gute Gewiſſen Othellos. Dadurch, daß das Theater in der Saarlandſtraße neben den„Othello“ des Deutſchen Theaters und den„Richard 11.“ des Staatstheaters nun die „Widerſpenſtige Zähmung“ ſtellte, kamen wir faſt zu einer Shakeſpeare⸗Woche. Heinz Die⸗ ter Kenter ſtellte Shakeſpeares Luſtſpiel völlig auf übermütiges Komödiantentum um. Clownerie und Varietéakrobatik reichten ſich mit Lärm und Krach, mit Verrücktheit und puppenluſtigem Brül⸗ len, mit Kobolzſchlagen und wirbelndem Uebermut die Hände, ſo daß man zuerſt faſt Mühe hatte, Shake⸗ ſpeares Verſe aus dem Taumel der Spielſchar her⸗ auszuhören. Aber bald ſiegte doch der Dichter. Das Publikum wurde mit fortgeriſſen. Es ließ ſich von keinem Nachdenken hemmen. Auch Heinrich von Kleiſt wurde aus der traditionellen, muffigen, engen Amtsſtube, in der ſein„Zerbrochener Krug“ ſonſt beginnt, her⸗ ausgeholt. Der Bühnenbildner Traugott Mül⸗ ler und der Regiſſeur Wolfgang Lieben⸗ einer bauten im Schauſpielhaus am Gendarmen⸗ markt einen völlig neuen Raum um das alte. un⸗ zerſtörbare Luſtſpiel. Jetzt war nicht mehr der Dorf⸗ richter Adam, von Aribert Wäſcher prachtvoll auf die Ruhe der Frechheit geſtellt, die Hauptper⸗ ſon, ſondern er war nur die führende Figur in der Einheit all dieſer geriebenen Menſchen, die als eine Art niederländiſches Volk volksecht herauskamen. Da„Der zerbrochene Krug“ nicht abendfüllend iſt, holte man eine kleine Poſſe des alten Karl von Holtei aus der Vergeſſenheit:„53 Minuten in Grüneberg“ zauberten Schleſien auf die Bühne. Da viele Berliner aus Schleſien ſtammen und das Spielchen den Gegenſatz von Berlin und Grüneberg ausbeutet, entwickelte ſich ſo etwas wie Heimatſtimmung. Dieſe Heimatſtimmung beherrſchte auch die Ur⸗ aufführung im Kleinen Haus des Staatstheaters. Der Schauſpieler Theo Lingen, ein Liebling der Berliner, trat hier als Verfaſſer eines Stücks „Was wird hier geſpielt,“ und als ſein eigenſter Spielleiter auf. Das Publikum im Par⸗ kett mußte ſogar mitſpielen. Immer wieder ſtanden einzelne Perſonen aus den Sperrſitzreihen, ja ſogar aus einer Loge auf, riſſen eine der Hauptrollen der Bühne an ſich oder proteſtierten gegen die Vorgänge hinter den Kuliſſen. Lingen will nichts weiter als die Zuſchauer einen Blick in die Welt des Thea⸗ ters tun laſſen. Eine lebendige Perſon verſchwin⸗ det von der Bühne mittels des doppelten Bodens. Dadurch wird eine Theaterdarbietung, die in Vorbe⸗ reitung iſt, geſtört. Ein Kriminalkommiſſar ſoll nun den abhanden getommenen Komiker ſuchen und mißhandelt nun Bühne und Zuſchauerraum nach ſeinen Abſichten. Dadurch ergibt ſich ein ſolcher Kuddelmuddel, daß das Publikum aus Spannung und Lachen nicht herauskommt. Denn natürlich hat Theo Lingen auch die Liebe und Ehe mit Treue und Hausfreund tüchtig in ſein ſachlich-erotiſches Stück gemiſcht. Alle Kameraden Theo Lingens, wie Charlotte Witthauer als kapriziöſe Ehefrau, Franz Weber als Ehemann, der in Gefahr ge⸗ rät, Theo Lingen als Hausfreund im Kleider⸗ ſchrank, Lola Müthel als Zöſchen und Schau⸗ ſpielerin, Haus Leibelt als Kriminalkommiſſar, Paul Henckels als Regiſſeur uſw. ſind derartig bei der Sache, daß ein wahrer Reißererfolg am Schluß mit begeiſtertem Beifall herausgeklopft wird. Auch die anderen Theater laſſen es nicht daran fehlen, mit neuen oder bewährten Luſtſpielen die ſommerfrohen Menſchen in ihren Räumen zu ban⸗ nen. Das Theater am Horſt⸗Weſſel⸗Platz bietet wieder die luſtige Moritat vom Geizkragen„Die Pfingſtorgel“ von Alois Johannes Lippl in alter Friſche. Das Roſe⸗Theater holt ſich gar Carl Clewing äder ſeit langer Zeit einmal wie⸗ der auf die Bretter kommt, für die alte Bombenrolle des Theaterdirektors Emil Strieſe im„Raub der Sabinerinnen“ und ſpielt in ſeinem Gartentheater den„Vetter aus Dingsda“ mit der Muſik von Edu ard Künnecke. Seine Ur⸗ aufführung iſt auch auf Muſik geſtellt. Das muſika⸗ liſche Luſtſpiel„Gib acht, Annemar ie!“ von Peters⸗Arnolds, bei dem der Autor mit⸗ ſpielt, holt die Spitzweg⸗Stimmung herbei und nutzt kleine Schlagerchen vom„Fräulein Sonnenſchein“. — Das Theater am Kurfürſtendamm wartet ſogar mit einer Erneuerung„des Hexers“ von Wal⸗ lace auf. Das Kriminalſtück iſt ja nicht totzukrie⸗ gen. Das läßt dem Kleinen Theater unter den Lin⸗ den keine Ruhe. Es geht nun mit dem muſikaliſchen Luſtſpiel von Berndt Werner„Lüg nicht, Baby“ mitten in die Gangſterwelt. Und das Renaiſſance⸗ Immer mehr Eheſtandsdarlehen — Berlin,. Juni. Die günſtige Weiterentwicklung unſerer Bevöl⸗ kerungsbewegung au kommt auch in der Zahl der Eheſtands dar⸗ lehen zum Ausdruck, die in dieſem Jahr bisher ausgegeben wurden. Nach dem Bericht des Stati⸗ ſtiſchen Reichsamtes wurden im alten Reichsgebiet im erſten Vierteljahr 63 049 Eheſtandsdarlehen an neuverheiratete Paare ausgezahlt, das ſind wieder über 15600 mehr als im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres. Ferner wurden für faſt 80 000 Kinder Erlaſſe von Darlehensmitteln ge⸗ währt. Die Zahl der Geburten in den mit Darlehen geſchloſſenen Ehen hat damit gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um faſt 13 300 und gegenüber dem letzten Vierteljahr 1938 um über 8800 zuge⸗ nommen. Insgeſamt ſind im Deutſchen Reich ein⸗ ſchließlich Oeſterreich und Sudetenland ſeit Einfü⸗ rung des Geſetzes bisher über 12 Millionen Ehe⸗ ſtandsdarlehen ausgezahlt worden. Auch die Zahl der für Geburten erlaſſenen Darlehenviertel hat jetzt die Million überſchritten und beträgt 1 062 747. Verſicherungsmörder tötet 100 Menſchen anb Philadelphia, 22. Juni. In ſechs Vergiftungsfällen, die einem weitver⸗ zweigten Verſicherungsmörder⸗Kartell zugeſchrieben werden, wurde hier am Mittwoch die Mordanklage gegen ſechs Frauen und ſechs Männer erhoben, dar⸗ unter den jüdiſchen Arzt Horace Perlman, den Iu⸗ den Morris Bolber und den Juden David Brandt. Das Mörder⸗Kartell hat über 100 Menſchen um⸗ gebracht und ihre Lebensverſicherung einkaſſiert. 10 Perſonen vom Blitz erſchlagen dnb Warſchau, 22. Juni. Schwere Gewitter gingen am Mittwoch über ein⸗ zelnen Teilen des Wilnagebietes nieder. Dabei wurden insgeſamt 10 Perſonen durch Blitzſchlag getötet. Verheerendes Anwetter in Mähren (Funkmeldung der N M 3Z.) + Prag, 22. Juni. Am Mittwochabend wurde ganz Mähren neuer⸗ dings, wie bereits berichtet, von einem verheerenden Unwetter heimgeſucht. Bis jetzt werden füni Todesopfer gemeldet. In einem oſtmähriſchen Dorf wurde ein Land⸗ wirt in ſeinem Hauſe von der Waſſerflut überraſcht und ertrank, in einem anderen fand ein vierjähriger Knabe in dem Hochwaſſer den Tod, während in der Gegend von Proßnitz in Mittelmähren drei Per⸗ ſnen durch Blitzſchlag getötet wurden. Das Unwetter hat in ganz Mähren großen Schaden angerichtet. Die reißenden Waſſermaſſen brachten viele Häuſer zum Einſturz, riſſen Brücken weg und überſchwemmten weite Gebiete. Zahlreiche Anweſen wurden durch Blitzſchlag eingeäſchert. 185 Haupeichelttietten und verantwortlich für Politik: Or. Alois Winbauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleitere und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: 1. V. Dr. A Win bauer.— ne delsteil: Br. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Wills Maller.— Sädweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim, Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Bertin, Südweſtkorſo 60. Fär unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Neue Mannheimer Beitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob 6 a ude, annheim. Aus Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und à Mittag erſchelnen gleich⸗ ieltig in der Ausgabe B Ausgabe& Mittag äber 10 000 Ausgabe à Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 Theater ſtellt ſich in dem Luſtſpiel„Spiel im Ernſt“ von Gerhard T. Buchholz ſogar auf den Standpunkt, daß der Seitenſprung in die Heil⸗ kunſt eingeführt werden ſollte. Schließlich kommt noch das Theater in der Behrenſtraße mit einem Luſtſpiel„Kinder auf Zeit“ von Kurt Bort⸗ feldt: eine Filmſchauſpielerin will ihrem Beruf entfliehen. wird aber aus ihrem Zufluchtsort an der Meeresküſte mit aller Liſt zurüchgeholt.— Wie an⸗ ſpruchslos auch all dieſe Luſtſpiele ſein mögen, kein Theater konnte ſich darüber beſchweren, daß die Zu⸗ ſchauermenge nicht lachluſtig wäre. 55 Bach⸗Chor unter Landmann: Hayons Oratorium„Die Schöpfung“ Eine wirkliche Feſtaufführung zum 25. Geburtstag des Vereins Als 1911 die Chriſtuskirche eingeweiht wurde, ſtellte zunächſt der„Verein für klaſſiſche Kirchen⸗ muſik“(d. i. der Chor der Konkordienkirche) den Ge⸗ ſang im neuen Gotteshaus. Oſtern 1914 machte man ſich ſelbſtändig durch Gründung des Bach⸗Chors, für Gottesdienſt und kirchliche Konzerte. Arno Landmann, jung und unternehmungsluſtig, ſtand ſchon damals an der Spitze. Nach dem Kriege ruhte anfangs dͤie Arbeit. Aus den Händen wechſelnder Dirigenten übernahm Landmann 1927 wieder die Stabführung. In 46 Konzerten zählte man u. a. 25 Uraufführungen. Den 25. Geburtstag feierte der Bach⸗Chor nun geſtern abend recht ſtilvoll mit einer würdigen Auf⸗ führung der„Schöpfung“, des genialen und über die Maßen volkstümlichen Alterswerkes Joſef Haydus. Ungewöhnlich ſtarker Beſuch dieſer Ver⸗ anſtaltung der evangeliſchen Geſamtgemeinde Mann⸗ heim war die äußere, ſichtbare Anerkennung für die monatelange Vorarbeit. Die Schöpfungsgeſchichte(das iſt der erſte und zweite Teil des nach Händelſchem Vorbild dreitei⸗ ligen Oratoriums) gab Landmann ohne jede Kür⸗ zung, das Liebesglück Adams und Evas dagegen mit der wünſchenswerten Streichung. Das Saar⸗ pfalz⸗Orcheſter machte ſchon die Ouvertüre („Die Vorſtellung des Chaos“) zu einem wahren Kabinettsſtück mit ſchönſtem Einſatz namentlich der Klarinetten, Flöten und Celli. Der Bach⸗⸗Chor zeigte ſeine vorzügliche Schulung durch Landmann allein ſchon mit der glanzerfüllten Darſtellung des „Es werde Licht“ im leuchtenden-Dur. Prächtig realiſtiſch gelang dann wieder dem Saarpfalz⸗Or⸗ cheſter die Tonmalerei von Sturm und Donner, Blitz und Regen. Chor und Orcheſter, die ob vieler weiterer Feinheiten der Nachgeſtaltung wohl zu rühmen wären, aſſiſtierten prachtvoll den drei So⸗ liſten. Bei den zahlreichen entzückenden Rezita⸗ tiven begleitete ſie Elſe Landmann⸗Drie⸗ ſcher auf dem Cembalo ſtilgerecht, ſorgſam und ge⸗ ſchmackſicher. Suſanne Horn⸗Stoll aus Darmſtadt ſang die Partien des Gabriel und der Eva. Für die ausgedehnten Koloraturen hat ſie genügend langen Atem, und entrückt lauſchten die Hörer ihrem ſtrahlend ſchönen, beſonders auch im Pianiſſimo beſtechenden Sopran. Mit Heinrich Hölzlin, der mit bekannter Meiſterſchaft den Raphael und den Adam geſtaltete und mit ſeinem ſatten ſchönen Baß auch die tieſſten Lagen nicht ſcheute, fand ſie ſich ganz beſonders ein⸗ drucksvoll im reizenden Liebesduett zuſammen. Fi die herrlichen Terzette des zweiten Teils geſellte ſich zu ihnen Franz Koblitz, der bekannte Tenon des Nationaltheaters, der auch die Partie des Urie ausgezeichnet vortrug. Alle Mitwirkenden fanden ſich in dem von Landmann glücklich angelegten un machtvoll ausklingenden Finale zuſammen, das 0 aus zwei eigenartig kontraſtierenden Themen zu, ſammenſetzt. Die Orgel bediente zuverläſſig mi wohlbedachter Regiſterwahl Alfred Herth. Land⸗ mann ſteuerte die Aufführung des herrlichen Werkes, das auch gar manchen fein verſteckten muſt⸗ kaliſchen Scherz enthält, überlegen, mit künſtreriſt Feinſinn und klarer Zielſetzung. Es war ein Ehren⸗ tag für den Bach⸗Chor, mit Stunden ungetrübte Genuſſes für die Hörer, und An Markſtein auf de Wege der heimiſchen Kirchenmuſik. Sr. Fritz Haubold, ch im erſten Vierteljahr 1939 3 Aadiseife Mannheim, 22. Juni. Meiſter gehen in Arlaub Aus norddeutſch⸗vorbildlichen Städten kommt die frohe Kunde, daß man ſich anſchickt, auch die Hand⸗ werker mit Urlaub zu verſorgen. Aus Weſel am Niederrhein, aus Minden in Weſtfalen, ja auch aus SBuhl in Thüringen iſt zu hören, daß man mit Or⸗ ganiſationskraft ans Werk geht, die Bäcker, die AIleiſcher und auch die Schuhmacher ſo einzuteilen, daß ſie bei voller Berüchſichtigung ihrer werten Kundſchaft die Werkſtatt ſchließen können, um je nach Geſchmack im Süden oder Oſten auch einmal Ferien zu genießen. Der Schuſter probiert vielleicht einmal ſeine eigenen Rappen, der Bäcker probiert das Fahrrad ſeines Buben auf Langſtrecken, und der Fleiſchermeiſter geht zum bayeriſchen Großbauern und macht ganz friedlich Kraule⸗Kraule bei den Käälbchen, denen er ſonſt von Berufs wegen mächtig 993 auf den Schädel hauen muß. Doch nicht im preußiſch⸗thüringiſchen Norden allein ſind ſie ſo klug und weiſe, einzuſehen, daß gerade dem Handwerker auch einmal Ur⸗ laub gebührt, der beſonders wenig friſche Luft hat, noch nicht einmal die vom Arbeitsweg. In Sek⸗ kenheim z. B. ſind die Schuhmacher auch dahinter⸗ gekommen, daß ſie ſich untereinander verſtändigen 3 können, daß der eine geht, wenn der andere dableibt; und ſo werden wir vielleicht noch öfter in nächſter Zeit ein Schild vor der Türe des angeſtammten Meiſters finden:„Bin in Urlaub, Rückkehr Ende des Monats!“ Da mögen natürlich die Hausfrauen ſtaunen, die bekanntlich konſervative Weſen ſind und ſehr am Gewohnten hängen. Sie werden mit ihren Körben, Paketen und Säckchen wieder kehrt machen oder auch guter Gewohnheit folgend ein wenig tuſcheln und ſchwätzen. Dieſe wird mit Stolz darauf hinweiſen können, daß ſie es ſchon vorige Woche gewußt hat (lund nur wieder vergeſſen) und jene, daß ſie ſchon im März von Rheumatismus oder Rückenſchmerz des Meiſters gehört habe. Aber alle miteinander ſind ſie jetzt natürlich ſchwer im Druck, was jetzt zu tun, wo jetzt die Brötchen holen, den Schinken, und: 9„Jeſſes! Die Schneiderin werd doch nit aa Urlaub mache un ich krich des neie modern Gebliemte mittem geele Gertel nit meh for die Gretl, wann ſe fort will mit Koͤc an die Nordſee...“ So ein Schild, auch wen ner acht Tage vorher (wie beim Milchhändler über Feiertagsrerkauf) im Innern des Geſchäfts hängt, genügt nämlich nicht uimmer. Er iſt eine Ueberraſchung und keine an⸗ genehme. Es gibt ja auch Meiſter dieſer und jener Art, Glaſer, Dachdecker, Inſtallateure, Tapezierer, Motorſchloſſer, die man anzurufen pflegt, wenn Not am Mann iſt; und da wär man denn baß erſtaunt, wenn es gar nicht antwortete, oder nur:„De ) Meeſchter is fort, uff Stuggert, der hot emolſe ganzi (BWoch' blau gemacht, der will ſich emol de Schmeling Janz vun der Näh betrachte... Hanoh, was glaabe Se denn, ſon alder Stiffel will aa mol in die Welt naus Näh, mr nemme nix aa', mr verkaafe bloß noch Litze und Wichsberſcht!“ Und ſo wird man wohl wie ein Arzt oder Rechts⸗ anwalt der Oeffentlichkeit rechtzeitig Kenntnis zu geben bemüht ſein; vorneweg, wenn man loß will, und auch hintennach, wenn man wieder da iſt,— nämlich in der Zeitung, in jener Abteilung, wo mit 22 Millimeterzeilen gemeſſen wird, was alles genau auf der erſten Seite oben rechts geſchrieben ſteht, und nicht ſo ſchwierig iſt, wie es ausſieht Vergeblicher Start der Segelſlieger Flinſch und Die Segelflieger Hofmann, [Bleck, die ſeit Dienstag wegen der ungünſtigen Witterung in Mannheim feſtgehalten ſind, haben Mittwoch um die Mittagszeit erneut Startverſuche unternommen. Bernhard Flinſch ließ ſich um 12.05 Uhr als erſter hochſchleppen, und in Abſtänden von je 15 Minuten folgten Max Beck und Ludwig Hof⸗ mann. Leider trafen die Flieger wiederum über dem Odenwald ein ſchweres Gewitter an, ſo daß ſie ſich erneut zur Rückkehr nach dem Flugplatz Mannheim⸗Neuoſtheim entſchließen mußten. Sie landeten kurz nacheinander zwiſchen 13 Uhr und 13.90 Uhr. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Generalverſammlung des Kunſtvereins Dr. Bergdolt berichtete— Dr. Paſſarge ſprach über:„Deutſche Baukunſt in der Goethezen“— Dr. v. Nitolat 2. Vorſitzender In einer, übrigens betrüblich ſchlechtbeſuchten, Generalverſammlung des Kunſtvereins in der Kunſt⸗ halle erſtattete der 1. Vorſitzende, Rechtsanwalt Dr. Bergdolt, Bericht über das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr. Die Mitgliederzahl hat ſich mit über 300 ge⸗ halten, die Beſucherzahl betrug 8350, der Etat balanciert mit einem kleinen Zuſchuß aus den Wert⸗ papieren bei einem Betrag von nahezu 5000, für An⸗ käufe konnten 1200 Mk. ausgegeben werden. Für den verſtorbenen 2. Vorſitzenden, Architekt Auguſt Ludwig, wurde Bankdirektor Dr. Ed. v. Nicolai berufen. Es iſt dem Kunſtverein gelungen, mit der Zeitſchrift„Die Weſtmart“ eine Zuſammenarbeit zu etablieren, ſo daß regelmäßig in den Heften berichtet wird. Für Geſchäftsführung und Abrechnung wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. An neuen Plänen iſt vor allen Dingen akut die Fahrt nach Karlsruhe zur großen Hans⸗Thoma⸗ Ausſtellung im Juli, zu der noch Anmeldungen ent⸗ gegengenommen werden. Für die neue Saiſon ſind Ausſtellungen geplant von Linder, Dochow und Hodapp, anfangend im September; es folgen dann den Herbſt und Winter hindurch Hans Meyboden (Fiſcherhude), Roswitha Bitterlich, gute Drucke und Reproduktionen, Oskar Hagemann, die Tier⸗ maler Dill und Aichele, und ſchließlich Kanoldt. Es ſprach dann Dr. Paſſarge über „Deutſche Bankunſt in der Goethezeit“, ein vorzüglicher Vortrag mit ausgewählten Licht⸗ bildern, dem man wahrhaftig eine größere Zuhörer⸗ zahl gewünſcht hätte. Goethes Leben umſpannt dieſe Epoche, die mit den Ausgrabungen in Hereulanum und Pompeji anfängt und beim Uebergang ins Bie⸗ dermeier und in die moderne Induſtrialiſierung aufhört, ſeine Arbeit umſpannt gleicherweiſe die bei⸗ den gegenſätzlichen Tendenzen der Zeit: Romantik und Antike, die er ja im Fauſt 2. Teil ſo gewaltig verband, und die Dr. Paſſarge in ihrem Zuſammen⸗ wirken auch in der Baukunſt ganz beſonders aufzu⸗ ſpüren beſtrebt war. Zunächſt zeigten einige Gegenüberſtellungen von Spätbarock und Frühklaſſizismus Dresdner Frauenkirche und St. Blaſien, Bruchſal und Benrath, Amalienburg und Palais Bretzenheim— die Eigen⸗ tümlichkeiten des Neuen: das Abfallen und Zerglie⸗ dern, weg vom vertikal⸗geſchloſſenen Höhendrang, die neue Akzentuierung der Decke und der Fläche, die Verwendung der Pilaſter zur Aufteilung uſw. „Edle Einfalt, ſtille Größe“ war ja die Deviſe der neuen Zeit, die denn alsbald auch nach jenen frühen Anfängen von Pigage und Verſchaffelt ihren Schwer⸗ punkt in Nordodeutſchland finden ſollte. Sehr bemerkenswert iſt es nun, daß beim An⸗ bruch des Neuen auch die Beſinnung auf mittelalter⸗ liche Vergangenheit eine nicht unerhebliche Rolle ſpielte. So baute ſelbſt Friedrich der Große, der ſich vom Knobelsdorſſſchen Berliner Opernhaus ſehr bald wieder zum Rokoko zurückwandte, im Nauener Tor einmal gotiſch, und ſo ſtand im Wörlitzer Park neben dem klaſſiziſtiſchen Schloß engliſcher Prägung auch ein gotiſches Haus, ſogar nach italieniſcher Gotik gebaut, recht bezeichnend beſtimmt zur Aufnahme der Bilderſammlung, in der auch altdeutſche Meiſter eine Rolle ſpielten. Sehr intereſſant war es auch zu hören, daß die Architekten ihre liebe Not hatten, die Fürſten davon abzuhalten, gotiſch oder gar in Ruinen zu bauen, ſo auch beim Landgrafen von Heſ⸗ ſen, der in Wilhelmshöhe ganz andere Dinge im Kopf hatte und ſich jedenfalls die Löwenburg mit ihren pittoresken Ruinenreizen im Park hinſtellen ließ. Berlin wurde dann ein Vorort des neuen Stils; denn Friedrich Wilhelm II., ſonſt nicht zu loben, holte doch viel gute Architekten in die Stadt. Da wurde denn das Brandenburger Tor Aenderungs⸗ pläne werden zur Zeit erwogen) gezeigt und ana⸗ lyſiert in ſeinen ſchöpferiſchen Abweichungen vom Athener Vorbild; Bauten und Entwürfe von Hein⸗ rich Genz und Friedrich Gilly, großartig das Theater ſowohl wie das Grabmal Friedrichs des Großen, das ja noch lange nachgewirkt hat. Kleine Ausflüge nach Weimar, München(Fiſcher, Gärtner, Klenze) ergänzten, nicht zuletzt auch nach Karlsruhe, wo Weinbrenner im Gegenſatz zu den meiſten Kollegen auch noch barocken Schwung des ſtädtebaulichen Wil⸗ lens in ſich trug. Denn überall ſonſt löſten ſich ja die Plätze auf in Einzelheiten mit Lücken für Na⸗ tur, Gebirge und Bäume. Ein längerer Schlußabſchnitt wurde dann Schinkel gewidmet, der in ſeinen erſten Jahren gar nicht zum Bauen kam und ſich kümmerlich durchſchlagen mußte als Maler und Theaterdekora⸗ teur: die Viſion einer gotiſchen Stadt und der Proſpekt aus der Zauberflöte zeugten von ſeinem Talent und ſeiner genialen Vielſeitigkett. Die Gotik hatte es ihm ſehr angetan, wie noch aus dem Ent⸗ wurf zum Grabmal der Königin Luiſe zu ſehen war, und er hat ja ſpäter in der Werderſchen Kirche ein⸗ mal gotiſch bauen dürfen;— ſehr hübſch zeigte Dr. Paſſarge hier die klaſſiziſtiſchen Elemente auf. Be⸗ ſonders intereſſant aber wurde der Vortrag dann bei einer lange Reihe von Entwürfen und Perſpek⸗ tiven, die nachzuweiſen beſtimmt waren, wie hier der Klaſſizismus romantiſch wird, wie er die Durch⸗ blicke und Ueberſchneidungen liebt, wie er die Treppenhäuſer öffnet, wie er von der ſtrengen Symmetrie in den Lanoͤhäuſern und kleinen Schlöſ⸗ ſern abweicht, und wie er ſchließlich in großartiger Weiſe auch farbig wird in jenem nie erbauten Königsſchloß für Otto von Griechenland auf der Akropolis,— ein herrlicher kühner Traum des großen preußiſchen Architekten. 5 Blick in Mannheimer Gerichtsſäle: Er war der Schrecken ſeiner Familie Zuchthausſtrafe für einen moraliſch verkommenen Familienvaler Die Mannheimer Jugendſchutzkammer hat als zweite Inſtantz die Berufung des wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechens im November vorigen Jahres verurteilten verheirateten Andreas Müller aus Mannheim verworfen und ihn antragsgemäß zu einer Zuchthausſtrafe von vier Jahren verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem Verurteilten auf die Dauer von fünf Jahren aber⸗ kannt. Außerdem wurden ihm die Geſamtkoſten des gerichtlichen Verfahrens auferlegt. Zu Beginn der Hauptverhandlung wurde zunächſt das Familienleben des M. eingehend geſchildert und da kam heraus, daß er ſeine Frau und ſeine Kinder in roheſter Weiſe oͤrangſaliert hat, meiſt wenn er betrunken nach Hauſe kam. Seine Frau hat mehr als einmal von ihm Schläge bekommen. Eines abends kam der Angeklagte wieder einmal arg betrunken nach Hauſe, fuchtelte im Suff mit einem Revolver in der Küche herum, hielt ihn ſeiner Frau vor die Stirn, ⸗ vedrohte dann wieder die Kinder, bis plötz⸗ lich ein Schuß losging und ſeine Pflege⸗ tochter in das Knie traf. Er war ganz auf Fröhlichkeit und heitere Aus⸗ ſpannung eingeſtellt, dieſer„Dorf⸗Abend“ der NeDAP, den die Ortsgruppe Sandhofen am Samstagabend in der Turnhalle feierte. Schu⸗ lungsleiter Pg. W. Nagel hieß die Volksgenoſſen willkommen und verwies auf den Sinn dieſes Abends. Dann entfaltete ſich ein mächtiges Ge⸗ triebe rund um die in Hallenmitte aufgeſtellte Dorf⸗ linde. Um die muſikaliſche Umrahmung des Dorf⸗ Abends machte ſich die Ortsgruppenkapelle Aunter Leitung von Franz Weidinger durch die ſchöne Wiedergabe von Märſchen und heiteren Mu⸗ ſikſtücken ſehr verdient. Außerdem die Ortsſän⸗ gergemeinſchaft mit ihren Liedern, der Hand⸗ harmonika⸗Spielring mit ſeinem flotten Spiel, der BDM und die Tanzgruppe Bagt. Juteſpinnereien und Webereien AG mit ihren Liedern und Reigen, ein Stimmungsmacher mit friſch⸗fröhlichem Drauf⸗ gängertum uſw. Alles was zur Unterhaltung der Zahlreichen Gäſte notwendig iſt, war zur Stelle. eicht unerwähnt ſoll noch bleiben die blitzſaubere, mit ſtarkem Beifall bedachte Arbeit der Kunſtfahrer des Radſportvereins Sandhofen im Einer⸗ und Zweierkunſtſahren. Freude und luſtiges Treiben auch im Bierkeller⸗Betrieb. Eifrig und lange hul⸗ digte man auch dem Tanz. Sommerfreude beherrſchte ————— Fröhlicher Dorjabend in Sandhojen Eine wohlgelungene Veranſtaltung der Partei— Allerlei Neuigkeiten aus unſerem nördlichen Vorort den Dorf⸗Abend der Partei, der als ein voller Er⸗ folg zu nehmen iſt. Direkt ideal war der Sonntag für den Sport⸗ werbetag, an welchem die Sandhofer Sport⸗ vereine aus ihrem Sportbetrieb Ausſchnitte zeig⸗ ten. Die Frage warum Leibesübungen wurde öffent⸗ lich mit Erfolg demonſtriert.— Ein Blick auf den Wohnungsbau zeigt eine geſteigerte Unternehmungs⸗ luſt der privaten Initiative an. Infolge Fach⸗ arbeitermangel geht es wohl heuer etwas langſamer, aber trotzdem werden mit Abſtand immer wieder fertiggewordene Wohnhausneubauten bezugsfertig. An der notwendigen Straßenausbeſſe⸗ rung wird derzeit auch mit Hochdruck gearbeitet. Die Halmfrucht⸗Kulturen zeigen einen auten Beſtand auf. Beſonders der Roggen iſt mannshoch emporge⸗ ſchoſſen. Auf den ſehr zahlreich auf der Gemarkung ſich befindenden Kartoffelkulturen hat man mit dem Abſuchen nach dem Kartoffelkäfer begonnen. In Sandhofen ſoll, wie bereits berichtet, das Kurpfälziſche Schützenfeſt ſtattfinden. Ausrichter iſt der Schützenverein Sandhofen. Der bereits ver⸗ öffentlichte Termin mußte umſtändehalber vorver⸗ legt werden. Die Leitung des Schützenvereins gibt als endgültigen Termin der Feſttage den., 8. und 10. Juli bekannt. Der Rabenvater verband, ohne einen Arzt zu holen, das Mädchen, und beſaß die unglaubliche Roh⸗ heit und Verkommenheit, ſich dem verletzten Kind noch, als er am folgenden Morgen allein mit ihm zu Hauſe war, unſittlich zu nähern. Im Laufe der Zeit hat ſich dann der Angeklagte mehrmals in dieſer Beziehung ſtrafbar gemacht, und das Mädchen mit„Halsabſchneiden“ und„Totſchlagen“ bedroht, damit es nichts davon der Mutter oder irgend⸗ welchen Bekannten ſage. Das Mädchen hat das Präg früh es Deinen Kindern ein: Mit Feuer heißt's vorſichtig ſein. unerhörte Anſinnen ihres Stiefvaters aber doch ein⸗ mal ihrer Tante gebeichtet und ſo kam die ganze Sache ans Licht. Der Angeklagte ſuchte vor dem Richter alles abzuleugnen und ſtellte die ganze An⸗ gelegenheit ſo hin, als wäre alles von dem Mädchen Geſagte nur die Rache dafür, daß er es ſtreng ge⸗ halten habe. Das Gericht hat aber den Ausſagen des An⸗ geklagten wenig Glauben geſchenkt, da er einen außerordentlich ſchlechten Leumund beſitzt und ſchon 24mal vorbeſtraft iſt, darunter dreimal mit ſchwe⸗ ren Strafen. Die Verhandlung gegen Müller fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Ein Jude auf der Anklagebank Er verkauft Futterkalk ohne Genehmigung Vor einigen Wochen haben wir berichtet, daß der 30 Jahre alte vorbeſtrafte Jude Ferdinand Iſrael Goldſchmitt vom hieſigen Amtsgericht verurteilt worden iſt, weil er noch dreiſt und munter im ver⸗ gangenen Jahr Bauern in der Pfalz und in unſerer Umgebung aufgeſucht hat und dieſen unter Vor⸗ ſpiegelung, er wäre ein Arier, und ohne Genehmi⸗ gung der zuſtändigen Stelle Futterkalk verkauft hat. Dabei machte der Jude ein ganz gutes Geſchäftchen. Nun ſtand der damals Verurteilte erneut vor dem Schöfſengericht, weil inzwiſchen zur Anzeige gelangt war, daß der Jude das Geld, das er voriges Jahr eingeheimſt hat, ungefähr 1200 Mark, gar nicht ſeinem Vorgeſetzten abgeliefert hatte, ſondern für ſich verbrauchte. Als der Angeklagte zunächſt die erſten ſechshundert Mark nicht abgab, hat ihn ſein Arbeitgeber darauf aufmerkſam gemacht und mit einer Anzeige gedroht. Da verſprach der Jude, daß er die ſechshundert Mark abverdienen wolle. In Wirklichkeit hat er jedoch weitere ſechshundert Mark unerlaubterweiſe in ſeine Taſche geſteckt. Für ſeine Gaunereien hat man ihn nun zu neun Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt, außerdem zu einer Geldſtrafe von 250 Mark. Traurige Bilanz: 170 Verkehrsſü Polizeibericht vom 22. Juni woer genommenen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrs⸗ verdnung 105 Verkehrsteilnehmer ge bührenpflichtig verwarnt und a⸗ Kraftfahrzeughalter wurden Vorfahrt ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden 9 jugend⸗ lichen Radfahrern, deren Fahrräder nicht in Ordnung waren, die Ventile abgenommen und 6 Verkehrsteilnehmer zur Teilnahme am Verkehr unterricht einbeſtellt. Zwei Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſi hier zwei Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Per⸗ ſon leicht verletzt und ein Kraftfahrzeug beſchädig Unerlaubt mit fremdem Fahrzeug gefahren. Wegen unbefugter Ingebrauchnahme eines Kraft⸗ fahrzeuges und Fahrens ohne Führerſchein wurden in vergangener Nacht drei junge Män⸗ ner von hier feſtgenommen und zwecks Durchfüh⸗ rung des Schnellverfahrens in das Gefängnis eingeliefert. Mutter und Kinder ⸗ hübſch und praktiſch angezogen— Das Deutſche Frauenwerk veranſtaltete eine Kleiderſchan Vor einiger Zeit ſchon hat der Beyer⸗Verlag im Auftrag des Verbandes Deutſche Frauenkul⸗ tur im Deutſchen Frauenwerk ein ſehr verdienſtvolles Buch herausgegeben, das unter dem Titel„Das deutſche Kinderkleid“ prak tiſche Anweiſungen enthält, wie man ſeine kleinen Lieblinge Gund auch die größeren!) für wenig Geld geſund, kindlich⸗einfach und dabei doch ſormſchön kleiden kann. Wie wir ſchon vorigen Sommer, bei Abhaltung der gleichen Schau in Ludwigshafen, berichten konnten, ſind über fünfzig der in dieſem nützlichen Buch enthaltenen Modelle im Auftrag des Beyer-Schnittmuster tur die Kinderkleider-Schau „Das deulsckhe Kinderkleid“ —— sind vorrätis bei Emma sSchäfer Nodelournal- und Schnittmuster-Zentrale 14 R17, 24 Anruf 26603 Deutſchen Frauenwerkes ausgeführt und zu einer Kinderkleiderſchau vereinigt worden, die nun geſtern im randvoll beſetzten Friedrichsparkſaa auch in Mannheim über den Laufſteg ging. Mannheimer Buben und Mädel zwiſchen zwei und vierzehn Jahren machten dabei mit viel natür⸗ lichem Geſchick die„Vorführherren“ und„Vorführ⸗ damen“, die Gaufachbearbeiterin des Deutſchet Frauenwerkes, Fräulein Sexauer⸗Karlsru gab die Erläuterungen dazu, und außerdem wurde nach herzlichen Begrüßungsworten der Kreisabtei⸗ lungsleiterin für Volkswirtſchaft—Hauswirtſchaft, Frau Sautter, einleitend noch ein faſt zu um⸗ fangreiches Unterhaltungsprogramm a gewickelt, das mit Muſik, Geſang und vielbeklatſch⸗ ten Kindertänzen aufwartete. Eingebaut in die Kinderkleiderſchau, die den Müttern an R recht gelungenen Beiſpielen verſchiedenartigſte Ver⸗ arbeitungsmöglichkeiten alter Erwachſenenkleidung ſtücke, ſchöner Handwebſtoſſe und oft allerdings ein wenig zu kunſtgewerblich wirkenden handarbeitlich Schmuck vor Augen führte, war eine ſehr beachtli Parade von Dirndlkleidern für große Leute aus der Karlsruher Modellwerkſtätte Emm Schoch⸗Leimbach. Gerade dieſe in ihrer Schlichthe und werkgerechten Verarbeitung ſo anſprechende Modelle, verdienten die volle Aufmerkſamkeit der Zuſchauergemeinde, denn hier wurde zugleich auch wieder einmal mit herzerfriſchender Deutlichkeit g zeigt und geſagt, wie das für den großſtädtiſchen Alltagsbedarf beſtimmte Dirndͤlkleid(und beſonders das für ältere, rundlichere Jahrgängel) nicht ſein ſoll. Man ſah ſehr ſchöne Handdruckſtoſſe und klar⸗ gute Formen, deren Verzicht auf allzuviel„Tracht“ ebenſo wie auf unangebrachte modiſche Zutaten, überaus angenehm berührte. M. S. Kurszettel der Hausfrau Das ſommerliche Kommen und Gehen auf dem Wochenmarkte iſt nun in vollem Gange: Spargel liegt ſozuſagen in den letzten Zügen und wird höch⸗ ſtens zum Samstag nochmals mit einem größeren Angebot aufwarten, was natürlich nicht ausſchließt, daß man auch in»der Folgezeit hie und dort immer gelegentlich ein paar elfenbeinzarte Bündel zwiſche den andern Gemüſen vorfindet. Erdbeeren hat⸗ ten bei leicht geſenkten Preiſen heute einen Haupt⸗ tag. Wer welche einmachen will, muß ſich alſo dran⸗ halten, denn allzulange wird auch da die Fre nicht mehr dauern. Kirſchen dagegen komm jetzt erſt ſo richtig in Fahrt, um mindeſtens 1 14 Tage lang die ſteinſpuckenden Obſteſſer ſtolpern⸗ den Straßenbenützer und„weckluſtigen“ Hausfrauen zu erfreuen. Wo viele Vorratsgläſer mit den dazu⸗ gehörigen Zuckerſparbüchſen der Füllung harren, f auch auf die guten. jetzt gerade im vorgeſchriebene Reifegrad befindlichen Stachelbeeren hingewie ſen, die man ſo hart und grün übrigens ja au völlig ungeſüßt in Flaſchen haltbar machen Und daß es nun die Erſtlinge der ungewöbnlich rei⸗ chen Johannisbeerernte auf dem Markte zi kaufen gibt, wird vor allem die Liebhaber Rot, Grütze erfreuen. Unter den Gemüſen fielen uns heute vor alle die erſten echten Zuckerſchoten auf: ſie werde⸗ bekanntlich nur abgezogen und mit Hülſe in Butte gedämpft. Bei ihrem Preis freilich nur ein Genuß für beſondere Gelegenheiten. Da loben wir uns denn doch den guten Kopfſalat, von dem man heute ſchon drei Stück zu zehn Pfennig bekam. Im übrigen ſtellten wir auf unſerem Rundgang feſt, daß prächtige däniſche und litauiſche Friſch⸗ eier in ausreichender Menge vorhanden waren, daß holländiſche Jungenten, Junggänſe und Brathähnchen zuſammen mit finniſchen Suppenhühnern und deutſchem Rehbraten die Wild⸗ und Geflügelſtände belebten, während in den Fiſchbottichen infolge Hochwaſſers, ſchöne Barb und Karpfen nur in beſchränkter Anzahl 9 ſchwammen. —*4 Dionnerstag, 22. Juni 1939 Meiſterſchaften der Radfahrer auf Bahn und Straße Im Rahmen des 2. Bad. Turn⸗ und Sportſeſtes 1039, bringt der RSnnc— Fachamt Radſport XIV— ſeine dies⸗ ährigen Gaumeiſterſchaften der Bahn und Straße in Mannheim zur Durchführung. Am kommenden Samstag, 24. Juni, vormittags 6 Uhr, haben zunächſt die Straßen⸗ fahrer das Wort. Auf der ideol gelegenen Dreiechſtrecke in Mannheim⸗Waldhof mit Start und Ziel an der Wald⸗ ſchule(Karlſternſtraße) werden ſich die Straßenfahrer des Houes XIV ein Stelloichein geben. Das Meldeergebnis hierzu iſt als ſehr gut zu bezeichnen, haben doch nicht we⸗ niger als 3⁵ Mann ihre Nennung zur Beſtreitung des be⸗ Lehrten Titels eines Gaumeiſters abgegeben. Scherzinger⸗ Freiburg, Baſtian⸗Jeſtetten, Ziegler⸗Mannheim, Brendle⸗ Karlsruhe ſollten in erſter Linie für einen Sieg in Frage kommen, jedoch iſt nicht ausgeſchloſſen, daß eine Ueber⸗ raſchung von anderer Seite fällig iſt. Die Strecke führt über 14 Runden ⸗ 100.08 Km. Am Simstagnachmittag 15.30 Uhr fäiden auf der„Phönix⸗ Kompfbahn“ Mannheim die Gaumeiſterſchaften der Bahn über 1 Km. für die Mitglieder des NSRL Gaues XIV ſtatt. Zur Beſtreitung der Titel„Gaufeſtſieger“ hat man nur erſte Kräfte aus München, Krefeld, Köln, Stuttgart, Saarbrücken, Mainz, Landau und der näheren Umgebung verpflichtet, ſo daß die Gewähr für intereſſante Kämpfe gegeben iſt. Im Rennen!, das in drei Vor⸗, einem Hoffnungs⸗ und einem Endlauf geſtartet wird, ſind die Ausſichten auf den Titel eines Gaumeiſters ziemlich gleichmäßig verteilt, je⸗ doch dürfte man den Einheimiſchen, welche mit der Tücke der Bohn vertraut ſind, den Vorzug geben. Drei Mannſchaften zu je vier Mann beſtreiten das Rennen Nr, 2, welches in einem Mannſchafts⸗Verſol⸗ gungsrennen, ausgetragen noch olympiſcher Diſziplin, gip⸗ ſelt. Für das Rheinland ſtarten: Mertens⸗Dykſtra(Kre⸗ ſelo), Schneider⸗Kleinſorg(Köln), für Saar⸗Pfalz ſtar⸗ ten: Krimme⸗Dangel, Löſch⸗Corbe und für Baden die Man⸗ ney Scherzinger, Ziegler, Specina, verſtärkt durch Miller (München). Es iſt hier mit einem feſſelnden Kampf zu rechnen, zumol neben den Ehrenpreiſen der Titel„Gaufeſt⸗ ſieger“ winkt. Im weiteren Verlauf der Rennen ſtartet man ein 25⸗ Runden⸗Punkteſahren mit 5 Wertungen, wobei ſämtliche Teilnehmer vereinigt ſind. Auch hier winkt dem Gewinner der Titel„Gaufeſtſieger“. Feſt ſteht, daß auch in dieſem ſtarken Feld ein Kampf um die begehrten Punkte entbren⸗ nen wird, ſind doch überwiegend ſieggewohnte Kämpfer wie: Krimme(Landſtuhl), Miller(München), Schneider⸗ Kleinſorge(Köln), Mertens⸗Dykſtra(Krefeld), Kurz(Stutt⸗ gart), Homann⸗Stieber(Frieſenheim), neben weiteren Kön⸗ nern und den Einheimiſchen im Felde. Den Abſchluß des Tages bildet ein 100⸗Runden⸗Mann⸗ ſchaftsfahren, wobei das ſiegende Paar ebenfalls als„Gau⸗ ſeſtſieger“ anzuſprechen iſt. Mit einem Meldeergebnis von 15 Monnſchaften wird dies ein Kampf nach dem Geſchmack des Publikums werden. Der von Sieg zu Sieg eilenden Mannſchaft Miller⸗Krimme(München⸗Landſtuhl) wird man für dieſen Tag das Siegen nicht allzuleicht machen, ſind doch Mannſchaften wie Mertens⸗Dykſtra(Krefeld), Klein⸗ ſorg⸗Schneider(Köln), Kurz⸗Pfeifſer(Stuttgart), Heiz⸗ mann⸗Seiterle(Singen), Dangel⸗Löſch(Londau), Corbe⸗ Black(Saarbrücken), Scherzinger⸗Ziegler(Freiburg⸗Mann⸗ heim), Brendle⸗Nagel(Karlsruheſ am Stort, die gleich⸗ falls ein Anrecht auf den Sieg erheben. Meiſterſchaften im Billardſport Die Bill irdſportler tragen am 22. und 23. Juni ihre Gauweiſterſchaftet aus und ermitteln gleichzeitig den Gaufeſtſieger. Am Meiſterturnier nehmen teil: Kuſterer⸗ Pforzheim, Schnarchendorff⸗ Mannheim und Pögele⸗Freiburg. Um den Gaufeſtſieg ſpielen am gro⸗ ßen Brett: Bergmann⸗Karlsruhe, Gerlach⸗Mann⸗ heim, Landau⸗Mannheim, Stöhrer⸗Pforzheim; am kleinen Brett: Kieſewetter⸗Monnheim, Kolb⸗ Karlsruhe, Maier⸗Pfortzheim, Simon⸗Mannheim. Die Kämpfe haben bereits am Donnerstag vormittag im Kinzinger Hof, N 7, 8, begornen. Im Meiſterturnier (ie 300 Punkte cadre) triſſt 18.30 Uhr Kuſterer⸗ Pforz⸗ heim auf Vögele⸗Freiburg. Vorher ſpielen Schnar⸗ chendorff⸗Mannheim und Vögele⸗ Freiburg. Am Freitag ſpielen: 16 Uhr: Schnarchendorſſ.—Kuſterer; 19 Uhr: Kuſterer— Bögele und 22 Uhr: Schnarchendorff gegen Vögele. Am großen Brett(ie 200 Punkte— cadre) um den Gaufeſtſieg kämpfen am Donnerstag 18.30 Uhr Bergmann gegen Gerlach. Am Freitag ſpielen: 11 Uhr: Gerlach— Stöhrer: 16 Uhr: Landan— Bergmann; 19 Uhr: Stöhrer— Berg⸗ moſen; 22 Uhr: Landzu— Gerlach. Am kleinen Brett(je 200 Punkte— freie Partie Ab⸗ ſtrich) treffen ſich: Donnerstag 18.30 Uhr: Kieſewetter— Kolb. Am Freitag ſpielen: 11 Uhr: Kieſewetter— Simon; 16 Uhr: Maier— Kolb; 19 Uhr: Simon— Kolb; 22 Uhr: Maier— Kieſewetter. Rollſportgaumeiſterſchaſten und Gaufeſtwettkämpfe Beim 2. Bad. Turn⸗ und Sportfeſt kommt auch die in Biden ſeit wenigen Jahren gepflegte, ouſſtrebende Sport⸗ art, der Rollſchuhlauf zur Austragung ſeiner Meiſterſchaf⸗ ten und Gaufeſtſiege. Austragungsort iſt das Rollfeld des Flughafens der Lufthanſa in Mannheim⸗Oſt. Zur Austragung kommen die Meiſterſchaften im Männer⸗ Einzel, Frauen⸗Einzel, im Paarlauf, im Schnellauſen ſür Fruen und Männer, im Mannſchaftslauſen, dann die Wettkämpfe um den Gaufeſtſieg im Kunſtlaufen für Neu⸗ kinge, für Innioren jeweils für Männer und Frauen. Beſonderes Intereſſe werden verſtändlicherweiſe die Kämpfe um die Kunſtlauſmeiſterſchaften fürden, da be⸗ kannte Namen badiſcher Rollſchuh⸗ und Eisläufer in der Meldeliſte zu finden ſind, die 50 Eintragungen aus dem ganzen badiſchen Lande aufweiſt. Die Hauptkämpſe ſinden am Uhr, im Flughafen ſtatt. Freitog, 23. Juni, ab 8 * Mannheim, die Sportſtadt am Oberrhein. Von Dr. Walter Ehlebowſky, Sportreferent der Stadt Mann⸗ heim. Oberbürgermeiſter Renninger weiſt in einem Geleitwort darauf hin, daß Staat und Gemeinden längſt erkannt haben, wie wichtig die Schaffung ausreichender ſportlicher Uebungsſtätten für die Leibesertüchtigung und bomit für die Volksgeſundheit iſt. Mannheim iſt beſtrebt, bie vorhandenen Anlagen auf dem modernſten Stand zu Anſeihen d. Kom.-Verb. Frankfur! Poerbeſſ. Pr.⸗Anl. 13510—* Vans. G. Berf, R 19. Deutsche Stadtegleinen do R 22 1% Augsburg 26 99.25 98,25 iestwerzins!. Werte 658 1 75 4 9— 205 193 4½Berlinold24 102,1 102. 7 Otsch. Staatsanleiher 4 Larmſtabt 20 90,, 087 4½ Tresden 28 97.50 9754 Landes- u 1050 22. 21.%75 f. 26 98,75 98,75 8.4% Frkftr öyp.Bk. 4½ Württ Hyp.⸗ 4/%()Franki. 8,75[banken, kom. Giroverb.— 8 Pi..-Ank. 27 101.6 101.0½ Hänau eb 9 99.“ Bad. K. dot. Pf. 10 57.ö 1000 108.0 4½ do. do 0——44*— 9 Mannh. 29,R 2 99.——8.] 4.„ 100, 4½% Schatz 5 41 4½ Ludwigsh. 20 0„35/4% do. Golds“ A1 90— 8 3—. 4% d 4/45 00.87 90,87½ Mainz 26. 00. 90, 4½ Koſſeledkr. 26 eeee Sehelceschteibune. 3 4½ĩdo, Pfbr. ⸗Bk. 5 Krupprreibſtoff 100,0 100, 0 de. v. 86 2 T. 4½ Piannheim2 97 87 97,87 3 do v 57.9 4½% d0, v. 38 J. F. 99.02 89.04½ Pirmaſens 26 98.87 68,87 4½% Baden 93 288.02„ Ulm 26 A— 0 4% Bayern 27.. 99.59 99,0 8S 5 4˙½ Heſſen 28-U 68,50 o8,50 Mannberm⸗Ausl. 134, ———55— Pfandbriete u Schuld.½ do. 1 Uringen 8„5 0 2% b5. 2.8 00.50.50 verschreibungen * editenstat en del Lände, do..⸗omBi2 100,0 100, 5 in 2 98.87 08477½ do. 27 97.87 0784// Lbstonl. Bi. Giroz. 1. Heſſen R 2 4½ NaſſauLdsbt. 4¼Vfälz. 1 4½%Pfätz.Hyp. Bk. —9—85 24/5/6 K-IX 99.75 90, 75»NeckarStuttg.21 100.7 100,5 do.— 2. Badiſches Turn- und Sportfeſt in Mannheim halten und neue Anlagen zu errichten. Dr. Chlebowſky geht nach einer kurzen Ueberſicht über Vereine und Sport⸗ platzanlagen auf die einzelnen Sportarten näher ein. Der Verfaſſer hat es verſtanden, die Erfolge der Mannheimer Sportler und die Bedeutung des Sports überhaupt ge⸗ ſchickt und überſichtlich herauszuſtellen. Mit dem Mann⸗ heimer Jugendſport und dem Koͤß⸗Sport ſchließt das inter⸗ eſſante Heft ab. Ausgezeichnete Bilder beleben und er⸗ gänzen die Schrift. Trotz des gedrängten Raumes iſt eine umfaſſende Darſtellung geglückt. Die badiſchen Bürger⸗ meiſter, die am Freitag einen Einblick in den geſamten Sportbetrieb erhalten, werden aus dieſem Heft viele An⸗ regungen ſchöpſen können. Großkämpfe der Kanufahrer Mit dem Sommer iſt ſür die Kanufahrer die große Wettkampfzeit gekommen. Am kommenden Wochenende, 21. und 25. Juni, iſt die olympiſche Regattaſtrecke in Berlin⸗ Grünau der Schauplatz der Meiſterſchaften des Gaues Brandenburg, die international ausgeſchrieben ſind. Wei⸗ terhin läßt das Fachamt bei den Gruppenwettfahrten das Können der beſten Fahrer aus den Gauen Brandenburg, Schleſien, Nordmark, Mittelrhein, Niederrhein, Sücweſt, Baden und Bayern überprüfen. In den internationalen Rennen ſtarten die Schweden Andersſon, Oern und Lonn, ſerner der Ungar Balatoni, der Weltmeiſterſchafts⸗Zweite im Faltboot⸗Einer von Stockholm und der Olympiaſieger Gregor Hradetzky(Wien). Weitere Gruppenkämpfe finden am 1. und 2. Juli im Rahmen der Meiſterſchaften des Gaues Bayern auf dem Starnberger See ſtatt. Zum Ein⸗ ſatz kommen hier die Spitzenkräfte der Gaue Niederrhein, Mittelrhein, Südweſt, Baden, Oſtmark und Bayern. Ein⸗ gebaut im Programm des Mün hner Feſtſommers iſt ein Internationaler Kajak⸗Slalom, der am 25 Juni auf der klaſſiſchen Slalomſtrecke des Floßgaſſen⸗Kanals der Iſar veranſtaltet wird und die erſolgreichſten Fahrer dieſes jungen Sportzweiges aus Großdeutſchland und Jugojla⸗ wien im Kampfe ſehen wird. Irankfurter Regatta Zur diesjährigen Frankfurter Regatta haben die ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden durch die Stiftung von Preiſen und Anordnung in Verkehrsfragen am Regakta⸗ tag ihre fördernde Unterſtüczung in ſinnfälligſter Weiſe zum Ausduck gebrocht. So hat Reichsſtatthalter Spren⸗ ger für den Germania⸗Wanderpreis im Achter einen ſofort zu gewinnenden Nebenpreis gegeben. Für den zweiten gro⸗ ßen Achterpreis hat die Stadt Frankfurt einen neuen Wanderpreis der Stadt des Handwerks geſtiftet, für den ebenfalls ein ſofort zu gewinnender wertvoller Nebenpreis zur Verfügung geſtellt wurde. Zu den Preisſtiftern ge⸗ hören außer der Stadtverwaltung, der Regierungspräſident Prinz Philipp von Heſſen, Landeshauptmann Traupel, ſo⸗ — 5 wie ſeit Jahren, die Kurverwaltung der Stadt Hom⸗ urg. Der internationale Charakter der Regatta wird durch den Beſuch des Seeklubs Zürich gewahrt, der ſchon 1872 erſtmolig bei der Frankſurter Regatta ſtartete, und im Laufe der Jahrzehnte mehrfach zu den ſportlich ſtützenden Beſuchern der Frankfurter Regatten gehörte. Sind auch die Felde der großen Regatten kleiner als ſonſt, ſo bieten ſie durch die Qualität der Bewerber verdientes Intereſſe. Deutſche Ruderer in Zürich Auf der ausgezeichnet beſetzten 56. Internationalen Züricher Ruderregatta am./2. Juli auf dem Züricher See werden auch mehrere deutſche Boote ſtarten. Der Ludwigs⸗ hafener RB, der auf der Mannheimer Regatta hinter Amieitia Mannheim, Raͤ am Wannſee und Ré Zärich einen guten vierten Platz belegte und wahrſcheinlich ſeine Form noch ſteigern kann, meldete für den Erſten und Zweiten Senior⸗Achter, in denen er mit guten Ausſichten auf die ſtärkſten Schweizer Vereine trifft. Die Ludwigs⸗ hafener werden auch noch im Zweiten Senior⸗Vierer m. St. ſtarten. Eine ſehr ſchwere Aufgabe findet der Friedrichs⸗ hafener RV, der im Jungmann⸗ und Junior⸗Achtex ſtarke Mannſchaften aus der Schweiz und Italien als Gegner vorfindet. Der Friedrichshafener Skuller Walter Beck nonnte für den Junior⸗Einer. Als dritter deutſcher Verein reiſt der RV Neptun Konſtanz nach Bürich. gegen Boote Er ſtartet im Jungmann⸗ und Junior⸗Vierer aus der Schweiz und Straßburg. Von der Großdeutſchlandfahrt Der Franzoſe Leo de Calvez hat auf der Fahrt ſchine wieder in Ordnung. Neue Mannheimer Zeitung! Abend⸗Ausgabe Wehr Dich oder Organdy? Vor dem Deutſchen Derby in Hamburg-Horn Es iſt ſchwer, über die Qualitäten eines Jahrgangs im Pferderennſport ein bündiges Urteil zu geben, ſolange Bergleiche mit führenden Ausländern ſehlen. Zeiten die in einzelnen Rennen gelaufen werden, können zu falſchen Schlüſſen verleiten. Immerhin darf man wohl oie Be⸗ hauptung wagen, daß der deutſche Derbyjahrgang 1939, der am kommenden Sonntag in Hamburg⸗Horn zur klaſſiſchen Prüfung um das Blaue Band des Galoppſports antritt, ausgezeichneten Durchſchnitt, wahrſcheinlich noch mehr dar⸗ ſtellt. Zwölf Bewerber werden vorausſichtlich ſtarten. Mehrere von ihnen kommen von vornherein für den End⸗ ſieg nicht in Frage; ſie haben zumeiſt nur die Aufgabe, ihre ausſichtsxeichen Stallgeſährten zu unterſtützen. Zieht man die Ergebniſſe der wichtigſten Rennen im vergangenen Jahr und der Hauptprüfungen der laufenden Saiſon zur Beurteilung der Ausſichten heran, dann ſtehen zweifellos zwei Pferde an der Spitze: der Schlenderhaner Wehr Dich und Zoppenbroicher Organdy. Wehr Dich gewann in dieſem Jahr in feinem Stil den Preis von Dahlwitz und das Henkelrennen und ſchien mit weitem Abſtand das beſte Pſerd des Jahrgangs zu ſein. Dabei hatte man vielſach überſehen, daß Organdy im Dahl⸗ witz⸗Preis angeritten und im Henkel⸗Rennen nur knapp geſchlagen wurde. Die Union in Hoppegarten brachte denn auch eine völlige Verſchiebung des Bildes. Organdy ge⸗ wann geradezu ſpielend das Rennen vor Wehr Dich und bewies damit ſeine Stärke über eine längere Diſtanz, wie ſie auch das Derby(2400 Meter) darſtellt. Ob Wehr Dich oder Organdy in Horn ſiegreich bleibt, hängt vielleicht von der Beſchaffewheit des Geläufs ab. Der Schlenderhaner bevorzugt weichen Boden, während Organdu ſich auf har⸗ tem Geläuf wohler fühlt. Geht in den nächſten Tagen in Hamburg kein kräftiger Regen nieder, dann ſprechen auch die äußeren Umſtände für einen Sieg von Organdg. An dritter Stelle muß man Tatjama nennen, die aus⸗ gezeichnete Erlenhofer Stute, die im vergangenen Jahr ſchon, wenn auch im Ratibor⸗Rennen von Wehr Dich und Organdy geſchlagen, einen hervorragenden Eindruck machte und in dieſem Jahr ſaſt mühelos das Kiſaßzony⸗Rennen und den Preis der Diana gewann. Das Geſtüt Schlender⸗ han ſchickt neben Wehr Dich noch eine zweite ausgezeichnete Waſſe ins Gefecht, den Sieger des Wiener Derbys Octa⸗ vianus, der von ſeinem Stall ſehr hoch eingeſchätzt wird, ſo daß der Stalljockey Streit ſich erſt in dieſen Tagen für Wehr Dich entſchied. Kumbuke, der ſchon ganz ſchöne Er⸗ folge aufzuweiſen hatte, unterlag am Mittwoch im Ein⸗ tracht⸗Nickel⸗Kennen nicht ganz erwartet Marabu. Anek⸗ dote, die zweite Stute im Derby, ſpielte hier überhaupt keine Rolle. Peroſi, der in der Union vier Längen hinter Wehr Dich lag, ſoll weitere Fortſchritte gemacht haben, aber, nach ſeiner Geſamtſorm beurteilt, muß man ihn doch ins Mittelſeld einreihen. Sonnenorden hat in der Union ſtark verſagt, er wird auch in Hamburg kaum eine wichtige Rolle ſpielen. Geſpannt darf man auf den Start des Polen Skarb ſein, der nach langen Jahren dem deutſchen Derby wieder internationalen Eharakter gibt. Der Sohn des in Deutſchland gezogenen Bafur hat bis jetzt noch kein Rennen verloren. Die übrigen Sarter können kaum ernſt⸗ liche Ausſichten geltend machen. Es ſtarten: Sonnenfleck(Zehmiſch), Anekdote(Heidrich) Fortunatus(Lacina), Tatjana(Printen), Octavianus (Streit), Wehr Dich'(Berndt), Sonnenorden(Raſten⸗ berger), Humbuke(O. Schmidt),(Peroſi(Held), Organdy, (Böhlte), Ruſticus(Heßler) und Skarb(Gill). Deutſche Leichtathletikmeiſterſchaſten Nach zahlreichen leichtathletiſchen Treffen, nach den Verſuchen perſönlicher Formverbeſſerung, nach der Arbeit an all den kleinen Dingen, die in ihrer Geſamtheit die perſönliche Beſtleiſtung erſt möglich machen, kommen nun die Tage der Bewährung, der 8. und 9. Juli, die Deut⸗ ſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften 1939 im Olympia⸗Stadion in Berlin. Zum Austrag gelangen: Männer: Läufe: 100, 200, 400, 800, 1500, 5000, 10 000, 140 Meter Hürden, 400 Meter Hürden und 3000 Meter Hindernis⸗ läufe. Sprünge: Hochſprung, Weitſprung, Dreiſprung, Stab⸗ hochſprung. Würfe: Speerwurf, Diskuswurf, Kugelſtoß und Ham⸗ merwurf. Reichsſieger⸗Wettbewerb: 35⸗Kilometer⸗Lauf, 50 Kilo⸗ meter Wettmarſch. Frauen: Läufe: 100, 200, 80 Meter Hürden. Sprünge: Hochſprung und Weitſprung. Würfe: Diskuswurf, Speerwurf und Kugelſtoß. Beginn am 8. Juli um 16 Uhr und am 9. Juli(Sonn⸗ tag) um 15 Uhr. Die volkstümlichen Mehrkämpfe, die diesmal mit den Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften ge⸗ meinſam ausgetragen werden, finden an beiden Tagen am Vormittag ſtatt. Die diesjährigen Meiſterſchaften ſtehen ſchon im Zeichen der Olympiſchen Spiele in Helſinki. Die Frage nach dem Stand der Vorbereitungen, nach der Richtigkeit des ein⸗ geſchlagenen Weges, nach den Erfolgen der Ausbildungs⸗ arbeit wird ihre Antwort finden. Rückſichtslos werden Schwächen aufgedeckt werden, gute Leiſtungen werden unter⸗ ſtrichen und betont werden. Ländermannſchaften werden in ihvem Kern in dieſen Tagen gebildet, die deutſchen Ver⸗ tretungen gegen Italien, England, Ungarn, Schweden uſw. werden zum Teil ſchon ermittelt werden. Revolution der Eintrittspreiſe— Gutſcheine für Deutſchland— Schweden Zum erſten Male wird bezüglich der Eintrittspreiſe eine bei Deutſchen Meiſterſchaften noch nicht geübte Preis⸗ politik getrieben: 1. Die Eintrittskarten ſind für beide Tage zuſammen gültig. 2. Es gibt nur drei Preisklaſſen: 1,10 Mark, 1,80 Mark und 2,50 Mark. 3. Dieſe Eintritts⸗ karten gelten als Gutſcheine für Deutſchland— Schweden und zwar geſtaffelt 0,30, 0,40 und 0,50 Mark. Was iſt der deutſche Zwölfkampf? Turnen verlangt nicht nur Können an den Turn⸗ geräten, das beweiſen auch die kommenden Deutſchen Meiſterſchaften im Deutſchen Zwölfkampf der Männer und im Zehnkampf der Frauen am./. Juli in Hildesheim. Hier handelt es ſich um Mehrkämpfe, bei denen zum Bei⸗ ſpiel bei den Männern drei leichtathletiſche Uebungen, 100⸗ Meter⸗Lauf, Kugelſtoßen und Stabhochſprung, zu 9 reinen Gerätübungen hinzutreten. Darum iſt dieſe Zwölfkampf⸗ meiſterſchaft auch nicht mit den Deutſchen Gerätmeiſter⸗ ſchaften zu verwechſeln, die für Männer am 3. Dezember in Dortmund, für Frauen am 10. Dezember in München⸗ Gladbach ſtattfinden. Denn hier werden die Deutſchen Meiſter allein an den Geräten Reck, Pſerd, Barren, an den Ringen, in der Freiübung und im Pferdſprung ermittelt, wobei wiederum ein Zwölfkampf zu beſtehen iſt. Die kommenden Meiſterſchaftskämpfe im Mehrkampf in Hildes⸗ heim, die 1937 in Greiz mit der Parole des Reichsmänner⸗ turnwartes ſtarteten,„die großen Turner an die Front“, bildeten beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau 1938 den Hauptwettkampf der Turner. Damit wurde die Tradition der alten Deutſchen Turnfeſte fortgeſetzt, die den Sieger dieſer gemiſchten Mehrkämpfe als den Turnfeſt⸗ ſieger bezeichneten. Das Streben zur körperlichen All⸗ ſeitigkeit und die Achtung vor ihrer ſchönſten Ausprägung Reifenſchaden erlitten und bringt hier ſeine Ma⸗ (Schirner, Zander⸗M.]) Goldhyp- Pfandbriete V. Hypothekenbapken 4¼ Rö. Hyp.⸗Bk. 22 22. 2¹ 2 Mannb R2—4 99,— 909.— 100,0 100, 4½ do. K 35,36,39 90.— 99.— 100,0 100,04½% BaurBodener, 5% do. Lig.Pfbr. 101.0 101,0 Würzb.-VII 99.75 99,75½ Rh.-Hyp: Bk. .⸗Kom.-Ul 98.50 98.50 101,0 101,6% Süddvoder.7 Lig. Gpfbr. 8 1 und li o, A. yn. 20/ Bayr.Landw⸗ 09.50 00,50 bank K 32 4½Berl.Hyy.⸗Bk. nd Provinz- 8 6 vou 25. 99, 00, 100,8 100.7 99.50 99.50% Gpför. kmiü u. 1 09.— 00, 5½ do. Lig. 4 1 1% 100.7 98.50 98,50½ do. Kom. k M 98,50 95,59 9 99.25 00,25/ Goth Grdcr.⸗ 10 98.50 98.5 12 98.02 98, 0, Gpir⸗t. M 00. 5 NeckarStutig 23 7 » Röͤchting, Eiſen 90,50 99,02 in Aktien umwandelbar 100,8 JG. Farben RM⸗ Anl. v. 28 100,8 123.0 123,7 99.— ohne Zinsberechnun do. Lig. 26,26 4. bahn 39 10,5 100,5/4½ Heſſvdsbk.26, do. H. 30 R. 1 90,70 90, 75] 27 u. 28. K 1, 4, Di.Kom. S. Abl.8 1 130, 0 b. A,—G. 100,7 100,7 Ingustrie-Aktien Apoſt 25.. 100,3 100,3] s und.„ 99 90— oo. 2 155,0 155.54½ Ro. Goldgom..50 Ab Gebrüder ½% do. Gold⸗.50 98,500/E G. Steuer gutſcheinz) Schuldv. 20 K 2 98,50 90,[Landschaften 5% Preuß. Boder Andreae-Noris 165,0 165,0 (aus Anleiheſt ock). 5½heſſ..⸗Hypbt 4½0ſtpr, Landſch. Lig. Gold Vli, Aſchaff. Butwab o8. 68. Lig.0. Ant.Ki-24 100,7 101,016 ü C Eu, KF 10277.... Sit.-Uu. o. A. 100,5 100,8 0. Zellſtoff, 89,75 89,87 Alibeſig Dt. Reich 131,7 131/8 adiſche Maſch.. 98,— 98. Frogkraft. Mhm ayr. Br. Pforzh... 75,[Hrün& Bilfinger Bayr. Motorenw..afenmühle Bemberg, J. P... 127.6 laid u. Neu Julius Berger 143,0 142.2/ Danauer Hofbr. Brauer. Kleinlein 1½5 17,Hanſwerke Füſſen 124,7 Bronce Schlenk,.. 101,5 Harpener. 130.0 130,0 Brown. Boverr.. Bartmann& Br. 117.7 bem. Albert.. 93.50 94,5[Heſſen⸗Raſt. Gas 83 90 83.50 R. W. E kaimler⸗Sen). 118.0 121,00Polzmann. Ph., emagg 138,7 138,5 Di.Gold.u. Silber 203.0 204,5 Dt. Steinzeuig... Hlein, Schanzlin 145,0 144.0 Dürrwerke. 109,0. Unorr, Heilbronn 5 Dutlacher Hof 109,0 109,0— u. Schüle 127,0 157 Konſerven Braun 89,50 89,50 110,0 Kraftw. Al-württ. 80,— 30,— Eſchweilerdergw.. anz.-G. ech, Elektrizitat 97.— 97, Eßtinger Maſch 8 3 8 7 Elilinger Spinn 103,0 103,0Löwenbr. Münch 185.5 185,0 ... Ludwigsh. Ak. Br. 230,0 103.0 103.0 01450 90.— Südd. Zucker * Hartſtein ar! au. Bürgerbr 118,0 118.0 fälz. Mühlen.. 130.0 130.0 f. Preßh.“ Sprit hein. Braunkohl. 210,7 211,0] Badiſche Bank 5* heinelektra St. HenningerBrauer 115,0 1173[Rheinmerall 147,0[Roeder, Gebr... 90,50 90,500 Frankfurter Bant 91. 91. A.-0 alzwk. Heilbronn 252,0 252,00 Bfätz. 8 Stemte“ 90,— 90,— Bälz. Hop.⸗Bant S 3 ⸗Storch. 25¼ 2540 Seilind.(Wolſf) 90, 100,0 fff Sientens⸗Reinig. Württog. Vant. Sinalco Sinnei, Grünw. 82,— 82,— 162,0 102.00 Stuttgart. Hoſbr. · P Vergbau im Mehrkampfe drücken ſich in dieſer Bewertung des ge⸗ miſchten Zwölfkampfes aus, der darum auch den ſtolzen Titel eines„Deutſchen Zwölfkampfes“ trägt. Zum erſten Male nehmen in Hildesheim auch die Ver⸗ treter der Oſtmark teil, die Redl, Herrman, Panos und Toda als Vertreter in die erſte Großdeutſche Meiſterſchaft ſchicken, die mit Ausnahme von Toda ſchon in der Olympia⸗ mannſchaft für die Turnwettkämpfe 1936 in Berlin ſtanden. Sonſt finden wir unter den 63 Teilnehmern, zu denen noch 12 Erſatzleute und 19 Turner hinzutommen, die frei⸗ willig teilnehmen, Namen, die ſeit Jahren als Mehr⸗ kämpfer einen guten Klang haben. Der Sieger des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes, Friedrich⸗München, wird ſeinen! Titel verteidigen. Gegner wie Schreyer⸗Braunſchweig, Kanis⸗Zoppot, Thölke⸗Berlin, Friſch⸗Eichen, der junge Kiefer⸗Bad Kreuznach, Reuther⸗ Oppau, Kammerbauer⸗Kuchen und Schmidt⸗Nürnberg, um nur einige zu nennen, bürgen für einen Kampf auf Biegen und Brechen. Der Bedeutung dieſer Deutſchen Meiſter⸗ ſchaft in der ſommerlichen Mitte des Jahres entſprechend hat das Reichsfachamt Turnen einen feſtlichen Rahmen ge⸗ ſchaffen, der die glänzende Faſſung für einen der Edelſteine im Bereich der deutſchen Leibesübungen, für den turne⸗ riſchen vielſeitigen Mehrkampf, abgeben wird. Neue Weltrekorde im Gewichtheben Der Internationale Schwerathletik⸗Verband hat drei neue Weltrekorde im Gewichtheben anerkannt. Geradezu phanttaſtiſch iſt die neue Beſtleiſtung des Aegypters Ibrahim Shams im beidarmigen Stoßen der Leicht⸗ gewichtsklaſſe mit 151 Kg., womit er ſeinen eigenen Re⸗ kord um 3/ Kg übertraf Für ſeine ſo einzigartige Lei⸗ ſtung ſpricht, daß der Weltrekord ſeines Landsmannes Touny im Mittelgewicht mit 152,5 Ka. nur um 17½ Kg. beſſer iſt. Anerkannt wurde weiter ein Rekord von Shams im beidarmigen Reißen mit 114 Kg. Auch hier hielt er ſelbſt die alte Beſtleiſtung mit 112, Kg. Im beioh⸗ armigen Drücken brachte Shams 90 Kg. zur Hochſtrecke, ſo daß er im Olympiſchen Dreikampf insgeſamt die für ſe in Eigengewicht enorme Laſt von 355 Kg. einwandfrei be⸗ herrſchte.— Erſtmalig hat ein Japaner ſich in die Welt⸗ rekordliſte eingetragen. Jiitus Nan ſchraubte die Höchſt⸗ leiſtung des Federgewichts⸗Weltmeiſters Geora Liebſch im beidarmigen Drücken von 96,5 auf 97,5 Kg. 18 Nationen haben nun bereits ihre Meldungen zu den Studentenſpielen Wien 1939 abgegeben. Die letzte Mel⸗ dung kam aus Dänemark, das ſich mit einer vollſtändigen Boxſtafſel und Fechter⸗Mannſchaft beteiligen will. Dentſchlands Studenten⸗Fußballer beſtritten zur Vor⸗ bereitung für die Akademiſchen Weltſpiele am kommenden Samstag in Berlin ein Probeſpiel gegen eine branden⸗ burgiſche Auswahl. Die Studenten Aufſtellung: Geißler; Katzer, Koſſek; Kraft, Althoff, Rohr, Schneider, Gaiter, Holzſtäge, Epp, Belger. Beim Weißenfelſer Heimatfeſt gob es ein Fußbaſl⸗ ſpiel zwiſchen einer dortigen Stadtmannſchaft und Auſtria Wien, das die Wiener ſicher 613(:3) gewannen. Die Hand⸗ ball⸗Stadtel' trat gegen Polizei Berlin an, doch auch hier ſiegten die Gäſte mit 16:13(11:4) Torſen. England und Südafrika ſtanden ſich in Johannesburg im erſten Fußball⸗Länderkampf gegenüber, der von den Engländern:0 gewonnen wurde. 2 2 2 144.0 144,.Ifürttemb. Elettr. 98.— 98,—Verkehrs-Aktien Mulle, Brauerei 8 ellſt. Waldhof. 108,2 108,5 B0b. AG. f. Rhein⸗ ement Heidelvg. 137,0 137,7 ſchiff.— transport m. 116.* 103.0 163,0 Sank-Aktien vl.Reichsb. Vorz. 122,0 122,1 109.5 100,3 105,0 105,0 111.5 111.5/Versicherungen 105,5 105,5 Bad. Aſſekuranz⸗ „ Mhm 45.— 5 — 0 5 9 25Württ. S Rhein. Hyp.⸗Bank 127,0 127,0 108.0 108.0 Amtlien nicht notierte Werte 102,5 Umtausch-Oblisationen Türe 28 Sun 43...[Com.⸗ u. Privatb 123,0 123.7/ Dd⸗Bank 112,1 113.5 Dresdner Bank do. Hyp ⸗Bant 118,5 118.5 107½0 1070 108,0 108, 0 4¼9% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werke S dio. Walzmühle 132,0 132.0 Schlei 0 103,6, 257 ni. von 1926. 1951] 99,— 58 1600 1900 Maintraftwert. 85,75 85,75 130,5 130,55% Großtraft Maunheim u. Pfalzwerke 1941 10,— Farden. 150.7 50, ainzer Akt⸗Br. 88.50 88.25 do. Glanzſtoſf 4½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1027 1952 95,— Jeinmech.(Jeitet) 99,— 00, Mez.⸗G.... 98.— 98.— do. Gothania—„ 4½% 5„ 1928 1959 99 Feldmahle Papiier Moeims... 1470 117.00 do, Strohſto— 4“⁰⁰ 6„ 1930 1855 90,20 Motoren Darmſt 1170 117,0], do. Ultramarin 100 114,03%9% Ru hnungsban 1958 98◻α oldſchmidt. 127,6 128,1.„„„ Goigt& Haeffnei...%, Ver. Stahlwerke(Rgeinelbe Union) 1846 00.0⁵ ritzner ⸗Kayſer 88,50 89, Volkhom, Seil. 90,— 90.—6½% 8 1951 88 Krötzſch⸗Leuna, ſpielen in folgender 7 11 Be größte Ziffer(125 Mill. n. Donnerstag, 22. Juni 1929 - WIRTSCHAFTS-zkrruxG der Neuen Mannbeimer Zeitung Monaisbilanzen Deuischer Banken Ende Riai N. Die, Bilonzen der deutſchen Kreditinſtitute zeigen im ai eine Verlängerung um 897 Mill.. Damit iſt nicht nur der Vormonat(plus 729 Mill.), ſondern auch der fleberiae Rekord vom Februar ds. Irs.(plus 871 Mill./ RMiertroffen. Verglichen mit Ende Mai 1938 haben die ankbilanzen um nicht weniger als 4,6 Mrd./ zugenom⸗ Von den hereingekommenen Geldern der regionalen Girozentralen fanden 97,5 Mill. ihre Anlage in un⸗ verzinslichen Schatzanweiſungen und nur 11,7 Mill. in Wechſeln. Die Bankguthaben, alſo vorwiegend die Gut⸗ haben bei der Deutſchen Girozentrale, wurden ebenfalls men; Haß iſt eine Aüsdehnung um rö. 16,5 v. H. Den weiter aufgefüllt. Dabei haben diesmal allerdings die tärkſten Zuwachs zeigen im Mai die Spezialbanken mit unter den Schuldnern verbuchten längerfriſtigen Bankgut⸗ uner Verlängerung der Bilanzſumme um 247 Mill. /, haben ſtärker zugenommen(plus 58,1 Mill. /) als die goran die vier führenden Inſtitute(Verkehrskreditbonk, kurzfälligen Forderungen(plus 35,2 Mill.). Die ſon⸗ Unduſtriebank, Bank der Deutſchen Arbeit, Deutſche Zen⸗ Kalgenoſſenſchaftskaſſe) jeweils mit 50 bis 70 Mill.„ be⸗ Piliat ſind. Bei den regionalen Girozentrolen wuchſen die lanzen um 230 Mill.„, bei den Großbanken immerhin um 204 Mill. 4, bei den' Staatsbanken und bei den Regionalbanken um 73 Mill.. 0 Beſonders bemerkenswert iſt, daß von der Geſamtaus⸗ Venung der Bilangſummen im Mai ein beſonders hoher elozentſotz auf die„ſonſtigen Gläubiger“, alſo auf die chten Kunoͤſchaftseinlagen, entfällt. Dieſe Einlagen ſtie⸗ en im Mai um 198 Mill./ gegenüber 303 Mill./ im Formonat und nur 120 Mill.„ im Mai des Vorjahres. n dieſem Zuwachs ſind die Großbanken und Regional⸗ auken mit 201 Mill.„“ beteiligt, die Spezialbanken mit um 111 Mill. * Lie Spareinlagen der Banken ſind zwar mit 21 Mill. 4 ſlwachs nicht ganz ſo ſtark geſtiegen wie im Vormonat Gus 26 Mill. /) doch wiederum kräftiger als im Mai des ſorjahres(plus 16 Mill.). Dagegen hat ſich der bbau der Akzeptverpflichtungen nochmals mit einer Ver⸗ minderung um 41 Mill.“, die faſt ganz auf die Groß⸗ nken entfällt, fortgeſetzt.— 8 Sehr beträchtlich iſt wiederum wie in den Vormonaten le Erhöhung der Einlagen von Kreditinſtituten. Von der Eelamtzunahme um 301 Mill.„ entfielen 118 Mill. 4(im Frmonat 126 Mill.) auf die regionalen Girozentralen, ein ſeichen, daß im Sparkaſſenunterbau der Spareinlogen⸗Zu⸗ krom ſich kräftig fortgeſetzt hat. Bemerkenswert iſt ader, nuß ouch bei den Großbanken die Bankeinlagen einen Zu⸗ wachs von rund 65 Mill./ aufweiſen; ähnliches gilt für le anderen Gruppen Die Neſtro⸗Verpflichtungen ſind da⸗ egen weiter um 16 Mill./ zurückgegangen. Zum erſten⸗ Nal ſeit langer Zeit zeigen auch die im Umlauf befindlichen Anleihen eine ſtärkere Erhöhung(plus 86 Mill.), eine olge der Auflockerung der Emiſſionsſperre. Während im Mai und April die neuzufließenden Mittel erſter Linie bei den jederzeit fälligen Einlagen in Er⸗ cheinung traten, iſt im Mai wieder eine leichte Verſchie⸗ bung des Schwergewichts zu Gunſten der feſten Gelder keſtzuſtellenz dieſe erhöhten ſich um 427 Mill./ gegenüber einem Zuwachs um 372 Mill. 4 bei den jederzeit fälligen inlagen. Am ſtärkſten ſtiegen dabei die Dreimonatsgelder lolus 206 Mill. /. Beſonders bemerkenswert iſt an den Mai⸗Bilanzen, daß don den neu zufließenden Mitteln nur etwa die Hälfte Anlage in Wechſeln und Schatzanweiſungen fand. Das Schatzanweiſungskonto, das im April um 521 Mill./ zu⸗ genommen hatte, ſtieg nur noch um 332 Mill. /. Bei en Großbanken betrug der Zugang nur 12 Mill. gegen 0 Mill./ im Vormonat. Am ſtärkſten war die Zu⸗ ahme der Schatzanweiſungsbeſtände bei den Girozentralen mit 196 Mill.. Das Wechſelkonto nahm im Mai um 118 Mill./ zu(im Vormonat noch um 380 Mill.). dier zeigen die Großbanken eine beträchtliche Steigerung um 133 Mill. /, während die Deutſche Girozentrale für Mill./ Wechſel abſtieß.— Die verhältnismäßig be⸗ ſchränkte Feſtlegung der neuen Mittel in Wechſeln und Schatzanweiſungen erklärt ſich hauptſächlich durch ein be⸗ herkenswertes Liquiditätsſtreben. Die Guthaben bei äudexen Banken leinſchließlich der Ausleihungen an Kredit⸗ inſtitute) erhöhten ſich im Mai um 316 Mill. /, wovon auf die Spezialbanken Gnt; außerdem entſallen 93 Mill./ auf die regionalen Uärozentralen. Beſonders auffällig 55 ung der Barreſerven um 80 Mill.„ und die Zunahme der Scheckbeſtände um 36 Mill. 4. Die Wirtſchaftsaus⸗ lei ungen, die im April etwas zurückgegangen ſind, zeigen lesmal insgeſamt keine Veränderung. Die Warenvorſchüſſe ahmen nochmals um 27 Mill. J ab, die„ſonſtigen Debi⸗ woren“ erhöhten ſich um 26 Mill.. Der Zuwachs entſällt ſaſt ganz auf die Girozentralen, während ſich bei den roßbanken die Wirtſchaftsausleihungen um 29 Mill. 4 erminderten. Auch der Rückgang der Wertpapierbeſtände war nicht ehr ſo ausgeprägt wie im Vormonat. Reichsanleihen zeiaten zwar nochmals einen Rückgang von 43 Mill. J, och nahmen dafür die ſonſtigen werzinslichen Wert⸗ apiere um 14 Mill./ zu, vielleicht im Zuſammenhang mit en neuen Induſtrie⸗Emiſſionien. le, Der Monat Mai ſtand bei den regionalen Girogentra⸗ en im Zeichen einer beachtlichen Geldflüſſigkeit und da⸗ Dit einer weiteren bemerkenswerten Bilanzausdehnung. dile Bilanzſumme überſtieg mit 7053,1 Mill./ erſtmalig 3* 7⸗Dird.⸗Grenze. Im Vergleichsmonat des Vorjahres 0 die E⸗Mrd.⸗Grenze überſchritten worden. Die Aus⸗ 65 ung der Bilanzſumme imerhalb eines Jahres betrug amit über 1 Mrd. 0 Insgeſamt ſind den regionalen Girozentralen, wie aus ., ſoeben veröffentlichten Monatsausweiſen für Ende ai 1939 zu erſehen iſt, 218,1 Mill. neue Einlagen zu⸗ ſeſloſſen. Dabei waren die Einlagen deutſcher Kredit⸗ uſtitute, alſo in der Hauptſache die Sparkaſſeneinlagen, 147,7 Mill.“, und die„Seuſtigen Gläubiger“ um 90,4 Mill./ geſtiegen. Von dem geſamten Einlagen⸗ zuſtrom entſielen rund ein Viertel auf die jederzeit 0 ligen Konten und rund drei Viertel auf die Konten der heſt⸗ und Kündigungsgelder. Der Zuwachs bei den Kre⸗ itinſtitutseinlagen verteilte ſich ungeſähr gleichmäßig auf I geſamte Reichsgebiet. Die Bewegung der„Sonſtigen 10 ubiger“ verlief jedoch bei den einzelnen Girozentralen Maj unterſchiedlich. Hier beruhte die Geſamtſteigerung kur Hälfte auf einer Bewegung bei der Berliner Stadt⸗ ank, deren„Sonſtige Gläubiger“ allein um 59,8 Mill./ kügenommen hatten. iſt daneben die Er⸗ gut war von Abſchlüſſen kaum ewas zu hören. ſtigen Schuldner ſind im Berichtsmonat um 9,0 Mill. gewachſen. Im Wertpapierbeſtand(minus 1,3 Mill. /5 traten ſo gut wie keine Veränderungen ein. Wie üblich ſpiegelt ſich die geſchäftliche Entwicklung der regionalen Girozentralen in dem Monatsausweis des Spitzeninſtituts weitgehend wider. Die Einlagen von Kreditinſtituten, alſo vornehmlich von den regionalen Girozentralen, bei der Deutſchen Girozentrale, wurden im Berichtsmonat um 37,4 Mill./ heraufgeſetzt, wo hingegen die Einlagen von ſon⸗ ſtigen Gläubigern um 7,8 Mill. abnahmen. Angelegt wurden dieſe neuen Mittel nur in Schatzanweiſungen, deren Beſtand ſogar um 101,2 Mill./ zunahm. Der Wechſel⸗ Mill., die Staatsbanken mit 66,5 Mill.„ und die beſtond war dagegen um 75,2 Mill./ zurückgeſetzt wor⸗ kegionalen Girozentralen mit rd. 100 Mill. J, die zu den. Außerdem wurden nochmals 13,0 Mill./ Wert⸗ Rehr als der Hälfte auf die Berliner Stadtbank entfallen. papiere abgegeben. Die Indoſſaments⸗Verbindlichkeiten hatten ſich über den Ultimo um 41,9 Mill. erhöht. Browu, Boveri u. Cie. AG, Mannheim Auftragsbeſtand weiter erhöht In der v. HVeder Bown, Boveri u. Cie. AG, Mann⸗ heim, in der 16,85 Mill./ AK vertreten waren, wurde der bekannte Abſchluß 1938 vorgelegt und beſchloſſen, aus 2,21(1,43) Mill.% Gewinn eine unv. Dividende von 6 v. H. auf nom. 12 Mill./ für 1938 berechtigte Aktien auszuſchütten, ferner 0,48(0) Mill./ der geſetzlichen Rück⸗ lage und 0,75(0,50) Mill./ der Arbeiterpenſionskaſſe zu⸗ zuführen. Die turnusmäßig ausſcheidenden AR⸗Mitglieder Dr. jur. Kurt Poensgen, Kommerzienrat Dr. Hermann Röchling und Dr. Ing. Max Schießer wurden wiedergewählt, neu in den Auſſichtsrat treten ein: Paul Greyer, Mitglied des Vorſtandes der Reichs⸗Kredit⸗ Geſellſchaft AG, Berlin, und Eugen Bandel, Mitglied des Vorſtandes der Commerz⸗ und Privat⸗Bank AG, Ber⸗ Iin. -Aeber den bisherigen Verlauf des neuen Geſchäfts⸗ jahres berichtete der Vorſitzer des Vorſtandes, Dr. Schnetzler, daß der im Jahresbericht für 1939 aus⸗ führlich beſchriebene Geſchäftscharakter unverändert ge⸗ blieben ſei. Namentlich der Auftragsbeſtand habe bei wei⸗ terem Anwachſen des Beſtellungseinganges wiederum eine Erhöhung erfahren. Das Exportgeſchäft konnte durch die Hereinnahme bemerkenswerter Großaufträge geſteigert werden. Die Verwaltung hofft. auch für das verdoppelte Grundkapital eine angemeſſene Verzinſung zu erzielen. * Einführung von Markenartikelpreiſen in den neuen Reichsgebieten. Um Unklarheiten über die Geltung von Markenartikelpreiſen in den an das Reich angegliederten Gebieten zu beſeitigen, hat der Reichskommiſſar für die Preisbildung mit Erlaß vom 9. Juni 1929 darauf hinge⸗ wieſen, daß Markenartikelpreiſe, die für das Altreich auf Grund§ 2 der Preisbindungsveroröͤnung genehmigt ſind, zur Einführung in der Oſtmark, im Sudetenland und im Memelland keiner weiteren Genehmigung bedürſen. * Weitere Gebührenſenkung der Reichsbank für Aus⸗ führer. Die Reichsbank hat bekanntlich vor kurzem eine gange Reihe von Maßnahmen zur Senkung der Koſten der Ausfuhrſinanzierung ergriffen. Im Intereſſe der Ausfuhrförderung hat ſich nunmehr die Reichsbank weiter dazu entſchloſſen, die bisher bei dem Ankauf von Wechſeln und Schecks guf das Ausland noch berechneten Sonderge⸗ bühren mit Ausnahme der von den ausländiſchen Stellen erhobenen Clearinggebühr fallen zu laſſen. Für den deutſchen Exporteur bedeutet dieſe Maßnahme eine ſehr erfreuliche Senkung ſeiner Exportfinanzierungskoſten. 4 Abend-Ausgabe Nr. 279 Ruhige Weripapiermäkie Akiien leichi sdiwankend— Renien gehalien Rhein⸗Mainiſche Börſe wenig verändert Frankfurt a.., 22. Juni. An den Aktienmärkten entwickelte ſich weiterhin nur wenig Geſchäft. Die Grund⸗ tendenz war eher etwas freundlicher, obgleich ſich die Kurſe weiter recht uneinheitlich entfalteten. Im Durch⸗ ſchnitt betrugen die Abweichungen etwa 0,25 bis 0,5 v. H. Wider Erwarten angeboten waren Reichsbank⸗Anteile, die auf 185(185,75) abfielen. Ebenſo verblieb am Montan⸗ markt in Verein. Stahl zu co. 99 einiges Angebot, Rhein⸗ ſtahl waren 1 v. H. erholt auf 131,75 und Hoeſch gewannen 0,25 v. H. auf 108,75. JG. Farben fanden kurz vor der HV. weiter etwas Nachfrage bei 150,5(750). Leichte Beſſe⸗ rungen erzielten ferner u. Metallgeſellſchaft mit 112²⁸ (112,5), Bemberg mit 127,75(127), Holzmann mit 147,25 (147). Dagegen verloren BMW 1,25 v. H. auf 131,75, Ad⸗ lerwerke 0,5 auf 99, außerdem bröckelten Rheinmetall, Conti Gummi, Heidelberger Cement und Aſchaffenburger Zellſtoff je 0,25 v. H. ab. Siemens kamen nach längerer Pauſe mit 184,5 bis 185(190,5) wieder zur Notiz. Der Rentenmarkt lag ſtill. Reichsaltbeſitz knapp gehalten mit 131,80(13156), in Steuergutſcheinen war das Geſchäft an der Börſe ruhiger, vorbörslich ſollen jedoh in Serie 1 große Umſätze ſtattgefunden haben. Der Kurs ſtieg bis auf 104, ging dann auf 103,80(103.55) zurück. Serie 2 blieben mit 98,35 gehalten. Juli⸗Stücke ſchwächer mit 98,275. Im übrigen lagen Rentenwerte ſtill u. meiſt unv. Kleine Schwankungen hatten Induſtrie⸗Obligationen. Im Verlaufe ruhte das Geſchäft am Aktienmarkt faſt völlig und vielfach hörte man eher nachgebende Kurſe, was auf z. T. ſchwache Einheitsnotierungen zurückgeſührt wurde. J. Farben weiter befeſtigt auf 150,75 nach 150,5. Bei den ſpäter notier⸗ ten Papieren hielten ſich die Schwankungen innerhalb 1 v.., Daimler aber 1,5 v. H. gedrückt auf 120. Der Freiverkehr war bei gehaltenen Kurſen ruhig. Berlin: Leichte Schwankungen am Aktienmarkt, Reuten gehalten Berlin, 22. Juni. Die Wertpapiermärkte liegen auch heute wieder ſehr ruhig. Die Kursgeſtaltung wurde, wie nun ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit, meiſt durch Zufallsorders beſtimmt, ſo daß ſich Schwankungen nach beiden Seiten ergaben. Nur ver⸗ einzelt waren dabei über 1 v. H. hingusgehende Ver⸗ änderungen feſtzuſtellen. An die Stelle normaler Ge⸗ ſchäſtstätigkeit treten mehr und mehr Unterhaltungen über aktuelle Fragen der Politit und der Wirtſchaft. So beſchäftigt man ſich u. a. mit den jetzt angekündigten Jui⸗ duſtrie⸗Emiſſionen der JG⸗Farbeninduſtrie und der Hibernia AG, bei denen man von dem eine Zeitlang be⸗ vorzugten 5proz. Zins wieder abgegangen iſt. Die Pla⸗ cierungsmöglichkeit wird im allgemeinen nicht ungünſtig beurteilt. Am Montanmarkt kointen Verein. Stahlwerke mit plus 76 v. H. einen Teil der Vortagsverluſte wieder aufholen. Von chemiſchen Papieren ſtellten ſich Farben auf 150,75(plus v..), Goldſchmidt und Schering gaben um je etwa v. H. nach, Bei den Autoaktien ermäßigten ſich BMW um 1, bei den Papier⸗ und Zellſtoffaktien Aſchaffenburger um 7 v. H. Meiſt feſter eröffneten Ma⸗ ſchinenbauwerte unter Führung von Berliner Maſchhien, Orenſtein mit plus 174 bzw. plus 15. H. Deutſcher Eiſen⸗ handel wurde ohne Dividende v. H. höher bewertet. Im variablen Rentenverkehr blieben Reichsaltbeſitz mit 131,75 und die Gemeindeumſchuldung mit 93,70 unverän⸗ dert. Für Steuergutſcheine 2 hörte man eine Taxe von 98,35(9856), dto. Juli blieben mit 98,35 unverändert. Steuergutſcheine 1, die vorbörslich bis auf 104 geſtiegen 59 9 nannte man im Telephonverkehr mit 103,90(plus .). Im Verlaufe unterlagen Aktien erneut mehrfachen Schwankungen nach beiden Seiten, wobei die Rückgänge eher das Uebergewicht hatten. Mit einer ſtärkeren Stei⸗ gerung fielen allerdings Siemens auf, die ſich zeitweiſe auf 186,5 gegen 184,5 zu Beginn ſtellten. Am Kaſſarenten⸗ markt blieb es ſehr ruhig. Nennenswerte Veränderungen ergaben ſich kaum. Steuergutſcheine 2 wurden bei einem Umſatz von etwa 200 000% mit 98,35(986) bewertet, dto. Juli ſtellten ſich FFPPPCCCPPPPPPPP0PPPPPPPP0PPP0P0P00P00G0000000ö00ö——————————— Hochtief AG für Hoch⸗ und Tiefbauten vorm. Gebr. Helfmann, Eſſen. Die Hder Hochtief Ach für Hoch⸗ und Tieſbauten vorm. Gebr. Helfmann, Eſſen, in der 20 Aktionäre ein AK von 6,20 Mill./ vertraten, nahm den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1938 zur Kenntnis und be⸗ ſchloß einſtimmig, den erzielten Ueberſchuß zur Verteilung einer unveränderten Dividende von 8 v. H. auf das 7,75 Mill./ betragende Ax zu verwenden. 3 ausſcheidende AR⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. Mitteilungen wur⸗ den weder gewünſcht noch gemacht. Waren unei Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 22. Jnni. Der Berliner Getreideverkehr bot am Donnerstag wiederum ein unverändertes Bild. Die Aufnahmeneioung hat ſich im allgemeinen nicht verſtärkt, während ſich andererſeits wei⸗ terhin reichliche Einkaufsmöglichkeiten boten. In Mahl⸗ Auch Hafer war über Bedarf erhältlich, Futtergerſte guter Beſthaſſen⸗ heit blieb jedoch begehrt. Mehle lagen vuhig, aber ſtetig. Von Futtermitteln ſind Kleien und. eiweißreiche Sorten geſucht. Ferner entwickelte ſich Geſchäft in Kartoffelflocken und Zuckerſuttermitteln. Bremer Baumwolle vom 22. Juni. 11,58 Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 22. Juni (Eig. Dr.) Juni, Juli, Auguſt 5,20 B 5,05 G; Sept. 5,10 B 5,00 G; Obt. 4,90 B 4,80 G; Nov. 4,90 B 4,80 G; Dez. 4,95 B 4,85 B; Tendenz ſtetig.— Gemahbener Melis per Juni 31,45—31,476—31,50; per Juli 31,50; Weißzucker⸗ bzw. Raffinerie⸗Melaſſe 3,18, Rohzucker— Melaſſe 3,18; Tendenz ſtetig, Wetter warm. (Eig. Dr.) Loko Hamburger Schmalzuotierungen vom 22. Inni.(Eig. Dr.) Marktlage ruhig und unverändert. Berliner Metallnotierungen pom 22. Juni.(Eig. Dr.) Es notierten in/ für die 100 Kilo Elektrolytkupſer (wirebars) 57,75; Standard⸗Kupfer lſd. Monat, Original⸗ hittbenweichblei, Standand⸗Blei, Originalhüttenrohzink, Standard⸗Zink alles unverändert, Originalhütten⸗Alumi⸗ nium 98—99 v. H. in Blöcken 133; dto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 w. H. 137; Fein⸗Silber 35—38,90. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Erdbeeren 28—97, Waldercdbeeren 70, Kirſchen 25—50, Stachelbeeren 20, Rha⸗ barber 8, Kopſſalat—5, Kohlrabi—6, Karotten—8, Blmuenkohl 1. Sorte 80—45, 2. Sorte 10—25, Wirſing 10, Schlangengurken 1. Sorte 30—45, 2. Sorte 20—25. Schwache Aufuhr, Abſatz in Obſt flott, in Gemüſe langſam. * Niederländiſche Gemüſelieferungen nach Deutſchland. Wie verlautet, iſt gelegentlich von Beſprechungen ein deutſch⸗niederläydiſches Sondergeſchäft abgeſchloſſen wor⸗ den, das die Lieferung holländiſchen Gemüſes bzw. von Gärtenbauerzeugniſſen im Betrage von etwa 3 Mill./ nach Deutſchland vorſieht. In den niederländiſchen Garten⸗ baukreiſen iſt davon mit lebhafter Befriedigung Kenntnis genommen worden. 93 Induſtrie⸗ und Handelsbörſe Stuttgart vom 21. Juni 1939. Troſſels, Warp u. Pincops 1,31—1,34, Nr. 30 engl. Troſſels, Warp u. Pincops 1,62—1,65„4, Nr. 36 engl. Troſſels, Warp u. Pincops 1,73—1,76 /, Nr. 42 Pincops 1,83—41,86„.— Baumwollgewebe, beſte ſüdd. Qualität: 86 Ztm. Cretonne 16/16 per franz. Zoll aus 20/20er Ryfg. 27,9—28.4, 86 Ztm. Renſorcés 19/18 per franz. Zoll aus 30/0er Rpfg. 27,8—28,3, 86 Ztm. glatte Kattune oder Croiſés 19/18er per/ franz. Zoll aus 36/42er Rpfg. 24,7—25,2.— Nächſte Börſe am 5. Juli 1939. 22 2. Baumwollgarne, beſte ſüdd. Qualität: Nr. 20 engl. auf 98,355(98,35), wobei ein Betrag von ungefähr 300 000 Mark umging. Steuergutſcheine 1 lagen ſpäter mit 10376(103,40) beachtet. Am Kaſſamarkt lagen Banken überwiegend auf Vor⸗ tagsſtande. Hypothekenbanken unterlagen nur in einzelnen Fällen unbedeutenden Veränderungen. Von Kolonial⸗ werten verloren Schantung gegen letzte Notiz 1 v.., Doag büßten v. H. ein, während Otavr 36 gewannen. Bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtrieaktien ſah man vielfach Rückgänge von—4 v. H. Vereinigte Glanz⸗ ſtoff ermäßigten ſich gegen letzten Kurs ſogar um 10 v. H. Reichsſchulöͤbuchforderungen Ausgabe 1: 1940er und 1941er 100 G 100,75 B; 1942er 9976 G 10056 B; 194ger 99,5 G 100,25 B; 1944er 99/ G 99/ B; 1946er 99 G 99,75 B.— Ausgabe 2: 1940er 997% G 10056 B. Wiederaufbaugnleihe: 1936⸗48er 83/% G 8436 B; Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,325 G 94,075 B. Gegen Ende des Verkehrs war das Geſchäft ſtill. So⸗ weit Schlußnotierungen zuſtande kamen, blieben ſie im weſentlichen auf dem letzten Verlaufsſtande gehalten. Nachbörslich war von Umſätzen nichts zu hören. Geld- und Devisenmarki Berlin, 22. Juni. Am Geldmarkt wurden für Blanko⸗ tagesgeld wieder unveränderte Sätze von 2,5 bis 2,75 v. H. geſordert. Im Hinblick ouf den Ultimo war erneut Bedarf zu beobachten, der ſich auch am Diskontmarkt in lebhafterer Abgabetätigkeit bemerkbar machte. Der Privat⸗ diskontſatz blieb mit 2,75 v. H. in der Mitte unverändert. Das engliſche Pfund lag heute international etwas ſchwächer. Das zeigte ſich insbeſondere bei der Pfunde⸗ Kabel⸗Notiz von 8,6813 nach 8⸗6825. In Amſterdam und Zürich, ebenſo auch in Paris wirkte ſich der Rückgang in⸗ deſſen nur unbedeutend aus, da auch der Gulden, der Schweizer Franken und der franzöſiſche Frane nachgebende Haltung zeigten. Stärker rückgängig war von den letzt⸗ genannten Valuten aber nur der holländiſche Gulden, der auch London gegenüber mit 8,81½¼16(8,8176) unbedeutend nachgab. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8. Privat 9 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 22. Juni 21. Juni für kont Geld J Brier eld Brief Aegypten läggpt-PfdDpd. 11,955/ 11,005 11,060/ 11,900 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,575].507 0,575] 0,579 Auſtralien 1 aüstral PAlGO 9,3310.340 9,3310.349 Belgien 100Belga 4 42,34 43,42 42,36 42,44 Braſilien 1Milreis 0,130] 0,132 0,131 0,133 Brit. Indien 100 fupienn 87,01 87.19 87.0187.19 Bulgarien. 100Veva 6 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100Kronen 3½ 32,05 f 52,15 52.07 52,17 Danzig 100Gulden 4 47,.— 47,10 47,.— 47,10 England... 1PfD 2 11,655 11,085 11,560] 11,690 Eſtland. 100eſtn Kr.[ 4½ 68, 130/ 68,27 68,13[68,27 Finnlandi00finn Mk. 4 5,140/ 5,150 5,140 5,150 Fankreich.. 100.] 2 6,598] 6,612 6,398.612 Griechenland 100Dr6 2,353] 2,357 2,353 2,357 Holl ind 10/Golven] 2 132,18 132,44 132,24 132,50 Iran(Teheran) 100 Mels 14,40 14,51 14.4014.51 Island. 100 184er.[ 5½[ 43,18 43,26 43,20 43,28 Italien.. 100 Lireſ 4½ 13,09 13,11 13,0913,11 Japan Ihen] 3,29 0,680] 0,682 0,680 0,682 Jugoſlaw. 100Dina5 5,694].700 5,694] 5,705 „Kanada l kan. Dollar 2,485] 2,489 2,485.489 Lettland 100 Latts] 5½ 48,75 48,85 48,7548,85 Litauen.. 100LitasE 41,94 42,02 41,94 42,02 Luxemburg ſoblurembEr T 10,585 10.605 10,590] 10.610 Neuſeeland 1 peusrel.Pid.* 9,376].394.376] 9,304 Norwegen 100Kronen 3½ 58.57 58.00 58,59 58,7ʃ Polen.. 100glotyfſ 4¼ 47,— 47.10 47.— 47,10 Portugal 100 Eskudof 4½ 10,585 10,605 10,585 10,605 Rumänien. 100Le] 3½———**—— 25 Schweden.. 100fKr. 21½ 60,02 60,14 60,04 60,16 Schweiz 100Franten[ 1½ 50,13 50,25 56,15[ 56,27 Spanien. 10(UUeſeten 5 45——*— 5 Slowafei 100Kronen 8,52.530 8,5210 8,539 Südafrika 1 Südatr Pl. 11,543 11,507 11,548 11,572 Türtei.. etit.Pib-] 4 1,978] 1,982 17078.982 Ungarn„ 100Pengöf 4—— 3 3 Uruguay. 1Goldpeſo 0,879 1,881 0,879/ 1,881 Ver. Staaten 1Dollar1 2,491].405 2,4911 2,495 * Frankfurt, 22. Juni. Tagesgeld 2,50(2,25) v. H. * Alexanderwerk A. von der Nahmer Abs, Remſcheid. Die HV der Alexanderwerk A. von der Nahmer Ac, Remſcheid, beſchloß einſtimmig, den erzielten Ueberſchuß von 144977/ vorzutragen. Eine Erſatzwahl für das ver⸗ ſtorbene Aufſichtratsmitglied Luckhaus wurde nicht vorge⸗ nommen. Von der Verteilung einer Dividende wurde Ab⸗ ſtand genommen, da die großen Anſtrengungen zur not⸗ wendigen Tilgung größerer Rückſtände im Zuſammenhang mit der fortſchreitenden Rationaliſierung und mit Neu⸗ inveſtitionen die Verteilung einer Dividende nicht er⸗ möglicht hätten. Die Verringerung der Rückſtände hobe das Unternehmen auf eine geſundere Grundlage geſtellt. Lediglich auf dieſe Umſtände ſei es zurückzuführen, daß die Aktionäre diesmal noch auf eine Dividende verzichten mußten. Auch im laufenden Jahre ſei das Unternehmen zwar weiterhin vor große Aufgaben geſtellt, doch könne an⸗ genommen werden, daß die Aktionäre künftig„mehr Freude an ihrem Aktienbeſitz“ haben werden. Der Auftragseingang ſei äußerſt lebhaft, vor allem in den neu auſgenommenen Erzeugniſſen(Drehbänke). Der Auftragseingang ſei der⸗ art ſtark, daß den Anforderungen der Kundſchaft bei weitem nicht genügt werden könne. Auch in ſaſt allen anderen Abteilungen ſei die Beſchäftigung ebenfalls bis weit in das kommende Jahr hinein voll geſichert. Eine weitere Ausdehnung der Erzeugung ſtoße in dem Mangel an Arbeitskräften auf Schwierigkeiten. Zuſammenſaſſend könne geſagt werden, daß die Ergebniſſe auch künftig zu⸗ friedenſtellend ſein würden und wie im Vorfahre ausfallen dürften. 22 2 22² 2¹. 2² 9 — B* 21 2 Srlin Se teneee Eg e Br, Kr S f reuß. eſ. 5„36, 39. 99. f lcke, 6½ Schl. Lanbſch.*²„Liquid. 101,0 101,0] Baſalt.⸗G... 63,— 63,75 les 83 Röeing Kon,ltbel 135.2 135.7( Gpt.Er.e 9 90 o0,- 91 06,30 98.50 Sabr.Gf. Stef G werzinsi. werie.-Holſt. Altbei.. 4½ Weſf.L. Hdof 95,80.%h⸗Weſt)Bde do. Elektr⸗We. 9 Anleihen: Weſtfalen Altbel, 135.0 138,0% do. Abfind 10ʃ,0„10, 4. 99,— 99.— 8 Mieich, Länder, Reichspoſt. F½ Aachen v. 20 4½ Süchſ. Bdtred⸗ erl. Rindt OBr. Rörieſe, 8— 90,— St.⸗—. 246,0 breie Sasaebi. 167 0 0 85 75 98.25 Stadtschaften e e 8. 160.3 1050 22. 21. ½ Bochum 29. 98,% Berl. Pfbrumt Goldpf. En. 25 99,— 09,—Betoneu Monier, 140,0 10.40 Dt. 101 6 4½ Braunſchw. 2e Goldpf..... 99,— 90.—4% Südd. Bpkren 131,5 42— 5 90,87 99,87 8*%% Pr. Bentral⸗ 19, 10.. 100,0 100,0 Brauh Rürnberg.. 138,2 Gdo. 1686 2. F. 90,12 90,124½ Duhurg 3 Stabiſch. R.7 99,— 99.4½ Thür, andes⸗ Braunk. u. Briket! 185,0% IReichsanl. 1934 00.02 00,02 8 SBd 65.— o0.— Frrn Bon 100 165 1 N„½ Eſſen 1 own, Bov.& 107,5 109.0 N 105%0 105.0 45 Kaſſel 20..Hypothek-Bank Werte 3 99,— 90,—Suderus,Eiſenw. 80,50 90, K. Se. 109.. 2Dürtt, Gbf. üH10 Buſch. Obtit. 6 Laben 270 08.75 98.74½ 5 9 62— artonn Dresden 140,1 28, 13140 4 9 U W ungen. anP-la 109.0 100. /ladusttie-Obligationen Ga aen 5 e e, eee f e Se, ELaler 1059 100.3 200% Hann. Hyp. 29—5 8 9 85 3 33 Sachſen 194 98.50 98,50 Mannbeimultbei— 4½%.Cenirbkr. k2 99, 9,50 90,25 Chillingwort 117.0 1170 KAc..54 4% Hppoth.-Bk. 2 Mittelſtahl 36 00,50 00,25 Shillingworth. 117,0 117. e e Se.e 101.0 l0 2 eer de Bern 95 fr 0—— 0 M⸗Don., 95 0 5. Ar——80 99,— 99. Büaen Kr.⸗Bt. 103.5 1,3,7Conti. Gumm 210,1 210,1 — 1050 205C Pfandbr, und Schutd 4% rf. G0p. 116 06.— 00.— imier⸗weng. 118,5 120,5 — öffentl. Kredit-Anstalt ½ Gotha Grdte. insber emag. 138,5 138,0 Aüc Anl. Auet 131,7 11.7 Velpſbe. 18.9 00,— 00, edne Sinsderecnung Diſch.Atlant. Tal 91, abalr Ultbeſißz.. 133, ½% örſchwer- ue%½/ Hanib Hop.Bk. Aſchinger 20 do Babcock 0 F B. P 00,— 09,- 4% Hart dergr. 1ib. de. Leng was 110,5 lid.e Eing-Altbeſig 12%0 R. 3, 4, 0 99, ½Hann. Bodkr. 6 Siem æ Halskte.. 110,2/ do. Erdöl 120,½2 120/5 0 4½ do, R. 10 u 1. 90,— 99.— 99.— Aud Schuggeb.- 4½ 0ld.St. K. A. 28 Goldpop. 118 do. Kabelwerke Ue⸗ 100„ 4% Proſbr..14 100,0 160,0 45. 00 Akiten—— 154,0 154,0 ——44 4/ABürtt. Wtr.A 1.. 9665 897 industrie-Aktien do. Steinzeng 170,7 Anteihen: 4½Hann.Ldkt. 27 90,50 oldpfbr. k 21 99.— 99% gecumulat.⸗Fabr 209.7 29,2 do Tel u. Rab.. 22,0 deovin Bezirts⸗, gweckver⸗ 4/Kaſſ. ödkr 14.6 90,50.. 4% Pr. CentrBod. üg. BaugeſBen-. 123.0 do Ton u. St30 148,0 148,5 Mns“ dirts⸗, Zwer 4½ MitteldLok.30 98,87 98,87]. Goldpf. 1928 99.* A.. G. 112,7 113.0] do Waffen. 145.2 Ebäade, Kreiſe und Städte 4½ PoſchlPröt. 4 00 50...%½ No- Wiguid 20 100.7.. Alſen,orit gem... de Eiſenhand. 1372 144, randenbg. 30 99,50 99,504½ Rheinpr. K 1 100,2 100,2½ Pr, Hop.⸗Ge. Ammendorf. Pap 71.— 71,12Lidier⸗Werke 85,— 80.— ennover 1B 98.50 44 Weſtf. otz7u! 08,30 98,50], G. H. Pf. 20 5 14 99,— 90,“ Amperwerte 8„ Dierig. Cyriſtia ISemmern 80 98,—. 4% A. 26 U 1 90, 699, 4½% Pr. Pfandbr. Anhalt.Koblenw. 113.0 113,00 Dorim. Akt.⸗Br. 1780Q * achſen A. 18. 00.— 5 5 Goldhop. k 50 99,— 69,— Uſchaffog. Zellſt. 89,25 80,90 do, Unionbr.. 2070 NAK. 98,— 6½ Dt-Rom.2620 99, 12 99, 50½ de, Kom. 20 98,50 98,50 Alal⸗Keſck. 130,0 130,8 104,0 103,5 Draaduer Gardte Dresbner⸗Leipz. Schnellpreſſ er Düren. Metallm Düſſeld. Hoefelbr Donam. A. Nobel Braunk iſenb.⸗Verkrsm Elektr Lieferung Elektr. Licht u. Kr. Engelhardt Brau Enzinger⸗Union Erdmannsd. Spi Erlang⸗Baumw. Fatrergstg 4 arbenind., J. G. eibiſch, B. ein⸗Jute⸗Spinn elten& Guill. Frauſtadt. Zucker Froebeln, Zuckerf, ebhardt a Co. ehe& Co Gerreshm. Glas9 Geſ. f. el. Untern Glas Schalte Glauzig. Zuckert. Goedhart, Gebr. Goldſchmidt, Th. Grün& Bilſinges Guano-Werke 3 4 Guckes ackethal. Dragt Hageda Halleſc Maſch. Bamburg. Eletiu. Harburg. Gummt Harpen. Bergbau Hemmoor Porti Heſſeu. Hectul Be. Hildebrand Mühl Hindrichs⸗Auff. Bochtiej 6. 0 Heidenau. Papf. 00. 137,1 * Hoeſch.Kötn Bg offm.⸗Stärke hil. Holgmans Hotelbeirieb Hutſchenreuter, 5 3. mmob. Münch. uduſtrie Plauen blen 2. —— Tan-xs- an ali⸗Chemſe Kali Uſchersleben amag Rlöckner⸗Werke 8 75 8. desn oksw. u. Kollmar& Jourd fötiger Leder Kraftwerk Thür. Rrefft. W. Kronpr. Metall ſeupverabuich. ahmenet 60, rahütte Seipg. Br. Niebel Seopoldgrube Binde'sEismaſch Kindner, Gotifa Singner⸗Werka,, Bekom, rausß annesmann ansfeld. Bergd. Mackt, u. Rühlt Maſchinenduckan Mech. Web, Sorau Mercur Wollw. Metallgeſelljchaft Miag Müglenbas Mimoſ Mitteldtſch. Stah“ Mühle Rüningen Mülbeim. Bexam 108,5 14775 71,62 70.87 143.7 127,5 65,— 60 90.62 77,25 1305 119.0 97,12 147½0 80.,75 108.0 11475 170,0 14755 135,5 104.5 1370 112.5 131,1 132¹⁰ —— 108,0 108,5 1475 71,15 80,12 178,0 140,7 91.— 77,30 110.0 253.0 97,25 147,0 8 5 Niederl. Kohls Rordd. Kabelwz do. Steingutfb, ſrenſteinKRoppel brück. Kupſen na alu Sraunk. ittler, Wertzeug domm Eiſengieß. — 05 9 Pong, ahn teuhenqrube quin Farbwe. Keichelt Metallſch C. Reinecker heinfelden Kraf⸗ ein. Braunk. Elektrizitat de. Spiegelglas do. Stahlwerke R9.⸗Weſtf. Elek A RiebeckRontan Riedel de Hagzu. Roſenthat, Pom 110,5 151,1 127.0 95,30 ortd. Kobdergeube Roſt cker—* —— 2* ſachtleden A⸗&. 8 Sangerd. aſ Sarotu Scho Schi⸗ 134.2 330,3 135,0 98,— 119,0 130,0 erte„ „Deſries Schl. Ogw. Beuth, 00,50 do. Elektr. u. Gas 113,8 do. Portl.⸗Zem Sch S6 Schöfferhof Br. Schubert 4 Salzo 4 C. chwabenbrau 5 Seid KNaumans 8 171.0 100.5 Glasud 110,0 101/5 94.— 97.— 218,0 190,0 176,5 211½1 131/1 113,8 100,7 88,— 134.8 181.0 138,0 97.— 119,0 128,4 60,25 139,0 184,0 115.5 170,0 10⁰,5 103,0 Siement 4 Oalet Stader Lederfabr. Steatit⸗Magneſia Stettin. Portl.⸗3. Stock& Cie Stonrftammgarn Stolderger Zink. Gebr. PrKeni Südd. Rucker emvelhofer Feld hür Elektr. u. G Triumoh. Werke. Tucher, Brauerei Tuchfabr. Aachen Paeeee ſer. Soielkarten Chem. Charl. do. Gumb Maſch. do. di. Nickelwerks do. Stahlwerke do. Trik. Vollm. do Ultramarin Utktoria-Werke Vogel. Tel.⸗Draht anderer⸗Werte arſtein, Eiſen Waſſerwt. Gelſt. Wenderoth Weſtd.Kaufh. A- Weſteregeln. Weſtf. Draht Wicküler⸗Küpp. Wintershall Wiſſner Metal 9 eiger Maſch.⸗Fb. ellſtoſf Waldho uckerf.Rl. Wanz Bank- Aktien Allg. Dt. Er.⸗Anſt. Badiſche Bant Bank ſ. Brauind. Bayr Hyp. u. Wb. E insbl. 186,5 180.0 114,8 75.— 128,5 217,2 75.— 170,0 105,8 79,35 165,1 157.1 150,5 154,5 77,75 97,.— 116,6 89,25 137,5 208,0 168,7 91.37 100,6 115.5 08,75 104.7 184,5 114,5 75.50 129.0 217,5 70.— — 7⁵.— 166.5 98,75 119,0 150,2 90.57 154,5 77.15 96,50 116,1 89.45 138,5 100,0 91,37 91437 93.75 104,7 Bert. Hanbelsgeſ. Com.⸗ u. Privatb Deutſchedank. Dt Centralb.⸗Kr. Dt. Eff. u..⸗Bk. Dt. Golddisc.⸗Bk. Dt. Hopoth.-Ban, Di. Ueberſee⸗Ban Dresdner Bank Meining Hop. B1 Reichshank. Rh. Hyp. Bt. Mym. Ro Weſt. Boder. Sächſiſche Bank Südd. Bodenerdd. Bereinsbk. Hamb. Wſtd. Bodenkredtt 112.0 105.0 111.5 103.2 80.25 100.0 103,2 80.— 105,5 100.2 185.2 122.0 181,8 104,0 118˙5 ——— Verkehrs-Aktien Aachen Kleindahn AGf Verkehrsw Allg. Lotb. u Krw. Dt. Eiſenb.-Beir. Dt⸗Reichb. 7/ BU Hapagg Hambg. Hochbahn 155 ⸗Südam. Nordd. Slood 04,87 107•5 136.5 50,— 12¹,7 48,50 4 05.62 120,0 50.25 50.37 versicherungs-Altien Uach. u. We. Feuer do. Rückverſ Allianz u. Sttg. B. 2 do. Levensdbt. Berlin. Feuerverſ Colonta⸗Feuerv. et mes⸗ Kreditv. agdebg. Feuen Thuringia Uri. 4 Kolonia-We — t0 Otſch.-Oſtafrika, 80,— 80/ Kamerun Eiſenb Neu⸗Guineg. Otavi⸗Minen Schanteug · p. xc 10.— 80,— —* 102,4 — —* 6. Seite /Nummer 279 BILDER VORITAGE Das neue Condor⸗Flugzeng des Führers ͥ Beſonders befähigte Facharbeiter der Focke⸗Wulf⸗Flugzeugwerke haben dieſes Modell des neuen „Condor“⸗Flugzeuges des Führers geſchaffen. Das Modell iſt im Maßſtab 1: 30 gehalten und völlig naturgetreu nachgebildet. Durch einen beſonderen Mechanismus laſſen ſich ſogar das Fahrgeſtell und der Sporn ein⸗ und ausfahren, und durch Aufklappen des Rumpfoberteils kann die Inneneinrichtung ſichlbar gemacht werden. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Am Wrack eines engliſchen Rieſenflugbootes Das Rieſenflugboot„Connemare“, das für den Nordatlantik⸗Dienſt eingeſetzt werden ſollte, wurde bei * durch eine Exploſion zerſtört. arbeiten. Der nene Leiter des Ku⸗Klux⸗Klan Der Leiter des Ku⸗Klux⸗Klan, des bekannten ame⸗ 8 Ein vrigineller Schnappſchuß unſeres Bilobericht⸗ erſtatters von dem ſchiefen Turm in Piſa, der die Richtigkeit des Namens des berühmten Turmes rikaniſchen Geheimbundes, Dr. Hiram W. Evan (links), beglückwünſcht hier ſeinen diana, der zum„Wizard“(Hexenmeiſter) gewäh wurde.(Aſſociated Preß, Zander⸗M Nachfolger James Arnold Colescott aus Terre Haute in In⸗ Der Segelflug der„Friedenstaube“ über den Michiganſee nach Frankfort Unſer Bild zeigt die„Connemare“ während der Bergungs⸗ (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Er iſt wirklich ſchief.. lt. deutlich und augenſcheinlich beweiſt. —9 Am 12. Juni gelong es dem 27 Iihre alten ameri kaniſchen Segelflieger Ted Bellak aus Newark zum erſtenmal den rieſigen Michiganſee mit einem 54⸗Meilen⸗Flug glitt auf der andere Bild zeigt die„Friedenstaube“ nach dem ſeinem Segelflugzeug zu überqueren. Er landete nach n Seite des Sees in Frankſort im Staate Michigan. Unſer Start und Ted Bellak noch der Lindung. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) 2000 und ihre Ferienziele: * Karlsruhe, 22. Juni. Auf dem diesjährigen Fahrtenprogramm der badi⸗ ſchen Hitler⸗Jugend ſtehen Sudetenland und Nordmark. Wer wollte da bezweifeln, daß es ſich um die ſchönſten Fahrtenziele handelt! Der Sudetengau, der bisher für die meiſten verborgen bleiben mußte, zeigt ſeine ſchönen Städte und Land⸗ ſchaften. Wie werden ſich unſere ſudetendeutſchen Brüder und Schweſtern freuen, wenn ſie ſoviel friſche und frohe Jungen und Mädel aus dem badi⸗ ſchen Grenzland begrüßen und von ihrem heroiſchen Befreiungskampf erzählen können. Ein Sonderzug, der bis nach Eger fährt, bringt 1000 badiſche Jungen und Mädel in dieſes uunmehr freie und deutſche Land. Den Abſchluß bildet eine Großkund gebung in Dresden. Dieſe Großfahrt des Gebietes Baden ſteigt vom 28. Juli bis 11. Auguſt 1939. Großfahrten der badiſchen Jugend zus Sudetenland und in die Nordmark ſoll die Reiſe gehen Wer etwas ſpäter Urlaub hat oder gerne das Meer rauſchen hört, kann ſich an der Gebietsgroßfahrt nach der Nordmark beteiligen, die vom 4. Auguſt bis 18. Auguſt 1939 ſtattfindet. Lüneburger Heide, Hamburg, Kiel, Adolf⸗Hitler⸗Koog ſind die markanten Punkte dieſer großen Fahrt. Auch hier wird ein Sonderzug ein⸗ geſetzt, der 1000 Jugendliche aus der Südweſtmark an die Waſſerkante bringt. Als Abſchluß dieſer Großfahrt findet ebenfalls eine Großkundgebung in Hamburg ſtatt, auf der vorausſichtlich Obergebiets⸗ führer Kemper ſprechen wird. Die Fahrtteil⸗ nehmer ſtehen unter dauernder ärztlicher Kontrolle. So verbringen 2000 badiſche Jungen und Mädel ihre Freizeit, um mit neuer Kraft und erweitertem Geſichtskreis an die Stätte ihres Wirkens zurück⸗ zukehren, an die Werkbank, in das Kontor oder auf die Schulbank. 5353* e Grünſtadt, 22. Juni. In den Abendſtunden ging ein ſchweres Unwetter über der Unter⸗ haardt nieder. Ein faſt viertelſtündiger Hager⸗ ſchlag machte manche Hoffnung der Bauern zu⸗ nichte. Vorerſt iſt der Schaden in den Weinbergen und in den Feldern nicht abzuſchätzen, da der Hager meiſt nur ſtrichweiſe niederging und manche Gemar⸗ kungen ganz verſchonte. Die ſchweren Regengüſſe, die beſonders über Grünſtadt niedergingen, überflu⸗ teten alle tieferliegenden Straßen. Trotzdem ſich das Gewitter in voller Wucht über eine Stunde lang über der Unterhaardt austobte waren glück⸗ licherweiſe keine Einſchläge zu verzeichnen. Anwetter tobten über der Anterhaardt Hageiſchlag richtete in Weinbergen und Feldern Schäden an Vom Blitz erſchlagen Auf dem Heimweg vom Feld * Weiſenheim a. Sd., 22. Juni. Bei dem geſtri⸗ gen ſchweren Gewitter wurde der 20jährige Land? wirt Albert Puder in der Gewanne„Schnecken“ thal“ vom Blitz erſchlagen. Vater und Sohn waren mit dem Fuhrwerk auf dem Heimweg begriffen, als der junge Puder vom Blitz getroffen wurde und ſo⸗ fort tot war. Der junge Mann kehrte erſt kürzlich vom Arbeitsdienſt zurück und war der einzige Sohn der Familie. Aus Baden Verkehrsunfälle in Edingen I. Edingen, 22. Juni. Eine radfahrende Haus⸗ angeſtellte rannte beim Einbiegen von der Rat⸗ hausſtraße in die Hauptſtraße gegen einen Perſo⸗ nenwagen, wobei die Radlerin zu Fall kam und erhebliche Verletzungen erlitt. Sie wurde ins Hei⸗ delberger Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Wagens trug Schnittwunden im Geſicht davon— Glück hatte ein Lehrling, der auf ſeinem Fahrrad einen vorbeifahrenden Laſtzug ſtreifte, zu Boden ſtünzte und den Fuß unter den Anhänger brachte. Er kam noch mit leichteren Verletzungen davon. Motorradfahrer tödlich verunglückt Sein Bruder ſchwer verletzt k. Oeſtringen, bei Bruchſal, 22. Juni. Geſtern iſt der 25 Jahre alte verheiratete Stefan Oeſtringer von hier mit ſeinem Motorrad derart geſtürzt, daß er bald darauf im Heidelberger Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlag. Der tödlich Verun⸗ glückte hinterläßt Frau und zwei kleine Kinder. Sein Bruder als Beifahrer liegt ebenfalls ſchwer verletzt im Krankenhaus. Wenn ein Firkuswagen umkippt Unfall auf der Landſtraße * Oſterburken, 22. Juni. Ein auf der Reiſe be⸗ findlicher Wanderzirkus hatte das Pech, daß ſich wäh⸗ rend der Fahrt an einem Wohnwagen ein Rad löſte und herausfiel, ſo daß der Wagen umkippte. Die am brennenden Herd beſchäftigte Tochter des Zir⸗ kusbeſitzers erlitt erhebliche Verbrennungen. Er erkletterte einen Hochſpannungsmaſt Durch eigene Schuld tödlich verunglückt * Fußbach bei Wolfach, 22. Juni. Einem un⸗ glaublichen Leichtſinn fiel der 17jährige Zimmer⸗ mannslehrling Heinrich Neumeyer von hier zum Opfer. Beim Baden an der Kinzigbrücke bei Schön⸗ berg, kletterte er trotz Warnung ſeiner Kameraden auf einen Hochſpannungsmaſt der Starkſtromfern⸗ leitung. Hierbei kam er der Leitung zu nahe und erhielt einen elektriſchen Schlag, wodurch er aus einer Höhe von 20 Meter auf den Boden fiel. Mit ſchweren Verletzungen und Verbrennungen wurde der Junge ins Krankenhaus gebracht, wo er einige Stunden ſpäter ſtarb. Meſſerheld erſticht jungen Mann Mehrere Verhaftungen erfolgt hinzukommende Meſſerſtiche ſo keiten ausartete. Der Auguſt Maier wurde durch dem Streit völlig unbeteiligt war. Verhaftungen erfolgt. L. Walldorf, 22. Juni. Im Rahmen einer ſchlich⸗ ten Feierſtunde konnten hier durch Kreisoberſchul⸗ das vom Führer geſtiftete Treudienſt⸗Ehrenzeichen verliehen werden: Rektor Hengſt, Hauptlehrer Brünner und Hauptlehrer Mörſchel. —————— * Hügelheim bei Raſtatt, 21. Juni. Nach der Po⸗ lizeiſtunde kam es auf der Ortsſtraße zwiſchen jun⸗ gen Leuten zu einem Wortwechſel, der in Tätlich⸗ 28jährige ſchwer verletzt, daß nach kupzer Zeit der Tod ein⸗ trat. Der Fall iſt um ſo trauriger als Maier an Es ſind mehrere rat Hoffmann(Heidelberg) an folgende Lehrkräfte Nachbargebiete Keine Spur vom geraubten Kind 1000 Mark Belohnung in Köln ausgeſetzt * Köln, 22. Juni. Großes Auſſehen erregte in Weſtdeutſchland vor einiger Zeit der Fall einer rätſelhaften Kindesentführung in Köln. Am 25. März wurde, wie erinnerlich, auf der ſehr belebten Hohen Straße vor einem Einheitspreisgeſchäft ein damals acht Wochen altes Kind aus dem Wagen geraubt, während die Eltern Einkäuſe erledigten. Trotz allen erdenklichen Fahndungsmaßnahmen der Kriminalpoltzei fehlt von dem geraubten Kind bis heute noch jede Spur. Zahlreiche Angaben aus der Bevölkerung, die genaueſtens nachgeprüft wur⸗ den, erwieſen ſich als erſolglos. Jetzt hat die Krimi⸗ nalpolizei für die Auffindung des Kindes eine Be⸗ lohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. Man hofft, daß trotz den inzwiſchen verſtrichenen dre Monaten dieſer rätſelhaſte Fall einer Kindeseutfüh⸗ rung doch noch ſeine Aufklärung findet. Mit Hellebarden zum fröhlichen Kries Neuſtadt feiert ſeine Winzinger Kerwe * Neuſtadt a. d.., 22. Juni. Vom.—9. Juli feiert Neuſtadt a. d. Weinſtraße ſeine Winzinger Kerwe. Es war im Jahre 1514. Da kam es eine“ Tages zwiſchen einigen Neuſtaoͤtee Bürgern un einem Ratsherrn des Vorortes Winzingen zu eine lebhaften Auseinanderſetzung, in deren Verlauf der Ratsherr nicht unerheblich„traktieret“ wurde. Das ließen ſich die Winzinger nicht gefallen und ſie ſag⸗ ten den Neuſtadtern blutige Fehde an. Aber ſie endete in ſo feuchtfröhlicher Verbrüderung, daß all⸗ jährlich durch die Jahrhunderte Krieg und Verſöh⸗ nung immer wieder aufs neue gefeiert wurden. Am 2. Juli werden die Neuſtadter wieder mit Hellebar⸗ den und der furchterregenden Kanone vor das Win⸗ ziger Tor ziehen, deren Flügel ſich nach vielem Kampfgetöſe öffnen werden, um den Weg freizu⸗ machen zur Winzinger Kerwe, die vom.—9. Jult Tauſende zu einem fröhlichen Stelldichein nach Neu⸗ ſtadt a. d. Weinſtraße führen wird. Zum erſtenmal in Deutſchland: Kurzwellen-Rundfunkſendung vom fahrenden Bodenſee-Schiff * Lindau, 22. Juni. Nach mehreren Verſuchen iſt es dem Reichsſender München geglückt, zum erſten, mal in Deutſchland vom fahrenden Schiff aus ei größere Kurzwellen⸗ Rundfunkſendun vorzunehmen. Das Motorſchiff„Allgäu“ ging ruͤnd 800 frohgeſtimmten Fahrgäſten zu einer Nacht⸗ ſahrt in See, die unter dem Motto ſtand,„Frohe Wochenend am Bodenſee“. Die von 20 bis 22 ku vom Reichsſender München übernommene Prb, grammfolge brachte dabei als rundſunktechniſche Neuerung die Kurzwellenſendung. Die Sendun ſtand unter der Leitung von Oberingenieur Leuſſe von der Reichsrundfunkgeſellſchaft. An Bord 90 Schiffes ſtand ein 40⸗Watt⸗Kurzwellenſender, 9 zur verſtärkten Uebertragung auf den Reichsſende, München ohne Kabel mit einer Empfangs⸗ un, Sendeſtation im Lindauer Hafen in Verbindung ſtand. Die Uebertragung iſt einwandfrei geglückt. O Gaiberg, 22. Juni. Im Alter von 81 Jahren ſtarb hier als einer der älteſten Einwohner La 2 wirt Nikolaus Henrich. Er wurde unter große Anteilnahme der Bevölkerung zur letzten Ruhe leitet. EE