R .. . W N e * e Neue Mannheimer Zei Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R 1, 40. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeiti Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 N. U Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. 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Dieſe Meldungen ſind jedoch offenſichtlich verfrüht, da das Kabinett noch gar keine Gelegenheit hatte, ſich mit der neuen Lage zu beſchäftigen. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ berichtet, daß der Grund der ſowjetruſſi⸗ ſchen Haltung erſtens der ſei, daß in den eng⸗ liſchen Vorſchlägen die baltiſchen Staaten nicht namentlich erwähnt ſeien und zweitens, daß für den Fall, daß ein Staat nicht angegriffen werde, ſondern freiwillig ſeine Sonveränität einem anderen Staat unterſtelle, nicht eine auto⸗ matiſche militäriſche Aktion vorgeſehen ſei, ſon⸗ dern daß eine Konſultation eingeſchoben ſei. Dieſe Konſultation habe das engliſche Kabinett im letzten Augenblick beſchloſſen. Die optimiſtiſche ede des Außenminiſters Bonnet am Mittwoch⸗ abend wird damit erklärt, daß Bonnet von dieſem Beſchluß des engliſchen Kabinetts noch nichts gewußt habe. Das franzöſiſche Kabinett hatte lediglich einen früheren weitergehenden Plan gekannt und auch gebilligt. Dieſe Lesart beſtätigt erneut, daß es in letzter Zeit verſchiedentlich zu Mein ungsver⸗ ſchiedenheiten zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung gekom⸗ men iſt. Im übrigen ſind auch nach der erneuten Unter⸗ redung, die geſtern in Moskau ſtattfand, keinerlei ſichere Nachrichten, dafür umſo mehr Gerüchte hier zu hören, daß in der nächſten Woche ein endgül⸗ tiger Vertrag unterzeichnet und von Chamberlain im Unterhaus verkündet werde, ein Gerücht, das geſtern abend auch vom„Star“ ver⸗ öffentlicht wurde und das, wie wir geſtern berichte⸗ ten, in unterrichteten Kreiſen trotz aller Zwiſchen⸗ fälle und Pannen immer noch geteilt wird. Aber auch das entgegengeſetzte Gerücht, daß Woroſchilow dem engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Abkommen abgeneigt ſei. Das liberale Blatt fordert, daß in dieſem Sta⸗ dium der Unſicherheit und Verwirrung endlich ein Kabinettsmitalied nach Moskau entſandt werden ſoll, um die Schwierigkeiten zu überwinden und den Sowjetruſſen diejenigen Zugeſtändniſſe zu machen, die ſie fordern und über die das engliſche Kabinett immer noch in engherziger Weiſe herumfeilſche. Das Blatt beſtreitet im übrigen die Lesart der „Daily Mail“, wonach angeblich in beſtimmten Fäl⸗ len das engliſche Kabinett eine Konſultation einge⸗ ſchoben habe, bevor eine militäriſche Hilfeleiſtung ſtattfinden ſoll. Wo iſt nun Bonnets Optimismus? Starke Erregung in Frankreich über die neue Stockung in den Verhandlungen Drahtbericht unſeres Pariſer Vertreters — Paris, 23. Juni. Die neue ſchwere Kriſe in den ſowjetruſſiſchen Verhandlungen hat in Paris größte Erregung hervorgerufen, wobei man wieder einmal die Per⸗ ſon und die Politik des Außenminiſters Bonnet aufs ſchärfſte kritiſiert. Vorgeſtern hatte der Außen⸗ miniſter Bonnet vor der zuſtändigen Kammerkom⸗ miſſion noch die hoffnungsfreudigſten Erklärungen über den Stand der Sowjetverhandlungen abge⸗ geben, geſtern hatte er im Anſchluß an die Mittei⸗ lung von der bevorſtehenden Unterzeichnung des ürkenvertrages erneut verſichern laſſen, daß nun auch die Sowjetruſſenverhandlungen„parallel“ da⸗ zu vor dem erfolgreichen Abſchluß ſtünden, heute dagegen erklärt man, daß das Havas⸗Büro auf einen Wink von oben hin eine amtliche ſowjetruſſiſche Mel⸗ dung der TASS⸗Agentur unterſchlagen hatte, die von den neuen Stockungen in den Sowjetruſſenver⸗ handlungen berichtete. Erſt auf dem Umweg über die engliſche Preſſe wurde man in Paris von dieſer ſowjetruſſiſchen Mitteilung unterrichtet. Man fühlt ſich daher in Paris gewiſſermaßen hintergangen und getäuſcht und iſt daher doppelt geneigt, die neue erhandlungskriſe in Moskau tragiſch zu nehmen. Man will wiſſen, daß der Stein des Anſtoßes noch immer bei dem ſogenannten Automatismus der gegenſeitigen Hilfeleiſtung liege. Sowjetrußland fordere nach wie vor, daß bei irgend einer Bedrohung der baltiſchen Staaten die ganze Kriegsmaſchine der Einkreiſungsfront automatiſch auf einen Wink von Moskan hin in Gang geſetzt werden müßte, ohne daß vorher irgend welche Konſultationen oder zeitraubende diplomatiſche Verhandlungen ſtattfänden. Natürlich ſieht man in Paris ein, daß man damit die Entſcheidung über Krieg und Frieden in die Hand Moskaus legen würde. Deshalb glaubt man denn auch in Paris befürchten zu müſſen, daß die Sowjet⸗ ruſſenverhandlungen wirklich heillos kompro⸗ mittiert ſeien. Selbſt wenn Chamberlain die ſowjetruſſiſchen Forderungen ſchließlich doch noch voll annehme, habe der Kuhhandel ſchon viel zu lange gedauert, als daß der Sowietpakt wirklich etwas Greifbares und Siche⸗ res werden könnte. Wenn aber Chamberlain jetzt noch Schwierigkeiten, mache und Kompromiſſe ſuche, ſei mit einem Abbruch jeder weiteren Verhandlung zu rechnen. In dieſem Fall wäre dann zu befürch⸗ ten, daß Sowjetrußland bei einem etwaigen euro⸗ päiſchen Konflikt entweder neutral bleibe oder daß es ſogar vorher ſchon ſich mit Deutſchland zu ver⸗ ſtändigen ſuche. Die franzöſiſche Regierung tritt morgen, Sams⸗ tag, zu einem außerordentlichen Miniſterrat zuſam⸗ men, um zu dieſer neuen Verhandlungskriſe Stel⸗ lung zu nehmen. „Noch unannehmbar“ ſagt Molotow (Funkmeldung der NM.) —+ London, 23. Juni. Wie Reuter aus Moskau zum Kommuniqué über die Donnerstag erfolgte Ueberreichung der ſowjet⸗ ruſſiſchen Antwort auf die letzten engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Vorſchläge meldet, ſoll Molotow bei der Ueber⸗ reichung der Note dem britiſchen und dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter mitgeteilt haben, daß auch die letz⸗ ten engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge für die ſowjet⸗ ruſſiſche Regierung noch unannehmbar ſeien. Das bedeute aber, ſchreibt Reuter, noch keinen Zuſammenbruch der Verhandlungen. Es ſei wahrſcheinlich, daß die Verhandlungen unterbrochen würden, bis neue Inſtruktionen vom Foreign Office 1605 dem Quai d' Orſay in Moskau eingetroffen eien. Warum Moskau bisher ablehnte Das militüriſche Hilfeleiſtungsverſprechen ijt ihm noch nicht genug„automatiſch“! Das Aerzte⸗Haus an der Oſt⸗Weſt⸗Achſe Der Generalinſpektor für die Reichshauptſtadt hat für die Durchführung des Neubaues des Aerzte⸗ hauſes an der Oſt⸗Weſt⸗Achſe den Entwurf des Berliner Modell des Neubaues, der zur Faſſade der Unſer Bild zeigt ein diges Gegenſtück darſtellt. Ein Blick in die engliſche Seele: Architekten Carl Cramer beſtimmt. Techniſchen Hochſchule ein wür⸗ (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Belgiens Neutralitüt-ein Skandal“ Mit Wirtſchaftsmaßnahmen will man Belgien in die Einkreiſungsfront zwingen dnb Brüiſſel, 22. Juni. Unter der Ueberſchrift„Belgien ein britiſches Dominion?“ veröffentlicht das Rexiſtenblatt„Pays Réel“ höchſt bemerkenswerte Enthüllungen über ge⸗ heime Machenſchaften des britiſchen Botſchafters in Brüſſel. Es handle ſich um nicht mehr und nicht weniger als um die Abſicht Englands, einen wirtſchaftlichen Druck auf Belgien auszuüben, um es, wie Polen, zur Aufgabe ſeiner Unabhängigkeit zu bewegen. Verſchiedene Mitarbeiter des britiſchen Botſchafters hätten dahingehende Drohungen an die Aoreſſe bel⸗ giſcher Perſönlichkeiten gerichtet. Die engliſche Auffaſſung gehe dahin, daß die Erklärung des Miniſterpräſidenten Pierlot über die belgiſche Unabhängigkeit in der Kammer „ein Skandal“ geweſen ſei. Belgien dürſe in Zukunft nicht erſtaunt ſein, wenn ſeine Ausfuhr nach den Ländern des britiſchen Weltreiches in beſchleunigtem Tempo abgedroſſelt würde. Das Blatt fügt dann hinzu, der wirtſchaftliche Druck ſei eine ſchreckliche Waffe in den Händen der großen Länder, die Belgien in ihren Machtkreis einbeziehen wollten. England zögere nicht, zu dieſer Waffe zu greifen, wenn ihm die belgiſche Unabhän⸗ gigkeitspolitik mißfalle. Die belgiſche Neutralität verurſache das Mißbe⸗ hagen Englands, denn London wolle die belgiſche Politik kontrollieren, um ſtets über einen Brücken⸗ kopf auf dem Feſtlande zu verfügen. Das Blatt fordert ſchließlich die belgiſche Regie⸗ rung auf, unverzüglich die belgiſche Wirtſchaft der⸗ Warſchau höchſt unangenehm berührt! Die Kriſe der Moskauer Verhandlungen im Spiegel der polniſchen Preſſe dib. Warſchau, 22. Juni. Die letzte„Taß“-Verlautbarung über den unbe⸗ friedigenden Stand der engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen hat in Warſchau einen ſtarken Ein⸗ druck gemacht. Man weiſt beſonders auf die Stili⸗ ſierung dieſes amtlichen ſowjetruſſiſchen Kommuni⸗ qués hin, das gleichſam die Bemühungen der eng⸗ liſchen Diplomaten ironiſiert. Nach der Bekanntgabe der ſowjetiſchen Verlautbarung habe ſich in der ſo⸗ wjetiſchen Hauptſtadt das ſenſationelle Gerücht ver⸗ breitet, daß jetzt Strang ſeine Miſſion als beendet erklärt habe, und daß er ſchon in allernächſter Zeit Moskau angeſichts der Erfolgloſigkeit ſeiner Bemü⸗ hungen verlaſſen werde. Die Warſchauer Agentur „ATE“ erinnert daran, daß der engliſche Diplomat urſprünglich drei bis vier Tage in Moskau bleiben wollte, tatſächlich aber bereits ſeit zwölf Tagen dort weile. „Kurjer Warſzawſki“ weiſt mit beſonderem Nach⸗ druck auf die letzte Nummer des Organs der Kom⸗ muniſtiſchen Internationale„Communiſtitſcheſkij In⸗ ternacjonal“ hin. In dieſer Nummer werde in einem zweifelsohne vom Politbüro inſpirierten Leitartikel unverblümt erklärt, wenn ſich Paris und London an die Sowjetregierung wenden, ſo ſei das nur ein perfides Manöver, das der Beruhi⸗ gung der Bevölkerung der beiden Länder diene, die kategoriſch eine enge Zuſammenarbeit mit der So⸗ wjetunion fordere. Der Aufſatz ſpreche dafür, daß im Kreml die Richtung zu ſiegen beginne oder ſchon ge⸗ ſiegt habe, die die internationale Revo⸗ lution fordere. „Kurjer Poznanſky“ macht ſich bereits zum Sprachrohr von Aeußerungen, die Moskau lieber wieder aus dem ganzen Spiel heraushalten möchten. „Dziennik Poznanſky“ weiſt darauf hin, daß in den Sowjetzeitungen wieder eine ſehr ſtarke Anti⸗ pathie gegen England durchbreche. Unverſchämte Meldungen mehrten ſich in der ſowfetruſſiſchen Preſſe, ſo ſchreibt das Blatt, in denen die engliſchen Verhältniſſe in den ſchwärzeſten Farben geſchildert würden. art zu organiſieren, daß durch ſie die Unabhängig⸗ keitspolitik wirkſam unterſtützt werden könne. Es ſei daher erforderlich, daß Belgien ſeine wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen mit den anderen Staaten intenſiy ausbaue, um nicht auf die Gnade oder Un⸗ gnade Englands angewieſen zu ſein. Ein deutliches eſtländiſches Dementi dnb Reval, 23. Juni. Unter der Ueberſchrift„Keine Geheimklauſel im Vertrag mit Deutſchland“ beſchäftigt ſich die offiziöſe Halbmonatsſchrift„Baltic Times“ in ihrer zweiten Juninummer mit den von beſtſtimmten Leuten aus⸗ geſtreuten Gerüchten, nach denen Eſtland außer⸗ ordentliche Gefahren drohen ſollen. Als klaſſiſches Beiſpiel erwähnt das Blatt ein Gerücht von der Beſetzung der eſtniſchen Inſeln. Ein wahres Glanzſtück an Idiotie“ ſei aber die Erfindung von Madame Tabouis, die etwas von einem militäriſchen Abkommen zwiſchen Eſtland und Deutſchland faſelt.„Wir wiſſen nicht“, ſo ſtellt das Blatt dazu feſt,„von welcher Quelle dieſe Gerüchte ausgehen, wir wiſſen aber, daß ſie darauf hinzielen, den vollkommen irreführenden Eindruck zu erwek⸗ ken, daß die baltiſchen Staaten ſich in Gefahr befin⸗ den, und daß es daher notwendig ſei, ihnen alle Ar⸗ ten von Garantie anzubieten. Lettland warnt EP. Riga, 23. Juni. Dieſer Tage fanden in Lettland die größten Aufmärſche der lettländiſchen Schutz⸗ wehrorganiſationen ſtatt, die das Land je geſehen hat. Vierzigtauſend Schutzwehrmänner und ⸗krauen nahmen daran teil. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang ein Leit⸗ aufſatz des lettiſchen halbamtlichen„Rihts“ unter der Ueberſchrift„Unſichtbare Heerſcharen“. Das Blatt ſpricht eingangs von der unerſchütterlichen lettländi⸗ ſchen Neutralität und gibt dabei unmißverſtändlich zu verſtehen, daß das lettiſche Volk ſich im Falle einer Nichtberückſichtigung ſeines ſouveränen Wil⸗ lens blitzartig unter Waffen befinden würde. Waffen, die auch im Augenblick bis zum gewaltigen Aufmarſch der Vierzigtauſend nicht ſicht⸗ bar waren, würden dann mit erſtaunlicher Schnel⸗ ligkeit und Präziſion ihren Aufgaben zugeführt werden. Das erſte italieniſche Flottengeſchwader in Palma di Mallorca. Das erſte italieniſche Flottengeſchwa⸗ der befindet ſich gegenwärtig in Palma di Mallorca vor Anker. Die achte Diviſion mit einer Flottille Torpedozerſtörern wird von hier aus eine Fahrt nach Barcelona unternehmen. Palermo wird umgebaut. Muſſolini hat die Schaffung einer Induſtriezone in Palermo befohlen, ferner den Umbau des Armenviertels der Stadt und den Bau neuer Wohnungen für die Bevölkerung. —— ⏑ 2 3 ———— ————— 9 die 70 Unſterblichen aufgenommen. te Nummer 280 —. 2. Se Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Freitag, 28. Juni 1989 Intereſſant!! Ein aufſchlußreicher Streit über den Untergang der Phénix Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 23. Juni. Die Marinebehörden von Toulon teilen mit, daß nach dem augenblicklichen Stand der Unterſuchung über den Untergang des U⸗Bootes„Phénix“ folgende Hypotheſe als die Urſache der Kataſtrophe angenom⸗ men werden könnte: Das Boot ſei beim Tauchen gegen ein Wrack oder ſonſt ein ſchwimmendes Hindernis ähnlicher Art geſtoßen und habe dadurch ein Leck erhalten. Gegen dieſe Theſe proteſtiert heute die kommu⸗ niſtiſche„Humanité“ mit aller Schärfe und Leiden⸗ Lieber weniger aber gut! ariKan 5, BCC0TCTPPPPPPPPPPPPVPbPbTTX——— ſchaftlichkeit. Das Blatt glaubt im Gegenteil be⸗ haupten zu können, daß das U⸗Boot entweder ſabotiert worden ſei oder aber ſich in einem ſchlechten techniſchen Zu⸗ ſtand befunden habe. Schon auf der Fahrt von Toulon nach Saigon habe es zahlloſe Zwiſchenfälle an Bord gegeben. Bei der Durchfahrt durch das Mittelmeer und Rote Meer habe das Boot mehrere Maſchinen⸗ pannen erlebt. Zwiſchen Dſchibuti und Colombo ſei zweimal Feuer an den elektriſchen Maſchinen ausgebrochen. Zwiſchen Colombo und Saigon habe ſich plötzlich herausgeſtellt, daß die Akkumulatoren keinen Strom mehr hergaben. Die Beſatzung habe übermenſchliche Arbeit leiſten müſſen, damit das Boot überhaupt nach Saigon gelangt ſei. Die elektriſchen Pumpen hätten auch oft genug verſagt, weil ſie ſich in einem ſchlechten Zuſtand befanden. Es ſei alſo nur zweierlei möglich, entweder Sabo⸗ tage oder techniſches Verſagen der Maſchinen. Louvre ⸗ ſchlecht bewacht Pariſer Journaliſten erlauben ſich einen Scherz Drahtber. unſ. Par. Korreſpondenten — Paris, 23. Juni. Das Louvremuſeum hatte geſtern einen neuen Diebſtahl zu beklagen. Allerdings handelte es ſich dieſes Mul nur um einen boshaften Journa⸗ liſtenſcherz. Mehrere Photographen und Reporter einer illuſtrierten Zeitſchriſt aus Paris hatten ſih heute daran gemacht, ein altfranzöſiſches Gemälde von beſonders großem Umfang,„Die Jungfrau mit dem Kinde“ ſäuberlich von der Wand zu nehmen und aus dem Louvremuſeum fortzutragen. Nach⸗ dem der Diebſtahl gebührend gefilmt worden war, wurde das geſtohlene Gemälde unter den gleichen photographiſchen Zeremonien wieder an den Platz zurückgebracht, ohne daß die Wach⸗ beamten des Muſenms irgend etwas von dem immerhin bemerkenswerten Vorgang geahnt hätten. Schon im Jahre 1911, als die„Gioconda“ aus dem Louvre geſtohlen worden war, hatte ſich der Schriftſteller Dorgeles einen ähnlichen Scherz ge⸗ leiſtet. Er hatte im Warenhaus Louvre eine kleine Gipsſtatuette für billiges Geld erworben und hatte ſie dann ungeſehen im Louvremuſeum unter den Koſtbarkeiten der ägyptiſchen Abteilung aufgeſtellt. Tage darauf erſchien er dann wieder unter lärmen⸗ der Begleitung zahlreicher Freunde, um die Statue vor den entſetzten Augen der alarmierten Beamten ſeelenruhig in die Taſche zu ſtecken. Natürlich wurde der vermutliche Dieb ſofort verhaftet und auf die Polizeiwache gebracht. Dort mußte er aber gleich wieder freigelaſſen werden, nachdem er nachgewieſen hatte, daß er lediglich„ſein Eigentum wieder abge⸗ holt“ hatte. Die beiden Scherze zeigen jedenfalls mit bitterer Ironie, daß es um die Bewachung der unerſetzlichen Koſtbarkeiten im Louvremuſeum heute wie vor Zahrzehnten noch immer ſehr ſchlecht beſtellt iſt. Der erſte Fude ⸗ — in der franzöſiſchen Akademie der Unſterblichen Draßlbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 23. Juni. Die franzöſiſche Akademie der Unſterblichen hat ſich um ein neues Mitglied bereichert. Der Schrift⸗ ſteller André Maurois wurde feierlich unter Nachdem alſo vor zwei Wochen der Royaliſt und unermübliche antiſemitiſche Vorkämpfer Charles Maurois in den Tempel der Unſterblichen eingezogen war, folgte ihm jetzt unmittelbar hinterher der Jude Maurois alias Herzog. Maurois gehört einer Induſtriellenfamilie an, die einſt aus dem Elſaß nach Elbeuf eingewandert war und dort an der Gründung der bekannten Tuch⸗ fabriken mitgewirkt hatte. Mit ihm beſitzt die fran⸗ zöſiſche Akademie ihr erſtes jüdiſches Mit⸗ glied ſeit ihrer Gün dung durch Riche⸗ lieu, nachdem Frankreich ſchon ſeit einigen Jahren in der Perſon des Schriftſtellers Martin du Gard ſchon einen jüdiſchen Nobelpreisträger für Literatur aufzuweiſen hatte. Die„untergeordneten“ Akademien allerdings hat⸗ ten ſchon früher jüdiſche Mitglieder, ſo namentlich die Akademie der Schönen Künſte, die im Jahre 1885 den Baron Alphonſe de Rothſchild in ihre Reihen aufnahm. Rothſchild hatte einige Stiftungen für das Louvre⸗Muſeum gemacht, darunter auch ein Ge⸗ mälde von Botticelli,„Die Jungfrau am Brunnen“, das angeblich einen Wert von 150 000 Golofranken beſaß. Leider ſtellte ſich ſpäter bei genauerer Be⸗ ſichtigung des Gemäldes heraus, daß es nur eine Fälſchung war. Scharfer italieniſcher Proteſt gegen die Ftaliener⸗Verfolgungen in Franzöſiſch-Marokko Verſchärfung in den franzöſiſch-italieniſchen Beziehungen Neue erhebliche Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom. 23. Juni. Kennzeichnend für die heutige Auffaſſung der internationalen Lage durch die verantwortlichen Kreiſe Roms iſt eine zunehmende Verſchärfung der antifranzöſiſchen Stimmung. Daran tragen die täglich zunehmenden Mißhandlungen italieniſcher Staatsbürger durch Franzoſen, über die Virgino Gayda auch heute wieder im„Giornale'Italia“ einen Rechenſchaftsbericht gibt, ebenſo Schuld wie die neuerdings auf Marokko übergreiſende„Menſchen⸗ iagd auf Italiener“. Aus Tanger wird dem„Gior⸗ nale'Italia“ gemeldet, daß die Italiener dort von den franzöſiſchen Behörden bereits mit der Ueber⸗ führung in Konzentrationslager bedroht werden, um ſie endlich zur Annahme der franzöſi⸗ ſchen Staatsangehörigkeit zu bewegen. Wenn ſchon dieſe unmittelbar gegen Italien ge⸗ richteten Maßnahmen Frankreichs in Rom ſchärf⸗ ſten Proteſt hervorrufen müſſen, ſo nimmt die kläg⸗ liche Rolle, die Frankreich heute in allen internatio⸗ nalen Fragen ſpielt, den Italienern den letzten Reſt von Achtung vor der Nachbarrepublik. Noch ſelt⸗ ſamer muß man es in Rom finden, daß franzöſiſche Stimmen Italien und Deutſchland wegen ihrer So⸗ lidarität mit Japan heute Verrat an der weißen Raſſe vorwerfen.„Lavoro Faſeiſta“ weiſt in dieſem Zuſammenhang auf die Politik hin, die England jahrzehntelang mit nichtweißen Völkern gegen Deutſchland getrieben hat, und„Regime Faſeiſta“ erklärt, Italien ſei dem Antikominternpakt treu und bleibe daher ein erklärter Feind Tſchangkaiſcheks. Schließlich beweiſt die Begleitmuſik, mit der man in Paris(vor allem der„Petit Pariſien“) die Ab⸗ tretung Alexandrettes und den bevorſtehenden Pakt mit der Türkei begrüßt, nach italieniſcher Auf⸗ faſſung, daß Paris überall nur gegen Italiens Inter⸗ eſſen vorgeht und ſich offenſichtlich mit London dergeſtalt in die Rollen geteilt hat, daß England die Einkreiſung mit beſonderer Spitze gegen Deutſchland, Frankreich ſie beſonders in Hinſicht auf Italien betreibt. Auch die Flotten marſchieren gemeinſam Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten 9— Rom, 23. Juni. Man beſchäftigt ſich in Rom immer noch eingehend mit den Unterredungen, die Großadmiral Raeder und Admiral Cavagnari in dieſen Tagen geführt haben, und mit Genugtuung ſtellt man feſt, daß der Gedankenaustauſch von Friedrichshaſen auch in praktiſchen Fragen zu einer engen Zu⸗ ſammenarbeit beider Flotten geführt hat. Man ſieht voraus, daß weitere Beſprechungen folgen werden, ſo daß beide Flotten ebenſo wie die Heere und die Luftwaffen Deutſchlands und Italiens den größten Grad gemeinſamer Wirkſamkeit erreichen werden. Die„Tribuna“ weiſt in dieſem Zuſammenhang auf die Schlagfähigkeit hin, die die deutſche Flotte, ohne daß man nach außen hin viel Weſens davon gemacht hätte, bereits erreicht hat, und ſagt, daß auch auf dieſem Gebiete ſich die Lage ſeit Verſailles grundlegend geändert hätte. Das römiſche Blatt ſtellt nach einem Ueberblick über die Stärke der deutſchen Flotte feſt, daß ſie heute im Kriegsfalle ſtarke engliſche und franzöſiſche Kräfte in der Nord⸗ ſee feſſeln würde.„Wenn die Heere der beiden Ach⸗ ſenvölker“, ſo ſchließt die„Tribuna“ ihre Betrach⸗ tungen wörtlich,„heute eine überwältigende Maſſe von Menſchen und Waffen darſtellen, ſo ſind die bei⸗ den Flotten jetzt imſtande, diejenigen im Schach zu halten, die bis geſtern geglaubt haben, ungeſtört die Herrſchaft über die Meere zu beſitzen.“ Am das ſpaniſche Gold Pétain will es zurückgeben, Raynaud will es behalten Drahtber. unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 23. Juni. Der franzöſiſche Botſchafter in Burgos, Marſchall Peétain, hatte geſtern eine längere Unterredung mit dem Finanzminiſter Reyn aud. Wie die roya⸗ liſtiſche„Action Francaiſe“ behauptet, ſei es dabel zu einem offenen Konflikt gekommen. Der Marſchall trete dafür ein, daß die Rückgabe des Goldbeſtandes der Bank von Spanien möglichſt be⸗ ſchleunigt werden müſſe, damit das nationale Spa⸗ nien ſeine Wirtſchaft, namentlich die Textilinduſtrie von Barcelona, wieder in Gang bringen könnte. Der Finanzminiſter Reynaud dagegen lehne die Heraus⸗ gabe des Goldes ſolange ab, als nicht die Unkoſten⸗ rechnung der franzöſiſchen Regierung für die Unter⸗ bringung und Verpflegung der rotſpaniſchen Flücht⸗ linge in Frankreich bezahlt worden ſei. Gafenen wieder in Bukareſt. Der rumäniſche Außenminiſter Gafencu iſt Mittwochnachmittag von ſeiner Auslandsreiſe, die ihn nach Iſtanbul, Ankara und Athen geführt hat, wieder in Bukareſt einge⸗ troffen. Die Parijer und Londoner Militürs tagen Beginn der Militärkonferenz von Singapur-Veſprechung über die Lage Siams EP. Singapur, 23. Juni. Die engliſch⸗franzöſiſchen Militärbeſprechungen in Singapur wurden am Donnerstag in der Tang⸗ lin⸗Kaſerne eröffnet; ſie werden hinter verſchloſſe⸗ nen Türen geführt. Es ſind Vorkehrungen getroffen worden, damit Telegramme und Kabelmeldungen, die bei den britiſchen Militärſtellen in Singapur aus Tokio oder China einlaufen, ſofort ins Kon⸗ ferenzzimmer geleitet werden. An den Beſprechungen nehmen insgeſamt über fünfzig Offiziere beider Länder teil. Von franööſi⸗ ſcher Seite werden die Beſprechungen von dem Ober⸗ befehlshaber der Land⸗, See⸗ und Luftſtſtreitkräfte in Indochina, General Martin, General Decoux und Oberſt Deweze, wahrgenommen, während England durch Admiral Sir Perey Noble, den Oberkomman⸗ dierenden der Chinaſtation; den Oberbefehlshaber der britiſchen Truppen in China, General A. E. Graſſett; den General der Luftwaffe, Sir Philipp Joubert de la Ferte; Oberſt G. B. Henderſon aus Indien und General D. K. MeLeod aus Burma, ſowie ͤͤurch einen Offizier der in Ceylon ſtationier⸗ ten engliſchen Truppen vertreten iſt. Auſtralien, die Niederbande und die Vereinigten Staaten haben keine Vertreter entſandt; ſie werden Der den Verlauf der Beſprechungen unterrichtet werden. e e Sorgen um Siam 90% a Donnerstag wiederum fünf Perſon + Paris, 23. Juni. Als wichtigſte Frage auf der engliſch⸗franzöſiſchen Militärkonferenz in Singapore, ſo meldet„Figaro“ aus Singapore, wird die geographiſche Lage Siams erörtert werden, die für die engliſch⸗franzöſiſche Verteidigung im Fernen Oſten von größter Wichtig⸗ keit ſei. Man halte es für durchaus möglich, daß eine Ausdehnung des engliſchfranzöſiſchen Garantie⸗ ſyſtems auf Siam beſchloſſen werden könnte. „Lage in Tientſin unverändert“ —+ London, 23. Juni. Die„Times“ befaßt ſich in einem Artikel„Swa⸗ tau und Tientſin“ abermals mit der Lage im Fer⸗ eeeeeeeeee Das alte Lied aus Polen: Maſſenenteignung⸗ Wie lange ſoll ſich der volniſche dub Thorn, 22. Juni. In Strasburg fand eine Verſammlung des ſtaat⸗ lich geleiteten und finanzierten polniſchen Weſtmar⸗ kenverbandes ſtatt, die ſich mit den derzeitigen deutſch⸗polniſchen Beziehungen beſchäftigte. Die Verſammlung nahm folgende Entſchließung an: 1. den Gebrauch der deutſchen Sprache in Wort und Schrift in der Oeffentlichkeit, Werk⸗ ſtätten und Geſchäften aufs ſchärſſte zu be⸗ kämpfen, 2. deutſche Firmen und Waren zu boy⸗ kottieren, 3. Bekämpfung der kulturellen und wirtſchaft⸗ lichen Ueberlegenheit der deutſchen Bevölkerung. Der ſtändig wachſende Terror der Polen gegen die im polniſchen Grenzgebiet lebenden Deutſchen treibt immer. mehr von ihnen aus Haus und Hof. Gleichzeitig verſchärſen die polniſchen Grenzbeamten aber auch die Verfolgung dieſer gehetzten Opfer der polniſchen Großmannsſucht und verſuchen, ſie mit allen Mitteln vor der rettenden Reichs⸗ grenze abzufangen. Wie ſyſtematiſch dieſe Jagd auf vertriebene Deutſche ausgeübt wird und wie maßlos der Terror geworden iſt, das beweiſt jetzt die amtliche polniſche Statiſtik, nach der im Mai die Zahl derartiger Verhaftungen um etwa 150 v H. auf 928 ſtieg. Der polniſche Woiwode in Kattowitz hat die Gründung eines deutſchen Turnvereins in Te⸗ ſchen und eines deutſchen Schulvereins in Karwin endgültig unterſagt. Das Verbot bedeutet die Auf⸗ rechterhaltung der Unterdrückung deutſcher kultu⸗ reller Vereinigungen im Olſa⸗Gebiet, die bekanntlich mit der Angliederung des Olſa⸗Gebiets an Polen ſämtlich aufgelöſt und ihres Vermögens beraubt wurden. Am Mittwoch wurde in Freiſtadt im Teſche⸗ ner Gebiet, auf behördliche Anordnung die dortige Kaiſer⸗Franz⸗Joſeph⸗Eiche umgelegt, die im Stadr⸗ zentrum eine Zierde bildete und inſolge der damit zuſammenhängenden gärtneriſchen Anlage allge⸗ mein als ein Denkmal angeſehen wurde. Der blind⸗ wütige Haß der Polen ſah allein ſchon in dieſem Baum eine ſtaatsgefährliche Angelegenheit. Die Maſſenverhaftung Terror noch weiter ſo austoben? Umlegung der Eiche war mit chauviniſtiſchen Kund⸗ gebungen verbunden. Neue Anregungen für die Enteignung deutſchen Eigentums bringt der„Dziennik, Poznanſki“ in einer angeblichen Zuſchrift aus Liſſa, in der unter Verwendung grob gefälſchter Zahlen darauf hinge⸗ wieſen wird, daß die deutſche Bevölkerung dieſer Stadt, die ſieben v. H. der Geſamtbevölkerung be⸗ trage, zwei Kirchen beſitze, während die 92 v. H. pol⸗ niſche Bevölkerung nur über eine Kirche verfüge. Weiter wird als Gegenſtand eifrigſter Erörterungen in Liſſa das deutſche Gymnaſium hingeſtellt, das nur von einigen zehn Schülern beſucht werde. Man könnte doch, ſo heißt es, die Schule in einem kleineren Gebäude unterbringen und dafür das deutſche Gebäude als Verſammlungshaus für die zahlreichen örtlichen polniſchen Organiſationen ver⸗ wenden, die kein eigenes Heim hätten. Gleichzeitig veröffentlicht dasſelbe Blatt unter der Schlagzeile„Die deutſche Minderheit beſitzt ver⸗ hältnismäßig zu viel Schulen in Polen“(1) eine Schulſtatiſtik„aus den Jahren 1937/38“. die„bewei⸗ ſen“ ſoll, daß die Minderheiten ſoviel ſtaatliche und private Lehranſtalten hätten, wie ſie nur gerade haben wollten, während die polniſchen Schulen an Ueberfüllung litten.(9) In die Heimat übergeführt dub Beuthen, 22. Juni. Am Donnerstag bereitete die Stadt Beuthen dem am 15. in Zielona in der Woicdwooͤſchaft Stanislau (Oſtgalizien) von verhetzten polniſchen Elementen meuchlings ermordeten Reichsdeut⸗ ſchen Alois Sornik aus Ansbach einen zu Herzen gehenden Empfang. Auf dem Grenzbahnhof waren Ehrenabordnun⸗ gen der Partei und ihrer Gliederungen, der Polizei und des Reichsarbeitsdienſtes angetreten. Tauſende von Volksgenoſſen umlagerten den Bahnhof, um dem Opfer blindwütigen Haſſes die letzte Ehre zu erweiſen. Kreisleiter Obſt(Beuthen) bedeckte den Sarg des heimkehrenden Toten mit der Hakenkreuz⸗ flagge und legte im Namen der Partei einen ſchlich⸗ ten Eichenkranz am Sarge nieder. nen Oſten. Sie meint, daß die Beſetzung Swataus kein ernſthaftes internationales Problem aufwer⸗ fen ſollte, da Swatau über keine internationale Kon⸗ zeſſion oder Niederlaſſung verfüge. Der Zweck der Beſetzung ſei ziemlich klar, da es der einzige wichtige noch in chineſiſchen Händen beſindliche Hafen gewe⸗ ſen ſei. Zur Lage in Tientſin übergehend, gibt die„Ti⸗ mes“ beſorgt zu, daß keine wirkliche Aenderung zu verzeichnen ſei. Die„Times“ erhebt ſchließlich im Zuſammenhang mit den bisherigen Regierungs⸗ erklärungen inſofern Vorwürfe gegen die Regie⸗ rung, als ſie abermals betont, die, öffentliche Meinung würde eine Zuſicherung begrüßen, daß Vergeltungsmaßnahmen geprüft worden ſeien. Neuer Zwiſchenfall in Tientſin EP Schanghai, 22. Juni. Zu einem neuen Zwiſchenfall kam es am Don⸗ nerstag in Tientſin als eine japaniſche Militär⸗ patrouille einen engliſchen Frachtkahn. der an dem Pier der engliſchen Konzeſſion feſtgemacht hatte, durchſuchte. Ein Proteſt des engliſchen Konſuls bei den japaniſchen Behörden iſt von dieſen nicht be⸗ antwortet worden.— Nach engliſcher Darſtellung wurden bei der Unterſuchung an den Barrikaden nge⸗ üngen, ſich völlig auszuziehen Dieſe Berichte werden von japaniſcher Seite als unwahr bezeichnet. K Waſhington bleibt reſerviert anb. Waſhington, 22. Juni. Die Stellungnahme des Admirals Varnells hat die Leitung der amerikaniſchen Außenpolitik in ein peinliches Dilemma gebracht. Die hieſige Hetzpreſſe griff die Sache ſofort mit rieſigen Schlagzeilen auf und ſchlägt einen ſehr aggreſiven Ton gegen Japan an. Demgemäß wurde die Preſſekonferenz des Außenminiſters Hull mit größtem Intereſſe er⸗ wartet. Hulls Erklärungen bewegten ſich aber ganz im zurückhaltendem Stil der letzten Wochen. Er betonte, daß die japaniſche Auffopderung auf Zurück⸗ ziehung fremder Kreigsſchiffe durchaus nichts Neues darſtelle. Die Amerikaner in Swatau ſeien nicht be⸗ droht und weitere Kriegsſchiffentſendungen nach China nicht vorgeſehen. Japan ſtellt richtig — Schaughai, 23. Juni. Ein Sprecher der japaniſchen Botſchaft in Schang, hai erklärte am Donnerstag im Zuſammenhang mit dem Konflikt um Tientſin, daß die von der japaniſchen Regierung prokla⸗ mierte Neuordnung in Aſien nicht notwendiger⸗ weiſe eine Verdrängung der ausländiſchen Jnter⸗ eſſen und Rechte aus China bedeute. Bei der Schaffung der Neuordnung würden auch die ausländiſchen Rechte geſchützt werden. Hinderniſſe jedoch, die Japan— wie ſeitens der bri⸗ tiſchen Behörden in Tientſin— bei der Verfolgung ſeines Zieles in China in den Weg gelegt werden, müßten beſeitigt werden. Was die Rechte aus den Auslandsverträgen anbelange, ſo würden ſpäter Verhandlungen über dieſe Verträge geführt werden. Japan beabſichtige nicht, die Vertragsrechte, ohne vorher ſolche Verhandlungen geführt zu haben, zu übergehen. In Beantwortung einer Anfrage beſtätigte der japaniſche Sprecher, daß die Behandlung aller Aus⸗ länder in China durch Japan gleich ſein werde. * Bulgarien ruft Reſerviſten ein. Nach Mitteilun⸗ gen des bulgariſchen Kriegsminiſteriums wird Bul⸗ garien im Auguſt zwei Reſerviſtenjahrgänge unter die Fahnen ruſen. ———bTbTbTXTTX——————————————XX1X111 Haupeſchelteietten und verantwortlich für Politſk? Dr. Alois Winbauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleitere und berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhattung: i. V. Dr. A. Winbauer.— delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammi — Spert: Wilo Ml1e c,— Sädweſideueſche Umſchau, Gerich und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mtannhein“ Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bel Rückporto, Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Beitrme Or. Fritz Bode& Co, Mannbeim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Saude, Mannbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 güttig. Die Anzelgen der A Abend und à Miittag erſcheinen oleich⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 000 Ausgabe A Abend äber 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21.000 um den aufgebauten Holzſtoß aufgeſtellt Die Siadiseiie Mannheim, 28. Juni. Ohrenſchmaus Die Ohren hat der Menſch zum Hören, erklärt der Biologe dir, ich aber möcht' den Satz beſchwören: Die Ohren ſind des Menſchen Zierl Zumindeſt ſcheint das bei den Frauen faſt ausnahmslos der Fall zu ſein; Sie laſſen ahnen mehr, als ſchauen, uns was man ſchaut, iſt hübſch und klein! Denn ob ein Hütchen oder Käppchen die Frau ſich auf die Locken oͤrückt, vom Oehrchen zeigt ſie nur das Läppchen, mit einem goldnen Ring geſchmückt! Und wenn die Frau'n auch gerne tuſcheln ſo ſoll man doch ſo weit nicht gehn, gleich zu vermuten große Muſcheln— die Frau läßt Größe hier nicht ſehn! Ganz anders liegt der Fall beim Manne, hier gibt es Ohren von Format, hald klein, bald groß wie eine Wanne, doch ſtets des Kopfs beſondrer Staat! Die Jugend zeigt ſie wie das Alter, ſie ſind der Grenzwall für den Hut, auch dienen ſie dem Federhalter, der gern auf Männerohren ruht! Doch wenn da einmal ein vertrackter Ohr⸗Grapholog der Meinung war, das Ohr verriete den Charakter, ſo krieg ich das nicht richtig klar! An welchem Ohr ſoll man's ſtudieren? Die Frau hält ihres hübſch verdeckt, und man kann beſtenfalls ſinnieren, was eigentlich darunter ſteckt! Beim Mann ſieht man zwar beide Ohren, doch wenn ihn eine Frau gewann, hat er zumeiſt den Kopf verloren— wo ſucht man den Chaxakter dann!? „Wan⸗Wan. An die Betriebsführer! Aufruf des Bannführerg der Hitler⸗Ingend: Für die am heutigen Freitag um 19 Uhr ſtatt⸗ findende Hauptprobe der Hitler⸗Jugend für das Gauſportfeſt bitte ich die in Frage kommenden Jungen rechtzeitig zu beurlauben. Heil Hitler! gez. Merz, Bannführer. Stanòkonzert am Waſſerturm Aus Anlaß des 2. Badiſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſtes veranſtaltet die Stadt am Freitag, dem 23. Juni, von 19.30 bis 20.30 Uhr, am Waſſerturm ein Standkonzert, ausgeführt vom Muſikzug der SA⸗Standarte 171 unter Leitung von Sturmhaupt⸗ führer Homann⸗Webau mit folgendem Pro⸗ gramm: Feſtliches Präludium, Homann⸗Webau; Deutſcher Hochzeits⸗Marſch, Homann⸗Webau; „Traumideale“, Walzer, Fucik; Fackeltanz, Braſe; „Unter dem Siegesbanner“, Marſch von Blon; Ko⸗ lonialmarſch, Lehmann. Geſellſchaftsfahrt zum Tag der Deutſchen Kunſt Der Landesleiter der Reichskammer der bilden⸗ den Künſte beim Landeskulturwalter Gau Baden, führt gemeinſam mit dem Reiſebüro Karlsruhe eine Geſellſchaftsfahrt zum Tag der Deutſchen Kunſt in München durch. An dieſer Fahrt kann ſich neben den Mitgliedern der Kammer und deren Angehörige auch ſonſt noch jedermann beteiligen. Abfahrt in Karlsruhe am 14. Juli, 11.52 Uhr, Rückfahrt von München am 18. Juli, 15.44 Uhr, An⸗ kunft in Karlsruhe 20.20 Uhr. Der Fahrpreis beträgt je nach Beteiligung zwi⸗ ſchen 23 und 18.40 Mk. In der Anfahrt nach Karlsruhe kann ebenfalls eine Fahrpreisermäßigung eintreten, wenn minde⸗ ſtens 8 Perſonen an dieſer beteiligt ſind. Anmeldungen ſind ſofort zu richten an den: Lan⸗ desleiter der Reichskammer der bildenden Künſte beim Landeskulturwalter Gau Baden, Karlsruhe, Ritterſtraße 22, Telephon 5880/5881. k* Aus dem Vorort Seckenheim. Im Rahmen einer ſchlicht⸗würdigen Feierſtunde erfolgte in der Schulturnhalle der Volksſchule Seckenheim die Ver⸗ leihung des ſilbernen Treudienſt⸗Ehren⸗ kreuzes an neun verdiente Schulmänner. Schul⸗ rat Finkbeiner, der die Auszeichnung über⸗ reichte, ſowie der Rektor dankten den Jubilaren und würdigten ihre verantwortungsvolle Arbeit an der Erziehung und Heranbildung einer leiſtungsfreudi⸗ gen Jugend Großdeutſchlands. Die Schülerſchaft trug mit Liedern und Gedichten zur Ausgeſtaltung der Stunde bei. Sonnwendſeier der SS in Polizei SS-Oberſturmbannführer Frh. v. Geyr übernimmt die SS⸗Standortführung Am Mittwochabend zogen ſämtliche Einheiten des ⸗Standortes Mannheim, zuſammen mit den Ka⸗ meraden der Ortspolizei und der motoriſierten Gen⸗ darmerie, hinaus in die laue Sommernacht, um auf einer Anhöhe, dicht bei der Kreuzung der Reichs⸗ autobahn mit der neuen Autoſtraße Käfertal Viernheim, gemeinſam die Sommerſonnenwende zu feiern. Muſikzug und Spielmannszug der Ord⸗ nungspolizei führten die ſtattlichen Marſchkolon⸗ nen an, und ließen ſie ihr Ziel unter ſchneidigen Marſchweiſen raſch erreichen. Nachdem ſich alle Kameraden im großen Viereck hatten, wurde die Feier durch ein Muſikſtück eröffnet und das Holzfeuer entzündet. /⸗Standartenführer, Polizei⸗ präſident Dr. Ramſperger hielt die Feuerrede. Er ſchilderte vortrefflich die Entſtehung und die Uebernahme dieſes alten Brauches von unſeren Vorfahren. Das gemeinſam geſungene /Treuelied beendete die eindrucksvolle Feier. Wechſel in der SS- Standortführung Frhr. v. Geyr tritt an Stelle von„⸗Standarten⸗ führer Ramſperger Im Anſchluß an die Sonnwendſeier der Mann⸗ beimer, übergab der bisherige Standortälteſte, ⸗Standartenführer, Polizeipräſident Dr. Ramſper⸗ ger, die Führung des /⸗Standortes Mannheim an den Führer der 13. ⸗Reiterſtandarte,/ Ober⸗ ſturmbannführer und Oberabſchnittsreiterführer Freiherr von Geyr. /⸗Standartenführer Dr. Ramſperger verabſchiedete ſich mit herzlichen Wor⸗ ten von ſeinen Mannheimer /⸗Kameraden, die ihm im Laufe ſeiner ſechsjährigen Zugehörigkeit zur hieſigen/ ſehr ans Herz gewachſen waren. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß die /⸗Kamera⸗ den des Standortes Mannheim dem neuen Stand⸗ ortführer ebenſo treu und kameradſchaftlich zur Seite ſtehen mögen! ⸗Oberſturmbannführer Freiherr von Geyr übernahm hierauf die Standortführung, dankte dem ſeitherigen Führer für ſeine aufopfernde Tätigkeit und bat ihn gleichzeitig, dem 6Standort Mann⸗ heim nicht nur äußerlich, ſondern auch innerlich in Zukunft verbunden zu bleiben. Die nationalen Lieder, geſpielt vom Muſikzug der hieſigen Ord⸗ nungspolizei, gaben der feierlichen Uebergabe einen würdigen Abſchluß. Die Dienſtſtelle dͤes ⸗Standortes Mannheim be⸗ findet ſich in den Dienſträumen der 13. /⸗Reiter⸗ ſtandarte Mannheim, Otto⸗Beck⸗Straße 27, Tele⸗ phon⸗Nr. 42 919. Rüͤchlliches Feuer im Halengeblet Ein großer Schuppen ſtand in hellen Flammen In der vergangenen Nacht brach auf dem Lagerplatz der Firma Haniel in der Fruchtbahnhofſtraße ein Brand aus. Das Feuer entſtand in einem etwa zwanzig Meter langen Holzſchuppen, in dem Grudekoks und Kleinholz gelagert waren. Vermutlich liegt Selbſtentzündung des Kokſes vor. Dafür ſpricht auch die Tatſache, daß Betriebsangehörige geſtern ſchon eine ſtarke Erwärmung des Kokſes feſtge⸗ ſtellt hatten. Als die Berufsfeuerwehr gegen.30 Uhr alar⸗ miert wurde, ſtand der Schuppen ſchon in hellen Flammen. Das Feuer war von einem benachbarten Anwohner bemerkt worden, der die Feuerwehr fern⸗ mündlich verſtändigt hatte. Das raſende Element fand ſowohl in den Holzwandungen und in der friſchgeteerten Holzdecke des Schuppens, wie auch in den Lagerbeſtänden ſelbſt reiche Nahrung. Der ganze Schuppen glich, als der Löſchzug eintraf, einer gro⸗ ßen Fackel, die ihren Schein weithin über das nächt⸗ liche Hafengelände warf und von weitem ſchon zu erkennen war. Die Berufsfeuerwehr nahm die Bekämpfung des Brandes unter der Leitung von Oberbaurat Kargl auf. Es wurden vier Schlauchleitun⸗ gen angeſetzt, mit denen innerhalb kurzer Zeit der Schuppen abgelöſcht war. Allerdings konntey von ihm nur die Träger und die Dachkonſtruktion, die beide verkohlt ſind, gerettet werden. Die übrigen Ablöſcharbeiten nahmen geraume Zeit in Anſpruch. Die Holzſtöße mußten auseinandergeriſſen und ebenſo mußte der beträchtliche Kokshaufen umgelegt werden. Das zog ſich noch bis gegen 4 Uhr hin. Dann rückte der Löſchzug unter Zurücklaſſung einer Brandwache wieder ab. Von dem Einſatz einer eige⸗ nen Brandwache der Freiwilligen Feuerwehr ſah man ab, da einmal die genannten Lagerbeſtände vollkommen unter Waſſer geſetzt waren, ſo daß ein baldiges neuerliches Aufflammen eventuell noch vorhandener Glutneſter ausgeſchloſſen war, und da zum anderen nur noch eine kurze Zeit bis zum Be⸗ ginn der Arbeit der Betriebsangehörigen verblieb. Die erſte Arbeit der Arbeiter beſtand dann aller⸗ dings in vollſtändigem Wegräumen des Grudekokſes und des Brennholzes, da nur ſo endgültig jedes Aufkommen einer neuen Gefahr ausgeſchloſſen war. Zu den Löſcharbeiten eilte auch das Feuer⸗ löſchboot der Hafenverwaltung zu Hilfe. Es brauchte jedoch nicht einzugreifen, da die Hydran⸗ ten in ausreichendem Maße Waſſer lieferten. Das Löſchboot unterſtützte die Arbeiten der Feuerwehr aber dadurch, daß es vom Mühlauhafen aus die Branoſtelle mit einem Scheinwerſer anſtrahlte. Von der anderen Seite wurde ein eigener Schein⸗ werfer der Berufsfeuerwehr eingeſetzt. Es war ein Glück, daß zur Zeit des Brandes Windſtille herrſchte. Bei Wind hätte die große Gefahr beſtanden, daß durch Funkenflug die angren⸗ zenden umfangreichen Brennſtofflager Feuer gefan⸗ gen hätten. Die Winoſtille kam auch einem Hüh⸗ nerſtall zugute, der von dem brennenden Schup⸗ pen nicht allzu weit entfernt ſteht. Glücklicherweiſe haben die Hühner unter den obwaltenden Umſtänden keinen Schaden gelitten. Die polizeilichen Ermittlungen zur Feſtſtellung der Bramdurſache wurden noch im Laufe der Nacht aufgenommen.—. 11111111 Jawohl, so einen richtigen„Sonntags-Genuß“ kann man jetzt alle Tage haben! Denn die neue Kurmark schenkt dem Raucher für 3½ Pfennig Mehrwerte, die in ihrer Summe bisher nur in hohen Preislagen zu finden waren. Besseres für dasselbe Geld— das ist wirklich Fortschritt! Voll-Fermentation Nur durck und durch fermentierte Tabake, die nachweislich mindestens iwei bis drei Jahire in Deutsckland gelagert kaben, lommen in die Kurmarl- Mischung. Das gibt einen Genuſ: voll und mild ie alter Vein Handauslese eerde Blatt für Blatt wird der Tabakballen mit der Hand gelöst und mit der Hand von besonders eschulten Kräften ausgelesen. Erst nach der Handauslese beginnt die maschinelle Verar- eitung. Das Ergebnis: gleichmäßige Oualitũt und handerklich ausgeglichener Charaleter. 49 Doppelt klimatisiert Der Tabał, seine Umhillung und seine Verpachung werden wäãhrend des Lagerns und der Verurbeitung ständig Mlimatisch beeinflußt. In Spezial- Klima- Kammern woird das Aroma der einzelnen Tabaksorten unter den Bedingungen des„Heimat · Klimas“ der Provenienz zum Aufblühen gebracht. Dreifacli entstaubt Jedes Tabakblatt wird sorgfältig von dem Staub befreit, der bei der Hberfahirt und Lagerung sorie 87 im Lauf der Fabrixation anfallen kõnnte. Ein dritter Entstaubungs- prozeſ beseitigt den feinen, beixenden Tubahstaub, der beim Schneiden und Verarbeiten des Rohtabaks entsteht. Das Ergebnis: die wokliuende Milde und Reinheit. Versuchen Sie heute noch nommen werden. umgehend. 4. Seite/ Nummer 280 Freitag, 23. Juni 1939 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Erntehoffnungen wurden zunichte gemacht: Wolkenbruch wütele im Angelbachtal Waldangelloch und Michelfeld ſchwer betroffen S. Sinsheim, 23. Juni.(Eig. Bericht.) Am Mittwochnachmittag um die vierte Stunde ergoß ſich plötzlich über das obere Angelbachtal ein geradezu verheerender Wolkenbruch von ſeltener Stärke und von halbſtündiger Dauer. Bald ſtürzte das Waſſer auch von den Hängen herab und ſtrömte im engen gewundenen Tal von allen Seiten dem Angelbach entgegen, dem ſonſt ſo harmloſen Wäſ⸗ ſerle, das bald aus den Angeln gehoben wurde, über die Straßen floß, immer höher wuchs und wie ein entfeſſelter Strom über Felder und Aecker, Wieſen und Gärten brauſte, Gartenzäune umlegte, Lehm und Geröll ablagerte, die Keller unter Waſſer ſetzte und in Scheu⸗ nen und Stallungen drang. Schweine und Ziegen wurden aus bedrohten Stallungen getrieben, die Feuerwehr in Sinsheim alarmiert, die bald mit einer Motorpumpe eintraf, und bald wa⸗ ren ganz Waldangelloch und ganz Michelfeld eine Niaclen-Stꝛduiſe Linclen-Söchche-. Strumpf.Hernung. 0 7. 5 einzige Arbeitsgemeinſchaft zur Abwehr der Waſ⸗ ſersnot. Trauernd ſahen die Bewohner, daß an dieſem letzten Frühlingstag in einer ein⸗ zigen Nachmittagsſtunde alle Erntehoffnungen vernichtet worden waren. Als wir bald nach Erhalt der erſten telephoniſchen Nachricht ins Angelbachtal hinausfuhren, ſah man ſchon in den unteren Orten an den Geſichtern der Einwohner, daß ſie ganz unter dem Bann der erſten Meldungen aus Waldangelloch ſtanden, die ihnen Radfahrer kurz zuvor überbracht hatten. In Eichtersheim und Michelfeld war das Waſſer zwar ſchon abgefloſſen, als wir eintrafen, hatte aber auf den Straßen ſtellenweiſe eine gelbe Schlammſchicht zurückgelaſſen. Ueberall ſah man verſtörte Geſichter. Männer und Frauen pumpten in Michelfeld Keller aus, die bis zur Decke unter Waſſer geſetzt worden waren. Ein Teil der Straße war noch unter Waſſer und die unbekümmerte Jugend machte ſich bereits den Spaß daraus, barfuß und mit aufgekrempelten Hoſen durch die gelben Brühen zu laufen oder mit dem Rad durchzufahren. Von Wichelfeld bis Waldangelloch iſt auf den Feldern kaum etwas zu ernten. In Tabacfeldern ſchwammen die Enten, Dickrüben waren aus den Aeckern geſpült. Hafer und Rogen ſtanden in trüben Seen, von höher gelegenen Gär⸗ ten war der Huſus auf⸗die Straße geſpült⸗Zwia⸗ beln, Salat, Gemüſekulturen unter Lehm erſtickt oder fortgeriſſen. Am ſchlimmſten ſah es in Waldangelloch aus. Dort war die Sinsheimer Fenerwehr damit beſchäftigt, große Kellereien einer Ta⸗ bakfabrik auszupumpen.„Wir ſchaffen 700 bis 800 Liter in der Minute hinaus, aber wir werden wohl noch vier Stunden zu tun haben, da immer noch Waſſer nachdringt“, ſagte mir einer der Wehr⸗ leute. In der Bahnhofswirtſchaft in der Nähe der Endſtation der Nebenbahn Wiesloch—Waldangelloch hatte das Waſſer die großen Keller ſo hoch übher⸗ ſchwemmt, daß man die Fäſſer dabei nicht mehr ſah. Wie der Wirt erzählte, hatte ihm das Waſſer Kiſten mit Flaſchenwein bis auf die Straße geſpült. Nun ſchwammen noch Eiskiſten herum und in der Waſſerflut lagen noch verſchiedene Fäſſer voll Wein, eines zu 500 Liter und mehrere mit je über 230 bis 240 Liter, ebenſo die Bierfäſſer. Von einer kleinen Wegbrücke riß die Angelbach ſchwere Bohlen fort und ſtemmte mit ihnen weiter unterhalb metergroße Löcher in eine Scheunenwand. Abends um 8 Uhr eilte ein Radfahrer durch den Ort und blies ein Signal. In wenigen Minuten ſammelten ſich die rüſtigen Männer des Dorſes, alle mit Spaten ausgerüſtet und machten ſich zuſammen mit dem Polizeibeamten auf den Weg, um weiter. unterhalb des Dorfes Straßenſicherungsarbeiten vorzunehmen. Als wir in der neunten Abendſtunde von Wald⸗ hilsbach zurückfuhren, wo die vielen Waſſer ſich bereits ziemlich verlaufen hatten, ſahen wir, daß weiter unterhalb der Angelbach inzwiſchen mächtig geſtiegen war. Die Gleiſe der Nebenbahn ſtanden in breite⸗ ren Talflächen unter Waſſer oder ragten eben noch hervor, wobei ſich Tauſende von Schnecken auf die Schienen gerettet hatten. Bald kam uns ein Auto⸗ fahrer entgegen:„Sie kommen nicht mehr durch! Sie müſſen zurück! Die Straße ſteht oberhalb Eich⸗ tersheim einen halben Meter unter Waſ⸗ er Blitz tötet ein Pferd Drei Perſonen kommen mit dem Schrecken davon * Oftersheim, 23. Inni. Bei dem geſtrigen Gewitter wurde ein Fuhrwerk von dem Wetter überraſcht. Der Blitz ſchlug ein und traf das Pferd, das auf der Stelle tot war. Dagegen kamen die drei auf dem Wagen ſitzenden Perſonen mit dem Schrek⸗ ken davon. Brief 05 Eberbach — Eberbach a.., 22. Juni. Der Eberbacher Turnverein 1846 wird mit Turnerinnen und Turnern in Mannheim vertreten ſein. Fleißig üben die Turner ihre Gerätübungen ſowie die Freiübun⸗ gen, die Turnerinnen zeigen in Mannheim Barren⸗ und Keulenübungen. Beim Feſtzug am Sonntag wird dem Verein wieder ſeine über 90 Jahre alte Fahne voranwehen. In Waldkatzenbach ſtellten ſich über das Wochenende zahlreiche Erntehelfer aus Mosbach den Bauern zur Verfügung, um ihnen bei der Einbrin⸗ gung der Heuernte behilflich zu ſein. Unter den Helfern befand ſich auch der Kreisleiter des Kreiſes Mosbach, Pg. Senft. In der neuen Turnhalle in Eberbach fand eir großes Kurzſchriftlertreffen ſtatt: die anweſenden Mitglieder der Deutſchen Stenographen⸗ ſchaft des Kreisgebietes Noroòbaden veranſtalteten einen Leiſtungskampf ab 140 Silben. Die beſten Ar⸗ beiten ſtammten von Mannheimer, Heidelberger und Weinheimer Mitgliedern. Einige Lehrkräfte der Hohenſtaufenſchule, Ober⸗ ſchule für Jungen, erhielten das Treudienſt⸗ ehrenzeichen für 25jährige Amtstätigkeit. Das im hiſtoriſchen„Hof“, einem idyllen Winkel inmitten alter Fachwerkhäuſer durchgeführte Sere⸗ nadenkonzert, das vom Eberbacher Volks⸗ bildungswerk veranſtaltet wurde, war gut beſucht. Lampertheim beendet die Spargelernte Eine erſolgreiche Bilanz ai Lampertheim, 22. Juni. Lampertheim wird von maßgebenden Fachleuten als Muſterſpargelgebiet geſchätzt, dies beſtätigte der Umſtand, daß ſich nicht nur der Rundfunk dafür intereſſiert, ſondern auch in dieſem Jahre ein Lehr⸗ film vom Lampertheimer Spargelbau gedreht wird. Im Anfang war die Ernte in dieſem Jahre recht ſchleppend, ſo daß man mit einem ſchlech⸗ ten Ergebnis rechnen mußte. Als aber zu Beginn des Monats Juni die Sonne unbarmherzig auf die „Spargelbalken“ brannte, da wurde es ſehr lebendig in den Feldern. Die Tagesanfälle ſtiegen von 200 Zentner ſprungweiſe auf 300, 400, 500, 600 und in den letzten Tagen ſogar bis auf 800 Zentner pro Tag. Mehr als 1500 Menſchen ſind 8 Wochen lang vom Sonnenaufgang bis zum Spätnachmittag mit dem„Stechen“ beſchäftigt, um die Spargel, von denen mehr als zwei Drittel als erſte Soxte herauskommen, der Obſt⸗ und. Ge⸗ müſe⸗Verwertungsgenoſſenſchaft zum Verſand zu übergeben. Die großen Mühen werden dann aber auch gut belohnt. Man erkenne dies daraus, daß in letzter Zeit je Woche über 100 000 Mark für an⸗ gelieferte Spargel an die Spargelyflanzer, die ſich zu zwei Drittel aus Arbeitern und Angeſtellten zuſammenſetzen, ausgezahlt wurden. Bei großen Ernten, wie es diesmal der Fall iſt, verlaſſen täglich neben zahlreichen vollbeladenen Laſtautos 12 bis 15 Eiſenbahnwaggons mit friſchen Spargeln unſere Station. Lampertheim iſt nicht wenig ſtolz darauf, daß ſein Spargel beim erſten Amerikaflug des Zeppelins mit über den Ozean flog und während der Fahrt den Paſſagieren beim Diner gereicht wurde. Man rechnet damit, daß, wenn das Wetter anhält, öie diesjährige Ernte trotz des anfänglich ungünſtigen Wetters, die vorjährige Ernte von 18 000 Zentner weit überboten wird. 4* Am heutigen Freitag iſt Schluß der Spar⸗ gelernte. Die mühevollen Wochen werden mit einem frohen Feſt, dem traditionellen Lamperthei⸗ mer Spargelfeſt, beſchloſſen. * Neuſtadt a. d. Weinſtr., 22. Juni. Hier ver⸗ ſuchte am Uebergang der Speyerdorſer Straße ein Junge noch unter der langſam herunterkommenden Schranke durchzukommen. Es reichte aber nicht mehr. Der Junge wurde auf den Kopf getrofſen und erlitt eine ſchwere 55 L Sinsheim, 22. Juni. In geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit konnke hier Reichsbahnſekretär a. D. Heinrich Landes ſeinen 80. Geburtstag be⸗ gehen. Aus dieſem Anlaß wurde der Jubilar im Rahmen einer ſchlichten Feier im Bahnhofsgebäude, wo ihm die Glückwünſche der Reichsbahndirektion übermittelt wurden, geehrt. Der Jubilar ſtand 40 Jahre im Dienſt der Reichsbahn. IL Sandhanſen, 22. Juni. Folgende Arbeits⸗ kräfte der Zigarrenfabrik Bruns bey Rhein konn⸗ ten für 50jährige Tätigkeit mit dem goldenen Treu⸗ dienſt⸗Ehrenzeichen ausgezeichnet werden: die Tabakarbeiterin Eliſe Schneider, geb. Schneider, der Zigarrenmacher Martin Schmitt, die Zigarren⸗ macherin Marie Stohner, alle von hier. L. Eberbach, 21. Juni. Im Rahmen einer ſchlich⸗ ten Feier konnten ſolgende Lehrer an der Hohen⸗ ſtaufenſchule, Oberſchule für Jungen, ausgezeichnet werden: Oberſtudiendirektor G. Brudy, Prof. Eckert, Prof. Dr. Haas, Turninſpektor Ries und Zeichen⸗ lehrer Lehmann. * Bruchſal, 23. Juni. Beim Werbetag des hieſi⸗ gen NSge verkündete Bürgermeiſter Dr. Lang, daß hier im kommenden Jahr ein Sportbad mit großer Wieſe geſchaffen würde. Die Darbietungen der Kurpfälziſchen vereinigung waren ſehr gut: und wurden ſehr danß⸗ bar aufgenommen. Allmählicher Ausklang der Tierſeuche in Baden * Karlsruhe, 22. Juni. Mit einer, ein wenig erſtaunlichen Hartnäckigkeit verſucht die Maul⸗ und Klauenſeuche in den letzten Wochen ſich in einigen Dörfern unſeres Lan⸗ des zu halten. Zwar tobt ſie nicht mehr ſo herum, wie wir es in einer recht unerfreulichen Weiſe in den letzten Jahren erleben mußten. Denn ſie hat ihre Kraft zum größten Teil verloren, und wir wol⸗ len hoffen, daß der letzte Reſt nun recht bald zu Ende gehen wird.— Immerhin müſſen wir in dieſer Berichtswoche feſtſtellen, daß die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in einer Gemeinde Baden wieder ausgebro⸗ chen iſt und zwar in Geiſingen im Landkreis Donaueſchingen. Am Abend des 20. Juni 1939 waren noch folgende ſechs Gemeinden verſeucht: Donaueſchingen: K arlsruhe: Geilingen. Landkreis Neudingen, Karlsruhe. Landkreis Stockach: Landkreis Geiſingen. Stadtkreis Landkreis Konſtanz: Sinsheim: Steißlingen. obel-Sonigianer E 2. 8 am Rarktplatz Mletelstrase 18 Ernteeinſatz der Sindenten * Freiburg, 22. Juni. Nach einer Mitteilung des Studentenführers der Univorſität Freiburg iſt eine Meldung über den Ernteeinſatz der Studenten dahin zu erläutern, daß man unterſcheiden muß zwiſchen dem Landdienſt und der Erntehilfe. Zum Lanodienſt ſind verpflichtet die Jungkameraden der erſten drei Semeſter in den Kameraoͤſchaften des Studenten⸗ bundes. Die Erntehilſe wird für alle Studenten und Studentinnen zur Pflicht gemacht und dauert vom 15. Juli bis ſpäteſtens zum 20. Auguſt, während der Landdienſt vom 15. Juli bis 30. Auguſt angeſetzt iſt. Einführungs⸗ und Abſchlußlager ſind wegen der Dringlichkeit des Einſatzes entgegen einer früheren Abſicht nicht vorgeſehen. Wieslochs älteſter Feuerwehemann 80 Fahre alt L. Wiesloch, 22. Juni. In beſter geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit konnte Rudolf Schwein⸗ furth ſeinen 80. Geburtstag begehen. Der Jubilar iſt der älteſte Feuerwehrmann der Stadt und wurde bereits 1931 für 50jährige Mitgliedſchaft mit dem Ehrenkreuz, dem höchſten 93 der Feuerwehr, ausgezeichnet. Sängerfeſt in Rauenberg I. Rauenberg, 21. Juni. Am kommenden Sonn⸗ tag begeht der MGV„Liederkranz“ im Rah⸗ men eines ges Beſtehen. Die geſangliche Leitung des ſtatt⸗ lichen Männerchors, zu dem in jüngſter Zeit noch ein leiſtungsfähiger Frauenchor hinzugekommen iſt, liegt in den Händen von Hauptlehrer Büchler. Der Verein hat im Laufe ſeinez Beſtehens große geſangliche Erſolge davontragen können. Im Jahre 1914 wurde im großen Rahmen das Feſt der zweiten Fahnenweihe, im Jahre 1930 das 40jährige Vereins⸗ jubiläum begangen. Während des Weltkrieges ſtarben 40 Sänger den Heldentod fürs Vaterland. L. Neulußheim, 22. Juni. In geiſtiger und kör⸗ perlicher Rüſtigkeit 93 hier Werkmeiſter a. D. Johann Konrad Scheck ſeinen 80. Geburtstag begehen. Nsbap-uitleilungen icheb 8eh Au ſämtliche Filmſtellenleiter der Stadtortsgruppen! Die Filmſtellenleiter treten am Montag, den 26.., 20.20 Uhr, pünktlich in Uniſorm vor dem Ufa⸗Polaſt Uni⸗ verſum an. Kreispropagandaamt, Hauptſtelle Film. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Die Zuli⸗Auflage„Kampf der Gefahr“ liegt zum Abholen bereit. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Ortsfrauenſchaftsleiter'unen! Die Ortsfrauen⸗ ſchaftsleiterinnen, die am 26. 6. nicht in der Beſprechung waren, ſetzen ſich ſofort mit ihrem Ortsamtsleiter der Ne in Verbindung betr. der Sammlung am 24. und 25. Junt. Almenhoſ. Die Marken müſſen bis ſpäteſtens 26. 6. bei Schwöbel abgeholt werden. Lindenhof. 23.., 20 Uhr, Zellen⸗ und Blockfrauen⸗ ſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung im Rennershof. Sandhofen. 23.., 20 Uhr, wichtige Beſprechung der Stabs⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenſchaſtsleiterinnen im Ge⸗ ſchäftszimmer. Jugendgruppe: 36 Schlachthof. 23.., 19.30 Uhr, Treffpunkt am Platz des 30. Januar zur—— am Kolonialabend in der Thoräckerſtraße 10. Achtung! Ortsjugendgruppenführerinnen! Alle Führe⸗ rinnen, deren Mädels am Veranſtaltungsring teilnehmen, kommen am 23. 6. zu einer kurzen, wichtigen Beſprechung um 20 Uhr in die Hildaſtraße 15. Die fehlenden Ausweiſe mit Lichtbildern ſind mitzubringen. 3 Fliegergeſolgſchaft 2/171. 23. 6. 18.30 Uthr, ſteht die Fliegergeſolgſchaſt 2 in tadelloſem Sommerdienſtanzug vor der Rennwieſe angetreten. Sport iſt mitzubringen!(Ge⸗ neralprobe für das Gauſportfeſt.) Flieger⸗Schar 1. 23. 6. fällt das Bauen der Modell⸗ baugruppe Nelaron⸗R einau ay: Die Flieſer⸗Sbar tritt heute pünktlich 18.20 Uhr mit Sport vor der Rennwieſe zur Vorübung für das Bannſportſeſt an. Gefolgſchaft 53/54/171 Rheinau. Heute abend treten die Geſolgſchaften um 18.90 Uhr vor den Rennwieſen an. Sport iſt mitzubringen. Kraſt durch Freude Reiſen, Wandern, Urlaub Betr. ug 423 b nach Wien vom 25. Junz bis 3. Juli. Für obige Fahrt können noch einige Anmeldungen ange⸗ Anmeldungen bei den Geſchäſtsſtellen Betr. Ug 313 vom 26. Juni bis 5. Juli in das Salz⸗ kammergut. Auch für obige Fahrt ſind noch einige Plätze frei. Anmeldungen ſchnellſtens ſtellen. 3 Wochen Urlaub in den Kitzbüheler Alpen ſowie Inns⸗ bruck und Umgebung. Zur Urlaubsfahrt 61/39 vom 28. Juni bis 19. Juli in das herrliche Kitzbüheler Alpengebiet können noch einige Anmeldungen angenommen werden. Teilnehmerpreis einſchließlich Fahrt, Verpflegung und Un⸗ terkunft ab Mannheim 95 Mark. Anmeldungen umgehend bei den Koͤß⸗Verkaufsſtellen. Sonntag, 25. Juni: Radwanderung nach Schriesheim. Abfahrt 7 Uhr om Waſſerturm. In Schriesheim ab 16 Uhr offenes Liederſingen und Tanzunterhaltung. Folgende Oß ſind noch frei: Oß 912/39 vom 10. bis 22. Juli: 13 Tage on den Bodenſee. Teilnehmerpreis 44,50 Mark.— Oc 887/39 vom 3. bis 15. Juli: 13 Tage in den Süsſchwarzwald Teilnehmerpreis 42 4.— Oßß 85/599 vom 29. Juni bis 8. Juli: 10 Tage in die Allgäuer Alpen icen, Teilnehmerpreis 40 Mark.— Oß 1045/9 yom 29. Juni bis 8. Juli: 10 Tage ins Lechtal⸗ Tirol. Teilnehmerpreis 44 Kark.— Occ 1074/09 vom 6. bis 12. Juli: 7 Toge in den Gau Salzburg(Gollingen). Teil⸗ nehmerpreis 44,50 Mark.— Der Teilnehmerpreis verſteht ſich einſchl. Omnibusfahrt ab Karlsruhe, Unterkunft und volle Verpflegung. Ab Monnheim iſt ein Mehrpres von 2,50 Mork für die Zufahrt bis Karlsruhe zu zahlen. Oſtſeefahrt mit dem Kͤß⸗Dampfer„Stutttgart“ vom 23. — bis 1. Auguſt ab Swinemünde mit Landungen in oppot, Reyal und Kopenhagen. Der Teilnehmerpreis be⸗ trägt für Bahnfahrt, Unterwegsverpflegung, voller Ver⸗ pflegung auf dem Schiff, Taſchengeld in ausländiſcher Währung für die vorgeſelenen Anloufſääſen u0 auf der Rückfahrt Aufenthalt in Berlin mit Uebernachtung und Frühſtück, ſowie Beſichtigung der Rundfunkausſtellung, ab jeder baßiſchen Kreisſtadt, 119.— Mk. Zur Rundfunkausſtellung nach Berlin vom 30. Juli, abends, bis 4. Auguſt. früh(u 44). Behnfahrt. 9 Meber⸗ nachtungen mit Frühſtück und Eintritt in die Rundfunk⸗ ausſtellung 28 Mk. Nur Bahnfahrt und Eintritt in die Rundſunkausſtellung(Verwandtenbeſuch) 17.50 Mk. Dageebalecleꝛ Freitag, 23. Juni Nationaltheater: 20 Uhr„Der Gigant“. Libelle: ½0 Uhr Kabarett und Tanz. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproiektors. Stadt Baſel: Konzert(Vertangerung Tanz: Libelle, Palaſtkaffee„Rheingold“, Brückl, richspark, Waldparkreſtaurant„Am Stern“. Lichtiprele: Ufa⸗Palaſt:„Im Kamp gegen den Weltfeind“— Alhambra: und Schauburg:„Nächte in Neapel“.— Palaſt und Gloria: „Ich verweigere die Ausſage“— Seala und Capitol: „Die Pfingſtorgel“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmnieum: Geöffner ven 10—19 und von 15 bis 17 Uhr Prunkräume im Oſtflügel Kunſt neu eröffnet. Theatermuſenm E 7, 20: 15 Fis 17 Uhr. bei den Koͤc⸗Geſchäfts⸗ Fried⸗ und Sammlungen Geöffnet antiker von 16—13 Uhr un⸗ Sonderſchau: Schattenriſſe der Dalbergret:. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 1 bis is und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal: Geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein.(. 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Ausſtellung:„Aus Münchner Ateliers“. Städtiſches Hallenbad. U 3. 1: Gebfinet von 10 bis 20 Uhr Tierpark im Käfertaler Wald am Karlſtern: Bis Ein⸗ bruch der Dunkelheit geöffnet. Vergnügungspark im Waldpark am Stern: Bis Einbru9 der Dunkelheit geöffnet. Flughafen: Täglich 10 bis 17 Uhr Rundflüge und Keuch⸗ huſtenflſtge Hafenrundfahrten: Täglich ab Rheinbrücke. Friedrichs⸗ brücke, Adolf⸗Hitler⸗Brücke. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16—18 Uhr und 20.15—22.30 Uhr Konzerte Abends mit ſoliſtiſchen Einlagen als„Froher Feier⸗ abend“ Dac⸗Berufserziehungswerk, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße 16: 19 Uhr neue Lehrgemeinſchaft„Maſchinenſchreiben für Anſänger“. Pfalzbau⸗Kaffee: Konzert, Tanz und Kleinkunſtbühne. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz Kafſee Vaterland: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Oebnei 15 bis 20 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Im Kampf gegen den Weltfeind“ Palaſt⸗Lichtſpiele:„Zwei Frauen“.— Union⸗Theater: „Sprung ins Glück“ Was hören wir? Samstag, 24. Juni Reichsſender Stuttgart .30: Frühlonzert.—.30: Morgenmuſik.—.20: Für Dich daheim.— 10.00: Wilhelm Freiherr von Tegethoff. Hörſpiel.— 11.30: Volksmuſit und Bauernkalender.— 12.00: Mittagstonzert.— 13.00: Nacrichten.— 13.15: Mittagskonzert.— 14.00: Nachrichten.— 14.10: Bunte Volksmuſik.— 15.00: Gute Laune(Schallplatten).—16.00: Muſik am Nachmittag. Dazwiſchen Berichte von der Groß⸗ deutſchlan'fahrt. 20. Etappe: Leipzig— Berlin.— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Konzert der auslands⸗ deutſchen Sänger und Sänger aus dem Memelland.— 20.00:„Nachrichten.— 20.15: Beliebte Opernmelodien.— 21.00: Politiſches Kabarett.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 10.30: Fröcl. Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.09: Allerlei von zwei bis drei. 15.15: Kleines Unterhaltungskonzert— 1600: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Muſik aus Dresgen.— 19.04: Sport der Woche.— 19.15: Die Flakartillerie⸗Schule in Rerik.— 20.15: Bunt. Konzert.— 22.20: Kl. Nachtmuſik.— .40: Kieler Woche.— 23.00: Und morgen iſt Sonntag. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 23. Juni. Ueber Skandi⸗ navien vordringende kältere Luft hat in den nörd⸗ lichen Teilen des Reiches bereits erhebliche Abküh⸗ lung gebracht und wird bei dieſem Eindringen in die bei uns noch liegende Warmluft im Laufe des Freitags zu verbreiteter Gewittertätigkeit führen. Auch im weiteren Verlaufe bleibt größere Unbeſtändigkeit und kühleres Wetter erhalten. Vorausſage für Sams ag, 24. Juni Veränderlich mit zeitweiliger Aufheiterung, doch auch Auftreten ſchauerartiger Niederſchläge, bei lebhaften Winden um Nord kühler. Höchſttemperatur in Mannheim am 22. Juni + 27,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 23. Juni 12,2 Grad; heute früh halb 8 Uhr 20,0 Grad. Seerneengen im Monat Juni Pprin- Wer, 10 20 21 22* ubein ⸗Megel 0 21 2223. Rheinſelden 42 3 363.423.353,45 Naub. 3,12ʃ3. 12463,10 063,07 Breiſach,.51 58.373,34[ Köln•84½2.78.75 942.57 Pehl 3˙88 380..813 80.70 Mecar⸗4 Waxau.485.43.4454445,34 Marnbei 8s 460—3 405 05.55inee.47% 45,4.48ft Donaueſchingen ehrt die Fürſtin * Donaueſchingen, 22. Juni. Zur Erinnerung an die goldene Hochzeit des Fürſtenpaares, hat die Stadt Donaueſchingen in einer neugeſchafſenen An⸗ lage an der Kreuzung Bahnhof⸗, Adolf⸗Hitler⸗ un Joſefſtraße einen kunſtvollen Brunnen aufgeſtellt, der der Fürſtin zu Ehren den Namen„Irma⸗ Brunnen“ erhielt. Ueber einer ſteinernen Schale erhebt ſich die bronzene, überlebensgroße Geſtalt einer deutſchen Mutter, die ein Kind auf den Armen trägt. Die edͤle Haltung der Figur gibt dem Kunſt⸗ werk eine packende Note. Schöpfer des Brunnens iſt der Karlsruher Bildhauer Emil Sutor, der bekannte und Schöpfer zahlreicher Denkmäler⸗ in badiſchen Städten. großen Stiftungsfeſtes ſein 50jähri⸗ ——— 713092 82 299 S 2 2 2 8 SS SSO933 8 8 9932 18 23— 2228289 923930 SSS2 290222 2222 =—2= 2533—3— 83 ⁵⁵SSs„•8282— 29 —————5 5 2 79————— Zuchardt, Freitag, 23. Juni 1939 Neue Mannheimer Zeituns 7 Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 280 So kämpften deuiſche Freiwillige füär Bpanien EELEBNISBFEICHT AUS DEN KAHPFFEN DER ,M LEGIONCONDOE“ Aus Spaniens Geſchichte Die Phönizier erſchließen die erſten Bergwerke und führen die erſten Münzen ein. Die Griechen bringen den Wein mit und die ſtädtiſche Kultur. Die Römer erobern als erſte das ganze Land in ungemein ſchwierigen und langwierigen Kriegen, in immer neuen Einzelkämpfen, in denen hinter ledem Stein ein verſteckter Feind lauert. Die Weſtgoten folgen und beherrſchen dͤrei Jahr⸗ hunderte das Land. Sie werden 711 von den Mau⸗ ren, die herüber von Afrika kommen, beſiegt, von Berbern, einem wilden Gebirgsvolk, und Arabern, die dieſes Gebirgsvolk unterworfen haben und zu ohammedanern machten. Die Berber bringen eine wilde Unbarmherzigkeit mit, die Araber eine hoch⸗ ziviliſierte Luxusliebe. Die Juden werden ihre Erben. —. Das heutige Spanien, der heutige Spanier, iſt das Ergebnis aller dieſer Miſchungen und Ueber⸗ lagerungen. Sein Weſen, ſeine Kultur, ſeine Bau⸗ ten; in ihnen findet man Römertum und Gotik, das wilde Eroberertum der Berber und die Ornamen⸗ tik arabiſcher Züge wieder. Die Römer haben die erſten Geſetze gebracht, den utz des Privateigentums, das Recht des einzel⸗ nen,— die Goten bringen mit ſich Ariſtokratie und Monarchie. Spanien ſchloß ſich um dieſe Erbſchaften mit ſei⸗ nen Bergen und unüberſteigbaren Päſſen, mit ſei⸗ nen Meeresgrenzen wie eine feſte Schale, und ab⸗ geſchloſſen von der Außenwelt entwickelte ſich ſpa⸗ niſche Kunſt, entwickelte ſich der ſpaniſche Menſch. * Aus zwei Königreichen wird eins Die Mauren werden vertrieben, der Iſlam wird beſiegt. Er endet 1492 mit der Eroberung Granadas. Zwei mächtige Königreiche gehen aus immer neuen Kleinkriegen hervor: Kaſtilien und Aragon⸗ Katalonien. Sie vereinigen ſich durch Heirat, und aus der Ehe zwiſchen Ferdinand von Aragonien und Iſabella von Kaſtilien wächſt das erſte Kö⸗ nigreich Spanien: 1479. Die Frau regiert. as Land wird unter der Krone zentraliſiert, der Adel, die Städte werden unter das Königtum ge⸗ zwungen. Die große Deviſe Iſabellas heißt:„Ein Gott, ein König, ein Geſetz.“ Und dieſe Deviſe wer⸗ wirklicht ſie mit eiſerner Gewalt. Die Inquiſition wird eingeführt. Die Juden werden aus ganz Spanien ausgewieſen, die Mohammedaner aus Kaſtilien. Die Einheit des Glaubens wird mit Feuer und Schwert durchgeſetzt. Unter Iſabellas Regierung verzeichnet die Inquiſi⸗ tion 2000 Opfer. Die Inquiſition dient gleichzeitig der abſoluten Herrſchaft des Königtums und der Einheit des Glaubens. Innerhalb von 50 Jahren wird Spanien zur Weltmacht. Unter der Herrſchaft von Iſabella wird 1492 Amerika durch Columbus entdeckt. Faſt ganz Mit⸗ tel⸗ und Südamerika kommt dadurch in ſpaniſche Hand, und der Nachfolger der Königin, der Habs⸗ burger Karl., Enkel Iſabellas, kann über das Reich regieren, in dem„die Sonne nie unter⸗ geht“. Er vereinigt in ſeiner Hand Spanien, Rouſſillon, Cerdagne, Sardinien, Neapel, Sizilien, Stützpunkte in Marokko, Amerika, Flandern, Nie⸗ derlande, Artois, Luxemburg und die Franche⸗ Comté. Er bekommt ſchließlich auch noch die große öſterreichiſche Hausmacht dazu. Karl., am Hof der Niederlande in aller Pracht erzogen, bringt als ſpaniſcher König ſeine Ratgeber und Vertrauten aus den Niederlanden mit. Karl wird die Kaiſerkrone angeboten. Spanien aber muß die Gelder für die Wahlzwecke auftreiben. Im Land bricht Empörung aus. Der Krieg der Gemeinden, der Communidades beginnt, aber Karl V. trium⸗ phiert. Spanien gleicht ihn ſich allmählich an. Karl V. wird Spanier und iſt noch König von Spanien, nach⸗ dem er die Kaiſerkrone abgegeben hat. Karl V. wird Vorkämpfer des Katholizismus in der Welt, und ſein Sohn, Philipp II., der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts regiert, ſchwört bereits als junger Mann vor einem Autodafé, die Inquiſition zu unterſtützen. Spanien ſchickt unter ſeiner Regierung ſeine be⸗ rühmte Infanterie in die Glaubenskriege Europas. Es ſchickt Geld. Spanien kämpft erbittert und blu⸗ tig gegen die abfallenden„Ungläubigen“, trägt ver⸗ biſſen und oft grauſam die Fahne des Katholizis⸗ mus. Das Land gibt alles her. Sein Reichtum geht über die Grenzen, irgendͤwohin, ſeine Schätze ver⸗ ſchwinden. Man kämpft für ein konfeſſionelles Dogma mit allem, was man hat. So kam es, daß Weltmacht Spanien zu verblu⸗ ten begann. Ein Teil nach dem andern bröckelt von dem Weltreich ab, Stück um Stück in 300 Jahren. 1826 werden die ſüdamerikaniſchen Staaten ſelb⸗ ſtändig. Damit iſt der weſentlichſte Teil des Welt⸗ reichs verloren. Vorher aber hatten bereits die Engländer, Franzoſen und Niederländer den Spa⸗ niern den Handel mehr und mehr abgenommen. Das ſpaniſche Habsburger Geſchlecht geht langſam zugrunde. Syanien, der ewige Sankapfel Dann übernehmen die Bourbonen die Macht. Sie bringen franzöſiſche Ratgeber mit. Sie wollen ſoziale Reformen durchführen. Sie gelingen nicht alle, aber es geht— vorübergehend— bergauf. Während Europa unter dem Schritt Napoleons zittert, ſtreiten ſich Karl IV. und ſein Sohn, Ferdi⸗ nand von Aſturien, um das Reich. Sie verhandeln getrennt mit Napoleon. Der überläßt ſie beide ihrem Streit, beſetzt ſelbſt Spanien und macht ſeinen Bru⸗ der zum König. Da aber bricht das ſpaniſche Volk auf. Napoleon muß vor dem Aufſtand kapitulieren und gibt Ferdi⸗ nand frei, der jedoch keine Kinder hinterläßt, ſo daß nach ſeinem Tode die vierjährige Königin Iſabella mit ihrer Mutter Marie Chriſtine folgt. Gegen ſie ſteht der Kronprätendent, der Schwa⸗ ger Don Carlos. Wieder bricht Bürgerkrieg aus. Auf die Seite der Königin ſtellen ſich Frankreich und England, auf die Seite des Don Carlos Preußen, Oeſterreich, Rußland und der König von Neapel. Ein grauſamer und unerbittlicher Krieg tobt. Don Carlos zieht ſich ſchließlich auf ſeine Beſitzungen zurück. Königin Iſabella heiratet Franz von Aſſiſi, ver⸗ zichtet dann aber 35jährig Wa 40 Kabinettswechſeln auf den Thron. Spaniens Wahl fällt auf einen Hohenzollern. Dazwiſchen aber kommt der Deutſch⸗Franzöſiſche Krieg 1870/71, während dem ſich Spanien Amadeo von Savoyen holt. Nach zwei Jahren aber wird die Republik ausgerufen. Sie währt jedoch nicht lange. Der Onkel des ſpäteren Diktators, Generalkapitän Primo de Rivera, ruft den 16jährigen Alfons XII. auf den Thron. Nach elf ſtillen Jahren ſtirbt der junge König 1885, die Königinmutter Marie Chriſtine übernimmt die Regentſchaft bis zum Regierungsantritt von König Alfons XIII. In dieſer Zeit gehen für Spanien Cuba, die Phi⸗ lippinen und Puerto Rico verloren. Es ſind die Reſte bröckeln. Das geſchieht in dem Kriege von 1898, der aber, abgeſehen von der Niederlage, die Frucht zei⸗ tigt, daß ſich Spanien nach jahrhundertelanger Lethargie zuſammenreißt. Man arbeitet im Innern. Man verſucht mit allen Kräften wieder aufzubauen. Wirtſchaftlicher Aufſchwung ſetzt ein und die Hoffnung blüht auf, daß man wenigſtens etwas von dem Weltreich ret⸗ ten könne. Spanien bringt berühmte Wiſſenſchaft⸗ ler, Philoſophen und Dichter hervor. Man nimmt die Marokkofrage auf. Die Tanger⸗ und Marokkofrage Eu ropa. Während ſich die Großmächte zuſammenſetzen, aber ſieht die meiſtbeteiligte Macht, Spanien, mehr oder weniger zu. Man muß ſich mit einer kleinen Einflußzone begnügen. Den Löwenanteil bekommt Frankreich. Der Weltkrieg, an dem Spanien nicht teilnimmt, bringt Wohlſtand im Lande. Die Verhältniſſe aber, die Arbeits⸗ und Agrarfragen, Intrigen politiſie⸗ render Generale, Eigennutz der Klaſſen, rufen nach einer Klärung. Primo de Rivera verſucht, in der Zeit ſeiner der überſeeiſchen Kolonien, die damit ab⸗ beſchäftigt Diktatur, dieſe Probleme anzupacken. Er baut Stra⸗ ßen, er macht den Verſuch einer Agrarreform. E will das Heer erneuern. Er macht verzweifelte An⸗ ſtrengungen auf allen Gebieten, packt überall an. Seine Arbeit hat Erfolg. Ueberall ſieht man die Früchte, aber er wird geſtürzt, und der König läßt ihn gehen. 1931 dankt König Alfons XIII. ab, und die Re⸗ publik wird ausgerufen. So iſt die Geſchichte Spaniens eine einzige Folge von Kämpfen, die nicht allein von den Spaniern ſelbſt ausgetragen werden, ſondern in die das Aus⸗ land mit immer neuem Intrigenſpiel faſt dauernd eingreift. Spanien iſt in vergangenen Jahrhunder⸗ ten immer wieder Mittelpunkt der Geſchichte. Die Menſchen der Pyrenäen⸗Halbinſel haben ſich immer wieder in blindem Eifer verblutet für das Königtum, für Karls Kaiſerkrone, für den Katho⸗ lizismus, für die Inquiſition, für die Freiheit, in den Karliſtenkriegen,— immer wieder. Der letzte Krieg in Spanien ſtand unter einer neuen Fahne, und alle Anzeichen ſprechen nun dafür, daß ſich in dieſen blutigen Auseinanderſetzungen das ſpaniſche Volk zu einer neuen Einheit gefunden hat, daß nun über innere Zwietracht, Klaſſenkämpfe und Bruderſtreit hinweg dieſer Krieg zu einer geſchloſſenen Nation geführt hat und damit ein neues Kapitel der ſpaniſchen Geſchichte beginnt, ein Abſchnitt, in dem nun Spanien für ſich ſelbſt marſchiert. Das ſpaniſche Königtum 18851 Ueber Madrid liegt Unruhe und Span⸗ nung. Dann ein Kanonenſchuß. Atemloßs lauſcht die Hauptſtadt. Ein Salutſchuß nach dem andern— 18, 14, 15 Wenn jetzt kein weiterer Schuß mehr folgt, dann iſt im Königsſchloß ein Mädchen geboren worden. Gott gebe, daß es ein Knabe iſt. Dumpf folgt ein 16. Schuß. Der 17., der 18., der 20. „Es lebe der König!“ ſchreien ſie in den Straßen. Im Gloſſe neigt man ſich tief, während ein klei⸗ nes Lebeweſen vorbeigetragen wird: König Alfons XIII. (Fortſetzung folgt) Wie gute Freunde SollenObechemd und- zug harmonieren. Das in Muster und Farbe pasben · de Hecnd finden Sie de⸗ stimmt in unseret viel- seitigen Kollektion 8e7 Schmackvoller Bembers- popeline· Hemden. An· fertigung auch 8 iktt Serwteesc eties Neastαα P 6,22 Ferntut 26771 8 ——.ñ—————————————————»??æ———I ᷓt[tᷣ—ͥꝑybꝑ———„ſSmArm—— Der Syielplan des Nationaltheaters ner Spielzeit 1939/40 Die Spielzeit 1939/40 iſt für das Nationaltheater annheim eine Jubiläumsſpielzeit. 160 Jahre ſind ſeit der Gründung des Theaters ver⸗ gangen; vor 100 Jahren wurde das Theater in ſtädtiſche Verwaltung übernommen. Dieſer beſon⸗ dere Anlaß wird dem Spielplan des kommenden Spieljahres ſeinen beſonderen Charakter geben müſſen. Im Schauſpiel erhält der Spielplan durch eine Reihe repräſen⸗ ativer Klaſſiker⸗Aufführungen ſein erüſt. Von Schiller erſcheint das Werk, das vor allem dem Nationaltheater ſeinen Ehrennamen„Die Schillerbühne“ eingetragen hat:„Die Räuber“. on Shakeſpeare wird in neuer Inſzenierung „Antonius und Kleopatra“ gegeben und amit ein Werk, das ebenfalls in Mannheim unter Dalberg zum erſten Male auf einer deutſchen Bühne erſchienen iſt. Gleichfalls neuinſzeniert wird ferner von Shakeſpeare„Othello“ zur Aufführung ge⸗ ngen, und zwar in der Neuübertragung von Walter oſten. Von Goethe bringt der Spielplan„Fauſt“ . Teil und„Fauſt“ II. Teil und trägt damit den nforderungen eines Jubiläumſpieljahres in beſon⸗ ders hohem Maße Rechnung. Kleiſt kommt mit ſeinem hier in Mannheim ſeit längerer Zeit nicht geſpielten„Prinz von Homburg“ zu Wort. Schließlich macht der Spielplan mit einem Werk des klaſſiſchen ſpaniſchen Dichters Lope de Vega bekannt, eſſen Luſtſpiel„Wer kam denn da ins Haus?“ in der Nachdichtung von Hans Schlegel Uraufgeführt wird. Hinter den Werken der Klaſſiker treten die Ar⸗ beiten zeitgenöſſiſcher Autoren nicht zu⸗ rück; auch hier wurde dem beſonderen Charakter der Spielzeit weſentlich Rechnung getragen. Von Heinrich Zerkaulen wird das neueſte Werk des Dich⸗ ters„HBrommy“ im Nationaltheater uraufgeführt. on Dichtern der älteren Generation bringt das Nationaltheater das Schauſpiel„Kaiſer Konſtan⸗ tin“ von Ernſt Bacmeiſter, dem durch ſeine ſtrenge geiſtige Haltung immer ſtärker hervortretenden Dich⸗ ter, und von Paul Ernſt die Komödie„Pantalon und ſeine Söhne“. Von füngeren zeitgenöſ⸗ ſiſchen Autoren erſcheint das Schauſpiel„Entſchei⸗ ung“ des Staatspreisträgers Gerhard Schumann und eine Arbeit des jungen Pfälzer Dichters Walter Oſterſpey„Palm“. Von Werken gehaltvoller Unterhaltung ſind im Spielplan vorgeſehen das Luſtſpiel„Friſch verloren— halb gewonnen“ von Karl deſſen Uraufführung im Anfang der nächſten Spielzeit ſtattfinden wird, ferner die mödie„Der kluge Mann“ von Paul Sarauw, „Die ſanfte Kehle“ des flämiſchen Dichters Felix Timmermans und das Luſtſpiel„Die rote Kommiſſion“ von M. J. Weis. Wieder auf⸗ genommen werden in den Spielplan des nächſten Jahres Richard Billingers Schauſpiel„Der Gigant“ und der große Uraufführungserfolg „Oeſterreichiſche Tragödie“ von Rudolf Beiee In der Oper ſteht wie in den Gelänfeſten Rbten Spieljahren im Mittelpunkt wiederum das Werk Richard Wag⸗ ners, von dem in neuer Inſzenierung„Parſifall, „Die Meiſterſinger von Nürnberg“ und der„Ring des Nibelungen“ zur Aufführung vorgeſehen ſind. Daneben tritt im Spielplan das Werk des italieniſchen Meiſters Giuſeppe Verdi ſtark hervor, deſſen„Simone Boccanegra“ zum erſten Male im Nationaltheater gegeben wird. Ferner ſind Neuinſzenierungen der Opern„Fal⸗ ſtaff“ und„Troubadour“ vorgeſehen; der in der laufenden Spielzeit neu inſzenierte,Rigoletto“ wird wieder aufgenommen werden. Von Werken älterer Meiſter ſind außerdem zur Neuinſzenierung bzw. Neueinſtudierung in Ausſicht genommen:„Der Poſtillon von Long jumeau“ von A. Ch. Adam, Beethovens„Fidelio“,„Norma“ von Bellini, von Lortzing„Zar und Zimmer⸗ mann“, von Puccini„Die Bohésme“ und„Mig⸗ non“ von A. Thomas.— Die Aufgeſchloſſenheit des Nationaltheaters für das zeitgenöſſiſche Opern⸗ ſchaffen tritt durch die Erſtaufführug einiger mar⸗ kanter und für die Entwicklung des modernen Opern⸗ ſtils beſonders weſentlicher Werke zutage. Von Mark Lothar erſcheint die Oper„Schneider Wibbel“ im Spielplan, von Carl Orff„Der Mond“, von Franz Schmidt„Notre Dame“ und von Julius Weißmann„Die pfiffige Magd“. Zur Uraufführung iſt bis jetzt die Oper des italieniſchen Komponiſten Jacopo Napoli„Der eingebildete Kranke“ angenommen worden. Von Richard Strauß, dem größten heute lebenden Repräſentanten deutſcher, Muſik wird in neuer In⸗ ſzenierung„Elektra“ erſcheinen, die beiden Overn⸗Einakter„Daphne“ und„Friedens⸗ tag“ werden wieder aufgenommen. Ebenfalls wieder aufgenommen wird Carl Maria von Webers Oper „Der Freiſchützl, die W Neuinſzenierung der laufenden Spielzeit. In der Operette bringt der Spielplan neben der Penic der klaſſiſchen Operette„Der Vogelhändler“ von Zeller die Erſtaufführungen von drei modernen Operetten: Paul Linckes„Frau Luna“,„Him⸗ melblaue Träume“ von Robert Stolz und „Maske in Blau“ von Fred Raymond. Franz Lehärs Operette„Das Land des Lächelns“ wird nach ihrem großen Erſtaufführungserfolg auch im Spielplan des Spieljahres 1939/40 zu finden ſein. Die Reichsfeſtſpiele in Heidelberg Das Kuratorium der Reichsfeſtſpiele Heidelberg trat am 21. Juni unter dem Vorſitz von SA⸗Bri⸗ gadeführer Franz Moraller, dem Präſidenten des Reichsbundes der Deutſchen Freilicht⸗ und Volks⸗ ſchauſpiele, zu einer Sitzung zuſammen. Der mit der Geſamtleitung der Feſtſpiele beauf⸗ tragte Intendant Ingolf Kuntze berichtete über den bisherigen Stand der Vorbereitungen und gab u. a. die enoͤgültigen Beſetzungen bekannt. In der als Eröffnungsvorſtellung für den 12. Juli angeſetzten Aufführung„Ein Sommer⸗ nachtstraum“ von William Shakeſpeare führt Hans Schweikart, der Produktionschef der Film⸗ geſellſchaft„Bavaria“ die Regie. Bernhard Eich⸗ horn, der Muſikdirektor des Schauſpiels der Staats⸗ theater in Dresden, ſchreibt nach Weberſchen Moti⸗ ven die Muſik. Die Raumgeſtaltung hat Gerd Rich⸗ ter von der Staatlichen Oper in Hamburg über⸗ nommen. Für die Choreographie zeichnet Valeria Kratina von der ſächſiſchen Staatsoper in Dresden verantwortlich. Als Darſteller wurden ver⸗ pflichtet: Gerhard Juſt von den Städt. Bühnen, Breslau (Theſeus), Auguſt Eichhorn vom Deſſauter Theater(Egeus), Will Quadflieg von der Volksbühne, Berlin (Snlauderd. Ernſt Wilh. Borchert von der Volksbühne, Berlin (Demetrius), Arnim Süßenguth vom Nollendorf⸗Theater, Berlin (Philoſtrat), Hans Herrmann⸗Schaufuß von der Volksbühne, Ber⸗ lin(Squenz), Joſeph Renner, Volksbühne, Berlin(Schnoch), Paul Kemp, Berlin Gettel), Chriſtian Schmieder vom Staatstheater, Dresden (Flaut), Ludwig Linkmann, Volksbühne, Berlin(Schnauz), Alexander Hunzinger vom Bremer Schauſpielhaus (Schlucker), Anne⸗Lieſe Johow, Nationaltheater, Weimar (Hippolyta), Inge Schmidt vom Bayeriſchen Staatsſchauſpiel (Hermia), Gerda Maria Terno vom Schillertheater, (Helena), Friedrich Domin, Kammerſpiele, München(Oberon), Maria Nickliſch, Kammerſpiele, München(Titania), Wilfried Seyferth vom Deutſchen Theater, Berlin (Puch), Joſeph von Eichendorffs romantiſches Luſtſpiel „Die Freier“, das am 13. Juli wiederum in Szene geht, ſieht Intendant Richard Weichert als Regiſſeur vor. Die Raumgeſtaltung hat Willy Berlin Liſelotte Schmidt von der Volksbühne, Berlin, übernommen. Die Muſik ſchrieb Ceſar Bresgen, der als Lehrer beim Salzburger Mozarteum tätig iſt. Für die Choreographie zeichnet Wera Donalies vom Natio⸗ naltheater in Mannheim verantwortlich. Die ein⸗ zelnen Darſteller ſind: Berny Clairmont, Städtiſche Bühne, Köln(Gräfin Adele), Gerda Maria Terno, Schillertheater, Berlin(Flora), Fred Liewehr, Burgtheater, Wien(Graf Leonhard), Emil Heß, Staatstheater, Stuttgart(Hofrat Fleder), Paul Hoffmann, Staatstheater, Dresden(Flitt), Auguſt Eichhorn, Deſſauer Theater(Schlender), Alfred Mendler, Deutſches Volkstheater, Hamburg⸗ Altona(Victor), Arnim Süßenguth, Nollendorf⸗„Theater, Berlin (Friedmann), Iſolde Schober, Berlin(Marie), Wilhelm Heinrich Holtz, Deulſches National⸗Thea⸗ ter, Weimar(Knoll), Luödwig Linkmann, Berliner Volksbühne(Bote). In dem als 3. Stück geplanten Scherzſpiel „Schluck und Jau“ von Gerhart Hauptmann, das zum erſten Male am 16. Juli unter der Spiel⸗ leitung von Karlheinz Stroux(Wien, Burgtheater), gegeben wird, hat Prof. Ceſar Klein, vom Preußi⸗ ſchen Staatstheater Berlin, die Raumgeſtaltung übernommen. Die Muſik ſchrieb Franz Salmhofer. Die Rollen ſind beſetzt: Fred Liewehr, Burgtheater, Wien(Jon Rand), Gerhard Juſt, Städt. Bühnen, Breslau(Karl), Berny Clairmont, Städt. Bühne, Köln(Sidſelill), Annemarie Holtz, Staatstheater, Berlin(Frau Adeluz), Heinrich George, Schiller⸗Theater, Berlin(Jau), Hans Herrmann⸗Schaufuß, Berliner Volksbühne (Schluck), Jochen Blume, Stadttheater, Rheydt(Hadit). Als letztes Stück des diesjährigen Spielplanes gelangt Schillers Schauſpiel„Die Räuber“ am 2. Auguſt zum erſten Male unter der Spielleitung von Intendant Walter Bruno Utz(Wien, Deut⸗ ſches Volkstheater) zur Aufführung. Für die Raum⸗ geſtaltung konnte als künſtleriſcher Beirat Rochus Glieſe vom Preußiſchen Staatstheater, Berlin, ge⸗ wonnen werden. Die Muſik ſchrieb Winfried Zillig, der Kapellmeiſter an den Städt. Bühnen in Eſſen. Die Beſetzung der Hauptrollen ſieht folgende Na⸗ men vor: Emil Heß. Staatstheater, Stuttgart(Maximilian), Ernſt Wilhelm Borchert, Volksbühne, Berlin(Karl), Paul Hoffmann, Staatstheater, Dresden(Franz), Schreiner, Staatliches Schauſpielhaus, Hamburg(Amalia), Alfons Mühlhofer, Staatstheater, Dresden(Spie⸗ gelberg), Eduard Wandrey, Volksbühne, Berlin Schweizer), Karl Fiſſer, Berlin(Schufterle), Joſepf Renner, Volksbühne, Berlin(Roller), Will Quadflieg, Volksbühne. Berlin(Koſinſky), Alfred Mendler, Deutſches Volkstheater, Hamburg⸗ Altona(Hermann), Düſſeldorf Hanskarl Friedrich, Städt. Bühnen, (Eine Magiſtratsperſon), Adolf Dell, Städt. Bühnen, Düſſeldorf(Daniel). einander. 6. Seite/ Nummer 280 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 23. Juni 1930 Nauas cts wllu Bonét — — Mit dem Beginn der Reiſezeit, da die Züge mit urlaubfreudigen Menſchen gefüllt ſind, erinnern wir uns wieder an jene uralten Reiſeſegen, Unheilsbe⸗ ſchwörungen und Glücksbringer, mit denen unſere Vorfahren ihre Lieben, die eine Reiſe antraten, be⸗ Sachten. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß man vielerorts einem fortfahrenden Zug eine handvoll Reis nachwarf, um die böſen Geiſter zu bannen, und im Fernen Oſten kann man dieſe Zeremonie mitunter heute noch beobachten. Sehr gebräuchlich war es, von dem letzten gemeinſamen Trunk, den man mit dem Abreiſenden einnahm, ein paar Trop⸗ fen auf den Boden zu ſchütten, um damit alles etwaige Unheil abzuwenden. Als die Lanoſtraße noch der einzige Weg war, der einen Reiſeluſtigen in die Ferne führte, gab es-zahlloſe abergläubiſche Vor⸗ ſchriften, die ein Wanderer beachten mußte, wenn er ſein Ziel wohlbehalten erreichen wollte. So hieß es etwa in Süddeutſchland„Ehe du auf Reiſen gehſt, ſollſt du vor Sonnenaufgang ein Farn⸗ krautblatt pflücken und in die Taſchen ſtecken, damit die Reiſe glücklich ausgehe“l. Das Farnkraut war dem Donnergott geweiht, und es ſchützte den, der es bei ſich trug, vor den Unbilden der Witterung. Aus demſelben Grunde warf man einem Scheiden⸗ den auch Erbſen nach, die ihm gutes Wetter beſcheren ſollten. In manchen Gegenden diente das Nach⸗ werfen von Pantoffeln dem nämlichen Zweck. Legt man ein Stänglein Johanniskraut in die Schuhe oder trägt man einen Zweig Wachholder am Hut, wird man auf dem Wege nicht müde, ſo lautet eine andere uralte Reiſeregel. Der Wacholder beſonders zählte zu den heiligen Bäumen, in denen die guten Walogeiſter hauſten. Ein guter Reiſeſchutz war auch ein vierblättriges Kleeblatt, das einen, wenn man es irgendwo am Leibe trug, vor Hexen und Dämonen bewahrte. Aber auch das Reiſegepäck ſchützte man durch allerlei „Zaubermittelchen“ vor Verluſt oder Diebſtahl. Vor allem legte man dem Fortziehenden ſtets ein Stück Brot in den Ranzen, das ihn vor quälendem Heim⸗ weh bewahren ſollte. Wanderer auf den Lanoͤſtraßen oder Inſaſſen von Poſtkutſchen trugen häufig ein rotes Bändchen um den Hals— ein Mittel gegen den gefürchteten„böſen Blick“. Ein Reißnagel, ein Otterköpſchen oder ein Froſchknöchelchen im Rock⸗ ſaum ſollte verhindern, daß man einen falſchen Weg einſchlug. Wie man heute dem Scheidenden mit dem Ta⸗ ſchentuch nachwinkt, ſo pflegte man ihm früher den Segen nachzuwerfen— und zwar im wahrſten Sinne des Wortes. Der derbſte Brauch war, daß man ihm einen Kübel Waſſer nachſchüttete, der den Sinn er⸗ füllte, die rachſüchtigen Dämonen zu ertränken. Wichtig war es auch, daß zu Hauſe die Stube nicht ausgefegt wurde, ehe der Reiſende ſein erſtes Nacht⸗ quartier erreicht hatte, damit man ihm— eine in Oſtpreußen viel verbreitete Anſchauung—„kein Un⸗ glück nachfegte“. * — Rettich iſt nicht gleich Rettich, das ſollen ſich die Koſtverächter geſagt ſein laͤſſen. Eine Prüfung, die der Reichsnährſtand dieſer Tage in München vornahm, ergab ſogar die erſtaunliche Tatſache, daß die dortigen Gärtnereien nicht weniger als 42 ver⸗ ſchiedene Sorten züchten, von denen die beſten und wertvollſten von der Kommiſſion feſtgeſtellt wurden. Bei dieſer Gelegenheit erfuhr man auch, daß in Mün⸗ chen allein nicht weniger als jährlich fünf Millionen Rettiche erzeugt werden, die zum größten Teil an Ort und Stelle verzehrt werden, während das vor den Toren Regensburgs gelegene Dorf Weichs. das ſozuſagen von Rettichen lebt, ihre Erzeugniſſe in alle deutſchen Lande gehen läßt. Mehr als 300 ——— Rettichbauern beherbergt dieſer Ort, in dem die Kin⸗ der in der Schule ſchon in die„Wiſſenſchaft“ des Rettichanbaus eingeweiht werden. Dort kann man auch darüber aufgeklärt werden, daß der„Radi“ keineswegs von jeher eine bayeriſche Angelegenheit war, ſondern den ſogar ſchon die alten Aegypter und Griechen zu ſchätzen wußten. Da gibt es einen gan⸗ zen Rettichſchwanz von Geſchichten, auf welchen Um⸗ wegen die ſchmackhafte Wiirzel allmählich nach Deutſchland gekommen iſt, und kein Geringerer als der Geſchichtsſchreiber Plinius behauptet, daß die alten Germanen Rettiche ſo groß wie Säuglinge zu ziehen verſtanden hätten. Das ſcheint natürlich reichlich übertrieben zu ſein, denn in dieſer Größe mag er unſeren Urahnen kaum geſchmeckt haben, er wäre zu„raß“ geweſen, wie die Bayern von über⸗ wachſenen Rettichen ſagen. Geſchichtliche Tatſache iſt dagegen, daß dieſe alte Kulturpflanze ſeit Karl dem Großen in Deutſchland planmäßig angebaut wurde und im Mittelalter nicht nur als Nahrungsmittel, ſondern auch als beliebte Volksmedizin geſchätzt wurde. In allen alten Artneibüchern iſt von dem heilkräftigen Rettichſaft die Rede, der eigentlich für alles helfen ſollte, gegen Vergiftung, Schwindel⸗ anfälle, Reißen, Gelbſucht, Warzen, Hühneraugen und weiß Gott noch alles. Immerhin ſteht es feſt, daß ein Rettich außerordentlich bekömmlich iſt, dank ſeiner organiſchen Zuſammenſetzung und dem ſehr reichen Gehalt an den lebenswichtigen Vitaminen„B“ und „“. Wenn im Rettichdorfe Weichs beiſpielsweiſe jemand krank im Bett liegt, ſo verſucht man es zu⸗ nächſt mit Rettichbonbons oder gezuckertem Rettich⸗ ſaft—„ſtündlich einen Löffel voll“— bevor man zu anderen Mitteln greift. 8 — In den von eingeborenen Fürſten regierten, unter britiſcher Oberhoheit ſtehenden Staaten Oſt⸗ indieng iſt noch immer die Kaufehe üblich. Alle Be⸗ mühungen, dieſen Brauch auszurotten, haben ſich als vergeblich erwieſen. Im Staate Mandi fand kürzlich unter Vorſitz des britiſchen Reſidenten eine Regierungskonferenz ſtatt, die ſich mit dem leidigen Thema befaßte. Dabei kam es zu ſeltſamen Enthül⸗ lungen. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Eingeborenen des Staates Mandi noch eine ganz primitive Form der Kauſehe kennen. Dort verkaufen die Eltern ihre Töchter an die Freier zum Preiſe von 2 bis 3 Rupien je Pfund Lebendgewicht(3 bis 4 Mark). Es wurde an den Radſcha das Erſuchen gerichtet, er möge den Frauenverkauf dieſer Form verbieten. Bisher erhebt der Radſcha auf jede im Kaufweg ab⸗ geſchloſſene Ehe eine hohe Steuer. 2 — Ein Storchenpaar rettete ſein eigenes Neſt vor der Vernichtung durch Feuer und wurde ſomit zum Tagesgeſpräch in Lettland. Als in der Nähe von Riga ein Landhaus in Flammen aufging, ſtan⸗ den Storch und Störchin unerſchütterlich auf dem Dachfirſt des Hauſes und beſeitigten durch kräftige Schnabelhiebe Holz⸗ und Dachbelagteile. So konnten ſie ihr Neſt ſolange vor Feuer ſchützen, bis der Brand unter ihnen abgelöſcht war. Dann erſt ver⸗ ließen ſie rauchgeſchwärzt den Bau. * — In Jaſſy(Rumänien) hat die Polizei die be⸗ rüchtigte Anführerin einer gefährlichen Bande von Kindesränbern verhaftet, die unter dem Namen Tinca Barba⸗Lata(Tinka Vollbart) bekannt iſt und ſeit faſt zehn Jahren ihr ſchmutziges Gewerbe aus⸗ übte. Vor einem halben Jahr war ſie bereits ein⸗ mal verhaftet worden. Damals hatte man nicht 2 0 Der Krakatau arbeilet noch immer AsS. Amſterdam, 23. Juni. Aus Bandoeng wird gemeldet, daß der Kraka⸗ tau unvermindert arbeitet. So wurden an einem einzigen Tage, dem 19. Juni, innerhalb dreizehn Stunden nicht weniger als 1706 Eruptionen gezählt, wobei Lava bis zur Höhe von 1500 Meter geſchleu⸗ dert wurde. Die Wetterlage hat zeitweiſe die Sicht auf den Krater behindert. Längs der Küſten Oſt⸗ Sumatras und Weſtjavas bleibt alles in erhöhter Alarmbereitſchaft. Hitzewelle in den baltiſchen Staaten AS. Riga, 23. Juni. Die baltiſchen Staaten— beſonders Lettland— werden zur Zeit von einer ungewöhnlichen Hitze⸗ welle heimgeſucht, wobei Temperaturen bis zu 35 Grad Celſius im Schatten gemeſſen wurden. Da Regen nur in unbedeutenden Mengen gefallen iſt, ſind ſchwere Ernteſchäden zu befürchten. Anwetter in Mähren ſorderte 20 Menſchenleben dnb Prag, 22. Inni. Das verheerende Unwetter, das Mittwoch abend über Oſtböhmen und Mähren niederging, hat— wie im Laufe des Donnerstag feſtgeſtellt werden konnte — etwa 20 Menſchenleben geſordert. Zahlreiche Per⸗ ſonen wurden von den reißen den Fluten mitgeriſſen. Auch durch Blitzſchlag wurden Men⸗ ſchen, die auf dem Feld arbeiteten, getötet. In 19 ROMAN voN HANS HEISE Ohle hob ſie hoch. „Weg da!“ rief er. Die Leute wichen vor ihm zurück. Die Mutter und Karin folgten. Er trug Gürie durch den Saal, durch die Gaſſe, die ſich vor ihm bildete. Nur hin und wieder wurde leiſe etwas geflüſtert. Alle ſchwiegen erſchrocken. Wortlos gingen ſie durch den Nebel. terte und fror. „Ruhig, Gürie, ganz ruhig ſein“, ſagte er leiſe. Es war nicht weit bis zum Haus. Die Mutter und Karin öffneten die Tür. Ohle trug Gürie in Karins Stube und legte ſie auf das Bett der Schweſter. „Sie iſt krank. Sie hat Fieber. ins Bett“, ſagte er haſtig. Die Frauen zogen Gürie aus und legten ſie hin. Ohle war im Nebenzimmer. Sie hörten ſeine Schritte, ſein unruhiges Auf⸗und⸗Abgehen. Gürie hatte Schüttelfroſt. Ihre Zähne ſchlugen wild auf⸗ Die Mutter lief nach Decken. Einen Augenblick lang blieb ſie vor dem Sohn ſtehen und blickte ihn ſtumm und fragend an. Er wich dem Blick aus, zuckte mit den Schultern, dann ging er hinüber zu Gürie. Er ſetzte ſich auf den Bettrand und faßte ihre Hand. Sie weinte, zitterte fiebernd, aber ſie ſagte nichts. Die Mutter kam zu⸗ rück, und ſie hüllten Gürie feſt und warm in Dek⸗ ken. „Ruhig, du mußt ietzt ganz, ganz ruhig ſein“, ſagte Ohle leiſe. Gürie hielt die Augen geſchloſſen. wage ſie nicht, Ohle anzublicken. „Ohle— Ohle— ich kann nicht mehr— ich— ich kann nicht mehr!“ rief ſie plötzlich. Sie bäumte ſich auf, ſchlug verzweifelt um ſich, im gleichen Augenblick ſank ſie kraftlos in die Kiſ⸗ ſen zurück und ſchluchzte. „Sei ruhig— es wird ja alles wieder gut“, flüſterte er. Wieder bäumte ſie ſich auf, aber Ohle packte ſie und hielt ſie ſo feſt in den Kiſſen, daß ſie ſich nicht rühren konnte. Gürie zit⸗ Packt ſie ſofort Es war, als „Haben wir nichts im Hauſe gegen Fieber?“ fragte er. „Ja, das Fieberkraut. Ich brühe es raſch auf“, ſagte Karin. Ohle blieb mit der Mutter und Gürie allein. Sie hielten ſie im Bett feſt, ſo daß ſie ſich nicht rühren konnte, und allmählich wurde ſie ein wenig ruhiger. Karin kam mit dem Kräutertee und Schlaftabletten. „Ich löſe ſie in Waſſer auf, und ſie muß ſie trin⸗ ken“, ſagte Karin.„Es ſind die Schlaftabletten von damals, Mutter, als du ſo krank warſt.“ „Die ſind gut. Gib' ihr nur gleich zwei davon, Karin“ meinte die Mutter. Gürie nahm die Medikamente ohne Widerſpruch. Der Tee wirkte ſchweißtreibend. Sie glaubten, daß dies gut wäre. Still und vollkommen unbe⸗ weglich lag Gürie jetzt da. Ihre heißen, trockenen Lippen bewegten ſich raſch, aber ſie verſtanden nicht, ob ſie etwas ſagte und was ſie ſprach. Nach einer Weile ſchlief ſie ganz feſt. Sie ließen ſie allein und ſchlichen auf Zehenſpitzen in die Wohnſtube. Ohle ging ruhelos mit langen Schritten auf und ab. Schließlich nach einem langen Schweigen, ſagte Karin: „Wie kann denn das überhaupt ſein, Ohle?“ „Ich weiß es nicht. Ich verſtehe es auch nicht“, antwortete er tonlos. „Wer hat ihn denn— wie wurde es überhaupt entdeckt?“ „Ich weiß davon ſo wenig wie du.“ „Ja, natürlich, nur was Thor ſagte, aber— wußtet ihr denn, daß er lebte?“ „Er muß heute nachmittag plötzlich zurückgekom⸗ men ſein, weiß der Teufel, wie er es angeſtellt hat und Gürie, die Behörden und alle mit ſeinem Tode betrügen konnte! Ich habe ihn heute nachmittag geſehen, als ich Gürie zu Hauſe ſuchte“, ſagte er. „Ohle, du haſt ihn—?“ Karin ſprang entſetzt auf. Sie und ihre Mutter blickten ihn atemlos geſpannt an. Er war ſtehen geblieben. Es war, als denke er erſchrocken und auf⸗ Miei dun Ollulo Wiſowitz wurden, nachdem das Waſſer zurückgegan⸗ gen war, die Leichen von ſechs ertrunkenen Kindern aufgefunden. Zahlreiche Kinder und auch einige Erwachſene aus dieſer Gegend werden noch vermißt. Erdrutſch beöroht ein Dorf dnb Prag, 22. Juni. Durch die ſchweren Wolkenbrüche der letzten Tage hat ſich am Abhang des Berges, auf dem die hiſtoriſche Haſenburg bei Laun Nordweſtböhmen) ſteht, das Erdreich in Bewegung geſetzt, wodurch das am Fuß des Berges gelegene Dorf Klapei äußerſt gefährdet wird. Die in unmittelbarer Nähe vorbeiführende Straße iſt bereits unterbrochen wor⸗ den. Die Erde hat Schollen bis zu drei Meter Höhe geworfen. Die Befürchtungen der Ortseinwohner ſind umſo größer, da es bereits 1898 und 1900 zu ähnlichen Erdrutſchen kam, die damals 52 Häuſer vernichteten. Sieben Meter hohe Flutwelle taſte ouech das Tal anb Preßburg, 22. Juni. Ueber die Gemeinde Lutſchki bei Kremnitz ging ein ſchwerer Wolkenbruch nieder. Das durch das Tal brauſende Waſſer erreichte eine Höhe von fünf bis ſieben Metern und riß von den ſieben Brücken fünf, davon drei Betonbrücken, weg. Zahlreiche Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäude ſtürzten ein. Die Wege in der Gemeinde ſind unpaſſierbar. Der Schaden, der dieſe deutſche Gemeinde getroffen hat, iſt ſehr beträchtlich; er wird auf über zwei Millionen Kronen geſchätzt. merkſam über etwas nach, Plötzlich ſchüttelte er den Kopf. „Nein. Du kannſt ganz ruhig ſein“, ſagte er wie zu ſich ſelbſt und ging wieder hin und her. „Ohle— hat dich jemand geſehen? Du darſſt es niemanden erzählen, daß du dort warſt!“ ſagte Ka⸗ rin. „Wie? Aber nein, natürlich nicht— nur, ich gehe jetzt. Ich muß wiſſen, was ſie reden und wie ſie es entdeckt haben.“ Er nahm ſeine Mütze.„Seht nach Gürie! Falls Sie aufwachen ſollte,— ich bin bald zurück. Hoffentlich wird ſie feſt ſchlafen. Es wird ihr gut tun. Sie hat den Schlaf nötig.“ Ehe ſie etwas erwidern konnten, war er ſchon fort. 13. In Sigges Garten brannten noch immer einige Lampions. Man hatte ſie vergeſſen. Die meiſten waren längſt heruntergebrannt. Die Lichter ſchim⸗ merten in kranken, blaſſen Farben durch den Nebel. Ohle hörte aufgeregtes Stimmengewirr. als er ſich dem Hauſe näherte. Drinnen war er ſogleich von Neugierigen umringt, aber niemand richtete das Wort an ihn. Alle warteten darauf, daß er zu ſprechen anfing. Er blickte um ſich, als ſuche er je⸗ mand, drängte ſich durch zur Gaſtſtube. Sören und Rune ſtanden mit Lars und anderen am Schanktiſch. „Iſt der Nils Björklund nicht da?“ fragte Ohle laut.„Er hat ihn doch gefunden. Ich will von ihm hören, wie es war.“ „Das könnnen wir dir auch ſagen, Ohle“, ſagte Sören.„Er und Signe. Sie hatten bemerkt, daß ihr beide nicht hier wart, und ſie dachten, ihr wärt in Güries Haus.“ „Ja ſo“, ſagte Ohle. „Und dann haben ſie ihn gefunden“, fuhr Lars fort.„Er lag in der Herdͤſtube. Das Beil daneben. Ein Stuhl war umgefallen.“ Tiefe Stille. Jeder lauſchte geſpannt. Sie blieben ſtehen, wo ſie gerade ſtanden, niemand machte eine Bewegung. „Sigge, gieß' mal dem Jungen ein großes Glas Cognac ein“, rief Sören in die unheimlich Stille. „Nein, nicht, Sören. Ich mag jetzt nicht trin⸗ ken.“ „Red' keinen Unſinn! Du haſt'ne Stärkung ver⸗ dient!“ ſagte Rune und klopfte Ohle derb auf die Schulter. Einige Leute lächelten. Ohle merkte es nicht. „Für uns auch Cognac, Sigge“, ſagte Sören. Sie tranken. Sören trat dabei ganz nahe an Ohle heran, ſtieß ihn leicht mit dem Ellbogen in die * 1 Tino Roſſi der berühmte Sänger in ſeinem erſten Film„Nächte in Neapel“ der dieſer Tage in Mannheim zu ſehen iſt. ——————————————————— weniger als 30 Schlupfwinkel ausfindig gemacht, in denen man im ganzen Lande zuſammengeraubte Kin⸗ der fand, die ins Ausland befördert werden ſollten. Tinca Barba⸗Lata aber hatte eine ſchwere Krankheit ſimuliert, war ins Krankenhaus gekommen und von dort mit Hilfe eines Komplizen geflohen. Diesmal hatte ein Poliziſt Verdacht geſchöpft, der verſchiedent⸗ lich von einem am Stadtrand einſam gelegenen Hauſe eine verſchleierte Dame in einer Limouſine allein wegfahren und mit einem Kind im Arm wieder⸗ kommen ſah. Bei einer Hausdurchſuchung fand man, auf verfaultem Stroh fünf Kinder im Alter von vier bis acht Jahren ſtöhnend und verwahrloſt. Die Kinder wurden von den Unmenſchen abſichtlich krauk gemacht und verſtümmelt, damit ſie umſo beſſer zum Betteln abgerichtet werden konnten. * — Vor einem Standesamt in Oxford wurde kürz⸗ lich die Tochter eines Oxforders Schneiders, Miß Joyce Mabel Blencown, mit dem einundzwanzig⸗ jährigen Sohn des verſtorbenen malayiſchen Sul⸗ taus Zeal Abidin von Trengganu und Bruder des derzeitigen Sultans getraut. Die engliſche Oeffent⸗ lichkeit hatte ſich ſeit langer Zeit mit der bevor⸗ ſtehenden Heirat der Schneiderstochter, die nun Prinzeſſin wird, beſchäftigt, da von Verwandten des Bräutigams Einſpruch gegen ſie erhoben wurde. Der Prinz, der bis vor einem Monat noch unmündig war, hatte öffentlich erklärt, daß, falls ihm ſeine Studiengelder für die Univerſität von Oxford weiter von ſeinen Verwandten auch nach Erreichung des 21. Lebensjahres vorenthalten blieben, er in England einen praktiſchen Beruf ergreifen würde, um ſo ſeine) junge Frau ernähren zu können. Zu ſeiner größ⸗ ten Ueberraſchung erklärten ſich ſeine Berwandten aber an ſeinem 21. Geburtstag mit der Ehe ein⸗ verſtanden. Periilhat ſchdiellelt ewöermlöibts einen beſſeren heweis fürſeine cüte⸗ P89/38 Seite, und während ſie die Gläſer auf den Schank⸗ tiſch ſtellten, ſagte er raſch: „Haſt du großartig gemacht, alter Junge! Gott⸗ ſeidank, daß das Schwein weg iſt!“ „Was redeſt du?“ fragte Ohle. Sören ging nicht darauf ein. Rune, Lars und noch ein paar Männer, die in der Nähe ſtanden, lächelten ſtumm vor ſich hin. „Es iſt nur ein Glück, Ohle, daß wir beide vor, hin zum Hafen gingen und nach meines Vaters Boot ſahen“, ſagte Sören laut, daß alle es hören mußten.„Sonſt könnte irgendein Schwachkopk wahrhaftig auf den Gedanken kommen. du hätteſt dieſen Saukerl, den Sven, erſchlagen!“ Er blickte ſich herausfordernd um. Einige Leute lachten. Ohle ſah Sören erſchrocken an. „Ich habe ihn nicht erſchlagen“, ſagte er feſt. „Nein nein, natürlich nicht!“ rief Sören.„Wer redet denn ͤͤavon? Das wiſſen wir doch alle!“ „Wo iſt Torſten Bierlöw?“ fragte Ohle ungedul⸗ ig. „Torſten iſt mit ein paar Männern hinüberge⸗ gangen zum Haus. Er will es verriegeln bis dik Polizei kommt“, berichtete Lars. „Natürlich, die Polizei“, murmelte Ohle. Er fühlte, wie ſich jemand aus einer Gruppe hervorſchob, von hinten an ihn berantrat, ihn freundſchaftlich in den Rücken boxte. Im Vorüber⸗ gehen flüſterte er: „Fein gemacht, Ohle!“ Es war Börje Lindaviſter. Ohle erhaſchte gerade noch ſein Augenzwinkern. „Gib' mal'ne Schachtel Zigaretten. Sigge!“ rieſ Börje laut. „Torſten und die andern ſind ſchon eine Weile fort. Sie müſſen gleich zurückſein,“ meinte Rune. „Ich verſtehe nur noch nicht, wo die Leiche her⸗ kam, und was er überhaupt mit der ganzen Ge⸗ ſchichte bezweckt hat“, ſagte Lars. „Die Leiche ſoll ja ſo verweſt geweſen ſein, daß man ſie nicht mehr richtig erkennen konnte“, meinte Rune.„Aber an Spens Kleidern hat Gürie ihn damals einwandfrei erkannt. Es iſt das tolſſte Stück, das ſich der Sven geleiſtet hat. Und er hat Bdoch, weiß Gott, tolle Sachen angeſtellt!“ (Fortſetzung folgt) X 010 19 Imr 9* 22 7 — ————————— 923— Feierliche Eröffnungskundgebung im Schloßhof 23— 2 —————5 s F annenone 63799232 8 9 e Aeberwälligender Fackelzug— Rieſige Beteiligung der Mannheimer Turner und Sportler an der Bannerübergabe Der Kreis 3,. Mannheim, hatte am Donnerstag⸗ abend in den Schloßhof zur Eröffnungskundgebung eingeladen. Die Mannheimer Turner und Sportler haben den Gemeinſchaftsgedanken des Sports voll erfaßt, denn die Beteiligung am Aufmarſch und am Fackelzug war überwältigend. Vor der Kundgebung hatte Oberbürgermeiſter Renninger in den Ritterſaal des Schloſſes ein⸗ geladen. Unter den Gäſten bemerkte man Kreis⸗ ſpricht bei der Uebergabe des Gaubanners Photo: Labor Schmidt. Gauführer Kraſt leiter Schneider, Generalmajor Gunzel⸗ mwann, Bürgermeiſter Dr. Fribolin⸗Karlsruhe, Gauführer Miniſterialrat Kraft, mit ſeinem Stell⸗ lertreter Linnenbach, verſchiedene Ortsgruppen⸗ eiter von Mannheim, Polizeipräſident Dr. Rams⸗ verger, ſowie die Führer der einzelnen Fach⸗ umter des badiſchen Sports. Oberbürgermeiſter Renninger ſprach ſeine Freude darüber aus, die adiſchen Turner und Sportler in Mannheim be⸗ rüßen zu können. Sein beſonderer Dank galt Gau⸗ ührer Kraft, der ſich ſehr ſtark eingeſetzt hat, damit as 2. Badiſche Turn⸗ und Sportfeſt nach Mann⸗ Eim kam. Die Freude über die Anweſenheit der Sportler in Mannheim ſei groß. Der Geiſt, der in nſere Stadt kommt, iſt ein freudiger Geiſt. Man derkt es den Sportlern an, daß es Menſchen ſind, ie wiſſen, auf was es ankommt, die ſich voll für ine Idee einſetzen. Sie ſind jederzeit bereit, ſich ür unſer Deutſchland und den Führer einzuſetzen. eſonders ſtolz ſind wir auf die einſatzbereite Ju⸗ end. Mit dem Wunſch auf ein gutes Gelingen des Feſtes ſchloß Oberbürgermeiſter Renninger ſeine eifällig aufgenommenen Ausführungen. Gauführer Miniſterialrat Kraft dankte im Namen aller badiſchen Sportler für den freundlichen mpfang in Mannheim. Er dankte der Stadtver⸗ Faltung Mannheim für die Unterſtützung, die ſie dem Sport jederzeit zuteil werden ließ. Dieſe Fportſreudiakeit hat den Gau bewogen, das 2. Ba⸗ lelcde Turn⸗ und Sportfeſt nach Mannheim zu egen. Mit einem nochmaligen Dank an die Stadt⸗ derwaltung ſchloß Miniſterialrat Kraft ſeine An⸗ Prache. In der Zwiſchenzeit hatte ſich der impoſante Kackelzug gebildet und ſeinen Weg durch die Lamey⸗ Haße, an der Friedrichsbrücke vorbei durch die reite Straße nach dem Schloß genommen. In kingen, faſt unüberſehbaren Reihen bewegten ſich N0 Turner und Sportler von Mannheim nach dem chloßhof. Ueberall wurden die Sportler von den ahlreichen Zuſchauern freudig begrüßt. Schon bei heſer Gelegenheit werden die bereits anweſenden ſodiſchen Sportler einen guten Eindruck von der Mortfreudigen Einſtellung der Mann⸗ eimer Bevölkerung bekommen haben. Die beiden Fahnenblocks marſchierten dem Zug voraus und nahmen im Schloßhof vor der Tribüne Aufſtellung. Der lange Zug der Sportler, flankiert von Fackelträgern, traf im Schloßhof ein Ein präch⸗ tiger Sommerabend, das von Scheinwerfern an⸗ geſtrahlte Schloß gaben der feierlichen Eröffnungs⸗ veranſtaltung einen prächtigen Rahmen, der in ſeiner geſchloſſenen Wucht unvergeßlich bleiben wird. Die Front des Schloſſes war durch Reichsbundfahnen und durch die Fahnen des Reichs ſinnvoll ausgeſchmückt. Endlos ſchien der Zug der Fackelträger. Ein Lied⸗ vortrag eröffnete die Veranſtaltung und immer noch trafen die Sportler im Schloßhof ein. Die Teil⸗ nahme war diesmal ſo groß, daß bei Schluß der Veranſtaltung die letzten Fackelträger im Schloß ein⸗ trafen. Kreisſportführer Stalf⸗Mannheim hielt eine kurze Begrüßungsanſprache, in der er Gauführer, Miniſterialrat Kraft, für die Uebertragung des 2. Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſtes dankte. Er wies auf die wohlgepflegten Sportanlagen in Mann⸗ heim und auf die großen Sportvereine hin, die in Mannheim ihren Sitz haben. Mannheim ſei durch die Leiſtungen ſeiner Sportler bekannt geworden. Er erinnerte an die Handballſpieler, an die Olym⸗ piaerſolge der Ruderer, an die Spitzenkönner im Turnen, Leichtathletik, Kanufahren, Ringen uſw. Den Sportlern wünſchte Kreisführer Stalf neben ihrer Arbeit im Gewand der Freude auch Erholung, damit ſie mit neuer Kraft und Stärke gehen. Das Kampfziel muß ſein, ein Volk in Leibesübungen. Auf jeden komme es an, dann werde die Lebenskraft unſeres Volkes uner⸗ ſchütterlich ſein. Bürgermeiſter Dr. Fribolin⸗Karlsruhe über⸗ brachte die Grüße der Gauhauptſtadt, die das Gau⸗ banner ſeit dem letzten Gaufeſt in Verwahrung hatte. Mit warmen Worten übergab er das Banner an den Gauführer. Gauführer Kraft dankte der Stadt Karlsruhe für die Aufbewahrung des Banners und für die Untexſtützung, beim letzten. Gaufeſt. Das, alte, Banner wird einen Ehrenplatz erhalten. Das neue Banner werde an Oberbürgermeiſter Renninger übergeben, der es nach dem Feſt in Verwahrung nehmen wird. Sein Dank galt der Stadtverwaltung Mannheim für die große Unterſtützung während der Vorbereitungen. Sein beſonderer Dank ſprach er auch der Partei aus. Kreisleiter Schneider, ſelbſt ein alter Sportler, habe dem 2. Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſt großes Intereſſe entgegengebracht und ihm jede Unterſtützung angedeihen laſſen. Hierauf übergab er das Banner an Oberbürger⸗ meiſter Renninger, der es mit Worten des Dankes entgegennahm. Er begrüßte die Turner und Sportler aus ganz Baden mit herzlichen Worten. Mit dem Ruf, es lebe der deutſche Sport, ſchloß Oberbürger⸗ meiſter Renninger ſeine kurze Anſprache. Der ſtellvertretende Gauführer Linnenbach nahm dann die Weihe der 80 neuen Reichsbund⸗ fahnen vor. Mit den Liedern der Nation klang die Feierſtunde im Schloßhof aus. Eine würdigere Einleitung als durch die Ban⸗ nerübergabe im Schloßhof hätte das 2. Badiſche Turn⸗ und Sportfeſt kaum finden können. Dieſe Wucht und Geſchloſſenheit brachte die Größe des NSRe ſinnfällig zum Aus⸗ nach Hauſe druck. Die badiſchen Turner und Sportler haben am Donnerstag abend ſchlagartig Mannheim er⸗ obert. Mannheim ſtand ſchon am Nachmittag nach Eintreffen der Sonderzüge im Zeichen des Sports. Wenn das Wetter ſo günſtig bleibt wie am Don⸗ nerstagabend werden die badiſchen Turner und Sportler und die Stadt Mannheim ein Feſt erleben, das noch lange nachklingen und ſeine Werbewirkung für den deutſchen Sportgedanken nicht verfehlen wird. Sonderzug von Konſtanz Geſtern nachmittag traf der erſte Sonderzug zum 2. Badiſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Mannheim ein. Er brachte nicht weniger als 1100 Feſtteilnehmer nach Mann⸗ heim. Die Ankunft des Zuges war auf 16.42 Uhr ange⸗ ſagt, aber es gab Verſpätung, ſo daß die lange Wagen⸗ kolonne erſt um 17.15 Uhr auf dem erſten Bahnſteig ein⸗ fuhr. Dort hatten ſich zahlreiche Volksgenoſſen zum Empfang eingefunden. Selbſtverſtändlich waren auch die leitenden Männer zugegen, an ihrer Spitze Kveisſport⸗ führer Stalf und Gauamtmann Groth. Die Ka⸗ pelle des Turnvereins von 1846 intonierte eine flotte Begrüßungsweiſe, in der auch das Badener⸗ Lied vorkam. Es wurde übrigens fleißig mitgeſungen. Von einem geſchloſſenen Marſch durch die Straßen ſah man ab. Die meiſten Sonderzugfahrer befanden ſich be⸗ reits im Beſitz ihrer Quartierkarten und konnten ſo ſo⸗ ſort ihre Unterkünfte aufſuchen. Vielſach hatten, ſich auch ihre Gaſtgeber am Hauptbahnhof eingefunden, um es den Gäſten möglichſt einfach zu machen, Großbetrieb herrſchte ſelbſtverſtändlich im Quartieramt, das im Bahnhofs⸗ gebäude untergebracht iſt. Wer noch keine Quartierkarte hatte, konnte ſie dort in Empfang nehmen. Zahlreiche Feſtgäſte trafen übrigens mit Kurszügen ein. Ein zweiter Sonderzug wird heute nachmittag gegen 17 Uhr erwartet.—m. Die Kämpfe begannen Heute morgen 6 Uhr 45 wurde der erſte Tag der Kämpfe mit dem Antreten ſämtlicher Mehrkämpfer an den Kampf⸗ plätzen eingeleitet. Die Kampfrichter waren bereits am Donnerstag genau unterrichtet worden. Um 7 Uhr de⸗ gannen dann die turneriſchen Mehrkämpſe auf Plotz 1 und 3 und das Volksturnen auf Platz 3. Die Fechter Mannheims Spertier kaufen bei 41 BREITESTR. 21.8 trafen ſich auf Platz 8 und die Sommerſpiele nahmen auf Platz 7 ihren Anfang. Ueberall herrſchte ſtarker Betrieb. Etwas ſpäter ſetzten die Kämpfe in Rollſchuh Flugplatz, das Kegeln im Keglerheim und das Schießen im neuen Schützenhaus ein. Die Schwimmer ſtarteten um 9 Uhr im Städt. Schwimmbad in Ladenburg. Schon dieſer kurze Ueberblick zeigt, daß die Mannheimer Sportplatzanlagen während der beiden Tage einen Rieſen⸗ betrieb ſehen werden. Auf die Geſchehniſſe des Vormittags kommen wir heute abend ausführlich zurück Die BſR Frauen ſpielen in Duisburg Das Enoſpiel um die deutſche Frauenhanfballmeiſter⸗ ſchaft zwiſchen VfR Mannheim und Eimsbüttel findet am 2. Juli in Duisburg ſtatt. Strahlender deutſcher Fußballſieg Deutſchland beſiegt Rorwegen:0(:0)— Seit 1928 ker erſte deutſche Sieg in Os“o Die deutſche Fußball⸗Elf konnte ihr erſtes Spiel auf der Nordlandreiſe, den zwölften Kampf gegen Norwegen, zu einem eindrucksvollen Sieg geſtalten. In der norwe⸗ giſchen Hauptſtadt, wo ſeit 1928 keine deutſche Mannſchaft mehr gewinnen konnte, mußte Norwegens National⸗Ver⸗ tretung mit:0(:0) Toren die deutſche Ueberlegenheit an⸗ erkennen. Der deutſche Sieg wurde allerdings nicht ſo leicht und glatt errungen, wie es das Ergebnis beſagen mag. ginn des Kampfes fiel, hatten die Gaſtgeber zeitweiſe im Feld klare Vorteile, und erſt eine Viertelſtunde nach Sei⸗ tenwechſel, als der Düſſeldorfer Janes eine ſeiner be⸗ rühmtenFreiſtoß⸗Bomben“ ins norwegiſcheRetz feuerte, zer⸗ brach der Widerſtand der Nordländer. Die Verwirrung in den norwegiſchen Reihen wurde von Deutſchland gleich mit einem dritten Trefſer ausgenützt und gegen Schluß fiel dann der nun klar das Feld beherrſchenden deutſchen Elf auch noch ein piertes Tor zu, womit ein eindrucksvol⸗ ler Sieg ſichergeſtellt war. Der Länderkampf fand in den Abenoſtunden des Don⸗ nerstags im Osloer Ullevall⸗Stadion vor rund 17 000 Zu⸗ ſchauern ſtatt. Eine Kapelle ſpielte ſchmiſſige Weiſen und vertrieb die Zeit bis zum Spielbeginn Beide Mannſchak⸗ ten, von den Spielführern Janes und Erikſen geführt, wurden bei ihrem Erſcheinen überaus herzlich begrüßt. Nach den üblichen Formolitäten ſtellten ſich dem ſchwedi⸗ ſchen Schiedsrichter Eklind beide Vertretungen in den vor⸗ geſehenen Aufſtellungen, alſo wie ſolgt. Deutſchland: Klodt Janes Schmaus Kupfer Goldbrunner Kitzinger Lehner Gelleſch Schön Schaletzki Urban Bruſtad Franzen Martinſen Kvammen Arneſen Gunderſen Erikſen Henrikſen Holmſen Johannesſen Norwegen: Nordby :0 durch Urban Die deutſche Elf begann den Kampf mit ſchnellen und gefährlichen Angriffen, bei denen die norwegiſche Abwehr Baden abermals an der Strecke einer Reichsveranſtaltung des NS-Fliegerkorps Korysführer Chriſtianſen gibt in Konſtanz Im Rahmen der diesjährigen großen Motorflugwett⸗ bewerbe, die der Inübunghaltung und Schulung der Flug⸗ zeugſührer und Orter dienen ſollen, veranſtaltet der Korps⸗ führer des NS⸗Fliegerkorps in der Zeit vom 23. bis 25. Juni 1939 den Weſtdeutſchen Rundflug als Nationalen Motorflugwettbewerb um die goldene Hermann⸗Göring⸗ Plakette des NS⸗Fliegerkorps. Auch zu dieſem Wettbewerb erſolgt der Start in der Sücdweſtmark des Reiches, alſo im Gebiet der NScͤ⸗ Gruppe 16(Sücweſt), auf dem Flugplatz Konſtanz a. B. Bereits am Nachmittag des 23. d. M. werden die Mann⸗ ſchaften im Rahmen eines Pünktlichkeitswettbewerbes in Konſtanz eintreſſen. Dabei ſind beſondere Zeiten vorge⸗ ſchrieben für die drei verſchiedenen Flugzeugmuſter, die zum Wettbewerb zugelaſſen ſind. Es handelt ſich dabei um folgende Maſchinen der Klaſſe A2: a] Bücker⸗Jung⸗ manm 194 a mit Motor HM 60 R; b) Stieglitz FW 44 mit Motor Sh 14.a; c) Klemm Kl. 35 B mit Motor HM 504. Flugzeuge, die bis 19 Uhr auf dem Flughaſen Konſtanz nicht gelandet ſind, werden zum Wettbewerb nicht mehr zu⸗ gelaſſen. 8 Soeben erreicht uns die Nachricht, daß der Korpsführer des Ne⸗Fliegerkorps, General der Flieger Fr. Chri⸗ ſti anſen, ſelbſt den Start zum Weſtdeutſchen Rundflug am Morgen des 24. Juni 1099 auf dem Flugplatz Konſtanz freigeben und die 80 gemeldeten Mannſchaften auf die Reiſe ſchicken wird. Die Anweſenheit des Korpsführers unterſtreicht die Bedeutung dieſer Veranſtaltung, und wir freuen uns beſonders, daß General der Flieger Fr. Chri⸗ den Start ſrei zum Weſtdeutſchen Rundflug ſtianſen nun im Zeitraum einer Woche zum zweitenmal nach der Südweſtmark kommt, um hier einen Reichsweit⸗ bewerb des NS⸗Fliegerkorps zu eröffnen. Noch iſt der Zielſtrecken⸗Segelflug⸗Wettbewerb 1039 des NS⸗Flieger⸗ korps, den der Korpsſührer am Sonntag in Freiburg i. Br. ſtartete, nicht beendet, da ſtattet er der NSc§K⸗Gruppe 16 (Südweſt) wieder einen neuen Beſuch ab, der diesmal der motorflugſportlichen Arbeit gilt. Aus der Ausſchrei⸗ bung des Korpsführers zum Weſtdeutſchen Runoflug ergibt ſich als Hauptaufgabe für die Flugzeugführer, durch ge⸗ waues Einhalten der vorgeſchriebenen Zeiten und ſicheres Fliegen unter allen Bedingungen die Punkte zu ſammeln, die notwendig ſein werden, um bei der Preisverteilung in Köln ein Wort mitreden zu können. Die Geſchicklich⸗ keit des Orters wird bei verſchiedenen Zielabwürfen und der Löſung der Ortsaufgaben geprüft, 100 Punkte ſind zu vergeben bei der Geſchicklichkeitsprüſung der Flugzeug⸗ führer, bei der das Flugzeug über ein.50 Meter hohes Hindernis in ein gekennzeichnetes Zielſeld von 25 Meter Breite zu landen iſt. Zu Beginn dieſes Jahres hat Generalſeldmarſchall Göring dem NS⸗Fliegerkorps eine neue zuſätzliche Auf⸗ gabe übertragen: die motorfliegeriſche Ausbildung des Nach⸗ wuchſes der Luftwaffe. Ihre Durchführung iſt inzwiſchen vom NS⸗Fliegerkorps geſichert worden. Wenn auch dieſe Arbeit naturgemäß vollkommen in den Vordergrund gerückt iſt, ſo wird dem einzelnen Flugzeugführer, doch immer wieder Gelegenheit geboten, Kenntniſſe und Fähigkeiten zu beweiſen und ſich immer weiter zu ſchulen. Nach dem deutſchen Führungstor, das ſchon zu⸗ Be⸗ ihre ganze Kraſt aufbieten mußte, um Verluſttreſſer zu vermeiden. Kraftvolle Schüſſe von Schön und Urban wur⸗ den in prächtiger Manier von Nordby gemeiſtert. In der 5. Minute gab Urban die erſte Ecke herein, aber ſie blieb ebenſo wie wenig ſpäter eine zweite unverwertet. Die Norweger machten ſich durch ſchnelle Vorſtöße ihrer Frügel bemerbbar, aber Klodt, Janes und Schmaus ſtanden eiſern, gut unterſtützt von den Läufern. Norwegens vorzüglicher Hälbſtürmer Kvammen erzwang die erſte Ecke, aber auch Minute fiel dann der ſie ſührte zu nichts. In der 14. deülſchr Führungstreſſer. Schön führte den Ball am linken Flügel, gab weit nach rechts, wo Lehner ſofort an den hereingelau⸗ fenen Urban lentte, der das:0 herſtellie. Langſam bekamen die Norweger ein Uebergewicht und es gab im deutſchen Strafraum eine Reihe aufregender Szenen. Mittelſtürmer Martinſen ließ eine große Tor⸗ gelegenheit aus und Kvammen verdarb viel durch ſeine eigenſinnige Spielweiſe, was ihm Pfiſſe ſeiner erboſten Landsleute eintrug. Der Halbrechte erwies ſich aber in der Folge als der große Stratege im norwegiſchen Sturm und ſchickte ſeine Außenſtürmer mit weiten Vorlagen auf die Reiſe. Beſonders ſchnell und gefährlich war der Links⸗ außen Bruſtad und es bedurfte aller Konzentration eines Janes, um dieſen gefürchteten Stürmer zu ſtoppen. Zwi⸗ ſchen der 25. und 30. Minute erzwangen die Norweger drei Eckbälle, aber Klodt im deutſchen Tor war überaus ſicher und hielt ſein Heiligtum rein. Bei klarer Feldüberlegen⸗ heit der Norweger(:2 Ecken!) verzeichnete man bis zur Pauſe nur noch zwei Kapitalſchüſſe von Lehner und Schön, die allerdings nicht ins Schwarze trafen. Norwegen in zwei Minnten geſchlagen! „Nach Wiederbeginn verdoppelte Norwegen ſeine An⸗ ſtrengungen und hatte auch weiterhin mehr vom Spiel. Man erwartete ſtändig den Ausgleich, ober mit Glück und Geſchick überſtand die deutſche Hintermannſchaft auch dieſe kritiſche Zeit. Innerhalb von zwei Minuten wurden donn die Nordländer reſtlos geſchlagen. Als Eritſen ge⸗ gen Schön nicht ganz den Regeln entſprechend vorging, gab es einen Freiſtoß etwa 30 Meter vom norwe⸗ giſchen Tor entſernt. Janes, der Spezialiſt ſür ſolche Sachen, ſetzte ſich den Ball zurecht, und ſandte ihn unhaltbar und flach ins Tor. Die Norweger, die anſcheinend die Schußtraft Jones' un⸗ terſchätzten, hatten die Bildung einer„Mauer“ nicht für notwendig gehalten. Die Verwirrung in den norwegiſchen Reihen nutzte der deutſche Angriff geſchickt aus und ſchon eine Minute ſpäter, in der 60. Minute, war das dritte Tor fällig. Schön ging mit einer Steilvorlage auf und davon, um⸗ ſpielte Exikſen und Holmſen, ſchoß zwar dann den norwe⸗ giſchen Hüter an, aber ſchließlich brachte er das Leder doch noch über die Linie. Deutſchland beherrſchte in der Folge klar die Lage und kurz vor Schluß erzielte Schön nach einer Flanke Urbaus noch einen vierten Treſſer, womit das Endergebnis hergeſtellt war. Deutſchland ſpielte gut! Die Leiſtung unſerer Mannſchaft konnte befriedigen, allerdirgs zeigte ſich auch, daß unſere Spieler kurz vor der Sommerpauſe nicht mehr die Friſche für überragende Leiſtun⸗ gen auſweiſen. Tadelsfrei ſchlugen ſich die Schalker Klodt und Urban als die wirkungsvollſten Spieler unſerer Elf. Auch die unermüdlichen Schweinfurter Kupfer und Kitzin⸗ oer ſowie zeitweiſe auch Lehner, der von Gelleſch zu wenig eingeſetzt wurde, zeigten gute Leiſtungen. Schwächer war dagegen Schmaus, von deſſen Langſamkeit ſich Janes an⸗ ſpecken ließ. Dennoch wartete der Düſſeldorfer zuſammen mit Goldbrunner und Schön mit einem anſprechenden Spiel auf, allerdings erreichten ſie nicht ihre beſte Form. Die Norweger waren viel beſſer als es das Er⸗ gebnis ausſpricht. Sie waren äußerſt ſchnell und einſatz⸗ bereit, reichten jedoch in ſpieleriſcher Reiſe nicht an die deutſchen Spieler heran. Den deutſchen Spielern völlig gleichwertig waren nur der vielſeitige Bruſtad, der groß⸗ artige Aufbauſpieler Kvammen und der wendige Rechts⸗ außen Arneſen. Zuverläſſig, hart und zäh auch der Stop⸗ per Erikſen. RTILFER keraten SPORTILER. gei Hill& uiller, mannlieim, in der lunctotraße S HAUS DER 2 UVNERLASSGEN SPORTAUSRUSTUN6 auf dem — —— S— —* 33 —————— ———⏑αc⁴i 4— ———— — HANDELS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Freitag, 23. Juni 1939 Die Bauiäſigkeit im Jahre 1938 Nach den endgültigen Ergebniſſen über die Bautätigkeit im alten Reichsgebiet, die vom Statiſtiſchen Reichsamt im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlicht werden, ſind im Jahre 1038 insgeſamt 305 526 Wohnungen ſertiggeſtellt worden. Ende 1938 waren noch rund 190 000 Wohnungen im Bau begrifſen, rund 35000 Wohn ungen mehr als Anfang 1938. Wird der halbe Bauvorrat Anfang 1938(77 500), als der Bauleiſtung nach auf das Baujahr 1937 entfallend, von der Geſamtzahl der Bauvollendungen im Jahre 1928 abgerechnet und andererſeits der halbe Bauvorrat Ende 1938(95 000), als auf das Baujahr 1938 entfallend, den Bauvollendungen von 1938 zugerechnet, ſo ergübt ſich für das Jahr 1938 eine Geſamtleiſbtung von rund 323 000 Wohnungseinheiten. Die gleiche Rechnung ergibt für das Vorjahr eine Bauleiſtung von rund 330 000 Woh⸗ nungseinheiten. Da außerdem im Jahre 1938 weniger Kleinſtwohnungen, dafür aber mehr dreiräumige Woh⸗ nungen erſtellt worden ſind und das Verhältnis zaviſchen Neubau⸗ und Umbautätigkeit nahezu unverändert ge⸗ blieben iſt, dürfte die Geſamtleiſtung im Wohnungsbau 1938, an dem umbauten Raum gemeſſen, nur wenig hinter derjenigen des Vorjahres zurückgeblieben ſein. Auch der umbaute Raum der im Jahre 1938 fertiggeſtellten öffent⸗ lichen Gebäude und Wirtſchaftsgebäude entſprach mit rund 77 Mill. ebm. etwa der Vorjahrsleiſtung. Die Geſamt⸗ leiſtung im Hochbau war hiernach im Jahre 1938 an⸗ nähernd ebenſo groß wie 1987. Dieſes Ergebnis iſt um ſo bäachtlicher, als es trotz der außerordentlichen Mehrleiſtungen im Tieſbau, der in den vorſtehenden Zahlen nicht enthaltcn iſt, er⸗ reicht weredn konnte. Die Zahl der fertiggeſtellten Neu⸗ bauwohnungen war im Jahre 1938 mit 276 000 um 10,6 v. H. geringer als im Jahre 1937. In den ländlichen Ge⸗ weinden mit weniger als 2000 Enwohnern wurden je⸗ doch nahezu ebenſoviel Neubauwohnungen geſchafſen wie im Vorjahr. Iunerhalb der Neubautätigkeit hat ſich das Schwergewicht weiterhin zu Gunſten der Errichtung von Arbeiterwohnſtätten verlagert. Es wurden rund 137 200 Kleinwohnungen(mit ſein bis drei Wohnräumen, Küche als Wohnraum gerechnet) fertiggeſtellt, das ſind —trotz des Rückgangs der Fertigſtellungen beim Woh⸗ ungsneubau überhoupt— nahezu ebenſoviel wie im Vorjahr. In den Groß⸗ und Mittelſtädten war die Zahl der fertiggeſtellten Neubau⸗Kleinwohnungen ſogar grö⸗ ßer al sim Vorjahr, und zwar hat hier die Zahl der reiräumigen Wohnungen zugenommen, während die Zahl der ſogenannten Kleinſtwohnungen(mit ein bis zwei Wohnräumen) zurückgegangen iſt. Von den neu er⸗ richteten 131.682 Mittelwohnungen(mit 4 bis 6 Wohn⸗ räumen hentfallen 87 157 oder 66,2 v. H. auf die im bevöl⸗ kerungspolitiſcher Hinſicht beſonders wertvollen Vier⸗ raumwohnungen. Bei Hinzurechnung dieſer Wohnungen mit 4 Räumen iſt der Anteil der Neubau⸗Kleinwohnun⸗ gen am Geſamtwohnugsbau von 78,0 v. Heeim Jahre 1937 auf 81,2 v. H. im Jahre 1938 geſtiegen. Unter den am Wohnungsneubau in Wohngebäuden be⸗ teiligten Bauherren ſtellten die privaten Bauherren— wie im Vorjahr— wieder den höchſten Anteil. Der Reinzugang an Wohnungen(Rohzugang an Woh⸗ nungen, vermindert um den Wohnungsabganhg) ſtellte ſich im Jahre 1938 auf insgeſamt 285 269 Wohnungen gegen 320 057 Wohnungen im Jahre 1937. Im 1. Vierteljahr 1939 ſind im alten Reichsgebiet insgeſamt 51678 Wohnungen fertiggeſtellt worden, 3,9 v. H. mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Von dem Anfang 1939 vorhandenen Bauvorrat von rund 190 000 im Bau begrifefnen Wohnungen iſt mithin im 1. Vierteljahr 1939 mehr als ein Viertel(27,2 v..) bezugsfertig ge⸗ worden. Der noch verbliebene Bauvorrat aus dem Vor⸗ jahr iſt aber trotz der hohen Bauleiſtung des 1. Viertel⸗ jahres immer noch verhältnismäßig groß. der Neuen Mannheimer Zeitung Der deuische Bergbau im Mai Nach dem Bericht der Wirtſchaftsgruppe Bergbau ent⸗ wickelte ſich die Kohlengewinnung des Deutſchen Reiches leinſchließlich Oſtmark) im Monat Mai 1939(25 Arb.⸗Tg.) wie folgt:(alles in Mill. To.): Steinkohlen 15,78(im Vormonat 22 Arb.⸗Tg. 14,09), Braunkohlen 17,30(15,77), Koks aus Steinkohlen 3,79(3,66), Koks aus Braunkohlen 0,283(0,279), Preßtohlen aus Koks 0,520(0,497), Preßkoh⸗ len aus Braunkohlen(auch Naßpreßſteine) 3,92(3,40). Im Wirtſchaftsbezirk Saarpfalz wurden im Berichts⸗ monat geſördert: 1,26 Mill. To. Steinkohlen gegenüber 1,10 Mill. To. im April 1939, arbeitstäglich 52 579(50 021) Tonnen. An Koks wurden erzeugt leinſchließlich der Er⸗ zeugung der Hüttenkokereien) 283,520 To. gegen 257 130 Tonnen im Vormonat. Die Belegſchaft der Gruben betrug 46 301(46 616). Die Rohſtahlgewinnung im Mai 1939 Die Rohſtahlgewinnung des Deutſchen Reiches leinſchl. Oſtmark und Sudetengau) betrug im Mai 1939(25 Arb.⸗ Tage) 2069 847 Tonnen gegen 1898 931 Tonnen im April 1939(23 Arbeits⸗Tage). Arbeitstäglich wurden im Durch⸗ ſchnitt 82 794 Tonnen im Mai gegen 82 562 Tonnen im April 1939 hergeſtellt. Das Saarland war an der Geſamtgewinnung mit 245 462 Tonnen gegen 220 773 Tonnen im Vormonat be⸗ teiligt. * 100 Jahre Gebr. Adt AG, Wächtersbach. Eine der führenden Firmen auf dem Gebiete der Papierdoſen⸗, Pa⸗ pierlackwaren⸗ und elektrotechniſchen Artikel⸗Induſtrie, die Gebr. Adt AG, Wächtersbach, begeht im Juli 1939 ihr hundertjähriges Beſtehen. Die Firmengeſchichte iſt eng mit der Entwicklung der Papierdoſen⸗ und Papierlackwa⸗ reninduſtrie verbunden. 1839 gründete Peter Adt. 3. aus Ensheim mit ſeinen Söhnen Peter, Franz und Johann Baptiſte das Unternehmen, das heute das 100jährige Be⸗ ſtehen feiern kann. Mit 40—50 Arbeitern begann die Fami⸗ liengeſellſchaft, 1850 wurde die Papierlackwarenerzeugung aufgenommen, 1858 die Fabrikation von Horndoſen, 1860 wurde die erſte Agentur in London errichtet. Von der Ensheimer Prooͤuktion von damals, 3600 Ztr., gingen 1500 Zentner allein nach Ueberſee. Das um 1850 errichtete Zweigwerk Forbach belieferte faſt ausſchließlich Fronk⸗ reich und Italien. 1871 wurde in Pont⸗a⸗Mouſon ein Werk eingerichtet, nachdem Elſaß⸗Lothringen zu Deutſchland ge⸗ kommen war. 1889 beſchäftigte man in den drei Werken rd. 2400 Mann. Um die notwendige Beweglichkeit eines Großbetriebes zu erhalten, wurde die Firma 1901 in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt, die mit 5,8 Mill./ Kapital ausgeſtattet war. Das franzöſiſche Werk wurde in eine franzöſiſche AG. mit 2,4 Mill. Fres. Kapital umgewandelt. 1914 zählte die deutſche Adt⸗Geſellſchaft 2500 Arbeiter und die franzöſiſche 800. Inzwiſchen hatte das Fabrikations⸗ programm manche Erweiterung erfahren; um 1896 wurde die Knopfherſtellung aus Papier aufgenommen, um 1900 die Herſtellung elektrotechniſcher Artikel, 1902 die Fabrika⸗ tion von Iſolierrohren, 1909 von Metallrohren Der Aus⸗ gang des Weltkrieges, die Abtrennung des Saarlandes, brachten ſchwere Rückſchläge. 1918⸗19 wurde das Werk der Kartonagenfabrik F. Chriſtian in Wächtersbach erworben als Erſatz für das verlorengegangene Forbacher Werk. 1920⸗21 erwarb man von J. Bemberg eine Fabrik in Groß⸗Auheim bei Hanau, um dort die elektrotechniſchen Artikel herzuſtellen, die man in Ensheim produziert hatte. Die Sitzverlegung der AG von Ensheim nach Wächters⸗ bach verhütete eine drohende Ueberfremdung. Der Ver⸗ luſt des franzöſiſchen Marktes und ſpäter die Rückgliede⸗ rung des Saarlandes ſtellten die Gebr. Adt AG. vor große Umſtellungsaufgaben, die erſt in den letzten Jahren ſo ge⸗ löſt werden konnten, daß die Geſellſchaft nach langen Ver⸗ luſtperioden jetzt wieder in ein Stadium des gewinnbrin⸗ genden Arbeitens gelangte. « Deutſche Golddiskontbank, Berlin. Die HV der Deutſchen Golddiskontbank, Berlin. ganehmigte ein⸗ ſtimmig die Vorlagen für das Geſchäftsjahr 1938. Die Dividende zuf das Aktienkapital Gruppe A und B be⸗ trägt unverändert 3½ v.H. An Stelle des wegen Krank⸗ heit aus dem Aufſichtsrat ausgeſchiedenen bisherigen Vorſitzers Staatsſekretär Rudolf Brinkm inn wurde zum Mitglied und gleichzeitig Vorſitzer des Aufſichtsrats Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſident Walther Funk gewählt. Dem Auſſichtsrat zugewählt wurden fer⸗ ner Staatsſekretär Dr. Landſried urd das Mitglied des Reichsbankdirektoriums Kretzſchmann, Berlin.— Weitere Mitteilungen wurden in der Verſammmlung nicht ge⸗ macht. Waren uncl Märkte Mannheimer Geireidegroßmarki Einige Mühlen haben in den letzten Tagen noch Weizen gekauft, das ſie für die Ausnutzung ihrer erhöhten Juni⸗ Vermahlungsquote brauchten, und zwar außer nord⸗ und mitteldeutſchen auch etwas ſüddeutſchen, hauptſächlich württembergiſchen. Kleberweizen ſand nur in geringem Maße Abſatz. Auch für Futterweizen iſt es merklich ſtiller geworden. Roggen für Vermahlungszweche lag recht ruhig, und auch in Futterroggen waren bei reichlichem Angebot die Umſätze nicht bedeutend. Etwas beſſer war Futtergerſte unterzubringen, die in einigen Gegenden kaum noch zu haben ſind. Ebenſo ſind die Angebote von Ausputzgerſter für Futterzwecke gerin⸗ ger geworden. Brau⸗ und Induſtriegerſte wurde nicht mehr umgeſetzt. Die umfangreichen Hafervorräte wurden durch Käufe der Heeresverwaltung nur wenig verringert. Man er⸗ wartet eine Regelung, durch die die Verwertung insbe⸗ ſonders des ſüddeutſchen Hafers ermöglicht wird. Der Weizenmehlabſatz der Mühlen an die Verteiler iſt weiter befriedigend, während das Börſengeſchäft ziemlich ruhig liegt. Auch für Roggenmehl war in den letzten Tagen die Nachfrage merklich geringer. Am Futtermittelmarkt hat ſich hinſichtlich der Marktver⸗ ſorgung und der Nachfrage wenig geändert. Weizen⸗ und Roggenkleie waren weiter geſucht, während die meiſten anderen Artikel vernachläſſigt blieben. Die Preiſe für neues Heu erfuhren inſofern eine Aenderung, als die bis⸗ her gültigen Preiſe als untere Grente der Richtpreiſe bei⸗ behalten wurden, während nach oben eine Spanne einge⸗ führt wurde. die um 40 bis 70 Pfg. über den bisherigen Preiſen liegt. 3 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Juni.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per Juli 3,92½; Sept. 3,57½; Nov. 3,80; Jan. 3,95.— Mais(in Hfl. per Laſt von 2000 Kilo) per Juli 90,25; Sept. 89,50 G; Nov. 90,25; Jan. 91. 2 Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Juni.(Eig. Dr.) Juni 517; Juli 500; Auguſt 484; Sept. 473; Okt. 463; Nov. 453; Dez. 453; Jan.(40) 453; Febr. 453; März 454; April 454; Mai 454; Juni 554; Juli 454; Okt. 451; Jan. (41) 451; März 451; Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 22. Juni.(Eig. Dr.) Lon⸗ don? Leinſ. Pl. per Juni 11,75; Leinſ. Klk. per Juni 124½16; Bombay per Juni 13/16; Leinſaatöl loko 25,9; dto. per Juli 24,9; per Sept.⸗Dez. 24,6; Baumwoll⸗Oel äg. 17,6. Mittag-Ausgabe Nr. 280 Rhein-Nainische Abenubörse 8 Still Auch im Abendverkehr ergaben die Aktienmärkte kein einheitliches Bild. Die Kursweränderungen hielten ſich zwar meiſt zwiſchen 74 und 75. Ein Großteil zeigte gegen“ über den Schlußnotierungen vom Mittag keinerlei Ab⸗ weichungen. Von Bergbauaktien Laurahütte 137⁴(olus 74), Deutſche Erdöl 120(minus 54), je 4 v. H. niedriger Buderus 89, Hoeſch 108½4, unv. Stahlverein 99, Mannes⸗ mann 10494, ebenſo die Banken und zwar Deutſche Ban 111½, Dresdner Bank 10574, Commerzbank 105 und am Chemiemarkt Scheideanſtalt 203½, Ver. Deutſche Metall⸗ werke 169; JG Farben 150/(minus 74), Metallgeſ. 112/ Von Elektro (minus 0/), Bemberg 127½(minus). papieren Geſfürel v. H. erhöht bei 131, ohne Verände“ rungen notierten Schuckert 171, Licht und Kraft 130, da⸗ neben Berger Tiefbau 143, Lindes Eismaſchinenf. 170, Daimler 119, Deutſche Linoleum 154, MAN 139, Moenus 117. Demag ſtellten ſich 4 v. H. feſter bei 139, während je v. H. nachgaben Adler Kleyer mit 98/, Rheinmetall bei 122/1. Am Rentenmarkt Reichsbahnvorzüge 12176, Um⸗ ſchuldungsanleihe 93,70, JG Farben Bonds 123(ſämtlich unverändert). ———— Geid- und Devisenmarki Paris, 22. Juni.(Schluß amtlich. London 176.72 Belgien 642,12 Oslo 887.2 Neuvork 3775.— Schweiz 851.— Stockholm 910,25 U Berlin 1513,50 Kopenhagen 780,50 Spanien— Italien 198,05 Holland 2004, Warſchau 713,.— London, 22. Juni.(Schluß amtlich). Neuyork 468,13 Liſſabon 110,18 Hongkong 103⁰⁰ Montreal 469.31 J Selſingfors 226,80[Sch anghai 0/831 Amſterdam 882,06 Budapeſt 2362, Bokohama——* Paris 176,71 Belgrad 209,— Auſtralien 125, Vrüſſel 2751,75 Sofia Mexiko 2 Italien 8005,— Moskau 2475,— Montevideo 1850, Berlin 1167.25[Rumänien 655,— Valparaiſo 117,0 Schweiz 2076,87 J Konſtantin 580,— Buenos 3 Spanien 4225,— J Athen 548.— auf London 200, Kopenhagen 2240,—[Warſckan 2475.— Südafrika 100,12 Stockholm 1942,25 BuenosAires 1700,— Cslo 1989,— 1 Rio de Jan. 361.— 7 * Meialle Hamburger Mekallnotierungen vom 22. Juni 2 3 KuoſerArcltefinn rielf G BrierGeldſBrieiſcheld Hüttenrohzink p. 100 19) 17,50 17⁰ Januar e Feinſilber(RM per kg). 38.30 5 0 Februaaÿ.. eingold(RMper 9).84 2% ärz.„„. oo.„ Alt⸗Platin(Abfälle)* April. Circapr. RM per 9). 2,50 3 Mai e eeb echn. reines Platin 52 Juni 52,—52.— 202,00202,0] Detailpr.(RMper g). 3,27 3, Juli 52,— 52, 292,0292,0 Aaguſt 52.—52,—202.0202.0 Dcc Septemberſ52, 52,— 292,0292,0 Antimon Regules chineſ. Oktober 52,—52. 1292,020 2,0&per to) 651.— Nobember 52,—52.—292,0292,00 Queckſilber(Lper Flaſche)... 70 Dezember.. I... II Wolframerz chinei in sH). Frachienmarki Duisburg-Ruhrori An der herutigen Börſe war das Geſchäft ſtill. Für bergwärts wurde kaum Raum benötigt. Auch für talwärte wurde weniger als an den Vortagen angenommen. Di Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen unverändert. — eeeeeeeeeeeeee Jeichnungseinladung für nom. RM 100 000 000,— *4 Die J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft begibt eine 4/0/o ige Anleihe im Geſamtbetrage von nom. RM 100 000 000.— zur Beſchaffung von Mitteln, die die J. G. zur Erfüllung der ihr im Rahmen des Vierjahresplans übertragenen Aufgaben benötigt, insbeſondere zum Ausbau der beſtehenden und zum Aufbau neuer Produktionsanlagen, wie es auch dem ſtändig ſteigenden Geſchäfts⸗ umfang entſpricht. Die Anleihe iſt eingeteilt in unter ſich—— 3 verſchreibungen zu nom. RM 5000.—, RM 1000.—, R und RM 100.—, die auf den Namen der Deutſchen Bank oder deren Order lauten und mit deren Blankoindoſſament verſehen ſind. Die Anleihe wird vom 1. Auguſt 1939 an mit 4½0%/ jährlich derzinſt. Die dinſen werden halbjährlich nachträglich am 1. Februar und am 1. Auguſt jedes Jahres gezahlt, erſtmals am 1. Februar 1940. Die Anleihe wird nach 20 Jahren, alſo am 1. Auguſt 1959, zu 102% zurückgezahlt. Die J. G. kann die Anleihe mit einer Friſt von 3 Monaten zu ſedem Zinstermin, früheſtens jedoch zum 1. Aug. 1942, ganz oder teilweiſe zur Rückzahlung zu 102% kündigen. Bei teil⸗ weiſer Rückzahlung werden die zu tilgenden Teilſchuldverſchrei⸗ bungen ausgeloſt. Die Einführung der Teilſchuldverſchreibungen an den Börſen zu Berlin, Düſſeldorf, Frankfurt/., Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart und Wien wird alsbald beantragt werden. Die J.., eines der größten deutſchen Unternehmen und der führenden Unternehmen der chemiſchen Induſtrie der Welt, iſt 1925 aus dem Zuſammenſchluß von ſechs großen voher in der Intereſſen⸗ gemeinſchaft der deutſchen Teerfarbenfabriken vereinigten chemiſchen Unternehmen, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts entſtanden waren, hervorgegangen. Ihr Produktionsprogramm umfaßt an⸗ nähernd alle Erzeugniſſe der chemiſchen Induſtrie, u. a. Teerfarben, u. a.„Indanthren“⸗Farben Stickſtoff Chemikalien aller Art pharmazeutiſche Produkte„Bayer“ Filme und andere photographiſche Produkte„Agfa“ Runſtſeide Zellwolle„Viſtra“ u. a. Kunſtſtoffe Leichtmetalle„Elektron“,„Hydronalium“ u. a. ſynthetiſche„Leuna“⸗Treibſtoffe und Schmieröle ſynthetiſcher Kautſchuk„Buna“. Werke der J. G. befinden ſich in ganz Deutſchland; die Geſamt⸗ gefolgſchaft der J. G. und der ihr naheſtehenden Unternehmungen betrug Ende 1938 218090 Gefolgſchaftsmitglieder. Die Produkte der J. G. werden in der ganzen Welt verkauft. Berlin, Frankfurt/., Hamburg, Köln, Leipzig, München, Wien, im Juni 1939. Deutſche Länderbank Aktiengeſellſchaft Bayeriſche Vereinsbank Creditanſtalt— Bankverein Deutſche Bank Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank Commerz⸗ und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft Dresdner Bank Länderbank Wien Aktiengeſellſchaft Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft J. H. Stein Gebrüder Bethmann 4½// ige, zu 102/ rückzahlbare Teilſchuldverſchreibungen von 1939 der J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft, Frankfurt/ M. Das Grundkapital der J. G. beträgt nom. RR 720000 000.— und beſteht aus nom. RM 680 000 000.— Stammaktien und nom. RM 40000000.— Vorzugsaktien. Ihre geſamten eigenen Mittel (Kapital und offene Rücklagen) beliefen ſich laut Bilanz zum 31. Dezember 1938 auf RM 938271713.—. Im Jahre 1928 wurden RM 250 000 000.— Teilſchuldverſchrei⸗ bungen ausgegeben, von denen zurzeit noch nom. RM175344 400.— im Umlauf ſind. Die Dividenden auf die Stammaktien betrugen in den Jahren 1931 bis 1936 fe%, im Jahre 1937 8%(davon 1% Anleiheſtock) und im Jahre 1938 8/. Die unterzeichneten Banken bieten hiermit die eingangs bezeichneten nom. RM 100 000 000.— 4/0/ igen, zu 1020 /o rückzahlbaren Teilſchuldverſchreibungen von 1939 der J. G. Farbeninduftrie Aktiengeſellſchaft nebſt Zinsſcheinen per 1. Februar 1940 zur Zeichnung gegen Bar⸗ zahlung zu folgenden Bedingungen an: 1. Die deichnung hat in der Zeit vom 23. Juni bis 6. Juli 1939 einſchl. bei den unterzeichneten Banken oder ihren in Deutſchland gelegenen Niederlaſſungen während der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden zu erfolgen. 2. Der Zeichnungspreis beträgt 97⁰ 3. Die Bezahlung der zugeteilten Teilſchuldverſchreibungen hat ſpäteſtens am 10. Juli 1939 zuzüglich Börſenumſatzſteuer und abzüglich 4½% Stückzinſen für die Zeit vom Zahlungstag bis 31. Juli 1939 bei derjenigen Stelle zu erfolgen, bei welcher die Zeichnung angemeldet worden iſt. Von den Zeichnungsſtellen feſt zugeſagte Beträge können auch ſchon vom erſten Zeichnungstag ab beglichen werden. Die Höhe der Zuteilung bleibt dem Ermeſſen der Zeichnungs⸗ ſtellen überlaſſen. Ein vorzeitiger Zeichnungsſchluß wird vor⸗ behalten. Nach der Zuteilung erhalten die Erwerber bis zum Erſcheinen der Teilſchuldverſchreibungen auf Antrag nicht übertragbare Kaſſen⸗ quittungen, gegen deren Rückgabe die Stücke alsbald nach ihrer Fertigſtellung von derjenigen Stelle, welche die Kaſſenquittungen ausgeſtellt hat, koſtenfrei ausgehändigt werden. Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt Berliner Handels⸗Geſellſchaft Delbrück Schickler& Co Hardy& Co. G. m. b. H. Merck, Finck& Co. Pferdmenges& Co. Schröder Gebrüder& Co. Seiler& Co. M. M. Warburg& Co. Kommanditgeſellſchaft ————————— eeeee-———————————————— Mlrech-Droger. u. und 30 wirt enweis? — mmersproſſen Schöne Haut duteh Schönheltswasser Aphrodite part. U. Sohmiat, O 7. 42 Heidelberger Straße Mizza Par fümerie, 0 1 Part. O. 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Juni, nachmitt. 14 Uhr, Sroßer Spargelessen in allen Lokalen Stimmung und diessebetrieb im Spergeldotf Monteg, 14 Uhr: Großses Kinderfest Nonteg ebend Konzertu Tanz Sonntagskarten von tast allen Statlonen . Peiz- Aeuantertigungen F 1, 9 khestandsdarlehen KUnststrosse N 1 Reparaturen billiaſt Schürin M 6. 16 569 —— „Milbeim joll'- Festsviat S oOetigheim leden Sonntag 14 bis 18 Uhr vom 18. Iuni bis 24. September Schulſpieltage: Samstag, den 1. und S.., 26.., 16. u. 23. 9. Fernruf: 2061 c, Raſtatt. 174%8 Eintrittspreiſe.— Rm bis.— Rm vereine u. Geſellſchaften erhalt. Ermäßigung —— —— 2 H ler: Agnes Straub— Walther Jung Cari Roddatz Wibelungen⸗ die Mibelungen. Ein deutsches Trauerspiel v. Friedrich Hebber Dargesteſit durch das Hessische Lendestbeeter, Darmstadt Getamtleltung: Generalintendant Franz Everth Spielleitung: Richard Weſchert— Sünnenbiid: Max Ftitzsche Maria Koppenhöfer(Staatstheater Berin), Max Nemetz — Jochen Poelzig— Karl Ziatig. S22— Deſtſpiele Auführung im Städt. Spiel- u. 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