* Neue Mannheimer Zei Mannheimer General-Anzeiger Berlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Einzelpreis 10 VY. 1 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 9. Für Familien⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe R Freitag, 23. Juni 1939 Jetzt wird Italien eingekreiſt! 150. Jahrgang— Nr. 28 der ftanzijlſch türküche Beiſtandspakt unlerzeichnet ⸗ Wirrwarr in Moskau „Einig gegen Rom gerichtet!“ Japaniſche Truppen landen in Tientſin Der Damm im öſtlichen Mittelmeer gegen das römiſche Imperium Drahtbericht unſeres römiſchen Vertreters — Rom, 23. Juni. Die anglo⸗franzöſiſche Einkreiſungspo litik hat einen weiteren Schritt vorwärts ge⸗ tan: Frankreich hat ch die Abtretung des Sandſchaks von Alexandrette teuer bezahlen laſſen, denn heute erfährt man in Rom, daß der zweite Teil des Vertrages, den Paris mit Ankara abſchließen wird, eine gegenſeitige Beiſtandserklärung für das öſtliche Mittel⸗ meerbecken enthalten wird.(Der erſte Teil bezieht ſich auf die Abtretung des Sandſchaks). Der„Popolo di Roma“ berichtet heute morgen über den franzöſiſch⸗türkiſchen Beiſtandspakt und ſtellt feſt, daß er ausſchließlich gegen FItalien gerichtet iſt. Dieſe Tatſache als ſolche ruft in Rom kein Er⸗ ſtaunen hervor, denn man iſt hier ſeit Jahren über die geradezu hyſteriſche Angſt der türkiſchen Regie⸗ rung vor Italien unterrichtet. Daß Frankreich dieſe antiitalieniſche Stimmung in der Türkei ebenſo wie England ausnützt, kann, ſo wie die Dinge heute liegen, in Rom auch keine Verwunderung mehr er⸗ regen. Das franzöſiſche Vorgehen iſt aber nach römi⸗ ſcher Auffaſſung geradezu einzigartig rechts⸗ widrig, denn der Sandſchak von Alexandrette ge⸗ hört Frankreich nicht, ſondern iſt der franzbſiſchen Verwaltung lediglich als Mandat anvertrat wor⸗ den. Frankreich hat alſo kein Recht, ihn abzutreten, zumal dort die Türken in der Minderheit ſind(80 000 Türken gegen 220000 Nichttürken). Mit Recht fragt der„Popolo di Roma“ daher, wie Frankreich die⸗ ſes jeder Völkerrechtsſatzung hohnſprechende Verfah⸗ ren mit ſeiner ſtrikten Weigerung vereinbaren könne, die reichsdeutſche Stadt Danzig von dem überlebten Völkerbundsregime zu befreien und ſie gemäß dem Willen ihrer Bevölkerung ins Großdeutſche Reich heimkehren zu laſſen. Das römiſche Blatt weiſt außerdem darauf hin, daß die Abtretung des Sanoſchaks mit ſeiner über⸗ wiegend arabiſchen Bevölkerung an die Türkei die arabiſche Welt nicht gleichgültig laſſen könne, denn deutlich wird bei dieſem Ereignis ſichtbar, daß die Türkei, nachdem ſie durch Atatürk reorganiſiert wor⸗ den iſt, ihre alte Politik der Unterdrückung aller Araber von neuem aufnimmt. Bulgarien orientiert ſich nach Rom EP. Ankara, 23. Juni. Die Unterzeichnung des italieniſch⸗bulgariſchen Kulturabkommens und der günſtige Fortgang der italieniſch⸗bulgariſchen Wirtſchaftsverhandlungen in Rom haben in den maßgebenden politiſchen Kreiſen der Türkei ein nicht geringes Unbehagen ausgelöſt. Man hatte hier damit gerechnet, der Anſchluß Al⸗ baniens an Italien werde ſich auf eine Annäherung Bulgariens an den Balkanbund günſtig auswirken. Nunmehr kann man ſich aber der Ueberzeugung nicht mehr verſchließen, daß dieſe Tatſache die italieniſch⸗ bulgariſche Freundſchaft weiter verſtärkt habe, an⸗ ſtatt ſie abzukühlen. Die türkiſche Diplomatie be⸗ trachtet dieſe Entwicklung als eine ſchwere perſön⸗ liche Schlappe, da gerade ſie ſich ſeit langem bei den anderen Mitgliedͤſtaaten des Balkanbundes da⸗ für eingeſetzt hat, Bulgarien für den Balkanbund zu gewinnen und auch von türkiſcher Seite aus Verſuche unternommen worden ſind, in Griechen⸗ land und Rumänien Verſtändnis für die bulgari⸗ ſchen Forderungen zu erwecken. Dieſe Verſuche ſtellten ſich allerdings als völlig erfolglos heraus. „Reue Inſtruktionen an Strang“ London iſt bereit, alles anzunehmen, was Moskau verlangt! EP. Lon dou, 23. Juni. „Sir William Seeds, der engliſche Bot ſchafter in Moskau und William Strang, deſſen Berater aus dem Außenamt, werden neue Inſtruktionen bekommen. Dieſe laufen, wie man erfährt, darauf hinaus, zwei Schwie rigkeiten zu überwinden, an denen Molotow, der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Anſtoß nimmt. Die Schwierigkeiten ſind: 1. die Nichterwähnun dem engliſchen Paktvorſchlag und der Baltiſchen Staaten Eſtland, Lettland und Finnland in 2. der Vorſchlag, in Konſultationen einzutreten, da auf Grund des Dreierpaktes nur ſolchen Ländern eine Hilſe gewährt tig für eine der Signatarmächte iſt.“ Dieſe Meldung wird vom„Daily Expreß“ an auffälliger Stelle veröffentlicht und dahingehend ausgewertet, England wolle alles tun, um Sowjer⸗ rußland die geforderten Zuſicherungen zu geben. Auch heute tauchen wieder die Behauptungen auf, die nach wie vor beſtehenden Schwierigkeiten in Moskau ſeien auf„Mißverſtändniſſe“ zurückzu⸗ führen. England wolle nun, ſo ſchreibt das Blatt, die Konſultationsklauſes fallen laſſen. Ebenſo ſei London nunmehr gewillt, die drei altiſchen Staaten ausdrücklich als Nationen zu nennen, die im Sinne der ſowjetruſſiſchen Forde⸗ rungen garantiert werden müßten. „Daily Mail“ behauptet, die neuen Inſtruktionen ſeien bereits nach Moskau abgegangen, glaubt je⸗ doch, daß dieſe den ſowjetruſſiſchen Forderungen be⸗ züglich der Baltiſchen Staaten nicht auf ganzem Wege entgegenkämen. Aus dieſem Grunde würden die Verhandlungen noch geraume Zeit andauern, obwohl man ſich über den„Anti⸗Aggreſſionsgrund⸗ ſatz“ einig ſei, nur nicht die richtige For⸗ mulierung finden könne. Das Blatt läßt weiter erkennen, die neuen Inſtruktionen ſeien nicht früh genug in Moskau eingetroffen, um Sir Wil⸗ liam Seeds zur Verfügung zu ſtehen, als dieſer am Donnerstagnachmittag in Anweſenheit Strangs eine Unterredung mit Molotow haite, die kaum dreißig inuten dauerte. Molotow ſoll bei dieſer Unter⸗ redung, ſo heißt es am Freitagmorgen in London, erneut darauf hingewieſen haben, jede Konſultation — im Falle eines Angriffs eine Zeitvergeudung ar. Der„Daily Herald“, das marxiſtiſche Blatt mit den guten Informationen von ſowietruſſiſcher Seite, werden ſoll, deren Unabhängigkeit lebenswich⸗ zeigt ſich am Freitag am wenigſten zuverſichtlich. Es ſpricht davon, die Verhandlungen hätten nunmehr ihren kritiſchſten Punkt erreicht und er gibt ſich wenig Mühe, ſeinen Unwillen darüber zu verbergen, daß Molotow bisher noch keine Gegen⸗ vorſchläge gemacht habe, ſondern es England und Frankreich überlaſſe, die Kluft der Meinungen zwi⸗ ſchen London und Paris auf der einen und Moskau auf der anderen Seite zu überbrücken. Das Blatt gibt dann noch einmal eine zuſammen⸗ faſſende Erläuterung, warum London ſich bisher ge⸗ weigert habe, die baltiſchen Staaten offiziell zu ga⸗ rantieren. Slalin ſelbſt EP Paris, 23. Juni. Nach den Berichten der franzöſiſchen Blätter ſoll Stalin ſelbſt dem engliſchen Unterhändler Strang ſowie dem engliſchen und franzöſiſchen Botſchafter in Moskau am Donnerstag die Gründe auseinander⸗ geſetzt haben, die die Sowjetunion veranlaſſen, die jüngſten engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge abzuleh⸗ nen. Der Kernpunkt der Moskauer Bedenken iſt, den franzöſiſchen Blätterſtimmen zufolge, nach wie vor die Frage der baltiſchen Garantien. Die ſowjet⸗ freundliche„Ordre“ ſchreibt, man ſei im Kreml von tiefem Mißtrauen gegenüber England erfüllt und empfinde es deshalb untragbar, daß England ſelbſt darüber im gegebenen Fall entſchei⸗ den wolle, wann es zu einem militäriſchen Eingriff verpflichtet ſei. Ungariſcher General beſucht Softa. Der erſte Adjutant des ungariſchen Reichsverweſers, General Kereſztes, traf am Mittwoch zu einem Beſuch in Sofia ein. „Wir ſind in der Cackgaſſe“! „Wenn wir Moskaus Bündnis noch wollen, müſſen wir klein beigeben“ dnb. Paris, 23. Juni. Die Pariſer Preſſe hat im Zuſammenhang mit den Moskauer Verhandlungen am Freitag wieder einmal das ſchwere Problem zu löſen:„Wie ſag' ichs meinem Kinde?“, da ſeit Tagen und Wochen die franzöſiſche Oeffentlichkeit von ihrer Preſſe beſchwin⸗ delt wurde. Eine Reihe von Blättern verſuchen ſich einfach dumm zu ſtellen. Zuſammenſaſſend kann man feſtſtellen, daß die optimiſtiſche Note aus der Pariſer Preſſe ziemlich verſchwunden iſt. Der Außenpolitiker der„Epoque“ meint, mit den Moskauer Verhandlungen gehe es ſtändig auf und ab. Ueberhaupt müſſe man feſtſtellen, daß es in dieſen Verhandlungen viel zu viel Vorſchläge und Gegenvorſchläge gebe. Der Außenpolitiker des„Petit Pariſien“ ſucht nach Entſchuldigungen. Er findet, daß die Verhand⸗ lungen erſchgvert ſeien, da die englichen und franzö⸗ ſiſchen Unterhändler ſtändig ihren Regierungen be⸗ richten und die Anſichten und Wünſche des Foreign Office und des Quai'Orſay abwarten müßten. Dennoch glaube man in gutunterrichteten Lonooner und Pariſer Kreiſen, daß die Verhandlungen trotz mancher Verzögerungen und Schwierigkeiten„letzten Endes doch zur Unterzeichnung des Paktes“ führen würden. Der Lonoͤoner Vertreter des„Figaro“ erklärt, jeder unvoreingenommene Beobachter müſſe die Meinungsverſchiedenheiten bedauern, die über die Sowjetverhandlungen im britiſchen Kabinett aufge⸗ treten ſeien. Das gleiche gelte für die franzöſiſche und die britiſche Theſe, oͤie niemals vollkommen mit⸗ einander übereingeſtimmt hätten—. Jedenfalls habe die Sowjetregierung keine Gegenvorſchläge unter⸗ breitet. Wieder einmal ſitze man in der Sackgaſſe. „Ordre“ jammert, die Engländer hätten bei wei⸗ tem nicht ſo geihickt manövriert, wie man gewünſcht habe. Wenn man heute noch einen Pakt unterzeichnen wolle, müſſe man allen Moskauer Wünſchen klein beigeben. Dabei wäre aber ein derartiger Pakt mit allevlei Gefahren verbunden.„Jedoch— wenn das Haus brennt und die Türe verſchloſſen iſt,— iſt der Sprung durchs Fenſter— eben die letzte Rettung.“ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex) Die Rückwanderung der Auslandsitaliener Von unſ. römiſchen Korreſpondenten — Rom, 22. Juni. Als im November des vorigen Jahres beſchloſſen wurde, die Rückwanderung der Auslandsitaliener von Staats wegen zu organiſieren und zu erleich⸗ tͤrn, war ſchwer vorauszuſehen, wie ſich dieſe neue Initiative des Faſchismus zur Hebung der Volks⸗ kraft in der Praxis bewähren würde. Heute laſſen ſich bereits die erſten Ergebniſſe der Arbeit, die„Die ſtändige Kommiſſion für Rückwanderung“ beim Außenminiſterium geleiſtet hat, überſehen, und man kann feſtſtſtellen, daß ſie erfreulich genug ſind. Die Kommiſſion hat zunächſt alle für die Rück⸗ wanderung in Frage kommenden Länder in alpha⸗ betiſch bezeichnete Kategorien eingeteilt und mit den in die Kategorie A fallenden Ländern, nämlich den Nachbarn Italiens, vornehmlich Frankreich, ange⸗ fangen. Der Prozeß rout ſo ab, daß der Auslands⸗ italiener, der zurückkehren, will, bei der zuſtändigen diplomatiſchen oder konſulariſchen Vertretung ein Geſuch einreicht, in dem er Alter, Familienſtand, Beruf und Arbeitsplatz der beiden letzten Jahre nebſt' Lohnverhältniſſen angibt und gleichzeitig mit⸗ teilt, in welcher Gegend Italiens oder des Impe⸗ riums er untergebracht werden möchte. Die zuſtän⸗ dige Vertretung ſendet dieſes Geſuch nach vorheriger Begutachtung der Kommiſſion nach Rom, die es prüft und der Parteiorganiſation der Provinz zu⸗ ſtellt, in der der Rückwanderer untergebracht werden will. Aufgabe dieſer lokalen Inſtanz iſt es vor allem, feſtzuſtellen, ob Arbeitsgelegenheiten vor⸗ handen ſind, denn man will unter allen Umſtänden vermeiden, daß durch den Rückſtrom der heimiſche Arbeitsmarkt geſtört wird. Wenn das Geſuch durch dieſe Inſtanzen gelaufen und bejahend beantwortet iſt, beginnt die Organi⸗ ſation der Reiſe, die der betreffenden Aus⸗ landsvertretung obliegt. Gruppen werden zuſam⸗ mengeſtellt und Gruppenführer ernannt. Den Rück⸗ wanderern wird koſtenlos Transport von Hausrat bis zu 200 Kilogramm pro Perſon und von Arbeits⸗ gerät bis zu 500 Kilogramm pro Perſon gewährt. Die Reiſe bis zur italieniſchen Grenze wird ihnen ebenfalls vergütet. Außerdem erhält jeder Fami⸗ lienvorſtand eine Reiſediät von 20 Lire, jedes Fa⸗ milienmitglied von 10 Lire pro Tag. Auf der Grenze erhält jeder Familienvorſtand eine Prämie von 1000 Lire, jede Ehefrau 500 Lire, jedes Kind 250 Lire. Der Einfuhrzoll für Hausrat und Arbeitsgerät iſt aufgehoben, und nach der Heim⸗ kehr werden den Heimkehrern beſondere Erleichte⸗ rungen bei der Ableiſtung der Militärdienſtpflicht gewährt. Wie kaum anders zu erwarten war, hat die Preſſe der demokratiſchen Länder die Bedeutung auch die⸗ ſer großzügigen Unternehmung des Faſchismus hevabzuſetzen verſucht und behauptet, es liefen nur wenige Rückwanderungsgeſuche ein und dieſe weni⸗ gen ſeien von untüchtigen Leuten geſtellt, die im —— — —9— 3 ———α— —— —** 8—— 2. Seite/ Nummer 281 Freitag, 23. Juni 19389 Ausland keine Arbeit gefunden hätten. Derartige Meldungen ſind falſch. Die Zahl der Geſuche iſt ſehr hoch. In der Zeit vom Februar bis Ende Mai konnten bereits 11000 Familienvorſtände, ins⸗ geſamt 35 000 Menſchen heimbefördert werden. Man berechnet, daß Ende des Jahres 1939 insgeſamt ungefähr 100000 Perſonen rückgewan⸗ dert ſein werden. Dabei iſt zu berüchſichtigen, daß gerade im Augenblick eine Stockung eingetreten iſt, weil man zur Zeit die italieniſchen Spanienkämpfer auf dem heimiſchen Arbeitsmarkt unterbringt. Auch iſt keine Rede davon, daß nur Arbeitsloſe von den BVergünſtigungen der Heimkehr Gebrauch machen, denn die römiſche Kommiſſion hat bei dem großen Andrang von Geſuchſtellern keine Veranlaſſung, un⸗ tüchtige Elemente zu bevorzugen. Außerdem iſt bei den angegebenen Zahlen noch zu berückſichtigen, daß man ſich ſtreng an die geſchilderte Kategorieneintei⸗ Iung hält und nur dann Geſuche aus nicht der Ka⸗ tegorie angehörenden Ländern annimmt, wenn eine beſondere Notlage vorliegt z. B. Bedrohung aus politiſchen Gründen. Aug ſolchen Motiven hat man erſt kürzlich 32 Familien aus nicht der Kategorie an⸗ gehörenden Ländern rückbefördert. Aber das ſind, wie geſagt, Ausnahmen. Die Rückwanderer werden nicht nur im Mutter⸗ lande, ſondern auch in Libyen, Abeſſinien und Albanien untergebracht. In Abeſſinien wer⸗ den rückwandernde Landarbeiter bei Harrar ange⸗ ſiedelt. In Albanien werden Landarbeitern 4000 Hektar in der Umgebung von Tirana zur Beſtellung angewieſen. Auf Veranlaſſung des Duce ſind ferner 200 libyſche Siedlerſtellen und 250 Stellen in den einſtigen pontiniſchen Sümpfen rückwandernden Landarbeitern vorbehalten. Tauſend Induſtrie⸗ arbeiter finden in Abeſſinien Arbeitsplätze, tauſend andere werden eine Arbeiterſiedlung beziehen, die bei Tirana begründet worden iſt und auf den Namen „Dux“ getauft wird. Auch in der für die italieniſche Wirtſchafts⸗ und Sozialgeſchichte ſo wichtigen Frage des Auslands⸗ italienertums nimmt der Faſchismus den entgegen⸗ geſetzten Standpunkt ein wie die früheren Regierun⸗ gen, die die Maſſenauswanderung begrüßt hatten, weil ſie in ihr nichts anderes als eine Entlaſtung der Heimat von überſchüſſigen Arbeitskräften ge⸗ ſehen hatten und denen der jährliche Verluſt an unerſetzlicher Volkskraft ebenſo gleichgültig geweſen war wie das Elend der von der Heimat ohne Schutz gelaſſenen, fremder Willkür und Ausbeutung preis⸗ gegebenen Auswanderer. Wenn man die erſchüt⸗ ternden Berichte aus der Vorkriegszeit über die Not der italieniſchen Emigranten kennt, verſteht man, daß der Faſchismus mit der ſtaatlich geleiteten Rück⸗ wanderung eine der wichtigſten Sozialfvagen Ita⸗ liens in Angriff genommen hat. U Ein heißes Eiſen: Frunzöſiſche Ehina⸗Bejorgniſje Paris möchte gerne in der Reſerve bleiben—„Was wird Siam tun?“ EP. Paris, 23. Juni. Trotz der im Kriegshafen von Singapur auf dem engliſchen Schlachtſchiff„Kent“ tagenden engliſch⸗ franzöſiſchen Generalſtabskonſerenz beſteht in Pari⸗ ſer politiſchen Kreiſen die Neigung, die Verteidigung der franzöſiſchen Intereſſen im weſentlichen auf Indochina zu beſchränken und bei dem Konflikt der Japaner mit den weſtlichen Großmächten die Auf⸗ faſſung zu vertreten, daß es ſich hier in erſter Linie um eine anglo⸗amerikaniſche Auseinanderſetzung mit Japan handle. Demgemäß werden die Kriegs⸗ ſchifbewegungen der beiden Mächte in den chine⸗ ſiſchen Gewäſſern von den Pariſer Zeitungen ein⸗ gehend verzeichnet. Auf franzöſiſcher Seite ſcheint nach den bisherigen amtlichen Verlautbarungen auch keinerlei Neinung zu beſtehen, ſich an irgend welchen wirtſchaftlichen Maßnahmen gegen Japan zu beteiligen. Der halb⸗ amtliche„Petit Pariſien“ beſtätigt im Gegenteil, daß in Tokio am Samstag ein neues franzöſiſch⸗japa⸗ niſches Handelsabkommen unterzeichnet werden würde. „L·Ordre“ greift am Freitagvormittag die Frage auf, ob bei einem Konflikt der weſtlichen Demokra⸗ tien mit Japan Siam nicht auf japaniſche Seite treten würde. Das Blatt erklärt, die im Jahre 1932 begonnene ſiameſiſche Aufrüſtung werde von der ſiameſiſchen Regierung mit großer Energie fortgeſetzt. Auf franzöſiſcher Seite müſſe nach der Lage der geographiſchen Verhältniſſe befürch⸗ tet werden, daß ſich die militäriſchen Anſtrengungen Siams gegen Indochina richteten. Die Lage ſei um ſo bedrohlicher, als ein enges politiſches Einvernehmen zwiſchen Siam und Japan vorhanden ſei und auch bei den leitenden militäriſchen Kreiſen dieſes Staates wenig Sympathien für die weſtlichen Demokratien vor⸗ handen wären. Im übrigen verzeichnen die Pariſer Blätter den Gang der Ereigniſſe innerhalb der letzten 24 Stun⸗ den mit großer Ausführlichkeit und geben hierbei der Ueberzeugung Ausdruck, daß ſich insbeſondere in Swatau die Lage weſent⸗ lich verſchärft habe Das rechtsſtehende„Journal“ verſieht ſeine fernöſt⸗ Daher aljo gab Eugland„Garantien“ Bundesgenoſſen in der Not, die man dann wieder abſchieben zu können glaubt! Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 23. Juni. Ueber die Art und Weiſe, wie England die„un⸗ eigennützigen“ Garantien Staaten in Oſt⸗ und Südoſteuropa auffaßt, iſt ein Leitartikel des„Evening Standard“ bezeichnend. Das Blatt ſchreibt, daß England Bündniſſe in Oſt⸗ europa geſucht habe, um den„Marſch der Ge⸗ ſetzloſigkeit“ zu ſtoppen. Der Grund für die Zahl der Bündniſſe ſei der geweſen, daß England nicht genügend bewaffnet geweſen ſei. Jietzt nachdem die Aufrüſtung ſo ungeheuere Fort⸗ ſchritte gemacht habe und die Regierung der Nation dauernd verkünde, daß England jetzt bereit für jedes Ereignis ſei, könne man ſich vorſtellen, daß die Regierung die geſamte Außenpolitik und vor allem die außenpolitiſchen Verpflichtungen über⸗ Prüfen und in einem neuen Licht ſehen werde. Jetzt, nachdern England auf ſich ſelbſt geſtellt ſei, könne es ruhig zu einer Politik der Iſolierung zurückkehren. gegenüber gewiſſen Die Nation billige im Augenblick den Kurs der Außenpolitik, der England die größten kontinentalen Bindungen beſchert habe, die es bisher in der Ge⸗ ſchichte gekannt habe. Aber das engliſche Volk könne, wenn die Politik der Bündniſſe fehlſchlage, jederzeit auch eine andere Politik billigen. Dieſe Ausführungen ſind bezeichnend dafür, mit welcher Sicherheit Länder wie Polen und Rumänien auf die unbedingte Bündnistreue Englands im Ernſt⸗ fall rechnen können. Neuſeeland ſoll raſch aufrüſten EP. London, 23. Juni. Der Finanzminiſter Neuſeelands, Naſh, und der Leiter der Abteilung Ueberſee im Handelsminiſte⸗ rium, Robert S. Hodſon, werden am Freitag Finanz⸗ beſprechungen beginnen, deren Ziel die Gewährung eines größeren Kredits für Neuſeeland iſt, England will auf dieſe Weiſe Neuſeeland helfen, u. a. die Auf⸗ rüſtung zu beſchleunigen. lichen Meldungen mit der Ueberſchrift:„London ver⸗ liert die Geduld“ und erklärt, ſämtliche britiſchen Garniſonen in China befän⸗ den ſich in Alarmbereitſchaſt. Die Haltung der Befehlshaber der engliſchen See⸗ ſtreitkräfte in Swatau und das ermutigende Tele⸗ gramm des Außenminiſters Lord Halifax an den britiſchen Generalkonſul von Tientſin zeigten deut⸗ lich, daß man zumindeſt auf engliſcher Seite diesmal entſchloſſen ſcheine, Japan die Stirn zu bieten. Neuer Zwiſchenfall am Buinoor 49 außenmongoliſche Flugzeuge abgeſchoſſen dub. Tokio, 23. Juni. Die Kwantung⸗Armee meldet erneut Grenzver⸗ letzungen außenmongoliſcher Flugzeuge an der Weſt⸗ greuze Mandſchukuos. In erbitterten Kämpfen nördlich des Buinoor⸗Sees hätten die japaniſchen Luftſtreitkräfte am Donnerstag 49 von 115 Flug⸗ zeugen abgeſchoſſen. Die Japaner hätten ſünf Maſchinen verloren. Das Außenamt Mandſchukuos überreichte der außenmongoliſchen Regierung einen ſcharſen Proteſt. Hſinking würde im Falle weiterer Grenzverletzungen ſeitens der Außenmongolei zu ſchärfſten Gegen⸗ maßnahmen greiſen. Der Kampf ums Neutralitätsgeſetz Beſchlußfaſſung über die Vorlage des Juden Bloom in der kommenden Woche dnb. Waſhington, 23. Juni. Der Geſchäftsoroöͤnungsausſchuß des Abgeord⸗ netenhauſes beſchloß am Donnerstag, die Vorlage zur Reviſion des Neutralitätsgeſetzes, die der jüdi⸗ ſche ſtellvertretende Vorſitzende des Ausſchuſſes, Bloom, verfaßt hat, dem Plenum zur Beſchlußfaſ⸗ ſung in der nächſten Woche zuzuleiten und die Ge⸗ neraldebatte auf zehn Stunden zu be⸗ ſchränken. Die Ausſprache ſoll am Montag be⸗ ginnen. Die Schweizer Politik Dem Frieden ergeben, aber zum Kriege bereit dnb Luzern, 22. Juni. In ſeiner Rede zur Eröffnung des eidgenöſſiſchen Schützenfeſtes unterſtrich Bundespräſident Etter die Bereitſchaft des Schweizer Volkes, bewaffnet unter die Fahnen gerufen zu werden, wenn die Ge⸗ fahr wirklich drohen ſollte. Die Schweiz ſuche nicht den Krieg, ſondern den Frieden und wolle mit allen ihren Nachbarſtaaten in Frieden und Freundſchaft zuſammenleben. Deshalb habe ſie die Neutralität zum leitenden Grundſatz der Außenpolitik erhoben. Unter Hinweis auf die Rüſtungsanſtrengungen betont Etter, die Aufwendung von nahezu 1 Mil⸗ liarde Franken für die Landesverteidigung diente dazu, der Aufgabe die Freiheit des Landes und die Neutralität, von der ſich die Schweiz nicht abdrängen laſſe, zu verteidigen, gewachſen zu ſein. Neue Gefechte in Paläſtina Die britiſchen Terror⸗Maßnahmen gegen die Araber dib. Jeruſalem, 23. Juni. Bei den Dörfern Alattara und Balaa nörolich von Nablus kam es zu einem Gefecht zwiſchen Militär und arabiſchen Freiſchärlern, bei dem vier Freiſchärler getötet, einer verwundet und einer ge⸗ fangengenommen wurde. Bei der darauf folgenden Durchſuchung des Dorfes Alattara wurden zwölf Araber verhaftet. Im Konzentrationslager Sarafand wurde ein Araber erſchoſſen. Die Briten behaupten, er habe einen Fluchtverſuch unternommen. Ein arabiſcher Autobus wurde auf der Straße Jeruſalem—Jaſſs beſchoſſen. Die militäriſchen Durchſuchungen arabi⸗ ſcher Dörfer werden in voller Rückſichtsloſigkeit im ganzen Lande auch weiterhin durchgeführt. Italien ſchult ſeine Armee Große Manöver in der Po⸗Ebene EP. Rom, 23. Juni. Die großen Uebungen des italieniſchen Heeres werden im Auguſt in der Po⸗Ebene abgehalten wer⸗ den. Drei Kampfeinheiten der Po⸗Armee werden mit Kriegsformationen von Venetien gegen Piemont vorrücken. Der Vormarſch dieſer Einheiten wird durch das Eingreifen der Luftwaffe, die Unter⸗ brechung von Brücken und Straßen erſchwert. Auf dieſe Weiſe werden zur Ausbildung der Truppen für den Bewegungskrieg zahlreiche Probleme zu löſen ſein. Die Kräfte der Gegenpartei werden von dem Armeekorps des Piemont geſtellt. Die faſchi⸗ ſtiſche Miliz wird auch in dieſem Sommer in erheb⸗ lichem Maße an den Uebungen des Heeres teilneh⸗ men. Die gründliche Ausbildung der Truppen in Feldübungen wird im ganzen Lande während der Sommermonate fortgeſetzt. Gemeindewahlen in Holland Verluſte der Links⸗ Gewinne der Mittelparteien EP. Amſterdam, 23. Juni. Ein Ueberblick über die Stadtverordnetenwahlen in den größeren Städten Hollands am 21. Juni, läßt, wie erwartet worden war, faſt allerorts einen Rückgang der Linksparteien, vor allem der Sozialdemokratiſchen Partei erkennen. Den größten Stimmenzuwachs verzeichnen die ausgeſprochenen Mittelparteien. Auch die Römiſch⸗ Katholiſche Staatspartei iſt überall verſtärkt aus den Wahlen hervorgegangen. In Amſterdam iſt die bisherige Mehrheit der Kommuniſten und Sozialdemokraten gebrochen. Durch den Verluſt von drei ſozialdemokratiſchen Sitzen verfügen beide Parteien nur noch über 21 von 45 Stimmen.— Auch in Rotterdam hat die Sozialdemokratie ihre Herrſchaft eingebüßt. BVotſchaft von der„Thetis“? Schulkinder finden eine geheimnisvolle Flaſchenpoſt EP. London, 23. Juni. Eine geheimnisvolle Botſchaft von dem geſunke⸗ nen Unterſeeboot„Thetis“ beſchäftigt zur Zeit die Admiralität. In der Nähe von Lancaſter fanden Schulkinder eine Flaſche, die einen Zettel mit der Aufſchrift enthielt: „Verſuche Samstagmorgen 1 Uhr mit dem Da⸗ visapparat zu entkommen, kaum noch Luft übrig geblieben, bis jetzt 45 Tote. In Liebe für meine Frau und meine Kinder, Fred.“ Der Familienname konnte bisher noch nicht entzif⸗ fert werden. Die Adͤmiralität hält es nicht für aus⸗ geſchloſſen, daß es ſich bei eine Fälſchung handelt. Haupeſcheittleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unkerhaltung: l. B. Or. A. Winbauer.— delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim⸗ Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§. Schaffer, Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung mur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zertrng Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen akob a ude, annheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ ieitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 000 Ausgabe A Abend ͤber 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 —————————————————————————————————————————.——.—.——————————————————————————————— Internationales Muſikfeſt in Frankfurt Das ſiebte Internationale Muſikfeſt des Stän⸗ digen Rates für die internationale Zuſammenarbeit der Komponiſten in Frankfurt, das ſich über mehr als eine Woche erſtreckt, hat mittlerweile alle Be⸗ zirke kompoſitoriſchen Schaffens in ſeine Aufführun⸗ gen einbezogen. Den ſtärkſten Eindruck hinter⸗ ließen bis jetzt die Orcheſterwerke. Das er⸗ freulichſte Erlebnis des zweiten großen Orcheſter⸗ Konzertes war der Einblick in das Schaffen der bei⸗ den jüngſten Komponiſten des Feſtes, des Deutſchen Gerhard Maaß und des Schweizers Heinrich Sutermeiſter. Sowohl Maaß wie Sutermeiſter können unmittelbar packen durch eine abſolut ge⸗ ſunde, in jedem Sinne poſitive, von erdhafter Ge⸗ bundenheit und Natürlichkeit getragener Schöpfer⸗ kraft. Gerhard Maaß'„Feiermuſik für Orcheſter“, die der Komponiſt ſelbſt leitete, entſtammt dem Er⸗ lebnis eines erhebenden Gemeinſchaftsgefühls und geſtaltet den Inbegriff des Feierlichen ſo klar und zwingend, daß der formgewordene Stimmungsge⸗ halt ſich unmittelbar auf die Hörer überträgt. Der Dojährige Schweizer Heinrich Sutermeiſter zwingt in vier knappe überſichtlich gebaute Sätze ſeines „Divertimento für Streichorcheſter“ den Ausdruck eines ſtarken, zur Geſtaltung drängenden Schöpfungs⸗ willens. Die motoriſche Kraft des erſten Satzes, 5 eine witzig durchgeführte Fuge, vor allem aber der großartige Schwung des Finalſatzes zeugen von ſo Urſprünglicher Muſikalität und einem ſo zwingend ſchöpferiſchen Temperament, wie man ihm ſelten be⸗ gegnet. Mit dem„Konzert für Klavier und Orcheſter“ G⸗Dur entbot der Ständige Rat dem jüngſt verſtor⸗ benen Maurice Ravel Gruß und Huldigung. Die ausgezeichnete Lefebure war dem glanszvpoll großen Impreſſioniſten eine hervorragende Inter⸗ franzöſiſche Pianiſtin Pvonne ſpritzigen Werk des Pretin. Die 1. Symphonie des Griechen Petro Petridis war der Ausdruck eines monumentalen Iſymphoniſchen Geſtaltungswillens, der bewußt auf eeine ſtreng durchgeführte Gliederung verzichtete. Petro Petridis war ſelbſt ſeinem Werk ein tempera⸗ mentvoller Deuter, für die übrigen Werke ſetzte ſich Franz Konwitſchny mit dem Opernhaus⸗ und Muſeumsorcheſter ein. In einem zweiten Kammerkonzert wurde Kammermuſik aus 6 Ländern geboten. Zwei groß⸗ linige Werke rahmten eine Fülle kleinformatiger ein. Das Quintett für Klavier, 2 Violinen, Viola und Violoncell es⸗Moll op. 26 von Ernſt von Dohnanyi iſt der Niederſchlag einer unmittel⸗ baren ſchöpferiſchen Notwendigkeit, iſt Muſik aus dem Naturhaſt⸗Unbewußten. Mühelos erſcheint die melodiſche und gedankliche Subſtanz in klare Form gebracht, breit fließt der Melodienſtrom dahin und läßt eine Welt abſoluter Schönheit und Harmonie aufleuchten. Der Komponiſt am Flügel befeuerte das ausgezeichnete Breronel⸗Quarttet mit leiden⸗ ſchaftlicher Glut. Das zweite Hauptwerk des Abends, das Streichquartett in a⸗Moll von Max Doniſch, Deutſchland, beſtach durch ſeine abgerun⸗ dete Form und klare Linienführung und wurde da am ſtärkſten, wo der gefühlsmäßige Ausdruck in den Vordergrund rückte. Von den zwei Klavierwerken, denen der Frankfurter Pianiſt Heinz Schröter ein ſehr ſenſibler Deuter war, erſchien vor allem die Sonatine für Klavier op. 13 von dem Finnen Taneli Kuuſiſto als eine hübſche Bereicherung der Klavierliteratur, die ganz im Stil der Regerſchen Sonatinen mit ſeiner Klanglichkeit durchgeführt war. Das dem Gedächtnis Claude Debuſſys ge⸗ widmete Werk„Homenaje“ von Manuel de Falla (Spanien), das urſprünglich für Gitarre gedacht war, konnte in der Klavierbearbeitung ſeine Her⸗ kunft nicht verleugnen. Paul Schierbeck, Däne⸗ mark, verſucht in ſeiner„Chineſiſchen Flöte“ den lyriſchen Gehalt chineſiſcher Lieder mehr zu unter⸗ malen als auszudeuten. Othmar Schoecks (Schweiz) Vertonung einer Liederfolge von Gott⸗ fried Keller macht nur da den Eindruck des Wahr⸗ haften, wo ſie lyriſch und empfindſam iſt. Das einzige Chorkonzert des Muſiffeſtes war ganz den ausländiſchen Gäſten überlaſſen. Das „Stabat mater“ von dem Italiener Mario La⸗ broca rührt in ſeiner klanglichen Einfachheit an tiefſte ſeeliſche Bezirke, die oͤurch eine ungeheure Eindringlichkeit offengelegt werden. Eine Reihe volksliedhafter Texte aus Islands Sagenwelt ver⸗ bindet ſich zu einem hymniſchen Geſang, der„Is⸗ land⸗Kantate, für die Jon Leifs mit denkbar einfachen muſikaliſchen Mitteln einen arteigenen Ausdruck findet, deſſen nordiſcher Charakter vor allem in einem von einem Knabenchor uniſono ge⸗ ſungenen Larghetto deutlich wird. Choriſch ſehr ge⸗ ſchloſſen erſchien die„Ausſöhnung“ nach Goe⸗ thes Text von dem temperamentvollen Belgier Lie⸗ ven Duvoſel, der mit muſikaliſch⸗geiſtiger Großlinig⸗ keit der Lebensweite der Goetheſchen Verſe gerecht wird. Muſikaliſch hält ſich das Werk in den farbig reizvollen Vorſtellungen nachromantiſcher Klang⸗ ideale. Der Engländer Conſtant Lambert illuſtriert in ſeinem Chorwerk„The Rio Grande“ mit maleriſch⸗exotiſchen Farben eine fremdartig bunte Welt. Die größten Frankfurter Chorvereinigungen ſetzten ſich unter Otto Frickhoeffer für eine ausge⸗ zeichnete Aufführung der Chorwerke ein. Adol ph Mener. Begabter Nachwuchs der Muſik-Hochſchule Vortragsabend der Violinklaße Karl von Baltz Die Hochſchule für Muſik und Theater ſtellte im geſtrigen. Schlußkonzert des Studienjahres 1938/39 die tüchtigſten und bald für die muſikaliſche Praxis flüggen Zöglinge der Violinklaſſe Karl von Baltz heraus. Helmut Heller, der zeitweilig ſchon im Karl⸗Korn⸗Streichquartett mitſpielte, iſt die ſtärkſte und das meiſte verſprechende Begabung unter den fünf. Als einziger durfte er auch zwei⸗ mal auftreten. Im erſten Teile ſpielte er die g⸗Moll⸗ Sonate für Violine allein, das iſt die erſte und be⸗ vorzugteſte der„Koloſſe“ unter den Tondichtungen für Geige. Man rief den jungen Künſtler ſtürmiſch heraus, erſt recht nach zwei der fünf Sätze von Edouard Lalos„Symphonie Eſpagnole“. Der Freund Pablo de Saraſates aus rein ſpaniſchem Blut ſpickte dieſes Werk, das zu den Glanzuummern Trillern, techniſchen der Geiger vom Großformat zählt, mit Gliſſandi uſw. Heller bewältigte alle Schwierigkeiten Leichtigkeit. Sigfrid Franz erſetzte mit großem Ge⸗ ſchick das begleitende Orcheſter am Flügel. Wilhelm Strubel hatte dieſen Vortrags⸗ abend der Studierenden eingeleitet mit J. S. Bachs -Dur⸗Konzert für Violine und Streichorcheſter, das überkommene Bahnen beſchritt und die Visolintechnik viel weniger förderte als die eingangs genannte Bach⸗Sonate. Strubel ſtattete das Allegro mit be⸗ mit Brillanz und faſt ſpieleriſcher tont männlichen Zügen aus nud zeichnete im Adagio ſinnvoll die trüben muſikaliſchen Gedanken nach. Grete Schimann hatte wohl Guiſeppe Tartini „aufbekommen“. Erfreulicherweiſe hielt ſie den be⸗ rühmten„Teufelstriller“ nicht für unvermeidlich, ſondern ſpielte zur Abwechſung ein mal eins der wertvollſten aus den 100 Tartini⸗Konzerten ſür Vio⸗ line und Streichorcheſter, und zwar dasjenige in d⸗Moll. G. Schimanns Begabung glänzte beſonders in den prächtigen Kadenzen, die der Bearbeiter Emi⸗ lio Pente hineingemixt hat. Erich Kwasnioch eröffnete den Schlußteil des Abends mit der„Ara⸗ biſchen Melodie“ von Alexander Glazounow, dem verſtorbenen Direktor des Petersburger Konſerva⸗ toriums, und dem„Kaukaſiſchen Tanz“ den ſich Georg von Albrecht(Theorielehrer in Stuttgart) in Ruß⸗ land an Ort und Stelle beſchafft hat. Der erſt ſieb⸗ zehnjährige Künſtler führte dieſen Tanz aus dem Manufkript vor, eine ausgeſprochen nationale, land⸗ ſchaftlich gebundene Weiſe von eigenwilliger, feſſeln⸗ der Rhythmik. Böhmiſche Volksweiſen mit ihrer verhaltenen Wihmut ließ Theo Wagner auf⸗ klingen in der G⸗Dur⸗Sonatine, op 100, von Anton Dvorak. Theo Wagner iſt ein ausgeſprochener Kammermuſiker, der auch beſte Ausſicht hat, ſeinen Weg als tüchtiges Mitglied eines Streichquartetts zu machen. Alle Beteiligtenl einſchließlich Sigfrid Franz am Flügel und Cembalo) gaben trotz der Schwüle des Abends ihr Beſtes, und dafür wurden ſie vom vollbeſetzten Kammermuſikſaal der Hochſchule vielmals herausgeruſen. Dr. Fritz Haubold. Schwetzinger Feſtſpiele. Die vom.—11. Juni veranſtaltete Feſtſpielwoche in Schwetzingen hatte zahlreiche Beſucher aus allen Teilen des Reiches⸗ Um der großen Nachfrage zu genügen, werden ein⸗ zelne Stücke der Feſtſpielwoche vom Nationaltheater Mannheim in Schwetzingen wiederholt, und zwar am 23. Juni, 20 Uhr:„Die Entführung aus dem Serail“, am 24. Juni, 17 Uhr:„Die gelehrten Frauen“ und am 28. Juni, 20 Uhr:„Die Welt au dem Monde“. Das mit großem Beifall aufgenom⸗ mene Ballett des Staatstheaters Karlsruhe wir im Laufe der Monats September wiederholt wer⸗ den. Am 1. Juli iſt das Große Sommernachtsfe im beleuchteten Schloßpark mit Vorführungen Moſcheehof und Konzert. Der Garten bleibt hi die ganze Nacht geöffnet. dieſer Flaſ chenpoſt um 755 — 2 290—2 ⏑ 28 S 2 8992 ———— * *CCX SSSe 0 EE. 2— eitag, 23. Junt 1990 Rauue Maunheimer Seitüng Albenb⸗usgabe 3. Seite/ Nummer 281 ———————— Mannheim, 23. Juni. Katzenhaſſer⸗ Der Tierſchutzverein ſchreibt uns: geborene Abneigung vor unſerer Katze haben. Es iſt dies um ſo bedauerlicher, als wir in unſerer Katze eines der herrlichſten Tiere über⸗ haupt haben. Ihre Steigerung iſt der Leopard, der 909 iger, der Löwe. Kein Tierkörper vereinigt in ſich eine derartige Vollkommenheit des Körperbaues, Ider Eleganz, der Grazie, der Schönheit und des Cha⸗ Jrakters, der Größe, der Nützlichkeit. Oft iſt es ein Vorurteil, das die Menſchen davon abhält, mit unſerer Katze in Kontakt zu kommen. Haben ſie Jerſt einmal den formſchönen Kopf dieſes Tieres mit ſeinen unergründlichen herrlichen Augen, die wie ein urewiges Rätſel uns anſchauen. richtig betrachtet, dann ſtellen ſie oft feſt, daß ihre Abneigung eigent⸗ lich ganz unberechtigt iſt. Mag nun ein Katzenhaſſer, der Gänſehaut kriegt, wenn er eine Katze ſieht— oder dem der Schweiß austritt, wenn nachts einmal ein Kater ſein tolles Liebeslied ſingt ler denke doch einmal an ſeine Zeit des Verliebtſeins!!) ſich der Schönheit und des Charakters dieſes Tieres ganz verſchließen, ſo vermag er aber nicht die Tat⸗ ſache der überaus großen Nützlichkeit zu leugnen. Es iſt ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß durch unſere Hauskatze im Jahr über 100 000 000 Zentner Lebens⸗ mittel vor den ſchädlichen Nagern— Ratten und Mäuſen— gerettet werden. Welche Rolle gerade die ſo ſehr gehaßte Katze im Vierjahresplan ſpielt, kann ſich alſo jeder— auch der Katzenhaſſer— an den Fingern abzählen. Ein Bauer berichtete vor kurzem, daß ſeine Katze pro Tag bis zu 40 Mäuſen ins Haus von angrenzenden Feldern bringt! Und da gibt es Jäger, die glauben, ein Privileg zu haben und jede Katze vor dem Haus niederknallen zu dürfen. Nach ſtatiſtiſcher Feſtſtel⸗ lung beſteht 65 v. H. des Mageninhalts der auf eldern„wildernden“ Katzen ſonderbarer Weiſe aus— Mäuſereſten. Unſere Hauskatze zählt zu unſeren nützlichſten Helfern in Haus und Hof und auf den angrenzen⸗ den Feldern. Daher fordern wir:„Schutz der deutſchen Hauskatze!“ OE und Zugmaſchine ſioßen aufeinander Polizeibericht vom 23. Juni Vier Verkehrsunfälle. Geſtern vormittag ſtießen im Käfertaler Wald— Straße nach Straßenheim— ein Zug der OEG und eine Zugmaſchine mit Anhänger zuſammen, wobei der Motorwagen des Zugesentgleiſte. Der Führer des OEG⸗ . Zuges wurde durch Glasſplitter leicht verletzt. Am Motorwagen wurde die vordere Plattform ein⸗ gedrückt. Der Anhänger der Zugmaſchine wurde ſark beſchädigt. Ueber die Schuldfrage ſind die palizeilichen Erhebungen im Gange. Bei drei wei⸗ teren Verkehrsunfällen wurden eine Perſon leicht ein Kraftfahrzeug und ein Fahrrad beſchä⸗ igt. Verkehrsüberwachung. Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Straßenverkehrsordͤnung 45 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an neun Kraftfahrzeughalter wurden Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. 7 jugendlichen adfahrern, deren Fahrräder nicht in Ordnung waren, wurden die Ventile abgenommen und 6Ver⸗ kehrsteilnehmer zur Teilnahme am Ver⸗ lein. Auf unſere Frage, was er bei ſeinem Er⸗ kehrsunterricht einbeſtellt. kundungsflug ermittelt habe, meinte Flinſch:„Wenn eeeee Es gibt eine Gruppe von Menſchen, die eine an⸗ Höhenverluſte über der Ebene und ein Gewitter Die durch die ungünſtige Witterung der letzten Tage in Mannheim feſtgehaltenen Se⸗ gelflieger Bernhard Flinſch, Ludwig Hof⸗ maun und Max Beck haben geſtern ernent vergebliche Startverſuche unternommen. Um 11.30 Uhr erfuhren wir von der NSccͤ⸗ Standarte 80, daß für die nächſte halbe Stunde mit einem neuen Start der drei Teilnehmer am Ziel⸗ ſtrecken⸗Segelflug⸗Wettbewerb zu rechnen ſei. Wenige Minuten ſpäter betraten wir ſchon das„Haus der Flieger“. Wir wollten die drei Segelflieger noch vor dem Start ſprechen. Auf dem Rollfeld des Flug⸗ platzes Neuoſtheim trafen wir zunächſt Ludwig Hof⸗ mann und Max Beck. Hoſmann, der ja in Mann⸗ heim aus ſeiner früheren Tätigkeit beim Deutſchen Luftſport⸗Verband beſonders bekannt iſt, betrachtete aufmerkſam die Wolkenbildung. Max Beck machte ſich noch an ſeiner„Maſchine“ zu ſchaffen.„Wo iſt Bernhard Flinſch?“—„Er iſt mit einem Motor⸗ flugzeug an die Bergſtraße geflogen, um die Wet⸗ terverhältniſſe zu ſtudieren.“ Es herrſchte eine un⸗ angenehm dämpfige Witterung. Sie war ſchon ſaſt ſubtropiſch zu nennen. Von der Bergſtraße her rückte eine verdächtige Wolkenwand heran. Es roch nach Gewitter. Auf dem Rollfeld waren die dͤrei„Vögel“ zum Start aufgebaut. Die Form des Flinſchſchen Flug⸗ zeuges erregte natürlich unſer beſonderes Intereſſe, zumal damit am Vortage eine Höhe von 3600 Me⸗ tern erreicht worden war, was Flinſch das goldene C⸗Abzeichen eingebracht hatte. Es handelt ſich um eine D 30 der Akaflieg Darmſtadt, was ſoviel beſagt wie: Dreißigſtes von der Akademiſchen Flieger⸗ gruppe der Technſchen Hochſchule Darmſtadt gebau⸗ tes Modell. Dieſes Hochleiſtungsflugzeug beſteht faſt nur aus Tragfläche. Die Verbindung zwiſchen Trag⸗ fläche und Höhen⸗ und Seitenruder, der Rumpf, wird von einem dünnen Rohr hergeſtellt. Die Spannweite der Flügel beträgt mehr als zwanzig Meter. Die Flächentiefe iſt dabei erſtaunlich gering. In Gegenwart von Kreisleiter Schneider, der inzwiſchen eingetroffen war, um den Segelflie⸗ gern einen Beſuch abzuſtatten, und vom Führer der NoScFK⸗Standarte 80, Sturmbannführer Flebbe, begrüßt wurde, erklärte ein Mitglied der Akade⸗ miſchen Fliegergruppe Darmſtadt die konſtruktiven Beſonderheiten der D 30. Er hob auf das außer⸗ ordentlich günſtige Verhältnis von Flächentiefe zu Spannweite ab; je kleiner dieſer Quotient iſt, um ſo hochwertiger iſt ein Segelflugzeug. Aber es gibt da eine Grenze. Sie liegt dort, wo die Sicherheit not⸗ zuleiden beginnt. In Dutzenden von Verſuchen hat man in Darmſtadt das Mittel feſtgeſtellt. Bei der D 30 iſt das Profil der Tragflächen ſehr niedrig ge⸗ halten, was dem Leiſtungsvermögen in erheblichem Maße zuſtatten kommt. Die Holme— ſie ſind aus Duraluminium— mußten des Profils wegen ver⸗ hältnismäßig breit genommen werden. Auf dieſe Metall⸗Holme iſt eine Sperrholz⸗Naſe nach einem ganz neuen Verfahren angenietet. Zur Röhrenform des Rumpfes entſchloß man ſich, weil man die Ober⸗ fläche zur Verminderung des Widerſtandes möglichſt klein halten wollte. Der Rumpf iſt faͤſt nur noch Leitwerkträger. Im Führerſitz iſt ein umfangreiches Inſtrumentarium untergebracht. Die D 30 entſpricht auch in dieſer Hinſicht den allermodernſten Anfor⸗ derungen. Während wir noch den ſeltſamen„Vogel“ be⸗ trachteten, ſetzte ein Motorflugzeug zur Landung an. Ihm entſtieg Bernhard Flinſch, eine alles an⸗ dere denn robuſte Natur.„Ich melde einen Start an“, ſagte er lächelnd zu Segelflugleiter Vöge⸗ Da verſagten jeweils die Zeugen Alles, Herr Richleer. kann man doch nicht ſehen! Erune allobolbefeuchtete Angelegenheit vor em Mannheimer Almtsgericht Drei Männer ſaßen vor dem hieſigen Amtsrichter auf der Anklagebank. Eine lange Reihe von Zeu⸗ gen war aufmarſchiert. Der Zuhörerraum mußte zeitweiſe wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden. Die Sache, die zur Verhandlung ſtand, hatte damals viel Staub aufgewirbelt. Die Ausſagen der Ange⸗ klagten und der Zeugen waren teilweiſe grundver⸗ ſchieden. Nach Angabe des Hauptzeugen, eines Poli⸗ iſten, nahm die Angelegenheit ſolgenden Verlauf: Die drei Angeklagten, zwei Brüder und ein Be⸗ kannter, ſaßen mit ihren Frauen in fröhlicher Runde aam Biertiſch. Es war ſpät am Abend und bald dar⸗ aauf kam der jetzige Zeuge, ein Polizeibeamter, in das Lokal und bot Polizeiſtunde. Die luſtige Ge⸗ ſellſchaft vom Biertiſch ſtand auch gleich anſtandslos auf und verließ das Lokal. Auf der Straße hat je⸗ doch der jüngere der beiden Brüder etwas wie„Heil Moskau!“ gerufen, das ein fremder Gaſt gehört hat. Da kamen dem feuchtfröhlichen Schreier doch Ge⸗ wiſſensbiſſe, er ging mit ſeinem Bruder zu dem Fremden hin und ſagte barſch zu ihm:„Du haſt doch nichts gehört“. Als dieſer aber behauptete, daß er den Ausruf genau vernommen habe, wurde er von den beiden Brüdern derart verprügelt. daß er den noch in der Nähe weilenden Polizeibe⸗ amten um Hilfe bat. Der Beamte nahm auch ſogleich den Jüngſten von dem Kleeblatt mit. Aber da ſind ſofort die beiden andern auf ihn lanfänglich noch mit Worten) einge⸗ oͤrungen, damit er den Verhafteten freigebe. Als er iledoch nicht darauf einging, war im Nu eine Schlä⸗ gerei im Gange. Die drei Angeklagten ſchlugen gemeinſam auf den Polizeibeamten ein, traten ihn, und bedrohten ihn derart, daß er von ſeiner Schußwaffe Gebrauch machen mußte. Zunächſt gab der Zeuge, wie er ausſagte, einen Schreckſchuß ab, als das aber auch nichts nützte und 5 Angreifer immer drohender wurden, ſchoß er au' Schulter. In dem Augenblick kam auch ſchon ein zweiter Schutzmann ſeinem Kameraden zu Hilfe, ſo⸗ daß die drei Widerſpenſtigen zur Wache abgeführt werden konnten. Soweit der Tatbeſtand wie ihn das Gericht auf Grund der beiderſeitigen Ausſagen annahm. Um ihre angebliche Unſchuld zu beweiſen, hatten die Angeklagten ſaſt ihre ganze Verwandt⸗ ſchaft, die damals auch in der Wirtſchaft geweſen war, als Zeugen mitgebracht. Die ſagten dann ſehr wenig glaubhaft beiſpielsweiſe folgendes aus: Der Polizeibeamte ſei betrunken geweſen als er Feierabend bot, er habe grundlos mit der Waffe auf die Leute gezielt uſw. Nur wenn Ausſagen darüber gemacht werden ſollten, was denn eigentlich die An⸗ geklagten verbrochen haben, ſetzte das Gedächtnis dieſer Zeugen aus, und es kam jener für ſolche Augenblicke vor Gericht typiſche Satz: „Alles. Herr Richter, kann man doch nicht ſehen!“ Nach einer langen Sitzung verkündete der Amts⸗ richter folgendes Urteil: Die angeklagten Brüder wurden teils wegen gemeinſamer Körperverletzung in Tateinheit mit Widerſtand, teils wegen Gefangenenbefreiung zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt. Zum Glück des Jüngeren, nahm das Gericht bei dem erwähnten Ausruf nur groben Unſug an, und diktierte ihm dafür ſechs Wochen Strafhaft. Der gute Bekannte der beiden Brüder, der auch munter mit dreinſchlagen half, erhielt oͤrei Monate Gefäng⸗ nis. Die Verurteilten haben die Koſten des Ver⸗ fahrens zu tragen. Der Haftbefehl wurde wegen Verabredungsgefahr aufrecht erhalten. Die Verteidiger hatten teilweiſe auf Freiſpruch plädiert.——.— einen von den dreien und traf ihn an der den, unter denen er wählen kann. „Wenn man die Bergſtraße erreichen würde. über dem Odenwald zwangen die Segelflieger erneut zum Warten auf beſſeres Wetter man die Bergſtraße in 600 bis 700 Meter Höhe er⸗ reichen würde, käme man ſchon weiter— aber das wird nicht leicht ſein, denn bis zur Bergſtraße iſt es ein nettes Stück Weg“. Dennoch war Flinſch ent⸗ ſchloſſen, einen neuen Startverſuch zu unternehmen. Er legte die Fallſchirmgurte an und nahm im Füh⸗ rerſitz Platz. Kameraden hängten den Fallſchirm ein und zogen auch die Haltegurte feſt. Ein anderer trug das Oberteil herbei, mit dem der Führerſitz geſchloſ⸗ ſen wird. Bevor man dieſen Verſchluß aber auf⸗ ſetzte, bot noch jemand dem Flieger eine Sonnen⸗ brille an. Flinſch nahm dankend an.„Bei dieſem Dunſt iſt eine Brille angenehm“. Dann folgte noch eine kurze Verſtändigung des Segelfliegers mit einem ſeiner Kameraden, der ihm beim ganzen Ziel⸗ flug mit einem Kraftwagen folgt, um bei Außen⸗ landungen zum Verfrachten des Flugzeuges zur Stelle zu ſein.„Ich erwarte dich gegebenenfalls in Miltenberg, aber ich will nicht hoffen, daß es not⸗ wendig ſein wird. In Wertheim bin ich telephoniſch bei... zu erreichen.“ Dann wurde der Deckel ge⸗ ſchloſſen. Im Führerſitz der D 30 iſt fürwahr wenig Platz. Der Querſchnitt iſt ſo bemeſſen, daß er ſo eben aus⸗ reicht. Auch für die Beine iſt kaum Spielraum. Das Führergondel⸗Abteil iſt ſo geformt. daß es dem Körperbau des Fliegers gerade angeglichen iſt. Über den Schultern iſt es ſtark verjüngt. Eine ſchmale Glocke überdeckt den Kopf. Alles iſt auf weiteſt⸗ FJeden Samstag heulen èie Lufiſchutzſirenen Aufſuchen der Keller nicht notwendig Im Luftſchutzort Mannheim⸗Ludwigshafen wer⸗ den künftig, wie der Polizeipräſident mitteilt, jeden Samstag um 12 Uhr, erſtmalig am Sams⸗ tag, dem 24. Juni, die reichseigenen, reichs⸗ bahneigenen und werkluftſchutzeigenen Großalarm⸗ geräte zu Probezwecken kurz in Tätigkeit geſetzt. Es erfolgt ein je 15 Sekunden langer hoher und tiefer Heulton. Die Bevölkerung braucht beim Ertönen der Luftſchutzſirenen an den Samstagen um 12 Uhr die öffentlichen Sammelſchutzräume oder ſonſtige Schutzräume nicht aufzuſuchen. Im Kampf gegen den Weltfeind“ Die Kreisfilmſtelle der NSDAP gibt bekannt: Verſchiedene Anfragen bei der Kreisfilmſtelle nach Eintrittskarten zu dem gewaltigen Filmwerk Profeſſor Ritters„Im Kampf gegen den Weltfeind“ —„Deutſche Freiwillige in Spanien“— veranlaſſen die Kreisfilmſtelle, darauf hinzuweiſen, daß ein Vor⸗ verkauf durch die Partei oder die Politiſchen Leiter nicht übernommen werden kann. Die Kreisfilm⸗ ſtelle empfiehlt allen Volksgenoſſen, ſich dieſes ein⸗ malige Filmdokument anzuſehen und den vom Ufa⸗ Palaſt Univerſum durchgeführten Vorverkauf zu benutzen! Die Schulen am volksdeutſchen Tag Am Samstag findet in den Mannheimer höheren Schulen und in den Grundſchulen in den Vormit⸗ tagsſtunden Kundgebungen für das Deutſch⸗ tum im Ausland ſtatt. Es werden beſonders wür⸗ dig ausgeſtattete Schulfeiern um 8 Uhr in der Adolf⸗Hitler⸗Oberrealſchule, Friedrichsring 6(Turn⸗ halle), in dem Karl⸗Friedrich⸗Realgymnaſium, Roon⸗ ſtraße(Turnhalle), um 11 Uhr, in der Hans⸗ Thoma⸗Schule in D 7, 22 um 11 Uhr(Aula) und in der Mnanheimer Liedertafel in K 2 wird um 12 Uhr eine ſolche Feierſtunde für die K⸗5⸗Schule ſtattfin⸗ den. Im Mittelpunkt der Feiern ſtehen die An⸗ ſprachen der Rektoren. Lieder und Gedichte werden von den Schülern zum Vortrag kommen. Kinderreiche Familien und Wohnungsbeſchaffung Vor kurzem hat der Reichskommiſſar für die Preisbildung eine Verordnung erlaſſen, die kinder⸗ reichen Familien die Wohnungsbeſchaffung erleich⸗ tert. Im Reichsgeſetzblatt erſcheint jetzt die Durch⸗ führungsverordnung. Die Gemeinden können danach beſtimmen, wel⸗ ches Zahlenverhältnis Kindern und erwachſenen Hausbewohnern für ihren Bezirk als Regelfall an⸗ zuſehen iſt. Leben in einem Haus nicht genügend Kinder, ſo ſind freiwerdende Wohnungen an kinder⸗ reiche Familien zu vermieten. Kinderreich in die⸗ ſem Sinn ſind Familien mit vier, ausnahmsweiſe mit drei Kindern. In beſtehende Mietsverträge wird in keinem Fall eingegriffen. Auch im übrigen bedeutet die Neu⸗ regelung keine Wiedereinführung der Wohnungs⸗ wirtſchaft. So iſt ausdrücklich von der Zuwei⸗ ſung beſtimmter kinderreicher Familien abgeſehen worden. Es ſoll ſich vielmehr jeder Vermieter, der zur Aufnahme kinderreicher Familien verpflichtet iſt, bei Freiwerden einer Wohnung eine ſolche Fa⸗ milie ſelbſt ausſuchen. In Fällen, in denen die eigenen Bemühungen des Vermieters zu keinem Erfolg geführt haben, können ihm von der Behörde drei kinderreiche Familien als Mieter benannt wer⸗ Auf Antrag des Vermieters kann auch eine Wohnung zur Vermie⸗ tung an ein jungverheiratetes Ehepaar oder ein Ehepaar mit nur einem Kind freigegeben werden. Es iſt daher nicht zu befürchten, daß ſolche Mieter durch oͤen Erlaß der vorgeſehenen Anordnungen benachteiligt werden. Weitere Einzelheiten können aus der Verordnung ſelbſt entnommen werden. ae Rauchanſammlung in einem Keller in der Richard⸗Wagner⸗Straße gab am Donnerstagnach⸗ mittag nach 16 Uhr Veranlaſſung, die Berufsfeuer⸗ wehr zu alarmieren. Die Vermutung der Haus⸗ bewohner, es mit einem Brand zu tun zu haben, er⸗ wies ſich als gegenſtandslos. Die Wehr lüftete den Keller aus.— Bei einem zwei Stunden früher ge⸗ legenen Hilferuf handelt es ſich um blinden Alarm. Beck und nach einer weiteren Viertelſtunde erhob her noch nicht abgegeben hat wird hiermit aufgeſo gefahr. gehende Verminderung des Luftwiderſtandes be⸗ rechnet. 28 Es war gerade 12.05 Uhr, als die Schleppmaſchine anzog. Nach wenigen hundert Metern ſchon kam die D 30 vom Boden weg; die Räder der rollenden Unterſtützung fielen ab. Raſch gewannen Motor⸗ und Segelflugzeug an Höhe. Nach der zweiten Runde um den Flugplatz ſchon waren 500 Meter er⸗ reicht. Es wurde ausgeklinkt. Das ſcheinbar zer⸗ brechliche Segelflugzeug heftete ſich an eine Kumu⸗ luswolke, kurvte ſich in deren Aufwind höher und höher und wurde im Dunſt immer weniger deut⸗ lich erkennbar. Um 12.20 Uhr ſtartete auch Max ſich Ludwig Hofmanns„Weihe“(dieſes Modell wird in Mannheim gebaut) in die Luft. 6 Leider hatten die dͤrei Segelflieger wieder einma kein Glück. Bis zur Bergſtraße verloren ſie doch zu ſtark an Höhe, ſo daß es ein großes Wagnis ge⸗ weſen wäre, den Weiterflug über den Odenwald an⸗ zutreten, zumal über dieſem wieder ſchwere Gewit⸗ terwolken hingen. Da hieß es alſo leider erneut umkehren. Zwiſchen 3 und 13.30 Uhr landeten die drei Segelflugzeuge wieder in Neuoſtheim. Von einem weiteren Start wurde geſtern abgeſehen. Die drei Flieger ſahen ſich erneut zum Warten auf gün⸗ ſtigeres Wetter gezwungen. Möge ihnen die Zeit in Mannheim nicht allzulange werden. dr. W. th. HerGCc mellef KN Der oͤritte Fünſhunderter iſt gezogen worden, und zwar von einem kaufmän⸗ niſchen Angeſtellten, der unmittelbar vor der Hoch⸗ zeit ſteht. Hat der ſich gefreut! Wollen Sie nicht auch Ihr Glück verſuchen? Erfaſſung aller Dolmetſcher, Aeberſetzer und Sprachkundigen durch die Reichsfachſchaft für das Dolmetſcherweſen Das Oberkommando der Wehrmacht hat die Reichsfachſchaft für das Dolmetſcherweſen in der Deutſchen Rechtsfront mit der Erfaſſung, Sichtung und Prüfung aller wehrpflichtigen und nichtwehr⸗ pflichtigen Dolmetſcher, Ueberſetzer und Sprachkun digen beauftragt. Die Sprachkenner werden einge⸗ teilt in Dolmetſcher, Ueberſetzer und Sprachkundige. Der Dolmetſcher muß die fremde Sprache in Wort und Schrift ſicher beherrſchen. Der Ueber⸗ ſetzer muß die Fähigkeit haben, fremoſprachliche Schriftſtücke gedruckt und geſchrieben inhaltlich v zu erfaſſen und einwanoͤfrei zu überſetzen. Für den Sprachkundigen dagegen genügt eine all, meine Kenntnis der fremden Sprache ohne beſon dere ſprachliche Fähigkeiten. Er muß in der Lage ſein, ſich zu verſtändigen und einen fremden Text zu leſen und zu verſtehen. Die Einteilung in eine der drei Gruppen erfolgt nach Prüfung durch die Reichsfachſchaft für das Dolmetſcherweſen. Bevor die einzelnen Wehrkreiskommandos mit der Schu⸗ lung der von der Reichsfachſchaft für das Dolm ſcherweſen namhaft gemachten Sprachkenner begi nen, wird feſtgeſtellt, ob ſich die Prüflinge für Heer, die Kriegsmarine oder die Luft⸗ waffe eignen. Der Dolmetſcher, Ueberſetzer und Sprachkundige dient mit ſeinen Kenntniſſen der Wehrgemeinſchaft an beſonders wichtiger und verantwortungsvoller Stelle. Jeder Sprachkenner, der ſeine Meldung b dert, dieſe unverzüglich an die Reichsfachſchaft für das Dolmetſcherweſen Berlin'ö15, Kurfürſte damm 186(Fernruf: 91 85 41) zu richten. Meldung zum 3. Leiſtungskampf abgeben Die DA gibt bekannt: Der Termin zur Meldung der, Teilnahme 3. Leiſtungskampf der Deutſchen Betriebe iſt auf Anordnung der Gauwaltung auf 30. Juni verlängert worden. Diejenigen Groß⸗ und Klein⸗ betriebe, die ihre Meldung bisher noch nicht ab⸗ gegeben haben, werden hiermit aufgefordert, das durch die zuſtändige Ortswaltung der Deutſchen Ar⸗ beitsfront zu erhaltende Anmeldeformular um⸗ gehend auszufüllen und an die Kreiswaltun Mannheim, Abteilung Soziale Selbſtverantwortung und Geſtaltung einzuſenden. Im Hinblick auf 8 politiſche Bedeutung des Leiſtungskampfes iſt zu e warten, daß auch der letzte Groß⸗ und Kleinbetrieb es als Selbſtverſtändlichkeit betrachtet, in Zukun als Leiſtungskampfbetrieb bezeichnet zu werden. u Eine Verkehrsſtörung gab es am Donners tagnachmittag um 17 Uhr an der Rheinbrücke. Bei einem Laſtkraftwagen brach eine Feder, und da Fahrzeug blieb auf den Straßenbahnſchienen ſtehen und verurſachte ſo eine Stockung des Straß bahnverkehrs. Die Berufsfeuerwehr griff rend ein. Sie bockte den Wagen auf und unt baute die Feder zwiſchen Achſe und Kaſten, ſo da das Laſtauto mit eigener Kraft bis zur nächſten Re paraturwerkſtätte fahren konnte. *Vorſicht mit verbleitem Benzin! Seit de 1. Mai darf im ganzen Reichsgebiet dem Treibſto zur Erhöhung ſeiner Klopffeſtigkeit Bleietraäth zugefügt werden. Nach einem Gutachten des Reichs⸗ geſundheitsamts entſteht dadurch bei ordnungs⸗ vorſchriftsmäßigem Gebrauch keine Geſundheits⸗ Aber verbleites Benzin darf nur Treibſtoff, niemals zu Reinigun zwecken, z. B. nicht für Hände, Kleider Motor, verwendet werden. Man erkennt das v⸗ bleite Benzin daran, daß ihm ein Farbſtosf 31 ſetzt iſt. Zu Reinigungszwecken ſtehen in den Wa benzinen beſſere und billigere Mittel gur V. fügung. * 33 — — 4. Seite/ Nummer 281 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Za, 2. 4 —* 1 — 9 ————— ——2— ——— 699 — n 47992——— 9 eN*2 NNnede 9* 9 W* 1*— — rnn —— —————————————— 9 2 8 I Die Kämpfe haben begonnen Am Freitagvormittag traten bei herrlichem Som⸗ merwetter die Wettkämpfer auf den verſchiedenen Plätzen an. Die Mehrkämpfer im Turnen hatten das Kampfſpielfeld und Platz 3 belegt, die Volks⸗ turner kämpften auf Platz 2 um die Punkte. Die Fauſtballſpieler und die Fechter hatten das frühere Sonnenbad belegt. Der Platz vor der Gymnaſtik⸗ halle wurde für die Schwerathleten hergerichtet, die nachmittags antreten. Die techniſche Einteilung der Plätze iſt muſter⸗ gültig. Auf dem großen Stadionfeld ſpringt eine Riege Pferd, eine andere turnt ihre Uebungen am Reck oder am Barren. In einer anderen Ecke wer⸗ ſen die Turnerinnen Ball oder üben Seilſpringen. An der Sprungbahn wird der Weitſprung ausge⸗ tragen. Alle Bahnen ſind genau abgeſteckt, ſo daß ſich der ganze Betrieb reibungslos abwickelt. Die einzelnen Riegen, die unter ihren Riegenführern an⸗ traten, konnten zur jeweils vorgeſehenen Zeit die Geräte wechſeln. Im Laufe des Nachmittags wer⸗ den bereits die erſten Ergebniſſe durch den Berech⸗ nungsausſchuß, der in den Räumen des Son⸗ nenbades arbeitet, ermittelt ſein. Bereits am Vor⸗ mittag wurden teilweiſe ſehr gute Ergebniſſe erzielt, da es ſich aber nur um Einzelergebniſſe handelt, kann noch kein endgültiger Schluß gezogen werden. Die Turner haben heute vormittag das Stadion reſt⸗ los erobert gehabt. Großen Anklang fand das Fechten, das von Zu⸗ ſchauern immer gut beſucht war. Im Handball konnte der Poſtſportverein Mannheim den TV46 Mannheim nach hart⸗ näckigem Widerſtand 12:10(:3) ſchlagen. Das Ent⸗ ſcheidungsſpiel heute abend beſtreiten VfR Mann⸗ heim und der Poſtſportverein auf Platz 1. Der Auftakt im Stadion war verheißungsvoll. Die vergrößerte Tribüne gibt der Anlage ſchon ein anderes Geſicht, die geſamte Anlage macht einen durchaus gepflegten Einoͤruck, die trotz der großen Beteiligung in ihver Platzanlage ausreicht. Die Schwimmer begannen uan 9 Uhr in Laden⸗ burg ihre Kämpfe. Die Hockeyſpieler und Rollſchuh⸗ ſportler ſetzten gleichfalls mit ihven Entſcheidungen ein. Eine bunte Ausleſe aus dem deutſchen Sport⸗ betrieb, die heute nachmittag weſentlich erweitert wird. Am den Gaumeiſterlorbeer der Schwimmer in Ladenburg Ibeales ſommerliches Wetter war den Schwimmern beſchert, als dieſe in ſtattlicher Zahl Mannheims Mauern verließen, um mit der OcCG das nahe Neckarhauſen zu erreichen, wo gegenüber der Fähre das herrliche Laden⸗ burger Sommerbad im feſtlichen Galakleid grüßte. Bür⸗ germeiſter Pohly hieß die Gäſte herzlich willkommen und große Freude herrſchte, als der Sportreferent der Stadt Mannheim, Pg. Chlebowſky, und ſpäter der Stabs⸗ führer des Reichsſportführers, Pg. Guido v. Mengden, SA⸗Brigadeführer und Gauſportführer Schneider⸗ München, Turndirektor Linnenbach⸗Karlsruhe als Stellvertreter des Gauſportführers, Prof. Dr. Fiſcher und nicht zuletzt Kreisführer Stalf erſchienen, um ſich von dem ſportlichen Geſchehen zu überzeugen, andererſeits aber auch die ideale Kampfſtätte in Augenſchein zu neh⸗ men, die ſich dieſe kleine Landgemeinde in weiſer Voraus⸗ ſicht erſtellt hatte. Nach Einführungsworten durch Gaufachwart Aven⸗ marg⸗Karlsruhe und feierlicher Flaggenhiſſung wurden die Rennen Schlag auf Schlag geſtartet. Ueber 400 Meter Kraul ſtellte der Titelhalter Schoppmeier(FC Frei⸗ Hurg) den erſten Gaumeiſter 1939 nach hartem Kaumpf über die erſten 200 Meter gegen Schönsges(1. BSC Pforzheim), kam in der Geſamtzeit aber nicht an die von ihm 1937 aufgeſtellte badiſche Beſtzeit von 511,8 heran, woran vor allen Dingen die niedere Waſſertempergtur die Urſache ſein dürfte. Bei den Frauen war es Elfr. Müller(1. Bcé Pforzheim), die in Abweſenheit der erkrankten Elly Worbertz zu einem ſchmeichelhaften Gaumeiſtertitel kam. — Ueber 100 Meter Rücken gelang dem Gaumeiſter 1996, Adolf Böhringer(Sparta Pforzheim), der große Wurf, ſeinen härteſten Gegner und vorjährigen Gaumeiſter Glog⸗ gengießer(KSB 99) knapp aber beſtimmt niederzuringen, nachdem ſich der Korlsruher etwas verſchwommen hatte. Den erſten Gaufeſtſieg ſchwamm der frühere Karlsruher Lehnert(Icé Freiburg) über 400 Meter Kraul ſicher heim. Große Felder gab es in den ſolgen⸗ den Rennen, bei denen in Bruſt Kl. 2b der Monnheimer Benno Weniger(TV 46) einen eindrucksvollen Sieg exkämpfte.— Aufregend verlief die Lagenſtaffel der Männer über 22 Jahre, in der der TB 46 durch Dr. Häffner und Klein anfänglich klar in Führung lagen, doch mußte der Schlußmann Fitzner hier die ſchwimmeriſche Ueberlegenheit des alten Kämpen Worbertz erſt im Ziel auerkennen, als dieſer um knappen Handſchlag vor ihm an⸗ ſchlug, während die Uhren gleichmäßig:54 zeigten. Mit einem ſeinen weiteren Mannheimer Sieg beſchloß der SB MNannheim die Morgentämpfe, als er durch Trude Blank, Bertel UEmann und Roſel Metzger einen Hochverdienten Sieg in der Bruſtſtaffel Kl. 22 vor FSV Freiburg und TB 34 Pforzheim nach Hauſe ſchwamm. Die Ergebniſſe: 400 Meter Kraul der Männer(Bad. Meiſterſchaft) 1. Herbert Schoppmeier(Freiburger Fußballkl.) 5228,5; 2. Helmut Schönsges(Fahnenjunker, Gefreiter der Luftwaffenſchule):40,2; 3. Willy Grittmann(Nikar Hei⸗ gelberg):51. 400 Meter Kraul der Frauen(Bad. Meiſterſchaft) 1. Elfriede Müller(1. BSc Pforzheim):11,4(Al⸗ leingang). 100 Meter Rückenſchwimmen der Männer(Bad. Meiſterſchaft) 1. Adolf Bölringer(Sparta Pforzheim):20,3, 2. Horſt Gloggengießen(Karlsruher SB 99):21,6: 3. Joſef Schouven(T 62 Konſtanz) 124. Gaufeſtſiege: 400 Meter Kraul(Klaſſe 1b) Männer: 1. Adolf Leh⸗ nert(§cc Freiburg):40,8; 2. Herbert Berger(SS Freiburg):52,4; 3. Kurt Widmaier(KS 99):03,8. 100 Meter Bruſtſchwimmen(Klaſſe 2a] Männer: 1. Walter Steeb(1. BSC Pforzheim):5,4; 2. Hans Jungmayr(Nikar Heidelberg):25,7; 3. Theo Jeck(S Mannheim) 1,26; 4. W. Popfen(Nikor Heidelberg):27,. — Klaſſe 2b: 1. Benno Weniger(TV 46 Mannheim) :29,5; 2. Richard Sauereſſig((Nikar Heidelberg) 11; 3. Rottler(SS Freiburg):31,2; 4. Alfr. Burger(1. BSC Pforzheim):31,4.— Vereine ohne Winterbad: 1. Guſtan Schneid er(TV Emmendingen):28,8;.Gitther Lie⸗ bing(Tbo Gaggenau):37,4. Rückenſchwimmen 100 Meter der Männer(Klaſſe 15): 1. Hans Wachtel(TB 62 Konſtanz) 1,24; 2. Erich Bayer (SSFreiburg):24,4; 3. Sailer(SSV Freiburg):28,4. Die Veranſtallungen am Samstag .00 Uhr: Radſport, Straßenmeiſterſchaft über 100 Km., Waldſchule. .00—13.00 Uhr: Turnen, Mannſchaftskämpfe auf der Rennwieſe. .00 Uhr bzw. 10.00 Uhr: Turnen, Allkampf, Platz 3. .00 Uhr: Schwerathletik, Ringen, Entſcheidungen, Pl. 4. .00 Uhr: Fechten, Fortſetzung, Platz 8. Schlußſpiele, .00 Uhr: Sommerſpiele: Ringtennis, Platz 7, Fauſtball, Platz 7. .00 Uhr: Tennis, Eutſcheidungen, Platz 5, Kegeln, Fort⸗ ſetzung, Mannheim, Käfertaler Straße 176, Schießen, Fortſetzung, Mannheim⸗Feudenheim, Schützenverein 1744, Hockey, Zwiſchenſpiele, Platz TN 46. .00 Uhr: Leichtathletik⸗Meiſterſchaften, Beginn der Ent⸗ ſcheidungen, Platz 1, Schwimmen, Fortſetzung, Städt. Bad Ladenburg. 11.00 Uhr: Schwerathtletik, Mannſchaftskämpfe auf den Rennwieſen. 13.00 Uhr: Probe für den Chorfeſttanz, Antreten Haupt⸗ tribüne Rennwieſen. 14.00 Uhr: Probe für den Aufmarſch am Sonntag. An⸗ treten Haupttribüne Rennwieſen. 14.00 Uhr: Leichtathletik⸗Entſcheidungen, Platz 1. 15.00 Uhr: Hockey⸗Turnier, Schlußſpiel, Platz 3. 15.00 Uhr: Basketball⸗Turnier, Platz TV 46 15.00 Uhr: Handball, Kreisklaſſe, Schlußſpiel, Platz TV46 15.30 Uhr: Radſport, Veranſtaltung auf der Phönix⸗ Bahn in Mannheim. 16.30—17.00 Uhr: Turnen der beſten Gerätturner, Platz 1. 16.30 Uhr: Handball, Frauen, Werbeſpiel: VfR gegen Städtemannſchaft Mannheim⸗Ludwigshafen. 17.00 Uhr: Schwerathletik, Tauziehen, Entſcheidung, Pl. 1. 17.30 Uhr: Siegerehrung der Gaumeiſte“ 1939, Platz 1. 18.00 Uhr: Fußball, Gauvergleichskampf, Gau 15 Würt⸗ temberg— Gan 14 Baden, Platz 1. 21.00 Uhr: Großes Wehrmacht⸗Konzert. 22.00 Uhr: Feſtabend, Platz 1. 8 Ab 23.00 Uhr: Mannheimer Abendfeſt mit Standkonzert am Friedrichsplatz. Männerlagenſtaffel, 3 mal 50 Meter(über 32 Jahre): 1. Nikar Heidelberg(Schmuch. Dr. Dörffel, Wor⸗ bertz) 1,54; 2. TV 46 Mannheim Handͤſchlag zurück 1,54 (Dr. Heffner, Klein, Fitzner); über 35 Jahre: 1. Nikar Heidelberg(Wolf, Suffel, Burkhard), Alleingang, :05,4. Frauenbruſtſtaffel, 3 mal 100 Meter(Klaſſe 2a): 1. S Mannheim(Blank, Usmann, Metzger):03,4; 2. FS Freiburg:15,4; 3. TV 34 Pforzheim:19,6. Billardwettkämpfe Das Eröffnungsſpiel Schnarchendorff, Mann⸗ heim, gegen Kuſterer, Pforzheim, konnte Schnarchen⸗ dorff nach ſcharfem Kampf knapp gegen Kuſterer mit 300: 282 Punkten gewinnen. Nachdem die Gegner bis 200 Punkte immer zu⸗ ſammenlagen, konnte Kuſterer mit einer Serie von 89 einen zeitweiſen Vorſprung von 50 Bällen errin⸗ gen, aber unſer Altmeiſter Schnarchendorff zog in feiner Manier bei der 58. Aufnahme bis auf ſechs Punkten auf, um dann in der 59. Aufnahme die Partie mit einer Schlußſerie von 29 Bällen zu be⸗ enden. * In den beiden Sälen des„Kinzinger Hof“ wur⸗ den am geſtrigen Donnerstag vor zahlreichen Bil⸗ lardſportbegeiſterten die Vorrunden⸗Kämpfe aus⸗ getragen. Der Sport war ſchwer wegen des naſſen Wetters, das die Tücher befeuchtete. Dennoch wur⸗ den hervorragende Ergebniſſe erzielt. In der Gaumeiſterſchaft der Meiſterklaſſe ſiegte Schnarchendorff⸗Mannheim über Kuſterer⸗Pforz⸗ heim und Bögele⸗Freiburg mit 5 bzw. 7 Durch⸗ ſchnitt. Im Kampf gegen Kuſterer erkämpfte ſich Vögele zuerſt die 300 Punkte mit einem Durchſchnitt von 7. Als höchſte Serie erreichte Schnarchendorff 44 Bälle, Vögele 42. Im Kampf um den Sieg im Gaufeſtturnier auf großem Brett— 200 Punkte cadre— ſiegte Landau⸗ Mannheim gegen Stöhrer⸗Pforzheim mit einem Durchſchnitt von.59 und Gerlach⸗Mannheim über Bergmann⸗Karlsruhe mit einem Durchſchnitt von .10. Als höchſte Serie wurde von Gerlach 23, von Bergmann 19, von Landau 15 und von Stöhrer 13 erreicht. Auf dem kleinen Brett bei freier Partie und Eckenabſtrich— 200 Punkte— errang Kieſewetter⸗ Mannheim über Kolb⸗Karlsruhe und Mayer⸗Pforz⸗ heim über Simon⸗Mannheim den Sieg. Kieſewetter erzielte einen Durchſchnitt von 10 und Mayer einen ſolchen von 9. Die Höchſtſerien waren von Kieſe⸗ wetter 88, von Kolb 19, Mayer 37 und Simon 13. Am heutigen Freitag werden, beginnend ab 11 Uhr, 16 Uhr, 19 und 22 Uhr, in den gleichen Räumen die dreizehn Reſtpartien ausgetragen, und zwar 3 der Meiſterklaſſe, und je 4 der Gaufeſt⸗ turniere. Zwiſchen 19 und 24 Uhr fallen die Ent⸗ ſcheidungen die zweifellos einen lebhaften und ſpan⸗ nenden Sport bringen werden Am den Gaufeſtſieg im Fußball Die Kreiſe 4(Karlsrube) und 7(Offenburg) ſind die Teilnehmer am Schlußſpiel um den Gaufeſtſieg. Offenburg konnte überraſchenderweiſe den Kreis Mannheim ausſchal⸗ ten. Die Mannſchaften ſpielen heute nachmittag, 5 Uhr auf dem Hauptfeld des Stadions in ſolgender Aufſtellung: Kreis 4 Karlsruhe: Havlicek (Phönix Karlsruhe) Moſer Wenzel (VſB Mühlburg)(Phönix Karlsruhe) Haas Nied Noe (KFV)(beide Phönix Karlsruhe) (Mühlburg)(KFV)(Mühlburg(Phönix)(KFV) Gruber Sprießler Fiſcher Föhry Wagner * Kreis 7 Offenburg: Lay (SV Elgersweier) Bruder Seminati (FV Offenburg) Kehl) Fries Baur Pförter (alle ͤrei FV Oſfenburg) Hertenſtein Oberer Morgenthaler Wagner Mühl (eide FV Lahr)(beide F Offenburg)(Oberkirch) Schiedsrichter iſt E. Schmettzer, Mannheim⸗Waldhof. Der Reichsſportführer in Mannheim eingetroffen Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten lanbete um 12.30 Uhr in einer Sondermaſchine auf dem Mannheimer Flugplatz. Zu ſeinem Empfang waren Oberbürgermeiſter Renninger, Kreisleiter Schneider, Gauführer und Miniſterialrat Kraft, ſein Stellvertreter Linnenbach, verſchiedene Olympiaſieger, Obergebietsführer Kem⸗ per, Vertreter der Wehrmacht, der Stadt uſw. er⸗ ſchienen. Die Sportler bereiteten ihrem Reichsſpori⸗ führer einen herzlichen Empfang. Der Mannheimer Rollſchuhklub, der maßseblich an den Meiſterſchaften auf dem Mannheimer Flug⸗ platz beteiligt iſt, trat in ſchmuckem Dreß zuſammen mit einer ganzen Anzahl anderer Sportler zum Emp⸗ fang au. Nach einer kurzen Begrüßung wurden dem Reichsſportführer prächtige Blumenſträuße über⸗ reicht, die er mit ſichtlicher Freude entgegennahm. Der Reichsſportführer unterrichtete ſich anſchlie⸗ ßend über den Stand des 2. Mannheimer Turn⸗ un“ Sportfeſtes. Deutſchland-Dänemark in Hof Unſere Ringer beſtreiten ihren 28. Länderkampf Die erſte internationale Kraftprobe, die unſere Ringer nach den Europameiſterſchaften beſtreten, führt ſie am bom⸗ menden Samstag in Hof a. S. mit einer nordiſchen Nation zuſammen. Unſer Gegner in dieſem 28. Länderkampf, Dänemark, reicht zwar noch nicht an die Klaſſe der Schweden, Finnen und Eſten heran, hat aber in den Kämpſen gegen Deutſchland bislang ſehr gut beſtanden, Von den ſieben Begegnungen gewann bisher jedes La bis zum Stand von 313 den Kampf im eigenen Land, un erſt im Februar d. J. konnten wir in der däniſchen Rin⸗ ger⸗Hochburg Nyköbing mit einem glatten 512⸗Sieg über Dänemark einen Vorſprung herausholen. Die achte Begeg⸗ trung in Hof wird wieder im griechiſch⸗römiſchen Stil ausgetrigen. Beide Nativanen haben ihre Fronten weit⸗ gehend umgebildet. Bei den Dänen, die im Februar nur im Feder⸗ und Halbſchwergewicht zu Erſolgen kamen, iſt der Federgewichtler Voigt wieder dabei. Von der ſieg⸗ reichen deutſchen Staffel iſt wiederum der Berliner Schweickert aufgeboten, der aber im Halbſchwergewicht eingeſetzt wird. Im ganzen beſehen, iſt die deutſche Staf⸗ ſel gegenüber dem letzten Kampf noch verſtärkt, wenn au nicht überall unſer ſchwerſtes Geſchütz aufgefahren wird. So ſollte es in Hof zu einem neuen Sieg über Dänemark kommen. Wir hätten dann von den insgeſamt W ausge⸗ tragenen Länderkämpfen 19 gewonnen und nur neun ver⸗ loren. Aber die Aufgabe unſerer Ringer iſt bei der Aus⸗ geglichenheit der beiden Staffeln nicht gerade leicht. Die Kampfpaarungem lauten im einzelnen: Bantamgewicht: Philipp Allraum(Sandhofen)— Ergil Johanſen; Federgewicht: Karl Vondung(Ludwigshafen) gegen Voigt; Leichtgewicht: Friß Weikart(Hörde)—Aage Meier; Weltergewicht: Fritz Schäfer(Ludwigshafen) gegen Fritz Sörenſen; Mittelgewicht: Willi Lindner(Hof)— Karl Simonſen; Halbſchwergewicht: Lucwig Schweickert (Berlin)— Harry Peterſen; Schwergewicht: Kurt Horn⸗ fiſcher(Nürnberg)— Peter Larſen oc 6 MzSAsLeipzig und Lintſorter SB Hindenburg⸗Minden ſcheidet nun enoͤgültig, wie das Reichsfachamt Handball mitteilt, aus den Spie⸗ len um die Deutſche Handballmeiſterſchaft aus, da die Mindener Soldaten aus dienſtlichen Gründen nicht zum Entſcheidungsſpiel der Vorſchlußrunde ge⸗ gen den Lintſorter SVantreten können. MTSA⸗ Leipzig und Lintforter SV ſind ſomit die Endſpiel⸗ gegner, die ſich am 2. Juli in Duisburg gegenüber⸗ ſtehen werden. Das Frauen⸗Endſpiel geht dieſer Meiſterſchafts⸗ entſcheidung voraus, und zwar zwiſchen Eimsbüttel⸗ Hamburg und VfR⸗Mannheim. Hindenburg Minden, der weſtfäliſche Handballmeiſter, hat ſeine weitere Teilnahme an den Spielen zur Deutſchen Handballmeiſterſchaft zurückgezogen. Dienſtliche Gründe ſolln dafür ausſchlaggebend ſein. Dreifrontenkampf am 2. Fuli Die deutſchen Leichtathletik⸗-Mannſchaſten Die erſten Länderkämpfe im vorolympiſchen Jahr haben unſere Leichtothleten om 2. Juli zu beſtehen. Frankreich, Dänemark und Luemburg ſind an dieſem Tag unſere Geg⸗ ner. Die weitaus wichtigſte Begegnung iſt die gegen Frankreich in München, wo 15 Wettbewerbe abgewickelt werden. Das Ländertrefſen gegen Luxemburg in Eſch ent⸗ hält nur 13 Konkurrenzen. Für beide Kämpfe iſt die gleiche Wertung mit 5, 3, 2, 1 Punkten für die Einzel⸗ wettbewerbe und:1 Punkten für die Staffeln feſtgeſetzt worden. Dagegen weicht die Wertung für den dritten Scheller zurückgefallen Dritter Etappenſieg von Gryſſolle Die Deutſchlandfahrer haben nun ihr ſchweres Penſum nahezu erledigt. Noch 41 Fahrer fanden ſich am Donners⸗ tagmorgen in Bielefeld am Start zu der 18. Etappe ein, die als reine Flachlandsſtrecke über 279,2 Kilometer über Bremen nach Hannover führte. Der Belgier Cryjſolle feierte dabei auf der Rennbahn in der Leineſtadt bereits ſeinen dritten Etappenſieg und gewann in:47:03 Stö. ſicher vor Wengler und Umbenhauer, der damit führend in der Geſamtwertung ſich behauptete. Der Schweinfurter Scheller hat dagegen ſeinen zweiten Platz an den Schweizer Zimmermann abtreten müſſen und ebenſo fiel der Fran⸗ zoſe Oubron durch einen Reifenſchaden vom vierten auf den ſechſten Platz zurück. In der Mannſchaftswertung haben die„Gemiſchten“ die beſte deutſche Mannſchaft, die Dürkopp⸗Mannſchaft überholt, die damit hinter ſämtlichen Ausländern erſt den fünften Platz belegt. Hitze, Staub und ſchlechte Straßen⸗— die ſchlechteſten bisher der 5000⸗Km.⸗Fahrt— trafen die Fahrer in der Lüneburger Heide an, und ſo war natürlich kein großer Kampfgeiſt vorhanden. Das Feld blieb ziemlich geſchloſſen; nur einzelne Reifenſchäden ließen dieſen oder jenen Fah⸗ rer zurüchfallen. In Bremen, bei Halbzeit, war ein Rück⸗ ſtawd von 48 Minuten auf die Marſchtabelle zu verzeichnen, ſo daß die Rennleitung in der Verpflegungskontrolle erneut Gruppenſtarts für die letzten 40 Km. androhte, falls bis dahin das Felb noch zuſammen ſein ſollte. Das war das Signal zu einem Vorſtoß, den Thierbach und der Belgier Spießens einleiteten. Auf den ſchlechten Straßen gab es viele Defekte und es mußte ſtändig„gebaut“ werden. Oubron wurde am ſchlimmſten betroffen und verlor koſt⸗ bare Zeit, während ſeine Landsleute ſich nicht im Vorder⸗ treſſen befanden und er allein der Spitze nachjagte. Nach einer Jagd über ſaſt 70 Km. wurden die beiden Ausreißer Thierbach und Spießens etwa 95 Km. vor em Ziel von einer neun Mann, ſtarken⸗Verfolgergruppe eingeholt, in der ſich u. a. der Träger des„gelben Trikots“, Umben⸗⸗ hauer, Wengler, Geyer und Zimmermann beſanden. Da⸗ gegen hatte Scheller bei der Jagd den Anſchluß verloren und lag nunmehr mit faſt fünf Minuten im Rückſtand. Dieſer Rückſtand koſtete ihm den zweiten Platz. Gryſolle gewann im Endkampf nicht ganz einwandfrei. Der Bel⸗ gier Wierinckx leiſtete ſich auf der Spurtſtrecke Schwenker nach außen, wodurch der an ſeinem, Hinterrad fahrende Wengler aus dem Tritt kam, während Gryſolle, Umbenhauer und Spießens Durchſchlupf ſanden. Wengler kam in der Zielgeraden noch einmal nach vorn aber Gryſolle konnte er nicht ganz erreichen. Das Feld der Fahrer war auf 41 Mann zuſammengeſchmolzen; Wölkert war in Biele⸗ ſeld nicht mehr angetreten. Die Ergebniſſe: 18. Etappe Bielefeld— Hannover 279,2 Km.): 1. Gryj⸗ ſoilbe(Belgien) auf Victoria:47:03 Std.; 2. Wenoͤgler (Deutſchland) auf Dürkopp; 3. Umbenhauer(Deutſchland) auf Phänomen; 4. Spießens(Belgien) auf Wanderer, 5. Canardo, 6. Geyer, 7. Thierbach, 8. Prior, 9. Zimmer⸗ mann, 10. Peterſen, 11. Wierinckx(als Siebenter diſtan⸗ ziert), 12. Janſſen, 13. Nievergelt, 14. Amberg, 15. Wek⸗ kerling, 16. Kutſchbach. 17. Level, 18. Stettler, 19. Oubron, 20. Sztrakati, 21. Lachat, 22. Scheller, 23. Le Calvez, alle dichtauf; ausgeſchieden: Müller. Geſamtwertung: 1. Umbenhauer(Deutſchland) auf Phänomen 133:27:12 Std.; 2, Zimmermann(Schweiz) 133:36.57; 3. Scheller(Deutſchland) 193:4031; 4. Thier⸗ bach(Deutſchland) 133:41:96; 5. Wierinckr(Belg) 133:42:27; 6 Oubron(Frankreich) 133:43:09; 7. Wengler 133:45:28; 8. Peterſen 193:45:39; 9. Gryiſolle 193:50:57; 10. Spieſ⸗ ſens 133:52:58. Länderwertung: 1. Belgien 401.05209 Std.; 2. Frank⸗ reich 402:05711; 3. Schweiz 402:12:30; 4. Gemiſchte Mann⸗ 5. eutſchland(Dürkopy⸗Mannſchaft) einen Kampf gegen Dänemark in Kopenhagen etwas ab. Um für die in techniſchen Uebungen ſchwächeren Däuen einen Ausgleich zu ſchaffen, werden in den Läufen jeweils Mann eingeſetzt, die mit b, 5, 4, 3, 2, 1 Punkten gewertet werden. Für Wurf, Stoß und Sprung werden—1 und für die Schwedenſtaffel:1 Punkte vergeben. Nach alter Vereinbarung werden deutſche veits gegen die Dänen nur die Spitzenkräfte der Gaue Nordmark und Niede ſen eingeſetzt.— Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind: gegen Frankreich: 100 Meter: Neckermann(Mannheim), Hornberger(Frank⸗ furt); 200 Meter: Scheuring(Ottenau), Neckermann (Naunheim); 400 Meter: Helm(Köln), Hamann(Berlinli 800 Meter: Harbig(Dresden), Gieſen(Berlin)! 1500 Me⸗ ter: Jacob(Berlin), Kaindl(München); 5000 Weter, Eberhardt(Neuſtadt), Eberlein(München); 110 Meter Hürden: Kumpmann(Hagen), Pollmann(Düſſeldorf); Weitſprung: Long(Dresden), Gottſchalk(Nürnberg); Hoch⸗ ſprung: Weinkötz(Köln), Gehmert(Berlin); Stabhoch⸗ ſprung: Haunzweckel(Wien), Sutter(Rheinfelden); Ku⸗ gelſtoßen: Trippe(Berlin), Stöck(Berlin); Diskus: Lam, pert(München), Schröder GBerlin); 4 mal 100 Met.) Kerſch— Hornberger— Neckermann— Köſter; 4 mal 400 Meter: Scheuring— Helm— Hamann— Harbig; Speer: Büſſe(Berlin), Gerdes(Berlin). gegen Luxemburg 100 Meter: Vogelſang(Köln), Konze(Berlin); 200 Meter Konze(Berlin), Schneider(Eſſen); 400 Meter: Rinck Ge Uirh. Schumacher(Düſſeldorf); 800 Meter: Brandſcheid (Berlin, Bott(Kaſſel); 1500 Meter: Mehlhoſe(Berlin) Eichberger(Wien); 5000 Meter: Syring(Wittenberg! Adams(Oberhauſen); Weitſprung: Witte(Fronkfurt⸗M.) Lettau(Eſſen); Hochſprung: Fehlhaber(Kiel), Rafki(Köln Kugel: Janſen(Köln), Wotapek; Diskus: Janſen(Köln), Wotapet(Wien); Speer: Lohſe(Halberſtadt), Berg(Leip⸗ zig): 4 mal 100 Meter: Salland— Schneider Konze— Vo⸗ gelſang; 4 mal 400 Meter: Rinck— Schumacher— Büll— Branoſcheidt. gegen Dänemark 100 Meter: Rohrsſen(Hamburg), Lindemonn(Ham⸗ burg, Fehring(Hamburg): 400 Meter: Blacejezok(Hon⸗ nover!, Wolpers(Hannover), Haſenelever(Samburg) 800 Meter: König(Hamburg), Kröger(Hamburg), Trape (Hannover); 1500 Meter: Körting(Hamburg), Warbemün (Homburg), Seidenſchnur(Kiel); 1500 Meter: Fellersmang (Hamburg), Friedrich(Hamburg), Zismer(Hamburg); Meter Hürden: Scheele(Hamburg), Glaw(Dambourc, Ahrens(Hamburg); Weitſprung: Lindemann(Hambural, F. Müller(Hamburg); Hochſprung: Mortens(Hamburg, Langhoff(Roſtock); Stabhoch: Dautenheimer(Braunſchweih Ohle(Hannover); Kugel: Sievert(Hamburg), BeyerlKiel), Diskus: Fritſch(Hannover), Sievert(Hamburg); Schrwe denſtaffel: Blacejezak— Wolpers— Fehring— Rohrsſen. 88 S S 3 Freitag, 23. Juni 1999 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Vor einem neuen Sieg unſerer Rennwagen Mertedes-Benz und Auto-Anion beim Großen Preis von Belgien Schnellſte Rennſtrecke Europas iſt nach der Aufgabe der Berliner Avus heute der 14,5 Km. lange Dreieckskurs Fran⸗ Echamps— Malmedy— Stavelot in der Nähe des belgi⸗ n Badeortes Spa, der ſich an den Hängen der Ardennen ohne nennenswerte Steigungen hinzieht. Dabei handelt is ſich noch nicht einmal um eine reine Rennſtrecke, ſon⸗ ern nur um eine gut ausgebaute Teer⸗Mokadam⸗Straße bom ausgeſprochenen Charakter einer Lanoſtraße, deren eide Spitzkehren allerdings beſonders ausgebaut ſind. Auf ieſem Kurs wird am kommenden Sonntag der Große Preis von Belgien ausgefahren, der alle zwei Jahre durch⸗ geführt wird, und dem in dieſem Jahre als erſten Lauf zur Europameiſterſchaft 1939 der Rennwagen erhöhte Be⸗ deutung zukommt. Wie in allen Rennen der letzten Jahre, dürſte ſich auch dieſer Kampf über 500 Km. zu einem Rennen der eiden deutſchen Firmen Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union heſtalten. Die letzten Sieger des Großen Preiſes waren udolf Cargcciola im Jahre 1935 und Rudolf Haſſe im Rore 1937. Auch in dieſem Jahr ſtellen die deutſchen irmen der Hauptmacht, da ſie beide mit je vier Wagen in den Kampf eingreifen werden. Mercedes⸗Benz entſendet Luropameiſter Rudolf Caracciolo, den bisher erſolgreich⸗ ten Fahrer des Jahres 1930 Hermann 9, und außer⸗ em Manfred von Brauchitſch und Richard Seoman, wäh⸗ rend Hons Hugo Hartmann als Erſatzfahrer zur Verfü⸗ gung ſteht. Die Auto⸗Uion hat Tazio Nuvolari, Hermann üller, Rudolf Haſſe und den FT⸗Sieger Georg Meier, ſowie Ulrich Bigalke als Erſatzfahrer genannt Zwei Alfa omeo mit Dr. Forina und dem Fronzoſen Sommer am Steuer und zwei Maſerati mit dem Schweizer de Grafen⸗ ried und dem Italiener Mandirola ſtehen ebenfalls auf der Starterliſte und zu ihnen kommen noch zwei Delo⸗ age mit Mazaud und Gerord(beide Frankreich). Gemel⸗ det hat auch die franzöſiſche Rennmannſchaft'Railly⸗Schell übre beiden Delahaye mit Dreyfus und Raph jedoch ſchei⸗ en die Motoren noch nicht fertig zu ſein und ſo iſt mit einem Start der beiden franzöſiſchen Wagen kaum zu rechnen. Die Strecke iſt gegenüber 1937 etwas kürzer und noch Gneller geworden. Die unmittelbar an den Start⸗ und Kelplatz ſich anſchließende Linkskurve mit der darauffol⸗ genden Rechtskehre fehlt, da die Straße nunmehr in küh⸗ nem Schwung faſt gerade den Berg in Richtung Malmedy hinaufführt. Schon das erſte Training am Dienstag ließ erkennen, daß der Rundenrekord von Hermann Lang ous dem Jahre 1037 mit:05 ⸗ 175 Std.⸗Km. glatt zu unterbie⸗ ten iſt. Hermann Müller erreichte hierbei mit ſeinem Auto⸗Union⸗Wagen:08 Minuten= 169,5 Km.⸗Std., Ca⸗ racciolo fuhr mit dem Mercedes:10 und Novulari und Haſe(beide Auto⸗Union) ungefähr:17. Da dieſe erſten Probefahrten in der Hauptſache zur Vergaſereinſtellung dienten, muß man beim Rennen ſelbſt mit einem Durch⸗ ſchnitt rechnen, der auf keiner Runoſtrecke Europas zur Zeit erreicht werden kann. Ob hier allerdings eine Runde von 200⸗Km.⸗Sid. Durchſchnitt zu fahren iſt— für die ein belgiſcher Sportsmann 200 000 Franken als Sonderpreis ausgeſetzt hat— iſt ſelbſt bei dem großen Können unſerer Fahrer und der großen Geſchwindigkeit der deutſchen 3⸗Li⸗ ter⸗Neukonſtruktion mehr als zweifelhaſt. Hermann Lang fuhr ſchnellſte Runde Zweiter Trainingstag zum Großen Preis von Belgien Am Donnerstag, dem zweiten Trainingstag zum Großen Preis von Belgien, ſah man auf der Rund⸗ ſtrecke von Spa nur neun von insgeſamt 16 gemel⸗ deten Fahrern ihre Kreiſe ziehen, und zwar die acht deutſchen Wagen der Auto⸗Union und von Mer⸗ cedes⸗Benz ſowie den neuen 16⸗Zylinder⸗Alfa⸗Romeo von Dr. Farina. Die ſchnellſte Runde drehte Her⸗ mann Lang auf Mercedes⸗Benz in:21,5 Min. — 162,363 Stoͤkm., es folgten Seaman Mercedes⸗ Benz) mit:24,1, Müller(Auto⸗Union) mit 530,8, Haſſe(Auto⸗Union) mit:36,8, Nuvolari(Auto⸗ Union) mit:40,1, Caracciola(Mercedes⸗Benz) mit :42,01, v. Brauchitſch(Mercedes⸗Benz) mit:43,08 und Dr. Farina(Alfa⸗Romeo) mit:51,3 Minuten. Der Syort am Sonntag Recht umfangreich iſt auch am kommenden Sonntag wie⸗ der das Programm der ſportlichen Vevanſtaltungen. Ba⸗ dens Turn⸗ und Sportbewegung erlebt in Mannheim beim „Turn⸗ und Sportfeſt den Höhepunkt ihres diesjährigen fens und gibt zugleich eine große Leiſtungsſchau auf allen Gebieten der Leibesübungen. Die deutſche Fußball⸗ elf beſtreitet in Kopenhagen den zweiten Länderkampf auf ihrer Nordlandreiſe, in ſämtlichen deutſchen Gauen er⸗ mitteln die Leichtathleten an dieſem Wochenende ihre Mei⸗ er, die Großdeutſchlanofahrt bringt mit der letzten Etappe ipzig—Berlin zugleich die endgültige Entſcheidung und ebenſo gibt es in nahezu allen anderen Sportarten große reigniſſe.— Im Fußball iſt man ſelbſtverſtändlich beſonders auf den Ausgang des Länderſpieles in Kopenhagen zwiſchen Deutſchland und Dänemark geſpannt, wo Deutſchland den hohen 810Sieg im letzten Kampf zu verteidigen hat. Baden und Württem⸗ erg ſtehen ſich in Mannheim bereits am Samstag im ahmen des Gaufeſtes in einem Auswahlkampf gegenüber. er ebenfalls eine große Spannung auslöſen dürfte. Die Oſtmark fährt nach Zürich, wo ſie in einem Auswahlſpiel auf die Mannſchaft der Schweiz trifft. Im Gau Südweſt wird noch ein Aufſtiegsſpiel nachgeholt(Gſe Darmſtadt Union Niederrad) und außerdem verdienen die Freund⸗ aftsſpiele von Lazio Rom beim Sꝰ Wiesbaden(Sa) und beim 1. FC Kaiſerslautern noch eine beſondere Er⸗ wähnung.— Im Hocken wind die deutſche Nationalelf in München zum Abſchluß eines Lehrganges wieder auf eine Lehrgangself treffen und deutſche Meiſter, TV 57 Sachſenhauſen, gibt in Achaffenburg aus Anlaß des dortigen Kreistages ein Gaſtſpiel.— Die Leichtathletik hält an dieſem Wochenende mit den Meiſterſchaften aller aue ihre erſte große Heerſchau ab, die einen guten Auf⸗ ſchluß über das Können unſerer Athleten im vorolympi⸗ ſchen Jahr geben dürfte. Badens Leichtathleten ermitteln ihre Meiſter hierbei im Rahmen des Turn⸗ und Sport⸗ eſtes in Mannheim, der Gau Süsdweſt hält ſeine Titelkämpfe n Dormſtadt ab, während ſie von Württemberg in Stutt⸗ gart und von Bayern in Regensburg durchgeführt werden. Im Radſport Gird die größte deutſche Veranſtaltung, die internationale E oßdeutſchland⸗Rundfahrt. am Samstag mit der letzten tappe von Leipzig nach Berlin abgeſchloſſen, wobei wohl den Teilnehmern nach ihren ungeheuren Leiſtungen auf der 5000 Km. langen Fahrt durch die deutſchen Gaue in der Reichshauptſtadt ein begeiſterter Empfang bereitet werden wird. In Mannheim werden die badiſchen Mei⸗ ſterſchaften im Einerſtreckenfahren ſowie die badiſchen Bahn⸗Meiſterſchaften entſchieden und weitere große Ama⸗ teur⸗Veranſtaltungen gibt es in Müichen mit dem Kri⸗ terium der zehn Städte und in Alkmaar mit dem inter⸗ nationalen Fliegerrennen, wobei Purann(Berlin) die deutſchen Farben vertritt. Die beſten deutſchen Steher beſtreiten in Chemnitz die Vorläuſe zur deutſchen Mei⸗ ſterſchaft.— Im Motorſport ſtarten deutſche Fahrer auch diesmol wieder im Ausland. Hans Stuck(Auto⸗Union) ſtartet zuſammen mit den BMW⸗Fahren Kraus und Heinemann in Bukareſt, wäh⸗ rend die Hauptmacht von Mercedes⸗Benz und der Auto⸗ Union beim Großen Preis von Belaien in Spa eingeſetzt wird. Mercedes ſtützt ſich hierbei auf Caraceiola, Lang und v. Brauchitſch, die Auto⸗Union hat Nuvolari, Haſſe, Hermann Müller und Heorg Meier genannt.— Im Schwimmen ermittelt der Gau Baden im Rahmen des Mannheimer Feſtes ſeine Meiſter, wobei es wohl in ſämtlichen Wett⸗ bewerben hervorragende Leiſtungen und harte Kämpfe geben dürfte. Außerdem finden noch zwei Gruppentur⸗ niere zur deutſchen Waſſerball⸗Meiſterſchaft— in Han⸗ nover und Wuppertal— Beachtuna.— Im Waſſerſport iſt vor allem die Internationale Ruderregatta in Frank⸗ ſurt a. M. zu erwähnen, die wieder ein hervorragendes Meldeergebnis aufweiſt. Deutſche Ruderer gehen auch bei der internationalen Regatta in Mailand am den Ab⸗ lauf.— In München führen auch die Kanuſportler mit dem Internationalen Kajak⸗Slalom eine große Veranſtal⸗ tung durch.— Der Pferdeſport erlebt den erſten Höhepunkt des Jahres mit dem Deut⸗ ſchen Spring⸗Derby in Klein⸗Flottbeck, bei dem Deutſch⸗ lands beſte und bewährteſte Springpferde ſtarten werden. Die Heeres Reit⸗ und Fahrſchule Hannover hat ihre beſten Reiteroffiziere und ihre beſten Pferde nach Turin zur internotionglen Military entſandt und Galopp⸗Rennen werden in Hamburg⸗Horn, München, Leipzig und Düſſel⸗ Horf durchgeführt.— Im Ringen trifft die deutſche Mannſchaft, in der deben den beiden Ludwigshafenern Schäfer und Vondung auch der Mann⸗ heimer Allraum wieder zum Zug kommt, in Hof(Bayern) auf die däniſche Staffel.— Unter Verſchiedenes erwähnen wir noch die Südweſt⸗Tennismeiſterſchaften in Luöwigshafen und die Polizei⸗Meiſterſchaften im Mo⸗ dernen Fünſkampf in Spandau. Kleine Syort⸗Nachrichten Deutſche Hanoballelf gegen Rumänien 9 Für das Handball⸗Länderſpiel gegen Rumänien am .Juli in Bukareſt hat das Reichsſachamt ſolgende annſchaft aufgeſtellt: 11 Tor: Schneegaus(Magdeburg); Verteidigung: Pien⸗ (, Breslau), Schwunk(Wünsdorf); Läuſer: Woblrab 8 ien), Keiter(Berlin), Kempa(Breslau); Sturm: chkrtroage(Stettin), W. Hömte(Berlin), Ortmonn(Ber⸗ eh, Tutas(Dortmund), Volae(Wienj; Erſatz: Köbler eipzig), Banatki(München), Waletzko(Oppeln). Groß!'amyf über dem Thüringer Wald Quer durch Deutſchland im Segelflugzeug eNach zwei Flautentagen, die neutraliſiert wurden, konn⸗ 3 am Donnerstag beim Zielſtrecken⸗Segelflugwettbewerb 975 NoyK bei prächtigem Wetter von den Teilnehmern is zu drei Etappepn zurückgelegt werden. Am weiteſten rörgedrungen iſt eine ſechsköpfige Gruppe, die den Thü⸗ anger Wald meiſterhaſt bezwang wid bis zum achten Eteppenziel nach Bad Frankenhauſen vorſtieß. Dieſe Teil⸗ Mehmer werden vorausſichtlich am Freitag in Berlin⸗ augsdorf eintreſſen. In der Geſamtwertung liegt ScK⸗Stuf. Huth(Hamburg⸗Nord) mit 1019 Punkten der Spitze vor NScK⸗Truppf. Reukauf mit 983 und er Vorfahrsſiegerin Flugkopitän Hanng Reitſch mit Punkten. Bad Frankenhauſen erreichten Huth, Reu⸗ Kuf, Hanna Reitſch, Bräutigam, Schmidt und Krafft am Uennerstag Die erſten Drei landeten ſchon um 14.40 br und verſuchten, s aber mißglückte. Meiſterſchwimmer in Kiel Mrm Seebad Düſterbrook in Kiel fand am Mittwoch dos ſonbe Schwimmſeſt der Kieler Woche ſtatt, das ſeine be⸗ udere Bedeutung durch die Teilnahme einer ganzen Eeihe von deutſchen Meiſtern und Meiſterinnen ſowie des Niropameiſters im Kunſt⸗ und Turmſpringen Erhard eiß und der deutſchen Meiſterin Suſe Heinze erhielt.— den einzelnen Rennen gab es folgende Ergebniſſe: 6 100⸗Meter⸗Kraul: 1. Fiſcher(Bremen) 59.5 Sek.; 2 Hei⸗ 3(Bremen):01,6; Kloſſe 142: Askamp(Bremen) 1706; J. mal 100 Meter Kraul(Frauen): 1. Nixe Charlottenburg 5 2. Hamburg:57,5; 3. Bremen:10,7.— 6 mal 100 Ueter Bruſt: 1. Kiel:13,1; 2. Bremen:14,4; 3 mal 100 eter Rücken(Frauen): 1. Nixe Charlottenburg:92,3; 2. nach Magdeburg⸗Süd vorzu ſtoßen, Bremen:37; 3. Hamburg:88.— 100 Meter Rücken: 1. Rundmund(Bremen):16; 2. Henze(Hamburg):17; Lagenſtaffel: 1. Bremen:06,7; 2. Kiel:27,4.— 100 Me⸗ ter Kraul(Frauen): 1. Urſula Pollack(Spandau 04) 1269,6; 2. Giſela Arendt(Nixe Charlottenburg):10,5.— 200 Me⸗ ter Bruſt(Frauen): 1. Schmidt(Hamburg):05,3; 2. Engelmann(Nixe Charlottenburg):19,8.— 200 Meter Bruſt: 1. Balle(Bremen):51,3; 2. Askomp(Bremen) :59,8.— 3 mal 100 Meter Lagen(Frauen): 1. Nixe Char⸗ lottenburg:15,4; 2. Hamburg:15,5; 3. Bremen 481,8. — 100 Meter Rücken(Frauen): 1. Ruth Halbsguth:23,3; 2. Urſulo Pollock:25,1— 10 mal 50 Meter Kraul: 1. Bre⸗ men:59,6; 2. Kiel:59,6; Waſſerball: Winking Kiel— Bremiſcher SB:2(:). Edouard Tenet, Frankreichs Eurockameiſter im Mittel⸗ gewichtsboxen, hat ſeinen Titel am arünen Tiſch verlonen. Sein Herausforderer Mario Caſadei hatte auf dem Wege nach Marſeille einen Autounfall, ſo daß der angeſetzte Titelkampf nicht rechtzeitig ſtattfinden konnte. Tenet wurde von der IBu als neuer Titelanwärter anerkannt. Die Deutſchen Freiſtil⸗Ringermeiſterſchaften werden am 16./17, September in Innsbruck im Mittel⸗, Halbſchwer⸗ und Schwergewicht, am./8. Oktober in Göppingen im Bantam⸗ und Weltergewicht und an den gleichen Tagen in Köln im Feder⸗ und Leichtgewicht entſchieden. Mit Jiitus Nan hat ſich erſtmals ein Japaner in die Weltrekordliſte der Gewichtheber eingeſchrieben. Er ſchraubte die Höchſtleiſtung unſeres Federgewichts⸗Welt⸗ meiſters Liebſch im beidarmigen Drücken von 96,5 auf 97,5 Kilogramm. 6⁰ Hans Friebrich(München), der deutſche Zwölfkampf⸗ Meiſter und Sieger des Deutſchen Turn⸗ und Sportſeſtes Breslau 1938, kann bei den Deutſchen Meiſterſchaften am 2. Juli in Hildesheim ſeinen Titel nicht er ſich verletzt hat. Als ſein Nachfolger Linie Kurt Krötzſch in Frage. Eſtlands Fußballelf trug im Hinblick auf den Länder⸗ kampf gegen Deutſchland in Reval ein Spiel gegen AgK Stockholm aus und ſiegte mit:1 Toren. Zwei Streichungen wurden am Donnerstag zum Deut⸗ ſchen Derby, das am kommenden Sruntag in Hamburg⸗ Horn entſchieden wird, vorgenommen. Kumbuke vom Hauptgeſtüt Graditz und Anekdote vom Stall Ebbesloh werden dem Start fernbleiben. Rund 600 Nennungen wurden zum Karlsruher Reittur⸗ nier abgegeben, das in der Zeit vom 30. Juni bis 2. Juli abgewickelt wird. Schalke 04 und Rapid Wien, der meiſter und der Pokalmeiſter, haben ein Freunoſchafts⸗ ſpiel nach Gelſenkirchen vereinbart, das nach Beendigung 5 alſo Mitte Auguſt, durchgeführt wer⸗ en ſo kommt in erſter deutſche Fußball⸗ ſtieg in dieſe ein. verteidigen, da — 9 — 8 — 9 + 497 .• 8 , ———— Die Bäderſtadt an der Oos meldet: Was Baden-Badens Sommer bringt Ein Querſchnitt durch das Anterhaltungsprogramm der nächſten Monate * Baden⸗Baden, 23. Juni.(Eig. Bericht.) So langſam ſcheint es nun doch Sommer zu wer⸗ den, wenigſtens was die Witterungsverhältniſſe be⸗ trifft. In der Oostal⸗Landſchaft beherrſchen ſo einige Wochen die ſatten Farben des Sommers das Bild. Vorbei iſt die Blüte der Azaleen und der Rhododen⸗ dren— die Königin der Blumen, die Roſe hat in den Gönner⸗Anlagen und entlang der Oos, in den Gär⸗ ten und Parks der Bäderſtadt ihre wunderſame Schönheit entfaltet. Saiſonmäßig geht es mit Rieſenſchritten dem Höhepunkt zu. In knapp zwei Monaten iſt die Große Woche mit all ihrem Glanz und ihren gleißenden Feſtlichkeiten da. Aber auch bis dahin kann man in Verlegenheit kommen vor der Fülle der Veranſtaltungen, die je⸗ dem Geſchmack Rechnung tragen und das Unter⸗ haltungsbedürfnis der Fremden nach allen Seiten hin befriedigen dürfte. Ein Blick in das Veranſtal⸗ tungsprogramm zeigt zur Genüge, daß die Hoch⸗ ſaiſon der Oostal⸗Bäderſtadt angebrochen iſt. Eine Reihe ganz bemerkenswerter künſtleriſcher Ereigniſſe ſtehen bevor. Während der Theater⸗ ferien vom 15. Juni bis 6. Auguſt finden einige Gaſtſpiele ſtatt, ſo vom 3. bis 5. Juli drei Luſt⸗ ſpielabende des Wiener Burgtheaters mit„Inge⸗ borg“ von Curt Götz,„Tageszeiten der Liebe“ von Dario Niccodemi und„Ringelſpiel“ von Hermann Bahr ſtatt; am 8. Juli ein Bunter Abend„Triumph der Heiterkeit“; am 26. Juli ein Gaſtſpiel der Thü⸗ ringer Sängerknaben; am 2. Auguſt ein Gaſtſpiel Maria Paudler mit Berliner Enſemble; zur Auf⸗ führung gelangt das Luſtſpiel von Heinz Klimmer „Reiſebegleiterin geſucht!“ und ſchließlich am 3. Auguſt ein Tanzabend von Manuela del Rio. Am 6. Auguſt beginnen die Schanſpiele ihr neues Spieljahr, das mit dem Shakeſpeare'ſchen Luſtſpiel„Was Ihr wollt!“ eröffnet wird. Der Sommerſpielplan, der bis zum 1. Oktober dauert, ſieht an Erſtaufführungen vor:„Kitty und die Weltkonferenz“, Luſtſpiel von Stefan Donat,„Das Mäsdchen Irene“, Schauſpiel von Aimée Stuart, Goethes„Iphigenie“,— und zwar als Freilichtaufführung auf der Mer⸗ kurwalöbühne der Schauſpiele, ferner„Der Engel mit dem⸗Saitenſpiel“, eine Komödie von Alois Lippl. Ein beſonderer muſikaliſcher Genuß wird den Freunden Beethovenſcher Kunſt geboten mit einem Beethoven⸗Zyklus, der an fünf Abenden (22. Juni, 29. Juni, 6. Juli, 13. Juli, 20. Juli) ſämt⸗ liche Sinfonien und die Klavierkonzerte C⸗Dur, B⸗ Dur, e⸗Moll, und G⸗Dur, ſowie die Oupertüre zu „Coriolan“ zur Aufführung bringt. Bei dieſen Abenden wirken hervorragende Pianiſten als So⸗ liſten mit. Die Leitung hat Generalmuſikdirektor Gotth. E. Leſſing. Von weiteren bedeutenden Veranſtaltungen wären noch das Gaſtſpiel Peter Kreuder mit ſeinem Or⸗ cheſter am 19. Auguſt, die Feſtvorſtellung„Fidelio“, Oper von Beethoven, am 24. Auguſt, dann die Große Parkbeleuchtung am 2. Juli, die Kurgartenbeleuchtung am 15. Juli, der Ballon⸗ Nachtaufſtieg am 29. Juli und das Feuerwerk im Kurgarten am 30. Juli zu erwähnen. Am die Wanderpreiſe des Gauleiters: Gau⸗iſtolen⸗Schießen in geidelberg Vom.-9. Fuli NSG Karlsruhe, 23. Juni. Wie alljährlich veranſtaltet der Gau Baden auf dem Schießſtand Pleikartsförſterhof bei Heidelberg unter Leitung von Ganausbilder Peter in der Zeit vom 7. bis 9. Juli 1939 das Gaupiſtolenſchießen der Politiſchen Leiter, das gleichzeitig als Ganausſchei⸗ dungsſchießen für das Wettkampfſchießen der Poli⸗ tiſchen Leiter in Nürnberg während des Reichspartei⸗ tages gilt. Die überragenden Leiſtungen der Piſtolenſchützen des Gaues Baden— nicht zuletzt das Ergebnis einer ſorgfältigen Ausbildung— laſſen wieder einen ſehr ſpannenden Verlauf des Gaupiſtolenſchießens er⸗ warten. Wie erinnerlich, waren die badiſchen Poli⸗ tiſchen Leiter vor 2 Jahren in Nürnberg die Reichs⸗ ſieger; im vorigen Jahr kamen ſie trotz eines miß⸗ lichen Zufalls immer noch an die dritte Stelle. Daß in Baden gutes Schießen gewiſſermaßen zur Tradition gehört, zeigte ſich erſt kürzlich wieder beim dritten Reichsſchießwettkampf der Gebiete in Goslar, aus dem die badiſche Hitler⸗Jugend abermals als Reichsſieger hervorging. Dem diesjährigen Gaupiſtolenſchießen bei Heidel⸗ berg ſind die Schießen der Hundertſchaften der Poli⸗ tiſchen Leiter und die Kreisſchießen vorausgegangen. Hierbei wurden die beſten Schützen ermittelt, die nun, in Kreismannſchaften zu je 5 Mann zuſammen⸗ gefaßt, auf dem Pleikartsförſterhof antreten. Das Gaupiſtolenſchießn findet wie üblich unter Teil⸗ nahme von Gaſtmannſchaften der SA,„/, des NSgͤ, des NS⸗Fliegerkorps und der Hitlerjugend ſtatt. Zu⸗ ſammen ſind es etwa 200 Mann. Die Veranſtaltung ſchließt am Sonntag, dem 9. Juli mit der Sieger⸗ ehrung, bei der die Preiſe verliehen werden. Dar⸗ unter ſind die beiden Wanderpreiſe des Gauleiters hervonzuheben und zwar ein Mannſchaftspreis und der neugeſchaffene Wanderpreis des Gauleiters für den beſten Einzelſchützen. PPCPPPPPPG0PGPPPGPPPPPGPPGPGPGGPGGG0GGGGGPGG0GGGGGG0G0oooP0oö00oocöPPP————— Er hatte Freude am Feuer Jugendlicher Brandſtifter feſtgenommen * Worms, 23. Juni. In der Nacht zum 31. Mai brannten in den Gemarkungen Herrnsheim und Worms⸗Pfiffligheim je ein Strohſchober— zuſam⸗ men etwa 450 Zentner im Werte von 650 Mark— nieder. Nach den Tatumſtänden mußte in beiden Fällen vorſätzliche Brandſtiftung, möglicherweiſe durch ein und denſelben Täter, angenommen wer⸗ den.— Die Nachforſchungen führten zur Feſt⸗ nahme des elfjährigen Erich., wohnhaft in Worms⸗ Nenhauſen, der zugab, beide Strohſchober aus Freude an derartigen Bränden angezündet zu haben. K. wurde dem Amtsgericht Worms vorge⸗ führt. Einbrecher mit 15 Fahren Zum Fenſter hinaus geflüchtet— Zu Hauſe gefaßt * Pforzheim, 23. Juni. Der Polizeibericht mel⸗ det: In der Nacht zum Donnerstag ließ ſich ein 15jähriger Burſche an einem Seil über ein ſtark geneigtes Dach vor das einen Stock tiefer ge⸗ legene Fenſter einer Wohnung der Lammſtraße und Er wollte dͤort einer Frau, die er ſchlafend glaubte, die Handtaſche mit dem Geld entwenden. Der jugendliche Täter bewaffnete ſich mit einem Küchenmeſſer. Als die Frau nach Hauſe kam, fand ſie den Burſchen, der ſich das Geſicht mit einem Tuch verhüllt hatte, hinter der Zimmertür vor. Es gab ein kleines Handgemenge, worauf der Burſche zum Fenſter hinaus flüchtete. Er konnte von der Polizet in ſeiner elterlichen Wohnung feſtgenommen werden. Wieder einmal Kreislaufſchmuggel Ausländiſches Einkommen iſt dem Reich anzumelden * Freiburg, 23. Juni. Bei dem vor der Großen Strafkammer beim Landgericht Freiburg verhandelten Fall wegen De⸗ viſenvergehens handelte es ſich um den üblichen Fall von Kreislaufſchmuggel von deutſchen und ausländiſchen Geldſorten. Der Angeklagte, Dr. Friedrich Klein aus Darmſtadt, wohnte in Lörrach und arbeitete in Baſel. Er gehörte ſozuſagen zu den Grenzgängern, die in derviſenrechtlicher Hinſicht einige Vergünſtigungen genießen, jedoch verpflichtet ſind, zwei Drittel ihres Einkommens den deutſchen Deviſenſtellen anzubieten und anzumelden, wenn dieſes Geld ins Reich eingeführt werden ſoll, auch wenn es zur Beſtreitung des Unterhaltes der in Deutſchland lebenden Familie dient. Der Angeklagte hat dies nicht getan. Er hat ohne Genehmigung der Deviſenſtelle über das Geld verfügt und ſich dadurch in zweierlei Hinſicht ſtrafbar gemacht. Mit dieſen zurückbehaltenen Geldern in Schweizer Währung erwarb er deutſches Geld in Silber und Noten im Betrage von 6180 Mk., die er aus der Schweiz nach Deutſchland ſchmuggelte. Die Strafkammer verurteilte Dr. Klein erſtens we⸗ gen Nichtanbietung von ausländiſchem Einkommen, zweiten wegen Verfügung darüber ohne Deviſenge⸗ nehmigung und drittens wegen Geldͤſchmuggels ins Reich zu einer Geſamtſtrafe von 7 Monaten Ge⸗ fängnis— der Antrag des Staatsanwaltes ging auf elf Monate— zu einer Geloͤſtrafe von 2500 Mank, Einzug der beſchlagnahmten Gelder von 328 Mark und Koſtentragung. Zwei Monate der Unterſuchungshaft werden angerechnet und 2000 Mk. Geloͤſtrafe gelten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Der Angeklagte war bereits im Jahre 1934 wegen Deviſenangelegenheiten mit Geloſtrafe vor⸗ beſtraft. Auch raffinierte Tarnung half ihm nichts Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für einen Engelmacher . Stuttgart, 23. Juni. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den aus Ludwigshafen a. Rh. ſtammenden 53 Jahre alten geſchiedenen Leonhard Regner, wohnhaft in Stuttgart, wegen ſechs vollendeter und 23 verſuchter Verbrechen der Abtreibung zu neun Jahren Zuchthaus und Sicherungsverwahrung. Min⸗ deſtens zehn Jahre lang lebte der Verbrecher, auf deſſen Sündenregiſter etwa 89 Einzelfälle ſtanden, an denen 57 Frauen und Mädchen, die beſonders ab⸗ geurteilt werden, beteiligt ſind, von ſeinem dunklen Gewerbe. Die Rechnungen für ſein ſchmutziges Treiben lauteten„eine Uhr repariert“. Aber dieſe ſchlaue Tarnung half ihm auf die Dauer nichts, wenn es auch lange anſtand, bis man Regner über⸗ konnte. Seine„Kundinnen“ wohnten nicht nur in Stuttgart; auch in Eßlingen, in den Kreiſen von Backnang und Göppingen hatten ſich„Zellen“ gebil⸗ det. Regner war bereits einmal verhaftet geweſen; da ihm aber nichts nachzuweiſen war, mußte man ihn wieder laufen laſſen. Eines ſchönen Tages führte die Beobachtung aber doch zum Ziele und hin⸗ ter ſeinem Bett fand man in einer durch eine Holz⸗ täfelung verſteckten Mauerniſche die langgeſuchten Inſtrumente. Und nun mußte ſich der Verbrecher auch zu einem Geſtändnis bequemen. 12 Jahre Zucht⸗ haus waren vom Staatsanwalt beantragt geweſen. Mit der ausgeſprochenen Sicherungsverwahrung iſt er nun auf Lebenszeit aufgehoben. — ——— tätigkeit auf Freitag, 23. Juni 1939 HANDELS- v der Neuen Mannbeimer Zeitung Akiien zur Schwäche neigend Außerordenilich siarke Verkehrssfille/ Renien behaupiei Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Aktien uneinheitlich Das Hauptintereſſe an der Börſe verblieb am Markt der Steuergutſcheine— weiterhin lebhafte Umſätze hatten Serie 1— vormittags noch mit 104,05 nach 103,90 geſtern abend gehandelt, lag mit Beginn des amtlichen Verkehrs -größeres Angebot vor, das den Kurs im Verkehr von Bank zu Bank bis auf 103,40 drückte. Auch in der Serie 2 erfolgten Verkäufe, wobei man Kurſe von 98,20 und dar⸗ unter hörte(98,30). An den Aktienmärkte war weiterhin nur ſehr wenig Geſchäft. Die Kursentwicklung blieb un⸗ einheitlich, doch überwogen bei den zunächſt notierten Pa⸗ pieren leichte Rückgänge. Dem kleinen herauskommenden Angebot ſtellte ſich nur ſchwache Aufnahme gegenüber. 36 Farben gaben auf 14954(1504), Verein. Stahl auf 98%4(99), ACG auf 112/(113), ferner Aſchaffenburger Zellſtoff auf 89/½6(8954) und etwas ſtärker Rheinmetall auf 121(122/4) ſowie Conti Gummi auf 208(210½) nach. In der zweiten Börſenſtunde hörte ſaſt jede Geſchäfts⸗ Kursveränderungen traten kaum mehr ein. Angeboten blieben aber Aſchaffenburger Zellſtoff, die auf 88½ Brief nachgaben nach 89/6. Im übrigen wieſen die ſpäter notierten Papiere nur kleine Veränderungen auf. Der Rentenmarkt lag behauptet, Reichsaltbeſitz eine Kleinigkeit höher mit 1317(134,80). Induſtrie⸗Anleihen zogen vielfach—4 v. H. an. Von Liquidations⸗Pfand⸗ briefen Rheiniſche 101,20(101), andererſeits Meininger 10⁰ 24(100 76), von Stahlanleihen 1928er Darmſtadt 9636 (96). Steuergutſcheine 2 galten per Juni 98,30—98, per Juli 98,25—97,95, Serie 1 ſchwankten bei ſtark verringer⸗ tem Geſchäft zwiſchen 103,30 bis 103,40. Der Freiverkehr war ohne Geſchäft. geſchãftslos Berlin, 28. Juni. Die Aktienmärkte verblieben auch heute wieder in eimem nahezu an Erſtarrung grenzenden Zuſtand. Von eiwem geregelten Umſatz konnte kaum die Rede ſein, viel⸗ mehr erfolgte die Ermittlung der Kompenſationen auf Grund eines gelegentlichen Austauſchs von Stücken innerhalb des Berufshandels. Dem entſprechend blieben kursmäßige Abweichungen gegen den Vortag auf Bruch⸗ teile eines Prozentſatzes beſchränkt. Die kaum noch zu überbietende Umſatzbaiſſe iſt vaturgemäß durch die jetzt ſtärker bemerkbare Reiſezeit gefördert worden. Von Montanwerten ſind Klöckner mit minus 76, Höſch mit mi⸗ nus 36, Mannesmann und Rheinſtahl mit je minus 4, Laurahütte mit +E 1 v. H. hervorzuheben. Bei den che⸗ miſchen Papieren gaben Farben um v. H. auf 150, Sche⸗ ring um v..nach. Gedrückt waren bei den Induſtrieaktien, allerdings bei einem Umſatz von mur 6000 /„ Conti Gummi (minus: 294). Elektro⸗ und Verſorgungswerte waren zum überwiegenden Teil geſucht und etwa—96 v. H. feſter. Im variablen Rentenverkehr ſtiegen Reichsaltbeſitz um 76 v. H. auf 191,75 an. Die Gemeindeumſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf unv. 93.70. Von Steuergutſcheinen 2 wur⸗ den die Abſchnitte Juni 10 Pfg. niedriger mit 98.25, dt. Juli.5 Pfg. niedriger, ebenfalls mit 98.25 taxiert. Steuergutſcheine 1 galten 103,60 Geld nach 10376. Im Verlaufe hielten ſich die Kursveränderungen für Aktien größtenteils in ziemlich engen Grenzen. Etwas ſbärkere Bewegungen waren lediglich für Braunkohlen⸗ werte zu verzeichnen, von denen Bubiag per Kaſſe 1 v. H. höher als am Vortage notierten. Am Kaſſarentenmarkt blieb es wiederum ſehr ruhig, wobei ſich die Kurſe im großen und ganzen behaupteten. Etwas Intereſſe zeigte ſich für einzelne Liquidations⸗ pfandbriefe, die etwas höher ankamen. Von Steuergutſcheinen ll wurden die Juni⸗Abſchnitte mit 98,15 bei einem Umſatz von co. einer halben Million 20 Pfg. niedriger bewertet, dio. Juli ſtellten ſich auf 97,00 (minus 36 v..), wobei ein Betrag von co. 1 Mill. um⸗ ging. Steuergutſcheine J galten 109,40 Geld nach 10376. Am Kaſſamarkt waren bis auf Vereinsbank Hamburg (plus 0,5) und Halle Bankverein(minus 0,5) ſowie Baye⸗ riſche Hypotheken(minus 0,25 v..), bei Banken und Hy⸗ pothekenbanken keine Veränderungen feſtzuſtellen. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1h4cer und 1941er 100 G 100,75 B; 1942er 9975 10056 B; 1943er 9976 G 10035 Bz 1944er und 1945er 99 G 99,75 B; 10er 99 G 99,75 B. Berliner Börſe: Aktien Wiederaufbauanleihe: 1946er⸗48er 83,50 843 B; aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,325 G 94,075 B. Gegen Ende des Verkehrs herrſchte faſt völlige Ge⸗ ſchäftsſtille. Die Schlußnotierungen geſtalteten ſich gegen⸗ über dem Verlaufsſtande etwas uneinheitlich. Farben ſchloſſen behauptet mit 150. Abgeſchwächt waren RWeé mit 112,5, Ilſe Genuß mit 123,75 und Deſſauer Gas mit 109,25. Sonſt war der Grundton aber im weſentlichen behauptet. Nachbörslich war von Umſätzen nichts zu hören. Geld- und Devisenmarlei Berlin, 23. Juni. Die Geldmarktlage blieb, wie an den Vortagen, nach Maßgabe der anhaltenden Ultimovor⸗ bereitungen weiterhin angeſpannter als ſonſt. Die Blanko⸗ tagesgeldſätze wurden aber auch heute bei unverönderter 2,5 bis.75 v. H. belaſſen. Im Diskontgeſchäft herrſcht größte Zurückhaltung, weder die Kauf⸗ noch die Verkaufsſeite ſind mit nennenswerten Beträgen vertreten Der Privat⸗ diskontſatz blieb mit 2,75 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr traten auch heute wieder ſo gut wie gar keine Veränderungen ein. So no⸗ tierten Pfunde⸗Kabel unverändert 4,6813, Pfunde in Amſterdam, Zürich und Paris unverändert 8,8176, 20,7694 und 176,72/. Das oleithe gilt für den Dollar, der ſich an den zuletzt genannten drei Plätzen auf 4,996, 4,43/% und 37,75½ ſtellte. Die Kontinentalen Deviſen waren durch⸗ weg gehalten. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 23. Juni 22. Juni far kont J Geld[Brief Geld JBrief Aegypten lägypt.Pfd. 11,055] 11, 985 11,9055 11,005 Artectinten.Peſo 0,575] 0,579 0,575 0,597 Auſtralien 1 fuskxal PüilJ 0,331] 9,349 9,331].349 Belgien.. 100Belga]“ 4 42,3642,44 42,34 J43,42 Braſilien. 1 Milreis 0,1300 0,132 0,130] 0,132 Brit. Indien 100 Ruplen 87.01 87.19 87,01[87.10 Bulgarien. 100Leva 6 3,04 3,0ʃ 3, 3,053 Dänemark 100Kronen[ 3½ 52.05 52,15 52,05 J 52,15 Danzig 100Gulden] 4 47,.—47,10 47.— 47,10 England... 1Pfd 2 11,655 11,685 11,655 11,685 Eſtland. 100eſtn. Kr. 4½ 68,13 68,27 68,130 68,27 Finnland100finn. Mk. 4 5,140 5,150 5,140 5,150 Frankreich.. 100Fr.] 2 6,598] 6,612 6,598] 6,612 Griechenland 100 Dr 6 255 27357 2,353] 2,357 Holl ind 100G ITden] 2 132,22 132,48 132,18 J132,44 ran(Teheran) 100 Ras/ 14.4014.51 14,40 14,51 Island. 100 kster.] 5½ 43,18 43,26 43,18[43,26 Italien.. 100 Lireſ 4½ 13.09 13,11 13,09 13,11 Japan 0 1Den].29 0,680] 0,682 0,680] 0,682 Fugoſlaw. 100 Dina 5,604] 5,700 5,694].700 Kanada 1 kan. Dollar 2,485.489 2,485 2,489 Lettland.. 100 Latts 5/ 48,75 48,85 48,7548,85 Litauen.. 100Litas 41,9442,02 41,94 J42,02 Luxemburg iobluremd.fe. 10,590 3 Neuſeeland 1 neuseel. Pf. 8.376 9,3 9, 8 Norwegen 100Kronen 3½] 55,57 58,59 58.57[58.60 Polen... 100Bloty] 4/ 47.—47,10 47,.— 47.10 Kortugal 100 Eskudo] 4½ 10,5800 10,600 10,585 10,605 Rumänien. 100Le] 3½——.— Schweden. 100Kr.] 2¼ 60,02 60,14 60,02 J 60,14 Schwerz 100Franken, 1½ 50,18 56,30 56,13 J 50,25 Spanien. 100Peſeten 35 Sowafei 100 Kronen 8,521] 8,539 8,521] 8,530 Südafrika 1 mdatr pidO 11,543 11,507 11,543 11,507 Türtei.. Atit. Pfd. 4 1,978.982.978 1,982 Ungarn„ 100Pengöf 4 4— 653 83 Uruguay, 1Goldpeſo; 0,8700 1,881 0,879] 1,881 Ver. Staaten 1 Dollarſ 1 2,491].495 2,491].405 * Frankfurt, 23. Juni. Tagesgeld unv. 2,50 v. H. FPPPPTTTPTTbTkTkTkT——————ÄXÄXT—ÄXÄ—ÄͤvͤvZvÄZ2Z1Z1Z1ͤ1Zͤj1j1j1j1f1jZf1j1j1jj1jj1I1j1j1I1jjIjjjjIRRRRR———————— Nheinische Elekiriziiäis-AG, Mannheim 7()% Dividende Der Bericht für 1038 weiſt darauf hin, daß die eigenen Elektrizitätswerke und die der Tochtergeſellſchaften durch die Vollbeſchäftigung der Wirtſchafr in raſch anſteigendem Maße in Anſpruch genommen worden ſind. Um den Lei⸗ ſtungsbedarf auch für die Folge ſicherzuſtellen, wurden bei verſchiedenen Werken Erweiterungen in Angriff genom⸗ men, bei anderen die wichtigſten Strombezugsverträge mit Lieferwerken ergänzt. Die Zunahme des Stromabſatzes er⸗ folgte überwiegend bei den induſtriellen Abnehmern. Bei der Landwirtſchaft war die Zunahme geringer, aber ſtetig. Mit dem Mehrabſatz erhöhte ſich der Ertrag nicht in glei⸗ chem Verhältnis, weil die Tarifumſtellung bei den Klein⸗ abnehmern zunächſt eine Minderung der Einnahmen ver⸗ urſachte und die Mehrausgaben für Betrieb, Verwaltung und Steuern den größten Anteil der Mehreinnahmen auf⸗ zehrten. Der Rohertrag ſtieg auf 5,01(3,94) Mill.. Dazu kom⸗ men noch 0,83(0,79) Mill. /. Erträge aus Beteiligungen, 0,18(0,21) Mill./ Zins⸗ und 0,20(0,02) Mill. ao. Erträge; letztere enthalten die Gewinne aus der Liqui⸗ dation der aufgelöſten Geſellſchaften— Elektro Baugeſ m. b.., Deſſau, und Rheiniſche Eiſengießerei und Maſchinen⸗ fabrik AG, Mannheim—. Andererſeits ſtiegen infolge der geſteigerten Geſchäftstätigkeit Löhne und Gehälter auf 2,97 (3,35) Mill. /, ſoziale Abgaben auf 0,24(0,19) Mill. /, während ſich die ſonſtigen ſozialen Aufwendungen mit 0,71 (0,35) Mill./ veröͤoppelt haben. Steuern erhöhten ſich auf, 0,85(0,70) Mill.„4. Nach Geſamtabſchreibungen von 0,40 (0,48) Mill./ verbleibt einſchl. 147 684(191911)/ Vor⸗ trag ein Gewinn von 1 192 349(1 090 436) /, der es ge⸗ ſtottet, wie bereits gemeldet, der HV(30. Juni) eine Er⸗ höhung der Dividende auf 7(6) v. H. vorzuſchlagen. Da⸗ neben ſollen wieder 3,5 v. H. Dividende auf 292000(305 500) Mork im Umlauf befindliche Genußrechte vexteilt und 49 513 (42 595)% zür Tilgung von Genußrechten verwandt wer⸗ den, ſo daß 152 588/ zum Vortrag verbleiben Das AK wurde bekanntlich durch Beſchluß der vorjährigen HV durch Einziehung aller Schutzſtamm⸗ und Vorzugsaktien ſowie nom. 20 000/ Vorzugsaktien auf nom. 14,0 Mill. 4 ab⸗ gerundet und beſteht noch Umwandlung der reſtlichen nom. 5 Mill. /% Vorzugsaktien nur noch aus Stammaktien(i. B. erhielten die 1,52 Mill./ Vorzugsaktien noch 6 v. H. Dividende). Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagevermögen 17,92 (17,56), davon 8,71(8,46) Beteiligungen; bei letzteren be⸗ zieht ſich der Zugang von 0,32 hauptſächlich auf die Ver⸗ größerung der Beteiligung bei den Stierlen⸗Werken AG, Raſtatt, die ihr Kapital auf 0,60 verdoppelt hat Das Um⸗ laufsvermögen von 7,57(6,82) enthält 1,42(1,28) Waren und halbfertige Bauausführungen, 0,76(0,52) Wertpopiere, 4,10(3,85) Forderungen und 2,04(1,69) flüſſige Mittel. Andererſeits betragen bei 14,0(14,04) Ac, 2,93(2,64) Mücklagen, 0,16(0,35) Rüchſtellungen und 4,54(4,34) „Wertberichtigungspoſten die geſamten Verbindlichkeiten 1,4 68 Rechnungsabgrenzungspoſten erſcheinen mit 1,01 0,68). Ueber Einvieriel Mird. M. Prämien- einnahme beim Vicioria- Versicherungskonzern Die Victoria⸗Verſicherungsgruppe hat nach den vorlie⸗ genden Geſchäftsberichten für 1938 ihre aufſteigende Ent⸗ wicklung fortgeſetzt. Prämieneinnahme und Beſtandszif⸗ fern haben ſich bei den einzelnen Geſellſchaften teilweiſe ſtark erhöht, ſo daß bei der Gruppe in ihrer bisherigen Ausdehnung die Geſamtprämie aus eigenem Geſchäft nach Abzug der gegenſeitigen Rückverſicherungen auf 96,6 Mill. Mark gegenüber 82, 2Mill./ im Voriahre ſtieg. Unter Einbeziehung der 1938 erworbenen„Vorſorge“ ſtellte ſich die Geſamtprämieneinnahme der Gruvve auf 128,4 Mill. Mark. Am 31. Dezember 1938 belief ſich der geſamte Le⸗ behisverſicherungsbeſtand, unter Ausſchluß gegenſeitiger Rückverſicherungen, auf 1813 Mill./ Verſicherungsſumme. Die Victoria zu Berlin, Allgemeine Berſicherungs⸗AG weiſt in ihrem Bericht darauf hin, daß die das Jahr 1938 beherrſchende Wiedererrichtung Großdeutſchland mit der Eingliederung Oeſterreichs und des Sudetenlandes in das Deutſche Reich für ſie von beſonderer Bedeutung war. Ueber die Hemmniſſe hinweg, die in den letzten Jahr⸗ zehnten gegen den Betrieb des direkten Verſicherungs⸗ geſchäftes unter deutſcher Firma im Ausland errichtet wurdcn, konnte trotz gelegentlicher Einbußen im einzelnen die errungene Stellung behauptet werden. So lag vor dem Anſchluß Oeſterreichs und der Angliederung des Su⸗ detenlandes, der Verſicherungsbeſtand der Geſellſchaft zu faſt einem Viertel außerhalb des Reichsgebietes, und rund 80 v. H. der außerhalb des Reiches bei reichsdeutſchen Lebensverſicherungsanſtalten abgeſchloſſenen Verſiche⸗ rungsſummen lieſen bei der Victoria. Ein weſentlicher Teil dieſes Beſtandes entfiel auf die Gebiete Oeſterrichs und der ehemaligen Tſchecho⸗Slowaket. Mit der Oſtmark und dem Sudetengau wurden zwei Füuftel des Verſiche⸗ rungsbeſtandes der Geſellſchaft im Ausland in Inlands⸗ beſtände umgewandelt. Bei der Victoria zu Berlin erhöhte ſich im Jahre 1988 der Lebensverſicherungsbeſtand auf 705 000(677 000) Verſi⸗ cherungen über 1141(1091) Mill./ Verſicherungsſumme; die Beitragseinnahme für Lebensverſicherungen ſtieg auf 66,9(55,) Mill. /4. Das geſamte eingelöſte Neugeſchäft in. der Lebensverſicherung unter Einrechnung kapitaliſierter Renten ſtieg im Berichtsjahr auf 73 900(69 500) Verſiche⸗ rungen über 140(128) Mill./ Verſicherungsſumme. Aus dem Reingewinn von 578 908(473 721)/ wird wie im Vorjahr die Aktionärdividende mit 60%/ für jede Aktie zu nom. 509¼% vorgeſchlagen, wovon wieder 20% an den Anleiheſtock gehen. Abend-Ausgabe Nr. 281 Der Saaiensiand in Baden Aniang Juni Nach den in„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlichten Ergebniſſen der amtlichen Berichterſtatter über den Stand der Feloͤfrüchte zu Anfang Juni ergeben ſich für Be nachſtehende Begutachtungsziffern(1- ſehr gut, 2=gut, 3= mittel, 4- gering, 5= ſehr gering): Winterroggen 2,7(Reichsdurchſchnitt 2,5), Sommerrgh gen 2,9(2,7), Winterweizen 2,6(2,9), Sommerweizen (2,7), Spelz und Emer, auch mit Beimiſchung von Rogge oder Weizen, 2,6(2,6), Wintergerſte 2,7(3,4), Sommer“ gerſte 2,7(2,6), Hafer..(2,7), Erbſen aller Art 2,9(28) Ackerbohnen 3,2(2,7), Wicken 2,8(2,8), Spätkartoffeln 3 (8,1), Frühkartoffeln 3,2(,8), Zuckerrüben 3,1(28), Futter rüben(Runkeln) 3,2(2,9), Kohlrüben 3,2(65,0), Mohr rüben 3,0(2,4), Raps 3,1(3,3), Rübſen 2,9(3,3), Klee, au mit Beimiſchung von Gräſern 2,8(3,2), Luzerne 28 6,2 Wieſen ohne Bewäſſerungsanlagen 2,5(2,8), Bewäſſeru wieſen(Rieſelwieſen) 2,5(2,6), Viehweiden 2,5(2,9). * J6 Farbeninduſtrie. In a wurden die Regularien erledigt und der vom Borſtand 7 Zuſtimmung des Auſſichtsrates gemachte Vorſchlag für di⸗ Gewinnverteilung mit wieder 8 p. H. angenommen. Di ſatzungsmäßig ausgeſchiedenen Mitglieder des Aufſichtk, rates wurden wiedergewählt. Mit Hinweis auf die veſtierungen des Berichtsjahres betonte der Vorſitzend des Vorſtandes, Geheimrat Schmitz, daß die JG. ihre Lei, ſtungsfähigkeit bis zur Grenze ihrer Kapazität angeſpam hat. Die Finanzierung dieſer Inveſtitionen habe der J9 große finanzielle Sorge und Arbeit bereitet. Sie ſei 50 abgeſehen von der laufenden Ertragskraft— nur durch di vorſorgliche Finanzpolitik in den früheren Jahren möclich geweſen. Die finanziellen Anforderungen des Borjohre, ſeien noch übertroffen worden, ſo daß die Ausgabe eine⸗ Sbligationsanleihe nunmehr erforderlich, aber auch nolt, lich ſei. Die Ausgabe dieſer Anleihe erſolgt, wie gemelde 5 in den nächſten Tagen in Höhe von 100 Mill. lJ. Uebef die Entwicklung im neuen Jahr wurde berichtet, doß au allen Gebieten eine Abſatzſteigerung zu verzeichnen iſt, 9 der bereits die Produktiov von weiteren neuen Werke bzw. die Auswirkungen von Werkvergrößerungen zum Ausdruck kommen. Waren unci Märkte 4 Berliner Getreidegroßmarkt v. 23. Juni. Am letzten Geſchäftstage der Woche blieb es im Berliner Getreide verkehr recht ſtill. Roggen und Weizen ſind reichlich du haben, ohne daß ſich nennenswerte Abſatzmöglichkeiten 1 den Verarbeiterbetrieben bieten. Mit größtem Intereſ ſieht man den Beſtimmungen für das neue Erntejahr en, gegen. Von Futtergetreide ſteht Hafer erheblich über Be darf zur Verfügung. Die Kaufneigung hat ſich hingegen nicht belebt. Von Futtermitteln ſind die bisher bevol zugten Erzeugniſſe weiterhin begehrt. S Bremer Baumwolle vom 23. Juni.(Eig. Dr. Lol 11,61. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 23. Jun (Eig. Dr.) Juni 5,20 B 5,05 G Juli 5,20 B 5,5 G7 Auge 5,20 B 5,05 G; Sept. 5,15 B 5,05 G; Okt. 4,95 B 4,85 G Nov. 4,95 B 4,85 G; Dez. 5,05 B 5,95 G; Tendenz ſtetig. 4 Gemahlener Melis prompt per 10 Tage 31,35—31,50; pe Juni 31,50; per Juli 31,50; Tendenz ſtetig; Wetter warm, — Berliner Metallnotierungen vom 23. Juni.(Eig, Dr.) Es notierten in für die 100 Kilo Elektrolytkupfel (wirebars) 58; Standard⸗Kupfer ld. Monat 52,25 nom, Originalhüttenweichblei 18,25 nom.; Standard⸗Blei lſd. M. 18,25 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stat. 17,50, nom.; Standard⸗Zink lſd. Monat 17,50 nom.; Original⸗ Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133; oto. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v, H. 137; Fein⸗Silber 35,0 bis 38,70. * Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarkt Weinheim. Erdbeeren 40—80, Kirſchen 40—60, Stachelbeeren grün 40 Pfg. je Kg⸗ Anfuhr 100 Dtz. k Schweinemarkt Wertheim. Anſuhr: 121 Milchſchweine und 10 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 55—90/ das Paar, Läufer 125—130/ das Paar. * Markthalle Zwingenberg a. d. B. Kirſchen 36—70 Erdbeeren 44—70, Stachelbeeren 42, Johannisbeeren 60 ie 100 Kilo. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Eröbeeren 28—95 Walderoͤbeeren 70, Kirſchen 25—30, Stachelbeeren 20, Treib⸗ hauspfirſiche 1,20, Rhabarber 8, Kopfſalat—5, Kohlrabi!“ bis 6, Erbſen 16, Karotten Bund—8, Blumenkohl 15 Pis 40, Wirſing 10, Weißkraut 11, Schlangengurken 20—45. An“ fuhr gut, Nachfrage nach Obſt ſehr gut, in Gemüſe langſam⸗ * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 22. Juni. An der heutigen Börſe beſtand rege Nachfrage nach Einfamilien⸗ und Etagenhäuſern. Angeboten waxen mehrere Hotels in Baden, eine Metzgerei u. a. m. Die nächſte Börſe findet am 7. September ſtatt. der Hauptve rſammlung 23. 22[Goldhyp.-Pfandbriefe 933* 23 22 3 8 22. 3 2. 2 Kf e 8 4¼ Pr. Ld.⸗Pfbrf. V. e 4½ Rh. Hyp.⸗Bk. Hadiiche Maſch.. 98.— 98,— Froßkraft. Mhm. Hartſtein 144,0 144.0Uürttemb. Elektr. 98,— 98,.— Verkehrs-Aktien ran Ur 0 13⁵˙0 ert. 23 22 Mannh R 2 4 99.— 99,— Uaur. Gr. Pforzh. 75..... Hrün& Bilfinge Wulle, Braueri iee Oberheſſ. Pr.⸗Anl. 135, 55 R 19.„ 100,0 100, 3 3% 5— 0 99.— 88 8 harten Bürgerbr 118,0 118,0 ellſt. Waldhof. 865 5 5 eutsdꝛe Stadtanteihen do. R 22.. 100,0 100,04½ BayrBodener. ½ do. Lig. Pfbr. 101,2 201,0 Bemberg, J. P. 0, laid u. Ren 0Pfälz. Mühlen.. 130.0 130.0ſlement Heidelbg. 137,0 137,0 iff. und See⸗ 1100 „.⸗Romzkiz 100,0 100,0 Würzb.§-VI 99,75 99.754½ Rh.-Hyp.-Bk. Julius Berger. 143.0 143.00 Hanauer Hofbr. 158,0 Sprit 103. 95 5 transportMhm 116.0 151 1estwerzins!. Werie een 20 88 8 4% Württ. Wohn. 4½ Bayr.Landw⸗ 8.⸗Rom. Riili 98.50 98,50 Frauer.Rleinlein 117,5 117,5Hanfwerke Füſſen 124,5 124,7 bf. Preßh.Sprit 103,0 163. Zank-Aktien It. Reichsb. Vorz. 122,.0 1² 4½ BerlinGold24 162,5 102.5] 28 K U1... 09.50 90,500 bank K 32 9 101,0 101,0 Bronce——. Harpener 3 80 905 hein. Braunkohl. 211,0 210,7 Badiſche 59 5 109. 5 883 leihenſ..8.7⁵ 4 4½ Berl. Hyp.⸗ iq. Gpfbr. Brown. Boverriii.. Hartmann r.„7üheinelektra St. 117,5...[Com.⸗ u. Privatb 105,0 105, e 5 23.5 97720 Landes- und Provinz-P 8 6 von 25.. 99,— 90, und l1 o. A... 100.8 100,7 hem. Albert 93.— 03.500 Henninger Brauer 11777 11750 Rheinmetall.. 121.2 123,0 DD⸗Bank 111.5 1115 Versicherungen 1850 23. 22. 4½ 7) Frankf. 26 98.75 98,75 banken, kom. Giroverb. 4½ Frkftrhyp. Bk. 4½ Württ Hpv 0 Heſſen⸗Naſſ. Gas 83 500R. W..... 113.0 112,10 Dresdner Bank 105,5 105,50 Bad. Aſſekuranz⸗ 65 5 Dt..⸗Anl. 27 101.6 101,64½ Hanau 26.. 97,— 97.— 4½ Bad..⸗Odbk. R E63 5 4 1. 100,0 100,0 aimler⸗Benz.. 119,5 118.0 Holzmann. Ph.„0.[Roeder, Gebr... 90,50 90,500 Frankfurter Bank 9*——-., Mhm. 45.— 5 ———————.— 26 00,25 99.25], Mannh. 29, R? 00.—.— 100,7 100, 7 F emag.. 138,7 138,7 lunghans.— 91,50 alzwk.Heilbronn 252,0 252,0 pfol; 98. 25 08.25—— 36.— 30 4½ 47½5 95.87 95,874 Maint29 K. 90. 90.— 4gBer Gotdsd We%ibo. Goldex. N 2 88.30 98.0Schuldverschreib un.P Stdinzenber.s. 208..hlein Schanzlin 147.0 145,0 6555 Semrer, 50.2e 70,teichsbani... 18,5 18.5] Bürtt Transvorr 36 e e e 90.5004½% de. Pför ⸗Bt, 9,—P Krupprelbſtoff 100, o 100, 0 Pfresberter.... 105olluort,Pelloronn 254.0 2540 Schara-fere 118.2 06.50KheinHo,⸗Bant 137.0 127,0 47 do. v. 37.F. 98,87 98.874½ do. 27 97.87 94.8 4% Lbstom.-Bi. 6W86 0 21 105)7 M cſen 57·25 99•62 Durlacher Hof. 109,0 109,0 Kolcei e— 3650 Sfemen⸗eni... Gürttög. Vank. 106.0 108.0 62. Sig. 3 5 Röchli 6 3 2 ede 2. 885 Ken. S e aeh 880/ S n Mitten urrwandelher frhernereünerher 109-s 110eorafto, Albwetk 6ir— 8d,— Sinner, run., 6 Amtlien nicht notierte werte 4% Bayern 27 00,50 90,50 im-Ausl. 134 134,7% do. E 8 609,25 90,25% Goth Grder. S e ec ingen⸗Unionn anz.-G E 104. 100 5 2½ Heſſen 28-B 98,50 98,50 Mannheim. Au 7 13%7½ de. k 10 98.50 98.50 Bank K 7. 4 100,7 100, JG.Jarben RM⸗ Eſchweilerdergw. E R 95 33 8 5 Umtausch-Oblisatione— 4½ Pr St.⸗Anl.28 109.7 109.0 Pfandbrief Schuld-J4½ do. R 12 98.62 98,62 4½ Mein. Hyp. Bk. Anl. v. 28.. 123,2 123,7 Eßlinger Maſch. Löw Mü*5 Südd. Zucker— 1 e⸗ andbriefe u. 0% Gyföbr.k II,, 99.— 99,— Ettlinger Spinn. 103,0 103,0 Löwenbr Münch- 185,0 185.5 fällig! 23 e, 4½ Thüringen 26 90,50 99,50 verschreibungen 4½ Naffausdsbk.%½ Pfäl 0.95. ohne Zinsberechnung E e 55 OLudwigsh. Ak.Br. 8 188 Vergbau 108,0 108, 0 4/% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werke EEE 2. 00 00 bclesslelten der Lnde, 4,pfes, ee, i1 99,50 9,500 Eef8 fic 6,7s o0.75/2NearS1d.21.-100..100./ 8„olte. Walzmühle 132,0 132.0 E 1951 90,— E 4½ do. Kom.26 81 90,50 90,504242¼0 aber u. Schleich. 104,5 103.0 N 130.5 30 M Pfalzwerke 1941 10, 5 40 Ldsbk. 26 57 do. Liq. 26.28 5 40·0 ainkraftwerk.. 85.75 85,75] ſerein dt. Oelfab. 55 130,55% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerke 1 —— 4 75 e Dt.Kom. S. Abl.8 1. 130,00 o. A,-C.. 100,7 100,7 Industrie-Aktien 9005— 150.90Meinzer Akr⸗Br. 88.50 88.50 Uñ. do. Glanzſtoſf... 4,% Rö.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 10⸗ 1654 2 4½ Rpoſt 35 55 9. 99.— 99,— do. 9 2 155,0 155,04½ 98.50 98,50 15 60,.— Funtech(eie 99,— 99,— 4 ü·* 1700 770 255—— 470———5— 90.55 1„3„* SW—*— 8 K 84³— 2 117. 1.—— 490„ ¹ 1177 S2 99,— 08,500-andschaften 5½ Pteuß. Boder. Andrege-Roris.. 155,0ſPeldmüblePapier Uotoren Darmſt 117½0 117.0. do. Ultramarin 114,0 114.04%% Ruhrwohnungsbau. 1888 005 Luus Aaleihef och) 98.25 5¼ Heſſ..⸗Hypbk. 4½Oſtpr. Landſch. Lig. Gold VIl, Aſchaff. Buntpap. 67.— 08,—*. 128,0 127,6..„„. VBoigt& Haeffner.... 5% Ber. Stahlwerke(Rheinelbe Union) 1846 8 —— 3318 131.8 Sg..Knt..24 100.7 100, Le K k Bu. T 1027— Lit..Un. o. K. 100, 7 100,8l do. Zellſtoff. 88,50 85,75 Urizner ⸗Kabſei 88,50 Volthom, Seil. 90.— 90,—14/% 8 51 22 22 23. 22. 2 3 23. 22. 23 53 22 23. 1130 —... 110,5 Stemeng 185,3 186,5 9. 112.0 4050 Berlin SgRaſhere werb 1352 243 Landschafton 1060 105.— 94.25 94, 50 e FEB 33298—————— 1075 1916 Bornaebn Alib. i.. ech Sandich. 5¼ do. Liquib. 101,1 101,00Saſalt....... 63,— Daren. Metalw.... s1,— Phil. Holzmans 148,5 147)[Kiederl. Fohle; 154,0 151,10Steatit⸗Magneſia Deraſch ank. 1031 10 Deutsche Remmerm Atioz.. 135.2 G9f. Er. Cfr ,/% 98,90 99 9004%00. Nom..Pi 08,30 98,30 Bahr.El.Sief, Seſ., Düſſelb. Hoefelbr.. Heteibeirieh.. J1e, 1,6%[Nerbd Kabel...[Stertin Bortl.⸗. 987. Di Sentrage, 20550 60, testverzinsi. Werte S A%S Cdof. 09,80 90 504½10⸗Weſtfodr e. Eieltt..: Soflan. K. Aabei ei-2s 80,57/Putfchengeuter,4 77550 7058)„de, Steigauee, 38770 Stoc& Eie.. 15.0 180.9 Pt.Gngt1. 1050 100 1.-Holſt. 5½% de. Ubfind... 101,64 6,12, 10 4. 09.— 00,— Sergmann Elek. 8 95,12 95,500 StöhrKammgarn 115,0 114,80 Dt. Golddisc.⸗Bke 9 103,0 Anleihen: Weſtfalen Altbei. 135,0 135,0 e Ser n 1080 154.0 152.0 ſige wer ban..143.7 abrück-Ruvieee....Stolberger Zink. 75,— 75.— Dt. Hypoth.⸗Ban 103.2 80.7 SS— 9 7½ Aachen. 2 98.25. 1 9 90,— 99,.— do. St.⸗Pr. Elckte, Sieſerun 1900 190·0ſ do. Benußſch. 17 Maler Werten, 97,.—.. Gebr. 8 183 14 22—* 9 833 5 Rentenbriefe. Schusg e 00 3 Stadtschaften 4½ Schteſ. Börreb. do. Rrafi u. S. 80 160,3 Elektr. Sicht u. Kr⸗ 130.0 129.5 64,50 65,— 90————— 3 7————.— 10073 100% 1050 23. 22. 4½ Pochum 3 ½Berl. Ufbrum: Goldpf. km. 22 99,— 90,— Beton- u Monier. 141. 1875 Engelbardt Brau 88.— 88,———*— Brcnes—*** 1352 170% 16 1016 4½ Praunſchw.. 99.— 99,—4% Südd. Bökred. Doswans Rnauer... 131,50Enzinger ⸗Union. 106,2(lacobſen,..... 90,02 0—— 009..Bc br, 12700 177 4 e 69467 60,5 4½ Sulsburg 2,....7 00.- P, res, 100,0 100.00 Sraugf k. Srtial 18570 165.0 Senange,Set fid.9 le 8. K. Eee L Senee, 1t, Fucher, Brauese t. 27. Ab Weſt Boder 121, 0 4½8e, L636 2. F. 99.12 0,12 ½ Düſfelberf 20.... Sbtlck. K.7.— Hn e cdur dandes. Brem. Wolllämm. 175,5 170, Eclang⸗Baumw. 159.0 158.0 Kapia, Borzenan. 1 S 1840. Tuchfebr. Uachen 10870 105.(Süchiiſche Sank 104,0 10, 1Keichsanl. 1934 90.62 00,024% 8 Sgbeent, 1 u 99.— 99.— Srowu, Bon. 4 C. 107.5 al⸗ähemie.. 130.0 130,5 lasroerd Frpprte..0.., ſlnion.Gem.Prod. 78,50 79, 25 Südd. Bodenerdd. 1165 % Houng-nt 102.5 12,04% Süe. Hypothek-SanleWerte Weſtd. Beden, 95,50 59,30 Passestot& 180˙1 130·OJSali Aſcherslebs·. RaigtunRerhe. 11.0 151 0 5JHereinsbk. Hamb. 116.0 *2 9 1660 109,0 109,0 4½ Kaſſel 29.Hypo kredit. kn. 6 90,— 99,— Buderus, Eiſenw. 89,„50larbenind. J. G. 150,1 150,5 Peramagg S ere 191,0 191,0 8 Wüd.Bobentrebli 106,0 —*—— 35% Oaur Hdbk. 1o Bürtt- Obr-B11j ··— Dresden 140,8 140,1 iSinn 123 129·5(SIöckner-Werte 118.7 119.00R Grteineger, 130.0 130. Chem. Charl.—— R 4% Soben 25. 98. 95.5 4% Wbeene...%Seprereine, 100,0 Sel, Waffreet- 114,1 1if.! Seires e. Fg.. 1320 13, Sokew. W. Sben.. Abein Sren. 214:0 444,2 he. Hune Maic.. Verltoprs.Antien 9661 4½% Bapern 27., 90.5 90.04% Munchen 2:.dank 938-113 107,0 101.0ſladustrie-Obligatlonen Chem. Bucan...(Grauſtabt. Zucen.Kotam. Khen. 1[ e. Elektrizitut 115.5 110,5 Do. dr. Nictelw. 165,10 AachenKleinbahn 63.75 60 4½90. Ser, Anl.)1 99,02 90,624½ im 26./ Berl. Lig.8. 101,0 101,0 bo, Grünau“: 5425 bein Zucker. 108.7 105.(Sellmar à Jourd. 97.— 97,12 Slektrizttut 115.5 118,0fdo. Stahlwerke 98/587 AG f. Verkehrsw. 100.7 1900 4½ Braunſchw.29 90,— 700—*. 958.100% Braunſchwg'⸗ Bt ·. a. 90,12——— roebeln, guckeri. 105,7 105,2— 3 147,0 14¼,0 95 9 9 132,2 132,3 do. Frik. Bolm 82.75.. Allg.Bokb. u. Krw. 186% 37 1½ Heſſen.1920 200,3 100. Gann. Hop. 20 99,— 99.— f6 Hroß... do. Ind. Gelſe... ßebhardt à Co. 140,5. 88˙55 8078(Kh.⸗Beſtf. Elekte 112,7 112,7/d0 Ultramarin...... Dt. Eiſenb.-Betr. 50.5 R eeeee e 850 60 Slkitnteetd., 170 Fe0 Glast 106 0.50/Srenge. Meas- Buner EalSengi 957., Seelcb..bü, 485 4½ Rchspoſt. o.———91 25 90,— 909,—0 Katronzellſtoſſ...[Cbriſteph K Unm. 162.0 8 130,7 130.7 Künberabuſch, G 126,0.. Riedel de Hacn: 106,5 106, 7 Bogel. rao 34 157. 1 Hapag. 95700 4½ do. 85 F. 1 100.6 100,0 1 B. Wohnſtat.⸗ Kn8.K- Bon., K.. 101,0[Concordia Bergb. 0 15 Glas Schalke„ 5 Koſenthal, Pors 85,62 89,25„0 150,5—— 1³8 1500 4½ Pr. Ldsrthk. Fyp.⸗Bt. 1 7⸗9 99.— 99, ſe Rucker Kr.⸗Bk. 103,1 103.5 Conti. Gummu Glaugt ee 4 Co. 0 108,0 Kobdergrubbe r 1 8 90— e,Hambg. ⸗Süda 50,30 50, Gd. Rentörü,1 99,50 99,00 Pfandbr. und Schuld,Frli. Gp. 116 50.— 90.— mer⸗Weng.. 120,0 118,5 Se 150,0 155.0 Siee Sr Mides 3————— N P2 de.Sie Sprtbs 08.0 10 ötfentl. Kredit-Anstalt. ½% Gotha Prdte— 90, ehne Sinsberechuung emag Ker 6185 378. Seldſchmidt T8, 58,) 128,5 134,0 134.20 Weſtd.Kaufh. A- 90,50 97,— verslcherungs-Alcleß »Diſch. Anl Aust 13517T 131,7 eee e„Golbpfbr. 48,5 9 jii iii 91.— 91,— Srün 4 Bilfinges 230,0 231,50Sinde'sEismaſch 170,0 170,0.. 330,3 Weſteregelnn Uache u. M. Peun? Conburt Wet. 128. 155,704eſſdenbeebe.-Pet o0,— 00,—4% Harr Hergr. 10f.5 110,2] de, Centt Gs 169.) 110,JStne“ertt 40%, gingner, Wertan. 147, Lachllehen u&, l80.8 16“ Oicller-00n. 5. Küsef 2 —— 46, 4,... 99,— 4½ Hann. Bobke. 8 Stim& Salske 110,1... de. Erdöl;. 119.5 120,20faderm. à Ouces 100,0 101.JGekgne Krang.. 135,5 Salzdetfurth Kali 138,0 136,0 Wintershall.. 110,3 116.60 Alltang u. Stig, B 257., büring uuſ, bo- N. 10 u. 11 00.—. 06 116 00.— 00.— do. Kabelwerte... Uadkethal. Draot.. 140 0 e Kraus 15o,sSangecb. Maſch., 08,)[Wiſfner Metal. 6125 30029 4. de, Sebenavbe.... 7, 4 Di. Schutzgeb. 4½0ld. St.f. A... J% Mittelb. Böt Aktlen do, Linoleum 154,0 154,0[Hageda... 150,0 150,1Hannesmann 5 19/0[Sarotti, Schokal. 159,0 1300ſ ſeiß Jkon 130,0 137,5 Serlin, Feuerverſ...,, Anleihe 1900.. 4½ Propfbr. R. 10 100,0 100,0 RR.. do. Spiegelgi. 118,0 aaee Maſch. 94, 94,—Hansfeld. Bergo. 137,2 137,0Schieß⸗Defries.. 129,8 130.0—3— Ma.·U5. 298 3 Colonia⸗Feuerv. 5 1 rtStrill.. 4½ Pr. Bodenkk. industrie-Aktien do. Steinzeng. 176,1 176,7 Hamburg. Glekir, 140,7.. Rarki, a. fübld 110,1... Schl.Bgmw. Beutb. 67,15 00, Zellſtoff Waldhoß 109,0 168,7 Permmes Kreditr, e bea 5 Sbkr. 27 09.50 90,50 MEbe 21 99,— 99.— ſecumulat.⸗Fabr. 209,0 209,7] do Tel u. Rab.—— Harburg.—... Maſchinen Buckan ſdo. Elette. u. G 113,8 Sor 7 4 0 4,/ af 6. 99.50½ Pr. CentrBod. Ug. BaugeſVeng do. Ton u. S130 148,0 148,0Oarven. Berg 128,7 129,0 Soran. do. Portl.⸗Zem. uringiabri. 6 brovinz, Bezirks⸗, gweckver⸗ 4½ Mitteld ok. 30 98,87 98,87. Golbpf. 1928 99.— 99.— A. C. G. 112.5 112.7] do Waffen. 149,5 145.2 Heidenan. Papf. 00.—— Schöfferhof Br.—94 Kolonial-Werte Pände, Kreiſe und Städte 4,½% OpſchlPrbt R. 90 505,½ do. Liquid. 26 100.7 100.7 Alſen, Portl. gem....do. Eiſenhand. 137,0 137,2 Hemmoor Portl.. 178,7 5 19 0 5 Schubert& Salze 0 79,5 90, 30 9 5 4½ Pr. Pyp.⸗Bk. Ammendorf.Pap 71.— 71,— Tidier⸗Werke 84,50 8, Heſſeu. Herkul Bee. iag Nühlenbar Schuckert& Co. Alg. Dt. Er.⸗Anſt. 91,37 91,37] Otſch.⸗Oſtafrtta. 251 Fan 998 711 08.30 98.50, G. H. Pf. 20 5 14 90.— 99,— Amperwerke 115,5 Dierig, Chriſtian... Hildebrand Mühl.., Mimoſa. 132,„0Schultheiß.100,5 100,5 Badiſche Bank 5, 109,0] Kamerun Eiſend 30 7 Hannovet 8 11 88,„0% Pr. Pfandbr. Anhalt.Koblenw. 113,0 113.00 Dortm. Akt.⸗Br.. 178[Pindrichs⸗Auff.... 137,10 Mitteldtſch. Stah... Schwabenbrüu... Bank f. Brauind. 115.5 115,5 Neu⸗Guinea. 1 30 19, Secee 18... Ee I1 92— 2 Solöhpp. 4 70 09,— 90,, Uſchaffog. Rellſt. 88,18 89,2 do. Iinionör.. 208.0 207,0 Pirlchberg Sedert. 157. Rütle Künngen. Seld Kmaurzams.,(Saor. H9r. u. Bu. 9,25 o,75 Otavlehkine, 1 10,— Shrr S e. ccen 8 0,5 0 96,50 98,50 Kl alch, 138,3 139.0 Staabuer Garbin 104 104,0 Becde-. Berdn 107,7 108,0 HSiemensSlasind.. 110,01 de. Leiassc 10f,7 104.7 Sckanteng- u0 80, WIRTSCHAFTS-ZRrruxc — 222—2 —2 8232 22——233—32——— — 2———————22 222— ————————— 2—— S SDSSSS23. 4 „— 0„ 8S „„FF ———— —— 232———