— 5 —— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Sir 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtt. 55, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Keue Mannheimer deitt Veriag, Schriftieitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; K 1, 40. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590.— Drahtanſchrift: Nemazei! Mannheim Einzelpreis 10 VN. Bei Zwangsvergleichen Abend-Ausgabe A Dienstag. 27. Juni 1939 150. Fahrgang— Nr. 287 —— Wird Frantrrich und England worten üngitlic aun die Entſcheidung Moskaus Pariſer Sorgen Sind vielleicht Londons Zugeſtänoniſſe noch nicht weitgehend genug? dnb. Paris, 27. Juni. Auf Grund der Meldungen aus London, wonach das Foreign Office neue Inſtruktionen an ſeinen Vertreter Strang in Moskau geſandt habe, iſt das Thema der Dreierpaktverhandlungen in der Pariſer Frühpreſſe am Dienstag wieder etwas in den Vor⸗ dergrund gerückt. Allgemein kommt die bange Frage zum Ausdruck, ob die Sowjets ſich mit den Zuge⸗ ſtämdniſſen Großbritanniens begnügen werden. Der„Jour“ glaubt, daß Moskau auf Grund der neuen Inſtruktionen in allen ſeinen Wünſchen einen vollkommenen Erſolg zu verzeichnen habe. Die bal⸗ tiſchen Staaten würden gegen ihren Willen in einem Sonderprotokoll garantiert werden, ſo daß Sowjet⸗ rußland allein der Richter darüber ſein werde, ob es angegriffen ſei oder nicht. An anderer Stelle meint der Leitartikler des gleichen Blattes zum ſelben Thema, die britiſche öffentliche Meinung fange angeſichts der Haltung Sowjetrußlands langſam zu revoltieren an. Es gebe kein Beiſpiel von Bündnisverhandlungen, die in einer derartigen Atmoſphäre von Mißtrauen und Zweideutigkeit abgerollt ſeien. Während die Diplomaten verhandelten und diskutierten, lege die Sowjetpreſſe ihrem zukünftigen Verbündeten gegen⸗ über einen unglaublichen Sarkasmus an den Tag, und der Leiter der britiſchen Delegation Strang er⸗ halte ſeine Antwort auf dem Wege über Agentur⸗ meldungen. Das„Cevre“ meint, daß man in England die Er⸗ gebniſſe der neuen Inſtruktionen mit einer gewiſſen Aengſtlichkeit abwarte. Man frage ſich dort, ob die Sowietruſſen die neuen Vorſchläge anzunehmen be⸗ abſichtigen oder neue Forderungen ſtellen würden. Eine vorherige Befragung Englands und Frank⸗ reichs ſei nach dieſen Inſtruktionen für das Arbeiten des Beiſtandspaktes im Falle der baltiſchen Länder nicht mehr vorgeſehen. Von dieſem Standpunkt aus würde das Dreierabkommen alſo ausſchließlich zu⸗ gunſten Sowjetrußlands arbeiten. Die Austwirkung des Sientiiner Konflikts: In England beginnt man zu zweiftin⸗ - ob eine friedliche Einigung mit Tokio möglich iſt EP. London, 27. Juni. Eine Einigung mit Japan wird von den Liplo⸗ matiſchen Korreſpondenten der„Times“ am Diens⸗ tag als„nicht mehr ſo ſicher“ bezeichnet. Das Blatt ſchreibt zwar, die Regierung hoffe noch immer auf eine Einigung. Es müßte aber zunächſt eine Grundlage gefunden werden. Hinſichtlich der vier unter Mordverdacht ſtehenden Chineſen ſei die eng⸗ liſche Haltung noch immer unverändert. Daraus habe ſich dann eine zweite Frage, die japaniſche Forderung, England ſolle die Unterſtützung für Tſchangkaiſchek aufgeben und mit Japan zuſammen⸗ arbeiten, entwickelt. In dieſer Frage könne es, ſo ſchreibt das Blatt weiter, keinen Kompro⸗ miß geben. Die Möglichkeit von Verhandlungen in Tokio hinge davon ab, ob Japan dieſe weiter⸗ gehenden Forderungen aufrecht erhalten würde. Das Blatt erwähnt ſodann die angeblich un⸗ würdige Behandlung von Engländern bei Leibes⸗ viſitationen. Tokio ſei bereits, ſo ſchreibt die„Ti⸗ mes“ in dieſem Zuſammenhang, unterrichtet wor⸗ den, daß dieſe„Beleidigungen“ aufhören müßten. Aus all dieſen aufgezählten Gründen ſei es daher noch zu früh, auf eine Löſung durch Verhandlungen zu hoffen. Neue japaniſche Warnung dinb. Schanghai, 27. Juni. Der japaniſche Generalkonſul Miura überreichte am Dienstagmorgen dem däniſchen Generalkonſul Scheel als Doyen des ausländiſchen Konſularkorps eine Note, in der dem Konſularkorps mitgeteilt wird. daß die japaniſche Flotte neue Operationen bei Futſchau und Wentſchau an der Küſte der Provinz Fukien begonnen habe. Die ausländiſchen Mächte werden daher in der Note gebeten, bis zum 29. Juni 12 Uhr mittags Tokio⸗Zeit ihre Kriegs⸗ und Handelsſchiffe aus den genannten Häfen zurückzuziehen. In der japaniſchen Note wird auf die Gefahr hin⸗ gewieſen, die mit dem etwaigen Verſuch verbunden ſein würde, in dieſe Häfen nach Ablauf der Friſt einzulaufen, und es wird erklärt, daß die japaniſche Flotte keine Verantwortlichkeit für die Folgen über⸗ nehmen könne, die ſich aus ſolchen Verſuchen ergeben könnten. Treiben die Briten Militärſpionage? EP. Tokio, 27. Juni. Der Hankauer Korreſpondent des Tokioter Blat⸗ tes„Niſchi Niſchi Schimbun“ ſpricht am Montag— wie er behauptet, auf Grund von ihm zugegangenen Informationen— gegenüber den bei Hankau lie⸗ genden britiſchen Handelsſchiffen den Verdacht aus, daß ſie auf dem Funkwege Informationen über japaniſche militäriſche Aktionen nach Tſchungking gegeben hätten. Mitteilungen aus Tſchungking hät⸗ ten beſtätigt, daß die dortigen chineſiſchen Militär⸗ behörden regelmäßig über Aktionen japaniſcher Flugzeuge unterrichtet worden ſeien. Es ſei auch feſtgeſtellt worden, ſo behauptet der japaniſche Korre⸗ ſpondent, daß die britiſchen Handelsſchiffe, die bei Hankau ankern, die Tſchungkinger Militärbehörden über den Abflug japaniſcher Bombengeſchwader in das Landesinnere unterrichtet hätten. Auf Grund dieſer Beobachtungen ſeien ſcharſe Maßnahmen ge⸗ gen illegale Funkſendungen von Ausländern in Hankau beabſichtigt. Zu dieſen Maßnahmen dürfte nach Anſicht des Korreſpondenten auch die Verſiege⸗ lung der Sendeanlagen an Bord der britiſchen Han⸗ delsſchiffe bei Hankau gehören. Luftſchlacht aber Normonhon Erfolge der Japaner gegen außenmongoliſche Luftangriffe dinb Tokio, 27. Juni. An der mandſchuriſch⸗außenmongoliſchen Grenze, über dem Bezirk von Normonhan, kam es wieder einmal zu einem außerordentlich heftigen Luftkampf, in deſſen Verlauf japaniſche Militär⸗ flieger eine große Anzahl außenmongoliſcher Flug⸗ zeuge beſchoſſen. Den angegriffenen Japanern ge⸗ lang es, die Außenmongolen zum Rückzug zu ver⸗ anlaſſen. Im Verlaufe des ſofort unternommenen Gegenſtoßes der Japaner wurde die außenmongo⸗ liſche Flugbaſis bei Atamakſumu, etwa 100 Kilometer ſüdlich des Buinoor Sees, bombardiert, wobei große Teile der auf dem Flugplatz befindlichen Militär⸗ flugzeuge zerſtört wurden. Die Japaner hatten nur geringe Verluſte zu beklagen. Kaiſerreich Thai Siam ändert ſeinen Namen EP. London, 27. Juni. Das Kaiſerreich Siam hat am Montag ſeinen Namen geändert; es heißt nunmehr Thai. Das iſt der urſprüngliche Name des Landes und bedeutet „Land der Freien“. Die neue Bezeichnung tritt in Siam ſofort in Kraft, doch ſind die auswär⸗ tigen diplomatiſchen Vertreter angewieſen worden, den neuen Landesnamen erſt zu gebrauchen, wenn er ſich durchgeſetzt haben wird. eeeeeeeeeene Sieht man in Paris Geſpenſter? Anſchlag auf Toulon geplant? Auch gegen franzöſiſche Kriegsſchiffe ſollen Attentate geplant geweſen ſein EP. Paris, 27. Junt. Von der angeblichen Aufdeckung eines Anſchlages, der auf den größten ſüdfranzöſiſchen Kriegshafen Toulon verübt werden ſollte, wiſſen die Pariſer Blätter am Dienstag zu berichten. Danach ſollte ein Auſchlag auf das dortige Arſenal und nach gewiſſen anderen Meldungen auch auf franzöſiſche Kriegsſchiffe, die im Haſen von Toulon liegen, verübt werden. Die Polizei ſei jedoch durch einen auonymen Brief von dieſer Abſicht in Keunt⸗ nis geſetzt worden. Zwei Ausländer, die im Verdacht ſtänden, das Attentat beabſichtigt zu haben, würden zur Zeit geſucht. Fünf Tage vor Kanal⸗Eröffnung: Dammbruch-Kataſtrophe in Belgien Eine Stadt bedroht- Bereits unüberſehbarer Schaden angerichtet dub. Brüſſel, 27. Juni. Oberhalb der Stadt Haſſelt brachen am Mon⸗ tagabend die Uferdämme des Albert⸗Kanals. Die Bruchſtellen erreichen eine Breite von 25 bis zu einigen hundert Metern. Bis zur Schleuſe vor Haſſelt, auf einer Länge von drei Kilometer, bildeten ſich auf beiden Uferſei⸗ ten tiefe Riſſe. Vor der Schleuſe von Haſſelt brach der Uferdamm auf einer Länge von 500 Meter zu⸗ ſammen. Die Erd⸗ und Waſſermaſſen riſſen die elektriſchen Leitungsmaſten, die Schutzpfoſten für die Schiffahrt und das ſoeben fertiggeſtellte Haus des Schleuſenwärters mit ſich fort. Ein Strom lehmigen Waſſers ergoß ſich in Rich⸗ tung Haſſelt, brachte die Demer zum Ueberlaufen und bedroht jetzt bereits die Häuſer. Die Bevölke⸗ rung und die Gendarmerie bemühen ſich, das Vieh zu retten. Kilometerbreite Lücke ndb. Brüſſel, 27. Juni. Der große Dammbruch am Albertkanal hat einen bisher noch unüberſehbaren Millionenſchaden an⸗ gerichtet. Das Waſſer hat durch mehrere Bruchſtellen eine Lücke von einigen Kilometer Länge in den Ufer⸗ damm geriſſen. Alle umgebenden Felder und teil⸗ weiſe auch die Häuſer ſtehen unter Waſſer. Noch in der Nacht zum Dienstag wurden Polizei und für die erſten Sicherheitsmaßnahmen ein⸗ geſetzt. Infolge der Kataſtrophe von Haſſelt wird voraus⸗ ſichtlich die feierliche Einweihung des Albertkanals, der am 30. Juli durch König Leopold vorgenommen werden ſollte, verzögert werden. Die Arbeiten am Albert-Kanal, der Brüſſel mit Antwerpen verbindet, haben 10 Jahre in Anſpruch genommen. Schon am 1. Juli ſollten die erſten 2000⸗Tonnen⸗Schiffe den Kanal paſſieren. In Haſſelt hat ſich bereits im vergangenen Jahr bei dem Kanalbau ein Unfall ereignet, als eine der großen Betonbrücken über den Kanal plötzlich zu⸗ ſammenſtürzte, kurz nachdem eine vollbeſetzte Straßenbahn vorübergefahren war. Siedelt Exkönig Zogu nach England über? Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ meldet, daß Exkönig Zogu von Albanien ſich wahrſcheinlich end⸗ gültig in England niederlaſſen werde. Die britiſche Regierung werde„ſelbſtverſtändlich ſein Kommen begrüßen“, lin—Rom luſtig machen zu können. Frankreichs Machtpolitik (Von unſerem Poriſer Vertreter) — Paris, 26. Juni. Berichte aus Frankreich ſind ſeit langem ſchon unerfreulich und ſie werden es von Tag zu Tag immer mehr. Unerfreulich in dem Sinne, daß die erhofften Anzeichen einer Entwicklung der fran⸗ zöſiſchen Politik zur wirklichen Befriedung des euro⸗ päiſchen Raumes ſich auch nicht einmal in ihren An⸗ fangsgründen einſtellen, daß vielmehr alle An⸗ zeichen einer weiteren Verſchärfung der Lage an Bedeutung zunehmen. Frankreich hat es oft erlebt, daß jeweils vor⸗ herrſchende politiſche Meinungen gleich einer anſtek⸗ kenden Krankheit das ganze Volk erfaſſen. Um das zu beweiſen, braucht man keineswegs auf die große franzöſiſche Revolution, auf die Erſcheinung Na⸗ poleons oder etwa die Reſtauration zurückzugrei⸗ fen, nein, es war, wenn auch in kleinerem Rahmen, mit der Einkreiſungspolitik eines Barthou, mit Fer verſuchten Entſpannungspolitik eines Laval, mit der Septemberkonferenz in München und mit der Anti⸗ München⸗Welle im März dieſes Jahres genau ſo. Die Regierung Daladier könnte vollkommen zu recht den Namen einer Militärregierung tragen, obwohl keinerlei militäriſche Perſönlichkeiten im Kabinett ſitzen. Aber was dieſe Regierung auch tut, alles wird vom Militäriſchen her betrachtet und ausgeführt. Die geſamte Wirtſchaft wurde für Rü⸗ ſtungen mobiliſiert, die geſamte Innenpolitik wird mit militäriſchen Beweggründen zum Schweigen ge⸗ bracht und die geſamte Außenpolitik zeigt von Tag zu Tag⸗mehr ihre militärpolitiſche Note. Man kann jetzt täglich in der franzöſiſchen Preſſe leſen, daß Frankreich wenigſtens zu 50 v. H. von einer Gene⸗ ralmobilmachung erfaßt iſt, wie denn auch rund 50 v. H. aller Reſerviſten tatſächlich unter den Waffen ſtehen. Zwar hat der Miniſterpräſident Daladier dieſen Reſerviſten vor einigen Tagen einen„Hoffnungsſchimmer“ gegeben, als er einem Abgeordneten ſchrieb, man könne wohl daran denken, die Mobilmachungsmaßnahmen im Oktober langſam wieder abzubauen. Aber kaum war das Wort gefallen, da wurde es immer deutlicher, daß es wohl kaum möglich ſei, dieſen Termin einzu⸗ halten. Wo die Regierung diplomatiſch tätig wird, werden alle Regungen ſofort von Militärbeſprechungen überſchattet. Nur ſo iſt zur Zeit das franzöſiſch⸗eng⸗ liſche Verhältnis beſtimmt, und die Generalſtäbe der beiden Länder, die in ſtändiger Verbindung ſtehen, haben mehr zu ſagen, als die Politiker. Aber auch zwiſchen Paris und Warſchau, Moskau und Ankara ſpielen die militäriſchen Beſprechungen die Haupt⸗ rolle. Und man verſucht, auch Bukareſt in das mi⸗ litäriſche Spiel miteinzubeziehen, während man die Vereinigten Staaten ſchon wenigſtens als Heeres⸗ lieferanten gewonnen hat. Daß insgeheim für den Ernſtfall ſchon ein franzöſiſch⸗engliſches Oberkom⸗ mando beſtimmt wurde, wird nicht mehr beſtritten. Die franzöſiſchen Kolonien wurden auf dem Ver⸗ ordnungswege zu einzelnen unabhängigen Feſtun⸗ gen mit einem„Oberbefehlshaber“ ernannt, wäh⸗ rend ein alter Streit über den Oberbefehl der fran⸗ zöſiſchen Streitkräfte in der Heimat enoͤgültig zu⸗ gunſten des Generalſtabschefs des Landheeres ent⸗ ſchieden wurde, der in Kriegszeiten damit auch die Oberleitung über Luft und Marine hat. Die vor⸗ herrſchende Bedeutung der Landarmee hat ſich damit in Frankreich wieder behauptet. Verbündete werden von Paris nach wie vor noch geſucht und ihre Bedeutung ſelbſt über die einiger gewonnener Schlachten geſtellt. So iſt auch der ge⸗ waltige Druck der franzöſiſchen Regierung auf die engliſche, möglichſt vorbehaltlos ein Bündnis mit Moskau zu ſchließen, zu erklären. Nur ſo auch wurde die Abtretung des Sandſchaks von Alexan⸗ drette an die Türkei der franzöſiſchen Regierung pſychologiſch möglich. Dabei ſpielt es natürlich auch noch eine Rolle, daß man ſich das türkiſche Bündnis mit der Abtretung eines Lanoͤſtrichs erkaufte— der einem gar nicht gehört. Daß den ferneren Einkreiſungszielen Frankreichs die politiſchen Sterne in der Welt keineswegs gün⸗ ſtig leuchten, das hat man allerdings auch in Paris begriffen. Man iſt weit entfernt von jener Zeit, in der man glaubte, ſich über die Stärke der Achſe Ber⸗ Man ſieht die Probleme, die ein möglicher Krieg erſt richtig auf⸗ werfen würde, genau. Auch iſt man über die Sturm⸗ zeichen im Fernen Oſten ebenſo beunruhigt wie darüber, daß der Pyrenäen⸗Nachbar Spanien ſich gar nicht bemüßigt fühlt, in das franzöſiſche Bündnis⸗ ſyſtem einzutreten. Dagegen bemüht man ſich ſehr, alle dieſe ſchwie⸗ 88 N9 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 9. oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. —— ——— —e 2. Seite/ Nummer 287 Dienstag, 27. Juni 1939 rigen Punkte und Probleme unberührt zu laſſen und ſeiert mit großem Wortſchwall die franzöſiſch⸗eng⸗ liſche Militärkonferenz in Singapur und die von einem einzelnen Spanier abgegebene Neutralitäts⸗ erklärung der iberiſchen Halbinſel. Man ſcheut ſich auch keineswegs, Erinnerungen an 1914 wachsurufen. Damals, ſo friſcht man wieder auf, mußte der franzöſiſche Botſchafter in London, Cambon, noch zu mitternächtlicher Stunde zwiſchen dem 2. und 3. Auguſt in den Gängen des Hauſes Downingſtreet 10 nervös auf⸗ und abgehen; wäb⸗ rend der engliſche Miniſterrat in ſchwerer Sitzung tagte, um zu erfahren, ob England an Frankreichs Seite ſtünde oder nicht. Auf die Frage eines eng⸗ liſchen Freundes, warum er nicht nach Hauſe gehe, denn die Sitzung könne noch bis zum Morgen dau⸗ ern, erwiderte der Franzoſe kurz:„Ich werde hier warten, bis ich weiß, ob das Wort Ehre in der eng⸗ liſchen Politik noch etwas gilt.“ Dabei waren Hilfe und Beiſtand Englands doch damals lediglich in einem gewöhnlichen Brief des Außenminiſters Grey an den franzöſiſchen Botſchafter zugeſichert. Heute, ſo wiegt man den franzöſiſchen Bürger in Sicherheit, haben man dagegen ſchon im voraus in feierlichſter Foum auf Pergament mit Siegel dieſes engliſche Verſprechen. Es kann nicht weiter wundern, daß bei ſolcher Geiſteshaltung die franzöſiſche Intranſigenz gegenüber Rom und Berlin wenn möglich ſogar noch zugenommen hat. Es iſt dafür bezeichnend, daß der Außenminiſter Bonnet ſich zu der beſonderen Erklärung veranlaßt ſah, daß eine kürzlich ſtattge⸗ fundene Begegnung zwiſchen dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchaften Frangois Poncet und dem italieniſchen Außenminiſter Ciano ebenſo wie zwiſchen Bonnet und dem italieniſchen Botſchafter in Paris„wöllig ohne Bedeutung“ geweſen ſei. Dieſe Verſicherung, die man ſelbſtverſtändlich, ſo wie die Dinge liegen, vorbehaltlos als die reinſte Wahrheit anerkennen kann, war gegenüber der franzöſiſchen Oeffentlichkeit ſogar ſchon„nötig“. Derart hat ſich nämlich das franzöſiſche Volk von der ſeit dem März dieſes Jah⸗ res mit allen Mitteln der Propaganda und der Ueberredung eingeſchlagenen Politik wie von einer anſteckenden Krankheit erfaſſen laſſen, daß es dem Außenminiſter ſchon gleich eine Begegnung mit dem italieniſchen Botſchafter„verübelt“. Wo bleibt bei einer derartigen Ueberſpitzung der einſeitigen außenpolitiſchen Einkreiſungslinie, deren Gefahren für Frankreich doch wirklich auf der Hand liegen, wo bleibt da das Parlament, wo bleiben die Gewerkſchaften, wo bleibt die Preſſe, wo bleibt der Mann von der Straße? Man weiß es nicht. Alles ſchweigt jedenfalls und alles arbeitet geradezu wü⸗ tend, als gelte es, in einem ſchweren Rennen den Endſpurt zu gewinnen. Nemerataunbeimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe London gibt Anſchauungsunterricht: Englands doppeltes Spiel in Palüſtina „Zarte Rückſichtnahme“ bei Durchſuchung jüdiſcher Siedlungen (Funkmeldung der NM3Z.) + Beirut, 27. Juni. Auf Befehl des britiſchen Kriegsminiſters hat der Oberſtkommandierende in Paläſtina, General Haining. ſeinen Truppen angeordnet, bei den ſogenannten„Durchſuchungen“ einen ſichtbaren Unterſchied zwiſchen Arabern und Juden zu machen. Die„Durchſuchungs“⸗Methoden der brittſchen Truppen in arabiſchen Dörfern in Paläſtina ſind hinreichend bekannt. Eine endloſe Kette bilden die Fälle der Häuſerſprengungen, der Sprengung gan⸗ zer Stadtviertel, der Vernichtung lebenswichtiger Dorfbrunnen(ſo daß Menſch und Vieh im heißen Sommer dem Verdurſten preisgegeben ſind), der Ermordung willkürlich herausgeholter, unabgeur⸗ teilter Araber, des Zuſammentreibens der Dorf⸗ bewohnerſchaft auf freiem Feld und ihr tagelanges Dortbelaſſen ohne Waſſer und Brot, des Raubes von Geld und Schmuckſachen durch die wildͤgewor⸗ dene Soldateska und andere Schandtaten mehr. Zur Durchſuchung jüdiſcher Siedlungen und Stadtviertel hat man ſich erſt ganz neuerdings ent⸗ ſchloſſen, nachdem der radikale Teil der Judenſchaft in Paläſtina zu den bekannten großen Terrorakten in Jeruſalem, Tel Aviv und Haifa übergegangen iſt, die jedesmal 50—100 Tote und Verwundete zur Strecke brachten. Jedoch dürfen nach dem jüngſten Befehl aus London dieſe Durchſuchungen nur„Zart“ wie es wörtlich heißt, alſo mit Glacähandſchuhen durchgeführt werden. Kein Jude darf hart ange⸗ faßt, keine Jüdin überhaupt berührt werden. Unter dem britiſchen Militär, beſonders unter den Offizieren, herrſcht helle Empörung über dieſen Be⸗ fehl. Man beſchwert ſich in Paläſtina, immer nur für die Juden eingeſetzt zu werden und für ſie die Haut zu Markt tragen zu müſſen. Dem General Haining wirft man vor. um ſeinen Poſten zu ban⸗ gen, andernfalls hätte er gegen dieſe Maßnahme, die auf den engliſchen jüdiſchen Kriegsminiſter Hoare⸗ Beliſha zurückgeführt wird, proteſtieren müſſen und ſich ihr nicht unterwerfen dürfen. ———— Neuer Kurs auch da! Frankreich wird moraliſch! Daladier verſucht gegen Mißſtände auf bevölkerungspolinſchem Gebiet anzugehen Drahtber. unſ. Par. Korreſpondenten — Paris, 27. Juni. Ein bekannter Wilderer aus Douzi bei Auxerre war in ein Abtreibungsverfahren verwickelt und weigerte ſich, auf der Polizei zu erſcheinen. Des⸗ halb begaben ſich zwei Polizeibeamte in die Woh⸗ nung des Verdächtigen, wo ſie überaſchend von einem Gewehrfeuer empfangen wurden. Einer der Beam⸗ ten wurde durch eine Schrotladung verletzt. Es mußte ein Ueberfallkommando herbeigeruſen werden, das das Haus umſtellte. Doch der Eingeſperrte ſetzte das Gewehrfeuer fort, ſo daß es ihm trotz der Vor⸗ ſichtsmaßnahmen der Polizei gelang, noch zwei wei⸗ —— Die Neuorönung im Mittelmeer: Graf Cianos Beſuch in Gpanien Eingehende politiſche Ausſprache mit Generaliſſimus Franto Ep. Paris, 27. Juni. Franco wird am 11. Juli, wie eine Pariſer Nach⸗ richten⸗Agentur aus San Sebaſtian meldet, in Ge⸗ genwart des ſpaniſchen Außenminiſters Jordana und des Innenminiſters Suner in dem nordſpani⸗ ſchen Badeort San Sebaſtian eine erſte Beſprechung mit dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano über die politiſche Lage haben. Der Bürgermeiſter von San Sebaſtian hat an die Bevölkerung einen Aufruf erlaſſen, zu Ehren der italieniſchen Gäſte die Häuſer zu ſchmücken. „Ein wunderbares Werkzeug' EP. Mailand, 27. Juni. Der zum Beſuch der italieniſchen Flugzeugindu⸗ ſtrie in Mailand weilende Chef der ſpaniſchen Luft⸗ wafſe, General Kindelan, hat einem Schriftleiter des „Popolo'Italia“ ſeine Bewunderung für die ita⸗ lieniſche Luftwaffe und ihren tapferen und helden⸗ mütigen Beitrag zum Siege Francos ausgedrückt. In den 32 Monaten des ſpaniſchen Krieges habe er, ſo erklärte der General, unzählige Gelegenheiten gehabt, um den Opfergeiſt, den Mut und die Kühn⸗ heit der italieniſchen Flieger ſowie die hervorragen⸗ den Leiſtungen ihrer Apparate kennenzulernen. Aeber franzöſiſches Denken/ — Paris, 25. Juni. Seit Jahrhunderten iſt es etwas Eigenartiges um das franzöſiſche Denken. Die ganze Welt hat es immer wieder bewundert oder verworfen— aber niemand vermochte ſich ihm in der neueren Geſchichte zu entziehen und ſein Einfluß iſt allenthalben ſpür⸗ bar. Und es iſt erſt recht nicht verwunderlich, daß die geiſtige Haltung des franzöſiſchen Volkes in ſei⸗ ner Geſamtheit, alſo nicht nur ſeine Literatur und Philoſophie, dadurch berührt wurde. Dieſes Denken läßt ſich nicht kurz umreißen, es heugt ſich keiner Formel, es iſt weit entfernt davon, vollkommen zu ſein, aber es iſt etwas Weſentliches, es iſt ein ſchillernder Querſchnitt durch eine lange Vergangenheit, deren wichtigſte Meilenſteine wohl Montaigne, Descartes, Pascal und Montesquieu waren, nach denen ſich andere, ſicher nicht unwichtige Denker, Literaten und Philoſophen weiterbauend ausgerichtet haben. So unſinnig es iſt, zu behaup⸗ ten, in jedem heutigen Franzoſen lebe ein Descartes oder Pascal, ſo richtig iſt die Behauptung, das fran⸗ zöſiſche Volk hätte ohne dieſe und andere Geiſtes⸗ größen heute einen völlig anderen Charakter. Be⸗ zeichnend, daß ſich dieſe Denker immer wieder mit dem Menſchen und ſeinem Verhältnis zu Gott und der Umwelt auseinanderſetzten und faſt alle von einem revolutionären Drang ausgingen, der auch heute noch in den Franzoſen ſchwelt. René Descartes war das Fanal. Er brach mit der Scholaſtik und gebot den Menſchen, ihre Vernunft zu gebrauchen und nichts als wahr hin⸗ zunehmen, wovon ſie ſich nicht ſelbſt überzeugt hät⸗ ten, daß es wahr ſei. Sein„Discours de 1a Méthode“, dieſe Anleitung zum methodiſchen Denken bezwang Europa und wurde die Wiege der modernen Wiſſen⸗ ſchaft, da ſie den Zweifel an den Anfang alles Er⸗ kennbaren ſtellte. Es mag für uns ſchwer ſein, zu er⸗ meſſen, was dieſe Theſe in einer Zeit bedeutete, in Italien könne ruhig in die Zukunft blicken, da es in ſeiner Luſtwaffe ein wundervolles Werk⸗ der Verteidigung und auch des Angriffs eſitze. ER 33— n 9 Ar Das Blutopfer Italiens für ein freies, einiges und ſtarkes Spanien verbinde die beiden Nationen zu Freundſchaft. Spanien werde nichts ver⸗ geſſen. Generaloberſt von Brauchitſch bei Truppenübun⸗ gen. Der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt von Brauchitſch, hat ſich am heutigen Diens⸗ tag nach dem Truppenübungsplatz Munſter begehen, um den Uebungen der dort liegenden Truppenteile beizuwohnen. Schwerin v. Kroſigk beſichtigt ſlowakiſche Zoll⸗ grenze. Der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin v. Kroſigk, begibt ſich heute abend zu ͤiner Beſichtigung der ſlowakiſchen Zollgrenze in das Pro⸗ tektorat. Der ägyptiſche Außenminiſter in Bukareſt einge⸗ troffen. Der ägyptiſche Außenminiſter Yahiha Pa⸗ ſcha traf am Sonntagmittag in Bukareſt ein. Er wurde auf dem Bahnhof von dem rumäniſchen Außenminiſter Gafeneu und dem türkiſchen Bot⸗ ſchafter in Bukareſt empfangen. Von unſerm Vertreter in Paris der der bedingungsloſe Glaube kirchliches und ſtaat⸗ liches und damit eben auch geiſtiges Gebot war. Jedoch wurde dieſer neuen Lehre ſchon in ihren Entſtehungsjahren ein vorerſt ungehörtes Halt ent⸗ gegengerufen, ein Halt, das ſeine tiefſte Berechtigung vielleicht erſt zweihundert Jahre ſpäter zwingend bewies. Denn die Geſchichte ließ in ihrer unent⸗ rätſelbaren Vorſehung auch dieſe neue Vernunftlehre Triumpfe feiern, um dann durch ihre Exzeſſe die Menſchheit tiefſte Tiefen fühlen zu laſſen. Es ſehlte ihr das Maß, das allem Menſchlichen beſtimmt iſt. Blaiſe Pascal ahnte wohl das verderbliche Ziel, dem die neue Lehre von der Vernunft, ohne es je ſelbſt zu wollen, entgegeneilte. er rief das Halt ohne das Gute im Neuen zu überſehen. Doch im menſchlichen Leben läuft nichts ſo ſehr Gefahr über⸗ hört oder ſogar verhöhnt zu werden, als die War⸗ nung, Maß zu halten. Iſt es ein Wunder, wenn Pascals Gedanken erſt in der Nachkriegszeit in wahrer Größe aufer⸗ ſtanden? und iſt es erſtaunlich, daß es nun plötzlich eine Bewegung gibt, die Descartes gerne aus dem europäiſchen Geiſtesleben auslöſchen möchte? So be⸗ ſteht auch hier die Welt wieder einmal aus Theſe und Antitheſe. Dabet iſt Pascal, deſſen Vater mit Des⸗ cartes befreundet war, und der ihm ſelbſt in Paris zweimal begegnete, ſelbſt ein Stück Descartes. Man darf nicht vergeſſen, daß die„Anleitung zum metho⸗ diſchen Denken“ im Jahre 1637 erſchien, als Pascal vierzehn Jahre alt war. Wenn uns berichtet wird. daß ſchon der zwölfjährige Pascal die erſten zwei⸗ unddoreißig Sätze des Euklid für ſich ſelbſt erfand und wenn wir bedenken, daß er als genialer Mathe⸗ matiker, großer Phyſiker, gefürchteter Kämpfer bei den geiſtigen Auseinanderſetzungen ſeiner Zeit und als geachteter Philoſoph mit 39 Jahren 1662 ſtarb dann iſt anzunehmen, daß er ſich ſchon kurz nach dem Erſcheinen eingehend mit der Descartesſchen Lehre tere Beamte ſchwer zu verletzen. Als die Beamten in das Haus eindrangen, brachte ſich der Wilderer, offenſichtlich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht, eine ſchwere Schußverletzung bei. Er wurde ins Krankenhaus geſchafft, wo er unter ſcharfer Polizeibewachung ſteht. Dieſer Vorfall lenkt die Aufmerkſamkeit auf einſt ſehr laſch gehandhabte Juſtitzmaßnahmen, die ſich gegen die Verfolgung des Verbrecheng gegen das keimende Leben richten. Gewiß ſteht dieſes Ver⸗ brechen auch ſeit Jahren unter Straſperfolgung. War doch allein in Paris eine ganze Reihe von „Kliniken“ dadurch berühmt geworden, daß ſie ſich ausſchließlich mit Abtreibungen befaßten. Die Regierung Daladier, die das Parlament auszuſchalten ſucht und durch Notverordnungen re⸗ giert, hat aus bevölkerungspolitiſchen Gründen auch auf dieſem Gebiet durchgegriffen. Anfangs des Jahres wurde endlich auch in Paris eine neue Ab⸗ teilung der Polizei gebildet, die ſich mit der Ver⸗ folgung des Verbrechens gegen das keimende Leben zu befaſſen hat. In dieſem Monat wurden allein in Paris 350 Fälle dieſes Verbrechens feſtgeſtellt. Zwölf Aerzte, darunter ſechs ausländiſche Staatsangehörige, 14 Hebammen, vier Leiter von Kliniken und zwanzig weitere Peerſonen wurden in Anklagezuſtand verſetzt. Frankreich über 400 Perſonen wegen Abtreibungen verwickelt, wovon rund 60 Frauen ſind. Langſam hat auch in Frankreich eine beſſere Einſicht den bisherigen Zuſtänden gegenüber Platz gewonnen. So ſpricht man davon, daß auch die Re⸗ gierung ſich mit der Verfolgung der Homoſexualität befaſſen und ſie unter Straſe ſtellen werde, zumal ſie nicht nur in Paris immer größere Ausmaße an⸗ genommen hat. Ob das allerdings auf dem Wege der Notverorödnungen möglich ſein wird, muß abge⸗ wartet werden. Wird aber das Parlament damit befaßt, dann muß man wohl mit einer Ablehnung einer ſolchen Vorlage rechnen, zumal in dem Jahre, in dem Frankreich das 150jährige Jubiläum der Großen Revolution feiert, nach der unter die freien Menſchenrechte auch derartige Perverſitäten fallen. Japaniſche Frauenführerin beſucht Deutſchland. Mit dem Schnelldampfer„Europa“ des Norddeut⸗ ſchen Lloyd traf von Neuyork kommend Frau Dr. Hoſchioka, die Leiterin der japaniſchen Frauen⸗ und Mädchenorganiſation, in Bremerhaven ein. auseinanderſetzte, um ſeine Stärke, die in der Syn⸗ theſe liegt, darauf aufzubauen. Das Ideal Descartes', alles zu ergründen und zu beweiſen—„er hätte am liebſten in ſeiner gan⸗ zen Philoſophie Gott nicht bemüht“, ſagt Pascal von ihm— wollte dieſer, da es ihm unerreichbar ſchien, nicht anerkennen. Nach franzöſiſcher Auf⸗ faſſung iſt Pascal ein Descartes für die chriſtliche und menſchliche Wirklichkeit. Aber war es nicht doch eine Zumutung für die chriſtliche Wirklichkeit ſei⸗ 'ner Zeit, wenn er meinte:„Was gibt es Unver⸗ nünftigeres, als den erſten Sohn der Königin aus⸗ zuerſehen, einen Staat zu lenken?... Um ein Schiff zu lenken, wählt man doch auch nicht den Paſſagier, der aus dem beſten Hauſe kommt?“ Und mag ſich die menſchliche Wirklichkeit damals nicht gewundert haben, wenn er feſtſtellte:„Die Menſchen ſind ſo not⸗ wendig verrückt, daß nicht verrückt ſein nur hieße, verrückt ſein nach einer anderen Art Verrücktheit?“ Heute klingt das natürlich ſelbſtverſtändlich, aber es iſt immer noch der Glanz Pascalſcher Gedanken, daß er die Logik und den Glauben nie ganz verläßt und nie ganz walten läßt— er liebt das menſch⸗ liche Maß. Dabei ſpürte man bei jedem ſeiner Ge⸗ danken, wie er mit dem Herzen dabei iſt, wie er lei⸗ denſchaftlich im menſchlichen Weſen und ſeinem Ver⸗ hältnis zu Gott wühlt. Er verlangt nicht nur die Erkenntnis Gottes, nein, er verlangt. daß man ihn auch liebt! Immer dort, wo ſeine Beweisführung nicht weiter kann und wo er Ziele jenſeits der ſaß⸗ baren Logik ſuchte, verſchreibt er ſich der Meta⸗ vhyſik.„Das Herz hat ſeine Ordͤnung und der Geiſt die ſeinige“ und„Gott iſt ſpürbar dem Herzen, nicht der Vernunft“. Was Pascal ſich für ein beabſichtigtes Werk „Apologie der chriſtlichen Religion“ zunächſt zuſam⸗ menhanglos notierte, das wurde ſpäter als ſeine„Ge⸗ danken“ bekannt. Das Werk erſchien nie, aber dieſe „Gedanken“ haben neben den ſog.„Kleineren Schrif⸗ ten“ Pascals Bild für das Abendland beſtimmt und zuſammen mit Moutaigne und Descartes die Ge⸗ dankenwelt Frankreichs geformt. War Descartes In den Provinzſtädten Frankreichs iſt es ähnlich. Zur Zeit ſind in ganz in ein Verfahren.⸗ tenaner, beide in der Dieterichſchen Verlagsbuchh ein großer Gelehrter, ſo Pascal ein Weiſer, der die Graf Cianos Bater geſtorben Italien trauert um Kammerpräſident Graf von Conſtanzo Ciano dinb. Rom, 27. Juni. Der Vater des italieniſchen Außenminiſters, Graf Conſtanzo Ciano, Präſident der Kammer der Korporationen und Inhaber der Goldenen Tapferkeitsmedaille, iſt in ſeinem Heimatort Borgo a Moriano bei Lucca geſtorben. Con⸗ ſtanzo Ciano wurde im Jahre 1876 geboren. Der Tod des Kommerpräſidenten Graf Conſtanzo Ciano, des Vaters des italieniſchen Außenminiſters, ſteht im Mittelpunkt der römiſchen Preſſe, die über⸗ einſtimmend hervorhebt, daß ſein Heimgang von der geſamten italieniſchen Nation als ein großer und ſchmerzlicher Verluſt empfunden wird. In ſpalten⸗ langen Artikeln wird die Geſtalt des Verſtorbenen gewürdigt, ſeine Taten als Offizier der italieni⸗ ſchen Kriegsmarine im Weltkriege, ſein Wirken in der Faſchiſtiſchen Partei, der er ſich als einer der allererſten Mitaarbeiter Muſſolinis angeſchloſſen hat, und ſein unermüdliches Schafſen im Dienſte des Vaterlandes und der faſchiſtiſchen Bewegung als langjähriger Kammerpräſident hervorgehoben. Mit ihm verſchwindet, wie„Popolo di Roma“ betont, eine der volkstümlichſten Geſtalten des faſchiſtiſchen Italiens, ein Held und einer der alten Kämpfer der Partei. Bewunderung für unſere Luftwaͤffe Erſtaunen der italieniſchen Fachleute über die neueſten deutſchen Flugzeugmuſter dub Berlin, 26. Juni. Seine Exzellenz der Königlich Italieniſche Staatsſekretär der Luftfahrt, Luftarmeegeneral Vallé, weilte heute auf einer Erprobungsſtelle der deutſchen Luftwaffe. Nach Abſchreiten der Ehren⸗ kompanie mit dem Staatsſekretär der Luftfahrt und Generalinſpekteur der Luftwaffe, Generaloberſt Milch, wurden ihm die neueſten deutſchen Flugzeug⸗ muſter vorgeführt. Er beſichtigte ſodann die Ge⸗ bäude der Inſtitute und Laboratorien, in denen er durch kurze Vorträge in die techniſchen Einzelheiten der Geräte der deutſchen Luftwaffe eingeführt wurde. Eindrucksvolle Vorführungen von Kampfflugzeugen mit Bombenwurf verſchiedener Kaliber ſchloſſen ſich an. Nach einem Frühſtück im Kaſino wurden dem italieniſchen Gaſt auf dem Flugplatz Sicherheits⸗ geräte und Landebeleuchtungen vorgeführt. Am Schluß der Beſichtigung wurden die neueſten Flugzeugmuſter im Fluge gezeigt, wobei ganz be⸗ ſonders hervorragende Steigeleiſtungen der Jagd⸗ einſitzer und die außerordentliche Wendigkeit und die Kunſtflugtauglichkeit der neueſten Kampfflug⸗ zeuge das Erſtaunen der italieniſchen Fachleute her⸗ vorriefen. Um 16.30 Uhr wurde mit einem Sonderflugzeug des Generaloberſt Milch der Rückflug nach Tempel⸗ hof angetreten. Ein Beſuch des bulgaxiſchen Parlamentspräſi⸗ denten in London. Der Präſident des bulgariſchen Pärlamenis, Mochanoff, wird einer Meldung des „News Chronicle“ zufolge in der nächſten Woche in Löndon eintreffen. Arierparagraph bei den polniſchen Ingenieuren. Der Hauptverband der polniſchen Ingenieure, der ſämtliche Ingenieurgruppen Polens umfaßt, beſchloß die Einführung des Arierparagraphen. D B rrr—————————— Haupeſchritetelter und verantwortlich für Politik: Dr. Aloie Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleitere und derantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: i. V. Dr. A. Winbauer.— Han⸗ delsteil: Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: l. V. C. W. Fennel.— Sport: W. Mälter.-— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht i. V. R. Schönfelder.— Bilderdienſt: C. W. Fennel, Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§. Schaffer. Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewäbr.— Rückſendung nur bei Rückvorto Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Beiting Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen akob Faoude, annheim. Zur Zeit Preistiſte Nr. 9 gültig. Die Ameigen der Ausgabe A Abend und à Mittag erſcheinen gleich⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe à Mittag über 10 000 Ausgabe à Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 Denkergebniſſe des Gelehrten in ſeinem Weltbild verwertete und Montaigne war der große dichteriſche Vorläufer all dieſes modernen Denkens. Pascals„Gedanken“ wurden gerade jetzt unge⸗ kürzt ins Deutſche überſetzt. Ja, es liegen nun ſogar gleich zwei und zwar gleichwertige Ausgaben, eine unter dem klaſſiſchen Titel„Gedanken“, die andere unter dem Titel„Ueber die Religion“ neben einer guten Ueberſetzung auch der„Kleineren Schriſten vor. Wenn ſomit Pascal einer weiteren deutſchen Oeffentlichkeit nun nahegebracht wird, um jetzt vielleicht für eine lange Zeit die übrigen franzöſiſchen Denker zu überſchatten, ſo wohl deshalb, weil wi die Unzulänglichkeit abſtrakter, intellektualiſtiſcher Formulierungen(im weiteren Sinne von Descarte! herkommend) gerade in unſeren Tagen deutlicher ſpüren. Aber vergeſſen wir nicht, daß für die Franzoſen hier wie anderswo die Wahrheit in der Mitte liegt⸗ Sie haben die Eigenart, Descartes wie Pascal lie⸗ ben zu können und ihr geiſtiges Leben von beiden beſtimmen zu laſſen. Sie allein bringen das Kunſt⸗ ſtück fertig, Kirche und Staat zu trennen, um ab⸗ ſeits der Dogmatik doch ehrfürchtig im Schatten der Kathedralen weiterzuleben. Und ſo iſt es erfreu⸗ lich, daß nun auch eine hervorragende Ueberſetzung der franzöſiſchen Moraliſten(La Rochefoucauld, Vau⸗ venargue, Montesquieu, Chamfort. Rivarol) er⸗ ſchienen iſt— übrigens eine ebenſo köſtliche wie ſpannende Lektüre— damit der deutſche Leſer ſehen möge, wie die Meilenſteine des franzöſiſchen Den⸗ kens, von denen wir eingangs ſprachen, von Frank⸗ reich benutzt und gewertet wurden, um das auszu⸗ machen, was wir heute das franzöſiſche Denken nennen. (Pascal, Ueber die Religion und einige andere Gegenſtände. herausgegeben von Ewald Wasmuth, Verlag Lambert Schneider. Berlin;— Pascal,„Ge⸗ danken“, beſorgt von Wolfgang Rüttenauer; Pascal, „Vermächtnis eines großen Herzens“, die K ren Schriften“, ebenfalls beſorgt von Wolfgang lung zu Leipzig.) 10 23 22 —8232 8* 35 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mannheim, 27. Juni. 11 Verkehrsunfälle in 24 Stunden Wenn man die Vorſchriften nicht beachtet In der vergangenen Nacht ſtießen wie der Poli⸗ zeibericht vom 27. Juni mitteilt, in der Weinheimer Straße bei Käfertal ein Lieferkraftwagen und ein Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer wurde zu Boden geſchleudert, wobei er ſich eine ſchwere Kopfverletzung zuzog. Mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen der Feuerlöſchpolizei wurde der Ver⸗ letzte nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Das Fahrrad wurde ſtark, der Lieferkraftwagen leicht beſchädigt. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen im Gange. Bei zehn weiteren Verkehrsunfäl⸗ len, die ſich geſtern ereigneten, wurden vier Perſonen leicht verletzt. Beſchädigt wurden ſechs Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Lina Staab las in der Gedol Die Trägerin des Weſtmark⸗Preiſes 1939 Der hieſige Ortsverband der Gemeinſchaft deut⸗ ſcher Künſtlerinnen und Kunſtfreundinnen gab ver⸗ dienterweiſe der Pfälzer Dichterin Lina Staab Gelegenheit, auch einmal rechts des Rheins e Wirkung ihrer oft ein wenig ſchwerblütigen und ſchwermütigen Lyrik und Erzählkunſt zu erproben. Die älteren Gedichtſammlungen wie insbeſondere „Zwiſchen den Ufern“ ließ Lina Staab, die Trägerin des Weſtmark⸗Preiſes 1939, unberüchſichtigt. Sie be⸗ 4 gann mit Koſtproben aus dem Gedichtband„Jahr der Liebe“. In der leiſen Reſignation der„Herbſtzeit⸗ loſe“ und der andern Herbſtlieder hat Lina Staab offenbar den Widerſchein ſchweren perſönlichen Lei⸗ des eingefangen. Zur Lebensbejahung ringt ſie ſich im„Advent“ hindurch. Das Wertvollſte und Stärkſte ſind die zarten Töne von werdender Mutterſchaft Wiegenlied im Regen“,„Schlafendes Kind“). Auch die Leſung„Johann Sebaſtian Bach, nach dem Bild⸗ nis eines unbekannten Meiſters“ verriet ſtarke Ge⸗ ſtaltungsbraft, litt aber unter techniſchen Mängeln des Vortrags. Die Erzählung„Landerkennung“ iſt Hein Stück Lebensbeichte und offenbart feinſinnig das Erwachen zu künſtleriſcher(muſikaliſcher und dich⸗ teriſcher) Schau aus dem Jugenderlebnis einer Kleinſtadt⸗Aufführung des bekannten Griegſchen Chorwerks gleichen Namens. Lange erſt nach dieſer packenden Offenbarung tiefſten Erlebens von Dich⸗ terwort und Melodie hat die Dichterin dieſes„Land“ ganz betreten dürſen, in Beruf und Beruſung. Den Schluß der Leſungen entnahm Lina Staab ihrem bisher unveröffentlichten Gedichtband„Die feſtliche Stadt(Würzburg!). Mit Liebe und Fein⸗ iun führt ſie ein in die Stimmung der„Stadt am Norgen“, des„Hoſgartens im Frühling“ und der „Kirchweih in einem Main⸗Dorf“. Herzlichſter Bei⸗ fall dankte der Dichterin für die zum Teil recht köſt⸗ lichen Gaben ihrer Feder. Muſikaliſch umrahmten Kath. Neugebauer mit Liedern Franz Liſzts und Paul Graeners mit gut tragendem Organ und die tüchtige junge Cel⸗ liſtin Erika Krenz mit einem Schubertſchen Adagio und J. S. Bachs Arioſo den Abend. Die Begleitung am Flügel übernahm mit Geſchmack und Anſchmieg⸗ ſamkeit Erna Roebig Toepel. 4 Dr. Fritz Hau bold. Eßt mehr Gemüſe! Gerade jetzt zur Sommerzeit In immer ſtärkerem Ausmaß wird der geſund⸗ heitliche Wert des Gemüſes anerkanut, das die zum Aufbau notwendigen Vitamine und Mineralſtoffe dem Körper zuführt. Durch planmäßigen Anbau von Früh⸗ Mittel⸗ und Spätgemüſearten konnte die einheimiſche Gemüſeerzeugung insgeſamt auf 93 vom Hundert des Geſamtverbrauchs, bei einer gan⸗ zen Reihe von Gemüſearten ſogar auf 100 v. H. ge⸗ ſteigert werden. Karotten und Salat ſtehen derzeit im Vordergrund, hier wäre ſogar ein erhöhter Ver⸗ brauch erwünſcht, damit kein Verderb eintritt. u* Eine treue Leſerin unſeres Blattes, Frau Marg. Schmitt Wwe, Rheinhäuſerſtrate ga, ſeiert dieſer Tage in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 73. Geburtstag. Wir gratulieren! u* Verkehrsſünder wurden verwarnt. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrs⸗ dnung wurden 31 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an ſechs Kraftfahrzeughalter, deren Fahrzeuge nicht in Ordnung waren, Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt. un Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfugs wur⸗ den vier Perſonen zur Anzeige gebracht. un Spanienkämpfer im Rundfunk. Im Rahmen der Stunde des Frontſoldaten„Kamerad hör zu im Reichsſender Saarbrücken ſpricht heute Dienstag, 27. Juni, zwiſchen 19 und 19.45 Uhr Oberleutnamt .Steinert vom Flakregiment 49 über den Ein⸗ ſatz deutſcher Flak in Spanien. Anieihen d. Kom.-Verb. 2 20 Neckarau, in ganz 4½ Pr. Ld.⸗Pfbri. Das Urteil im Abtreibungsprozeß Sechs Fahre Zuchthaus für die Hauptangeklagte Fendrich— Gefängnis⸗ ſtrafen für die Heute vormittag wurde vor dem Mannheimer Schwurgericht in dem großen zweitägigen Abtrei⸗ bungs⸗Prozeß gegen die Angeklagten Anna Mar⸗ gareta Fendrich, Jakob Fendrich und Pau⸗ line Gramlich die Verhandlung mit dem Plä⸗ doyer des Staatsanwaltes wieder eröffnet. Bevor der Staatsanwalt noch einmal alle 36 Fälle der Anklageſchrift eingehend charakteriſierte, legte er den rechtlichen Standpunkt für die Beurter⸗ lung verſuchter und vollendeter Abtreibungen dar, da ſich der ganze Anklagekomplex des umfangreichen Prozeſſes danach geſtaltet. So ſtellte die Anklagebehörde Straſanträge wegen 14 nachgewieſener vollendeter und 21 verſuchter Ab⸗ treibungshandlungen. Es iſt mit großer Sicherheit anzunehmen, ſo betonte der Staatsanwalt in ſeiner Anklagerede, daß längſt nicht alle Fälle, die ſich die Angeklagten, beſonders aber die Hauptbeſchuldigte Anna Fendrich zuſchulden haben kommen laſſen, zur Anzeige gelangten. Zwölf Jahre lang habe die Angeklagte Fendrich ihr Unweſen in Sandhofen getrie⸗ ben und ſie ſei dort auch als die Abtreiberin unter den Frauen bekannt geweſen. Eine junge Frau mußte durch die Eingriffe der F. ihr Leben laſſen. Mit unerhörter Hartnäckigkeit habe die F. trotz des Aufklärungsfeldzuges der Partei gegen das Abtreibungsunweſen ihr„Hand⸗ werk“ fortgeſetzt. Nur durch Verhängung einer ganz empfindlichen Strafe könne man erhoffen, daß die Angeklagte F. in Zukunft ihre Finger von der⸗ lei ſtrafbaren und bevölkerungspolitiſch ſtörenden Handlungen laſſen werde. Nur die Notlage und das mißliche Eheverhältnis der F. könne ein klein wenig mildernd bei der Urteilsfindung ins Gewicht fal⸗ len. Der Staatsanwalt beautragte dann für den von der Angeklagten verurſachten Todesfall eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, für die vollendeten Abtreibungen je eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten, und für die verſuchten je eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr und drei Monaten. Daraus bat der Staats⸗ Mitangeklagten anwalt für die Hauptangeklagte Fendrich eine Ge⸗ ſamtöuchthausſtrafe von ſechs Jahren zu bilden. Da die Angeklagte beſonders ehrlos gehandelt habe, beantragte die Anklagebehörde auch Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren, dazu Cinziehung der„Inſtru⸗ mente“. Für den Angeklagten Ehemann Jakob Fend⸗ rich wurde wegen Beihilfe eine Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von zwei Jahren beantragt und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Für die Mitangeklagte Pauline Gramlich hielt der Staatsanwalt eine Geſamtgefängnisſtrafe von zwei Jah⸗ ren für angemeſſen. Das Arteil: Nach beinahe zweiſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende im Abtreibungsprozeß gegen die An⸗ geklagte Anna Fend rich, ihren Ehemann Jakob Fendrich und die Pauline Gramlich vor dem Schwurgericht in den frühen Mittagsſtunden fol⸗ gendes Urteil: Die Anno Margarethe Fendrich wird wegen gewerbsmäßiger Abtreibung in fünfzehn Fällen, dazu wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung und wegen gewerbsmäßiger verſuchter Ab⸗ treibung in 21 Fällen zu einer Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von ſechs Jahren verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihr auf fünf Jahre aberkannt. Neun Monate der Unterſuchungshaft werden angerechnet. Der mitangeklagte Ehemann Jakob Fendrich erhielt wegen Beihilfe in einem Fall ein Jahr und drei Monate Gefängnis. Die Witwe Pauline Gramlich erhielt wegen vollendeter und verſuchter Abtreibung in je einem Fall und wegen Beihilfe in zwei Fällen eine Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von zwei Jahren, wovon acht Monate der Unterſuchungshaft angerechnet wer⸗ den. Die Verurteilten haben die Koſten des Verfah⸗ rens zu tragen. 8 Buchoͤrucker fe'erten Fohannisfeſt Der Verein„Typographia“ fuhr an die Bergſtraße Eines der beliebteſten Traditionsfeſte der Buch⸗ drucker iſt die Johannisfeier, die ſeit vielen Jahrzehnten meiſt im Monat Juni abgehalten wird. War dieſer Brauch in den letzten Jahren in Mann⸗ heim etwas vernachläſſigt worden, ſo ergriff in die⸗ ſem Jahre der Buchdrucker⸗Geſangverein„Typo⸗ graphia“ die Initiative, um dieſes alte ſchöne Buchoͤrucker⸗Familienſeſt wieder aufleben zu laſſen. Der trübe Regenhimmel konnte der Freude der An⸗ gehörigen der Gutenbergſchen Kunſt keinen Abbruch tun. Es waren nahezu 120 Perſonen, die ſich allein am Bormittag zur vorgeſehenen Fahrt eingefunden hatten. Mit dem OEG⸗Zug fuhr man über Wein⸗ heim nach Leutershauſen. Von hier aus erfolgte eine Waldwanderung nach dem ſchöngelegenen Re⸗ ſtaurant Schauinsland. Der Vereinsführer Jou⸗ venal begrüßte hier die Erſchienenen und gab ſeiner Freude über den zahlreichen Beſuch Ausdruck. Kürz vor 12 Uhr ging es weiter Schriesheim zu, wo das Mittageſſen bereits wartete. Inzwiſchen waren noch viele andere Gäſte eingetroffen, darunter hatte ſich auch der Verein„Eintracht“ Schriesheim, dem insbeſondere der Beſuch der Buchdrucker⸗Sänger galt, eingefunden. In der Perſon des gemeinſamen Dirigenten Karl Rinn verbinden die„Eintracht“ mit der„Typographia“ freundſchaftliche Bande. Ein Gang durch den Garten am Nachmittag zeigte, daß hier das richtige Johannisfeſt⸗Treiben herrſchte. Nach dem Eſſen hob es an mit Preis⸗Quadräteln und Preiskegeln. Ferner wurden Kinderbeluſtigun⸗ gen geſtartet wie Wettlauf, Sackhüpfen und Eierlauf. Das Nadeleinfädeln zwiſchen Herren und Damen löſte dann u. a. viel Heiterkeit aus. Mit Geſang, Preisausſtechen, Tanz und Muſik flogen die Nach⸗ mittagsſtunden gar zu ſchnell dahin. Dann um 7 Uhr erfolgte der Aufbruch zur Rückfahrt über Heidelberg. In gewohnter Weiſe ging es zum Vereinslokal, wo der Abſchlußtrunk ſtattfand. Ein ſchöner Tag klang damit aus. Schnell wie der Wind flogen ſie Nordbadiſche Brieſtauben ſtarteten in Linz Die Reiſevereinigung der Brieſ⸗ tauben züchter von Baden⸗Nord veran⸗ ſtaltete wieder ihren traditionellen Wettflug von Linz nach Mannheim auf einer Strecke von 440 Kilometer. Es beteiligten ſich daran die Einſatz⸗ ſtellen Feudenheim, Waldhof, Neckarau, Seckenheim, Heidelberg, Schwetzingen, Viernheim und Sinsheim, insgeſamt 208 Züchter mit 1241 Tauben. Infolge ſchlechten Wetters am Auflaßort konnten die Tauben zwei Tage ſpäter als vorgeſehen, abgelaſſen werden. Geſtartet um.40 Uhr, landeten die beiden erſten Tauben um 16.37.45 Uhr, reſp. 16.38.25 Uhr lihre Fluggeſchwindigkeit betrug 1068.80 Meter reſp. 1069.28 Meter in der Minute) bei Ludwig Striehl in kurzen Abſtänden langten die D übrigen Tiere bei A. Strößer in Heidelberg, Reich⸗ mann in Neckarau, J. Sohner, N. Herzog und J. Sohner in Sinsheim, Kirſch⸗Waldhof, K. Bühler in Seckenheim, Oskar Braun, Gg. Wagner in Feu⸗ denheim, K. Stumpf⸗Schwetzingen uſw. an. Der letzte der gefiederten kleinen Flieger traf um 18.03.13 Uhr bei dem Züchter Franz Buſalt in Viernheim ein. Preiſe gelangten 311 zur Verteilung. Verluſte gering. Das Johanniswürmchen fliegt durch das Dunkel der Juninächte Die jetzigen warmen Juniabende und ihre lat Lüfte haben die Johanniswürmchen, auch Junilate⸗ chen und Leuchtkäferchen genannt, zum munteren Lie⸗ besſpiel aufgerufen. Hunderte von Feuerfünkchen hüpfen, ſchweben, ſchwirren und glühen, leuchten kleinen Wieſen⸗ und Waldlaternchen gleich durch die dämmernden Schatten der Juninächte. Wer ei der kleinen männlichen Feuergeiſter haſcht, findet a. der Bauchſeite des Hinterleibs weißliche Flecke zwei Leuchtorgane. Die flügelloſen, gleichfalls u noch ſtärker aufleuchtenden Weibchen liegen an Rainen, Weg⸗ und Waldrändern im niederen Gr und warten der Paarung.— Johanniswürmchen ſind äußerſt nützliche Tiere. Sie nähren ſich von den überaus ſchädlichen nackten Schnecken. Selbſt Larven und Eier mancher Leucht⸗ käferchen leuchten oder zeigen einen ſchwachen phos⸗ phoreszierenden Schein. Für den Bauern verkündet das fliegend Johanniswürmchen oftmals die kommende Heuernt und im Bauernſpruch heißt es:„Wenn Johannis⸗ würmchen glänzen, darfſt du bereiten die Senſen.“ Fahrläſſiges Verhalten verſtößt gegen d Geiſt der Volksgemeinſchaft! Minderung einer Anfallrente Jeder arbeitsfähige Verletzte hat die Pflicht die ihm verbliebenen Arbeitskräfte nutz⸗ bringend wieder zu verwerten. Ob und in welchem Zeitpunkt eine Verpflichtung zur Au nahme eines neuen Erwerbs gegeben iſt, hängt den perſönlichen Verhältniſſen des Verletzten und von der jeweiligen Arbeitsmarktlage im Einzelfalle ab. Es kommen jedoch nur ſolche Erwerbsmöglich⸗ keiten in Betracht, die dem Verletzten nach ſeiner Perſönlichkeit und in dem nicht allzu eng zu ziehe den Rahmen ſeiner bisherigen Lebensſtellung zu⸗ zumuten ſind. Der Verletzte muß dem Schädig wenigſtens in großen Gebieten angeben, welch Tätigkeiten überhaupt für ihn in Betracht kommen. Stehen die an ſich möglichen Gebiete feſt, ſo hat der Schädiger Ausbildungs⸗ und Berufsmöglichkeiten darzutun und die erforderlichen Koſten zur B fügung zu ſtellen. Hat der Schädiger in dieſer Hin⸗ ſicht noch keine beſtimmten Vorſchläge gemacht, ſo iſt er zunächſt zur Zahlung der Rente in voller H. zu verurteilen und nur auf oͤen Weg des 8 323 Zivilprozeßordnung zu verweiſen. Er iſt ſtenerpflichtig! Der Umſatz eines in räumlichem Zuſammenhang mit einer offenen Verkaufsſtelle zum Feilhalten auch dort geführter Waren aufgeſtellten Automa⸗ ten iſt zum Geſamtumſatz des Geſchäftes hin zuzählen. Das Arbe tsgericht klärt eine Frage: Handlungsagent oder Handlungsgehilf Der Reiſevertreter hatte einen Bezirk zur Bearbeitung vereinbart; er erhielt Proviſion und einen monatlichen Benzinzuſchuß. In der entſchei⸗ denden Abmachung war eine Klauſel, die„jederzei⸗ tigen Widerruf“ und den Vorbehalt enthielt, daß die Geſellſchaft in dem Bezirk des Reiſevertreters andere Vertreter unter Mitteilung an den Kläger einſetzen kann. Am 21. April erhielt der Vertreter die Kün⸗ digung auf 1. Mai. Er war damit nicht ein⸗ verſtanden und verlangte die Einhaltung der Kün⸗ digungsfriſt bis 1. Juli. Dementſprechend klagte er auch beim Arbeitsgericht für Mai und Juni Pro⸗ viſion und Zuſchuß mit 330 Mark ein. Die Firma ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß ſie auf Grund der Abmachungen mit ſofortiger Wirkung kündigen konnte. Das Urteil des Arbeitsgerichts verpflichtete die Beklagte zur Zahlung von 330 Mark. In der Ur⸗ teilsbegründung wird feſtgeſtellt, daß der Kläger Handlungsagent und nicht Handlungs⸗ gehilfe ſei. Für die Kündigung des Vertragsver⸗ hältniſſes gelte daher grundſätzlich§S 92 BGB, wo⸗ nach zum Kalendervierteljahr mit ſechs Wochen ge⸗ kündigt werden könne. Dieſe Vorſchrift könne nur durch vertragliche Vereinbarung abgeändert werden. Wohl könne, ſo ſagt die Urteilsbegründung, grund⸗ ſätzlich jederzeitige Kündigung vereinbart werden; eine derart weite Abweichung von der geſetzlichen Normalbeſtimmung müſſe aber wegen ihrer Gefähr⸗ lichkeit für die Agenten im Vertrag klar und eindeu⸗ tig zum Ausdruck kommen. Nach der Auffaſſung des Gerichts war dies in dem vorliegenden Fall nicht gegeben. Es wäre Sache des Beklagten geweſen— ſo hebt das Urteil hervor— den Nachweis für eine von der geſetzlichen Regelung des§ 92 abweichende vertrag⸗ liche Regelung zu erbringen. Dieſen Beweis ſah das Gericht nicht erbvacht. Der Beklagte ſei nicht berech⸗ tigt geweſen, die Kündigung ſofort auszuſprechen, dieſe ſei erſt zum 1. Juli wirkſam. Beleidigung Ohrfeige Entlaſſung Zwiſchen dem Obermeiſter in einer auswärtigen Fabrik und der Kontrollperſon der Firma kam es zu 27. 20 Goldhyp. Ptandbriete 27. 20 v. Hypothekenbanken 4½ Rü. HypzzBt. Mannh. R2—4 90,— 90,— Broßkraft. Mhm. adiſche Maſch. U 9 Hrün& Bilfinger ayr. Br. Pforzh. Penw. Hartſtein krankfur' Deutsche lestverzinsi. werie Otsch. Staatsanleihen 20. 101.6 101,604½ Hanau 26. ..„„„ ½ Heidelberg 26 18⁵0 Dt..⸗Anl. 27 44 do. v. 86 2. F. 45 do v 87.§. ½ Bayern 27. Heſſen 28 A- 77 Beiet.⸗Anl-26 4½ Thüringen 26 ½ do. 27-B 27. 99.87 90, 87 98.87 98.75 08.8 90,62 99,62 68,02 08,02 90,40 90,0 08,50 98,50 109.0 109.0 90,50 99,50 99,50 99,54 .. 4½ Mannheim26 27 97,87 Pberbeſſ. Pr.⸗Anl. 2 Augeburg 26 4½8BerlinGold24 4˙, Darmſtadt 20 4½ Dresden 28 4½()Frankf. 26 4½ Ludwigsy. 20 4½ Mainz 26 A. 4 do. 4½ Pirmaſens 26 5 Ulm 26—E 133,0 135.0 Stadtanteihen 4½B.⸗Baden 26 98 97,87 98, 87 Mannheim. Ausl. Dehl. bahn 35 %½ do. v. 26 K. Nipoſt 35 — 100,5 100,5 1 99,62 99,75 100,2 100,3 4½¼8Heſſ.Ldsbk. 26, 27 u. 28. R 1, 2, J, und 9. 4. Gold⸗ Steuergutſcheinz) Laus Anleiheſtock) llibeſitz Dt. Rei 83,37 88,375½½PHeſſ..⸗Hppbe ch 121,5 11% 0 154,7 Ptandbriefe u. Schuid- verschreibungen Kreditanstalten der Lönde, 99,— 99,— Schuldv. 28 R 2 98,50 99,— Na.0. Ant. kH-24 100.7 100, Anſt..⸗Pfbrf. R 19 do R 22 4½ Württ. Wohn. 20 RN1 banken, kom. Gi 4½ Bad..⸗Ldbt. Mannh. 29, R2 •% do. Golds“ Al 4½ Kaſſelsdkr. 26 11 R1 u. 2 4½ Ldskom. ⸗Bk. Giroz. Heſſen R 4 4½ do. R 9 4/ do. R 10 4% do. R 12 4½ NaſſauLdsbk. Gpfbr. 25, A 1 100,0 100, 100,0 100,0 do..⸗KomB12 100.0 100. . 09.50 99.50 Uandes- und Provinz- 99.— 4½ do. Rom.26 81 99,50 roverb. 90.— 99,— 99.50 98,50 90,25 98.50 08,62 99,50 00,50 do. 92 1 Landschaften Dt. Kom. S. Abl.31 136,6 5⁵.⁰ S 1355 155,0 3½ BayrBodener. Würzb.-VII ½/ Bayr.Landw⸗ bank R 32. 3½ Berl. Hyp.⸗Bk. 8 6 von 25 ½ Frkftr hyp. Bk. 5½ do. Lig. Pf. o. A. R... ½do. GoldK. R2 4½ do. Pfbr.⸗Bk. Gpfbr. Emlll u. 5½ do. Lig. k II 4½ do. Kom. kI 5½ Goth. Grder.⸗ 8 805 50 4½ Mein. Hyp. Bk. 1 5 ½Pfälz. 24/25/ 6Kli-1 5 do. Lig. 26.28 o..,-G. 4½ do. GolbKom. u. 3 5½ Preuß. Boder. Gld VII, Lit-.n. Jo. A. 11 100,5 27 2 99,75 10¹,0 90,— 99.— 99, 100,5 100,6 98.50 98,5“ 99.— 10,0 98,50 99.7⁵ 101, 90, 90.— 08.50 100,5 101,0 99.— 99,75 09.75 100, 7 100,7 98.50 98.50 99,— 4½ do. R 35,86,39 5½ do. Lig. Pfbr. 4½ Rh.-Hyp.-Bk. .⸗Kom.-Ul 5½% Südd Boder.2/ Lig. Gpfbr. 8 1 B. A. 1 Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2. 4½do. Erdtv.1 4 90.— 00,— 10b.8 101,0 98.50 98.50 100.7 100,& 90,75 100,7 99,75 90, 75 Schuldverschreibung. 5 KrupprTreibſtoff 5NeckarStuttg.23 Röchling, Eiſen 100,0 100,0 90,25 95/25 in Aktien umwandelbar JG. Farben RM⸗ Anl. v. 28. 122,7 123,2 ohne Zinsberechnung 5NeckarStutig.21 10170 100,7 lndustrie-Aktien I Gebrüder E. G. Andrege⸗Noris 100,3 100.7 Aſchaff. Buntvap bo. Bellſtoff. 84,— 88,50 60,.— 60,— 10⁰.2——— 60,50 67.— Bayr. Motorenw. Bemberg, J. P. Julius Berger Brauer.Kleinlein Bronce Schlenk. Brown. Boveri hem. Albert aimler⸗Benz. Eidg Dt. Gold. u. Silber Dt, Steinzeug. Dürrwerke Durlacher Hof P mzinger⸗Union EſchweilerBergw Eßlinger Maſch. Ettlinger Spinn Exportmalz aber u. Schleich. Gebr. 5G Farben einmech.(Jetter) olbſchmidt kender• Kayſer 102.0 33,37 13770 204,1 10570 100,5 103,5 103.0 1030 142.5 %% „% — 2 83.50 9 119,5 137•7 204•1 105.0 100,5 9 afenmühle laid u. Neu Danauer Hofbr. Hanſwerke Füſſen Harpener.. Hartmann& Br. Henninger Brauer Heſſen⸗Naſſ. Gas Holzmann. Ph. 8 lein, Schanzlin norr, Heilbronn Kolb u. Schüle Konſerven Braun fkraftw. Altwürtt. anz.⸗G. ſech, Elektrizitat „ Löwenbr. Münch 103,0 148,0 144,0 299% 84.— Ludwigsh. Ak. Br. dto. 5 MHainzer Akt.⸗Br. Mez.⸗G. Moenus Notoren Darmſt. 124•0 130.6 117.7 83.50 148.0 14.0 2⁵4.0 127.0 alzmühle 132, 98.— 1470 11.0 80,— 90.50 185,0 132.0 88.50 98.— 111.0 117,0 ſart⸗u. Bürgerbr fälz. Mühlen Bf. Preßh.⸗Sprit hein. Braunkohl. Aheinelektra St. Rheinmetall R. W GEWG. Roeder, Gebr. chrifig. Stem,e! Schwarz ⸗Storch. Seilind.(Wolff) Siemens⸗Reinig. Sinalcd Sinner, Grünw. Stuttgart. Hofbr. Südd. Zucker Vergbau PE do. Glanzſtoff do. Gothania do. Strohſtoff do. Ultramarin igt& Ha 8 oigt& 9 60 00 B Volthom, Seil. . 112,3 113.0 108,0 108,0 einer Auseinanderſetzung. Als die Wogen der Erregung hoch gingen, tat dies auch die Hand des Meiſters, und er verabreichte dem Streitpartne zwei Ohrfeigen. Die friſtloſe Entla ſung war die Folge, worauf eine Klage beim Arbeitsgericht eingereicht wurde, in der vorläufi zwei Monatsgehälter verlangt wurden. In der Ver⸗ handlung des Arbeitsgerichts wurde durch eine in⸗ gehende Beweisaufnahme feſtzuſtellen verſucht, wer wen zuerſt beleidigt hatte. Eine gütliche Löſung d Konfliktes, die nahelag, weil der Kläger ſchon dr zehn Jahre im Betrieb iſt, kam nicht zuſtande. Das Urteil des Arbeitsgerichts wies d Klage ab. Eine wahrheitsgetreue Rekonſtrukttio der Vorgänge war nach der Beweisaufnahme de Gerichts nicht möglich. Aus dieſem Grunde erwähn das Urteil auch mit einem gewiſſen Bedauern das Scheitern der vergleichsweiſen Regelung des Streit⸗ falles. Im übrigen könne dahingeſtellt bleiben— ſagt das Arbeitsgericht— wie im einzelnen die belei⸗ digten Aeußerungen geweſen ſeien. Der Beklagten ſei darin rechtlich beizutreten, daß, wenn auch Billig⸗ keitsgründe für eine andere Art der Löſung des Ver⸗ tragsverhältniſſes geſprochen hätten, nach der bedenk lichen Entgleiſung des Klägers ihr nicht me zugemutet werden könne, den Kläger weiterzubeſchäf tigen. Damit ſei die friſtloſe Entlaſſung als gerecht⸗ fertigt anzuſehen, ſo daß dem Kläger über den Ent⸗ laſſungstag hinaus weitere Anſprüche nicht mehr zuſtehen. Das Arbeitsbuch verloren Die Firma hatte das Arbeitsbuch des jung Arbeiters verloren. Sie fahndete danach bei ve ſchiedenen Firmen, aber es fand ſich nicht mehr vo Der Arbeiter reichte eine Klage beim Arbeits⸗ 3 gericht ein, es kam aber ſehr ſchnell in der Verhand⸗ lung zu einer Verſtändigung mit dem Rechtsbeiſtand der Arbeitsfront, der einen Vergleich dahin abſchloß, daß die Firma ſich zur Ausſtellung einer Beſche nigung verpflichtet, daß das Arbeitsbuch verl gegangen iſt. Ferner will ſie für die Koſten Anſchaffung eines neuen Arbeitsbuches aufkor 27. 2⁰ 144.0 144.0 27 20 98.— 98,— —. 105,0 27. Verkehrs-Aktien Bod. A.f. Rhein⸗ ſchiff. und See⸗ zransport Mhm 116.0 110 vt.Reichsb. Vorz 121.5 Pürttemb. Elektr. 0 1 1 ellſt. Waldhof. 80 Heidelbg. 163.0 163,0 Zank-Aktien 210,5 210,0 Badiſche Bank .. 118,2 Com.⸗ u. Privatb 121.0 121.0 Dd⸗Bank Dresdner Bank. Frankfurter Bank do. Hyp.⸗Bank Pfälz. Hyp.⸗Bane Reichsbank Rhein. Hyp.⸗Bank Württbg. Vank. Amtlic nient notierte wWe Umtausch- Obligationen 109,5 100.5 Versicherungen gad. Aſſekuranz⸗ -G, Mom 42. Nannheim. Verſ Württ Transporr 34. 90,50 90,50 252,0 252,0 90,—„ 118,2 118.2 98.— 98,— 10700 107.0 82,— 82,— 104.0 104, 127.0 127.0 108.0 108.0 4½% Berliner Städtiſche Elekir⸗Werke Laug 27 A. 5% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerke 22100% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von— 4 4 6 130,5 130,5 90,75 90.37 113.7 4 4770/% —0 0 Ser-eg. Stahlwerke(Rheinelbe üntoii) 0 ernte ſind beinahe reſtlos vernichtet. badiſchen Hügelland beträchtlich. der Rheinebene der Verkauf von Handelsgewächſen, 9 Aus Baden Sängerſeſt in Rauenberg L. Rauenberg, 27. Juni. Am Samstag und Sonntag beging der M GB. „Liederkranz“ das Feſt des 50jährigen Beſtehens. Die Feierlichkeiten wurden eingelei⸗ tet mit einem Feſtbankett am Samstag, bei dem Vereinsführer Joſef Link den Willkommgruß ent⸗ bot. Die Feſtrede hielt Oberlehrer Reißfelder, der mit der Geſchichte des Vereins zugleich eine Würdigung des deutſchen Männergeſangs und des deutſchen Liedes verband. Sängerkreisführer Fritz Kaufmann(feidelberg) konnte im Laufe des Abends den Verein mit dem Ehrenbrief des Deut⸗ ſchen Sängerbundes auszeichnen. Ferner wurden folgende Sänger ausgezeichnet: Anton Fiſcher 1 mit dem Ehrenbrief für 50jährige Aktivität, Andreas Knopf, Michael Schork und Friedrich Schäſer mit der goldenen Sängernadel für 40jährige Aktivi⸗ tät. Neunzehn verdienſtvolle Mitglieder wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ortsgruppenleiter Vocke übermittelte die Grüße und Glückwünſche der Partei und des Kreisleiters. Der Chor zeigte unter der Leitung von Hauptlehrer Büchler in verſchiedenen Kompoſitionen ausgezeichnetes Kön⸗ nen, welches Prädikat auch dem gemiſchten Chor und dem Streichorcheſter zuzuerkennen iſt. Als Soliſten wirkten Theo Lechner(Wiesloch) und Frau Elſe Jardot erfolgreich mit. Der Sonntag brachte das Freundſchafts⸗ ſingen, an dem ſich u. a. beteiligten:„Eintracht“ Walldorf,„Germania“ Walldorf,„Liedertafel⸗Sän⸗ gerkreis“ Wiesloch,„Eintracht“ Oeſtringen,„Froh⸗ ſinn“ Bad Rappenau,„Vereinigter Männergeſang⸗ verein Dielheim“,„Frohſinn“ Rotenberg. Hierbei wur⸗ den von den Vereinen ausgezeichnete Proben ihres Könnens geboten. Nach dem Konzertſingen fand zu Ehren der 30 gefallenen Sängerkameraden eine Feier vor dem Ehrenmal ſtatt. Am Nach⸗ mittag durchzog ein ſtattlicher Feſtzug die reich⸗ geſchmückten Ortsſtraßen. Auf dem Feſtplatz folgte eine Kundgebung für das deutſche Lied, worauf das Feſt in kameradſchaftlich⸗geſelliger Weiſe mit Liedvorträgen und anderen Darbietungen ſeine Fortſetzung fand. Schwere Unwetterſchäden in Oberbaden * Lörrach, 26. Juni. Wie ſich jetzt erſt herausſtellt, ſind die Unwetterſchäden, die durch das Ge⸗ witter mit Hagelſchlag, das am Samstagabend über weite Gebiete des Oberlandes niederging, in ver⸗ ſchiedenen Orten des Kreiſes Lörrach recht erhe b⸗ lich. Betroffen ſind vor allem die Orte Märkt, Ei⸗ meldingen, Binzen, Hägelberg und Steinen, wo der Hagel ſo dicht fiel, daß er ſtundenlang Feld und Flur bedeckte. Die Körnerfruchternte, wie die Obſt⸗ Größtenteils ſind die betreffenden Landwirte bedauerlicherweiſe nicht einmal verſichert. Da das Unwetter glücklicher⸗ weiſe nur ſtrichweiſe mit Hagel untermiſcht, über das Kreisgebiet hinwegging, blieben weitere Orte von ſchweren Schäden verſchont. * UKimbach, 27. Juni. Bei einem über das Weſchnitztal niedergegangenen ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz dreimal ein. In einem Hauſe in der Ernſt⸗Ludwig⸗Straße durchſchlug er die Küchendecke im Dachgeſchoß und füllte die Küche mit Schweſelgaſen. Ein Mann und ein kleines Kind kamen mit dem Schrecken davon. Weiter ſchlug der Blitz in eine Scheune in der Waldſtraße ein und zerſtörte die Stromleitung. Durch einen Blitzſtrahl wurde bei der Turnhalle ein Baum getroffen. Vier Jahre Zuchthaug für einen Sittlichkeits⸗ verbrecher * Karlsruhe, 27. Juni. Die Strafkammer ver⸗ urteilte den mehrfach vorbeſtraften Riährigen Hein⸗ rich Freudenberger aus Langenlonsheim we⸗ gen verſuchten Notzuchtverbrechens in Tateinheit mit einem Verbrechen nach§ 176 Ziffer 1 zu vier Jahren Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehren⸗ rechte wurden ihm auf fünf Jahre aberkannt. Der einſchlägig mit zwei Jahren Zuchthaus vorbeſtrafte Angeklagte hatte in der Nacht zum 26. Dezember 1938 in einem Hauſe in der Helmholtzſtraße ein Mädchen zu vergewaltigen verſucht. Als ſich das Mädchen wehrte und um Hilſe rief, ließ er von ihr ab und flüchtete. —*+ Sübwef 22 70 — 4 eut — RSDes —— 5 reo—— ch e U m Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Süße Frucht vom Oberrhein im SG5501: Tüglich führt der Obſt⸗Expreß gen Norden BVadiſches Obſt fährt mit-Zug um die Wette der Reichsbahn Nächtliche Reiſe nach Berlm Die Deutſche Reichsbahn läßt ſeit einigen Jah⸗ ren einen Schnellgüterzug verkehren, der die Auf⸗ gabe hat, das Frühobſt aus dem ſüddeutſchen Anbaugebiet nach den großen norddeutſchen Ver⸗ braucherzentren zu bringen. Seit wenigen Tagen verkehrt nun wieder dieſer„Obſtexpreß“ und unſer Sonderberichterſtatter hatte mit Genehmigung des Reichsverkehrsminiſteriums Gelegenheit, in dieſem Schnellgüterzug von Bühl nach Berlin mitzufahren. Bid. Bühl, 23. Juni. Als Frühobſtkammer des Reiches hat in den ſüd⸗ weſtdeutſchen Hauptgebieten am Oberrhein, in Baden und in der Saarpfalz in dieſen Tagen die Kirſchen⸗ und Erdbeerernte in vollem Umfang eingeſetzt. Zehntauſende fleißiger Bauernhände ernten täglich dieſe köſtlichen Früchte, die der Käu⸗ fer am liebſten taufriſch verzehren möchte. Hier hat nun die Deutſche Reichsbahn durch Einführung des Schnellgüterzuges(SG) 5501, der täglich ſeine ſüße Fracht in knapp 12 Stunden— vor Einfüh⸗ rung dieſes Zuges brauchte man mehrere Tage, um die Früchte nur von Bühl bis Köln zu ſchaffen!— vom Oberrhein zur Reichshauptſtadt und Waſſer⸗ kante führt, in vorbildlicher Weiſe für den Verſand geſorgt. Das am Vormittag in den bekannten Obſt⸗ baugebieten Südweſtdeutſchlands geerntete Obſt ſteht am nächſten Morgen in den Großſtädten Nord⸗ und Oſtdeutſchlands zum Verkauf an den Verbrau⸗ cher bereit. Am Vormittag: Ernte im badiſchen Obſtparadies Vor der neuen Obſtgroßmarkthalle in Bühl ſind bereits in langen Reihen Obſtwagen und Obſtwägel⸗ chen mit ihrer ſüßen Laſt aufgefahren. Dieſe Rie⸗ ſenerträge kommen aber nicht etwa, wie vielfach angenommen wird, aus weitgedehnten großen Plantagen, ſondern zum überwiegenden Teil aus kleinbäuerlichen Betrieben, die oft nur über 2 bis 3 Hektar Gartenland verfügen. Eine Glocke ertönt, der Obſtgroßmarkt be⸗ ginnt. Nach genauen Beſtimmungen der Marktord⸗ Kind verbrannt Geiſteskranker als Brandſtifter * Saarburg, 26. Juni. In der Scheune des Werkmannes Jakob Wagner im benachbarten Irſch brach Feuer aus, das mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit um ſich griff und in kurzer Zeit einen angrenzenden Schuppen miterfaßte. Das Großvieh konnte rechtzeitig aus den Stallungen in Sicherheit gebracht werden. während die Futtervorräte und landwirtſchaftlichen Maſchinen dem raſenden Ele⸗ ment zum Opfer fielen. Erſt nachdem der Brand gelöſcht war, ſtellte man feſt, daß das ſech ſte Kind der Familie Wagner, ein dreijähriges Mäd⸗ chen, ein Opfer der Flammen geworden war. Es hatte mit einem ſeiner Geſchwiſter bei Ausbruch des Feuers in dem Schuppen geſpielt. Während das eine von den Nachbarn gerettet werden konnte, fand man das Mädchen bei den Aufräumungsarbeiten als verkohlte Leiche. Als mutmaßlicher Urheber des Brandes wurde ein im Haus der Familie Wagner wohnender Verwandter, der geiſtesgeſtört iſt, feſt⸗ genommen und einer Pflegeanſtalt zugeführt. Das unterirdiſche Kirchheimbolanden Rätſelhafte Gänge und Gewölbe oufgefunden * Kirchheimbolanden, 26. Juni. Bei Kanaliſa⸗ tionsarbeiten ſtieß man bei der Straßenkreuzung Breitſtraße⸗Langſtraße auf merkwürdige unter⸗ irdiſche Gänge und Gewölbe. Von dem Boſſungſchen Haus kommt ein etwa 90 Meter langer Gang, der in eine ſtubengroße Kammer mündet. Von hier aus gehen zwei Gänge in nordweſtlicher Richtung. Die Gänge ſind ſtellenweiſe ſo hoch, daß man in gebückter Stellung bequem hindurchgehen kann. Von einem benachbarten Garten geht ein Schacht, der auf zwei übereinanderliegende Gänge ———————— Welche Einnahmen hat der badiſche Bauer? 52* kommen aus der Tierha tung und 37* vom Acker * Karlsruhe, 23. Juni. In dieſen Tagen hat die Landesbauernſchaft Baden die Betriebsergebniſſe von badiſchen land wiriſchaftlichen Betrieben im Wirt⸗ ſchaftsjahr 1937—38 veröffentlicht, die aus deren Buchführungen ermittelt wurden. Bei der Prüſung der Betriebseinnahmen ſtellt es ſich dem Zeitungs⸗ dienſt des Reichsnährſtandes zufolge heraus, daß die Einnahmen aus der Tierhaltung unierer bäuerlichen Landwirtſchaft über 52 v H der geſam⸗ ten Einnahmen auswmachen. 38 v. H. allein auf den Verkauf von Rindvieh ſowie Davon entfallen über von Milch und Butter. An zweiter Stelle kommen dann die Erlöſe aus der Schweinezucht mit nahezu 8,5 v. H. der Geſamteinnahmen. Die Einnahmen aus dem Acker betragen rund 37,3 v. H. der Geſamterlöſe, und davon ent⸗ fallen rund 17,5 v. H. auf Getreide. Der Getreide⸗ verkauf iſt namentlich im Bauland und im unter⸗ Natürlich iſt in alſo hauptſächlich Tabak, von großer Bedeutung. Ueber 10,8 v. H. der Geſamterlöſe treffen dort auf den Verkauf dieſer Produkte. Im Schwarzwalo treffen wir naturgemäß auf einen nur geringen Ver⸗ kauf der Erzeugniſſe des Ackers. Nur rund 7,4 v. H. der Einnahmen kommen von den Produkten des Feldes. Dafür ſind aber die Einnahmen aus dem Waldbau(25 y..) ſowie durch Vieh⸗ und Schweine⸗ verkauf, durch die Erlöſe aus Milch und Butter, Ge⸗ flügel und Eier verhältnismäßig hoch Poſtkutſche in der Saarpfalz * Neuſtadt an der Weinſtraße, 27. Juni. Die erſte Poſt kutſche, die die Saarpfalz erhalten hat, er⸗ ſchließt einen der ſchönſten Teile des Saartales. Ausgangspunkt der Fahrt iſt Merzig. Die Strecke. die bisher bis Steinbach durchgeführt iſt, wird nach Fertigſtellung der Straße bis Mettlach, an der berühmten Saarſchleife, verlängert. Die Poſtkutſche verkehrt zweimal am Tage. — Vorbiloliche Eirichtung nung des Reichsnährſtandes, nach Feſtſetzung der Höchſt⸗ und Mindeſtpreiſe für Sorte, Axt und Menge geht der Ankauf der Großhändler vor ſich. Eilig und kritiſch prüfend ſchreiten die Händler die Front der Obſtwagen ab, fragen nach Sorte und Preis, haben im Nu ihre Käufe getätigt und binnen einer Stunde iſt das Angebot mehrerer tauſend Zentner reſtlos abgeſetzt und der Markt, der größte dieſer Art im Reich, iſt beendet. Nachmittags: Hochbetrieb am Bühler Obſtbahnhof Kurz die volkswirtſchaftliche Seite dieſer Obſt⸗ ernte: in Bühl werden jährlich bei einer Zwei⸗ drittel⸗Geſamternte über 250000 Zeutner verſchie⸗ denſter Obſtarten im Geſamtwert von etwa 4 Mil⸗ lionen Mark umgeſetzt!— Während nun die Bauern mit„gefüllten Taſchen“ heimwärts ziehen, gehen wir mit den Händlern hinüber zum Bahnhof, wo der Verſand der zahlloſen Spankörbe einſetzt. In den letzten Jahren iſt in Mittelbaden eine eigene große Induſtrie erſtanden, die ſich lediglich mit der Herſtellung dieſer für den Obſtverſand geeigneten Spankörbe befaßt. Um das leichtverderbliche Obſt möglichſt zu ſcho⸗ nen, hält die Reichsbahn große Behälter be⸗ reit, die aus Holz und Eiſen feſt, aber luftig zuſam⸗ mengefügt, etwa 34 ſolcher Körbe faſſen. Sie wer⸗ den in die Packwagen jedes Zuges geſtellt, ſchon nach wenigen Stunden Bahnfahrt bei halber Expreßgut⸗ fracht friſch und unberührt irgendwo in deutſchen Gauen oder gar im Ausland dem Empfänger zu⸗ geſtellt. Der Hauptbetrieb jedoch ſpielt ſich in den erſten Nachmittagsſtunden auf dem eigentlichen Obſtbahn⸗ hof ab. Ueberall ſtehen Kraftwagen und Fuhrwerke auf der Rampe und geſchickte Hände ſchichten Tau⸗ ſende der kleinen Spankörbe in Lagen übereinander in die endlos lange Wagenkette des Obſtexpreß! Die⸗ ſer bringt in den nächſten Wochen täglich von Bühl aus ſeine Fracht für 4,75 Mark pro Zentner im Schnellzugstempo nach der Reichshauptſtadt. Er durcheilt die rund 700 Kilometer lange Strecke ſtößt, von denen einer nach dem Ziegelwoog geht. Dieſer verengt ſich unterhalb des Weihers und geht oberhalb in größeren Ausmaßen wieder weiter. Auch nach anderen Richtungen laufen Gänge, die noch er⸗ forſcht werden müſſen. In den nächſten Tagen wiro ein gut vorbereiteter Einſtieg in das Labyrinth unternommen, um, wenn irgend wöglich, feſtzuſtel⸗ len, welchen Zwecken die Gänge einſt gedient haben. An der Unterſuchung werden Sachverſtändige teil⸗ nehmen. Heiratsſchwindler und Betrüger verurteilt * Frankenthal, 27. Juni. Der 90jährige Paul Weinands aus Freckenfeld wurde wegen Betru⸗ ges und erſchwerter Unterſchlagung zu zehn Mͤo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Im Februar hatte er in einer Zeitung eine Heiratsanzeige auf⸗ gegeben. Es meldete ſich eine Witwe aus Lambs⸗ heim, bei der er ſich bald darauf einfand. Unter Eheverſprechen erhielt er 15 Mark ausgehändigt. Außerdem brachte er zwei Mäntel im Werte von 70 Mark an ſich. Dann verſchwand er und ward nicht mehr geſehen. Um die gleiche Zeit ſpiegelte er einer Frau in Freckenfeld vor, er könne ihr billige Wäſche beſorgen, wenn er bald nach Hauſe fahre. Darauf⸗ hin erhielt er einen Betrag von 48 Mark ausgehän⸗ digt, die er aber für ſich verwendete. Der„Burengeneral“ geſtorben * Tübingen, 23. Juni. Im d3. Lebensjahr iſt der Weingärtner Rudolf Brodbeck geſtorben. Bis in ſeine letzten Lebensjahre erfreute ſich der weithin bekannte Mann einer ſeltenen Geſundheit. Mit ſei⸗ nem urwüchſigen Humor zählte er, der einer altein⸗ geſeſſenen Familie entſtammte, zu den Tübinger Originalen, von denen leider nur wenige mehr an⸗ zutreffen ſind. Allem Widerwärtigen wußte er mit ſeinem Humor eine gute Seite abzugewinnen. Ein Hüne von Geſtalt, ſtach er ſchon äußerlich mit ſeinem wallenden Bart von ſeinen Mitbürgern ab und war überall unter dem Namen„Burengeneral“ bekannt. * Annweiler, 27. Juni. Das Adolf⸗Hitler⸗ Haus am Ebersberg bei Annweiler iſt abge⸗ brannt. Es war nicht mehr möglich, das hochlie⸗ gende Haus zu retten. da ſich kein Waſſerbehälter in der Nähe befindet. Die Wehren mußten ſich dar⸗ auf beſchränken, den Waldͤbeſtand des Ebersberges zu ſchützen. * Kandel, 27. Juni. Unſer Bürgermeiſter macht bekannt, daß das Heidelbeerleſen im geſam⸗ ten Bienwaldgebiet nur den Ortseinwohnern geſtattet iſt. * Kaiſerslautern, 27. Juni. Unſer Ortsälteſter Daniel Rahm, Altveteran von 1870—71, feierte in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 96. Ge⸗ burtstag. * Ulm, 27. Juni. Dieſer Tage iſt im Alter von 77 Jahren Sanitätsrat Dr. Carl Palm geſtorben. Er entſtammte einer alten Ulmer Arztfamilie. Seine Vorväter bis zum Urgroßvater waren Aerzte. Der Name Palm iſt mit dem Sanitätsdienſt der Stadt Ulm ſeit 100 Jahren eng verknüpft. Dr. Carl Palm war mehrere Jahre an der Chirurgiſchen Klinik der Univerſität Tübingen tätig. 1890 ließ er ſich in Ulm nieder, wo er von 1896 ab Leiter der Chirurgiſchen Abteilung des Städtiſchen Krankenhauſes war, bis er ſich von 1910 ab nur noch ſeiner Privatpraxis widmete. 7 * W* Dienstag, 27. Juni 1939 in knapp zwölf Stunden, fährt alſo tatſächlich mit dem D⸗Zug um die Wette. Nachts: Mit 90⸗Stunden⸗Kilometer durch deutſche Gaue Kurz nach 15 Uhr iſt der Obſtexpreß ſtartfertig. Seine Güterwagen, deren Türen mit Gittern ver⸗ ſehen ſind, damit während der Beförderung ſtets friſche Luft an die Früchte gelangen kann, ſind eigens für dieſen Schnellzug konſtruiert. Pünktlich 15,19 Uhr fährt der„duftende Zug“ aus Bühl, um ſeine Fahrt gen Norden anzutreten. In Raſtatt werden einige Wagen aus dem Murgtal angehängt. In Weinheim und Darmſtadt werden Wagen aus dem Obſtbaugebiet der Saarpfalz und Berg⸗ ſtraße, in Frankfurt a. M. ſolche aus anderen ſüdweſtdeutſchen Obſtbaugebieten aufgenommen. Weiterhin erfolgt keine Aufnahme neuer Wagen mehr. In Bebra werden die erſten für Hannover, Bremen, Braunſchweig und Hamburg beſtimmten Wigen abgehängt und treten mit dem neuzuſammen⸗ geſtellten Obſtſchnellgüterzug 5503 ihre Fahrt nach der Waſſerkante an. Am nächſten Morgen: Auf dem Tiſch des Ver⸗ brauchers Um.38 Uhr rollen die 23 Wagen über ein Ge⸗ wirr von Schienen auf einem Sondergleis des An⸗ halter⸗Güterbahnhofs in Berlin an. Auf der großen Rampe ſind bereits die Händler mit ihren Fahrzeugen in Reih und Glied aufgefahren, um die koſtbare Fracht vom Oberrhein in Empfang zu nehmen. 20 Minuten nach Ankunft des Zuges jagen wir durch die bereits belebten Straßen der Weltſtadt zur Zentralmarkthalle am Alexanderplatz, wo die Kleinhändler warten. Der weite, aber doch ſo raſch zurückgelegte Weg des Obſtes vom Erzeuger zum Verbraucher iſt be⸗ endet. Die läglichen Verkehrsunfälle Li Ubſtadt, 26. Juni. Am unbeſchrankten Bahn⸗ übergang der Nebenbahn wollte ein Motorradfahrer die Geleiſe überfahren, als aus der Richtung Unteröwisheim ein Zug herannahte. Um einen Zu⸗ ſammenſtoß zu vermeiden, bremſte der Motorrad⸗ fahrer ſo ſtark, daß die Soziusfahrerin vom Sitze geſchleudert wurde und mit einem Schädel⸗ bruch ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Motorradfahrer kam mit dem Schrecken davon. 1* * Karlsruhe, 27. Juni. Ein mit drei Perſonen beſetztes Kraftrad mit Beiwagen rannte am Aus⸗ gang von Bruchhauſen gegen einen Baum. Einer der drei Kraftradfahrer mußte mit lebensgefähr⸗ lichen Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft wer⸗ den. 5 * Gengenbach, 26. Juni. Am Sonntag ereignete ſich auf der Landſtraße Gengenbach—Fußbach ein Motorradunfall, der leider ein Menſchenleben for⸗ derte. Der 28 Jahre alte, in Kehl wohnhafte Maler Heuwagen überholen Der Der Karl Bürkle wollte einen und fuhr dabei auf eine Telegraphenſtange. Tod des jungen Mannes trat ſofort ein. Soziusfahrer blieb unverletzt. * * Saarwellingen, 27. Juni. Der erſt kürzlich aus der Volksſchule entlaſſene Friedrich Luxen bur⸗ ger ſtieß mit ſeinem Fahrrad in der Hauptſtraße mit einem Laſtzug ſo unglücklich zuſammen, daß kurs darauf der Tod eintrat. * Calw, 27. Juni. Am Sonntagabend geriet in Kapfenhardt bei der Durchfahrt auf der Dorf⸗ ſtraße ein Kraftwagen ins Schleudern, wobei der Kraftfahrer ſchwer verletzt wurde. Sein Beifahrer Dr. Möller⸗Stoll erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der„Tag des Deutſchen Volkstums“ in der Gau⸗ hauptſtadt * Karlsruhe, 27. Juni. Am Samstag und Sonn⸗ tag beherrſchten die ſchönen Trachtenabzeichen aus Gablonzer Glas und das Blau der Kornblume das Straßenbild. Die zweitauſend ehrenamtlichen Sammler, eingeſetzt vom VDA, von den Formatid“ nen und der NS⸗Frauenſchaſt, hatten willige Ab⸗ nehmer. Am Samstagabend fand in der vollbeſetzten Feſthalle eine Großkundgebung ſtatt, die ſt zu einem freudigen Bekenntnis für die Sache des BDA geſtaltete. Nach Begrüßungsworten des Lan⸗ desleiters, Pg. Adolf Schmio, ſprach der Landes⸗ gruppenleiter der deutſchen Volksgruppe in Rumä⸗ nien, Mitglied des Nationalrats und der Abgeord⸗ netenkammer, Dr. Gu ſt. Dann wurde die Rede de Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, über⸗ tragen, worauf Gauleiter und Reichsſtatthalter Ro⸗ bert Wagner das Wort ergriff. Er wies in packen“ der Rede darauf hin, daß der deutſche Menſch zu allen Zeiten und in aller Welt Träger und Urheber der größten Kulturgüter war, und erklärte, daß auch wir im Grenzgau alles tun werden, um den Kamol des deutſchen Volkstums im Auslande zu erleie tern. Mit dem Gruß an den Führer und dem Ge⸗ ſang der Nationallieder wurde die Großkundgebung geſchloſſen. Liebespaax ging in den Tod * Wiesbaden, 26. Juni. Morgens wurde auf der Bank einer Anlage ein junges Liebespaar aus Frankfurt a. M. erſchoſſen aufgefunden. Großſachſen, 27. Juni. Mit dem Treudienſt⸗ ehrenzeichen für 40jährige Dienſtzeit wurde Haupt, lehrer Robert Engler und für 25jährige Dienſtzeit im Schuldienſt Hauptlehrer Eduard Siefert aus⸗ getzeichnet. «Eberbach, 27. Juni. In Duisburg iſt ein hier ſtammender Schiffsjunge im Rhein er trunken. — Dienstag, 27. Juni 1939 Deuische Ceiluloid-Fabrik AG Eilenburg Weliere Umsatsſelgerung— Anlagenausbau und Wellereniwicklung neuer Arbelisgebieie Im Verwaltungsbericht der Deutſche Celluloid⸗Fabrik Ach, Eilenburg, wird ausgeführt, daß das Geſchäftsjahr 1s an das Unternehmen wieder größere Anforderungen bezütglich des Ausbaues der beſtehenden Anlagen und der weitercaat Entwicklung neuer Arbeitsgebiete ſtellte. Beſon⸗ dere Bemühungen der Verwaltung galten dabei den Auf⸗ gaben des Vierjahresplanes. Der Geſamtumſatz iſt gegen⸗ über dem Vorjahr weiter befriedigend geſtiegen. Der Ex⸗ vort konnte nicht ganz auf der Vorjahrshöhe gehalten perden. da die Ausfuhr des Celluloios einen ſtärkeren Rückgang erlitt, der trotz einer kräftigen Ausfuhrſteige⸗ rung in anderen Erzeugniſſen nicht ganz ausgeglichen werden konite. 7 In der Erfolgsrechnung ſtellt ſich der Rohüberſchuß auf 14(6,10), dazu kommen Zinſen(Ertragsſaldo) von 0,09 (0,08) und ab. Erträge von 0,03(0,05), während Löhne und Gehälter 4,32(4,04), geſetzliche Sozialabgaben 0,31(0,29), Steuern 1,20(,3) und Berufsbeiträge 0,02(0,01) Mil.% erforderten. Nach 1,03(6,86) Mill.„ Abſchreibungen auf as Anlagevermögen und der Zuweiſung von 300 000%/ zur Exploſionsrücklage verbleibt auf Grund der vertrags⸗ mäßigen Abrechnung mit der J0⸗Farbeninduſtrie Ach für s Berichtsjahr ein Gewinn von 900(i. B. 2000) /, aus em wieder 4 v. H. Dividende auf diesmal nom. 22 500 (. V. 72 500)/ dividendenberechtigte Aktien verteilt werden. In der Bilanz iſt das Anlagevermögen bei Zu⸗ hängen von 0,75 Mill. /, die durch die Ausgeſtaltung und erbeſſerung der Betriebsanlagen verurſacht ſind, auf 3,81 6,10) Mill.“ zurückgegangen. Im Umlaufsvermögen von 8(8,55) Mill. 4 ſind Vorräte auf 4,70(,03) und flüſ⸗ ige Mittel auf 0,49(0,54) Mill.“ zurückgegangen, da⸗ hegen Geſamtforderungen auf 4,17(.87) Mill./ geſtie⸗ ſen, und zwar u. a. Warenforderungen auf 3,29(2,63) und onzernforderungen auf 0,71(0,05) Mill.. Auf der Paſ⸗ oſeite ſtellen ſich die Verbindlichkeiten auf 1,23(0,93), arunter Warenſchulden auf 0,51(0,50), Konzernſchulden auf 0,11(0,05) und ſonſtige auf 0,61(0,38) Mill. /, Bank⸗ den ſind am Stichtag wie im Vorſahr nicht vorhonden ſeweſen. Rückſtellungen für ungewiſſe Schulden haben eicht auf 1,52(1,45) Mill. 4 zugenommen. Wertberich⸗ igungent zu Poſten des Anlagevermögens ſtehen mit 0,02 05) Mill. ein. Bei unv. 8 Mill. Grundkapital ſind ie gefetzliche und die freie Rücklage mit 1,0 baw..125 ill.& unverändert auſgeführt; die Exploſionsrücklage beträgt jetzt 0,90(0,50) Mill. 4.(58 am 27..) —— —3 S 3*Süddentſche Zucker⸗AG, Mannheim. Der Aufſichtsrat er Süodeutſche Zucker⸗AG, Mannheim, hat die Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1938⸗39 gebilligt und ſchloſſen, der auf 14. Juli einberuſenen HWödie bisherige twidende d. h. 10 v.., wovon 2 v. H. an den Anleiheſtock hehen, vorzuſchlagen. AG zur Erbauung billiger Wohnungen, namentlich zum Beſten von Arbeitern, in Worms a. Rh. Laut Bericht wurden zwei Neubauten fertiggeſtellt und am 1. Auguſt 38 bezogen. Da die Nachfrage nach kleinen Wohnungen leb⸗ haft iſt, wurde der Bau von vier Häuſern mit 3 Drei⸗ und 16 Zweizimmerwohnungen begonnen; ſie werden vor⸗ Jusſichtlich am 1. Juli 1939 bezogen werden können. Sämt⸗ iche verfügbaren 273 Wohnungen waren vermietet. Die kückſtändigen Mieten haben ſich auf 966(167)“ erhöht, eine Folge des Uebergangs zur Mietevorauszohlung. Im uſammenhang mit der Neubautätigkeit ſind Bankguthaben uf 0,020(0,036) Mill./ zurückgegangen. Der Rohgewinn fellt ſich auf 15 996(197), wovon 8196„ der Hilfs⸗ rücklage zugewieſen werden. Aus dem Reſtgewinn werden Kuf 260 000/ Kapital 3 v. H. Dividende vorgeſchlagen. —— 1* Zuckerrats⸗Tagung vorläufig beendet ohne Beſchlüſſe. Jberkragung der ſowjetruſſiſchen Quote an Kuba Der Naternationale Zuckerrat hat am 24. Juni in London ſeine Kerbandlungen vorläufig abgeſchloſſen. In der offiziellen ſerlautbarung des Zuckerretes heißt es, daß die ſtatiſti⸗ „Lage überprüft wurde und man über gewiſſe erfor⸗ lerliche Vorſchläge zur Lage übereingekommen iſt. Es ſtlordere Zeit, um die Abordnungen in die Lage zu ver⸗ Eten, ihren Regierungen über die Vorſchläge zu berichten. zane vollſtändige Verlautbarung werde augegeben wer⸗ en, wenn alle Antworten eingegangen ſeien. Die„Finan⸗ tial News“ ſchreiben, daß bei einer Fortdauer der an⸗ geblichen Verknappung von Lieferungen nach Großbritan⸗ len ein Grund für eine Uebertragung der ruſſiſchen. note auf Kuba gegeben ſein könne. 66 Migros Ac6ö., Zürich. Der Umſatz der Geſellſchaften helief ſich im Jahre 1998 auf 66,9(i. V. 66,5) Mill. ffr. Infolge der Maul⸗ und Klauenſeuche und den damit ver⸗ undenen ſtrengen Abſperrmaßnahmen ergab ſich für ge⸗ hiſe Gemeinden in der Oſtſchweiz ein Umſatzausfall non B1 v. H. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung weiſt einen kuttoertrag von 5,23(5,9), Mill ſfr. auf. Die geſamten Unkoſten erforderten 4,60(4,80) Mill. ffr. Der Reinge⸗ winn beträgt 0,110(0,020) Mill. ſür., wovon 0,010(0) Mill. in die Rücklogen und 0,101(0,020) Mill. an den„Fonds ür Wirtſchaftsförderung und Zuwendungen“ gehen. Der Peſchäftsbericht erklärt, daß die Produktionsbetriebe im Kotzen und ganzen befriedigend gearbeitet haben; teilweiſe ſogar eine beträchtliche Umſatzzunahme erzielt worden. Die Rettung „. unbd wie entrann er dieſer ſchrechlichen befahr?“ „Ganz einfach, er hatte„Gampf der Gefahr“ geleſen- und wußte, was er ju tun hattel“ Saras HANdDELS- Leichier Kursrückgang Akſien nachgebend Rbein⸗Mainiſche Börſe: Schwächer Frankfurt, 27. Juni Der ſchwache Unterton an der Börſe in der letzten Zeit kam im heutigen Verkehr z. T. auch kursmäßig mehr zum Ausdruck. Wenngleich das Angebot der Kundſchaſt keine größeren Ausmaße annahm, ſo fehlte jedoch an⸗ Lererſeits faſt jegliche Aufnahmeneigung, ſo daß am Aktienmarkt faſt durchweg Rückgänge bis etwa 1 v. H. vorlagen. Die weiter rückläufige Bewegung der Stener⸗ gutſcheine blieb dabei nicht ohne Einfluß. JG Farben ermäßigten ſich auf 143—1424(143½), AEc von 11074 (110) auf 109/%, von Montanwerten Hoeſch auf 105/% (10755), Mannesmann auf 10276(1086), Rheinſtahl trotz unv. 7 v. H. Dividende auf 13174(132), von Zellſtoff⸗ aktien lagen Aſchaffenburger weiter ſchhvach mit 8656 (8776) und nach Pauſe kamen Junghans mit 86—8696 (87½) zur Notiz. Etwas höher lagen Aolerwerke mit 99(98) und Heidelberg Zement mit 138/¼(1977/. Reichsbank wenig verändert mit 18476(184%). Am Ren⸗ tenmarkt bröckelten Reichsaltbeſitz auf 131,55(131,90), bei Steuergutſcheinen bei lebhaften Umſätzen weiter gedrückt Serie 1 103,25—103,05(103,20), Serie 2 97,70(97,85). An⸗ gebot lag auch in Liquidations⸗Pfandbriefen und Induſtrie⸗ Obligationen vor, die bis 4 v. H. bzw. 74 v. H. zurück⸗ gingen. Von Stadtanleihen 4½ v. H. Pforzheimer von 27 9674(97). Goldpfandbriefe und Staatspapiere weiterhin unv. Steuergutſcheine 2 fielen ſpäter bis auf 97,45 zu⸗ rück nach anfangs 97,85. An den Aktienmärkten blieb die Tendenz nach ſpäter⸗ hin ſchwach, obgleich dies kursmäßig nur vereinzelt zum Ausdruck kam. Beſonders mott erneut Aſchaffenburger Zellſtoff mit 84/ nach 8496, AEch ermäßigten ſich auf 10974 nach 10974, Mannesmann auf 102/6 nach 10276, 36 Far⸗ ben ſchwankten zwiſchen 1424—143. Verein. Stahl zwi⸗ ſchen 974—9794. Bei den ſpäter notierten Werten über⸗ wogen Rückgänge von 74—)½ v. H. Von Schiffahrts⸗ werten Nordd. Lloyd 47/(50), Hapag 45(46). Höher lagen Glöckner mit 119/(148/4). Auch im Freiverkehr nannte man überwiegend—1 v. H. niedrigere Kurſe, Umſätze fanden jedoch nicht ſtatt. Berliner Börſe: Aktien eher nachgebend, Reuten gehalten Berlin, 27. Juni. „Zu Begenn des heutigen Aktienverkehrs kamen über⸗ wiegend Verkaufsaufträge zur Erledigung, die bei nach wie vor völlig fehlender Aufnahmeluſt zu einem leichten Kursrückgana bei der Mehrzahl aller notierten Werte führten. Beachtung fand das für die Börſe allerdings nicht ganz unerwartete Umtauſchangebot an die freien Kran⸗ prinzaktionäre in Mannesmann⸗Aktien und der IG-Ver⸗ trag Mannesmann⸗Kronprinz. Am Montonmarkt waren Mannesmann um 0,5, Hoeſch und Harpener um je 36 v. H. ſchwächer. Schwächer logen Kaliaktien, insbeſondere Kali Chemie, die gegen den letz⸗ ten Kaſſa⸗Kurs um 1 v. H. zurückgingen. In der chemi⸗ ſchen Gruppe ſtellten ſich Goldſchmidt um 6 v. H. billiger, während Rütgers um 0,5 v. H. anzogen. Größeren Um⸗ ſotz hatten wieder Reichsbankanteile, doch wurde das An⸗ gebot zu unverändert 185,25 aufgenommen. Zu erwähnen ſind noch die ohne Dividende gehandelten Deutſche Waf⸗ fen, die 0,15 v. H. gewannen. Im variablen Rentenverkehr blieben Reichsaltbeſitz und Gemeindeumſchuldung mit 131,75 bzw. 93,65 unverändert. Etwas lebhafteres Geſchäft hatten Steuergutſcheine, von denen die Abſchnitte 1 wieder gefragt und um 10 Pfg, höher mit 102,25 gehandelt wurden. Für Aböſchnitte 2 waren Schätzungen noch nicht zu hören. Im Verlaufe gingen die Aktienkäufe überwiegend bis um 74 v. H. zurück. Eine Befeſtigung ergab ſich anderer⸗ ſeits für Orenſtein(plus 4 v..). Stärker rückläuſig waren dagegen Aſchaffenburg(minus 2½)/, ACEc(minus 1½) und Salzdethfurt(minus 156) v. H. Am Kaſſarenten⸗ markt kom in Hycotheken⸗Pfandbrieſen zu unveränderten Kurſen wieder etwas Material heraus. Liquidations⸗ Pfandbriefe zeigten nur geringe Veränderungen nach bei⸗ den Seiten. Kommunal⸗Obligationen bewegten ſich im weſentlichen auf letztem Stande. Stadtanleihen waren meiſt unverändert bizw. geſtrichen. Am Markt der Indu⸗ ſtrie⸗Obligationen war die Kursentwicklung etwas unein⸗ heitlich. Farben gingen um 76 8. H. zurück Steuergut⸗ — Renien gehalien ſcheine 2 werden bei einem Umſatz von etwa 500 000 4 mit 97,60 32% Pfg. niedriger bewertet, dto. Juli ſtellten ſich mit 97,45, 42½ Pfg. niedriger, wobei ein Betrag von etwa 300 000„ umging. Steuergutſcheine 1 wurden zeitweiſe mit 103,10 nach 108,15 am Vortage genannt. Am Kaſſamarkt fielen von den ſich überwiegend auf letz⸗ tem Stande bewegenden Banken Deutſche Ueberſeebank durch eine 1,50 v. H. Einbuße auf. Bei den ebenfalls meiſt unveränderten Hypothekenbanken waren Deutſche Hypothe⸗ ken um 4 v.., Meininger Hypotheken um 1 v. H. a geſchwächt. Bei den Kolonialpapieren gaben Doag 0,25, Schantung gegen letzte Notiz 0,5 v. H. her. Otavi gewan⸗ nen ½ J. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Indu⸗ ſtrieaktien büßten u. a. Ammendorfer Papier 2,50 v. H. Gritzner⸗Kaiſer 350 und Stock u. Co. gegen letzten Kurs 3,75 v. H. ein, Schüchtermann ſtiegen hingegen im Ver⸗ gleich zur letzten Notitz um 2 v. H. Gegen Ende des Verkehrs blieb es im allgemeinen recht ſtill. Schlußnotierungen wurden nur wenig feſtgeſtellt. Soweit dies doch der Fall war, erwies ſich die Entwicklung gegenüber dem letzten Verlaufsſtand als uneinheitlich. Far⸗ ben ſchloſſen mit 143 behauptet, Salzdetfurbh bröckelten nochmals um 74 v. H. auf 137,75 ab. Weſtdeutſche Kauſhof ſtiegen dagegen auf 9576(plus 76 v..). Reichsaltbeſitz be⸗ endeten den Börſentag mit 131,70. Nachbörslich war von Umſätzen nichts zu hören. Geld- und Devisenmarki Berlin, 27. Juni. Am Geldmarkt trat heute einne wei⸗ tere Verteuerung des kurzfriſtigen Geldes ein. Die Blankotagesgeldſätze ſtiegen um/ auf 274 bis 9 b. H. Das Angebot am Wechſelmarkt iſt an ſich mäßig, da der Gegen⸗ wert fälliger Solawechſel⸗Serien und unwerzinslicher Reichsſchatzanweiſungen den Markt ausreichend alimen⸗ Der Privatdiskontſatz war mit 2 v. H. unver⸗ ändert. An den internationalen Deviſenmärkten waren auch wieder Veränderungen von Belang kaum feſtzuſtel⸗ en. verändert 8,8175, in Zürich auf 20,775(20,77) und in Paris auf 176,72/(176,72). Pfunde⸗Kabel notierten 4,6816(4,6813). Dem etwas feſteren engliſchen Pfund gegenüber war der Dollar unverändert. Von den kontinentalen Valuten zog der holländiſche Gulden etwos an, während der Schweizer Franken rückläuſige Tendenz hatte. Der franzöſiſche Frane war gehalten. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 8. Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 27. Juni 26 Juni für kont Geld J Brier eld Brief Aegypten lägept. Pföd. 11,055/ 11,005 11,955/ 11,985 Argentinien 1P.⸗Peſoo 0,575] 0,597 0,575] 0,570 Auſtralien J Süstral PidlO.331]0 9,340 9,331] 0,340 Belgien 100elga 4 42.34 43,42 42,36 42,44 Braſtlien 1Milreiss 0,1300.132 0,1200 0,122 Brit. Indien 1U0 Ruplen...57,01 87.19 87.01[87.10 Bulgarien, 100Leva 6 3,.047 3,053 3,047] 3,053 Dänemart 100Kronen[ 3½ 52,05[52,15 52.05[ 52,15 Danzig 100Gulden] 4 47.— 47,10 7,.—47,10 England. 18fd 2 11,655 11,685 11.655 117685 Eſtland„100eſtn. Kr. 4½ 68,130 68,27 68,1368,27 Finnlond100finn. Mk. 4 5,1400 5,150 5,140] 5,150 Fankreich.. 100Fr.] 2 6,598] 6,612 6,598 6,612 Griechenland 100 Dr5 2,3530 2,357.353 2,357 Holl ind 100c denſ 2 132,22 132,48 132,22 132,48 Fran(Teheran) 100 Ma. 14,4014,51 14.40 14.51 Island. 100 181er. 5½ 43,18[43,26 43,18 43,26 Italien.. 100 Lire 4% 13,09[13,11 13,00 13,11 Japan 19en] 3,29] 0,680] 0,682 0,630] /,632 Jugoſlow. 100 Dina 5 5,694] 5700 5,694] 5,706 anada 1 kan Dollar 2,485 2,489 2,485.489 Lettland 100 Latts 57⁰ 48,75[48, 85 48,75 48, 85 Litaueyr.„ 100Litas- 41,94 J42,02 41,0442.02 —Suxemburg ſobluremb-ff J 10,585 10,005 10.890 10.010% Neuſeeland 1 neuszol. Pid.J 9,376 9,394.376 9,394 Notwegen 100Kronen 3½ 58,57 58,60 58,57[58,09 Polen.. 100gloty] 4¼ 47,.— 47.10 47.— 47,10 Boriugal 100 Eskudof 4½ 10,580 10,600 10,580 10,600 Rumänien. 100Le 3½* 55 3 Schweden. 100Kr.] 21½ 60,02 60,14 60,02 60,14 Schwer 100Franken 1½ 56,12[ 50,24 50,12 56,24 — 5 25— owatei ronen 8,521.530 8,5210 8,530 Südafrika 1 Sldetr bilG 11,543 11,507 11,543/ 11,507 Türtei., tü 1 Pfd. 4.978] 1,8⸗ 1,078.982 Ungarn, 100Penga 4 3 3 Uruguay, 1Goldpeſ 0,879] 1,881 0,879 1,881 Ver.Stagten Dollar1.491].405.491]/ 2,495 * Frankfurt, 26. Juni. Tagesgeld unv. 2,75 v. H. ———aꝗ————————.—— * Aus dem Intereſſenbereich der Frendenberggruppe. Bei der Freudenberg u. Eo., Fraukfurt a.., ſind zwei Kommanditiſten ausgeſchieden. Fünf Kommanditiſten⸗ wurden erhöht, eine Kommanditiſteneinlage her⸗ abgeſetzt. Waren unel Märkte Mannheimer Geireidegroßmark! Mannheim, 26. Juni. Die Hauptaufmerkſamkeit des Getreidegroßmarktes richtet ſich nunmehr immer ſtärker dem Stand der Saaten ſowie der kommenden Markt⸗ regelung zu. Während man aber hinſichtlich der zu er⸗ wartenden Aenderungen der Marktordmung natürlich noch nichts Endgültiges weiß und daher auf Vermutungen an⸗ gewieſen iſt, die ſich meiſt als Wunſchträume erweiſen, kann man ſich über den Saatenſtand ſchon ein beſſeres Bild machen. Selbſtverſtändlich wird immer wieder dar⸗ auf verwieſen, daß auch noch kurz vor der Ernte die Witterung alle Vorausſetzungen widerlegen kann; trotz⸗ dem kann es ſchon als Poſitivum bewertet werden, daß bis jetzt in Südweſtdeutſchlond keine nennenswerten Schädigungen bekannt geworden ſind; nach dem bisherigen Stand der Saaten ſind die Ausſichten für die Ernte in den meiſten Gebieten recht zufriedenſtellend und den Er⸗ wartungen entſprechend. Die Umſatztätigkeit iſt, wie es auch nicht anders ſein kann, lich iſt bei den Mühlen ja um dieſe Jahreszeit ziemlich gering. Verſchiedent⸗ noch Bedarf für Weizen vor⸗ handen; die Nachfrage, die ſich beſonders auf Pommern/ Mecklenburger, Sachſen/ Saale⸗ und ſchleſiſchen Weizen be⸗ zieht, kann aus den vorhandenen Vorräten glatt erfüllt werden, ja, es bleiben noch erhebliche Vorräte übrig. Die Reichsgetreideſtelle iſt nach wie vor bemüht, die noch vor⸗ handenen Läger der zweiten Hand aufzulockern, um ſür die neue Ernte Platz zu ſchaffen; verſchiedentlich wurden auch noch Zuteilungen vorgenommen. Die Umſätze in Kleberweizen gehen aus den ſchon mehrfach erwähnten Gründen über einen beſcheidenen Rahmen nicht heraus. In gleicher Weiſe lag auch Futterweizen recht ruhig, zu⸗ mal die Miſchſutterſabriken gedeckt ſein dürften. Soweit Umſätze zuſtande kamen, dürften ſie ſich größtenteils auf die Herſtellung von Ge⸗ flügelfutter beziehen. In Roggen wurden, wie in den nur recht kleine Mengen umgeſetzt. immer war Vorwochen, Futterroggen WIRTSCHAFTS-ZETTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Das engliſche Pfund ſtellte ſich in Amſterdam auf un⸗ Abend-A usgabe Nr. 287 noch zu haben, doch hatte man ſelten Verwendung dafür. In vielen Fällen dürften auch die Eigner dieſen Futter⸗ roggen für ihre eigenen Bedarfszwecke benötigen. Das Gerſtegeſchäft darf man als erledigt anſprechen. In nicht allzuferner Zeit wird man wohl auch mit neuer Induſtriegerſte rechnen können. Aus einigen Bezirken Nordweſtdeutſchlands wird gemeldet, daß dort der Schnitt bereits begonnen habe, doch ſind dies bisher noch Ausnoh⸗ mefälle. Futtergerſte wird gleichfalls wenig gehandelt, Auch hier werden die bei den Erzeugern noch vorhandenen Vorräte wohl zur Deckung des eigenen Bedarſes herange⸗ zogen werden.— In der letzten Zeit wurden auch Um⸗ ſatze in Zuſatzmalz vorgenommen. Die Preiſe dafür ſtel⸗ len ſich auf etwa 40/ ab ſüdweſtdeutſcher Station. Man hört auch von Geſchäften in Protektoratsmalz, doch ſind hierfür die Kaufbedingungen und die Preiſe nicht bekannt. Futterhafer fand weiter bei reichlichem Angebot nur ge⸗ ringe Nachfrage. Außer einigen Käufen der Heeresämter, die norddeutſchen Hafer vorzuziehen ſcheinen, war kaum von Umſätzen die Rede. Man erwartet vielfach eine Rege⸗ lung, die die noch vorhandenen Vorräte auflockern ſoll. Auf der anderen Seite müſſen aber dieſe Beſtände auch noch bis in den Spätherbſt hinein, bis nämlich der Hafer der neuen Ernte verwenobar iſt, ousreichen. Unter dieſen Umſtänden iſt wohl damit zu rechnen, daß im neuen Getreidewirt⸗ ſchaftsjahr noch Hafer verkauft werden wird. Der Weizenmehlmarkt liegt ziemlich ruhig. Aber auch jetzt noch liegen die Umſätze über den Zahlen der gleichen Vormonatszeit; im ganzen genommen, Hürfte der Juni alſo abſatzmäßig durchaus befriedigen, wobei freilich noch die Entwicklung in den letzten Tagen abzuwarten bleibt. Auch für Juli wurde bereits verkauft.— Bei Roggenmehl iſt zur Zeit eine verringerte Abnahmeneigung feſtzuſtellen. Am Futtermittelmarkt hält die Nachfrage nach Kleie und Futtermehl an. Auch bei den meiſten anderen Artikeln iſt eine weſentliche Aenderung gegenüber der Vorwoche nicht zu beobachten. Stroh war recht reichlich zu haben, und zwar in gleicher Weiſe Weizen⸗, Roggen⸗, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh; auch in drahtgepreßtem Stroh beſtand erheb⸗ liches Angebot. Heu iſt dagegen im Augenblick wieder we⸗ niger erhältlich; Heu alter Ernte iſt kaum mehr vorhanden, und Heu neuer Ernte wird ſolange nur ſpärlich angebo⸗ ten, wie die regneriſche Witterung anhält, da mon mit Recht befürchtet, daß der Regen dem neuen Heu auf dem Transport empfinolichen Schaden zuſügen konn. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 27. Juni. Am Diens⸗ tag verlief das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr bei allgemein unveränderter Marktlage weiter ſehr ruhig. Roggen und Weizen ſtehen nach wie vor reichlich zum Ver⸗ kauf, ohne daß ſich nennenswerte Unterkunftsmöglichkeiten bieten, da die Verarbeiterbetriebe nach wie vor gut verſorgt ſind. Auch Futterhafer wird in größeren Mengen zum Verkauf geſtellt, aber kaum begehrt. Futtergerſte iſt nun⸗ mehr zum Teil auch in guten Qualitäten in kleinen Poſten erhältlich. Die Abſatz nöglichkeiten hielten ſich auch hier in ziemlich engem Rahmen. Starke Beachtung fand die Mit⸗ teilung der Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft, derzufolge ſeitens der zuſtän⸗ digen Stellen beabſichtigt iſt, den neuen Weizenpreis erſt mit Wirkung vom 16. Juli und den neuen Haferpreis erſt mit Wirkung vom 16. Auguſt in Kraft treten zu laſſen. Am Mehlmarkt, der ein unverändertes Bild bot, richtete ſich das Intereſſe auf die Bekanntgabe der Vermohlungs⸗ quoten für Juli. Bremer Baumwolle vom 27. Juni.(Eig. Dr.) Loko 11,56. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 27. Juni (Eig. Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahlener Melis prompt per 10 Tage 31,37½—31,50; per Juni 31,74—31,45—31,50; per Juni⸗Juli 31,45—91,50) Tendenz ruhig; Wetter unbeſtändig. S Hamburger Schmalznotierungen vom 27. Juni.(Eig. Dr.) Marktlage ruhig, unverändert. Berliner Metallnotierungen vom 27. Inni.(Eig. Dr.) Es notierten in für die 100 Kilo e 52 nom., Originalhüttenweichblei 18,25 nom., Standard⸗Blei Lid. M. noröͤd. Stationen (wirebars) 57,50, Standard⸗Kupfer, lſd. Monat 18,25 nom.; Originalhüttenrohzink ab 17,50 nom.; Standard⸗Zink lid. Monat 17,50 nom.; Origi⸗ nal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 v. H. in Blöcken 133, öko. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99 v. H. 137, Fein⸗Silber 36 bis 39,40. * Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr: ſchweine und 116 Läufer. Preiſe: Milchſchweine Läufer 30—42“, das Stück. Verlauf gut. * Verlängerte Weizen⸗ und Haferpreiſe. Die Haupt⸗ vereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirt⸗ ſchaft teilt mit, daß ſeitens der zuſtändigen Stellen beab⸗ ſichtigt iſt, den neuen Weizenpreis erſt mit Wirkung vom 16. Juli und den neuen Haferpreis erſt mit Wirkung vom 16. Auguſt 1939 in Kraſt treten zu laſſen. Demnach werden alſo die alten Preiſe noch bis zum 15. Juli bw. 15. Auguſt 138 Milch⸗ 14—30, Gültigkeit behalten. zum Teil ausreichend ein⸗ * Vermahlungsquoten für Juli. Die Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft hat durch eine im nächſten RNRBobl. erſcheinende Anordnung die Verarbeitungsquoten für die Mühlen mit einem Grundkontingent von mehr als insgeſamt 500 Tonnen für den Monat Juli auf 7 v. H. des Roggengrundkon⸗ tingents und 8 v. H. des Weizengrundkontingents feſt⸗ geſetzt. Die Juliquote iſt demnach für Roggen um 1 v. H. höher, für Weizen unverändert wie im Juni. Die Vierteljahresquoten für den Zeitraum Juli bis Sep⸗ tember ſind für die Kleinmühlen mit einem Grundkon⸗ tingent bis insgeſamt 500 Tonnen auf je 25 v. H. des Roggen⸗ und Weizengrundkontingentes feſtgeſetzt, für Mühlen mit mehr als 500 Tonnen Grundkontingent, denen Vierteljahresquoten bewilligt worden ſind, auf 21 v. H. des Roggen⸗ und 22. v. H. des Weizengrundkontingentes. Juliquoten für Teigwarenherſteller. Nach einer An⸗ ordnung der HVeder deutſchen Getreide⸗ und Futtermittel⸗ wirtſchaft(Kontingentſtelle für die waren) iſt die Verarbeitungsmenge von Getreideerzeug⸗ niſſen zur Herſtellung von Teigwaren für den Monat Juli auf 12 v. H. des Jahresgrundkontingents feſtgeſetzt wor⸗ den. Die Bezugsquote von Hartweizengrieß für den Mo⸗ nat Juli beträgt gleichfalls 12 v. H. des Hartweizengrieß⸗ Jahreskontingents. —.— B 11 27 2⁰ 27 20. 20. 27 2⁰ 27. 20. 27 2⁰ 27. 206, 27. 206. 27. 26. Ddnd 4% Sthein. Hypor. achm KSabewig 91,75 90,37 Dresdner⸗Leipz, 6 Rota 9 105,7 107,1 5—— 1 8 ST* Seerrel. iet,— 2 See 8 R 65. 05 20 90.— 99.— Halcke Kaſcgeneg 103 6 104,5 chnellpreſſer 93,.— 93.87 2 101,5 101,5 8 8 14800 Sem S e— 10550 Deutsche Pommern Alib... 4½ Schl. Lanbſch.%6 bez, Liquld. 400 8 4010Saſalt A.... 61,25 öi, Daren. Metalwc., Poll. Heignans 9133 1800Rienerl. Kocie, 138.0 154,00Stearit-Magneſia... Beutſcheank. 141.8 111¹5 lestv insl. Werte Bbeinpror Alideſ 135,2.Kgh kreti 9 90 99.54/7do. Kom. R.1 98,30 08,30 Bayr.El. Sief.Gei.. Duſſeld. Hosfelbr„53, Potelbeirieb 71,67 76,12 Kerdd. Kabelwi 132.0, Stertin. Vortl.⸗3Z... Dt Centralb.-Kr. 103.5 103,1 . SHolſt. Aide 8 ½ n 9,804% K0-Weſtiddr gmenn lekl... 114.5 Senenn. K Piadei 75 75,37)Putfchenrerter. 1 Tr25 775] de Sieiagui 152, Ste E i8 Dt. Ef. u..-Bl. 89.12 80.35 Ra0 Weitfalen Altbal. 134,5 135.00,/. do. U 8 8 99.— 99,— 8 95— 1445 ſunb Herhant— 154.0 1Pen 148.0 113.0—— 95,75 94,87 8 5 109•2 eich, Länder, Re 0. 20 98, 2 8 88* enb.⸗ Vertrem 162,0 162,0 N—*2—9 olberger Zink. 75, ypoth.⸗Ban„7 103.5 Mertenbrlefe Schutaebiet, Zaaernc- 8 Stadtschaften da. Seat u. f. 160,2 160,.9,Clektr, Lieſereng 130,2 13.79 4 5 Pg. 1226 13,5 Murer Preret. vi.50 05.— Febr.— 128,3 128.3 Dteüeberſee⸗Bank 78,— 79,05 FFEFF See- e 4 ee e ffrene, 4 Sees 9o 61 168 1466 Wügergoante; 10½ 1014½ Preblau 2 1 ori2 9112 S ören Beumt Pücngener 30.8 140,00nzinger- unien 103,0 lagobſg. 20... 90.50 90, 12,Penactd Bran.... Lhür. Gekte u. 1700.Reichsxanf 185.2 138.2 KER-Schatz 65 90,80 90,87 4½ Duisburg 23.. 98.12½ Pr. 7 90.— 00. 40, 10„. 100,0 100, o R 170.0 180,10Crömännsd. Spi 110,2 110.2/lebn. J..... 75.— 70,— Pengs 4 Bahn. Triumpb. Werke. Kh. Hyp. 5t.Mom. 127,0 1270 Kebe— 99.62 69,32J% Düſſeldrf 20.. 68.37 Siabtch. K 5 7 99.— 99., 4% 90.— 99.— Srem, Wolliäm. 170,0 0 0Erlang-Baumw, 159.0 159,0 Aorh n 130.0 1350 5355 8—88——— l.„ 5 5„Bk. 9— 5 7 5*8 0 achen—0 100,0 104,0 Ueeng- ün, 103.5 4% Se... 97. Santwerte 4% Beſtd.beben SrwonCfnS. 30⸗50 302½2 faterg Si. 144.0 140,7/Gatt Aen 8 60 0 WSemProd 78,30 76,— Süc. Grenerbd, 101½2 6 eeuboa 1066 109.0 109,0 4% Kaſſel, 30.„ 98.. Hypothek.- 0 dit. kn, 6 99,— 99,— Suderus, Eiſenw, 80,62 90,37 arbenind. J. G. 143,0 148,3 Se e 5 ee 180,5 100.0' Bereinsbk. Hamb. 117˙2 118.0 MSez i 75 075 Kennbeind. Barr or1... 100 20 e öinb fin- un Sgn. 1770 fd e We, 115.5 1in Eee-Aer Sü ec. *—* 10* 8 6 90 9—* ISeper, 47., 99.63 9955 e 0 iadustrie-Obllgatienen Wrt Wafferrs.“ 114.1 1id. ſFelken 4 Culd-“ 131,3 1376 Soſes d See.,., Ahs Sraun 24009 2140/ e 60,— 70,— Verkehrs-Aktien Ms. Ser, uni,1 99,02 100,3 4½ Pforzbeim 20. 5% Berl. Lig, 8, 100,9 100,9 em. Buckan 3 rauſtadt. Zucke 55˙2 Seümar 4 Jonrd 95,75 97,— be. Glektrigtiu 116,0 118,0fbe. B. Micel 1935„. AachenKleinbahn 54— Braunſchw.28 90,— 99,5042/ 4½ 8 6 St. Brauind 99, 90,20 do. Orünauu 5öroebeln, Zuckerf. 105,0 106,2 ötiger Sed 7 ſoo, Spi 64 do. Stahlwerken, 97,75 98,12 Uf. Berkehrsw. 106,0 10⁵˙0 Uoeſſen 1620 100,3 96,50. Wiesdaden29 Sun. 90. 97 99.— 99.—.L Srrzer Wel.. do. 2. Hchbes“ 1. 1300 a Ee 107 88550 985500 Ranndeimulibe 58.10 4,8.Centeber. P7 05,— 00.— Heeſch.. 1088.., de. Fud. Geiſt%0 oſ Kreſt. 88.—. Beſf, Kietet 111.SHateemer,., Di. Piſenb.-Bere. 40,30 30.— 4% D Hypoth Be BBFEEE00. ½ A iebecbtentan 104,0 104% Saeteeberk, 95.7s 95.78 Dr Reichb. ½83 12156 1210 C. do. 85 J. 1 100.0 10076 ˖ enr 1 K. S Ses de 83,18 87,. Geſ.. el. Untern 130,1 130,2 en e 55 Bareer 88 S Dr Sbertbr 582(.6 99.— 90,— ſe Nader Ar-B. 1.2 103.5 Gentt. Oum. 2062 20,7 Cias Schalte 106,0 Ne e 60. 66.— S 8 9.— 99, er Kr.Bl.. 1 3. Staugig. menet e Cc. 105.5 106,0 Ropdergrüube Harſſein, Ciſen 90,— ambg. ⸗Süldam. Usbentbr1,1 90,50 100/ Ptandbr. und Schuid. Oop. 16 95.— 90.—-en. 118,0 110,2 Se 35 K 8,— Roſtter Zuce 2— Saßeewt. Gelſe rbd. Slopd. 48,32 50, 103,0 103, hart, De.Lig-Oortös ökfontl. Kredit-Anstalt. 4½ Bothn Grber, Zinsberechnang ſemag„ 130,5 137,00 Soldſchmid 270 127 r tede. Ferb Rückforch“. 75.75 75,— Benderott.. eeneee 4„Selbeide4e 5 ,—, ae 3 Sauch Mien, xcr O0riz o1, Srän 4 Pilä Kabenes 166,0 17010 Küsaerzwerke.. 133.5 134.0 Beereell C. 95,80 05,— vorslcherungs-Altlem halt 2. 5—***3* Weſt 8 129.7 90,504½ Heſſüanbesbi 09,— 90, 4½ Harp Bergo. 110,5 5— 9 8 Guano-Werte, 102,2 eindner, Goltfe 134,0 132.0 I4 ſenwderk Benf. Brabr:*.Aach. u. U. Seuer 857,0 Weing-Altbeſit. 60.— 4, 0 90,23 ¼ Hann. Bodk⸗ 6 Siem S Halske 175.0 110,7] do. Erböl 118,0 110,00aderm. à Guckes 101.7 100,2 Sengner⸗Werkg.——7 705 A. c, 138,0 138,8 Wicküler⸗Küpn. doe Rü 42..0 2890 —— Pec o a E Seee, W e, i8td een ae e 0 c 80 FRR 105,0 160,0 15. Alitten—* 10.0 15 Bedece Maſch.0% Saront echulak— 9 5 5* 130,0 Berlin. Feuerver.. 1014 industrie-Aktien da. Steinzeug 170,7 170,5 Raneng, Elekir. 140,1 140,s Kardl, 83 Racl 116,0 110,0 9 93050 68%J/5 Leer Petonhe 209,0 209. 8— Anleihen: SſHannvdtr. 23 90.50 90.50(. Aoldlbe. P 1 99,— 00.— gceumulat-Haot 245.2 240,0] de Fel W%, Hardurg. Gumme 170·50Raſchnendudan 119,7, e. Elettr. u. Ge 109,0 %½Baſſ.Bdte 1%.. 99.50% Pr. Cenersod. 9 G0del Bens 108.0 88,] da Ton.S16, 140,) 14,/Sarpen. Geraban 120,5 148,5 Mech deh. Soras 98.— de. Portl, Jem. 138,0 138,2 Aucerf-Kl.Wa(... Tougindtade 2.. 8480 Nant Bezirks⸗, 8 4½ ritteld Sbk. 50. 98.87, Golbpf. 1020 90, 99..6. 4 108.5 109.6 do. Waffen... 142,0Heidenau. Papf...[Mercur Wolwc. 33, Schöfferhof Or. 184.5 184,2 5 e, Kreiſe und*4½ Obſchlbrbt. 1 98-87 99.505/ do, Biqutb.20 100,6 100.7 Alſen, Portl. gem..do. Eiſenhand. 135,0 137,0 Borti 177.7 Metallgeſellſchan 112,8s Schudert& Salzo 115,3 114,0] Sank-Aktien 8 Kolonial-Werte erandenbg.90 90.50.. 4½ Rheinpr. A 100,2 1052% Pr. Hyp.⸗Bt. Ammendorf. Bag 00.50 65.“[Pidier⸗Werke 85,— 87, Geſſ. u. Hereul Brer. Miag Rühlenban Schuckert K“(1,1 171,30Uug. Dr.Gr ⸗Anſt. 91.37 91,37 Biſch.⸗Oſt 78,7 annevei 4 08,50. 4cheſtf. Gbiz72) 08,30 98.30,.0. Bf. 29 514 90.— 99,Umperwerke 114, 115,00Sierig. Tyriſtian 180,0 181,00Pildebrand Mübi Rinteshe Sten 13½ 15/0 Scultde. 00,87 100,10Babiſch: Ban 1090 eee ESemmern 89 98, 98, Cede. Bl. K. 2 f 90, 00,4% Ur Pfanöbr. Uſchaffes. Sen. 3450 3751 Derin, Aen⸗Br. 100 9 175/Pindrichs⸗Auf., Ritrelbeſc Stad. 8 nbreu 18300Bauk f. Braulad. 113, 115.50 Neu-Gut Ei— bn. 0 99,— 99, uſchaffög, Jealg. 82,30 87,45 Bdo. Untenör. 203,9 20.0 Secie-., 44% üen Küttein. Serd. figelS eee.3 1376 Scr Bir.. Bn 0 StartRisee, 18 55 1050 A I rhint Rem. 26½0——.12 ½/ do. Rom.k 20 98,50 98,501 UMugab.⸗K. Maſch⸗ 135,5 136,0 Draäbner Gardir— 14⁴⁰⁰ yochtiei 8. 134,5 134,7 1382 Slasind 104,2 d.— 104.7 104,71 Schanteng⸗g. Nd 80,— 89,50 Herſtellung von Teig⸗ ee ———————————— —— 55— 3 ——— — 13 6. Seite/ Nummer 287 Neue Maunheimer Zeilung) Mitlag⸗Ausgabe BILDDER VOEHTAGE Luftarmeegeneral Valle in Berlin eingetroffen Auf dem Flugplatz Staaken traf der Königlich⸗Italieniſche Staatsſekretär der Luftfahrt, Luft⸗ armeegeneral Valle, ein. Er verläßt in Begleitung von Staatsſekretär Generaloberſt Milch den Flughafen.(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Sultan von Marokko in Paris Sidi Mohamed, Sultan von Marokko, der zur Zeit einen kurzen Urlaub im Schloß de Camps in der Nähe von Paris verbringt, kam mach Paris, um dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Gdouard Daladier einen Beſuch abzuſtatten.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Der„letzte Schrei“ aus Paris Eine Modetorheit, die auf einem Rennplatz Aufſehen, doch wahrſcheinlich wenig Gefallen erregte. Eine Dame hatte ſich ein Kleid aus den bunten Umhül⸗ lungen von den verſchiedenſten Zigarettenſchachteln anfertigen laſſen und ſchien ſehr ſtolz darauf zu ſein. Dienſtpflicht für die rumäniſche Jugend In Rumänien iſt jetzt durch die Mobiliſierung der jüng⸗ ſten rumäniſchen Jugend zur Erhöhung der Kriegsbereit⸗ ſchaft geregelt worden. Die Jüngſten der rumäniſchen Staatsjugend in ihren kleidſamen Trachten bei einem Auf⸗ marſch.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Ein Bild, das in Amerika alltäglich iſt Streikunruhen in Michigan. Es gab wieder ein mal Verletzte! Internationales Mannheimer Tennisturnier Vom 29. Juni bis 2. Juli auf den Plätzen am Friedrichsring Borgabeſpielen und durch Eimteilung in Klaſſen, je dem Spielſtandard für die Förderung der Breitenarhe im Tennis eingeſetzt. So kommt es, daß bei einem Unter den ſüddeutſchen Tennisturnieren hat das inter⸗ nationale Mannheimer Tennisturnier ſeit altersher einen ganz beſonders guten Klang. Eine Entwicklung wie ſel⸗ ten hat dieſes Tennisturnier in den Jahrzehnten ſeines Beſtehens geſunden, und es iſt in erſter Linie Verdienſt des Tennisklubs, die Bedeutung des Tennisturniers für die Förderung und Entwicklung des Tennisſports recht⸗ zeitig erkannt zu haben, denn ſchon in den erſten Jahren des 20. Jahrhunderts war es der Tennisklub Mannheim, der auf ſeiner heutigen Aulage große internationale Ten⸗ nisturniere alljährlich veranſtaltet hat. Dieſe Tennistur⸗ niere ſind es geweſen, die ſchon in den Vorkriegsiahren den Namen Mannheims als führende Tennisſtadt in alle Welt getragen haben. Damals waren es die bekannten deutſchen Vorkriegsſpieler, die ſich zuſammen mit den übrigen keutinentalen Tennisgrößen hier ein Stelldichein gaben. Wir denken heute noch an die Tage vor dem Kriege, als der unvergeßliche deutſche Tennismeiſter Otto Froitzheim gegen den im Kriege gefallenen Oeſter⸗ reicher Kurt v. Weſſely Turnierbegegnungen austrug. Faſt ſämtliche Spieler und SpHielerinnen von Ruf, die der internationale Tennisſport hervorgebracht hat, haben ihr Können in Mamtheim gezeigt. Dieſe Turniere auf der, mitten im der Stadt gelegenen Anlage, haben dazu beige⸗ tragen, den Tennisſport in Mannheim wirklich volkstüm⸗ lich zu machen. Aber nicht nur die Spitzenleiſtungen ſind es geweſen, die dem Tennisturnier einen Aufſchwuna gegeben haben, ſondern ebenſo hat man ſich durch Veranſtaltungen von 905 nisturnier nicht maſſenhaft Zuſchauer und wenige Sp it⸗ ſind, ſondern daß die Zuſchauer auch in einem einhei lichen Verhältnis zu der Spielerzahl ſteht. Die Turniere der Nachkriegszeit ſetzen dann den eigen lichen Aufſtieg des Mannheimer Tennisturniers fort. 0 Beſetzungen wurden von Jahr zu Jahr glanzvoller un internationaler. Kaum ein Spieler von internationalem Format hat bei einem ſolchen Turnier geſehlt. Nicht 15 die europäiſche Spitzenklaſſe iſt in Mannheim an den Start gegangen, ſondern auch die großen überſeeiſchen Karver haben dem Maunheimer Publikum großes ſpor liches Können geboten. Durch die Verbindungen, di Mannheims Tennis durch ſeine Spitzenſpieler, allen vorn Mannheims populärſter und erſolgreichſter Tennisſoa, Dr. Buß, mit dem internationalen Tennis unter ſind einzig und alleim derartige Veranſtaltungen erm 0* licht worden. Dieſ Errungenſchaft in Zukunft zu wahren und weiterzutragen, darin erblickt der Mannheimer nisklub eine ſeiner vornehmſten Aufgaben. Wenn die L. füllung dieſerAufgaben durch die vielen Verpflichtungen un⸗ ſerer Spitzenſpieler und die des Auslandes ſtets 55 ſchwer iſt, ſo hat es der Tennisklub Mannheim doch au in dieſem Jahre wieder verſtanden, eine ſehr gute inter nationale Beſetzung zu erreichen, ſo daß das Turn! einen hervorragenden ſportlichen Erfolg zu werden verfpricht. Iußball in der Pfalz Lazio Rom begeiſtert Kaiſerslautern— Wormſer Bombenſieg in Kreuznach Zum Kehraus des Fußballjahres gab es bei uns in der Pfalz noch einmal eine Reihe von Freundſchaftsſpielen, in deren Rahmen die Begegnungen in Kaiſerslautern und Kreuznach überragten. 1. FC Kaiſerslautern— Lazio Rom 124 Eintracht Kreuzuach— Wormatia Worms:8 Vfe Speyer— Olympia Neulußheim 16 VfL Speyer— BfR Frankenthal:4 Der Betzenberg hatte in Lautern mit dem Beſuch von üher 5000 Zuſchauern ein volles Haus zu verzeichnen. Aus nah und fern waren die Zuſchauer gekommen, um dem Wunderſpiel der Wunderelf von Lazio Rom beiwohnen zu konnen. Tortzdem ſie von den Reiſeſtrapazen er⸗ müdet waren, lieſerten die Römer ein famoſes Spiel, in dem ſie all ihr feines, geſchliffenes Können offenbar wer⸗ den ließen. Ein wahres Brillontfeuerwerk ſchönſter An⸗ griffe ſtieg, als die Lauterer durch Walther in Führung gegangen waren, der mit einer Steilvorlage alles um⸗ ſpielte und wuchtig einſchoß Lazio drehte gewaltig auf und holte durch Flomino bis zur Pauſe den Gleichſtand. Auch nach dem Wechſel blieb zunächſt Lazio überlegen, der das 2. Tor gelang. Lautern kam nun groß ins Spiel, ſchei⸗ terte aber ſelbſt in den tollſten Situgtionen an der Tor⸗ wartkunſt des italieniſchen Hüters, ſo daß die heißen Be⸗ mühungen erfolglos blieben. Lazio verſtand ſich zum Schluß wieder freizumachen und mit zwei weiteren To⸗ Lehren der Norödlanofahrt 4 „Ktitiſche Betrachtungen nach zwei Fußball-Cänderkämpfen Es gibt zwei Gtundſätze, nach denen man die Auf⸗ ſtellung von Ländermannſchaften vornehmen kann. Der eine hat als oberſtes Ziel, in jedem internationalen Kampf die ſtärkſte Nationalelf einzuſetzen, der andere nimmt Rüchkſicht auf die Lebensintereſſen der Vereine und riels andere mehr und wechſelt je nach der Stärke der Gegner die Spieler aus. Beide Grunoſätze haben ihre Vorzüge, beide auch Nachteile. Es ſteht aber außer Zwei⸗ fel, das Italiens Beiſpiel, in jedem Länderkampf die beſt⸗ möglichſte Mannſchaft einzuſetzen, nach den herrlichen Er⸗ folgen in zwei Weltwmeiſterſchaften und der Berliner Olympiade ſehr zu denken gibt. Auf der Nordlandreiſe unſerer Fußballer wurden in Oslo und Kopenhagen insgeſamt achtzehn Spieler ein⸗ geſetzt. Mit Ausnahme von Klodt, Janes, Kupfer und Kitzinger wurden alſo jeweils neue Kräfte aufgeſtellt. Im Hinblick auf das Olympiſche Fußballturnier 1940 war dieſe Kraftprobe gegen Norwegen und Dänemark ſehr aufſchlußreich, zumal ja mit Ausnahme der beiden Wiener Schmaus und Hahnemann nur Spieler mitwirkten, die „Olympia⸗Amateure“ ſind und in Helſinki verwendet wer⸗ den können. Klodt war die größte Ueberraſchung Wohl den größten Anteil an dem 610⸗Torverhältnis aus beiden Länderſpielen hat der junge Schalker Torwart Hans Klodt. Der Weſtfole ſtammt nicht vom„Schalker Markt“, hat ſich aber ſeit ſeinem Uebertritt zu den„Kö⸗ nigsblauen“ derart verbeſſert, daß er eigentlich erſt in der Umgebung von Szepan, Kuzorra, Urban, Gelleſch oder Tibulſki nach und nach zu einem wirklichen Klaſſe⸗Torwart geworden iſt. Schon in den beiden ſchweren Kämpfen mit dem Dresdner Sport⸗Club und im Enoſpiel mit Ad⸗ mira Wien hat Klodt einen überaus ſicheren und zuver⸗ läſſigen Eindruck gemacht, in Oslo und Kopenhagen hat er uns aber Länderkämpfe gewonnen! Klodt erinnert in ſeiner ganzen Figur an den jungen Stuhlfauth. Er iſt trotz ſeines langen und nicht leichten Körperbaus wen⸗ dig wie eine Katze, überaus ſangſicher, von einem blitz⸗ ſchnellen Start und erſtaunlichen Reaktionsvermögen. Was und wie Klodt in Oslo und Kopenhagen gehalten hat, wirkte derart ſicher und abſolut ruhig, daß mit einem Schlage die Torwartfrage geklärt ſcheint. Die Wiener Platzer und Raftl kommen als ehemalige Vertragsſpieter nicht für Heſinki in Frage, Jacob hat ſeine beſten Jahre auch hinter ſich, da hat Klodt zur richtigen Zeit den Sprung in die Sonderklaſſe getan. Wo bleibt der Partner ſür Janes? Auf der Suche nach ſtarken Verteidigern hat Reichs⸗ trainer Herberger bisher noch nicht den richtigen Griff getan. Turmhoch über allen ſteht Paul Janes, der als Spielführer unſerer Nationalelf zur Sonderklaſſe der europäiſchen Backs zählt. Nach dem Ausſcheiden des „Ciſernen Reinhold“ Münzenberg fehlt dem techniſch un⸗ vergleichlichen Janes aber der richtige Partner auf der linken Seite. Die meiſten Ausſichten hatte der Münchener Bayern⸗Spieler Jakob Streitle, der ſchon ſeit Paris 1938 immer wieder Gelegenheit bekommt, ſeine Bevor⸗ zugung zu rechtfertigen, aber doch nur ſelten wirklich ge⸗ fallen konnte. Auch in den Kämpfen mit Norwegen und Dänemark haben Schmaus und Streitle als Partner von Janes nicht zu übenzeugen vermocht. Immig(Karls⸗ ruher FV), Moog(Köln 90) und Müſch(Troisdorf 03), der vielleicht von allen noch der zuverläſſigſte iſt, werder Streitle bis Helſinki ſicherlich noch ſtark gefährden, wenn nicht ſogar verdrängen. Rohde hat die Härte zum Stopper Neben Klodt die größte Ueberraſchung war der Eims⸗ büttler Hans Rohde. Der Hanſeate hat in ſeinem Ver⸗ ein faſt durchweg halbrechts geſpielt, in der Nordmarkelf meiſtens rechter Läufer und iſt von Reichstrainer Her⸗ berger als Nachfolger Goldbrunners in Betracht gezogen worden. Schon gegen Irland in Bremen hat er ſich recht vielverſprechend eingeführt, in Kopenhagen aber gehörte er mit zu den beſten deutſchen Spielen. Rohde hat gegen⸗ über Goloͤbrunner, der ja in Oslo ſpielte, den Vorzug der crößeren Beweglichkeit, Elaſtizität und der Jugend. ren einen zahlenmäßig etwas zu hohen Sieg herauszw holen. Die Wormotia Worms war mit ſtärkſtem Auſaet, in Kreuznach angetreten, um der Elf unſeres Nationa ſpielers„Jupp“ Raſſelnberg eine gewaltige 03 beizubringen. Das Wormſer Spiel war eine Demonſtrat 3 erſter Fußballkunſt, gegen die die verjüngten Kreuzu nicht zu beſtehen vermochten. Die„Kanoniere der 2 r ſtadt“ ſchoſſen mit unheimlicher Wucht. Der Nationalſpiel 10 Fath brachte allein vier Treffer auf ſein Erfolgskonto u Siffling der Dritte ſchoß drei Treffer. Ein Elfmeter, vo 5 oerwandelt, bildete das Ehrentor des Gaſtge⸗ ers. Sehr viel hatten ſich die rührigen Leute des i Speyer vorgenommen. Sie traten gleich zweimal die Schranken, taten dabei aber des Guten etwas zu vien Gegen Neulußherm hatte man nur vier Leute 94 erſten Garnitur zur Stelle. Dieſe hielt ſich in erſter Hälfte, die mit 121 endete, recht kapſe, Nachher hatte ſie jedoch ihr Pulver faſt reſtlos verſchoſſef ſo duß die Neulußheimer ſtark in Front kamen und mf weiteren fünf Toren erfolgreich waren. trat Speyer dann dem Meiſter VfR Frankenthal ge⸗ gegenüber, dererfreulicherweiſe die Depreſſion des nichtge glückten Auſſtiegs zur erſten Klaſſe überwunden hat.* tel war wieder in großer Form und hielt einige ſehn ſchwierige Bälle. In dem lebendig und zielklar ſpielende Angriff gefiel Reinhard am beſten. f . 1 e Er iſt ſichertich ebenſo hart und züh wie Golobrunnel und erſetzt deſſen größere Routine durch vorbildliche Eg ſatzbereitſchaft. In Kopenhagen hat er gegen Pauli Zöt genſen, den geriſſenen und unermüolichen Mittelſtürmel durchaus keinen leichten Stand gehabt, wurde aber in 5 erſten halben Stunde des Kampfes zum Turm in der a wehrſchlacht. Leider hat er keinen„linken Fuß“, ſo 9 er dadurch manchmal in Bedrängnis kommt. Immerhe, aber iſt der Hanſeate von allen anderen Nochwuch⸗ mittelläufern der letzten Wochen und Monate der eindruc vollſte Spieler bei der Suche nach einem Nachfolger fl Goldbrunner. Vergeſſen darf man vor allem dabei u. daß der frühere Stürmer Rohde erſt etwas Zeit bat muß, ſich auf die Stopper⸗Tätigkeit in der Nationale⸗ umzuſtellen. Auf Conen kann man wieder vertrauen* ei Zehn Stürmeer wurden auf der Nordlandfahrt 15 geſetzt. In Oslo waren es Lehner, Gelleſch, Schön, S letzki, Urban, in Kopenhagen ſpielten Biallas, Hahneman, Conen, Gauchel, Arlt. Von beiden Angriffsreihen nicht behauptet werden, daß ſie reſtlos überzeugt hätten, In Oslo täuſchen die vier Tore über einen matten Iune ſturm hinweg, der erſt dann auf Touren kam, als Jau die Ueberlegenheitsperiode der Norweger durch ein her liches Freiſtoßtor beendete. Dagegen haben die beid Außen Lehner und Urban in Oslo gut geſpielt. 9 Kopenhagen war es genau umgekehrt. Hier entſprang die beiden Tore nur dem glänzenden Zuſammenwirk, von Gauchel und Conen. Wenn Gauchel auch gegen Dü 1 mark der beſte deutſche Stürmer war, ſo konnte doch mit der Leiſtung von Edmund Conen äußerſt 54 frieden ſein. Wie der jetzige Stuttgarter ſeine F. on einſetzte, wie er ſelbſt nach außen rannte, um ſich der läſtigen Bewachung durch Oscar Jörgenſen zu 5 und ſomit das Spiel auseinanderzuziehen, wie er Piie lich mit dem Ball am Fuße drei, vier Gegner umſpi und dann ein herrliches Tor ſchoß, das alles verriet Slich klar: Conen kommt wieder und iſt bis 1940 ſichern wieder ganz da. In techniſcher Beziehung, in der ſeiner Ballbehandlung und der Angriffsführ iſt er ohne Zweifel noch reiſer geworden. Kopenhagen noch nervös und etwas unſicher wirkte, ien immer das rechte Zutrauen zu ſeinem großen. u hatte, ſo darf man nicht vergeſſen, daß es ſich hier ein„come back“ nach faſt vier Jahren Unterbrechung* dazu noch auf ausländiſchem Boden vor einem oft ge⸗ radezu fanatiſchen Zuſchauerkreis handelte. Er wird uns unvergeſſen bleibel Korpsführer Hühnlein zum Tode Seamans Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsfüh 1 Hühnlein, richtete zum Tode des Rennfahrers Sean, an den Königlichen Automobil⸗Club von England in 99 don folgendes Beileidstelegramm: „Tief erſchüttert über den tragiſchen Tod Seamans ſteht der deutſche Motorſport an der ſeines jungen engliſchen Sportkameraden, der ihm jon⸗ Angehöriger einer deutſchen Rennmannſchaft ganz 05 ders naheſtand. In den zwei Jahren ſeiner Sugehnth keit zur Mereedes⸗Benz⸗Rennmannſchaft hat ſich Richem Seaman mit der Ritterlichkeit ſeines Weſens, Kenoeh friſchen Draugängertum und ſeinen hervorragenden e lichen Leiſtungen, die ſo manchesmal zur Mehrunaſchen Ruhmes des⸗deutſchen Werkes und damit der eugen Farben beitvug, unſere Achtung in hohem Maße erwor der Sein Name, 1933 zum erſten Male in den Berichten ae⸗ internationalen Preſſe genannt, wurde uns in der Fo zeit ſehr bald einer der vertrauteſten. Er wird uns vergeſſen bleiben! gez. Korpsſührer Hühn u n9 in un“ 3 N Die Vorläuſe zur deutſchen Steber⸗Meiſterſcoſcler⸗ Chemnitz gewannen Weltmeiſter Metze und der Ateiten⸗ teidiger Lohmann. Den Endlauf in Wuppertal beſtr e, Metze, Lohmann, Merkens, Schön, Stach, Schindler, Ifland, Hoffmann und Krewer. Niederlah Am Sonnto 0 2 Wenn icht lein.“ * Dom, 4 Ell erſatzgeſchwächte +——— 5 5 22222 88982 19 3 8* 2357590—— 2232 * 4 —TP—P