41 41 —— ————————————— — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pig. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt, 25. k. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeiti Mannheim Einzelpreis 10 P. Anzeigenpreiſe: 22 im breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Rleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. 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Sie wer⸗ den formell auf Tientſin beſchränkt bleiben und die Frage der Vertragshäfen nicht einſchließen. Die engliſche Regierung hofft auch, daß die ja⸗ paniſchen Forderungen nach Unterſtützung der japaniſchen Politik in China nach einer Be⸗ endigung der engliſchen Hilfe für Tſchangkai⸗ ſchek und der Abſchaffung der Ausländerrechte in China nicht vorgebracht werden. Trotzdem werden die Verhandlungen über Tient⸗ in allgemeine Auswirkungen von großer Bedeu⸗ ung haben, denn die Hauptforderung der Japaner lautet, daß die von Japan in Konkurrenz zu dem chineſiſchen Dollar in Nordchina eingeführte neue Währung in den internationalen Niederlaſſungen anerkannt wird. Bisher war die neue Währung nicht ſehr erfolgreich, und es gelang den Japanern nicht, den Zwangskurs des neuen Geldes durchzuſetzen, ſo⸗ lange England, Frankreich und die Vereinigten Staaten in den internationalen Niederlaſſungen, vor allem in Tientſin, alle Geſchäfte in alter Währung durchführten und die neue Währung ſabotierten. Sie unterſtützten damit das Mißtrauen der Chineſen in die neue japaniſche Währung. Darin lag die eigent⸗ liche Gefahr Tientſins für Japans wirtſchaftliche und kinanzielle Stellung in Norochina, und ſie iſt der wirkliche Hintergrund des ganzen Zwiſchenfalls. Wenn Japan jetzt hierin eine Aenderung erreicht, iſt natürlich auch eine ſogenannte„lokale Regelung“ des Tientſin⸗Zwiſchenfalls, an der England ſormell ſeſthält, in Wahrheit eine allgemeinpolitiſche Rege⸗ lung mit dem Ergebnis einer weiteren Stärkung der Stellung Japans in China und einer neuen Einbuße für England. Sie iſt zu⸗ gleich der erſte Schritt auf dem Weg der von Japan geforderten„engliſchen Zuſammenarbeit mit Japan in China.“ Auch eine andere Forderung reicht über den lo⸗ kalen Bereich hinaus, nämlich daß jede Begün⸗ ſtigung agitierender Chineſen in den Niederlaſſungen aufhört und England ſich verpflichtet, den antijapaniſchen Terrorismus in den Niederlaſſungen zu bekämpfen. Wegen der vier Chi⸗ neſen, die äußerlich der Anlaß zu dem Tientſin⸗ Konflikt waren, wird ein Gerichtshof eingeſetzt, der aus dem engliſchen, dem amerikaniſchen und dem japaniſchen Konſul in Tientſin beſtehen ſoll. Die dvier Chineſen waren beſchuldigt, einen japaniſchen Zollbeamten ermordet zu haben. England verwei⸗ gerte die Auslieferung wegen ungenügender Be⸗ weiſe. Japan wird ſich verpflichten, die Blockade zu mildern, wird jedoch die Blockade nicht aufheben. Die grundſätzliche Frage, ob die internationalen Niederlaſſungen beſtehen bleiben ſollen oder ob ſie in das heutige China nicht hineinpaſſen, wird Japan nicht aufrollen. Entſchuldigung wegen der beleidigenden Behand⸗ lung von engliſchen Staatsbürgern erwartet man in hieſigen politiſchen Kreiſen nicht. Jedoch iſt die Verſuchung für die engliſche Regierung, parallel mit den ſowjetruſſiſchen Verhandlungen gleichzeitig mit apan zu verhandeln, die fernöſtlichen Gefahren⸗ herde zu neutraliſieren und ſich ganz auf Europa und die Einkreiſung Deutſchlands zu beſchränken, ſo groß, daß die engliſche Regierung ſich mit mate⸗ riellen und pſychologiſchen Nachteilen der Verhand⸗ lungsgrundlage mit Japan abfinden wird und zu⸗ frieden iſt, wenn es mit einem blauen Auge davon⸗ kommt. Regelung auf breiter Baſis (Funkmeldung der NMz3.) + Tokio, 28. Juni. Zu der Erklärung der japaniſchen Regierung, daß Japan der britiſchen Bitte um Einleitung diplo⸗ matiſcher Verhandlungen über die Tientſin⸗Frage zugeſtimmt habe, erklären hieſige politiſche Kreiſe, daß über den Verhandlungsmodus anſcheinend eine Einigung zwiſchen Arita und Botſchafter Craigie erzielt wurde. Einerſeits habe Tokio Verhandlungen über die Löſung der Fragen zugeſtimmt, die unmittelbar Anlaß für die Blockade geweſen ſeien, anderer⸗ ſeits würden gleichzeitig grundſätzliche Fragen zwiſchen Arita und Craigie erörtert werden, die mittelbar im Zuſammenhang mit dem Tientſin⸗ Fall ſtehen und in erſter Linie wohl die Frage der Konzeſſionen bzw. der britiſchen Sonder⸗ rechte in China betreffen. Während man annimmt, daß eine örtliche Löſung durch örtlich begrenzte Zugeſtändniſſe Englands zu erzielen ſei, ſcheinen die politiſchen Kreiſe hinſicht⸗ lich der grundſätzlichen Probleme Bedenken zu ha⸗ ben, da England bisher keinerlei Neigung zeigte, dieſe Probleme anzurühren, geſchweige denn, ſich die Aenderung ſeiner China⸗Politik vorſchreiben zu laſſen. In politiſchen Kreiſen wird daran erinnert, daß alle bisherigen Verlautbarungen den fapaniſchen Stanoͤpunkt dahin feſtgelegt hätten, daß eine örtliche Regelung der Tientſinfrage nicht mehr genüge. Viel⸗ mehr müſſe England Garantien geben, daß Vorfälle, wie ſie durch die engliſche China-Politik zwangsläu⸗ fig verurſacht worden ſeien, ſich nicht mehr wieder⸗ holten. Darüber hinaus würde ſinngemäß eine An⸗ erkennung der neuen Lage in Oſtaſien durch Eng⸗ land und eine Zuſammenarbeit mit Japan und den neuen chineſiſchen Behörden verlangt. Wenn Tokio auch bisher mit konkreten Vorſchlägen nach der grundſätzlichen Seite des Problems hin zurückgehal⸗ ten hätte, ſo ſei doch ohne weiteres klar, daß die ja⸗ paniſche Regierung eine Löſung der mit Tientſin und der britiſchen Konzeſſion zuſammenhängenden Fra⸗ gen erwarte. Die politiſchen Kreiſe glauben alſo, damit rechnen zu können, daß die japaniſche Regie⸗ rung gelegentlich der nun angekündigten diplomati⸗ ſchen Verhandlungen Vorſchläge machen werde, die das Problem Tientſin auf eine breitere Ba⸗ ſis ſtellen. Die Bedingungen der Militärs dub. Tokio, 28. Juni. Zu den angekündigten Verhandlungen veröf⸗ fentlicht die militäriſche Kommandoſtelle in Tientſin folgende vier Forderungen als Vorausſetzung für die friedliche Beilegung des Zwiſchenfalles: 1. Gemeinſame engliſch⸗japaniſche Kontrolle und Feſtſtellung der Terroriſten in der britiſchen Niederlaſſung. Inmitten der Londoner City wurden von ariſchen Extremiſten vier Bombenanſchläge 30 Perſonen verletzt und beträchtlicher Sachſchoden verurſacht wurde. verübt, wobei Unſer Bild zeigt einen beſon⸗ ders ſchwer heimgeſuchten Zigarrenladen am Piccadilly⸗Zirkus, dem Zentrum des Londoner Vergnü⸗ gungsviertels. 2. Ausreichende Ueberwachung der antijapaniſchen Elemente in der Konzeſſion. 3. Vollkommene Zuſammenarbeit zur Beendigung der wirtſchaftlichen Störungen in Nordchina. 4. Uebergabe von 48 Millionen Muan Silber an die vorläufige Regierung in Peking. Werden die Engländer weichen? dub Schanghai. 28. Juni. Die angekündigten japaniſchen Operationen gegen die ſüdchineſiſchen Häfen Wentſchau und Futſchau ha⸗ ben am Dienstag mit der Beſetzung einiger kleinerer Inſeln vor den beiden Hafeneinfahrten begonnen. Während die vor Wentſchau liegenden drei engliſchen Handelsſchiffe durch japaniſche Flugzeuge, die War⸗ nungen abwarfen, aufgefordert wurden. den Hafen bis Donnerstagmittag zu verlaſſen, hat ein japa⸗ niſcher Marineoffizier dͤie zwei vor Futſchau liegen⸗ den engliſchen Zerſtörer nochmals perſönlich von der bevorſtehenden Schließung des Hafens unterrichtet. eeeeeeeee Zu jeder Kapitulation bereit! Der neue Bittgang zu Molotow Moskau möge ſich doch endlich von Londons„Ehrlichkeit“ überzeugen!! dnb. London, 28. Juni. Wie die„Times“ berichtet, iſt die Antwort an Moskau geſtern abend fertiggeſtellt worden. Sie wird heute beim britiſchen Botſchafter in Moskau eintreffen. Sobald auch der franzöſiſche Botſchafter ſeine Inſtruktionen erhalten habe, würde man um eine neue Unterredung mit Molotow nachſuchen. Die jüngſten britiſchen Beratungen ſeien darauf ab⸗ geſtellt,„eine Einigung näher zu bringen“ und die Form der Zuſammenarbeit klarzuſtellen. Der„Daily Telegraph“ weiſt darauf hin, daß man in London zu einer Kapitulation vor den Moskauer Forderungen— deren Kernpunkt ſich bekanntlich auf den Fernen Oſten bezieht— im⸗ mer mehr bereit iſt, wenn nur eine tragbare Formulierung geſunden wird. Die neuen Inſtruktionen an den britiſchen Botſchaf⸗ ter ſollten für die Moskauer Regierung„überzeu⸗ gend“ ſein— ſo meinte er— für Englands Ent⸗ ſchluß, ſein Hilfeverſprechen zu erfüllen und Eng⸗ lands Bereitſchaft, ſofort die Mittel zu erörtern, mit deren Hilfe dieſe Zuſammenarbeit am beſten wirk⸗ ſam geſtaltet werden könnte. Baxter ſchreibt im„Daily Sketch“ daß man über den Wert eines Bündniſſes mit Sowjetrußland zwar verſchiedener Meinung ſei, daß man aber ſowohl in diplomatiſchen wie in Finanzkreiſen den Abſchluß des Paktes als„äußerſt weſentlich für den Frieden“ anſehe. „Stählerner Palt“ ein weltgeſchichtliches Dokument der untrenn⸗ baren deutſch⸗italieniſchen Verbundenheit + Rom, 28. Juni. „Stählerner Pakt“ lautet der Titel einer ſo⸗ eben erſchienenen Schrift, in der alle Reden und Erklärungen des Führers, des Duce, der Außen⸗ miniſter von Ribbentrop und Ciano ſowie der Wortlaut des deutſch⸗italieniſchen Bündnisver⸗ —5 für das italieniſche Volk zuſammengeſtellt ind. Die Preſſe begrüßt dieſe dokumentariſche Ver⸗ öffentlichung, die zur Vertiefung des zwiſchen den beiden Nationen und ihren Revolutionen abgeſchloſ⸗ ſenen Bündniſſes beitrage, indem ſie betont, daß dieſe grunoͤlegende Darſtellung der Geſchichte der Gegenwart und Zukunft des imperialen faſchiſtiſchen Italiens und des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland in jedes italieniſche Haus gehört. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Der Held von Buctari Zum Tode von Coſtanzo Ciano Von unſ. römiſchen Korreſpondenten — Rom, 27. Juni. 2 Mit Coſtanzo Ciano iſt einer der Großen der faſchiſtiſchen Revolution dahin gegangen. Wie oft hat man ihn in den Straßen, auf den Plätzen, in den Reſtaurants Roms geſehen, den großen ſchweren Mann mit dem martialiſchen Schnurrbart und dem heiteren Lächeln, der ſeiner ſelbſt und ſeiner Sache gewiß war und der ſich in allen menſchlichen Dingen mit ſeinem Volke eins fühlte. Staatsſekretär, Mi⸗ niſter, Kammerpräſident— das alles zählte ihm wenig. Wichtig waren ihm zwei Tatſachen: Front⸗ ſoldat und Vorkämpfer des Faſchismus. Und dieſes beide war er geworden aus großer Liebe zu ſeinem Volke, dem er jederzeit treu ge⸗ dient hat, ſo daß es kein Zufall iſt, daß heute an ſeiner Bahre der Souverän Vietor Emanuel und der Duce ſtehen, und daß an dieſem ſonnenüber⸗ glänzten Sommerabend Italien den Atem anhält und dem donnernden Motorengeräuſch der Laſtwagen lauſcht, die die rieſigen Kränze zum Grabmal des Admirals Ciano tragen. Coſtanzo Ciano wurde 1876 in der Seefahrer⸗ ſtadt Livorno geboren. Wie ſelbſtverſtändlich ergriff er die Laufbahn des Secoffiziers, die ihn im Weltkriege auf die Gipfel des Ruhmes trug. Im November 1917 führte er mit Mas⸗Schnellbooten einen tollkühnen Handſtreich auf die K. u..⸗Kreuzer „Wien“ und„Budapeſt“ aus, der dieſe zwang, ihre Stellung bei Cortellazzo aufzugeben. Dieſe Tat brachte ihm den erblichen Grafentitel dei Conti di Cortellazzo ein. Am 12. Februar 1918 unternahm er wiederum ‚mit drei Mas⸗Schnellbooten den nicht minder kühnen Angriff auf den öſterreichiſchen Ha⸗ fen Buccari. Gabriele'Annunzio, der an der Aktion teilgenommen hatte, beſchrieb ſie in der„Beffa die Buccari“, und ſeitdem hieß Coſtanza Ciano, der mit Kriegsdekorationen ausgezeichnet und ſchließlich zum Adͤmiral befördert wurde, im Volksmunde der„Held von Buccari“. Es iſt nicht verwunderlich, daß ein Mann, der Größe und Zukunft Italiens durch Einſatz des Le⸗ bens erreichen wollte, nach dem Weltkrieg in die Reihen des Faſchismus eintrat. Der ſiegreiche Admiral hat ſich nicht geſcheut, in ſeiner Heimat, der Toskana, an die Spitze der faſchiſtiſchen Squadri 'Azione zu treten, höchſtperſönlich als Führer der Schwarzhemden von Tag zu Tag den mörderiſchen Kleinkampf um die Macht zu führen. Die Toskana war eine der roten Hochburgen, und in dieſem Lande der uralten Parteikämpfe ging es darum, Städtchen um Stäctchen, Fabrik um Fabrik, Berg um Berg zu ſtürmen. Daß die Toskana faſchiſtiſch geworden —— — — 10 — 2 ———— 2. Seite/ Nummer 289 Neue Mannheimer Zeitung“ Abenb⸗Ausdabe —— Mittwyoch, 28. Junt—89 iſt, das iſt in erſter Linie dem Helden von Buccari, dem Admiral Coſtanza Ciano, zu danken, dem ſein Sohn Caleazzo Ciano, der heutige Außenminiſter Italiens, zur Seite ſtand. Coſtanzo Ciano hat dann auch die toskaniſchen Squadri'azione auf den Marſch nach Rom geführt, er iſt mit dem Duce in die Hauptſtadt eingezogen, und er erhielt ſofort, nachdem der Faſchismus die Macht angetreten hatte, einen ſchwierigen Auftrag, nämlich die Ordnung der Handelsmarine. Schwierig war dieſe Aufgabe, weil der internationale Sozialis⸗ mus beſonders unter den Werft⸗ und Hafenarbeitern Wurzel geſchlagen, d. h. ſie beherrſcht hatte. Was Coſtanzo Ciano hier geleiſtet hat, muß einer Spe⸗ zialunterſuchung vorbehalten bleiben, genug, daß nach zweijähriger Amtszeit die italieniſche Handelsmarine ihre Flagge wieder auf allen Meeren zeigte und daß alle Welthäfen der grün⸗weiß⸗roten Trikolore wie⸗ der Achtung und Ehre bezeugten. Nachdem er dieſe Aufgabe bewältigt hatte, berief ihn der Duce an die Spitze des Verkehrsmini⸗ ſteriums. In dieſer Stellung hat Coſtanzo Ciano den wunderbaren Auſſtieg der italieniſchen Eiſen⸗ bahnen vorbereitet und eingeleitet. Die Reiſenden, die heute in einer Stunde von Bologna nach Flo⸗ renz fahren, halten das für eine Selbſtverſtändlich⸗ keit und machen ſich kaum Gedanken über die un⸗ endliche Arbeit, die der Bau der Tunnelſtrecke, die Elektrifizierung der Hauptlinien, die Ausſtattung der Staatsbahnen mit neuem Material und— was wahr iſt— die Einführung von Diſziplin und Sau⸗ berkeit gekoſtet hat. Das italieniſche Volk aber kannte und verehrte ihn als einen der Männer, die ſein eigenes Leben vollgültig repräſentieren. Es ehrte ſein Heldentum, es achtete ſeine Treue, es liebte ſeine unverfälſchte Menſchlichkeit, und nichts Schöneres gibt es über den Helden von Buccari zu ſagen, als daß nie jemand vergebens an ſeine Tür gepocht hat. Die Aufbahrung des loten Admirals EP. Rom, 28. Juni. Der verſtorbene Kammerpräſident Graf Coſtanzo Eiano wurde in einem offenen Sarg auf einer Ge⸗ ſchützlafette in dem Verſammlungsſaal der Faſchi⸗ ſtiſchen Partei von Livorno aufgebahrt. Die Fahnen der Partet ſind davor aufgeſtellt worden. Offiziere der Marine, des Heeres, der Luftwaffe und der Miliz löſen ſich in der Ehrenwache ab. Vom frühen Morgen des Mittwoch an zog die Bevölkerung an der Bahre vorüber. Für das Staatsbegräbnis ſind außer ſämtlichen Regierungs⸗ mitgliedern, Nationalräten und Senatoren unzäh⸗ lige andere Perſönlichkeiten, Diplomaten und Freunde der Familie Ciano nach Livorno gekom⸗ men. Das Zweite Flottengeſchwader iſt am Mitt⸗ wochmorgen eingetroffen, um den großen Seehelden zu ehren. Aömiral Coſtanzo Ciano wird vorläufig in der Gruft ſeiner Familie auf dem Friedhof von Livorno beigeſetzt. Er erhält jedoch ſeine endgültige Ruhe⸗ ſtätte auf dem Hügel Monte Nero, auf dem die gro⸗ ßen Söhne von Livorno begraben liegen. Außenminiſter Graf Ciano hat unzählige Bei⸗ leidstelegramme aus dem Ausland erhalten, be⸗ ſonders zahlreich aus Deutſchland.— Die japani⸗ ſche Regierung hat beſchloſſen, eine Abordnung zum Begräbnis des Admirals zu entſenden. Mahnung an die Schweiz Warum ſo kriegeriſche Ausſtellungsreden? Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, Juni. Der Korreſpondent des„Popolo'Italia“ beſchäf⸗ tigt ſich mit der Schweizer Landesausſtellung und ſtellt feſt, in Reden und Manifeſtationen aller Art, die die an ſich großartige Veranſtaltung begleiteten, werde man allzu aufdringlich und anhaltend an den unbedingten Willen der Eidgenoſſenſchaft erinnert, ihre Neutralität mit bewaffneter Hand aufrechtzuerhalten. Der Berichterſtatter des Mailänder Blattes meint, nach den Erklärungen, die Deutſchland und Italien wiederholt über ihren Wil⸗ len, die ſchweizeriſche Neutralität unbedingt zu reſpektieren, abgegeben hätten, ſeien allzu betonte Hinweiſe überflüſſig. Sie bewieſen eine vielleicht Unfreiwillige, aber deswgen nicht weniger reale Ab⸗ neigung gegen die autoritären Staaten, aus der man übrigens in journaliſtiſchen Schweizer Kreiſen auch keinen Hehl mache. Deuſche Lanoſchaft in der Muſik Das Feſt der deutſchen Chormuſik in Graz Graz, Ende Juni. Das Feſt der deutſchen Chormuſik in Graz, nach Bremen und Augsburg nun das dritte Treffen des Reichsverbandes der gemiſchten Chöre Deutſchlands und für die Oſtmark das erſte große deutſche Muſikfeſt überhaupt, hat begonnen. In der Steiermark,„des Deutſchen Reiches Zaun“, wie frühe Zeiten ſagten, lebt eine unbändige Liebe zur Heimat, und alles, was dies gebirgige Waldland geleiſtet hat und dem Heute beiträgt, entſpringt aus ſolcher heimatlichen Gebundenheit. Man braucht nur die Namen der Großen dieſes Landes nennen: Peter Roſegger, den Gütigen, und den Pater Kernſtock, den Künder nationaler Liebe und Pflicht. Aber auch die Muſik bezog ihre Kraft und Eigenart aus Volke. Viktor Zack, der unermüdliche Volkslied⸗ ſammler der Steiermark, zählte nicht weniger als 2000 Volkslieder, und im ganzen Lande ſind Bläſer⸗ kapellen begehrt, man zählt in der Steiermark gegen 350 bäuriſche und kleinſtädtiſche Blasmuſiken. In dies Land, bereit wie wenige, ſich mit Eifer und Luſt einer neuen Muſikübung zu widmen, ldas „Steiriſche Muſikſchulwerk“, ein großzügiger muſik⸗ erzieheriſcher Arbeitsplan, der von der Muſikſchule für Jugend und Volk bis zur Hochſchule für Muſik⸗ erziehung reicht, unter Leitung Felix Oberbor⸗ becks, ſpricht davon) zogen nun nahezu 40 Chöre aus ganz Deutſchlaand, um von ihrem Land und ihren Leuten in Graz zu ſingen. Dieſer Lan d⸗ ſchaftsgedanke, deſſen ganze Bedeutung zu überſehen erſt am Schluß der Grazer Tage möglich ſein wird, kam bereits beim Eröffnungskonzert in Konrad Fr. Noetels Kantate„Unſer Land“ zum Ausdruck. Der aus Poſen ſtammende und heute an der Berliner Muſikhochſchule tätige Komponiſt hat dies im Aufträge des Reichsverbandes geſchriebene Stück nach Worten heutiger Dichter geſchaffen, die die Schönheit der deutſchen Landſchaften beſingen. Leider kann man Noetels Werk, ſo ſchön ſeine Idee ————————— dem Das iſt zu verſtehen: Warſchauer Fammer um Verſaille Polen meint:„Der Friedensvertrag war vielleicht doch zu milde!“ dub. Warſchan, 28. Juni. Der„Kurjer Polſki“ gedenkt am Mittwoch des 20. Jahrestages der Unterzeichnung des Verſailler Diktates in reſignierten Betrachtungen, aus denen Wut und Enttäuſchung über die Wiedergeburt Deuſchlands nur allzu deutlich ſprechen. Die junge Generation, die die Entſtehung dieſes Vertragswer⸗ kes miterlebt hat, ſo ſchreibt das Blatt, beobachte jetzt, wie es langſam zugrunde geht. Dies ſei die größte„Tragödie der Gegenwart“() Man müſſe ſich fragen, ob der Verſailler Vertrag trotz ſeiner augenſcheinlichen Strenge nicht zu milde() geweſen iſt. Die polniſche Oeffentlichkeit werde niemals vergeſ⸗ ſen, daß damals in Verſailles in feierlicher Form die formale Geburt Polens erfolgt ſei, und daß der Verſaill⸗x Vertrag den„rechtlichen Rahmen“ für die polniſche Unabhängigkeit geſchaffen habe. Wenn man nach den Gründen des Zuſammenbruches des Ver⸗ ſailler Vertrages fragt, dann ſei feſtzuſtellen, daß Deutſchland ſich als eine lebenskräftigere Nation er⸗ wieſen habe, als das zuerſt angenommen wurde. Weiter müſſe die ſchwankende und unentſchloſſene Haltung Englands als eine der wichticven Urſachen für das Nachkriegschaos und den heutigen Zuſtand betrachtet werden. Die Auslöſchung der Tſchecho⸗ Slowakei von der Landkarte und die Zerſchlagung der Kleinen Entente habe aus dem Bau der anti⸗ deutſchen Friedensfront einen Grunoſtein entfernt. Daß dies mit dem ſtillen Einvernehmen der weſt⸗ lichen Großmächte erfolgen konnte, ſei ein beredter Beweis für das Chaos, in dem ſich Europa befinde. Melancholiſche franzöſiſche Betrachtungen EP. Paris, 28. Juni. Nur ganz wenige franzöſiſche Blätter gedenken des zwanzigſten Jahrestages der Untenzeichnung des Verſailler Vertrages. Die rechtsſtehende„Epoque“ ſchreibt u..:„Zwan⸗ zig Jahre ſind vorübergegangen. Die ganze Welt lebt heute in der Furcht eines neuen, viel ſchreck⸗ licheren Krieges als des vorhergegangenen. Die deutſchen Staatsmänner und Journaliſten können ſich freuen. In ſechs Jahren hat Hitler Blatt für Blatt des Vertrages von 1919 zer⸗ riſſen. Er hat ſeinem Land die militäriſche Freiheit wieder⸗ gegeben; er hat die Saar wiedergewonnen; er hat Oeſterreich und das Sudetenland einverleibt; er hat das Memelgebiet in den Schoß des Reiches zurück⸗ geführt; er hat offiziell die Danziger Frage aufge⸗ worfen. Frankreich iſt von einem Graben zum andern zurückgeworfen worden. Alle Fehler rächen ſich.“ Der gleiche melancholiſche Ton findet ſich im „Ordre“. Das Blatt gibt der Anſicht Ausdruck, der Verſailler Vertrag ſei„nicht ſo ſchlecht“ geweſen und meint, eine„mutige Geſte“ der franzöſiſchen Regie⸗ rung hätte den Vertrag noch lange Jahre am Leben erhalten können. ——— Schließen ſich die u6 A der Einkreijungsfront an? Der Kampf ums Reutralitätsgeſetz beginnt Paris ſtellt feſt: Den Nutzen hätten nur Frankreich und England“ EE. Waſhington, 27. Juni. Die Debatte über die Neutralitätsvorlage der Regierung im Repräſentantenhaus wurde am Dienstag vom Leiter der Oppoſition, dem republi⸗ kaniſchen Abgeordneten Fiſh eröffnet. Der Spre⸗ cher des Repräſentantenhauſes Bankhead hatte zu⸗ vor mitgeteilt, die Regierung wünſche, daß das Haus die Vorlage noch im Laufe des Tages annehme. Der Abgeordnete Fiſh führte aus, daß die Vor⸗ lage allen Maßnahmen widerſpreche, die der Kongreß in den letzten fünf Jahren begonnen habe, um Amerika von einem etwaigen Krieg fernzuhalten. Die Vorlage ſtelle den Verſuch dar, die UsA noch vor Ausbruch eines Krieges „der engliſch⸗franzöſiſchen Einheitsfront anzu⸗ gliedern. Fiſh wandte ſich in dieſem Zuſammenhang auch gegen jede Intervention der Vereinigten Staaten in der Danziger Frage.„Danzig iſt deutſch und wurde durch den Verſailler Vertrag von Deutſchland abgetrennt“, rief Fiſh aus.„Sollen wir uns da einmiſchen, wenn dieſe Stadt ebenſo deutſch iſt wie Paris franzöſiſch?“ In ſeinen weiteren Ausführungen betonte Fiſh, daß das gegenwärtige Neutralitätsgeſetz gewiſſe Lücken aufweiſe. Die Schuld liege aber bei Royoſe⸗ velt ſelbſt, wenn behauptet würde, daß das Geſetz verſagt habe. Paris ſieht ganz richtig EP. Paris, 28. Juni. Die Ausſprache im nordamerikaniſchen Repräſen⸗ tantenhaus über das von dem Abgeordneten Blum eingebrachte Neutralitätsgeſetz, das bereits von der Außenpolitiſchen Kommiſſion des Repräſentanten⸗ hauſes gebilligt worden iſt, intereſſiert die fran⸗ zöſiſche Oeffentlichkeit außerordentlich. Die Pariſer Blätter erklären ihren Leſern in langen Ausführun⸗ iſt, als Tonſtück nicht als ganz gelungen bezeichnen. Sicherlich wird der Satz ausgezeichnet beherrſcht, aber die demonſtrative, in vielen Schlachten kampf⸗ erprobte Geſte kann jene Phantaſie des Einfalls nicht erſetzen, die ein nahezu einſtündiges Werk gliedern und beleben muß. Der Hamburger Lehrergeſangverein unter Johannes Röder ſetzte ſich mit Wärme für das Werk ein. Nach zwei Orcheſterſtücken Lür⸗ manns„Feſtlichem Aufklang“ und Trenkners Bariationen über ein eigenes Thema, die Peter Raabe, der Kammerpräſident, herzlichſt in Graz begrüßt, mit jugendlichem Feuer dirigierte) erlebte man als Ereignis des Abends Armin Knabs Höl⸗ gen den Sinn und die praktiſche Projektes. Es ſieht bekanntlich die Möglichkeit vor, daß die Vereinigten Stoaten an diejenigen Staaten im Kriegsfalle Kriegsmaterial liefern, die es bar bezahlen und durch eigene Schiffe abholen laſſen können. Die Pariſer Blätter verſuchen ihren Leſern klar zu machen, daß nur Englond und Frankreich im Ernſtfall von dieſem Geſetz Nutzen haben würden. Das bürgerliche„Journal“ ſpricht von einer„Zu⸗ ſammenarbeit der großen Demokratien“ und mißt dem Ausgang der Debatte im nordamerikaniſchen Repräſentantenhaus„kapitale Bedeutung“ bei. Rücklehr des Herzogs von Windſor? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 28. Juni. Der„Daily Expreß“ hält heute entgegen allen Dementis die Meldung aufrecht, die geſtern der im gleichen Verlag erſcheinende„Evening Standard“ brachte, daß der Herzog und die Herzogin von Wind⸗ ſor den Plan hätten, im Oktober nach England zu⸗ rückzukehren. Der„Daily Expreß“ weiſt darauf hin, daß eine Erlaubnis für das Herzogspaar, nach England zurückzukehren, nicht nötig ſei, da alle briti⸗ ſchen Staatsbürger hinreiſen könnten, wohin ſie wollten. Der Herzog von Windſor habe nach den im Verlauf des letzten Jahres mit dem Herzog von Glouceſter, dem Miniſterpräſidenten Chamberlain, Lord Halifax und Kriegsminiſter Hore Beliſha ge⸗ führten Unterredungen ſich entſchloſſen, nicht darauf zu beſtehen, daß der Herzogin von Windſor der Ti⸗ tel„Königliche Hoheit“ verliehen werde. Das Blatt behauptet, daß der Herzog von Windſor ſich ſtän⸗ dig in England niederlaſſen werde. Bedeutung dieſes derlin⸗Hymnen„Das heilige Ziel“. Hier wird Können zur Kunſt, da ein klarer Geiſt Hölderlins Schönheitsſehnſucht und ſeinen Kampf um die Wahr⸗ heit mit einer ſchlichten Muſikſprache umkleidet, da die Tieſe des Wortes, ſeine klaſſiſche Form und ſein hymniſcher Schwung in antikem Sinn auch Eigen⸗ tum des Komponiſten ſind. Felix Oberborbeck führte das ſchöne Werk zu einer in allen Teilen klar ge⸗ gliederten und würdigen Aufführung. Der groß⸗ artige Soliſt des Abends war Arno Schellen⸗ berg⸗Dresden, das Orcheſter ſtellte das Städtiſche Opernhaus Graz. Noch in der Nacht erklangen in ſchönen mittel⸗ alterlichen Höfen der Stadt Serenadenmuſiken. Hans Rutz. ——————— „Jindling Peier“ Uraufführung in München München, im Juni. Während ihres mehrwöchigen Münchener Gaſtſpiels, bei dem ſie ernſte und heitere Proben ihrer bodenſtändigen Darſtellungskunſt bot, brachte die„Exl⸗Bühne“ die neue„ländliche Komödie“ ihres greiſen Innsbrucker Hausbdichters erfolgreich zur Uraufführung: den„Findling Peter“ von Julius Pohl. Pohl, der aus der Spielſchar der Exl⸗ Bühne hervorgegangen iſt und ſich mit Tiroler Schwänken wie„Die Eisheiligen“,„Die fünf, Kar⸗ nickel“ und vor allem auch mit dem wirkungsvoll verfilmten„Eheſtreik! einen Namen machte, ver⸗ fügt über die Handfertigkeit der alten, faſt ſchon ausgeſtorbenen Dramatikergeneration, die es ver⸗ ſtand, ſelbſt aus dem einfachſten Luſtſpielſtoff„etwas zu machen“, Er ſtellt echte Volkstypen auf die Bühne, umgibt ſie mit natürlicher Menſchlichkeit und legt ihnen vor allem einen urwüchſig friſchen Dialog in den Mund, der nicht einmal„geſchrieben“, ge⸗ ſchweige denn„papieren“ wirkt. Dies alles und die Theaterwirkſamkeit, mit der jeder einzelne Auftritt angelegt iſt, gewinnt für das Stück mehr als die im Grunde recht anſpruchsloſe Fabel, in der die Titelfigur weniger Hauptperſon als Handlungs⸗ erreger iſt: Um den braven„Findling Peter“ vor der Feinoſchaft des reichen Steinlechner zu ſchützen, ſetzt der Förſter das Gerücht in Umlauf, Peter werde von ſeinem bisher unbekannten Vater, einem rei⸗ chen Engländer, eine große Erbſchaft machen, wenn nur erſt die Mutter gefunden ſei. Mit Schaden⸗ freude ſieht der Förſter den geldͤgierigen Steinlech⸗ ner auf die von ihm gegrabene Grube zutaumeln, da— fällt er ſelber hinein: Neben einer fälſchen ſtellt ſich nämlich auch die richtige Mutter ein und entlarvt ihn ſelber, den Förſter, als Peters unbe⸗ kannter Erzeuger! So kommt der rechtſchaffene Findling nicht nur zu einer reichen Frau, ſondern auch zu einem ehrbaren Vater Pohl hat ſein Stück ſelber inſzeniert, überall eine Selbſtverſtändlichkeit des Tonfalls und der Gebärde erreicht und die Komik der Situationen behaglich ausgekoſtet.'s greiſe Dichter-Regiſſeur und die Hauptdarſteller(Ferdinand, Anna und Ilſe Exl, Hans Kratzer und Ludwig Auer) konnten einen durchſchlagenden Uraufführungserfolg buchen. Mit autem Recht alſo haben die Erl⸗Leute an ihrer bis⸗ herigen Marſchroute feſtgehalten, die da(fre i nach Sven Hedinh lautet:„Von Pohl zu Pohl!“ Karl ure. Autofallenſteller zum Tode verurteilt Die räuberiſche Abſicht genügte (Funkmeldung der NMZ.) + Haldensleben, 28. Juni. Das Sondergericht Halle a. d. Saale verurteilte heute nach einem drei Tage dauernden Prozeß in Haldensleben den 20jährigen Willi Gra⸗ thenauer wegen Stellens einer Autofalle in räuberiſcher Abſicht zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte, ferner wegen unbefugten Waffenbeſitzes und Verleitung zum Diebſtahl zu neun Monaten Gefängnis und die mitangeklagte 17jährige Elſe Brandes aus Hillersleben wegen Stellung einer Autofalle in räuberiſcher Abſicht und wegen unbefugten Beſitzes einer Wafſe zu fünf Jah⸗ ren neun Monaten Gefängnis. Die beiden Angeklagten hatten in der Nacht zum 3. Februar vom Marktplstz in Haldensleben aus den Kraftwagenbeſitzer Ohlendorf telephoniſch zu einer Mietfahrt nach Dahlenwansleben beſtellt. Das Paar trat die Fahrt in der Abſicht an, den Fahrer unter⸗ wegs zu ermorden. Unterwegs wollte zunächſt Gra⸗ thenauer dͤen Ohlendorf erſchießen! Im letzten Augen⸗ blick fehlte ihm jedoch der Mut. Im Ver⸗ laufe einer längeren Irrfahrt fordexte er nun die Brandes zur Ausführung der Tat auf. Aber auch ihr fehlte der Mut. Das verbrecheriſche Vorhaben kam dadurch heraus, daß der Fahrgeld nicht erhielt und daraufhin Anzeige gegen die beiden erſtattet hatte. Rieſenbrand in der Londoner Cim + London, 28. Jnni. In der Londoner City brach am Dienstagabend ein Großfener aus, das zu den größten gehört, die London in der letzten Zeit erlebt hat. Nicht weniger als ſieben große Geſchäftshäuſer fie⸗ len dem Brande zum Opfer, während ſieben weitere erheblich beſchädigt wurden. Man fürchtete zeitweiſe, daß die Brandkataſtrophe noch größere Ausmaße annehmen würde, denn aus Gaslei⸗ tungen ausſtrömendes Gas fing Feuer. Die Feuerwehr konnte jedoch dieſe Gefahr beheben. Bei den Fenerlöſcharbeiten erlitten zahlreiche Feuer⸗ wehrmänner leichtere Verletzungen. Man ſchätzt den geſamten Schaden auf rund eine Million Pfund. Wie die„Daily Mail“ berichtet, ſoll die Polizei, ohne bislang nähere Anhaltspunkte dafür zu haben, der Meinung ſein, daß iriſche Nationaliſten die Brandſtifter geweſen ſein könnten. Toller Ausbruchsverſuch + Michigan City(Indiana), 28. Juni. Im hieſigen Staatsgefängnis kam es zu einem tollen Ausbruchsverſuch dreier Sträflinge. Die Ver⸗ brecher bemächtigten ſich einer Beamtin des Wohl⸗ fahrtsamtes, die von Wärtern zur Beſichtigung durch das Gefängnis geführt wurde. verbarrikadierten ſichmit der Frau als Geiſel im Büro des Gefängnisarztes. Sie forderten die Aushändigung von Wafſen und freies Verlaſſen des Gefängniſſes, andernfalls ſie die Frau töten würden, Die Staatspolizei ließ jedoch ſofort das Gefängnis umſtellen und eröfſnete das Feuer auf die Ver⸗ brecher. Zwei von ihnen, die zu lebenslänglichem Zuchthaus beſtraft waren, wurden ſchwer verletzt, der dritte leicht. ———.rr..——..————.——.— Hauptichelteleiten und verantwortlich für Dolitik: De. Aloie Winbauer, Stellvertreter des Hauptſchriftieiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbar k.— Hay⸗ delsteil: Dr. Friz Bode.— okaler Teil: 1. V. C. W. Fennel.— Sport: W. Müller.- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht 1. B. R. Schönfelder.— Bilderdienſt: C. W. Fennel, Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung ner bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Mannheimer Zeitrmg Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und 4 teitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 800 Ausgabe à Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 000 Plakette zum Tag der Deutſchen Kunſt 1939 Auch in dieſem Jahre wird zum Tag der Deutſchen Kunſt eine Feſtplakette ausgegeben. Der Entwurf ſtammt von dem Münchner Bildhauer Karl Rot h und wurde vom Künſtler ſelbſt in Originalgröße in Stahl geſchnitten. Die Plakette zeigt die Ge⸗ ſtalt der Pallas Athene, der Schutzgöttin der Kunſt. Die Göttir trägt in ihrer Rechten den Speer, in der Linken trägt ſie ihren Schild, der mit dem Wappen der Kunſt geſchmückt iſt. Unterhalb des Schildes ſteht zu ihren Füßen ein Adler als Wäch⸗ ter der deutſchen Kunſt. Als Material für die Pla⸗ kette wurde Magneſia gewöhlt. (Beltoild, Zander⸗Multipolex Die drei Sträflinge Kraftwagenbeſitzer das Mkitag erſcheinen gleick⸗ — 122 2 D SDE E S8 2 — * 2—————2 2 — 72 3532 n —— S2—— —.—305 7982 22 ———2— i2e2 2. 2— 2 ——„„ *9 nicht vorauszuſehen. die Unterjührung an der Autobahn⸗Einfahrt! Rundgang zu Mannheimer Sie wird jetzt gebaut: Obwohl der Mangel an Facharbeitern und die bekannten Schwierigkeiten bei der Beſchaffung von Baumaterialien auch bei den ſtädtiſchen Bauvor⸗ haben Verzögerungen zur Folge haben, wird mit ſichtbarem Erfolg auf den zahlreichen Bauſtellen ge⸗ arbeitet. Am intenſivſten werden gegenwärtig offenbar die Tiefbauarbeiten betrieben, deren es in unſerer Stadt ja auch nicht wenige ſind. Das ſtadtſeitige Verkehrsrondell an der Friedrichsbrücke nimmt immer mehr Geſtalt an. Vor K 1 und U iſind die neuen Gehwege ſeit einiger Zeit ſchon in Benützung; ihre neckarwärtigen Korre⸗ late fehlen allerdings vorläufig noch. Den Mittel⸗ punkt des Rondells wird einmal eine Verkehrsinſel bilden. Ein Teil der Randſteine, welche dieſe um⸗ ſchließen wird, iſt ebenfalls bereits geſetzt. Man kann aus dem bisherigen ſchon recht gut erkennen, wie dereinſt der Kraftfahrverkehr im Uhrzeigerſinn um dieſe Inſel herumgeleitet werden wird. Das Rondell ſoll in rund ſechs Wochen ſchon fertig ſein. Hohes Arbeitstempo herrſcht auch jenſeits des, Neckars, wo der rechtsſeitige Brückenkopf grundſätzlich um⸗ geſtaltet wird. Vom Meßplatz wird dabei ein er⸗ hebliches Stück abgeſchnitten, um der Errichtung eines zweiten Verkehrsrondells zu dienen. Seit Wo⸗ chen wird ſchon auf dem in Frage ſtehenden Bereich und vor der Hauptfeuerwache mächtig gebuddelt. Zur Zeit werden bereits neue Leitungsmaſte aus Eiſenbeton aufgeſtellt. Sie müſſen natürlich im Boden feſt verankert werden. Das geſchieht mit Beton. Den baulichen Veränderungen fallen not⸗ wendigerweiſe auch Bäume zum Opfer. Geſtern mußte der erſte— er ſtand an der Waldhofſtraße— „dran glauben“. Neuerdings wird auch die weitere Befeſtigung des durch die Auffüllung am Adolf⸗Hitler⸗ Ufer geſchaffenen großen Platzes betrieben. Dieſer Platz ſoll ja noch im Laufe des Jahres den Groß⸗ markt aufnehmen, und außerdem ſoll darauf im Herbſt erſtmals die Meſſe abgehalten werden. Der Großmarkt wird da bedeutend gün⸗ ſtigere Bedingungen als jetzt auf dem Zeughausplatz vorfinden. Die Zufahrtsſtraßen werden zweckdienlicher ſein. [Die Händler werden auch Bahnanſchluß vorfinden. Wie lange noch ſich am Adolf⸗Hitler⸗Ufer der Park⸗ platz für Ferntransporter befinden wird, iſt noch Wie wir hören, geſtalten ſich Verhandlungen mit dem Reichskraftwagen⸗ betriebsverband vecht günſtig. Das ſchon oft venti⸗ lierte Problem eines Autoparks ſcheint neuerdings wirklich greifbarere Geſtalt anzunehmen. Eine Fußwegunterführung Beim Adolf⸗Hitler⸗Platz wird beſonders nach⸗ rücklich an der Fertigſtellung der verlängerten Richard⸗Wagner⸗Straße und Nietzſcheſtraße gearbei⸗ et, zumal die Vollendung dieſer Maßnahmen die erſte Vorausſetzung für den Arbeits⸗ beginn am eigentlichen Autobahn⸗Rondell darſtellt. urſprünglichen In Erweiterung der Pläne wird übrigens auf der Höhe der Rhein⸗Neckar⸗Halle noch eine Fußwegunterführung gebaut werden. Sie iſt mit Rückſicht auf die Fußgänger unentbehr⸗ Keue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe V lich. Sie wird unter der ganzen Breite der Auto⸗ bahn hindurchführen. Bei den Tiefbaumaßnahmen iſt ſchließlich auch der Umlegung des Gleisdreiecks am Schloß zu gedenken. Die Arbeiten ſind dieſer Tage fertig geworden, ſo daß geſtern auch die letzte Verbots⸗ tafel beſeitigt werden konnte. Der geſamte Fahr⸗ zeugverkehr wickelt ſich da jetzt wieder ohne jegliche Umleitung ab. Am Techniſchen Rathaus fallen nun immer mehr die Baugerüſte. Im⸗ mer deutlicher ſtellt ſich ſo die ſchöne Architektur des Bauwerkes dar. Zur Zeit fehlt noch der größte Teil der Baluſtrade des langen Balkons an der Pbankenfront. Auf dem benachbarten Quadrat geht die Arbeit ebenfalls rüſtig weiter. Das neue Alters⸗ heim iſt bereits bezogen. Mit dem Verwaltungs⸗ haus iſt man noch nicht ſoweit. Der Spitzhacke wird demnächſt der an die Spitalkirche anſtoßende alte Bau zum Opfer fallen, und auch die Niederlegung der ſonſtigen Gebäude des Quadrates— ſie wurden von der Stadt erworben— wird nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Beſonders ſei erwähnt, daß an der Plankenfront ſchon mit dem Bau der neuen Gartenmauer begonnen worden iſt. Dieſe neue 0 Bauſtellen— Der Tiefbau ſieht im Vordergrund— Riederlegung aller Häuſer zwiſchen dem Finanzamt in F 6 und Diakoniſſenhaus in F 7 beſchioſſen Mauer lehnt ſich an das Geſicht der alten ſtark an. Von der künftigen öffentlichen Grünanlage beim Altersheim ſieht man zur Zeit allerdings noch nichts. Von Intereſſe dürfte der Hinweis ſein, daß auch die Niederlegung aller Häuſer zwiſchen dem Finanzamt in F6 und dem Diakoniſſenhaus in F7 beſchloſſene Sache iſt. Der Plan geht dahin, im Anſchluß an das Diako⸗ niſſenhaus Wohnhäuſer zu errichten und auf dem Gelände des alten jüdiſchen Friedhofes, der in den Beſitz der Stadt übergegangen iſt, ebenfalls einen Platz zu ſchaffen. In N iſt der erſte Abbruchabſchnitt faſt ſo daß zu erwarten ſteht, daß in abſehbarer Zeit mit dem Ban des erſten Teils des künftigen Staatstechnikums begonnen wird. Auch in Q6 iſt die Spitzhacke kräftig am Wirken. Zum großen Teil iſt die alte Polizeiunter⸗ kunft bereits niedergelegt. Nun hat man ſich der Niederlegung der Baulichkeiten an der„Freßgaſſe“ gewidmet. Es geht alſo abſchnittsweiſe. Albe Qß⸗ Gebäude kommen nach und nach daran, auf daß der ſo dringend notwendige große Parkplatz geſchaffen werden kann.—m. beendet, Fragen des Arbeitseinſatzes Ein intereſſanter Vortragsabens der Mannheimer Induſtrie⸗ und Handelskammer Im Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof fand auf Einladung der Mannheimer Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer ein Vortragsabend ſtatt, bei dem neben den Induſtriellen des Handelskammer⸗ bezirks Mitglieder der Regierung und Vertreter der Wehrmacht, der Partei und der Stadtverwaltung anweſend waren. Fragen und Sorgen des Arbeits⸗ einſatzes waren Gegenſtand der mit großem Inter⸗ eſſe aufgenommenen Vorträge. Oberregierungsrat Nickles, der Leiter des Mannheimer Arbeitsamtes, ſchilderte in einer aus⸗ führlichen Anſprache die heutige Lage, wie es zu ihr kam und wie der uns zugewieſene Aufgabenkreis arbeitspolitiſch wird gemeiſtert werden müſſen. Die verheerenden Auswirkungen von Verſailles haben gerade der Grenzmark großen Schaden gebracht. Durch die Abwanderung hochqualifizierter Fach⸗ kräfte ſind hier bedeutende Einbußen an der Sub⸗ ſtanz zu verzeichnen. Und nun gilt es, die vorhan⸗ denen Arbeitskräfte aller Art, die Materialien und Maſchinen für die neu zugewieſenen Ziele ſo ein⸗ zuſetzen, daß das Ergebnis den Erwartungen ent⸗ ſpricht. Die außergewöhnlichen Aufgaben rechtfer⸗ tigen auch außergewöhnliche Mittel zu ihrer Löſung. Es handelt ſich darum, ſo führte der Reoͤner wei⸗ ter aus, den Lebensraum ſichersuſtellen, die Nah⸗ rungsfrage zu löſen und unſerem Volke ſein Recht auf Lebensentfaltung zu ſchaffen. Der Führer hat das große Machtinſtrument zu dieſem Behufe auf⸗ und ausgebaut. Dieſes Machtinſtrument iſt allein das Ergebnis der gewaltigen Arbeit unſeres Vol⸗ kes. Der„Produktionsfaktor Arbeit“, der dieſes mächtige Werk errichtete, bedarf einer beſonderen pfleglichen Behandlung. Wer die Arbeit will, muß den ganzen Menſchen wollen, denn der Menſch iſt unteilbar. Nur von dem richtig geführten Arbeiter ſind höhere Leiſtungen zu erwarten. Während man ſich in liberaliſtiſchen Zeiten um das Wohl und Wehe des Arbeiters außerhalb der Betriebe nicht küm⸗ 55 Acht Berkehrsunfälle— zehn Verletzte Eheyaar wurde vom Motorrad geichleudert Bei einem Senge—0 55 in Rheinau Geſtern abend ſtießen, wie der Polizeibericht vom 28. Juni mitteilt, an der Einmündung der Herren⸗ ſandſtraße in die Wachenburgſtraße in Mannheim⸗ Rheinau ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad zuſammen. Der Motorradfahrer ſowie ſeine auf dem Sozius des Kraftrades ſitzende Ehefrau wur⸗ den auf die Fahrbahn geſchleudert. Wäh⸗ rend der Kraftradfahrer nur leichte Ver⸗ letzungen im Geſicht und an den Händen er⸗ litt, wurde ſeine Ehefrau ſchwer verletzt. Die beiden Verletzten wurden mit einem Kraftwagen nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Beide Fahr⸗ zeuge wurden ſtark beſchädigt. Ueber die Schuld⸗ frage ſind die polizeilichen Erhebungen im Gange. Bei 7 weiteren Verkehrsunfällen, die ſich ereigneten, wurden 2 Kinder und 6 er⸗ wachſene Perſonen verletzt. Beſchädigt wurden 3 Kraftfahrzeuge. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen. * 9 Verwarnungen- Vorfahrtsſcheine Was die Verkehrskontrollen ergaben Bei geſtern vorgenommenen Berkehrskon⸗ trollen wurden wegen verſchiedener Uebertretun⸗ gen der Straßenverkehrsordnung 32 Perſonen ge⸗ bührenpflichtig verwarnt und an 7 Kraftfahr⸗ zeughalter, deren Fahrzeuge nicht in Ordnung waren, wurden Vorfahrtsſcheine ausgehän⸗ digt, 7 jugendlichen Radfahrern, die ſich verkehrs⸗ widrig verhielten, wurden die Ventile abgenommen und 4 Perſonen zur Teilnahme am Verkegrsunter⸗ richt einbeſtellt. ——— Anleihen d. Kom.-Verb. Frankfur: 5 Deutsche lestwerzunsl. werie Otsch. Staatsanleihen 1859— 28. 25. 5 Dt..⸗Anl. 27 101,6 101.6 —G ½ Schatz 25 41 % do f. 41/45 116 do. b. 36 2. F. 1½ do v 37.§. 4½ do. v. 38 1. F. 5 /½ Baden 27. 1½ Bayern 27. ½ Heſſen 28-0 2Pr. St.⸗Anl.28 149.0 1½ Thüringen 76 99,50 4¼ do. 27-B 99, 50 28 Oberheſſ. Pr.⸗Anl. 135,0 Stadtanleihe 32% Augsburg 26 98,25 4½8B.⸗Baden 26 98.— 4½ BerlinGold24 102.5 4/ Darmſtadt 20 95,02 4½ Dresden 26 97,50 4¼()Frankf. 26 98,75 1½ Hanau 26. 97.— 3½ Heidelberg 26 4½ Ludwigs9. 20 4½ Mainz 26 A. 4½ Mannheim?6 4 do. 27 4½ Pirmaſens 26 5Ulm 26-SS Mannheim. Ausl. 134,7 do 98,22 98.— 102, 90. 97.5 98.75 75 90.25 08.37 9987 9787 97.87 Riu 98,87 90,25 08.37 90,— 97587 9758 7 98,87 90.87 08,87 98.75 90,02 08,02 90,40 08,50 109.0 900,50 90,50 90,87 98.87 09.62 08.62 00,10 98.50 4% do, 4¼ do. 4½ do. 134,7 Pfandbriete u. Schuld- verschreibungen Kreditanstanten der Lände, 4½ Pr. Ld.⸗Pfbrſ. V. Anſt..⸗Pfbrf. R 19 RS do..⸗ſtom12 100,0 100,0 ½ Württ. Wohn. 28 KR Ui.. 09.50 909,50 Landes- und Provinz- banken, kom. Giroverb. ½ Bad..⸗Ldbk. Mannh. 29, R 2 90.— 4½ do. Goldse A1 99— 4½ Kaſſelvdkr. 26 * 0 4½ Ldskom.⸗Bk. Giroz. R 8 R 10 kR 12 4½ NaſſauLdsbt. Gpfbr. 25, A 1 4½ do. Kom. 26 81 28. 27 Goldhyp.-Ptandbriefe Hypothekenbanken 28 27 4½ Rh. Hyv.⸗Bk. Mannh. R2—4 4½ do. R 35,36,39 5½ do. Lig. Pfbr. 4½ Rh.-Hyp.-Bk. .⸗Rom. R llli 5½½% Südd Boder.2/ Lig. Gpfbr. 8 und li o. A. 4½ Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2.. 00,75 100,7 4½d0. Erdtv.!-6 99,75 99,75 Schuldverschreibuns. Kru ppTreibſtoff 100,0 100, Neck ar Stuttg„.„ »Rochling, Eiſen 99,25 99,25 in Aktien umwandelbar JG. Farben RM⸗ Anl. v. 28. 122,2 123,2 ohne Zinsberechnun Neckarstutta.21 101,0 100.7 00,— 00,— 00.— 00.— 100,8 101.0 08.50 98.5“ 1000 10000 1½BayrBodener 1 100,0½ Bay 5 00.0 100,0 Würzb, 5.i / Bayr.Landw⸗ bank K 32. 1¼Berl. Hyp.⸗Bk. 8 6 von 25 4½ Frkftr pyp.Bk. R 14. 5½ do. Lig. Pf. 4½do. Goldg. R 2 98.5. 4½ do. Pfbr.⸗Bk. Gpfbr. kmill u. 1—.5 5½ do. Lig. k I 100,0 4½ do. Kom. k 98.50 5½% Goth. Grder.⸗ Bank A“ ½½Mein. Hyp. Bk. Gpfbr.k,, x. ½% Pfätz.Hyp. Bk. 24/25/6 RI-& 99.75 101, 90, 99, 99,75 101,0 90,— 90.— 100.4 98.50 100,6 100,& 83 100,0 99.50 n 2 98,50 99.25 98,50 98.62 90,50 09,50 08,50 99,25 98.5ʃ 98,02 101,0 99, 00,75 Ra „Exportmalz 100,1 99.62 100,2 100.5 90,75 100, 3 4 Dt. N. bahn 0 4½ do. v. 36 R. 1 4½%'poſt 35 euer gutſcheinz! 8 Anteiheſtock) tbaſitz Dt Reich 4½8Heſſ.Ldsbk.26, 27 u. 28. R 1, 2, J. 8 und 9.. 99,— 99,— 4½ do. Gold⸗ Schuldv. 28 R 2 98,50 99,— 5½öeſſ..⸗Hypök Lig. o. Ant.-24 100,7 100, 714 l. do. 83.37 88.37 131,6 13155 Dt. Kom. S. Abl.3 1 136,0 Landschaften „½1Oſtpr. Landſch. ( u.-F 102 —550/5½ do. Lig. 26.28 136,5 o. A, AUU 2 155,0 155,04½ do. Goldgom. 5½ Preuß. Boder⸗ Lig. Gold Vll, Lit--Ju. Vo. A. Industeie-Aktien U Gebrͤͤder.. 60.— 60,— E G.„ ‚ 108,7 109,2 Andrege-Noris Aſchaff. Buntvay 60,50 60,50 do. Zellſtoff. 360— 100,7 98.50 7T12— 100,7 merte, iſt heute die große Bedeutung der außer⸗ betrieblichen Lebensumſtände für Leiſtung und Ver⸗ halten im Betxieb klar erkannt. Es gibt heute kei⸗ nen Betriebsführer mehr, der ſich nicht um die Be⸗ treuung der ihm anvertrauten Arbeiterſchaft küm⸗ mern müßte. Intereſſe für die Menſchenführung muß heute von jedem Betriebsführer erwartet werden. Nach dem gemeinſamen Eſſen ſprach Staatsrat Schmeer, Leiter der Hauptabteilung 1I1 im Reichswirtſchafts⸗ miniſterium, in äußerſt lebensvoller und feſſelnder Weiſe über einige brennende Fragen des gegenwär⸗ tigen Wirtſchaftslebens. Die Ausführungen dieſes glänzenden Sachkenners und anregenden Redners laſſen ſich ſtichwortartig etwa ſo umreißen: Die Kraft des deutſchen Volkes iſt noch nicht ausgeſchöpft, a die Aufgaben ſind groß und von langer Dauer. Bei gleichbleibender Anzahl der Arbeitskräfte muß der Nutzeffekt der Arbeit größer werden. Früher die Rationaliſierung vom Gewinn aus, heute ſie allein von der Leiſtung aus. Das deutſche Vol iſt kein Helotenvolk minderen Rechts, als welches man es in Verſailles für alle Zeiten hat abſtempel wollen. Es hat Anſpruch auf den vollen Ertrag und Genuß ſeines Leiſtungswillens. Geſchenkt wird un nichts. Wir müſſen uns alles mühſam erwerben. Das Volk muß dem Führer das Inſtrument an die Hand geben, das er braucht, um das Deutſche Reich und ſeine Zukunft zu ſichern. Die Fehler der Vergangenheit müſſen gutgemacht werden. Das Großdeutſche Reich iſt auf einen Stand zu bringen, der die großen Rückſchläge, die im einmal wieder unſer Schickſal waren, unmöglich macht. 61 Handelskammerpräſident Goebels, der den Abend eröffnet hatte, ſchloß ihn mit Worten bege ſterten Dankes für die hochintereſſanten Ausf rungen. Walofeſt in Buchklingen Von der Mannheimer Eliſabethſchule veranſtalte Wie in früheren Jahren bereitet auch in dieſem Jahre der Landheimverein der Mannheimer Eliſ bethſchule an Stelle eines Landheimfeſtes in der Schule wiederum ein Waldfeſt in Buchklingen vor und zwar für kommenden Sonntag, 2. Juli, nach⸗ mittags von ½2 Uhr an, gemeinſam mit der Buch⸗ klinger Bevölkerung auf dem Waldſpielplatz beim Landheim. Der Geſangverein„Liederkranz“ u mit Geſangsvorträgen das Feſt verſchönern; i Schülerinnen und die Buchklinger Kinder werden durch Reigen, Geſänge, Spiele und ſonſtige Darbie⸗ tungen zum Gelingen beitragen. Eine Muſikkapell ſorgt für muſikaliſche Unterhaltung und ſpielt zum Tanze auf. Das Feſt wird ein richtiges Volksfeſt, zu dem außer der geſamten Buchklinger Bevölker ng auch zahlreiche Beſucher aus dem vorderen Oden⸗ wald erſcheinen werden. ** Wechſel im Vorſtand der Mannheimer Reich bankhauptſtelle. Der zweite Vorſtandsbeamte Reichsbankhauptſtelle Mannheim, Direktor bei d Reichsbank, Albert Schröder, iſt zum 1. Sep⸗ tember d. J. als erſter Vorſtandsbeamter an die Reichsbankſtelle Gießen verſetzt worden. Direkto Schröder hat der Reichsbankhauptſtelle vom 1. Ok⸗ tober 1937 ab angehört. Als ſein Nachfolger wurde der Direktor bei der Reichsbank, Willy Tue gerthal aus Trier, beſtimmt. ————— Nachſpiel eines Schiffsunſalls bei Keiſch: Der Meineid im Berufungsproze Verhandlung vor dem Mannheimer Schwurgericht Am heutigen Vormittag wurde eine neue Schwur⸗ gerichtsverhandlung unter Vorſitz von Landgerichts⸗ rat Dr. Gérard begonnen. Auf der Angeklagebank ſaß, weil er wiſſentlich ein falſches Zeugnis unter Eid beſtätigt hat, der 1890 in Speyer geborene ge⸗ ſchiedene Karl Roeder, ein alter Kunde, vor dem Richter. Seine Vorſtrafenliſte weiſt bereits 24 Ein⸗ träge auf. Wegen Hausfriedensbruch, Diebſtahl, Sachbeſchädigung, Wirtshausſchlägerei, Körperver⸗ letzung, unerlaubtem Handel, Fiſchfrevel. Nötigung, Brandſtiftung und was es ſo alles an Delikten gibt, hatte ſich der Angeklagte ſchon vor den Gerichts⸗ ſchranken in Mannheim und Darmſtadt, Frankenthal und Duisburg zu verantworten. Der Angeklagte war als Zeis in einem Schiffahrtsprozeß geladen und hat dort durch ſeine wiſſentlich falſchen Angaben den Prozeß in eine falſche Bahn geleitet. Der Beſchuldigte ſtand in Dienſten eines Schiff⸗ fahrtsunternehmens und war auf einem Rheinlaſtkahn Matroſe. Der Kahn, auf dem der Angeklagte beſchäftigt war, fuhr an jenem fraglichen Tag, der vor Gericht zur Debatte ſtand, von Karlsruhe aus mannheimwärts in Richtung Speyer und war zuſammen mit noch drei anderen Kähnen an einem Schlepper angehängt. In der Höhe von Ketſch kam es zu einem Schiffsunſall. Dort müſſen nämlich die Schiffsführer von der bayeriſchen Seite auf die badiſche hinüberwechſeln. Zwiſchen dieſen beiden Fahrrinnen liegt aber eine Kiesbank und auf die iſt der Kahn, auf dem ſich der Angeklagte befand, aufgeſahren und riß vom Schlepper ab. Die nachfolgenden Kähne ſtießen dann auf den verunglückten Laſtkahn auf, ſo daß es eine große Havarie gab. Es kam nun zur Verhand⸗ lung, und da ſagten durchweg die Zeugen aus, daß die Schuld an dem Schleppzugführer liege, da er in zu harter Fahrt die Kiesbank überquert und ſo den Unfall hervorgerufen hat. Der Schleppzug⸗ führer wurde daraufhin verurteilt, legte aber gegen das Urteil Berufung ein. Nun hatte die Gegenpartei den Angeklagten, der beim erſten 28 K Maſch.. 98,— ayr. Br. Pforz Bayr. Motorenw Bemberg, J. P. 123,2 Julius Berger 3 Brauer.Kleinlein 117,0 Bronce Schlenet 101,7 91,— 117,5 Brown. Boveri Albert ſemagg.136,0 137,0 Di. Gold. u. Silber 203,0 204,1 Dt, Steinzeuing 5 Dürrwertre Durlacher Hof 109.0 109,5 27 98.— 8 Froßtraft. Mhn Zrün& Bilfinger 230.0 gafenmühle. laid u. Neu danauer Hofbr. Hanfwerke Füſſen Zarvener Hartmann& Br. HenningerBrauer Heſſen⸗Naſſ. Gas Holzmann. Ph. 8 ·69*** 130.0 122,5 141,5 117, 103˙5 101.7 163˙0 158,0 124,0 129.0 1177 Rheinmetall, 83 50/ R. W. E, 147,7 87, 103.9 158,0 124.0 130.0 117,7 83,50 — 119.2 145.0 23.0 127,0 Rlein, Schanzlin Inorr, Heilbronn Rolb u. Schüle. Ronſerven Braun Kraftw. Alwürtt. anz.⸗G. ech, Elettrizitat Zöwenbr. Mün Ludwigsh. Ak. Br. dto. Walzmühle ü rese ainzer Akt.⸗Br. Mez.⸗G. Moenus Notoren Darmſt' 145,0 253,0 100.0 127.0 109,5 103,5 80, Sinalco. 156,5 185.5 806.— 156 5 nzinger⸗Union. Eſchweilerhergw Eßlinger Maſch⸗ Südd. Zucker Ettlinger Spinn 103,0 103.0 185.5 8 132.0 1320 93.— 88.50 117•0 117.0 aber u. Schleich. 102,0 103,0 ahr, Gebr. FG Farben. 143,0 Jeinmech.(Jetter) Feldmüblebapier 97,75 —. 125,8 ihner ⸗Kayſer 80,25 85, 88.50 98.— 117.0 117.0 142.5 83,50 Volthom, Seil. Hartſtein art⸗u. Bürgerbr Pfälz. Mühlen. Bf. Preßh.⸗ 3prit hein. Braunkohl. Aheinelektra St. cheiſtg. Stem,e! 90 Schwarz⸗Storh. Seilind.(Wolff) Siemens⸗Reinig. Sinnei, Grünw. Stuttgart. Hofbr. — 992 5 Vergbau erein dt. Oelfab. do. Glanzſtoff do. Gothania do. Strohſtoff do. Ultramarin Boigt& Haeffner W. GE. 111.7 ſtoeder, Gebr. 90.— Prozeß nicht als Zeuge geladen war, ausfindig ge⸗ macht und ihn in gewiſſem Sinne für ſich verpfl⸗ tet, ſo daß er eben ſeine Ausſagen im Berufun, prozeß zu ihren Gunſten abgab. Er hat dann dem Gericht trotz Eidesbelehrung eine ganze Reihe von ſelbſterfundenen Märchen erzählt. Das Urteil: Der Angeklagte Karl Roeder wird wegen eine Verbrechens des Meineids unter Zubilligung de Strafmilderungsparagraphen zu hausſtrafe von einem Lahr und d Monaten verurteilt. Die bürgerlichen Ehre⸗ rechte hat man auf die Dauer von drei Jahren al erkannt. Sechs Monate der Unterſuchungshaft wu den angerechnet.—— Was hören wir? Freitag, 30. uni Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.—.20: 8 Dich daheim.— 10.00: Weißes Band über die Berge. folge.— 10.30: Stimmen aus Ueberſee.— 11.30: Vo muſik und Bauernkalender.— 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Nachrichten.— 13.15: Mittagskonzert. Nachrichten.— 14.10: Nordiſche Muſik.— 16.00: tagskonzert.— 17.00: Muſik zum Tee 18.00: Altitalieniſche Meiſter.— 18.45: Leben.— 19.00: Konzert.— 19.45: Kurzberichte.— Nahrichten.— 20.15: Aus Mannheim: Unſere Wehrm mal ganz anders. Soldaten des AR. 110, des Flak⸗ des Pionier⸗Bat. 33, der Nachr.⸗Abt. 33 und de Regt. 18 bieten noch nie Dageweſenes.— 21.15: Kammermuſik.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltung- und zum Tanz.— 23.00: Abendkonzert. 24.00: Nachtmuſik. einer Zu N Deutſchlandſender .00: Kleine Melodie.—.30: Frühkonzert.— 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik.— 14.00: Allexlei zwei bis drei.— 15.15: B. Gigli ſingt(Schallplatten). 15.30: Luſt. Jungmädelſpiel.— 16.00 Muſik am mittag.— 18.00: Tripolis. Blick in aufſtrebendes Ko land.— 19.00: Zeitung im Kampf für die Jdee.— Mit Muſik um die Welt.— 20.15: Tſchaikowſky⸗Abe⸗ 22.20: Vom Training Schmeling Heuſer. 3 Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Das Breronel⸗Quartett ſpiel — 28 83 28 145.0 144.0 98.— ——* 118 ellſt. Waldhof. — 13 Heidelbg. 103,0 103 Zank-Alctien 210,0 210,5 Zadiſche Bank 9 Com.⸗ u. Privatb 119.5 121.0 Dd⸗Bank 112,3] Dresdner Bank. 90,5 Frankfurter Bank 252.00„ d0. Hyv ⸗Bank 90,Gfälz. Op⸗Bant 118.2 ſteichsbank 98,Rhein. Hyp.⸗Bank . Württbg. Vank. 107.0 82— 104,0 97* 98. erkehrs-Aktien . Bod. AG.f. Rhein⸗ 138,5 ſchiff. und Seee zransvortMhm 110.5 11 Dt.Reichsb. Vorz 12 138.2 109.5 105,0 100,9 105,0 11175 105.5 Versicherungen Zad. Aſſekuranz⸗ -G, Mom 4 52] Nanngeim. Verſ 8 Württ Transvort 349— 111.5 105.5 90,50 103.5 98.25 184,0 127.0 108.0 90,50 252.0 118.2 97,50 107⁰0 82.— 104,0 —* 108,0 108.0 amtlich nicht notierte u/ Umtausch-Obligationen 108,0 4¼0/ Berliner Elektr⸗Werke 1 Anl. von 1925. 5% Großkraft Maunheim u. Pfalzwerke 9000 Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927 — 14¹²„ 195 90,754½%„ 103⁰ 113,74¼% Ruhrwohnungsban 5½ Ber. Stahlwerke(Rheinelbe Union, 90.— 4/0% 4 0% 130,5 130,5 —*b*% 100.0 113,5 —— 3 — 4. Seite /Nummer 289 Neue Maunheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Milkwoch, 28. Junt 18 — Wer wird Europameiſter? Das Boxereignis des Jahres: Max Schmeling gegen Adolf Heuſer in Stuttgart Die Stadt der Auslandsdeutſchen wartet am 2. Juli mit einem boxſportlichen Ereignis auf, deſſen Ergebnis in der Welt mit Spannung erwartet wird. Max Schmeling, der Deutſche Meiſter aller Klaſſen und Exweltmeiſter, trifft auf den Bonner Doppel⸗Europameiſter Adolf Heuſer, der ſeinen Titel im Schwergewicht an dieſem Nachmittag in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn freiwillig aufs Spiel ſegt. Wenn alle Erwartungen der Veranſtalter in Erfüllung gehen, dann werden rund 90 000 Zuſchauer dem Kampf der beiden wohl ſtärkſten Schwergewichtler des Kontinents beiwohnen.— Worum geht es eigentlich in Stuttgart? Max Schmeling iſt nach ſeinem zweiten Anſturm auf den Titel eines Weltmeiſters aller Kategorien, der ſo ſorg⸗ fältig vorbereitet war und doch mit einer ſo vernichtenden Niederlage endete, in der Welt etwas in Vergeſſenheit ge⸗ raten. Der faſt Z4jährige beſitzt aber noch Ehrgeiz. Er glaubt ſeſt daran, daß er den Zenit ſeines Könnens noch nicht überſchritten hat und will es der Welt beweiſen. Ob Schmeling noch einmal zum Titellampf mit Louis kommt, ſteht dahin; jedenfalls ſoll die Welt erfahren, daß unſer Meiſter damals in Neuyork weit unter ſeinem Wert ge⸗ ſchlagen wurde und einen beſſeren Abgang verdient hat. Der erſte Kampf, der Schmeling wieder in den Vorder⸗ grund ſchieben ſoll, ſteht dicht bevor. Sein Gegner Adolf Heuſer hat unter den Halbſchwergewichtlern Europas keinen gleichwertigen Partner im Ring mehr finden können. Der Vorſtoß in die Schwergewichtstlaſſe gelang überraſchend gut. Heuſer hat ſich auch dieſen Europameiſtertitel geholt und will ihn nun gegen den ſtärkſten Gegner verteidigen, den er ſinden kann, gegen Max Schmeling. Hat„Maxe“ ſeine alte Form? Das iſt die wichtigſte Frage, wenn man die Ausſichten der beiden Gegner vergleichen will. Schmeling hat ſeit ſeiner Niederlage durch Louis, alſo ſeit einem vollen Jahr, nicht mehr im Ring geſtanden. Das iſt ein ſchwerwiegender Fattor, beſonders bei dem Alter unſeres Meiſters aller Klaſſen. Aber wir wiſſen, daß„Maxe“ immer ſportlich ge⸗ lebt hat, daß er auf ſein Tratning auch als„Privatmann“ nie ganz verzichtet hat, und wir wiſſen vor allem, daß Schmeling viel zu tlug iſt, um in einen ſolchen Kampf zu gehen, wenn er nicht ſelbſt den feſten Glauben hat, daß er noch ſein altes Können beſitzt. Das Training in Fellbach hat— ſoweit man ſich auf die im Training gezeigte Form überhaupt verlaſſen tann— Schmelings gute törperliche Berfaſſung, ſeine Schnelligkeit, ſein ſicheres Auge, die Ge⸗ fährlichteit der Linken und die Härte des rechten Konters erneut bewieſen. Aber auch Heuſer in ſeinem Trainingsquartier am Weißenhof hat gezeigt, in welch hervorragender Form er ſich beſindet. Er ſchlägt nach wie vor pauſenlos, tennt keine Müdigkeit auch nach zehn oder zwölf Runden, unter⸗ miniert ſeinen Gegner durch Serienſchläge und iſt ſo kampfesfrendig wie je. Eine Schwäche allerdings offenbarte ſein Training: er iſt offen für die Linke, und das kann bei einem Gegner wie Schmeling gefährlich werden. Wenn wir uns den Kampfverlauf vorſtellen, ſo glauben wir, daß Heuſer vom erſten Gongſchlag ab den Angriff ſuchen wird. Sein Ziel iſt der Nahtampf oder die Halb⸗ diſtanz; hier tann er Leber, Herz und Magen ſeines Gegners bearbeiten und ihm die Luft nehmen. Schmeling als langſamer Starter wird in den erſten Runden Mühe haben. Kommt er über die erſten vier bis fünf Runden hinweg, ohne ſchwere Treffer einſtecken zu müſſen, ſo hat er ſchon halb gewonnenes Spiel. Schmelings Größe ( 17 em), ſeine Reichweite(Eg em) müſſen ihm ent⸗ ſcheidende Vorteile ſichern. Daher glauben wir an einen Sieg des Deutſchen Meiſters aller Klaſſen. Rb Rotweiß Frankſurt beſtraft Reichsbahn⸗Rotweiß Frankſurt hatte ſeinerzeit ſeine Reſervemannſchaft zum Tſchammerpokalſpiel nach Walldorf geſchickt und zur gleichen Stunde mit ſeiner Ligamannſchaft ein Freundſchaftsſpiel in einem anderen Ort ansgetragen. Dieſe grobe Unſportlichkeit brachte jetzt den Rotweißen eine empfindliche Strafe ein, ſie wurden auf die Dauer von vier Wochen aus dem Spielverkehr ausgeſchloſſen, wo⸗ bei die Sperre natürlich während der Sommerpauſe ruht. Die Frantfurter können alſo erſt wieder Mitte September zu Beginn der Punkteſpiele auf den Plan treten. Dem S Viktoria Walldorf wurde ein Wiedergutmachungsſpiel zugeſtanden, das vom Gau feſtgeſetzt wird und in die Sühnezeit ſallen kann. Wie verlautet, ſoll dieſes Treffen bexeits am 30. Juni, alſo kommenden Freitag, in Walldorf ſtattfinden. Zwei Deutſche im internationalen Feld Der Große Motorradpreis von Frankreich wird zu⸗ ſammen mit dem Rennwagenpreis am 9. Juli in Reims gusgetragen. Zwei Deutſche ſtarten unter den etwa 50 Fahrern aus Belgien, Frankreich, der Schweiz, Italien und England. Europameiſter Kluge will in der 250⸗cam⸗ Kleiße noch der Engliſchen TT weitere Punkte zur Ver⸗ teidigung ſeines Titels ſammeln, und ſein Kamerad Fleiſchmann ſteuert eine Auto⸗Union⸗DRW ein der 350⸗cem⸗ Klaſſe, in der er auf den Europameiſter Mellors(Eng⸗ land) trifft. 1ö⸗cem⸗Klaſſe: 5 Teilnehmer, u. a. Nongier⸗Frankreich (Magnat⸗Debon).— 250 cem: 11 Teilnehmer, u. a. Kluge (Auto⸗Union/ DaW), Moore(Auto⸗Union/ DKW), X(Be⸗ nelliſ, X(Benelli), Dickwell⸗Belgien(*). 350. cem: Teilnehmer, u. a. Fleiſchmann(Auto⸗Union/ DK), Deutſchland ſiegte:0 in Kopenhagen Im Indraetts⸗Park in Kopenhagen endete das Län⸗ derſpiel zwiſchen Deutſchlond und Dänemart vor 30000 Zuſchauern mit:0 für Deutſchland. Hier wird der verletzte deutſche Mittelläufer Kupfer von ſeinen Kameraden Goldbrunner(links) und Jahn nom Platz gebracht. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) (), Mel⸗ Anderſon⸗England(DͤW), Thomas⸗England (BVelocette), lors⸗England(Velocette), Loyer⸗Frankreich Monneret⸗Frankreich(Maet⸗Goyon). 500 cem: 16 Teilnehmer, u. a. Schmädecke⸗Schweiz(Bianchi), Mon⸗ neret(Monet⸗Goyon), Boetſch⸗Frankreich(Monet⸗Goyon), Anderſon⸗England(), White⸗England(). Aeber tauſend Wettkämpfer beim Feldbergfeſt Das Felobergfeſt, das älteſte Heutſche Bergfeſt, erlebt am fommenden Sonntag auf dem Gipfel des Feldbergs im Taunus ſeine 85. Wiederholung. Die Beteiligung bei die⸗ ſem reichsoffenen Feſt iſt auch diesmal ganz ausgezeich⸗ *** 7 Leichtathletik-Eänderkämpfe an oͤrei Fronten Die Geſchichte oͤreier Länderkämpſe Das Jahr 1939 wird einſt in die Heſchichte der deut⸗ ſchen Leichtathletik als ein ſehr erſolgreiches eingehen. Wohl noch nie gab es ſcheu in den Monaten Mai und Juni, alſo zu Beginn der Freiluftſaiſon, ſo großartige Leiſtungen, und es ſieht ganz ſo aus, als ob die Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften Mitte Juli noch eine weitere Steigerung bringen werden. Die Kreis⸗ und Gau⸗ meiſterſchaften ſind vorüber, die Beſten für die Deutſchen Meiſterſchaften ſind ermittelt. Alles iſt aufs beſte gerüſter. Dazwiſchen aber trägt Deutſchland noch drei Länder⸗ kämpfe aus, die am kommenden Wochenende in München, Kopenhagen und Eſch zur Durchführung kommen. In München geht es gegen Frankreich, in Kopenhagen gegen Dänemark und in Eſch gegen Luxemburg. Bei der Stärke der deutſchen Leichtathletik können wir uns eine ſolche Kraftprobe wohl erlauben, denn die jahrelang betriebene Max Schmelings Training zum Heuſer⸗Kampf Deutſchlands Meiſter aller Klaſſen, Max Schme⸗ ling führt ſein Trainina für den beyorſtehenäen Kampf gegen den zweifachen Europameiſter, Adolf Heuſer, in Fellbach bei Stuttgart durch. Max Schmeling beim„Schattenboxen“, dem„Kampf ohne Gegner“. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) net. 135 Vereine aus den Gauen Südweſt, Baden, Heſſen, Mittelrhein, Niederrhein und Sudetenland haben für die verſchiedenen Mehr⸗, Mannſchafts⸗ und Staffelkämpſe über tauſend Meldungen abgegeben. Am Voltstümlichen Drei⸗ kampf der Männer(Oberſtufe), der aus 100 Meter⸗Lauf, Kugelſtoßen und Weitſprung beſteht, werden ſich 125 Athle⸗ ten beteiligen, während zum gleichen Kampf der Unter⸗ ſtüfe 960 Meldungen abgegeben wurden. Bei den Frauen (75⸗Meter⸗Lauf, Hochſprung, Kugelſtoßen bzw. 75⸗Meter⸗ Lauf, Weitſprung, Vollballwurf wurden 50 bzw. 18⁵ Meldungen abgegeben. Der wichtigſte Mannſchaftskampf iſt der um das Völſungenhorn, der im Vorjahr vom Po⸗ lizei SV Frankfurt gewonnen wurde. Neben dem Preis⸗ verteidiger ſind diesmal/ Frankfurt, JG Farben Höſtü, TV 1817 Mainz, TV Neu⸗Iſenburg, Tod Wiesbaden, TV Weilmünſter, Jahn⸗Gem. OSberurſel und TV Mannheim⸗ Seckenheim beteiligt. Ein Fauſtballturnier und Mann⸗ ſchaftskämpfe im Fechten ſtehen ebenfalls auf dem Pro⸗ gramm. Brandenburg ermittelte ſeine Leichtathletik⸗ meiſter Bei den Brandenburgiſchen Leichtathletik⸗Meiſter⸗ ſchaften, die am Wochenende auf dem Mommſen⸗ Sportplatz in Berlin⸗Eichkamp durchgeführt wur⸗ den, holte ſich Fräulein Paſtoors⸗Tip. den Meiſter⸗ titel im Frauenfünfkampf. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Breitenorbeit trägt jetzt ihre Früchte, und wir haben heute eine große Auzahl von Spitzenkönnern auf allen Gebie⸗ ten, die nahezu gleichwertig ſind. Die Aufſtellung der drei deutſchen Vertretungen iſt, wie ein Blick auf die Beſetzung zeigt, ſehr glücklich vor⸗ genommen worden. Neben Olympiaſiegern, Europa⸗ meiſtern und Länderkampfmeiſtern ſteht der Nachwuchs, der ſo Gelegenheit hot, Erfahrungen für größere Kraft⸗ proben zu ſammeln. Im Hinblick auf Helſinki 1940 iſt das ſehr weſantlich. Zum 13. Male gegen Frankreich In München beſtreitet die zweifellos ſtärkſte deutſche Vertretung den Länderkampf gegen Frankreich. Un⸗ unterbrochen ſeit 1926, mit Ausnahme allein des Olympia⸗ Jahres 1936, haben Deutſchlands und Frankreichs Leicht⸗ athleten ihre Kräfte gemeſſen. Aber nicht ein einziges Mal iſt es dabei unſerem weſtlichen Nachbarn gelungen, Deutſchland gefährlich zu werden, geſchweige denn uns zu beſiegen. Das erſte Mal, 1926 in Baſel, waren noch die Schweizer dabei— es war ein Dreiländerkamͤf—, den Kleine Syort-Nachrichten Dänemarks Boxländerſtaffel trägt im Herbſt den Länder⸗ kampf gegen Deutſchland aus, der gleichzeitig unſere Winterſaiſon einleitet. Das Ländertreffen ſteigt am 2. Ok⸗ tober in der Meſſeſtadt Leipzig. Der Boxländerkampf gegen Ungarn, der für den Monat Juni in Duisburg vorgeſehen war, wird auf einen ſpäteren Termin verlegt. Vermutlich ſind die Ungarn im Herbſt in Deutſchland zu Gaſt. Exeuropameiſter Aldo Spoldi(Italien) und der Däne Carl Anderſen kämpfen bereits am 14. Juli in Mailand um den Titel eines Europameiſters im Leichtgewichtsboxen. Edouard Teuet(Frankreich), der ſeinen Titel als Europameiſter im Mittelgewichtsboxen am grünen Tiſch verlor, da der Italiener Caſadei nicht antreten konnte, hat ſich erneut um dieſen Titel beworben. In Chikago gewann Frank Parker die amerikaniſche Hartplatz⸗Tennismeiſterſchaft. Im Doppel ſiegte er zu⸗ ſammen mit Gene Mako. Kluge und Fleiſchmann, beide auf DaW, nehmen am 9. Juli am Großen Motorradpreis von Frankreich teil, der in Reims zuſammen mit dem Großen Autopreis eut⸗ ſchieden wird. Beim Fußball⸗Länderkampf in Oslo wurde bereits über das 12. Treffen Deutſchland— Norwegen verhondelt, das vorausſichtlich im Monat Nopember 1940 in Wien veran⸗ ſtaltet werden ſoll. In Schweinfurt wird im Rahmen des Bayeriſchen Gau⸗ feſtes vom 14, bis 16. Juli ein Fußballkampf zwiſchen einer bayeriſchen und einer, Reichsauswahl durchgeſührt. Italiens Leichtathletinnen, die am 13. Auguſt in Dres⸗ den zum erſten Länderkampf gegen Deutſchland antreten, waren in Bergamo mit 5133 Punkten erſolgreich. Claudia Teſtoni erreichte über 80 Meter Hürden mit 11,6 Sekunden den Weltrelord der Deutſchen Ruth Engelhard. Aus der Nationalmannſchaft der Amateurboxer ſind verſchiedene Kämpfer wegen beruflicher Unabkömmlichkeit, vorgeſchrittenen Alters uſw. ausgeſchieden, u. a. auch die Frankfurter Bamberger und Schöneberger, Berlins Amateurboxer tragen nach ſiebenjähriger Pauſe wieder einen Städtekamppf gegen München in der Haupt⸗ der Bewegung aus. Die Begegnung findet am 7. Juli ſtatt. In Antwerpen war der holländiſche Sprinter Oſendarp wieder nicht zu ſchlagen. Er gewann die 100 Meter in 10,5 und die 20 Meter in 2,1 Sek. Der Ungar warf den Speer 67,36 Meter weit. Die Stuttgarter Reunfahrer waren am Wochenende ſehr erfolgreich. Bühler gewann das Rundſtreckenrennen in Ebersbach vor Kurz, während das Steinheimer Rund⸗ ſtreckenrennen Renz vor Bühler in Front ſah. Die Campania⸗Rundfahrt bei Neapel über 258 Km., der erſte Lauf zur italieniſchen Berufsſahrer⸗Meiſterſtaft, ge⸗ wann Ginelli vor Bartali, Rimoldi und Servadei. Das Europa⸗Kriterium, ein Runoſtreckenrennen Paris ſicherte ſih A. Magne mit Rundenvorſprung Fournier, Schulte und Sneicher. Skiwettkämpfe zu Ehren des in Garmiſch-Partenkirchen tödlich verunglückten Italieners Gigeinto Sertorell: ver⸗ anſtaltete der Italieniſche Verband im Geyiet des Stil ſer Jochs. Eberhard Kneiſl und Steſan Sertorelli belegten in totem Rennen den erſten Platz. Die SA⸗Gruvpe Kurnfalz triſft am 2. Juli in Kaſſel im Kampf um den Eintritt in das Eyewiel der SA⸗Hand⸗ in vor ballrunde auf die Gruppe Brandenburg. In Hinden⸗ geſtellten Aufgabe. Carſzeghyi burg(OS.) ſtehen Diuiau gegenüber. Dänemarks Ringer traten auf der Rückreiſe vom Län⸗ derkampf gegen Deutſchland in Hof noch einmal in Berlin an und verloren wieder:2 gegen Berlins Monnſchafts⸗ meiſter Berliner Kraftſport⸗Verein. In Kiel fanden die erſten Wettfahrten zur deutſchen Meiſterſchaft der 6⸗m⸗R.⸗Boote ſtatt. In der 6⸗m⸗R.⸗Klaſſe holte ſich Guſtel 8. mit dem Kieler Hanſen am Steuer und it der Starbootklaſſe Weltmeiſter von Hütſcheler am er⸗ ſten Tag den Sieg. Hollands Fußballmeiſterſchaft iſt entſchieden. Ajax Amſtendam beſiegte Phillips Eindhoven klar mit:0 und erreichte zwei Punkte Vorſprung. Ajax wurde damit Mei⸗ ſter. Der Titelverteidiger Feijenvord Rotterdam war an den Endkämpfen nicht beteiligt. Im Montjnich⸗Stadion zu Barcelona wurde das Fuß⸗ ballendſpiel um den Pokal des Generaliſſimus Franco. ausgetragen. FC Sevilla beſiegte den Fé Ferol:2(:). General Moscardo übergab der ſiegreichen Mannſchaft den wertvollen Pokal. Das Slowakiſche Olympiſche Komitee hat in Preßburg ſeine erſte Sitzung abgehalten. In Garmiſch⸗Partemirthen wird die Slowakei durch Skiläufer und Eishockeyſpieler vertreten ſein. In Lüttich traſen bei der Billard⸗Weltmeiſterſchaft im Cadre auf 71 Ztm. Abſtrich die beiden Deutſchen Sorge und Förſter am erſten Tage auſeinander. Förſter ſiegte mit 300:217.* Einzig daſtehende Leiſtung Der Korpsführer des NSißyK, General der Flieger Chriſtianſen, richtete an die beiden zuerſt in Stettin gelan⸗ deten Teilnehmer des Zielſtrecken-Segelflugwettwerbs, Oſtuf. Schmidt und Hptſtuf. Bräutigam in Anerkennung ihrer großen Leiſtungen folgendes Telegramm: „Gratuliere Ihnen in großer Freude zu Ihrer ragenden Leiſtung und glänzenden Erfolg. In der ganzen Weltgeſchichte iſt Ihre Tat bis jetzt einzig daſtehend und war nur möglich durch Ihren reſtloſen, vollſten Einſatz, ſtarken Willen und fanatiſchen Glauben an die Löſung der Ihre Kanneraden und Hanna Reitſch „ werden Ihnen ſolgen, deſſen bin ich gewiß. Harzburger Schachturnier In der dritten Runde des Schachturniers zu Bad Harz⸗ burg gab es zwei Kurzſiege. Hues nützte einen Eröcf⸗ nungsſehler ſeines Gegners Poulſen kräftig aus. Er eroberte eine Figur, worauf dieſer aufgab. Eliskaſes hatte Dr. Lange zum Gegner. Er überſpielte dieſen, ge⸗ wann einen Bauern und kurz darauf die Dame. Sae miſch überſchritt in ſchlechter Stellung gegen lever die Zeit. Das Treffen Rellſt aſb— S ſich am aleichen Tage Schleſien und t tahl 1 Ein langer Kampf entwickelte ſich in dem Spiel Zoll ner— Reinhardt. Es kam ſchließlich zu einem Da⸗ menendäpiel, in dem Reinhardt zwei verbundene Frei⸗ bauern hatte. Zollner gab im 58. Zuge auf. Das un⸗ beendet gebliebene Spiel Cortlever— Dr. Lange wurde ſortgeſetzt und endete unentſchieden. Es führen nunmehr Hues, Eliskaſes und Rellſtab mit 2,5 Punkten, über⸗ Dann fand wechſelweiſe Jahr für Jahr die Begegnung ſeitens der Franzoſen immer in Paris, von unſerer Seite 1928 in Berlin, 1930 in Hannover, 1932 in Düſſeldorf, 1934 in Magdeburg und 1937 in Müntchew wir gewannen. ſtatt. In Paris, bei Sr vorletzten Auseinanderſetzung, holte ſich Deutſchland auch den in dieſer Länderkampf⸗ geſchichte größten Erfolg, indem wir den Kampf mit 105:46 Punkten gewonnen. Wie ſchon im Jahre 1935, go⸗ ben die deutſchen Vertreter nur einen ebnzigen Einzelſieg an die Franzoſen ab. 1937 gewannen wir in München mik 103:46., ein Jahr darauf in Paris mit 105:46., und 1935 in Paris mit 102:48 P. Alle übrigen hatten Unterſchiede von 20 P. und darüber gehabt, den knaupſten Sieg gab es 1929 in Paris mit 79:66 P. Bei dem Unterſchted, der heute zwiſchen der Leiſtungsſtärke der deutſchen und franzöſiſchen Leichtathletik beſteht— die letztan Ergebniſſe zeigen das deutlich—, kann mit einiger Sicherheit behauptet werden⸗ daß wir auch diesmal wieder zu einem glatten Sieg kom⸗ men werden. Es darf allerdings nicht vergeſſen werden, daß die Franzoſen in der letzten Zeit erhebliche An⸗ ſtrengungen gemacht haben, verlorenes Terrain aufzuho⸗ len. Es iſt alſo nicht ausgeſchloſſen, daß diesmal der Punktunterſchied geringer ſein wird. Zum 3. Male gegen Dänemark Eine rein norodeutſche Vertretung mißt ſich in Kopen⸗ hagen zum 3. Male mit Dänemarts Leichtathleten. Es wird in 12 Wettbewerben gekämpft, und jedes Land ſtellt drei Käuſer. Gegen die Dänen haben wir bisher erſt zwei Treffen durchgeführt. Das erſte kam 1937 in Kopenhagen, zur Durchführung, wobei wir mit 104:76 P. gewannen. Im zweiten Kampf unterlogen die Dänen Anſang Juli des vorigen Jahres in Hamburg nur knaur mit 8793 P. Allerdings war die Auſſtellung der norddeutſchen Ver⸗ tretuna im letzter Minute noch erheblich geändert worden. Gegen die Dänen müßte es im 3. Länderkampf ebenſalls zu einem Sieg langen. Zum 1. Male gegen Luxemburg Der 3. Länderkampf un einem Wochenende ſchließlich kommt in Eſch gegen Luxemburg zur Durchführung. Es iſt der 1. oſfizielle Länderkampf gegen das kleine, aber ſportfreudige Land, obwohl ſich luxemburgiſche und weſt⸗ deutſche Leichtathleten ſchon oft gegenüber geſtanden haben. Gegen Luxembura werden mit wenigen Ausnahmen in erſter Linie Nachwuchskräfte eingeſetzt. Es ſollte aber trotzdem zu einem Sieg reichen. Die Zwölfkämpfer für Hildesheim Inzwiſchen konnte auch der Deutſche Zwölfkampf um die badiſche Gaumeiſterſchaft entſchieden werden, der gleich⸗ zeitig die Ausſcheidung für die Deutſchen Meiſterſchaften in Hildesheim am 2. Juli waren. Die ſechs Beſten des Gaues Baden, die nach Hildesheim fahren, waren Abele (Lahx), der mit erheblichem Vorſprung Sieger wurde, Klein(Mannheim), Waßmer(Maulburg), Graf(Ettlingen), Albert und Steiger(beide Freiburg). Die durchſchnitt⸗ lichen Leiſtungen ſtanden hier ebenſo wie im Geräte⸗ Zwölfkampf, den Hans Pludra(Villingen) vor dem jun⸗ gen Mannheimer Pfitzmeier gewann, auf hoher Stufe. Die Ergebniſſe: Deutſcher Zwölfkampf(Gaumeiſterſchaft), Männer: 1. A. Abele(TV 46 Lahr) 207,.0 Punkte; 2. Gg. Klein (TV 46 Mannheim) 191,5 Punkte; 3. W. Waßmer(TB 87 Maulburg) 189,4 Punkte; 4. V. Graf(TB 47 Ettlingen⸗ be 187,5 Punkte; 5. Fr. Albert(Poſt S Freiburg) 195, Punkte; 6. Steiger(Poſt S Freiburg) 185 Punkte.— Gerät⸗Zwölfkampf(Leiſtungsklaſſe): 1. Hans Pludra (TV 48 Villingen) 235,0 Punkte; 2. Pfitzenmeier(TB 46 Mannheim) 230,1 Punkte; 3. Zaunſeil(TV 85 Ueber⸗ lingen) 224,4 Punkte; 4. Hafner(TV 46 Mannheim) 222,8 Punkte; 5. 6. Hanauer(TV Rheinfelden) 217,5 Sechskampf(1. Leiſtungsklaſſe der Altersklaſſe): 1. Hackenjos(TV Triberg) 104,5 Punkte und Ockert(TB Hockenheim) 104,5 Punkte; 2. Kautzmann(TV Friedrichs⸗ feld) 103,0 Punkte; 3. Harter(TVZell a..) 102,0 Punkte. — Gerät⸗Sechskampf(Altersklaſſe 2, Leiſtungsſtufe): 1. Leiß(TV 77 Waldhof) 114,0; 2. Effler(TV Viernheim) 107,5 Punkte; 3. Keller(TV Freiburg⸗Zähringen) 103,5 Punkte. Fünf Derbyſieger und Anlonym Bombenbeſetzung im Preis der Reichshauptſtadt Der Große Preis der Reichshauptſtadt, der dritte der drei 100 000⸗Mark⸗Rennen in Deutſchland, am 17. Sepe, tember in Hoppegarten, hat bisher eine Beſetzung geſunden, die kaum noch eine Steigerung zuläßt. Die Nennungs⸗ ergebniſſe von Berlin, Rom, Budapeſt und Poris liegen bisher vor, London könnte allerdings noch eine Senſa⸗ tion bringen. Bisher ſind unter den 19 deutſchen und 13 ausländiſchen Nennungen die Namen von allein fünf Derbyſiegern und dem Vorjahrsgewinner des Rennens, Antonym, verzeichnet. Das Geſtüt Schlenderhan ſichert ſich u. a. durch ſeine Derbyſieger Orgelton, Wehr Dich und Octavianus die Teilnahmeberechtigung. Dazu kommen aus dem Stall Bouſſac Eillas und Pharis, die 1998 bzw. 10090 das Blaue Band in Frankreich gewannen; aus dem Stall Khan iſt wie im Vorjahr wieder Dardanelles II. dabei⸗ Die deutſche Spitzerklaſſe iſt vollzählig vertreten, und gwar mit ſämtlichen Teilnehmern am diesjährigen Derby: Son⸗ nenorden, Organdy, Peroſi, Tatjang, Ruſticus, Sonnen⸗ fleck und Fortunatus, ſowie von den älteren Trollius, Blo ſius und Wunderhorn. Stix(TV 46 Mannheim) 221,1 Punkte; Punkte. Gerät⸗ „Wehr Dich“ ſiegte im Deutſchen Derby Zur größten Ueberraſchung gewann auf dem Hor⸗ ner Moor in Hamburg der Schlenderhoner Heugſt „Wehr Dich““ unter Jockey Streit das Deutſche Derby. Unſer Bild zeigt Pferd und Reiter nach dem Sieg. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) . w 3ä —— 2 S3 * n u rins * S 9oSrSrS N S Füni Jahre Wohnungsbau Reinzugang von 1333612 Wohnungen Nach den Feſtſtellungen des Deutſchen Vereins Wohnungsreſorm waren zu Anfang des Jahres 1933 Altreich ohne Saarland 16 515 000 Wohnungen vorhanden. Davon waren rund 2992 000 oder 18,8 v. H. Neuwohnun⸗ gen und rund 7 803 500 oder 47,2 v. H. Kleinwohnungen. Anfang 1938 war die Zahl der Wohnungen nach dem Be⸗ für im richt, den der Verein im Auftrage des Reichsarbeits⸗ miniſteriums erſtattet hat, für dasſelbe Gebiet etwa 17 236.000. Die Zahl der Neuwohnungen betrug rund 4 368 000 oder 24,5 v. ., die der Kleinwohnungen rund 8 421 000 oder 47,2 v. H. Die Anzahl der Neuwohnungen hatte alſo um faſt 50. v. H. zugenommen. Der Anteil der Kleinwohnungen iſt unverändert geblieben. Als be⸗ merkenswert bezeichnet der Bericht es, daß entgegen einer weit verbreiteten Anſchauung die Kleinwohnungen weni⸗ ger als die Hälfte des geſamten Wohnungsbeſtandes aus⸗ machen. Die Zahl der Haushaltungen iſt bei der Volks⸗ zählung vom 16. Juni 1933 mit 17729 485 ermittelt wor⸗ den. Die Zahl der Wohnungen Hürfte damals etwa 16 578 600 betragen haben. Mithin waren 1155 485 Woh⸗ Rungen weniger vorhanden als Haushaltungen. In den fünf Jahren von 1933 bis 1937 ſind im Alt⸗ reich insgeſamt 1 458 124 Wohnungen fertiggeſtellt worden. Davon waren 1127 765 Neubauwohnungen(77,3 v..), während die übrigen 330 359 Wohnungen(2,7 v..) Um⸗ bauwohnungen waren. Der größte Teil der von 1933 bis 1937 geſchaffenen Wohnungen entſiel auf die Groß⸗ ſtädte mit 100 000 und mehr Einwohnern, nämlich 487 616 Wohnungen(33,5 v..). Die nächſtgrößere Anzahl wurde in den Gemeinden mit weniger als zweitauſend Ein⸗ wohnern errichtet, nämlich 333 512 Wohnungen(2,8 v..]. Im übrigen überwogen die Mittelwohnungen mit vier bis ſechs Räumen, da ſie mehr als die Hälfte aller Nen⸗ bauwohnungen in Wohngebäuden ausmachen. zahl der Kleinwohnungen war ebenfalls ſehr erheblich, dagegen betrug der Anteil der Großwohnungen nur etwa 4 v. H. aller Neubauwohnungen. Die Zahl der Klein⸗ häuſer mit einer bis vier Kleinwohnungen aus den Joh⸗ ren 1933 bis 1937 iſt mit 553 201 anzunehmen(81,5 v.). In Kleinhäuſern ſind insgeſamt rund 770 400 Wohnungen errichtet worden. Den von 1933 bis 1937 neugeſchaffenen .458 124 Wohnungen in Neubauten und Umbauten ſteht ein Abgang von insgeſamt 124.5ʃ2 Wohnungen gegenüber, ſo daß ſich ein Rein⸗Zugang von 1333 612 Wohnungen in den erſten fünf Jahren des Dritten Reiches ooer von 266 722 Wohnungen im Jahresdurchſchnitt ergibt. „Concordia Bergban Ach, Oberhauſen.— 3(5) v. H. Dividende. Iut der HB wurde der Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1938 vorgelegt und die Ausſchüttung einer Dividende von 3 65) v. H. beſchloſſen. Der Vorſtand be⸗ merkte in Ergänzung des Geſchäftsberichts, daß in letzter Zeit der Leiſtungsrückgang im Bergbau manchmal als eine Folge vermehrter Aus⸗ und Vorrichtungsarbeiten hingeſtellt werde. In der Tat könne bei der einen oder anderen Zeche die Förderſteigerung des Jahres 1937 da⸗ durch erzielt worden ſein, daß man die Als⸗ und Vor⸗ richtungsarbeiten vorübergehernd zugunſten der Förderung zurückgeſtellt habe. Wo das der Fall geweſen ſei, habe man zunächſt eine ſtarke Steigerung aufweiſen können, ſei aber notwendig hinterher in der Förderung abgefallen und mußte in vermehrtem Ausmaße Aus⸗ und Vorrih⸗ tungsarbeiten belegen. Insgeſamt habe aber wohl jede Zeche ſeit dem Jahre 1936 gewußt, was von ihr verlangt werde und habe ſich ſeither auf dieſe Förderung auch durch entſprechende Aus⸗ und Vorrichtung enaſtellen kön⸗ nen. Zedenfalls ſeien auf Cocordia 1938 nicht mehr Ge⸗ ſteinsſchichten verfahren worden als 1937, und hier ſei alſo ein techniſcher Rückgang der Leiſtung, und zwar ins⸗ beſondere der reinen Kohlehauerleiſtung, zu verzeichnen. Auch im Geſamtrevier ſei die reine Kohlenhauerleiſtung, die durch Geſteinsarbeiten nicht beeinflußt werde, genauk ſo zurückgeganigen wie die Geſamtleiſtung. Zur heutigen Lage des Ruhrbergbaues ſei zu ſagen, daß die unbedingt erforderliche Steigerung der Förderleiſtung eine Froge des Einſatzes von Menſchen und Material ſei. Bisher ſei auf Concordia trotz einiger Neueinſtellungen immer noch ein ſtarker Fehlbetrag an Geſolgſchaft vorhanden. Es ſei aber für die Zutunft mit einer Beſſerung zu rechnen. Wie der Gauleiter des Gaues Eſſen, Staatsrot Ober⸗ präſident Terboven, auf der letzten Bergbautagung erkläet babe, wirke jede Planung in feder beliebigen Sparte der Induſtrie auf den Bergbau zurück, ſo daß der Berg⸗ bau an der Spitze aller Planungen ſowohl hinſichtlich der Zuweiſungen von Menſchen als auch von Material ſtehen müſſe. Concordia ſei an ſich zur Erhöhung der För⸗ derung heute durchaus in der Lage. Wenn von anderer Seite geſagt worden ſei, daß die großzügige Entwicklung der Straße Anlaß genug ſein ſollte, um den Laſtwagen im Rahmen ſeiner Wirtſchaftlichkeit zum Träkisport heran⸗ zuziehen, ſo ſei dem nur beizupflichten. Es ſei unter die⸗ ſen Umſtänden erfreulich, daß durch eine Entſcheidung der Schiedskammer im Kohlenſyndikat feſtgeſtellt worden ſei, daß entgegen der Meinung einiger Zechen, die das Syn⸗ Likat von dieſen techniſchen Fortſchritten ausſchließen zu können glaubten, auch das Swedikat das Recht habe, ſich er modernen Transportmittel der Lanöſtraße zu bedie⸗ nen, Es ſei zu hofſen, Haß d werde. Ueber die Auswirkungen der Mehrarbeitszeit⸗ verordnung laſſe ſich noch nichts Abſchließendes ſagen. * Deutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft Ac., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft die Betriebsführungsverträge mit einer Reihe anderer Kleinbahngeſellſchaſten geſchloſſen hot und ihrerſeits in einem Gewinnverteilungsvertragsverhältnis mit der Hauptaktionärin, der AG für Verkehrsweſen, ſteht, weiſt für 1938 an Einnahmen aus Betriebsverträgen 0,52 (9,59) Mill./ aus, wozu 0,12(.12) Mill. // Beteiligungs⸗ exträge, 0,02(0,04) Mill./ ab. Erträge und 0,07(0,09) Mill./ ſonſtige Erträge ireten. Nach Abzug aller Unkoſten ——— einſchl. 19 139(20 036)/ Anlageabſchreibungen und 7540 (uny.) Zuweiſung an Ruhegehaltsrückſtellung werden dem Aufſichtsrat vertragsmäßig wieder 15000/ vergütet. Die außenſtehenden Aktionäre erhalten wieder 6 v. H. Divi⸗ dende, während der Reſtgewinn von 901 202(346 161)/ an die Ac für Verkehrsweſen abgeführt wird. Die An⸗ 97,65—97,50(97,70) per Juli 97,45—97,40(97,60). dieſe Entwicklung weiter gehen der Neuen Mannheimer Zeitung Geringer Anlagebedarf vorhanden Akiien nachgebend— Benien gehalien Rbein⸗Mainiſche Börſe: Aktien ſchwächer Frankfurt, 28. Juni Ofſenbar im Zuſammenhang mit Geloͤbeſchafkungs⸗ verkäuſen zum Halbjahr⸗Ultimo ſetzten ſich am Aktien⸗ markt überwiegend Abgaben der Kunoſchaft fort, während Kaufaufträge nur vereinzelt eingegangen waren. Bei ver⸗ hältnismäßig regen Umſätzen ſchwächten ſich die Kurſe da⸗ her weiter ab, teilweiſe waren die Rückgänge wieder emp⸗ findlich, in den Hauptwerten blieben die Kurſe gehalten, J6 Farben 143/½(143½), Verein. Stahl 97½(979, Mannesmann 10236(102½), Rheinſtahl 131(131/14). Etwas höher AEch mit 109/(109) und Reichsbank mit 184 (1846). Schwach lagen erneut Schiffahrtswerte, Hapag nach Pauſe 43(46). Nordd. Lloyd etwa 46 Guletzt 50). Fer⸗ ner gingen u. a. BMW auf 128/½(1304) und Junghans auf 84/1(8636) und Scheideanſtalt auf 203(2047) öu⸗ rück. Feſt waren andererſeits Felten mit 133%(133½) und Berger Tiefbau mit 143%/(141). Auch am Renten⸗ markt lag weiteres Angebot, beſonders in Pfanobriefen, vor, die Kurſe blieben jedoch gehalten. Dieſe Verkäuſe werden im weſentlichen mit Tauſchoperationen gegen die neue 4/prozentige JG⸗Farben⸗Anleihe zuſammengebracht, deren Zeichnung ſehr befriedige. Steuergutſcheine 1 im Verkehr von Bank zu Bank lebhaft mit 103,05—4103,15 (103/6 nach vorbörslich 1034). Serie 2 halbamtlich Juni Kom⸗ munalumſchuldung bröckelten auf 93,65(93,70) ab. Reichs⸗ altbeſitz mit 431,60 und Reichsbahn⸗VA mit 1217 lagen eine Nuance höher. Induſtrie⸗Obligationen nicht einheit⸗ lich bei kleinen Abweichungen. Stadtanleihen und Liqui⸗ dationspfandbrieſe im weſentlichen unverändert. In der zweiten Börſenſtunde kam das Angebot zum Stillſtand und auf Käufe von Berliner Seite ſetzten ſich vielfach Erholungen und leichte Befeſtigungen durch. Verein. Stahl 98 nach 97/, feſt Bemberg mit 124 nach 12296. J Farben ſchwankten zwiſchen 143—443/4. Bei den ſpäter notierten Papieren lagen noch meiſt Rückgänge bis 1 v. H. vor. Höher notierten jedoch die meiſten Elektropapiere. Im Freiverkehr nannte man Dingler mit 10174—10374(102—104), Katz und Klumpp mit 87—80 (zuletzt 88—90). Berlin: Aktien eher nachgebend. Renten gehalten Berlin, 28. Juni Der Ausgleich von Angebot und Nachfrage vollzog ſich auch heute wieder auf ſchmaler Baſis. Dabei kam eher etwas Material heraus, was offenbar mit dem be⸗ vorſtehenden Halbjahresultimo zuſammenhängt. Soweit Liquiditätsabgaben vorgenommen werden müſſen, kamen dieſe heute zu Erfolgen. Andererſeits ſcheint abet auch wieder etwos Anlagebedarf vorhanden zu ſein, wobei es ſich um Vorgriffe auf die aus dem Kupontermin ie⸗ ßenden Mittel handeln dürfte. Montanwerte hatten nur kleinſte Bewegungen aufzuweiſen. Klöckner büßten 7, Hoeſch v. H. ein. Von Kaliaktien ſtiegen Salzdetfurth um 1½ v.., was vielleicht auf die in der Hauptver⸗ ſammlung der Kali Chemie gemachten Ausführungen über eine weitere Abſatzſteigerung im laufenden Jahre zurück⸗ zuführen iſt. Bei den chemiſchen Papieren zogen die heute erſtmals ohne Dividende gehandelten Schering um iüüber 174 v. H. an, während Farben bei lebhafterem Um⸗ ſatz als an den Vortagen um 4 v. H. auf 143½ zurück⸗ gingen. Von Elektrowerten waxen AEch um 55 erholt. Faſt durchweg ſchwächer lagen Auto⸗ und Maſchinen⸗ bauwerte, wobei BMWemit minus 1½, Orenſtein und Deut⸗ ſcher Eiſenhandel ſind. Am Rentenmarkt wurden Reichsaltbeſitz um 5 Pfg. höher mit 131 l,, Gemeindeumſchuldung mit unv. 93,65 ge⸗ handelt. Steuergutſcheine 1 wurden 103,15(103,10) ge⸗ ſchätzt, dito 2 waren vorerſt noch unverändert. Im weiteren Verlaufe griff zum Teil ein etwas freund⸗ licherer Grundton Platz. So gewannen Vereinigte Stahl im Vergleich zum erſten Kurs 76 v.., ebenſo Hoeſch. Deutſche Erdöl kamen 74 v. H. höher an, Deutſche Atlan⸗ tik ſogar um und Bemberg um% v. H. Andereſeits gaben Hapag erneut 1 und Daimler 1 v. H. her. Far⸗ ben verloren u. a. 6 v. H. Am Kaſſarentenmärkt kam in Hupotheken⸗Pfandbriefen zu unveränderten Kurſen wie⸗ der etwas Ware heraus. Liquidationspfandbrieſe unter⸗ lagen kleinen Schwankungen nach beiden Seiten. Kom⸗ munal⸗Obligationen waren wiederum unverändert. Stadtanleihen bewegten ſich auf erſtem Stande oder blie⸗ mit je minus 1 v. H. zu erwähnen ben geſtrichen. Am Markt der Induſtrie⸗Obligationen wurde zum Teil etwas Material zum Verkauf geſtellt, je⸗ doch erwies ſich der Grundton als widerſtandszähig. Far⸗ benbonds waren allerdings um ½ v. H. rückläufig. Steuergutſcheine 2 ſtellten ſich bei einem Umſatz von etwa 200 000/ auf 97½(minus 0,10), dto. Juli notierten unverändert 97,45, wobei ein Betrag von etwa einer hal⸗ ben Million Reichsmark umging. Steuergutſcheine 1 wur⸗ den mit 103,15(103,10) genalint, Am Kaſſamarkt gingen von Banken Deutſch⸗Aſiatiſche um 16/ und Ueberſeebank um 1 v. H. zurück, während ſonſt die Bankenkurſe unverändert blieben. Hypothekenbanken ermäßigten ſich zum Teil um, Meininger Hypotheken ſo⸗ gar um 1 v. H. Bei den Kolonialpapieren ſtellten ſich Doag auf 77,50 nach 78,75, Otavi verloren I Bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtrieaktien ſah man viel⸗ fach Einbußen von—3 y. H. Terrain Südweſt wurden gegen letzten Kurs um 10/ herabgeſetzt. Andererſeits ſtiegen Zeitzer Maſchinen um 2, Gebr. Krüger um 2,50 und Gritzner⸗Kayſer um 3 v. H. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1940er 9987 G 100,62 B, igater 100 G 100,75 B; 1912er 99,87 G 100,62 B; 1943er 99,5 G 100,25 B; 1944er 99,12 G 99,87 B; 1945er bis 1948er 99 G 99,75 B.— Ausgabe 2: 1947er 98,75 G; 99,5 B. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗45er 83,62 G 84,37 B: 1946er⸗ASer 83,37 G 84,12 B; aproz. Umſchuld.⸗Verb. 93,725 G 94,025 B. Gegen Börſenſchluß bewegte ſich die Umſatztätigkeit in ruhigen Bahnen. Schlußnotierungen wurden nur in einer begrenzten Zahl von Fällen feſtgeſtellt. U. a. ſchloſſen Vereinigte Stahl mit 98, Hotelbetrieb mit 72, Nordllord mit 46,50, Farben mit 143 und Altbeſitz mit 131,80 gegen⸗ über dem Verlaufsſtande ſämtlich gebeſſert. Nachbörslich war von Umſätzen nichts zu hören. Geld- und Devisenmarki Berlin, 28. Juni Am Geldmarkt war heute eine gewiſſe Verflüſſigung zu beobachten, die mit der Fälligkeit eines größeren Poſtens ſogenannter Lieſerſchätze zuſammenhängt. Der Blonkstagesgeldſatz wurde alleroͤings bei unverändert 2,75 bis 3 v. H. belaſſen, doch konnten erſte Nehmer gele⸗ gentlich auch darunter ankommen. Der Privatdiskontſatz war mit 2,75 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten ergaben ſich am Mittwoch keine nennenswerten Schwankungen. Das engliſche Pfund ſtellte ſich in Amſterdam ouf unv. 8,8176, in Zürich auf 20,7636(20,775) und in Paris auf 176,725 176,72½60. Der Dollar ſtellte ſich in London auf 4,6822 (46816), in Amſterdam auf unv..8876, in Paris auf 37,745(37.75) und in Zürich auf 4,43%(4,491½). Der Schweizer Franken lag eher etwas feſter. Der Gulden gab zum Teil eine Kleinigkeit nach. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8. Privat 8 v. H. Amtlich in Rin. Dis⸗ 28 Juni 27. Juni für konte Beld Briei GeldeJ Brief Aegypten lägoptPfBbd 11,055 11,085 11,955/ 17,005 Argentinien 1P.⸗Peſoo⸗ 0,575] 0,570 0,575].597 Auſtralien 9 güstral pid.. 9,3310 9,349.331].340 Belgien„100Belgaf 4 42,3442,42 42,34 43.42 Braſtlien 1Milreis 6,120 0,2 0,130] 0,132 Brit. Indien 100 Ruplenn 87.01 87.19 87,01 87.19 Bulgarien. 100Leva] 6 3,047 3,053.047 3,053 Dänemark 100Kronen 3½ 52,05 52,15 52,05[52,15 Danzig 100Gulden] 4 47,— 47,10 47.— 47,10 Eugland.. 1Pfd 2 11.655/ 11,685 11,655/ 11,685 Eſtland. 100eſtn Kr. 4½ 68,13 2 68,130 68,27 Finnland100finn Mk. 4 5,1400 5,150 5,140 5,150 Frankreich. 100Fr. 2 6,598] 6,612 6,598] 6,612 Griechenland 100Dr 6 2,353 2,357 2,353 2,357 Holl nd 10.G 4en 2 132.7 132,43 132,22 132,48 ran(Teheran) 100 Msg 14.40 14.51 14,40 J14,51 Island. 100 1slrr.] 5½ 43,18 43,26 43,18 43,26 Italien.. 100 Lireſ 4½[13,00 13,11 13,09[13,11 Fapan. 19en] 3,20 5,6800 097089 0,080.682 Jugoflow. 10 tna 3 5,6904 5,700 5,604] 5700 Kanada 1 kan Dollar 2,485 2,489 2,485 2,480 Lettland. 100 Latts] 5¼] 48,75 48,85 48,75 48, 85 Litouen.. 100LitasP 41,9442,02 41,94 42,02 Luxemburg ſbblunemb.f. 10,585 10.605 10,585 10.605 Neuſeeland 1 mauszel.Pd..376] 9,304 9,376.304 Rorwegen t00Kronen 3½ 58,57 58,69 58.57 58.60 Polen. 1003lotyſ 4½ 47.— 47,10 47,.— 47,10 Borſugal 100 Eskudof 4½ 10,580 10,600 10,580 10,600 Rumänien. 100Le 3½ 33———— Schweden 100Kr. 21½ 60,02 60, 14 60,02 J60,14 Schwei; 100Frankenf 1½ 56,14 5b,20 56.12 50,24 Snanien. 100Peſetenf 5 3 3 8— Sowaſei 100 Kronenn 8,521 8,539 8,521].530 Südafrika 1 Adatr Pfd.O 11,543 11,567 11.543 11,507 Türtei.. itit Pfd 4 1,978.982 1,978] 1,982 Ungarn„ 100Pengö 4—— 292 3 Uruguay, 1Goldpeſe 0,889/ 1,891 0,879 1,881 Ver Staaten Dollar 1.491] 2,405 2,491.405 * Frankfurt, 28. ————————— Hauptverſammlung der Kali⸗Chemie AG., Berlin Berlin, 38. Juni. Die ordentliche Hauptverſamm⸗ lung der Kali⸗Chemie AG., Berlin, nahm den bekannten Abſchluß für 1938 zur Kenntnis und beſchloß, wieder 6 v. H. Dividende zu verteilen. Ueber die nugenblickliche Lage bei der Geſellſchaft bzw. die Entwicklung im lauſenden Jahr teilte Generaldirektor Dr. Feiſe u. a. mit, daß die Geſellſchaft den vor einigen Tagen herausgekommenen Spruch des Landgerichts Berlin in Sachen Egeſtorff wider⸗ ſpruchslos hingenommen habe, wenn er auch nicht gerade erfreulich für die Geſellſchaft ausgefallen ſei. Durch ihre Haltung wolle die Verwoltung einen unerfreulichen Streit im Intereſſe der außenſtehenden Aktionäre beilegen. Im laufenden Jahr hat ſich der Umſatz weiter erhöht. In Kali liege er in den erſten fünf Mongten um etwa 9 v. H. höher als in der gleichen Zeit des Vorfahres. Auch die chemiſchen Abteilungen können eine nicht unweſentliche Umſatzſteigerung ausweiſen. Die Umſatzſteigerung im gan⸗ zen Betrieb iſt auf etwa 14 v. H. zu beziffern. Wie ſich dieſe Umfatzſteigerung allerdings finanziell auswirken wird, iſt noch nicht abzuſehen, zumal da Hort, wo die Ge⸗ ſellſchaft ihre Auslandspoſitionen zu verteidigen hat, ein gewiſſes Abflauen der Erlöſe erkennbar iſt. Auch die Flüſ⸗ ſigkeit der Betriebsmitte hat ſich im erſten Halbjahr we⸗ ſentlich günſtiger geſtaltet. Sie war Ende Mai um 6 Mil⸗ lionen höher als im Januor. In den Jahren 1937⸗38 mußten erhebliche Mittel in Anlagen inveſtiert werden. Es handelt ſich hier um Beträge bis zu 135 Mill. 4. Wei⸗ tere Erneuerungen und Ergänzungen werden nicht zu ver⸗ meiden ſein, ſo daß die Geſellſchaft vorausſichtlich fremde Mittel in Anſpruch nehmen muß. In welchem Umfang 903 allerdings notwendig wird, iſt bisher nicht zu über⸗ ehen. Verſtärkte Inlandsnachfrage auf dem Roheiſenmarkt. Nach Mitteilung des Roheiſenverbandes haben ſich die An⸗ forderungen der Roheiſenverbraucher auf dem Inlands⸗ markt verſtärkt. Die Einfuhr war rückläufig, wodurch die rechtzeitige Verſorgung des Marktes erſchwert wurde. Im Juni zeigt ſich auf den Auslandsmärkten allgemein eine größere Nachfrage, verbunden mit einer nicht unweſent⸗ lichen Preisſteigerung. * 8 8 55 27. B 4% Raſſelz. Verd 9712 schaft ½ Rhein. Hypdk, dachm KLabewig 90,50 91.75 Dresdner⸗Leioz. Hoeſch. Rbln Bgw 105.5 105,7 Recrerperex 0 Srlin———.— Alibeſ. 7 9„86, 30. 90.— 90.— alae. Maſgineg—9 103 6 Schnenpreſſen 90.50 93,— Pol ene 132,5 ½ Ueckarwerke. Deuische Pommern Alib. ½ Schl. GrSeſ) 99.— 00. ½% do. Liquib. 101.0 100.80 Safali.⸗G.. 61,25 Diiren. tetau. Pbil, Holzman 147,0 147,5 Niederl. Kohte insl. Werte Foeinprob Alibei.. 135,2Gpf. kn.t(.,/) 99, 80(40, Fom 5 88,50 08,50 Saor-Ei,Aef Ge.. Hüſſeld. Hoefelbz... Soteidetcteb 71,30 21.63/Rerdd Kabelwi tverzinsl..-Holſt. Altbef. 1510 4½% Weſtf.L. Gdpf 90,80 4½p9th⸗Weſtſode do. Elektr.⸗We... Donam. A. Nobel 77,25 77,25 Hutſchenreuier, 70,— 77,2 do. Steingutfd. Anſeinen: Wefkialen AIbe. 134,½½ de. Abfünd 101.3.. 6,12,10, 4 60,— 00.— Ber mann Elekt. 123.0—. pintracht vraunt 10 Hrenteine Soppe Reich, Länder, Reichspoſt, 77 U 9. 20 4½ Sächſ. Bdtred. Berl, Kindl Bv'“)) E 164.0 162.0 ſche 150,0 148.0 Uenabrück. Kupfer Menienbriefe. Schutgebie. 4½ Bertinc 52, ft 10e ür. 00.— 00.— de. Srchr 50.2 160.3 Flettr, Rieferung 13 75 130.2 Uude, Benußſch. 1500 12.00Ppen, Srennk. 4Berlinch⸗ 33 102,5 Stadtschaften ½8Schteſ. Börted. do Rraßß u. g. 100.2 100.30Elextr Licht u. 5 7 5 128 Immob. Münch. 62,50 63, Piktler⸗ Serkzeug 1050 28. 27 8 98 ½ erl. Pfbrumt Goldpf. km. 22 90,— 00, Beton⸗ u Monier. 140.5 140,5 Engelhardt Brau 87.75 8775 InduſtriePlauen 1440 148,5 Pomm Eiſengieß 6 OiReichsant2) 101,6 101.0 83 i Seüs„. 99.½% Südd. Bökred. Boswauckgnauer 139,5 139,5 Enzinger ⸗Union 104,0 104,0lacobſen,.. 91.— 00 50Penart Brau. 4% Duebne 2% O57..%, Senwig 90.— 00., 10, 100.0 100,0 Penuh Kürnoerg 138.2. Crbmnenz St 100,0 110)9 9. K.. 74.— 75., Pengs 4 Zahn F ee w., ene, 148 he Borpenan 120,0 130.0 Prackesrar- eichsant 1 567 90.65%½ Eſſen 26 85 1775 55 N ali⸗Ghemle 9 102, 102,5% en„„ 3½% Weſtd.Boden⸗ Brown. Bov.& C 101.7 102,00pahlberg- Liſtd 144.0 35 2** 4% Seanhen 14ee 100,0 100 0 Kae s H.. krpothex-Sanlewerteft efögr,B 6h,— Hb. ese,, g 9. 8 100,0.„ürtt⸗Gbk. 11i10 u bt..„„FFF ͤ 98— N75.754%— 97.87 505 79— 9 8 artenn Dresden 140.0.Fein⸗Jute⸗Spinn—— 118,5 119.5*— ½% Bayern 27. 90.02 99,624½ do. 27„ apeneeut, 4000 160,% industrie-Obligati arl. Waſſerw. 114,1. 114,10Felten& Gnil. 132.2 131,3 r, 8 . Ser Unt ii 90,62 00,024½ München 29 100%.. bank 686-113 190.9 100,0 lacustrie Sationen Ghent Budan Soi Aee, . 1 15* 1 i„ 1 73 5 5 8—— e ½ Braunſchw.29 90.— 90.— 35— 8 93 1955 1—25 3 Be ſ. Brauind 90,— 99, ⁵do. Grünau 105,0 105,0 65 d0. Spiegelg as ½ Heſſen 1089 100,3 3003/— Hann. Hop. 90 90.— 09,- s Proßtr'heim—0 88 132,2 edhardt a Co. 144,5 145,0raftwerk Thun. 20. Stahlwerke —9 Gien 1027 98,50 08,200 Nanndeimälibel 98.10 4, Senti ee 60,7s 05,100Shillingwort. 1170 1170 lede 75,87 70, Keeli Be 0— 4 Wiesehoe ½% Kchapoſt.v. 58*„.Hypoth.⸗Bt.. Chriſtoph 4 Unim. Gerreshm, Glasz. npr. Pteta e du do. 30 F. 1 100.5 100,0 Golbpfbr. 7 6 99, 99,— e Natronzellſtoſ. 400 20 Geſ U1 130.2 küpperabuſch, Kiedel de Habn 8-M⸗Don... 100,2[Concordia Bergb. 83,— 83,75Geſ. f. el. Untern 130,2 130,1 35 e enor, 0 0o 50 En. 00,- ch. f Recer 0 1üärs 1 t ee, di e S ee,. 40 e 0 W SeeSert 00, Send. Krocit Kcctalt/ eis e.—. agrbene. 13,) Iüs,oſcehe Gere., e de Er——— 2 it-Anstalt ½ Gotha Urdte. ehne Binsberechnung emag e 130,0 130,5]Goldſchmidr, To. 136.3 1270„ Br. or Ptſch. Unl Uust 131,7 131,7 Goldpfbr. 16, 99,— 99,— DiſchAtlant Tel. 90.12 00,12Gel ſgeopoldgrube— 114,2 114,3 ſetswerke Uudaut Altbeſit 133.2„„%prſchwer u, 90,50. 4Goldpfbr. U, 0 Aſchinger 20 104.5 9,0 110.7 Suene-Weltr 169• 107 Oinde Eiemaſch, 109,0 109,0 — + 92300 129,7 129.7 R 00,— 00. 4% 930 Derg 110,7 1i0.s—5 38 3 Guano-Werke, 1023 102,2 gindner. Gotiſe.. 134,0 83* 3 e„ eer 945 Sepig 00,— 00 Siem à Balét⸗.. 175,0 do Sobelwerz, 118 118 100,2 101.7—— 14% 4 0. ½Old. St.f. A. 9* 5 oldoop. 11 do. Rabelwerk⸗. Uackethal ragt 145,0 144.5 e K 16h0 0 es. Ser„ annen ku. Sal. 70 Erl Saleo, me., eg, 957 19„Wü o. Spiegeig 0,„„ Mausfeld, Ber E Kde. ½½ Württ. Wkr.1. 99.—%6 80 49 3 Inqustrie-Aktien do. Steinzeug 170,5 170,7 E 140,1 140,1 Karkl, u. Kuhls 5 116,0 8 leihen: 4½Hann. Sbkx. 27 99,50 90,50 0 br. k 2„7 ſccumulat,⸗Fadt 205,2] do Tel u. Kad 121,5.[Harburg. Gumm 173,0 Maſchinenduckav. 119,7 1 br ürks⸗, gweckver⸗)Baftorr 4890 e. Eintebes, 1„Saugeſens 114,0 1 5,0] do Ton u. Stzg 14/½5 140,7 Sarven. Serabau 120,5 120,5 Mech, Web. Soran 97.— 98,———— — Klſ 0 Erädt 4% Mitreid bk.30 98,87... Golopf. 1920 90.— 90...6. 108.5 108.5, do Waffen; 134,7. Heldenau. Pabp. Mercur Wollo. Schöfferbof Br. Bänbe, ſtreiſe u 8 4½ 0bſchlprbk.„96.875½ do. Liquid. 20 100,0 100,6 Ulſen, Portl. gen do Eiſenband 134,5 135,0[Hemmoor Poxtl 178,0 177,7 Retallgeſellſchat 1115 112,80Schubert 4 Salza %randenbg.80 90.50 09.504½ Rheinpr. K 1 100/2 100,2% Pr. Hop.⸗Bk. ummendorf. Pap 06.50 66.00 Lidier⸗Werke 83,50 85,— Heſſu Hertul Br... Miag Mühlenban 131/1 r 0„Mheinp 8 iag Schuckert a Co. % Hannover 1B 96,50 08,50 4½Weſtſ. Ubkz7z! 08.50 98,50 e 99,— 99. Amperwexte 1145 114,7Dierig. Ehriſtian 180,0 180,0 Hildebrand Mühllll Mimoſa 124,0, 131,7]Schultheigß 2 C e„ 98, Kede. Pl. U. A6 f 00.— 90, ½% Pr. Pfandbr. Anbaltgodlen 13,0 113 6 Derim. Akl-Br.... 17000Pinbrichs⸗Auß, 60,—, Mittelbrſch S Schwabenbrüu 84 achſen A. 18 8 8950 8360 Uſchaffog. 990 3 84,51 do, Unionbr.. 207,5 75 5580 Rühle——— 116,5... Seid&Naumaun Sa„5— 16%Dt.K.—%⁵ Augab.⸗ aſch. 135,5 135,5 Garbin 103,3... Gochtiej.⸗G.„„„ 5.. Ei 0 173,0 13175 Siemeus Glasud Mittwoch, 28. Juni 1939 Abend-Ausgabe Nr. 289 Glünslige Ernieaussichien am Well-Flachsmarki Gesieigerier Anbau im Balſikum Die Haltung für Randſtaaten⸗Flächſe iſt weiter ſehr feſt geblieben. An unverkauften Reſtvorräten aus der alten Ernte iſt weder in Lettland noch in Litauen und Eſt⸗ lond kaum noch etwas vorhanden. In der erſten Juni⸗ hälfte ſind ebenſo wie ſchon im Mai rund 1000 Tonnen bal⸗ tiſche Flächſe an die iriſchen und ſchottiſchen Spinnereien verkauft worden, und zwar im Anſchluß an die erhaltenen Wehrmachtsaufträge. Auf welchen Stand die öſtlichen Flachspreiſe im Lauſe der Saiſon geſtiegen ſind, geht daraus hervor, daß Livonier R fob Riga zur Zeit mit 49 Goldpfund bewertet wird. während für dieſelbe Qua⸗ lität vor Jahresfriſt nur 42 Goldpfund angelegt zu wer⸗ den brauchten. 8 Es iſt dies hauptſächlich eine Folge davon, daß Sowfet⸗ Rußland, der bisher größte Flachserzenger in der letzten Saiſon erſtmals vom europäiſchen Markt ſich völlig zurück⸗ gezogen hat, ſo daß die baltiſchen Flächſe, die in der Ver⸗ ſorgung entſtondene Lücke ſuchen mußten Möglichkeit auszufüllen. Bei der Frage, wie ſich die Verhältniſſe in der Sowjet⸗Union weiter entwickeln werden, ob künftig überkoupt noch an eine Flachsausfuhr gedacht werden kann, intereſſiert zunächſt die Tatſache, doß die Wirtſchafts⸗ leitung in Moskau zum erſten Mal ſeit den letzten 15 Jahren im Frühjaßr nicht bekannt gegeben hat, welche An⸗ baufläche für Flochs vorgeſehen iſt, und wie hohe Ernte⸗ mengen der Planung zugrunde liegen. Es beſteht wenig Ausſicht, daß die Ausfuhr von ruſſiſchem Flachs nach Eu ropa in den nächſten Jahren wieder aufgenommen wer⸗ den kann. Als Beweis hierfür diene, daß gerade jetzt von den Sowfets neue Flachsgarn⸗Spinnereien mit einem ſo hohen Erzeugungsumfang aufgebaut werden, daß alles Faſermaterial dem heimiſchen Bedarf— vorzugsweiſe zu Rüſtungszwecken— dienſtbar gemacht werden ſoll. Unter dieſen Umſtänden iſt vichts nactürlicher, als daß die baltiſchen Staaten jetzt große Anſtrengungen unterneh⸗ men, um Anbaufläche und Ernteertrag zu ſteigern und die Mechaniſierung der Flachskuktur, ähnlich derjenigen in Mittel⸗ und Weſteurona weſentlich zu entwickeln. Nicht nur die guten Abſatzverhältniſſe, ſondern auch die Aus⸗ winterung zahlreicher Winterweizen⸗Kulturen hoben die Bauern in den Randſtaaten und in Polen dazu veranlaßt, ihre Anbaufläche noch nachträglich zu vermehren. So ſpricht man in Eſtlond von einer Steigerung des Flachs⸗Areals um 20 Prozent und in Lettland und Litauen um minde⸗ ſtens 10 v. H. Das gleiche gilt für Polen, deſſen Spinne⸗ reien inſolge der großen Heeresaufträge bis zum Erſchei⸗ nen der neuen Ernte noch einen ſehr ſtarken Bedorf baben. In den weſteuropäiſchen Ländern ſind die Ernteausſichten günſtig. Waren unel Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt von 28. Juni. Am Mittwoch bot der Berliner Getreideverkehr allgemein ein ziemlich unverändertes Bild. Die Umſatztätigkeit geſtol⸗ tete ſich weiterhin ſehr ruhig. Für Roggen und Weitzen hat ſich die Kaufluſt nicht verſtärkt. Am Futtergetreide⸗ markt iſt Haſer guter Beſchaffenheit gelegentlich bei den Verbrauchern unterzubringen, jedoch überſteigen die Ein⸗ kaufsmöglichkeiten nach wie vor den Bedarf. Auch alte Gerſte zu Futterzwecken wird verſchiedentlich zunn Verkauf geſtellt und in auten Qualitäten meiſt abgenommen. Mehle lagen ſtill. Am Futtermittelmarkt hatten Kartofſelflocken und Zuckerſchnitzel laufendes Bedarfsgeſchäft. Starkes In⸗ tereſſe beſteht ferner für Kleien und Eiweisfuttermittel“ = Bremer Baumwolle vom 28. Juni.(Eig. Dr.) Loko 11,64. Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 28. Juni. (Eig. Dr.) Juui 5,30 B 5,20 G; Juli 5,30 B 5,20 6, Aug. 5,40 B 5,30 G; Sept. 5,40 B 5,0 G; Okt. 5,15 B 5,05 G; Nov. 5,15 B 5,05 G; Dez. 5,20 B 5,10 G; Te denz feſt.— Gemahlener Melis prompt per 10 Tage 31,35; per Juni 91,45—13,50 G; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Hamburger Schmalznotierungen vom 28, Junf. (Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 1756⁵3 American Purelard raff. je vier Kiſten je Kilo netto, verſchiedene Standardmarlen, tranſito ab Kat(Preiſe in Dollor f. 100 Kilo) 1796, Däniſches Schmalz: Blaſen 1776. — Berliner Metallnotierungen vom 28. Juni.(Eig. Dr.) Alles unverändert; Fein⸗Silber 36,20—39,20. * Langſame Steigerung deutſcher Frühkartoffelzufuhren. In der Verſorgung mit Speiſekartoffeln treten Winter⸗ kartoffeln immer mehr in den Hintergrund, nachdem ſich bei ausländiſchen Frühkortoffeln die Einkaufsmöglichkeiten recht günſtig entwickelt haben und teilweiſe auch die In⸗ landsernte ſchon gute Fortſchritte gemacht hat. Ueber die örtlichen Märkte hinaus hat die deutſche Ware aber in der Regel zunächſt noch keine ſtärkere Bedeutung erlangt. An den Futterkartoffelmärkten kommen jetzt nur noch kleine Umſätze zuſtande. In der Saarpfalz beſteht für Winterkartoffeln nur noch mäßiges Intereſſe, da genügend ausländiſche Frühkartoffeln vorhanden ſind und auch die Eigenernte langſam einſetzt. Auch der Winterkartofſel⸗ bedarf Badens iſt erheblich zurückgegangen. Kleine Men⸗ gen werden noch aus Rheinland und Bayern geſtellt. Italieniſche Frühkaxtoffeln waren in der Berichtswoche ge⸗ nügend vertreten. Die erſten Eigenanlieſerungen haben begonnen. * Der neue rumäniſche Weizenpreis. Das neue Geſetz über die Verwertung der neuen Ernte ſetzt den Waggon⸗ yreis des Weizens ob Aufgabeſtation mit 40 000 Lei feſk. * Ablehnung der Silberpreiserhöhung im amerikanf⸗ ſchen Senat. Im Senat wurde mit 52 gegen 26 Stimmen die vom regierungsfreundlichen Senator Pittman einge⸗ brachte Vorlage auf Verdoppelung des Silberpreiſes auf 1,27 Dollar je Unze abgelehnt. Die Vorlage hatte ledig⸗ lich einen demonſtrotiven Charakter. Mit ihrer Einbrin⸗ gung wollten die Regierungsanhänger dem ſogenannten „Silberblock“ beweiſen, daß eine Erhöhung des gegenwär⸗ tißen Silberpreiſes von 64 Cent zur Zeit nicht durchführbor ſei. Trotz dieſes Ergebniſſes werden aber, wie in pol i⸗ tiſchen Kreiſen verlautet, die Anhänger des„Silberblocks“ ihre obſtruktive Taktik gegenüber den Maßnahmen der Regierung fortſetzen. 28 27 Siemend 4 Gatew 185,5 186.0 Stader Lederfabter Steatit⸗Magneſiaa 0Stettin. Portl.⸗3. Stock& Kie. Stöyrgammgarn Stolberger Zink. Bebr. S. Südd. gucker emvelhofer dür. Elektr. u. Triumoh Werke Tucher, Brauere Tuchfobr. Aachen 106,5 104,1 Unonchem. Brod.* 38.50 OSOpielkarten Edem. Charl. do. Gumb Maſch. bo. di. Rickelwerks do. Stahlwerke do. Trik. Vollm. do Ultramarin Biktoria⸗Werke Vogel. Tel.⸗Draht anderer⸗Werte. ..[Harſtein, Eiſen Waſſerwt. Gelft. Wenderoth— Weftb-Raufb, Ac- 95,— 95,50 Weſteregel,l Weſtſ. Draht Wicküler⸗Rüpp — 82 Wiffner Metal ſeiß Jkon eiger Maſch.⸗Fb. Kuclrel K4 0 uckeri. Rl. Wan 28 27. 112.0 112,0 Dert. Gandelsgeſ. 105,0 105,0 Com.⸗ u. Privatb. Deutſche Bank.. 111.5 Dt Centrolb.⸗Rr. 103,5 7 Dt. Eff.- u..⸗Be, 80, 60 Dt. 8 2 Dt. Hypoth.⸗Ban 2 Dleüeberſee⸗Bank Dresdner Bank Meining Hyp. Bk Reichsbank. Rh. Hyp. Bt.Mhm. Rh Weſt. Bober⸗ Sächſiſche Bank Südd. Bodenerdd. Vereinsdk. Hamd, 117.7 Wſtd.Bodenkredit 103,0 Verkehrs-Aktien Aachenfkleindahn 63,50 AGf. Verke hrsw 104 0 „ Allg. Lotb u Krw. 134.2 114,0.. Dt. Eiſend.-Berr. 48.75 94. 7 95.75 Dt.Reichb. 7/ 91 157,2 158.5 130.0 95.— 93.50 35 12770 12145 100.0 101,6 188.5 08.50 60, 166,0 107,5 97,60 97,75 211½5 11505 11075 104,5 85.87 9 150,0 150,0 Hambg“Hochbahn 93,12 80,50 89, Hambg. ⸗Südam 154,0 Nordd. L1099 134•5 344, 130,0 138.0 118,2 1168.2 129,2 126.5 68,— 03,30 138,0 138,0 184.0—5 114.7 115,3 171,1 1¼1,1 100,0 99.87 136,5 104,2 Verslcherungs-Alctlen 2... Uach. u. Ak. Feuer 850,0 857,0 5 Rückver 10•.7 115˙ Utanz u. Sttg. 2. do, Lebensobk. 135.0 130.0 Berlin. Feuerverf 2110 209·0 Colonia⸗Feuero. 108/5 er mes Kreditv 1608,8 agdebg. Feuen Touringiori. 4 845,0 Kolonia-Were Otſch.⸗Oſtafrita 77,50 7, 5 Ramerun Ciſenn. Neu⸗Guineg Otavi⸗Minen Schanteng-. U0 204,0 —— —— ——9 —9 — — Bank-Aktien Allg. Di. Cr.⸗Anſt. Badiſche Bant Bank f. Brauind, Bayr Hyp. u. Wb. d. Baeiuast 91,37 91.37 100,6 115.0 113, 98,75 98,54 104,7 104. 130.0 103,0 —*„* 232.0 232% 1 16,62 18,% HANDEIS- o WIRTSCHAFTrS-ZETUNG ——————— 3 Sr Dieſer neue dreiteilige Schnelltriebwagen fuhr Rekord! Auf der Strecke Berlin— Hamburg unter nahm die Deutſche Reichsbahn eine Verſuchsfahrt mit einem neuen dreiteiligen Schnelltriebwagen, der dabei eine Km.⸗Stö. erreichen und über eine längere Strecke mühelos eine halten konnte. Höchſtgeſchwindigkeit von 215 Schnelligkeit von 200 Km.⸗Stoö. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Der türkiſch⸗franzöſiſche Beiſtandspakt Die Unterzeichnung des vorläufigen Beiſtandspak ſtes zwiſchen der Türkei und Frankreich durch den franzöſiſchen Außenminiſter Bonnet und den tür kiſchen Botſchafter Suad Davaz(ſitzend). (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Ungarn feiert den 20. Jahrestag der Gegenrevolntion In Budapeſt wurde der 20., Jahrestag der Anti⸗ kolſchewiſtiſchen Revolution mit einer großen Parade vor dem ungariſchen Reichsverweſer Admiral Horthy gefeiert. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Das Straßburger Münſter 500 Jahre alt Die Stadt Straßburg beging ſeierlich den 500. Geburtstag ihrer berühmten Kathedrale, die aus dieſem Anlaß feſtlich angeſtrahlt war.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) —— —— — Ehrung für die Opfer des U⸗Bootes„Phénix“ In der Notre⸗Dame⸗Kathedrale fand eine Trauerſeier für die bei dem Untergang des franzöſiſchen. U⸗Bostes„Phénix“ umgekommenen Seeleute ſtatt, an der auch der Präſident der Republik und die „Regierungsmitglieder teilnahmen. Nach der Feier erfolgte eine Kranzniederlegung am Grabmal des⸗ Unbekannten Soldaten,(Afociated Preß, Zander⸗M.) NSG. Karlsruhe, 27. Juni. Während die gemeinſamen Sportfeſte der badi⸗ ſchen Banne und Untergaue und das große Gebiets⸗ und Obergauſportfeſt Ausdruck der ſportlichen Lei⸗ ſtung der deutſchen Jugend ſind, wollen die Lager den Mädeln auch frohe Stunden der Erholung und einer lebendigen Schulung geben. In dieſem Som⸗ mer finden über 60 BDM⸗Lager in den ſchön⸗ ſten badiſchen Jugendherbergen ſtatt. Wer einmal in ſolch ein Lagerleben hineingeſchaut hat, wundert ſich nicht, wenn die Anmeldungen von Jahr zu Jahr größer werden. Im ſchönen Meersburg wird das Bodenſeelager des Obergaues Ba⸗ den durchgeführt. Hier werden in drei Lagerab⸗ ſchnitten insgeſamt 900 Führerinnen zuſammen⸗ gefaßt. In allen Lagern beſteht ein genau feſtgelegter Dienſtplan, denn für die Erziehung unſerer Mädel⸗ gemeinſchaft ſind dieſe Wochen zu koſtbar, als daß man träumend ins Blaue hineinleben köhnte. Her⸗ vorragende Redner aus Partei und Staat werden über die verſchiedenſten Gebiete ſprechen. Die Mädel Aus Baden Schwarzbachtäler Neuigkeiten ch. Unterſchwarzach, 27. Juni. Feſtlich waren die Häuſer und Straßen anläßlich des Kreistages in Sinsheim, der aus allen Gemein⸗ den gut beſucht war, geſchmückt. Aus unſerem Tal haben die Turnvereine von Helmſtadt, Neckar⸗ biſchofsheim, Eſchelbronn und Waibſtadt Vereins⸗ riegen geſtellt. Der Turnverein Neckar⸗ biſchofsheim erhielt unter der Führung von Turnwart Hauck eine Auszeichnung 1. Klaſſe. Von 80 erreichbaren Punkten konnte der Verein 77 für ſich buchen. Die andern Vereine haben auch gut abgeſchnitten. Ihre Punktzahl lag über 68. Damit reichte es auch zu einer Auszeichnung 1. Klaſſe. Der Verein Helmſtadt hatte noch eine Damenriege geſtellt. In Waibſtadt ereignete ſich am Sonntag beim Rathaus ein Verkehrsunfall. Als ein Laſtwagen von Sinsheim kommend in die Horſt⸗Weſſel⸗Straße einbog, fuhr ihm ein Motorradfahrer aus Ober⸗ gimpern in die Flanke. Der Motorradfahrer kam ins hieſige Krankenhaus. Das benachbarte Neidenſtein hat eine Gen⸗ darmerieſtation bekommen. Gendarmerie⸗ hauptwachtmeiſter Sekura iſt von Eſchelbronn nach Neidenſtein verſetzt worden. In Aglaſterhauſen fand unter dem Bei⸗ ſein des Kreisführers des Roten Kreuzes die Prü⸗ fung der Anwärter und Anwärterinnen mit anſchließender Vereidigung ſtatt. Zu der Ver⸗ anſtaltung hatte ſich eine zahlreiche Zuſchauermenge eingefunden. Die Heuernte geht ihrem Ende entgegen. Der Ertrag iſt gütemäßig ſehr gut. Auch die Menge hat ſtellenweiſe befriedigt. Viel Arbeit verurſacht das Setzen der Rüben, die infolge der Trocken⸗ heit nicht richtig anwuchſen und nun viel Ausbeſſe⸗ rung verlanaen. Die Kartoffeln ſtehen im all⸗ gemeinen nicht ſchlecht, doch ſind ſie entwicklungs⸗ mäßig gegen das Vorjahr mindeſtens um vier Wo⸗ chen zurück. Es war dieſes Jahr nicht gut möglich, ſchon am 24. Juni die Kartoffeln gehäufelt zu haben, zumal zu Beginn des Monats noch verſchiedene Aecker geſteckt wurden. Die Tannen honigen. Das Wetter iſt gün⸗ ſtig. Die Stockzunahme iſt gut. Hoffentlich haben unſere Imker einen guten Erfolg, denn das Früh⸗ jahr hat enttäuſcht. Es honigte wohl jede Pflanze, aber es war kein Einheimſen möglich. Todesſturz aus dem Fenſter * Freiburg, 27. Juni. Beim Fenſterreinigen am oberſten Stockwerk des Gaſthauſes„Zum Hirſchen“ in Umkirch, iſt die alte Wirtin, Frau Heidin⸗ ger, in den Hof geſtürzt. Sie hat ſo ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. L. Eppingen, 27. Juni. In einer vom Ortsbauern⸗ führer Hatz geleiteten Verſammlung wurden An⸗ meldungen für Erntehelſer entgegengenom⸗ men. Da ſich hier ſtarker Arbeitermangel bemerkbar macht, erfolgten zahlreiche Anmeldungen. Auch ſoll von der Möglichkeit, in die Induſtrie abgewanderte Arbeitskräfte wieder zurückzufordern, Gebrauch ge⸗ macht werden. Der Ortsbauernführer wies noch auf die kommende letzte Landarbeitsprüfung für ältere Landwirtsſöhne hin(im Spätjahr) und forderte angeſichts ihrer Bedeutung(Siedlungs⸗ bewerber, Erbhofbauer, Neubauernſchein) zur regen Beteiligung auf. Sein Schlußwort galt der Auf⸗ forderung zum Beitritt in die NSV. L. Rheinsheim, 26. Juni. Im Alter von 68 Jahren ſtarb nach längerer Krankheit Frau Eva Degen, ferner im Alter von 76 Jahren der beſon⸗ ders in Jägerkreiſen bekannte Kaufmann Julius Rupert Zimmermann.— Auch hier hat die Erdbeerernte eingeſetzt, die ein gutes Ergeb⸗ nis zu liefern verſpricht. L. Wieſental, 27. Juni. Dieſer Tage konnten hier folgende vier Lehrkräfte der hieſigen Volks⸗ ſchule für 25jährige Dienſtzeit mit dem ſilbernen Treudienſtehrenzeichen geehrt werden: Rektor Gu⸗ ſtay Gaſſenmann, die Hauptlehrer Artur Schneider und Konrad Mattes und die Haupt⸗ lehrerin Maria Wölfhe.— Dieſer Tage ſtarben aus unſerer Gemeinde: Landwirt Anton Machauer im Alter von 79 Jahren, ein eifriger Förderer der Freiw. Feuerwehr, und Frau Wil⸗ helmine Herm, geb. Beutler. * Lahr, 28. Juni. Eine 48jährige Frau wurde in einem Steinbruch tot aufgefunden. Sie hat ſich allem Anſchein nach aus beträchtlicher Höhe hinab⸗ Der badiſche BoM auf Lager und Fahrt werden ſelbſt durch eine Reihe kultureller Veran⸗ ſtaltungen ihr Können und ihre lebendige Geſtal⸗ tungskraft unter Beweis ſtellen. In vielen Unter⸗ gauen werden Erntelager durchgeführt, in denen die Mädel den Bauern in ſeiner wichtigſten Zeit bei der Arbeit unterſtützen. Vorbildlich iſt in allen Lagern die geſundheitliche Betreuung durch Aerzte, Aerztinnen und ausgebildete Geſund⸗ heitsdienſtmädel organiſiert. Auch dag Eſſen iſt gut und reichlich und nach den beſonderen Forderungen neuzeitlicher Ernährung zuſamengeſtellt. Zwei Großfahrten des Gebietes und Ober⸗ gaues nach Nordmark und Sudetenland werden 800 Mädeln die Schönheiten des Meeres er⸗ ſchließen und Gelegenheit geben das Volk kennen zu lernen, das noch vor einem Jahr in unſäglicher Not lebte und jetzt frei und zukunftsfroh im blühen⸗ den Land wohnen kann. Darüber hinaus werden auch noch die Untergaue in alle Gegenden Deutſch⸗ land Fahrten durchführen in der Erkenntnis, daß, wer die Größe und Schönheit ſeiner Heimat durch Wandern und Schauen erlebt hat, ſich auch für ſie einſetzt. Nachbargebiete Verhängnisvoller Schuß Er wollte Krähen ſchießen und hat dabei einen Menſchen getötet * Oberndorf, 28. Juni. Den Bemühungen der Gendarmerieſtation Oberndorf iſt es gelungen, den Unglücksſchützen zu ermitteln, der in Hochmöſ⸗ ſingen in der vergangenen Woche einen Land⸗ wirt von hier derart angeſchoſſen hat, daß er ge⸗ ſto rbꝛen iſt. Es iſt ein 19jähriger Burſche aus Hochmöſſingen, der im elterlichen Garten mit einer Kleinkaliberbüchſe auf eine 200 Meter entſernt auf einem Baum ſitzende Krähe gezielt hatte. Etwa 300 Meter vom Standort des Schützen entfernt arbeitete der Landwirt Alfons Hezel, den der junge Mann jedoch nicht ſehen konnte. Hezel wurde durch das Geſchoß getötet. Nach langem Leugnen geſtand der Burſche nun, den Schuß abgegeben zu haben. Wieder 12 Tote! Die Straßenunſallſtatiſtik des Monats Mai Saarbrücken, 28. Juni. Im Monat Mai ſind wiederum 291 Straßenverkehrsunfälle gegen 268 im Vormonat zu verzeichnen. An Opfern ſind 12 Tote gegen 13 Tote im Monat April und 15 Tote im Mai vorigen Jahres und 212 Verletzte gegen 182 im April und 233 im Mai 1938 zu beklagen. Den Stiefvater erſchoſſen Drei Jahre acht Monate Gefängnis * Kempten, 27. Juni. Vor dem Schwurge⸗ richt hatte ſich der ledige Johann Hummel von Schwabbruck wegen eines Verbrechens ſchlags zu verantworten. Im Jahr 1922 ſtarb der Vater des Angeklagten. Die Mutter, die ein land⸗ wirtſchaftliches Anweſen beſaß, heiratete im nächſten Jahr den Dienſtknecht Baudrexl. Baudrexl war als Landwirt ſehr tüchtig und brachte das Anweſen hoch⸗ Seinen Stiefſohn jedoch behandelte er von Anfang an ſchlecht. Er ſchlug ihn oft ohne Anlaß. Im Lauf der letzten Jahre wurde das Verhältnis immer ſchlechter. Am Oſtertag, dem 9. April dieſes Jahres, beſtand zwiſchen beiden eine beſonders ſtarke Span⸗ nung. Der Angeklagte hatte nachmittags eine Wirt⸗ ſchaft beſucht und war nach der Heimkehr ſchlechter Laune. Er ſchimpfte laut bei ſeiner Arbeit. Der Stiefvater wollte ihn wegen ſeines Benehmens maß⸗ regeln. Es kam zu einem Streit, in deſſen Verlauf der Angeklagte einen Revolver aus dem Stall holte und kurz aufeinander drei Schüſſe auf den Stiefvater abgab, die ſeinen ſofortigen Tod her⸗ beiführten. Später ſtellte ſich der Täter ſelbſt der Polizei. Die Zeugen rühmten den Angeklagten all⸗ gemein als ruhigen und fleißigen Menſchen. Da⸗ gegen ſtimmten ſie in ihrem Urteil überein, daß Baudrexl ein falſcher Charakter und ein überaus jähzorniger Menſch war. Das Urteil lautete, dem Antrag des Staatsanwalts entſprechend, auf eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren acht Monaten. Zwei Kuaben im Rhein ertrunken * Mainz, 27. Juni. Vier Jungen ſpielten abends in einem Nachen auf dem Rhein. Beim Schaukeln verloren der 13jährige Alfred Kaſſel und der 12⸗ jährige Hans Ullmann das Gleichgewicht und ſtürzten ins Waſſer. Die beiden Jungen ertran⸗ ken, ehe Hilfe zur Stelle war. Schulheimſchiff„Hans Schemm“ verließ Würzburg * Würzburg, 27. Juni. Am Wochenende verließ das Schulheimſchiff„Hans Schemm“ mit je einer Schulklaſſe aus Schweinfurt und Niederwerrn als Beſatzung Würzburg. Vor der Abfahrt würdigte Gauhauptſtellenleiter Wald vom NSeB die Ge⸗ ſchichte des Schulheimſchifſes, das bisher 21000 Kilo⸗ meter zurückgelegt hat. Nachdem der Schiffsführer, Bannführer Vilbinger, die neue Schiffsbeſatzung verpflichtet hatte, erfolgte der Start des Schiffes, das zunächſt Mainz anſteuert. Von dort nimmt das Schiff ſeinen Weg rheinabwärts und fährt durch den Mittellandkanal ins Sudetenland und auf der Elbe nach Hamburg. Birkenan, 28. Juni. Der von der NS⸗Frauen⸗ ſchaft und dem Deutſchen Frauenwerk veranſtaltete Gemeinſchaftsabend, der dem Arbeiterdichter Heinrich Lerſch gewidmet war, wurde durch die Ort frauenſchaftsleiterin eröffnet mit dem Vorleſen Selbſtbiographie des Dichters aus„Deutſchland muß leben“, des Tot⸗ — 882 28222299 228008 228 —————— 2 1202— 5+——— 22———— W0—0„„„„ „ — —2—————