SS— —— — Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mat. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 80 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 36 Pig Beſtellgeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12, Kronprinzen⸗ Meerſeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ raße 1. Fe Hauptſtr 55. W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1 Abbeſtellungen müſſen bis(päteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44 — 8* Neue Mannheimer Seitunig Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Srre IOR⁰ Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und cleinanzeigen ermäßtate Grundorelſe Allaemein zültig iſt die Anzeigbn⸗Preisliſte Na. 10. 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Graf Ciano hat auch ſeinerſeits dieſer engen deutſch⸗ita⸗ lieniſchen Zuſammenarbeit Ausdruck geben wollen, indem er die deutſche Einladung ſofort angenommen hat. Beſondere Bedeutung kommt der Reiſe des ita⸗ lieniſchen Außenminiſters nach Berlin nach römiſcher Auffaſſung auch deswegen zu, weil man in hieſigen gutunterrichteten Kreiſen außerordentlich wichtige außenpolitiſche Ereig⸗ niſſe für die kommende Woche vorausſieht. Man verzeichnet es in Rom mit Genugtuung, daß die Reichsregierung den berufenen Vertreter der italieniſchen Außenpolitik über ihre Abſichten und Schritte im Geiſte jenes Vertrauens unterrichten will, das in den Jahren der deutſch⸗italieniſchen Freundſchaft zwiſchen Rom und Berlin entſtan⸗ den iſt. Mehrſtündige Ausſprache beim Führer dnb Berlin, 1. Oktober. Der Führer empfing am Sonntagnachmittag, um 18.30 Uhr, in der Nenen Reichskanzlei den Königlich Italieniſchen Außenminiſter Graf Ciauo öu einer mehrſtündigen Ausſprache, die in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop ſtattfand. Direkt nach ſeiner Anknuft hatte ſich Graf Ciano zu einer Unterredung mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop ins Auswärtige Amt begeben. Am Abend gab Reichsaußenminiſter von Ribben⸗ trop zu Ehren des italieniſchen Gaſtes ein Eſſen im Keinſten Kreiſe in ſeinem Haus in Dahlem. Abſchluß des Eiano-Beſuches (Funkmeldung der NM3.) Berlin, 2. Okt. Am Montagvormittag um 11 Uhr fand eine wei⸗ tere abſchließende Beſprechung zwiſchen dem Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen von Ribbentrop und dem italieniſchen,Außenminiſter Graf Ciauo über die enropäiſche Lage ſtatt. Graf Ciano wird ſich gegen Mittag nach Rom be⸗ geben, um dem Duce über ſeine Berliner Beſprechun⸗ gen Bericht zu erſtatten. Die Altion hat begonnen Drahtbericht unſ. Berliner Büros — Berlin, 2. Oktober. In wenigen Stunden ſpricht Chamberlain im Unterhaus. Der Schlußſtrich, den die engliſche Re⸗ gierung unter die Ergebniſſe der letzten Noche ziehen mußte, iſt nicht dazu angetan, den verantwortlichen Premierminiſter beſonders erfreut zu ſtimmen. Alle Hoffnungen, die das britiſche Weltreich auf eine glück⸗ liche Beendigung des Krieges ſetzte, ſind wie ein Kartenhaus zuſammengefallen. Die Zuverſicht, die durch die Blockade hervorgerufene Verknappung von Rohſtoffen in Deutſchland müſſe früher oder ſpäter den Gegner zum Frieden zwingen, iſt zunichte ge⸗ macht worden durch den Wirtſchaftsvertraa mit Ruß⸗ land. England will nicht die Gefahr ſehen, die ent⸗ ſtehen kann, wenn es den Konflikt fortſetzt.„Daily Expreß“ wies vor einigen Tagen als einzige eng⸗ liſche Zeitung auf die Verteidigungsnot⸗ wendigkeit in Afghaniſtan, in Jrak und Jran hin. Hier aber liegen die großen Oel⸗ gebiete, die für die Verſorgung der engliſchen Flotte von entſcheidender Bedeutung ſind. In Deutſchland werden in dieſen Tagen die Häu⸗ ſer in Stadt und Land beflaggt als Zeichen des Sieges in Polen, und mit Stolz erwartet jeder Deutſche die Erklärungen des Führers. In Eng⸗ e man dem nichts gegenüberzuſetzen als die Veröffentlichung des Finanzminiſterz über die wirt⸗ ſchaftliche Notlage in der ſich das ſtolze Inſelreich nach einem Monat Krieg befindet. Nach einem Krieg, der im Grunde überhaupt nicht voll eingeſetzt hat. * Hervorragende militäriſche Erfolge hat unſere Wehrmacht über engliſche Streitkräfte zu Waſſer und in der Luft davongetragen, und trotzdem hat Deutſch⸗ land nochmals unter voller Berückſichtigung des europäiſchen Geſamtintereſſes von hoher Warte aus den Weg zum Frieden gewieſen. Was wir in der internationalen Preſſe über Sinn und Trag⸗ weite der deutſch⸗ruſſiſchen Erklärungen und Verein⸗ barungen leſen, zeigt in erfreulicher Weiſe, wie ſtark ſich das realpolitiſche Denken durchgeſetzt hat und wie zutreffend man im Ausland die bevorſtehende Entſcheidung in ihren Auswirkungen auf die beidan Weſtmächte abſchätzt. Die Osloer Zeitung„Dagens Nyk“ ſchreibt geſtern:„Der Friedensaufruf Deutſch⸗ lands und Rußlands iſt tatſächlich eine letzte Chance, die den Weſtmächten die Niederlage ihrer Weltmacht⸗ anſprüche erſparen kann.“ Auch die franzoſenfreundliche„Luxemburger Zei⸗ tung“ ſchrieb geſtern:„Man bann ſich ja vorſtellen, daß in beſtimmten Kreiſen Europas und Amerikas der Wunſch, den Krieg zu beenden, noch nicht vor⸗ handen iſt. Aber andererſeits ſteht es außer allem Zweifel, daß die Völker nichts ſehnlicher wünſchen als eine 0 friedliche Beendigung des Konflik⸗ tes. Die deutſch⸗ruſſiſche Erklärung hat deutlich zu verſtehen gegeben, was unabwendbar und bald kommt, wenn die Bemühungen zur Beendigung des Waffenganges vergebens ſein ſollten.“ Aus den Vereinigten Staaten liegen heute Preſſeäußerungen vor, die die neue Lage als eine Verſchlechterung für die Stellung des Weſtens be⸗ zeichnen aber eine weitergehende Einſicht noch nicht erkennen laſſen. Solange dieſe Einſicht jenſeits des Ozeans fehlt, iſt auch die Rede des amerikaniſchen Kriegsminiſters von der Entſchloſſenheit der Re⸗ der USA, kriegeriſche Ereigniſſe ſich auf lmerika nicht ausdehnen zu laſſen, nicht als aktiver Beitrag zum Frieden anzuſehen. Denn niemand bedroht Amerika, aber die Auf⸗ hebung bzw. Abänderung der Neutralitätsakte im Kongreß ſteigert die Kriegsgefahr. Dem„Rotterdam⸗ ſchen Courant“ zufolge wird die Abſtimmung im Kongreß bis 10. Oktober erfolgen. 5 In Berlin berieten geſtern und heute der Führer und Graf Ciano, Italiens Außenminiſter. Wir werden hierüber noch mehr hören. Der führenden Faſchiſtenzeitung„Giorngle'Italia ufolge wird auch Muſſolini entſcheidende Worte zu den Friedensbemühungen ſprechen, die er auch nach dem Ausbruch der deutſch⸗polniſchen Auseinander⸗ ſetzungen fortgeſetzt habe.„Giornale'Italia“ ſtellt feſt, daß die Einkreiſung durch England endgültig geſcheitert ſei. Wenn England und Frankreich die jetzige Friedenshand ausſchlagen würden, dann ſeien Rückwirkungen in der ganzen Welt unvermeiolich. Der Chamberlain⸗Rede wird vorausſichtlich mor⸗ gen oder übermorgen Daladiers Rede in Paris folgen und den Höhepunkt der politiſchen Spannung dieſer Woche bildet des Führers große Rede im deutſchen Reichstag. Praga beſetzt Die deutſchen Zruppen nehmen ohne Swiſchenfall von Polens Haupiſtadt Beſitz (Funkmeldung der NMz3.) dnb. Berlin, 2. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Geſtern vormittag ſind die erſten deutſchen Truppen ohne Zwiſchenfälle in Warſchau ein⸗ gerückt. Die Beſetzung Pragas wurde geſtern beendet. Der letzte Stützpunkt polniſchen Wider⸗ ſtandes, die befeſtigte Halbinſel Hela, hat ſich geſtern bedingungslos ergeben, noch bevor der von Heer und Kriegsmarine gemeinſam vor⸗ bereitete Augriff durchgeführt wurde. Die Beſatzung von 52 Offizieren, darunter der polniſche Flottenchef Konteradmiral von Unruh, und 4000 Mann wird heute vormittag die Waffen ſtrecken. Im Weſten nur örtliche Artillerie⸗ und Spähtrupptätigkeit. Ein britiſches Aufklärungsflugzeng wurde —öſtlich Paderborn abgeſchoſſen. Ausmarſch der Warſchauer Beſatzung Der Krieg iſt zu Ende— Der Abtransvort in die Gefangenſchaſt beginnt PK⸗Sonderbericht dub..., 2. Oktober. Eine tiefe Stille ruht über dem Kampfgelände um Warſchau. Kein Abſchuß bellt hinter den er⸗ ſtürmten Dörfern, keine Granate ziſcht mehr über die Köpfe, kein Maſchinengewehr rattert ſeinen Streifen ab, keine Kolonne jagt mit Munition zur Ablöſung über die Straßen. Das alles iſt nun vorbei. An den Straßenkreu⸗ zungen dicht vor der Stadt ſtehen deutſche Poſten mitten auf dem Damm, in Wlochy, einer Stadt, die ſchon in dem modernen mehrſtöckigen Häuſerbau Vorortcharakter verrät und über die ſeit langem die deutſche Artillerie hinwegſchoß, ſpielt die Regiments⸗ muſik auf dem Hof eines Häuſerblocks, und rings herum haben ſich die dort einquartierten Truppen zu frontkriegswidrigen Schwärmen geſammelt. Am ſtadtwärtg gelegenen Ausgang des Ortes ſind viele Infanterie⸗Geländewagen aufgefahren, die ſpäter die Gefangenenzüge begleiten ſollen. Am abendlichen Himmel ſchimmert zur Stadt noch ein roſa Schein in den Wolken, der von den ſchwe⸗ lenden Brandſtellen des Bombarde⸗ ments herrührt. Gleich hinter Wlochy, wenn man zum Vorort Wola fahren will, beginnt der ⸗Kranz der Kampſſtellungen; Gräben und Einſchlagtrichter haben das Feld zu beiden Seiten der Straße tief zerfurcht. Die Straße ſelbſt ſperrt zwiſchen Häuſer⸗ trümmern noch eine Verteidigungslinie der Polen, eine Barrikade von Bäumen und Wagen, dahinter ein ganz tiefer Graben, der unbeſetzt uns jetzt ruhig herankommen läßt. Den ganzen Tag ſchon ſind kleine Abteilungen der Beſatzungstruppen, die nach der Waffenſt veckung nun Warſchau verlaſſen, durch Wlochy zum Sammel⸗ platz in Pruſtkow hindurchgezogen. Jetzt, als es ganz Funkel geworden iſt, hört man von Norden her ununterbrochen Marſchtritt und Räderrollen. Es kommt eine große Trupyeneinheit der Polen in Stärke von etwa 20000 Mann. Das ſind nicht die abgekämpften demoraliſierten Soldaten der Divi⸗ ſionen, die wir hei Sanniki und Lowicz ſahen. Sie gehen ſtramm und aufrecht im Geſchwin o⸗ ſchritt an uns vorbei, jede Kolonne geführt von den eigenen Offizieren und in tadelloſer Marſch⸗ iih 7. ordnung, neues Koppelzeug um die Lenden und an der Seite den unentbehrlichen Brotbeutel. Mancher trägt um Kopf oder Arm noch den friſchen Verband der letzten Wehr. Jeder Kolonne folgen einige pol⸗ niſche Militärautos— ſo etwas kannten wir bisher überhaupt noch nicht— und die üblichen Bagage⸗ wagen mit den Panjepferdchen. Unſere Begleit⸗ poſten ſind nur ſpärlich zugeteilt. An der Seite fahren Krafträder mit hellen Scheinwerfern vorüber und warten an einem Feldweg. Dazwiſchen ſichern einige Kübelwagen mit Maſchinengewehr oder auch Panzerſpähwagen mit Scheinwerfern. Aber dieſe Vorſicht iſt nicht mehr zu beſorgen. Die polniſchen Soldaten haben den nutzloſen Krieg gründlich ſatt. Sie haben aus dem ganzen Land in der Hauptſtadt ihrer Militärpflicht genügt oder ſind dahin bei der Mobilmachung eingezogen worden. Als es ihrer Heimat unter deutſchem Schutz nicht ſchlecht ging, trieb es ſie nach Hauſe. In Warſchau gab es zuletzt, wie ſie erzählten, weder Licht noch Waſſer noch Brot. Und dabet ſetzte das deutſche Artillerie⸗ feuer ihnen übel zu. Es iſt ihnen jetzt leichter ums Herz, wo der ungleiche Kampf beendet iſt. Sie kön⸗ nen hocherhobenen Hauptes in die Internierungs⸗ lager gehen. Denn ſie haben ſich zäh gehalten, und von dort wird bald für ſie der Weg zu ihrer Familie frei werden. — Erbprinz Danilo von Montenegro geſtorben. Der frühere Erbprinz Danilo von Montenegro, ein Bruder der Königin und Kaiſerin von Ftalien, iſt im Alter von 68 Jahren geſtorben. Er wär mit Prinzeſſin Jutta von Mecklenburg⸗Strelitz ver⸗ heiratet geweſen. Die Witwe Calinescus erhält 50 000 Lei Rente. Der König hat der Witwe des ermordeten Miniſter⸗ präſidenten Calineseu eine monatliche Rente von 50 000 Lei ausgeſetzt. 3 Die Schweiz will Arbeitslager für unerwünſchte Fremde errichten. Auf Initiative Genfs beabſichtigt man in der Schweiz, Arbeitslager zu errichten, in denen alle unerwünſchten Fremden, Deſertenre uſw. untergebracht werden ſollen. 8 8 Woche der Entſcheidung * Mannheim, 2. Oktober. Europa ſteht am Beginn einer entſcheidenden Woche. Einer Woche, die nicht nur für ſein Schickſal, die für das Schickſal der ganzen Welt beſtimmend werden kann. Einer Woche, der unter Umſtänden in der künftigen Geſchichtsſchreibung die Bedeutung eines hiſtoriſchen Zeitabſchnittes zufallen wird. Denn in dieſer Woche muß es ſich entſcheiden, ob es in Europa Frieden oder Krieg geben ſoll. Wenigſtens im grundſätzlichen ſich entſcheiden —wenngleich es natürlich iſt, daß, wenn das Schick⸗ ſal ſich zum guten wendet, es ſeine Zeit brauchen wird, bis der Friede endlich und endgültig ſteht. Aber wenn in dieſer Woche auch noch nicht die endgültige Tat, ſo wird doch in ihr der entſcheidende Wille der Nationen und der Regierungen aufgerufen. Jedenfalls wird dieſe Woche der Diplomatie ge⸗ hören, dem Verſuche, den Frieden, der ſchon nieder⸗ geſchlagen zwiſchen den waffenſtarrenden Fronten liegt, aus dem Kampfgetümmel noch einmal heraus⸗ zutragen. Die Ausſichten für dieſen Verſuch ſtehen nicht ungünſtig. Die größte Chance hat ihm der raſche deutſche Sieg in Polen geliefert. Er hat die Stärke der deutſchen Waffen ſo eindrucksvoll bewieſen, daß ſich der überzeugenden Kraft dieſes Be⸗ weiſes auch die kriegslüſternſten Politiker, ganz be⸗ ſtimmt aber die von tiefer Friedensſehnſucht erfüllten Völker der Weſtmächte, nicht entziehen können. Vor einem Krieg mit dieſem Deutſchland ſpürt ſicher auch das tapferſte wie das gleichgültigſte Herz bei unſe⸗ ren Gegnern ein leichtes Grauen! Die zweite Chance iſt die Zerſchlagung des weſentlichen Kriegsziels und die Unmög⸗ lichkeit, dieſes Kriegsziel durch einen Krieg mit Deutſchland wieder zu erreichen. Polen iſt von der Landkarte verſchwunden, nicht nur weil die deutſchen Armeen die polniſchen beſiegt haben, ſondern weil Deutſchland und Rußland es ſo beſchloſſen haben. Ein Krieg um Polen müßte für die Weſtmächte jetzt auch ein Krieg gegen Rußland werden. Wollen ſie aber zu der gigantiſchen militäriſchen Kraft Groß⸗ deutſchlands auch noch die anilitäriſchen Machtmittel Rußlands gegen ſich in Marſch bringen? Die ͤͤritte Chance iſt die vollkommene poli⸗ tiſche Einigkeit Deutſchlands und Ruß⸗ lands, die ſoweit geht, daß beide Mächte nicht nur die Gemeinſamkeit ihrer Friedensaktion ſondern auch die Gemeinſamkeit ihres Handelns im Falle eines Scheiterns dieſer Friedensaktion betonen. Hatte man bisher geglaubt die militäriſche Auftei⸗ lung Polens zwiſchen Deutſchland und Rußland könne vielleicht weniger ein Akt der Gemeinſamkeit als vielmehr ein Akt der Rivalität ſein und berge mehr Spannungs⸗ als Freundſchaftsmomente in ſich, ſo iſt nach den Moskauer Vereinbarungen auch dem leichtfertigſten Optimiſten in Paris und London ein ſolcher Zweifel nicht mehr erlaubt. Die vierte Thance iſt die Haltung Ita⸗ liens. Der Duce hat ſich am Beginn des gegen⸗ wärtigen Konfliktes zwei Aufgaben geſetzt: den Krieg zu lokaliſieren und ihn möglichſt raſch zu be⸗ enden. Die eine iſt ihm im großen und ganzen ge⸗ glückt: der Krieg blieb im weſentlichen auf Polen beſchränkt und hat nicht den Weſten erfaßt. Um die zweite müht er ſich augenblicklich. Und er wird dabei nicht nur unterſtützt oͤurch die geſammelte Macht der Neutralen, deren geiſtige und politiſche Selbſtändig⸗ machung England mit großem Kummer verfolgt, ſondern vor allem durch die Tatſache, daß Italien zwiſchen den beiden Parteien eine ſo ausſchlag⸗ gebende Stellung einnimmt, daß auch das großmäch⸗ tige Albion es ſich nicht leiſten kann, die Stimme Roms zu überhören. Die fünfte Chance für den Frieden iſt ſchließlich die Stimmung bei den Weſtmächten ſelbſt. Die Pariſer und Londoner Regierungen haben ge⸗ glaubt militäriſch klug und weiſe zu handeln, wenn ſie ihren Kriegsplan auf lange Sicht einſtellten und beſchloſſen den Krieg gleichſam ohne Krieg, mehr als Wirtſchafts⸗ denn als Waffenkrieg, zu führen. Sie haben aber dabei einen ſchweren pſychologiſchen Fehler gemacht. Sie haben überſehen, daß ihre Völker, die im Kriege ſind, ohne wirklich den Krieg zu erleben, die einen Krieg führen ſollen, ohne ein Kriegsziel zu haben, und denen umgekehrt der Gegner Frieden bietet ohne etwas anderes zu verlangen, als daß ſie auf die Opferung ihres eigenen Blutes verzichten, daß ſolche Völker ſehr raſch kriegsmüde werden. Dieſe Sitnation iſt heute in England und Frankreich bereits eingetreten. Dieſe Völker ſind vom wirk⸗ lichen Kriege noch viel zu wenig erfaßt worden, als daß ſie ſich nicht fragen ſollten, was für einen Sinn es haben ſollte, überhaupt noch Krieg zu führen. Vier Wochen Krieg. ohne die Seidenſchaft des kãmp⸗ 0 * ** ————————— 2. Seite“ Nummer 434 Neue Maunheimer Zeitung 8 Montag, 2. Oktober 08 feriſchen Krieges zu erleben, haben ſie reif für den Frieden gemacht. Die ſechſte und größte Chance aber iſt das deutſche Friedensangebot ſelbſt. Dieſes Friedensangebot will von den weſtlichen Völkern nichts, als daß ſie Frieden halten. Es iſt mit keiner⸗ lei Forderungen verbunden, die ihren Intereſſen oder ihrer Ehre nahetreten. Er erhebt überhaupt keine Forderungen als die an das Gewiſſen, die Vernunft und das eigene Intereſſe unſerer Gegner ſelbſt. Das ſpüren auch die Völker drüben ſehr gut: nichts iſt dafür ein beſſerer Beweis als die Leiden⸗ ſchaftlichkeit, mit der ſich die Regierungen gegen das Friedensangebot des deutſchen und die Friedens⸗ ſehnſucht ihrer eigenen Völker ſtemmen. Dieſen poſi'tiven Chancen gegenüber ſteht eigentlich nichts als die Kriegswütigkeit der Londoner Regierung, von der man nicht weiß, wie weit ſie vom ganzen Kabinett geteilt wird und wie⸗ weit ſie ſozuſagen nichts anderes iſt als die Angſt vox der eigenen Courage: nämlich vor dem Einge⸗ ſtändnis des Fehlſchlages der eigenen Politik, die Kriegshetze einer von dieſer Regierung abhängigen Preſſe, der Haß gegen das nationalſozialiſtiſche Re⸗ gime und vage Hoffnungen auf Aenderungen der internationalen Lage durch eine Aenderung der amerikaniſchen Politik oder ſonſtweißwas. Trotzdem wäre es verfehlt, dieſe Momente, die gegen eine friedliche Löſung wirken, gering einzu⸗ ſchätzen. Die innere Kriſe bei den Demokratien iſt ſpürbar, aber ſie iſt noch nicht ſoweit gediehen, daß die Regierungen ihre Völker nicht mehr in der Hand hätten. Vorläufig gehorchen die Opfer ihren Schläch⸗ tern noch! Vorläufig!! Wohin die Waage des Schickſals ſich neigen wird, wird in dieſen Tagen ſich entſcheiden. Den Auftakt dieſes ſchickſalhaften Ringens bildet der Beſuch des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano in Berlin als Folge einer Einladung der deutſchen Reichsregierung an das befreundete Ita⸗ lien. Ueber die außergewöhnliche Bedeutung dieſes Beſuches in dieſer Stunde braucht kein Wort ver⸗ loren zu werden. Graf Ciano wird entſprechend den zwiſchen Deutſchland und Stalien beſtehenden ver⸗ traglichen Abmachungen von der deutſchen Regierung Aufklärung erhalten über die Regelung der polni⸗ ſchen Frage und die Vereinbarung mit Ruhland, ſo⸗ wie über die deutſche Haltung in der nunmehr in Gang gekommenen Friedensoffenſive. Graf Ciano wird ſich dabei überzeugen können, daß die deutſche Haltung durchaus gleichlaufend iſt mit den. Bemü⸗ hungen, die der Duce zur Rettung und vor allem zur Neuſchaffung eines dauernden europäiſchen Friedens unternimmk. Und die Welt wird die Selbſtuerſtänd⸗ lichkeit beſtätigt erhalten, daß die alte und ſo oſt er⸗ probte Freundſchaft zwiſchen den beiden Achſenmäch⸗ ten gerade in dieſer entſcheidenden Stunde Europas, in der es gilt, ein gemeinſames Ziel zu ſichern, ſeſter und unzerſtörbarer als je iſt. Von der Gegenſeite hat geſtern abend Ehurchill in einer Rundfunkanſprache an das engliſche Volk die Auseinanderſetzung eingeleitet. Man kennt den Mann gut genug, um zu wiſſen, daß mittag der enaliſche Premierminiſter Chamber⸗ lai'n im Unterhaus als ſeine Rede nichts anderes als ein einziger Haß⸗ geſang gegen Deutſchland und ein wütender kriegs⸗ hetzeriſcher Appell an die engliſche Nation geweſen ſein kann. Hoffentlich kennt ihn auch das engliſche Volk und kennt ihn vor allem das franzöſiſche Volk gut genug, um zu wiſſen, was ſie von ihm zu halten haben, der zweifellos bereit iſt, den Krieg ſeines land bis zum letzten Franzoſen durchzufechten. Ungleich bebentſamer wird ſein, was heute nach⸗ offizielle Meinung der engliſchen Regierung bekanntgeben wird. Ja es wird rielleicht überhaupt entſcheidend ſein für den ganzen Ausgang der Diskuſſion, die mit ſoviel Hoſ⸗ ſen aber auch mit ſoviel Bangen eingeleitet worden 4 iſt. Denn wir Deutſche haben ja das erlöſende Stich⸗ 8* HDazu bekennen müſſen. Dieſes Bekenntnis, ſo oder ** SS — „ Sonz 5 Jen es ſind ungezählte Millionen in den Ländern kiſerer Gegner, die in dieſes Warten einſchließen wort gegeben. Wir können jetzt für Europas Frieden nichts mehr tun. Es ſind jetzt die anderen, die ſich ſo, exwartet die Welt heute von Chamberlain. Die entſcheidende Schlußfolgerung wird Deutſch⸗ land in der kommenden Reichstagsrede des Führers ziehen. Lohnt es ſich, die Friedenschancen, die Deutſch⸗ land mitten im Krieg ſo behutſam gepflegt hat, wei⸗ ter zu verſolgen, oder erzwingen die anderen den Apvell zu den Waffen? Es ſind nicht nur wir, es iſt ganz Europa, es iſt bie ganze Welt, die auf die Beantwortung dieſer ſchickfalsſchweren Frage warten. Und es ſind auch u hewiß wiederum nicht nur wir Deutſche, ſon⸗ gene Hokfnung und jene Bitte, mit der der Führer Wln hiſtoriſche Danziger Rede geſchloſſen hat: daß „der allmtiichtige Gott vielleicht die anderen Völker epleuchten und ihnen die Einſicht ſchenken möge, ieawecklos dieſerKrieg, dieſes Völkerringen ſein wird, und daß er ſie vielleicht zum Nachdenken brin⸗ gén wird über die Segnungen eines Friedens, die ſie preisgaben, bloß weil eine Handvoll infernali⸗ ſcher Kriegshetzer und Kriegsintereſſenten die Völ⸗ ker in den Krieg treiben will.“* wieder am Werk anb. Amſterdam, 1. Oktober. Die wegen ihrer Bombenattentate von den Eng⸗ ländern ſo gefürchtete Jriſche Republikaniſche Armee Hhat, wie der„Daily Herald“ berichtet, nunmehr ihren Kampf gegen England in einer anderen Form wieder aufgenommen. Wie das Blatt meldet, ſei die JR jetzt dazu übergegangen, Bekanntmachungen der üört⸗ lichen Luftſchutzorganiſationen von den Anſchlagſäu⸗ len zu entfernen. Mitglieder der IRA zerſtörten aauch die Lichtleitungen in den Luftſchutzlellern und Hperſuchten, ganz allgemein der zivilen Verteidigung Großbritanniens entgegen zu wirken. „Gollin übernahm volitiſche Leituna des„Stan⸗ Seard“. Der ehemalige holländiſche Miniſterpräſident D. Goliin hat die politiſche Leituna der Zeitung „Slaßbaard⸗ übernommen. Militärbeſprechungen in Paris. Piniſt Fräſahen — dier—555 Beſprechungen mit den Generalen melin, Georges und Vuillemin und mit Admiral arlan. neral Sikorſti in Paris eingetrofſen. Wie die Bilfter melden, 1 der polniſche General Sikorſki in Paris eingetroffen. Die„Rex“ in Neapel ein nä 98 Ueberfahrt iſt 88 etroſſen. Nach ſeiner er italieniſche Ueber⸗ ampfer„Rex“ mit Fracht und einigen hundert Paſfagleren aus Neuyork in Neapel eingelauſen. Warum ſt woeiorn Sie, err Ehurchlllꝛ? Peinliche Anfragen desldeutſchen Runofunks an den erſten Lord der Aömiralität und Churchills bezeichnendes Stillſchweigen dub. Berlin, 2, Okt. Seit vier Wochen und drei Tagen richteten Hun⸗ derte von deutſchen Zeitungen und ſämtliche deut⸗ ſchen Rundfunkſender viele bisher unbeantwortete Fragen an Miſter Winſton Churchill, den Erſten Lord der britiſchen Admiralität. Da Churchill die Abſicht bekanntgab, am 1. Ok⸗ tober um 21.30 Uhr öffentlich über engliſche Sender zu ſprechen, legte anderthalb Stunden, alſo rechtzei⸗ tig vorher, in der politiſchen Zeitungs⸗ und Rundfunkſchau des deutſchen Rundfunks, Hans Fritzſche, Miſter Churchill die zahlreichen Fra⸗ gen in voller Oefſentlichkeit wiederholt vor. Der Erſte britiſche Seelord hätte damit, zumal die Sen⸗ dung über Kurzwelle in engliſcher Sprache wieder⸗ holt wurde, eine überaus günſtige Gelegenheit ge⸗ habt, ſich über dieſe folgenden unmittelbar an ihn gerichteten Fragen, deren Beantwortung das ge⸗ ſannte deutſche Volk und darüber hinaus intereſſiert, zu äußern: Die Verſenkung der„Courageous“ 1. Am 18. September wurde von einem deutſchen Unterſeeboot der britiſche Flugzeugträger„Coura⸗ geous“ verſenkt. Sie teilten damals, zum Troſt der engliſchen Oefſentlichkeit, die in dem Glauben an die Unverſinkbarkeit ihrer Flotte lebte, mit, daß das in Frage kommende U⸗Boot verſenkt worden wäre. Nun iſt dieſes angeblich von Ihren Schifſen ver⸗ ſenkte deutſche U⸗Boot, das die„Courageous“ ver⸗ nichtete, heimgekehrt. Der Führer hat ſeinen Kommandanten und ſeine Beſatzung ausgezeichnet. Uns Deutſche quält jetzt die Frage, ob Sie, Herr Winſton Churchill, Ihre damalige amtliche Falſch⸗ meldung inzwiſchen korrigiert, und ob Sie dem eng⸗ liſchen Volk mitgeteilt haben, daß das deutſche U⸗ Boot, das einen von anderen Flotteneinheiten ſchwer bewachten engliſchen Flugzeugträger von über 22 000 Tonnen vernichtete wohlbehalten heimgekehrt iſt. Der miſolückte Euflangeiff in der Noroſee: 2. Der amtliche deutſche Wehrmachtsbericht vom 27. September enthielt die Feſtſtellung, britiſcher Flugzeugträger in der mittleren Nordſee durch deutſche Luftſtreitkräfte vernichtet worden iſt. Sie antworten auf dieſe Feſtſtellung des amtlichen deutſchen Wehrmachtsberichtg mit der ebenfalls amt⸗ lich gezeichneten Behauptung, daß deutſche Luftſtreit⸗ kräfte ſchwere engliſche Seeſtreitkräſte zwar ange⸗ griffen hätten, daß ſie aber keine Erfolge errungen, ſondern drei Flugzeuge verloren hätten. Hierauf gab am 28. September das Oberkommando der deutſchen Wehrmacht die amtliche Mitteilung, daß a) eine deutſche 500 Kilogramm⸗Bombe als Voll⸗ treffer auf den engliſchen Flugzeugträger fiel, daß b) zwei 250 Kilogramm⸗Bomben ein britiſches Privathaſſeß gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ Schlachtſchiff vor⸗ und mittelſchiffs trafen und daß Engliſche Lügen daß ein c) alle angreifenden deutſchen Flugzeuge wohl⸗ behalten in ihre Heimathäfen zurückkehrten. Hans Fritzſche erinnerte Churchill bei dieſer Ge⸗ legenheit an den frappanten Widerſpruch zwiſchen amtlichen deutſchen und amtlichen engliſchen Aus⸗ ſagen im Fall des angeblichen Bombardements von Kiel und Friedrichshafen. Damalg hatte Deutſchland dieſe engliſche Haltung nicht nur dementiert, ſondern ihre Unwahrheit durch Journaliſten aus aller Herren Länder, die nach Kiel und Friedrichshafen als Augenzeugen kamen, praktiſch bewieſen. Dieſes Rezept möge Churchill nun ſeinerſeits an⸗ wenden und einmal das Natürliche tun, Journaliſten aus vieler Herren Länder einladen und ſie an die Liegeplätze aller britiſchen Flugzeugträger führen, ganz gleich, ob ſie in den für engliſche Schifſe unſicher gewordenen Gewäſſern der Nordſee ſchwimmen oder ſonſtwo in den Häfen und Buchten des Weltreichs. Seien Sie mir bitte, ſo fuhr der Sprecher fort, nicht böſe über dieſen Unglauben meiner Volksge⸗ noſſen, aber wir Deutſchen haben nun einmal ein ſo entſetzlich gutes Gedächtnis. Und wenn uns unſer Gedächtnis nicht trügt, dann haben Sie ſchon einmal mit einem Kriegsſchiff Seiner Majeſtät eine böſe Schiebung gemacht. Es war die„Audacious“. Sie war auf eine Mine gelaufen und ſank. Es erſchien Ihnen un⸗ zweckmäßig, dieſe Tatſache zuzugeben, weil Sie Rück⸗ wirkungen auf die Stimmung Ihres Bolkes fürch⸗ teten. Sie ließen deshalb ein Schweſterſchiff der „Audacious“ umfriſieren und unter fal. ſchem Namen laufen— und waren nach Schluß des Krieges aus Ruhmesſucht ſo töricht, dieſen Be⸗ trug als Heldenſtück in aller Welt gegen gutes Autorenhonorar auszuklingeln. Das Märchen vom gefangenen -Voot-Kommandanten: Erinnern Sie ſich, Herr Winſton Churchill, daß kürzlich ein deutſcher U⸗Boot⸗Kommandant an Sie einen Funkſpruch richtete, in welchem Sie aufgeſor⸗ dert wurden, die Beſatzung eines verſenkten Schiffes auf der und der Länge und der und der Breite auf⸗ nehmen zu laſſen, was Ihnen ja nicht ſchwer fallen konnte, weil eines Ihrer Kriegsſchiffe, das in näch⸗ ſter Nähe ſtand, ſchnell an Ort und Stelle hätte diri⸗ giert werden können. Sie, Herr Churchill, haben daraufhin einige Tage ſpäter dem erſtaunten und tief erſchrockenen eng⸗ liſchen Volk mitgeteilt, daß dieſer deutſche U⸗Boot⸗ Kommandant, der es wagte, in nächſter Nähe ſtärkerer britiſcher Flotteneinheiten ſeine Poſition zum Wohl der Handelsſchiffsbeſatzung zu verraten, in engliſche Gefangenſchaft geraten ſei. Erinnern Sie ſich weiter, daß Sie dann einen gewaltigen Schwindel betrieben haben mit dem eng⸗ liſchen Dampfer„Royal Seeptre“, der nach Ihrer Mitteilung von einem rückſichtsloſen deutſchen U⸗ Boot⸗Kommandanten mit Mann und Maus in den Grund gebohrt wurden. Es gab Berichte von dem heldenmütigen Tod britiſcher Seeleute, die ung die Tränen in die Augen trieben—, bis ſich heraus⸗ ſtellte, daß die engliſche Beſatzung voll begeiſterten Lobes über die ritterliche Haltung des deutſchen U⸗ Boot⸗Kommandanten froh und munter in Rio de Janeiro angekommen war. Nun hat geſtern abend der Kommandant des deutſchen U⸗Bootes, der nach Ihrer Ausſage in eng⸗ liſcher Gefangenſchaft ſitzen ſollte, und der trotzbem noch die„Royal Sceptre“ nach guter Verſorgung ihrer Beſatzung verſenkte— es iſt nämlich ein und derſelbe— im deutſchen Rundfunk über ſeine Er⸗ lebniſſe geſprochen. Haben Sie, Herr Winſton Churchill, Ihren Lands⸗ leuten mitgeteilt, daß Ihre Geſchichte von dem ge⸗ fangenen angeblichen weißen Raben unter den deutſchen U⸗Boot⸗Kommandanten ebenſo frei er⸗ funden war wie die Geſchichte von Not und Tod der Beſatzung des„Royal Sceptre“? And wie ſteht es mit der„Athenia“?: Herr Churchill,— und nun die peinlichſte Frage, die wir Deutſchen aber als Ceterum censeo ſtets an Sie zu richten haben: Wie haben Sie die„Athenia“ verſenkt? Haben Sie ſich keine Sorgen gemacht um das Schickſal anderthalb tauſend Menſchen, die ja doch nicht unbedſingt von den begleitenden Schif⸗ ſen aufgenommen werden konnten und tatſächlich auch nicht alle aufgenommen wurden? Waren Sie wirklich der Anſicht, daß irgendein vernünftiger Menſch in der weiten Welt glauben könnte, daß die Deutſchen am erſten Tage des von England erklär⸗ ten Kriegszuſtandes einen Dampfer mit anderthalb tauſend Menſchen verſenken würden, nur um zu probieren, ob man Amerika nicht in den Krieg gegen uns ziehen könnte? Wir haben noch viele Fragen, Herr Churchill, aber dies iſt die Frage aller Fragen: Haben Sie einen britiſchen U⸗Boot⸗Kommandanten gefunden, der auf das eigene Sciff ſchoß, oder mußten Sie vor der Ausreiſe eine Höllenmaſchine anbringen laſſen? Wir bitten um Antwort um 21.30 Uhr. Ich werde mir erlauben, um 23 Uhr geinerſeits Stellung zu nehmen. Nun, Miſter Churchill hat die gute Gelegenheit, die ſich ihm bot, auf dieſe peinlichen Fragen um 21.30 Uhr zu antworten, nicht wahrgenommen. Er hat da⸗ zu geſchwiegen, obwohl ihm dieſe Fragen, die ja nicht nur Deutſchland, ſondern vor allem England und die Welt bewegen, unbedingt zuvorgekommen ſein müſſen, denn ſie wurden in den engliſchen Sendun⸗ gen des deutſchen Rundfunks ebenfalls verbreitet. Winſton Churchill hat, wie Hans Fritzſche um 23 Uhr im deutſchen Rundſunk darlegte, zwar Zeit genug, neben ſeinen Admiralitätsgeſchäften Lügen in die Welt zu ſetzen, aber dieſe merkwürdige Miſchung von politiſchem Abenteurer, gewiſſenloſem Haſar⸗ deur, Kriegshetzer und Verbrecher hatte keine Zeit, Antwort zu geben auf die Fragen, die in Verfolg ſeiner gerade vierwöchigen jetzigen Amts⸗ periode, die Welt intereſſieren. ſiber die Vorgeſchichle des Konplilis Englands Weißbuch und die deulſche Antwort— England verſucht vergeblich die Dinge zu verdrehen dnb. Berlin, 1. Oktober. Das britiſche Inſormationsminiſterium hat ſich nach dreiwöchigem Studium daän entſchloſſen, Bemerkungen zu dem amtlichen deutſchen Weiß⸗ 83 die mit der hochtrabenden Behauptung eing eitet werden, der Führer und Reichsaußenminiſter hätten den begreiflichen Wunſch, die Wahrheit über die bewußt Ruſth Deutſchland herbeigeführte deutſch⸗polniſche Kriſe zu perleugnen. In der britiſchen Verlant⸗ barung wird ſodaun der Verſuch unternommen, dem deutſchen Weißbuch an Hand eines ſoeben erſchienenen engliſchen Blaubuches eine Reihe von Auslaſſungen und ricigen Unachzu⸗ weiſen. Hierzu iſt zunächſt von deutſcher Seite ſolgendes ſeſtzuſtellen: 3 Das deutſche Weißbuch, das wenige Tage nach dem Abſchluß der darin behandelten Vorgänge ver⸗ öffentlicht wurde, ſtellt ebenſo wie das erſte engliſche Weißbuch eine Sammlung der weſentlichen Urkun⸗ den dar, die für die Entwicklung zwiſchen dem 4. Auguſt und 3. September entſcheidende Bedeutung hatten. Das Weißbuch enthält dagegen grundſätz⸗ lich keine Stimmungsberichte oder Aufzeichnungen über Geſpräche, 15 ſolche von politiſcher Bedeu⸗ tung. Wo es unerläßlich ſchien, dieſe zu erwähnen, iſt das in der Vorbemerkung geſchehen. Es iſt da⸗ her ein recht kindliches Verfahren, wenn man von engliſcher Seite aus dieſer Anlage des Weißbuches darauf zu ſchließen verſucht, daß die deutſche Regie⸗ rung daran intereſſiert geweſen ſei. wichtiges Mate⸗ rial über die entſcheidenden Tage zu unterdrücken. Man iſt von deutſcher Seite im übrigen gern bereit, ſich mit den engliſchen Feſtſtellungen auseinanderzu⸗ „ſetzen. Denn hiermit wird auch gegenüber dem neu⸗ tralen Beobachter am beſten der Nachweis erbracht daß Deutſchland die Feſtſtellung der Wahrheit und Das neue Geſicht Ofteuropas Klärung der lettiſchen Beziehungen zu Moskau- Reuorientierung in Angarn dnb Riga, 1. Oktober. Wie amtlich mitgeteilt wird, trat unter Leitung des Staatspräſidenten Ulmanis das lettiſche Miniſter⸗ kabinett am Sonntagnachmittag zu einer außer⸗ ordentlichen Sitzung zuſammen. 3 5 Nach einem Bericht des Außenminiſters über die am 28. September in Moskau abgeſchloſſenen Ver⸗ träge zwiſchen der Sowietunion und Eſtland und der Sowjetunion und Deutſchland gelaugte das lettiſche Miniſterkabinett zu der Schlußfolgerung, daß dieſe Verträge ſo weitgehende Veränderungen in die politiſche Lage Oſteuropas gebracht haben, daß auch Lettland ſich zu einer Prüfung ſeiner außenpolitiſchen Beziehungen veranlaßt ſieht. In erſter Linie müſſe eine zuſätzliche Klärung ſeiner Beziehungen zur Sowietunion erzielt werben. Zu dieſem Zweck beauftragte die Regierung den lettiſchen Außenminiſter Munters, ſich unverzüglich nach Moskan zu begeben, um in unmittelbare Füh⸗ lung mit der Sowjetregierung zu treten. Der lettiſche Außenminiſter wird bereits am Montag aus Riga abreiſen. Sowjieikommiſſion in Reval (Gunkmeldung der NM3)) Reval, 2. Oktober. Mit einem Sonderzug traf in Repal am Mon⸗ tagmorgen eine ſowjekkuſſiſche techniſche Kommiſſion für die Vorarbeiten zur Durchführung des eſtniſch⸗ ſowietruſſiſchen Beiſtandspaktes ein. Die Kommiſ⸗ ſion beſteht aus 14 Offigieren der Sowiet⸗ armee und der ⸗Luftwaſſe ſowie aus techniſchen Sachverſtändigen. Sie wind geführt von General Meretſchkow. Zum Empfang der Kommiſſion hatten ſich eſtniſche Offiziere unter Leitung von General Reek, dem Generalſtabschef, eingefunden. Rußland- der neue Nachbar Angarns EP. Bubdapeſt, 2. Oktober. Zum erſten Male finden ſich in den Bubapeſter Blättern eingehendere Würdigungen der Datſache, daß an der Nordgrenze des Landes neue Nachbarn ſtehen. Zum erſtenmal in der tauſendjährigen unga⸗ riſchen Geſchichte ſeien Rußland und Un⸗ garn Nachbarn geworden. Ungarn liege jetzt zwiſchen zwei Rieſenmächten, dem 90 Millionen zäh⸗ lenden Deutſchtum mit ſeiner gewaltigen techniſchen, wirtſchaftlichen, militäriſchen und ſozialen Organi⸗ ſation, und Rußland mit ſeinen unerſchöpflichen Kräften. Der frühere Außenminiſter Gratz meint im„Peſti Neaplo“, die außenpolitiſche Haltung Ungarns müſſe jetzt eine Neuorientierung erfahren, und zwar nach der Richtung hin, die zu Beginn der 70er Jahre von Bismarck und dem älteren Andraſſy angeſtrebt wupbe, als ſie ſich mit dem Gedanken des Drei⸗Kai⸗ ſer Bündniſſes beſchäftigten. Allerdings müſſe ſich heute das kleine Ungarn neben dem deutſchen und ruſſiſchen Rieſen mit einer beſcheibeneren Rolle zu⸗ frieden geben. Das ändere aber nichts an der Notwendigkeit, daß Ungarn die Intereſſengleichheit mit den bei⸗ den Großmächten kultiviere, Intereſſengegenſütze überbrücke und die Unabhängigkeit Ungarus nach „Tunlichkeit ſchützen und ausbauen müſſ⸗ die klare Feſtlegung der Verantwortlichkeiten nicht zu ſcheuen hat. Im folgenden wird zunächſt zu den wichtigſten britiſchen Behauptungen in präziſer Form Stellung genommen. J. Behauptung: In Ziffer 2 des Weißbuches ſei davon ausgegangen, daß die britiſche Garautie an Polen vor der volniſchen Ablehnuna des deut⸗ ſchen Angebots im März 1939 erteilt worden ſei. Tatſächlich ſei aber die Garantie Polen erſt an⸗ geboten, nachdem dieſes die deutſchen Vorſchläge „als unvereinbar mit der polniſchen Unabhängig⸗ keit“ abgelehnt habe. Antwort; Es wird ſelbſtverſtändlich auch von deutſcher Seite nicht heſtritten, daß die ſormelle Ertei⸗ lung der britiſchen Garantie erſt am 31. 3. erfolgte. Entſcheidend iſt aber nicht dieſer formelle Vorgang, ſondern die Tatſache, daß Polen bereits am 21.., als ihm die deutſchen Vorſchläge unterbreitet wurden, feſt damit rechnen konnte, daß es ſich, wenn es nur den Wunſch dazu äußere, des britiſchen Beiſtandes ver⸗ ſichern könne. Es braucht in dieſer Hinſicht nur auf die im engliſchen Blaubuch veröffentlichten Reden Chamberlains vom 17. 3. und Lord Halifax vom 20. 8. verwieſen zu werden. in denen ſich beide Staatsmän⸗ ner oſſen zur Einleitung der britiſchen Einkreiſungs⸗ politik bekennen. Es kann auch von britiſcher Seite nicht beſtritten werden, daß Polen ſchon damals als begehrter Einkreiſungspartner umworben wurde. 2. Behauptung: Im deutſchen Weißbuch ſei nicht feſtgeſtellt, daß ſich die britiſche Regie⸗ rung von Aufang an gegen das deutſche„Ulti⸗ matum“ gewandt habe, wonach ein polniſcher Bevollmächtigter bis zum 30. 8. mitternachts in Berlin zu erſcheinen und die deutſchen Vorſchläge anzunehmen habe. Antwort: Zunächſt iſt es eine völlige Verdrehung, wenn das deutſche Verlangen als Ultimatum be⸗ zeichnet wird. Dies ergibt ſich ſchon daraus, daß die deutſche Regierung aus dem Ablauf der Friſt am 30. Auguſt keinerlei Folgerungen gezogen halt und erſt nach weiteren 24 Stunden den diplomati⸗ ſchen Weg als erſchöpft anſehen mußte. Dem briti⸗ ſchen Informationsminiſterium dürfte aus einem Bericht des eigenen Botſchafters, der im britiſchen Blaubuch abgeöruckt iſt, bekannt ſein, daß der Führer die S9 Henderſons, ob der polniſche Unterhänd⸗ ler guf dem Fuße vüncge Gleichberechtigung würde verhandeln können, und einen guten Empfang fin⸗ den würde, als„ſelbſtverſtändlich“ beiabte. Was die Haupelchr1telter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleitere und derantwortlich für Kultur⸗ politik, Theater und Unterhaltung: Cart Onno Elſenbort.— ndei: 1. B. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: 1. B. Dr. Fr. Win⸗ elm Koch.— Kunſt, Füm und Gericht: Dr. Fram lhelm Koch.— Sport: Willy MNüller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Biwerdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannbeim, Schriftleitung in Berlin: Or. E.§. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Fär unverlangte Beiträge keine Hewähr.— Rückſendung au bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Beitrmg Or. Fritz Bode& Co., Mannbeim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittetlunaen . D. Robert Gölter, Mannheim. Bur Zeie Preisliſte Nr. 10 gälrtia. —— ——ÆHĩ— —— ————— ————————— —— eeeeeee —————————,,—————— Montag, 2. Oktober 1939 britiſche Haltung angeht, ſo hat die deutiche Regie⸗ rung erſt in der Nacht zwiſchen dem 30. und 31. Auguſt davon Kenntnis erhalten, daß die britiſche Regierung die Herſtellung einer deutſch⸗polniſchen Fühlungnahme an dem bereits verſtrichenen 30. Auguſt als untunlich anſehe. 3. Behauptung: Die Verfaſſer des Weißbuches und die deutſche Regierung hätten völlig überſehen, daß die polniſche Regierung ein Recht gehabt habe, die deutſchen Vorſchläge zu kennen, zu erwägen und zu beantworten. Antwort: Wie ſchon aus dem Vorgehenden hervorgeht, wäre dieſer Wunſch der polniſchen Re⸗ gierung durchaus mit dem von deutſcher Seite vor⸗ geſchlagenen Verfahren zu vereinbaren geweſen. Darüber hinaus hatte die britiſche Regierung noch am 31. 8. die Möglichkeit, die polniſche Regierung won dem Inhalt der deutſchen Vorſchläge zu unter⸗ richten. Denn Botſchafter Henderſon hatte dieſe noch in der Nacht zum 31. 8. ſowohl nach London wie an die britiſche Botſchaft in Warſchau weitergeleitet, wie das britiſche Blaubuch gleichfalls erſehen läßt. 4. Behauptung: In Ziffer 7 des Weiß⸗ buches werde durch eine plumpe Auslaſſung von Daten und Uhrzeiten der Eindruck erweckt, daß der britiſche Botſchafter in Berlin am 30. 8. die deutſchen Vorſchläge erhalten habe, die ihm im einzelnen erläutert worden ſeien. Antwort: Im Weißbuch wird ausdrücklich feſtgeſtellt, daß der britiſche Botſchafter die engliſche Antwort am 30. 8.„erſt um Mitternacht“ überreichte und daß ihm gelegentlich dieſer Uebergabe die deut⸗ ſchen Borſchläge mitgeteilt und erörtert wurden. Dieſe Tatſache hat inzwiſchen durch das engliſche Blaubuch eine weitere Erhärtung erfahren. Aus dem bereits erwähnten Telegramm Henderſons von der Nacht zum 31. 8. iſt nämlich eindeutig zu erſehen, daß dieſer den weſentlichen Inhalt der deutſchen Vorſchläge völlig verſtanden und ihn ſofort, ſowohl mach London wie nach Warſchau weitergeleitet hat. Das Nationaltheater ſpielt Eäne würdige Fidelio⸗Aufführung als Auftakt Mit Oktoberbeginn hat nun auch das National⸗ theater ſeine Pforten geöffnet. Die September⸗ wochen, die eigentlich ſchon zur Spielzeit gehören, waren damit ausgefüllt, durch Schaffung geeigneter Luftſchutzräume Leib und Leben der Theaterbeſucher gegen etwaige feurige Grüße von oben zu ſichern. Aber man iſt in dieſer Zeit der techniſchen Vor⸗ bereitung auch künſtleriſch nicht müßig geweſen. Im Gegenteil, es iſt mit Hochdruck gearbeitet worden, und ſchon die erſte Spielwoche bringt eine ganze Reihe fertigſtudierter Neu⸗ und Erſtaufführungen in Oper und Schauſpiel. Der Eröffnungsabend am Sonntag ließ aus Beethovens„Märtyrerkrone“(wie der Meiſter ſeinen„Fidelio“ in Erinnerung an manche mit dem Werk verknüpfte ſchmerzliche Stunde genannt hat) neue Reiſer ſprießen. Wie ſtets, blieb auch diesmal wieder das im„Fidelio“ ſich manifeſtierende Reinmenſchliche ſiegreich. Es ſetzt ſich über Stunde und Tag hinaus in Lebensgemeinſchaft mit jeder Zeit, die Menſchen in Freud und Leid über die Erde wandeln ſieht, und Beethoven wird immer als Mahner, Freund und Kämpfer den Deutſchen zur Seite ſein. Der ſauberen Aufführung wurde vom Orcheſter aus durch Elmendorffs befruchtenden und an⸗ feuernden Geiſt ein ſicheres Fundament gebaut, und das muſikaliſche Bild, deſſen Glanz⸗ und Gipfel⸗ punkt der machtvoll geſteigerte Vortrag der großen Leonoren⸗Ouvertüre war, rundete ſich zu ſchöner einheitlicher Wirkung. Von den Darſtellern er⸗ weckte Glanka Zwingenberg, die neue hoch⸗ dramatiſche Sängerin, erhöhtes Intereſſe. Ihr Fidelio, im Aeußeren ein in ſchlichten und einfachen Linien gehaltenes Bild war erfüllt von Herzens⸗ wärme und gewinnender Keuſchheit der Geſinnung. Was ſich hier mimiſch äußerte, fand ſeinen adäquaten Ausdöruck im Muſikaliſchen. Es gibt vielleicht drama⸗ tiſchere Ausdeutungen der Fidelio⸗Partie, aber man wird kaum einen Fidelio finden, der menſchlich xeiner erfaßt werden könnte, als dies von Glanka Zwingenberg geſchieht. Ihr heller Sopran iſt von kraftvller Ausdruckfähigkeit und zeigt im Forte alle Merkmale des Hochdramatiſchen. Beſonders an⸗ genehm fiel die künſtleriſche Behandlung des Piano auf, das wohlfundierte Muſikalität verrät. In ihrer Geſamtheit fand die Aufführung, die als eine ſchlichte und ehrfurchtsvolle Verneigung vor dem Genius Beethovens in ernſter Zeit ihre tiefere Bedeutung erhielt, mit Seibert⸗Frank⸗ 8 fernſtehen. Ihnen gehts nicht ſchlecht Polniſche Gefangene erhalten ihr Mittageſſen (Scherl Bibderdienſt, Zander⸗M.) furt als Floreſtan, Schweskas Guſſa Heikens Marzelline, Baltru Jacquino, Hölzlins Rocco und Peter Schäf Miniſter öie herzliche Anteilnahme der Beſucher. Carl Ouno Eiſen bart Bach und Reger in der Konkordienkirche Erſtes Kirchenkonzert des Winters Bruno Penzien zog für ein Geiſtliches Kon⸗ zert in der Konkordienkirche den begabten jungen Violiniſten Helmut Heller aus Ludwigshafen mit heran. Auf dem Programm ſtanden J. S. Bach und Max Reger. Die Weſensunterſchiede zwiſchen Bach und Reger gewannen lebendige Geſtalt. Penzien begann mit Bachs Präludium und Fuge in k⸗Moll feierlich und wuchtig und ſchloß die Bach⸗ abteilung mit plaſtiſcher Formung des intereſſanten Bauwerks der c⸗Moll⸗Paſſacaglia. Von deutete uns Penzien überzeugend die Orgel⸗Fan⸗ taſie über den Choral„Wachet auf, ruft uns die Stimme“ aus, jenen berühmten gewaltigen„Wider⸗ hall chriſtlicher Myſtik“, dem die bekannte Nicolaiſche Choraldichtung zugrundeliegt. Heller bot von Bach die D⸗Dur⸗Arie und die e⸗Moll⸗Sonate ſür Violine und Orgel(urſprünglich vom Cembalo begleitet). Heller ſpielte mit noch weiter gereifter techniſcher Beherrſchung ſeines In⸗ und mit ſchönem ſeelenvollem Ton und feſſelte mit der Gegenüberſtellung namentlich der Allemande und der Gigue. Für Regers Violinwerke hat Heller den unerläßlichen männlich vollen und oͤoch weichen und ſchmelzreichen Ton, wie die Wie⸗ dergabe des langſamen Satzes(Largo) aus der mit „Suite im alten Stil“ zeigte. Dieſer Satz pflegt auch ſolche Hörer zu erwärmen, die Reger ſonſt innerlich Dr. Fritz Haubold. Das Konzertleben geht weiter. Das Amt für Konzert⸗ weſen teilt mit: Die Konzertveranſtalter in allen Teilen des Reiches ſind aufgefordert worden, die geplanten Kon⸗ zerte durchzuführen. Die verpflichteten Künſtler bleiben vertraglich gebunden. Auch die vorgeſehenen Tournéen der großen Künſtler finden ſtatt. Bei Schwierigkeiten, die ſich aus betriebstechniſchen Gründen ergeben, werden die Künſtler untereinander aushelfen. Beim Amt für Konzert⸗ weſen iſt ein Schiedsgericht eingeſetzt worden, das alle Schwierigkeiten, die ſich aus der Erfüllung der Verträge ergeben, beſeitigt. In Wien verſtarb im Alter von 58 Jahren Gottfried von Falken hauſen, der lange Jahre hindurch Spiel⸗ leiter und ſpäter Direktor des Stadttheaters in Luzern war. Er hat Hervorragendes für die Entwicklung dieſer ſchweizeriſchen Kunſtſtätte geleiſtet. Generalfelbmarſchall Göring im Geſpräch mit Sluarencbeffger die ſich wäbrend des Felbaugen i1 Polen beſonders hervorgetan haben. Meichsaußenaniniſter von Ribbentrop beim Wöſchr enkomp kauer Flugplatz. Links neben dem Reichsaußenminiſter der Ehef des Protokolls im Volk der auswärtigen Angelegenheiten, Barikoff. eiten der Front einer Ehr (PK.⸗Borchmann, AP., Zander⸗Multiplex⸗K) anie auf dem Maos⸗ Sommiſſarior (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mulbiplex⸗K.) —— Durch deutſche Sturzkampfflieger zerſtörter polniſcher Panzerzug (h. Wumdshammer⸗Preſſe⸗Bild⸗Zentrole, Zander⸗Murriotenas Eine Jaqi kam von Kopenhagen ROMAN VON KURT PERGANDE 9 Copyright by Carl Duncker, Verlag, * Berlin W. 35. „Ach! Ich kam gerade vom Bürgermeiſter und ging an den Strand, als ein Herr mit einem Glas Ihr Boot entdeckte. Ich lief dann mit den anderen Leuten auf die Mole hinaus. Als Sie glücklich feſt⸗ gemacht hatten, führte ich Sie nur zum Kurhaus, das war alles.“ „Man freut ſich immer über tatkräftige Hilſe.“ Cutorius ſtand, Perücken, Bärte, Schminkkäſten und Zigarren feſt unter dem Arm geklemmt, und lächelte ſtill.„Darf ich Sie etwas fragen, Herr Lamßert?“ „Immerzu, Herr Cutorius.“ „Sind Sie der Generaldirektor Julius Lampert aug Berlin?“ Lampert mußte lachen.„Und wenn ich es bin?“ „Alſo ſind Sie es, und was für ein Zufall. Wir ſtehen nämlich,“ und nun lachte auch Cutorius, und ſein Geſicht rötete ſich erfreut,„ſozuſagen in Ge⸗ ſchäſtsverbindung. Ich habe nämlich Aktien Ihrer Geſellſchaft gekauft!“ „Sehen Sie mal an „Ja, Ich habe mir etwas Geld geſpart, Herk Lampert,“ fuhr Cutorius eifriger fort.„Es ſind zu⸗ ſammen mit einem kleinen Erbteil viertauſend Mark. Ich trinke nicht, ich rauche nicht oder nur, wenn ich etwas geſchenkt bekomme, ich ſpare für ſpä⸗ ter. Ich hatte das Geld auf der Bank und verfolgte ſeit langer Zeit die Kurszettel in den Zeitungen, ich will ſicher gehen, nicht wahr? Ich ſtudierte Bilan⸗ zen von Aktiengeſellſchaften und Induſtrieunterneh⸗ mungen, ich paßte auf, welche Geſellſchaft und welches Werk die beſten Dividenden ausſchüttet. Dann ging ich zur Bank und horchte, und die Bank empfahl mir dann Ihre Aktien.“ „Freut mich, Herr Cutorius.“ *⁴ „Und mich freut es, Sie kennenzulernen. Ich hatte Ihren Namen in jüngſten Tagen wiederholt in Geſchäftsberichten über Auſſichtsratsſitzungen ge⸗ leſen, und als ich nun hier wieder auf Ihren Na⸗ men ſtieß— alſo deshalb fragte ich Sie, nicht wahr?“ Er unterbrach ſich und mußte huſten und blickte, wie darüber erſchreckt, Lampert fragend an. „Sie weroen ſich nun wundern,“ redete Cutorius heftig weiter,„wenn ich Ihnen nun ſage, daß ich auch Ihr Fräulein Tochter kenne.“ „Machen Sie nur keinen Spaß“, antworte Lam⸗ pert kopfſchüttelnd.„Ich habe Ueberraſchungen an dieſem Tag gerade genug erlebt. Und wo haben Sie ſie kennengelernt?“ „Es war auf einem bunten Abend im Rundfunk. Ich konferierte an dieſem Abend und Fräulein Lampert ſang zwei Lieder.“ „Alſo daher kennen Sie ſie. rund, Herr Cutorius, überall trifft man ſich wieder, weiß der Himmel... übrigens wundert es mich, daß zu dieſer ſpäten Jahreszeit das Bad, insbeſondere das Kurhaus, noch ſo gut beſetzt iſt. Wir ſtecken doch eigentlich mitten im Herbſt.“ „Das Bad hat ſehr viel Wald, Herr Lampert, und der Hexbſt iſt hier ſehr ſchön. Außerdem feiert Seewalde in acht Tagen ſeinen zweihundertjährigen Gründungstag, und da Seewalde eine gute Stamm⸗ kundſchaft hat, ſind viele treue Beſucher zu dieſem Feſttag gekommen. Wir haben Leute hier, ältere Herrſchaften, die zehn, ja fünſzehn und zwanzig Jahre hintereinander Seewalde beſuchten... Wer⸗ den Sie auch bis zu dieſem Feſttag bleiben?“ Lampert hob abwehrend die Hände.„Wo denken Sie hin! Wir fahren morgen wieder ab, Herr Cu⸗ torius, und Jubiläen feiere ich für die nächſte Zu⸗ kunft überhaupt nicht mehr. Man weiß nie, wie ſolche Feiern enden.“ Cutorius nickte als habe er Lampert verſtanden, und verließ dann ſchnell das Zimmer. Er war kaum gegangen, da trat wieder Witthans durch die Tür, er kam groß und breit herein und ſtellte ſeinen Koffer ab. „Hier habe ich dir einige Sachen mitgebracht, Jul.“ Lampert ſah zwiſchen dem Koſſer und Witthans“ Geſicht hin und her.„Danke beſtens. Möchte aber wiſſen, was du noch für mich eingepackt haſt. Was ich für die Nacht brauche, habe ich vorhin ſchon ſelbſt Ja, die Welt iſt in öieſem Koffer mitgenommen. Du warſt doch da⸗ beil“ Witthans machte eine unbeſtimmte Handbewe⸗ gung. „Stimmt! Man iſt ziemlich durcheinander gera⸗ ten, Walter“, gab Lampert mit verkniffenem Geſicht zu. Er hob die Hand und ſpreizte die Finger, die Hand zitterte.„Sieh mal, wie meine Hand fliegt! An Bord, die ganze Fahrt durch den Sturm, habe ich keine Bange gehabt und nicht gezittert, aber jetzt hol's der Kuckuck!“ „So etwas kommt immer nach, Jul. Uebrigens, wo ſind die beiden Damen?“ „Auf ihrem Zimmer. Greta wollte an Benno telephonieren, damit er ihr einige Sachen bringe. Der Junge tritt jetzt ſeinen Urlaub an.“ „Alſo dieſer Benno iſt ihr Sohn“, ſagte Witthans und ſcheuerte mit der Fußſpitze über die Diele. „Stimmt! Und am Ende kommſt du auf dieſe Weiſe zu einem erwachſenen Bengel.“ Witthans hob raſch den Blick.„Wieſo ich?“ Lampert legte die Hände auf den Rücken.„Greta iſt eine wunderbare Frau, Walter, und ich glaube nicht, daß du ihr gleichgültig biſt. Und möglich, daß dieſe ungewollte Fahrt für euch beide ein Zeichen des Himmels iſt“. Lampert ruckt ein wenig mit den Schultern und blickte ganz ernſthaft drein.„Um die Ueberraſchungen voll zu machen, will ich dir noch ſagen, daß dieſer gute Cutorius, der hier im Kur⸗ haus konferiert, Pünktchen vom Rundfunk her kennt.“ Witthans ſchüttelte den Kopf.„Na, gut! Alſo ſchlaf ſchön!“ Er verließ Lampert mit nachdenklichem Geſicht und ſuchte wieder ſein Boot auf. Es war dunkel und wehte ſtark, aber die größte Gewalt des Sturmes war gebrochen, das Gewölk am Himmel war aufgelockert und zerriſſen, ſchon blitzten hier und da die erſten Sterne hindurch. Morgen würde wie⸗ der die Sonne ſcheinen. Als er auf der Mole ent⸗ langſchritt und ſich gegen den Wind ſtemmte, glaubte er, daß vor ihm ein anderer Menſch ging oder gar lief, er glaubte manchmal ſeine Umriſſe zu erken⸗ nen, und manchmal war ihm, als trüge ihm der Wind die heftigen Atemſtöße des Eilenden zu. Dann ertönte dicht vor ihm ein Pfiff, und Witt⸗ hans blieb mit einem Ruck ſtehen. Der Pfiff war von einem Kutter gekommen, aus deſſen Kajütenfenſter ein matter Lichtſchein aufs Waſſer fiel. Die Mole war zum Haſenbecken hin galerieartig in örei Sun⸗ fen gebaut; an der unterſten, einer breiten Holzard⸗ ting, lagen die Boote vertäut. Witthans ſtand unf der mittelſten und kauerte ſich zuſammen. Es blieb eine Weile ſtill, bis nochmals der Pfiff ertönte und nun vor Witthans eine erregte Mäs⸗ chenſtimme antwortete:„Pfeif doch nicht!“ „So, du biſt da!“ kam es vom Kutter mit leiſem Lachen zurück. 3 „Hinter mir war jemand... jemand kam hinter mir her...“ „Ach, ach! Soll ich eine Laterne holen?? „Biſt du dumm?“ „Nein, aber oͤu haſt Angſt!“ 3 „Ich habe keine Angſt!“ „Dann komm!“ Das Mäochen antwortete nicht. doch Angſt!“ ſagte es dann. „So... Ja, ich wußte es.“ „Ja, es iſt ſchwer... Paul, du weißt... Nein, ich kann es nicht!“ 9 „Wenn du an alles das denkſt,„antwortete der Burſche ſpöttiſch,„dann... ja, warum biſt du denn hier?“ Dann ſetzte er grob und befehlend hingn: „Komm! Spring!“ Das Mäodchen ſprang, Witthans hörte ihren Sprung auf die Holzgräting hinunter ſo deutlich wie der Wind zuvor jedes Wort ins Ohr geweht atte. Der Burſche öffnete die Kajüttür, um das Mäd⸗ chen in die Kajüte zu laſſen. Für Sekunden ſchoß „Ja, ich habe das Licht über ihre Geſichter. Es war das Mädchen Anna, das dicht vor ihm, Witthans, geſtanden hatte. Aber der Burſche, das war nicht Paul, der Große und Aeltere, den ſie einhakte, es war der Kleinere mit dem kühnen, kantigen Geſicht und der heraus⸗ fordernden Narbe am Kinn. „Das Licht verlöſchte im Kutter. Unter der Ors⸗ ting klatſchte und gluckſte das Waſſer und der Wind ſang geheimnisvoll. (Fortſetzung folgt) Rfüfff vorteilhaft ber ke:** Montag, 2. Oktober 1883 8 4, Seite Nummer 4. Daimle * 24 -E 3* ober 12 978 000,- neue Stammaktien, 12978 Stuck über je RM 1000,— Nr. 67 024 80 00t. Die Daimler⸗Benz Aktiengeſellſchaft iſt im Jahre 1800 unter der Firma Daimler Motoren Geſellſchaft als Aktien⸗ geſellſchaft errichtet worden. Ihren jetzigen Namen führt ſie ſeit der im Jahre 1026 durchgeführten Verſchmelzung mit der Benz& Cie, Rbeiniſche Automobil und Motoren⸗ Fabrit Aktiengeſellſchaft in Mannheim. Der Sitz der Ge⸗ ſellſchaft iſt durch Beſchluß der Hauptverſammlüng vom 14. Juni 1938 von Berlin nach Stuttgart verlegt worden. 3 Die Hauptverwaltung befindet ſich in Stuttgart⸗Unter⸗ türkheim. Geegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der „Vertrieb von Motoren aller Art ſowie von Fahrzeugen und Maſchinen aller Art, die durch Motoren angetrieken werden, und überhaupt von Maſchinen, Werkzeugen, Ge⸗ räten und ſonſtigen Artikeln, die zu dem Gebiet der Ver⸗ brennungsmotoren gehören. Der Geſellſchaft iſt auch der Handel in allen Rohſtofſen, Hohb⸗ u. Ganzfabrikaten geſtattet, 9 mit dem Gegenſtand ihres Geſchäftsbetriebes zuſammen⸗ ängen. Sie iſt ſerner berechtigt, andere nduſtrielle Erzeugniſſe herzuſtellen, zu u verkaufen. Außerdem darf die Geſellſchaft andere Geſchäfte ſeglicher Art errichten und von Dritten erwerben oer ſich in beliebiger Form daran betei⸗ Iigen. Die Erzengniſſe ſind: Perſonenkraftwagen, wagen, Smnibuſſe, Lieſerwagen, Spezialfahrzeuge allex Art wie Feuerwehrſahrzeuge, Sattelſchlepper, Kipper, Kübel⸗ ſitzwagen, Mannſchaftswagen, Krankenwagen, Lon dpoſt⸗ wagen, Kommunalfahrzeuge aller Art, Gelöndewagen, Mo⸗ toren für Flugzeuge und uſtſchiffe, Schiffs⸗ und Beots⸗ motoren, Triebwagenmotoren, und langſam lauſende Dieſelmotoren für ortsfeſte rwendung ſowie Motoren für Sonderzwecke. Das Grundkapital betrug ſeit der in der Generalver⸗ ſammlung vom z3. Juli 1934 beſchloſſenen Kapitalverän⸗ derung R. 26 172 000,— und war eingeteilt in.4 25 956 000,— Stammaktien und R. 26 60,— gaktien. Die Hauptverſammlung vom 14. Juni 1988 beſchloß in§ 3 der von ihr neuen Satzung, den Vor⸗ ſtand zu ermächtigen, mit Zuſtimmung des Auſſichtsrats das Grundkapital um höchſtens./“ 13 000 000,— durch Aus⸗ gabe neuer Attien gegn Bar⸗ oder Sacheinlagen zu erhöhen Kaptkah. Aan 17. April 1930 beſchloß der Aufſichtsrat, zwecks Beſchaffung weiterer Mittel für die Erweiterung der Betrie und zur des erhöhten Umſatzes ſeine Zuſtimmung zur Ausgabe von gneuen Aktien im Betrage von./, 12 978 000,— zu erteilen, die erſtmalig für das Geſchäftsjahr 1900 zur Teilnahme am Gewinn berechtigt ſind. Dieſe 12978 Stamm⸗ aktien 3 8 6 916 45 93 genſtan ieſes Proſpektes. Sie wur unter Führung der chen Bank in Berlin kaufen und Deutſe enden Bankengemeinſchaft übernommen und im Mai 1939 — Inhabern 995 alten Stammaktien im Verhältnis von 122 zum Kurſe von 1127 zuzüglich Börſenumſatzſteuer zum Bezuge angeboten. Das bei der Begebung der neuen A. entſtandene Aufgeld wird nach Abzug eines Teils der Koſten mit rund.“ 1900 000,— der geſetzlichen Rück⸗ lage zugeführt, welche damit auf die geſetzliche Höhe von 1070% aufgefüllt iſt. Die neuen Stammaktien tragen die Nummern 67 024 bis 80 001, die im Druckverfahren nachgebildeten Unterſchriften zweier Vorſtandsmitglieder und des Auſſichtsratsvorſitzers ſowie die Angabe der Seitennummer des Aktienbuches mit Her eigenhändigen Unterſchrift eines Kontrollbeamten. Die zugehörigen Bogen beſtehen aus 10 Gewinnanteilſcheinen Nr.—16 nebſt Erneuerungsſchein. Das Grunokapital beträgt uunmehr.“ 29 150 000,— und beſteht aus eingeteilt in 19 497 Stück über je.4 600,— Nr.—19 4 47 526 300,— Nr. 10 406—67 08 12 978 5„ 1000,— Nr. 67 024—80 001 und./ 2ʃ6 500,— auf Namen lautenden Vorzugsaktien, eingeteilt in 360 Stück über je.“ 600,—. Der Vorſtanb iſt ermächtigt, den Aktionären gegen eine entſprechende Anzahl von Aktien über./ 300,— und.4 600,— im Umtauſch Aktien zu./ 1000,— auszureichen. 5 Mit der Zulaſſung der neuen Stammaktien, die den Ge⸗ genſtand dieſes Proſpektes bilden, werden ſämtliche Sanzmaktien an den Börſen zu Berlin, Frankfurt a.., Hamkurg, München und Stuttgart zur amtlichen Notierung z u e nen e alle der Au 95 hab die Vorzugsakti ür pruch auf vorzugsweiſe Be 1 1 es Nennbetrages. Wegen de erhöhten Stimmrechts der Vorzugsaktien wird auſeie Ausführungen in dem Abſatz über die Hauptverſammlungen verwieſen. Die Vorrechte der Vorzugsaktien ſind inſofern beſriſtet, aals nach Beſtimmung des Auſſichtsrats der Vorſtand der Geſellſchaft unter Mitwirkung der zur Vertretung erforder⸗ lichen Anzahl Mitglieder jederzeit in gerichtlicher oder notarieller Form gegenüber den Vorzugsaktionären erklären kann, daß die Vorzugsaktien ohne Aufzahlung in Stammaktien umgewandelt werden. Durch dieſe Erklärung kommen die Vorrechte der Vorzugsaktien ſofort zum Er⸗ löſchen, und es tritt beren völlige Gleichſtellung mit den Stammaktien ein. Die Vorzugsaktien befinden ſich im Eigentum der Deutſchen Bank in Berlin und ſind ohne Genehmigung der Geſellſchaft nicht übertragbar. Dier Vorſtand beſteht aus mindeſtens 2 Mitgliedern, die deutſche Reichsbürger ſein müſſen. Zurzeit bilden den BVorſtand die Herren: Dr.⸗Ing. e. h. Wil elm Kiſſel, Stuttgart⸗Untertürkheim, Vorſitzer, Wolfgang von Henkig, Berlin, Dr.⸗Ing. Otto Hoype, Stuttgart⸗ Antertürtheim; Jakob Werlin, München; ferner ſtell⸗ vertpetend: Dr. Ing. Wilhelm Haſpel, Stuttgart⸗ Untertürkheim; Hans Huſchke, Stuttgart⸗Untertürk⸗ heim; Arnold Freiherr Gedult von Jungen⸗ fe1 5, Gaggenau; Karl C. Müller, Genshagen; Max Sailer, Stuttgart⸗Untertürkheim. Der Aufſichtsrat, dem nur deutſche Reichsbürger au⸗ gehören dürſen, beſteht zurzeit aus folgenden Mitgliedern: Di Emil Georg von Stauß, Staatsrat und Vize⸗ präſident des Reichstages, Berlin Vorſitzer; Hans Rum⸗ Laſtkraft⸗ * .“ 38 934 000,— auf den Inhaber lautenden Stammaktien, 60 8 m el, Vorſtandsmitglied der Deutſchen Bank, Berlin, ſtellvertretender Vorſitzer; Kommerzienrat Dr. Car 1 Pea h, Mannheim, ſtellvertretender Vorſitzer; Alfred Buſch. Vorſtandsmitglieb der Dresdner Bank, Berlin; Werner Carp, Hahnerhof bei Ratingen; Kommerzien⸗ tat Dr. Georg von Doertenbach Stuttgart; Geh. „Kommerzienrat Otto Fiſcher, Stuttgart; Carſ Har⸗ ter, Berlin; Hermann Kpebler, Direktor der Deutſchen Bank Filiale Stuttgart, Stuttaart; Wilhelm Merck, Mitinhaber der E. Merck, Chemiſche Fabrik, Darmſtadt; Popp, Vorſtandsmitglied der Bayeriſche ptoren Werke.⸗G., München; Paul Rohde, Inhaber der Firma Otto Mansdeld& Co., Berlin, Dr. Hans Schippel, Vorſtandsmitglied der er Bank, Berlin, Carl Schippert. Berlin⸗ Narienfelhe(ruheres Ma r 1 Berlin, Vorſitzer des Vorſtands der K25 ape Walhhef in Nannbeam; Geb. Negicenngsze! Rax Weſſi, Berlin; Dtto Bolſſ, Mitinbaber der Bite Stio Wolſf, Kölnnn.. Fran z Vorſtandsmitglied der Geſellſchaft); faſſung über Die Mitglieber des Auſſichtsrats erhalten neben dem Erſatz ihrer Auslagen eine feſte, nach Ablauf des Geſchäfts⸗ iahres zahlbare, über Unkoſtenkonto zu verbuchende Ver⸗ ütung, die ſich für das einzelne Mitglied auf./ 2000,—, für einen Stellvertreter des Vorſitzers auf den Koppelten und für den Vorſitzer auf den Afachen Betrag beziffert, ſowie, einen Anteil am Jahresgewinn, der insgeſamt 10?“ des nach Maßgabe von§ 98 Akt.⸗Geſ. zu berechnenden Rein⸗ gewinns beträgt. Der Steuerabzug von den Bezügen des Aufſichtsrats ſowie Sonderſteuern gehen zu Laſten der Geſellſchaft. Uebernehmen Mitglieder des Auſſichtsrats in dieſer Eigenſchaft eine außerordentliche Tätigkeit im Inter⸗ eſſe der Geſellſchaft, ſo kann ihnen hierfür durch Beſchluß — Aufſichtsrats eine beſondere Vergütung bewilligt werden. Die Geſamtbezüge des Aufſichtsratg beliefen ſich für da Geſchäftsjahr 1938 auf.&“ 104 072,94. Die Hauptverſammlungen, von denen die ordentlichen innerhalb der erſten 7 Monate eines jeden Geſchäftsjahres ſtattfinden, werden nach Stuttgart einberufen. Bei der Abſtimmung gewähren je./ 100 Nennbetrag der Stamm⸗ aktien eine Stimme, je.“ 100 Nennbetrag der Vorzugs⸗ aktien im allgemeinen eine Stimme und bei der Beſchluß⸗ Beſetzung des Aufſichtsrats, Satzungs⸗ änderungen und Auflöſung der Gefellſchaft 30 Stimmen. Es ſtehen ſomit den 389 340 Stimmen der R. 38 934 000,.— Stammaktien im allgemeienn 2160, in den erwähnten drei Fällen 64 800 Stimmen der R. 216 000,.— Vorzugsaktien gegenüber. Das Geſchäftsjahr iſt das Kalenderjahr. Die Bekauntmachungen werden im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger und im Völkiſchen Beobachter erlaſſen. Die Geſellſchaft verpflichtet ſich, die Bekanntmachungen außerdem in der Berliner Börſen⸗ Zeitung ſowie in je einer in Frankfurt a.., Hamburg, München und Stuttgart erſcheinenden Tageszeitung abzu⸗ druchen. Zur rechtlichen Wirkſamkeit genügt in allen Fällen die Veröffentlichung im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger und im Völtiſchen Beobachter. Die Geſelbſchaft verpflichtet ſich, in Berlin, Frankfurt . M. Hamburg, München und Stuttgart mindeſtens je eine Zahlſtelle zu unterhalten und bekanntzugeben, bei der fällige Gewinnanteile und neue Gewinnanteilſcheinbogen erhoben, Bezugsrechte ausgeübt, Aktien zur Teilnahme an der Hauptverſammlung hinterlegt und alle ſonſtigen die Aktien betreffenden, von einem der Geſellſchaftsorgane be⸗ ——— Maßnahmen koſtenlos durchgeführt werden önnen. Der Reingewinn, der ſchreibungen, ſetzlichen und teilt: 1. 8 werden auf die Vorzugsaktien 4 7 ausge⸗ 2. benn erhalten die Stammaktionäre einen Gewinn⸗ 8. ſich nach Vornahme von Ab⸗ Wertberichtigungen, Rüchſtellungen ſowie ge⸗ freien Rücklagen ergübt, wird wie ſolgt ver⸗ onteil bis zu 47;:* aus dem übrigbleibenden Betrag erhält der Auf⸗ ſichtsrat den bereits erwähnten Anteil om Jahres⸗ gewinn: 0 4. der Reſt wird an die Stammaktionäre verteilt, ſoweit die Hauptverſammlung keine andere Verwenduna be⸗ Neue Maunheimer Zeitug in Stuttgart — ſtimmt. E3 Geſchäftsergebniſſe der letzten 5 Fahre waren fol⸗ gende: 1034 R. 4125 444,51 Gewinn; hiervon wurden .4 2617 200,— der geſetzlichen Rücklage zugewieſen, .4 620 000,— zur Abſchreibung des Disagios aus der Anleihe von 1027 verwandt und.“ 888 244,51 ouf neue Rechnung vorgetrogen. 1035 Erxichtung eines Unterſtützungsfonde.K 1 500 000,.— 4% Gewinnanteil auf.6 2 216 000,.— Vorzugsaktien„ 8 640,.— 59% Gewinnanteil auf.4 2 956 000,— Stammaktien„ 1297 800,.— 255 5 Zinſen auf./ 678 800,— Aufwertungsgenußrechte„ 2 740,50 5 9% bes als Gewinnanteil ausge⸗ ſchütteten Betrages zur Tilgung von Aufwertungsgenußrechten. 65 400,— Abſchreibung des Aufgeldes auf 60ige Teilſchuldverſchreibungen TTTTT0T0TT.TT....... Vortrag auf neue Rechnung„ 878 758,88 Gewinn.“ 4109 939,98 1090 Zuweiſung zum Unterſtützungsſonds.4 1 500 000,— %% Gewinnanteil auf.“ 26 000,.— Vorzugsaktien 8 640,.— 6 9 ewinnanteil auf.- 25 956 000,— Stammaktien(dovon 7 an Anleiheſtock Jabgeführt)„ 1687 140,— 9 Sinſen auf.4 487 000,— Auſwertungsgenußrechte 17 045,.— 5 97 des als Gewinnanteil ausge⸗ ſchütteten Betrags zur Tilgung von Aufwertungsgenußrechten. 84 800.— Vergütung an den Aufſichtsrat 41 718.— Sonderrückſtellug„ 2500 000,— Vortrog auf neue Rechnung„ 392 326,85 Gewinn.“ 6 231 669,85 1987 4 77 Gewinnanteil auf.& 216 000,— Vorgugsaktie 8 640,.— * Gewinnanteil auf.4 25 956 000,— Stammaktien(davon 19% an Anleiheſtock II abgeführt)„ 1946 700,— 3% 9 Zinſen auf.I 885 700,— Auf⸗ wertungsgenußrechte 8 13 400,50 5 des als Gewinnanteil ausge⸗ ſchütteten Betrages zur Tilgung von Aufwertungsgenußrechtn. 97 800,— Vergütung an den Auſſichtsrat 81 045,76 Vortrag auf neue Rechnung.„ 370 665,60 Gewinn.“ 2518 850,86 1088 477 Gewinnanteil auf.“ 216 000.— Vorzugsaktiiien.4 8 640,.— Gewinnanteil auf.4 25 956 000,— Stammaktie.„ 1946 700,— 95% Zinſen auf./ 339 100,.— Auf- wertungsgenußrechtt„ 11 868,50 59 des als Gewinnanteil ausge⸗ ſchütteten Betrages zur Tilgung von Aufwertungsgenußrechten.„ 97 800,— Vergütung an den Aufſichtsrat„ 113 125,99 Vortrag auf neue Rechnung.„ 341 805,94 Gewinn.“ 2 510 939,88 Entſprechend den Vorſchriften des neuen Aktiengeſetzes wurden bei der Ermittlung der Geſchäftsergebniſſe für 1937 und 1938 die Rücklagen und Rückſtellungen in der Bilanz vorweggenommen. Von dem aus dem Ergebnis 1936 an den Anleiheſtock bei der Deutſchen Golddiskontbank abgeführten Betrage wurden 1938./ 1,18 auf je R. 300,— Aktien ausgezahlt. Das Guthaben des Anleiheſtocks 1 beträgt nunmehr noch .,/ 103,67. Der Beſtand des Anleiheſtocks II aus der Zu⸗ weiſung des Jahres 1037 umfaßt nom../ 236 000,— 44ige Reichsſchatzanweiſungen, wogegen die Deutſche Golddiskontbank ein Guthaben von./ 56,30 hat. ellschaft ARHοα Bilanz zum 31. Dezember 1938 Saussiwo .K Anlagevermögen: Grundkapital: Bebaute Grundſtücke mit Stammaktien 250 500 Stimmen 25 956 000.— 172000 a) Geſchäfts⸗ u. Wohngebäuden 11 700 000.— Borzugsaktien 2160 Stimmen 216.000.— 26—. SS 2888 048.87 in beſonberen 5 F R J0 800 Stimmen Abgang„„„„„„6„ 19.999.— 1459 9498• Getrglich⸗ Rücklage 2617 200. Abſchreihunng 268049.— 14 000 000.— Sonder⸗Rücklage b) Fabrikgebäuden u. anderen aus dem Gewinn in 198368 2500 000.— Baulichkeiten 18800 000.— aus 163. 1000 000. 3500 000.— Zuganng 8 Unterſtützunasſonds für die Ge⸗ 17984 854.82 folgſchaft: Abſchreibung. 281 15700 000,—[ Zuwetſung Unbebaute Grundſtücke 300 000.— aus dem Geſchäftsj. 1985 1500 000.— Maſchinen und maſchinelle An⸗„ 1936 1500 000.— geNn 5 300 000.— 9*„„ 1937 2000 000.— Zugang„„„„„„„„ 2 1938 2000 000,— 70⁰0⁰0— Abgang„„„„„6„ abzüglich der in den Geſchäfts⸗ 14 719 172. jahren 1936 bis 1938 aus⸗ Abſchreibunng 9519172. 5 200.000.— bezahlten Zuwendungen 1664.846.17] 5335153,88 Betriebs⸗ und Geſchäfts⸗ Rückſtellungen für ungewiſſe ausftatfung Schulden 55 13 757 797,24 Zugang„„ 442858947 Verbindlichkeiren: 5 9 Teilſchuldverſchreibungen 44 8% 1937 16 040.000— Abgonn„„„„ 13.288.30 hupothekariſche Sicherung 4465 302.17 in Höhe des Anleihebetrages) Abſchreibung„„ 4465301.17.—/ Aufwertungsanleihen 6 398.75 Werkzeune 85 Hypotheken 818 860,18 Zugang.„„ 837591778 Anzahlungen von Kunden—19952812,01 — 8575 91875 Verbindlichkeiten auf Grund Abſchreibung. 831775 Beteiligungen 512000, Verbinölichteiten aegenüber Abgang Sb0 511 999.— Sonſtige Verbindlichkeiten.14534 973.35] 70 295 587,12 Abſchreibung 4999.— 507 000,— Poſten, die der Rechnungs⸗ Umlaufvermögen: abgrenzung dienen 8 1635 870, 02 Vorräte: Avale und Bürg⸗ Roh⸗, Hilfs. und Betriebs⸗ ſchaften..4 886. ſtoffe, Handelswaren. 22208853.88 Reingewinn: Halbſertige Erzeugniſſc. 22213636 38 Vortrag aus 1937 0 665.60 ertige Erzeugniſſe 19480835.30 Semina in 68 4 rſatzteillee 3262415.57] 58165 741,13 5—* ◻◻◻2142274.23] 2519939,83 rrrrrr 5866 726.75 Hypotheken und Grundſchulden 182 639 95 Anzahlungen an Lieferanten 3641 343,05 Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Lei⸗ ſtungen J32952 014.03 Forderungen an Konzern⸗ unternehmen. 111028327/ 77 703 640,35 Wechſel„„„„%%„ 689 817.68 S0(0TTTTT0TT0TPTPTTbTTT 615 163,48 Kaſſenbeſtand einſchlietzlich von Reichsbank⸗ und Poſtſcheck⸗ guthaben 5 1057 557,624 Andere Bankguthaben 1253 264.61] 3615 803,39 Souſtige Forderungn 791 043.76 Poſten, die der Rechnungs⸗ abgrenzung dienn 2²6 209.64 Avale und Bürg⸗ ſchaften..4 966 78,— 142 108 806,7 U1 142 198 806.57 Sooll Sewinn- und Veriustrechaung für das Geschäftsjahr 1938 Maben PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPoPoPoooPoßöPßP——————————————— P PPPPPPP[PPPPPPPPPPPPBBPPPPC PPCCPCPPP— P ꝰPœ œ œ œ œ PP PPBBBPSSSSS———————————— Rel R 60 N. Löhne und Gehälter insgeſamt103 606 418.15 winn⸗Vortrag aus 1937 hiexvon auf Anlage⸗Kon⸗ Rohüberſchuß ten aktivierte Löhne. 208 871.76 103 397 546,39 aus Beteiligungen 5659.68 Geſetzliche ſoziale Abgaben 7462 597.97 NMen 2355 911.73 Freiwillige ſoziale Leiſtungen Außerordentliche Erträge 15457473 und Spenden 4639 827.29 (nicht inbegriffen ſind die Zu⸗ wendungen aus dem Unter⸗ ſtützungsfonds für die Ge⸗ folgſchaft im Betrage von .“ 768 220,12) Abſchreibungen auf das An⸗ lagevermögen: Bebaute Grunöſtücke mit a) Geſchäfts⸗ und Wohn⸗ SS 568 049,87 b) Fabrikgebäuden und an⸗ deren Baulichkeitn 2284 854.32 Maſchinen u. maſchinelle An⸗ P 9519172,60 Betriebs⸗ u. Geſchäftsausſtat⸗ RR 4465 301 17 Werſgengne 817 25 213 295 69 Beteiligungen„„ 4999.—] 25 218 294.69 Steuern: 1. Beſihſteuern 1525 878 2. Sonſtige Steuern 7232878.72] 22758 198.44 Beiträge an Berufsvertretungen 258 882.33 Reingewinn: Bortrag aus 1987 970 665 60 Gewinn in 1038. 214214½2 2519939.88 166 250 286,94 166 250 286,94 Nach dem abſchließenden Ergebnis unſerer pflicht gemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Geſellſchaft ſowie der vom der Jahresabſchluß und der Geſchäftsbericht, Berlin, im April 1030. Erlänterungen zum Jahresabſchluß: Die Wertpapiere von.“ 5 866 726,78 ſetzen ſich in der Hauptſache aus Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches, ausländiſchen Schatzbonds und am Bilanztage mit 500 eingezahlten Vorzugsaktien der Reichswerke.⸗G. für und Eiſenhütten„Hermann Göring“ zu⸗ 0 en. In den Rückſtellungen für ungewiſſe Schulden von R. 13 757 797,24 iſt neben einer Rückſtellung für Kunden⸗ wechſel⸗Obligo, Berufsgenoſſenſchaftsbeiträge und für ein erheblicher Betrag für Steuern ent⸗ Uten. Die.“ 16 040 000,.— 5%jigen Teilſchuldverſchreibungen von 1937 werden vom 1. ril 1942 bis 1. April 1961 in 20 gleichen Jahresteilbeträgen durch Ausloſung zum Nennwert oder durch freihändigen Rückkauf getilgt; auch verſtärkte Tilgung ſund Geſamtkündigung von 1942 an zu⸗ läſſig. Zur Sicherung aller Forderungen aus den Teil⸗ ſchuldverſchreibungen iſt eine öige Geſamtſicherungs⸗ hopothet von./ 16 040 000,— an erſter Stelle auf den Werken Untertürkheim und Gaggenau einſchließlich der darauf befindlichen Gebäude, aller Anlagen und allen Zu⸗ behörs eingetrogen. Die Hypothekenſchulden von R. 818 800,18 beſtehen aus etner Tilgungshypothek, die mit 474% jährlich zu ver⸗ zinſen und mit 1/7/ jähvlich zurückzuzahlen iſt. Die ſonſtigen Verbindlichteiten mit./ 14 534 978,30 ſetzen ſich u. a. aus Beiträgen für Löhne, ſoziale Seiſtun⸗ gen, veranlagte Sbeuern, Kursſicherungen ſowie Provi⸗ ſionsforderungen der Vertreter und Angeſtellten der Ver⸗ kaufsorganiſation zuſammen. Haftungen und Sicherheitsleiſtungen: Für Bankkredite, Behördengeſchäfte und Kundenwechſel⸗ Diskontierungen hat die Geſellſchaft Sicherheiten in hypo⸗ thekariſcher oder anderer Form geleiſtet. Für Bank⸗ kredite hat ſie als Ausſteller Wechſel von insgeſamt .4 1 216 332,— 964 1 weiterhin wurden im Betrag von 1862 627,42 ausgeſtellt zwecks leihung von ausländiſchen Schatzbonds durch die Deutſche Golddas kon bbank. 0 orſtand erteilten Aufklärungen und Nachweiſe entſprechen die Buchführung, ſoweit er den Jahresabſchluß erläutert, den geſetzlichen Vorſchriften. Deutſche Treuhand⸗Geſellſchaft Horſchig Siegmund Wirtſchaftsprüfer Wirtſchaftsprüfer Das Obligo aus begebenen Kundenwechſeln belief ſich auf R. 12 507 121.— lohne Arbeitsbeſchaffungswechſel). Für die Holzinduſtrie Bruchſal G. m. b. H. in Bruchſal hat die Geſellſchaft ein Wechſelobligo in Höhe von.K4 384 122,— übernommen. Beſitz⸗ und Betriebsbeſchreibung. Der Grundbeſitz der Geſellſchaft umfaßt nach dem Stand vom 81. Dezember 1938 2 340 361 am, wovon 1 865 847 am (davon bebaut 554 410 am) auf Fabrikgrundſtücke einſchließ⸗ lich zugeböriger Wohngrundſtücke entfallen. Von dem üb⸗ rigen Grundbeſitz von 474514 am ſind 152 686 am bebaut. Im einzelnen verteilt ſich der Grundbeſitz wie folgt: Stuttg.⸗Untertürkheim 909 022 qm, davon bebaut 169 090 am Mannheim 0 104 526„ Gaggenaan 220011„„ 88 865„ Berlin⸗Marienfelde 285 632„„ 75 128„ Sindelfingen 703 013„.„ 102 241„ Sonſtiger Grundbeſitz(im weſentlich. Verkaufsſtellen— u. Repavaturwerkſtätt.) 483 375„„ 157 240„ Die Zentrale mit der Hauptverwaltung befindet ſich in Stuttgart⸗Untertürkheim. Weitere Werke ſind in Mann⸗ heim, Gaggenau, Berlin⸗Marienfelde und Sindelfingen. 1. Die Werke in Untertürkheim umfaſſen die Probuktions⸗ ſtätten für die Serienherſtelluna oon Perſonenwagen, leichten Lieſer⸗ und Krankenwagen, von Spezial⸗ fohrzeugen einſchließlich beſtimmter Laſtwagentypen ſo⸗ wie von Motoren, ferner die Entwicklungs⸗ und Ver⸗ ſuchsanlagen für den Motoren⸗ und Wagenbau und die Abteilungen für Sport⸗ und Rennwagenbau. 2. Werk Mannhein iſt eingerichtet für die Serienherſtellung non Laſt⸗ und Perſonenwagen nebſt den zugehörigen Aufbauten ſowie von Dieſelmotoren für gewerbliche Zwecke; es beſitzt auch eine Spezial⸗Graugießerei. 3. Werk Gaggenan baut Laſtkraftwagen allet Art und Größe einſchließlich der Aufbauten, insbeſondere ſolche mit Vorkammer⸗Dieſelmotoren, Sattelſchlepper, Omnibuſſe, Spezialfahrzeuge, Kommunal⸗ und Feuerwehr⸗Fahr⸗ —— ——— ———— Sparſamkeit auch ———222*— ————*————— 5. Seite“ Nummer 484 Die Siadiseiie Maunheim, 2. Oktober. Neues aus Atem Oder:„Bekleidungsſcheine“ falſch und richtig verſtanden Zu allen Zeiten hat es unter dem Eindruck be⸗ ſonderer Ereigniſſe auch Leute gegeben, die im Eifer ihres Dienſtes für die gute Sache über das Ziel hinausſchoſſen und damit für jede vernünftige Be⸗ trachtung mehr Schaden als Nutzen ſtifteten. Das ſind auch heute wieder die Apoſtel einer ſogenann⸗ ten„Haltung“, deren Hauptmerkmal ein Verzicht auf alle Lebensfreude und auf jeden harmloſen Schmuck des Daſeins iſt. Haben wir das nötig? Sollen wir,— von den da⸗ durch hervorgerufenen wirtſchaftlichen Rückſchlägen auf eine große Zahl ſchaffender Betriebe einmal ganz abgeſehen,— nun wirklich unſere innere An⸗ teilnahme, unſere Verbundenheit mit dem deutſchen Schickſal, unſere Hingabe an die Sache des Führers dadurch zum Ausdruck bringen, daß wir uns in unſerer äußeren Erſcheinung weniger pflegen, ſchlechter,— vielleicht ſogar nachläſſiger kleiden als bisher? Sollen all die hübſchen Dinge in herbſtlich bunten Schaufenſtern nicht mehr für uns da ſein, weil es einigen gefällt, auch dies in den Kreis der Forderungen an perſönliches Eingehen auf den Ernſt der Stunde einzubeziehen? Wenn eine Frau auch heute noch gern in Mode⸗ zeitſchriften blättert und ſich darüber klar zu werden ſucht, wie ſie trotz Bezugſcheinpflicht und zeitgemäßer in Zukunft nett geklei⸗ det einhergehen kann, ſo iſt das ganz gewiß keine Sünde, geſchweige denn gar„Vaterlands⸗ verrat“. Im Gegenteil, wenn ſie es richtig anpackt und die zwangsläuſig eingetretene kurze Stockung in den textilen Gewerbe⸗ und Handwerksbetrieben durch vernünftige Auftragserteilung mit überwin⸗ den hilft, ſo iſt das vielmehr allen Lobes wert. Und dafür braucht es gar keiner großen Aktionen bei der 2 unter Zuhilfenahme von Bekleidungsſtelle, ſondern nur einer prüſenden Durchſicht der Beſtände im Kleiderſchrank, um dort den Grunbſtoff für den Weg zur Schneiderin zu fin⸗ den. Die geſchulte Damenſchneiderin nämlich iſt heute mehr denn je darauf bedacht, durch ihr perſön⸗ liches Können, ihr Geſchick, ihren Ideenreichtum weiterzuhelfen und jene Zauberkunſtſtückchen der Mode zu vollbringen, die ſeit jeher unter dem Schlagwort„Neues aus Altem“ bei unſerer Frauenwelt ſoviel Anklang fanden. Und warum auch nicht. So eine Umänderung ein paar(bezugſchein⸗ ſreien!) Spitzen, einem neuen Gürtel oder modiſchen Knöpfen koſtet nicht die Welt; und wenn das alte Wollkleid von vor drei Jahren allein nicht mehr ausreicht, weil Mutti inzwiſchen vielleicht doch ein bißchen in die Breite gegangen iſt, ſo ſind ja auch noch die vielen reizenden Modelle aus zweierlei Stoff da, die der modiſchen Phantaſie weiteſten Snielraum laſſen. Wollen wir alſo, anſtatt Trübſal zu blaſen und unſere Zeit mit ganz unnötigen Wenn's und Aber's zu verzetteln, lieber gleich friſch an's Werk gehen. Kleider machen be⸗ kanntlich Leute,— man fühlt ſich auch ſelbſt gleich ganz anders im Bewußtſein des Nett⸗Angezogen⸗ ſeins, und für die Leute, denen das Kleidermachen nun einmal ihr Auskommen ſichert, iſt damit zu⸗ gleich auch zweckentſprechend Sorge getragen. rt. *r Wer hat noch keine Volksgasmaske? In den Geſchäftsſtellen des Reichsluftſchutzbundes ſind nun⸗ mehr wieber Volksgasmasken in allen Größen liefer⸗ bar. Alle Selbſtſchutzkräfte ſind zu der Beſchaffung einer Volksgasmaske geſetzlich verpflichtet. Dem⸗ nächſt erfolgt Kontrolle von Haus zu Haus, inwie⸗ weit Luftſchutzwarte, Hausfeuerwehr und Laien⸗ helferinnen im Beſitz von Volksgasmasken ſind. Im Hinblick auf die anhaltende Nachfrage empfiehlt es ſich, mit der Beſchaffung der Volksgasmaske nicht zu zögern. Nene Mannbeiet-Belizad. Follliſche Führung und Wirhſchaſt Miniſterpräſident Walier Köhler vor den Belriebsführern Nordbadens Im Auftrage des Badiſchen Miniſterpräſidenten und Leiters der Wirtſchaftskammer Baden hatte die Inbuſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim Be⸗ triebsführer der nordbadiſchen Wirtſchaft(Induſtrie, Handel, Handwerk) am Freitag, dem 29. September 1939, zu einer Sitzung eingeladen, zu der auch Ver⸗ treter von Partei, Staat und Stadt erſchienen waren. Nach Eröffnung der Sitzung durch Präſident Goebels ergriff der Badiſche Miniſterpräſident, Staatsrat Köhler, ſelbſt das Wort. Er ging in ſeiner längeren Anſprache davon aus, daß die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe noch engere ühlung⸗ nahme mit der Wirtſchaft gebieten. Um die Schwie⸗ rigkeiten zu überwinden, die G0 für das badiſche Wirtſchaftsgebiet aus ſeiner Grenzlage ergeben, iſt ein vertrauensvolles Zuſammenarbeiten von politi⸗ ſcher Führung und Wirtſchaſt unerläßlich. Im die⸗ ſem Zuſammenhang appellierte der Miniſterpräſident an die Initiative der Wirtſchaft, die manche Schwierigkeit bezüglich der öffentlichen Auftrags⸗ erteilung überwinden läßt. Vor allem muß ſich in der heutigen Zeit erweiſen, daß der Wirtſchaſtsführer —95 auch Führer der ihm anvertrauten Geſolg⸗ ſchaft iſt. Der Miniſterpräſident berührte dann die Fragen, die ſich aus der Umſtellung auf die Kriegs⸗ wirtſchaft ergeben. Dieſe Umſtellung iſt not⸗ wendig, weil das Reichsintereſſe es verlangt. Es werden ſich zweifellos Härten für einzelne Wirt⸗ ſchaftszweige ergeben, die jedoch aus der Natur der Sache heraus ſich nicht umgehen laſſen. Der Mini⸗ ſterpräſtdent betonte dann eindringlich die Notwen⸗ digkeit, jede ſich bietende Exportmöglichkeit wahrzunehmen. Zum Abſchluß ſeiner Ausführungen behandelte der Miniſterpräſident eine Reihe von Einzelfragen, die ſich auf Grund der jüngſten Ge⸗ ſetzgebung auf dem Gebiete der Finanzwirtſchaft, der Preisbildung und der Sozialpolitik für die einzelnen Unternehmen ergeben. Präſident Goebels dankte dem Miniſterpräſiden⸗ ten für ſeine Ausführungen; er verſicherte, daß die nordbadiſche Wirtſchaft, oͤͤurchdrungen von dem Ge⸗ fühl der Zuſammengehörigkeit und der Notwendig⸗ keit des Zuſammenhaltens, gemeinſam mit der mittel⸗ und füdbadiſchen Wirtſchaft mit len Kräf⸗ ten arbeiten und verſuchen wird, ihren Platz zu halten. Die Sitzung wurde mit einem„Sieg Heill“ auf den Führer geſchloſſen. Die techniſche Nothilfe auf dem Poſten Sie hat ſchwierige aber ehrenvolle Aufgaben zu bewältigen „Zur techniſchen Hilfeleiſtung bei der Bekämpfung 4 Nolſtände und zur Erfüllung beſtimmter Auſgaben der Landesverteidigung und des Luft⸗ ic Hilfsorgans. Dieſes Hilfsorgan iſt die Techniſche Nothilſe. Der Dienſt in der Techniſchen Nothilſe iſt ein wertvoller Dienſt an der deutſchen Volksgemeinſchaft.“ So lautet das Vorwort zum Geſetz über die Tech⸗ niſche Nothilfe, und damit iſt auch das Weſentliche über ihre Bedeutung und ihren Aufgabenkreis ge⸗ ſagt. Ihre Wichtigkeit kann man aber ſchon daran erkennen, daß überhaupt ein Geſetz über die Tech⸗ niſche Nothilfe erlaſſen wurde. Der Vollſtändigkeit halber ſei noch hinzugefügt, daß es im Frühjahr dieſes Jahres verkündet wurde und daß es aus dem eingetragenen Verein„Techniſche Nothilfe“ eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts machte. 5 Wie groß die Werte ſind, die durch die Techniſche Nothilfe im Verlauf ihres dofährigen Beſtehens gerettet worden ſind, kann man in Zahlen wohl gar nicht ausdrücken, und dabei iſt gu berüchſichtigen, daß nicht nur ſachliche Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt werden mußten, ſondern faſt noch mehr perſönliche. Für ihren Einſatz wurde ihr früher— gelinde geſagt— ja auch nicht won allen Seiten gedankt. Im neuen Reich änderte ſich das grundlegend, weil man jetzt erſt ihre wahre Bedeutung erkannte und ſchätzte und gerade für den Kriegsfall iſt ihr ein Aufgaben⸗ kreis geſtellt, der ebenſo ſchwierig wie ehrenvoll iſt. Wenn man ſagt, die Techniſche Nothilſe ſei die Techniſche Hilfspolizei des Staates, dann kann man ſich ungefähr einen Begriff machen von der Größe dieſes Aufgabenkreiſes. Die wichtigſte bedarf der Staat eines beſtändigen tech⸗ Aufgabe im Krieg dürfte wohl der Inſtand⸗ ſetzungsdienſt beim Luftſchutz ſein, das heißt, die Beſeitigung von Schäden und Gefahren baulicher Art bei Luftangriffen. Dazu gehört: Be⸗ ſeitigung ſchwerer Verkehrshinderniſſe, Bergungs⸗ maßnahmen unter erſchwerten Umſtänden, Behebung von Einſturzgefahren, Wiederherſtellung wichtiger Verkehrspeybindungen, Schaffung behelfsmäßiger Schutzmöglichkeiten, Beſeitigung von Blindgängern, und Sprengung von Branogaſſen als letztes Mittel der Brandbekämpfung. Klar, daß ſeit Kriegsbeginn bei Tag und Nacht Trupps der Techniſchen Nothilſe an wichtigen Kno⸗ tenpunkten einſatzbereit ſtehen, ebenſo klar, daß die Ausbildung dieſer Truppe nicht gründlich genug vor⸗ genommen werden kann. Schließlich wird ja von der Techniſchen Nothilfe die Beſeitigung ie⸗ der Gefahr rerlangt und das kann nur erfolg⸗ reich geſchehen, wenn von vornherein alle techniſchen Gebiete beherrſcht werden. Dieſe ſtändige Ausbildung der Trupps war ſchon eine Friedensaufgabe, ſie iſt nicht minder eine Kriegsaufgabe, weil von ihrer Löſung alles ab⸗ hängt. Als weitere Gebiete der Techniſchen Nothilfe blei⸗ ben noch zu erwähnen die Bekämpfung von Kataſtrophen, hierfür ſtehen motoriſierte Be⸗ reitſchaftszüge mit Sondergeräten und beſonders ausgebildeter Beſatzung neben behelfsmäßig moto⸗ riſierten Bereitſchaftstrupps zur Verfügung, und endlich die Spezialaufgaben der Techniſchen Nothilſe im Verband mit der deutſchen Wehr⸗ macht. Die Techniſche Nothilfe wird auf dem Poſten ſein, wenn es die Stunde erſordert!—tt. eeeee Die Sängerführer lagten Sängerkreisführer Hügel ſprach Im Geſellſchaftshaus der Mannheimer„Lie⸗ dertafel“, in K 2, 32, gab es am Sonntagmorgen wieder Großbetrieb. Nach Beendigung des laufen⸗ den Probenbetriebes traten im unteren Saale die Sängerführer der Männergeſangvereine des Stadt⸗ bezirks und der Vororte zu der Sitzung zuſammen, die urſprünglich für den vorhergehenden Sonntag anberaumt war. Sängerkreisführer Karl Hügel begrüßte die Sängerkameraden und erinnerte an die Aufforderung zur Fortführung der Männerchor⸗ arbeit im Sinne des Reichsminiſters Dr. Goebbels, des Reichsmuſikkammer⸗Präſidenten Prof. Raabe und des Sängerbundesführers Dr. Meiſter. In den Fällen, in denen die verbliebenen Sänger nicht aus⸗ PPPPPPPCTCCCPPPPPPPPPPPPPPPPPPTPP—PP———PTGTGTbTPTbTbTPTòTPTVT——'———————ÄX——VVvͤvÄ22Pͤ1ZÄ—————— zeuge, größere Krankenwagen, Dieſelmotoren für Triebwagen und gewerbliche Zwecke. Werke Marienfelde. Dieſe Werke dienen dem Bau von leichten und mittelſchweren Laſtwagen, Spezialfahr⸗ zeugen und Motoren 5. Werk Sindelſingen iſt das Kaxoſſeriebauwerk der Geſell⸗ ſchaft. Es beſaßt ſich mit der Anfertigung von Auf⸗ bauten jeder Art für Perſonenwagen ſowohl in Größ⸗ ſerienfertigung wie Einzelausführüng, für Liefer⸗ und Krankenwagen, Sonderfahrzeuge, Omnibuſſe und von Führerhäuſern für Laſtkraftwagen. Die Geſellſchaft beſitzt Verkaufsſtellen und Reparatur⸗ werkſtätten in Aachen, Augsburg, Baden⸗Baden, Berlin, Braunſchweig, Bremen, Breslau, Ehemnitz, Cottbus, Darm⸗ ſtadt, Dortmund, Dresden, Düſſeldorf, Duisburg, Erfurt, Franbfurt a.., Freiburg i. Br., Gera, Gleiwitz, Halber⸗ ſtadt, Holle. Hamburg, Hannover, Kiel. Koblenz, Köln, Königsberg, Landau i, Pfalz, Leipzig, Magdeburg, Mann⸗ heim, München. Nürnberg, Plauen, Ravensbura. Regens⸗ burg, Reutlingen, Roſtock, Säckingen, Schieidemühl, Schweinfurt, Stuttgart, Ulm, Weimar, Würzhurg, Wupper⸗ kal⸗Elberfeld, Zwickau, Paris. Sodann beſtehen rechtlich ſelbſbändige Verkaufsgeſellſchaften mit angeſchloſſenen Re⸗ in Wien, Budapeſt, London und Bürich ſ. Beteiligungen). Auf dem Konto Beteiligungen iſt das Eigentum an An⸗ teilen im weſentlichen folgender Geſellſchafter verbucht: Inländiſche Verkaufsgeſellſchaften Mercedes⸗Benz Automobil⸗Geſellſchaft m. b.., Wien Ausländiſche Verkaufsgeſellſchaften Mercedes⸗Benz Automobil⸗Geſellſchaft, Budapeſt Auf Grund bes vorſtehenden Proſpektes ſind Britiſh Mercedes⸗Benz Ltd. London Mercedes⸗Benz Automobil⸗Aktiengeſellſchaft, Zürich. Die Verkoufsgeſellſchaft in Amſterdam iſt aufgelöſt. Sonſtige Geſellſchaften Holzinduſtrie Bruchſal G. m. b.., Bruchſal Daimler⸗Benz Motoren..b.., Genshagen b. Berlin „Codra“ Compagnie des Dieſel Rapides S.., Paris. Die Induſtriewerke.m. b.., Leipgig, iſt aufgelöſt und in den Eigenbeſitz der Daimler⸗Benz.⸗G. ütbernommen worden. Verbandszugehörigkeit. Die Daimler⸗Benz.⸗G. iſt über den Reichsverband der Automobilinduſtrie Mitglied der Deutſchen Automobil⸗Treuhand...H. in Berlin⸗Charlottenburg. Weiterhin 10 ſie an der Exportgemeinſchaft Deutſcher Automobil⸗ fabriken Aktiengeſellſchaft in Berlin beteiligt. Die Summe der Verkaufsrechnungen der Geſellſchaft ein⸗ ſchließlich derjenigen der Verkaufsgeſellſchaften betrug 1936 rd../ 295 000 000,—, davon rd. 28 300 000,— Ausfuhr, 1987 pd. R. 867 000 000,—, davon rd. 45 000 000,— Ausfuhr, 1988 rd../ 396 000 000,—, davon rö. 40 800 000,— Ausfuhr. Im abgelaufenen Teil des gegenwärtigen Geſchäftsjahres hat ſich das Iu⸗ und Auslandsgeſchäft weiterhin gut ent⸗ wickelt. Die Geſellſchaft hofft daher, auch für dieſes Jahr ein befriedigendes Ergebnis vorlegen zu können. Stuttgart⸗Untertürkheim, im Auguſt 1939. Daimler. Benz Akſiengesellschaii RRi 12 978000,— neue Stammaklien, 12078 Stuck über je Rm 1000,.— Nr. 67024—80 001 der Daimler-Benz Akiiengeselischaff in Siuiigari zur amtlichen Notierung an den Börſen zu Berlin, Frankfurt a.., Hamburg, München und Stuttgart zugelaſſen worden. Berlin, Frankfurt a.., Hamburg, München, Stuttgart, im September 1939. Deuische Bank Commerz- und Privai-Bank Akilengesellschalt reichen, ſollen oͤurch entſprechende Zuſammenfaſſung Gruppen gebildet werden. Beſonderer Wert wird darauf gelegt, daß die Vereinschorleiter, die noch zur Verſügung ſtehen, beſchäftigt werden urid ihre Bezüge erhalten. Mit Rückſicht auf die abend⸗ liche Verdunkelung werden die Proben vor allem an den Sonntagvormittagen und vielfach auch ſamstags durchzuführen ſein. Oeffentlich geſungen werden wird auf Straßen und Plätzen zum übernächſten Eintopf⸗ Sonntag, d. i. am zweiten Sonntag im Noyember. Bekanntgegeben wurde auch, welche Chöre jetzt ge⸗ probt werden können zum Auſtreten im Dienſte des Deutſchen Roten Kreuzes(wobei im allgemeinen auf Neuanſchaffungen vorläufig verzichtet wird); vater⸗ ländiſche Lieder und beſtimmte Volkslieder. Verteilt wurden Noten, die dͤer Kreis geſtiftet hat, und zwar zum erſten Chor(„Hymme“) aus Philipps„Heiliges Vaterland“. Während einige Vereine, wie geſagt, ſchon wieder proben, beginnen andere erſt in nächſter Zeit damit. Das kulturelle Leben ſoll und wird auch bei uns im Operationsgebiet ſich behaupten als wichtiges Boll⸗ werk der inneren Front. h Wehrmachtsauskunſtſtelle für Kriegs⸗ verletzte und Kriegsgefangene Ueber ſämtliche Wehrmachtsverluſte erteilt die beim Hberkommando der. Wehrmacht eingerichtete Wehrmachts ⸗ Auskunftsſtelle für Kriegsverletzte und Kriegsgefangene, Berlin W 30. Hohenſtaufen⸗ ſtraße 47/48, Auskunft.— Mündliche Anfragen kön⸗ nen werktags außer Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, mittwochs von 8 bis 13 Uhr und ſonntgas von 9 bis 12 Uhr vorgebracht werden. Telephoniſche Anfragen ſind zwecklos. Schriftliche Auskunftsgeſuche müſſen den Fami⸗ liennamen u die Vornamen(Rufnamen unter⸗ treichen), Geburtstag und Ort. Truppenteil und tenſtgrad des Wehrmachtsangehhrigen ſowie die genaue Anſchrift des Antragſtellers enthalten. Die Einführung formularmäßiger Anfragekarten, die bei ſämtlichen Poſtanſtalten koſtenlos erhältlich ſind und gebührenfrei befördert werden, iſt in Vorbereitung. u* Hohes Alter. In voller Rüſtigkeit begeht heute Montag, den 2. Oktober, Herr Anton Schwind ſeinen 74. Geburtstag, Mhm.⸗Waldhof, Hubenſtr. 27. Unſeren Glückwunſch! ** 80. Geburtstag. Frau Magdalena Held, geb. Schott, Ww., Mannheim, Schwetzinger Straße 55, feiert am 3. Oktober in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag. Der Jubilarin herz⸗ lichen Glückwunſch! u Noch ein verdienter Soldat. Anläßlich der 25. Wiederkehr des Kriegsbeginns wurde Herr Bruno Geiſt, mit der Verleihung der Charakters eines Leutnants der Marine⸗Artillerie geehrt. Bruno Geiſt war Mitglied der Beſatzung von U9 unter Kapitän⸗ leutnant Weöddigen und nahm an der Verſenkung der dͤrei engliſche Kriegsſchiffe teil. Wir aratulierent Beſchränkung des Arbeitsplatzwechſels auch in der Hauswirtſchaſt Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Verordnung des Miniſterrats für die Reichsver⸗ teidigung vom 1. September 1930 über die Be⸗ ſchränkung des Arbeitsplatzwechſels auch auf die Hauswirtſchaft Anwendung findet. Nach der Ver⸗ ordnung ſind heute die Haushaltungsvorſtände den Betriebsführern der gewerblichen Wirtſchaft gleich⸗ geſtellt. Bei der beabſichtigten Löſung von Arbeits⸗ verhältniſſen iſt daher folgendes zu beachten: Kündigung von Hansgehilfinnen: 1. Bei Löſung eines Arbeitsverhältniſſes durch den Haushaltungsvorſtand oder die Haus⸗ gehilfin muß die Zuſtimmung des Ardbeits⸗ amts vorliegen; dieſe iſt vor der Kündigung einguholen. 2. Der Antrag auf Zuſtimmung iſt von dem⸗ jenigen Vertragsteil, der kündigen will, beim zuſtändigen Arbeitsamt zu ſtellen. 3. Zuſtändig iſt das Arbeitsamt, in deſſen Bezirk die letzte Arbeitsſtelle liegt. Die Zuſtimmung iſt nicht erforderlich: a) wenn beide Vertragsteile über die Löſung des Arbeitsverhältniſſes einig ſind, b) wenn der Haushalt aufgelöſt wird, c) wenn die Arbeitskraft zur Probe oder Aus⸗ hilfe eingeſtellt wurde und das Arbeitsver⸗ hältnis innerhalb eines Monats beendet wird, ch wenn die Arbeitskraft nur gelegentliche „Dienſte leiſtet(6. B. Waſch⸗ und ſoder gegen geringfügiges Entgelt be—— iſt und daher der Krankenverſichern pflicht nicht unterliegt. Die Zuſtimmung zur Kündigung wird unter Be⸗ rückſichtigung ſtaatspolitiſcher Geſichtspunkte erteilt. Durch die Zuſtimmung des Arbeitsamts wird nicht über die Berechtigung der Kündigung entſchieden, Dies gilt auch für eine Kündigung, die ohne Lin⸗ haltung einer Kündigungsfriſt erfolgt iſt. Der⸗ artige Zweifelsfälle werden nach wie vor durch die Arbeitsgerichte entſchieden. Einſtellung von Hausgehilfinnen: Der Haushaltungsvorſtand hat nunmehr vor Stellenantritt der Hausgehilfin die Zuſtimmung des für ihn zuſtändigen Arbeitsamts einzuholen. Dieſce Palumeung iſt nicht erforderlich lediglich bei Ein!⸗ ſtellungen in Haushalten mit mindeſtens 1 Kind unter 14 Jahren, es ſei denn, daß die Einguſtellende aus der Landwirtſchaft ſtammt oder zuletzt in der Landwirtſchaft beſchäftigt war, Zu den in der Land⸗ wirtſchaft tätigen Arbeitskräften gehören auch die mithelſenden Angehörigen bäuerlicher Familien. Dieſe Arbeitskräfte dürfen der Landwirtſchaft nicht entzogen werden. Mit der EeN einer Zu⸗ ſtimmung zur Arbeitsaufnahme in ſtädtiſchen Haus⸗ halten iſt daher nicht zu rechnen. Freimachungszwang für Pakele Vorübergehende Aenderungen Vorübergehend werden von der Deutſchen Reich?⸗ poſt wegen der zur Zeit beſtehenden außergewohn⸗ lichen Dienſt⸗ und Perſonalverhältniſſe einige Poſt⸗ ordnungsbeſtimmungen geändert. Danach wird bis auf weiteres für Pakete und Poſtgüter der Frei, machungszwang eingeführt. Ihm unterliegen nicht Pakete mit Zivilkleidung, die von den zur Wehr⸗ macht Einberufenen herrühren, wenn die Pakete vom zuſtändigen Truppenteil geſammelt und in grö⸗ ßeren Mengen bei der Poſt eingeliefert werden. Aufgehoben wird ferner die Beſtimmung, wonach bis drei Pakete mit einer Paketkarte und zebn Poſt: güter mit einer Poſtgutkarte verſandt werden dür⸗ ſen. Von jetzt an iſt alſo jedem Paket eine Paket⸗ karte und jedem Poſtgut eine Poſtgutkarte beion⸗ fügen. 8 Endlich muß die Zuſtellgebühr für Pakete, die nach den Beſtimmungen grundſätzlich der Empfän⸗ ger zu entrichten hat, bis auf weiteres der Abſender der Pakete vorauszuzahlen. Empfängern, die ihre Pakete regelmäßig auf Grund einer Abholungs⸗ erklärung abholen wird die vorausgezahlte Zuſtell⸗ gebühr zurückgezahlt. Wo bieibt die Lichtſchleufe bei Lädene Eine Mahnung an die Ladenbeſitzer 3 Zahlreiche Geſchäfte haben bisher keine ſchleuſe angelegt. Darüber konnte hinwegge, 7 werden, ſo lange die Verkaufszeit noch nicht in Dunkelheit fiel. Dies⸗ iſt bei der vorgeſchrit⸗ tenen Jahreszeit anders geworden. Es iſt da⸗ her jetzt gebieteriſche Pflicht aller Ladenbeſitzer, ſo⸗ gleich und ohne Verſäumnis für die Anbringung einer einwandfreien Lichtſchleuſe an der Ladentür au ſorgen. Hierfür kommen nur lichtundurchläſſige und dauerhafte Stoffe in Betracht. Die häuſig beſtehende Abſicht, ſtatt der Lichtſchleuſe die Beleuchtung im Laden abzuſchirmen, kann m empfohlen werden. Entweder fällt zu wenig in den Laden— und dies iſt für Käufer und Ver⸗ käufer gleich läſtig—, oder es wird nicht hinreichend abgeblendet und dann dringt der Lichtſtrahl beim Oeffnen der Ladentür nach außen. Dies darf unter keinen Umſtänden geſchehen. Es wird daran erinnert, daß die Verdunkelung ein wichtiger Beſtandteil der Landesverteidigung iſt. Alle Beteiligten müſſen deshalb in kürzeſter Friſt die vorhandenen Schwierigkeiten überwinden Der Miſchling Der Vater war Neger, die Mutter eine Deutſche, der jetzt 21jährige Sohn ſcheint aber äußerlich mehr vom Vater als von der Mutter geerbt zu haben; der Wollſchädel, die tiefbraune Farbe und die maſſigen Geſichtszüge laſſen ihn unſchwer als Neger exkennen. Sicher iſt ſein Los nicht leicht, von ſeiner Schulent⸗ laſſung an bis heute war er als Bauernkne und Tierpfleger tätig und brauchte in dieſen Stellungen für Spott und Hänſeleien nicht zu ſorgen. Vielleicht war er auch nicht immer der Fleißigſte. wenigſtens machte ihm ſein letzter Herr den Abſchied nicht ſon⸗ derlich ſchwer. Er ging, vorher nahm er aber noch aus den Schränken der Kgmeraden. die bei ihm in der Kammer ſchliefen, Hoſen, Hemde, Strümpfe, einen Selbſtbinder und ein Zigarettenetui mit.„Mei Sach war dreckiſch“ meinte er in unverfälſchtem Mannemeriſch, +5 ihn der Richter nach dem Grund ſeiner Diebſtähle fragte. Der Staatsanwalt war nicht ungnädig, die Mut⸗ ter bat für ihn, und ſo beließ es der Richter bei ear Gefängnisſtrafe von drei Monaten. die durch die⸗ Amneſtie hinfällig wird. Er kann gleich wieder eine Stelle bei einem früheren Herrn antreten. un Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zu OcG und einem Wagen nebſt Anhänger 852 er 6 ereignete ſich am Sonntagabend 21 Uhr 45 bei Artillerie⸗Kaſern e. Der OéG⸗Zug fuh auf den Anhänger der Linie 6 auf und demolierte die hintere Plattform, die zum Glück faſt vonlig leer war. Eine Perſon wurde leicht verletzt. Der —5 den iſt erheblich. Der Verkehr war etwa zwei Stunden lang beeinträchtigt. 8 Varieté, Dukatenfalter. probe(Haut); Faupball im Reich San: Mii Penarth— BſB Königsberg Sz, Königsberger DS— Pruſſia Samland 51ʃ, Raſ. Pr. Königsberg— Reichsb. Königsberg:4. Gau Pommern: Preußen⸗Bor. Stenntin— Germania Frauendorf 311, Reichsb. Stettin— Blücher Stettin 812, Stettiner Sé— Sileſia Stettin:1, Züllchower SC Komet Stettin 75. Gan Mitte: 1. SB Jena— S Kahla:0, Thüringen Weida— Spogg Neuſtadt⸗Orla 12:2, 1. SV Gera— 1. SC Greiz 11:0. Gan Niederſachſen: Hannover 96— Arminia Hannover 970, 07 Linden— Spogg 97 Hannover 3, Bremer SV — Komet Bremen—.—. Sfr Bremen— Werder Bremen 33, Eintr. Braunſchweig— Germania Wolfenbüttel:1. Gau Mitte: Halle Magdeburg— Fortuna:6, Preußen — Germania:3, Deſſau 05— Mildenſee:0, Spielfr. Halle— 96 Halle•·2, Wacker Halle— SV Merſeburg 210, Leuna— Favorit:3, Ve 99 Merſeburg— VS 98 Halle 11. Gau Weſtfalen: Münſter 08— Preußen Münſter:0, Arminia Bielefeld— SVSchildeſche 512, Schinkel 04— Vis Osnabrück 22, Bor. Dortmund— Viktoria Dort⸗ mund 81, VſB Bottrop— Schalke 04:2, Gelſenguß Gelſenkirchen— Spielfr. Gladbeck:0, VfL 48 Bochum — Phönix Bochum 7·:2, Merkur Dortmund— Arminia Marten:2, Spogg Röhlinghauſen— BfB Börnig 311. Gan Niederrhein: Hamborn 07— ViB Alſum 522, Meidericher Spo Duisburg 48⸗99:2, Duisburger Spo— Weſtende Hamborn:3, Turu Düſſeldorf— Bayer Lever⸗ kuſen 61, VſR Ohligs— Fortuna Düſſeldorf:4, Blau⸗ weiß Sterkvade— R⸗W Oberhauſen:5, Schwarzweiß 1 85* Kray 04:2, Tus Ronsdorf— SS Wupper⸗ 025. Gan Mittelrhein: Spog Sülz 07— Phönix Köln 8ꝛo0, Bfs Köln 99— Nippes 1912:0, Mülheimer SC— VfR Köln 14, Siegburg 04— SSV Troisdorf:4, Tura Bonn— Hartha Bonn:1, Spog Andernach— S Ben⸗ dorf 8, Rhenania Würſelen— Jugend Düren 11:1. Protektorat Böhmen und Mähren(Meiſterſchaft): Sparta Prag— Viktoria Zizkov:2, Sͤ Schleſ. Oſtrau — Viktoria Pilſen:0, SͤK Kladno— SͤK Proßnitz:0, Scͤ Nachod— SK Pardubitz:2, SK Pilſen— Zidenice Brünn 911. Gan Heſſen, Hanauer Rundenſpiele: TSV 1860— Vikt. 20 Hanau 10:0, Reichsb. Hanau— Hanau 93:6, Kewa Wachenbuchen— VfB Großauheim.2, Spog Langenſel⸗ bold— Dunlop Hanau:0. Kaſſeler Stadtpokal: Sport Kaſſel— Hermannia Kaſſel 21, SC 03 Kaſſel— Tura Kaſſel:1, Kurheſſen Kaſſel — Spog Kaſſel:2, Spyg Niederzwehren— BV 06 Kaſſel:2. Weitere Spiele: S Feuerbach— VſB Friedberg:5. Länderſpiel In Stockholm: Schweden— Dänemark:1:). Die Syiele der Gruype 2 Am trüben und regenſeucht verhangenen erſten Oktober⸗ ſonntag ſtieg die 2. Runde der Kriegsſpiele, die in der Gruppe 2 ſolgende Ergebniſſe zeitigte: 8 Edingen— Schriesheim 6 1 Ladenburg— Neckarhauſen:2 Alvesheim— Bebbeshenn 911 Seckenheim— Feudenheim:1. Unſere Hoffnung, daß im zweiten Gang die Spiele in einem ruhigeren Fahrwaſſer ſegeln mögen, ging leider nicht in Erfüllung. Im Treffen der„alten Bekannten“ Laden⸗ burg und Neckarhauſen ging es ſo hart auf hart, daß zwei Platzverweiſe für Ladenburg fällig waren. Von Ladenbur⸗ ger Seite erfährt man hierzu, daß der Swielleiter Peter Mind(Phönix Mannheim), der übrigens zuvor auch das Jugensſpiel beider Vereine leitete, für dieſe Partie noch nicht die nötige Fertigbeit bewieſen hätte. Allerdings dürfte ſelbſt öieſes Moment in der heutigen Situation und bei der Knappheit des Schiedsrichtermaterials bein Grund für Exzeſſe bedeuten. Das Spiel ſelbſt lief faſt über die ganze Zeit ziemlich ausgeglichen, und entſprach das:1 bei der Pauſe unbedingt dem beiderſeitigen Kräfteverhältnis. Etwa in den letzten fünf Minuten des Spiels fiel im An⸗ ſchluß an eine Ecke die Entſcheidung zu Gunſten von Neckarhauſen. Edingen bewies ſeine Stärbe gegenüber Schriesheim mit:1 überaus deutlich. Die Fortunen hatten ſtets mehr vom Spiel und waren beſonders im Ausnützen der Tor⸗ chancen auf Draht. Ebenfalls hoch mit 51 gewannen die Seckenheimer ihr Spiel gegen Feudenheim, obwohl es anfänglich nicht danach ausſah. Die Feudenheimer legten nämlich ſehr tüchtig los, erzielten ſchon in den erſten Minuten die Führung, um dann allerdings doch Ruck für Ruck nachzugeben. Als Walz 1, der alte Waloͤhöfer, erſt die nötige Bindung in ſeinen Angriff gebracht hatte, da hieß es bis zum Wechſel ſchon:1 für Seckenheim und für die Reſtzeit brachten zwei weitere Tore die Feudenheimer vielleicht etwas un⸗ verdient hoch, aber jedenfalls klar um die Ecke. Einen weiteren Sieg für die Platzvereine buchte ſchließlich Alemannia Ilvesheim gegen Hedͤdesheim, wobei das Ergebnis:1 lautete. Der Blick auf die Tabelle: Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkt. 98 Seckenheim 2 2 9 9 93 4˙0 Vikt. Neckarhauſen 2 2 0 0 6˙4 4˙0 Edingen 2 1 0 1 95 222 Alemann Ilvesheim 2 1 0 1 5 4 2˙² Ladenburg 2 K 0-4.2 VfTuR Feudenheim 2 1 0 1 4˙7 22 Fortuna Heödesheim 2 0 0 2 3˙7 0²⁴ Schriesheim 2 0 0 2:9.4 ſieht nach dem zweiten Gang Seckenheim und Neckarhauſen klar in Front, während Heddesheim und Schriesheim ebenſo klar— ohne jeglichen Punktgewinn— am Tabellen⸗ ende liegen. Der kommende Sonntag bringt: Schriesheim— Neckarhauſen Feudenheim— Ladenburg Heddesheim— Edingen Ilvesheim Seckenheim wobei der Tabellenführer Seckenheim mit dem Treffen gegen den Nachbarn„über dem Teich“ eine ſchwere Prüfung zu beſtehen haben wird. Der Ausgang dieſes Spiels, wie auch die übrigen Treffen, erſcheint offen. Pferderennen im Reich eee, eeee, Karlshorſt(1. Oktober) Abentener⸗Hürdenrennen. 2700 4. 3000 Meter. 1. K. Eruſt Favors Prinz(Mißling), 2. Ob, 3. Zakusba. F..: Lachbaube, Ppſilanti, Ordinarius, Serena, Ihringer, Bis⸗ eotte. Tot. 22, 12, 14, 1940. Lg.——2. E. W. 6410. Bandola⸗Jagdrennen. 3400 J. Dreijährige. 3000 Meter. 1. Geſt. Tenevers Gucki(Florian), 2. Loki, 3. Genuß. Ferner liefen: Eos, Wilhelmus, Initium, Mondfahrt, Tot. 18, 14, 33, 2110. Lg. 2% —A. E. W. 556:10. Zukunfts⸗Hürdenrennen. 5000 /. 3000 Meter. 1. A. Wettermarks Fidanzata(Wolff), 2. Röntgenſtrahl, 3. Grä⸗ iin Georgia. Ferner liefen: Heimweh, Fünfringe, Welt⸗ friede, Dſchingis Khan. Tot. 24, 15, 24, 19:10. Lg.——4. E. W. 740:10. Jambus⸗Flachrennen. 2500 4. 1800 Meter. 1. Graf Wuthenaus Egmont(Dolff), 2. Lare, 3. Linde, 4. Alte Liebe. Ferner liefen: Gilt, Sagius, Bretone, Twiſt, Scä⸗ vola, Poſeur, Lerchenau, Immerdu. Tot. 43, 15, 14, 20, 29710. Lg.——3. E. W. 160:10. Großer Preis von Karlshorſt. 35 000 4. Jagdrennen. 5200 Meter. 1. E. Schmidts Norman(Oſtermann), 2. Hero, 3. Kriegsflamme, 4. Gineruſta, Ferner liefen: Melnitz, Seni, Salam, Ohio, Herzbube, Capo. Tot. 186:10, 24, 16, 19:10. Lg.—10—8. E. W. 1448:10. Glückskind⸗Flachrennen. 2500 4. 1200 Meter. 1 Prof. Cl. Schmalſtichs Famor(Mämecke), 2. Dalmatia, 3. Frigga. Ferner liefen: Orione, Maghyar, Impaſſe, Prei⸗ ſterwald, Artifex, Walburga. Tot. 84, 26, 23, 24:10. Lg. —-. E. W. 956:10. Quilon⸗Jagdrennen. 3400 4. 3400 Meter. 1. Frau Dewitz' Perlſtab(Hauſer), 2. Brunhilde, 3. Waldhüter, 4. Mümmelmann. Ferner' lieſen: Murillo, Heldenfauſt, Ausſchreibung, Coronell, Leuthen, Storta. Tot. 49, 13, 11, 15, 1140, Eg. 4 1½—4. E. W. 20:10. Volkano⸗Flachrennen. 2500 4. 1600 Meter. 1. Rittm. von Madeyſkis Landleben(Biedermann), 2. Raguſa, 3. Fra Diavolo. Ferner liefen: Agrarier, Claudius, Bolero, Mathilde, Wirrnis. Tot. 43, 16, 28, 22:10. Lg.——½. E. W. 436:10. Narr⸗Flachrennen. 2500 /. 2000 Meter. 1. K. Ernſts Vielgetreuer(Müller), 2. Amfortas, 3. Seeteufel, 4. Lady Roſa. Ferner liefen: Stromwart, Pesne, Faidala, Michel, Prophet, Silberſtreif, Strandkrabbe. Tot. 129, 20, 18, 21, 14:10. Lg.—½—. E. W. 1240:10. Düſſeldorf, 1. Oktober. Langobarden⸗Rennen: 3100 /, 1600 Meter: 1. Stall Bir⸗ kenhofs Roſen⸗Walzer(§. Albers) und Mülhens Gold⸗ 3. Kampfſpiel; 4. Pomponius. Ferner: Helmwiege, Flott, Limperich, Aulup, Viper, Reizjäger. Totv: 15/13, 37½2, 36, 19:10; Tr.——. EW.: 146:10. Cherusker⸗Preis: 3100 /, Zweijährige, 1200 Meter: 1. Dr. Fr. Enderts Auluberg(J. v. d. Vlugt); 2. Giannina; 3. Gunifred; 4. Lebensraum; ferner: Mitras, Tharöwin, Maximus, Stonyr, Eilbote, Rotraud, Rheinlied Toto: 291, 26, 12, 24, 16:10; Lg.: K— 1½— 1. EW.: 1594:10. Germanen⸗Preis: 5000 /, 1400 Meter: 1. B. Behrs Cy⸗ rillus(Haut); 2. Thammo; 3. Dolmetſcher; ferner Weltruf, Orotava, Heidgeiſt, Gerro. Toto: 33, 13, 12, 19:10; Lg.: 2— —2. EW. 40:10. „Schaffendes Volk“: 21 000 /. 2000 Meter: Ebbeslohs Elritzling(O. Schmidt); 2. Geſtüt 1. Geſtüt Erlenhofs Tatjana(Zehmiſch); 3. Geſt. Zoppenbroichs Trolli(Böhlke; ferner: Panheros, Pfeiferkönig, Marienſels⸗ Toto: 56, 14, 14, 13210) Lg.: 1½— 4— 2. GW.: 200:10. Teutonen⸗Ausgleich: 3100 4, 2000 Meter: 1. M. Her⸗ dings Maſter(Narr); 2. Schwanenhals; 3. Morgengruß; 4. „Thronfolger; ferner: Cote Basjue II, Odin, Balzruf, Sa⸗ genprinz, Falkner, Thorlind, Graf Hau, F..; Toto: 132, 37, 30, 16, 28:10; Lg.: 74— 2— 3. GW.: 1528:10. Sigambrer⸗Hürdenrennen: 2700 //, 3000 Meter: 1. P. Tönnes Heidekönig; 2. Blumengöttin; 3 Jeſſie; 4. Xerxies; ferner: Antiochus, Pommernherzog, Ramazan, Boreas, Friederike, Xenia, Erſte von Bonenberg; Toto: 174, 36, 17, 23, 40:10; Lg.: H— K— 4. EW.: 648:10. Alemannen⸗Ansgleich: 2500 4, 1600 Meter: 1. Lt. H. Biſchoßs Aurel(K. Hammer); 2. Savant; 3. Linian; 4, Kit⸗ Kat, Ferner: Metternich, Sandmann. Aufgraf, Seine Hoheit, Preisträger, Heidefalke, Mazurka, Talfahrt, Fa⸗ land, Gamin. Toto: 87, 28, 52, cB 4110; Loe: 1— 1. EW.: 5144:10. 0 Markomannen⸗Ausgleich: 3500 4, 2900 Meter: 1. E. Dilt⸗ heys Bronceluſter(Schönfiſch); 2. Höllenfahrt; 3. Senſe; 4. Stormer; ferner: Athanatos, Alluſion, Stobno, Eyck, Augur, Sarafan, Clarice. Tot. 48, 14, 16, 14, 14:10. Lg.—.— V4. EW.: 370:10. Amtliche Bekanntmachung des Bannfachwartes Bann 171 Kreis 3 Es wird nochmals klargeſtellt, daß vor dem Spiel der 1. Mannſchaften jeweils die A⸗Jugend das Vorſpiel be⸗ ſtreitet. Gleich am erſten Spielſonntag waren es zwei Ver⸗ eine, die glaubten, außer der Reihe tanzen zu müſſen. Es iſt dies eine grobe Unſportlichkeit, die im Wiederholungs⸗ fall geſtraft werden muß. So hat z. B. Gartenſtadt es nicht für notwendig ge⸗ funden, ſich zu entſchuldigen, erbitte ſoſortige Aeußerung. Btr.⸗Abt. I, 08 hat keine Pimpfe und B⸗Jugend. An ſeine Stelle tritt der TV. Rohrhof mit ſeinen Pimpfen und B⸗ Jugend. Alſo, an Stelle von 08 tritt der jeweilige Gegner gegen den TV. Rohrhof an. TV. Rohrhof mußte die Spiel⸗ möglichkeit geboten werden. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß ohne Päſſe nicht geſpielt werden darf. Es braucht hier nicht nochmals betont zu werdn, daß alle Spieler Mitglied der HJ. ſein müſſen. Wird mir ein Fall bekannt, daß hiergegen ver⸗ ſtoßen wird, wird die geſamte Mannſchaft aus der Spiel⸗ runde ausgeſchloſſen. Pimpfe und B⸗Jugend 15.10. Rohrhof — VfL. Neckarau. Eppel, Schmetzer. Borchmeyer und Lampert Wiener Leichtathletikfeſt(1 Tag). Beim großen Leichtathletikfeſt des Wiener AC gab es ſchon am erſten Tag einige feine Leiſtungen, die das Nicht⸗ erſcheinen von Scheuring, Eitel und Thunner vergeſſen ließen. Der alte Kämpe Erich Borchmeyer(Eintracht Frankfurt) holte ſich die 100 Meter in blanken 11 Sekun⸗ den vor ſeinem Vereinskameraden Huth, der Wiener Eich⸗ bleriger gewann die 1500 Meter lallerdings in mäßiger Zeit) und der Münchner Lampert brachte das Kugel⸗ ſtoßen mit 15,58 Meter an ſich. Bei den Frauen zeichneten ſich beſonders die Charlottenbureerin Voigt und die Münchnerin Trude Mauermeyer aus. Die wichtigſten Ergebniſſe vom Samstag: 100 Meter: 1. Borchmeyer(Frankfurt a..) 11:0; 2. Huth(Frankfurt a..) 11,1; 3. Seyffertitz(Steyr) 11,2; 400 Meter: 1. Seyffertitz 52,4; 1500 Meter: 1. Eichberger (Wien).12,0; Weitſprung: 1. Doujak(Klagenfurt) 6,78 Meter; Hochſprung: 1. Danielopſky.(Wien):73 Meter; Kugel: 1. Lampert(München) 15,58 Meter; 2. Wotavek (Wien) 15,25 Meter; 3. Straubungen(München) 14,26 Me⸗ ter; 4 mal 400 Meter: 1. Wiener AC:41.0. 200 Meter(Frauen): 1. Voigt(Charlottenburg) 26,0 S0⸗Meter⸗Hürden(Frauen): 1. Lehrbaum(Wien) 13,0; Weitſprung(Frauenſ: 1. Novak(Wien) 5,21 Meter; Kugel (Frauen): 1. Tr. Mauermeyer(München) 12,11 Meter: Diskus(Frauen): 1. Prohäska(Wien) 37,10 Meter; 2. Tr. Mauermeyer 34,37 Meter. 5 9 Fünfkampf(Männer: 1. Doufak(Klagenfurt) 3183., 10 Wien) 3166., 3. Struckl(WiRW Wien) 3043 unkte. Die däniſche Handballélf beſtreitet den Länderkampf ge⸗ gen Deutſchland am 8. Oktober in Leipzig in folgender Be⸗ ſetzung: Fieldſted; Anderſen, Philippſen; Jörner, H. Chri⸗ ſtenſen, Sander; E. Chpiſteuſen, Dahlfelt, Madſen, Jacob⸗ ſen, Weiolich. Goldoͤiskontbant e Uunbkis- Und WIRTsenBFrs-ZEITune Abbröckelnde Kurse bei Geschäſissſille Neakſion aui vorangegangene Beiesſigung- Im Börsenverlaui uneinheliliche Kursgesialiung Berlin, 2. Oktober. Zu Beginn der neuen Woche und gleichzeitig des neuen Monats hielt ſich das Geſchäft an den Aktienmärkten in ſehr engen Grenzen. Allgemein bekundete man ſtärkſte Zurück⸗ haltung, ſo daß die Kurſe vielfach ſchon unter dem Druck der Geſchäftsſtille abbröckelten. Hinzu kommt, daß, ſoweit kleine Orders erteilt wurden, es ſich um Verkäufe handelte, während andererſeits dieLimiteernewerungen bisher nur zu einem geringen Teil erfolgt ſind. Schließlich iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß in den letzten Tagen teilweiſe nennenswerte Steigerungen eingetreten waren und die Kursabſchläge ſo⸗ mit als eine Reaktion auf die vovangegangene Befeſtigung angeſehen werden können. Am Montanmarkt hatten Rheinſtahl mit minus 76 v. H. den größten Verluſt aufzuweiſen. Hoeſch und Ver⸗ einigte Stahlwerke verloren je v. H. Klöckner gaben um „I und Mannesmann um 36 v. H. nach. Bei den Braun⸗ kohlenwerten büßten Deutſche Erdöl 4, Bubiag 1 und Ilſe⸗Genußſcheine 1/½ v. H. ein. Am Kaliaktienmarkt la⸗ gen Salzöetfurth um 74 v. H. gebeſſert, während Kalichemie durch einen Rückgang um 2 v. H. auffielen. In der chemiſchen Gruppe ſtellten ſich Farben auf 155%(minus 76 v..). Goldſchmidt waren um 1 und Rütgers um 2/ v. H. rückgängig. Elektro⸗ und Verſorgungswerte gaben gleichfalls überwiegend im Kurſe nach. Geffürel ſtiegen je⸗ doch um 74 und Charlotte Waſſer um 1½ v. H. Demgegen⸗ über waren EW Schleſien und Waſſer Gelſenkirchen um je 1, Licht⸗Kraft und Deſſauer Gas um je 1/½ ſowie La⸗ meyer um 17 v. H. rückgängig. Kabel⸗ und Drahtwerte ſowie Textilaktien lagen ruhig und kaum verändert. Von Maſchinenbauanteilen fanden Demag bplus 4 v..) einiges Intereſſe. Berliner Maſchinen waren um 1 v. H. ſchwwächer veranlagt, wobei zu berückſichtigen iſt, daß dieſes Papier in letzter Zeit beſonders ſtark geſtiegen iſt. Rhein⸗ metall Borſig gaben 17́ v. H. her. Sonſt ſind zu erwähnen: Von Autoaktien BMéW und von Zellſtoffwerten Waldhof mit je minus 1 v.., ferner Holzmann und Feldmühle mit je minus 152, Weſtdeutſche Kaufhof mit minus 176 und AG für Verkehr mit minus 2,50 v. H. Im variablen Rentenverkehr blieben die Reichsaltbeſitz⸗ onleihe mit 192,75 und die Gemeindeumſchuldung mit 93 unverändert. Im Verlauſe wurde die Kursentwicklung eiwas unein⸗ heitlich. Allerdings hielten ſich die Schwankungen nach bei⸗ den Seiten überwiegend im Rahmen von 7& bis 7 v.., wobei jedoch immer noch Einbußen in der Mehrzahl waren. Berliner Maſchinen ſtellten ſich ſogar 17 und Junghans 1,50 v. H. niedriger. Am Kaſſarentenmarkt unterlagen Liquidationspfand⸗ briefe verſchiedentlich Schwankungen nach beiden Seiten. Liquidationspfandbriefe der Hamburger Hypothekenbank verloren/ v. H. Hypothekenpfanoͤbriefe und Kommunal⸗ obligationen waren meiſt gehalten, Stadtanleihen über⸗ wiegend geſtrichen. Provinzanleihen lagen ziemlich ge⸗ ſchäftslos. zöer Ruhrverband büßten nach Pauſe 7 v. H. ein. Bei den Länderanleihen ergaben ſich keine beſonderen Veränderungen. Zu nennen ſind lediglich 29er Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, die mit 95,75 gegen 96,50 bei der letzten No⸗ tiz am 7. 9 feſtgeſetzt wurden, ſo wie 30er Mecklenburg⸗ Strelitz, die 97,75 gegen 98ÿ am 24. 8. notierten. Reichs⸗ anleihen hatten ſtetige Tendenz. Für Induſtrieobliga⸗ tionen war die Stimmung verhältnismäßig freundlich. Farbenbonds verloren allerdings 1 v. H. Steuergutſcheine 1 Dezember nannte man unvexändert mit 98,90, Januar mit 98,30, Februar mit 97,90 und“ März⸗ April mit 97,60 gegen 97,65. Der Privatdiskontſatz wurde bei 2,75 v. H. pelaſſen. Geld- und Devisenmarki Am Geldmarkt wurden die Sätze für Blankotagesgeld nach Ueberwindung des Ultimo um ½ auf 21 bis 274 v. H. ermäßigt. Am Deviſenmarkt waren keine größeren Veränderungen zu verzeichnen. 5 Diskont: Reichsbank 4, Lombard 8, Privat 8. S. Amtlich in Rm. Dis⸗ 2. Oktober 39. September ſü kont Seld Brief Geld J Brier Aegypten lägypt-Pfd. 2) 9,890 9,010 9,800 9,919 Regien.-Peſo— 0,579] 0,583 0,578 0,582 Auſtralien 1 munral Pid. xv)) 7,012].928 7,912].928 Belgien 100Belga 4 42, 04, 42,12 42,0842, 16 Braſilien 1 Milreis 34 0,130 0,132 0,1300 0,132 Brit. Indien 100 Ruplen) 73.0873,82 73,5873.82 Bulgarien, 100Leva 6 3,047 3,053 3,047ʃ 3,053 Dänemark 100Kronen 4 48.05 48,15 48,05 48,15 England..„ 1PfDB 40 2 9,890] 9,910 9,940 9, Eſtland„ 100eſtn. Kr. 4½% 62,440 62,500 62,440 62,500 Finnland100finn. Mk. 4 5,045 5,055 5,045] 5,055 Fiankreich. 100Fr. 0 2 5,024 5,536 5,624] 5,636 Griechenland 100Dr. 6.353/ 2,357 2,353/ 2,357 Holl ind 100Gulden 2 1132,77 133,03 132,07 132,93 Frank(Teheran) 100 Riel 3— 14.28 14,30 14,28 14,30 Island. 100 isl.Kr. 5¼½[ 38,3138,39 38,3138,30 Italien„. 100 Lire 4 J13.00 13,11 13,0913,11 Japan.. I19en 3,201 0,5700 0,581 0,574/ 0,576 100 Dinar 5 5,694] 5,706 5,604] 5,706 anada 1 kan. Dollar)) 2,238 2,242 2,258 2,262 Lettland. 100 Latts 5½ 48,75 48, 85 75 48, 85 Litauen„ 100Litas 41,94 42.02 41,94 42,02 Luxemburg 10Olurand.ff„ 10,510 10,530 10,5210,54 Neuſeeland 1 Kuseel. Pid.) 20.092 8,008.992 S,003 Norwegen 100Kronen 3 56,59 50,71 50,59[ 56,71 Portugal 100 Eskudo 4½ 9,091 9,109.091] 9,109 Rumänien. 100Le. 37—*0——9— Schweden. 100Kr. 275 509.29 50,41 50,20 50,41 Schweiz 100Franken 1½ 56,24 56,36 50,29 56,41 Spanien. 100 Peſeten 5——*—— Slowakei 100 Kronen 40 8,591 8,609 8,591] S, 600 Südafrika 1 Säatr. Pfl.)]..990 10,010.0000 10,010 Tüctei.„ atül1. Pfd⸗ 4 1,978 1,982 1,9780 1,982 Ungarn„ 100Pengö 4——9—9—* Uruguay, 1Goldpeſo 4 0,929 0,031 0,929 0,931 Ver. Staaten 1 Dollar 1.491] 2,495 2,491].405 Die mit einem) verſehenen Kurſe finden nur im inner⸗ deutſchen Verrechnungsverkehr amtl. Gebrauch. JG Farbeninduſtrie Ac in Fraukſurt a. M. Be⸗ kanntlich hat die JG Farbeninduſtrie AG, Frankfurt⸗Main das Ac durch Ausgabe von 11 Mill.“ Sta aus dem ge⸗ nehmigten Kapital auf 731 Mill./ erhöht. Wie die Ge⸗ ſellſchaft bekanntgibt, ſind die neuen Aktien feſt gezeichnet und werden zur Durchführung einiger Umtauſchtrans⸗ aktionen verwendet. Die neuen Aktien ſollen zuſammen mit der vor einigen Monaten aufgelegten 100⸗Mill.K4⸗ Anleihe und dem bedingten Kapital von rund 177 Mill. 4 demnächſt an der Börſe zur Einführung gelangen. * Die Banſparkaſſe Mainz.⸗G. ſetzt ihre plan⸗ mäßigen Zuteilungen fort. So konnten bei der am 28. September durchgeführten Monatsszuteilung Sep⸗ tember wiederum an 57 Bauſparverträge 468 000 4 zugeteilt werden. Die Geſamtzuteilungen der Bau⸗ ſparkaſſe Mainz ſtiegen damit auf 3389 Bauſparver⸗ träge mit 31 525 000 4. Davon wurden allein im Jahre 1939 zugeteilt: 570 Bauſpatverträge mit 4 733 500. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Pbein-Begst 20. 29. 30.f 1. 2. Rbein⸗Begel 20.“ 20.1 2 Rbeinſelben 2,362,202.1002 172,1s[ Sauv. 2,2302.14½2,041.6 Geeſſh.f0 P50680(Sün 20 1668f40 489 71.002.502.5 Maxau.274164,07 709 580 Manndein 3,5, 73.12 90.350 Nanneſn 253 25/—.00 Höchſttemperatur in Mannheim am 1. Oktober + 11,0 Grad; tiefſte Temperatur in der Nacht zum 2. Oktober + 9/6 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 12,2 Grad. »Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute ſrüh halb 8 Uhr 10,9 Millimeter — 10,9 Liter je Geviertmeter. Kraft durch Freude Sportamt Automarkt Montag, 2. Oktober 1939 Allgem. Körperſchule für Frauen Leichter S 17.30 bis 19.30 Uhr ato Anhänger Fröhliche Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 20.00 06 bis 21 Uhr Gymnaſtikſaal, Schul⸗ hofſtraße Nr. 4(am Roſengarten);„Trumpt Aunlor, 20—21.30 Uhr Mädchenberufsſchule; in aut. Zuſtand 19.30— 20.30 Uhr Schwetzingen, abzugeben. 530 Lokal„Zur Backmulde“. R6, 3. Meffert. Dienstag, 3. Oktober 1939 Allgem. Körperſchule für Frauen und Männer: 17.30 bis 19 Uhr Stadion. Deutſche Gymnaſtik ſür Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr Aelt., beſſ. Herr? Gymnaſtikſaal Goetheſtraße 8. findet guten Amtl. Bekanntma chungen Pltassüiscn ng. u. Bekauntmachung. 39 0 äſt Entrichtung der Invaliden⸗ 90 verſicherungsbeiträge. Die Herren Arbeitgeber werden darauf aufmerkſam gemacht, daß trotz des Kriegszuſtandes die In⸗ validen⸗Verſicherungsbeiträge wie Vermisohtes Pietoesuche Des Erfolges wegen nochmals veriängert! 3. Woche: ln ösot fler Stuniel Alas 1n Aeuem maehenl Wer näht, versäume nicht den Besuch unserer Vorführungen über ein neues uschneiden Durch verblüffend einfache Methode ündern Sie nach allen Schnitt⸗Mode-Heften unmoderne Garderoben wie Mäntel. Kostũme usw. auf eigene Figur und modernstem Sohnlit um. langwierige Anproben fallen fort! Unkostenbeitrag 20 Pfennig Einmaliger Besuch genügt! Vorführungen: Ab morgen Dieustag bis einschl. Freitag dieser Woche(vom 3. bis 6. 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