Reue Mannheimer Seil Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 4 19 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und eleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr 150. Jahrgang Mittwoch, 11. Oktober 1939 Nummer 443 1 5 4 „Die Demokratien kännen wänlen, was sie wollen“- Vertrag Kowno-Tioskau Polniſche Beute wird eingebracht Frieden oder Krieg? Vor dieſe Eniſcheidung ſind die Weſtmächte jetzt nochmals geſtellt Drahtbericht unſ. Berliner Schriftktg. — Berlin, 11. Oktober. Die weltpolitiſche Lage hat ſich gegenüber den Vortagen nicht geändert. In England wächſt mit dem Herannahen des Zeitpunktes, wo die britiſche Regierung ſich endgültig vor die entſcheidende Frage geſtellt ſieht und ihr nicht ausweichen kann, die Erregung. Dazu verſtärkt ſich die Ueberzeugung, daß die engliſche Politik die Haltung Moskaus grundlegend falſch eingeſchätzt hat. Ein⸗ zelne Stimmen aus England bedeuten vorläufig freilich noch keine ernſte politiſche Entwicklung. Holländiſche Blätter melden aus London. daß das enaliſche Kabinett auch noch geſtern über den Inhalt der Führerrede beraten habe. Der„Telegraaf! ſchreibt, es ſei nicht wahrſcheinlich, daß Chamberlain ſchon am Donnerstag im Unterhaus abſchließende Erklärungen abgeben werde. Der„Rotterdamſche Courant“ meldet, London be⸗ rate eingehend mit Paris über die Hitlerrede. Dieſe Beſprechungen werden kaum vor Donnerstag oder Freitag zum Abſchluß kommen. In Paris hat Daladier im Radio pathetiſche Erklärungen zur Reichstagsrede des Führers abge⸗ geben, die aber trotz der Mahnung an die franzö⸗ ſiſchen Soldaten,„die gerechte Sache“ bis zum Ende zu verteidigen, nicht als endgültige Ant⸗ wort auf Adolf Hitlers großes Angebot anzuſehen ſind. Deutſchland iſt für jede Entſcheidung gerüſtet und wartet in gelaſſener Ruhe ab, ob der Gegner die weitgehenden deutſchen Angebote aufareift oder die Verantwortung für die Verlängerung des Krieges übernimmt. ‚ Die Konzentrierung der Weltöffenlichkeit auf die Entſcheidung der Weſtmächte über Krieasfortſetzung oder Frieden läßt für andere Erörterungen in der neutralen Auslandspreſſe wenig Raum, und doch nennt der„Haagſche Courant“ die Führerrede zur Eröffnung des deutſchen Winterhilfswerkes ein Bekenntnis, daß Deutſchland auch im Kriege die ſozialen und humanitären Aufgaben nicht vernach⸗ läſſigen wolle. Muſſolinis Rede vor dem italieniſchen Führer⸗ korps, Sardinien ſei Italiens Bollwerk im Weſten, wird im Pariſer„Temps“ als Muſſolinis neue Kampfanſage gegen den Weſten, d. h. gegen die Demokratien bezeichnet. Die Rede könne Frankreich nicht beruhigen. Der„Matin“ ſchreibt, Muſſolinis Reden würden immer mehr Fanfaren gegen Frankreich und man müſſe ſie bedauern. Auch in der übrigen franzöſiſchen Preſſe zeigt ſich lebhofte Unzufriedenheit mit der Rede, von der die„Infor⸗ mation“ ſchreibt, ihr letztes Richtungsziel ſei Korſikg und Nizza geweſen, wenn es Muſſolini auch diesmal noch nicht ausgeſprochen habe. „Klägliche Mittelchen“ (Funkmeldung der NM3.) + Mailand, 11. Oktober. Schärfſte Ablehnung hat die Falſchmeldung vom Rücktritt der britiſchen Regierung hervorgerufen, die von der oberitalieniſchen Preſſe als ein plumpes Manövyer und als ein völliger Fehl⸗ —— des britiſchen Lügenminiſteriums bezeichnet wird. Die„Stampa“ ſtellt hierzu feſt, der engliſch⸗fran⸗ zöſiſche Propagandaplan, die deutſche öfſentliche Mei⸗ nung zu beunruhigen, ſei ein völliger Schlag ins Leere geweſen. Wenn ſich die Gegner des Reiches einbildeten ihr Ziel dadurch erreichen zu können, daß ſie den Kampf mit ſolchen kläglichen Mittelchen führen, dann täuſchten ſie ſich von Grund auf, denn Deutſchland ſei in jeder Hinſicht gewappnet, es ſei unnütz, ſich Illuſionen hinzugeben: gewiß ſpreche man in dieſen Tagen von Friedensbereitſchaft, weil der Führer ſelbſt vor dem Reichstag und der ganzen Welt den Willen der Reichsregierung ausgeſprochen hatte, die Ausdehnung des Krieges zu vermeiden. Man ſpreche aber auch ſehr viel von den Maßnah⸗ men, die im Falle einer Fortdauer der Feindſelig⸗ keiten ergriffen werden müßten vom Widerſtand und von den Mitteln, um die Widerſtandskraft der deutſchen Nation in dieſem Falle zu erhöhen. Das Kriegs⸗WSW- di Für die Bergung, Durchſicht und den Abtransport der rieſigen Beutemengen, die die deutſchen Trup⸗ pen auf ihrem ſiegreichen Feldzug gemacht haben, werden auch polniſche Kriegsgefangene eingeſetzt. (PK. Hilſcher, Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) e Sieges Schlacht der eimat! Die Eröffnungsrede des Führers:„Die anderen ſollen erleben, daß wir nur härter, entſchloſſener, einiger werden!“ dub Berlin, 10. Okt. Im Berliner Sportpalaſt, der traditionellen Ver⸗ ſammlungsſtätte dex nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung, eröffnete der Führer am Dienstagnachmittag im Rahmen einer gewaltigen Großkundgebung das Kriegswinterhilfswerk 1939/0. „Das rieſige Oval des Sportpalaſtes bietet wieder einmal das von manchen hiſtoriſchen Kundgebungen her bekannte eindrucksvolle Bild eines ganz großen Ereigniſſes. Jeder nur verfügbare Platz iſt beſetzt. Die Beſonderheit der Stunde findet auch in der würdigen Ausgeſtaltung des Sportvpalaſtes ihren Ausdruck.„Kriegswinterhilfswerk 199/40“. In großen weißen Lettern mahnt dieſe Inſchrift von der Stirnſeite der Kundgebungsſtätte. Bald nach dem feierlichen Einmarſch der Fahnen und Standarten dringen von draußen brauſende Jubelrufe in den Saal. Der Führer iſt einge⸗ Erfolgreicher Luftangriff auf hoher Gee Deuiſche Jueger bombardieren engliſches Kreuzergeſchwader dub. Berlin, 10. Oktober. Am 9. Oktober erfolgte ein überraſchender Bombenangriff auf engliſche Seeſtreitkräfte vor der Weſtküſte Norwegens. Die deutſchen An⸗ griffsverbände erzielten u. a. ſechs beſonders ſchwere Treffer auf engliſche Kreuzer, die durch Exploſionen und Rauchentwicklung an Bord weithin ein Zeichen des deutſchen Erfolges waren. Zwei der deutſchen Angriffsflugzeuge mußten auf däniſchem Hoheitsgebiet notlanden. Die Beſatzungen ſind unverſehrt. Tagesbericht des Oberkommandos + Berlin, 11. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Oſten nähern ſich die deutſchen Trup⸗ pen in Mittelpolen der längs des Bug verlau⸗ fenden deutſch⸗ruſſiſchen Intereſſengrenze. Im Weſten: Nach ruhig verlaufener Nacht faſt überall ſchwache Artillerietätigkeit. Die Operanonen in der Noroſee (Funkmelöung der NM3.) + Berlin, 11. Oktober. Vom 7. Oktober beginnend, fanden gemeinſame Operationen von ſchweren und leichten Seeſtreit⸗ kräften, ſowie Luftſtreitkräften in der nördlichen Nordſee und an der norwegiſchen Weſtküſte ſtatt. Im Verlauſe dieſer Operationen angeſetzten Luft⸗ ſtreitkräften gelang es, engliſche Seeſtreitkräfte zu ſtellen und, wie bereits berichtet, zu ſchädigen. Die Operationen werden ſortgeſetzt. Armeebefehl Dr. Tiſos „Unerſchütterliche, durch Blut geheiligte Freundſchaft mit Deutſchlaud“ (Funkmeldung der NMz3Z.) — Preßburg, 11. Oktober. Miniſterpräſident Dr. Tiſo richtete am Dienstag an die ſlowakiſche Wehrmacht einen Armeebefehl, in dem es u. a. heißt: „„Unſere Truppen haben an der Nordgrenze die hiſtoriſche Aufgabe erfüllt, das Gebiet der Slowakei vor einem feindlichen Einfall zu ſichern und dem Mutterlande die zu Unrecht geraubten Gebiete wieder einzugliedern. Dieſes erſte Auftreten der ſlowa⸗ kiſchen Wehrmacht hat die Achtung vor unſerer Tapferkeit und Organiſation als auch den Dank der deutſchen Wehrmacht für die Leiſtungen der ſlowa⸗ kiſchen Armee und die Anerkennung des großen Führers des deutſchen Volkes Adolf Hitler ſelbſt hervorgerufen. Unſer Bündnis mit dem Deutſchen Reiche wurde dadurch nicht nur gefeſtigt und herz⸗ licher geſtaltet, ſondern darüber hinaus in eine un⸗ erſchütterliche, durch Blut geheiligte Freundſchaft gewandelt.“ Japan räumt die Inſel Hainan nicht. Der Spre⸗ cher des Oberkommandos der japaniſchen Flotten⸗ Saun 9 Konteradmiral Kanazawa, beſtritt, daß ſapan die Inſel Hainan zu räumen gedenke. troffen und ſchreitet oͤie vor dem Sportpalaſt ange⸗ tretene Ehrenkompanie des Infanterieregiments „Großdeutſchland“ ab. Dichte Menſchenmengen um⸗ ſäumen in weitem Umkreis die Straße, um dem Führer nichtendenwollende Ovationen darzubringen. Die 20 000 im Sportpalaſt kommen in Bewegung. Die Augen aller ſind nach dem Haupteingang gerich⸗ tet. Die Flügeltüren öffnen ſich. Der Führer er⸗ ſcheint. Die Arme fliegen empor. Die Menſchen ſpringen auf. Leuchtenden Auges grüßen ſie den Führer. Höher ſchlagen die Herzen. Die Heilrufe werden zu einem einzigen Schrei der Freude. Erſt nach einigen Minuten verklingt der Sturm der Freude. Mit dem Gruß an den Führer eröffnet der ſtell⸗ vertretende Gauleiter Görlitzer die Kundgebung. Anſchließend nimmt Reichsminiſter Dr. Goebbels: mit lauten Heilrufen empfangen, das Wort zu dem großen Rechenſchaftsbericht des Winter⸗ hilfswerkes 1938/39. Faſt 2,5 Milliarden ſind in jechs Fahren aufgebracht worden. 535 Millionen allein im WHWͤ 1938-39: Dr. Goebbels führte aus: „Mein Führer! Meine Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Zum ſiebenten Male eröffnen Sie, mein Führer, heute das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. Es unterſcheidet ſich diesmal grundſätzlich von allen ihm vorangegangenen Winterhilfswerken. Die bisheri⸗ gen wurden im Frieden, das diesjährige wird im Krieg durchgeführt. Der Krieg ſtellt nicht nur die kämpfende Front, ſondern auch die kämpfende Heimat vor zwingende Pflichten. Das deutſche Volk iſt bereit dieſe Pflich⸗ ten gern und freudig zu erfüllen, da es weiß, daß es in dieſem Krieg um ſeine nationale und ſoziale Exiſtenz kämpft. Die Heimat aber will ſich in dieſem 5 nicht von der Truppe beſchämen aſſen. Die bisherigen Winterhilfswerke waren demon⸗ ſtrative Zeichen der ſozialen Solidarität unſeres deutſchen Volkes und vor allem das letzte Winter⸗ hilfswerk ſtellte einen ſchlagenden Beweis für den Sozialismus der Tat dar, der im nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland Wirklichkeit geworden iſt. Kein Volk der Erde hat dieſen ſozialen Großleiſtungen auch nur etwas annähernd gleiches zur Seite zu ſtellen. Die Rechenſchaftslegung vor allem über das letzte Winterhilfswerk iſt der ſtolzeſte Beweis für die ſoziale Opferfreudigkeit unſeres Volkes. Das Winterhilfswerk 1938/39 hat eine Ge⸗ ſamtleiſtung von 535,3 Millionen aufzuweiſen gegenüber 417,1 Millionen im vorangegangenen Jahre. Damit ergibt ſich ein Geſamtertrag ſämtlicher bisher vom nationalſozialiſtiſchen Staat und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung durchgeführten Winterhilfswerke in Höhe von faſt 2,5 Mil⸗ liarden. 2500 Millionen ſind damit in ſechs Jah⸗ ren vom deutſchen Volk zur Linderung der Winternot freiwillig aufgebracht worden. Wir haben im vergangenen Winterhilfswerk Sachſpenden in Höhe von 270 Millionen Mark gegen 287 Millionen im vorangegan⸗ genen Winterhilfswerk aufzuweiſen. Iſt hier ein natürlicher Rückgang zu verzeichnen, ſo haben die Aufwendungen für ſozigle Maßnahmen vorbeugenden Charakters demgegenüber einen rapi⸗ den Aufſchwung genommen. Aus Mitteln des Winter⸗ hilfswerkes wurden im vergangenen Jahr 265,38 Micllionen für dieſen Zweck aufgebracht gegen nur 113,7 Millionen im Jahr vorher. Im einzelnen wurden für das Hilfswerk„Mutter und Kind“ 179,5 Millionen gegen 78,5 Millionen im Vorjahré aufgewendet, dazu für den Reichsmütter⸗ dienſt 9 Millionen, für die Geſundheitsfürſorge 16,5 Millionen, für das Rote Kreuz 3 Millionen, für die Sommerarbeit der HJ 2,5 Millionen, für die Hitler⸗ freiplatzſppende 1,5 Millionen und für ſonſtige vor⸗ beugende ſoziale Zwecke etwa 5 Millionen. Auf dem Gebiete der nationalen Fürſorge hat das Winterhilfswerk im vergangenen Jahr be⸗ ſonders große Leiſtungen aufzuweiſen. Für das Sudetenland allein wurden 42,75 Millionen und für das Protektorat Böhmen und Mähren 5,5 Millionen ausgeworfen. Charakteriſtiſch iſt die allmählich abſin ken de Zahl der Betreuten des Wänterhilfswerkes, die von 253 Betreuten auf 1000 Einwohner im Jahre 1933/34 auf 104 Betreute auf 1000 Einwohner im Jahre 1938739 gefallen iſt, wobei man noch den ſtar⸗ ken Zuwachs an Betreuungsbedürftigen aus der und aus dem Sudetenland mit einbeziehen muß. Eine Großleiſtung ſozialer Fürſorge und Hilfs⸗ bereitſchaft ſtellt die wahrhaft imponierende Zahl der Mitarbeiter des Winterhilfswerkes dar. 1185 145 Partei⸗ und Volksgenoſſen haben ſich für dieſe Arbeit zur Verfügung geſtellt, gegen etwa über 1 Million im Jahre vorher. Beſonders mit Stolz erfüllt uns die Tatſache, daß nur 0,9 v. H. dieſer Mitarbeiter des Winterhilfs⸗ werkes Gehalt oder Entſchädigung bezogen, alſo über 99 v. H. ehrenamtlich für das WSHWearbeiteten. 2. Seite/ Nummer 443 Neue Mannheimer Zeitung Mittwoch, 11. Oktober 1989 Die Winterhilfswerk⸗ Geldſpenden deigten im vergangenen Jahr eine ungeahnte Zu⸗ nahme. Allein der„Tag der nationalen Solidarität“ 1938 erbrachte über 16 Millionen gegen 8 Millionen im Borjahre. Die Eintopfſpenden ſind im vergangenen Winterhilfswerk von 34 auf 50 Millonen geſtiegen, die Reichsſtraßenſammlungen von 30 auf 48, die Opfer von Gehalt und Lohn von 80 auf 104 und die von Auslandsdeutſchen von 3 auf ⸗3,4 Mil⸗ lionen. Zwar iſt diesmal dabei ſchon der Zugang 9 aus der Oſtmark und aus dem Sudetenland einge⸗ ſchloſſen; aber trotzdem bedeuten dieſe Zahlen über⸗ 5 zeugende Beweiſe dafür, in wie weitem Umfange 2 dDas Volk in allen ſeinen Schichten die Politik des * Führers trägt und auch bereit iſt, dafür freiwillig * ——————— in weiteſtem Umfange ſoziale Opfer auf ſich zu nehmen. An Sammelabzeichen wurden im vergangenen Winterhilfswerk faſt 190 Millionen gegen 123 Mil⸗ lionen im Vorjahre hergeſtellt und abgenommen. Demgegenüber verzeichnen wir nun Leiſtungen, die einzigartig daſtehen in der Geſchichte der ſozialen Für⸗ und Vorſorge des deutſchen Volkes. Die Geſamthilſe des Winterhilfswerkes für die dentſche Oſtmark umfant allein eine Summe non 90 137, Millionen, die für das Sudetenland eine 84 ſolche von 75,1 Millionen, die für Böhmen und Mähren eine von 44 und die für Memelland eine ſolche von 1,5 Millionen. Insgeſamt alſo hat das dentſche Winter⸗ hilfswerk eine Summe von 220 Millionen, das iſt ſaſt eine Viertelmilliarde, für die Betrenung der durch die Befreiungspolitik des Führers dem Reich zurückgewonnenen deutſchen Länder und Provinzen aufgewandt. Das Winterhilfswerk 1939/ 40, das heute eröffnet werden ſoll, ergibt nun eine Un⸗ menge von neuen und bisher noch nicht dageweſenen Auſgaben der ſozialen Fürſorge. Es ſollen in dieſem Winterhilfswerk weniger Sachſpenden zur BVerteilung gelangen als Wertgutſcheine im Rahmen der Bezugſchein⸗ ausgaben. Praktiſch bekommt damit jeder Betreute einen Teil der ihm zuſtehenden Waren vom Win⸗ terhilfswerk gezahlt. Der Eintopfſonntag ſoll in einen ſogenannten Opferſonntag umgewandelt werden, da das Eintopfgericht im großen und ganzen ſowieſo das reguläre Eſſen des ganzen deutſchen Volkes geworden iſt. Eine Unmenge großer Aufgaben werden von der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt bei der Be⸗ treuung der Volksdeutſchen in den beſetzten Ge⸗ bieten im Oſten zu leiſten ſein. Dieſe erſtrecken ſich von der Ausgabe von Eſſen und Nahrungsmit⸗ teln bis zur Regelung einer ordentlichen Markt⸗ verſorgung. Sehr wichtige Sonderaufgaben wird im Verlauf dieſes Kriegswinterhilfswerkes 1930—40 das Hilfs⸗ werk„Mutter und Kind“ zu erfüllen haben. Auch die Schaffung von Kindertagesſtät⸗ ten wird in zunehmendem Umfange eine Aufgabe dieſes Kriegwinterhilfswerkese ſein. Unſer Ziel iſt dabei die Schaffung ſo vieler Hilfskindergärten, daß die Verſorgung der Kinder aller arbeitenden Müt⸗ ter ſichergeſtellt iſt. Es wird eine Verdoppeluna der Einrichtungen der Nationalſozialiſtiſchen Bolkswohl⸗ fährt notwendig ſein und erreicht werden. Im Rahmen dieſer Aufgaben liegt die Durchfüh⸗ rung einer ganztägigen Kinderſpeiſung für etwa 1 Million deutſche Kinder. Es iſt alſo nicht an dem, daß das Winterhilfs⸗ werk im Kriege etwa eine geminderte Exiſtenzbevech⸗ tigung hätte. Die Aufgaben ſind größer geworden, und deshalb muß auch der Opferwille des ganzen Volkes größer und umfaſſender ſein. Schon der Name„Kriegswinterhilfswerk“ ver⸗ pflichtet unſer Volk zu ganz beſonderen Leiſtungen. Der Aypell des Führers an die Nation: Und dann tritt der Führer an das Reoͤner⸗ podium. Der Führer führt aus: Deutſche Volksgenoſſen un d Volksgenoſſinnen! Das Winterhilfswerk gehört zu jenen national⸗ 3 ſozialiſtiſchen Einrichtungen, die heute ſchon als etwas 4 faſt Selbſtverſtändliches angeſehen werden. Auch der ceeinzelne Voltsgenoſſe hat ſich allmählich daran ge⸗ wöhnt, für dieſes Khrk ſeinen Beitrag zu leiſten— die große Maſſe willig, ein ganz verſchwindender Bruchteil vielleicht auch nur, um dem üblen Anſehen zu entgehen. Aber es iſt ja auch gleichgültig, weshalb ſo einer * iſt, daß auch er gibt!(Lebhafter eifall. Der Gedanke dieſer Einrichtung war, zur völki⸗ ſchen Selbſthilſe aufzurufen. Es wären uns ja auch andere Wege offen geblieben: ſtatt dem Appell an die Opferfreudigkeit des Bolkes hätte es auch den Appell an den Steuerzahler gegeben. Wir haben bewußt und mit Ueberlegung einſt dieſen Weg nicht beſchritten: denn wir wollten ja gerade das deutſche Volk dazu erziehen, in gemeinſamem Opfer das Weſen der Ge⸗ meinſchaft auch zu begreifen, die Pflichten, die die Gemeinſchaft auſerlegt, zu erkennen und dieſen Pflichten zu genügen, aus freiem Willen heraus, auch ohne daß der Stenereinnehmer daßinter ſteht. Wür wollten enoͤlch durch unſeren Appell dem einzelnen einen dauernden Einblick in die vieler Volksgenoſſen geben. ot iſt nun zu allen Zeiten vorhanden geweſen. Zu allen Zeiten aber beſitzen die Menſchen auch die 0„BVerpflichtung, dieſer Not zu ſteuern, ihr entgegen⸗ 2 4 zutreten und ſie zu lindern! Aeine Macht der etde wird u 8 Nun hat uns das Schickſal gezwungen, zum Schutze des Reiches zur Waffe zu greifen. In 5 wenigen Wochen iſt der Staat. der am frechſten glaubte, die deutſchen Intereſſen bedrohen zu kön⸗ nen, niedergeworfen worden,(mit brauſenden Heil⸗ krufen jubeln die Maſſen dem Führer zu), dank einer“ geſchichtlich einmaligen militäriſchen Leiſtung! Dank dem tapferen Heldentum unſerer Soldaten![Die Heilrufe ſchwellen zu einer gewaltigen Kundgebung ——— Uberall kann man es beobachten: es wird heute wieder besser geraucht! AriKau„, an). Dank unſerer Führung!(Die Kund⸗ gebungen ſteigern ſich zu minutenlangen Ova⸗ tionen).“ Was die Znkunft bringt, das wiſſen wir nicht. Nur über eines ſind wir uns im 3 5 klaren: Keine Macht der Welt wird dieſes Deutſchland noch einmal niederzwingen können!(Die Maſſen antworten dem Führer mit einer erneuten Kundgebung eiſerner Entſchloſſenheit.) Sie werden uns 5 weder militäriſch beſiegen, noch wirt⸗ ſchaftlich vernichten oder gar ſeeliſch zermürben! Unter keinen Umſtänden mehr werden ſie irgendeine deutſche Kapitnlation erleben.(Aufs neue brauſen toſende Bei⸗ fallsſtürme durch den Sportpalaſt.) Ich habe unſerer Bereitwilligkeit zum Frieden Ausdruck gegeben. Deutſchland hhat gegen die weſtlichen Gegner überhanpt keinen Kriegsgrund. Sie haben den Krieg 6 mit fadenſcheinigen Gründen vom Zann ge⸗ brochen.(Toſende Eutrüſtungsrufe). Für den Fall der Ablehnung dieſer 9* Bereitwilligkeit aber iſt Deutſchland eut⸗ ſchloſſen, den Kampf dann aufzunehmen und 3 ihn durchzufechten— ſo oder ſol (Die Zehntauſende ſpringen von ihren Plätzen auf und bereiten dem Führer minutenlange brauſende Ovationen). einzelnen wirkliche Notlage werdent ntit der Bitte, etwas Die Freiwilligkeit des Opfers gibt dabei dem die Möglichkeit, ſich ſelbſt beſſer einzu⸗ ſchätzen als dies irgendein ſtaatlicher Eingriff tun könnte, und ſeine Verpflichtungen dementſprechend auch zu erfüllen. Wir haben in Zuſammenhang mit dieſer großen ſozialen Einrichtung ſehr vieles geſchaffen zu dem Zweck, um im deutſchen Volk alle Klaſſenunterſchiede wegzuwiſchen und ganz ſcharf das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit zu erwecken. Wenn wir die Ergebniſſe dieſer ſozialen Erziehung in den letzten Jahren überblicken, dann kann niemand beſtreiten, daß der eingeſchlagene Weg richtig und auch erfolg⸗ reich war. Wir haben ſo große ſoziale Erfolge er⸗ zielt, daß wir vielleicht in ihnen mit einen Grund für eine gewiſſe Mißgunſt der anderen Welt ſehen können, die von dem Gedanken erſchreckt iſt, die ſozialiſtiſch⸗nationalen Prinzipien unſeres Reiches könnten über unſere Grenze hinaus werbend wir⸗ ken und vielleicht auch in anderen Ländern das Ge⸗ wiſſen in dieſer Hinſicht wachrütteln. ⸗ (Brauſender Beifall) Wenn manchesmal die Tätigkeit unſerer Samm⸗ ler einzelnen Bolksgenoſſen vielleicht etwag unbe⸗ guem zu ſein ſcheint, dann mögen dieſe nicht vergeſ⸗ ſen, um wieviel unbequemer doch demgegenüber die Tätigkeit des Sammlers iſt. und wieviel leichter es iſt, vielleicht zwei⸗ oder dreimal angegangen zu 5 zu geben. als vielleicht tauſendmal abgewieſen zu werden auf ſeine Bitte⸗ etwas zu erhalten. In dem einen Fall eine kleine Unbequemlichkeit, im anderen das fortgeſetzte Opfern zahlreicher freier Stunden im Dienſle der Volksgemeinſchaft.(Stürmiſche Zuſtimmung.) us niederringen! Uuns wird dann weder der Schrecken des Augen⸗ blicks, noch die Pr mierung der Dauer dieſes Kampfes müde oder gar verzagt machen können. Vor uns ſteht ein ewiges Leben unſeres Volkes. Wie lange oͤie Zeit auch währen mag, um dieſem Leben zum Durchbruch zu verhelfen: Nichts kann uns er⸗ ſchüttern, nichts kann uns beſtürzen und ſchon gar nichts zur Verzweiflung bringen. Im Gegenteill Was die andere Welt wählt, mag ſie erhalten. (Wieder antworten die Maſſen dem Führer mit toſendem, minutenlangem Beiſall und brauſenden Heilrufen.) 8 dem Führer). Daladiers Antwort auf die Führerrede Die üblichen Berorehungen: Wer will denn Frankreich einem Diktat unterwerſen? dnb Paxis. 11. Oktober. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier hielt am Dienstagabend eine Rundfunkanſprache an das frauzöſiſche Volk. Er ſagte unter Hinweis auf die Tatſache, daß ſich Frankreich im Kriege befinde, es ſei notwendig, über alle militäriſchen Operatio⸗ nen zu ſchweigen. Aber es ſei natürlich, daß das franzöſiſche Volk über die Ideen und die Entſchei⸗ dungen der Regierung, vor allem, was die inter⸗ nationale Lage anbelange, in Kenntnis geſetzt wer⸗ den ſolle. Nachdem Daladier in der von der franzöſiſchen Publiziſtit gewohnten Weiſe die angeblichen Kriegserfolge der franzöſiſchen und engliſchen Streitkräfte mit ebenſo pathetiſchen wie überheb⸗ lichen Worten nachzuweiſen verſucht hatte und ſeinem Aerger über die deutſche Propaganda zur Aufklä⸗ rung des franzöſiſchen Volkes Ausdruck gegeben hatte, ſprach er von der Brüderlichkeit, die ſich im franööſiſchen Volk geseigt habe, und von der Hoffnung, daß die jetztigen ſchweren Prüfungen überſtanden und die Gefahren überwunden werden können. Die Franzoſen ſeien freie Menſchen. ſo erklärte Dala⸗ dier weiter, und fähig, ihr Wort zu halten. Weder Frankreich noch Großbritannien ſeien in den Krieg gegangen, um einen ideologiſchen Kampf auszufech⸗ ten. Sie ſeien auch nicht von be⸗ ſeelt, ſondern ſeien gezwungen worden. mit land zu kämpſen, weil Deutſchland— wie er ſich ausbrückte— die„Herrſchaft über Eurova aufrich⸗ ten“ wolle. Zur Führerrede übergehend ſagte Daladier, man ſpreche jetzt von Frieden. Der Führer habe geſagt, man folle eine Konſerenz rinbern⸗ fen, die den Frieden organiſieren ſolle. Aber die Ereigniſſe der letzten zwei Fahre hätten Frank⸗ reich immer wieder enttäuſcht.„Wir haben im⸗ mer gewünſcht und wünſchen auch weiter“,— ſo fuhr Daladier ſort—„eine aufrichtige Zu⸗ ſammenarbeit und eine loyale Entente zwiſchen allen Völkern. Aber es iſt unmöglich zu deuken, daß man ſich einem Diktat unterwerſen ſoll. Wir verlaugen daher jetzt eine Sicherheitsgarantie, damit nicht wieder nach ſechs Monaten alles um⸗ geſtoßen wird.“ „Will man einen ſtabilen Frieden haben— ſo erklärte Daladier weiter— ſo muß in Betracht ge⸗ zogen werden, daß die Unabhängigkeit der Nationen durch gegenſeitige Garantien ſichergeſtellt werden muß. Das würde jede Ueberraſchung ausſchließen. Wir Franzoſen wünſchen ein von jeglichen Drohun⸗ gen der Vorherrſchaft befreites Europa. Wir werden ſolange kämpfen, bis wir eine end⸗ gültige Garantie für Sicherheit erhalten haben.“ Der einfachſte franzöſiſche Soldat lege ſich Rechen⸗ ſchaft ab über die Gefahren, die eine vorzeitige De⸗ mobilmachung mit ſich bringen würde, wenn nicht Ee—————————.———..——..——.————————————————— „Der Weg vor uns iſt nicht ſchwerer als der hinter uns!“ Ich habe einſt einen ſehr ſchweren Weg einge⸗ ſchlagen, um Deutſchland aus der durch den Verſail⸗ sler Vextrag bedingten Vernichtung wieder, empor⸗ zukühren. Seitdem ſind jetzt gerade 20 Jahre ver⸗ gangen. Das Reich ſteht mächtiger da, als je zuror. Der Wea vor uns kann nicht ſchwerer ſein. als der Weg binter uns!(Erneut bricht ſtürmiſcher Beifall los). Wenn wir nie verzagten, den Weg von einſt nach heute zu gehen, werden wir noch viel weniger verzagen, den Weg von jetzt in die Zukunft zu be⸗ ſchreiten!(Wieder antwortet Gerade auf dieſem Wege werden wir beſtärkt durch die nunmehr errungene Gemeinſchaft des deutſchen Volkes. Die Zeit, die nun vielleicht vor uns ſteht, wird dann erſt recht mithelfen, die natiynalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft zu verſtär⸗ ken und zu vertiefen. Sie wird den Prozeß dieſer ſozialen Volkwerdung nur beſchleunigen. Der Kriegswinter, der uns dann bevorſteht, wird uns erſt recht bereit finden, alle Opfer zu bringen, die notwendig ſind. um unſerem Volke ſeinen Daſeins⸗ bampf zu erleichtern. Das Kriegswinterhilfswerk wird damit zugleich zu einem Hilfswerk für das Rote Kreuz. Denn das Rote Kreuz wird diesmal nicht für ſich ſammeln. ſondern als Beſtandteil des Winterhilfs⸗ Hull ſritt für Amerikas Reutralitüt ein „Anparteliſche Haltung am kläßſten und am ſicherſten für Amerika“ dnb Waſhington, 11. Oktober. Staatsſekretär des Aeußern Hull hielt am Dienstagabend vor der Jahrestagung des Amerika⸗ niſchen Außenhandelsverbandes eine Rede über neue Welthandelsprobleme und die Vereinigten Staaten. Hull betonte eingangs mit großer Beſtimmtheit, daß Nordamerika— gemeinſam mit allen ande⸗ ren amerikaniſchen Republiken— entſchloſſen ſei, den Krieg von den Küſten der weſtlichen Halb⸗ kugel ſernzuhalten. Der Staatsſekretär gab ſeiner feſten Ueberzeugung Ausdruck, daß die amerikaniſchen Länder mit dieſem Beſchluß erfolgreich ſein und daß ſie nicht in die Kriegskataſt vophe verwickelt werden würden. Er geißelte ſodann die ſchweren Fehler, die am Schluß des letzten Weltkrieges begangen wurden. Jetzt, wo die Welt ſich einem neuen Krieg gegenüber⸗ ſehe, müſſe Amerika ſeine Haltung feſtlegen, ſowohl bezüglich der gegenwärtigen Kriegszeit als auch in Vorbereitung der Wiederaufbauperiode nach Beendi⸗ gung der Feindſeligkeiten. Für die Gegenwart ſei für Amerika der klügſte und ſicherſte Kurs, an dem Krieg nicht teilzuneh⸗ men und beiden kriegführenden Gruppen gegen⸗ über eine uuparteiiſche Haltung au bewahren. Dieſer Kurs wahrer Neutralität ermögliche den Vereinigten Staaten die Fortführuna des Handels⸗ verkehrs mit beiden kriegführenden Seiten ſowie mit den anderen Neutralen in den Grenzen ſowohl der legitimen Beſchränkungen, die von den Kriegführen⸗ den feſtgeſetzt werden, als auch der Einſchränkungen, die Amerika ſich zur Vermeidung von Gefahr für ſeine Bürger, Waren oder Schiffe ſelbſt auferlege. Hierzu gehöre die cash-and-carry-Beſtimmung. Sie ſei ein Opfer, das man auf Koſten des eigenen Han⸗ dels und der eigenen Schiffahrt bringen müſſe, um die Sicherheit der amerikgniſchen Nation zu ſtärken und eine größere Gewißheit zu gewinnen. daß Amerika der Frieden erhalten bleibe. Im Verkehr mit anderen neutralen Ländern be⸗ ſtänden die größten Schwierigkeiten in den Banngut⸗ liſten und anderen Kontrollmaßnahmen der Krieg⸗ führenden. Hier müſſe Amerika einen wohl ausge⸗ — glichenen Kurs zwiſchen dem Schutz amerikaniſcher Handelsintereſſen und der Vermeidung unklugen Riſikos ſteuern. Auf der weſtlichen Halbkugel ſei ſoeben in Pa⸗ nama eine Reihe von Maßnahmen verabredet wor⸗ den, um die durch den Krieg ausgelöſten wirtſchaft⸗ lichen Erſchütterungen möglichſt abzudämpfen. Im zweiten Teil ſeiner Rede wandte ſich Hull den Nachkriegsproblemen zu, denn, ſo ſagte er, Kriege gehen ja eines Tages zu Ende und dann beginnt die noch viel ſchwierigere Arbeit des Wieder⸗ aufbaus. Hierbei müſſe man die ſchweren Fehler der erſten Jahre nach dem letzten Weltkrieg im Auge behalten und geſündere Grundlagen ſchaſfen, denn ſonſt trete die Menſchheit in eine unabſehbare Zeit⸗ periode ein, worin der Wirtſchaftskrieg mit dem Waffenkrieg abwechfle. Während des Krieas der Wͤrffen ſei eine weitgehende Wirtſchafts⸗ lenkuna unvermeidlich, aber wenn der Friede wie⸗ derhergeſtellt ſei, müſſe USA zuſammen mit ſeinen Schweſternrepubliken und„mit allen anderen Na⸗ tionen“ dahin arbeiten, daß die Grundſätze des inter⸗ nationalen guten Glaubens und des großzügigen en. Argentinien verbietet Voykott⸗ kommiſſ on dub. Mailand, 10. Oktober. „Regime Faſeiſta“ berichtet, daß der Bundes⸗ prokurator der argentiniſchen Republik ſich ent⸗ ſchloſſen habe, die„Kommiſſion zur Boykottierung der Erzeugniſſe der totalitären Staaten“ zu ver⸗ bieten, indem er ſie als eine geſetzwidrige Ver⸗ einigung erklärte. Es handle ſich, ſo ſchreiht das Cremonenſer Blatt hierzu, um jene„berühmte“ argentiniſche Kommiſſion, deren Mitglieder ſämtlich Juden ſeien. Dieſe Geſellſchaft ſei äußerſt tatkräftig von den iſraelitiſchen Vereinigungen des Landes uUnterſtützt worden. Der letzte Aufruf der Kommiſ⸗ ſion bezeichnete es als ihren Zweck,„alle totalitären Regime zuſammen mit ihren Diktatoren und ihren Helfersbanden zum Zuſammenbruch zu bringen. eutſch⸗ uns allen ſofort bewußt, wie klein die Opfer ſind, Fbont zu bringen hatten und, wenn es dem böſen ſtürmiſcher Beifall durchgeführt und beibehalten wer⸗ gavantiert werde, daß er nicht ſchon in wenigen Mo⸗ naten wieder zu den Waffen gerufen würde, und das wäre dann mit unendlichen neuen Schwierig⸗ keiten verknüpft. Man müßte dann alles von neuem aufbauen. Daladier ſchloß ſeine Rede, indem er allen Tat⸗ ſachen zum Trotz behauptete, daß die franzöſiſche Regierung alles getan habe, um den Frieden zu retten, und indem er ſich mit pathetiſchen Worten an die franzöſiſchen Soldaten wandte, die er aufrief, „eine— wie er ſich ausdrückte— gerechte Sache bis zum Ende zu verteidigen.“ Ftalien zur Daladier⸗Rede (Drahtbericht des EP) — Rom, 11. Oktober. Die Erklärungen Daladiers am Dienstagabend haben in Italien wenig Freude ausgelöſt. Der „Corriere della Sera“ hebt die Erklärung des fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten hervor, daß Frank⸗ reich fortfahren werde. zu kämpfen. Das Blatt findet beſonders bezeichnend daß Daladier zu⸗ gegeben habe daß der Krieg für die Weſtmächte kein ideologiſcher Konflikt ſei. Der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident weigere ſich dadurch, ſich der engliſchen Aus⸗ legung des Konfliktes anzuſchließen. Das Blatt ſt ellt dann feſt, der demokratiſche Frieden, wie ihn Dala⸗ dier dem deutſchen Frieden gegenübergeſtellk habe, bleibe eine Formel. „Noch nichk zwei Prozent Die belgiſche Armee will nichts von einem Kriege wiſſen EP. Brüſſel, 11. Okt. Ueber die Stimmung in der belgiſchen Armee gibt der Brief eines eingezogenen Reſerviſten Auf⸗ ſchluß, den eine Brüſſeler Zeitung veröffentlicht. In dieſem Brief heißt es, in der Armee ſei über den wichtigſten Punkt, nämlich die Frage der Neutrali⸗ tät, nur eine einzige Meinung vorhanden: Die Neu⸗ tralität Belgiens müſſe rigoros beibehalten und durchgeführt werden. Jede Kundgebung zugunſten einer der kriegführenden Mächte ſei geradezu ſtraf⸗ würdig. Wenn es nicht den militäriſchen Grund⸗ ſätzen widerſpräche dann müßte man in der Armee eine Abſtimmung vornehmen, und man würde dann feſtſtellen. daß ſich noch nicht zwei vom Hundert der Soldaten für den Krieg entſcheiden würden. Begiun vormilitäriſcher Kurſe für die faſchiſtiſche albaniſche Ingend. In allen Hauptorten Albaniens wurde am Sonntag der Beginn der vormilitäriſchen Kurſe für die faſchiſtiſche albaniſche Jugend mit Fei⸗ ern eingeleitet. werkes wird es von dieſem mit ſeinen Zuwendun⸗ gen betreut(Lebhafter Beifall.) 8 Wenn ich auf das Rote Kreuz hinweiſe, dann wird die vom einzelnen gefordert werden, gemeſſen an den Opfern, die viele unſerer Volksgenoſſen an der Willen unſerer Gegner geſällt, in der Zukunft wer⸗ den bringen müſſen. Es denke daher von jetzt ab keiner an die Größe ſeines Opfers, ſondern es denke jeder nur an die Größe des gemeinſamen Opſers und an die Größe des Opfers derjenigen, die ſich für ihr Volk hingegeben haben und vielleicht noch hin⸗ geben müſſen.(Brauſender Beifall.) Dieſen Opfern gegenüber ſind alle die Opfer zu Hauſe gar nichts; aber ſie können mithelfen, in unſe⸗ rem Volke das Bewußtſein der unlöslichen Gemein⸗ ſchaft zu verſtärken. Das Kriegs-Winterhilfswerk muß alle anderen übertreffen: Es muß daher in dieſem Kriegswinterhilfs⸗ werk alles übertroffen werden. was bisher ähn⸗ liches geleiſtet wurde! Vielleicht wird dies auch eine Antwort an die Dummheit derer in der Welt ſein, die glauben, das deutſche Volk innerlich auflöſen zu können. Wir wollen ihnen zeigen, was dieſe blöden Verſuche für eine Wirkung ausüben. (Mit ſpontanen, toſenden Beifallskundgebungen bekräftigen die Zehntauſende dieſe Worte des Führers). Wir wollen ihnen zeigen, wie durch ſie— deut⸗ ſche Volk immer feſter und härter zueinander ge⸗ bracht und gekittet wird!(Die Kundgebungen ſtet⸗ gern ſich zu einem einzigen Beiſallsſturm.) Wir können ihnen damit vielleicht auch am beſten ihre Hoffnungen austreiben, die darin beſtehen, + meinen, man könnte in die innere beut⸗ che Verfaſſung hineinreden, ſo wie es irgendeinem da draußen beliebt. Wir wollen ihnen den notwendigen Reſpekt noch beibringen vor der inneren Verfaſſung anderer Völker! (Der toſende Beifall der Maſſen wächſt zu immer größerer Wucht.) Was wir als Gemeinſchaft erdulden müſſen, des kann die Welt überzeugt ſein, das werden wir er⸗ tragen! Hoffentlich können es die anderen genau ſo wie wir.(Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) Es wird jetzt dann erſt recht die Zeit kommen, in der der Nationalſozialismus ſeine ganze volks⸗ bildende und volkstragende Kraft entwickeln wird. Aus dem Krieg ſind wir Nationalſozialiſten iſ gekommen, aus dem Erlebnis des Krieges i unſere Gedankenwelt entſtanden und im Krieg wird ſie ſich, wenn nötig, jetzt bewähren! (Aufs neue brauſt toſender Beifall durch die Halle des Sportpalaſtes.) Die Entſcheidung liegt bei den anderen: Die Entſcheidung darüber liegt ja nicht mehr bei uns, ſondern bei der anderen Welt. Bei nus liegt nur der grimmige Ent⸗ ſchluß, die Entſcheidung, ſo oder ſo, auf uns zu nehmen und dann allerdings durch⸗ zukämpfen bis zur letzten Konſequenz. (Immer aufs neue unterſtreichen die Maſ⸗ ſen mit brauſendem Beifall die entſchloſ⸗ ſenen Worte des Führers.) So muß gerade das Kriegswinterhilfswerk mit⸗ helfen, die deutſche Volksgemeinſchaft härter denn je zu machen! Eine Gemeinſchaft zum Kampf, eine Gemeinſchaft um den Sieg, und am Ende dann für den Frieden! Denn: je entſchloſſener und je härter wir alle ———————————— Miktwoch, 11. Oktober 1999 Nach eſiniſchem Muſter Neue Mannheimer Zertun⸗ Litauiſch-ſowjetruſfſticher Vertrag Litauen erhält Wilna zurück Beiſtandspakt mit der Sowietunion dnb Moskan, 11. Oktober. Die Verhandlungen zwiſchen der Sowietunion und Litauen, die vom 3. bis 10. Oktober gedauert hatten, ſind heute nacht zum Abſchluß gebracht wor⸗ den. Sie endeten mit der Uebergabe der Stadt und des Gebietes von Wilna an Litanen und mit der Unterzeichnung eines Beiſtandspaktes nach dem Muſter der mit Eſtland und Lettland abgeſchloſ⸗ ſenen Verträge. Litauen flaggt (Funkmeldung der NMzZ.) + Kowno, 11. Oktober. Die Nachricht von dem in Moskau abgeſchloſſenen ſowjetruſſiſch⸗litauiſchen Beiſtandsabkommen und der Rückgabe der Stadt Wilna ſowie eines großen Tei⸗ les des Wilnger Gebietes wurde heute morgen in Kocvno in Extrablättern verbreitet. Dieſe wurden —5 Zeitungsverkäufern geradezu aus der Hand ge⸗ riſſen. In dem Organ des Verbandes zur Befreiung des Wilna⸗Gebietes heißt es, daß jetzt nach 19jährigem Kampfe ein altes Unrecht wieder gutgemacht worden ſei. Im ganzen Lande haben die öffentlichen und privaten Gebäude geflaggt. Alle Organiſationen veranſtalten Feſtakte. Behörden und Schulen ſind geſchloſſen. Um zwölf Uhr findet vor dem Krieasmuſeum in Kowno eine große Maſſen⸗ kundgebuna ſtatt. auf der auch Vertreter der Re⸗ gierung ſprechen werden. Die finniſche Abordnung in Moskau (Funkmeldung der NM3.) + Moskan, 11. Oktober. Mittwochvormittag traf mit dem fahrplanmäßigen Zug aus Leningrad die finniſche Regierungsdelega⸗ tion mit Staatsrat Paaſikivi an der Spitze in Mos⸗ kau ein, die auf Erſuchen der Sowjetregierung die Verhandlungen über die Finnland und die Sowjet⸗ union berührenden politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen führen wird. Von Sowjetſeite war der Chef des Protokolls, Barkow, zum Empfang auf dem Bahnhof erſchienen. Die ruſſiſch-eſtniſche Zuſammenarbeit Gunkmeldung der NM3Z.) + Reval, 11. Oktober. Nach einer amtlichen Mitteilung wurde in den ſpäten Abendſtunden des Dienstag zwiſchen der ſowjetruſſiſchen und eſtniſchen Abordnung. die in Reval über die Durchführung der Beſtimmungen des Beiſtandspaktes verhandelt haben, eine Einigung er⸗ zielt und ein entſprechendes Protokoll über Fragen des Landheeres und der Luftwaffe unterzeichnet. Uebereinſtimmung wurde auch hinſichtlich der See⸗ ſtreitkräfte erzielt. Ein entſprechendes Pro⸗ tokoll wird am Mittwochmittag unterzeichnet. „Im Laufe des Mittwoch treffen im Revaler Hafen vier ſowjetruſſiſche Kriegsſchiffe zu einem offiziellen Beſuch ein. Ihre Begrüßung wird nach den internationalen Regeln durch Aus⸗ tauſch von Salutſchüſſen erfolgen. Die Führer der ſowjetruſſiſchen Abordnung über⸗ mittelten dem Oberbefehlshaber des eſtniſchen Hee⸗ res, General Laidoner. im Auftrage ihrer Regierung eine Einladung zu einem offiziellen Beſuch in Mos⸗ kau. Gen⸗ral Laidoner hat die Einladung an⸗ genommen und wird ihr nach Unterbringung der ſowietruſſiſchen Truppen an den vorgeſehenen Orten in Eſtland Folge leiſten. „Außerordentlich wichtiger Ambruchspunkt' dub Niga, 11. Oktober Zum lettiſch⸗ruſſiſchen Beiſtandspakt äußert ſich die halbamtliche„Briva Zeme“. Das Blatt hebt hervor, daß die Verträge Eſtlands und Lettlands mit der Sowjetunion ein außerordentlich wichtiger Umbruchspunkt in der Entwicklung der Geſchichte der gegenſeitigen Beziehungen zwiſchen den baltiſchen Völkern und ihrem großen öſtlichen Nachbarland ſeien. Die Staaten, zwiſchen denen als Nachbarn ſchon 19 Jahre korrekte und gute Be⸗ ziehungen beſtanden hätten, ſeien nun zu er⸗ bündeten geworden. Das Blatt ſpricht die Hoff⸗ nung aus, daß der Pakt einen Beitraa zur Stär⸗ kung des Friedens in Oſteu ropa bilden möge. Die Umſiedlung der Balten-Deutſchen EP Riga, 11. Oktober. In der Frage der Rückwanderuna Volksdeutſcher aus Lettland iſt mit der lettländiſchen Regie⸗ rung eine grundſätzliche Einigung erzielt worden. Die hierzu erforderlichen Maßnahmen werden be⸗ ſchleunigt durchgeführt, und eine Reihe aroßer deut⸗ Goſe Handelsdampfer befindet ſich bereits im Rigaer afen. Auch die eſtländiſche Regieruna hat von der Reichsregierung die Mitteilung erhalten, daß die Volksdeutſchen Eſtlands repatriiert werden würden. Zu dieſem Zwecke ſind bereitg mehrere aroße Han⸗ delsſchifſe in eſtländiſchen Häfen eingetroffen. die Opfer auf uns nehmen, die ein ſolcher Krieg mit ſich bringen mag, um ſo ſicherer werden wir jenen Frieden erringen, den unſer Volk erſehnt. Denn einmal, das iſt auch meine Ueberzeugung, muß die Zeit der Unſicherheit ein Ende nehmen! Es muß möglich ſein, daß auch das deutſche Volk ohne von anderen fortgeſetzt beläſtigt zu werden, innerhalb ſeines Lebensraumes ſein Leben nach ſeinem Wunſch und ſeinem Willen geſtaltet und daß auch das deutſche Volk jenen Anteil an den Gütern der Welt hat, den es auf Grund ſeiner Zahl und ſeines Wertes be⸗ anſpruchen kann.(Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) So eröffne ich das Kriegswinterhilfs⸗ werk 1939/19401 Ich bitte die Helfer, ſich für dieſes Werk einzuſetzen, ſo wie ich das deutſche Volk bitte, ſich ſeiner Helden von jetzt würdig zu erweiſen, um damit das wieder gut zu machen, was die Heimat in den Jahren 1914 bis 1918 am deutſchen Volk und ſeinen Soldaten geſündigt. (Der rtpalaſt erhebt ſich bei den Schlußworten des Fübrers ihm ſtürmiſche, enden⸗ wollende Kundgebungen dar, die in einer großarti⸗ gen Huldigung ausklingen.) 0 Eröſſuung der Wiener Meſſe durch Reichswirt⸗ cgaftsminiſter Funk. Reichswirtſchaftsminiſter Wal⸗ ther Funk wird ſich nach Wien begeben und dort am 15. Oktober die Wiener Meſſe eröffnen. 0 1¹ Kein Wounder— hei den drei guten Grönden: 0 Die„Astra“ ist qromatisch! o Die„Astra“ ist leicht! 5 o Die„Astra“ ist frisch! Landesverräter hingerichtet (Funkmeldung der NM3.) + Berlin. 11. Oktober. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof am 29. Auguſt 1939 wegen Landesverrates zum Tode und zu dauerndem Verluſt des bürgerlichen Ehrenrechts verurteilte Günter Haupt iſt heute hingerichtet worden. Haupt, der mehrfach vorbeſtraft iſt, flüchtete im Sommer 1937 ins Ausland, um ſich der Vollſtreckung einer längeren Gefängnisſtraſe zn entziehen. Dabei ſiel er dem ausländiſchen Nachrichtendienſt in die Hände. In deſſen Auftrag unternahm er ſpäter zwei ausgedehnte Reiſen nach Deutſchland, die der Aus⸗ ſpähung von Verteidigungsanlagen der dentſchen Wehrmacht galten. Als er im Begriff war, eine dritte Ausſpähungsreiſe anzutreten, wurde er feſt⸗ genommen. Irland ruſt die Reſerviſten auf Aus Beſorgnis gegen engliſche Abſichten (Drahtbericht unſ. Amſterdamer Korreſpondenten) — Amſterdam, 11. Oktober. Nach einer Meldung aus Dublin hat Irland ſeine.eſerviſten aufgerufen und eine An⸗ zahl weiterer Verteidigungsmaßnahmen getroffen, ſo u. a. auch eine Nahrungsmittelkontrolle. Die Tat⸗ ſache, daß dieſe Verteidigungsmaßnahmen, ſo wird M Im Frontkino Die Seinwand iſt ſchon ausgeſpannt— alles wartet jetzt auf die Filmvorführung des Frontkinos. weiter berichtet, derart gründlich durchgeführt wer⸗ den, deutet darauf hin daß man in Irland beſorgt ſei. England befürchte, daß Irland von ſeiner Seite losbreche. Im Weltkrieg ſei es England ſehr zu⸗ ſtatten gekommen. eine Flottenbaſis in Bantry zu unterhalten, wie weiter auch die Tatſache, daß die USA. einen Flottenſtützpunkt in Queenstown unter⸗ hielten. Das ſei natürlich jetzt unmöglich. Im Gegenteil, England müſſe dieſe früheren Flot⸗ tenbaſen jetzt mit eigenen Schiffen bewachen und ſich für die Operationen der britiſchen Flotte auf den nordiriſchen Hafen von Larne beſchränken. Zu den Beziehungen Irlands zu Deutſch⸗ land heißt es in der Meldung dann weiter, im Juli ſei der iriſche Geſandte in Berlin von ſeinem Poſten abgetreten. Ein neuer iriſcher Geſandter ſei zwar inzwiſchen ernannt worden, doch bedürfe ſein Beglaubigungsſchreiben nach dem engliſch⸗iriſchen Vertrag von 1922 der Unterſchrift des engliſchen Kö⸗ nigs. Dieſe Unterzeichnung ſei aber durch den unter⸗ deſſen ausgebrochenen Krieg nicht mehr möglich. ſo daß der neue iriſche Geſandte auch nicht nach Berlin gehen könne. Negierungskriſe in Japan Die auswärtigen Vertreter Japaus drohen mit ihrem Rücktritt + Tokio, 11. Oktober. (Funkmeldung der NMz3.) Zwiſchen dem japaniſchen Außenminiſter No⸗ mura und der Beamtenſchaft ſeines Miniſteriums beſtehen ſeit einiger Zeit gewiſſe Meinungsverſchie⸗ denheiten, die mit der kürzlich erfolgten Gründung eines beſonderen Außenhandelsamtes in Zuſammen⸗ hang ſtehen. Dieſe Auseinanderſetzungen, die ſich neben internen Reſſort⸗Problemen auch auf all⸗ gemeine Fragen der japaniſchen Außenpolitik er⸗ ſtrecken ſollen, haben ſich jetzt ſo zugeſpitzt, daß mit einem Maſſenrücktritt eines Tei⸗ les der Beamtenſchaft des Auswärtigen Amtes und der auswärtigen Vertreter Japaus, die ſich —90 dieſen ſolidariſch erklärt haben, gerechnet wird. Auf der anderen Seite findet der Außenminiſter in ſeiner Haltung die Unterſtützung des Geſamtkabi⸗ netts, ſo daß bei einem Scheitern der Einigungs⸗ bemühungen in hieſigen unterrichteten Kreiſen eine Regierungskriſe nicht für unmöglich angeſehen wird. Britiſche Seeräuberei in Oſtaſien Zahlreiche japaniſche Handelschiffe angehalten.— Starke Erregung in Japan. dib Tokio, 11. Oktober. Die Zeitung„Nitocha Nitſchi“ meldet. daß britiſche Kriegsſchiffe wiederholt in der Nähe der iapaniſchen Küſte erſchienen ſeien und japaniſche Handelsſchiffe angehalten hätten. Bisher ſeien Fälle in der Nähe von Formoſa und kürzlich ſogar bei Nagaſaki zu verzeichnen geweſen. Im letzteren Falle handle es ſich um die wichtige Schiffahrtslinie von Japan nach China, ſo daß die britiſchen Aktionen als Be⸗ drohnnagegen Japan aufaefaßt werden müß⸗ ten. Ende September ſei ein britiſcher Kreuzer in (Pͤ. Schmidt, PB3., Zander⸗Multiplex⸗K. Eine erbeutete Regimentsfahne Die Fahne des polniſchen Regiments 66 wurde von unſeren Truppen erbeutet. (Pe. Rehor, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) der Nähe der Inſel Schikoku, anfanas Oktober zwiſchen Formoſa und Japan und am 7. Oktober an der ſüdjapaniſchen Küſte beobachtet worden. Alle Berichte ſtammten von japaniſchen Handelsdampfern in japaniſchen Gewäſſern. Die javaniſche Flotte ſei natürlich, ſo erklärt das Blatt. über das Erſchei⸗ nen der britiſchen Kriegsſchiffe in japaniſchen Ge⸗ wäſſern ſtark befremdet und das japaniſche Volk habe für ſolches Vorgehen kein Verſtändnis. Brücke im Rheintal in die Luft geflogen. Am Montagnachmittag flog eine der drei Schweizer Kanalbrücken zwiſchen Widnau und Heerbrugg (Rheintal) in die Luft. Drei Militärperſonen ſind dabei ums Leben gekommen. Eine Unterſuchung über die Urſache des Unglücks iſt noch im Gange. Z Z ZB———————————————————————— Haupeſchrifelelter und derantwortlich für Politik: Or. Aloie Winbaues⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulenn politik, Theater und Unterbaltung: Car! Onno Ellenbart.— Handei: i. B. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: 1. B. Dr. Fr. Wil⸗ belm. Koch.— Kunſi, Film und Gericht: Or. Fram Wildelm Koch.— Sport: Willy Müller.— Südweſideutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftieitung in Berlin: Or. E. 8. Schaffet, Berlin. Südweſtkorſo S0. Cüe unverlangte Beiträge keine Gewäbr.— Rückſendung um bet Rückporto. Herausgeber, Drucker and** Neue Mannheimer Bertteng Dr. Fritz Bode& Co., annbeim. 1.—6. Verantwortlich für Anzeigen and geſchäftliche Mittellungen 1. Robert Göller, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. Jo- er die„Astro“ raucht, kann Wirklich schmunzelnl Man schmeckt es gar nicht, wie leicht die„Astro“ ist— so voll ist ihr Aroma. Kkein Wonder, doſs immer mehr genießBetische und õberlegende Raucher zur„Astra“ greifen. Da heißt es denn: Versucht— geschmeckt— und treu gebliebenl Denn guch die„Astro“ selbst bleibt sich in ihren Vorzügenstets gleich. Besonderes Wissen um den ſabok und seine edelsten Provenienzen, dazu besondere Ta- bak · Mischkunst— beides im Hause Kyriczi schon in der dritten Seneration verwurzelt sorgen dafõr. Kaufen Sie noch heute eine Schachtel„Astro“ und bedenken Sie: Eine Cigorene, die sovielverlangtwird, kommt cuch stets frisch in die fſonde des Rouchers. So wer· den alle lhre Wöõnsche von der„Astra“ erföllt. Rauchen Sie„Astra“ donn schmunzeln Sie quchl 49 eeeeeeee eee RR 5 lichem Eifer. —————— — ui—' 4. Seite/ Nummer 443 Neue Maunheimer Zeitung Mittwoch, 11. Oktober 1939 Die Sia ditseite Mannheim, 11. Oktober. 250 Gramm Liebe unò Dankbarkeit Ein halbes Pfündlein iſt nicht viel,— und doch: wenn mans richtig zu nutzen weiß, kann allerhand in ſo ein Feldpoſtpäckchen hineingeſteckt wer⸗ den. was unſeren Soldaten draußen Freude macht. Freilich geht es hier ähnlich wie an Weihnachten, wo ja auch immer derjenige die netteſten Gaben zuſam⸗ menbringt, der ſich die Mühe liebevollen Nachdenkens nicht verdrießen läßt. anſtatt ſich mit ſchablonierten Allerweltsgeſchenken zu begnügen. Als Grundtat⸗ ſache bleibt im Falle der Feldpoſt freilich zweierlei zu bedenken: daß der Inhalt auch wirklich verſandfähig ſei, und das ein Soldat— mag auch die mili⸗ täriſche Verpflegung ihm dag Beſte vom Beſten bieten— trotzdem immer gern was zu futtern hat. Wenn alſo aus praktiſchen Erwägungen auch von leichtverderblichem Obſt und dem für längere Reiſe⸗ wege ebenfalls meiſt ungeeigneten Kuchen abgeſehen werden ſoll, ſo gibt es in Mutters Speiſekammer vielleicht noch irgend eine leckere Fiſchkonſerve, ein paar haltbare Süßigkeiten, die man der kleinen Pappſchachtel anvertrauen kann. Allein daneben kommt doch noch manches andere in Betracht was unſere Feldgrauen jetzt zur Herbſt⸗ zeit gut brauchen können, auch wenn etwa ein Röhr⸗ chen Kopfweh⸗ oder Grippetabletten, eine Rheuma⸗ es reinigt alles! 22598139 ſalbe, eine gute, ſetthaltige Hautkreme, eine Doſe Körperpuder im erſten Augenblick als„Liebesgabe“ recht proſaiſch wirken mag, Aber weil wir nun mal gerade bei den mediziniſch⸗hygieniſchen Dingen hal⸗ ten und doch ein einfacher Oktoberſchnupfen keines⸗ falls lazarettfähig macht, ſo kann unter Umſtänden ſogar ein Paket mentholgetränkte Papiertaſchen⸗ tücher ͤraußen im Bunker oder in der Flak⸗Stellung wie ein Segen Gottes willkommen geheißen werden. Vor allem aber, lieben Leute, vergeßt die neiſtige Nahrung nicht! Bergeßt nicht das gute gehaltvolle Buch für die ſtillen Stunden, und erinnert euch an die rührenden Dankesbriefe, mit denen vor 25 Jahren ſelbſt der einfache Mann an der Front für ein Reklamheft „Fauſt“ oder Fichtes„Reden an die deutſche Nation“, oder Hölderlins„Hyperion“ quittierten. Daneben gibt es heute eine Unmenge ausgezeichnet bebilder⸗ ter kleiner Kunſtbücher: über Dürers Hand⸗ zeichnungen, über die Schinkelbauten, die deutſchen Dome der Gotik, das Stadtbild des Mittelalters und viele, viele andere Themen mehr, die ſchließlich jeden mit offenen Augen um ſich blickenden Men⸗ ſchen intereſſieren. Endlich vergeßt auch der ſeeli⸗ ſchen Dinge nicht: Lyrik wurde 1914 ſeltſamerweiſe nämlich mindeſtens ebenſo gefragt wie etwa Lud⸗ wig Thomas Lausbubengeſchichten oder ein Bändchen Wilhelm Buſch. Kurzum man ſieht: die 250 Gramm Liebe und Dankbarkeit an Feldpoſtnummer Soundſoviel kön⸗ nen doch von Woche zu Woche recht abwechſlungsreich zuſammengeſtellt werden. Denn außer den„Freſ⸗ ſalien“ und ſonſtigen greifbaren Dingen darf na⸗ türlich auch jene Beigabe nicht fehlen, die ſich al g⸗ bald in blauen Dunſt verwandelt und in jeglicher Form— von der Zigarette mit und ohne bis zum hſondaelockten Pfeifentobak— ohnehies —45— der Grundelemente des Männerlebens dar⸗ M. S. Geſtern: 3 Verkehesunfälle Leichtſinn war die Urſache Verkehrsunfälle. Im Laufe des geſtrigen Tages ereianeten ſich hier, wie der Polizeibericht vom 11. Oktober mitteilt, drei Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon verletzt und drei Kraft⸗ fahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Berkehrsvorſchriften zurück⸗ zu führen. 8 Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnüng wurden fünfzehn Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. ** 80 Jahre alt wird morgen Herr Hermann Hennrich, Gontardſtraße 31. Herr Hennrich kann ſeinen Achtzigſten in einer ſelten anzutreffenden Rüſtigkeit feiern. Wir gratulieren! 25 Jahre im Dienſte der Zeitung. Frau Kath. Schenk, Mannheim, Humboldtſtraße 7. feiert am heutigen Tage als Trägerin der Neuen Mannheimer Zeitung ihr 25jähriges Dienſtjubiläum. Frau Schenk iſt am 11. Oktober 1914 bei uns eingetreten und be⸗ dient ſeitdem die Abonnenten in der Schwetzinger Vorſtadt. Seckenheimer Straße, Rheinhäuſer Straße. Heinrich⸗Lanz⸗Straße, Augartenſtraße mit vorbild⸗ Wir hoffen. daß Frau Schenk noch lange Jahre der Neuen Mannheimer Zeitung dienen kann und aratulieren unſerer Arbeitskameradin herzlich. Auch das Kriegs Wyw. iſt IN eine Schlacht, die ſiegreich ge⸗ ſchlagen werden muß. Blick in Mannheimer Gerichtsſäle: Ceine Spezialität: Fahrraddiebſtähle Mit 25 Fahren hart vor der Sicherungsverwahrung— Diesmal führte der Weg ins Zuchthaus Der Angeklagte Karl Silbermann hält einen traurigen Rekord: Mit ſeinen 25 Jahren ſteht er bereits unmittelbar vor der Sicherheitsver⸗ wahrung! Dazu will viel gehören. Mit 18 Jahren wurde er zum erſtenmal ſtraffällig, und damit be⸗ gann auch ſchon eine Strafſerie. Bettelnd, ſtehlend und betrügend zog er durch das Land, immer in Angſt, es könnte ihm einmal Arbeit zu⸗ gewieſen werden. In Heidelberg verlegte er ſich der Abwechſlung halber auf den Heiratsſchwindel. Er mimte den Studenten, ſogar mit Mütze und Band, und das zu einer Zeit, in der es gar nicht mehr itblich war, verſprach diverſen jungen Damen die Heirat und legte ein ganz unakademiſthes Intereſſe für Sparkaſſenbücher an den Tag. Die Damen mit der Eheneigung wurden meiſt gerupft. Immerhin, ſein Spezialſach war der Heiratsſchwindel nicht, ſondern der Fahrraddiebſtahl. Deshalb ſtand er ja wieder vor den Schranken des Gerichts. Kurz hintereinander ſtahl er drei Fahr⸗ räder, zwei davon konnte er auswärts gleich ver⸗ kaufen, beim dritten fand er keinen Käufer, aber da⸗ für mißtrauiſche Polizeibeamte. Er leugnete nicht, im Gegenteil, er verdammte ſich ſelbſt mit mächtigem Theaterdonner, wobei er allerdings nicht vergaß, um eine milde Strafe zu bitten. Ganz groß war ſein Schlußwort. Das kann ein jugendlicher Held und Liebhaber auf der Bühne auch nicht pathetiſcher hinlegen, hei, wie ſich die hoch⸗ trabenden Redensarten jagten.„Und ein ganz edler Menſch wollte er werden, für den Fall, daß man ſein junges Leben nicht zerbrechen würde“ Das Urteil: Das Gericht ſprach gegen ihn eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von drei Fahren ſechs Monaten aus. Daran gehen drei Monate zwei Wochen ab. Es kommen dazu drei Jahre Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte. Das nächſte Mal iſt die Sicher⸗ heitsverwahrung unausbleiblich. irtt. Der„Veauftragte des Miniſteriums“ Schwindlerkniſſe werden mit Gefängnis beſtraft Eine gute Empfehlung iſt das beſte Werbemittel. Dieſen an ſich unbedenklichen Grundſatz bog der 92⸗ jährige Karl Winkler für ſeine Zwecke um— er knobelte eine Methode aus, nach der er ſich ſelbſt, und zwar mit allem Nachdruck empfehlen konnte. Er warb Inſerate für eine bedeutende Zeitſchriſt. Da⸗ mit die Sache recht in Schwung kam, ſtellté er ſich gleich als„Beauftragter eines Miniſteriums“ vor, oder aber er rief zuerſt telephoniſch an. gab ſich als hoher Beamter des betreffenden Miniſteriums aus und machte auf den zu erwartenden Beſuch des Ver⸗ treters aufmerkſam, mit gebührender Empfehlung natürlich. Sein vorgeſetzter Kollege, der mit ihm auf der Anklagebank ſaß, ſcheint dieſe Kniffe auch nicht verſchmäht zu haben. Dieſes Iuwel von einem Vertreter ließ ſich für eine einwandfreie Art des Werbens und ſauberes Geſchäftsgebahren überhaupt nicht begeiſtern. Zu⸗ eeee nächſt kaſſierte er einmal gleich die Beträge und ſteckte ſie in die eigene Taſche— in der Hauptſache zum Schaden des mitangeklagten Kollegen. Die entſprechenden Belege ſah kein ſterblich Auge wieder. „In Heidelbera„warb“ er für eine andere Sache, aber auch unter einem anderen Namen, und ganz frech zog er eine Tour in der Pfalz auf. Bei einem Drucker ließ er ſich Beſtellformulare für zwei Zeit⸗ ſchriften einer Organiſation herſtellen und ſuchte damit eine ganze Reihe von Volksgenoſſen heim. Die Leute ſchloſſen im guten Glauben ein Abonnement ab u wurden ihr Geld los, weil Winkler gar keine Befugnis hatte, für dieſe Zeitſchriſten zu wer⸗ ben. Seiner Vermieterin blieb er die Miete ſchul⸗ dig und pumpte ſie noch dazu an— als angeblicher Poſtbeamter genoß er Vertrauen —und mit einer Poſtſcheckſache war es auch nicht geheuer. Winkler ſteht zum erſtenmal vor Gericht. Dabei iſt ſein Vorleben keinesfalls einwanofrei. ſeine Frau ließ er im Stich, und um ſeine drei unebelichen Kinder bekümmert er ſich überhaupt nicht. Bei der Fülle ſeiner Straftaten mußte er gleich beim erſten⸗ mal mit einer ſaftigen Strafe bedacht werden. Es gab von der Strafkammer ein Jahr vier Mo⸗ nate Gefängnis und eine Geldſtrafe von 150 Mark. Dabei hatte er noch viel Glück. In der Sache mit den fingierten Empfehlungen durch das„Mini⸗ ſterium“ wurde er nämlich freigeſprochen, ebenſo vom Vorwurf, daß er bei ſeiner. Pfalztour unberech⸗ tiaterweiſe ein goldenes HZ⸗Abzeichen getragen habe. Im erſten Fall ſah man keine Vermögens⸗ ſchädigung und im zweiten ließen ſich die Zeugen⸗ ausſagen nicht auf einen Nenner bringen. Der anit⸗ angeklagte frühere Kollege wurde freigeſprochen. Der Fehlbetrag Ungefähr fünf Jahre lang war der Angeklagte Geſchäftsſtellenleiter bei einer Berufsaruppe. In dieſer Eigenſchaft war er auch Kaſſenverwal⸗ ter, und aus dieſem Grunde mußte ihm ein Defi⸗ zit von 1900 Mark zur Laſt gelegt werden. Die Verhandlung gegen ihn wurde zu einer recht zähen Angelegenheit. Die beiden vernommenen Sachver⸗ ſtändigen, darunter einer aus Berlin ſtellten einen Fehlbetrag feſt. der Angeklagte ſelbſt ſtellte ihn mit oller Hartnäckigkeit als die Folge von einwand⸗ freien Mehrausgaben feſt und beſtritt, das Geld unterſchlagen zu haben. Daß das Geld verejnnahmt war, wie die Belege auswieſen, konnte er allerdings nicht beſtreiten, er konnte auch nicht widerlegen, daß ſeine Kaſſenführung dann und wann ſchlamvig war und das Buchungsverfahren nicht immer ordnunas⸗ gemäß. Aber ſonſt machte der Angeklaate keine Zu⸗ geſtändniſſe. Hart auf hart aing her. von alſen Seiten wurde die dunkle Geſchichte beleuchtet. Man konnte dem Angeklagte auch nicht nachweiſen, daß er einen beſonderen verſönlichen Aufwand getrieben habe, gegen ihn ſprach außer Hem feſtgeſtellten Fehl⸗ befrag nur eine einſchlägige Strafe. die er im Jahre 1925 bekommen hatte. Das Gericht erkannte ihn auch jetzt ſchuldig und diktierte ihm eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten und eine Gel dſt rafe von 800 — Deviſen⸗Inländereigenſchaft vo Flüchilingen Ein Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters Der Reichswirtſchaftsminiſter hat durch Rund⸗ erlaß beſtimmt, daß alle deutſchen Staats⸗ angehörigen und Volksdeutſchen, die aus den Feindſtaaten nach Ausbruch der Feindſeligkeiten nach Deutſchland getommen ſind oder wegen des Ausbruchs der Feindſeligkeiten in einem der Feindſtaaten mit Ausnahme von Polen nicht zurückkehren konnten, 1 Inländer ſind. Damit iſt die deviſenrechtliche Inländereigenſchaft der genannten Perſonen bindend feſtgeſtellt. Weitere Anträge bei Deviſenbehörden er⸗ übrigen ſich. Zur Erhaltung des Auslandsyer⸗ mögens ſind die genannten Perſonen von der An⸗ bietungspflicht für ihr ausländiſches Vermögen zu⸗ nächſt bis zum 15. Januar 1940 befreit worden. Her⸗ vorzuheben iſt, daß auf bei der Einreiſe eingebrachte Deviſen oder noch in bar einzubringende ausländiſche Vermögenswerte durch die Deviſenſtelle Berlin der für Einwanderer vorgeſehene Härte ausgleich auf Antrag gewährt werden kann. Inländiſche Vermögenswerte dagegen, die der Anbietungspflicht unterliegen, ſind binnen zehn Tagen der Reichsbank anzubieten, die den Betroffenen jedoch mit Rückſicht auf ihre beſondere Lage die antzubietenden Werte weitgehend belaſſen wird. Fetzt fahren Wehrmachturlauberzüge! Erſtmalig am kommenden Samstag Um beurlaubten Wehrmachtsange⸗ hörigen aus den Operationsgebieten Gelegenheit zu geben, raſch das Heimatgebiet zu erreichen und gleichzeitig die Züge des öffentlichen Verkehrs zu entlaſten, werden nach einer Anordnung des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht Wehrmachturlau⸗ berzüge eingerichtet und nach einem beſtimmten Fahrplan geſahren. Die Wehrmachturlauberzüge, die zunächſt nur an beſtimmten Wochentagen ver⸗ kehren, fahren erſtmalig am Samstag, 14. Oktober z Verleihung des Treudienſtehrenzeichen. Dem beim Arbeitsamt Mannheim tätigen Angeſtellten Karl Stephan, Mannheim, Q 1, 12, wurde für 251ährige treue Pflichterfüllung im öffentlichen Dienſt das ſilberne Treudienſtehrenzeichen verliehen. ki Bauarbeiten im Quadrat E 6. Für die Be⸗ wohner der beiden Bauten hinter der Kirche wurde von der Rheinſtraße aus ein Eingang durch einen ſeither zugemauerten Türbogen mit Treppe zu dem etwas überhöhten ziemlich verwilderten Garten ge⸗ brochen. Von der Lazarettſtraße aus wurde eine Einfahrt durch den noch ſtehenden kleinen Bau her⸗ geſtellt, ſo daß von mehreren Seiten Ausgangsmög⸗ lichkeit beſteht. Die Arbeiten laſſen darauf ſchließen, daß vorläufig noch nicht an eine Zurückverlegung der an ſich ſchön gegliederten Mauer und damit an eine Verbreiterung des Gehweges gedacht iſt. u Sie hatten ungenügend verdunkelt! 30 Woh⸗ nungsinhaber mußten wegen nicht genügender Ab⸗ deviſenrechtlich un Die Preiſe für Seiſen und Waſchmittel. Für Seifen und Waſchmittel werden folgende Ber⸗ braucherhöchſtypreiſe feſtgeſetzt: Einheitsſeiſe(80 Gr.) 0,15 Mk., Raſierſeife(50 Gr.) 0,20 Mk., Waſch⸗lSei⸗ fenſpulver. Paket zu 250 Gr., 0,22 Mk. Doppelpaket (500 Gr.) 0,42 Mk. Einzelhändler erhalten folgende Nachläſſe: für Einheitsſeife 30 Proz., für Raſierſeife 40 Proz., Waſch⸗(Seifen)pulver 20 Proz. Der neue Generalſtaatsanwalt Landgerichtspräſident Frey zum Generalſtaatsanwakt ernannt * Karlsruhe, 10. Okt. Der Führer hat den Landgerichtspräſidenten Pg. Wilh. Frey in Walds⸗ hut zum Generalſtaatsanwalt beim Oberlandesgericht in Karlsruhe ernannt. Generalſtaatsanwalt Frey iſt am 12. Oktober 1885 in Mittelſchefflenz bei Mosbach als Sohn eines Bauern und Mühlenbeſitzers geboren. Als Rechtsprakti⸗ kant rückte er am 3. Aug. 1914 mit dem Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. 40 ins Feld. Bereits am 20. Auguſt 1914 wurde er erſtmals verwundet. Er kämpfte in Frankreich, Rußland und Ru⸗ mänien. 1917 wurde er ein zweites Mal und kurz vor Kriegsende am 8. Nov. 1018 ein drittes Mal ſchwer ver⸗ wundet. Mit dem E. K1 und 2 und anderen Orden kehrte er in die Heimat zurück. Nachdem er in den folgenden zehn Jahren verſchiedene Richterſtellen bekleidet hatte, kam er 1928 als Erſter Staatsanwalt nach Mannheim und 1934 als Oberſtaatsanwalt nach Waldshut. Am 1. 9. 1936 wurde er in gleicher Eigenſchaft nach Mannheim gerufen, wo er gleichzeitig Leiter der Anklagebehörde beim Sonder⸗ gericht war. Auf 1. 1. 1939 kam er als Landgerichtspräſident nach Waldshut. Seinen Dienſt als Generalſtaatsanwalt wird er am 16. Oktober autreten. Freiwillige der SS Die Unterſuchung der Freiwilligen für die H⸗Totenkopfverbände und die /Ver⸗ fügungstruppe findet am Sonntag, dem 15. Oktober 1939, in Mannheim, C 1, 10—11, Dienſtſtelle des 6⸗Sturmbannes 11/32, um.00 Uhr für Anfangs⸗ buchſtaben—K, um 13.30 Uhr für Anfangsbuch⸗ ſtaben—2 ſtatt. Filmrundſchau Ehe in Doſen Liebesgeſchichten die mit der Scheidung anfangen, ſind ſeit einiger Zeit im Film große Mode, auch wenn ſich der Unterſchied zwiſchen ſolcher Märchen⸗ Flimmer⸗Theorie und der rauhen Wirklichkeit kaum irgendwo deutlicher offenbart als in dieſen“oft ſo⸗ gar tatſächlich etwas witz⸗ und geiſtfunkelnden Luſt⸗ ſpielen vom nie zu ſpäten Zuſammenraufen.„Ehe in Doſen“— nach einem gleichnamigen Bühnenſtück zubereitet— bringt alſo die bekannte Fabel in leid⸗ lich neuer Abwandlung und gewinnt vor allem durch das von Johannes Meyer geleitete ſchmiſ⸗ ſige Zuſammenſpiel einer trefflich aufeinander abge⸗ ſtimmten Darſtellerſchar raſch die vergnügte Zuſtim⸗ mung des Publikums. Es geht um einen zunächſt reichlich genialiſch ſich gebenden jungen Komponiſten (Johannes Riemann) und ſeine entſprechend hausbackene, doch dafür angenehm begüterte Gattin, deren Wandlungen unter dem Motto„Wie feßle ich meinen Mann“ von Leny Maren bach mit viel Anmut vorgeführt werden. Den guten Geiſt des un⸗ gleichen Paares ſpielt unſagbar komiſch und nett wie immer, Ralph Artur Roberts als juſtizrätlicher Junggeſelle. Die Blütenleſe weiblicher Typen von der frechen Berliner Kröte bis zur großen Dame von Welt wird durch das köſtliche Trio Weißner⸗ Weiſer⸗Hildebrand überzeugend deutlich ge⸗ macht. Man unterhält ſich gut bei dieſem wohl⸗ doſierten Eheglück. Margot Schubert. Alhambra: *n Stoffe können waſſerdicht gemacht werden durch ein einſaches Verfahren. Man löſt 100 Gramm Eſſigſaure Tonerde in 5 Liter Waſſer auf, taucht in dieſe Miſchung die waſſerdicht zu machenden Klei⸗ dungsſtücke hinein, läßt ſie 10 Minuten darin liegen, windet ſie leicht aus und hängt ſie zum Trocknen auf. In noch feuchtem Zuſtand werden ſie auf der linken Seite gebügelt. Um Seide waſſerdicht zu machen, läßt man ſie längere Zeit in der eſſigſauren Tonerdelöſung liegen. Dann hängt man ſie zum Trocknen auf, ohne ſie aber vorher auszudrücken. Nach völligem Trockenſein wiederholt man dieſes Verfahren noch zweimal. Zuletzt wird, die Seide hängend angetrocknet, dann zuſammengerollt und gebügelt. olen Gie eine Aneige õᷣei uns aufgeben, donn muß ste um9 Uhr vormittags in unseren Hon den sein. um noch am gleichen Tege erscheinen zu können. Anzeigen kür die Montagfrüh-Ausgabe (nur on diesem Toge erscheint unsere Zeitunę 2 meh mũssen am Samstag abend schon eufgegeben sein. in dringenden Föllen(ſodes-Anzeigen etc.) nimmt euch unser Portier im Rückgebéude am Sonn tog obend noch Anzeigen-Aufträge an. Neue Hannheimer Zeitung „IUUa-Ic weiß alles Das Lexcilcon fũͤc die tlauoſcau Auf 600 Seiten 5572 Auskünfte und gute Ratſchläge für Küche, Keller, Haushalt, Wäſche, Uleidung, Krankheit uſw. Fu beziehen durch die Buchhandlungen oder vom gehſen voreinſendung des Betrages auf Poſiſcheckonto münchen 25765 oder Nachnahme. von großem, praktiſchen Wert gerade in alec eecligeu. Zeit/ n Leinen gebunden, Prels nur.40 Rm Verlag Sebaſtian Lux München 2, Bayerſtraße 9 dunkelung ihrer Wohnungen gebührenpflichtig ver⸗ in Wegen groben Unſugs mußten zwei Perſonen warnt werden, Nachlag-Versteigerung aus nichtarischem Haushalt im Auftrag des Nachlaßgerichts versteigern wir am(27703 Nnorönungen der NSDA Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinstraße! Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen dungsſchule, U 2. Der Kursleiter nimmt noch Anmeldungen ent⸗ gegen. Preis des ganzen Kurſes, NS⸗Frauenſchaft 20 Abende= 30 Std., RM..— freitag. 13. OMtober 1939, vorm. 9/-13Uh Hungach, um in. Sureee, nichen e en nc ar id 407 13.30 Uhr, treffen ſich ſämtliche niſchen Sprachkurſe nächſte Unter⸗ Wohnung Werderstraße 9. Bart. Frauen vor der Leichenhalle zur richtsſtunde Freitag nachm. 15 Uhr öſtentlich geg. Berschiung an den Vieistbietenden! Teilnabme an der Beerdigung und 20 Ugr. Aumeldungen nimmt 2 äitere Schlaistchmer, kompl.(teiis mit Rofl- hoermatrat-en), Spiegelschrenk. Hieider- Schränke, Weschkommode. Nachttische. 1 Dioan 1 Enaiseſongue, runder Aussientisch cn. Decke. 1 Oipiomat mit Sessel. Rohestühle, 1 Hlavier wit Siuhi. Notenständer. Keculetor. 1 ooeter Goldapiegel, achwarse Möbel. 1 Soſa mit „ 5 Sessel. 1 Bücherschränkchen mit Spiegei⸗ scheiden. 1 oold. Honsol mit großem Goid⸗ aptegel. 1 Flurgarderobe, 1 Rohrbenk. 2 Akten schränke, 1 Tisch mit Hopteepresse, 2 Hüchen achränke, Aurichte, Bad: 1 Eweiltebadewanne chnt Wendgesoſen u. Heisöſchen und 12immer- ofen, berschtedener Hausrat. Sitzung Menz& Roselius. Die Ortsrichter: 20 Uhr, zur Anzeige gebracht werden. von Frau Böſer. Die Deuiſche Arbeitsfront Kreiswaltung'heim. Rheinstr. 3 Ortswaltungen Friedrichspark. Heute Mittwoch im Nebenzimmer „Deutſchen Haus“, Betriebsobmänner und eytl. Ver⸗ treter mitbringen. Volksbildungswerk Fremdſprachen: Für die Kurſe Franzöſtſch und Engliſch nächſte Unterrichtsſtunde: in der Allgem. Fortbil⸗ noch das Ital. Konſulat in KA 2, 5 entgegen. Preis des Kurſes, 30 Stunden, RM. 10.—. Kraft Surch Freuse durch Freude Sportamt Donnerstag, 12. Oktober 1939 Allgem. Körperſchule f. Männer und Frauen: 20—21.30 Uhr Peſta⸗ lozziſchule, Eingang Karl⸗Ludwig⸗ Straße. Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr Fendenbeimſchule. Reiten für Frauen u. Männer: 18.21 Uhr ⸗Reithalle Schlachthof. vom O 1. 10—11. Donnerstag, 9 Mittwoch, 11. Oktober 1939 ——— Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite 7 Nummer 443 HAnbxis- und WigrscnArTB-ATkELrune Rückschläge an den Akſienmärkien Umsähe hielien sich in sehr engen Grenzen · Iim Börsenverlaui weiier leichi abbröckelnd Berlin, 11. Oktober. Nach der geſtrigen Aufwärtsbewegung kam es an den Aktienmärkten am Mittwoch zu einem Rüchſchlag. Inſolge ſtarker Zurückhaltung der Bankenkundſchaft und des Be⸗ rufshandels hielten ſich die Umſätze in ſehr engen Gren⸗ zeu. Verſchiedentlich erfolgten Glattſtellungen, die für die Verluſte ausſchlaggebend waren. Die Ueberwindung des Steuertermins kam in erſter Linie om Rentenmarkt zum Ausdruck, an dem die Reichsaltbeſitzanleihe erneut durch ſehr feſte Haltung gekennzeichnet war. 8 8 Am Montanmarkt waren bei zumeiſt kleinen Orders überwiegend Kursabſchläge zu verzeichnen. So verloren ſexeinigte Stahlwerke und Mannesmann je, Hoeſch 76 und Mansfelder Bergbau 1/½, v. H. Auch Klöckner ſtellten ſich ½ v. H. niedriger. Stolberger Zink kamen hingegen um 2 v. H. höher zur Notiz. Bei den Braunkohlenwerten lagen Leopoldgrube gegen die letzte Kaſſanotiz um 4 v. H. gebeſſert. Ilſe⸗Genußſcheine verloren andererſeits 76 und Rhein⸗Braun 1 v. H. Von Kaliaktien büßten Wintershall 3 und Salzdetfurth 1½ v. H. ein. Bei den chemiſchen Wer⸗ ten waren die Veränderungen nur gering. Während von Heyden und Goldſchmidt je v. H. höher lagen, ſtellten ſich Farben im gleichen Ausmaß und Schering um 7 v. H. niedriger. In Gummi⸗ und Linoleumwerten überwogen ebenſo wie in Verſorgungsanteilen Strichnotizen. Zu er⸗ wähnen ſind Bekula mit minus 1 v. H. Auch Elektro⸗ papiere lagen ſehr ruhig. Licht und Kraft ſtellten ſich 4 v H. höher, Geſfürel im gleichen Ausmaße niedriger. Sie⸗ mens gaben um 1½ v. H. nach. Größere Abſchläge erlitten noch von Maſchinenbauanteilen Berliner Maſchinen und Demag mit je minus 1, von Textilwerten Bemberg und von Brauereianteilen Dortmunder Union mit je minus 19/ v.., ferner Weſtdeutſche Kaufhof, die um 274 v. H. und Julius Berger, die um 2/ v. H. nachgaben. Höher —— andererſeits Felten um 76 und Bremer Wolle um * v. H. Im variablen Rentenverkehr zog die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe auf 13376 gegen 183) an. Auch die Gemeinde⸗ umſchuldung ſtieg um 5 Pfg. auf 93,16. Abgeſehen von Goldſchmidt(plus 34 v..) und Licht u. Kraft(plus/ v..) war di: Kursbewegung auch im Ver⸗ laufe leicht nach unten gerichtet. Die Einbußen gingen aber ſelten über p. H. hinaus. Berger verloren allerdings U v. H. Altbeſitz gaben ihres Gewinns wieder her. Am Kaſſarentenmarkt waren Liquibations⸗Pfandbrieſe verſchiedentlich erneut etwas feſter, wobei das Geſchäft mäßig belebt war. Hypotheken⸗Pfandbrieſe und Kom⸗ munal⸗Obligationen lagen ſtetig. Stadtanleihen waren faſt Furchweg geſtrichen. Von Provinzanleihen büßten BWer Brandenburg 4 und Zoer Brandenburg Die übrigen Werte dieſes Marktgebietes waren im großen und ganzen behauptet. Dekoſama 1 und 3 ſtiegen um, ekoſama 2 um v. H. Hamburger Altbeſitz waren um Geld- und Devisenmarkt Am Geldmarkt war die Lage nach Ueberwindung des Steuertermins wieder flüſſig. Die Sätze für Blankotages⸗ geld blieben mit 2 bis 2,25 v. H. unveröndert. Von Baluten errechneten ſich der Schweizer Franken mit 55,95, der holländiſche Gulben mit 199,54 und der Belga mit 41,76 Diskont: Reichsbank 4. Lombard 9 Privat 3 b. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 11. Oktober 10. Oktober für kont cield Brie⸗ geld J Brief Aegypten lägypt.Pfd. 9,000 10.01 ,090/ 10, ot Afahaniſtan—* 18.73[18.77 18,73[18,77 Argentinien 1P.⸗Peſo 900 0,5780 0,382 0,5780.582 Auſtralien 1 Aual Pfd.)).902.008 7,902].008 Belgien 100Belga 4 41,68 41.76 41,72.80 Braſilien(Milreis—* 0,1300.132„1300/ 0,132 Brit. Indien 100 Rurlen v)...74,5324.67 74.5374, 07 Bulgarien. 100veva 6 3,047 3,053 3,047] 3,053 Dänemark 100Kronen 4 43,0548,15 48 05 48,15 England.. 1fd 0 2 9,990 10,01 9,9910,01 Eſtland 10beſtu Kr. 4¼[ 62,440 62,300[62,440 62,500 Finnland100finn Mk. 4 4,905] 3,005 4,9 5,005 lankreich.. 100Fr. 40 2 5,074/ 5,680 5,074] 5,980 riechenlaud 100 Pr. 0.353/ 2,357.353/ 2357 Holl ind 100Gulden 2 132,32 132,58 132,42 132,08 ran(Teheran) 0a—* 14,28 14,30 14.28 14.30 sland. 100 ig1.Kr. 57⁵ 38,31 J38,39 38,31 1 38,39 Italien.„ 100 Lire 4 13,09 J13,11 13,09 13,11 Japan Iden 3,20] 0,583] 0,585 0,583] 0,585 Jugoſlaw. 100 Dinar 8 5,604] 5,700 5,694]/ 3 700 Kanada 1 kan Bollar)).. 2,109/ 2,202 2,1080/ 2,202 Lettland 100 Latts 5/ 1 48,75 48, 85 48,7548, 85 Litauen.. 100Litas—* 41,9442,02 41.94 2,02 Luxemburg ſodluxemb. fr,.10,420/ 10,440 10,43 10.45 Neuſeeland 1 neuszel.bi.)].. 7,002 8,008.902 6,003 Norwegen tOmronen 3 56,59 50,71 50.59.50.7ʃ Portugal 100 Eskudo 4795 9,091/ 9,1 9. 9,10) Rumänien. 100Le 37 992 2* Schweden. 100fr.2/2 59.2 50,41 30,20 50,41 Schweig 100Franken 175 55,94 56,00 55.94 50. Spanien. 100Peſeten 5 25,61 25,07 25,01/ 25,6/ Slowafei 100 Kronen 00 8,591] 8,600 8,59/% 8,000 Südafrika 1 flatr. Fic.)]...90/ 10,040„090 10,010 Türtei.. 4tü 1. Pio. 4 1,9780 1,982.9780 1,982 Ungarn„ 100Pengö 4 3* 2. 9 Uruguay 1Golbpco—* 0,929 0,931 0,929]/ 0,931 Ver, Slagten Dollar 1.491 2,495.4911.405 Die mit einem) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsvertehr amtlichen Gebrauch. v. H. ein. 56 v. H. gefeſtigt. Reichs⸗ und Länderanleihen zeigten bei behauptetem Grundton nur kleine Veränderungen. Am Markt der Induſtrieobligationen blieb bie Kursentwick⸗ lung bei eher ſreundlichem Grundton uneinheitlich. Far⸗ benbonds ſtiegen um v. H. Von Steuergutſcheinen 1 blieb Dezember mit 99 unver⸗ ändert, Januar ſtieg um 5 Pfg. auf 98,70, Februar um 10 Piig. auf 98,05, März und April wurden bei 97,85 bzw. Steuergutſcheine 2 hielten ſich auf letztem Stande. Der Privatdiskontſatz lag wiederum bei 2,75 v. H. Reichsbankausweis Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank vom 7. Oktober hat ſich die Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks Lombard und Wertpapieren um 11524 Millionen vermindert. Im einzelnen ſtellen ſich die Beſtände an Wechſeln und Schecks ſowie an Reichsſchatzwechſeln auf 9754 Mill., an Lombardforderungen auf 21 Mill. /, an deckungsfähigen Wertpapieren auf 1349 Mill./ und an ſonſtigen Wertpapieren auf 401 Mill.%. Der Deckungs⸗ beſtand an Gold und Deviſen beträgt faſt unverändert 77 an Rentenbank⸗ Mill.. Die Beſtände der Reichsbank ſcheinen werden mit 166 Mill. /, diejenigen an Scheide⸗ münzen mit 237 Mill./ ausgewieſen. Die ſonſtigen Aktiva ſind auf 1397 Mill./ zurückgegangen. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich auf 10695 Mill./ ermäßigt. Die fremden Gelder ſtellen ſich auf 1394 Mill. /. N * Schweinemaſtverträge werden fortgeſetzt. Praxis wird vielſoch die Ueberlegung angeſtellt, ob die abgeſchloſſenen Schweinemaſtverträge ihre Gültigkeit be⸗ halten. Das iſt durchaus zu bejahen. Es iſt dafür Sorge getragen worden, daß die erforderlichen Futtermittel für die auf Grund der Verträge aufgeſtellten Schweine auch weiterhin zur Verfügung ſtehen. Es iſt heute ſogar rotſam, daß ſich alle Erzeuger ſoweit wie möglich in die Schweine⸗ maſtaktion einſchalten, da ihr ja gegenwärtia weitgehende Aufgaben der Futterverteilung zufallen. Alle ſollten ſich für den Abſchluß der Schweinemaſtverträge einſetzen. In der Mannheimer Großviehmarkt Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 13⁵ 4 600 Schweine junge vollfl. 44¼ Sonderklaſſe üb⸗ Pi ſonſtige„ 40. beſte Maſt fleiſchige.34½ Andere Kälber] 200—240„ 115 Fürsen beſte Maſt 65160 200„ ausgemäſtet 45½ mittlere.. 59120— 160„ vollfletſchig 41½geringe. 50 unter!20„ fleiſchi⸗ 36½ gerinaſte, 401 Sauen 60.0 Großvieh, Schweine, Kälber alles 106 Ochsen ausgemäſtet 46/ vollfleiſchig 42½ ſtonſtige 61 Bullen junge vollfl 44½¼ „ 40% fleiſchla.. 35½ Marktverlauf: geteilt. Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat Oktober 9 ſio. 11. .2,91ʃ3,24 011.972,04½2.03 hein-Nreci7. Rheinfelden 3, Breiſach 3,20 Fehl 43 Maxau„.54 Mannheim 0 4 504.604 Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Oktober 1939 14,4 Grad; tiefſte Temperatur in der Nacht zum 11. 10. 99 7,7 Grab; heute früh.30 Uhr 8,2 Grad. Ahein⸗Begelſ 8 Kaub 22, Köln„1, 59 Neckar⸗Bege 2— .52 4,70 7.[ Mannheim Ein Mätſel ſand ſeine Löſung: Anbemannte Ballons 331 Kleine Syort-Nachrichten Kriegsrundenſpiele der Betriebs⸗ ſportgemeinſchaften Von den am vergangenen Sonntag angeſetzten Spielen konnten trotz der vorausgegangenen ſchlechten Witterung in Abteilung 1 ſämtliche Spiele durchgeführt werden. In der 2. Abteilung war es nur möglich, inſolge der teilweiſe ſchlechten Phatzverhältniſſe, von 8 angeſetzten Spielen 4 zur Durchführung zu bringen Ergebniſſe Gruppe 1: Bopp u. Reuther— Milchzen⸗ trale:1; Boehringer Soehne— Waldherr:1; Daimler⸗ Benz— Vögele:1; Zellſtoff— Stadt:2; Hch. Lanz AG gegen Südd. Kabelwerke:2. Ergebniſſe Gruppe 2: Eſch u. Co.— Hildebrandmühle :2; Schenker⸗Boſch— Rheinſchiffahrt 21; Jute⸗Induſtrie gegen Gebr. Braun:3; Großeinkaufs⸗Geſ. Gebr. Bauer 311. der freiwilligen Sportdienſt⸗ aruppen (Schülermannſchaften] am 15. Oktober 1939. Staffel Maunheim. 16.15 Uhr: TV Edingen— TV Friedrichsfeld 16.15 Uhr: Tſchaft Käſertal— Jahn Seckenheim 10.00 Uhr: TV Seckenheim— TV Viernheim 10.90 Uhr: Poſt Mannheim 2— Reichsb. Mannheim? 11.20 Uhr: Poſt Mannheim 1— Reichsb. Mannheim 1 Erſtgenannter Verein iſt jeweils, Platzverein. Der Bannfachwart 171 Handball: Karl Bauer. Am die Olympiſchen Spiele Eine Rundfrage des JOxg. Das Internationale Olympiſche Komitee hat an alle ſeine Mitglieder eine Rundfrage ergehen laſſen, die über die Durchführung der Olympiſchen Spiele 1940 in Helſinki entſcheiden ſoll. Zu beantworten ſind die Fragen, ob die Spiele bei einem Kriegsende im Frühjahr 1940 abgehalten Handballyflichtſpiele werden ſollen oder nicht, oder die Teilnahme den nicht am Kriege beteiligten Nationen vorbehalten werden ſoll. Griechenland beſte Nation Die 10. Balkanſpiele in Athen beendet. In Anweſenheit von 80 000 Beſuchern, unter denen ſich auch König Georg von Griechenland befand, wurden die 10. Balkanſpiele im Stadion von Athen abgeſchloſſen. Es gab herrliche Kämpfe und in der Hauptſache griechiſche Erfolge. Zum zehnten Male ſicherte ſich Griechenland mit ⸗ 112 Punkten den Sieg in der Nationenwertung vor Jugo⸗ flawien(60), Rumänien(34) und Türkei(84). Neue Bal⸗ kon⸗Rekorde gab es durch Syllas(Grl im Diskuswerſen mit 50,11 Meter und durch Ghanos(Gr) im Stabhoch⸗ ſprung mit 3,92. Im Helleniſchen Diskuswerfen kam Syl⸗ las auf 39,02 Meter. In den übrigen leichtathletiſchen Wettbewerben waren die Leiſtungen gut, aber nicht über⸗ ragend. Die nächſten Balkonſpiele wurden an die Türkei ver⸗ geben, die ſie in Iſtanbul durchführen W175. Angarns Bonxſtaffel Die ungariſche Box⸗Mannſchoft zum Länderkompf gegen Deutſchland, der am kommenden Samstag, 14. Oktober, in Budapeſt vor ſich gehen wird lauf Wunſch der Ungarn teugen Hetz-Flugzettel ins Land Aus Furcht vor der deutſchen Flak! ⸗Ballons mit Zeitzündung * Heidelberg, 11. Oktober. Vor kurzem regnete es auch in der Heidelberger Gegend Flugzettel mit feindlichem Hetzmate⸗ rial. Die Frage, wie dieſe eigentlich dorthen gelang⸗ ten, nachdem man weber Fluggenge geſehen noch gehört hatte, ſand jetzt eine bezeichnende Löſung: Im Odenwald entdeckte nämlich, wie die„Heidel⸗ berger Neueſten Nachrichten“ mitteilen, am Mittwoch⸗ morgen ein Förſter ein hoch in den Bäumen hängendes gelbes Tuch. Er kletterte hinauf und fand zu ſeinem Er⸗ ſtaunen eine Ballonhülle mit anhängender Laſt, die er beide ſofort dem zuſtändigen Bürgermeiſteramt brachte. Dadurch erfuhr man alſo, auf welche Weiſe Engländer oder Fran⸗ zoſen bei günſtiger Windrichtung uns ihre Flugzettel ſchick⸗ ten: Nicht Flugzeuge waren es, wie allgemein angenom⸗ men war, ſondern Luftballone ohne Bemannung, an denen verpackt einige tauſend Fllugzettel hingen. Die Hülle hatte einen Durchmeſſer von etwg vier Metern, und ſie trug außer den Flugzetteln einen Zeit⸗ zünder, der nach einer beſtimmten Flugdauer mit Hilfe einer Zündſchnur den Ballon und die Umhüllung der Flugzettel verbrannte, ſo daß dann die Zettel ſich loſe über das Land verteilen mußten. In dieſem einen Fall ober ge⸗ lang es nicht, denn die Weiterleitung des Feuers durch die Zünoſchnur verſagte zufällig, und der Ballon verfing ſich auf der Kammhöhe des Odenwaldes unbeſchädigt in den Bäumen. Das ganze iſt ein alberner Trick unſerer Gegner, die es ofſenbar vorziehen, lieber unbemannte Ballons ſtarten zu laſſen, als Flugzeuge ins ſichere Feuer der deutſchen Flakgeſchütze zu ſenden. den Vorſprung, ſo Austauſchproſeſſor on wurde die Begegnung um 24 Stunden vorverlegt!), ſteht wie folgt: Fliegengewicht: Podant; Bantamgewicht: Bondi; Feder⸗ gewicht: Torma; Leichtgewicht: Mondi; Weltergewicht: Bene; Mittelgewicht: Baron; Halbſchwergewicht: Szigeti; Schwergewicht: Nagy. Von dieſen Borern ſind Podani, Bondi, Mandi und der ſchon am Nagy Landesmeiſter. Der Länderkampf gegen Dänemark, ſchor 2. Obtober ſtattfinden ſollte, wird ietzt vorausſichtlich am 3. Dezember in einer noch zu beſtimmenden deutſchen Stadt ausgetragen. Ringrichter wird der Belgier Falony ſein. Auf dem Krankenlager zum Meiſter ernannt Schwere Schläge brachte das Rennjohr 1939 für BMW nach dem einzigartigen Siegeslauf Georg Meiers zur Eu ropameiſterſchaft 1938. Der vielfache Meiſter Karl Gall gab auf der Inſel Man ſein Leben, Meier, auf Wunſch des Korpsführers von der Auto⸗Union⸗Rennwagenmann⸗ ſchaft zur Verteidigung der Europameiſterſchaft freigege⸗ ben, griff wieder mit größtem Erſolg nach der ſchon nahe winkenden Krone, als ihn in Schweden ein ſchwerer Sturz für die reſtliche Rennzeit mattſetzte. Und im aleichen Rennen ſtürzte auch Ludwig Kraus. Die Europameiſter⸗ ſchaft ging auf denkbar unglückliche Weiſe verloren; doch Kraus hatte dank der bisherigen Erfolge einen ausreichen⸗ daß er auf dem Krankenlager vom Korpsführer zum erſten Großdeutſchen Motorradmeiſter er⸗ nannt werden konnte. Seine Freude teilte ſein Leidens⸗ genoſſe, der vorjährige Meiſter Meier, der mit ihm im gleichen Zimmer des Münchner Krankenhauſes der bal⸗ digen Geneſung entgegenſieht. 0 Ludwig Kraus wurde am 12. März 1907 in Thann un⸗ weit München geworen und entwickelte ſich zu einem urwüch⸗ ſigen, unbekümmerten Münchner mit lebensbejahender Fröhlichkeit. Als Lehrling trat er bei BMi ein und ver⸗ ſuchte ſich bald als Privatfahrer. 1928 hatte er am Ober⸗ joch und Ruſelberg die erſten Erfolge zu verzeichnen, denen ſich weitere anſchloſſen. Kraus wandte ſich auch dem Geländefahpſport zu und ſuhr als Beiſahrer von Mouer⸗ meyer in der deutſchen Sechstagefahrt⸗Nationalmannſchaft, bis Mauermeyer ſich zurückzog und Kraus nun ſelbſt den Lenker ergriff. 1938 wurde er in die BMW⸗Rennmann⸗ ſchaft aufgenommen und errana Preiſe in Belgien, Ru⸗ mänien, Italien und auf deutſchen Strecken. Mit der prächtigen Maſchine reſtlos vertraut, ſiegte er 1939 in der Eilenriede und im Eifelrennen und wurde außerdem hin⸗ ter Gall Zweiter in Hamburg. Wieder ſollte er, wie ſeit 1931 ohne Unterbrechung, der deutſchen Trophäen⸗Mann⸗ ſchaft in der Internationalen Sechstageſohrt angehöxen, die öann tatſächlich auch den Sieg davontrug, als ihn ſein Sturz in Saxtorp für den Reſt der Wettkampfzeit außer Gefecht ſetzte. Goldenes Doktorjubiläum in Heidelberg Geh. Rat Prof. Dr. Hoops konnte es feiern. * Heidelberg, 10. Okt. Der langiährige Ordinarius der engliſchen Philologie an der Univerſität Heidelberg, Geh. Rat Prof. Dr. Johannes Hoops, beging in dieſen Togen ſein goldenes Doktorſubiläum. Der am 20. Juli 1865 in Rablinghauſen⸗Bremen geborene elehrre ſtudierte an den Univerſitäten Jena und Freiburg i. Br., wo er am 5. Oktober 1889 den philoſonsſchen Doktorgrad erwarb. Nach Jahren höheren Schuldienſtes in Frei⸗ burg und Heidelberg begann er 1893 in Tübingen ſeine okademiſche Laufbahn. Seit dem Jahre 1896 wirkt Geh. Rat Hoops ununterbrochen an der Univerſität Hei⸗ delberg und hat mehrfache ehrenvolle Berufungen nach Leipzig und Berlin abgelehntIm Jahre 1910 wurde er zum Geh. Hofrat, 1913 zum Geh. Rat 2. Klaſſe ernannt. In den Sommerſemeſtern 1926 und 1930 wirkte er ols der Univerſity of Coliſornia zu Berkeley bei San Francisco, im Herbſt 1933 las ex als Gaſtprofeſſor an der John Hopkins Univerſity in Balti⸗ more. Mit Erreichung der Altersgrenze wurde Geh. Rat Hoops zum 1. April 1934 von der Verpflichtung zu leſen befreit. Von April 1937 bis Juli 1999 wirkte er abermals, als Gaſtprofeſſor an den Univerſitäten Berkeley, Los An⸗ geles und Honolulu und bereiſte Oſtaſien, Auſtralien und Afrika. Dr. Hoops' literariſch⸗wiſſenſchaftliche Arbeit gip⸗ felte in dem vierbändigen Reallexikon der germaniſchen Altertumskunde(911—1919), dem das bahnbrechende Buch „Waldbäume und Kulturpflanzen im germaniſchen Alter⸗ tum“(1905) vorousgegangen war. Um die Heidelberger Univerſität hat ſich Geh. Rat Hoops auch durch Organiſation großzügiger Hilfs⸗ werke in hervorragendem Maße verdient gemacht. Die menſa academica iſt im weſentlichen ſeine Schöp⸗ ſung. Die Geſellſchaft der Freunde der Univerſität Heidel⸗ berg iſt aus ſeiner Anregung entſtanden. Nicht zuletzt war es ſeinen perſönlichen Beziehungen zu Botſchafter Shurmann zu verdanken, daß die große amerikaniſche Stiftung für den Neubau der Univerſität zuſtande kam. das Wohlbe Nerven kräftigen durch—— 8— enheit, geſteigerte Eßluſt, gute Berdauung und Darmtätig ⸗ Heidetraft. das ieit Jahren bekannte Mfneralfal ⸗Kräuter⸗ pulver, wird tagtäglich von dielen gelobt.— Erhältlich in otheken, i formhã. 40 Tage⸗Packu S80. Hoppel-Pockung W. 0(ulder ader Tesletkeng Hollekra Eine Jaci kam von Kopenhagen ROMANVON KURT PERGANDE 17 Copyright Carl Duncker. Verlag. erlin W. 35. „Eine gute Proviſionszigarre jedenfalls.“ Pünktchen, die vor ihnen ging, zuckte zuſammen, als habe ein unſichtbarer Schlag ihren Rücken ge⸗ troffen, während Witthans Lampert den Kopf zu⸗ wandte. „Nun, verſtehſt du nicht?“ Lampert legte die Hände auf den Rücken und rauchte erregt, dann nahm er die Zigarre aus dem Mund und betrachtete ſie ſtarr.„Ich ſchätze, du haſt bei dem letzten Vermitt⸗ lungsgeſchäft ſo gut verdient, daß du dir nur noch Dreißig⸗Pfennig⸗Zigarren leiſteſt.“ Witthaus zuckte mit den Achſeln. Es war kein ſchöner Scherz, den Jul ſich eben geleiſtet hatte, dazu war die Art, in der er ihn vorbrachte, noch weniger ſpaßhaft. „Oder,“ bohrte Lampert weiter,„oder haſt du gar keine Proviſion erhalten?“ „Ich weiß nicht, was du willſt, Jul.“ „Ich frage dich auch nur, Walter.“ „Ich weiß nicht, ob du im Scherz oder im Ernſt ſprichſt!“ Lampert nahm wieder die Zigarre hoch und be⸗ trachtete ſie.„Eigentlich.. eigentlich mehr im Ernſt, alter.“ „Ich habe keine Proviſion erhalten.“ „Na?“ „Gar nichts hier von na und ſo...“ entgegnete Witthans lauter und trat an den Spieltiſch. Lam⸗ pert folgte ihm langſamer, auf ſeinem Geſicht lagen Schrecken, ungläubiges Staunen und betroffene Nachdenklichkeit. Er griff mit der linken Hand in die Jackentaſche und fühlte das Schreiben, das ihm vor⸗ hin der Portier übergeben hatte, zwiſchen den Fin⸗ gern. Er beſaß nichts weniger als einen Kontoauszug, daß Witthans von Herta Karl eine Proviſion von fünfzigtauſend Mark erhalten hatte, eine ungeheuer⸗ liche Summe. Witthans aber beſtritt die Wahrheit.— Beim Tiſchtennis ſpielten jetzt Greta und Benno gegeneinander.„Ich habe mich vorgedrängt“, ſagte Greta zu Witthans und Lampert hin, als Benno nach den Bällen ſuchte. Ihr Geſicht war mädchenhaft gerötet und ihre Augen blitzten vor Kampfeseifer. Nach einer kleinen Weile wandte Witthans ſich wieder zum Gehen.„Ich will noch einmal nach dem Boot ſehen.“ 5 „Aber du kommſt wieder?“ fragte Lampert ſtill und ruhig. Er hatte die Hand noch immer in der Jackentaſche, das Papier kniſterte leiſe zwiſchen ſeinen Fingern. „Sicher komme ich zurück, Jul.“ 6 Witthans ging zu dem kleinen Hafen hinter der Mole und ſprang ins Boot, Pütz ſchoß aus der Ka⸗ füte heraus und wurde etwas verlegen, als er Witt⸗ hans erkannte. Er hatte es ſich in der Kajüte gemüt⸗ lich gemacht und dort ſein Abendbrot zegeſſen, Brot, Butter, Wurſt und kalter Kaffee ſtanden noch auf dem Tiſch. Für gewöhnlich aß er im Freien, aber jetzt war es draußen ſchon empfindlich kalt. „Wie ſtehts, Pütz?“ „Is all in Ordnung.“ „Ich will mich umziehen.“ „Wohl, wohl!“ Pütz verſchwand wieder in der Kafure und paccte ſein Abendbrot zuſammen. Als er wieder heraus⸗ kam, hatte Witthans ſich wieder auf die Plicht geſetzt und war eben dabei, ſeine Pfeife zu ſtopfen. „Da können Sie nicht bleiben,“ rief Pütz, und in ſeinem Eifer auf Hochdeutſch.„Auf der Plicht werden Sie anfrieren, wenn Sie ſitzen, es iſt ein verdamme kalter Hafen, Gotts verdorri!“ Witthans warf das Zündholz ins Waſſer.„Nicht ſchimpſen, Pütz, er hat uns das Leben gerettet. Hol mir mal eine Jacke.“ Pütz brachte die Jacke, Witthans zog ſie ſich über und blieb hocken und rauchte. „In der Kafüte iſt alles trocken“, ſagte Pütz dann, zund die Kleider habe ich auch gelüftet. Aber der kleine Wandſchrank iſt verſchloſſen— vielleicht ſind die Sachen aber feucht geworden?“ „Es iſt richtig, Pütz. Ich werde nachher mal nachſehen.“— Pütz ging nach vorn, hockte ſich hin und ließ die Beine über Bord baumeln. Er hatte eine lange wollene Unterhoſe angezogen und über den Oberkör⸗ per einen blauen Wollſweater mit hohem gerolltem Kragen, ihn würde ſo leicht nicht frieren. Der Abend ſtieg aus der Tiefe des Meeres, das Waſſer hatte ſich ſchon verfärbt. Das andere Ufer ſäumte regungs⸗ loſes Schilf und Rohr ein. Die Fiſchkutter lagen ſchwarz wie Schatten, ihre Maſten reckten ſich ſtumm zum Himmel auf, es roch nach altem Holz, nach Teer, Eiſen und Oel. Pütz ſpuckte ins brackige Waſſer und ſchielte zu Witthans zurück, er hockte immer noch unbeweglich auf der Plicht. Er wollte ſich doch um⸗ ziehen? fragte ſich Pütz. Statt deſſen ſaß er, als wollte er anfrieren. Auf der Plicht des Fiſchkutters, der Pütz am näch⸗ ſten lag, wurde ein junger Fiſcher ſichtbar, und ſo⸗ fort rief Pütz ihn an und ſchnatterte munter los. Auf einmal rief Witthans:„Pütz!“ Pütz ſprang auf die Füße. das plötzlich ein Ton:„Jo? Wat is?“ „Du ſollſt deinen Schnabel halten!“ Pütz ſah betroffen in Witthans' Geſicht, das bleich und erregt war. holte zwei Mark hervor und ſagte, nun wieder mit ruhiger und beherrſchter Stimme:„Hier ſind zwei Mark, Pütz. Geh an Land und trink ein Glas Bier. Ich will allein ſein, deshalb!“ Pütz ſah auf ſeine beſchmierte Leinenhoſe hinunter, er hatte die böſeſte Alltagskluft am Leib, weil er ſeit Mittag am Boot gewienert hatte... Wenn er ſich wenigſtens noch umziehen dürfte? „Natürlich, aber fix, fix!“ „Wohl, wohl!“ Pütz verſchwand in ſeinem kleinen Kojenraum in der Spitze des Boots und zog ſich in ſauſender Eile eine neue Hoſe über. Witthans hatte nicht die beſte Laune, das war es für alle Fälle das beſte, wenn man ſich verdrücken konnte. Er war fertig, kletterte an Deck, ſagte„Guten Abend!“ und ſprang auf die Gräting. Witthans hatte ihm nicht geantwortet, es war ſogar fraglich, ob er bemerkt hatte, wie er von Bord ging. Drei Hochſeekutter lieſen mit puckernden Motoren aus, ihre Bugwellen rollten gegen die Mole und be⸗ wegten die Jacht und die anderen vertäuten Boote. Die Jacht wiegte ſich ſanft und leiſe. Witthans ſaß Gotts verdorri, war Witthans grifff in die Taſche und“ vorteilhaft bei und wartete. Er ſah, ein Mädchen auf der Mole, es kam näher und ging vorüber, weiter zur Molenſpitze, 8 zum kleinen Leuchtturm. Es war nicht Pünktchen. Es dämmerte ſtärker. Schilf und Rohr am jenſeiti⸗ gen Ufer verloren ihre Farbe und wurden düſter und finſter und drohend. Das Waſſer wurde ſchwarz wie ein Schacht, man wußte nicht, was in der Tieſe ſeines Grundes wartete. Aus den Wieſen am jen⸗ ſeitigen Ufer ſtieg Nebel, erſt dünn wie ein durchſich⸗ tiges Gewebe, dann dichter und milchiger und geſpen⸗ ſtiger. Am Hafen mochte kein Menſch mehr ſein, die Boote lagen ſtill und verlaſſen. Er wartete und rauchte; wenn er an ſeiner Pfeife zog, ſchoß ein feuriger Schein über ſein Geſicht. Es kam wieder ein Mäochen, es ging aber nicht auf der Mole, es kam auf der Holzgräting entlang, dicht an den vertäuten Booten vorbei, und ſah über jeden Kutter. Als es näherkam, erkannte Witthans den kurzen Rock und die bunte Kattunbluſe, es war das Mädchen Anna. Die Beine ſteckten immer noch braun und nackt in den Holzpantoffeln. Ihm fiel wieder ein, daß er ſeit geſtern abend ſo viel über Anna wußte, und unwillkürlich ͤͤrehte er ſich zurück, um nach dem Kutter zu ſehen, auf dem der kühne Fiſcherburſche auf Anna in der ſtürmiſchen Nacht ge⸗ wartet und ſie gefordert und genommen hatte wie der Sturm einen jungen Baum bricht. Er hörte wieder die trotzige, herriſche befehlende Stimme: „Komm! Spring!“ Anna ſtand nun vor der Jacht, ihre Augen glit⸗ ten prüfend über das Boot, eine kleine Falte hatte ſich nachdenklich über der ſchmalen geraden Naſe ein⸗ gegraben. Plötzlich entdeckte ſie Witthans auf der Plicht und trat einen Schritt zurück, ſo erſchreckt war ſie. „Aber wie Sie da auch ſitzen!“ ſagte ſie dann, als ſie ſich wieder gefaßt hatte, und kam wieder einen Schritt näher.„Wie eine Erſcheinung hocken Sie da, herrjeh noch mal!“ (Fortſetzung folgt) muff 0 6. Seite/ Nummer 443 Mittwoch, 11. Oktober 1939 UNreg Heuſiges Snee. —— Ler Ireifounkt 1u einem veignügten Abeng Tel, 23902 AMKaMSRA aer NMarkischen Planken Ehe in P 7, 23 Taslich:.00 97 Tel. 2⁴0 88 mit Ceni Marenbach, JonannesRiemann Grete Weiser, Raiph Artur Roberts u. a. ist der pröchtige lustspiel Fiim Filmgesellschatt .35.10 Uhr teug Miitwoch bis Freiiag! Achiung!— Devisen- Kkontrolle! Damit iangi es an, und wie es endei, das erlahren Sie Hallo, debes Publi- kum, des ist ein Füm ganz nach Deinen Wünschen. Alle Deine Forderungen finden ihre glücklichste und restlose Er- füllung in dem groß. Ufa-Lustspiel 0 folgt, wie Aulräge auf Gewührung von Falilien⸗Uuterhalt für Angehörige der zum Heeresdienſt Einberufenen werden nur noch montags, mittwochs, freitags und ſamstags in der von.30—12 Uhr entgegengenommen. Die Entgegennahme der Anträge er⸗ früher bereits 4 Zeit bekannt⸗ Ein Triumph des deutschen Fllms! Emil Jannings ais ROBERT KOCH mit Werner Krauss 7/ Viktoria v. Ballasko u. a. 9²⁴ Der Bekämpfer, des Todes Jugendliche zugelassen Im allgemeinen Interesse wird höfl. gebeten, die Anfangszeiten zu beachten u. die Nachmittagsvorstellungen zu bevorzugen. Besinn:.00.30.00 Unr. Für die Votstellung.00 Uhr Vorverkauf an der heaterkasse. Enten- u. Freikart. nach.30 Uhr ungültig' 9 1 Lauo Lauiao! Es ist der schönste, be- zauberndste und tempera- mentvollste Film der je- mals mit gegeben wurde: a) für Antragſteller, die links des Neckars wohnen, im ſtädt. Amts⸗ gebäude, R 5, 1 b) für Antragſteller, die rechts des Ein Fum voll Temperament und guter Laune mit Karin Hardt— Susti Wolt— Hilde Huldebtancit Morgen letzter Tag: A200.30.30.30 Unr ScAUBURG Breite Str. K 1. 5 Eln neuer Toblis-Flim mit Erich Ponto Zuleilungun Sado, Kattrffl⸗ Lllädnüttüluntniuuniuuüuituuntunümauguutuüüiniainauͤubtüusiuunntuusuuntnunanuniaun. 5 65 Neckars wohnen(Neckarſtadt und Der feldzug in PolenII Ee von Piollendortf ingeborg von Kusserow, Hans Rloh- bäud Eck flü d⸗ d 0 kx Tel. NDer Kries der is Tagel ter, aunther Luders, Walter Steln- gedreht wurde. Wit inr Mittelſtraße; Pflügersgrund⸗ un 2 40 Im Vorprogramm:„Ole Dlvision greift an“ beck, Annemarle Holtz, Eiga Brink, splelen in wtzigen, 5 LIIlütääuätaagtütttättittttttutttuuuuntuntattikitkiitttItuuäuunuauttäadtätkittittitmtunuunataninn SCALAI za ermagigten Eintritts-HIe furstenbern— Eald Wenok lomöciantischen, bes chwingten c) 5 5 Ppreisen: RM- 50 70 90 Pariser Geschichte noch en Seckenheim, Friedri Feld, 8 Morgen letzter Tagl Sie legen lohannes Heesters, Mady Neckarau, Rheinau, Wallſtadt und Auf die Abſchnitte L 11, L 12, L 27 und L 28 der .00.00.00 unr Rahl, udl Sodden, Else Elster Sandhofen wohnen, in den jeweils Lebensmittelkarte können bis zum 22. 10. 1939 Sago, Jugendliche haben Zutritt einen lustigen und spannenden Flim zuſtändigen Gemeindeſekretariaten; Kartoffelſtärkemehl oder Puddingpulver wahlweiſe mit einer tollen und tempoerfuilten Pater Krauder d) für die in Feudenheim wohnhaften* Handlung Heueste Woohensohau malt die Musik dazu Antragſteller im Nebenzimmer des in Höhe von 25 Gramm je Abſchnitt entnommen 7 Gaſt⸗ S werden. Für ein Päckchen Puddingpulver im Ge⸗ 2.50.55.00 Uhr Unzählige lustige Einfslle⸗ aſthauſes„Zum Stern“; 9 Pfalabau-affae Llidwigsafen I b baute... e. 0 fir eie in geſerkel oonbefen ur⸗ wiche von 4. eo Gramm ſind'e Albichntte dir ern —* MMusle. kurz gesagt: Eln tragſteller im Luiſe⸗Scheppler⸗Haus, Päckchen Puddingpulver im Gewicht von 75 Gramm FAN Mlttwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag 2 Offene Stellen Sehen ohne Licht! VERTRETER gesucht für ſelbſtleuchtende Plakate und Hausnummern. Muſter geg. Nach⸗ nahme von RM..50 oder 10.50. Herſteller L. Martin, Stuttgart⸗O, Weraſtraße 136. 27 7⁰ Erianrenes Müddien Ehll. Frau zwei⸗ bis drei⸗ mal wöchentlich vormitt. geſucht. e“ Nr. 3, III links. 27723 810 SECEENHEIHERSTR. 13 Vorstellung Nr. 11 von Julius Anf. 19.30 Uhr Zweite Sondermiete MNr. 1 Zum ersten Male: Die pfiffige Magd Komische Oper in drei Akten nach einem Lustspiel von Ludwig Holberg Mational⸗Theatet uaannon Mittwoch, den 11. Oktober 1939 Miete MNr 2 69 Weismann Ende etwa 21.45 Uhr Uta-Film, wie Sie ihn lieben! Die neueste Wochenschau mit dem großen Frontberleht Ab heute täglich.30,.40.00 Uhr Sonntag ab.00 Uhr DPALISI Kirchplatz Die Einhaltung der Sprechſtunden iſt unbedingt notwendig, um eine be⸗ ſchleunigte Bearbeitung der Anträge zu ermöglichen. 80 Mannheim, den 9. Oktober 1939. Der Oberbürgermeiſter. 4. Mietgesuche Hypotheken Vierkäufe Wir benöfigen mehrere Wae nes Preisen Schwetzinger Str. ring 57, part. Nr. 58.*1853 *1879 N 8* Flügel 27 S 1, 17. Neue, fertige * ſind 3 Abſchnitte der Lebensmittelkarte von der Ver⸗ teilungsſtelle einzubehalten. Die Abſchnitte L 11, L 12, L 27 und L 28 ſind. von den Verteilungsſtellen bei 7⁴ den Marken⸗ ablieferungsſtellen bzw. im Landkreis bei den Bür⸗ germeiſterämtern abzuliefern. Die Verteilungs⸗ ſtellen reichen die für die abgelieferten Marken er⸗ haltenen Bezugſcheine zwecks Belieferung an die Vorſtufen weiter, d. h. entweder an die Großverteiler oder beim unmittelbaren Bezug von Puddingpulver an den Herſteller, beim unmittelbaren Bezug von Sago und Kartoffelſtärkemehl an die Stärke⸗Ver⸗ kaufsgemeinſchaft..b.., Berlin SW 11, Deſſauer Straße 2. Stüdt. Ernährungs- und Wirtſchaftsamt faaangoganouanaamanaoaanauaxaaͤamaaaaga 0 0⁰ 0 0 für Küche u. Hausarb. z. 1. Nov. EE————————— 0 E 7 gamt Aht. 3 eſucht. Vorzuſt. 10—1 u.—7 Uhr K Otheken eld 5 8 Der Landrat knührung tto⸗Beck⸗Straße 38. 27 720 50 9 2 0 8 Ehrlich., ſauber Kinderliebes bei sofortiger Auszahlung 8 daanos 90 5 ieeeeeeeeeee Küchenſchr. 75.— * 0 Darl eh en und bitten um umgehende Preisangebote 95 38 m. Kochkenntn. i. UU neu und gebrauch Kredenzen 5 7 8 Schränk Aus aut. Haush. —— 158 an Beamte und Festbesoldete gegen Heinrich EANZ Mannheim 4040. 35.—2türiger, heller U f Amtl. Bekanntmachungen P 4 zuſt. 9 0 orteilhaft und Chaiſe ongue Kleiderschrank elra El 2 von 1016 hr. zu 2ähr. Kinde Kückzahlung in Monatsraten durch—Aktiengesellschaft 9 elderschr Nichard⸗Wagner⸗ gofbö't gesucht Seokenheimer Str. 10 Abt. P118 ab W 8 Wehnbie—— n rStr. 2 7 ager Mannheims.— agner, eine Str. 21, b. Kley. Adr. in der Ge⸗ Peter Koh Fernsprecher 402 39— 10 Merzelſtr. 5, II. 85 Bekanntmachung: 91802 ſchäftsſt. 2 713 SPienzet in 10 U 10 Br 2 Zimmer und Küche in großer Auswahl 1868 J200 Mark Eink., W baulicher Arbeiten wird der eofl. Bab, Nähe Schlachthof, u U— cd. BaumannC⁰ 9393 i 1 R—.— 5 9 Stellengesuche obſen EN gabt beg Henee e 5 Berkaufshänter MAMEE⸗ ne Wothenmarkt 5——— 1 5 ——— ffümohilien fin————-Zimmer⸗ K— fühe, d, 9¹ gröõberer Firma. tirm Nahe Mollsfiraße Wohnung avier 7⁴⁰ 1190 3* an der Ingenieurſchule Heidelherg: Aute 50, 1900 Pr. 200. au 6—87 vom 12. Oktober 1939 ab bis auf mit Führerschein, zimmer mi etten u. Heizg. ge⸗zum 1. Nov. sucht vorübergehend Ertragr., großes Notorrac ſucht. Eptl. volle Penſion. Sofort⸗ zu vermieten. Klechelſe, vrk Polziacke 55 Beschäftigung als Bergorundstück ehe*—140 Pereber 0 9 8 0(Seehund) steis getras TJiermarkt Manuheim, den 10. Oktober 1939. Stadt- oder Außenver 72 475 83 35 Ber 2. Stock links.— ferrenanzüge Der Oberbürgermeiſter. E treter oder auch Büroſganz od. geteilt, 9 n Mannh. od Feudenheim ſucht—(Aör. in d. Geſch. 2 8 ũ* 0 2⁵ de G 5 zu verk. Ang. u 22— g. 88 Verdunkeln, Mittlerer 41850 Schune, Wäsche Einige ſchwarze ngebote erbeten unter an die Gesch. Nr. 27966 a. Gſch.n f 65 D schansherd Bekauntmachung. 8 Wohn, u. Schlafzimmer mit lichtig und gat NceN pfandschelne ste. Pezen Shnauver 5 7 7 Kräfliger a Kochgelegenh. Federbetten vorhand. nicht teuer mit avertſ. Anzuſ. UtSändinnen Erlaſſung von Hunden für Chreineroitechnikor 1d figer Run Ausf. Zuſchr. mit Preis erb. unt. EEaswiſch—6 Uhr. eee 38., Ia Leumund c 1,13 P e Geichelest. 1874 kolltolios— Mennershof,„an-u. Verkauifnt ft— und Polizei. lact auch Tätigkeit im Beizen, Sucht Vermischtes Fauges Ehevaarſ Berufstät. Herr von Stammbaum, Der Hund Pene hn hren, e. lalkalennielnn de, asoc: ia,gtene fr ihe NMoll vak t 45 Balget wub burg iwe rage ich. 5 be Geſcee Sautton n. Burg. Alles Zubehör Akoro Tiamer Saub. Hbbl. Im schiafzimme: ir ez 400.. olizei muß durch eine itelle dieſes Blattes. 21847 ſchaft k. geſtellt mögl. ſev., Nähe Elfenb. Scleife M 6, 1 RGsrterkrahe 18 nſterung ſämtlicher kür den ge⸗ werd. Angeb. u. bereitung 9 oder 2 Waſſerturm.— kar. 83 Telefon 27682 91870* 1 nannten Sweck geeigneter Priwat⸗ Solides 8—— 7 degenschleudern 2 Zim.. Küche 9 0 1 e e hunde ſichergeſtellt werden. 11 feiten-Rill u e Seckenhelmer Stnabe 46 Kaufe ee 3 E oſer. 2 m, alles gu für Polizei⸗ und ehrmachtzwecke S1i1 2e flüstiger bber Pex znete Proflllerung Gerafor0 24. Aeelterer Herr, Freundl. möbl, Uanete Sunde(Deutſche Schafer⸗ —— die SSeſchefes⸗ 8— sotort in d. Woche ein⸗ ſaub. Zimmer..20.2— u* hunde, Airedale⸗Terrier, Rott⸗ undAbwehrkröfte. 8 7—— bis zweimal nur ſö. 15. Okt. od. ſp. iler, Ri ſtelle dieſes Blattes. 185 Ang. u. X I. 28/ Paccung Kb4 ,25. Luftdienst- Möbl. Zimmer tkagsüber hier an⸗ 3. vm. Schnetzler,(Zu, verkauf, aug. Radio- 5 a. d. Gochaktst. TALUK S985 weſend, fu ch 1T 6. 27. II. ſaepfl. HausbalkſEn efen n it 2 Betten u. Nähe Bahnhof 1878 2 21. e e zuſtändigen —— Karonne Oberiänder— möbl., ungeſtört——— Sneisezimmer lkadtsaund Nouheiton ee 8 8 iannneim. O 2 2, Vülkäntsaton Zimmer kinf. mäöbl. Z. Liche Se Rexin Für die Anmeldung ſind fol⸗ aus guter Familie, 17 Jahre alt, Unterricht———— 41863 kepermigten. 0 Konmlett. beit 1E1.5 Zune Aag, sucht Stelle als Stütze 2 e e Cut möhl. Zimmer 104.— Swanef Rabio-Goffmann, 1. Name und Zuchtbuchnummer Pflichtjahr beendet. Ausführliche Unterrich 8 pt.—r3rðs—— entracheiza., fl. Dauerm., Vor⸗ Groß., aut möbl. iM fila f Beschneinig.— G.7. Morktpistz des Hundes(bereits zur Zucht Angebote unter P W 141 an die Klavier Augenpflege! Waff., v. Kaufm. auszahlung. An⸗-Beit-Zimmer EStkl. WIel Fernſpr 206 41. verwendet?), Geſchäftsſtelle d. Bl. 71875 ee a aund nabch]Hgel. Dfüſtadt Pep.Jgebote an 27724 Adr. i. d. Geſch.[ Pigchattsbiard“ 2. Raſſe. Geſchlecht, Wurfdatum .bersehinelle Fix-Fertig aue Eü unſa 3. Geſchäten. Pſtlanernb. U—— 3. bisherice Ausbiidung(Polizei⸗ S 9 4opedo 61490 Gebr. Herren-.f füclktxlerkassel MHodehrantone welde. Sanitäts-, Zteh⸗, Wach⸗ LissiSchlatter,L3, der S Schatten, Iränen-* Adler..71.25 4 zu kauf. geſucht. e hund). 27 72¹ reieto a²8 10 mu eſegt. zum] Scen SeccfNELEEEEE-3 leere sperarader 38.75 u werk. L 5 ch, Ang. u. X M 24 8.18% Mannbeim, den 10. Ottober 1000. Privste Hendelsschule—— Schutze d Obſt⸗ gund mit Zimmer Lahlungserleichterung H 4,—5 Laden ga. d. Geſchäftsſt. 0 238 12 Für Schüler(6. bäume geg. Froſt⸗ Liroler Enzian- pfaffenhub 7¹ 1869 5³⁰ Der Polizeipräſident. Ch. Danner Kigel 3 iwerh. Bosrat. 10.——— Neuzeitliche, ruhige ennuber 1 Smſwerd. Vorrät. im Seit Jahren 5 H 1, 14 AcoBein 1 713 Gani Prtt,Sneafagelee,/ See e-LZimmer-Wohnung eren eug ike, M aaaaaaaaagaacauaaaaaaa0 atein u. Franz. 57 Fermut 231 34 Gegr. 1887 geſucht. Schriftl. 8 K1 Th.v. Eichstedtſſſ mit Diele, Bad, Aufzug, Zen⸗ 57 1——0 Seseblossene ancelstume unt klneitzcher[Ang. u. Nr. 27704 Ruf Nr⸗ Cuutorsten-Diogeneſ[ tralbeizung, zum 1. November 1 eeN a. d. Geſchäftsſt. 2³ NM 4, Kunststr. 1939 oder ſpäter preiswert zu 0 leer 8 77 0 Lucwig à Scnünneimf v 5 99 85 T. lecres Zim. P Hi 27 6*** O 4, 3 und 5 3. 15. Oktbr. zu 2 cl Ndud E kriedrioheplatz 19. Fernſprecher Nr. 277 10. vermiet. C 7. 5 E Beooe AAot 2˙ Tr.— 51 Heute früh 5 Uhr verschied mein lieber Mann.-Zi 0* E N SSSS unser guter Vater. Groß vater. Schwager und Lopa- Immer 0 Rung FF Onkel. Herr dä-ſeinger Bad, Zentralhelzg, Warm⸗J fuöl fühl. Am. 5 ſien nur an ete Waes Sie ir der Abendsfurden hörer, ist ſrrner nur 5 1. 16 zu vermteten. 0— Karl Valentin Fchäler von 10 Uhr ab. Richard⸗Wagner⸗1.18. 1. Brühl Sir Wichigster Ausschrütt aus dern grogen Weli- eeieee eee 05 gescheben. Ausfüihrich eber bericrtet in aler im Alter von 63 Jahren. Nächst Wasserturm, R7,372 BirZelhieiter die„NEUE MANNHEIMER ZEITUNG“ Mannheim- Waldhof, den 10. Oktober 1939. e* 2 8 neu gerichtete but Möbl. Zim.! veiger Roeter- Heräf Sie 151 ITPr&gicher uhDd Zuverlässiger Begleiter auf euler) Hubenstraße 10 Daunendeckten Sestralbeneer 2u änl. 180.. wenn mit anſchließend. Bie, s hchte, leberswichgen Cebiefen Bestelleri Sie also heuie OoCααε In tiefem Schmerz: Stoppdecken Näheres 2 985—Ruf 21087 92 90 0 70050 SEir Aborwerneru(rnornefſchi Nk..- frei Haus) auf die 5 16 in gepfl. Haus⸗ Ferch, G 4, 19/2 ee 9 und Kinder k. Rihm, Häterta Auto WZimmer Wonng.] Bed u. fl. Waſſ.. Erſeklaſſiges Sareer. 1. 41 60, 1. 42. Abr., 9, Geſch. NEUE MANNHEINER ZEITUNG 5 Verraut ietzt in meinem Einsteliptätze 3. vm. Etagenhz., 2710 Herron Limmer Die Beerdigung findei am Donnerstag. 12. Oktober Laden, M 4. 10 Warmwaſſ., 2 Sobg.. nachm. ½ 3 Uhr. auf dem Friedhof in Käkertal statt auf 212 95 zu vermiet. 756gien u. all. Zub. Sehr gut möbl. Eiche, gebraucht, 3 Gorsanf für feinsie Vera, Fels K Flachs Näh. Gluckſtr. 1,—— billig abzugeben. 1 Etage links. in verm. Luiſen⸗“ Möhel⸗Zahn