Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr Abholſtellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtrae 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheiner Seitihig Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1, 46, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit M an nhei m Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Frei Haus Sucprde 1 O pE Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Für Familien⸗ und Keine Gewähr 150. Jahrgang und gründͤlich den Flughafen in Donnerstag, 12. Oktober 1930 Nummer 444 Englanc hat dden polen Gelbkreuz-Munition gellefert Als Sihwindel entlarvt. „Der Luftangriff auf Friedrichshafen“⸗ Knickerbockers 500-Milllonen-Schiebung“ „Engliſche Bomber über Berlin“⸗ dub. Berlin, 11. Okt. — 25. und 26. September verbreiteten die Nach⸗ richtenagenturen und die Rundfunkſender Englands und Frankreichs die Meldung von einem angeblich überraſchend erfolgten gleichzeitigen Luftangriff engliſcher Flieger auf Kiel und fran⸗ zöſiſcher Flugzeuge auf Friedrichs⸗ hafen. Die franzöſiſche Nachrichtenagentur Havas verbreitete in einer Auslandsmeldung u. a. folgende Nachricht:„Die engliſchen und franzöſiſchen Flieger haben geſtern den Feind an zwei extremen Punkten geſchlagen, nämlich in Kiel und am Bodenſee, alſo an zwei weit voneinander entfernten Plätzen, die ſich beide als verwundbar erwieſen haben. Der An⸗ griff am Bodenſee ebenſo wie der auf Kiel ſind nicht nur eine ſimple Manifeſtierung der Stärke geweſen, ſondern das Ziel, das man mit ihnen erreichte be⸗ ſtand darin, durch die Vernichtung von Flugzeug⸗ fabriken ein Anwachſen der Luftſtärke Deutſchlands zu verhindern.“„Wenn dieſe Methode“, ſo fährt die Havasagentur in ihren Bericht fort,„mit Klugheit und Feſtigkeit weiter ausgebaut wird, kann man die Auſtrengungen Deutſchlands paralyſieren und es in eine Lage bringen, in der ihm nichts anderes übrig bleibt als um Frieden zu bitten.“ Das Deutſche Nachrichtenbüro ſetzte dieſem von Havas verbreiteten, aber zweifellos vom engliſchen Lügenminiſterium ſtammenden Bericht die Feſtſtel⸗ lung entgegen, daß weder auf Kiel noch auf Fried⸗ richshafen ein Luftangriff ſtattgefunden habe. Trotz dieſes Dementis ſtanden die Zeitungen auch des neutralen Auslandes im Zeichen der engliſch⸗ franzöſiſchen Siegesmeldung bei dem angeblichen An⸗ grifß auf Kiel und Friedrichshafen. Holländiſche Blätter brachten u. a. noch Einzel⸗ heiten von den angeblichen Verwüſtungen in Fried⸗ richsbafen. Danach ſollte eine ganz neue Abteilung der Flugzeugfabrik, in der Flugzeugmotoren berge⸗ ſtellt würden, teilweiſe vernichtet worden ſein. Die engliſche und franzöſiſche Preſſe ging noch weiter.„News Chroniele“ erſchien am 26. September unter der rieſigen Ueberſchrift„Die franzöſiſchen Luftangriffe auf die Zeppelinwerft— Luftangriff auf große chemiſche Nrke am Bodenſee.“ Ein angeblicher Sonderberichterſtatter ſchilderte die Verwüſtungen, die in Friedrichshafen angerichtet ſein ſollten, in voller Ausführlichkeit. Der„Daily Seetch“ erſchien mit einer Glück⸗ wunſchadreſſe an den engliſchen und den franzöſiſchen Luftfahrtminiſter. In dieſem Augenblick forderte der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda die in Deutſch⸗ land arbeitenden ausländiſchen Journali⸗ ſten auf, die„Zerſtörungen“ in Kiel und Friedrichs⸗ hafen ſelbſt in Augenſchein zu nehmen. Einer der Auslandsjournaliſten. der mit nach Kiel geflogen war, erklärte nach ſeiner Rückkehr: „Ich habe nichts geſehen, was irgendwie auf ein Bombardement hinweiſen würde. Es iſt mir die ganze Stadt gezeigt worden, der Hafen, die Schleu⸗ ſen und die Anlagen der Kriegsmarine“ die immer⸗ hin lohnende Ziele für engliſche Bomber geweſen * müßten. Ich habe aber nichts von Bomben ent⸗ Sakt.“ Einer der Auslandsjournaliſten, der nach Fried⸗ richshafen geflogen war, erklärte:„Ich habe genau Friedrichshafen unterſucht. Es war mir nicht möglich. irgendwelche Spuren oder Splitter von Bomben feſtzuſtellen, die auf ein ſtattgefundenes Bombardement hinwei⸗ ſen würden.“ Nach dieſer in Agitation wohl einzigartigen Abfuhr. die das Lügen⸗ miniſterium erlitt, wurde es auffallend ſtill um die engliſchen und franzöſiſchen„L Luftflüge“ von Kiel und Friedrichshafen. Nun iſt ein Ereignis von einzigartiger Bedeutung eingetreten: Am 10. Okto⸗ ber erklärt der britiſche Luftfahrtminiſter im engliſchen Unterhaus:„Was die myſteriöſe Ange⸗ legenheit Kiel⸗Friedrichshafen anbelangt, ſo kann ich mitteilen, daß weder wir noch die Franzoſen ein ſolches Unternehmen durchgeführt haben.“ Damit iſt dex vom britiſchen Lügenminiſter ausgeſtreuten Siegesmeldung“ der ſchlichte Abſchied durch den britiſchen Luftfahrtminiſter erteilt worden. Leider hatte man das jetzige Dementi ebenſo wenig unter den engliſchen Miniſtern„koordiniert“. wie vorher die Lüge. Eben in dem Augenblick, in dem Kinasley⸗Wood im Unterhaus ſeine Hände in Un⸗ ſchuld wuſch, verbreitete Radio London in polniſcher Sprache die Mitteilung. daß zwei Offiziere der briti⸗ ſchen Luftwaffe die erſte Kriegsauszeichnung erhal⸗ ten hätten, und zwar erſtens der Führer des Luft⸗ angriffs auf Kiel und zweitens der Fliegeroffizier, der den Erkundungsflug vor dem Angriff durchge⸗ führt hätte. Alſo, erſt engliſch⸗franzöſiſche Siegesfeier, hierauf deutſche Aufklärung. dann die engliſche, Mitteilung, daß kein Enaländer von dieſen Dingen jemals ge⸗ ſprochen hatte und ſchließlich die Ordensverleihung der Geſchichte der lügneriſchen Ein Gerichisurteil über Churchill an die Sieger des Angriffs, der niemals ſtattgefun⸗ den bat. Der Knickerbocker⸗Schwindel: Am Tage dieſes tödlichen Unfalles, den das bri⸗ tiſche Lügenminiſterium erlebte, wurde der Grab⸗ ſtein auf einen anderen Schwindel dieſes Amtes ge⸗ ſetzt. Bekanntlich hat das enaliſche Lügenminiſterium den berüchtigten Schwindler H. R. Knickerbocker in Sold genommen und unter ſeinem Namen Mit⸗ teilungen verbreiten laſſen über eine angebliche Verſchiebung von 500 Millionen Reichs⸗ mark durch ſechs führende Nationalſozialiſten ins Ausland. „Die Angaben, die das britiſche Lügenminiſterium hierüber machte, ſind bekanntlich von der deutſchen Preſſe an Hand einwandfreier Dokumente öffentlich widerlegt worden. Darüber hinaus hatte der Leiter der Auslandspreſſeabteilung der Reichsregierung .“ eern Journaliſten die Möglichkeit eröffnet, ſich an Hand von eigenen Ermittlungen ein eigenes Ur⸗ teil zu bilden. Von dieſer Möglichkeit haben Journaliſten aus Holland, Italien. Dänemark, Schweden, Griechen⸗ land, Bulgarien, der Türkei, Japan und Spanien Gebrauch gemacht. Sie haben das Ergebnis ihrer Nachforſchungen in einem Dokument niedergelegt, das ſicherlich auch für das engliſche Lügenminiſte⸗ rium von Intereſſe iſt. Es ſchließt mit den Worten: (Fortſetzung auf Seite 2) Der—— auf engliſche Kreuzer Sechs ſchwere Bombentreffer auf den feindlichen Schiſſen erzielt Ottober. Am Moutaa griſſen. wie bereits berichtet, deutſche Luftſtreitkräſte, die über der Nordſee eingeſetzt waren, engliſche ſchwere Kreuzer an, die mit Oſtkurs auf der Linie Orknen— Ber⸗ gen angetroffen wurden. Auf den Kreu⸗ zern wurden allein ſechs ſchwere Treffer feſtgeſtellt. Der engliſche Verband wich daraufhin nach Norden aus. Auch inzwi⸗ ſchen eingegangene auslädiſche Meldungen be⸗ ſagen, daß mehrere engliſche Schiffe ſes befanden ſich in dieſem Verband auch einige Zerſtörer) von Bomben getroffen ſind und zum Teil aktions⸗ unfähig wurden. Die Leiſtung der deutſchen Flieger iſt um ſo höher zu bewerten, als dieſe ſchon ſtundenlang in der Luft waren und insge⸗ 5 Leiſtungen von über ſieben Flugſtunden er⸗ zielten. Von einem Flughafen im Nordweſten Deutſch⸗ lands ſtartete der Verband, von dem hier berichtet werden ſoll. Die geſamte mittlere Nordſee im Ge⸗ biet der Doggerbank und auch die nördliche Nordſee war bis zur enagliſchen bezw. ſchottiſchen Küſte frei vom Feind. Nachrichten anderer deutſcher Flug⸗ zeuge beſagten jedoch. daß ſich ein engliſcher Flotten⸗ verband. beſtehend aus ſchweren Kreuzern und Zer⸗ ſtörern, in Richtung zum Skagerrak bewegte. Die⸗ ſen inzwiſchen weiter nach Norden ausgewichenen und querab von Bergen ſtehenden Verband trafen wir vor der norwegiſchen Küſte, jeoͤoch noch weit außer Landſicht. Da die Wolkendecke ziemlich niedria war, ſtießen wir aus größeren Höhe nach unten durch und ſahen die engliſchen Schiffe jetzt endlich vor uns. nachdem Die Lage Drahtbericht unſ. Berliner Schriſtltg. Berlin. 12. Oktober In drei Tagen geht die ſechſte Woche des Kriegs⸗ zuſtandes zwiſchen England, Frankreich und Deutſch⸗ land zu Ende. In der Zeit von den erſten Tagen des September big heute iſt die Welt Zeuge geweſen von beiſpielloſen und ruhmvollen Heldentaten des deutſchen Heeres und des deutſchen Volkes und von einer internationalen Entwicklung, deren beachtens⸗ werte Geſchehniſſe, deren tiefgreifende Wirkung wir von Tag zu Tag mehr ſpüren. In einer großen Geſamtüberſicht der politiſchen und militäriſchen Lage ſchreibt in der ſechſten Krieaswoche der „Rotterdamſche Courant“:„Die Welt beginnt klar zu ſehen, wohin die Waage des Schickſals ſich ſenkt. Verblendung iſt dort zu finden, wo man immer noch glaubt die unwiderruflichen Dinge wenden zu können. Ein langer Krieg wird. politiſche, induſtrielle und finanzielle Exvanſion Ge⸗ ſamtenropas zerſtören. Wer das nicht erkennen will, bedroht Europas Dasdengliſche Unterhaus hat Gelegenheit, ſich ein⸗ mal mit der ſo laut in die Welt geſchrienen Humani⸗ tät der engliſchen Kriegsführung zu befaſſen. Eng⸗ land hat den Verbündeten in Polen nicht nur Waf⸗ fen, ſondern auch Giftgas geliefert. Dieſes Gift⸗ gas iſt auch von den Polen zur Anwendung gebracht worden und zahlreiche deutſche Soldaten ſind unter grauenhaften Qualen geſtorben.„Jetzt gegenüber den Feſtſtellungen des neutralen ſchweizeriſchen Fach⸗ gelehrten gibt es ſchwer ein Ableugnen“ ſchreibt die „Neue Baſler Zeitung“, fügt aber hinzu, trotzdem bleibe man geſpannt, wie Eugland durch den Mund Chamberlains im Unterhaus reagieren werde. Die neutralen Zeitungen, ſoweit bis zur Stunde Mel⸗ dungen hierüber vorliegen, bringen die deutſchen Veröffentlichungen über Aiabande, Giftgaslieferun⸗ gen an Polen in großer Aufmachung, jede wir vorher nur einige Frachter mit dem allgemei⸗ nen Kurs Skagerrak feſtgeſtellt hatten. Die engliſchen ſchweren Kreuzer und auch die Zerſtörer bedachten uns ſofort, als wir in den Be⸗ reich ihrer Flak kamen, mit ſtarkem Feuer, das allerdings bei der Schnelligkeit unſeres Angrifſes ohne Wirkung blieb. Wir konnten ſechs ſchwere Treffer auf den Kreuzern feſtſtellen, die bombardiert wurden. Da ſpiegelglatte See war, mußte ſchon recht geſchickt manövriert werden, um der feindlichen Flak, die dabei leichtes Schießen hatte, ſo⸗ weit wie möglich auszuweichen. Nach dem Angriff wurde noch eine Strecke weiter nördlich vorgeſtoßen und dabei feſtgeſtellt, daß die Engländer abdrehten, nachdem mehrere ihrer Schiffe ſchwere Treffer erhalten hatten. Beim Rückflug ließ ſich noch feſtſtellen, daß auch die weiteren Teile der Noroſee vollkommen frei vom Feind waren. Tagesbericht des Oberkommandos (Funkmeldung der NMZ.) + Berlin, 12. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Oſten wurde in Mittelpolen an meh⸗ reren Stellen der Bug erreicht. Im Weſten geringe Spähtrupp⸗ und Ar⸗ tillerietätigkeit. Geringe Luftaufklärungstätig⸗ keit über der Nordſee und im Weſten. Bei einem Luftkampf ſüdlich Lauterburg wurde ein franzöſiſches Flugzeug abgeſchoſſen. Inzwiſchen geht die Neugeſtaltung im Oſtſeeraum weiter. Heute vormittag 11 Uhr iſt in Moskau die erſte Ausſprache zwiſchen dem nach Moskau ent⸗ ſandten finniſchen Delegationsleiter und Molotow. 15 ſanz Finnland hat die Spannung über die rhandlungen in Moskau den Höhepunkt erreicht. Auf Anordnung der finniſchen Behörden gehören zu den Städten, die von der Räumung betroffen werden, auch die Hauptſtädte Helſinki und Wiborg. Die Moskauer„Prawoͤa“ ſchreibt— Begrüßung der finniſchen Delegation:„Auch ruſſiſch⸗finniſchen Verhandlungen werden von 8— Geiſt vertrauensvoller Zuſammenarbeit getragen ſein. Rußland will keine Oberherrſchaft und keine Kontrolle über die innerſtaatlichen Angelegenheiten Finnlands. Es will lediglich Sicherungen gegenüber Konſtellationen der Weſtmächte, durch die Rußlands Sicherheit in der Oſtſee bedroht werden kann.“ Die Mailänder Blätter berichten von einer wach⸗ ſenden Unruhewelle, die durch die ara⸗ biſche Welt geht. Der Mailänder„Secolo Sera“ gibt die Geſamtzahl der Opfer der Montagun ruhen in Jeruſalem mit vier Toten und 46 Verwundeten an. Die Lage in Paläſtina ſpitzt ſich immer mehr zu und an ein Nachgeben der Araber gegenüber der Mandatsmacht ſei heute nicht mehr zu denken. Der Mailänder„Corriere della Sera“ meldet aus Kairo, in Kairo und ganz Aegypten hat eine Propaganda und Stimmungsmache gegen Aegyptens Zuſammen⸗ gehen mit England eingeſetzt. Ueberall werden Ver⸗ eine aufgelöſt und nichtangemeldete Verſammlungen geſchloſſen. Heute ſpricht nun Chamberlain im Unter⸗ haus. wenn er nicht nochmals die Rede vertagt. Die neutralen Zeitungen hatten ſchon geſtern angekün⸗ digt, daß möglicherweiſe die heutige Rede noch nicht die letzte Erklärung zur Frage: Frieden oder Kriegsfortſetzung ſein werde. Von der Radiorede Daladiers am vorgeſtrigen Tage kann man jeden⸗ falls ſagen, daß ſie noch keine Antwort auf das An⸗ gebot des Führers gebracht bat. zweimal Giſtgas * Mannheim, 12. Oktober. Bie meiſte Phantaſie hat der Menſch immer dann aufgewandt, wenn es ſich für ihn darum handelte, den Menſchen zu töten. Und wenn die Alten ſagten, daß der„Krieg der Vater aller Dinge ſei“,— der Vater aller böſen und grauſamen Dinge iſt er ganz ſicher! Seit die Menſchen Krieg gegeneinander führen, iſt der Krieg nicht humaner, ſondern gemeiner geworden. Sind die Möglichkeiten, die die fort⸗ ſchreitende Technik den Menſchen auch auf dem Ge⸗ biete der Kriegführung zur Verfügung ſtellte, nicht dazu benützt worden, das Kriegshandwerk zu ver⸗ edeln, ſondern es brutaler zu machen. Die Illuſion des ſchwediſchen Phyſikers Nobel, der den Krieg an den Schreckniſſen ſeiner modernen Waffen ſterben ſah, iſt wirklich eine Illuſion geblieben. Weder der Krieg iſt an den Schreckniſſen dieſer modernen Waffen geſtorben, noch die Menſchen haben wegen dieſer Schreckniſſe auf den Krieg verzichtet: der Krieg hat ſich dieſe Schreckniſſe nur dienſtbar gemacht. Nicht die Technik hat ihn bezwungen, ſondern er hat die Technik bezwungen, nicht er hat vor dem Fortſchritt, ſondern der Fortſchritt hat nor ihm kapituliert. Und der Menſch, der Herr und Meiſter der Technik, der die Kräfte auf, ober und unter der Erde ſich und ſeinem Wohle dienſtbar macht, der Herr aller Dinge, iſt den Dingen des Krieges gegenüber vom Herren zum bejammernswerten Opfer geworden. Dafür, daß er der Materie die geheimen Geſetze ihrer Kraft entriß, zahlt er mit unendlichem Leid und mit un⸗ endlichen Opfern ſeines Lebens. Und je mehr er die Grenzen der Ziviliſation erweitert, deſto enger werden, wenn dieſe Ziviliſation in dem ſchrecklichen Zuſammenprall des Krieges auseinanderbricht, die Grenzen ſeiner menſchlichen Kultur: der Menſch, be⸗ ſtimmt das Leben durch die Jahrhunderte zu tragen, will dann nur mehr töten. Und er verſteht ſich nur zu gut darauf. Unter allen Scheußlichkeiten, die der Menſchen⸗ geiſt ausgeſonnen hat, um den Menſchen im Kriege zu vernichten, iſt das ſcheußlichſte das Gas. Es gibt Waffen anderer Art, die nicht minder grauen⸗ erregend ſind: die Flammenwerfer z.., die den feindlichen Soldaten im brennenden Oel verkohlen. Aber die Anwendungs⸗ und Värkungsmöglichkeit dieſer Waffen iſt beſchränkt, ſie ſind in Methode und Zweck klar erkennbar, und vor allem verlangt ihre Anwendung den perſönlichen kämpferiſchen Einſatz, — und einen verdammt hohen Einſatz!— des einzel⸗ nen Waffenträgers. Es gibt Möglichkeiten, ſich ihrer zu erwehren, ſo wie man ſich der anderen ehrlichen Vaffen wehren kann, mit denen der ewige Kampf von Mann gegen Mann ausgetragen wird. Aber eine Waffe gibt es, die heimtückiſcher iſt als alle anderen, die den Soldaten wie aus dem Hinter⸗ halt überfällt und die ihm nicht einmal die einzige Gnade des ſoldatiſchen Sterbens läßt: das Giftgas. Wer durch die Lazarette des Weltkrieges gegangen iſt, wird dieſes Bild deyx Giftgaskranken nie vergeſ⸗ ſen: wie ſie verzerrten Geſichts mit aufgequollenen Lippen und Augen auf den Bahren lagen und ſich mühſam Stück für Stück ihrer Lunge aus dem Leibe würgten. An keinen Bahren ſtand das Grauen ſtärker als an dieſen Bahren. Dieſes Grauen hat ſogar— man muß es ſagen: dieſes ſogar!— den Menſchen erſchüttert. Und der Gedanke, daß die Menſchheit nochmals von ihm überfallen werden könnte, hat die Nationen zuſam⸗ mengetrieben und hat ſie im Jahre 1926 die be⸗ kannte Konvention gegen den Gaskrieg und gegen den, wohl im weſentlichen noch ein Stück gemeineren bakteriologiſchen Krieg ſchließen laſſen. Dieſe Konvention verbietet bei kriegeriſchen Aus⸗ einanderſetzungen die Anwendung aller chemiſchen und aller bakteriologiſchen Kampfmittel ſowohl gegen die kämpfende Armee wie natürlich vor allem gegen die Zivilbevölkerung. Es muß zur Ehreder Menſchheit geſagt werden, daß ſie ſich in den Kriegen, die bisher die Welt erlebt hat, an dieſes Verbot gehalten hat. In keinem der Kriege, die bisher ge⸗ führt wurden, weder im chineſiſch⸗japaniſchen, noch im abeſſiniſchen, noch im ſpaniſchen Bürgerkrieg iſt die Anwendung von Giftgaskampfſtoffen bekannt oder wenigſtens einwandfrei nachgewieſen worden. Jeder hat ſich geſcheut eine Waffe anzuwenden, die unter Umſtänden furchtbar auf ihn ſelbſt hätte zurückſchlagen können. Auch der Krieg, den jetzt die Weſtmächte und ihr polniſcher Schützling ſo böswillig vom Zaune ge⸗ hat zunächſt die tatſächliche Inne⸗ brochen haben, und darüber haltung der Anti⸗Giftgaskonvention hinaus die erneute ausdrückliche Verſicherung aller Kriegführenden gebracht, auf dieſes Mittel bei den kriegeriſchen Auseinanderſetzungen zu verzichten. 535 eeeee eeee 35 SSS nun von neutraler Seite ein Schlag Unterlagen, die dei, 2. Seite/ Nummer 444 Neue Maunheimer Zeitung ———— Donnerstag, 12. Oktober 0 Und ſo maßlos die Lügen waren, die die polniſche und engliſche Propaganda über Deutſchland und ſein kämpfendes Heer ausgoſſen,: an die Lüge, daß die Deutſchen jemals Giftgas eingeſetzt hätten, haben ſelbſt ſie ſich nicht gewagt! Es iſt unſerem polniſchen Gegner vor⸗ behalten geblieben. dieſe Konvention zu brechen und die Scheußlichkeit des Giftgaskrieges in ſeine Kampf⸗ methode einzuführen. Es ſind nicht deutſche Behaup⸗ tungen, es ſind neutrale Zeugénausſagen, die das feſtſtellen. Vierzehn deutſche Soldaten ſind ahnungs⸗ los einem ſolchen hinterhältigen Giftgasanſchlag zum Opfer gefallen. Die gräßlichen Einzelheiten ihres Leidens und Sterbens werden unſere Leſer nicht weniger erſchüttern, als ſie die ausländiſchen Journaliſten erſchüttert haben. Der Fall iſt in ſeiner Bedeutung nicht ernſt genug zu nehmen. Denn er ſtellt den alatten Bruch jenes Uebereinkommens dar. in das ſich der letzte Reſt der Menſchlichkeit, den die Technik des modernen Krie⸗ ges noch läßt, geflüchtet hat. Er ſtellte eine Ver⸗ leugnung aller jener Grundſätze und Hoffnungen dax, die die Menſchen aller europäiſchen Nationen mitnahmen, als ſie in das Erlebnis des neuen Krie⸗ nes aingen. 5 Dabei iſt es viel weniger entſcheidend und für die Folge bedeutſam, daß dieſe Giftgasmunition von den Polen verwandt, als daß ſie von den Englän⸗ dern zur Verfügung geſtellt worden war. Denn nicht, was Polen getan hat, was Eng⸗ land tun will, iſt heute ausſchlaggebend. England hatte die Giftgaskonvention unterzeichnet, es hatte bei Kriegsausbruch in Berlin die ausdrückliche Ver⸗ ſicherung abgegeben, daß es keinen Giftgaskrieg füh⸗ ren würde. Polen hat die gleiche Konvention unter⸗ zeichnet und die gleiche Erklärung abgegeben. Warum hat dann England doch an Polen Giftgasmunition geliefert? Doch nicht, damit die Polen ſie nicht anwenden ſollen? Die Lieferung von engliſchem Giftgas an Polen bedeutet alſo nicht nur einen tatſächlichen Bruch der Konven⸗ tion durch England, ſie bedeutet vor allem einen be⸗ abſichtigten Bruch dieſer Konvention. Und das iſt das moraliſch Verwerfliche daran: denn es zeigt, daß England gerade in dem Punkte gelogen hat, in dem die ganze Menſchheit ganz beſonderes Intereſſe an ſeiner Wahrhaftigkeit hatte. Die ſchwere moraliſche Schuld, die ſich England mit dieſer Art Kriegführung aufgeladen hat, iſt ganz ſicher nicht leichter als die ſchwere politiſche Schuld, die es ſich auf ſich geladen hat, als es dieſen Krieg überhaupt vom Zaune brach! Dr.. (Fortſetzung von Seite 1) „Der pflichtbewußte Journaliſt wird nur in ganz ſeltenen Fällen in der Preſſe das Privat⸗ leben, ganz beſonders von Perſonen. die im öffentlichen Leben ſtehen, und zwar nur dann angreifen, wenn er alle Einzelheiten des Falles peinlichſt nachgeprüft hat und zu der Ueberzeu⸗ gung gekommen iſt, daß ein öſſentliches Inter⸗ eſſe vorhanden iſt. Im Falle Knickerbocker muß dieſe Vorausſetzung als nicht gegeben betrachtet werden. Wir hoffen, daß dieſe Art des Journa⸗ kismus keine Schule machen wird.“ Zu dieſem Urteil ausländiſcher Journaliſten kann nur feſtgeſtellt werden, daß der Schuldſpruch, der hier über Knickerbocker gefällt worden iſt, in —— ganzen Schärfe das britiſche Lügenminiſterium iFRBRB Churchill als Verleumder entlarvt: Nicht genug mit dieſem zweiten vernichtenden Urteil gegen den britiſchen Lügenminiſter, kommt gegen ſeinen Lehrmeiſter, den Erſten Lord der britiſchen Admira⸗ lität Winſton Churchill. Das Neuyorker Oberlandgericht verhängte gegen Winſton Ehurchill einen Zahlungsbefehl, der im geſamten Neuyorker Staat rechtskräftia iſt. und zwar auf Grund der Verleumdungsklage, welche William Griffin, Herausgeber der Wochenzeitung „Neuyork Enquirer“ anſtrengte. Griſſin hatte ge⸗ kkagt, Churchill habe ihn nach Veröffentlichung eines Interviews, das Griffin erlangt hatte, in, anderen USA⸗Zeitung einen böswilligen Lügner genannt. Der ſagenhafte Flug über Verlin: Der Zuſammenbruch der geſamten engliſchen Hetz⸗ und Lägenpolitik wird vollſtändig durch folgende Tatſache: Der engliſche Luftfahrtminiſter Kingsley Wood wiederholte geſtern im Unterhaus zum ſo⸗ Undſovielten Male die Behauptung, daß britiſche Er⸗ kundungsflugzeuge in einer der erſten Oktobernächte Berlin überflogen hätten. Nachdem wir Herrn Wood beſcheinigen konnten, daß die Berliner in beſagter Nacht ruhig geſchlafen haben, ſuchte er nun, anſcheinend unufrieden mit der bisherigen Be⸗ weisführung, dieſe Behauptung durch das neue Ar⸗ gument zu erklären, daß die britiſchen Flieger nach ihrer Rückkehr von„Abwehrfeuer u n d Scheinwerfern“ berichtet hätten. Da die Ber⸗ liner ſelbſt nichts derartiges wahrgenommen haben, müßten ſie, ſo meinte Herr Wood, einen ſehr tie⸗ ſen Schlaf beſitzen. Nun iſt Berlin immerhin eine Großſtadt, in der eine ganze Anzahl Einwohner nachts zu arbeiten hat. Da aber die Herren an der Themſe anſcheinend nunmehr ſämtliche viereinhalb Millionen Berliner einſchließlich aller Abwehrkräfte der Luftwaffe, für vollendete Schlafmützen halten, haben wir uns die Mühe gemacht,„authentiſchere“ Zeugen zu finden. Wir haben die in Berlin tätigen Auslandskorre, ſpondenten auf ihr Wort hin be nur in der fraglichen, ſondern überhaupt in einer der letzten Nächte Flakfeuer gehört haben. Auch ſie. die ſchon ihres Berufes wegen gerade nachts beſon⸗ ders auf dem Damm ſind, mußten unſere Fragen verneinen. Sie taten jedoch bereitwillig noch ein übriges, indem ſie in ihren ausländiſchen Bekannten⸗ kreiſen, alſo in der Berliner Auslandskolonie, Um⸗ Wot nach dem rätſelhaften Abwehrſeuer des Herrn ood hielten. Auch dieſe Ermittlung verlief ergebnislos, Wer hat alſo gelogen? Die einzige Möalichkeit. daß nämlich auch dieſe Lüge in der Zentrale des engliſchen Lügenminiſteriums ihren Urſprung hat, findet ihre einwandfreie Beſtätigung in objektiven in unſeren Beſitz gelangt ſind, Außerdem iſt dem Lügenminiſterium noch ein kleines peinliches Verſehen paſſiert. Während es zu Beginu der Lüge von der Ueberfliegung Berlins durch die engliſche Preſſe verbreiten ließ. daß die Anweſen⸗ heit der britiſchen Bomber nicht einmal von den deutſchen Horchapparaten wahraenommen worden ließ es geſtern durch den Mund von Herrn Wood erklären, daß ſogar die Abwehr in Tätigkeit getreten ſei. 5 Zuckerkarten in Holland. Die holländiſche Re⸗ gierung hat mit Wirkung vom 16. Oktober Zuckerkar⸗ ten eingeführt. einer feſtumriſſene Außenpolitik befragt, ob ſie nicht England als Giftgaslieferant fülr die Polen Deutſche Soldaten als Opfer engliſchen Gelbkreuzes— Erſchütternde Feſtſtellungen neutraler Aerzte und Fournaliſten dnb. Berlin, 11. Oktober. Amtlich wird verlautbart: Bereits in der erſten Hälfte des polniſchen Feldzuges gingen beim Oberkommando der Wehrmacht Meldungen deutſcher Truppenteile ein über Verwendung von Giftgas durch Polen. Die ſofort eingeleitete Unter⸗ ſuchung wurde mit beſonderer Sorgfalt durch⸗ geführt und hat mehrere Wochen in Anſpruch ge⸗ nommen. Insbeſondere war es im Hinblick auf die von allen ziviliſierten Staaten akzeptierte Verpflichtung aus dem Gaskriegabkommen vom 17. Juli 1925 von beſonderer Bedeutung, den Herſteller dieſer Giftgasmunition zu ermitteln. Heute ſind wir nun in der Lage, der Oeffentlich⸗ keit die furchtbaren Tatſachen der Verwendung von Giftgas durch polniſche Truppen bekanntzu⸗ geben. Das Giftgas an Polen aber wurde von England geliefert. 7 Die folgenden Tatſachen: ſprechen für ſich ſelbſt: 1. Am 8. September 1939, 20 Uhr, begann die erſte Kompanie des Gebirgspionierbataillons au einer Brücke am Oſtrande der Stadt Jaslo eine Sperre wegzuräumen. Hierbei er⸗ eignete ſich eine ſchwere Exploſion, wodurch meh⸗ rere Pioniere getötet und verletzt wurden. Wäh⸗ rend man zunächſt lediglich an die Exploſion einer gewöhnlichen Sprengmine glaubte ſtellten ſich am nächſten Tage ſowohl bei den Verwun⸗ deten als auch bei einer großen Zahl von wei⸗ teren beteiligten unverletzten Pionieren die typi⸗ ſchen Erſcheinungen der Verbrenn ung durch Gelbkreuggas ein. Von den Pionieren, die das Gas eingeatmet hatten, ſtarben zwei unmit⸗ telbar nach Einlieferuna in das Lazarett und weitere nach ſchauerlichen Qualen an der Ver⸗ brennung der Atmungsorgane. letzten Soldaten, die ahnungslos, daß ſie mit Gelbkreuzgas in Berührung gekommen waren, in ihren Kleidern nachts geſchlaſen hatten, ſtell⸗ ten ſich am nächſten Tage die bekannten Vergif⸗ tungs⸗Erſcheinungen ein. Auch dieſe wurden dann in das Lazarett in Jaslo eingeliefert und leiden dort die bekannten furchtbaren Qualen der Gasverbrennung. Einige davon ſehen einem Ende entgegen. Soweit der Tatbe⸗ and. 2. Am 13. September wurde eine Militär⸗ kommiſſion unter Leitung eines deutſchen Oberſten und eines Oberſtabsarztes an den Tatort Jaslo ſowie in die Lazarette, in denen die Verwun⸗ deten lagen, entſandt. Hierbei wurden folgende Feſtſtellungen getroffen: Schon bei dem Befahren dieſer Brücke durch die Kommiſſion wurde ein Loſt⸗(Gelbkreuz⸗)Geruch feſt⸗ geſtellt. Durch den Sachverſtändigen Profeſſor Dr. Wirt erfolgte eine genaue Prüfung der Trichter und eine Nachprüfung durch Erdproben auf chemiſch⸗ analytiſchem Wege. Dieſe Sachverſtändigenprüfung ergab einwandfrei, daß es ſich hier um eine Spren⸗ gung mit Minen, gefüllt mit Gelbkreuzgas, handelt. Bei dem anſchließenden Beſuch in einem Feld⸗ lazarett bei Jaslo wurden von 14 Gelbkreuz⸗ verletzten, von denen vier inzwiſchen geſtorben waren, die zehn Ueberlebenden von dem Oberſtabs⸗ arzt eingehend unterſucht. Hierbei wurden die typi⸗ ſchen und furchtbaren Krankheitserſcheinungen der Gelbkreuzgasverbrennung an Augen, Atmungs⸗ und auf den Körpern der Betroffenen feſt⸗ geſtellt. 3. Als Meldungen über die Verwendung von Gelb⸗ kreuzgas durch polniſche Truppen in die Auslands⸗ preſſe gelangten. brachte Reuter aus London eine Bekanntgabe der damaligen polniſchen Geſandtſchaft in London folgenden Inhalts: „Die polniſche Geſandtſchaft in London erklärt, daß die Behauptung die von deutſchen Sendeſtatio⸗ nen gefunkt wurde, polniſche Truppen hätten Bei den unver⸗ Giftgasbomben verwandt, jeder Grund⸗ lage entbehrt.“ Die deutſchen maßgebenden Stellen haben ſofort nach Bekanntgabe dieſer polniſchen Behauptung aus London nunmehr einigen neutralen Be⸗ obachtern Gelegenheit gegeben, ſich von dem wahren Sachverhalt zu überzeugen. Es haben ſich daraufhin die Berichterſtatter ausländiſcher Zeitun⸗ gen, und zwar die Herren Deuel rom„Chicago Daily News“, Shanke, von Aſſociated Preß und Lescrenier als Vertreter von„Stockholms Tidnin⸗ gen“ und„Baſler Nationalzeitung“ nach Jaslo be⸗ geben. Wir veröffentlichen heute gleichzeitig Aus⸗ züge der Berichte dieſer Herren über ihren Eindruck, den ſie in Jaslo und insbeſondere von den ſchwer Gasverletzten in dem dortigen Lazarett mitbrachten, und der für ſich ſelbſt ſpricht. Das Arteil des neutralen Arztes: 4. Um aber vorauszuſehende Verdrehungs⸗ und Beſchönigungsbemühungen des engliſchen Lügenmi⸗ niſteriums von vornherein Lügen zu ſtrafen, haben die maßgebenden deutſchen Stellen den Schwei⸗ zecx Profeſſor Rudolf Stachelin aus Baſel gebeten, eine ärztliche Diagnoſe der Schwerverletzten in Jaslo vorzunehmen. — im Wortlaut den Bericht des Schweizer Pro⸗ eſſors: „Am 20. September habe ich in Jaslo deutſche Soldaten unterſucht und bei neun von ihnen mit Sicherheit die Folgen von Gelbkreuzvergiftung feſt⸗ geſtellt, während beim zehnten die Erſcheinungen nicht mehr ſo ausgeſprochen waren, daß man hätte die Diagnoſe mit Sicherheit ſtellen können. Bei den neun Erkrankten mit ſicheren Symptomen waren Veränderungen der Haut von ſo typiſchem Ausſehen und ſolcher Lokaliſation, daß es ſich unzweifelhaft um eine Vergiftung mit einem Gift aus der Gelbkreuz⸗ gruppe handeln muß, die vor etwas mehr als einer Woche ſtattgefunden haben muß. Bei vieren waren noch Zeichen leichter Entzündung der Augen und der Luftwege nachzuweiſen und bei einem Kranken beſtand noch eine Bronchitis. Das Vorherrſchen der Hautſymptome führt zu der Annahme. daß das Gift, der ſogenannte Loſt⸗Kampfſtoff(Dichlordiaethylſulfid⸗ Pperid) ſein muß. Sonſt iſt jetzt keine gleichwirkende Subſtanz bekannt. Nach Angabe erkrankten acht von den zehn Sol⸗ daten, als ſie vor 12 Tagen mit der Aufräumung eines Sprengloches auf einer Brücke beſchäftigt wa⸗ ren, in dem, nachdem die erſte Ladung nur eine Exploſion zur Folge gehabt hatte, eine Gas⸗ ombe durch Fernzündung zur Exploſion gebvacht worden war. Zwei Soldaten hatten nur die Ver⸗ gifteten auf dem Transport begleitet. Bei allen ſtellten ſich die Symptome erſt einige Stunden nach dieſer Arbeit ein, und da die Soldaten keine Ahnung davon hatten, vergiftet zu ſein, wurden die Kleider erſt nachträglich vom Körper entfernt. Auch dieſe Umſtände paſſen ſehr gut zu einer Vergiftung mit Loſt⸗Kampfſtoff. 5 Außerdem wurde mir mitgeteilt, daß noch drei Erkrankte anderswo in Behandlung wären und vier unter Lungenerſcheinungen geſtorben ſeien, die alle an der gleichen Arbeit teilgenommen hatten. Auch das paßt zu einer Vergiftung durch Loſt⸗Kampfſtoff. Berlin, den 21. September 1939. gez. Prof. R. Stachelin.“ Nach dieſem Gutachten dieſes Schweizer Sach⸗ verſtändigen kann nunmehr auch nicht der geringſte Zweifel mehr beſtehen, daß die polniſche Truppen⸗ leitung Giftgas verwendet hat. Der Arſprung der Gasmunition: .) Soſort nach der endgültigen Beſtätigung der Verwendung von Gelbkreuzminen durch Polen waren die maßgebenden Stellen bemüht. den Ur⸗ ſprung der Gasmunition feſtzuſtellen. Dieſe Nach⸗ forſchungen haben nach der Einnahme der Ortſchaft Oxhöft in der Nähe des früheren Goͤingen, jetzt Wendung der japaniſchen Politik? Scharfe antibriliſche Haltung und Annäherung an Rußland verlangt (Funkmeldung der NM.) + Tokio, 12. Oktober. Stärkſte Beachtung in politiſchen Kreiſen fand am Donnerstag der Leitartikel der nationaliſti⸗ ſchen„Kokumin Schimbun“, der bemerkenswerte Forderungen für den zukünftigen Sinn der japa⸗ niſchen Außenpolitik enthält. Einleitend führt das Blatt aus, daß die Augen des japaniſchen Volkes auf die„bedrohliche Lage“ im japaniſchen Außenamt gerichtet ſeien. In China gingen indeſſen die Feindſeligkeiten weiter, und in Europa hätten Adolf Hitlers Friedensvorſchläge große Bewegung ausgelöſt. Man müßte nun Regie⸗ rung und Volk auffordern, eine entſchloſſene und ſofort zu verwirklichen, um ſo die erſtrebte Neuordnung Oſtaſiens durchzu⸗ ſetzen. Japan müſſe, ſo rät das Blatt, die aktuelle Weltlage berückſichtigen, die nach Abſchluß des deutſch⸗ ruſſiſchen Abkommens eine vollkommene Aenderung erfahren habe. Das Blatt wirft dann der japaniſchen Regierung vor, daß ſie es nicht verſtanden habe, die antibri⸗ tiſche Bewegung, die im Auguſt durch Japan ging, auszunutzen.„Kokumin Schimbun“ begründet die Zweckmäßigkeit einer klaren Stellungnahme Fapans gegen England und meint, in die⸗ ſem Falle werde Rußland zweifellos ſeine Kräfte über Zentralaſien und Jran auf Indien leiten. Dann heißt es wörtlich: „Wenn Deutſchlaud die Abſicht hat, ſeine auten Dienſte für eine japaniſch⸗ruſſiſche Annäherung anzubieten, ſo wird Japan die Notwendigkeit er⸗ wägen, eine Wendung in ſeiner Außenpolitik ernſtlich vorzunehmen.“ Japan ſolle Rußland wiſſen laſſen, daß es entſchloſſen ſei, die antibritiſche Politik in die Tat umzuſetzen. Darüber hinaus ſollte Japan Rußland gemeinſame Anſtrengungen für eine antibritiſche Bewegung im Fernen Oſten zu machen. 110 Beamte zurückgetreten dub. Tokio, 11. Oktober. In Zuſammenhang mit den Meinungsverſchie⸗ denheiten, die zwiſchen dem japaniſchen Außenminiſter und einem Teil ſeiner Beamtenſchaft entſtanden ſind, überreichten am Mittwochabend 110 Beamte des Außen amtes ihr Entlaſſungsge⸗ ſuch. Der ſtellvertretende Außenminiſter wird am Donnerstag die Geſuche an den Außenminiſter wei⸗ Der japaniſche Generalkonſul Miura und 40 Be⸗ amte und Angeſtellte des Schanghaier Generalkon⸗ richteten ebenfalls am Mittwochabend in Zu⸗ ammenhang mit dem Vorgehen der 110 Beamte des Außenamtes ihr Rücktrittsgeſuch nach okio. Zum geſtrigen Rücktritt der Beamtenſchaft des Außenamtes meldet„Tokio Aſahi Schimbun“, daß der Rücktritt einſtimmig beſchloſſen worden ſei. Mit dem Direktor Kawai, dem Leiter der In⸗ formationsabteilung als höchſtem Beamten der oppo⸗ nierenden Gruppe, traten auch alle Abteilungschefs, Sekretäre und unteren Beamten und Angeſtellten zurück. In einer Ausſprache mit dem Vizeaußen⸗ miniſter erklärten die zurücktretenden Abteilungs⸗ chefs, daß ſie für die nächſten Tage noch im Dienſt blieben. Die Zeitung ſchreibt ſchließlich: „Der Zwiſchenfall kann nunmehr die Urſache für eine ernſte politiſche Lage geben.“ Die Frage der Verantwortlichkeit des Außen⸗ miniſters ſei nunmehr aufgerollt, und es ſei keine Garantie gegeben, daß ſich daraus nicht eine poli⸗ tiſche Kriſe des Abe⸗Kabinetts entwickle. „Tokio Aſahi Schimbun“ iſt der Anſicht, daß auch der Rücktritt der Direktoren der Vertragsabteilung, der Amerika⸗Abteilung und der Europa⸗Aſien⸗Ab⸗⸗ teilung zu erwarten ſei. Der erſie Schritt anb Tokio. 12. Oktober. Der auf einer Inſpektionsreiſe in Mandſchukuo befindliche japaniſche Kriegsminiſter General Hatta erklärte zur Frage der japaniſch⸗ruſſiſchen Be⸗ ziehungen, daß er das Nomonhan⸗Abkommen des⸗ halb begrüße, da hiermit der erſte Schritt zur Be⸗ reinigung ſchwebender Fragen zwiſchen beiden Ländern getan ſei. Wichtig ſei, daß gleichzeitig die Möglichkeit gegeben ſei, nun alle Kräfte auf den Chinakonflikt zu vereinigen. Spanienreiſe des Bruders des Kaliſen von Spa⸗ niſch⸗Marokko. In Sevilla traf der Bruder des Ka⸗ lifen von Spaniſch⸗Marokko zu einer Spanienreiſe ein. Notlandung eines franzöſiſchen Militärflugzeuges auf Sarbinien. Ein von Tunis kommendes, zwei⸗ motoriges franzöſiſches Militärflugzeug mußte auf dem Fluge nach Korſika wegen ſchweren Motoren⸗ ſchadens auf Sardinien notlanden. Die ſiebenköpfig Beſatzung wurde interniert. Nachſtehend veröffentlichen Handel: 1. V. R. Schönfelder.— Lokaler Tell: i. V. Dr. Gotenhafen, zum Erfolg geführt. Am 23. September wurde dort bei den erſten Aufräumungsarbeiten in der ſogenannten Hexenſchlucht ein abſeits gelegenes Munitionslager entdeckt, das durch ein Warnungs⸗ ſchild in polniſcher Sprache gekennzeichnet war und das u. a. ein größeres Lager von Gasminen ent⸗ hielt. Eine im Heeresgasſchutzlaboratorium des Heereswaffenamtes angeſtellte Unterſuchung ergab die Beſtätigung der Vermutung. daß es ſich auch hier um Gelbkreuzmin en handele. In jeder Gasmine wurden zirka 10 Kilogramm Gelbkreuz feſtgeſtellt. 6. Die Tatſache, daß dieſe Minen gerade in der Nähe des Hafens aufgefunden wurden, veranlaßte nunmehr die deutſchen Stellen, ſofort weitere Nach⸗ forſchungen nach Gasminen in den in der ehemali⸗ gen polniſchen Hafenſtadt befindlichen bedeutenden Munitionslagern anzuſtellen. Es waren hier auf Grund der bekannten Lieferungsabmachungen Polens mit England in den letzten Monaten vor dem Krieg große Mengen von engliſchem Kampfmaterial aus⸗ geladen worden. In einem in der Nähe von Goten⸗ hafen befindlichen Arſenal, in dem die kurz vor dem Kriege erfolgten Munitionslieferungen aus England noch aufgeſtapelt waren, wurden dann unter dieſem von Großbritannien gelieferten Kriegsmaterial noch Wirkeliche Freude am kcuchen lcõnnen nur wirlelich gute Cigaretten bieten AriKAR 55 TTTTTPTPTPPTPTPPPTTTTTTT—TT—————————————————— mehrere tauſend Gelbkreuzminen feſt⸗ geſtellt. Durch polniſche Ausſagen wurde beſtäktat, daß dieſes geſamte, in dem Arſenal befindliche Ma⸗ terial in den letzten Wochen von engliſchen Schiffen in Goͤingen nachts ausgeladen und in die Muni⸗ tionsdepots eingelagert wurde. Es iſt daher einwandfrei nachgewieſen, daß dieſe Gelbkreuzminen, die von Polen gegen die deut⸗ ſchen Truppen verwendet wurden. engliſcher Herkunft ſind und von England an Bolen ge⸗ lieſert wurden. 4* Wir faſſen zuſammen: Enaland hat das von den Polen angewendete Gelbkreuz hergeſtellt und an Polen geliefert. Eng⸗ land und die britiſche Regierung haben ſich daanit entgegen allen Regeln des ſchwerſten Bruches des Völkerrechts ſchuldig gemacht. Während der eng⸗ liſche Premierminiſter Chamberlain in den letzten Wochen vor dem Unterhaus wiederholt ror der Welt die Humaniſierung des Krieges gepredigt hat, während der engliſche Batſchafter Sir Neville Hen⸗ derſon dem Reichsaußenminiſter bei der Kriegs⸗ erklärung eine Note überreichte, wonach England jede Verwenduna von Giftaas abſchwor, wird das⸗ ſelbe Großbritannien vor aller Welt als Lieferant gerade dieſes furchtbarſten und frevelhafteſten aller Kriegsmittel entlarvt. das es voragibt, ſelbſt zu ver⸗ abſcheuen. Die ganze Verlogenheit und Scheinhei⸗ ligkeit britiſcher Politik iſt hier erneut bewieſen. Was die Auslandsjournaliſten ſahen: Herr Leserenier berichtet u..:„Der Anblick der gasvergifteten Soldaten im Lazarett war ent⸗ ſetzlich. Vier von ihnen waren an den furchtbaren Verbrennungen geſtorben. Der Arzt deckte die Oel⸗ packungen auf, wir ſahen Körper, deren Haut faſt vollſtändig verbrannt war, während andere ſchwere innere, insbeſondere Lungenverletzungen, davonge⸗ tragen hatten. Es war ein Anblick, den man nicht wieder loswerden konnte. Bezeichnend war auch die Erklärung des leitenden Arztes, daß ſelbſt polniſche Bürger von Jaslo, die ahnungslos die Stelle an der Brücke paſſiert hatten, Vergiftungserſcheinungen aufwieſen und zur Behandlung in das Lazarett ein⸗ geliefert werden mußten.“ Herr Deuel ſchreibt u. a. ſolgendes:„Die Tra⸗ gödie, die Männer einer deutſchen Pionierkompanie in Jaslo als Opfer forderte. kann nicht wieder gutgemacht werden. Als deutſche Pioniere mit dem Wegräumen der Barrikaden begannen, die von den Polen an einer Brücke errichtet worden waren, er⸗ folgte eine Exploſion. Aber die Minen waren nach übereinſtimmenden Ausſagen der deutſchen Offiziere. Aerzte und der Ueberlebenden mit dem gefürchteten Gelbkreuzgas gefüllt, das unſichtbar iſt und etwa wie Knoblauch riecht. Es haftet an der Kleidung und bricht noch viele Stunden ſpäter durch die Haut. Vier weitere Pioniere ſind ſeitdem in ſchrecklicher Weiſe in Jaslo geſtorben. Ihr Lungengewebe iſt zer⸗ freſſen. Sie weiſen ſchmerzende Verbrennungen an den Augen und Hautbrandwunden auf, die an den empfindlichſten Stellen der Haut am ſchlimmſten ſind. Zehn Ueberlebende liegen huſtend in den Laza⸗ retten und krümmen ſich vor Schmerzen.“ Herr Shanke gibt folgenden Bericht:„Ich beſuchte ein Feldlazarett, wo zehn deutſche Soldaten einer Pionierkompanie an ſchweren Verbrennungen und infizierten Lungen darniederliegen: Die Wir⸗ kung von Gelbkreuz, das die Polen zurückgelaſſen hatten. Der Zwiſchenfall ereignete ſich in der Nacht vom 8. zum 9. Septemer, als deutſche Pioniere Bar⸗ rikaden rings um ein Loch in einer Eiſenbetonbvücke über den Jaſiolka⸗Fluß wegräumten. Die meiſten Soldaten erkrankten erſt am anderen Tage, nachdem das Gas durch ihre Uniformen gedrungen war. Mehr als eine Woche ſpäter war noch der typiſche Knob⸗ lauchgeruch über der Exploſionsſtelle bemerbbar.“ =...,.————————————————— Haupeſchelfkieleer und berantwortlich für Politik: Dr. Aloie Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwertlich für Kulkue⸗ volitik, Theater und Unterhaltung: Car! Onno Etſenbart.— r. Wii⸗ velm Koch.— Kunſt, Füm und Gericht: Dr. Franz ilbelm Koch.— Sport: 8 üller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannbeim. Schriftieitung in Berlin: Or. E. 8. Scharfer. Berlin, Südweſtkorto 60. 8 Für unverlangte Beiträge kene Gewäbr.— Rückſendung ur bel Rückvorto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Betkrmg Or. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1,—6. Verantworelich für Anzeigen und geſchäftlich. Mitteſtungen i. V. Robert Göller, Mannheim. Bur Zeit Preisliſte Nr. 10 gältig. SGiullen die Kriegshetze ſich durchſeten? Schärfſte Brandmarkung der Londoner und Pariſer Kriegstreiber durch Rom EP. Rom, 12. Okt. In Rom verfolgt man weiterhin mit Aufmerk⸗ ſamkeit das Verhalten von Paris und London zu dem in der großen Reichstagsrede des Führers ent⸗ haltenen Friedensplan. Die italieniſchen Blätter wrangern dabei in ſchärfſter Weiſe das kriegshetze⸗ riſche Treiben beſtimmter chauviniſtiſcher Kreiſe der Weſtmächte und er ihr hörigen Preſſe an. Immer deutlicher zeige ſich. ſo ſtellen die italie⸗ niſchen Berichterſtatter feſt, die ſchädliche Wir⸗ kung der demokratiſchen Hetzpreſſe auf den Be⸗ friedungsgedanken und die vernünftige Mei⸗ — der Volksmaſſen in Frankreich und Eng⸗ and. Den Erklärungen des franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Daladier vom Dienstag gegenüber verhält man ſich in Rom zurückhaltend. Dagegen werden ſehr ein⸗ gehend Anzeichen gewiſſer Meinungsverſchie⸗ z wiſchen Franzoſen und denheiten R von den italieniſchen Blättern Engländern werzeichnet. Der Korreſpondent des„Giornale'Italia“, drückt die Befürchtung aus, daß bei dem Wett⸗ Iauf der Pariſer und Londoner Kriegshetzer um den„ſtärkſten Kriegsgedanken“ die friedlieben⸗ den Richtungen der beiden Länder einen ſchwie⸗ rigen Stand hätten. Das engliſche Volk will Frieden (Funkmeldung der NMz3.) + Nenyork, 12. Oktober. Affociated Preß meldet aus London, daß ſich in engliſchen Preſſeſtimmen zwar der wachſende Wunſch mach einer Fortſetzung des Krieges bemerkbar mache daß aber Scotland Nard dem Innenminiſterium einen längeren Bericht über das Vorhandenſein einer Friedenskampagne mit Hilfe von Flugzetteln aunterbreitet habe, worin die Regierung aufgefor⸗ Sert wird, mit Deutſchland Frieden zu ſchließen. Die juriſtiſchen Sachverſtändigen des Innenminiſte⸗ riums, die Klagen erhalten hätten, daß derartige Siteratur von Tür zu Tür und auf dem Poſtweg 1 Britiſche Piraterie am Pranger! (Funkmeldung der NM3.) 84 Brüſſel. 12. Oktober. In einem Artikel der führenden Antwerpener Zeitung„Metropole“ werden die brutalen See⸗ Täubermethoden der Engländer gegenüber den neu⸗ in ſchärfſter Weiſe an den Pranger ell Das Blatt erklärt. daß die Verſprechungen Cham⸗ Perlains hinſichtlich einer Verbeſſerung des gegen⸗ wärtigen Syſtems der Feſthaltung neutraler Schiffe micht eingehalten worden ſeien. Die Lage habe ſich nicht nur nicht verbeſſert, daß ſich der belgiſchen und holländiſchen Schiffahrts⸗ kreiſe eine große Unruhe bemächtigt habe. Neun Schiffe einer einzigen belgiſchen Reederei B. B. würden zur Zeit in den Downs feſtgehalten. In ihnen befänden ſich insgeſamt über 60 000 Tonnen Waren. Mehrere dieſer Schiffe, die zum Teil zahl⸗ reiche Fahrgäſte an Bord haben, ſind ſeit mehr als tvei Wochen— in einem Falle ſogar ſeit 24 Tagen— in den engliſchen Gewäſſern interniert. Viele leicht⸗ werderbliche Waren, wie z. B. Früchte und Lebens⸗ mittel. können in der langen Wartezeit als verloren betrachtet werden. Wenn die gegenwärtige Lage an⸗ dauere, dann werde die belgiſche Rohſtoff⸗ und Le⸗ bensmittelverſorgung aufs ſchwerſte gefährdet ſein. Es ſei dringend notwendig, daß die belgiſche Regie⸗ Tung wegen dieſer alarmierenden Lage bei den bri⸗ kiichen Behörden vorſtellig werde. ſondern verſchlechtert, ſo verbreitet werde, prüften zur Zeit Mittel und Wege, dieſe Art von Propaganda zu bekämpfen. Indien macht Schwierigkeiten Drahtbericht unſeres Amſterdamer Korreſpondenten — Amſterdam, 12. Oktober. „Die wahren Schwierigkeiten und Sorgen der eng⸗ liſchen Politik beſtehen in den Problemen, die das enaliſche Weltreich als ſolches zum Vorſchein bringt. Eine der bemerkenswerteſten Erſcheinungen dieſer Art iſt das Anwachſen der Freiheitsbeſtrebungen in Indien, Englands wertvollſtem Kolonialbeſitz. Sie ſtehen mit der Antwort, die Chamberlain dem 5 geben will, in unmittelbarem Zuſammen⸗ ang. Die indiſche Kongreßpartei hat mit 158 gegen 58 Stimmen von der engliſchen Regierung eine Klarſtellung ihrer Kriegsziele verlangt. Sie for⸗ dert insbeſondere Aufklärung darüber, wieweit England ſolche Begrifſe, wie Freiheit und Demo⸗ kratie, für die es doch angeblich kämpfe, auch auf Indien anzuwenden gedenkt. Sinn dieſes Vorgehens iſt es, für Indien Selbſt⸗ verwaltung und völlige Unabhängigkeit zu erlangen. * Südafrika hält ſich zurück EP. London, 11. Oktober. Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood gab der engliſchen Oeffentlichkeit einen Rechenſchaftsbericht im Rundfunk. Der Miniſter mußte im Verlauf ſei⸗ ner Ausführungen zugeben, daß die ſüdafrikaniſche Regierung ſich geweigert habe, ſich an einer Gemein⸗ ſchaftsausbildung der ſüdafrikaniſchen Luftſtreitkräfte zuſammen mit denjenigen aus den übrigen Do⸗ minien und aus England zu beteiligen. Die ſüd⸗ afrikaniſche Union ziehe es vor, ihr Luftwaffen⸗ perſonal in Südafrika auszubilden. Während Sir Kingsley Wood eingehende Aus⸗ ſührungen den Flieger⸗Kontingenten widmete, die die einzelnen Dominien für England ſtellen ſollen, wußte er von einem ſüdafrikaniſchen Fliegerkontin⸗ gent für die europäiſche Front nichts zu berichten. Fü TPTTT0TT———— „Das übliche Dementi“ (Sunkmeldung der NM3.) + Rom, 12. Okt. „Das übliche Dementi“ Unte der Ueberſchrift „Tribuna“ befaßt ſich der Londoner Vertreter der mit dem neueſten engliſchen Dementi zu den deutſchen Fliegerangriffen auf eng⸗ liſche Kriegsſchiffe, um zu betonen, daß die engliſche Admiralität wie ſtets die deutſchen Nach⸗ richten über die Wirkungen der Angriffe deutſcher Luftſtreitkräfte auf engliſche Einheiten dementiere. Es handelt ſich offenbar um ein Syſtem, das keine Ausnahme zulaſſe. Die einzige ſei die der Verſen⸗ kung des Flugzeugmutterſchiffes„Courageous“ ge⸗ weſen, die ſich allerdings durch die Anweſenheit nicht⸗ engliſcher Zeugen nicht verheimlichen ließ. Die Gründe ſeien leicht verſtändlich, wenn man an die hohe Meinung denke, die das engliſche Volk von ſeiner Flotte habe ſowie an die Befürchtungen pſy⸗ chologiſcher Rückwirkungen einer Bekanntgabe von Mißerfolgen. Es gäbe aber auch noch andere und berechtigte Gründe, um an der Genauigkeit der Ver⸗ lautbarungen der engliſchen Admiralität Zweifel zu hegen. So ſtelle die Angelegenheit der„Hood“ einen wenig vertrauenerweckenden Vorfall dar. Eine un⸗ vorſichtige Pariſer Nachricht habe beſtätigt, daß das engliſche Schlachtſchiff bei dem deutſchen Luftangriff am 26. September getroffen wurde, während die engliſche Admiralität in höchſten Tönen verſichert hätte, daß kein engliſches Schiff von den feindlichen Bomben erreicht worden ſei. Die Feldpoſt iſt da! (Pa. ulrich, Preſſe⸗Bilb ⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗R⸗ Gine Grvowe, weiblicher Dontkzacene aus alwen volksdeutſchen Dorf im Polen. 5 el. Schotten, Ablantie, Zander⸗Multiplex⸗x.) 7—* Sortenbezelchnung:— Saoma 72 —— Farbe: — raun S — Sröße:—— —— 6—— — Elun- meltel—— 23 Herkunft:———— 2 Geschmack:— 20 ̃g Haulclitiq-cu——— — 8————— Di⸗ Smyrna-Proveniemꝛen dess-·- Distriꝶts Afhissar hilden neben dem heriilimten Ranthi die Rost-— harsten Tabate der Weli. Lurail Gerordentlich urireig-S bs Aroma gibt bei Sorg füluiger Ab- Kiefung gegen die Geschmacks- eꝛgenschaſten der maxedonischen Blaliauslese jene vielscilige Fillle, die nie eintönig wirht, sondern immer ꝛvieder neuen Genuß be- reutetund den Vergleich mit einem duuſtreichen Blumenbulteit anregt. geded N. 8 0. K0s, au. 0 2e0 55 ee e 3 7 4. Seile Nummer 444 Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, 12. Oktober 1939 Manuheim, 12. Oktober. Türplakette des WoW für Oktober 9 (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) eee een, ee eeeeeeee Lebensmittelzuteilung Sago— Kartoffelſtärkemehl— Puddingpulver Nach einer Mitteilung des Landesernäh⸗ rungsamtes Baden werden in den nächſten Tagen für die Zeit bis zum 22. 10. 1939 auf die Kartenabſchnitte L 11, L 12, L27 und I. 28 der Le⸗ bensmittelkarte Sago, Kartoffelſtärkemehl oder Puddingpulver wahlweiſe in Höhe von 25 Gramm je Abſchnitt von den einſchlägigen Einzel⸗ handelsgeſchäften abgegeben. Für ein Päckchen Puddingpulver im Gewicht von 45—60 Gramm ſind zwei Abſchnitte für ein Päckchen Puddingpulver im Gewicht von 75 Gramm ſind drei Abſchnitte der Lebensmittelkarte von der Abgabeſtelle einzu⸗ behalten. Auf die mit einem Kreuz() bezeichneten Ab⸗ ſchnitte der Brotkarte für Kinder bis zu ſechs Jah⸗ ren können je 125 Gramm Kindernährmittel bezogen werden. Als Kindernährmittel werden be⸗ reitgehalten: DPM(Deutſches Puddingmehl), Gu⸗ ſtin, Maizena, Mondamin, Rizena, Weizenin. Die mit einem Kreuz(1) bezeichneten Abſchnitte der Brotkarte für Kinder bis zu 6 Jahren gelten— ab⸗ weichend von dem Aufdruck auf der Karte— vom 25. 9. bis 22. 10. 1939. Die täglichen Verkehrsunfälle Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich, wie der Polizeibericht vom 12. Oktober mitteilt, hier zwei Verkehrsunfälle. Hierbei wurde ein Straßen⸗ bahnwagen beſchädigt. Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗ verkehrsordnung wurden 31 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnt. Keine Haftwflichtve ſi herungsbeiträge für ſullgeiegte Kraftfahrzeuge Ermäßigte Sätze bei Kasko⸗Verträgen Auf Grund der Verordnung über die Kraftfahr⸗ zeug⸗, Auto⸗ und Haftpflichtverſicherungsverträge vom 3. Oktober 1939 hat nunmehr der Reichskom⸗ miſſar für die Preisbildung im Einvernehmen mit den zuſtändigen Stellen die Jahresverſiche⸗ rungsbeiträge beſtimmt, die für Wagniſſe bei den ſtillgelegten Kraftfahrzeugen im Rahmen der Verſicherungsverträge noch verbleiben. Für die Haftpflichtverſicherung wird vorerſt von einer Bei⸗ tragserhebung abgeſehen. Für die Teil⸗Kasko⸗ Verſicherung ergeben ſich folgende Jahresbei⸗ träge: Kraſtrsder ie 2 Mk. Perſonenwagen bis 40 PS und Drei⸗ 0 rauLieferwagen ie 8 Me Perſonenwagen bis 90 PS.. je 12 Mk. Perſonenwagen über 90 PS. I alle anderen Kraftſahrzeuge... ie 12 Mk. Für die erweiterte Kasko⸗Verſiche⸗ rung, für die ein beſonderer Antrag nötig iſt, gelten beſondere Sätze. Wenn das ſtillgelegte Kraftfahrzeug nach der Stillegung erneut benutzt oder in ſonſtiger Weiſe von Behörden oder öffentlichen Stellen in Anſpruch genommen wird, ſo wird für die Zeit der Stillegung nach dem Kurztarif des Einheitstarifes für Kraft⸗ fahrzeugverſicherungen abgerechnet. Ueberſchüſſige Beträge ſind an den Verſicherungsnehmer in dieſem Fall zurückzuzahlen oder zu verrechnen. Für Kraft⸗ räder gilt dieſe Regelung wegen des niedrigen Jahresbeitrages von 2 Reichsmark nicht, iedoch wird dieſer Betrag im Falle erneuter Stillegung während des Verſicherungsjahres angerechnet. Anhänger von Kraftfahrzeugen wer⸗ den zu den vorſtehenden Sätzen mitverſichert, wenn ſie mit dem Kraftfahrzeug verbunden ſind und ver⸗ bunden bleiben. Für Beiwagen und Anhänger von Krafträdern wird Verſicherungsſchutz ſoweit gewährt, als ſie bisher mitverſichert waren. Die Jahresver⸗ ſicherungsbeiträge tragen den Belangen aller von der Stillegung Betroffenen in vollem Umfange Rechnung. 4 a Hohes Alter. Morgen kann eine treue Leſerin 8 Blattes, Frau Heinrich Hautz, wohngaft B 6, la, ihren 77. Geburtstag feiern. Wir gratulieren! a 65 Jahre alt wurde heute Herr Georg Huß, Modellſchreinermeiſter an der Lehrwerkſtatt der Karl⸗Benz⸗Gewerbeſchule. Unſere herzlichen Glück⸗ wünſche! as 25 Jahre im Dienſte der Zeitung. Unſere Jubilarin, Frau Katharina Schenk, eine treue Zeitungsträgerin der NM3, wohnt Alphornſtr. 48. eun Der Wochenmarkt an der Jngenieurſchule ge⸗ ſchloſſen. Der Wochenmarkt an der Ingenieurſchule wird vom 12. Oktober ab wegen baulicher Arbeiten bis auf weiteres geſchloſſen. a 47 Wohnungsinhaber mußten wegen nicht genügender Abdunkelung ihrer Wohnungen gebührenpflichtig verwarnt werden. — ——— Vatex uncl Coln Entscheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts 8 Wegen der Seife begann es Wegen der Seife fing es an. Es gab Streit. Der Junge wurde frech, die Geſchäftsfrau regte ſich auf und holte mit der Hand aus.. da hatte ſie bereits eine ordentliche Ohrfeige ſitzen, die der Junge von etwa ſiebzehn der Frau von fünfzig gab. Sie hatte gedroht,„ich könnte dir gerade eine langen“, der junge Menſch hatte gleich zugeſchlagen. In ſeinem Vater hatte er einen beredten Anwalt. Dieſer entwickelte im einzelnen ſeine Erziehungs⸗ grundſätze, demzufolge der Sohn ein Muſter von Bravheit und Glaubenswürdigkeit war. In den Augen des Vaters war der Sohn in dieſem Geſchäft in die„Hölle“ geraten. Die Zeugen ſagten, daß der Junge anmaßend und ungezogen war.„Mein Junge“, ſagte der Vater,„iſt ſo erzogen, daß...“ Gleichwohl ſprachen die Tatſachen eine andere Sprache. Der Vater ſah es nicht, er glaubte, daß über allen Tadel erhaben war. Der Vater verteidigte hier nicht mehr ſeinen Sohn und deſſen Handlungsweiſe— es war ſein e Sache. Im Ton pendelte er ſehr ſcharf an der Grenze, wo die Stimme des Richters ſich erhebt und zu Zurück⸗ weiſungen ſchreitet. Der junge Mann hatte die friſtloſe Entlaſſung erhalten. Er klagte vor dem Arbeitsgericht auf Zahlung des reſtlichen Sep⸗ temberlohnes und des Verpflegungsgeldes im Be⸗ trag von 26 Mark. Die Verhandlung war außer⸗ ordentlich geſpannt. Die klägeriſche Seite neigte zu Entladungen, und es bedurfte großer diplomatiſcher Geſchicklichkeit, um aus dieſer von Reſſentiments überladenen Sache den ſachlichen Kern heraus⸗ zuſchälen. Unterſtützt wurde dieſes Bemühen durch das Erſcheinen eines Vertreters des Reichsnähr⸗ ſtandes, der dem Kläger und ſeinem Rechtsbeiſtand, alſo Sohn und Vater, ein paar„paſſende Worte ſagte, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig ließen. Der junge Mann iſt in der Landwirtſchaft tätig, und die vorgeſetzten Behörden hatten an dem all Intereſſe genommen. Eine Vergleichsmöglichkeit ergab ſich nicht. Der Beklagte lehnte es ab, nach allem Aerger mit dem Jungen und wegen des Verhaltens des Klägers gegenüber ſeiner Frau irgendetwas zu zahlen. Der Vater lehnte die Zurückziehung der Klage, zu der der Richter riet, ab. Er fühlte ſich im Recht. Die Klage wurde abgewieſen. Das Ge⸗ richt erkannte die friſtloſe Entlaſſung als zu Recht beſtehend an. Nach Ausſage der Zeugen habe ſich der Kläger frech benommen. Ein Anſpruch auf Reſt⸗ lohn beſtehe nach dieſer Sachlage nicht. Der Matroſe wird krank Unterwegs auf einer Fahrt, die den Rhein hin⸗ unterführte, erkrankte der Matroſe und mußte ins Krankenhaus. Nach einem halben Jahr meldete er ſich wieder geſund und wollte weiter arbeiten. Aber das ärztliche Atteſt wies ihn für ſeine bisherige Tätigkeit als nicht mehr arbeitsfähig aus. Die Ge⸗ ſellſchaft ſtellte ihn nicht mehr ein, er erhob Klage beim Arbeitsgericht, verlangte Weiterbeſchäftigung oder Zahlung ſeines Lohnes. In der Gerichtsver⸗ handlung wurde er belehrt, daß er nur die Bezah⸗ lung der Kündigungszeit fordern könne. Da er aber nach drei Tagen wieder einen anderen Arbeitsplatz gefunden hat, konnte er nur für dieſe kurze Zeit den Lohn von der Firma verlangen, den die letztere auch zahlen wollte. Jetzt erhob aber der Kläger den An⸗ ſpruch auf Schadenerſatz, da nach ſeiner Meinung die Krankheit auf Urſachen während der Fahrt zurück⸗ zuführen war. Dies wurde abgelehnt. Das Gerichtsurteil brachte die Abweiſung der Klage auf 320 Mark— nur 10 Mark wur⸗ den anerkannt. Die Urteilsbegründung ſtellt feſt, daß der Kläger keinen Anſpruch auf Weiterbeſchäf⸗ tigung habe, da er eine neue Stellung gefunden hatte. Nur der Lohnanſpruch von 10 Mark ſei be⸗ vechtigt, die Mehrforderung ſei abzuweiſen. Am Sonntag nicht zum Dienſt erſchienen Zwiſchen dem Herrn und dem Chauffeur gab es über verſchiedene Punkte Meinungsverſchieden⸗ heiten, die beiderſeits in überſpitzter Form ausge⸗ tragen wurden. Der Chauffeur wax an einem Sonn⸗ tag mit dem Wagen beſtellt worden. erſchien aber nicht, was dem Beklagten Unannehmlichkeiten be⸗ reitete. Er entließ den Chaufſeur friſtlos, der eine Klage von annähernd 200, Mark einreichte für Ueberſtunden und Zahlung der Kündigungszeit. Im Termin ging es ſehr laut zu. Der Kläger hielt offenbar den Gerichtsſaal für die„Tribüne zur Ver⸗ kündigung der Menſchenrechte“. Sein Partner auf der Gegenſeite hüllte ſich in vornehmes Schweigen und drückte damit ſein konſequentes„Nein“ zu jeder Forderung aus. Die beiden waren die äußerſten Pole zweier verſchiedener ſozialer Kate⸗ gorien. Der Kläger behauptete, Ueberſtunden wür⸗ den mit Zuſchlag bezahlt. Der Beklaate erklärte, daß ein Monatsbetrag einſchließlich Ueberſtunden vereinbart ſei. Mit dem Zeugnis haperte es eben⸗ falls. Ueber nichts war eine Einigung zu erzielen. Das Urteil verpflichtete den Beklagten zur Zah⸗ lung von 75.— /. Die Urteilsbegründung geht hinſichtlich der Ueberſtunden von der Behauptung des Beklagten aus, daß in der Lohnvereinbarung die Ueberſtunden mit enthalten waren. Der Kläger habe das Gegenteil nicht bewieſen. Den Anſpruch für die Kündigungszeit ſprach das Gericht dem Kläger zu. Eine beharrliche Arbeitsverweigerung— die in dieſem Falle zur friſtloſen Entlaſſung nötig wäre— konnte das Gericht im Verhalten des Klä⸗ gers nicht erblicken. Ein hinreichender Grund zur friſtloſen Entlaſſung ſei jedenfalls nicht gegeben. 2 Kläger könne ſomit den Kündigungslohn ver⸗ angen. Der Anſpruch des Klägers hätte in dieſem Falle annähernd 100.—/ betragen. Er hatte für dieſe „Sparte“ in ſeiner Forderungsliſte aber nur 75.—4 eingeſtellt. Somit wurden ihm nur dieſe zuge⸗ ſprochen, da nach dem Geſetz das Gericht nur auf Klageantrag zu erkennen hat W Eine heitere Weismann- Oper: 2 8 1 1 „Die pfiffige Magd“/ r Hanaheimer Nallab allhater Julius Weismann, der ſeinſinnige badiſche Komponiſt lyriſch⸗romantiſcher Richtung, und Lud⸗ wig Holberg, der aufkläreriſche däniſche Komö⸗ dienſchreiber und Hiſtoriker aus deſſen ſatiriſcher Werkſtatt die textliche und handlungsmäßige Grund⸗ lage zur Oper„Die pfiffige Magd“ ſtammt, ſind, ſo ſollte man meinen, einander widerſprechende geiſtige Welten. Schaut man aber näher hin, ſo wird offenbar, daß wir es hier nicht ſo ſehr mit einem Erzeugnis ſpezifiſch Holbergſchen Geiſtes, ſon⸗ dern viel eher mit einer jener Stegreifkomödien im Goldoni⸗Stil zu tun haben. Wobei in Parentheſe daran erinnert ſein mag, daß gerade Holberg ſich für ſeine Komödien häufig die gelenkige Form der commedia delarte zum Vorbild genommen hat. „Die pfiffige Magd“ wirkt durchaus als ein ſolches (gelegentlich ein wenig moliéreriſch überhauches) Ty⸗ penſpiel aus dem Stegreif. Motiy und agierende Figuren ſind altbekannt und hundertfach bewährt. Wir erleben auch hier wieder ſene liſtenreiche Ueber⸗ rumpelung des ſtur⸗ und ſtarrſinnigen Alters durch die liebende Jugend. Wie etwa Roſſinis Figaro den Doktor Baxtolo durch guteingefädelte Schliche über⸗ liſtet, ſo erliegt in dieſer neuen Verkleidungskomö⸗ die Herr Vielgeſchrey(der Mann, der nie Zeit hat) der Gewitztheit ſeiner Magd Pernille, die unter Aſſiſtenz eines ſtets zu loſen Streichen aufgelegten Freundes mit dem ominöſen Namen Oldſux der ebenſo jungen wie hübſchen Tochter des Herrn Viel⸗ geſchrey durch allerlei an dem Alten begangene Täu⸗ ſchungsmanöver zu ihrem Liebſten Leander verhilft, und obendrein gleichzeitig das Kunſtſtück vollbringt, die heiratswütige ſäuerliche Jungfer Magdelone, Herrn Vielgeſchreys Haushälterin, jeuem Buchhal⸗ ter zu verkuppeln, den Herr Vielgeſchrey eigentlich zum Gatten ſeiner Tochter auserſehen hatte. Dieſe an ergötzlichen Situationen reiche Komödie der Ir⸗ rungen im Haufe Vielgeſchrey vollzieht ſich in einem von Toni Steinber'ger ſehr luſtig in Spielzeug⸗ ſchachtelmanier hergerichteten farbenbunten Milien, das in einem Raum ſchier alles vereinigt, was die Umgebung des Herrn Vielgeſchrey ausmacht. Man iſt zugleich drinnen und draußen, im Arbeitszimmer des Vielbeſchäftigten wie in dem mit gackerndem Ge⸗ flügel lukrativ beſetzten Hühnerhof, im Schlafzim⸗ mer wie auf der Terraſſe auf der Wandeltreppe, wie auf der Gartenbank unter leuchtenden Sonnen⸗ blumenrädern. Die wirbelnde Belebtheit dieſer er⸗ heiternden Raumkompoſition wird noch erhöht durch eine Reihe hübſcher Regieſcherze des Spielleiters Erichͥ Kronen, der mit Recht dem Geſamtgeſchehen die ihm zukommende karikaturiſtiſche Note gab. Das muſikaliſche Gewand dieſer hübſchen Buf⸗ fonerie zeigt uns Weismann, den Komponiſten der auch in Mannheim geſpielten, ganz der verſonnenen Märchenromantik angehörenden Oper„Schwanen⸗ weiß“, von einer zumindeſt ſtiliſtiſch neuen Seite. Man weiß, mit welcher pointilliſtiſchen Meiſterſchaft etwa ein Wolf⸗Ferrari die prickelnden Sächelchen ſeiner Goldoni⸗Komödien muſikaliſch gefaßt hat. In Weismann wirkt ein weſentlich anderes Naturell. Er iſt kein Fongleur in Tönen, es fällt ihm ſchwer, in kühler Sachlichkeit und ohne viel Bedeutung hinzu⸗ klingeln, was hingeklingelt ſein möchte. Wo andere den muſikaliſchen Witz als Selbſtzweck blitzen laſſen, findet ſich bei Weismann, dem tieferen Muſiker, immer ein Hauch beſeelten Humors. Seinem Spott iſt ſtets ein Körnchen Güte beigemiſcht, wie über⸗ haupt für ihn muſikaliſcher Ausdruck ohne Herz⸗ märme undenkbar iſt. Das iſt ein echt deutſcher Zua, der ihn aoelt und auch dieſem Spiel ron der pfiffigen Magd im Gegenſatz zu anderen buffonen Muſikkomödien(man denke etwa an Weismanns Kuſterer!) ſeinen beſonderen Charakter gibt. Weismann benötigt nur ein kleines Orcheſter, in dem er neben den Streichern den Holzbläſern viel⸗ fach reizvolle Aufgaben ſtellt. Er geht nicht gleich in medias res, ſondern hält ſich zunächſt an ein ordent⸗ liches Präludium. Weder Wolf⸗Ferrari noch Ku⸗ ſterer würden ein Stegreif⸗Spiel mit einem an me⸗ lodiſchen und rhythmiſchen Reizen bezaubernd erfüll⸗ ten und bei aller Beſchwingtheit dennoch nachdenk⸗ lichen Orcheſtervorſpiel einleiten, wie Weismann es tut. Im Spiel ſelbſt dominiert naturgemäß auf weite Strecken der hurtige Parlando⸗Geſang, der aber vermöge der hochentwickelten feinſinnigen In⸗ ſtrumentationskunſt Weismanns nie einenn gewiſſen Grad tonlicher Leuchtkraft verliert und nur dort dem trocknen Klavier⸗Rezitatiy Platz macht. wo wirklich Belangloſigkeiten raſch und möglichſt unauffällig ge⸗ ſagt werden ſollen. So entwickeln ſich denn zwang⸗ los aus der Begebenheit ſelbſt viele kleine, in ſich geſchloſſene muſikaliſche Einzelſtücke: rein und edel empfundene zierliche Arietten und Canzonetten, humorig⸗balladeske Szenen und melodiöſe Zwie⸗ geſänge, die, von meiſterlicher techniſcher Hand ge⸗ baut, ſich gelegentlich zu ungemein kapriziöſen En⸗ ſembleſätzen ausweiten.— muſikaliſche Köſtlichkeiten für jedes empfängliche Ohr. Typen und Situationen werden überdies mit einem blühenden Reichtum treffend charakteriſierender humoriſtiſcher Schlag⸗ lichter überſchüttet, ſo daß zwiſchen Prolog und Epi⸗ log, dieſen beiden koketten Anſprachen der pfiffigen Magd an das Publikum, das verſtändnisinnige Schmunzeln, wie das herzhafte Gelächter, einen viel⸗ fachen Triumph feiern. * Dieſen Triumph auch dem Geſamtwerk zu ſichern, war der Ehrgeiz einer in allen Teilen ſehr erfreu⸗ lichen Aufführung der Oper unter der herzhaft zu⸗ uuaaaoaga f s ü Vielgeſchrey unter Aufbibetung Anordnungen der 57108521 muſikaliſchen Leitung Dr. Cremers, ſſen ſinnvoll gliedernde Hand das Klanggewebe der Partitur in ſchöner Klarheit zum Leben erweckte. Es zeigte ſich, daß das Werk inſtrumental und vokal ſorgſam ſtudiert worden iſt, und wenn geſtern noch ein gelegentliches Ueberwuchern der Orcheſterſtim⸗ men über die Singſtimmen feſtzuſtellen war, dürfte ſich dies in den kommenden Aufführungen von ſelbſt ausgleichen. Auf der Bühne ſtand eine ſehr lebendig agierende, muſikaliſch wohleinexerzierte Singgemeinſchaft, die von Erika Schmidt in der Titelpartie ſpielfreudig und ſtimmfriſch angeführt angeführt wurde. Die Künſtlerin konnte an dieſer großen und vielfach recht kniffligen Partie erneut ihre eminente Muſikalität erproben, die in keiner Situation verſagte und ihr eine erſtaunliche Unab⸗ hängigkeit vom Dirigentenſtab ſicherte. Ihr liebens⸗ würdiges Sypiel offenbarte eine ſehr natürliche, auus liebenswürdiger Koketterie geborene, das bur⸗ ſchikoſe Element leicht betonende, doch nie übertrei⸗ bende Komik, Hans Scherer ſang und ſpielte den ſchöner ſtimm⸗ licher Klangkraft und eines gut gewachſenen derben Humors. Guſſa Heiken gab der verliebten Tochter einen Schuß Sentimentalität, die ihr gut ſtand und auch muſikaliſch begründet erſcheint. Sie war ganz beſonders gut bei Stimme. In Hans Tolks⸗ dorf(Leander) ſtellte ſich ein neuer Spieltenor zum erſtenmal erfolgreich vor. Man hörte eine ſauber gebildete Stimme die ſich dem Enſemble glücklich einfügte. Theo Lienhard, ebenfalls einer unſerer muſikaliſchſten Sänger, hatte in dreifacher Geſtalt auch ſchauſpieleriſch eine von ihm mit viel urſprüng⸗ lichem Humor gelöſte Aufgabe. Für Max Bal⸗ truſchat(Buchhalter) und Hermine Ziegler ((Magdelone), beſonders für letztere, ergab ſich die Möglichkeit kleiner Ausflüge ins Gebiet der Grotesk⸗ komik. Sie blieben mit ihrem Humor Sieger auf ganzer Linie. Ein ſehr komiſches Schreibertrio (Bartling, Könker, Schäfer) ergänzte die⸗ ſen Kreis der„luſtigen Perſonen“ glücklichſt. Am Schluß gab es einmütige Zuſtimmung und viele Hervorrufe der lachenden Zuhörer. 3 Carl Onno Eilenbart Jagd und Fiſcherei im Oltober In dieſem Monat hat faſt alles jagoͤbare Wild Schußzeit. Doch ſteht der Oktober vor allem im Zei⸗ chen der Jagden auf den Faſan. wobei gegen einen mäßigen Hennenabſchuß nichts einzuwenden iſt. Erſt wenn kältere Witterung eintritt, iſt vom wirtſchaft⸗ lichen Standpunkt die Jagd auf den Haſen angezeigt. Enten, Herbſtſchnepfen und die jetzt vollwertigen Rebhühner bereiten große Weidmannsfreuden. Im Anfang des Monats röhrt in den Bergen noch der Rothirſch. der Damſchaufler tritt nach Mitte Oktober in die Brunft. Mit dem Rehabſchuß iſt fortzufahren, ſchwache Kitze und Schmalrehe ſollen rechtzeitig be⸗ jagt werden, da die Tage im November immer kür⸗ zer und unſichtiger werden. Für die Wildhege ſind die reifen Herbſtfrüchte von Bedeutung, und da ſoll fleißig geſammelt wer⸗ den, ſo Eicheln, Kaſtanien u. a. Wie wir dem„Deut⸗ ſchen Jäger“. München, entnehmen, ſind Brombeer⸗ und Himbeerranken, desgleichen in Gegenden mit Rübenbau auch möglichſt Rübenköpfe und Blätter als beſtes Winterfutter für das Rehwild im Vorrat zu halten. Salzlecken ſind auszubeſſern oder neu an⸗ zulegen. Der Monat Oktober iſt einer der beſten zum Fang von Aeſchen, Hechten und Huchen. 0 Das Ende der Zigarrenaulomaten Da der Zigarrenverkauf im Einzelhandel auf 5 Stück für jeden Kauf begrenzt worden iſt, iſt es nicht mehr möglich, Zigarren durch Automaten ab⸗ Die bei den Zigarrenhändlern vorhan⸗ enen Beſtände an Automatenpackungen dür⸗ fen deshalb im Ladengeſchäft im Stückverkauf abgeſetzt werden, wenn die Hauptzollämter den Tahakwareneinzelhändlern auf Antrag dieſen Ver⸗ kauf geſtattet haben. Zigaretten können nach wie vor durch Automaten verkauft werden. Der Reichsfinanz⸗ miniſter hat ſich in einem Erlaß damit einverſtanden erklärt, daß zum Ausgleich zwiſchen Packungspreis einſchl. Kriegszuſchlag und Geldeinwurf eine Rück⸗ gabe von Bargeld, die Beilage von Briefmarken oder anderen Beigaben erfolgt. Auf keinen Fall darf durch die Beigabe die Packung ſelbſt verlktzt werden. u Zur längeren Erhaltung der Lederſchuhe kann man durch richtige Behanlung viel beitragen. Das Eindringen von Feuchtigkeit kann man verhindern, wenn man die Stellen zwiſchen Oberleder und Sohle gründlich mit Rizinusöl, Vaſeline oder Glyzerin einxeibt. Auch das Oberleder wird durch dieſe Ein⸗ reibung weich und ſchmiegſam. Schuhe, die durch Regen und Schmutz hart und ſteif geworden ſind, waſcht man zuerſt mit warmem Waſſer ab und reibt ſie dann mit Rizinusöl ein. Derbe Schuhe waſcht man mit lauwarmem Waſſer ab und fettet ſie noch feucht mit Lederſchmieröl ein. Naſſe Schuhe ſtellt man nicht an den Ofen, da das Leder ſonſt ſchrumpft. Man ſtopft ſie gut mit Zeitungspapier aus oder ſpannt ſie auf Leiſten und trocknet ſie im warmen Raum. Zur Erhaltung der Form müſſen die vom Tragen noch warme Schuhe ſtets ſofort auf Leiſten geſpannt werden. Gummiſchuhe reibt man nach Ge⸗ brauch mit einem weichen feuchten Lappen, reibt ſie trocken und putzt ſie mit einem mit etwas Petroleum befeuchteten Tuch nach. Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen olen Gie eine Aueige bõei uns aufgeben, dohn mub sle um 9 Uhr Vormittags in unseren Hän- den sein, um noch am gleichen oge erscheinen zu können. Anzeigen für die Montagfrüh-Ausgabe (nur an diesem Tage erscheint unsere Zeitunę 2 mah mũssen am Samstag abend schon sufgegeben sein. in gtingenden föllen(Todes Anzeigen etc) fimmt such unser Portier im Rückgebäude am Sonn obend noch Anzeigen-Aufträge on. Meue Mannheimer Zeitung auuatauuununauumauumunaͤnnaaananaaun Kreisleiiung der NSDAP!] feiter voraus, die Montag, 17 Uhr (für Anfänger) und 18.30 Uhr(für Fortgeſchrittene) ſtattfindet. Beide Kurſe erſtrecken ſich über 10 Unter⸗ richtstage(oder 15 Stunden) und koſten RM..—. Teilzahlung iſt geſtattet. Anmeldungen nimmt Aannheim, nheinsiraße 1 5 Gefolgſchaft Techn. Bereitſchaft. Die Scharen—4 treten am kom⸗ menden Sonntag(15. Okt. 1939), vorm..30 Uhr, in Winteruniform zum Baudienſt an. Fahrräder mit⸗ bringen. Dienſtende 13 Uhr. Die Deuiſche Arbeitsfront Kreiswaltung'heim, cheinstr. 3 Volksbildungswerk Franzöſiſch, Engliſch für An⸗ fänger. Allgemeine Fortbildungs⸗ ſchule in 2, 20 Uhr. Anmel⸗ dungen nimmt Kurſusleiter ent⸗ gegen. Preis der Kurſe: 20 Abende (= 30 Stunden) RM..—. Blockflötenkurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene. Am Mon⸗ tag, dem 16. Oktober, beginnen unſere neuen Blockflötenkurſe. Die Uebungsſtunden werden im Hauſe des Uebungsleiters Dr. Bellardi, Charlottenſtraße 4, bart. — ein öffentlicher Luftſchutzraum iſt im Hauſe— abgehalten. An⸗ meldungen für dieſe Kurſe ſind an die Kreisdienſtſtelle, Rhein⸗ ſtraße 3/5, zu richten. Die Kurſe werden wöchentlich einmal mon⸗ tags abgehalten. Dem eigentlichen Beginn des Unterrichts geht eine Beſprechung mit dem Uebungs⸗ der Kurſusleiter entgegen. Ortswaltung Neckarau. Am Sonntagmorgen ſpricht in einer um 11 Uhr in den Regina⸗Licht⸗ ſpielen beginnenden Veranſtaltung des Deutſchen Volksbildungs⸗ werkes Prof. Dr. Scheel von der Univerſität Kiel über das Thema: „Bismarcks großdentſche Politik“. „Anſchließend wird die Wochenſchau gezeigt werden. Karten für dieſe Veranſtaltung zum Preiſe von 30 Pfg. ſind bei den Politiſchen Leitern ſowie in den Koͤ⸗Ver⸗ kaufsſtellen Rheingoldſtr. 5(ab 18 Uhr), Friſeur Hook, Schulſtr., und Herren⸗Fachgeſchäft Straub, Friedrichſtraße 8a, und an der Morgenkaſſe zu haben. Sportamt Freitag, 13. Oktober 1939 Deutſche Gymnaſtik für Frauen und Mädchen: 19 bis 20 Uhr Gym⸗ naſtikſaal Goetheſtraße 8. Kinderturnen: 14 bis 16 Uhe Feudenheimſchnle Reiten für Frauen u. Männer: 1821 Uhr/ Reithalle Schlachthof. außer der Kreisdienſtſtelle auch ——————— Donnerstag, 12. Oktober 1939 S. Seite] Nuumer 43 Hauokls- uno WIRTscUgEIs-ZLune Bei großer Zurückhaliung kleinsie Umsäße Kursveränderungen eng begrenzi- Im Börsenverlaui Kurse anziehend Berlin, 12. Oktober. Kleinſte Umſätze waren das Kennzeichen des Aktien⸗ verkehrs am Donnerstag. Sowohl die Bankenkunoſchaft als auch der Berufshandel bekundeten weitgehende Zurück⸗ haltung. Sofern Anlagebedarf beſtand, wandte ſich dieſer den anderen Märkten zu. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe handelte es ſich doher zumeiſt nur um Mindeſtorders, wo⸗ bei bemerkenswert iſt, daß andererſeits, abgeſehen von ganz wenigen Ausnahmen, auch die Kursveränderungen eng begrenzt blieben. Montane vermochten ihren Stand nicht zu behaupten. Vereinigte Stahlwerke büßten 4, Hoeſch, Klöckner und Mannesmonn je 7 v. H. ein. Rbeinſtahl wurden 1½ und Stolberger Zink in Reaktion auf die am Vortage kräftige Befeſtigung um 176 v. H. niedriger bewertet. Am Braun⸗ kohlenaktienmarkt erhielten lediglich Deutſche Erdöl und Rhein⸗Braun Anfangsnotizen, wobei das erſtgenannte Po⸗ pier unverändert, Rhein⸗Braun aber 74 v. H. höher lag. Bei den chemiſchen Werten gaben Farben um v. 90 auf 156 noch. Schering ſtellten ſich 7 v. H. niedriger. Elektro⸗ werte konnten ſich gut behaupten, wobei AC 74, Sie⸗ mens 7 und 1 v. H. gewannen, während Ab⸗ ſchläge nicht zu verzeichnen waren. Verſorgundsante le waren hingegen leicht rückgängig. Schleſiſche Gas büßten 7“ und Waſſer⸗Gelſenkirchen, letztere nach Pauſe 2 v. H. ein. Außerdem lagen Bekula und HEW je ½ v. H. niedriger, Elektriſche Lieferungen hin⸗ gegen im gleichen Ausmaße höher. Zu exwähnen ſind noch Demag, Zellſtoff Waldhof mit je plus 4 und andererſeits Dortmunder Union und Engelhardt mit je minus 7, ſer⸗ ner Gebr. Junghans anit minus 1,25 v. H. „Von variablen Renten ſtieg die Reichsaltbeſitzanleihe auf 13376 nach 133,75. Die Gemeindeumſchuldung notierte 93,20(plus 5 Pfg.). Im Verlaufe bahnte ſich eine Belebung der Kauf⸗ tätigkeit an. Die Kurſe wurden allgemein heraufgeſetzt. Mit ſtärkeren Gewinnen ſind u. a. Siemens(plus 176), Junghans(plus 196), AE(plus 1,25) und Daimler(plus 1½% v. H. zu erwähnen. Von variablen Renten ten ſich hingegen die Reichsaltbeſitzanleihe um v. auf 19376.* Am Kaſſarentenmarkt bröckelten Liquidations⸗Pfand⸗ briefe zum Teil etwas ab. Hypotheken⸗Pfandbrieſe und Kommunal⸗Obligationen änderten ſich kaum. Stadtanleihen waren nach wie vor größtenteils geſtrichen. Dekoſama 1 gewannen v. H. Prosene hatten behaupteten Grundton. Von Altbeſitzemiſſionen ſtiegen Weſtfalen Aus⸗ loſung um 77 v. H. Alte Hamburger waren um 7 v. H. gebeſſert. Von Länderanleihen befeſtigten ſich einzelne Mecklenburg⸗Schwerin⸗Serien um einen hleinen Betrag. Reichsanleihen waren bei mäßigem Geſchäft behauptet. Am Markt der Induſtrieobligationen war die Stimmung freundlich. Die Führung hatten Daimler(plus 0,70 v..) Bei den Steuergutſcheinen 1 nannte man Dezember mit 99,05 etwas feſter, Januar war mit 98,60 leicht rückläufig, ebenſo Februar mit 97,90 und März mit 97,80. April wurde bei 97,60 belaſſen. Steuergutſcheine 2 änderten ihren Kursſtand nicht. Geld- und Devisenmarkt Diskont: Reichsbank 4, Lombard 8. Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗12. Ottober 11. Oktober für kont geld J Brief Geld J Brief Aegypten lägypt.Pfd. x) 9,990/ 10,01 9,090 10,01 Afahaniſtann*e 18,73 18,77 18.73[18,77 Argentinien 1P.⸗Peſo* 0,578] 0,582 0,5780.582 Auſtralien 1 austral Pfd.)) 7,902].009.992.003 Belgien. 100Belga 4 41,68 41,76 41,68 41, 70 Braſtlien 1Milreis—*d 0,130] 0,132 0,1300 0,132 Brit. Indien 100 Rupſen R* 74.53 74,67 74,53 74.67 Bulgaxien. 100veva 0 3,047/ 3,053 3,047 3,053 Dinemark 100Kronen 4 48 05 48,15 48.0548,15 England.. 1Pfd 90 2 9,90 10.01 0,0 10,01 Eſtland. 100eſtu Kr. 4/ 62.440 62,560 62,440 62,360 Finnland100finn. Mk. 4 4,9 5/ 5,005 4,995/ 5,005 Fankreich.. 100Fr.)2 5,0740 5,86.674] 5,80 Griechenland 100 Dr. 0.3530 2,357 2,353/ 2,357 Holl ind 100Gulden 2 132,27 132,53 132,32 132,58 Iran(Teheran) 100 Ral* 14.2814.30 14, 14,30 Island„ 100 ist.Kr. 5% 1 38,31 J 38,30 38,31 1 38,39 Ftalien.. 100 Lire 4 13.09 13,11 13,00 13,11 Japan. Ien 3,29] 0,583] 0,5 0,583 0,587 Jugoſlaw. 100 Dinar 5 5,694].700 5,504] 5,700 1 kan. Dollar)) 2,108] 2,202 2,105].202 Letiland.100 Latts 5¼ 48,75 48, 85 48,75 48,85 Litauen.. 100Litas* ri 9913 56 0 Luxemburg öoluremd. kr, 8 44„ 5 Neuſeeland 1 auseeſPi.)]...92 8,908.502.008 Norwegen toonronen 3 56.50J 56.71 56,5950,71 Poriugal 100 Eskudo 4/5.0910 9,109 9, 9,109 Rumänien. 100Le—27—** Schweden.. 100Kr. 29[59,20 59,41 59.2950,41 Schweiz 100Franken 197 55.94 50.06 55,94 50,09 Spanien. 100Peſeten 25.00/ 25,67 25,61/ 25,67 Siowaei 100 Kronen—— 8,591].609 8,5910 8,69 Südafrika 1 fldetr. Pid.) 9,090 10,010.000/ 10,00 Türtel., tu Pid. 4 1,978.982 1,9780 1,982 Ungarn„ 100Pengo—*—** 1 9500„IGoldpeſo.929/ 0,031 0,9200.031 Ner. Slanten Dollar 1.401.405.4016 2495 Die mit einem) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. anderen Gegenden Deutſchlands geſtellt. Am Gelbmarkt waren zuverläſſige Sätze noch nicht 12 hören. Von Valuten errechneten ſich der Gulden mit 182,45, der Schweizer Franken mit 55,96 und der Belga mit 41,70. Der Privatdiskontſatz lag wiederum bei 2,75 v. H. Mannheimer Geireidegroſßmarki Wenn auch die Anlieferungen von Weizen ſeitens der Erzeuger in der Berichtswoche etwas nachgelaſſen haben, ſo übertrifft doch auch weiterhin das Angebot bei weitem die Aufnahmefähigkeit der Mühlen. Unter dieſen Umſtänden haben nur die Erzeugniſſe aus der badiſchen, pfälziſchen und heſſiſchen Umgebung einige Ausſicht, in nüchſter Zeit aufgenommen zu werden, während fracht⸗ ungünſtiger gelegene Erzeugungsgebiete vorerſt nicht in Frage kommen. Angebote aus Nord⸗ und Oſtdeutſchland ſind auch darum kaum am Markte, weil bei verſchiedenen Mühlen dieſer Bezirke eher Aufnahmefähigkeit vorhanden iſt. Bei der derzeitigen Lage war ſelbſt Kleberweizen nicht immer unterzubringen. In einigen Fällen ſoll die Reichs⸗ getveideſtelle ſaarpfälziſchen Weizen aufgenommen haben. Mit Roggen können ſich die ſüdweſtdeutſchen Mühlen meiſt aus ihrer unmittelbaren Umgebung eindecken. Zu⸗ dem können ſie von der Reichsgetreideſtelle alterntigen Roggen beziehen, ſo daß ſich auch hier trotz der ſtärkeren Tätigkeit der Roggenmühlen die Bedarfsdeckung glatt voll⸗ zieht, ja eher noch die Unterbringung Schwierigkeiten bereitet. Bei und pfälziſcher Braugerſte trat ver⸗ ſchiedentlich die Reichsgetreideſtelle entſprechend ihrer An⸗ kündigung als Käufer auf. Zu größeren Ablieferungen ſcheint es aber noch nicht gekommen zu ſein während aus auch ſchon erfolgt ſind. Brauereien und Mälzereien kaufen vorerf nicht; man rechnet verſchiedentlich damit, daß die Reichs⸗ getreideſtelle aus ihren Beſtänden teilungen vornehmen wird. Bis dahin iſt auch die Nachfrage nach Malz, das vom 15. Oktober an verkauft werden darf, noch ziemlich gering.— Jnduſtriegerſte wird weiter gut gekauft, zumal etliche große Werke noch Bezugsſcheine haben. Die Praxis der Reichsgetreibeſtelle, bei ihren Braugerſtenkäufen ſehr genau auf die Beſchaffenheit der angedienten Gerſten zu ſehen, hat das Angebot von Induſtriegerſte eher größer werden laſſen, ſo daß für die Gerſte verarheitenden Fa⸗ briken die Verſorgung im vorgeſehenen Rahmen geſichert iſt.— Futtergerſte iſt zur Zeit wenig vorhanden. Auch hier wird die Kontrolle der Rfcô bei ihrer Einkaufstätig⸗ keit eine Vermehrung des Angebotes bewirken. Süddeutſcher Induſtriehafer war ausreichend zu haben und wurde auch von den ſüoddeutſchen ſowie den rheiniſchen Werken gekauft. Am Weizenmehlmarkt iſt die Kauftötigkeit der Bäcker wieder etwos reger geworden, nachdem ſich das Brot⸗ marken⸗Syſtem einigermaßen eingeſpielt hat. Im ganzen genommen iſt durch die Einführung der Bezugsmarke keine weſentliche mengenmäßige Aenderung der Umſätze zu verzeichnen, wenn auch natſürlich eine aleichmäßige Belie⸗ ferung herbeigeführt iſt. Süddeutſche Roggenmehle fanden weiter guten da nord⸗ und oſtdeutſche weniger herankommen. Beſonders iſt die Beimiſchungstype 700 geſucht. Am Futtermittelmarkt kommen* t die neuen Geflü⸗ gelmiſchfutter ſowie die Schweine⸗Miſchfutter für nicht⸗ landwirtſchaftliche Schweinehalter heraus. Außerdem wer⸗ den jetzt die Schweinemaſt⸗Verträge erneuert und zu ihrer Durchführung gleichfalls das erfordevliche Futter bereit Im übrigen ſind am Futtermittelmarkt, kaum Aenderungen zu verzeichnen. Panl Riedel. ——— * Lyſſia⸗Werke.— Beſitzwechſel. Die bisher als oſſene Handelsgeſellſchaft betriebenen Lyſſia⸗Werke in Wiesbaden ſind auf eine neugegründete Kommanditgeſellſchaft über⸗ gegangen, die den chemiſch⸗pharmazeutiſchen Betrieb, der jetzt über hundert Angeſtellte und Arbeiter beſchäftigt, unter der alten Firma mit dem 9 55 K. G. weiterführen e wird. Die Leitung des Unternehmens übernahm Herr Guſtavy Goertz, der gleichzeitig mit einem größeren Eigen⸗ kapital als perſönlich haftender Geſellſchafter neben zwei Kommanditiſten eintrat. Als Kommanditiſten erſcheinen die Firmen C. F. Böhringer und Söhne, Ehem. Fabriken in Mannheim, und die zux Henſchelgruppe gehörende Di⸗ vag, Chem. Fabriken Dr. Joachim Wiernik A in Berlin⸗ Weidmannsluſt: Das Erzeugungsprogramm der Phar⸗ — herſtellenden Geſellſchaft wird nicht ausgedehnt werden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Pein r 8/ 9. 10.11. 12.[Mbein-Wegelſ 10. 11.12. Aocſaetden.31.163,903 58,30 2903.2402 341 3445,40 30700.450“/4/250 6.9003˙95 004.00 Maxau“..26,5,505.52 769.577 Mannheim 4,254,634,76 17244.78 Mannheim 4,60/ 4,80 4,75/4 80 Aygram iſt zuverſichtlich Jugoſlawiens Nationalſpieler in Form Das Uebungsſpiel der für den Länderkampf gegen Deutſchland ausgewählten jugoſlawiſchen Nationalmann⸗ ſchaft ſand am Mittwoch bei unfreundlichem, naßkaltem Wetter auf dem Concordia⸗Platz ſtott und war nach Anſicht des Verbandskapitäns Jakopic ſowie der zahlreichen Ver⸗ treter der anderen Nationalverbände durchaus ein Erfolg. Die A⸗Mannſchaft— in der Aufſtellung: Glaſer; Beloſevie —Konſtantinopie; Cimmermandie— Jazbinſchek— Pukſec; Medaric— Hitrec— Lesnik— Antolkovic— Matecalo zeigte ſich trotz des tiefen Bodens in der beſten körperlichen Verfaſſung und ſchlug eine ziemlich ſtarke B⸗Elf 41(:1) durch Treffer von Lesnik(9, Antolcovie und Medaric. Den einzigen Gegentreffer erzielte Zemljic. Beſonders gefiel das Zuſammenſpiel zwiſchen dem Sturmführer Lesnik und den zurückgezogenen Halbſtürmern Hitrec und Antol⸗ covic. Nach dem Einöruck des Trainingsſpiels iſt die Stimmung in Agram äußerſt zuverſichtlich geworden. Allein das Wetter macht den Veronſtaltern noch große Sorge. Lohmann erfolgreichſter Steher Schon ſeit Jahren ſtellt Deutſchland ſowohl auf offenen als auch auf Hallen⸗Radrennbahnen die erfolgreichſten Dauerfahrer. Keine andere Nation brachte bisher einen Fahrer heraus, der mit unſeren Spitzenkönnern in einem Atemzug genannt werden könnte. Walter Lohmann⸗ Bochum war in der abgelaufenen Rennzeit der erfolg⸗ reichſte, zugleich aber auch der meiſtbeſchäftigte Fahrer. 22 Siege brachte er auf ſein Konto und hat damit mehr Rennen gewonnen als der Welt⸗ und deutſche Meiſter Erich Metze⸗Dortmund, der allerdings viel weniger ſtar⸗ tete. Beſter Ausländer war wiederum Italiens Meiſter Severgnini, der jedoch noch hinter Schör, Merkens und Krewer erſt an 6. Stelle rangiert. Wenn man die erſten 5 Plätze eines Rennens mit 5 bis zu 1 Punkt bewertet, ergibt ſich folgendes intereſſante Bild: Fahrer Punkte 1. Lohmann⸗Deutſchland 22 4 7—— 148 2. Metze⸗Deutſchland 10 108 3. Schön⸗Deutſchland 6 10 8 2, 3 101 4. Merkens⸗Deutſchland 8 98 5. Krewer⸗Deutſchland, 4 1 6. Severgnini⸗Italien 7 5 4 4— 7⁵ 7. Heimann⸗Schweiz 8 8. Wambſt⸗Frankreich 8 ˖˖ 6⁴ 9. Leſueur⸗Frankreich N 6⁴ 10. Minardi⸗Frankreich EBEE 11. Paillard⸗Frankreich 693 53 12. Schindler⸗Deutſchland 83 53 13. Lemoine⸗Frankreich 59 14. Wißbröcker⸗Deutſchland 4¹ 15. Suter⸗Schweiz 41 16. Seres⸗Frankreich 3 8 2 4— 41 17. Hoffmann⸗Deutſchland 83 3— 4 3 28 18. Hille⸗Deutſchland 36 19. Stach⸗Deutſchland 23 34 Der Italiener Barlaſſina wird beim Fußball⸗Lämder⸗ kampf zwiſchen Deutſchland und Jugoſlawien am kommen⸗ den Sonntag in Agram das Amt des Schiedsrichters ver⸗ ehen. Die Fußball⸗Städteſpiele im Gau Bayern, die am näch⸗ ſten Sonntag beginnen ſollten, wurden wieder abgeſetzt. Es iſt beabſichtigt, noch Beendigung der verſchiedenen Sbadtmeiſterſchaftskämpfe mit den Spielen um die bayeriſche Meiſterſchaft der Gauliga zu beginnen. Um die Nürnberg⸗Fürther Fußballmeiſterſchaft kämpfen jetzt nur noch die drei Spitzenmannſchaften SpVag Fürth, 1. FC Nürnberg und Wach Neumeyer Nürnberg. Am koanmenden Sonntag treſfen ſich 1. Fén— Neumeyer und acht Tage ſpäter Fürth— 1. FCN. Die deutſche Boxſtaffel zum Länderkampf gegen Ungarn am kommenden Samstag in Budapeſt ſteht wie ſolgt: Obermauer(Köln), Hein(Duisburg), Grgaf(Berlin), Zeilhofer(München), Räſchke(Hamburg), Pepper(Dort⸗ mund), Schmidt(Hamburg), Grupe(Schleswig). Ungarns Boxmannſchaft zum Länderkampf gegen Deutſch⸗ land wurde noch einmal geändert und ſteht nun wie folgt: Podani, Bondi, Griyges, Bene, Mandi, Zſontos oder Jakitz, Szigeti, Nogy. 8 Der Nordmark⸗Fußballmeiſter Hamburger S hat wert⸗ vollen Zuzug erholten: Mittelſtürmer Abamkewicz von Eintracht Frankfurt iſt ihm beigetreten und wird ſchon am kommenden Sonntag in der Hamburger Stadtelf gegen Bexlin mitwirken. Hamburgs Leichtathletikſommer 1939 wurde am Sonn⸗ tag endgültig mit einem Sportfeſt des HSV beendet. Die beſte Leiſtung zeigte der Juniorenmeiſter Beyer, der den Hammer 52,93 Meter weit ſchleuderte. Im fränkiſchen Ringerpokalturnier gab es am Wochen⸗ ende folgende Ergebniſſe: SC 04 Nürnberg— KSck Fürth 52, Turnerſchaft Lauf— Turnerſchaft Ansbach:2. Die Waldlaufzeit der Berliner Leichtathleten wurde am Sonntag mit der Heinzenburg⸗Gedüchtnistafel einge⸗ Kleine Sport⸗Nachrichten leitet. Der Polizei⸗SB ſiegte in der Hauptklaſſe, in der Jugendklaſſe und bei den Alten Herren. Da der Sieg in der Hauptklaſſe zum dritten Male hintereinander er⸗ rungen wurde, errang die Polizei auch den Wanderpreis. Der 40. Fußball⸗Städtekampf zwiſchen Hamburg und Berlin, der am 27. Auguſt nicht ſtattfinden konnte, wurde jetzt zum 15. Oktober + Hamburg vereinbart. Box⸗Weltmeiſter Joe Louis ſoll im Januar auf den be⸗ kannten finniſchen Schwergewichtler Gunnar Bärkund treffen, der ſich durch einige Erfolge wieder etwas nach vorn gearbeitet hat. Der Weltmeiſterſchaftskampf Lonis— Galento wird erſt im Juli 1940 in Detroit ſtattfinden. Der Amerikaner Billy Conn, der in den USa als Bo Weltmeiſter der Halbſchwergewichtsklaſſe angeſehen wird, verteidigte in Pittsburg ſeinen Titel mit Erſolg. Er ſchlug den Herausforderer Melio Bettina in einem 15⸗Run⸗ denkampf nach Punkten. Einen Fußball⸗Gankampf haben Mittelrhein und Rie⸗ derrhein zum 1. November vereinbart. Das Treffen findet wahrſcheinlich in Koln ſtatt. Der Italiener Mario Lanzi, Harbigs großer Gegner, iſt immer noch in guter Form. In Biella gewann er ſetzt ein 400⸗Meter⸗Rennen in 48,4 Sekunden. Eſtlands Boxverband hat eine deutſche Boxmannſchoft nach Reval eingeladen. Wahrſcheinlich wird das Reichsfach⸗ amt eine Auswahlelf entſenden. Hans Schönrath(Krefeld), der frühere deutſche Schwer⸗ gewichts⸗Boxmeiſter, hot jett ſeine Boxer⸗Bideng gurück⸗ gegeben und ſich damit endgültig vom aktiven Boxſport zurückgezogen. Auf der Mailänder Radrennbahn wurde Italiens Amo⸗ teurmeiſter Aſtolfi von Bergami geſchlagen. Bei den Be⸗ waren Guerra und Bizgi die erſolgreichſten hrer. Budapeſt und Wien trugen einen Städtekampf im Ke⸗ geln aus, den die Ungarn mit 3276:3122 Holz ſiegreich ge⸗ ſtalten konnten. Belgiens Meiſterläufer Joſeph Moſtert iſt auf Beran⸗ laſſung des ſchwediſchen Leichtathletikverbandes von ſeinem Landesverband mit einem ſechsmonatigen Startverbot be⸗ legt worden. Der Finne Gunnar Bärlund boxte in Neuyork gegen den Amerikaner Jack Roper der vor einigen Monaten von Joe Louis im Titelkampf k. o. geſchlagen wurde, und ge⸗ wann nach Punkten. Box⸗Weltmeiſter Joe Louis hat mit dem chileniſchen Meiſter Arthur Godoy einen Titelkampf vereinbart, der am 9. Februar in Neuyerk ſtattfinden wird. Ein Vierſtädtekampf im Turnen zwiſchen München, Nürnberg, Fürth und Schwabach iſt in Vorbereitung. Er ſoll noch in dieſem Monat in München mit Männer⸗ und Frauenmannſchaften ausgetragen werden. Die Handball⸗Rundenſpiele im Kreis Groß⸗Frankfurt nehmen am 22. Oktober ihren Anfang. Dänemarks Amateurboxer werden am 3. Dezember zum Länderkampf un Deutſchland kommen. Der Aus⸗ tragungsort des Kampfes, der bereits zum 2. Oktober vor⸗ geſehen war, ſteht zur Stunde noch nicht feſt. Der Belgier Falouy wird beim Boxländerkampf zwi⸗ ſchen Deutſchland und Dänemark am 3. Dezember das Amt des Ringrichters verſehen. Auf der Rückreiſe von Budapeſt werden die deutſchen Amateurboxer wahrſcheinlich noch in Preßburg durch die Seile klettern und dort der flowakiſchen Länderſtaffel gegenübertreten. Im November wird Italiens National⸗ ſtaffel in Preßburg erwartet. 8 Die Rennen in Pardubitz, die am 29. Oktober mit der „Großen Pardubitzer Steephechaſe“ als Hauptereignis ſtattfinden ſollten, wurden jetzt— in der Hauptſache wegen Transportſchwierigkeiten— abgeſagt. *„Der Deutſche Sportflieger““ Das September⸗Heft dieſer bekannten Luftfahrt⸗Zeitſchriſt iſt wieder ſehr inter⸗ eſſant gehalten. Es bringt gleich eingangs einen aktuellen Ueberblick über die vernichtete polniſche Luftwaffe und würdigt damit die ungeheure Leiſtung der deutſchen Fliegertruppe. Der anſchließende Artikel„Deutſcher Küſten⸗ füug 1939“ berichtet vom größten motorflugſportlichen Wettbewerb des Jahres, aus dem NScK⸗Stuf. Harmens als Sieger hervorging, während in dem Bericht über den 20. Rhönſegelflug⸗Wettbewerb die vorzüglichen Flugleiſtun⸗ gen des Fliegernachwuchſes beſchrieben werden. Der zweite Teil⸗Bericht vom Brüſſeler Aero⸗Salon iſt insbeſondere den Zivil⸗Flugzeugen gewiömet, und„600 kmſhih iſt das Normale!“— ein reichbebildeter Beſuchsbericht von unſe⸗ ren Sturzkampffliegern— erzählt von der Tätigkeit dieter hervorragenden und jederzeit einſatzbereiten Kampftruppe. Die regelmäßig erſcheinenden Rubriken„Modellbauecke“, „Induſtrie und Technik“ und„Was gibt's Neues?“ ſind auch in dieſem mit vielen Bildern verſehenen Heſt ent⸗ halten. gencd, mikrofein, mild oro- motisch,- und preiswert! Eine Jacit kam von Kopenhagen ROMAN VON KURT PEBERGANDE 18 Copyright by Carl Duncker, Verlag, Berlin W. 35. „Vor Erſcheinungen ſoll man ſich hüten, Fräulein 9772 Sie können manchmal Geſtalt annehmen wie etztl“ „Woher wiſſen Sie denn, daß ich Anna heiße?“ „Ich habe es geſtern gehört. Sie Drei ſtanden ja dicht vor mir.“ „Aha!“ Sie beobachtete ihn mißtrauiſch, dann umfaßte ihr Blick wieder das ganze Boot.„Und was mathen Sie hier nun allein. Sie haben den Jungen an Land geſchickt, er begegnete mir und hatte ſeinen Sonntagsſtaat an, ſo etwas erkennt unſereiner ſofort. Und Sie warten nun wohl?“ Sie kniff die Augen zuſammen und lächelte, als wüßte ſie genau, wie es in ihm jetzt ausſah. Er ſchluckte, ſeine Kehle war trocken. Jawohl, er wartete hier. Auf was? Er wußte es kaum. Auf eine Erlöſung zu hoffen, war vermeſſen, Gegenteil bedeutete geſchäftliche und moraliſche Ver⸗ nichtung und Einſamkeit und Leere bis zum letzten Atemzug. Wer würde kommen? Pünktchen oder Herta Karl? Aber wer würde ihm glauben? Die Beweiſe waren gegen ihn. 5 „Sie haben ein unglückliches Geſicht“ ſagte Anna nun.„Warum? Ein Mann wie Sie—1“ „Ach, Kind!“ „Anna beantwortete das Kind mit einem überlege⸗ nen Lächeln.„Sie hatten eine ſchlimme Fahrt hinter ſich,“ änderte ſie nun die Gedanken.„An der Mole da iſt ſchon manches Boot und mancher Mann ge⸗ blieben.“ Sie zog den rechten Fuß aus dem Holz⸗ pantoffel und ſchob den Pantoffel mit den nackten Zehen hin und her.„Aber Sie verſtehen etwas vom Segeln, Paul hat ſchon recht!“ „Wer?“ fragte Witthans und lächelte etwas, und das iſt nun Paul? Der Große oder der Kleinere? mꝰ“ Sie ſteckte den Fuß wieder in den Pantoffel, auf ihrem Geſicht war keine Veränderung wahrzuneh⸗ men, kein Erſchrecken oder Mißtrauen, nur die kleine Falte entſtand wieder über der Naſenwurzel. „Paul? Das iſt der Größere natürlichl“ Ob das wirklich ſo natürlich iſt? dachte Witthans ſpöttiſch. Er zeigte mit dem Daumen hinter ſich. „Sein Kutter lag wohl geſtern abend da...? Hier hinter meinem Boot?“ „Alſo,“ antwortete Anna hierauf,„alſo kam geſtern abend doch einer hinter mir, und das ſind Sie geweſen! Sonſt könnten Sie nicht ſo ſprechen! Was wüßten Sie ſonſt von einem Kutter und wo er gelegen hat!“ Witthans hatte ihr ein klein wenig bange machen, beileibe aber nicht enthüllen wollen, wieviel er ge⸗ ſehen hatte— was ging ihn das alles an. Um ſo mehr verblüffte ihn ſo viel Freimütigkeit, die er nun zu hören bekam. Dann ſah Anna ihm zornig ins Geſicht.„Es hat Ihnen wohl Spaß gemacht, zu lauſchen?“ „Kein Menſch hat gelauſcht.“ „Sie ſind aber gut unterrichtet, ſcheint es!“ „Ihr müßt auch nicht ſo ſchreien, daß es der ganze Haſen hört.“ „Wir haben nicht geſchrien!“ Sie ballte die Hände und ſtampfte mit dem Fuß auf, Witthans lachte vor ſich hin, ſie ſah ſchön aus in ihrem Zorn, und ihre weißen Zähne blitzten ihn an. „Schön, geſchrien habt ihr nicht, aber den Wind 40 6 ihr nicht berechnet, den Wind habt ihr ver⸗ geſſen.“ „Ach!“ Sie runzelte die Stirn, ihr Geſicht glättete ſich und dann lachte ſie auch vor ſich hin, genau wie Witthans. Ja, den Wind hatten ſie wohl vergeſſen, das ſtimmte— aber wer dachte in dieſer berau⸗ ſchenden, gefährlichen Stunde an den Wind? Aber plötzlich zog Witthans haſtig an ſeiner Pfeife und rutſchte auf ſeinem Sitz hin und her. „Warum?“ „Warum?“ „Warum tun Sie das? Ihr Verlobter Pqul— oder iſt er gar Ihr Mann?“ Sie ſchütttelte heftig den Kopf. 90 „Alſo er macht keinen ſchlechten Eindruck, er hat eine ruhige, beſonnene Art, er ſieht nicht wie ein Trunkenbold oder wie ſonſt ein Menſch dritten Gra⸗ des aus, ich nehme im Gegenteil an, daß er eine arbeitſame, ehrliche Haut iſt. Warum alſo betrü⸗ gen Sie ihn? Betrügt er Sie?“ „Weshalb erregen Sie ſich? Oder wollen Sie zu Paul hinlaufen und ihm erzählen, was Sie ge⸗ ſehen haben?“ „Nichts werde ich, macht unter euch aus, was es auszumachen gibt. Aber ich möchte wiſſen, wie es in Ihrer Bruſt ausſieht, daß Sie ſo handeln und oben⸗ drein ſo ruhig daſtehen und ſo ruhig ſprechen kön⸗ als erzählte man ſich etwas über den Flundern⸗ ang.“ Anna wiederholte ihr Spiel mit dem Fuß, ſie zog ihn wieder aus dem Pantoffel und ſchob dieſen mit den Zehen hin und her.„Ich kann ihn nicht heiraten, ich liebe ihnnicht.“ „Aha!“ rief Witthans in verhaltenem Grimm. „Nun tiſchen Sie mir nur noch die Geſchichte auf, daß Sie ihn heiraten ſollen, weil der böſe Vater oder die böſe Mutter es verlangen. Irgendwie haben ſich die Eltern abhängig von dieſem Paul ge⸗ macht und wollen ͤͤafür nun ihre Tochter opfern. Dieſe Geſchichte iſt ſo einmalig, mein Kind, daß man erſchüttert iſt.“ Anna guckte nur auf ihr Spiel mit dem Pan⸗ toffel.„Ich will Ihnen gar nicht dieſe Geſchichte auf⸗ tiſchen, wie Sie es nennen obgleich ſie häufiger er⸗ lebt wird, als Sie denken, und obgleich es ſich um ähnliches bei mir handelt. Ich brauchte Ihnen auch gar nicht zu antworten, ich könnte gehen und mir ſagen: wie dumm der Mann iſt! Paul und Karl und ich kennen uns, ſolange wir denken können. Paul iſt zwei Jahre älter als Karl, er hat ſeinen eigenen Kutter, während Karl noch bei ſeinem Vater fährt. Mein Vater blieb eines Nachts draußen, nämlich da, da an der Mole, wo Sie geſtern auch bald geblieben wären. Paul unterſtützte nun Mut⸗ ter und mich, es iſt richtig, er brachte uns Fiſche, grub den Garten um. Er war nicht aufdringlich, er machte keine Anſpielung, aber er rechnete für die Zukunft. Das war nicht ſchlimm, denn jeder ſoll nach vorne ſehen und ſich nicht dumm anſtellen, wenn er aus Ziel kommen will. Liebte ich Paul oder liebte ich Karl? Ich wußte es nicht. Aber es ſtand feſt, daß ich Paul heiraten und ihm eine gute Frau wer⸗ den wollte. Bis hierhin iſt die Geſchichte,“ und Anna ſteckte ihren Fuß wieder in den Pantoffel,„iſt die Geſchichte... wie ſagten Sie doch? Einmalig, rich⸗ tig, einmalig.“ Sie legte den Zeigefinger oͤer rechten Hand gegen die Naſenſpitze und blickte durch Witthans durch, als ſei er ein Luftgebilde. Um nun aber zum Ende der Geſchichte zu kommen. Vor ein paar Tagen war Paul nicht zu leiden, er hatte einen Koller und zankte und ſchimpfte.„Laß das Streiten mit mir,“ ſagte ich,„wir ſind noch nicht verheikatet.“„Ohol“ rief er.„Ich kann ſtreiten mit wem ich will. Erſt recht mit dir!“„Nun geh aber!“ ſagte ich.„Den Teufel werde ich gehen“, rief er und machte ſich nun erſt recht auf dem Sofa hinter dem Tiſch breit.„Wer will mir befehlen, aus meinem Haus zu gehen?“ Ich vergaß zu erzählen, daß ſich alles in unſerem Haus, in Mutters Haus, abſpielte.„Biſt du verrückt?“ rief ich.„Aus deinem Haus? Es iſt unſer Haus und nun pack dich!“ Da ſtieß er den Kopf vor, ſeine Augen funkelten und ſeine Lippen wurden ganz ſchmal.„Es iſt mein Haus!“ ſagte er kalt.„Ich habe die Hypotheken... Bin ich ein Dummkopf? Soll mir einer wie Karl dazwiſchenkommen? Kalkulieren muß man, kalkulieren, oha!“ Anna nahm den Zeige⸗ finger von der Naſe.„Ich habe einen Onkel, der ſchlau und ſchlecht iſt und hinter dem Gelde her wie der Teufel hinter der armen Seele. Der beſaß die Hypotheken von unſerem Haus, und Paul, der es erfahren hatte, war zu ihm gelaufen und hatte ſie ihm für einen großen Mehrpreis abgehandelt. Für alle Fälle. Weil er kalkulierte. Weil er im ſchlimm⸗ ſten Falle doch einen Trumpf gegen mich in der Hand haben wollte wollte... Sehen Sie, Herr— wie heißen Sie eigentlich?“ „Witthans“. „Witthans, ſo. Sehen Sie, dieſe Kalkulation Pauls hat mich getroffen. Ich habe nicht überſtürzt, was ich nun zu tun hatte, ich habe überlegt. Bis geſtern. Und heute früh habe ich Paul geſagt, wie ich mich entſchieden habe.“ „Was antwortete er?“ „Er glaubt es nicht.“ „Ja, ja! Er verſchließt die Augen vor dem Un⸗ glück?“ Anna verzog den Mund und zuckte geringſchätzig mit den Achſeln.„Sehen Sie, und das iſt das Dümmſte. was man im Leben tun kann.“ Fortſetzung folgt) ** —— 6. Seite Nummer 444 iges Achtungl== aaHdudharmonika Unterricht, deginnt wieder am Donnerstag, dem 12. Oktober wie tolgt: leden Donnerstas von 20— 21 Uhr Mational⸗Theateruaanen Oonnerstag, 12. Oktober 1939 Vorstellung Nr. 12 Miete D Nr. 2 Zweite Sondermiete D Nr. 1 80 Zum ersten Male UNE- 5 ELEE Ein Triumph des deutschen Films! EMIE JauxiNas ais 27 7⁶ Q◻⏑ Lel. 23902 TaarisRA Planken P 7, 23 Tel. 240 88 ScMuUBUnc Der Trefounkt zu einem vergnügten Abend mitent Maenbach, JonannesRiemann CGrete Weiser, Raſph Artur Roberts u, a. ist der prächtige lustspiel. Fiim der Nörkischen Täglich:.00 74 Ein Füm voll Temperament und Filmgesellschatt .35 8 10 Unr Die Sanfte Kehle Komödie in drei Akten von Felix Timmermans und Karl Jacobs Anfang 19.30 Uhr Endeè etwa 22 Uhr Pfälzerwald- Verein E. V. Mannhelm k. V. Sonntag, den 15. Oktober 1939 9. Plenwanderung ohne Wanderkärtchen von 21—22 Unr chromat. Orchester jeden Sonntag vormittag von—10 Uhr von 10—11 Unr von 11-12 Uhr Haupt-Orchester Anfänger · Gruppe Fortgeschrittene Jugend- Orchester Wir bitten alle Handharmonika-Spleler. dle gegenwärt. onne Unterrichtserteilg. sind, bei uns an obig. Uebungsstunden tellzunehmen. Handharmonika- Vereinigung „Rheingold“ Mannheim Uebungstokal„Friedrichshof'“ 5 2, 1 Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſter November dung zu ſetzen. beendet ſein. Kartuffel Verſorgung Im Laufe dieſes Monats wird die Verſorgung der Haushaltungen mit Winterkartoffeln beginnen und muß wegen der Froſtmonate möglichſt bis Ende In erſter Reihe kommt die Verſorgung durch eigenen Bezug vom Lande aus der Ernte von Verwandten oder Bekannten in Betracht; es wird empfohlen, ſich ſofort mit dieſen in Berbin⸗ Soweit die Verſorgung auf dieſem Wege nicht möglich iſt, iſt eine Einkellerung des Winterbedarfs oder eines erheblichen Teils auf dem Wege über den hieſigen Handel anzuraten. Die Ver⸗ ROBERT KOcH WW—.,% Im allgemeinen Interesse wird höfl. gebeten, die Anfangszeiten zu beachten u. die Nach · mittags-Vorstellungen zu bevorzugen Begiun;.00.30.00 Ubr Ehren- und Frelkarten nach.30 Uht ungũltig 95² 70 Ruiſ Bei Bronchitis Hosten, Verschleimung, Asthm D Boether LJableſten guter Laune mit Karin Hardt e ſorgung der Bevölkerung im Bezugſcheinverfahren, 555*— 5————— 0 8. 5 2 29—; offe. Sta ſeimlõſend, ausw ernd., bertihigt we Breite Str. 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Dublin, Dr. med. h. c. Graz, Dr. med. h. c. Riga, Dorpat, Athen. und ausländischer wissenschaftlicher Gesellschaften. Proſ. Dr. Kuri H. Mieyer Gertrude Meyer, geb. Hellwig Horsi Meyer BRenaie Meyer Hug& C0. K ĩ, 55 Eingang b. Brau⸗ houskeller, Haus Schauburg⸗Kino 8 Die Beisetzung findet am Samstag, dem 14. Oktober 1939. um 11 Uhr vorm. auf dem Friedhof zu Marburg a. d. L. von der evangelischen Friedhofkapelle aus statt.