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Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr 150. Jahrgang Freitag, 13. Oktober 1930 Nummer 445 chambenlain hat sich gegen den Frieden entschieden! Die Welt stellt einmütig die Zurückueisung des deutschen Friedensangebots fest Englands„Nein“ Der Führer hat vergebens die Friedenshand ausgeſtreckt! dib Amſterdam, 13. Oktober. Am Donnerstagnachmittag gab der engliſche Miniſterpräſident vor dem Unterhaus ſeine an⸗ gekündigte Antwort auf den Friedensvorſchlag des Führers. Chamberlain begann ſeine Ausführungen mit der Ankündigung, daß er auf die Rede des Führers, nachdem Beratungen mit den Regierungen der eng⸗ liſchen Dominien und der franzöſiſchen Republik ſtattgefunden hätten, nun die Stellung der britiſchen Regierung klarmachen müſſe. Nachdem er zunächſt rückblickend alle lügenhaften Argumente und Fäl⸗ ſchungen der politiſchen und diplomatiſchen Vor⸗ geſchichte des Konfliktes nochmals mit der bekannten engliſchen Arroganz wiederholt und heuchleriſch be⸗ hauptet hatte, daß England nicht um irgendeines rachſüchtigen Zweckes willen in den Krieg gezogen ſei, ſondern lediglich zur Verteidigung der Freiheit, und einem Frieden zuſtrebe, der keinen unſicheren Waffenſtillſtand, ſondern eine Beſeitigung der„ſtän⸗ digen Drohungen“ bringen müſſe, wies er unter herausfordernden Beleidigungen Deutſchlands die dargebotene Friedenshand des Führers zurück mit den Worten:„Was einer ſolchen Friedensregelung im Wege ſteht, iſt die deutſche Regierung und die deutſche Regierung allein.“ Chamberlain aging in ſeiner Heuchelei ſo weit, zu behaupten, Deutſchland habe ein Vermitt⸗ lungsangebot Muſſolinis abgelehnt, wäh⸗ rend in Wirklichkeit alle Welt weiß, daß England es war das den von Deutſchland bereits angenomme⸗ nen Vermittlungsvorſchlag des Duce ſabotierte. Auf den großzügigen und von wahrhafter Verantwor⸗ tung gegenüber den Völkern Europas getragenen Friedensplan des Führers hatte Chamberlain nichts anderes zu erwidern, als die zyniſche Abſage: „Friedensbedingungen, die damit anfangen, daß man dem Angreiſer verzeiht, können nicht an⸗ nehmbar ſein.“ Die von höchſt realpolitiſchen Erwägungen ge⸗ tragenen, konſtruktiven und präziſen Vorſchläge des Führers bezeichnete er unter Verfälſchung der Wahrheit als„vage und unſicher“, da ſie keine Andeutungen für die Wiedergutmachung des— wie Chamberlain ſich ausdrückte—„Un⸗ 58— an der Tſchechoſlowakei und Polen“ ent⸗ ielten. Chamberlain ſcheute ſich nicht, dieſe abgedroſche⸗ nen Phraſen aufs neue vorzubringen, obwohl er wie jeder andere weiß, daß die Tſchechei durch einen freiwillig abgeſchloſſenen Staatsvertrag ſich unter den Schutz des Deutſchen Reiches ſtellte. und in der Führerrede als Ziel der Reichsregierung die Herſtellung eines polniſchen Staates ausdrücklich feſtaelegt wurde. Chamberlain ließ in ſeinen weiteren Ausfüh⸗ rungen keinerlei Zweifel mehr daran, daß, ganz gleich. was Deutſchland auch immer vorſchlagen wird, England es darauf ankommt, Deutſchland zu vernichten unter dem plumpen Vorwand, ſeine Re⸗ gierung beſeitigen zu wollen. Er erklärte nämlich, ſelbſt wenn Hitlers Vorſchläge definierter geweſen wären und Andeutungen enthalten hätten, dieſes angebliche Unrecht wieder gutzumachen, würde es noch immer notwendig ſein zu fragen, mit welchen Mitteln die deutſche Regierung die Welt davon zu überzeugen beabſichtige, daß der Angifff aufhören werde, und daß Verſprechungen gehalten würden. In dieſem Tone hält es der britiſche Premiermini⸗ ſter für angebracht, mit dem deutſchen Volke, das England die Friedenshand dargeboten hat, zu ſpre⸗ chen. Obwohl der Führer in ſeiner Friedensrede außerordentlich konkrete Vorſchläge unterbreitete und gangbare Wege zur Garantie der Sicherheit der europäiſchen Völker ſieht, ſo daß bei gutem Wil⸗ len Englands und Frankreichs die Taten ſogleich hätten folgen können, erklärt derſelbe Mann, der durch ſeine Haltung dieſe Taten verhindert, phari⸗ ſäerhaft: „Taten— nicht Worte allein ſind notwendig ehe wir, das britiſche Volk und Frankreich. unſe⸗ tapferer und vertranter Verbündeter, berechtigt wären, aufzuhören, einen Kampf bis zur äußer⸗ ſten Grenze unſerer Stärke zu führen.“ Gegenüber den von den neutralen Nachbarn Deutſchlands mit großer Genugtuung begrüßten Zu⸗ ſicherungen des Führers, die ihre nationale Sicher⸗ überzeugen verſucht. heit gewährleiſten und ihre Lebensintereſſen reſpek⸗ tieren, hatte Chamberlain nichts anderes zu er⸗ widern, als den Satz: „Die Stellen in der Rede des Führers, die dar⸗ auf abgeſtellt ſind, Hitlers Nachbarn neue Zu⸗ ſicherungen zu geben, übergehen wir, da die Nach⸗ barn wiſſen werden, welchen Wert ſie ihnen bei⸗ meſſen ſollen.“ Ein überzeugender Beweis dafür, daß es Chamber⸗ lain und ſeinem kriegshetzeriſchen Regierungsklüngel überhaupt nicht darauf ankommt, ſich anit dem Friedensvorſchlag des Führers und den Sorgen der neutralen Stagten zu befaſſen, 0 ſondern gegen das deutſche Volk Krieg um jeden Preis zu führen. An den Schluß der advokatiſchen Winkelzüge, mit denen Chamberlain glaubt, eine nach Frie⸗ den ſtrebende Welt dupieren und das eigene ſo⸗ wie das unglückliche franzöſiſche Volk in einen ſinnloſen Krieg hetzen zu können. ſetzt Chamber⸗ lain mit frecher Stirn das Ultimatum,„daß die deutſche Regierung entweder einen überzeugen⸗ den Beweis geben müſſe für die Ehrlichkeit ihres Friedenswunſches durch deſinitive Handlungen und durch die Schaffung effektiver Garantien für ihre Abſicht, ihre Verpflichtung zu erfüllen, oder England müſſe auf ſeiner Haltung bis zum Ende beharren.“ Mit dieſer, jeglichen Verantwortungsgefühls baren Rede, voll von Verlogenheit und Heuche⸗ lei, hat der eugliſche Premierminiſter die Frie⸗ denshand zurückgeſtoßen, die der Führer mit ſei⸗ nen Ausführungen vom 6. Oktober geboten hatte. Franzoſen ſprengen Rheinbrücken Die Bewegungen im Oſten auf die Intereſſengrenze vor dem Abſchluß (Funkmeldung der NMz.) + Berlin, 13. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Oſten ſtehen die Bewegungen auf die deutſch⸗ruſſiſche Intereſſengrenze vor dem Ab⸗ ſchluß. Im Weſten örtliche Spähtrupp⸗ und Ar⸗ tillerietätigkeit wie in den Vortagen. Die Franzoſen ſprengten geſtern die Rhein⸗ brücken bei Wintersdorf, Breiſach und Neuen⸗ burg. Churchill fängt ſich in ſeinen Dementis (Funkmeldung der NMz.) + Rom, 13. Okt. Mit den verlogenen Dementis der britiſchen Admiralität befaßt ſich„Tribuna“ auch am Donners⸗ tag in einer Londoner Meldung, in der einleitend feſtgeſtellt wird, daß die britiſche Admiralität gegen⸗ über ihrem erſten Kommuniqus über die deutſchen Luftangriffe vom 9. Oktober ihre Meinung ge⸗ ändert habe und nicht mehr von einem raſch ab⸗ geſchlagenen Angriffsverſuch, ſondern von fünfſtün⸗ digen Angriffen ſpreche, die gegen engliſche Kreuzer und nicht— wie zuerſt behauptet— gegen kleinere Einheiten unternommen worden ſeien, wie man auch jetzt zugebe, daß 100 Bomben abgeworfen wurden. Ein Dementi, das zu erwarten war dub. Berlin, 12. Oktober. „Der Londoner Rundfunk als Sprachrohr des britiſchen Lügenminiſteriums glanbt die amt⸗ lichen deutſchen Feſtſtellungen über engliſche Gift⸗ gaslieferungen an Polen mit einem einzigen Satz aus der Welt ſchafſen zu können. Er behauptet, es werde autorativ in Abrede geſtellt, daß Gift⸗ nas in irgendeiner Form jemals von England an Polen geliefert worden ſei. So geht das nicht! Wenn Deutſchland genau im einzelnen belegte Tatſachen über die Auffindung und Verwendung von Giftgasmunition in Polen veröffentlicht und darüber hinaus neutrale Politiker und Wiſſenſchaftler zu einer Unterſuchung dieſes ungeheuerlichen Ver⸗ brechens auffordert, dann ſind ſolche Tatſachen nicht mit einem, einfachen Dementi zu beſeitigen. Der Kurswert amtlicher engliſcher Dementis iſt beträchtlich geſunken ſeit in der engliſchen Regie⸗ rung Miniſter ſitzen, denen unwahre amtlich ge⸗ gebene Mitteilungen nachgewieſen werden konnten. Wenn von deutſcher Seite das Tatſachenmaterial über engliſche Giftgaslieferungen an Polen ver⸗ öffentlicht worden iſt, dann geſchah dies nicht, um eines der vielen nicht mehr ernſt zu nehmenden eng⸗ liſchen Dementis einzuhandeln, ſondern um vor aller Welt ein Verbrechen aufzudecken, für das ſich England zu verantworten hat. Die Lage nach Chamberlains Nein Drahtbericht unſ. Berliner Schriftlig. — Berlin, 13. Oktober. Als ob alle Ereigniſſe der letzten ſechs Wochen, als ob ſelbſt die große Führerrede ſpurlos an Cham⸗ berlain vorübergegangen ſei— ſo hat geſtern Eng⸗ lands Premierminiſter geredet und ſeine Zuhörer zu Ob es ihm wirklich gelungen iſt, werden wir erſt morgen aus der Debatte im Unterhaus erſehen. Wie der„Rotterdamſche Cou⸗ rant“ meldet, ſind diesmal 19 Redͤner angemeldet, darunter auch Lloyd George. Krieaskabinett verwirklicht das. was der böſe Geiſt Churchills ſeit der Führerrede Tag für Tag den ausländiſchen Preſſevertretern in London verſichert hat: Krieg mit Deutſchland um jeden Preis! Ein Blick in die engliſchen und franzöſiſchen Zei⸗ tungen der letzten Tage ließ dieſe Kriegsanſage Chamberlains erkennen. Nirgends war ein Ton der Würdigung der Führerrede zu finden. Die eng⸗ liſche und franzöſiſche Preſſe hat ſchon ſeit Freitag die Stimmung ihrer Regierungen wiedergegeben und danach ſtand von Anfang an feſt, daß man über Hitlers Vorſchläge nicht diskutieren wollte, ſonſt hätte man ſie auch nicht den eigenen Völkern ſelbſt vorenthalten. Nach Chamberlains Reöe muß man ſagen, daß in England und Frankreich der ſture Kriegs⸗ wille allgemein iſt, daß die im ſicheren Port ſitzenden Machthaber die Freude kaum verbergen können nach einem ausgedehnten Waffengang Ihnen iſt freilich heute das Wort Hitlers ins Gedächtnis zu Das engliſche rufen, daß ſie von einer beſtimmten Waffe des deutſchen Heeres noch keine Ahnung haben. Uns aber überkommt eine Ahnung, als ob ſich an London wiederhole, was in Warſchau vor ſechs Wochen vor ſich ging, als Polens Staats⸗ männer die gleichen herausfordernden Reden gegen Deutſchland ſich herauszunehmen den Mut hatten. In den demokratiſchen Ländern bleibt nach dieſer Rede alles darauf abgeſtellt, die öffentliche Meinung im Sinne der Chamberlainſchen Kriegserklärung zu bearbeiten. Auch das erinnert zu ſehr an die genau gleiche Hetzarbeit der Warſchauer Preſſe, ehe die deutſchen Kanonen über Polens Hauptſtadt dröhnten. Ueber Chamberlains Rede ſteht dag Führerwort, daß er nur einmal dieſen Friedensvorſchlag macht— einmalig! Wir wiſſen alle, was damit geſagt iſt. Herr Chamberlain hat geſprochen— jetzt redet Deutſchland! So lügt England dinb. Montevideo, 13. Oktober. Die britiſche Geſandtſchaft hat in der Zeitung„La Manana“ eine Londoner Meldung unter der tenden⸗ ziöſen Ueberſchrift„Geringſchätzung des Lebens“ verbreitet, in der nichts Geringeres behauptet wird, als daß der Führer in der letzten Reichstagsrede die Zahl der im Polenfeldzug Gefallenen mit 44.394 beziffert habe. Der Welt, die die Rede des Führers mitgehört hat, wird es nicht ſchwer ſein, in der amtlichen Londoner Verlautbarung ein typiſches Beiſpiel engliſcher Lügen⸗ und Verdre⸗ hungskunſt zu erblicken. Ein Nein, das die Geſchichte wägt * Mannheim. 13. Oktober Geſtern hat der engliſche Premierminiſter vor dem engliſchen Unterhaus die Antwort des offiziel⸗ len Englands auf die Reichstagsrede und das Friedensangebot des Führers bekanntgegeben. Wer geglaubt hat, daß dieſe Antwort ſo ausfallen würde, wie es der Ernſt dieſer Stunde verlangt, das deutſche Friedensangebot vorausgeſetzt und noch die vorgeſtrige Rede Daladiers ermöglicht hätte, iſt bitter enttäuſcht worden. Chamberlain hat auf das Friedensangebot des Führers, auf den Friedenswunſch der ganzen Welt und auf die Friedensſucht ſeines eigenen Volkes nur ein hartes und ſchroffes Nein gehabt, deſſen Eindeutigkeit auch nicht durch die Verſuche, es hinter den verſchiedenſten Wenn und Aber zu tarnen, und ſchon gar nicht durch das lächerliche Bemühen die Entſcheidung wieder Deutſchland zuzuſchieben, abge⸗ ſchwächt wurde. Um die folgenſchwere Bedeutung dieſes Nein zu ermeſſen, muß man an die Frageſtellung erinnerm, mit der der Führer ſein Friedensangebot an Eng⸗ land und Frankreich hinübergereicht hat. Will England den Frieden? Will England den Krieg? Es konnte beides haben. Nichts ver⸗ baute den Frieden und nichts erzwang den Krieg. Die militäriſche Lage an der Weſtfront erlaubte die Fortſetzung wie den Abbruch der Feindſeligkeiten, die politiſche Lage gab den Friedenselementen einen ebenſo mächtigen Antrieb, wie ſie zu einer ebenſo ſtarken Warnung für die Elemente entgegengeſetzter Art wurde, die Haltung Deutſchlands und das deutſche Angebot ließen einem Frieden der Ehre und der Wohlfahrt für alle europäiſchen Völker alle Chancen, wie ſie umgekehrt deutlich genug Deutſch⸗ lands Entſchloſſenheit offenbarten, den Gang der Waffen, wenn die anderen ihn wollten, nicht zu ſcheuen. Es lag alles bei den anderen und mwicht bei uns. Wie ſehr alles bei den anderen lag, das zeigte deutlich die geradezu atemloſe Spannung, mit der die neutrale Welt die Antwort der Weſt⸗ mächte auf das deutſche Angebot erwartete. Dieſe Antwort konnte und mußte die Welt in Frieden und Freiheit oder in unendliches Leid und Grauen führen. Noch nach der Rede Daladiers ſpannte ſich der Bogen der Hoffnung hoch über Europa. Dieſe Rede hielt immer noch die Balance zwiſchen Krieg und Frieden, ſie war trotz der Aggreſſivität im Tone vorſichtig genug, in der Sache nichts zu verbauen.— Die Ent⸗ ſcheidung hat geſtern die Rede des engliſchen Premier⸗ miniſters gebracht. Chamberlain hat ſich gegen den Frie⸗ den und für den Krieg entſchieden. Das iſt der kurze Sinn, das iſt aber auch die ungeheure hiſtoriſche Schwere ſeiner Erklärungen. An ſeiner Rede zerbrach die Friedenshoffnung, die eine Welt voll Bangigkeit noch am Rande des Abgrundes aufgepflanzt hatte. Aus ihr ging klar hervor, daß England erſteng den Krieg will, daß es zweitens den. Krieg nicht aus irgendwelchen Garantiever⸗ pflichtungen und auch nicht aus irgendwelchen ideologiſchen Motiven, ſondern daß es den Krieg zur Vernichtung Deutſchlands will. Die Argumente, die Chamberlain zur Stützung ſeiner Haltung vorbrachte, waren ſo fadenſcheinig, daß ſie dieſe wahre Kriegsabſicht und dieſes eigentliche Kriegsziel der engliſchen Politik eher verraten als enthüllt haben. Wenn Chamberlain z. B. erklärte, daß Deutſchland den Muſſoliniſchen Ver⸗ mittlungsplan abgelehnt und dadurch von An⸗ fang an ſeine Kriegsentſchloſſenheit bewieſen habe, ſo genügt es demgegenüber auf die Feſtſtellungen des deutſchen Weißbuches zu verweiſen, die dieſen engliſchen Anklage⸗ und Verleumdungsverſuch aufs eindeutigſte widerlegen. Was die Chamberlainſche Hinweiſe auf Polen anbelangt, das ein Recht auf Wiederherſtellung habe, ſo unterſchlägt der engliſche Premierminiſter ganz einfach die Tatſache, daß die Friedensvorſchläge des Führers ausdrücklich die Wiederherſtellung eines polniſchen Staates vorſehen. Daß dieſer neue pol⸗ niſche Staat nicht mehr das Ausſehen des alten haben kann und dieſes Ausſehen auch nicht durch einen engliſchen Drei⸗ oder Zehnjahreskrieg gegen Deutſchland wieder erhalten würde, iſt den engliſchen Politikern nicht nur klar, ſondern von den engliſchen 5 —— 22 — —— 60 SSS ———— * — China befände, und daß der Aufenthalt 2. Seite /Nummer 445 Neue Mannheimer Zeitung Freitag, 13. Oktober 1989 Politikern unter dezn Druck der veränderten poli⸗ tiſchen Verhältniſſe in Oſteuropa auch bereits zu⸗ gegeben worden. Wenn ſchließlich Herr Chamberlain ſich zur mora⸗ liſchen Rettung ſeiner unmoraliſchen Kriegspolitik auf eine angebliche Vertrauenskriſe und auf die Not⸗ wendigkeit von„ſicheren Friedensgaran⸗ tien“, die er angeblich im Angebot des Führers ver⸗ mißt, zurückziehen möchte, ſo braucht nur darauf ver⸗ wieſen zu werden, daß dieſes Garantieangebot des Führers ſo deutlich wie möglich in dem Vorſchlag auf Einberufung einer europäiſchen Konferenz enthalten war, deren Aufgabe es ja geweſen wäre, den neuen Status Europas aufzurichten und die notwendigen Garantien für ſeinen dauerhaſten Beſtand ſicherzu⸗ ſtellen. Nein, Herr Chamberlain wird die Welt nicht täu⸗ ſchen können, weder die Welt der neutralen noch die Welt ſeines eigenen Volkes; er ſagte nein zu dem deutſchen Friedensangebot, nicht weil ihm dieſes An⸗ gebot zu wenig an Konzeſſionen und zuviel an Re⸗ ſervationen enthalten hätte, ſondern weil ihm das deutſche Friedensangeobt über haupt nicht paßte. Die Partei der Kriegstreiber im engliſchen Kabinett, die den Krieg mit Deutſchland wollte, längſt ehe der Krieg in Polen ausgebrochen war, die den Krieg mit Deutſchland wollte nach dem alten bekannten Grundſatz der engliſchen Politik, daß Eng⸗ land immer der unerbittliche Feind der erſten kon⸗ tinentalen Macht zu ſein habe, die den Krieg mit Deutſchland wollte, nicht weil Deutſchland vielleicht Oeſterreich wieder ins Reich zurückgeführt, die Sude⸗ tendeutſchen befreit, die Tſchecho⸗Slowakei unter ihren Schutz geſtellt und ſchließlich die Polen⸗Deutſchen dem polniſchen Terror entriſſen hat, auch nicht, weil etwa in Deutſchland das„Nazi⸗Regime“ und in England das demokratiſche Regime herrſcht, ſondern die den Krieg gewollt hat einfach deswegen, weil Deutſchland ihr zu groß, zu mächtig, zu imponierend geworden iſt, dieſe Partei der Kriegstreiber hat in England geſiegt. Wir haben nichts anders zu tun, als dieſen Sieg zur Kenntnis zu nehmen. Der Führer hat in ſeiner Rede bei Eröffnung des Kriegswinterhilfswerkes geſagt:„Was die anderen wählen, das ſollen ſie haben.“ Nun, da ſie die deutſche Friedenshand zu⸗ rückgeſtoßen haben, wird dieſe Friedenshand zur geballten Fauſt werden. Der Fehdehandſchuh, den man uns hingeworfen hat, bleibt nicht liegen, weil wir die Scheu hätten, ihn aufzuheben. Er wird auf⸗ gehoben werden, nicht leichten, aber ſtarken Her⸗ zens; nicht in leichtſueaniger Blindheit gegenüber der Schwere der Stunden, die für Deutſchland kom⸗ men mögen aber in ſtarker Entſchloſſenheit, dieſe Stunden zu meiſtern, wie ſchon andere gemeiſtert worden ſind; nicht in Hoffnung auf irgendein Wun⸗ der, aber im Vertrauen auf unſere Kraft, auf unſer Recht und auf die ewige Moral der Geſchichte, die als ein immanentes Geſetz in ihr lebt und auch diesmal die Sühne nach der Schuld erteilen wird, die die auf ſich geladen haben, die für dieſen ſinn⸗ loſen Krieg die Verantwortung tragen. „Am Ende dieſes Krieges, ſagte Herr Chamber⸗ lain geſtern im Unterhaus, wird eine andere Welt ſtehen.“ Das glauben wir auch. Am Ende dieſes Krieges wird es entweder kein natio⸗ kein demokratiſches engliſches Impe⸗ rium mehr geben. Das eine oder das andere wird unter den Schlägen dieſes Wieltgewitters ver⸗ nichtet werden. Wir gehen in den Hagel dieſes Ge⸗ witters aufrecht und überzeugt, daß am Ende dieſer Schauer der Sieg des deutſchen Rechts und des deutſchen Lebens wartet. Wir bedauern nur die Wilt und die ganze Menſchheit, die Englands Haß, Neid und Grüßen⸗ wahn der Schrecklichkeit eines neuen Krieges über⸗ lieferten, der auch die, die neutral ſein wollen, nicht verſchonen wird. Wir haben noch eine ſchwache Hoffnung, daß aus dieſer Wolt der Neutralen der Widerſtand gegen die Sinnloſigkeit dieſes Krieges ſo ſtark und ſo leidenſchaftlich hervorbricht, daß er Eng⸗ land und vor allem Frankreich, das ja wieder einmal die Ehre hat, ſich für Englands Politik zu opfern, zum Einlenken zwingt. Wir haben die Hoff⸗ nung, aber wir bauen nicht mehr darauf. Unſer Herz, unſer Nülle und unſere Tat gehören jetzt dem neuen Schickſal. Daß die Waffen es geſtalten ſollen, iſt nicht unſere Schuld. Daß die Waffen es zum guten wenden ſollen, unſere feſte *—* Jaypaniſche Empör Engliſche Erpreſſerpolitik Neutralen Sie ſollen in den Wirtſchaftskrieg gegen Deutſchland eingeſpannt werden! EP, London, 13. Okt. Die engliſche Regieruna iſt beſtrebt, die neu⸗ tralen Regierungen unmittelbar in den Wirt⸗ ſchaftskrieg gegen Deutſchland einzuſpannen Dies geht klar hervor aus den Aeußerungen des Generaldirektors im Miniſterium für wirtſchaftliche Kriegsführung, Sir Frederie Leith⸗Roß ror aus⸗ ländiſchen Preſſevertretern. England hat, wie aus den Erklärungen von Leith⸗Roß deutlich hervorgeht, in den in den letzten Wochen mit neutralen Abord⸗ nungen geführten und nicht zum Abſchluß gebrach⸗ ten Beſprechungen darauf geoͤrängt, daß die neutra⸗ len Regierungen die Verantwortung dafür über⸗ nehmen, daß auf der engliſchen Konterbandeliſte ſtehende Waren, die für ihre Länder beſtimmt ſind, nicht nach Deutſchland wieder ausgeführt werden. Während im vorigen Krieg England ſich im weſentlichen mit der Zuſage der neutralen Import⸗ firmen bzw. mit Garantien von privaten Organen (Nederland Overſea Truſt in Holland) begnügt hatte, dränat England diesmal darauf. daß die neutra⸗ len Regierungen ſelber die Garantie für das Verbleiben der eingeführten Waren und auch der etwa daraus gefertigten Fertigfabrikate in ihren Ländern durch Ausfuhrverbote und ähnliche geſetz⸗ liche Maßnahmen übernehmen. Um einen Anreiz auszuüben, erklärte Leith⸗Roß, England ſei prinzi⸗ piell berett. Landungen von auf der Konterbanden⸗ liſte ſtehenden Gütern, die für ein neutrales Land beſtimmt ſeien, unbeläſtigt zu laſſen, ſofern die be⸗ treſſenden neutralen Regierungen ein generelles Ausſuhrverbot für die entſprechenden Warengattun⸗ gen erlaſſen hätten. Um langwierige Verhandlungen aurf diplomati⸗ ſchem Wege zu vermeiden und jedenfalls um einen ſtärkeren Einfluß auf die Neutralen ausüben zu können, erwägt die engliſche Regierung, wie Leith⸗ Roß mitteilte, die Bildung gemeinſamer Ausſchüſſe engliſcher und neutraler Vertreter, in denen über die Fragen der Konterbande laufend beraten wer⸗ den ſoll. Wie Holland unter Druck geſetzt wird (Funkmeldung der NM3. + Amſterdam, 13. Oktöber. Die Auswirkungen der engliſchen Blockade auf Holland haben ſich jetzt durch die weitere Verknap⸗ pung einiger Nahrungsmittel beſonders fühlbar ge⸗ macht. Der Verkauf von Zucker iſt im Laufe dieſer Woche völlig eingeſtellt worden und wird erſt mit Beainn der nächſten Woche auf Karten wieder auf⸗ genommen werden. Dieſe Tatſache verzeichnet das „Nationale Dagblad“ und trifft folgende Feſtſtellung: Noch immer gehöre Niederländiſch⸗Indien Holland, noch immer lieſere dieſes Land Mil⸗ lionen Hektoliter von Petroleum, es erzeuge Tee und Zucker ſoviel man nur wolle. Holland ver⸗ füge auch über eine große Handelsflotte die in der Lage iſt, dieſe kolonialen Erzengniſſe Hol⸗ land zuzuführen. Weder an Benzin, wie das jetzt der Fall iſt, noch an Tee, noch an Zucker Dieſer brauche Holland einen Mangel zu haben. „Mangel entſtehe nur dadurch, weil England durch Gewalt verhindere, daß Holland mit ſeinen eige⸗ nen Kräften das aus ſeinen Kolonien holt, was es für ſein eigenes Volk nötig hat. An anderer Stelle verweiſt das Blatt auf die große Gefahr des Futtermangels für das niederlän⸗ diſche Vieh und auf die Gefahr der Möglichkeit eines Mangels an Brotgetreide: Das Blatt ſetzt ſich dafür ein, daß Holland Futtermittel und Getreide durch deutſche Vermittlung auf dem Landwege aus Süd⸗ oſteuropa beziehen ſolle, da durch die britiſche An⸗ maßung die Zufuhren über See in einer unglaub⸗ lichen Weiſe behindert würden. Weiter meint„Het Nationale Dagblad“, wenn die Engländer Holland auf Zuckerration ſetzten, dann müſſe Holland das durch Repreſſalien auf dem Gebiet von Butterzufuhren nach England beantworten. Dänemark habe hierfür bereits ein Beiſpiel gegeben. Der Blockademiniſter gibt zu + Stockholm, 12. Oktober. Der britiſche Blockademiniſter Sir Frederic Leith⸗Roß hat ſich gegenüber Vertretern Stock⸗ holmer Zeitungen über die engliſche Blockade ge⸗ äußert. Nach„Stockholms Tioͤningen“ beſtätigte der britiſche Miniſter, daß tatſächlich auch die Poſt der neutralen Fahrzeuge unterſucht worden ſei. Die engliſche Antwort auf den deswegen von der holländiſchen Regiexung eingelegten Proteſt werde noch„erwogen“. Weiterhin ſuchte der Miniſter die unnötig lange Zurückhaltung neutraler Fahrzeuge in britiſchen Häfen damit zu„entſchuldigen“, daß die Organiſation noch nicht funktioniere. Warner, die zu So achtet England Chiles Neutralität EP Mailand. 11. Oktober. Aus Santiago meldet der„Corriere della Sera“ einen ſchweren Uebergriff eines britiſchen Kriegs⸗ ſchiffes. Entgegen den Vorſchriften der chileniſchen Neutralität, die für den Beſuch von Kriegsſchiffen der Kriegführenden eine Voranmeldung von 24 Stunden vorſchreiben, ſei der engliſche Kreuzer „Achilles“ im Hafen von Coquimbo eingelaufen und habe ein Nachprüfung dere dort veranker⸗ ten Schiffe vorgenommen und ſich dann ſofort wieder Auf den Proteſt der chileniſchen Regierung habe der engliſche Botſchafter im Namen des Kommandanten des engliſchen Geſchwaders in Gewäſſern ſich entſchuldigen müſſen. „Tage gegen Stunden!“ (Funkmeldung der NM3.) — Stockholm, 13 Oktober. Die deutſche Konterbandekontrolle arbeitet nach einer Feſtſtellung von„Niha Dagligt Allehanda“ weſentlich ſchneller als die engliſche. Das Blatt ſtellt feſt, in Schiffahrtskreiſen rechne man damit. daß neutrale Schiffe in engliſchen Kontrollhäfen ebenſo viele Tage liegen müßten wie in deutſchen Häfen Stunden. Die deutſche Kontrolle arbeite offen⸗ ſichtlich in zweckmäßigerer Form. Beſonders ſtellt das Blatt feſt, daß man deutſcherſeits die Schiffe auf viele Kontrollhäfen verteile⸗ ſpüt kamen Lioyd George u. Bernard Shaw reden den engliſchen Kriegstreibern ins Gewiſſen dinb Berlin, 12. Oktober. Die beiden Alten, David Lloyd George und Bernard Sham, wachſen ſich immer mehr zum Schrecken der engliſchen Kriegshetzer und zu wahren „enfants terribles“ Englands aus. Lloyd George läßt nicht locker. Seinem Artikel im„News Chro⸗ niele“, in dem er Chamberlain und Genoſſen zu⸗ ſetzt, an den Konferenztiſch zu gehen, noch bevor die Welt ſich im Entſetzen über das„Kriegsblutbad unter Frauen, Männern und Kindern“ ſchüttle, läßt er einen Aufſatz im„Sunday Expreß“ folgen, der ſeine Warnungen und Mahnungen an die engliſchen⸗ Verantwortlichen mit verſtärktem Nachdruck wieder⸗ holt. Unter obligaten Ausfällen gegen Deutſchland und ſeinen Führer, ohne die er drüben gar nicht das Wort zu nehmen wagen bürſte, fordert Lloyd George aufs neue die„Prüfung jeder Möglichkeit, einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen“ und wiederholt ſeinen„Appell an die engliſche Regie⸗ rung, eine ablehnende Antwort auf die Führers nicht zu überſtürzen“. Die deutſche Frie⸗ densoffenſive ſei„eine gefährliche affe“l, und ein engliſches Beharren auf der Forderung nach der Wiederherſtellung Verſailles⸗Polens eine noch gefährlichere„Herausforder ung an Ruß⸗ land“, der Verſuch aber, Rußland in dieſem Augen⸗ blick auch nur zu rügen, „eine koſtſpielige Unverſchämtheit“. Seine Verſprechungen an Polen habe England ge/.* brochen. Was es jetzt über Polens Wiederherſtellun ſchwatze, dazu könne es nie und nimmer, weder durch Vernunft noch durch Ehre, verpflichtet ſein. Nicht minder lebhaft ficht Bernard Shaw— diesmal Guardian“— weiter gegen die Politik Chamber⸗ lains und ſeiner Dränger. Chamberlain müſſe jetzt Farbe bekennen; England habe nun genug im„Mancheſter Rußland wünſcht Löſung der Alandsfrage Das Thema der Moskauer finniſch-ruſſiſchen Beſyrechungen dnb. Moskan, 13. Okt. Die erſte Beſprechung der finniſchen Regierungs⸗ delegation im Kreml dauerte ungefähr eine Stunde. Von ſowjetiſcher Seite nahmen daran teil: Stalin, Molotow, Potemkin und der ſowjetiſche Geſandte in Finnland Derewjanſki. Ueber das Verhandlungsprogramm iſt nichts ge⸗ naues bekannt. In diplomatiſchen Kreiſen Moskaus verlautet jedoch, daß in den Verhandlungen mit Finnland ſowjetiſcherſeits Vorſchläge zur Mitwir⸗ kung der Sowjetunion an der Löſung der ung über England Japan verbielet ſich den„Patrouillendienſt“ briniſcher Schiſfe an ſeinen Küſten dnb. Tokio, 13. Okt. Nachdem„Nitſchi⸗Nitſchi“, wie gemeldet, die Nachricht verbreitet hatte, daß britiſche Kriegsſchiffe in unmittelbarer Nähe der lapaniſchen Hoheits⸗ gewäſſer aufgetaucht ſeien und japaniſche Handels⸗ ſchiffe angehalten hätten, hat eine amtliche britiſche Beſtätigung dieſer Meldung in Totio ſtärkſt e Er⸗ regung hervorgerufen. Tatſächlich, ſo meinen die politiſchen Kreiſe, ſei dieſe Ueberwachung japaniſcher Häſen durch den Engländer für Japan in höchſtem Maße befremdlich. Geradezu herausfordernd ſei je⸗ doch die britiſche Behauptung, daß die britiſchen Schiſfe in der Nähe der japaniſchen Hoheitsgewäſſer nur für den„gewöhnlichen Patrouillendienſt“ ein⸗ geſetzt ſeien, wie er„über die ganze Welt“ durchge⸗ führt würde. Die volitiſchen Kreiſe erklären zu die⸗ ſer öreiſten Ausrede, daß ſich Japan im Kriege mit britiſcher Kriegsſchiffe innerhalb der ſeeſtrategiſch wichtigen Nachſchubzone zwiſchen der japaniſchen und der von Japan blockierten chineſiſchen Küſte nicht mit der Er⸗ klärung des britiſchen Marineattachés gerechtfertigt werden könnte, nach der England das Recht für ſich in Auſpruch nehme, den Seeverkehr„in aller Welt“ zu kontrollieren. Einioung im japaniſchen Außenminiſierium Tokio. 13. Oktober Das japaniſche Kabinett hat am Freitag beſchloſ⸗ ſen, das Geſetz über die Einrichtuna eines Außen⸗ handelsamtes teilweiſe abzuändern. um eine ein⸗ heitliche Führung der Außenpolitik ſicherzuſtellen. Anſchließend an die Kabinetteſitzung beſprach Außenminiſter Nomura nochmals die Lage mit den Beamten ſeines Miniſteriums und legte einen Kompromißvorſchlag auf Grund der abgeänderten Beſtimmungen für das geplante neue Miniſterium vor. Daraufhin ſtellten die Beamten in einer Ent⸗ feſt, daß ihren Wünſchen voll ent⸗ prochen ſei und daß ſie den neuen Plan an⸗ nähmen. Der japaniſch-amerilaniſche Gegenſatz + Tokio, 12. Oktober. Nachdem der amerikaniſche Botſchafter Grew von ſeinem mehrmongtigen Urlaub wieder in Tokio ein⸗ getroffen iſt, ſchienen politiſche Kreiſe anzunehmen, daß Grew von Waſhington beauftragt ſei, beſtimmte Vorſchläge zur Einleitung von Verhandlungen mit Japan zu machen. Demgegenüber berichtet jedoch die hieſige amerikaniſche Zeitung„Japan Advertiſer“, daß Grew keine Vorſchläge zu machen habe. Amerika erwarte vielmehr die Vorſchläge von Japan, nach⸗ dem ſich Waſhington in der Note vom 31. September letzten Jahres bereit erklärt habe, zu verhandeln, jedoch nur auf der Baſis des Neunmächtepaktes unter Beteiligung aller am Thema intereſſierten Staaten einſchließlich China und Japan. Nach Anſicht hie⸗ ſiger politiſcher Kreiſe würde dies jedoch für Japan die Preisgabe der bisherigen Erfolge in China und insbeſondere die Aufgabe des Zieles der Neuord⸗ nung im Fernen Oſten bedeuten. Verhandlungen auf der Grundlage des Neun⸗ mächtepaktes ſeien, wie die politiſchen Kreiſe be⸗ tonen, ſchon deshalb für Japan untragbar, da Japan wiederholt erklärt habe, daß der Neuner⸗ pakt praktiſch aufgehoben iſt. Der„Japan Advertiſer“ bemerkt ferner, daß Grew zunächſt die Aufgabe habe, die wegen angeb⸗ licher Verletzung amerikaniſcher Rechte und Inter⸗ eſſen erhobenen Forderungen durchzudrücken. Die Vereinigten Staaten von Amerika erwarteten ein Entgegenkommen Japans um ſo mehr, als die neue Regierung Abe⸗Nomura wiederholt betont hätte, ſich für die Wahruna der Rechte und Intereſſen drit⸗ ter Staaten in China einzuſetzen. Da der britiſche Botſchafter Craigie Donnerstag in einer längeren Unterredung mit dem japaniſchen Außenminiſter Vorſtellungen wegen der Rechte und Intereſſen Englands in China erhoben haben ſoll, ſo Urteilen die politiſchen Kreiſe, daß ein gemeinſames Vorgehen Englands und der Vereinigten Staaten in der Frage ihrer Rechte und Intereſſen in China zu erwarten ſei. ein Drittel zu erhöhen. Alandsfrage vorgebracht werden würden Der Empfang des finniſchen Delegierten ſei ſehr herzlich geweſen. In Helſinki iſt am Donnerstag ein Informa⸗ tionsamt geſchaffen worden, für das von der Regie⸗ rung 1,3 Millionen finniſche Mark bereitgeſtellt wur⸗ den. Zum Chef der neuen Behörde iſt Magiſter Toivola ernannt worden. Er empfing am Donners⸗ tagmittag die in⸗ und ausländiſchen Preſſevertreter und äußerte ſich im großen und ganzen ſehr zu⸗ verſichtlich zur augenblicklichen Lage. Er de⸗ mentierte die Gerüchte, daß Finnland durch die Moskauer Verhandlungen Gefahr laufe, ſeine Selb⸗ ſtändigkeit beinträchtigt zu ſehen. Ruſſiſche Stützyunkte in Eſtland EP. Reval, 12. Oktober. Wie am Donnerstag in Reval amtlich bekannt⸗ gegeben wird, wird Rußland auch im Innern Eſtlands Flugſtützpunkte errichten. Es han⸗ delt ſich um die Orte Kehtan und Kurſiku. Kehtan liegt etwa fünfzig Kilometer ſüdlich von Reval. Moskauund Englanos Friedensſabotage (Funkmeldung der NM3.) 5 + Moskau, 13. Oktober. Die geſtrige Rede Chamberlains im Unterhaus wird in hieſigen politiſchen Kreiſen abſolut negativ beurteilt. Zwar hatte man hier von Anfang an da⸗ mit gerechnet, daß Chamberlain das Friedenspro⸗ aramm und die Warnungen Deutſchlands und der Sowietunion in den Wind ſchlagen würde. Die fadenſcheinigen Argumente des engliſchen Regierungschefs werden jedoch jetzt als ein end⸗ gültiger Beweis dafür angeſehen, daß in der Po⸗ litik der Weſtmächte das verantwortungsloſe Spiel der Kriegshetzer und die verbrecheriſchen Pläne des Finanzkapitals, das an der Fort⸗ ſetzung des Krieges intereſſiert ſei, nunmehr end⸗ gültig die Oberhand gewonnen habe. Im übrigen beurteilen die hieſigen Kreiſe die für England nunmehr geſchaffene Lage als ſehr ernſt und rechnen damit, daß die Völker Englands und Frankreichs bald die Folgen der intranſigenten Krieaspolitik der Regierungen zu ſpüren bekommen könnten. Die Sowjet⸗Preſſe widmet der Chamberlain⸗Er⸗ kläruna bezeichnenderweiſe nur wenige Zeilen. Eine Londoner TASS⸗Meldung hebt hervor, daß Cham⸗ berlain die Friedensbereitſchaft des Führers abge⸗ lehnt habe, indem er die klägliche Behauptung auf⸗ ſtellte, daß die deutſche Regieruna das einzige Hin⸗ dernis für den Friedensſchluß ſei. Amerikaniſche Reeder erhöhen ihre Frachtſätze füür Europa⸗Transporte. Wie die Blätter melden, haben die nordamerikaniſchen Reeder der Pazifik⸗ Küſte beſchloſſen die Frachtſätze für den Transport von Waren nach England und Skandinarien um e e Rede des auch der alte 0 kleine Staaten vernichtet. Chamberlain müſſe nun heraus mit der Sprache und ſagen, ob er Berlin bombardieren oder Frieden machen wolle. Alles andere ſei Papperlapapp. Daß die beiden„enkants terribles“ weiten eng⸗ liſchen Kreiſen aus der Seele ſprechen, zeigt das ungeheure Echo ihrer Proklamationen, das ſich äußert in Zuſchriften, die aus allen Kreiſen ſo maſſenhaft bei ihnen einlaufen, daß die Adreſſaten ſie auf keine Weiſe bewältigen können. Das zeigte auch die Notwendigkeit, die ein Blatt wie der„Daily Telegraph“ empfindet, ſich gegen die ſtändige„Miesmacherei und den Peſ⸗ VUm zu verstehen, was„besser rauchen“ heigt, rauchen Sie einmol mit Verstand eine AriKaH 5 ſimismus“ zu wenden, gegen das„ſinnloſe Ge⸗ ſchwätz und das Aufpicken von Gerüchten ruheloſer, aber doch fauler Leute“. Einſtweilen jedenfalls will und ſoll der Tommy nicht weiter an die Front gehen. Herr Hore⸗Beliſha hat in einer Erklärung vorm Unterhaus geſagt, daß „vorläufig keine weiteren Diviſionen nach Frank⸗ reich geſchickt“ würden. Uebrigens, um das noch zu ſagen, hat die eng⸗ liſche Admiralität, die„müde geworden war, immer wieder zu erklären, daß in der Nordſee kein engliſches Schiff beſchädigt worden ſei“, dieſe Müdigkeit ſchon wieder überwunden. Sie ſetzt den deutſchen Flieger⸗ bomben wieder eine Ableugnung entgegen. Sie ſchildert den„über fünf Stunden dauernden Angriff der deutſchen Bomber, die erſtaunlich viele Kilo⸗ meter daneben trafen und nur einmal ſo nahe, daß „einige Splitter auf einen Kreuzer fie⸗ len und ein paar Kratzer verurſachten, die man erſt lange hinterher bemerken konnte“. Die Ad⸗ miralität hat ſich alſo noch ſchneller als wir's vor⸗ ausſagten wieder aufgerafft. Sie iſt wieder ganz munter geworden und führt zum Vergnügen der Einwohner wieder ihren ſieghaften Krieg mit der Dementier⸗Mitrailleuſe. Der bezeichnendſte Teil des jüngſten engliſchen Kommuniqués ſei aber der Schluß, der davon ſpreche, daß Splitter einer deutſchen Bombe einen britiſchen Kreuzer getroffen haben. Man müſſe fragen, welche Gründe die Aomiralität bewogen hätten, ſich ſelbſt zu dementieren; ſehr wahrſchein⸗ lich die Furcht, daß, wie nach dem Angriff vom 26. September, irgendeine Indiskretion die wahren Folgen der Schlacht ans Licht Be mit der dop⸗ pelten Wirkung, die offiziellen engliſchen Nachrich⸗ ten in Mißkredit zu bringen und den Anlaß zu kataſtrophalen Meinungen über die Widerſtands⸗ möglichkeiten der britiſchen Marine gegenüber den Anariffen der deutſchen Luftwaffe zu geben. Jedenfalls könne man gewiß ſein, daß der ge⸗ troffene Kreuzer ganz andere Schäden davon⸗ getragen habe. als dies die Admiralität glauben machen wolle, zumal es auch überaus ſeltſam erſcheine, daß die deutſchen Bomber im Verlauf von fünf Stunden, während deren zahlreiche Bomben auf Ziele von be⸗ trüchtlichem Ausmaß vom Himmel regneten, nicht mehr erxeicht haben ſollten, als dieſe Ziele mit einigen Eiſenſplittern zu belegen. Schweres Zugunglück in Fapan dnb. Tokio, 13. Oktober. Ein ſchweres Zugunglück ereignete ſich bei dem Ausfluasort Nikko, 80 Kilometer nördlich Tokio, Die elektriſche Bahn ſtürzte wegen des Verſagens der Bremſen in ein 10 Meter tiefer gelegenes Fluß⸗ tal. beklagt man 20 Tote und 120 Ver⸗ wundete. D,,,B—————————————— Haupeſchelfetelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer, Stellpertreter des Hauptſchriftleiters und berantwortlich für Kulknr⸗ volitik, Theater und Unterhaltung: Car! Onno Elſenbart.— Handel: i. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: 1. B. Dr. Fr. Wil⸗ belm Koch.— Kunſt, Füm und Gericht: Dr. Fram ilhelm Koch.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in annheim. Schriftleitung mm Berlin: 8 Or. E. 8. Schaffee, Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangtes Beiträge keine Gewäbr.— Rücklendung um bei Rückporto. Herausgeber, Drucker and Verleger: Neue Mannheimer gaterng —.— 9 Co., 55 1. m Verantwo*. zeigen und ge tliche ittellungen 1. 2. Neber GILer, Miannhenn ann Bur Belt Preioliſte Ptr, 10 galkig. — 3 ubumberlaln wil teinen Frteden. Das iſt auch der allgemeine Einoruck in der neutralen Welt! (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 13. Oktober. Die verantwortungsloſen und hetzeriſchen Erklä⸗ rungen des britiſchen Premierminiſters Chamber⸗ lain haben in Japan allgemeine Enttäu⸗ ſchung und Ablehnung hervorgerufen. Die hieſigen politiſchen Kreiſe betonen. daß der Mangel an klarer Beweisführung in den Reden Chamber⸗ lains und Daladiers angeſichts der klaren und un⸗ mißverſtändlichen Vorſchläge Deutſchlands ſtärk⸗ ſtens befremde. Die Lage müſſe auf Grund dieſer Tatſachen zuſammenfaſſend dahin beurteilt werden, daß England und Frankreich anſcheinend darauf verzichtet hätten, der von höchſtem Verantwortungs⸗ bewußtſein für die Zukunft Europas getragenen Friedenspolitik Deutſchlands in einer entſprechenden Gegenerklärung Rechnung zu tragen. 8 Auch in der japaniſchen Preſſe hat die Rede Chamberlains einen denkbar ungünſtigen Eindruck hervorgerufen.„Tſchugai Schogio Schimpo“ ſtellt bet, daß die Friedenspolitik Adolf Hitlers von Lon⸗ don abgelehnt worden ſei, ohne konkrete Gegenvor⸗ ſchläge anzuführen. Belgrad: England will Deutſchland vernichten: (Funkmeldung der NMz3.) + Belgrad, 13. Oktober. Die Chamberlain⸗Rede hat in der Oeffentlichkeit den Eindruck verſtärkt, daß England unter allen Umſtänden und mit allen möglichen Vorwänden ein ſtarkes Deutſchland vernichten will, wobei ihm jedes Mittel recht iſt.„Chamberlain lehnt Verhandlungen —3 Hitler ab“, lautet die rieſige Schlagzeile der „Vreme“. Ueber den völlig negativen Eindruck der Cham⸗ berlain⸗Rede berichtet der Berliner Vertreter der „Politika“. Nach eingehendſter Prüfung erklärte man deutſcherſeits, daß Chamberlain die Friedenspolitik Deutſchlands verworfen habe. Seine Rede ſei teil⸗ weiſe verlogen und niederträchtig geweſen. Man ſtelle in Berlin feſt, daß alle Friedensverſuche durch England ſabotiert worden ſeien. 5—3* Budayeſt: Eindeutige Zurückweiſung: (Funkmeldung der NM.) — Budapeſt, 13. Oktober. Die geſtrige Unterhauserklärung Chamberlains wird von der Morgenpreſſe als eindeutige Zurück⸗ weiſung der deutſchen Bereitſchaft zum Frieden an⸗ geſehen. „Peſter Lloyd“ ſagt, die Rede ſei nicht geeignet, Anlaß zum Optimismus zu geben. Mehr noch der Ton als die Formulierung zeige die Zurückweiſung. Der„Magyar Nemzet“ ſtellt feſt, daß die Chamber⸗ lain⸗Rede den Standpunkt der Weſtmächte inſofern geklärt habe, als es nunmehr feſtſtehe, daß ſie die Rede des Führers nicht als Verhandlungsbaſis für den Frieden anſehen wollten. Norwegen: Anbedingtes Nein: (Funkmeldung der NM3.) + Oslo, 13. Oktober. Zur Rede Chamberlains ſcheibt das Organ des Bauernbundes,„Nationen“ u..:„Chamberlains Rede war in ihrem erſten Teil ſcharf, ſchärfer als wohl die meiſten erwartet haben. Auf Hitlers Ge⸗ danken iſt er überhaupt nicht eingegangen.“ „Tidens Tegn“ hört, wie aus der Ueberſchrift hervorgeht, aus den Erklärungen Chamberlains nur das unbedingte„Nein“ auf den Frie⸗ densplan Deutſchlands heraus. BVelgien: ⸗Nur ſchlechte Vorwände“: (Funkmeldung der NM3.) + Brüſſel, 13. Oktober. Die Unterhausrede Chamberlains wird von der belaiſchen Morgenpreſſe im allgemeinen kommentar⸗ los wiedergegeben. Die meiſten Zeitungen bringen jedoch in ihren Ueberſchriften die Auffaſſung zum Ausduck, daß Chamberlain die deutſche Friedens⸗ offenſive mit einem Nein beantwortet habe. „Vinatieme Siecle“ hebt in ſeinem Leitauſſatz hervor, daß Chamberlain nicht, wie man teilweiſe erwartet habe, Gegenvorſchläge vorgebracht habe. „Voix du Peuple“ ſchreibt, daß Chamberlain nur ſchlechte Vorwände aefunden habe, um den enaliſchen Kriegswillen zu rechtfertigen. Bukareſt ſchwer enttäuſcht: (Funkmeldung der NMz3.) + Bukareſt, 13. Oktober. Die Rede Chamberlains, die am Freitagmorgen von den Zeitungen veröffentlicht wurde, hat in rumäniſchen Kreiſen ſtarke Enttäuſchung hervor⸗ gerufen. Man hatte zwar eine ziemlich negative Antwort auf die Friedensvorſchläge des Führers erwartet. aber doch nicht mit dem beleidigenden und unnachgiebigen Ton gerechnet. Der„Univerſul“ unterſtreicht, daß der Stellung⸗ nahme Chamberlains umſo größere Bedeutung zu⸗ komme, als er zu ihrer Feſtlegung ſich eine Woche Zeit ließ und ſich mit allen Dominien und mit Frankreich beraten hat. Chamberlain erkläre zwar auch, daß er den Frieden wolle, aber dieſer ſein Wunſch ſei an derart viele Bedingungen geknüpft, daß damit auch die geringſten Ausſichten auf einen Frieden entſchwunden ſeien. Ein Dreiakter von Timmermans und Jacobs: „Lieber Gott im blauen Himmel hinter den wei⸗ ßen Wolken!“, rufen die Flandriſchen, wenn ihnen unvermutet etwas Freudiges zuſtößt. Ein„Gott verdori!“ ſtoßen ſie herfür ſo ſie ſtaunen und ſich verwundern. Die Interjektion ihres entflammten Zornes jedoch iſt wie rollender Donner:„Gott'rr⸗ dumme! Gott vrrdummel“. Sie verfügen alſo ſchon über„Nuancen“, was ihr Gemüts⸗ und Empfin⸗ dungsleben angeht, und insbeſondere wenn ſie ins Schimpfen geraten, werden ſie erſtaunlich ſprach⸗ ſchöpferiſch und geben in ſolchen Augenblicken ſelbſt dem Bayern an großartiger Unbefangenheit nichts nach.„Die ſanfte Kehle, dieſer ölmilde Titel des Dreiakters Felix Timmermans und ſeines Mitverfaſſers, des Rheinländers Karl Jacobs, läßt freilich die Vielzahl urwüchſiger Charaktermert⸗ male flämiſchen Volkstums kaum vermuten, mit denen das Stück vollgeſtopft iſt.„Die ſanfte Kehle“ iſt aber auch nur das Signum eines kleinſtädtiſchen Geſangvereins, in dem die„gute Geſellſchaft“ des Städtchens ſich der edlen Muſica dienend ergibt. Man muß ſchon etwas ſein(oder doch wenigſtens etwas ſcheinen), ehe ſich einem als Mitglied die Tore der„Sanften Kehle“ öffnen. Iſt der ehrſame flan⸗ driſche Torten⸗ und Fladenbäcker Sooke van der Müſchen, der in ſeinem Drang nach höherem Men⸗ ſchentum ſoeben die Stufe des Hoflieferanten er⸗ klomm, etwa nicht würdig, Mitglied des Vereins zu werden? Das wäre gelacht! Und dennoch! Das Unbegreifliche wird Ereignis: man lehnt ſeine Auf⸗ nahme ab. Der Vereinsdirigent, Herr Conſtant Snijders, blondlocken⸗bewehrter Pomaden⸗Beau und pflaumenweicher Süßling, auf den die höheren und niederen Töchter der Stadt(mit Einſchluß der ſich ehelich unverſtanden fühlenden Frau Bürgermeiſte⸗ rin) ſchwärmend fliegen, dieſer Herr Conſtamt alſo behauptet, der Herr Bäckermeiſter ſinge wie ein Froſch, man könne ihn nicht gebrauchen. Nieder⸗ ſchmetternder Schlag gegen die Hoflieferanten⸗Ehre! Der wahre Grund aber der Ablehnung iſt perſön⸗ licher Art: Herr Conſtant wittert nicht mit Unrecht in dem vom friſchen Elan unverdorbener Jugend beflügelten Sohn des Bäckers einen gefährlichen Mitbewerber um die Gunſt des ſchmucken Schuſter⸗ töcherleins Anneken, deren Herzchen der taktſchla⸗ gende Frauenliebling, dieſer unausſtehliche„Flieren⸗ fleuter“, bereits erheblich durcheinandergebracht hat. Willem, der Bäckerſohn, harft gefühlvolle Verſe zum Preiſe ſeiner Liebe was ihm den Spitznamen„Kara⸗ mellendichter“ einträgt. Aus der Kaanpfſtellung„Flie⸗ renfleuter“ contra Karamellendichter“ entwickelt ſich dann zwiſchen Bäckerladen und Schuſterwerkſtatt mit gelegentlicher Einſchaltung der Haute volée ein dichtmaſchiges, unverſehens ins Poſſenhafte hin⸗ übergleitendes, ſaftig ⸗ vitales Epiſodenſpiel aus Klatſch und Tratſch und Kleinſtadtſkandälchen. Ein bunter Moſaikteppich mit blauen Wundern beſtickt, die im einzelnen hier zu ſchildern aus Wirkungs⸗ rückſichten nicht ratſam erſcheint. Geſagt ſei nur, daß der Flierenfleuter nach ſchier endloſem Hin und Her und, nachdem er ſein Fett gebührend gekriegt hat, ſich mit der unverſtandenen Frau Bürgermeiſte⸗ rin ſeitwärts in die Büſche verkrümelt, daß das hübſche Anneken, nachdem es einen kleinen konflikt⸗ ſchürzenden Schwindel mit einem ſüßen Geheim⸗ nis getrieben und dadurch ihre wackere Mutter. eine ehrſame Matrone, beinahe zu einem unbegreiflich ſpäten Wochenbett veranlaßt hat. den Bäcker⸗ Willem in die Arme ſchließen darf. Der Clou des Ganzen aber iſt das Mondſchein⸗ ſeſt der„Sanften Kehle“ im Sommeraaxten. Da ſieht man Hans Becker, der an der Figur des „Herrn Conſtant“ ſeine ins Virtuoſe geſteigerte über⸗ wältigende Charakterkomik erprobt. den Geſang⸗ verein dirigieren. Ein Bild für Götter. bei deſſen Anblick kein Auge trocken bleibt. Hammacher hat in ſeiner Eigenſchaft ielleiter praller Komik alles herau we breit hingemalten dramatiſierten Klei „Die ſanſte Kehle“/ in Maneneühecter or aus Flandern ſteckt. Ein lebhaftes Typengewimmel rudelt ſich im Laufe des Abends um„Herrn Con⸗ ſtant“ zuſammen: Mijnheer de Jong. der gehörnte Bürgermeiſter und ſein Frettchen von Weib, von Ernſt Langheinz und Ria Roſe amüſant ge⸗ ſpielt, Klaus W. Krauſes prachtvolle Charakter⸗ ſtudie des von polternder Kraft erfüllten Bäcker⸗ meiſters und als köſtlicher Gegenſatz das ſchuſternde Pantoffelheldlein Joſef Offenbachs, den ſeine mit wahrhaft erdrückender Deftigkeit ausgeſtattete Eheliebſte(Lola Mebius) bisweilen buchſtäblich auf den Arm und an den Kragen nimmt. Ferner ſind da das tutig⸗ſchelmiſche Anneken der Annemarie Collin, der friſche, unbekümmert öraufgängeriſche Bäckerſohn Gerd Martienzens und eine ganze Reihe mehr oder weniger amüſanter Ehargen. Alles war mit Eifer dabei, das unwiderſtehlich Luſtige herauszukitzeln und zerflatternde Längen nach Mög⸗ lichkeit zu tarnen— doch könnte in dieſer Beziehung von der Regie noch etwas mehr geſchehen. Sehr hübſche Bühnenbilder Toni Steinbergers (insbeſondere der luftig⸗duftige Bäckerladen des erſten Aktes) halfen mit, der„Sanften Kehle“ einen fröhlichen Erſtaufführungserfolg zu ſichern. 5 Carl. Ouno Eiſenbart. %% Aus dem Nationaltheater. Morgen Samstag wird im National⸗Theater die komiſche Oper„Der Barbier von Bagdad“ von Peter Cornelius in neuer In⸗ ſöenierung im National⸗Theater gegeben. Unter der muſi⸗ kaliſchen Leitung von Staatskapellmeiſter Karl Elmendorff ſind beſchäftigt: Käthe Dietrich, Nora Landerich, Max Baltruſchat, Fritz Bartling, Heinrich Hölzlin, Chriſtian Könker, Peter Schäfer, Hans Schweska und Hans Tolks⸗ dorf. Die Spielleitung hat Erich Kronen, die Bühnen⸗ bilder entwarf Toni Steinberger.— Die Tänzerin Pa⸗ lucca wurde von der Leitung des National⸗Theater zu einem einmaligen Gaſtſpiel verpflichtet, das am Sonntag, 29. Oktober, vormittags 14.15 Uhr, im National⸗ Theater ſtattfinden wird. O Robert Kröner 70 Jahre. Dieſer Tage feierte Ro⸗ bert Kröner, der Inhaber des Verlages Cotta, ſeinen 70. Gebutstag. Er iſt der Sohn des berühmten, um den ganzen deutſchen Buchhandel verdienten Bismarck⸗Ver⸗ legers Adolf Kröner und ſeit 1897 im Verlag Cotta tätig, ſeit 1911 als Alleininhaber. Sein verlegeriſches Streben ging dahin, den Verlag im Sinn ſeines Vaters weiter⸗ zuführen, und zwar ſowohl nach der wiſſenſchaftlichen und populär⸗wiſſenſchaftlichen Seite hin wie nach der belle⸗ triſtiſchen. (9 Karl Straube tritt in den Ruheſtand. Am 1. Januar tritt Karl Straube, der verdienſtvolle Meiſter deutſcher Orgelkunſt, Kantor an der Thomaskirthe zu Leipzig, im Alter von 66 Jahren in den Ruheſtand. Aus Berlin ge⸗ bürtig, lernte Karl Straube die Orgelkunſt bei Otto Dienel und Heinrich Reimann. 1902 kam er nach Leipzig wo er Organiſt und ſpäter Kantor der berühmten Thomas⸗ kirche wurde. Seinem Wirken iſt nicht nur die Wiederauf⸗ erſtehung der alten Orgelkunſt zu verdanken, er ſchuf auch in ſeiner langjährigen ſegensreichen Tätigkeit das Kirchen⸗ muſikaliſche Inſtitut und die Neue Händelgeſellſchaft, und leitete das Gewandhaus⸗Orcheſter. Zahlreiche bekannte Künſtler der Orgel hat er ausgebildet und betreut. In Weſtermanns Monatsheften(Oktoberheft) gibt Dr. Johannes S. Horſtmann einen leſenswerten Ueberblick über die Tragödie des polniſchen Staates von einſt: im Wandel der Jahrhunderte hat Polen wieder und wieder ſeine ſtaatsführende Unfähigkeit erwieſen, immer hat es eine Politik des Volksverrats getrieben, und wie oft war es dann die deutſche Ordnungskraft, die in das ſelbſtver⸗ ſchuldete Chaos eingreifen mußte! Eine andere Aufgabe fiel dem Deutſchtum, dem deutſchen Geiſte in Südoſteuropa zu Dr. Janko Janeff ſolgt dem geiſtesgeſchichtlichen Zug der Deutſchen nach der Münduna der Donou in ſeinem Aufſatz„Südoſteuropa und die deutſche Romantik“. Die ſittlichen Grundlagen des deutſchen, Wehrgedankens wer⸗ den von Hans Otto Glahn in einem Beitrag über Wehr⸗ recht klar herausgearbeitet Schöne Farbdͤrucke begleiten einen Auſſatz zu Hons Thomas hundertſtem Geburtstag und einem vergnüglichen„Dalmatiniſchen Karſtbummel“. 5 Auch ſonſt enthält das Heft eine Fülle leſenswerter unter⸗ haltender und belehr W lehrender 8 5 Größte Gewinne 2. Deutſche Reichslotterie Erſte Klaſſe Zweite Klaſſe Fünſte Klaſſe .0000 1899896.50000129999.500000 1 nen 39 1888.500000 1Immenen 100 30098888988 90008 6. 100000 600000 90- 1000 90000 12.50000 600000 Briue Klaſſe Dierte Rloſſe 15.40000 600000 7,100 000 300 000 35 50000 150000 35 25000 75000 6⸗ 10000 .100 600 300 000 3, 50000 150000 5000 0000 600 60 bas iſt die 20eutſche Reichslotterie 4380.000 Sewinne 21.30000 630000 39.20000 780000 130- 10990 1500990 1450 1933 000 mehr als 100 miitionen markl 5Millionen-BSewinn im günſtiglten Fall Sichern Sie ſich Cos und Bewinnausſicht! m 7. Nodember 1839 beginnt die ziehung der erſten filaſſe der 2. Deutſchen Reichslotterie. Neben außerordentlich hohen ewinnen bis zu 3 Millionen Reichsmark im günſtigſten Falle. 18 2. ni der amtlichen Spielbedingungen) zeigt der amtliche öewinnplan zahlteiche mittlere und kleinere Gewinne, ſo daß ein beſonders glück⸗ liches Verhältnis der Gewinnmöglichkeiten ge⸗ geben iſt. Insgelamt werden auf 1200 b000 Coſe in 5 flaſſen 480000 Gewinne und 3 Prämien im viertellos nur nm.— je ſlaſſe? Sie erhalten coſe zur 2. Deutſchen ſieichslot er und den amtlichen Gewinnplan bei allen E — ſorgen Sie deshalb bald dafür,„daß Sie ſind“. Sie müſſen das rechtzeitig tun, den 1+ Los RIn G⸗ Doppel- Jos Rm4s. ee ee —— —.— —— e ganda mit der leiſeſten Nadel. pakete Waſchmittel Rohrſchloſſer, Rohrleger und Rohrbieger, 4. Seite /Nummer 445 Neue Mannheimer Zeitung Freitag, 13. Oktober 1939 Die Siadiseite Mannheim, 13. Oktober. MNeſſe in Daſen Unſere Oktobermeſſe, von der wir beſonders viel erwarten, weil ſie zum erſtenmal auf dem neuen Meßplatz hinter der Feuerwache ſtattſinden ſollte, müſſen wir auf Berluſtkonto buchen ſie fiel aus, und nicht einmal wegen Nebel. Unter dieſen Umſtänden blieb unſer guter, alter Marktplatz gleichfalls unbe⸗ völkert. Wo ſonſt die Spezialiſten— nur die Unkundigen nennen ſie noch Jaköbe“— mehr laut als ſuggeſtiv das anpreiſen, was uns bisher noch zu unſerer Vollkommenheit gefehlt hat, da erhebt ſich jetzt ein mächtiger Bretterzaun. Und doch und doch, ganz vorne gegen Ulezu, wo der Zaun eine Ecke ſchneidet, da haben ſich ſeit geſtern zwei Spezialiſten breit gemacht, mit Schirm und Tiſch, als wollten ſie wenigſtens die Mannheimer Meſſetradition mit ihren beſcheidenen Mitteln hochhalten Nibelungen⸗Gold hat der eine ausgelegt. Zweif⸗ lern ſei geſagt, daß dieſes Gold nichts mit dem Schatz des grimmen Hagen zu tun hat, daß es über⸗ haupt nicht zu den Metallen gezählt wird, und daß es auch nicht zu dem imaginären Gold gerechnet wer⸗ den kann, das die Morgenſtunde im Munde führt. Nein, dieſes Nibelungengold iſt ein Oel, aber was für ein Oel? Nach dem beigegebenen Proſpekt glatt geeignet, die ganze Medizinerzunſt brotlos zu Sind Sie erkältet? Dann achten Sie darauf, daß nicht durch Vernachläſſigung unliebſame Folgeerſcheinungen auftreten. Sorgen Sie für eine raſche Wiederherſtellung Ihrer Geſundheit. Nehmen Sie vor dem Schlafengehen Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt nach ſolgendem Rezept: Möglichſt heiß je—2 Eßlöffel Kloſter⸗ rau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit etwa der doppelten kenge kochenden Waſſers gut verrührt trinken. Zur Nach⸗ kur und zur Vermeidung von Rückfällen nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Holen Sie deshalb ſofort Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Ihr Apotheker oder Drogiſt hält ihn in der blauen Original⸗ packung mit den 3 Nonnen in Flaſchen zu RM.90,.65 und.80(Inhalt: 25, 50 und 100 cem) vorrätig. machen. Ein Oel für alles, und mehr wie kann man nicht verlangen. Hat es der eine Mann mit unſerer Geſundheit, ſo läßt ſich der andere die männliche Schönheit angelegen ſein. Sein Hoſenhal⸗ ter läßt kein Hoſen⸗ und Hemoͤrutſchen mehr zu, und auf den Bauch drückt er auch nicht. Aber das ge⸗ hört ſchon wieder zur Geſundheit. Wir wiſſen nicht, wie geſund, elegant und ſchön wir ſein könnten, wenn Ganz die Alten ſind unſere Spezialiſten doch nicht. Sie machen keinen Radau, im Gegenteil, ſie ſchweigen, beziehungsweiſe ſie machen ihre Propa⸗ Wenn die Menſchen ſchweigen, dann müſſen Nibelungen⸗Gold und Ho⸗ ienhalter reden Spaß beiſeite, die beiden wackeren Männer brin⸗ gen uns wenigſtens einen Hauch der ausgefallenen Oktobermeſſe.—tt. Der Krtisobmann zum Kriegs⸗Winterhiljswerk 1939,40 Die Deutſche Arbeitsfront eröffnet das Kriegs⸗Winterhilfswerk des Jahres 1939/%0 mit der erſten Reichsſtraßen⸗Sammlung am 14. und 15. Oktober 1939. So wie die in den letzten Jahren durchgeführten Reichsſtraßen⸗Sammlungen ge⸗ zeigt haben, daß in Mannheim Sinn und Bereitſchaft für Opfer vorhanden ſind, wird auch dieſe erſte Reichsſtraßen⸗Sammlung im Kriegs⸗Winterhilfswerk den Beweis noch ſtärkerer Ein'ſatz⸗ und Opferbereitſchaft erbringen. Dieſe erſte Reichsſtraßen⸗Sammlung ſoll zeigen, daß wir des Einſatzes unſerer Kameraden an der Front wert ſind. Betriebsführer, Betriebsobmänner, Straßen⸗ zellen⸗ und Straßenblockobmänner ſowie die Werkſcharen der Deutſchen Arbeitsfront fordere ich hiermit auf, ſich an dieſen beiden erſten Sammeltagen des Kriegs⸗Winter⸗ hilfswerkes 1939/40 mit ihrer ganzen Perſönlichkeit einzuſetzen. Mannheims Schaffende werden zeigen, daß ſie bereit ſind, für die Volksgemein⸗ ſchaft alle Opfer zu bringen und ſich damit des Führers würdig erweiſen. Heil Hitler! gez. Schnerr Kreisobmann der Deutſchen Arbeitsfront. Der Auftakt des Kriegswinterhiljswerkes Wer ſammelt? Wie aus dem Aufruf des Kreisobmannes Schnerr hervorgeht, wird die erſte Samm⸗ lung für das Krieg'swinterhilfswerk 1939/40 von der Deutſchen Arbeitsfront durchgeführt. Hierzu ſtellen ſich die Betriebsführer, Betriebsobmänner, Straßenzellen⸗ und Straßen⸗ blockobmänner und die Werkſcharen zur Verfügung. Es bedarf nicht der Verſicherung, daß dieſe Sammler ihre Ehrenpflicht mit der gewohnten Unermüblichkeit erfüllen werden. Aber ſie können nur immer wie⸗ der bitten, dafür zu ſorgen, daß ſich die Sammel⸗ büchſe füllt. Die Bevölkerung muß zeigen. daß der Appell des Führers bei der feierlichen Eröffnung des Kriegswinterhilfswerkes den gebefreudigſten Widerhall gefunden hat. Es wird erwartet, daß diejenigen, die dazu in der Lage ſind, ſich nicht unter Hinweis auf das im Knopfloch befeſttigte Heſtchen mit der Spende von 20 Pfennig begnügen, ſondern wiederholt in die Taſche greifen damit ein Sammel⸗ ergebnis zuſtande kommt, auf das Mannheim ſtolz ſein darf. Di, Straßenſammlung beginn, am morgigen Samstag um 13 Uhr. Sie wird mit Einbruch der Dunkelheit unterbrochen, um bis 22 Uhr in den Gaſtſtätten und Lichtſpiel⸗ häuſern fortgeſetzt zu werden. Am Sonntag be⸗ ziehen die Sammler bereits um 9 Uhr ihre Poſten, um nach Einbruch der Dunkelheit wieder bis um 22 Uhr in den Gaſtſtätten und Lichtſpielhäuſern die Büchſe herumzureichen. Kreisobmann Schnerr wird am Samstag von 10 Uhr ab in einem Mannheimer Großbetrieb um Spenden bitten. Die Abteilungsleiter der Ortswal⸗ tung der Deutſchen Arbeitsfront ſind am Parade⸗ platz, an der Hauptpoſt, am Waſſerturm, am Haupt⸗ Anklarheiten, die hier behoben werden: Das AW der Seijenverſorgung Uüeber die Verſorgung mit Seiſe beſtehen noch viele Unklarheiten; es werden daher in den folgen⸗ den Ausführungen die allgemein intereſſierenben Beſtimmungen der Verordnung über die Ver⸗ brauchsregelung für Seifenerzeugniſſe und Waſch⸗ mittel aller Art vom 23. September 1939 kurz zu⸗ ſammengefaßt. * Der Seifenbedarf der Haushaltungen wird durch die Mengen gedeckt, die auf die gelben Seifenkarten bezogen werden können. 2. Kinder bis zur Vollendung des 2. Lebensjahres erhalten monatlich 500 Gramm Waſch⸗(Seifen⸗) Pulver oder 250 Gramm Seife in zerkleinerter Form oder 2 Normal⸗ oder 1 Doppelpaket Waſchmittel und 100 Gramm Feinſeife als Zuſatz. Der Bezug iſt auf die roten Zuſatz⸗Seifenkarten möglich. 3. Kinder vom 2 bis zum vollendeten 8. Lebensjahr erhalten 500 Gramm Waſch⸗(Seifen⸗)Pulver oder 250. Gr. Seiſe in zerkleinerter Form oder 2 Normalpakete Waſch⸗ mittel oder 1 Doppelpaket Waſchmittel als Zuſatz. Der Be⸗ zug iſt ebenfalls mittels der Abſchnitte der roten Zuſatz⸗ Seifenkarte möglich. 95 4. Kranke, die laut ärztlicher Beſcheinigung an einer mit geſtergerter Empfindlichkeit der Haut einhergehenden anſteckenden oder nicht anſteckenden Krankheit leiden, ſowie Perſonen, die berufsmäßig in der Kranken⸗ und Säuglings⸗ Pflege beſchäftige ſind(Aerzte, Tierirzte, Zahnärzte, Heb⸗ ammen, Sprechſtundenhilfen, ſoweit dieſe nicht ausſchließ⸗ lich Bürotätigkeit ausüben, Krankenſchweſtern, Kranken⸗ pfleger, Säuglingspflegerinnen, techniſche Aſſiſtenten in Röntgen⸗ und bakteriologiſchen Inſtituten oder Laborato⸗ rien, Heilpraktiker) erhalten ebenfalls eine Seifen⸗Zuſatz⸗ kaxte mit 3 Teilabſchnitten Seifenpulver und 6 Abſchnitten Feinſeife. 5. Gefolgſchaftsmitglieder, die inſolge ihres Berufes beſonders ſtarker Verſchmutzung an Körper oder Kleidung ausgeſetzt ſind, erhalten einen monatlichen Zu⸗ ſatz an Waſchmitteln von 125 Gramm Kernſeife(Haushalts⸗ ſeife) und 250 Gramm Waſch⸗(Seifen⸗)Pulver. Dieſe Zu⸗ ſatzmengen können jedoch nur die Betriebe, nicht die Ge⸗ folgſchaftsmitglieder beziehen. Diejenigen Gefolgſchafts⸗ mitglieder in ſolchen Betrieben, die inſolge ihrer Arbeit nicht der Verſchmutzung unterworfen ſind, können ſolche Zuſatzmengen nicht erhalten(3. B. mit Erdbewegungen be⸗ ſchäftigte Perſonen). Es iſt alſo bei der Beurteilung des Tatbeſtandes ein ſtrenger Maßſtab anzulegen. Der Tatbeſtand der beſonders ſtarken Ver⸗ ſchmutzung der Geſolgſchaftsmitglieder an Körper und Kliidung infolge des Berufes liegt z. B. bei ſolgenden Betrieben vor: beim Schornſteinfegergewerbe, in Rußfobriken, in Betrieben, in denen Geſolgſchaftsmitglie⸗ der als Keyelheizer an Keſſeln mit Handbeſchickung, als Aſchenzieher, Schlackenzieher, Aſchenſahrer, Keſſelreiniger. als Repgratur⸗ ſchloſſer für ſchwere Arbeiten, als Schmiede, Zuſchläger und Keſſelſchmiede, als Müllträger, Müllverlader, als Ar⸗ beiter in Abwaſſerkonälen, als Kohlenträger, als Arbeiter on Koksöfen und Glühöfen, als Kanalarbeiter, als Ar⸗ beiter in photo⸗chemiſchen Induſtrien, als Handwerker im photographiſchen Gewerbe, als Arbeiter in chemiſchen In⸗ Fuſtrien, in denen mit ätzenden Stoffen gearbeitet wird. beſchäftigt werden. Auch in Betrieben des Lebensmittel⸗ Einzelhandels kann der Tatbeſtand der beſonders ſtarken Verſchmutzung an Körper und Kleidung gegeben ſein, z. B. bei Metzgern. Wenn weiter durch Geſetz oder Polizeivorſchriften aus hygieniſchen Gründen für das Le⸗ bensmittelgewerbe und andere Betriebe eine beſonders ſaubere Kleidung der Geſolgſchaftsmitglieder vorgeſchrieben iſt, ſo gelten ſolche Betriebe, ohne weiteres als unter den Tatbeſtand fallend. 6. Betriebe des Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbes erholten zum Reinigen der Bett⸗ wäſche je Uebernachtung 20 Gramm WaſchlSeifen)⸗Pulver und außerdem zum Reinigen der Küchenwäſche bis zu 60 v. H. der im September 1938 verbrauchten Menge an Sei⸗ fenerzeugniſſen und Waſchmitteln. 7. Betriebe, in denen mediziniſche Bäder verab⸗ reicht werden, Friſörbetriebe, Apotheken, Nahrungsmittel⸗ betriebe und ähnliche Unternehmen erhalten lediglich für die Reinigung von Wäſche oder Ausrüſtungsgegenſtänden, die einer ſtändigen Verſchmutzung unterworfen ſind, auf Antrag Bezugsſcheine. Auch hier iſt für die Auslegung des Begriſſes„ähnliche Betriebe“ ein ſtrenger Maßſt ab onzulegen. Durch die Beſtimmung ſollen nur ſolche Be⸗ triebe in den Beſitz von Seifenmitteln gelangen, die un⸗ bedingt für die Reinigung der Wäſche oder Ausrüſtungs⸗ gegenſtände, die einer ſtändigen, beſonders ſtarken Ver⸗ ſchmutzung unterworfen ſind, dieſe Seifenmittel benötigen. Für die Reinigung von Badewannen z.., von Wänden und Fußböden werden fetthaltige Waſchmittel nicht zuge⸗ teilt. Hier muß auf fettloſe Waſchmittel verwieſen werden. 8. Behörden oder Bürobetriebe können zur Säuberung ihrer Wäſche oder Räumlichkeiten fetthaltige Waſchmittel nicht erhalten. Auch hier muß auf den Be⸗ zug fettloſer Waſchmittel verwieſen werden. 9. Wäſchereibetriebe haben kein Anſpruch auf Erteilung von Bezugsſcheinen Perſonen, die Wäſchereien Aufträge erxteilen, müſſen dieſen die entſprechenden Waſch⸗ mittelmengen zur Verfügung ſtellen oder Karten⸗ abſchnitte der Seiſenkarte überlaſen. Wäſchereien dürfen für ſolche Kartenabſchnitte der Seifenkarte oder die entſprechenden Bezugſcheine von Anſtalten an Waſch⸗ mitteln beziehen: Wäſcherei⸗Seifenſchuppen, WaſchlSeifen)⸗ Pulver, ſynthetiſche Waſchmittel und zwar für jeden Kar⸗ tenabſchnitt„Seifenpulver“ 250 Gramm BWaſchlSeifen)⸗ Pulver oder 125 Gr. ſynthetiſche Waſchmittel oder 60 Gr⸗ Wäſcherei⸗Seifenſchuppen. Wäſchereibetriebe, die Wehrmachtsaufträge ha⸗ ben, müſſen ſich vom Truppenteil die erforderlichen Waſch⸗ mittelmengen aushändigeg laſſen. 10. Soweit hiernach Anweiſungen zum Bezug von Zu⸗ ſatz⸗Waſchmittelmengen beantragt werden können, iſt der Antrag für Betriebe auf Gemarkung Mannheim beim ſt ädtiſchen Ernähr ungs⸗ und Wirtſchafts⸗ amt, Rathaus, N 1, in den Gemeinden des Landrats⸗ omts Mannheim beim Bürgermeiſter ſchriſtlich zu ſtellen 11. Der Bezug von Seiſen für induſtrielle Zwecke, alſo für Betriebe, in denen die Verwendung von Seiſenerzeug⸗ niſſen zur Produktion gehört, erſährt keine Ein⸗ ſchränkung. Der Bezug dieſer Seifen iſt nicht in die Be⸗ zugſcheinregelung einbezogen worden, bahnhof und an den ſonſtigen Stellen, an denen der Straßenverkehr beſonders lebhaft iſt, zu finden. Standkonzerte Alle verfügbaren Mannheimer Kapellen haben ſich bereit erklärt, an beiden Sammeltagen durch flotte Weiſen die Gebefreudigkeit anzufeuern. So ſpielen am morgigen Samstag: der Muſikzug der Schutzpolizei von 16—17.30 Uhr am Waſſerturm, die Kapelle der Motorenwerke von 15.30—17 Uhr am Paradeplatz, die Werkkapelle der Firma Mohr und Federhaff von 16 bis 17.30 Uhr am Hauptbahnhof und die Kapelle der Daimler⸗Benz⸗Werke von 16 Euchl chorb Kueĩnoßbnoĩuluuſilſbnonueſ euſi Reichsleiter Dr. Ley erläßt folgenden Aufruf: Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront! Ihr ſeid aufgerufen, am Samstag und Sonntag, 14. und 15. Oktober, wie alljährlich das Winterhilfswerk zu eröffnen. Damit gebt ihr das Tempo für dieſe gewaltige Gemeinſchaftsleiſtung des deutſchen Volkes an. Mit Stolz können wir feſtſtellen, daß der Erfolg von Jahr zu Jahr 9 iſt. Dieſes Jahr eröffnen wir nun auf Befehl des Führers das Kriegswinterhilfswerk! Die Aufgaben ſind größer denn jel Ich weiß, daß Ihr, Männer und Frauen der Arbeit, Eure Pflicht tun werdet. Doch diesmal müſſen wir ſchaf⸗ ſenden Menſchen als Vortrupp des Kriegswinter⸗ hilfswerkes mehr als unſere Pflicht tun. Unſere Kriegsfeinde und auch die Neutralen, d. h. die ge⸗ ſamte Welt, werden auf den Eröffnungserfolg des Kriegswinterhilfswerkes mit beſonderem Intereſſe ſchauen. Ich rufe Euch auf, Männer und Frauen der deut⸗ ſchen Arbeit, Betriebsführer und Gefolgſchaften, jung und alt, in Stadt und Land, tretet an und zeigt Euch unſerer Soldaten würdig. 8 Am kommenden Samstag und Sonntag wird die Heimat ihre Pflicht tun. Vorwärts ihr Werktätigen, ans ſtolze Werk! Das Kriegswinterhilfswerk ruft gez. Dr. Ley. èͤTPPPPPGPPPPPTT0TTT—TT bis 17.30 Uhr auf dem Marktplatz Neckarſtad. Ann Sonntag ſpielen je ron 11.30 bis 13 Uhr der Kreismuſikzug am Waſſerturm, die Werkkapelle der Firm a Brown, Boveri& Cie. am Paradeplatz und die Kapelle der Daimler⸗Benz⸗Werke am Marktplatz Neckarſtadt. Von 15 bis 16.30 Uhr konzertiert der SA⸗Muſikzug am Hauptbahnhof und von 15.30 bis J7 Uhr der Muſikzug der Schutzpolizei am Waſſer⸗ turm. Wenn alle den Hinweis des Führers beherzigen, daß der Sammler durch ſeinen unermüdlichen, unverdroſſenen Einſatz ein weit größeres Opfer bringt als der Spendende, dann werden ſich ſchnell die Büchſen füllen, dann wird ein Ergebnis erzielt werden. das der Bedeutung des Kriegs⸗ winterhilfswerkes entſpricht. Sch. Aus Mannheimer Gerichtsſülen Vor dem Einzelrichter: Der gefällige Steuermann Er wohnte, wenn er in Mannheim war, als Untermieter bei einer Jüdin, und dieſe Jüdin war ſehr beſorgt um ihren Schmuck. Sie unterließ es nicht nur, ihn pflichtgemäß anzumelden, ſondern trachtete auch mit allen Mitteln darnach, ihn ins Ausland zu ſchaffen. Wozu hatte ſie denn einen Steuermann als Untermieter, deſſen Fahrten ohne⸗ hin ſtändig nach Straßburg gingen. Wenn man alles glauben darf, hatte ſie ihn mit ihren Tränen und Lamentationen„weich“ gemacht, bis er einwilligte, den Schmuck in einem kleinen Käſtchen nach Straß⸗ burg zu ſchmuggeln. Weil aber die Vermieterin als Hauspflegerin viel bei jüdiſchen Familien hexumkam, die ähnliche Schmuckſorgen hatten, wurde ihm auch noch ein zweites Käſtchen mit den Wertgegenſtänden einer anderen Familie zu treuen Händen übergeben. Und eine kleine Geldentſchädigung auch. Mayer ſollte der Empfänger in Straßburg heißen, aber der Mayers ſcheint es auch dort drüben viele zu geben, auf jeden Fall übergab der Steuermann ſeinen Schatz dem falſchen. Das heißt, das war gerade der Richtige, der Biedermann nahm die Käſtchen und trug ihren Inhalt ſofort in das Pfandhaus. 3000 Franken erzielte er dafür, 5000 Franken verlangte er von dem Steuermann, als der nach einiger Zeit ſei⸗ nen Irrtum berichtigen wollte. Um dieſe Zeit hatte er aber auch durch die Vermittlung ſeiner Mann⸗ zu verantworten, der die J heimer Vermieterin eine koſtbare Uhr von einer anderen Familie nach Straßburg gebracht, und zwar jetzt an eine andere Adreſſe. Die war aber ganz richtig. Was aus den Sachen in Straßburg geworden iſt, ob ſie endlich doch beim„rechtmäßigen“ Empfänger gelandet ſind. kann hier nicht intereſſieren. man weiß es auch nicht. Vermieterin und Untermieterin hatten ſich geſtern gemeinſchaftlich vor dem Richter üdin wegen eines Ver⸗ gehens gegen die Anmeldepflicht von Wertgegen⸗ ſtänden, wegen Wegſchaffung von inländiſchen Ver⸗ mögenswerten und wegen Beihilfe zu acht Monaten Gefängnis und zu 1200 Mark Geloſtraſe, den Steuermann wegen Beihilfe zu vier Monaten Ge⸗ fängnis und 400 Mark Geldſtrafe verurteilte. Es waren verſchiedene juriſtiſche Fragen zu klären, ob die Jüdin als Ausländerin zu gelten habe, ob der Schmuck und die Wertgegenſtände als Geld zu betrachten ſeien und ſchließlich auch. ob man der Jüdin glauben wolle, daß es ſich bei ihrem Schmuck um Familienandenken handle— oder aber um zuſammengekaufte Stücke zum Zwecke einer Kapi⸗ talsanlage und leichteren Verbringuna in das Aus⸗ land, wie der als Nebenkläger auftretende Ver⸗ treter des Oberfinanzpräſidenten unterſtellte. 0 Die Strafen ſind nicht beſonders hoch— nur iſt der Steuermann, ein unbeſcholtener Menſch, der ſchon ein Menſchenalter auf dem Rhein fährt, auch ſein Steuermannspatent los. ee eeee. Wehrmacht und Arbeitsbuch Während des Kriegszuſtandes iſt es im Intereſſe eines geordneten Arbeitseinſatzes ganz beſonders wichtig, daß das Arbeitsamt über den Aufenthalt und den Arbeitsplatz jedes einzelnen arbeits buch⸗ pflichtig Beſchäftigten jederzeit genau Beſcheid weiß. Es iſt daher gegenwärtig mehr denn ie notwendia, die nach den Arbeitsbuchvorſchrif⸗ ten vorgeſchriebenen Veränderungsanzeigen dem Arbeitsamt ſofort zu erſtatten. Bei den zur Wehrmacht einberufenen Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern iſt der Tag der Einberufung(vor⸗ läufige Beendigung der Beſchäftigung) ins Arbeits⸗ buch einzutragen und auch dem Arbeitsamt(nicht nur der Krankenkaſſe) unverzüglich Anzeige zu machen. Soweit dies bis jetzt nicht geſchehen. iſt dies ſofort nachzuholen. und zwar unmittel⸗ 905 beim Arbeitsamt oder den zuſtändigen Neben⸗ tellen. * Seinen 80. Geburtstag feiert am Samstag, dem 14. Oktober. Magazinier a. D. Ludwig Falk, Hafenſtraße 30, ein treuer Leſer unſerer Zeitung. Herzlichen Glückwunſch! 4% 70. Geburtstag. Herr Eduard Walter, Au⸗ gartenſtraße 69, ein langjähriger Leſer unſeres Blattes, feierte geſtern ſeinen 70. Geburtstag in körperlicher und geiſtiger Friſche. Wir gratulieren! aen Dienſtjubiläum. Sein 40jähriges Dienſtjubi⸗ läum begeht heute Oberhallenmeiſter Albert Poſer beim Städtiſchen Schlachthof. 0 Der Abbruch des Quadrates J 4 tritt jetzt in Erſcheinung. Nachdem vor einigen Wochen damit be⸗ gonnen wurde, einzelne Häuſer dieſes vollſtändig dem Abriß verfallenen Häuſerblockes mit Gerüſten zu umkleiden, ſteht jetzt das ganze Quadrat J 4 von einem mächtigen Holzgerüſt umgeben da. die Spitzhacke iſt bereits in Aktion getreten und zwar bei dem Eckhaus, das J 3 gegenüberliegt. Dieſes, ſo⸗ wie das danebenliegende Haus iſt ſo gut wie ganz niedergelegt. es ſind lediglich noch einige Mauerreſte zu ſehen. die in den nächſten Tagen ganz verſchwun⸗ den ſein werden. Die in J 4 freiwerdende Fläche wird zum größten Teil nicht mehr bebaut werden. Vielmehr ſoll die Auflockerung der Unterſtadt, wie ſie durch Schaffung einer Grünfläche mit Spielplatz Herrmann, Aber auch für die Kinder im Quadrat G 6 verheißungsvoll be⸗ gonnen wurde, auch im Quadrat J 4 weitergeführt werden. e Windhund⸗Training. Wie wir von der Orts⸗ fachſchaft Mannheim der Fachſchaft für Windhund⸗ liebhaber E. V. im Reichsverband für Hundeweſen (Rc) erfahren, wird dieſelbe am kommenden Sonn⸗ tagnachmittag 15 Uhr auf der Phönix⸗Kampfbahn Mannheim bei der. Uhlandſchule, das regelmäßige 8 ſämtlicher Windhundraſſen wieder auf⸗ nehmen. uk Der Verein„Mandolinata Mannheim 1920“ bereitete den Patienten des Diakoniſſenkrankenhau⸗ ſes unter ſeinem Dirigenten, dem Lanodſchaftsleiter eine wohlabgeſtimmte und ſein durchgearbeitete muſikaliſche Feierſtunde, die bei der Zuhörerſchaft dankbare Aufnahme fand. Der Be⸗ triebsführer ſprach oͤem Vorſtand des Vereins⸗ Grambow und dem Dirigenten den Dank des Hauſes aus. u* Pilze wachſen am Wege. Um jedem Volks⸗ genoſſen die Möglichkeit zu geben, die eßbaren Pilze von den ungenießbaren zu unterſcheiden veranſtal⸗ tet die Deutſche Arbeitsfront, NSG.„Kraft durch Freude“. Abt. Volksbildungswerk. am kommenden Sonntaa, 9 Uhr. vom Karlſtern aus wiederum eine ihrer alljährlich im Herbſt ſtattfindenden Pilz⸗ wanderungen unter Leitung ihres Pilzkenners Pg. Hering. Wer an dieſer Pilz⸗Lehrwanderung teilnehmen will, finde ſich rechtzeitig mit Meſſer und Körbchen bewaffnet, zu Fuß oder per Rad— Räder 8 eingeſtellt werden— am Karlſtern in Käfer⸗ al ein. zun Arbeitskräfte des Freimachungsgebietes Weſt melden ſich bei den Arbeitsämtern. Alle Arbeits⸗ kräfte aus den geräumten Bezirken des Frei⸗ machungsgebietes Weſt haben ſich, ſoweit dies noch nicht geſchehen ſein ſollte, unverzüglich bei dem nächſtgelegenen Arbeitsamt zu melden, damit ſie für einen zweckmäßigen Arbeitseinſatz erfaßt werden können. Die beſchleunigte Meldung liegt auch in dringendem Intereſſe der⸗Betreffenden ſelbſt, da die Gewährung von Leiſtungen der Nes ſowie von Unterſtützungsleiſtungen der Gemeinden nur er⸗ folgt, wenn ein Nichweis über die Meldung beim Arbeitsamt erbracht wird. AA fegt und potzt sehr schnell, was es putzt, Wird Nimm för Holz, Metall und Stein AfA- es macht alles rein! IA ſsf das,bewährte seifespdrende Potz- Und' Schevermiffelz hergesteſſt in den PersilWerken „rettag, 13. Ortober 1030 Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite /Nummer 445 Kleine Sport⸗Machrichten Amtliche Bekanntmachung des Bannfachwartes Bann 171 Kreis 3 Selbſt dem kleinſten Verein muß Spielmöglichkeit ge⸗ boten werden, weshalb wir den Fußballverein Aſchbach in die Gruppe Bergſtraße A⸗Jugend aufgenommen haben. Amicitia Viernheim, das zu ungünſtig liegt, ſcherdet aus dieſer Gruppe aus und tritt an deſſen Stelle Aſchbach. Außerdem kommt noch Leutershauſen dazu, ſo daß auch Sort kein Verein mehr ſpielfrei bleibt. Die Terminliſte lautet: 15. 10.: FV Hemsbach— Lützelſachſen, Spielbeg. 18.15 Uhr, Aſchbach— FV Weinheim, 15 Uhr, Jahn Wein⸗ heim— Leutershauſen, 13.15 Uhr. 22. 10.: FV Weinheim— Jahn Weinheim, 10 Uhr, Lützel⸗ ſachſen— Aſchbach(Spielbeginn noch unbeſtimmt), Leutershauſen— Hemsbach, 13.15 Uhr. 29. 10.: Aſchbach— FV Hemsbach, 15 Uhr, Fahn Wein⸗ heim— Lützelſachſen, 13.15 Uhr, IFV Weinheim — Leutershauſen, 10 Uhr. An dieſer Stelle müſſen wir nochmals darauf hinwei⸗ ſen, daß die Mannſchaften, die eingeſtellt ſind, auch an⸗ treten. So iſt es bei den Pimpfen vorgekommen, daß ohne jegliche Entſchuldigung einfach nicht angetreten wird. Wir werden die Vereine uns merken und dementſprechend be⸗ bandeln. Auf jeden Fall wollen wir hoffen, daß dies Aus⸗ nahemeerſcheinungen ſind. Eppel, Schmetzer. Am den„Eiſernen Aoler“ Der dritte Spielſonntag ging wieder nicht ohne Ueber⸗ raſchung ab. Sandhofen wurde in Weinheim 48 geſchlagen. Die Weinheimer haben wieder einmal bewie⸗ ſen, daß ſie zu Hauſe eine ſchwer zu ſchlagende Mannſchaft ſind. Die junge Käfertaler Mannſchaft ſpielte gegen den bisherigen Tabellenführer VfL Neckarau unent⸗ ſchieden:2. Der badiſche Meiſter Vf R Mannheim ſchlug Phönix Mannheim:1. 07 Mannheim unterlag gegen SB Walchof.4; bis Halbzeit konnte 07 das Spiel torlos halten. o8 Mannheim beſiegte Viernheim 2/1 und kam dadurch zu den erſten Punk⸗ ten. Friedrichsfelld ſchaltete Seckenheim knapp :2 aus. Ant Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: S Waldhof— VfR Mannheim ViL Neckarau— Friedrichsfeld Sandhoſen— Käfertal 0 Viernheim— Weinheim 08 Mannheim— Phönix Mannheim Seckenheim— 07 Maunheim Das wichtigſte Spiel des Tages zwiſchen dem S B Waldhof und VfR Mannheim findet auf dem VfR⸗ Platz ſtatt. Auch das Rückſpiel wird auf dem VfR⸗Platz ausgetragen. Der badiſche Meiſter iſt noch ohne Verluſt⸗ punkte; der SV Waldhof verlor einen Punkt gegen Fried⸗ richsfeld. Obwohl beide Mannſchaften kaum vollzählig an⸗ treten werden, iſt beſtimmt ein feines Spiel zu erwarten. Beide Vereine haben ihre Spiele gegeneinander immer in kameradſchaftlicher Weiſe ausgetragen. Der SV Waldhof verlor in der letzten Gaurunde beide Spiele:1 und 411. Wer diesmal Sieger wird, iſt ſchwer vorauszuſagen, die Tagesſorm wird den Ausſchlag geben. Der VfeL Neckarau ſollte gegen Friedrichsfeld zu einem Sieg kommen. Sandhoſen muß die Niederlage gegen Weinheim wettmachen. Käfertal hat auf dem Sandhofer Platz koum Ausſichten, zu Punktgewinn zu kommen. Weinheim muß nah Viernheim. In Viern⸗ ——— E 2. 8 am Farktplatz Mittelstrase 18 heim iſt ſchwer zu gewinnen, ſo daß Weinheim kaum um eine Niederlage herumkommen wird. Phönix Mannheinm tritt gegen 08s Mannheim an. Phönix hat ſich bis jetzt gut gehalten, nur geoen Bfdi mußte er die Segel ſtreichen. 08 hat durch den erſten Sieg über Viernheim Auftrieb erhalten. Wenn Phönix bei 08 gewinnen will, muß er alles hergeben. Der Ausgang des Spieles iſt offen. Seckenheim trägt ſein zweites Spiel gegen 67 Mannheim aus. Daß Seckenheims Mannſchaſt gut beieinander iſt, zeigte die knoppe Niederlage gegen Frieo⸗ richsfeld. Ein Sieg gegen 07 würde nicht überraſchen. — Sechs Pferde werden am kommenden Sonntag in Hoppe⸗ garten zum Deutſchen St. Leger ſtarten: Wehr Dich(5. Berndt), Octavianus(J. Pinter), Mauritius(W. Held), Gewerke(Vinzenz), Organdy(E. Böhlke) und Sonnen⸗ orden(H. Zehmiſch). Die deutſche Fußballelf zum Länderkampf gegen Jugo⸗ ſlawien mußte auf einem Poſten geändert werden. Anſtelle von Moog(Biſe 99 Köln) wird Billmann vom 1. FC Nürnberg linker Verteidiger ſpielen. Münchens Radſportler warten am kommenden Sonntag mit einer Doppelveranſtaltung auf. Am Vormittag werden Straßenrerinen veranſtaltet, und der Nachmittag bringt Bahnrennen auf der Amor⸗Bahn. Der Fränkiſche Marathonlauf, der Sonntag in Nürnberg ſtattfinden ſollte, 22. Oktober verſchoben. Die deutſche Box⸗Staffel zum Länderkampf gegen Un⸗ garn am kommenden Samstag in Budapeſt mußte auf zwei Poſten geändert werden und ſteht nun wie folgt(yom Fliegengewicht aufwärts): Obermauer(Köln), Hein(Duis⸗ burg), Graaf(Berlin), Trittſchack(Hannyner). Räſchke (Hamburg), Pepper(Dortmund) Schmidt(Hamburg), ten Hoff,(Oldenburg) Berlins Fußball⸗Maunſchaft zum 49. Städtekampf gegen Hamburg am kommenden Sonntag in der Hanſeſtadt hat folgendes Ausſehen erhalten: Jahn; Appel(BSV 92), Krauſe(Hertha); Racddatz(Union), Boßmann, Goede (Tennis); Ballendat(BSV 92), Fabiian(Weißenſee), Berndt, Käſtner Wilde(Tennis). Am Prüfungs⸗Turnen in Stuttgart, das zur Ermitt⸗ lung der deutſchen Mannſchaft zum Länderkampf gegen Finnland dient, nehmen am Wochenende folgende Spitzen⸗ könner teil: Stangl(München), Steffens(Lüdenſcheid), Stadel(Konſtanz), Krötzſch und Müller(Leuna), Friedrich (München), Göggel(Stuttgart), Beckert(Neuſtadt) Pludro (Villingen), Hauſtein(Leipzig), Reuther(Oppau) und Heinz(Frankfurt a..). Maria Lenk, die braſilianiſche Olympiaſchwimmerin, ſtellte in Rio de Janeiro über 400 Meter Bruſt mit:15,8 Minuten einen neuen Weltrekord auf. Die alte Beſt⸗ leiſtung hatte die Dänin Inge Törenſen mit:16,2 Mi⸗ nuten inne. Ludwig Schäſer(Stuttgart), der bekannte internationale Zeitnehmer der ONS, iſt in Stuttgart im Alter von 47 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene hatte bei allen motor⸗ ſportlichen Veranſtaltungen in Deutſchland und bei vielen Wettbewerben im Ausland die Zeitnahme untex ſich und war auf dieſem Gebiet eine international anerkannte Kapazität. Box⸗Weltmeiſter Armſtrong(USA) ſchlug in Neuyork Al Manfredo in der vierten Runde k. o. und verteidigte damit ſeinen Weltergewichtstitel erſolgreich. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober om kommenden wurde auf den hein-Negeif 9. 10˙—11 12. 13. Rhein⸗Begel 10. 11. 12 13 Rheinfelder 3,16,3,003 53.30 3,30 Kaud 3,243,13.31 45 Breiſach. 3,403.34 200.40%.64.93 3,003,05 Kehl„ 395/3,70400.00.00 U. 5 Marau“ ,0.52 0/4.75 eee Mannbeim 4,634,76 Mannheim.80 4,754 805.00 Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Oktober 14,6 Grad; tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8* + 8,3 Grad; heute früh 8 Uhr 8,6 rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh ½8 Uhr 7,9 Millimeter je Geviertmeter. MAMozls- Uno WIxTscHAFTS-Zxirune Rückgängige Tendenz an den Akiienmärkien Bei siärkerer Widerstandsfähigkeii Abgaben gering- Am Kassarenienmarki Inieresse fur Piandbrieſe Berlin, 13. Oktober. Obwohl die Notierungen an den Aktienmärkten über⸗ wiegend niedriger lauteten, war eine ſtärkere Widerſtands⸗ fähigkeit unverkennbar. Die Abgaben woren zumeiſt wenig umſangreich, andererſeits beſtand allerdings kaum Auf⸗ nahmeneigung. Es iſt jedoch zu berückſichtigen, daß am Vortage die Kurſe teilweiſe ohne erſichtlichen Grund ſtärker angezogen hatten und die Einbußen ſomit als normole Gegenbewegung bewertet werden können. Am Montanmarkt lagen Klöckner um 1 v. H. gebeſſert, während Rheinſtahl“, Hoeſch, Mannesmann und Verein. Stahlwerke ſe 7 v. H. verloren. Harpener gaben um 1 und Stolberger Zink um 276 v. H. nach. Bei den Braunkohlen⸗ werten ſtanden Ilſe, Genußſcheine mit einer Befeſtigung um 1 v. H. im Vordergrunde. demgegenüber 1 v. H. und Deutſche Erdöl 14 v. H. nied⸗ riger. Von chemiſchen Werten notierten Farben 156(minus v..), auch Rütgers und Schering gaben um 1 böw. 17¼4 v, H. nach.— Allgemein ſchwächer lagen Elektro⸗ und Verſorgungs⸗ werte. Hier hatten Geffürel und Lameyer mit je minus 1% v. H. die größten Verluſte aufzuweiſen. AEc gaben um 136, Siemens und HEw um je 1½ v. H. nach. Autowerte ſtellten ſich etwa 1 v. H. niedriger. Ver⸗ kaufsneigung beſtand ferner noch am Markt der Maſchi⸗ nenbauanteile, an dem Orenſtein und Rheinmetall⸗Borſig je 2,50, ferner Berliner Maſchinen 2,25 v. H. verloren. Sonſt ſind v zu erwähnen: Deutſche Linoleum, Bem⸗ Geld- und Devisenmark Am Geldmarkt blieben die Sätze für Blankotagesgeld mit 2½6 bis 236 v. H. unverändert. Von Valuten errech⸗ neten ſich oͤͤer Gulden mit 132,43, der Schweizer Franken⸗ mit 55,96 und der Belga mit 44,68. Diskont: Reichsbant 4. Lombard 6 Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 13. Oktober 12. Oktober ſür kont] Geld[. Brie' gveld Brief Aegypten lägypt.Pfd. K) 9,0900 10,01 9,090] 10,01 Afahaniſtan—. 18.7318,77 1J5,73[18,77 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,578 0,582 0,578] 0,582 Auſtralien 1 austral Pid. x) J..9924.008 7,992 8, 008 Belgien 100Belga 41,6441,72 41,68 41,76 Braſilien 1Milreis 0,1300 0,132 0,1300 0,132 Brit. Indien 100 Rupien&)) 74,5374.67 74.5374, 67 Bulgarien, 100Leva 6.047/ 3,053 3,047] 3,053 Dänemark 100Kronen 4 48,0548,15 48.05[48, 15 England... 1PfdD 40 2 0,990] 10,01 9,090 10.01 Eſtland„ 100eſtn. Kr. 4% 62,440 62,560 l 62,440 62,500 Finnland100finn Mk. 4 4,995] 5,005 4,95 5,005 Frankreich.. 100Fr.)] 2 5,074 9 5,074] 5,086 Griechenland 100Dr. 0 2,353/ 2,357 282 Holland 100Gulden“ 2 132,22 132,48 132,27 132,53 Iran(Teheran) 100 Mals 14,28 14, 30 14.28 14.30 Island„ 100 isl.Kr. 57% 38,31 J38,30[38,31 38,30 Italien.. 100Lire 4 13,09,13,11 13.09 13,11 Japan.. Ien 3,29 0,583] 0,585 0,583] 0,585 Jugoflow. 100Dinan 5.694] 5,700 5,694].700 Kanada 1lan. Dollar)) 2,1990 2,202 J 2,108] 2,202 Lettland. 100 Latts 5% 48,75 48,85 48,7548,85 Litauen.. 100Litas—*b 41,94 42,02 41,9442,02 Luxemburg 100luxemb. fr,—45 10,410 10.430 J 10,4210.44 Neuſeeland ſneusesl.Pid. 9).. 7,092[8,.0020 S, O08 Nolwegen 100Kronen 3½% 56,59 50,71 50,59 550.71 Portugal 100 Eskudo 40 9,0910 9,109 9,0910 9,109 Rumänien, 100Len 37³ 942 7— Schweden. 100Kr. 277 50.29 50,41 59,2050,41 Schweiz 100Franken 175 55,8956,01 55.94 50, 06 Spanien, 100Peſeten 5 25,01/ 25,67 25,91/ 25,67 Slowaſei 100 Kronen 9* 8,5910 8,609 8,591].609 Südafrika 1 Sbatr. Pfl.) 9,00 10,010 J 9,990 10,010 Türtei.. 4tü. 1. Pſd. K 1,9780.982.9780 1,982 Ungarn„ 100Pengs 4—**—*——*—9 Uruguay, 1Goldpeſo 0,929/.031 0,929] 0,931 Ver Stanten Dollar 4*.490/ 2,495.491“.405 Die mit einem) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Rhein⸗Braun ſtellten ſich Verbindung ſchriftlich, berg und Gebr. Junghans mit je minus 2, A für Ver⸗ kehr und Aſchafſenburger Zellſtoſf mit je minus 2,50 v. H. ſowie Weſideutſche Kaufhof mit minus 3 v. H. Demgegen⸗ über kamen Felomühle v. H. höher an. Gebeſſert lagen außerdem Schleſiſche Gas um 74, Waſſer Gelſenkirchen uno Metallgeſellſchaft um je 74 v. H. Im variablen Reutenverkehr notierten die Re beſitzanleihe unverändert 133,75. Die Gemeindeumſchul⸗ dung ſtellte ſich auf unverändert 93,20. Reichsbahn⸗BVor⸗ züge lagen um 6 v. H. gebeſſert(123,25). 2 Im Verlaufe blieben die Einbußen auf ein Ausmaß von ungefähr ½ v. H beſchränkt. 1 v. H. ſchwächer lagen ſe⸗ doch Mannesmann, Siemens, Hoeſch und Berger, 1½ v. H. niedriger waren Bekulo. Charlotte Waſſer ermäßigten ſich um 174 v.., Farben bröckelten auf 15576 a. Reichs⸗ altbeſitz notierten ſpäter 133,60 nach 133,75 zu Beginn. Am Kaſſarentenmarkt erhielt ſich bei behauptetem Grund⸗ ton Intereſſe für Pfandbrieſe. Liuidations⸗Pfandbrieſe lo⸗ gen nicht ganz einheitlich. Kommuna⸗Obligationen waren ſtetig. Stadtanleihen blieben wiederum meiſt geſtrichen. Von Provinzanleihen konnten ſich die Hannover⸗Serien um 4 v. H. befeſtigen. Im übrigen ſtiegen 1. Dekoſama um 76/ v. H. Ferner waren von Altbeſitzemiſſionen Ham⸗ burger um ½ v. H. und Rheinprovinz um ½ v. H. ge⸗ beſſert. Reichs⸗ und Länderanleihen hatten bei mäßig be⸗ lebtem Geſchäft größtenteils Tendenz. Induſtrieobligatinen gaben überwiegend nach. Farbenbonds erhöhten ſich aller⸗ dings um 76 v. H. Von Steuergutſcheinen J nannte man Dezember mit 99 etwos niedriger, ebenſo Januar mit 98,55, Februar mit 97,80 und März mit 97,75, April war dagegen mit 97,90 unverändert, Mai galt ebenfalls 97,60. Steuergutſcheine 11 waren unverändert. Der Privatdiskontſatz lautete nach wie vor 274 v. H. Tätigkeit der Bezirksausgleichsiellen Die Tätigkeit der Bezirksausgleichſtellen wird auch im Kriege in unveränderter Weiſe durchgeführt. Dazu ſind ihnen weitere Aufgaben auf dem Gebiet der Ueberführung der Friedenswirtſchaft in die Kriegswirtſchaft übertragen worden. Die Stellen ſtehen in engſter Zuſammenarbeit mit den zuſtändigen Bezirkswirtſchaftsämtern. Ganz all⸗ gemein und beſonders in den grenzmahen Bezirken wird die Einrichtung der Sprechtage bei den Induſtrie⸗ und Handelskammern eingeſchräukt oder vorläufig ausgeſetzt werden müſſen, ſo z. B. in Baden. In Fragen des öfſent⸗ lichen Auftragsweſens muß man die Bezirksausgleich⸗ ſtelle(ſchriſtlich, fernmündlich oder beſuchsweiſe) in An⸗ ſpruch nehmen. Bei den beoiſch⸗ Sendels⸗ kammern haben ſich die ſeit langem ernannten Verbin⸗ dungsreferenten zur Bezirksausgleichſtelle Boden bereit⸗ erklärt, in Fällen, in denen nicht der Weg der direkten telefoniſch oder beſuchsweiſe in Karlsruhe(bei der Bezirksausgleichſtelle) beſchritten wer⸗ den kann. mündlich vorgetragene Wünſche an die Stelle weiterzuleiten und eventuell ſelbſt Auskunft zu erteilen. Ihre Namen ſind: in Mannheim Dr. Winkler(To. 257 31), in. Karlsrahe Abteilungsleiter Günzel(To. 4510—13), Pforzheim: Dr. Chriſtianſen(To. 5757), in Freiburg⸗Br. Dr. Kaiſer(To. 5454) Bezirksſtelle Schopf⸗ heim: Dr. Maier, Induſtrie⸗ und Handelskammer Frei⸗ —5 8 To. Sce Konſtanz: Dr. 8 r, Induſtrie⸗ un andelskammer Freibu. ſtanz(To. 98 und 1620).—3 der Oigane iet Die innere Reinigung we. Notwendigkei. Waaning⸗ Tiliy Haarlemer Oel Ist als altes Hausmittel dafür bekannt. In Apom. E * Eine Jacht kam von Kopenhagen ROMAN VON KURTPERGANDE 19 Copyright by Carl Duncker, Verlag, Berlin W. 35. Sie überflog noch einmal Witthans' Geſicht mit einem Blick ohne Scheu und Verlegenheit. „Und weshalb erzählen Sie mir das alles, Anna? Wir ſind uns wildfremoͤ!“ „Ich war Ihnen auch wildfremd, als Sie mich nach einer Dame fragten.“ „Damit habe ich Ihnen aber noch nicht ein Stück meiner Lebensgeſchichte erzählt, Anna.“ „Aber Sie ſind einſam, ſonſt würden Sie hier nicht ſitzen, wo Sie mit einer ganzen Geſellſchaft ge⸗ kommen ſind, und Sie ſind in Not, ſonſt würden Sie hier auch wieder nicht allein hocken oder einer Frau wie gehetzt nachlaufen. Wenn man die Augen auf⸗ macht— man ſieht ſo vieles, ſo vieles dann!“ „Sie ſind ſehr offen, Anna“, murmelte er. Ihr Geſicht war nur noch ein kleiner heller Schein über der Gräting. Er hörte ſie leiſe lachen.„Und wollten Sie nicht wiſſen, wie es in meiner Bruſt ausſieht?“ Der helle Schein bewegte ſich, als nickte ſie ihm zu, und dann hörte er ſie ein Lied ſummen.„Nur nicht den Mut verlieren“, ſprach ſie dann plötzlich weiter. man den Kopf oben behält, gewinnt man immer. Ich habe auch gewonnen. Gute Nacht und viel Glück!“ „Danke, Anna!“ Er verſuchte über das ſeltſame Mäochen zu lachen, aber es gelang ihm nicht. Anna ſtand noch. ſie auf einmal heraus,„ich will die Wahrheit ſagen Ich habe es Ihnen erzählt, damit Sie nicht ſchlecht von mir denken ſollten, wo Sie ſo viel von mir wuß⸗ ten, es war mir doch peinlich. So!“ Er hörte, daß ſie nun ging, der dunkle Hintergrund der Mole verſchlang die Umriſſe ihrer Geſtalt. Als ſie gekommen war, war ſie wie ein Mädchen geſchrit⸗ ten, das an der Schwelle zur Frau ſtand, von allen * „Wenn „Ich kann nicht lügen,“ ſtieß Zweifeln über die Regungen ihres Herzens befreit war und zum erſtenmal tief und aufopfernd liebte und alles tragen würde, was dieſe Liebe an Gutem und Böſem, Schönem und Schwerem bringen würde, Der Kutter war ausgelaufen, ihr Liebſter war auf See, ſie hatte es gewußt, gleichwohl war ſie gekom⸗ men, um mit den Augen den Platz zu ſuchen, wo ſie geſtern nacht geweſen war. So liebte ſie! Aber peinlich... peinlich war es ihr doch vor dem un⸗ bekannten Dritten geweſen. Da ſchüttete ſie dann ſchon lieber ihr Herz aus und beichtete, als daß ſie es ertrug, daß ein unbekannter Dritter ſie ungehört verachtete. Und bei allem wird man ſich im Leben nie wiederſehen, dachte Witthans. Pütz hielt es, wie er es immer in einem fremoͤen Hafen zu tun pflegte, er ging immer der Naſe nach, um zu ſehen, wo etwas für ihn los war und in wel⸗ ches Lokal er ſich mit ſeinen zwei Mark hinein⸗ trauen konnte. Aber in ganz Seewalde waren nur nuͤch einige Hotels geöffnet und viele Geſchäfte hat⸗ ten ſchon Holverſchalungen vor ihren Fenſtern als Schutz gegen die Winterſtürme. Schließlich ſchlen⸗ derte er auch über die Strandpromenade. Vor dem Kurhaus, vor dem einige Leute ſtanden, blieb er auch ſtehen. Hier war etwas los. Die Gardinen vor den großen Schiebefenſtern waren zurückgezogen, das Lokal war dicht beſetzt, die Leute tanzten. Aber hier koſtete das Glas Bier wohl eine ganze Mark und außerdem war er in blauen Büxen und blauem Sweater, hier würde man ihn ſchön anſehen, wenn er hereinſpazierte. Dann mußte er grinſen. An einem Tiſch am Fenſter bemerkte er Lampert und die beiden Damen, ſie blickten zur Tanzfläche. Pünkt⸗ chen fehlte und Witthans. Sie werden tanzen, dachte ſich Pütz. Die Muſik hörte auf, die Tanzenden gin⸗ gen auf ihre Plätze zurück, und da war nun auch Pünktchen, ſie kam an den Tiſch, gefolgt von einem jungen Mann. Olalat dachte Pütz und ſpitzte den Mund zu einem Pfiff. Wenn Pünktchen und Lam⸗ pert und die Frauen an einem Tiſch ſaßen, war die ganze Geſchichte allright gegangen. Aber, Gotts ver⸗ dorri, war Witthans nicht dabei? Bevor Pünktchen ſich ſetzte, warf ſie einen Blick durch das Fenſter, ihre Augen wanderten haſtig über die Geſichter der Leute, die im Lichte der Lampen ſtanden. Dann entdeckte ſie Pütz und winkte ihm mit der Hand, dann ſprach ſie etwas ſchnell zu allen am Tiſch und verließ den Platz. N So war Anna auch! Puddingpulver gibt es auf Cebensmittelkarte Abſchnitt[il. C12.[27. je 25 g. alſo auf 2Dochenab⸗ ſchnitte 1 Päckchen nach Dahl. duaugust Oecler Bielefelu Pütz dachte ſich ſofort, daß ſie etwas von ihm wolle, und ging ihr bis zum Eingang entgegen. „Suchſt du uns, Pütz?“ fragte Pünktchen ihn gleich, während ihr Blick wieder ſuchend über ſeinen Kopf hinwegging. „Suchen? Nö, ick ſtand man da!“ „Ach! Und ſollſt du nichts beſtellen?“ „Beſtellen? Nö, nix nich.“ „Aber wo iſt denn Herr Witthans?“ „Is he nich binnen?“ „Eben nicht, ſonſt würde ich nicht fragen, nicht wahr?“ „Jo, dann weet ick nich.“ „Du weißt nicht, wo er iſt? Und an Land gegangen?“ „Ich ſollte ja, Herr Witthans blieb op'n Schipp.“ „So, und was macht er da?“ Pütz zog eine Schnut.„Eigentlich wollte er ſich ja umziehen... ober nun weet ick nich.“ „Er müßte doch ſchon hier ſein. Ich meine, ſo lange dauert das Umziehen doch nicht.“ „Wohl... wohl... un ick weet nicht... Auf einmal was he bös in Zorn.“ „In Zorn war er? Und weshalb?“ „Ober ick wet dat doch nicht!“ Pünktchen ſah ihn an, auf ihrem Geſicht lagen kleine rote Flecke wie im Fieber.„Nun habe ich genug, Pütz, verſtehſt du. Du läßt mich hier wie ein dummes Kind fragen, was fällt dir ein? Mach dei⸗ nen Mund auf und unterlaß vor allen Dingen dein Kauderwelſch, einmal Platt, einmal Hochdeutſch, und dabei weißt du ganz genau, daß ich das am wenigſten vertragen kann... Alſo was iſt nun? Was macht Herr Witthans?“ Pütz wurde verdattert, um dann eine grimmige Schnut zu ziehen. Eine Stimmung hatten ſie alle, eine Stimmung! Gotts verdorri nochmal! Und wenn ſie ſich ſchon alle gegenſeitig gehakt hatten, ein Teil im Kurhaus ſaß und der andere Teil erboſt auf der Plicht, dann ſollte man wenigſtens Unſchul⸗ dige in Ruhe laſſen. Gotts verdorri nomal.. Er wollte ſich umziehen, dann gab er mir zwei Mark und ſchickte mich von Bord und ſagte, er wollte allein ſein, er blieb auf der Plicht ſitzen und rauchte. Vielleicht ſitzt er noch da!“ „Sei nicht frech, Pütz.. Und ſagte er gar nicht, daß du an Bord zurückkommen ſollſt?“ weshalb biſt du Däckchen Dt. Oetker Puddingpulver Danille-, Mandel-, fiimbeer-, Exdbeer⸗ Sahne-, Rum- oder Krrak-Geſchmack 50 f(2 gehäuſte Effl.) Zucker, 4 Eßl. Waſſer zum Ancühren, /entrahmte Friſchmilch(Magermilch) Ptiſe Salz, 375-500 g friſches oder eingemachtes ſiompott(3. B. Rprikoſen, fipfel, Bicnen, hirſchen, Pflaumen oder gemiſchtes fiompott). Vach dieser Vorschtitt kann men [28 „Nein, gar nichts hat er geſagt.“ „Danke, Pütz.“ Pünktchen kehrte an den Tiſch zu⸗ rück, ſie zitterte. „Nun, er läßt aber lange auf ſich warten“, ſagte Lampert.„Wirft er ſich ſo lange in Gala? Was ſagte Pütz?“ Pünktchen zitterte.„Ich glaube, wix werden auf ſeine Geſellſchaft verzichten müſſen.“ „Was denn? Er wird nicht kommen? Und warum nicht?“ Sie antwortete mit zuckenden Lippen:„Er ſitzt auf der Plicht und raucht!“ Lampert bekam einen roten Kopf und ſchlug mit den Fingerſpitzen auf den Tiſch.„Da tut er aller⸗ dings etwas Rechtes! Sitzt auf der Plicht und raucht!“ Er beobachte ratlos Greta, die ihr Wein⸗ glas zwiſchen den Fingern drehte, ihr Geſicht war gleichmäßig ruhig und unbewegt. Sie zeigte mit keiner Miene, ob ſie enttäuſcht war oder wie ſie ſonſt über Witthans' Fortbleiben dachte. Dabei mußte ſie ſeine Art kränken und beleidigen, ſie war nicht eine Frau, die es ſich gefallen laſſen mußte, daß ein Mann ſich um ſie bemühte und wieder beiſeiteſchob, je nach⸗ dem wie es ſeiner Lanne entſprach.„Aber er wird noch kommen,“ fuhr er fort, obgleich er es ſelbſt 105 mehr glaubte,„er hat keinen Grund, auszublei⸗ en.“ 8 Greta hob das Glas und trank. Benno ſorderte Ingrid zum Tanzen auf. Pünktchen antwortete ton⸗ los:„Er wird nicht mehr kommen, er hat Pütz an Land geſchickt, allein und unbewacht aber läßt er die Jacht nicht zurück, das weiß ich“. Ihr Herz ſchlug laut, in ihren Schläfen brannte es vor Scham und Angſt. Ihre Schuld wuchs erieſengroß. Nie⸗ mals würde ihr der Vater verzeihen, daß ſie ge⸗ ſchwiegen hatte, niemals mehr. Warum blieb Witt⸗ hans aus und hatte Pütz an Land geſchickt? Wollte er allein mit der Jacht ins Kopenhagen oder Schweden? (Fortſetzung folgt) Affbffff. Ausland fliehen, nach —— Vorteiſhaft bet Puddingpuloer und zucker werden mit dem Uaſſer angetührt. Die ſilch beingt man unter Rühren mit einer Priſe Salz zum fochen. Sobald die ſmilch kocht, nimmt man ſie von der ſiochſtelle⸗, gibt das mit aſſer und Zucker angerühcte Puddingpulver unter Hühten hinein und läſit noch einige ſmale aufhochen. Man füllt den Pudding in eine mit kaltem Waſſer aus⸗ geſpülte firanz-· oder Sturzform, ſtellt ihn einige Stunden kalt, ſtürzt ihn und legt das fiompott als fitanz darum oder auch in die ſMitte. ſmMan hann den Pudding auch folgendermaßen antichten: Das fiompott gibt man in eine Glasſchale, füllt den heißſen Pudding darüber und verziert nach dem Eckalten mit einzelnen Fruchtſtücken. 0/% Rezepte in qem Prospekt„Oetker Pudding mit Früchten“ bendtzen. 2 Veclangen Sie kostenſose Zusendong. 6. Seite/ Nummer 445 Nene Mannheimer Zeitung 0 ſo ſaſnm 7— Des unbeschreiblichen Eriolges wegen LLLTL 3 —————— 2Woche verlängert! 10 Wer bocnsacte Toileli 2f. Auanunm ber 21000 Mannheimer haben in der Das Peben einer kleinen Goldgräberstadt, die ber keitpunkt an anne 0 8— Woch von des Grab so vieler Hoflnungen ist. schüldert er gnügten Aben 8 2 ersten Welt——— 3 der spannende Abenteuer-'ücm der Bavaria · 00 Pem hierenpach elset 0 u 0 achlakimmer 8 8 8 4 Gre Rlernaun? is u. a. 8 ie7i ———— ere L eee Belseaimmer int der kümges N ste WOochenzen2 5 Methischen 5 eue 2 fum det ab Semstag: ächen— Kitty ude Weltkonterenz Finielmöbel U* RFF Naü mod. riodeile— Mm: 400 555 Ational-Thgateraunen e Die großen Gewinne 5 Freitag. den 13. Oktober 1539 0 Be gleben Sewinne. 15 Vorstellune Nr. 13 Miete CNr. 2 5 Zweite Sondermiete CNr. 1—— 8 0 0 *—— 8 5 Bromm V federeiniase· 5 Schauspiel in fünt Akten von—————— Heinrich Zerkaulen Ant. 19.30 Uhr Ende etwa 22.15 Uhr Mobeſpaus un Mat 3.— Ldes Iodes r 2,45. 100000 5 18% 1UUUuuou. 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