Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. uc Manheinecdel Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Ri,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Suebree10 pfa⸗ ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und ſeleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr 150. Jahrgang Samstag, 14. Oktober 1939 Schlachtschift Royal Oak“ Versenkt Nummer 446 Die Meutralen stellen(hamberlains Verantwortung für den Krieg fest England verliert neues ein Schlachtſchißf Neue Heldentat eines deutſchen-Vootes (Funkmelöung der NMz3) Berlin, 14. Oktober Wie der engliſche Runofunk be⸗ kannt gibt, iſt das engliſche Schlachtſchiff „Royal Oal“(29150 Tonnen) durch den Angeiff eines deutſchen-Bootes ver⸗ ſenkt worden. Eine Liſte der Geretteten werde ſobald wie möglich bekanntge⸗ geben. (Funkmeldung der NMz3.) 0 +E London, 14. Oktober. Zu der Verſenkung des Schlachtſchiſſes„Royal Oak“ gab Reuter folgende ergänzende Mitteilung: „Die Admiralität teilt mit: Der Marineminiſter bedauert, mitteilen zu müſſen, daß S. M. Schiff„Royal Oak“— wie man glaubt durch ein U⸗Boot— verſenkt worden iſt. Eine Liſte — Ueberlebenden wird ſobald wie möglich ausge⸗ geben.“ Zur Verſenkung der„Royal Oak“ durch ein deuts ſches U⸗Boot bemerkt das Reuterbüro weiter dies ſei nach der Verſenkung des Flugzengträgers„Cora⸗ geous“ der zweite ſchwere Verluſt, der die britiſche Flotte treffe. Hier iſt die Frage zu ſtellen, Herr Churchill haben Sie die Verſenkung des zweiten bri⸗ tiſchen Flugzeugträgers vergeſſen? Wollen Sie jetzt endlich auf unſere oft wiederholte Frage antworten, wo die„Arc Royal“ iſt? Das war die„Royal Oal“ (Funkmeldung der NM3.) + London, 14. Oktober. Das Schlachtſchiff„Royal Oak“ lief im November 1914 vom Stapel.„Bemerkenswert iſt, daß von ſchweren britiſchen Schlachtſchiffen wergleichbarer oder größerer Stärke nur zwei Nachkriegsbauten über⸗ haupt vorhanden ſind. Die„Royal Oak“ hatte eine Friedensbeſatzung von 1150 Mann. Ihre Waſſerverdrängung betrug annähernd 30 000 Tonnen. Ihre Beſtückung beſtand aus acht 38,1⸗Ztm.⸗Geſchützen, aus zwölf 15,2⸗Ztm.⸗ Geſchützen, aus acht 10,2⸗Ztm.⸗Geſchützen, aus vier 4,7⸗Itm.⸗Geſchützen, aus ſechzehn 4⸗Ztm.⸗Geſchützen und fünfzehn MG. Nach dem Kriege wurde das Schlachtſchiff gründ⸗ lich umgebaut und erhielt beſondere Vorrichtungen zum verſtärkten Schutz gegen Torpedo⸗Angriffe. Anterhaus⸗Debatte zur Chamberlain⸗Rede Ein paar weiße Raben unter den engliſchen Hetz-Parlamentariern EP Amſterdam. 13. Oktober Im weiteren Verlauf der Ausſprache über die Erklärungen Chamberlains im Unterhaus kam auch eine Reihe von kritiſchen Stimmen zur Geltung. Der kürzlich aus der Arbeiterpartei ausgeſtoßene Abgeordnete Sir Stafford Cripps forderte, daß England konkrete Friedensvorſchläge nicht an Deutſchland allein, ſondern an die Welt unterbrei⸗ ten ſolle. Der der Unabhänigen Arbeiterpartei angehörende Abgeordnete Stephan erklärte, es ſei beſſer, jetzt eine Konferenz abzuhalten, als es zu weiterem Blut⸗ vergießen kommen zu laſſen. 8 In ſcharfen Ausfällen gegen die deutſche Regie⸗ rung erging ſich dagegen der konſervative Abgeord⸗ nete und frühere Kolonialminiſter Amery. Lioyò George warnt EP. London, 14. Okt. Lloyd George hat in einer Rede, die er in einer privaten Verſammlung des„Aktionsrates für den Frieden“ gehalten hat, erklärt, er habe gehofft, der Miniſterpräſident werde in ſeinen Erklärungen die Möglichkeit zu neuen Vorſchlägen offen laſſen. Es könnten andere Fragen aufgeworfen werden, und es ſei daher notwendig, nicht zu überſtürzten Entſchlüſ⸗ ſen zu kommen, weil die Lage zu ernſt ſei. Millionen von Menſchenleben könnten in den Kampf verwickelt werden. Noch ein Warner EP. Rom, 13. Oktober. Der Labour⸗Abgeordnete Ponſonby, ſo be⸗ richten die römiſchen Morgenzeitungen, erklärte in einer Rede, ſo ſchwierig auch die Verhandlungen mit Hitler ſein könnten, ſo ſei doch dadurch allein ein langer, mörderiſcher Krieg mit ſeinen Zerſtörungen und Ruinen zu vermeiden, der überdies keines der ſchwebenden Probleme löſen würde. Auch im Welt⸗ kriege habe es eine Minderheit zugunſten der Frie⸗ densverhandlungen im Jahre 1916 gegeben, und die Anſicht dieſer Minderheit ſei richtig geweſen, denn tatſächlich ſei Deutſchland niemals beſiegt worden. Auch heute zeige die kriegsfeindliche Minderheit, daß ſie aus wahrhaft patriotiſchen Männern zuſammen⸗ geſetzt ſei. ASA zur Rede Chamberlains EP. Neuyork, 13. Okt. In der Neuyorker Preſſe wird in größter Auf⸗ machung die deutſche Reaktion auf die Rede Chamber⸗ lains vom Donnerstag verzeichnet und unter Rieſen⸗ überſchriften wiedergegeben. Ebenſo wie die Neu⸗ horker Preſſe ſich jeder eigenen Kommentare zu den Berichten über die durch, die Rede Chamberlains ge⸗ ſchaffene Lage enthält, beobachten guch die Wirſhing⸗ toner Regierungsſtellen äußerſte Zurückhal⸗ tung. „Ohne neue Gedanken“ (Funkmeldung der NMz3.) + Tokio, 14. Oktober. Die großen japaniſchen Zeitungen„Tokio Aſahi Schimbun“ und„Jomiuri Schimbun“ nehmen am Samstag in Kommentaren zur Unterhausrede Chamberlains Stellung. Sie bezeichnen die verantwortungsloſen Erklärungen des britiſchen Premierminiſters übereinſtimmend als völlig un⸗ zureichend, da ſie Bekanntes wiederholten, ohne neue Gedanken und Anregungen zu bringen oder auf Adolf Hitlers Vorſchläge zu antworten. Die Neutralen und Chamberlains Nein Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung — Berlin, 14. Oktober. Der negative Charakter der Rede Chamberlains kommt in den Ueberſchriften der geſamten neutralen Zeitungen klar zum Ausdruck. Alle heute früh vor⸗ liegenden Auslandsſtimmen ſind auf den Grundſatz eingeſtellt, Chamberlain will den Krieg, Chamberlain trägt die Verantwortung für einen Weltbrand. Die „Neue Baſler Zeitung“ ſchreibt von einer Propagie⸗ rung des Krieges durch Chamberlain. Die„Baſler Nachrichten“ bedauern Chamberlains Rede, weil ihre Auswirkungen nur unermeßliches Leid über Völker und Staaten bringen. Im„Berner Tagblatt“ leſen wir, die Reichstagsrede hätte einen Meinungsaus⸗ tauſch finden müſſen. Die Betrachtungen über die Zuſpitzung der Dinge werde nicht darüber hinweg⸗ bommen, daß Hitlers Worte eine andere Antwort hätten erfahren müſſen, wenn man den Frieden und die Verſtändigung will. In den ſkandinaviſchen Län⸗ ern wird konſtatiert, daß der engliſche Premier die Vorſchläge des Führers zu einer großzügigen Frie⸗ densregelung glatt zurückgewieſen habe. In der hol⸗ ländiſchen Preſſe wird Chamberlain vorgeworfen, er 8e 1 das Verantwortungsgefühl für Europa ver⸗ miſſen laſſen. 0 Der König von Schweden hat die Könige von Dänemark und Norwegen ſowie den Präſi⸗ denten der finniſchen Republik auf den 18. Oktober 6u einer Staatskonferenz nach Stockholm ein⸗ geladen. Aus Stochholm, Oslo und Kopenhagen kommen heute früh über die Aufgabe dieſer Staats⸗ konferenz hochpolitiſche Gerüchte, deren Beſtätigung abgewartet werden muß. Aber daß dieſe Konferenz mit den Dingen, die die ganze Welt bewegen, in Zuſammenhang ſteht, iſt auch dem Fernſtehenden klar und einleuchtend. In Moskau werden die Beratungen mit Finnland und der Türkei ſortgeſetzt. Die Mos⸗ kauer„Isweſtija“ ſchrieb geſtern, das Außen⸗ kommiſſariat habe den Abſchluß der Verhandlungen mit der Türkei auf Ende kommender Woche in Ausſicht genommen, während mit Finnland längere Verhandlungen notwendig wären. Die Sowjet⸗ union gehe in der Beurteilung der durch Chamber⸗ lains Nein geſchaffenen europäiſchen Geſamtlage vollſtändig mit Deutſchland einig. Dr. Paul Laven, der bekannte Rundfunkſprecher, iſt bei einer wichtigen Reportage auf der Heimfahrt von Warſchau bei Kutno ſchwer verunglückt. Er wurde in bedenklichem Zuſtande mit einem doppel⸗ ten Bruch der Schädelbaſis und inneren Verletzun⸗ gen in ein kleines polniſches Krankenhaus gebracht. Im engliſchen Minenfeld geſunken Immer mehr Opfer der neutralen Schiffahrt durch engliſche Minenſelder (Funkmelödung der NM.3Z.) Amſterdam, 14. Oktober. Kürzlich erſt ſank der holländiſche Dampfer„Bin⸗ nendijk“ beim Anlauſen eines engliſchen Kontroll⸗ hafens durch eine engliſche Mine. Dieſer Fall ließ ſich beim beſten Willen nicht verheimlichen. Daß aber noch viel mehr Schiffe den höchſt leichtfertig gelegten Minen zum Opfer fallen, verrät die engliſche Preſſe zwiſchen den Zeilen ſelbſt. So meldet z. B.„Daily Herald“ vom 12. Oktober, ein Reſerveoffizier der bri⸗ tiſchen Flotte habe in kurzen Abſtänden zwei nicht näher bezeichnete Schiffe ſinkend auf See angetroffen und ſie ſpäter auf Strand gelegt. In beiden Fällen habe es ſich um größere Dampfer gehandelt, die der Offizier nicht weit von der engliſchen Küſte entfernt in Minenfeldern ſinkend und von den Beſatzungen verlaſſen angetroffen habe. In einem Falle habe man überhaupt keine Spur von der Beſatzung ent⸗ decken können, während in dem zweiten Fall einige Ueberlebende aus dem Waſſer hätten gerettet wer⸗ den können. Bei Durchſicht dieſes zweiten Schiffes habe man den Eindruck gehabt, als habe eine furcht⸗ bare Exploſion ſtattgefunden. Der geſamte Maſchi⸗ nenraum ſei überſchwemmt geweſen. 7 Da es ſich bei dem erwähnten Gewährsmann der Zeitung um einen Kontrolloffizier gehandelt hat, ſteht wohl feſt. daß es wiederum neutrale Schiffe waren, die den britiſchen Minen zum Opfer ſielen. Belgiſcher Fiſchdampfer gerammt (Funkmeldung der NM3.) + Brüſſel, 14. Okt. Der belgiſche Fiſcherdampfer„2 21“ wurde in der Nordſee von einem britiſchen Küſtenſchutzboot ge⸗ rammt und ſchwer beſchädigt. Das Schiff, das ſtark leck war, wurde nach Ramsgate geſchleppt, wo es zwei Tage lang in Zwangsinternierung feſtgehalten wurde. Schließlich konnte der Dampfer unter der dauernden Betätigung der Pumpen wieder nach Oſtende zurückkehren. Bekanntlich wurde dort bereits vor zwei Tagen ein belgiſcher Fiſchkutter von einem franzöſiſchen Torpedoboot gerammt. Der Bericht des Oberkommandos Im Weſten Abſchuß von drei feindlichen Flugzeugen (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 14. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Im Oſten wurden mit der Beſetzung der letzten Abſchnitte am Bug die Bewegungen auf die deutſch⸗ruſſiſche Intereſſengrenze abge⸗ ſchloſſen. Im Weſten ſchwache Artillerietätigkeit. Bei Luftkämpfen wurden durch Jagd⸗ und Flakabwehr drei feindliche Flugzenge bei Schleiden, Idar⸗Oberſtein und Mayen ohne eigene Verluſte abgeſchoſſen. Daladier berichtet dub Paris. 13. Oktober Das franzöſiſche Kabinett trat am Freitagvor⸗ mittag zu einer Sitzung zuſammen. Nach dem Ab⸗ ſchluß der Sitzung wurde ein Kommuniqué ver⸗ öfſentlicht, in dem es heißt, daß die Beratungen hauptſächlich der diplomatiſchen und militäriſchen Lage gewidmet waren, über die Miniſterpräſident Daladier einen Bericht erſtattete. Der Reviſionsprozeß der Geſchichte * Mannheim, 14. Otkober. „Am Ende dieſes Krieges wird nicht mehr die gleiche Welt ſtehen, wie ſie vorher vorhanden war.“ In faſt wörtlich genau der gleichen Form iſt dieſer Gedanke ſowohl vom Führer in ſeiner Friedensrede wie vom engliſchen Premierminiſter in ſeiner Kriegs⸗ rede ausgeſprochen worden. Der Gedanke, daß ein neues Europa kommen müſſe, iſt alſo beiden krieg⸗ führenden Parteien gemeinſam. Wenn es aber ſo iſt, wenn man überall von dem Ende der bisherigen und von dem Aufkommen einer neuen Zeit über⸗ zeugt iſt, dann bleibt nur die Frage, warum man dieſe, Ueberzeugung ſich auf den Schlachtfeldern eines mörderiſchen Krieges und nicht lieber am Konferenz⸗ tiſch einer vernünftigen Ausſprache beſtätigen will? Wenn man das Gefühl hat, daß Europa in einem Zwiſchenſtadium lebt— und man hat recht in dieſem Gefühl: denn Europa ſteht im Zwielicht einer er⸗ ſterbenden alten und einer aufkommenden neuen Zeit!— wenn man weiter ſelbſt die Wahl hat, ent⸗ weder Träger einer organiſchen Neuordnung oder Opfer eines allgemeinen Chaos zu werden, ſo iſt nicht einzuſehen, warum man nicht die hohe Miſſion des Trägers ſolcher Entwicklung erfüllen, ſtatt das Schickſal, ihr Opfer zu ſein, ertragen will. Denn der ſieht dieſen Konflikt falſch, der in ihm lediglich den Ausbruch eines„zufälligen“ Kon⸗ fliktes ſieht— zufällig in dem Sinne, als ob ein be⸗ ſtimmter Anlaß oder ein beſtimmter Grund für ihn entſcheidend ſei. Dieſer Konflikt iſt nicht zufällig aus⸗ gelöſt, er iſt das letzte Ende eines langen geſchicht⸗ lichen Entwicklungsprozeſſes, den zum Ablauf brin⸗ gen zu müſſen, das tragiſche, aber vielleicht auch das große Schickſal unſerer Generation iſt. Es geht ein⸗ fach darum, ob der Uebergang von einem abgeſtorbe⸗ nen alten Lebensgeſetz der europäiſchen Ordnung und des europäiſchen Raums zu einem neuen auf dem Wige einer kriegeriſchen Revolution oder einer fried⸗ lichen Evolution ſich vollziehen ſoll. Der Uebergangs⸗ prozeß ſelbſt iſt nicht zu vermeiden, er liegt außer⸗ halb unſeres Willens, wie das große Geſetz des ge⸗ ſchichtlichen Stirb und werde, dem er entſpringt, ebenfalls außerhalb unſeres Willens liegt. In dieſem Sinne geſehen iſt der Krieg, der jetzt ausgebrochen iſt, nicht eine Epiſode„unſerer Zeit“, er iſt der Ab⸗ ſchluß einer Periode von Jahrhunder⸗ ten. Der Weltkrieg war die erſte große Erſchütte⸗ rung in dieſem Prozeß hiſtoriſcher Vollendung und hiſtoriſcher Neugeburt. Aber er war nicht das Ende und konnte es nicht ſein. Denn er brachte ja noch nicht die Auseinanderſetzung zwiſchen Altem und Neuem, er brachte nur die Selbſtzerſtörung des Alten. Die Auseinanderſetzung zwiſchen dem Alten und Neuen bringt erſt der heutige Krieg. Denn erſt heute iſt der Front der alten Welt und der alten Geſetze eine Front der neuen gegenübengetreten, feſt fundiert in ihren Grundſätzen und Zielen und feſt konſolidiert in ihrer Stärke und ihrem Willen. Erſt heute erkennt man auch die klare Trennung der Fronten, die viel mehr voneinander ſcheidet als der Gegenſatz eines politiſchen Programms oder eines politiſchen Zieles. In dieſen Zuſammenhang geſetzt iſt es auch kein Zufall, ſondern faſt eine hiſtoriſche Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, wenn die Welt unſerer weſtlichen Gegner ſo eifrig und ſo verlegen nach einem„Kriegsziel“ ſucht. Es gibt in dieſem Krieg in Wirklichkeit gar kein Kriegsziel, ͤas an Zeit und Raum gebunden wäre, es gibt in ihm nur das Kriegsziel, das die Geſchichte ſelbſt aufgeſtellt hat: die Entſchei⸗ dung zwiſchen altem und neuem. Und es iſt wiederum kein Zufall, ſondern hiſto⸗ riſches Geſetz, das in dieſem Ringen ausgerechnet Deutſchland und England aufeinanderprallen, Nationen, die ſoviel Verwandtes in ſich haben und deren Feindſchaft ſoviel Haßliebe trägt. Es iſt auch dieſer Zuſammenprall hiſtoriſch begründet, denn in England ſammelt ſich die alte, in Deutſchland ſammelt ſich die neue Zeit. Beide ſind Exponenten, der eine der Vergangenheit. der andere der Zukunft. Zwiſchen beiden mußten alſo die Würfel geworfen werden Das Alte, das ſind die Jahrhunderte des Imperialismus, des Liberalismus, des Kapitalis⸗ mus und des Individualismus. Das ſind die Jahrhunderte, in denen die reiche weite Welt nur „Beute“, nicht Lebensraum natürlicher Ordnung war und in denen auch der Menſch nur„Beute“ und nicht Träger unveräußerlicher Rechte war. Es ſind die anderthalb Jahrhunderte, in denen der Menſch ſich der Materie unterwarf und gleichzeitig zum Sklaven dieſer Materie und ihres ſinnfälligſten und unſittlichſten Ausdruckes: des Gelds wurde und in denen er umgekehrt auf dem hohen, aber hohlen 5N5BSSFFFFFCFFFPC000T0T0TTPTPTT 2 3 Unabwendbarkeit dieſes geſchichtlichen Prozeſſes * dae kinden laſſen! ger ſchwere Kamof der Fſolationiſten 9 Waſhingtoner Weſtwall hängen.“ 0. „England und Frankreich ſeien für den Untergang Lafolette an ſeine laſſen. 2.* ———— eſe 2. Seite/ Nummer 446 Piedeſtal dieſes Materialismus' in ſich ſelbſt das Maaß aller Dinge, allen Rechtes und allen Glaubens ſah: den Menſchen wie der Gemeinſchaft gegenüber. Das Neue iſt das Zeitalter des Nationalismus, der das Recht der Natipnen, aber auch die Begren⸗ zung dieſes Rechts erkennt und anerkennt; iſt das Zeitalter des Idealismus, der dem materialiſtiſchen Glauben an die äußerlichen Dinge, das Ueberzeugt⸗ ſien von den„weſentlichen Dingen“: Heimat und Boden, Raſſe und Blut, und der Seelenloſigkeit der alten Zeit wieder das Ahnen um die großen Geheim⸗ niſſe entgegenſtellt, iſt der Kollektivismus, der die „Menſchen wie die Nationen aus der Anarchie des Individualismus' löſt und ſie wieder zu natürlichen Gemeinſchaften zuſammenführt; iſt der Solidaris⸗ mus, der nicht nur im Leben einer Nation, ſondern auch im Leben einer Nationengemeinſchaft das alte Geſetz willkürlicher Brutalität im Mißbrauch von Macht und Reichtum ablöſen ſoll. Der hervorragendſte Vertreter der alten Zeit iſt aber England, das wie ein unerſättlicher Vampir und wie ein unerbittlicher Wucherer über der gan⸗ zen Welt thront, überall, ohne Rüchſicht auf Recht und Moral, die Fahne ſeiner Herrſchaft und ſeiner Habſucht aufgezogen hat und wie der Drache Fafner die Schätze der Welt hütet, die es ſelber gar nicht zum Leben braucht, die es aber denen verwehren will, die ein natürliches Recht darauf haben. Ihm gegenüber ſtehen die jungen, oͤrängenden, den alten Rahmen ſprengenden Mächte: Rußland, Italien, Japan und in erſter Linie Deutſchland, dem in dieſer hiſtoriſchen Auseinanderſetzung die nordiſche Miſſion zugefallen iſt, ihr kämpferiſcher Träger zu ſein. Deutſchland hat den Sinn dieſer Auseinander⸗ ſetzung— unzählige Reden des Führers beweiſen es — nicht nur ſelbſt klar erkannt, ſondern ſich auch bemüht, ſeinen Sinn und die Notwendigkeiten, die ſich daraus ergeben, auch anderen klarzumachen. Es hat alles daran geſetzt, dieſen gewaltigen Ueber⸗ gangs⸗ und Ablöſungsprozeß in friedlichen For⸗ men zu vollziehen und es hat mit der Tatſache, daß ihm das zu einem weſentlichen Teile gelungen iſt, ein in der Geſchichte einmaliges Beiſpiel an Willen und Leiſtung gegeben. Es war entſchloſſen, ͤieſen großen Reviſionspro⸗ geß der Weltgeſchichte, in dem Deutſchland ſelbſt nur von der mächtigen geſchichtlichen Welle getragen iſt, die gegen das Alte brandet, auch im guten zu pollenden. Es iſt ihm das nicht gelungen, weil im anderen Lager, trotz der allmählichen Reiſwer⸗ dung der Völker für die neue Zeit und trotz ihres erſichtlichen Willens dieſe neue Zeit im Frieden zu empfangen, Männer ſtehen, die dieſen Frieden nicht wollen. Weil Männer wie Chamberlain, Churchill, Eden und wie ſie alle heißen mögen. mit ihrer per⸗ ſönlichen Kümmerlichkeit weder die Größe noch die be⸗ greifen und ſie bereit ſind, lieber ihre Völker und die ganze Menſchheit in Krieg und Elend zu ſtür⸗ zen, als auf das Mandat zu verzichten, das ihnen die alte Zeit ausgeſtellt haben mag, das ihnen aber die neue verweigert: wirklich Führer ihrer Zeit und ihrer Nationen zu ſein! Sie und ſie allein tragen die Berantwortung, wenn jetzt im böſen die Waffen entſcheiden müſſen, wy der Wille im guten ſo leicht den Weg zum Frie⸗ Dr. A. W. 553 „Wie kann man den Weſtmächten am Neutralitätsdebatte?- anb Waſhington, 13. Oktober. Die UsA⸗Regierung hat bekauntlich dem Kongreß die Wiedereinführung der ſogenannten „eash-and-carry“⸗Klauſel vorgeſchlagen, d. h. der Beſtimmung, wonach kriegſührende Parteien Kriegsmaterial, das ſie in den Vereinigten Staa⸗ ten kauſen wollen, bar bezahlen und ſelbſt holen müſſen, was natürlich nur der Entente zugute kommt. Gegen dieſe Klauſel läuft die geſamte amerikaniſche Schiffahrt Sturm. Der Druck, den ſie auf die Regierung und auf den Kongreß aus⸗ übt, um mindeſtens eine Milderung durchzu⸗ ſetzen, fand in der heutigen Senatsdebatte ſeinen Niederſchlag. Senator Bailey, der Vorſitzende des Senatswirt⸗ ſchaftsausſchuſſes, erklärte nämlich, die Klauſel werde den ganzen amerikaniſchen Handel zer⸗ ſtören. Wenn das Geſetz in ſeiner jetzt vorgeſchla⸗ genen Form angenommen werde, müßten die Ver⸗ einigten Staaten mindeſtens 130 Handelsſchifſe von rund 860 000 Tonnen Waſſerverdrängung aus dem Dienſt zurückziehen. Zahlreiche Schiffahrtlinien wür⸗ den dadurch aufhören zu beſtehen. Dieſe Ausführun⸗ gen wurden von Senator Pittman unterſtützt, was die Vermutung beſtätigt, daß Rooſevelt ſelbſt die „eash-and-carry,⸗Beſtimmung mildern möchte. Als nächſter Redner ſprach der demokratiſche Se⸗ nator Bulow Er ſcheint ſich bereits, obwohl er die ganze Zeit die ſtreng neutrale Richtung vertrat, gauf den Standpunkt zu ſtellen, daß der Kamyf der Iſolationiſten, d. h. der Män⸗ ner, die die USA. aus jedem Konflikt fernhalten möchten, bereits verloren ſei und das Waffen⸗ ausſuhrverbot zweifelsohne aufgehoben werde. Bulow ſchrieb die ohdͤurch bewieſene Neutralitäts⸗ widrigkeit erſtens der Profitgier amerikaniſcher Waffen⸗ und Munitionsfabrikanten und zweitens dem wiederholt öffentlich zugegebenen Willen zu, „England und Frankreich zum Sieg zu verhelfen. Die ganze Seuatsdebatte, ſo erklärte der Se⸗ nator, ſcheine ſich nur noch darum zu drehen, wie man den Alliierten am beſten helfen könne. „Das amerikaniſche Volk will nicht, daß ſeine Söhne die Wäſche auf dem Weſtwall aufhängen, aber es will auch nicht, daß die Söhne anderer Nationen am Bulow ſchloß mit der Erklärung, Polens verantwortlich. Hätten Engländer und Franzoſen nicht Hilſe verſprochen, dann würden die Polen frühzeitig mit Deutſchland Frieden gemacht haben. Die Debatte wurde dramatiſch, als der Senator Kollegen den Appell richtete, ſich nicht durch Rooſevelts Argumente verblenden zu Lafolettes Vater hat übrigens vor 22 Jahren an derſelben Stelle umſonſt gegen Amerikas Eintritt in den Weltkrieg gekämpft. Sein Sohn warnte heute vor Aufhebung des Waffenausfuhrverbotes. Dieſe Maßnabme würde wirtſchaftlich verheerende Folgen Die USA würden ihre Schätze gegen un⸗ Gold nach Europa verſchachern. Die Kriegsende ein wirtſchaftlicher Nie⸗ dergang, wie ihn Amerika noch nie erlebt hätte. An⸗ ſtatt Kriegshandel mit Europa zu treiben, ſolle die USA⸗Regierung ſich lieber darauf konzentrieren, im haben. fruchtbares Folge wäre nach eigenen Lande und in Südamerika eine geſunde Wirtſchaft aufzubauen. E gefrorenen“ klärungen, daß ſie nichts daran änderten, bee Neue Mannheimer Zeitung Samstag, 14. Oktober 1939 anb Brüſſel. 18. Okt. Ein großer Teil der belgiſchen Preſſe ſchließt ſich den Proteſten gegen die unfaire Behandlung der neutralen Schiffe durch die Engländer an. Die„Nation Belge“ ſchreibt, daß die gegenwärtige Lage große wirtſchaftliche Schäden zur Folge habe. Es müßten ſobald wie möglich Mittel gefunden werden, um den in den britiſchen Gewäſſern„feſt⸗ 5— Schiffsraum ſobald wie möglich zu hefreien. „Libre Belgique“ erklärt, man müſſe ſich fragen, ob die belgiſche Regierung ſich über den Ernſt der Lage genügend im klaren ſei. Die führende Börſenzeitung„Echo de la Bourſe“ berichtet, daß die Ladungenen mehrerer Schifſe bereits verloren ſind. Die„Piriapolis“ hatte eine Orangenladung im Werte von zwei Millionen Frane an Bord, die inzwiſchen ver⸗ fault iſt und ins Meer geworfen werden mußte. Andere Schiffe führten Bananenladungen⸗ die ebenfalls zu Grunde gegangen ſind. Die briti⸗ ſchen Kontrollbehörden bekümmerten ſich überhaupt nicht darum, ob ſich an Bord der aufgebrachten neutralen Schiffe verderbliche Waren oder Fahr⸗ gäſte befänden. Alle bisher von den belaiſchen Be⸗ hörden in London unternommenen Schritte ſeien ohne Wirkung geblieben. England Hürfe nicht ver⸗ geſſen, daß auch die Neutralen das Recht zum Leben hätten, und daß man ihnen nicht fortwährend grau⸗ ſame Beſchwerden auferlegen dürfe. Die belgiſche Regierung müſſe noch häufiger und noch energiſcher in London proteſtieren. Die„Metropole“ weiſt auf eine Erklärung des Generaldirektors des britiſchen Miniſteriums für Kriegswirtſchaft Sir Frederie Leith⸗Roßa gegen⸗ über ausländiſchen Preſſevertretern hin. In dieſer Erklärung ſagte der engliſche„Blockadehäuptling“, daß die neutralen Staaten, um keine Schwierig⸗ keiten zu haben, garantieren müßten, daß ihre Waren für den eigenen Verbräuch beſtimmt ſeien, Zu dieſen Garantien gehör en u. a. Aus⸗ fuhrverbote() baw. die Einführung von Aus⸗ fuhrlizenzen(1) durch die betrefſenden neutralen Regierungen. Die belgiſche Zeitung ſchreibt zu den britiſchen Er⸗ 1 daß die Beſatzungen und Fahrgäſte der belgiſchen Schiſfe in England wie Peſtkranke behandelt würden. Japaniſcher Proteſt bei England dub. Tokio, 14. Oktober. Wegen der wiederholt gemeldeten Uebergriffe britiſcher Schiffe beim„Patrouillendienſt“ in der Nähe der japaniſchen Hoheitsgewäſſer hat die japa⸗ niſche Marineleitung bei der hieſigen britiſchen Bot⸗ ſchaft, wie Nitſchi Nitſchi“ meldet, Proteſt ein⸗ gelegt. Die daraufhin erfolgte neue Erklärung der Botſchaft iſt ebenſo kurz und unzureichend in ihrer„Begründung“ der unerhörten Uebergriffe wie die kürzlich gemachten Ausführungen des hie⸗ ſigen britiſchen Marineattachés. Es heißt nämlich, daß die Ueberwachung der japantſchen Häfen„keine Beleidigung Japans bedeuten ſolle(). Man bezwecke„lediglich“, deutſche ein⸗ und ausfahrende Schiffe feſtzuſtellen und zu beſchlagnahmen. Die Botſchäft hat dagegen nichts auf die Tatſache zu er⸗ beſten helfen?“- iſt das der Sinn der Erbitterte Kiagen der ASA⸗Schiffahrt Warnung vor Wilſons Fehlern! dnb Neuyork. 14. Okt. Der republikaniſche Senator Taft. der als ein ausſichtsreicher Kandidat für die Präſidentſchaft gilt, erklärte in einer Rede vor dem„Klub der jungen Republikaner“ in Neuyork. die überwälti⸗ gende Mehrheit des USA⸗Volkes ſei entſchloſſen, ſich aus dem europäiſchen Krieg herauszuhalten. Taft erinnerte an das Vorgehen Wilſons und warnte vor einer Wiederholung dieſer verhängnis⸗ vollen Politik unter Rooſevelt. ASA-Kriegsſchiffe in Honoluln EP. Waſhington, 14. Okt. Wie die Blätter melden, ſind 22 Einheiten der nordamerikaniſchen Flotte mit 106 Flugzeugen aus den Kriegshäfen von San Pedro und San Diego in Honolulu eingetroffen. England die Ktulralen mißhandelt Wie Peſtkranke“!- Hilfe- und Wutſchrei aus Belgien widern, daß britiſche Kreuzer, Zerſtörer und U⸗Boote weſtlich und ſüdlich von Kiuſchu und in den Gewäs⸗ ſern zwiſchen den japaniſchen Inſeln Kiuſchu und Schikoku geſichtet wurden. Hieſige politiſche Kreiſe bezeichnen dieſes Aufgebot an Schiffen und ihren Standort als nicht mit Japans ſeeſtrategiſchen Intereſſen vereinbar. Inzwiſchen lauſen immer neue Meldungen über die Beläſtigung der japaniſchen Schiſſahrt ein. Die Reederei Nippon Yuſen Kaiſha meldet. daß zwei von ihren Schiffen, nämlich„Fuſhimi Maro“ und„Ha⸗ kozaki“, beide je 11000 Tonnen, in Marſeille feſtgehalten würden. Die Linie würde ent⸗ ſprechende Schritte ergreifen, um die Freilaſſung der Schiffe zu erreichen. Hieſige politiſche Kreiſe bemerken hierzu, daß der Krieg anſcheinend hauptſächlich gegen Neutrale ge⸗ führt würde. und daß England anſcheinend die„Frei⸗ heit der Schiffahrt“ nur auf engliſche Schiffe anzu⸗ wenden beabſichtige. Wenn Deutſchland dagegen in berechtigter Notwehr auf die engliſche Blockade mit einer Gegenblockade antworte, dann verſuche der engliſche Propagandaapparat von einem„Berſtos gegen internationale Verträge“ zu ſprechen und die Welt gegen deutſche„Gewaltmethoden“ zu mobili⸗ ſieren. ————————— Nur wer „besser“ raucht, raucht gut! AriKan„, Der lettiſch ſowictrufſiſche Pakt Runofunkerklärungen des lettiſchen Staatspräſidenten EP Riga. 14. Oktober. Dex lettiſche Staatspräſident Ulmanis ſprach über den Rundfunk zur geſamten Bevölkeruna Lettlands. Er ſchilderte eingangs den Verlauf der Ereigniſſe der letzten Wochen und Monate und kam dann auf den lettiſch⸗ſowjetruſſiſchen gegenſeitigen Beiſtands⸗ pakt zu ſprechen. Er teilte mit, daß nach Eintritt der bekannten Umſtände Lettland von Sowjetruß⸗ land daran erinnert worden ſei, über die politiſchen Beziehungen zu beraten und darin Klarheit zu er⸗ reichen. Lettland habe dieſer Aufforde⸗ rung Folge geleiſtet. 5 Nach einer Analyſe des Paktes betonte Staats⸗ präſident Ulmanis den Wert der gutnachbarlichen Beziehungen und verwies dabei auf das Schickſal von Völkern, die ihre Freunde in der Ferne geſucht hätten. Gutnachbarliche Beziehungen. ſo ſagte Ul⸗ manis, erheiſchten aber auch zuweilen ein gewiſ⸗ ſes Nachgeben. Im weiteren Verlauf der Rede unterſtrich der Staatspräſident wiederholt die unangetaſtete Souve⸗ ränitäts Lettlands und die Abſicht, der lettiſchen Armee in Zukunft erhöhte Aufmerkſamkeit zuzu⸗ wenden. Niemand wolle, ſo ſagte er, dem lettiſchen Volk die Handlungsfreiheit nehmen. Auch könne keine Rede von einer Beeinfluſſuna ſein. Wenn gewiſſe Elemente ihren Augenblick jetzt für gekom⸗ men hielten, ſo würden ſie die entſprechende Antwort jetzt erhalten. Am Schluß ſeiner Rede ſagte Ulmanis. daß er im Namen eines freien Volkes, das die ſchwerſten Prüfungen hinter ſich habe, die krieaführenden Parteien auffordere, noch einmal alle Umſtände in 8 zu ziehen, ehe es nicht endgültig zu ſpät ſe 90 Ausnahmegeſetze in Finnland dub. Helſinki, 13. Oktober. Durch Verordnung hat der Staatspräſident Polizei⸗ und Provinzverwaltungen unter Ausnahme⸗ Rom- Rio de Faneiro Eine neue italieniſche transatlantiſche Flug⸗ verbindung Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 11. Oktober. In den erſten Oktobertagen haben die Ber⸗ ſuchsflüge der italieniſchen Luftfahrtgeſellſchaft Ala Littoria auf der Strecke Rom—Iſola del Sale, die zu den Kap Verdiſchen Inſeln führt, begonnen. Dieſe Flugſtrecke iſt nur ein Teil der planmäßigen regelmäßigen Verbindung Rom—Rio de Janeiro, die in abſehbarer Zeit eingerichtet werden wird. Die bisherigen Flüge hatten folgende Stationen: Rom —Sevilla—Malaga—Cisnerbs zur ſpaniſchen Ko⸗ lonie Rio'Oro—Jſola del Sale. Von hier werden die Flüge ſpäter über den Ozean nach Reeife, der Hauptſtadt der braſilianiſchen Republik Pernam⸗ buco, und von dort über Bahia nach Rio de Janeiro ſortgeſetzt werden. Wann die Flugverbindung, die der italieniſchen Fliegerei, ihren Piloten und ihrem Material ein glänzendes Zeugnis ausſtellt und die durch die Geſchwaderflüge Balbos über den Ozean vorbereitet worden iſt endgültig eingeführt werden wird ſteht noch nicht ſeſt. Ftalien prangert Englands Politik an Die Hinterhältigkeit der engliſchen Kriegspolitik wird klar durchſchaut dub. Mailand, 14. Oktober. Die vom Mailänder Inſtitut für das Studium der internationalen Politik herausgegebene Wochen⸗ zeitſchrift„Relazioni Internazionali“ widmet den Leitaufſatz ihres neueſten Heftes den Urſachen des jetzigen Krieges und erklärt, man ſtehe jetzt der ſehr eigenartigen Tatſache gegenüber, daß der Krieg er⸗ klärt wurde. ehe noch die leitenden Staatsmänner und die öffentliche Meinung der Weſtmächte über die Krieasziele einig waren, wegen derer bis zum letzten Blutstropfen gekämpft werden ſolle. In den Gedanken der Kriegstreiber aber ſeien iene Kriegsziele vollkommen klar. Am Grunde der Dinge liege die Wahrheit, daß die beiden Weſtmächte, die Jahrhunderte hin⸗ durch die weiträumigſten Reiche der Herrſchaft und der Ausnutzung unterworfen hatten, nicht beabſichtigten, die Führung der europäiſchen Zi⸗ viliſation mit den neuen Nationen zu teilen. Dieſer Gegenſatz führte zum Kriege von 1914 und der gleiche Gegenſatz habe den Krieg 1939 ausgelöſt. Die Weſtmächte glaubten, durch den Vertrag von Verſailles den Lauf der Geſchichte aufhalten zu können und ihre Vormachtsſtellung für Generatio⸗ nen geſichert zu haben. Jener Vertraa verweigerte Italien das Recht auf einen Platz an der Sonne, er beraubte Deutſchland ſeiner Kolonien, verſtüm⸗ melte es entſetzlich und demütigte es zu einer Stel⸗ lung politiſcher Sklaverei. Verſailles ſetzte den Krieg in Friedenszeiten fort. Seit ſeiner Abfaſſung hatte man beariffen, daß es nötig ſein würde, ihn mit Gewalt zu verteidigen. Deshalb ſchuf man an der Seite Deutſchlands zwei aufgeblähte Staaten und brachte wiederholt zum Ausoöruck, daß die Tſchecho⸗Slowakei nichts anderes ſei als eine„Baſtion“ oder ein„Fluaplatz“ für Nation, und auch Polen wurde nur alg eine Barriexe im Oſten gegen Deutſchland an⸗ geſehen. 4 Daraus entſtand unausweislich und ſchickſals⸗ ſchwer das Dilemma: Entweder Reviſion oder Krieg. Viele Reviſionen wurden bis zu der letzten durchgeführt, die man Polen nicht raten wollte, die man ihm aber in ſeinem eigenen Inter⸗ eſſe dringend hätte empfehlen ſollen. Den Reviſionen, die zur europäiſchen Entſpannung hätten führen können, wurde hingegen vom Weſten her bis aufs äußerſte Widerſtand entgegengeſetzt. 5 Wenn man behaupte, das Ziel ſei die Aus⸗ ſchaltung des Nationalſozialismus, ſo wende man eine Formel anu, unter der ſich viele andere Dinge verbergen. Man beabſichtigt, in Wirklich⸗ keit, Deutſchland aufs neue zu zwingen, ſich zu ergeben, um ihm ein⸗ neue Entwaffnung, eine neue politiſche Bevormundung und einen neuen der rechtlichen Unterdrückung aufzuer⸗ egen. Aber dieſe Ziele würden Europa nicht den Frieden bringen denn ſelbſt unter der Annahme, daß es ge⸗ linge, Deutſchland ein zweites Verſailles aufzuer⸗ legen, würden die Probleme ſpäter unter noch ſchwierigeren Bedingungen wieder aufleben. Das Problem, das man ſtellen müßte und das ſich eines Tages ſchließlich zwingend ſtellen werde, ſei das Problem der Gerechtigkeit; nur ein Frieden auf der Grundlage der Gerechtigkeit werde Europa einen Wiederaufſtieg ermöglichen. Geſuche um Auſtellung im Bereiche des Ober⸗ befehlshabers Oſt zwecklos. Es iſt bekannt gewor⸗ den, daß täglich zahlreiche Geſuche um Anſtellung im Bereich des Oberbefehlshabers Oſt eingehen. Es beſteht vorläufig keine Möglichkeit, dieſen Geſuchen nachzukommen. Sie ſind daher zwecklos und müſ⸗ ſen künftig unbeantwortet zurückgehen. geſetz erklärt. Es handelt ſich jedoch noch nicht um die Erklärung des Belagerungszuſtandes. Saratoglu bei Moiotow — Moskau, 13. Oktober. Der türkiſche Außenminiſter Saracoglu begab ſich Freitag nachmittag, 17 Uhr Ortszeit, wieder in den Kreml zu einer Unterredung mit dem ruſſiſchen Außenminiſter Molotow. Sowietruſſiſche Handelsdelegation in Teheran EP. Nom, 14. Oktober. Aus Teheran berichtet die römiſche Abendpreſſe, daß dort eine ſowjetruſſiſche Handelsdelegation zu Verhandlungen über die Wiederaufnahme des ſeit mehr als einem Jahr abgebrochenen ſowietruſſiſch⸗ perſiſchen Handelsverkehrs eingetroffen iſt. Fapaniſch-ruſſiſche Beſyrechungen dub. Moskau, 14. Okt. Der japaniſche Botſchafter in Moskau Togo, wurde am 12. und 13. Oktober von dem ſtellvertre⸗ tenden Außenkommiſſar Loſowſki empfangen. Da⸗ bei wurden diejenigen Fragen weiter erörtert, die ſich aus dem ſowjetiſch⸗japaniſchen Ausgleich vom 16. September dieſes Jahres ergeben, darunter ins⸗ beſondere die Bildung von gemiſchten Grenzkom⸗ miſſionen in dem Gebiet an der mandſchuriſch⸗mon⸗ goliſchen Grenze. Bewaffneter engliſcher Kohlendampfer in Aut⸗ werpen. Wie gemeldet wird, traf am Mittwoch in Antwerpen ein bewaffneter engliſcher Kohlendamp⸗ ſer ein. Das Schiff iſt mit einer Zehn⸗Zentimeter⸗ 3 und einer Minenräumvorrichtung ausge⸗ rüſtet. r940892 Das läßt ſich denken! Wenig freundliche Erinnerung der volniſchen Gefangenen an ihre Regierung. Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters + Rom. 14. Oktober Wie dem„Popolo'Italia“ berichtet wird, ſprechen in rumäniſchen Konzentrationslaoern die gefangenen polniſchen Soldaten und die internierten Zivil⸗ perſonen mit unverhülltem Haß von ihrer früheren Regierung, der ſie oſfen vor⸗ werfen, die Vorſchläge des Führers zu einer fried⸗ lichen Löſung ſeien dem volniſchen Volk unter⸗ ſchlagen und die militäriſche Stärke Deutſchlands ſei ihnen verheimlicht worden. Jetzt ſäßen dieſe betrogenen Menſchen hinter rumäniſchem Stachel⸗ draht in Ungewißheit über ihre Zukunft und das Schickſal ihrer Familien und werden von Rache⸗ gefühlen gegen die Männer erfüllt. die ſie verraten Und auch ſchmählich im Stich gelaſſen hätten. Fugendliche Schwerverbrecher Sie können jetzt auch von Erwachſenen⸗Gerichten abgeurteilt werden Ndz. Berlin,“. Oktober. Der Miniſterrat für die Reichsverteidigung hat eine Veroroͤnung zum Schutze gegen jugendliche Schwerverbrecher erlaſſen, die auch für Straftaten gilt, die vor ihrem Inkrafttreten begangen ſind. Es hat ſich nämlich in der Praxis herausgeſtellt, daß gelegentlich doch frühreife Jugendliche auch vor dem vollendeten 18. Lebensjahr aus Veranlagung bzw. Vererbung einen verbrecheriſchen Charakter bekun⸗ den, demgegenüber erzieheriſche Maßnahmen keinen Erfolg mehr verſprechen. Die neue Verordnung ermöglicht, derartige Jugendliche wie Erwachſene zu beſtrafen. Sie beſkimmt, daß gegen einen Jugend⸗ lichen der bei Begehung einer Straftat über 16 Jahre alt iſt, der Staatsanwalt die Anklage auch vor dem Gericht erheben kann, das zur Verhandlung und Entſcheidung gegen Erwachſene zuſtändig iſt. In dieſem Falle verhängt das angerufene Gericht gegen den Täter diejenigen Strafen und Maßregeln der Sicherung und Beſſerung, die gegen Erwachſene angedroht ſind, wenn der Täter nach ſeiner geiſtigen und ſittlichen Entwicklung einer über 18 Jahre alten Perſon gleichzuachten iſt und wenn die bei der Tat gezeigte, beſonders verwerfliche verbrecheriſche Ge⸗ ſinnung und der Schutz des Volkes eine ſolche Be⸗ ſtraftung erforderlich macht. Gegen Hamſterer wird in Italien vorgegangen. Durch einen der Kammer der Faſei und Korperatio⸗ nen zur Beſchlußfaſſung zugegangenen Geſetzent⸗ wurf werden Hamſterer mit ſchweren Geſängnis⸗ und Geldͤſtrafen bedroht. Drr,ZZZZZBBBZZ, 23ZZZB—————— Haupeſchefelelter und verantwortlich für Politik: Or. Alols Winbouer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich für Kultur⸗ politik, Tbeater und Unterbaltung: Car! Onno Ellenbart.— ——* i. B. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: 1. V. Dr. Fr. Wil⸗ elm Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Or. Fran; Wilbelm Koch.— Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: Or. E. 8. Schaffet. Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur H eber, Druck S Mannhei Zete exaus r, Drucker and Verleger: Neue aunheimer Dr. Fric Bode& Co., R 1.—6 7 Derantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen i. V. Robert Göllee, Mannbeim. Bur Beie Preisiſte Ne. 10 gältig. ſendungen werden zunächſt in ———————— Samstag, 14. Oktober 1939 Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite /Nummer 446 Muſikaliſche Feierſtunde mit Peter Raabe Am Flügel: Richard Laugs, Mannheim Klar, daß ſich unſer Nationaltheaterorcheſter unter der Leitung des Präſidenten der Reichsmuſikkammer Prof. Dr. Peter Raabe mit beſonderem Ernſt und vermehrter Energie ins Zeug legte. Unter dieſer klaren und ſeinfühligen, die Gegenſätze ſcharf profi⸗ lierenden und lebensvollen Führung kam denn auch zu Beginn der erſten muſikaliſchen Feierſtunde der Deutſchen Arbeitsfront eine Darbietung der Eu⸗ ryanthe⸗Ouvertüre von Carl Maria v. Weber zuſtande, die nicht nur keinerlei Wünſche offen ließ, ſondern die vollkommene Erfüllung im ſchöpfer⸗ gewollten Sinne brachte. Der Vortrag der fünften Symphonie c⸗ Moll von Beethoven gab dann reichlichere Ge⸗ legenheit, die charakteriſtiſchen Eigenſchaften des be⸗ deutenden Gaſtdirigenten zu ſtudieren. Die fünfte Symphonie iſt recht eigentlich die Muſik der ge⸗ ſchichtlichen Stunde. Hart und hartnäckig, trotzig und zu jedem Gang anit den Herausforderungen des Schickſals entſchloſſen, der Zartheit und der feinſten Schwingungen des Gemütes fähig, ohne weich und weichlich zu werden. Dieſe herrliche Symphonie iſt ja ſchon oft in unſerem Muſenſaal erklungen. Die Mannheimer laſſen ſich gern von ihr erquicken. Die Aufführung unter Peter Raabe reiht ſich den wert⸗ vollſten aller Wiedergaben würdig an. In ſeiner feingliedrigen, nervigen Hand wirkte der Taktſtock wie der Stab des Zauberers im Märchen, Koſtbar⸗ keiten in unermeßlicher Fülle in Erſcheinung treten laſſend, gewaltige Bewegungsenergien zur Entfal⸗ tuna bringend. daneben aber ein hauchfein geſpon⸗ renden Wiedergabe wurde die einzigartige Geſchloſ⸗ ſenheit des Aufbaues, die herrliche Dichte des Ge⸗ füges mit überredender Kraft und eindringlicher Wicht zur Darſtellung gebracht. Nicht ganz reſtlos geglückt war die Wahl des Klavierkonzerts d⸗Moll von Brahms — die Wahl, nicht zu verwechſeln mit der Wieder⸗ gabe. Die Wiedergabe war ſogar eine Leiſtung höch⸗ ſten Ranges. Unter Peter Raabes Leitung entwickel⸗ ten das Nationaltheater⸗Orcheſter und der Soliſt Richard Laugs von der Hochſchule für Muſik wert⸗ volle Qualitäten, die Bewunderung abringen muß⸗ ten, die herbe Verſchloſſenheit und die weitgehend rein private Haltuna des Werkes aber auch nicht zu erſchließen vermochten. Richard Laugs zumal war in ſeinem edlen Spiel von ausgefeilter Klarheit und inniger Gebundenheit. Mit reifer, überlegener Sicherheit der geiſtigen und techniſchen Geſtaltung lolgte. er dem Werk in die feinſten und ſchwierigſten Veräſtelungen und Verzweigungen, glanzvolle Läufe ſtüürmen laſſend, wuchtige Akkoroſchläge türmend, alle Regungen Brahmsſcher Wehmut ausſpinnend und mit erquicklicher Friſche den rechten Ton für das Rondo⸗Finale treffend. Die Zwieſprache dieſes hervorragenden Pianiſten mit dem Orcheſter war von überzeugender Schlagfertigkeit. Wir hoffen ſehr, ſeinem ebenſo geiſt⸗ wie ſeelenvollen Spiel in unſeren Konzertſälen noch oft zu begegnen. Prof. Dr. Peter Raabe, Richard Laugs und das Nationaltheater⸗Orcheſter wurden mit der für die Mannheimer Konzertſäle üblichen Zurückhaltung ge⸗ nenes Singen von überwältigender Schönheit feiert. ſetzend. In dieſer umſichtig alle Abſtufungen doſie⸗ Dr. Fs W. Koch. eeeeee Berliner Brie Im Lazarett der kranken Feldpoſtbriefe.— Das Haus der 2400 Fenſter. — Berlin, im Oktober. 15 Feldpoſtſammelſtellen gibt es in Deutſchland, in Berlin arbeitet die größte. Denn es, ſind täglich eine halbe Million Feldpoſtbriefe, die die Berliner Sammelſtelle durchlaufen. Das Reichspoſt miniſte⸗ rium gab uns einmal Gelegenheit, hinter die Ku⸗ liſſen zu ſehen. Die Feldpoſt hat am 3. September ihren Betrieb aufgenommen, fußend auf den Erfah⸗ rungen aus dem Weltkriege und auf den praktiſchen Ergebniſſen der ſogenannten„Uebungspoſt“, die im Falle der Rückgliederung des Sudetenlandes und der Oſtmark ausprobiert wurde. Jeder Soldat hat eine fünfſtellige Feldpoſtnum⸗ mer und dieſe Nummer iſt ſozuſagen auch die ⸗poſta⸗ liſche Erkennungsmarke, ohne die niemand identifi⸗ ziert werden kann. Bei fünf Ziffern kann man ſich leicht verſprechen und verſehen(man denke an die' Fernſprechnummern). Wird von den fünf Ziffern eine einzige falſch geſchrieben, ſo iſt es undenkbar, daß die Feloͤpoſtſendung noch in die richtigen Hände kommt. Die Sendung bleibt dann ſo lange liegen, bis ſich der Abſender meldet und man durch Rück⸗ frage noch einmal die genaue Nummer feſtſtellt. Wenn aber der Abſender ſeine Adreſſe nicht an⸗ gegeben hat? Dann iſt das Bemühen der Poſt aus⸗ ſichtslos. Die in Körben und Säcken ankommenden Poſt⸗ einem dreifachen Syſtem der„Feinverteilung“ ſortiert und zwar ſo, daß die, Unterteilung für die einzelnen Feldpoſteinheiten die gemeinſame Bündelung und den entſprechenden Verſand ermöglichen. Unter ge⸗ übten Händen geht das Verfahren ſchnell, und auch die kleinſten Einheiten bekommen ihre Sendung mindeſtens einmal am Tage durchgeſchleuſt. Vorausſetzung iſt, daß die Sendungen auch ein⸗ wandfrei ſind. Die Feldpoſt hat nämlich ihren ſtetigen Aerger mit den Sendungen, die nicht ein⸗ wandfrei ſind. Zunächſt dürfen ſie nicht zu ſchwer ſein. Zwar iſt man ſo tolerant, ein Auge zuzu⸗ drücken, wenn das Uebergewicht nicht mehr als zehn Gramm beträgt. Aber dann ſind noch die Sorgen um die Verpackung! Da ſchicken Frauen an ihre Männex und Söhne und Bräute an ihre Verlobten im Feld Liebesgabenbriefe, die man geſehen haben muß: Butter im Briefumſchlag, zerquetſchte Toma⸗ ten und Weintrauben, Zigaretten, die aus der Um⸗ hüllung fallen, Honig, der ausläuft! Alle dieſe „kranken“ Liebesgaben müſſen von der Poſt in einem beſonderen„Lazarett“ mühſelig durch viele Kräfte erſt noch einmal richtig verpackt werden. Und was mittlerweile verfault oder ſchlecht geworden iſt, muß in den Müll wandern. Wieviel gut gemeinte Gaben verderben da! Die Berliner Feldpoſtſammel⸗ ſtelle bekommt allein täglich 2000 ſolcher kranken Liebesgabenbriefe Gibt es jemanden in Berlin, ja in Deutſchland, der nicht wüßte, was der„Alex“ iſt? Alex iſt zu⸗ nächſt die Abkürzung für Alexanderplatz und dann die Bezeichnung für ſein repräſentativſtes Bauwerk, das Polizeipräſidium. Es iſt jetzt gerade 50 Jahre alt. Man kann begreifen, daß ſeine häufigſten „Gäſte“ aber auf eine Jubiläumsſeier verzichtet haben. denn von dem Haus geht ein ſtrenges Flui⸗ dum aus. Bis zum Jahre 1889, in dem die Politzei in das berühmte ziegelrote Gebäude zwiſchen Maga⸗ zin⸗, Kaiſer⸗, Dirckſen⸗, Gruner⸗ und Alexander⸗ ſtraße einzog, befand ſich die damals Königliche Po⸗ lizei im Hauſe der ehem ꝛligen Stadtvogtei am Molkenmarkt und an der Mühlendammſchleuſe. Davon iſt heute nichts mehr zu ſehen, weil der fährlich weil der unſichtbar iſt und Seife vernichtet, ohne Nimm Henko, das beim Wäschen spart, und Seife vor Verlust bewahrt/ Neubau der Reichsmünze darauf errichtet wird. Man entſinnt ſich aber, daß in dieſer Stadtvogtei, die erſt nach der Inflation verſchwand. einſt Fritz Reuter, der„Rebell“ ſaß(1833)„wegen demagogiſcher politiſche Umtriebel. Man kann in„Ut mine Feſtungstid“ darüber nachleſen. Als Berlin wuchs, wuchs auch ſeine Kriminalität, und die Stadtvogtei wurde bald zu klein. Der Magiſtrat weigerte ſich aber, einen Erſatzbau zu errichten, und ſo mußten ſich piele Teile des großen Polizeibetriebes in be⸗ nachbarten Wohn⸗ und Geſchäftshäuſern einmieten. Das Bild änderte ſich erſt im Jahre 1839, als endlich der Neubau fertig war, deſſen Errichtuna drei Jahre Bauzeit in Anſpruch genommen hatte. Wir wiſſen nicht genau. was der Bau dieſes Ziegelrieſen gekoſtet hat. Dafür iſt aber bekannt, was der Bau einſt Gelder forderte. der vorher an dieſer Stelle ſtand. Das war das erſte Berliner Arbeitshaus, das im Jahre 1742 für 32 000 Taler errichtet worden war. und nicht ſolche, die nicht mehr arbeiten wollten. Später wurde es ein beſſeres Obdachloſenaſyl mit einer angegliederten Irrenanſtalt. Das 1889 eingeweihte Polizeipräſidium umfaßze 652 Wohn⸗ und Dienſträume mit insgeſamt 2400 Fenſtern. 30 Jahre ſpäter war es bereits wieder zu klein. Man mußte anbauen. ſtraße wurde ein„Filiale“ errichtet, die namentlich die Bau⸗ und Gewerbepolizei umfaßte. 1920 ſaß auf dem roten Haus einmal der„Rote Hahn“. Faſt wäre das ganze Bauwerk vernichtet worden. Es verbrannten aber„nur“ 375 000 Meldezettel. Der Perſonalnachweis mußte mühſam auf Grund der »Karteien der Polizeireviere rekonſtruiert werden. Im übrigen ſind auch die Tage des„Alex“ ge⸗ zählt. Im Zuge der Neugeſtaltung Berlins iſt auch ein neues Polizeipräſidium am Ende der Nord⸗ Südachſe geplant. 7 Der Berliner Bär. Das Nationaſtheater am Wochenende. Heinrich Hölzlin ſingt die Titelpartie der komiſchen Oper„Der Barbier von Bagdad“ von Peter Cornelius, die heute Samstag unter der muſikaliſchen Leitung von Staats⸗ kapellmeiſter Karl Glmendorff in neuer Inſzenierung gegeben wird. Spielleitung Erich Kronen.— In der Operette„Das Land des Lächelns“ von Franz Lehar, die morgen Sonntag im Spielplan des National⸗ theaters erſcheint, ſingt Lutz⸗Walter Miller den Prinzen. Joſef Offenbach ſpielt den Obereunuch. Die muſikaliſche Leitung hat Sigurd Klenter. (O Der Pariſer Gemäldedieb zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Das Strafgericht in Paris verurteilte den Dieb des Louvre-Bildes„'Indifferent“ Bo⸗ guslawſki zu zwei Jahren Gefängnis, 300 Franken Geldſtrafe und der Entziehung der Aufenthalts⸗ genehmigung für Frankreich für die Dauer von fünf Jahren. Neue Romane. Im Quelle u. Mayer⸗Verlag, Leipzig, erſchienen zwei neue Romane, die Menſchenſchickſale aus dem Lebenskreis des deutſchen Dorfes behandeln. Guſtav Schroer, deſſen Bauernromane viele Leſer gefunden haben, ſpiegelt in ſeinem neuen Buch„Die Bauern von Siedeln“ im ſpannend erzählten Schickſal dreier Bauernfamilien zugleich ein Stück deutſchen Volksſchickſals aus der Zeit der beiden erſten Jahrzehnte daß zwanzigſten Jahrhunderts wider, und Giſela Wenzq⸗ Hartmann erzählt in dem Roman„Ueber dem Leben leuchten die Sterne“ ſchlicht und ungekünſtelt den Weg einer jungen Medizinſtudentin, die, um ſich die Mittel zur Fort⸗ ſetzung ihres Studiums zu verſchaffen, eine Stellung auf einem der Hausfrau beraubten Gut annimmt und ſich dort zur Erfüllung letzten Lebensſinnes im Dienſt und in der Liebe durchringt. Beide Bücher erfreuen außer durch ihren Inhalt durch ihre gefällige Ausſtattung. e. Mengen Seife nutzlos vergeudet, nur weil noch nicht alle Hausfrauen das K Waſſer vor dem Waſchen enthärten. Iſt es nicht erſtaunlich, daß es immer noch Hausfrauen gibt, die ſich über das wichtige Problem der Waſſerenthärtung nicht klar geworden ſind? Faſt jedes Brunnen⸗ oder Leitungswaſſer enthält einen gefährlichen Feind: den Kalk! Dieſer Feind iſt deshalb ſo ge⸗ Allerdings wobnten zuerſt nur Leute darin, die nicht mehr arbeiten konnten In der Magazin⸗ Die Polen verwendelen Giflgas! Die Spreugſtelle A vor Jaslo 5 65(Aſſvciated Preß, Zander⸗Mulktplex⸗Kg Der erkrankte Pionier Haun, der im Krankenhaus von Jaslo von dem Schweiger Profeſſor Rudolf Staehelin aus Baſel unter⸗ ſucht wurde und bei dem ſchwere Schädigungen Her Luftwege und ſtarke Haut⸗ und Augenſchädigun⸗ gen auf Grund der ärztlichen Diagnoſe einwanofrei als Symptome durch Gasgift der Gelbkreuz⸗ gruppe feſtgeſtellt worden ſind. reſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Uraufführung in Heidelberg: Willy Grüb:„Diſziplinarfall Larſen“ Heidelberg, im Oktober. Intendant Hanns Friederieſ ſtellte ſich auch als Spielleiter mit Mozarts„Entführung aus dem Serail“ und dieſer Uraufführung des jungen Pforz⸗ heimer Dichters den Heidelbergern ſehr vorteilhaft vor. Der dramatiſche Erſtling zeigt, wie echte, junge Kameradſchaft einem verknöcherten Lehrer zum Trotz einen drohenden Diſsziplinarfall über⸗ windet. Larſen beichete zwar ſeinem Klaſſenkamera⸗ den(zugleich Obmann) und der Tochter ſeines Direktors den verzweifelten Plan, die drohenden Schulzeugniſſe verſchwinden zu laſſen, unterließ dies aber auf ihre Bitten. Wer aber beging dann die Tat? Alle drei beſchuldigen ſich in edlem Wetteifer, bis der Obmann die Freundestat auf ſein Konto zwingt. Das löſt endlich die Spannung, während der die verſchie⸗ denen Lehrertypen Aufgeſchloſſenheit oder Vorurteil zeigen, zu glücklichem Ende: der Direktor rückt als Vierter im Bunde mit den Kameraden vor den zum „Diſziplinarfall“ verſammelten Lehrern zu fröhlicher Nachfeier aus! Daß Larſen als Bauernſohn in geſundem Heim⸗ weh zur Scholle ſich innerlich gegen Examens⸗ und Titelweſen ſträubt, wind nicht weiter vertieft, da Willy Grüb keine Problematik, ſondern nur ſchlich⸗ tes, lebendiges Theater bieten will. Auch lockte ihn nicht ſo ſehr, blutvolle Charakterrollen zu ſchaffen, wie etwa Otto Ernſt in ſeinem„Flachsmann“. Umſo heller ließ er, jugendlich⸗unbeſchwert, helles Licht auf Schulkameradſchaft fallen, die in ſich ſelbſt die Abwehrkraft gegen Mißdeutung und Verſtänd⸗ nisloſigkeit trägt. 2 Dem Kleeblatt liehen Otto Schönfeld, Ellen Ringelsbacher, Karl Fürſtenberg, dem Lehrerkollegium Martin Baumann, Erich Eſchert und Karl Fleiſcher Geſtalt und Farbe. Ihnen galt der herzliche Beifall ebenſo, wie der ſorgfältigen und ſehr einfühlſamen Spielleitung Hanns Friederieis und dem anweſenden Dichter. Polniſches Lager mit Giftgasmunition bei Oxhöft Friedrich Baſer.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) daß es die Hausfrau gleich merken kann. Dieſe Hausfrauen würden ganz erſtaunt darüber ſein um wieviel beſſer die Lauge ſchäumt und um wieviel größer die Leiſtung ihres Waſchmittels iſt, wenn ſie 30 Minuten vor Bereitung der Waſchlauge einige Handvoll Henko Bleich⸗Soda im Waſſer verrühren. Dann kann ſich nämlich keine Kalkſeife mehr bilden, und Seife und Waſchmittel werden ohne jeglichen Verluſt in Waſch⸗ und Schaumkraft umgeſetzt! Aber nicht nur Ihrem Geldbeutel— auch Ihrer Wäſche kommt es zugute, wenn Sie das Waſſer mit Henko Bleich⸗Soda enthärten. Dann ver⸗ hindern Sie die Entſtehung der häßlichen Kallſeife, die ſich bisher als grauer Schleier auf dem Gewebe abſetzte und es unanſehnlich und brüchig machte! 11359/39 —— 23 ———————— 5 KSo e 4 * Neue Mannheimer Zeitung Samstag, 14. Oktober 1889 Flhnrut für das Winterhilfswer— Uruc! um Sonntag den 15. Oktober 1939 ſummeln die Schaffenden in der BONi⸗ Bannzfrdie äcsg — Mannheim, 14. Oktober. „Auflochgucter- Dieſer volkstümliche Ausdruck hat zwar ſeit jeher eine etwas anrüchige Bedeutung und wurde be⸗ ſonders in Mannheim ſchon zu Großvaters Zeiten angewandt, als man von Strand⸗ und Familien⸗ hädern noch keine Ahnung hatte und das ſommer⸗ liche Badebedürfnis der Stadtbewohner in einem zmännlichen“ Rheinfreibad jenſeits des Mühlau⸗ hafens und in einem ungefähr in der Gegend des Straßenbahndepots gelegenen, etwas beſcheideneren Neckarfreibad fürs weibliche Geſchlecht, jedoch mit einem männlichen Badmeiſter, ſich Genüge tun mußte Dieſer Badmeiſter ſcheint eine beſondere Vor⸗ liebe für Aſtlöcher beſeſſen zu haben, denn auf ihn war ein anzüglicher Vers gemünzt, den eine luſtige Narrenſchar im Faſching anfangs der 8oer Jahre auf einer draſtiſch bebilderten papierenen Rieſen⸗ laterne angebracht hatte, 3 Wortlauts: „Warum guckt'r Karle in deß Loch?“ Und als Antwort:„Ich däht nit gucke, awer ich muß: ſunſcht verſaufe mr die Meedle in dem Fluß!“ Dieſe Art Guckerei iſt ja wohl überflüſſig geworden; doch Teinacher Sprudel Begõnstigt ihren Stoffwechsel 48 Sad Oderkiagen — Pe von der ſcheint die von Neugier getragene Vorliebe fürs Gucken durch Löcher und Ritzen hölzerner Umzäu⸗ nungen noch nicht ganz ausgeſtorben zu ſein, wie wan dies gegenwärtig an manchen Orten unſerer Stadt häufig beobachten kann. Daß die Konſtruk⸗ tionsarbeiten an der verbreiterten Friedrichsbrücke hinter dem Bretterverſchlag ſeit deren Inangriff⸗ nahme das Intereſſe tauſender Augenpaare, deren Beſitzer die behelfsmäßigen Gehwege benützten, auf ſich zog, iſt weiter nicht verwunderlich, will ſich doch leder Innen⸗ und Neckarſtadtbewohner von den Fortſchritten an dieſer wichtigen Verkehrsſtraße überzeugen. In jüngſter Zeit richteten ſich jedoch auch noch an anderen Verkehrspunkten der Stact dichte Bordwände auf. über deren Zweck man nicht ganz im klaren iſt, aus welchem Gruünd jetzt manche männ⸗ liche und weibliche Naſe ſich davan plattdrückt, um durch ein Aſtloch oder einen Spalt zu eräugen, was inn erhal b ſich tut. Vorläufig macht ſich aber nichts“ weiter als eine eifrige Buoͤdelei bemerkbar, und das Rätſelraten iſt in vollem Gang. Eines Tages werden jedoch die Aſtlochaucker ibre Neugier befriedigt ſehen. d a Ehe⸗Jubilien. 40 Jahre verheiratet ſind heute Joſef Schips. Oberwagenführer a. D. und Ehefrau Katharina geb. Ruppert, Seckenheimerſtraße 68.— Das Feſt der Silberhochzeit feiern morgen Sonntag Herr Joſef Stumpf und Ehefrau Mag⸗ dalena geb. Schroth, Mittelſtraße 124. Unſere herz⸗ lichen Glückwünſche! 9 Auftakt zum Winterhiljswerk Die Betriebsführer zeichneien ſich in das Buch der Opferberenſchaft ein Im Namen der Deutſchen Arbeitsfront hatte Kreisobmann Schnerr die Betriebsführer des Kreiſes Mannheim in den großen Saal der Har⸗ monie geladen. zahlreich Folge geleiſtet worden. Um die Wichtigkeit dieſer wirklichen Feierſtunde zu unterſtreichen, hat⸗ ten auch die Partei und die Stadt ihre Vertreter ge⸗ ſchickt. So ſah man Kreisleiter Schneider und Ober⸗ bürgermeiſter Renninger. Der große Saal hatte eine würdige Ausſchmückung erfahren. Die Wand hinter dem Podium war rot ausgeſchlagen und darunter ſtand in mächtigen gol⸗ denen Lettern zu leſen„Kriegswinterhilfswerk 1939—40“. Davor ſtand eingerahmt in Grün eine Führerbüſte, Worte des Führers aber aus ſeiner letzten Rede mahnten zu beiden Seiten der Wand. Das erſte Wort hatte Frau Muſika. Das Kötſcher⸗ trio, in dem Konzertmeiſter Kergl den Geigenpart aushilfsweiſe übernommen hatte, ſpielte werkgetreu den I. Satz aus dem Trio op. 11 in B⸗Dur von Beethoven. Dann ſprach Pg. Lorch mit markiger Stimme ein Wort des Führers. Kreisobmann Schnerr war die Aufgabe zuge⸗ fallen, über den Sinn dieſes neuen Winterhilfswerks zu ſprechen. Er gab zunächſt einen gedrängten Rück⸗ Dieſer Einladung war erfreulich blick auf die ſo erfolgreich verlauſenen kriegeriſchen Ereigniſſe und betonte, daß ſie nicht zuletzt deshalb errungen werden konnten, weil die Front der Hei⸗ ingt ſtark war. Aber ſie muß noch ſtärker und ge⸗ feſtigter werden, ſo führte er aus, und der ſichtbare Ausdruck dafür wird das kommende Winterhilfs⸗ werk ſein. Jeßt muß ſich jeder bewähren und keine Lücke darf in der Volksgemeinſchaft ſein. Er ſchloß ſeine eindrucksvollen Worte mit dem lapidaren Satz aus der letzten Führerrede:„Es muß daher in dieſem Kriegswinterhilfswerk alles übertroffen wer⸗ den, was bisher geleiſtet wurde.“ Kreisleiter Schneider, der anſchließend ſprach, betonte beſonders die unvergleichliche Propaganda⸗ wirkung des WHW. An ſeinen Leiſtungen ſolle der Feind die Unerſchütterlichkeit der Fronten erkennen und den Grad unſerer Einſatzbereitſchaft. Jeder müſſe heute Freund und Kamerad ſein, treuer Die⸗ ner des Führers und damit Nationalſozialiſt. Und damit war ſchon der Augenblick der prak⸗ tiſchen Betätigung gekommen: Jeder der anweſen⸗ den Betriebsführer trug ſich in das aufgelegte Buch der Opferbereitſchaft mit einer namhaften Spende ein. Die Schlange der Einzeichner wollte lange nicht abreißen Rotes Kreuz und Wehrmacht Heitere Stunden in der„Flora“ Man mußte am Donnerstagnachmittag im Flora⸗ heim in der Lortzingſtraße eng zuſammenrücken, um für die Soldaten und Ziviliſten Platz zu ſchaffen, die gekommen waren, um auf Einladung des Roten Kreuzes drei heitere Stunden zu verleben. Gaſt⸗ geberin war die Bereitſchaftsküche des Roten Kreu⸗ zes in der Alphornſtraße, die einen hier garniſonie⸗ renden Truppenteil ſeit ſeiner Zuſammenſtellung verköſtigt. Man hörte über das verabreichte Eſſen nur eine Stimme des Lobes. Und ſo iſt es begreiflich daß zwiſchen Leitung und Perſonal der Küche und der Truppe bereits enge Freundſchaftsbande be⸗ ſtehen. Als ſich alle mit Kaffee und Gebäck geſtärkt hat⸗ ten. begrüßte Frau Hahn im Namen der Kreisſtelle Mannheim des Roten Kreuzes und der Bereit⸗ ſchaftsküche Alphornſtraße die Erſchienenen auf das herzlichſte, zunächſt die Ofſiziere und Mannſchaften, wobei ſie beſonders das gute Einvernehmen zwiſchen den Köchinnen und den drei Metzgermeiſtern rühmte, die der Küche zugeteilt ſind, dann aber vor allem die Frauen der Ortsgruppe Humboldt, von denen ſich 140 abwechſelnd zur Herrichtung der Materialien für die Küche zur Verfügung ſtellen. Es darf als eine hervorragende Leiſtung bezeichnet werden, daß mit Hilfe von 25 Frauen 600 Eſſen in 1½ Stunden fertiggeſtellt werden. Die Rednerin lobte ferner die jungen Helferinnen, die die Soldaten betreuen, und ſchloß mit herzlichen Worten, die ſie Adolf Hitler widmete. „Als Leutnant Abel das„Sieg Heil!“ auf den Führer ausgebracht hatte und die Nationallieder geſungen waren, ergriff Feueriopräſident Theo Schuler, der mit Kunſtmaler Ziegler und Ma⸗ lermeiſter Wagner, der als Unteroffizier zur Truppe gehört, den Unterhaltungsnachmittag vor⸗ bereitet hatte, das Wort, um einleitend darauf hin⸗ zuweiſen daß die Zuſammenkunft an die vielen Ver⸗ anſtaltungen erinnere, bei denen Alex Köckert, der unvergeßliche Fremdenſitzungsvergnügungskom⸗ miſſär des„Feuerio“, unterſtützt von Kräften des Die billigste Einkaufsgelegenheit für grögere Wintervorräte Schon als der Großmarkt noch auf dem Zeug⸗ hausplatz abgehalten wurde, galt bei den meiſten nheimer Hausfrauen die Regel, daß hier nur Händlerware zu haben ſei, die für den Eigenbedarf nicht in Frage käme. Nun iſt, der Großmarkt ſeit geraumer Zeit mehr noch als früher aus dem Blick⸗ feld des Stadtzentrums verſchwunden,— die Sper⸗ rung der Friedrichsbrücke tut auch das ihre dazu, um viele Frauen von einem regeren Austauſchver⸗ kehr über den Neckar abſehen zu laſſen, ſo daß wei⸗ teſte Kreiſe der Mannheimer Bevölkerung den Groß⸗ markt am Adolf⸗Hitler⸗Ufer gewiß kaum vom Hören⸗ ſagen, geſchweige denn aus Augenſchein und eigener Praktiſcher Erfahrung kennen. Das iſt aber, gerade im Hinblick auf die beſonderen Aufgaben der Haus⸗ frau hinſichtlich einer vernünftigen Vor⸗ ratswirtſchaft eine Unterlaſſungsſünde, bei der man geradezu Bargeld verliert. Bekanutlich werden ja auf dem Großmarkt am Adolf⸗Hitler⸗ufer noch bis 31. Oktober täglich ab neun Uhr morgens Obſt und Ge⸗ müſe auch an Kleinverbraucher zu Groß⸗ handelspreiſen abgegeben. Vorausſetzung dafür iſt allerdings die Abnahme ge⸗ wiſſer Mindeſtmengen,— ig wie ja ſchließlich wägele zum Großeinkauf mitgenommen, denn die im großen bezogenen Sommerkohlen auch immer etwas billiger ſind, als wenn man ſeinen Hausbrand ſpͤter zeutnerweiſe vom Wagen kauft. Wer aber zum Beiſpiel für eine vielköpfige Familie zu ſor⸗ gen hat, der nimmt ſchließlich gern einen Viertel⸗ zentner gute Winteräpfel zum Einlagern oder auch 20 Pfund Weißkraut zur eigenen Sauerkrautbereitung; oöer wer das berühmte Rezept der pikanten und in ihrer Herſtellung Jerhältnis⸗ mäßig einfachen Tomaten⸗Würztunke ſein eigen nennt, dem iſt eine Menge von 10 Kilo der eben maſſenweiſe angebotenen roten Früchte ohnedies geläufig. Im einzelnen ſind die vorgeſchriebenen Mindeſtmengen für Gewährung der Großhandels⸗ preiſe folgendermaßen feſtgelegt: Obſt ab 12,5 Kg. Kohlgemüſe(Kraut) ab 10 Kg. Fruchtgemüſe(Bohnen, Tomaten) ab 10 Kg. Wurzelgemüſe(Zwiebeln uſw.) ab 5 Kg. Alſo den Großmarkt am Adolf⸗Hitler⸗Ufer nicht vergeſſen! Und gleich den Maxel mit ſeinem Hand⸗ im Netz kann man ſoviel Sach' doch nicht nach Hauſe tragen! 9 1. Nationaltheaters, Tauſende und aber Tauſende be⸗ glückte. Deshalb ſei auch der„Feuerio“ der Auffor⸗ derung, dieſe Zuſammenkunft vorzubereiten, gern gefolgt. Immer ſei der„Feuerio“ zur Stelle, wenn es ſich darum handle, Freude zu bereiten und Not zit lindern. So ſei bereits die erſte Spende an das Kriegswinterhilfswerk abgegangen und das Echo, das der Liebesgabenverſand an die Front hervor⸗ gerufen habe beweiſe, daß die Bedachten dafür unge⸗ mein dankbar ſind. Präſident Schuler ſchloß mit der Verſicherung, daß der„Feuerio“ ſeine Kräfte auch in Zukunft bereitwilligſt zur Verſügung ſtellen werde. Und nun wickelte ſich eine Unterhaltungsfolge ad, die unſerer erſten Karnevalgeſellſchaft wieder alle Ehre machte. Kunſtmaler Ziegler, der mit einer Skiztze, die die Verbundenheit von Küche und Wehr⸗ macht illuſtrierte, große Heiterkeit hervorrief, ſagte ſodann die Fünf Harmoniſten vom National⸗ theater an, die mit drei Schlagern ſehr gefielen. Dann kamen Joſef Offenbach und Klaus W. Krauſe mit einem drolligen Zwiegeſpräch(Arzt und Patient), Unteroffizier Benninger, der mit ſeiner Gattin ausgezeichnete Parterreakrobatik vor⸗ führte und Bertl Grether die vor allem mit ihren Gedichten in Pfälzer Mundart einen durchſchlagen⸗ den Erfolg erzielte. Hieran reihten ſich Walter Ziegler vom Reichsſender Stuttgart, der Sohn des Anſagers, mit internationalen Handharmonika⸗ vorträgen, Unteroffizier Wagner mit ſeiner poin⸗ tenreichen Büttenrede als Gemüſehändler, der Mer⸗ ſterhumoriſt Karl Buck, der u. a. den Blumenpeter wieder unübertrefflich kopierte, Frl. Walter und Frl. Riebel mit einem anmutigen Biedermeier⸗ Tanzoͤuett und Lene Kamuf mit einem zeitgemä⸗ ßen Vortrag als Knorzebachin. Soldat Rudt Frank war als grotesker Tanzhumoriſt hervor⸗ ragend und ſchließlich gefielen zum zweiten Male Frl. Walter und Frl. Riebel mit einem ge⸗ tanzten und geſungenen Wiener Walzer. Etwas ganz originelles hatte man bis zum Schluß aufgeho⸗ ben: das Auftreten mehrerer Kartoffelſchälerinnen, die nach der Melodie„Annemarie“ einen Ausflug des Küchenperſonals nach Bad Dürkheim ſo beluſti⸗ gend beſangen, daß ein wahrer Heiterkeitsſturm durch den Saal brauſte. Die Kapelle Mayer ſpielte flott auf. Major Dürkes ſprach der Leiterin der Küche, Frau Hahn, der ebenfalls anweſenden Kreisfrauen⸗ ſchaftsleiterin Frau Drös, den Helferinnen und dem Küchenperſonal für die liebevolle Fürſorge, die ſie der Truppe zuteil werden laſſen, ſeinen verbind⸗ lichſten Dank aus, und ließ zu ihren Ehren Lurch Elferratsmitalied Albert Picker, der gleichfalls als Unteroffizier den feldarauen Rock trägt, drei Raketen ſteigen. Die Mitwirkenden wurden mit Wein und Süßigkeiten bedacht. Herr Johann * 72 Jahre alt wurde heute ohan Spiegelfabrik Hoffmann, Mannheim⸗Waldhof, Nr. 70. Wir gratulieren. ** 70. Geburtstag. Am Sonntag, 15. Oktober, 8 der langjährige Leſer der NMz3, Herr Joſef Wanger, Langſtraße 11, ſeinen 70. Geburtstag. Unſeren Glückwunſch. u Achtung bei kleinen Rentenmarkſcheinen! Bei den Rentenmarkſcheinen zu 1 und 2 Rentenmark muß man darauf achten, daß dieſe Scheine das Da⸗ tum 30. Januar 1937 tragen. Scheine zu 1 und 2 Rentenmark mit anderem Datum ſtammen aus frü⸗ herer Zeit und ſind ungültig. Bei Rentenmardkſchei⸗ nen zu 5 Rentenmark iſt zu beachten, daß die Scheine ein Frauenbilönis tragen. Scheine ohne Frauen⸗ bildnis zu 5 Rentenmark ſtammen ebenfalls aus frü⸗ herer Zeit und ſind ungültig. Reſtbeſtände Lebensmittelkarten abholen! Das Städtiſche Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt teilt mit: Wegen der Kürze der für die Vorbereitung der Kartenausgabe verfüg⸗ baren Zeit iſt es künftig leider nicht möglich, die Lebensmittelkarten den Verſorgungsberechtigten ins Haus zuzuſtellen. Die Karten ſind von den Haus⸗ halten bei den in der Bekanntmachung im Anzeigen⸗ teil dieſer Zeitung bezeichneten Ausgabeſtellen abzu⸗ holen. Durch die Errichtung von 20 Ausgabeſtellen und dadurch, daß die Abholung der Kaxten nach den Anfangsbuchſtaben der Haushalte auf die ganze Woche verteilt wird, iſt dafür geſorgt, daß die Aus⸗ gabe ohne zu großen Zeitaufwand möglich iſt. Die Ausgabeſtellen ſind durchgehend von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Es wird beſonders empfohlen, für die Ah⸗ holung auch die betriebsſchwachen Mittags⸗ und frühen Nachmittagsſtunden zu benutzen. Bei der Ab⸗ holung iſt der in den letzten Tagen zugeſandte Per⸗ ſonalausweis, für Schwer⸗ und Schwerſt⸗ arbeiter auch der Stammabſchnitt der mit dem Kennbuchſtaben S oder Sst verſehenen Brotkarten vorzulegen. mit Weltruf e e eee 0oeAEx, SSNaSce ELBEO-Strüſpfe WANEL%”— es Vom Straßenbau Seit einigen Tagen iſt das Schild mit der Auf⸗ ſchrift:„Achtung! Fahrbahnwechſel!“, das in Höhe der Rhein⸗Neckar⸗Halle die von der Stadt in Rich⸗ tung Neuoſtheim ſich bewegenden Fahrzeuge über das Gleis der Straßenbahn hinweg auf die linke Fahrbahn wies, verſchwunden: der Anſchluß der Einbahnſtraße von der Rieobahnunterführung bis zu dem genannten Uebergang iſt hergeſtellt und der Verkehr auf dieſer Strecke freigegeben. Vom Schlachthof bis zur Riedbahnunterführung iſt alſo das Einbahnſyſtem durchgeführt, ſehr zum Vorteil der Verkehrsſicherheit außf dieſer lebhaft be⸗ fahrenen öſtlichen Ausfallſtraße Mannheims ſowohl wie auch des landͤſchaftlichen Bildes zwiſchen Sta⸗ dion und Schlachthof überhaupt. Es iſt zwar noch nicht ganz vollſtändig und es dürfte noch mancher Tag ins Land gehen, bis die Großzügigkeit des Adolf⸗Hitler⸗Platzes in ihrer geplanten Monumen⸗ talität dem Auge ſich darbietet und dem motoriſiert von Oſten kommenden Fremden ein anſchauliches Bild gibt von der Bedeutung der Quadratſtadt gwi⸗ ſchen Rhein und Neckar. Immerhinn bekommt er B 0 n ſchon jetzt einen kleine Begriff davon, wenn er die ſchönen Straßen mi den Rgd⸗ und den ebenfalls eine Fahrbahnhreite einnehmenden haumbeſtandenen Gehwegen ſieht, die ſich vom bis zur Riedbahnunterführung beiderſeits der Straßenbahngleiſe entlang ziehen. Die Rad⸗ und Gehwege der fertiggeſtellten Anſchluß⸗ ſtrecke der ſüdlichen Einbahn ſind gegenwärtig in ⸗ Arbeit und dürften in Bälde ebenfalls dem Verkehr übergeben werden.— An der Herſtellung der Rad⸗ und Gehwege entlang der erheblich zurückgeſetzten Umfaſſungsmauer des weſtlichen Teils des Schlacht⸗ hofs wird zur Zeit ebenfalls gearbeitet, ſo daß in kurzer Zeit— da auch der rechtsſeitige Fahrdamm am Schlachthof fertig iſt— der unmittelbare Zu⸗ gang zur Seckenheimer Straße ſich erheblich gün⸗ ſtiger darbieten wird als bisher. Filmrundſchau Schauburg:„Gold in New Feisto“ Ein Bavaria⸗Film vom wilden Weſten Es iſt zwar nicht mehr jener wilde Weſten, in dem ein Karl May ſeine Winnetous und Old Shatter⸗ handg unumſchränkt regieren ließ. ſondern ein erheblich gezähmter, der zum Schauplatz dieſes Bava⸗ ria⸗Films geworden iſt. Irgendwo im Innern Kanadas liegt das Städtchen, deſſen Ruhe eines ſchönen Tages ein Fremder mit ſeinen geheimnis⸗ vollen Plänen ſtört. Er ſcheint nach Gold zu graben. das regt ſchnell Phantaſie und Habgier der biederen Bürger an, in deren Adern noch manche vom alten wilden Goldgräberblut Es dauert nicht lange. dann geſchehen auch allerhand aufregende Dinge. Golodfieber graſſiert! Am ſtärkſten wird der nicht allzu ehren⸗ werte Miſter Pepper, Inhaber eines Bankunter⸗ nehmens, davon angeſteckt. Er macht Zehntauſende von Dollars flüſſig, um ſich ſelbſt in den Beſitz der Goldmine zu ſetzen. Doch ſein großer Coup gelingt ihm nicht. Der ſeltſame Fremde entvpuppt ſich als ein Mann, der mit ihm ein Hühnchen zu rupfen hat. Recht turbulent ſpitzt ſich dann die Affäre zu. Wiloͤweſt wird wieder lebendig, Richter Lynch ſpukt bedenklich herum. Und Spannung iſt genug da, um uns knappe zwei Stunden zu feſſeln. Paul Verhoven führt die Reaie. Unter den Darſtellern ſind zu nennen: Hans Söhnker, der diesmal einen rauhen, aber ſympathiſchen Gold⸗ gräber mit geheimnisvollem Nimbus zu geben hat; Alexander Golling in der Rolle des eiferſüc⸗ rumoren. tigen Polizeiinſpektors, Otto Wernicke als Bankier Pepper, dazu Hilde Janſen, Ellen Frank und Annie Markert, die Vertreterinnen des ſchönen Geſchlechtes. Paul Weſtermeiers Land⸗ ſtreichertype verdient ein beſonderes Kompliment. Im Beiprogramm: Die neueſte hochintereſſante Wochenſchau. C. W. Fennel. F DAS PRIVATE BANKGEWERBE Huadad — UI 0 LLLLLLLLLLLLLLLLIIIIIHHHHHm 0 NMANNKHEIN Schnappſcküſſe aus der Großſtabt im Kriege: annkhei ült einſatzbereit! Bei den Männern Hilfspollzei- Eine Truppe mit vielseitigen Tuigaben Vertrautsein mit Kimme und Korn N iſt einſatzbereit. Dieſe Annahme fin⸗ det ihre treffendſte und augenfälligſte Beſtätigung durch einen Beſuch bei den Organiſationen, die wäh⸗ rend des Krieges mit beſonderen wichtigen Aufgaben betraut worden ſind. Die Hilfspolizei baben wir zuerſt aufge⸗ ſucht und uns über ihre Tätigkeit ein ausgezeich⸗ netes Bild machen können. Sie hat bereits dem Stadtbild in mancher Hinſicht ihren Stempel aufge⸗ drück. Die alten badiſchen Polizeiuniformen haben in den Reihen dieſes Verbandes eine unerwartete Wiederauferſtehuna gefeiert. Auf Straßen und Plät⸗ sen ſieht man ihre Träger, oft noch in Begleitung eines grünuniſormierten Schupomannes, umher⸗ gehen, an den Brücken, die im Mannheimer Ab⸗ ſchnitt der Reichsautobahn liegen, ſtehen Poſten in der kleidſamen ſchwarzen Uniform mit den grünen Aufſchlägen und an vielen anderen wichtigen Objek⸗ ten wachen ſie Tag und Nacht. Wir hatten Gelegenheit, eine uuterkunft der Hilfspolizei in Mannheim zu be⸗ ſuchen. Am Poſten vorbei, gehen wir an einem Vorgarten vorüber zu dem langgeſtreckten Haus, Sicherungsgräben gegen Bombensplitterschutz werden von den der angelegt * Das Kleinkaliberschießen wird täglich geübt — Auch das Zielen will geübt sein 3 Waffenlehre auf dem Kasernenhof das heute gantz im Zeichen der heiligen Hermandad ſteht. Kräftige Männerſtimmen erfüllen dieſes Haus, das in den letzten Jahren ſchon zahlreiche uniformierte Gäſte geſehen hat. Aus einem Hof flattern Fetzen einer Melodie, die dem Inſtrument eines Horniſten entlockt iſt, durch weit geöffnete Fenſter. Im erſten Stock des Gebäudes empfängt uns der Kommandeur der Truppe. Er gibt uns nicht nur ein anſchauliches Bild von demn Aufgabengebiet der zu Beginn dieſes Krieges ins Leben gerufenen Hilfspoligei. ſondern führt uns ſelbſt dͤurch Haus und Hof und anſchließende Mannſchaftsbaracken, da⸗ mit der Eindruck, den wir empfangen, 0 und lebendig iſt. Ehe wir nun einen Rundgang be⸗ ginnen, gibt uns der Major einen Querſchnitt durch den Aufbau und den Einſatz der Hilfspolizei. Die Mannſchaften werden teils für polizeiliche, teils für Luftſchutzzwecke eingeſetzt und ausgebildet. Im Lager befinden ſich etwa 200 Männer, die 3 Täglich wird auch Unterricht erteilt, Es erfolgt auf dem Schieſstand der Unterkunft den sien mit allgemeinen Polizeiaufgaben befaßt unmittelbar ſämtlich aus Mannheim ſtammen und wie wir dei unſerem Beſuch feſtſtellen konnten, in ausgezeichneter geſundheitlicher Verfaſſung ſind. Nun, wir ſollten die einzelnen Abteilungen ſelbſt kennenlernen. Durch eine Gaſſe, die öwiſchen owei langgeſtreckten ſauberen grüngeſtrichenen Baracken entlangläuft, gelangen wir zum Domizil einer moto⸗ riſierten Abteilung. Jeweils 24 Männer liegen in einem Flügel des Holzgebäudes. Wir treten ein. Zack, zack. Die Hacken der Hilfspoliziſten, die ſich hier gerade aufhalten, knallen ſchon erfreulich ſtramm und militäriſch.. Die Männer haben ſich ihre Unter⸗ kunft ſelbſt eingerichtet. Sie haben kunſtvolle Bet⸗ tenbauten errichtet, Spinde hereingeſtellt— kurz alles ſo eingerichtet, daß ſie damit auch beim Militär mit Glanz beſtehen könnten. Alle Berufe ſind unter den einberufenen Hilfspoliziſten vertreten, Kaufleute gibt es da, Vertreter, Handwerber, Metzger und Bäcker, Rechtsanwälte und Beamte. Sie ſind mit Luſt und Liebe bei ihrer neuen Aufgabe, die ſie reſt⸗ los in Anſpruch nimmt. Sie alle, die meiſtens den mittleren Jahrgängen angehören, bilden hier eine der tägliche große geſchloſſene Gemeinſchaft, die Dienſt immer feſter zuſammenſchweißt. Bei dieſer motoriſierten Abteilung verläuft der Dienſt ähnlich wie bei den anderen Formationen: Morgens um.30 Uhr heißt es„raus aus den Bet⸗ ten“, zehn Minuten ſpäter gilt es, zum Früh⸗ ſport anzutreten. Gymnaſtik wird hier getrieben, die alle Knochen von der letzten Schlafmüdigkeit befreit, und ein Lauf über den Kaſernenhof bringt alle„auf die Beine“. Dann geht es in den nebenan befindlichen geheizten Waſchraum. Um.30 Uhr ſpritzen bereits die Kaffeeholer aus jeder Gruppe zur Küche. Der Kaffee ſelbſt wird in wuchtigen Gulaſchkanonen gekocht, aus denen es beſonders des Mittags appetitlich herausdampft. Um.45 Uhr wird im Speiſeſaal Platz genommen. Dann iſt die Kleiderordnung an der Reihe, und nunmehr be⸗ ginnt der„Ernſt des Lebens“, der tägliche Dienſt. Gegen.45 Uhr wird auf dem benachbarten Hof, der durchaus den Titel Kaſernenhof verdient, mit der Waffen ausbildung der Hilfspoliziſten begonnen. Das ABC der Gewehrhandhabung wird hier jedem, der vorher vielleicht keinen blaſſen Schimmer davon gehabt hat, beigebracht. Zielen wird geübt, das Gewehr auf Kimme und Korn rich⸗ ten, und ſpäter Schießen mit dem Kleinkaliber⸗ gewehr. Um 10.20 Uhr werden die Männer ſodann 15. OKTOBIR 1939 Der Posten vor der Hiltspolizei-Unterkuntt * im Unterrichtsſaal von den Zugführern in der Pflichtenlehre unterwieſen, ſpäter ſolgt Theoretiſches, und dann iſt bereits der Mittag ge⸗ kommen und mit ihm ein kräftiger Schlag aus der dampfenden Gulaſchkanone, die mit ihrer Zwillings⸗ ſchweſter im Hof aufgefahren iſt. Die zehn Männer, die in der geräumigen Küche der Unterkunft wir⸗ ken, leiſten, wie man aus aller Mund hört, gemein⸗ ſam mit ihrem Küchenchef Ausgezeichnetes. Unter Bihnen ſind verſchiedene gelernte Köche, die ſich treff⸗ lich auf ihr Handwerk verſtehen. Wir blickten in das Buch des Meiſters aller Suppen, Braten und Ein⸗ töpfe und wir mußten geſtehen: Was er ſeinen Leuten ſerviert, iſt tadellos und reichlich! Und noch einmal zurück zum Tageslauf des Hilfspolizeimannes: Mittags wird er auf dem Kaſernenhof im Schießen ausgebildet, treibt Sport, reinigt die Waffen, hat Singſtunde und wenn es dann 5 Uhr 30 geworden iſt hat die Freiheit geſchlagen. Am Schießſtand wird mit Kleinkaliber ge⸗ ſchoſſen. Mann auf Mann legt ſich auf die Pritſche, viſiert, drückt ab. Wir gehen weiter, betrachten uns den Fußballplatz der Hilfspolizei und das Buen retiro all der Wagen, die ohne roten Win⸗ kel im Weichbild der Stadt Mannheim angetroffen wurden... Auf dem Platz nebenan können übri⸗ gens die Männer bei gutem Wetter nach Dienſt⸗ Sirene und Beobachtungsposten Photos: Fennel(J. Imhoff(9) ſchluß ihre Angehörigen treſſen ſie auch ins helle vielfenſtrige Beſuchszimmer führen. Die ſanitäre Betreuung der Männer lieat in den Händen eines Stabsarztes, in deſſen gut eingerich⸗ teten Unterſuchungsväumen alles zu ſammentrifft, was von Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt, vom Luftſchutz und der aktiven Polizei erkrankt iſt. Nennenswerte ſchwere Fälle hat es in den Reihen der Hilfspolizei glücklicherweiſe bisher noch nicht zu behandeln ge⸗ geben. Alle Männer, die heute die Uniform der Hilfs⸗ polizei tragen, ſind ſtolz darauf dem Großdeutſchen Reich auf wichtigem Poſten dienen zu können. Sie haben gerne erhöhte Pflichten und Anforderungen auf ſich genommen, um ihren Teil dazu beizutragen, dem in ernſter Zeit tatkräftig zu belſen. C. W. Fennel. Stunde der allerlei — Hürbisse, Gatderobenmarken und Poræellanæahne — „Die tieferen Zuſammenhänge,“ ſprach Erwin, 8„ſind oftmals wunderbar“. 5„So iſt es,“ ſagte Gerd„Iſt es die Geſchichte mit den Kürbiſſen, die du zu erzählen gedenkſt?“ Erwin geſtand, daß er an dieſe Geſchichte gedacht habe. Doch wenn keiner ſeiner Gäſte darauf beſtehe, ſie noch einmal zu hören ſo ſei er bereit, auf ihren Bortrag zu verzichten. Aber Hilde ſagt:„Nein, er⸗ zählen Sie. Ich kenn die Geſchichte noch nicht.“ Das konnte ſtimmen, denn Hilde war erſt acht Tage in der Stadt. Gerd, Arnold, Hedi und Peter gingen an Erwins 5 gut beſtückte Hausbar, und Erwin erzählte unter⸗ deſſen Hilde die Geſchichte von den Kürbiſſen. „Ich kannte einen Mann, Bpſilanti hieß er, der feierte einſt im Kreiſe ſeiner Freunde Geburtstag Da ſie ſich in den Kopf geſetzt hatten Ypſilanti ſchwer zu ſchädigen, gingen die Männer erſt, als alle Flaſchen leer waren. Es waren fünf Männe: 60 und fünfundzwanzig Flaſchen. Ich hatte einen ande⸗ 3 ren Bekannten Kaver mit Namen, dem wuchſen im Sommer nach dieſer Geburtstagsfeier Kürbiſſe im Garten. Er hatte eigentlich Stiefmütterchen pflan⸗ 3 zen wollen, aber es wurden Kürbiſſe daraus. Dut⸗ zendweiſe lagen die rieſigen Früchte im Garten vor ſeinem Hauſe. Es war eine vornehme Straße, in allen Vorgärten blühten pikfeine Blumen. Nur vor Kavers Fenſtern wölbten ſich die dicken Kugeln der Kürbiſſe, es war lächerlich und peinlich. Kaver kannte Ypſilanti nicht im geringſten, und doch beſtand ein tieferer Zuſammenhang zwiſchen den Kürbiſſen des einen und der Geburtstagsfeier des anderen.“ Erwin pflegt beim Vortrag ſeiner Kürbis⸗ Geſchichte an dieſer Stelle eine kunſtvolle Pauſe zu machen. Er tat es auch diesmal, und Fräulein Hilde hatte die Zeit und die Güte zu ſagen:„Nun bin ich 9 aber geſpannt!“. Da kam Gerd von der Bar zurück. Er verbreitete einen anſprechenden Duft von Whisky und Wermut Die Sache iſt furchtbar einfach,“ ſagte er.„Der Gärtner, bei dem XKaver den Samen für ſeine Stief⸗ 3 —— mütterchen kaufte, war einer von Ppſilantis Freun⸗ den. Er litt noch ſchwer an den Folgeerſcheinungen einer temporären Alkoholvergiftung die er ſich am⸗ Abend vorher auf dem Feſt zugezogen hatte. Er vergriff ſich, er gab Kaver Kürbisſamen. Xaver war botaniſch völlig unbeſcholten, er merkte nichts. Er meinte, Stiefmütterchen auszuſäen, und war nach⸗ her maßlos überraſcht als ihm Kürbiſſe zuwuchſen. Die feinen Leute in der Straße dachten, es ſei mit Kavers Finanzen nicht alles in Ordnung, und er Hhabe es nötig in Dinge für die Küche zu ziehen. Es ſprach ſich herum, und viele gingen hin und holten ihr Geld von Xa⸗ vers Bank— ja, Xaver war Bankier, Erwin ver⸗ gaß es zu erzählen. Es fehlte nicht viel, und die 5 Bank wäre zuſammengebrochen.“ 6„Genau ſo war es“, ſagte Erwin.„Weil ein Mann unter alkoholiſchen Ausſchreitungen ſeinen Geburtstag feierte, ſtand ein anderer Mann, der 6 nichts damit zu tun hatte, anſtatt vor Stiefmütter⸗ chen vor Kürbiſſen und obendrein vor dem Bankrott. So wunderbar ſind oft die tieferen Zuſammenhänge.“ E. Hier miſchte ſich Arnold in das Geſpräch. Einen ſympathiſchen Duft von Whisky, Wermut und An⸗ goſtura verbreitend, hatte auch er die Hausbar im Stich gelaſſen.„Ich kennel, ſagte er,„ein anderes Beiſpiel dafür, wie ſich das Leben oft geſtaltet ſelt⸗ ſame Zuſammenhänge von idiotiſcher Logik zwiſchen ———33— ———————— einander zu ſchaffen haben.“ „Du denkſt an die Geſchichte mit den Zähnen“, ſagte Erwin. Arnold gab es zu und erzählte: „Hier handelt es ſich darum, daß die Garderobenfrau ſeinem Blumengarten nützliche Menſchen und Dingen herzuſtellen, die nichts mit⸗ eines Kinos eine Verabredung mit einem Mann mit Penſionsberechtigung hatte und daß ein Vierteljahr ſpäter ein anderer Mann, der keine irgendwie ge⸗ arteten Beziehungen zu dem Paar unterhielt, einige S zu bezahlen hatte, die ihm nicht ge⸗ örten.“ „Der tieſere Zuſammenhang iſt doch wohl klar“, meinte Hilde.„Der Mann mit den Porzellanzähnen war natürlich auch betrunken, man kennt das ja.“ „Nein,“ ſagte Arnold,„es war anders. Die Garderobenfrau war ſehr aufgeregt, als ſie die Män⸗ tel und Hüte herausgab die ihrer Obhut anvertraut waren. Sie hatte ſich doch mit dem Mann mit der Penſionsberechtigung verabredet, und es war Früh⸗ ling. In ihrer Eile, bald zu zweien auf einer dunk⸗ len Bank im Park zu ſitzen, vergaß ſie. aus einem Herrenhut die Garderobemarke zu entfernen. Der Eigentümer des Hutes ſetzte ihn auf, ohne die Marke zu ſehen, die noch daran war. Mit der Befriedigung eines Mannes, der ſoeben einen amerikaniſchen Film hiſtoriſchen Inhalts ohne bemerkenswerte geiſtige Schäden hinter ſich gebracht hat, ging er da⸗ hin. Nun wirkt aber ein Mann auf allen Breiten⸗ graden der eine Garderobenmarke am Hut hat, auf einfache, unverbildete Gemüter komiſch. Es iſt eine auffällige und befremdliche Tatſache daß ein kleines Stück buntes Papier genügt, um einen ſonſt ernſt⸗ haften und ehrenwerten Mann zu einer ulkigen Fi⸗ gur zu machen und ihn der Lächerlichkeit preiszuge⸗ ben. Es iſt ein Heiterkeitsbedürfnis von übertrie⸗ bener Anſpruchsloſigkeit, das anſcheinend von Spitz⸗ bergen bis Feuerland—“ „Keine Abſchweifung,“ ſagte Erwin ſtreng. „Gut,“ fuhr Arnold fort.„Der Herr mit der Nummer am Hut erregte die Lachluſt eines Mannes, der ihm höhniſch und niederträchtig ins Geſicht grinſte. Er verbat ſich ſolche beleidigende und un⸗ paſſende Fröhlichkeit, der andere lachte nur noch mehr es entſtand ein heftiger Wortwechſel, und der Lachluſtige entſchied die anregende Unterhaltung in roher Weiſe ͤͤurch einen Boxhieb zu ſeinen Gunſten. Das hatte zur Folge, daß dem hiervon Betroffenen der numerierte Hut vom Kopfe und zwei Schneide⸗ Die tieferen Zusammenhänge zähne aus dem Munde fielen. Es waren die Zähne, — Von Bans 99. Coii Ceiſen mii 4005% en deren Erſatz der Mann mit dem Lachkrampf ſpäter einer richterlichen Entſcheidung bezahlen mußte.“ „Eine ordinäre, blutrünſtige Geſchichte iſt das“, ſaate Erwin.„Man ſollte ſie als feiner Mann in Gegenwart von Damen lieber nicht erzählen. Aber ſie iſt ein hervorragendes Beiſpiel für die Theorie der tieferen Zuſammenhänge. Eine Garderoben⸗ frau hatte ein Stelldichein. und damit war die ſolide Grundlage für einen Konflikt zwiſchen zwei Män⸗ nern gelegt, die die ganze Sache nichts anging. So wunderbar—“ 1. Da kehrten verklärten Angeſichts Hedi und Peter von— Hausbar zurück.„Wir wiſſen ein neues Beiſpiel für die tieferen Zuſammenhänge“, ſagte Peter.„Einige ausgewachſene Menſchen erzählten ſich längere und ſattſam bekannte Geſchichten, und nun werden ſpäteſtens bald zwei junge Leute ihre Verlobung feiern.“ Hilde „Das verſtehe ich nicht,“ erklärte heraus. „Aber es iſt ganz einfach,“ ſagte Erwin.„Die Pointen der Geſchichten waren den beiden jungen Leuten ſeit langem geläuſig, und darum zogen ſie ſich zurück.“ rund „Und in der Wohnung, wo das Geſpräch ſtattfand, war eine gutgehende Hausbar“ ſagte Gerd. „Dort fand der junge Mann im Verlaufe von ſieben bis neun Cocktails den Mut, ſich dem jungen Mäochen langfriſtia zu erklären“, ſagte Arnold. „Und der tiefere Zuſammenhang?“ fragte Fräu⸗ lein Hilde. „Jaßñ. meinte Erwin„die beiden lieben ſich näm⸗ Dann brachten ſie Hedi und Peter ihre Glück⸗ wünſche und Ovationen dar. Es wurde ein koſtſpie⸗ liger Abend für Erwin. Seine Gäſte ließen ihn auf den kärglichen Reſten einer einſt reich beſtückten Hausbar und in ſcharſſinniger Betrachtung über die tieferen Zuſammenhänge zurück. Drei berühmte Archäologen erzählen: Papgrusrollen im Hrokodilsrachen Der Etde Geheimnisse abgeholat— Der Heilige Btunnen des Apollos Es war während des letzten Internationalen Archäologenkongreſſes, der kurz vor Kriegsausbruch in Berlin tagte. Drei der prominenteſten Gäſte, Robert Paribeni, Mitglied der Kgl. Akademie in Rom und Profeſſor an der Univerſität Mailand, Caſpare Oliviero, Profeſſor an der Univerſität Rom und Carlo Anti, Rektor der Univerſität Pa⸗ dua, erzählten bei dieſer Gelegenheit eines ihrer aufregendſten Abenteuer während ihrer langjähri⸗ gen Forſchertätigkeit. Ihr Arbeitsgebiet erſtreckte ſich von Pompeji bis zum Land der Pharaonen— von Kreta bis nach dem alten Aethiopien. „Doch der Sarkophag war leer“ „Ich habe angefangen“, beginnt Profeſſor Pari⸗ beni,„vor 25 Jahren in Pompeji. Meine erſte Leiſtung war die Freilegung der Waſſerleitung und des großen Waſſerreſervoirs der verſchütteten Stadt. Ich ging dann nach Kreta und grub unter anderem die Minoiſchen Paläſte von Phaiſtog und Haghia Tirada aus. Allerlei kleine Funde da⸗ neben, wie unter anderem zahlreiche Terrakotten brachten mich dann auf die Spuren meiner größten Entdeckung: eines koſtbaren Sarkophages, der mit religiöſen Szenen bemalt war. Vorſichtig und voll Spannung gingen wir an die Freilegung und Hebuna des ſeltenen Schatzes. Doch wer be⸗ ſchreibt unſere Enttäuſchung, als wir ihn öffneten: der Sarkophag war leer! Es muß alſo auch ſchon in der Antike Grabräuber gegeben haben!“ ſagte der Profeſſor.„In Aegypten“, ſo fährt er ſort,„bei Theben haben wir mehrere Gräber alter ägyptiſcher Königinnen freilegen können. Auch dieſe Gräber waren zu unſerem Bedauern leer; aber unſere Arbeit und unſere tauſend Mühen wurden durch die reichen Malereien und Hieroglyphen⸗Inſchriften an den Wänden und Decken entſchädigt. Der heilige Brunnen Profeſſor Oli vielro hat den berühmten Apollo⸗ brunnen auf Kyrenaika entdeckt. Er hat, ſo berichtet er, bald ein halbes Menſchenalter lang in der noroͤ⸗ afrikaniſchen Küſtenlandſchaft Libyens gelebt und ge⸗ arbeitet von 1904 bis 1933! Wir waren zwei bis drei italieniſche Orſcher dort und arbeiteten mit 200 bis 692 300 Beduinen zu⸗ Eine Geschidiiè in drei In Polen Am Himmel lodert ferner Dörfer Brand, Der Kriea hält unerbittlich ſtreng Gericht; Mit hartem und verſchloſſenem Geſicht Marſchieren wir durch trägen Staub und Sand. Das Schickſal hält die Waage in der Hand. Wir fühlen's, wenn auch keiner davon ſpricht; Hier ſteigt die Schale dort ſinkt das Gewicht: So wägt der Herr die Zukunft jedem Land., Mein Bruder, der an meiner Seite ſchritt, Der mit mir lachte und der mit mir litt. Du ruhſt nun aus von Kampf und Not und Leid. Doch weiß ich: vor uns allen fliegt dein Geiſt, Der uns den Sieg vom höchſten Himmel reißt Und aufſtößt ſelbſt das Tor der Ewigkeit. Hans Kaboth, z. Z. im Felde. —————————— ſammen. Es waren intereſſante, aufgeweckte und treue Mitarbeiter, die ſehr beſcheiden lebten und mit ihrem Lohn zufrieden waren. Die Frauen und Mäd⸗ chen erhielten etwa 2 bis 4 Lire, die Männer 8 bis 12 Lire für den Tag. Ihre Nahrung beſtand aus Gerſtenbrot und Tomatenſuppe, mal etwas Hammel⸗ fleiſch. Getrunken wurde ausſchließlich Tee, ſehr viel Tee. Die Beduinen waren raſch im Bilde, um was es hier ging, und ſtießen ſie in der Erde auf einen Fund, einen Stein, eine Scherbe oder irgend einen Denkmals,zipfel“, ſo wurden wir ſofort gerufen. Auf dieſe Weiſe konnte ich ganz Kyrenaika freilegen und viele tauſend von Inſchriften finden. So iſt mir unter anderem gelungen, den Heiligen Brunnen des Apollo aus der Erde hervorzu⸗ zaubern. Das war eine dramatiſche Reiſe tief in einen Felſen hinein, durch eine nur 30 Zentimeter große Oeffnung. Bis zu den Hüften ſtanden wir im Waſ⸗ ſer, über uns die Felſendecke, und dazu hieß es noch, mit der Kamera arbeiten und all die einzelnen wich⸗ tigen Etappen bis zur Freilegung des Brunnens aufzunehmen. Weiter fanden wir römiſche Thermen, griechiſche Theater, ja, den ganzen alten Markt haben wir für die Jetztzeit wiedergewonnen. Daneben ſtieß ich auch auf das Teſtament des Ptolemäus VII. in dem er Kyrenaika den Römern als Geſchenk ver⸗ macht hat. Ein weiterer bedeutſamer Fund war eine Marmor⸗Inſchrift des Kaiſers Auguſtus mit fünf Briefen an vornehme Kyrenaiker über Ge⸗ richtsbarkeiten zwiſchen Griechen und Römern in Kyrenaika.“ Der Friedhof der tauſend Krokodile. Profeſſor Carlo Anti hat vielleicht dag roman⸗ tiſchſte und originellſte Abenteuer erlebt: Er hät in Teptynis das Heiligtum des Gottes Suchots, des Krokodil⸗Gottes ausgegraben, der, wie die alten Aegypter ihre Götter verſinnbildlichten, halb in Menſchen⸗, halb in Krokodilgeſtalt geſchaffen und auch angebetet wurde.„Das Heiligtum. das wir ans Tageslicht ſchafften, beſtand“, ſo erzählt Profeſſor nti,„neben den Tempeln und Häuſern der Prieſter auch aus Bäckereien und Brauereien, ferner aus einer großen Allee und, was uns am meiſten erſtaunte, einem Friedhof von mehreren Tauſenden cheiligen Krokodilen. übertreibe nicht: Es wahren mehrere Tauſend uro alle Krokodil⸗Körper waren mumifiziert, wie die Leichen der Menſchen. Da die Tiere im alten Aegypten heilig waren, wurden ſie natürlich nicht getötet; ſie ſind vielmehr alle eines natürlichen Todes geſtorben. Dann wurden ihre ſterblichen Reſte von den Prieſtern einbalſamiert und mumiſiziert. Da wir in den Rachen der Krokodilmumien wichtige Papyrusfunde machten. iſt anzu⸗ nehmen, daß man dieſen für die Ewiakeit präperier⸗ ten Tieren dieſe wichtigen Mitteilungen für das Jenſeits auf dieſe Art und Weiſe mit gab. So haben wir alles, was des Niederſchreibens wert er⸗ ſchien, in den Krokodilmäulern gefunden, wie Brieſe und Zettel, Rechnungen, Verträge. Rezevte, ja ſogar auch ein kleines Fläſchchen mit Pillen darin.“ „Dem Heiligtum des Krokodilgottes war ein 7 9 6 RO M AN VON 8 6„Ja. Aber ich fahre ſchon in drei Tagen wieder ab. Schade! Weshalb biſt du nicht eher gekommen, Matthias?“ 8 Der Mann lachte:„Du biſt noch ganz wie früher! Gleich kommandierſt du! Aber erzähle... wie geht es dir?“ „Wir werden älter und klapprig, Matthias. Sonſt wären wir nicht hier, ſondern vermutlich auf Iuſtigerer Fahrt!“ „Die machen wir außerdem. Ich beſtimmt!“ ſagte Matthias Heitfeld. „Ja, du haſt dich gut gehalten!“ Augen in dem ſchmalen Geſicht der alten Frau gingen forſchend über das Männergeſicht. Er nickte ihr zu:„Arbeit erhält jung, Anna⸗ Eliſabeth!“ — „Dann, als wollte ſie nicht von Perſönlichem ſprechen, erwähnte Frau Rückſtein eine Fahrt, die ſie morgen plante.„Ich würde mich freuen, wollteſt du mitkommen, Matthias!“ 0 Heitfeld ſpürte wenig Luſt dazu. Er wollte hier keine Badebekanntſchaften machen und vermutete, daß mit Anna⸗Eliſabeth noch andere Leute fuhren. Er wollte ſeine Ruhe haben. Aber Anna⸗Eliſabeth entgegnete:„Ich 0 allein. Fällt mir nicht ein, mir den ganzen Weg lang von jemand irgendwelche Familien⸗ geſchichten erzählen zu laſſen!“ Der Stock klopfte energiſch den Kiesboden und unterſtrich die Worte. „Ich will nach Geldhauſen fahren... in die alte Kaiſerpfalz. Komm nur mit, Matthias!“ Am anderen Tage, einem ſchönen ſonnigen Vor⸗ mittag, gingen ſie durch den alten Burghof und ſetzten ſich ausruhend auf das halbzerfallene Gemäuer. Vor ihnen ragten die alten Palaſtmauern, umrankt von einem fremdartigen Efeugerank. Die ſchmalen, unruhigen Finger der Frau griffen hinüber zu der kräftigen, lebenswarmen Hand des Mannes. Sie ſagte:„Deine Frau iſt nun auch ſchon lange tot, Matthias. Ihr wart glücklich?“ „Sehr glücklich“, beſtätigte der Mann.„Und deine Ehe, Anna?“ 1 ——— 8 2 7000— Die ſcharfen fahre 10 M E T A R Er nannte ſie bei dem alten Namen. Zu der Zeit ihrer Jugendliebe hatte er ſie nie mit ihrem Doppel⸗ namen gerufen. Anna⸗Eliſabeth erwiderte:„Meine Ehe mit Johannes Rückſtein war ſehr ruhig und ſehr nüch⸗ tern.“ Sie ſagte es mit ſchmalen Lippen. „Und deine Söhne? Sicher biſt du ſchon Groß⸗ mutter?“ „Meine Söhne ſind Rückſtein nachgeartet. Und auch meine Enkel. Bis auf den einn“ „Ich ſtand übrigens mit deinem Sohn vor ein paar Jahren in loſer Geſchäftsverbindung“, ſagte Heitfeld.„Er iſt ja ein großer Mann in Magdeburg. Auſſichtsrat da und dort.“ „Das war ſchon ſein Vater. Die Rückſteins ſind alle furchtbar tüchtige und ehrgeizige Leute.“ Um den Mund des Mannes ſtahl ſich ein ſeines Lächeln. „Wie redͤeſt du, Anna? Vor vielen Jahren, da gabſt du doch einmal dem ſehr geſetzten und auch da⸗ mals ſchon ſehr tüchtigen Rückſtein den Vorzug vor dem allzeit vergnügten und alles viel leichter neh⸗ menden Matthias Heitfeld.“ Die alte Frau nickte. Sie ſagte:„Ja, Matthias Damals beging ich auch die größte Dummheit meines Lebens.“ Sie öffnete ihre Handtaſche, zog ein paar Bilder heraus und reichte ſie dem Manne.„Meine Enkel⸗ kinder. Die beiden hier— der Junge und das Mädel— gehören meinem jüngeren Sohn. Er hat in die große Reederei von Weber und Riedel in Hamburg geheiratet.“ „Ein tüchtiger Kaufmann alſo, Sohn.“ 1 Anna⸗Eliſabeth zeigte auf das andere Bild:„Und das iſt der einzige Sohn von Johannes..“ Heitfeld ſah auf das kleine Bild, ſah es lange in. Es zeigte einen Knaben, zehnjährig etwa. Einen ſchlanken Knaben mit einem merkwürdig trotzigen Zug um den ſchöngeſchwungenen Mund. Die alte Frau tippte auf das Bild:„Der wird im ganzen Leben kein Rückſtein. Der geht nach ſeiner Mutter. Leider!“ 2299 dein jüngerer ſehr gut kenne. Ich traf ſie hier. Und durch einen „Leider...? Die Mutter muß eine ſehr ſchöne Frau ſein..„ ſagte Heitfeld. Er ſah noch immer nachdenklich auf das Bild... wem nur ähnelte dieſer Knabe.. „Die Ehe wurde längſt geſchieden“, erklärte Frau Rückſtein. Es klang hart.„Eine Tänzerin paßte nicht in unſere Familie.“ „Und das Kind...2“ „Gehört natürlich zu uns!“ „Gibt es das.., daß eine Mutter auf ihr Kind verzichtet...?“ „Sie hat ihren Prozeß um den Jungen verloren!“ triumphierte die alte Frau. Nur zögernd gab Matthias Heitfeld das Bild des Knaben zurück. * Nachdem das Rätſel dieſer tiefen, dunklen Knabenaugen und des trotzigen Kindermundes Mat⸗ thias Heitfeld noch den ganzen Tag gequält hatte, wußte er plötzlich, wem dieſes Kind ähnelte. Luiſe Domkat, ſeiner Sekretärin. Und nun...? Sollte er Anna⸗Eliſabeth fragen. Er ſah wieder den harten Zug um den Mund der alten Frau, hörte den Triumph in der Stimme: i.„ſie hat den Prozeß um das Kind verloren...“ Nein. Es gab noch eine andere Inſtanz. Sie würde vielleicht... ſie würde beſtimmt aufrichtiger ſein. Es ging ein Telegramm nach Wien, an Balthaſar Jäckel, Heitfeld bat Jäckel, ihn dringend anzurufen. Der Maskenbildner meldete ſich am ſpäten Abend. Er gab die Beſtätigung für Heitfelds Vermutungen. Es ſtimmte: Luiſe Domkat war die geſchiedene Frau des Magdeburger Großkaufmanns Johannes Rück⸗ ſtein. Es ſtimmte auch, daß ſo keine Anſprüche wegen des Kindes zu ſtellen hatte. Einmal hatte ſie auf dieſe Rechte verzichtet, ſpäter allerdings den widernatür⸗ lichen Vertrag angefochten. Und dann Das weitere wußte Matthias Heitfeld. Er wußte es von Frau Domkat ſelbſt. Daß die Frau eine feſte Grundlage haben wollte, den Ausweis über eine mehrjährige Tätigkeit, um dann noch einmal den Kampf um ihren Sohn aufzunehmen. Sie hatte nur niemals den Namen ihres ehemaligen Mannes ge⸗ tannt. „Hören Sie zu, lieber Jäckel— jetzt habe ich eine Frage. Und ich muß von Ihnen eine ganz klare Antwort haben. Sofern Ste natürlich Luiſe Domkat ſo gut kennen, um überhaupt dieſe Antwort geben zu können. Zuvor aber muß ich Ihnen ſagen, daß ich die alte Frau Rückſtein, die Schwiegermutter alſo, Zufall ſah ich dieſes Bild ihres Enkels, ſah die Aehn⸗ lichkeit mit der Frau Domkat und ahnte die Zu⸗ ſammenhänge. Die Frage alſo: Könnten wir Heit⸗ felds uns für Frau Domkat einſetzen und ſie in dieſem Kampf um ihr Kind unterſtützen?“ „Sie können es getroſt, Matthias Heitfeld!“ ſagte drüben in Wien Balthaſar Jäckel. * Moravitzky ließ ſich bei Doktor Heitfeld melden. Im Vorzimmer trat ihm Luiſe entgegen. Sie gab ihm die Hand und mahnte:„Nimm dich zuſammen, Franz! Dieſe Stellung nach drüben iſt der einzige Ausweg für dich!“ Er lachte, es war das alte unbekümmerte Lachen. Er fand die ganze Situation mehr als verrückt. Luiſe hier als Sekretärin und er als Parfümerievertreter! Das beſte war, man nahm alles mit Humor.— Nach der erſten kurzen Begrüßung ſprach Doktor Heitfeld engliſch weiter, Moravitzky antwortete in der gleichen Sprache. Er tat es mit der etwas nach⸗ läſſigen Unbefangenheit des weltgewandten Mannes. Hier im Chefbüro fand er die ganze Sache nicht mehr komiſch, ſondern peinlich. Er war doch kein Kaufmann! Er wäre am liebſten gleich wieder um⸗ gekehrt. Zwiſchen dem Geſpräch mit Luiſe lag eine Nacht und ein halber Tag. Lange genug für Moraxvitzky, ſich nun nicht mehr lange mit Sorgen zu belaſten. Nur die Möglichkeit, dieſe Stellung in Dienſten der Parfümerie Heitfeld ſozuſagen als Sprungbrett nach drüben zu benutzen, gab der ganzen Verhandlung überhaupt einen Sinn. „Bitte... ſetzen Sie ſich doch, Herr von Mora⸗ vitzky!“ ſagte Doktor Heitfeld und fragte:„Sie kennen die amerikaniſchen Verhältniſſe?“ „Nein. Aber ich glaube, daß ich mich ſchnell zu⸗ rechtfinde.“ „Wir wollen es wünſchen. Die engliſche Sprache beherrſchen Sie ja. Auch Spaniſch?“ Doktor Heitfeld ſprach ſpaniſch weiter. Mora⸗ vitzty antwortete ihm mühelos. Heitfeld fragte:„Wann könnten Sie fahren?“ „Sofort.“ „Gut. Alles, was noch zu beſprechen iſt, wird Ihnen der Leiter unſerer Werbeabteilung, Herr Warnke, ſagen. Sie bekommen dann auch gleich den Vertrag und einen Reiſevorſchuß. In Neuyork melden Sie ſich bitte ſogleich in unſerem Hauſe 8 bei unſerem Bevollmächtigten dort, Herrn Hilde⸗ 55 der Ihnen alle nötigen Anweiſungen geben wird.“ Das Geſpräch lief in geſchäftsmäßig kühlem Ton. Doktor Heitfeld hätte wirklich nicht behaupten kön⸗ 6 Neue Mannheimer Zeitung 5. Sekte/ Nummer 220 »Samstag, 14. Oktober 1939 Rückkehr nach Oſtoberſchleſien vorläufig nur beſchränkt En neuerer Zeit verſuchen wiederholt Volks⸗ deutſche nach Oſtoberſchleſien zurückkehren, die be⸗ reits vor Jahren von dort verdrängt worden ſind. Derartige Verſuche müſſen mit Rückſicht auf die Wohnungsnot in Oſtoberſchleſien bis auf weiteres wergeblich ſein. In früherer Zeit verdrängte Volks⸗ deutſche müſſen damit rechnen, aus Oſtoberſchleſien ſofort wieder zurückgeſchickt zu werden. Bis auf weiteres ͤürfen, wie bereits wiederholt bekanntgegeben wurde, nur ſolche Volksdeutſche dort⸗ hin zurückkehren, die bis zum Frühjahr 1939 dort ihren ſtändigen Wohnſitz hatten. Die Rückkehr der in früherer Zeit verdrängten Volksdeutſchen wird ſpäter freigegeben werden. Neuregelung der Anmeldung von Lehrſtellen Der Reichsarbeitsminiſter hat die Richtlinien die Lehrlingszuweiſung der gegenwärtigen Kriegslage angepaßt. Die Berufsausbildung muß auch jetzt fortgeführt werden, weil die Heranbildung eines hochqualifizierten Nachwuchſes nach wie vor notwendig bleibt. Vor allem ſollen die Jugendlichen neben den landwirtſchaftlichen Berufen den gelern⸗ ten und angelernten Berufen zugeführt werden. Damit iſt auch von dieſer Stelle wieder einmal der Wert der handwerklichen Lehre anerkannt worden. Nach Möglichkeit ſollen allen Berufen gleichmäßig junge Kräfte zugeführt werden, ſoweit es die Befrie⸗ digung der wehrpflichtigen Berufe mit Nachwuchs geſtattet. Daraus iſt zu erſehen, daß ein gänzliches Abſtoppen des Nachwuchſes ſür einzelne Berufe nicht erwünſcht iſt. Das bisherige Zuteilungsverfahren hat eine Ab⸗ änderung erfahren. Die gutachtliche Stellungnahme zu den Anträgen auf Lehrlingszuweiſung durch die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft iſt im all⸗ gemeinen beibehalten. Insbeſondere ſoll in den Fällen, wo Bedenken gegen eine orönungsgemäße Berufsausbildung beſtehen. ein Gutachten eingeholt werden. Die handwerklichen Dienſtſtellen müſſen darüber hinaus von ſich aus darauf bedacht ſein, daß nur die beſten Ausbildungsbetriebe ge⸗ eigneten Nachwuchs erhalten. Der Termin zur Anmeldung des Lehrbedarfs iſt vom 1. 10. 1939 auf den 1. 1. 40 verlegt worden. Es handelt ſich dabei um den Einſtellungstermin Oſtern 1940. Die Verlegung bedeutet nicht, daß mit der An⸗ meldung bis Ende des Jahres gewaxtet werden kann. Vielmehr ſind die Anträge, ſofern ſie nicht bereits bis zum 1. 10. 39. geſtellt waren. beſchleunigt einzureichen, damit die Verſorgung des Handwerks mit Lehrlingen ſichergeſtellt iſt. Nur in Fällen, wo aus Gründen der wirtſchaftlichen Umſtellung des Betriebes u. ä. eine Anmeldung noch nicht möalich wax, ſind die Meldungen bis Ende dieſes Jahres einzureichen. Keine Mieteänderungen im Kriege Nach einem Erlaß des Reichskommiſſars für die Preisbildung iſt über die bis zum 1. September eingegangenen Mietzinsſenkungs⸗ und ⸗exhöhungs⸗ ankräge für Wohnräume mit möglichſter Beſchleuni⸗ gung zu entſcheiden. Die Entſcheidung kann jedoch ausgeſetzt werden, wenn ſie zu ungunſten einer Par⸗ tei ausgehen würde, die zum Wehrdienſt einberufen iſt. Alle nach dem 1. September eingegangenen An⸗ träge werden den Antragſtellern zurückgegeben. Der Erkaß ſagt, daß den Mietern und Vermietern aus⸗ reichende Gelegenheit gegeben war, bei überhohen oder beſonders nieoͤrigen Mieten entſprechende An⸗ träge bei den Preisbehörden zu ſtellen. Es ſei da⸗ her nicht zu billigen, wenn Mieter oder Vermieter, die ſich bisher mit dem beſtehenden Mietzins zufrie⸗ dengegeben haben, in dieſer Zeit die Unangemeſſen⸗ hait ihres Mietzinſes glauben feſtſtellen zu müſſen. Zu bearbeiten ſind lediglich Mietzinserhöhungs⸗ anträge wegen baulicher Verbeſſerungen, die unmit⸗ telbar nach der Wertverbeſſerung geſtellt werden, und zwar mit Einwilligung des Mieters. Eine weitere Ausnahme wird für ſolche bei Mieterwechſel geſtellte Anträge gemacht, die die Angleichung von Gefälligkeitsmieten zum Gegenſtand haben. Brieffasten der NOM⁊ Krieg.„Wie hoch waren die Kriegsverluſte frühe⸗ rer Kriege?“—— Hannibal ſoll bei ſeinem Zug über die Alpen im Jahre 218 vor der Zeitrechnung über 30 000 Mann, alſo über die Hälfte ſeines Hee⸗ res, verloren haben. In der Schlacht bei Cannä. 216 vor der Zeitrechnung, ſoll Rom 92 Proz. ſeiner Kämpfer verloren haben. Die Römer ſollen bei Aquae Sextiae von 300000 Zimbern 200 000 getötet und 80 000 gefangen haben. In der Schlacht auf den Katalaniſchen Feldern 451 ſollen 160 000 Männer, nach verſchiedenen Darſtellungen ſogar 300000 gefallen ſein. Auch die Opfer während der Kreuzzüge werden auf 900 000 geſchätzt. Friedrich der Große verlor in den Jahren 1758 bis 1763 1500 Offiziere und 180 000 Soldaten. Die großen europäiſchen Kriege von 1793 bis 1815(Napoleons Eroberungskriege) haben rund 5,5 Millionen Menſchenleben gekoſtet während die von 1815 bis 1863 von den europäiſchen Heeren geführten Kriege etwa 28 Millionen Todesopfer erforderten. Der deutſch⸗franzöſiſche Krieg 1870/71 erforderte 40000 Todesopfer(davon 15000 durch Krankheiten) und der ruſſiſch⸗türkiſche Krieg 187778 erforderte 115000 Todesopfer, davon über 80 000 durch Krankheiten. Der Weltkrieg 1914—18 erfor⸗ derte folgende Todesopfer. Deutſchland 1 808 000; Rußland 2500 000; Frankreich 1 354000; Oeſterreich⸗ Ungarn 1000 000; England 869 000; Italien 600 000. Türkei 325000; Rumänien 151 000; Amerika 58 500; Belgien 44 000. A. W. 100.„Ich bitte um genaue Angaben der Daten der Schlachten in Sennheim und Mülhauſen im Elſaß im Auguſt 1914. Ich behauptete, daß die erſte Schlacht am 9. Auguſt in Sennheim und die große Schlacht am 12. Auguſt 1914 in Mülhauſen i. E. ſtattfand, während von anderer Seite behanptet wird, die Daten ſtimmen nicht.“—— Sennheim wurde am erſten Tag der Schlacht bei Mülhauſen am 9. Auguſt nach heftigem Straßenkampf genommen. Mülhauſen wurde am 10. Auguſt von deutſchen Truppen wieder genommen. Am 19. Auguſt drangen franzöſiſche Truppen wieder in Mülhauſen ein und räumten die Stadt dann endgültig am 25. Auguſt. R. Z.„Wann wurde das Saargebiet dem Deut⸗ ſchen Reich eingegliedert? Durch Abſtimmung? Wann kehrte die Oſtmark zum Reich zurück? War auch hier Volksabſtimmung? Wann wurde das Su⸗ detenland und wann wurde das Memelland deutſch?“ —— Das Saargebiet kehrte am 1. März 1935 in das Deutſche Reich zurück, nachdem die Volksabſtim⸗ mung am 13. Jannar 1935 eine überwältigende Mehrheit von 90 v. H. für die Rückkehr zum Reich geſtimmt hatte. Die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit Deutſchland wurde am 13. März vollzogen. Die Volksabſtimmung in Oeſterreich für den Anſchluß er⸗ gab 99,73 v. H. für den Anſchluß. Der Anſchluß des Sudetenlandes an das Deutſche Reich erfolgte ab 29. September 1938 nach genau vörher vereinbarten Abmachungen. Das Memelland kehrte am 22. März 1939 in das Deutſche Reich zurück. F. U.„Meines Wiſſens iſt Perſonen, öͤie wegen politiſcher Vergehen(Hochverrat, Landesverrat uſw.) rechtskräftig verurteilt wurden, ein Eintritt in die Wehrmacht geſetzlich unterbunden. Ich entſinne mich, daß vor einigen Jahren bei ausgeſprochenen Frei⸗ heitsſtrafen wegen politiſcher Delikte bei einem Straſausmaß von mehr als drei Monaten ein Ein⸗ tritt in den Heeresdienſt unmöglich war. 1935 oder 1936 iſt die Zeit von drei Monaten auf neun Mo⸗ nate erhöht worden. Stimmt dies und ſind die ein⸗ ſchlägigen Geſetzesbeſtimmungen auch heute noch in Kraft, Oder wann wurde etwa das betreffende Ge⸗ ſetz und inwieweit geändert?“—— Nach 8 17 der Veroroͤnung über die Muſterung und Aushebung vom 14. 7. 37(RGBl. I Seite 469) iſt wehrunwür⸗ dig und damit ausgeſchloſſen von der Erfüllung der Wehrpflicht, wer a) mit Zuchthaus beſtraft iſt; b) nicht im Beſitz der bürgerlichen Ehrenrechte iſt: e) den Maßregeln der Sicherung und Beſſerung nach§ 2a des Strafgeſetzbuches unterworſen iſt; d) durch militärgerichtliches Urteil die Wehrwürdig⸗ keit verloren hat; e) wegen ſtaatsfeindlicher Betäti⸗ gung gerichtlich beſtraft iſt. Großſtädte ſind Würzburg, Remſcheid, Nr. 1313.„Wie lange iſt man als Privatmann geſetzlich dazu verpflichtet, ſeine Rechnungen, Quit⸗ tungen, Steuerzettel. heben? Ich weiß wohl daß für Geſchäſtsleute obi⸗ ges für eine Dauer von 10 Jahren gilt, aber für Privatleute ſicherlich ſo lange nicht vorgeſchrieben iſt.“—— Eine Pflicht zur Aufbewahrung von Bü⸗ chern und Schriften, wie ſie in§ 44 HGB für Kauf⸗ leute vorgeſehen iſt, iſt für Privatperſonen geſetzlich nich feſtgelegt. Immerhin wird es ſich empfehlen, Belege der genannten Art wenigſtens während fünf Jahren aufzubewahren. Bergſtraße. Wegen der Verteilung müſſen Sie ſich an das Bürgermeiſteramt wenden. Die von Ihnen aufgeführte Rangſtufe iſt richtig. Baron und Freiherr iſt gleichbedeutend. Auch über die Ehren⸗ kreuze kann Ihnen nur das Bürgermeiſteramt Aus⸗ kunft geben. Stadt.„Wieviel Großſtädte hat Deutſchland?“— — Von den Einwohnern des Reiches, ohne das Pro⸗ tektorat. entfallen 23,9 Millionen auf die 61 Groß⸗ ſtädte mit mehr als 100 000 Einwohnern, über die der„Gemeindetag“ eine Zuſammenſtellung veröf⸗ ſentlicht. Mit ſiebenſtelligen Einwohnerziffern war⸗ ten nach Berlin nur Wien mit 1,9 und Hamburg mit rund 1,7 Millionen Einwohnern auf. Die kleinſten Bonn und Beuthen. Beuthen hat die 100 000⸗Grenze gerade um 644 überſchritten. Manche dieſer Städte ſind erſt durch Eingemeindungen in die Reihe der Großſtädte aufgerückt, wie Potsdam, Deſſau und Darmſtadt. Die neue aufgelockerte Siedlungsform ſorgt dafür, daß die Großſtadt im alten Sinne, mit dem Charak⸗ teriſtikum der Mietskaſernen, Induſtrieviertel uſw. zurücktritt. Trotzdem iſt nicht zu überſehen, daß der Anteil der großen Städte an der Geſamtbevölkerung ununterbrochen gewachſen iſt. Im Jahre 1970 gab es acht Großſtädte im Reich, die fünf vom Hundert der Bevölkerung beherbergten. 1910 waren etwa 20 v. H. in Großſtädten wohnhaft, und jetzt ſind es 30 v. H. 1933 hatten wir 52 Großſtädte, 1939 ſind es 61. Dar⸗ unter befindet ſich Saarbrücken, Wien und Graz, die dem Reiche zurückgewonnen wurden, ſo daß im Gebiet des Altreichs vier Städte im Laufe der letzten ſechs Jahre die Großſtadteinwohnerzahl überſchrit⸗ ten. ., V.„Wieviel Blutgruppen gibt es? Welche Bewandtnis hat die Gruppe 0? Welche Gruppen eignen ſich am beſten zur Uebertragung? Kann man aus der Blutgruppe auf die Geſundheit des Men⸗ ſchen ſchließen?“—— Man unterſcheidet bis jetzt im allgemeinen vier Blutgruppen: AB oder I, A oder II; B oder III und endlich Gruppe Null oder IV. Die Gruppe Null hat die Eigentümlichkeit, daß nicht nur Angehörigen dieſer Gruppe, ſondern auch Angehörigen der anderen Gruppen Einſpritzun⸗ gen mit dem Blut dieſer Gruppe gemacht werden können, ohne dem Emfänger zu ſchaden. Es ſind alſo Angehörige dieſer Gruppe Null gewiſſermaßen Univerſalſpender für alle Menſchen, während von den anderen Gruppen nur Blut übertragen werden kann, wenn Blutſpender und Empfänger der glei⸗ chen Gruppe angehören, Aus der Blutgruppe kann ſchlihen auf die Geſundheit eines Menſchen ſchließen. H. K.„Gibt es Regenbogen bei Nacht?“—— Ja. das gibt es. Dabei ſpielt der Mond die Rolle der Sonne. und wenn auch ſeine Helligkeit ganz erheblich geringer iſt als die Helligkeit der Sonne(Vollmond⸗ helligkeit ⸗1/540 000 der Sonnenhelligkeit), ſo fehlt andererſeits das ſtörende Tageslicht. und das Auge iiſt durch Erweitern der Pupille auf größte Licht⸗ aufnahme eingeſtellt. Trotzdem ſind die Farben des Mondregenbogens recht blaß und werden oft über⸗ ſehen. Nicht zu verwechſeln damit ſind die Mondhöfe und Mondringe, die den Mond umgeben und alſo in der Mondrichtung, nicht wie der Regenbogen in der abgewandten Richtung, zu ſehen ſind. Gasrechnungen uſw. aufzu⸗ Freitag, 20. Oktober: Kellerräume nicht hermetiſch verſchließen! Lüftung der Kellerräume. in denen Kartoffeln lagern, unbedingt notwendig Kellerräume, in denen ietzt meiſt große Vorräte an Kartoffeln und Gemüſe lagern, müſſen zur Vep⸗ meidung erheblicher Verluſte an Lebensmitteln regelmäßig und ausreichend gelüftet werden. Zu dieſem Zweck ſind, wie von maßgebender Seite ge⸗ fordert wird, die an den Kellerſenſtern angebrachten Sandſackpackungen und ſonſtigen Abdichtungen bei Tage zu entfernen und durch Oeffnen der Fenſter den Kellerräumen, in denen ſich Lebensmittel befin⸗ den, reichlich friſche Luft zuzuführen. In ſchlechter warmer Luft verderben Kartoffeln, Gemüſe und Obſt. 8 lareefeceee, DaoraLTale — vom 15. Oktober bis 23. Oktober Sonntag, 15. Oktober: Im Nationaltheater: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSc Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt.—20, 28—51, 67—86, 88—90,„Pantalon und ſeine Söhne“, Luſtſpiel von Paul Ernſt. Anfang 14.30 Uhr, Ende 16.30 Uhr.— Abends Miete H 2 und 2. Sonder⸗ miete H 1,„Das Land des Lächelns“. Operette von Arand Lehar. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. nfang 19 Uhr, Ende 21.30 Uhr. Montag, 16. Oktober: Miete A 2 und 2. Sondermiete A 1, „Die ſanfte Kehle“. Komödie von Felix Timmermans. und Karl Jacobs Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Dienstag, 17. Oktober: Für die NS Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshaſen, Abt. 191—102, 401—459, 420—431, 432—434, 438,„Der Freiſchütz“. Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.80 Ithr. Mittwoch, 18. Oktober: Miete B 2 und 2. Sondermiete BI1, „Prinz Friedrich von Homburg“. Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 19. Oktober: Miete Gü3 und 1. Sondermiete G 2,„Troubadour“. Oper von G. Verdi. Auſang 19.90 Uhr, Ende 22 Uhr. Miete F 2 und 2. Sondermiete§ 1, „Briommy“. Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. Anſang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 21. Oktober: Miete C 3 und 1. Sondermiete C 2, Urauführung„Friſch verloren— halb gewonnen“. Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Sonntag, 22. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG Kraft durh Freude, Kulturgemeinde Ludwigs⸗ haſen, Abt. 41—49, 50, 53—56, 103—105, 111—113, 471— 472, 491—492, 501—502, 601—518 und Jugendgruppe Lud⸗ wigshafen,„Pantalon und ſeine Söhne“. Luſtſpiel von Paul Ernſt. Anfang 15 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends Miete E 2 und 2. Sondermiete E 1„Die pfiffige Magd“. Oper von Julius Weismann. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Montag, 23. Oktober: Miete H3 und 1. Sondermiete H 2, „Der Barbier von Bagdad“. Komiſche Oper von Peter Cornelius. Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr. Deutſche! Für den Sieg iſt C ausſchlaggebend, welches Volk 8 ſich in der Heimat am feſteſten mit der Front verbunden fühlt. Auch hier werden wir Deutſche im Kriegs⸗Wyw. 195309%0 ſtärker ſein als unſere Feinde es ſich vorzuſtellen vermögen. Hinweis Orgelfeierſtunden Arno Landmanns. Die Reihe der dieswinterlichen Orgelfeierſtunden auf der umgebauten großen Orgel der Chriſtuskirche wird am Sonntag mit einem J. S. Bach⸗Programm ſortgeſetzt. Neben Orgel⸗ werken wurden auch Vokalwerke in die Vortragsfolge auf⸗ genommen, geſungen von Maria Corbe(Sopran),. Beginn der Feierſtunden: 11.30 Uhr vormittags. S O0IRas• pei Griepe, Ksterrb. Morvernchmerzen * Eine Jacht lam von Kopenhagen ROMANVON KURT PEROGANDE 2⁰ Copyright by Carl Duncker, Verlag, Berlin W. 35. Die Muſtk ſpielte einen Tuſch. Cutorius trat auf, und während er ſich Mühe gab. das Publikum zu unterhalten, ſann Lampert, daß Witthans ihr belogen hatte, er, Lampert, hatte ihn nach der Pro⸗ viſion gefragt, und Witthans hatte eine Proviſion abgeſtritten. Warum hatte Witthans das getan und war es ſchlimm oder war es nicht ſchlimm? Wie konnte aber jene unbekannte Frau wiſſen, daß Witt⸗ hans ihm gegenüber ſo handeln würde und warum hatte man ihm, Lampert, den Kontoauszug geſchickt? Und Pünktchen war über Witthans' Fortbleiben wie verſtört vor Angſt, kaum, daß ſie ſich noch beherrſchen konnte und nicht losweinte oder davonſtürzte. Das war eine ſchöne Fahrt ins Blaue— Gott im Him⸗ mel... Greta dachte, daß es in Witthans Leben einen Punkt gab, der dunkel war legte, daß Witthans durch ſein grundloſes Fernblei⸗ ben ſich ſcheußlich betragen und den ganzen Tiſch be⸗ leidigt habe. Am heftigſten mußte ſeine verletzende Art die Mutter kränken. Aber während ſeine Mut⸗ ter gelaſſen blieb, war Pünktchen ſchier faſſungslos, ſo viel Elendsgefühl auf einem kleinen Mädchenge⸗ ſicht hatte Benno noch nie erlebt, es war zum Er⸗ barmen, und dabei war ſie im vollſten Maße das, was man einen lieben guten kleinen Kerl nannte. Aber am peinlichſten und ſcheußlichſten blieb die Er⸗ kenntnis, daß die Mutter und Pünktchen Gegnerin⸗ nen waren Cutorius war abgetreten, die Tanzmuſik ſpielte wieder, und in dieſem Augenblick wußte Pünktchen, weshalb Witthans ausgeblieben war, die Erklärung füberfiel ſie ſo ſchnell, daß ſie unwillkürlich die Augen ſchloß. Wätthans wartete auf ſie, er wollte allein mit ihr ſein und ſie allein ſprechen. Benno über⸗ 2 U Lampert ſah gedankenverloren aufs Parkett, dann bewegte er den Kopf aufmerkſamer hin und her, als er unter den Tanzenden jene Frau entdeckte, die er jetzt im Geiſte immer ſah, wenn er an Witthans dachte. Er ließ ſie nicht mehr aus den Augen, der Tanz war zu Ende, der Herr brachte die Unbekannte an ihren Platz zurück. Sie ſaß allein an einem kleinen runden Tiſch, das ältere Ehepaar, das noch am Tiſch ſaß, gehörte offenſichtlich nicht zu ihr. Bei einem neuen Tanz ſagte Pünktchen unver⸗ mittelt zu Benno: wenig vors Haus bringen?“ „Vors Haus?“ „Ja, bitte“, flüſterte ſie kaum horbar.„Es iſt dringend, und allein kann ich nicht vors Haus, nicht wahr?“ „Gern“, antwortete er gepreßt. * Die Nacht wurde kalt und hell, das Meer ſchim⸗ merte und der Himmel. Weit aus dem Wald war der Mond geſtiegen, dann waren die Sterne aufge⸗ gangen, Hand in Hand waren ſie erſchienen wie Kinder zu einem Reigen. Witthans ging in die Kajüte und ſchaltete das Licht ein. Er dachte daran, was Pütz ihm geſagt hatte, daß der kleine Wand⸗ ſchrank verſchloſſen ſei und man nachſehen müſſe, ob die Sachen nicht durch Feuchtigkeit gelitten„hätten. Er zog einen Schlüſſelbund hervor und ſchloß die Tür auf. Er griff in die Fächer und zog Papiere hervor, ſie rochen dumpf und feucht, und die Seiten der beiden Bücher, die er dann durchblätterte, hatten ſich verzogen. Er legte Papiere und Bücher hinter ſich auf den Tiſch und griff wieder ins Fach und nahm die kleine Piſtole heraus. Er zog den Verſchluß auf und hielt den kurzen Lauf ins Licht der elektriſchen Birne, kniff das linke Auge zuſammen, um im Lauf nach möglichen Roſtflecken zu ſuchen. Er wußte nachher nicht mehr, ob er ſein Vorhaben ausgeführt hatte; das Boot wurde durch einen jähen Sprung auf die Plicht in leichtes Schwanken verſetzt. Er fuhr zuſammen, das konnte nicht Pütz ſein, Pütz würde ſich niemals erlauben, mit einem ſolchen Sprung auf die Plicht zu ſetzen. Er ſtarrte durch die offene Kajüttür und erkannte die Umriſſe eines Mädchens. Er legte die Piſtole aus der Hand, trat hinaus und erkannte Pünktchen, er hörte ihren Atem, der ſchnell ging vor Erregung und Jurcht, ihr Geſicht war bleich wie das Mondlicht. „Würden Sie mich nachher ein „Da ſind Sie!“ ſtieß Pünktchen heraus. Er nahm die Pfeife aus dem Mund.„Ja, da bin ich!“ Er ſtarrte ſie immer noch an, ſie ſtand mit bloßem Kopf und hatte über ihr Kleid nur einen leichten Sommermantel geworfen. „Und warum ſind Sie nicht gekommen?“ Er ſchwieg, und weil er etwas tun wollte, um ſei⸗ ner Erregung Herr zu werden, ſo bückte er ſich und klopfte umſtändlich ſeine Pfeife aus. Er hob wieder den Blick. Der Nebel aus den Wieſen hatte ſich bis zum Röhricht am jenſeitigen Ufer vorgeſchoben, da war er ſtehengeblieben wie vor einer Wand, über das Waſſer war er nicht geörungen. Es ſah unwirk⸗ lich und geiſterhaft aus, Witthans hatte ſo etwas noch nicht erlebt. Pünktchen fühlte ſich beſchämt durch ſein Tun und Schweigen.„Und was haben Sie hier getan?“ ſtieß ſie noch heftiger hervor und war dem Weinen nahe, Ren gekommen war und nun vor ihm im Boot tand. Er trat ins Licht der Kajüte zurück und blickte auf ſeine Armbanduhr, es war Mitternacht.„Weiß Jul, daß Sie zu mir gegangen ſind?“ Sie ſchüttelte entſetzt den Kopf. Er verſuchte zu ſcherzen.„Dann müſſen wir aber wieder hübſch ſchnell nach Hauſe, Fräulein Lampert.“ Es fehlte nur noch, dachte er, daß Jul ihr Ver⸗ ſchwinden ſofort bemerkt hat und ihr nachgegangen iſt. Pünktchen fühlte ſchon jetzt, daß dieſe Stunde über ihre Kräfte ging. Der Rauſch war fort, und ſie entſetzte ſich, daß ſie ſelbſt Rauſch dachte, Rauſchl War Rauſch die wahre, die tiefe Liebe? Und war Liebe ſo beengend und beklemmend, wie ſie nun fühlte? Was hatte ſie getan und was war in ſie gefahren, daß ſie Hals über Kopf das Haus rerließ, mitten in der Nacht, und zum Hafen lief! Sie hatte Furcht und Angſt empfunden, weil Witthans ausgeblieben war, es war alles nichts gegen die Furcht, die ſie jetzt darüber empfand, daß ſie nun hier ſtand Fräulein Lampert! hatte er geſagt. Früher aber pflegte er im beſten Falle Fräulein Liſelotte, für gewöhnlich aber nur Pünktchen zu ſagen. ‚Pünktchen, bekomme ich heute keine Zigarrel'„Pünktchen, wo iſt denn bloß der Jul?'„Pünktchen, wollen Sie heute nicht ein kleines Lied ſingen?' So pflegte er zu ſa⸗ gen, jetzt aber hieß es zuhig und väterlich Fräulein Lampert! U „Haben Sie nicht auf mich gewartet?“ fragte ſie mit bebenden Lippen. „Früher, Fräulein Lampert, ſo um acht, nach dem Abendeſſen, hätte ich Sie noch erwartet. Wollen wir gehen, ich bringe Sie zurück.“ Er trat in die Kajüte, ſchaltete das Licht aus und verſchloß die Tür. -Während er in die Kajüte ging, irrte ihr Blick umher. Es war eine unwirkliche Nacht. Der Mond ſtand voll und groß am Himmel. Am anderen Uſer der Nebel wie ein weißes undurchdringliches Dickicht, davor das ſilberne Waſſer, in deſſen unendlicher Tiefe Sterne und Mond ſich ſpiegelten. Reglos und ſtumm die Fiſchkutter, Decks, Aufbauten, Ruder⸗ häuſer und Maſten vom Mondlicht überſchüttet, alles glänzte in magiſcher Helle. Kein Laut, keine Be⸗ wegung, alles war verſteinert und wie zu ewigem Schweigen verzaubert. In dieſer Nacht war alles unwirklich, auch das Leben und die Liebe. Sie nahm alle Kraft zuſammen und ſagte:„Sie ſind mir eine Erklärung ſchuldig!“ Er half ihr vom Boot auf die Gräting hinüber. „Ich werde nun auch Jul Erklärungen abgeben müſſen, Fräulein Lampert.“ „Dann... Dann hat alles ſeine Richtigkeit, was Fräulein Karl mir gegenüber behauptete?“ Sie wich vor ihm zurück bis gegen die Mole. „Kommen Sie, Fräulein Lampert, wir können hier unmöglich bleiben... Was hät Herta Karl Ihnen gegenüber behauptet?“ „Sie hätten einen Bruder beſeſſen—“ „Ja, das iſt richtig.“ Seine Stimme war tief und fremd, als er fortfuhr:„Und ſicher wird ſie Ihnen noch vieles andere geſagt haben, Widerwärti⸗ ges und Scheußliches, Fräulein Lampert; was gäbe ich darum, daß Sie es nicht hätten hören müſſen. Aber es iſt nicht wahr!“ „Es iſt gelogen?“ fragte Pünktchen und ſpürte ſelbſt, daß ihr Geſicht wieder Farbe bekam. „Es iſt erfunden.“ (Fortſetzung folgt) ff̃ Kooft e —— 10 Rheuma, Gicht, Neuralgienchie) Ftauenleiden, Blufarmut, Alterskiankcheiten ASunf U. prospelete dusc Bod Heſdeſberg A. G. Sadekuren Inhalationskuren Frinkkuren Das Bad let z. Zt. geöffnet von 9 bis 17 Uhr, Kassensohlus 16 Uhr. 8 9 Fie 8 SS Neue Mannheimer Zeitung Samstag, 14. Oktober 10%% Der Sport am Wochenende Zwei Veranſtaltungen ſtehen im Mittelpunkt der ſport⸗ lichen Ereigniſſe am kommenden Wochenende: der Fuß⸗ boll⸗Länderkampf gegen Jugoſlawien in Agrom und der Boxrländerkampf gegen Ungarn in Budapeſt. Sowohl unſere Fußballer als auch unſere Boper ſtehen hier vor ſehr ſchweren Aufgaben, denn die Gegner haben den nicht zu unterſchätzenden Vorteil, in heimiſcher Umgebung kämpfen zu können.— Der Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Jugoſlawien in der kroatiſchen Houptſtadt Agram löſt nicht nur in den beteiligten Län⸗ dern größtes Intereſſe aus. Die aufſtrebenden Jugo⸗ ſbawen haben im Fußballſport in den letzten Jahren ge⸗ waltige Fortſchritte gemacht und ihre Nationalelf iſt ſo ſtork, daß ſie auch dem größten Gegner mit Ausſicht auf Erſolg gegenübertreten konn. Die letzte deutſch⸗jugo⸗ ſlawiſche Begegnung im Februar d. J. im Berliner Olym⸗ piaſtadion wurde von der deutſchen Elf nur knapp mit:2 gewonnen, nachdem die Gäſte lange mit 21 führten. In den fücdeutſchen Gauen nehmen die Rundenſpiele ihren Fortgang. Im Gau Südweſt kontzentriert ſich das Intereſſe wieder auf die Begegnungen in Frankfurt, Of⸗ fenbach Mainz⸗Wiesbaden Worms und Luwigshaſen, in Baden wird in Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim und Freiburg geſpielt, in Württemberg nehmen die Kämpfe um die Stuttgarter, Heilbronner und Ulmer Stadtmeiſterſchaften ihren Fortgang, in Bayern nähern ſich die Kämpfe um den Willy⸗Sachs⸗Pokal und die Nürnberg⸗Fürther Stadtmeiſterſchaft ihrem Ende, und im Gau Heſſen gehen die Spiele um Kaſſels Stadtpokal, um die Hanauer Meiſterſchaft, die Friedberger Meiſter⸗ ſchaft und die Röhn⸗Meiſterſchoft weiter.— Von den Spielen im Reich iſt der 40. Städtekampf zwiſchen Hamburg und Berlin hervorzuheben.— Im Handball, Hockey und Rugby nehmen in allen Gauen die Runden⸗ und teilweiſe Mei⸗ ſterſchaftskämpfe ihren Fortgang. Der Boxſport verzeichnet als wichtigſtes Ereignis den 9. Länderkampf gegen Ungarn, der ſchon am Samstagabend in Buoapeſt ausgetragen wird. Von den acht bisherigen deutſch⸗un⸗ gariſchen Begegnungen endeten ſechs mit deutſchen Siegen; eine ging verloren und einmal trennte man ſich unent⸗ ſchieden.— Der Radſport bringt Steherrennen in Bochum mit Weltmeiſter Metze, Lohmann, Krewer, Schön und Schindler. Die Straßen⸗ fahrer deg Gaues Südweſt treffen ſich bei einem Berg⸗ rennen in Mammolshain im Taunus und im fränkiſchen Raoſport ſteht der„Herbſtpreis von Frauken“, in Nürnberg und in Verbindung damit die fränkiſche Straßenmeiſter⸗ ſchaft zur Entſcheidung. Pferderennen ſind in Berlin⸗Hoppegarten(Deutſches St. Leger) Düſſel⸗ dorf, Hannower und München angeſetzt. Verſchiedenes Im Hinblick auf den Turnländerkampf gegen Finnlan findet am Wochenende in Stuttgart ein Prüfungs⸗ turnen der deutſchen Spitzenkönner ſtatt, das nichtöffent⸗ lich iſt.— Im Lager der Leichtathleten iſt man auch noch recht unternehmungsluſtig. In München ſteigt ein Staffeltag und in Nürnberg wird in Verbindung mit dem erſten Herbſtwaldlauf der fränkiſche Marathonlauf durch⸗ geführt.— Die Ringer Frankens und Württembergs ſetzen die Rundenkämpfe im Mannſchaftsringen fort. Alfred Dompert, der deutſche Olympia⸗Dritte im 3000⸗ Meter⸗Hindernislauf, hat ſein Sportlehrerexamen beſtan⸗ den und wird in Zukunft die Stuttgarter Leichtathleten betreuen. Der kommende Handballſonntag Die Spiele der Walohofſtaffel haben auch am lestes Spieltag keine Uebervaſchungen gebracht. Waldhof bleill Favorit. Der kommende Sonntag bringt ſorgende Spiele: VfL Neckaran— Spo Waldhof fB Neckarau— Poſt⸗Spv TV 46 Maunheim— T Viernheim Die beiden Tabellenerſten gaſtieren alſo in Neckarau. Die Waldhöfer am Vormittag und die Kurpfälzer am Nachmittag. Das Erſcheinen des Meiſters wird ſeine An⸗ ziehungskraft nicht verfehlen. Der Platz am Waldweg wird wohl Rekordbeſuch— natürlich für Handball— auf⸗ zuweiſen haben. Auch das Erſcheinen der Poſtler wird am Nachmittag die Handballfreunde auf den Pban bringen. Beide Male ſollten die gaſtierenden Klubs das beſſere Ende für ſich behalten. Weniger ſicher iſt der Ausgang des dritten Spieles in Mannheim, bei dem die 46er auf eigenem Gelände auf den TVViernheim ſtoßen und voll auf dem Damm ſein müſſen, wenn ſie beide Punkte behalten wollen. In der VfR⸗Staffel hat ſich nun der T Friedrichsfeld die Tabellenſpitze geholt. Der kommende Spieltag mit den Begegnungen MTG— BfR Möbei aller Art in bequemen Monatsraten oder gegen Ehestandsdarlehen, lrei lhtet Wohnung aufgestellt. Katalog mit Preisen oder Vertreterbesuch unverbindlich. Angabe Ihrer besonderen Wünsche erbeten an öbeihaus SEIFERT Achern 25 Gcwarzwalt) Kirchstr.--7 Selt Uber, 50 lahren bauen wir Möhel Medizinal⸗ Verband Gegr. 1664 Mannheim T 2. 16 vorsishert Famiſten- u. 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Fau Arbeiter Johann Auguſt Hoffmann, Harthauſen— Erna Eliſabeth Hornung Schweißer Friedrich Schreckenberger— Pauline Maria Noe Gerichtsreferendar Hermann Adolf Rudolf Berthold Luet⸗ gebrune— Marianne Edith Magenau 0 Leutnant Herbert Friedrich Wilhelm Zerahn— Urſula Ilſe Marie Fritz Packer Roſt— Pauline Magdalena Wilohirt geb. Spengler Otto Staßen— Hedwia Klenk Gefreiter Adam Karl Herbold— Paula Hubbuch Metalldreher Hans Werner Butz— Ingeborg Elfriede Bruſt —9 8 Joſef Hieronymus Henn— Eliſabeth Box⸗ eimer Kfm. Angeſt. Karl Auguſt Julius Bauer— Ida Emma Johanna Henriette Jooſt Schröder— Elſa Zeitungshändler Erich Herbert Hugo Schwarzwälder geb. Illmer Erwin Otto Grimm— Elſa Eliſabeth Hack⸗ maher Verſicherungsinſpektor Wilhelm Becker— Sophie Cor⸗ nelia 3 Dekorateur Johannes Hindemith— Gertrud Irene Knab Schloſſermeiſter Hn. Friedrich— Alma Emilie Anweiler Arb. Heinr. Walt. Geble— Marie Juliane Wilhelmine Burkhardt Unteroffizier Karl Hauber— Mavg. Klarg Hellmuth Kraftfahr. Karl Bernh. Oeſtringer— Elſa Kuffer geb. Bipp Fräſer Richard Kühner— Lydia Karoline Anna Fickelſcher geb. Baumann Reiſebüro⸗Exped. Erich Hermanns—Hermine Berta Ehmann Kaufm. Karl Helmut Kolbe— Erna Elſa Eliſabeth Köhler Vertreter Karl Freude— Elſa Elfriede Huckenbeck Bankbeamter Franz Joſef Ferd. Heid— Karola Luiſe Kuchenmeiſter Städt. Ang. Guſt. Franz Seibel— Thereſe Hoos geb. Gibis Verwaltungsſekr. Peter Müller— Eliſabeta Grampp Gußputzer Chriſtian Leonhard Schuch— Katharina Mutz Wirlſchaftstreuhänder Dr. d. Staotsw. Oswald Karl Otto Wollmann— Eliſabetha Wetzel Unteroffizier Willi Gottſchalk— Maria Marg. Richwien Unteroff. Karl Weber— Gertrude Mildenberger Oberkellner Joachim Hans Henning— Lucie Hertha Wallv Matthes Oberkononier Karl Bachinger— Thereſia Maria Wunder Schriftſetz. Joh. Bapt. Götſchl—Florentine Lina Brinkmann Kfm. Angeſt. Walter Alfred Schöpfe— Eliſ. Sofie Gräßer Schloſſer Karl Joſ. Landwehr— Marg. Eliſabetha Probſt Mont. Karl Jungel— Eliſabetha Hofmann geb. Herrle Arbeiter Leo Iſele— Marie Anna Mayer Hilfsheiz. Alfr. Willi Danner— Eliſ. Barbara Rückert Zahnarzt Dr. d. Zahnheilkunde Walter Karl Otto Lehuharot — Gerda Johanne Ahlers Fräſer Ernſt Welker— Johanna Emma Stephan Hilfsarb. Chr. Friedr. Seubert— Anna Jakob. Rohrmann Verſicherungsbeamt. Ph. E. Lambert— Anna Barb. Jekel Ausläufer Karl Friedrich Däuber— Paula Emilie Wolf Linoleumleger Karl Oskar Gernet— Erna Roos Techniker Hugo Martin Kohl— Elvira Anita Margarete Eliſabeth Wagener Gußputzer Egon Eduard Eipper— Margarete Chriſtina Buſchlinger Laborant Egbert Rudibert Pfalzgraf— Paula Müller Maſchinenſchl. G. Schrattenecker— Amanda Kath. Bachmann Röi Heinrich Otto Anders— Käthe Anne⸗ ieſe Ocker Wagner Karl Schäfer— Katharina Léderle Obergefreiter Joſef Lorenz Petri— Hildegard Zinco —* Egon Frank— Klara Bremſer uhmachermſtr. Johann Lauermann— Katharina Maria Lauermann Muſiker Georg Alfred Kettner— Johanng Hölzel Schloſſer Exnſt Merz— Lunſe Margarete Jaichner Reiſender Karl Wilhelm Stäudle— Maria Barbara Ebert Expedient Erich Walter Schönfelder— Gertrude Schmitt Kinderwagen Klappwagen Kinderbetten Wickelkommoden Kinderstühie H. Reichardt F.2 — 2 finden Sie stets in dem ersten fach- wissenschaftl. Spezial· Institut für moderne kugpflege Bei allen Fußschmerzen, gleich welcher Art, wenden Sie sich vertrauensvolt an mich. Berate Sie kostenlos u. gewissenhaft! Verkaut sämtlicher Fußpflege-Artikel. Einlagen nach Maß und Abdruck. Gummistrümpfe— Bandagen Auclieao Schiloooeꝛ Fuspraktiker Fernsprecher 21207 Städt. Hallenbad— und gegendber U 1, 21 20 lasse ich waschen? 11 Augenptlege! Alt und häßlich machen Faſten und Runzeln um die Augen, blaue Schatten, Tränen- säcke, tränende Augen! Beseiti- Im 18* gung mit — ſirozer Enzian- 8 R. An E. 1 El Ftanzbranntuein Selt 40 Jahren bewährt R. 1. 30. Stets vorrätig bel Th. v. 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Waltraud Irmgard Ingenieur Wilhelm Jakob Groh e. S. Helmut Gunter Kommiſſar Walter Philipp Kruſt e. S. Claus Chriſtian Elektriker Heinrich Schäfer e. T. Erika Herta Kfm. Angeſt. Erwin Helmut Becker e T. Renate Helene Mechanikermeiſter Jakob Hahn e. S. Klaus Oskar Maſchinenzeichn. Matthias Joſ. Sier e. T. Inge Maria Arbeiter Auguſt Joſeph Ludwig Faltermeyer e. S. Günter Ingenieur Wilhelm Joſef Seubert e. T. Roſemarie Gudrun Arbeiter Karl Ritter e. S. Kurt Karl Schreibmaſchinen⸗Mech. Walt. Frz. Joſ. Pfeiffer e. T. Helga Fertigungs⸗Vorbereiter Eömund Auguſt Fedel e. T. Urſula Margareta Maria Katharina Mechaniker Johannes Ott e. T. Ingrid Ingeborg Kfm. Angeſt. Friedrich Wilhelm Sattelmeier e. T. Ruth Kfm. Angeſt. Joſef Georg Dorner e. S. Gerhard Joſef Gaſtwirt Karl Eduard Kohler e. T. Gertrud Bäckermeiſter Friedrich Defiebre e. S. Horſt Tüncher Karl Nefr e. T. Helma Poſtaſſiſtent Joſef Hable e. S. Dieter Heinz Kim. Angeſt. Aloyſius Morſch e. T. Heide Frieda Aloiſia Vertreter Otto Anton Kern e. S. Klaus Otto Schloſſer Ludwig Werner Siegfried Sauer e. T. Renate Hauptwachtm. Wilh. Osk. Schmid e. S. Hans Joachim Wilh. Architekt Heinrich Walter e. T. Renate Anna 5 Kfm. Angeſt. Karl Friedrich Maurer e. T. Giſela Elſe Kfm. Angeſt. Wilhelm Hermann Gärtner e. S. Alfred Georg Wilhelm Obergefreiter Joh. Ewangeliſt Dallmeier e. T. Waltr. Anna Schloſſer Wilhelm Kerſchbaum e. T. Doris Irmgard Autoſchloſſer Joh. Joſeph Schweikert e. S. Adolf Ad. Diet. Ingenieur Kavl Heinrich Müller e. S. Gerhard Hermann Autoſchloſſer Friedrich Georg Karle e. T. Irene Liſelotte Schloſſer Otto Ludwig Müller e. T. Inge Ida Arbeiter Otto Appelzöller e. S. Manfred Otto Friedrich Jakob Frech e. T. Chriſta Barbara Maria Bäcker Karl Friedrich Breitſchwerdt e. S. Karl Friedrich Geſchäftsſühr. Karl Heinz Klauſina e. S. Willbrecht Rudolf Marmorſchleifer Hermann Müller e. T. Ingrio Pfläſtermeiſter Joh. Daniel Braun e. S. Gerhard Thomas Kaufmann Heinrich Felix Schrödter e. T. Chriſtel Schloſſer Friedrich Wilh. Ernſt e. S. Gerhard Oskar Betriebstechniker Erwin Roland e. T. Chriſtiane Dekorateur Kurt Bohrer e. T. Helga Marie Luiſe Werkmeiſter Karl Süß e. S. Herbert Arbeiter Karl Fink e. S. Korlheinz Packer Friedrich Gaggſtadter e. S. Manfred Friedrich Maſchinenbautechniker Wilh. Bender e. S. Gerd Adolf Drogiſt Ludwig Buſch e. S. Horſt Erich Elektromeiſter Ludwig Bechtler e. S. Hermann Ludwig Hauptlehrer Georg Leonhard Oberſt e. S. Götz Klaus Kraftwagenführer Wilh. Geiger e. T. Erna Inge Maria Glasreiniguigsmſtr. Hrch. Franz e. T Renate Hannelore Lackierer Friedrich Joſeph Süß e. S. Dieter Friedrich Kraftwagenſührer Robert Schmid e. T Renate Anita Elektroſchweißer Johannes Dewald e. T. Karola Schaltwärter Richard Kurt Bechtold e. S. Jürgen Automechon. Karl Ludwig Eugen Braß e. T. Ute Natalie Kaſſier Otto Göpferich e. S. Wolfgang Otto Lederhändl. Kark Hrch. Meyer e. T. Sigrid Liſelotte Erika Poſtaſſiſtent Karl Zimmer e. S. Walter Kfm. Angeſt. Karl Heinz Kindler e. S. Gerd Friedrich Wilhelm Kurt Hilfszugſchaffner Herm. Andreas Valet e. S. Horſt Hans Elektromonteur Rudolf Ludwig Shiſſer e. S. Renate Magdalena Dreher Georg Fiſcher e. T. Edith Luiſe Steuerinſpektor Guſtav Adolf Martin e. S. Klaus⸗Dieter Radiotechniker Ludwig Kaub e. T. Helgg Doris Arbeiter Karl Friedrich Bahm e. S. Albert Karl Bahngehilfe Alſons Stark e. S. Klaus Herbert Feldwebel Ernſt Eduard Schüller e. T. Brigitte Emilie Inſtallateur Alfred Thum e. S. Rarl Schuhzuſchneider Wilh. Aulenbacher e. T. Gerlünde Gertrub Ingenieur Heinrich Teriet e. S. Heim Helmut Karl Joſepb Leng e. T. Brigitte Franziska elene Eiſendreher Hermann Schramm e. T. Dieter Jürgen Monteur Ludwig Shönleber e. S. Horſt Ludwig Bankbevollmächtigter Karl Wilhelm Hotz e. T. Chriſta AerbesunqheſtsRurwe Nichfs karn lhr Wohlbefinden ernstlich gefährden, wenn lhr Organisrnũs die Lebensstoffe er- hälf, die er hreucht. 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Hornhaut Zlechdose(8 Pilaster) 65. Pig. in Apotheken und Drogerien. Verkündete September/ Oktober 1939 Metzgermeiſter Karl Philipp Wilhelm Donner— Irma Katharina Müller Werkberufsfeuerwehrmann Hugo Waldemar Matthias Kopp — Maria Helene Scholl Schuhmachermeiſter Joſeph Roth— Anna Maria Glanz Zahnarzt Dr. med. dent. Karl Rudolf Röderer— Ilſe Viltoria Luiſe Kobold Arbeiter Ludwig Fürnis— Maria Eugenie Stolz Bez.⸗Inſp. Erwin Rob. Meyer— Lydia Luzia Jul. Geis Rottenführer Robert Joſeph Wieland— Luiſe Friedrich Kraftfahrzengmeiſter Wilh. Köni— Gertrud Hedwig Stickel Drogiſt Otto Eugen Werner Schöps— Auguſta Maria Eſchelbach Prüfer Edwin Rupp— Margareta Anna Polſter Arbeiter Friedr. Wilh. Hofmann— Eliſabetha Spielmann Bäcker Joſeph Anton Schenk— Elſa Heintz Poſtfacharb. Froͤr. Hugo Roßrucker— Walburga Hammerich Schreiner Richard Kaiſer— Erna Kuß Feuerwehrmann Heinrich Simon— Lina Katharina Wahn Schloſſer Wilhelm Julius Karl Beck— Pia Jenny Wenger Schloſſer Friedr. 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Bucher, Ehefrau des Rentenempfängers Jakob Backfiſch, geb. 2. 9. 1872 Maria Beck geb. Nüßle, Witwe des Schloſſermeiſters Edwin Beck, geb. 1. 9. 1854 Schmied Johann Georg Adelmann, geb. 14. 7. 1886 Chriſtine Karoline Egner geb. Kuder, Ehefrau des Renten⸗ empfängers Karl Friedrich Egner, geb. 25. 6. 1866 Kaufmann Franz Kroewerath, geb. 5. 11. 1878 Arbeiter Philipp Ahl, geb. 24. 12. 1898 Arbeiter Hans Oskar Hauſer, geb. 4. 3. 1921 Rentenempfänger Konrad Berberich, geb. 20. 7. 1862 Kaufmann Hans Joachim Amlung, geb. 10. 9. 1910 Barbara Edelmann geb. Schmitt, Ehefrau d. Werftarbeiters Jakob Edelmann, geb. 25. 4. 1877 Wilma Margareta Brecht geb. Kneis, Ehefrau des Tünchers Otto Brecht, geb. 13. 8. 1910 Rentenempfänger Wilhelm Wirth, geb. 8. 11. 1868 Meta Katinkg Hermine Schmidt geb. Blecken, Witwe des Kaufm. Karl Gottfried Friedr. Schmidt, geb. 29. 1. 1854 Geſchäftsführer Heinrich Keuter, geb. 9. 2. 1873 Rentenempfänger Jakob Herbig, geb. 20. 5. 1868 55 Former Valentin Ludwig Dhein, geb. 27. 4. 1880 Ruthild Annemarie Käthe Frieda Schmitt, geb. 2. 1. 1934 Otto Mandel, geb. 16. 12. 1938 Obergefreiter Hans Helmut Dreifürſt, geb. 7. 11. 1917 Wilhelmine Hermine Roſa Greß, geo. 4. 3. 1931 Roſina Gartner geb Frank, Witwe d. Zieglers Lorenz Gartner, geb. 12. 5. 1861 Amtsgeh. i. R. Ludwig Schmidt, geb. 25. 4. 1869 Maler Johann Adam Jeckel, geb. 28. 8. 1884 Iſolde Koroline v. Baltz geb. Kaement, Witwe oͤ. Direk. Karl v. Baltz, geb. 30. 11. 1875 Haufmann Peritz Horn, geb 18. 7. 18653 Arbeiter Hugo Kraus. geb. 11. 3. 1897 Rentenempf. Johann Nogel, geb. 17. 12. 1871 Artiſt Eugen Emanuel Johs. Baumgärtner, geb. 13. 7. 1881 Katharina Schmict geb. Wernz, Ehefrau d. Stadtarb. Adam Schmiot, geb. 25. 5. 1893 8 Horſt Erwin Stadelmeier, geb. 28. 9. 1939 Barbaro Franziska Karch geb. Münch, Witwe d. Arbeiters Ubdalricus Karch, geb. 29. 1. 1858 Katharina Weik geb. Mackemull, Ehefr. d. Rentenempf. Reinhard Heinrich Weik, geb. 30. 11. 1872 Schloſſer Karl Georg Leib, geb. 12. 9. 1903 Karoline Pauline Graeff geb. Müller, Ehefr. d. Sped. Heinrich Jaboib Graeſf, geb. 28. 1. 1870 Pauline Steinbrenner geb Mußgay, Witwe d. Mälchh. Wilhelm Steinbrenner, geb. 12. 12. 1877 Margaretha Schrempp geb. Scheuermann, Ww. d. Staotarb. Franz Schrempp, geb 26. 1. 1866 Gipſermeiſter Peter Bauer, geb. 21. 12. 1885 Marie Schwind geb. Eberhardt, Ehefr. d. Schuhmachers Michael Schwind, geb. 7. 8. 1869 Edmund Roman Baſtian, geb. 13. 1. 1921 Margarete Hornung geb. Horn, Ehefr. d. Küfers Jakob Hornung, geb. 22. 4. 1873 Mühlenarbeiter Konrad Hirſchle, geb. 21. 11. 1885 Gerhard Otto Geier, geb. 14. 9. 1989 Rentenempf. Hermann Max Jannaſch, geb. 9. 11. 1872 Metzgermeiſter Franz Joſef Serrer, geb. 23. 2. 1866 Dreher Friedrich Karl Grote, geb. 19. 3. 1871 Magdalena Heitzmonn geb. Meißner, Ww. d. Schreiners Joſeph Heitzmann, geb. 22. 3 1861 Rentenempf. Emil Herrmann, geb. 30. 7. 1 889 Anna Oehm geb. Fernes, Ehefr. d. Stadtarb. i. R. Chriſt. Oehm, geb. 20. 3. 1877 Roſa Berger geb. Rihm, Ww. d. Moellſchreiners Wilh. Heinrich Berger, geb. 3. 11. 1856 Former Moritz Guſtay Adolf Born, geb. 4. 6. 1864 Landwirt Joſef Wittemann, geb. 8. 2. 1876 Auguſte Kretſchmer geb Teipelke, Ww. d. Arbeiters Max Kretſchmer, geb. 10. 12. 1865 Roſo Barbara Gumbel, geb. 4 11. 1900 Luiſe Auguſtine Paul geb Stuber, Ehefr. d. Lageriſten Joſeph Paul, geb. 12. 2. 1918 Emmy Katharing Meny geb. Warmbrunn, Ehefr.§. Re⸗ viſors Richard Meny, geb. 7. 12. 1900 Eliſabelh Helfmann geb. Schroth, Ww. d. Rentenempf. Johann Philipp Helſmann, geb. 8. 6. 1853. Eliſe Gottſchall geb. Schwaß. Ehefrau des Kaufmanas Friedrich Theodor Gottſchall, geb. 22. 5. 1881 Johanna Sapper, geb. Dell, Chefrau des Streckenw. Wilh. Friedrich Sapper, geb. 1. 3. 1899 Kaufmann Philipp Johann Weisbrod, geb. 1. 1. 1864 Metzgermeiſter Jakob Burkaröt, geb. 14, 7, 1850 Friederike Katharina Beckenbach geb. Fritz, Witwe des Bürodieners Georg Anton Beckenbach, geb. 29. 8. 1879 Hausmeiſter Johann Peter Krämer, geb. 27. 12. 1878 Schloſſer Johann Schlatterer, geb. 12. 7. 1870 Roſa Emma Owart geb. Koch, Ehefrau des Maſſeurs Her⸗ mann Owart, geb. 17. 6. 1892 Eliſabeth Joſefine Wolgaſt geb. Groß, Witwe des Wilh. Johannes Joachim Heinrich Wolgaſt, geb. 1. 12. 1893 Karoline Winkler geb. Reicherdt, Witwe d. Mützenmachers Franz Adam Winkler, deb. 27. 10. 1872 Renate Merk, geb. 6. 10. 1939 Soſie Walz geb. Banzer, Witwe des Landwirts Karl Wolz, geb. 3. 11. 1856 Wilhelmine Haffelder geb. Rau, Ehefrau des Bäckermeiſt. Philipp Peter Hafſelder, geb. 21. 10. 1867 Rentenempf. Karl Werner, geb. 21. 5. 1850 Dipl.⸗Ing. Erih Karl Julius Neuſſel, geb. B. 10. 1994 Hier spricht die Tante 4 4 0 1 Klebſtoffe kommen leicht ins Stocken Beziehungsweiſe: werden trocken, Und Waſſer bann doch nur verdünnen! Drum ſoll man folgendes beginnen: Ein Stückchen Kampfer, nur ganz klein, Tut man ins Klebſtoffglas hinein, Damit die Maſſe, ſo behandelt, Sich nicht zu hartem Stein verwandelkl kleiner, kaum drei Meter grotzer Teich vorgebaut mit einem Heiligen Baum in der Mitte. in dem die iligen Krokodile wohl Jahrhunderte hindurch ebten. Ich konnte ſowohl die Anlage des Teiches, wie auch den ausgedörrten Stamm des Heiligen Wer weiſß, wozu es gut ist DIE SONNTAG 5s Baumes ausgraben, ferner in unmittelbarer Nähe des Teiches die Bäckerei, in der eigens für die Kro⸗ kodile große Brote gebacken wurden. wie ich aus vorgefundenen Holzſtempeln, die zur Kennzeichnung dieſer Brote dienten, feſtſtellen konnte“. Ein Kandidat der Philosophie Heitere Erzãhlung von Friedrich Wallisch Wir ſaßen auf der Veranda von Hanſens klei⸗ nem Bungalow und ließen's uns gut gehen. Ueppige Gaſtfreundſchaft konnte uns Hanſen zwar nicht bie⸗ ten, dazu reichte es bei ihm nicht. Aber wenn man auf Safari wochen⸗ und monatelang kein feſtes Dach über dem Kopf gehabt hat und keine Stunde vor den verſchiedenſten Ueberraſchungen ſicher geweſen iſt, dann fühlt man ſich in dem gut gebauten Hauſe eines weißen Mannes wie im ſiebten Himmel. Außerdem war Hanſen ein heiterer alter Knabe. Mit ſeinen tollen Einfällen ſorgte er dafür, daß uns die Zeit nicht lange wurde. mit ſeinem Korbſtuhl aus Palmſtroh ganz weit zu⸗ vück„iſt es wahr, Hanſen, daß Sie ſtudiert haben, eh' Sie in die Tropen ausgerückt ſind?“ ſchule, örei Jahre hab' ich auf der Univerſität in Göttingen ſtudiert, ich war Kandidat der Philoſophie. Und heute bin ich nur ein kleiner Farmer vier Grad ſüdlich vom Aequator. „Warum ſind Sie nicht bei der Wiſſenſchaft ge⸗ blieben?“ Hanſen lächelte und machte eine unbeholfene Be⸗ wegung„Das lätt ſich nicht ſo einſach ſagen. Es [iſt ja auch ſchon ziemlich lange her. Wahrſcheinlich hatte ich ſchließlich keine Luſt mehr, philoſophiſche 9 Propädeutik, Ontologie und Soziologie in mich hineinzuwürgen und ewig ſtillzuſitzen. Es dauerte einige Zeit bis ich loszog. Ich war nicht mehr der Jüngſte, als ich alles über den Haufen warf und mich auf die Beine machte. Zuerſt reiſte ich mit einem Zirkus herum, weil mir die wilden Tiere ſo 1 aut gefielen. Dann aber ging ich bald zur See. ob⸗ wohl ich vom Knoten und Spliſſen nicht mehr ver⸗ ſtand als der Affe vom Latein. Aber ich habs ge⸗ ſchafft. Und das eine können Sie mir glauben: man weiß im Leben nie, wozu man etwas brauchen kann, 1 was man einmal gelernt hat! Da war zum Bei⸗ ſpiel die Geſchichte mit dem Vollſchiff„Kornelia“, Wäre ich nicht ein Studierter geweſen, ſo hätte ich die große Fahrt auf dieſem alten Eimer nicht lebend überſtanden.“ Wir horchten auf. Bergmann hielt einen Augen⸗ blick in den halsbrecheriſchen Schaukelbewegungen — mit ſeinem Korbſtuhl inne und fragte:„Haben Sie die Segel mit philoſophiſchen Sentenzen be⸗ ien „Die Sache war die: Wir kreuzten bei Wind⸗ ſtärke zehn vor Ponela, einem Korallenriff im Oſten der Chriſtmasinſeln. Es ſah böſe für uns aus. Wir durften uns nicht einmal auf die Seekarten ver⸗ laſſen. In die Lagune einzufahren, daran konnten R wir bei dem Tiefgang der„Kornelia“ unter dieſen Umſtänden gar nicht denken. Aber wir brauchten + Trinkwaſſer. Da ließ der Kapitän ſchließlich ſchweren Herzens die Jolle ſtreichen. Ich wollte eben meinen Platz am Ruder einnehmen da rief mich der Kapitän zurück:„Sie bleiben an Bord! Meine Fin⸗ ger ſind von dem i dewetter ganz klamm. Ich — glaube. Hanſen, Sie können ſo ziemlich fehlerlos ſchreiben, nicht? Ich brauche Sie im Steuerhaus, Sie müſſen für mich das Logbuch ſchreiben.“ So bin ich an Bord der„Kornelia“ geblieben. Und unſere Jolle iſt nie wiedergekommen. Sie iſt mit Mann und Maus abgeſackt. So hat mir meine Hochſchulbildung das Leben gerettet.“ „Sie hätten das aber billiger haben können,“ meinte Bergmann.„Dazu war nicht gerade das Studium der Philoſophie nötig.“ „Iſt es wahr“, fragte Bergmann und legte ſich „Jawohl. Acht Jahre war ich auf der Mittel⸗ „Hören Sie nur weiter“, ſagte Hanſen.„Ich kam dann ſpäter einmal mit einem griechiſchen Tramp⸗ dampfer in eine üble Lage. Wir fuhren oben auf der Höhe von Liau⸗kiang die chineſiſche Küſte entlang, als unſer Schiff von Piraten gekapert wurde. Die Kerle ſetzten uns in einer Bucht an Land, bewachten uns wie einen Goldſchatz und verhangten für jeden von uns ein ungeheures Löſegeld. Aber wer hätte für mich auch nur einen Pfennig zahlen ſollen? Ich konnte ja nicht einmal ſagen, welches Land die Ehre hatte, mich als ſeinen Staatsbürger zu führen. Ich hatte in den Jahren meiner Wanderſchaft Seemanns⸗ karten und Perſonalpapiere gewechſelt wie ein an⸗ derer die Hemden. In jener Zeit ging die engliſche Marine ſehr ſcharf gegen die chineſiſchen Seeräuber vor. Die Folge davon war, daß jeder Gefangene, den man nicht auslöſte, von den Piraten als läſtiger Ballaſt um die Ecke gebracht wurde. Nun war aber der Anführer der Seeräuber ein hochgebildeter Mann. Das iſt dort keine Seltenheit. Ich kam mit ihm ins Geſpräch, und da hatten wir uns auch ſchon in eine philoſophiſche Disputation vertieft, daß es eine Freude war. Als ich gar die Beziehung zwi⸗ ſchen dem chineſiſchen Taoismus und dem eudämono⸗ logiſchen Peſſimismus von Maupertuis auskramte, war unſere Freundſchaft beſiegelt. Ich blieb zwei Monate ſein Gaſt, dann nötigte er mir zweihundert Taels auf und ſandte mich nach Schanghai.“ 8 EIIAGE OER NFEUEN MANNHEIMER ZEITUNG Hanſens Bericht machte auf uns einen tiefen Ein⸗ druck. Sogar Bergmann war erſchüttert.„Ja, ja,“ ſagte er nachdenklich,„da zeigt ſich wirklich ͤer Wert ter Bildung. Und man erſieht aus dieſer Ge⸗ ſchichte auch, daß in exotiſchen Ländern heute noch die tollſten Abenteuer möglich ſind. Bei uns drüben in Europa kommt dergleichen nicht vor.“ „Sagen Sie das nicht!“ rief Hanſen.„Eh' ich mich hier als Farmer niederließ. war ich ein balbes Jahr lang in Europa. Ich hatte ein bißchen Geld gemacht. Ich wohnte in Rotterdam in einer guten Familien⸗ penſion. Da ich mich neu einkleiden konnte und mit Bügelfalten auf dem Coolsingel ſpazieren ging, hielt man mich wahrſcheinlich für einen reichen Aus⸗ länder. Kurzum, eines Nachts wurde ich in meinem Zimmer von zwei Einbrechern überfallen, ſie feſſel⸗ ten mich an Händen und Füßen und ſteckten mir einen Knebel in den Mund, der ſo kunſtvoll feſtſaß, daß ich gerade noch atmen, aber nicht einmal einen Seufzer von mir geben konnte. Kaum hatten die beiden Banditen begonnen, den Schrank und meinen Koffer auszuleeren, da rief ich:„Hände hoch!“ Sie ſtanden wie zu Salzſäulen erſtarrt. Dann befahl ich: „Der eine öffnet mit einer Hand die Tür.— ſo. und nun beide hinaus, oder ich ſchieß' euch nieder wie tolle Hunde!“ Sie gehorchten ſchreckensbleich und zähneklappernd, und eine Minute ſpäter waren ſie verſchwunden. Ich mußte allerdinas noch bis zum Morgen geknebelt und gefeſſelt liegenbleiben. Abe ich hatte mein Hab und Gut gerettet und—“ „Halt!“ unterbrach ihn Bergmann,„diesmal hab' ich Sie bei einer ſauſtdicken Lüge ertappt, Hanſen. Wie konnten Sie den beiden Einbrechern„Hände hoch!“ zurufen und allerlei Befehle erteilen? Sie ſagten doch eben, daß Sie einen mächtigen Knebel im Munde hatten.“ 8 „Da hab' ich wohl vergeſſen, Ihnen vorhin zu erzählen, meine Herren, daß ich nicht nur ins philo⸗ ſophiſche Kolleg gegangen bin. Wie ich nämlich mit einem Zirkus auf Wanderſchaft war, hab' ich mich auch als Bauchreoͤner ausgebildet. Aber Sie ſehen, man weiß im Leben nie, wozu man einmal etwas brauchen kann, was man gelernt hat.“ Geſtohlene Niebesbrieſe vn f. Es gab immer und gibt noch heute nicht wenige Familien klangvollen Namens, in denen jedesmal, wenn ein neues Geſchlecht heranwächſt, die Sprache der jungen Herzen herriſch übertönt wird von der befehlenden Stimme der Hauswolitik. Nicht immer aber iſt die Unterdrückte zu völligem Verſtummen bereit; wohl ſcheint ſie ſich dem harten Gebot zu fügen, aber ſie flüſtert verſtohlen weiter, ſtets in bebender Anagſt, der leiſe Hauch könne von einem unberufenen Ohr aufgefangen werden. Dieſe andeutende Vorbemerkung mag genügen, um eine Vorſtellung von dem lähmenden Entſetzen zu geben, das Herrn von Courmont überſtürzte, als er merkte, daß ein gewiſſes Päckchen ſo ſorgſam wie zärtlich gehüteter Briefe verſchwunden war. Unge⸗ achtet ſeines Verſprechens, jeden einzelnen dieſer Briefe ſogleich zu vernichten und ſelbſt ſeine Aſche noch zu Staub zu zerblaſen, war es ihm doch nicht möglich geweſen, ſich von dieſen einzigen Zeichen Zeugen fremder Teilnahme an ſeinem Leben zu rennen. Der Umſtand, daß auch der letzte, erſt an dieſem Tage eingetroffene Brief verſchwunden war ließ ihm über den Dieb keinen Zweifel: am Vormittag hatte ihn ein angeblicher Agent aufgeſucht und mit geſchickt beredter Zudringlichkeit eine Weile aufgehalten. Wäh⸗ rend dieſes Geſprächs war er an den Fernſprecher gerufen und dort durch eine lange verworrene Mit⸗ teilung feſtgehalten worden, deren Sprecher er ſo wenia wie ihre Meinung hatte ergründen können. Unterdeſſen mußte der Diebſtahl geſchehen ſein. Mit Gewalt ſchüttelte Courmont die lähmende Beſtürzung ab, und ſogleich kehrte ſeine gewohnte, entſchloſſene Ruhe wieder. Stellung, Name und Per⸗ ſönlichkeit ſicherten ihm einen nicht geringen Einfluß, den wirkſam werden zu laſſen er nicht zögerte. Kaum eine halbe Stunde ſpäter ſaß er einem älteren Herrn gegenüber, deſſen helle Augen im ſcharfgeſchnittenen Geſicht während Courmonts Be⸗ richt mit ſcheinbar unbeteiligter Diskretion zum Fen⸗ ſter blickten. Nach wenigen Worten durch den Fern⸗ ſprecher trat ein Beamter herein, legte wortlos einen Aktenband vor den Chef und ging wieder. Minuten⸗ langes Schweigen und Blättern. Dann ein halb⸗ lautes Sprechen: „Dieſer Menſch lebt nur von unergründlich dunk⸗ len Geſchäften. Oft haben wir ihn ſchon vorgehabt, zweimal auch wegen Erpreſſung, aber immer be⸗ kommt er den Kopf wieder aus der Schlinge, nie iſt ihm etwas nachzuweiſen. Eine Hausſuchung wäre zwecklos; ſie würde ihn nur vorſichtig machen und nichts zutage fördern. Der gefährliche Geſelle iſt viel zu klug, um ſolche Beute bei ſich daheim aufzubewah⸗ ren oder bei ſich zu tragen. Wahrſcheinlich hat er, nach ſeiner Art, ſofort einen unbeteiligten Zweiten einzuſchalten verſtanden. Zunächſt gilt es alſo feſt⸗ zuſtellen, wo er gegenwärtig ſeinen immer wechſeln⸗ den Verkehr ſucht. Inzwiſchen: Kopf hoch! Für die nächſte Zeit iſt noch keine Gefahr. Ein Menſch wie dieſer weiß genau, ödaß Wartenlaſſen in ſolchen Fäl⸗ len die beſte Zermürbungsarbeit iſt.“ Noch ehe die Woche ganz verfloſſen war, rief ein kurzes Schreiben Courmont in dasſelbe Zimmer. Diesmal zeigte der Chef ein lebhafteres Weſen. Un⸗ auſhörlich legte er ſeinen Federhalter von einem Fleck zum andern, während er ſprach: „Ihrem Mann geht es zur Zeit ſchlecht. Sein Standquartier hat er in der Spelunke drüben über dem Fluß. Hier ſitzt er meiſt mit einem Bauarbeiter zuſammen, einem tüchtigen, geſchickten und ſehr flei⸗ ßigen Menſchen, der zu Spezialarbeiten verwendet wird und gut verdient, aber dem Wett⸗ und Spiel⸗ teufel ſo verfallen iſt, daß er ſtets ſuchen muß, ſich Erſatz für den voraus vertanen Wochenlohn zu ſchaffen. Dieſen hat mein Späher aufs Viſier ge⸗ nommen, ob mit Recht, muß ſich noch erweiſen. Zy⸗ nächſt handelt es ſich nur um eine ſcharfſinnige Hypotheſe; Sie werden gut tun, nicht allzuviel Hoff⸗ nen, daß ihm dieſer dunkle, elegante und außer⸗ ordentlich gewandte Mann gefiel. Er erinnerte ſich auch wieder der Begegnung in Wien, die ihn damals ſo überraſcht hatte. Er erwähnte dieſe Begegnung mit keinem Wort. Er hatte überhaupt nicht die Ab⸗ ſicht, ſich mit dem neuen Angeſtellten in ein weiteres * Geſpräch einzulaſſen. * Er ſchloß die Unterredung ab. Moravitzky erhob ſich:„Ich danke Ihnen, Herr 1 Doktor Heitfeld.“ Waldemar entgegnete kühl:„Nichts zu danken, Herr von Moravitzky... wir brauchten gerade eine geeignete Kraft für drüben.“ * Luiſe ſaß an ihrem Schreibtiſch hoch oben in ihrer luftigen Wohnung. Sie ſchrieb an die einſtige Kinderpflegerin in Magdeburg und dankte ihr für den letzten Bericht. Es ging Johann⸗Chriſtian gut. Er war nun ſchon ein großer Junge. Er hatte mit ſeinem Vater eine weite Reiſe gemacht. Mit ſeinem Vater... und ſie, die Mutter, war ausgeſchloſſen Luiſe ſchlang die Finger zuſammen. Sie waren eiskalt. Ihr Kopf ſank auf die Hände. Sie weinte ſchmerzlich. Sie fühlte ſich jetzt in dieſen Tagen ſo willenlos. Und immer war ein furchtbarer Druck da. Sie konnte es ſich nicht mehr verhehlen... es war zugleich eine Sehnſucht da, ein Verlangen, einen einzigen Menſchen zu haben, dem man Sorgen und Aengſte anvertrauen konnte. Es war immer dieſe Furcht da vor der Einſamkeit.. der ſchrecklichen, inneren Einſamkeit, in der ſie lebte und die immer noch zu wachſen ſchien. ie wurde aus ihren Gedanken geriſſen. Die Flurglocke läutete. Moravitzky konnte es nicht ſein. Er war geſtern nach Bremerhawen abgefahren. Luiſe öffnete und erkannte in dem abendlichen Gaſt Doktor Mainz. Erkannte ihn mit Befremden und Unbehagen. Aber ſie bat ihn höflich, einzutreten. Es war dann nur ein kurzes Geſpräch, mit ſehr üherraſchendem Inhalt. Luiſe hörte erſtaunt und 4 aufmerkſam zu, als Doktor Mainz ihr mitteilte, daß er ſeine Stellung in der Parfümerie Heitfeld auf⸗ zugeben gedenke.„Die Fabrik kosmetiſcher Erzeug⸗ niſſe, an der ich dann finanziell und arbeitend be⸗ teiligt ſein werde, hat eine Zukunft. Zudem liegt ſie in Süddeutſchland in einer landſchaftlich ſehr ſchönen Gegend.“ Das intereſſiert mich gar nicht, dachte Luiſe und fragte:„Und weiß Doktor Heitfeld um Ihre Pläne?“ „Nein. Noch nicht“, erwiderte der Chemiker. * Sſo nicht. Er machte eine Pauſe. Wie wundervoll der Frau das weichfallende Kleid ſtand! Der ſchöne Mund aber blieb ernſt. Luiſe fragte kühl:„Herr Doktor Heitfeld iſt nicht unterrichtet? Und Matthias Heitfeld?“ „Auch der alte Herr noch nicht.“ Luiſe hatte eine Geſte der Abwehr:„Und wie komme ich dazu, zuerſt von Ihren Plänen zu hören?“ Ihre Augen gingen zum Fenſter. Sie wollte den forſchenden Blick des Mannes meiden. Wieder fühlte ſie ein Unbehagen. Doktor Mainz ſprach weiter. Eine Bitte, Ver⸗ langen klang aus ſeinen Worten:„Weshalb ich zu Ihnen kam... Ihnen davon ſpreche... Weil ich Sie fragen will, Luiſe... Sie bitten, mit mir zu gehen. Als meine Frau. Ich liebe Sie, Luiſe...“ Die Stimme war heiß und dunkel.„Ich liebe Siel“ Der ſchlanke Mann war aufgeſtanden und trat zu der Frau, die ſich nun auch erhob und zu rückwich. Sie war im erſten Augenblick wie gelähmt, ſie hob abwehrend die Hände...„nein“. Dann trat Luiſe zum Fenſter. Sie dachte, wenn ich jetzt„Ja“ ſage, bin ich nicht mehr ſo entſetzlich allein Sie hörte ſeine Schritte hinter ſich, ſie ſtand un⸗ beweglich. Eine innere Stimme raunte... und vielleicht würde man eine Ehe mit dem Chemiker Doktor Mainz als ſo wohlgeordoͤnet anſehen von Gerichts wegen als ſo wohlgeordnet anſehen, daß man Johann⸗Chriſtian zeitweiſe einen Beſuch bei ſeiner Mutter erlaubtee Doktor Mainz war dicht an ihrer Seite. Er be⸗ rührte ſie nicht. Aber ſeine Stimme ſprach:„Kom⸗ men Sie mit mir, Luiſe... ich liebe Sie... Sie werden glücklich werden. Ich will Sie verwöhnen...“ Der Mann kannte ſich ſelbſt nicht mehr. Weshalb zögerte er denn noch? Warum nahm er ſie nicht in ſeine Arme? Er ſpürte doch ihre Unſicherheit Nein! fühlte Luiſe. Nein, ſie konnte es nicht Sie wandte ſich um. Sie reichte dem Manne die Hand:„Ich danke Ihnen, Doktor, für Ihr Ver⸗ trauen und für Ihre Zuneigung. Aber ich... ich will ganz offen ſein...“ Sie zögerte. Der Mann aber verſtand ſie ſogleich. Er gab die Frauenhand ſofort frei. Er fragte, und es klang ſehr gepreßt:„Ein Nein Sie nicte. Sie ſaate ehrlich:„Och liebe Sie Er trat zurück. Stand mit beherrſchtem Ausdruck in dem ſchmalen Geſicht. Er neigte ſich vor der Frau, die ſo ſeltſam war, und die er jetzt, da ſie ihn ablehnte, noch mehr liebte als zuvor. * Waldemar Heitfeld ſah nach der Uhr, und dann aus dem breiten Fenſter... zu dem klaren Himmel Ihm gegenüber beugte Luiſe Domkat den kaſtanienbraunen Kopf über die Arbeit. Obwohl es ſchon eine halbe... nein, beinahe eine ganze Stunde über Betriebsſchluß war. Doktor Heitfeld zündete ſich eine Zigarette an. Er ſchob ſein Etui zu Luiſe hinüber:„Bitte..“ Sie ſah auf, nahm eine Zigarette:„Danke.“ Waldemar Heitfeld ſtand auf und ging mit langen Schritten durch das geräumige Zimmer. Luiſe ſah zu ihm hin, ein bißchen ungeduldig und geſtört. Was hatte er denn? Angenehm war das Herumlaufen nicht Heitfeld drehte ſich um, mit einem ſchnellen Ruck. Er ſetzte ſich, wie das ſeine Gewohnheit war, auf die Ecke ſeines Schreibtiſches und ſah zu Luiſe hin. „Schluß jetzt, Frau Domkat! Sehen Sie ſich mal den Himmel oͤraußen an! Herrliches Wetter!“ „Ja...“, erwiderte Luiſe. Sie ſchichtete eine Anzahl Bogen übereinander und ſagte:„Sol Die Liſten für die Ausſtellung in Dresden wären fertig!“ Der Blick des Mannes löſte ſich von der jungen Frau. Er ſprang vom Schreibtiſch, trat neben Luiſe und ſagte unvermittelt:„Ich möchte Sie jetzt mit⸗ nehmen, Frau Domkat...“ Luiſe fühlte ihr Herz ſchlagen. Natürlich! Das mußte ja kommen! Sie hatte es ſchon die ganzen Tage geahnt. „Ich möchte Sie bitten...“, fuhr Heitfeld fort. Luiſe ſtand auf. Sie fiel ihm ins Wort und ſagte:„Nein, bitten Sie nicht. Ich ſage doch nein!“ Waldemar Heitfeld wurde ärgerlich. Er nahm Luiſe einfach bei den Schultern und ſchüttelte ſie: „Sie ſind doch eine furchtbar eigenſinnige Frau! Wollen Sie mich nicht erſt einmal anhören?“ „Bitte...“, ſagte Luiſe und machte ſich frei. Sie legte mit unruhig⸗eiligen Händen die Papiere auf ihrem Platz zuſammen. „Frau Domkat“, ſagte Doktor Heitfeld, und es klang ſehr höflich und ſehr korrekt.„Ich fahre jetzt nach Hauſe. Bitte, kommen Sie mit mir. Wir holen die Jacht aus dem Schuppen. Sie würden mir eine hin, der ſich wie blaue Seide ſpannte. große Freude machen, wenn Sie mit mir an dieſem herrlichen Tagesende eine Fahrt über die Havel⸗ ſeen machen wollten. Eine ſolche Fahrt wird uns * B ſagen würde, wenn er hier wäre? Macht los, He⸗ ragten hoch und ͤͤunkel die märkiſchen Kie Zwei Sprüche Von Will Vesper Die Wogen zu bezwingen, kann nur dem Boot gelingen, wo einer fest das Steuer packt und alle Ruder schwingen im gleichen Takt.* Wer da kennt die N teilt gern sein letztes Stücklein Brot. Wer von Not nichts weiß. den macht Not nicht heiß. nung darauf zu ſetzen. Wir haben unter der—— aus den Lohnliſten feſtſtellen laſſen. wo der Mann in den letzten Tagen beſchäftigt worden iſt: bis zum Tage vor dem Diebſtahl auf einem öffentlichen Bau, dann zwei Tage bei einem kleinen ſtädtiſchen Auftrag, anfangs mit drei anderen Leuten, zuletzt allein. Wollen Sie morgen um zwölf Uhr an der Kreuzung der Karthäuſerſtraße und der Ulmena ſein? Sie können dann vielleicht aleich einen W erhalten, wie unſer Verſuch ausgefallen iſt.“ Am nächſten Mittag ſah Courmont an der bezeich⸗ neten Stelle einen Bauarbeiter herankommen, der eine Leiter über der Schulter. einen Eimer mit Zementmörtel in der einen und ſeinen Arbei kaſten mit Kelle, Hammer und Meißel in der ande⸗ ren Hand trug. An der kurz zuvor errichteten An⸗ ſchlagſäule angelangt, legte er ſeine Leiter an und ſtieg hinauf. Gleich blieben ein paar Neugie ſtehen:„Was gibt's denn da oben?“ „Schuldenarbeit!“ ſchalt der Mann, ſich auf die flach gewölbte Bekrönungsplatte———— aufgekleiſtert, und ſchon dringt das Waſſer ei Schlamperei, verdammte!“ Damit griff er zu Har mer und Meißel und begann ſeine Arbeit. Ein maß er mit einer Maurerſchnur den Durchmeſſ der Platte und wickelte die Schnur wieder auf. Da griff er zu Kelle und Zementeimer, ſtrich und glä tete, ſtieg wieder herab, warf ſeine Leiter über Schulter und ging davon. Als er dicht an Cour⸗ mont vorbeiſchritt, ſah er ihn einen Augenblick an. Courmont folgte ihm erregt. verlor ihn aber aus den Augen und fand ihn erſt im Zimmer des Chefs wieder. der ihm entgegenrief:„Wünſchen Sie ſic Glück! Ich hoffe. dies Päckchen wird Ihr Eigentum enthalten. Ueberzeugen Sie ſich! Auch von d Vollſtändigkeit!“— Courmont trat zum Fenſter, kehrte dem Zimmer den Rücken und öffnete das i gelbes Oelpapier ſorglich eingeſchlagene und von einer Schnur vielmals umwickelte Päckchen. einer Weile ſagte er mit heiſerer Stimme:„Richtig und vollzählig! Wie ſoll ich Ihnen nur..“— Der Chef unterbrach ihn:„Mir haben Sie wenig zu dan⸗ ken! Mehr ſchon dieſem meinem jüngſten, aber fähig⸗ ſten und einfallsreichſten Beamten!“— Der junge Menſch errötete vor Glück über die Anerkennung des ſelten lobenden Chefs und ging hinaus. „Sie werden wiſſen wollen, wie das zugegangen iſt, Herr von Courmont. Eine bloße Vermutune die, wenn ſie falſch war töricht erſchienen wäre, nun aber, da ſie ſich beſtätigt hat, zur geiſtreichen Kom⸗ bination geworden iſt. Das iſt immer ſo. Als wir erfahren hatten, daß unſer Verdächtiger zuletzt mit dem Neuaufbau einer altersſchwach gewordenen At ſchlagſäule beſchäftigt war, haben wir uns unterrie tet, wie dabei verfahren wird. ür ſie me gen gen. daß die ſchwere Bekrönungsplätte nleich der Herſtelluna in der Mitte mit einem Loch verſehen wird. um ſie mit durchgeſtecktem Knebel leicht e porwinden zu können. Zuletzt wird das Loch paſſendem Keil verſchloſſen und verſtrichen. U Mann hat alſo das wohlverwahrte Päckchen in die Säule hinabgelaſſen und das Schnurende oben mit verkittet. So konnte er jederzeit unter dem Vor⸗ wand einer Reparatur wieder daran gelangen. Wie heim, daß einmal Geſtohlenes und Wiedererlangte gern zum zweiten Male und endͤgültig verſchwindet. Man muß ſich eben von mancherlei trennen, was einem lieb und koſtbar iſt. Leben Sie wohl, Herr von Courmont! Es hat mich gefreut, Ihnen helfen zu können!“ beiden gut tun, nach der Schufterei in den letz Tagen.“ „Sie ſind ſehr freundlich, Herr Doktor“, gegnete Luiſe auf dieſe lange Rede.„Aber ich leider danken.“ „Das heißt: Sie wollen nicht!“ „Verzeihen Sie... aber ich will wirklich nicht⸗ „Der Dottor lachte plötzlich. Lachte hell und über⸗ mütig. Er ſchüttelte den Kopf und ſah Luiſe Luiſe erwiderte den Blick ärgerlich.„Wieſo fr den Sie das eigentlich komiſch?“ „Komiſch... nicht gerade. Aber ich möchte wohl wiſſen, was Sie ſich für eine Meinung von mir zu rechtgelegt haben... Ich kann Sie aſſo nicht von überzeugen, daß es mir eine aufrichtige wäre, Sie bei mir zu haben... in guter Kam ſchaft. Auf fröhlicher Fahrt. Man läßt ſich vr Wind ſo recht durchwehen. Wahrſcheinlich wiſſen S gar nicht, wie herrlich das iſt. Man hat den Alltag irgendwo verloren.“ Er ſtand noch immer in ihrer Nähe. Jetzt er wieder dicht an ſie heran und legte ſeine gr kräftige Hand auf ihren Arm. Groß und bre ſchultrig ſtand er da. Und deshalb eigentlich mu 166 denken, daß er wie ein Beſchützer neben and „Luiſe Domkat, ſehr geſchätzte Mitarbeiterin den Männer Heitfeld, Vater würde Sie jetzt beſtim auslachen! Alſo— ſeien Sie keine Spielverderber Kommen Sie mit in meinen Kahn. Und herna ſetzen wir uns noch irgendwohin. wo 6 wollen...“ „Sie erwähnten eben Ihren Herrn Vater“, ſagte — 5 und hatte wieder ihr ernſtes und ſtrenges Ge⸗ „Na... und...? Was denken Sie, was ſchaften, würde er ſagen. Und wahrſcheinlich m kommen.“ Nun mußte auch Luiſe lachen. Seine heiter Laune war ſo mitreißend. Sie atmete tief. Es klan wie befreit. Sie reichte ihm die Hand:„Alſt ſchönſten Dank, Herr Doktor... los alſo!“ 9 Das weiße Schiff ſchoß über den See. Manchmal kamen fremde Stimmen herüber, von anderen Booten oder von einem der großen Dampfer. Die Wolken waren jetzt um die Abendſtunde ſilbe zart und verweht. Ein leiſer Wind ſtrich üb Röhricht an den Ufern. Hinter den Schilfgür fern. Gortſetuna folat) — S —— Der Hund mit den Korporalstreſſen Die merkwürdige Geſchichte der Königsberger Pautenhunde Ein Königsberger Infanterie⸗Regiment hat als einziger Verband unſerer Wehrmacht drei Hunde in„militäriſchen“ Dienſten, deren Aufgabe es iſt, auf dem Marſche, die große Trommel der Regimentskapelle zu ziehen. Während des 1866er Krieges ſtand in der Schlacht von Königgrätz das in Königsberg beheimatete Preußiſche Infanterie⸗Regiment 43 öſterreichiſchen Truppenteilen gegenüber. Heiß wurde um den Sieg gekämpft, bis er ſich ſchließlich an die Fahnen der tapferen Oſtpreußen heftete. Als nach Beendigung der Schlacht der Kampfplatz geſäubert wurde, fano man unter der zahlreichen Beute auch einen niede⸗ ren Wagen mit einer großen Trommel, und daneben lag erſchoſſen der Hund, der das Gefährt zog. Im Berliner Zeughaus konnte ſpäter dieſer Pauken⸗ wagen lange Zeit als eine der Siegestrophäen aus dem Krieg des Jahres 1866 beſtaunt werden. Ein Jahr ſpäter geſtand König Wilhelm dem Königsberger Regiment dann das Recht zu, ſolche Paukenwagen zur Erinnerung an die ſiegreiche Königgrätzer Schlacht in Zukunft zu führen. Seit dieſer Zeit ſind in der alten Hauptſtadt Oſtpreußens die„Paukenhunde“ eine ſtändige Einrichtung geworden. Wie die Truvpe ſelbſt, haben auch die Vierbeiner ihre eigene Ueberliefe⸗ rung, die in der Regimentsgeſchichte aufgezeichnet iſt. In den Jahren vor dem Weltkriea 1914/18 er⸗ gab ſich ſogar der beiſpielloſe Fall, daß ein Königs⸗ berger Paukenhund namens„Sultan“ zum Kor⸗ poral ernannt wurde: Die Quittuna für ſeine treuen Dienſte und für die ungewöhnliche Beliebt⸗ heit, deren er ſich überall erfreute. In der„Löhnung“, Sultans konnten ſich die Beförderuna allerdings nicht auswirken, dafür ſchmückten die Unteroffiziers⸗ treſſen ſein Halsband. Wieder wanderte nach Beendiguna des Weltkrie⸗ ges der Paukenwagen des Königsberger Regi⸗ ments ins Zeughaus, und wieder kehrte er einige Jahre ſpäter nach Königsberg zurück. ſo daß die alte Tradition nicht abriß. Heute werden die Pauken⸗ hunde Paſcha, Sultan J und Sultan II mit großer Fürſorge von„ihrem“ Trupventeil umhegt, die Liebe aller Soldaten, aber auch der ganzen Ein⸗ wohnerſchaft, gehört dieſen treuen. anhänglichen Neufundländern. 2b. Forſchung hinter Gittern „Ein Herr vom Forſchungsinſtitut für Zwillingsſchickſale will euch ſprechen!“ Zeichnung von B. Danecke(Scherl). merkwürdigſten 10 8e 2 4* 9 8 N lislebeanbenggmn ars — EF I EE EEEEEIIE 5————————————— Danzigs Heimkehr ins Reich Vom Briefmarlenſammler geſehen In geſchichtlich ſo bedeutſamen Tagen, wie es die ſind, die unſere Generation jetzt erleben darf, gehört es zu den Aufgaben des Sammlers, alle Dokumente zu ſichern, die den Nachfahren ein Bild der großen Die Aeberdruckmarken für Danzig und der neuen Währung in Reichsmark. änderten überdies durch den Auſdruck ihren Wert. braun, 4 Rpf 10 Rpf ſmaragoͤgrün, 12 Rpf: blau, 50 Rpf orange/ ſchwarz, 2 blau/ rot, 1 Reichsmark: 1 Zeit vermitteln können, deren Zeitgenoſſen wir waren. Von den Sammlergenerationen der Ver⸗ gangenheit, die ihre kulturgeſchichtliche Aufgabe oft nicht erkannten, iſt dieſe erſte Pflicht leider nur zu oft vernachläſſigt worden. So wird den Brieſmarkenſammlern auch die end⸗ gültige Befreiung der Stadt Danzig zum Anlaß, an ihrem Teil alles zuſammenzutragen, was den hiſtoriſchen Verlauf des großen Ereigniſſes feſt⸗ zuhalten vermag. Es iſt nicht wenig, und wenn die Am 1. Oktober erſchienen in Danzig die Werte der poſtläufigen Reihe mit dem Ueberdruck„Deutſches Reich“ 5 Zwei Werte 3 Rpf : 35 Pf blau, 5 Rpf orange, 8 Rpf hellgrün, 7 Pf hellgrün, 15 Rpf rot, 20 Rpf grau, 25 Rpf rot, 30 Rpf purpur, 40 Rpf dunkel⸗ Gurden Reichsmark: 2 Gulden rotlila/ſch.varz, folgenden Zeilen verſuchen, einige Anregungen und Beiſpiele zu geben, ſo ſei damit unter keinen Um⸗ ſtänden geſagt, daß dieſe Aufſtellung etwas Abge⸗ ſchloſſenes und Endgültiges iſt. Nach der durch Geſetz erfolgten Wieder⸗ vereinigung Danzigs mit dem Reich iſt Danzig im Monat September 1939 eine Stadt des Groß⸗ deutſchen Reiches. Poſtgültig ſind während dieſes Monats immer noch die alten Wertzeichen der Stadt Danzig, die damit ihren Charakter als Poſtwertzeichen eines ſelbſtändigen Staates ver⸗ loren haben und wohl am zweckmäßigſten als Nachläufer bezeichnet werden. Denn da dieſe Marken im übrigen Gebiet der Deutſchen Reichspoſt keine Gültigkeit hatten, kann man ſie auch nicht wohl als Wertzeichen der Deutſchen Reichspoſt anſprechen. Die Wertzeichen des Großdeutſchen Reiches ſelbſt hatten in Danzig während dieſer Ueber⸗ gangszeit keine Gültigkeit. Briefſendungen, die mit den poſtläufigen Werten der Hindenburg⸗ reihe freigemacht waren, wurden in der Regel nicht entwertet, ſondern die Marke in geſchriebenen Weiſe mit Blauſtift eingerandet und die Sendung mit einem„T“ zur Nach⸗ taxierung verſehen. Sehr häufig kam es dann vor, daß die Poſtanſtalten des Ankunftsortes dieſe Marken nachentwerteten. Strafporto wurde, ſoweit uns bisher bekannt iſt, in keinem Fall er⸗ hoben. Eine Ausnahme von dieſer Regel machten die beiden Sondermarken der Deut⸗ ſchen Reichspoſt, die zur Befreiung Dan⸗ zigs ausgegeben wurden. Dieſe beiden Marken waren auch in Danzig am Schalter und poſt⸗ gültig. 8 Dieſer Uebergangszuſtand änderte ſich mit dem 1. Oktober, an welchem die bisherigen Werte der Danziger Reihe den Ueberdruck ·Deutſches Reich“ und der Währung„Rpf“ er⸗ hielten. Damit ſind Wertzeichen geſchaffen, die man als Marken des Deutſchen Reiches an⸗ ſprechen muß, obwohl das Amtsblatt nichts über ihre Gültigkeit im übrigen Reichspoſtgebiet ſagt. Sie dürften aber wohl bei Verwendung im übrigen Reichspoſtgebiet nicht beanſtandet wer⸗ den. Die Marken der poſtläufigen Reihe ſcheinen auch bisher noch keine Gültigkeit zu haben, wenigſtens lag uns ein Brief aus dem Oktober vor, bei dem die Hindenburgmarke ebenſo be⸗ handelt war, wie bei den Septemberbriefen. Aus dieſer Ueberführung der Verwaltungs⸗ gebiete ergab ſich alſo eine Fülle von Sonder⸗ heiten. Miſchfrankaturen mit den verſchiedenſten Werten und Stempeln. Marken von Danzig neben ſolchen des Deutſchen Reiches(gültigen und ungül⸗ tigen), wobei die ungültigen wieder auf die verſchie⸗ denſte Weiſe behandelt wurden. Sicher gibt es noch manches Intereſſante, das wir noch nicht erwähnen konnten. Der Zweck dieſer Zeilen iſt vorläufig nur der, oͤie Sammler rechtzeitig darauf aufmerkſam zu machen, daß es hier manches weſentliche zu erhalten gibt. Der Grabſtein Im Jahre 1916 ſetzte ein württembergiſches Re⸗ giment an der Weſtfront einer franzöſiſchen Granate, die als Blindgänger heruntergekommen war und die man daraufhin eingebuddelt hatte, folgenden Grab⸗ ſtein: „Hier ruht die Jungfrau Granate, tief in der Erde Schoß. Sie ſtarb, wie ſie lebte, ſo fade: denn niemals ging ſie los.“ * VUu Nãteelecho 3 Silbenrätſel. W a— be— bo— chas— de— dei— der— der— do— du— e— e— ei— ein— fel — ga— i— i— in— ka— kar— ke— la — lek— mis— mord— nak— nat— ne— ne— nis— pel— pi— ran— raub— rus — ſa— ſis— ſol— ſtadt— ſtänd— ta— tel— tiv— tra— trunk— ver— wa— zam. Aus vorſtehenden 49 Silben ſind 17 Wörter bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, eide von oben nach unten geleſen, einen Spruch ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Stadt in Hanno⸗ ver, 2. Oberhaut, 3. Verbrechen, 4. Oper von Strauß, 5. Geſtalt der griechiſchen Sage, 6. ver⸗ neinend. 7. Miſchling von Neger und Indi⸗ aner, 8. deutſches Gebirge, 9. Erfriſchung, 10. nacktes Kind. 11. Zuſtimmung. 12. Farbton, 13. Schlachtenort 1866. 14 Spinnenart, 15,. ita⸗ lieniſche Provinz, 16. Perſon der Triſtanſage, 17. Fahrgeſtell ich ⸗1 Buchſtabe). Empfindlichkeit. Bei Türen wird ſich's ſo gehören, Um andern Zutritt zu verwehren; Doch wenn ein Menſch ſchnell dazu neigt, Iſt der Verkehr mit ihm nicht leicht. Füllrätſel. 7 7 95 9 9 5 EIE 4* 7 9 9 7 7 8 7 71 9 4 1. Bienenzucht, 2. kaltes Fleiſchgericht, 3. römiſcher Schriftſteller, 4 Stimmlage, 5. haar⸗ feines Tierchen(Schmarotzer), 6. afrikaniſcher Negerſtaat, 7. Strom in Hinterindien. Die zur Füllung benötigten Buchſtaben ſind folgende: 4 a a a, b b b, ch, d, ee ee e e, ll, m, M u un, o, 5 rrirrer t t, u, w. Sprichworträtſel. Einem jeden der nachfolgenden acht Sprich⸗ wörter entnehme man je ein Wort. Mitein⸗ ander verbunden, ergeben dieſe alsdann wie⸗ derum ein Sprichwort. 8 1. Kluge Rede ehrt den Mann. 2. Auch wenig iſt oft zuviel. 3. Glück ändert die Sitten, beſſert ſie aber ſelten. 4. Wahr und klar. 5. Manches ſoll man hören und vieles ver⸗ ſchweigen. 6. Reden und Tun iſt Zweierlei. 7. Sich regen bringt Segen. 8. Gefahr erhöht den Genuß. Buchſtabenrätſel. 1. begjortü Brandenburg 2. abeknorsü Hannover 3. bdeeeghilr Baden d. aabcehru Vogtland 5. eemunrſtuun Schleswig⸗Holſtein 6. eeinnſtttu Pommern 7. ceeehilrſw Rheinprovinz 8. acehklunöſ Grenzm. Poſ.⸗Weſtpreuß. 525 8 Oſtpreußen 10. äcdehiſtt Bayern 11. abdenoprr Weſtfalen 12. adehlnstu Schleſien 13. aceehinſ Thüringen 14. abdeelru Freiſtaat, Sachſen Jede Buchſtabengruppe entſpricht dem Namen einer Stadt aus dem angegebenen Gau. Richtig gelöſt, nennen die Anfangsbuch⸗ ſtaben der tädtenamen einen bekannten Aſtronomen um 1600. 1 Kreisrätſel. 9 85— N S den bezifferten Kreiſen ſind Wörter mit folgender Bedeutung enthalten: 1. Pelztier, geweide, 17. Labskaus.— Der Armut fehlt danke,/ 2. Fiſch, 3. Körperteil, 4. Halbedelſtein, 5, Bul⸗ kan, 6. Gartenblume, 7. Auszeichnung, 8. Kriegsſchiff, 9. Eierteigwaxe, 10. männlicher Vorname, 11. italieniſche Hafenſtadt, 12. Pa⸗ pierbeutel, 13. Geſtein, 14. auserleſene Geſell⸗ ſchaft, 15. Die gefunde⸗ nen zwei Buchſtaben jedes Kreiſes ſind der Reihenfolge nach in die betreffenden Ring⸗ elder einzutragen. Sie ergeben, hintereinan⸗ er geleſen, einen Sinnſpruch. Bilderrãtſel. Auflöfungen aus voriger Nummer Anagramme: Erſtein, Elbing, Grimma, Trieſt, Idſtein. Diagonalenrätſel:.Hildach, 2. Sene⸗ al, 3. Karamba, 4. Herbert, 5. Neuroſe, 6. rmgard, 7. Gallien; Herborn— Hamburg. 8 und Sport: Fußfall— Fuß⸗ all. Telegrammrätſel: Zwei, Lehar, Eſel, Bombe, Pauſe, Achſe, Mark, Nixe, Wunde, Motor, Greis, Katze.— Wilhelm Buſch:„Max und Moritz“. Silbenrätſel: 1. Dragge, 2. Egoismus, 3. Rackelwild, 4. Abendröte, 5. Raſur, 6. Ma⸗ riabettſtroh, 7. Urania, 8. talab, 9. Famulus, 10. Erlau, 11. Heheruch, 12. Landesverrat, 13. Tarragona, 14. Varel, 15. Idol, 16. Ein⸗ vieles, der Habſucht alles. So und ſo: Kurſſichtig. Röſſelſprung: Lebendig in deutſchen Landen kreiſt,/ Keinen Schlagbaum kennend, der deutſche Geiſt.“ Und wie der deutſche Ge⸗ o kennt auch, erweckt von der Liebe Strahl,/ Das deutſche Herz keinen bunten Pfahl/ Und keine trennende Schranke.(Von Robert Hamerling.) 5 „Was gehört zuſammen?'“: vaterlos, obwohl, reizbar, fehlerfrei, romanhaft, erfolg⸗ reich, uralt, dingfeſt, einerlei.— Vorfreude. Naſchkatze: Derbe Strafe— Erdbeerſaft. Erdkundliches Umſtellrätſel: 1. Wunſiedel, 2. Edinburg, 3. Santiago, 4. Tſingtau, 5. Emmental, 6. Rathenow, 7. Liberia, 8. Albanien, 9. Nebraska, 10. Doberan. — Weſterland. er vor⸗ Abwehrgeſchütz gegen falſche Briefmarken In die Sammlungen der Markenfreunde, der älteren wie der Anfänger, haben ſich mitunter mehr „falſche Perlen“ eingeſchlichen, als die Beſitzer ge⸗ wöhnlich ahnen. Seit vielen Jahrzehnten ſind Brief⸗ marken ſowohl zum Schaden der Poſt als auch zum Nachteil der Sammler gefälſcht worden. Ebenſolange Briaf⸗ Nach- meen Oenle Alben au 4, 19 Katate-⸗ dauert ſchon der philateliſtiſche Ab kampf gegen dieſe Art Piratentum. Er kann nur wirkſam geführt werden, wenn die Mög des Vergleichs echter Marken mit zweifels Stücken gegeben iſt, ein Mittel, das dem durchſchnit⸗⸗ lichen Sammler leider meiſt nicht zur Verfügung ſteht. Ebenſo können ſich nur wenige eine immerhin koſtſpielige Quarzlampe anſchaffen, wie ſie der ſach⸗ verſtändige Markenprüfer zu benutzen pflegt. In dieſer Beziehung eine empfindliche Lücke ausge⸗ füllt zu haben, iſt ein Verdienſt des Verlages Heh. Kaub N 4. 8 Alben— Bedarfsartikel * Ankauf Tel. 27024 Brieimarken— Kurt Kayßner in Buckow(Märk. Höhenland). Das von ihm herausgegebene Wierk„Schach den Fälſchungen“ von Dr. A. Schroeder gibt dem Sammler in Buchform die notwendige Vergleichs⸗ möglichkeit in die Hand. Die echten und die ſalſchen Marken werden hier in ſtark vergrößerten Abbildun⸗ gen nebeneinander geſtellt und laſſen klar die feinſten Unterſchiede erkennen, deren weſentliche Merkmale auch noch der Begleittext erläutert. Karl Maver, au 3,7 Kkaufi barzahlend bessere Werie zu reellen Preisen In alphabetiſcher Ordnung behandelt und ent⸗ larpt der erſte Band die gefährlichſten Marken⸗ fälſchungen der Länder Albanien bis Polen, ſo daß der Sammler in allen hier beſchriebenen Fällen ſelb⸗ ſtändia und mit Sicherheit feſtſtellen kann, ob ihm ein echtes oder nachgeahmtes Stück vorliegt. Im Sammlerkriea gegen den Markenſchwindel alſo ein Abwehrgeſchütz von nicht zu unterſchätzendem prakti⸗ ſchen Wert, da es Reinfälle und Geldverluſte ver⸗ hüten hilft. M. B. Juſtitia lächel Meier zu ſeinem Anwalt:„Iſt das nicht zum Verzweifeln, Herr Doktor— da gewinne ich meinen Erbſchaftsprozeß am Landgericht, gewinne ihn am Oberlandesgericht— und am Reichsgericht falle ich mit Pauken und Trompeten rein.4“ „Was wollen Sie“, erwiderte der Anwalt,„Sie haben doch zweimal gewonnen— laſſen Sie den andern doch auch mal gewinnen.“ 4* „Alſo wag geſchah dann“, fragte der Vorſitzende den Zeugen,„nachdem der Angeklagte Ihnen eine Ohrfeige gegeben hatte?“ Der Zeuge erwiderte„Dann gab er mir die dritte Ohrfeige.“ „Wieſo: die dritte Ohrfeige? Sie meinten die zweite.“ gegeben!“ Hier wird geküßt Goethe hat einmal, als er mit einem Freund in 4 „Nee, Herr Jerichtshof— die zweite habe ich ihm einem abendlichen Park ſpazierenging und der Be⸗ gleiter empört auf ein ſich küſſendes Liebespaar zeigte und den Dichter fragte, ob er das geſehen habe, ſcharmant geantwortet:„Geſehen ſchon— aber ich glaube es nicht!“ 4* Der alte Wrangel meinte, wer mit einer hübſchen jungen Dame fünf Minuten allein in einem Zim⸗ mer ſei und in dieſer Zeit von ihr weder einen Kuß noch eine Ohrfeige bekommen hätte, ſei ein ausgemachter Trottel. * Im Jahre 1939 fuhr Hannelore mit einem jungen Mann in einem Kanu. Es war dunkel, und der Jüngling hätte das Mädchen gar zu gerne geküßt — aber er getraute ſich nicht. Er ſagte daher:„Wenn ich Sie jetzt küſſe, dann iſt das, fürchte ich, etwas gefährlich.“—„Wieſo?“ wollte das Mäoͤchen wiſſen. „Nun, das Boot könnte umkippen und Sie wür⸗ den ins Waſſer fallen!“„Was macht das“, entgeg⸗ nete die Kleine,„ich kann ja ſchwimmen. 5 /. Waue Das Interview „Augenblicklich ſchreibe ich an meinem Lebenswerk„Die Oronung als Grundprinzip des Univerſums“.“ Zeichnung von Will Halle(Scherh), 8— 8 28238 0 ſc d. ————————— Samstag, 14. Oktober 1939 Neue Mannheimer Zeitung 7. Seite/ Nummer — T Edingen— TW Friedrichsfeld Turnerſchaft Käfertal— Jahn Seckenheim kann ſchon eine kleine Vorentſcheidung bringen. Er wird vor allem darüber Aufſchluß geben, wie ſtark die MTG iſt, die in Edingen und Käfertal zwei ſchwächere Gegner hatte.“ Wir geben den Raſenſpielern die beſſeren Aus⸗ ſichten. Friedrichsfeld ſteht in Edingen vor keiner allzu ſchweren Aufgabe. Erbitterter wird da ſchon in Käfertal um die Punkte geſtritten werden. Frauen⸗Handball Die Frauenſpiele des letzten Sonntags brachten keine Ueberraſchungen, wenn man von dem guten Können der Valdhofmädels abſieht, denen man nach der langen Pauſe keine Sieg zugetraut hätte. Der 15. Oktober bringt den zweiten Spieltag der Runde mit den Begegnungen: VfL Neckarau— Spo Waldhof VfR Mannheim— Kurpfalz Neckarau TV Friedrichsfeld— TV 46 Mannheim In Neckarau und Mannheim werden die Gaſtgeber die Punkte für ſich behalten, während die junge Fried⸗ richsfelder Mannſchaft gegen 46 Mannheim kaum eine Chance haben dürfte. Stützpunkt Schwetzingen In der Schwetzinger Ecke haben die Spiele gleichfalls ſchon begonnen. TV Hockenheim, Tbd Neulußheim und die TG Ketſch haben ihre beiden erſten Spiele gewinnen können und damit die Tabellenſpitze übernommen. Acht Vereine waren hier urſprünglich am Start, doch bekom⸗ men die beiden Schwetzinger Vereine, Spo 98 und DPV, ihre Mannſchaften nicht zuſammen, ſo daß man hier eine Arbeitsgemeinſchaft gründen will. Am heutigen Samstag ſitzen die Vereinsvertreter in Hockenheim im„Hirſch“ bei⸗ ſammen und beſprechen mit dem Staffelleiter Gund⸗Ketſch die weiteren Termine und wichtigſten Fragen. Jugend⸗Handball Die Zugenoͤſpiele werden am kommenden Sonntag gleich mit 5 Spielen fortgeſetzt. Angeſetzt ſind die Spiele: TV Edingen— Jahn Seckenheim VfB Neckarau— Poſt⸗Spy 2 TV Friedrichsfeld— Reichsbahn⸗TSpg TV. Seckenheim— T Viernheim BieL Neckaran— T Friedrichsfeld 2 Kriegsrunde der Ringer VfK 1886— Bopp u. Reuther Zum Rückkampf treffen ſich am Sonntagvormittag halb 11 Uhr die erſten Ringer⸗Mannſchaften obiger Vereine im Zähringer Löwen, Mannheim, Schwetzinger Straße 103. Der Vorkampf am vergangenen Samstag auf dem Waldhof hat überraſchend nur einen knappen Sieg für den Bic gebracht. Die junge ſympathiſche Mannſchaft von Bopp u. Reuther, ſowie auch der BfK werden am Sonntag alles daran ſetzen, am günſtigſten abzuſchneiden. Beide Mann⸗ ſchaften treten mit ihren beſten zur Verſügung ſtehenden Ringern an. Intereſſante Kämpe und guter Sport werden den Beſuch lohnen. Vom„weißen Sport“ Riggs Turnierſieger in Berkeley. Die Reihe der großen kaliforniſchen Tennisveranaltun⸗ gen wurde mit einem Turnier in Berkeley fortgeſetzt, bei dem es im Männereinzel ſchon in der Vorſchlußrunde Zu⸗ einer neuen Begegnung zwiſchen Bobby Rigas G1SA) und John Bromwich(Auſtralien) kam. Bromwich, der Bei Nierens, Blasen- un d Stoffwechselleiden. Frequenz 1938: 26800 ſeinen Gegner bekanntlich in Los Angeles beſiegt hatte, mußte diesmal mit:7, 326,:6 eine alatte Dreiſatznieder⸗ Ka 991 lage einſtecken. In der anderen Hälfte ſtritten der Ameri⸗ 0 8 kaner Frank Kovacs und der Jugoſlawe Franz Punce um den Eintritt in die Schlußrunde, wobei der Amerikaner mit 12:10,:3,:6 die Oberhand behielt. Das Endſpiel gewann dann Riggs mit:3,:6,:4,:6, 725. — Im Fraueneinzel kam die Amerikanerin Sarah Fa⸗ byan, die über Virginia Wolfenden 624,:2 erſolg⸗ reich war, zum Endſieg, während im Männerdoppel die Auſtralier Bromwich⸗Qu iſt ihre Landleute Crawford⸗ Hepman leicht:0,:0,:4 ſchlugen. Im Gemiſchten Dop⸗ pel unterlagen Helen Moody⸗Hopman mit 628,:10 gegen Wolfenden⸗Bromwich, nachdem ſie vorher gegen V. Scott⸗van Horn gewonnen haten. Zwei Maſerati⸗Wagen ſollen am Großen Preis von Rio de Janeiro am 10. November teilnehmen. Als Fah⸗ rer ſind Franco Corteſe und Taruffi vorgeſehen. Ob das braſilianiſche Gavea⸗Rennen am 29. Oktober aus⸗ getragen werden kann, iſt fraglich. Spaniens Radmeiſter Canardo mußte nach ſeinen gro⸗ ßen Siegen in Madrid⸗Liſſabon und in der Katalonien⸗ fahrt eine Niederlage einſtecken. Die 320 Kilometer lange Andaluſienfahrt mit Start und Ziel in Sevilla wurde von Escurriet in 18:36 Std. vor Canardo mit der gleichen Zeit gewonnen. Italien und die Schweiz haben zwei Fußball⸗Länder⸗ kämpfe abgeſchloſſen, die im Laufe dieſer Spielzeit durch⸗ geführt werden ſollen. Die erſte Begegnung iſt für den Monat November in der Schweiz angeſetzt. Das Rückſpiel wird im Frühjahr 1940 in Italien ausgetragen. Am Großen Auto⸗Preis von Rio de Janeiro, der am 10. November entſchieden wird, nehmen die Italiener Taruffi und Franco Corteſe auf Maſerati⸗Wagen teil. Zum Länderkampf auf Piſtole gegen Ungarn in Buda⸗ peſt am 22. Oktober wurden ſolgende deutſchen Schützen aufgeſtellt: Van Oyen(Berlin), Zindel(Ottenau), Dr. Jaſper(Wernshauſen), Thiel(Leipzig), Walther(Zella⸗ Mehlis), Leupold(München), Oberbannführer Paſtor und Skiellet(beide von der Reichsjugend⸗ ührung). Die beiden finniſchen Schwimmverbände, der Finniſche Schwimmverband und dre Arbeiterſportverband, trugen einen Vergleichskampf aus. Der Finniſche Schwimm⸗ verband blieb bis 53:30 Punkten überlegener Sieger. Ueber 100 Meter Rücken der Frauen ſtellte Aino Mies⸗ kolainen mit:30,3 Minuten einen Landesrekord auf. Der Mig Budapeſt, einer der älteſten und ruhm⸗ reichſten Sportpereine Ungarns, hat ſeine Waſſerballmarin⸗ ſchaft aufgelöſt. Einige ſeiner beſten Spieler, wie Brandi, Laki, Mezei, Földes und Hazai, haben ſich dem BBee, dem Sportverein der Budapeſter Straßenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft, angeſchloſſen. Riccardo Naſei, der junge argentiniſche Rennfahrer, erfocht in Tueuman einen neuen Sieg. Er gewann den 155 Km. langen Großen Preis auf Alfa Romeo mit 118 Std.⸗Km. Bei dem Rennen wurde der Wagen Prigionis durch Bruch der Steuerſäule ſteuerlos und fuhr in die Zuſchouermenge. Es gab zwei Todesopfer und mehrere Verletzte. Die Senioren⸗Tennismeiſterſchaften werden am Wochen⸗ ende in der Reichshauptſtadt auf der Rotweiß⸗Anlage ent⸗ ſchieden. Titelverteidiger iſt Curt Bergmann, der die Mei⸗ erſchaft ſchon viermal gewann. Die Schweizer Tennis⸗Rangliſte wird bei den Män⸗ nern von Boris Maneff vor Ellmer und Fiſher angeführt, während bei den Frauen Frl. Surtz an der Spitze ſteht. Ein Rollkunſtlauf⸗Wettbewerb wird am Wochenende in Frankfurt a. M. durchgeführt. Gemeldet haben die Spitzen⸗ könner Frankſurts, Mainz', Darmſtadts, Hanaus und Lan⸗ gens. Geringe Uniernehmungslusi am Wochenschluß Freundlicher Grundion bei uneinheiilicher Kursgesialiung Berlin, 14. Oktober. Die Unternehmungsluſt an den Aktienmärkten war zum Wochenſchluß weiterhin verhältnismäßig klein, auch in ziemlich geringen Kursſchwankungen zum Aus⸗ druck kam. Bei uneinheitlicher Kursgeſtaltung war der Grundton keineswegs unfreundlich, zumal berückſichtigt werden muß, daß ſich die Anlage ſuchenden Mittel zu einem nennenswerten Teil den Rentenmärkten zuwenden. Montaue lagen überwiegend freundlich, wobei Rhein⸗ ſtahl und Harpener je“, Klöckner und Mansfelder Berg⸗ bau je v. H. gewannen. Etwas niedriger lagen Mannes⸗ mann mit 7 und Hoeſch und Vereinigte Stahlwerke mit je v. H. Bei den Braunkohlenwerten ſtellten ſich Deutſche Erdöl, bei den Kaliwerten Kali⸗Chemie 1 v. Hl höher. Am Markt der chemiſchen Papiere ſtanden Schering mit einer Befeſtigung um 1/ v. H. im Vordergrunde. gers und Farben gaben andererſeits um je v. H. nach. Für Elektro⸗ und Verſorgungswerte waren die Meinungen geteilt. Lameyer und Schleſiſche Gas kamen je 74, HEW 94, Siemens 1 und E Schleſien 1% v. H höher zur Notiz, während Licht⸗Kraft und Schuckert je Waſſer Gelſenkirchen 174 v. H. einbüßten. Bei den Autoaktien lagen BMW 74 v. H. höher, Daim⸗ ler v H. niedriger. Mit nennenswerten Veränderungen ſind noch zu erwähnen: Stöhr und Weſtdeutſche Kaufhof mit je— 1, Orenſtein mit— 1,50 und Eiſenbahnverkehr, letztere nach Pauſe, mit 2,50 v. H. Im variablen Rentenverkehr ſtellte ſich die beſitzanleihe auf 133,60 gegen 133,50, die Gemeindeumſchul⸗ dung notierte unverändert auf 93,20. 7 Im Verlaufe war die Kursentwickelung bei Schwankungen weiter uneinheitlich. Der Grundton. blieb jedoch nach vie vor widerſtondsfähig. Rheinſtahl und Char⸗ lotte Waſſer wurden um ½, Schleſiſche Gas, Alc und Farben um je v. H. heraufgeſetzt. Andererſeits büßten BMaed und Junghans 4, Orenſtein und Weſtdeutſche Kauſhof v. H. ein. Reichsaltbeſitz beſſerten ſich auf 13376. Am Kaſſarentenmarkt waren Pfandbriefe bei behaup⸗ teten Kurſen nach wie vor beachtet, ebenſo verſchiedene Li⸗ quidations⸗Pfandbriefe, desgleichen einige Kommunal⸗ Obligationen. Stadtanleihen lagen wiederum geſchäftslos. Provinz⸗ und Länderanleihen waren gut behauptet. Auch für Reichsanleihen herrſchte ein gutſtetiger Grundton. Von Diskont: Reichsbank 4, Sombard 3. Privat 9 v. H. was Amtlich in Rm. Dis⸗ 14. Oktober 13. Oktober für kont Geld Briei Geld J Brief Aegypten lägypt. Pfd.)). 9,090/ 10,01 9,090 10,01 nach wie vor Afähaniſtan 18,73 J18,77 18.73[18,77 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,578 0,582 0,5780 0,582 Auſtralien 1 murtral Pid.)) 7,092] 8,008 7,902.008 Belgien„ 100Belga 4 41,64 41,72 41,6441,72 Braſilien 1Milreis— 0,130] 0,132 0,1300 0,132 Brit. Indien 100 Ruplen*) 3 74.5374,67 74,53 74.67 Bulgarien. 100Leva 6 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänem ark 100Kronen 4 48 05 48,15 48,05 48,15 England... 1Pfd. 40 2 9,900 10.01 9,9000 10,01 Eſtland. 100eſtn. Kr. 4% 62,440 62,560 62,440 62,360 innland100finn. Mk. 4.95/ 5,005 4,995 5,005 Frankreich.. 100Fr. a0 2 5,074]/ 5,586 5,074 5,686 Griechenland 100Dr. 0.353 2,357.353 2,357 üt⸗ Holland 100Gulden 2 192,22 132,48 132,22 132,48 Iran(Teheran) 100 Riale— 14.2814.30 14,28 14,30 Island. 100 is1.Kr. 5 38,31 38.30 38,31 J 38,30 Italien.. 100 Lire 43 13,00 13,11 13,09 13,11 Japan.. Ihpen 3,29] 0,583] 0,585 0,583] 0,585 100 Dinar 5,604] 5,706 5,604] 5,706 1, ferner anada 1 kan. Dollar)) 2,1080 2,202 2,108].202 Lettland. 100 Latts 5¼ 48,75 48, 85 48,75]48,85 Litauen. 100Litas 41,9442,02 41,94 42,02 Luxemburg ibolmemd. fr,—. 10,4110,43 10,4100 10,430 Neuſeeland 1 sel.Pid.)).902 8,.002.008 Norwegen 100Kronen 310 9 556.71 56,59 50,71 Portugal 100 Eskudo 4½ 9,0910 9,1 9,091 9,109 Rumänien. 100Le: 3 9—*———2 Schweden.. 100Kr. 25 59,2950,41 59.29 59,41 Reichsalt⸗ Schweiz 100Franken 1½. 55.89 50,01 55,89 56,01 Spanien. 100Peſeten 5 25,61/ 25,67 25,51 25,57 Slowafei 100Kronen— 8,5910.609 8,5910/ 8,692 keinen Südafrila 1 Süntr. Rid.)).900 10,010.900 10,00 Türter.. 4tü Pfd⸗ 4 1,9780.982 1,9780 1,982 Ungarn. 100Pengo 4———.————— Uruguay. 1Goldpeſo—— 0,929]/ 0,931 0,929.831 Ver. Staaten Dollar 1 2,4911.405 2,4910.495 Die mit einem) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verxechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. * Aus der Sachverſtändigenliſte der Induſtrie⸗ und Handelskammer Maunheim wurde infolge Geſchäſtsauf⸗ gabe Albert Kaiſer, Mannheim, Sachverſtöndiger und Pro⸗ benehmer für Mehl, Mühlenfabrikate und Futtermittel, geſtrichen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Altbeſitzemiſſionen ermäßigten ſich Hamburger um u. H. 8 8 Induſtrie⸗Obligationen wieſen bei mäßigem Geſchäſt nur Teae 10, 11.12. 1fü. WB e 11.12.“ 13 14. geringe Schwankungen auf. Rheinfelden 3,06.593,30 3,203,36 Kaub.. 331/3,31/3.453,70 BVon Steuergutſcheinen waren Dezember mit 90 un⸗ Breiſach...14 9,08.353,423,40] Köln.85,003,058,20 verändert, Januar galt 9896(98,55), Februar 97,75(97,80), gehl 3,70.904.00 39+ Neckar⸗Pegei März 97,70(7,75), April und Mai ölieben mit 97,0 un⸗ Manueim“.70.422.785.65990[ Mannpen verändert. Steuergutſcheine II hielten ſich auf letztem 7805,05/5.66 J/ Nannheim 4,7/4805.90 f5,90 Stande. Höchſttemperatur in Mannheim am 13. Oktober Der Privatdiskontſatz wurde bei 294 v. H. belaſſen. Geld- und Devisenmarki Am Geldmarkt waren Anerke Sätze noch nicht zu hören. Von Valuten errechneten ſich der Gulden auf 132,90, der Schweizer Franken auf 56,10 und der Belga auf 41,80. + 13,8 Grad. ½8 Uhr bis Geviertmeter. 1939 14,3 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht 14. Oktober 1939 11,4 Grad, heute früh ½8 Uor Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh eute früh 8 Uhr 14,8 Millimeter je Hauptniederlagen in Mannheim: l. Peter Rixius. Verbindungskanal linkes Ufer 6. Telefon 267 96/9 7 2. Wilneim Fülier, Hafensiv. 1, fel.21898 u. 21612 S Gh riften kostenlos SGchwerſtes Herr Subdirektor Hans Köhler ist mit dem 30, 9. 1950 in gen Gelenk⸗Rheuma guhestend getreten, seine kundscheft wird er in ͤſter Weise betteuen. Herr Rich. Köller, Kaufmann, jedoch cuch ſernetnia Berlin⸗Adlershof, Abtſtraße 3, Oie Leitung der Geschäftsstelle Nannheim— Kalserting 22— heben wir 8 8 em 1. 10. 1939 dem im foch ebenfells bewohrten eit Fahren an Ryenmatismus. Im Jahre 1038 lag ich drei Monate an ſchwer⸗ Herrn Or. Carl Hammel abertresen. ſtem Gelenkrheumatismus zu Bett. Auftretende Schmerzen werden bei mir nur mit Trineral Unsete Kundschaft bitten wir, ſhm das gleiche Veftrauen entgegenzubringen. beſeitigt. Trineral leiſtet Außerordentliches.“ Bei allen Erkältungskrankheiten, Grippe, Rheuma, 3 3 ———— 1. Opallacletten 5 Rene ſich 904 Keine Victoria zu Berlin, Ausemeine versicherungs- Actlen- Gesellscheft irkſamen Trineral⸗Ovaltabletten beſtens bewährt. Keine —— Nebenwirkungen auch bei Magen⸗, Hers⸗ Vietoria. Feuer-Versicherungs- Actien- Gesellschäft oder Darmempfindlichkeit. Machen auch Sie einen 9 Verſuch! Packung 20 Tabletten nur 79 Pfg. In einſchl. Apoth. erhältlich oder durch Trineral Gbs. 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Bismarckplatz. Die Hefte„Deut⸗ ſche Hauswirtſchaft“ können vor⸗ mittags bei Frau Dammann, Augartenſtr. 20, abgeholt werden. Deutſches Frauenwerk Mütterſchule Mannheim. Wiederbeginn der Nähkurſe! für Dreher, Stufe L1. Am Dienstag, 17. Oktober 1939, Am Mthvoch 18. Okt., 18 Uhr, beginnen in der Mütterſchule beginnt eine Lehrgemeinſchaft wieder die Nähkurſe. 1. Ein Nach⸗ für Dreher, Stufe II. mittagskurſus. Beginn: Diens⸗ Am Donnerstag, 19. Okt. 18 tag, 17. Oktober, nachm. 3 Uhr. Kurstage: Dienstag u. Donners⸗ B. Techniſche Lehrgemeinſchaf⸗ ten. Am Montag, 16. Okt. 1939, 20 Uhr, beginnt die Lehrgemein⸗ ſchaft„Schnellunterweiſung für Friſeure“, Zimmer 19. Am Dienstag, 17. Okt. 18 Uhr, beginnt eine Lehrgemeinſchaft Uhr, beginnt eine Lehrgemein⸗ ſchaft für Dreher, Stufe III. tag.— 2. Ein Abeudkurſus. Be. Am Freitag, 20. Okt., 18 Uhr, ginn: Dienstag, 17. Okt., abends beginnt eine Lehrgemeinſchaft .30 Uhr. Kurstage: Dienstag und Donnerstag.— Die Kurſe finden jeweils an acht Nachmittagen bzw. Abenden ſtatt. Es wird beſonders Wert darauf gelegt, daß die Kurs⸗ teilnehmerinnen ihre Kenntniſſe im Flicken, Stopfen u. Abändern von Kleidungs⸗ und Wäſccheſtücken erweitern, was in der jetzigen Zeit beſonders wertvoll iſt.— Um möglichſt rechtzeitige Anmeldungen wird gebeten. Mütterſchule Mannheim, Kaiſer⸗ ring 8, Fernruf 434 95. 88 HJ⸗Verwaltungsſtelle. DieLange⸗ marck⸗Marken können von den Geldͤverwaltern bzw. Geldverwal⸗ terinnen ſofort auf der Verwal⸗ tungsſtelle in Empfang genommen werden. Fliegergefolaſchaft 6/171. Am Sonntag, 15. Okt. 1989, tritt die geſamte Fliegergefolgſchaft 6/171 um.05 Uhr am Kaiſerkeller in Ladenburg in tadelloſer Winter⸗ uniſorm(ſoweit vorhanden) an. Motorgeſolgſchaft. Die Geſolg⸗ ſchaft tritt om Sonntag, 15. Okt., um 8 Uhr vormittags in vor⸗ ſchriftsmäßiger Uniſorm vor dem NSKäͤK⸗Heim Meckarau, Adler⸗ 5 5 50) an. Dienſtſchluß: 12 Die Deuiſche Arbeitsfront Kreiswaltung'heim, Rheinstr. 3 Die Ortsobmänner holen ſo⸗ ſort den neu erſchienenen Gau⸗ brief bei der Kreiswaltung ab. Wer l. ein. Frau ſiof. 100—150 g. pünktl. Rück⸗ zahl. u. gt. Si⸗ cherh., würde a. gerne im Haush. mithelf. Ang. u. Z F 68 an Geſch *1995 Verlaß dich nicht auf's Hörensag en, Auf das, was man dir zugetragen, Verlaß dich nicht auf Tante Emma. Das führt fast immer zum Dilemma. Lies lieber Tag für Tag ein Blatt, lſteue d. Blattes.! Nr. 27850 d. Gſch. Das es aus bester Quelle hat, Kater ntlaufen ſchwarz⸗weiß. Halbangora. Ab⸗ zugeb. od. Nachr. gegen Belohng. D 3, 5, 1 Treppe *1970 Durchaus tücht. Flickerin auch Maſchinen⸗ Stopfen, ſucht noch einige Kun⸗ den. Aoreſſe in der Geſch. für Dreher, Stufe I. Anmeldungen für obige Lehr⸗ gemeinſchaften können noch er⸗ im Berufserziehungs⸗ werk, O 4,—9, und in der Rheinſtraße—5, Zimmer 35. Die Lehrpläne für das Winter⸗ halbjahr ſind eingetroffen und können im Berufserziehungs⸗ werk ſowie in der Rheinſtr.—5, Zimmer 28, abgeholt werden. Volksbildungswerk Pilzlehrgang im Käfertaler Wald Am Sonntag, 15. Okt., findet um 9 Uhr vom Karlſtern aus eine Pilzlehrwanderung ſtatt. Die Füh⸗ rung hat unſer Pilzſachkenner Pg. Hering, Unkoſtenbeitrag 10 Pfennig. Körbchen u. Meſſer ſind mitzubringen. Räder können ein⸗ geſtellt werden. Blockflötenkurſus für Aufänger und Fortgeſchrittene. Beginn am Montag, 16 Oktober, 17 Uhr, bzw. 18.90 Uhr, im Hauſe des Kurſusleiters Dr. Bellardi, Char⸗ lottenſtr. 4. Anmeldungen nimmt die Kreisdienſtſtelle entgegen. Preis der Kurſe; 10 Lektionen (15 Stunden) 4%(Ein öffent⸗ licher Luftſchutzraum befindet ſich im Haus). Mannheimer Volkschor Nächſte Proben in der„Lieder⸗ taſel“, K 2, am Sonntag, 15. Ok⸗ tober, vorm..30 für Männer und 14.30 Uhr für Frauen. Derſelbe iſt umgehend an die 5 Pe ee weiter zu Sportamt eiten Samstag, 14. Oktober 1939 Der Kreisorganiſationswalter. Reichsſporiabzeichen für Frauen Berufserziehungswerk und Männer: 15.30 bis 17 Uhr O 4. 8/9 A. Kaufmänniſche Lehrgemein⸗ ſchaften. Die Aufnahmeprüfung für das Bilanzbuchhalter⸗Semi⸗ nar findet am Mittwoch, 25. Ok⸗ bober 1939. 18.30 Uhr, im Be⸗ rufserziehungswerk, 0 4 Nr. 8/, in der Rheinſtraße—5. Zim⸗ mer 33, erhältlich. Ortswaltungen, Achtung! Die 19 Uhr, Zimmer 46, beginnt eine 1994JLehrgemeinſchaft für Kuräſchrift. Stadion. Reiten für Männer u. Frauen: Ausreiten: Voranmeldung täglich Ruf 424 32, Reitlehrer Spemmer, in der Zeit von 12—15 Uhr. Sonntag, 15. Oktober Reichsſportabzeichen für Frauen ſtatt. Anmeldungen hierfür wer⸗ und Männer:.30 bis 11 Uhr den noch entgegengenommen.— Stadion(bei ſchlechter Witterung Prüfungsordnnug zu 30 Pfg. iſt Gymnaſtikhalle). im Berufserziehungswerk oder Reiten: Ausreiten: Voranmeld. täglich Ruf Nr. 424 32, Reitlehrer Soemmer, von 12—15 Uhr. Lehrpläne für das Winterhalb⸗ tag, 16. Oktober, beginnt um 19.30 iahr ſind ſoſort in der Rhein⸗ bis A Uhr in der Turnhalle der ſtraße, Zimmer 33, abzuholen. Peſtalozziſchule. Eingang Otto⸗ Am Montaa, 16. Oktober 1939,Beck⸗Straße, wieder ein nener Kurſus in Volkstanz für Bur⸗ ſchen und Mädel. 8 Kraſt durch Freuse Volkstanz. Am kommend. Mon⸗ ———— 8. Seite/ Nummer 446 Samstag, 14. Oktober 1999 Für eine nou einzurichtende Ver Raahean* Rung wir zum 80f. Antltt Verzuchsz-ingenieure 9 mit quten Kenntal technik sowie 32 in 5 Erprobung von Neu- Werkstoffen, und Hierstellungsmethoden. Bewerbungen mit hend konstruktionen, oder Elektro- Oberflachenschutzveriahren Kra.168 lauf Zeug- nisabschriften. Lichtbiid, Gehaltsſorderung und Angabe des frühesten Antrittstages unter Konn-Ne. 26/ sind zu richten an das Personelbüro der 285⁴ ELECTROAcUSTIc, Kommanditgeselischaft Kiel [Tüchtiges, ehrl., ſelbſtändiges Alleinmädchen ſofort od. ſpäter geſucht. 27 885 Dr. J. Reiſenthel Aug.⸗Anlage 10. Schulfreies Pilichijahr- mädchen tagsüb. f. 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Srrover 1899 Neue Nannyermer Bereung zulegen. nicht abgegeben. Stammabſchnitt der mit vorzulegen. —* an Selbſtverſorger oder ſie ſofort zurückzugeben. fangsbuchſtaben A, B, C, D und E F, G, H und J K, L und M 3 O, P, Q und R. T. U, V. W. X, X und —0 und 1.— 0 mit ſpitze, Mühlauhafen Neckarſtadt⸗Weſt einſchl. und Induſtriehafen Neckarſtadt⸗Oſt(öſtl. der und Wohlgelegen Fabrikſtation richsfelder Straße u biet nicht zugerechnet) heim Neckarau mit Sporwört Sandhofen mit Kirſchgartshauſen und Feudenheim und Vogelſtang Waldͤhof einſchl. Schöna Reutherſiedlung Suebenheim Die als Schwer⸗ und Sch iſt für ſie bei der Abholu 75 Die Ausgabenſtellen befinden ſich: für die Quadrate—K ring, Kaiſerring, Tatterſallſtraße und den Querverbindungen zwiſchen Kai⸗ ſerring und Tatterſallſtraße für die Oſtſtadt einſchl. Seckenheimer Straße und der Gebäude Tatterſall⸗ ſtraße 27—43, doch ohne Kaiſerring für die Stadtteile Jungbuſch, Nechar⸗ Lindenhof ohne Almengebiet Almengebiet mit Niederfeld und Neuoſtheim und die Gebäude Secken⸗ heimer Anlage 38a—74, Neuherms⸗ 2 Sandtorf, Scharhof, Käfertal mit Siedlungen Sonnenſchein zenberg und Randſiedlung Atzelhof Gartenſtadt einſchl. Neueichwald und Rheinau mit Pfingſtberg 8 mit Kloppenheim und 0 2 2 22 8 und P- U, Schloß, Park⸗ Waldhofſtraße in der Neckarſchule. Zimmer 4 und 5 Ausgabe der Lebensmittelmarken für die Zeit vom 23. Oltober bis 19. November 1939 Wie bereits bekanntgegeben, können die Lebensmittelkarten den Verſorgungs⸗ berechtigten künftig nicht mehr ins Haus zugeſtellt werden. karten für die nächſte Kartenperiode ſind in der unten genannten Ordnung bei den dort angegebenen Ausgabeſtellen ab zuholen. Bei der Abholung iſt der in den letzten Tagen zugeſandte Perſonalaus⸗ weis vorzulegen. Die Haushaltsvorſtände oder deren Ehefrauen werden gebeten, mit ihren Karten auch die Lebensmittel karten für ihre Hausgehilfinnen und möglichſt auch für die bei ihnen wohnenden Untermieter abzuholen; der Per⸗ ſonalausweis für die Hausgehilfinnen, Untermieter uſw. iſt dabei eben Ohne Vorzeigen des Perſonal ausweiſes werden die Lebensmi werſtarbeiter anerkannten Verſorgungsberechtigten erhalten die ſhnen zuſtehenden beſonder en Lebensmittelkarten künftig ebenfalls unmittelbar bei der Karten⸗Ausgabe. Zur Feſtſtellung ihres Sonderanſpruchs ng der Karten neben dem Perſonalausweis auch der dem Kennbuchſtaben 8S oder St verſehenen Brotkarte Bei Zuckerkranken, die auf ärztlichen Antrag Zulagen an Fleiſch uſew. er⸗ halten, wird bei der Abholung der Leben smittelkarten die Karte über Zucker und Marmelade(weiße Karte) jeweils einbehalten., Selbſtver Fleiſch und Schmalz erhalten die dieſen Lebensmitteln nicht mehr. Die Lebensmittelkarten ſind abzuho len für die Haushalte mit den An⸗ Montag, dem 16. Oktober Dienstag, dem 17. Oktober Mittwoch, dem 18. Oktober Donnerstag, dem 19. Oktober Freitag, dem 20. Oktober Samstag, 21. Oktober. in der Kartenſtelle Eu 2. 16 in der Kundenliſteſtelle N 2. 4 im Roſengarten(Wandelballe, Ein⸗ gang vom Friedrichsplatz aus) in der K5⸗Schule, Zimmer 3 (Eingang Luiſenring) (Eingang Alphornplatz) Walodhofſt vaße) in der Wohlgelegenſchule. Zimmer 4 (Eingang Kronprinzenſtraße) in der Lindenhofſchule, Zimmer 13 und 14(Eingang Windeckſtraße) in der Schillerſchule, Zimmer 6 für das Gebiet zwiſchen der Secken⸗ heimer Straße, Tatterſallſtr., Fried⸗ nd Riedbahn⸗ damm(die Seckenheimer⸗ und Tat⸗ terſallſtraße ſelbſt werden dieſem Ge⸗ Blumenau. Hauptſtraße uſiedlung, Lu⸗ Zimmer 18 in der ⸗Peſtalozziſchule. und 31(Eingang Otto⸗Beck⸗Straße) Friedrichsfeld mit Alteichwald geöffnet. vorgebracht werden. In der Woche vom 16. bis Lebensmittelkarten betreffenden Fahrbare mit Diesel-, Benzin- oder Elektro-Antrieb ab Lager lieferbar. Wallſtadt mit Straßenheim 27951 Dalbergstraße 13- Ferntuf 264 98 * im eld. im Gemeindeſekretariat Wallſtadt Um eine reibungsloſe Abwicklung der Kartenausgabe zu ſichern, bitten wir dringend, die getroffene Anordnung ein zuhalten. Die Ausgabeſtellen ſind von Montag bis Sam U 1.-19 in Neuoſtheim, Stadion,. Tennisgarde⸗ robe in der Germaniaſchule Zimmer 9 im Ortsgruppenheim, Ausanſſe 8 im Gaſthaus„Zum Schwanen“, 97 in der Käfertalſchule(hinterer Bau) in der Waldoͤhofſchule, Zimmer 18 in der Herbert⸗Norkus⸗Schule, im Ortsgruppenheim, Relaisſtraße 144 im Gemeindeſekretariat Seckenheim Gemeindeſekretariat Stag von—18 Uhr durchgehend 21. Oktober 1939 müſſen alle die Ausgabe von Anträge in den oben genannten Ausgabeſtellen Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt Medizinalkasse Mannheim Gegründet 1892 Die Lebensmittel⸗ alls vor⸗ telkarten ſorger in Brot, Milch, Karten oder Abſchnitte für die Verſorgung mit Sollten trotzdem ſolche Karten odex Abſchnitte Zuckerkranke verſehentlich ausgegeben werden, ſo ſind Zimmer 30 Friedrichs⸗ Fernrut 287 95 Die leistungsfähige Krankenkasse übernimmt die Gesamt- kosten für Arzt(einschließlich Operation), Aranei ung Zahnfüllungen und gewährt weitere Leistungen nach Maßgabe ihres Leistungstarifs MONATSSEITRRME: (Aufnahme sebührenfrei) 1 Person. 4. 50 RM I 3 u. 4 Pere..00 RN 2 Personen..50 RM Auskunft und Leistungstarit durch das Hauptbüro U 1. 18-19 und die Fliialen der Vororte 5 u. mehr P..00 RM 2²ꝛ³ Amtl. Bekanntmachungen Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren bzw. werden lällia ſpäteſtens am: 76 15. 10. 1939: Gebäudeſonderſtener und Grundſteuer, Rate für Ok⸗ tober 1939; 15. 10. 1939: Hundeſteuer, drittes“ Drittel für 1939; 10. 1939: Gemeindegetränke⸗ ſtener für September 1939; 20. 10. 1939: die bis dahin fällig „ werdende Vergnügungsſteuer: 20. 10. 1939: die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis da⸗ hin fällig werdenden Steuer⸗ zahlungen u. Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht Sechtzeirig entrichtet ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt Der Schuldoͤner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen exfolgt nicht. 3 05 Stadtkaſſe. Büro-Höbel Akten⸗Rollſchränke in Eiche, Größe 125 220. 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Schmidt, 4. 9b. beſtimmt. nach zählen auch: befinden; c) die e) Das Oberkommando der Wehrmacht hat im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern die Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1911 und 1912 zur Erfaſſung und Muſterung Dieſe heißen damit„Dienſtpflichtige“. Die Muſterung findet in der Zeit vom 16. Okto bis 21. November 1939 ſtatt. 5 835 Zur Muſterung haben die Dienſtpflichtigen der Geburts⸗ jahrgänge 1911 und 1912(auch Miſchlinge), ſoweit ſie in Mann⸗ heim und ſeinen Vororten untenſtehendem Muſterungsplan zu erſcheinen. a) die ungedienten Wehrmachtbeamten, Angeſtellten und Ar⸗ beiter, die ſich zur Zeit der Muſterung bei der Wehrmacht b) Dienſtpflichtige, welche der Oroͤnungspolizei angehören; c) Deutſche Reichsangehörige, welche in der ehemaligen öſter⸗ reichiſchen, gedient haben. Vom Erſcheinen zur Muſterung befreit ſind: a) die bereits in der Wehrmacht eingeſtellten Dienſtpflichtigen; b) die Dienſtpflichtigen, die den in den Operationsgebieten ein⸗ geſetzten RAD⸗Gliederungen angehören; in den Baueinheiten Bataillone befindlichen RAD⸗Führer. Die Dienſtpflichtigen ſind verpflichtet, ſich an dem in nach⸗ genannten Muſterungsplane angegebenen Orte und zu der dort angeordneten Zeit zu ſtellen. Der Dienſtpflichtige hat zur Muſterung mitzubringen: a) den Geburtsſchein oder das Familienſtammbuch; b) Nachweiſe über die Abſtammung, Dienſtpflichtigen oder ſeiner Angehörigen ſind(Ahnenpaß); c) Nachweis über Berufsausbildung, Geſellenprüfung uſw.; d) das Arbeitsbuch(dieſes hat der Unternehmer dem Dienſt⸗ pflichtigen zu dieſem Zwecke auszuhändigen); Ausweis über die Zugehörigkeit zur SA(Marine⸗SA), 66. zum NSKe, zum NS⸗Reiterkorps, zum Deutſchen Seglerverband, zum NSc(Nationalſozialiſtiſches Fliegerkops die Ausbildung in dieſem), tſchechoſlowaki dem Sichtvermerk des Amtsarztes verſehenes Zeugnis des be⸗ handelnden Arztes einzureichen. Muſterung 10309 firdas Stadtgebiet Maunheim nitden Vororten Bekanntmachung des Polizeipräſidenten Sichtvermerk des Amtsarztes nicht rechtzeitig beſchafft werden, genügt die Auskunft der Polizeibehörde. Entſtehende Gebühren ſind von dem Dienſtpflichtigen ſelbſt zu tragen. Völlig Untaugliche auf Grund eines amtsärztlichen Zeugniſſes oder eines mit dem Sichtvermerk des Amtsarztes verſehenen Zeugniſſes des leiten⸗ den Arztes einer öffentlichen oder privaten Heil⸗ anſtalt von der Geſtellung zur Muſterung befreit werden. ihren dauernden Wohnſitz haben, den Anträgen u Dazu ſchaftlichen oder Wochen vor dem lich zu ſtellen ſi 8 gegeben werden zubringen. Als ſchen oder litauiſchen Wehrmacht koſten und Entſ flichtigen. 0 Geſtellung an ſoweit ſie im Beſitz des Zucht und Or und über ſo bezeichnet werden, daß eine Nachprüfung möglich iſt. Für etwaige Zurückſtellungsanträge aus häuslichen, ſatz—5 und 7 der Muſterungsverordnung vom 17. April 1937 (RGBl. 1937 1 Nr. 52, S. 477—78) in 2 trägen ſind nur der Dienſtpfkichtige und ſeine Verwandten erſten Grades ſowie ſeine Ehefrau berechtigt. Für den Muſterungstag beſteht kein Anſpruch auf Reiſe⸗ Ein Dienſtpflichtiger, oder nicht oder den Vorſchriften der Ver⸗ ordnung ſonſt zuwiderhandelt, 8 mungen im Abſatz 3, ſofern keine höhere Strafe verwirkt iſt, mit Geloſtrafe bis zu RM 150.— oder mit Haft beſtraft. Er kann außerdem—— polizeilichen Zwang zur ſofortigen ehalten werden. —4— und Zuwiderhandlungen gegen Dienſtbefehle dei der Muſterung werden vom Wehrbezirkskommando beſtraft. Verſuche Dienſtpflichtiger zur Vortäuſchung von Krankheiten werden nach§ 143 RStrGB beſtraft. Zuſtändiges Wehrbezirkskommando iſt das Wehrbezirks⸗ kommando Mannheim J1 in Mannheim, L. 15. 1. Muſterungsort: Mannheim, D 4, 9(früh. Südd. Bank), gegen⸗ * für Muſik. uſterun inn: 1 (Zum 8 Zeitpunkt hat jeder Dienſtpflichtige an ſeinem Tag pünktlich zu erſcheinen. (Geiſteskranke, Krüppel uſw.) können und Pflege⸗ In nd Zeugniſſen müſſen die Fehler und Leiden wirt⸗ beruflichen Gründen, welche ſpäteſtens zwei Muſterungstage beim Polizeipräſidium ſchrift⸗ nd und denen nur in Ansnahmefällen ſtatt⸗ kann, ſind die erforderlichen Beweismittel bei⸗ Zurückſtellungsgründe kommen nur§ 25 Ab⸗ Frage. Zu ſolchen An⸗ chädigung für Lohnausfall ſeitens der Dienſt⸗ der ſeiner Geſtellungspflicht nicht wird, unbeſchadet der Beſtim⸗ Verſtöße gegen die militäriſche jeweils 8 Uhr vorm. bzw. 14 Uhr nachm. zum ReB(Reichsluftſchutzbund), 4 zur(Sentſche Fienbh Muſterungsplan zum eutſcher Amateur⸗Sende⸗ u. Empfangsdienſt), zur T(Techniſche Nothilfe), Jahrgang 1911 —9 8 Sanitätskolonne(Rotes Kreuz), Muſter-Tag 8 ubr Buchſtaben 14 Uhr Buchſtaben * 7 f) den Nachweis über den Beſitz des Reichsſportabzeichens oder 16. 10. 1930 8 Uhr A, Ba-Bag 14 Uhr Bahg Bas des SA⸗Sportabzeichens; 5 17. 10. 1030„ Bor— S 8) Freiſchwimmerzeugnis, Rettungsſchwimmerzengnis, Grund⸗ 19.10. 83 56—P2 Ba-Bl„ Bl-B, FA-Fst ſchein, Leiſtungsſchein, Lehrſchein der Deutſchen Lebens⸗ 20. 10. 1030„ FPau- Pre„ Pri-Ps. Ga-deo rettungsgeſellſchaft(DeRG); 23. 10. 1030„ Ser- Gre„ Gri-ds.. Ha- Had h) den Nachweis über fliegeriſche Betätigung(für Angehörige 24. 10. 1030„ ae-Has„ lHe-tieo des fliegenden Zivilperſonals der Luftwaffe, der Luftver⸗ 25. 10. 199„ nebztlis 8 10 kehrsgefellſchaften und der Reichskuftverwaltung, eine Be⸗ 7. 19 1 1“—90 ſcheinigung des Dienſtſtellenleiters über fliegeriſch⸗fachliche“.10 198„ kEra. trs„ Uua, Be-Ben Verwendung und Art der Tätigkeit), 31.10 1030„ Pe—Eis„ Po-Es. Nia- Nen i) den Führerſchein(für Kraftfahrzeuge, Motorboote); 1. 11. 1930„ MNap-diet„ Deur uel k) die Beſcheinigung über Kraftfahrzeugausbildung beim NSKK 2 11. 1030„ Muen-dis und N„ Q, Pa-1 — Amt für Schulen—, den Reiterſchein des Reichsinſpek⸗ 3. 11. 19309„ Ph- Ba. O, Ra- Hein„ Reip- Ria fũü i; 0. 11. 1030 Ro-Ra„ Se.—Sches teurs für Reit⸗ und Fahrausbildung; aa S9 1) den Nachweis über die Ausbildung beim Roten Kreuz; Schu--Sche m) den Nachweis über Seefahrtzeiten— Seefahrtbuch—. über 9. 11. 1030„ Se-Spa„ Spe-Siis den Beſuch von Seefahrtſchulen, Schiffsingenieurſchulen der 10. 11. 1930„ Sto-Sa und„ U, V. wa-wem Debeg— Funkſchule—, Befähigungszeugniſſe: 13. 11. 100„ Well-wen„ Wein- buck n) das Sportſeeſchifferzeugnis, das Sporthochſeeſchiffahrtzeugnis, 14. 11. 1939„ mü-bs— 3 den Führerſchein des Deutſchen Seglerverbandes für See⸗ Jahrgang 1912 fahrt und für ortsnahe Küſtenfahrt, den Führerſchein des— Hochſeeſportverbandes„Hanſa“ und das Zeugnis zum„C0“ Muſter.⸗Tag 8 Uhr Buchſtaben 14 Uhr Buchſtaben Führer für Seeſport der Marine⸗HJ; 1 o) den Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt(Wehrpaß, Ar⸗ 16. 19. 1930 6 Uhr 5 44 Uhr—— beitspaß oder Arbeitsdienſtpaß, Dienſtzeitausweis, Pflichten⸗ 14. 10. 10„ BelBr„ Be-Be, E, De-Deu heft der Studentenſchaft); 19. 10. 100„ Bev- Da S p) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der Wehr⸗ 20. 10. 1930 5 Bo-BEB. Fa-O„ Fip-Er macht, Landespolizei oder /Verfügungstruppe; 23. 10. 1930„ Fu-Ps. Ga-Ger„ Ges-Gei d) zwei Paßbilder in der Größe 37 52 mm in bürgerlicher 24. 10. 1030„ Sro-Gs„ a- Hen Kleidung ohne Kopfbedeckung(Bruſtbild von vorn geſehen), 25. 10. 199„, Rei joweit ſolche nicht ſchon bei der Erfaſſung abgegeben wurden. 29. 10 10„. N 9 55 Aite mit Sehfehlern haben das Brillenrezept 30, 10. 1033 mnod Hoe- Hrauss 4 m ringen. 31. 10. 1930„ Hrauth-Hum„ Hun- Hs. Pa-Bem Die Dienſtpflichtigen haben gewaſchen, mit geſchnittenem 11. 10%„ Benfſken e Haar und mit ſauberer Wäſche zu erſcheinen. Das en und N 90— Bade⸗ oder Sporthoſen bei der Muſterung iſt geſtattet und wird 8. 11. 1030„ Ph-Ps, O. Ra-Rem Reik-Roer empfohlen. 8 7. 11. 10%0„ Roes- Rs, Se 883„ Sche—Schi Vor der ärztlichen Unterſuchung beſteht Rauch⸗ und Alkohol⸗ S. 11 1930„ Sdu-Schm„ Schn- Schroe verbot. Wertſachen ſind nicht mitzubringen, da für abhanden⸗ 9 11. 1039„ Schu- Schw„ Se-Sbe gekommene Gegenſtände kein Erſatz geleiſtet wird. 10. 11. 1939„ Spl-Sto„ Ste—Ss. Ta- Th 13. 11. 1035„ TI-Ts. U und V„ Da--Wee Ein Dienſtpflichtiger, der durch Krankheit an der Geſtellung 14. 11. 1030„ wef-wes„ Mi- zur Muſterung verhindert iſt, hat hierüber ein Zeugnis des 15. 11. 1935„ U und Amtsarztes oder eines anderen beamteten Arztes oder ein mit Mannheim, den 12. Oktober 1939. Kann im letzteren Fall der Der Polizeipräſident. Pfolo⸗ AApparat neuwert., zu ver⸗ kaufen, Marke: „Rol Un 1 :.8 Bild 3½ N 6 m. Gelbfilter u. Taſche, ferner ein elichtungsmeſſer „Elektro⸗Bewi“, zuſamm. 115 /, Neuwert 180 J. Jung. Langeröt⸗ terſtraße 72. prt. 27 868 vom Abbruch des Verkaufshäus⸗ chens am Meß⸗ platz abzugeben. Dammſtraße 4. z. Preiſe v. 50 4 zu verkaufen. Anzuſehen von 5 bis 6 Uhr nachm. Hch. Glaſer, Riedſeldſtr. 68a, Schöner, weiß emaillierter zu verkf. 41987 II1, 8, 3 Treyp. 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Oktober bis 28. Oktober 1939 in allen Ausgabe⸗ ſtellen nur entgegengenommen werden von den An⸗ tragsberechtigten mit den Anfangsbuchſtaben A und B am Montag, dem 16. Oktober G. D und E Dienstag, dem 17. Oktober E und 6 Mittwoch, dem 18. Oktober II Donnerstag, dem 19. Oktober — 90 Freitag, dem 20. Oktober un N. O, P, Q und R Dienstag, dem 24. Oktober Behauntmachung An Stelle der 1. Anordnung vom 9. 9. 1939 wird auf Grund des§ 29 Bad. Pol.Str. GB. für das Ge⸗ biet des Stadtkreiſes Mannheim mit ſofortiger Wirkung folgende 2. Anordnung über den Straßenverkehr während des Aufrufs des Luftſchutzes evlaſſen: § 1. Das Parken privater Fahrzeuge aller Art heit verboten. 8 2. Auch am Tage iſt das Parken privater Fahr⸗ zeuge aller Art auf nachfolgenden Durchgangs⸗ ſtraßen verboten: 1. Für ſämtliche Straßen im Verlauf der Reichs⸗ ſtraße Nr. 36, Schwetzinger Straße(ab Viehhofſtr.), Neckarauer Straße, Caſterfeldſtraße, Relaisſtraße (jedoch nur für den ſchmalen Straßenteil) und Schwetzinger Landſtraße. 2. Für ſämtliche Straßen im Verlauf der Reichs⸗ ſtraße Nr. 37, Schloßgartenſtraße, Bahnhofsplatz, ſtraße, Möhlſtraße, Seckenheimer Anlage, Kuno⸗ Fiſcher⸗Straße, Dürekſtraße, Seckenheimer Landſtr. und Seckenheimer Hauptſtraße. ſtraße Nr. 44, Rheinbrückenrampe(nach der Rhein⸗ luſtſ, Parkring, Luiſenring, Dalbergſtraße Freher⸗ ſtraße, Ludwig⸗Jolly⸗Straße, Untermühlauſtr., Wald⸗ hofſtraße, Luzenbergſtr., Sandhofer Str., Schönquer Straße und Scharhofer Straße. 4. Für die Straßen: Auguſta⸗Anlage, Straße um den Friedrichsplatz(jedoch nur linksſeitig Park⸗ verbot), Luiſenring, Friedrichsring(von Goetheſtr. Sch 8, St, T, U und V W, X, V und 2 E 3 Montag, dem 23. Oktober Mittwoch, dem 25. Oktober Donnerstag, dem 26. Oktober Freitag, dem 27. Oktober. marckſtraße, Schloßgartendamm, Renzſtraße, bis Waſſerturm), Kaiſerring, Breite Straße, Bis⸗ Schwetzinger Str., Seckenheimer Straße, Goetheſtraße, Roſengartenſtr., Colliniſtraße(von Friedrichsring bis den von die Bew Neckarau von der ausgenor und 8. Die Sprechſtunden in den Bezugſcheinſtellen wer⸗ Zeit von—12 und von 14.30—17 Uhr feſtgeſetzt. Am Samstag ſind Sprechſtunden. Von Montag, dem 16. Oktober 1939 an wird für ſtatton(zwiſchen der Speyerer Straße ſtraße andererſeits,— die Niederfeldſtraße iſt ganz, Sie befindet ſich in der Schillerſchule, Zimmer 1. Zu der Zweigſtelle Almengebiet gehören auch das Nie⸗ derfeld, der Große Waioöſtückerweg, der Grenzweg, der Rampenweg Häuſer Nr. 90—115. Die Bezugſcheinſtelle in der Neckarſchule befindet Mannheim, den 13. Oktober 1999. Montag, dem 16. Oktober 1939 ab auf die in den Bezugſcheinſtellen 7 ohner des Almengebiets und der Fabrik⸗ und dem er Uebergang einerſeits und der Niederfeld⸗ Speyerer Straße ſind die Häuſer 80—122 nmen) eine neue Bezugſcheinſtelle eröffnet. und von der Windeckſtraße die 16. Oktober 1939 an in den Zimmern 6, 7 Stüdt. Ernährungs⸗ u. Wirtſchaſtsum Renzſtraße), Waldhofſtraße, Luzenbergſtraße, Kron⸗ prinzenſtraße, Käfertaler Straße, Mannheimer Str., Wormſer Straße, Ladenburger Straße, Röntgenſtr., Feudenheimer Straße, Hauptſtraße in Feudenheim, Ilvesheimer Str., Mosbacher Str. und Römerſtroße. In den im Abſatz 1 genannten Durchgangsſtraßen iſt das Halten auf das notwendigſte Maße zu be⸗ ſchränken. § 3. Das Bennutzen farbigen Lichtes(grün, rot oder blau) als Erſatz für die Abdunkelung weißen Lichtes iſt verboten. § 4. Das Fahren mit unbeleuchteten oder nicht vorſchriftsmäßig abgedunkelten Fahrzeugen, insbe⸗ ſondere, Fahrrädern, iſt verboten. § 5. Das Blenden und Hantieren mit nicht ab⸗ gedunkelten Taſchenlampen iſt verboten. Bei Zu⸗ widerhandlung werden die Taſchenlampen ein⸗ gezogen. § 6. Eigentümer oder Vermieter von Garagen ſind verpflichtet, nicht beanſpruchte Garagen dem zu⸗ ſtändigen Nolizeirevier umgehend zu melden. Kraftfahrer die Gaxagen ſuchen, können Einblick in die Meldeliſten nehmen. 7. Zuwiderhandlungen gegen die Anordnung werden mit Haft bis zu 6 Wochen oder mit Geld⸗ ſtrafe bis zu RM 150.— beſtraft. Die gleiche Strafe trifft Eltern. Vormünder und ſonſtige Anſichtsverpklichtete von Jugendlichen, die gegen dieſe Anordnung verſtoßen. 8 Maunheim, den 13. Oktober 1939. Der Polizeipräſident (gez.) Dr. Ramsperger. , außerhalb von Parkplätzen iſt während der Dunkel⸗ Friedrichsfelder Straße, Rheinhäuſerplatz, Viehhoſf⸗ 3. Für ſämtliche Straßen im Verlauf der Reichs⸗ 2 20 93 N 1 — * Samstag, 14. Oktober 1939 uNsER 5 euſiges ſnenn.“ Der Treſfounkt 10 einem Verguügten Abend + Elnmalige Früh-Vorstellung morgen Sonntag. 15. Outober erobert! Bekannt a neut“ und 2 Vormittags 11 Uhr mit Leni Marenbach, JonhannesRiemann Grete Weiser, Raiph Artur Roberts u. a. ist der prächtige lustspiel- Flum der Härkischen Fiimgesellschaft Vorher: Neueste Biidberichte der Wochenschau! Samstag:.00.35.10 Unr Sonntas ab 2 Uhr Lel. 23902 AnarisRa — Planken P 7, 23 Ein zpannender Abenteuet-Film der Bavaria: Bold in Mew-Frisco mit Hens Söhnker, alexander Gol- Uuns. Ellen Frank, Annte Markart. haul Westermeier. Eari Wernu.a Vorher: Neueste Budberichte der Wochenschau! Samstag:.00.35.10 Unr Sonntag:.30.05.20.33 Für jugendliche zugelessen! Tel. 8 240 88 Scuusuné Breite Str. K.5 EEEE. Ein Kabinettstück des Humors! Eine Bombenrolie fur Hannelere Schroih die damit aile Herzen im Sturm eroberti Kitty un de Melkonkrreo: Paul tlörbiger- Maria Nidlisdi Pritz Odemer Vorher: Neueste Bldberichte der Wochenschau! Samstag:.00 6,00.00 Unr Sonntag:.00.00.00.00 Für jugendliche augelessen! bes großen Ertoigs wegen wiederhoſen wir in 2 Spät-eenenes Neute Sanstag und morgen Sonntag abends 10.45 Uhr den Abenteuerflin der wirklichkeit: Lanesaieg TodeRampf unserer Der gröste deutsche Kriegs-Harine-Film! 191 4 Ausbruch des Weltkrieges!! Eln Kabinettstek des Humore! Elne Bombenrolle fur Hanneloreschroih erzen im Sturm us:„Der Gouver- Morgen PRKSr vormittags 11 Unr iee eeee— FIIH- noneENVERAMSsTALTuNG und lauter SoRMTA(G IEMxen Tas Kasib Nð ohannes Heesters- R. God- den- M. Rahl- Else Elster Der lustise Uta-Film Ein Fest für Aug und Ohr Neueste Wochenschau mit dem Frontbericht Tägl..30,.40,.00 Uhr Sonntags ab 2 Uhr UFA-PALAsT der unerhörteste Naturflim, der le gedrent wurde 2 5 8 0 9 5 Fröhlichkeit Paul Hörbiger, Mar Das Kreuzergeschwader Rarrear, en „Gröf Spee“, der kreuzer „Ernden“ detachlert zum Seekrieg auf doο, All Ghito Daudert. Max Gulstorft, Im Vorprogramm: Fallſchirmjäger von unserer modernsten Waffe la Mioklisoh, Fritz Goltong, Charlott WIIn. Ben- und H. Hubner Hleute Samstag morgen Sonntag Joie erste kxpecition in die wunderwen der Tietsee totografle und der Williamsonschen Röhre Neueste Wochensoh in Warschau und eigene Faust Ein Beispiel von Nennes- zucht, Nut und kriegeri- schem Geist bis zum Untergeng! S 1 O .40..30..00 Uhr, So. Ah heute a5.40 Unr. 109. 0gel. SECEENHEINERSTRA3 au- Den Führer „Truppenparade“ 1 30 abds. Was nie ein Nenschenause sieht: Phantastische Welt im Oschungel des Meeresbodens, Korallenburgen, Schwämme, bizarre Blumen und Pflanzen, Sieg des menschlichen Ertindergeistes.— Mit der Kugel in dle Meerestiefe, Ungeheuer als Filmdarsteller, Teufels-] tische. Seetiger, Polypen, Kempt zwischen Negertauchern RIAC die Iugend hat Zulritt! Vorher: Neueste Bildbe⸗ rlehte d. Wochenschau ALHAMSRA p 7, 25, Plenken aug- n —— Tuche in großer Auswonl felnste Fabrikate Tuchhaus Feite oer grose Sensations-Flim und Menschenhaien, S08 auf dem Meeresgrund, Gefahren des Treibsandes, erschütternde Menschheitsdokumente: Versunkene Schiffe.— Sensatlonelle Entdeckungen durch Taucher in einem Wrack.— Gespenster der ewigen Fln- sternis, Farbensymphonle des Meeresgrundes, Kampf zwischen Menschen und Rlesenpolyp. Wrackbegehung, Waltisch- und Haffischfang uew. oer Tonfiim, der einzls in der weit destent!) Im vorprosramm: Der 6. aktuelle Bildbericht der Uta-Wochenschau 3 Für zusendliche zuselassenl! Sichern Sie sich noch rechtzeitig Eintriuskarten im Vor- amere: E. Williemson, Erfinder der Unterwasser- 5 verkaut an der Theaterkaste. ETmüsiste intrittspreise UFA-PALASI Eines der repräsentativsten Füüm- werke unserer Zeit— ein un⸗- vergeslich. Friebnis für jeden! Ein Tobis-Film mit WERNER KRAUss Raimund Schelcher- Viktoria von Ballasko- Hüde Körber u. a. 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Spreohen Eine Vortragsreihe von Dr. Worms, Mannheim an 4 Sonntagen v. 10-12 Uhr- Auskunft und Prospekte: Prinz-WIihelm-Str. 8 am Rosengart.- Fernspr. 43330 3 lst erneuert, eins · zwei · drei „Glaserei Lechner“ 8 S. 30 Tel. 263 36 — 1 * Serie A: 35 Stück zu je 1000 RM Nennbetrag: 47, 52, 78, 101 28, 34, 55, 204, 20, 31, 32, 37, 301, 13, 32, 413, 32, 72, 78, 5 621, 35, 36, 799, 817, 30, 71, 91, 915, 19, 40, 77, 92, 94, Serie B: 11 Stück zu je 500 RM Nennbetrag: 1220, 29 47, 1313, 20, 35, 43, 1480, 99, 1502, 04. Serie C: 46 Stück zu je 200 RM Nennbetrag: 1582, 1686, 1771, 96, 1805, 13, 25, 47 55, 87, 1902, 03, 46, 56, 59, 2080, 2107, 35, 57, 64, 2212, 21, 25, 65, 79, 2330, 34, 38, 65 2445, 5 48, 55, 56, 84 2632, 88, 2719, 36, 41, 67, 80, 2816, 54. 55, 0. Serie D: 80 Stück zu je 100 RM Nennbetrag: 2958, 67, 92, 96, 3008, 17, 69 70, 97, 3116, 34, 60, 3258, 3313, 16, 67, 98, 3400, 11, 23, 41, 54, 70, 94, 3526 33, 94, 3616, 22, 54, 57, 87, 90, 3707, 33, 60, 76, 89, 3848, 3900, 06, 09, 14 63, 4007, 45, 51, 79, 91, 4224, 67, 72, 85, 86, 4370, 4438, 87, 4556, 58 4675, 99, 4705, 43, 81, 97, 4891, 4985, 5040, 49, 90, 94, 5203, 79, 5324, 28, 52, 55, 60 62, 65. Serie E: 165 Stück zu je 50 RM Nennbetrag: 5548, 54, 5706, 25, 68, 5813, 61, 84, 5908, 56, 65, 92 6002, 18, 43, 53, 56, 6112, 35, 57, 58, 6253, 78, 6305 23, 26, 32, 72, 74, 76, 92, 6428, 37, 56, 90, 91, 6522, 93, 6616, 68, 76 6773, 77, 81, 6815, 6931, 35, 38, 51, 57, 7048 7108, 13, 18, 73. 7274, 7303, 17, 75, 7422, 58, 7542.%50, 72, 7742, 66 70, 72, 85, 94, 7831, 32, 80 97, 7911, 41, 76, 8003, 25, 26, 27, 52, 8138, 86, 8230, 8303, 10, 14, 31, 8448, 49, 58, 8504 11, 15, 57, 61, 91, 8655, 8702, 09, 12, 78, 91 98, 8806, 23, 43, 72, 91, 96, 8963, 66, 9015, 22, 27, 72, 9149, 61, 72, 9235 60, 70, 9337, 71, 86, 89, 9403, 32, 82, 9525, 32 57, 59, 9620, 27, 40, 9755, 58, 66, 72, 86, 9867, 9923, 29, 48, 60, 63, 77, 89, 97 10088, 94, 10124, 32, 41, 57, 65, 77, 10204. 10314, 34, 40, 75, 10413. abzug vom Kapitalertrag. Für je 100 RM werden alſo 600 auf Ende Dezember 1939 zur Heimzahlung fällig. Mannheim: Stadtkaſſe, Badiſche Bank, Badiſche Kommunale Berlin: jedoch bis jetzt gungsrate: Serie A: Nr. 22, 8618, 9018, 98818. Serie B: Nr. 15313. Serie C: Nr. 16191“, 25˙, 34., 94, 1781“, 95u, 1815˙0, 16“, 2933˙. Serte D: Nr. 295915, 303112, 9216, 92u, 31225, 3255“, 567, 57e, 33376, 705, 7510, 34501, 9510, 35307, 3769“, 5128, 451, 59451½, 691ů, Serie E: Nr. 560918, 34e, 489, 77, 57411, 5743, 5817., 200, 5930˙, 60035, 08˙0, 6310 7218, 92, 96, 61371, 411 44, 48“, 49 785, 8410, 620348, 6391“¼, 6414u, 26“, 888, 66205, 25, 41, 46“ 769810, 78527, 7904“, 139, 57r, 80612, 8660˙1, 8761“, 8975˙ 905815, 95545, 10139e, 10242ʃ2. 6 Serie F: Nr. 10819u, 89, 1093416, 865, 110035, 071“, 44, 974, 11126“, 551, 645, 997, 112421“, 451½, 79, 97½ 11304, 40“, 9 7 noch nicht zur Einlöſung gebracht wurden. Die bewährfe, schmers 064 trhäitlich int alten Apotheken. Schloßbräu 98 In Mannhelm PF 6, 9 fernspr. 222 24 Mannheim, den 5. Oktober 1990— ˖ Auslosung von Auslosungsrechten zur Ablösungsanleihe der Stadt Mannheim Bei der heute vorgenommenen Ausloſung der auf Ende Dezember 1939 zur Heimzahlung fällig gewordenen XIV. Til⸗ gungsrate der Ausloſungsrechte zur Ablöſungsanleihe der Stadͤt Mannheim wurden folgende Nummern gezogen: Serie F: 223 Stück zu je 25 RM Nennbetrag: 10800, 57, 74, 79, 90, 10915, 19, 23, 53. 64, 67, 84, 11043, 60, 93, 11123, 11220, 21, 38, 41, 63, 78, 83, 93, 11367, 68. 83, 84, 11407, 37, 39, 73, 76, 11573, 11616, 24, 64. 72, 11714, 26, 27, 75, 97, 11800, 43, 47, 69 82, 98, 11935, 39, 76, 90, 12008, 76, 79, 12130, 85, 93, 12321, 61, 68, 77, 99, 12402, 46, 47, 73, 12504, 19, 60, 12608, 11, 24, 40, 53, 12770, 73, 12803 70, 81, 12914, 28, 64, 91, 13030 38, 74, 95, 13132, 13248, 56, 65, 81, 13310, 20, 41, 50, 13402, 31, 38, 42, 48, 54, 13510 18, 58, 84, 93, 13607, 86, 13718, 29, 48, 13882, 13945 66, 68, 99, 14104, 34, 42, 14211, 27, 46, 67, 93, 14331, 64, 14400 23, 42, 95, 14502, 28, 66, 85, 14614, 15, 56 71, 99, 14722, 28, 45, 51, 14823, 44, 96, 14922, 29, 38, 61, 15002, 06, 64 87, 15137, 15285, 15303, 08, 24, 47, 77, 15407. 17, 18, 22, 33, 86, 15510, 47, 76, 15610, 27, 63, 15711, 63, 15820, 42, 91, 95, 15951, 78 83, 16003, 17, 33, 46, 16105, 16210, 15, 50, 52, 74, 78, 80, 16405, 19, 32, 47, 56, 60, 16524, 87, 16603, 31, 35 77, 16761, —— 96, 98, 17025, 17119, 34, 68, 91, 17216, 17328, 90, Serie G: 158 Stück zu je 12.50 RM Nennbetrag: 17960, 18027, 65, 87, 18103, 06, 11, 29, 18224 38, 18315, 24, 37, 69, 18476, 82, 92, 18514 20, 97, 98, 18654, 59, 71, 96, 18702, 17, 79, 18818, 69, 92, 18929, 86, 19011, 37, 97, 19164, 70, 19205, 46, 55 65, 69, 19331, 84, 85, 19407, 16, 38, 56, 92, 19530, 63, 19667, 68, 76, 77, 19714, 47, 75, 77, 19875, 19922, 98, 20023, 45, 63, 77, 20101, 07, 27, 45, 96, 20202 11, 43, 50, 20327, 75, 94, 20448, 74, 84, 20507, 09, 20656 80, 92, 20709, 12, 17, 21, 20845 54, 20906, 35, 44, 21037, 82, 21107, 28, 34, 69, 75, 88, 21223, 74, 76, 21324, 42, 50, 68, 70, 21479, 21536, 85 86, 21618, 31, 72, 79, 80, 21738, 75, 21940, 63, 80, 22004, 18, 41, 60, 64, 22139, 45, 59, 67, 22210, 85 5 82, 22404, 10, 56, 96, 22500, 52, 77, 22606, 00, Die gezogenen Ausloſungsrechte werden mit dem ſechs fachen Betrag ihres Nennwerts, Sugibslich 5 Prozent Zinſen für die Zeit vom 1. Januar 1926 bis 31. Dezember 1939, heimbezahlt. Die Zinsbeträge unterliegen nicht dem 8— + 420 S 1020.— RM vergütet. Kapital und Zinſen ſind Die Ein löſung erfolgt auf Vorlage des Ausloſungsſcheines und von Schuldverſchreibungen der Ablöſungsanleihe im gleichen Nen nwert bei folgenden Zahlſtellen: Landesbank— Girozentrale—, Commerz⸗ und Privatbank .⸗G., Deutſche Bank— Filiale Mannheim—, Dresdner Bank— Filiale Mannheim—. Frankſurt Deutſche Bank— Filiale Frankfurt a. M.—, Dresdner Bank, Mitteldeutſche Kreditbank— Niederlaßung a..: der Commerz⸗ und Privatbank.⸗G.,—, Naſſau iſche Landesbank— Landesbankſtelle Frankfurt a. M.—. Commerz⸗ und Privatbank.⸗G., Delbrück Schickler& Co., Deutſche Bank, Deutſche Gixozentrale, Dresdner Bank. Des weiteren gebe ich nachſtehend die Nummern be kannt, die bei den vorangegangenen Ausloſungen gezogen, — hochgeſtellten Ziffern bedeuten die früher gezogene Til⸗ 114085, 291, 115225, 2942, 268, 397, 4613, 50•, 77u, 82“, S4un, gor, 987, 116895, 41“, 545, 562, 574ů, 751, g51s, 117286, 5446, 684, 695, 71%, 725, 74, 92u, 11802“, 36““, 60, 814, 11901½ 514, 6613, 884, 121171, 76/, 12240,4, 4510, 46“, 51/, 70e, 9210, 123124 235, 134727, 91, 125024. 120731, 13371“, 13624. 13042, 14225ʃ2 1471 152981, 15785, 1505975, 166804, 172617, 17372˙, 77, 74235. Serie 6. Nr. 17995˙2, 97u, 180051. 135, 18144, 450 645 67e, 30, 18203“, 066, 155, 512, 591, 8918, 9710,“ 183001⸗, 67e, 7943, 90c, 84317, 28“, 405 691, 724, 951, 9674, 18542, 18694, 18719, 4216, 18803,, 170, 44, 89, 189756, 19024, 6310, 8816, 19136,, Ax, 5017, 685, 197884l. 66, 19960“⸗, 200975, 202277, 209287, 21131 21411½ 21685““, 218167“, 4045, 22224˙, 224767, 776, 225206, 47, 76½ 82, 881, 22604, 654, 175, 27, 59“, 816. BDer oberburgermeister 21805, 07, 72, 95, —