Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haue monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 86 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1, Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1 ur Maunhelners Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: RI,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichksſtand Mannheim. Eimselprels 10 PlE Keine Gewähr Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen 150. Jahrgang Mittwoch, 18. Oktober 1930 Nummer 450 chorsG Obue Poe uunl (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 18. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Zwiſchen Moſel und Pfälzer Wald gaben die franzöſiſchen Truppen im Laufe des 17. Oktober weitere auf deutſchem Boden liegende Geländepunkte entlang der Grenze auf, die von unſeren nachſtoßenden Truppen beſetzt wurden. Zahlreiche Ge⸗ fangene ſind eingebracht. Die deutſche Luftwaffe ſetzte geſtern ihre Operationen gegen die Kriegshäfen an der engliſchen Oſtküſte fort. In der Bucht von Scapa Flow wurde nach den bisher vorlie⸗ genden Meldungen außer anderen Kriegs⸗ ſchiffen ein älteres engliſches Schlachtſchiff von Bomben ſchweren und mittleren Kalibers getroffen. Wäh⸗ rend eines Luftkampfes wurde ein eng⸗ liſches Jagdflugzeug von deutſchen Flug⸗ zeugen abgeſchoſſen. Ein deutſches Kampf⸗ flugzeug wurde durch engliſche Flakartil⸗ lerie zum Abſturz gebracht. Am 16. und 17. Oktober hat der Gegner 10 Flugzeuge verloren, und zwar: über deutſchem Hoheitsgebiet durch Flakartillerie 5 Flugzeuge, davon ein engliſches, durch Jagd⸗ flieger je ein franzöſiſches und ein engliſches und im Luftkampf über engliſchem Hoheits⸗ gebiet drei engliſche Flugzeuge. Churchill über die Londoner Eingeſtändniſſe EP. London, 18. Oktober. Der amtliche engliſche Bericht über den An⸗ griff deutſcher Luſtſtreitkräfte auf den Firth of Forth gibt zu, daß ein britiſcher Kreuzer beſchädigt wurde und Verluſte auf einem wei⸗ teren Kreuzer und einem Zerſtörer eingetreten ſind. Der Kreuzer„Southampton“ von 9100 Tonnen, das Flaggſchiff des II. Kreuzer⸗ ſchwaders wurde durch eine Bombe am Bug getrofſen und beſchädigt. Die Verluſte der Mannſchaft werden mit drei Mann angegeben. Außerdem wurde die Admirals⸗Barkaſſe und ein anderes Boot, die läugsſeits lagen, verſenkt. Auf dem Kreuzer„Edinburgh“ von 10 000 Ton⸗ nen, einem erſt 1938 vom Stapel gelaufenen Schiff, betragen die Manuſchaftsverluſte ſieben Mann. Ernſthaft mitgenommen ſcheint auch der Zerſtörer„Mohawk“ zu ſein, auf dem die Maunnſchaftsverluſte mit 25 Maun angegeben werden. Bemerkenswerte Einzelheiten läßt ſich der Amſterdamer„Telegraaf“ zu dem deutſchen Flug⸗ zeugangriff auf den Firth of Forth aus London be⸗ richten. Es müſſe feſtgeſtellt werden, ſo heißt es in der Meldung, daß die deutſchen Bombenflugzeuge von den Engländern nicht von der engliſchen Küſte hätten ferngehalten werden können. Die Deutſchen hätten große Unerſchrockenheit an den Tag gelegt. Das beweiſe der Mut eines deutſchen Piloten, der es gewagt habe, auf dem engliſchen Feſt⸗ lande zu landen, ſein Flugzeug zu inſpizieren und dann wieder aufzuſteigen. Er habe damit ein ſolches Maß von Kaltblütigkeit gezeigt, das auch den ſportlich veranlagten Engländern Anerkennung ab⸗ zwingen müſſe. Zu dem Flugzeugangriff ſtelle man weiter in London feſt, daß die Deutſchen ſich bei ihrem Angriff ausſchließlich militäriſchen Zielen zugewandt hätten. Der-Vool-Kommandan; erzählt „Feuerſäulen ſtiegen hoch, Schiffstr (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 18. Oktober. In der großen Kondor⸗Maſchine fliegen wir über die noroödeutſche Tiefebene. Wir ſitzen inmitten der Beſatzung des U⸗Bootes. das heute von ſeiner erfolg⸗ reichen Fahrt nach Scapa Flow in den Heimathafen zurückgetehrt iſt. Kapitänleutnant Prien, der Kom⸗ mandant des ſiegreichen U⸗Bootes, verſucht uns in einem Geſpräch den Verlauf der Fahrt und die Er⸗ eigniſſe im engliſchen Kriegshafen Scapa Flow zu ſchildern. Auf die Frage, wieſo er gerade in den Hafen von Scapa Flow mit ſeinem Boot eindrang, ſagte er mit Verſenkung der Royal Oak“ Anerkennung für die wagemutige Tüchtigkeit“ des-Voot-Kommandanten dub. London, 18. Oktober. Im Unterhaus gab Marineminiſter Churchill eine Erklärung über die Verſenkung der„Royal Oak“, in dér es u. a. heißt: Das Schlachtſchiff„Royal Oak“ wurde am 14. Oktober etwa 1,30 Uhr von einem deutſchen U⸗Boot in Scapa Flow vor Anker verſenkt. Man kann nur mutmaßen, daß es dem U⸗Boot ge⸗ lang, die Verteidigungskette zu durchbrechen. Wenn wir bedenken, daß dieſer Ankerplatz im gauzen letzten Kriege als immun gegen ſolche Angriffe galt, wegen der Hinderniſſe, die die Strömung und die Netz⸗ barrikaden bildeten, müſſen wir dieſen Durchbruch eines U⸗Bootes als bemerkenswerte Er⸗ rungenſchaft wagemutiger Tüchtigkeit anſehen. In Scapa Flom iſt jetzt eine Unterſuchungs⸗ kommiſſion tätig, die über alles, was ſich ereianet hat. berichten wird, und alles, was ich hier ſage, muß der Reviſion im Lichte der Schlußſolgerungen unter⸗ liegen, zu der die Kommiſſion gelangt. Das Schiff lag am äußerſten Ende des Hafens, weshalb viele Offiziere und Mannſchaften ertranken. bevor von anderen Schiffen Hilſe kam. Eine Liſte der Ueber⸗ lebenden iſt bereits veröffentlicht worden, und ich bedauere ſehr. dem Hauſe mitteilen zu müſſen, daß 800 Offiziere und Mannſchaften ums Leben ge⸗ kommen ſind. Die Abmiralität hat den Verluſt dieſes Schiffes ſoſort mitgeteilt. Der Verluſt iſt ſchwer. In⸗ zwiſchen hat eine intenſive Durchſuchung des Hafens zu keinerlei Ergebniſſen geführt. Es iſt jedoch klar, daß der Hafen nach einer gewiſſen Zeit wieder für klar erklärt werden kann, da jedes U⸗Boot an die Oberfläche kommen müßte, um Luft zu faſſen oder zugrunde gehen würde. Es werden alle notwendigen Maßuahmen ergriffen, um die Sicherheitsmaßnah⸗ men zu erhöhen, die ſich im letzten Kriege als wir⸗ kungsvoll erwieſen haben. Im übrigen muß ich den Bericht des Ausſchuſſes abwarten, der jetzt den Vor⸗ fall in allen techniſchen Einzelheiten ausführlich unterſucht. „Englands Gecherrſchaft gebrochen“ Flalieniſche Schlußfolgerungen aus den Luſtangriffen auf die Grand Fleet Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 18. Oktober. Die italieniſchen Zeitungen beſchäftigen ſich aus⸗ führlich mit den jüngſten erſolgreichen deutſchen U⸗ Boot⸗Angriſfen und dem Luftangriſf auf den Firthy of Forth. Dieſe Aktionen zur See und in der Luſt haben in der italieniſchen Oeffentlichkeit eine außer⸗ ordentliche rege Anteilnahme hervorgerufen, denn ſeit dem abeſſiniſchen Krieg und den Möglichkeiten eines kriegeriſchen Zuſammenſtoßes zwiſchen Ita⸗ lien und England, die damals drohten, hat man ſich hier immer wieder intenſiv mit der Frage beſchäf⸗ tigt, ob U⸗Boot⸗Streitkräfte und die Luftwaſſe ein Schlachtſchiff der britiſchen Flotte treffen könnten. Die Taten der deutſchen U⸗Boote und Flieger haben nach italieniſcher Auffaſſung nunmehr klar daß Englands Seeherrſchaft gebrochen Iit. 9 Das„Giornale'Italia“ führt aus: Da England die neutralen nordiſchen Staaten am Handel mit Deutſchland hindern wolle, muß es zahlreiche Ein⸗ Ueberlegung laſſen wollen. gungen der beiden „Edinburgh“, die auch von der britiſchen Admirali⸗ heiten ſeiner Kriegsflotte in die mittlere Nordſee entſenden, wo ſie von deutſchen Unterſeebvoten er⸗ folgreich bekämpft werden. Wenn die deutſchen U⸗Bootangriffe eine Zeitlang nachgelaſſen hätten, ſo ſei das nicht eine Folge der verſtärkten britiſchen Abwehrmaßnahmen geweſen, wie die engliſche Regierung habe glauben machen wollen, ſondern der Führer habe, als er ſeine Friedensvorſchläge gemacht hätte, den Engländern Zeit zu ruhiger Nach der Verſenkung der„Royal Oak“ und der Torpedierung der „Repulſe“ ſei anzunehmen, daß die deutſchen U⸗Boote jetzt ihre Angriffe in verſtärktem Maße und in noch größerer Zahl ſortſetzen würden. Zu dem geſtrigen erfolgreichen Angriff auf den Firth of Forth bemerkt die„Tribunal, die Beſchädi⸗ Kreuzer„Southampton“ und tät zugegeben würden, ſeien umſo bemerkenswerter, als gerade dieſe Einheiten, die erſt kürzlich in Dienſt geſtellt worden ſeien, als beſonders geſichert gegen Luftangriffe gegolten hätten. ümmer ſlogen durch die Luft ſchlichten Worten:„Sechs Wochen Krieg ſind jetzt vor⸗ übergegangen. Auf den bisherigen Fahrten mit meinem U⸗Boot habe ich nicht ein einziges feindliches Kriegsſchiff zu Geſicht bekommen. Um ſo dringender wurde der Wunſch unſerer ganzen Beſatzung, nun einmal ein britiſches Kriegsſchiff vor die Torpedo⸗ rohre zu bekommen. Da aber anſcheinend auf der freien See es heute nicht möglich iſt, ein engliſches Kriegsſchiff zu treſſen, ſo beſtand für mich nur die⸗ Möglichkeit, in einen engliſchen Kriegshafen ein⸗ zudringen. Und wenn es ſchon ein ſolcher ſein mußte, dann ſollte es gerade jener ſein, in dem die Engländer ſeinerzeit die deutſche Flotte internier⸗ ten und in dem Abmiral Reuter die Ehre der deut⸗ ſchen Flagge durch die Verſenkung der deutſchen Kriegsſchiſfe des Weltkrieges rettete.“ Der Kapitän des U⸗Bootes kam dann auf die Einzelheiten der Fahrt au ſprechen, wobei er u. a. ſagte: „„Nach genaueſter Beobachtung ſtellten wir die günſtigſten Möglichkeiten feſt, um in den Hafen von Scapa Flow einzudringen. Es war ein Mogeln und ein Verſteckſpielen, um durch die engliſchen Sperren hindurchzukommen. Aber wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg. Den Willen hatten wir und ſo war, es auch für uns nicht ſchwer, den Weg zu finden. „Plötzlich“, ſo ſagte der Kapitän mit einem verſchmitz⸗ ten Lächeln,„waren wir drinnen.“ Der Abend war taghell erleuchtet durch ein Nordlicht, wie ich es bisher in meiner Seemanns⸗ tätigkeit noch nicht erlebt habe. Es galt nun, vor⸗ ſichtig zu ſein, um den Erfolg zu erringen.“ Je näher der Kommandant des erſolgreichen U⸗ Bootes mit ſeiner Schilderung den Ereigniſſen in der Bucht von Scapa Flow kam, umſo lebendiger wurde ſeine Darſtellung.„Nachdem wir in die Bucht eingedrungen waren, war es meine erſte Aufgabe, darauf zu ſehen, daß wir nicht entdeckt wurden, be⸗ vor wir das von mir geſteckte Ziel erreicht hatten. Im Norden, direkt vor mir, ſah ich die Silhouetten von zwei Schlachtſchiffen. Das ſind Ziele, die ſich jeder U⸗Boot⸗Mann wünſcht. Alſo drauf zu! Alle Torpedorohre fertig! Beſatzung auf die Befehls⸗ ſtände! Unſer Grundſatz: Ran! Alg wir die genügende Entfernuna von den beiden Schlachtſchiffe haben, werden die Rohre fertig gemacht. Jetzt muß die Technik beweiſen, was ſie kann. Und ſie tut es. Der erſte Torpedo trifft das Schlachtſchiff mit zwei Schornſteinen, das die größere Entfernung von unſerem Boot hat. Das zweite Torpedo da⸗ gegen trifft das uns näher liegende Schiff. Da das näherliegende Schlachtſchiff das erſte teil⸗ weiſe überdeckte, konnte der erſte Torpedo natur⸗ gemäß nur auf deſſen frei ſichtbaren Teil ab⸗ geſchoſſen werden. Er traf deshalb nur das Vorderſchiff, wodurch das Schiff— es handelte ſich um die„Repulſe“ zwar nicht verſenkt, aber doch erheblich beſchädigt wurde, ſo daß— wie wir einwandfrei feſtſtellen konnten— das Vorſchiff ſofort tief in das Waſſer einſank. Die Wirkung des zweiten Torpedos war un⸗ heimlich. Mehrere Waſſerſäulen, die über die Höhen des achternen Maſtes herausragten, ſtie⸗ gen an den Bordwänden hoch. Feuerſänlen in allen Regenbogenfarben wurden ſichthar. Brocken flogen durch die Luft. Dies waren Schornſteinteile, Maſtſtücke und Teile des Rip⸗ penaufbaues. Das Boot hatte unterdeſſen gedreht und lag auf Auslaufkurs, denn mein Ziel galt ja nicht nur der 4(Fortſetzung auf Seite 2) Oak Versenkt Wurde Neuer erfolgreicher deutscher luftangriff auf die englische Flotte in Scapa flou/ Zehn feindliche flugzeuge abgeschossen- Zahlreiche französische Gefangene Der Schlag hat geſeſſen! * Mannheim, 18. Oktober. Herr Chamberlain hat ſich erlaubt, das groß⸗ zügige Friedensangebot des Führers mit der zyniſchen Erklärung zurückzuweiſen, daß Worte jetzt nicht mehr genügten, England wolle nun Taten ſehen! Deutſchland hat ihm und den Kriegshetzern, die um ihn ſtehen, nun den Gefallen getan. Es hat die Engländer Taten ſehen laſſen, die eine eindrucks⸗ vollere Sprache ſprechen, als alle Worte ſie zu ſprechen vermöchten. Freilich ſehen dieſe Taten etwas anders aus, als ſie das naive Gemüt des Herrn Chamberlain oder die ſelbſtſichere und arrogante Einbildung des erſten Lords der Admira⸗ lität erwartet haben mag. Deutſchland hat auf Englands Nein ſo geantwortet, wie es deutſche Art iſt, auf eine Herausforderung zu antworten, und wie der Führer es in ſeiner Rede auch vorſorglich den kriegslüſternen Herren an der Themſe be⸗ reits angekündigt hat: mit der eindeutigen Sprache ſeiner Waffen. Vielleicht hätte England dieſe Antwort nicht riskiert, wenn nicht die Herren, die es heute führen und die in der vielleicht entſcheidendſten Stunde ſeines Schickſals die Verantwortung für ſeine Poli⸗ tik tragen,„alten Kalibers“ wären. Wenn nicht in ihnen die Ideen einer Zeit und einer Technik leben⸗ dig geblieben wären, die längſt vergangen ſind. Wenn ſie mit anderen Worten nicht immer noch die Vor⸗ ſtellung von England als der„unangreifbaren Inſel“ bei ſich herumgetragen hätten, der kein Feind etwas anhaben kann. Herr Chamberlain iſt 72, Herr Churchill iſt 70 Jahre alt: in ſolchem Alter iſt eben eine theoretiſche Umſchulung bereits etwas ſchwierig, da muß ſchon die praktiſche Erfahrung nachhelfen Nur ſchade, daß das Lehrgeld für dieſe praktiſche Nacherziehung nicht die Herren Chamberlain und Ehurchill perſönlich, ſondern das ganze engliſche Volk und darüber hinaus der Friede der Welt zu zahlen haben! Immerhin kräftig genug war die Lehre Zweimal nacheinander ſind die eng⸗ liſchen Kriegsſchiffe in den ſicherſten Schlupfwinkeln des ganzen Imperiums, nämlich in den engen, mit Abwehr⸗Batterien wohlbeſpickten Buchten von Firth of Forth und von Scapa Flow hoch oben im Norden Schottlands von deutſchen Fliegern an⸗ gegriffen und ſchwer beſchädigt worden. Und auf zwei der größten engliſchen Schlachtſchiffe, die in der engen, ͤͤurch Minenſperre, U⸗Boot⸗Netze, Patrouil⸗ lenjäger geſchützten Bucht von Scapa Flow ſicher wie in Abrahams Schoß zu ſein ſchienen, ſtiegen die Rauch⸗ und Feuerſäulen der Exploſionen deutſcher Torpedos hoch. Eines von ihnen ſank mit 800 tapferen britiſchen Seeleuten, bedauernswerten Opfern Londoner Kriegshetzer,„in phantaſtiſch kur⸗ zer Zeit“ in die Tiefe. Sein Name wirkt dabei wie ein Symbol.„Royal Oak“,„Königliche Eich e“ Unerſchütterlich und feſt, in allen Stürmen ſtärker geworden wie eine Eiche, die ihr rieſiges Blätterdach über den ganzen Kreis der Meer erſtreckte, ſo ſchien hisher Englands Seeherrſchaft feſt in Zeit und Zu⸗ kunft gegründet. Nun iſt der Blitz herniedergefah⸗ ren. Die„Königliche Eiche“ liegt zerriſſen vom Tor⸗ pedo eines deutſchen-Bootes am Grund des Mee⸗ res. Und der Schlag, der ihr ein unrühmliches Ende ohne Kampf und ohne Gegenwehr gebracht hat, hat auch Englands Seeherrſchaft zutiefſt Wir Deutſche bleiben auch im Erfolge nüchtern und ſagen nicht, daß dieſe Seeherrſchaft bereits gebrochen ſei. Aber der Schlag, der gegen ſie geführt wurde, hat ſie an der Wurzel getroffen. Churchill hat vor ein paar Tagen in ſeiner Rechtfertigung der hohen Verluſte der engliſchen Kriegsmarine durch den deutſchen U⸗Boot⸗Krieg darauf verwieſen, daß der Anſpruch auf Seeherrſchaft auch ein Riſiko in ſich ſchließe, das gewagt werden müſſe. Oak“ und die„Repulſe“ und der wurden nicht getroffen, als ſie Englands Seeherrſchaft auf dem freien Meere verteidigten. Sie wurden ge⸗ troffen im wohlbehüteten Port des geſchützteſten und entfernteſten engliſchen Hafens. Wenn aber Englands Schiffe da nicht einmal mehr ſicher ſind, wenn der Angriffs-geiſt deutſcher U⸗Boote ſie bis in dieſe letzten Schlupfwinkel verfolgt, wie ſoll Eng⸗ lanoͤs Flotte dann noch mit ihrem Anſpruch auf Be⸗ herrſchung der Meere vor dem eigenen Volke und vor der neutralen Welt beſtehen können!? Uns Deutſchen aber iſt auch der andere Name erſchüttert. Aber die„Royal „Iron Duke“ —— ——— S ———————— ——— 95 95 85 15 30 tiefer Sinn findet ſich doch in der 85 F. Zeichnet, ſatzungsangehörigen erhielten, 2. Seite/ Nummer 450 Neue Mäunheimer Zeitun Eilungz Mittwoch, 18. Oktober 1060 Symbol. Scapa Flow— eine der heldenhafteſten und eine der Hüſterſten Erinnerungen der deutſchen Geſchichte hängt an dieſem Namen. Hier fand einſt die ruhmlos ausgelieferte unbeſiegte Flotte des Deutſchen Kaiſerreiches ein ruhmvolles, ihrer kämp⸗ feriſchen und ſiegreichen Tradition würdiges Ende. Hier ſanken einmal die mächtigen Leiber der deut⸗ ſchen Schlachtſchiffe, die die ſtolzen Narben der Ska⸗ gerak⸗Schlacht trugen, wehenden Wimpels, verſenkt von deutſchen Seeleuten in die Tiefe. Ueber dieſe Waſſer zerriß einſt der ſcharfe Knall engliſcher Schüſſe die Liedfetzen des Deutſchlandliedes, mit dem deutſche Matroſen Abſchied von ihren Schiffen nah⸗ men. Deutſchland hat heute ſeine Rache für jene Tage genommen. Auf dem Grunde der gleichen Waſ⸗ ſer ruht heute der Koloß der„Royal Oak“ und über ihnen dröhnen heute die Motore deutſcher Flieger. Deutſchlands ewiger Seeruhm iſt wieder auferſtanden an der Stelle, an der einſt ſich die gurgelnden Waſ⸗ ſer Schottlands ſich für immer über ihn zu ſchließen ſchienen. Welch ein Menetekel für England in dieſen beiden Namen Royal Oak und Scapa Flowi! Wär Deutſche aber denken mit ſtolzer Bewunde⸗ rung an die deutſchen Männer, die ſolchen alten deutſchen Seeruhm erneuerten. England hat in Polen erfahren müſſen, wie die deutſche Armee und die deutſche Luftwaffe zu kämpfen verſtehen. England muß nun an ſeinem eigenen Leibe ſpüren, was die deutſche Marine zu leiſten vermag. Die Tat des deutſchen Kapitänleutnants Prien, der die„Royal Oak“ in die Tiefe ſchickte und die„Repulſe“ ſchwer verwun⸗ dete, iſt würdig der Tat eines Otto Wedͤdigen, der in den erſten Kriegswochen des Weltkrieges die„Creſſy“, „Aboukir“ und„Hogue“ verſenkte. Wie damals die Tat Weddigens ſo nimmt heute das deutſche Volk die Tat Priens als Beweis und als Gelöbnis. Als Beweis, daß Deutſchlands Flotte ſtark genug iſt, Englands Herrſchaftsanſpruch zur See entgegenzutre⸗ ten, und als ein Gelöbnis, daß in dem Kampfe, den jetzt dieſer engliſche Anſpruch entfeſſelt hat, das Hel⸗ dentum ihrer Waffentaten die Welt ebenſo in Er⸗ ſtaunen, Bewunderung und Furcht verſetzen wird, wie die Waffentaten der deutſchen Armee und der deut⸗ ſchen Flieger. Für die Freunde Englands aber ſei dies ein Zeichen:„Aboukir“,„Creſſy“ und„Hogue“, die drei Schiffe, die Otto Wedͤdigen ſich einſt als Opfer nahm, trugen in ihren Namen die Erinnerung an engliſche Siege über Frankreichs Könia und Volk. Der„Iron Dukel, den deutſche Flieger geſtern mit ihren Bomben zerſchmetterten, trägt die Erin⸗ nerung an jenen„eiſernen Herzog“ Wellington, der in Spanien und bei Waterloo den unbändigen Haß Englands gegen das ſtolze franzöſiſche Kaiſertum zum letzten Siege führte. Aus den Niederlagen der franzöſiſchen Geſchichte hat England ſich die Namen für ſeine Schiffe geholt! Armes Frankreich! Heute ſtehen ſeine Poilus, die noch die Narben des letzten Krieges tragen, in den Unterſtänden der Maginot⸗ linie bereit, ſich für dieſes England zu ſchlagen! Welch ein Unſinn lebt doch in der Zeit und welch A. W. (Fortſktzung von Seite 1) Berſenkung britiſcher Schiſfe in einem engliſchen Kriegshafen, ſondern auch die Erhaltung meiner Be⸗ ſatzung und meines Bootes für weitere Aufgaben ir Durchführung und ſiegreichen Beendigung die⸗ Krieges. Auf dem gleichen Wege, auf dem wir hereingekommen waren, ſind wir auch wieder her⸗ ae ahren. Hinter uns ſetzten Scheinwerferſpiele und Morſezeichen in recht auffälliger Form ein. Das iſt ja auch klar“, ſo meinte Kapitänleutnant Prien Uerſchmitzt lächelnd,„denn wem fällt vor Staunen nicht der Unterkiefer herunter, wenn ihm im eigenen Hafen um Mitternacht Schlachtſchiffe von ſolcher röße torpediert und verſenkt werden!“ Nachdem Kapitänleutnant Prien dieſe eindrucks⸗ volle Schilderung der Torpedierung der Schlacht⸗ ſchiffe„Royal Oak“ und„Repulſe“ gegeben hatte, fraaten wir ihn mit welchen Gefühlen er die Heim⸗ fahrt nach dieſem Erfolge antrat. Er ſagte:„Der Eindruck der Vernichtung der„Royal Oak“ und der Beſchädigung der„Repulſe“ und der Gedanke an die unermeßlichen Opfer an Menſchen wirkte ſo un⸗ geheuerlich auf diejenigen, die dieſes ſchaurige Schau⸗ ſpiel mitangeſehen haben, daß es uns zunächſt un⸗ möaglich war, nachdem wir wieder ausgelaufen waren, den im Boot befindlichen Kameraden eine klare Schilderung der Vorgänge zu geben. Erſt nach etwa einer halben Stunde hatten wir uns von dem er⸗ ſchütternden Eindruck ſoweit geſammelt, daß wir den Hergang im einzelnen zu ſchildern in der Lage waren. „Mir ſelbſt“, ſo ſagte Kapttänleutnant Faat, „wird unvergeßlich der Eindruck bleiben, den meine Beſatzung machte, als ich meinen Beſchluß, nach Scapa Flow einzulaufen, bekanntgab, wie meine Männer da mit leuchtenden Augen und mit hartem Willen zum Siege hinter mir ſtanden. Das Hurra, das die gleiche Beſatzung ausbrachte, als ich nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Scapa Flow durch das Sprachrohr an alle Stellen des Bootes durchgeben konnte:„Wir haben ein Schlachtſchiff verſenkt, ein Schlachtſchiff beſchädigt und ſind unge⸗ ſchoren aus dem Kriegshafen herausgekommen!“, wird mir ebenfalls für mein ganzes Leben unver⸗ geßlich bleiben.“ Zum Schluß erkundigten wir uns bei dem Kom⸗ mandanten des erfolgreichen U⸗Bootes nach dem Ein⸗ druck, den ihm und ſeiner Mannſchaft der Empfang in der Heimat gemacht hat. Kapitänleutnant Prien ſagte dazu:„Bei unſerem Eintreffen in den erſten deutſchen Seehafen iſt mir erſt recht zum Be⸗ wußtſein gekommen, welche Anteilnahme das deutſche Bolk an dieſer für uns U⸗Boot⸗Leute ſo ſelbſtwer⸗ ſtändlichen Fahrt genommen hat. Ich bin überzeugt davon, daß meine Beſatzung auch weiterhin erfüllt iſt von dem Wunſche alles zu tun, um dieſen Krieg ſieg⸗ —3— und ehrenvoll für Deutſchland in Kürze zu be⸗ enden.“ „Eine ganz beſondere Leiſtung“ dnb Amſterdam. 18. Oktober Das Bild der niederländiſchen Preſſe wird durch die Meldungen über den deutſchen Luftangriff auf Scapa Flow beherrſcht. Die Zeitungen bringen zum Teil die Nachricht über die ganze erſte Seite in Balkenüberſchriften und heben beſonders hervor, daß im britiſchen Oberhaus die„Beſchädigung der Repulſe'“ zugegeben werden mußte. Weiter wird feſtgeſtellt, daß die geſamte Oſtküſte Schottlands und Englands ſich am Dienstag in Alarmzuſtand befun⸗ den habe. In ähnlich großer Aufmachung wird ver⸗ daß die„Royal Hak“ in der Bucht von Seapa Flow durch ein deütſches U⸗Boot verſenkt worden ſei. Der„Telegraaf“ ſchreibt hierzu, daß das Ein⸗ ͤringen in die Bucht von Scapa Flow eine ganz heſondere Leiſtung ſei, werde nicht nur durch die Auszeichnung zum Ausdruck gebracht, die die Be⸗ ſondern ſie würde bewieſen durch die Erklärung, die Lord Chatfield im Oberhaus gemacht habe. hoher See abgeſpielt haben. tig die fragwürdige Behauptung Churchills, daß die Edinburgh Luftſchutzalarm zu Schlag folgt auf Gchlag 8 (Drahtbericht unſ. Amſterdamer Korreſpondenten) — Amſterdam. 17. Oktober Kaum hatte man in England Zeit, ſich von dem Schock über den erſten deutſchen Luftangriff auf den Firth of Forth zu erholen, als bereits der zweite Schlag erfolgte, diesmal bei Scapa Flow. Dabei wurde, wie Churchill im Unterhaus bekannt gab, das Flaggſchiſf Admiral Jellicves in der Skagerrak⸗ ſchlacht, der„Iron Duke“, ein für Ausbildungs⸗ zwecke benutztes früheres Schlachtſchiff von 21250 Tonnen, durch deutſche Bomben beſchädiat. Während dieſe Nachricht von dem neuen deut⸗ ſchen Erfolg bekannt wurde, ſchlug bereits die Er⸗ regung über verſchiedene Umſtände, ſowohl bei dem Luftangriff auf Edingburgh als bei der Verſenkung des Schlachtſchiffes„Royal Oak“ immer höhere Wellen. Die größte Senſation war die Mitteilumg des Verteidigungsminiſters Lord Chatfield im Oberhaus und des Marineminiſters Churchill im Unterhaus, daß die„Royal Oak“ nicht auf hoher See, ſon⸗ dern als ſie„im ſicherſten engliſchen Kriegshafen Scapa Flow“ vor Anker lag, torpediert wor⸗ den ſei. 5 Mit einem Schlage hat die ängſtliche Geheimnis⸗ tuerei in der engliſchen Admiralität, über die wir geſtern berichteten und die erhebliche Beunruhigung hervorrief, eine Erklärung gefunden. Keine Er⸗ klärung kann die Admiralität dafür angeben, daß die deutſchen U⸗Boote durch Minenfelder, U⸗Boot⸗Netzfelder, Bewachungsſchiffe und ſonſtige Sicherungen modernſter Art hindurch in die Bucht von Scapa Flow eindringen, und die ſich in Sicher⸗ heit wiegende engliſche Flotte angreifen konnte. Lord Chatfielö, der als Fachmann ja etwas davon verſtehen muß, gab an, daß hier ein„völliges Rätſel“ vorliege. Er mußte den Mut und die bemerkenswerte Geſchicklichkeit Boot⸗Kommandanten unumwunden anerkennen. Churchill ſelbſt mußte wohl oder übel zugeben, daß es während des Weltkrieges keinem einzigen U⸗Boot gelungen ſei, in die Bucht von Scapa Flow einzudringen. Für die engliſchen Marinefachleute ſtellt dieſer Vor⸗ fall eine furchtbare Enttäuſchung dar. Auch wenn es der engliſchen Admiralität gelingen ſollte, das „Rätſel“, von dem Lord Chatfield geſprochen hat, zu löſen, iſt der Fall damit noch nicht abgeſchloſſen. Die engliſchen Zeitungen von heute enthalten noch keine Kommentare hierzu, da die Chatfields und Churchills erſt am Nachmittag be⸗ kanntgegeben wurde. Schon jetzt aber iſt klar. daß die heutigen Enthüllungen ſämtliche tröſtlichen Leit⸗ artikel, die vor zwei Tagen erſchienen waren, ent⸗ wertet haben. In ihnen war davon die Rede ge⸗ weſen, daß die Flotte, wenn ſie den Anſpruch auf Seeherrſchaft geltend machen wolle, ſelbſtverſtändlich ein Riſiko nicht ſcheuen dürfe. Dieſe Kommentare ſind jetzt in den Augen der engliſchen Oeffentlichkeit überholt durch die Erklä⸗ rung, daß ſich die Verſenkung der„Royal Oak“ wie auch die Torpedierung der„Repulſe“ gar nicht auf Damit iſt auch endgül⸗ U⸗Bootgefahr„nahezu beſeitigt“ ſei, Lügen geſtraft. Die Gefahr ſei viel größer, als allgemein angenom⸗ men wurde, da ſie ſich nicht mehr auf die offene See beſchränke. 8 Nachdem die geſtrigen und heutigen Luftangriffe die Verwundbarkeit der Flotte von der Luft her be⸗ wisſen haben, ſieht ſich der engliſche Marineminiſter einer völlig neuen Lage genüber. Seine Vorſtellun⸗ gen ſtammen noch von 1914, als er das gleiche Amt verſah wie heute. Sie ſind veraltert. Die deutſchen Erfolge aber ſind auf Churchills Anſehen in der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit nicht ohne Einfluß geblieben. Inzwiſchen hat ein anderer Vorfall in der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit unliebſames Aufſehen erregt, und iſt bereits geſtern im Parlament zur Sprache gekommen. Bei dem geſtrigen deutſchen Luftangriff auf den Firth of Forth iſt aus bisher nicht aufge⸗ klärten Gründen unterlaſſen word 05 Die Angelegenheit hat die Gemüter derart erregt, daß Miniſterpräſident Chamberlain heute im Unter⸗ haus dazu Stellung nahm. Er ſuchte das Verſäum⸗ nis dadurch zu erklären,„daß die verantwortlichen Behörden einen Alarm nicht für nötig gehalten hät⸗ ten.“ Es iſt aber anzunehmen, daß die Kritik in der Oeffentlichkeit hiermit nicht abgeſchloſſen iſt. Ein Unterſuchungsausſchuß prüft zur Zeit die näheren Umſtände in Edinburgh. Ein Polizeibeamter in Edinburgh hat ausgeſagt, daß das Verſagen der Luftſchutzführung„myſteriös“ ſei. Die Bevöl⸗ kerung von Edinburgh war ſich, wie die heutigen engliſchen Zeitungen berichten, zunächſt gar nicht darüber klar, daß es ſich um einen deutſchen An⸗ griff handelte. Sie glaubte, daß es nur ein eng⸗ liſches Luftmanöver ſei und winkte den tief⸗ fliegenden deutſchen Flugzeugen zu. Während der ſich dann entwickelten Luftſchlacht ren Perſonenzüge über die berühmte Firth of Forth⸗ Brücke. Die engliſche Preſſe veröffentlicht eingehende Augenzeugenberichte. Trotz heftigen Abwehrfeners und der Gegen⸗ wehr durch die zahlenmäßig überlegenen eng⸗ liſchen Kampfflugzeuge, ſo ſchreiben die engliſchen Blätter. kamen die Deutſchen unermüdlich zu⸗ rück. Sie wiederholten den Angriff viermal. Ein Flieger, der ſich im Kampf mit einem Engländer befand, floa mitten im Kampf unter einem der Brückenbogen durch, gerade als ein Zug über die Brücke fuhr. Ein anberer Flieger, der Schaden „Gleichbedeulend mit Kriegserklürung des deutſchen U⸗ Erklärung Sicht. ſeine Anerkennung aus Entſetzen in London über die Luſtangriſſe und das Verſagen der Luftverteidigung an ſeiner Maſchine hatte, landete kaltblütig in Feindesland. reparierte den Schaden und ſtieg wieder auf. Dieſe Taten haben in Schottland aus einer ſport⸗ lich fairen Geſinnung heraus die Bewunderung der Bevölkerung hervorgerufen. Die wiederholten deutſchen Anfragen nach dem des Flugzeugträgers„Arc Royall, ſo⸗ wie die Schlachtſchiff,„Hood“ und die Torpedierung der „Repulſe“ haben in England eine derartige Ner⸗ voſität und die amtlichen Dementis der engliſchen Admiralität haben ſo wenig Freude hervorgerufen, daß der„Daily Telegraph“ heute die Oeffentlichkeit darauf vorbereitet, daß die Admiralität das Rennen aufaeben und daß ſie keine Dementis mehr heraus⸗ aeben würde. Meldungen über die Treffer auf dem Tientſin bleibt blockiert Die iavaniſchen Lokalbehörden geben nicht nach (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 18. Oktober. Aus Tientſin wird gemeldet, die Blockade der bri⸗ tiſchen Konzeſſion werde ſolange nicht aufgehoben werden, ſolange das damit verbundene Ziel nicht er⸗ reicht ſei. Trotz aller kürzlich umlaufenden wider⸗ ſprechenden Gerüchte iſt dies der unabänderliche Ent⸗ ſchluß der an Ort und Stelle befindlichen japaniſchen Behörden. Weiter wird erklärt, es ſeien Gerüchte im Um⸗ lauf geweſen, wonach das Eintreffen großer Geld⸗ mengen und Banknoten, die von der Federal Re⸗ ſerve⸗Bank ausgegeben ſeien, unmittelbar bevor⸗ ſtehe. In den Gerüchten wurde ſogar behauptet, daß die Bank dieſe Noten zum Tauſch gegen chine⸗ ſiſche Dollars ausgeben werde. Man erklärt auf japaniſcher Seite, daß es ſich hierbei um einen eng⸗ liſchen Verſuch handle, den Wert der gegenwärtigen offiziellen chineſiſchen Währung zu halten. Das ſiegreiche u⸗Boot wieder in der Heimat Großabmiral Raeder ſpricht der tapferen Beſatzung den Dank der Nation aus dnb.... 17. Oktober.(PK.) Am Dienstagvormittag kehrte das deutſche Unterſeeboot in einen deutſchen Haſen zurück, das vor einigen Tagen in Scapo Flow, die Zu⸗ fluchtsſtätte der engliſchen Flotte, eingedrungen iſt und die Verſenkung des britiſchen Schlacht⸗ ſchiffes„Royal Oak“ durchgeführt hat und kurze Zeit ſpäter das ſchnellſte Großkampfſchiff der britiſchen Kriegsmarine, die„Repulſe“, torpedierte und kampfunfähig machte. Der Empfang des U⸗Bootes und ſeiner tapferen Be⸗ ſatzung, zu dem zahlreiche hohe Offiziere der Krieasmarine erſchienen waren, erhielt beſon⸗ deres Gepräge durch die Anweſenheit des Ober⸗ befehlshabers der deutſchen Kriegsmarine. des Großadmirals Dr. h. c. Raeder. Ein ſtrahlender Herbſttag iſt angebrochen. Wir ſtehen an der Hafeneinſahrt, und mit uns haben ſich viele Volksgenoſſen eingefunden, um der tapferen Beſatzung unſeres ſiegreichen U⸗Bootes einen herz⸗ lichen Empfang in der Heimat zu bereiten An den Molenſeiten haben Soldaten in Marineblau und in Feldgrau Aufſtellung genommen, Seeleute der U⸗ Bootwaffe und des Küſtenſchutzes. Kurz vor 10 Uhr treffen höhere Marineofftziere ein. Kommandos hallen über den Pier. In Be⸗ gleitung des Befehlshabers der U⸗Boote, iſt der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, eingetroffen. Der Großadmiral ſchreitet die Front der angetretenen Ehrenkom⸗ panie ab und begibt ſich dann zum Molenkopf. Im gleichen Augenblick kommt das U⸗Boot in Mit langſamer Fahrt durchteilt es das Waſſer und nähert ſich der Hafeneinfahrt. Drei Hurras aus vielen deutſchen Kehlen ſchallen den Heimkehrern entgegen. Dann erhebt ſich ein nicht endenwollender Jubel, die vielen hundert Menſchen, die die Hafeneinſahrt umſäumen rufen. winken und ſingen. Das Muſikkorps ſpielt die Nationalhymnen. Die Beſatzung des U⸗Bootes iſt in Paradeauſſtellung auf dem Vor⸗ und Achterdeck angetreten, auf dem Turm ſieht man den Kommandanten. Nachdem das U⸗Boot ſeſtgemacht hat, kommt der Kommandant an Land und erſtattet ſeinem Oberbefehlshaberr Meldung. Großadmiral Dr. Raeder ſchüttelt dem Kommandanten die Hand und beglückwünſchten ihn zu ſeiner großartigen Tat. „Die Marine, ja, das ganze deutſche Volk iſt ſtolz auf euch tapfere U⸗Bootmänner“, mit dieſen Worten heißt der Großadmiral die Beſatzung in der Heimat willkommen. Dann betritt der Ober⸗ befehlshaber der Kriegsmarine, gefolgt vom Be⸗ fehlshaber der U⸗Boote, Konteradmiral Dönitz, der für ſeine hervorragenden Verdienſte um die U⸗Bootwaffe vom Führer zum Konteradmiral be⸗ fördert worden iſt. das U⸗Boot und richtete herz⸗ liche Worte des Willkommens an die Beſatzung. Jedem einzelnen drückt er die Hand. Anſchließend ſpricht der Befehlshaber der U⸗Boote den Männern und überreicht ihnen im Auftrage des Führers ihre wohlverdienten Aus⸗ zeichnungen, die Eiſernen Kreuze. Die Fahrt durch die Hafenanlagen bis zum Liegeplatz geſtaltet ſich zu einem wahren Triumyh⸗ zug. Ueberall, an den Straßen, auf den Brücken und Schiffen, ſtehen Menſchen— Männer, Frauen und Kinder— und jubeln den ſiegreichen Heim⸗ kehrern zu. Die-Voot-Helden in Verlin (Funkmeldung der NMz3.) + Berlin, 18. Oktober. Von einer begeiſterten Menſchenmenge ſtürmiſch gefeiert, traf heute vormittag die heldenmütige Be⸗ ſatzung des ſiegreichen deutſchen U⸗Bootes von Scapa Flow mit ihrem Kommandauten. Kavpitäuleutnant Prien an der Spitze, auf dem FFlughafen Tempel⸗ hof ein, um dann unter dem Jubel der Berliner Be⸗ völkerung, die ſich zu ungezählten Tauſenden auf den Anfahrtſtraßen bis zum Hotel Kaiſerhof eingeſunden hatten, ihren Einzug in die Reichshauptſtadt zu halten. Zum Empfang der tapferen Beſatzung, die auf Einladung des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht nach Berlin gekommen iſt, war der Chef des U⸗Bootsamtes im Oberkommando der Kriegsmarine, Kapitän zur See Siemens, mit ſei⸗ nem Stabe auf dem mit den Fahnen des Reiches geſchmückten Flughafen erſchienen Der Kongreß möge ſich die Aufhebung der Waffenſperre reiflichſt überlegen! dnb Waſhington, 17. Okt. Bei der Fortſetzung der Neutralitätsdebatte im Bundeskongreß beantragte Senator Pittman, aus der vorliegenden Bill die vielfach kritiſierte Klauſel zu ſtreichen, die Rooſevelt ermächtigen ſollte, aus⸗ ländiſchen Regierungen für Waffenkäufe in den Vereinigten Staaten von Amerika Kredite bis zu drei Monaten zu gewähren. 5 Der Demokrat Clark beſchuldigte die Bundes⸗ regierung, mit der beantragten Aufhebung des Waffenausfuhrverbots ledialich den Weſtmächten helfen zu wollen. Clark wandte ſich gegen eine der⸗ artige Unterſtützung, da England und Frankreich wegen ihrer blinden und willkürlichen Weigeruns wie er ſagte, über Frieden auch nur zu verhandeln, die Hilſe Amerikas nicht verdienten. Enalands und Frankreichs Verhalten gegenüber Polen, das noch vor wenigen Monaten ſämtliche deutſche rungen hätte erfüllen können, werde in die Geſchichte als der größte Betrug eingehen. Beide Länder „Handlung erfordere. die irgendwie Forde⸗ hätten Polen nur ins Verderben geſchickt, um die Vereinigten Staaten von Amerika propagandiſtiſch gegen Deutſchland aufputſchen zu können. Der Weg 5 Imperiums ſei mit Lug und Verrat eſät. 5 Senator Shipſhad betonte. daß der Begriff der Neutralität die Vermeidung jeder öffentlichen Partei im euro⸗ päiſchen Streit erareife. Die Mitgliedér des Bun⸗ deskongreſſes ſeien öffentliche Beamte und müßten ſich als ſolche im Bundeskongreß ihrer Aufgabe, un⸗ geachtet ihrer privaten Sympathien, entledigen. Ein Widerruf des Waffenembargos würde in jedem Falle eine Parteiergreifung bedeuten. Wenn Amerika aber Partei erareifen wolle dann ſolle es dies offen und aufrichtig tun. Der republikaniſche Senator Clapper bezeich⸗ nete in ſeinen Ausführungen die Aufhebung des Waffenausfuhrverbots als gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung. z wei Leichen geborgen Kurz nach elf Uhr ſetzte die von Flugkapitän ⸗ Oberführer Baur geſteuerte Maſchine des Führers, die viermotorige„Grenzmark“, auf dem Rollfeld auf, und in kurzen Abſtänden folgten die zwei wei⸗ teren Maſchinen mit den übrigen Mitaliedern der U⸗Boot⸗Beſatzung. Im gleichen Augenblick waren alle drei Flugzeuge von den begeiſterten Menſchen dicht umringt. Als erſter entſtiea Kapitänleutnant Prien, mit dem Eiſernen Kreuz erſter Klaſſe ge⸗ ſchmückt, der Maſchine, um zunächſt von Kapitän zur See Siemens kurz begrüßt und zu ſeinem herr⸗ lichen Waffenerfolg beglückwünſcht zu werden. Hun⸗ derte von Händen ſtreckten ſich ihm und den Män⸗ nern ſeiner Beſatzung glückwünſchend entgegen. Erſt nach einiger Zeit war es möglich, das Rollfeld von der begeiſtert andrängenden Menge zu räumen und Platz zu ſchaffen. ——.—— Führend ĩst immev das Bessere! Arican 5, Kapitän z ur See Siemens hieß nunmehr die tapferen Männer namens des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine und aller Soldaten der Marine im Standort Berlin herzlich willkommen.„Wir ſind fvoh und tief bewegt,“ ſo ſagte er u. a.„Sie für einige Stunden unter uns zu wiſſen und Ihnen ſowie Ihrem hervorragenden Kommandanten Auge in Auge gegenüberzuſtehen. Mit Ihrer mutigen Tat, die von einem ſo unerhörten Erfolg gekrönt wurde, haben Sie nicht nur die ganze Welt in Er⸗ ſtaunen geſetzt, ſondern auch denen, die es traf, einen heilloſen Schrecken und einen gewal⸗ tigen Reſpekt eingeflößt. Sie haben da⸗ mit die unvergeßlichen U⸗Boot⸗Taten des Welt⸗ krieges um ein neues Ruhmesblatt vermehrt und den Namen Ihres U⸗Bootes und Ihren eigenen Namen in die Geſchichte des Seekrieges eingeſchrie⸗ ben. Sie haben erneut bewieſen, daß bei der Er⸗ ringung ſoldatiſcher Waffenerfolge nicht die Zahl und die Größe militäriſcher Ausrüſtung ausſchlag⸗ gebend iſt, ſondern der unbeugſame Wille zur Tat.“ Dann ſchritt Kapitän Siemens die Front ab und be⸗ grüßte jeden einzelnen durch Hanoͤſchlag. Anſchließend ging es in langen Wagenkolonne unter dem ſtörn iſchen Jubel der den Fluaplatz und die Anfahrtſtraßen dicht umlagernden Berliner Be⸗ völkerung zum Hotel Kaiſerhof. Es war ein Emp⸗ fang, wie ſich ihn die mutige Beſatzung nicht ſchöner und herrlicher hätte denken können. Bereits um halb elf Uhr wogte vor dem Hotel ein einziges Menſchenmeer, und immer wieder zogen die Berliner in großen Scharen heran. um den heldenhaften Brüdern ihren Dank und den Stolz itber ihre Leiſtung zum Ausdruck zu bringen, Viele Betriebe verlegten ihre von vornherein verlänger⸗ ten Mittagspauſen um eine Stunde, ſo daß ſich die Geſolgſchaften geſchloſſen in Marſch ſetzen konnten. Jedes Fenſter an der gegenüberliegenden Häuſer⸗ front, die Dächer, jedes verfügbare erhöhte Plätzchen war zehnfach beſetzt. Als um 3412 Uhr der erſte offene Wagen mit dem Bootskommandanten ſichtbar wird, ſchlägt ihm eine Welle begeiſterten Jubels entgegen, und mit der gleichen Freude werden auch die ſolgenden Wa⸗ gen mit der Mannſchaft begrüßt. Im Hotel emp⸗ fängt die über und mit Blumen geſchmückten U⸗ Boot⸗Helden ein BDM⸗Mädchen und überreicht dem Kommandanten einen ſchlichten Herbſtblumenſtrauß. Auch hier werden die Matroſen mit ihren Offitzieren herzlichſt begrüßt. Chemiſche Tobeit in die Luſt geflogen EP. Genf, 18. Oktober. Durch eine gewaltige Exploſion wurde, wie hier vorliegende Meldungen aus Paris beſagen, eine chemiſche Fabrik im Pas de Calais in der Nähe von Leus zerſtört. Die Exploſionen waren ſo ſtark, daß das Fabrikgebände auseinandergeriſſen wurde. In weitem Umkreis ſind ſämtliche Fenſterſcheiben ge⸗ platzt. Der Sachſchaden ſoll ſich auf Millionen be⸗ lanfen. Bisher konnten aus den Trümmern nur werden. Fünfzehn Arbeiter wurden ſchwer verletzt; zwei von ihnen dürften, falls ſie am Leben bleiben ſollten. das Augenlicht verlieren. Haupeſchelfeleicer und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Windaner⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich für Kultur⸗ politik, Theater und Unterhaltung: Car! Onno Elſenbart.— Handel: l. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. B. Dr. Fr. Wil⸗ delm Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. Fram Wilbelm Koch.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung uu bel Rüͤckporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer gerting Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, K 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen i. V. Robert Göller, Mannbeim. Bur Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. 79 Reue Mannbeimer Heltung ir verhungern...!“ Neutrale Schiſfe müſſen in engliſchen Kontrollhäfen Notſignale ſetzen dnb Amſterdam. 17. Oktober Aus Meldungen der niederländiſchen Preſſe über die Erlebniſſe holländiſcher Schiffe in engliſchen Kontrollhäfen ergibt ſich ein neues abgerundetes Bild über die brutalen Seeräubermethoden, die England zur Anwendung bringt. Das geht aus den Berichten des Kapitäns des holländiſchen Dampfers „Zuiderkerk“ hervor, der— nachdem er mit ſeinem Schiff ſechs Wochen lang in den Downs und anderen engliſchen Kontrollhäfen ſeſtgehalten wurde⸗ 9 Erlebniſſe dem„Telegraaf“ gegenüber ſchil⸗ erte. Die„Zuiderkerk“ war von Oſtaſien nach Rotter⸗ dam unterwegs. In den erſten Kriegstagen warde das Schiff durch die Engländer aufgebracht und ge⸗ zwungen, Ramsgate anzulaufen. Dort hätten ſich allmählich ſo viel neutrale. aufgebrachte Schiffe verſammelt, daß es zu Zuſammenſtößen zwiſchen den Schiffen kam. Ueber die Zuſtände in den britiſchen Kontroll⸗ häfen erklärt der Kapitän, daß z. B. ein belgiſches Schiff völlig ohne Nahrungsmittel geweſen ſei. Fünf Tage lang habe das Signal mit der Bitte um Nahrungsmittel von der Rahe des Schiffes geweht, ohne daß dieſem engliſcherſeits oͤie geringſte Beachtung geſchenkt worden ſei. Schließlich habe das Schiff durch ſeine Dampfſirenen ſolange Notzeichen geben müſſen, bis die Engländer ſich endlich dazu bequemt hätten, Nahrungsmittel zu liefern. Aus einem Bericht im„Het Volk“ geht hervor, daß auch die„Zuiderkerk“ unter Nahrungsmittel⸗ mangel in den britiſchen Kontrollhäfen zu leiden hatte. Die Verbindung zur Außenwelt ſei völlig ab⸗ geſchnitten geweſen. Es ſei ein fühlbarer Mangel an Trinkwaſſer, Fleiſch und Kartoffeln eingetreten, die Engländer hätten auf die Bitten um Lebens⸗ mittel tagelang nicht geantwortet. Nur dem Umſtand, daß das holländiſche Schiff noch Reis an Bord hatte, ſei es zu danken geweſen, daß die Mannſchaft nicht Hunger leiden mußte. Ein belgiſches Schiff habe das Signal„Wir verhungern“ ſetzen müſſen. Un⸗ glaublich langſam ſei die Unterſuchung vor ſich ge⸗ gangen. Schließlich ſei der Kapitän gezwungen wor⸗ den, das Kommando des Schiffes einer britiſchen Priſenbeſatzung zu übergeben, die unter engliſcher Flagge das Schiff nach Tilbury brachte, wo faſt die geſamte Ladung unter großen Verzögerungen ge⸗ löſcht wurde. Saratoglu verläßt Moskau Nach 23tägigen Verhandlungen dnb Moskan, 18. Okt. Der türkiſche Außenminiſter Saracoglu hat geſtern abend nach 2tägigem Aufenthalt die ſo⸗ wjetiſche Hauptſtadt verlaſſen, um ſich mit dem fahr⸗ planmäßigen Schnellzug über Sawaſtopol nach An⸗ kara zu begeben. Zur Verabſchiedung haten ſich die ſtellvertretenden Außenkommiſſare Potemkin und Dekanoſſow ſowie einige weitere Beamte des Außen⸗ kommiſſariats am Bahnhof eingefunden. Wie Deulſchland den Handelskrieg führt Neutrale Vorwürfe gegen Deutſchland und was daran Wahres iſt dnb. Swinemünde, 17. Oktober. „Ich leſe immer wieder in neutralen Blät⸗ tern Beſchwerden über die Art, wie unſere Marine den Handelskrieg führt“, beginnt der Sach⸗ verſtändige des Reichskommiſſars am Priſenhof. „Da wird es Zeit, daß man einmal dieſen Vorwür⸗ fen mit genauen Tatſachen begegnet. Ich habe hier die Priſenberichte eines einzigen Tages zuſammen⸗ liegen. Wir wollen ſie durchblättern. Das iſt ſchon der erſte recht aufſchlußreiche Fall. Fährt da von Riga nach Malmö das ſchwediſche Schiff„Egon“. Unſere Priſenbeſatzung geht an Bord. Man findet anfangs gar nichts Verdächtiges. Da ſtellen ſich dem Offizier des Priſenkommandos zwei Mann der Beſatzung vor. Sie ſind Deutſche. Unterwegs und auch beim Laden haben ſie die Feſt⸗ ſtellung gemacht, daß auf dem Holzdraht die Be⸗ zeichnung„Melbourne“ ſteht. Man ſtellt deswegen den Kapitän zur Rede. Gewiß— man könne ſich ja überzeugen, daß es mit dem Holzdraht ſeine Rich⸗ tigkeit habe. Der Mann geht mit den Offizieren an eine Ladeluke. Aber die beiden Deutſchen der Be⸗ ſatzung haben die Szene beobachtet. Sie erklären, daß die deutſche Priſenbeſatzung irregeführt werden ſoll. Der in Frage kommende Holzdraht iſt unter einer anderen Ladeluke verſtaut! Tatſächlich findet man dort die verdächtige Fracht. Es iſt ein typiſcher Fall von argliſtiger Täuſchung, die zum mindeſten wohl eine Aufbringung und anſchließende genaue Durchprüfung aller Papiere rechtfertigt.“ Zwiſchen den Papieren iſt auch ein neues Bei⸗ ſpiel für die engliſche Taktik, ſich die Neutralen ge⸗ fügig zu machen. Der Kavpitän des Dampfers„Mercia“ erklärt, daß man ihn mit ſei⸗ nem Schiff nur von England fortgelaſſen habe, als er ſich bindend verpflichtete, daß er mit ſeiner näch⸗ ſten Fahrt neue wichtige Ladung nach England zu⸗ rückbringe. So war dieſes Schiff mit Zelluloſe be⸗ laden worden. Hätte ſich der neutrale Kapitän nicht dieſen Erpreſſungen gefügt, ſo wäre er heute in Schottland feſtgehalten und hätte dort auf unbe⸗ ſtimmte Zeit feſtgeſeſſen.“ „Wie lange werden die verdächtigen und aufgebrachten Schiffe denn in den deutſchen Unter⸗ ſuchungshäfen feſtgehalten?“ „Allerhöchſtens zwei bis drei Tage! Manches Schiff kann ſchon nach einem Tag ſeine handhaben die Priſenordnung rt fortſetzen. Wir Nehe großzügig. Dafür will ich Ihnen ein paar Bei⸗ ſpiele nennen. Der neutrale Damper„Helmi“, ein kleines, an ſich unbedeutendes Schiff, benutzte den Augenblick, als ſich das Priſenſchiff zu einer anderen Unterſuchung entfernte, zur Flucht. Seine Maſchine reichte aber bei weitem nicht aus, um zu entkommen. Man sieht's am NKotra⸗ Das sind drei gute Grönde: ſchwediſchen So wurde der Ausreißer wieder gefaßt und zur Rede geſtellt. Man hätte in ſolchem Fall jederzeit bei ſtrenger Auslegung der Priſenordnung das Recht gehabt, das Schiff zu verſenken. Es blieb aber bei einer energiſchen Verwarnung und dem Befehl, den Unterſuchungshafen anzulaufen. Dort iſt das Schiff dann wieder freigekommen. Ein anderes neutrales Schiff handelte noch ſchlimmer. Der Kavitän erklärte, er werde ſich in keinem Fall an die Anweiſungen halten, den deutſchen Unterſuchungshafen anzu⸗ laufen. Das war eine glatte Verweigerung, die ſich für das Schiff verhängnisvoll hätte auswirken kön⸗ nen. Aber wieder war das deutſche Schiff rückſichts⸗ voll. Man gab dem ſtörriſchen Kapitän eine ſtarke Priſenbeſatzung an Bord und erreichte auf dieſe Weiſe die Durchführung des Befehls. Auch hier ſtellten ſich ſpäter die verheerendſten Widerſprüche zwiſchen Papieren und Ausſagen heraus. Es ſtand feſt, daß das Schiff in Schottland gebunkert hatte. Die Papiere lauteten auf Order nach Portland. Aber der Kapitän behauptete ſteif und feſt, das Schiff habe Ladung nach Helſingbora. Der Kapitän eines anderen Schiffes verwickelte ſich noch mehr in. Widerſprüche. Erſt gab er als Ziel einen iriſchen Hafen an. Als er aber daraufhin erfuhr, daß dieſes Ziel ihn zum mindeſten verdächtig mache, wechſelte er ſchnell ſeinen Standvunkt und holte prompt Papiere hervor. Und wir ſollen nun dieſe ätzchen alle glauben! Noch mehr wird den Leſern gewiſſer neutraler Zeitungen zugemutet. Da ſoll ſich bereits nach den Meldungen eines großen Blattes ein ernſter Zwi⸗ ſchenfall zwiſchen einem deutſchen Schiff und einem ſchwediſchen Zerſtörer zugetragen haben, weil das Schiff die Hoheitsgrenze nicht genug beachtet abe. Was iſt aber wahr? Beim Abſtoppen trieb der Dampfer, um den ſich der angebliche„Streit“ dreht, möglicherweiſe ein wenig in die ſchwediſche Hoheits⸗ zone hinein. Das Schiffe wurde daraufhin aufgefor⸗ dert, ſich wieder aus dieſer Zone zu entfernen, was geſchah. Als das Schiff wieder außerhalb oder beſſer in ſicherem Abſtand zu der ja nicht auf ein paar Meter feſtgelegten Hoheitsgrenze war, kam ein ſchwediſcher Zerſtörer, der ſich nach dem Hergang der ganzen Angelegenheit erkundigte. Als er erfuhr, daß es ſich um eine Unterſuchung im Rahmen des deutſchen Handelskrieges handle, drehte er ab, ohne auch nur ein Wort des Proteſtes oder dergleichen zu äußern. Daraus machen dann geſchäftstüchtige Hetzer ſoſort einen Zwiſchenfall.“ „So ſind alſo eher umgekehrt Vorwürfe berech⸗ tigt?“„Das iſt es! Anſangs war die See rein⸗ 60 bie„Astre“ ist arometischl 50 oO Die„astre“ ist leicht! o Die„Astra“ ist frisch! Mit und ohne Mdstck Wie Berlin gegen Flieger augriffe geſchützt wird Flakgeſchütze über den Dächern von Berlin. Tag und Nacht wachen die Mannſchaften um An⸗ griffe rechtzeitig abwehren zu können.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Aaland ⸗Inſeln Eine der moderne Brücken auf den zu Finnland gehörenden Aaland⸗Inſeln. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der britiſche Schlacht kreuzer„Repulſe“ (Scherl Bibderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) unentgeltliche Lotſenhilfe durch die Minenſperren zuteil werden zu laſſen. Faſt ſämtliche dieſer Kon⸗ junkturſchiffe haben Ladung nach Ländern, die Hicht bei England liegen, und zwar oft Dinge, die in ſolchem Maße ein neutrales Land nie benstigt hat. Es kann uns alſo niemand übelnehmen, wenn ſich bei uns Zweifel regen.“ gefegt; als der Krieg ausgébrochen war, ſah man kaum ein Schiff. Jetzt aber geht vielen Reedereien das Geſchäft über alles. Die Frachtraten ſind enorm geſtiegen, und im gleichen Augenblick iſt die See ein einziges Gewimmel von Schiffen. Unſere Fahrzeuge haben alle Hände voll zu tun, um die Schiffe zu unterſuchen, und ihnen ja außerdem die Jo- ver die„Astro“ roucht, konn veirklickh schmunzelnl Mon schmeckt es gar nicht, wia leicht die„Astto“ ist— 80 voll ist iht Arome. Kein Wundet, daſ immer mehr genieſerische und õberlegende Raucher 206, ASkfe Da heißt es dann: Versucht— geschmeckt und treu geblieben! Dern cuch die„Astre“ selbst bleibt sich in ihren Vorzögen stets gleich. Besonderes Wissen um den Tabak und seine edelsten Provenienzen, dazu besondere ſo- bak-Mischkunst— beides im House Kyticzk schon in der dritten Generotion verwurzeh sorgen doför. Koufen Sie noch heéute eine Schachtel„Astro“ und bedenken Sie: Eine Cigarette, die sovielverlangtwird, kommt auch stets frisch in die flönde des Rauchers. So wer. den alle lhre Wönsche von der„Astra“ erfũllt Rauchen Sie„Astr“ dann schmunzeln Sie quchk —— — laſſen können. Stelle iſt, wenn er gerufen wird. Neue Maunheimer Zeitung Mittwoch, 18. Oktober 1999 ————— Maunheim, 18. Oktober. Hausfrauen oͤes Rreiſes Nannheim- In der Zeit vom 18. bis 23. Oktober führt die NS⸗Frauenſchaft zuſammen mit der Hitler⸗Jugend Hund dem BDM eine Kleiderſammlung für das Kriegswinterhilfswerk durch, Helft durch eure Spende an Kleidern und Schuhen mit, die Volksgemeinſchaft weiter zu ſtärken. Eckert, Kreisbeauftragter für das Krieg winterhilfswerk 1939/40. Feudenheim berichtet Das Kirchweihfeſt, das am Sonntag und Montag ſtattfand, verlief ziemlich klang⸗ und ſang⸗ 105, lediglich in den Wirtſchaften herrſchte Hochbe⸗ trieb. Die Abzeichen der Sammluna für das WHW. fanden reißenden Abſatz.— Bei dem Fußballſpiel Feudenheim gegen Neckarbauſen ereianete ſich ein bedauerlicher Unglücksfall. Willi Bierreth von Feu⸗ denheim brach bei einem Zuſammenprall mit einem gegneriſchen Spieler ein Bein. Er wurde ins Kran⸗ tenhaus gebracht. Pfalzwirt Karl Reuther, der als Offizierſtell⸗ vertreter den Weltkrieg mitmachte und für hervor⸗ vagende Tapferkeit die Karl⸗Friedrich⸗Verdienſt⸗ medaille erhielt, erhält jetzt den Ehrenſold.— Der Anfall von Tabakgrumpen wurde verwogen, derſelbe wurde verſchiedenen Fabriken zugeteilt. Bezahlt wurden 45 Mark für den Zentner.— Infolge des ſchlechten Wetters ßieht ſich die Kartoffel⸗ ernte in die Länge. Von denen, die jetzt ſchon ausgemacht worden ſind, kann man behaupten, daß es eine Rekordernte iſt, 25 bis 30 Stück am Stock iſt keine Seltenheit und von 17 bis 2 Pfund iſt ebenfalls keine Seltenheit. darauf aufmerkſam gemacht, daß man beim Aus⸗ machen auf den Kartoffelkäfer achtet, etwaige Funde ſind ſoſort zu melden. Es iſt jetzt höchſte Zeit, datz es beſſeres Wetter aibt, denn die Aecker ſollten jetzt freigemacht und mit Winterfrucht beſtellt wer⸗ den.— Unter großer Anteilnahme wurde Sanitäts⸗ gefreiter Hans Gumbel, der infolge eines Un⸗ glücksfalles tödlich verunglückte, zu Grabe getragen. Er ſand ſeinen Ruheplatz bei den Kameraden des Weltkrieges.— Frau Margareta Hoock Wwe,, geb. Wühler, ſtarb im Alter von 73 Jahren. Nordiſche Volkslieder Geſungen von Moja Petrikowfki Moja Petrikowſki hat ihre prachtvolle warme und mit Fülle geſegnete Altſtimme, ihre herrliche Fähigkeit, den Gehalt eines Liedſatzes voll auszu⸗ ſchöpfen und ihre bedeutende künſtleriſche Geſtal⸗ tungskraft in den Dienſt der Vermittlung nordiſchen Bolksliedgutes geſtellt. Sie ſang am erſten Kam⸗ mermuſikabend der Kulturgemeinde eine wohlausgewählte Reihe keltiſcher, finniſcher, Häniſcher, ſchwediſcher, norwegiſcher und deutſcher Volkslieder, ebenſo anſprechende wie anſpruchsvolle Sachen zumeiſt, die wir vorerſt einmal nur als Ge⸗ ſangsdarbietungen im Konzertſaal auf uns wirken Zum Mitſingen— bei Volksliedern muß man mitſingen— fehlen uns einige Voraus⸗ —8 nicht zuletzt auch ſolche ſtimmtechniſcher atur. Es iſt Moja Petrikowſkis perſönlichſtes Ver⸗ dienſt, uns dieſe nordiſchen Lieder in all ihrer er⸗ greifenden Schönheit zu Gehör gebracht zu haben. Es kam dabei der Sängerin darauf an, nicht nur klangvolle ſchöne Lieder zu ſingen, ſondern damit ein Bild von ſpezifiſchen Charaktertugenden des nor⸗ diſchen Menſchen zu geben. So hörten wir denn aus dieſen keltiſchen, finniſchen, däniſchen, ſchwe⸗ diſchen, norwegiſchen und deutſchen Liedern innige Heimatliebe, heldiſche Kampfbereitſchaft, echte wirk⸗ ſame Naturverbundenheit, kühne Spott⸗ und Streit⸗ luſt, die Fähigkeit zu Schmerz und Trize und zu großmütigem Verzicht und das Walten einer weit ausgreifenden Phantaſie mit unverkennbarer Sicher⸗ heit heraus. Dieſe nordiſchen Lieder„arbeiten“ mit weit geſpannten kühnen Intervallen, die dem Ge⸗ ſang einen großen herben Zug und Schwung geben. Es kommt darin etwas frei Vorſtoßendes, Ge⸗ ſpanntes. Ungeſättigtes zum Ausdruck, wie wir es in der Muſik ſüdlicher Länder kaum finden. Durch Edward Grieg iſt uns dieſe Eigenart nordiſchen Liedguts bereits einigermaßen vertraut. Mit einigen wenigen erläuternden Worten wußte Moja Petrikowſki jeweils in Geſtalt und Gehalt der Lieder einzuführen. Die unaufdring⸗ liche Eindringlichkeit ihres Singens vermochte ein leider nicht lückenloſes Publikum von der erſten bis zur letzten Minute dieſes denlwürdigen Abends zu feſſeln. Dr. E. W. Koch. Auch das Kriegs⸗Whw. iſt A eine Schlacht, die ſiegreich ge⸗ ſchlagen werden muß. e* Seinen 75. Geburtstag kann heute Herr Schuh⸗ machermeiſter Valentin Rein, Pflügersgrund⸗ ſtraße 31, feiern. Wir gratulieren unſerem lang⸗ ährigen Abonnenten. — Aus Neckarau. 75 Jahre vollendet am morgigen Donnerstag, 19. Oktober, unſer allverehr⸗ ter Mitbürger, Herr Peter Werdan, wohnhaft Roſenſtraße Nr. 83. Im vergangenen Jahr war es ihm vergönnt, mit ſeiner Gattin und im Kreiſe ſei⸗ ner Kinder und Enkel das Feſt des„goldenen Ehe⸗ iubiläums“ zu feiern. Die Hauptzeit ſeines Lebens verbrachte der Jubilar in der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik als Meiſter des Schreinerei⸗ betriebs und gehörte auch der Fabrikfeuerwehr des Werles aktiy an. Seit einigen Jahren lebt Werdan im wohlverdienten Ruheſtand. Außerberuflich wid⸗ mete er ſeine vielſeitige Veranlagung dem Geſang, der Turnerei und dem Sport. Der„Sängerbund Harmonie“ ſowie der„Turnverein Jahn“ zählen Werdan zu ihrem verdienten Ehrenmitglied. Die „Arbeitsgemeinſchaft für Heimatkunde“ Neckarau ſchätzt in Herrn Werdan ein eifriges aktiv tätiges Arbeitsmitglied, dem ſie manchen ſchönen Beitrag in der„Heimatglocke“ verdankt. Auch die Militär⸗ kameradſchaft„Wacht am Rhein“ beſitzt in dem Jubi⸗ lox einen treuen Kameraden, der jederzeit zur f Nicht zuletzt hat Werdan der Katholiſchen Kirchengemeinde ſeines Heimotortes bei nislen Gelegenheiten wertvolle Dienſte geleiſtet. Möge dem Geburtstagskind im Kreiſe ſeiner Familie noch ein ſchöner Lebensabend beſchieden ſein! Es wird aber noch Mas gilit æs aug dlie neuen Maxten? Die deutſche Verſorgungslage geſtattet es, bei der Durchſührung des Kartenſyſtems für Lebensmittel für die Zeit vom 23. Oktober bis zum 19. November 1939 eine Reihe von Verbeſſerungen durchzuführen. Die — Aenderungen ſeien hier kurz zuſammen⸗ geſte Kinder erhalten mehr Butter. Die Monatsration an Butter für Kinder bis zu 6 Jahren iſt von 320 Gramm auf 450 Gramm erhöht worden. Außerdem erhalten Kinder bis zu 6 Jah⸗ ren zweimal je 125 Gramm Kunſthonig, der einmal in der Zeit vom 23. Oktober bis 19. November und ein zweites Mal vom 20. November bis zum 18. Dezember 1939 zugeteilt wird, und zwar auf Einzel⸗ abſchnitt F 3 der Reichsfettkarte. Kinder von 6 bis 10 Jahren bekommen über die im übrigen unverändert gebliebene Ration hinaus noch für je zwei Wochen 100 Gramm Marmelade ſo⸗ wie für die Zeit vom 28. Oktober bis 19. November und vom 20. November bis 18. Dezember je 125 Gramm Kunſthonig. Kunſthonig gibt es auf Ab⸗ ſchnitt F 3, die Marmelade auf die hierfür vor⸗ geſehenen Einzelabſchnitte. Zucker zum Einmachen Um den Wünſchen der Hausfrauen entgegenzu⸗ kommen, mehr Zucker für die Zwecke des Ein⸗ machens bereitzuſtellen, iſt angeordnet worden, daß auf die Reichskarte für Marmelade und Zucker an⸗ ſtelle von 400 Gramm Marmelade in vier Wochen 160 Gramm Zucker bezogen werden können. Mehr Butter ſtatt Margarine Die Wochenrationen an Fett ſind neu feſtgeſetzt worden. Die weſentliche Aenderung beſteht darin, daß an Stelle von Margarine mehr Butter zur Ver⸗ fügung geſtellt wird. Die Butterration beträgt für ſämtliche Ver⸗ brauchergruppen 112,, Gramm. An Margarine oder entſprechenden Fetten bekommt künftig der Nor⸗ malverbraucher 93,75 Gramm, der Schwerarbeiter 156,25 Gramm, der Schwerſtarbeiter 218,75 Gramm und Kinder von 6 bis 14 Jahren 93,75 Gramm. Da⸗ zu kommen für den Normalverbraucher 62,50 Gramm Schweineſchmalz oder Speck oder Talg, für Schwer⸗ arbeiter 125 Gramm, Schwerſtarbeiter 408,75 Gr. Wie üblich werden ferner 62, Gramm Käſe oder 125 Gramm Quark an alle Verbrauchergruppen ausgegeben. Neu: Die Nährmittelkarte Die„Lebensmittelkarte“ iſt in„Nährmittelkarte“ umgetauft worden. Auf ihre Abſchnitte—10 gibt es vom 23. Oktober bis 19. Nopember je 25 Gramm Nährmittel, ebenſo auf die Abſchnitte 17 bis 26 in der Zeit vom 6. Nopember bis 19. November. Auf 11, 12, 27 und 28 bekommt der Verbraucher in der Zeit vom 23. Oktober bis 19. November je 25 Gramm Sago, Kartoffelſtärkemehl uſw. Wie erfolgt die Kaffeezuteilung? Kaffee⸗Erſatz oder ⸗Zuſatzmittel werden auf die „Nährmittelkarte in folgender Form zugeteilt: 125 Gramm auf 13 vom 23. Oktober big 19. November, 25 Gramm auf 14 in der gleichen Zeit, je 125 Gramm auf 29 vom 30. Oktober bis 19. November und auf 30 vom 6. November bis 19. November. Die Menge iſt aufgedruckt Vom Verbraucher wird dankbar begrüßt werden, „daß in Zukunft die einzelnen Mengen, die auf die Teilabſchnitte bezogen werden können, aufgedruckt ſind. Nur bei der„Nährmittelkarte“(alſo der bis⸗ herigen Lebensmittelkarte) wird von einem ſolchen Aufdruck abgeſehen, weil die Arten und Mengen der Lebensmittel von Fall zu Fall entweder für das ganze Reichsgebiet oder je nach der Verſorgungs⸗ lage getrennt für die Bezirke der Ernährungsämter bekanntgegeben werden. Ferner iſt zu beachten, daß auf der Reichsfleiſch⸗ karte für Kinder bis zu ſechs Jahren vier weitere Abſchnitte mit den Ziffern—4 erſcheinen, auf die jedoch Zuteilungen noch vorbehalten bleiben. Auch bei den Reichsfettkarten für Kinder bis zu ſechs Jah⸗ ren und für Kinder bis zu 14 Jahren ſind vier neue Einzelabſchnitte F1— F 4 erſchienen, von denen F 1 und F 2 für Kinder von 6 bis 14 Jahren zum Bezug von 100 Gramm Marmelade berechtigen. Auf die übrigen Abſchnitte bleiben Zuteilungen vorbe⸗ halten. Die Reichskarte für Marmelade und Zucker ent⸗ hält den Hinweis, daß der Verbraucher entweder 400 Gramm Marmelade oder 160 Gramm Zucker nach ſeiner Wahl beziehen kann und dementſprechend ent⸗ weder den Beſtellſchein 1 für Marmelade oder den Beſtellſchein 2 für Zucker abzugeben hat. Beſtell⸗ ſchein 3 dient für den Bezug von 1000 Gramm Zucker auf die Zuckerabſchnitte. Kinder bis zůʒu Schließlich ſei noch klargeſtellt, daß unter dem Beariff„Kinder bis zu ſechs Jahren“ Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr zu verſtehen ſind. Das aleiche ailt für Kinder bis zu 14 Jahren. Ein Beiſpiel: ein 6½jähriges Kind gehört in die Gruppe der Kinder von 6 bis 14 Jahren. Was geſchieht mit den Cammlungsergebniſſen? Der erweiterte Aufgabenkreis des Kriegswinterhilfswerks wird damit ſinanziert Mancher Deutſcher hat in dieſen Tagen die Frage geſtellt, ob in der Kriegszeit das Winterhilfswerk wie in den letzten LNahren durchgeſülrt werden kann. Die Antwort darauf lautet eindeutig: ja. Das 7. Winterhilfswerk wird ſogar noch größer und umfaſſenere Aufgaben zu bewältigen haben als bisher. Als erſtes Kriegs⸗Winterhilfs⸗ werk rückt es in den Mittelpunkt der geſamten nationalſozialiſtiſchen Volkspflege, die mit ſo großer Folgerichtigkeit ſeit 1933 immer umfaſſender ent⸗ wickelt worden iſt. Dieſe Arbeit wird durch den Krieg ſelbſtverſtändlich nicht unterbrochen. Sie geht weiter und hat heute die Aufgabe, neben dem bis⸗ herigen Kreis der Hilfsbedürftigen auch alle Volks⸗ genoſſen zu unterſtützen, die irgendwie in Not ge⸗ raten ſind und des Beiſtandes und der Opferbereit⸗ ſchaft der Volksgemeinſchaft bedürften. Der erweiterte Aufgabenkreis des Kriegs⸗Winterhilfswerkes ergibt ſich aus den ſozia⸗ len Anforderungen, die in den letzten Wochen ent⸗ ſtanden ſind, von ſelbſt. Die Betreuung der aus den gefährdeten Grenzgebieten des Weſtens zurück⸗ geführten Volksgenoſſen gehört ebenſo hierzu wie die Unterſtützung der bisher im Auslande wohnen⸗ den und jetzt ins Reich zurückgekehrten Reichs⸗ und Volksdeutſchen, der Volksdeutſchen in den beſetzten Gebieten, der Familienangehörigen von Kriegsteil⸗ nehmern und auch deren Hinterbliebenen. Schließ⸗ lich müſſen auch die Volksgenoſſen erfaßt werden die durch die Umſtellung des Wirtſchaftslebens uns einer dadurch bedingten Veränderuna ihrer bis⸗ herigen Einkommensverhältniſſe einer zuſätzlichen Betreuung bedürfen. Die Aufgaben des Kriegswinterhilfswerks ſind aber damit noch nicht erſchöpft. Auch die Errichtung und Unterhaltung der Bahnhofsdienſtſtellen, der Kindertagesſtätten. der Hilfs⸗ und Beratungsſtellen und der Schweſternſtationen werden in ſeinen Rah⸗ men einbezogen, ebenſo wie die Förderung der Ar⸗ beit des Deutſchen Roten Kreuzes und der volkspflegeriſchen Arbeiten anderer Organiſationen, die durch den Krieg notwendig geworden ſind. Mit beſonderem Nachdruck darf darauf hingewie⸗ ſen werden, daß die verantwortlichen Stellen keines⸗ wegs den Einſatz des Kriegswinterhilfswerkes einem ſtarren Schema unterwerfen wollen. Der Einſatz der verfügbaren Mittel wird ſich völlig beweglich vollziehen. Man wird ſich überall den örtlichen und perſönlichen Verhältniſſen der Betreuten anpaſſen und auch die Höhe der Betreuungsſätze jeweils nach den Beoürfniſſen feſtſetzen. Schon jetzt ſtehen für die oͤringendſten Aufgaben erhebliche Mittel zur „Verfügung. Sobald ſich ein einigermaßen klarer Ueberblick über die wahrſcheinlichen Anforderungen erzielen läßt, dürften weitere Mittel im Rahmen einer klaren Vonuna freigemacht werden. Das Aufkommen der Spenden iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich zum Teil mit den veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen in Einklana zu ſetzen. Die Erfaſſung der Lohn⸗, Gehalts⸗ und Firmenopfer wird in der bisherigen Form erfolgen. Beim Lohn⸗ und Gehalts⸗ opfer ſoll jedoch der Kriegszuſchlag nicht mitberechnet werden, ſo daß der Abzug in Höhe von 10 Prozent nur von der bisher feſtgeſetzten Lohnſteuer vorgenom⸗ men wird. Die Türplakette wird nach den bis⸗ her gültigen Richtlinien ausgegeben. Auch an der Eintopfſpende und den Eintopfſonntagen, die wie bisher am zweiten Sonntag im Mongat ſtattfinden, dürfte nichts geändert werden. Die Eintopfſonntage erhalten nur die Bezeichnung„Opferſonntag. Auch die Reichsſtraßenſammlungen werden zu den den bekanntgegebenen Zeitpunkten durchgeführt. Eine weſentliche Umſtellung iſt bei den Sach⸗ ſpenden erforderlich. Die Pfundſpende muß natürlich ausgeſetzt werden, da nach der Kartenbe⸗ wirtſchaftung keine Möglichkeit mehr dazu gegeben iſt. Von der deutſchen Landwirtſchaft wird als ein⸗ gige Sachſpende eine Kartoffelſpende durchgeführt. Sie kann durch Geld abgelöſt werden. Daß Klei⸗ derſammlungen weiter ſtattfinden, wird zu⸗ nächſt übervaſchen. Trotzdem beſtehen hier Aus⸗ ſichten eines Erfolges. In vielen Familien ſind nicht mehr verwendet werden können oder ſich zur Umarbeitung nicht eignen. Dieſe unverwenoͤbaren Kleidungsſtücke können nach ihrer Ausbeſſerung und Herrichtung in den Nähſtuben der NS⸗Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes noch manchen Segen ſtiften. Ebenſo finden Lumpen eine Verwer⸗ tung im Rahmen des Vierjahresplanes. Der Verzicht auf Sachſpenden verlangt naturge⸗ mäß eine Umſtellung der Betreuungsmaßnahmen. Sie werden in Form von Wertſcheinen erfol⸗ gen, die nur zur Bezahlung von Lebensmitteln, Be⸗ kleidungsſtücken und Brennſtoffen berechtigen und im Werte von 0,50 Mark, 1 Mark und 5 Mark aus⸗ gegeben werden. Damit iſt grundſätzlich feſtgelegt, daß Lebensmittel an die Betreuten nicht ausgegeben werden, desgleichen nicht bezugsſcheinpflichtige Be⸗ kleidungsſtücke. Dagegen können Altbekleidung und bezugsſcheinfreie Bekleidungsſtücke zur Ausgabe ge⸗ langen. Bei der Kohlenverſorgung liegt es ſo, daß die Betreuten auf Grund der Wertſcheine Kohlen kaufen können, ohne dabei eine beſondere Anerkennungsgebühr zahlen zu müſſen. Es iſt vorauszuſehen, daß das Krieaswinterhilfs⸗ werk 1939—40, das nach ſolchen großzügigen, umfaſ⸗ ſenden und zugleich elaſtiſchen Geſichtspunkten arbei⸗ ten wird, für die Stärkung der inneren Front aller⸗ höchſte Bedeutung beſitzt. Es ſteht in ſeiner Ziel⸗ ſetzung und in ſeiner Organiſation ebenſo vergleichs⸗ los in der Welt wie die Winterhilfswerke der ver⸗ gangenen Jahre. An die Stelle der privaten Mild tätigkeit iſt auch diesmal die Beteiligung und M verantwortung aller deutſchen Vol genoſſen getreten. Spender und Helfer Kriegswinterhilfswerkes können mit Stolz bek nen, daß ſie mit ihrer Arbeit Weſentliches zum End⸗ ſieg Deutſchlands in dem unſerem Volk aufgezwun⸗ genen Kampf beitragen. Leiden der Stimmo und Luftwoge Fernrut 443 16 Frau Berta Zwiek, Paul-Martin-Ufer 21 Durch Atem- u. Stimmbildung: Beseitig. chron. Heiserkeit, Stimm- schwäche, Asthma. Bronchitis, auch für Kinder. Zu Krankenkassen zugelassen- Neue erfolgreiche Wege. 11¹ Mannheimer Strafkammer Bedenkliche Gefälligkeit Ein Avotheker von auswärts war einem Freund zu Dank verpflichtet. Der Freund hatte aber eine ſchwerkranke Frau, der der Hausarzt zur Linderung ihrer Schmerzen regelmäßig eine betäubungs⸗ mittelhaltige Arznei verſchrieb. Selbſtverſtändlich holte er die bei dem Apotheker. Als der Hausarzt an der Ausſtellung der entſprechenden Rezepte ein⸗ mal längere Zeit verhindert war. bewoa der Freund den Apotheker ihm die Arznei doch ohne Rezept zu geben. In Rüchſicht auf die kranke Frau und ſchließ⸗ lich auch in Rückſicht auf die frühere Hilfeleiſtung durch den Freund ließ der Apotheker alle beruflichen Bedenken beiſeite und gab die Ampullen her. Zudem verſprach ihm der Freund die Rezepte nachträglich vom Arzt beſorgen zu wollen. Die Sache zog ſich ſehr in die Länge, die Zahl der ausgegebenen Am⸗ pullen wurde immer größer, die Rezepte konnten natürlich nachträglich nicht beſchafft werden. Eines Tages machte der Apotheker Schluß, aber die Sache kam doch an's Tageslicht, und die beiden Freunde hatten ſich vor Gericht zu verantworten wegen Ver⸗ gehens gegen das Opiumgeſetz. In erſter Inſtanz wurde der Freund zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, der Apotheker, dem neben der unbefugten Ausgabe auch noch die Unterlaſſung der Eintragung in das vorgeſchriebene Betäubunasmittelbuch zur Laſt gelegt war, erhielt vier Monate Gefängnis. Die Strafe des Freundes fiel unter die Amneſtie. Geſtern wurde der Fall des Apothekers vor der Berufungsinſtanz noch einmal aufgerollt. Die Richter ſahen ſein Vergehen in etwas milderem Lichte, ſie berückſichtigten beſonders, daß das aus⸗ gegebene Betäubungsmittel wohl um ein vielfaches ſtärker iſt als zum Beiſpiel Morphium, aber in der Wirkung anders, ohne die ſchädlichen Nebeneinflüſſe, und ror allem keine Rauſchaiftſucht nach ſich zieht. Auch die bisherige Unbeſcholtenheit des Angeklag⸗ ten und die Verkettung aller Umſtände wurde zu ſeinen Gunſten ausgelegt. Alſo kam das Gericht zu einer niedrigeren Gefängnisſtrafe, die unter die all⸗ gemeine Amneſtie fiel.— Kleidungsſtücke von Angehörigen vorhanden, die Verlaß dich nicht auf's Hörensagen, Anordnungen der NSDAP Auf das, was man dir zugetragen, Verlaß dich nicht auf Tante Emma. Das führt fast immer zum Dilemma, Lies lieber Tag für Tag ein Blatt, Das es aus bester Quelle hat. Amtl. Bekanntmachungen Karloffei⸗Vezug Da vielfach noch Unklarheit über die Art der von der Vereinigung der Kartoffelgroßhändler vorge⸗ ſehenen Lieferung der Winter⸗ kartoffeln herrſcht, wird hiermit folgendes bekanntgegeben: Die bei der öffentlichen Auf⸗ nahme vor einigen Tagen erfolgte Kartoffelbeſtellung wird je nach Stadtteil einem der Kartoffel⸗ großhändler übergeben, welcher die Lieferung ausführt. Es ſind des⸗ halb die Erhebungsbogen, ſofern ſie nicht bereits durch den Block⸗ leiter der NSDA wieder ein⸗ eſammelt wurden, nicht an einen artoffelhändler abzugeben, ſon⸗ dern bei der zuſtändigen Orts⸗ oruppe der NSDApP umgehend abzuliefern. Die Geſamtbelieferung der Stadt Mannheim wird vorausſichtlich einen Zeitraum von—6 Wochen beanſpruchen. Es iſt alſo ſelbſt⸗ verſtändlich, daß nicht alle Haus⸗ haltungen gleichzeitig werden können. Ein Grund zu irgendwelcher Beſorgnis in Haus⸗ haltungen, welche ſpäter beliefert werden, liegt deshalb nicht vor. Beſtellungen, welche bereits vor dem Zeitpunkt der Verteilung der Erhebungsbogen bei den Händlern gemacht wurden, werden von die⸗ ſen ausgeführt. Auch iſt der un⸗ mittelbare Bezug beim Erzeuger unbeſchränkt zuläſſig. 7¹ Ernährungsamt Abt. A. Phetekepien von Akten · Brieten Urkunden reiseh and 910* K. Pöhrenbach Fernrut 27175 Verdunkelungs- PDapier in Rollen 100 u. 200 om breit Zähes Packpapier in Rollen, 100, 125, 150 om br. in Bogen 75x100 u. S0x7Ss cm chr. Hohlureg.-C. Mannheim, 0 6. 3 beliefert Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen Kreisleiiung der NSDAP FHannheim, Rheinsirahe 1 NS⸗Frauenſchaft Ortsgruppe Rheinau. Beitrags⸗ abrechnung am 19. 10., 14—18 Uhr, im„Badiſchen Hof“. Feudenheim⸗Weſt. Donnerstag 19. Oktober, 15.00 Uhr, findet im Schützenhaus für alle Frauen ein Gemeinſchafts ⸗Nachmittag ſtatt. Liederbücher mitbringen. Humboldt. 18. Oktober nehmen die Frauen an der Beerdigung von Frau Stammnitz teil. Treff⸗ punkt 11.45 Uhr vor der Leichen⸗ halle. BDM Mädelgruppe 12/171 Waldpark. Am Sonntag, 22. 10.,.00 Uhr, treten ſämtliche Mädel in Dienſt⸗ kleidung an der Dieſterwegſchule zu einem Gruppenappell an. Reichsausweiſe ſind mitzubringen. Mädelgruppe 52/171 Neckarau⸗ Süd. Am Sonntag, 22. 10., 9 Uhr, treten ſäntl. Mädel am Marktplatz in tadellöſer Dienſtkleidung an. Die Deuiſche Axbeitsfront Kreiswaltung'heim. Rheinstr. 3 Berufserziehungswerk O 4. 8/9 Die Lehrgemeinſchaften Buch⸗ führung für Anſänger, Nr. 558, und Maſchinenbuchführung, Nr. 563, finden in Kürze ſtatt. Am Mittwoch, 18. Oktober, 20 Uhr, beginnt die Lehrgemeinſchaft „Schnellunterweiſung für Fri⸗ ſeure“ für Meiſterfrauen und Töchter. Anmeldungen für obige Lehr⸗ gemeinſchaften werden noch in der Rheinſtraße—5 und im Berufs⸗ erziehungswerk, O0 4,—9, ent⸗ gegengenommen. Arbeitskamerad! Arbeitskame⸗ rdin! Der Winterplon„Leben⸗ dige Leiſtung“ iſt durch den Be⸗ triebs⸗ und Ortsobmann zur Ver⸗ teilung gelangt, der Plan beſin⸗ det ſich nunmehr in deinen Hän⸗ den. Entſchließe dich heute noch, welche Lehrgemeinſchaft du be⸗ ſuchen willſt. Gebe die Anmeldung in der Rheinſtraße—5 oder im Berufserziehungswerk0 4, 8/9 ab. „Kraft durch Freude Sportamt Donnerstag, 19. Oktober 1939 Allgem. Körperſchule f. Männer und Frauen: 20—21.30 Uhr Peſta⸗ lozziſchule, Eingang Karl⸗Ludwig⸗ Straße. Fröhl. Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr Fendenheimſchule. Reiten für Frauen u. Männer: Packpapiergrodbendig., Ruf 28242 wir am in der Wohnung Machlab-Versteigerung (aus nichtarischem Haushalt) im Auftrage des Nachlaßpflegers versteigern (28198 Freitag. 20. Okt. 1939, vorm. ab 91/-13 Uht Schumannstraße 5, part. öffentlick geg. Barsahlung an den Meisthietenden: 1 sehr gutes. kompl. Bett mit Federbett. Nacht⸗ Usch. Spiegelschrank, 2 schöne Hlommode. 1 Bederkiubsessel. stberne Herrenuhr. 1 klein. Bücherschrenk. komb. mit Rollschretbpult, 1 Vitrine. 1 Couch, bereits neu. 1 runder Tisck 6 Stühle. Bauerntisck, Sessel, 1 elektr. Büster, modern. 1 Chaiselonque. 1kompl. Sag: Emaille-Wanne mit Honlenoſen u. tiendwasch⸗ becken, sehr gute Herrenkleidung, risch-, Bett- uncd Lelbwüsche. Die ortsrichier: Menz& Roselius. Sy E Trr* dos** N 8 ——— Jgeschãſt tar Dacnes,- K. Hensebletcles- Stoffe ollen Gie eine Aneige bõei uus auſgeben, deonn mus sie um9 Uhr⸗ vormittags in unseren fion- den sein, um noch am gleichen Jege erscheinen zu Können. Anzeigen für die Montagfrüh-Ausgabe nur on diesem ſoge erscheint unsere Zeitunę 2 mah mũssen am Samsteg abend Schon eufsegeben sein. in dringenden Föllen Codes-Anzeigen etc.) nimmt auch unser Portier im Rückgeböude am Sonn teg obend noch Anzeigen- Auftröge an. Meue Mannheimer Zeitung 11821 Uhr(⸗Reithalle Schlachtbof EE—-.......————— Mittwoch, 18. Oktober 1939 Neue Mannheimer Zeilung HuMoxEis- Und WInTsenRETs-ZEHMHunc Bei kleinem Geschäfi Kursschwankungen Renienmarki ausgesprochen freundlich Berlin, 18. Oktober. Der Unterton an den Aktienmärkten war auch am Mitt⸗ woch keineswegs unfreundlich, obwohl bei Feſtſetzung der erſten Kurſe neben zahlreichen Strichnotizen leichte Kurs⸗ einbußen überwogen. Bei der Enge des Marktes genügten kleinſte Aufträge, um die Kurſe nach der einen oder ande⸗ ren Seite hin ſtärker zu beeinfluſſen. Schließlich ſei erneut barauf hingewieſen, daß die freien Mittel in der Haupt⸗ ſache an den Rentenmarkt wandern, an dem die Stimmung nach wie vor ausgeſprochen freundlich iſt, was auch in der ſtändigen Steigerung der Altbeſitzanleihe zum Ausdruck kommt. Am Montanmarkt lagen lediglich Hoeſch um 5 v. H. und Rheinſtahl um v. H. niedriger. Demgegenüber ſtiegen Vereinigte Stahlwerke um, Klöckner um L, Harpener und Buderus um je 14 v. H. Braunkohlen⸗, Kali⸗, Kabel⸗ und Draht⸗ ſowie Auto⸗, Bau⸗, Textil⸗ und Brauereiaktien waren zumeiſt geſtrichen oder unverändert. Von chemiſchen Werten ſtellten ſich Farben mit 156.50 um “, Goldſchmidt um/ und Rütgers um 1 v. H. niedriger. Elektro⸗ und Verſorgungswerte vermochten ſich gleichfalls nicht zu behaupten, wobei Deſſauer Gas und, AE ie 6, Siemens 7, Bekula 7 und Licht⸗Kraft 1/ v. H. ein⸗ büßten. ReE ſtellten ſich andererſeits 4 und Charlotte Waſſer 74 v. H. höher. Die Anteile von Maſchinenbaufabriken lagen nicht ein⸗ heitlich. Während Demag 1 v. H. verloren, ſtellten ſich Rheinmetall Borſig ½ v. H. höher. Stäxker rückgängig wa⸗ ren noch Deutſcher Eiſenhandel um 7, Zellſtoff Waldh 5. um 1, Eiſenbahn⸗Verkehr um 1% und Conti⸗Gummi ſowie Allgemeine Lokal⸗ und Kraft um je 2 v. H. Im geregelten Freiverkehr wurden Mix u. Geneſt in letztgenanntem Ausmaße heraufgeſetzt. Von variablen Renten ſtieg die Altbeſitzanleihe auf 184,10 gegen 134. Die Gemeindeumſchuldung notierte 93,25(plus 5 Pfg.). 0 Im Verlauf lagen die Aktienmärkte bei kleinen Schwan⸗ kungen ſtetig. Einige erſt ſpäter zur Notiz gelangten Pa⸗ piere hatten allerdings größere Vevänderungen zu ver⸗ zeichnen. So ſtellten ſich Akkumulatoren gegen den Vortag auf 4 und Harburger Gummi gegen letzte Notiz um 2 v. H. höher. Andererſeits gaben Dierig zur Kaſſonotiz gegen letzten Kurs um 3 und Koli⸗Chemie um 2½% v H. mach. Im variablen Rentenverkehr konnten ſich Allbeſitz auf 184,20 erhöhen. Am Kaſſarentenmarkt lagen Hypothekenpfandbriefe und Liquidations⸗Pfandbrieſe ſowie Kommunal⸗Obligationen bei anholtender Kaufluſt aut ſtetig. Stadtanleihen, waren meiſt geſtrichen. 26er Bexliner Gold verloren 76 v.., Dekoſama 1 gewannen., H. Provinzanleihen waren Geld- und Devisenmarki Am Geldmarkt wurden die Blonkotagesgeldſätze um auf 2 bis 2½ v. H. heraufgeſetzt. Von Valuten errech⸗ neten ſich der Gulden mit 139,40, der Belga mit 41,78 und der Schweizer Franken mit 55,94. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8, Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗1s Oktober 17. Oktober für kont[cheld JBrief Geld J Brie Aegypten lägypt. Pfd. 4).. ,090 10,010 9,9000 10,010 Afchankftan.—. 18,7318,77 18.73[18, 77 Argentinien 1P.⸗Peſo 4 0,578] 0,582 0,578 0,582 Auſtralien“ 1 Auslral pid.)).002.008.092.008 Belgien 100Belga 41,76[41,84 41,6441,72 Braſilien Milreis 0,130 0,132 0,1300 0,132 Brit. Indien 100 Rupien*)... 74.53,74,07, 74,53 74.67 Bulgarien. 100Leva 0 3,047 3,053 3,047/ 3,053 Dänemark 100Kronen 4 48.0548,15 48,0548,15 England... 1Pfd 0 2 9,900 10.01 9,0 10,01 Eſtland„100eſtn Kr. 4/ 62,440 62,560 62,440 62,560 Finnland100finn Mk. 4 4,9 75] 5,005 4,005] 5,005 Hrankreich. 100Fr. 0 2 5,74] 5,580 5,0740. 5,086 e 100Dr. 6.353027357 2353/ 2,357 Holland 100Gulden 9 132,22 132,48 132,22 132,48 Fran(Teheran) 100 Rials—5 14.2814.30 14,28 14,30 sland. 100 isl.Kr. 5/ 38,31[38,39 38,31[38,39 Italien... 100 Sire 4½] 13.00 13,11 13,00 13,11 Japan. I9en.20 0,583 0,585 0,5830 0,585 Jugoſlaw. 100Dinar 5,694] 5 700 5,694/ 5,700 anada 1 kan. Dollar)) 2,108] 2,202 2,108] 2,202 Lettland. 100 Latts 57 48,75 48,85 48,75 48, 85 Litauen. 100Litas—* 41,94 42,02 41,9442,02 Luxemburg föbluremb. kr, 3 10,44 10,46 10,410/ 10.430 Neuſeeland 1 neusrel. Bf0. 7).002/.008.002 8,008 Norwegen 100Kronen 3 56.5950,71 56,5956,71 Portugal 100 Eskudo 4/.0910 9,109 0,0910 9, Rumänien. 100“Le⸗ 3½—3 2 33——— Schweden.. 100Kr. 2 50,20 50,41 59.29 50,41 Schweiz 100Franken 19½ 35.89 50,01 55,89 506,01 Spanien 100Peſeten 25,61 25,67 25,51 25,67 Slowafei 100 Kronen—* 8,590..600 8,5910 8,609 Südafrika 1 mäatx. Pfd.)[ 9,990 10,010 9,9000 10,010 Türtel.. 4tü.Pfd⸗ 4 1,978 1,982 1,978.982 Ungarn„ 100Pengö 4 5* 9 5 8 Uruguay 1Goldpeſo 0,929/ 0,931 0,929 0,031 NVer. Staanten Dollar 1.4911.405.491.405 Die mit einem verſehenen Kurſe finden nur im tunerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Oktober hat ſich die Anlage der Bank behauptet. Beochtung fand die erſtmalige Notierung der 4proz. Schleſiſchen Provinz⸗Verbands⸗Schuldverſchreibun⸗ gen von 39 mit 98/. Der mſatz betrug dabei 203 000 4. Am Markt der Staats⸗ und Länderanleihen waren Z3er, Bayern⸗Serien auf 999(99,70) rückläufig. 28er ſowie 20er Mecklenburg⸗Schwerin und goer Mecklenburg⸗Strelitz ſtiegn um je v. H. Reichsanleihen bagen behauptet. Von den im Teleſonverkehr der Banken genannten Steuergutſcheinen hörte man Dezember mit 99,05 und Januar mit 98,40 etwas feſter, Februar mit 97,70 unver⸗ ändert, März mit ebenfalls 97,70 eine Kleinigkeit höher und April ſowie Mai mit 97,60 unverändert. Auch Steuergut⸗ ſcheine 2 bewegten ſich auf letztem Stande. Der Privatdiskontſatz wurde bei 2,75 v. H. belaſſen. Neichsbankausweis Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank vom 14. in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren auf 11377 Millionen Mark weiter vermindert. Im einzelnen ſtellen ſich die Be⸗ ſtände an Wechſeln und Schecks ſowie an Reichsſchatzwech⸗ ſeln auf 9567 Millionen /, an Lombardforderungen auf 25 Millionen /, an deckungsfähigen Wertpapieren auf 1385 Millionen/ und an ſonſtigen Wertpapieren auf 401 Mil⸗ lionen. Der Deckungsbeſtand an Gold und Deviſen be⸗ trägt faſt unverändert 77 Millionen /. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen werden mit 180 Mil⸗ lionen /, diejenigen an Scheidemünzen mit 274 Mil⸗ lionen ausgewieſen. Die ſonſtigen Aktiva ſind auf 1227 Millionen zurückgegangen. Der Umlauf an Reichsbank⸗ noten hat ſich auf 10 495 Millionen/ ermäßigt. Die frem⸗ den Gelder betragen 1345 Millionen 4. — Zellſtofffabrik Waldhof A6. Wie die Geſellſchaft mit⸗ teilt, ſind bei einer am 3. Oktober vorgenommenen Aus⸗ loſung von den umlaufenden 796 800„ der Anleihe der früheren Vereinigte Zellſtoff⸗ und Papierfabriken Koſt⸗ heim⸗Oberleſchen Ac Mainz von 1937 Teilſchuldverſchrei⸗ bungen im Geſamtbetrage von 21 700/ gezogen worden. *Geſchäftsbericht der Gebr. Junghans AG., Uhren⸗ fabriken. Im ganzen Berichtsjahr waren die Fabriken voll beſchäftigt. Der Inlandsabſatz ſtieg weiter. In der Ausfuhr behauptete ſich die AG. Die bekannten Schwierig⸗ keiten zeitigten natürlich eine gewiſſe Einbuße. Die Ein⸗ gliederung von Oſtmark und Sudetenland ins Reich brachte eine erhebliche Veränderung im Verhältnis zum Inlands⸗ abſatz. Bei feſtliegenden Preiſen ſtiegen die Herſtellungs⸗ koſten. Trotzdem befriedigt das Jahr. Die Heranziehung und Ausbildung geeigneter Arbeitskräfte ſteht weiter im Mittelpunkt. Weitere ſoziale Maßnahmen wurden durch⸗ geführt. Die Tochtergeſellſchaften arbeiteten befriedigend, Hausgenommen die franzöſiſche Niederlaſſung, die wegen der wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe mit Verluſt abſchloß. Nach 1,006(1,47) Millionen/ Anlage⸗ und 0,18 (90,03) Mill./ anderen Abſchreibungen bleiben einſchließ⸗ lich 90 997(82 700)/ Vortrag 660 997(656 614)-Rein⸗ gewinn, woraus die gemeldeten 5 v. H. Dividende auf 11,4 Mill./ Aktienkapital verteilt werden. Die Geſell⸗ ſchaft rechnet wieder mit einem angemeſſenen Ergebnis. Die HV iſt auf den 30. Oktober anberaumt. * Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank, Frankfurt a. M. Wie das Inſtitut mitteilt, wurde in einer Auſſichtsrats⸗ ſitzung vom Vorſtand die Bilanz für das erſte Halbjohr 1930 vorgelegt und erläutert. Dos Ergebnis iſt ein durch⸗ aus befriedigendes. Auch der Ablauf der nächſten Monate zeigt eine günſtige Weiterentwicklung.(Letzter Frankfurt⸗ Kurs etwa 78 v..) Waren uncd Märkete Mannheimer Großviehmarlt Amtlicher Preis für je 50 ng Lebendgewicht 3 e 13 4 15 9935 589 Schwein ausgemäſtet 46%% junge vollfl. 44½ onderklaſſe i f vollfleiſchig 42¼ ſonſtige, 40% beſtenmaft 8 ſtonſtige fleiſchige. 34½ B Andere Kälber 200—240„ 50.0 68 Bullen 181 Fürsen beſte Maſt 65 160 200„ 55.0 lunge vollfl 44½ ausgemäſtet 45¼ mittlere.. 59120—100„ 52.0 ſonſtige„ 40¼'vollfleiſchig 41½geringe. 50 unter!20„ 52,0 fleiſchig.. 357 fleiſchig.. 36¼ geringſte, 401 Sauen.. 50,0 * Obſt⸗ und Weinernte an der Bergſtraße. Im großen und ganzen kann die Aberntung des Obſtes als beendet gelten. Die älteſten Leute haben ein ſo gutes Ergebnis noch nicht erlebt. Trotzdem fand Früh⸗ und Spätobſt zu ſehr befriedigenden Preiſen laufend Abſatz, da die Konſer⸗ veninduſtrie ausverkauft war und große Mengen aufneh⸗ men konnte. Sicher wird auch das bei den Erzeugern ein⸗ gelegte Winterobſt abnahmebereite Käufer am Markt kinden. Im Gegenſatz zum Obſtertrag ſteht der Ertrag der Reben Die ungünſtige Witterung hat ſich bemerkbar gemacht. Da das einheimiſche Gewerbe den kleinen Ertrag reſtlos ab⸗ nehmen konnte, hat man in Kützelſachſen, dem Hauptort für Bergſträßer Roten, von einer öffentlichen Ausſchrei⸗ bung abgeſehen. s Begiun der allgemeinen Weinleſe. Die Qualität der 1939er pfälziſchen Moſte iſt mittelmäßig. Die bisher feſt⸗ geſtellten Moſtgewichte bewegen ſich an der Oberhardt von 45 bis 60 Grad nach Oechsle. An der Mittelhardt wurden am erſten Leſetag ſolche von 66—70 Grad feſtgeſtellt. Das größere Ouantum Moſt wird, in dieſem Jahr ver⸗ beſſerungsbedürftig ſein, da die Säuregrade reichlich hoch ſind. Dank reſtloſem Einſatz aller verfügbaren Hilfskräfte iſt ein geſichertes Heimbringen der Trauben gewährleiſtet. Hauptſächlich die Hitlerjugend iſt aus allen umliegenden Städten im Weinbaugebiet eingetroffen, um den Winzern behilflich zu ſein. Auch die Transportmöglichkeiten konn⸗ ten in zufriedenſtellendem Maße erfaßt werden, ſo daß ein geſicherter Transport von Moſt und neuem Wein bewerk⸗ ſtelligt werden kann. Für den 20. Oktober iſt eine wei⸗ tere Zuckerzuteilung zur Verbeſſerung von neuem Wein und auch zur Haustrunkbereitung vorgeſehen. Die aus neuer Ernte ſtammenden Mengen werden den Anfor⸗ derungen der Winzerſchaft und des Handels genügen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Hein We. 14,[.15..16 18.[ Mhein ⸗Megel i8 ſio 17 u1s. ————— Nheinſelden.303,17..22,3,30 3,23 f Kaub...334.70.844,92 706 44 400.50 42 254 Le„ 4. 154.00/4. N Maxau...006.24 95%0 940——— Mannbelin 3 0.02.02.226,05] Manndeim 6,06 10o.400e.10 Höchſttemperatur in Mannheim am 17. Oktober —+ 11,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 18. Oktober + 10,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 11,1 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern trüh halb 8 Uhr bis heute— halb 8 Uhr 20,1 Milli⸗ meter= 20,1 Liter je Geviertmeter. Die deutſche Fußballelf in Belgrad Am Mittwoch gegen die Belgrader Städte⸗Elf. Die deutſche Fußball⸗Nationaleli traf, von Agram kom⸗ mend, wohlbehalten in der jugoflawiſchen Haupkſtadt Bel⸗ grad ein, wo ſie am Mittwochnachmittag auf dem Platz des Belgrader Sport⸗Klubs ein zweites Spiel auf jugoſlawi⸗ ſchem Boden austragen wird. Der große Sieg unſerer Nativnalelf über Jugoflawiens Ländermannſchaft in Agram hat ſelbſtverſtänölich auch in der Landeshauptſtadt einen nachhaltigen Eindruck ausoelöſt, und man ſieht mit großer Spannung dem Auftreten der deutſchen Spieler ent⸗ gegen. In Belgrad hat man den Ehrgeiz, die Agramer Niederlage nach Möglichkeit wettzumachen und unſere Na⸗ tionalen werden ſich auf einen harten Kampf gefaßt machen müſſen. Da ja nur 13 Spieler die Balkanreiſe mitmach⸗ ten, wird die Aufſtellung der deutſchen Elf nicht ſehr von der in Agram abweichen. Es iſt möglich daß Torhüter Jakob und der Schalker Gelleſch, die als Erſatzſpieler dabei ſind, eingeſetzt werden, aber Reichstrainer Heoberger har ſich eine diesbezügliche Entſcheidung bis zum Spielbeginn vorbehalten. Inzwiſchen haben aber die Jugoſlawen ihre Mannſchaft aufgeſtellt. Es tritt eine rein Belgrader Elſ unſerer Nationalen gegenüber, in der auch die Außen⸗ läufer Manola und Lechner ſowie der Linksaußen Perlie, die beim Agramer Länderkampf dabei waren, ſtehen. Aber auch die meiſten übrigen Spieler, die den bekannten Vereinen Belgrader SK und Jugoſlawia Belgrad an⸗ gehören, haben bereits in der jugoſlawiſchen National⸗ maunſchaft geſpielt. Die genaue annſchaftsaufſtellung der Belgrader lautet: 8 Jugoſlawia) Beleslic Dubak (beide BSK) Manola Dragicevic Lechner Gliſovie Vujadinovic Bosnovic Matoſic od. Petrovic Perlie (alle BSe)(Jug.) Schiedsrichter des Spiel wird der Jugoflawe Popovic (Belgrad), einer der bekannteſten europäiſchen Pfeiſen⸗ männer ſein. Gelleſch ſpielt in Belgrad Reichstrainer Herberger hat nun doch früher als exwartet die deutſche Elf zum zweiten Spiel auf jugo⸗ ſlawiſchem Boden bekanntgegeben. Zehn Spieler der „Agramer Elſ“ werden auch in Belgrad mitwirken, allein der Dresdner Schön ſetzt aus und wird durch den Schalker Gelleſch erſetzt. Die deutſche Elf hat alſo folgendes Aus⸗ ſehen: Klodt Janes Billmann Kupfer Sold Kitzinger Lehner Gelleſch Conen Szepan Urban Kriegsrundenſpiele der Betriebs⸗ ſportler Die Ergebniſſe: Gruppe 1: Daimler⸗Benz— Süoo. Kabelwerke 511; Bopp u. Reuther— Waldherr:0; Stadt— Milchzentrale :1; Boehringer Soehne— Zellſtoff:4. Attila Hörbiger und Herma Relin in dem Film Quartett“, der in dieſen Tagen im „Renate im Mannheim gezeigt wird. Gruppe 2: Schenker⸗Boſch— :3; Großeinkaufs⸗Geſ.— Geiſel 411; torenwerke 314. In der Gruppe 1 war es den Hota 611; Hafenamt— Hutb Eſch u. Co.— Mo⸗ beiden führenden Wett⸗ kampfgemeinſchaften Bopp u. Reuther ſowie Daimler⸗Benz möglich, durch 2 weitere einwandfreie Siege den Punktvor⸗ ſprung zu halten. In der Gruppe 2 hat ſich die Großeinkaufs⸗Geſellſchaft ͤͤurch einen einwandfreien Sieg über Geiſel die:0⸗Füh⸗ rung erkämpft. Sämtliche Spiele wurden fair und anſtändig durchgeführt. Trotz der ſchlechten Witterung war kein ein⸗ ziger Unfall zu verzeichnen. Amtliche Bekanntmachung des Bannes 171, Kreis 2 Bannfachwart. Den Vereinen nochmals zur Kenntnis, daß kein Jugem ſpieler ohne Paß an einem Jugenoſpiel teilnehmen darf. Die Schiedsrichter handeln ſtrikte darnach. Sind Neu⸗ eintritte, ſo erhalten die Vereine unter Vorzeigung des He⸗Ausweiſes durch die Unterzeichneten eine Be⸗ ſcheinigung, die zur Teilnahme an den Rundenſpielen be⸗ rechtigt. W6 wollen verſuchen, mit den Vereinen in den Orten Ladenburg, Neckarhauſen, Edingen, Ilvesheim, Schries⸗ heim, evtl. Friedrichsfeld eine Runde der Pimpfe durchgu⸗ führen, und bitten wir die betreffenden Vereine, uns kurz durch Karte bekanntzugeben, ob ſie ſich an einer ſolchen Runde beteiligen. Wie ſteht es außerdem bei dieien Vereinen auch mit einer B⸗Runde. Fehlon eige iſt ebea⸗ falls notwendig. Eppel, hmetzer. Prags Fußballelf zum Städtekampf gegen Wien am kommenden Sonntag in Prag ſteht wie folgt: Kraus; Koſtalek— Stumpf; Prucha— Boucek— Kolſky; Riha Ludl— Bican— Kopecky— Cepalek. Noch 13 Renntage veranſtalten die weſtdeutſchen. Renn⸗ vereine in dieſem Jahr. Düſſeldorf, Horſt⸗Emſcher und Mülheim⸗Ruhr ſind die Bahnen, auf denen bis zum 81. Dezember Rennen ſtattfinden werden. 1 Ein Eishockey⸗Kampf mit gemiſchten Mannſchaften wird von Wien und Prag am kommenden Samstag, 21. Oktobex, in Wien beſtritten. Weltmeiſter Derkſen(Holland) ſoll bei den Eröfſnungs⸗ Radrennen in der Berliner Deutſchlandhalle am 12. No⸗ vember einen Fliegerkampf gegen den deutſchen Meiſter Purann(Berlin) und die Italiener Aſtolft und Bergomi beſtreiten. Marathon⸗Meiſter des Protektorats Böhmen u. Mähren wurde in Zlin der Prager Takac, der die 40 Km. lange Strecke in 238:00 Stunden durhlief. Leichtathletik⸗Vereins⸗ meiſter des Protektorats wurde Slavia Prag vor Brünn und Sparta Prag. Eine Olympia⸗Lotterie wird vom Tſchechiſchen Olmpia⸗ Komitee veranſtaltet. Das Protektorat will eine 100 Köpſe ſtarke Olympia⸗Mannſchaft aufſtellen. Die Berliner Deutſchlandhalle, die bisher als Film⸗ Atelier diente, wird in Kürze wieder zu ſportlichen Zwek⸗ ken zur Verfügung ſtehen. Am 11. November werden in der Halle Berufsborkämpfe mit Kölblin⸗Lazek ols Haupt⸗ ereignis veranſtaltet, und am 12. November ſind Rod⸗ rennen vorgeſehen. Eine Jacht kam von Kopenhagen ROMAN VON KUuRT DBRGANDE 23 Copyright by Carl Duncker, Verlag, Berlin W. 35. Witthans ſchauderte es. Ihre Vorſtellung von einem gemeinſamen Leben mit ihm war ſo troſtlos und töricht, aber ihr mußte dieſe Vorſtellung zum Lebensinhalt geworden ſein, das ſah und hörte er ihr an. In ungezählten Stunden mochte ſie ſolche Pläne durchdacht haben, und einen Augenblick lang fühlte er ein ehrliches Erbarmen mit dieſer Frau, die ihn mit unſinniger Liebe und ebenſo unſinnigem krankhaftem Wahn verfolgte. Er ſchob ſie ſachte zurück ſchloß ſchnell die Tür auf, verſchwand in der Kajüte und zog die Tür wie⸗ der hinter ſich zu. Herta Karl ſtarrte gegen das Holz, hinter dem alles ſtill blieb. Endlich begriff ſie, daß er das einfachſte Mittel angewendet hatte, um von ihr loszukommen, er hatte ſie ausgeſperrt. Sie griff nach dem Meſſinggriff und zerrte und rüttelte, und keuchte ein um das anderemal:„Aufmachen! Aufmachen!“ Witthans ſtand in der Kajüte, beide Hände auf den Rand des Klapptiſches geſtützt. Durch die run⸗ den Fenſter ſiel das Mondlicht und umrandete alle Gegenſtände geſpenſtiſch. Auf dem Tiſch lagen noch die Papiere und beiden Bücher, wie er ſie hinge⸗ legt hatte, bevor Pünktchen ins Boot geſprungen war. Und da lag auch noch die Piſtole, mitten auf dem Tiſch. Er bekam eine kalte Kopfhaut, als Herta Karl jetzt mit beiden Fäuſten gegen die Tür trom⸗ anelte. Ihre Rufe„Aufmachen! Aufmachen!“ hatten nichts Menſchliches mehr, es war wie das Heulen einer Wahnſinnigen. Jetzt nahm ſie auch noch den Fuß zu Hilfe, die Tür bolterte und krachte Vor ſeine Augen ſenkten ſich rötliche Schleier. Er hob die Papiere auf und ließ ſie wieder fallen, ſeine Hände taſteten weiter, er griff abermals zu und fühlte die Piſtole zwiſchen den Fingern. Dann er⸗ tönte ein Schrei, hierauf wurde es totenſtill, bis Rütz ſich vernehmen ließ:„Dies iſt ein anſtändiges Schipp! Hier wird nicht randaliert, Gottsverdorri noch mall Das nächſtemal nehme ich den ganzen Eimer, dies war man bloß ne Mütze voll!“ Witthans ſtieß die Tür auf. Herta Karl ſtand von oben bis unten durchnäßt vor ihm und ſchüttelte ſich und keuchte, brachte aber kein Wort heraus. Pütz, dem die raſende Trommelei zu viel geworden war, war wieder an Deck geklettert, hatte ſich von vorn über das Kajütendach geſchoben und über Herta Karl einen halben Eimer Waſſer ausgegoſſen. Wenn Witthans es nicht fertig gebracht hatte, dieſe Frau loszuwerden, wenn Worte nicht durch ein dickes Fell drangen, dann mußte zu Taten geſchritten wer⸗ den. Ein Kübel Hafenwaſſer über das raſende Hirn geſtülpt, war in ſolchen Fällen immer noch das bil⸗ ligſte und beſte Hausmittel. Während Herta Karl verſuchte, das Waſſer aus ihrem Rock zu klopfen, als ſei es Staub, halb gebückt ſtand, ſchielte Pütz von der Seite zu Witthans hin⸗ über und verfärbte ſich. Gotts verdorri noch mall Das war ja wohl eine Piſtole, die Witthans in der Hand hielt! Gotts verdorri noch mall Wollte er ſich einer ſolchen Frau wegen unglücklich machen? Und Pütz wiſchte ſich erſchreckt und verſtört über den Mund. 75 Als Pünktchen am nächſten Morgen zum Früh⸗ ſtück kam, war es noch ſehr früh, nur Benno war am Tiſch. Sie gab ihm die Hand und ſah ihn mit Augen an, die in der Nacht viel geweint haben mußten. „Sie ſind aber früh auf“, ſagte Benno. gerade halb acht!“ „Es iſt „Sie ſind ja auch ſchon munter“, antwortete Pünktchen und verſuchte ein Lächeln. Er hob ein Heftchen hoch, einen kleinen Führer für Seewalde und Umgebung.„Der Portier ſteckte mir dieſen Führer geſtern abend zu und ich las, daß hier in der Nähe eine alte Burg liegt. Dieſe Ruine kann man ſich ja mal anſehen, nicht?“ Pünktchen griff nach einem Brötchen, faßte ſich ein Herz und wollte fragen, ob Benno auch ſchon den Vater geſehen hatte, als dieſer durch die Tür trat. Die Frage erſtarb auf ihren Lippen, „Na,“ begann Lampert, als er am Tiſch war,„na, das nenne ich aber Frühaufſteher!“ Pünktchen blickte vor ſich auf den Teller. Ihr blieb nichts erſpart. Wie hatte ſie in der Nacht nach Witthans Verſicherung denken können, es ſei hiermit alles glücklich gelöſt? Vor eigenem Erlöſtſein und Dank gegen das Geſchick hatte ſie dieſes Empfinden befallen, als ſie dann aber allein war auf ihrem Zimmer, war es bald wie eine Ernüchterung und tiefe Enttäuſchung über ſie gekommen. Die Dinge waren alle in der Schwebe geblieben, hatten ſich kaum verändert, und entſchieden war gar nichts! Da hatte ſie dann viel geweint. Kaum daß es drau⸗ ßen graute, war ſie wieder erwacht, und eine tiefe Furcht vor einer Begegnung mit dem Vater hatte ſich gemeldet, Furcht und Scham. Nach der Ausſprache zwiſchen Witthans und dem Vater, nach der Klar⸗ legung oͤer Dinge, die Witthans vorzunehmen hatte, wäre die Begegnung mit dem Vater leichter zu er⸗ tragen geweſen, hatte ſie ſich dann vorgeſtellt. Da hatte ſie ſich haſtig angezogen, um vor dem Vater im Eßſaal zu ſein. Nun aber war der Vater da, nun war ſie gezwungen, ihm allein ſtandzuhalten. „Ich erzählte gerade eben,“ antwortete Benno, „daß ich mir eine alte Burg hier in der Nähe⸗ an⸗ ſehen wollte.“ „Ja,“ nickte Pünktchen,„das wollten wir!“ „Wir'? fragte ſich Benno betroffen:„Wir'? Aber bevor er für ſeine Verwunderung Worte fand, glaubte er Pünktchen zu verſtehen und ſchwieg noch zur rechten Zeit. „Fein!“ meinte Lampert. Dann ſah er ſich rund⸗ um, bis ſein Btick wieder an Pünktchens Geſicht haften blieb.„Aber Walter iſt wohl noch nicht auf den Beinen, Pünktchen?“ „Ich weiß nicht, Vater.“ Sie ſchob ihren Stuhl zu⸗ rück.„Schon fertig? Du haſt doch nur ein einziges Brötchen gegeſſen?“ Pünktchen würgte es im Halſe. mehr, Vater!“ Sie blickte an ſeinem auf die rettende Tür. „Schade.. Und dabei, Pünktchen. hätte ich Witthans zu gern gefragt, warum er geſtern abend nicht gekommen iſt, weshalb er ſich auf die Pflicht ſetzt und qualmt und ſich ſo ſchrecklich aufführt Kannſt du dir denken, warum er uns ſo mir nichts dir nichts ſitzen ließ und ſo ganz und gar auf geſell⸗ ſchaftlichen Anſtand verzichtete?“ „Nein, Vater“ flüſterte ſie kaum hörbar, während die Scham wie eine Flamme über ihr Geſicht ſchlug. „Ich mag nicht, Geſicht vorbei aus einem Seſſel guckte wie eine Fahne. Er weiß alles, ſann ſie trübe, er iſt genau im Bilde, wo ich in dieſer Nacht noch geweſen bin. „Ob er Geheimniſſe hat?“ Lampert bannte ihr Geſicht in ſeinen Blick. „Das kann ich nicht ſagen.“ Sie bewegte kaum die Lippen. 3 „Gut! Und das will ich auch hoffen, daß es keine wichtigen Geheimniſſe untereinander aibt. Schließ⸗ lich kann das allgemeine Vertrauen nicht enttäuſcht werden.“ Der Vater ſah ſie immer noch an, es war ein unerbittlicher Blick. So ſah ein Vater nur⸗ ſel⸗ ten ſein Kind an, ſo kalt und fremd und unbarm⸗ herzig wie ein ſtrenger Richter. Es war eine un⸗ erbittliche, ſchmerzvolle Stunde, aber Lamvert wußte, daß ſie notwendig war, wenn Pünktchen ihn ein für allemal verſtehen ſollte. Noch eine kleine Weile, dann fühlte Pünktchen, daß der Vater ihr Geſicht aus ſeinem Blick freigegeben hatte, und als Benno, der nach den erſten Sätzen Lamperts ſtill hinaus⸗ gegangen war, um ſeinen Photoapparat zu holen. wieder durch die Tür trat, wurde Lamperts Stimme munterer und ſreundlicher.„Na, dann packt euchl“ Für einen kurzen Augenblick legte er Pünktchen die Hand auf die Schulter. Pünktchen wankte. Wie mußte der Vater ſie lieben! Wie mußten Eltern ihre Kinder lieben! Als Pünktchen und Benno gegangen waren, griff Lampert nach einer Zeitung, die an einem Halter Er las, ohne den Sinn der Zeilen zu verſtehen. Pünktchen hatte ihn verſtanden das war nicht zweifelhaft, aber Witthans war nicht Pünktchen. Er zwang ſich immer wieder zum Leſen, um immer wieder zum ſelben Gedanken zurückzukehren: Witthans war nicht Pünktchen. Er konnte mit ihm nicht verfahren wie mit ſeinem Kind. War jene Frau eine Liebſchaft Witthans'? Was gingen ihn Witthans' Liebſchaften an! Aber eine merkwürdige Frage hatte Lampert aus dem Halbſchlaf dieſer Nacht hochgeriſſen: was wußte er über Witthans' Vorleben? Nichts— (Fortſetzung folgt) 5 vorteilhoft bei Müü 13 3 F4 3 5 Alle sind hinter der hübschen Renate herl! Ein neues entzückendes Lustspiel Melsterhaft der Tobis, nach dem gleichnamigen Roman von G. A. V. IHERING, inszeniert von PAUL. VERHOEVEN, Johannes Riemann Attila Hörbiger Nans Brausewetter Sustav Fröhlien Käthe von Nagy der Ellen Frank, Jüngster Fil Z⁊us a mm Karl Ludwig Oie .00 Ein spannender Abenteuer-Flim „Golcd in [New Frisca““ mit tans Söhnker, Alexander Golling Anni Westermeier. Vorher: Meueste Bildberichte derwochenschau [Morgen letzter Tag: .00.35.10 Uhr fürlugendliche zugelassen Faul Hörbiger, Marla Andergast- in) Wne Tochtorisr Aer patox] ftegie: Heinz Helblg Morgen letzter Tag: .10.20 Fur lugendliche zugelassen! Neue Mannheimer Zeitung Nnſe⸗ Bavarla: uur noch heute u. morgeni WIIIy Markart. Paul Carl Wery u. 4. mnachwuchs. im ensphel mit hü, Olga TSOechowa Uhr Mational-Theater vanmem Mittwoch, den 18. Oktober 1939 Vorstellung Nr. 19 Zweite Sond Miete B Nr 2 ermiete B Nr. 1“ ausgezeichnet mit dem Prädikat: „künstlerisch wertvoll“ H A NORBEET Def P N S E SCHULTZ2 E — OIga Limburg 5 Reinhold Hauer-Walter Lieck- u. 2. NMustk: Im Vorprostemm: Keueste Blidberichte der Wochenschau und Kulturfilm:„Geschichte vom zun dholz“ Meuiede Reũte Mittucα Albr. Schoenhals René Deltgen Alexand. Golling Lyda Baarova in dem großen Uta-Film:—* Einer Zzuviel an Bord Ein Spannender Abenteutetfilm 3 Birgel „Spannend vom ersten bis zum let/ten Meter. Mit ver blüftenden Einzelheiten ab- wechstunesteich gestaltet.“ Berliner Lokal-Anzeiger Besinn:.45.50.15 Neueste Wochenschau! ber erioisreiene uis · Tiim Hansi Hnoteck, Wort Mbach-welty Heueste Wochenschau 0 Beginn:.45.50.00 Jugend über 14 Jah. zuge. Selcverkehr AKapitalsanlage zu kaufen geſucht. Angebote unter ſ10 FIA SECKENHEIHERSTR. 13 E Morgen letzter Tagl Foas stärkste Ellm-Erlebnie seit Jahrent EMIE GANNINs ais PgoskRT Koci der Bekämpfer des Todes Werner Krauss/ Viktoria v. Ballasko u. a. Im aligemeinen Interesse wird höll. gebeten, die Anfangszeiten zu beachten. 93 Beg.:.00.30.00 Uhr. Jugendl. zugslassen! ſucht Selbſtgeber mit 10 OOO.- Bareintage. Ernſthafte Intereſſenten wollen ausführl. Angebote unt. Nr. 28 207 an die Geſchäftsſt. d. Bl. richten. Immohilien In guter Lage der Stadt 502 Geschäftshaus mit Laden Frau Junge, allei ſuch -2 Zimmer und Küche ewtl. Raum für Auto.— Angeb. u. A Q 5 an d. Geſchſt. d. Blatt. *2080 nſteh 8 Dechn, Angeſtellt. ſucht mögl. per ſofort*2099 2- his-Zim. Wachnung Neckarſtadt bevor⸗ zugt. Angeb. u. A T 8 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes erbeten. Vermietungen Neuzeitliche, ruhige ö6-Zimmer-Wohnung mit Diele, Bad, tralheizung, r zum 1. November 1939 oder ſpäter preiswert zu vermieten. 6¹ K. Hellmann, Qu 1, 5/6, Fernſprecher Nr. 277 10. Aufzug, Zen⸗ 2 M 156 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Einige pfinz Friedrich von Homburg Schauspiel von Heinrich von Kleist Antang 1930 Uhr Ende 22 15 Uhr Vermischtes ALHANAE p 7, 23 Pianken, Fernruf 23902 Anfangszeiten:.00.40.15 Uhr Für qugendl. über 14 Jahre zugelesen! Tüchtige Stenotypistin Selbständig atbeitend, gesucht Schriftliche Angebote àn FELOSAHN- FABRIK S Hochleist Schaftirä Angebote unter sucht VERTRETER ezialtabrik für Hochleistungsspiralbohrer ungs-Prehnluftreibahlen ser u. Keilnuteniräser eingeführten 28212 an die Geschäftsstelle d. Bl. . 6⁴⁸ Geſchäftsſtelle d. Bl. *2078 13 Zu vermieten Tgenpſücgel Feidnost- Einstellplätze at-e h 2 ceter Peten Käartons fur stiigelegte Auios eetesteinterStr rhäl 7 vorſchriftsmäßig in Sammelgaragen RM..— per[Rr. 132. 28 01 Gut erhaͤlt. Eheständler! Schatten, Tränen.100 500 1000 Stück[ Monat. Wagen wird auf Wunſch Dam.-Pahkrad Saetez Kene r 50 b. 5, I0oſcharſtote n r dr. 209 an de 2 helle 5 chlafzimmer Ken! Seseiu- 0. 1. ſchriften unter Nr. 28 202 an die —5 S ab Fabrik. Oder Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.— S lroler eniian. B g i. Dart-Aäume e k. 22.50 Nachn. 0 0 22— Sei 8 h 5 Polurosthriete Cäche vee, Serertr f80.f Sefer& SouxE ea. 55 am, ſofort Büf Stels vofrätig bei][ Kartonagenfabr., f fücluſR! Sre Tn.o. Elehsteät] Sbar-Sberfeln 1 TPewwate Ptndeteschüte Zul Vefieten 5 S0 Kurldisten · Otogelie 27 858 Seitz, Secken⸗ sind wertvolle Et.2 Stühle„ N 4, Kunststr. S unnerungen an die Lucwig& Schünhein C h. D anner 132. it. 8 eſamt⸗ 8——— —*—— NebnReim. 2 Timmer ſinerlich, wenn miſ ch.Rauwannao. remot 23184 Oegr. 1867 7 S— 5 5 27⁰7 Rrl. 25. Segehlossone Handelskurse und Einzeltäoher U. Rücke Zeschrieben Wurde. 4 2* L 55 *[ET1 Nr.—8 z. 15. November Oate oungek ülter be jnreinhaken 7 2 Wene, ra6 Tlluuklungs⸗ kinreil ſl Für Keinanzeinen Seit welen Fahlbusch Aigustck Peren die M2i! enef in ATHAus Doppel- dblagen erene Lindenhof! Schlafzimmer Niederlassung— 6 5—— 12Zim 1 Kücke Elfenb., Schleit Kerme s a5 e 0 05——— 5 beruſstät. Wränl. 1 Bett. 2088 sofort Heterbar— 5 1 Teppich, 2 1 eeee errmieien e, gu, de. ee(Dalmenderten Linmer Aüche u Dad ſcekeer Anad, erhalten, preisw. repesiermeister 5 0 5 zu, verkauſen. au 5, 8 Steppdecken ſokort. oder ſpäten. Angebote au d. Geſch. d. Bl. ——————— ernruf 210 23, b. Hotter[ Antertgung jed. Ar! Guſtav Schneider,„Mannheim, 5555 von Plerslienen Rampenweg 3. ut Möbl Herru- E. Rihm, Kätarta Freundl., ſonnig möbl. lerbaut uur n meinem 0 f fch;. Jalläkainmtr laden, K 4. 10 0 ſ- Uf 0 Uamer Waſſ., angenehm dereriniee, nöac ch angt föhar kecen heich en Cke HechGng. 1. Ehepaar ſofor 8 5. 5 Augebote unter A N 2 an die Kl. Merzelſtr. 1. Breunig. 2098 falaanäre Sen. leer. Zim. ſof. zu vermiet. 7. 14, varterre —0³⁴ 2 —4 bn müh In. ur an tlerrn zu verrnteten. L 18, 1. Brühl 7³¹ Sehr ſchön möbl. ZIMMER zu vm. Waldhof⸗ ſtr. 6, III, links. —— Schön möbl. Zimmer zu verm. 28204 .2, löb, prt. Mähe Hauptbahnhot Wasserturm Gr., ſonn., mod. möbl. Zimmer Bad. fl.., Tel. z. 1. 11. od. ſpät. zu verm. Näher. oͤrch. Tel. 405 02, nach 17.30 Uhr. 2 2065 Gut mbbl Mals.-Lim. *2097 Mäbiiertes Zimmer m 2 Betten, an Ehepgar od. 2 be⸗ rufstät. Herren zu vermieten. Fernſor. 533 93. E tastwagen Schlepper * Pernrut 22085 Alles Zubehor Beteitung gegenSchſeudern fleifen- Rill u -Ploſillorung s O fort Luftdienst- Komprossor Vülkäantsaton fcchana Hier hätte Ihre Ver⸗ kaufsanzeige ge⸗ ſtanden, die Sie doch ſchon aufgeben wollten. Sicher hätten Sie mit ihr auch Er⸗ folg gehabt, denn viele Familien leſen die„Neue Mannh. Zeita.“ ee an Hrn. zu vm. U 3, 23, 3. Stck. Heirat Maurer, 47., in feſter Arbeit, Nähe Mannh., wünſcht ſich mit anſtänd. Frl. od. Witwe bis 45 J. zu verheiraten. Zuſchriften unter Q L 154 an die —ð5 Geſchäftsſt. 52054 Muſikgeſchäft Hoyer. P 3, 12. Angebote unter A L 97 an die *2072 Geſchäftsſtelle d. Bl. Bescheinis. 633643 a. d. Geſchäftsſt. 28 211+. SREIDENBA(eN&(o. Mannhein Neckarau Suche ein Suclins E arage 5 2 Auglings⸗ 2 —— Zim Zentrum Haus— dchen Pfiegerin von Dauermiet. Danlesagung [Metzgerei Köpf, Qu 2, 21 1 ſofort geſucht. „55SS.˖˖ ˖ 5 5 5 00 fi Foprie 0 8 1 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim nate alten Kin* 5—3 inscheid i 1 S e Mähnescline lal-fenkisr Seer en Se 1 S0 Gben Sie— Frau neu, verſenkb., z. tief ſchwarz, 6 E 8 Slnma 0 I K 0 0. 0 5 5 Lark Frau m. berufst. F ĩ d ids Si l 0 15. Geſch. w. erk. 5 omehr von, der 2 105— 85 Tiorgarten Heldeſberg]Tochter ſucht ruh. rieurn EP al „5 mit guten Zeugniſſen für ſofort 10 SS Möbeltrapsporte Tel. 2041-Zim-Wohng 5 sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Wir danken oder 1. November geſucht. Vor⸗ 8 194 lorpedo. 67.90 Gebrauchte Herren- Lagerung, Umzüge 28 193 besonders Herrn Stadtpfarrer Jundt für die trostreichen Mſteien nemte s ühr. 71.25 U, Damen-Räter Prommersberger im Zentrum der Worte, ſerner dem Taxameterbesitzer-Verein sowie allen Dr. H. Wer noer, I. 10, 10, 1 15 30 /, Näh⸗ Ferhrut Stadt. Angebote Bekannten für die schönen Kranzspenden. Ganz be⸗ 282¹0 Feruruf 237 71. orSona Spezlalräder 133.75 Wi 5* 8 6. 18 238 12 8 sonderen Dank sagen wir den Diakonissenschwestern Anſtändige— Tah'ungserleichterung Löſch, H 4, 24, Lad. 539 8 Tüſſſ Peſchü. 15 für ihre aufopfernde Pflege. *„Sie durch eine f0 ann Wnäachen 5 EZzer an 83 äccchen 4 arloffelkist lebd- Küche Gesdhv eschwisier Stephan . in Hensheltzrrn 85 Mablone f lon rünervellenstttlchtofort fugeneen P für Hausorbeitſ2 klein. Kindern Sle lle Resi he K 6, 17, 5. St. r. Knudsenſentflog. Abzugb Rkſucht und Bedienung für ſof. geſucht. EUAUTE K 6. 17, 5. St. r. Aköuge. Angeb. u. A P4 Je mehr Schmutz ſchon d. 200 Sack—4. 70 1l. 2493ſSeuß. U 4, 17. an d. 998 1 mittags 207⁵ 59⁵ 2100 ſt 2080 durch das Einweichen esucht Fnn S6h We 40PPATULeg Konplett. Bett von der Wäſche entfernt⸗ Rot 11a. Stock Speiſezi., Eiche, wird, deſto weniger ote bentra Almenhofgebiet) mittleren Alters, la Klavier, 5 am Tatterſall 2 ſucht Stelle gr. Kachelofen braucht man zum Klar. 28 102 in Mannheim(Dauerbrennery — als zu verkf. 2070 waſchen an Seife. Bur⸗ Hausflälterin Adr. i. d. Geſch. nus wirkt ſpezifiſch auf f U0 5d. Hausgehilfin Gebr 22071 Nach kurzem, schwerem Leiden ist am Montag abend unser treu- enbei r, 3 den Schmutz und löſt des· für angatehmelf, ſofort geſucht. in Klein⸗Haush, Kohienbadeoten besorgter Vater, Schwiegervater und Großvater beim Ei Werbetätigkeit„Goldener Stern“ Au u, A R 68gegen Kasse wegen ſchon beim Ein, d., d. Geſchäftsſt Badewanne und 22 geg. Fixum ſof. Fendenheim, aabꝛugeben. iß. Küche⸗ weichen ſo viel heraus. geſucht. Vorzuſt.] Hauptſtraße 42. 2092 93 5 von g bis ö übr.e el.592 21 San, Kewtes— C 3. 13, 1 Tr. l. Saubere— 8 3 re 335—— ugust Fischer eruler- Prau———— lucht Stelluna FF fräulein geſetzten Alters für ſofort. Ar⸗ Kcufgesuch im Alter von 70 Jahren, unerwartet von uns gegangen. zmal wöchentlichſbeitsbuch u. aute—— aushilfsw.—]3 Stunden zum Zeugniſſe vorhd. 8 Tage i. d. Woche Putzen geſucht. Anni Weber 5 Mannheim, den 18. Oktober 1939. aeſucht. 2001 Cu 7, 14b. 3. St. F7,—— Mäder 9 Schwetzinger Strabe 164 Weinhs. Bacchus 2071 2085 Herken 6 0 3 u 5— geſucht. In tiefer Trauer: tost den Schmotz— zugleic 5555 1 Angebote mit Angabe von Preis macht es auch das Wasser Weich! Ehrlich., ſauber. perfekter, Selbständiger u. Größe unter Ne. 28 226 8 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Paul Fisd- m. Kochkenntn. 1. ĩ 8 1 9 0 Kaufm ahn 5 5 auline Fisdzer, geb. Fröber geſucht. Vorzuſt. au 2e 85 a 00 U 0 von 10—16 Uhr nebst Angehörigen Nichard⸗Wagner. deS Groghandels Str. Kley.57 Jahre, ſucht paſſende Stellung. Frontſoldaten — Angebote unter 2 8 80 an die cht. Tages⸗- Geſchältsſtelle d. Bl.——³ Feruſor—— 12. Beerdigung Donnerstag, den 19. Oktober 1930, nachmittags 2 Uhr. e e mädchen olides Woionkräuein§t 0 0 Von Beileidsbesuchen wolle man bitte Abstand nehmen. — Rexin 0 l ah halt und Kochen ſucht Stellung in gut bürgerlichem Sreſte iu kauf. geſucht geſucht. 2084 Lokal für ſofort oder ſpäter. K 1. 5 Streße[Angeb. u. K8 7 lange ——3