warteten. Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8, Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Kele Mannhehuersetlän Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,.6, Fernſprecherz Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim an beſonderen Plätzen 150. Jahrgang Freitag, 20. Oktober 1939 Nummer 452 Wofür Kämpft England eigentiich! chumberiain ijt nicht England! Die Anterdrückung der wahren Stimmung des Landes wird immer ſchwerer Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters — Amſterdam, 20. Okt. Das Gefühl für das unſichere Schickſal, das Eng⸗ land bevorſteht, iſt ſeit den jüngſten Verſuchen Chamberlains den ſtarken Mann zu ſpielen, in England nicht etwa ſchwächer, ſondern ſtärker ge⸗ worden. In den engliſchen Zeitungen verſchiedenſter Richtungen entdeckt man neben dem üblichen Lip⸗ penbekenntnis zur allgemeinen Politik der Regie⸗ rung, Ausführungen, die von ſchweren Sorgen Zeugnis ablegen. Die Erfolge der deutſchen U⸗Boote und Flieger gegen die engliſche Flotte und die korrekte und entſchloſſene Haltung der neutralen Staaten, die ſich in wachſendem Maße zur Geltung bringen, haben ihren Eindruck auf nachdenkliche Engländer nicht verfehlt. Hinzu kommt die Unfähig⸗ keit der Regierung, England im Innern befriedi⸗ gend zu organiſieren. Wir haben wiederholt auf die Zeichen von Un⸗ zufriedenheit in den Kreiſen der Arbeitervartei und Gewerkſchaften hingewieſen. Aehnliche Aeußerungen findet man aber auch in der Preſſe des Bürger⸗ tums. In der liberalen„Sunday Chronicle and Sunday Referee“ ſchreibt der bekannte Schriftſteller und Verfaſſer verſchiedener politiſcher Bücher, Sir Philipp Gibhs: Der Zeitpunkt. an dem der Krieg in wirklichem Ernſt mit all ſeinen Schrecken einſetzt, rückt immer näher. Deshalb habe der Beifall, mit dem die Abgeordͤneten in der vorigen Woche die Rede Chamberlains begrüßt hätten. kein Echo in ſeinem Herzen gefunden. Er denke an das Blut, das wegen des Chamberlainſchen Kriegsziels„den Hitlerismus zu vernichten“, vergoſſen werden müßte. Ehamberlain habe verſchiedene Fragen unbeant⸗ —43 gelaſſen. Er habe nicht von Rußland geſpro⸗ en. Bedeute der Wunſch. Polen wiederherzuſtellen, daß auch Polen die Teile erhalten ſoll, die von Ruß⸗ land beſetzt worden ſeien? Bedeute der Ruf Ver⸗ nichtung des Hitlerismus. daß auch der Stalinismus vernichtet werden ſoll? Euglaud wünſche Klarheit darüber, gegen wen und wofür es kämpfen ſoll; bevor dieſer Krieg in ſeiner grimmigſten Form beginnt, ſoll Eng⸗ land den Verſuch machen, dem Gegner die Kriegs⸗ ziele zu erklären. Vielleicht laſſe ſich dann ein Frieden erreichen. Auch das Beaverbrook⸗Blatt„Evening Standard“ ſetzt ſich dafür ein. daß England das Verſäumnis Rachhole. die engliſchen Kriegsziele bekanntzugeben. Wenn das nicht ohne Verſäumns geſchehe, müß⸗ ten die das Verſäumnis Verantwortlichen hinweggeſeßt werden. Das Blatt kann die allgemein in England herr⸗ ſchende Befürchtung nicht unterdrücken. daß England mit Rußland in einen wirklichen Konflikt gerate und daß das jetzige Verſteckſpiel, das Chamberlain ver⸗ ſuche ſich nicht aufrecht erhalten laſſe, falls der Krieg ernſte Folgen annimmt. 38 Wenn England ſich aufmache. auch Rußland zu bekämpfen, ſo ſchreibt das Blatt, dann beſchreite es einen unabſehbaren Weg, im Vergleich zu dem die Züge Alexanders und Dſchingis Khans wie Wochenendausflüge anmuten müßten. Dieſe Aeußerungen in zwei der meiſtgeleſenſten enaliſchen Blättern beweiſen, daß die gegenwärtige engliſche Regierung nicht in Anſpruch nehmen kann, für das ganze enaliſche Volk zu ſprechen. wenn ſie hehauptet, England ſei feſt entſchloſſen, unbedenklich den Krieg fortzuſetzen. Klagen über Klagen (Funkmeldung der NMZ.) + Amſterdam, 20. Oktober. Von Tag zu Tag werden die Klagen häufiger, denen die engliſche Preſſe Ausdruck verleiht, und die ihr aus Bevölkerungskreiſen zugehen. Klagte man ſoeben über unzulängliche Unterſtützungsſätze für Kriegerfamilien und Kriegsinvaliden, ſo führt man jetzt Beſchwerde über die Bezahlung der britiſchen Offiziere.„Daily Mail“ ſchreibt u.., die Beſchwerden häuften ſich immer mehr, daß viele Offiziere ſchon zwei Monate auf ihre Bezah⸗ lung warteten und ihre Familien überhaupt noch keine Unterſtützung erhalten hätten.„Daily Tele⸗ graph“ fügt hinzu, daß viele Familien dieſer Offi⸗ ziere dem Elend nahe wären, wenn ihnen nicht Ver⸗ wandte und Freunde helfen würden. Auch die Mit⸗ glieder der weiblichen Hilfsluftwaffe, die bereits fünf Wochen im Dienſt ſeien, hätten noch keinen Pfennig erhalten, und viele Krankenſchweſtern müß⸗ ten ihre Ausrüſtung mit eigenen Mitteln beſtreiten. Dasſelbe Blatt weiſt dann darguf hin, daß Un⸗ ternehmer, die Arbeiten für das britiſche Kriegsmini⸗ ſterium ausführten, gleichfalls noch auf Bezahlung Das ſei inzwiſchen ſo ſchlimm geworden. daß insbeſondere Transportfirmen nur noch unter großen Schwierigkeiten ihren Betrieb aufrechterhal⸗ ten könnten. In einigen Fällen habe das Kriegs⸗ miniſterium nicht einmal die laufenden Ausgaben derartiger Firmen gedeckt. 5 Viele Klagen erreichten den„Daily Telearaph“, ſo heißt es in einem anderen Bericht, über den ſehr unzulänglichen Eiſenbahnverkehr in Südenaland. Es ſeien nicht nur übermäßig viele Züge ausgefallen. auch die Fahrpläne würden nicht im gerinaſten eingehalten. Zu den Klagen der Hoteleigentüm er, deren Hotels beſchlagnahmt und teilweiſe bis heute von den Behörden noch nicht bezogen worden ſind, berich⸗ tet„News Chronicle“, daß ſich die Entſchädigungs⸗ forderungen der Hotelbeſitzer auf nicht weniger als 1 Million Pfund beliefen. An der Front nichts Beſonderes (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 20. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Weſten trat nach Abſchluß der Kämpfe im Grenzgebiet ſüdoſtwärts Saarbrücken wieder Ruhe ein. Abgeſehen von örtlicher Ar⸗ tillerie⸗ und Spähtrupptätigkeit auf der ganzen Front keine beſonderen Ereigniſſe. Ratifikation der deutſch⸗xuſſiſchen Verträge Freundſchaſts- und Grenzabkommen nunmehr in Kraft getreten dnb. Berlin, 19. Oktober. Der Führer hat am 19. Oktober die Ratifikation des am 28. September dieſes Jahres in Moskau unterzeichneten Grenz⸗ und Freundſchaftsvertrages zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion voll⸗ zogen. Gleichzeitig hat er auch das zu dieſem Ver⸗ trag gehörende Zuſatzprotokoll vom 4. Oktober rati⸗ fiziert, das eine genaue Beſchreibung der für die Abgrenzung der beiderſeitigen Reichsintereſſen im Gebiet des bisherigen polniſchen Staates feſt⸗ gelegten Linie enthält. Auch Moskau ratifiziert dnb Moskau, 20. Oktober In Moskau wurde ſolgende amtliche Mitteilung bekanntgegeben: „Das Präſidium des Oberſten Sowjet hat den am 28. September 1939 zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion unterzeichneten Freunoſchafts⸗ und Grenzvertrag ratifiziert. ſowie das Zuſatzprotokoll mit Her ihm beigefügten Karte, das am 4. Oktober in Moskau unterzeichnet worden war. Blindnisvertrag der Türkei mit dem Weſten Aber keine türkiſche Veryflichtung zu einer antiruſſiſchen Aktion (Funckmeldung der NMz3.) + London, 20. Oktober. Ein engliſch ⸗franzöſiſch ⸗ türkiſcher Pakt iſt unterzeichnet worden. In dieſem Pakt iſt worgeſehen, daß die britiſche und franzöſiſche Regie⸗ riung ſich verpflichten, der Türkei Beiſtand zu leiſten, wenn im Falle eines aktiven Angriffes durch eine europäiſche Macht oder durch eine Aktion einer europäiſchen Macht es zu einem Kriege im Mittelmeergebiet kommen ſollte, in den die Türkei verwickelt wird. Die Beiſtandsverpflichtung der Türkei ſoll im Falle eines Angriffsaktes einer europäiſchen Macht, der zu Feindſeligkeiten im öſtlichen Mittelmeer ſüührt oder wenn Großbritannien und Frankreich auf Grund ihrer Rumänien und Griechenland ge⸗ gebenen Garantie in Feindſeligkeiten verwickelt wer⸗ den, in Kraft treten. Der Pakt gilt für einen Zeit⸗ raum von 15 Jahren. In einem Protokoll zu dieſem Pakt heißt es: Die von der Türkei auf Grund des wben er⸗ wähnten Vertrages übernommenen Veryflich⸗ tungen können dieſes Land nicht zwingen, eine Aktion zu ergreifen, die den Eintritt in einen bewaffneten Konflikt mit der Sowjetunion zur Wirkung haben, herbeiführen oder zur Folge haben würde. Das gegenwärtige Unterzeichnungsprotokoll ſoll als integraler Beſtandteil des heute abgeſchloſſenen gegenſeitigen Beiſtandspaktes angeſehen werden. Gemiſchte Gefühle in Ankara (Funkmeldung der NM3.) 8 + Rom, 20. Oktober. In einer Stefanimeldung aus Ankara heißt es, der Text des Vertrages zwiſchen der Türkei und den Weſtmächten habe die politiſchen Kreiſe in An⸗ PPPPPPPTPPTPPPTPTfTGTfT''TTbTkT'TT—TbTbTbTbTTTX—————— Anfang in Salzgitter Zwei Hochöfen in Betrieb genommen (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 20. Oktober. Die Reichswerke Hermann Göring haben heute in Salzgitter zwei Hochöfen in Betrieb genommen. Es ſind die beiden erſten der gewaltigen Anlage, deren Aufbau auf Befehl des Generalfeldmarſchalls in An⸗ griff genommen und durch ſeine entſchloſſene Tat⸗ kraft nach knapp zwei Jahren in der erſten Stufe wollendet vurde. Als Vertreter des Generalfeldmarſchalls Göring war Staatsſekretär Körner erſchienen. Er über⸗ brachte der Betriebsführung und der Gefolgſchaft die Grüße und den Dank des Generalfeldmarſchalls und richtete einen Appell an die Gefolgſchaft au weiterer kara ſtutzig gemacht. Einige Leute dächten, daß die Türkei öuwpiel Verpflichtungen auf ſich genommen habe, beſonders in den Artikeln III und IV. Man ſpreche die Anſicht aus, daß, während die türkiſche Hilfe für die Alliierten tatſächlich und effektiy ſei, die engliſch⸗franzöſiſche Hilfe für die Türkei im Falle eines Konfliktes mit der Sowjet⸗ union umgekehrt ſehr vage wenn nicht unmöglich ſei, genau wie im Falle Polen. Im geſamten iſt der erſte Eindruck in der Türkei der einer nicht ein⸗ mütigen Zuſtimmung. Beſtätigte Freunoſchaft Funkmeldung der NMz3.) —+ Moskan, 20. Oktober. Der türkiſche Außenminiſter Saracoglu rich⸗ tete an den Präſidenten des Rates der Volkskommiſ⸗ ſare und Volkskommiſſar für auswärtige Ange⸗ legenheiten Molotow ein Telegramm, in dem er ſeinen wärmſten Dank für den herzlichen Empfang und die Gaſtfreundſchaft zum Ausdruck brachte, die ihm während ſeines Aufenthaltes in Moskau zuteil wurden. Die Zeichen der freundſchaftlichen Aufmerk⸗ ſamkeit hätten ihm erneut die Herzlichkeit und das gegenſeitige Vertrauen bewieſen, die die traditio⸗ nellen Beziehungen zwiſchen Sowjetrußland und der Türkei kennzeichneten. In ſeinem Antworttelegramm führte Molotow u. a. aus, daß er glücklich ſei, feſtzuſtellen. daß der Moskauer Meinungsaustauſch erneut die zwiſchen Sowietrußland und der Türkei beſtehenden freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen beſtätigt habe. Der türkiſche Landwirtſchaftsminiſter in Moskan. Der türkiſche Landwirtſchaftsminiſter Muhliſerkmen iſt in Begleitung mehrerer Abgeoröneter zum Be⸗ 5— Landwirtſchaftsausſtellung in Moskau ein⸗ getroffen. kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit. Allein die Ge⸗ meinſchaft kann das gewaltige Werk erhalten und entwickeln. Die Leiſtung aller Gefolgſchaftsmitglie⸗ der ailt der Wehrkraft des deutſchen Vol⸗ ke s. Jede Tonne Erz, die hier gefördert. jede Tonne Eiſen die hier erzeugt wird, iſt ein Beitrag zum end⸗ gültigen Siege Großoeutſchlands. Londoner Eingeſtändniſſe dnb. London, 20. Oktober. Das Luftfahrtminiſterium hat am Freitag eine weitere Verluſtliſte mit Namen von 33 Toten und Vermißten ausgegeben. Auf dieſem Umwege er⸗ fährt das engliſche Volk von den ſchweren Verluſten ſeiner Fliegertruppe, die ihm das Lügenminiſterium werſchweigt. Der Krieg im Weſten * Manuheim, 20. Oktober. „Hitler hofft Polen in drei Wochen zu ſchlagen und den Krieg im Weſten während dieſer Zeit nur defenſiv zu führen. Er hofft, daß in drei Wochen Großbritannien und Frankreich den Krieg noch nicht begonnen haben. In Wirklichkeit aber werden an dem Tage, an dem er die⸗ polniſche Grenze über⸗ ſchreitet, britiſche Bomber über den In⸗ duſtriezentren des Rheinlandes ſtehen und die franzöſiſchen Armeen werden auf die Siegfriedlinie einhämmern, die ja ſowieſo nur zur Hälfte fertig iſt.“ So konnte man in einer Londoner Zeitſchrift, der „National Neview“, vor Kriegsausbruch leſen. Es wäre intereſſant, zu wiſſen, was die Zeitſchrift heute über ihre kriegsſtrategiſchen Pläne von damals denkt. Polen iſt ja tatſächlich innerhalb drei Wochen von Deutſchland niedergeworfen worden: in dem einen Punkte hat ſie ja recht gehabt! Aber es iſt auch der einzige Punkt: und daß man aus⸗ gerechnet das ſo gut erraten hat, darauf wird man, fürchten wir, in London heute nicht ſonderlich ſtolz ſein. Aber im übrigen ſind weder engliſche Bomber über dem Rheinland erſchienen, noch haben die fran⸗ zöſiſchen Armeen auf den Weſtwall eingehämmert, noch iſt im Weſten bisher überhaupt etwas Nen⸗ nenswertes geſchehen. Was geſchehen iſt, das hat geſtern das Oberkomman do der deutſchen Wehrmacht in einem ebenſo lapidaren wie ein⸗ drucksvollen Bericht der deutſchen und der Welt⸗ öffentlichkeit mitgeteilt. Aus dieſem Bericht geht erſtens klar hervor, daß die Kampfhandlungen im Weſten nur ſelten ein Aus⸗ maß angenommen haben, das dieſen Namen über⸗ haupt rechtfertigt. Wurden im Oſten die gigantiſch⸗ ſten Schlachten der ganzen Weltgeſchichte geſchla⸗ gen, ſo maßen ſich im Weſten Verbände miteinander, die in den ſeltenſten Fällen über die Stärke einer Kompanie hinausgingen. Das bedeutet, daß im Weſten Millionenarmeen ſechs Wochen lang Gewehr bei Fuß ſtanden, ohne auch nur den Verſuch zu machen, in eine entſcheidende Aktion einzutreten. Dabei wäre es noch verfehlt, zum mindeſten weit übertrieben, wenn man dieſe merkwürdige ſtationäre Kampflage etwa mit dem Stellungskrieg des Weltkrieges vergleichen wollte. Der Stellungs⸗ krieg im Weltkrieg hat auf gleicher Frontbreite an einem Tage auch in den ruhigſten Zeiten ein Mehr⸗ faches an Toten, Verwundeten und Vermißten gefor⸗ dert, wie dieſer Krieg im Weſten auf der Front von Baſel bis zur belgiſchen Grenze innerhalb ſechs Wo⸗ chen gefordert hat. Entſcheidend dafür iſt das Fehlen jeder intenſiven Artillerietätigkeit, die, wie aus dem Heeresbericht hervorgeht, nur ganz vereinzelt leb⸗ hafter einſetzte— z. B. bei der erfolgloſen Beſchie⸗ ßung eines deutſchen Bunkers durch die franzöſiſche Artillerie— und zweifellos auch die Tatſache, daß auf beiden Seiten„die Leidenſchaft des Tötens“, jener grauſige Ausbruch der Luſt am Töten ſchlecht⸗ hin, wie er während des letzten Krieges faſt ununter⸗ brochen und faſt hemmungslos die Fronten be⸗ herrſchte, diesmal ſo gut wie ganz fehlte. Der Krieg, der im Weſten ſich abſpielte, war alſo ein Krieg ohne kämpferiſches Ziel und ohne kämpferiſche Leidenſchaft. Aus dieſem Charakter des Krieges geht auch her⸗ vor, was von der„Eroberun'g“ deutſcher Ge⸗ bietsſtreifen durch die Franzoſen, der einzigen poſitiven Tatſache, die die Weſtmächte ihren erſolg⸗ hungrigen Völkern vorweiſen konnten und die ſie für die Stimmungsmache in ihren Völkern und in der Welt auch weidlich ausnützten, in Wahrheit zu halten iſt. Der Bericht des deutſchen Oberkommandos gibt gerade darüber erſchöpfende und detaillierte Auskunft. Er zählt alle Punkte fein ſäuberlich auf, an denen es den Franzoſen gelungen war, auf deutſches Ge⸗ biet zu kommen und deutſches Gebiet zu beſetzen. Es geht aber aus ihm auch klar hervor, daß dieſe Be⸗ ſetzung nicht etwa die Folge bedeutſamer Kampf⸗ handlungen, ſondern die Folge deutſcher taktiſcher Maßnahmen war. Die Franzoſen haben uns dieſe Gebietsſtreifen nicht etwa heldenhaft aberobert, ſondern wir haben ihnen die Beſetzung ver⸗ hältnismäßig leicht gemacht. Im übrigen waren dieſe Gebietsſtreifen ſo ſchmal, daß ſie niemals über 5 Kilometer hinausgingen und reichten vor allem, abgeſehen von einer Stelle, nirgends an die eigentliche Weſtwallinie heran. Die Berichte der fran⸗ zöſiſchen Preſſe— das franzöſiſche Oberkommando ſelbſt war weſentlich zurückhaltender— über das „ſiegreiche Vordringen der franzöſiſchen Truppen“, über den„franzöſiſchen Druck auf den Weſtwall“, über „verzweifelte, aber natürlich erfolgloſe deutſche Ge⸗ genangriffe“ waren alſo ebenſo Flunkerei wie ihre Meldungen über den Einſatz von ſoundſoviel Divi⸗ 9 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und eleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bet Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 2. Seite /Nummer 452 Neue Mannheimer Zeitung Freitag, 20. Oktober 1900 ſionen, die bei dieſen ſagenhaften Kämpfen ins Feuer geworfen worden ſein ſollten. In Wärklichkeit hat ein Kampf um den Weſtwall auch nicht einmal in An⸗ ſatzpunkten noch eingeſetzt. Die dritte weſentliche Tatſache, die aus dem deutchen Oberkommandobericht hervorgeht, iſt, daß die Franzoſen die mit ſoviel Preſſelärm innerhalb ſechs Wochen eroberten deutſchen Gebietſtreifen an einem einzigen Tage ſo gut wie kampf⸗ los wieder geräumt haben und, verfolgt von den deutſchen Truppen, die dabei dann aller⸗ dings ihren Nachhuten einige heftige Kämpfe lie⸗ ferten, wieder über die Grenze zurückgegangen ſind. Dieſe Tatſache iſt ebenſo wichtig wie die weitere Tatſache, daß die deutſchen Truppen den Franzoſen über die Grenze nicht gefolgt ſind, ſon⸗ dern auf deutſchem Boden noch haltgemacht haben. Damit ſtehen alſo die Millionenarmeen im Weſten genan da, wo ſie vor ſechs Wochen geſtanden haben. Die territoriale Grenze iſt auch die Grenze der militäriſchen Fronten. Sechs Wochen Krieg haben weder ſie zu verſchieben noch die Leidenſchaft der Kämpfer zu entzünden vermocht. Aus dieſer Tatſache ergibt ſich eine Reihe inter⸗ eſſanter und auch politiſch bedeutſamer Probleme, und Fragen. Die erſte und wichtigſte davon hat die Völker ſchon in den ſechs Wochen bewegt: warum ſind die Engländer und Franzoſen über⸗ haupt im Weſten ſo ſtill geblieben? Ihr Garantievertrag mit Polen ſah ausdrücklich die Ver⸗ pflichtung vor, den Polen„zu Hilfe zu eilen“. Wegen dieſer Hilfeleiſtung haben London und Paris ja auch bekanntlich den Krieg an Deutſchland erklärt. Nicht nur in Warſchau erwartete man, daß der erſte Tag des Kriegsausbruchs wirklich den erſten kämpfe⸗ riſchen Einſatz der Weſtmächte ſehen würde. Statt deſſen haben die engliſchen Flieger einen Flugzettel⸗ und die franzöſiſchen Armeen einen nicht viel blu⸗ tigeren Krieg geführt. Kriegsſtrategiſche Pläne höhe⸗ rer Art? Angſt vor deutſcher Wiedervergeltung? Franzöſiſcher Reſpekt vor dem Weſtwall?? Wahr⸗ ſcheinlich alles mitſammen. Weiter: warum haben die franzöſiſchen Truppen Hag deutſche Gebiet ſo plötzlich geräumt? ein⸗ ſicht in die Sinnloſigkeit ſolcher Beſetzung? Angſt vor einer deutſchen Offenſive? Oder gar am Ende irgendwelche politiſche Erwägungen?? Die entſcheidende Frage iſt aber freilich: wie ſoll die Geſchichte nun weitergehen? Der Krieg im Weſten iſt noch nicht richtig ausge⸗ brochen, aber er iſt vor allem auch nicht abgeſagt. Er ſteht immer noch Gewehr bei Fuß und es ſind noch keine Anzeichen zu ſehen, daß er endaültig kehrt machen wird. Es wäre daher mehr als verfehlt, wenn dag deutſche Volk in ſeiner Kampfentſchloſſen⸗ heit und Kampfbereitſchaft auch nur einen Augen⸗ blick nachgeben oder in einem durch nichts gerecht⸗ fertigten Optimismus läſſig und weich werden wollte. Im Bericht des deutſchen Oberkommandos iſt aus⸗ drücklich von der Beendigung des„erſten Ab⸗ ſchnitts“ des Krieges im Weſten die Rede. Nie⸗ mand weiß, welche Abſchnitte noch folgen werden Aber eines wiſſen wir freilich ganz ſicher: das deutſche Volk und vor allem die deutſchen Armeen, die die Wacht im Weſten halten, ſind für jeoͤes Schick⸗ ſal bereit. Dieſe Wacht im Weſten hat ſchon in den ſechs Wochen unendlich mehr geleiſtet, als der kurze Bericht des Oberkommandos ahnen läßt: Sie hat Millionenarmeen der Feinde gebunden, hat ihnen jenes Zögern ins Herz gelegt, das ſie in Furcht vor Her deutſchen Antwort untätig bleiben ließ, und hat dort, wo ſie mit dem Feind in die unmittelbare Be⸗ rührung des Kampfes kam, dieſem Feind die Ueber⸗ zeugung beigebracht, daß auch hier im Weſten, wie im Oſten der Sieg der deutſchen Waffen bei uns ſein würde, wenn dieſer Krieg im Lärm der Waffen und nicht in einer vernünftigen Anerkennung eines gerechten Frieden ſeine Fortſetzung finden ſollte. Mit Bertrauen und Dank ſchaut das deutſche Volk auf dieſe Männer, die unerſchüttert durch Kampf und Entbehrung die Wacht von Baſel bis Belgien halten, wiſſend, daß ihr Schickſal bei ihnen in guten, in beſten Händen iſt. W. Der Neulralitätswille der Nordſtaaten Die Beratungen und Beſchlüſſe der nordiſchen Königskonferenz EP, Stockholm, 20. Okt. Der zweite und letzte Tag der Zuſammenkunft der Staatsoberhäupter der nordiſchen Länder wurde am Donnerstag um 10 Uhr mit neuen Beſprechun⸗ gen eingeleitet. Aehnlich wie am Vortage verhan⸗ delten die Außenminiſter im Gebäude des Außen⸗ miniſteriums, getrennt von den Königen und dem finniſchen Staatspräſidenten, die ſich im Schloß rer⸗ ſammelt hatten. Um 12 Uhr fanden ſich alle Ver⸗ handlungspartner im Schloß zu einem letzten Ge⸗ dankenaustauſch zuſammen. Uebex die faſt vierſtündigen Beſprechungen, die die nordiſchen Staatsoberhäupter zuſammen mit ihren Außenminiſtern in Stockholm geführt haben, verlautet, daß man erſtens einen Beſchluß gefaßt hat, die gemeinſame Neutralitätspoli⸗ tik ſo wie ſie in den letzten ſechs Wochen gehand⸗ habt wurde, weiterzuführen. Es wurde weiter be⸗ tont, daß eine gegenſeitige Konſultierung bei allen wichtigen und entſcheidenden Fragen unbedingt not⸗ wendia ſei. Zweitens haben die Beſprechungen die wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen den vier Staaten zum Gegenſtand gehabt. Die führenden finniſchen Blätter weiſen in ihren Leitartikeln auf die Bedeutung der Stockholmer Konferenz hin, die eine Aeußerung der Solidarität aller Nord⸗ länder und eine feierliche Demonſtration ihrer Eutſchloſſenheit ſei, alle Verſuche abzuwehren, die Neutralitätsfront des Nordens zu durch⸗ brechen. Aus Anlaß des Tages prangte die finniſche Haupt⸗ ſtadt im Schmuck der nordiſchen Flaggen. Am Abend fand eine feierliche Weiheſtunde ſtatt. der eine un⸗ überſehbare Menſchenmenge beiwohnte. 5 Militäriſche Maßnahmen Norwegens — Oslo, 20. Oktober. Einer Mitteilung des norwegiſchen Verteidigungs⸗ miniſters zufolge ſind in der vorigen Woche gewiſſe Maßnahmen zur Stärkung des militäriſchen neu⸗ tralen Schutzes im nördlichen Norwegen angeordnet worden. Dies betrifft ſowohl die Land⸗ als auch die Seeſtreitkräfte. Der ruſſiſche Einmarſch in Eſiland (Funkmeldung der NM3.) Reval, 20. Oktober. Die Bewegung der am Mittwoch über die Staats⸗ grenzen gekommenen ſowjetruſſiſchen Truppen in die für ſie beſtimmten Standorte wurde im Laufe des Donnerstag fortgeſetzt. Am Don⸗ nerstagfrüh kamen noch einige Einheiten über die Staatsgrenze, die ſich ebenfalls nach Weſten beweg⸗ ten. Um die Mittagszeit hatten die letzten auf den Landſtraßen gekommenen Truppenteile Narva und Jöhvi durchquert. In dieſen Städten wurden dar⸗ auf die Straßen, die für den Durchzug der ſowjet⸗ ruſſiſchen Truppen freigehalten worden waren, für den allgemeinen Verkehr wieder freigegeben. Auch auf den Landſtraßen im öſtlichen Virumaa (Wierland) und im Kreiſe Petſeri, wo die Bewegung der ſowjetruſſiſchen Truppen bereits abgeſchloſſen iſt, iſt der Verkehr auf allen Straßen ſchon freigegeben. Der größte Teil der nach Eſtland gekommenen ſow⸗ jetruſſiſchen Truppen mußte auch in der Nacht zum Freitaa an den Landſtraßen in Zelten lagern, um am Morgen den Marſch zu den Quartieren fortzu⸗ ſetzen. Mit der Bahn kamen am Donnerstag gleich⸗ ſalls einige Züge mit Mannſchaften ſowie Train an. Vom A⸗Boot verſenkt Ein engliſcher und ein franzöſiſcher Dampfer als U⸗Boot⸗Beute EP London, 20. Oktober. Der britiſche Dampfer„Norkſhire“(10 183 Ton⸗ nen) iſt von einem Unterſeeboot verſenkt worden. as amerikaniſche Schiff„Independance Hull“ konnte 223 Mann retten. Der franzöſiſche 11500⸗Tonnen⸗Frachtdampfer „Vernont“ der Compagnie Generale Transatlan⸗ tique iſt ebenfalls von einem deutſchen U⸗Boot ver⸗ ſenkt worden. Das Schiff diente dem Verkehr mit dem Golf von Mexiko. Es war im Jahre 1919 er⸗ baut worden. So behandelt England die Neutralen — Amſterdam. 19. Oktober. Die neutralen Fahrgäſte des holländiſchen Ame⸗ rika⸗Dampfers„Noordam“, der ſeit dem 25. Septem⸗ ber von den engliſchen Marinenbehörden in den Downug feſtgehalten wird, ſind am Donnerstag end⸗ lich mit einem anderen Schiff in Rotterdam einge⸗ troffen. Die„Noordam“ ſelbſt wird jedoch von den engliſchen Behörden noch weiterhin zurückgehalten. Das gleiche gilt von dem Dampfer„Juno“. Ritterlicher-Boot-Kommandant EP Genf. 18. Okt. Das Pariſer„Journal“ veröffentlicht einen Be⸗ richt über die Torpedierung der„Louiſiana“, aus dem das korrekte Verhalten des deutſchen U⸗Boot⸗ Kommandanten hervorgeht. Der Kapitän der„Louiſiana“ hat danach erklärt, der deutſche U⸗Boot⸗Kommandant habe gefragt, ob ſie viel Eßwaren hätten und ihm geraten, davon genügend mit in die Rettungsboote zu nehmen, da er beabſichtige, das Schiff zum Sinken zu bringen. Aus einer Entfernung von 500 Yards häbe das U⸗ Boot geſchoſſen. Das U⸗Boot ſei ziemlich lange an Englanes Indienherrſchaft zerbricht Einmütige Stellungnahme FIndiens gegen London/ Rußland im Hintergrund Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters — Amiſterdam, 20. Okt. Die Reaktion in Indien auf die Erklärung des Vizekönigs haben die ſchlimmſten engliſchen Befürchtungen übertroffen. Die Tatſache, daß Gandhi in dieſem für England kritiſchen Zeitpunkt eingegriffen hat und zugleich mit der Kongreßpartei ablehnte, was England mit Indien vorhatte. rief in England große Enttäuſchung her⸗ vor. Es iſt jetzt klar, daß ganz Indien geeint iſt, es will England die Geſolgſchaft in dieſem Kri aufſagen wenn es nicht die Unabhängigkeit erhält, die— ſoweit es ſich um andere Völker handelt— angeblich ein koſtbares Ideal Englands iſt, für das England ſogar die Laſt eines Krieges auf ſich nimmt. Damit iſt eine Lage geſchaffen, die die engliſche Franzöſiſche Machenſchaften in Belgien Antibelgiſcher Separalismus im walkoniſchen Teil Belgiens dib. Brüſſel, 19. Okt. Die Preſſe bringt Enthüllungen über die, fran⸗ zöſiſche Aaitation in Belgien.„Pays Röel“ weiſt insbeſondere auf die ſeparatiſtiſchen Machen⸗ ſchaften im walloniſchen Teil Belgiens hin. So zeige die Separatiſtenzeitung„Action Valone,, deren Chefredakteur der marxiſtiſche Abgeordnete Trufſaut vor einigen Tagen aus Paris zurück⸗ gekehrt ſei, jetzt eine noch ſtärkere antibelgiſche Ten⸗ denz als bisher. Das von dem ehemaligen Abt Ma⸗ hieur geleitete Blatt„Walloni Nouvelle“ ſchrieb neuerdings die Wallonen hätten dieſelbe Heimat wie die Franzoſen. Das Streifband, mit dem das Blatt verſchickt werde, trage die Aufſchrift„Für die Wie⸗ derherſtellung Galliens, Ausſchuß Frankreich⸗Valo⸗ nien. 1 Rue Liard Paris“. Die Zeitung„Bataille Valone“ fordere ſogar die Wallonen zur Revolution gegen den belgiſchen Staat auf. Künftia werde durch das walloniſche Agitationsbüro unter dem Schlag⸗ wort„Das Frankreich von morgen“ eine Poſtkarte verbreitet, auf der Belgien in zwei Teile getrennt ſei. Der ſüdliche Teil werde zu Frankreich gehören und ſei bereits in franzöſiſche Departements aufge⸗ teilt. Auf dieſer Karte ſei der walloniſche Teil mit einer großen franzöſiſchen Trikolore überdruckt; der nördliche Teil, nämlich Flandern, werde zu Holland geſchlagen. Zur Bekräftigung ſeiner Enthüllungen zeigt das Blatt dieſe Karte im Bilde. Die-Bocl-belden beim Führer Kapitäuleutuant Prien und ſeine Beſatzung beim Führer Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗R.) Krieg brachten die vier Angeklagten Hochrufe Regierung nicht vorausgeſehen und in ihre Be⸗ rechnungen zumal bezüglich der bedeutſamen Rolle Rußlauds im jetzigen Krieg bisher nicht eingeſetzt hatte, Die heutige engliſche Preſſe berichtet daher auch ſehr kleinlaut an verſteckter Stelle über die unangenehme Wendung der Dinge. Die Parlamentsberichte über die geſtrige Indienausſprache im engliſchen Unterhaus ſind gefälſcht und laſſen die kritiſchen Aeußerungen einiger Lords aus. Der Staatsſekretär für Indien Zetland hatte geſtern im letzten Augenblick verſucht, beruhigend auf die maßgeblichen Kreiſe in Indien einzuwirken. Er erklärte, das Encziel der engliſchen Regierung, Indien den Do⸗ minienſtatus zu geben, bleibe unverändert, aber, wie Lord Sankey ſich ausdrückte: England kommt in ſeiner Indienpolitik meiſt fünf Minuten zu ſpät. So war es auch diesmal. Die Führer des indiſchen Volkes hatten inzwiſchen den engliſchen Plan verſtoßen. Damit ſind die Ausfüh⸗ rungen Zetlands, es habe ſich unter der indiſchen Bevölkeruna und ihren politiſchen Leitern keine ein⸗ heitliche Meinung feſtſtellen laſſen, widerlegt. Im entſcheidenden Augenblick iſt der engliſchen Regie⸗ runa die letzte Waffe des„Teilens und Herrſchens“ aus der Hand geglitten. Redaktionell nimmt unter den heutigen Londoner Zeitungen nur der„Daily Telegraph“ zu dieſen Ereigniſſen Stellung. Moskau gibt ſcharf acht! (Funkmeldung der NMZ.) + Moskan, 20. Okt. Die Ereigniſſe, die der europäiſche Krieg in Britiſch⸗Indien ausgelöſt hat, werden in Moskau weiter mit reger Aufmerkſamkeit verfolgt. Die heuti⸗ gen Berichte der Sowjetblätter über die Lage in In⸗ dien ſtimmen darin überein, daß die zweideutige Haltung des Vizekönigs Linlithgow von den Vertre⸗ tern der indiſchen Oeffentlichkeit einmütig abgelehnt werde. In der Erklärung des Führers der indiſchen Kongreßpartei, Neru, werden vor allem die Anklagen hervorgehoben, die Neru gegen die rein imperialiſti⸗ ſchen Zielen dienende britiſche Kriegspolitik erhebt. Indien könne, ſo unterſtreicht man in Moskau. das Abenteuer der britiſchen Regierung nicht unter⸗ ſtützen. das den Zweck verfolge, Indien und andere Länder in Knechtſchaft zu halten. 20 Fahre Zuchthaus! Drakoniſche Urteile gegen iriſche Extremiſten EP. Rom, 19. Oktober. Wie aus London gemeldet wird, verurteilte das Schwurgericht Old Bailey vier iriſche Extremiſten, die beſchuldigt waren, eine Bombe und andere Sprengſtoffe in ihrem Beſitz gehabt zu haben, zu je zwanzig Jahren Zuchthaus. Einer der Angeklagten ſagte, das engliſche Volk kämpfe gegen die Auftei⸗ Iung Polens, berückſichtige aber keineswegs die Teilung Irlands. Die Angeklagten forderten, als Mitglieder des iriſchen republikaniſchen Heeres als Soldaten, die ihr Vaterland verteidigten, behandelt zu werden. Nach der Bekanntgabe des Urteils brac auf die iriſche Republik aus. Frau Göring beſucht Verwundete. Frau Göring ſtattete am Donnerstagnachmittag dem Reſerve⸗ lazarett in Berlin⸗Tempelhof einen längeren Be⸗ ſuch ab und überbrachte den Verwundeten ödie Grüße des Generalfeldmarſchalls. Bolivien erklärt ſeine Neutralität. Die bolivia⸗ uiſche Regierung hat durch Dekret die Neutralität Boliviens erklärt. habe, ließ dieſen ſofort vernehmen und der Unfallsſtelle geblieben. Erſt als der Komman⸗ dant das Herannahen feindlicher Krieasſchiffe be⸗ merkt habe, hätte er den Geretteten ein Zeichen von der Ankunft dieſer Kriegsſchiffe gegeben. Dann habe der Kommandant ihnen„Gut Glück“ gewünſcht und 8 Boot ſei unter Waſſer gegangen und verſchwun⸗ en. Ein wichtiger Athenia-Zeuge dub. Waſhington, 18. Okt. Das Staatsdepartement, das erfahren hatte, daß der Leiter eines Reiſebüros, Gus Anderſon aus Illinois der ſich an Bord des„Athenia“ auf der letzten Ueberfahrt befand. wichtige Informationen veranlaßte ihn, wie die„Waſhington Times“ mitteilt, zur Ab⸗ gabe einer eidesſtattlichen Erklärung. Hierin ſtellte Anderſon u. a. feſt, daß die Lam⸗ pen der„Athenia“ noch ſtundenlang nach dem angeb⸗ lichen Treffer brannten und faſt 14 Stunden vergingen, bevor das Schiff unter⸗ ging; während dieſer ganzen Zeit ſeien drei bri⸗ tiſche Zerſtörer nahe geweſen. Wie der„Times Herald“ weiter mitteilt. hat ſich das Staatsdepartement eingehend über die Perſön⸗ lichkeit und Zuverläſſigkeit Anderſons erkundigt und ganz ausgezeichnete Berichte erhalten. Das Staats⸗ departement bereitet nunmehr ein Weißbuch über das Ergebnis ſeiner Unterſuchungen vor. Zum„besseren“ Rauchen führt: Da hat er Zeit zum Nachdenken Ryds Smigly muß in Craiova bleiben EP. Mailand, 20. Oktober. Wie der„Corriere della Sera“ aus Bukareſt meldet, haben die rumäniſchen Behörden unter Be⸗ rufung auf ihre ſtrikte Neutralität Marſchall Ryds Smigly nicht geſtattet, nach Herkulesbad überzuſie⸗ deln, wo ſich die anderen polniſchen Regierungsmit⸗ glieder niedergelaſſen haben. Der polniſche Feld⸗ marſchall bleibt in Craiova unter Bewachung der örtlichen Polizeibehörde iſoliert. Er wohnt im Pa⸗ laſt des Fürſten Bibesco. Bei ihm befinden ſich der Oberſt Wenda ‚ein Arzt und vier Chauffeure. Nie⸗ mand darf mit ihm verkehren, mit Ausnahme des Oberbürgermeiſters, des Statthalters und des Poli⸗ zeichefs. Anfangs war ihm geſtattet worden, Spazier⸗ gänge zu machen und die Mahlzeiten in der Staot einzunehmen. Zetzt iſt ihm dieſes Vorrecht entzogen worden und ebenfalls die Ausführung von Auto⸗ ausflügen ohne Begleitung eines rumäniſchen Offi⸗ diers und Poliziſten. Rieſiger Korruptionsſkandal in ASA Drei Selbſtmorde von Zeugen unter verdächtigen Umſtänden dnb. Neuyork, 19. Okt. In New Orleans wurde ein rieſiger Korrup⸗ tionsſkandal aufgedeckt, in den zahlreiche Freunde des ermordeten Politikers Huey Long, darunter auch der Rektor Smith von der Louiſiana⸗Univerſi⸗ tät ſowie angeſehene reiche Politiker verwickelt ſind. Der Skandal erforderte ein drittes Opfer, da ſich der Steuerbeamte Marrigan der der Steuerberater des Rektors Smith war, in einem Hotelzimwer er⸗ ſchoß. Merrigan ſollte als Zeuge vernommen wer⸗ den. Zwei andere Zeugen. Doktor Shaw, der Direk⸗ tor des Bergbauamtes, und George Heidelg, der Leiter der Jugendfürſorge an der Staatsuniverſität, begingen ebenfalls ſeit dem Beginn der Unter⸗ ſuchung durch die Bundesgroßgeſchworenen unter verdächtigen Umſtänden„Selbſtmord“. Der Skandal zieht immer weitere Kreiſe nachdem geſtern 14 Per⸗ ſonen angeklagt wurden, wodurch die Geſamtzahl der Angeklagten auf über 30 ſtieg. Die Anklagen lauten auf Veruntreuung ſtaatlicher Gelder Betrügereien, Nötigung und Mißbrauch amtlicher Ge⸗ walt. ——— Flugunfall— 15 Perſonen lot (Funkmelöung der NM3.) + Rom, 20. Oktober. Ein ſchwerer Unfall, bei dem fünfzehn Tote zu beklagen ſind, ereignete ſich am Dienstag, dem 17. Ok⸗ tober. nahe Malaga. Ein dreimotoriges Flugzeng der Ala Littoria hatte ſich auf der Strecke Sevilla⸗ Melilla(Spaniſch⸗Marokko) nach anderthalbſtün⸗ digem Fluge uuter ſchlechteſten Witterungsverhält⸗ niſſen zum Durchſtoßen der Wolkenbank eutſchloſſen, da es ſich bereits über dem Meer glaubte. Beim Ver⸗ ſuch, tiefer zu gehen ſtieß das Flugzeug in den dich⸗ ten Wolken unweit Malaga gegen einen Berg und neriet in Brand, wobei fünf Mann der Beſatzung und zehn Paſſagiere ums Leben kamen. Schiffsunglück auf dem Fangtſe EP. Mailand, 19. Oktober. Wie die italieniſchen Blätter aus Schanghai mel⸗ den, iſt auf dem Jangtſe der japaniſche Dampfer Hſintaikoo“ untergegangen. Die Zahl der bei dem Unglück ums Leben gekommenen chineſiſchen Paſſagiere wird mit 400 angegeben. Das Unglück ſoll, wie weiter verlautet, durch die über⸗ mäßige Ladung und einen plötzlich aufgetretenen Taifun verurſacht worden ſein, der auch zu Ueber⸗ ſchwemmungen in Schanghai geſührt haben ſoll. ——————— Hadotſchelfeieleen und verantwortlich für Potitik: Or. Alois Winbaner⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kultur⸗ politik, Theater and Unterhaltung: Car! Onno Elſenbart.— Handel: i. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Fr. Wit⸗ delm Koch.— Kunſt, Füm und Gericht: Dr. Fram Wilbelm och.— Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung im Berlun: Or. E.§. Schaftfer, Bertin, Südweſtkorſo 60. Für underlangte Beiträge keine Gewähr..— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker and Berleger: Neue Mannheimer Zertung Or. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen i. V. Robert Göller, Mannheim. Bur Beit Preisliſte Nr. 10 galtig. — dem plattdeutſchen Wort für Freitag, 20. Oktober 10y˙)0— 3. Seite/ Nummer 52 Nauub vrnb — oLlu DO —„John Powel und Co.“ ſteht an der Türe eines Hauſes am Rande von Neuyork. Hier befindet ſich die einzige Groß⸗Fliegenfarm der Vereinigten Staaten, ein ſeltſames Geſchäftsunternehmen, das ſich übrigens eines großen Zuſpruchs erkreut. Hier kann man kräftige, geſunde Stubenfliegen in belie⸗ bigen Mengen käuflich erwerben. Allerdings werden die Inſekten in erſter Linie dafür gezüchtet, um die Wirkſamkeit der auf dem Markt befindlichen Fliegenvernichtungsmittel zu erhärten. Und ſo ſind auch die Unternehmen, die ſolche Mittel her⸗ ſtellen, die Hauptabnehmer der Neuyorker Fliegen⸗ farm. Eine einzige ſolche Firma befördert täglich in einem eigens dafür geſchaffenen Propaganda⸗ raum 7000 Fliegen, die Powel und Co. zu liefern haben, vom Leben in den Tod, um den Intereſſen⸗ ten die Wirkſamkeit ihres Fliegenvernichtungsmit⸗ tels auf eindrucksvolle Weiſe vor Augen zu führen. Dafür bezahlen ſie im Abonnement der Fliegen⸗ farm 200 Dollar monatlich alſo rund einen Dollar für 1000 Fliegen, was einen Rekoroͤpreis in der Fliegeninduſtrie darſtellt. Ein anderer ſtändiger Abnehmer iſt das ſtädtiſche Aquarium. das Fliegen kauft, um ſeine Fiſche damit zu füttern. Natürlich gibt es auch Privatkunden, zu denen ein Diplomat gehört, der täglich eine Sendung friſcher Stuben⸗ fliegen zur Fütterung ſeines Chamäleons, das er ſich als Haustier hält, bezieht. Vielfach werden die Fliegen an die Abnehmer auch im Puppenſtadium geliefert. Die Tiere kriechen dann einige Tage ſpäter an ihrem Beſtimmungsort aus. ſo daß man ſich auf dieſe Weiſe auch Vorräte anſammeln kann⸗ Die Fliegenfarm hat eine Leiſtungsfähigkeit von 150000 Fliegen täglich. Da es viele tauſend Arten dieſer Inſekten gibt, ſind nur die wichtigſten ver⸗ treten. In den Laboratorien geht die Zucht vor ſich. Die Made, die ſich aus dem Ei der Fliege ent⸗ wickelt. leat man in große Glasbehälter, wo ſie die notwendige Nahrung vorfindet. Dann ſpinnt ſie ſich ein, und in dieſem Zuſtand beginnt bereits der Poſt⸗ verſandn. Andere Fliegenarmeen läßt man aber auch in der Farm ſelbſt ausſchlüpfen und bringt ſie in Käfigen unter. Vor kurzem geſchah es, daß ein Angeſtellter verſehentlich einen Behälter. in dem ſich 30.000 Fliegen befanden, öffnete. Die ganze Armee floa prompt zum Fenſter hinaus und in die Fenſter eines gegenüberliegenden Geſchäftshauſes hinein, wo die entſetzten jungen Damen teilweiſe in Ohn⸗ macht fielen und teilweiſe nach dem Ueberfallkom⸗ mando riefen. Mr. Powell entſchuldiate ſich por⸗ ſönlich für dieſen Ueberfall, den ſeine Schützlinge verübt hatten. — Ein aufregendes Jagdabenteuer wird aus Lett⸗ land gemeldet, wo ſich ein junger Mann auf einem See nahe der Oſtgrenze beim Angeln befand. Plötz⸗ lich geriet ſein kleines Boot ins Schwanken und die Leine der Schleppangel ſtraffte ſich zum Zeichen, daß ein großer Fiſch angebiſſen haben mußte. So ſehr ſich aber der Angler bemühte, ſeine Beute an die Oberfläche zu bringen, ſeine Kräfte reichten dazu nicht aus. Im Gegenteil— der Rieſenfiſch, deſſen Kopf für einen Augenblick aus dem Baſſerſpiegel tauchte und erkennen ließ, daß es ſich um einen gigantiſchen Hecht handelte, ſtrebte wieder in die Tieſe und drohte das Boot ſamt dem ſchreienden Angler mit ſich zu ziehen. Als ſich das Schifflein ſchon halb mit Waſſer gefüllt hatte und der in höchſter Not ſchwebende Angler ſich nur durch ver⸗ zweifeltes Feſthalten vor dem Schlimmſten bewah⸗ ren konnte, riß glücklicherweiſe die Angelleine und rettete den Fiſcher. Seine Angaben fanden durch die Beobachtung der Seebewohner, daß ſeit undenk⸗ lichen Zeiten in den Gewäſſern ein Rieſenhecht von ſchätzungsweiſe 50 Kilogramm Gewicht ſein Unweſen treibe und wiederholt Angler in ſchwere Gefahren gebracht habe ihre Beſtätigung. Tapfere Männer wollen nun dem„Seeungeheuer“ gemeinſam zu Leibe rücken und es zu erlegen ſuchen. 242 dK — Ein nicht alltägliches Vorkommnis rief die Feuerwehr von Kroppenſtedt bei Staßfurt nach dem Rathaus. Aus einer Arreſtzelle, in der ein Land⸗ ſtreicher ſaß, drang dicker Rauch. Die Feuerwehr ſand in der Zelle den Häftling tot auf. Die Unter⸗ ſuchung ergab daß der Häftling die Heizungsanlagen auseinandergenommen und in die Wandöffnung ſei⸗ nen Strohſack geſteckt hatte. Davor hängte er den Leinenbezug des Strohſacks. Dann brannte er das Ganze an. Unerklärlich iſt, wie der Häftling Streich⸗ hölzer haben konnte, und ebenſo unerklärlich ſind ſeine Beweggründe: wollte er auf dieſem ſeltſamen Wege Selbſtmord verüben und wollte er das Rat⸗ haus anzünden? * — Auf der Landſtraße in der Nähe von Termonde, (Belgien), hatte der Chauffeur eines Laſtkraftwagens eine Panne. Der Mann verſuchte den Schaden ſelbſt zu reparieren und hantierte zu dieſem Zweck an dem Motor. Aus bisher nicht geklärten Gründen kam es zu einer Exploſion. Die Stichflamme ergriff die Kleider des Laſtwagenführers. Da keine andere Möglichkeit zur Rettung beſtand, ſtürzte ſich der Mann geiſtesgegenwärtig in einen neben der Land⸗ ſtraße herfließenden Kanal. Paſſanten. welche den Unglücksfall aus der Entfernung beobachtet hatten, liefen herbei. um den Mann. der eben noch vom Feuertod bedroht war, vom Waſſertod zu ret⸗ ten. Es gelang ihnen auch ihn, der nicht ſchwimmen konnte, den Fluten zu entreißen. * — Ein ganz vereinzelt daſtehender Fall einer anomalen Entwicklung eines Kindes wird aus Alt⸗ ſtadt bei Ung. Hradiſch gemeldet. Eine zahlreiche Arbeiterfamilie hat einen fünfjährigen Knaben, bei dem in der letzten Zeit Anzeichen einer vorzeitigen, Reife feſtzuſtellen ſind. Dem Kind wächſt ein ſtarker dunkler Bart, dͤer bis dreimal in der Woche wie bei einem Erwachſenen raſiert werden muß. Bemerkens⸗ wert iſt, daß dieſe Abnormität auf die ſonſtige kör⸗ perliche Entwicklung des Knaben keinen Einfluß hat. 55 Bley— Pflaumenbaum Seltſames Schickſal eines Familien⸗Namens Ein intereſſantes Beiſpiel, wie ſich Fami? liennamen im Laufe der Zeit verän⸗ dern können zeigt ſolgender Fall: Bei einer Erbſchaftsangelegenheit, die vor einigen Jahren in Deutſchland geregelt werden ſollte, han⸗ delte es ſich um die Familien Bley und Pflau⸗ menbaum. Dabei wurde nachgewieſen, daß beide Familien denſelben, rein ariſchen Urſprung hatten. Urſprünglich beſtand der Name Bley; im ſech⸗ zehnten Jahrhundert aber reränderten bekanntlich unter Einwirkung humaniſtiſcher Ideen die meiſten Gelehrten ihre deutſchen Namen in lateiniſche, und ein Magiſter Bley nannte ſich Plumbum ddie la⸗ teiniſche Bezeichnung für Blei). Der Name Plum⸗ bum blieb in der Familie, bis dieſe nach Nord⸗ deutſchland und unter die Plattdeutſchen geriet. Hier verwandelte ſich Plumbum in Plu hmboom, Pflaumenbaum und als die Familie aus dem Plattdeutſchen nach Mittel⸗ deutſchland zog, da nannte man ſie wieder hoch⸗ deutſch: Pflaumenbaum. Der rechte Arm iſt länger An der ſtaatlichen Hochſchule von Michigan in USA hat der Anthropologe Profeſſor Clarence R. van Duſen eine Reihe von intereſſanten Meſſungen vorgenommen aus denen hervorgeht, daß der Durch⸗ ſchnittsmenſch„ſchief“ iſt, das heißt, daß die Glie d⸗ maßen ſeiner rechten Körperſeite g r ö⸗ ßer ſind und ſtärker ausgebildet, als die linken. Nur bei 13 von 1700 Studenten, die unterſucht wur⸗ den, war der rechte Arm genau ſo lang wie der linke. Profeſſor van Duſen erklärt, daß Men⸗ ſchen, deren beide Arme gleich lang ſind, außer⸗ ordentlich ſelten anzutreſfen ſind. Der rechte Arm des Durchſchnittsmenſchen iſt nicht nur länger, als der linke, ſondern auch umfangreicher, und weiſt eine breitere Handfläche auf. Entgegen der Theorie, daß die Gliedmaßen der rechten Körperſeite deshalb ſtärker ausgeprägt ſind, weil man von ihnen häu⸗ figer Gebrauch mache, vertritt der Anthropologe den Standpunkt, daß es ſich hier um eine Erbanlage des Menſchen handle; es habe ſich gezeigt, daß be⸗ reits bei kleinen Kindern der rechte Arm länger und auch ſtärker entwickelt ſei, als der linke. — Meiſter Lampes Jägerlatein „... ungelogen— mit einer ſooo großen Kugel hat er nach anir geſchoſſen!“ Zeichnung von R. Fäcke(Scherl) Polnisches Tagebuch: Ein Mannkeimer Fliegerkauptmann e rzählt Nriegs- und Fiampferlebnisse imm Feldaug gegen Solen Erſter Einſatz im Morgennebel An der polniſchen Grenze, 2. September 1939. Seit geſtern früh um.48 Uhr iſt das bisherige Manöver durch Vormarſchbefehl des Füh⸗ rers aufgehoben und auch meine Staffel kriegs⸗ mäßig eingeſetzt. Wir wollten um 5 Uhr feindwärts ſtarten. Wegen Bodennebel jedoch mußten wir bis gegen 10 Uhr warten. Im nebeligen Morgen don⸗ nerten unſere Maſchinen ſowie Gruppe Jagoͤflieger oſtwärts. Infolge der tieſhän⸗ genden Wolkendecke und ſumpfigen Gegend war die Aufgabe fliegeriſch nicht einfach. Die Fußtruppen waren bereits in raſchem Vormarſch und hatten um 8 Uhr die Grenze nach Polen in einer Tiefe von fünf Kilometer überſchritten. Die erſten Gefange⸗ nen wurden bereits eingebracht. Wir waren ge⸗ ſpannt auf unſeren erſten Einſatz gegen den Feind und deſſen Gegenwirkung. Die Jagdflieger und unſere Maſchinen mußten in den Nebelſchwaden und Wol⸗ kentiefhang zum Feldflugplatz zurück. Die von un⸗ ſerer Aufklärungsſtaffel frühmorgens eingeſetzte Maſchine verſchwand im Nebel, und alle Beſatzun⸗ gen ſtanden ſchweigend und in Gedanken verſunken 55 der Startſtelle, um das Durchbrechen der Sonne und klare Sicht zum Starten abzuwarten. Wir wurden auf eine lange Probe geſtellt weil erſt gegen Mittag der Nebeldampf in die Höhe ging. Die erſte Maſchine, bange erwartet, kam zurück und hatte „nur“ 17 Treffer von Maſchinengewehr⸗ beſchuß im Rumpf und Leitwerk. Die Beſatzung ein junger Leutnant und Unteroffizier— waren in beſter Stimmung aus dieſer Feuertaufe am erſten Morgen heil herausgekommen. In anühſamer Orientierung über Baumwipfel, größtenteils im Nebel, geriet die Maſchine einem polniſchen Maſchi⸗ nengewehrpoſten auf einer erhöhten Waldlichtung in das Viſier. Die eigene vorwärtsgehende Infanterie begrüßte unſeren Flieger über, und wir konnten die Spitze des Vormarſches genau an die höhere Führung aufgeben. Damit war unſere Staffel ein⸗ geſetzt und hatte am erſten Tag ihren Zweck und Sinn unter Beweis geſtellt. Nun gingen faſt alle Beſatzungen an den Start, und flogen oſtwärts. Jede Maſchine hatte einen an⸗ deren Auftrag. Bis abends waren von den übrigen Beſatzungen der größte Teil erfolgreich und glücklich zurückgekehrt. Noch eine Maſchine brachte zwei S heim. So ſchloß der erſte ag! Ich kam mit meiner Maſchine nicht zum Einſatz, bin aber morgen am 2. Tag der erſte in der Frühe, der die Aufgabe hat, klar feſtzuſtellen, wohin in der Nacht die Hauptrichtung der flüchtenden Polen führt, über welche Straßen und Eiſenbahnen noch zurück⸗ flutender Verkehr ſich bewegt, um ſo der höheren Truppenführung die Entſcheidungen zu erleichtern. Polniſche Flieger ſind nur in drei Maſchinen ge⸗ ſehen worden, die keinen Kampf annahmen und den ſiegreichen Rückzug antraten. Flakbeſchuß war kaum zu bemerken. Die Marſchziele der Infanterie wurden bis geſtern abend erreicht. Die Verluſte waren nicht nennenswert. Bei unſeren Fliegerkameraden am anderen Dorfende, den Jagdfliegern, wurden zwei Maſchinen zur Reparatur in die Etappe per Laſt⸗ wagen gebracht. Die Flugzeugführer— ein Maior und ein Unteroffizier— hatten einige Hautabſchür⸗ fungen. Vergeblich ſuchten geſtern die Jagdflieger ihren Gegner! Wir konnten als Aufklärer doch recht wertvolle Beobachtungen und Photos machen. und die Führung unſeres Armeekorps fortlaufend über den Vormarſch unterrichten. Feuertufenfeſt mit Radiomuſik Der erſte Tag endet mit einem kleinen Feuertaufenfeſt ſowohl bei Offizieren als auch Unteroffizieren und Mannſchaften bei eingeſchalte⸗ ter Radiomuſik aus unſerem Funkwagen der Staf⸗ fel. Wir hören hier auch abends die Reichstags⸗ ſitzung und Führer⸗Rede ſowie ſonſtige Sonder⸗ meldungen. Die Beſatzungen, d. h. alſo das flie⸗ gende Perſonal unſerer Staffel, ſitzen bei Kerzen⸗ licht an zwei Tiſchen mit Gartenbänken in einem kleinen Park inmitten des Dorfes das uns Quartier bietet. Witze— fröhliche Erzähluna im Flieger⸗ latein— gegen Mitternacht verſchwindet eine Be⸗ ſatzung nach der anderen— morgen früh um fünf Uhr gehts wieder hinüber. Neuer Flug in Feindesland Am 2. September ſtehen wir mit Tagesanbruch angetreten— wieder im Nebel— die Beſatzungen werden zunächſt für den Vormittag angeſetzt. Ich eröffne, ſobald der Start freigegeben iſt, gegen 9 Uhr den Tagesreigen. Die Ziele liegen weit in Feindes⸗ land. Es iſt noch ͤunſtig über unſerem Feldflug⸗ platz beim Start, jedoch gewinne ich ſofort eine Höhe. von 2000 Meter und überſteige die auf Erde lagernde leichte Dunſtſchicht. Sonne rechts— alſo im Oſten diejenigen einer. — geht es nun von nördlich in den Beobachtungs⸗ raum. Höher ſteigend auf 3000 Meter, ziehen Wälder, große Seen, Bahnlinien unter mir hinweg. Die vordere Linie unſerer Truppen nach der Abend⸗ meldung des geſtrigen Tages wird mit Befriedigung hoch oben paſſiert. Ein Gruß hinunter zu den tapferen Kameraden der Erde, dann greift die Hand nach dem Maſchinengewehr— es wird entſichert und zum Schuß auf feindliche Flieger klargemacht. Weiter geht die Hand an das Bombengerät. Auch hier wird zum Abwurf klargemacht— Hebel herum — alle Bomben ſind entſichert und ſomit ſcharf! Bild⸗ gerät wird eingeſtellt, um die Beobachtungen auf⸗ zunehmen. Funkgerät wird abgeſtimmt und die Erd⸗ ſtation mit den Rufzeichen des Tages angenommen⸗ Swölf Vomben ſauſen in die Tiefe So— alles klar— M klar— Bild klar— Bomben klar— Funk klar— gehts mit vollen Touren auf die großen Etappen⸗Städte hinter der feindlichen Front los. Ich ver⸗ gleiche ſorglich auf meiner Karte den geflogenen Kurs mit der Erdſicht und beobachte die Luftlaſt „auf Flakbeſchuß oder feindliche Jäger. Tief in 1000 Meter Höhe kleine Wattebäuſche, d. h. Wölkchen, dar⸗ unter das ehemals deutſche Polen. Die erſte große Stadt mit Fabriken, Bahnhofsanlagen, Gebäuden 156 9—9— F 2. 8 am Marktplatz PEAietelstraße 18 und Plätzen kommt heran. Wir umfliegen in gro⸗ ßem Bogen die Stadt! Keine Flakabwehr— kein feindlicher Flieger— leer der Bahnhof— leer die Plätze und Straßen— weiter geht es nach Norden zur nächſten Stadt— dasſelbe Bild. Zurück und öſtlich weiter führt der Flugweg nach der größten Stadt des benachbarten Raumes.„Schnell ſind wir dort— auf den Straßen dahin ſehe ich noch Marſch⸗ kolonnen oſtwärts in den Vorſtadtsſtraßen— auf den Bahnhöfen Truppenverladungen— alſo Bom⸗ ben hinunter— vorgehalten im Berhält⸗ nis zu meiner Flughöhe von 3900 Me⸗ ter verlaſſen 12 Bomben die Maſchine wie die Eier bei der Henne— zuerſt im Bogen voraus— dann rückwärts entſchwindend— fallen ſie ins Ziel— Lage gut, davor— im Ziel— dahinter—. Bedaure ſehr, aber es iſt ja ſeit geſtern Krieg! Ein Zug von großer Länge fährt in den Bahnhof ein— jedenfalls Truppen! Wird im Licht⸗ bild alles feſtgehalten. Inzwiſchen iſt mein Benzin⸗ tank halb leer— ich muß noch heim zur Staffel kommen— der vor mir ſitzende blutjunge Flugzeug⸗ führer— ich könnte ſein Vater ſein mit meinen 46 Jährchen(ſprich 18)— bekommt Richtung und nach Kompaßkurs und Uhr geht es zurück. Luftraum noch leer— kein feindlicher Jäger kommt mir vor das Maſchinengewehr. Wir fliegen ruhig zurück— ein feindliches Beobachtungsflugzeug zieht gelegentlich nun doch unter uns durch. Ich beachte es gar nicht, da es nach Norden durchdrückt. d. h. entwetzt. Wir ſetzen auf. Alles in Ordnung. Die Meldungen fan⸗ gen an zu laufen über die Beobachtungen. Nachein⸗ ander kommen auch die anderen beiden angeſetzten Maſchinen zurück. Wertvolle Einblicke hinter die polniſche Front ſind gewonnen. Die Fernſprecher, Meldekraftfahrer und Bildſtelle kommen in Be⸗ wegung. Wir entledigen uns der Fliegerkleidung und des Fallſchirms. (Fortſetzung folgt) — O Aus dem National⸗Theater. Als erſte Uvaufführung der Spielzeit 1939/0 erſcheint am Samstag, 21. Oktober, das Luſtſpiel„Friſchverloren— halb gewon⸗ nen“ von Karl Zuchardt im Spielplan des Nationgl⸗ Theaters. Das Luſtſpiel, mit dem ein in Mannheim bisher unbekannter Autor zu Wort kommt, behandelt ein immer wiederkehrendes Thema der Luſtſwielliteratur in neuer und moderner Form: das Schickſal der allzu ſelbſtbewußten Frau, die durch die Kraft des überlegenen Mannes ihrem eigentlichen Lebensinhalt zugeführt wird. Die Inſzenie⸗ rung der Mannheimer Uraufführung leitet Hans Becker. Die Bühnenbilder entwarf Friedrich Kalbfuß als Gaſt. 8* Carl Ludwig Diehl lebt! Durch verſchiedene deutſche Blätter ging dieſer Tage eine Korreſpondenzmeldung, die beſagte, daß der bekannte Filmſchauſpieler Carl Ludwig Diehl an der Front gefallen iſt. Wie die Uſa in Berlin mitteilt, iſt der Schauſpieler zwar eingezogen worden, er befindet ſich aber bei beſter Ge⸗ ſundheit. Die Falſchmeldung gründet ſich wahrſcheinlich auf die Tatſache, daß zu Beginn des Feldzuges ein Haupt⸗ mann gleichen Namens gefallen iſt. Auch das Kriegs⸗Whw. is HAſ ao Schlacht, die ſiegreich gee ſchlagen werden muß. — 4 8 fon 6 S Wãre das nicht etwas für Sie? natürlich— und außerdem winken ja auch zahlreiche andere große, mittlere und kleinere Hewinne. uber 100 mitlionen Reichsmark werden ausgeſpielt. Im günſtigſten Falle (§ 2, II der amtlichen Spielbedingungen) ge⸗ winnen Sie 3 Millionen Mark. Insgeſamt ver⸗ teilen ſich 480 000 Sewinne und 3 Prämien im Seſamtbetrage von Run 102 899 760.— in 5 filaſſen auf 1 200 000 Coſe. Rlle õewinne ſind 8 2. Deutſche Reichslotterie 2 Deutſc he Heichslotterie * einkommenſteuerftel. Die ztehung zur erſten——*—— filaſſe beginnt am 7. Nov. 1939. Verlangen Sie 1.5010 288889.500000 Iinumonen deshalb Iht cos und den amtlchen ewinn⸗ 3⸗ 2000 608 3⸗ 2000 78999.500000 11nmonen plan bei der nöchſten Staatichen Cotterie13,1000 185 0 8888.300000 900000 kinnahme. mur Rmm.— hoſtet ein fchtelos, 40, 3000, 888866- 3000 68883.200000 600000 50- 3000. 99999/70- 5000 29999 6. 100000 500000 nur Rm.— ein Viertellos je filaſſe. Dentzen 45, 2000 90000l45- 2000 303— 9or 1000 50500ſ0⸗ 1000 50555 12.50000 600000 Sie aber daran: 4 15.40000 600000 Dritte Klaſſe Dierte Klaſſe P1000200000Pu6o 00dod 24.29906 939999 nur rechtzeitig vor ziehung beiahlte 3. 50000 150000ʃ(3, 50000 150000 18690909 780000 koſe beoründen Sewinnanſpruch. 910 60 5 5 110. 2000 1880696 * 12. 5000 12.* 0 157 4000 383 155 4000 8838 900. 3000 2700 30⸗ 3000 90 30, 3000 90 1800. 2000 3600 45- 2000 99990/8- 2000 888038 5109, 1090 5109 90 1000 900000- 1000 8833 Los Nm.— 215138.150 47275700 4 09 4 3 4. Seite/ Nummer 452 Neue Mannheimer Zeitung Freitag, 20. Oktober 1989 Die Sta diseite Mannheim, 20. Oktober. Beʒugsſcheinvraxis Es iſt Tatſache, daß der Großteil der Mannheimer Hausfrauen wie auch der männlichen Haushalts⸗ vorſtände, nicht weniger ſchließlich auch der Ge⸗ ſchäftsleute. von der Notwendigkeit, um nicht zu ſagen; Nützlichkeit, der durch die Macht kriegeriſcher Verhältniſſe zwangsläufig gewordenen Bezugs⸗ ſcheine für Lebensmittel, Kleidung und andere Be⸗ darfswaren ſich überzeugt hat. Ebenſo dürften es der Volksgenoſſen nicht allzuviele mehr ſein, die über den Inhalt ihrer verſchiedenfarbigen Lebens⸗ mittelkarten nicht im Bild ſind und nach bald zwei⸗ monatlicher Uebung von ihren Lieferanten ſich immer noch des langen und breiten belehren laſſen müſſen, welche Mengen ihnen auf dieſen und jenen Abſchnitt zuſtehen über deren Gültigkeit und Ver⸗ fallzeit und noch einiges mehr, ſehr zum Aerger der übrigen mehr oder weniger geduldig wartenden Käufer, nicht zuletzt auch des ſolcherart in einer raſchen Abwicklung des Betriebs behinderten Ge⸗ ſchäftsmannes und ſeiner Angeſtellten, die bekannt⸗ lich ihre höfliche Geduld nicht verlieren dürfen. Der⸗ artigem unerfreulichen Frage⸗ und Antwortſpiel „ſollen ja die neuen Bezugsſcheine mit aufgedruckter Mengenangabe abhelfen. ein Zweck, dem unbeſtrit⸗ ten Erfolg beſchieden ſein wird. Trotzdem können auch die Bezugsſcheininhaber, auch wenn ſie über Wert und Dauer ihrer Abſchnitte im klaxen ſind, bei einigem guten Willen noch ein erheblich Teil zu einer ſchnelleren Abfertigung der Kundſchaft beim Einkauf beitragen, und zwar dadurch, daß ſie die gleichlautenden genau aufeinandergepaßten Karten ihrer Familienangehörigen mittels zweier Heftklam⸗ mern ſogenannter Büronadeln, miteinander verbin⸗ den, und zwar an einer Stelle, die dem Abſchneiden nicht oder nur zuletzt verfällt. Ein kurzes Studium der Karte läßt die paſſenden Stellen leicht heraus⸗ finden. Das Verfahren hat neben der Handlichkeit für den abſchneidenden Verkäufer noch den Vorzug, daß die einzelnen Karten ſauber und glatt bleiben weil ſämtliche Abſchnitte in ein en Arbeitsgang mit der Schere abgetrennt werden kön⸗ nen. Wer ſchon beobachtete, in welch zerknittertem, beflecktem und nicht ſelten eingeriſſenem Zuſtand gleichgeartete Karten oftmals dem Verkäufer ein⸗ zeln in die Hände gegeben werden der wird unſeren guf vermehrte Bezugsſcheinpraxis abzielenden Vor⸗ ſchlag gut heißen und danach handeln, zum eigenen Teitſparenden Vorteil und zur unzweifelhaft großen Freude der Verkäufer.— 4 Gefahr im Spiel! Polizeibericht vom 20. Oktober 1939 Geſtern nachmittag lief ein 3 Jahre alter Junge auf der Hauptſtraße in Feudenheim gegen einen Per⸗ ſonenkraftwagen. Der Junge wurde zu Boden ge⸗ worfen, wobei er an der linken Geſichtshälfte verletzt wurde. ZBur ſelben Zeit fuhr ein 11 Jahree alter Schüler mit einem Fahrrad in ſchneller Fahrt auf der ab⸗ ſchüſſigen Neckarſtraße in Feudenheim in eine Gruppe fußballſpielender Kinder. Hierbei ſtürzte der Junge vom Fahrrad und zog ſich Verletzungen am rechten Knie zu. Bei vier weiteren Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten, wurden drei Perſonen verletzt, ein Kraftfahrzeug und ein Fahr⸗ rad beſchädigt. Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten 25—— gebührenpflichtig verwarnt, und ſieben jugendlichen Radfahrern, die ihre Fahrräder nicht in Ordnung hatten, wurden die Ventile ent⸗ fernt. Nichtverdunkelung der Wohnungen: Zehn Woh⸗ nungsinhaber, die ihre Wohnungen nicht genügend abgedͤunkelt hatten, wurden gebührenpflichtig ver⸗ warnt und acht wegen derſelben Uebertretung zur Anzeige gebracht. Swei Siebzehntonner rannten zuſammen Der eine kam aus Richtuna Friedrichsbrücke und wollte raſch noch zwiſchen 8 1/ 8 2 die Straße nach den R⸗ und S⸗Suadraten zu überqueren. Der andere kam vom Marktplatz her, um zwiſchen den R⸗ und 8⸗ Ouadraten dem Rina zuzufahren. Aber ſchon ereilte ihn ſein Schickſal: er prallte auf den Anhänger des von links kommenden erſten Laſtwagenzuges, wurde nach R1 zu um die Ecke geſchleudert und blieb mit erbeblich eingedrückter Naſe liegen, während der leichſtarke Gegner nur mit ein paar unſcheinbaren Kratzern verſehen, noch etliche fünfzia Meter weiter⸗ fuhr. Natürlich ſammelte ſich ſo in der zehnten Mor⸗ gleich viel Volk, das auch mit mancher räftigen Rede in die alsbald folgende Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen den beiden Wagenführern eingriff. Da beide verhältnismäßig langſam gefahren waren, iſt glücklicherweiſe nur Sachſchaden entſtanden.—rt. leichteren ſchleift. „Frisch verloren- halb gewonnen“ NHau αιεte αt Hmich Poucliastlenckexin! Spielleiter Hans Becker gibs Auskunft über die Uraufführung mit dem seltsamen Titel Stückproben mit anzuhören, iſt jedermann ſtreng⸗ ſtens verboten. Da bleibt das Nationgltheater eiſern und ſchlägt ſelbſt den Leuten von der Preſſe die dies⸗ bezügliche Tür zum morgendlich dunkeln Zuſchauer⸗ raum vor der Naſe zu. Aber wenn man doch den Spielleiter ſucht,— wenn man doch angemeldet iſt, um ihn über das kommende Luſtſpiel vom friſch ver⸗ lorenen. halb gewonnenen und bis zum Schluß natür⸗ lich dann doch reſtlos geſicherten Liebesglück des be⸗ deutenden Nervenarztes Dr. Konrad Munk auszu⸗ fragen... ia, dann erwiſcht man halt doch, und wenn auch nur von hinten, ſchnell einen Blick auf die Bühne. Sie ſieht ia noch ziemlich kahl aus, und der auf⸗ rechte Pappdeckel, hinter dem Fräulein Collin aanz in Zivil ihre Tulpen zu pflanzen vorgibt, läßt noch nichts von der reizenden Gartenſzenerie mit Ge⸗ wächshaus und buntem Schirm ahnen, die Friedrich Kalbfuß als Gaſt⸗Bühnenbildner ſich für dieſen zweiten Akt ausgedacht hat. Dafür aber ſchleudert Ria Roſe als Hauptheldin Brigitte und vorerſt noch ganz ungezähmte Widerſpenſtige dieſer modernen Ab⸗ wandlung eines⸗ſozuſagen Ewigen Stoffes gerade eine ganze Reihe großartiger mediziniſcher Fach⸗ ausdrücke in die Gegend ſo daß man vor ſoviel Bildung in einem ſo hübſchen Köyfchen ſchier in Ehr⸗ furcht erſtarrt iſt. Das buttert nur ſo von„Pſycha⸗ ſthenie“,„Idioſynkraſie“.„Anthropo⸗ Phobie“, was hier im beſonderen etwa dasſelbe wie„Männerfeindſchaft“ bedeutet. Frau Brigitte, der anſcheinend ein recht aus⸗ kömmlicher Landſitz eignet, iſt als ſportlich⸗mondäne Dame in den beſten Jahren geſchieden und will mit dem ſtarken Geſchlecht durchaus nichts mehr zu tun haben. Karl Zuchardt aber, der übrigens bei uns hier in Mannheim bisher noch ungeſpielte Autor, hat nun einen anſcheinend ebenſo neuen wie amüſanten Weg gefunden, um ſie im Verlaufe der drei dramaturgiſch ausgezeichnet zugeſchnittenen Akte gewiſſermaßen hintenherum von ihren Extra⸗ vaganzen zu heilen und in einem vorausſichtlich ſehr glücklichen Ehehafen mit beſagtem Nervenarzt landen zu laſſen. Das iſt in aller Kürze der notwendige rote Faden, um den herum aber noch allerlei nettes, luſtſpiel⸗ mäßiges Beiwerk rankt, ſo daß am Ende ſogar ein ganzes Kleeblatt verliebt⸗verlobter Paare auf der Bühne ſtehen wird. Aber bei dieſem guten Ende ſind wir vorläufig noch nicht, ſondern inzwiſchen hat ſich Hans Becker nun doch eingefunden und zu einer kleinen Aus⸗ fvagung weit ab vom verbotenen Gelände des Büh⸗ nenhauſes bewegen laſſen. Natürlich gefällt ihm ſein Stück, das iſt klar; eben weil es bei allex Flüſ⸗ ſigkeit der Handlung eine gewiſſe geiſtige Fundie⸗ rung zeigt und nicht— wie die meiſten ſogenannten modernen Luſtſpiele— mit den oberflächlichen Mätz⸗ chen einer bewährten Situationskomik arbeitet. Ob das Publikum bei dieſen an ſich natür⸗ lich höchſt intereſſanten Auseinanderſetzungen über den heutigen Stand der Seelenheilkunde und deren Anwendungsmöglichkeiten auch mitgehen wird? Man darf es glauben, weil dieſe Fragen nicht nur rein thematiſch doch recht geläufig ſind, ſondern auch in einer ſo eingängigen Form vorgetragen werden, man ſich ohne weiteres davon gefeſſelt fühlen nn. Freilich iſt ſowag nicht leicht zu ſpielen,— noch ſchwerer zu lernen; und Regiſſeur wie Darſteller haben in den hinter ihnen liegenden drei Wochen angeſtrengteſter Probenarbeit für dieſe bisher ein⸗ zige Mannheimer Uraufführung der Spielzeit 193/40 manche harte Nuß zu knacken gehabt.„Wir müſſen die Mitte wahren zwiſchen vol⸗ ler Natürlichkeit und einer gewiſſermaßen dozieren⸗ den Haltung,“ meint Hans Becker, dem ſelbſt auch eine kleinere Rolle im Kreiſe der typenmäßig denk⸗ eee, Schwerer Verkehrsunfall Kind in einen OEG⸗Znug gelaufen Geſtern nachmittag gegen fünf Uhr ereignete an dem OéEG⸗Uebergang damm ein ſchwerer Verkehrsunſall. Beim Heran⸗ nahen eines OEG⸗Zuges war eine Mutter mit dem Kinderwagen ſchon auf dem Neckardamm angelangt, während ihr etwa fünf Jahre altes größeres Kind ſich noch auf der Otto⸗Beck⸗Straßenſeite des Bahn⸗ körpers befand. Der herannahende Zug gab Sig⸗ nale, die Mutter rief dem Kinde öu, ſtehen zu bleiben. Das Kind verſtand ofſenbar den Zuruf nicht richtig, ſprang über die Gleiſe, wurde erfaßt, 15 Boden geſchleudert und ein Stück weit geſchleift, der Zug zum Halten gebracht werden konnte. Nach der Einlieſerung in das Thereſienkrankenhaus konnte nur noch der Tod, eingetreten durch ſchwere Schädelverletzungen, feſtgeſtellt werden. Der tief bedanerliche ſchwere Unglücksfall hatte eine größere Menſchenanſammlung zur Folge. Die Keiminalpolizei berichtet Die Kriminalpolizei berichtet: Am 19. Oktober 1939, vormittags von 10—11 Uhr, wurde auf der Bahnlinie Waloͤhof—Sandtorf ein 60 Jahre alter Bahnbeamter beim Ueberſchreiten der Gleiſe von einem Güterzug erſaßt und ge⸗ Der Tot trat alsbald ein. Am 18. Oktober 1939, nachmittags 16.30 Uhr, wurde auf der Kattowitzer Zeile in Waldhof ein 31jähriger blinder Bürſtenmacher von einem zu⸗ rückſtoßenden Laſtwagen erfaßt und überfahren. An den erlittenen Verletzungen iſt der Ueberfahrene fior Tage im ſtädtiſchen Krankenhaus ge⸗ orben. 1. Kriegswanderung des. Schwarzwalovereins in die Pfalz Die Führung des NSR, zu dem die Wander⸗ vereine zählen, hat beſtimmt, daß die Pflege der Leibesübungen auch während des Kriegs weiterge⸗ führt werden muß. Deshalb und weil nichts ſo ſehr wie eine beſchauliche Wanderung durch Feld, Wald und Flur geeignet iſt, uns wieder neue Kraft für den Alltagskampf zu geben, hat der Schwarzwald⸗ verein Mannheim⸗Ludwigshafen am vergangenen Sonntag ſeine 1. Kriegswanderung in die Pfalz durchgeführt. Die Rhein⸗Haardtbahn brachte die Teilnehmer nach Dürkheim, Weg durch die in herrlichſtem Herbſtſchmuck ſtehen⸗ den Wälder über Drei Eichen, Weißer St ein, zu dem ioylliſch inmitten ſchönſter Wald⸗ einſamkeit gelegenen orſthaus Rotſteig führte. Nach der Mittagsraſt ging es auf bequemem Weg durch das Wachenheimer Tal nach Dürk⸗ heim zurück. Ein Abſtecher auf die Wachten⸗ burg wurde mit einem überraſchend ſchönen Rund⸗ von wo aus der blick auf das umliegende zur Ernte reife Rebenge⸗ lände und die weiter entſernt liegende Rheinebene belohnt. Wenn es auch in den Nachmittagsſtunden unnötigerweiſe regnete, ſo war dieſe Wanderung, deren zuverläſſiger Führer Wanderfreund Her⸗ mann Wenchel⸗Mannheaim war, doch wieder ſo recht geeignet, alle Teilnehmer mit Freude und Stolz über die Schönheiten unſerer engeren Hei⸗ mat und mit neuer Liebe zu unſerem teuren Vater⸗ land zu erfüllen. Sgert-Meldungen Otto Siffling geſtorben Der internationale Fußballſpieler des SB Walohof, Otto Siffling, iſt heute morgen an den Folgen einer Rippenfellentzündung im Diakoniſſenkrankenhaus ge⸗ ſt orben. Den Keim der Krankheit trug Siffling ſchon lange in ſich. Er erreichte nur ein Alter von 27 Jahren. Siffling war vielleichk der techniſch beſte Spieler, den der S Wald⸗ hof und Mannheim überhaupt hervorgebracht haben. In über 80 Spielen vertrat er Deutſchland in Länderſpielen. Sein größter Erfolg waren ſeine fünf Tore in Breslau gegen Dänemark. In ſeiner Glanzzeit verſtand er es, alle Fußballanhänger reſtlos zu begeiſtern, ſein Spiel war einmalig und für jeden ein Genuß. Wenn er in letzter Zeit etwas zurücktrat, ſo hing das mit ſeinem Geſunoheits⸗ öuſtand zuſammen. Der SW Waldoͤhof und alle Fußballfreunde werden dieſe Spielerperſönlichkeit, die für den deutſchen Fußballſport ſo viel geleiſtet hat, nie vergeſſen. Am den„Eiſernen Aoler“ Die Spiele hatten am vergangenen Sonntag unter dem Dauerregen ſchwer zu leiden. Das Spiel 08 gegem Phönix wurde abgeſetzt und das Spiel Sandhofen gegen Käfertal bei 6u1 für Sandhofen abgebrochen. Der SV Waldhof konnte den badiſchen Meiſter, Vf R Mannheim, ver⸗ dient:1 beſiegen und dadurch in Führung gehen. Neckarau beſiegte Friedrichsfeld klar:2. Viernheim mußte zu Hauſe gegen Weinheim die vierte Niederlage(:1) hinnehmen. Seckenheim be⸗ ſiegte o7 Maunheim 320. 5 Am Sonntag ſpielen: 08 Mannheim— S Waldhof BVfR Maunheim— Seckenheim 7 Mannheim— Neckarau Friebrichsſeld— Saudhofen Käfertal— Viernheim Weinheim— Phönix Mannheim. 08 Mannheim hat gegen den SV Walodhof keine Ausſichten auf Punktgewinn, Walohof wird ſeine Führung behaupten. bar verſchiedenen Verehrer um Briaitte zugefallen iſt.„Und die Leichtigkeit darf doch auch wieder nicht ſo leicht ſein, daß der Dialog dadurch matt wirkt. Das haben wir bald rausgehabt und ſeitdem macht's allen, die mitſpielen, einen Heidenſpaß.“ Wie es mit den Koſtümen ſteht? Ja, Bezugsſcheine darf das Theater grundſätzlich nicht in Anſpruch nehmen. und wegen der ſtreng modiſchen Reithoſe, die unſere Frau Brigitte eine Szene lang vorzuführen hat. gab es in der Schnei⸗ derei auch allerhand Kopfzerbrechen. Aber die 80 95„Neues aus Altem“ iſt ja in den Werkſtätten des Nationaltheaters ſchon immer ganz groß ge⸗ ſchrieben worden, und alſo wird auch die Damenwelt, was den Kleiderteil dieſes kammerſpielbaften Ge⸗ ſellſchaftsſtückes betrifft, nach wie vor auf ihre Koſten kommen.(Dies natürlich nur ganz neben⸗ bei, denn wo es um ſo einſchneidende geiſtige Pro⸗ bleme geht, daß ſelbſt eine Begriffsbeſtimmung des Wortes Hyſterie ſehr wohl zum Thema gehören könnte, da ſind die Toiletten ohnehin erſt in zwei⸗ ter Linie wichtig.) Und der Titel? Ja, da muß man ſchon den Autor ſelber fragen. Er kommt her, iſt ſchon ein älterer Herr, t Jahre oder auch Jahrzehnte in Spanien gelebt, ſein Stück„Die Prinzipalin“ war an vielen deutſchen Theatern ein großer Erfolg. Man leſe alſo nach, was er in den Bühnenblättern des Nationaltheaters zur Sache ſagt: eben weil das liebe Publikum im⸗ mer das Funkelnagelneue, das Noch⸗Nie⸗Dageweſene ſucht, hat er Brigittens Wandlung nicht einſach als „Zähmung einer Widerſpenſtigen im 20. Jahrhun⸗ dert“ auf die Bretter gebracht. Wer aber ſeine Chance, nämlich die Anwartſchaft auf das Herz der im Grunde famoſen Frau,— ſo„friſch verliert“, daß er ſie aus ſolchem Verluſt zugleich ſchon halb wieder⸗ gewinnt, das iſt eben jener prächtige Dr. Munk, von dem uns Karl Pſchigode zeigen wird, daß er ein ebenſo guter Arzt wie einſichtiger Kenner des weib⸗ lichen Herzens iſt. N.& Hinweis Abenbmuſik in der Trinitatiskirche. Am Sonntag, nach⸗ mittags 5 Uhr, wird Eberhard Heidegger zum erſtenmal die umgebaute Orgel der Trinitatiskirche mit Werken von Walther und Bach vorführen. Der Eintritt iſt frei. Der badiſche Meiſter, VfR Mannheim, wird Seckenheim klar Hiſtanzieren. VfL Neckarau tritt bei 07 Mannheim an. Neckarau ſollte auch dieſes Spiel klar gewinnen und mit Walbdhof zuſammen die Führung behaupten. Sandhofen vürfte, wenn es ſich in Friedrichs⸗ feld nicht wie in Weinheim überrumpeln läßt, das Spiel ſicher für ſich entſcheiden. Vie rmheim, das bis jetzt den Anſchluß nicht ſinden konnte, tritt in Käfertal an. Der Platzvorteil könnte für einen Sieg von Käfertal ausreiche. Einen ſchweren Gang hat Phönix Mannheim nach Weinheim. Spielt Weinheim in der Form wie gegen Sandͤhofen, dann wird Phönix klar geſchlagen die Heimreiſe antreten müſſen. Achtung, NSRRe-Vereine! Die Fußball und Hanoball betreibenden Vereine des Kreiſes Mannheim lade ich hiermit zu einer Be⸗ ſyrechu nig am kommenden Samstag, 21. Oktober, 19.90 Uhr, in die Gaſtſtätte„Kaiſerring“, Mannheim, L 15, 12, ein. 5 Ich bitte die Vereinsführer um pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen, da wichtige Angelegenheiten behandelt werden und außerdem Sportlehrer Ruchay anweſend ſein wird. Im Verhinderungsfalle muß ein Stellvertreter des Vereinsführung an der Sitzung teilnehmen. Stalf, Kreisſührer. ——— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober 20. NerUegel 1.i4 19.20. Aein- Begl 16 17.18.19. Rheinfelden.29.303,23,3.53,90, Kaud...844,925,005.27 Breiſach. 3,30.3 3,42 3,37.80 Köln. 5,28 5,545.68/613 gebl.. 400.30 540605 447 Necar-Begel, Maxau.,25 6,20.406.326.24——0 Mannbeim 0,02.22„65%0 253.09] Mannheim.406,10/ 6,500 618 Höchſttemperatur in Mannheim am 19. Oktober 5 3 8 in zum ober rad; heute frü alb 8* + 10,4 Grad. 85 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis hente früh halb. 8 Uhr 0,4 Milli⸗ meter 0,4 Liter je Geviertmeter. ——— bamen-Unterklele Damen-Garnitur mit langem Arm, und Roll- leragen, in modischen 2 0 Ferben sortiert. Eri 0 sportliche Form, mit kur⸗ zem Arm, opotte Strick muster mit Tupfen bis Srobe 46. Bti. Damen-Wolljäckchen aus K Seide, mit Wolle plet. tlert, qunlele Forben, 5⁰⁰ Gtöbe 42. ti. Gtobensteigeiung 00 Pig. 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Wenn inzwiſchen Herta Karl ins Kurhaus ging, würde ſie ſich gedulden müſſen, er mußte Witt⸗ hans erreichen, Witthans.. Plötzlich ſtemmte er die Füße gegen den Boden und blieb mit einem Ruck ſtehen, als ſei er gegen eine unſichtbare Wand ge⸗ rannt. Er hatte den Blick über den Hafen freibekom⸗ men. Vor der Mole, ſchon unerreichbar für einen von dieſen behäbigen Booten die ſchnelle, ſchnittige Jacht einholen konnte, war mehr als fraglich. Er ließ die Arme ſinken und fragte Pütz mit verzwei⸗ felter Ruhe:„Weißt du wenigſtens den Namen der Dame?“ „Ne!“ „Aber wie ſah ſie aus?“ Pütz beſchrieb Herta Karl. Es ſah aus, als os Lampert faſſungslos auflachen wollte. Jene Unbe⸗ habe inzwiſchen Erkundigungen eingezogen 24 5 Gen bommen“ Ruf, fuhr eine Jacht mit raumem Wind. Es beſtand kannte und Herta Karl waren ein und dieſelbe Per⸗ 2 Copyright Verlag. kann Ihnen nur raten, unverzüglich zu geſprochen kein Zweifel, es war Witthaus Boot. Lampert ſon? Ihn überfiel ein neuer Gedanke.„Ging die Er ſtieg die Treppe hinauf und betrat Pünktchens Zimmer. Er zog die Lade vom Nachttiſch auf und fand ſchon hier Pünktchens Handtaſche. Er fand wirk⸗ lich das Schreiben, ſetzte ſich auf die Bettkante und las. Dann ſteckte er es zu ſich und verließ wieder das Zimmer. Leben, Tatkraft und Wille durch⸗ ſtrömten ihn wieder. Greta wartete allein in der Lampert überflog mit einem Blick die Halle. Kein Menſch außer Greta: nur Cutorius ging vorüber, ſtill und mit hängenden Schultern. Von Herta Karl war noch nichts zu ſehen. Er ging und meldete ein Ferngeſpräch mit Berlin an, um Brückner zu ſprechen. Als die Verbindung hergeſtellt war, hörte es ſich an, als ob Brückner in ſeinem Zimmer in Berlin nur mühſam ſeinen Grimm unterdrücken konnte. „Endlich!“ rief Brückner.„Endlich! Und wo ſind Sie nun, Herr Lampert?“ „In Seewalde, Brückner!“ „Wo? Herrgott, in Seewalde noch?“ „Sie müſſen mich nicht ungehört verdammen“, ſagte Lampert kalt und ſpöttiſch.„Was iſt jetzt als erſtes zu tun, Brückner?“ Er müſſe ſofort kommen. Ich muß zuerſt mit Witthans reden!“ „Mein Gott!“ rief Brückner.„Haben Sie das noch „Gut, Brückner, wenn ich Wütthans habe, komme ich.“ Ja, es iſt viel ſchlimmer, dachte Lampert kalt, als er zu Greta zurückging. In jenem Brief ſteht nur, daß die Unterlagen gefälſcht ſind. Die Rechte ſeien nicht eine Viertelmillion wert, ſondern nur dreißig⸗ tauſend Mark! In dem Brief ſteht aber nicht, wie die Fälſchung zuſtande gekommen iſt! Es wird nicht geſagt, daß Witthans und Herta Karl Hand in Hand Bruders unterhalten hat, bis dieſer dahinterkam und vor Scham und Ekel außer Landes ging, daß dieſe Liebſchaft heute noch beſteht, weil ſchließlich und end⸗ lich Herta Karl in Wahrheit die Witwe des verſchol⸗ lenen Bruders iſt! Das waren die hauptſächlichſten Punkte, mit denen Herta Karl ihn vorhin am Telephon überraſcht hatte. Und Brückner wußte noch mehr. Lampert preßte die Mittelſinger von beiden Händen gegen die Schläfen. Er wartete auf Witthans und wartete auf Herta Karl, es kam kein Wirtshaus und es kam keine Herta Karl! Schließlich ertrug er es nicht länger.„Ich werde zum Hafen gehen“, wandte er ſich mit heiſerer Stimme an Greta.„Ich muß Herrn Witthans ſprechen! Sollte er inzwiſchen doch hier ankommen, dann richten Sie ihm bitte aus, daß er hier auf mich warten möge.“ „Werde ich tun, Herr Lampert.“ „Ich danke Ihnen, Frau Hagen!“ ſtöhnte, dann lief er, lief die Gräting entlang, als könnte dieſes Ungeheuerliche niemals wahr ſein. Der Liegeplatz der Jacht war leer. Er ſtierte ins Waſſer und ſtöhnte. Von der anderen Seite der Gräting kam Pütz heran. Lampert, als fiele es ihm gar nicht auf, daß Pütz nicht an Bord war, fuhr ihn mit heiſerer Stimme an:„Was bedeutet das, Pütz?“ Er zeigte auf den leeren Liegeplatz. er den Mund öffnete und ſein Erlebnis von geſtern abend preisgab, würde Lampert unter Umſtänden vor Schreck ins Waſſer ſchießen. Aber was auf dem Boot geſchah, hatte ſozuſagen in der Familie zu bleiben. „Fährt Wätthans allein?“ Pütz ſchüttelte den Kopf. „Wer iſt mit ihm an Bord?“ „Eine Frau“, gab Pütz nach kleinem Zögern zu. „Wer war es? Kennſt du ſie?“ „Nee!“ „Warum.. warum biſt du nicht mitgefahren?“ Pütz verzog gekränkt das Geſicht:„Er wollte es ſo!“ Lampert oͤrehte ſich einmal um ſich ſelbſt und ſuchte mit den Augen den Hafen nach einem geeig⸗ neten Boot ab, mit dem man Witthans nachjagen konnte. Im. Hafen lagen nur Fiſcherboote, gedeckte, ſchwere, maſſige Kutter und kleinere, offene, aus⸗ Dame vielleicht kurz vor dem Ablegen noch einmal an Land?“ „Stimmt!“ nickte Pütz heftig und machte große Augen.„Stimmt! Sie ging noch einmal an Land, um Zigaretten zu kaufen. Dort hinein!“ Er zeigte auf ein Gaſthaus am Hafen, keine zweihundert Schritt entfernt. Wenn man genau hinſah, konnte man ſogar von hier aus das Schild der öffentlichen Fernſprechzelle, die im Gaſthaus untergebracht war, Halle. gearbeitet haben, daß Witthans Herta Karl zu der 3 Herr Witthans iſt noch nicht hiergeweſen? fragte Fälſchung verleitet hat, daß Witthans einen Bruder Pütz zuckte mit den Achſeln. Wenn einer ſich noch erkennen. Von dort aus hatte Herta Karl mit ihm er ſofort. Bernhard beſeſſen hat, der tot oder verſchollen iſt, zu wundern hatte, war er es doch wohl nur. War 5— 45 pieſe „Nein.“— daß Wätthans eine Liebſcha it der 9 ſeines er vielleicht aus Spaß der Jacht nachgelaufen? Wenn ommen, in rhei Eſie n mi 2⁴ SSSS ſprechen nur im Kurhaus feſthalten wollen, um ſelbſt Zeit zu finden.. Denn ſah dieſe Fahrt nicht nach Flucht aus? Warum hatte man Pütz an Land ge⸗ ſetzt? Die Entfernung zwiſchen der Jacht und dem Land wurde immer größer, er wandte ſich ab und ging den Weg zurück. Greta wartete, wie ſie ver⸗ ſprochen hatte, in der Halle, und ſchüttelte bei ſeinem Eintritt den Kopf.„Nicht hier geweſen, Herr Lampert!“ Er kam an ihren Tiſch.„Ich weiß. Denn er iſt auf dem Waſſer.“ Greta wartete beklommen. (Fortſetzung folgt) Afüfſptr. vorteilhaft beĩ ————— nicht getan?“ gerüſtet mit einem Hilfsmotor. Ob man mit einem 9 Tören, Wände, Weißlackiert, Becken, Wannen, emdilliert, frisch und schnell sind sie geputzt, Wenn man AAstets benutzt! ATA ist das bewährte seifesparende Putz Und Schebermittel, hergestellt in den Persihwerken. Pandelsregiſter Abteilung Faſerſtoffwerk Mann⸗ Wannheim iſt: Zurichterei undſ 4 2190. M. Stromener, Lager⸗* Amtsgericht FG. 3b, Mannheim. heim in Mannheim(Frieſenheimer Vertrieb von Faſerſtoffen, Haaren, hausgeſellſchaft, Mannheim(Karl⸗ 8 (Für die Angaben in 0) keine Straße 7e) als Zweigniederlaſſung Borſten nebſt allen ſonſtigen Roh⸗Ludwig⸗Straße 28—30). Die auf Gewähr.) der Firma Rudolph Koepp& Co. ſtoffen für die Bürſten⸗, Beſen⸗ den Betrieb der Zweigniederlaſ⸗— 3 8 Mannheim, den 18. Oktober 1939. Chemiſche Fabrik Aktiengeſellſchaftſund Pinſel⸗Induſtrie; ferner Be⸗ ſung Konſtanz beſchränkten Pro⸗ Lies die Statt Kerten! 1 Neueintragung: in Oeſtrich. Durch Beſchluß derſtrieb einer Anlage zum Veredeln kuren von Max Leucht und Ernſt A 2241. Arthur Gräf, Ingenieur, Hauptverſammlung vom 8. Maiſund Verſpinnen von Rohſtoffen Pfabe ſind erloſchen. 75 AZeigen Mannheim(Waldpartſtraße 31a,1939 iſt der Geſellſchaftsvertrag da⸗für die Polſterinduſtrie, Vertrieb A 35 F.& A. Ludwig.— Maſchinenbau⸗Vertretungen). In⸗ hin ergänzt worden, daß in§ Aaller einſchlägigen Produkte, Be⸗ 05010 in Mannh Horus SPir Sel haber iſt Arthur Gräf, Ingenieur, ein neuer Abſatz 2 eingefügt undſarbeitung aller Rohſtoffe und Fa⸗(Holzſthaße(nz Dem Pioe Ing 111 der Mannheim. der bisherige Abſatz 2 in Abſatz Iſbrikate aus Baſtfaſern und ähn⸗har——— Veränderungen: zeändert wurde. Gegenſtand des lichen Materialien für die Textil⸗, teilt, daß er ee einem NM2Z IISS S II 21 B 424. Rudolph Koepp& Co., kUnternehmens der Zweignieder⸗ Papier⸗, Seilerei⸗ und Spinnerei⸗ anderen Prokuriſten vertretungs⸗ 2 1 Chemiſche Fabrik Aktiengeſellſchaft, laſſung, Abteilung Faſerſtoffwerk[Induſtrie. berechtigt iſt. Suf⸗ Seb. 1 berger 5 A 7³ 8 Mann 27 7 3 0 3 5„ ⸗ 5555——— beim. Die Firma iſt erloſchen. Merksam* Aus amtlichen Bekanntmachungen Vermählte — E8 1St Dein 9 5 Meannhein-Feudenheim. 21. Oktober 1858 35 SchwetzingenVorteil! GeiseeHrDe 16 5 Wirtſchaftsamt. ae eler, vee, fenuuu C ſlrungspflichtigen loſen Kraftfahr⸗ zeugbereifungen ergeht hiermit die Aufforderung, dieſe Bereifungen am Samstag, 21. Oktober 1939, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr im Rathaushof in Schwetzingen abzu⸗ geben. 500a Schwetzingen, 17. Oktober 1939. Der Bürgermeiſter. In den kommenden Winterfeldzug gehen wir gerüſteter als 1914. Das deutſche Heer be⸗ ſitzt die beſten Waffen und ſeine heimat iſt getragen vom Opfergeiſt für das Kriegs⸗Whw. schwetzingen Verkehrsregelung im Landkreis Mannheim Nachſtehend gebe ich die durch den Herrn Landrat in Mannheim über dern neuen Lebeusnittelkarten Das Beſtellverfahren bei den im Laufe dieſer Woche zur Ausgabe kom⸗ menden Lebensmittelkarten iſt in der gleichen Weiſe durchzuführen wie 8 die Verkehrsregelung im Landkreis bisher. An beſonderem iſt folgendes zu bemerken: 7¹ 3 i 1. In den Durchgangsſtraßen der Gemeinden iſt das Parten für private Fahrzeuge aller Art ver⸗ 0 boten. 2. Das Halten in den Durchgangs⸗ ſtraßen iſt auf das notwendigſte Maß zu beſchränken. 3. Das Parken privater Fahrzeuge aller Art iſt während der Dun⸗ kelheit in allen Straßen ver⸗ boten. Zuwiderhandelnde werden ſtreng⸗ ſtens beſtraft.— Eigentümer oder Vermieter frei⸗ ſtehender Garagen ſind verpflich⸗ tet, dieſelben umgehend beim Bür⸗ (Polizeiamt) anzumel⸗ en. Auf der Reichsfettkarte iſt der Beſtellſchein für Matgarine uſw. auch bei den neuen Karten wie früher unterteilt, damit der Verſorgungsberech⸗ tigte nach Belieben in eine oder zwei Verkaufsſtellen beſtellen kann. Da nunmehr aber die zu dieſem Beſtellſchein gehörenden Kartenabſchnitte den Aufdruck a und b tragen, haben die Verkaufsſtellen, wenn die Abſtempelung 93 bei zwei verſchiedenen Geſchäften erfolgt, nur oͤie zu ihrer Beſtellſcheinhälfte gehörenden Kartenabſchnitte a oder b mit dem Firmenaufdruck zu verſehen. Haushaltungen mit mehreren Verſorgungsberechtigten wird jedoch eempfohlen, den Beſtellſchein der einzelnen Karte nicht zu teilen, ſondern den ganzen Beſtellſchein einer Karte jeweils bei einer Verkaufsſtelle ab⸗ zugeben. Die Reichsfettkarte für Kinder bis zu 6 Jahren enthält neben den Be⸗ ſtellſcheinen für Butter und Käſe die Einzelmarken F—4 ohne Beſtell⸗ abſchnitt, die für beſondere Zuteilungen vorgeſehen ſind. Die Reichsfettkarte für Kinder von—14 Jahren enthält neben den Beſtellſcheinen für Butter, Käſe und Margarine die Einzelmarken E 1 und 2 für je 100 Gramm Marmelade und 2 weitere Marken F 3 und 4, für die ein Beſtellverfahren nicht vorgeſehen iſt. Die letztgenannten Marken ſind für beſondere Zuteilungen vorgeſehen, gelten aber nicht etwa für Fett, ebenſowenig wie die Abſchnitte F—4 der Reichsfettkarte Klk. —— Bei der Reichskarte für Marmelade und Zucker iſt, wie auch beſonders aufgedruckt, zu beachten, daß der Verſorgungsberechtigte entweder 400 99 Gramm Marmelade oder zur Beſchaffung von Einmachzucker 160 Gramm Zucker beziehen kann. Je nach der Wahl des Verſorgungsberechtigten kann daher nur der Beſtellſchein 1 oder 2 zur Beſtellung verwendet und von der Verteilungsſtelle abgetrennt werden. Der andere, hierauf ungültige Be⸗ — 0 2 oder 1 iſt von der Verkaufsſtelle mit Durchſtreichen zu entwerten. Verſorgungsberechtigte, die ihre Mahlzeiten regelmäßig in derſelben Gaſtſtätte, Penſion, Kantine oder ähnlicher Einrichtung einnehmen, geben — zweckmäßigerweiſe den Beſtellſchein der Fleiſchkarte ſowie die eine Hälfte des Beſtellſcheins für Margarine uſw. der Reichsfettkarte dort ab und laſſen 0 ſich bei Verabfolgung der Mahlzeiten die mit„Fleiſch“ bezeichneten Ab⸗ Melbepflicht gewerblicker Verbraucker für Rohlen die Höhe des Verbrauchs. Wehr⸗ wirtſchaftlich wichtige Handwerks⸗ betriebe ſind nur inſoweit melde⸗ pflichtig, als ſie nach ihrer Struk⸗ tur und Größenordnung indu⸗ ſtriellen Betrieben gleichſtehen. Die Entſcheidung darüber, welche Be⸗ triebe wehrwirtſchaftlich wichtig ſind, trifft das zuſtändige Bezirkswirtſchafts⸗ amt in Wiesbaden. 4. Bunkerkohlenverbraucher, ſoweit ſie ein eigenes Kohlenlager unterhal⸗ ten oder von einem Kohlenſyndi⸗ kat unmittelbar beliefert werden. III. Der Meldepflicht unterliegen nicht, und zwar ohne Rückſicht auf die Höhe des Verbrauchs: 1. landwirtſchaftliche Nebenbetriebe, d. h. ſolche Betriebe, die in wirtſchaft⸗ lichem Zuſammenhang mit einem landwirtſchaftlichen Betrieb von deſſen Inhaber geführt werden, ſo⸗ weit ſie nicht Gegenſtand eines ſelbſtändigen gewerblichen Unter⸗ nehmens ſind, Nach der Anordnung 2 der Reichsſtelle für Kohle, Berlin, werden meldepflichtige gewerbliche Verbraucher künftig nur dann mit Kohlen beliefert, wenn dieſe Verbraucher auf amtlich vorgedrucktem Kohlenmeldeblock ihren Bedarf an⸗ gegeben haben. Der Kohlenmeldeblock iſt dͤurch die In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim zu beziehen. Anträge auf Aushändigung eines Kohlenmeldeblocks ſind nur auf ſchriftlichem Wege ſofort einzureichen. Jede perſönliche Vorſprache iſt zwecklos. I. Meldepflichtige Brennſtoffe ſind: 1. alle einheimiſchen und eingeführ⸗ ten Stein⸗ und Braunkohlen, 2. Glanz⸗ und Pechkohlen, 3. Steinkohlen⸗ und Braunkohlen⸗ hriketis, 4. Zechenkoks, Gaskoks, Schwelkoks und dergleichen. Ob ein Brennſtoff meldepflichtig iſt, entſcheidet in Zweifelsfällen die Reichs⸗ ſtelle für Kohle in Berlin. II. Meldepflichtige Verbraucher ſind die gewerblichen Unternehmen, die 1. in drei beliebigen Monaten des Kohlenwirtſchaftsjahres . Kraftfahrer, die Garagen ſuchen, können dort in die Meldeliſte Ein⸗ ſſicht nehmen. Schwetzingen, 18. Oktober 1939. Der Bürgermeiſter. 1vesheim Erfaſſung von Hunden für Kriegsverwendung bei Wehr⸗ macht und Polizei. Der Hundeerſatzbedarf für Wehr⸗ macht und Polizei muß durch eine Nuſterung ſämtlicher für den ge⸗ nannten Zweck geeigneter Privat⸗ hunde ſichergeſtellt werden. Hierzu wird angeordnet, daß alle für Polizei⸗ und Wehrmachtzwecke geeigneten Hunde(Deutſche Schäfer⸗ hunde, Airedaleterrier, Rottweiler, Rieſenſchnauzer und deren Kreu⸗ zungen) ab ſofort bis 21. Oktober 1939 bei der unterzeichneten Stelle, Betriebe des Gaſt⸗ ſchnitte der Fleiſchkarte ſowie die entſprechenden Abſchnitte der Fettkarte (1. April 1938 bis 31. März 1939) 1938/ 1939 2. Schlachthöfe, Zimmer Nr. 5, anzumelden ſind. entwerten. waren'(Wurſt) berechtigen. Bemerkt wird noch, daß die Abſchnitte der linken Seite der Fleiſchkarte nicht nur zum Bezug von Fleiſch, ſondern auch zum Bezug von Fleiſch⸗ monatlich mindeſtens 20 Tonnen meldepflichtige Brennſtoffe ver⸗ braucht haben. 2. Meldepflichtig ſind auch die Be⸗ triebe der Wehrmacht, des Reiches, ſtätten⸗ und Beherbergungsgewer⸗ bes, Badeanſtalten, Warenhäuſer, Ladengeſchäfte, Geſchäftsräume, Krankenhäuſer, Heil⸗, Erziehungs⸗, Straf⸗ und Wohlfahrtsanſtalten, ferner Bäckereien, Schlächtereien, Angaben erforderlich: 1. Name und Zuchtbuchnummer des Hundes(bereits zur Zucht ver⸗ wendet?), 2. Raſſe, Geſchlecht, Wurfdatum, Für die Anmeldung ſind folgende Künftig wird auch wie ſeither jede Woche bekanntgegeben, welche perſchaften und Verbände und der⸗ gleichen, z..: Werften, Gasanſtal⸗ ten, Klein⸗ und Straßenbahnen. gewerbe zuzurechnen ſind. Ob demnach ein Verbraucher melde⸗ 3. Sämtliche wehrwirtſchaftlich wich⸗pflichtig iſt, beſtimmt in Zweifelsfällen tigen Betriebe ohne Rückſicht auf Jdas Bezirkswirtſchaftsamt in Wiesbaden. Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim 5 der Länder, der Kommunalverwal⸗ Schm i. Bisberige Aushildung(Polizei⸗ 5 9 ſen g welch kaufsſtellen ab⸗ 937 Schmiede und dergleichen, ſoweit I 5 Marken gelten und welche Mengen darauf von den Verkaufsſte kung, der öffentlich⸗rechtlichen Kör⸗ 0—— 4—5 Wachbünsp 4 Zieh⸗ und gegeben werden Hürfen. laweskeim, den 18. Oktober 1030, [Der Bürgermeiſter: W. Engel. Ein Mensch, der keine Zeitung hält, Tappt wie eln Blinder durch die Woſt. Wer nicht im Dunkeln tappen mag, Liest seine Zeitung Tag für Tag. eeeeeeeeeeeeeee Slüdt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsant Der Landrat— Ernährungsamt R 6. Seite“ Nummer 452 Freitag, 20. Oktoder heute Freitãg in HHannheim persönlich auf der Bühne der Schãuburg-Lichtspiele Wuchtig und packend etłlinęt der Gesang deũ Utẽl- KoαeenchOr dutch dẽs Haus und Schlͤgt ſmiit den aſten, aᷣber ãuch uns bekannten Volks- liedern die Zuhõter v. Anfäng an in den Bonn Ein seltener Genuß Darbietungen höchster Vollendung Deloasbuer Mäce Paul E. W. Emo rlit: Hötbiger Theo Lingen Elise Ylliard- Adele Sändrocłk Aribert Wäscher-Jaco Tiedke Antangszeiten:.30.15.00 Uhr Wegen des zu erwettenden Andtenges bitten wir für die Abencvorstellung Kerten im Votverkaut an der Tegeskasse und untet Fernsptecher 25902 zu bestellen. SchAusuRé6 Breite Strabe bezauberndes chen-„aus gebracht Käthe von Nagy Custav Fröhlich Auuäleinduanak. Ein heiteres Spiel zwischen Männern, die berühmte Mu- siker sind und durch neues Quartettmitglied—ein werden. 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Möllendorf- Fritz Kampers- Hans Holt- lIosefine Dora Leo Peukert ⸗ Erust Waldow⸗ Kurt Keisel jmVorprogromm: Kulturfim, Der deuticheschsferhund- Amti. Bekanntmachungen Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat September 1939 her⸗ rührenden Gebühren werden bis ſpäteſtens 18. Oktober 1939 zur Zahlung an die Stadtkaſſe fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungs⸗ gebühren, Desinfektionsgebühren, Bangebühren, Ortsgerichtsgebühren An dieſe Zahlungen wird erinnert Wer nunmehr nicht bis ſpäte⸗ ſtens 21. Oktober 1939 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der badiſchen Gemeindebetreibungs⸗ ordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldig⸗ keit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Jugendliche heben Zuttltt! Sxota ſãludug Redte:.00.30.00 Unr Gork-pAIAST Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mähnung einzelnen Säumigen nicht. 76 Stadtkaſſe. Städtiſches Hallenbad. Das Dampfbad iſt zu nach⸗ ſtehenden Zeiten geöffnet: Dienstags von 12 Uhr bis Eintritt der Dunkelheit für Frauen; freitags von 9 Uhr bis Eintritt der Dunkelheit für Frauen; mittwochs, donnerstags, ſamstags von 9 Uhr bis Eintritt der Dunkelheit für Männer. 70 Veriaß dich nicht aut's Hörensagen · Auf das, was man dir zugetragen, Verlaß dich nicht auf Tante Emma. Das führt fast immer zum Dilemma, Lies lieber Tag für Tag ein Blatt, Das es aus bester Quelle hat. Aus parteiamtlichen Kreisleitung der NSDAP Mannheim, Rheinsiraße 1 NS⸗Frauenſchaft Achtung, Kindergruppenleiterin⸗ nen! Am 20. 10., 15 Uhr, wichtige Beſprechung in L 9, 7. Erſcheinen iſt Pflicht. Bei Verhinderung Ver⸗ tretung ſchicken. Sandhoſen. 20. 10., 16 Uhr, Ab⸗ rechnung der Wertmarken in der Geſchäftsſtelle.— 22. 10., 15 Uhr, Heim⸗Nachmittag im Gaſthaus „Zum Adler“. Plankenhof. 22. 10., 15 Uhr, Ge⸗ meinſchaftsnachmittag im tleinen Kaſinoſaal, R 1, für alle Frauen⸗ ſchafts⸗ u. Frauenwerksmitglieder und Jugendgruppe. Platz des 30. Januar. 22. 10., 16 Uhr, Gemeinſchaftsnachmittag für alle Frauen im Gaſthaus „Zum Kranz“. Seckenheimer Str. Nr. 54. Liederbücher mitbringen. Deutſches Frauenwerk Mütter dienſt. Mütterſchule Mannheim. In der Mütterſchule beginnen jetzt wieder Nähkurſe. Die Mütter⸗ ſchulungskurſe im Nähen ſind ge⸗ rade in der Jetztzeit beſonders wertvoll, lernen doch die Teil⸗ nehmerinnen vor allem das Nähen einfacher Wäſche⸗ und Kleidungs⸗ ſtücke, Flicken, Stopfen ſowie Ab⸗ ändern u. Umarbeiten von Wäſche und Kleidung. Die Kurſe finden jeweils dienstags und donners⸗ tags nachmittags bzw. abends ſtatt und erſtrecken ſich über gcht Nachmittage bzw. Abende. An⸗ meldungen ſowie Näheres über Beginn der Kurſe in der Mütter⸗ ſchule Mannheim, Kaiſerring 8, Fernruf 434 95. 97 8 Stamm III/ 171. Sämtliche Schar⸗, Hauptſchar⸗ und Gefolg⸗ ſchaftsführer treten, ſofern ſie nicht mit dem Rad nach Ladenburg fahren, am Samstag. dem 21. 10., 16 Uhr, am Gontardplatz an. Ver⸗ pflegung uſw. Mannh. Zeita.“ Bann. ULAnoronungen der NSDAVP Bekanntmachungen Die Deuiſche Arbeitsfront Kreiswanung mM'neim, Kheinstr. 3 Propaganda Betr. Sonderausgabe des Illn⸗ ſtrierten Beobachters„5 Wochen Weltgeſchichte“. Die Beſtellungen für obige Sonderzeitſchrift zu 40 ſind von den Ortsobmännern ſo⸗ fort telephoniſch aufzugeben. Der Kreispropagandawalter. Kraft durch Freude Abt. Kulturgemeinde Achtung, Ortswarte! Die Fächer ſind umgehend zu leeren. Wich⸗ tiges Werbematerial iſt in Zim⸗ mer 47 abzuholen. Reiſen, Wandern, Urlaub Sonntag, den 22. Oktober: Fuß⸗ Nächſten⸗ bach— Liebersbach— Reiſen— Harnbach— Birkenau— Wein⸗ heim. Wanderzeit—5 Stunden. Abfahrt OEG⸗Bahnhof Neckarſtadt .14 Uhr. Sonntagskarte.10 l. Anmeldung für Mittageſſen bei den Wanderwarten. Sonntag, den 22. Oktober: Rad⸗ wanderung nach Weinheim, von dort aus Fußwanderung. Treff⸗ punkt und Abfahrt.15 Uhr Waſo ſerturm. Sportamt Reichsſportabzeichen Der Kurſus im Reichsſportab⸗ zeichen, der bisher jeweils ſams⸗ tags von 15.30 bis 17.00 Uhr im Stadion durchgeführt wurde, fällt ab ſofort aus. Die Teilnehmer werden gebeten, ſich dem Kurſus anzuſchließen. der ſonntags vorm, .30 bis 11 Uhr im Stadion ſtatt⸗ findet. Bei ſchlechter Witterung wird dieſer Kurſus in der Halle durchgeführt. Samstag, 21. Oktober 1939 Reiten für Männer u. Frauen: Ausreiten: Unter Voranmeldung täglich: Ruf 424 32, Reitlehrer laut Befehl Soemmer, in der Zeit von 12 bis 15 Uhr.