Neue Mannheimer Seitun Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Ri,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 7 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim (. 5 gerade zu klagen hatten, Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellaeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12, Kronprinzen⸗ Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 55 W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13, —————— Eimelpreis1 0 Pia: 8 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und kKleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. 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Seit es in Danzig bekannt geworden war, daß Reichsaußenminiſter von Ribbentrop nach Danzig kommen würde, um hier eine große politiſche Rede zu halten, lag über der Stadt große Erwartung. Schon am Nachmittag ſetzte der Zug der Tauſende zum Friedrich⸗Wilhelm⸗Schützenhaus ein. Durch ein Spalier von politiſchen Leitern, be⸗ gleitet von Gauleiter Forſter, betritt der Reichs⸗ außenminiſter die Kundgebung. Nach dem Ein⸗ marſch der Fahnen begrüßte Gauleiter Forſter den Außenminiſter des Großdeutſchen Reiches. Als ſich der Beifall gelegt hatte, betrat der Reichs⸗ außenminiſter das Rednerpult. Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop führte aus: Meine Volksgenoſſen! Schon lange iſt es her, daß ich vom Parteigenoſſen Forſter zum erſtenmal eingeladen wurde, in der da⸗ mals ſogenannten„Freien“, in Wirklichkeit aber ſchwer bedrückten Stadt Danzig zu ſprechen. Mehrere Male mußte wegen außenpolitiſcher Vorgänge, über deren Mangel wir in den letzten Jahren ja nicht meine Reiſe verſchoben werden, bis eines Tages dann doch mein lang⸗ gehegter Wunſch, Danzig kennenzulernen, über Nacht in Erfüllung ging, und zwar in einer unvorher⸗ geſehenen Weiſe in Erfüllung ging: ich konnte den Einzug des Führers in das beſreite Danzig mit⸗ erleben! Unvergeßlich wird es mir immer ſein, wie unſer Führer als ſiegreicher Felödherr aus Polen kommend in dieſer ſchönen Stadt ſeinen Einzug hielt und von der Danziger Jugend mit glänzenden Augen und von Ihnen allen mit einem Jubel und einer Begeiſterung ohnegleichen begrüßt wurde. Nach über 20 Jahren größter Schwierig⸗ keiten und ſchwerſter Unterdrückung iſt Danzig nun wirklich frei geworden. Für dieſe große und end⸗ gültige Löſung der Danzig⸗ und Korridorfrage, die als eins der ſchwerſten und perfideſten allen Un⸗ rechts von Verſailles auf dem deutſchen Volk iaſtete, ailt dem Führer unſer heißer Dankl! Der beutige Tag, der 24. Oktober. iſt in der Ge⸗ ſchichte Danzigs beſonders denkwürdig. Es iſt der Tag. an dem der Parteigenoſſe Forſter im Jahre 1930 in Danzig eintraf und die endgültige Gründung des „Gau Danzig“ der NSDAP vornahm. Die alten Porteigenoſſen, die heute hier anweſend ſind, kennen die erſte Etappe dieſes Kampfes der Gewinnung Danzigs für die nationalſozialiſtiſche Bewegung. Der Kampf um Danzigs Fre heit: Etappe des nationalſozialiſtiſchen Kampfes war gekennzeichnet durch die Loſung „Rückkehr zum Reichl“ Dieſer Zeitraum von ſechseinhalb Jahren war für die Danziger Führung außerordentlich ſchwierig. Sie hatte die Aufgabe, einerſeits das Deutſchtum in Danzia gegen den dauernden wirtſchaftlichen und politiſchen Druck der Polen zu erhalten und immer mehr für das Ideen⸗ gut des Führers zu gewinnen, und andererſeits ent⸗ ſprechend der vom Reich verfolgten Politik der Ver⸗ ſtändigung mit den Polen ein erträgliches Verhält⸗ nis zum damaligen polniſchen Staat aufrecht zu er⸗ halten. Es würde heute abend im Rahmen dieſer Kundgebung zu weit führen, auf die vielen Schwie⸗ rigkeiten, Rückſchläge, Kompromiſſe Kriſen und Schlimmeres, an denen die Geſchichte Danzigs inner⸗ halb der ſechseinhalb Jahre übervoll iſt, näher ein⸗ zugehen. Eins aber möchte ich heute abend doch ſagen: Danzig und ſeine Führuna haben ſich in die⸗ ſer Zeit geradezu als vorbildliche Kämpfer des Füh⸗ rers gezeigt, und— als der zuſtändige Miniſter, für den Danzig immer eine Art außenpolitiſches Schmer⸗ zenskind war, darf ich dies wohl ſagen— ſo man⸗ ches diplomatiſche Glanzſtück fertig ge⸗ bracht. Hin und her geworfen zwiſchen der ſelbſt⸗ verſtändlichen Loyalität gegenüber der Verſtändi⸗ gungspolitik des Reiches mit Polen dem dauernden Druck Polens, ſeine ihm im Friedensvertrag ein⸗ geräumten Rechte wirtſchaftlicher und politiſcher Art weiter auszubauen, den Beſchlüſſen weltfremder, un⸗ fähiger, ja oft böswilliger Völkerbundsinſtanzen gegen die der Danziger Senatspräſident Greiſer einen dauernden ſchweren und aufopferungsvollen Kampf zu führen hatte und gegenüber den inneren marxiſtiſchen Feinden, die nach der Machtergreifung das Feld ihrer Tätigkeit zum Teil nach Danzig ver⸗ Die zweite legt hatten, war es nicht immer leicht. den richtigen Weg zu finden. Es iſt ein Gebot der Fairneß. bei dieſer Ge⸗ legenheit auf die gerechte und ſuperiore Amtsfüh⸗ rung des letzten Völterbundskommiſſars, des Schweizer Profeſſors Burckhardt, hinzuweiſen, der immer beſtrebt war, einen ge⸗ rechten Ausgleich der Intereſſen herbeizuführen. und deſſen Tätigkeit eine rühmliche Ausnahme im Vergleich zu manchem ſeiner Vorgänger dar⸗ ſtellte. Das große Verdienſt der nationalſozialiſtiſchen Führung in Danzig und damit des Gauleiters, Par⸗ teigenoſſen Forſter, iſt es aber, daß er es fertig⸗ brachte, trotz dieſer manchmal faſt unüberwindlich ſcheinenden Schwierigkeiten anzig rein deutſch erhalten und dem Führer damit die Heimholung der Stadt ins Reich erleichtert zu haben. Beſonders in den kritiſchen Tagen und Wochen die⸗ ſes Jahres hat ſich Parteigenoſſe Forſter auf dieſem ſchweren Vorpoſten bewährt. Seine Ruhe, ſeine Zu⸗ verſicht und ſein unbeirrbarer Optimismus haben ſich nicht nur auf die Partei, ſondern auch auf ganz Danzig übertragen und waren damit entſcheidend für die Kaltblütigkeit, die ausgezeichnete Haltung und Diſaiplin ſeiner Bevölkerung. Die tapfere Hal⸗ tung der /Heimwehren, ihr bewährter Einſatz bei dem Kampf um die Weſterplatte, um die polniſche Baſtion, bei den Kämpfen an der Grenze um Zoppot, an der Erſtürmung von Dirſchau und bei ſonſtigen Kampfhandlungen ſind Ruhmestaten, die heute un⸗ lösbar mit der Geſchichte der Befreiung deutſchen von polniſcher Unterdrückung verbunden ind. Niemals aber wird Danzig je wieder vom Reich getrennt werden! Der Krieg mit Polen wurde uns aufgezwungen! Wenn ich ſoeben von dem heutigen Tage als dem denkwürdigen Tag der Gaugründung in Dan⸗ zig ſprach, ſo hat dieſes Datum aber auch in ande⸗ rer Hinſicht noch eine beſondere Bedeutung. Der engliſche Premierminiſter Chamberlain hat in ſeiner letzten Rede vor dem engliſchen Parlament verſucht, Danzig zum Sündenbock für den Ausbruch des, deutſch⸗polniſchen Krieges zu ſtempeln, indem er in echt britiſcher Ueberheblichkeit und in ſprich⸗ wörtlicher Unkenntnis engliſcher Miniſter über die wahren Verhältniſſe in dieſer Stadt behauptete, die Stadt Danzig und damit Deutſchland und nicht Po⸗ len ſei verantwortlich für die Zuſpitzung der Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen im Au⸗ guſt und für den heutigen Kriegszuſtand. Dieſer bewußt falſchen engliſchen Behauptung gegenüber halte ich es für nötig, gerade vor Ihnen, meine Danziger Volksgenoſſen, nochmals einen kurzen Abriß der Zuſammenhänge zu geben, durch die dem Führer wider ſeinen ſeit Jahren bekunde⸗ ten Willen des Ausgleichs mit den Polen dieſer (Fortſetzung auf Seite 2) „Die Almoſphüre iſt gereinigt“ Stärkſte Beachtung der Ribbentroy-Rede im Ausland (Drahtbericht unſ. Amſterdamer Korreſpondenten) — Amſterdam, 25. Okt. In Holland wird der Rede des Außenminiſters von Ribbentrop große Beachtung geſchenkt. Der all⸗ gemeine Eindruck iſt der daß die Rede die At⸗ moſphäre gereinigt habe. Die Morgenblät⸗ ter veröffentlichen den Wortlaut der Rede unter großen Schlagzeilen. In der Aufmachung ſteht vor⸗ an natürlich die Erklärung des Außenminiſters, daß Deutſchland die Kriegserklärung Eng⸗ lands annehme. Der„Telegraaf“ hebt beſon⸗ ders die Stellen der Rede hervor, die ſich auf die früheren deutſchen Verſuche einer Verſtändigung mit England beziehen und nennt die Rede ein ausführ⸗ liches Expoſé nationalſozialiſtiſcher Außenpolitik in ſechseinhalb Jahren. Das„Allgemeen Handelsblad“ bringt als zweite Schlagzeile die Feſtſtellung Rib⸗ bentrops, daß alle Grenzen Deutſchlands definitiv ſeien, und hält dieſe Erklärung für die wichtigſte neben der Annahme der engliſchen Kriegserklärung. Der„Maasbode“ ſtellte die ſcharfe Stel⸗ lungnahme gegen Chamberlain beſon⸗ ders heraus, die auch ſonſt allgemein im Ausland Aufſehen erregt hat. Rom:„Eine unerbittliche Abrechnung“: Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 25. Oktober. Die Danziger Rede des Reichsaußenminiſters iſt in Italien mit großer Spannung erwartet wor⸗ den. Sie wurde geſtern abend von allen italieniſchen Sendern in deutſcher und italieniſcher Sprache über⸗ tragen und wird heute morgen von den Zeitungen in großer Aufmachung abgedͤruckt. Einen nachhal⸗ tigen Eindruck hat hier die klare Aufzählung der Friedensbemühungen des Führers gemacht, denen England mit Wortbruch und Blockadevorbereitungen geantwortet hat. Nach hieſiger Auffaſſung iſt die Rede ein neues Zeichen dafür, daß Deutſchland ſein gutes Recht mit der äußerſten Energie verteidigen wird, nachdem alle Bemühungen des Führers um eine friedliche und gerechte Neu⸗ ordnung Europas an dem engliſchen Vernichtungs⸗ willen geſcheitert ſind. Die Rede des Reichsaußen⸗ miniſters iſt nach römiſchem Urteil eine unerbitt⸗ mit Englands heimtückiſcher Kriegs⸗ politik. Koyenhagen übertrug mit Wachsplatten (Funkmeldung der NM3Z.) + Kopenhagen, 25. Oktober. Die Kopenhagener Mittwochmorgenblätter geben in ſpaltenlangen Auszügen die Ausführungen Rib⸗ bentrops an hervorragender Stelle wieder. Der däniſche Rundfunk verbreitete in ſeiner letzten Nach⸗ richtenſendung faſt unmittelbar nach dem Schluß der Danziger Rede einen Auszug in däniſcher Sprache. Anſchließend brachte er vermittels einer Wachs⸗ plattenaufnahme den Schluß der Ausführungen des Reichsaußenminiſters, der Deutſchlands Entſchloſſen⸗ heit, Englands Kampfanſage aufzunehmen, zum Ausdruck bringt. Belgrad:„Gut gezielte Torpedos“ (Funkmelöung der NM3.) + Belgrad, 25. Oktober. Die große Danziger Rede des Reichsaußenmini⸗ ſters wird von den jugoſlawiſchen Morgenblättern in längeren Auszügen und in guter Auſmachung veröffentlicht.„Politikaé“ wählt die Schlagzeile „Der deutſche Außenminiſter ſagte in Dansig, daß die deutſche Nation den Krieg bis zum ſiegreichen Ende führen werde“.„Vreme“ hat die Schlagzeile „Ribbentrop beſchuldigt England, ſchon ſeit langem den Krieg vorbereitet zu haben.“ Soweit die Rede in politiſchen Kreiſen der ju⸗o⸗ flawiſchen Hauptſtadt mitgehört wurde oder durch die Preſſe bekannt iſt, hat ſie allertiefſten Eindruck gemacht. Ein jugoſlawiſcher Politiker erklärte, daß die Enthüllungen des Reichsaußenminiſters nicht nur ein völlig neues Licht auf die Vorgeſchichte des jetzigen Krieges werfen, ſondern auch gut gezielte Torpedos im diplomatiſchen Kampf ſeien, oͤeren Wir⸗ kung ſich nicht verheimlichen laſſen werde. „Einzig und allein zur Kriegführung“ (Funkmeldung der N M.) —+ Budapeſt, 25. Okt. Auch die Budapeſter Preſſe bringt die Rede des Reichsaußenminiſters in größter Aufmachung. Der liberale„Peſti Naplo“ meint, jedes Wort der Rede beweiſe, daß Deutſchland ſeine ganze politiſche und wirtſchaftliche Kraftentfaltung nunmehr einzig und allein der Kriegführung zuwenden wolle. „mit der kälteſten Folgerichtigkeit ſich gegen Die Situation iſt klar * Mannheim, 25. Oktober. Der deutſche Reichsaußenminiſter hat geſtern in Danzig geſprochen. Es iſt dabei wohl kein Zufall, daß er ausgerechnet dieſe jüngſte Stadt des Deutſchen Reiches zum Schauplatz ſeiner Kundgebung gewählt hat. Denn von Danzig aus wurde nach der Beendi⸗ gung des polniſchen Feldeuges auch das erſte große Friedensangebot des Führers an die Nult gerichtet, jenes Friedensangebot, in dem Deutſchland ſeinen Gegnern im Weſten nochmals die Hand zur Verſtändi⸗ gung bot und das dann in der hiſtoriſchen Reichs⸗ tagsrede eine Wiederholung und eine verſtärkte Sub⸗ ſtanzierung erfahren hat. Es gehörte alſo ſozuſagen zur lokalen Tradition der Dinge, daß in Danzig ge⸗ ſtern auch das Fazit über dieſe deutſche Friedens⸗ aktion gezogen wurde. Und damit der Schlußſtein un⸗ ter eine Entwicklung geſetzt wurde, die vor vier Wochen hier unter dem verhallenden Donner des pol⸗ niſchen Feldzugs eingeleitet, vier Kuhchen lang mit Hangen und Bangen von den europäiſchen Nationen verfolgt und vor zehn Tagen vom engliſchen Pre⸗ mierminiſter mit ſeiner bekannten Unterhausrede ſchließlich zum negativen Ergebnis geführt wurde. v. Ribbentrop hatte geſtern nur das Ergebnis zu regiſtrieren und die deutſchen Schlußfolgerungen daraus feſtzuſtellen. Das Ergebnis iſt eindeutig: England will den Krieg und hat ihn immer ge⸗ wollt. Noch ſelten iſt dieſer Eindruck ſo zur kla⸗ ren und unumſtößlichen Gewißheit geworden wie geſtern abend, als der Reichsaußenminiſter Zug um Zug, Schritt um Schritt und Schrift um Schrift das diplomatiſche Wechſelſpiel des letzten Jahres vor ſeinen Zuhörern ausbreitete. Es hat lange Zett gedauert, bis das deutſche Volk das erkannt und ge⸗ glaubt hat. Noch vor anderthalb Jahren ſtellten die, die in England den eigentlichen Feind Deutſchlands und der deutſchen Intereſſen ſahen, im deutſchen Volke eine mit Ueberlegenheit abgetane und mit Mißtrauen beobachtete kleine Gruppe dar. Das raſſiſche Gemeinſchaftsgefühl mit England war ge⸗ rade in dem von neuem Raſſedenken erfüllten deut⸗ ſchen Volke nach 1933 ſo ſtark verwurzelt, daß man im deutſchen Volke wohl an Gegenſätze zwiſchen Deutſchland und England glaubte, aber niemals an eine Art Urfeindͤſchaft uus Grundſatz heraus, wie etwa— fälſchlicherweiſe— von den Generationen vor uns der deutſch⸗franzöſiſche Gegenſatz geſehen worden iſt. Der Engländer war kein Objekt der Feindſchaft, ganz gewiß aber kein Objekt des leiden⸗ ſchaftlichen Haſſes für uns. Aber wir waren es für ihn. Nach dem warum zu fragen, hat heute wenig Sinn. Der weſent⸗ liche Grund iſt wohl der uralte Neid⸗ und Angſt⸗ inſtinkt des engliſchen Volkes, der ſich ſeit Jahrhun⸗ derten daran gewohnt hatte, die engliſche Inſel als die uneinnehmbare Zwingburg zur politiſchen und wirtſchaftlichen Weltbeherrſchung zu ſehen und der alles wandte, was dieſe Stellung, wenn auch nicht wirk⸗ lich, ſo doch hypothetiſch hätte bedrohen können. Aus dieſem Grunde ſcheiterten auch das deutſche Friedens⸗ werben und die deutſchen Friedenstaten, die der Englandpolitik des Führers ſtärker als irgend einer anderen Politik ihre Kennzeichnung. aber auch ihren Ruhm und ihre Rechtfertigung vor der Geſchichte geben. England kam es gar nicht auf die Freund⸗ ſchaft eines gleichberechtigten Deutſchlands, gar nicht auf eine ſeinen Intereſſen mehr als genügend reſpektierende Abgrenzung der Intereſſegebiete, gar nicht auf ein Bündnis an, das ihm Deutſchlands militäriſche Stärke zum Schutze ſeines mühſam zu⸗ ſamengehaltenen Imperiums zur Verfügung geſtellt hätte. Es kam ihm nur darauf an, in Europa keine Macht neben ſich zu wiſſen, deren Wort ſoviel wog wie das eigene. Das Wort, das geſtern Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop zum Abſchluß der deutſchen Bemühun⸗ gen um die engliſche Freundoͤſchaft ſagte:„Eng⸗ land wollte eben einfach nicht“— das iſt das Wort, das beherrſchend und beſtimmend über der engliſchen Politik der letzten ſechs Jahre ſtand. England wollte keinen Frieden, weil es nicht die Größe Deutſchlands wollte, es wollte den Krieg, weil es die Vernichtung Deutſchlands wünſchte. Auf dieſen Krieg hat es mit einer Hartnäckig⸗ keit, Skrupelloſigkeit und diylomatiſchen Raffiniert⸗ heit hingearbeitet, die„beſte Schule“ engliſchen Macchiavelismus iſt. Es hat ſyſtematiſch Frank⸗ ———— — —————————— 2. Seite/ Nummer 457 Neue Mannheimer Zeitung Mittwoch, 25. Oktober 1980 reich Angſt vor Deutſchland eingejagt. Es hat, als es ſoweit war, daß Frankreich ſich auf Gedeih und Verderb mit ihm verbunden hatte, ein Opfer ge⸗ ſucht, um den Krieg zu entfeſſeln. Es hat Polen mit ſeiner Garantiererkärung in die Falle gelockt und dann es als Beute ſeinem Beſieger überlaſſen. Aber es hat dafür das erreicht, was es wollte, den Krieg gegen Deutſchland An dieſem Krieg hält es feſt. Trotz der Ermüdungserſcheinungen im eigenen Lande, trotz des erſchreckten Aufwachens bei ſeinem franzöſiſchen Bundesgenoſſen, trotz der Enttäuſchung, die ihm der Wegfall Rußlands aus ſeiner antideutſchen Kombination brachte, trotz des Lamentos der Neu⸗ tralen, denen es die wirtſchaftliche Exiſtenz ver⸗ nichtet, trotz des Mangels jedes wirklichen Kriegs⸗ zieles und vor allem trotz des eindeutigen und klaren deutſchen Friedenangebotes, das ihm und ſeinen Verbündeten einen höchſt ehrenvollen und vollkom⸗ men riſikoloſen Rückzug aus ſeiner Kataſtrophen⸗ politik ermöglicht hätte. Es hält daran feſt und es muß daran feſthalten: denn ich kann einen Krieg abbrechen, den ich umſtritener Rechte und Intereſſen wegen angefangen habe, aber ich kann nicht einen Krieg abbrechen, den ich des Krieges allein wegen angefangen habe. Wer vom Haß ſich führen läßt, der muß auch bis zum Ende gehen! England will alſo den Krieg. Es ſoll ihn haben. Die Rede des deutſchen Reichsaußen⸗ miniſters ſetzte den Schlußpunkt hinter die deut⸗ ſchen Hoffnungen auf Frieden und die deutſchen Be⸗ mühungen um Frieden. Die war das letzte Wort in einer Diskuſſion, die in poſitivem Sinne ja immer nur einſeitig von Deutſchland geführt wurde. Und ſie war die diplomatiſche Einleitung zu den mili⸗ täriſchen Notwendigkeiten, die ſich aus der neuen Situation für Deutſchland ergeben. Von jetzt ab iſt das Wort Friede für Deutſchland ausgelöſcht; von jetzt ab beherrſcht das Wort Krieg unſere Herzen und unſeren Willen. Wir hat⸗ ten die Waffen halb geſenkt und gehofft, die Gegner würden uns erlauben, ſie ganz niederzulegen. Nun wollen wir ſie wieder feſt in die Fäuſte nehmen. „England ſoll noch Hören und Sehen vergehen!“ Das Wort aus der Führerrede, damals eine War⸗ nung, die beſtimmt war, dem Frieden den Weg zu bereiten, iſt geſtern in der Rede des Reichsaußen⸗ miniſters wiedergekehrt: diesmal nicht mehr als Warnung, ſondern als Ankündigung. Die Zeit der diplomatiſchen Ueberlegungen iſt jetzt vorbei, die Zeit der militäriſchen Entſcheidun⸗ gen iſt gekommen. Das Wort hat jetzt der Soldat. Der deutſche Soldat, der beſte der Welt, deſſen Herz keine Furcht kennt, deſſen Taten aber die Furcht tragen werden in die Herzen derer, die verwegen genug waren, ihn zu rufen! Dr. A. W. Die Lage nach der Ribbentroy⸗Rede Drahtbericht unſ. Berliner Schriſtlig. — Berlin, 25. Oktober. Ribbentrops Rede in Danzig brandmarkt die ungeheuerliche Kriegsſchuld Chamberlains und häm⸗ mert in die Herzen der vielen Millionen, die die Rede am Rundfunk mit anhörten, das eine: Jetzt gibt es nur Kampf mit ganzer Kraft bis züm Sieg! Es muß das letztemal ſein, daß Eng⸗ land ſeinen kontinental Gegner mit Krieg über⸗ ziehen kann, daß letztemal, daß es— 5 dieſen Gegner éin anderes Volk Europas aufhetzt und auf das Schlachtfeld ſchickt, das letztmal, daß es ſich her⸗ ausnimmt, von der Liquidierung des Dritten Rei⸗ ches zu ſprechen. Des Führers Vorſchläge und Angebote ſind immer nur einmalig. Sie werden niemals wiederholt und niemals wieder aufgenommen, wenn ſie einmal ein Nein gefunden haben. Das hat Polen erlebt, das wird auch jetzt Enaland erfah⸗ ren, das die letzte Rede des Führers achtlog vor⸗ übergehen ließ und das Deutſchland zum Kampf auf Leben und Tod herausgefordert hat. Im“Leben der Völker gibt es immer wieder Situattonen— und die Geſchichte beweiſt das unzählige Male—, wo allein die Sprache der Macht und der Gewalt das verletzte Recht wiederherſtellen kann. Die Ribbentrop⸗Rede, zu der eine ganze Reihe Preſſevertreter des neutralen Auslandes von Ber⸗ lin nach Danzig gefahren waren, iſt eines der wich⸗ tigſten Dokumente in den Akten über die Vor⸗ geſchichte dieſes Krieges. Der Krieg, den England wollte, geht weiter mit dem Einſatz des ganzen deut⸗ ſchen Volkes, mit der Stärke ſeines Willens und ſeiner Waffen. An dem Endausgang ödeifelt nie⸗ mand in Deutſchland. Nachhutgejecht bei Völklingen (Funkmeldung der NM3Z.) Berlin, 25. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Weſtlich Völklingen wurden feindliche Nach⸗ huten in Stärke einer Kompanie, die ſich noch auf deutſchem Boden befanden, augegriffen und überdie Grenzezurückgeworfen. Sonſt keine beſonderen Ereigniſſe. von Brauchitſch an der Weſtjront Ueberreichung des Eiſernen Kreuzes für verdiente Soldaten dnb Berlin, 25. Oktober. Der Oberbeſehlshaber des Heeres Generaloberſt von Brauchitſch weilte am 23. Oktober an der Weſt⸗ front bei den an den letzten Kämpfen in der Gegend ſüdoſtwärts Saarbrückens beteiligten Truppen. Der Generaloberſt ſprach verſchiedenen Abordnungen der Truppenteile Dank und Anerkennung für ihre hervorragende Haltung aus und überreichte einer Anzahl von Offizieren, Unteroffizieren und Mann⸗ ſchaften, die ſich bei den Kämpfen beſonders aus⸗ gezeichuet hatten, das Eiſerne Kreuz. „Anveränderte Freundſchaft“ Botſchafter General Oſhima in Abſchiedsaudienz beim Führer 9 dub. Berlin, 25. Oktober. Der Führer empfing geſtern in der Neuen Reichs⸗ kanzlei den von ſeinem Berliner Poſten abberufenen Kaiſerlich Jopaniſchen Botſchafter General Oſhima zur Verabſchiedung. Der Botſchafter gab hierbei im Auftrage ſeiner Reaieruna der feſten Ueberzeugung von der un⸗ veränderten Fortbauer der deutſch⸗japaniſchen Freundſchaft Ausdruck. Botſchafter Oſhima überreichte dem Führer vier wertvolle Werke moderner japaniſcher Kunſt, die der javaniſche Großinduſtrielle Fuſiwara dem Füh⸗ rer euls Zeichen ſeiner Hochſchätzung überſandt hat. (Fortſetzung von Seite 1) Krieg im wahrſten Sinne des aufgezwungen wurde. Seitdem der Führer im Jahre 1934 mit dem polniſchen Pilſudſki eine Neuorien⸗ tierung des deutſch⸗polniſchen Verhältniſſes vor⸗ nahm, hat Deutſchland Polen niemals einen Zweifel darüber gelaſſen, daß im Rähmen des neuen freundſchaftlichen Verhältniſſes früher oder ſpäter das Dauzig⸗ und Korridor⸗Problem einer Löſung zugeführt werden müßte. Wortes Genau vor einem Jahr, d. h. alſo am 24. Oktober 1938. war es. als ich im Auftrage des Führers den ehemaligen polniſchen Botſchafter Lipſki nach Berchtesgaden kommen ließ. Ich unterbreitete ihm unter Hinweis auf den Willen des Führers, das deutſch⸗polniſche Verhältnis auf eine geſchichtlich trag⸗ bare⸗und endgültige Baſis zu ſtellen, an dieſem Tage den bekannten Vorſchlag der politiſchen Wiederver⸗ einigung Danzias mit dem Reich, während Danzig wirtſchaftlich bei Polen bleiben ſollte. Ferner ſollten exterritoriale Auto⸗ und Eiſenbahnverbindungen wechſelſeitig zwiſchen den polniſchen und deutſchen Territorien hergeſtellt werden. Beide Länder wür⸗ den dagegen ihre gegenſeitigen Grenzen end⸗ gültig anerkennen, und der deutſch⸗polniſche Nichtangriffsvertrag von 1934 ſollte auf 25 Jahre verlängert werden. Dieſer Vorſchlag wurde dann am 5. Januar 1939 vom Führer perſönlich dem damaligen polniſchen Außenminiſter Beck in meiner Gegenwart und in Gegenwart des Botſchafters Moltke und des Bot⸗ ſchafters Lipſki in Berchtesgaden wiederholt. Der Führer wies bei dieſer Gelegenheit noch beſonders darauf hin, daß es beinem deutſchen Staatsmann vor ihm und wohl auch ſchwerlich einem nach ihm je wie⸗ der möglich ſein würde, einen deutſchen Verzicht auf den Korridor auszuſprechen. Aun nächſten Tage in München, ſowie ſpäter am 26. Januar bei meinem Beſuch in Warſchau wurde dieſes Angebot nochmals eingehend zwiſchen Herrn Beck und mir beſprochen. Bei dieſer Gelegenheit wurde von den polniſchen Vertretern in keinem Falle dieſes Angebot ab⸗ gelehnt, ſondern es wurde unter Hinweis auf gewiſſe Schwie⸗ rigkeiten innerpolitiſcher Art erwidert, daß man dasſelbe eingehend prüfen müßte, und daß man auch polniſcherſeits eine endgültige Bereinigung des deutſch⸗polniſchen Verhältniſſes erſtrebe. Während dieſer Monate nun war, ſehr im Wider⸗ ſpruch zu den von Deutſchland in freundſchaftlichem Geiſt geführten diplomatiſchen Verhandlungen und mit den Beſuchsaustauſchen zwiſchen Berlin und Warſchau, im deutſch⸗polniſchen Verhältnis auf ver⸗ ſchiedenen Gebieten nicht die erwartete Entlaſtung, ſondern eine dauernde Verſteifung feſtzuſtellen. Die Ausbürgerung Deutſchſtämmiger aus dem damaligen Polen wurde immer intenſiver betrieben. Alle deut⸗ ſchen Einſprüche in der deutſch⸗polniſchen Minder⸗ heitenkommiſſion blieben nicht nur unbeantwortet, ſondern wurden offenſichtlich in zunehmendem Maße von dieſer Kommiſſion ſabotiert. Die Drangſalierung deutſcher Volksgenoſſen in Polen durch örtliche Behörden nahm immer kraſſere Formen an, und vor allem der pol⸗ niſchen Preſſe wurde nunmehr in verſtärktem Maße von der Regierung freier Lauf gelaſſen zu einer Hetze gegen das Deutſchtum und gegen das Deutſche Reich, die immer unerträglichere Formen annahm. Dies ging ſoweit, daß deutſch⸗feindliche Demonſtra⸗ tionen vor der deutſchen Botſchaft in Warſchau an der Tagesorönung waren. Am 21. März 1939 wies ich den damaligen pol⸗ niſchen Botſchafter Lipſki in Berlin warnend auf dieſe Dinge hin und erklärte, daß ein neuer Ver⸗ ſuch unternommen werden müſſe, die deutſch⸗pol⸗ niſche Politik in das richtige Gleis zu bringen. Ich wiederholte hierbei Herrn Lipſki nochmals das be⸗ kannte deutſche Angebot zur Löſung des Danzig⸗ und Korridorproblems und ergänzte es noch in einigen Punkten zugunſten polniſcher Intereſſen. Zur gleichen Zeit luden wir den polniſchen Außenminiſter Beck nach Berlin ein, um in gemeinſamer Beratung die Baſis für ein umfaſſendes Vertragswerk, das die deutſch⸗polniſchen Beziehungen ein⸗ für allemal klären ſollte, ſicherzuſtellen. Ich habe bei dieſer Gelegenheit dem volniſchen Botſchafter nahegelegt, zur Klärung der Situation ſofort perſönlich nach Warſchau zu fahren. Ich wollte im Hinblick auf die merkwürdige polniſche Haltung in verſchiedenen Fragen vermeiden, daß der Führer den Eindruck erhalte, Polen wolle ſich einfach nicht verſtändigen. Am 26. März überbrachte mir daraufhin der polniſche Botſchafter Lipſki eine Aufzeichnung alg Antwort auf das deutſche Angebot, die auf eine völlige Ablehnung des großzügigen Führer⸗ „Vorſchlages hinauslief. Es ſcheint kaum glaub⸗ lich., und dennoch iſt es Tatſache, daß mir vnn dem polniſchen Botſchafter erklärt wurde, jegliche Odeſſa 1 Meer nahe der Dardanellen von britiichen Kriegs⸗ den freundſchaftlichen Große deulſche Erfolge im Handelskrieg Wieder drei engliſche Frachtdampfer im Atlantik verſenkt (Drahtbericht des EP.) London, 25. Oktober. Die amerikaniſche Marinekommiſſion t eine Depeſche des Dampfers„Cran Citu“ erhalten wo⸗ nach dieſes Schiff die ganze Beſatzung des engliſchen Frachtdampfers 3528 Tonnen) und fünf Ueberlebende des engliſchen Dampfers„Menin Ridge“ 2474 Tonnen) aufgenommen hat. Die beiden Schiffe ſind im nördlichen Atlantik verſenkt worden. Die Clan⸗Line in Glasgow hat die Mitteiluna erhal⸗ ten, daß der Dampfer„Clan Chiſtion“(7256 Tonnen) verſenkt worden iſt. Briten halten ruſſiſchen Dampfer an EP London. 25. Okt. Wie aus Iſtanbul gemeldet wird. wurde der ſo⸗ wjetruſſiſche Frachtdampfer„Swanetia“, der zwiſchen und dem Pyräus verkehrt, im Aegäiſchen ſchiffen angehalten. Er konnte die Fahrt erſt nach einer genauen Durchſuchung fortſetzen. Angeiſſe gegen Spaaks Neutralitätspoliuk EP. Brüſſel, 25. Oktober. Auf einer Zuſammenkunft der Sozialiſtiſchen Partei Belgiens, an der ſämtliche zur Zeit amtieren⸗ den Miniſter teilnahmen, kam es zu heftigen Zuſammenſtößen. Einige Abgeordnete, die gerade von einer Reiſe nach Frankreich zurückge⸗ kehrt waren, griffen den Außenminiſter Spaak wegen ſeiner Außenpolitik an. Spaak erwiderte ihnen ſehr entſchieden, daß die Aufrechterhaltung der Neutra⸗ lität für Belgien eine abſolute Notwendigkeit ſei. Er wurde unterſtützt öͤurch den Abgeordneten Brun⸗ faud. der erklärte, daß die belgiſche Bevölkerung zu 95. v. H. hinter der Neutralitätspolitik der Regie⸗ runa ſtehe. Präſident Hacha empfing die tſchechiſchen Journa⸗ liſten. Nach einer Meldung der„Narodni Liſty“ veranſtaltete Präſident Hacha einen Tee⸗Empfang für eine größere Gruppe tſchechiſcher Journaliſten 0 T7PTfſſſhhh ß weitere Verfolgung dieſer deutſchen Pläne, d. h. betreffend die politiſche Rückkehr Dangias zum Reich, bedeute den Krieg mit Polen. Auf meine mehr als erſtaunte Erwiderung, daß der deutſche Vorſchlag doch zur Herſtellung eines dauern⸗ Verhältniſſes zwiſchen den beiden Nationen, nicht aber zur Herbeiführung eines deutſch⸗polniſchen Konfliktes gemacht ſei, und daß mir dieſe Antwort der Warſchauer Regierung völlig un⸗ verſtändlich ſei, konnte der Botſchafter keine Erklä⸗ rung abgeben. Auf unſere Einladung des Miniſters Beck nach Berlin erfolgte dann ebenfalls eine Ant⸗ wort, die auf eine glatte Abſage hinauslief. England ſteckte dahinter! Wenn mir damals dieſe erſtaunliche polniſche Haltung gegenüber dieſem einmaligen und aroß⸗ zügigen Angebot des Führers merkwürdig vor⸗ kam, ſo haben wir heute des Rätſels Löſung in der Hand: England ſteckte dahinter! Heute wiſſen wir. daß ſchon damals Garantieverhandlungen mit England im Gange waren. Nur ſo iſt auch die ſeltſame und geſchichtlich geſehen geradezu un⸗ faßbar kurzſichtige Haltung der polniſchen Regie⸗ rung überhaupt zu erklären. 8 Aber nicht nur auf diplomatiſchem, ſondern auch auf militäriſchem Gebiet war nunmehr dieſe völlig veränderte Haltung Polens gegenüber Deutſchland zu erkennen. Bereits am 26. März hatte ich Herrn Lipſki auf die vorliegenden Meldungen über polniſche an den deutſchen Grenzen hingewieſen und vor den möglichen Konſequenzen gewarnt. Ich hatte ihm erklärt, daß wenn dieſe Dinge in dieſer Richtung weiterliefen, in Kürze eine ernſte Situation entſtehen könnte und müßte. Deutſchland habe bisher nicht einen Sol⸗ daten mobiliſiert, ich könnte nur hoffen, man werde in Polen die Unſinnigkeit der jetzigen Haltung ein⸗ ſehen und den deutſchen Vorſchlag, ſobald ſich die Situation bexuhigt habe, doch noch eingehend prüfen, Antwort.“ Am nächſten Tage erhielten wir die Das war die Nachricht von den unerhörten Aus⸗ ſchreitungen gegen Deutſche in Brom⸗ berg. Ich ließ darauf erneut den volniſchen Bot⸗ ſchafter kommen und erklärte ihm, daß ich nicht nur mit Bedauern von der Ablehnung der deutſchen Vor⸗ ſchläge durch Polen Kenntnis nehmen müſſe, ſondern Beziehungen der beiden Länder ſich auf ſtark a hüſſiger: Bahn bewegten. Die Reichsregierung müſſe die polniſche Regierung für dieſe unerhörten Vorkommniſſe in Brombera und die höchſt bedenk⸗ liche Entwicklung⸗des deutſch⸗polniſchen Verhältniſſes, die ausſchließlich Polen zur Laſt fielen, in vollem Umfange verantwortlich machen. Sechs Monate lang wurde ſo mit einer Langmut ohnegleichen, deren nur ein Adolf Hitler fähig iſt, ein Angebot des Ausgleichs an Polen wiederholt, das unter Hintanſetzung berechtigter deutſcher An⸗ ſprüche auf Wiedergutmachung dieſes unerträglichen Unrechts von Verſailles ledͤiglich diktiert war von dem ernſten Wunſch des Fühxers, das deutſch⸗pol⸗ niſche Verhältnis ein für allemal zu bereinigen und Europa damit den Frieden zu ſichern. Als der Fi“⸗ rer ſeinerzeit in ſeiner Rede dem Reichstag den In⸗ halt dieſes Angebots bekanntgab, habe ich ſelbſt die ungeheure Bewegung erlebt, die durch die deutſchen Männer im Reichstag ging: nur die gewaltige Srden des Kriegsderdienfftreuzes geffiftet Für Verdienſte, die keine Würdigung durch das Eiſerne Kreuz finden dub Berlin, 25. Oktober. Der Führer hat durch Verordnung vom 18. Oktober 1939 für Verdienſte in dem uns auf⸗ gezwungenen Krieg, die keine Würdigung durch das Eiſerne Kreuz finden können, den Orden des Kriegsverdienſtkrenzes geſtiftet, das in zwei Klaſſen, in Bronce und Silber verliehen wird. Für Verdienſte bei Einſatz unter feindlicher Waffenwirkung oder in der militäriſchen Kriegs⸗ führung wird das Kriegsverdienſtkreuz mit Schwertern, für Verdienſte bei Durchführung von ſonſtigen Kriegsaufgaben ohne Schwerter verliehen. Die Verordnung des Führers hat folgenden Wortlaut: 2 „Als Zeichen der Anerkennung für Verdienſte in dem uns aufgezwungenen Krieg, die keine Würdi⸗ gung durch das Eiſerne Kreuz finden können, ſtifte ich den Orden des Kriegsverdienſtkreuzes. Artikel 1. Das Kriegsverdienſtkreuz wird in folgender Ab⸗ ſtufung verliehen: Kriegsverdienſtkreuz 2. Klaſſe, Kriegsverdienſtkreuz 1. Klaſſe. Die Verleihung erfolgt entweder mit Schwertern oder ohne Schwerter. Artikel 2. 1. Das Ordenszeichen iſt ein achtſpitziges Kreuz, das ein rundes Mittelſchild mit dem Hakenkreuz und einer Eichenlaubumrandung trägt. 2. Die Rückſeite des Mittelſchildes der 2. Klaſſe trägt die Jahreszahl 1939. 3. Die 2. Klaſſe des Kriegsverdienſtkreuzes iſt broncen, öie 1. Klaſſe ſilbern. Artikel 3. Das Kriegsverdienſtkreuz wird verliehen: a) mit Schwertern für beſondere Verdienſte beim Einſatz unter feindlicher Waffenwirkung oder für beſondere Verdienſte in der militäriſchen Kriegs⸗ führung, b ohne Schwerter für beſondere Verdienſte bei Durchführung von ſonſtigen Kriegsaufgaben, bet denen ein Einſatz unter feindlicher Waffenwirkung nicht vorlag. Artikel 4. Die Verleihung des Eiſernen Kreuzes(1939) oder der Spange zum Eiſernen Kreuz des Welt⸗ krieges ſchließt die Verleihung der entſprechenden Klaſſe des Kriegsverdienſtkreuzes aus Wird das Eiſerne Kreuz ooͤer die Spange zum Eiſernen Kreuz des Weltkrieges nach erfolgter Verleihung des Kriegsverdienſtkreuzes verliehen. ſo iſt die ent⸗ ſprechende Klaſſe des Kriegsverdienſtkreuzes abzu⸗ legen. Artikel 5. .), Die 2. Klaſſe des Kriegsverdienſtkreuzes wird am Bande an der Ordensſchnalle oder im zweiten Knopfloch des Waffenrocks getragen. Das Band hat einen ſchwarzen Mittelſtreifen und auf jeder Seite anſchließend je einen weißen und einen roten Strei⸗ fen. .) Die 1. Klaſſe des Kriegsverdienſtkreuzes wird ohne Band auf der linken Bruſtſeite getragen. Artikel 6. Der Beliehene erhält eine Beſitzurkunde. Artikel 7. Das Krieasverdienſtkreuz verbleibt nach Ableben des Beliehenen als Erinnerungsſtück den Hinter⸗ bliebenen. Artikel 8. Mit der Durchführung der Verordnung beauf⸗ trage ich den Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht und den Reichsminiſter des Innern für ihren Bereich in Verbindung mit dem Staatsminiſter und Präſidialkanzlei des Führers und Reichs⸗ anzlers. Berlin, den 18. Oktober 1939. Der Führer: gez. Adolf Hitler. Chef des Oberkommandos der Wehrmacht: gez. Keitel. Der Reichsminiſter des Innern: gez. Frick. Der Staatsminiſter und Chef der Präſibialkanzlei des Führers und Reichskauzlers: gez. Dr. Meißner.“ Autorität des Führers konnte das deutſche Volk zu dem in demſelben liegenden Verzicht auf uralte ter⸗ ritoriale Rechte bewegen. Nochmals faſt weitere ſechs Monate hat Deutſch⸗ land dann zugeſehen, wie Polen die Deutſchen aus⸗ wies, terroriſierte— Zehntauſende von Flüchtlingen in dieſen Monaten geben hiervon den ſichtbaren Be⸗ weis— wie es Danzig drangſalierte, militäriſch be⸗ drohte, wirtſchaftlich aböͤroſſelte uſw. Die Sprache der polniſchen Regierung Deutſchland gegenüber aber wurde immer aggreſſiver, bis es zu den bekannten offenen Provokationen und Grenzverletzungen in den letzten Auguſttagen kam. Erſt nach einer letzten Mahnung Deutſchlands durch eine Mitteilung an die Besserꝰ rauchen heiſit nicht anspruchsvoll, sondern vernünftig sein ATTKA 5, polniſche Regierung vom 9. Auguſt, in der darauf hingewieſen wurde, daß eine wirtſchaftliche Abſchnü⸗ rung Danzigs eine ſehr ernſte Situation herbei⸗ gn müſſe— eine Mahnung, die wiederum von det polniſchen Regierung mit einer unverſchämten Kriegsdrohung beantwortet wurde— und nachdem polniſches Militär nun begann, in Reichsgebiet ein⸗ zufallen, ſchlug der Führer zu. Drei Wochen hat dieſer Feldzug gedauert, dann brach dieſes ganze polniſche Staatsgebilde wie ein Kartenhaus zuſammen. Das Reich wird nunmehr dafür ſorgen, daß in dem in ſeiner Jntereſſenſphäre liegenden Ge⸗ bieten eine den wahren Verhültniſſen gerecht werdende Neueinteilung vorgenommen und eine wahre Befriedung eintreten wird. Die Aufrechterhaltung von Ruhe und Orbuung, und den Friede, in Oſteuropa aber garantieren nunmehr für alle Zukunft die beiden enropä⸗ 19555 Großmächte Deutſchland und Sowjetruß⸗ an Verſailles mußte beſeitigt werten: Das Ziel der deutſchen Außenpolitik ſeit dem 30. Januar 1933 war die Beſeitigung des Ver⸗ ſailler Vertrages und ſeiner Der Führer war von Anfang an bis zum äußerſten be⸗ müht, die nötigen Reviſionen auf friedlichem Wege durchzuführen. Dies iſt ihm bis auf die Polenfrage auch in vollem Umfange gelungen. Ob es ſich um die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die Wieder⸗ beſetzung des Rheinlandes. die Wiedereingliederung Oeſterreichs und des Sudetenlandes oder um die Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren handelte— immer hat der Führer das Letzte ver⸗ ſucht, um auf dem Wege der Verhandlungen dieſe Fragen, die ja früher oder ſpäter doch einmal gelöſt werden oder zu ſchweren Konflikten führen muß⸗ ten, zu bereinigen. Erſt als der Führer ſah, daß er auf dieſem Wege nicht weiterkam ſchritt er zur Tat. Es iſt zweifellos eine einmalige Leiſtung. daß es überhaupt jemand fertigbringen konnte, dieſe ſchwierigen, durch den Wahnſinn von Verſailles künſtlich geſchaffenen Probleme ohne einen Tropfen Blut zu einer im großen und ganzen Alle befriedigenden Löſung zu führen. Der Führer hat denn auch in den letzten Jahren nichts anderes getan, als die ſchwerſten Folgen, die dieſes unſinnigſte aller Diktate in der Geſchichte je einem Volk bzw. Eu ropa auferlegt hatte. d. h. alſo die ſchlimmſten Fehler, die die Staatsmänner der weſtlichen Demorkatien ſelbſt begangen hatten, wieder gutzumachen. Hierbei wurden in keinem einzigen Falle jemals auch nur irgendwelche vitalen Intereſſen der weſtlichen Demokratien berührt, geſchweige denn in Mitleidenſchaft gezogen. Anſtatt aber nun dem Führer dankbar dafür zu ſein, daß er ſeine Staatskunſt und ſeine Wällenskraft dafür verwandte, um all dieſe Gedankenloſigkeiten und oft geradezu bodenloſen geſchichtlichen Dumm⸗ heiten von Verſailles auf friedlichem Wege wieder gutzumachen, erlebten wir das Schauſpiel daß die Staatsmänner gerade der Länder, die einſt für dieſen Unſinn verantwortlich waren, ſich Deutſchland bei je⸗ dem einzelnen Reviſionsanſpruch entgegenſtellten. Vor allem trifft dies zu auf England. geſchichtliche Haupeſchelfetelter und derantwortlich für Politik: Dr. Aloe Wiabaner. Stellvertreter des Hauptſchriftleitere und derantwortlich für Kultur⸗ volitik, Tbeaxer und Unterholtung: Cart Onno Eiſenbart.— Handel: 1. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. B. Or. Fr. Win⸗ helm Koch.— Kunſt, Fum und Gericht: Dr. Fram Wilbelm Koch.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. Fennel, ſämtliche in annheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E. 8. Schaffer, Berlin. Südweſtkorſo 60. Sür unverlangte Beiträge keine Gewäbr.— Rücktendung nur Her⸗ ver, Druck,— M ausgeber, er unt Berleger: Neue annheimer Reitung Dr. Frie 833 Co Ma—— R 1.— rtlich netgen und ge tliche irteilungen — 1. D. Robert Göller, Mantihelm. Bur Zeie Preisliſte Nr. 10 gäteig. Mittwoch, 25. Oktober 1939 England hat in einer ſeltſamen Verkennung der natürlichen Dynamik des Deutſchen Reiches, der Vitalität des deutſchen Volkes und vor allem der Willens⸗ und Geſtaltungskraft des Führers in vergangenen Jahren mit einer geradezu ein⸗ zigartigen Verbiſſenheit verſucht, Deutſchland bei jedem außenpolitiſchen Schritt als Widerſacher entgegenzutreten. Dies iſt um ſo erſtaunlicher, als von deutſcher Seite von Anfang an alles nur Erdenkliche verſucht wurde, um gerade zu den weſtlichen Demokratien England und Frankreich in ein vernünftiges Verhältnig zu treten. Ich ſelbſt habe es in allen Einzelheiten miterlebt, mit welch einzigartiger Geduld der Führer immer wieder bemüht war, ſowohl mit Frankreich, als auch beſonders mit England zu einer dauernden Verſtän⸗ digung zu gelangen. So war z. B. im Sommer 1933 bereits zwiſchen dem Führer und dem damaligen und auch jetzigen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Dala⸗ dier ein perſönliches Zuſammentreffen vereinbart, bei deſſen Gelegenheit das deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ hältnis bereinigt und eine Rüſtungsvereinbarung getroffen werden ſollte. Der Führer war erfüllt von dem Gedanken der Verſtändigung mit Frankreich, aber der franzöſiſche Miniſterpräſident ſagte im letzten Augenblick ab. 3 Wenige Wochen ſpäter war er nicht mehr Mini⸗ ſterpräſident. Die Gründe zu ſeinem Sturz waren ſcheinbar innerpolitiſche. In Paris jedoch pfiffen es die Spatzen von den Dächern, daß niemand anders als England für den Sturz des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ver⸗ antwortlich war. England ſah zu jener Zeit eine Gefahr in dieſem Manne, der als Mann des Vol⸗ kes und Frontkämpfer mit dem Frontkämpfer und Mann des Volkes Adolf Hitler ſich verſtändigen könnte. Deutſchland und Frankreich durften nicht zuſammen kommen, das konnte die britiſche Politik, die gewohnheitsmäßig Zwietracht zwiſchen den ber⸗ den Völkern ſät und davon profitiert, nicht zulaſ⸗ ſen. Als ich Herrn Daladier im vorigen Jahr in München an dieſe Begebenheit des Jahres 1933 er⸗ innerte, und ihn darauf hinwies, wie gut es für die Verſtändiguna zwiſchen den beiden Völkern geweſen wäre, wenn dieſe Zuſammenkunft damals ſtattge⸗ funden hätte, erwiderte mir Herr Daladier mit einer vielſagenden Geſte der Zuſtimmung:„Wem fagen Sie das!“ Viele weitere Verſuche land trotzdem in der folgenden Zeit gemacht. In dieſem Zuſammenhang muß ich erwähnen, daß bereits in Jahre 1933 in meinem Beiſein ein Mitglied der engliſchen Botſchaſt in Paris gegen die Franzoſen den Vorwurf erhob. daß die franzöſiſche Regieruna wegen der deutſchen Aufrüſtung noch nicht zum Präventivkriea ge⸗ itten ſei. —— ſein Möalichſtes in dieſer Richtung getan, aber die franzöſiſche Regierung habe ein⸗ ſach nicht gewollt. Das war die Mentalität Eng⸗ lands bereits im Jahre 1933. Anſer Verſtändigungsbemühen gegenüber England: Die Verſtändigung mit England war immer das Fundament der Außenpolitik des Füh⸗ 2 ieſen außenpolitiſchen Freunden Deutſchlands 9 auch Sowjetru 5 land ge⸗ treten. Mit dem Abſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Nicht⸗ angriffspaktes und des ſpäteren Freundſchaftspaktes iſt. wie der Führer in ſeiner letzten Rede im Reichs⸗ tag zum Ausdruck brachte, eine arundſätzliche Neuorientierung der deutſchen Außenpolitik vorgenommen worden. Es iſt nunmehr das frühere traditionell freund⸗ ſchaftliche Verhältnis, das den beiden großen öl⸗ kern in der Vergangenheit ſo viel Glück und Segen gebracht hat, wiederhergeſtellt und alle Vorausſetzun⸗ gen ſind dafür gegeben, daß ſich dieſe Freundſchaft weiter vertieſen wird. Die Lebensräume der beiden Mächte in ihren natürlichen Bedürfniſſen berühren ſich aber überſchneiden ſich nicht. Eine territoriale Divergenz zwiſchen beiden Staaten iſt damit für alle Zukunft ausgeſchloſſen. Die wirtſchaftlichen Erfor⸗ derniſſe der beiden Länder ergänzen ſich in geradezu idealer Weiſe. Wir benbtigen viele ruſſiſche Roh⸗ ſtoffe und die Sowjetunion hat Verwendung für die meiſten deutſchen Induſtrieprodukte. Durch um⸗ faſſende Abmachungen iſt dieſer Austauſch heute be⸗ 1 reits im vollen Gange und wird von Jahr zu Jahr geſteigert werden. Den früheren Höchſtumſatz wer⸗ den wir wohl binnen kurzem erreichen. 4 anbetrifft, ſo iſt dieſe zweifellos eine verſchiedene. Die Entwicklung der letzten Zeit hat aber ge⸗ 7 geigt. daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland und das ſowjetiſche Rußland, ſofern ſich ihre gegenſeitigen Weltauffaſſungen reſpektieren und dies ſind beide Völker feſt entſchloſſen zu tun— ſehr wohl in nachbarlicher Freundſchaft leben können. Bei meinen Aufenthalten in Moskau wie auch bei meiner Rückkehr nach Deutſchland habe ich mit freu⸗ diger Genugtuung feſtgeſtellt, in welchem Ausmaße die natürlichen Vorausſetzungen für eine deutſch⸗ ruſſiſche Freundſchaft von altersher in dieſen beiden Völkern wurzeln. Sowoll der Nichtangriffsvakt als auch der Freundſchaftsvakt erfreuen ſich bereita beute bei beiden Völkern einer ausgeſproch nen Povularität. ſame Erfindungen die engliſche Propaganda verfällt, um dem engliſchen Volk die Tragweite der deutſch⸗ruſſiſchen Verſtändiguna zu verheimlichen. Nur einige Beiſpiele: 55 7 Als der Führer mich im Auguſt nach Moskau entſandte, ſchrieb die engliſche Propaganda, daß nun⸗ mehr der deutſche Reichsaußenminiſter in Moskau antichambrieren und dieſelben Erfahrungen machen müßte, wie die dort ſeit Mongten befindliche engliſche Miſſion.— Statt deſſen: Nach 24 Stunden war der Nichtangriffsvakt veröfſentlicht. Dann: Während im Kreml noch über den Abſchluß des Nichtangriffspaktes verhandelt wurde, ſchrieb die engliſche Propaganda. der geplante Pakt würde zwar ein allgemeiner Nichtangriffspakt. er werde aber ſicherlich nicht für Polen gelten.— dingungsloſer Nichtangriffspakt und weitgehende Konſultationsvernflichtung Ferner: Als die deutſchen Truppen ſiegreich in Polen einrückten, ſchrieb die engliſche Propaganda, die ruſſiſche Armee würde ſich ſicherlich an den Ak⸗ tionen gegen Polen nicht beteiligen.— Statt deſſen rückten bereits nach wenigen Tagen die ruſſiſchen beſetzten das polniſche Gebiet bis zur vereinbarten deutſch⸗ruſſiſchen Demarkatjonslinie. Nun aber überſchlägt ſich die engliſche Propa⸗ ganda und erklärt, ja die Ruſſen ſeien nicht etwa der Verſtändigung mit Frankreich wurden von Deutſch⸗ land von beſonderem Intereſſe. Was die innere Struktur der beiden Staaten Geradezu erſtaunlich iſt es daher auf welch ſelt⸗ Statt deſſen: Be⸗ Truppen auf der ganzen Front in Polen ein und im Einverſtändnis mit den Deutſchen vorgerückt, Nene Mannheimer Zeitung amer ſtießen wie au/ England als Widerſacher! Daladier tuft das Parlament ein! rers. Als außenpolitiſcher Mitarbeiter des Füh⸗ rers kann ich es vor der Weltöffentlichkeit bekunden, daß ſeit dem 30. Januar 1933 der Führer nichts, aber gar nichts unverſucht gelaſſen hat, um dieſe Verſtän⸗ igung mit England herbeizuführen. Unzählige Reden, Handlungen, Taten des Führers, unzählige Reiſen von mir in ſeinem Auftrag nach England, dienten ausſchließlich dieſem Zweck. Dabei handelte es ſich nicht etwa um vage Ideen, ſondern um ganz konkrete Vorſchläge, die ich wiederholt dem engliſchen Premierminiſter, Außenminiſter oder ſonſtigen maß⸗ gebendſten Perſönlichkeiten des politiſchen Lebens im Auftrage des Führers unterbreitete. Dieſe An⸗ gebote umfaßten im weſentlichen folgende Punkte: 1. Ein deutſch⸗engliſches Flottenabkommen auf der Baſis 35:100. 2. Die ewige Unantaſtbarkeit der zwiſchen Deutſchland und Eugland liegenden Länder Hol⸗ land, Belgien und Frankreich. 3. Reſpektierung der britiſchen Intereſſen in der Welt durch Deutſchland und Reſpektierung der deutſchen Intereſſen in Oſteuropa durch England. 4. Ein Schutz⸗ und Trutzbündnis zwiſchen den beiden Ländern, wobei Deutſchland auf engliſche Waffenhilfe verzichtete, ſeinerſeits aber bereit war, ſowohl ſeine Flotte als auch eine beſtimmte Zahl von Diviſionen jederzeit England zur ſeines Imperiums zur Verfügung zu ſtellen. England hat dies abgelehnt und dem Führer dei jeder Gelegenheit, ſowohl durch den Mund verantwortlicher britiſcher Miniſter, Poli⸗ tiker, Parlamentarier als auch durch die Preſſe zu verſtehen gegeben, daß England auf die Freundſchaft Deutſchlands keinerlei Wert legt.— Trotzdem hat der Führer ſeine Bemühungen, die ebenſo ſeiner ge⸗ fühlsmäßigen Einſtellung als auch ſeiner völkiſchen Einſicht entſprangen, mit einer beiſpielloſen Zähig⸗ keit und Hartnäckigkeit fortgeſetzt. Und erſt nach⸗ dem er wieder und wieder bis an die Grenze des Menſchenmöglichen gegangen war. mußte er erken⸗ nen daß England einfach nicht wolle. Der Führer hat dann allerdings auch die Konſequenz aus dieſer engliſchen Haltung gezogen und nun⸗ mehr in nüchterner Erkenntnis der realen politi⸗ ſchen Gegebenheiten die deutſche Außenpolitik auf⸗ gebaut. Die Länder, deren Intereſſen denen Deutſch⸗ lands ſolidariſch waren waren hierbei für Deutſch⸗ Eine Annäherung an dieſe wurde geſucht und ihre Freundſchaft gefun⸗ den. So iſt zwiſchen Deutſchſond einerſeits und dem italieniſchen Imperium im Mittelmeer und Japan im Fernen Oſten andererſeits eine wahre und auf⸗ richtige Freundſchaft entſtanden, die in der Vergan⸗ genheit die gleichglagerten Intereſſen der Länder förderte und deren Freundſchaft und Zuſammen⸗ arbeit ſich auch in Zukunft als ein wertvoller Ga⸗ rant einer gerechteren und vernünftigeren Weltord⸗ nuna erweiſen wird. Nationalſozialiſtiſcher und faſchi⸗ ſtiſcher Geiſt und die perſönliche Freundſchaft des Führers und des Duce waren für dieſe Entwicklung ausſchlaggebend. Deulſchland und gußland für immer nachbariüche Freunde! ſondern ſie marſchierten jetzt gegen die deutſche Axmee in Polen.— Statt deſſen: Wieder wenige Tage ſpäter wird in Moskau der Grenz⸗ und Freund⸗ ſchaftsvertrag abgeſchloſſen. Die engliſchen Propa⸗ gandaſtümper ſollten ſich andere Propagandaobjekte als die deutſch⸗ruſſiſche Freundſchaft ausſuchen. Die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen ſind nunmehr aber auf eine endgültige und klare Baſis geſtellt, und Deutſchland und Sowietrußland ſind ent⸗ ſchloſſen, ihre freundnachbarlichen Beziehungen immer weiter zu vertiefen. Wir haben nichts gegen Amerika: Was die Beziehungen Deutſchlands zu den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika anbetrifft, ſo gibt es zwiſchen dieſem Land und Deutſchland überhaupt keine denkbare Divergenz. Im Gegenteil, Deutſchland iſt gerade das Land, das von allen an⸗ deren Ländern der Welt die Monroe⸗Doktrin immer am ehrlichſten geachtet und reſpektiert hat. Deutſchland hat auf dem geſamten amerikaniſchen Kontinent keinerlei Intereſſen zu ver⸗ treten, es ſei denn das Intereſſe eines möglichſt großen Handels mir allen auf dieſem Kontinent lebenden Staaten. Es bedarf ſchon einer geradezu krankhaften Phantaſie, um überhaupt zwiſchen den Ver⸗ Co dachte Ehurchill einmal über Amerila Anglaubliche Aeußerungen und eine kaliſchnäuzige Ableugnung dnb Neuyork, 24. Oktober. Der Herausgeber der Neuyorker Zeitung„En⸗ quirer“, William Griffin, hat bekanntlich gegen den Erſten Lord der britiſchen Admiralität Winſton Churchill eine Anklage wegen Verleumdung erhoben. Dieſer Anklage liegt folgender Tatbeſtand zugrunde: Churchill hatte Griffin zu einer Unterredung auf⸗ gefordert und im Verlauf derſelben mit dem ihm bekannten Zynismus gegenüber Amerika ſo un⸗ glaubliche Aeußerungen getan, daß es begreiflich iſt, wenn er ſie nun abzuleugnen verſucht. Sie ſind in⸗ deſſen bereits im Sommer 1939 in das amtliche Ma⸗ terial des amerikaniſchen Senats aufgenommen worden. Im Stenogramm über die Sitzung des⸗ ſelben vom 19. Juni 1939, in der der bekannte Sena⸗ tor Robert R. Reynolds die unbezahlten Kriegs⸗ ſchulden Enalands und Frankreichs zur Sprache brachte, heißt es u..: „Griffin wurde von Churchill gefragt, woran man bei den engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen in den Vereinigten Staaten zuerſt denke. Er antwor⸗ tete:„An die nichtbezahlten engliſchen Kriegsſchul⸗ den“. Darauf habe ihm Churchill erwidert: Auch ſeiner Meinung nach ſolle England jeden geborgten Dollar zurückzahlen. Bisher aber müſſe es die Hälfte aller Koſten für diejenige Munition abziehen, die es auf die Deutſchen abgefeuert habe von dem Augenblick der amerikaniſchen Kriegserklärung an Deutſchland bis zu dem wo die USA ein Jahr ſpä ter amerikaniſche Truppen in die vorderſte Linie geſchickt habe. Das mache nach ſeiner Rechnung genau 49 Milliarden Dollar aus(Die ausſtehende Fapitalſumme von Amerika beträgt 5,26 Milliarden Dollar.)„Denn“, ſo erläuterte Churchill dem ver⸗ blüfften Amerikaner die Rechnung„mit der Kriegs⸗ erkläruna wurde Amerika Teilhaber in dieſem Ge⸗ ſchäft, und muß daher den gerechten Anteil an den Koſten der Fortfſrung des Krieges übernehmen.“ Als ihn Griffin daran erinnerte, daß nach der 7 Das ſind unſere heutigen Gegner! Meinung in den Vereinigten Staaten Amerika 8 Seite ö Nummer 457 Hat die Regierung den Forderungen der Linken nachgegeben oder will ſie nur 5 neue Notwollmachten?— ſich im Namen der Sozialdemokraten zum Sprach⸗ rohr der„Ueberparlamentarier“, die auch im Krieg nichts von ihrer Bedeutung einbüßen wollen ge⸗ macht und verlangt, daß gerade ietzt die Abgeord⸗ neten zu Wort kommen müßten. So entſteht in Frankreich an verſchiedenen Stellen der Eindruck. daß Daladier dem Druck der Linken nachgegeben habe. In Wirklichkeit dürfte es ſich aber nur darum handeln, daß die außerordentlichen Vollmachten die der Regierung Daladier im Frühjahr dieſes Jah⸗ res gewährt wurden, und auf Grund deren ſie bis⸗ her nur mit Notverorönungen arbeitete Ende No⸗ nhe vember ablaufen. Die franzöſiſche Regierung hat hatte löſt dieſer Entſchluß Daladiers allge⸗ wiſſen laſſen, daß ſie in Kriegszeiten weniger denn meine Ueberraſchung aus.„Populaire“ hat je auf das Notverordnungsrecht verzichten könnte. FPPPPPPPPPPPPPPPPPTPTPTPTGT''''''TbTbT''TbT———TbTbTbTbTbTbTbTbTbTbT——TX—XX——77777NTNNNT71T1Ijjjj1I1II1IIIIII————————— Drahtbericht unſeres Berner Korreſpondenten — Bern. 24. Oktober. Die franzöſiſche Regierung hat ſich nun doch entſchloſſen, das Parlament für die zweite Novem⸗ berhälfte einzuberufen. Das genaue Datum ſteht noch nicht feſt. Offiziell wird das Parlament„zur Beratung des Buogets“ zuſammentreten. In Wirklichkeit ſpielen aber in Frankreich. zumal in Kriegszeiten, Budgetfragen eine untergeordnete Rolle. Nachdeem in den letzten Wochen die geſamte bürgerliche Preſſe Frankreichs einen heſtigen Kampf gegen die Einberufung des Parlaments geführt nur gewinnen können. Gerade England aber hätte alle Veranlaſſung, mit dieſer Propaganda außerordentlich vorſichtig zu ſein, denn, während Deutſchland die Monroe⸗ Doktrin, die die Unantaſtbarkeit Amerikas feſt⸗ legt, immer am ehrlichſten geachtet hat, bedeutet die Exiſtenz der vielen engliſchen Kolonien, Beſitzun⸗ gen, Kohlenſtationen, Flottenſtützvunkte uſw. auf dem amerikaniſchen Kontinent und vor allem dieſe engliſche Kriegspropaganda ſelbſt einen dauernden Einbruch in dieſe Doktrin und können England jeder⸗ zeit in ſchwerſte Konflikte mit ihr bringen. Dies zeigt bereits die neueſte engliſche Stellungnahme zu den Entſchlüſſen von Panama. einigten Staaten von Amerika und Deutſchland irgendeinen Streitpunkt oder eine Frage zu kon⸗ ſtruieren, die jemals zu einem Gegenſatz zwiſchen dieſen beiden Völkern führen könnte. Der Deutſche hat nichts gegen den Amerikaner, und der Amerikaner hat nichts gegen den Deutſchen. Wenn aber die engliſche Propaganda immer wieder verſucht, Zwietracht zwiſchen den Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika und Deutſchland zu ſäen, ſo ſind wir Deutſche der feſten Ueberzeugung, daß der ge⸗ ſunde Sinn des wahren Amerikaners allmählich dieſes Spiel immer mehr durchſchauen und ſehen wird, wo ſeine wahren Intereſſen liegen, und daß beide Völker auf die Dauer aus einer Freundſchaft und ſeinen Handlangern in Paris und in der franzöſiſchen Regierung aufgezwungen wurde. Und nun zu England: Ich habe Ihnen bereits vorhin einen kurzen Ueberblick über die engliſche Politik gegen Deutſchland ſeit dem 30. Januar 1933 gegeben und will Ihnen nunmehr heute abend den unwiderlegbaren Beweis erbringen, daß dieſer Krieg gegen Deutſchland von der jetzigen engliſchen Re⸗ gierung ſeit Jahren heimlich und planmäßig vorbe⸗ reitet wurde. Meine Volksgenoſſen! Ich komme nun zu unſe⸗ ren Gegnern. Zunächſt Frankreich: Ich glaube, daß heute in der geſamten Weltöffenklichkeit nicht der ge⸗ ringſte Zweifel darüber beſteht, daß das fran⸗ Raſſche Volk dieſen Krieg nicht gewollt hat, daß as frauzöſiſche Volk lieber heute als morgen Frieden haben möchte, und daß ihm dieſer Krieg mit einer Verſchlagenheit, einem Zynismus und einer Brutalität ſondergleichen von England And das iſt Englands Kriegsſchuld! gerte ſich dieſe Hetze in geradezu ungeheuerlicher Weiſe. Das engliſche Volk, das im Grunde in Freundſchaft mit dem deutſchen Bolk leben möchte, wurde jetzt offen mit allen Mitteln der Propaganda von den engliſchen Kriegshetzern, und zwar unt Förderuna durch die engliſche Regierung, in eine Haß⸗ und Panikſtimmung gegen Deutſchland ge⸗ bracht. Ich könnte Ihnen unzählige Beiſpiele dieſen ſyſtematiſchen Propagandaſeldzug geben. Soweit die Propaganda! Das Ziel der engliſche Regierung mußte es aber nun ſein, Großbritanni auch politiſch und diplomatiſch in einen unüberbrück⸗ baren Gegenſatz zu Deutſchland zu bringen, de ihm je nach Lage der Dinge ermöglichen ſollte, d. Krieg gegen Deutſchland zu dem ihr am günſtig erſcheinenden Zeitpunkt zu entfeſſeln. Dies m wiederum in einer ſolchen Weiſe geichehen, daß es f die kriegshetzeriſche britiſche Regierung vor ihre eigenen Volk ein Zurück nicht mehr geben konnt d. h. alſo, es mußte ein Vorwand gefunden werd der es der britiſchen Regierung geſtattete, dem eng liſchen Volk gegenüber den Kriegsgrund ſo zwinge⸗ erſcheinen zu laſſen, daß jeder Engländer ein Zurü weichen als mit dem Anſehen ſeiner Nation als u vereinbar anſehen ſollte. Dieſen Zuſtand hat He Chamberlain verſucht herbeizuführen mit Garantie an Polen. Daß dieſe Garantie nur ein Vorwand Die Münchener Konferenz iſt im vorigen Jahr von einem Teil der Welt als das große Friedens⸗ werk des derzeitigen engliſchen Premierminiſters gerühmt worden. Nichts iſt falſcher als das. Vergegenwärtigen wir uns nochmals die Lage, die zu München führte. Die britiſche Regierung hatte der damaligen tſchecho⸗ſlowakiſchen Reaierung ihre Unterſtützung gegen Deutſchland in Ausſicht ge⸗ ſtellt und damit aus dieſem Problem. das ohne das Einmiſchen von England über Nacht gelöſt worden wäre, überhaunt erſt eine europäiſche Kriſe gemacht. Wenn daher Herr Chamberlain ſpäter in München ſeine Hand zu einer halbwegs vernünftigen Löſung dieſes Problems, und zwar im allerletzten Augenblick bot, ſo hat er damit nichts anderes getan. als ſeinen eigenen Fehler, durch den er die Kriſe erſt ſchuf. und durch den er Europa beinabe an den Rand des Krieges gebracht hatte, zum Teil wieder gutzu⸗ machen. Warum aber tat er das? Die Ant⸗ wort gab uns die erſte Rede, die Herr Chamberlain nach ſeiner Rückkehr in London hielt und in der er in der einen Hand den Oelzweig des Friedens heim⸗ brachte, in der anderen aber dem engliſchen Volk ein gigantiſches Aufrüſtungsprogramm präſentierte. Das heißt alſo, Herr Chamberlain, der gehofft hatte, Deutſchlaud mit Kriegsdrohungen von ſeinen berechtigten Forderungen zur Befreiung war, er⸗ ſeiner Sudetendentſchen abzubringen. hat die aibt ſich weiter eindentig aus der ſoeben im bri⸗ Drohung lediglich deshalb nicht ausgeführt, tiſchen Parlament abgegebenen ofſiziellen Er⸗ weil England rüſtungsmäbig nicht fertia war. klärung der britiſchen Regierung, daß di Garantie ſich ausſchließlich gegen Deutſchlan richten ſollte. Nicht die Unverſehrtheit des pol niſchen Staates war für England ausſchlaa⸗ gebend, ſondern ausſchlietzlich die Waffenhilſe gegen Deutſchland. Mit dieſer Garantie, mit der ſich England zu Beiſtand Polen Chamberlain war alſo nicht nach München ge⸗ kommen um den Krieg zu verhindern, ſondern um den von der britiſchen Regierung beſchloſſe⸗ neu Krieg nur zu verſchieben. Daß nun in England bereits ſeit Jahren eine ſyſte⸗ matiſche Hetze in oͤer Oefſentlichkeit gegen alles Deutſche getrieben wurde, daß man Vorbereitungen für einen kommenden Krieg nach jeder Richtung hin traf— ich erinnere nur an die von Herrn Cham⸗ berlain kürzlich zugegebene bereits vor zwei Jah⸗ ren erfolgte Organiſation eines Blockademiniſte⸗ riums— iſt bekannt. Im Winter 1938/39 aber ſtei⸗ ſofortigem, und zwar unbeſchränktem 5 gegenüber' verpflichtete, hat England das jahehun⸗ dertealte Fundament ſeiner kontinentalen Politik verlaſſen. Während noch im Jahre 1936 der bekannte Deutſchenfeind Sir Auſtin Chamberlain erklärte, England werde keinen Finger rühren wegen d polniſchen Korridors, England habe kein Intereſſ am Korridor, hat nunmehr ſein Bruder ausgere net für dieſes allerſchwerſte Unrecht, das Verſailles Deutſchland angetan hat, die engliſche Waffenhilfe verpfändet. 3— Dieſe Politik, die zunächſt wahnſinnig erſcheint, iſt nur zu verſtehen als ein Ausdruck des konſe⸗ quenten Willens Großbritanniens, ſich unt allen Umſtänden, und zwar in nicht zu ſerner Zeit, einen Vorwand zu einem Losſchlagen gegen Deutſchland zu verſchaffen.— Die Folgen dieſer von England klar berechneten Politik ſtellten ſich programmäßig ein. und Sie, meine Danziger Volksgenoſſen, haben dies am eigenen Leibe ja 1 7 Genüge zu ſpüren bekommen. Polen verfielen in einen Taumel des Größen ſinns. Wiederum zeigten ſich nun die wahren Ab⸗ ſichten der engliſchen Politik. Anſtatt Polen, was für die engliſche Regierung ein Leichtes geweſen wäre, zu dem immer noch möglichen Ausgleich zu raten, wiſſen wir heute, daß England nicht etwa Polen zu⸗ Ruhe ermahnte, ſondern zu aggreſſiven Handlung geradezu aufgeſtachelt hat. Muſſolinis ſabonertes Friedensangebot: Ein weiterer Beweis für den abſoluten K willen der britiſchen Regierung gegen Deulſch ſind die Vorgänge in den letzten Tagen unmittelba vor Ausbruch des Krieges. Der ttalienif ſchafter in Berlin überbrachte am 2. September Botſchaft von Muſſolini. wonach It noch die Möglichkeit zu einer friedlichen Beilegu des polniſchen Konfliktes habe. Die Havg Agentur vom gleichen Tage veröffentlichte die ſtimmung dex franzöſiſchen Regieruna zu di italieniſchen Friedensplan. Während auch Deu land zuſtimmte, wurde derſelbe noch am Nachmf durch eine Erklärung des engliſchen Außenminiſt Lord Halifax ahgelehnt. Daß der enaliſche Pr miniſter, Herr Chamberlain, nun die Stirn hat, Sabotierung des Muſſolini⸗Planes in ſeiner le Rede Deutſchland zuzuſchieben, können wir als ei erſchütternden Beweis ſeines ſchlechten Gew werten.— Fhr wahres Geſicht und ihren Vernichtungswillen egenüber dem deutſchen Volt aber hat die eng egierung gezeigt, als ſie das großzüg das britiſche Weltreich vor dem Untergaug ge⸗ rettet habe, erwiderte Churchill:„O nein, hier irrt ſich Amerika! Englaud hätte den Krieg nicht verloren. Der Eintritt Amerikas war nicht nur für ihr Land, ſondern auch für die Alliierten gleich unheilvoll. Wenn Sie zu Hauſe geblieben und ſich um Ihre eigenen Angelegen⸗ heiten gekümmert hätten, hätten wir mit den Zentralmächten im Frühjahr 1917 Frieden ge⸗ ſchloſſen, eine Million engliſche und frauzöſiſche Gefallenen geſpart, es hätte in Rußland keinen Zuſammenbruch, damit keinen Kommunismus, in Italien keinen Niedergang, alſo auch keinen Faſchismus gegeben, und in Deutſch⸗ land wäre heute nicht der Nazismus an der Macht. Wäre Amerika draußen geblieben, würde keiner dieſer Iſmen Europa überſchwem⸗ men und das parlamentariſche Regierungsſyſtem zerſchlagen haben.“ Die Senatsſitzung war am 19. Juni 1939. Chur⸗ chill hat demnach vier Monate Zeit gehabt, ſich zu dem Interview mit Griffin zu äußern. Wie in anderen Fällen hat er es vorgezogen, ſolange zu ſchweigen, bis er in die Enge getrieben wurde, um dann kurzweg zu behaupten, er kenne Herrn Grif⸗ fin überhaupt nicht. Es wird ihm aber, nachdem ſeine herausfordernden und zyniſchen Bemer⸗ kungen über die amerikaniſche Hilfe im Weltkrieg bereits in den amtlichen Berichten des amerikani⸗ ſchen Parlaments ſtehen, nicht mehr gelingen, ſie durch einfaches Ableugnen aus der Welt zu ſchaf⸗ fen, ſo ſehr ihm auch daran gelegen ſein muß, in einem Augenblick, wo die Gutgläubigkeit des USA⸗ Volkes von England aufs geue mißbraucht wer⸗ den 0 80 8 4 —3 85* 8 4. Seite /Nummer 457 Neue Mannheimer Zeitung Mittwoch, 25. Oktober 1939 Friedensangebot, das der Führer am 6. Oktober vor dem Reichstag an England machte, ablehnte und durch ihren Sprecher, den britiſchen Premierminiſter Chamberlain, mit Beſchimpfungen beantworten ließ, die im geſamten deutſchen Volk hellſte Empörung ausgelöſt haben. Jeder vernünftige Menſch muß ſich nun fragen: Was iſt eigentlich der wahre Grund dieſer gewiſſen⸗ —— an Wahnſinn grenzenden engliſchen Außen⸗ politik? Was will eigentlich England von uns? Engliſche Kriegshetzer behaupten, Deutſch⸗ land ſtrebe nach der Weltherrſchaft. Dieſe Behauptung iſt ſchon an ſich verlogen und dumm, denn jeder Gymnaſiaſt weiß heute, daß es ſo etwas wie eine Weltherrſchaft nicht mehr gibt und wohl auch in Zukunft niemals mehr geben wird, aus einem engliſchen Munde aber iſt dieſe Behauptung eine Unverſchämtheit. Denn: während 46 Millionen Engländer 40 Millionen Quadratkilo⸗ meter beſitzen, d. h. über ein Viertel der geſamten Erdoberfläche verfügen, verfügt Deutſchland für ſeine 80 Millionen nur über eine Fläche von etwa 800 000 Quadratkilometer. Während England 611 Dominions, Kolonien, Protektorate, Reſervate und ſonſtige Schutzſtaaten ſein Eigen nennt, hat Deutſch⸗ land heute keinerlei Kolonialbeſitz. Wenn ich die von England in der Wolt beherrſch⸗ ten Völker Namen für Namen Ihnen vorleſen wollte, ſo würde dieſe heutige Kundgebung zumindeſt um eine Stunde verlängert werden müſſen. So z. B. ſtehen in Indien neben 290 Millionen in den ver⸗ ſchiedenen Propinzen von Britiſch⸗Indien wohnenden Indern noch 562 indiſche Fürſtentümer unter briti⸗ ſcher Herrſchaft. Es gibt kein Gebiet der Erde, wo nicht die hritiſche Flagge gegen den Willen der betrof⸗ ſenen Völker weht, wo nicht Gewalt, Raub und Lüge die Wege des britiſchen Imperialismus kennzeichnen. Unermeßliche Reichtümer hat Großbritannien ſo im Verlauf der Jahrhunderte aufgeſtapelt. Der Vorwurf des Strebens nach Nultherrſchaft triff“ daher aus⸗ ſchließlich England. Deutſchland gegenüber iſt er— und dann noch aus engliſchem Munde— unverſchämt oder beſſer noch einfach lächerlich. Der Führer hat wiederbolt die ſehr begrenzten Ziele der deutſchen Außenvolitik klar und ein⸗ deutia umſchrieben. Sie heißen in einem Satz zu⸗ ſammengefaßt: Sicherſtellung des Lebens und der Inkuuft des deutſchen Volkes in ſeinem natür⸗ lichen Lebensraum. der dem deutſchen Volks⸗ genoſſen einen angemeſſenen Lebensſtandard ſichert und ſeine kulturelle Entwicklung ermöglicht. Während die britiſche Regierung nur die kapitali⸗ ſtiſchen Intereſſen und den Luxus einer Oberſchicht kennt die großen Maſſen der engliſchen Arbeiter aber tagtäglich um ihre Exiſtenz und ſoziale Verbeſſe⸗ rung ringen, iſt das Ziel der nationalſozialiſtiſchen deutſchen Führung die Sicherung des täglichen Bro⸗ tes jedes einzelnen ſeiner 80 Millionen Volksgenoſ⸗ ſen. Gerade dieſem primitipſten Lebensrecht eines Volkes aber ſtellt ſich Enaland entgegen. Was iſt nun das Reſultat von ſechseinhalb Zah⸗ ren deutſcher Außenpolitik? 8 Der Prozeß der Konſolidierung des Deutſchen Reiches in Europa iſt abgeſchloſſen. Das Unrecht von Verſailles iſt beſeitigt, Deutſchland hat durch die Neuregelung im Oſten Siedlungsraum für Ge⸗ nerationen und iſt zur Zeit bemüht. die deut⸗ ſchen Siedlergruppen in Europa, die umgeſiedelt werden können, in dieſem Raum zu vereinigen. Es ſchafft damit endͤgültige, klare völkiſche Zuſtände und Grenzen und beſeitigt durch dieſe großzügigen Umſiedlungsaktionen die Möglichkeit zukünftiger Konflikte. Die Greuzen des Reiches im Norden, Oſten, Süden und Weſten ſind nunmehr endgültige. Deutſchland hat, wie der Führer auch in ſeiner letzten Reichstagsrede wieder erklärte, an Frankreich und England mit Ausnahme der Rückgabe des ehemaligen deutſchen Kolonialbe⸗ ſitzes, d. h. alſo der ſelbſtverſtändlichen kolonia⸗ len Betätigung, wie ſie einer Großmacht zu⸗ ſteht, keine Forderungen. Der Unſinn von Verſailles iſt beſeitigt und in Europa ſind ſtabile Verhältniſſe geſchaffen. Dies iſt das ausſchließliche Verdienſt des Führers. Ausgerechnet aber mit Verwirklichung die⸗ ſes Zuſtandes, mit dem alle Vorausſetzungen für einen europäiſchen Dauerſrieden gegeben ſind, hält die engliſche Regierung uuumehr den Zeitpunkt für gekommen, um zwiſchen dem eng⸗ liſchen und dem deutſchen Volk einen Krieg auf Leben und Tod zu entfachen. Die britiſche Regierung ſpielt damit ein ge⸗ fährliches Spiel mit dem Schickſal ihres Imperiums. Wenn die britiſche Regierung dieſe Politik, die man ſowohl im Intereſſe des engliſchen Volkes als auch der Menſchheit an ſich ſchlechthin als verbrecheriſch bezeichnen muß, fortſetzt ſo mag ſie eines Tages als Totengräber des britiſchen Impe⸗ riums in die Geſchichte eingehen. Daß dieſe Entwick⸗ lung weder im Intereſſe des britiſchen noch des deut⸗ ſchen Volkes liegt, das iſt für dieſe kleine Clique von gewiſſenloſen Haſardeuren oder engſtirnigen Dok⸗ trinären, die in einem Dilettantismus ohnegleichen ihr Volk in den Abgrund führen, anſcheinend be⸗ langlos. Als Anfang September der engliſche Botſchafter das letztemal bei mir war, habe ich ihn mit den Worten verabſchiedet, es werde eines Tages von den Ehroniken der Weltgeſchichte als eine hiſtoriſche G roteske regiſtriert werden daß England, ohne die geringſten Intereſſengegenſätze mit Deutſchland zu haben, ausgerechnet dem Mann den Krieg erklärt hat der die Verſtändigung mit Enaland zu ſeinem politiſchen Glaubensbekenntnis erhoben hatte. Wer hat ſein Wort gebrochen? Aber Herr Chamberlain hat es nicht anders gewollt. Aus ſeiner letzten Rede vor dem enaliſchen Parlament, in der er in einem Gemiſch von Naivität, britiſcher Ueberheblichkeit und Schul⸗ meiſterei das Angebot des Führers ablehnte, möchte ich zur Charakteriſierung der ganzen Unwahrhaftig⸗ keit. Heuchelei und des Delittantismus der bri⸗ tiſchen Machthaber nur einen einzigen Punkt her⸗ ausareifen. das iſt die Behauptung, Deutſchland und ſein Führer hätten ihr Wort ge⸗ brochen und es ſei daher nicht mehr möglich, einem Wort Deutſchlands zu vertrauen. Solche Aeußerungen haben wir in der letzten — wiederholt aus dem Munde engliſcher Schwätzer hören müſſen. Dieſe Schwätzer ſind unfähig, irgendeine nützliche Arbeit für die menſchliche Gemeinſchaft zu leiſten. Umſo krampf⸗ hafter ſind ſie daher bemüht, aus ihrer Froſch⸗ pverſyektive völkerbewegende Ereigniſſe und Begebenheiten zu kritiſieren, deren inneres Ge⸗ ſetz und äußere Geſtaltung ſie in ihren Spatzen⸗ gehirnen überhaupt nicht zu faſſen vermögen. Etwas anderes iſt es allerdings. wenn der Lei⸗ ter des britiſchen Imperiums ſelbſt mit oͤreiſter Stirn eine ſoſche Behauptung aufſtellt. die nicht nur jeg⸗ licher Grundlage entbehrt, ſondern an die er zweifel⸗ los ſelbſt nicht alaubt. In Zuſammenhang mit den Taten des Führers zur Konſolidierung der euro⸗ päiſchen Verhältniſſe gerade aus dem Munde eines britiſchen Miniſters den Vorwurf des Wortbruches zu hören, iſt nicht nur der Gipfel der Heuchelei, ſon⸗ dern viel mehr als das, nämlich eine bodenloſe Dummheit. 3 Daß die einmalige hiſtoriſche Perſönlichkeit des Führers über ſolche lächerlichen Angriſſe eines britiſchen Parlamentariers erhaben iſt, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Ich kann hier nur die Worte des Führers aus ſei⸗ ner letzten Reichstagsrede wiederholen, daß das Urteil über ihn in der Geſchichte Golt ſei Dank nicht von erbärmlichen Skribenten geſchrieben wird, ſondern durch ſein Lebenswerk ſelbſt. Aber hinter dieſem britiſchen Vorwurf eines an⸗ geblichen Wortbruches unſeres Führers ſteckt wie⸗ derum eine typiſch britiſche Niedertrocht und Berechnung. Man will gewiſſermaßen durch eine Diffamieruna des Führers durch das hochehren⸗ werte britiſche Parlament das brave und anſtändige deutſche Volk ſeiner Führung entfremden. Da haben aber nun die engliſchen Herren Parlamentarier wie⸗ derum einen kapitalen Fehler gemacht, denn: das deutſche Volk iſt heut« Adolf Hitler und Adolf Hitler iſt das dentſche Volk Der Vorwurf des Worthruches des Herrn Chamberſoin trikit daher jeden einzelnen dieſer 80 Millionen Deutſcher. Ihr Danziger gehört zu dieſen 80 Millionen Deut⸗ ſchen, und ich frage Euch: Fühlt Ihr Euch wort⸗ hrüchig? Nein! Dann möchte ich mich heute abend zu Eurem Sprecher, wie auch zum Sprecher der ganzen 80 Millionen Deutſchen machen und Herrn Ehamberlain erklären: Dieſes deutſche Volk hat jeden Schritt und jede Tat des Führers zur Be⸗ freiung aus den Feſſeln des Verſailler Vertrages nicht nur gutgeheißen, ſondern begeiſtert begrüßt und verbittet ſich ein für allemal eine ſoſche enaliſche Unverſchämtheit. Wir beſtreiten darüber hinaus Großbritannien als dem Urheber allen Unalücks von Verſailles überhaupt das Recht, über irgendeine Handlung Deutſchlands und Her deutſchen Regierung in den ſetzten Jahren zu urteilen. Wenn aber von Wortbruch geſprochen wird, ſy 3 ich hier alz die einmütige Auffaſſung des eutſchen Volkes feſtſtellen zu können. dan der arößte Wortbruch aller Zeiten beir Maftenſtillſtond im Fahr⸗ 1919 dem deutſchen Volk gegenüber verübt wurde! England war der Anſtifter dieſe⸗ Wortbruches, das haben maßgebendſte Enaländer ſelbſt zugeben müſ⸗ ſen. Daß aber darüber hinaus ein enaliſcher Staats⸗ mann nicht das Recht hat, ja. wenn er klug genug wäre, ſich ſchwer hüten würde, überhaupt den Aus⸗ druck„Wortbruch“ in den Mund zu netmen, daftär will ich Ihnen jetzt nur einige wenige Beiſpiele aus 55 jüngſten Geſchichte des britiſchen Imperiums zitieren. Ein paar Be ſſpiele engliſchen Worlbruchs: 1. Beiſpiel: Im Londoner Vertrag von 1015 hat England den Italienern für den Fall, daß England und Frankreich nach Kriegsende ibren Be⸗ ſitz in der Türkei, in Aſien oder in Afrita erweitern ſollten, entſprechende Kompenſationen in Vorder⸗ aſien und Afrika zugeſagt. Was aber tat Groß⸗ britannien? England hat ſein Wort Italien gegen⸗ über auf das ſchmählichſte gebrochen und es mit einigen Dorngebüſchen im Wüſtengebiet von Jubaland nachträglich abzufinden verſucht. Erſt die Genialität des Duce— und auch dies wieder in ſchärfſtem Kampf gegen England— hat es dann fertiggebracht, im Jahre 1936 aus eigener Kraft dieſe Kompenſationen für Italien zu ſchaffen, die es für ſein Volkstum haben mußte. Dies iſt ein eklatanter Wortbruch Großbritanniens! 2. Beiſpiel: Im Jahre 1915 ſicherte die britiſche Regierung durch den Mund des britiſchen Ober⸗ kommiſſars in Aegypten den Arabern die Schaf⸗ fung eines alle arabiſchen Gebiete umfaſſenden ara⸗ biſchen Staates einſchließlich Paläſtina zu. Was aber hat Großbritannien getan? Der unabhängige arabiſche Staat wurde nicht gegründet und der be⸗ kannte engliſche Oberſt Lawrence, der die Araber während des Krieges für England gewann und ihnen im Auftrag der engliſchen Regierung ſein Wort verpfändet hatte, quittierte wegen dieſes Treu⸗ und Wortbruches ſeiner eigenen Regierung ſeinen Dienſt. In dieſem Falle war der Betrug der eng⸗ liſchen Regierung aber noch ein doppelter, denn: trotz des den Arabern gegebenen Verſprechens wurde noch während des Krieges öͤurch die Balfour⸗Dekla⸗ ration das arabiſche Paläſtina den Juden zugeſagt. Mit dieſem Verſprechen an die 3 beabſichtigte England, einflußreiche Juden für den Eintritt Amerikas in den Krieg gegen Deutſchland zu gewin⸗ nen. Dies war ein doppelter Wortbruch der bri⸗ tiſchen Regierung! 3. Beiſpiel: Während des Weltkrieges hat die bri⸗ tiſche Regierung am 20. Auguſt 1917 den Indern volle Selbſtverwaltung und den Status der anderen britiſchen Dominien zugeſichert. Wis tat Großbritan⸗ nien? Auch dieſes Wort wurde ſchmählich gebrochen und Indien iſt heute, 20 Jahre nach dem Kriege, un⸗ ter einem dünnen Mantel nichtsſagender Schein⸗ konzeſſionen nichts anderes, als was es immer war, nämlich eine britiſche Kolonie. Vor einigen Tagen hat nun England, wie wir in der Preſſe leſen, Indien erneut das Verſprechen der Selbſtverwaltung gemacht. Wir können getroſt den Bruch auch dieſes Wortes bereits im voraus regiſtrieren. 0 4. Beiſpiel: Das britiſche Reich iſt in Amerika während des Weltkrieges freiwillig ungeheure Schulden für Kriegslieferungen eingegangen mit ganz klaren und präsiſen Rückzahlungsverſprechun⸗ en. Was tat Großbritannien? England hat dieſen Schuldenvertrag einfach gebrochen und nicht bezahlt. Es denkt auch in Zukunft nicht daran, dieſen Betrag von 10 Milliarden jemals zu bezahlen, aber bereits jetzt ruft es ſchon wieder in Amerika nach Krediten und Unterſtützung, und zwar wiederum zur Liefe⸗ rung von Kriegsmaterial gegen Deutſchland. Ge⸗ wiſſenloſe Elemente möchten wie im auch heute wieder an ſolchen Krediten ihr Blutgeld ver⸗ dienen. Intereſſant wird aber ſein, zu ſehen, ob daz amerikaniſche Volk, das die engliſche Kriegsſchuld von damals auf ſich nehmen mußte— und zwar nicht die Verdiener—, auch heute wieder gewillt iſt, zugunſten einiger Paraſiten neue und völlig ſinnloſ⸗ Opfer auf ſich zu nehmen und ſeinen Lebensſtandard einzuſchränken. Noch ein Beiſpiel: Am 30. September 1988 ſchloß Herr Chamberlain in München auf ſein Drängen mit dem Führer eine Vereinbarung ab, in der der Wunſch der beiden Völker ausgedrückt iſt, niemals Da werden ſie wenig Verſtändnis finden! Reutrale Verſuche zur Durchbrechung des engliſchen Blockaderings (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Korreſpondenten) — Amſterdam, 25. Okt. In London iſt die holländiſche Abordnung wieder eingetroffen, die ſchon ſeit längerer Zeit mit den eng⸗ liſchen Behörden über eine Vermeidung der uner⸗ träglichen Behinderuna des legitimen holländiſchen Handels durch die engliſchen Blockademaßnahmen verhandelt. Die Verhandlungen geſtalteten ſich ſo ſchwierig, daß die Abordnung vor kurzem nach Hol⸗ land zurückgekehrt war. um neue Inſtruktionen der Regierung einzuholen. Mit ihnen verſehen will ſie ietzt einen neuen Verſuch machen, die Mauer der engliſchen Schikanen gegen die neutralen Staaten zu durchbrechen. Die Durchſuchung der holländiſchen Schiſſe nach Konterbande hat derartige Ausmaße ange⸗ nommen, daß der geſamte holländiſche Schiffs⸗ verkehr mit dem Ausland und ſogar mit den eigenen Kolonien lahmgelegt zu werden droht. Zur Zeit befinden ſich etwa 30 holländiſche Schiffe in engliſchen Häfen. Die Durchſuchung nimmt bei einigen Schiffen bis zu vier Wochen in Anſpruch. Die engliſchen Verſuche, die neutralen Staaten unter Druck zu ſetzen, haben ſich in der letzten Zeit trotz * Beſchwerden der Neutralen noch ver⸗ ſtärkt. Minenwarngebiet Deuiſche Bucht dnb. Berlin, 25. Oktober. Die engliſche Admiralität hat das bereits bei Kriegsbeginn von Deutſchland bekanntgegebene Minenwarngebiet in der Deutſchen Bucht erneut der Schiffahrt bekanntgegeben, dabei fedoch Angaben EFEFCECCCCC000TTTTTTT wieder Krieg gegeneinander zu führen. Was aber tat Herr Chamberlain? Herr Ehamberlain hat dieſes Abkommen gebrochen. Ich lege Wert darauf, nicht etwa der Führer, wie die britiſche Propaganda be⸗ hauptet, ſondern ausſchließlich Herr Chamberlain hat dieſes Abkommen gebrochen. Denn; Er duldete in London bereits wenige Tage nach Abſchluß dieſer Vereinbarung die wüſteſte Kriegshetze gegen Deutſch⸗ land, er preöigte die Aufrüſtung mit allen Mitteln, beteiligte ſich ſelbſt an der Hetze und erklärte unter Bruch des Münchener Abkommens am 3. September 1939 Deutſchland den Krieg. Perſides Albion Dieſe Beiſpiele britiſcher Wortbrüche ſtammen aus der letzten Zeit. In Wahrheit ſtehen an jeder Etappe des Aufbaues des britiſchen Imperiums in den letzten Jahrhunderten unzählige Wortbrüche. Es iſt nicht umſonſt, daß der Volksmund, und zwar über die Ausdehnung des Gebietes gemacht, die der Wirklichket nicht entſprechen. Um jeden Irrtum über die Ausdehnuna des von der deutſchen Regie⸗ rung erklärten Warngebietes in der Nordſee aus⸗ zuſchließen, wiederholt das Oberkommando der Kriegsmarine die ſeinerzeit der Schiffahrt bekannt⸗ gegebene Erklärung. Sie lautet: „In der Deutſchen Bucht liegt ein Warngebiet, das durch nachſtehende Punkte begrenzt wird: 53 Grad 36 Minuten Nord 4 Grad 25 Min. Oſt, 53 Grad 36 Minuten Nord 6 Grad 2 Min. Oſt, 56 Grad 30 Minuten Nord 6 Grad 2 Min. Oft, 56 Grad 30 Minuten Nord 4 Grad 25 Min. Oſt. Die Deutſche Bucht kann auf den freien Gebie⸗ ten nördlich und ſüdlich des Warngebietes ange⸗ ſteuert werden.“ So handeln deutſche-Voote EP. Oslo, 25. Oktober. In den norwegiſchen Hafen Haugeſund iſt ein Schiff eingelaufen, deſſen Mannſchaft berichtet, eines Nachts von einem deutſchen U⸗Boot durch einen Warnungsſchuß geſtoppt worden zu ſein. Alle Mannſchaften kamen an Deck und legten Rettungs⸗ weſten an, da ſie glaubten, das Schiff ſollte verſenkt werden. Das U⸗Boot blieb mehrere Stunden lang liegen, ohne irgendeinen Befehl zu geben. Im Morgengrauen verſchwand das U⸗Boot wieder. Die Beſatzung des norwegiſchen Schiffes bemerkte nun, daß ſich in einiger Entfernung vor dem Schiff ein Feld treibender Minen befand, in das das Schiff ſicher hineingefahren wäre, wenn das deutſche U⸗ Boot es nicht am Weiterfahren gehindert hätte. gleichermaßen in der ganzen Welt, das Wort geprägt hat„Perfides Albion!“ Schon vor bald 200 Jahren hat Friedrich der Große, als er im Sieben⸗ jährigen Kriege von den Engländern treulos ver⸗ laſſen wurde folgendes geſagt: derven kräftigen zue eer Biadee. ſchaffenheit, geſteigerte Eßluſt, gute——— und Darmtätig · keit. Heidetraft. bes ſeit + bekannte Mineralſalz⸗Kräuter ⸗ pulver. wird tagtäglich von vielen gelobt.— Erhältlich in Apotheken. Drogerie d Ref ä 8 80 Poopel-Pachnd 400 Pulser ober Kaßtettenf. Hellekralt „Einem Verbündeten die Treue brechen, Kom⸗ plotte ſchmieden. wie ſie keiner ſeiner Feinde erſin⸗ nen konnte. mit Eifer auf ſeinen Untergang hinar⸗ beiten, ihn verraten und verkaufen, ihn ſozuſagen meucheln, ſolche Freveltaten, ſo ſchwarze und ver⸗ werfliche Handlungen— das iſt England!“ Deutichland nimmt Englands herausforderung an: Folgenſchwerer aber als dieſe des deutſchen Volkes die aus dem Munde eines britiſchen Miniſters kindiſch wirkt, iſt die poli⸗ tiſche Bedeutung der Chamberlain⸗Rede. Jedes Wort, das Herr Chamberlain vor dem engliſchen Parlament am 12. Oktober geſagt hat, beweiſt, daß zwiſchen der großzügigen und ſäkularen Einſtelluug des Führers und dem materialiſti⸗ ſchen Starrſinn des Herrn Chamberlain eben ein Abgrund klafſt. Herr Chamberlain ſpricht zwar auch vom Frieden, aber dieſer Friede heißt:„Zurück zu Verſzailles, Vernichtung des Nationalſozialismus!“ Dieſer Friede würde heißen: Verewigung von Zwie⸗ Beſchuldigung tracht, Unfrieden und Unoroͤnung in Europa und Vernichtung des deutſchen Volkes. Aber da mag Herr Chamberlain ſich noch ſoviel Mühe geben, dieſe Zeiten kommen niemals wieder, und die Idee, ein 80⸗Millionen⸗Volk vernichten zu wollen, iſt würdig eines Don Quichotte. Das hiſtoriſche Friedensangebot des Führers vor dem Reichstag aber hat Herr Chamberlain nicht nur nicht verſtanden, ſondern er hat in ſeltener Konſe⸗ quenz ſeiner bisherigen falſchen Politik gegenüber Deutſchland nun wieder gerade den Fehler gemacht, den man nicht machen durfte und vor dem der Führer noch dazu in ſeiner Rede ausdrücklich ge⸗ warnt hat, Er hat nämlich das Angebot des Führ ers als Schwächezeichen Dentſchlauds ausgelegt. In gänzlicher Verkenn ung des hohen ethiſchen Wertes und der hohen Warte, von der aus der Führer dieſes Friedensangebot an England machte, um ein völlig ſinnloſes Blutvergießen der Völker zu verhindern, hat Herr Chamberlain nun⸗ mehr die deutſche Friedenshand endgültig zurückgeſtoßen. Der engliſche Premierminiſter hat damit vor der Welt eine ſchwere Ver antwortung auf ſich genommen und gleichzeitig erneut bewieſen, daß, ganz gleich was Deutſchland immer tun würde, England dieſen Krieg gegen Deutſchland eben führen will. Deutſchland nimmt dieſe britiſche Kampfanſage auf. Das deutſche Volk iſt nunmehr entſchloſſen, dieſen ihm von den britiſchen Kriegshetzern aufgezwungenen Krieg zu führen und nicht eher die Waffen niederzulegen, bis die Sicherheit des Deutſchen Reiches in Europa gewährleiſtet iſt und die Garantien dafür geſchaffen ſind, daß ein ſolcher Angriff auf das deutſche Volk für alle Zeiten ausgeſchloſſen iſt. Der engliſche Premierminiſter vroklamiert die Beſeitigung der deutſchen Regierung. Ich ſehe da⸗ von ab, die Beſeitigung der britiſchen Reaierung und ihrer Hintermänner zu proklamieren denn ich bin der felſenfeſten Ueberzeugung, daß im weiteren Ver⸗ lauf der Ereigniſſe das engliſche Volk, das wider ſeinen Willen von den engliſchen Krieashetzern in dieſen Krieg gegen Deutſchland gezwungen wurde dieſes ſelbſt beſorgen wird. Das volniſche Beiſpiel hat gezeigt, daß es nicht gut iſt, Deutſchland heraus⸗ zufordern. Herrn Chamberlain und ſeinen Mitſchuldigen au dieſem Kriege werden dann noch die Augen aufgehen. Sie werden dann vielleicht eines Tages Zeit und Muße haben, darüber nachzudenken. ob ſie gut be⸗ raten waren, als ſie das deutſche Friedensangebot als ein Zeichen der Schwäche auslegten und ablehn⸗ ten und ſtatt deſſen Deutſchland herausforderten! Das deutſche Volk, durch den National⸗ ſozialismus zu einem ſtählernen Block zu⸗ ſammengeſchweißt, ſteht geſchloſſen hinter ſeiner Führung, und vor dem Reich ſteht heute eine ruhmreiche Armee und Luftwaffe und eine mit jungem Ruhm bedeckte Marine. In vollem Bewußtſein, daß das Recht auf ſeiner Seite iſt, und daß es bis zuletzt alles getän hat, um dieſen völlig ſinnloſen, ihm aufgezwungenen Krieg zu vermeiden, wird Deutſchland mit der gewaltigen Wucht ſeiner ganzen Volkskraft dieſen Krieg zu Ende führen. Daß dieſes Ende in dem Eut⸗ ſcheidungskampf des deutſchen Volkes aber nur ein deutſcher Sieg ſein wird, dafür bürgt unſere eigene Volkskraft und unſer Glaube an den Mann, der für uns das Höchſte auf der Welt iſt, unſer Führer! Bulgarien bleibt neutral Regierungserklärung des neuen bulgariſchen Kabinetts (Funkmeldung der NM3.) Sofia, 25. Oktober. Der bulgariſche Miniſterrat, der am Dienstag⸗ abend zuſammengetreten iſt, billigte eine Regie⸗ rungserklärung zur Innen⸗ und Außenpolitik, in der es u. a. heißt, daß die Regierung die in den letzten Jahren befolgte innere und äußere Friedens⸗ politik fortſetzen werde. Feſt entſchloſſen, die Neu⸗ tralitätspolitik fortzuführen, werde die Regierung wie bisher mit den Großmächten und anderen Län⸗ dern gute und freunoſchaftliche Beziehungen unter⸗ halten. Abſchließend wird betont, daß die Regierung inſolge der außergewöhnlichen Ereigniſſe beſchloſ en habe, den König zu bitten, ſein verſaſſungsmäßio verbrieftes Recht zur Auflöſung der Kammer aus⸗ zuüben und den Zeitpunkt für Neuwahlen feſtzuſetzen, um erneut den Volkswillen nachzuprüſen. Die Auflöſung der Kammer wurde inzwiſchen bereits gemeldet. Auslanoòsſchweizer kehren heim Bern, 25. Oktober. Auslandsſchweizer ſtrömen in immer größeren Mengen in ihre Heimat zurück. Die Schweizer Regierung nimmt ſich der Auslandsſchweizer in großzügiger Weiſe an, und ſo findet man auf allen größeren Bahnhöfen ſchon die entſprechenden Büros zur Betreuung der Heimkehrenden. In den letz⸗ ten zwei Tagen haben wiederum zwei Sonderzüge mit heimkehrenden Schweizern den Viktoria⸗Bahn⸗ hof in London verlaſſen. Insgeſamt handelt es ſich dabei um rund 600 Perſonen, meiſtens Frauen und Mädchen, die entweder Angehörige von ſchon ein⸗ gerückten Auslandsſchweizern ſind oder als Haus⸗ angeſtellte in England tätig waren. Der engliſche Oppoſitionsführer beim König. Der Oppoſitionsführer Attlee ſtattete dem engli⸗ ſchen König am Dienstag einen Beſuch ab. Es war dies das erſte Mal ſeit Kriegsausbruch. Schiſfban in den Vereinigten Staaten. In den Vereinigten Staaten ſind 68 Schiffe mit einer Ge⸗ — von 500 000 Tonnen auf Kiel gelegt worden. — ——ð— Mit Dunkelheit fallen wir in Süilkuoch 25, Sttober 1050 Neue Maunheimer Zeitung 5. Seite Nummer 457 Polnisches Tagebuch: N Ein Mannheimer Fliegerkauptmann erzählt Nrieas- und Nampferlebnisse im Seldaus gLegen Solen Mit der Stafſel über den kämpfenden Armeen Mit Anbruch des Morgens läuft meine Maſchine warm, kurzes Frühſtück: Kaffee aus der Feldküche, Kommisbrot mit Büchſenfettauſſtrich, geht es nach Studium der Gefechtslage am Schluſſe des Vortages in die Maſchine. Wir ſchrauben uns hoch auf 2509 Meter über dem Platz und nördlich ſchimmert das helle Band der Weichſel durch. Ich habe den Raum der aroßen Umzingelungsſchlacht nach fünf Minuten Flugzeit unter mir. Gute Sicht, geringe fliegeriſche oder Flakabwehr fällt mir auf. Unten ſehe ich un⸗ ſere Kolonnen, Artilleriewirkung weit vor der er⸗ warteten vorderſten Stellung. Alſo gehts vorwärts in unerwartetem Umfange. Ich ſuche die nach Nor⸗ den führenden Straßen ab, finde den Anfang unſerer Infanterie und lichtbilde das Geſehene, ſchaue mich nach Flakbeſchuß und feindlichen Jägern um, fliege weiter an die Weichſel heran. Dort volniſche Kolonnen auf den Straßen nordoſtwärts! Alſo der Pole will nachder Weichſelnachoben durch— Meldung iſt dringend nötig durch Abwurf. Zurück geht es dem Flughafen entgegen. Einige dicke ſchwarze Rauchwolken hinter mir zeigen, daß die Flak inzwiſchen ſich an mich gehängt hat. Ueber der Stadt Gabin eine rieſige Rauchwolke— Feuer ſyringt über eine ganze Häuſergruppe. Intereſſantl Wenn es ſo weiter geht, dann iſt morgen im Raume Kulno keine wirkſamer Gegner mehr. Unſere Truppen marſchieren auf allen Straßen raſch nördlich. Für den Polen ſcheint mir die Partie verloren— er hat keine Ausſichten mehr. Ich lande— meine Meldung iſt der erkannten Lage entſprechend— ſie deckt ſich mit der Erdlage aus den zum Armeekommando ge⸗ langten Berichten der Infanterie und Artillexie. Nach mir geht Beſatzung um Beſatzung heraus. Wir ſind über den Kämpfen. Müde fallen wir abends in das Stroh. Die Frage iſt allerſeits, wie lange wirögs hier noch gehen, bis die einſchloſſenen Polen keine Munfition und keinen Nachſchub mehr haben werden? Sind unſere Truppen von Oſtpreußen berunter ſchon an der Weichſel? Muß und kann der Pole über die Weichſel hinüber? So kommt der Montag 18. September, heran. Ich bin an der Reihe als dritte Maſchine am Morgen. Wir ſtellen überraſcht feſt daß unſere Truppen ſich oben an der Weichſel befinden und der Poſe kei⸗ nen Widerſtand mehr leiſtet. Wir neigen ſchon früh zu der Anſicht, daß die ſämtlichen eingeſchloſſenen Truv⸗ ven vor der Uebergabe oder ſchon innerhalb der Kapitulation ſein müſſen. Eine herankommende Wetterverſchlechteruna zwingt mich an der Weichſel zur Umkehr. Die Wolken liegen dort über der Erde auf, In der Wiſchkſiche iſt nichtez mehr ſehen. Ich weiche aus, bin über unſerer Etappe. Geſtern war hier noch Kampf. Das Regenaebiet nerlagert ſich ſüd⸗ lich und zwingt uns zur Ruße. Vor verlegen den Feldflugplatz wieder weiter nach vorne. Ilugzeuge bringen der Iufanſerie Munition Am Dienstag klärt es auf— wir ſetzen drei Ma⸗ ſchinen ein— dieſelbe Lage— Gefangene ziehen un⸗ ten rückwärts— oben an der Weichſel iſt noch erheb⸗ lich etwas los— dort ſcheint ein energiſcher Polen⸗ general an die Uebergabe noch nicht zu denken. Wir erhalten Funkſprüche eines vom Feind ein⸗ geſchloſſenen deutſchen Regiments im Abſchnitt der Nachbargruppe ſüdlich von Modlin— dicht weſtlich Warſchau— nach einer Stunde ſind unſere Maſchinen alle hoch mit Munition für Infanteriegewehre und Gewehrgranaten beladen unterweas— unſere Män⸗ ner haben ſich verſchoſſen und verlangen Munition! Vier Staffeln in unſerer Nähe ſtarten mit und nach einigen Stunden ſind über 100 000 Schuß abgeworfen. unſer beſcheidenes Stroh⸗ und Zeltlager und harren der weiteren Dinge. Eine Jacit kam von Kopenhagen ROMAN VON KURT PEERGANDE 28 Copyrighi by Carl Duncker, Verlag, Berlin W 85 Witthans mußte zwiſchen der Erfüllung ihres Wunſches oder einem Skandal wählen. Er hatte ſie angeſehen, auf ihrem Geſicht war die fanatiſche, kranke Entſchloſſenheit des Affekts zu leſen geweſen. In jenem Augenblick hätte ſie ſich, beſinnungslos, trunken, berauſcht von ihrer eigenen Entſchloſſenheit, eine Kugel in den Kopf gejagt. Wieviele Selbſt⸗ mörder würden ihre Tat bereuen, wenn das eben noch zu machen ſei. Eine alte Weisheit. Es war ihm in jenen Sekunden ergangen wie jetzt, da ſie in der Ecke an der Kajütwand hockte. die rechte Hand in die geöffnete Handtaſche getaucht und die Piſtole wieder zwiſchen den Fingern— er batte lächeln wollen und hatte es doch nicht vermocht. Die klare, einfachſte Ueberlegung hatte ihm geſagt, daß ein Nachgeben die Hoffnung brachte, ſie einmal über⸗ rumpeln und die Piſtole entreißen zu können, zum anderen aber, daß der Zuſtand ihrer Affektſtimmung auf die Dauer erlahmen würde. Da war er gefah⸗ ren. „Wohin ſoll ich dich fahren?“ fragte er jetzt und tat gauß ernſthaft. „Nach Dänemark.“ „Iſt das nicht ein bißchen weit?“ Er blickte zum Himmel auf.„Der Himmel ſieht mir auch recht mulmig aus, er iſt zu bedeckt. Nicht, daß es wieder Sturm geben könnte, aber diesmal Flaute werden es demnach kaum bis Dänemark ſchaffen.“ Sie ſah ihn unter den Lidern hervor an.„Iſt Schweden näher?“ Es ſchien ihr nichts auszumachen wohin er ſie ſteuern ſollte, ob Dänemark oder Schweden. das ſpielte keine Rolle in ihrem großzügigen Reiſe⸗ programm.„Schweden iſt auch ſchön“, antwortete er. „Da haſt du recht.“ 8 1 Wir Die Polen glaubten das Ende der Welt gelommen Der 19. September früh bringt Regen und Nehel und die daß unſer Armeekorps alléin über 60 000 Gefangene gemacht hat, daß die Schlacht im Prinzip beendet iſt. Wir ſind ſtolz, atmen auf, es hat ſich gelohnt. Der Tag wird der Ruhe gewid⸗ met bei der Staffel. Sie hat es auch oͤringend nötig. Die Fahrzeuge, Maſchinen, Kleidung, Waffen wer⸗ den in Ordnung gehracht. Wir machen uns bei beſſe⸗ rem Wetter bereit für den Abmarſch nach Modlin Warſchau, wo noch heftig gekämpft wird. Der Mittwoch, 20. September, bringt Regen, ge⸗ ringe Sicht—, wir beſichtigen auf den Straßen die Gefangenen, deren unendliche Kolonnen nun heran⸗ kommen. Offiziere gut in Ordnung— Mannſchaften halb verhungert, lumpig, elend ausſehend, teils bar⸗ fuß, teils in ſchlechtem Schuhzeug gehend. Sie haben die Nerven verloren, als unſere ſchweren Flugzeuge und Sturzbomber in ununterbrochenen Tiefangriffen die Orts⸗ und Waldunterkünfte und Stellungen an⸗ griffen. Sie ſprechen davon, daß man glaubte, die Welt gehe unter. Die Artillerie tat das übrige dazu. Jeder iſt froh, daß er aus dem ein⸗ geſchloſſenen Keſſel heraus iſt. Inzwiſchen ſteigt die Zahl der Gefangenen auf über 100 000 Mann. Auf mit Panjepferden beſpannten Wagen fahren ſie neben den zu Fuß kommenden heran. Die Verpfle⸗ gung ſolcher Menſchenmaſſen dürfte für unſere Etappe ein Problem werden. Es iſt trübes, herbſt⸗ liches Wetter geworden. Genau im rechten Zeitpunkt iſt die Schlacht beendet! Wir ſchreiben an die An⸗ gehörigen hören Radio und freuen uns unſeres Lebens. Wann iſt der Polenkrieg zu Ende, iſt unſere Frage. Wir ſtehen einſatzbereit zu weiteren Taten. „Maccenstern nexlas Haantbiexiclte Wie man 1870/71 die Siegesmeldungen erfuhr Zu allen Zeiten war in kriegeriſchen Tagen die Heimat erpicht auf Meldungen, die von der Front kamen. Die Nachrichtenübermittlung ließ aber in früheren Kriegen recht zu wünſchen übrig und noch während des Feldzuges 1870/71 mußte die Bevöl⸗ kerung oft lange warten, bis eine Siegeskunde an Ort und Stelle eintraf. Nur in den größeren Städten ging es etwas raſcher, die Zeitungen bemühten ſich, durch Telegrammanſchläge und Extraausgaben eine freudige Meldung möglichſt ſchnell zu veröfſent⸗ lichen. Wie groß das Intereſſe des Publikums an ſolchen Kriegsdepeſchen war, bezeugt eine Ein⸗ führung, die die Theater getroffen hatten. In der Regel trafen die Telearamme von der Front erſt in den Abendſtunden ein, weshalb die Theater eigens Boten zum Telegraphenamt ſchickten, die nichts zu tun hatten, als auf eine Nachricht zu waren. Traf eine ſolche ein, rannten ſie ſofort in die Muſentempel und übergaben die Sieges⸗ meldung dem Spielleiter. Der ging dann mitten während der Vorſtellung ſelbſt auf die Bühne oder ſchickte einen Schauſpieler vor das Rampenlicht, aroßem Pathos den Inhalt der Depeſche ver⸗ ündete. Es kam vor, daß Liebeshändel plötzlich unter⸗ brochen oder kriegeriſche Handlungen auf der Bühne eingeſtellt wurden, daß der Tenor ſeine Arie nicht mehr zu Ende ſang und„Wallenſtein“ einige Minuten länger am Leben blieb, weil er vor ſeinem Tode noch raſch dem Publikum den neueſten Frontbericht ver⸗ künden mußte, den er mit folgenden Worten ein⸗ leitete:„Meine Herrſchaften, mir iſt ſoeben der ehren⸗ volle Auftrag erteilt worden. Ihnen eine Nachricht vom Kriegsſchauplatz zu übermitteln, welche jedes patriotiſche Herz mit Jubel und Freude erfüllen muß...!“ Und dann durchbrauſte ein Jubel ohne⸗ gleichen den Theaterſaal, man trampelte mit den Füßen, klatſchte ſich die Hände heiß, umarmte ſeinen Platznachbarn. auch wenn dieſer wildfremd war, die Orcheſtermuſik ſpielte einen Tuſch oder begann ein vaterländiſches Lied, das dann laut mitgeſungen wurde. Erſt nachdem dieſer Freudenausbruch einiger⸗ maßen verebbt war, konnte das Spiel auf der Bühne wieder fortgeſetzt werden, Wallenſtein wurde nun endlich ermordet, Liebesſzenen, die ſo jäh abgeſetzt werden mußten, wurden wieder langſam in Gang gebracht, aber die Aufmerkſamkeit des Publikums war nicht mehr die gleiche wie vorher. Nicht ſelten kam es vor, daß das Stück überhaupt abgebrochen werden mußte, weil die Theaterbeſucher in ihrer Begeiſterung nicht mehr zu halten waren und auf die Straße liefen, die Schauſpieler in voll⸗ ſtändigem Koſtüm hinterdrein während der Theater⸗ direktor„allein auf weiter Flur“ ſtand. Trotzdem wurde an dem Bräuch. Siegesmeldungen im Theater zu verleſen, bis zum alücklichen Kriegsende beibehal⸗ ten, und die Leute aingen ſchon deswegen in die Vor⸗ ſtellungen weil ſie wußten, daß ſie dabei nebenher auch das Neueſte von der Front erfahren würden. ———— goſef Hofmillers Scheiſten Joſef Hofmiller, geſtorben im Oktober 1933, hat die große Tradition der deutſchen Eſſayſten und Kritiker auf ſeine Weiſe fortgeſetzt. Herder und Leſ⸗ ſing, Lichtenberg und Schopenhauer. Herman Grimm, Hildenbrand und Hillebrand zählen zu ſeinen gei⸗ ſtigen Ahnen, die er reich beerbte, deren Erbe er mit den glänzenden Gaben ſeines Geiſtes und Herzens unermüdlicht gemehrt hat. Wer das nicht zu glau⸗ ken geneigt iſt und für übertrieben hält. kann ſich jetzt anhand der geſammelten Schriften von Joſef Hofmiller überzeugen, die Frau Hulda Hofmiller bei Karl Rauch, Leipzig⸗Markkleebera, in ſchlicht⸗ ſchönen Bänden herausgibt. Die Sammlung begann mit der erweiterten Neu⸗ ausgabe der„Verſuche“, in denen der junge Hof⸗ miller um die Vollendung rang. die er in den Eſſays über Nietzſche, Catarina von Siena die Briefe des Abbé Galiani mit wundervollem Aufſchwung er⸗ reichte. Ein zweiter Band enthielt Hofmillers Re⸗ volutionstagebuch 1918/19 nebſt mehrexen Aufſätzen aus der Kriegszeit, deren brennende Ak⸗ tualität heute noch nicht im Gerinaſten nachgelaſſen hat. Mit dieſen Aufſätzen und Taaebuchblättern erzog Hofmiller ſich ſelbſt, ſeine Freunde und Leſer zur Abſage an alle Jöeologie, Illuſion und Naivität in politiſchen Dingen und zu einer harten Realpoli⸗ 9 75 allein die Zeichen der Zeit richtia zu deuten „Steuerxe Schweden oder Dänemark an, mir iſt es gleich, nur zurück darfſt du nicht fahren.“ „Die guten Leutchen werden uns nicht ohne wei⸗ teres aufnehmen, Herta. das wenigſte, was ſie verlangen.“ „Du biſt erſt kürzlich in Dänemark geweſen, folg⸗ lich mußt du Paß und Viſum beſitzen.“ „Richtig, ich kann damit aufwarten. Aber du?“ Sie griff, ohne ihn dabei aus den Augen zu laſ⸗ ſen, nun auch noch mit der linken Hand in die Hand⸗ taſche und fingerte ein Paßheft hervor.„Sieh mal! Ein Auslandspaß! Fix und fertig, Walter. Ich würde ihn dir zeigen, aber ich fürchte, du könnteſt ihn über Bord werfen. Kein Menſch wird uns in Dänemark anhalten. Steuerte man nun Schweden an, könnte man ſagen, man habe nur einen Ausflug gemacht und ſich ͤabei ein bißchen verirrt. Man wird uns im ſchlimmſten Fall nach Dänemark zu⸗ rückſchicken.“ Sie verwahrte dag Paßheft wieder in ihrer Taſche.„Ich habe an alles gedacht, wie du ſiehſt. Als ich von deinem Plan, nach Kopenhagen zu fahren, erfuhr, ſtand auch mein Plan feſt, dir nachzufahren. Ein wenig anders iſt es nun gekom⸗ men. Ich ſah mich genötigt, dich zu dieſer Flucht mit mir zu zwingen.“ „Das iſt niedlich“, ſagte er und ſah ſie faſt heiter an.„Du wollteſt doch eine Ausſprache mit mir.“ Sie lächelte ſpöttiſch. Witthans wurde wieder ernſter. du mir mit deinem Erſchießen eine Komödie vor⸗ geſpielt?“* Sie runzelte die Stirn, alg ob ſie nachdächte „Nein, das glaube ich nicht, in jenem Augenblick hätte ich mich erſchießen können.“ „Ich finde,“ ſagte er nach einer langen Pguſe, „daß der Spaß nun zu dumm wird, Herta. Ich werde beiörehen.—“ „Du wirſt nicht beidrehen“, unterbrach ſie ihn gleichmütig. Sein Kinn ſchob ſich drohend vor und ſeine Bak⸗ kenmuskeln traten wie Striemen aus der Haut her⸗ vor. Sie ſollte ſich hüten und den Unſug nicht überſpitzen, wenn ſie keine Ausſprache wünſchte, drehte er bei. Glaubte ſie im Ernſt, daß er Furcht vor ihrem Schießeiſen hatte? Sicher war eine Piſtole Ein Paß und Viſum iſt „Sage mal, haſt Von der ſchönſten Seite lernt man Hofmiller aus den köſtlich beſchwingten Wanderbildern und Pilgerfahrten kennen. Wer dieſen dritten Band der geſammelten Schriften zur Hand nimmt, ichlage gleich einmal das Lob des Pfälzer Weins auf— kein weintrinkender Pfälzer hat ſo erleſen feinſinnig und ſachkundig zutrefſend über die Weine der Pfalz ſchreiben können wie dieſer Altbayer mit dem Schuß Schwabenblut in den Adern. Mit dem jüngſt erſchienenen Band„Franzoſen“ kommen wir zu den großen Auseinanderſetzungen, die Rang des Darſtellers und Kritikers gründen. Anregendere und lebensvollere, von Sachkenntnis nur ſo ſtrotzende, dabei überaus an⸗ mutig geformte Eſſays ſind ſelten geſchrieben wor⸗ den. Größe und Grenze des franzöſiſchen Schrift⸗ tums waren Hofmiller wohl bewußt. Auf eine lückenloſe Literaturgeſchichte kam es ihm nicht an, nur auf wirklich Weſentliches. Beſonders wichtig in unſerer Zeitlage ſind der Eſſay über Frau von Staéls„Deutſchland“, die Bemerkungen zur fran⸗ zöſiſchen Literatur und die Studie über die Rela⸗ tivität der franzöſiſchen Literatur. in der es ſchon wimmelt von blitzenden Hinweiſen auf die großen Werte der großen deutſchen Dichtung. über die man dann in dem noch nicht erſchienen Band„Die Bücher und wir“ höchſt Wertvolles zu leſen bekommen wird. Hofmiller, der mit ſicherem Blick die Grenzen des Schrifttums der Franzoſen ſah, hat den Franzoſen eine Sammlung volkstümlicher Lieder geſchenkt, ein franzöſiſches Gegenſtück zum Wunderhorn, zum in der Hand einer Frau keine gemütliche Sache, aber er verſtand auch im geeigneten Augenblick blitzſchnell zu handeln. Eine erbitterte Wuf überfiel ihn. „Lege die Taſche mit der Piſtole fort!“ herrſchte er ſie an. Sie war mit einem Sprung in der Kafüttür, ihre Augen flackerten trübe vor Leidenſchaft.„Ich tue, was ich will, Walter. Ich könnte vielleicht, wohl⸗ gemerkt vielleicht!— die Piſtole über Bord werfen und du würdeſt doch nicht nach Deutſchland zurück⸗ fahren!“ Er ſtarrte ſie an, maßlos verblüfft. „Du mußt ein für alle mal wiſſen, daß ich nie⸗ mals die in Ausſicht ſtehende Verbindung zwiſchen Fräulein Lampert und dir hätte ertragen können.“ Ihre Stimme war heiß und belegt. Er ſagte nichts, er ſah ſie immer nur an. Jetzt mußte ſie allen Ernſtes ihre geſunden Sinne ver⸗ loren haben. Niemals war ihm der Gedanke ge⸗ kommen, Pünktchen zu heiraten. Wenn Pünkichen für ihn ſchwärmte— nun, junge Mädchen ſchwärm⸗ ten leicht einmal. Das hatte er ſchon geſtern ge⸗ dacht. Es brach ihnen dann nicht das Herz, wenn nicht alle Hoffnungen ſich erfüllten. Sie ſtellte ſich ſchräg gegen die Kajüttür und kniff höhniſch die Augen zuſammen.„Ihr liebt euch, ſonſt hätte Fräulein Lampert nicht vor ihrem Vater ge⸗ ſchwiegen. Was für Furcht überfiel ſie ſchon in Ber⸗ lin, als ich ihr gewiſſe Enthüllungen machte.“ Kunſtſtück! ſann er. Wenn einem kletinen Mäd⸗ chen, dem jeder Begriff für ſo viel Scheußlichkeit ab⸗ geht, ſolche Dinge aufgetiſcht werden, bekommt es Furcht und Angſt.„Es wäre unnatürlich, wenn es nicht ſo geweſen wäre, Herta. Daß du aber nie daran gedacht haſt, daß im Leben jeder ſeine Rechnung zu bezahlen hat, der eine früher, der andere ſpäter, aber jeder. Du nicht ausgenommen.“ „Mir ſcheint, Walter daß du dieſe Weisheit eben⸗ falls unbeachtet gelaſſen haſt.“ 8 Er nickte langſam, er begriff ſie und mußte ſich geſtehen, daß ſie von ihrem Standpunkt aus ſogar recht hatte. Was jetzt Pünktchen wußte, das hätte er längſt Lampert beichten müſſen. Aber zu beichten wäre widerſinnig geweſen, es gab nichts zu beichten, zwei Menſchen wußten, daß ſie log, er und ſie. Viel⸗ leicht auch noch ein Dritter, nämlich dieſer Halunke den Hofmiller be⸗ Syätes Jahr Von Anneliese Dieffenbacn Die Wolken sind schon kuplerrot getönt. Auf Kellerstufen liegen kleine Katzen, Umkrallen sich mit ihren wollnen Tatzen; Die Sommerwärme hat sie lang verwöhnt Nun blinzeln sie in fahle Sonnenstrahlen, Die Nasen wund von schwarzem Kohlenstaub. Die letzten hellen Mittagsstunden malen Sinntrunkne Farben ins Spaliergelaub. Schon hüpfen Blätter durch die Eisenzüune Und schlagen Purzelbaum auf Purzelbaum. Die kleinen Kätzchen spinnen ihren Traum——— Und fern im Feld schlieſt knarrend sich die Scheune. 555 Zupfgeigenhansl, zu dem die Franzoſen ſelbſt kein Hehkeſtick haben. Der ſprühende Band iſt unter dem Titel„Chanſons'amour“ außerhalb der Reihe der geſammelten Schriften erſchienen Ebenfalls als Sonberband kamen die Nordiſchen Märchen heraus. In dieſen Märchen hat Hofmiller überliefertem Märchengut eine Form gegeben die wobl als end⸗ gültig gelten darf. Jedes einzelne dieſer Stücke iſt eine große Koſtbarkeit und eine wirkliche Bereiche⸗ rung. Die Reihe der geſammelten Schriften wird ein Briefband(„Hoſmillers Briefe“) abſchließen. Der „Bücherwurm“, die anregende kleine Hauszeitſchrift des Karl⸗Rauch⸗Verlags, hat Proben aus dieſem im Werden begriffenen Briefband mitteilen können, die äußerſt vielverſprechend ſind. Hofmiller verfügte über eine feine Kunſt des Sagens und Mitteilens. Nie macht er Umſchweiſe, nie iſt er geziert. lieber einmal derb. Es gibt bei ihm keine varfümierten Klügeleien, es riecht nicht bei ihm nach der Studier⸗ lampe, es ſchmeckt nicht bei ihm nach Bücherſtaub. Er war ja nicht nur in vielen Kulturſachgebieten be⸗ wandert, er war ein Wanderer durch deutſche und ſremde Lande, ein Liebhaber des Friſchen und Un⸗ verfälſchten. Ein befreiender Hauch des Friſchen und inverfälſchten weht aus allen ſeinen Schriften. Dr. F. W. Koch. Im Geiſte der Mannheimer Schule Das neue„Stamitz⸗Quartett“ ſtellte ſich vor In Gegenwart u. a. des ſaarpfälziſchen Gaukulturwarts Kurt Kölſch führte ſich im Ludwigshafener Rathausſaal das neue„Stamitz⸗Quartett“ recht verheißungsvoll ein. Günther Weigmann, II. Konzertmeiſter des Landes⸗Sym⸗ phonieorcheſters Saarpfalz, Fritz Brendel, Vorgeiger der II. Violinen, Solobratſchiſt Anton Deubler und Solocelliſt Kurt⸗Hagen Friedrich bilden eine erleſene und feinſinnige kammermuſikaliſche Kameradſchaft. Prachtvoll geſtalteten ſie Beethovens Streichgnartett lop. 18, Nr. 1) nach; ſie zeich⸗ neten klax und ſchön die geiſtvolle Auswertung des kurzen Motivs im 1. Satz nach und ließen im„Abſchied zweier Liebenden“, dem d⸗Moll⸗Adagio, die erſten Offenbarungen des ſich entſaltenden Genies deutlich werden. Die Stamitz⸗ Nachfahren ſchloſſen mit dem 3. Schumannſchen Streich⸗ quartett, worin der große Romantiker ganz eigene Pfode wandelt. Das Stamitz⸗Quartett deckte liebevoll und ſorg⸗ ſam alle Schönheiten der geiſtvollen Kleinarbeit des „Genre⸗Malers der Muſik“ auf. Stil und Vortrag wahrten getreulich die im Namen ſelbſtgewählte Tradition, verlangt doch die von dem ſudetendeutſchen Geiger Johann Stamitz gegründete Mannheimer Schule einen Vortrag, der ſo wir⸗ ken muß,„als ob das Werk von dem Orcheſter als einer Geſamtperſönlichkeit improviſiert werde“ Dr. Fritz Haubold. Muſik in der Mukenſtadt Blick auf das Programm des Winterhalbjahrs Die Stadtverwaltung Heidelberg hat dafür ge⸗ ſorgt, daß im Winterhalbjahr 1039/0 das muſikaliſche Leben ſeinen ungehinderten Fortgang nimmt. Die be⸗ reits erwähnten 6 ſtädtiſchen Symphoniekonzerte unter Geſamtleitung von Generalmuſildirektor Kurt Over⸗ hoff finden am 25. Oktober, 10. November, 5. Dezember 1939, 12. Januar, 14. Februar und 7. März 1940 ſtatt. Beim 3. Konzert hat als Gaſtdirigent Generalmuſikdirektor K. Friderich vom Saar⸗Pfalzorcheſter Ludwigshafen die Leitung. Ein Liederabend von Kammerſänger Schmitt⸗ Walter am 26. Januar 1940 mit Generalmuſikdirektor Overhoff am Flügel bringt Schuberts„Winterreiſe“. Durch die Einführung von Nachmittagsvorſtel⸗ lungen im Theater, die durchſchnittlich einen nicht weniger befriedigenden Beſuch als die Abendvorſtellungen aufzuweiſen haben, wurde es möglich gemocht, die abend⸗ lichen muſikaliſchen Veranſtaltungen des Winters in das Theater zu verlegen, nachdem die Stadthalle ausgefallen iſt.— Die drei Chorkonzerte des Bach⸗Ver⸗ eins unter Leitung von Univerſitäts⸗Muſikdirektor Prof. Dr. M. Poppen finden in der Peterskirche am 10. Dezember 1989, 25. Februar und 17. März 1940 ſtatt. von Holländer.... Er ſah ſie an, ſtreng, kalt und prüfend, wie ein Maler vor dem letzten Studium eines Geſichts. Er entdeckte, daß ihr Geſicht wie einſt war und dieſer Frau Leidenſchaft, Haß oder Liebe, Zorn oder Rachſucht, immer noch alles im Le⸗ ben bedeutete; ihr Mund hatte den alten ſinnlichen, ihr Mienenſpiel den leidenſchaftlichen, verderbten Ausdruck behalten. Es war nicht Feigheit, wenn er zu Lampert bisher nicht geſagt hatte: Es behauptet jemand von mir, Jul, ich hätte eine Liebſchaft mit der Frau meines Bruders gehabt und mein Bruder iſt, um ſich nicht an ſeinem eigenen Blut zu rächen, außer Landes gegangen und hat dabei den Tod gefunden. Und der das behauptet, iſt keine andere als meine Schwägerin ſelbſt. Jetzt fühlt ſie ſich von mir ver⸗ ſtoßen und gibt ausſchließlich mir die Schuld am Tode Bernhards! In die ſaubere Atmoſphäre eines Lampertſchen Familienlebens gehörte keine ſolche Scheußlichkeit. „Du weißt von mir genan, Herta, daß ich lieber mit einem offenen Licht in den Pulverkeller ginge als ſolche widerlichen Dinge vor Lampert zum Bei⸗ ſpiel preiszugeben.“ Sie lachte, als habe er ihr eben ein großes Lob ausgeſprochen.„Ach, Walter! Man ſoll ſeinen Geg⸗ ner nie bei ſeiner, Stärke, ſondern immer bei ſeiner Schwäche packen! Sein Geſicht verzog ſich grimmig.„So denkſt du! Das Schamgefühl eines Zweiten auszubeuten, iſt das Schmutzigſte, auf das jemand verfallen kann. Meine Kopfhaut würde vor Scham platzen, wenn zum Bei⸗ ſpiel nur die wunderbare Hotelſzene durchgehechelt würde. Du leicht bekleidet in meinem Zimmer, dann der hereinſtürzende, ſich in der Zimmertür geirrt habende Halunke von Holländer— lebt er noch?“ unterbrach er ſich grimmig.„Geht es ihm gut?“ „Es geht ihm immer noch gut.“ Ein boshaftes Leuchten huſchte über ihr Geſicht. Sie frohlockte, daß ſie ihn in Zorn gebracht hatte. (Fortſetzung folgt) aaB K. V E 6. Seite/ Nummer 457 Mittwoch, 25. Oktober 1939 Die Siadtseite Mannheim, 25. Oktober. Die guieiſchenden Straßenbahnſchienen Genau beſehen, weiß man eigentlich nicht recht, wer da ſo ſchreit: die Straßenbahnwagen ſelber oder die Schienen für ſich allein. Tatſache iſt jeden⸗ falls, daß aus der Berührung von rollenden Rädern oben und kurvig gekrümmten Eiſenbändern unten jener fürchterliche Lärm entſteht, der unter be⸗ ſtimmten Witterungseinflüſſen und möglichſt noch beim Zuſammentreffen mehrerer elektriſchen Züge an einer größeren Gleisanlage ſich anhört wie ein ganzes Höllenkonzert von Luftſchutzſirenen. Das beſte Beiſpiel dafür iſt zur Zeit wohl die ſechsfache Kreuzung a m Schloß, wo trotz der ebenfalls nicht gerade lärmfrei bewältigten wochenlangen Umbauarbeiten dieſes Frühſommers und trotz der angeblich alle früheren Spannungen des Schienenweges beſeitigenden Ausweitung der Kurven ſeit einigen Tagen bei jedem Befahren ein ſchier unerträgliches Quietſchen, Pfeifen und Schnar⸗ ren vor ſich geht. Man ſieht es ein; in Kriegsseiten, wo alle Fett ſparen, kann auch die Städtiſche Straßenbahn ihre Gleiſe nicht mehr ſo oft und ſo gründlich ſchmieren wie ſonſt. Immerhin müßte aber hier ein gerechter Ausgleich zwiſchen dem Verlangen der Anwohner auf Beſeitigung einer, ſolchen Nervenmühle und den geforderten Sparmaßnahmen gefunden werden. So wie es eben iſt und trotz uns bekanntgewordener Klagen bei der Straßenbahnverwaltung anſcheinend auch weiterhin bleiben ſoll, geht es auf keinen J a Man braucht nur mal einen Zehner aus Richtung Bahnhof von der Bismarckſtraße in die Breite Straße einfahren zu hören— das reicht auch dem geräuſch⸗unempfindlichſten Menſchen an der Halteſtelle gewöhnlich als Probe aufs Exempel. t. Singgemeinſchaften in Stadt und Land Maunheims Beiſpiel wirkte weithin „Mannem vorne“ darf man auch in puneto Bildung von Singgemeinſchaften der Männerchöre feſtſtellen. Die Anregungen des Deutſchen Sänger⸗ bundes ſind hier bereits verwirklicht worden, wie unſere kleinen Stimmungsbilder aus der Aufnahme Praktiſcher Probenarbeit zeigten. Die damit gege⸗ benen Beiſpiele ſind inzwiſchen überall im Kreis⸗ gebiet Mannheim⸗Stadt und Mannheim⸗Land nach⸗ geahmt worden. Gepkobt werden die unſerer Zeit gemäßen Pflichtchöre, die der Geiſt des Kampfes und der Wille zum Sieg durchpulſt, wie Philipps „Hymne an das Volk“, Caſimirs„Gebet für das Va⸗ terland“, und die ſchon geläufigeren Chorwerke wie Waldemar von Baußners„Deutſchland, heil'ger Name“ und Heinrichs'„Deutſchland, dir mein Va⸗ terland“. Dienſtbar gemacht werden die Ergebniſſe fleißiger Probenarbeit der Unterſtützung der Sam⸗ melarbeit für das Kriegs⸗Winterhilfswerk, Sonder⸗ veranſtaltungen für unſere Verwundeten und Kran⸗ ken in den Lazaretten und Krankenhäuſern, Wohl⸗ tätigkeitskonzerten in künſtleriſcher Zuſammen⸗ arbeit der Singgemeinſchaften mit Orcheſtern und Mannheimer Strafkammer: fehlsſtelle Ul, Neue Mannheimer Zeitung Deulſchlands Jugend tritt an? Vormilitäriſche Ausbildung der Hitlerjugend im Kriege Die Dienſtſtelle des Jugendführers des Deut⸗ ſchen Reiches gibt bekannt: Für die Leibeserzie⸗ hung der Hitler⸗Jugend in der Kriegszeit iſt in dieſen Tagen von der Reichsjugendführung, Be⸗ eine Ausbildungsvorſchrift erlaſſen worden. Danach wird die Leibeserziehung der Jugend auch im Krieg unter Berückſichtigung beſonderer Aufgaben mit allen Mitteln fortgeführt. Ziel iſt die Geſunderhaltung und Förderung der Leiſtungsfähigkeit der geſamten Ju⸗ gend. Fürdie Hitlerjungen vom 16. bis zum vollendeten 18. Lebensfahr tritt eine Spezialausbildung im Geländedienſt und Kleinkaliberſchießen hinzu. Da ſie in der Woche durch ihre Berufsarbeit in Anſpruch ge⸗ nommen ſind findet dieſe Sonderausbildung grund⸗ ſätzlich nur Samstag abend und ſonntags ſtatt. Da⸗ für entfällt die Teilnahme an den Leibesübungen. Jedoch können die 16 bis 17jährigen an einem Abend in der Woche und an zwei Sonntagnachmittagen am freiwilligen Leiſtungsſport teilnehmen. Mit die⸗ ſer vormilitäriſchen Ausbildung, die im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht und des Heeres erfolgt, bereitet die Hitlerjugend ihre drei älteſten Jahr⸗ gänge(1923, 1922. 1921) planmäßig auf den Wehrdienſt vor und ſichert unſerer Armee einen mit Gelände und Schuß⸗ waffe bereits vertrauten Nachwuchs. Dieſe Ausbildung erſtreckt ſich über einen Zeitraum von ſechs Monaten und ſchließt mit einer Prüfung; bei Beſtehen der Prüfung erhält der Teilnehmer den K⸗Ausbildungsſchein verliehen. Unſere 10⸗ bis 14iährigen Pimpfe ſind jungen wird noch kein Schieß⸗ und Geländedienſt durchgeführt. Für ſie iſt eine Ausbildung in der Grunoͤſchule der Leibesübungen vorgeſehen. Soweit es ſich um Schüler handelt, wird der Dienſt an einem Wochentag in einer Doppelſtunde durchgeführt; berufstätige Hitlerjungen dieſes Alters ſollen abends keine Sportausbildung mehr erhalten, ſondern hier iſt dieſe Doppelſtunde während der Arbeits⸗ Jeit vorgeſehen. Darüber hinaus wird an zwei Sonntagen im Monat für zwei Stunden von allen Hitlerjungen dieſes Alters gemeinſam die Grund⸗ ſchule der Leibesübungen durchgeführt. Sie haben ſerner alle Gelegenheit, an dem freiwilligen Sport teilzunehmen. Unſere 10⸗ bis 14iährige Pimpfe ſind auf Anordnung des Reichsjugendführers weitgehend für Sammelaktionen eingeſetzt. Ferner hat der Dienſt des Jungvolks bis auf weiteres mit Son⸗ nenuntergang beendet zu ſein. Aus dieſem Grunde werden z. B. Fahrten, Geländeſpiele und Luft⸗ gewehrſchießen vielfach ausfallen müſſen. Durch⸗ geführt wird jedoch als weſentlicher Beſtandteil des Jungvolkdienſtes wöchentlich eine Doppelſtunde Leibesübungen. Ferner kann der freiwillige Lei⸗ ſtungsſport der Pimpfe an zwei Sonntagvormit⸗ tagen im Monat zur Durchführuna gelangen. Dort, wo Sammelaktionen ausfallen, werden der Lei⸗ ſtungsſport und die Grundſchule der Leibesübungen wieder verſtärkt in den Dienſtbereich aufgenommen. Die Ausbildungsvorſchrift gibt zunächſt den Ein⸗ ſatz in der Zeit vom 15. Oktober 1939 bis 15. April 1940 bekannt und enthält alle Angaben über den Ausbildungsſtoff in jeder Woche des Winterhalb⸗ jahrs. Als Uebungsleiter für die vormilitäriſche Ausbildung werden Angehörige von Parteigliede⸗ rungen und von der Wehrmacht die H unterſtützen. Für die Sonderformationen der gehen noch zuſätzliche Anordnungen. ieeee. Soliſten(zugunſten des KWHW) und auf dem Lande vor allem in Zuſammenarbeit mit der NSG „Kraft durch Freude“. Jeder Verein im Sänger⸗ kreis Mannheim⸗Stadt beſtimmt einen Werbewart und nennt ſeine Anſchrift der Kreisgeſchäftsſtelle, damit der Sängerkreisführer die Gemeinſchafts⸗ chöre aller Stadtvereine für öffentliche Kundgebun⸗ gen und Veranſtaltungen nach entſprechender um⸗ faſſender Werbung wirkſam einzuſetzen vermag. e Mannheimer Künſtlerin auswärts. Frau Ly Betzou, die neue Vertreterin des Zwiſchenfaches im Opernenſemble des Nationaltheaters, ſang in der Wiener Staatsoper die Eliſabeth von Valois in Verdis„Don Carlos“. Ueber dieſe von Leopold Ludwig mit Umſicht und Schwung geleiteten Auf⸗ führung leſen wir im„Wiener Mittag“ folgendes: „In Ly Betzou... lernte man eine Sängerin mit fülligem und gut beherrſchtem Organ kennen, deſſen Wirkung durch ausdruckvolles Spiel noch geſteigert wurde.“ Und der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt: „Die Darſtellerin der Eliſabeth von Valois, Ly Betzou..„ iſt Trägerin einer wohlgeſchulten, warm timbrierten Stimme und verfügt über ausdrucks⸗ vollen Pianogeſang und ſchlagkräftige Töne in der hohen Lage.“— Laßt den Geſang vor unſerem Ohr im Nationaltheater widerhallen! Dee Poαοανen des tevun cBeάEsclcekEtααs Es iſt eine alte Erfahrungstatſache, daß gerade die Leute mit ungewöhnlich hohem Einkommen immer glauben, ſie kämen zu kurz. Einen Beitrag zu dieſem Thema lieferte jetzt der 54jährige Bezirksdirektor Theodor Linnebach aus Mannheim. Er war ge⸗ ſellſchaftlich und beruflich ein wohlgeachteter Mann, auch als Offizier im Krieg bewährte er ſich hervor⸗ ragend. Durch intenſive Arbeit, das ſei ihm un⸗ benommen, verſtand er es, ſeine urſprünglich unbe⸗ deutende Bezirksdirektion groß auszubauen, nicht zu⸗ letzt dank ſeiner geſellſchaftlichen Beziehungen. Seine Berſicherung nannte ihn einen Verſicherungsfach⸗ mann von Format, und ſicher nicht zu Unrecht. Der Herr Bezirksdirektor brauchte ſeine Arbeit allerdings auch nicht umſonſt zu tun. Bis zum Jahre 1933 bezog er aus Proviſionen ein garantier⸗ tes Einkommen von 2000 Mark im Monat, nachher mußte er ſich eine Beſcheidung gefallen laſſen. Immerhin blieben ihm auch da noch 1250 Mark ohne die anderen brancheüblichen Zuwendungen. Begreif⸗ lich, daß ihn das ſchmerzte. Dann kam aber noch etwas anderes: Im Jahre 1938 machte die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft aus ſeiner bisherigen Provi⸗ ſionsſtelle eine reine Verwaltungsſtelle. Da⸗ mit war es überhaupt aus mit den Proviſionen— aber dafür hatte er ja ſein feſtes Einkommen. Dieſer neue Vertrag, genau wie der vorherige, ent⸗ band ihn nicht von der Verpflichtung, Verſicherun⸗ gen abzuſchließen. Linnebach nahm es ernſt mit dieſer Verpflichtung; er arbeitete gut und holte ſaf⸗ tige„Brocken“ herein. Nur daß es dafür keine Proviſion mehr geben ſollte, das konnte er nicht ver⸗ winden. Und er ſand einen Ausweg: Er ſetzte zwei Perſonen formell als Verſicherungsagenten ein, ſeinen eigenen Sohn und eine bekannte Frau. Im Organiſationsbericht, der über die Neueinſtellungen von Verſicherungsagenten Auskunft gibt, bezeich⸗ nete er ſeinen Sohn als Neffen. als Geburtsjahr gab er zuerſt 1902 an, ſpäter ließ er ſich herbei. die Jahreszahl in 1912 abzuändern— in Wirklichkeit war der Junge aber erſt 1922 geboren. Er kam alſo als Agent ſchon ſeines Alters wegen nicht in Frage, ganz abgeſehen von ſeinem körperlichen Zuſtand, der ihn von einer derartigen Arbeit unweigerlich ausſchließt. Die bekannte Frau trug er als Mann ein, und als ſeriöſe beſteingeführte Perſönlichkeit da⸗ zu. Genau genommen, mußte ſie für ihren eigenen, längſt verſtorbenen Mann figurieren. Beide waren natürlich Strohmänner, aber unter ihrer Deckadreſſe konnte der Herr Be⸗ zirksdirektor jetzt endlich die Proviſionen für ſeine abgeſchloſſenen Verſicherungen abführen. Die Frau unterſchrieb 27 Quittungen für ihn, wie ſie ſagte ganz im Vertrauen auf die Ehrenhaftigkeit des Herrn Linnebach, für den Sohn aber ließ er gleich einen Fakſimile⸗Stempel anfertigen, mit dem man zur Not auch auskommen konnte. Rund 15 000/ ließ er auf dieſe Weiſe innerhalb eines Jahres an Proviſionen in ſeine Taſche fließen. Vor Gericht benahm er ſich keinesfalls als reuiger Sünder. Sehr wortgewandt und ohne aus dem Konzept zu kommen wollte er ſich dahin aus⸗ reden, als ſei die ganze Geſchichte doch eigentlich nichts als eine Angelegenheit mehr vriyotrechtlicher Na⸗ tur, eben ein Strelit um die Proviſion. Er ſei zu ſolchen Maßnahmen gezwungen geweſen, weil die Geſchäftsunkoſten zu groß waren. Wohingegen die als Zeugen vernommenen Reyiſionsbeamten unter Eid erklärten, daß dieſe Unkoſten allein von der Verſicherungsgeſellſchaft getragen wurden. Wenn etwas zu groß war, dann der perſönliche Aufwand des Bezirksdirektors, der ſehr noble und entſpre⸗ chend koſtſpielige Paſſionen hatte. Daß ſie auch wieder dazu dienten, Abſchlüſſe zu erleichtern, kann aller⸗ dings nicht beſtritten werden. Neben Linnebach ſaß die Frau auf der Anklage⸗ bank, die er zum Schein als Agentin eingeſtellt hatte. Eine unbeſcholtene Frau, die wahrſcheinlich noch keinen Gerichtsſaal von innen ſah, und die dank der Vermittlung des ihr als höchſt ehrenwert bekannten Herrn Bezirksdirektors hineingeriſſen wurde. Ob die Frau vom wahren Sachverhalt wußte oder nicht, iſt ſchwer zu ſagen. Der Staatsanwalt war der Meinung, daß ſie ſchon eine Ahnung gehabt haben müſſe; ſie nahm ja auch einen Fuchspelz und 350 Mark als Freundſchaftsgeſchenke von ihm— und ſchickte die 350 Mark ſofort zurück, als es faul mit Linnebach ſtand. Der Staatsauwalt beautragte gegen Linnebach 18.— Betrugs, Untrene, Urkundenfälſchung und Urkundenvernichtung— er hatte nämlich Geſchäfts⸗ bücher, die Eigentum der Geſellſchaft waren, beiſeite⸗ ſchaffen und einſtampfen laſſen!— eine Geſamt⸗ gefängnisſtrafe von zwei Jahren und eine Geld⸗ ſtrafe von 5000 Mark, gegen die mitangeklagte Frau eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, die unter die Amneſtie fallen würde. Das Arieil: Das Gericht unter dem Vorſitz von Landͤgerichts⸗ Dr. Schmoll erkannte auf ſolgendes Ur⸗ eil: Der Angeklagte Theodor Linnebach aus Mann⸗ heim wird wegen Untreue in Tateinheit mit Betrug und gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr und vier Monaten ver⸗ urteilt, ſowie zu einer Geldſtrafe in Höhe von 2500 Mark. Davon gelten vier Monate Gefängnis und die Geldſtrafe als verbüßt. In einer ſehr eingehenden Urteilsbegründung legte der Vorſitzende das Für und Wioer dar, das bei dieſem Urteil maßgebend war. Daß es ſich um einen ſchweren Vertrauensbruch handelt, daran iſt nicht zu deuteln, ebenſo, daß die veruntreute Summe recht hoch iſt, wenn ſich auch die Verſicherung durch Einhaltung der Kaution Linnebachs ſchadlos halten konnte. Zu ſeinen Gunſten ſprach ſein bisher un⸗ tadeliges Leben, ſeine Bewährung im Krieg, es ſprach aber auch dafür ſeine berechtigte Verärgerung über den fortgeſetzten Verſuch ſeiner Verſicherungs⸗ geſellſchaft, ihn in ſeinen Bezügen und Befugniſſen zu ſchneiden. Aus dieſem Grunde konnte das Gericht nicht die vom Staatsanwalt beantragte Strafe aus⸗ werfen, ſondern mußte darunter bleiben. Von der der Urkundenvernichtung ſprach man ihn rei. Die mitangeklagte Frau, die ihm zur Verſchleie⸗ rung ſeiner Machenſchaften diente. wurde gleichfalls als ſchuldig erklärt. Das Gericht konnte nicht glau⸗ ben, daß eine erfahrene Geſchäftsfrau ſo ſorg⸗ und abnungslos ſein konnte. Immerhin blieb ihre Strafe ſo niedrig, daß ſie unter den Amneſtieerlaß der in die Hände eines dreht werden, ob das Publikum Palaſtkino: Abentener in China“ Ein Film mit Clark Gable Wer ſich anderthalb Stunden lana die Nerven auf amerikaniſche Art maſſieren laſſen will, der wird in dieſem Film, in dem eine haarſträubende Senſation die andere jagt, reſtlos zufriedengeſtellt. Die tollſten und unwahrſcheinlichſten Dinge ge⸗ ſchehen auf der Leinwand, und Clark Gable iſt der Held aller gefahrvollen Affären, aus denen er ſelbſt⸗ verſtändlich als ſtrahlender Sieger mit einem sweet heart hervorgeht. Er hat einen Kameramann zu ſpielen, dem ſein Chef den Auftrag gab, Bombenangriſfe in China für die Wochenſchau zu drehen. Um die ſenſationell⸗ ſten Aufnahmen einzufangen, entbrennt ein wilder und mit allen Mitteln geführter Kampf zwiſchen ihm und einem Kollegen von der Konkurrenz, in dem er vorläufig den kürzeren zieht. Wieder in Neuyork werden großartige Bilder von einem brennenden Munitionsſchiff gedreht und zwar von den Tragflächen eines kühn voltigierenden Flug⸗ zeuges herab. Es gibt Skandale und Skandälchen um Filmſtreifen und ein hübſches Mädel und ſchließ⸗ lich eine Expedition in den tiefſten braſilianiſchen Urwald, wo es einen weißen Flieger zu ſuchen gilt, 8 indianiſchen Kannibalen⸗ ſtammes fiel. Daß auch dieſe Tat gelingt, verſteht ſich am Rande. Das„Wie“ der Ausführuna gehört in das Kapitel der amerikaniſchen„Gags“, die ge⸗ nun die Sache glaubt oder nicht. Selbſtverſtändlich happy eno. Diesmal in einem Kugelregen, der von Polizei und Gangſtern erzeugt worden iſt. Netter kleiner Fliegerfilm und Wochenſchau er⸗ gänzen das Programm. C. W. Feunel. Leichtathletik im Kriegswinter Reichsamtsleiter Dr. Karl Ritter von Halt ſtellt dem ſoeben bekanntgegebenen Arbeitsplan der deutſchen Leichtathletik im Kr egswinter 1939/40 folgende Worde voran: „Der wunderbare Anreiz und bos ſittlich wecivolle Er⸗ lebnis des Wettkampfes darf keinem Volksgenoſſen vor⸗ enthalten bieiben. Der Wettkampfberrieb in den einzelnen Zellen ſoll zes Mittel zur Steigerung der allgemeinen Leiſtungsfähigkeit ſein. Ohne Rückſicht auf die perſönliche Leiſtungsfähigkeit tenn jeder Volksgenoſſe am Wettkampf teilnehmen. Dieſe Peöglichkeit geben Mannſcrftstämpf⸗ von Verein zu Verein, Gemeinde gegen Gemeinde, wenn notwendig in mehreren Klaſſen. Grundſatz für ben ge⸗ ſamten Betrieb iſt die Vereinfachung und die örtliche Selbſtändigkeit. Je nach den herrſchenden Umſtänden und den zur Verfügung ſtehenden Einrichtungen muß das Beſte herausgeholt und ſtändig verbeſſert werden. Für dieſe Wettkämpfe werden— ſofern die zu treffenden Vorberei⸗ tungen dadurch nicht beeinträchtigt werden— keine An⸗ meldefriſten feſtgelegt. Es genügt, wenn die Teilnehmer eine halbe Stunde vorher ſich in die Liſten eintragen. Der Arbeit im Verein, Kreis, im Gau werden wieder Ziele geſteckt. Mit der Größe dieſer Ziele und Aufgaben wächſt die Arbeitsfreude aller Aktiven und Mitarbeiter. Mit ſeiner Tätigkeit iſt keiner gering eingeſchätzt. Alle ſind Bauſteine in dem gewaltigen Werk der deutſchen Leibesübungen. Die Leichtathletik hat die Aufgabe, in dieſem Werk eine der ſtärkſten Stützen zu bilden.“ Hallenrundkämpfe und Hallenſportfeſte Der Winter⸗Arbeitsplan umfaßt zwei verſchiedene Ge⸗ biete. Einmal wird aufgezeigt, wie am erfolgreichſten der Hallenbetrieb geſtaltet werden kann. Es kann dies durch Hallenrundkämpfe, d. h. durch eine ſich mehrmals wieder⸗ holende Gemeinſchaftsveranſtaltung aller Vereine an einem Ort, nach einem feſtgelegten, aber den örtlichen Ver⸗ hältniſſen weiten Spielraum laſſenden Programm ge⸗ ſchehen. Die Einteilung der Vereine erfolgt nach dem Muſter der Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft. Ein weiteres Mittel ſind die Hallenſportfeſte, die veichsoffen, zum Teil vielleicht auch international ausgeſchrieben werden können. Hallenſportfeſte unterliegen, ſofern ſie genehmigt ſind, kei⸗ nen Einſchränkungen hinſichtlich der Wettbewerbe. Es kön⸗ nen alſo wieder Rundſtrecken und Staſſeln gelaufen werden. Krlegs⸗Waldlaufmeiſterſchaften Das zweite Gebiet des Arbeitsplans behandelt die Fördexung des gerade in heutiger Zeit ſo wichtigen Wald⸗ laufs. Es ſoll dies erreicht werden durch Ausſchreibung von örtlichen und gauoffenen Veranſtaltungen ſowie durch Waldlauſſerien. Gekrönt ſoll dieſe Arbeit werden durch Kriegs⸗Waldlaufmeiſterſchaften in den Kreiſen und Gauen über Strecken bis mindeſtens 4 bzw. 8 Kilometer für Män⸗ ner und 1,2 Kilometer für Frauen, für die der geſchloſſene Lauf aufgeboben iſt. Nach wie vor gibt es aber für Frauen nur eine Vereins⸗ und keine Einzelwertung. Daneben ſind noch Waldlaufſtaffeln, z. B. über 3⸗mal⸗1000⸗Meter, möglich. Die Kreismeiſterſchaft iſt am erſten Märzſonntag zu ver⸗ anſtalten, während die Gaumeiſterſchaften 14 ſtattfinden ſollen. Hitlerjugend er⸗ Tage ſpäter Ordnung und Sauberkeit auf den Friedhöfen zum Allerheiligenfeſte In den ſtädtiſchen Friedhöfen werden das ganze Jahr über Säuberungsarbeiten vorgenommen. Im Hinblick auf das bevorſtehende Allerheiligen⸗ feſt werden die Friedhofbeſucher dringend gebeten, bei der Herrichtung der Gräber gleichfalls auf Ord⸗ nung und Sauberkeit der Friedhofanlagen bedacht u ſein. Der Abraum der Gräber darf nicht erſt in letzter Minute, wie in den letzten Jahren vielfach geſchehen, innerhalb der Grabfelder an beliebiger, benachbar⸗ ter Stelle abgelagert, überflüſſige Papierumhüllun⸗ gen dürfen nicht am Feſttage gleichgültig auf den Boden geworfen werden. Eine größere Anzahl Pa⸗ pierkörbe iſt zur Benützung über den ganzen Fried⸗ hof verteilt aufgeſtellt. Der Unrat iſt an den dafür eingerichteten Sammelſtellen neben den Haupt⸗ wegen zuſammenzutragen. a Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern morgen die Eheleute Eduard Klein, Manmheim⸗ Neckarau, Ratſchreibergaſſe 7, alte, treue Abonnenten der Neuen Mannheimer Zeitung. Unſeren herzlichen Glückwunſch! ** Seinen 70. Geburtstag konnte geſtern Herr Schneidermeiſter Fritz Kunkel, E 2, 9, feiern. Unſeren herzlichen Glückwunſch! an Maſchinentechniſche Fachſchule. Wir machen auf die heute im Anzeigenteil veröffentlichte Be⸗ kanntmachung der Carl⸗Benz⸗Gewerbeſchule über die Anmeldung zu der Maſchinentechniſchen Fachſchule aufmerkſam. Hermine Mittenmeier 7 Im 71. Lebensjahr ſtarb hier die als Schriftſtellerin und gelegentlich auch als Dichterin hervorgetretene Mit⸗ arbeiterin verſchiedener Zeitſchriften, Hermine Mitten⸗ meier. In der neuen Univerſität ſpricht am heutigen Mittwoch (20.15 Uhr) der bekannte Hiſtoriker Prof. Dr. Suchen⸗ wirth über das Thema„Der Reichsgedanke in der deut⸗ ſchen Geſchichte“. Uebungsſtunden in„Erſte Hilfe“ finden für die bereits in„Erſte Hilfe“ ausgbildeten Luftſchutz⸗Selbſtſchutzkräfte, insbeſondere für die Laienhelferinnen, ab 27. Oktober in der Luſtſchutz⸗Hauptſchule(Rohrbacher Straße) ieweils Freitags(15—17 Uhr) ſtatt. Feine Stafil-Adamcxewo br. Mannheim 0 2 15 fernsprecher: 20280 Atbeiten Heidelberger Veranſtaltungen Städt. Theater: 1. Symphoniekonzert(20 Uhr). Kurpfälziſches Muſeum:„Deutſche Maler der Gegenwart“. Aus den Kinos: Capitol:„Es war eine rauſchende Ballnacht“ Schloß⸗Film:„Unſterblicher Walzer“ Gloria:„Robert Koch— der Bekämpfer des Todes“. Odeon:„Im goldenen Weſten“ Kammer:„Der Teufelskerl“. Ludwigshafener Veranſlaſtungen Heute: Tanz. Tanz. Konzert. Lichtſpiele: 5 Pfalabau⸗Kaffee: affee Vaterland: Bayeriſcher Hieſl: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Die Kampfhandlungen in Polen“ und Weſtwallfilm. Palaſt⸗Lichtſpiele:„Flucht ins Dunkel“. Ufa⸗Lichtſpiele(Rheingold):„Heimatland“ Atlantik:„Zwei gute Kameraden“. Beim 1. Symphoniekonzert des Städtiſchen Orcheſters dieſen Mittwoch wirkt als Soliſt Siegfried Borries⸗ Berlin(Violine) mit. Amtliche Bekanntmachung des Bannfachwartes 171 Es müſſen für die Folge unbedingt die HJ⸗Sonntage eingehalten werden, weshalb die in der Abt. 1 angeſetzten Pimpfen⸗ und B⸗Jugenoſpiele wie folgt ausgetragen wer⸗ den: 12. und 26. November 1939. 5. und 19. 11. 39. Weiterhin muß nochmals dringend darauf hingewieſen werden, daß die Anſtoßzeiten pünktlich eingehalten werden. Eppel, Schmetzer. Hellas Magdeburg ſchwamm deutſchen Rekord Einen ſchönen Erfolg für ſeine unermüdliche Trai⸗ ningsarbeit erntete wieder einmal der SV. Hellas Magde⸗ burg, der ſich bekanntlich beſonders auf dem Gebiet des Bruſtſchwimmens hervorragend betätigt hat und nun ſelbſt in der Zeit des Krieges mit einer Rekoroleiſtung auf⸗ warten konnte. Während eines Trainingsabends ſtellten die Schwimmer Schubert, Köhne, Köninger und Ohrdorf über 4 mal 100 Meter Bruſt mit:56,8 Minuten einen neuen deutſchen Rekopd auf und verbeſſerten damit ihre eigene bisherige Höchſtleiſtung um 2 Sekunden. Die Ein⸗ zelzeiten waren: Schubert:18,8; Köhne und Köninger je :12,8; Ohrdorf:12,4. Das ergab eine Durchſchnittszei! von:14,2 Minuten. Schießwettkämpfe für alle Volksgenoſſen Mit neuartigen Fernwettkämpfen wendet Deutſche Schützen⸗Verband an ſeine Vereine und die Volksgenoſſen, um die weiteſte Anteilnahme für den Schießſport zu wecken. Je nach der Größe der Ortſchaften ſtellten die Vereine Mannſchaften zu b, 10, 15 und 20 Shützen, die nicht Mitglieder des Verbandes zu ſein Es fallen alſo aus: ſich der brauchen. Auch die Reichsjugendführung unterſtützt dieſe Beſtrebungen. Eine Sonderklaſſe für Jugendſchützen, die mit dem KK⸗Gewehr ſchießen, iſt vorgeſehen Eine Son⸗ derwertung iſt außerdem noch für Frauen geſchaſſen wor⸗ den. Die Wettbewerbe umfaſſen Schießen mit dem Klein⸗ kaliber⸗Gewehr, mit der Scheibenbüchſe und mit dem Wehrmann⸗Gewehr. Neben der Hi⸗ und Frauen⸗Klaſſe iſt eine weitere Teilung in Schützen bis 50 Jahre und über 50 Jahre vorgeſehen. Geſchoſſen wird in der Zeit vom 25. Oktober bis 19. November. Die Weſtfalenfußballelf zum Gaukampf gegen Nieder⸗ rhein am 29. Okt. in Düſſeldorf ſteht— mit acht Schalker Spielern!— wie folgt: Klodt⸗Schalke 04; Piotrowſki⸗ Gelſenguß Gelſenk., van Haaren⸗Weſtf. Herne; Gelleſch⸗ Schalke 04, Tibulſki⸗Schalke 04, Andreas⸗Vis 48 Bochum; Eppenhoff, Szepan, Kalwitzki, Kuzorra, Urban(alle Schalke 04). mulleb, Dao — Mittwoch, 25. Oktober 1999 Neue Maunheimer Zeitung HAuozIs- Und WIxTscuAETSs-ZETrunc Siärkere Kauineigung in Ren''n Sieuerguischeine rege beachiei * Berlin, 25. Oktober. Entſprechend den Erwartungen lagen die Aktienmärkte ruhig, aber freundlich. Gleichzeitig machte ſich in Renten ſtärkeve Neigung zu Anlagekäufen geltend. Darüber hin⸗ aus fanden Steuergutſcheine rege Beachtung. niedriger. Vereinigte Stahlwerke kamen 6, Hoeſch 0,25 niegriger. Vereinigte Stahlwerke kamen 6, Hoeſch 0,25 und Rheinſtahl 76 v. H. höher an. Bei den Brannkohlen⸗ werten ſielen Deutſche Erdöl und Ilſe⸗Bergbau durch Rckügänge um 76 und 1 v. H. auf. Kaliaktien lagen gut hehauptet und 0,25—0,50 v. H. ſeſter. In der chemiſchen Gruppe ſtiegen Farben bei einem Umſatz von 30 000 ¼ um 0,25 v. H. auf 158,25. Schering kamen 0,50 v. H. höher an. Gummi⸗ und Linoleumwerte ſowie Textilaktien und Papier⸗ und Zellſtoffwerte wieſen bei ruhigem Geſchäft keinerlei Veränderungen auf. Am Markt der Elektro⸗ und Verſorgungspapiere ſtellten ſich Akkumulatoren um 2,50 v. H. höher. Schleſien lagen um 6 und Geſfürel um 96 v. H. gebeſſert. Rückgängig waren Acch um 96 und HEW um 0,75 v. H. Die Anteile von Maſchinenbaufabriken lagen uneinheitlich. Berliner Maſchinen befeſtigten ſich um 1,50 v.., hingegen ſchwächten ſich Demag im gleichen Ausmaße ab. Zu erwähnen ſind noch Charlobte⸗Waſſer mit plus 0,50, Felten mit plus 76, während ſonſt die Ver⸗ änderungen nicht über 0,25 v. H. hinausgingen. Von variablen Renten notierten Reichsaltbeſitz unver⸗ ändert 134.50. Die Gemeindeumſchuldung blieb mit 93.39 gleichfalls unverändert. Reichsbahn⸗Vorzüge wurden von 1239% auf 1237/6 heraufgeſetzt. Am Geldmarkt wurden die Sätze für Blankotagesgeld in Anpaſſung an die Marktverhältniſſe um v. H. auf —29 v. H. heraufgeſetzt. Von Valuten errechneten ſich der Belga mit 41.72, der Schweizer Franken mit 55.93 und der holländiſche Gulden mit 132.35. den Bedarf an * Finauzierung kriegswirtſchaftlichen Jnveſtitionsbedar⸗ fes. Nachdem der Bedarf an kurzfriſtigen Liquidations⸗ hilfen, der durch die beſonderen Verhältniſſe der Kriegs⸗ wirtſchaft ausgelöſt worden iſt, durch die Oeffa⸗Aktion ſeine legitime Befriedigung geſunden hat iſt inzwiſchen auch ſür langfriſtigen Umſtellungsbeihilſen eine beſondere Kreditaktion unter Einſchaltung der deutſchen Induſtriebank eingeleitet worden. Die Einſchaltung wird ſich auf diejenigen Fälle beſchränken, bei denen die Finan⸗ zierung des wehrwirtſchaftlichen Inveſtitionsbedarfes Auf gaben ſtellt, für deren Löſung der Einſatz des normalen Bankkredites und die Uebernahme des uneingeſchränkten Riſikos durh einzelne Kreditinſtitute nicht vertretbax ſein wird. Die Krediteinräumung der Deutſchen Induſtriebank erfolgt in der Form von Abzahlungsdarlehen mit mittel⸗ und langfriſtiger Laufzeit, die für die verſchiedenen Auf⸗ träge mit den behörlichen Auftragsſtellen vereinbart wer⸗ den. Die Kreditanſorderungen werden von der Induſtrie⸗ bank nach ſtreng kaufmänniſchen Grundſätzen behandelt. Es müſſen alſo jeweils ausreichende Sicherheiten geſtellt wer⸗ den können. * Eicheln und Kaſtanien für Fütterungszwecke. Eicheln und Roßkaſtanien ſind wertvolle Futtermittel, beſonders zur Maſt geeignet. In gedörrtem und geſchältem Zuſtande können ſie an Stärkewert etwa der Gerſte und dem Mais gleichgeſetzt werden; nur im Eiweißgehalt ſind ſie unter⸗ legen. Beſonders eignen ſie ſich zur Maſt älterer Tiere, können aber auch darüber hinaus bei Rindvieh, Schafen, Ziegen und Pferden eingeſetzt werden, ſind auch ſehr gut als Karpfenfutter geeignet. Wegen der ſtopfenden Wir⸗ kung werden beide Früchte zweckmäßig im Verein mit treibenden Futtermitteln eingeſetzt, z. B. neben Melaſſe, Zucker und Kleie. Bei Verabreichung von mehr als 10 Kilo an das Maſtrind, 5 Kilo an Milchkühe, 3 Kilo 7. Seite(Nummer 457 an Pferde, 0,5 Kilo au Zuchtſchafe, 1 Kilo an Maſtſchafe und 0,3 Kilo je 50 Kilo Schwein müſſen die Früchte en t⸗ bittert werden. *Vordrucke für Deviſenanträge. Das Reichswirtſchafts⸗ miniſterium hat die Einführung einer Reihe von Vor⸗ drucken für Deviſenanträge angeordnet, die eine begrüßens⸗ werte Beſchleunigung des Genehmigungsverfahrens be⸗ wirken werden. Die allgemeine Einführung dieſer Ein⸗ heitsvordrucke wird für alle an der Deviſenbewirtſchaſtung beteiligten Kreiſe große Vorteile bringen. Bei der Ein⸗ reichung formloſer Anträge beſteht der Mangel, daß die Antragſteller häufig nicht wiſſen, welche weſentlichen An⸗ gaben für die deviſenrechtliche Bearbeitung bei den Devi⸗ ſenſtellen erſorderlich ſind. Aus dem Wortlaut der neuen Antragsvordrucke iſt zu erſehen, welche Angaben zu machen ſind, ſo daß die Deviſenſtellen keine zeitraubenden Rück⸗ fragen mehr zu halten brau hen. Die Beſtimmung, daß die Antragsvordrucke bei allen Banken erhältlich ſind, wird eine weitere Erleichterung mit ſich bringen, beſonders wenn der Antragsſteller nicht am Ort einer Deviſenſtelle wohnt. Ankaufsbeihilſen bei Stutfohlen. Zum Ankauf von Stutfohlen, die aus eingetragenen Zweibrücker Stuten ſtammen, zahlt der Landesverband der Pferdezüchter Saar⸗ pfalz je 200/ Zuſchuß, ſofern der Käufer in der Saar⸗ pfalz wohnt und eine entſpvechende Zuchtverpflichtung ein⸗ geht. Der Kauf muß durch die Zuchtbuchleitung(Stamm⸗ geſtüt Eichelſcheiderhof bei Waldmohr) genehmigt ſein. Deuisch-schwelzerische Wirischafisbeziehungen Zuſatzabkommen in Bern unterzeichnet— Neue Belebung des Warenaustauſches zu erhoffen. In Bern iſt am 5555 ein neues Zuſatz⸗ abkommen zum deutſch⸗ſchweizeriſchen Verrechunngsabkom⸗ men von Bündesrat Motta und dem Direktor der Handels⸗ abteilung, Dr. Hotz, ſowie dem deutſchen Geſandten Köcher und dem deutſchen Unterhändler Geſandten Dr. Hemmen unterzeichnet worden. Das Abkommen hält durchaus die Grundlagen des gel⸗ tenden Verrehnungsabkommens vom 5 Juni dieſes Jah⸗ res aufrecht, ebenſo deſſen Laufzeit, jedoch iſt in weit⸗ gehendem Maße eine Anpaſſung des geltenden Abkommens an die durch die Einführung der Kriegswirtſchaft in den beiden Ländern gegebenen neuen Verhältniſſe erfolgt. Beide Regierungen ſind der Auffaſſung, daß alles geſchehen ſoll, um die bisherigen Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern auch während der Kriegszeit im bisherigen Umfange aufrechtzuerhalten, und haben in dem neuen Ab⸗ kommen alle Maßnahmen getroffen, um die gegenſeitige Verſorgung ſicherzuſtellen. 8 Es iſt ſelbſtredend, daß unter den heutigen Verhält⸗ niſſen die Touriſtik im bisherigen Umſange nicht aufrecht⸗ erhalten werden kann. Die bedeutende Verträge, die da⸗ durch frei wurden, werden künftig der Tilgung des großen Saldos des Clearing⸗Kontos zugute kommen. Auh ſonſt ſind von beiden Seiten ernſthafte Anſtrengungen gemacht worden, um die deutſche Ausfuhr nach der Schweiz und die ſchweizeriſche Ausfuhr nach Deutſchland, die beide unter dem hohen Saldo ſtark litten, ſofort wieder in Gang zu bringen. Es iſt daher zu hoſſen, daß das neue Ablommen, das zum 1. November teilweiſe mit Rückwirkung vom 1. Oktober in Kraft tritt, zu einer neuen Belebung des deutſch⸗ſchweizeriſchen Warenaustauſches führen wird. Fannheimer Großviehmarkt Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 119 Ochsen 2¹9.———— 643 Schweine ausgemäſtet 46%junge vollfl. 44½/ Sonderklaſſe 5 5 0 vollffeiſchig 42% ſonſtige, 40% beſte Maſt e 888 ſtoniee fleiſchige. 34½ B Andere Kälber 200—240. 50.0 82 Bullen 192 Fürsen beſte Maſt 65 160 200, 55,0 junge vollfl 44½[ausgemäſtet 45¼ mittlere. 59120—160, 520 fonſtige, 40¾ vollfleiſchig 41½geringe. 50 unter120 52,0 fleiſchi⸗ fleiſchi 36*»erinaſte 40 1 ven 56.0 Marktverlauf: Großvieh, Schweine und Kälber alles zugeteilt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober e 2 2 28. e 2..24 25 Rheinfelden 3403,41 3,5.,353,39[ Kaub.105. 30.00 4,90 Breiſach. 278 72 40.56 fiehl.. 430.30/4,18,4.124,08[ heckar⸗ Maran“: 950.296475249.10— Mannbeim.00.38,0.47/ 6 235490 onnbem ſ6.50.55 6 250. 00 + 8,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 25. Oktober + 7,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 7,.2 Grad. 2 Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 8,1 Millimeter = 8,1 Liter je Geviertmeter. im hohen Alter von 79 Jahren. Diplom-Iugenleur Walter Am 2. Oktober 1939 verschied nach kurzer, schwerer Krankheit mein lieber Mann und treuer Lebensgefähtte, unser lieber Schwager und Onkel, Herr Carl Buddeberꝗ Mannheim(A 3, H, den 24. Oktober 1939. In tiefer Trauer: Helene Buddeberg, geb. Deichmann 0¹9 Buddeberg, geb, Henckel(Maunhelm) Dr. Richord Mlein und Familie Giesa klbeß Dr. Walter Mlein und Fanilie(Ettenheim- Badem) Baddeberg u. Familie(Ravensburg) Die Feuerbestattung fand in aller Stille statt. Seit der im Jahre 1887 erfolgten Gründung Andenken bewahren. Mannheim, den 24. Oktober 1939. Machrul Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied am 21. Oktober 1939 im vollendeten 79, Lebensjahr unser hochverehrter, Chei, Herr Carl Buddeberꝗ der Spitze unseres Unternehmens. Seinem unermüdlichen Schaffensgeist verdenken wir die Entwicklung und den Autstieg unserer Firma, Wir werden dem Verstorbenen, der uns jederzeit ein guter Vorgesetzter und Berater war, für immer ein ehrendes Ceschäſtsliibrung u. Gelolgschalt der Firma Gebrüder Buddeberg unserer Firma stand der Entschlafene an Danlsagung Allen, die uns bei dem schweren Verlust. der uns betroffen hat, ihre Teilnahme bezeugt haben, sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Mannheim den 24. Oktober 1939. Penaustraße 10 Gesckwister Munlel Heine praxis wird ob 20. Oktober 1950 ei Dr. med. Ceber in meiner Wohnung weſtergefühtt, or. mecl. Richard Weiss Fecherzt für innere Krenkheiten MHaschinentechnische Fachschule Lküde Automarkt Kleiner 502² Kcm r Es ist beabsichtigt, die Masch werden können. Mannheim, den 20. Oktober 1939. weiter⸗ zuführen, soweit dies mit den verfugb. Lehrkräften möglich ist. Ich kordere deshalb Unteressenten auf, sich am Montag, den 30. Oktober, um 18 Uhr im Schulhaus der Carl-Benz- Gewerbeschule Mannheim einzu- kinden, und zwar Neueintretende im Saal 1, obere Semester im Saal 4. Es kann dann gepruft werden, welche Semester geführt DIE DIREKTIOR Brillastschmud Rexin Upeldiekemasennabe neu oder gebraucht, gegen bar zu kauſen geſucht.— Angebote unter R 122 an die Geſchäftsſt. d. Bl. K 1. 5 Breite Strage Zescheivig. C33643 Auto —155 Liter, LKaufgesüche: Fachkurse Gor Werner-Siemens-Cewerbeschule Bei genügender Beteiligung werden im Winter halbiahr 1939ſ/0 für alle Berufsgruppen des Baugewerbes und des Kunstgewerbes Weiterbildungskurse über die verschiedenen Lehrgebiete abgehalten. Ebenso ist beabsichtigt, Meistervorbereitungskurse fär Maurer, Zimmerer, Pflästerer. Steinhauer, Gipser, Schreiner, Glaser, Wagner, Küfer, Kunst- und Bau- schlosser, Kesselschmiede, Kupferschmiede, Bleilöter. Spengler und Installateure, Tapezierer, Polsterer und verwandte Berufe eimzurichten. Die Anmeldungen zu obigen Kursen haben am Mittwoch, dem 1. November 1959, um 18 Uhr, aul der Kanzlei der Werner-Siemens Gewerbeschule, hier, Wespinsir. 21 zu erfolgen. wo auch weitere Auskünfte erteilt werden. Die Teilnehmergebühr ist bei Begmn der Kurse zu entrichten. Mannheim, den 23. Oktober 1939 Die Direkſion. Pelsan. Wazen bis 1700 cem, müglichſt itürig, zu kauf geſucht. Angeb. u. E A 90 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. oder Fernſpr. 277 80. 43300 ——j— (bis 4 Tonnen) z u kaufen. Angeb. u. ED 3 an d. Geſchäfts⸗ utomarkt Mehrere astkraftwagen Kipper) zum RKB Tarii To. Kim-Tarit sofort zu fahren gesucht Hartsteinwerke Max Wentz Ludwigshafen-Rh., Saarlandstr. 153. Tel. 623 85 28559 ſtelle.*3302 LKufgesuche Gebrauchies geg. Barzahliaig zu kauf. geſucht. Angeb. m. Marke und Preis unter E F 5 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 3308 Labl. Laud letwa 800— 1200 Liter Inhalt) zur Lageruna v. Gasöl 28 562 zu kauf. geſucht. L. Wieland. Werftſtraße 29, Fernſpr. 277 04. 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