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Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr an beſonderen Plätzen 150. Jahrgang Freitag, 27. Gktober 1930 Nummer 450 1 ErhöhteKriegsgeſahr en Valkan Das iſt die Meinung, die man in Bulgarien vom Türkenpakt hat dinb Sofia, 27. Oktober. General a. D. Rabeff befaßt ſich in der Zei⸗ tung„Sora“ an leitender Stelle ſehr eingehend mit dem Dreierpakt von Ankara und kommt zu dem Schluß, daß dieſer von größter Bedeutung und gegen Rußland gerichtet ſei. Der große Eniſcheidungskampf zwiſchen Rußland und England um die Beherrſchung der Meerengen beginne. Ueberraſchungen ſeien nicht aus⸗ geſchloſſen. Die Balkanvölker hätten das größte Jutereſſe und die Aufgabe, die Gefahren dieſes Paktes abzuwehren, durch welchen die Kriegs⸗ gefahr an ihre Gebiete näher heranrückt. Profeſſor Genoff ſchreibt zur ſelben Frage im „Utor“, daß der Beiſtandspakt von Ankara in dem⸗ ſelben Augenblick zum Kriegswerkzeug werde, in dem eine der Großmächte die Neutralität des Bal⸗ kan oder des öſtlichen Mittelmeeres verletze und den Krieg in dieſem Gebiet verurſache. Eine entſcheidende Bedeutung komme in dieſem Zuſammenhang Italien zu, das heute gleichfalls ein Balkanſtaat ſei. Was die Neutralität des Balkan anbelange, ſo ſei dieſe nach Meinung des Abendblattes„Slowo“ keine Angelegenheit eines einzelnen Staates, ſon⸗ dern aller davan intereſſierten und benachbarten Länder. Deshalb habe bisher die Neutralität Ita⸗ liens für den ganzen Balkan eine ſo wichtige Rolle geſpielt. Neutralität heiße nicht, ſich im Nichtstun auf gewiſſe ſtaatliche Verträge verlaſſen, ſondern verpflichte die Staatsmänner für eine Sicherung dieſer Neutralität durch bewaffneten Schutz ihrer Staaten Sorge zu tragen. Sowielunion ſichert Sebaſtopol EP. Bukareſt, 2. Okt. Der„Univerſul“ berichtet aus Konſtantza, die dortigen Hafenbehörden hätten von der ſowjetruſ⸗ ſiſchen Schiffahrts⸗Direktion ein Schreiben erhalten, in dem mitgeteilt wird, daß die Sowietregierung um den ruſſiſchen Schwarzmeer⸗Hafen Sebaſtopol herum drei für die Schiffahrt verbotene Zonen errichtet hätte. Zwiſchen dieſen Zonen ſind Fahrtriunen für die Ein⸗ und Ausfahrt der Schiffe elaſſen. In den verbotenen Zonen iſt der Verkehr owohl für Schiffe unter fremder Flagge wie für jowjetruſſiſche Schiſſe verboten. Lediglich leichte Fiſchereiſahrzeuge dürfen dort verkehren. London höchſt veinlich berührt „Rückwirkungen des Moskauer Blockadeproteſtes auf die Neutralen befürchtet Drahtber. unſ. Amſterdamer Vertreters — Amſterdam, 27. Oktober. Die ruſſiſche Note an England. in der die eng⸗ liſche Lebensmittelblockade für ungeſetzlich erklärt und in moraliſcher Hinſicht der Bombardierung offener Städte wird. hat in London peinliche Ueberraſchung hervorgerufen. Von regierungsamtlicher Seite wurde eine Stellungnahme vorläufig abgelehnt. Halbamtlich wurde, um die Schweigepauſe zu überbrücken, die Antwort eines ſogenannten Sachverſtändigen für Völkerrecht ver⸗ breitet, der behauptet. daß es jedem kriegführenden Lande ſreiſtehe, zu beſtimmen, was Konterbande ſei. Aus dieſer proviſoriſchen engliſchen Stellungnahme zu dem ruſſiſchen Schritt geht hervor. daß die ruſ⸗ ſiſche Regierung England an der verwundbarſt an Stelle getroffen hat, indem es die gegen Frauen und Kinder gerichtete traditionelle enaliſche Waffe der Hungerblockade als das auprangerte, was ſie iſt: eine unmenſchliche und völkerrechtswidrige Art der Kriegsführung. Die ruſſiſche Note traf in einem Augenblick in London ein, in dem. wie der„Daily Telegraph“ mitteilt. England eine Ver⸗ ſchärfung der Blockade plante Weiterhin befürchtet England von der ruſſiſchen Note in den neutralen Ländern einen für England ungünſtigen Eindruck. Moskauer Anklage gegen England (Funkmeldung der NM 3Z.) + Moskan, 27. Oktober. Unter der Ueberſchrift„Die kleinen Länder im Schraubſtock der Blockade“ ſchildert die„Isweſtija“ in einem Sonderartikel die wirtſchaftliche Notlage der kleinen neutrilen Staaten Europas, die durch die britiſchen Blockadebeſtimmungen auf das ſchwerſte betroffen ſind. Schon in den erſten Wochen des Krieges hätten ſich in den neutralen Staaten weit ſtärker als in den kriegführenden Ländern die furchtbaren Folgen der Blockade fühlbar gemacht, um ſo mehr als ieſe hätten und ihre ganze Exiſtenz von den Seetzufuhren abhänge. Dieſe Staaten ſeien nunmehr durch die Maßnahmen Englands vom Seehandel ſo gut wie abgeſchnitten, auf dem— wie im Falle Belgien, Holland und der ſkandinaviſchen Staaten— ihre ganze Volkswirtſchaft beruhe. Die Verſorgung dieſer Länder mit Rohſtoffen ſei ebenſo kataſtrophal wie die mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenſtänden. Ihre Handelsſchiffahrt ſei lahmgelegt. Die Entbehrungen, die den Maſſen der Bevölkerung dieſer Länder damit auferlegt wurden, ſeien wahrlich unüberſehbar. Zudem ſeien dieſe Län⸗ der noch genötigt. ihre zerbrechliche Neutralität durch enorme Rüſtungsausgaben zu ſtützen da ſie von die⸗ ſer—3 nur allzu gerne als Kriegsſchauplatz benutzt würden. Nachdrücklichſt weiſt die„Isweſtija“ in dieſem Zuſammenhanag darauf hin, daß England dieſen ſcho⸗ nungsloſen Blockadeſchraubſtock erfunden hat und für das Elend verantwortlich iſt, das damit für die neu⸗ tralen Kleinſtaaten entſtanden iſt. Staaten keine Vorratswirtſchaft betrieben Wieder ruſſiſcher Dampfer angehalten (Funkmeldung der NM3Z.) + Rom, 27. Okt. Nach einer Meldung der Agenzig Stefani aus Iſtanbul wurde ein ſowjetruſſiſcher Dampfer in der Nähe der Inſel Imbros von einem engliſchen Zerſtörer durchſucht. Die Nachricht werde umſo mehr kommentiert, als der ruſſiſche Dampfer in den türki⸗ ſchen Hoheitsgewäſſern angehalten und durchſucht worden ſei. Engliſche Pläne am Balkan Auch der Balkan ſoll in die Blockadefront gezwungen werden + LVondon, 27. Oktober. Der Miniſter für Aushungerung Deutſchlands, Croß, entblödete ſich nicht, im Unterhaus ſehr auf⸗ ſchlußreiche Auskünfte über den terroriſtiſchen Druck zu geben, welchen England auf die Neutralen an⸗ wendet. Miniſter Croß erklärte nämlich, daß die Bedentung des deutſchen wirtſchaftlichen Verkehrs mit den Balkanländern von der bri⸗ tiſchen Regierung voll erkannt ſei und daß Maß⸗ nahmen getroffen ſeien, um die Länder zu veran⸗ laſſen, in ihrem Handelsverkehr andere Wege einzuſchlagen(. Ein menſchenfreundlicher Abgeordneter fragte nach Maßnahmen zur Verhinderung der Zufuhr von Fleiſch und Fett aus den Balkanländern an das deutſche Volk. Miniſter Croß antwortete, daß auch 8 Punkt mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt werde. Auflebende Artillerietätigkeit Zwiſchen Moſel und Warndt „(Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 2. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Zwiſchen Moſel und Warndt an einzelnen Stellen auflebende Artillerietätigkeit. An der übrigen Front nur örtliche Späh⸗ trupptätigkeit und vereinzelt Störungsfeuer. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 27. Oktober. Der Moskauer Proteſtſchritt gegen den engliſchen Piratenkrieg hat unge⸗ heuren Eindruck in der Welt gemacht. In allen Meldungen aus den neutralen Hauptſtädten wird be⸗ ſonders auf die Schärfe verwieſen, mit der Moskau warnend erklärt hat, daß jede Beſchlagnahme eines ruſſiſchen Schiffes eine Aktion gegen den ruſſiſchen Staat darſtelle. Die Auffaſſung iſt vorherrſchend, daß die britiſche Herausforderung an die neutrale Welt jetzt von Rußland aufgenommen worden iſt. Die Beſtürzung in England und auch in Paris iſt vollkommen. Das iſt begreiflich, wenn man an die unmittelbaren aktuellen und an die möglichen künf⸗ tigen Folgen der ruſſiſchen Note denkt. 99 8 In engliſchen Häfen liegen am Wochenende über 60 neutrale Dampfer einige davon ſchon ſeit Anfang Oktober. Beſonders in Holland und Belgien iſt die Exregung aroß. In beiden Ländern wird auf die rapide Steigerung der Arbeitsloſigkeit, auf die Schließung lebenswichtiger Induſtrien und wachſen⸗ den Rohſtoffmangel hingewieſen. Die Sicherung der Rohſtoffverſorgung all dieſer Länder über kontinen⸗ tale Verbindungen wird immer dringlicher. Gleiche wirtſchaftliche Depreſſionserſcheinungen machen ſich in vermehrtem Maße auch in Dänemark und Nor⸗ wegen geltend. So leidet die ganze Welt unter bri⸗ tiſcher Willkür und britiſcher Deſpotismus. Die vertrauensvolle Ruhe, die ganz Deutſchland beherrſcht, wird von neutralen Reiſenden. die aus der Schweiz und aus Schweden nach Deutſchland kommen, immer wieder als große Ueberraſchung feſtgeſtellt. Ein ſchweizeriſcher Jour⸗ naliſt. der aus Genf in Berlin eingetroffen iſt, äußerte ſich zu unſerem Vertreter: Dieſe Ruhe und dieſen unerſchütterlichen Glauben hatte ich zwar in Deutſchland erwartet aber die Stärke dieſes Glau⸗ bens an den ſicheren Endſieg übertrifft alles für mich Denkbare.“— Ein fkandinaviſcher Induſtrieller äußert ſich ſehr überzeugt, daß er und viele in Dänemark davon durchdrungen ſeien, daß der Kampf des neuen Deutſchland mit Großbritannien der Zweikampf zwiſchen Arbeit und Kapital ſei. Der Amoklauf des Erſten Lords der britiſchen Admiralität Churchill geht unentwegt weiter. Er redet im Unterhaus, bei den Tagungen britiſcher In⸗ duſtrieller, in allen möglichen Veranſtaltungen der letzten Tage. Sein Amoklauf wird nicht das britiſche Weltreich davor bewahren, von deutſchen Taten ge⸗ ſprengt zu werden. Vorläufia freilich iſt Churchills Wille, und ſeine letzten Reden geben dies deutlich kund. die ihm untertanen Weltgebiete und dazu Frankreich für Britannien bluten und ſterben zu Die Dominien luſſen England ſitzen! Sie haben wenig Luſt für England ihr Feill zu Markte zu tragen Drahtber. un ſ. Amſterdamer Vertreters — Amſterdam, 27. Oktober. In Kürze ſoll in London, wie der parlamen⸗ tariſche Korreſpondent der„Times“ mitteilt, eine ſogenannte Dominienkonferenz ſtattfinden. An ihr nehmen Vertreter der britiſchen Regierung und der Regierungen aller Dominien teil. Außerdem wer⸗ den wirtſchaftliche und militäriſche Sachverſtändige hinzugezogen. Die Konferenz ſoll etwa 14 Tage dauern. Man hofft in London, auf dieſer Konferenz die zahlreichen Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, die ſeit Kriegsausbruch für die Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen England und den Dominien entſtan⸗ den ſind. Das größte Problem iſt der militäriſche Beiſtand, den England von den Dominien erwartet. Die bisherigen Zuſagen haben in London große Enttänſchung hervorgerufen. Z. B. hat ſich Kanada nur zur Eutſendung einer ein⸗ zigen Diviſion bereit erklärt. Auſtralien mobi⸗ liſiert 80 000 Mann lediglich für auſtraliſche Zwecke und außerdem 20 000 Mann, die entweder in Auſtralien oder in Ueberſee verwendet wer⸗ den ſollen. In Neuſeeland werden zur Zeit 6500 Mann ausgebildet, die entweder in Neu⸗ ſeelaud oder Ueberſee verwendet werden ſollen. dafrika hat die Entſendung eines Expedi⸗ tionsheeres überhaupt abgelehnt und trifft ſämtliche militäriſche Maßuahmen nur für den Schutz des Dominion ſelbſt. Größere Vorteile wird möglicherweiſe die eng⸗ liſche Luftwaffe aus der Zuſammenarbeit mit den Dominien ziehen. In den Dominien wird die Ausbildung von Piloten und eine ſpätere Entſen⸗ dung der ausgebildeten Piloten nach Frankreich ge⸗ plant. Die Hauptrolle dabei ſpielt Kanada, weil dort gleichzeitig die Vorausſetzungen für den Aus⸗ bau einer umfangreichen Flugzeuginduſtrie be⸗ ſtehen. Miſſionen aus England, Auſtralien und Neuſeeland befinden ſich augenblicklich zu Vorberei⸗ tungen in Kanada. Auch hierbeß fällt wieder auf, daß die Südafrikaniſche Union beiſeite ſteht und ſich nicht an den Plänen beteiligt. Die Ausführung dieſer Pläne nimmt noch lange Zeit in Anſpruch und der augenblickliche Stand der„Hilfe“ der Do⸗ minien befriedigt in London deshalb keineswegs. Der Angeklagte ſchweigt * Mannheim, 27. Oktober. Herr Chamberlain hat geſtern im Unterhaus dem deutſchen Reichsaußenminiſter geantwortet— was man eben im engliſchen diplomatiſchen Jargon ſo antworten nennt. Die Rede des Außenminiſters, der ſich immerhin eineinhalb Stunden mit der eng⸗ liſchen Verantwortung für den Krieg beſchäftigt und für dieſe Verantwortung einen ganzen Korb voll ſachlicher und zum Teil auch bisher unbekannter hieb⸗ und ſtichfeſter Beweiſe geliefert hat, hätte, wie man denken ſollte, dem engliſchen Premierminiſter Gelegenheit geben müſſen, auch einmal„Fraktur zu reden“, auch einmal an Hand gleichwertiger Argu⸗ mente nachzuweiſen, daß nicht England, ſondern Deutſchland ſchuld iſt, wenn jetzt die Kriegsfackel wieder über Europa brennt, auch einmal die ⸗Politik und die Geſinnung der deutſchen Staatsmänner ſo zu beleuchten, wie es Herr v. Ribbentrop mit den engliſchen Staatsmännern gemacht hat. Die Rede Ribbentrops war die ſchwerwiegendſte Beſchuldigung, die gegen einen verantwortlichen Staatsmann über⸗ haupt erhoben werden kann: die Beſchuldigung näm⸗ lich, ſein Volk und ganz Europa gewiſſenlos und ohne Grund in einen frevelhaften Krieg geführt zu haben. Wer auf ſolche Beſchuldigung ſchweigt, der beweiſt, daß er ſelbſt ohne Gewiſſen und ſeine Sache ohne Recht iſt. Herr Chamberlain hat darauf ge⸗ ſchwiegen, d. h. er hat eine Antwort gegeben, die nicht mehr als ein Schweigen war. Er hat ge⸗ glaubt, die zahlloſen und lückenloſen Argumente der Ribbentrop⸗Rede über ſeine und ſeiner Regierung Kriegsſchuld mit einer Handbewegung hinweg⸗ ſchieben zu können: die Welt wiſſe ja, wer die Schuld an dieſem Krieg trage Mit Verlaub geſagt: Die Welt? Es iſt ja nichts Neues, daß britiſcher Hochmut die Welt mit dem britiſchen Imperium identifiziert. Aber es iſt immerhin etwas Neues, daß der engliſche Premierminiſter die Welt mit dem engen Umkreis des Londoner Propagandaminiſteriums gleichſetzt! Die Welt ja, die möchte gerne wiſſen, wer nun eigentlich ſchuld an dem Elend iſt, durch das ſie wieder hindurchmarſchieren ſoll. Sie hat nicht nur die Anklage, ſie hat auch die Beweiſe des deut⸗ ſchen Außenminiſters gehört. Sie hat auf London geſchaut, was der Angeklagte nun zu ſagen habe. Der Angeklagte aber ſchweigt. Er zwinkert ihr nur vertraulich mit den Augen zu: Ihr wißt es ja ohne⸗ hin ſchon! Das iſt zu billig, Herr Chamberlain, ſelbſt für Sie zu billieg Aber wir ſind gerne bereit, den advocatus diaboli für England zu machen und der Welt die Argumente zu unterbreiten, die Englands Premierminiſter wohlweislich im Parlament verſchwieg, weil er näm⸗ lich fürchten mußte, darauf ſofort geſtellt zu werden, die er aber umſo intenſiver von ſeiner Preſſe ver⸗ breiten läßt, in der Hoffnung, daß ſie der deutſchen Aufmerkſamkeit dann vielleicht eher entgehen. Die Argumente, mit denen die engliſche Politik, ſicherlich auch intereſſant für den deutſchen Leſer, ihre friedliebende Geſinnung gegenüber Deutſchland zu beweiſen ſucht, ſind kurz geſagt folgende: Hat nicht England dem Führer geſtattet, die all⸗ gemeine Wehrpflicht einzuführen, eine Luftmacht aufzubauen, das Rheinland wieder zu militariſieren, Oeſterreich dem Reiche anzuſchließen und die Su⸗ detendeutſchen heimzuführen, ohne daß es dagegen mit Waffengewalt eingeſchritten wäre? Iſt England nicht gerade wegen dieſer friedenswilligen und all⸗ zu nachgiebigen Haltung gegenüber Deutſchland in Amerika und ſonſtwo in ſehr deſpektierlichen For⸗ men leidenſchaftlich kritiſiert worden? Wie kann man die engliſche Garantie für die Verwerfung des deutſchen Angebots durch Polen verantwortlich machen, wenn die engliſche Garantie in Wirklichkeit erſt am 31. März gegeben worden iſt, Polen aber das deutſche Angebot bereits am 26. März abgelehnt hatte? Weiter: Hat nicht Chamberlain das Münchner Abkommen im Unterhaus mit den Worten ein⸗ geführt:„Das bedeutet den Frieden für lange Zeit!“ Und iſt er nicht ſechs Monate ſpäter vom Führer verraten worden, indem Deutſchland ſich der Tſchecho⸗ Slowakei bemächtigte? Schließlich: Hat nicht Deutſch⸗ land ſelbſt den Krieg unvermeiolich gemacht, indem os ſelbſt in Polen einfiel? Wie die Reklameträger auf der Liverpooler Meſſe mit ihren Tafeln, ſo ſtolzieren die engliſchen Zeitungen mit dieſen Fragen durch die engliſche und die neutrale öffentliche Meinung. Wir wollen ihre Reklametafeln ein bißchen umoͤrehen, damit die Welt ſieht, wie es wirklich war! In der Tat iſt England dem von dem Führer eingeleiteten und durchge⸗ führten Reviſionsprozeß nicht mit kriegeriſcher Ge⸗ 4 ————— SSS———— * EEE ches Kopfſchütteln erweckt. 2. Seite/ Nummer 459 Neue Mannheimer Zeitung Zreitag, 27. Oktober 1930 walt begegnet, und in der Tat bat dieſe„Nach⸗ gibigkeit“ in Amerika manchen Zweifel und man⸗ Aber war es Nach⸗ giebigkeit, war es Friedensliebe, war es Verſtänd⸗ nis für Deutſchland und ſein Recht. was England damals gehindert hat, zu den Waffen zu greifen? Nicht einmal Chamberlain ſelbſt würde es wohl wagen im Unterhaus ſolche Behauptung zu vertre⸗ ten! Denn er ſelbſt iſt ja der beſte Kronzeuge gegen ſiel Er ſelbſt hat es ja im Unterhaus verraten, ſeine Freunde haben es in allen Verſammlungen hinaus⸗ geſchrieen und ſeine Preſſe hat es Tag für Tag ununterbrochen wiederholt, was der eigentliche Grund war, warum England damals— nicht etwa geſchwiegen ſondern laut Zeter und Mordio ge⸗ ſchrieen, aber ſich mit dieſem Schreien auch begnügt und nicht zu den Waffen gegriffen hat: es war nicht die Abſicht Frieden zu halten, ſondern es war die vorläufige Unmög⸗ lichkeit Krieg zu führen! England war ein⸗ ſach mit ſeiner Kriegsrüſtung noch nicht fertig und es war ſeiner Sache, daß Frankreich wieder einmal für England ſeine Haut zu Markt tragen würde, noch nicht ſicher geweſen. Das und das allein iſt die Erklärung dafür, warum England Deutſchland nicht ſchon längſt überfallen hat. Wirkliche Freude am Rauchen bietet: AriKan 5, * Was aber Englands Garantie an Polen aulangt, die angeblich ſo wenig Einfluß auf die polniſche Intranſigenz gehabt haben ſoll, ſo iſt es richtig, daß dieſe Garantie formell erſt am 31. März beſtätigt worden iſt. Aber kein Menſch glaubt, daß ſie Beck, als er am 26. März das deutſche Angebot ablehnte, nicht ſchon längſt in der Taſche hatte. Wie wäre denn anders die Ablehnung dieſes Angebots überhaupt zu erklären, wenn nicht Polen die Ueber⸗ zeugung gehabt hätte, daß ſein Nein, und ſei es noch ſ öreiſt, durch England geſtützt würde? Wenn etwas in der ganzen gegenwärtigen Schulodiskuſſion klar⸗ ſteht, dann iſt es doch die Tatſache, daß Polen von England in dieſen Krieg verführt worden iſt, nicht, weil England die territoriale Exiſtenz und Unab⸗ Hängigkeit Polens ſchützen wollte— die von Deutſch⸗ land niemals bedroht geweſen iſt, im Gegenteil durch die Annahme des deutſchen Angebots erſt für alle Zeit geſichert worden wäre—, ſondern weil es Polen als Vorwand brauchte, um den Krieg gegen Deutſchland zu entfeſſeln! Wieder hat das niemand anders als Chamberlain ſelbſt im Unterhaus au⸗ gegeben, als er erklärte, daß der ruſſſche Einmarſch in Polen für England beinen Kriegsgrund darſtelle, weil ja England Polen gegenüber einem ſolchen Einmarſch keine Garantie gegeben habel Das ſchönſte aller engliſchen Argumente für die engliſche Friedensliebe iſt aber zweifellos das, das die Münchener Konferenz benutzt. Das Riſt es ja gerade, was Deutſchland England zum Vor⸗ wurf macht: Herr Chamberlain hat nach München Friedensſentimentalität gemacht, aber in Wirklich⸗ keit entſchloſſenſte Kriegspolitik getrieben. Was war Henn die erſte Tat des engliſchen Unterhauſes nach München? Doch wohl der Beſchluß eines Rü⸗ ſtungsprogramms, wie es in ſo gigantiſchen Aus⸗ maßen noch niemals ein Parlament beſchloſſen hat! Ein Rüſtungsprogramm zu welchem Zweck? Um Frieden mit Deutſchland zu halten? Um für eine kriegeriſche Auseinanderſetzung mit Amerika oder Frankreich bereit zu ſein? Doch wohl nur, um ſich für die Abrechnung mit Deutſchland, für die„Rache für München“ bereitzumachen! Und die arme Tſchecho⸗Slowakei! Vielleicht er⸗ innert ſich Herr Chamberlain, daß, als die deutſchen Truppen die Grenze überſchritten, es in Wirklichkeit längſt ſchon keine Tſchecho⸗Slowakei mehr gab, ſon⸗ dern die Karpato⸗Ukrainer wie die Slowaken ſich bereits von Prag getrennt hatten, und daß es nie⸗ mand anders als der Präſident der bisherigen Tſchecho⸗Slowakei, Dr. Hacha, ſelbſt es war, der ſein Land„vertrauensvoll unter den Schutz des Deutſchen Reiches“ ſtellte. Dieſe Zeit liegt nun freilich ſolange zurück, daß England hofft, die Welt könnte die Wahrheit, darüber vergeſſen haben. Aber nicht vergeſſen hat ſie ganz beſtimmt, wie es zum Krieg mit Polen kam. England behauptet, Deutſchland hätte Polen angegriffen! Und die großzügigen, bis in die letzte Minute wiederholten Angebote des Führers? Und der Aufmarſch der polniſchen Armeen an den deut⸗ ſchen Grenzen, längſt ehe ein deutſcher Soldat mobi⸗ liſiert war? Und die bramarbaſierenden Kriegsdro⸗ hungen des polniſchen Marſchalls und ſeiner Geue⸗ räle zu einer Zeit, da Deutſchland noch ſelbſtlos nach Löſung ſuchte? Und die Erpreſſungs⸗ und Erwür⸗ gungspolitik gegenüber Danzig? Und die Mißhand⸗ kungen, Verhaftungen und Mordtaten an den Tau⸗ ſenden von Polen—Deutſchen? Und die ſrechen Grenzübergriffe polniſcher Inſurgentenbanden auf deutſches Reichsgebiet, Welche Macht der Erde und welche Nation von Ehre wäre da ſtillgeſtaaden? Solange ſtillgeſtanden, wie wir ſtillgeſtanden ſind? Nein, die Klage ſteht, und eine Hanoͤbewegung, Herr Chamberlain, wiſcht ſie nicht hinweg! Wenn Sie nicht antworten, dann wird die Geſchichte aut⸗ worten! Und in ihrer Antwort wird die Geſchichte nicht nur Englands Schuld beweiſen, ſondern zu dieſem Schuldbeweis auch die Sühne T. Der Oberbürgermeiſter von Fürth nach Thorn berüſen. Oberbürgermeiſter Jakob von Fürth iſt auf Anforderung des Gauleiters von Danzig Al⸗ bert Forſter mit ſofortiger Wirkung zur kommiſſari⸗ ſchen Leitung der Stadt Thorn berufen worden. Deutſche Auszeichnung für den Oberſtkommandie⸗ renden des chileniſchen Heeres. Der deutſche Bot⸗ ſchafter überreichte in feierlicher Form dem Oberſt⸗ kommandierenden des chileniſchen Heeres, General Earlos Fuentes Rabe das Großkreuz des Ordens vom deutſchen Adler. Wetterg ausgeſetzt würden. Mit der Miene Mehr als dürftig, Herr Chamberlain? Was Ehamberlain Ribbentrop Rede u ſagen weiß Eine Sammiung von Berlegenheitsphraſen und Verdrehungskunſtſtücken EP London. 26. Oktober Zu Beginn der Unterhausſitzung am Mittwoch wurde Marineminiſter Winſton Cburchill über die Vorgänge bei der Verſenkung der„Royal Ogk“ befragt. Churchill teilte mit. daß die Unter⸗ ſuchung gegenwärtig im Gange ſei und daß er hoffe, in ber nächſten Woche eine vollſtändige Erklärung abgeben zu können.— Als der Miniſter auf die Sach⸗ darſtellung des deutſchen U⸗Boot⸗Kommandanten Kapitänleutnant Prien hingewieſen wurde, ſagte er, er habe eine Anzahl von Erklärungen des deutſchen Kommandanten geleſen. Dieſe beſtänden zum Teil aus Mitteilungen, die bereits im Unterhaus gemacht worden ſeien, und zum anderen Teil entſprächen ſie in keiner Weiſe den Tatſachen. Eine Erläuterung dieſer erſtaunlichen Erklärung hielt der Miniſter nicht für notwendig. Dann leitete Chamberlain ſeinen üblichen Wochenbericht mit der Feſtſtelluna ein. daß während der letzten Woche an der Weſtfront keine Operatio⸗ nen von größerer Wichtigkeit ſtattgefunden hätten, teilte aber zur Beruhigung des moraliſchen Gewiſ⸗ ſeng des Empire und zur Unterſtützung des Kampfesmutes der Poilus mit, daß der Zuſtrom von Verſtärkungen und Reſervematerial für die britiſchen Expeditionsſtreitkräfte andauere. Nach einem roſigen Bericht über die Kriegslage erklärte der Premierminiſter, es ſcheine jetzt zur Regel zu werden, daß Handelsſchiffe ohne vorherige Warnung verſenkt würden, und war der Gerührtheit der Unterhausmitglieder gewiß. als er zugab, es ereigne ſich häufig, daß bei U⸗Bootanariffen Paſſa⸗ giere und Mannſchaften in offenen Booten und bei ſtürmiſcher See der Kälte und den Unbilden 398 eS Biedermannes fügte er hinzu. daß kein Wort ſcharf genug ſein könne, um den Abſcheu vor dieſer Art der Kriegsführung auszudrücken. Chamberlain ging dann auf das Echo des Tür⸗ kenpaktes ein, der vom britiſchen Empire und Frankreich mit tiefer Genugtuung aufgenommen worden ſei und angeblich auch in vielen anderen Teilen der Welt— wie er ſich ausdrückte— zweiſel⸗ los willkommen geheißen wurde. Offenbar in Un⸗ kenntnis zahlreicher neutraler und ſelbſt türkiſcher Preſſeſtimmen, glaubte er dieſen Pakt als eine „Gavantie“ für die Erhaltung des Friedens inter⸗ pretieren zu können. Eine ſachliche Antwort auf die beweiskräftigen Ausführungen des Reichsaußenminiſters in ſeiner Danziger Rede umging Herr Chamberlain mit den banalen Worten, durch Kommentare zu vie⸗ len Einzelheiten in dieſer Rede„„eine Zeit ver⸗ lieren zu wollen.“ Der ſachlichen Auseinan⸗ derſetzung entzog ſich der engliſche Premierminiſter durch das Schlagwort von der„Verdrehung der Wahrheit“ und durch die von keinem Argument ge⸗ ſtützte Behauptung, daß Deutſchland den Krieg wünſchte und plante. Zum Schluß verſtieg ſich Chamberlain zu der Behauptung, die Geſchichtsſchreiber der Zukunft würden erſehen, in welchem Ausmaß die Rolle oder der Charakter des britiſche Volkes von der deutſchen Staatsführung verkannt worden wären. Dem deut⸗ ſchen Entſchluß den Kampf mit aller Kraft bis zum Ende durchzuführen, wußte Chamberlain nichts Großſprechiges entgegenzuſetzen als die Worte:„Wir ſind bereit di« Antwort zu geben, weil Deutſchland es war, das Großbritannien zwang, zu den Waffen zu greifen.“ Der„Deutſche Dienſt“ ſchreibt zu der Chamberlain⸗Erklärung: Nach einem höchſt optimiſtiſch gefärbten und oſſenſichtlich für den inneren Propagandagebrauch mützlichen Bericht über die Kriegslage, hat ſich der engliſche Premierminiſter Chamberlain bereitgefun⸗ den, eine ſogenannte Erwiderung auf die kürzliche Rede des Reichsaußenminiſters in Danzig zu geben. Das Niveau, von dem aus der verantwortliche Lei⸗ ter der britiſchen Außenpolitik die heute Europa und die Welt bewegenden Fragen behandelt, ent⸗ ſpricht dem eines mäßig begabten Kommu⸗ nalbeamten aus Mancheſter und beweiſt nur erneut, daß die Arroganz immer noch britiſches Nationalheiligtum iſt. Das Scho, das die Rede des Reichsaußenmini⸗ ſters v. Ribbentrop im neutralen Ausland gefunden hat, belegt am beſten, wie ſtark der Eindruck war, den die dokumentariſchen Nachweiſe des Reichs⸗ außenminiſters für die engliſche Kriegsſchuld hin⸗ terlaſſen haben. Wenn Herr Chamberlain nun glaubt, der auf⸗ horchenden Welt gegenüber mit einigen banalen Retourkutſchen und reichlich überholten Pro⸗ pagandaphraſen antworten zu können, ſo vermögen wir hierin nur entweder das Zeichen eines her⸗ untergekommenen Hochmutes du erblik⸗ ken, oder einen Beweis dafür zu erſehen, welche Ausmaße das Unvermögen des Herrn Chamber⸗ lain angenommen hat, auf ſtaatsmänniſche Ausfüh⸗ rungen auch als Staatsmann zu antworten. Mit der Arroganz eines engliſchen Propa⸗ gandaakrobaten ruft er die Hiſtoriker der Zu⸗ kunft zu den Zeugen der engliſchen Unſchuld auf, zudenken, ob ſie gut beraten waren, ſpricht von der Verdrehung der Wahrheit in der Rede Ribbentrops, auf die es ſich nicht verlohne, Zeit zu verwenden. Herr Chamberlain und ſeine Mitſchuldigen an dieſem Krieg werden, wie der Reichsaußenminiſter in Danzig erklärte, vielleicht eines Tages Zeit und Muße haben. darüber nach⸗ als ſie das deutſche Friedensangebot als ein Zeichen der Schwäche auslegten. als ſie die Hand des Führers zurückſtießen und Deutſchland herausforderten. Jedenfalls ſcheint es Herrn Chamberlain bis zur Stunde noch nicht begriffen zu haben. wenig das Deutſche Reich und das deutſche Bolk gewillt ſind, ſich auch nur drei Takte die er pro⸗ Unterhausmuſik länger untätig anzu⸗ ören. Die Leute ſind nicht zu belehren! Der Widerhall der Ribbentrop-Rede in London und Varis EP. Rom, 27. Oktober. Die römiſchen Blätter verſolgen mit Getker Auf⸗ merkſamkeit den Widerhall, den die pklärungen des Reichsaußenminiſters von Ribbentrob in Dan⸗ zig in London und Paris gefunden haben. Die ita⸗ lieniſche Preſſe ſchreibt. das engliſche und franzöſiſche Echo laſſe klar er⸗ kennen, daß die Weſtmächte nach wie vor ent⸗ ſchloſſen ſeien, den Krieg bis zur Vernichtung des Nationalſozialismus d. h. des deutſchen Volkes, weiterzuführen. Insbeſondere ſei dies dadurch zu erkennen, daß die Preſſe in Paris und London. dem von amtlicher Seite ausgegebenen Stichwort folgend, die Ausfüh⸗ rungen von Ribbentrops als„bedeutungslos, hinzuſtellen verſuche. Auf franzöſiſcher Seite ſei es nur ein einziges Blatt, das den Verſuchen der übri⸗ gen Zeitungen entgegengetreten ſei, auch dieſe Kund⸗ gebung des entſchloſſenen deutſchen Willens, nun⸗ mehr bis zum letzten zu kämpfen, als einen Aus⸗ druck der Schwäche hinzuſtellen. In dem katholiſch⸗ konſervativen„Figaro“ ſchreibt Wladimir'Ormeſ⸗ ſyn, man müſſe den tendenziöſen Nachrichten, die von dem bevorſtehenden Zuſammenbruch Deutſchlands und dem geringen militäriſchen Wert des deutſchen Soldaten ſpürbar entgegentreten, mit denen„man nur das franzöſiſche Volk dumm machen wolle.“ Es ſei vielmehr für das franzöſiſche Volk notwendig, zu erkennen, daß Frankreich einen furchtbaren Geg⸗ ner vor ſich habe. Neutraler Zeuge gegen Chamberlain EP. Genf, 27. Oktober. Einen recht auſſchlußreichen Leitartikel ihres Londoner Korreſpondenten bringt am Mittwoch die „Baſler Nationalzeitung“. In dieſem Artikel geſteht dieſer beſtunterrichtete nentrale England⸗Korreſpondent u.., daß der europäiſche Konflikt ſchon vor Monaten— und das hat Reichsaußenminiſter von Ribbentrop in Dauzig geſagt— in England beſchloſſene Sache war. Der Berichterſtatter ſchreibt wörtlich: „Der Entſchluß Englands, 0 Deutſchland auch als einen Einfrontkrieg nicht zu ſcheuen, muß ſchon damals— der Korreſpondent Prich vom Frühjahr— gefaßt worden ſein. Denn die Triple⸗Allianz mit Einſchluß Rußlands— der Korreſpondent meint die geſcheiterten engliſch⸗ franzöſiſch⸗ruſſiſchen Militärverhandlungen, die ſich über Monate hinauszogen—, war ja beſtenfalls eine Hoffnung. Als ſie fehlſchlug, blieb der Ent⸗ ſchluß aufrecht. Das iſt unzweifelhaft.“ Engliſche Lügenoffenſive in Dänemark dub Kopenhagen. 27. Okt. Von unterrichteter däniſcher Stelle wird eine Lügenmeldung des„Daily Telegraph“ als jeder Be⸗ gründung entbehrend zurückgewieſen. Das engliſche Kriegshetzerblatt hatte behauptet. die däniſche Offent⸗ lichkeit oder däniſche offizielle Stellen ſeien beun⸗ zunehmende deutſche Spionage⸗ ätigkeit. Gleickzeitig muß ſich Dänemark gegen eine andere britiſche Brunnenvergiftung zur Wehr ſetzen. In der Preſſe des Seeräuberſtaates war veriucht worden, eine Anordung des däniſchen Handelsminiſterg über das Zeigen des Danebrug mit einem angeblichen Mißbrauch der däniſchen Flagge durch deutſche Schiffe in Zuſammenhana au bringen. Auch dieſe Londoner Tendenzlüge wird als frei erfunden bezeichnet. Engliſche Agitationswelle in u8A Am die amerikaniſchen Geſetze kümmern ſich die Agitaforen ſelbſtverſtändlich nicht dnb, Waſhington, 26. Oktober. Der bekannte amerikaniſche Journaliſt Denny ſchreibt heute in der Seripps⸗Howard⸗Preſſe, die britiſche Propaganda und beſonders die Flut bri⸗ tiſcher Propagandiſten, die ſich deit Kriegsbeginn über die Vereinigten Staaten ergieße, ſei gegenwärtig das heftig diskutierte- Hauptlhema in Kongreß⸗ kreiſen. Auch Senator Bovah erklärte, die Propa⸗ ganda⸗Tätigleit des britiſchen Botſchafters Lothian ſei Tagesgeſpräch in Waſhington. Jeder ſei ſich dar⸗ über klar, daß die meiſten dieſer britiſchen Beſucher, denen es nicht einfalle, ſich als Agenten fremder Regierungen anzumelden, die diesbezüglichen ameri⸗ kaniſchen Geſetze verletzen. Viele Amerikaner näh⸗ men den Engländern dieſen merkwürdigen Eifer übel und die Stimmung für England ſei in den letzten Wochen ſichtlich geſunken. Hierbei ſpiele auch die Verärgerung über die Londoner Zenſur und die große Zahl der vom britiſchen Informations⸗ miniſterinm verbreiteten unwahren Nachrichten eine weſentliche Rolle. Da ſtaunen ſelbſt die Amerikaner dnb Berlin, 26. Oktober. Herr Duff Cooper, der ſrütere engliſche Marineminiſter, bei der Neubildung des Kabinetts durchgefallen, aber nach wie vor einer der hem⸗ mungsloſeſten Kriegshetzer, iſt gleich anderen eng⸗ liſchen Kriegshetzern, in Neuyork eingetroffen, um dort ſein Geſchäft zu treiben. Er gibt Interviews und hält Reden, in denen er u. a. die Revolu⸗ tion in Deutſchland prophezeit, ohne ſich allerdings noch auf einen Termin feſtzulegen. Da⸗ gegen macht er ſchon ganz genaue Vorſchläge für dͤie Aufteilung des immerhin vorher noch zu ſchlagenden Deutſchlan d. Er verrät den Ame⸗ rikanern, daß der Teilungsplan in London ſchon fix und fertig iſt: die katholiſchen Teile Sübdeutſch⸗ lands und die Oſtmark werden zu einem— wahr⸗ ſcheinlich monarchiſchen— Donauſtaat zuſammenge⸗ Der Boden in England zu heiß geworden Englands Flugzeuginduſirie ſoll nach Kanada verlegt werden EP. Rom, 27. Oktober. Aus Paris wird eine Meldung des„Intran⸗ ſigeant“ wiedergegeben, derzufolge die geſamte bri⸗ tiſche Flugzeug⸗Induſtrie nach Kanada verlegt werde, um ſie vor den zu erwartenden großen Angriffen der beuiſchen Luſtſtreitkräſte in Sicherheit zu brin⸗ gen. Ferner würden in Kangda die Werften zur Ausbeſſerung beſchädigter Schiſſe erweitert. Kriegspſychoſe in Kanada EP London, 27. Oktober Die Neuwahlen zum Provinzvarlament in Quebec haben nach Nachrichten aus Ottawa zu einem Erfolg der Liberalen geführt und bedeufen demnach einen Sieg der Kriegspolitik des kanadi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Mackenzie King über die Beſtrebungen der franzöſiſch⸗ſtämmigen Kanodier, Kanada nach Möglichkeit aus dem europäiſchen Kon⸗ flikt herauszuhalten, bezw. ſeine Beteiligung am Kriege auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Nach einer Mitteilung aus Ottawa gewannen die Liberalen 60 Sitze gegenüber 15 Sitzen der Union National⸗Partei, die unter Führung von Maurice Dupleſſis bisher die Mehrheit im Provinzparlament 40 hatte. Die Geſamtzahl der Sitze im Geſetz⸗ gebenden Rat des Provinzparlaments beträgt 90. Somit iſt es den Liberalen gelungen, eine Zwei⸗Drit⸗ tel⸗Mehrheit gegenüber den anderen Parteien zu erhalten. Das gibt aus! EP. Nom, 27. Oktober. Wie aus London gemeldet wird, wurde dort mit⸗ geteilt, —9 in den letzten beiden Tagen Schifſe mit einer Geſamttonnage von 22715 Tonnen von deutſchen U⸗Booten ver⸗ ſenkt worden ſind. Zu der Verſenkung des engliſchen Dampfers„Tafna“ (4413 Tonnen), 80 Meilen von der Meerenge von Gibraltar entfernt, wird bekannt, daß die aus 31 Köpfen beſtehende Mannſchaft in einem Mittelmeer⸗ hafen angekommen ſei. Ferner wird berichtet, daß die bereits gemeldete Verſenkung des britiſchen Dampfers„Chan Chiſholm“ an der ſpaniſchen Küſte erfolgt iſt. Das Schiff befand ſich mit einer ge⸗ miſchten Ladung nach einem engliſchen Hafen unter⸗ wegs. In der Norödſee wurde der grlechiſche Dampfer „Conſtantinos Hadjepateras“(4684 Tonnen) von einem deutſchen U⸗Boot verſenkt. 15 Mann der Be⸗ ſatzung ſowie der Kapitän wurden von einem eng⸗ liſchen Schiff gerettet. worfen.„Otto v. Habsburg“, ſagte Herr Cooper, „iſt ein ſehr netter junger Mann“. Er, Herr Cooper würde daher durchaus geneigt ſein, ihm die neue Krone aufs Haupt zu drücken. Preußen, ſoviel davon nach der Befriedigung der vpolniſchen An⸗ ſprüche Herrn Becks noch übrig bleibe. ſolle zuſam⸗ men mit allerhand anderen Ueberbleibſeln einen „noroͤdeutſchen Staat“ bilden. Allmähich dämmert es oͤrüben! dnb. Berlin, 26. Oktober. Die in USA ſo beliebten Probeumfragen und Probeabſtimmungen zur Erkundung der öffentlichen Meinung verraten weiterhin ein allgemeines An⸗ wachſen des Friedenswillens und der Entſchloſſenheit, Amerika dem Kriege fernzuhalten. Was natürlich für den Ausgang des hierum ge⸗ führten parlamentariſchen Kampfes noch gar nichts zu beſagen hat, da das Parlament in Amerika ſo wenig wie in irgendeiner anderen Demokratie ein wirklicher Spiegel und Ausdruck der Volksmeinung iſt. Aber die Zeitſchrift„Fortune“ ſtellt ein An⸗ wachſen der abſolut friedenswilligen Stimmen vom 54 v. H. im September auf 67 v. H. im Oktober feſt, obgleich immer noch 84 v. H. aller Stimmen ihre platoniſchen Sympathien für England bekundeten. Die nur 8 v. H. der Stimmen, welche im Sep⸗ tember mit einem Sieg Deutſchlands rechneten, ſind im Oktober auf 15 v. H. augeſtiegen. Gleichzeitig ſchrumpfte— ſo ſtellt das Statiſtiſche In⸗ ſtitut für öffentliche Meinung feſt— die große Mehr⸗ heit, die bei Kriegsbeginn eine Verwicklung der USA in den Krieg für unvermeidlich hielt, auf 46 v. H. zuſammen, während 54 v. H. der Befragten heute ſich davon überzeugt erklären, daß die Ver⸗ einigten Staaten neutral bleiben werden. Wir ſagen nicht, daß dies nun gültige Beweiſe ſeien, jeden⸗ falls aber zeigen dieſe Ziffern einen bemerkens⸗ werten Wandel der Stimmung drüben an. Die Wirkung der Waffenſyerre dub. Wafhington, 26. Okt. Mit ſtarker Verſpätung gah das Staatsdeparte⸗ ment der Vereinigten Staaten die übliche Liſte über die Lizenzen zur Ausfuhr von Kriegsmaterial im September aus. Die Liſte des erſten Kriegsmonats zeigt die einſchneidende Wirkung der augenblick⸗ lichen Wafſenſperre. Insgeſamt wurden nur für 509 000 Dollar Aus⸗ fuhrlizenzen erteilt. Die früher erteilten Lizenzen von insgeſamt 78 908 525 Dollar wurden vom Staatsdepartement infolge der Proklamationen Rooſevelts vom., 8. und 10. September annulliert. Hiervon wurden ſämtliche Flugzeugaus⸗ fuhrlizenzen nach Frankreich und Eng⸗ land betroffen, ſoweit die Flugzeuge nicht bis da⸗ hin ſertiggeſtellt und verſchifft werden konnten. Von den annullierten Lizenzen von faſt 79 Millionen Dollar entfielen 58 Millionen auf Frankreich und 15 Millionen auf England. ———— Haupeſcheilteleite und derantwortlich für Politik: Dr. Alole Winbavet. Stellvertreter des Hauptſchriftieltere und derantwortlich für Kultur⸗ politik, Theater und Unterbaltung: Car! Onno Elſenbort.— Handel: l. B. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: 1. B. Dr. Fr. Wit⸗ belm Koch.— Kunſt, Füm und Gericht: Dr. Fram Wilbelm Koſch.— Sport: Willy Müller.— Südweſldeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schrittieitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffer. Berlin. Sädweſtkorſo 60. Sär unverlangte Beiträge keine Gewäbr.— Rücklendung uu E 50 Druck⸗— 83 M geitrag erausgeber, rucker und Verleger; Neue annbeimer Or Fritz Bode& Co Mannbeim. R 1.—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen 4. B. Robert Göller, Mannbeim. Bur Zeit Preisliſte Nr. 10 galeig. 930* den Krieg gegen Greitag, 27. Oktober 1930 ue Menazbenet Belens Orei Bolksſchädlinge hingerichtet Sie hatten die Verdunkelung zu einem Raubüberfall ausgenutzt dnb Berlin, 26. Oktober. „Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Heute ſind Lud⸗ wig Pawliczek, Wilhelm Letzing und Frauz Hinze aus Ahrbergen hingerichtet wor⸗ den, die vom Sondergericht am 21. Oktober 1939 wegen ſchweren Raubes und Verbrechens gegen die Verordnung gegen Volksſchädlinge zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt worden ſind. Die ſchon früh auf die Verbrecherlaufbahn ab⸗ geglittenen drei Verurteilten haben nach Ausführung zahlreicher Diebſtähle am 13. Oktober 1939 unter Ausnutzung der Verdunkelung eine Kautinenwirtin auf dem Heimwege überfallen und ihr die Taſche mit der Tageskaſſe geraubt. Norwegen verſtärkt ſeine Rüſtung Deutſche Heinckel⸗Flugzeuge für die norwegiſche Luftwaffe EP. Oslo, 27. Oktober. Der norwegiſche Verteidigungsminiſter teilte am Donnerstag mit, daß die Regierung von der ihr bei Die 9 Beſtellung Kriegsanfang erteilten außerordentlichen Finanz⸗ vollmacht bereits Gebrauch gemacht und ſeit dem 15. September aus neuen Mitteln 68,7 Millionen Kronen für die Verteidigung zur Verfügung geſtellt hat. Davon wurden zwanzig Millionen für die Neu⸗ tralitätswache verwendet; der Reſt für den Einkauf von Flugzeugen, ffen, Munition, für Bau⸗ arbeiten uſw. Zu der Beſtellung von zwölf Flug⸗ zeugen in den Vereinigten Staaten, die bereits vor einigen Tagen gemeldet wurde, iſt jetzt auch eine von ſechs Heinckel⸗Flug⸗ zeugen in Deutſchland gekommen. Das beſtellte Material eingerechnet, wird die Luftwaffe des nor⸗ wegiſchen Heeres in Kürze über 43 Erkundungsflug⸗ zeuge, 39 Jagd⸗ und 6 Bombenflugzeuge verfügen, die Luftwaffe der Marine über 19 Erkundungs⸗ und 20 Torpedoflugzeuge. Flugzeugfabrik ſoll ſo erweitert werden, daß jährlich 70 bis 100 Flugzeuge gebaut werden können. Die ſtaatliche Waffenfabrik in Kongsberg iſt voll beſchäf⸗ tigt und arbeitet teilweiſe in zwei Schichten. Die Marine verfügt zur Zeit über 91 ausgerüſtete Fahr⸗ zeuge für den Küſtenſchutz. Reutrale Flagge— weniger Riſiko + Kopenhagen, 27. Oktober. Die däniſche Kriegs⸗Seeverſicherungsgeſellſchaft hat eine erneute Herabſetzung ihrer Prämienſätze um Die Kapazität der ſtaatlichen 3̃ Seite/ Numt durchſchnittlich 20 bis 50 v. H. Waren mit däniſchen oder anderen unter neutraler Flagge fahrenden Schiffen beſchloſſen. Verwahrloſie engliſche Kinder Beſchäftigungs⸗, führungs⸗ und erziehungslos (Funkmeldung der NM3.) Amſterdam, 27. Okt. Der Abtransport der Kinder aus engliſchen Städten und die damit verbundene zwangsweiſe Schließung ſämtlicher Schulen hat zu einer ſteigen⸗ den Gefahr der Verwahrloſung der Jugend geführt. Längſt nicht ſämtliche Schulkinder ſind abtranspor⸗ tiert worden, bzw. haben der Parole dazu Folge ge⸗ leiſtet. Sie irren jetzt völlig beſchäftigungs⸗ führungs⸗ und erziehunaslos in den Großſtädten herum. Der„Daily Herald“ hat in einem typiſchen Londoner Arbeiterviertel Ermitt⸗ lungen über den Zuſtand der Kinder vorgenommen und iſt dabei zu der Feſtſtellung gekommen, daß die Langeweile dieſe Kinder zu Miſſetaten und ſogar zu Verbrechen treibe. Wie hoch dabei die Ziffer der unbetreuten und erziehungsloſen Kinder iſt, zei⸗ gen gleichfalls die Ermittlungen des Blattes. Da⸗ nach ſind allein aus dem Londoner Arbeiterviertel Stepney von 27000 ſchulpflichtigen Kindern 17000 fortgebracht worden. Von dieſen 1700g ſind 2000 . Trenerc 4 Velleicht optern Sie einmal eine Giuiſdenring.Setzen Sie dann bittè mit Iunte den Buchstaben u aut das NAundstiicic und ein zweites Mal unterhalb des Zigaretten- Stempels. Aus dem herhalten der beiden Schrittziige werden Sie cdliie Mirkungsweise der neuen Elindung leicht ercennen. — Xein Mundstucł is Wir haben das Nützliche des Mundstücks genommen und es mit dem Angenehmeri der rundstücklosen Zigarette vereint. Das Ergebnis ist die GULDENRING 5 mit HMundstück. mit dem 2usichtbaren Mundstück. 5 Russerlich gleickit sie durchaus einer mundstücklosen Zigarette. während des Raucheris jedoch werden Sie überrascht ſeststellen.— Nein,-das sollen Sie erst eirmal selbst auskosten Sie solleri selbst entschieiden, ob es sich um einen Fortschritt handelt, der qhre freude an einer gu⸗ ten Zigarette noch grösser machen Karnn. N. K bei Verſenduna der bereits wieder nach London zurückgekebrt gefährlich, Der Täter konnte ſchließlich überwältigt allein in dieſem einen Bezirk 12 000⸗ Kinder ohne ſeden Schulunterricht und ohne jeg⸗ liche Leitung ſind. Muſſolini inſpiziert die neueſten Kampfwagen und Geſchütze. Muſſolini hat m Anweſenheit des Staatsſekretärs im Kriegsminiſterium, General Pariani, die neueſten beim ttalieniſchen Heer ein⸗ Leſtchtic Kampfwagen und motoriſierten Geſchütze eſicht igt. 3 Amerikaniſche Verſicherungsgeſellſchaften erhöhen die Prämien für Europafahrten. Die amerikaniſchen Verſicherungsgeſellſchaften haben die Prämien aufß die Ladung amerikaniſchen Frachtſchiffe für England und das übrige Europa von 2,5 auf 3,5 v. H. erhöht. Amokiäuſer tötete vier Perſonen (Funkmeldung der NM3) + Amſterdam, 27. Oktober. Nach einer Meldung aus Batavta tötete ein Amokläufer in Molenvliet⸗Weſt auf Batavia vier Perſonen und verletzte 19 weitere teilweiſe lebens⸗ und feſtgenommen werden. 8 * 0 „Jetat auch mit-Mundstüc 0 S —— — —— „———————————— 4. Seite/ Nummer 459 Neue Manuheimer Zeitung Freitag, 27. Oktober 1939 Mannheim, 27. Oktober. Iwiſchen Ferbſt unò Winter Das Wetter iſt mal ſo, mal ſo, verblichen iſt des Sommers Stroh, entmottet ſind die Pelze, am Baume gilbt und ſtirbt das Blatt, die Haſen kommen in die Stadt und in die Bratenſchmelze. Der Menſch, erfaßt vom kühlen H 6 legt Feuer in des Ofens Bauch 8 und rüttelt an den Roſten; die Martinsgans wird langſam fett, der Grünkohl kommt aufs Hackebrett, die Kälte aus dem Oſten. Der Nebelung ſteht auf dem Sprung und zieht um die Verdunkelung die grauen Nebelſäcke; dann wird die letzte Seufzerbank im Park vor Heimweh liebeskrank und friert in ihrer Ecke. Die Menſchen frieren ihrerſeits, das Stelldichein verliert den Reiz, verkühlte Naſen tropfen, und wo der Huſten kitzeln tut, erſetzt ͤͤer Lindeblüte Sud den Trank aus Malz und Howfen! Erſt wenn der Schnee vom Himmel flockt und unterm Eis das Waſſer ſtockt, beginnt ein neues Leben; doch leider iſts noch nicht ſo weit, denn bis es richtig friert und ſchneit, wirds noch viel Regen geben! Wau-Wau. Vom Volksbildungswerk Die Kunſt des ſchönen Schreibens Erfreulicherweiſe wird der Geſtaltung von ſchö⸗ — heute wieder mehr Aufmerkſamkeit ge⸗ enkt. Allenthalben ſieht man gute Plakate, Schrifttexte und Sprüche und der Wunſch, noch etwas zu lernen, wird wach. Da hilft die NSG.„Kraft durch Freude“, Abt. Volksbildungswerk, und richtet Kurſe ein, in denen man einiges aus der Entwick⸗ lung der Schrift hört. Man übt Antiquaformen und ſetzt ſie alsbald in die Praxis um, lernt Uni⸗ verſalſchrift kennen, und ſchreibt ſchon nach wenigen Uebungsabenden ſeinen Namen in gotiſchen Buch⸗ ſtaben, Schilder für den Hausgebrauch, Wandſprüche, Berſe, Gedichte und Glückwunſchkarten. Sind die erſten techniſchen Schwierigkeiten überwunden, dann wird das Formgefühl an den Beiſpielen des täg⸗ lichen Lebens dauernd geſchult, denn Schrift umgibt uns, wo wir gehen und ſtehen, gewiſſermaßen von der Wiege bis zum Grabe. Vorkenntniſſe ſind gar nicht nötig. Allein ein wenig Luſt und Liebe zu künſtleriſchem Geſtalten. Hier iſt eine lebendige und ſtilreine Kunſt, die ſich ſofort in die Praxis umſetzen läßt. Die Kurſe be⸗ ginnen am Montag, dem 30. Oktober, 20 Uhr, in der Peſtalozziſchule(Erdgeſchoß). Wir baſteln! Baſteln? Wer wollte nicht gerne baſteln? Schon ber ganz junge Menſch hat das Bedürfnis, eiwas zu geſtalten, und ſpieleriſch formt er aus Ton und Holz, aus Wolle und Stoff ſein Spielzeug, um ſeiner Phantaſie freien Raum zu geben. Wenn er aber in reiferem Alter bewußt und zielſicher, zuerſt in nach⸗ ahmender, dann mit fortſchreitender Erwerbung der techniſchen Fertigkeiten ſelbſtgewählte und ſelbſt⸗ erdachte Dinge geſtalten kann, gibt ihm das eine reine Befriedigung. Wie einfach läßt ſich eine Schreib⸗ unterlage herſtellen ein Zettelkaſten für den Schreib⸗ ſch, eine Mappe für Bilder und Urkunden, ein Album für Photos, ein Notizblock und manch ande⸗ res für den täglichen Gebrauch. Wie mit einfachen Mitteln ſolche Baſteleien entſtehen, auch ſolche aus anderen Werkſtoffen. das zeigt ein Kurſus von zehn Abenden den die NSG.„Kraft durch Freude“, Ab⸗ teilung Volksbildungswerk einrichtet. und der am Donnerstag, dem 2. November, abends. 20 Uhr, in der Peſtalozziſchule beginnt.(Weſt⸗Eingang, Erd⸗ eſchoß). Anmeldungen nimmt die Kreiédienſtſtelle, heinſtraße—5, Zimmer 47 und der Leiter ent⸗ gegen. eHohes Alter. Heute kann Herr Karl Hoff⸗ mann, Gontardſtraße 22, in voller Rüſtigkeit ſet⸗ nen 80. Geburtstag feiern.— Frau Roſa Merz, geb. Weßbecher, Neckarauer Straße 124, iſt heute 70 Jahre alt geworden. Wir gratulieren unſeren alten Abonnenten herzlich! Eine geradezu romantiſche Sache, bei der Dunkel⸗ heit mit der Straßenbahn zu fahren. Wenn man nicht aufpaßt und die Stationen mitzählt und wo⸗ möglich auch nicht darauf achtet. was der Schaffner ausruft, dann kann man ſich meinethalben in der Prärie wähnen, obwohl man dem Bannkreis der Quadrate gar nicht entronnen iſt. Und gähnt die ſchwarze Nacht zur kurz geöffneten Plattform herein, dann iſt die Romantik fix und fertia Das Fahrperſonal findet es weniger roman⸗ tiſch; denn eine ſolche Fahrt geht den Verant⸗ wortlichen an die Nerven. Dex Führer kann ſich nur nach einem ſchwachen Lichtſchein orientieren, da⸗ bei ſoll er ſeine Fahrzeiten einhalten! Früher war er eine abſolut ſtumme Perſon, heute verkündet er an jeder Halteſtelle, wie ſeine Linie heißt und wo ihr Ziel iſt. Das gehört dazu, denn die Volksgenoſſen ie an den Halteſtellen ſtehen, können es dem Wagen unmöglich anſehen, wohin er fährt. Nur an wichtigen Verkehrspunkten nehmen ihm Kameraden dieſe Rufe in die Nacht ab. Es gibt aber auch Fahrgäſte, die vor dem Einſteigen erſt den Wagen ableuchten. Das iſt unnötig und unangenehm für den Wagenführer, deſſen an die Dunkelheit gewöhnte Augen gegen plosliche Lichtblitze ſehr empfindlich ſind. Auch dem Schaffner wird nichts geſchenkt. Vor allem hat er es faſt danernd mit überfüllten Wagen zu tun! Der Zuſpruch in den Abendſtunden iſt ſo groß, daß ſehr viele Linien verdichtet werden mußten. Klar, wer will denn bei der Dunkelheit große Alſo meiſt über⸗ Strecken zu Fuß zurücklegen?! 2 füllte Wagen. Dann Schwierigkeiten beim Ein⸗ und Ausſteigen. Aengſtliche Frauen wollen behut⸗ ſam herauf⸗ und heruntergeleitet, ganz männliche Männer, die nur auf die Plattſorm ſchwören. bei atzmangel nicht minder behutſam in den Wagen —— ſein. Wo viele Fahrgäſte ſind, tritt auch leicht Kleingeldmangel ein, doppelt Pech, wenn ſol⸗ s auf, der verdunkelten Plattform geſchieht. erven und kalt Blut an allen Halte⸗ Das Gelöbnis beim Luftſchutzamtsträger-Appell: Sit können ſich, err General, auf Fhre Pfälzer verlaſſen! Der Praſident des Reichsluftſchusbundes, General von Scheöder, hielt einen Lichtbildervortrag über ſeine Einorücke Begrüßung im Luſtſchutzheim Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes, General der Artillerie Ludwig von Schröber, traf, von Wormg kommend geſtern nachmittag kurz nach halb⸗ fünf Uhr im Kraftwagen in Begleitung des Landes⸗ gruppenführers Müller⸗Michels, Frank⸗ furt am Main, im Luftſchutzheim in ber Hilda⸗ ſtraße ein, an deſſen Eingang Amtsträger in Uni⸗ form als Ehrenpoſten ſtanden. In der Halle hatten mit dem Stabe des Ortsgruppenführers die Revier⸗ gruppenſührer mit dem ſtellvertretenden Ortsgrup⸗ Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes, General der Artillerie Ludwig von Schröder Penführer Heinrich Wellenreuther an der Spitze Aufſtellung genommen. Als Ortsgruppenführer aumann Meldung erſtattet hatte. ſprach der Präſident jeden Amtsträger an, um ſich dann mit einigen freundlichen Worten zu verabſchieden. Unter den zur Begrüßung Erſchienenen befand ſich auch die dienſtälteſte Amtsträgerin. Die anſchließende Dienſtfahrt führte den Präſi⸗ denten auch nach Ludwigshafen. Der Amtsträgerappell im Muſenſaal In der achten Abendſtunde eilten die Mann⸗ beimer und Ludwigshafener Amtsträger und Amts⸗ trägerinnen zu dem im Muſenſaal Appell. In der Wandelhalle hatte ein Ehrenſturm mit den beiden Fahnen der Ortsgruppen Mannheim und Ludwigshafen Aufſtellung genommen. Haken⸗ Nach dem Fahneneinmarſch un den mit kreuz⸗ und Bundesfahnen geſchmückten Muſenſaal ergriff der Bertreter des Bezirksgruppenführers, Luftſchutzoberführer Eſſer ⸗Ludwigshafen, das ort, um den Appell namens der Bezirksgruppe Rheinpfalz zu eröffnen. Die Ortsgruppen Mann⸗ heim und Ludwigshafen, ſo führte er weitexr aus, ſei ſtolz darauf, ihren Präſidenten in ihrer Mitte zu ehen. Der erſte Gruß gelte ihm, dem unermüdlichen Förderer und erfolgreichen Führer der größten Selbſtſchutzorganiſation der Welt. Er begrüße weiter die Vertreter der Partei, des Staates und der Wehrmacht, insbeſondere Kreisleiter Schnei⸗ der- und den Vertreter des Ludwigshafener Kreis⸗ leiters. Polizeipräſident Dr. Ramſperger, den Ludwigshafener Polizeipräſidenten, den Komman⸗ deur der Schutzpolizei mit ſeinem Offizierkorps, Oberbürgermeiſter Renninger und den Vertre⸗ ter des Luowigshafener Oberbürgermeiſters. den Standortskommandanten mit ſeinen Offizieren, die Kreispreſſeamtsleiter, den Landesgruppenführer, Generall. Müller⸗Michels, und ſchließlich die Amtsträger und Amtsträgerinnen, die ſchwere Tage und Wochen hinter ſich hätten. Als ſtellvertretender Bezirksgruppenführer könne er beurteilen, was unter ſchwierigen und zum Teil ſchwierigſten Verhältniſſen geleiſtet wurde. Des⸗ halb betrachte man die Anweſenheit des Bundes⸗ präſidenten als Anerkennung. Mit Befriedigung könne man vor ihn hintreten und ſagen: Herr Ge⸗ De CenagenkdEn æun clunkgen Macke ſtellent! Die Halteſtellen ſelbſt müſſen natürlich jetzt beſonders kräftig ausgerufen werden, ebenſo die Liniennummern und die Endſtation des Wagens. Wo der Betrieb erſchwert iſt, haben auch die Fahrgäſte ihre Pflichten. Bevor ſie aber an dieſe Pflichten denken, haben ſie Angſt, ſie könnten die Halteſtelle überfahren. O, das iſt zur Zeit eine richtige Straßenbahnkrankheit. Die nur die Vorhänge öffnen, um einmal hinaus⸗ zuſchauen, rerſündigen ſich„nur“ gegen die allge⸗ meinſte Verdunkelungsvorſchrift, die aber noch wäh⸗ xend der Fahrt ausſteigen, riskieren die Knochen. Es kann nicht genug darauf hingewieſen werden, daß man nur dann ausſteigt, wenn der Wagen hält. Da iſt zum Beiſpiel kurz vor einer Halteſtelle eine Weiche zu überfahren. Das wird ſelbſtverſtändlich unter den augenblicklichen Umſtänden ganz lang⸗ ſam gemacht, iſt die Weiche aber überfahren, kann den Führer nichts hindern, noch einmal kurz auf Fahrt zu ſchalten. Bei einer ſolchen Gelegenheit kann ein Ungeduldiger oder einer, der glaubt, die Halteſtelle ſei mit der langſamen Fahrt ſchon ex⸗ reicht, gar erſchröcklich hinhauen. Grundſätzlich läßt ja der Schafſner keinen ausſteigen, ehe der Wagen ſteht. aber überall kann er nicht ſein, es kommt immer wieder einmal vor, daß ſich ein Fahrgaſt verbotenerweiſe ſelbſtändig macht. Alſo mit Ver⸗ ſtand auf der Straßenbahn fahren! In dieſem Zuſammenhang könnte es vielleicht intereſſieren, wie ſich unſere Schaffnerinnen bisher bewährt haben. Es ſpreche keiner ein ver⸗ ächtliches Wort von dieſen Frauen, die höcheten Stellen ſind äußerſt zufrieden mit ihnen. Sie haben nämlich ungemein erzieheriſch gewirkt auf die männ⸗ lichen Fahrgäſte! Tja, das gibt es. Die Minner behandeln die Schaffnerinnen wie Kavaliere, freundlich lächelnd fügen ſie ſich in die Ordnung⸗ hauptſächlich die, die ſonſt ſo gerne mit den Schaff⸗ nern herumzackerten. Das Fabrnerſonal hat einen ſchweren Dienſt. Man denke immer darau! angeſetzten bei einer Inſormationsreiſe öͤurch Polen neral, wir haben unſere Pflicht getan, jeder auf ſeinem Poſten, ſo gut er konnte. Wohl ſei noch eine Fülle von Aufgaben zu bewältigen. Aber dieſe Auf⸗ gaben würden gemeiſtert. Davon ſei er feſt über⸗ zeugt. Dafür bürge der pfälziſche Volkscharakter, der im Laufe der Jahrhunderte durch die kriege⸗ riſchen Heimſuchungen geſtählt und gehärtet worden ſei. Die Pfälzer Männer und Frauen ſeien bereit, die Heimat mit den Soldaten des Weſtwalles zu ſchützen. In dieſem Geiſte gelobten die Amtsträger und Amtsträgerinnen von Mannheim und Lud⸗ wigshafen, ihre Pflicht zu tun für Volk, Führer und Heimat. Sie können ſich, Herr General, ſo ſchloß der Redner, auf Ihre Pfälzer verlaſſen. General von Schröder, der nunmehr das Wort ergriff, betonte einleitend, daß er die An⸗ weſenheit von Vertretern der Wehrmacht der Partei und der Behörden als ein Zeichen der Anerkennung der Arbeit des Reichsluftſchutzbundes anſehe, einer Arbeit, die der deutſchen Nation gelte. Er freue ſich außerordentlich, zum erſten Male in Mannheim⸗ Ludwigshafen weilen und den Kameraden und Kameradinnen für die treue Arbeit danken zu dür⸗ fen, die ſie jahraus, jahrein geleiſtet haben. Bei den Stichproben, die er in den wenigen Stunden ſeines Hierſeins genommen habe, habe er die Ueberzeugung gewonnen, daß der Luftſchutzgedanke in der Bevöl⸗ kerung ſtarke Wurzeln gefaßt habe. Als der Redner die Anweſenheit des neuen Landesgruppenführers gewürdigt hatte, unterſtrich er beſonders eindringlich die Eignung der Frau für den Luftſchutz. Man dürfe ſie in die vorderſte Front ſtellen, weil ſte geduldiger und beharrlicher als der Mann ſei. Als⸗ dann verdunkelte ſich der Saal. Der Präſident er⸗ läuterte eine Anzahl Lichtbilder, die die Frucht einer Informationsreiſe durch Polen ſind. ür alle Amtsträger und Amtsträgerinnen waren die Aus⸗ führungen des Präſidenten, dem ſtarker Beifall dankte, wertvolle Fingerzeige, für die fernere Luft⸗ ſchutzarbeit. Lamdesgruppenführer Generalleutnant Mül⸗ ler⸗Michels bemerkte, daß man dem Präſiden⸗ ten für ſeine Ausführungen nicht genug danken könne. Man könne daraus die Lehre ziehen, daß das, was gelehrt und geübt wurde, richtig war. Die⸗ ſes Ergebnis werde der Luftſchutzarbeit neuen Auf⸗ trieb geben. Als der Redner ſeine Ausführungen mit dem Anruf des Führers geſchloſſen hatte, beendete der Fahnenausmarſch den 1½ſtündigen eindrucks⸗ vollen Appell. Sch. * 5STETS WIHHKO0HHENN æin Seocheulboꝛb mit Wein, Liköten, Sekt u. Ftüchten STEMME hinter der 4 NMauptpest 11 55 Verhütet Froſtſchäden bei Waſſerleitungen! Vor Eintritt ſtrenger Kälte ſind alle Waſſerlei⸗ tungen, bei denen Einfriergefahr beſteht— beſon⸗ ders Gartenleitungen— abzuſtellen und zu entleeren. Waſſermeſſer ſind in geeigneter Weiſe zt ſchützen; für Beſchädigungen haftet der Waſſer⸗ abnehmer. Froſtſchäden an Inneuleitungen erledi⸗ gen die Privatinſtallateure, an Zuleitungen und Waſſermeſſern das Waſſerwerk. Die Einreiſe in die Saarpfalz Die Einreiſe in die Kreiſe: Reſtkreis Merzig —Wadern, Saarlautern. Saarbrücken⸗Stadt, Saar⸗ brücken⸗Land, Ottweiler, St. Ingbert, Homburg, Zweibrücken, Bergzabern. Pirmaſens, Landau und Germersheim iſt für Zivilperſonen, die in dieſen Kreiſen nicht ihren Wohnſitz haben, ſich aber aus wirtſchaftlichen Gründen dorthin begeben müſ⸗ ſen, nur auf Grund eines beſonderen Ausweiſes möglich. Die Ausſtellung eines ſolchen Ausweiſes darf nur in dringenden Fällen bei der für den Wohnort des Antragſtellers zuſtändigen unteren Verwaltungsbehörde(Landrat oder Polizeipräſi⸗ dent) beantvagt werden. Die Ausgabe von Fahr⸗ karten durch die Reichsbahn nach Orten in den oben genannten Kreiſen findet nur gegen Vorlage eines gültigen Ausweiſes ſtatt. Beſondere Seitungsmarken Die Deutſche Reichspoſt gibt zwei Sondermarken zu 5 und 10 Pfg. heraus, die nur für Druckſachen mit Zeitungen nach dem Ausland beſtimmt ſind. Die Sendungen ſind durch den Vermerk„Druck⸗ ſachen(Zeitungen nach dem Ausland)“ zu kennzeich⸗ nen. Das Bild der beiden Marken zeigt einen Teil der Eroͤkugel und einen Zeitungsträger. Es enthält am oberen Rand das Wort„Zeitungsmarke“. Die Marken werden vom 1. November 1939 an bei ſolchen Poſtämtern nud ⸗amtsſtellen abgegeben, bei denen hierfür ein Bedürfnis beſteht. Ein Zwang, die beſonderen Marken für Druckſachen nach dem Auslande zu verwenden, beſteht nicht; andere Poſt⸗ ſendungen dürfen jedoch nicht mit den Sondermar⸗ ken freigemacht werden. Um dies ſicherzuſtellen, werden die Marken nur an Zeitungsverlage und ſolche Verſender abgegeben, die ſie für den vorge⸗ ſehenen Zweck in größerem Umfange benötigen. Andere Poſtbenutzer liefern Einzelſendungen die⸗ ſer Art am Schalter ein, ſie werden vom Annahme⸗ beamten mit dieſen Marken freigemacht. Sendun⸗ gen, die zu Unrecht mit Zeitungsmarken freigemacht ſind, werden den Abſendern zurückgegeben. ** 70. Geburtstag. Ein langjähriger treuer Leſer unſeres Blattes. Herr Lorenz Zitzmann, wohn⸗ haft D 2, 11 feiert heute in ſchöner körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Wir gra⸗ tulieren herzlich! 000000P00PPPPPPPPPPPPPPPPPP0PPGPPPPPPPGPPPPPPPPPPPPPPòPPPPPPPPPPP Berliner Brie 888 Spoerl am Vortragstiſch— Der Leucht⸗ chutzmann— Ein Prozeß um den leuchtenden Knopf— Beſuch aus Scapa Flow — Berlin, im Oktober. Ein bekannter Autor ſtand dieſer Tage vor einer etwas ungewöhnlichen Hörerſchaft. Es war Dr. Heinrich Spoerl, der Verfaſſer ſo populärer Bücher und Filmwerke wie„Wenn wir alle* wären“ und„Der Maulkorb“. Er las vor 1000 Ge⸗ ſolgſchaftern der ſtädtiſchen Berliner Verkehrs⸗ betriebe, alſo vor Straßenbahnſchaffnern und Un⸗ tergrundbahnführern, vor Fahrkartenverkäuferin⸗ nen und Wagenreinigerinnen aus ſeinem neueſten Buche„Der Gasmann“. Nicht immer können Buchautoren in ſolchem Rahmen aus ihren Werken vorleſen. Es war vergnüglich, den Dr. Spoerl einmal von Angeſicht zu Angeſicht zu ſehen. Geht doch die Le⸗ gende, Spoerl ſei gar nicht Spoerl. ſondern ein Pſeudonym für den Satiriker Hans Reimann. Nun haben wir geſehen, daß die Legende irrt. Reimann iſt Reimann und Spoerl iſt Spoerl.„Was ein Gas⸗ mann iſt, das wiſſen Sie wohl?“ fragte er vorweg. Das iſt der Mann, der das Gas abſchneidet, wenn Sie nicht bezahlt haben.“ hat der Dichter gleich den Kontakt zwiſchen den Zu⸗ hörern und ſeinem neuen Werk hergeſtellt. Es iſt die an Situationskomik reiche Geſchichte eines An⸗ geſtellten, dem eine geheimnisvolle Perſönlichkeit im D⸗Zug ſeinen Anzug abkauft— gegen einen Scheck. Dexr Verkäufer muß dafür den Weg nach Hauſe im Pyjama antreten. War nun der Scheck wenigſtens echt? Der Gasmann geht vorerſt vor⸗ ſichtshalber zur Polizei. Beinahe hätte man ihn dort behalten. Man läßt ihn aber faufen, er geht zur Bank und bekommt ſogar ſein Geld. Mehr konnten die Hörer vom Inhalt des neuen Werkes von Heinrich Spoerl vorläufig nicht erfah⸗ ren. Aber ſie waren damit ſchon hoch erfreut, das bewies der reiche Beifall, der dem Dichter gegzollt wurde. Spoerl kann ſich auf das Erſcheinen ſeines Gasmanns freuen. 1. In der Kunſt. die Fährlichkeiten, die die Verdun⸗ kelung mit ſich bringt, zu vermeiden, ſind wir wie⸗ der einen Schritt vorwärts. Jetzt haben wir den leuchtenden Verkehsſchusmann. Mitien aus der Finſternis erhebt ſich plötzlich ein leuchtender Mantel. Darunter gibt es keine Füße, darüber gibt e kein Geſicht, aber einen leuchtenden Tſchako. Manchmal hebt der Mantel den Arm und weiſt die Richtung. Taxen und Omnibuſſe erſchrecken nicht vor dem grünen Geſpenſt, ſie ſind ihm dankbar und folgen gehorſam ſeinem Winke. Das Punser iſt dadurch zuſtandegekommen, daß man einkach den Mantel des Verkehrs⸗Schupos mit Radiumfarbe be⸗ ſtrichen hat. 4 Der findige Kopf, der in den erſten Tagen der Verdͤunkelung auf die Idee kam, unſere Knoyflöcher leuchtend zu machen und dohurch uns vor dem UMecerranntwerden in der Finſternis zu ſchiitzen, hat ſelber vun ſeiner Erfindung nicht zu viel Freude gehabt. Bald kamen allerorten Nachahmer und ſchu⸗ fen nicht nur Leuchtknöpfe, ſondern auch“ Leucht⸗ plaketten. Lichtroſen und andere Schmuckfiguren für den Rockaufſchlag der Damen und Herren. Kleine Variationen der urſprünglichen Idee genügten, um dem Erfinder den ihm erteilten Gebrauchsmuſter⸗ ſchutz wertlos zu machen. Dieſer Tage ſtand er vor dem Amtsgericht Charlottenburg. um zweien der offenkundig eindeutigen Nachahmer den Prozeß zu Mit dieſer Bemerkung machen. Aber aus dem Duell der Rechtsanwälte ging der Urvater des Leuchtknopfes als der Unter⸗ 7 5 hervor.„Die Idee lag in der Luft“, ſagte der Richter,„es iſt glaubhaft, daß auch andere ſie zu gleicher Zeit hatten.“ Je finſterer die Luft, um ſo ſchöpferiſcher iſt 3 * Einer der tapferen U⸗Boot⸗Männer des Kapi⸗ tänleutnants Prien iſt ein echter Berliner. Er war der erſte von der Beſatzung, der ſeine Eltern und Geſchwiſter wiederſehen konnte. Obwohl das gar nicht ſo leicht zu bewerkſtelligen war Am Vormittag waren die Unterſeehelden im Flughafen Tempelhof angekommen, dann ſahen ſie ſich ihr Quartier im — Kaiſerhof an, anſchließend erwartete ſie der ührer. Die Eltern des Gefreiten Herbert Herr⸗ mann wohnen in Charlottenburg. Aber ſie haben kein Telephon. Einer der im Kaiſerhof inter⸗ viewenden Preſſemänner erbietet ſich, Herbert Herr⸗ manns Eltern zu benachrichtigen. Er chartert eine Taxe— für dieſen Fall iſt das erlaubt— und zuckelt nach Charlottenburg. Der Preſſemann klingelt ver⸗ gebens, bei Herrmanns iſt niemand zu Hauſe. Er ſteckt einen Zettel in den Briefkaſten, daß er im be⸗ nachbarten Kaſſee warte, er habe der Familie eine wichtige Nachricht zu überbringen. Stundenlang wartet der Mann von der Preſſe, ſtundenlang. Und als er ſich aus dem Kaffee aufmacht, um wieder mal bei Herrmanns zu klingeln, erfährt er, daß die ganze Familie ſchon unterwegs zum Hotel Kaiſerhof iſt. Ja, wieſo denn, Der Gefreite Herbert Herrmann hatte ſich gedacht: ſicher iſt ſicher und hatte außer durch den Preſſe⸗Courier ſeine Eltern auch noch durch eine Rohrpoſtkarte informiert. Und auf die Poſt kann man ſich immer verlaſſen. Feſtlich ſchloß der Empfangsabend für die U⸗Boot⸗ Männer im„Wintergaxten“ ab. Die erſten Parkett⸗ reihen waren für ſie reſerviert, das Publikum jubelte den Helden zu und ruhte nicht, bis die aanze Be⸗ ſatzung auf die Bühne ging und Kapitänlentnant Prien eine Anſprache an die Berliner hielt. Unter dem Sternenhimmel des„Wintergartens“ haben ſchon viele berühmte Leute geſtanden, aber ſo um⸗ iubelt wurde noch keiner wie die Männer von Scapa Flow, Das war der größte Tag des berühmten Hauſes. Der„Wintergarten“ hatte natürlich auch gleich die Familie des Gefreiten Herrmann ein⸗ geladen und Mutter Herrmann und Vater Herr⸗ mann, der ein ſchmucker Eiſenhahner iſt, ſaßen viel⸗ beneidet und vielbewundert mitten unter den blauen Jungs, denen an dieſem Abend das Herz ganz Deutſchland zuſchlug. Der Berliner Bär. Zum erſten Akademie-Konzert am 30. und 31. Oktober Die Muſikaliſche Akademie des Nationaltheater⸗ orcheſters beginnt das 160. Konzertjahr am Montag, dem 30. Oktober, mit einem Konzert, das Staats⸗ kapellmeiſter Karl Elmendorff leitet. Zum erſten Male erklingt Paul Graeners„Turm⸗ wächterlied“, zum erſten Male hören wir hier die römiſche Violinſpielerin Gioconda de Vito, die den Solopart von Beethovens Violin⸗ konzert übernommen hat. Längere Jahre trat in den Programmen der Akademiekonzerte Beet⸗ hovens lebenſprühende vierte Sinfonie zu⸗ rück. Sie iſt von Elmendorff an den Schluß des erſten Konzerts im Kriegswinter 1939740 geſtellt worden. Wiederholt wird die gleiche Programm⸗ folge am Dienstag, dem 31. Oktober. Neue Maunheimer Zeikung 5. Seite /Nummer 459 um den„Eiſernen Adler“ Der vergangene Sonntag brachte keine Uebrraſchungen. Der VfR Mannheim beſiegte Seckenheim 210. Das Ergebnis 2·0 war überhaupt vorherrſchend. Sand⸗ hofen ſiegte in Friedrichsfeld:0, Phönix Mannheim verlor in Weinheim:0 und Viern⸗ heim gewann in Käfertal gleichfalls:0; der S V Waldhof ſchlug 08 Mannheim ſicher:1 und Neckarau ſiegte gegen 07 Mannheim knapp 211. In der Tabellenführung hat ſich nichts geändert. Wald⸗ hof iſt zuſammen mit Neckarau Tabellenführer, dann fol⸗ gen VfR Mannheim und der FV Weinheim, die beide je ein Spiel verloren haben. Am Sonntag ſpielen: SV Waldhof— Weinheim BVie Neckaran— Vfc Mannheim Sandhofen— 07 Mannheim Viernheim— Friedrichsfeld Phönix Mannheim— Käfertal Seckenheim— 08 Mannheim. Der SV Waldhof empfängt den FV Weinheim. Die Weinheimer haben nur ein Spiel gegen Seckenheim verloren. Sandhofen wurde:4 geſchlagen. Waldhof hat Uperkinger bewährt, beliebt: Adelheid- Quelle Das berühmte Nierenwasser prospekte nostenios von der Mineraldrunnen à46 Bac Obeckingen dagegen mit Ausnahme des Unentſchieden gegen Fried⸗ richsfeld alle Spiele klar gewonnen. Auch dieſes Spiel wird Waldhof einen Sieg bringen. Das wichtigſte Spiel ſteigt in Neckaran zwiſchen dem VfL und VfR Mannheim. Der Ausgang dieſes Spiels iſt vollkommen offen, hier entſcheidet die Tagesform. Sandhoſen wird gegen 07 Mannheim zu einem weiteren Sieg kommen. Viernheim, das am Sonntag gegen Käfertal zum erſten Sieg kam, erhält Beſuch aus Friedrichsfeld. Wenn ſich Viernheim jetzt gefunden hat, ſollte auch gegen Friedrichsfeld ein Sieg möglich ſein. Phönix Mannheim bürfte ſich gegen Käfertal durchſetzen. Seckenheim wird zu Hauſe gegen o8 Mannheim zu einem Sieg kommen. Amtliche Bekanntmachung des Jachamtes Handball, Bannfach⸗ wart 171 Spielplan für den 29. 10. 39 DTW 9s Seckenheim— Poſt 1 13.45 Uhr, VB Neckarau— TV Viernheim 10.00 Uhr, Jahn Seckenheim— M 13.45 Uhr, Reichsbahn— Pfe Neckarau 13.45 Uhr, Frieorichs⸗ ſeld 1— Friedrichsfeld 2 11.00 Uhr, Poſt 2— Edingen 11.15 Uhr. Beſtrafungen: Das Spiel 98 Seckenheim— TVViern heim iſt für Seckenheim als gewonnen gewertet. Handballpflichtſpiele der freiwilligen Sportdienſt⸗ gruppen(Schülermannſchaften) Staffel Mannheim 29. Oktober: TW 98 Seckenheim— Poſt Mannheim 2 16.15 Uhr, Jahn Seckenheim— Poſt Mannheim 1 13 Uhr, Reichsbahn Mannheim 2— T Edingen 16,15 Uhr, TB Friebrichsfeld— Reichsbahn Mannheim 1 10 Uhr, T Viernheim frei. Eine Jacht kam von Kopenhagen ROMAN VON KURT PERGANDE 31 Copyright by Carl Duncker, Verlag, Berlin W. 35. Er ſetzte ſich zurecht, griff nach der Schot und zog e an. „Willſt du beidrehen?“ fragte Herta Karl. Er bewegte das Ruder, das Boot“ nahm leiſe Fahrt auf. „Alſo dat willſt zurück, ſchön. Was dir an Land blüht, darauf habe ich dich vorbereitet.“ Er zuckte mit den Achſeln.„Sage an Land, was du willſt. Man ſoll mir nachweiſen, weshalb ich mit dir fliehen wollte. Die Richter ſind auch nicht dumm, Herta. Es wird niemand für denkbar halten, daß ich eine geſunde und gute Exiſtenz in Deutſchland aufgebe, um dafür mit dir und einigen tauſend Mark ins Ausland zu flüchten.“ „Ich habe über neunzigtauſend Mark bei mir.“ „Alle Achtung! Aber einerlei, meine Exiſtenz in Deutſchland iſt mehr wert.“ Sie lehnte ſich gegen die Kajüttür und ſchlug ein Bein ſtüber das andere.„Und wenn ich nun dem Richter einen Grund nennen kann, weshalb du aus Deutſchland fliehen wollteſt oder ſogar mußteſt? Was dann? Ich kann damit anfangen daß ich lage, daß unſer Liebesverhältnis bis in die jüngſten Tage hinein gedauert hat.“ „Es hat niemals beſtanden!“ ließ er ſich hin⸗ reißen, zu antworten.„Hüte dich!“ „Ich kann es ſagen, notfalls auch wieder be⸗ ſchwören. Außerdem habe ich ſogar einen Zeugen. Nein, ganz einſach wird deine Verteidigung wirk⸗ lich nicht ſein. Ich muß dich auch auf alles aufmerk⸗ ſam machen.“ Er war im Begriff geweſen zu halſen, ein Manöver, das ihm, da er allein in dem großen Boot war. nicht ganz leicht fallen würde. Er führte es nicht aus, er ließ auch wieder die Pinne fahren, 5. November: T Viernheim Poſt Mannheim 1 11.20 Uhr, TB Friedrichsſeld Jahn Seckenheim 16.15 Uhr, Reichsbahn Mannheim 1— T Edingen 11.20 Uhr, Reichsbahn Mannheim 2— 98 Seckenheim 10.30 Uhr, Poſt Mannheim 2 frei. 0 Erſtgenannter Verein iſt jeweils Platzverein. Allen Vereinen zur Kenntnis, daß die Turnerſchaft Käfertal wegen Schwierigkeiten bei der Mannſhaſtsaufſtellung vor⸗ läufig die Schülermannſchaft aus der Kriegsrunde zu⸗ rückzieht. Weiter diene zur Kenntnis, daß der L..Stellenleiter des Bannes 171 auch für die Schülermannſchaften die Ein⸗ führung des Startausweiſes verfügt hat. Dieſe Anoro⸗ nung betrifft alle Pimpfenmannſchaften des Jungbonnes 171, alſo auch die Vereine der Schwetzinger⸗ und Berg⸗ ſtraßen⸗Staffel. Die Vereine wollen mir umgehend mit⸗ teilen, wieviele Startausweiſe ſie für thre Schülerſpieler benötigen. Im Intereſſe einer raſchen Durchführung die⸗ ſer Anordnung iſt es notwendig, daß die Vereine ſich ſoſort bei ihren Schülerſpielern um die Beſchaffung eines Licht⸗ bildes bemühen. Der Baunfachwart 171 Handball: Karl Sauer. Mannſchaftskampf im Ringen Nachdem die Kriegsrunde der Schwerathletikvereine ihren Anfang genommen hat, greift nun erſtmals die Mannſchaft der Sportvereinigung 1884 in die Kämpfe ein. Gegner iſt die ſtark gewordene Ringermannſchaft der Be⸗ triebsſportgemeinſchaft Bopp u. Reuther, die in den wei⸗ teren Kämpfen noch Ueberraſchungen bringen wird. Der kommende Sonntagmorgen(7441 Uhr) bringt in der Sport⸗ halle der 84er die Entſcheidung, ob der Mannheimer Ver⸗ ein ſeine alte Stärke behaupten kann. Deutſchland— Italien am 26. November Das Fußball⸗Länderſpiel geſichert Das Reichsfachamt Fußball und der Italieniſche Fuß⸗ ballverband haben vereinbart, noch in dieſem Jahre einen 8. Länberkampf auszutragen, dem ſchon im Frühjahr der 9. folgen wird. Von den vorgeſchlagenen Terminen ent⸗ ſchloß ſich Her italieniſche Verband in einer von General Vaccaro geleiteten Tagung in Florenz für den 26. Nov. Der Länderkampf findet im Berliner Olympiaſtadion ſtatt. Die Italiener werden vorausſichtlich die gleiche Elf ent⸗ ſenden, die 14 Tage vorher den Länderkampf gegen die Schweiz in Zütich beſtreitet. Von den bisher ausgetragenen deutſch⸗italieniſchen Treſſen gewann Italien 5, Deutſch⸗ land 1 und ein weiteres endete unentſchieden. Das Tor⸗ verhältnis lautet 15˙8 für Italien. Der Rückkampf wurde für den 5. Mai nach Mailand vereinbart. Die Italiener trugen am Donnerstag in Florenz ein Probeſpiel ihrer Nationalmannſchaft für den am 12. Nov. in Zürich ſtattfindenden Länderkampf aus. In drei Spiel⸗ abſchnitten mit wechſelnden Aufſtellungen ſiegten die Az⸗ zurri gegen eine Auswahl von Florenz mit:4 Toren. Die beſte Leiſtung vollbrachte die Angriffsreihe Monti, Perazzolo, Piola, Demari, Ferraris. 5 Auf der Togung wurden folgende Länderſpielabſchlüſſe Italiens beſtätigt: 26. Nov. Deutſchland— Italien in Berlin, 3. März Italien— Schweiz in Turin, 14. April Italien— Rumänien. Austragungsort noch nicht feſt⸗ gelegt. 5. Mai Italien— Deutſchland in Mailand. Die Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele im Gau Südweſt neh⸗ men am 26. November ihren Anfang. Vorausſichtlich wird in zwei Gruppen geſpielt, einer ſaarpfälziſchen und einer mainheſſiſchen. Im Gan Niederſachſen werden die Fußball⸗Meiſter⸗ ſchaftsſpiele in zwei Gruppen durchgeführt. Die eine führt der Gaumeiſter Bſe Osnabrück an, die andere der deutſche Meiſter von 1938, SV Hannover 96. Der Meiſterſchafts⸗Endkampf im Mannſchaftsringen zwiſchen dem Mittelrheinmeiſter Ac Köln⸗Mülheim 92 und dem bayeriſchen Meiſter 9iSch München Neuaubing ſoll am 11. oder 12. Nopember in Köln ausgetragen werden. und das Boot ging wieder in den Wind und be⸗ gann träge zu ſtampfen wie kurz zuvor. Er fühlte einen noch nie erlebten Zuſtand an ſich: während alles in ihm vor Erregung biz zum Zerreißen ge⸗ ſpannt war, waren alle ſeine Glieder gleichzeitig wie gelähmt. Der Körper war ihm wie zerſchlagen, die Hände hingen ihm ſchwer wie Blei. Was war zu tun? Sie wollte auch den Ehebruch beſchwören. Sie wollte auch noch den holländiſchen Halunken vors Gericht bringen als Zeugen, der würde den Mund aufmachen und von einer verfänglichen Situation ſprechen und, wenn man es verlangte, ebenfalls be⸗ ſchwören. Sein Blick umfaßte ihre Geſtalt und er bemerkte mit ſeltſam klarem Bewußtſein, wie ſie jetzt ausſah und wie ſie gekleidet war. Ihre etwas ſchräg ſtehenden Augen waren vor Leidenſchaft verſchleiert, ihr rötliches Haar brannte wie Neid und Gift um ihr Geſicht. Ihr grüner Rock war zerknittert, wohl noch vom Waſſer aus Pützens Eimer, ſie trug grüne Schuhe an den Füßen und hielt ihre große grüne Handtaſche mit rundem geflochtenem Griff unter dem Arm geklemmt. Sie ſtand an der Kajüttür ge⸗ lehnt und rauchte. Ihr Mund war derb geſchwun⸗ gen und rot. Er bemerkte alle dieſe Dinge und fragte ſich in einem fort: Was iſt zu tun? Kein Menſch läßt ſich widerſtandslos das Leben zer⸗ ſtören! Alſo, was iſt zu tun?“ „Ich kann alſo ſagen“ hörte er ſie weiterſprechen, „daß unſere Liebſchaft bis in die jüngſten Tage ge⸗ währt hat. Nun hat Lampert einen Brief bekom⸗ men, daß die durch dich vermittelten Mutungsrechte viel viel weniger wert ſind, als er dafür bezahlt hat.“ Er räuſperte ſich.„Der Brief ſtammt von dir?“ „Das habe ich noch nicht geſagt. Nehmen wir aber an, es ſtellt ſich nach der Prüfung dieſer Be⸗ hauptung deren Stichhaltigkeit heraus. Ich glaube daß man dann die Augen aufmachen und plötzlech manches zu wittern glauben wird. Man wird zu⸗ nächſt ſchon ſtutzig werden, wenn man unſer Ver⸗ wandtſchaftsverhältnis erfährt, von unſerem Liebes⸗ verhältnis hört und plötzlich zu der Entdeckung kommt, daß die Kalkulationen überhaupt friſiert ſind.“ „Welche Kalkulationen?“ fragt er totenbleich und obgleich er es wußte. „Na, welche Kalkulationen ſchon!“ Rückſichtsloſer Fahrer flüchtet Was die Polizei notiert In der Mannheimer Straße in Oggersheim wur⸗ oͤen zwei Radfahrer durch einen bis jetzt leider nicht zu ermittelnden Perſonenkraftwagen von rückwärts angefahren und zu Boden geſchleudert. Während die beiden Fahrräder arg mitgenommen wurden, kamen die Radler glücklicherweiſe mit unbedeutenden Verletzungen davon. Der Lenker des Perſonenkraftwagens ſetzte ſeine Fahrt fort, ohne ſich um die Folgen ſeiner Unvorſichtigkeit zu ſorgen. An der Kreuzung Oggersheimer⸗ und Bismarck⸗ Straße ſtießen zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. Der eine Kraftwagenlenker wurde leicht verletzt. Außerdem gab es allerhand Bruch an den Wagen. 0 Achtung, Hundebeſitzer! Hunde werden unterſucht Heute, Freitag, von 14 bis 16 Uhr, und morgen, von 8 bis 10 Uhr, iſt eine geſundheitspolizei⸗ liche Unterſuchung der Hunde angeſetzt, die bisher noch nicht unterſucht wurden. Die Unterſuchung findet für alle Stadtteile, einſchließlich Mau⸗ dach, Oggersheim, Oppau und Rheingön⸗ heim, im Städtiſchen Geſellſchaftshays in Ludwigshaſen, Bismarckſtraße 46, ſtatt. Alle Hundebeſitzer, die ihre Hunde bis jetzt noch nicht angemeldet haben, haben Gelegenheit, das Verſäumte nachzulolen. Wer nach dieſer Aufforderung im Beſitze eines nichtangemeldeten Hundes iſt hat ſtrengſte Beſtrafung zu erwarten. DAF⸗Berufserziehungswerk. Heute, Freitag, beginnt um 19 Uhr eine neue Lehrgemeinſchaft„Kaufmänniſches Rechnen, Stufe“, die jeden Mittwoch und Freitag durch⸗ geführt wird. Es können ſich noch einige Intereſſenten dazu bei der DAF⸗Abteilung Berufserziehung melden, ebenſo für die neue Lehrgemeinſchaft„Buchführung, Stuie 1, für Anſänger“. Vormerkung für das WoW.“ Die in der Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Süd wohnenden bedürftigen Volksgenoſſen können Anträge auf Gewährung von Unterſtützung durch das Winterhilfswerk bei der Geſchäftsſtelle der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, Schützenſtraße 16, ſtellen. Die Anträge können nur von erwachſenen Familienangehörigen(Haushal⸗ tungsvorſtand, Ehefrauen uſw.) geſtellt werden. Sorgende Saarbrücker Stadtväter Vorkehrungen vor Beginn der Froſtperiode *Saarbrücken, 25. Okt. Von Fritzlar bei Kaſſel aus, wo ſie in der Gewerbeſchule Unterkunft gefunden hat, nimmt die Saarbrücker Stadtverwaltung weiter die Belange der freigemachten Stadt wahr. Sie macht jetzt allen Saarbrückern bekannt. daß ſie beabſichtige, vor Eintritt der Froſtperiode durch Beauftragte in den im Stadtgebiet ſtehenden Baulichkeiten— ſo⸗ weit noch nicht geſchehen— die Waſſerleitungen, Heizungsanlagen, Badeöſen und ⸗Antomaten zu entleeren. Das wird allerdings nur da geſchehen, wo die Haus⸗ beſitzer und Wohnungsinhaber die Stadtver⸗ waltung ausdrücklich hierzu ermächtigen und die Haus⸗ bzw. Wohnungsſchlüſſel zur Verfügung ſtellen. Dies müßte ſchnellſtens mit kurzen Angaben über die örtliche Lage der zu ſchützenden Anlagen geſchehen, ſpäteſtens bis zum 30. Oktober. Die Schlüſſel werden ſogleich nach Er⸗ ledigung zurückgeſandt. Hemsbach, 27. Okt. Die Meiſterprüfung im Gläſerhandwerk beſtand mit der Note„Gut“ R. Kronauer.— Im Alter von 75 Jahren ſtarb die Land⸗ wirtsehefrau Sommer, Schloßgaſſe hier. O Waldmichelbach, 27. Okt. Hier gerieten zwei Brüder in Streit, was die Polizei veranlaßte, einen der beiden in Schutzhaft zu nehmen. Ober⸗Laudenbach, 27. Okt. Zum ehrenamtlichen Bürgermeiſter wurde Johann Karl Keßler ernannt und verpflichtet. Seine Hände wiſchten über die Knie. in einem fort. Er ſah ſie von unten an.„Sie ſind friſiert? Mit anderen Worten, ſie ſind gefälſcht?“ „Weiß ich's? Es könnte ja ſein, nicht wahr? Aber dann wird man vielleicht ſagen, du und Lam⸗ pert, ihr beide habt es gewußt und auch den erheb⸗ lichen Mehrgewinn geteilt. Oder man ſagt auch nur, wir beide hätten ſie zuſammen friſiert und dann kann man ſich gut den Grund deiner Flucht vor⸗ ſtellen. Mit dem erbeuteten Geld ins Ausland— wäre das kein Grund?“ Sie hob die Schultern und ließ ſie wieder fallen.„Ich weiß nicht, ob es nun das richtige ſein wird, wenn du beidrehſt, du wirſt viel Scherereien bekommen. Lampert natürlich ebenſo. Ob du nun aus dieſen Scherereien und Ver⸗ dächtigungen heil herauskommſt, ſteht dahin— aber nach Kopenhagen kommen wir jetzt ungeſchoren, hieran gibt es keinen Zweifel.“ Prof. Dr. Suchenwirth in Heidelberg Ein Vortrag des bekannten Hiſtorikers In der neuen Univerſität ſprach vor einer großen Zuhörerſchar der bekannte Hiſtoriker Profeſſor Dr. Suchen wirth über das Thema„Der Reichs⸗ gedanke in der deutſchen Geſchichte“. Reich geſtaltend und perſönlich mitreißend, führte der Vortra⸗ gende, nationalſozialiſtiſcher Vorkämpfer in der Oſtmark und Träger des goldenen Ehrenzeichens der Partei, ſeine Hörer durch die Jahrhunderte deutſcher Geſchichte, Mit großer Unmittelbarkeit erſtanden durch den anerkannten Gelehrten und Forſcher Phaſen, innerer Sinn und Bedeutung dieſes Weges, der durch das Heilige Römiſche Reich Deutſcher Nation, das Bismarckreich und unſer neues Reich gekennzeichnet iſt. Eine 90jährige. Frau Frida Arnold, eine namhafte Schriftſtellerin, vollendete in Heidelberg ihr 90. Lebens⸗ jahr. 5 Heidelberger Veranſtaltungen Städt. Theater:„Die Entführung aus dem Serail“(48.90 Uhr). Kurpfälziſches Muſenm:„Deutſche Maler der Gegenwart“. Aus den Kinos: Capitol:„Es war eine rauſchende Ballnacht“ Kammer:„Ueberfall im Chineſenviertel“ Schloßfilm, Gloria und Odeon: Neues Programm. im Pfalzban:„Es war eine rauſchende Ball⸗ nacht“ Palaſt⸗Lichtſpiele:„Premiere der Butterfly“. Union⸗Theater:„Der Fre hdachs von Arizona“, AMobel-gonigianer F 2. 8 am Marktplatz Mittelstrase 18 * Dielheim, 26. Okt. Zum Wiegenfeſt konnten wir gratulieren am 2. Oktober: Marie Anna Sauer mit 74 Jahren, Franz Konrad mit 82 Jahren; am 26. Ok⸗ tober: Julius Hillenbrand und 28. Oktober; Anna Mathilde Hofſtetter mit 7n Jahren. Die Preiſe für Seiſe und Waſchmittel Der Reichskommiſſar für die Preisbildung— mit ſeiner 5 vom 6. Oktober 1939 die Preiſe für Seiſen und Waſchmittel geregelt, ſoweit ſie gemäß Anordnung der Reichsſtelle für induſtri⸗ elle Fettverſorgung in Zukunft noch heraeſtellt wer⸗ den. Für Einheitsſeinſeiſe beträgt der Kleinverkaufs⸗ preis höchſtens 15 Reichspfennig, für Raſierſeife 20 Reichspfennig und für Waſch⸗(Seifen[Pulver 22 Reichspfennig, für das Normalpaket zu 250 Gramm und 42 Reichspfennig für das Doppelpaket zu 500 Gramm. Die Handelsſpannen für die verſchiedenen Er fragte mit kaum menſchlicher Stimme:„Wer hat dieſen Brief geſchrieben? Dieſer Holländer viel⸗ leicht?“ Ein Schulterzucken.„Was ſpielt der Brief ſchon für eine große Rolle? Es wird nichts geſchehen, wenn du zu mir zurückkommſt! Das allein iſt das Weſentliche.“ „Wenn ich zu dir komme?“ „Wenn du zu mir kommſt. nichts.“ „Was ereignet ſich dann nicht?“ Er erhob ſich. Dies war der Zuſtand des Affekts, fühlte er trübe. Aber jede Kreatur verteidigte ſich und kein Menſch ließ ſich unſchuldig abſchlachten— das war auch ein Geſetz, wenn auch kein geſchriebenes. Sie ſchritt rückwärts in die Kafüte hinein, er folgte ihr geduckt, damit der taumelnde Großbaum nicht ſeinen Kopf treffe. Daß Boot ſchwankte.„Paß auf das Ruder auf!“ rief ſie und floh mit zwei großen Sprüngen hinter den Tiſch. „Laß das Ruder!“ Sein Geſicht war kalt und grau wie Blei. „Was willſt du?“ fragte ſie faſt ſtimmlos vor Angſt und preßte die Hände um das Geſicht. Er ſtarrte ihr ins Geſicht. Da gab es noch einen Jul und da gab es noch eine Greta! War er ganz verlaſſen auf der Welt, wo es noch dieſe beiden Menſchen gab? Dann ereignet ſich Was wollte er tun? Handelstypen ſind ebenfalls geregelt; ſo betregen z. B. die Nachläſſe des Zwiſchenhandels 30 v. H. bei Seifen und 20 v. H. bei Waſchpulver, die des Groß⸗ handels einheitlich 15 v.., berechnet vom Verkaufs⸗ preis der betreffenden Type. Da nach den vom Beauftragten für den Vier⸗ jahresplan, Generalfeldmarſchall Görina. gegebenen Grundſätzen in einer kriegsverpflichteten Volkswirt⸗ ſchaft ungerechtfertige Gewinne nicht zugelaſſen wer⸗ den können, iſt in 87 angeoronet, daß alle Herſteller ihre Uebergewinne auf einem Sonderkonto zu ver⸗ buchen haben. Dieſes Sonderkonto dient datzu, künftige Preiserhöhungen durch Verteuerung der Rohſtoffpreiſe aufzufangen. Um indeſſen den Be⸗ trieben einan Anreiz zu größtmöglicher Leiſtungs⸗ ſteigerung zu geben, ſollen ihnen 10 v. H. dieſer winne belaſſen bleiben als„Fleißvrämie“, Damit iſt eine möglichſt niedrige und gleichbleibende Preis⸗ ſtellung im Intereſſe des Verbrauchers gewährleiſtet worden in einer Weiſe, die gleichzeitig die Unter⸗ nehmerinitiative wachhält. „Ich ſchreie!“ rief ſie als ſie ſah, daß er eine undeutbare Handbewegung machte. „Das iſt richtig, du mußt ſchreien! Hier wird dich jeder Poliziſt hören. Du kannſt auch ausſteigen, es wird nur hundert Meter tief ſein.“ Er griff auf ein Bord und nahm ein Paket Ta⸗ bak herunter und kehrte damit auf die Plicht zu⸗ rück, wo er ſich, den Tabak zwiſchen die Knie ge⸗ klemmt, eine Pfeiſe ſtopfte. Er ſaß auf ſein Tun hinunter, vor ſeinen Augen flimmerte es nicht mehr, und ſeine Hände waren wuthis geworden. Kaum war Pünktchen von Cutorius allein ge⸗ laſſen worden, als Pünktchen ſich an Pütz erinnerte. Hatte er nicht unten am Strand geſeſſen? Sie lief ans Fenſter und ſah hinaus. Ja, dort unten ſaß Pütz auch jetzt noch! Und wenn einer noch helfen konnte, war es jetzt Pütz, und wenn einer jetzt mehr als jeder andere wiſſen mußte, war es auch nur wieder Pütz! Ehe er ſich zum Beiſpiel von ſeinem Boot ver⸗ treiben und an Land ſetzen ließ, nun, das war nicht leicht und ohne Grund zu bewerkſtelligen. Pünktchen beſayn ſich daher nicht länger, ſie eilte aus dem Zimmer und lief zum Strand hinunter. Der Strand war leer, kein Menſch weit und breit⸗ Nur zwei Strandkörbe ſtanden wie vergeſſen in einer großen, vom Winde zugewehten Sandburg. Die Körbe hatten graue, verärgerte, krumme Buckel. „ Die Wellen ſchlugen gegen den Strand, kleine weißef Muſcheln rollten hin und her. Pünktchen lief und hörte den Sand unter ihren Füßen knirſchen. Pütz hockte verloren und einſam in der Verlaſſenheit des Strandes und ſchien nicht bemerkt zu haben, daß der Strand leer war. Sie lief mit dem Mute der Ver⸗ zweiflung näher und ſtockte erſt, als ſie dicht vor ihm war. Pütz rannen die blanken Tränen über die Backen. Pütz weinte? Pünktchen hatte ſich Pütz bockig, krötig und biſſig vorgeſtellt, weil er von Witthans gewiſſermaßen ausgeſperrt worden war, aber wei⸗ nend? Denn Tränen hatte ſie an Pütz noch nie ge⸗ ſehen. (Fortſetzung folgt) KRöntprx KGUf Anke- Vorteilhaf beĩ AA zdobert Sonnenschein dgof Metall, Holz, Slas und Stein. AlAsäbbert Dir behende Treppen, Böden, Becken, Wändel AA 181 aUch ein Vorzügliehes KMittel zum Händeteinigeß, Probieren Sie es! —4 3. Seite/ Nummer 459 Neue Mannheimer Zeitung Freitag, 27. Oktoder 14⁰⁰⁰ He FünclenCEn eaux gecls&c, ocie Jungens Sold schlummerte im Rhein— Ein bemerkenswertes Gerichtsurteil Köln, im Oktober. Es war an einem warmen Septembertaa des vorigen Jahres. Sechs Jungen wateten in der Rähe der Kölner Baſtei im Niedrigwaſſer des Rheins, ſuchten flache Steine und haſchten nach klei⸗ nen Fiſchen, als einer von ihnen ein verſchlammtes Paket im Kies liegen ſah, das man dann ſofort ge⸗ meinſam zum Ufer ſchleppte. Die Knaben trauten ihren Augen kaum— aus der aufgeweichten Hülle des Packpapiers fielen plötzlich wie im Märchen vom Aſchenbrödel blitzende Goldſtücke, und als ſie dann in fliegender Haſt das ſeltſame Paket ganz öffneten, wollte der Goloſegen ſchier kein Ende ney⸗ men. Sie hatten in der Schule wohl ſchon vom ver⸗ ſunkenen Nibelungenſchatz gehört aber hier handelte es ſich weder um Krone, Zepter oder Ring, ſondern um Goldmünzen aus gültigen ausländiſchen Zad⸗ lungsmitteln, wie amerikaniſche Golddollars, eng⸗ Hans Brauſewetter und Charlotte Suſa in dem Film„Eine Frau wie Du“, der gegen⸗ wärtig in Mannheim geſpielt wird. Zarah Leander und Haus Stüwe in einer Szene des Tſchaikowſky⸗Films„Es war ein e (rauſchende Ballnacht“, der heute in Mann⸗ heim anläuft. (Aufnahme Ufa, Scherl⸗Kl.) liſche Pfunde, franzöſtſche und Schweizer Franken, holländiſche Gulden und däniſche Kronen, die zu⸗ ſammen das hübſche Sümmchen von 35 000 Mark ausmachten. Es läßt ſich denken, daß nach Bekanntwerden die⸗ ſes Fundes ſo manche Schatzſucher ihr Glück im Rhein verſuchen wollten, aber Fortuna hatte ihre Gunſt nur den ſechs Knaben geſchenkt, und ſo fau⸗ den ſie nichts als zerriſſene Schuhe, verroſtete He⸗ ringsdoſen und ausgeleierte Matratzenfedern. Acht Wochen darauf ſpielten die gleichen Jungens wieder am Rhein, und wie es der Zufall will, blitzt ihnen wieder lauteres Gold entgegen, das diesmal gwar nicht mehr in ſo reichem Maße floß, aber immerhin einen Wert von 4500 Mark reprien⸗ tierte. Da es ſich bei allen Goldmünzen um De⸗ viſen handelte, die von ihrem Beſitzer wohl aus Angſt vor ſchwerer Strafe in den Rhein geworfen wurden, wurden ſie von der Strompolizei beſchlag⸗ nahmt und nach der Einlöſung bei der Reichs⸗ deviſenſtelle der Gegenwert im Hauptzollamt in Köin hinterlegt. Den ſechs Findern wäre nun nach dem Geſetz ein Finderlohn von 1 Prozent, in dieſem Falle alſo rund 400 Mark, zugeſtanden. Den Eltern der Kinder er⸗ ſchien dieſe Belohnuna aber zu gering, und um ihre Anſprüche beſſer wahren zu können, ſchloſſen ſie ſich zu einer Intereſſengemeinſchaft zufammen. Ein ganzes Jahr lana währte der Streit, der nun in einer Verhandlung„gegen„Unbekannt“ vor einer Strafkammer in Köln ausgetragen wurde. Das Ge⸗ richt hatte zu entſcheiden. ob dem Antraa der Deyiſen⸗ ſtelle ſtattgegeben werden müſſe, die den Geſamtbetrag abzüglich des geſetzlichen Finderlohnes beanſpruchte, oder ob der Fall nach dem geſunden Volks⸗ empfinden entſchieden werden ſolle. Dieſem letz⸗ teren Standpunkt näherte ſich auch der Staatsanwalt. der aus Billigkeitsgründen beantragte, 35000 Mark von der gefundenen Summe dem Staat verfallen zu erklären und 4500 Mark den Findern bzw. deren Eltern zu überlaſſen. Das Gericht ging in ſeinem Urteil ſogar noch über dieſen Antrag hinaus und er⸗ kannte nur auf Einziehung eines Betrages von 25 500 Mark, während den Findern 14000 Mark zugeſprochen wurden. In der Urteilsbegründung heißt es, daß, obgleich die rechtliche Handhabe zur Einziehung des vollen Geldbetrages gegeben war, es nicht angehe. die Fin⸗ der mit dem„Butterbrot des geſetzlichen Finder⸗ lohnes“ abzufinden, allein ſchon aus erzieheriſchen Gründen nicht. Sie ſollen einen namhaften Teil des Geldes ſchon deswegen erhalten, damit die Jugend angeſpornt wird, Funde ſofort bei der zuſtändigen Stelle abzuliefern. Das Reich ſei auf keinen Fall ge⸗ ſchädigt, denn es habe die Deviſen erhalten und ziehe ſogar noch Nutzen aus dem Gegenwert in Reichs⸗ mark. Dies habe es allein nur dem außerordentlichen Zufall zu verdanken, der die Kinder zur rechten Zeit zum Spiel an den Rhein geführt habe. Das Gericht glaube mit ſeinem Urteil dem geſunden Volks⸗ empfinden Rechnung getragen zu haben. „Makkaroni“ Neues Luſtſpiel von Impekoven und Mathern Das Autoren⸗Paar Impekoven⸗Mathern liebt es, alte bekannte, liebevoll vertraute langſam mod⸗ rig gewordene Geſtalten luſtſpielmäßig aufzuputzen, abzublaſen, zu entmotten und zum Mittelpunkt einer modernen Welt zu machen. Durch die dabei zwangsläufia eintretenden, klug überlegten Gegen⸗ ſätze ergibt ſich eine Fülle komiſcher Wirkungen. Diesmal iſt es der liebenswürdig harmloſe, zu keiner Arbeit taugliche, ſtark vertroddelte urechte Wiener Pleite⸗Baron virtuos als Cauſeur und Grandſeig⸗ neur, der ſich vor unſeren Augen in vier Akten in einen modernen Makkaroni⸗Großinduſtriellen ver⸗ wandelt und die Löwen⸗Jagd im afrikaniſchen Buſch mit dem Reklameruf„Poſchingers Nudeln ſind die beſten“ vertauſcht. Natürlich niemals aus eigener Kraft, aber er hat zwei bildhübſche Töchter, in die ſich zwei blitzſaubere, tüchtige junge Leute unſterblich verliebt haben, und, um die geliebten Baroneſſen zu gewinnen, die nicht leichte Aufgabe übernehmen, den Pleite⸗Baron zu ſanieren. Dabei wird das altehr⸗ würdige Schloß in eine moderne Makkaroni⸗Fabrik verwandelt und aus dͤen Baroneſſen werden tüch⸗ tige Helferinnen. Viel Staub fliegt auf, und jedes Staubkörnchen wirkt unbezwingbar auf die Lachmus⸗ keln. Die außerordentlich liebenswürdige und nicht minder flotte Uraufführung in der Bühnengeſtal⸗ tung Richard Salzmanns brachte dem Werk einen iubelnden Erfolg der die Autoren und alle Mitwirkenden immer wieder vor die Rampe rief. Adolf Meuer B——————— Die Geſpenſter vom Hornſchloß und andere kuſtige Geſchichten für Jungen und Mädel. Von O. J. Heinrich. Mit Scherenſchnitten von K. Wolf. Verlag Induſtriedruck AG, Eſſen. Halbleinen.50 Mark. Ein luſtiges Kinder⸗ buch, das der Jugend bis 14 Jahre viel Freude bereiten wird. Heinrich verſtand es die Jugend zu packen und die Handlung ſpannend, anſchaulich und friſch zu geſtalten. Trotz der Geſpenſter und anderer Dinge wirkt das Buch durch ſeine humorvolle Darſtellung erheiternd und gleichzeitig erzieheriſch. W. Müller Das neue Kriegsverdienſtkrenz Links: Kriegsverdienſtkreuz 2. Klaſſe ohne Schwerter in Bronze, daneben mit Schwerkerm. Stechts: Das Kriegsvendienſtkreuz 1. Klaſſe in Silber, und zwar ohne Schwerter(oben) und mit Schwertern tunten). Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiwlex⸗K.) Ribbentrops Abrechnung Ein Bild von der bedeutſamen Kundgebung im Schützenhaus zu Danzig, wo Reichsaußenminiſter von Ribbentrop Englands Kriegsſchuld nachwies (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Willkommgruß des flowakiſchen Volkes In Preßburg wurde der Stabschef der SA. Lutze herzlich empfangen. Nach alter Dandesſitte über⸗ reicht ihm ein ſlowakiſches Mädchen eine Schale mit Brot und Salz zum Willkommgruß. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Reihe der Wintervorträge in der Städt. Die Vortragsreihe der Kunſthalle(„Die großen Italiener“) beginnt am Sonntag mit einem Vortrag über„Giotto“, den Profeſſor Schrade⸗ Heidelberg übernommen hat. Giotto gilt ſeit jeher als einer der Aelterväter nicht nur der italieniſchen, ſondern der geſamten abendländiſchen Malerei. Der Vortvrag findet im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt und be⸗ ginnt pünktlich 11 Uhr vormittags. ODAus dem Nationaltheater. Am Sonntag erſcheint Lortzings komiſche Oper Har und Zimmermann“ in neuer Einſtudierung im Spielplan des Nationaltheaters. Es wirken mit: Guſſa Heiken(Marie), Nora Landerich (Witwe Browu), Theo Lienhard(Zar Peter.), Max Bal⸗ truſchat(Peter Fwanow), Heinr. Hölzlin(Lord Syndham), Peter Schäfer(Leford), Hans Scherer(Van Bett) und Hans Tolksdorf(Chateauneuf). Die muſikaliſche Leitung hat Eugen Heſſe, die Spielleitung Erich Kronen. 322 — ſo erfolgverſprechend werden. Da ſollten Sie kein blũck haben? Ja: in 5 flaſſen werden hier auf 1200 000 Coſe 2. Deutſche Reichslotterie Srößte Sewinne eichslotterie 480 000 Sewinne und 3 Prämien im Geſamtbetrage—5—1————5——— von Ri 102 899 760.— ausgeſpielt..90120199380 3500000 Ilanionen Rlie bewinne ſind einkommenſteuerſrei. 3• 20000 10 3• 25000 0 99.500000 11nnenen Im günſligſten Falle können sie ſlogat 3 millonen J 14.8000 88868ʃ'7. 8000 0 90 3,300000 900000 Bin gewinnien(§ 2, IIl der amtlichen Spielbedingungen). 155 4000 90 15• 1000 0 8 8 30 3000 30. 3000 000 Jahlteiche große, mittlere und kleinere Gewinne laſſen den Spielplan 15, 2000 50650(45, 2000 55000 90 1000 9000090, 1000 90000 fiolen Sie noch heute ein Cos und den amtlichen Gewinnplan bei der B nächſten Staatlichen Cotterie-Einnahme. kin Rchtellos koſtet nur K.—, 75100 600 300000 75100 000 300000 ein Viertellos nur RN.— je flaſſe, und am 7. November 1939 beginnt 3, 50000 150000ʃ3⸗ 50000 18838 bereits die Jiehung zur erſten flaſſe. Darum iſt es wichtig zu wiſſen: 5— 0 55—— 880 ur rechtzeitig vor Jiehung bezahlte koſe begründen bewi ruch. 12, 5000 50000ſ/12- 5000 nur rechtzeitig vor ziehung beiahlte koſe begründen öewinnanſpruch 39899 0 16-4060 88 30 3000 30 3000 455 2000 8 45, 2000 868 90, 1000 0 1000 * Los RM.— S 2222——2292282 ee„ 388 362288C6᷑k882 ———— 5 293189 Freitag, 27. Oltober 1939 Nene Mannheimer Zeiiung „Seite /Nummer 459 Manokls- Unp WIRLSCBAFs-ZEIHune Bei kleinen Umsaizen keine größeren Kursveränderungen Weiler Inieresse für Renien und Sieuerguischeine Berlin, 27. Oktober. Die Aktienmärkte boten im großen und ganzen das gleiche Bild wie an den Vortagen. Die Umſätze waren verhältnismäßig klein und auch die Kursveränderungen nahmen kein größeres Ausmaß an, wobei ein freund⸗ licher Unterton unverkennbar blieb. Für Renten und Steuergutſcheine erhielt ſich das Intereſſe, was darauf hinn⸗ weiſt, daß trotz des bevorſtehenden Ultimos und der da⸗ mit verbundenen Verpflichtungen in größerem Umſange Mittel frei ſind, die in Renten Anloge ſuchen. Am Montanmarkt lagen Mannesmann 7 v. H. höher, während Hoeſch und Vereinigte Stahlwerke ie/ und Rheinſtahl 1 v. H. einbüßten. Braunkohlenwerte wieſen feſtere Haltung auf, wobei Deutſche Erdöl und Leopold⸗ grube je /, ferner Ilſe⸗Genußſcheine 1 v. H. gewannen. Lediglich Rhein⸗Braun büßten v. H. ein. Am Markt der chemiſchen Papiere wurden Schering um ½ 5. 8. herauf⸗, Farben und Rütgers hingegen um ie v. H. herabgeſetzt. Elektro⸗ und Berſorgungswerte lagen ruhig. Charlotte⸗ Waſſer kamen 77, Bekula 4 und Reag 1 v. H. höher an. ACEch ſtellten ſich demgegenüber/ und Siemens 17½ v. H. niedriger. Kali⸗, Kabel⸗ und Draht⸗, Auto⸗, Ban⸗, Textil⸗ ſowie Gummi⸗ und Linoleumwerte wieſen nur unbedeu⸗ tende Aenderungen auf. Maſchinenbananteile lagen über⸗ wiegend befeſtigt, ſo Rheinmetall Borſig um 44, Orenſtein um 4 und Berliner Maſchinen um 1/½ v. H. In letzt⸗ enannten Ausmaß ſchwächer tendierten Deutſche Waffen. Zu erwähnen ſind noch Feldmühle mit plug 7, Eiſenbahn⸗ mit plus 4 und Deutſcher Eiſenhandel mit plus v. H. Im Börſenverlauſe war der Grundton weiter zuverſicht⸗ lich. Die e waren allgemein nur gering. Rheinſtahl ſtiegen um 7, Deutſcher Eiſenhandel und Gold⸗ ſchmidt um je 4 v. H. Farben notierten 158. Salzdetfurth büßten/ v. H. Starke Beachtung fand die Bekanntgabe der Begebung von 500 Mill. Mark Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichsbahn. Am Kaſſamarkt verlief das Geſchäft ſehr ſtill. Verkaufs⸗ weigung beſtand ſo gut wie nicht. Liquidationspfandbriefe jagen teilweiſe ſehr feſt, Reichs⸗ und Länderanleihen konn⸗ ten ſich weiterhin gut behaupten. Zu erwähnen ſind Thüringer Altbeſitz, die mit 129,25 1 v. H. höher notierten. Teltower Altbeſitz kamen 0,50 v. H. höher an. Bei den Induſtrieobligationen überwogen leichte Kursſteigerungen. Wer Harpener ſowie Farbenbonds gewannen je 0,25 v. H. Sudwig Loewe gewannen 1 v. H. Steuergutſcheine J nannte man im Verlauf Dezember 99,40 bis 90,45, Januar 99,80, Februar 98,60, März 98,55 bis 98,60, April 98,55 bis 98,60 und Mai gleichfalls 98,55 bis 98,60. Steuergutſcheine II lagen allgemein befeſtigt und notierten Juni 057/, Juli 9476, Auguſt 94½, Sep⸗ tember 9496, Oktober 94/6. In November⸗Scheinen lag kaum Angebot vor. Der Privatbiskont blieb mit 2% v. H. unveründert. Am Geldmarkt wurden die Blankotagesgeldſätze um 4 auf 256—296 v. H. hevaufgeſetzt. Von Valnten errechneten Offene Stellen Musikoxinnen ueterer Lieferwagen eſucht. Aller Juſtrumente. Fur 4/16 PoS. Pritſche in⸗ u. Ausland,(Mitglieder der mit Plane, NS bevorz) Zeugniſſe, Bilder, Oreirad⸗ Erlaubnis der Eltern ſind unter Prpesftsgerel e hen, lieferwagen 400 cem, bill,. ab⸗ 2884 Porfokto Buchhatterin IKR 6. 3, Meffert bilanzſicher, an ſelbſtändiges Ar⸗ Standaru- beiten gewöhnt, ſofort geſucht. Ausführliche Bewerbungen mit-Rad- Zeugnisabſchr., Angaben über ſich der holländiſche Gulden mit 132.35, der Schweizer Franken mit 55.92 und der Belga mit 41.63. Ausgabe von 500 Mill. Rm. Reichs- Schatzanweisungen zu 4,5 v. H. Berlin, 27. Oktober.(Funkmeldung der NMz3.) Zur Ergänzung und ihrer baulichen Ankagen ſowie zur Vermehrung ihres Flugzeugparks, die durch den allgemeinen Wirtſchaftsaufſchwung und das Hin⸗ zukommen von Strecken in der Oſtmark, im Sudetengau und in den im Oſten gebildeten neuen Reichsgauen not⸗ wendig geworden ſind, begibt die Deutſche Reichsbahn 500 Mill. Mark 4½ proz. auslosbare Schatzanweiſungen von 1939, die zum 1. Dezember der Jahre 1945 bis 1949 nach vorangegangener Verloſung zum Nennwert zurückgezahlt werden. Der Zinslauf beginnt am 1. Dezember 1939. Da ſich für dieſe Reichsbahn⸗Emiſſion ein erhebliches Intereſſe, insbeſondere aus den Kreiſen des örganiſier⸗ zen Krebits gezeigt hat, konnten bereits 200 Mill. 4 feſt untergebracht werden. Das unter Führung der Reichs⸗ bank ſtehende Anleihekonſortium übernimmt daher 300 Millionen und legt ſie zum Kurſe von 989½ zur öffent⸗ lichen Zeichnung in der Zeit vom 3. bis 13. November dieſes res auf. Die Einzahlungen durch die Zeichner ouf die zugeteilten Schatzanweiſungen verteilen ſich auf die Monate November und Dezember 1039, und zwar ſind 40 v. H. am 17. November und je 30 v. H. am 1. und 16. Dezember dieſes Jahres zu entrichten. Frühere Zah⸗ lungen ſind zuläſſig. Die neuen Reichsbahn⸗Schatzanwei⸗ ſungen ſind mündelſicher und bei der Reichsbank lombard⸗ fähig. Auf Wunſch können die Schatzanweiſungen in ein Sammeldepot einer Wertpapierſammelbank gelegt werden. Ein dahingehender Antrag kann ſofort bei der Zeichnung geſtellt werden. Berlin, 27. Oktober. Deviſenkurſe unverändert. wWederum: Raub der Patenie England besfiehli deuische Erfinder— Frankreich machi diesmal nichi mii Daß Engländer meiſt ſtur nach vorgefaßter Meinung und feſtliegendem Schema handeln, iſt bebannt. Wie die greiſenhafte engliſche Regierung aber diesmal den Kampf gegen Deutſchland führt, das ſetzt der Sturheit die Krone auf. Obwohl ſie ſich ſagen muß, daß die Weltgeſchichte ſich nie wiederholt, wendet ſie genau das Schema des Welt⸗ krieges an. Damit nun auch die letzte Einzelheit der Ueber⸗ einſtimmung mit dem alten Schema nicht fehlt, bat die engliſche Regierung jetzt auch den Diebſtahl deutſchen geiſtigen Eigentums, den Diebſtahl am deutſchen Erfinder, wiederum in die Wege geleitet. Vorausgegangen war ſchon am erſten Tage des Kriegs⸗ zuſtandes eine Beſchlagnahme des deutſchen Privateigen⸗ 74 tums. Sie muß in England langfriſtig vorbereitet ge⸗ weſen ſein, denn es wurde auch nicht die nebenſächlichſte und geringfügigſte deutſche Firma oder Firmenbeteiligung überfehen. Das geſchah ſchon zu einer Zeit, während in Deutſchland noch Engländer und Franzoſen ſich völlig frei bewegten. In dieſen erſten Tagen wurde im engliſchen Parlament auch ein Geſetzentwurf vorgelegt, durch den das britiſche Patentamt ermächtigt wurde, britiſchen An⸗ tragſtellern die Auswertung von Patenten, Lizenzen, Ge⸗ brauchsmuſtern und Warenzeichen von Ausländern, mit deren Staat England ſich im Kriegszuſtand befindet, zu übertragen. Wie die Zeitſchrift„Die Chemiſche Induſtrie“ in ihrer Nachrichtenausgabe Nr. 42 berichtet, ſollen die britiſchen Antragſteller die Auswertung der Patente nicht nur für die Zeit des Krieges, ſondern für die Geſamt⸗ dauer der Gültigkeit der Patente zugeſtanden erhalten. Sie haben für die Auswertungsübertragung eine Gebühr zu entrichten, die dem Kuſtos für feindliches Eigentum zufließt. Nach Angaben im„Daily Telegraf“ ſoll in kur⸗ zer Friſt ein Rechtshof für die Entſcheidung über die Anträge auf Patentübertragung im Londoner Patentbüro eingeſetzt werden. Es iſt hier nun eine ſehr merkwürdige und nachdenkli he Tatfache zu verzeichnen. Frankreich macht dieſen eng⸗ liſchen Raub der Pabente diesmal nicht mit. Sein jetziges Verhalten ſteht im Gegenſatz zum engliſchen und auch im Gegenſatz zu ſeinem eigenen Verhalten während des Weltkrieges. Auf Grund einer im franzöſiſchen Amtsblatt vom 15. 10. erſchienenen Verordnung werden Franzoſen ermächtigt, im feindlichen oder vom Feinde beſetzten Aus⸗ land ſämtliche Formalitäten und Verpflichtungen zu erfüllen, die zur Bewahrung doer zur Erlangung von Rechten an Patenten oder Fabrikmarken notwendig ſind. Für die dabei zu leiſtenden Zahlungen müſſen ſie die nach der Geſetzgebung vorgeſchriebenen Genehmigungen nach⸗ ſuchen. Die Formalitäten können durch Vermittlung eines vom franzöſiſchen Handelsminiſterium anerkannten Mak⸗ lers im neutralen Ausland erfüllt werden Im Rahmen der Gegenſeitigkeit können Perſonen, die nach dem fran⸗ zöſiſchen Dekret vomm 1. September als Feinde gelten, in Frankreich direkt oder durh einen Beauftragten entſpre⸗ chende Formalitäten zur Bewahrung oder Erlangung von Rechten an Patente oder Fabrikmarken erfüllen. Die franzöſiſche Geſetzgebung zeigt, daß es durchaus möglich iſt, ohne Rückſicht auf den Kriegszuſtand private Schutzrechte und Erfinderleiſtungen zu reſpektieren. Für das engliſche Verhalten gibt es dagegen keine militäriſch oder irgendwie wehrwirtſchaftlich ins Gewicht fallende Be⸗ gründung. Im Gegenſatz zum Weltkrieg handelt es ſich diesmal bei der Beſchlagnahme der deutſchen Schutzrechte nicht um die Grundlage ganzer Induſtrien, die wie damals die organiſche chemiſche Induſtrie nur in Deutſchland hoch⸗ entwickelt, in England und im übrigen feindlichen Aus⸗ land aber kaum in den Anfängen vorhanden war. Es ſind diesmal zwar auch zahlreiche und wichtige Einzelverfahren. Sie betreffen aber mehr die Ausgeſtaltung hüben und drü⸗ ben ſchon vorhandener Induſtriezweige. Die geringere wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung der Maßnahme nimmt aber dem eng⸗ liſchen Vorgehen keineswegs ſeine politiſche Tendenz. Es kommt darin derſelbe Kriegs⸗ und Vernichtungswille wie vor 25 Jahren zum Ausdruck. Es liegt darin derſelbe Wille zur Fortführung des Wirtſchaftskrieges auch über den Abſchluß des militäriſchen Krieges hinaus. Und dieſes Vorhaben iſt nichts anderes als die Gewohnheit eines ausbeuteriſchen Kolonialimperialismus, der ſich ſtets fremde Leiſtungen ohne Gegenleiſtungen anzueignen be⸗ ſtrebt iſt und Machtmittel an Stelle von Arbeit einſetzt. * Perſonelles. Aus Berlin wird das Ableben von Dr. Ing. e. h. Fritz Werner gemeldet. Er war der Vorſitzer Beamter ſucht eine Höbl. 2- his -Zin.-Wokng. m. Küche u. Hei⸗ zung in Mann⸗ zu miet. geſucht. pember 1939 auf dem Rathaus heim.— Angeb. Eilangebote unt. ſind zu richt. u. Nr. 28 687 an eee d. Geſchſt. d. Blatt⸗ des Vorſtandes der Fritz Werner AG und Ehrendoktor der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. * Pfälziſche Möbelfabrik Aktiengeſellſchaft in Buben⸗ heim. Direktor Heinrich Reinhardt in Bubenheim iſt mit Wirkung vom 30. September aus dem Vorſtand der Ge⸗ ſellſchaft ausgeſchieden. * Zuſatzbedarf an Düngemitteln. Da weite Kreiſe der bezugsberechtigten Abnehmer von Phosphorſäure⸗Dünge⸗ miteln mit den verfügbaren Mengen nicht in Höhe ihres 40prozentigen Mengenanſpruches beliefert wer⸗ den können, iſt die Bereitſtellung von Zuſatzmengen aus einem Härteausgleichsfonds in Erwägung Sesſac Den Düngemittelhändlern gehen durch die Landes achſchaften oder die Fachgruppe Kunſtdünger Umfragevordrucke zu⸗ Nichteinhaltung der darin geſtellten Friſten hat Nicht⸗ berückſichtigung der Anſprüche zur Folge. Falls die Vor⸗ drucke nach einigen Tagen noch nicht vorliegen, ſind ſie bei der Landesfachſchaft oder Fachgruppe anzufordern. „ Wegfall der Ausgabe von Steuergutſcheinen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat in der dritten Durch⸗ führungsverordnung zum neuen Finanzplan vom 22². Oktober(RGBl. 1 S. 2067) beſtimmt, daß Steuergutſcheine 1 und 2 von den Stellen, die zur Ausgabe von Steuergut⸗ ſcheinen verpflichtet ſind, ab 1. November nicht mehr aus⸗ gegeben werden. Der Verkauf von Steuergutſcheinen 1 durch die Finanzkaſſen fällt ebenfalls weg. Die Steuer⸗ gutſcheinpflichtigen ſind mit den erforderlichen Weiſungen verſehen worden oder werden ſie ſofort über die zuſtän⸗ digen Oberſten Reichsbehörden erhalten. Der Annahme⸗ zwang für Steuergutſcheine im Verkehr zwiſchen gewerb⸗ lichen Unternehmern bleibt zur organiſchen Abwicklung des Steuergutſcheinverſahrens beſtehen. Die Kreditinſti⸗ tute werden für die Berwahrung und die Anſchaffung von Steuergutſcheinen von den Vorſchriften des Bankdepot⸗ geſetzes befreit. Dadurch wird eine erhebliche Verein⸗ fachung des Arbeitsaufwandes im Verkehr mit Steuer⸗ gutſcheinen ermöglicht. Das Recht, auf Grund der Steuer⸗ gutſcheine 1 Bewertungsfreiheit in Anſpruch zu nehmen, wird durch die Neuregelung der Verwahrungsvorſchriſten nicht berührt. Die Bewertungsfreiheit für Steuergut⸗ ſcheine 1 gilt nicht bei der Berechnung des Kriegszuſchlenes. Die Vorteile, die an den Beſitz von Steuergutſcheinen 1 geknüpft ſind, würden ſonſt ungerechtfertigt groß ſein. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Mbein- Reo! 2 f4 25. 20 27.Rhein⸗Begel 24 25 26. 27. Abeinjelden.25.25,39.J9.21 Kaub...994.992.893 851— 363927 255 18 2% 5 93.5,505,283.25 2 9*„„ 45 Wrau.44246.9½%—— Mannbeim 64 025.99 0˙08.31] Mannheim 625/6,006,20 6,47 Höchſttemperatur in Mannheim am 26. Oktober + 8,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 85 Satober' 0,6 Grad; heute früh halb 8 Uhr 0% rad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,3 Millimeter — 0,3 Liter je Geviertmeter. Hinweis Ein geiſtliches Konzert findet Sonntag(nachmittags 55 Uhr) in der Konkordienkirche mit Werken von Buxtehude ſtatt. Ausführende: Gertrud Kranz, Ludwigs⸗ hafen(Alt); Hermine Baum, Ludwigshaſen(Violine); Adolf Müller, Heidelberg(Viola da gamaba); Erika Krenz (Violoncello⸗continuo). Außerdem wirkt der Kurpfälziſche Singkreis mit. Leitung, Orgel und Cembalo: Bruno Penzien. Jahr 1939 neu aufgeſtellt. Sämt⸗ liche landwirtſchafttreibenden Ein⸗ hner werden aufgefordert, die in ihren Betrieben ſeit 1. November 1938 eingetretenen Veränderungen in der bebauten Fläche oder im Viehbeſtand bis ſpäteſtens 1. No⸗ 2 Zimmer, Kũche evtl. Bad, Zentralheizg., in Mannheim ſof. od. 1. Novbr. Zimmer 2a— anzumelden. Nach⸗ trägliche Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Bei Nichtanmeldung erfolgt Be⸗ Rr. 28 561 an die Blattes erbeten. Auordnungen der NS AP Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen Kraft durch Freude Reiſen, Wandern, Urlaub Sonutag, den 29. Oktober 1939: Fußwanderung ab Neckargemünd ſtrafung nach§8 1043 und 1044 der RBO. 500 Schwetzingen, 24. Oktober 1039. Der Bürgermeiſter. 3 So haben S1e mehr von gdex — Schwalbenneſt— Schönau— bisher. Tätigkeit und Gehalts⸗ Münchel— Ziegelhauſen. Wander⸗ anſprüchen unter B L 25 an die Castenwagen Geſchäfts 5 80 25 lzu verkf. 2578 it—5 Stunden. 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