—— Worten —— ele Mnuheümer et Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 36 Pfa. Beſtellaeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44 Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55 W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen Sbcehtels l 0 Pie2 uung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und ſtleinanzeigen ermäßtate Grundoreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr an beſonderen Plätzen 150. Jahrgang Montag, 30. Oktober 1030 Nummer 462 Italienhatseine MHnsprüche nichtvergessen! bie Westmächte sollen zich darüber keinen Täuschungen hingeben! Keine Berzichtpolitik! „Anſere friedliche Politik beſtätigt nur unſere Anſprüche auf Macht“ Drahtbericht unſ. röm. Vertreters Rom, 30. Oktober. Anläßlich der großartigen Feiern des Jahres⸗ tages des Marſches auf Rom wird in den hieſigen politiſchen Kreiſen hervorgehoben, daß Italien an⸗ geſichts der vom Faſchismus geſchaffenen Stärke ſeiner Wehrmacht heute ein Subjekt nicht mehr ein Obiekt der internationalen Politik ſei. Daß dieſe italieniſche Stellungnahme keinen Verzicht auf Ita⸗ liens außenpolitiſche Aſpirationen darſtellt, wird bei aller berechtiaten Genugtuung über die grandioſen Leiſtungen friedlicher Arbeit die in dieſen Tagen im aanzen Lande eingeweiht werden, ſtark unter⸗ ſtrichen. So erklärt der publiziſtiſche Mitarbeiter des Grafen Ciano. Giovanni Anſaldo im„Tele⸗ grafo“, die augenblickliche Haltung Italiens be⸗ deute keineswegs einen Verzicht auf alle die Pläne und Hoffnungen. die ſich in der Zeit vom Marſch auf Rom bis heute entwickelt hätten, und fährt wörtlich fort:„Dieſe friedliche Politik be⸗ ſtätigt nur alle Projekte Hoffnungen und An⸗ ſyrüche unſeres Volkes auf Machtt. Abſchließend erklärt Anſaldo. im gegenwärti⸗ gen, ſa viele Unſicherheitsfaktoren enthaltenden Augenblick ſei nur eines ſicher, daß nämlich nichts in Europa geſchehen werde, ohne daß Ita⸗ liens Stimme gehört werde. Daß Italien gerade jetzt Wert darauf legt, ſeine Anſprüche nicht in Vergeſſenheit geraten zu laſſen, iſt nicht zuletzt eine Folge des anglo⸗franzöſiſchen Türkenpaktes und der Kombinationen, die man in London und Paris daran geknüpft hat. In einem Ueberblick über die Entſtehungsgeſchichte je⸗ nes Abkommens erklärt die außenpolitiſche Wochen⸗ ſchrift„Relazioni Internationali“ noch einmal, daß der Pakt von Anfang an als ein Mittel der Einkreiſungspolitik gedacht war. Er ſei erſt im Herbſt abgeſchloſſen worden, da England und Frankreich den ganzen Sommer über noch darum bemüht geweſen waren. auch Sowjetrußland in dieſe Kombination einzubeziehen. Die Paktunterzeich⸗ nung habe daher gerade in Moskau eine heftige Reaktion ausgelöſt, und in der Tat kläre das Abkom⸗ men die Lage nicht, wie in London und Paris be⸗ hauptet wird, ſondern verfinſtere ſie noch mehr. Einen beſonders unangenehmen Eindruck haben hier aber die Londoner Spekulationen auf eine Ver ſtärkung des türkiſchen Einfluſſes auf dem Balkan als Folge des Abkommens hervor⸗ gerufen. Der Pferdefuß kommt für römiſchen Ge⸗ ſchmack bei dieſer Gelegenheit jedoch etwas zu deut⸗ lich zum Vorſchein, und mit allem Nachdruck ſtellen die„Relazioni Internationali“ die Dinge mit den richtig:„Albanien iſt auf Grund einer Volksabſtimmung durch Perſonalunion mit dem Imperium verbunden und infolgedeſſen iſt Italien eine Balkanmacht, ja die erſte Balkanmacht ge⸗ worden. Wenn man alſo von verſtärktem Einfluß auf der Balkanhalbinſel ſprechen will, ſo handelt es ſich um den Einfluß, den Italien heute dort hat,— wenigſtens ein Gruno, warum in den Balkanländern nichtg ohne Italien verboten oder feſtgeſetzt werden kann“. Rom gegen Londoner Propaganda Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 30. Oktober. Mit ſteigendem Unwillen verfolgt man in Ita⸗ lien die Preſſehetze und Gerüchtemacherei, mit der engliſche und franzöſiſche daſtellen die öffentliche Meinung in den neutra⸗ len Ländern gegen Deutſchland aufzuhetzen ſuchen. Einen um ſo beſſeren Eindruck hat hier die amtliche ſchweizeriſche Mitteilung gemacht, die dieſe Gerüchte prompt dementiert. Ueberhaupt regiſtriert man in Rom mit Sympathie diejenigen Stimmen des neu⸗ tralen Auslandes, die ernſthaft davor warnen, aus Gutgläubigkeit gegen die engliſche und franzöſiſche Gerüchtemacherei die Neutralität zu gefährden. um die ſich die Regierungen der betreffenden Länder ſo nachdrücklich bemühen. So hat ein großer Teil der italieniſchen Zeitungen die Ausführungen der ange⸗ ſehenen Genfer Zeitſchrift„Pilor“ wiedergegeben, die nachdrücklichſt vor einer parteiiſchen Orientie⸗ rung und Stellungnahme der Oeffentlichkeit gewarnt hat. Die enaliſchen verlogenen Deklamationen gegen den U⸗Boot⸗Krieg, die, wie die„Tribuna ſagt,„im Namen der nur zu viel angerufenen Menſchlichkeit“ angeſtimmt werden, werden in Rom ſcharf zurückgewieſen. Das römiſche Blaſt verweiſt auf den Herbismus des Kaynitänſentnants Prien vnd ſeiner Beſatzung, und die heldenhafte Haltung der deutſchen U⸗Boot⸗Beſatzungen und ſagt gerade das italieniſche Volk werde ſolche Taten pflichtbewußter Hingebung achten und ehren. Propagan⸗ „Wir werden jede Peobe beſtehen!“ dnb. Rom, 30. Oktober. Parteiſekretär Miniſter Starace hat anläßlich des zweiten Jahrestages der Gründung der„Ju⸗ gend des Liktorenbündels“(G. J..) eine Prokla⸗ mation an die faſchiſtiſche Jugend erlaſſen. Nach einem kameradſchaftlichen Gruß an Wehrmacht und Miliz, die über die Sicherheit und Stärke des Va⸗ terlandes wachen wird, wird die faſchiſtiſche Jugend aufgefordert, dem Duce jederzeit den Beweis dafür zu erbringen, daß die Generation des Liktorenbün⸗ dels, in einem ſiegreichen Krieg geboren und im rauhen Klima der Revolution gewachſen, fähig ſei, jede Probe zu beſtehen. Keine Veränderung der Lage (Funkmeldung der NMz3.) + Berlin, 30. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: An der Weſtfront keine Veränderung der Lage. „Der Sieg der Kanonenkönige in U8A“ Der Senatsbeſchluß ein Beſchluß zur Anterſtützung Englands und Frankreichs dnb Moskau, 29. Oktober. ⸗Prawöa“ und„Isweſtija“ kommentieren die Aufhebung des Waffenembargos im amerikaniſchen Senat. Die„Isweſtija“ ſpricht offen aus, daß die amerikaniſche Miefttgeſt beabſichtigt, mit dem 989 in Europa ein Rieſengeſchäft zu machen. Der USA⸗ Kapitalismus frohlocke bereits über die in Ausſicht ſtehenden Profite. Das Blatt gibt zu verſtehen, daß die amerikaniſche Regierung dem Druck der Waffen⸗ händler und Kriegsgewinnler nachgegeben habe. Die„Prawda“ meint, mit dem Beſchluß des amerikaniſchen Senats habe ſich in Wirklichkeit entſchieden, daß die Ver⸗ einigten Staaten England und Frankreich im gegenwärtigen Krieg unterſtützen wollen. Die Entſcheidung des Senats über die Auſhebung des Embargos auf die Waffenausfuhr zeige, daß die Anhänger der weiteren Ausdehnung des Krieges die Oberhand gewonnen haben. Beide Blätter ſind ſich darüner einig, daß die Aufhebung des Waffenembargos nicht den wahren Intereſſen des amerikaniſchen Volkes dient. In den breiten Maſſen wachſe die Oppoſition gegen alle Maßnahmen, die Amerika in den Krieg hineinzu⸗ ziehen vermöchten. Die weit überwiegende Mehr⸗ heit des Volkes fordere die Aufrechterhaltung der vollen Neutralität der Vereinigten Staaten. Die Beſtrebungen der kapitaliſtiſchen Oberſchicht, die Ver⸗ einigten Staaten in den europäiſchen Krieg hinein⸗ zuziehen, um ſich am Krieg und an der Ausbeutung der Werktätigen zu bereichern, ſtießen auf einen immer energiſcheren Widerſtand in den breiten Maſ⸗ ſen des amerikaniſchen Volkes. Das Blatt der Sowjetarmee„Kraſſnaja Swjesda“ verurteilt die Entſcheidung des amerikaniſchen Se⸗ nats mit beſonderer Schärfe Die Tatſache der Auf⸗ hebung des Waffenembargos, ſo ſchreibt das Blatt, bedeutet einen Sieg des reaktionären amerikaniſchen Imperialismus, der Kanonenkönige und der Waffenfabrikanten, die den europäiſchen Krieg zur Steigerung ihrer Profite be⸗ nutzen wollen und deren Meiſterſchaft darin beſteht, das auf den Schlachtfeldern vergoſſene Blut in klin⸗ gende Münze umzuwandeln. Hinter der Komödie der Senatsdebatte ſtehe die Macht⸗ und Profitgier des USA⸗Imperialismus, der, ſeinen engen Verbindungen zum engliſch⸗ franzöſiſchen Imperialismus entſprechend, da⸗ mit einen entſcheidenden Schritt zur Einbezie⸗ huna Amerikas in den Krieg getan habe.“ Auch Belgien hat ſeine Kriegshetzer Scharfe Stellungnahme der verantwortungsbewußten Kreiſe in Belgien dinb. Brüſſel, 29. Oktober. Die führende flämiſche Zeitung„Standaard“ wendet ſich in ſchärfſter Weiſe gegen diejenigen Kreiſe in Belgien, die durch Taten oder Worte die belgiſche Neutralitätspolitik in ſchwerſter Weiſe gefährden. Das Blatt betont, daß es immer noch Gruppen, Klubs und Cliquen gebe, die es dem König und der belgiſchen Regierung nicht verzeihen könnten, daß ſie dem Vaſallentum Belgiens gegenüber Frankxeich ein Ende gemacht hätten. Das Verhalten dieſer Leute ſei zum Teil mit der Freimaurerei in Be⸗ ziehung zu bringen, zum Teil mit antifaſchiſtiſchen Beſtrebungen, und ſchließlich ſei es auch auf ſinan⸗ zielle Gründe zurückzuführen. Man müſſe ſich vor allem vor denjenigen hüten, die unter dem Deck⸗ mantel eines falſchen Patriotismus ein Spiel durch⸗ führten, das dem Landesverrat gleichkomme. Seit Beginn des Konflikts werde die belgiſche Neutralitätspolitik, ſo ſtellt„Standaard“ feſt, ſyſtematiſch und unabläſſig durch die Anhänger einer einſeitigen Außenpolitik bekämpft. Das geſamte flämiſche Volk und die große Mehrheit der walloniſchen Bevölkerung unterſtützten aber die Neutralitätspolitik. Die Tatſache, daß die gegen die Neutralität gerichtete Propaganda jedoch unabläſſig in breite Volksmaſſen getragen werde, beſonders was die walloniſchen Soldaten betreffe bedeute eine Gefahr für die Unabhängigkeit Belgiens und die Aufrechterhaltung des Friedens. Die Regierung müſſe mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln einſchließlich ſtrafgerichtlicher Maßnahmen auf⸗ treten, um jeden Verſuch, die Neutralitätspolitik zu unterminieren, zu unterdrücken. Es beſteße kein Zweifel, daß Spaak mit ſeinen angekündigten Maßnahmen diejenigen Kreiſe im Auge habe, die unter dem Einfluß Frank⸗ reichs oder Englands Belgien in den Krieg auf ſeiten der Alliierten hineinziehen möchten. Während einige frankophile Zeitungen die geſtrige Rede Spaaks als„Bedrohung der perſönlichen und Preſſefreiheit“ bezeichnen, erklären ſich andere füh⸗ rende Blätter voll und ganz damit einverſtanden. „Vingtieme Sieele“ ſchreibt u.., daß die Worte Spaaks im ganzen Lande Erleichterung und Be⸗ friedigung hervorriefen. Die Belgier wollten Ge⸗ wehr bei Fuß unabhängig und friedlich bleiben. Diejenigen. die die notwendige Diſziplin nicht an⸗ nehmen wollten müßten als ſchlechte Bürger behan⸗ delt werden. PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP———TbTbTòPPP——'TòT'''TbTòTòTbT—TbT'Tb—'———————uÄ—vuÄÄvuÄÄÄvÄZÄZÄ2Ä2Ä1Ä1Ä21ZZZZZZZZ1Z+—————— Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 30. Oktober. Der dritte Kriegsmonat beginnt. Gewaltig ſind die deutſchen Erfolge zu Lande, zu Waſſer und in der Luft. Am 28. Auguſt hatte Chamberlain pathetiſch im Unterhaus ausgerufen: „Ohne unſeren Willen wird kein Grenzſtein Polens verſetzt.“ Heute iſt das einſtige Polen geweſen, auch ohne Chamberlains Willen. Im zweiten Kriegsmonat haben die deutſchen U⸗Boote ihre Aktivität gewaltig geſteigert und die britiſchen Regierungsſtellen werden durch die immer größer und ſchneller ſich häufenden Ausfälle derſengliſchen Handelsſchiffahrt empfind⸗ lich beeindruckt. Ueber die Wirkungen der Blockade enthalten die engliſchen Sonntagsblätter zum Teil ſehr peſſimiſtiſche Auslaſſungen, die, wenn ſie auch immer noch an den engliſchen Sieg zu glauben vor⸗ geben, oͤoch mit einer Zeit großer Einſchränkungen und Entbehrungen für die Bevölkerung rechnen. In den Verluſten an Handelsſchiffen in dieſem Krieg ſteht England am Ende des zweiten Kriegsmonats mit 69 v. H. an erſter Stelle, während Deutſchland nur mit einem ganz geringen Prozentſatz beteiligt iſt. In der holländiſchen und der däniſchen Preſſe finden ſich auch geſtern wieder eingehende Betrach⸗ tungen über die überraſchend ſchnell zunehmenden Wirkungen der deutſchen Blockade gegen England und Frankreich. Die Amſterdamer und Rotterdamer Sonntagsblätter ſtellen allgemein an Hand der eng⸗ liſchen Zahlen eine Schrumpfung der britiſchen Ein⸗ fuhr feſt. Die Knappheit und Teuerung zeigt ſich nicht nur in dem Steigen der Lebensmittelpreiſe, ſondern auch in der Erhöhung der Verkehrstarife in Edinburgh, Mancheſter, Liverpool und anderen eng⸗ liſchen Städten. Zu den Unannehmlichkeiten und Erſchwerungen der Lebenslage tritt in der Bevöͤlke⸗ rung die Augſt vor Luftangriffen. (Fortſetzung arf Seite Wofür kämpft Frankreich? Eine italieniſche Frage Von unſerem römiſchen Korreſpondenten — Rom, 26. Oktober. Die Kriegsziele, die England gegen Deutſchland proklamiert hat, intereſſieren in Italien nicht. Eng⸗ land hat im Laufe von nur ſechs Wochen die An⸗ gaben über ſeine Kriegsziele nicht weniger als drei⸗ mal geändert. Erſt ſagte die engliſche Regierung, man müſſe für die Wiederherſtellung Polens kämp⸗ fen; dann erklärte Chamberlain, man müſſe kämp⸗ fen,„um den Hitlerismus niederzuſchlagen“, und ſchließlich hieß es. England kämpfe,„um Europa einen dauerhaften Frieden zu ſichern“. Italien kennt dieſe Phraſen aus dem abeſſiniſchen Kriege, und die italieniſche Preſſe hat daher mehr als einmal erklärt, hinter dieſem Gerede verberge ſich nichts anderes als die alte engliſche Politik, die ſtärkſte Macht auf dem Kontinent niederzuwerfen. Mit dieſer Feſtſtel⸗ lung läßt man ſich in Italien genügen, denn wenn das wahre engliſche Kriegsziel einmal klargeſtellt iſt, dann bleibt nach römiſcher Auffaſſung eben nichts anderes übrig als der Kampf. Anders liegen die Dinge mit Frank⸗ reich. Aus hiſtoriſchen, geographiſchen und geiſtes⸗ geſchichtlichen Gründen iſt Italien von jeher an Frankreich ſtärker intereſſiert geweſen als an Eng⸗ land. Man hat daher in Italien mit Verwunderung und mit einem gewiſſen Bedauern zur Kenntnis⸗ genommen, daß ſich die franzöſiſche Politik trotz der greifbaren Beweiſe, die Deutſchland für ſeine abſolut friedliche Haltung gegen, den weſtlichen Nachbarn abgegeben hat, dem engliſchen Kriegswillen dienſtbar gemacht hat. Man verſteht das in Italien nicht, und deshalb iſt man auch nicht erſtaunt darüber, daß Frankreich keine Kriegsziele gegen Deutſchland formuliert hat. Aber doch, eine franzöſiſche Stimme hat„Ziele“ aufgeſtellt, und zwar Ziele, die Italien verlocken ſollten und mit denen man ſich in Rom daher aus⸗ einanderſetzt. Die Stimme eines Außenſeiters, alſo nicht ſehr gewichtig, die Stimme eines Wichtig⸗ machers, alſo mehr für die Reklame als für die Politik beſtimmt. Aber in Ermangelung eines anderen und eines beſſeren ſei ſie zitiert. Charles Maurras hat in ſeiner„Action Frangaiſe“ verlangt, das Großdeutſche Reich ſolle in ſeine hiſtoriſchen Beſtandteile zerſchla⸗ gen werden. Im Oſten Europas ſolle ein Habs⸗ burgiſches Reich errichtet werden, das die Oſtmark, Ungarn, die einſtige Tſchecho⸗Slowakei und Polen umfaſſen ſolle. Um Italien dieſe Konſtruktion ſchmackhaft zu machen, erklärte Maurras, ein ſolches Reich müſſe für Italien als Nachbar angenehmer ſein als Großdeutſchland. Dem etwaigen Einwand, daß Italiens neuere Geſchichte gerade im erbitterten Kampfe gegen das ſeine Sicherheit gefährdende Habsburger Reich beſtanden hat, begegnet Maurras großzügig: der neue Habsburger Staat werde nicht nach dem Mittelmeer ſtreben wie der alte, da er keine Sücſlawen umfaſſen werde, ſondern nach der Oſtſee, da Polen zu ihm gehören werde. Die Perſpektive, die der rüſtige Siebziger Maurras da den Augen der erſtaunten Italiener eröffnet hat, haben in Ita⸗ lien Verwunderung erregt. Der Faſchismus blickt in die Zukunft, Maurras in die Vergangenheit. Denn jene Vorſchläge für die Neugeſtaltung Europas ſind nicht zukunftweiſend, ſondern im Gegenteil aus der Rüſtkammer älteſter Kabinettspolitik hervorgeholt. Mit Recht erklärte der„Reſto del Carlino“ daher, Maurras ſei in gei⸗ ſtiger Beziehung ein direkter Nachkomme Richelieus, und mit Recht fragte das Bologneſer Blatt, ob denn Maurras nicht bemerkt hätte, daß der National⸗ gedanke das deutſche Volk immer zuſammengeſchloſ⸗ ſen hätte, daß Muſſolini von der Heimkehr der Oſt⸗ mark ins Reich geſagt habe, ſie hätte ſich„im ſchnel⸗ len Rhythmus unwiderſtehlicher Naturkräfte“ voll⸗ zogen? Die Reſtauration der Habsburger iſt allen Italienern inſtinktmäßig zuwider. Man hat in Rom nicht vergeſſen, daß Schuſchnigg automatiſch in das engliſch⸗franzöſiſche Schlepptau geriet, als er ſich zu eng mit den Legitimiſten einließ. Italien hat die Heimkehr der Oſtmark anerkannt, weil der Faſchis⸗ mus begriff, daß es ſich hier um einen unaufhalt⸗ ſamen hiſtoriſchen Prozeß handelte. Aus dem glei⸗ chen Grunde hat Muſſolini in ſeinem berühmten „Brief an Runciman“ die Zerſchlagung des„Völker⸗ moſaiks“ gefordert, das ſich Tſchecho⸗Slowakei nannte. Und aus demſelben Grunde lehnt Italien heute die Gedanken Maurras' als abſurd ab, denn ſie wollen Europa auf den Stand von 1648 zurück⸗ werfen. Soll, ſo fragt man ſich in Italien, die fran⸗ zöſiſche Jugend für die hiſtoriſchen Phantaſien einiger alter Männer geopfert werden? — —— —— 2. Seite Nummer 402 Aus erſichtlichen Gründen haben viele Franzoſen jetzt plötzlich eine alte Liebe zu Italien entdeckt. Man will in Paris die Gegenſätze, die Frankreich und Italien ſeit Verſailles getrennt haben, vergeſſen machen. Jetzt ſoll wieder eitel Sonnenſchein zwi⸗ ſchen den„lateiniſchen Schweſtern“ herrſchen. Aber die Italiener vergeſſen nicht ſo ſchgell. Die franzöſiſche Antwort auf dieſe deutliche Feſt⸗ ſtellung iſt die Frage, die M. Martet im„Jvurnal“ geſtellt hat:„Iſt es erlaubt zu ſagen, daß wir Italien lieben und daß wir wünſchen, mit ihm in Frieden und voller Freundſchaft zu leben?“ Die italieniſche Replik blieb nicht aus, und der „Popolo'Italia“ ſchrieb:„Aus welchen Gründen— wenn nicht des Krieges wegen— die franzöſiſche Preſſe uns wieder zu lieben beginnt, weiß man nicht. Jedenfalls muß es eine ernſte Liebe ſein, wenn ſogar die franzöſiſche Zenſur als geſtrenge Schwieger⸗ mutter ihre Erlaubnis dazu erteilt.“ Ueber die bit⸗ teren Erfahrungen, die Italien gemacht hat, helfen auch die hiſtoriſchen Bilder, die Maurras den Ita⸗ lienern jetzt vorgaukelt, nicht hinweg. (Fortſetzung von Seite 1) Die Heimkeyr Poſens in das Reich, die am 1. November mit der Einführung des neuen Reichsſtatthalters Greiſer durch Reichsminiſter Dr. Frick vollzogen wird, wird ein Feſttag für die einſt deutſche Oſtmark werden. Faſt alle Gaue entſenden Deputationen nach Poſen. In den 20 Jahren der Fremdherrſchaft ſind aus den einſtigen Provinzen Poſen und Weſtpreußen 65000 Deutſche von Haus und Hof vertrieben worden, 11000 wegen ihres Deutſchtums zu Strafen verurteilt und die Zahl der Todesopfer durch polniſche Gewalt und polniſche Ueberfälle vor jenen grauenhaften Septembertagen überſteigt mehrere hundert. Schon jetzt zeigt ſich in der Hauptſtadt Poſens reichſte Beflagauna und wun⸗ dervolle Ausſchmückung der Straßen und Häuſer. Die Umſiedlungsaktion der Deut⸗ Biken aus 3 4 5 höhepunkt entgegen. Auf deutſchen iffen ſin wieder Deutſche aus Reval zurückgekehrt. Die For⸗ malitäten auf deutſchem Boden vollziehen ſich weiter⸗ hin ohne Störung, ohne Aufregung und mit Selbſt⸗ bewußtſein. Die Auslandsblätter, die am Sonntag über dag Eintreffen auf deutſchem Boden berichten, ſtellen die eindrucksvolle Geſchloſſenheit und die organiſierte Diſziplin der Heimkehrer feſt. die einem Befehl einer Nation folgen, um die völkiſchen Span⸗ nungsmomente für alle Zeiten auszuſchließen. Hinter einer 750 Jahren alten Kulturarbeit und Aufbauarbeit, hinter Daſeinskampf und Lebensrecht in fernen Landen ſchließt ſich ſchickſalhaft der Vor⸗ hang und öffnet den Auslandsdeutſchen die Tore des heimatlichen Reiches. —— Booen, vil Suormun, um Kimoͤuu? England tut ſich bekanntlich ſehr viel auf ſeine Humanität zugute. Ja wenn man ſeiner Regierung glauben will, hat ſie den frevelhaften Krieg gegen Deutſchland ſozuſagen nur aus Humanitätsgründen angefangen: um der von der deutſchen Barbarei bedrohten armen Welt die Segnungen der Humani⸗ tät zu retten oder ſie ihr, wenn ſie ſie gar, wie das bedauernswerte deutſche Volk verloren haben ſollte, wieder zu bringen. Hören tut auf dieſen Singſang ja niemand mehr, aber es iſt trotzdem gut feſtzuſtel⸗ len, welches Lied in Wirklichkeit auf dieſe Melodie geſungen wird. Eine ausgezeichnete Gelegenheit da⸗ zu gibt z. B. die engliſche Militärzeitſchriſt The Army Quarterly, die ſich über das Humani⸗ tätsproblem in der Kriegsführung folgendermaßen ausläßt: 2 „Verſchiedene Gründe, die zeitweiſe gegen die Auwendung beſtimmter Waffen oder Kampfver⸗ ſahren vorgebracht werden, beruhen auf Rühr⸗ ſeligkeit.... Es kommt vor allem auf Schnel⸗ ligkeit an. Man muß zugeben, daß das ganze Volk im Frieden eine Gemeinſchaft iſt und es auch im Krieg bleiht. Gibt es denn überhaupt den Begriff des Nichtkämpfers? Ein kleines Kind iſt weder im Frieden noch im Krieg ein nützliches Glied der Volksgemeinſchaft. Im Krieg iſt es entſchieden eine Laſt, weil es andere Leute für ſeine Ernährung und Pflege in An⸗ ſpruch nimmt. Dieſe Leute können ſich in anderer Weiſe weit nützlicher machen. Aber das Kind wird ſpäter einmal im Wirtſchaftsleben mit⸗ wirken oder gar Soldat werden. Darum mag ſein Tod künſtige Kriege mildern. Wenn ein U⸗Boot ein Schiff verſenkte und die Beſatzung ihrem Schickſal überließ, dann war dies auch nicht ſchlimmer, als eine Stadt ohne Rückſich! auf Frauen und Kinder mit Artillerie zu be⸗ ſchteßen oder die Nahrungsmittelzufuhr durch eine Blockade zu unterbinden. Blockade iſt wur ein falonfähiger Ausdruck für Seeräuberei und Aushungerung der Be⸗ völkerung— und zwar nicht nur der Wehrmacht, ondern des ganzen Volkes. Dieſes Verfahren at ſich oft als die wirkſamſte und billigſte Art, en Krieg zu gewinnen, erwieſen. Großbritan⸗ nien wird nie auf dieſe unvergleichliche Waffe verzichten und hat damit vollkommen recht. Der Völkerbund hat dasſelbe Verfahren, allerdings in kleinerem Umfang, angewandt, um Italien an ſeinem Vorhaben zu hindern. Die verhängten Sanktionen brachten den ſogenannten Nicht⸗ kämpfern Italiens viel Entbehrungen. und es iſt nur eine Spitzfindigkeit, dies damit zu ent⸗ ſchuldigen, daß man ſagt, Italien ſei der An⸗ greifer geweſen. Einer iſt immer der Angreifer, ſonſt gäbe es keinen Krieg. Im Krieg gibt es ar keine wirklichen Zivilperſonen oder Nicht⸗ ämpfer. Iſt es daher menſchenfreundlicher, Mil⸗ lionen von Soldaten durch Maſchinengewehr⸗ feuer als eine beſchränkte Zahl ihrer älteren Angehörigen zutöten? Letztere mögen durch ihr früheres Verhalten zum Aus⸗ bruch des Krieges beigetragen haben.“ Eine wahrhaft entwaffnende Selbſtenthülluna der ſchönen engliſchen Seele! Frauen und Kinder zu töten erſcheint dieſen freundlichen Zeitgenoſſen alſo geradezu als Sinn des Krieges. In der Tat, der Mann, der dieſes ſchrieb, hat tief in das Weſen der engliſchen Geſchichte und der engliſchen Politik ge⸗ ſchaut! Nur daß er es in einer offiziellen engliſchen Militärzeitſchrift ſchreiben durfte, das iſt das Pikante ran. Im übrigen ſoll er auch unſeren Dank haben: die britiſche Blockade als Seeräuberei zu be⸗ zeichnen, iſt wirklich nett von ibm! Nur daß man die Seeräuber von früher zu hängen pflegte, und die Engländer von heute verlangen, als ebrliche Kriegs⸗ partner behandelt zu werden! „Pourauoi Pas“ beſchlagnahmt. Die ſatiriſche Brüſſeler Vochenſchrift„Pourqudi Pas“ wurde we⸗ gen eines Artikels über die deutſche Botſchaft in Brüſſel beſchlagnahmt. Die fran⸗öſiſche Wochenſchriſt„Marianne“ in Belgien beſchlagnahmt. Die linksſtehende franzö⸗ ſiſche ſatiriſche Wochenſchrift„Marianne“ wurde in Brüſſel beſchlagnahmt. Neue Mannheimer Zeitung Das Wirtſchafts⸗DurcheinandernEngland Gewerkſchaſten, Privatkapialismus, Staatsbürokratie-alles arbeitetgegeneinander! (Drabtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam. 30. Oktober. Ein ernſter Wirtſchafts⸗ und Sosialkonflikt be⸗ ginnt ſich in England immer deutlicher abzuzeichnen. Der Anlaß iſt die Kontrolle der Wirtſchaft durch den Staat. Auf der einen Seite ſchalten ſich die Ge⸗ werkſchaften, wie wir öfter berichtet baben, in die betreffenden Miniſterien, örtlichen Stellen, Pla⸗⸗ nungsbehörden u. Wirtſchaftsausſchüſſe immer mehr ein und benutzen die augenblickliche Bürokratiſie⸗ rung der Wirtſchaft zu einer großangeleaten Aktion, um ihren Griff in lebenswichtige Punkte der Wirt⸗ ſchaft zu verſtärken. Auf der anderen Seite gehen die Unternehmer in letzter Zeit dazu über. die Wirt⸗ ſchaftskontrolle durch den Staat überhaupt zu be⸗ kämpfen. Dieſe Kreiſe wagen angeſichts der Kriegs⸗ ſtimmung nicht gegen die Gewerkſchaften direkt auf⸗ zutreten. Sie wählen den Umweg, Auswüchſe der Bürokratie zu kritiſieren, um dann das ganze Syſtem der kontrollierten Wirtſchaft anzufechten, um ſo eine erhebliche Lockerung zu erreichen. Augen⸗ blicklich iſt ihr Hauptargument, daß der Export unter den Kontrollmaßnahmen leidet. Es iſt bezeichnend für die Spannung, die in der Frage der kontrollierten Wirtſchaft in England herrſcht, daß die großen Maſſenzeitungen das Thema möglichſt nicht berühren. Durch ihre von der Oeffentlichkeit geforderte Stellungnahme gegen das Kriegsgewinnlertum werden ſie von ſelbſt in Geg⸗ nerſchaft gegen die Unternehmerkreiſe getrieben, die gerade durch eine Lockerung der Staatskontrolle eine Erhöhung des Profits zu erreichen hoffen. Unter den Zeitungen verteidigen nur die ſogenann⸗ Die Sowjettruppen in Letland Feierliche Begrüßung durch die lettiſche Wehrmacht EP. Riga, 30. Oktober. „Die erſten für die ſowjetruſſiſchen Militärſtützpunkte in Lettland beſtimmten Truppenverbände trafen am Sonntag mit der Eiſenbahn an der lettiſchen Grenze ein. Sie wurden von einer lettiſchen Ehrenwache unter den Klängen der ſowfetruſſiſchen Staatshymne und von hohen lettiſchen Offigieren feierlich begrüßt. Auch von ſowietruſſiſcher Seite wurde eine Ehren⸗ wache geſtellt und die Hymne Lettlands intoniert. Finnland berät Von der Rückkehr der finniſchen Delegation nach Moskau EP. Helſinki, 30. Oktober. Die finniſche Regierung bereitete geſtern die neuen Anweiſungen für die finniſchen Unterhändler vor, die in den nächſten Tagen zur Wiederaufnahme der Verhandlungen nach Moskau zurückkehren wer⸗ den. Im Laufe des Tages trat die geſamte Regie⸗ rung zur Prüfung der ſowjetruſſiſchen Vorſchläge zu⸗ ſammen. Die Beratungen wurden zum erſtenmal in einem erweiterten Kreis durchgeführt. Es wurde mit den Wortführern der verſchiedenen Reichstags⸗ gruppen Fühlung aufgenommen, die in längeren Auslegungen die ruſſiſchen Vorſchläge vertraulich erörterten ee i Der Sprecher des Außenminiſteriums betonte, daß die finniſchen Unterhändler auf jeden Fall nach Moskau zu rückkehren würden, da ſie die finniſche Stellungnahme zu dem zweiten ruſſiſchen Vorſchlag zu überbringen hätten. Die finniſchen Unterhändler werden früheſtens am Montag, ſpäteſteng aber im Laufe des Dienstags die Reiſe nach Moskau antreten. Nationalratswahlen in der Schweiz Kaum aroße Veränderungen zu erwarten dub. Bern, 30. Oktober. Am Sonntaa fanden in der Schweiz Erneuerungs⸗ wahlen für den 187 Mitglieder zählenden National⸗ rat ſtatt. In ungefähr der Hälfte der Kantone wur⸗ den die bisherigen Vertreter beſtätigt. Die endgül⸗ tigen Ergebniſſe werden im Hinblick auf die mit der Mobiliſation verbundene Erſchwerung der Zählung erſt in einigen Tanen feſtzuſtellen ſein. Große Ver⸗ änderungen ſind nicht wahrſcheinlich. Zu tief in die Glieder geſahren Paris über die ruſſiſche Blockadenote noch immer ſchwer verärgert EP. Paris, 30. Oktober. Die ruſſiſche Note an den engliſchen Botſchafter in Moskau, die die ganze Frage der Stellung Ruß⸗ lands zu der engliſchen Blockade auſgerollt hat, hat bei verſchiedenen Blättern verärgerte Kritiken aus⸗ gelöſt. Der offiziöſe„Petit Pariſien“, der die ruſſiſche Note kommentiert— ein entſprechendes Dokument iſt übrigens auch an den franzöſiſchen Botſchafter in ten großen politiſchen Blätter wie„Times“,„Daily Telegraph“ und„Sunday Times“ die privatkapita⸗ liſtiſche Seite. Die„Sunday Times“ ſchreibt, daz der Kontrollapparat zum Teil nur aufrecht erhalten werde, um einigen Nichtskönnern hohe Gehälter zu ſichern. Das Blatt empfiehlt den merkwürdigen Umweg, einen Kabinettsminiſter mit der Aufgade zu betrauen,„die Kontrolle zu kontrollieren“. In einem Brief an die„Times“. der an hervor⸗ ragender Stelle veröffentlicht wird, wird geſordert, daß der bekannte Wirtſchaftler Lord Stamp eine ähnliche Stellung über glle Wirtſchaftsminiſterien erhalten ſoll, wie es das Miniſterium für die Gleich⸗ ſchaltung der Verteidigung über die Wehrmachts⸗ miniſterien darſtellt. Aus dieſen Borſchlägen geht hervor, daß die kapitaliſtiſchen Kreiſe ihre Macht im Staate vorläufig nicht für ſo groß halten, daß ſie die Regierung zur Durchſetzung ihrer Pläne be⸗ nützen können. England ſammelt Alteiſen EP. Stockholm, 30. Okt. In England macht ſich ein zunehmender Mangel an Schrotteiſen bemerkbar. Nae„Spenſka Daabladet“ ſich aus London melden läßt, ſteht in England eine Sammlung von Schrotteiſen bevor. Das Beſchaffungs⸗ miniſterium hat zur Zeit ein Schreiben an nicht weni⸗ ger als 180 000 engliſche Induſtrieunternehmungen, Schloſſereien und Klempnerwerkſtätten und andere Kleinbetriebe in Vorbereitung, in dem dieſe aufgefor⸗ dert werden, alles entbehrliche Schrotteiſen den der Rüſtungswerke zur Verfügung zu ſtellen.—— Moskau gerichtet worden— ſpricht von ruſſi⸗ ſcher Parteilichkeit, die deutlich den Einfluß der deutſchen Theorien erkennen laſſe. Das Blatt ſchreibt weiter, es handle ſich hier uim eine moraliſche und diplomatiſche Anſtrengung, um Deutſchland zu unterſtützen. Das rechtsſtehende„Petit Journal“ erklärt, man könne nicht mehr von einem doppelten Spiel Stalins ſprechen. Die Verbindung zwiſchen ihm und Hitler ſei zu eng. Er könne dieſe nicht mehr maskieren. Jetzt dürfe man ſich über die Abſichten der Sowjets keine Illuſionen mehr machen. Das werde auch bald für England gelten. Der Straßenbahnverkehr Eupen.—Aachen wieder aufgenommen. Der Straßenbahnverkehr zwiſchen Eupen und Aachen, der ſeit Kriegsausbruch unter⸗ brochen war, iſt am 27. Oktober wieder aufgenommen Montag, 30. Oktober 189 Sügen, nichts als Lügen! Ein Schweizer und ein amerikaniſches Demenn dnb. Beru, 29. Oktober. Amtlich wird mitgeteilt: Die von London und Paris verbreitete Nachricht von dem Aufmarſch von 12 deutſchen Diviſionen an der Schweizer Nord⸗ grenze entſpricht den Tatſachen in keiner Weiſe. Die Beleauna an unſerer Nordarenze gibt keinen An⸗ laß zu beſonderer Beunruhigung. dnb. Neuyork, 29. Oktober. In ihrer politiſchen Wochenüberſicht über die Kriegslage widerſpricht die Agentur Aſſociated Preß der kürzlichen Behauptung Chamberlains im Unterhaus. daß deutſche U⸗Boote„wieder wie wäbrend des Weltkrieges Schiffe ohne Warnung“ verſenkten. Die Agentur ſtellt feſt, daß die Augenzeugenberichte über Dutzende von deutſchen U⸗Booten verſenkte alliierte und neutrale Schiffe Chamberlains Erklärungen Lügen ſtrafen. Es ſei erwieſen daß die U⸗Boote oft bei ihrem Be⸗ mühen, die Mannſchaften der Handelsſchiffe zu ret⸗ ten das Riſiko eigener Zerſtörung auf ſich nehmen. Sie hätten nur nach vorheriger Warnung torpediert. dib. Paris, 30. Oktober. Wieder einmal ſieht ſich die franzöſiſche Preſſe veranlaßt, die engliſchen Lügenmäuler zu ſtopfen umd die lächerlichen Märchen, die die engliſche Preſſe täglich in die Welt ſetzt, richtigzuſtellen.„Daily Herald“ hatte behauptet, daß das deutſche Schlacht⸗ ſchiff„Gneiſenau“ bei dem engliſchen Luftangriff auf Wilhelmshaven ſo„ſchwer getroffen“ worden ſei, daß es„in einen Oſtſeehafen habe abgeſchleppt werden müſſen, daß es aber kuum noch reparatur⸗ fähig ſei und wahrſcheinlich verſchrottet werden müſſe. Die„Action Francaiſe“ ſchreibt hierzu, es ſei un⸗ verantwortlich, eine derartige Meldung durchgehen zu laſſen, ohne feſtzuſtellen. daß ſie unbedingt falſch ſein müſſe. Man müſſe— ohne beſondere Begeiſte⸗ rung— den Wert des deutſchen Schiffbaues unter⸗ ſtreichen. Selbſt eine 500⸗Kilo⸗Bombe könnte ein Schiff wie die„Gneiſenau“ nicht ſo beſchädigen oder ſogar, wie das eine Osloer Zeitung behauptet habe, in zwei Stücke zerbrechen laſſen.„Daily Herald ſetze allen Verdummungsmanövern die Krone auf, Henn man müſſe ſich fragen, wie es möglich ſei, ein Schiff, das angeblich nur noch altes Eiſen ſei. durch den Nord⸗Oſtſee⸗Kanal zu ſchleppen. Vielleicht, ſo fügt das Blatt ironiſch hinzu haben ſich die beiden Hälften von ſelbſt wieder aneinandergeſchweißt. Generalleutnant a. D. Ernſt Reinhardt geſtorben. Am Samstag abend ſtarb in Konſtanz an den Fol⸗ gen einer Blinddarmentzündung General a. D. Ernſt Reinhardt. Atatürk, der große Tote ſeines Volkes. Präſident Inönü legte am 16. Jahrestag der Machtergreifung Atatürks einen Kranz am proviſoriſchen Grabe des verſtorbenen Großen des Türkenvolkes nieder. England ſumt iich vergeblich reinzuwaſchen Vergebliche Veroͤrehungsverſuche zum dnb. Berlin, 28. Oktober. die Reichsregterung den genauen Na N. Bolameni chen Aüchen ele für Pik bekbrécheriſche Anwendung von engliſchen Giftgaskampfſtoffen —in Polen erbracht hat, macht nunmehr die eng⸗ liſche Propaganda verzweiſelte Verſuche, um die Anklage dieſes Völkerrechtsbruches und der Wie⸗ dereinführung unmenſchlicher Kampfmethoden von ſich abzuwehren. Sie ſcheut dabei nach be⸗ währten Muſtern auch vor bösartigen Lügen und Entſtellungen nicht zurück. So meldet Reuter aus London: „Profeſſor Rudolf Staebelin von der Baſeler Univerſität beſtreitet den deutſchen Bericht, er hätte einen Beweis geliefert, daß die Polen bei ihrer Kriegführung in Polen ihre Zuflucht zu Gas ge⸗ nommen hätten. In einer Erklärung, die er dem Baſeler Korreſpondenten der „Times“ abgegeben hat, ſagte Staehelin:„Ich wurde zufällig von einem Patienten in Berlin nach Deutſchland gerufen und konnte als Neutraler die Bitte der Berliner Univerſität nicht abſchlagen, einen Fall von Gasvergiftung bei Jaslo in Polen 5 unterſuchen. Ich reiſte in einem Militärflugzeug orthin und ſtellte bei neun Soldaten, die an Gelb⸗ kreuzvergiftungen litten, die Diagnoſe: aber ich fand kein Anzeichen, unter welchen Umſtänden die Vergiſtung geſchehen war. Ich fürchtete, meine Er⸗ klärung würde für die anti⸗engliſche Propaganda mißbraucht werden. Die deutſche Preſſe und Flug⸗ blätter ſind mit der Poſt an Neutrale geſchickt wor⸗ den, in denen es heißt, ein Baſeler Profeſſor von europäiſchem Ruf hätte bewieſen, daß die Polen zur Gaskriegführung bei Jaslo ihre Zuflucht genom⸗ men hätten. Das iſt unwahr. Staehelin ſagt, er fürchte, daß die ganze Angelegenheit möglicher⸗ weiſe die Vorbereitung zur Einleituna der Gas⸗ Frankreich und ſeine„Defaitiſten“ Mix der Kriegobegeiſterung der Franzoſen ſcheint es nicht allzuweit her zu ſein! dnb. Paris, 29. Oktober. Der„Matin“ veröffentlicht einen äußerſt peſſi⸗ miſtiſchen Artikel über die Auswirkungen des Krie⸗ ges auf die franzöſiſche Wirtſchaft und auf die Moral der Bevölkerung. Von der Theſe des totalen Krie⸗ ges vergiftet, ſo meint das Blatt, habe die Regie⸗ rung beſchloſſen, daß der Krieg die geſamten leben⸗ den Kräfte der Nation in Anſpruch nehme und die Zivilbevölkerung keine Aufmerkſamkeit verdiene. Hieraus ſeien dann die Einſchränkungen aller Art entſtanden. Angeſichts dieſer koloſſalen Leere, die man geſchaffen habe, hätten die Fabriken, die ſchon an ſich der Hälfte ihres Perſonals beraubt ſeien, aufgehört zu erzeugen, und die Kaufleute hätten ihre Geſchäfte geſchloſſen, weil ſie ſich nicht mehr ver⸗ ſorgen könnten. Man müſſe ſicherlich die Verſor⸗ gung des Heeres und ſeine Sicherheit garantieren, aber die Anwendung dieſes Grundſatzes ſei die gleiche wie ein wirkſames Arzneimittel, deſſen über⸗ mäßiger Gebrauch die Krankheit nur noch verſchlim⸗ mere. Das Heer brauche alle dienſtharen Kräfte, aber wenn man Tauſende und aber Tauſende von Männern zuſammenziehe, ſo müſſe man ihnen auch eine Aufgabe geben. Wenn man aber zögere, ſie zu verwenden, ſo beſtehe die Beſürchtung, daß die Nichtstuerei auf ſie abfärbe. Beſſer ſei es dann ſchon, ſie wieder in den Handel, auf ihre Felder oder vor ihren Schraubſtock zurückzuführen. Es handelte ſich hierbei nicht um Defaitismus, ſon⸗ dern im Gegenteil um einen guten Rat aus Furcht vor dem Schlimmſten, Die Folgen der amtlichen Maßnahmen führten zum Verſchwin⸗ den einer ganzen Reihe von Erzeugniſſen infolge der Schließung von Fabriken und Handelsunter⸗ nehmen, zu mehr oder weniger verkappten Preis⸗ ſteigerungen und ſchließlich zu einer Beunruhigung der Bevölkerung, die nicht verſtehe, warum ſo viere Behinderungen und Mißſtände vorhanden ſeien. In Frankreich werden ſogenannte„Deſai⸗ tiſt en“ am laufenden Band verurteilt. Die Gerichte ſind dem Anſturm kaum gewachſen, und man hat ſchon faſt eine feſte Norm für das Ver⸗ fahren feſtgeſetzt, um den Lauf der Prozeſſe zu be⸗ ſchleunigen und die Anklagebank für einen neuen Schub freizumachen. Nach dem Strafmaß, das zwiſchen einem Monat und drei Jahren ſchwankt, ſollte man annehmen, daß es ſich hier um ſehr ſtaats⸗ gefährliche Leute handelt. Der„Petit Pariſien“ klärt uns jedoch auf, daß dieſe Annahme irrig iſt und ſtellt feſt, daß es ſich in den meiſten Fällen um Leute han⸗ delt, die eine etwas zu loſe Zunge gehabt haben. Die meiſten hätten unter dem Einfluß des Alkohols Virgendeine Dummheit geredet“. Unter den Ange⸗ klagten findet man auch Frauen. Eine Schauſpielerin habe zehn Tage Gefängnis erhalten, ein junges Mädchen einen Monat. Ein Frontkämpfer ſei zu drei Monaten verurteilt worden, nur weil er zuviel getrunken und zuviel geſprochen habe. Alles ſeien aber gute, ehrliche Franzoſen, die nur das Pech ge⸗ 65 hätten,„extravagante Aeußerungen“ gemacht zu aben. Wir zweifeln keinen Augenblick an der Wahrheit der Ausführungen des„Petit Pgriſien“, Aber wir ſind der Anſicht, daß es mit der Moral eines Landes eigentümlich beſtellt ſein muß, wenn man derartige geringe Verfehlungen mit ſo harten Strafen belegt. Giſigas-Gutachten des Prof. Staehelin kriegführung durch die Deutſchen ſei, und daß die Angelegenheit am 9. 11. vor den Baſeler Rat kom⸗ ahen werde“ Soweit die Meldung. In Wirklichkeit: hat Profeſſor Staehelin folgendes Gutachten verfaßt und ſich auch mit deſſen Veröffentlichung ausdrück⸗ lich einverſtanden erklärt: LL Beracht des Rerrn Professor Rudcif Kachelin N an 20. Beptender Rabe 1ch 18 Jaslo 10 Aeutsce 864 deten untersucht und del 9 von ihnen nit Sicherheit 410 Poꝛigen von Celtkreus-Vergif tung kectgestellt, vührend deſn Sehnten die Ersche inungen nicht nehr 80 ausgesprochen varen, adas man hütte die Magnose nit Saicherhet etellen Können. Bea den 9 Brkraukten nit eicheren Symptonen waren veründerunger der Haut von 50 typischen Aussehen und colcher Wkalication, das es sich unzweifeihaft aoοαrαοοα uñ eine Vergit tung mit einen Cift aus der Gelbkreus-Cruppe handeln aus, die vor etwas mehr als einer voche atat tgefunden haben mus, 9e4 vieren Faren noch Zeichen leichter Butzündung der Augen und der Lurv- wege nachsuweisen und del einen Erkrankten destand noch ene Bronchitis. Bas Vorherrschen der Hautsynptone führt zu der Annahme, des das 648t der sogenannte Lost-Fampzetoft(Nchloro atasthyleulg4d- Tperst) sein nug, Scust 10t bie J08. keine Seachairkende Subetans dekannt. Mach Angabe erkrarkten 8 van den 10 So! daten, Gr¹ c 22 Tagen u1t der Auzrüumung eines Sprengloches auk aner Srucke deschäftigt waren, uhnen, nachdem die erste Ladung nur eine geringe Rpliosien zur Folge gehebt hatte, one danbonbe nFernsundung zur rploston gebracht vorden var. 2 801. daten hatten nur die vergifteten aut den Transport dogre1td. Sel WMlen etelzten udch die Syuptone erst einige gtunden Bach dieser Ardelt oin, und da d4e Soldaten keine Am davοσ Betten: Lergiztes au Sein, Wdes Ae. Beider eret nachtrüg- „ 11ch von Turper entrernt. Auch dsee Uustunde Paagen achr cut au eaner Vergirg tung m1t Tost-Eanpfetoff. Außerdem wurde nir utgete116, dag noch 9 Krkrürte andereno in Behandiung vüren und 4 EungenerscheinunBe gestorben seien, die alle en der gietchen Ardezt deil- Senonmen hatten. Auch das paat zu einer Lergigtuns duren rost-Kanpf atotE. 35 Serzan, den 21. Sep tender 199 Dieſe Gegenüberſtellung ſpricht für ſich ſelbſt. Es iſt bezeichnend genug, daß die engliſche Lügen⸗ maſchinerie nicht einmal vor dem ärstlichen Gut⸗ achten einer anerkannten und in ſeiner menſchlichen und wiſſenſchaftlichen Integrität unantaſtbaren Per⸗ der des Profeſſors Staehelin halt acht. Die Meldung von Reuter ſtellt alſo wieder einmal ſic Produkt von Lüge und Verleumdung dar, das ch würdig in den Rahmen der britiſchen Kriegs⸗ propaganda einfügt. * * ie Westgrenze unci das Norc eαο Rallate- OUN 4/0⁰ EO- SGalgsheis SB LNIEN Nogo CAT S, SEL◻S Kend Oorli, — SSC&. SNL. 5 UstuN 52 lancasterg, 22 95 0 4e 8 Deng9 — — 92§/5 eugbuyy de Noοαοn Lloe Cſmnbete/ * Ge ͥarten Hes. Hereford Oe Svioſ Aſcershõt —665 VUnbriage SN ymouin 5 27“ oοσα 0 8 Sara W, * Rerac 90 Oe Horzan Sugare Auce me 0 2⁰ ſagenous Cagnors NO vaHοε Aent Gorges G- Ou NK de BHfhue Codeο 2. K E Clammaen SSee Auen * Ce cαο 1 7 .C9 a 120 W O 0³ lleſgꝛloncʒ Cxh Sche inseln BSremef. Haven 0 Hoven Oiſcerbu Coo Unburg Ba Walſtgen Bamberg Gingen M Nergęruun Relceſbem Ansbach Feilbronn Holl EES Obderemn lem ringen Kα Oiacenxa Sd/ u2Z⁊0 G coeο arbes Qacuaf Cor—0 e ehompiong boRRa 32 rraaos/ c NCNSSE SPANIEN- Figderas“ Gerono accio Wir empfehlen* neberſichtskarte über Weſtenropa und die Noröſeegebiete der Auſm erkſamkeit unſerer Leſer. Sie gibt einen Uebe rblick 10*5 fe 6 uree der im der weiteren von werden ünten. — — 4 4. Seite/ Nummer 462 Neue Mannheimer Zeitung Die Stadiseite Mannheim, 30. Oktober. Bezugsſcheinnraxis Unter dieſer Spitzmarke gaben wir vor kurzem den Bezugsſcheininhabern und Inhaberinnen einige Winke, wie ſie zur Erleichterung des Verkaufsbe⸗ triebs in den Lebensmittelgeſchäften im eigenen und im Intereſſe der Verkäufer ein Erhebliches beizutragen vermöchten. Wir wieſen auf die täglich während der Verkaufszeit zu beobachtende Tatſache hin, daß viele Volksgenoſſen und Genoſſinnen ihre gleichgearteten, nicht ſelten bis zu ſechs und mehr Stück betragenden Bezugsſcheine einzeln oder loſe dem Geſchäftsinhaber bzw. deſſen Angeſtellten zur Abtrennung oder Entwertung der fälligen Abſchnitte in die Hand geben, ſtatt ſie, fein ſäuberlich genau aufeinandergelegt und mit einer oder zwei Büroklam⸗ mern zuſammengehalten, dem Verkäuſer zu behän⸗ digen, der ſie ſolcherart raſch nach wenigen Scheren⸗ ſchnitten bzw. Stempelungen dem Beſitzer wieder zurückgeben kann. Damit wird viel Zeit geſpart und das unangenehme Anſteben bedeutend abgekürzt, nicht zuletzt zur beſonderen Freude der Käufer ſelbſt. Erfreulicherweiſe iſt auch das Städtiſche Ernäh⸗ rungs⸗ und Wirtſchaftsamt bei Abgabe der vom 33. 10. 39 ab geltenden Bezugs cheine in der angedeu⸗ teten Richtung mit gutem Beiſpiel vorangegangen, indem es die jedem Haushaltangehörigen zuſtehen⸗ den Karten beſonders geordnet und befeſtigt ihren Beſitzern behändigte. Dieſe können aber in der Vereinfachung des Bezugsſcheinverkehrs bzw. der raſchen Abwicklung des Verkaufsgeſchäftes noch einen Schritt weitergehen, indem ſie nach Erhalt ihrer neuen Karten dieſe ſo ſchnell wie möglich ihren Lieferanten zur Eintragung in deren Kundenliſte überbringen. Dieſe ſchnelle Erledigung erweiſt ſich bei den Fleiſchkartten als beſonders zweckmäßig, da ein Großteil ihrer Inhaber die ihnen zuſtehenden Fleiſch⸗ und Fleiſchwarenmengen erfahrungsgemäß erſt gegen Wochenende einkauft. um an einem mög⸗ lichſt reichlich gedeckten Sonntagsmittaastiſch ſich er⸗ freuen zu können. Mit dieſem ſamstägigen Einkauf wird nun auch gleich die Eintragung in die Kunden⸗ liſte verbunden. und die Folge iſt eine aewaltige An⸗ ſtauung der Verbraucher von der Oeffnung des Ladens biz zu deſſen Schließung, ein Uebelſtand gleichermaßen unangenehm für den Verkäufer wie für die Kundſchaft. Am verfloſſenen Samstag konnte man die doppelten und dreifachen Reihen der Käufer den ganzen Tag über in den arößeren Fleiſcher⸗ geſchäften bei ſtändig geöffneten Türen trippelnd warten und frieren ſehen. Alſo es liegt an den Hausfrauen ſelbſt, dieſem Mißſtand durch möglichſt frühzeitiges„Eintragen⸗ laſſen“ in die Kundenliſte abzuhelfen.— Kaufleute aus den freigemachten Gebieien, meldet Euch: Alle ſelbſtändigen Kaufleute aus den freigemach⸗ ten Gebieten, die zur Zeit an anderen Stellen des Reichs untergebracht ſind, werden aufgefordert, ſich bei ihrer Berufsorganiſation zu melden, die ſich mit ihnen in Verbindung ſetzen will. Es genügt die Abſendung einer Poſtkarte, die ſowohl die Hei⸗ matadreſſe als auch die 0 Anſchrift enthält. Dieſe Meldung iſt für die Rückgeführten aus der Saarpfalz an die Wirtſchaftskammer Saarpfalz, Abtlg. Handel, Neuſtadt an d. Weinſtraße, Schiller⸗ ſtraße 36, zu richten. Die Kaufleute werden gebeten, auch Bekannte aufmerkſam zu machen. In der Nachricht an die Wirtſchaftskammer iſt zu vermer⸗ ken, ob die Betreffenden zum Einzelhandel, zum Großhandel, zum ambulanten Gewerbe uſw. und zu welcher Fachgruppe ſie gehören. ** Hohes Alter. Frau Charlotte Hahn, z. 3. in Mannheim, U 4, 24, die Witwe des Gründers des Mannheimer Tageblatts, kann heute in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren 83. Geburtstag ſeiern. Wir gratulieren! * Das Hotel„Mannheimer Hof“ nimmt im Laufe dieſer Woche ſeinen Betrieb im vollen Umfang wieder auf. Die Behörden und Firmen des freigemachten Gebietes, die ihre Arbeit wieder aufnehmen, müſſen ihre Angeſtellten bei der für ihren neuen Betriebs⸗ 2 zuſtändigen Allgemeinen Ortskrankenkaſſe ver⸗ ichern. e Päckchen nach dem Ausland. Es wird darauf hingewieſen, daß Päckchen des zwiſchenſtaatlichen Dienſtes weder Vermerke tragen noch Schriftſtücke enthalten dürfen, die die Eigenſchaft einer eigent⸗ lichen und perſönlichen Mitteilung haben. Sendun⸗ gen mit ſolchen Vermerken und Schriftſtücken wer⸗ den zum Schaden von Abſender und Empfänger im Ausland beanſtandet und mit hohen Gebühren be⸗ legt. Es wird daher den Abſendern dringend emp⸗ fohlen, dieſes Verbot genau zu beachten. Glänzender Auftakt.Kunſthallenvorträge Profeſſor Schrade-Heidelberg ſprach vor rund tauſend Zuhörern! Iſt die Kunſt als zuſätzliche Gabe eines gütigen Schickſals in Zeiten harter Lebensnotwendigkeiten für den Menſchen entbehrlich? Dieſe Frage, mit der Profeſſor Schrade die erſte der neuen Sonntagmorgenveranſtaltungen unſe⸗ rer Städtiſchen Kunſthalle im Muſenſaal des Roſengartens einleitete, fand nicht alein aus dem Munde des bekannten und hochgeſchätzten Redners ihre geiſtvolle Deutung. Vielmehr bewies ein Blick auf den bis an die äußerſte Grenze der Luftſchutz⸗ möglichkeiten beſetzte Raum, daß mit dieſen, nun in Jahrzehnten eingebürgerten Vorträgen auch in ihrer gegenwärtigen, den Kriegszeiten angepaßten Form ein ganz unmittelbares und über irgend⸗ welche literariſch⸗kunſthiſtoriſchen Ambitionen weit hinausgehendes Bedürfnis erfüllt wird. Gewiß — der diesmal über den ganzen Winter verteilte Zyklus„Die großen Italiener“ jetzt jeweils vierzehntägig ſonntags alle Hörer zuſammenfaſſen, die ſich ſonſt wöchentlich auf zwei Abende verteilten, und ja ſchon voriges Jahr bei der Reihe über die niederländiſche Malerei wegen Platzmangels vielſach nicht mehr mitkamen. Aber man ſaß da geſtern ne⸗ ben den bekannten Geſichtern alter Mannheimer und Ludwigshafener Kunſthallenfreunde auch manchen bisher fremden Gaſt. Und vor allem war.— von den beiden Generälen des Standortes Mannheim bis herab zum ſchlichten Waffenrock des einſachen Soldaten, als der Heidelbergs Ordinarius für Kunſtgeſchichte am Rednerpult ſtand, bemerkenswert viel Feldgrau vertreten, ſo daß Kunſthallendirektor Dr. Paſſarge in ſeiner Begrüßungsanſprache mit vollſtem Recht den Dank für ſoviel alte An⸗ hänglichkeit und neues Intereſſe zum Ausdruck brin⸗ gen konnte. Das Weſen der Kunſt iſt es, nicht nur Schönes zu ſchaffen, ſondern vor allem der Geſtaltung des Menſchen zu dienen. Indem ſie dieſe ihre bewegendſte Aufgabe meiſtert, bezwingt ſie zugleich auch das Leben ſelbſt in aller ſeiner Vielfältigkeit. Wendet man jene einleitende Betrachtung des Red⸗ ners nun ſinngemäß auf ſein beſonderes Thema an, ſo ergibt ſich im hiſtoriſchen Rückblick auf die noch ganz der frühchriſtlich⸗byzantiniſchen Formenwelt ver⸗ haftete italieniſche Malerei der Jahrtauſendwende ebenſo wie im Ausblick auf die unerhörte Entwick⸗ lung der neueren italieniſchen Malerei. daß der um 1270 nahe Florenz geborene Giotto wahrlich als einer der 5 Aelterväter bildender Kunſt des geſamten Abendlandes genannt werden kann. An zugeben vermag. Hand einer großen Reihe wie immer ausgezeichneter Lichtbilder führte Profeſſor Schrade ſeine Hörer zu⸗ nächſt in die feierlich⸗ſtarre und flächenhaft⸗abſtrakte Welt der alten Goldgrundmalerei und des Moſaiks, wie es die um 1144 geſchaffenen reichen Fresken in der Apis von Santa Maria Trastevere zu Rom als typiſches Beiſpiel zeigen. Während ſich alſo hier im »Süden ein Verharren bei der faſt unverändert er⸗ haltenen Ueberlieferung feſtſtellen läßt, bereitet ſich im Norden mit dem Bau der erſten gotiſchen Kathe⸗ dralen auf dem Gebiet der Architektur und Bild⸗ hauerkunſt bereits die plaſtiſche Wiederge⸗ winnung des Körperhaften vor. Dieſer Wille zum Plaſtiſchen,— zu einer ſeit der Antike verſchollenen Wiedergeburt des Menſchenbildes in umgreifbarer, ſuoͤßbarer Leiblichkeit, ſchafit jene nach außen drängende Figurenfülle, wie ſie das Weſt⸗ portal von Chartres, die Stirnſeite des Straßburger Münſters in ſo überwältigender Weiſe darbietet. Demgegenüber iſt die italieniſche Malerei der Zeit durchaus nach innen gerichtet, um hier in ge⸗ waltigen Fresken die Wände der Gotteshäuſer mit immer neuen Schilderungen der Heilsgeſchichte zu füllen und durch ihren Meiſter Giotto endlich bis zu jener künſtleriſchen Entdeckung von wahrhaft eurv⸗ päiſcher Bedeutung vorzuſtoßen, die das Körperliche, Dreidimenſionale der menſchlichen Erſcheinung nun auch in der Illuſion als gemalte Wirk⸗ lichkeit auf der eindimenſionalen Fläche wieder⸗ Im Vergleich mit den Werken ſeines mutmaßlichen Lehrers Cimabue, ſeiner Zeitgenoſſen Duccio und Cavallint, vor allem aber der ſieneſiſchen Malerſchule iſt dieſe, auch vom Seeliſchen her geſtaltete Sinnenfälligkeit, das Schick⸗ ſalhafte der dargeſtellten Perſonen gegenüber der überkommenen und im Dekorativen 605 erſchöpfen⸗ den Aufreihung unverkennbar. Am Hauptwerk des Giotto, der Arenakapelle zu Padua, ebenſo wie an ſeinen unerhört eindrucksvollen Meiſterwerken der reifſten Zeit: der Erweckung der Druſiana in Santa Croce zu Florenz, den Fresken aus der Franziskus⸗ leaende in der Aſſiſikapelle, der„Beweinung“ zu Padua, zeigt ſich dieſe neue Wertigkeit in Bildinhalt und Bildkompoſition mit einhelliger Deutlichkeit. So ſchließt ſich denn auch für den Hörer der Ring jener kunſtkritiſchen Beweisführung, daß ohne Giottos Wirken,— ohne die aus ſeinem Ringen um die bild⸗ hafte Geſtaltung des Menſchen folgenden Impulſe, vermutlich auch ein Rembrandt nicht zu ſeinen end⸗ gültigen Ausdrucksmitteln hingefunden haben würde. Margot Schubert. Ben Ctexniimmel im Mcuemlex 1939 Am 28. November tritt die Sonne in das Tier⸗ kreiszeichen des Schützen. Die Länge des Tages wird bis gegen Ende des Monats abgenommen — Die Lichter des nächtlichen Himmels beginnen Tag zu Tag früher, eit der immer mehr in achmittagsſtun hren ewigen Reigen alſo von ſo daß die die ſpäten en rückt. Unſere Sternkarte veranſchaulicht den Himmels⸗ anblick für Anfang November um 22 Uhr und für die Monatsmitte gegen 21 Uhr. In hohem Bogen ſchwingt ſich der Strom der Milchſtraße über unſeren Scheitel hinweg von Oſten nach Weſten. Wenn auch die Lichtfülle des milchigen Sternbandes den Herbſt⸗ nächten gegenüber ſchon nachgelaſſen hat, ſo treten beſonders die im Zenit liegenden Regionen noch eindrucksvoll hervor. Hoch im Scheitel ſehen wir, umwoben vom Milchſtraßenſchleier, das W der Kaſſiopeia. Etwas ſüdlich davon ſtehen die Sterne der Andromeda. Oſtwärts treffen wir den Perſeus, faſt in gleicher Höhe den Fuhrmann mit der funkeln⸗ den Capella, ferner den Stier mit dem roten Rieſen⸗ ſtern Aldebaran und den Plejaden(Siebengeſtirn), etwas weiter nach Norden erheben ſich die Zwillinge Di.üe italieniſche Kolonie feierte Zur Erinnerung an den Marſch auf Rom Der 28. Oktober iſt der Nati malfeiertaa des faſchiſtiſchen Italiens. Wo an dieſem Tag heimat⸗ treue Italiener beiſammen ſind, rufen ſie die Erin⸗ nerung an dieſen Tag wach, der zum Anſtoß wurde zu Italiens Freiheit und Größe. Die Mannheimer Kolonie, die ſich ſchon immer durch eine beſondere Rührigkeit auszeichnete, rief zur Feier der 18. Wiederkehr des Marſches auf Rom in den großen Saal der Harmonie ein. So viel Temperament und Farbigkeit mag dieſer Saal ſchon lange nicht mehr geſehen haben. Maleriſch die Uniformen, maleriſch die dreifarbenen Halstücher, die von den Landarbeitern mit berechtigtem Stolz getragen werden. 3 Der Hintergrund des Podiums wax ausgeſchla⸗ gen mit den Fahnen des nationalſozialiſtiſchen Deutchlands, von der Empore herunter bing die Flagge des faſchiſtiſchen Italiens Auf dem P dium ſelbſt ſah man Vertreter aller faſchiſtiſhen Jugend⸗ organiſationen, davor ſtanden die Träger mit den Stondarten. 3 Unter den Ehrengäſten befanden ſich Kreisleiter Schneider und Polizeipräſident Ramsperger. Wie ein Orkan brauſte die Anrufung de; Duce durch den Saal ehe Parteileiterſtellvertreter Saccu das Wort zut einer kurzen Begrüßungsanſyrethe er⸗ griff. Vizekonſul Spinielli umriß nach ſeinem Will omwengruß an die deutſchen Kameroden di— Bedentung des Faos uud fojerte iy berelichen Mgsn ten die Freundicheit miſchen Deuylſchley und Ito⸗ lien. Zwei große Kulturnationen ſo führte er aus, haben ſich gefunden, haben edelſtes Gedankengut ge⸗ ſchaffen und ausgetauſcht, beide haben ihre 4 die Lebensrechte ihrer Völker. Völter von der Irrlehre des Marxismus befreit. Die Achſe Rom-—Berlin will den Frieden, aber nicht minder geſtützt auf ihre geiltige, wirtſchaftliche und militäriſche Kraft iſt ſie er unbeſiegbare Vorkämpfer einez neuen Europas. n italieniſcher Sprache machte Vizekonſul Spi⸗ nielli ungefähr die gleichen Ausführungen. nur gav er dabei, noch ein Bild von der augenblicklichen Situation und von den letzten Ereigniſſen. Er ſchloß mit einer eindringlichen Mahnung an ſeine Lands⸗ leute, den deutſchen Brüdern allzeit die Treue zu halten. —Nach dem Geſang der„Giovinezza“ fand Kreis⸗ leiter Schneider männliche Worte zur deutſch⸗ italieniſchen Freundſchaft, die durch nichts zerbrochen werden kann. Sein„Sieg Heil!“ galt dem italieni⸗ ſchen Volk, dem König und Kaiſer und dem Duce⸗ Der 28. Oktober iſt zugleich der Tag der Jugend. Darum ſteht im Mittelpunkt jeder Feier die„Lena“, die feierliche Ueberführung der Jungen und Mäd⸗ chen in die nächſt höbeyxe Organiſation Dabei legt der Avantgardiſt dem Balilla⸗Jungen ſein Schulter⸗ tuch um. um ſeinerſeits das Tuch des Jungaſchiſten zu empfangen. Dem Jungfaſchiſten aber ſteckt ein Faſchiſt das Abzeichen an die Bruſt. Das gleiche Zexemoniell wird bei den Mädchen eingehalten Die Hymne auf den Kaiſer und Könia beſchloß die veva“, der begeiſtert aufgenommene Gruß an den ührer und die„Giovinezza“ aber wurden zum Auéffang der Gedenkfeier, Nachher war man noch in zwangloſer Weiſe bei⸗ ſammen. Kaſtor und Pollux, und ein wenig ſüdlich vom Oſt⸗ punkt hat der Orion die Himmelshühne betreten. Folgen wir dem Zuge der Milchſtraße nach Weſten, ſo erkennen wir in Scheitelnähe den Kepheus. etwas tiefer den Schwan mit Deneb, das Sternbild der Leier mit der weißſtrahlenden Wega, die Sternchen des Delphin ſowie den verſinkenden Adler mit Atafr. Den Nordoſten zieren Drache, Herkules und Krone: den tiefen Norden beherrſcht der Große Bär. Am ſüdlichen Himmel leuchten öſtlich des Meridians die Sterne des Widders und des Himmelsfluſſes Erida⸗ nus. während auf der Noſtſeite Pegaſus. Waſſermann und Südlicher Fiſch verſammelt ſtehen. 8 Das Häuptereignis am Planetenhimmel iſt das Wiedererſcheinen der Venus als Abendſtern, nach⸗ dem ſie bis Ende Auguſt den Morgenhimmel ge⸗ ſchmückt hatte und ſeitdem unſichtbar geblieben war. Anfangs geht die Venus etwa eine halbe Stunde nach der Sonne unter, gegen Ende des Monats wird ſie aber ſchon eine Stunde nach Sonnenuntergang zu ſehen ſein. Am 12. November wird man bei klarem Wetter die nur einen Taa alte zarte Mondſichel etwas oberhalb des Abenoͤſternes aufſuchen können. Stern⸗ freunde werden an der Auffindung des„Neulichtes“ (unter Umſtänden mit Hilſe eines Feldſtechers) ihre Freude haben. Kadenfoſis handelt es ſich dabei um einen lohnenden Verſuch, an Hand der Venusſtellung auch den Ort des an ſich kaum ſichtbaren Mondes ausfindig zu machen. Schon von Beginn der Dämmerung an ſind die ſbrigen Planeten Mars, Jupiter und Saturn un⸗ verkennbare Lichter des dunklen Abendhimmels. Der Mars, um 22 Uhr ſchon tief im Weſten ſtehend, geht eine Stunde vor Mitternacht unter. Jupiter bleibt anfangs bis 3 Uhr früh, ſpäter nur bis 1 Uhr nachts über dem Geſichtskreis. während der Saturn die ganze Nacht hindurch beobachtet werden kann. Im November pflegen alljährlich ſtärkere Stern⸗ ſchnuppenfälle aufzutreten, die ſich namentlich in den Nächten vom 14. bis 16. einſtellen. Es handelt ſich hier um die ſogenannten Leoniden. die aug dem Sternbild des Löwen, das erſt gegen Mitternacht aufgeht, auszuſchwärmen ſcheinen. Es iſt mäßig, an den genannten Abenden dem geſamten nordöſtlichen Himmelsviertel ſeine Aufmerkſamket zu widmen, zumal das. Bild des Löwen noch ſehr tief ſteht Ferner ſei darauf hingewieſen, daß die meiſten Sternichnuppenfälle weniger wäbrend der frühen Abendſtunden, ſondern erſt nach Mitternacht zu erwarten ſind. Die Lichtoeſtalten des Mondes bieten im Nonem⸗ ber folgendes Spiel: Letztes Viertel iſt am., Neu⸗ mond am 11., erſtes Viertel am 19. und Vollmond am 26. November. D. Wattenberg a Neue Tankausweiskarten und Mineralölbe⸗ zugsſcheine. Die Tankausweiskarten und Mineral⸗ ölbezugsſcheine, Serie M, verlieren am 31. Oktober ihre Gültigkeit. Ab 1. November daff Kraftſtoff nur noch auf Tankausweiskarten und Mineralöl⸗ bezugsſcheine, Serie N, bezogen werden. Die Aus⸗ Re der Tankausweiskaxten und Mineralöl⸗ ezugsſcheine, Serie N, kann ab 30, Oktober bei den Wirtſchaftsämtern werden. weiskarten für Dieſelkraftſtoff, die auf Liter ſau⸗ ten, berechtigen zum Bezug dex angegebenen Menge in Kilogramm. Die Kroftſtoffzuteilung wird nur für lebenswichtige Zwecke erfolgen. Ins⸗ beſondere wird bei der Erteilung von Tankaus⸗ weiskarten für Perſonenkraftwagen der ſtrengſte Maßſtab angelegt. Von jedem Kraftwagenbeſitzer wird erwartet, daß er den Wagen nicht zu privaten Zwecken, insbeſondere nicht zum Beſuch von Gaſt⸗ ſtätten. Theatern oder Ausflugsorten benutzt. Auch für berufliche Zwecke dürſen die Wagen nur verwendet werden, wenn das Ziel nicht im öfſent⸗ lichen Verkehrsmittel erreicht werden kann. Wer mit Kraftſtoff nicht ſparſam umgeht, muß erwarten, von dem Kraftſtoffbezug völlig ausgeſchloſſen wird. beantragt Tankaus⸗ un Für Akademikerinnen iſt in Berlin eine Reichsvexmittlungsſtelle eingerichtet worden, die arbeitſuchenden Akademikerinnen freie Berufsſtellen aus dem ganzen Reich nachweiſt. Möglichkeiten für derartige Tätigkeiten finden ſich auf allen Gebieten der deutſchen Wirtſchaft, der Verwaltung und des ſogialen Lebens. zweck⸗ KWöoHW.⸗Plakette für November Die Plakette, Türen unſerer Wohnung erſcheinen wird. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) die im kommenden Monat an den — Die Bezugsregelung für Seife ab 1. November Hinſichtlich der Seiſenmengen, die ſpäter gegen Reichs⸗, Zuſatzſeifenkarte oder Bezugsſcheine bezogen werden können, ergeben ſich gegenüber bisher fol⸗ gende Abweichungen: Feinſeifen. Der Verbraucher erhält ab 1. No⸗ vember gegen den Abſchnitt„1 Stück Einheitsſeife B“ der Reichsſeifenkarte ein Stück ſogen. Einheits⸗ ſeinſeiſe mit einem Gewicht von etwa 80 Gramm. Die noch im Handel befindlichen Mengen an ſon⸗ ſtigen Feinſeifen bleiben nunmehr der Abgabe gegen Zuſatzſeifenkarte vorbehalten. Las guſe KinderWihmitte/ E* Susiin bekommen Sie zur zeit auf die mit einem de bezeichneten 4 flbſchnitte der Reichsbrotkarte f. finder bis zu bahren und zwar innechalb 4 Wochen für jedes find 2 Päckchen. Verlangen Sie die wichtigen Rezeptblätter für Säuglings- und fleinkind-Frnähtung von DrAugust OSHHeH IfEIU Waſchpulyer. Auf Abſchnitt„Seifenpulver B“ werden ein Normalpaket Waſch⸗(Seifen)pulver tetwa 250 Gramm) oder ein Doppelpaket Waſchmit⸗ tel für Feinwäſche oder 150 Gramm Schmierſeife oder 100 Gramm Kernſeife(feſte Haushaltsſeife) ausgegeben. In den Monaten Dezember, Januar, Februar uſw. berechtigen die Abſchnitte mit den Buchſtaben C, D, F uſw, der Reichsſeifenkarte fort⸗ laufend monatlich zum Bezug dieſer Mengen. Raſierſeife. Gegen den geltenden Teil⸗ abſchnitt„Raſierſeife“ wird nach Abſatz der alten Vorräte durch den Handel 1 Stück Einheitsraſier⸗ ſeiſe verkauft, das ſich in ſeiner Zuſammenſetzung nicht von den bisherigen Raſierſeifen unterſcheidet. Zuſatzſeifenkarte und Bezugsſcheine. Für den Bezug von Seifen gegen die Zuſatzſeifen⸗ karte und für die Beantragung von Sonderbezugs⸗ ſcheinen verbleibt es im weſentlichen bei der bis⸗ herigen Regelung. In den Fällen, in denen von der Wehrmacht oder Schutzgliederungen außerhalb der Wehrmacht Quartier in Anſpruch genommen wird, kann der Quartiergeber jetzt gegen Vorlage des Quartierſcheines, auf dem der Einquartierte die Benutzung von Bettwäſche zu beſtätigen hat, Waſch⸗ pulver für jede Einquartierung beantragen. Auch Wehrmachtsurlauber können für die Reinigung ihrer Wäſche bei einem Urlaub über ſechs Tage bei Vor⸗ lage des Urlaubsſcheines einen Bezugsſchein für Waſchpulver beantragen. Die Koſten für enogültige Luftſchutzräume Wie Beſprechungen in Stuttgart ergaben, rer⸗ pflichten die in der Regel größeren Koſten für den Ausbau des Luftſchutzraumes als dauernde Verbeſſe⸗ rungen, die den Gebrauchswert der gemieteten Räume erhöhen, die Mieter mit. Daher kann der Hauseigentümer hier eine Mietzinserhöhung be⸗ antragen, die einen achtprozentigen Zins⸗ und Tilgungsbetraa im Berhältnis der Jahres⸗ mieten für die Aufwendungen entſpricht. Bei behelfsmäßigen Luftſchutzmaßnahmen hat jeder ſeinen Beitrag in Sachen oder Arbeit zu eiſten. * Ein ſtolzes Ergebnis. Im Kreisgebiet Heidelberg brachte die erſte Reichsſtraßenſammlung des Kriegswinter⸗ hilfswerkes das ſchöne Ergebnis von insgeſamt 37 634. 00 4 Dorothea Wieck im Städtiſchen Theater. Zu einem Gaſtſpiel im Städtiſchen Theater hat Intendant Frie⸗ derici die betannte Film⸗ und Bühnenſchauſpielerin Do⸗ rothea Wieck eingeladen. Sie ſpielt am 30. Nopember im Luſtſpiel„Reiſebegleiter geſucht“ Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Matroſen⸗ gefreiter Hellmuth Höfner, Ladenburger Straße ga, hat das Eiſerne Kreuz erhalten. In den Kämpfen um Hela, in denen er ſich beſonders auszeichnete, wurde er ver⸗ wundet und beſindet ſich zur Zeit im Lazaratt.— Ferner wurde Karl Friedrich Bohn, Leutnant einer Nachrichten⸗ Abteilung im Weſten, Sohn von Karl Bohn, Schillerſtr. 22, für beſonderen Einſatz in vorderſter Linie mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet. Im Keller eriteckt auigefunden Kohlenoxydgaſe waren die Urſache Weinheim, 30. Okt. Der 63 Jahre alte verhei⸗ ratéte Gärtner Emil Deis fiel einem tragiſchen Unfall zum Opfer. Am Sonntagmorgen wurde er im Hauſe Friedrichſtraße 9, dem jetzigen Beſitztum des Graſen von Berckheim, im Keller unweit der Heizungsanlage tot anfgefunden. Als er am Samstagabend 10 Uhr die Heizung friſch aufgefüllt hatte, muß er von einem Un⸗ wohlſein beſallen worden ſein, denn er hatte die Heizungs⸗ türe nicht mehr geſchloſſen. Durch Ausſtrömen der Kohlen⸗ oxydgaſe iſt er dem Erſtickungstod erlegen. Rerſte Tor erzielte Friedrichsfeld Mitte der Neue Manuheimer Zeitung 5. Seite/ Nummer 462 Die badiſchen Kriegsmeiſterſchaften Arbeitstagung des NSRE-Gaues XV Getragen von dem Gedanken, alle dem Sport noch ent⸗ gegenſtehenden Schwierigteiten auch im Grenzgau Baden zu meiſtern und die badiſchen Kriegsmeiſterſchaften in An⸗ griff zu nehmen, traten am Sonntag der Gauführerſtab, die Gaufachwarte und die Kreisführer des badiſchen NSRe⸗ Gaues 14 in Karlsruhe zu einer Arbeitstagung zuſammen. In dem Bericht des Gauamtmanns Groth, der ein Bild von der Arbeitstagung in Berlin vermittelte, von Gau⸗ ſportwart Stiefel, der an Stelle des eingezogenen Gau⸗ ſportführers Hptm. Kraft die Tagung leitete, und in den Berichten der Kreisführer kam der einmütige Wille zum Ausdruck, trotz der beſonderen Verhältniſſe in Baden alles einzuſetzen, auch hier die Meiſterſchaften planmäßig durch⸗ zuführen. Daß der Sport bereits in großem Umfang, vor allem bei den Raſenſpielen, zu ſeinem Recht gekommen iſt, ging eindeutig aus den Berichten der einzelnen Kreis⸗ führer hervor. Mit beſonderer Freude konnte der Kreisführer 10 Schwaben, Kopp⸗Villingen, berichten, daß ſich unter der Beſatzung des ſiegreichen U⸗Bootes, das in Scapa Flow die„Royal Oat“ verſenkte und die„Repulſe“ torpedierte, auch ein bekannter Turner des TV Villingen befand: der Maſchinengefreite Hieronymus Roth, der im Jahre 1936 die badiſche Jugendmeiſterſchaft im Turnen errang. Bei ſeinem Aufenthalt in Villingen wurden Roth verſchiedene Ehrungen der Stadt und des TV zuteil. So bewilligte ihm die Stadt einen 14tägigen Kuraufenthalt; ferner ge⸗ nießzt er Zeit ſeines Lebens freien Eintritt zu ſämtlichen ſtädtiſchen Veranſtaltungen, in den Kuranlagen uſw. Zur Planung auf weite Sicht und zur Erſparung von Reiſekoſten ſowie inſolge der beſonderen Verkehrsverhält⸗ niſſe in Baden müſſen in den meiſten Sportarten die Kriegsmeiſterſchaften in Gruppen entſchieden werden. In der Fußballgruppe Nord ſpielen neben den drei Mann⸗ beimer Gauligavereinen noch Vfe Neckarau ſowie zwei weitere Bezirksklaſſenvertreter, in Mittelbaden die drei Karlsruher Gauligiſten zuſammen mit dem 1. Fc Pforz⸗ heim und FC Birkenfeld ſowie einem weiteren Bezirks⸗ klaſſenvertreter, und im Süden bilden Fcé Freiburg und FC 08 Villingen zuſammen mit vier Bezirksligiſten eben⸗ ——— 8—9 Gruppe werden n in einer einfachen oder doppelten Runde den eigent⸗ lichen Gaumeiſter ermitteln. 8 een et Daneben kommen am 5. und 6. Nopbr. die Tſchammer⸗ Pokalſpiele, am 12. November das Gaupokaltrefſen zwiſchen Baden und Württemberg und am Buß⸗ und Bettag, am 22. November, die Kriegs⸗WoW⸗Spiele zum Austrag. Aehnlich wie die Fußball⸗ wird auch die Handball⸗ meiſterſchaft entſchieden. In der Nordgruppe ſpielen die ſechs Mannheimer Gauliga⸗Mannſchaften ſieg. Von Mittelbaden nimmt der Sieger der gegenwärtig laufenden Karlsruher Stadtmeiſterſchaft an den Endſpielen teil, und in Südbaden muß aus den zwei Freiburger Gau⸗ ligiſten mit der Bezirksklaſſe noch eine Gruppenſtaffel ge⸗ 5———— ſollen darüber inaus auch no ie Bezirks⸗ un reismeiſter te durchgeführt werden. Das Fachamt Turnen beabſichtigt, im November in den Kreiſen 3, 4 und 11 Kunſtturntage ſowie weitere Turn⸗ veranſtaltungen in Mannheim und Villingen abzuhalten. In etwas abgeänderter Folge werden auch die Turn⸗ mannſchaftskämpfe aufgezogen.— Die Schwerathleten be⸗ ginnen im Dezember mit den Meiſterſchaften im Ringen und Gewichtheben in einer Klaſſe. Die bisher übliche Auf⸗ teilung in vier badiſche Bezirke bleibt aufrecht erhalten. Auch die übrigen badiſchen Fachämter werden beſtrebt ſein, die ſportliche Betätigung in größtmöglichem Umfang wieder aufzunehmen bzw. weiter zu fördern. Viernheim hat ſich gefunden BViernheim—Friebrichsſeld:1 „Viernheim konnte nach dem Sieg über Käfertal auch das. Spiel gegen Friedrichsfeld ſiegreich geſtalten, Die Leiſtungen in dieſem Spiel waren nicht überzeugend. Das erſten Spiel⸗ hälfte. Viernheim konnte dann bei dem Wechſel:1 führen durch Tore von Kempf und Pfennig. Nach dem Wechſel ließ Friedrichsfeld merklich nach. Viernheim verwandelte einen Elfmeter und ein Friedrichsfelder Eigentor ſtellte auf :1. Kurz vor Schluß konnte Viernheim auf 511 erhöhen. Schiedsrichter war Kretzler, Walohof. Gegen Slowakei in Chemnitz Der zweite Fußballänderkampf gegen die Slowakei wurde jetzt von der Reichsſportführung nach Chemnuitz vergeben, wo er am 3. Dezember ſtattfinden wird. Die erſte Begegnung zwiſchen Deutſchland und der Slowakei fand erſt vor wenigen Wochen in Preßburg ſtatt und ſah die Gaſtgeber überraſchend mit:0 Toren ſiegreich. In den nächſten Wochen ſtehen uns alſo drei bedeutende Länd⸗ dertreffen bevor. Zunächſt am 12. November der Kampf gegen das Protektorat Böhmen und Mähren, am 26. No⸗ Eine acht kam von Kopenhagen ROMAN voN KuRT PERGANDE a3 Copyright by Carl Duncker, Verlag, Berlin W. 35. Es hatte lange gewährt, ehe er die Mutter be⸗ griff und in ihrer Seele zu leſen verſtanden hatte. Aber jetzt! Wenn ſein Gefühl ihn nicht enttäuſcht, und wenn er recht beobachtet hatte, war nun die Liebe über ſie gekommen. Aber jener Mann, den ſie liebte, liebt ein blutjunges Mädchen und wurde von dieſem wiedergeliebt. Sie würden ſich verbinden und heiraten, und die Mutter würde erwartungslos lieben und verzichten müſſen. „Wenn du mich ſo rundheraus fragſt, Benno?“ nahm Greta die Frage ihres Sohnes auf. „Es hat ſeinen ganz beſtimmten Grund“, warf er haſtig ein.„Ich werde ihn dir nach deiner Antwort erklären, Mutter.“ „Alſo ſchön, Benno“, nickte Greta mit verſonne⸗ nem Lächeln.„Ich könnte mir denken, daß ich mit Witthans in einer Ehe glücklich würde.“ Er ſchwieg eine kleine Weile, nun hörte er die Beſtätigung ſeiner Vermutungen, nun war es ge⸗ ſagt. Er antwortete leiſer:„Ich glaube aber, er liebt Pünktchen, Mutter.“ Greta ſah ihn ruhig an, dann wurde ihr Geſicht faſt heiter.„Ach, Benno!“ „Und Pünktchen liebt ihn!“ „Das allerdings kann ſein, und du wieder biſt in Pünktchen verliebt, das iſt dann alles ſehr ſchlimm, nicht wahr?“ Er ſtand faſt ratlos. Wie konnte die Mutter hierüber ſcherzen!„Es handelt ſich in erſter Linie um dich, Mutter. Ich weiß, daß ſie ſich lieben,“ fuhr er mit bleichem, erregten Geſicht fort.„Ich weiß, daß Pünktchen in dieſer Nacht noch unten im Ha⸗ fen bei Witthans geweſen iſt... Das wollte ich dir ſagen, Mutter.“ „Oder mit anderen Worten, Benno: du möchteſt mir jede beſchämende Niederlage erſparen!“ vember die achte Begegnung mit Weltmeiſter Italien in Berlin und am 3. Dezember der zweite Länderkampf gegen die Slowakei in Chemnitz. Fußball im Reich Gan Sachſen: Dresdner SC— Sudweſt Dresden:0, Sportfr. 01 Dresden— Reichsbahn Dresden 13:0, Rieſaer SV— Guts Muts Dresden:0, ViB G3 Dresden— BV 8 Meißen:0, Fortuna Leipzig— Tura 99 Leipzig 113, TuB Leipzig— PſBB Leipzig:0, Polizei Chemnitz— Sportyg.(1 Chemnitz:2, Preußen Chemnitz— Chemnitzer BC:4, SC Limbach— BC Hartha:5, Vfs Hohenſtein gegen Sportog. Hartmannsdorf:2, ScC Planitz— VfB Glauchau:0, Meerane 07— Pſcg Zwickau:1, Konkordia Plauen— Spielv. Plauen:2, 1. SWReichenbach— Vſ Plauen:2, 1. Vogtl. FC Plauen— BC Elſterberg:1, Fc 90 Mittweida— SV Grüna:2, Sportfr. Markran⸗ ſtädt— Spielverg Leipzig:4, Sportfr. Leipzig— Sport⸗ freunde Neukieritzſch:2. Gau Mitte: Poſt⸗SV Magdeburg— Fortuna Magde⸗ burg:5, Crick.⸗Vikt. Magdeburg— BS Polte Magde⸗ burg 13:1, SC Preußen 99 Magdeburg— SC Union Magdeburg:0. Gan Nordmark: FC St. Pauli— Komet:1, Barm⸗ becker SG— St. Georg⸗Sperber:3, Boruſſia Harburg— Hamburger SB:6, Altona 1893— Concordia:2, Hol⸗ ſtein Kiel— Kilia:0, Phönix Lübeck— Le Trave⸗ münde:3, Eimsbüttel— Viktoria Hamburg 111. 8 Gan Niederſachſen: Hannover⸗Braunſchweig— Bre⸗ men⸗Osnabrück:2, Spg Göttingen— 05 Göttingen 314, ASV Blumenthal— Vfe Hemelingen 610. Gan Oſtmark: Admira— Rapid:4, Wiener Sport⸗ klub— FC Wien:4, Amateure Fiat— Vienna 314, Auſtria— Wacker 511. Ftaliens Turnmannſchaft Zum Schaukampf gegen Deutſchland am 5. Nopember in Dresden bieten Italiens Turner eine überaus ſtarke Riege auf, die jetzt wie ſolgt namhaft gemacht wurde: Guglielmetti(Mailond), Neri(Rimini), Amedeo(Sa⸗ voma), Armelloni(Mailand), Capuzzo(Genua], Fioravanti (Mailand), Perego(Mailand) und Ternelli(Modena). Erſotzmann iſt der Juniorenmeiſter Zenetti. Dieſe neunköpfige Mannſchaft iſt zu einem Gemein⸗ ſchaftstroining in Como zuſammengezogen und wird vor ihrer Abreiſe nach Deutſchland am gleichen Ort noch ein Prüfungsturnen beſtreiten. Kleine Syort⸗Nachrichten Würitemberg und Baden tragen ihr Reichsbundpokal⸗ ſpiel am 12. Nov. nicht in Ulm, ſondern in Stuttgart aus. Württembergs Fußball⸗Gauliga wird die Punkteſpiele in zwei Gruppen mit je ſechs Mannſchaften beſtreiten. In Gruppe 1 ſpielen Stuttgarter Kickers, Sportfreunde Stuttgart, FV Zuffenhauſen, SB Feuerbach, VfL Sindel⸗ fingen und Union Böckingen und in Gruppe 2 VfB Stutt⸗ gart, SC Stuttgart, Sugg Cannſtatt, VfR Aalen, Ulm 46 und SSV Ulm. Die Niederrhein⸗Fußballelf zum Gaukampf gegen Mit⸗ telrhein am 1. November in Köln ſteht wie folgt: Abromeit; Janes, Albrecht; Zwolanwoſki, Stephan, Bender; Bertz, Günther, Lieſen, Pickartz, Kobierſki. Im Gan Weſtfalen beginnen die Fußball⸗Meiſterſchafts⸗ ſpiele am 5. November. Zehn Mannſchaften nehmen an den Kämpfen teil. Neun Nationalſpieler ſtehen in der Fußballelſ von Sofia, die am 5. November in der Reichshauptſtadt zum Städtekampf Kien Berlin antreten wird. Fußballmeiſter von Eſtland wurde Olympia Dorpat vor Sport Reval und Eſtonia Reval. Das erſte Fußballänderſpiel Deutſchlands mit dem Reichsprotektorat Böhmen⸗Mähren wurde vom Reichsſport⸗ führer bei ſeinem Beſuch in Prag abgeſchloſſen. Es wird am 12. November in Breslau ausgetragen. Württembergs Tennisrangliſte wird bei den Männern von Claß⸗Waldau vor Stubbe, Fürſt, Häbe und Kamann angeführt, während bei den Frauen Frau Beutter⸗Ham⸗ mer an erſter Stelle ſteht. Hallen⸗Handballturniere finden auch in dieſem Winter wieder in der Berliner Deutſchlandhalle ſtatt. Die erſte Veranſtaltung iſt jetzt zum 22. November(Bußtag) feſt⸗ gelegt worden. 16 Mannſchaften beſtreiten das Turnier. Meiſter Gerhard Purann wind bei den Eröfſnungs⸗ Radrennen in der Berliner Deutſchlandhalle am 12. No⸗ vember auf ſechs prominente Ausländer treſfen und zwar auf Weltmeiſter Derkſen(Holland), Smits(Holland), Aſtohfi und Bergomi(Italien) ſowie Anderſen und Hoeltzer (Dänemark). Ellsworth Vines gewann in Neuyork die USA⸗Tennis⸗ meiſterſchaft der Berufsſpieler durch einen:6,:8, 611, 20:18⸗Sieg über Fred Perry. Italiens Tennisrangliſte wird bei den Männern von dem nationalen Meiſter Canepele vor Romanoni, Cucelli und de Stefani angeführt, während bei den Frauen Man⸗ zutto und San Donnino gemeinſam auf den erſten Platz geſetzt wurden. Hellas Magdeburg ſtellte in der 4⸗mal⸗200⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſtaffel mit einer Zeit von 11:17,9 Minuten einen neuen deutſchen Schwimmrekord auf. Die alte Beſtzeit hielten die Magdeburger mit 11:28,4 Minuten. Der Box⸗Länderkampf zwiſchen Italien und Deutſchland findet nun endgültig am 9. Dezember in Rom ſtatt. Deutſche Kriegsmeiſterſchaften werden vom Fachamt Radſport auch in der Halle durchgeführt. Schauplatz wird, vorausſichtlich am 10. Dezember, die Deutſchlandhalle in Berlin ſein. Die Titel werden in den vier olympiſchen Wettbewerben vergeben, die Radballmetſterſchaft findet am 21. Dezember in der gleichen Halle ſtatt. Auf einem deutſchen Pferd, dem Trakehner Torno, wurde Rittm. Gutierrez in Rom Italieniſcher Meiſter der Tur⸗ nierreiter. Der Milizoffizier Pogliaga belegte auf dem oleichfalls in Deutſchland gezogenen Blanco den 4. Platz. Ski⸗Weltmeiſter Bradl iſt wieder für längere Zeit außer Gefecht rtes“ Beim Aufſtieg zum Skitraining am Hoch⸗ ſtürzte er ſchwer und zog ſich einen Unterſchenkel⸗ ruch zu. Auf der Prager Eisbahn wird ſich am 8. und 9. Nopbr. unſer Weltmeiſterpaar im Kunſtlaufen, Maxie Herber⸗Ernſt Baier, vorſtellen. „Ja, das iſt es.“ „Du biſt ein guter Junge, Benno,— nein, ich meine es vollkommen ernſthaft. Deine Mutter wird aber aufpaſſen, daß ſie ſich ſpäter nicht zu ſchämen braucht, gleichgültig, welchen Ausgang dieſe ſchöne Fahrt ins Blaue von Kopenhagen nimmt. Witthans hat mir zu verſtehen gegeben, daß ich ihm nicht gleichgültig ſei; er hat mir das nicht etwa aus einer Weinſtimmung heraus eingeſtanden, er hat dieſe Dinge überhaupt mit keiner Silbe erwähnt. Aber welche Frau fühlt nicht, ob ſie einem Mann etwas bedeutet.“ „So!“ rief Benno zornig.„Und weshalb war er geſtern abend ſo taktlos, uns alle ſitzen zu laſſen?“ „Es hatte wohl ſeinen Grund, Benno, und ebenſo weiß ich ziemlich genau, weshalb Pünktchen ihn noch in der Nacht aufgeſucht hat. Kann es nicht möglich ſein, daß er in Not iſt und Hilfe braucht?“ Benno koynte nicht an ſich halten, ſein Geſicht verzog ſich zu einem ungläubigen Lachen.„In Not? Und ein Witthans braucht Hilfe?“ „Weshalb ſiehſt du es als eine Unmöglichkeit an?“ „Aber Mutter! Stelle ihn dir richtig vor und dann frage dich nochmals, ob einer wie er in Not geraten kann oder gar von zweiter Seite eine Hilfe braucht!“ „Ach, Benno! Denkſt du, daß ein Mann, nur, weil er wie ein kleiner Herkules erſcheint, gegen ieden Angriff und jede Gefahr gefeit iſt?“ „Nein,“ ereiferte ſich Benno,„nein. das denke ich gewiß nicht, obgleich ich annehme, daß ein ſolcher Mann, ein Kerl wie ein Baum, mit jedem Kummer leichter fertig wird als ein ſpindeldürres Männ⸗ chen! Und im Geſchäft iſt die allgemeine Ueberzeu⸗ gung, daß Witthans alle Dinge mit jener Energie und Zielbewußtheit anfaßt, die zum Erfolg führt.“ Er iſt jung, dachte Greta und lächelte, und er iſt mit dem Herzen ſo ſchnell zur Stelle wie Pünkt⸗ chen, ihnen beiden fehlt die Erfahrung des Lebens „Deine Mutter iſt heute unbelehrbar Junge. Ste muß dir antworten, daß ſie anders denkt. Gerad⸗ Männer, die in ihrem Beruf aufgehen und ihr⸗ ganze Kraft und alle Klugheit für ihn aufwenden und Großes zuſtandebringen, ſind oft erſchreckend kurzſichtig und ratlos den Anſorderungen des all⸗ gemeinen Lebens gegenüber. Mit Kleinigkeiten ſich abzugeben, finden Sie keine Zeit, kleine Wider⸗ Im Eishockeyſport der Schweiz werden in dieſem Winter einige größere Veranſtaltungen entfallen, ſo der Meiſter⸗ ſchaftswettbewerb und das berühmte Davoſer Turnier um den Spengler⸗Pokal. Hang Engneſtangen(Norwegen), der berühmte Eis⸗ ſchnelläufer, iſt von den ſchwediſchen Schnelläufern als Ama⸗ teurtrainer verpflichtet worden. Der Olympiſche Pokal, der ſeit 1906 alljährlich einem Verein, einem Verband oder einer Inſtitution, die ſich um den Sport verdient gemacht hat, zuerkannt wird, wurde diesmal dem„Schwediſchen Reichsverband für Sport“ zu⸗ geſprochen. Deutſchland war ſchon dreimal im Beſitz dieſer Auszeichnung. N Graf Baillet-Catour erllärt: Schickſal der Olympiſchen Spiele noch nicht entſchieden. Der belgiſche Präſident des Internationalen Olympi⸗ ſchen Komitees, Henri Graf de Baillet⸗Latour, hat über die Durchführung der 12. Olympiſchen Spiele 1940 eine Erklärung abgegeben. Er führte darin aus, daß alle Mel⸗ dungen über eine Abſage der Spiele verfrüht ſind, vielmehr geht aus den letzten aus Finnland eingelaufenen Nachrich⸗ ten klar hervor, daß das finniſche Organiſationskomitee nach wie vor bemüht iſt, das große Weltſportfeſt mit inter⸗ nationaler Teilnahme zu feiern. Bis auf das Schwimm⸗ ſtaoion, das erſt im kommenden Frühjahr fertiggeſtellt wer⸗ den kann, ſind alle übrigen Bauarbeiten ſoweit gediehen, daß die olympiſchen Kämpfe jeden Tag beginnen können. Präſident Baillet⸗Latour hat aus dieſem Grunde eine ſchriftliche Umfrage an die JOC⸗Mitglieder gerichtet und um Beantwortung der nachfolgenden zwei Fragen gebeten: 1. ob ſie der Meinung ſeien, daß es zweckmäßig wäre, die Spiele im kommenden Jahr ſtattfinden zu laſſen, wenn der Krieg noch nicht beendet ſein ſollte, 2. ob die intereſſierten Länder im Falle, daß Finnland ſeinen Beſchluß auf Durchführung der Spiele aufrecht ſollte, die Mannſchaften nah Helſinki entſenden würden. 5 Inzwiſchen iſt ſchon das amerikaniſche Olympiſche Ko⸗ mitee telegraphiſch an Graf de Baillet⸗Latour herangetreten mit der Bitte, die Spiele bei einem Verzicht von Finnland 1940 in den Vereinigten Staaten zu veranſtalten. Es wurde zum Ausdruck gebracht daß in dieſem Falle die Spiele in Detroit zur Durchführung kommen würden. „Hühnlein verleiht Motorſportabzeichen Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Reichsleiter Koxpsführer Hühnlein, hat verfügt, daß das Deutſche Mo⸗ torſpoxtabzeichen auch im Jahre 1940 wieder durch ihn verliehen wird. Der Zeitpunkt der Verleihung wird noch bekanntgebeben. Die Anträge müſſen bis zum 1. Dezember bei der ONS. eingereicht werden. Dos Deutſche Motorſportabzeichen wurde vom Führer geſchaffen und in der Eröffnungsrede zur Autoſchau 1998 mit den Worten verkündet:„Die hervorragenden Leiſtun⸗ gen und der opferwillige Einſatz der Männer des deut⸗ ſchen Kraftfahrſports, die Jahr für Jahr, ſei es auf den Rennbahnen der Welt, beim Angriff auf Rekorde, bei Langſtrecken⸗ und Zuverläſſigkeitsfahrten oder im Kraft⸗ fahr⸗Geländeſport, für Deutſchlands Anſehen und Geltung kämpfen, haben mich veranlaßt, als ein äußeres Zeichen meiner Anerkennung das Deutſche⸗Motorſportabzeichen zu ſchaffen. Dieſe ehrenvolle Auszeichnung ſoll für die motor⸗ begeiſterte Jugend höchſter Anſporn ſein.“ Die erſte Ver⸗ leihung des in Gold, Silber und Eiſen geſchaffenen Ab⸗ zeichens nahm Korpsführer Hühnlein im Februar 1039 vor. wärtigkeiten berühren ſie nicht. Die Mißachtung dieſer Dinge aber haben ſchon manchen Großen zu Fall gebracht. Und vielleicht droht Witthans Aehn⸗ liches? Er wird ein großes Induſtrieunternehmen mit beſtem Erfolg leiten können und im perſön⸗ lichen Leben doch verpaſſen, zuzuſchlagen, wo zuge⸗ ſchlagen werden müßte!“ Benno beobachtete ſie aus unſicheren Augen, die Mutter lächelte ernſt und bitter.„Wie meinſt du das?“ 8 „Ich meine es genau ſo, wie ich es ſage.“ Sie erhob ſich,„Ich muß nun ſchnell zu Pünktchen.“ „Aber was willſt du bei Pünktchen?“ rief er faſt verzweifelt. Er hatte der Mutter geſtanden, daß Witthans und Pünktchen ſich liebten. warum wollte ſie es nicht glauben? Und jetzt wolle ſie ſogar eine Begegnung unter vier Augen ſuchen! Nein, das verſtand er nicht, er war verſtört und entrüſtet. Greta tat, als merkte ſie nicht, was in jhm vor⸗ ging.„Herr Lampert iſt nach Berlin gefahren“, antwortete ſie ruhig.„Er bat mich, es Pünktchen zu ſagen.“— Pünktchen ſtand am Fenſter, beide Hände auf das Fenſterbrett geſtützt, und ſah auf die See hinaus. Die Tür zu dem kleinen Balkon ſtand offen. Das Segel von Witthans' Boot war weit. Manchmal zwar hatte ſie die Empfindung, daß es größer und höher aus der See herauswuchs. Aber es blieb im⸗ mer eine Täuſchung. Wenn ſie vor angeſtrengtem Hinausblicken die Augen ſchloß und dann wieder öffnete, erkannte ſie, daß ſie ſich geirrt hatte, das Segel blieb weit und fern. Als Greta in ihr Zimmer kam, erſchrak Pünkt⸗ chen nicht, ſie trat mit ruhigen Bewegungen vom Fenſter zurück und bot ihrer Beſucherin mit be⸗ herrſchter Stimme einen Seſſel an. Geſtern noch hätte ſie um ihre Faſſung ringen müſſen, wenn un⸗ vermutet Greta in ihrem Zimmer geſtanden hätte⸗ In einem Gemiſch von boshafter Neugier und ern⸗ ſter beſchämender Beklemmung hätte ſie noch geſtern der der Dinge entesgengeſehe über⸗ zeugt, daß ſie der Reife und Ueberlegenheit dieſer Frau ihre Jugend ſiegreich gegenüberſtellen konnte Jetzt fühlte ſie anders, ſie hatte ſchon unten am Strand anders gefühlt. Sie ſpürte keine Regung mehr, in Greta eine Gegnerin zu ſehen, heute war ſie eine Frau, die ſie ſich in ihrer Verlaſſenheit als Freundin und Hilfe wünſchte. 0 Greta ſchlug den angebotenen Seſſel reundlich Zwei Schlenderhaner in Front Die großen Ereigniſſe des deutſchen Flachrennſports lie⸗ gen hinter uns und die Spitzenkönner haben durchweg be⸗ reits ihr Winterquartier bezogen und kommen in dieſem Jahr nicht mehr an die Oeffentlichkeit. Ein auſſchluß⸗ reiches Bild geben die Gewinne des Jahres 1939. Dreizehn Pferde komen auf der Flachen auf eine Gewinnſumme von mehr als 20000 Mark, aber nux eines konnte eine fünf⸗ ſtellige Zahl erreichen: der Derbyſieger Wehr Dich. Er be⸗ gann das Jahr mit zwei Erfolgen in Hoppegarten und nach der Niederlage durch Organdy krönte der Schlenderhaner ſeine Laufbahn mit dem Sieg im Deutſchen Derby über Sonnenorden und ſeinen Stallgefährten Octavianns, der mit vier Siegen an zweiter Stelle der Rangliſte ſteht. Wehr Dich kam auf 103 380 Mark, Octavianus, der u. a. das Wiener Derby, Fürſtenberg⸗Rennen und St. Leger ge⸗ wann, auf 79 400 Mark. Zwei Schlenderhaner Dreijährige, die beide Wallenſtein zum Vater haben, an der Spitze— das iſt wahrlich ein ſchöner Triumph. Der Franzoſe Goya, bei ſeinem einzigen Start Gewinner des„Braunen Bandes“ iſt mit 70 000 Mark an dritter Stelle placiert und zugleich beſter Ausländer. Ihm folgen zwei weitere Fünf⸗ jährige mit Elr'tzling, der den im Gelde gekürzten„Großen Preis der Reichshauptſtadt“ gewann, und Trollins mit 68 790 bzw. 54 230 Mark. Sonnenorden und Organdy ver⸗ vollſtändigen die Spitzengruppe unſerer Dreijährigen. Beid⸗ lieſen ſtets gut, aber nicht immer glücklich. Sonnenorden brachte es bei zeyn Starts auf zwei Siege und 40 487 Mark, Organdy bei acht Starts und nur einem Sieg(dieſen aller⸗ dings über Wehr Dich!) auf 41 070 Mark. Gewinnreichſtes Pferd des jüngſten Jahrganges war ebenfalls ein Träger der Schlenderhaner Farben, die Alchimiſt⸗Tochter Schwarz⸗ gold, die erſt durch ihre Niederlage im Ratibor⸗Rennen, wo ſie von Finitor geſchlagen wurde, etwas von ihrem Nimbus einbüßte. Von ſechs Rennen gewann ſie vier, darunter in Baden⸗Baden das international beſetzte Zukunfts⸗Rennen. und beſchloß das Jahr mit einer Gewinnſumme von 30 818 Mark. Panheros, der Sieger im Gerling⸗Preis, galoppierte 28 390 Mark zuſammen und ſchließlich brachten Ngorongoro, Tatjana, Gewerke und Florida ihren Beſitzern noch jeweils mehr als 20 000 Mark ein. Hoppegarten, 28. Oktober Abreſſe⸗Rennen. 3200 Mark, 1400 Meter(Lehrlingel: 1. M. Herdings Werner(5. S9 6 2. Trojaner; 3. Prin⸗ zenweg. Schill, Condottieri. Toto: 23, 10, 11:10. Lg.:—1742—4. EW: 40.10. Armfried⸗Rennen. 3200 Mark, 1000 Meter: 1. W. Mülhens Reichsorden(F. Müller): 2 Giannina; 3. Or⸗ gona; 4. Despot. Ferner: Favorit, Schloßparade, Alida, Flora, Oranita, Roſalena. Toto: 32, 12, 14, 11. 11:10. Lg.:——3. EW: 1252:10. Antwortrennen. 6000 Mark, 1800 Meter: 1. Geſtüt Mydlinghovens Barsdorf(J. Raſtenberger), 2. Tatſana; 3. Janitſchar. Ferner: Panheros, Kumbuke, Goldtoler, Burgunder, Wiener Walzer, Eon. Toto: 112, 32, 14. 25:10. Lg.:—-—11. EW: 616:10. Lehndorff⸗Rennen. 10 000 Mark, 3200 Meter: 1. Heinz Junks Armenienne(H. Zehmiſch); 2. Gewerke; 3. Vineta. Ferner: Wunderhorn, Steinbach, Origines. Toto: 25, 14, 20:10. Lg.:——5. EW: 9610. Averſion⸗Rennen. 9200 Mark, 1400 Meter: 1. Geſtüt Ebbeslohs Avkat Rein(O. Schmidt); 2. Grillenſänger; 8. Ausblick. Ferner: Fantaſt. Toto: 24, 22 85. Lg.: 1¼4 bis—K. EW: 152:10. Anſchlußrennen. 3200 Mark, 2000 Meter: 1. A. Hora⸗ leks Henry(O. Schmidt); 2. Heubrückle; 3. Eiger; 4. Chimophila. Ferner: Pentathlon, Paſubio, Schwekenbter, Pipin, Hernani, Paracelſus, Jan von Eyk. Toto! 64, 17, 16, 62, 16:10. Lg.: 14——K. EW: 224:10. Abſchlußrennen. 3200 Mark, 1400 Meter: 1. A. Wetter⸗ marks Biene(W. Held); 2. Orione: 3 Waltala; 4. Mon⸗ tebello. Ferner: Heimfahrt, Titan, Landpirat, Bel ami, Prieſterin, Tugend, Vinſebeck. Toto: 66, 21, 15, 16, 25:10. Lg.:——H. EW: 396.10. Halali⸗Rennen. 2500 Mark, 1600 Meter: 1. Stall Uh⸗ lands Lady Roſa(W. Held); 2. Tuhoma' 3 Die Waht am Rhein; 4. Irmata. Ferner: Fra Diavolo, Marocain, Sonntagsmädel, Tamaran, Gräfin Georgia, Raguſa, Son⸗ nenvogel, Condé, Arwed. Toto: 27, 12, 15, 17, 88:10. Lg.:——1. EW: 188110. Hockey im Süden Bei den Hockeykämpfen im Gau Südweſt ſah man ſoſt durchweg die Spitzenmannſchaften ſiegreich. Der Deutſche Meiſter TV. 57 Sachſenhauſen ſtellte ſich bei der JG. Höchſt vor und kam zu einem glatten:0(:)⸗Sieg. it dem gleichen Ergebnis fertigte der CS. Frankfurt 1880 die Elf von Weiß⸗Blau Aſchaffenbura ab. Dagegen mußte die Eintracht eine weitere Niederlage einſtecken, diesmal mit:2 von Allianz Frankfurt. Von den Frauenſpielen iſt der:0⸗Sieg von SC. Frankfurt 80 über den Frank⸗ furter TV. 1850 zu erwähnen. In Baden wurden die beiden Heidelberg⸗Pflichtſpiele vom HTV. 46 bezw. Tgd. 78 wegen ſchlechter Platzverhälr⸗ niſſe abgeſagt. er HE. Heidelberg kam gegen Gexmanio Mannheim zu einem glatten:0(:)⸗Sieg, an dem be⸗ ſonders die Gebrüder Peter und Kerzinger großen An⸗ teil hatten. Der VfR. Mannheim war in Ludwigshaſen mit:0 über TSG. 61 erfolgreich und die MrG. Mann⸗ heim ſchlug die Reichsbahn Ludwigshaſen mit 210. 99810 aus.„Ich ſollte Ihnen von Ihrem Vater nur aus⸗ richten, Fräulein Lampert, daß er nach Berlin fah⸗ ren mußte. Sie möchten auf ſeinen Anruf hier im Kurhaus warten.“ Daß Lampert ihr aufgetragen hatte, Pünktchen ebenfalls zu ſagen, daß ſie ihn ent⸗ täuſcht habe, verſchwieg Greta. Wenn Lampert dieſe Feſtſtellung für nötig hielt, war er allein derjenige, der ſie Pünktchen gegenüber traf. „Ich danke Ihnen, gnädige Frau.“ „Ach, ſagen Sie, bitte, Frau Hagen, Lampert.“ Pünktchen errötete. Sie ſtanden ſich gegenüber, Pünktchen ſiebzehneinhalbjährig, Greta vierundvier⸗ zigiährig. Das iſt nicht mehr das Pünktchen von geſtern, dachte Greta verwundert nach ſchnellem Blick in Pünktchens Geſicht, das einen ernſten, faſt ſtrengen Ausdruck angenommen hatte. „Ich wußte ſchon von Cutorius Frau Hagen, daß Vater nach Berlin gefahren ſei. Er hat mit Ihnen geſprochen, wie ich höre... Wiſſen Sie auch den Grund ſeiner plötzlichen Reiſe?“ Greta zögerte mit der Antwort. „Bitte, ſagen Sie es mir“, bat Pünktchen einfach. Sie verſtand, wenn Greta zögerte und gleichſam Fräulein vorſichtig ihr gegenüber blieb; zwiſchen ihnen ſtand noch immer Witthans. Um ſeinetwillen hatte ſie dieſe Frau durch ungehörige Bemerkungen geſtern bei Tiſch gekränkt, ſie wäre nicht imſtande, es ein öweites Mal zu tun. Es war keine überzeugte Liebe geweſen, unter deren Einfluß ſie in Greta eine Gegnerin geſehen hatte, es war gekränkte Eitelkeit und das Eingeſtändnis eigener Unzulänglichkeit ge⸗ weſen. Und Pünktchen lächelte bleich und traurig. „Ihr Vater nannte mir den Grund, Fräulein Lampert.“ So, dachte Pünktchen, ſo, Frau Hagen weiß es alſo es iſt gut ſo!„Aber Vater hat Herrn Witthans nicht mehr geſprochen?“ „Nein, leider nicht!“ Fortſetzung folat) ſſfff W ————————————— ——————— ————— —— e eee eeeeeeeeeeeeeeeee ————— FCC 6. Seite /Nummer 462 Neue Mannheimer Zeitung Montag, 30. Oktober 1989 „O, ich bin klug und weise „Zar und Zimmermann“ Begeiſterung um Lortzing im Nationaltheater Ueber hundert Jahre hat nun ſchon das beluſti⸗ gende Geplänkel des wackeren Saardamer Bürger⸗ meiſters van Bett mit den beiden zimmernden Ruſſen⸗ petern, deren einer der Zar iſt, die Freunde der hei⸗ teren Spieloper erfreut, ohne daß das liebens⸗ würdige Werk an Friſche eingebüßt hätte. Eine mit Sorgfalt und Liebe ſtudierte Aufführung von„Zar und Zimmermann“(neben dem„Wildſchütz“ das beſte und muſikaliſch gedankenreichſte Bühnenwerk Lortzings) findet, das zeigte auch die e Wiederaufnahme des Werkes ins Repertoire des Nationaltheaters, ſtets ein äußerſt dankbares Pu⸗ blikum. Die muſikaliſche Leitung der Neueinſtudie⸗ rung war dem jungen Kapellmeiſter Eugen Heſſe übertragen worden. der ſich bereits mit der forſch und ſchmiſſig geſpielten Ouvertüre lebhafte Zuſtim⸗ mung des gut beſuchten Hauſes erſtritt. Heſſe zeigte ſich als umſichtiger Orcheſterführer von drängeriſchem Elan, der ihn gelegentlich freilich noch zu 8— ſtiliſtiſchen Grenzüberſchreitungen verleitet(Tempo, Lautſtärkel), jedenfalls aber trockenem Phlegma nirgends einen Platz einräumt. So war das beſon⸗ dere Kennzeichen der muſikaliſchen Seite der Auf⸗ führung eine immer wache Beweglichkeit und ein bewußt flottes Vorantreiben des Handlungsablaufes, ſelbſt auf die Gefahr gelegentlicher vorübergehender Schwankungen zwiſchen Orcheſter und Bühne, Er⸗ ſcheinungen, die jedoch vom Kapellmeiſter geiſtes⸗ gegenwärtig aufgefangen und ausgeglichen wurden. Die Spielleitung Erich Kronens ſchuf ein natürlich wirkendes buntes Leben und Treiben ſo⸗ wohl auf der Schiffswerſt, wie in der Schenke und im Hafenbild, und die Spiellaune von Chor und Soliſten blieb den ganzen Abend über dem vielfälti⸗ gen Humor dieſer Muſik willig aufgeſchloſſen. Scherer hatte als van Bett in ſeiner ſalomoniſchen bürgermeiſterlichen Selbſtherrlichkeit ſeine liebe Not, unter den Petern den rechten herauszufinden und brauchte um den Spott ſeiner Bürger nicht beſorgt zu ſein. Er öffnete dem Humor dieſer berühmten Partie alle Schleuſen und fand in Lienhard als ſchön ſingendem Zaren und in Baltruſchat. der einen überaus drolligen, von Eiferſucht geplagten Iwanow verkörverte, einen ſehr aufgeräumten und, was noch mehr bedeutet, einen muſikaliſch ſehr ſiche⸗ ren Mitſpieler. Hölzlin, Tolksdorf und Schäſer gaben dem Trio der hochmögenden Ge⸗ ſandten die nötige geſangliche und darſtelleriſche Cha⸗ rakteriſtik, und Guſſa Heikens verliebte Bürger⸗ neiſtersnichte ſang die Eiferſuchtsarie und die Duetts mit ihrem ſtörriſchen Peter ſcharmant und liebenswürdig. Die Partie der wackeren Zimmer⸗ meiſterin Brown wurde von Nora Landerich zuverläſſig betreut. Ehöre und Enſembles waren gut ſtudiert und klangen lbis auf das heikle Männerſechstett im zwei⸗ ten Akt) friſch und ſauber. Dem Ballett gebührt für den ſtark beklatſchten Holzſchuhtanz ein Sonder⸗ lob. Es gab überhaupt vielfach bei offener Szene Beifall, der ſich zum Sturm 0 der britiſchen Maſeſtät ſeine Garantie⸗Erklärung ab, gab:„Was ein Engländer verſpricht, das behält er. Carl Ouno Eiſen bart. A. L. Philipps: Scotland Bard. Roman.(Eſche⸗Verlag, Leipzig. Preis.50 Mark).* Nicht eigentlich ein Roman, obwohl der Leſer dieſes nicht weniger als 700 engbedruckte Seiten umfaſſenden Bu⸗ ches hier auf weite Strecken mehr Spannung findet als in manchem abenteuerlichen Roman Der Band enthält, nicht mehr und nicht weniger als die lückenloy;, dokumentarkſchen Tatſachen nacherzählte Entwicklungsgeſchichte Seotland Härds und damit zugleich die erregende Kriminalgeſchichte Londons während der letzten 150 Jahre. Philipp,, ein erfahrener deutſcher Kriminaliſt, iſt ein ſeſſelnder Erzähler und verbindet dieſes Talent mit der gründlichen Wiſſen⸗ ſchaftlichkeit des ſorſchenden Geiſtes. Archive und Geheim⸗ akten Scotland Jards und viele andere ſhwer zugängliche Ouellen leiſteten ihm bei ſeiner Arbeit vortreffliche Dienſte, Uud ſo entſtand ein imvonierendes Wert, das neben ſeiner höchſt feſſelnden Unterhaltſamkeit ungemein auſſchlußreiche Einblicke geſtattet in das Weſen und Werden Sebtland 9 * Carl Onno Eiſenbart. geſtrige Auch in der chemiſchen Gruppe war Eine Kursveränderung erfuhren lediglich Farben, die auf heitlich, erhob, als der Geſandte für die Anfertigung des Stellengesuche HAHDEIs- UnD WIRTscHAFIS-ZEHTURG Zurückhaliung an den Akfienmärkien Bei kleinsien Aulirägen anziehende Kurse Berlin, 30. Oktober. Auch zu Beginn der neuen Woche war an den Aktien⸗ märkten weiterhin eine gewiſſe Zurückhaltung feſtzuſtellen, die jedoch an dem freundlichen Grundton nichts zu ändern nermochte. Von der Bankenkunoſchaft lagen einige Auf⸗ träge vor, die ſowohl die Kauf⸗ als auch die Verkaufs⸗ ſeite betrafen. Bei der Enge des Marktes traten bei klein⸗ ſten Aufträgen verſchiedentlich über 1 v. H. hinausgehende Wertveränderungen ein. Am Rentenmarkt beſtand weiter⸗ hin einiges Intereſſe. Steuergutſcheine lagen jedoch etwas ruhiger, da ſich ein Teil der disponiblen Mittel offen⸗ ſichtlich für die neuen Reichsbahnſchatzanweiſungen bereit⸗ hält. Am Aktienmarkt ſtanden Buderus und Harpener mit einer Steigerung von 1 und 17/4 v. H. im Vordergrunde, wobei in letzteren das Geſchäft etwas regex war. Mannes⸗ mann und Vereinigte Stahlwerke büßten andererſeits je 74 und Rheinſtahl v. H. ein. Die übrigen Werte dieſes Marktgebietes blieben unverändert oder erhielten keine Anfangsnotiz. Kali⸗Aktien lagen ruhig, aber gut behauptet. der Grundton ſtetig. 148.25(plus 4 v..) ſtiegen. Gummi⸗ und Linoleum⸗ werte wieſen keine einheitliche Kursgeſtaltung auf. Wäh⸗ rend Conti⸗Gummi 7 v. H. gewannen ſtellten ſich Deutſche Linoleum 1 v. H. niedriger. Auch Elektro⸗ und Verſorgungswerte lagen unregel⸗ mäßig. Deſſauer Gas kamen, Licht⸗Kraft, Bekula 6, Geffürel 56 und HEW 1 v. H. höher an. Andererſeits ſtell⸗ ten ſich Akkumwlatoren 1, Lameyer und Elektriſche Lieſe⸗ rungen um je 1,50 v. H. niedriger. ACc verloren v. H. Sonſt ſind noch zu erwähnen: Deutſcher Eiſenhandel uno Deutſche Waffen mit je plus ½ v.., andererſeits BMW und Hotelbetrieb mit je minus 4 v. H. Dierig büßten 1,5 und Felten 1,50 v. H. ein. Höher lagen noch Rhein⸗ Braun um und Shultheiß um 7 v. Im Verlaufe blieb die Kursentwicklung zwar unein⸗ jedoch war die Allgemeinſtimmung durchaus freundlich, wobei Beſſerungen überwogen. Rheinſtahl ſtellten ſich ſogar 2, Rhein⸗Braun 1 und Siemens 175 v. H. höher. Auch Elektriſche Lieferungen wurden um 1 v. H. heraufgeſetzt. Sonſt hielten ſich die Abweichungen in engen Grenzen. Am Kaſſarentenmarkt erhielt ſich Anlagebedarf in Pfondbriefen, Liquidations⸗Pfandbrieſe waren zum Teil feſter. Von den meiſt geſtrichenen Stadtanleihen gewan⸗ nen 26er Dresden Gold v. H. Im übrigen ſind auch Dekoſama II mit einem Gewinn von ½ v. H. zu nennen. Holſteiner Ebektrizitätsverbandsauleihe ſtiegen gegen letzte Notiz um 1 v. H. Provinzanleihen waren meiſt behauptet. Auch Staats⸗ und Länderanleihen ſowie Reichsanleihen hielten ſich überwiegend auf letztem Stande. Vexreinzelt ſah man aber auch kleine Beſſerungen. Obligationen war die Stimmung eher etwas freundlicher. Steuergutſcheine I lagen gegenüber dem Vorwochen⸗ ſtand zum Teil etwas niedriger. Eine Ausnahme machten Dezember mit 99.40—99.423 und Jannar mit 98.80—98.85. Februar nannte man hingegen mit 98.40—98.45(98.60 bis 98.65), März mit 98.25—98.30(98.50.—98.55). Die gleiche Entwicklung zeigten April und Mai. Von Steuergut⸗ ſcheinen II erhöhten ſich Auguſt und September um je v. H. auf 94/ und 9474. Sonſt blieben die Kurſe hier unverändert. Der Privatdiskontſatz wurde bei 274 v. H. belaſſen. * Die Preisbildung beim Schneiderhandwerk. Ein Er⸗ laß des Reichskommiſſars für die Preisbildung an den Regierungspräſidenten, Preisüberwachungsſtelle, Aachen, ſtellt folgendes feſt: In den Fällen, in denen ein Schneider Fertigwaren aus in ſeinem Eigentum befindlichen Stoſ⸗ fen herſtellt, gelten für die Preisbildung das Spinnſtoff⸗ geſetz ünd die dazu Lrlaſſenen Vorſchriften. Wenn der Schneider dagegen einen Anzug fertigt, zu dem der Kunde den Stoff und er ſelbſt die Zutaten liefert, iſt der Preis Auzuges nach der Verordnung üher das Verbot von Preiserhöhungen vom 26. Nopember 1936 zu bilden. Dabei darf, ſoweit es ſich um den Preis der Zutaten aus Spinnſtoffen handelt, der Runderlaß Nr. 65/37 angewendet werden. Ein Teil der Schneider vertreibt außer den von ihnen hergeſtellten Waren auch Herrenartikel, z. B. Oberhemden, Kragen Krawatten uſw. im Kleinverkauf. Für die Waren letztgenannter Art rich⸗ tet ſich die Preisbildung nach der Verordnuna für Spinn⸗ ſtoſſe und Spinnſtoffwaren im Einzelhandel vom 17. Sept. (RGBse i. S. 1887, IV— 220— 9803 vom 16. Oktober). Noch einmal verlüngert: Für Induſt rie⸗ 7. Wochel Geld- und Devisenmarkt Am Geldmarkt blieben die Sätze für Blankotagesgeld mit 23/ bis 29“ v. H. unveröndert. Von Valuten errech⸗ neten ſich der Schweizer Franken mit 55,93, der holländiſche Gulden mit 132,35 und der Belga mit 41,49. Diskont: Reichebank 4. Lombard 8. Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗30. Oktober 28. Oktober für kont Geld J Brie Beld] Brief Aegypten lägypt.Pfb.)) 9990 10,01——. Afahaniſtann* 18.73 18, 77 Argentinien 15.⸗Peſo. 0,578.582 0,578 0,582 Auſtralien 1 Suetral Pfd.)).992.008 9 642 Selcten 100Belga 4 41,48 41,50 41,64 41.72 Braſilien 1Milreis—*— 7 7 5 0,130] 0,132 Brit. Indien 100 Ruplen))—3 74.—— S en, 100Leva 0 3,047 3,053 3,047].053 Dänemark 100Kronen 4 48.05 48.15 48 05 48, 15 England... 1PfdD 40 2.900 10 01 425 Eftland„100eſtn. Kr. 4% 62, 440 62,560. 62,440 62,560 Finnland100finn Mk. 4 5,045 5,055 5,045] 5,055 Frankreich.. 100Fr. 4 2 5,074 5,680 5 Griechenland 100Dr. 6 2,353/ 2,357.353 2,357 Holl ind 100Gulden 2 132,22 132,48 132,22 132,48 Iran(Teheran) 100 Rials—*é 14,28 14, 30 14.2814.30 Feland. 100 isl.Kr. ½ 38,1 38,30 38,1 38,30 „Italien.. 100 Lire 4 13,09 J13,11 13,09 13,11 Japan. Iĩen 3,20] 0,583 0,585 0,5830 0,585 Fugoſlaw. 100Dina' 5 5,604] 5,706 5,694] 5,700 Kanada 1 lan. Dollar)[⸗ 2,198].202— Lettland. 100 Latts 57 48,75 48,85 48,75 48, 85 Litaueyn 100Litas*e 41,94 42.02 41,94 42,02 Luxemburg ſoblunmb. fr, 10,37%/ 10,390 10,41 10,43 Neuſeeland 1 üscelPfl.)].. 7992 6,098 442 Norwegen 100Kronen 3 J 56,59 50,71 50.5056,71 Portugal 100 Eskudo 4½ 9,9910 9,109 9,0910 9,109 Rumänien. 100Le⸗ 37 40 48. 105 Echweden 100Kkr. 2% 59.20 ½½.2 5575ʃ Schweiz 100Franken 1 55,89 56,01 55.89] 50.01 Spanien 10(Peſeten 5 25,01 25,67 25,01/ 25,57 Subee*— 8,5910 8,609 8,5910 8,609 üdafrika 1 KMcatr. Pid. 4 5 22 Lükel„ Atül.. Pid⸗ 1,978.982 1,9780 1,982 Ungarn„ 100Peng—* 929 Uruguay: 1 Golbpeſo.. 0,529.331.529/.531 Ner. Slaaten Dollar 1.4910.405.4011.405 Die mit einem 5) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. 4 — 8 3 2 * Bedaifsdeckungsſcheine für Mehl, und Schrotſäcke. Alle zum Müllerhandwerk gehörenden Mühlen müſſen von ietzt ab ihre Anträge auf Bedarfsdeckungsſcheine für Säcke nicht mehr an die Reichsſtelle für Baſtfaſern ſondern an den Reichsinnungsverband des Müllerhandwerks richten. Der Einkauf von Säcken in einer Gewichtsmenge bis 50 Kilo monatlich iſt frei. Wer jedoch ſeinen Bedarf an Säcken, der für einen Monat innerhalb der Freigrenze liegt, zu⸗ ſammengefaßt für zwei oder drei Monate einkauft, muß, da nun die Freigrenze überſchritten wird, über dieſe Menge einen Bezugſchein beantragen. * Vergütung für die Inanſpruchnahme von Laſtkraft⸗ wagen. Mit Wirkung vom 1. November werden durch Runderlaß des Reichsminiſters des Innern die Ver⸗ gütungsſätze für die Inanſpruchnahme von Laſtkraftfahr⸗ zeugen(Laſtkraftwagen, Sattelſchlepper, Zugmaſchinen) und Anhängern auf Grund des Reichsleiſtungsgeſetzes durch Bedarfsſtellen außerhalb der Wehrmacht abgeändert. In Zukunft ſind für die durch die Fahrbereitſchaftsleiter zu⸗ awieſenen Fahrzeuge im Güternahverkehr keine höheren Beförderungspreiſe zu zahlen, als ſie vor dem 1. Seytem⸗ ber im freien Wirtſchaftsverkehr galten. Im Güterfern⸗ verkehr beſtimmen ſich die Vergütungsſätze nach den vom Reichsverkehrsminiſter beſtimmten Tarife Damit iſt dafür Sorge getragen, daß durch die Verknappung der Laſtkraft⸗ fahrzeuge grundſätzlich keine erhöhte Belaſtung der Wirt⸗ ſchaft mit Fuhrkoſten entſteht. * Pfälziſche Hypothekenbank Ludwigshafen am Rhein. Bei der Verloſung von 5,5proz. Liquioationspſandbrieſen wurden die Reihen—36 einſchließlich zur Einzahlung auf 1. Dezember ausgeloſt. Die Bank bietet den Umtauſch der Liquidationspfandbriefe in 4,5proz. Pfand⸗ riefe an. Banken im Sparprozeſ Ein Beitrag zum heutigen Spartag Die Geſamtheit der deutſchen Spareinlagen bei Bankes und Sparkaſſen iſt im Jahre 1938 um 2,7 Mrd. 4 geſtiegen. Um ein genaues Bild von den Rücklagen, die das deutſche Volk jahraus, jahrein aus ſeinem laufenden Einkommen für Notzeiten abzweigt, zu bekommen, muß man aber noch diejenigen Beträge hinzurechnen, die dem Schutze vor den Wechſelfällen des Lebens durch das„Verſicherungs⸗ ſparen“ dienen, vor allem die Einnahmen der geſetz⸗ lichen Sozialverſicherung. So haben die bei⸗ den großen Rentenverſicherungen, die Invaliden⸗ und die Angeſtelltenverſicherung, im letzten Jahr einen Vermögens⸗ zuwachs von rund 1,1 Mrd.& gehabt. Stellen wir dieſe Rücklagen auf Grund der geſetzlichen Sozialverſicherungsträger in Höhe von 1,1 Mrd./ dem bereits erwähnten Betrag von 2,7 Mrd./ gegenüber, um den die bei Sparkaſſen und Banken unterhaltenen Spar⸗ guthaben gewachſen ſind, ſo kommen wir zu folgender, ſehr bemerkenswerter Schlußfolgerung: Der deutſche Ar⸗ beiter, der deutſche Familienvater, vor allem aber auch unſer Frauen und unſere Jugend begnügen ſich nicht mit der bequemen Feſtſtellung, daß die Sozialverſicherung ſie vor äußerſter Not ſchützt. Sie entwickeln ungeachtet des Verſicherungsſchutzes einen Sparwillen, deſſen Nieder⸗ ſchlag das Aufkommen der Sozialverſicherung(d. h. ihrer Rentenzweige) um mehr als 100 v. H. übertrifft. Das freiwillige Sparen auf Grund eigener Einſicht und unter eigener Verantwortung iſt alſo auch in der Gegen⸗ wart die typiſche Betätigungsform des deutſchen Spar⸗ willens. Der deutſche Menſch, der auf ſeine Leiſtung ſtolz iſt, will es aus eigener Kraft zu etwas bringen. Er kann dies, da er fähig iſt, auch unter ſchwierigen Umſtänden etwas zu erübrigen. In früheren Zeiten waren— wenn wir von den Le⸗ bensverſicherungen abſehen— die Sparkaſſen die faſt letzten alleinigen Träger dieſes Sparwillens In den Jahren hat jedoch das Bankſparen, alſo der Erwerb eines Sparguthabens bei den Banken, recht beachtlih zugenom⸗ men. Im Jahre 1934 beiſpielsweiſe betrug die Zunahme der Spareinlagen in Deutſchand rund 957 Mill.„4. Auf die Zunahme der Spareinagen bei Banken und Bankiers entfielen davon etwa 75 Mill., alſo etwa 10 v. H. Von Mitte 1938 bis Mitte 1939 haben ſich die Spareinlagen bei Banken und Bankiers um rund 350 auf 1450 Mill. 4 erhöht. Das ſind etwa 13 v. H. der geſamten Erſparnis⸗ rate. Vergleicht man bei den Banken und Bankiers den Zuwachs an Spareinlagen mit dem Zuwachs an Kund⸗ ſchaftseinlagen überhaupt, ſo entfielen 1934 auf eine Ver⸗ mehrung der Kundſchaftseinlagen von rund 375 Mill. 1 auf die Vermehrüng der Sparguthaben 75 Mill. 4. Im Jahre 1938 betrug der Zuwachs an Spareinlagen 215 Mill. Mark bei einer Vermehrung von 695 Mill. 4 der Kund⸗ ſchaftseinlagen überhaupt. größerer Hundertſatz der Spareinlagen als in den Vor⸗ jahre zu den Banken gefunden, ſondern die Spareinlagen ſind auch für die Bankbilanzen zunehmend von größerer Bedeutung geworden. Fragt man nach den Gründen für dieſe engere Ver⸗ flechtung von Banken und Sparerſchaft, ſo iſt davon aus⸗ zugehen, daß die Neuordnung der deutſchen Bankwirtſchaft durch den Nationalſozialismus die Bedeutung der Bank⸗ inſtitute für den gewerblichen Mittelſtand wie⸗ der ſtärker hervorgehoben hat. Es iſt nicht unintereſſant, ſich hierbei daran zu erinnern, daß in den gleichen Jahren, in denen eine Verdichtung der Beziehungen zwiſchen Banken und Sparerſchaft zu beachten war, die Börſenkredite der privaten Banken ſo gut wie völlig verſchwunden ſind. Der Terraingewinn der Banken hat ſich alſo durch Neuknüpfung des Vertrauensverhältniſſes zum ſoliden, ſchaffenden und ſparenden Mittelſtand vollzogen der nicht nur kurzfriſtig ſeine durch Abbau der Lagerhaltung und Erhöhung der Umſätze(ſeit 1933) freigewordene Betriebsmittel, ſondern auch ſein Privatvermögen ſeiner Bank anvertraut hat. ———————.—.————————.——— Haupelcheltelettet und derantwortlich kür Polieil: Dr. Aloie Wib n t. Stellvertreter des Hauptſchriftteiters und derantworktich für Kultur⸗ politik, Theater und Unterhaltung: Cari Onno Eſenppezt.— Handek:.R. Setöntelder.— Lokaler Teiſtt, Be Br Fe Wi⸗ helm Koch.— Kunſt, Filim und Gericht: De. Fram Wilbelm Koch.— Sport: Willx Müllet.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel.(ämtliche in Mannbeim. Schriftieitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffet. Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewäbr.— Räückſendung uut bei Rückporto. 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Oktober, um 14.30 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Es hat alſo nicht nur ein bMannheito Pfalspidis 20 Tailĩen-Augeigen Nachrute sind ausgeschlossen) werden zum ermähigten Grundpreis von 6 Pfennig für den Millimeter berechnet ———