7 * * Neue Mannheimer Zei MWannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1, 46, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 80 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 36 Pfa. Beſtellaeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzen⸗ ſtraße 42 Schwetzinger Straße 44 Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 55 W Oppauer Str. 8 Se Freiburger Str. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25 f. d folgend Monat erfolgen SEr IOg lüng Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 9 mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familten⸗ und Eleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr 150. Jahrgana Montag. 6 November 1959 Nummer 460 Englands Blockadepolitik ruiniert die Wirtschaft der Neutralen Scheinwerfer um Berlin Rom iſt bereit. Man ſoll ſich nicht täͤuſchen über die Eniſchloſſenheit des faſchiſtiſchen dialiens EP. Rom, 6. November. Muſſolini hat ſich mit dem italieniſchen Kron⸗ prinzen lange über militäriſche Fragen hinſichtlich der Armeegruppe, die unter dem Befehl des Thronfolgers ſteht, unterhalten.— Mit dem neuen Generalſtabschef Marſchall Graziaui hatte Muſſolini eine zweiſtündige Unterredung. Zum ſtellvertretenden Generalſtabschef Italiens wurde General Liotta, gegenwärtig Militär⸗Attaché in Berlin, ernannt. Marſchall Badoglio, der mit Vollendung des 68. Lebensjahres die Altersgrenze erreicht hat, iſt einer amtlichen Mitteilung zufolge augeſichts der internationalen Lage und der Notwendigkeit der militäriſchen Vorbereitung Ita⸗ liens auf ſeinem Poſten als Generalſtabschef der italieniſchen Wehrmacht beſtätigt worden. Römiſche Weltkriegs⸗Erinnerungen Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 6. Novémber. — In der Preſſe ſehlt es anläßlich der Gedenkfeier an den Endſieg im Weltkrieg nicht an bitteren Be⸗ merkungen über den ſpäteren Undank der ehemali⸗ gen Verbündeten.„Unſere Verbündeten von damals haben uns verraten“, heißt es im„Regime Faſciſta“.„Lavoro Faſeiſta“ warnt davor, die heutige Lage mit der Weltkriegsſituation zu vergleichen und ſagt wörtlich:„Die Lage iſt eine vollkommen verſchiedene und unſere geiſtige Ver⸗ faſſung iſt anders.“ Die„Tribuna“ erklärt. die heutige friedliche Haltuna Italiens dürfe niemanden täuſchen, und niemand ſolle ſich der Illuſion hingeben, das italieniſche Volk ſei nicht zur äußerſten Probe vorbereitet oder neige von Natur aus zu einem bequemen Le⸗ ben. Italien ſei entſchloſſen, im höheren Intereſſe einer beſonderen europäiſchen Ordnung eine Poli⸗ tik zu verfolgen, in der es die ſeiner tatſächlichen Macht entſprechende Stellung einnehmen werde. Ftal'ens Mitfelmeerpolitik Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Rom, 6. November. Ein wie ſtarkes Intereſſe man in Italien nach wie vor den ſüdoſteuropäiſchen Fragen entgegen⸗ bringt, geht daraus hervor, daß dͤer dem Außen⸗ miniſterium naheſtehende„Telegrafo“ in einem Ar⸗ tikel, der in zahlreichen griechiſchen Zeitungen nach⸗ gedruckt wird, noch einmal die Geſichtspunkte dar⸗ legt, die für die italieniſche Politik hinſichtlich der anderen Mittelmeerſtaaten maßgebend ſind. Italien verlange von den anderen Mittelmeer⸗ ſtaaten nur, daß ſie ſich nicht als Spielball auderer Großmächte hergeben. Wenn es die Gewißheit habe, daß das nicht der Fall ſei, verlange es nichts von ihnen. Italien gehe nicht darauſ aus, an den Rändern des Mittelmeeres kleine Erobe⸗ rungen fremder Volkstümer zu machen. So habe es 1937 mit Jugoſlawien einen Freund⸗ ſchaftsvertrag unterzeichnet, nachdem es ſich gezeigt hätte, daß ſich die jugoſlawiſche Außenpolitik von fremdem Einfluß freigemacht habe. So ſeien Lie italieniſchen Freiwilligen aus Spanien zurück⸗ gezogen worden, nachdem die Gefahr einer Unter⸗ werfung Spaniens unter fremde Herrſchaft beſeitigt ſei. So habe Italien ſchließlich auch mit Griechenland die Vereinbarung über die beiderſeitigen Truppen⸗ zurückziehungen treffen können, nachdem eine Klärung herbeigeführt war. Roms glückliche Hand auf dem Ballan Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 6. Nov. Während noch aus allen ſüdoſteuropäiſchen Haupt⸗ ſtädten zuſtimmende Aeußerungen zum itdlieniſch⸗ griechiſchen Notenwechſel laut werden der aus dem FPFPEPRPRPRECCECCCEECCooo Franzöſiſches Fiugzeug abgeſchoſſen (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 6. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Weſten an einzelnen Stellen der Front etwas lebhaftere Spähtrupptätigkeit, ſonſt nur ſchwaches Artilleriefener. In der Gegend von Saarburg wurde durch deutſche Jäger ein franzöſiſches Flugzeug ab⸗ geſchoſſen. ganzen Balkan als bedeutender Beitrag zur Beruhi⸗ gung und Befriedung des ſüdoſteuropäiſchen Rau⸗ mes bewertet wird, iſt Italien ein weiterer Schritt zur Feſtigung ſeiner politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehung zu den Balkanländern gelungen. Am Samstag iſt in Sofia ein Zuſatzprotokoll zum ita⸗ lieniſch⸗bulgariſchen Handelsvertrag unterzeichnet worden, das die zwiſchen beiden Län⸗ dern beſtehenden Wirtſchaftsbeziehungen der heuti⸗ gen Lage anpaßt. Wenn Bulgarien auch infolge des europäiſchen Kriegszuſtandes die Ausfuhr einiger Warengruppen(Getreide und Oelſamen) einſchrän⸗ ken mußte, ſo iſt es doch gelungen, die bulgariſche Ausfuhr nach Italien auf den Stand von 1938 zu fixieren. Die italieniſch⸗bulgariſchen Handelsbeziehungen waren ſeit 1934 in ſteigendem Maße paſſiv für Ita⸗ lien. In den erſten acht Monaten des laufenden Jahres änderte ſich dies zugunſten Italiens. Ita⸗ lien hat in dieſem Zeitraum wertmäßig für 75 Mill. Lire exportiert und für 23 Mill. Lire aus Bulga⸗ rien eingeführt. Italien führt hauptſächlich Wolle, Baumwollgewebe und chemiſche und pharmazeutſiche Artikel nach Bulggrien aus und Getreide, Oel⸗ ſamen, Eier und Tabak von Bulgarien ein. 2 Ruheloſes Indien. Wie der Londoner„Deily Telegraph“ aus Lucknow(Indien) meldet, ſind dort bei Unruhen gelegentlich einer Prozeſſion ſechs Per⸗ ſonen getötet und viele verwundet worden. Hier ein Bild von einer der wachſamen Schein werferabteilungen, die Berlin gegen Flieger⸗ angriffe ſchützen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Gehört das auch zu Rooſevelts Neutralität? allen und der Keieg Außerordemliche Verſtärkung der ASA-Fiotte— 2400 neue Flugzeuge! .P. Waſhington, 6. Nov. „Der Vorſitzende des Flottenausſchuſſes des Re⸗ präſentantenhauſes. Vinſon, hat augekündigt, in der ordentlichen Jannar⸗Seſſion werde dem Kongreß eine weitere Verſtärkung der Flotte der Vereinigten Staaten durch den Bau von 95 Einheiten aller Klaſſen mit Ausnahme der Schlachtſchiffe, von 2395 Flug⸗ zeuaen und 36 kleinen Luftſchiffen für den Auf⸗ klärungsdienſt vorgeſchlagen. Das Programm ſehe den Bau von drei Flugzeugträgern, acht Kreuzern, 52 Torpedoboots⸗Zerſtörern und 32 U⸗Booten vor und erfordere 1,3 Milliarden Dollar. Die Verbotszonen für ASA-Schiſfe EP. Waſhington, 6. November. Nach der Unterzeichnung des neuen Neutralitäts⸗ geſetzes hat Präſident Rooſevelt eine Verordnung er⸗ laſſen, durch die die Zonen der aktiv Kriegführenden feſtgelegt werden, in die ſich bie USA⸗Schiffe nicht begeben dürfen. Es ſind dies èer Golf von Biscqya mit Ausnahme der Nordküſte Spaniens, alle Ge⸗ wäſſer um Großbritannien und Irland und der um⸗ liegenden Inſeln einſchließlich jener des Aermel⸗ kanals, die ganze Nordſee bis zu einem Punkt der Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 6. Noy. „In der neunten Kriegswoche ſind England und Frankreich ſo weit wie ſie bei Kriegs⸗ ausbruch waren“, ſchreiben die ententefreundlichen „Baſler Nachrichten“ am Wochenende und die nicht weniger für die Weſtmächte eingeſtellte„Baſler Na⸗ tionalzeitung“ tut den Stoßſeufzer:„Dieſer Krieg iſt kein Krieg. Auf dieſem Wege und nur durch die Blockade wird für die Weſtmächte der Ausgang des Krieges nicht entſchieden.“ Ueberhaupt nimmt in der neutralen Preſſe die Erkenntnis zu, daß je weiter die Zeit ſeit der Er⸗ klärung des Kriegszuſtandes fortſchreitet, deſto weniger Möglichkeiten ſich zeigen, Deutſchland nie⸗ derzuringen. Dieſe Erkenntnis iſt beſonders ſtark ſeit der Rede des ruſſiſchen Außenkommiſſars Mo⸗ lotow. Die„Neue Zürcher Zeitung“ nennt ſie in ihrem Wochenbericht ſogar einen„Eintritt des Sowjetſtaates in den weiteren Verlauf der kriege⸗ riſchen Dinge“. Der„Berner Bund“ ſagt objektiv, es werde klar, Deutſchland und Rußland würden gemeinſam radikale Aenderungen in Europa und darüber hinaus herbeiführen und die Londoner und Pariſer Hoffnungen zerflatterten die dahin gingen, Rußland werde nichts tun, was als Unfreundlichkeit gegenüber London und Paris zu betrachten wäre. So hermetiſch auch Englands und Frankreichs Volk von der wirklichen Kenntnis der europäſſchen Machtverhältniſſe ferngehalten werden, ſo ſickert norwegiſchen Küſte unmittelbar ſüdlich von Bergen, die ganze Oſtſee mit den dazu gehörenden Gewäſſern. Alle neutralen Häfen des Mittelmeers und des Schwarzen Meers, des Stillen Ozeans und des Indiſchen Ozeans und alle Häfen ſüdlich der Kana⸗ riſchen Inſeln bleiben offen. In einem Kommentar zu dem Erlaß hat Rooſe⸗ velt erklärt, im Grunde bedeute dieſer, daß keine nordamerikaniſchen Handelsſchiffe in Zukunft irgend⸗ einen Hafen der kriegführenden Länder nördlich des Breitegrades der Kanariſchen Inſeln erreichen dür⸗ fen. Er fügte noch hinzu, es handle ſich um die vorgeſchriebene Auslegung des neuen Neutralitäts⸗ geſetzes und nicht um die Ausnutzung ſeiner Voll⸗ machten. Sabotage-Akte in ASA.Fabriken EP Stockholm. 6. November Sabotage⸗Akte in amerikaniſchen Flugzeug⸗Fabri⸗ ken werden vom„Aftonbladet“ aus Neuyork gemel⸗ det. Es ſeien bereits mehrere Fälle nicht nur in Flugzeug⸗ ſondern auch in Waffen⸗Fabriken in USA feſtgeſtellt worden. Die Sicherheitspolizei bei den Munitionsfabriken ſei verſtärkt worden. auch dort auf Umwegen immer mehr durch, als den Kriegshetzern erwünſcht iſt. Den Beſchlüſſen der Labour Party in Glasgow, Birmingham und Eden⸗ burgh für eine neue Regierungsbildung iſt auch die Gewerkſchaftsorganiſation der engliſcher Bergarbei⸗ ter beigetreten, deren Kongreßtagung am Sonntag die Regierung verboten hatte. Schlußfolgerungen aus dieſen Vorgängen ziehen nicht wir. wohl aber die Neutralen. Der„Hagger Courant“ überſchreibt dieſe Berichte aus London mit den Worten„Englands propagan⸗ diſtiſche Linie wird gefährdet“ In der„Neuen Baſ⸗ ler Zeitung“ leſen wir:„Die Wirtſchafts⸗ und Blockademaßnahmen Englands gegen Deutſchland be⸗ ainnen ſich in England und Frankreich ſchneller aus⸗ zuwirken als in Deutſchland. weil Deutſchland eine ſeit Jahren ſorgfältig vorbereitete Verteilerorgani⸗ ſation aufgebaut hat.“ * Die kriegswirtſchaftliche Geſetzge⸗ buna des Reiches wird planmäßig und verant⸗ wortunasvoll weiter ausgebaut. Am 1. November iſt die Ausgabe von Steuergutſcheinen eingeſtellt worden. Der Steuergutſchein hat die ihm zugedachte Aufgabe, liquide Mittel der Wirtſchaft zugunſten des Reiches zu binden, erfüllt. Von der Erſetzung der Steuerautſcheine durch neue Finanzierungsmit⸗ tel iſt nicht die Rede. An die Neuausgabe langfriſti⸗ ger Reichsanleihen iſt vorläufig nicht gedacht. Die Lieferung ruſſiſcher Rohſtoffe auf Grund der letzten Wirtſchaftsabkommen mit der Sywietunion, hat in dieſen Tagen begonnen. Sie wird mit allen Mitteln beſchleunigt werden. — Rom, 1. November. Mit Staunen hat das Ausland anläßlich der Feiern des Jahrestages des Marſches auf Rom auf Stalien geblickt. Die Einweihungen öfſent⸗ licher Gebäude haben ſtärker und ſinnfälliger als es die beſte Rede tun könnte, gezeigt, wie ernſt das Land die vom Duce ausgegebene Arbeitsparole nimmt. Man darf aber dieſe intenſive Friedens⸗ politik nicht mit Ruheſeligkeit, mit ſelbſtgenügender Abkapſelung vom Weltgeſchehen verwechſeln. Italien wird von dem, was heute in Europa und der Welt geſchieht, genau ſo ſehr wie jeder andere Staat be⸗ troffen, und es liegt nicht im Weſen der faſchiſtiſchen Außenpolitik, die man mit Recht„die Politik des überall Gegenwärtigſeins“ genannt hat, den Dingen ihren Lauf zu laſſen.„Iſt es nicht beſſer, den Lauf der Ereigniſſe zu beherrſchen als ihn hinzunehmen?“, hat Muſſolini im November 1914 gefragt. In dieſem Herbſt hat er dieſelbe Antwort darauf gegeben wie vor 25 Jahren:„Nichts wird ohne Italien in Europa geſchehen.“ Wie ſieht das, was heute vor ſich geht. von Ita⸗ lien her geſehen, aus? Im Norden iſt das mit dem Faſchismus eng verbundene Großdeutſche Reich von den Weſtmächten angegriffen worden. Daß Italien den Gang der Ereigniſſe mit Sympathie für Deutſch⸗ land verfolgt, weiß jeder Deutſche. der in Italien lebt. Im übrigen genügt ein Blick in die Preſſe, um ſich davon zu überzeugen, daß das faſchiſtiſche Ita⸗ lien mit all ſeinem Empfindungen auf deutſcher Seite ſteht. Tag für Tag zerpflücken die italieniſchen Zeitungen unermüdlich die Propagandalügen, die von London in die Welt geſetzt werden. Je ſtärker die Demokratien betonen, daß ſie gegen den auto⸗ ritären Staat als ſolchen Krieg führen, deſto enger muß ſich der Faſchismus mit der Sache Deutſchlands verbunden fühlen. Es iſt daher kein Zufall, daß gerade die revolutionär betonten faſchiſtiſchen Zei⸗ tungen wie Farinaccis„Regime Faſciſta“ und der römiſche„Tevere“ am kräftigſten die italieniſchen Sympathien für Deutſchland bezeugen. Im Oſt en erſtrecken ſich die italieniſchen Inter⸗ eſſen auf den Balkan und dag öſtliche Mittelmeer⸗ becken. Hier iſt durch den Pakt der Türkei mit Eng⸗ land und Frankreich eine neue Lage entſtanden, und zwar eine Lage, die in Rom nicht als angenehm emp⸗ funden wird. Italien fühlt ſich, nachdem es in Al⸗ banien Fuß geſaßt hat, und die Adria. einſt„das bittere Meer“, nun vollends ein italieniſcher See ge⸗ worden iſt, als ſtärkſte Balkanmacht, und es erkennt mit Unbehagen, daß England auf dem Um⸗ wege über die Türkei wieder Einfluß auf dem Balkan gewinnen will. Die Tür⸗ kei iſt heute der engliſche Anwalt im Südoſten Eu⸗ ropas. Stärker noch trifft die italieniſche Auffaſſung, daß das engliſch⸗franzöſiſch⸗türkiſche Abkommen die Lage im geſamten Mittelmeergebiet verändert habe, — was man in London auch dagegen ſagen möge,— Bnicht feſt. 2. Seite/ Nummer 109 ſsNene Mannheimer Zeitung 1 Montag, 6. November 1990 für das öſtliche Mittelmeerbecken zu, in dem Italien unmittelbar durch ſeinen Inſelbeſitz auf dem Dode⸗ kanes intereſſiert iſt. Bekanntlich haben türkiſche Zeitungen den Dodekanes bereits für die Türkei ge⸗ ſordert, und auch das türkiſche Vordringen in Syrien, das durch die Abtretung des Sanoſchaks von Alexan⸗ drette vorgezeichnet iſt, kann Italien nicht unberührt laſſen. Die italieniſche Preſſe hat daher zeitweiſe ſehr heftige Ausdrücke gegen„das Wiedererwachen des türkiſchen Imperialismus“ gebraucht. Im Süden iſt Italien durch Abeſſinien und Libyen Aegyptens unmittelbarer Nachbar. Die ita⸗ lieniſche Außenpolitik hat es ſich in den letzten Jah⸗ ren, beſonders ſeit dem Abeſſinienkrieg, angelegen ſein laſſen, die Beziehungen zu Aegypten, wo annähernd 60 000 Italiener in wirtſchaftlich wich⸗ tigen Stellungen leben, möglichſt freundſchaftlich zu geſtalten. Die langſam fortſchreitende Loslöſung Aegyptens aus dem britiſchen Herrſchaftsbereich hat es der ägyptiſchen Regierung erleichtert. dieſen ita⸗ lieniſchen Bemühungen entgegenzukommen, und heute ſind die Beziehungen zwiſchen Rom und Kairo ausgezeichnet. Dazu mag nicht zuletzt die ſtarke italieniſche Rüſtung in Libyen beigetragen haben. Damit ſind wir bei Frankreich als italieni⸗ ſchem Nachbarn und darüber hinaus derjenigen Macht angelangt, der Italien im Guten wie im Bö⸗ ſen ſeit jeher am nächſten iſt. Es ſei vorweggenommen, daß die italieniſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen heute weder gut noch ſchlecht, ſondern kühl und korrekt ſind, wie das den Geboten der Neutralität entſpricht. Aber hinter der glatten Faſſade lauern zahlloſe offene Fragen. In Paris ſucht man dieſe Tatſache zu vertuſchen; man bemüht ſich um Italien; man hat plötzlich die alten verwandtſchaftlichen Beziehungen zur lateini⸗ ſchen Schweſter auf der Apenninenhalbinſel wieder entdeckt. In Italien werden die liebevollen Lockrufe, die hin und wieder aus dem Pariſer Blätterwald erſchallen, mit Ruhe, mitunter nicht ohne Jronie auf⸗ genommen. Man nennt in Rom heute die italieni⸗ ſchen Wünſche, Anſprüche und Forderungen nicht bei Namen. Aber jedes Kind weiß, daß ſie ſich gegen Frankreich richten, und ſo hat ſich im Grunde nichts daran geändert, daß es genau ſo wie im Frühjahr und im Sommer auch heute und in Zukunft an Frankreich iſt, ſich zu äußern. Denn nur wer Muſſo⸗ lini und den Faſchismus vollkommen verkennt, kann annehmen, daß ſich an den elementaren Zielen der faſchiſtiſchen Außenpolitik irgend etwas geändert hätte. Erſt kürzlich erklärte der publiziſtiſche Mit⸗ apbeiter des Grafen Ciano. Giovanni Anſaldo, das italieniſche Volk ſehe der Erfüllung ſeiner Hoffnun⸗ gen auf Größe und Macht entgegen. Bleibt, um das Bild abzurunden, das Verhältnis Italiens zur Schweiz. Es iſt ausgezeichnet. Die faſchiſtiſche Regierung hat ſich ausdrücklich zur Re⸗ ſpektierung der Schweizer Neutralität bekannt. Eine Teſſiner Frage exiſtiert nicht, der Schweizer Ueber⸗ ſeeverkehr wird im Hafen von Genua umgeſchlagen, der Reiſeverkehr zwiſchen beiden Ländern vollzieht ſich unbehindert. In Rom erkennt man die loyalen Bemühungen der Bundesregierung um Neutralität an, iſt aber allerdings— das muß hinzugefügt wer⸗ den— weniger von der wahren Neutralität eines guten Teils der Schweizer Preſſe überzeugt. So entſpricht die heutige Haltung Italiens nach allen Seiten hin der vom Duce vorgezeichneten Linie. Sie bietet den Demokratien zu Spekulationen irgendwelcher Art keinen Anlaß. dalnchiemabiveuno aus 10 000 m Hõhe dnb'os kau, 5. November. Der ruſſiſche Ingenieur Solodovnik hat die be⸗ merkenswerte Leiſtung vollbracht, aus 10 000 Meter Höhe mit dem Fallſchirm abzuſpringen. Er hatte zu dieſem Zweck einen beſonderen hermetiſch verſchloſſe⸗ nen Anzug angelegt, der ihm die künſtliche Atmung in den höheren Luftregionen geſtattete. Der Ab⸗ ſprung danerte 22 Minuten. Bereinigtes Süidafrikanertum Die Oppoſition gegen den englandhörigen General Smuts ſammelt ſich (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 6. November. Die angekündigte Vereinigung der Oppoſition in Südafrika iſt vollzogen worden. Der zu Be⸗ giun des Krieges geſtürzte Miniſterpräſident General Hertzog teilte in einer Rede, die er während des Wochenendes hielt, mit, daß er die Leitung der neuen Bewegung,„Vereinigtes Afrikanertum“, übernommen habe, in der alle gegen die proengliſche Politik der gegenwärtigen Regierung eingeſtellten Kreiſe zuſammengefaßt ſind. Der Leiter der bisherigen nationaliſtiſchen 3 Marlan hat ſich General Hertzog unter⸗ ellt. Damit iſt in Südafrika eine klare Scheidung der Geiſter verwirklicht worden. Die„Vereinigte Par⸗ tei“, auf die ſich die Regierung bisher ſtützte, iſt geſpalten und die bisher nicht feſt organiſierte Geg⸗ nerſchaft gegen die Teilnahme am„engliſchen Krieg“ hat Form und Führung erhalten. Nach Berichten von Reiſenden, die dieſer Tage aus Südafrika in Holland eintrafen, iſt es bei einer längeren Dauer des Krieges möglich, daß Südafrika von ſeinem Recht als ſelbſtändiger Staat Gebrauch macht, die Frage der weiteren Beteiligung am Kriege erneut zu über⸗ prüfen. Es macht ſich bereits eine fieberhafte Gegentätigkeit Englands bemerkbar, das durch die Vorgänge in Südafrika alarmiert iſt. Das Pfund rollt, aber das Gefühl dafür, daß die Mehr⸗ heit des ſüdafrikaniſchen Volkes die Teilnahme am nicht billigt, iſt in England ſehr wohl vor⸗ anden. Der beſte Beweis dafür iſt die Tatſache, daß der Generalgouverneur gemeinſchaftlich mit dem gegen⸗ wärtigen Miniſterpräſidenten, General Smuts, Neuwahlen mit allen Mitteln verhin⸗ dert. Die Oppoſition unter General Hertzog hat die Zurerſicht, daß ſie die gegenwärtige Regierung früher oder ſpäter aus dem Sattel heben wird. General Hertzog beſchuldigte Smuts in der erwähn⸗ ten Rede, ein britiſcher Chauviniſt zu ſein. Die Teil⸗ nahme am Kriege ſei ein gefährliches Spiel. Sie könne dazu beitragen. daß alle Bande mit England zerſchnitten würden. Die Entſcheidung der engliſch⸗ ſprechenden Parlamentsabgeordneten, Smuts zu unterſtützen, habe den Beziehungen zwiſchen den engliſchſprechenden und den africansſprechenden Teilen der Bevölkerung einen ſchweren Schlag ver⸗ ſetzt. Vom Standpunkt der Sicherung der Britiſh Commonwealth of Nations hätte man keinen größe⸗ ren Fehler begehen können, als Südafrika zur Teil⸗ nahme am Kriege zu bewegen. Wenn Süoafrika nicht als freier unabhängiger Staat ſich ſelbſt re⸗ gieren könne, dann werde eine weitere Zugehörig⸗ keit zum britiſchen Empire unmöglich. Es ſei Pflicht aller Südafrikaner, dafür zu ſorgen, daß das Verbrechen des Krieges nicht länger ge⸗ duldet werde, wenn ſüdafrikaniſche Intereſſen eine Beendigung erforderten. Das Recht, für ſich ſelbſt den Ausweg zu ſuchen, könne Südafrika nicht vorenthalten werden. Der ufammenbruch des engliſchen Exvorts England kann ſeine Lieferungsverträge gegenüber den Neutralen nicht erfüllen (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) Amſterdam, 6. November Eine der ſchwerſten Niederlagen, die England in dem Kriege, den es ſelbſt vom Zaun gebrochen hat, jetzt ſchon erlitten hat, iſt der Niederbruch des Exportes. Im britiſchen Handelsminiſterium ſchweben augenblicklich Verhandlungen mit Vertre⸗ tern des Induſtriellenverbandes, der Vereinigung der Handelskammern und dem Exportinſtitut mit dem Ziel, das Chaos aufzuhalten. wenn es nicht ſchon zu ſpät iſt. Maßnahmen werden beſprochen, die verhindern ſollen, daß auf Umwegen oͤem Geg⸗ ner Vorteile erwachſen. Die hierfür aufgebaute Kontrolle iſt ein Klotz am Bein der britiſchen Ex⸗ porteure, der nach Anſicht dieſer Kreiſe den ganzen zum Stillſtand zu bringen drohe. uch die neueſte engliſche Erfindung, neutrale Länder widerrechtlich unter Druck zu ſetzen keine deutſchen Exportwaren zu kaufen. damit„Deutſch⸗ land keine Deviſengewinne erzielt“, wird zur Sprache gebracht. In dieſem 77 erweiſt ſich England aber ſchon jetzt als zu ſchwach, denn es kann nicht einmal die eigenen Märkte befriedigen, Das neutrale Aus⸗ land beklagt ſich darüber, daß Enaland den Be⸗ ſtellungen in keiner Weiſe nachkommt. Die neutralen Länder ſehen ſich bereits nach anderen Lieferanten um, um ihre Bedürfniſſe zu befriedigen. Auf dag lieferungsunfähige England. ſo heißt es, ſei kein Verlaß mehr. 15 Der an den obenerwähnten Verhandlungen be⸗ teiligte Sekretär des engliſchen Inſtituts erklärte, die Lage ſei für England ſo ernſt, daß ſogar aus den eigenen Dominien lebhafte Klagen über das Aus⸗ bleiben engliſcher Waren eingetroffen ſeien. Eng⸗ land befinde ſich in der großen Gefahr. lebenswich⸗ tige Märkte zu verlieren, wenn den britiſchen Ex⸗ vorteuren nicht die Freiheit von bürokratiſchen Hemmungen gegeben werde, den Exvort in der ihnen gemäßen Weiſe auszuführen. Angeſichts dieſes Sachverhalts über Englands Exportſchwierigkeiten im eigenen Reich kann ſein Feldzug gegen die deutſche Ausfuhr in neutrale Länder ſchon im voraus als ausſichtslos gelten. England legt Kriegsanleihe auf EP Stockholm. 6. November Die erſte große engliſche Kriegsanleihe ſteht, dem Korreſpondenten des„Aſtonbladet“ aus London zu⸗ folge, unmittelbar bevor. In der kommenden Woche werde das Unterhaus vorbereitende Maßnahmen er⸗ örtern, ſchreibt das Blatt. Man erwarte. dag Schatz⸗ kanzler Sir John Simon das Recht erhalten werde, eine Anleihe aufzunehmen, um folgende Ausgaben zu decken: 1. alle Ausgaben für die Staatslieferun⸗ gen bis zum März des nächſten Jahres; 2. alle übrigen Ausgaben, die nicht 250 Millionen Pfund überſteigen und 3. die Ausgaben für die Rückzah⸗ lung von Beträgen gemäß dem Kriegsanleih⸗Geſetz 1914/18. Die engliſche Anleihe ſoll 600 Millionen Pfund Sterling betragen. Die finniſch-ruſſiſchen Verhandlungen Neue Anweiſungen Helſinkis an die Delegation EP. Helſinki, 6. November. Die Verhandlungen der finniſchen Delegation in Moskau wurden nach der Ueberreichung der finni⸗ ſchen Gegenvorſchläge fortgeſetzt. Paaſikivi und Tan⸗ ner haben ſofort einen Bericht über die einſtündigen Beſprechungen mit Stalin und Molotow nach Hel⸗ Dünemark verliert ſein ſchönſtes Schiß 1000 4 Dampfer„Kanada“ auf eine engliſche Mine gelaufen und geſunken EP. Kopenhagen, 6. November. Zum erſten Male in dieſen Tagen iſt ein däni⸗ ſches Schiff Opfer einer Mine geworden. Es han⸗ del ſich um den däniſchen Dampfer„Canada“ der Oſtaſiatiſchen Company. Das Schiff lief nördlich von Grimsby an der engliſchen Oſtküſte(bei Hull) am Freitag 14 Uhr 20 auf eine engliſche Mine. Es gelang, die geſamte Beſatzung zu retten. Bei der Exploſion wurde niemand verletzt. Daa Schiff be⸗ and ſich auf dem Wege nach Dänemark. Die ſechzig Mann ſtarke Beſatzung ging ſofort in die Boote, da man zuerſt die Beſchädigungen zu ernſt genommen hatte. Als feſtgeſtellt worden war. daß das Schiff nicht ſofort ſank, gingen der Kapitän und dreizehn Mann der Beſatzung wieder an Bord, um mit Hilfe inzwiſchen herbeigeholter Bergungsfahrzeuge zu perſuchen, den Dampfer auf die engliſche Küſte auf⸗ Juſetzen. Der Berſuch ſcheiterte jedoch, da es nicht gelang, die„Canada“ über Waſſer zu halten. Am Samstagabend ſoll der Dampfer dann ageſunken ſein. Der genaue Zeitpunkt ffä Mit der Sprengung des däniſchen Dampfers Canada“ der Oſtaſiatiſchen Company hat Dänemark ſein größtes und neueſtes Ozeanſchiff pverloren. Der Dampfer war erſt vor vier Jah⸗ ren vom Stapel gelaufen und hatte noch in dieſem Sommer das Kronprinzenpaar nach Amerika zum Beſuch der Weltausſtellung gebracht. Das 11000⸗ Tonnen⸗Schiff hatte, als es vor der engliſchen Küſte bei Hull das Opfer einer enaliſchen Mine wurde, 8000 Tonnen Soja⸗Bohnen an Bord, außer der nor⸗ —3 Laſt, die es an der Pazifik⸗Küſte geladen e. Den Londoner Berichten der Korreſpondenten Häniſcher Blätter zufolge, hat man am Samstaa in der engliſchen Hauptſtadt verſucht, auch die Möglich⸗ keit eines Unterſeebootsangriffs als etwaige Urſache der Verſenkung hinzuſtellen. Die Schilderung des Kapitäns Knndſen hat dieſen Ver⸗ ſuchen jedoch von vornherein die Spitze abgebrochen. Der Tommy macht Ferien 5.P. Kopenhagen, 6. November. Der Weihnachtsurlaub ſcheint für den engliſchen Tommy augenblicklich das Wichtigſte„ſeines Krieges“ zu ſein. Denn, wie der Londoner Korreſpondent der „National Tidende“, Emil Blytgen⸗Peterſen der ſich auf Einladung der engliſchen Regierung zuſammen mit drei weiteren däniſchen Kollegen an die Weſt⸗ front beaeben hat, in ſeinem Blatt am Sonntag⸗ morgen ixoniſch ſchreibt,„dürfte ſich ja wohl in der nächſten Zeit am enaliſchen Verteidigungs⸗Sektor nicht allzuvielereignen jedenfalls nicht vor dem Frühiahr 1940. meint man in England“. Der Korreſpondent fährt fort:„Natürlich muß man im⸗ mer mit Ueberraſchungen rechnen, aber allein der Umſtand, daß die Monate Dezember und Januar Weih⸗ nachtsſerien⸗Monate für die engliſchen Tommys in Frankreich werden, zeigt, was der engliſche Geueralſtab von den Ausſichten auf die Winter⸗ monate hält.“ Der Warthe-Gau grüßt den Führer Telegrammwechſel zwiſchen Greiſer und dem Führer (Sunkmeldung der NM 3) —+ Berlin, 6. November. Reichsſtatthalter Gauleiter Artur Greiſer hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „Mein Führer! Wir Deutſchen des neuen Reichsgaues Warthe⸗ land ſind heute in 32 großen Kundgebungen verſam⸗ melt und danken Ihnen als unſerem Befreier aus polniſcher Knechtſchaft und Wegbereiter in eine große deutſche Zukunft. Wir geloben, ſtets treu und hart für das von Ihnen geſteckte Ziel weiterzukämpfen. Heil mein Führer! Artur Greiſer, Gauleiter.“ Der Führer hat hierauf mit folgendem Tele⸗ gramm geantwortet: „Ihnen und den Deutſchen des neuen Reichsgaues Wartheland danke ich für die von den geſtrigen Kundgebungen telegraphiſch übermittelten Grüße. Ich erwidere ſie herzlichſt in der ſicheren Ueberzeu⸗ gung, daß der Warthegau nach den Jahren der Un⸗ teroͤrückung und des Niederganges einer neuen Ent⸗ wicklung und einer glücklichen Zukunft entgegengeht. Adolf Hitler.“ Wieder Auſchläge auf zahlreiche Fernſprechzellen in London. Im Laufe der letzten Tage ſind in Lon⸗ don wieder eine ganze Anzahl von öffentlichen Tele⸗ Phonzellen beſchädigt und in vielen Fällen die Appa⸗ rate zerſtört und die Drähte abgeſchnitten worden. Küſtenſchiffahrt an der Atlautik⸗Küſte der USA durch Streik nahezu lahmgelegt. Ein großer Hafen⸗ axbeiterſtreik in Neuyork und anderen Städten der legte am Freitag faſt die geſamte Küſtenſchiffahrt lahm. ſinki gedrahtet, der ſofort Gegenſtand einer Mi⸗ niſterbeſprechung in Helſinki bildete. Man glaubt, daß man der finniſchen Delegation in Moskau neue Inſtruktionen innerhalb der nächſten 24 Stunden zu⸗ gänglich machen kann. „Die Wahrheit über das Valſikum“ dub. Reval, 5. Nov. Die offiziöſe eſtniſche Wochenzeitſchrift„Baltic Times“ reröffentlicht einen Artikel unter der Ueber⸗ ſchrift:„Die Wahrheit über das Baltikum“, in dem u. a. ausgeführt wird:„Die Sowjetunion, bisher ein ſchlummernder Faktor, iſt kraſtvoll in die Arena der internationalen Politik getreten, und als Ergeb⸗ nis hiervon ſind verſchiedene Probleme einer Lö⸗ ſung zugeführt worden. Eines der erſten war das baltiſche. Das Gleichgewicht der Kräfte im Baltikum iſt wieder der Situation angepaßt worden.“ Hervorgehoben wird dann, daß ein reales Sicher⸗ heitsſyſtem im Baltikum nicht ſüdlich des finniſchen Meerbuſens Halt machen könne und eine erfolg⸗ reiche Politik die geographiſchen Tatſachen nicht ig⸗ norieren dürfe. Die Sowjetunion ſei ebenſo wie die anderen neutralen Staaten ſtark am Frieden inter⸗ eſſiert, und die baltiſchen Staaten hätten jede Mög⸗ lichkeit, ihre traditionelle Neutralitäspolitik der Friedenspolitik der Sowjetunion zu koordinieren. Dieſe Koordinierung werde eine ſichere Grundlage —0 die gegenſeitige kollektive Verteidigung darſtel⸗ en. Ruſſiſch-japaniſche Verhandlungen (Fuukmeldung der NM3Z.) Tokio, 6. November. Nach dem Eintreffen des ruſſiſchen Botſchafters Smetanin erklärte heute der Sprecher des Außen⸗ amtes auf die Frage. ob Jaypan einen beſtimmten Plan für ſeine weiteren Verhandlungen mit Moskau habe, daß die Regieruna wie bisher Verhandlungen über Einzelfragen in Moskau und nun auch mit dem Botſchafter Smetanin in Tokio weiterführen werde. Dazu würden die Wirtſchaftsfragen gehören, nach⸗ dem Molotow ein Handelsabkommen angeregt habe. Die Oslo-Staaten tagen Beſprechung der Neutralitätsfragen (Funkmeldung der NM3.) Kopenhagen, 6. November. Die Konferenz von Sachwerſtändigen der Oslo⸗ ſtaaten hat heute vormittag elf Uhr im däniſchen Außenminiſterium wie angekündigt begonnen. Sie gilt, wie nochmals von zuſtändiger Seite betont wird, der Erörterung gewiſſer techniſcher Fragen des Neutralitätsrechtes. Entgegen anders⸗ lautenden Vermutungen hat die Schweiz keinen Beobachter entſandt. Belgien wird durch ſeinen hie⸗ ſigen Geſandten vertreten. Die Dauer der Beratun⸗ gen wird von der noch nicht zu überſehenden Zeit abhängen. die für die Prüfung der einzelnen Pro⸗ bleme erforderlich ſein wird. Queipo de Llano in Italien. Auf dem Dampf⸗ „Auguſtus“ traf in Genug der ſpaniſche General Queipo de Llano ein, der ſich in ſeiner Eigenſchaft als Botſchafter Spaniens beim Heiligen Stuhl nach Rom beaibt. 5—— Vertauſchte Rollen Kriegswandlungen im— Partei⸗ und Preſſe⸗ weſen Von unſerem Amſterdamer Korreſpondenten — Amſterdam, 4. November. Eine der vielen Merkwürdigkeiten, die England in dieſem Krieg erlebt, iſt die veränderte Sprache, die ein Teil ſeiner bekannteſten Politiker und Zei⸗ tungen ſprechen. Wir meinen damit nicht die Ent⸗ artung des Stils, ſondern die Stellungnahme zum Thema Krieg. Aus den Auseinanderſetzungen über dieſen Fragenkomplex ging hervor, daß die Seite, von der man früher die heftigſten Worte gegen die„ſchlappe Politik Chamberlains“ gewohnt war, jetzt zur Beſonnenheit mahnt. Die andere Seite, die ſich jahrelang gegen den Vorwurf übertriebener Frieofertigkeit zu wehren hatte, treibt jetzt das Volk immer tiefer in den Krieg hinein. Lloyd George warf im Weltkriege die Schlagworte „Hängt den Kaiſer“ und„Die Deutſchen bezahlen alles“ in die Menge. Das Münchener Abkommen nannte er eine Kapitubation. Heute ſucht er nachzu⸗ weiſen, daß er kein Defaitiſt iſt, wenn er eine Frie⸗ denskonfereenz vorſchlage. Die„Times“ machte als erſte der engliſchen Zeitungen im vorigen Sommer den Vorſchlag, das Sudetenland aus der damaligen Tſchecho⸗Slowakei herauszulöſen. Sie wurde von der geſamten Preſſe und vom Foreign Office in Verruf getan. Heute iſt die„Times“ wohl das chauviniſtiſchſte Blatt Englands. Zeitungen wie das libevale„News Chronicle“ und der arbeiterpartei⸗ liche„Daily Herald“, die ſich nicht genug über die „Schande“ von München ereifern konnten, ſind heute unter den Tageszeitungen die einzigen, die eine Alternative zum Kriege nicht gänzlich aus den Augen verloren haben. Stärker noch als aus den Reihen der Arbeiterpartei erſcholl ſeinerzeit aus liberalen Kreiſen der Ruf„Waffen für das rote Spanien“, und um eines Interventionskrieges wil⸗ len machten ſich bei ihnen erhebliche Volksfront⸗ tendenzen bemerkbar. Heute hat England einen Krieg, aber die Liberalen beklagen ihn. Auch unter den angeſehenen und für die politiſche Meinungs⸗ bildung in England vielleicht mehr als die Tages⸗ zeitungen ausſchlaggebenden Zeitſchriften hat ſich, wie das Beiſpiel der Wochenſchrift„Neuy Statesman and Nation“ zeigt, ein ähnlicher Wandel vollzogen. Unberührt von der Vertauſchung der Rollen ſind die reaktionären Kreiſe um Churchill geblieben, deren Politik im weſentlichen aus der Vorbereitung des Krieges beſtand. Ihr Organ iſt der„Daily Telegraph“. Auch die Mosleygruppe hat ihre Haltung nicht ge⸗ ändert. Sie hat ſtets den kapitaliſtichen Krieg ver⸗ dammt. Verhältnismäßig wenig Wandlungen hat ferner die Arbeiterpartei durchgemacht. Sie war in Friedenszeiten auf der Seite der Kreuzritter gegen den Faſchismus zu finden und iſt ſeit Kriegsaus⸗ bruch regierungsfrommer denn je. In arbeiterparteilichen und Gewerkſchaftskreiſen wird mit der Hoffnung geliebäugelt, daß der Krieg Veränderungen im ſozialen Denken und vor allem in den ſozialen Machtverhältniſſen im Gefolge haben werde, die ihnen endlich den bisher an der eigenen Unzulänglichkeit geſcheiterten Griff zur Macht er⸗ möglichen ſollen. Die Einſchaltung in den planwirt⸗ ſchaftlichen Apparat weiſt in dieſe Richtung. Viele meinen, es wäre eine Verkennung der engliſchen Ver⸗ hältniſſe und des engliſchen Temperaments, mit einer ſozialen Revolution zu rechnen. Aber zumin⸗ deſt wird eine ſoziale Revolution eine der Folgen dieſes Krieges ſein. Es iſt nicht anzunehmen, daß die regierende Schicht die Entwicklung, die das Ende des Kapi⸗ talismus in England bedeutet, nicht ſieht. Aber ſie glaubt, die außenpolitiſchen Gefahren, die ihrer Herr⸗ ſchaft drohen, höher einſchätzen zu müſſen. Aus Man⸗ gel an außenpolitiſcher Weitſicht und Fähigkeit haben dieſe Kreiſe die ihnen gebotenen Gelegenheiten zu einem außenpolitiſchen Machtausgleich verpaßt. Sie haben die Gelegenheit wohl nicht erkannt. Den Krieg oder die Kriegsdrohung hielten ſie ſchon ſeit längerer Zeit für ein viel ſichereres Mittel, Englands Stellung zu behaupten, als die Anpaſſung an neue Ideen. Der innerpolitiſchen und ſozialen Umſchichtungen, deren Heraufkommen auch in der herrſchenden Schicht nicht überſehen wird, glaubt man auf Umwegen wie⸗ der Herr zu werden. Bedenkt man Churchills heuti⸗ gen großen Einfluß, dann kann man ſicher ſein, daß die regierende Schichteine Diktaturals geeignete Handhabe anſieht, nach einem Kriege ihre längſt überholte, aber aus der Vergan⸗ genheit ererbte und bisher auf ſozialen Grundlagen 8 überragende Stellung auf andere Weiſe zu ichern. So bietet England das Bild eines Landes, in dem innere Machtfragen eine gewiſſe Rolle bei der über das Schickſal und Wohlergehen von Völkern entſcheidenden Frage„Krieg und Frieden“ geſpielt haben. Jeder ſieht einen Ausſchnitt, niemand das Ganze. Das Gefühl dafür, daß eine Weltwende angebrochen iſt, und das 19. Jahrhundert, in dem die in England herrſchenden Grundſätze auch den internationalen Kodex ausmachten, endͤgültig zu⸗ ſammenbricht, iſt nur bei einigen Einzelgängern zu finden. Auch dieſe ſcheuen jedoch eine tiefere Be⸗ ſchäftigung mit dieſen Gedankengängen. Auch das näherliegende Empfinden, daß das Schickſal des Empires auf dem Spiele ſtehe, vermißt man, von gelegentlichen Hinweiſen auf ſtrategiſch bedrohte Punkte abgeſehen. Höchſtens einige zu Weltſchmerz und Reſignation neigende Engländer überlaſſen ſich gelegentlich einem Gedankenſpiel über die Zukunft des Rieſenreiches. Da niemand in England weiß, was bei dem Kreißen der Berge geboren wird, gehen ſie den Problemen aus dem Wege, wie es neulich in einem engliſchen Privatbrief ausgedrückt war:„Es geht den Engländern wie ſeinerzeit den Paſſagieren der„Titanicl. Sie können ein⸗ fach nicht glauben, daß ein ſo großes, ſtolzes Schiff untergehen könne.“ D—————— und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolltik, heater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Handel: i. B. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Or. Fram Withelm Koſch.— 1 3 Füm und Gericht: Dr. Franz Wilhelm 4 o ch.— Sport: Willy üller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſtz C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto⸗ Hernusgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Or. Frig Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Vetumtwortlich für 55 geſchäftliche Mitteilungen: l. B. R ler, Mannheim. Bur Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. * — ** ———— ˖———— Montag, 6. November 1939 2—— 3. Seite /Nummer Alte Oper in neuem Glanz Segeiſterung um Sellinis Norma“ Großer künſtleriſcher Erfolg ein er Neueinſtudierung im Nationaltheater. Die„Norma“⸗Oper Bellinis, ſtofflich im Menſchenopfer fordernden keltiſchen Druidenkult ver⸗ wurzelt, gehört muſikaliſch zum Reinſten und Edel⸗ ſten, was dieſer ernſt gerichtete Zeitgenoſſe des ſpie⸗ leriſchen Roſſini aus dem überquellenden Melodien⸗ ſtrom ſeines Innern ans Licht gebracht hat. Der junge Waaner, dem lebenſo wie Verdi) Vinceneo Bellini Vorbild und Wegweiſer geweſen iſt, hat „Norma“ als ein Kunſtwerk geſchätzt.„das die innerſte Glut mit tiefer Wahrheit vereint“, obſchon er ſonſt bekanntlich der italieniſchen Opernmuſik nicht ſonderlich zugetan war. Wer am Samstag den un⸗ gemein ſtarken künſtleriſchen Erfolg der Erneuerung der alten und faſt vergeſſenen Oper im National⸗ theater miterlebt hat, vermag die Vernachläſſigung dieſes ebenſo edlen wie faſzinierend wirkſamen Wer⸗ kes durch die deutſchen Theater nicht zu begreifen. Da iſt zunächſt ein ganz vortreffliches Textbuch, das in ſeinem ſinnvollen dramaturgiſchen Ablauf und ſeiner gradlinig ſich entwickelnden, trotz zeit⸗ licher Nebelferne ewig gültige menſchliche Konflikte bergenden Handlung das übliche Opernſchema weit überraat. Es weht ein Hauch antiker Größe und klaſſiſcher Ruhe in dieſem Drama der Druidenprie⸗ ſterin Norma, die, in geheimer Liebe zum Römer Serverus, dem Feinde ihres Landes, entbrannt, ihrem Gelübde untreu geworden iſt und. obſchon ſie ſich um dieſe Liebe betrogen ſieht, ſich zur Selbſt⸗ opferuna mit ihrem Geliebten auf dem Scheiterhaufen entſchließt, um ſo ihre Schuld zu ſühnen. Alle Empfindungen und Erregungen der Menſchennatur: hingebende Liebe, verzehrende Eiferſucht, flammende Rache und verzeihende Großmut ſchließt dieſes Drama kontraſtreich ein und Bellini, der ernſte und eleaiſche Bel-canto⸗Muſifer hat es mit einer an lyri⸗ ſchen Schönheiten und hochdramatiſchen Akzenten reich ausgeſtatteten Muſik von ungewohnter Tiefe der Empfinduna erfüllt und für Sänger von ſtimm⸗ lichem Format und ſeeliſcher Ausdrucksgewalt ſehr begehrenswerte Partien geſchaffen. Der neuen Einſtudierung im Nationaltheater lag zwar nicht die Originalfaſſung Bellinis. ſondern die namentlich inſtrumental erneuerte Bearbeitung des verdienſtvollen Felix Mottl zugrunde. Mottl hat durch dieſe neue Inſtrumentation mit glücklichſtem Erfola den Verſuch unternommen, der mit der ſtren⸗ gen. zurückhaltenden, Gluckſche Züge tragenden Stil⸗ präauna verbundenen inneren kantablen Kraft der Oper ohne Stilbruch eine ſattere, leuchtkräf⸗ tigere Klanalichkeit zu verleihen, als ſie dem Ori⸗ ainal eigen iſt. Die edle und volle Tonſchönheit, die am Samstaa Karl Elmen dorff dem Orchetter⸗ vart entlockte, war wohl geeignet, den leuchtend ver⸗ ſinnlichten Unterarund zu bilden für jene blühende Melodik Her ſoliſtiſchen Geſangspartien und der leidenſchaftlich⸗dramatiſchen Chöre. Es wurde in ſchönſtem Zuſammenaehen höchſt ſtilempfindlich muſi⸗ ziert. Alle Feinheiten des Bel-canto⸗Klanges wur⸗ den ſoraſam gehegt, die oft etwas ſtereotypen Be⸗ gleitrhythmen der Bäſſe blieben mit Feingefühl da⸗ vor bewahrt. einen leichten tänzeriſchen Charakter anzunehmen, und die hochgetriebenen Steigerungen und dramatiſchen Entladungen atmeten aufwühlende antike Kraft und Größe. Die Geſtalt der Norma erhebt ſich monumental im Mittelpunkt des muſikaliſchen Geſchehens. Alles Weſentliche und Hauptſächliche iſt in dieſem Zentrum zuſammengefaßt, was aber den Meiſter nicht gehin⸗ dert hat, auch den übrigen Partien herrlichſtes Eigen⸗ leben zu verleihen. Strenge Stiltreue war das Merkmal der ſchönen Geſamtleiſtung Glanka Zwingenbergs, die die Norma verkörperte. Es bedarf hier einer Sängerin, die hochdramatiſche Kraft mit der leichten Beweglichkeit des Ziergeſangs vereint, eine Forderung, die nur ſehr ſelten erfüllbar ſein wird. Frau Zwingenberg kam dieſer Erfüllung zumindeſt ſehr nahe. Die paſtoſe Geſtaltung der großen arioſen Stücke, die Duette mit Seyer und der Nebenbuhlerin Adalaiſa, das hoheitsvolle Schluß⸗ Enſemble(das übrigens in der Originalfaſſung ge⸗ geben wurde), waren leuchtende Höhepunkte ihrer Darbietung. Dabei wahrte ihr Spiel durchaus die würdevolle edle Haltung der Prieſterin, die auch in erregteſten Augenblicken, bei der Entdeckung der Un⸗ treue des Geliebten oder beim geplanten Kindermord jede unkünſtleriſche Uebertreibung vermied. Gewiſſe Schwierigkeiten bereiteten den Sängern die häufigen, Eine Jact kam von Kopenhagen ROMAN VON KUuRTPERGANDE 29 Copyrighi by Carl Duncker, Verlag. Berlin W 85 Das werde nicht gehen! Seine Stimme war ge⸗ preßt. Er ſah ſich dem Wuſt von Verdächtigungen und Verleumdungen gegenüber, es war nicht mög⸗ lich, dieſes Knäuel zu entwirren, es gab keinen Anfang und kein Ende. Herta Karl brauchte nur den Finger aufzuheben und zu ſchwören, dann gab es keine Rettung mehr für ihn, dann war er aus⸗ gelöſcht. Und warum ſollte ſie nicht ſchwören? Sie hatte ihn gewarnt und würde ihre Warnung aus⸗ führen, daran zweifelte er nicht mehr Er ſchob den Aermel zurück und blickte auf ſeine Armbanduhr. Lampert ließ mit der Rückkehr auf ſich warten. Greta, die ſein Tun beobachtete ſagte lächelnd: „Nicht ſo ungeduldig, Herr Witthans. Herr Lampert kann jetzt ſchwerlich ſchon zurück ſein. Sie müſſen bedenken, daß er eine Autofahrt von gut vier Stun⸗ den vor ſich hat.“ Die Muſik ſpielte; ſie ſpielte heitere, flotte Stücke, wohl deshalb, weil ſie die Stimmung der Leute heben wollte, das Wetter draußen wahr kühl, grau und windig. Die Geſichter waren unzufrieden und verdroſſen. Wie lange ſaßen ſie dann ſchon und warteten ſchweigend, jeder mit ſeinen Gedanken be⸗ ſchäftigt, ſie wußten es beide nicht. Benno kam nicht zurück, und dann merkten ſie, daß auch Pünktchen fortgeblieben war. Als ſie wieder erſchien, ſagte ſie ſofort kaum, daß ſie ſaß:„Vater bat mich eben ans Telephon; er kommt!“ „Haben Sie eben mit ihm geſprochen?“ fragte Witthans. „Ja, er ließ mich eben ans Telephon rufen und ſagte, daß er zurückkäme, um Sie zu ſprechen. Sie möchten auf ihn warten.“ „Sie ſagen das in einem Ton, Fräulein Lam⸗ pert—“ zwiſchen Parlando und Arioſo verlaufenen wuch⸗ tigen rezitativiſchen Strecken, die, heutigen Stimmen ungewohnt, ganz allgemein noch nicht überlegen ge⸗ nug herauskommen wollten. Der Norma iſt in der Gefährtin und Rivalin Adalgiſa eine Geſtalt zur Seite geſtellt, die ebenfalls eine große geſangliche Aufgabe zu erfüllen hat. Ly Betzou ſetzte ihre kraftvollen Stimmittel und ihre muſikaliſche Sicherheit mit großem Erfolg für dieſe Partie ein. Zwar ähneln ſich die Stimmen beider Sängerinnen in ihrer Klangfarbe ſehr, aber dennoch ſchlangen ſich die Terzen und Sechſten, die ſie zuſammen zu ſingen haben, glockenrein und ohr⸗ gefällig ineinander. Den römiſchen Prokonſul Severus ſang Hallſtroem, den wir lange nicht auf den Brettern ſahen, unter Aufbietung ſeines namentlich in der Höhe ſtrahlenden Tenors, der am Samstag beſonders ſchöne dramatiſche Wucht ent⸗ wickelte und dem hellen Zuſammenklang der Frauen⸗ ſtimmen kraftvoll⸗männliche Grundierung gab. Auch darſtelleriſch ging Hallſtroem ſehr aus ſich heraus. Hans Schweska fügte ſich in der muſikaliſch mit viel Wohllaut ausgeſtatteten Partie des Druiden⸗ Oberhauptes Oroviſt dem Enſemble würdig ein und Max Baltruſchat und Nora Landerich ſangen ihre Epiſoden mit erfreulicher Beſtimmtheit. Die groß geſteigerten Enſembles und Chöre(Eugen Heſſe) waren von elementarer Wirkung, und der Ausbruch des wuchtigen Kriegsgeſanges konnte kaum erſchütternder klingen, als unter Elmendorffs hin⸗ reißender Anfeuerung. Erich Kronen, der Regiſ⸗ ſeur und Ernſt Bekker, der ſehr illuſionkräftige Bühnenbilder geſchaffen hatte, haben verdienſtlichen Anteil an dem großen Geſamterfolg der Aufführung, die einen Begeiſterungsſturm von ganz ungewöhn⸗ lichen Ausmaßen entfeſſelte. Und das mit Recht! Carl Onno Eiſenbarth. Ein Toter“ als Verkehrsſünder In Ppern wurde vor einigen Wochen ein Maurer aus Mouseron von einem Gendarmen feſt⸗ geſtellt, weil er Verkehrsvorſchriften übertreten hatte. Der Maurer gab ſeine Per⸗ ſonalien wahrheitsgemäß an. Recht erſtaunt war die Gerichtsbehörde von Ppern, als ſie bei einer Rückfrage in der Heimatgemeinde des Beſchuldigten die Antwort erhielt, der Genannte ſei be⸗ reits im Jahre 1918 geſtorben. Man forſchte nach und es ergab ſich, daß der Maurer im Jahre 1918 als Soldat in einem Lazarett in Brügge gelegen hatte. Dort wurde er bei einem neuen Transport von Verwundeten umgebettet. In ſein Bett kam ein ſchwer verletzter Soldat, der bald nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Ueber dem Bett jedoch war noch der Name des Vorgängers geblieben, und als ſolcher wurde er auch mit allen militäriſchen Ehren beſtattet, während der Maurer vergnügt wei⸗ terlebte und die polizeilichen Verkehrsvorſchriften übertrat. Dieſes wurde ihm nun zum Verhängnis; und der Außenſtehende fragt ſich, wie es möglich iſt, daß in der heutigen Zeit ein Menſch jahrzehntelang weiterleben kann, der für die Bürokratie bereits längſt geſtorben iſt. Der ſchäbige Hut Der däniſche Dichter Ludwig Holberg, der in der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts in meiſterhaft geſchriebenen Luſtſpielen Schwächen und Eigengrten ſeiner Zeitgenoſſen geißelte legte ſehr wenig Wert auf ſeine Kleidung. Jahrelang kannten ihn ſeine Kopenhagener Mitbürger nicht anders als mit einem abgetragenen Mantel und einem mehr als alten Hut auf dem Kopf, der zu mancherlei Anzap⸗ fungen Anlaß gab.* So trat auch eines Tages ein junger Mann auf der Straße auf den Dichter zu und fragte ihn mit hämiſchem Grinſen:„Mein Herr, nennen Sie etwa das ſchäbige Ding, das Sie da auf dem Kopf tragen, einen Hut?“ 2 Holberg wurde nicht böſe. Er ſah den iung Mann von oben bis unten an, dann blieben ſeine Blicke am Kopf haften und er fragte zurück:„Und Sie, nennen Sie etwa das ſchäbige Ding da unter ihrem Hut einen Kopf?“ Ns. jungen Die Wacht im Weſten Pioniere bauen vor unſeren Stellungen einen Laufſteg zum Rheinufer. (PK. Kiepling, Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Schweiz ſchützt ihre Grenzen Schweizer Soldaten auf ihrem Poſten im Hochgebirge. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Neue Bücher Inge Stölting„Eine Frau fliegt mit“. Ueber Urwald, Wüſte, Kordille. Erſchienen bei Gerhard Stalling, Oldenburg⸗Berlin. In dieſem friſchen und erfriſchenden Buch, das mit zahlreichen„gutgelandeten“ Schnappſchüſſen ausgeſtattet iſt, gibt eine junge deutſche Journaliſtin Bericht über das große Erlebnis eines Fluges, den ſie über die unend⸗ lichen Urwälder Braſiliens und die Kordilleren von Ar⸗ nentinien, Chile und Peru nach Zentralamerika und Mexiko bis„hinauf“ nach Neuyork geführt hat. Der Pilot der Meſſerſchmitt⸗Taifun⸗Maſchine, mit der dieſe 40 000⸗ Kilometer⸗Reiſe kreuz und quer durch den amerikaniſchen Kontinent unternommen wurde, Otto Brindlinger, war ein guter Südamerika⸗Kenner und ausgezeichneter Steuermann, der Leiter der kleinen Expedition, die pro⸗ pagandiſtiſche Ziele der Meſſerſchmitt⸗A.⸗G. verfolgte, hieß Horſt von Salomon. Inge Stölting hatte Kamera und Notizblock zu bedienen. Sie war die Vertreterin der Preſſe an Bord. Ihr Bericht atmet den ganzen Zauber dieſer prachtvollen Fahrt über grüne Höllen, Pampas, Indianerdörfer, Inka⸗Ruinen, Salpeterwüſten und alte ſpaniſche ſowie hypermoderne, wolkenkratzerbeſäte Städte. Zu dem Schwung, den der Text beſitzt, der dem Leſer „Ich hatte ſo viel Angſt“, flüſterte Pünktchen, wäh⸗ rend es ihr heiß in die Augen ſchoß. Er ſchüttelte nachſichtig den Kopf.„Sie brauchen keine Angſt zu haben, Pünktchen.“ Warten, warten, Pünktchen verließ ſie wieder. Sie war erſchöpft vor Spannung, der Vater würde kommen, nun konnte vieles gerettet werden. Benno kam und ging wieder. Vielleicht wollten die Mutter und Witthans allein gelaſſen werden, vielleicht auch gerade nicht. Er wußte ſich nicht mehr zu raten. Es dämmerte. Der Ober kam und ſchaltete die Tiſch⸗ lampe ein, ein Lämpchen aus Rohrgeflecht und dun⸗ kelrotem Seidenbezug. Die Muſit hattte aufgehört zu ſpielen, der Saal hatte ſich geleert, nur die Tiſche an den Fenſtern waren noch beſetzt. Der Himmel draußen war noch düſtrer und grauer geworden. „Sie haben noch gar nicht gegeſſen“, ſagte Witt⸗ hans auf einmal. „Das hat Zeit“, antwortete Greta nur. Er ſah ſie an und fragte ſich, warum ſie bei ihm blieb, wo ſie alle gingen, ob mit oder ohne Be⸗ gründung. Er bewunderte die Kraft ihres Aus⸗ harrens, ihre Ruhe, die in ſich ruhte. Sie blieb in der Wirrnis des Geſchehens bei ihm, als gehörte ſie zu ihm. Ahnte ſie, daß er ihr dankbar war und daß er am beſten ſpürte, welche Kraft ihre Ruhe ihm ſchenkte? Es wurde ihm immer klarer bewußt daß ſie ſein Schickſal trug wie ein eigenes, die Er⸗ kenntnis ſeiner Not hatte ſie nicht von ſeiner Seite fortgetrieben, ſie hatte das Gegenteil bewirkt, Re⸗ gungen, die ſchon auf dem Feſt in Kopenhagen zart geweckt worden waren, reiften der Erfüllung ent⸗ gegen. Leiſes war laut geworden, Zaghaftes klar. Sie würde auch niemals um ſein Schickſal bangen, ſondern es in Zuverſicht und Hoffnung mit ihm tra⸗ gen, weil wahre Liebe immer zuverſichtlich und ſtark war. Er legte ſich die Frage vor, was geworden wäre, wenn er früher, vielleicht geſtern, ein werben⸗ des Wort zu Greta geſprochen hätte ſeine Schande wäre dann auch ihre Schande geworden, ſein Unter⸗ gang auch ihr Untergang. Wenn er auch nicht be⸗ haupten konnte, daß das Geſchick es beſonders gut mit ihm meinte, vor dieſem letzten und untragbaren Unglück hatte die Vorſehung ihn bewahrt. Er blickte verſtohlen zu ihr hinüber. Ihre Züge waren rein und eben, die Stirn wax klar und ſchön, das Haar dunkel und voll. Auf ihrem Geſicht lag die weiche Röte des Lichts, daß es erregt ſchien wie bei einem verliebten jungen Mädchen. „Sie wiſſen“, ſagte er ruhig und nachdenkend, „worum es bei mir geht, bei einem Geſchäft, das ich vermittelt habe, ſollen ſich unerhörte Unſtimmig⸗ keiten herausgeſtellt haben. Jul iſt nun nach Berlin gefahren, ohne meine Rückkehr abzuwarten, aber was will er nun in Berlin erreichen? Das frage ich mich immer wieder.“ „Er verſtand Ihren Ausflug aufs Waſſer nicht, Herr Witthans.“ „Und wenn ich Ihnen ſage, daß man mich zu dieſer Partie gezwungen, mit der Piſtole in der Hand dazu erpreßt hat?“ Greta richtete ſich unwillkürlich auf.„Und jene Frau tat es?“ Er nickte und ſtarrte an ihrem Geſicht vorbei. „Aber dann haben Sie doch eine Erklärung für Ihr Tun, Herr Witthans!“ „Dieſe Erklärung zu beweiſen, wird nicht ſo ein⸗ fach ſein. Herta Karl wird es abſtreiten. Sie wird ſagen, er, nämlich ich, wollte mit mir fliehen und nachher verlor er dann den Mut.“ „Haben Sie keinen Zeugen? Vielleicht Pütz?“ „Nein. Sie kennen Herta Karl nicht. Sie tut nie etwas in Gegenwart von Zeugen, oder wenn ſie einen Zeugen nennt, dann ſteht er auf ihrer Seite. Anders macht ſie es nicht.“ „Sie iſt alſo eine Frau, mit der Sie immer rech⸗ nen müſſen?“ „Ja, das muß ich. Sie wird ſich zum Beiſpiel nun auch hinſtellen und behaupten, ich hätte ihr ge⸗ raten, ſie ſolle Geld in ihren Koffer ſtecken, damit wir in Kopenhagen, und dahin wollte ſie mit mir fliehen, zu leben hätten. Ich habe alſo die Ausſicht, auch noch mit dem Deviſengeſetz in Konflikt zu kommen.“ „Das iſt furchtbar.“ „Nein, ſchön iſt es nicht. Sie ſagte mir auch, ſie ſähe ſchon die Schlagzeilen in den Zeitungen: ein Berliner Großkaufmann als Deviſenſchieber! Oder ſo ähnlich!“ „Bitte, ſeien Sie nicht ſo höhniſch, Herr Witt⸗ hans!“ Er ſchüttelte ernſthaft den Kopf.„Ich ſcherze nicht, ich erwähne Tatſachen.“ Er ſchwieg, und Greta fragte nicht weiter, aber er ſpürte, daß ſie ihn ſtumm und wortlos um nähere Erklärungen bat, und er dachte wieder, daß ſie allein bei ihm geblieben war und ihm ihr Vertrauen erhalten hatte. Ja, nun glaubte er noch klarer zu ſehen; wenn ſie auf Grund ihres Ver⸗ trauens und ihrer Liebe ſein Schickſal ſchon zu ihrem dieſe Reiſe über Länder, Flüſſe und Meere der Neuen Welt wahrhaft zu einem Erlebnis werden läßt, kommt eine Serie ganz hervorragend ſchöner Photos, die von der Verfaſſerin virtuos aufgenommen worden ſind. Photos, die Landſchaften, Menſchen, alte Paläſte und junge Städte zeigen,— das Antlitz der Welt, die von Indianern, Por⸗ tugieſen und Spaniern zu dem geformt wurde, was ſie heute iſt: dem ſüdamerikaniſchen Moſaik. C. W. Fennel⸗ * Martin Stiebing. Keiner lebt für ſich allein. Roman. Kiepenheuer⸗Verlag, Berlin. 412 S, geb. 6,50 Mk. Ein großangelegter, im Entwurf wie in der Darſtellung gleich kühner, aber auch gleich beglückter Entwicklungs⸗ roman eines jungen Menſchen, der aus dem Dunkel einer vaterloſen Jugend über alle Wirrniſſe eines von Ver⸗ zweiflung und Verſuchung irregeführten Lebens in die Ruhe und Beſtändigkeit und damit in die Erfüllung fin⸗ det, und deſſen bewegte Geſchichte dem Verfaſſer Gelegen⸗ heit gübt, die Problematik unſerer Zeit und ihres drängen⸗ den Lebens ebenſo klar und ſcharf zu zeichnen wie die Tiefen und Geheimniſſe des menſchlichen Herzens und ſeiner ewigen Geſetze aufzudecken Ein höchſt fertiger, höchſt geſchloſſener und höchſt eindrucksſtarker, für an⸗ ſpruchsvolle Leſerkreiſe beſtimmter Roman A. Win bauer. gemacht hatte, würde ſie auch ſtark genug ſein, ſein Unglück niemals als eine Schande zu erleben, und wenn er durch noch ſo große Tiefen gehen mußte. Er faßte nach dem Fuß der Lampe, begann ihn zu drehen und wußte es nicht und erzählte dabei. Greta hörte ihm zu, ohne ihn zu unterbrechen, niemals war Widerwärtigeres und Troſtloſeres an ihr Ohr gedrungen wie in dieſer Stunde. Sie hatte ſich vorher kein Bild machen können, in welchem Maße Witthans mit Herta Karl rechnen mußte, wel⸗ cher Art überhaupt die Rolle war, die ſie in ſeinem Leben ſpielte, nun hatte ſie es ghört und nun ſchau⸗ derte es ſie. Sie gab ſich keiner Täuſchung hin: Witthans' Lage war ernſt, wenn nicht ausſichtslos. Herta Karl konnte behaupten, er war gezwungen, alles zu beſtreiten, aber Beweiſe fehlten ihm für ſeine Verteidigung. Als er geendet hatte, ſchwieg er eine Weile, um ihr dann bitter zuzunicken.„Ich kann mich nur mit Worten wehren, das werden Sie erkannt haben, und das iſt wenig, wenn die Gegnerin Herta Karl heißt. Wenn ſie nun wenigſtens noch ein Kerl wäre, dann könnte man die ſtärkſte Ruderpinne in die Fauſt nehmen und den Lumpen zuſammenſchlagen, man wäre dann ein wenig befriedigter. Aber ſo?“ Er ruckte mit den Achſeln. „Und Sie ſehen gar keinen Weg, um von dieſer Frau frei zu kommen?“ 5 „Doch!“ er nickte noch bitterer und ſpöttiſcher. „Ich müßte ſie heiraten. Ich müßte jetzt zum Boot gehen und ſagen: gut, heiraten wir! Und alles wäre nicht geweſen, denn ſo geſchickt und teufliſch, wie ſie ihre Infamie geſponnen hat, ſo geſchickt würde ſie ſie in einem ſolchen Augenblick auch wieder ent⸗ wirren. Sie iſt auf dem Boot und wartet auf mich oder auf meine Vernichtung, ſie hat jetzt nichts anderes zu tun, als auf das eine oder das andere zu warten. Komme ich nicht, dann nimmt die Entwick⸗ lung ihren Lauf, ſie braucht gar nichts mehr dafür zu tun, und das weiß ſie. Und ſie wartet, ſie hat jahrelang gewartet, dann hält ſie auch noch dieſe paar Stunden aus.“ (Fortſetzung folgt) KRünpfr, * Vorteilhoft, bei Anker⸗ —————— Neue Mannheimer Zeitung Montag, 6. November 1939 Mannheim, 6. November. Veroͤunkelungs; Geleit Zeitungsnotiz: Die Mitglieder des Bergi⸗ ſchen Landesorcheſters in Remſcheid haben den Beſchluß gefoßt, Beſucher auf deren Wunſch nach Schluß der Konzerte nach Hauſe zu begleiten. In Remſcheid ſind die Leute helle, dort werden in der dunklen Nacht nach dem Konzert von der Kapelle die Gäſte frei nach Haus gebracht. Ich ſchlage vor, dies nachzuahmen! Zum Beiſpiel: Das Theater hat ſo viele hübſche Herrn und Damen, die ſehr beliebt ſind in der Stadt! Wenn dieſe nun in oͤunklen Nächten im Dienſte der Kultur und Kunſt das Publikum nach Hauſe brächten? Wie ſtiegen ſie in unſerer Gunſt! Und lachen tät der Kaſſenvater, der ſich jetzt oft die Haare rauft, dann wäre nämlich das Theater an jedem Abend ausverkauft! ** 70 Jahre alt wird am 7. November Amtsrat i. R. Emil Diebold, der in den Jahren 1888—1924 als„Erſter Ratſchreiber“ unter den Oberbürger⸗ meiſtern Dr. Beck, Martin und Dr. Kutzer ſich große Verdienſte um die Stadtverwaltung Mannheim er⸗ worben hat. Herr Diebold, der aus Geſundheits⸗ rückſichten im Jahre 1924 vorzeitig in den Ruheſtand treten mußte, erfreut ſich in den Kreiſen ſeiner früheren Mitarbeiter heute noch der größten Wert⸗ ſchätzung. Unſeren herzlichen Glückwunſch! a Zur Pflege des deutſchen Liedes auch während des Krieges ſchloſſen ſich der Geſangverein„Froh⸗ ſinn“.„Kurpfälzer Männerchor“, Geſang⸗ verein„Sängerluſt“. Geſangverein„Sänger⸗ is“ und der„Männergeſangverein 1913“ zu einer Chorgemeinſchaft unter der Leituna von Muſikdirektor Otto Bauſenhardt zuſammen. Die erſte Probe fand am Sonntagvormit⸗ tag ſtatt und war ein guter Beſuch feſtzuſtellen. Die Führer der angeſchloſſenen Vereine wieſen auf den Zweck und die Ziele dieſer Chorgemeinſchaft hin. Es ſei Pflicht der in der Heimat verbliebenen Sän⸗ ger treu zu ihren Vereinen zu ſtehen und gerade jetzt ſich für das deutſche Lied einzuſetzen. Die ge⸗ meinſamen Chorproben finden jeden Sonntagvormit⸗ 8 8 10.45 Uhr, im„Alten Reichskanzler“, 8920 ſtatt. Vom Plauetarium. Die Winterveranſtaltun⸗ gen des Planetariums beginnen am Donnerstag, dem 9. November, mit der Vortragsreihe„Die Him⸗ melskörper und wir“, die eine Darſtellung der Er⸗ gebniſſe der aſtronomiſchen Forſchung und ihrer Bedeutung für Naturwiſſenſchaft und Technik geben wird. Prof. Dr. K. Feurſtein ſpricht im erſten Lichtbildervortrag am Donnerstag um 20 Uhr über die Planeten und die Frage des Lebens auf den Himmelskörpern.— Die ausführliche Ankündigung der Vorträae aller Reihen iſt dem Veranſtaltungs⸗ plan zu entnehmen, der im Planetarium und beim Verkehrsverein koſtenlos erhältlich iſt. Die von der Hildaſtraße und der Colliniſtraße zum Planetarium führenden Parkwege ſind beleuchtet. Ausreichende Luftſchutzräume ſind vorhanden. Neben Benzin und Dieſelkraftſtoff beſitzt die deutſche Mineralölwirtſchaft einen dritten Kraftſtoff „Treibgas“, der bei der ſynthetiſchen Treibſtoff⸗ gewinnung aus Kohle und beim Veredelungsprozeß von Mineralöl anfällt. Es ſteht uns ſo viel von dem wertvollen Kvaftſtoff zur Verſügung, daß nicht nur die Verſorgung der bereits mit Treibgas betriebenen Wagen ſichergeſtellt iſt, ſondern noch Tauſende von Wigen umgeſtellt werden können. Es iſt daher ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Kraftquelle bis zum letzten ausgenutzt werden muß. Zeutralbüro für Mineralöl Gmbc einziges Vertriebsunternehmen für Treibgas Der Reichsverkehrsminiſter ordnete mit ſeinem Erlaß vom 10. September 1939 die Umſtellungs⸗ nflicht auf Treibgas der mit einem verſehenen Vergaſer⸗Fahrzeuge an. Um das Umſtellungsprogramm ſo zu lenken, daß mit dem Einſatz von Treibgas und der zu ſeiner Verwen⸗ dung benötigten Ausrüſtung, beſtehend aus Treib⸗ gas⸗Apparaturen und Stahlflaſchen, eine möglichſt große Menge von Benzin eingeſpart wird, gab der Wangen, Ulmer Straße roten Winkel Begxalit acoe Ctxeitegleeiten/ Es ist jetzt keine Zeit für Klatsch und Zank! Der Staatsſekretär im Reichsjuſtizminiſterium Dr. jur. Roland Freisler richtet im Anſchluß an die Vereinfachungsmaßnahmen in der Rechtſpre⸗ chung und im Strafverfahren in der amtlichen Wochenſchrift der deutſchen Rechtspflege, der„Deut⸗ ſchen Juſtiz“ an alle Volksgenoſſen mit aller Dring⸗ lichkeit den Ruf:„Begrabt eure Streitigkeiten! Laßt ſie im Meer der Einigkeit untergehen! Finde jeder das erſte Wort zur Ausſprache und zum Ausgleich! Laßt keine neue Zwietracht entſtehen! Sie paßt nicht in unſere Zeit, in der wir alle ein Heer ſind.“ Der Staatsſekretär erklärt, daß deshalb jetzt die Arbeit der Partei, ihrer Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Verbände, die bisher in Beratungs⸗ und Betreuungsſtellen geleiſtet wurde, eine erhöhte Bedeutung gewonnen habe. Auch der Schieds⸗ mann müſſe nunmehr ſeine Vergleichsbemühungen verdoppeln, und ebenſo müſſe der Richter überall dort, wo der ihm vorgelegte Fall nicht eine Be⸗ handlung unter dem Blickpunkt des Schutzes des Volkes erfordere, ſondern als Mißverſtändnis, Ge⸗ zänk, Kränkung unter Volksgenoſſen oder als be⸗ deutungsloſe Kleinigkeit erſcheine, ſich ganz beſon⸗ ders bemühen, gleich zu Beginn ſeiner Tätigkeit den Ausgleich herbeitzuführen, der den Fall auch wirklich innerlich erledigt. Das wichtigſte Hilfsmittel neben den Geſetzesband⸗ haben— insbeſondere bei den Tauſenden und aber Tauſenden Hintertreppen⸗, Waſchküchen⸗ und Rauſch⸗ kränkungen— aber ſei die Perſönlichkeit des Richters ſelbſt. Sie müſſe ſtark genua ſein, um den freiwilligen, innerlich bejahenden Vergleich der Streitenden herbeizuführen. Dabei komme es auf eine wirkliche Bereinigung an, nicht nur auf eine, die aktenmäßig den Ordnungzuſtand her⸗ ſtellt. Der Richter müſſe heute die Aufgabe erfül⸗ len, die der Entwurf der Friedensrichterordnung dem künftigen Friedensrichten übertragen wolle. Soll⸗ ten die bisherigen Handhaben nicht ausreichen, ſo wäre die Frage aufzuwerfen, ob man nicht gerade jetzt die Friedensrichterordnung einfüh⸗ ren ſollte, die dieſer Aufgabe des Richters die not⸗ wendigen Machtmittel gibt. Ueber die inneren und äußeren Vereinfachungs⸗ maßnahmen in der Rechtspflege erklärt Staatsſekre⸗ tär Dr. Freisler im übrigen, daß ſie eine Be⸗ ſchleunigung und Leiſtungsſteigerung bringen. Es handle ſich hier um ein autes Stück Berwirk⸗ lichung der Erneuerungsbeſtrebungen im Strafver⸗ fahren. Dr. Chlebowsky. E/ei Vexgleiche 2 2 Zustandegekommen vor dem Mannheimer Arbeitsgericht Zwei Herren hatten ihre Geſellſchaft betrogen. Sie nahmen große Gelder aus der Kaſſe, nannten es Gehalt, Speſen, Aufwandsentſchädigung— und wie die Konten alle heißen, unter denen man ſozu⸗ ſagen„legal“ aus dem Geſchäft Geld in die eigene Kaſſe fließen laſſen kann. Es kam zum Krach und zum Prozeß, der nach Durchlaufen aller Inſtanzen mit Gefängnisſtrafen von je zwei Jahren, Geld⸗ ſtrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte endete. Das Vergehen der Untreue, des Betruges und der Schädigung der Geſellſchaft iſt als Quinteſſenz gerichtlicher Nachforſchung in dem dicken und ſchweren Aktenbündel dieſes Falles niedergelegt. Für die geſchädigte Geſellſchaft bedeutete dieſer jahrelange Prozeß inſofern keine Schädigung, als ſie den Sturm durch Erneuerung der leitenden Kräfte überſtanden hat. Dieſe reichten auch beim Arbeitsgericht die Klage auf Zurückzahlung zuviel erhaltener Gelder ein. Der erſte Spatenſtich an dieſem Prozeßgebäude wurde im Jahre 1936 getan. Die Sache ruhte, bis das Strafverfahren entſchieden war. Ende September 1939 wurde das Schlußwort geſprochen— in Form eines Vergleichs. Etwa 58 000 Mark hatte die Geſellſchaft, die beim Arbeitsgericht als die Klägerin gegen die beiden tüchtigen Herren auftrat, als Schaden ausgerechnet. Dabei waren als„normale“ Bezüge ganz anſtändige Beträge als Gehalt uſw. zugeſtanden worden. Das Zuviel an entnommenen Geldern wurde etwa mit 58 000 Mark angegeben. Das Mannheimer Arbeitsgericht hatte verſchiedent⸗ lich zur Erledigung dieſes Streitfalles angeſetzt, es wurden unzählige Termine abgehalten. Für die Durchführung dieſer Sache bis zur gerichtlichen Ent⸗ ſcheidung beſtand auf allen Seiten nicht viel Nei⸗ gung. Vielmehr trafen die Bemühungen des Rich⸗ ters, dem zuletzt nach vorausgegangenem mehrmali⸗ gem Richterwechſel, der Fall zur Klärung und Bei⸗ legung vorlag, bei der Gegenſeite auf Zuſtimmung. Der richterliche Vorſchlag, daß die Beklagten an die Aumſtellung von Kraftjahrzeugen Jahrzeughalter werden zum Ambau aufgerufen Die wirtſchaftliche Bedeutung des Treibgaſes auf Flüſſiggas Reichsverkehrsminiſter im Reichsverkehrsblatt vom 3. Oktober 1939 genaue Durchführungsbeſtimmungen bekannt. Durch einen Erlaß des Reichswirtſchafts⸗ miniſters iſt das Zentralbüro für Mineralöl Gmbo und deren Vertriebsabteilungen— Vertriebsabtei⸗ lung: München, Wittelsbacher Platz 4, Stuttgart⸗ Nr. 205 und Frankfurt a. M. Gutleutſtraße 31— mit dem alleinigen Ver⸗ trieb von Treibgas beauftragt worden. Zulaſſungsſtellen ruſen Fahrzenge zum Umban auf Fahrzeughalter, deren Wagen zum Umbau ge⸗ langen ſollen, werden von den Zulaſſungsſtellen (Kraftfahrzeugämtern) zur Umſtellung ihres Wa⸗ gens unter Bekanntgabe eines Termins und Nen⸗ nung einer Umbauwerkſtatt aufgeſordert. Die Aus⸗ wahl der Werkſtatt wird vom Zentralbüro im Ein⸗ verſtändnis mit dem Reichsverband für das Kraſt⸗ fahrzeughandwerk getroffen. Dieſe bis ins ein⸗ zelne durchdachte Organiſation garantiert, daß die Treibgas⸗Apparatur fachlich einwandfrei einoebaut wird und ſerner die Verſorgung des Wagens mit Treibgas jederzeit ſichergeſtellt iſt. Zum Geſetz über die Altersverſorgung für das Handw erk Eine neue Verorònung des Reichsarbeilsminiſters Beantragt ein Handwerker, der auf Grund des beſonderen Einſatzes der Wehrmacht eingezogen iſt, nach§ 5 des Geſetzes über die Altersverſorgung für das deutſche Handwerk vom 21. Dezember 1938 die Halbverſicherung vor dem 1. Januar 1940, ſo wirkt ſie auf den 1. Januar 1939 zurück. Die in der Durchführungsverordnung vom 13. Juli 1939 vorgeſehenen Friſten für die Annahme eines vor dem 1. Juli 1939 geſtellten Antrages auf Abſchluß des Lebensverſicherungsvertrags und für die An⸗ paſſung eines vor dem 1. Juli 1939 abgeſchloſſenen Lebensverſicherungsvertrages werden bis zum 31. Dezember 1939 verlängert. Hat ein Handwerker vor dem 1. Januar 1939 be⸗ reits das fünfzigſte Lebensjahr vollendet, ſo begin⸗ nen Verſicherungsfreiheit oder Halbverſicherung mit dem 1. Januar 1939, wenn der Lebensverſiche⸗ rungsvertrag vor dem 1. Januar 1940 abgeſchloſſen wird. Verſicherungsfreiheit oder Halbverſicherung können auf einen Lebensverſicherungsvertraa nur dann geſtützt werden, wenn außer der nach dem Angeſtelltenverſicherungsgeſetz witwenrentenberech⸗ tigten Ehefrau von den Kindern mindeſtens die⸗ jenigen als bezugsberechtigt bezeichnet werden, die beim Tode des Handwerkers das achtzehnte Lebens⸗ jahr noch nicht vollendet haben. Iſt eine Handwer⸗ kerin verſichert, ſo iſt an Stelle der Ehefrau der Ehemann zu bezeichnen, und zwar ohne Rückſicht darauf, ob er nach dem Angeſtelltenverſicherungsge⸗ ſetz witwenrentenberechtigt iſt. Verſicherungsfrei⸗ heit oder Halbverſicherung werden dadurch nicht ausgeſchloſſen, daß die Bezugsberechtigten nament⸗ lich bezeichnet werden. Dies gilt jedoch nur, wenn und ſolange die namentliche Bezeichnung den vor⸗ ſtehenden Erforderniſſen entſpricht. Iſt dies nicht der Fall, ſo enden Verſicherungsfreiheit oder Halb⸗ verſicherung drei Monate nach Ablauf des Kalender⸗ monats, in dem die Aenderung eingetreten iſt, wenn die Lebensverſicherung nicht bis dahin an die Sach⸗ lage angepaßt wird. Iſt der Lebensverſicherungsvertrag auf die Zah⸗ lung eines Kapitals gerichtet, ſo können Verſiche⸗ rungsfreiheit oder Halbverſicherung auf ihn nur dann geſtützt werden, wenn die Anteile der bezugs⸗ berechtigten Hinterbliebenen gleich ſind, Sind keine Kinder vorhanden, ſo muß der Ehefrau(dem Ehe⸗ mann) das geſamte Kapital zugedacht ſein. Iſt der Lebensverſicherungsvertrag auf die Zahluna eines Kapitals gerichtet, ſo iſt dem Erfordernis der Durch⸗ führungsverordnung auch dann genügt, wenn das Kapital einige, höchſtens ſechs Monate vor der Vollendung des ſechzigſten Lebensjahres fällig wird Dieſe Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. Ja⸗ nuar 1939 in Kraft. Ihrer Anwendung ſteht die Rechtskraft früherer Entſcheidungen der Verſiche⸗ rungsbehörden nicht entgegen. Geſellſchaft 28000 Mark zurückbezahlen, fand bei allen Teilen Annahme. Damit iſt ein jahrelanges Verfahren, das viel Staub aufgewirbelt hatte, beim Arbeitsgericht end⸗ gültig abgeſchloſſen worden. * Das Präulein von der Sprechstunde Erbittert ſtritten die beiden Parteien um das Recht,„ihr“ Recht. Es wurde am Ende zwar nicht Recht geſprochen, aber der Prozeß war doch eindeutig entſchieden. Das Fräulein, 18 Jahre alt, hochgewachſene Er⸗ ſcheinung, mit ins Auge fallenden Vorzügen, war dreiviertel Jahre als Hilfe in der Sprechſtunde tätig. Sie erſchien äußerlich der klaſſiſche Typ jener Danen mit weißen Berufsmänteln, die„der Nächſte bitte“, ſagen und den mehr oder weniger zitternden Patienten unter einer Miene voll Würde—„ärzt⸗ licher wie der Arzt“— in das Sprechzimmer füh⸗ ren. Wenn dieſe Sprechſtundenhilfe einmal aus⸗ fällt, weil ſie krank, ſozuſagen alſo ſelber„der Nächſte“ wird, dann bedeutet dies eine große Berufsſtörung. Dieſes Fräulein nun bereitete dem Arzt, bei dem ſie half, viel Aerger, weil ſie ſehr läſſig war in der Angabe des Grundes ihres Ausbleibens. Der Arzt ſah eine Zeitlang zu, dann verlangte er Atteſt. Er ſelber hatte die Klägerin unterſucht— es handelt ſich um eine Erlrankung im Arm— aber er fand es nicht bemerkenswert. Als die verlangten Atteſte ausblieben, entließ er die Klägerin friſtlos. Die junge Dame nahm einen Anwalt, reichte beim Ar⸗ beitsgericht eine Klage auf etwa 150 Mark ein für Reſtgehalt bis zum Ablauf der Kündigungsfriſt und Bezahlung der Atteſte. In der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht wurde über verſchiedene ärztliche Beſcheinigungen geſprochen, die in der Zwiſchenzeit vorlagen. Die Klägerin hatte mehrere Aerzte konſultiert, aber es wurde zwar die Erkrankung beſcheinigt, aber die Arbeitsunfähigkeit nicht eindeutig ausge⸗ ſprochen. Daran hielt ſich der Beklagte, der neben⸗ bei auch noch anführte, daß die Klägerin zur Zeit ihrer„Erkrankung“ Spaziergänge in den Planken unternahm. Er ſchloß daraus, daß ſie mit etwas gutem Willen den Dienſt in der Sprechſtunde hätte verſehen können. 8 Der Richter riet der Klägerin, die Klage zurück⸗ zuziehen. Nach der Beratung mit ihrem Anwalt er⸗ ſchien ſie nicht mehr in der Gerichtsverhandlung. Es wurden einige Tage Friſt zum Ueberlegen ge⸗ währt. die die Klägerin nutzbringend verwertete, in⸗ dem ſie den Vergleich auf Zurückziehung des Klage⸗ anſpruchs nicht widerrief. Es war in dieſem Falle das beſte. Schutz der Gas- und Waſſerleitungen gegen Froſt Bei Eintritt von Froſt iſt eine gute Verwahrung der Waſſer⸗ und Gasleitungen in den Häuſern not⸗ wendig. Ganz beſonders gefährdet ſind die Waſſer⸗ meſſer. Eytl. Koſten zur Behebung von Schäden dieſer Art fallen dem Hausbeſitzer zur Laſt. Inn übrigen verweiſen wir auf die Bekanntmachung der Stadtwerke Mannheim, Abteilung Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke, im Anzeigenteil. Wenn das Einkommen geſchätzt wird Nach§ 217 der Reichsabgabenordnung ſind die Beſteuerungsgrundlagen, ſoweit ſie nicht ermittelt oder berechnet werden können, zu ſchätzen. Derartige ſteuerliche Schätzungen ſind oft Gegenſtand des Streites zwiſchen Finanzbehörde und Steuer⸗ pflichtigen. Der Reichsfinanzhof hat in einem ſol⸗ chen Falle grundſätzlich dazu Stellung genommen, welches Ziel die Schätzung hat(VI 279/30). Das Ziel der Schätzung iſt danach, daß nach dem Gebot der Gleichmäßigkeit der Beſteuerung Steuerpflichtige, deren Beſteuerungsgrundlagen abgeſchätzt werden müſſen, ſteuerlich nicht beſſer geſtellt werden dürfen als diejenigen, deren Beſteuerungsgrundlagen auf Grund gewiſſenhafter Buchführung genau ermittelt werden können. Es müſſen zu dieſem Zweck der Schätzung das Einkommen, Vermögen uſw. zugrunde gelegt werden, das unter Berückſichtiguna aller Um⸗ ſtände die größte Wahrſcheinlichkeit der Richtigkeit für ſich hat. Dieſes Ziel läßt ſich oft nur durch griffweiſe Schätzung erreichen, beſonders wenn der Steuerpflichtige ſelbſt durch ſein Verhalten genaue Ermittlungen un⸗ möglich gemacht hat. Es würde eine Ueber⸗ ſpannung der Anforderungen an die Pflicht der Fi⸗ nanzbehörde zur amtlichen Wahrheitsermittlung be⸗ deuten, wenn in einem ſolchen Falle die Finanzbe⸗ hörde umſtändliche und zeitraubende Ermittlungen anſtellen müßte, um dem Steuerpflichtigen die Schätzungsgrundlagen mit einiger Sicherheit nach⸗ weiſen zu können. k* Ein⸗ und Ausfuhrverbot von Brieftauben. Die Ein⸗ und Ausfubr von Brieftauben und ſolchen Tauben, die gemäß dem Brieftaubengeſetz vom 1. Ok⸗ tober 1938 als zur Nachrichtenübermittlung geeignet feſtgeſtellt ſinoͤ, iſt verboten. Ausnahmen bedürfen der Erloubnis des Reichs miniſters des Innern im mit dem Oberkommando der Wehr⸗ ma Jubilarin Wochenendbummel durch Konzeri-Caſes Das Planken⸗Café Koſſenhaſchen iſt das einzige aroße Kongert⸗Kaffeehaus, das die für Oktober ver⸗ pflichtet geweſene Kapelle in den neuen Monat hin⸗ ein übernommen hat. Sie erfreut ſich voller Sym⸗ vathie der Stammbeſucherſchaft. Im Palaſt⸗Kaffee Rheingold empfing uns beim Wochenend⸗Bummel die ſechs Mann ſtarke Kapelle Edi Behle mit dem Rühmann⸗Schlager des Tages vom Seemann. den aber auch garnichts zu erſchüttern vermaa. Als Kavellenleiter bedient der Stehgeiger im Bedarfsfall auch Saxophon und übernimmt dann und wann eine Geſangseinlage. Contrabaſſiſt und Pianiſt arbeiten ſchon lange mit ihm kameradſchaft⸗ lich zuſammen. Dieſer. Willn Betz, hat auch als Akkordeon⸗Soliſt allerhand los. Anſage und Refrain⸗ geſana ſteuert der Schlaazeuger Wormann aut brauchbar und immer veranügt bei. Das Gaſtſpiel Bebles rief die Weſtfalen der Gegend auf den Plan: ſie beleaten ihren Landsmann die ganze„Verlänge⸗ runa“ hindurch mit Beſchlag. Im Café Wien, dem„Haus der guten Kapellen“, ſorgt der frühere Baſſiſt Rudi Behles mit ſeiner eigenen Kapelle(insgeſamt 7 Mann) für Stimmung, Gu Leethaus, übrigens ein auch gerade für Weſtfalen tuviſcher Familienname. Der„Jupp“ Lemmerz aus Düſſeldorf ſekundiert am Flügel ſeinem Freund ge⸗ ſchickt bei den muſikaliſchen(und gelegentlich ouch im⸗ proviſterten„ſzeniſchen“) Späſſen, die eigenartig kontraſtieren zu der faſt überbetont ſachlichen Muſi⸗ zierweiſe der im Oktober verpflichtet geweſenen Kavelle Ottomar Schumers. Vergnügte Mienen der Gäſte und zahlreiche Publikumswünſche zeigen. daß mindeſtens dem Wochenend⸗Publikum der völlige Stilwechſel nicht widerſtrebt. Freilich geriet durch die Zetteleingänge beiſpielsweiſe zwiſchen die Petersburger Schlitten und zwei Un⸗ nariſche Tänze leicht ins Gedränge. Kurz zuvor gab es ein heiteres Zwiſchenſpiel fleißiger Büchſenſammler in Geſtalt von NSKͤ⸗ Männern die mit eigener, fünf Mann ſtarker Stim⸗ munaskavelle das Podium ſtürmten und für freund⸗ liche Spenden an trockengelegte Kraftfahrer„Ben⸗ zin⸗(Geruch⸗)Gutſcheine“ als Quittung ausgaben. Das machte viel Gaudi und wurde mit vollen Sam⸗ melbüchſen gelohnt. Wir ſchonen unſere Strümpfe Die Pflege des Schuhes macht ſich bezahlt Haben Sie ſchon feſtgeſtellt, wie fein ſich Ihre Strümpfe in neuen Schuhen halten? Das gibt uns doch zu denken! Die Innenſeite unſerer Schuhe wird mit der Zeit rauh und uneben, und wir müſſen wieder für eine glatte Fläche ſorgen. Wir ſchneiden darum noch heute Sohlen aus Pappe zu. Sehr haltbar werden dieſe Einlegſohlen, wenn wir irgendeinen Stoffreſt mit der Maſchine darauf ſteppen. Wer hierfür keine Zeit hat, holt ſich fertige Einlegeſohlen. Wenn die innere Ferſe des Schuhes ebenfalls rauh oder gar durchgeſcheuert iſt, dann muß gleichfalls auch da ſür Abhilfe geſorgt werden. Wer nun ge⸗ ſchickt iſt, klebt dünne Lederflecken von alten Hand⸗ ſchuhen, Notizbüchern oder dergleichen ein oder läßt es von ſeinem Schuhmacher beſorgen. Nun ſitzt der Fuß wieder feſt in ſeinem Schuh! Alles unnütze Reiben hat aufgehört und die Strümpfe haben eine viel längere Lebensdauer! Mutter darf weder in Erholung fahren! 5 Müttererholungsheime unſeres Gaues wieder geöſſnet NsG Karlsruhe, 4. Nov. In den ſchönen⸗ und heimeligen Mütter⸗Erholungsheimen der NS richten ſich die Leiterin⸗ nen auf den neuen Beſuch. Für Anfang November er⸗ wartet man allgemein wieder die neuen Gäſte. Es handelt ſich um 5 Heime, die dem Gau Baden für dieſen Zweck für die kommenden Monate zur Verfügung ſtehen und um insgeſamt 765 badiſche Mütter, die in Er⸗ holung fahren dürfen. Wir werden dieſe Mütter in Mül⸗ ben im ſchönen Odenwald, im waldreichen St. Blaſien, auf dem einzig ſchönen Kniebis, im nahen Wild⸗ berg im Nagoldtal und auf einem Landgut bei Beu⸗ telsbach im ſchwäbiſchen Nachbargau wiederfinden. Es iſt natürlich, daß ſich die NSmit ihrem Wirben auch auf dieſem Gebiet bemüht, der jetzigen Zeit gerecht zu werden. So werden es vor allem Mütter ſein, deren Männer gegenwärtig zum Wehrdienſt eingezogen ſind, die an dieſen Kuren teilnehmen, dann aber auch Mütter aus der Haus⸗ wirtſchaft und aus den Betrieben und der Landwirtſchaft. Beſondere Berückſichtigung werden finden Frauen, die durch eine Entbindung erholungsbedürftig geworden ſind. Für die zurückbleibende Familie wird beſtens geſorgt. Bbich al Rdα εο „Schwein' auf der Fagd Reiche Beute bei der Treibjagd Die Jagogeſellſchaft Kuhn erlegte am Samstag bei einer Treibjagd im Jagoͤrevier Ramberger Wald ſieben Schwoarzkittel, dorunter einen Keiler von zwei Zent⸗ nern. Auf tannengrüngeſchmücktem Wagen wurden die Beuteſtücke nach Ludwigshafen geſchafft. Immer noch vermißt! Der achtiährige Frauz Helker noch nicht gefunden Der ſchon als vermißt gemeldete Schüler Franz Hel⸗ ker, geboren am 13. Januar 1931, wohnhaft in Ludwigs⸗ hafen, von der Tann⸗Straße 4, konnte trotz aller Nach⸗ forſchungen noch nicht ermittelt werden. Helker iſt 1,90 Meter groß, hat blondes Haar, bleiche Geſicht.ſarbe und blaue Augen. Er träat blaue Skimütze, blaue Trainings⸗ weſte, groue Wolljacke unter der Weſte, lange braune Hoſen, rotkariertes Hemd, ſchworzen Schal, graue Ueber⸗ ſocken und Gummi⸗Schaftſtiefel. Die Bevölkerung wird erſucht, alle Meldungen, die von Bedeutung ſein können, der Kriminalpolizei Ludwigshafen oder der nächſten Po⸗ lizeidienſtſtelle zu übermitteln. Klingender Feierabend— ganz groß. Das große muſi⸗ kaliſche Kleinkunſtprogramm, das an dieſem Wochenende im Muſenſaal des Mannheimer Roſengartens einen gro⸗ ßen Hörerkreis beglückte. hat die KöF.⸗Dienſtſtelle der.G. Farben in duſtrie erfreulicherweiſe auch ihren Werkskameraden geſichert. Drei Vorſtellungen am Sams⸗ tag⸗, Sonntag⸗ und Montagnachmittag entfeſſelten im gro⸗ ßen Saale des J. G. Feierabendhauſes Beifallsſtürme und Heiterkeitsausbrüche. Die älteſte Pfälzerin 101 Fahre alt! * Speyer, 6. November. Am beutigen Montag, feiert Fräulein Katharina Frankmann im Altersheim des Vinzentiuskrankenhauſes ihren 101. Geburtstag. Die 8 iſt bie älteſte Einwohnerin der Pfalz. Sie ſtammt aus einer langlebigen Familie; ihr Vater iſt 93 und ihre Mutter 97 Jahre alt geworden. Wie ſie ſelbſt ver⸗ ſichert, iſt ſie überhaupt noch nicht ernſtlich krank geweſen. *Alkrip, 4. Nov. Am Sonntag, den 5. November feierten hier Frau Sophia Hauch, geb Schunk, ihren 87., und Herr Michael Facob 4 ſeinen 80. Geburts⸗ ta g. Wir gratulieren herzlich! * 7 Juĩulbuumu O ſiſuili Philoſophenweg unter Naturſchutz Der Polizeidirektor plont, das im Bereich des Philo⸗ ophenweges zwiſchen Gaſthaus„Zur Philoſophenhöhe“ und Hirſchgaſſe gelegene Steilgelände unter den Schutz des Reichsnaturſchutzgeſetzes ſtellen zu laſſen. 9 „Der Roſenkranz“ — Montag, 6. November 1980 Neue Maunheimer Zeitung 5. Seite 7 Nummer 469 HAnbEis- uno WIxTScAAFTSs-ZEIMTunc Aufwärisbewegung an den Akſienmärkien Fiũssige Geldmarkilage und der außerordeniliche Eriolg der Reichsbahnanleihe beeinflußien die Umsäte Berlin, 6. November. Die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten ſetzte ſich auch zu Beginn der neuen Woche fort. Die Umſätze waren etwas lebhaſter, da die flüſſige Geldmarktlage und der außerordentliche Erfolg der neuen Reichsbahnanleihe An⸗ regung boten. Daneben erhielt ſich auch für Renten un⸗ vermindertes Intereſſe. Am Montaumarkt waren durchweg Beſſerungen zu ver⸗ zeichnen. Mannesmann und Hoeſch kamen je 6, Buderus 7, Klöckner und Vereinigte Stahlwerke je 4 und Rhein⸗ ſtahl 1 v. H. höher an. Bei den Braunkohlenwerten wie⸗ ſen lediglich Deutſche Erdöl mit plus% v. H. eine Ver⸗ änderungen auf. Kaliaktien lagen bei Beſſerungen von 4 bis /6 v H. freundlich. Am Markt der chemiſchen Werte ſtiegen Schering, Rütgers und Farben um je v. H. Chemiſche von Heyden gewannen 7 v. H. In letztgenann⸗ tem Ausmaß niedriger wurden Conti Gummi bewertet. Am Markt der Elektro⸗ und Verſorgungsanteile lagen Geſfürel um 4 und Akkumulatoren um 1,75 v. H. niedriger Andererſeits kamen Siemens ſowie Elleftriſche Lieferungen je ½. Charlotte Waſſer und Schleſiſche Gas Nv. höher an. Die Werte von Maſchinenbaufabriken wurden erneut heraufgeſetzt, ſo Demag und Orenſtein um je ½, ferner Rheinmetall Borſig um 3 v. H. Zu erwähnen ſind noch von Kabelwerten Felten, von Autoaktien Daimler mit je plus 94, ferner AG für Verkehr und Feldmühle mit je plus 1, Dortmunder Union mit plus 1,50 und Aſchaffen⸗ burger Zellſtoff mit plus 2,75 v. H. Im variablen Rentenverkehr notierte die Reichsaltbe⸗ ſitzanleihe 135,30 gegen 135/4. Die Gemeindeumſchuldung ſtellte ſich unverändert 9376. Steuergutſcheine J lagen nicht immer voll behauptet. Man nannte Dezember 99,5. Januar 98,90, Februar 98,55 35 60, März 98,35 bis 40, April und Mai ie 98,5 bis 692. Im Börſenverlauf blieb der Grundton feſt. Das Ge⸗ ſchäft war nicht ſonderlich lebhaft. Forben notierten 158. Orenſtein ſtiegen um, Daimler und Demag um je 1 und Geſfürel um 1 v. H. Der Kaſſarentenmarkt wies gleichfalls freundliche Hal⸗ tung auf. Hypothekenpfanoͤbriefe lagen weiter feſt. Stadt⸗ anleihen veränderten ſich nur unbedeutend. Auch Reichs⸗ und Länderanleihen ſtellten ſich zumeiſt auf Samstags⸗ baſis. Zu erwähnen ſind von Altbeſitzanleihen Weſtfalen mit minus ½ und Oberheſſen mit plus/ v. H. In⸗ duſtrieobligationen wieſen zumeiſt nur geringfügige Ver⸗ mit minus 7 und Deutſche Erdöl mit plus 4. 8 Der Privatdiskont blieb mit 274 v. H. unverändert. Am Geldmarkt wurden die Blankotagesgeldſätze um 56 auf 2 bis 2¼ v. H. ermäßigt Von Valuten errechneten ſich der Gulden mit 132,35, der Schweizer Franken mit 55,03 und der Belga mit 44,53. „& Berlin, 6. Nov. Deviſennotierungen unverändert. * Keine Zahlungen in freien Deviſen gegenüber Feind⸗ ſtaaten. Nachdem die Feinoſtaaten allgemein Zahlungs⸗ verbote gegen Deutſchland erlaſſen haben, ſind von deut⸗ ſcher Seite entſprechende Gegenmaßnahmen getroſfen wor⸗ den. Durch Runderlaß 130/39 D. St. 55/39 R. St. des Reichswirtſchaftsminiſters wird folgendes beſtimmt: An Perſonen oder zugunſten von Perſonen, die ihren Wohnſitz, gewöhnlichen Aufenthalt, Sitz oder Ort der Leitung a) in dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nord⸗ irband mit Kolonien, Beſitzungen und Protektoraten und in den dem Vereinigten Königreich als Mandate unter⸗ ſtellten Gebieten, in Auſtralien, in der Südafrikaniſchen Union, in Neuſeeland, in Britiſch⸗Indien, im Jrak, b) in Frankreich mit Kolonien, Protektorats⸗ und Mandatsgebie⸗ ten und c) in Aegypten, einſchließlich des Sudans, haben, dürfen keine Zahlungen in freien Deviſen, auch auf Grund von Zahlungsabkommen, mehr erfolgen. Das Zahlungs⸗ verbot erſtreckt ſich auch auf Perſonen in neutralen Län⸗ dern, wenn bekannt iſt, daß es ſich bei den Zahlungs⸗ empfängern um Staatsangehörige der genannten Länder oder um Unternehmungen. die von Staatsangehörigen oder Unternehmungen dieſer Länder beherrſcht werden, handelt. Das Zahlungsverbot erſtreckt ſich nur auf Zahlungen in freien Deviſen. Unberührt hiervon bleiben im Inland in Reichsmark zu leiſtenden Zahlungen an die Deutſche Ver⸗ rechnungskaſſe, auf ſonſtige für Zahlungen aus dem Waren⸗ verkehr mit dem Ausland eingerichtete Verrechnungs⸗ konten, auf Aski, an die Konverſationskaſſe für deutſche Auslandsſchulden und auf Sperrkonten jeder Art. Durch den Runderlaß ſind ferner neue Beſtimmungen u. a. über troffen. Ferner ſind beſtimmte Richtlinienvorſchriften für die Deviſenbewirtſchaftung nicht mehr auf feindliche Aus⸗ länder anzuwenden. * Waeldin⸗Huber AG., Lederfabrik, Lahr i. B. Die Geſellſchaft erzielte in 1938 einen Rohüberſchuß von 267 000 Mark. Dem ſtehen an Perſonalkoſten 209 000 4, an Steuern 32 000„ und an Zinſen 14 000 gegenüber.— Nach 14 000% Anlageabſchreibungen verbleibt nach Deckung von 313/ Verluſt aus 1037 ein Reingewinn von 16 804 /, deſſen Verwendung aus der Veröffent⸗ lichung im Reichsanzeiger nicht erſichtlich iſt. In der Bilanz beträgt das AK. 210 000 4. Rückſtellungen werden mit 12 000 /% ausgewieſen. Unter den rund 500 000 4 Verbindlichkeiten ſtellen ſich Warenſchulden auf 20 000 4, Kundenanzahlungen auf 212 000 4, Bankſchubden auf 39 000„ und Darlehensſchulden auf 194 000 4. Bei 500 000 Umlaufvermögen erſcheinen Vorräte mit 273 000 Mark, Wavenforderungen mit 121 000/ und Anzahlungen mit 74 000% Anlagen ſtehen mit 242 000 zu Buch. Gebrüder Fahr AG, Pirmaſens. Eugen Zoller in Pirmaſens, z. Z. in Neckargemünd, iſt zum ſtellvertreten⸗ den Vorſtandsmitglied beſtellt. Die Prokura des Eugen Zoller iſt erloſchen. * Ada⸗ Ada⸗Schuh AG, Frankfurt a. M./ Höchſt.— 8(6) v. H. Dividende. Aus der am 2. November ſtatt⸗ gefundenen AR⸗Sitzung der Ada⸗Ada⸗Schuh AG erfährt der SW über das Geſchäftsjahr 1988/39(30. Juni), daß die Umſätze eine weitere Erhöhung erfahren haben, da die Nachfrage das ganze Jahr hindurch ſehr rege war. Einer weiteren Umſatzſteigerung ſtand die Lederkontingentierung entgegen. Nach etwa 167 000(129 000) Anlageabſchrei⸗ bungen, der Tilgung der Hypothek in Höhe von 226 000% und nach Zuweiſung von 160 000(10 000)“ an die Rück⸗ lage 2 verbleibt einſchl. 43 185/ Vortrag ein Reingewinn von etwa 221 000(145 185) /, woraus der auf den 30. No⸗ vember einberufenen.HV die Verteilung einer Dividende von 8(6) v. H. vorgeſchlagen wird. Davon gehen 2 v. H. an den Anleiheſtock. Wie wir weiter erfahren, konnten die Bankguthaben auf über 400 000(48 000) 4 erhöht werden. Bei 1,7 Mill./ Grundkapital betragen nunmehr die ge⸗ ſamten Rücklagen 340 000(180 000) 4. Auch im laufenden Jahre halte die ſtarke Nachfrage an, ſo daß der Geſchäfts⸗ gang weiterhin ſehr befriedigend ſei. * Die Giſela Lebens⸗ und Ausſtenerverſicherungs⸗AG., München iſt mit ihrem geſamten Verſicherungsbeſtand in den Intereſſenkreis der Verſicherungsgruppe„Volksfür⸗ ſorge“ getreten, die ein Wirtſchaftsunternehmen der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront iſt. Dieſer Uebertritt machte eine Neu⸗ bildung des Auſſichtsvats notwendig. Die Verſicherungs⸗ gruppe„Volksfürſorge“, deren Verſicherungsbeſtand ſum⸗ mengemäß bereits 2,1 Mud. überſchreitet, betreut heute über ſechs Millionen Verſicherte. Angeſchloſſen ſind neben der„Volksfürſorge Hamburg“ die Oſtmärkiſche Volksfür⸗ ſorge in Wien, die Sudetendeutſche Volksfürſorge in Auſſig und in Prag. Beendigung der Weinlese In der Pfalz und in Baden Menge befriedigend, Güte gering Die Edelweingüter in der Rheinpfalz haben in Anbe⸗ tracht des ſchlechten Herbſtwetters alles unternommen, um ein möglichſt ſchnelles Abwickeln des Herbſtes zu erreichen. Die Oberhardt, Unterhardt und auch die Nordpfalz haben alles reſtlos eingebracht. Auch an der Mittelhardt war am 1. November der Großteil der Winzer mit der Weinleſe fertig, lediglich einige Großgüter ſind noch beſchäftigt. Allenthalben hat die Menge befriedigt, die Güte des 19893er wird leider gering. Die neuen Weine, deren ſorg⸗ fältige Behandlung nunmehr äußerſtes Gebot iſt, ſchmecken zwar reintönig und artig, doch haben ſie, deren Moſt⸗ gewichte ſelten über 70 Grad Oechſle hinauskamen, faſt überall Zuckerung nötig. Viele Orte der Ober⸗ und Unter⸗ hardt wie auch der Nordpfalz konnten einen Bollherbſt einbringen. An der Mittelhardt wird die Geſamtmenge etwa 70 v. H. einer Normalernte betragen. Im großen und ganzen iſt nun auch in den badiſchen Weinbaubezirken der diesjährige Weinherbſt beendet. Er ſtand im gleichen Zeichen wie auch in den anderen deutſchen Weinbaugebieten. Die Güte enttäuſchte, während die Menge verſchiedentlich einigermaßen beachtlich ausſiel. Das Moſtgeſchäft ließ ſich recht zufriedenſtellend an. Für die Preiſe waren die erlaſſenen Vorſchriſten maßgebend. „Erzeugerhöchſtpreiſe für Gemüſe. Der Reichskom⸗ miſſar für Preisbildung ſetzt für das Land Baden unter Aufhebung früherer entgegenſtehender Anordnungen fol⸗ gende Erzeugerhöhſtpreiſe feſt: Roſenkohl 20 Pfg. ljeweils 500 Gramm), Rotkohl 5 Pfg., Weißkohl(Marktware) 3,5 Pfg., dto.(Einſchneidware) 2,2 Pfg., Wirſingkohl 5 Pfg., Spinat: Wurzelſpinat 10 Pfg., dto. Blattſpinat 12 Pfg., Karotten 5 Pfg., Gelberüben 3 Pfg., Felbſalat, gewaſchen und geputzt 50 Pfg., dto. ungewaſchen und ungeputzt 30 Pf., Endivienſalat, große Stücke 8 Pfg. je Stück, dio. kleine Stücke 4 Pfg., je Stück. Die Erzeugerhöchſtpreiſe gelten, ſoweit nichts anderes bemerkt wird, für Ware der Güte⸗ klaſſe A. Für Waren geringerer Güteklaſſen ermäßigen ſich die Höchſtpreiſe entſprechend der Wertminderung. Zu⸗ widerhandlungen gegen dieſe Anordnung werden beſtrait. — Anordnung trat mit dem 3 November in raft. 4 Gewäſſerſtrecken werden abgefiſcht Auf Anordnung des Reichsernährungsminiſters ſollen demnächſt die Ge⸗ wäſſerſtrecken der Sportfiſchervereine mit Netzen abgefiſcht werden. Die Erträge kommen teils an die Mitglieder der Vereine, teils an Fiſchhändler als zuſätzliche Lebens⸗ mittel zum Verkauf. Auf begründeten Antrag durch das Reichsernährungsamt werden hierzu Kraftwagen beige⸗ geben, ebenſo Wagen zum Fiſcheinſatz. änderungen auf. Eine Ausnahme Möbel aller Art in bequemen Monatsraten oder gegen Ehestandsdarlehen, trei Inter Wohnung autgestellt. Katalog mit Preisen oder Verireterbesuch unverbindlich. Angabe Inrer besonderen Wüysche erbeten an Möbelkaus SEIEERT Achern 25 Gcwarzwalt) Kirchstr.-47 Jelt über 50 Jahren bauen wir— steppdecken kauft man direkt bei BurK 0 5, 2 Ruf 627 55 Medizinal⸗ Verband begt. 1884 Mannheim 1 2. 16 versichert Familien- u. 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Arhelger Feinmechaniker Maximilian Brauch— Irma Müller Müller Johann Gaſteiger— Walburga Heubl Autoſchloſſer Wilhelm Eiſele— Anna Rottmann Hilfsarbeiter Adolf Schneider— Thereſia Mitterlehner geb. Gruber Packer Karl Black— Katharina Schmitt Gebrauchswerber Ludwig Eſchelbach— Elſa Wegſcheider Eiſendreher Willy Merdes— Gertrude Schöner Spengler Wilhelm Hauſch— Emilie Leonhard Kaufm. Angeſtellter Heinrich Jung— Roſa Schneider geb. RMandesamiſicſie Nacfiricifen Portier Gerh. Frör. Ehrler— Luiſe Eliſ. Goos geb. Kühl Gefr. Ernſt Arthur Böhme— Elfriede Katharina Thumm Getraute: K1 Oktober 1939 inderwe gen Schloſſer Michael Maldinger— Anna Wolak Klappwagen Kaufmann Auguſt Karl Sotta— Maria Rückert Kinderbetten Wickelkommoden[Bachtmeiſter Friedrich Karl— Babetta Klaus Kinderstühle Arbeiter Albert Hans Wild— Barbara Hoffmann H. Reichardt F 2. ¹ 2 Siegmayer Gebrauchsgraphiker Heinrich Fiſcher— Hilda Kratz Kaufm. Angeſtellter Still— Hermine Hardt Labor.⸗Arb. Eugen Müller— Georgine Rothermel Schneider Hans Hurrle— Erna Anton Kaufm. Angeſtellter Kurt Fiſcher— Irma Heim Architekt Otto Zapp— Leonore Ganſch Arbeiter Richard Löwenhaupt— Maria Schulz Hilfszugſchaffner O. Glattfelder— Auguſta Herberich Kaufm. Angeſt. Karl Kaulmann— Dorothea Cordes Kriminal⸗Aſſiſtent Berthold Schreck— Maria Künzig Schleifer Heinrich Stumm— Eliſabeth Zeller Arbeiter Ernſt Lauinger— Hedwig Blauth Eiſendreher Wilhelm Zolk— Maria Kühner Direktor Werner Sontag— Auguſte Uebel geb. Heiken Schloſſer Emil Remp— Joſephine Keßler Dekorationsmaler K. Schweickardt— Eliſe Kaltſchmitt Verwaltungs⸗Angeſt. Willi Reiſig— Maria Baumann Hilfsarbeiter Albert Chriſtmann— Franziska Bauer Stanzer Ferd. Keller— Margareta Kögler geb. Roll Geborene: Oktober 1939 Verwalt.⸗Oberſekr. Karl Ludwig Großkinſky e. T. Urſula Ingeborg Maſchinenſchloſſer Alfred Hecht e. S. Herbert Kurt Obergrenadier Karl Schön e. S. Karl Fritz Ingenieur Karl Artur Geyer e. S. Florian Roland Straßenbahnſchaffner Karl Wilh. Geißler e. S. Gerbard Johann 3 Funker Jakob Jung e. S. Gerhard Heing Schloſſer Oskar Emil Limberger e. S. Horſt Landwirt Friedrich Konrad Maier e. S. Bernhord, Richare Ingenieur Valentin Vorhof e. S. Hans Johannes Edmund Bräuer e. S. Wolfgang am Schneidermeiſter Franz Volk e. T. Rosmarie Philomene Kfm. Angeſt. Karl Friedr. Martin e. S. Herbert Manfred Metzgermeiſter Karl Eugen Höckh e. T. Ilſe Kim. Angeſt. Hans Heinr. Karl Diehl e. S. Karlheinz Ernſt ———— O es in der VUelt Neues gibt. wird täglich in unserer Zeitung ausführlich kommentiert. Sie ist Ihr treuer, zuverlässiger Begleiter zu allen Zeiten, Schon deshalb lohnt es sich, die„Neue Mannheimer Zeitung“ zu lesen. Bestellen Sie also heute noch ein Abonnement(monatlich Mk. 2. frel Haus) auf die MEUE MAMEKIHEUNER ZETTUNG Uopodooo Poſtſchaffner Karl Willhauck e. S. Günter Inſtallateur Karl Jacob Wernz e. S. Berthold Julius Prokuriſt Wilh. Robert Meinzer e. S. Lothar Wilhelm Facharzt Dr. d. Med. Friedrich Erich Robert Warner e. T. Hildegard Agnes Elektromonteur Bernh. Himmelmann e. S. Klaus Bern⸗ hard Julius Kim. Angeſt. Heinrich Bergbold e. S. Heinrich Gerhard rank Vikar Guſtav Wilhelm Betz e. S. Eberhard Guſtav Verſich.⸗Angeſt. Ludwig Philipp Tritſch e. T. Lotte Kreisamtsleiter Emil Golinſki e. T. Dagmar Brigitte EEs 16 8005 Nous E KUsTAb. Sesköben Nüihs MAMMUETW t1 729 + El 20275 — Drogiſt Otto Hugo Schmidt e. S. Hans Peter Lehramtsaſſeſſor Dr. d. Naturw. Georg Friedrich Weis e. T. Ute Erika Kraftfahrer Albert Geora Höll e. S. Albert Oskar Horſt Eiſendreher Ludwig Johann Jakob Pſiſter e. T. Margareta Oberwachtmeiſter Alfred Gröhſt e. T. Barbara Helga Modellſchreiner Karl Wilh. Scherb e. T. Renate Roſa Eleltreſchweißer Heinrich Friedrich Schlegel e. T. Chriſto Syphia Eva Winzer Karl Heinrich Walther e. S. Karl Heinz Maſchinenformer Peter Löwer e. S. Peter Wilhelm Handelsvertreter Curt Jakob Linbrunner e. T. 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Angeſtellter Joſef Eckert— Sophie Klara Weber Kraftfahrer Emil Geiſer— Minna Anna Frieda Heimbucher Hauptgefreiter Aloys Ludwig Friſch— Eliſ. Maria Müller Automech. Gerh. Otto Paul Pfeiffer— Marie Sophie Erndt Gefr. Karl Friedmann— Hildegard Berberich Bäcker Adolf Peter Gg. Hartmann— Margot Marta Kath. Zwicker Gefr. Ludwig Heinrich Seck— Maria Thereſia Kaub. Obergrenadier Erich Huth— Anna Margareta Riedinger Elektriker Erich Erwin Dörflinger— Karolina Hahl Eiſendveher Wilh. Joh. Balth. Herold— Katharina Keßler Kfm. Angeſt. Adam Georg Riehl— Eliſe Fendrich Elektromonteur Ludwig Adam Maier— Emilie Frieda Schwann geb. Kellenbenz Arb. Martin Hennrich— Wilhelmine Schröder geb. Reiſig Koch Kurt Herbert Dickel— Frieda Ritter Bahnarbeiter Karl Huck— Elfriede Luiſe Kraft Techn. Reichsbahninſpektor Adolf Wilh. Hähl— Irma Heß Bäckermeiſter Theodor Joſef Strobel— Anna Math. Trill Schloſſer Jean Robert Spitzer— Frieda Sofie Roſa Troſt Keſſelſchmied Wilh. Franz Kahne— Irma Hedwig Krämer Gefreiter Joſef Anton Quacken— Maria Thereſia Luitgard Wurzel geb. Joſt Kraftfahrer Heinr. Karl Schneckenberger— Marianne Daum Werkmeiſter Richard Max Groba— Gertrud Zopf Gefr. Alois Dietrich Wettſtein— Johanng Berta Baier Oberkanonier Hermann Karl Heinrich Läuſer— Johanna Berta Spreng Kfm. Angeſt. Adolf Hans Karl Gehr— Lilly Eliſabetha Rügler Poſtfacharbeiter Walter Paul Phil. Kirch— Cäcilie Zentler Schiffsingen. Erich Carl Lochmann—Thea Eliſ. Stiefenhöfer Unteroffiz. Henri Otto Bertold Niemeyer—Eliſ. Walchshofer Glaſer Ludw. Anton Kloos— Eliſabeth Hölzern Schreiner Johann Warganz— Karoline Sofie Kreß Oberkanonier Auguſt Dörr— Helma Annelieſe Schad Feldwebel Franz Hacker— Anna Joſephine Schäffler Konditormeiſter Richard Kreher— Marie Grete Bott Oberkanonier Hermann Friedrich Bauder— Maria Weik Obergefr. Karl Otto Herbert Brunke— Margareta Elſa Hofmann Unteroffizier Peter Paul Zipperich— Marianne Bauer Bäcker Joſeph Anton Schenk— Elſa Heintz Elektromonteur Anton Joſef Wendelin Petri— Friederike Luiſe Cuno Arbeiter Friedr. Wilh. Hofmann— Eliſabetha Spielmann Chriſtof Horſt— Anna Sophie Scharvogel geb. atz. Arbeiter Joh. Joſeph Killinger— Wilhelmine Oſtrowfki geb. Braun Rottenführer Robert Joſeph Wieland— Luiſe Friedrich Koch Friedr. Wilh. Kurt Decker— Klara Thereſia Jochim EBhestands darlehen Ausstellung in 6 Stockwerken! See AmSxN junior. Eichendorttstrase 9 rernrut 305 43 +· Them. Reinigung P 7, 142 emwessetturm) Ruf 202 84 * kalcle⸗ IndKMümer Maade Hand- und Fußpflege Geschw. Steimwand, P 5, 13 25 Jahre am Platze— Tel. 280 13 Kohlenherde Oefen formschön und spatsem ofenschirme Kohlen- Kasten -Füller Roller aon Pfeijſer 152 Brei e Strebe — K 1,4 * Geſtorvene: Oktober 1939 Anna Kreiter geb. Schmutz, Ehefrau des Schuhmachermſtr. Jakob Kreiter, geb. 6. 1. 1877 Rentenempf. Fried. Valentin Sommer, geb. 27. 11. 1884 Barbara Hitſchfell geb. Krämer, Witwe des Uhrmachers Johann Peter Hitſchfell, geb. 11. 2. 1870 Dipl.⸗Ing. Alfred Otto Hauger, geb. 11. 1. 1891 Kraftfährer Heinrich Erwin Offterdinger, geb. 9. 9. 1914 Rentenempf. E. Maxim. Engelbert Ludwig, geb. 21. 1. 1867 Kathrina Maria Gaberdiel geb. Oechsner, Ehefrau des Magaziniers Guſtav Gg, Gaberdiel, geb. 5. 2. 1892 Rentenempfänger Heinrich Hautz, geb. 13, 10. 1862 Urſula Linbrunner, geb. 24. 10. 1939 Müller Stefan Thalhamer, geb. 25. 12. 1882 Rentenempfänger Karl Haitz, geb. 19..1866 Leo Ulrich Weigand, geb. 2. 10. 1939 Henriette Paulina Hofſmann geb. Mosbacher, Eheirau des Monteurs Sebaſtian Hoffanann, geb 24. 7. 1877 Pauline Marie Wanda Stemmer geb. Wornat, Ehefrau des “Kſm. Ludwig Stemmer, geb. 35. 12. 1891 Maria Johanna Seelinger geb. Erck, Witwe des Kontroll Martin Jakob Seelinger, geb. 31. 7. 1873 Eliſe Beringer geb. Wolz, Ehefrau des Kranenführers Anton Behringer, geb. 27. 7. 1892 Hulda Pauline Alwine Kurzweg geb Held, Ehefrau des Magazinarbeiters K. Friedr. Kurzweg, geb. 1. 10. 1878 + Karoline Müller, ohne Beruf geb. 12. 3. 1888 Erich Albert Schunk, geb. 25. 10. 1939 Bertha Kunz, geb. Berger, geb. 4. 11. 1878 Horſt Höhnle, geb. 26. 10. 1939 Maſchinenbauer Hans Guſtap Gg. Weber, geb. 2. 4. 1912 Katharina Eimuth, geb. Gebel, geb. 14. 7. 1870 Katharina Herweck, geb. Koch, Ehefrau des Basbeſitzers Karl Herweck, geb. 25. 11. 1872 Telegrafenſekretär Georg Peter Spatz, geb 16. 2. 1867 Friſeurmeiſter Joſef Schreiner, geb. 0 11. 1661 Kraftfahrer Karl Kuba, geb. 19. 3. 1910 Kontoriſtin Maria Marta Iſele, ledig, geb. 26. 14. 1916 Rentenempfänger Joſef Wilhelm, geb. 1. 5. 1883 Gerhard Philipp Blaſe, geb. 28. 10. 1039 Anna Magdalena Gaensmantel geb. Egenberger, Witwe d. Kohlenhändler Aloiſius Joh. Omlohr geb. 5. 9. 1900 Katharina Knapp geb. Finſer, Ehefrau des Streckenwärters Adam Knapp, geb. 24. 6. 1883 Kauſmann Johann Martin Bauer, geb. 30 10. 1859 Maria Cäcilia Kienzle geb. Schod, Ehefrasn des Bildhauers Johannes Kinzle, geb. 22. 1. 1871 Klara Karoline Schmitt geb. Gehrig. Witwe des Magazin. Gregor Schmitt, geb. 2. 9. 1880 Georg Ludwig Spieß, geb. 1. 10. 1924 Joſefa Scheuermann geb. Wandner, Ehefrau d. Kaufmanns ſoſef Scheuermann, geb. 24. 6. 1879 Heizer Johann Wilhelm Schmalzhaf, geb. 25. 10. 1880 i. Rs Val. Gaensmantel geb 10. 6. 1864 ee ee e 535B5( ——— 8. Seite/ Nummer 409 Montag, 6. November 1989 Meiſterſchaftsbetrieb im Hanoball geſichert 14 Tage ſind erſt vergangen. ſeit der Reichsſportführer ben Meiſterſchaftsbetrieb wieder angeordnet hat, und erſt acht Dage, ſeit der Reichsfachamtsleiter ſeine Richtlinien herausgegeben hat, und ſchon ſteht Mannheims Hand⸗ ballprogramm feſt. Männer, Frauen und Jugend ſind in ihren Staffern eingeteilt, und mit einem Schlag be innen am 12. November in Staffeln und Klaſſen die Meiſter⸗ ſchaftsſpiele. Kreisfachwart Schmiddt hatte zum Samstag die Ver⸗ eine des Kreiſes Mannheim zu einer Beſprechung ein⸗ geladen, um mit ihnen die kommende Winterſaiſon zu beſprechen. Nach der allgemeinen Begrüßung gab er be⸗ kaunt, daß die Spielleitung zunächſt von Kamerad Kehl Hurchgeführt wird, der damn auch die wichtigſten Punkte der Tagesorònung erledigte. Die Kriegsvundenſpiebe wupden mit dem 5. Nov. abge⸗ ſchloſſen. Da dieſe, von geringfügigen Vergehen abgeſehen, ohne Verfehlungen abgelaufen ſind, wurden anch die weni⸗ gen auszuſprechenden Strafen amneſtiert, ſo daß alle Ver⸗ eine mit vollen Kräften in die neue Saiſon ſtarten können. Sämtliche laufenden Rumdenſpiele werdem abgebrochen, auch die der Frauen. Für die Gauklaſſe wurde bekanntgegeben, daß in Freiburg noch keine Klarheit herrſche, daß in Karksruhe mit TV Limkenheim, TV Rintheim, Norcdſtern, Turner⸗ ſchaft Durlach, Turnerſchaft Beiertheim, TV Mörſch, Poſt⸗ ſportverein Karlsruhe, TV 46 Karlsruhe, TV Mörſch und Bſes Grünwinkel zehn Vereine eune Staffel bilden. In Mannheim ſelbſt wurde die Staffel aus acht Vereinen gebüldet. Poſt Mannheim, der TV Friedvichsſeld, die beide in den Rundenſpielen ſich ſo hervorragend geſchlagen haben, werden in die Gauſtafffel mit eingereiht, ſo daß dieſe weben den beiden genannten von Spo Waldhof, TV 98 Seckenheim, Reichsbahn⸗TSpG, TB 0 Weinheim und To Ketſch ſowie dem VſR Manaheim gebildet wird. Da die Rumde ohne Rückſpiel ausgetragen wird, brohte die Platzverteilung Schwierigkeiten zu bereiten, aber auch hier war alles ſo vorbereitet, daß die Terminliſte— wie nachſtehend abgedvuckt— ohne Einſpruch gutgeheißen wurde. Am 12. November beginnen alſo die Spiele, werden im Stützpunkt Mannheim bis zum 10. Jannar beendet ſein, o daß noch genügend Zeit zur Ermittlung des Gaumeiſters zur Berfügung ſteht. Terminliſte Der 26. November iſt Winterhilfstag, dei dem diesmal andere Wege gegangen werden. Auf vier, höch⸗ ſtens fünf Plätzen, darunter auch Mannheim, werden je ſechs Mannſchaften zuſammengezogen, die in Turnier⸗ ſorm jeder gegen jeden 2mal 10 Minuten ſpielen. Für eine Siegpartie werden 10 und für ein Unentſchieden 5 Punkte gewertet. Daneben kommen noch zwei Ballweit⸗ wurfkonkurrenzen zum Austrag, bei denen die von jedem Spieler erzielten Weiten zuſammengezählt und dann durch 10 dividiert werden, ſo daß auch dieſe Spiele ſelbſt bei der Teilnahme eines Favoriten auf dem Spielfeld nicht ohne Reiz ſind. Die Frauen werden in der gleichen Form in Friedrichsfeld und Brühl ſpielen. Nachdem es keine Bezirksklaſſe mehr gibt, ſpielen die reſtlichen Vereine in der Kreisklaſſe. Wir wollen auch hier kurz die Vereine aufzählen, die an den Spielen beterligt ſiwd. In der Weinheimer Staffel ſpielen: Spo Schwetzingen, TB Schwetzingen, TV Brühl, TBAltluß⸗ heim, Tod Neulußheim, TV Hockenheim, Tſpv Oftersheim, dieſe Staffel leitet Gund⸗Ketſch. Buff⸗Weinheim arbeitet in ſeiner Staffel mit: TG Lau denbach, TWiLeutershauſen, TV Großſachſen, Vfe Schriesheim, Jahn Weinheim/ TV Oberflockenbach, komb., und TB Birkenau. In der Staf⸗ ſel Mannheims ſpielen: TV 46 Mannheim, TV Edingen, Turnerſchaft Käfertal, VſB und Vfe Neckarau, Jahn Seckenheim, TV Viernheim und MTG. Untere Mannſchaften haben weiter gemeldet: VſR, Poſt, Reichs⸗ bahn, T Friedrichsſeld, Turnerſchaft Käfertal und die BS Zellſtoff. Es wird alſo wieder einen vegem Betrieb in der Mannheimer Staffel geben, von dem erwartet wird, daß er ſo harmoniſch verläuft wie die Kriegsrunde und auch dieſe Beſprechung. Nicht ſofort einig wurde man mit den Frauenſpie⸗ lenu. Zunächſt ſei geſagt, daß im Mananheim, Heidelberg und Karlsruhe je eine Betzirksſtaffel gebildet wurde, die im Frühjahr in einem Turnier den Gaumeiſter ermittelt. In Mannheim gibt es dameben noch zwei Kreisſtaffeln, einmal in Mannheim mit Waldchof, V Friedvichsfeld, Kurpfalz Neckarau und VfR 2, ſowie die Schwetzinger Ecke mit TV und FV Brühl ſowie Tbd Neulußheim und TSG Plankſtadt. Karlsruhes Staffel ſetzt ſich aus folgenden fünf Mannſchaften zuſammem: Phönix, KV, TV 46, alle Karlsruhe, TV Ettlingen und dem Biè Grünwinkel. In der Mannheimer Staffel ging es nun darun, ob die Rundenſpiele abgebrochen oder fortgeſetzt werden ſollen. Nachdem ſich die Mehrzahl der Vereine für einen Abbruch ausſprach, da man dadurch wieder vier Spielſonntage ge⸗ winmt, wurde beſtimmt, daß auch die Frauenſpiele mit dem 12. Nopember friſch beginnen. Die weiteren Punkte der Tagesoroͤnung behandelten den Basketball, für dem Fachwart Schmidt referierte, für die Jugend ſprach Bannfachwart Bauer und Ob⸗ mann Freff berichtebe über die Schiedsrichter. Termine der Handballgauklaſſe Staffel Maunheim 12. November: Reichsbahn⸗Tſpg— T Frieorichsfeld, Spo Waldhof— TV 98 Seckenheim, Poſt⸗Spv— TG Ketſch, VfR Mannheim— TB 62 Weinheim. 19. November: D Friedrichsfeld— Spo Walohof, To Ketſch— Reichsbahn⸗Tſpg, TV 62 Weſnheim, Poſt⸗ Spo, VfR Mannheim— T 908 Seckenheim. 26. November: Winterhilfsſpiele. 3. Dezember: TV 98 Seckenheim— Reichsbahn: Tſpo, TB Friedrichsfeld— Vſch Mannuheim, TV 62 Weinheim — DG Ketſch, Spy Waldhof— Poſt⸗Spu. SS — BVf nnhei 98 ckenheim— 11 4 eldorfer e rg en. 9 9 Mit dem Prager Karel Müller hotte unſer Welter⸗ feld, Reichsbahn⸗Tſpg— TV 62 Weinheim. 17. Dezember: Spo Waldhof— Reichsbahn⸗Tſpg, T Keiſch— VfR Mannheim, Poſt⸗Spo— TWFriedrichsfeld, T 62 Weinheim— DV 98 Seckenheim. 7. Jannar 1940: TV 98 Seckenheim— 7 Ketſch, VfR Mannheim— Spy Waldhof, Reichsbahn⸗Dſpg— Poſt⸗Spp, TBV Friedrichsſeld— TV 62 Weinheim. 14. Jannar: TV 62 Weimheim— Spp Waldhof, TV Friedrichsfeld— T Ketſch, VfR Mannheim— Reichs⸗ bahn⸗Tſpg, Poſt⸗Spo— TV 98 Seckenheim. Ein hoher Sieg von Friedrichsfeld Friedrichsfeld— Käfertal:0 Käfertal kam am Anfang ganz gut ins Spiel und war Friedrichsfeld faſt gleichwertig. Friedrichsſeld erzielte dann kurz nacheinander 2 Tore. Kurz vor der Pauſe kam Friedrichsfeld zum dritten Erfolg. In der zweiten Häl'te oͤrückte Käfertal längere Zeit, konnte aber einfach zu keinem Erfolg kommen. Friedrichsfeld hatte mit ſeinen Vorſtößen mehr Glück, es konnte trotz ſtärkſten Widerſtands von Käfertal noch dreimal erſolgreich ſein. Der:0⸗Sieg iſt für die gut und aufopferungsvoll ſpie⸗ lende Käfertaler Mannſchaft etwas zu hoch ausgefallen, mit etwas Glück hätte das Ergehnis günſtiger lauten müſſen. Schiebsrichter Schmetze r⸗Waldhof leitete das Spiell ein⸗ wanofrei. Beck bleibt Meiſter Er erkämpfte gegen Weiß ein Unentſchieden Drei deutſche Meiſter im Ring! Das ſicherte auch dem zweiten Berufsboxkampfabeno der„Neuen Welt“ in Ber⸗ lin einen glänzenden Erſolg. Die zahlreichen Zuſchauer wurden durch die intereſſanten und ſportlich wertvollen Kämpfe vollauf befriedigt. Das gilt beſonders für das Meiſterſchaftstreffen im Federgewicht zwiſchen dem Titel⸗ verteidiger Karl Beck(Düſſeldorf) und ſeinem Herausfor⸗ derer, dem Deutſchen und Europameiſter im Bantamgewicht Ernſt Weiß(Wien). Die beiden großen Techniker des deutſchen Berufsboxſports trennten ſich nach lebhaften zwölf Runden unentſchieden. Beck behält alſo den Meiſtertitel. Beide zeigten alles, was man von guter Boxkunſt erwarten darf. Weiß war vielſeitiger in ſeinen Mitteln, variierter in ben Schlagkombinationen und ſchneller auf den Beinen. Beck ſetzte vor allem ſeine Linke erfolgreich ein. Man merkte ihm allerdings ſeine lange Kamofpauſe on. Trotz⸗ dem erſcheint das Unentſchieden vollauf gerechtfertigt. Ländertreffen der Kameradſchaſt dtaliens und Deutſch'ands Turner in beſter Form Ein unvergeßliches Erlebnis war am Sonntag den Zu⸗ ſchauern im„Zirkus Sarraſani“ das Ländertreffen der Turner von Deutſchland und Italien, die die Reihe ihrer Länder⸗ und Freunoſchaftskämpfe diesmal mit einem Schauturnen fortſetzten. Beide Mannſchaften zeigten wahre Meiſterleiſtungen an den vier Geräten und prachtvolle Ar⸗ beit in der Bodenprüfung. Aber nicht nur die ſportlichen Leiſtungen fanden immer wieder begeiſterten Beifall, er galt gleichzeitig auch der Haltung der Italiener, die die kurzfriſtige Einladung ſofort angenommen hatten und da⸗ mit ihre Freundſchaft zu Deutſchland zum Ausdruck brach⸗ ten. Bei ihrem Eintreffen in der Arena wurden ſie mit überſchäumender Begeiſterung empfangen. Der Reichs⸗ ſportführer begrüßte die Gäſte. Seine Anſprache klang ebenſo wie die Antwort des Generals Bevilac⸗ qua in einem Bekenntnis zu unverbrüchlicher Treue aus. Mit einem Heil auf die Führer der beiden Nationen und den Nationalhymnen fand die ſchlichte Eröffnungsfeier ihren Abſchluß. Die Tauſende von Zuſchauern— ſchon Wochen vorher waren die Eintrittskarten vergriffen— ſtanden nun 17 Stunden im Banne der Leiſtungen beider Mannſchaften. Es zeigte ſich hierbei, daß ſich die Italiener ſeit ihrer letz⸗ ten Begegnung mit Deutſchland im Frühjahr in ihrer Form weiter verbeſſert hatten. Vor allem muß die Sicher⸗ heit hervorgehoben werden, mit der die Deutſchen turnten. Am erſten Gerät, dem Barren, erwies ſich Walter Stef⸗ fens(Lüdenſcheid) als der beſte Turner, während von den Gäſten Capuz6o, Armelloni und der Landes⸗ meiſter Guglielmetti hervorſtachen. Am Seitpferd, dem ſchwierigen Gerät, bewieſen die Italiener ihre Mei⸗ ſterſchaft. Fehlerfrei und in tadelloſer Heltung konnten ſie ihre Uebungen abſolvieren. Das gleiche Bild ergab ſich an den Ringen. Capuzzo ließ alle hinter ſich, ſeine Uebun⸗ gen waren ein Hochgenuß. Guglielmetti erreichte ihn faſt, während ſich auf deutſcher Seite Steffens (Lüdenſcheid) Pludra(Villingen), Hauſtein(Leiptzig) und Göggel(Stuttgart) auszeichneten. Nun folgten die Freiübungen, bei denen insbeſondere Krötzſch(Leuna) genannt werden muß, deſſen Spetzialität ſchon von jeher dieſe Uebungen waren. Die Italiener zeigten hier ſchon mehr eine Miſchung von Boden⸗ und Freiübungen. Das Reckturnen bildete die Krönung. Gute Leiſtungen voll⸗ brachten die Italiener, aber auch die deutſche Staffel mit Stangl(München) und Hauſtein(Leipzig) über⸗ zeugten. General Bevilacqua ſandte anläßlich des Ländertreffens als Präſident des italieniſchen Turnverbandes dem Führer ein Telegramm, in dem ebenſo wie im Telegramm des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten an den Duce den beiden großen Staatsmännern ehrerbietige und unter⸗ tänigſte Grüße übermittelt wurden. gesvichtsmeiſper Guſtav Eder einen Gegner, der um fünf Kilogramm ſchwerer und körperlich größer und ſtär⸗ ker wor. Außerdem überraſchte der Gaſt durch ſeine Härte und ſein gutes techniſches Können. Wenn Eder trotzdem keine der zehn Runden abgab und klar nach Punkten ſiegte, ſo beweiſt das am beſten ſeine gute körperliche Verfaſſung und die ſichere Arbeit ſeiner linken Haken. Nur eins fehlte: die tödliche Wirkung ſeiner Rechten. Deshalb war unſerm Meiſter ein ko.⸗Sieg nicht möglich. In den weiteren Begegnungen gab es zwei Unent⸗ ſchieden, im Halbſchwergewicht zwiſchen Sabottke(Breslau) und Hach(Halle), ſowie im Mittelgewicht zwiſchen Peter (Hannover) und Stiny(Zweibrücken), der ſeinen erſten Kampf als Berufsboxer beſtritt. Im Leichtgewicht ſiegte der frühere deutſche Meiſter Leo Eſſer(Köln) in einem —— geführten Kampf gegen Jakubonoſi(Bochum) nach unkten. Der finniſche Meiſterläufer Nurmi wurde als Chauffeur eingezogen Der bekannte finniſche Sportsmann und Inhaber vieler Weltrekorde im Laufen Paovo Nurmi, iſt zu den Waffen gerufen worden. Er wird als Chauffeur Dienſt tun und Helſinki noch am Freitag verlaſſen. Nurmi lebte in den letzten Jahren zurückgezogen und hatte in Helſinki ein Herrenbekleidungsgeſchäft eröffnet. Die Rugby⸗Meiſterſchaft im Gau Baden wimmt am 19. November ihren Anfang. Beteiligt ſind RG Heidelberg, Heidelberger RK und SC Neuenheim. In Kürze beginnen auch in Niederſachſen und Brandenburg die Punkteſpiele. Die Schweizer Fußballelf zum Länderkampf gegen Ita⸗ lien am 12. November in Zürich hat folgendes Ausſehen: Schlegel(Iß Zürich); Minelli, Lehmann(Graßhoppers); Springer, Vernati, Rauch(Graßhoppers); Bickel(Graß⸗ hoppers), Wallachek(Servette), P. Aebi(Grenchen), Mon⸗ torfani(Lugamo), G. Aeby(Servette). Fortuna Düſſeldorf, der Niederrheinfußballmeiſter, hat eine wertvolle Verſtärkung erhalten. Kugler vom Dres⸗ dener SC, der augenblicklich im Rheinland unter den Waffen ſteht, iſt der Meiſterelf beigetreten. Kartenbeſtellungen zuan Fußballkampf Deutſchlawd Ftalien am 26. November in Berlim ſind bis zum 18. Non. an das Reichsfachamt Fußball im NSRe, Berlin⸗Char⸗ lottenburg g, Haus des Deutſchen Sports, zu vichten. Sarlshorſt(6. Nobember) Kitzbock⸗Hürdenrennen. 2900 Mark, 2800 Meter: T. Stall Steinecks Humbert(Mämecke); 2 Quick Trick; 3. Milo. Ferner Profoß, Fidalgo, Schneekönigin, Ordina⸗ rius, Claudins Toto: 18, 15, 19, 87:100 Lg.:—14—. EW: 104:10. Hubertus⸗Jagbrennen. 2700 Mark, 3400 Meter: 1. R. v. Falkenhauſens Freſia(Mißling); 2. Rin⸗tin⸗tin; 3. Sto. Ferner: Lachendes Glück, Chriſtine, Casco, Kopf, Strandkrabbe. Toto: 21, 14, 18, 15:10. Lg.: 74——6. EW: 112:10. 10 100. Rennen. 5500 Mark, Dreij. Jagdrennen. 8000 Meter: 1. Frau Haniel v. Rauchs Condotttieri(Mißling); 2. Arkturis; 3. Sitta Seidenhaar. Ferner: Fidanzata, Levante, Fortunatus, Locki. Toto: 22, 14, 13, 23:10. Lg.: ——10. EW: 48.10. Großer Karlshorſter Steherausgleich. 8000 Mark. 2500 Meter: 1. P. Niehenkes Deutſches Gold(Spehla); 2. Ar⸗ menienne; 3. Scorel. Ferner: Vineta Idar, Henry, Elb⸗ graf, Geradeaus, Fulda. Toto: 42, 16, 20, 14:10. Lg.: 4—„. EW: 42410. Isläuder Fachrennen. 2600 Mark, 1400 Meter: 1. K. Stooſs Orianda(Fritzſche); 2. Schill; 3. Elpis. Ferner: Eiger, Eon, Orione, Marco Polo. Toto. 33, 19, 34, 27:10. Lg.: 14—85—1. CW: 680:10. Troſt⸗Jagdrennen. 3500 Mark, 3400 Meter: 1. R. Neu⸗ manns Lare(Kay); 2. Mümmelmann; 3. Lieber Kerl. Fer⸗ ner: Lorbaß, Famor. Toto: 38, 17. 15:10. Lg.:——1. EW: 116:10. Nebelung⸗Verkaufsreunen. 3400 Mark, 1800 Meter: 1. Stall Nemos Goldtaler(G. Dolff); 2. Gilt; 3. Porick. Fer⸗ ner: Indiv, Fra Diavolo, Pollux. Toto: 17, 14, 36:10. Lg.: 11—&—1½. EW: 212:10. Ultimatum. 2600 Mark, Zweif., 1200 Meter: 1. Maf. Baldamus, Rätſel(Lacina): 2. Landvogt; 3. Fowalla; 4. Neopalitaner. Ferner: Luggedor, Kamerad, Falmbonette, Oſtpommern, Torera, Tereſina. Dorkas, Quote, Opal, Puerto, Topas. Toto: 257, 3, 32, 24, 65:10. Eg.:—94 bis K. EW: 2748:10. S1O RI SkECEENHEIHERSTR. 13 Heute letzter Tag: Elnes der besten deutsohen 1 i0l 9 mit Leni Harenbach, 30h. Qiemann Greie Weiser, R. Art. Roberts u. a. Neuesie Wochenschau Beg.:.45,.40..00 Unr Jugend nicht 1uhel. Beschäftigung Büro oder Bauſtelle, Baugeſchäft. an die Geſchäftsſt. d. Bl. SrellengeseeBef E uor kaupmosor Sucht für Freitag u. Samsta9 in hieſigem Zuſchr. unt. S N 107 Noch einmal verlüngert! S. 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Juli 1939 iſt§ 3 Ab⸗ ſatz 1 der Satzung geändert und Abſatz 3 von§ 3 der Satzung ge⸗ ſtrichen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt nunmehr eingeteilt in: 47 5²⁰6 Stammaktien zu je 300 RM., 10 497 Stammaktien zu je 600 RM., 12 978 Stammaktien zu je 1000 RM., 360 Vorzugsaktien zu ie Mannheim, 4. November 1939. Neueintragung: X 2244. Friedrich Geiſt, Mann⸗ heim(Betrieb von Kaffeehäuſern, P 3,). Inhaber iſt Friedrich Geiſt, Cafétier, Mannheim. Veränderungen: B 22. Badiſche Bank, Mannheim, Zweigniederlaſſung, Sitz Karls⸗ ruhe. Die Prokura von Otto Becker und Ernſt Langer iſt erloſchen. A 1563. Ferdinand Schlimm Kommanditgeſellſchaft, Maſchinen⸗ n. Apparatebau, Mannh.⸗Käfertal. Ein Kommanditiſt iſt ausgeſchieden, ein Kommanditiſt iſt eingetreten. Heinrich Hammer Ehefrau Anna Frieda geb. Schlimm, Mannheim⸗ Käfertal, hat Prokura. Löſchung: B 300. Odeon⸗Großvertrieb mit beſchränkter Haſtung, Mannheim. 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November 1939, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Am 4. November verschied nach längerem, schwerem Leiden unser Gefolgschaltsmitglied. Fräulein Margarethe Emig Wir betrauern in der Heimgegangenen, die 28 Jahre im Dienste unserer Gesellschaft stand. eine verdienstvolle und treue Arbeitskameradin, deren Andenken wir in Ehren halten 3. Stock ein Schiid an das Fenster: Zimmer su vermieten“— Nein! Tante Berta setat ihren tiut auf und geht zur„Neuen Dort gibt sie in kürsester Zeit het sie einen wirklich zufriedenen Mannbeimer Zeitung“. eine'ainangeige auj. un dguten Nieter. Beiriebsſührer und Gefolgschaſi der C. G. Maler Akiiengesellschaf für Schiffiahri, Spediſion und Commission —*