e eeeeeeeeeeeeeee 160 Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfa. Beſtellaeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: RI,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Rontoz: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfeunig, d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und eleinanzeigen etmäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Pläten und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 150. Jahrgang Dienstag, 7. November 1950 Nummer 470 „Die kettgewordenen Länder sehen keinen Auweg und zuchen neue Abenteuer“ Eine ntue Abrechnung Molotow über die Arſache der gegenwärtigen europäiſchen Kriſe (Funkmeldung der NM3.) + Moskau, 7. November. Geſtern abend fand im Großen Moskauer Opern⸗ haus der übliche Staatsakt ſtatt, der die alljährlichen Feiern zum Jahrestag der Oktober⸗Revolution ein⸗ leitet. An der feierlichen Verſammluna nahmen auf den Plätzen des Ehrenpräſidiums die führenden ſowjetruſſiſchen Staatsmänner, an ihrer Spitze Sta⸗ lin, Molotow, Woroſchilow und andere teil. Molotow hielt die Feſtrede. Die Rede war vor⸗ nehmlich allgemein⸗politiſchen und innerſowjetiſchen Fragen gewidmet. Nach einem Hinweis auf die Wirtſchaftskriſen, die auch die größten kapitaliſtiſchen Staaten Euglands, und USA erfaßt haben, ſtellte Molotow el 9 daß die reichſten und von errafften Reichtümern ſettgewordenen Länder in ihren inneren Kräften keinen Ausweg aus der Lage mehr fänden und daß dieſe Tatſache als Grundurſache dafür an⸗ zuſehen ſei, daß dieſe Mächte nunmehr neue Abentener ſuchten. Darin liege auch die wahre Wurzel der gegen⸗ wärtigen Kriſe. Während gewiſſe Pläne, Sowjet⸗ rußland in den Krieg einzubeziehen, mißlungen ſeien, verſuchten England und Frankreich, nicht nur ihre Bevölkerung, ſondern auch die Bevölkerung ihrer Dominien zum Opfer des Krieges zu machen. Sie kämpften anaeſpannt, um die Anzahl ihrer Ver⸗ bündeten zu vergrößern und um neutrale Länder auf ihre Seite zu ziehen. In dieſem Zuſammenhana wies Molotow ins⸗ beſondere auf die ernſten Fragen hin, die der gegen⸗ ſeitige Beiſtandspakt Englands und mit der Türkei aufgerollt E. Die Zahl der neutralen Länder in Europa würde immer mehr abnehmen, wenn es den herrſchen⸗ den Kreiſen Englands und Frankreichs gelingen ſollte, den Krieg zu verlängern und zu ſchüren, um ihn zur Stärkung ihrer Weltherrſchaft und zur Behauptung ihrer zahlreichen Kolonien aus⸗ zunutzen. Für gewiſſe Staaten, ſo meinte Molotow, ſei die Neutralität nur eine Maske, hinter der ſie ihre wahre. auf die Ausdehnung des Krieges gerichteten Abſichten verbergen, von dem ſie hohe Profite auf Koſten der kriegführenden Völker erhofften. Indien verweigert die Kriegsgeſolgſchaft (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 7. November. Der Zuſammenbruch der Verhandlungen in Indien hat die ſchlimmſten engliſchen Befürch⸗ tungen übertroffen. Die Rundfunkrede des Vizekönigs, in der das Scheitern der Verſtändi⸗ gungsverhandlungen mit den Leitern der In⸗ dien⸗Politik bekanntgegeben wurde, ſowie das heute veröffentlichte Weißbuch, in dem Einzel⸗ heiten der Verhandlungen mitgeteilt werden, haben der engliſchen Preſſe völlig die Sprache verſchlagen. Die Nachricht wird in den meiſten Blättern au unauffälliger Stelle veröffentlicht und kaum kommentiert. „News Chroniele“ ſchreibt, eine Verſtändigung mit Indien ſei für England eine Lebensfrage. Die Wochenſchrift„News Statesman and Nation“ be⸗ fürchtet, daß England jetzt zu neuen Gewalt⸗ maßnahmen greifen werde und bezeichnet in dieſem Zuſammenhang die entſprechenden Drohun⸗ gen, die Sir Samuel Hoare neueroings im Unter⸗ haus ausgeſprochen hat, als einen ſchweren Miß⸗ griff. Die Befürchtungen dieſes Blattes ſcheinen um ſo angebrachter zu ſein, als der Vizekönig an⸗ gekündigt hat, daß in den acht Provinzen, in denen Drei feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen (Funkmeldung der NM3.) +E Berlin, 7. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Weſten außer geringer Spähtrupp⸗ tätigkeit und ſchwachem beiderſeitigem Ar⸗ tilleriefener keine neunenswerten Kampfhandlungen. Im Luftkampf wurden ein britiſches Flug⸗ zeug bei Mainz und zwei franzöſiſche Flugzeuge bei Saarlautern abgeſchoſſen. infolge des engliſch⸗indiſchen Konflktes die indiſchen Regierungen zurückgetreten ſind, jetzt mit Notſtands⸗ vollmachten regiert werden ſolle. Ueber die Pläne der indiſchen Leiter ſind Einzel⸗ heiten noch nicht bekannt. Die Beratungen darüber ſind im Gange. Nach früheren Aeußerungen läßt ſich ſagen, daß England ſich einem neuen Unge⸗ horſamsfeldzug gegenüberſieht, der um ſo ernſthafter zu werten iſt, als Gandhi wieder ſtärker in den Vordergrund getreten iſt. und das Gewicht ſeiner Autorität bei den indiſchen Maſſen in die Waagſchale wirft. England hat ſich endgültig die Hilſe Indiens in dieſem Kriege verſcherzt und darüber hinaus durch ſeine unnachgiebige Hal⸗ tung ſeine Herrſchaft in dem Land, das als„Juwel des Weltreiches“ gilt, einer ernſten Belaſtung aus⸗ geſetzt. Wie aus dem in dem erwähnten Weißbuch veröffentlichten Briefwechſel mit dem indiſchen Vize⸗ könig hervorgeht, hat die indiſche Kongreßpartei die Veröffentlichung der engliſchen Kriegsziele gefor⸗ dert, damit ſie erſehen könne, ob England bereit ſei, die Grundſätze, für die es angeblich in den Krieg ge⸗ zogen iſt auch auf Indien anzuwenden. Da über die engliſchen Kriegsziele ſeit Kriegsausbruch in Eng⸗ land ſelbſt ein unabläſſiger Meinungsſtrett im Gange iſt und die engliſche Regierung ſich bisher geweigert hat, ſich durch eine Bekanntgabe ihrer Kriegsziele bloßzuſtellen, hat der Vizekönig die Forderung der Inder abgelehnt. Die Kriſe in Indien iſt ſomit die erſte und ernſteſte Folge der Verwirrung, die in England — vielerörterte Frage der Kriegsziele err Aeberraſchender Staatsbeſuch König Leopold beſpricht ſich mit Königin Wilhelmine (Drahtbericht des EP) — Amſterdam, 7. November. Der König der Belgier traf am Montagabend unvermutet zu einem Meinungsaustauſch mit Köni⸗ gin Wilhelmine in den Haag ein. Er nahm im könig⸗ lichen Palais Wohnung. König Leopold war von ſeinem Außenminiſter Spaak begleitet, auch der hol⸗ ländiſche Außenminiſter befand ſich in dem Patais. In einem Kommuniqué wird der Beſuch des belgi⸗ ſchen Königs mitgeteilt. Ueber die bloße Tatſache des Beſuches hinaus enthält das Kommuniqué keine Andeutungen. Es wird aber darauf hingewieſen, daß diesmal König Leopold und Königin Wilhelmine in ihrer Eigenſchaft als Staatsoberhäupter zuſammengekom⸗ men ſeien, was dadurch dokumentiert wird, daß ſie von ihren Außenminiſtern begleitet waren. König Leopold beabſichtigt, den Haag am heutigen Dienstag wieder zu verlaſſen. Neuer Beweis für Englands Kriegsſchuld Bereits 1936 hat es ſyſtematiſch den Luſtkrieg gegen Deutſchland vorbereitet db. Berlin, 6. November. Das Deutſche Reich hat, wie erſt kürzlich wieder der Reichsaußenminiſter in Danzig mit zahlreichen Belegen nachgewieſen hat, England ſtändig ſeine Friedenshand angeboten. Auch die enaliſche Re⸗ gierung hat in dieſen Jahren ihre Friedensbereit⸗ ſchaft beteuert. Warum iſt es zu dieſem Frieden nicht gekommen? Warum hat Enaland die geradezu einzigartigen Angebote des Führers nicht akzeptiert? Warum hat England nichts getan. um dieſen kon⸗ kreten Vorſchlägen des Führers überhaupt näher⸗ 8 Warum iſt die britiſche Regierung auf en großen Friedensplan des Führers vom 31. März 1936, der das deutſch⸗engliſche Verhältnis auf eine dauernde ſtabile Baſis geſtellt hätte. nicht ein⸗ gegangen? Wir ſind nunmehr in der Lage. die wirklichen, hinter angeblichen Friedensbeteuerungen ſich ver⸗ bergenden Abſichten der britiſchen Regierung erneut und ſchlagend durch einen dokumentariſchen Beweis zu erhärten. Hiernach wird auch der letzte politiſche Träumer den* Schuldigen an dieſem Krieg erkennen: England! In einem dieſer Tage von der deutſchen Luft⸗ waffe abgeſchoſſenen engliſchen Flugzeug wurde eine Karte gefunden. Trotz der Beſchädigungen, die die Karte durch das Feuer im breunenden lugzeug erlitten hat, iſt aus dem Datum zu er⸗ ennen, daß bereits im Jahre 1936 Luftangriffe auf Deutſchland durch plaumäßige und bis ins einzelne gehende Vorarbeiten von der engliſchen Luftwaffe vorbereitet wurden. Was ergibt ſich hieraus? 1. Während die britiſche Regierung vom Frieden ſprach, die Heiligkeit der Verträge zur Erhaltung des Friedens predigte und das Reich durch Aufſtel⸗ lung von Friedensprojekten einzulullen verſuchte, hat der engliſche Geheimdienſt ſyſtematiſch Spionage in Deutſchland betrieben, Karten für den deutſchen Luftraum hergeſtellt und Bomben⸗ angriffe nicht etwa nur auf militäriſche Ziele, ſon⸗ dern auch dichtbeſiedelte deutſche Induſtriegegenden und Anlagen zur Verſorgung der deutſchen Zivil⸗ beyölkerung vorbereitet. 2. Während die britiſche Regierung Deutſchland in den Jahren 1935/36 Vorſchläge für einen Luftpakt machte der Bombenabwürfe völlig unmöglich machen ſollte, hat ſie ſelbſt insgeheim bereits im 92 475 33 ſolche Bombenabwürfe geplant und vor⸗ ereitet. 3. Während die britiſche Regierung der deutſchen Regierung wie der Weltöffentlichkeit ihre Friedens⸗ liebe beteuerte, hat ſie gleichzeitig insgeheim den uneingeſchränkten Vernichtungskrieg gegen das deutſche Volk auf allen Gebieten geplant und vorbereitet Denn ihre Friedensbeteuerungen hatten nicht etwa die Schaffung eines dauernden, gerechten Frie⸗ dens zum Ziel, ſondern ſie dienten nur als Vor⸗ wand, um Zeit zu gewinnen. Erſt als der britiſche Rüſtungsſtand auf ein Höchſtmaß geſteigert war, konnte die britiſche Regierung die Friedensmaske abwerfen und ihre dunklen Pläne gegen Deutſchland ins Werk ſetzen. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin 7. November. Das Ausland wird aus der Entwicklungder deutſchen Verſorgungslage intereſſante Feſtſtellungen über die Blockadewirkungen Englands aufbauen können. Die neue Anordnung über Er⸗ höhung unſerer Lebensmittelzuteilungen wird die über das Nichtfortſchreiten der Kriegshandlungen ohnehin unzufriedene Preſſe jenſeits des Kanals und jenſeits der Vogeſen beſonders ſtark beeinfluſſen. Die Einſchränkungen auf der anderen Seite können leicht noch aanz anders, d. h. erheblich geſteigert wer⸗ den, wenn die Arbeit unſerer U⸗Boote in gleichem Tempo weitergeht wie bisher. Das„Berner Tag⸗ blatt“ ſchreibt:„Die Schwierigkeiten der Lebens⸗ mittelverſoraung wachſen in England viel ſchneller als in Deutſchland. Die Mehrzuteilung von Lebens⸗ mitteln in Deutſchland beſagt alles andere, als daß Deutſchland ſich einſchränken müſſe.“ Der„Züricher Tagesanzeiger“ ſchreibt:„Die engliſche Blockade trifft immer härter die unbeteiligten Neutralen. Wirkungen in Deutſchland nimmt anan bisher uicht wahr. Statt deſſen kann Deutſchland ſeine Zutei⸗ luna an die Bevölkerung nicht unbeträchtlich ſtei⸗ aern. Enagland wartet wieder auf die übliche Don⸗ nerstagerklärung Chamberlains zur politiſchen und militäriſchen Lage. Vorher wird am Mittwoch die arsße Ausſprache über die Lebensmittel⸗ verſorgung des Inſelreiches ſtattfinden. Die immer ſtärkere innerpolitiſche Gegnerſchaft der Labour Party aegen den Regierunaskurs ͤürfte ſich in dieſer Ausſprache Luft machen. Das Unbehagen in der britiſchen Oeffentlichkeit findet ſeinen Niederſchlag in der Londoner Preſſe, in den ſtändig wachſenden Schwierigkeiten in Indien, in der Steigerung der Neutralitätskundgebungen in Sübafrika. Von Rooſevelts Erklärung zum Neu⸗ tralitätsgeſetz ſchweigen die meiſten Londoner Zeitungen Die wenigen, die darüber ſchreiben, wie „Daily Expreß“ und„Star“ verhehlen nicht die Enttäuſchung über die einſchränkenden Finanz⸗ bedingungen, die die Bedeutung der amerikaniſchen Lieferungen an England und Frankreich ſtark min⸗ dern. Die„Times“ beanſtandet daneben die Aus⸗ dehnung der Schutzgebiete, in denen Rooſevelt die USA⸗Schiffahrt verboten hat. 0 Die ruſſiſch⸗finniſchen Verhandlun⸗ gen ſollen nach einer„Isweſtija“⸗Meldung bis zum 15. November abgeſchloſſen ſein. Mit dieſem End⸗ termin habe ſich die finniſche Delegation bereits ein⸗ verſtanden erklärt. Die„Isweſtija“ ſchreibt, Ruß⸗ lands Wünſche ſeien erfüllbar, ohne daß Finnlands Unabhängigkeit und Sicherheit für die Zukunft be⸗ einträchtigt würden. Die Hauptintereſſen der So⸗ wietunion lägen nicht im Norden, ſondern im Ge⸗ biet des Schavarzen Meeres und Mittelmeers. Die letzteren Auslaſſungen ſind im Hinblick auf die Dar⸗ danellen von beſonderer Bedeuxung. November 1918 * Maunheim, 7. November. Vor einundzwanzig Jahren ging der Weltkrieg zu Ende. Unter einem anderen Zeichen zu Ende, als das geweſen war, das über ſeinem Beginn geſtanden hatte. Zum erſtenmal flatterte an dem 7. November die rote Fahne vom Balkon des Münchener Rat⸗ hauſes, zum erſtenmal zogen heulende und brüllende Maſſen der triumphierenden Revolution Surch die Straßen der Reichshauptſtadt und ſchrien„Nieder mit dem Krieg!“ und„Weg mit dem Kaiſer!“ Und im„Vorwärts“ ſtand das Wort,„daß Deutſchland ſeine Kriegsflagge jetzt niederhole mit dem Willen, ſie niemals mehr hochzuziehen“. Ein großes Volk hatte die Kraft verloren, das Ende ſeines größten geſchichtlichen Ringens auch in Größe zu beſtehen. Es hatte in dieſem Ringen nicht nur den letzten Reſt ſeiner militäriſchen Kraft auf⸗ gebraucht, es hatte in ihm vor allem auch ſeine politiſche Zucht und ſeinen moraliſchen Sinn zum guten Teil verloren. Die feſtgefügte Ordnung ſeines nationalen und ſtaatlichen Seins war auseinander⸗ gebrochen und unter der zerborſtenen Oberfläche kamen nun alle Erſcheinungen einer dunklen und un⸗ gebändigten Tiefe zum Vorſchein: Feigheit und Ver⸗ rat, Selbſtſucht und Gemeinſchaftshaß, triebhaftes Untermenſchentum und dekadente Müdigkeit. Die Schwingen des Adlers waren zerbrochen, nun ſtürzte er in hoffnungsloſem Fall in die Tiefe Es wäre freilich eine Ungerechtigkeit. wenn man dieſe Charakteriſtik für das ganze deutſche Volk gelten laſſen wollte, und es wäre eine Nichtswürdig⸗ keit, wenn man von ihr nicht ausdrücklich die kämpfende Front ausnähme. Auch über dem Ringen dieſer Front ſtand das Wort, das Hindenburg in ſeinen Lebenserinnerungen über den letzten Abſchnitt ihres Heldenkampfes ſetzte:„Ueber unſere Kraft“. Was das Schickſal von ihr verlangte, ging wirklich über ihre Kraft. Oeſterreich⸗Ungarn war zuſammengebrochen, Bulgarien hatte ſeinen Sonderfrieden gemacht, der letzte türkiſche Wider⸗ ſtand war hinweggeſchwemmt, drüben im Weſten aber rollte jeden Tag, da die trübe Sonne ſich aus dem Novembernebel hob, der Donner einer ge⸗ waltigen Schlacht von den Vogeſen bis zum Meere, in der die deutſchen Armeen, an Zahl unterlegen, an Ausrüſtung unterlegen, an Verpflegung unter⸗ legen und vor allem an Hoffnung unterlegen mit dem Rücken zur Wand gegen eine Uebermacht foch⸗ ten, die jeder Tag ſtärker und erdrückender machte. Sie wichen, aber ſie flohen nicht, ſie ſahen keinen Sieg mehr, aber ſie gingen deswegen dem Tode nicht aus dem Wege, ſie hatten ſich gegen alles zu wehren: gegen den Verrat von hinten und gegen den Feind von vorn, gegen die Not ihres Leibes und gegen die ſtärkere Not ihrer Seelen, aber ſie kämpften, unerbittlich und ohne Furcht. Immer wieder machte der verwundete Löwe kehrt und hob ſeine Tatzen zum verzweifelten Gegenſchlag. Allein dieſe Tapferkeit und allein dieſe Haltung der Front haben dem deutſchen Volke in jenen Tagen das geſchichtliche Anrecht darauf gerettet, daß dieſe Tage nicht die letzten ſeiner Geſchichte ſein würden. Die Heimat ſelbſt, die hatte Geſchichte und Zukunft im Verrat und im Chaos der Revolution bereits preisgegeben. Die Geſchichte, die gerechte und wägende, die in dem Maß ihrer Rechnung Treue und Tapferkeit ſo wenig wie Feigheit und Verrat vergißt, hat dem Kampf der Front ihre Anerkennung nicht verſagt. In dem gleichen München, das am 7. November des Jahres 1918 die lärmenden Züge der roten Revolu⸗ tion vom Hofbräuhaus zur Friedensſäule ziehen ſah, das den Sieg einer ſinnloſen Revolution über ein weſenlos gewordenes König⸗ und Kaiſertum ſah, ſah auch den Anfang und den Triumph der nationa⸗ len Wiedererſtehung des deutſchen Volkes. In ihr flatterten zum erſtenmal die Kampfzeichen des neuen Reiches und ſeines neuen Geiſtes, die heute zum Siegeszeichen unſeres ganzen Volkes und eines Reiches geworden ſind, das an Größe, Kraft und Geſchloſſenheit weit über jenem ſteht, das in dem Novemberwind des Jahres 1918 zuſammenbrach. Heute ſteht dieſes Reich wieder im Sturm des Krieges. Aber wie anders iſt die Lage heute, als ſie damals war! Mit welch überlegener Ruhe, mit welcher Sicherheit können wir heute auf die No⸗ vembertage des Jahres 1918 zurückſchauen! Wieviel ſtärker iſt in unſerer Erinnerung an jene Zeit der Stolz über Ueberwindung dieſe Tage als die Be⸗ ſchämung darüber, daß wir ſie einmal in unſerer Geſchichte erleben mußten! Heute ſteht das Reich in einem Kriege, den es gegen England und Frankreich zu führen hat. Damals ſtanden an der Seite der beiden die Großmächte Italien, Japan, Rußland, die —— Darüber lichkeit nicht etwa überſchattet würde von der Autori⸗ tät einer wirklich führenden Regierung. Es gab eine Regierung, die wie ein Rohr im Winde zwiſchen geſtern 2. Seite/ Nummer 70 Wene Nanubeimer Zeitung Dienskag, 7. November 2800 Vereinigten Staaten, Serbien, Rumänien, Belgien — von dem kleinen Kroppzeug, das in der Geſolg⸗ ſchaft der Großen uns ſeine Kriegserklärungen überreichte, ganz zu ſchweigen. Wir hatten nur das bereits im Zuſtand der Agonie befindliche Habsbur⸗ ger Reich, das kleine tapfere Bulgarien und die über ihre geſchichtliche Exiſtenz auch bereits hinausg ſene Türkei an unſerer Seite. Damals waren wir ringsum eingeſchloſſen wie in einer Feſtung, keine Hilfe und keine Zufuhr kam herein. Brachte ein tapferes deutſches U⸗Boot „Deutſchland“ ein paar Tonnen kriegswichtiger Roh⸗ ſtoffe nach Deutſchland, dann ſtürzte ſich die Hoff⸗ nung der ganzen Nation darauf. Die Einkreiſung war vollſtändig, auch die Neutralen waren in die⸗ ſen Ring gezwungen worden, es kamen keine Roh⸗ ſtoffe und keine Waffen für unſere Soldaten, es kamen nicht einmal Lebensmittel für unſere Frauen und Kinder. Heute iſt uns die Tür nach Weſten verriegelt, aber die dͤrei anderen nach Süden, Nor⸗ den und Oſten ſtehen uns weit offen, die Welt der Neutralen wehrt ſich heute entſchloſſen gegen Eng⸗ landg Blockadezwang und kein britiſcher Quäſtor ſitzt heute in Amſterdam, Bern und Stockholm und wacht über jede Tonne, die nach Deutſchland gehen könnte. Damals waren wir in den Krieg gegangen ohne wirtſchaſtliche Vorbereitung und Zurüſtung. Wir waren weder organiſatvriſch noch verſorgungstech⸗ Nur Hirkäkch gute Cigaretten bieten wahren Rauchgenug Ariscan 5, niſch darauf vorbereitet. Wir hatten keine Vorrats⸗ lager und hatten keine Produktions⸗, Verteiler⸗ und Verbraucherorganiſation. Wir lebtenaus einer ver⸗ nachläſſigten Landwirtſchaft von der Hand in den Mund und das in einem Krieg, der uns die Zuſatz⸗ verſorgung aus dem Ausland vollkommen ſperrte. Heute iſt die Produktions⸗ und Verſorgungswirt⸗ ſchaft Deutſchlands in einer Form organiſiert, die uns gegen die Blockade unangreifbar macht. Heute verfügt Deutſchland über einen Vorrat an Lebens⸗ mitteln, der uns ſelbſt eine weit wirkſamere Blockade, als ſie England durchzuführen vermag, ertvagen und überſtehen ließe. Heute herrſcht im deutſchen Wirt⸗ ſchaftsleben nicht nur eine Diſziplin der Arbeit, die jeden an ſeine Stelle im Produktionsprozeß ſdellt, ſondern auch eine Diſziplin in der Verbraucher⸗ gemeinſchaft, die jedem das gibt, was ihm als Mit⸗ glied der großen Arbeits⸗ und Kampfgemeinſchaft unſeres Volkes zuſteht. eeez. Vor allem aber: damals gab es in Wirk⸗ lächkeit keine deutſche Nation. Es⸗gabz ein Deutſches Reich mit einem Kaiſer und 27 Fürſten, von denen jeder ſich als Souverän auch in den natio⸗ nalen Intereſſen des Ganzen dünkte. Es gab einen Reichstag mit ſo und ſoviel Parteien, die eiferſüchtig wachten, daß ihre ſelbſtſüchtige Selbſtherr⸗ all den„Erwägungen“,„Umſtänden“,„Rückſicht⸗ nahmen“ hin und her ſchwankte und die weder die Kraft noch die Leidenſchaft des wirklichen Führer⸗ tums in ſich ſpürte. Es gab ein Volk, das allen Strö⸗ mungen ebenſo mitleidlos wie zügellos ausgeliefert worden war, deſſen hohe moraliſche und kämpferiſche Qualitäten hemmungslos unterwühlt werden durf⸗ ten von einem Marxismus, der„kein Vaterland kannte, das Deutſchland heißt“ und von einem Pazifis⸗ mus, der ſich nicht ſcheute, ſeine Propaganda mit der, Verächtlichmachung, alles Soldatiſchen zu betreiben. Heute haben'wir eine deutſche Nation, die geſchloſſen und gefaßt, tapfer und treu zu ihrem Schickſal ſteht. Heute haben wir eine Führung, die in tauſend Nöten die Leidenſchaft und die Leiſtung wirklichen Führertums bewieſen hat; haben wir eine Gemeinſchaft, in der Schulter neben Schulter Mann und Frau, Soldat und Arbeiter ſtehen und die keine Lücke läßt, durch die ein Feind ſich ſchlei⸗ chen könnte; haben wir vor allem einen Glauben, der grenzenlos, und einen Willen, der unzerbrech⸗ lich iſt. Und dieſe Nation wird ſiegen und ihr Sieg wird die Erinnerung an iene Zeit für immer auslöſchen, da Deutſchlands Name im Dunkel einer Niederlage, im Verrat und im Chaos unterzugehen ſchien! Dr. A. W. Am 9. November örtliche Feierſtunde der Partei. Am Donnerstag, dem 9. November— nicht wie irrtümlich gemeldet am 8. November— abends 19.30 Uhr, ſpricht der Stellvertreter des Führers über alle deutſchen Sender. Die Rede wird in die örtlichen Feierſtunden der NS⸗ DApP übertragen. Die neuen Taten der IRA. Wie Berichte in den Londoner Zeitungen zeigen, haben iriſche Na⸗ tionaliſten am Samstag nicht nur eine Reihe von Briefkäſten in Brand geſteckt, ſondern es ſind in zwei Zügen auch die Poſtſäcke angezündet worden. Litauiſche Grenzkommiſſion fährt nach Moskau. Zur Zeit wird in Kowno eine Delegation mit Dr. Sakalauskas zuſammengeſtellt. die ſich nach Moskau begibt, um Fragen der endgültigen Grenzregelung zu beſprechen. ————rr———.————————————— 8 riftleiter und. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolitik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbark.— andel: 1. B. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Franz Wilhelm Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. Franz Wilhelm Koch.— Sport: Willyß Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Orucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Or. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Robert Göller, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 gaitts; Artikel des„Jour“, in dem erklärt wird. die Kämpfen beteiligt ſind, eine tägliche —* 8 —— Siveils und Sabotage in den Munitionsfabriken-Anzufriedenheit auf dem Laude dub Paris. 6. November Verſchiedene franzöſiſche Zeitungen weiſen heute auf die ibfunde in der inneren Front Frankreichs hin. Insbeſondere werden die Behörden aufgefor⸗ dert, ein wachſames Auge auf die Arbeiterſchaft zu haben, die in Munitionsfabriken beſchäftigt iſt und offenſichtlich mit ihrem Los nicht zufrieden iſt. Bemerkenswert iſt in dieſem 8 kel öi⸗ plin hinter der Front müſſe die gleiche ſein wie an der Front. Das Blatt gibt offen zu, daß es zu Streiks und Sabotageakten gekommen iſt und ſchreibt u. a. wörtlich:„Sowohl die Frontſok⸗ daten wie die Munitionsarbeiter müſſen wirkliche Soldaten ſein. Die Sabotage und der Fabrikſtreik kommen einer Fahnenflucht gleich. Es müſſen daher dieſelben Strafmaßnahmen wie an der Front er⸗ griffen werden.“ Schließlich beklagt ſich das Blatt darüber, daß unter den Arbeitern. die von der Front zurückgeholt würden, viele„Propagandiſten“ ſeien, und meint damit offenſichtlich ſolche Arbeiter, die mit der Politik der Londoner und Pariſer Kriegshetzer nicht einverſtanden ſind. Der„Jour“ veröffentlicht auch eine Erklärung des Senators Hachette vom Seine⸗Devartement, der auf die Unzufriedenheit in der franzö⸗ ſiſchen Landbevölkeruna hinweiſt. Die Re⸗ ierung möge ſich in acht nehmen. Im Laufe der etzten 14 Tage hätten jene, die die Füblung mit der Landbevölkerung aufrecht erhielten, einige war⸗ nende Anzeichen feſtgeſtellt. Das Blatt ſchließt mit der Bemerkung:„Der Krieg wird nicht nur an der Front geführt, und die Regierung muß ſich auch im Innern des Landes ſchlagen, wo ſie auf verſchiedene Hinderniſſe ſtößt.“ Prämien für die Poilus dub. Paris, 6. November. Im letzten Kabinettsrat wurde auf Vorſchlaa des Miniſterpräſidenten Daladier eine Maßnahme be⸗ ſchloſſen, von der ſich die Behörden anſcheinend er⸗ ffen, daß ſie zur Hebung der offenſichtlich nicht be⸗ onders glänzenden Moral an der franzöſiſchen Kriegsfront beitragen werde. Danach ſollen alle Soldaten und Unteroffiziere, die direkt an den Zulage von zehn Franken erhalten. „Gerade ſoviel, um nicht vor Hunger zu ſterbenn (Funkmeldung der NM3.) + Brüſſel, 7. Nov. 4 „Um die Unzufriedenheit zu mildern, die im fran⸗ zöſiſchen Heer beſteht. hat die Pariſer Regierung be⸗ kanntlich vor kurzem für die kämpfenden Truppen eine Sonderzulage gewährt. Wenn ſie ſich jedoch einbildet, hiermit den Unwillen beſeitigt zu haben, ſo dürfte ſie ſich in einem großen Irrtum befinden, denn dieſe Unzufriedenheit erſtreckt ſich nicht nur auf die Beſoldung der Soldaten, ſondern insbeſondere auch auf die Unterſtützung der zurückgelaſſenen Fa⸗ milien, die zu großen Klagen Anlaß gibt. Das „Oeuvre“ beſchäftigt ſich am Montag mit dieſem ſehr heiklen Problem und nimmt aus Furcht vor der Zenſur ſeine Zuflucht zur Jronie. Die Soldatenhilfe, ſo ſchreibt das Blatt, habe nicht den Zweck, den Frauen zu geſtatten, ihren ein⸗ gezogenen Männern Süßigkeiten zu ſchicken; ſie habe nicht einmal den Zweck, dieſen Frauen, die durch die Einberufuna ihrer Männer in Not geraten ſeien, finanziell zu helfen, ſondern ſie ſei dazu beſtimmt, ihnen gerade ſoviel zu geben, daß ſie nicht vor Hun⸗ ger ſterben.„Ich ſage nicht, daß es gerecht u⸗ menſchlich iſt, aber es iſt nun einmal ſo. Ich ſage nur. daß man ſeine Zeit, ſeine Tinte und ſeine Spucke vergeudet, wenn man hiergegen proteſtiert. Pflicht der Regierung iſt es jedoch, die Möglichkeit einer Er⸗ höhuna dieſer Beihilfen ernſtlich zu prüfen.“ „Wie kämpfen für die Londoner Vankiers“ (Funkmeldung der NM3.) Nom, 7. November. Die römiſchen Abendblätter unterſtreichen die immer ernſteren Zweifel der Franzoſen an der Wir⸗ kung des Wirtſchaftskrieges gegen Deutſchland, auf den man, wie der Pariſer Vertreter der„Tribuna“ betont, ſo große Hoffnungen ſetzte. Man halte nämlich, wenn es auch nicht gern eingeſtanden wird, Deutſchland auf militäriſchem Gebiet für unſchlagbar. Sei Frankreich ſchon dͤurch die Tatſache über⸗ raſcht, daß die Blockade gegen Deutſchland keinerle Wirkung zeide. ſet man ſaſt beſtüret. dat ſich der Rhythmug der deutſchen Produktion in keiner Weiſe geändert habe und Deutſchland ſogar in der Lage ſei, den Weſtmächten die europäiſchen und außer⸗ europäiſchen Märkte mit Erfolg ſtreitig zu machen. Dies gebe ein Teil der franzöſiſchen Preſſe offen zu. Man lanaweile ſich im Innern, ſo erklärt der Pariſer Vertreter des„Lavoro Faſeiſta“. Er betont, daß gerade die gegenwärtige Lage einen auten Nähr⸗ boden für Mißſtimmungen verſchiedenſter Art ab⸗ gebe. Mehr als einmal könne man das Stoßgebet „Wir kämpfen für die Londoner Bankiers“ bören. Ausländer-Klagen in Frankreich (Funkmeldung der NM3)* + Brüſſel, 7. November. Die Auswirkungen des Krieges auf den Fremden⸗ verkehr in Frankreich veranlaßt den„Jour“ au einem Notſchrei. Während die Grenzen Deutſchlands für die neutralen Staaten offen ſeien und auch Ita⸗ lien iedem ausländiſchen Beſucher jede Erleichterung gewähre, ſo heißt es, ruinierten die ſtrengen Ein⸗ reiſebeſtimmungen in Frankreich das geſamte wirt⸗ ſchaftliche Leben. Ganz allgemein könne man wohl feſtſtellen, daß angeſichts der außerordentlich ſtrenaen Beſtimmungen das Leben eines Ausländers in Frankreich nicht erfreu⸗ lich ſei. Man habe die Einnahmequellen aus dem Fremdenverkehr im Haushalt berückſichtigt, die in gewiſſen Jahren über 10 Milliarden Franken betra⸗ aen hätten. „Der Sieg Deutſchlands ſicher“ Queipo de Llano über die Chanten-Verteilung im gegenwärtigen Krieg (Funkmeldung der N M3.) + Buenos Aires, 7. November. Die Erklärungen des ſpaniſchen Generals Queivo de Llano bei ſeiner Ankunft in Italien finden in der argentiniſchen Preſſe größte Beachtung. Die „Prenſa“ veröffentlicht auf der erſten Seite ein aus⸗ führliches Interview des römiſchen„United Preß“⸗ Vertreters. Der enaſte Mitarbeiter General Francos, welcher das neue Deutſchland aus eigener An⸗ ſchauung kennen gelernt habe, faßte ſeine perſönliche Anſicht dahin zuſammen, daß der Sieg Deutſchlands ſicher und nnabhängig von der Kriegsdauer ſei. Das Deutſche Reich ſei wirtſchaftlich und militäriſch für alle Möglich⸗ keiten gerüſtet. Die deutſche Luftwaffe ſei dop⸗ velt ſo ſtark wie die Englands und Frankreichs auſammen, was die Gegner ſchon in kürzeſter Zeit zu ſpüren bekommen würden. Deutſchland habe auch genügend Oelvorräte. Der Pakt mit Rußland als dem größten Rohſtoffprodu⸗ zenten eröffnet überdies ungeahnte Perſpektiven. Der Kriea werde nicht, ſo ſagte der General wei⸗ ter, aus ideologiſchen Gründen geführt, ſondern um die Entſcheidung, ob England weiter— wie in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten— die Welt be⸗ herrſchen könne. „Rooſevelt iſt für einen Krieg..“ Das iſt wenigſtens die Meinung eines italieniſchen Beobachters dub Mailand, 6. November. Unter der Ueberſchrift„Die Männer, die ins Feuer blaſen“, veröſſentlicht der„Corriere della Sera“ einen Bericht ſeines nach Neuyork entſandten Korveſpondenten Barzini jr. über die Haltung der Vereinigten Staaten, der in Italien großes Auf⸗ ſehen erregt hat. Barzini ſchreibt u.., daß die Vereinigten Staa⸗ ten mit allen Mitteln verſuchten, eine„Neutrali⸗ tät“ aufrecht zu erhalten, die vollkommen zugunſten der Franzoſen und Engländer ſei, indem ſie Waf⸗ fen, Munition, Rohmaterialien, Nahrungsmittel und Geld zur Verfügung der Alliierten bereithielten. Sie verſuchten alles zu unternehmen, was eine Na⸗ tion im Kriege tue, ohne ällerdings die regulären Diviſionen zum Kampf nach Frankreich zu ſenden. Der amerikaniſche Präſident Rooſevelt ſei für einen Krieg, weil dieſer ſeine politiſche Lauf⸗ Kriegshetzer überfallen Sir Mosley Die engliſche Polizei gibt der Kriegshetze des Mob freie Bahn (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 7. November. Zu ſchweren Ausſchreitungen gegen den bri⸗ tiſchen Faſchiſtenführer Mosley kam es in der Gegend von Mancheſter. Nach einer Verſamm⸗ lung der Faſchiſten, in der Mosley über die Stel⸗ lung ſeiner Bewegung zum Kriege geſprochen hatte, Kriff trotz eines rieſigen Polizeiaufgebotes eine Menſchenmenge die Faſchiſten tätlich an. Mit Stöcken, Steinen und Raſiermeſſern ging die Menge gegen Mosley und ſeine Anhänger vor. ——5 Anzahl der Faſchiſten wurde ſchwer ver⸗ E. In der Verſammlung, die den Zdwiſchenfällen vorausging. hatte Mosley u. a. geſagt, daß Verſuche, Deutſchland durch die Blockade auf die Knie zwingen zu wollen, nicht ſo leicht durchzuführen ſeien, wie es ſich die Klubſeſſel⸗Politiker vorſtellten. Die Aus⸗ ſchreitungen ſind eine unmittelbare Folge der An⸗ griffe die Innenminiſter Sir John Anderſon vor einigen Tagen gegen die Faſchiſten im Unterhaus richtete, und in denen er die Faſchiſten, die wegen ihrer Einſtelluna gegen den Krieg der Regierung unbequem ſind, des Landesverrats beſchuldigte. Es iſt bezeichnend für die Zuſtände in England und den Tiefſtand, auf den das innerpolitiſche Leben in⸗ folge des ſelbſtverſchuldeten Krieges geſunken iſt, daß der für die öffentliche Oroͤnung verantwortliche Kabinettsminiſter die Urſache von Ausſchreitungen iſt. Eine weitere Illuſtration zu dieſen Vorfällen entwickelt„New Statesman and Nation“, indem mitgeteilt wird, daß die engliſche Polizei ſyſtematiſch verſuche, Verſammlungsredner, die eine von der Kriegsregierung abweichende Meinung verfolgen, einſchüchtern zu laſſen. In einem Memo⸗ randum, das in parlamentariſchen Oppoſitionskrei⸗ ſen gegenwärtig herumgeht, werden 20 Fälle be⸗ ſchrieben. in denen die Polizei Reoͤner bedroht hat, ohne daß ſie genügend Handhabe zu einem Ein⸗ ſchreiten fand, falls ſich der betreffende Redner durch die Drohungen nicht einſchüchtern ließ. Die Dro⸗ hungen beſtanden darin, daß im voraus geſagt wurde, der betreffende Reoͤner werde wegen jedem Wort, das er zu ſagen beabſichtige, vor Gericht ge⸗ ſchleift werden. „Wir ſtehen zur Fahne des Führers“ Gauleiter Bohle übergab Gliederungen der Auslandsorganiſation die Fahnen (Funkmeldung der NM3.) + Wilhelmshaven, 7. November. Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, traf in Wilhelmshaven ein, um die Fahnen, die der Stellvertreter des Führers anläßlich der 7. Reichstagung in Graz ge⸗ weiht hatte, an Gliederungen der Auslandsorgani⸗ ſation der NSDApP zu übergeben. Nach einer Kranzniederlegung auf dem Maxine⸗ ehrenfriedhof in Wilhelmshaven wurde der Gau⸗ leiter durch den Kommandierenden Admiral der Marineſtation der Nordſee, Admiral Schultze, empfangen. Er begab ſich dann zur Kriegsmarine⸗ werft Wilhelmshaven, um dem Oberwerftdirektor, Vizeadmiral von Nordeck, einen Beſuch abzuſtatten. nzwiſchen waren hier die Wilhelmshavener Glie⸗ derungen der Auslandsorganiſation und der See⸗ fahrer angetreten. Vizeadmiral von Nordeck hieß den Gauleiter willkommen und gab ſeiner beſon⸗ deren Freude. Ausdruck, den Gauleiter der dentichen Seefahrer bei der Kriegsmarine begrüßen zu können. Gauleiter Bohle dankte dem Oberwerftdirektor für ſeinen herzlichen Willkommensgruß und wandte ſich an die Seefahrer mit der Mahnung, mit der Uebernahme der neuen Fahnen in noch größerem Maße die Verpflichtung auf ſich zu nehmen und in eiſerner Diſziplin und Kameradſchaft ihren Mann zu ſtehen. Der Gauleiter ſchloß mit den Worten: „Wir ſtehen zur Fahne des Führers, komme wolle!“ was da Die Balten-Amſieolung vor dem Ende (Funkmeldung der NM3Z.) .r Reval, 7. November. Die Umſiedlung der deutſchen Volksgruppen Eſt⸗ lands und der in Eſtland lebenden Reichsdeutſchen nähert ſich ihrem Ende. Am Samstag verließ der Kößß.⸗Dampfer„Ozeana“ Reval mit 864 Umſiedlern. Heute folate ihm der KöF.⸗Dampfer„Sierra Cor⸗ doba“ mit 956 Perſonen an Bord. Damit haben in der Zeit vom 18. Oktober bis 5. November mit fünf⸗ zehn Transporten etwa 12 000 Volks⸗ und Reichs⸗ deutſche die Reiſe in die neue Heimat angetreten. Zieht mon in Betracht, daß in etwa einer Woche die „Sierra Cordoba“ noch rund 1000 Umſiedler abholen ſoll und über 1000 Perſonen zur Liquidierung der Geſchäfte und Unternehmungen bis zum Dezember 7 Januar Aufſchub erhalten haben, kann man feſt⸗ ſt ellen. daß die deutſche Volksgruppe in Eſtland dem an ſie ergangenen Rufe faſt reſtlos gefolgt 10 oder noch folgt und die Umſiedlungsaktion als in vol⸗ lem Umfang geglückt bezeichnet werden kann. Erwähnt ſei noch, daß der raſche Abtransport der 12000 Perſonen nur durch den Einſatz ſo großer Dampfer wie der„Koͤc⸗Schiffe„Der Deutſche“l, „Sierra Cordoba“ und„Ozeana“ möglich war, von denen die beiden erſten je drei, das letztere zwei Fahrten gemacht haben. Zux Beförderung des größeren Gepäcks und der Möbel ſind gleichzeitig eine Reihe von Frachtdampfern eingeſetzt worden. ( bahn, die im Jahre 1940 mit dem Ende ſeiner zweiten Präſidentenperiode ablaufe, verlängern würde. Dem Krieg günſtig geſtimmt ſei Mor⸗ genthau, der Schatzminiſter, ferner alle intellek⸗ tuellen Kreiſe, eine große Zahl von Schrift⸗ ſtellern und natürlich das jüdiſche und intellek⸗ tuelle Hollywood. Für den Krieg träten ſchließ⸗ lich alle Juden ohne Unterſchied ein. Iinnlands Verhanolungen EP. Helſinki, 7. November. Die finniſchen Delegierten werden während der Feiern zur Erinnerung an die Oktober⸗Revolution in Moskau bleiben. Sie haben Einladungen an⸗ genommen, dem großen diplomatiſchen Empfang beim Außenkommiſſar Molotow ſowie der Parade und Truppenſchau auf dem Roten Platz am Dienstag bei⸗ zuwohnen. In Helſinki iſt man noch immer damit beſchäf⸗ tigt, die neuen Inſtruktionen für die finniſche Dele⸗ gation in Moskau auszuarbeiten. Auf Grund einer Verordnung des finniſchen Staatspräſidenten wird vom 7. November ab vor⸗ übergehend eine, Ueberwachung des geſamten Poſt⸗, Telephon⸗ und Telegrammverkehrs von Finnland und dem Ausland eingeführt. Die ſtaatliche Informationszentrale teilte dazu mit, daß Ferngeſpräche mit dem Ausland außer in finniſcher und ſchwediſcher Sprache vorausſichtlich nur in deutſcher, franzöſiſcher, engliſcher, italieni⸗ ſcher und eſtniſcher Sprache zugelaſſen ſein werden. Der engliſche Geſandte in Soſia nach Ankara ab⸗ gereiſt. Der engliſche Geſandte am bulgariſchen Hof, George Randell iſt wie die„Vreme“ aus Sofia meldet, mit dem Orient⸗Expreß von Sofia nach Ankara abgereiſt. e 50000 Mark auf Los 145 265 (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 7. November. In der heutigen Vormittagsziehung der 1. Klaſſe der 2. Deutſchen Reichslotterie fielen drei Gewinne von je 50 000 Mark auf die Nr. 145 265. Das Los wird in der 1. Abteilung in Viertel⸗ teilen, in der 2. und 3. Abteilung je in Achtelteilen geſpielt. Plus 18 Graò in den Bergen EP. Geu f, 7. November. In den Glarner Alpen iſt plötzlich ein rieſiger Wetterumſchwung erſolgt. Die Schneedecke, die zum Teil bis ins Tal reichte, iſt durch plötzlichen Föhn⸗ einbruch bis auf eine Berghöhe von 1500 Metern weggeſchmolzen. Das Thermometer ſtieg innerhalb 60255 kurzer Zeit von minus ſieben auf plus achtzehn Sechs Schwerverbrecher brechen aus dinb. Neuyork, 6. November. In Jackſon im Stagte Michigan unter⸗ nahmen ſechs zu einer lebenslänglichen Frei⸗ heitsſtrafe verurteilte Schwerverbrecher einen Fluchtverſuch aus dem Staatsgefängnis. Die Verbrecher führten ihre Flucht durch, während die meiſten Wächter einem Fußballſpiel der Sträflinge zuſchauten. Der Ausbruch wurde jedoch früh genug bemerkt. Sofort wurde die Polizei alarmiert, die die Aus⸗ brecher auf dem Dach des Gefängniſſes ſtellte. Es entſpann ſich eine wilde Schießerei, Trotzdem konnten die Fliehenden die Straße erreichen und in einem geſtohlenen Auto davonbrauſen. Die Poliziſten nahmen die Verfolgung auf und überwältigten die Banditen nach einem weiteren hartnäckigen Feuergefecht. Bei den Schießereien wurde ein Polizeiinſpektor getötet und zwei Straßen⸗ paſſanten verletzt. gegangen iſt. Er Dienstag, 7. November 1939 Neue Mannheimer Zeitung Meesen eln Geaclenk de Gatten Jetzt iſt ſie wieder da, die Zeit, in der„Hatſchi“ das meiſtgebrauchte aller Wörter iſt, die Zeit des Herbſtſchnupfens. Und immer tönt uns beim Ziſchen und Trompeten der Naſe ein wohlwollendes „Geſundheit!“ entgegen. Die Kulturhiſtoriker wiſſen über dieſe Sitte des Geſundheitwünſchens beim Nieſen manches Intereſſante zu erzählen. Das „Proſit“ bei ſolcher Gelegenheit iſt nämlich ſchon uralt. Lange vor Chriſti Geburt hat man es ſchon gekannt. Die alten Perſer vertraten die Anſchau⸗ ung, daß mit dem Nieſen böſe Geiſter aus dem Menſchen entfliehen und empfahlen, das Nieſen ſtets mit guten Wünſchen zu begleiten. Beſonderes Augenmerk ſchenkten die alten Griechen dem Nieſen, das ſie„für ein Geſchenk der Götter“ hielten. Man mußte jedem Nießenden gratulieren, weil die Götter aus ihm ſprachen. Wiederholt findet man bei der Beſchreibung eines ſchönen Mädchens die Bemer⸗ kung:„Bei ihrer Geburt haben die Lie⸗ besgötter genieſt.“ Häufig ſahen die alten Griechen im Nieſen auch eine Art Prophezeiung oder die Bekräftigung einer Wahrheit. Auch heute erklärt man manchmal:„Er hat es benieſt.“ Daß dieſer Brauch ſchon vor Jahrtauſenden bekannt war, kön⸗ nen wir Homers Odyſſee entnehmen, in dem der Dichter die Penelope in jedem Augenblick an die Heimkehr ihres Gatten Odyſſee glauben läßt, in dem ihr Sohn Telemach nieſt. Auch die römiſchen Kaiſer ſahen darauf, daß man ihnen beim Nieſen Geſundheit wünſchte. Tiberius ſoll einen eigenen Höfling mit der Aufaabe betraut haben, ihm ſtets„ſalve“ zuzuruſen. wenn er nieſen mußte. Während in den erſten Jahrhunderten der chriſtlichen Zeitrechnung das Beglückwünſchen beim Nieſen etwas aus der Mode kam. feierte es ſeine Wiederauferſtehung im ſechſten Jahrhundert, als eine furchtbare Peſtwelle Europa heimſuchte. Die Beulenpeſt, die zu jener Zeit zu Tauſenden die Men⸗ ſchen dahinraffte, kündigte ſich nach der Auffaſſung der damaligen Aerzte durch Nieſen an. ſo daß man allen Anlaß hatte, einem Nieſenden„Geſundheit“ zuzurufen und damit den Wunſch auszudrücken, er möge von der mordenden Peſt verſchont bleiben. Häuſig iſt das Nieſen im Laufe der Jahrhunderte auch als eine Art Orakel, meiſt als ſchlechtes Vor⸗ zeichen, aufgefaßt worden. Als zum Beiſpiel die per⸗ ſiſchen Soldaten vor der Schlacht bei Marathon einen griechiſchen Kämpfer laut nieſen hörten, be⸗ trachteten ſie das als ein ſchlechtes Omen und gingen mit geſchwächtem Selbſtvertrauen in die Schlacht, die ſie auch wirklich verloren. Womit nicht behauptet ſein ſoll, daß vielleicht ein harmloſes„Hatſchi“ die Schlacht bei Marathon entſchieden hätte. Heute noch ſpielt das Nieſen bei den eingeborenen Bölkern in Afrika und Aſien eine große Rolle. Der Zulukaffer iſt entzückt, wenn er nieſen muß. denn dann iſt, ſo glaubt er, der Geiſt ſeiner Ahnen in ihm, der ihn weiſe macht. Die Polyneſier unternehmen keinen Kriegs⸗ oder Jagdzug, wenn einer der Teilnehmer kurz vor dem Aufbruch nieſen muß. Denn dann haben ſie die Geiſter durch dieſes Zeichen vor dem Unternehmen gewarnt. Auch die indiſchen„Thugs,“ die grauſamen Anhänger der Göttin Kali. ſehen im Nieſen das Wirken böſer Geiſter und unternehmen keinen ihrer Menſchenraubzüge, wenn das„War⸗ nunasſignal“ ertönt. Man ſieht, es ſteckt eine merkwürdige Tradition in dem„Zum Wohl!“, das wir unſeren verſchnupften Mitmenſchen zurufen. 2b. —— Der Zwerg in der Handtaſche Ein Meiſterdieb, der 72 Zentimeter aroß war — Neuyork, im Oktober In Boſton ſtarb vor kurzem der Zwerg Runi Tober, der— ganze 72 Zentimeter aroß— als einer der geriſſenſten Einbrecher und Taſchen⸗ diebe in die amerikaniſche Kriminalgeſchichte ein⸗ hat ſeine„Erfolge“, die ihn zu einer wahren Landplage machten. in erſter Linie ſeiner Winzigkeit und der Geſchicklichkeit ſeiner Partnerin zu verdanken gehabt, mit der er ſich zu⸗ ſammentat. Bei einem Wanderzirkus. dem Nant Tober als Clown und Taſchenſpieler angehörte, machte er die Bekanntſchaft von Evelyne Clark, die mit ihrem Künſtlernamen„Donna Canon e“ hieß. Sie war von rieſenhafter Geſtalt und krönte ihre kraftathletiſchen Kunſtſtücke, indem ſie eine Kanone auf ihren Schultern um die Manege trug. Später beſchloſſen die beiden, die wohl das ſeltſamſte Paar der Welt bildeten ihre körperlichen Abnormi⸗ täten zu gemeinſamen Profit auszunützen. Der Zwerg verwandelte ſich zunächſt in den Sohn der Evelyne Clark. Er trug Matroſenanzüge und kurze Söckchen und ging mit ſeiner„Mama“ in die Warenhäuſer, wo er mit unglaublicher Fingerfertigkeit ſtahl, während die dicke Dame ſich mit den Verkäuferinnen unterhielt. Runi Tober ſpielte ſeine Rolle als kleiner Junge ſo gut, daß ihn andere Kinder ſogar zu ſich einluden und nicht merkten, daß ſie eigentlich einen Dreißigjähri⸗ gen vor ſich hatten. Ein anderer Lieblingstrick von Evelyne war der, daß ſie ihren winzigen Partner, der zur Vorſicht immer als Kind verkleidet blieb, in einen geräumigen Handkoffer packte, mit dem ſie unter irgendwelchen geſchäftlichen Vor⸗ wänden eine vornehme Privatwohnung auſſuchte. Nach kurzer Beſprechung mit dem Eigentümer bat ſie, ihren ſchweren Handkoffer bis zum nächſten Tage dalaſſen zu dürfen. In der Nacht ſchlüpfte dann der Zwerg aus ſeinem Koffer, raffte alle Wertgegen⸗ ſtände zuſammen die ihm mitnehmenswert erſchie⸗ nen und ſuchte, den Koffer zurücklaſſend, auf irgend⸗ einem Wege das Weite. Das Syſtem mit dem Handkoffer wurde von der Rieſendame auch meiſterhaft in Eiſenbahnzügen an⸗ gewandt. Entdeckt wurde das ſeltſame Diebespaar ſchließlich in Boſton, wo Runi Tober, an einem elaſtiſchen Seil, das ſeine Partnerin dirigierte, durch die Abfallröhren ſchlüpfend, Hoteldiebſtähle am lau⸗ fenden Band beging. Als der Zwerg aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen wurde, ſetzte er ſich zur Ruhe. Was 35„Donna Canone“ geworden iſt, iſt nicht be⸗ annt. Das. Verſehen“ eines Vitriol⸗Attentäters In Brüſſel ſchellte es in dieſen Tagen des Abends ſpät an einem Einfamilienhaus, deſſen Be⸗ wohner gerade dabei waren die Rundfunknachrich⸗ ten abzuhören. Da die Hausgehilfin ſchon zu Bett gegangen war, ging die Frau des Hauſes herunter, um die Türe zu öffnen. Kaum hatte ſie dieſes ge⸗ tan, als ihr von einem Manne, der ſeinen Hut tief ins Geſicht gezogen hatte, eine brennende Flüſſigkeit ins Geſicht gegoſſen wurde. Die Frau ſchrie laut um Hilfe, indes der Unbekannte verſchwand. Der herbeiſtürzende Ehemann holte einen Arzt, der feſt⸗ ſtellte, daß es ſich um Verletzungen mit Vitriol han⸗ delte. Noch war alles dabei die Urſache zu dieſem ſeltſamen Unfall zu ergründen, der deshalb ſo un⸗ begreiflich ſchien. weil das Ehepaar glaubte, keine Feinde zu haben, als plötzlich, nach Mitternacht, das Telephon ſchellte. Der Ehemann ging an den Ap⸗ parat und hörte eine ihm fremde Stimme, die ſich nach dem Befinden ſeiner Frau erkundigte. Der Ehemann ſagte, ſie habe einige Verbrennungen da⸗ vongetragen, doch ſeien die Verletzungen nicht ſo arg. Am anderen Ende der Leitung wurde darauf⸗ hin ein erleichtertes„Gott ſei Dank“ vernehmlich, und die fremde Stimme ſprach das tieſſte Bedauern aus für dieſen Unfall. Er, der aus einer Fern⸗ ſprechzelle telephoniere, ſei nämlich der Urheber des Unglücks, doch habe er ſich in dem Haus geirrt und das Vitriol ſei in Wahrheit jemandem ganz an⸗ ders zugedacht geweſen. Noch ehe ſich der Hausherr von ſeinem Erſtaunen über dies„Verſehen“ ſaſſen hatte der unbekannte Täter wieder einge⸗ hängt. Tragiſcher Tod am Mikrophon Ein tragiſcher Vorfall ereignete ſich dieſer Tage im Senderaum des Beſſarabien⸗Senders Kiſchi⸗ new. Der angeſehene Cello⸗Künſtler Leonida Tſcherbakow, ein Mann von 64 Jahren, der zuletzt in wirtſchaftliche Notlage geraten war, hatte einige Tage vorher ein Engagement beim Kiſchi⸗ newer Sender erhalten. Trotz großer innerer Er⸗ regung ſpielte er ſein erſtes Konzert muſtergültig zu Ende. Kaum war der letzte Ton des„Herbſt“ von Tſchaikowſky verklungen als Tſcher bakow zuſammenbrach und ſtarb. Im Fallen ging auch ſein geliebtes Violincello in Trümmer. Das Geräuſch des fallenden Mannes und des zerbrechen⸗ den Inſtrumentes wurde von den Rundfunkhörern deutlich wahrgenommen. Die Slowaken ehrten ihren großen Volksführer In Roſenberg wurde unter militäriſchen Ebrenbezeugungen die ſterbliche Hülle des Slowakenfüh⸗ rers Andreas Hlinka im neuerrichteten Mauſoleum endgültig beigeſetzt. Mitglieder der Regierung, geführt vom Staotspräſidenten Dr. Tiſo, legen Kräuze am Glasſarg des verehrten Toten nieder. * (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Dr. Goebbels ſprach zur Jugendfilmſtunde Zur Eröffnung der Jugenofilmſtunden im ganzen Reich hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels vom Ber⸗ liner„Ufa⸗Palaſt am Zoo“ aus eine Anſwͤrache an die geſamte deutſche Jugend. Ein BdM.⸗Mädel begrüßt Dr. Goebbels mit herrlichen Blumen. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗M.) Feierſtunde in Prag Aus Anlaß der Ueberführung der Prager deutſchen Hochſchube in die Verwaltung des Reiches ſah das Ständetheater zu Prag eine feſtliche Kundgebung deut⸗ ſcher Wiſſenſchaft. In der Ehrenloge: Reichsprotektor Freiherr von Neurath, Reichserziehungsminiſter Ruſt u. Gauleiter Reichsſtatthalter Konrad Henlein(links). (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Zum zweiten Akademiekonzert am 13. und 14. November Die Vortragsfolge des zweiten Akademiekonzerts weiſt lediglich Werke von Johannes Brahms auf. Der Abend beginnt mit den entzückenden Haydn⸗Variationen umd ſchließt mit der dritten Sinfonie in F⸗Dur, die in ihrer eigenartigen und ſehr perſönlichen Miſchung von Kraft und Zartheit, Unruhe und Reſignation, Herbheit und Schönheit für Brahmſens eigentlichſtes Weſen zeugt. Frau Emmi Leisner ſetzt ihre bedeutende Geſtaltungs⸗ kraßt für einige der ſchönſten Brahmslieder ein. Sie wirkt auch mit bei der Darbietung der Alt⸗Rhapſodie(für eine Altſtimme, Männerchor und Orcheſter), eimer Selten⸗ heit in den Mannheimer Konzertſälen. Den Männerchor, der von Prof. Schmidt einſtudiert wurde, ſingt der Beet⸗ hoven⸗Chor, Ludwigshafen] Den Brahmsabend der Muſi⸗ kaliſchen Akademie(am 13. und 14. Nopember) leitet Staatskapellmeiſter Karl Elmendorff. e. In unſerer geſtrigen„Norma“⸗Beſprechung verſuchte der Druckfehlerkobold den Leſern einzureden, die Auffüh⸗ rung im Nationaltheater habe am Samstag ſtattgeſun⸗ den. Dieſe nach echter Mephiſto⸗Art ſogar dreimal aufge⸗ ſtellte Behauptung kann dennoch die Tatſache nicht ent⸗ kräften, daß die ſo erfolgreiche„Norma“⸗Premiere in Wahrheit am Sonntag vor ſich ging. . Nie sperseme ECKSTEIN. packung erfült IEcen Sächlichen Zweck, vornehmlich den der Frischhaltung. Aber sie erreicht diesen Zwecł mit Kosten, so dãß mehr für den ſabæk übrig bleibt- und darauf kommt es änl EETEF 3ð⁵ M. * ——— ——————— daß 4. Seite/ Nummer 470 Neue Maunheimer Zeitung Die Sia diseite Mannheim, 7. November. Das Gohnunſen·Rezent Ich wollte mich in dieſem Jahre drücken. ich aing in Wolle und im Gummiſchuh, auch hielt ich gegen alle Teufelstücken des Schnupfbazillus mir die Naſe zu. Doch eines Morgen, als ich nach dem Bade und nach dem Frühſtück griff zum Etui, da ſchmeckte mir die Zigarette fade, und in mein Staunen machte ich Hat⸗ſchil Das aber war des Schnupfens erſtes Zeichen, dann wurde mir der Schädel dumm und dumpf, ſein Inneres begann ſich zu erweichen. beim Nieſen bebte ich bis in den Strumpf. Ich ſchluckte die bewährten Brompaſtillen, ich nahm ein Wechſelbad nach Onkel Kneipp, dann trank ich Tee von Brombeer und Kamillen und tat mir eine Packung um den Leib. Elektriſch ließ ich mir das Bett erhitzen, und als ich nicht mehr in den Decken fror. fing ich nach Vorſchrift gründlich an zu ſchwitzen, wobei ich Waſſer und Geduld verlor. Zwar ließ die Frau mich ſchandbar lange liegen, doch als ich dann im warmen Bade ſaß, fing ich wahrhaftig an, App—tit zu kriegen, der böſe Schnupfen aber biß ins Gras! Und die Moral von dieſer Schnupf⸗Geſchichte? Schleicht ſich der Schnupfen auch an dich heran, ſo nieſe nicht den andern ins Geſichte. dann mach's wie ich— und du ſteckſt niemand an! au-wau. Färberei-Chem. Reinigung-Wäscherei Rübesamen— Gegründet 1913 2 Der leistungsfähige fachbetrieb unter neuer Beitung. Eogl., Zust. Kostenlos). Karl-Benz-Strane 28, Ruf 327 21 Eichtaustrittsöffnungen abblenden! Das Polizeipräſidium teilt uns mit: Das Abblenden der Lichtaustrittsöffnungen durch Aubringung von Lichtſchleuſen bei Türen, die aus hell erleuchteten Innenräumen unmittelbar ins Freie führen, wird noch viel zu wenig beachtet. Beſon⸗ ders wird dies bei den Geſchäften und Gaſtſtätten beobachtet. Soweit Geſchäfts⸗ und Gaſtſtätteninhaber die Ein⸗ gänge bei Eintritt der Dunkelheit nicht vorſchrifts⸗ mäßig abgeblendet haben, wird ihr Betrieb durch die Polizei zunächſt geſchloſſen, außerdem erhält der Ver⸗ antwortliche eine exemplariſche Strafe. Auskunft, wie das Abblenden der Lichtaustritts⸗ öffnungen erreicht wird, erteilt jedes Polizeirevier. Drei Perſonen verletzt Polizeibericht vom 7. November Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſich hier ſechs Verkehrsunfälle. Hierbei wurden drei Per⸗ ſonen verletzt, ſechs Kraftfahrzeuge und ein Straßen⸗ bahnwagen beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrs⸗ vorſchriften zurückzuführen. Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 15 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnt. Außerdem wurden ſieben jugend⸗ lichen Radfahrern wegen geringfügiger Ueber⸗ tretungen die Bentile aus ihren Rädern entfernt. Wegen nicht genügender Verdunkelung wurden 70 Ladengeſchäfte geſchloſſen. Außerdem wurden wegen derſelben Uebertretung 21 Wohnungsinhaber angezeigt und 54 gebührenpflichtig verwarnt. Prof. Dr. Richard Suchenwirih ſpricht Morgen, Mittwoch, 20 Uhr, findet die verſchobene Veranſtaltung mit Pg. Dr. Suchenwirth in der Harmonie, D 2, 6, ſtatt, die von der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, Abt. Volksbildungswerk, veranſtaltet wird. Prof. Dr. Suchenwirth iſt am 8. Oktober 1896 in Wien geboren. Er war Kriegsteilnehmer an der ruſſiſchen und italieniſchen Front und wurde am Ende des Krieges als Oberleutnant entlaſſen. Seit 1919 iſt er Mitglied der öſterreichiſchen NSDA. 1926 gründete er die Hitler⸗Bewegung in ſeiner Hei⸗ mat. Als Landtagsabgeordneter und Fraktions⸗ führer der nationalſozialiſtiſchen Fraktion im Staot⸗ für Wien lernte er auch die Verfolgungen es öſterreichiſchen Regimes kennen, erhielt unter anderem 4 Monate Konzentrationslager in Wöllers⸗ dorf und flüchtete 1934 ins Reich. Hier wurde er be⸗ kannt als Herausgeber der nationalſozialiſtiſchen Schriften:„Mutterland“,„Das Hakenkreuz“,„Vom erſten zum Dritten Reich“, 12 Schickſalsgeſtalten der deutſchen Geſchichte“. Profeſſor Suchenwirth iſt der Verfaſſer der im Dollheimer Verlag erſchienenen „Deutſche Geſchichte“. Wir freuen uns, den Direktor der Hans⸗Schomm⸗ Hochſchule für Lehrerbildung Paſing vor München in Mannheim begrüßen zu dürfen. Profeſſor Dr. Suchenwirth wird über:„Der Reichsgedanke 15 in der deutſchen Geſchichte“! ſprechen. Herbſt in den Bergen Die Wanderluſt hat noch keine Einbuße erlitten, im Gegenteil: mehr Ils ſonſt bei dem dieſigen No⸗ vemberwetter üblich hatten ſich am Sonntag Mit⸗ glieder und Gäſte des Zweigvereins Mannheim⸗ Ludwigshafen vom Odenwald⸗Klub am Bahn⸗ hofe der OéEch eingefunden, es ſcheint ſogar, der nun kleinere Radius der Wanderungen noch mehr Wanderfreunde anlockt. Die Schries⸗ heimer warteten uns mit ihrem konſervierten Sommer in einem ganz vorzüglichen Bergſträßler auf, und dann ſtieg man hinuf in den farben⸗ prächtigen Herbſt. Auf guten Wegen nahm die Wanderer ſein ganzer Zauber gefangen, und die Ruine der Schauenburg bei Doſſenheim ſorgte auch für einen drexlichen Blick auf die weite Ebene⸗ Durch den mächtigen Steinhruch erfolate dann der Abſtieg mit einer kurzen Raſt in Doſſenheim und ein Gang durch die in Gold und Puxzéur vrangenden Weingärten nach Handſchuhsheim. So mar damit die Berbindung der beiden Elektriſchen Mannheim— Neckarhauſen und Mannheim—Heidelbera herscelt ae Deu 70. Geburtstag feiert heute Herr Karl Müller, Monnheim⸗Käfertal⸗Süd, Forſterſtr. 25. Unſeren berslichen Glückwunſch! harmloſen Liedchen, Dienstag, 7. November 1939 Mehr Fleiſch, mehr Butter und mehr Cier! Die Rationen werden erhöht— Beſondere Zuteilungen ſind in Vorbereitung dub. Berlin, 6. November. Amtlich wird mitgeteilt: Bereitz ab 23. Oktober konnten Geſeküber der urſprünglichen Regelung bei der Zuteilung von Lebensmitteln auf Karten einige Verbeſſerungen, vor allem für Kinder, durchgeführt werden. Die infolge der Bezugsregelung und der ſonſtigen Maßuahmen der Kriegsernährungswirtſchaft günſtige Entwicklung der Verſorgungslage geſtattet es nun⸗ mehr, eine Reihe weiterer Verbeſſerungen der Lebensmittelrationen eintreten zu laſſen und außer den Sonderzulagen von Fleiſch, Butter, Eiern, Reis, Hülſenfrüchten und Schokolade bzw. Schokolade⸗ erzeugniſſen vorzunehmen. Erhöhung der Rationen: I. Es erhalten ab 20. November für je vier Wochen bis auf weiteres: 1. Kinder bis drei Jahren ſtatt bisher 450 Gramm. 500 Gramm Butter; 2. Kinder von drei bis ſechs Jabren ſtatt bis⸗ her 450 Gramm.. 750 Gramm Butter bei gleichzeitiger Herabſetzung der Milchtages⸗ menge für dieſe Kinder von Liter auf ein halbes Liter Vollmilch: 3. Kinder von ſechs bis vierzehn Jahren ſtatt 825 Gramm... rund 1035 Gramm Fett und zwar: ſtatt bisher 450 Gramm... 725 Gramm Butter, und ſtatt bisher 375 Gramm... rund 310 Gramm Margarine oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl: 4. Kinder bis zu vierzehn Jahren. 125 Gramm Kakaopulver. II. Alle Verſorgungsberechtigten er⸗ halten ab 20. November für die Dauer von vier Monaten für je vier Wochen zuſätzlich 125 Gramm Fleiſch⸗ oder Wurſtwaren. Beſondere Zuteilungen: 8 J. Im Dezember erhalten alle Verſorgungsberech⸗ igten: 1. Zuſätzlich zu den ſonſtigen Fleiſchrationen weitere 125 Gramm Fleiſch oder Kleiſch⸗ waren. (Jeder Verbraucher erhält alſo im Dezem⸗ ber insgeſamt 250 Gramm Fleiſch oder Fleiſchwaren mehr als bisher für vier Wo⸗ chen verteilt wurde.) 2. Zuſätzlich 250 Gramm Butter; 3. je Kopf 6 Eier; 4. alle Selbſtperſorger, die Milch an Molkereien liefern, erhalten im Dezember je Perſon zu⸗ ſätzlich 250 Gramm Butter. II. Es werden ausgegeben: 1. An alle Verſorgungsberechtigten und Selbſtverſorger in der Zeit vonn 18. Dezember 1939 bis 14. Januar 1940 je Kopf 375 Gramm Reis: 2. an alle Verſorgungsberechtigten je Kopf 500 Gramm Hülſenfrüchte, und zwar je 250 Gramm vom 15. Januar bis 11. Februax 1940 und vom 12. Februar bis 10. März 1940. III. In den Monaten Nowember und Dezember werden Schokoladeerzeugniſſe und Lebkuchen in den Ladengeſchüften zum Verkauf freigegeben. Jeder BVerbraucher kann beziehen: 1. Bis zum 19. November 1930 bis zu 100 Gramm Tafelſchokolade oder 125 Gramm Pralinenſchokolade; 2. vom 20. November bis 17. Dezember 1939. 200 Gramm Tafelſchokolade oder 250 Gramm Pralinen u. dergl. oder 100 Gpamm Tafel⸗ ſchobolade und 150 Gramm Pralinen u. dergl.; 3. bis zum 19. November 1939 bis zu 125 Gramm Lebkuchen aller Art; 4. vom 20. November bis 17. Dezember 1930 bis zu 200 Gramm Lebkuchen aller Art. In welcher Form der Verkauf dieſer Waren ge⸗ regelt wird, wird von den Ernährungsämtern örtlich bekanntgegeben. Veränderte Fettzuteilung: Die günſtige Entwicklung der Buttererzeugung macht es möglich, in der Zeit vom 20. November 1939 bis 14. Januar 1940 dem einzelnen Verbraucher größere Mengen von Butter zutzuteilen. Im Intereſſe der Vorratspolitik tritt gleichzeitig eine entſprechende Kürzung der Zuteilungen an Mar⸗ garine und Schweineſchmalz ein. Der Normalver⸗ braucher erhält demnach in der Zeit vom 20. Novbr. 1939 bis 14. Januar 1940 für je vier Wochen ſtatt bisher 450 Gramm 575 Gramm Butter, ſtatt bisher 375 Gramm 315 Gramm Margarine oder Kunſtſpeiſefett oder Speiſeöl; ſtatt bisher 250 Gramm 185 Gramm Schweineſchmalz oder Speck oder Talg. Alle für die praktiſche Durchführung dieſer Ver⸗ beſſerungen bei der Zuteilung non Lebensmitteln er⸗ forderlichen Einzelheiten werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben. M uns clie Fuctentcine Aeigeluaclit exclen Als Kiebitz bei einem Blockflötenkurs von Kdf- Man glaubt oft, daß die Handharmonika als Voltsinſtrument die ganze Konturrenz erdrücke. Das iſt aber nur bedingt richtig, die Zupfinſtru⸗ mente behaupten ſich nach wie vor in der Gunſt der Muſitbefliſſenen, und außerdem hat die brave Block⸗ flöte ein Heer von Anhängern. Durch Blockflötentöne haben wir uns locken laſ⸗ ſen— mitten hinein in einen Unterrichtskurſus für Anfänger. Unter Anfänger darf man aber nicht nur tleine Buben und Waoels verſtehen, o nein, wer haben ſogar richtige Muttis entdeckt, die ſich der Bloceflöte verſchreiben wonen. zWarüm auch nicht, für dieſes nette und melodiſche Inſtrument iſt es nie zu ſpät. Und die Kinder haben an einer ſüß flötenden Mutter einen Heidenſpaß. Da ſtand alſo alles friedlich vereint um den Flü⸗ gel ron Dr. Bellardi, dem Mann mit der gro⸗ ßen Blockflötenerfahrung. Der Jüngling neben dem Schulbub. die angehende Dame neben dem Schulmädel, und dazwiſchen die Herrſchaften, für die die Schulzeit ſchon erheblich lange zurückliegt. Durch die Blockflöte ſind ſie ja alle wieder„ſchul⸗ pflichtig“ geworden. wer nicht nur auf dem allerletz⸗ ten Loch blaſen will, der muß eben lernen lernen, lernen. Der Ton macht auch hier die Muſik. Um aber den richtigen Ton auf der Blockflöte gleich zu treffen, bedarf es eines kleinen Kniffs, „Zuerſt die Inſtrumente anwärmen“, ſagte deshalb Dr. Bellardi,„die ſind in dieſer Jahreszeit zu kalt und klingen des⸗ hhia lb zu hoch!“ Das Anwärmen geſchieht nun ſehr einfach, es wird nicht am Ofen gemacht, wie man annehmen könnte, ſondern durch den menſch⸗ lichen Atem, das heißt man bläßt einfach in die Schallöſfnung, alſo umgekehrt wie gewöhnlich, und ſchon iſt das Inſtrument gebrauchsfertig. Baſta. Die Unterrichtsſtunde, die wir beſuchten, war bereits die zweite des ganzen Kurſus, darum konnten wir nicht erleben, wie Dr. Bellardi ſeinen Schülern den richtigen Fingerſatz beibrachte. Das konnten ſie ſchon, und deshalb durften ſie auch die erſten Lied⸗ lein ſpielen. Von der Taube auf dem Dach, vom Sankt Nikolas, der nur den kleinen Kindern etwas bringen ſoll, von der Feuerwehr und von Hänſel und Gretel. Ziemlich vaſch ging das, obwohl der Lehrer äußerſt gewiſſenhaft war und keinen Schön⸗ heitsfehler durchgehen ließ. Man kann auf dem Weg über die unſcheinbare Blockflöte wunderbar muſikaliſch erziehen— man kann ſogar mit ihr den Anfängern die ſo gefürchteten Noten ſpielend bei⸗ bringen.(Obwohl es kein Schaden iſt, wenn ie⸗ mand ſchon Notenkenntniſſe mitbringt.) Das Inſtrument hat die richtige Tonhöhe, die Finger liegen auch richtig, jetzt noch der richtige An⸗ ſatz. Daß man nicht mit wild aufgeblaſenen Bak⸗ ken einfach hineinpuſten darf, verſteht ſich. Sauber ſoll geblaſen werden, und das geht am beſten mit „düt“; alſo ein d als Anſatz. dann ein ü und dann ein hartes t zum Abſchluß. Läßt man das t am Schluß weg, dann heult der Ton nach. So liegt der Fall bei den Inſtrumentaltönen. und die Stimm⸗ loſigkeit des„düt“ it dabei vorausgeſetzt, man ſpricht ja nicht in die Flöte, bei den gebundenen Tönen bleibt das abſchließende t wea und kommt erſt wieder beim letzten Ton, bei den kurzen Stac⸗ catotönen bleibt das ü fort. Hoffentlich haben wir damit keine Erziehungsgeheimniſſe verraten, wir glauben aber nicht, daß mit unſeren kümmerlichen Angaben einer etwas anfangen kann. Er ſoll es auch nicht. er ſoll es ia nicht. Der Ton macht die Muſik. Des muſikaliſchen Empfindens kann man aber dabei nicht entraten. zu gucken, das ſtrengt die Augen unnötia an und hat gar keinen höheren künſtleriſchen Zweck. Wenn der Flötenchor ganz ſchön geklungen hat, dann ſpielt Dr. Bellardi mit dem Harmonium dazu, das er ſich eigens für ſeinen Blockflötenunter⸗ richt' angeſchafft hat. Und das gibt einen guten Klang. ett. Karfoffeln brauchen Luft! Aus Kreiſen des Reichsnährſtandes iſt auf die Notwendigkeit hingewieſen worden, daß Keller⸗ räume, deren Fenſter aus Gründen des Luftſchutzes mit Sandſäcken pp. ſind, zur Erhaltung der darin gelagerten Lebensmitteln(Kartoffeln, Ge⸗ müſe uſw.) regelmäßig und ausreichend gelüftet werden müſſen. fahren und verletzt worden. Mit dem Verfahren, das die Reichsregierung in der Zuteilung der Lebensmittelrationen einſchlägt, kann man zufrieden ſein. Ihre Maßnahmen ſeit Beginn des Krieges haben ſich auf die Ernährungs⸗ lage derart günſtig ausgewirkt. daß erbebliche Ver⸗ beſſerungen in der Verſorgung eintreten können. Es gibt in den beiden letzten Monaten des Jahres mehr Fleiſch, mehr Butter und mehr Eier, und mit Rückſicht auf das herannahende Weihnachtsfeſt ſonſt noch allerlei was im Haushalt hoch willkommen ſein wird. Die ſtufenweiſe Verbeſſerung der Ratio⸗ nen iſt ſicherlich ſympathiſcher als der umgekehrte Vorgang. Oder hätte etwa die Reichsregierung zu⸗ ¹ erſt die großen Portionen austeilen und dann Ab⸗ ſtriche vornehmen ſollen? So ungeſähr war es doch im Weltkrieg, wo man ſich auf das Haushalten mit unſeren rieſigen Vorräten doch noch nicht ver⸗ ſtand. Und nun beweiſen dieſe Verbeſſerungen in den Zuteilungen, daß man aus den Irrtümern der Vergangenheit tatſächlich gelernt hat. Unſere Her⸗ ren Feinde mag das mächtig ärgern, wenn wir uns an den reichlicher gedeckten Tiſch ſetzen, aber uns ſelbſt macht das ganz entſchieden mehr Freude. 50 Fahre Gaſtſtätte„Kaiſerring“ Am 7. November 1889 eröffnete der Reſtaurateur Louis Schmoll in dem neu errichteten Haus L. 15, 12 die Gaſtſtätte zum„Kaiſerring“, die ſich großer Beliebtheit erfreute. Damals ſtand vom eigentlichen Kaiſerring noch nicht viel, unſer Haupt⸗ bahnhof war einigermaßen iſoliert. Bis zum Jahre 1910 blieb das Lokal im Beſitz des Gründers— einige Jahre vorher wurde es umgebaut, und er⸗ hielt ſeine heutige Form— dann übergab er es ſeinem Sohn Rudolf Schmoll. der es bis zur Stunde in bekannt vortrefflicher Weiſe führt. Herzlichen Glückwunſchl lick ad EdcigRNο Betrunken am Steuer Ausgerechnet ein Mineralwaſſerfabrikant h. Ludwigshafen, 6. Nowember. Ein unter Alkoholwirkung ſtehender Mineralwaſſer⸗ fabrikant kam auf dem hieſigen Viadukt mit ſeinem Lieſer⸗ kraftwagen von der Fahrbahn ab und fuhr einen ent⸗ gegenkommenden Radfahrer an. Der verantwortungslos handelnde Kraftfahrer wurde feſtgenommen und verwahrt. Der Führerſchein wurde eingezogen. Sie hat ſich geſtellt Am 4. November war auf der Reichsſtraße zwiſchen Dudwigshafen⸗Oppau und Frieſenheim ein Fußgänger von einem aus Oppau kommenden Perſonenkraftwagen ange⸗ Die Lenkerin des Wagens, die zunächſt unerkonnt weitergefahren war, hat ſich nach⸗ träglich bei der hieſigen Polizei gemeldet. Anordnungen der NSDAP Kreisleitung der NSDAP ührung. Mannheim, Rheinsiraſe 1für beide Lehrgemeinſchaften kön⸗ NS⸗Frauenſchaft neu noch aufgenommen werden.— Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Am 8. No⸗ vember 1939, 15.30 Uhr, Gemein⸗ ſchafts⸗Nachmittag in der Renn⸗ wieſengaſtſtätte für ſämtl. Frauen⸗ ſchafts⸗ u. Frauenwerksmitglieder. Liederbücher ſind mitzubringen. Die Deuiſche Arbeitsfront 1959, 17.30 Uhr, am Dienstag, Teilnehmer aufgenommen werden. — Vorbereitung für das Bilanz⸗ und bu Einige Teilnehmer Die Lehrgemeinſchaft Maſchinen⸗ ſchreiben für Anfänger(M 1/513/) beginnt am Dienstag, 7. Nopbr.. Zimmer.— Die Lehrgemeinſchaft Kurzſchrift für Anfänger(Nr. 508/7) beginnt dem 7. November 1939, 19 Uhr, Zimmer 48. An den beiden letztgenannten Lehrgemein⸗ ſchaften können noch einige In⸗ Fabrik⸗ ſteller, Nürnberg, Goetheſtr. 44, ſchreibt am 16. 10. 39:„Immer * wieder leide ich, beſonders in der Uebergangszeit, an rheumatiſchen Beſchwer⸗ den, die ich mir im Weltkrieg zugezogen habe. Die Trineral⸗Ovaltabletten wirken bei mir her⸗ vorragend. Schon wenige Tabletten machen mich Auch bei der Blockflöte nicht. Und da ſetzt, wie ge⸗ zagt, der Lehrer ſchon zeitig ein. An den kleinen die nicht wegen ihrem Schall, ſondern wegen ihrer Brauchbarkeit im Heft ſtehen, wurde ſchon recht geboſſelt. Da wax auf die Phraſie⸗ Kreiswaltung'heim, Kheinstr. 3 Berufserziehungswerk O 4, 8/9 A. Kaufmänniſche Lehrgemein⸗ ſchaften. Die Lehrgemeinſchaft Steuer fällt bis auf weiteres aus, da der Uebungsleiter, Kamerad Schaar, zum Heeresdienſt einge⸗ zogen wurde. Der Neubeginn wird ſchriftlich bekanntgegeben.— Durchſchreibe⸗Buchführung. Für dieſe Lehrgemeinſchaft können noch tereſſenten teilnehmen.— Ruſiiſch für Anfänger. Der Beginn dieſer Lehrgemeinſchaft wird in den nächſten Tagen endgültig ſchrift⸗ lich bekanntgegeben.— Für Ita⸗ lieniſch II werden noch einige Teilnehmer aufgenommen. B. Techniſche Lehrgemeinſchaften. Werkſtattrechnen(Refa⸗Vorlehr⸗ gemeinſchaft). Es können ſich hier⸗ zu noch einige Teilnehmer an⸗ melden. Verkäufe Verſchied. eiſerne ken zu verkaufen. *2769 M 3, 7. Eine aut erhalt. Halster-Ceioe preisw. zu ver⸗ kaufen. Angeb. u. L 2 73 an d. Geſchſt.*2784 Cebr. Herren- U. Damenrad 1 Löſch, ſchäftsſt. 2786 Kleinanzeigen liegt es also *278 N 5 781 Weyimischtes nicht an der Gröte, son Lduschienen- rung zu achten, auf die richtige Atemführung, auf 0 7. 16, 4. Stck. die Natürlichkeit der Melodieführung und auf vieles andexe. Streug verboten iſt es, auf das Inſtrument 6 Fremden- Ammer 2 Teppiche, 1 Gasherd und Sonſtiges zu verkaufen.— Zu erfr. in der Geſchſt.*2760 Sehr aut erhalt. Wokümas zu Herkaufen.— Adr. in der Ge⸗ — und wenn Sie genau hinsehen, dann merken Sie, daß selbst die kleinste Kleinanzeige ſür wenige Groschen in der Neuen Mannheimer Zeitung schon Erfolg hat. Bei dern nur daran, daß sie ſchmerz⸗ und beſchwerdefrei. Aus Dankbarkeit teile ich Ihnen dies gerne mit.“ Bei allen Erkältungskrankheiten, Grippe, Rheuma, Ischias, Nerven⸗ u. Kopfſchmerzen haben ſich die hochwirk⸗ ſamen Trineral⸗Ovaltabletten beſtens bewährt. Keine unangenehmen Nebenwirkungen auch bei Magen⸗, Herz⸗ oder Darmempfindlichkeit. Machen auch Sie einen Ver⸗ ſuch! Packung 20 Tabletten nur 79 Pfg. In einſchl. Apoth, erhältlich oder durch Trineral Gmbe. München 27. 8e 4 WANDERER 4 81e—9++, J. BuchER ANNEEE221 B1.5 „ 3 Aablatrummer Ztür., mit 975. Friſierk. —5 Friſier⸗ ommode 180 em 396. Ztür., Eiche/ Nuß⸗ FEPE auch zu jeder Gelegenheii 425.— 5 aufgegehen werden. Das Saelafbe Kane 8t nämlich die Hauptsa ee W che. Sie dürten bei keine au perkaufen. 5 5 Gelegenheit vergessen. Ich. Baumann Co. Anzuſ. 16—18 U Abeel Kramer wie wertvoll die Kleinan- Verkaufshäuſer Telephon Werk: 44427 3 zeige unserer Zeitung ist 0 T1 Nr. 78 (ſchmale Treppe) beten: 402 0 Fernru 278 85 7⁰0 1 Nämorrhoiden sind lästie. Verlangen Sie portoftel Gratisprobe Anuvalinfabrik Berlin S 61/ A 450 ſchwacht Arbeitskraſt und Lebensfreude. Buclen Sie ſich nicht länger. Nehmen Sie Solarum, das bewährte Spezialmittel. Packg. 18 Tabl. 4.26 n Avotbeken 1lu. a. aeldum phenylaliylbarbital 0,1) Sammier tauschen ihre fl-Scheck in F 4, 21 Bilder u. Alb. vorrätig bei R. Zwick —— 732 Fur Kleimnanzeisen seln vielen Jahren die Nr1Z! U. linvell + 6, 12 Lel. 21222, 21222 ** * —— Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite/ Nummer 470 Jußball-Kriegsmeiſierſchaft Beginn am 19. November Die badiſche Kriegsmeiſterſchaft im Fußball beginnt am 19. November. In den Gruppen Nord⸗ und Mittel⸗ baden hat man je eine Sechſergvuppe gebildet. In Nord⸗ baden kommen zu den Gauligavereinen die Tabellenführer der Bezirksklaſſe, Amicitia Viernheim und§G Kirchheim, und in Südbaden FC Birkenſeld und FV 04 Raſtatt. Die beiden Gruppen weiſen dann folgende Zuſammenſetzung auf: Nordbaden: VfR Mannheim, SV Waldhof, Spogg Sandͤhofen, Vid Necharau, Amieitia Viernheim und§6 Kirchheim. Mittelbaden: Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV, VſB Mühlburg, 1. FC Pforzheim, FC 08 Birkenſeld und FV 04 Raſtatt. Jußball im Kreis Heidelberg Ergebniſſe der Stafſel 1 Union Heibelberg— Doſſenheim:0 Durch die ſtarke Abwehr der Gäſteverteidigung kommte Union nur mit einem verhältnismäßig knappen Ergebnis den Sieg davontragen. Nie ſtand der Sieg für Union außer Frage, denn die Ueberlegenheit zeigte ſich ſchon gleich zu Beginn des Spieles. Reichsbahn— Eppelheim:8 Schon gleich zu Beginn des Spieles konnte Eppelheim durch ſtapbes Drängen vor dem Gäſtetor zweimal erfolg⸗ reich ſein. Dieſer Erfolg entmutigte die ſo ausſichtsreich im Rennen liegenden Reichsbahner, ſo daß Eppelheim, nachdem das Spiel:0 ſtand, mit weiteren 5 Toren das Spiel für ſich entſcheiden konnte. Handſchuhsheim— Rohrbach:6 Zuerſt ging Rohrbach in Führung und bis zur Pauſe konnten beide Parteien je 1 Tor aufholen. Der Sturm von Rohrbach konnte in der zweiten Spielhälfte in regel⸗ mäßigen Abſtänden 4 weitere Tore erzielen. Kirchheim— 05 Heidelberg:0 Kirchheim hatte ſeine Mannſchaft durch beurlaubte Sol⸗ daten verſtärkt, ſo daß es von vornherein feſtſtand, daß Heidelberg wicht gewinnen konnte. Württembergs Fußballelf gegen Baden Nach dem Gan Baden hat jetzt auch Württemberg ſeine Fußball⸗Mannſchaft aufgeſtellt, die am 12. November in Stuttgart den Ausſcheidungskampf zum Reichsbundpokal⸗ Wettbewerb beſtreiten. Die Schwaben ſtützen ſich auf fol⸗ gende Elf: eller (Stuttgarter SC) Fritſchi otza (Stuttgarter SC)(Stuttgarter Kickers) Ribke Richt Kueer (Stuttgartex.) Geide BfB Stuttgart) Förſchler Schãfer Bökle Lehmann (Stuttgarter Kickers)(alle örei VfB Stuttgart) Als Erſatzſpieler wurden aufgeſtellt Hübner(ViB Stuttgart) und Hänsler(Stuttgarter SC). Die badiſche Mannſchaft geändert Die badiſche Manmſchaft für das Reichsbundpobalſpiel gegen Württemberg am kommenden Sonntag in Stutt⸗ gart mußte durch die Abſage von Raſteftte r⸗VfB Mühl⸗ burg eine Aenderung erfahren. An ſeiner Stelle ſpielt Beh a⸗FC Freiburg. Die badiſche Mannſchaßt ſpielt jetzt in folgender Auf⸗ ſtellung: Vetter⸗Bſ Mannheim; Immig⸗KỹV, Gramnlich⸗ FC Villingen; Schneider, Heerwann(beide SV Waldhof), Feth; Striebinger(beide VfR Mannheim), Beha⸗Frei⸗ HGlut raſiert- gut gelaunt! burger FC, Erb⸗SV Waldhof, Klimger⸗FV Daxlandem, Günderoth⸗SV Waldhof. „Von den Söhnen eurer Kriegskameraden“ Im Zeichen der deutſch⸗bulgariſchen Sportfreundſchaft Als die deutſche Fußball⸗Ländermannſchaft nach ihrem ſchwer erkämpften Siege über Bulgarien in Soſia Gegen⸗ ſtand herzlicher und betonter Freunöſchaftskundgebungen war, ſpürten alle die mit dabei waren, daß ſiher nicht nur dieſes ſportliche Ereignis dem Junak⸗Stadion einen neuen Beſucherrekord brachte. Nein, dieſe Gaſtfreundſchaft und alle aus Anlaß der Anweſenheit deutſcher Sportler gege⸗ benen Feſtlichkeiten waren ein Ausdruck der Gefühle, die in Bulgarien für das befreundete Deutſchland beſtehen. Nicht anders wurde es in Berlin, als die bulgariſchen Fußballer am Sonntagvormittag vor dem Städtekampf am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz niederlegten, der die Aufſchrift trug:„Von den Söhnen eurer Kriegskame⸗ raden.“ Schon am Samstag waren die Bulgaren Gäſte des Reichsſportführers und der Deutſch⸗bulgariſchen Geſell⸗ ſchaft. Am Sonntag ſtand ein Kameradſchaftsabend im Zei⸗ chen der deutſch⸗bulgariſchen Freunoͤſchaft, wobei der bul⸗ gariſche Geſandte in Berlin, Miniſter Drganoff, und die kulgariſchen Mannſchaftsführer ihren Gefühlen in herzlichen Worten Ausdruck gaben. Am Montag folgten die bulgariſchen Fußballer noch einer Einladung dies Ober⸗ bünrgermeiſters der Stadt Berlin und erſt am Dienstag traten ſie die Heimreiſe nach Sofia an. Vadens Schützen voran Schützen⸗Geſ. Grötzingen gewinnt den Wanderpreis Dem Deutſchen Schützen⸗Verband war von der Waffen⸗ induſtrie ein Wanderpreis zur Verfügung geſtellt worden, den die beſte Mannſchaft der Vereinsmeiſterſchaft beim Schießen mit dem KK.⸗Gewehr erhalten ſollte. Verlangt wurde, daß mindeſtens dpeiviertel der aktiven Schützen an dem Wettbewerb mit militäriſchem Anſchlag teilnehmen. Die Schützengeſellſchaft Grötzingen(Baden) erreichte mit je fünf Schuß in den drei Anſchlagsarten auf die 50 Meter entfernte Zwölfer⸗Ringſcheibe den ausgezeichneten Durch⸗ ſchnitt von 150,87 Ringen bei 180 möglichen und wurde damit Gewinnerin des Wanderpreiſes. Hinter Grötzingen belegten der PoſtsV München mit 148,42 Ringen und der KKͤS Königsberg mit 143,27 Ringen die nächſten Plätze. Hugo Bardorff 84 Fahre alt Unſer Rudermitarbeiter Hugo Bardorff, Frank⸗ furt a.., feiert am 8. November ſeinen 84. Geburtstag. Seit vielen Jahrzehnten iſt er für unſere Zeitung als Rudermitarbeiter tätig. Sein großes Fachwiſſen und ſeine obfektive Berichterſtattung ſind in Rudererkreiſen hoch⸗ geſchätzt. Trotz ſeines hohen Alters beſucht er noch vegel⸗ mäßig jede größere Regatta und erledigt ſeine Bericht⸗ erſtattung ſelbſt belephoniſch. Der Sport hat Bardorff jung erhalten, denn er hat es verſtanden, ſich immer den Erforderniſſen der Zeit anzupaſſen und ſeine Bericht⸗ erſtattung und ſportliche Mitarbeit danach einzuſtellen. Der deutſche Ruderſport verdankt Bardorffs Anregun gen viel. Der Dank für ſeine Arbeit iſt eine ganze Reihe höchſter Auszeichnungen. Wir danken Hugo Bardorff für ſeine bisherige Mit⸗ arbeit und wünſchen ihm noch einige Jahre ungetrübter Lebensfreude und Schaffenskvaft. * Motorflugmodell„Häschen“ Bauplan und Bauanleitung von Georg Haaſe. 12 Seiten Text, 1 Bauplan 60%85 Zentimeter(Maßſtab:1) Preis 1,20 Mark. Jeder, der die Abſicht hat, einmal an einem internationalen Modellflugwettbewerb teilzunehmen, ſollte ſich zu ſeinem Vorteil mit der Balſaholzbauweiſe vertraut machen, um mit gleichen Waffen den Ausländern ent⸗ gegentreten zu können. Der vorliegende Bauplan führt in dieſe Balſaholzbauweiſe, die ſich ſehr ſtark von der üb⸗ lichen Flugmodellbauweiſe unterſcheidet, ein Beim Bau von Metallſlugmodellen werden neuerdings Spezialzangen, z. B.„Conſtructor junior“, immer mehr verwendet, da ſie eine vereinfachte Bauweiſe ermöglichen. Das neue„Metallmotorflugmodell X 11“ wird mit ſolchen Spezialzangen in der Meco⸗Bauweiſe aus Leichtmetall ge⸗ baut. Bauplan und Bauanleitung dafür erſchienen als Band 188(14 Seiten Text, 1 Bauplan 86 120 Zenti⸗ meter, Maßſtab:), Preis 1,20 Mark. Der Verfaſſer iſt der bekannte Modellbauer Otto Wernicke. Noch ein drittes Büchlein für Anfänger iſt in dieſer Reihe herausgekommen unter dem Titel„Segelflugmodelle aus Holz und Karton mit guten Flugleiſtungen“ von A. Kowalſki, 8 Seiten Text, 1 Bauplan 84„ 118 Zentimeter, Preis 80 Pfg. Bei dieſen Modellen wird der Rumpf aus dünnen Tannenbrettchen ausgeſägt und die Flügel und Tragflächen aus ſtärkerem Karton in Einſchnitte ein⸗ geleimt, eine patentamtlich geſchützte Bauweiſe. Alle drei Bändchen erſchienen im Verlag Otto Maier, Ravensburg. in Balſaholz⸗Bauweiſe. Munokis- Uno WIgTseugrTs-Tklune Kursgesſaliung nach oben gerichiei Geringe Umsätze wie an den voriagen Berlin, 7. November. Die Aktienmärkte boten am Dienstag etwa das gleiche Bild wie an den Vortagen. Die Umſätze waren nicht ſonderlich umfangreich, beſtanden aber zumeiſt aus Kauf⸗ aufträgen, ſo daß die Kursgeſtaltung bis auf einige Aus⸗ nahmen erneut nach oben gerichtet war. Auch Renten fanden weiterhin Intereſſe, was gleichfalls in Kurs⸗ beſſerungen zum Ausdruck kam. Am Montanmarkt lagen lediglich Klöckner um/ v. H. ermäßigt, während andererſeits Vereinigte Stahlwerke 965 Hoeſch 2 und Rheinſtahl 4 v. H. gewannen. Von Braun⸗ kohlenwerten fielen Rheinbraun durch einen Verluſt von 2½ v. H. auf, wobei der Notiz ein Umſatz von nur 9000 4 zugrunde lag. In der chemiſchen Gruppe ſetzten Farben mit 1587 um v. H. höher ein und ſtiegen alsbald weiter auf 159. Von Heyden gewannen v. H. Elektro⸗ und Verſorgungswerte erzielten nennenswerte Steigerungen. So gewannen Deſſauer Gas 1½, Ilſe Schleſien v.., Lahmeyer 1½ v. H. Niedriger lagen Bekula und Schleſiſche Gas um je K v. H. Für die Anteile von Maſchinenbaufabriken waren die Meinungen geteilt, jedoch hielt der feſtere Grundton an. Orenſtein u. Rheinmetall Borſig lagen je 1 v. H. höher, während Demag und Berliner Maſchinen 74 v. H. ein⸗ büßten. Zu erwähnen ſind noch von Metallwerten Deut⸗ ſcher Eiſenhandel mit plus 1. von Bauwerten Holzmann mit plus 1,50 und von Zellſtoff⸗Aktien Aſchaffenburger mit plus 3 v. H. Außerdem ſtiegen von Bahnaktien Eiſen⸗ bahnverkehr um 2,50 v. H. Niedriger lagen BMW um 74 und Conti⸗Gummi, die im gleichen Ausmaß nachgaben. Imm variablen Rentenverkehr ſtellte ſich die Reichsalt⸗ beſitzanleihe auf 1353 gegen 135,25. Die Gemeinde⸗ umſchuldung notierte unverändert 9396. Steuergutſcheine 1 lagen zumeiſt leicht gebeſſert. Man nannte Dezember 99,45 bis 99,50, Januar 98,90 bis 95, Februar 98,60, März 98,40 bis 45, April und Mai je 98,20. Im Verlauſe blieb der Grundton freundlich, wobei die Umſatztätigkeit nach wie vor nur mößigen Umfang hatte. Für Aktien überwogen weiter Beſſerungen von bis 74 v. H. Farben notierten 159. Von den ſpäter bewerteten Pa⸗ pieren gewannen Stolberger Zink 3 v. H. und Zellſtoff ——— zunächſt 4 und hernach nochmals den gleichen etrag. Aun Kaſſarentenmarkt blieben Hypotheken⸗Pſandbriefe ſtark geſucht. Auch Liquidations⸗Pfandbriefe waren zum Teil beachtet, aber nicht gantz einheitlich. Kommunalobli⸗ gationen hatten ruhiges Geſchäft. Stadtanleihen waren meiſt geſtrichen, vereinzelt aber auch etwas feſter. Pro⸗ vinzanleihen verkehrten in ſtetiger Haltung, desgleichen Reichs⸗ und Länderanleihern. Induſtrieobligationen wie⸗ ſen bei eher freundlicher Grunoſtimmung und ruhigem Geſchäft nur unbedeutende Veränderungen auf. Der Privatdiskontſatz wurde bei 2 v. H. belaſſen. Aum Geldmarkt blieben die Blankotagesgeldſätze mit 2 bis 2,25 v. H. unverändert. Von Valuten errechneten ſich nach Berliner Parität der Belga mit 41,60, der Gulden mit 132,35 und der Schweizer Franken mit 55,93. Berlin, 7. Nov. Deviſennotierungen unverändert Weihnachiswerbung frühzeiſig vorbereiien Bedarfsartikel als Geſchenke Wir kennen ſeit langem das Schlagwort vom prak⸗ tiſchen Schenken, das in jedem Jahr zur Weihnachtszeit ſeine Auferſtehung erlebt und ſchon ein wenig von ſeiner Jugendſriſche eingebüßt hat. Das ſoll uns aber nicht hin⸗ dern, in dieſem Jahr einmal zu überlegen, ob es nicht Dinge gibt, die ſonſt allgemein nur bei Beoarf angeſchafft werden, die aber in der heutigen Zeit durchaus den Platz von nicht unbedingt lebenswichtigen ſogenannten Geſchenk⸗ artikeln einnehmen können. Nein, nein, es ſoll damit keineswegs zum Ausdruck ge⸗ bracht werden daß für Geſchenkartikel nicht geworben werden ſoll, im Gegenteil, wo ſolche von einem Geſchäft geführt werden, gehören ſie ſelbſtverſtändlich wie immer in den Mittelpunkt der Weihnachtswerbung. Es kommt uns nur darauf an, denjenigen Unternehmungen, die infolge der Zeitumſtände eine warenmäßige Umſtellung im Ver⸗ kauf vornehmen mußten, einen Tip zu geben, wie ſie trotz aller Schwierigkeiten die Weihnachtszeit werblich aus⸗ nutzen können. 5 Es iſt doch ſo, daß zahlreiche Gegenſtände, z. B. ſolche, die der Vorratshaltung dienen, wie Einmahkruken, Brot⸗ köſten uſw., heute eine erhöhte Bedeutung erlangt haben und eine Hausfrau als Weihnachtsgeſchenk beſtimmt erfreuen können. Da gibt es weiter viele Gegenſtände, die der Arbeits⸗ und Zeiterſparnis dienen, für die ſonſt wenig oder gar nicht geworben wurde und die zahlreichen Schen⸗ kenden gar nicht gegenwärtig ſind, dem Beſchenkten aber hoch willkommen ſein werden. Der Wert eines Geſchenkes liegt ja doch vor allem immer darin, daß der Gebende damit einen Wunſch des Empfan⸗ genden erfüllt. Der Wunſch wird aber weitgehend vom Bedürfnis beſtimmt und die Bedürfniſſe der Gegenwart ſind naturgemäß mehr auf das Notwendige gerichtet als in Zeiten des Friedens. Weihnahtswerbung will ſorgfältig vorbereitet ſein. Wer alſo ein gutes Weihnachtsgeſchäft erzielen will, ſei ſchon jetzt daran erinnert, in Befolgung unſeres Vorſchlages die Bedarfsartikel ſeines Geſchäftes auf ihren Geſchenkwert zu prüfen und die Werbung dafür rechtzeitig einzuleiten.(Aus„Korreſpondenz für Verkaufs⸗ förderung und Werbung“ Nr. 18 vom 4. Oktober). * Zur Verteklung von Gewürzen. Für die Ausſtellung von Bezugsſcheinen für Gewürze iſt ſtets der Verwendungs⸗ zweck maßgebend. Wichtige Großverbraucher, deren Verſor⸗ gung weitgehend ſichergeſtellt ſein muß, ſind Apotheken, Krankenhäuſer, Kliniken, Gaſtſtätten, Werkskantinen, Wohl⸗ fahrtseinrichtungen u. a. Außerdem ſind die Erzenger für die Hausſchlachtung unbedingt zu verſorgen. Für alle zu⸗ nächſt als vordringlich lebenswichtig und notwendig er⸗ kannten Weiterverorbeiter ſind nunmehr die Voraus⸗ ſetzungen für die Ausſtellung von Betugſcheinen geſchaffen. Fleiſchereien und Wurſtfabriken benötigen bis zum 31. De⸗ zember keinen Bezugſchein. Sie werden auf Grund der Bezugsmenge im Jahre 1938 von ihren damaligen Lieſeran⸗ ten nach einem von der Hauptvereinigung der deutſchen Gartenbauwirtſchaft herausgegebenen Zuteilungsplan ohne Bezugſchein mit Gewürzen und Gewürzmiſchungen belie⸗ fert. Käſereien erhalten von dem zuſtändigen Milchwirt⸗ ſchaftsverband den Bezugſchein, Fiſchkonſervenherſteller von der Hauptvereinigung der deutſchen Fiſchwirtſchaft, Senf⸗ fabriken, Gurkeneinlegereien, Gemüſekonſervenherſteller, Nährmittelfabriken und pharmazeutiſche Betriebe von der Hauptvereinigung der deutſchen Gartenbauwirtſchaft, Er⸗ zeuger mit Hausſchlachtungen von den zuſtändigen Er⸗ nährungsämtern. Zur Herſtellung von Speiſen erhalten Weiterverarbeiter, wie Krankenhäuſer, Kliniken, Werk⸗ kantinen, Strafanſtalten, Erziehungs⸗ und Erholungsheime, Wohlfährtseinrichtungen, Einrichtungen der Daß und ähnliche den Bezugſchein vom zuſtändigen Ernährungsomt. Für die Belieferung der Bäckereien, Konditorzien und Feingebäckfabriken und andere hier nicht genannte Weiter⸗ verarbeiter erläßt die Hauptvereinigung der Oeutſchen Gartenbauwirtſchaft erſorderlichenfalls nach Ausführungs⸗ anweiſungen, deren Inhalt den zuſtändigen Fachgvuppen zur Mitteilung an ihre Mitglieder bekanntgegeben wird. Das gleiche trifft für die Belieferung der Einzelhandels⸗ geſchäfte mit dem Zwecke der Abgabe an die Verbraucher zu. * Die Be⸗ oder Verarbeitung von Salzheringen aller Art in⸗ und ausländiſchen Urſprungs zu Marinaden, Mat⸗ jesfilets, Gabelbiſſen und dergl. ſowie zu Paſten und Sa⸗ laten verbietet die Hauptvereinigung der deutſchen Fiſch⸗ wirtſchaft. Betriebe des Einzelhandels dürfen von den ihnen zugeteilten Salzheringen bis zu 10 v. H. zur Her⸗ ſtellung von Heringsſalat verwerten. Dabei ſind vorzugs⸗ weiſe beſchädigte Heringe zu verwenden. Die Anordnung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft. * Die Emil Seelig AG., Kornkaffee⸗Fabrik, Heilbronn, veröffentlicht ihren Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1938/39 (30..). Der Jahresertvag ſtellt ſich auf 0,655(i. V. 0,649) Mill.. Beteiligungserträge werden mit 12 000(11 000)% ausgewieſen, während Zinſen unv. 44 000“, ao. Erträge 3630(3000) /& erbrachten. Nach 4000(6000)/ Abſchreibun⸗ gen und 40 000 ao. Aufwendungem verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 108 413(104 669) /, der ſich um den Gewinn⸗ vortrag von 9000(28 000) erhöht. Die HBV. ſetzte die Dividende auf unv. 8 v. H. feſt, die abzüglich Kapital⸗ ertvagſtener und Kriegszuſchlag in bar ausgeſchüttet wird. Der Aufſichtsvat der Geſellſchaft beſteht aus Konſul Paul Rueff⸗Stuttgart, Vorſitzer Dr. Ernſt Wecker⸗Heilbronn, ſtellv. Vorſitzer, Direktor Hch. Ruf⸗Berlin, Direktor Adolf Gruis⸗Berlin. Direktor Guſtay Schneider⸗Ludwigsburg iſt infolge Todes ausgeſchieden. Im Stäotiſen Theater findet am nerstag aus Bewegung eine Aufführung des Schauſpieles von Hanns Gobſch„Der andere Feldherr“ ſtatt. Das zweite Symphoniekonzert des Stäctiſchen Orche⸗ ſters iſt am Freitag wieder im Theater. Die Ausſtellung„Deutſche Maler der Gegenwart“, die vom Heidelberger Kunſtverein im Kurpfälziſchen Muſeum veranſtaltet wird, erfreut ſich eines außerordentlich guten Beſuches. Sie wird noch bis 19. November geöffnet ſein. Eine Jacht kam von Kopenhagen ROMAN VON KURIPERGANDE 40 Copyright by Carl Duncker, Verlag, Berlin W. 35. Greta drückte die Fingerſpitzen gegen die Schlä⸗ fen, die ſchmerzten.„Sie ſagten, ſie hätte Ihnen ge⸗ droht, zu ſchwören. Es wird bei der Drohung blei⸗ ben, Herr Witthans.“ Er lachte kurz und faſt beluſtigt auf.„Sie ken⸗ nen ſie nicht; was ſie verſpricht, hält ſie auch.“ Er griff wieder nach dem Fuß der Lampe und drehte ihn hin und her, ſein Geſicht wurde ſtill und ſchwer. „Sehen Sie,— als ich ihr nun den Vertrag brachte, als ich nun wußte, daß ſie Geld beſaß, glaubte ich, daß ſie aus meinem Geſichtskreis verſchwinden würde. Genau das Gegenteil iſt eingetreten, ſie war unabhängig geworden und hatte ihre Handlungs⸗ freiheit wiedergewonnen— gegen mich!“ Er ſchüt⸗ telte den Kopf, als verſtände er die Welt nicht mehr, und in ſeinem ſtarken Geſicht zitterte es jetzt vor Zorn. Greta wartete dann eine Weile, ehe ſie fragte: „Warum haben Sie Herrn Lampert die Proviſion verſchwiegen, Herr Witthans? Herr Lampert hat ſich nun auch darüber Gedanken gemacht.“ Er hörte den leiſen Vorwurf in ihrer Stimme und konnte ſich nur mühſam beherrſchen.„Halten Sie mich für ſo unwürdig, daß ich nach all dem, was ich in meinem Leben durch Herta Karl auszuſtehen gehabt habe, nun von dieſer noch eine Proyiſion an⸗ nehmen könnte?“ Sie ſaß blaß und ſchweigend, es durchfuhr ſie wie ein tödlicher Schreck. „Bitte, warum ſchweigen Sie?“ fragte er, immer erregter. „Aber, Herr Witthans!“ bat ſie leiſe. Er ließ keinen Einwand mehr gelten.„Bitte, wie können Sie das von mir glauben?“ „Aber Herr Lampert hat die Beweiſe“, rief ſie leiſe und verzweifelt. „Welche Beweiſe?“ „Er hat den Kontoauszug in den Händen, daß Ihnen von Herta Karl für Ihre Vermittlung eine von fünfzigtauſend Mark überwieſen wor⸗ E Er ſtarrte ſie an, als erblickte er eine Erſcheinung, ſeine Lippen wurden grau.„Hat Jul Ihnen das geſagt?“ fragte er dann in eiſiger Ruhe. „Ich habe den Kontvauszug ſelbſt geſehen.“ Er ſchob den Stuhl ſelbſt zurück, blieb aber noch ſitzen.„Es iſt alles infam, aber dies überſteigt das Maß der Erträglichkeit. Ich weiß von dieſer Pro⸗ viſion nichts, ſie hat ſie mir überwieſen, um mich da⸗ durch endgültig in den Augen Juls, vor einer Prü⸗ fungskommiſſion und dann auch vor Gericht zu ver⸗ dächtigen.“ Er erhob ſich. Greta ſtand gleichfalls mit ihm auf.„Was wollen Sie tun, Herr Witthans?“ „Ich will zum Boot und ſie fragen, ob ſie mir die Proviſion überwieſen hat.“ Sie erſchrak noch heftiger.„Nehmen Sie mich bitte mit, Herr Witthans.“ 5 Er ſchüttelte den Kopf. Das hatte noch gefehlt, daß er eine Frau wie Greta zu Herta Karl mit⸗ nahm. Sie kam um den Tiſch und ſah ihm bittend in die Augen.„Tun Sie nichts Unüberlegtes.“ Ihre Lip⸗ pen zitterten. Er lächelte eiſig.„Keine Bange!“ „Und dann kommen Sie bitte wieder, nicht wahr? Herr Lampert muß um dieſe Zeit eintreffen.“ * Es war dunkel über Meer und Strand, als Lampert in die Halle trat. Das helle Licht blendete ihn, er ſtand für Sekunden mit halb zuſammen ge⸗ kniffenen Augen und ſah Greta auf ſich zukommen, ſchwebend wie eine Erſcheinung. „Da ſind Sie nun, Herr Lampert!“ Sie ſtreckte ihm die Hand hin, die er ſchnell und haſtig ergriff. „Wo iſt Pünktchen?“ Und Lampert ſah ſich um. „Sie iſt auf ihrem Zimmer.“ Er ſah ſich wieder um.„Und Witthans?“ „Er ging für einen Augenblick zum Boot und * wird wiederkommen, er hat bis jetzt auf Sie ge⸗ wartet.“ Lampert lächelte verkniffen, und nun. da er hier wieder ſtand, war ihm zumute, als habe er nie Wahnſinnigeres getan als dieſe Rückfahrt nach See⸗ walde. Auch der alte Peterſen hatte den Kopf ver⸗ loren gehabt. „Ich will zuerſt Pünktchen ſprechen“, ſagte er und lief ſchon die Treppe hinauf. Pünktchen lag auf dem Liegeſofa, als Lampert zu ihr ins Zimmer trat. Eine ampelartige Lampe, deren milchiges Glas mit Schmetterlingen und klei⸗ nen Vögeln bunt und kindlich bemalt war, ſpendete gedämpftes Licht wie in einem Krankenzimmer. „Biſt du krank?“ fragte Lampert und trat vor⸗ ſichtig näher. Sein Mantel war offen, er hielt den Hut in der Hand, ſein Haar hing grau und verklebt in der Stirn. „Nein, Vater“, flüſterte Pünktchen. Sie hockte ſich hin und blickte auf die zuſammengelegten Hände in ihrem Schoß. Ihre Beine ſtanden gerade gegen den Boden. „Alſo da bin ich wieder“, nahm Lampert dann wieder das Wort.„Und mein erſter Weg iſt zu dͤir, Kind. Wir wollen untereinander kein langes Klagelied anſtimmen.“ Er räuſperte ſich und legte ſeinen Hut auf den Nachttiſch, um ihn im nächſten Augenblick wieder an ſich zu nehmen.„Wir müſſen 750 daß wir noch retten können. was zur ret⸗ en iſt.“ Pünktchen war die Kehle wie zugeſchnürt. Wenn der Vater ſie kalt und maßregelnd behandelt hätte, wenn der gerechte Zorn in ihm ausgebrochen wäre, alles wäre leichter zu ertragen geweſen als dieſer ſtille, kummervolle, endgültige Ton ſeiner Stimme. Sie wagte nicht den Kopf zu heben.„Ich wollte ihn zuerſt allein ſprechen, Vater.“ „Du hatteſt ihm vertraut?“ „Ich glaubte nicht, was dieſe Herta Karl von ihm behauptete.“ „Aber, Kind! Kannteſt du denn Herta Karl?“ „Sie war bei mir, Vater, und hat mir alles er⸗ zählt.“ „So, ſie war bei dir, das iſt dann des Rätſels Löſung.. Aber, Pünktchen, man kann einem ande⸗ ren Menſchen nicht einen Bruder und eine Schwäge⸗ rin anhängen, das hätteſt du dir überlegen müſſen.“ „Das habe ich mir auch geſagt, Vater. Aber ich war ſo verwirrt, ich wußte nicht aus noch ein.. ich kann nicht mehr ſagen, wie mir zumute war. Sie behaup⸗ tete, ſie habe ein altes Anrecht auf Witthans und ich ſollte Witthans zu verſtehen geben, daß eine Ver⸗ bindung zwiſchen ihm und mir niemals zuſtandekom⸗ men könnte. Sie ſagte, es läge nur bei mir, ob es zu einem Skandal kommen würde oder nicht!“ „Wahnſinn!“ ſtöhnte Lampert. Er trat dicht vor Pünktchen hin, griff ihr unters Kinn und hoh den Kopf zu ihr auf.„Witthans iſt zu alt für dich, Kind!“ Sie lächelte ſchmerzlich.„Ja, Vater.“ Er wollte ſcherzen, aber ſeine Stimme klang, als ob ſie ihm brach.„Aber ein bißchen verliebt warſt du in ihn?“ „Ich glaube, Vater.“ „Siehſt du! Und dein alter Jul hat nichts davon bemerkt.“ Er legte ihr die Hand auf den Kopf, ihm war feierlich zumute. Er ſah keinen Weg, um den geſchäftlichen Skandal abzuwenden, aber der Himmel hatte ihm ſein Kind unverſehrt zurückgegeben, und das, bei Gott, war mehr wert als ein geſchäftlicher Erfolg oder Niederlage. Sie griff nach ſeiner Hand und nahm ſie zwiſchen ihre beiden kleinen Hände und drückte ſie.„Ja, Vater, du haſt nichts bemerkt, aber Witthans auch kommenden Don⸗ mlaß des Gedenktages der Gefallenen der nicht, oder wenn er es bemerkt hat, dann iſt er darüber mit ſtillem Lächeln hinweggegangen.“ Er ſah auf ſie nieder und nagte ſich die Lippen. „Du warſt geſtern nacht bei ihm auf dem Boot.“ Sie zuckte zuſammen und antwortete, von Scham übergoſſen:„Alſo du weißt es, Vater... Ja, ich war geſtern nacht zu ihm gelaufen; als Herta Karl hier aufgetaucht war, hielt ich es vor Angſt nicht mehr aus und lief zu ihm und erzählte ihm von dem Brief. Er antwortete, das Geſchäft ſei reell geweſen, er ſagte, es könnte ſich nur um eine Verleumdung handeln—“ „Warte“, unterbrach Lampert ſie,„warte.. Und was tat er mit dir?“ „Mit mir?“ „Was tat er, als du zu ihm kamſt. Mitten in der Nacht? Auf ſeinem Boot? Was tat er da?“ Fortſetzung folgt) ———————————————————————— — UNsER Heutig geS nplullnm-/ ALHAMBRA Er Eine neue fiim. Ueherraschung! Albrecht Schoenhals als Dr. Uedins in oman eines Aulles Camilla Horn- Maria Andergast rheodor Loos u. a. Besinn:.00.40.0 Unr SCHAUBURC Anneliese Unlig Viktor Staal in dem spannenden Kriminal-Film: n Lun von Hohenbers— Heinz v. Clere— Grete Weiser u. a. Desinn:.30,.10,.20, 8. 30 Uhr SCALA- CAPITOl. K1.5 Breifestr. ENIT Lünf old Der Sekuepter des Tedes Fn Meisterwerk obnegieichen! W. Kraus, Vilct. v. Ballaske, Elia. Fnckenschiict ScatA:.40.50 8. 00 unr ca pOT: 4..20.30 Uhr Mational-Theater wnmnem Dienstaxg, den 7. November 1939 Vorstellung Nr. 43 Miete H Nr. 5 Erste Sondermiete H Nr. 3 18 Die pfiffige Magd Komische Oper in drei Akten nach einem Lustspiel von Ludwig Holberg von Julius Weismann Anfang 19.30 Uhr Ende 21.45 Uhr Offene Stellen Tüchtige 29 44⁵ auch Aushilfe, ſofort geſucht. Metzgerei Schließmann, P 5, 5/. Flotte, ſaubere Bedienung als Aushilfe für ſamstags u. ſonn⸗ tags geſucht. Nürnberger rauhaus⸗ Keller, K 1, 5, E 207 47. 2772 Sehr zuverläſſige, erfahrene jüngere Säuglingsschwester (ſtaatl. geprüft) mit guten Zeug⸗ niſſen, die ſchon privat möglichſt bei 2 Kindern tätig war, zum 1. 12. geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften, Lichtbild u. Gehaltsanſprüchen an Frau Herta Eberhard, Worms a. Rhein, Mainzer Str. 17, part. 29233 Tüchtiges und ehrliches MRAOcHEN für Wirtſchaft und Metzgerei fort geſucht. Fabrikſtationſtraße 16. ſo⸗ Wilhelm Stahl, 2778 Junger 2786 p. ſofort geſucht. Konditorei Krumm. Qu 1, 9. Velbe-Damen geg. feſte Bezüge geſucht. 3, 13, 1 Tr. lks. Vorzuſt. v.—5 Uhr achenittaas *2764 alele g. Waſſerwellen und Ondulieren geſucht. 42752 2492 Appel, F 5, 10. Tüchtige*2761 Sienotypislin ſtunden⸗ od. halb⸗ tagew. i. Dauer⸗ beſchäftig. geſucht. Ang. Stumdenpr. Angeb. u. LK 67 a. d. Geſchäſtsſt. Flottes 29 4⁴6 Servier- iräulein Rheinländerin beworzugt ſofort geſucht. Altdentſche Wein⸗ ſtube. J 1, 9. Für Geſchäfts⸗ haushalt wird fleißige*2738 Kausvebiin 3. 1. 12. geſucht. Qu 4, 21: part. Maädchen nicht unt. 20., für kl. Haushalt gesucht F 4, 4, Wirtſchaft. *2774 Hauaapialin oder Pflichtiahr⸗ mädchen Famäl⸗⸗Anſchluß, f. klein. ruhigen Haushalt geſucht. Werner, M 7, 21 Fernſpr. 275 16. 85 anftänd. 4eiig. Mäuden für d. Haushalt. Vorzuſtellen Neckarau. Roſenſtraße Nr. 2 29 442 Saubere 2mal in d. Woche von—3 Uhr hesucht Rheinvillenſtr. 3 2 Trepp. 29 450 Em Kinoͤnunoůuſi⸗ den Mutti gern erfüllt: ins Märchenland von 1001 Nacht! Dienstag, 7. Nov. Mittwoch, 8. Nov. Donnerstag, 9. Nov. ſachm. 2 Uhr Erstauftuhrung des 1. orientalischen Märchenfllms Vorher: Das grode ſustige Selprocramm Kleine Eintrittspreise: Kinder 30, 40, 50, 70 Pf. Erw. 80. B. 60. 120 Pfennie⸗ Sichern Sie sich lhre Karten im Vorverkauf AtHAMBRA P 7, 23 Tel. 23902 Sonderveranstalt. Schnöd-Mainz Häuchen zur Mithilfe am Büf fett 29 476 gesucht Gaststätte Kaiserring L 15, 12. Ein tücht. ſolio. Maucen zum 15. Nov, od. 1. Dezember geſucht. Zu erfr. 2769 U2. 1(Laden) Tücht., ſanberes Mauaog in kleinen gepfl Privathaushalt P. S0f. Hesucht Dürerſtr. 97. vrt. 2757 Stellenhesüche Aeltere*2745 Bedienung ſucht Aushilis⸗ ſtelle—3 Tage in d. Woche zum Servieren. Adr. i. d. Geſch. Kleln-Anzelgen sparen Zeit u. Geid Stellengesuche Saarländer, firm im Akzidenz⸗ u Werkdruck, ſucht Stellung. Angebote unter S 0 108 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*2743 techn. gebildet, bilanzſicher, ſucht neuen Wirkungskreis, übernimmt auch Abſchluß und Vorarbeiten. Angebote unter L M 69 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.*2765 Wo findet 36jährige Frau Halbtags-Beschattigung lleichtere Büroarbeit) Angebote unter L A 58 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.—27⁴¹ A 40, das viel Fräuiein rhs, 10, Scs iele Jahre in gut. Hauſe ſelbſt. den Haushalt führte u. dieſ. nur weg. Todesfalls aufgeb. muß, ſucht ähnlich. Wirkungskreis, eptl. frauenloſ. Haushalt.— Sehr gute Zeugniſſe vorhanden. Zuſchr. unt. E. N 70 an die Geſchäftsſt. 22766 Immobilien De⸗ heutige Tag gibt uns Verenlessung, den zahlreichen Freun- den und Gösten unseres Heuses für des uns bisher in s0 reichem Nebe bewiesene Wohlwollen herzlichst zu danken, mit der Bltte uns auch weſterhin die Treue zu dewehren. Sanuilie Nudlebs Schuels E— bis Donnerstag! Ein großes Film-Erlebnis der neue Wien-Tobisfilm: Die Seschichte des Wiener Wal- Zels in einem heiteren Wiener Fiim — — d Städt. Planetarium Erste Vortragsreihe: Hkachw. Schäfer Die Himmelskörper und Vir Eine Darstell der Ergebni der aatr * Forschung und ihrer Bedeutung fur Naturwissen- schaft und Technik in acht Lichtbilder- Vorträgen Vortragender: Professer Dr. Karl Feurstein 1. Vortrag am Donnerstag, November, 20 Uhr: „Dle Planeten u. die Frage des Lebens auf den Himmelskörpern“ Binzelkarten 0,50 RM., fur Schuler und Wehrmacht 0,25 RM. Reihenkarten f. 8 Vorträge 2. RM, Schuler u. Wehrmacht.-RMH SESANMLEEN 3 LTLIIIIIIEIE Ziehung 1. Kiasse: 7. u. 8. November Lose in Mannheim zu haben bei: Burger, 8 1. 5 Dr. Martin, 0 1,-8 DOr. Eulenberg. K 1. 6 Dr. Stürmer. 0.11 Scköne Garage in der Meerwieſenſtraße ſofort zu nermieten. Angeb. unt. Nr. 29 463 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. AAädenamebentäumen Söwie Werkstätte 63 fort zu vermieten. Groß& Baumann, M 2. 9, Ruf Nr. 225 04. 201 ich suche i. Auftr. mehrere größere und große Geschäfts- u. Rentenhäuser küuflich zu erwerben. Ebenso werden aute Hypotheken angekauft. Angebote erbittet 1288 9 immobilien Nannheim E7, 25 Ruf 2 72 Bügierin eytl. auch z. An⸗ lernen i. Dauer⸗ ſtellung geſucht. Schönfärberei L. Bran d, 6² Für Haushalt: Uinoere Mutlkan 2— Zmal in der Woche vormittags 9ofort gesucht Kienbof, Schlageterſtr. 77. 3776 Zinshaus (40.000 bis 60 000 RM.) in ein⸗ wandfreiem baulichem Zuſtand, in⸗ oder außerhalb Mannheims gegen evtl. ſofort. Auszahlung Zu kaulen gesucht. Ausführl. Angebote unt. Nr. 29 467 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Landhaus HFE mit Garten, zur Wer erteilt geeign., zu kauf. f geſucht. Barzahl. apdharmonika- Beziehb. Wohng. nicht erforderl. Angebote unterſi. Haus(Neckar⸗ S M 106 an dieſſadt)? Angeb. u. Unlenict Geſchäftsſt. 5051 Nr. 20457 a. Gich G 3,-4 ZStöckiges Magazin mit 6 Büroräumen(Zentralheiz.), Garage und Toreinfahrt, zum 1. Januar 1940 zu vermieten. Groß& Baumann, M 2. 9, Ruf Nr. 225 04. 201 O 4. 1, Kieiner laden mit großem Schaufenſter und achone heile Büroräume 1 und 2 Treppen, zu vermieten. Groß& Banman n, M 2. 9, Ruf Nr. 225 04. 201 ( 3, 9 Groser Laden mit Souterrainraum(auch für Bürozwecke geeignet) ſofort, eptl. ſpäter, zu vermieten. Groß& Baumann, M 2. 9, Ruf Nr. 225 04. 20¹ Schöne Wohnung“ lase (Nähe Friedrichsbrücke.), 3 Zim., Küche u. Bad, 2. Stock, zum 1. 1. 40 od. ſpät. zu vermieten. Angeb. unt. K 2 57 an die Geſchäftsſt. 2737 Langerötterskraße 45 Schäne-Zimmer- Wohnung mit Zubehör, 1 Tr., zum 1. Dez, 39 zu vermieten. 201 Groß& Banmann, M 2. 9, Ruf Nr. 225 04. Lebenemtel- Leschätt mit -Zim.-Wehng. zu vermieten.— Aödr. in d. Ge⸗ ſchäftsſt. 29 451 Vier oder drei ſchöne, große Büroräume 3. 1. 1. 40 zu vm. Mit Zentralhzg. monatl. 151 Mk. baw. 117,50 Mk. L4. 4. Häckel, 2Tr. 603 Wohnung zum 1. 10. od. ſpäter 752 2u vermieten Telefon 237 66. E 7, 24 -Zimmer⸗ Wohnung Diele, Etagen⸗ heizg., Manſarde, neu hergerichtet, ſoff. zu vermiet. Preis 120 RMek. Verwaltung Kornung, l. 7,6 Fernſpr. 213 97. 5²¹ Hausarde, leer zu vm. Uhland⸗ ſtr, 29a, 1 Tr. *2742 gemütl. mhl. 2. ſof. zu vermiet. L 6. 14. prt. lks. *2˙7* Igeſucht. Verdunkein, chtig und ger nicht teuer mit Fallrollos von Seckenheimer Strabe 48 Ruf 459 98 ietgesuche LIim.-Wohng. r 8 35.— u. 75.— -Ammer-Wohng., Bad usw. 55.— 2282 K I1, 9 LETATETAEEI Bis jetrt über 31000 Besucherl PAur KHeRSeIR Marla Andergest Frledi Czepa · Greti ſheimer u. a. Die schönsten der unsterblichen Wiener Walzer von Strauß erklingen but möhl. Zim. au verm. 2782 BG. 2. 1. Treꝑve Schönes, ſonnig. Möbl. Zinnner mur an ſol. Hrn. od. berufst. Dame zu vermieten Mittelſtraße, Ecke Marktplatz. Zu erfragen 20 460 Fernſpr. 527 90. Mäbl. Zimmer mit od. oh. Pen⸗ ſion ſof. au ver⸗ mieten.*2777.9 G 3, 5, 3. Stock. Frdl. mähl.. z. vm. Ob. Clig⸗ netſtr. Nr. 7. V. *2756 Einf. möbl. Zim. zu vermieten. *2748 E 2, 12. Aohtungl Hausbesitzerl lch suche lauiend 16 Wohnungen, Büros und lagerräume in jeder Lage u. Größe zu mieten und bitte um Eilangebote E. Hieronymi, inmobillen Aususta-Anlage 5, Ruf 435 94 Kinderloſ. Ehepaar Gren ſucht baldmöglichſt 464 möhl. wonn⸗ u. Sehlafzim. Fließ. Waſſer, Heizung. Bettwäſche kann geſtellt werden. Emil Lützel, Schützenhausſtraße 33. Angebote an Neckargemünd, 1˙2 Zimmer Und Küche mögl. Neckorſtadt, ſeyptl. mit Garage und Telefon zu miet. geſucht. Angebote unter L D 61 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 22740 1 Timmer U. Küche z. 1. Dezember eventl. früher zu miet. geſucht. Angebote unter Nr. 29 446 an d. Geſchſt. d. Blatt. Möbl. 1 Zimm. und Küche i. Mhm. od. Um⸗ gebung geſucht. Mrg. u. L C 60 a. d. Geſchäftsſt. *2746 Fräulein ſucht -2 grote leere Seſar. Zimmer f. ſofort.(Pünktl. Zahl.) Angeb. u. L P 72 a, Geſch. *2777 Kaufgesuche Getragene lHerren · 2 Anzuge Qwäsche u. Schuhe kautt lautend 2 horst kugen + 3. 17 An- und Verkau PFernruf 281 21. 69⁰ 9 9 70 Guterhaltener Zimimertepnich zirka 2/% 3½, zu kauf. geſucht. Gefl. Zuſchr. u. L. H 65 an die Geſchſt. 27⁵⁴ Gut möbl. oder leer. Zimmer mit Warmwaſſer, Bad u. Tel.⸗Ben. i. nur vorn, Hſe. v. ig. Dame ge⸗ ſucht. Angeb. u. Nr. 29443 a. Gſch. Suche öhl. Zinmmer mit 2 Betten in Neuoſtheim. Ang. u. L F 63 an d. Geſchäiſts⸗ ſtelle.*2751 Kl. einf. mbl. Zi. ſev. Manſ.) heizb., v. berufst. Frl., Ang. u. L O 7t a. Geſch. *2771. ſläbl. Timmer m. 2 Bett., Koch⸗ gellegenh., Mann⸗ heim od. Umgeb. geſucht. Angeb. u. L B 50 an d. Geſchſt.*/47 Hlerren-Wantel qut erh., Fig. 1,75 gr., zu kfn. geſ. Ang. u. L L 68 a. d. Geſchäftsſt. 27 Tisch f. Herrenzimmer Marmor eingel., zu kauf. geſucht. Böcklinſtraße 25. Klubsessel modern, nur gut erhalt.. zu kauf. geſucht. Angeb. u. Nr. 29 477 an d. Geſchſt. d. Bl flaschen- Schrank verſchließb., aut erhalten, zu kauf. geſucht. Ang. u. L G 64 in Film— meisterhaft und mitreißend gespielt vom beruhmten Wiener Philhar ü Orch In der neuesten Bomden auf— Elow Bel unseren Westwall-Soidaten Ab Heule: Sresd kanen S10 RIA SECEENHEIHERSTR. 13 Ura-PalAsT Ein unerhörter Erfolg, wie er mur selten einer Filmschöpfung zuteil wurde Ete Srosftis der dte uit Zarah Leander ⸗ Marlka Rökk Mans Stüwe ⸗ A. Wäscher u. v. a. Spielleltung: Eari Ereellen Die acitsam und leidenachaytliche Licbe Peier Teckalkorsiys Vocher: riieger x ur 3ee Uta-Weche Beg..00.0.00 unr 1 gebrauchter oder neuer lnad-ietewtel mit offener Pritſche Zu Kdufen gesucht Angebote unter Nr. 29 462 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Hypotheken Loalddt Böol-A als 1. Hypothek aus Privathand auf Neubau, Taxe 38 Mille, bei guter Verzinſung. Angebote unter Nr. 29 461 an die Geſchäftsſtelle. Heircten U Nov. Mannheim, Musensaal, 20 Uhr 2. Hkademie-Konzert des Natlonaltheater- Orchesters Dirigent: Karl Elmenderft Solistin: Kammersängerin Emmi Leisner Männerchor: Beethoven-Chor, Ludwigshafen/ Rh. Brahms-Abeng Hayun-Varlatlonen Alt-Rhapsodie Lieder(am Flügel: Karl Elmendorff) 3. Sinfonle F- Dur kath., Charakter, Selbstinserent Alleinſtehender Herr, gut ſituiert, Erſparniſſe, Einzelkarten: Sitxpiltze Rü..50 bis.— bei Heckel, 0 3, 10; Dr. Tillmann, P 7, 19: Ver- kehrsverein Plankenhof.-'haten: Kohler-Kiosk, Ludwigplatz. Heldelberg: Konzertzentr., Anlage 2. 32.,.88, verträglicher ſucht, da hier fremd, auf dieſem Wege paſſ. Dame, gut. Charakter und Haus⸗ fraueneigenſchaften, zwecks Heirat kennenzulernen. Zuſchriften unter L E 62 an die Geſchäftsſt. d. Dauerkarten für die nächsten sleben Dlenstagskonzerte Sitzplätze 15.— dis 38.— ftelchsmark.— Mann, 1 J. alt, wünſcht 835 einem an⸗ ſtäntdig. u. fleiß. Mädchen im Al⸗ ter von ca. 20 J. bekanntzuwerden zwecks ſpäterer Heirat Nur ernſtgem. Ab⸗ ſichten. Bild er⸗ wünſcht. Zuſchr. u. L J 66 an d. Geſchäftsſtelle d. Blattes.*2755 2 Kameraden von der Weſtfront er⸗ bitten*2786 Briefwechsel mit Mädels im Alter b. 20 Ihr. Spätere Heirat nicht ausgeſchl.⸗ Zuſſchr. u. S P 109 a. d. Geſchäftsſt. Pozjacke Gr. 44, neuwert., preisw. Joeres. L 14, 4, I, b. Rauch. Anzuſ. zw. 12 u. 3 Uhr. *2773 2 Bettstellen mit Polſterroſt Eiche, Nachttiſche u. Waſchkom. für 85/ zu»k. ſow. wß. Toilettentiſch S 6, 23, prt., am Friedrichsring. gut erh., 14-22 /, zu verkf. 2775 1 Schlatzimmer neu, 20 450 Kleiderschrank Itürig, 2 eiserne 2 Holzbettſtellen, 1 Vervielfältig.⸗ Roll, Greif, 4bill. an d. Geſchäſts⸗ ſtelle. Stck., Schmitt. Diskretion zugeſiche 4— zu verk. Hauſer. M 2. 18 Bettstellen Apparat zu verkauf. Lortzingſtraße 31/ *275315. Grete Heerwagen Klein., faſt weiß. Joachim Urlaub Tdunhaanger F U1 Verlobte mit grünlichem Halsbd., i. Neu⸗ Hamburg 24 Berlin W 30 e Hartwicusstr. 10 Neue Winterfeldtstr. 50 eckenh. Str. 79. 2750 9 Steatt Kerfer IDre i Berlir Volzogene Vermöhluno Seberi Bekerwui Hereld Looff Leumeru zur See ElisSDSefE LOoff Seb. Bchherd. Gott dem Allmãchtigen hat es gefallen, unseren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel, Herrn Frie dric Herbinger Malermeister nach langer Krankheit im Alter von 64 Jabren in die ewige Heimat abzurufen. Limbach, den 7. November 1939 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Hesbinger Die Beerdigung findet Donnerstag 10 Uhr statt 0 —8