—2* 4 nähergerückt, eue MannheinerSei Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nema zeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellaeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und cleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr 150. Jahrgang Donnerstag, 9. November 1030 Nummer 472 9 iu Lvai E 16 „England will keinen Frieden! Aun werden wir mit innen in der Sprache snrechen, die sie allein noch verstehenl Des Führers Abrechnung mit Englands Kriegspolitik Die Führerrede im Bürgerbränkeller: ein flammender Appell an Partei und Volk! Cyrengſtoffattentat im Bürgerbräukeller Anmittelbar nach Abfahrt des Führers S Tote, 60 Verletzte dub München, 8. November Am Vorabend des denkwürdigen Erinnerungs⸗ tages der nationalſozialiſtiſchen Bewegung trat die alte Garde. vom 9. November 1923 zum großen Appell an der hiſtoriſchen Stätte, dem Bürgerbräu⸗ keller in der Roſenheimer Straße. an. Wie immer in den Jahren des Kampfes und auf dem Wege zur Größe des Reiches war der Führer in dieſer Stunde des Gedenkens, des Er⸗ innerns und des wagemutigen, zuverſichtlichen Ein⸗ ſatzes für die Größe Deutſchlands zu ſeinen Alten Kämpfern gekommen, um zu ihnen und damit zum ganzen deutſchen Volk zu ſprechen. Lange vor Beginn des Appells ſind Saal und Galerien bis auf den letzten Platz beſetzt. Immer noch aber ſtrömen die Alten Kämpfer herbei. Im Gegenſatz zu den Vorjahren aber iſt das Braun nicht mehr die beherrſchende Farbe. Diesmal iſt es überaus ſtark durch tzt von dem Feldarau der Soldaten und Offiziere des Heeres, dem Dunkel⸗ blau der Kriegsmarine und dem Taubengrau der Luftwaffe, die in bunkem Durcheinander mit den Braunhemden ſitzen:⸗ Laute Heilruſe und frohes Händeklatſchen durch⸗ toſen den Saal. Sie melden jedesmal das Eintref⸗ ſen einer der bekannten Geſtalten der Bewegung. Soeben kommen Alfred Roſenberg. Hermann Ef⸗ ſer und Franz Xaver Schwarz. Mit den gleichen toſenden Heilrufen werden Julius Streicher, Dr. Frick, Max Amann empfangen. Kaum ſind die Zu⸗ rufe zu ihrer Begrüßung verebbt, da flammen ſie non neuem auf, als unter den Ehrengäſten des Führers Dr. Goebbels, Dr. Ley. Konſtantin Hierl und Dr. Todt am Saaleingang ſichtbar werden. Mit lebhaften Zurufen wird auch Schweſter Pia, die einzige Trägerin des Blutordens, an der hiſtoriſchen Stätte empfangen. Chriſtian Weber eröffnet wie immer den Appelt mit einem Gedenken an die für Deutſchland Gefallenen, zu deren Ehren ſich alles von den Plätzen erhoben hat. Dann ſetzt der Gaumuſikzug wieder mit einem alten Kampflied ein. Inzwiſchen iſt die Stunde in der der Führer eintreffen muß. Feierliches Schweigen unterbricht fetzt die Geſpräche, alles hat ſich erhoben und grüßt die Blutfahne, die das Sterben der 16 Kameraden ſah. Oberſturm⸗ bannführer Grimminger, ebenfalls im Braunhemd, trägt das geheiligte Zeichen auf ſeinen Platz hinter dem Reoͤnerpult. Im Saal iſt alles ſtill geworden, die Erwartuna iſt auf den Höhepunkt geſtiegen, der klingt auf, die Männer ſprin⸗ gen auf: Der Führer iſt im Saal. Eine Woge des Jubels, die nirgends ſo innig ſein kann wie hier im Bürgerbräukeller, ſchlägt ihm entgegen. Durch ein Spalier erhobener Arme geht der Führer, gefolgt von Rudolf Heß, Wilhelm Brückner, Julius Schaub und Ulxich Graf durch die Reihen ſeiner alten Kampfgefährten zur Saal⸗ mitte, wo er unter ihnen ſeinen Platz nimmt. Chriſtian Weber meldet dem Führer, daß die Alten Kämpfer wieder zum Appell angetreten ſind. Und dann begrüßt den Führer erneut ein minu⸗ tenlanger ohrenbetäubender Sturm der Liebe und Verehrung, der erſt verklingt, als der Führer, der auf dem feldͤgrauen Rock ebenfalls das Band des Blutordens trägt, auf die Rednerkanzel tritt, um zu den Männern vom 9. November und zur ganzen Nation zu ſprechen. Die gedämpfte Ruhe iſt zur lautloſen Stille geworden. Die Alten Kämpfer, die ſo oft den Führer in dieſen zurückliegenden Jahren gehört haben, ſtehen wieder im Bann ſeiner Rede. Der Führer ſpricht: * en Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Meine deutſchen Volksgenoſſen! Auf wenige Stunden bin ich zu Euch gekommen, um in Eurer Mitte wieder die Erinnerung an einen Tag zu erleben der für uns, für die Bewegung und ſomit für das ganze deutſche Volk von größter Be⸗ deutung war. Es war ein ſchwerer Entſchluß, den ich damals faſſen mußte, und zur Durchführung brachte. Der ſcheinbare Fehlſchlag iſt zum Sieg der großen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung geworden, denn in der Folge dieſes Fehlſchlages kam jener große Prozeß, der es uns ermöglichte. zum erſten Male vor allex Oeffentlichkeit für unſere Aufſaſſung. für unſere Ziele und für unſeren Entſchluß einzutre⸗ ten, die Verantwortung zu übernehmen und damit große Maſſen unſeres Volkes mit unſerem Gedan⸗ kengut vertraut zu machen. Wenn in den vier Jahren vom Jahre 1919 bis 1923 die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſo empor⸗ dub. Münche n, 9. November. Der Führer traf geſtern anläßlich der Er⸗ innerungsfeier der Alten Kämpfer zu einem kurzen Beſuch in München ein. An Stelle des Parteigenoſſen Heß hielt der Führer ſelbſt im Bürgerbräukeller die Anſprache. Da die Staats⸗ geſchäfte den Führer zwangen, noch in der Nacht nach Berlin zurückzukehren, verließ er früher als urſprünglich vorgeſehen den Bürgerbräu⸗ keller und begab ſich zum Bahnhof in den dort bereitſtehenden Zug. Kurz nach Abfahrt des Führers ereignete ſich im Bürgerbräukeller eine Exploſion. Von den noch im Saal anweſenden Alten Kämpfern der Bewegung wurden ſechs ge⸗ tötet und über 60 verletzt. Das Attentat, das in ſeinen Spuren auf ausländiſche Anſtiftung hinweiſt, löſte in München ſofort eine fanatiſche Empörung aus. Zur Feſtſtellung der Täter iſt eine Be⸗ lohnung von 500000 Reichsmark ausgeſetzt worden. 7 Die Namen der Toten Frauz Lutz, München, Blutordensträger, An⸗ gehöriger des Stoßtrupps Hitler; Wilhelm Kaiſer, Großkaufmann in Solln bei München, Blutordensträger, NSͤK⸗Hauptſturm⸗ führer und ſtellvertretender Führer der Motor⸗ 86, Angehöriger des Stoßtrupps Adolf itler;— eine unbekannte Frau, vermutlich die Kaſſiererin im Bürgerbräukeller Maria Heule, München; Weber, Rundfunkſprecher beim Reichsautozug Deutſchland; „Leonhard Reindl, Bürogehilſe; 0 Emil Kasberger vom Gaumuſikzug Mün⸗ en; Eugen Schachta, Angehöriger des Reichs⸗ autozuges Deutſchland, der älteſte Mitarbeiter des Reichsautozuges und bereits bei dieſem tätig, als dieſer noch im Entſtehen war; 5 330 weiterer Toter iſt noch nicht identifi⸗ zier 600000 RM. Velohnung! (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 9. November. Durch einen freiwilligen Beitrag von privater Seite iſt die zur Feſtſtellung der Täter des Münche⸗ ner Sprengſtoffattentats ausgeſetzte Belohnung 000 Mark um weitere 100 000 Mark erhöht worden. Ein ungeheures Glück im Unglück Die Bombe explodierte, wo der Führer geſprochen hatte— Der Beginn der Rede war um 30 Miuuten vorverlegt und die Rede ſelbſt um 30 Minuten gekürzt worden (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, g. November. Das deutſche Volk ſteht heute unter dem erſchüttern⸗ den Eindruck der Meldung aus München. Die ge⸗ ſamte Außenpolitik tritt heute zurück hinter den Münchener Ereigniſſen. Der Attentatsverſuch auf den Führer iſt durch höhere Fügung mißglückt. Als der Führer im Morgengrauen dieſes Tages nach Berlin zurückkehrte und auf dem Bahnhof von Generalfeldmarſchall Göring und Staatsminiſter Lammers begrüßt worden war, ſtauten ſich unzäh⸗ lige Menſchen vor dem Bahnhof und auf den Straßen mit ernſten Mienen, und ihren Zurufen an den Führer kounte man entnehmen, wie tief die Erſchüt⸗ teruna und wie groß die Freude war, daß der Führer gerettet worden iſt. Es iſt ein Walten der Vorſehung, daß die Dinge geſtern abend in München ſich ganz anders abſpielten, als die verbrecheriſchen Urheber augenommen hatien, deun völlig unvorhergeſehen mußte die Führer⸗ anſprache, die in allen früheren Jahren um.30 Uhr war, um eine halbe Stunde vorverlegt wer⸗ den, und die Dringlichkeit der Staatsgeſchäfte, die den Führer wieder nach Berlin rieſen, machte es nötig, daß der Führer ſeine Rede um dreißig Minuten verkürzte. Er fand 40 der Rede nicht die Zeit, ſich wie in früheren Jahren von ſeinen alten Kämpfern zu ver⸗ abſchieden und ſich zu ihnen zu ſetzen. In ſchneller Fahrt mußte der Führer nach dem Bahnhof zurück⸗ ſahren, wo ſchon der Sonderzug für ihn bereitſtand. fün. Burgerbrünteile die Tet der Iterterſchen ür äukeller die a er ntermen Wir e 2 W enau iunten, nachdem der Führer ſeine Rede beendet hatte, lag an der Stelle, der er kurz vorher geſörochen hatte, ein drei Meter hoher Schutthaufen und die Decke des Saales war im gleichen Augenblick zerborſten. Das lähmende Entſetzen, das im Bürgerbräukel⸗ ler entſtand, läßt ſich kaum beſchreiben. Nicht nur ſechs Tote, darunter zwei Männer vom Stoßtrupp, ſondern auch 29 Schwerverletzte kounten in kurzer Zeit geborgen werden, während die Geſamt⸗ zahl der Verletzten, wie bereits gemeldet, 60 er⸗ reicht. Das zuerſt entſtandene Gerücht, daß auch der Stellvertreter des Führers unter den Toten ſei, hat keine Beſtätigung gefunden. n der tiefen Trauer ſtieg ein Gefühl der Dankbarkeit zu der Vorſehung empor, daß der Führer durch den wunderbaren Zu⸗ ſammenhang unvorhergeſehener Ereigniſſe der Ge⸗ fahr entronnen war. (Fortſetzung auf Seite) ————————————————!——Kx.;..—— wachſen konnte, daß es ihr gelang zum erſten Male immerhin in einem aufrüttelnden Ereignis die ganze Nation zu mobiliſieren, dann war dies der allgemeinen Lage zu zuſchreiben, in der ſich Deutſchland befand. Die Kriegsſchulofrage von damals: Eine furchtbare Kataſtrophe war über unſer Volk und unſer Land hereingebrochen. Nach einem faſt 45jährigen Frieden hatte man Deutſchland in einen Krieg getrieben. Es wurde viel über die Kriegs⸗ ſchuld geſprochen. Wir wiſſen es heute genau— und wußten es damals ſchon—, daß den Reichsregierungen bis zum Jahre 1914 eigentlich nur eine einzige Schuld beigemeſſen werden kounte, nämlich die Schuld, nicht alles getan zu haben, was im Dienſt der nationalen Erſtarkung getan werden mußte und konnte. Man konnte ihnen weiter die Schuld beimeſſen, daß ſie ſich erſt in dem für Deutſchland ungünſtigſten Augenblick zum Krieg treiben ließen. Denn es war kein Zweifel, daß, wenn Deutſchland wirklich den Krieg gewollt hätte, vorher beſſere Gelegenheiten dazu vorhanden geweſen wären. Diejenigen Kräſte, die damals gegen uns ſtan⸗ den, haben auch jetzt wieder den Krieg gegen Deutſchland angezettelt— mit den gleichen Phraſen und mit den gleichen Lügen. Wir alle— ſoweit wir damals Soldaten geweſen ſind— wiſſen, daß uns Engländer und Franzoſen nicht auf dem Feld niedergezwungen haben. Es hat einer großen Lüge bedurft, um unſerem Volk die Waffen zu ſtehlen. Es gibt heute vielleicht den einen oder den anderen im Auslande, der ſich über mein großes Selbſtvertrauen wundert. Ich kann dazu nur ſagen: Dieſes Selbſtvertrauen habe ich im Felde gewonnen! In den vier Jahren hatte ich niemals auch nur einen Augenblick lang die Ueberzeugung (Fortſetzung auf Seite 2) Kampf- Sieg Opfer * Mannheim, 9. November. Der Führer hat geſtern zu ſeinen alten Kämp⸗ fern und zum ganzen deutſchen Volke geſprochen. Wollte man ſagen, daß es ſich um eine Erwiderung auf die vorgeſtrige Rede des engliſchen Außenmini⸗ ſters Lord Halifax gehandelt habe, ſo würde man dem engliſchen Gentleman eine Ehre antun, die weder er noch die nichtsſagende Phraſeologie ſeiner Rundfunkanſprache verdiente. Trotzdem war die Führerede in erſter Linie an die engliſche Adreſſe gerichtet, und da England es iſt, dem die Welt dieſen neuen ſinnloſen Krieg und Deutſchland die neue Herausforderung ſeiner Ehre und ſeiner Kraft zu verdanken hat, iſt das nur ſelbſtverſtändlich. Aber die Führerrede war eine allgemeine Abrechnung mit England an ſich: mit England, wie es in ſeiner Geſchichte geweſen iſt und wie es ſich heute wieder zeigt, da es aus dem Schleier eines falſchen Friedens in das harte Licht eines wirklichen Krieges tritt. Dieſes England, das nach einem alten eng⸗ liſchen Sprichwort aus den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts„den Engländern die Meere, den Franzoſen das Land, den Deutſchen aber die Luft“— damals gab es noch nicht einmal den Traum einer fliegenden Armada!— gönnen wollte, war im⸗ mer Deutſchlands Feind, wenn Deutſchland groß und mächtig zu werden begann. Es trägt heute dieſe alte Feindſchaft mit einem unverhüllten Zynismus von neuem wieder gegen Deutſchland. Es hat den gleichen Vernichtungswillen wie ehedem, es begeht dabei nur den einen Fehler, daß es an Mitteln und Methoden für ſeinen Kampf nichts hinzugelernt hat und daß es in echt britiſcher Ueberheblichkeit, die glaubt, die Realität müßte immer der engliſchen Vorſtellung entſprechen, nicht einmal einen Blick dafür hat, was in Deutſchland alles anders gewor⸗ den iſt, ſeitdem Deutſchland und England ſich zum letztenmal auf den Schlachtfeldern Flanderns begeg⸗ net ſind. Die Führerrede hat geſtern dieſes Doppelgeſicht der heutigen engliſchen Politik: Den alten Haß und die alte Lüge und das Unvermögen einer neuen Situation Rechnung zu tragen, klar herausgeſtellt. Und ſie hat auch die doppelte Konſequenz, die ſich daraus für Deutſchland ergibt, gezeigt: Kampf dieſem England bis zum Ende, und die abſolute Zuverſicht, daß dieſer Kampf für Deutſchland ſiegreich enden wird! Von Frieden iſt jetzt zwiſchen Deutſch⸗ land und ſeinem Feinde jenſeits des Kanals keine Rede mehr:„Von jetzt an werden wir mit ihnen in der Sprache reden, die ſie wahrſcheinlich allein nur verſtehen werden.“ Dieſes Wort des Führers wird die Entwicklung der näch⸗ ſten Wochen und Monate, ja wenn es ſein muß, der nächſten Jahre beſtimmen. Es wird einen Krieg geben, den vielleicht England mit britiſcher Zähig⸗ keit, den aber Deutſchland mit deutſcher Gründlich⸗ keit und mit jenem kuror teutonicus führen wiroͤ, den uns unſer leidenſchaftliches Rechtsbewußtſein in dieſem Kampfe gibt. Die Mitteilung des Führers, daß Generalfeldmarſchall Göring, der verantwort⸗ liche Leiter der deutſchen Wehr⸗ und Wirtſchafts⸗ organiſation, den Auftrag erhalten hat, Deutſchlands Wehrorganiſation auf einen fünfjährigen Krieg aus⸗ zurichten, zeigt, daß man nicht nur in England mit langen Friſten rechnet, ſondern daß wir mit noch längeren Friſten rechnen können, weil unſerer über⸗ zeugung nach die Kampf⸗ und Kriegsmoral des deut⸗ ſchen Volkes viel größer iſt als die ſeiner Gegner. 4* Welches Recht wir zu ſolch optimiſtiſcher Deutung der deutſchen Lage und der deutſchen Ausſichten haben, dafür liefert uns niemand anders einen Be⸗ wweis, als ausgerechnet der hochlöbliche erſte Lord der britiſchen Admiralität, Herr Winſton Ehur chi ll. Die Rede, die er geſtern vor dem engliſchen Unter⸗ haus hielt, klang ſehr verſchieden von jenen Reden am Beginn des Krieges, als er dem hohen Hauſe triumphierend verkündete, daß die Uboot⸗Gefahr für die engliſche Handelsſchiffahrt ſo gut wie überwun⸗ den ſei. Geſtern war von ſolcher Zuverſicht nicht mehr viel zu ſpüren. Aus allen ſeinen beruhigenden Verſicherungen, aus allen bombaſtiſchen Erklärungen über die abſolute Seeherrſchaft der britiſchen Flotte, aus allen Tröſtungen für Vergangenheit und Zu⸗ kunft war in dem beigefügten Wenn und Aber das Nein zu deutlich herauszuhören. England bleibt nicht nur der Uboot⸗Gefahr ausgeliefert wie nur je, es iſt im Gegenteil eine Umkehrung der Verhältniſſe des Weltkrieges zu verzeichnen. Damals arbeitete die Zeit in der Tat gegen Deutſchland, und England konnte ſozuſagen an Hand der Hungertabelle aus⸗ rechnen, wann ſeine Blockade gegen Deutſchland den — 6 Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, 9. November 1989 2. Seite/ Nummer 472 erwünſchten Erfolg haben würde. Heute verſagt das BVorausberechnungstalent des zyniſchſten Blockade⸗ Engländers in dieſer Beziehung vollſtändig. Heute iſt es umgekehrt England, das den würgenden Griff der Blockade von Tag zu Tag ſtärker ſpürt. 25 Begreiflich, daß unter dieſen Umſtänden Eng⸗ lands Kriegshetzer darauf ſinnen. den Krieg auf anderen Wegen zu dem von ihnen gewünſchten Ziele weiterzutreiben. Eine hervorragende Rolle in dem umfangreichen Repertoire ſolcher Mittel ſpielte in der engliſchen Politik immer der politiſche Mord. Es wäre ein Wunder, wenn England dieſes Mittel in ſeinem heutigen Kampfe gegen Deutſch⸗ Iand nicht einſetzen würde. Bereits der Anfang des Krieges ſah einen derartigen Mord, deſſen Spuren nach England in die dunklen Räume deg Seeret Service führten, jener geheimnisvollen engliſchen Informations⸗, Spionage⸗ und Verſchwörerorgani⸗ ſation, deren perſonelle Zuſammenſetzung nicht ein⸗ mal der Premier⸗ und nicht einmal der Außen⸗ miniſter ſondern nur Sir Vanſittard allein kennt. Damals war das Opfer der rumäniſche Miniſter⸗ präſident Calineſcu, deſſen eindeutige und energiſche Neutralitätspolitik England am Beginn des polniſchen Feldzuges beſonders unangenehm empfinden mußte. Zetzt hat man nach einem höheren Ziele gegriffen. Geſtern iſt in München an der hiſtoriſchen Stätte ͤes Bürgerbräukellers, jener Stätte, von der der Opfer⸗ und Siegesmarſch der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſeinen Ausgang genommen hat, nachdem der Führer ſeine große Ab⸗ rechnung mit England gehalten hat, eine Bombe explodiert. Nur einem Zufall, in dem wir aller⸗ dings gerne und dankbar höhere Fügung erkennen wollen, iſt es zu danken geweſen, daß der Anſchlag nicht mitten während der Rede des Führers kam, daß nicht vielleicht der Führer ſelbſt ſein Opfer wurde, daß jedenfalls nicht die Millionen und Aber⸗ millionen Rundfunkhörer— wie man es wohl be⸗ abſichtigt hatte— Zeugen dieſes Anſchlages ge⸗ worden ſind und unabſehbare Folgen daraus er⸗ wachſen ſind. Das Ziel dieſes Anſchlages iſt klar: das Leben des Führers. Die, die dieſe Bombe zur Explo⸗ ſion gebracht haben, haben genau gewußt, was es mit dem Wort auf ſich hat, das immer wieder von allen Verſammlungsräumen der deutſchen Na⸗ tion auf die Maſſen des deutſchen Volkes herableuch⸗ tet:„Adolf Hitler iſt Deutſchland und Deutſchland iſt Adolf Hitler!“ Sie wollten den Mann aus dem Wege räumen, in dem ſie die Inkarnation des deut⸗ ſchen Widerſtandswillens ſehen, jenen Mann, der für ſie nicht zu Unrecht die Verkörperung jenes fana⸗ tiſchen Kampfwillens iſt, dem ſie auf allen Fronten des Krieges, zu Lande, zu Waſſer und in der Luft und in der wirtſchaftlichen Kriegsführung begegnen. Ihn wollten ſie töten, in der allerdings trügeriſchen Hoffnung: wenn der Mann fällt, dann fällt das ganze Bollwerk, das unerſtürmt und unerſtürmbar, gewaltig und trotzig ſich vor den Millionenmaſſen ihrer Armeen erhebt. Die, die ſolche Rechnung aufſtellten, können nur in einem Lager zu ſuchen ſein: im Lager Eng⸗ lands. Die Hand des Secret Serviee, blutig von ſo vielen Anſchlägen, hat auch den Sprengſtoff dieſer Bombe gemiſcht. Möglich, daß ſie für die Durchführung ihres Planes Handlanger in jener kleinen Gruppe von Staatsfeinden gefunden hat, die auch die reſtlos geſchloſſenſte Volksgemeinſchaft nicht ausſchalten kann. Die harte Hand des Staates wird nun noch ſtrenger, noch härter, noch kompromißloſer in die letzten Schlupfwinkel dieſer Staatsſeinde fahren und allen, denen ſowohl, die im Ausland auf den Zuſammenbruch des Deutſchen Reiches und des deutſchen Regimes rechnen, wie denen, die im In⸗ land dieſe Hoffnung teilen und bereit ſind, zu ihrer Erfüllung beizutragen, zeigen, daß Deutſchlands Ordnung und Sicherheit ebenſo unerſchüttert ſtehen wie Deutſchlands Entſchloſſenheit und Kraft. Die Feinde Deutſchlands haben vielleicht ge⸗ glaubt, mit dieſem Anſchlag Geſchichte machen zu können. Sie haben ſich getäuſcht: der Anſchlag iſt Epiſode geblieben, eine Epiſode freilich die wir uns zu Herzen nehmen als Warnung und Mah⸗ nung. und als einen leidenſchaftlichen Aufruf zu jenem ſelbſtloſen Einſatz und jenem bedingungsloſen Opfer, in deſſen Erfüllung geſtern wieder ſechs Kameraden des Führers geſtorben 955 5 4. 8 Sie haben es gut bei uns 50 000 flowakiſche Arbeiter haben in Deutſchland Brot und Verdienſt gefunden 5 EP. Preßburg, 9. November. Die ſlowakiſche Zeitſchriſt„Naſtup“ befaßt ſich mit den ſlowakiſchen Axbeitern im Deutſchen Reich und kommt zu der Feſtſtellung, daß dort etwa 40 000 Ar⸗ beiter bei der Feldwirſchaft und 10000 Fach⸗ und Hilfsarbeiter Beſchäftigung gefunden haben. Die Bezahlung der ſlowakiſchen Arbeiter ſei— beſonders an den ſlowakiſchen Verhältniſſen gemeſſen— außer⸗ ordentlich gut. Dieſe 50000 flowakiſchen Arbeiter würden etwa 140 Millionen Kronen, das iſt ein für die flowakiſche Volkswirtſchaft bedeutender Betrag, heimbringen. Das Blatt ſtellt weiter feſt, daß die flowakiſchen Arbeiter 45 bzw. 60 Mark monatlich in ihre Heimat überweiſen könnten. Außerdem ſtehe es ihnen frei, in Deutſchland angekaufte Gebrauchs⸗ gegenſtänbe zollfrei in die Heimat mitzunehmen. Annäherung Moskau⸗Helſinki? Neue finniſche Gegenvorſchläge an Rußlaud EP. Helſinki, 9. November. Die finniſche Regierung iſt am Dienstagmittag zuſammengetreten, um den Rapport der Moskauer Delegation zu beraten und um die neuen Inſtruk⸗ tionen zu formulieren, die im Laufe des gleichen Abends nach Moskau abgegangen ſind. Zu dieſer Regierungsberatung ſind auch die Führer der Reichs⸗ taasaruppen hinzugezogen worden. Mit dem Ab⸗ ſchluß der Revolutionsfeierlichkeiten in Moskau wer⸗ den die ruſſiſch⸗finniſchen Verhandlungen wieder auf⸗ genommen, die wahrſcheinlich noch längere Zeit in Anſpruch nehmen werden. Es ſcheint, daß auf Grund des finniſchen Gegen⸗ vorſchlages eine Baſis gefunden worden iſt, auf der eine Annäherung des finniſchen und ruſſiſchen Standpunktes für möaglich gehalten wird. Japaniſcher Kgiſer bei den Manövern am Fufi. Der japaniſche Kaiſer hat am Dienstagnachmittag Tokio verlaſſen, um ſich nach Numazu zu begeben und den großen Militärmanövern am Berge Fuji beizuwohnen. Keine Rundfunkanſprache Rudolf Heß'. Die für Donnerstag, 9. Nocember, 19.30 Uhr angekündigte Rundfunkanſprache des Stellvertreters des Führers, fällt aus, da der Führer bereits geſprochen hat. (Fortſetzung von Seite 1) oder das drückende Bewußtſein, daß irgendein Geg⸗ ner uns überlegen ſein könnte. Weder Franzoſen noch Engländer hatten mehr Mut oder Tapferkeit 83 aufgebracht als der deutſche at! So ſagie man damals: Was Deutſchland damalg zum Erliegen brachte, waren die Lügen unſerer Gegner. Es waren die Lügen der gleichen Männer, die auch heute wieder lügen, weil ſie ja die gleichen alten Kriegshetzer ſind, denen Deutſchland ſchon im großen Krieg gegenüberſtand. Damals hat Herr Chur⸗ chill zum Kriege gehetzt, und in Deutſchland war eine ſchwache Regierung. Heute hetzt derſelbe Herr Churchill wieder zum Kriege, aber in Deutſchland iſt nun eine andere Regierungl ldie alten Kampf⸗ gefährten des Führers jubeln ihm ſtürmiſch zu.) Denn die Regierung von heute lag damals den Engländern im Kampfe gegenüber. Sie hat daher nicht mehr Reſpekt vor ihnen, als vor irgend jemand anderem. Sie hat nicht das geringſte Gefühl einer Unterlegenheit, ſondern im Gegenteil die Ueber⸗ zeugung der Ueberlegenheit. Die Lügen waren damals die gleichen wie heute. Für was iſt England damals in den Krieg gezogen? Man ſagte damals 1914: 1. Großbritannien kämpft für die Freiheit der klein en Nationen(fHeiterkeit). Wir haben dann ſpäter geſehen, wie Großbritannien mit der Freiheit dieſer kleinen Nationen umgeſprungen iſt, wie wenig ſich ſeine ſogenannten Staatsmänner um die Freiheit dieſer kleinen Nationen bekümmerten. Wie ſie die Minoritäten unterdrückten, Völker mißhandelten, ſo wie ſie das auch heute tun, wenn es ihren Zwecken dient und in ihr Programm paßt. Dann ſagte man: England kämpft für die Gerechtigkeit! England hatte allerdings ſchon 300 Jahre lang für die Gerechtigkeit gekämpft ler⸗ neute Heiterkeit) und hat dafür als Lohn vom lieben Gott ungefähr 40 Millionen Quadratkilometer auf dieſer Erde bekommen labermals ſtü vmiſche Heiter⸗ keit) und außerdem das Recht, 480 Millionen Men⸗ ſchen zu beherrſchen. So lohnt Gott dieVölker, die „nur für die Gerechtigkeit kämpfen“!(Wieder wecken die Worte des Führers ſtürmiſche Heiterkeit.) Beſonders ſolche Völker, die für die„Selbſt⸗ beſtimmung der anderen“ kämpfen, denn England hat 1914 ja angeblich für dieſes Selbſt⸗ beſtimmungsrecht gekämpft. Man erklärte:„Der britiſche Soldat kämpft nicht für eigene Intereſſen, ſondern für das Selbſtbeſtimmungsrecht aller Völ⸗ ker.“ England hätte nun damals in ſeinem eigenen britiſchen Reich das Sell beſtimmungsrecht prokla⸗ mieren können? Aber das hat man ſich wohl erſt 8 den nächſten Krieg aufgeſpart!(Erneute Heiter⸗ eit.) Und dann kämpfte England damals für die „Zivilifation“; denn das gibt es nur in Eng⸗ land. Nur in den engliſchen Bergarbeiterdiſtrikten, in den engliſchen Elendsgebieten herrſcht Ziviliſa⸗ tion, in Whitechapel und in den anderen Quartieren des Maſſenelends und der ſozialen Verkommenheit! (Stürmiſcher Beifall.) Und außerdem zog damals England— wie ſchon von jeher— für die„Humanität“ in das Feld, Die Humanität hat anan zunächſt allerdings als Sprengpulver in Grangten geladen. Aber man darf ja auch mit ſchlechten Waffen kämpfen, wenn man nur für ein edles hohes Ziel ſtreitet. Und das hat England ja immer getal. Man ging noch einen Schritt weiter und erklärte: Wir Engländer kämpfen überhaupt nicht gegen das deutſche Volk, ſondern im Gegenteil, wir lieben das deutſche Volk(immer ſtürmiſcher wird die Heiterkeit der alten Kämpfer.). Chamberlain uſw. kämpfen nur deutſche Volk unterdrückende Regime. Engländer haben nur eine Aufgabe: von ſeinem Regime frei und das deutſche Volk da⸗ durch glücklich zu machen.(Wieder geht eine Welle von Heiterkeit durch den Saal.) Und zu dieſem Zweck kämpft der Engländer vor allem dafür, daß das deutſche Volk von den Laſten des Militarismus erlöſt wird. Ja. es ſoll ſoweit kommen, daß es Waffen überhaupt nicht mehr zu tragen braucht. Wir Engländer wollen es daher ganz und gar von Waffen freimachen. Man er⸗ klärte weiter, es ſei eine Gemeinheit, wenn man ſchreibt daß wir etwas gegen den deutſchen Handel haben.„Im Gegenteil wir wollen die Freiheit des Handels. Wir haben nichts gegen die deutſche Handelsflotte“, ſo ſagte damals Herr Chur⸗ chill. Man erklärte, daß es eine infame Verleum⸗ dung ſei, zu behaupten, daß die Engländer Abſichten auf die deutſchen Kolonien hätten, ia eine Gemeinheit, ſo etwas auch nur zu denken; ſo er⸗ klärte man 1914. 1915, 1916 und auch noch 1918. Man ging noch einen Schritt weiter und ſagte, man kämpfe überhaupt gar nicht für einen Sieg, gegen das das Denn wir Deutſchland man kämpfe für einen Frieden der Verſtän di⸗ gung, für einen Frieden der Verſöhnuna und vor allem der Gleichberechtigung. Und dieſer Friede ſollte es ermöglichen, daß man in der Zukunft über⸗ haupt auf die Rüſtungen würde verzichten können. Man kämpfe ſomit in Wahrheit gegen den Krieg. England kämpfe gegen den Krieg, um ihn auszurot⸗ ten, nämlich den Krieg der Bekriegten den Wider⸗ ſtand der Ueberfallenen.(Brauſender Beiſall.) Man erklärte daher. es könne keine Rede dayon ſein daß es das Ziel der britiſchen Kriegspolitik ſei Hriegs⸗ entſchädigung herauszuholen. Sondern im Gegen⸗ teil, man ſtrebte nach einem Frieden ohne Ent⸗ ſchädigung, und dieſer Friede ſollte durch eine allgemeine Abrüſtung und eine alle Völker verbin⸗ dende Inſtitution gekrönt werden. Es tritt nun heute ein engliſcher Miniſter auf und ſagt mit Tränen in den Augen: O wie gerne würden wir mit Deutſchland zu einer Verſtändigung kommen, wenn wir nur Vertrauen haben könnten in das Wort der deutſchen Führung. Genau das gleiche liegt mir auf der Zunge! Wie gern möchten wir mit dem Eugländer eine Verſtändigung herbeiführen, wenn wir nur Per⸗ trauen haben könnten zu den Worten ſeiner Führung!(Die Alte Garde des Führers bricht in minutenlangen ſtürmiſchen Beifall aus.) Denn wann iſt jemals ein Volk niederträchtiger be⸗ logen und beſchwindelt worden als in den zarück⸗ liegenden zwei Jahrzehnten das deutſche Volk durch die engliſchen Staatsmänner! Wo iſt die verſprochene Freiheit der Völker ge⸗ blieben? Wo blieb damit die Gerechtigkeit? Wo blieb der Frieden ohne Sieger und Beſiegte? Wo blieb das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker? Wo bließ der Verzicht auf Kontributionen? Wo iſt die gerechte Regelung des Kolonialpro⸗ blems geblieben, die feierliche Erklärung, daß man Deutſchland die Kolonien nicht wegnehmen wollte? Wo iſt die heilige Verſicherung geblieben. daß man nicht die Abſicht hätte, uns unerträgliche Laſten aufzubürden?? 8 Wo endlich ſind die Verſicherungen geblieben, da wir als Gleichberechtigte in den Schoß dieſes ſogenannten Völkerbundes aufgenommen würden? Wir, Churchill, Weihe finden. (Fortſetzung von Seite 1) Die Welle der S e die durch das deutſche Volk geht, iſt ungeheuer. Seit Jahren ſam⸗ meln ſich dunkle Kräfte der Gegner gegen den Natio⸗ nalſozialismus und den Führer. Ihr letztes Mittel, den Führer und den Nationalſozialismus niederzu⸗ zwingen, war der Krieg. Da militäriſch gegen Deutſchland nichts auszurichten iſt, auch wirtſchaftlich und propagandiſtiſch nicht, griſſen die dunklen Kräfte jetzt die Perſon des Führers an. mmer wieder haben ſie in den letzten Wochen verkündet, es gehe nicht gegen Deutſchland, nicht gegen das deutſche Volk, ſondern gegen den Nationalſozialismus und Adolf Hitler. Wan muß auch daran erinnern, daß ein engliſcher Staatsmann in den erſten September⸗ tagen den Satz ausſprach:„Ich hoffe, den Tag zu erleben, an dem der Führer vernich⸗ tet iſt.“ Aber die Wirkung des Attentats von München iſt eine ganz andere als die unterirdiſchen Kreiſe erhofft haben. Noch feſter und unerſchütter⸗ Wer ſind die Mörder?? Es ſind die Agenten des Setret Serolte“ dub. Berlin, 9. November. Zu dem Attentat im Bürgerbräukeller ſchreibt der „Deutſche Dienſt“: Als wir am geſtrigen Abend die Meldu von dem Attentatsverſuch auf den Bürgerbräukellex er⸗ hielten, ſtockte uns für Sekunden der Atem. Dann aber durchſtrömte uns ein Gefühl unſagbaren Dan⸗ kes an die Vorſehung: Der Führer lebt! Der Allmächtige, der bisher unſeres Führers Weg in ſo ſichtbarer Weiſe geſegnet hat, in tauſend Schlachten und an jenem grauen Novembertag vor nunmehr genau 16 Jahren ſeine Hand ſchirmend über ihn ge⸗ halten hat, er ſchützte auch am geſtrigen Tage unſeren Führer! Wenn wir immer in unſerem Innerſten davon überzeugt waren, daß uns Adolf Hitler ge⸗ ſandt wurde, weil ihm die Erfüllung einer großen geſchichtlichen Aufgabe geſtellt und vorbehalten wurde, ſo ſind wir ſeit dem Aſengeſter Attentat des erfe Tages von dem felſenfeſten Bewußtſein erfüllt, daß der Führer niemals von uns gehen wird, ehe er ſein Werk vollendet hat. Sein Werk aber iſt Deutſchlands Einheit, Macht und Größe! In Ehrfurcht aber neigen wir uns vor den jüngſten Toten der Bewegung. Sie alle hörten ſoeben noch bei der Gefallenenehrung in Ergriffen⸗ heit des Führers Wort, daß keiner von uns wiſſen könne, ob es ihn nicht auch treffe. Nun fielen auch ſie nach einer Stunde der Weihe und nationaler Be⸗ geiſterung. Sie ſtarben im wahrſten Sinne des Wortes für den Führer. Denn ihm galt die⸗ ſes Verbrechen! Ihn wollte man morden, weil man Deutſchland damit ins Herz zu treffen glaubte. Der Führer aber lebt! Für ihn ſtarben ſeine Ge⸗ treuen. Möge die Welt wiſſen, öͤaß im deutſchen Volke Millionen und aber Millionen nicht zögern würden, ebenſo wie die Ermordeten des geſtrigen Tages auch ihr Herzblut für den Führer und Deuttſch⸗ land zu geben. Wer ſind die Mörder? Heute wiſſen wir noch nicht im einzelnen, wie dieſe verbrecheriſche Tat vorbereitet wurde, wie ſie möglich war. Eines aber wiſſen wir, die Anſtiſter, die Geldgeber, diejenigen, die eines ſü niedertrüchtigen verabſcheuungswürdigen Gedankens fähig ſind, das ſind dieſelben, die ſchon immer mit Meuchelmord in der Politik gearbeitet haben. Es ſind die Agenten des Secret Service! Hinter ihnen ſtehen die britiſchen Kriegshetzer und als Ohrenbläſer Juda. Wenn irgendein Ereignis die Entſchloſſenheit der licher um ſeinen Führer ſchart ſich in Dankbarkeit und Treue das Volk. Die unterſuchung über das Münchener Verbrechen, über ſeine Anſtifter und ſeine Hinter⸗ männer wird fortgeſetzt. Die Ergebniſſe werden dem deutſchen Volk nicht vorenthalten werden. Es iſt aus den bisherigen Feſtſtellungen einwandfrei feſtgeſtellt, daß die Exploſion des Sprengkörpers genan da erſolgte, wo wenige Minuten vorher noch der Führer ſtand und geſprochen hatte. Den Führer hatten faſt alle führenden Männer der Bewegung, Reichsleiter und Ganleiter, auf den Bahnhof geleitet. Wäre der Verlauf der Veran⸗ ſtaltung wie in früheren Jahren vor ſich gegangen, io bätten an der Stelle, an der der Spreugkörver explodierte, die Führer der Partei ihren Platz ge⸗ habt und das infam angelegte Verbrechen hätte die aeſamte Führerſchaft des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands mit einem Schlage vernichtet! -Feſtſtellungen des„Deutſchen Dienſtes“ deutſchen Staatsführung, den unerſchütterlichen Sie⸗ geswillen des deutſchen Volkes, die Treue eines jeden einzelnen von uns zum Führer ſteigern konnte, dann war es dieſer Mordverſuch an Adolf Hitler. Aber England ſoll uns kennen ler⸗ neul Auf halbem Wege bleiben wir— das iſt der Schwur an der Bahre der Toten— nicht ſtehen. In den Kampf, der nun beginnt, tritd das deutſche Volk nach dieſem Ereignis wahrlich wohlporbereitet ein. Wenn, wir bisher noch Rückſicht auf Staatsfeinde geuommen haben, ſo dürfte es klar ſein, daß man vom heutigen Tage an mit ihnen ſo verfahren wird, daß von ihrer Seite Leben und Sicherheit von Nationalſozia⸗ liſten nicht mehr bedroht werden können. Subjekten, die für engliſches Gold zum Verbrechen ſchreiten, wird man in Zukunft anders als bisher das Handwerk legen. Wenn das Auge auf den Feind gerichtet iſt, dann muß der Rücken frei ſein. England möge ſich geſagt ſein laſſen, daß wir ent⸗ ſchloſſen ſind, nunmehr den Feind nicht aus den Augen zu laſſen. Wir wiſſen nach dieſer Tat:„Es geht ums Ganze!“ Rieſiges Aufſehen in NS A + Neuyork, 9. November. Die Rede des Führers vor den alten Kämpfern der Bewegung im Münchener Bürgerbräukeller wird von der geſamten amerikaniſchen Preſſe ſtark be⸗ achtet. Unter wörtlichen Zitaten werden beſonders die ſcharfen Angriffe gegen England ausführlich wie⸗ deraegeben. Das Attentat hat in den Ver⸗ einigten Staaten rieſiges Aufſehen erregt und wird in den Blättern aroß herausgeſtellt. n Schweden die große Senſation —+ Stockholm, 9. November. In ſenſationeller Aufmachung bringen die hie⸗ ſiaen Blätter die Meldung von dem Münchener Attentat. Faſt ſämtliche Zeitungen bringen, ohne Kommentare und weitere Kombinationen anzuſtel⸗ len, die dnb⸗Meldung. In einer von Dagens wieder⸗ geaebenen United⸗Preß⸗Meldung heißt es, daß man bei den ausländiſchen Korreſpondenten anfänglich gealaubt habe, daß eine Dampfheizungs⸗Ex⸗ vloſion ſtattaefunden habe. ——————* rL» ¶ ¶¶PPPP¶¶ ¶¶———— Und das hat der große Sekundant Englands, Wilſon, in 14 Punkten zuſammengefaßt und dann durch drei weitere ergänzt, in denen uns alſo ver⸗ ſichert wurde, daß wir nichts zu befürchten hätten und keine ungerechte Behandlung zu erwarten brauch⸗ ten und daß wir nur im Vertrauen auf England die Wafſen niederlegen müßten, um dann in eine wahre Völkergemeinſchaft aufgenommen zu werden, in der das Recht herrſchen würde, und daß die Kolonien dann gerecht verteilt werden und alle berechtigten Anſprüche auf Kolonien ihre Beachtung finden wür⸗ den. Das alles würde dann im Völkerbund die letzte Der Krieg würde damit endgültig beſeitigt ſein, und es ſollte ſomit der ewige Friede kommen. 8 Es war vom engliſchen Standpunkt aus be⸗ greiflich, daß jemand, der 40 Millionen Quadrat⸗ kilometer und damit 480 Millionen Menſchen mit nur 46 Millionen beherrſcht, den Wunſch haben muß, daß jetzt endlich Ruhe herrſchen ſoll, nachdem die Welt 300 Jahre lang den engliſchen Eroberungskrieg gehabt habe.(Wieder bricht ſtürmiſcher Beifall los.) „300 Jahre lang haben wir Land um Land unter⸗ jocht, Volk um Volk niedergeworfen. Jetzt haben wir die Welt, und Hamit ſoll jetzt endlich Ruhe ſein!“ Das iſt verſtändlich, und es war begreiflich, daß man nun wirklich im Völkerbund einen Akt der Sterili⸗ ſierung des nunmehr eingetretenen Zuſtandes vor⸗ nehmen wollte. Es iſt allerdings dann alles anders gekommen. Lauter Lügen und Wortbrüche! Wo iſt die Verſicherung geblieben. daß eine all⸗ gemeine Abrüſtung ſtattfinden würde? Lauter Lügen und Wortbrüchel Man hat uns unſere Kolonien genommen un⸗ ſeren Handel zerſchlagen. Man hat unſere Handels⸗ flotte geraubt Millionen Deutſche von uns weg⸗ geriſſen und mißhandelt. Man hat unſerem Volk Kontributionen aufgebürdet, die wir nicht in hun⸗ dert Jahren hätten abtragen können. Man hat uns ins tiefſte Elend geſtoßen. Aus dieſem Elend aber iſt die nationalſozialiſtiſche Bewegung erſtanden. Man ſoll heute nicht ſo tun, als ob man einem Deutſchland, das nicht nationalſozialiſtiſch wäre, das goldene britiſche Herz öffnen wollte. Das Deutſch⸗ land, das wir einſt kennenlernten, war weiß Gott alles andere als nationalſozialiſtiſch; das war de⸗ mokratiſch das war weltbürgerlich, das glaubte noch blindlings an die Verſicherungen britiſcher Staatsmänner. Dieſes Deutſchland hat Vertrauen gehabt. hat ſich ſelbſt abgerüſtet und ſich ſelbſt ent⸗ ehrt. Und es iſt erſt recht belogen und be⸗ trogen worden! Und aus dieſer Not, die dar⸗ aus kam, iſt unſere Bewegung gekommen!(Die Alten Kämpfer beſtätigen die Worte des Führers mit neuem ſtürmiſch anhaltendem Beifall.) Auf den größten Wortbruch aller Zeiten iſt ein Spa gekommen und wurde ſpäter das Schanddiktat von Verſailles. Sie wiſſen es, meine alten Kampf⸗ genoſſen, wie ich gerade von öͤieſer Stelle aus Ihnen immer und immer wieder dieſen Vertraa dargelegt habe Punkt für Punkt. Ueber 440 Artikel, deren jeder einzelne eine Beleidigung und Vergewalti⸗ gung einer großen Nation war. Elend und Ver⸗ zweiflung erfaßte damals unſer Volk. Dann kamen die Jahre der Inflation, des Raubes aller Lebens⸗ möglichkeiten, die Zeit der großen Erwerbsloſig⸗ keit, der ungeheuren Selbſtmorde in Deutſchland. Wir haben in dieſem Deutſchland in zwei Jahren mehr Selbſtmorde gehabt, als Amerikaner im Laufe des Kriegs im Weſten gefallen ſind. Aus dieſer großen Not iſt die nationglſozialiſtiſche Bewegung entſtanden, und ſie hat daher auch ſchwere Ent⸗ ſchlüſſe faſſen müſſen vom erſten Tage an. Und einer dieſer Entſchlüſſe war der Ent⸗ ſchluß zur Revolte vom 8. November 1923. Dieſer Aufſtand iſt damals ſcheinbar mißlungen, allein aus den Opfern iſt dann doch die Rettung Deutſchlands gekommen. 16 Tote! Aber Mil⸗ lionen Lebende ſind durch ſie aufgerichtet worden. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat damals ihren Siegeszug begonnen. Seitdem iſt nun Deutſchland eine Weltmacht ge⸗ worden durch unſere Bewegung. reilich, es war verſtändlich, daß der alte Feind ſich in dem Augenblick wieder regte, in dem wir die Folgen der Niederlage zu überwinden begannen. Es gibt nun ohne Zweifel zweierlefj Engländer. Wir wollen hier nicht ungerecht ſein. Es gibt auch in England zahlreiche Menſchen, denen dieſes ganze heuchleriſche Gebaren innerlich nicht behagt und die damit nichts zu tun haben wollen. Wir laſſen uns in unſer Recht nicht hineinreden! Allein, die ſind entweder mundtot gemacht oder ſie ſind ſelbſt hilfslos. Für uns iſt entſcheidend, daß wir dieſen Engländer, den wir ſelber jahrelang ſuchten, nicht gefunden haben. Sie— meine Parteigenoſſen— wiſſen, wie ich mich faſt zwei Jahr⸗ zehnte lang um die Verſtändigung mit England be⸗ mühte. Welche Beſchränkungen haben wir nicht der deutſchen Politik auferlegt. um eine Verſtändigung mit England herbeizuführen! Ebenſo iſt es mit Frankreich. Was haben wir hier nicht alles * auf was haben wir nicht alles ver⸗ dichte Eines allerdings war ſelbſtverſtändlich: Einen Lebensverzicht kann keine deutſche Regierung ausſyrechen! Und vor allem die nationalſozia⸗ liſtiſche Regierung denkt gar nicht daran, einen ſolchen Lebensverzicht auszuſprechen! Im Gegenteil, auf den Proteſt gegen den einſtigen Lebensverzicht unſerer demokratiſchen Politiker ſind wir ja gekommen. Ich werde das Leben und die Sicherheit des deutſchen Volkes und Reiches deshalb unter allen Umſtänden durchſetzen!(Die branſenden Kundgebungen wiederholen ſich.) R —*3— — ** Donnerstag, 9. November 1939 Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite/ Nummer 472 Ich habe mir niemals angemaßt, in britiſche oder franzöſiſche Intereſſen hineinzureden. Wenn aber beute ein Engländer aufſteht und ſagt:„Wir ſind verantwortlich für das Schickſal Mittel⸗ und Oſt⸗ europas“, ſo kann ich dieſem Herrn nur antworten: „Genau ſo ſind wir dann verantwortlich für das Schickſal der Völker in Paläſtina, in Arabien, in Aegypten, für das Schickſal der Völter meinetwegen auch in Indien.“ Wenn aber ein vierter Engländer ſagt:„Unſere Grenze liegt am Rhein“, und der nächſte kommt und erklärt:„Unſere Grenze liegt an der Weichſel“, dann muß ich ihnen antworten:„Meine Herren, ſehen Sie, daß ſie zur Themſe kommen, ſonſt werden wir Ihnen nachhelſen...“(Die Kund⸗ gebuna ſteigert ſich zu einer großartigen Ovation brauſenden Beifalls für den Führer.) Das heutige Deutſchland iſt jedenfalls entſchloſſen, ſeine Grenzen ſicherzuſtellen und ſeinen Lebensraum zu wahren. Es iſt dies ein Raum, den auch die Eng⸗ länder nicht kultiviert haben. Wir ſind nirgends hin⸗ gegangen, wo etwa die Enaländer ſchon vor uns eine Kultur hingebracht hätten. Wenn Lord Halifar in ſeiner geſtrigen Rede erklärte, daß er für die Künſte und die Kultur ein⸗ tritt und deshalb Deutſchland vernichtet werden müſſe, ſo können wir nur ſagen: „Deutſchland hat ſchon eine Kultur gehabt, als die Halifaxe davon noch keine Ahnung hatten. Und in den letzten ſechs Jahren iſt in Deutſchland mehr für die Kultur getan worden, als in den letzten 100 Jahren in England! Und wo wir bisher hingekommen ſind, da haben. wir keine Denkmäler britiſcher Kulturapoſtel, ſondern nur Kulturdenkmäler großer Deutſcher gefunden: In Praa oder in Poſen, in Graudenz oder Thorn, in Danzig oder in Wien habe ich mich vergebens be⸗ müht. britiſche Kulturdenkmäler aufzuſtöbern.(Hei⸗ 0 Wahrſcheinlich ſtehen ſie in Aegypten oder in ien. Jedenfalls haben wir die deutſche Nation wieder emporgehoben, und zwar von Jahr zu Jahr, begin⸗ nend mit dem Jahr 1933 über 1934, 1935 und 1936. Wir haben eine Etappe nach der anderen zurück⸗ gelegt, Zug um Zug Deutſchland frei und es zu⸗ aleich ſtark gemacht! Und hier allerdings verſtehe ich die Kümmernis der internationalen Kriegshetzer. Sie haben zu ihrem Bedauern geſehen, daß das neue Deutſchland eben doch nicht mehr das alte Deutſchland iſt. Denn ich habe mich bemüht, nicht nur die kul⸗ turelle Seite unſeres Lebens zu entwickeln, ſon⸗ dern auch die machtmäßige, und zwar gründlich. (Brauſender minutenlanger Beifall.) Wir haben uns eine Wehrmacht aufgebaut— das kann ich ja ruhig heute ausſprechen— wie es eine beſſere in der Welt nicht gibt!(Immer ſtärker wird der jubelnde Beifall der alten Parteigenoſſen.) Und hinter dieſer Wehrmacht ſteht ein Volk in einer Geſchloſſenheit, wie es gleichfalls in der deutſchen Geſchichte bisher noch nie der Fall war!(Brauſende Heilruſe antworten ſtürmiſch dem Führer) und über dieſer Wehrmacht und über dieſem Volk ſteht heute eine Regierung von einer fanatiſchen Willenskraft, wie auch das in den vergangenen Jahrhunderten in Deutſchland noch nicht da war!(Wieder ſchlägt dem Führer ein Sturm der Begeiſterung entgegen.) Englands lügneriſche„Kriegsziele“ gegen uns: Dieſes neue Deutſche Reich hat, wie Sie alle wiſſen, gar keine Kriegsziele gegen Eng⸗ Jand oder Frankreich beſeſſen. Ich habe in meiner letzten Rede, als ich zum letzten Male Eng⸗ land und Frankreich die Hand geboten hatte, auch dazu Stellung genommen. Wenn man uns nun trotz⸗ dem angreift, dann kann das nichts zu tun haben etwa mit der Frage Oeſterreich, mit der Tſchecho⸗ Slowakei oder Polen, denn dieſe Fragen pflegt man ja je nach Bedarf hervorzuholen oder wieder ſchnell zu vergeſſen. Der Fall Po len zeigt ja, wie wenig England an der Exiſtenz ſolcher Staaten intereſſiert iſt, denn ſonſt hätte es ja auch Sowjetrußland den Krieg er⸗ klären müſſen, da Polen ja ungefähr halbiert wurde. Aber jetzt ſagen die Engländer, das iſt gar nicht mehr das Entſcheidende, wir haben ein anderes Kriegs⸗ ziel.(Stürmiſche Heiterkeit.) Erſt war es die Frei⸗ heit Polens, dann war es die Ausrottung des Nazismus, und dann waren es wieder die Garan⸗ tien für die Zukunft. Es wird ja immer etwas an⸗ deres ſein. Sie werden eben Krieg führen, ſo lange ſie jemand finden, der bereit iſt, für ſie ͤͤen Krieg zu führen, d. h. ſich ſelbſt für ſie zu opfern. Die Be⸗ gründungen ſind die alten Phraſen. Wenn man nämlich erklärt, ͤͤaß man für die Freiheit überhaupt und im beſonderen eintreten wolle, dann könnte ja Großbritannien der Welt ein wunderbares Beiſpiel geben, in dem es endlich einmalſeinen eigenen Völkern die volle Freiheit ſchenkt. (Brauſende Zuſtimmung.) Wie edel würde doch dieſer neue britiſche Feld⸗ zug ausſehen, wenn er eingeleitet worden wäre mit der Proklamation der Freiheit für die 350 Millionen Inder oder mit der Proklamation der Unabhängig⸗ keit und des freien Abſtimmungsrechtes aller ande⸗ ren britiſchen Kolonien! Wie gern würden wir uns dann vor ſo einem England beugen! Stat, deſſen ſehen wir wie England dieſe Millionen Menſchen unterdrückt, genau ſo wie es zugeſehen hat, als zahlreiche Millionen Deutſche unterdͤrückt worden ſind. Es bewegt uns daher nicht im gerinaſten, wenn heute ein britiſcher Miniſter ſalbungsvoll ausruft, England habe überhaupt nur Ideale im Auge und keine ſelbſtſüchtigen Ziele. Natürlich— ich ſagte es ſchon— haben die Briten noch niemals für ſelbſt⸗ ſüchtige Ziele gekämpft. Der liebe Gott hat Eng⸗ land, eben weil es ſo uneigennützig kämpfte, ſchließ⸗ lich die Menſchen und Länder als Lohn geſchenkt. Wenn ſie alſo heute nun wieder erklären, daß ſie keine eigennützigen Ziele beſitzen, daun iſt das einfach lächerlich! Das deutſche Volk kann wirklich nur ſtaunen, ſtannen über die Be⸗ ſchränktheit derer, die glauben, knapp zwanzig Jahre nach dem ſo ungeheuren Weltbetrug uns mit dem gleichen Schwindel wieder aufwarten zu können. Oder wenn man ſaat, daß man für die Kultur eintritt. England als Kulturſchöpfer iſt ein Kapitel ſür ſich! Wir Deutſchen brauchen jedenfalls uns von den Engländern auf dem Gebiet der Kultur nichts vormgchen laſſen. Unſere Muſik, unſere Dichtung, unſere Baukunſt, unſere Malerei, unſer⸗ Bildhauerkunſt kann ſich mit den enaliſchen Kün⸗ ſten ſchon abſolut vergleichen. Ich glaube, daß ein einziger Deutſcher, ſagen wir: Beethoven, muſikaliſch mehr geleiſtet hat. als ſämtliche Engländer der Vergangenheit und Gegen⸗ wart zuſammen.(Brauſender Beifall.) Und auch die Pflege dieſer Kultur nehmen wir beſſer wahr, als das die Engländer überhaupt können. Wenn ſie dann ſchließlich ſagen. daß es jetzt ihr Kriegsziel ſei, endlich dem Kriege ein Ende zu bereiten— dann hätten ſie ja gar keinen Krieg anzufangen brauchen!(Mit ſtürmiſchem Bei⸗ fall ſtimmen die Alten Kämpfer dem Führer Franzöſiſcher Bunker unter Waſſer geſetzt Auf der linken Rheinſeite wurden verſchiedene Bunker der Franzoſen vom Hochwaſſer überſchwemmt und mußten geräumt werden. (PK. Bauer, Scherl Bilderdienſt. Zander⸗Multiplex⸗R.) — zu.) Deun der Krieg iſt nur deshalb da, weil England ihn gewollt hat! Wir ſind überzeugt, daß es ſolange Kriege geben wird, als die Güter der Welt nicht gerecht verteilt ſind und man nicht freiwillig und gerecht dieſe Gü⸗ terverteilung vornimmt.(Immer wieder bricht ſtür⸗ miſch der Beifall los.) Man hätte das ja tun können! Wenn man heute ſagt: Ja, dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, dem können wir die Kolonien nicht geben, ſo ſchmerz⸗ lich es uns iſt. Wir möchten gern die Rohſtoffe die⸗ ſer Welt verteilen. aber wir müſſen ſie jemand geben können, zu dem wir Vertrauen haben! Nun, meine Herren, vor uns gab es ja andere Regierungen in Deutſchland! Es waren Regierungen von Englands Gnaden; zum Teil ſind ſie von England beſoldet Sie haſſen das ſoziale Die wahren Gründe ihres Handelns liegen je⸗ doch auf einem anderen Gebiet. Sie haſſen das ſoziale Deutſchland! Was haben wir ihnen denn getan? Gar nichts! Haben wir ſie bedroht? Nicht ein einziges Mal! Waren wir etwa nicht bereit, mit ihnen Abkom⸗ men zu treffen? Jawohl! Wir taten das auch. Haben wir uns nicht ſelbſt Begrenzungen unſerer Rüſtungen auferlegt? Nein. das hat ſie alles nicht intereſſiert. „Was ſie haſſen, iſt das Deutſchland, das ein ge⸗ fährliches Beiſpiel für ſie iſt, das ſoziale Deutſch⸗ land, das Deutſchland unſerer ſozialen Arbeitsgeſetz⸗ gebung, das ſie ſchon vor dem Weltkrieg haßten und das ſie auch heute haſſen. Dieſes Deutſchland der Fürſorge, des ſozialen Ausgleichs der Beſeitigung der Klaſſenunterſchiede— das haſſen ſie!(Brauſen⸗ der Beifall unterſtreicht. die Norte des Führers.) Das Deutſchland, das ſich im Laufe von ſieben Jah⸗ ren bemüht hat, ſeinen Volksgenoſſen ein anſtändi⸗ ges Leben zu ermöglichen, das haſſen ſie. Das Deutſchland. das die Arbeitsloſigkeit beſeitigt hat. die ſie mit all ihrem Reichtum nicht beſeitigen konnten, das haſſen ſie. Das Deutſchland, das ſeinen Arbeitern anſtändige Quartiere gibt, das iſt es, was ſie haſſen, weil ſie das Geſühl haben, daß davon ihr eigenes Volk„an⸗ geſteckt“ werden könnte.(Immer wieder erhebt ſich ſtürmiſch zuſtimmender Beifall.) Sie haſſen das Deutſchland der ſozialen Geſetzgebung, das Deutſch⸗ land, das den 1. Mai als den Tag der ehrlichen Ar⸗ beit feiert! Sie gaſſen das Deutſchland, das den Kampf für die Verbeſſerung der Lebensverhältniſſe aufgenommen hat. Dieſes Deutſchland haſſen ſie! Das volksgeſunde Deutſchland, das Deutſchland, das die England wird nicht der Und dem ſteht nun unſer Kampf gegenüber, Dieſer Kampf iſt unſer ewig gleichbleibender nationalſozia⸗ liſtiſcher Kampf für die Aufrichtung einer geſunden, ſtarken Volksgemeinſchaft, für die Ueberwindung und Beſeitigung der Schäden in dieſer Gemeinſchaft und für die Sicherung dieſer Gemeinſchaft, der anderen Welt gegenüber. Dies iſt das Ziel: Wir kämpſen für die Sicherheit unſers Volkes, für unſeren Lebens⸗ laſſeni in den wir uns nicht von anderen hineinreden aſſen Wenn man nun in England erklärt, daß dieſer Kampf der zweite Puniſche Krieg ſei, ſo ſteht in der Geſchichte nur noch nicht feſt, wer in dieſem Falle Rom und wer Karthago ſein wird. Im erſten war jedenfalls Eugland nicht Rom, denn im erſten Puniſchen Krieg ſchon hat wirklich Rom geſiegt; im erſten Weltkrieg aber hat nicht Eugland geſiegt, ſondern andere waren die Sieger. Und im zweiten— das kann ich Ihnen verſichern:— wird England erſt recht nicht der Sieger ſein! Diesmal tritt dem England des Weltkrieges ein anderes Deutſchland entgegen; das wer⸗ den ſie wohl in abſehbarer Zeit ſchon ermeſſen können.(Der Sturm des begeiſterten Beifalls erhebt ſich aufs neue und ſteigert ſich zu einer hinreißenden Kundgebung tiefſten Vertrauens und feſter Siegeszuverſicht.) England will nicht den England will nicht den Frieden! Wir haben das geſtern wieder gehört. Schon in meiner Reichstagsrede habe ich erklärt, daß ich perſönlich nichts mehr dazy zu ſagen hätte. Das Weit werden wir mit den Engländern in der Sprache reden, die ſie allein wahrſcheinlich noch verſtehen werden!(Ungeheurer Beifall.) Es tut uns leid, daß ſich Frankreich in den Dienſt dieſer britiſchen Kriegshetze ſtellte und ſeinen Weg mit dem Englands verband.— Was Deutſch⸗ land betrifft, ſo haben wir niemals Aengſte gehabt vor einer Front. Wir haben einſt zwei Fronten er⸗ folgreich verteidigt. Wir haben jetzt nur mehr eine Front, und wir werden an dieſer Front erfolgreich beſtehen, davon kann man überzeugt ſein!(Wieder erfüllt brauſender Jubel den Saal.) Ich habe es nicht als einen Erfolg der deutſchen Politik, ſondenn als einen Erfolg der Vernunft an⸗ geſehen, daß es uns gelungen iſt, mit Rußland Abgewieſene Angriſſe der Franzoſen In den letzten beiden Zagen wurden insgeſamt 9 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen + Berlin, 9. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Laufe der beiden letzten Tage wurden ſowohl ſüdweſtlich von Saarbrücken wie ſüdweſt⸗ lich von Pirmaſens feindliche Angriffe in Stärke von ein bis zwei Kompanien gegen unſere Ge⸗ fechtsvorpoſten an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze abgewieſen u. im Gegenſtoß mehrere Ge⸗ fangene gemacht. Im übrigen außer etwas lebhafterer Artillerietätigkeit keine beſonderen Ereigniſſe. Die Zahl der am 7. November zum Abſturz gebrachten feindlichen Flugzenge hat ſich von fünf auf ſieben(darunter ein britiſches) erhöht. Im Laufe des 8. November wurden zwei franzöſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen, zwei feind⸗ liche Feſſelballone durch deutſche Jäger bren⸗ nend zum Abſturz gebracht. Ein deutſches Flug⸗ zeug wird vermißt. Die britiſche Admiralität gibt nachträglich den Verluſt eines britiſchen U⸗Bos⸗ tes bekannt. ——————— worden. Zu ihnen mußte man doch Vertrauen be⸗ ſitzen. Warum hat man denn dann ihnen, zu denen man Vertrauen beſaß, nicht die Güter gegeben? Aber man brauchte überhaupt nichts verteilen man brauchte uns nur unſer Eigentum vorher nicht zu rauben!(Minutenlanger Beifall.) Schluß mit der britiſchen Polizeiòiktatur!: Auch wir ſind der Meinung, daß dieſer Krieg ein Ende nehmen muß, und daß nicht alle paar Jahre wieder einer kommen kann und kommen darf und kommen ſoll. Wir halten es daher für notwendig, daß ſich die Nationen zu dieſem Zwecke auf ihre Einflußgebiete beſchränken, d. h. mit anderen Worten, daß der Zuſtand ein Ende nimmt, daß ein Volk ſich anmaßt, den Weltpoli⸗ ziſten zu ſpielen und überall dreinreden zu wollen. Zumindeſt, ſoweit es ſich um Deutſchland han⸗ delt, wird die britiſche Regierung es noch er⸗ kennen, daß der Verſuch der Aufrichtung einer Polizeidiktatur über uns ſcheitern wird und ſcheitern muß. Wir haben die britiſchen Regierungsmänner weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart als, Kulturapoſtel kennengelernt— als Polizeibe⸗ hörde ertragen wir ſie ſchon aber überhaupt nicht. (Aufs neue brechen ſtürmiſches Händeklatſchen und brauſender Beifall los.) Deutſchland! Kinder wäſcht und nicht verlauſen läßt, das nicht Zu⸗ ſtände einreißen läßt, die ihre eigene Preſſe jetzt zu⸗ gibt— dieſes Deutſchland haſſen ſie.(Ein minuten⸗ langer toſender Beifallsſturm folat dieſen Worten des Führers.) Es ſind ihre Geldmagnaten, ihre jüdiſchen und nichtjüdiſchen internationalen Bankbarone, die uns haſſen, weil ſie in dieſem Deutſchland ein ſchlechtes Vorbild ſehen, das andere Völker und vielleicht auch ihr eigenes aufreizen könnte. Sie haſſen das Deutſch⸗ land unſerer jungen, geſunden, blühenden Genera⸗ tion und das Deutſchland der Fürſorge für dieſe Generationen. 7 Und ſie haſſen ſelbſtverſtändlich damit auch das ſtarke Deutſchland, das Deutchland, das marſchiert und das freiwillig Opfer auf ſich nimmt.(Beifalls⸗ ſtürme begleiten die Sätze dͤes Führers.) Wie ſie uns haſſen, das haben wir ja geſehen. Wir machten einen um uns zu hel⸗ fen. Wir haben durch dieſen Vierjahresplan niemanden etwas genommen, denn wenn wir aus unſerer Kohle Benzin machen oder Gummi oder wenn wir uns mit anderen Erſatzſtoffen behelfen, was nehmen wir damit den anderen weg? Nichts— gar nichts! Im Gegenteil, ſie ſollten froh ſein, denn ſie hätten ſich ſagen müſſen:„dann belaſten ſie nicht unſere Märkte. Wenn ſie ſich ſelbſt Benzin ſchaffen, dann brauchen ſie nicht exportieren, damit ſie im⸗ portieren können— umſo beſſer für uns!“ Nein, ſie haben gegen den Vierjahresplan gekämpft, weil er Deutſchland geſund macht! Das iſt der einzige Grund.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Es iſt ein Kampf gegen das freie, gegen das unabhängige. gegen das lebensfähige Deutſch⸗ land. Das iſt ihr Kampf! Sieger ſein! Ein Deutſchland, das von einem unbändigen Wil⸗ len erfüllt iſt und das auf die Blödeleien bri⸗ tiſcher Phraſendreſcher(Heiterkeit) nur mit Gelächter reagiert. Denn wenn heute ein Eng⸗ länder kommt und ſagt: Wir kämpfen für die Freiheit der Welt, wir kämpfen für die Demokratie⸗ wir kämpfen für die Kultur, wir kämpfen für die Ziviliſation, wir kämpfen für die Gerechtigkeit uſw. — dann löſt das in Deutſchland nur ein ſchal⸗ lendes Gelächter aus.(Wieder durchtoſt den Saal brauſender Beifall). Außerdem lebt ja noch die Generation, die die „Aufrichtigkeit“ ſolcher britiſcher Krieaszieldarle⸗ gungen einſt perſönlich kennengelernt hat. Und wenn wir ſelbſt nichts dazu gelernt hätten, ſo haben wir doch auf alle Fälle auch nichts vergeſſen! Aber wir haben nicht nur nichts vergeſſen, ſondern wir haben noch dazugelernt.(Unabläſſig bealeitet toſen⸗ der Beifall die Rede des Führers.) Jeder britiſche Ballon aber, der über unſere Linien herüberweht und hier ein paar mehr oder weniger geiſtreiche Flugblätter verbreitet, beweiſt es uns, daß in dieſer anderen Welt ſeit zwanzig Jahren alles ſtillgeſtanden iſt. Jedes Echo aus Deutſchland müßte ihnen aber beweiſen, daß hier eine Bewegung ſtattfand von ungeheurem Ausmaß, von ungeheurer Kraft und Wirkſamkeit. Frieden! zu einer Verſtändigung zu kommen. Einmal haben dieſe beiden ſich bis zum Weißbluten bekriegt. Keines von ihnen hatte davon einen Gewinn. Wir ſind übereingekommen, den Herren in London und in Paris dieſen Gefallen ein zweitesmal nicht mehr zu erweiſen!(Langanhaltende Zuſtimmung.) So ſtehen wir jetzt in einer großen Wende⸗ zeit. Aus dem Kamyf iſt einſt der Nationalſozialis⸗ mus entſtanden. Soldaten ſind wir damals alle ge⸗ meſen. Ein großer Teil hat heute wieder den grauen Rock angezogen. Aber auch die anderen ſind Sol⸗ daten geblieben. Deutſchland hat ſich durch und durch verwandelt. So wie das Preußen vom Jahre 1813—1814 nich verglichen werden konnte mit dem Preußen von 1806, ſo kann das Deutſchland von 1939, 1940, 1941 oder 1942 nicht mehr verglichen werden mit dem Deutſchland von 1914, 1915, 1917 oder 1918. Was es damals geben konnte, iſt in * der Zukunft unmöglich! Wir werden, dafür bürgt vor allem die Partei, dafür ſorgen daß Er⸗ ſcheinungen. wie wir ſie im Weltkriege leider er⸗ leben mußten, nicht mehr in Deutſchland auftreten können, wir ſind— meine nationalſozialiſtiſchen Kämpfer— mit dem einſt fertig geworden als wir noch als eine lächerlich kleine Minorität in Deutſch⸗ land kämpften. Damals hatten wir nur unſeren Glauben. Wir haben dieſe Erſcheinungen trotzdem niedergezwun⸗ gen und beſeitigt. Heute aber haben wir außerdem noch die Macht!(Jubelnder Beifall.) Wir ſind auch auf einen fünfjährigen Krieg vorbereitet! Unſer Wille iſt genau ſo unbeugſam im Kampfe nach außen, wie er einſt unbeugſam war im Kampf um dieſe Macht im Innern. So wie ich Ihnen damals immer ſagte: Alles iſt denkbar, nur eines nicht, daß wir kapitulieren, ſo kann ich das als Nationalſozialiſt auch heute nur der Welt gegenüber wiederholen: Alles iſt denkbar, eine deutſche Kapitulation niemals! Wenn man mir darauf erklärt,„dann wird der Krieg drei Jahre dauern“— ſo antworte ich:„Wie lange er dauert, ſpielt keine Rolle, kapitulieren wird Deutſchland niemals, jetzt nicht und in aller Zu⸗ kunft nicht!“ Man ſaat mir, England hat ſich auf einen drei⸗ jährigen Krieg vorbereitet. Ich habe am Tage der britiſchen Kriegserklärung dem Feldmarſchall den Befehl gegeben, ſofort die geſamten Vor⸗ bereitungen zunächſt auf die Dauer von fünf Jahren zu trefſen(Der Beifall erneuert ſich und ſchwillt immer mehr auh, nicht weil ich glaube, daß dieſer Kriea fünf Jahre dauert, ſondern weil wir auch in fünf Jahren niemals kapitulieren würden, und zwar um keinen Preis der Welt! (Der Beifall ſteigert ſich zu einem toſenden Or⸗ kan äußerſter Entſchloſſenheit.) Wir werden dieſen Herren zeigen, was die Kraft eines 80⸗Millionen⸗Volkes vermag, unter einer Füh⸗ rung, mit einem Willen, zuſammengefügt zu einer Gemeinſchaft. Und hier wird die Partei in Erinne⸗ rung an die einſtigen Toten erſt recht ihre große Miſſion erfüllen müſſen. Sie wird die Trägerin dieſes Willens, der Geſchloſſenheit der Einheit und damit unſerer deutſchen Volksgemeinſchaft ſein. Was immer auch im einzelnen uns an Opfern zu⸗ gemutet wird, das wird vergehen und iſt belanglos. Entſcheidend iſt und bleibt nur der Sieg!— Wir werden dank unſerer Vorbereitungen die⸗ ſen Kampf unter viel leichteren Bedingungen führen als im Jahre 1914. Damals taumelte Deutſchland blind in dieſen Kampf hinein. Wir aber haben heute ſeit vielen Jahren die Nation ſeeliſch, aber vor allem auch wirtſchaft⸗ lich gerüſtet. Wir haben durch unſere großen Pla⸗ nungen vorgeſorgt. daß den deutſchen Fliegern kein Benzin abgeht. Wir haben vorgeſorgt, daß nicht im erſten Kriegsjahr gewüſtet und koſtbares Gut ver⸗ nichtet wird, ſondern daß vom Tage der Kriegs⸗ erklärung an ſofort die Rationierung eintritt, die nunmehr alle Vorausſetzungen auf längſte Zeit ſicher⸗ ſtellt. Wir haben aber auch auf allen anderen Ge⸗ bieten unſere deutſchen Möglichkeiten auf das äußerſte entwickelt, ſo daß ich Ihnen heute nur die eine Verſicherung geben kann: Es kann nur einer ſiegen, und das ſind wir! Sie werden uns weder militäriſch noch wirt⸗ ſchaftlich auch nur im geringſten niederzwingen können. Es kann hier nur einer ſiegen, und das ſind wir! Daß das Herr Churchill nicht glaubt, rechne ich ſeinem hohen Alter zugute. Auch andere haben das nicht geglaubt. Unſere polniſchen Gegner wären niemals in dieſen Krieg gezogen, wenn zman ſie nicht von engliſcher Seite hineingetrieben hätte. England hat ihnen den Nacken geſtärkt und ſie aufgeputſcht und aufgehetzt. Der Kriegsverlauf hat vielleicht zum erſtenmal gezeigt, welches militäriſche Inſtrument ſich unterdes das neue Deutſche Reich geſchmiedet hat. Es war nicht ſo, meine Volksgenoſſen, daß etwa der Pole feige geweſen wäre, daß er vielleicht nur gelau⸗ fen wäre— ſo war es nicht! Er hat ſich an vielen Stellen ſehr tapfer geſchlagen. Trotzdem iſt ein Staat mit über 36 Millionen Menſchen, mit rund 50 Diviſionen, ein Staat, der einen durchſchnittlichen Rekrutenjahrgang von nahezu 300 000 beſaß, gegenüber zur Zeit 120 000 franzöſiſchen Rekruten pro Jahr,— trotzdem iſt dieſer Staat in ſage und ſchreibe zehn Tagen militäriſch geſchlagen, in 18 Tagen vernichtet und in dreißig Tagen zur reſtloſen Kapitulation ge⸗ zwungen worden! (Brauſender Beifall.) Wir ſind uns dabei aber auch bewußt, wie ſehr die Vorſehung uns geholfen hat. Sie hat unſere Pläne richtig geſtalten laſſen und ſie hat ihre Durchſührung ſichtbar geſegnet. Ohnedem hätte dieſes Werk in dieſer Zeit nicht ge⸗ lingen können. Wir ſind daher des Glaubens, daß die Vorſehung das, was geſchah, ſo gewollt hat! Genau ſo wie ich Ihnen früher oft erklärte, daß die Niederlage des Jahres 1918 verdient war für uns verdient, weil wir nicht die aroßen Siege richtig und würdig zu bewahren vermocht hatten. Dieſen Vorwurf ſoll man uns in der Zukunft nun nicht mehr machen. In tiefer Dankbarkeit verbeugen wir uns vor allen unſeren Helden, unſeren tapferen Soldaten(die Verſammelten erheben ſich von ihren Sitzen), unſeren toten Kameraden und den Verwun⸗ deten. Sie haben durch das Opfer mitgeholfen, daß der erſte Feind, der dieſen Krieg zur Wirklichkeit werden ließ, in kaum 30 Tagen überwunden wurde. Es möge ſich jeder Deutſche deſſen bewußt ſein, daß das Opfer dieſer Männer genau ſoviel wert war wie das Opfer jedes anderen in der Zukunft wert ſein wird, daß keiner ein Recht hat, ſein Opfer in der Zu⸗ kunft als ſchwerer einzuſchätzen. Das, was Nationalſozialiſten als Erkenntnis und Gelöbnis A. Seite /Nummer 472 Neue Mannheimer Zeitung vom Totengang des 9. November in die Geſchichte unſerer Bewegung mitgenommen haben, nämlich. daß das. wofür die erſten 16 gefallen ſind, Wert genug war, auch viele andere, wenn notwendig, zum aleichen Opfer zu verpflichten— dieſe Erkenntnis ſoll uns auch in der. Zukunft nicht verlaſſen. Für unſer deutſches Volk ſind im Laufe von vielen Jahrhunderten, ja Jahrtauſenden zahlloſe Millionen gefallen. Millio⸗ nen andere haben ihr Blut dafür gegeben. Keiner von uns weiß, ob es ihn nicht auch trifft. Allein jeder muß wiſſen, daß er dadurch nicht mehr an Opfern bringt. als andere vor ihm auch gebracht haben und andere nach ihm einſt wieder bringen müſſen. Was die Frau au Opfer auf ſich nimmt indem ſie der Nation das Kind ſchenkt, nimmt der Mann an Opfer auf ſich, indem er die Nation verteidigt. Wir Nationalſozialiſten ſind immer Kämpſer geweſen. Jetzt iſt die große Zeit, in der wir uns erſt recht als Kämpfer bewähren wollen! Damit hegehen wir auch am beſten den Gedenktag des erſten Opferganges unſerer Bewegung. Ich kann den heutigen Abend nicht ſchließen, ohne Ihnen, wie immer, zu danken für Ihre treue Anhänglichkeit die ganzen langen Jahre hindurch und nicht ohne Ihnen zu verſprechen, daß wir auch in der Zukunft die alten Ideale hochhalten wollen, daß wir für ſie ein⸗ treten wollen und uns nicht ſcheuen werden, wenn es notwendig iſt, auch das eigene Leben ein⸗ zuſetzen, um das Programm unſerer Bewegung zu verwirklichen, das Programm, das nichts anderes beſagt, als unſeres Volkes Leben und Daſein auf dieſer Welt ſicherzuſtellen. Das iſt der erſte Satz unſeres nationalſozialiſti⸗ ſchen Glaubensbekenntniſſes und das wird auch der letzte Satz ſein, der über jedem einzelnen National⸗ ſozialiſten geſchrieben ſteht, dann, wenn er am Ende ſeiner Pflichterfüllung von dieſer Welt ſcheidet. Parteigenoſſen!(wie ein Mann erheben ſich die Alten Kämpfer des Führers) Unſere national⸗ ſosialiſtiſche Bewegung, unſer deutſches Volk, und über allem jetzt unſere ſiegreiche Wehrmacht „Sieg Heil!“ Ungeheure Begeiſterung, eiſerne Kampfentſchloſſen⸗ heit, tiefe Ergriffenheit und jubelnde Siegesgewiß⸗ heit aniſchen ſich in den ungeheuren Beifallsſturm, der aus dem brauſenden„Sieg Heill“ aufbricht und den Führer in unbeſchreiblicher Stärke umtoſt. Bessere Cigaretten Zug für Zug genießenl arKal 3, PE—————TT—TTTTPP Stärkſter Einoruck in Ftalien Rom, 9. November. Unter großen Schlagzeilen„Vernichtende Abrech⸗ nuna mit dem engliſchen Liberalismus— Deutſch⸗ land wird nicht kapitulieren“ veröffentlichen die Blätter den Wortlaut der Führerrede, deren weſent⸗ liche Stellen, insbeſondere hinſichtlich der Kriegs⸗ ſchuldfrage, beſonders hervorgehoben werden. Die großen Zeitungen bringen den Wortlaut der Ausführungen des Führers auf den Titelſeiten an erſter Stelle, z. T. geſchmückt mit Bildern des Führers.„Hitler bekräftigte in München, daß Deutſchland niemals kapitulieven werde“ erklärt der Mailänder„Popolo'Italia“, der die Angriffe des Führers gegen England hervorhebt und beſonders die Worte unterſtreicht, daß man ſich an einer ge⸗ ſchichtlichen Wiende befinde. Auch die„Stampa“ betont, daß der Führer die Entſchloſſenheit Deutſchlands, Widerſtand zu leiſten und ſeine Feinde zu beſiegen, erneut zum Ausdruck gebracht habe. 970 Der„Corriere de la Sera“ weiſt in Schlagzeilen auf die Worte des Führers hin, daß es immer Krieg geben werde, ſolange die Güter der Erde nicht ge⸗ recht verteilt ſein werden. Zu dem Attentat, zu dem die DNB⸗Aus⸗ laſſung in breiteſter Aufmachung übernommen wird, fehlen noch eigene Kommentare, jedoch wird in den Ueberſchriften zum Ausdruck gebracht, daß es als ein verabſcheuungswürdiges Verbrechen empfunden wird, das eine Welle der Entrüſtung im deutſchen Volk auslöſen werde. Es iſt ihnen nicht recht wohl dabei Eugland ſucht den Zuſammentritt der Genfer — Verſammlung zu verhindern EP. Genf, 9. Nov. In den diplomatiſchen und politiſchen Kreiſen Genfs iſt ein Artikel des diplomatiſchen Mitarbei⸗ ters des„Mancheſter Guardian“ mit großem Inter⸗ eſſe aufgenommen worden, in dem vorgeſchlagen wird daß der Rat und die Vollverſammlung der Genfer Liga nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, am 4. Dezember zuſammentreten ſollen. In Genf er⸗ klärt man zu dieſem engliſchen Verſuchsballon, daß London und Paris mit großem Unbehagen dem Herannahen der Termins für den Zuſammen⸗ tritt der Vollverſammlung und des Rats der Gen⸗ ſer Liga entgegenſehen, denn man befürchte, daß ſich England und Frankreich auf der künftigen Ta⸗ guna ziemlich iſoliert einer Front der neutralen ächte gegenüberſehen würden. Vor allen Dingen habe man aber große Sorge, daß ſich Sowjiet⸗ rußland zum Syrecher dieſer neutralen Front machen und die hochkapitaliſtiſchen Kriegshetzer und Kriegsrerdiener, vor allen Dingen in der Londoner Eity, an den Pranaer ſtellen würde. Die Schwe⸗ mietet Lebensm'tteldomp'er (Funkmeldung der N M 30 + Philadelphia, 9. November. Im hieſigen Hafen wurden nach einer Mittei⸗ lung von Aſſociated Preß 24500) Buſhels Hafer auf dem Dampfer„Parpeſſa“ verladen, der in dieſer, Woche zuſammen mit dem Dampfer„Mount Parneß“ Unter ſchveizeriſcher Flagge eintraf. Auf den Schiffs⸗ ſeiten beider Dampfer war der Name„Switzerland“ aufgemalt. Die Haſenbeamten erklärten, es handle ſich um zwei von neun Schiffen, die die Schweiz von der griechiſchen Linie Rethymnis Kulukundis für die Beförderung von Lebensmitteln gemietet hat. Die„Mount Parneß“ fuhr ſchon geſtern mit Hafer, Weizen und Zucker an Bord in Richtung Genua aus. e eine eingehende Prüfung aller mit Das iſt ſelbſt Rooſeveit zubiel Selbſt er hat Vedenken gegen den Flaggenwechſel der amerikaniſchen Schiffe EP Waſhington, 9. November Nachdem Staatsſekretär Hull demonſtrativ von dem am Montag durch den Schiffahrtsausſchuß zu⸗ nächſt genehmigten, dann aber vertagten Plan, USA⸗ Schiffe unter der Flagge Panamas fahren zu laſ⸗ ſen, abgerückt war, hat am Dienstag auch Präſident Rooſevelt dagegen Stellung genommen. Der Präſident erklärte auf ſeinem Landſitz Hyde Park Preſſevertretern gegenüber, er habe den Schifffahrts⸗ ausſchuß erſucht, die Entſcheidung über den Flag⸗ genwechſel zu vertagen, bis im Staatsdepartement der Uebetra⸗ gung der Flagge zuſammenhängenden Fragen mög⸗ lich geweſen ſei. Rooſevelt fügte hinzu. daß die USA⸗Regierung auf alle Fälle Mittel und Wege ſuchen werde, um der USA⸗Schiffahrt. die durch den Ausſchluß aus dem europäiſchen Krieasgebiet er⸗ heblich geſchädigt ſei, neue Handelswege nach Süd⸗ amerika zu eröffnen. In politiſchen Kreiſen iſt man über dieſe Bemer⸗ kung Rooſevelts ebenſoſehr überraſcht wie über die Haltung von Staatsſekretär Hull, nachdem das Weiße Haus noch am Montag den Plänen der United States Line, die ihre Schiffe unter der Pa⸗ nama⸗Flagge fahren laſſen wollte, durchaus wohl⸗ wollend gegenüberſtand. Stärkſter Widerſtand gegen die Zulaſſung des Flaggenwechſels macht ſich vor allem in den Krei⸗ ſen der Seemannsgewerkſchaften geltend. die durch die mit dem Flaggenwechſel eventuell verbundene Erſetzung der amerikaniſchen Schiffsmannſchaften durch ausländiſche eine ſchwere Schädigung ihres Berufsſtandes befürchten. Der Vorſitzende des See⸗ des Kongreſſes bezeichnet den Plan es Flaggenwechſels als„unamerikaniſch und einen in den Rücken der amerikaniſchen See⸗ ſeute“. Panama in den Fußſtapfen der ASA dub. Neuyork, 9. November. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Panama hat die Regierung eine Anordnung erlaſſen, die Unterſeebooten kriegführender Staaten das Ein⸗ lauſen in die Gewäſſer und Häfen von Panama ver⸗ bietet, es ſei denn in Notfällen. Die Verfügung ſoll angeblich die Verhütung einer Verletzung der Neu⸗ tralität Pauamas oder eine Umgehung der Wir⸗ kungen der Panama⸗Erklärung über die Sperrzone beawecken. Lilauiſche Schwitrigkeiten in Wilna Amauſchaktion und die Verſorgungslage machen den Behörden Kopfzerbrechen EP. Wilna, 8. November. Die Bank von Litauen hat mit dem Umtauſch der im Wilnagebiet umlaufenden polniſchen Bank⸗ noten und Scheidemünzen begonnen. Da die Bank von Litauen bemüht iſt, jede Um⸗ gehung der erlaſſenen Vorſchriften zu vermeiden, iſt ein umfangreiches Kontrollſyſtem eingeführt wor⸗ den. Dieſes hat allerdings zur Folge, daß die Um⸗ tauſchaktion ſich etwas ſchleppend vollzieht. Vor den anken in Wilna ſtehen ſeit Dienstag lange Schlangen von Menſchen. Das Gebäude der Bank von Litauen war bereits in den frühen Morgent ſtunden von einer tauſendköpfigen Menſchenmenge belagert. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Allerdings iſt eine gewiſſe Erregung der Menge unverkennbar. Die Wiederherſtellung einer wenn auch nur beſchränkten Kaufkraft der Bevölke⸗ rung iſt unter den obwaltenden Umſtänden ein ſchwieriges Problem, vielleicht das ſchwierigſte der kitauiſchen Wilnapolitik im gegenwärtigen Zeitpunkt. niert es auch. Die Die Verſorgungslage der Stadt Wilna hat ſich in den erſten Tagen nach der Beſetzung durch die litauiſchen Truppen noch beträchtlich verſchlech⸗ tert. Verurſacht wurde dies durch Hamſterkäufe der Bevölkerung, die allerdings durch die Unſicherheit der Währungslage bedingt war. Aus den gleichen Grün⸗ den hat auch die Zufuhr aus dem Wälng⸗Gebiet aus⸗ geſetzt. Von der litauiſchen Regierung ſind jedoch in den letzten Tagen erhebliche Mengen an Lebensmit⸗ teln aus dem Alt⸗Gebiet des Staates nach Wilna ge⸗ bracht worden. Die landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaften haben zur Verteilung der Lebensmittel eine Anzahl Filialen in Wilna eröffnet. Zudem ſind im Wilna⸗Gebiet die wichtigſten Lebensmittel wie But⸗ ter, Brot, Fleiſch und Fett bezugsſcheinpflichtig ge⸗ worden. Dieſes Bezugsſcheinſyſtem iſt am Dienstag erſtmalig in Kraft getreten. Im weſentlichen funktio⸗ Preiſe, die in der letzten Zeit ſcharf angezogen hatten, beginnen allmählich wieder auf den alten Stand zurückzugehen. Neue Taſchenſytelertricks Churchills Er ſucht das Unterhaus über die wachſenden-Boot-Erfolge hinwegzutäuſchen dub. London, 8. Noy. Der alte Lügner Winſton Churchill hat am Mittwoch wieder einmal im Unterhaus zur Frage der ſeinem Reſſort unterſtehenden Seekriegs⸗ führung Stellung genommen und dabei ſeinem bereits international gewordenen Ruf in dieſer Beziehung erneut alle Ehre gemacht. Aus ſeinen Ausführungen die wie üblich, ein wunderliches Ge⸗ miſch von dreiſten Ableugnungen, plumpen Ver⸗ drehungen und prahleriſchen Phraſen für die angeb⸗ lichen Leiſtungen der britiſchen Flotte darſtellten, iſt jedoch— zum erſtenmal vielleicht in dieſer Deutlich⸗ keit— ein ſtarkes Unbehagen über die wach⸗ ſenden Erfolge des deutſchen Handels⸗ krieges herauszuhören. Churchill befaßte ſich zunächſt mit der Verſenkung der„Royal Oak“ und gab dabei eine Darſtellung, die die Fähigkeiten der britiſchen Marineoffiziere nicht gerade in einem ſehr vorteilhaften Licht erſchei⸗ nen ließ. Reſigniert ſtellt er dann feſt, daß„in dieſem neuen Kriege mit ſeinen vielen neuartigen Kompli⸗ kationen nichts mehr ſicher ſei, und daß jedes Glied im britiſchen Harniſch geprüft und verſtärkt werden müſſe“. In dieſem Zufammenhana gab der britiſche Lügenlord ſogar wieder einmal einen neuen Schiffs⸗ verluſt bekannt, nämlich das britiſche U⸗ Boot „Oxley“, das, wie er ſich ausdrückte, durch eine „zufällige Exploſion“ vernichtet worden iſt. Im glei⸗ chen Atemzug wurde allerdings die Vernichtung des Flugzeugträgers„Ark Royal“, für die bekanntlich unwiderlegliche Beweiſe vorliegen, mit eiſerner Stirn erneut abgeſtritten. Jun weiteren Verlaufe ſeiner Rede bemühte ſich Churchill nach Kräften, die Wirkungen des deutſchen Handelskrieges zu verkleinern. So behauptete er, daß in den erſten acht Kriegswochen über zehn Mil⸗ lionen Tonnen Fracht durch britiſche und neutrale Schiffe nach England gebracht worden ſei. Dagegen ſollen im gleichen Zeitraum nur eine Viertel⸗ million Tonnen, alſo nur 2,5 v. H. der vorgenann⸗ ten Mengen verlorengegangen ſein. Wie ſich dieſe Behauptung mit der immer ſtärkeren Verknappung wichtigſter Rohſtoſfe und Lebensmittel in England zuſammenreimen läßt, hat Herr Churchill allerdings nicht verraten.— Dagegen verſuchte der Erſte Lord der Admiralität vor dem Unterhaus erneut mit phantaſievollen Angaben über angebliche„Er⸗ folge“l im Kampf gegen die deutſchen U⸗Boote Eindruck zu machen. Nach der Feſt⸗ ſtellung, daß es außerordentlich ſchwer ſei, genaue Ziffern anzugeben, rückte Churchill in ſeiner bekann⸗ ten„hroßzigigen, Art mit der„Feſtſtellung“ heraus, daß ſich die deutſchen U⸗Bootverluſte auf„zwiſchen zwei und vier in der Woche“ belaufen. Das deutſche Oberkommando der Wehrmacht, das hierüber begreiflicherweiſe etwas beſſer unterrichtet ſein dürfte als der britiſche Lügenlord, hat bekannt⸗ lich kürzlich eindeutig die wirklichen Verluſte der deutſchen U⸗Bootwaffe veröffentlicht, die ſich aller⸗ dings neben den engliſchen Reklamezahlen ſehr be⸗ ſcheiden ausnehmen. Wie unangenehm im übrigen dem britiſchen Krämerlord die ſtändige Verſenkung britiſcher Schiffe durch die deutſche U⸗Bootwaffe all⸗ mählich geworden iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß Churchill ſich bitter über die, wie er ſich aus⸗ dͤrückt,„abſcheuliche Angriffsform“ ſchwert, der England ausgeſetzt ſei. Daß das deutſche Volk die von Enagland beabſichtigte Hungerblockade gegen Frauen und Kinder mit Recht als„ſehr viel abſcheulicher“ anſieht, werden der„eoͤle“ Lord und ſeine Krieashetzerelique wohl kaum begreifen. Zum Schluß richtete Churchill von Lob triefende Worte an die franzöſiſche Flotte und brachte in echt enaliſcher Kaltſchnäuzigkeit unverblümt zum Ausdruck, daß Frankreich, das ſchon zu Lande die Hauptlaſt des Kampfes zu tragen hat, auch zur See in Zukunft in noch ſtärkerem Maße die enaliſchen Kaſtanien aus dem Feuer holen ſoll. Der abgelehnte Friedensſchritt: Holland und Belgien mahnen vergeblich Die Weſimächte lehnen jeden Gedanken an Frieden u. Vermittiung von vornherein ab EP. Paris, 9. November. Die Botſchaft der Königin Wilhelmine und des Königs der Belgier an die Staatsoberhäupter der kriegführenden Länder wird zur Zeit noch von den zuſtändigen Stellen der Präſidentſchaft und des Quai'Orſay geprüft. In politiſchen Kreiſen äußert man ſich jedoch ſchon jetzt in ablehnendem Sinne. Man bezieht ſich auf oͤie Ausſührungen des engliſchen Außenminiſters Lord Halifax und be⸗ tont, daß darin die„Friedensziele“ der Alliierten formuliert worden ſeien. Nachgeben müßte nach der Anſicht der Alliierten, das habe Lord Halifax erklärt, eine Entehrung für ſie bedeuten. Deutſchland müßte dem Verlangen der Alliierten, ſich deren Be⸗ dingungen zu unterwerſen, von vornherein zu⸗ ſtimmen. Bezeichnend iſt auch, daß man die negative Stellung der Alliierten gegenüber Friedensvermitt⸗ lungs⸗Aktionen mit den bekannten Schlagworten von der Forderung nach Wiedergutmachung uſw. nur ſchlecht zu verhüllen ſucht. Die Pariſer Preſſe nimmt zu dem Friedensappell ziemlich übereinſtimmend in dem Sinne Stellung, daß es ſich für Eugland und Frankreich im Augen⸗ blick nicht darum handeln könne, auf dieſen Appell einzugehen, wenigſtens ſo lange nicht, bis eine Ausſicht auf die Verwirllichung der von dem engliſchen Außenminiſter Lord Halifax er⸗ neut aufgeſtellten eugliſchen Forderungen beſtehe. Die holländiſch⸗belgiſche Initiative habe Ueber⸗ raſchung hervorgerufen. In Holland und Bel⸗ gien befürchte man eine Fortdauer des Der Skeptizismus, mit dem man den holländiſch⸗belgi⸗ ſchen Schritt in Paris aufnehme, ſei ſehr groß und man lege ſich von dieſer Tatſache vor allem wohl auch in Brüſſel und im Haag ſelbſt Rechenſchaft ab. England denkt ebenſo EP. London, 9. November. Der Friedensſchritt der holländiſchen Königin und des Königs der Belgier iſt in London froſtig aufgenommen worden. Eine ausführliche amtliche Stellunanahme liegt nicht vor, doch ſind die Stim⸗ men der Preſſe bezeichnend genug Die„Times“ be⸗ mängelt zunächſt, daß nicht auch die ehemalige pol⸗ niſche Regierung eine Abſchrift des belgiſch⸗hollän⸗ diſchen Angebotes erhalten habe und verſucht dann die Frage, ob das Angebot zu Verhandlungen füh⸗ ren könne, von der deutſchen Antwort abhängig zu machen. Das Blatt verweiſt aber ausdrücklich auf die Mindeſtbedingungen der Alliierten, Chamberlain und anderen Regierungsmitglie⸗ dern hinreichend umſchrieben worden ſeien. Das Blatt ſtellt unzweideutig feſt, die Erklärungen des Miniſterpräſidenten könnten auf keinen Fall zu„Kompromiſſen“ Aulaß geben. „Daily Telegraph“ lehnt den Konferenzgedanken ab und ſchreibt, er halte einen Erfolg des Friedens⸗ ſchrittes für ausgeſchloſſen. Die engliſche Oppoſitionspreſſe nimmt eine kaum weniger ablehnende Haltung ein als die konſervati⸗ ven Blätter. „News Chroniele“ meimt, England könne nichts anderes tun, als auf die bereits bekanntgegebenen Meldungen be⸗ die von Das„friedliche“ England Die in einem abgeſchoſſenen engliſchen Flugzeng aufe gefundene Zielkarte verrät, daß England die Bombar⸗ dierung Deutſchlands ſchon 1936 geplant hat. (Scherl Bilberdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.J EEEEEPEP. engliſch⸗franzöſiſchen Vorbedingungen für Friedens⸗ werhandlungen zu verweiſen. Eine baldige amtliche Stellungnahme der bri⸗ tiſchen Regierung zu dem Friedensſchritt iſt in Kürtze zu erwarten. Man rechnet in parlamentariſchen Kreiſen damit, daß Chamberlain im Unterhaus ſich zu dem Telegramm der beiden Staatsoberhäupter an König Georg äußern wird. gapan läßt ſich nicht drohen Amerika muf der in Ching geſchaffenen Lage Rechnung tragen. dnb Tokio, 8. November Der Srecher des Außenamtes erklärte heute zu den amerikaniſch⸗ japaniſchen Beziehungen, daß Japans Standpunkt inſofern unveränderlich ſei, als der Chinakonflikt klare und unabänderliche Tatſachen geſchaffen habe, denen Amerika Rechnung tragen müſſe. Im übrigen könnten alarmierende über wirtſchaftliche und militäriſche Drohungen Amerikas die gegenwärtige Lage nicht verbeſſern. Japan warte ruhig die Entwicklung ab und werde ſeine Haltung gegenüber Amerika nur von vollzogenen Tatſachen und nicht von An⸗ kündigungen und Drohungen abhänaig machen. Falls die Vereinigten Staaten ihr großes Flotten⸗ Programm verwirklichen würden, ſo könnte Japan alleroͤings nicht„indifferent“ bleiben. Mit der gleichen Frage beſchäftiat ſich heute ein Leitartikel der politiſch einflußreichen und grund⸗ ſätzlich england⸗ und amerikafreundlich eingeſtellten „Tokyo Aſahi Kchimbun“, der in Tokio ſtärkſtes Auf⸗ ſehen erregte. Tokyo Aſahi Schimbun“ widerlegt ſach⸗ lich aher ſcharf die anmaßende unnachgiebige Haltung Amerikas gegenüber der Nenentwickluna im Fernoſt und verurteilt beſonders die wirtſchaftlichen und militäriſchen Drohungen Waſbingtons. Gleichzeitig ſetzt ſich„Hotſchi Schimbun“ entſchie⸗ den für einen Nichtangriffspakt mit Ruß⸗ Land ein, Das Grenzabkommen bezeichnet„Hotſchi Schimbun“ als ungenügend. Beide Staaten ſollten zur Vermeidung weiterer Schwieriakeiten und eines unnützen Gegeneinanderarbeitens alle Hinderniſſe beſeitigen, die heute noch einem Nichtangriffspect im Wege ſtänden. Kommunalwahlen in ASA Niederlage Lagnardias in Neuyork 609 EP. Waſhington, 9. November. Die am Dienstag in den Vereinigten Staaten Hurchgeführten kommumalen und auch ſtaatlichen Wahlen verliefen völlig ſtörungslos. Die Wahl⸗ beteiligung war in den meiſten Staaten recht ſch wa ch, da zur Wahl lediglich Aemter oder An⸗ gelegenheiten von nur lokaler Bedeutung ſtanden. Die Neuyorker Wahlen brachten inſofern eine bemerkenswerte Niederlage des Bürgermeiſters Laguardig, als die von ihm ſeit Jahren bekämpfte demokratiſche Parteimaſchine Tammany Hall nach den bisherigen Feſtſtellungen ſämtliche zur Wahl ſtehenden Aemter von einiger Bedeutung— ſo die Aemter von Staatsanwälten, ſtädtiſchen Richtern uſw.— an ſich zu reißen vermochte. Das geſchah auch in denjenigen Fällen, in denen ſich Bürgermeiſter Laguardia perſönlich für die Anti⸗Tammany⸗Hall⸗ Kandidaten eingeſetzt hatte. Dreimal 100000 Reichemark auf Los Nr. 307779 dnb. Berlin, 8. November. In der heutigen Nachmittagsziehung Erſter Klaſſe zur Zweiten Deutſchen Reichslotterie ſielen drei Ge⸗ winne von je 100 000 Mk. auf die Nummer 307 779, Dieſe Glücksnummer wird in allen drei Abteilungen in Achtelteilen ausgegeben. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolitik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Handel: i. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Franz Wilhelm Koſch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. Franz Wilhelm K och.— Sport: Willy, üller.— Südweſtdentſche Umſchau und Bilderdienſt: * C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto. Hergusgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für und geſchäftliche Mitteilungen: i. V. Robert öller, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. —e. * — Donnerstag, 9. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite /Nummer 472 Swillinge verſchiedener Biu'gruppen Ein Meineidsprozeß in Köln Eine faſt vierzigjährige Frau aus Düſſeldorf, die in Köln als Verkäuferin tätia iſt, unterhielt ein Liebesverhältnis mit einem ebenfalls in Köln wohnenden Ausländer, das im vorigen Jahr zur Geburt eines Zwillingspaares führte. Bald darauf kam es zur Alimentations⸗ klage gegen den Freund der jungen Mutter, der auch ſtattgegeben wurde, da die Klägerin beſch vor, daß niemand anders als der Beklagte der Vater der Zwillinge ſein könne. In der Zeit nach ſeiner Verurteilung brachte der Ausländer in Erfahrung, daß ſeine frühere Geliebte in den beiden Jahren vorher Bekanntſchaften mit anderen Männern nicht aus dem Wege gegangen ſei. Da er jedoch hierfür ⸗ einen einwanoͤfreien Beweis nicht erbringen konnte, ſich aber auch mit ſeiner Verurteilung nicht zufrie⸗ den geben wollte, ſetzte er eine Blutgruppen⸗ unterſuchung der beiden Kinder, bei der Mut⸗ ter und bei ſich ſelber durch. Dieſe ergab die Feſt⸗ ſtellung, daß eines der beiden Kinder der Blut⸗ gruppe O angehörte, der auch die Mutter und der vermeintliche Vater der Kinder zuzählte, während das zweite Kind einer völlig anderen Blutgruppe zuzurechnen war. Da es je⸗ doch nach den wiſſenſchaftlichen Forſchungen und Er⸗ fahrungen und dem Gutachten mehrerer zu dieſem Progeß geladener mediziniſcher Sachverſtändiger völlig ausgeſchloſſen ſei, hörigen der Blutgruppe O ein Kind anderer Blut⸗ gruppe gezeugt werden könne, ſchied der in erſter Inſtanz zur Alimentationszahlung verurteilte Aus⸗ länder als Vater zumindeſt des einen Kindes aus, und dieſe durch Sachverſtändige erhärtete Feſtſtel⸗ lung war Beweis dafür, daß die Mutter der Kin⸗ der einen Meineid geleiſtet hatte. Sie wurde zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Bewundernswerte Ruhe „Warum ſitze ich eigentlich im Gefängnis?“ Großes Erſtaunen rief in dieſen Tagen beim Amtsgericht in Mettmann das Schreiben eines in Wuppertal ſitzenden Strafgefangenen aus Haan hervor, in dem ſchlicht und einfach angefragt wurde, warum er eigentlich im Gefängnis ſitze, da er ſich keiner ſtraſbaren Handlung bewußt ſei. Dem„Frkf. Gen.⸗Anz.“ wird darüber berichtet: Dem Briefſchrei⸗ ber, einem 24jährigen Mann aus Haan, waven vor einiger Zeit die Arbeitspapiere geſtohlen worden. Der Dieb hatte ſich damit an die Waſſer⸗ kante begeben und hier einige Diebſtähle ausge⸗ führt. Bald wurde er, der ſich als der ſeiner Pa⸗ piere beraubte Haaner ausgab, ermittelt jedoch wie⸗ der auf freien Fuß geſetzt da weder Verdunkelungs⸗ noch Fluchtgeſahr vorlag. Schließlich erfolgte doch ein polizeilicher Strafbefehl über drei Monate. Die daß von Ange⸗ Politeiſtrafe erreichte jedoch nicht den mehrfachen Dieb ſondern den ahnungsloſen Haaner. Um ihren zu dieſer Zeit im Krankenhaus liegenden Sohn vor Aufregungen zu ſchützen, unterſchlug die be⸗ ſorgte Mutter des Mannes den Straf⸗ befehl, ſo daß die Einſpruchsfriſt verſäumt wurde. Und als der Haaner der Aufforderung, die Strafe abzuſitzen, nicht Folge leiſtete, holte man ihn und ſperrte ihn ein. Die ſpäte Anfrage klärte erſt den eigentlichen Sachverhalt auf. Auf Grund der beiden verſchiedenen Unterſchriften der Männer „gleichen Namens“ wurde feſtgeſtellt daß da etwas nicht ſtimmte. Während der Haaner unverzüglich aus der Haft entlaſſen wurde gelang es der Polizei — den wirklichen Dieb und Verurteilten ſeſtzu⸗ nehmen. „Wuchs und Werk“ Ernſt Bacmeiſter wird am 12. November 65 Jahre alt. In ſeinem ſchönen Buch mit dem ſchönen Ditel „Wuchs und Werk“, erſchienen im Korl Rauch Verlag, Leipzig⸗Markkleeberg, ſchaut er zurück auf ein abſeits von allem Betrieb verbrachtes Leben und auf ein Dramen⸗ werk, das ſeit Jahren auf deutſchen Bühnen in geſteiger⸗ tem Maße Eingang findet. Um dieſes Werk in Ruhe ſchaffen zu können, hat ſich Bacmeiſter 1907 in einen be⸗ ſcheidenen Bauernhof bei Wangen am Unterſee zurück⸗ gezogen, und es wird jeden Leſer ergreiſen, wie hart der Dichter und Denker, ſeine Frau und ſein Kind um den kärglich bemeſſenen Lebensunterhalt zu ringen hatten. Ginem Manne von ſeinen Qualitäten hätten gewwiß andere, materiell ergiebigere Wege weit offen geſtanden. Er führte aber ſein Leben rein um des Werkes willen, das nun in höchſt eigenartigen Luſtſpielen, Schauſpielen und Tragödien und in drei Bändchen mit philoſophiſchen Eſſays vor uns liegt. Die Titel ſind kennzeichnend— Ueberſtandene Probleme, Erlebniſſe der Stille, Schöpferiſche Weltbetrach⸗ tung. Von dieſen Gegenſtänden kündet das neue Buch in engſter Verknüpfung mit der Geſtalt des Bacmeiſter⸗ ſchen Lebens. Mit den Geſichten des Schauenden und mit den Ergebniſſen des Denbers wird der Leſer vielleicht nicht immer ganz und gar einig ſein. Wir von der großen Heerſtraße haben wohl nicht durchaus das feine Geſpilr für die einſamen Pfade des Einſamen. Was uns Bae⸗ meiſter aus ſeinem Leben zu erzählen und von ſeinem Werk auseinanderzuſetzen hat, gewinnt durch die edle Schlichtheit ſeines Vortrags unſere Achtung und ſtimmt uns ein auf den Genuß ſeiner Dramen, die auch das Nationaltheater bisher ſeiner Zuſchauerſchaft noch nicht dargeboten hat. Vielleicht wirkt ſich die Tatſache des 65. Geburtstages am 12. November als Anregung aus. Dr. F. W. Koch. O Von der Univerſität Heidelberg. Ernannt wurden unter Berufung in das Beamtenverhältnis zu Dozenten Dr. phil. nat. habil. Alfred Bohrmann in der Natur⸗ wiſſenſchaftlich⸗Mathematiſchen Fakultät, Dr. med. habil. Otto Buſſe in der Mediziniſchen Fakultät, Dr. phill. nat. habil. Karl Stehberger in der Naturwiſſenſchaft⸗ lich⸗Mathematiſchen Fakultät, Dr. med. habil. Herbert Elbel der Mediziniſchen Fakultät. —— —— S—— ——— 2*3 4 7 1 — — — — —— — —— — — — —— — 6 unclsluichk undl doch Das ist des Neue àn dern zemsiomtbæren Mund- 8 stück der GULDENRING: Es lässt neben dem S Aroma aàuch den Geschmack des Tabaks zur Geltung kornmen. Die Freude an diesem herzhaften, für eine mundstücklose Zigarette typischen Genuss wird aber noch gesteigert durch den Schutz, den das AHMundstück den Iippen gewährt. Die neue Gũl DENRIN kann man also genau so sorglos rauchen, wie einie beliebige Mundstück-Zigarette. Bitte, machen Sie die Probe! tuna 6. Seite/ Nummer 472 Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, 9. November 199 Die Siadiseiſe Mannheim, 9. November. Werk her! Laten her! Es iſt gewiß kein Zufall: Das Land am Oberrhein ſchenkte uns Deutſchen nach dem Dreißigjährigen Krieg zwei Künder ihrer Zeit. Im Straßburgiſchen Renchen ſchrieb Grimmelshauſen ſeinen Simplicius Simpliciſſimus und damit die deutſche Not von ſeiner Seele, im hanauiſchen Willſtätt, einen Kanonenſchuß entfernt davon. verfaßte Mo⸗ ſcheroſch als Satiriker ſeinen Sittewald. Sein Ruf Werk her! Thaten her!“ ſchallte weit in die deutſchen Lande hinaus. Werk her! Taten her! Wie glücklich wären jene Zeitgenoſſen geweſen, dürften ſie heute wohl an unſe⸗ rer Stelle ſtehen. Damals erlebten ſie Not und Ver⸗ fall, verurſacht durch den härteſten aller Kriege, da⸗ mals diesſeits und jenſeits des Rheines ein men⸗ ſchenleeres, verödetes Land, das jahrhundertelangen Fleißes bedurfte, um wieder geſund und volkreich zu werden. Vie gern würden ſie dagegen die kleinen Opfer auf ſich nehmen. die unſere heutige Zeit von uns fordert. Wie viel mehr hatten ſie zu ertragen, zu erdulden, da Deutſchland ſeinen größten Nieder⸗ gang erlebte. Wurk her! Taten her! Heute ein Reich der Stärke, ein Bolk voller Vertrauen und blinden Glaubens an ſeinen Führer, eine Geſinnung voller Treue. Werk her! Taten her! Das war auch der Ruf des Führers, da er das Schickſal Deutſchlands zu wan⸗ deln begann. Eine deutſche Generation hatte in den Schützengräben gelegen, war durch Not und Tod ge⸗ gangen und hatte ſich dabei eine neue deutſche Zu⸗ kunft, ein neues, deutſches Lebensgeſetz vorgeſtellt. Lange noch mußte das neue Werden vor dem Alten, Brüchigen zurückſtehen. Aber mit einem Male brach es ſich Bahn. Wie ein ſonniger Frühling kam die neue Zeit über das verarmte Reich und bald ſchon ſtand es wie nie zuvor in ſchönſter Blüte. Millionen Deutſcher brachten ihre Opfer, Millionen haben dieſe Volkwerdung zur Tat werden laſſen. Allein durch dieſe Opfer iſt dieſes Deutſchland wieder groß und ſtark geworden. Nur durch un⸗ ſere Opfer wird es weiterhin leben. Dies zu bedenken iſt unſere Aufgabe. da der aweite Opferſonntag des Kriegs⸗WoHW evor unſerer Türe ſteht, da der Führer will. daß ſich ſeine Deutſchen in ihrer größten Schickſalsſtunde bewähren vor der Ge⸗ ſchichte, vor ſich ſelbſt und ſchließlich auch vor jenen, die über den Grenzen ſtehen und auf Deutſchland ſchauen, auf das Deutſchland des Glaubens, der Treue und der Kraft. 2 Werk her! Taten her! Am nächſten Sonntag hat wieder jeder von uns zu beweiſen, ob er den Ruf unſrer Zeit verſtanden hat. 25 Fahre nach Langemarck Deutſchlands Studenten treten Jahr für Jahr zur Ehrung aller der Söhne ihres Volkes, die durch die Hingabe ihres Blutes den Beſtand ihrer Gemein⸗ ſchaft ſtets aufs neue begründet haben, zuſammen, unter einem leuchtenden Mal des großen Krieges, unter dem Namen Langemarck. Er kündet nicht einen erhebenden Sieg der Waffen, kein machtvolles militäriſches Ereignis. Und dennoch wird der Name Langemarck genannt mit einem ehrfürchtigen, gläu⸗ bigen und heiligen Schweigen. Beim Sturm über die flandriſche Erde bekannten die ſingenden, jungen Regimenter nicht nur ihren Glauben an ihr Volk, ihr Land, ihr Reich, ſie ließen ihr Wollen in der Hingabe ihres eigenen Blutes im Opfertod zur Tat werden. Langemarck iſt im vorwärtsſtürmenden und ſin⸗ genden Bekenntnis, in der Freudigkeit des Opfer⸗ ganges das hehre Symbol von der Kraft des im Einſatz für die Gemeinſchaft zur Tat werdenden Idealismus der deutſchen Jugend. Dieſe Jugend wird mit dem Mut ihres Angriffes, in der Frei⸗ willigkeit ihrer Hingabe und durch die männliche Hal⸗ ihres Sterbens Miterbin und Mitgeſtalterin einer lebendigen und ewigen ſoldatiſchen Tradition. So richtet Langemarck unter den deutſchen Stu⸗ denten das Feldzeichen auf des Bekenntniſſes zur — der jungen Mannſchaft Großdeutſch⸗ ands. Im Jahre der Wehrertüchtigung 1939 jährt ſich nun am 11. November zum 25. Male der Tag jenes denkwürdigen Heeresberichtes: Weſtlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Geſang„Deutſchland, Deutſchland über alles“ gegen die erſte Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen ſie. Der Langemarckgedenktag wird am 12. November von der Mannheimer Studentenſchaft in Verbindung mnit dem Reichskriegerbund in würdiger Weiſe be⸗ ganaen. Mütterſchulungskurſe Nähen. Beginn: Montag, den 13. November, abends ½8 Uhr, Kurſustage jeweils montags und mittwochs, abends von 48—10 Uhr.— Sonder⸗ kurſus Spiel.— Beſchäftigung und Erziehung des Kindes. Beginn: Montag, den 13. November, abends 8 Uhr, Kurſustage montags und mitt⸗ wochs abends von—40 Uhr. Mütterſchule Mannheim, Kaiſerring 8. Fernruf 43495. „Pflegt eure ſtillgelegten Kraſtfahrzeuge!“ Während der Dauer des Krieges iſt der über⸗ wiegende Teil der Kraftfahrzeugbeſitzer und Halter gezwungen, ſein Fahrzeug ſtillzulegen. Die Pflege und Wartung dieſer Fahrzeuge, die wertvolle Volks⸗ vermögen darſtellen, müſſen jedem deutſchen Kraft⸗ fahrer und, ſoweit dieſer zur Front eingerückt iſt, deſſen Angehörigen beſonders angelegen ſein. Ueber die Motorſtürme der NSͤcK wird daher ein Heftchen verteilt, herausgegeben vom Inſpekteur für techniſche Ausbildung und Geräte des NScch, mit dem Titel„Pflegt eure ſtillgelegten Kraftfahr⸗ zeuge“, das gerade dem techniſch weniger geſchulten Volksgenoſſen wertvolle Ratſchläge wie auch er ſein Fahrzeua vor Verfall bewahren kann. u Achtung Brieftaubenzüchter! Der Herr Poli⸗ zeipräſident weiſt nochmals auf die Verfügung des Herrn Miniſters des Innern hin wonach die Tau⸗ ben einzuſperren ſind, da dieſe nicht eingehalten wird. Es wird darauf hingewieſen, daß in den nächſten Tagen eine Polizeikontrolle vorgenommen wird, und daß diejenigen Züchter, die ihre Tauben noch frei fliegen laſſen, ſtreng beſtraft werden. — Der Reichsgedanke in der deutſchen Geſchichte Prof. Or. Suchenwirth ſprach in der Volksbildungsſtätte Glückliches Zuſammentreſſen: Vor dem gläu⸗ zenden Vortrag von Prof. Dr. Suchenwirth ſprach aus dem Lantſprecher der Erfüller des ewigen Reichsgedankens ſelbſt. Einen beſſeren Auſtakt konnte man ſich nicht wünſchen. Prof. Dr. Suchenwirth, den wir in Mann⸗ heim ſeit langer Zeit ſchätzen, brauchte nicht vor leeren Reihen zu ſprechen. Der große Saal der Harmonie war dicht beſetzt. Die heilige deutſche Miſſion in Europa ſteht unter dem Begriff Reich. Die beſten Söhne Deutſchlands haben dafür gekämpft und geblutet, mit vollem Bewußtſein haben ſie ihr Leben unter dieſen Stern geſtellt. Das Reich bedeutet für ſie Frieden und Solidarität der Völker, es ſollte eine Macht ſein und ein Recht in Europa. Wo die Römer aufhörten bauten die Deutſchen weiter, an die Stelle des Römerreiches trat das Reich der Deutſchen, der Kaiſer war der erſte Herr der Chriſtenheit, deutſches Gedankengut drang in die Welt. In dieſem Heiligen Römiſchen Reich war der deutſche Kaiſer zugleich König von Italien und Herrſcher von Burgund. Es ſtand unter der Idee europäiſcher Gemeinſamkeit, und es zerfiel, als ſich dieſe Idee aufgelöſt hatte, als der Partikularismus der Fürſten ſtärker war als der Gemeinſchafts⸗ gedanke. Wohl beſtand das Reich noch aber es war nur noch die Erinnerung an ſeine einſtige Größe, es trug noch den alten Namen und deckte neue Macht⸗ verhältniſſe. Der Kaiſer hatte aufgehört, Vater der Chriſtenheit zu ſein er war zum Fürſten geworden neben anderen Fürſten und mußte oft genug ſeine Stellung im Kampfe gegen ſie behaupten. Einen ſchweren Stoß erlitt es im 17. Jahrhun⸗ dert. Da wurde Frankreich groß, und die deutſchen Fürſten ſcheuten ſich nicht, mit ihm zu paktieren. Tragiſch und aufſchlußreich zugleich, daß die kühn⸗ ſten und edelſten Vorkämpfer für ein deutſches Reich von der alten Machtfülle keine Deutſchen waren. Man denke nur an den bedeutendſten unter ihnen, den Prinzen Eugen von Savoyen! Aber ihre Bemühungen kamen über Teilerſolge nicht hinaus. Der Partikularismus wuchs unauf⸗ haltſam, bis ſich endlich zwei deutſche Staaten. Preu⸗ ßen und Oeſterreich, im deutſchen Raum bekämpften. 1806 endlich wurde das römiſche Reich deutſcher Na⸗ tion auch dem Namen nach ausgelöſcht. Preußen und Oeſterreich trieben fortan geſonderte Politik, die große Trennung, und die noch größere Ausſichts⸗ loſigkeit auf ein einiges Reich war da. Die Nationalrerſammlung von Frankfurt konnte das Großdeutſche Reich nicht bringen.— ſie wollte es gar nicht, ſie hatte ja Furcht, Oeſterreich einzube⸗ ziehen weil zu ihm zehn fremde Völker gehörten, und weil man glaubte, mit der immer mehr wach⸗ ſenden Macht der Slawen rechnen zu müſſen. Auch das Reich Bismarcks wurde nicht das er⸗ träumte großdeutſche Reich. Das ließen ſchon die fürſtlichen Machtintereſſen, denen ſich der große Kanzler beugte, nicht zu. Was ſelbſt zu machtvoll war, mußte außerhalb des Reiches bleiben. mit der Wegfegung der Fürſtenhäuſer im Jahre 1918— vielleicht darf man darin den Sinn des Krie⸗ ges ſehen— waren wenigſtens die äußeren, groben gegeben. Aber es fehlte die einigende ee. Die brachte endlich ein Mann, der in ſeinem Va⸗ terland das nationale Erwachen der Tſchechen, der Polen und Magyaren erlebt hatte und damit den notwendig gewordenen Kampf um die Selbſterhal⸗ tung ſeines eigenen Volkes. Dieſer Mann aus dem gefährdeten Grenzland war Adolf Hitler— und dieſer Mann verwirklichte im Jahre 1938 den ewigen Traum aller Deutſchen, das Großdeutſche Reich. Mit ihm und in ihm beſann ſich aber auch das Reich wieder auf ſeine völkerlenkende Miſſion, zu der die Männer von 1848 bei allem edlen Beſtreben den Mut nicht aufbrachten. Was in elf Jahrhunderten nicht gelingen wollte, gelang Adolf Hitler, es gelang, weil er das Reich nicht auf Fürſtenmacht und nicht auf dem Staat aufgebaut hat, ſondern auf dem Volk. Wir dürfen uns glücklich ſchätzen, die Geburts⸗ ſtunde des Großdeutſchen Reiches erlebt zu haben, ſo ſchloß der Redner ſeine mit ſtürmiſchem Beifall auf⸗ genommenen Ausführungen, es lohnt ſich, für ſeine Sicherung und Erhaltung das größte W bringen. Nalien dliese Ceute Menuen“ Nachtstũck Schlank und rank wie ein Fichtenſtamm ſteht der Angeklagte hinter der Schranke. Ein junger Oſt⸗ preuße, aber von einer Beredſamkeit, wie man ſie ſonſt nur in Deutſchlands Mitte findet. Er iſt kein Schwerverbrecher, er hat ſich nur mit den Poliziſten herumgebalgt, und das ausgerechnet zur Mitter⸗ nachtsſtunde im verdunkelten Junabuſch. Genau geſagt, juſt in der Nacht, in der zum erſtenmal die Feierabendſtunde auf 24 Uhr ſeſtgeſetzt wurde. Die Anklage lautet auf Widerſtand gegen die Staats⸗ gewalt! Hätte man nur ſeine Angaben, dann hat ſich ſelten jemand ſo ſanft und zart gegen Polizeibeamte benommen. Gar nichts hat er gemacht, er ging auch ſofort ſeiner Wege, als er aufgefordert wurde. So ſtellte er die Sache dar. Aber es iſt ſeine Art, die Dinge immer im roſigſten Licht darzuſtellen. Nach ſeinen Borſtrafen befragt. gab er einen„Autounfall“ zu. Er ſagte ganz ſchlicht und einfach: Autounfall. In Wirklichkeit war er damals ſchwer beſoffen in einem Auto herumkutſchiert und hatte das größte Unheil angerichtet! Und ganz ähnlich verhielt es ſich auch im Jungbuſch. Die drei Polizeibeamten, die als Zeugen gehört wurden, erzählten übexein⸗ ſtimmend, daß er den Aufforderungen nicht Folge geleiſtet, ſondern frech wurde, angegeben habe wie ein General— das iſt wörtlich— und bei ſeiner Verhaftung ganz wüſt um ſich ſchlug. Für den Widerſtand gab es drei Monate Ge⸗ fängnis— ſchon in Rückſicht darauf daß er ihn in ſtockdunkler Nacht leiſtete. Die Verdunkelung käßt nämlich alle Vergehen und Ver⸗ brechen ganz ſchwarz erſcheinen. Der Pennbruder „Wer die Arbeit kennt und ſich nicht drückt, iſt verrückt.“ Unter dieſem bedenklichen Motto ſtand das Leben des 28jährigen Hermann Pl. aus Stein an der Donau. Dieſer Sohn der Oſtmark hat ſich zzeitlebens vom Bettel ernährt, ſchon von ſeinem 14. Lebensjahr ab. Nach einem Dauergaſtſpiel in ſeiner engeren Heimat wechſelte er im Jahre 1938 nach dem Altreich über und kam ſo auch nach Mannheim. Hier hatte er inſofern Pech, als man ihm einigemale Arbeit zuwies. Er revanchierte ſich für dieſe un⸗ erhörte Zumutung, indem er immer gleich wieder ausriß. Betteln war bedeutend weniger anſtrengend. Daneben legte er aber mit dem ganzen Aufwand ſeiner Gemütlichkeit einige Leute herein. Jetzt ſtand er wieder wegen Bettels vor Gericht. Ihn regte das gar nicht auf, er lachte fröhlich in den Zuſchauerraum hinein und nahm von der Ver⸗ handlung wenig Notiz. Auf die Frage des Richters, ob er denn krank und damit arbeitsunſähig ſei, er⸗ widerte er treuherzig:„Der o kta hot net gfunden, daß mir was föhltl“ Sechs Wochen Gefängnis, durch die Unterſuchungs⸗ haft verbüßt, und Ueberweiſung an das Ar⸗ beitshaus. Das mit der Unterſuchungshaft wollte er genan wiſſen, das Arbeitshaus hatte kei⸗ nen Schrecken für ihn. Es soll der Mensch seine Miete bezahlen Fröhlich, wie wenn es auf die Pirſch ging, ließ er ſich abführen, ſchnappte ſich trotz des Proteſtes durch den Wachtmeiſter auf dem Gana einen Zigaret⸗ tenſtummel und war verſchwunden. Sogar ganz ſtrenge Gerichtsbeamte haben gelacht Der Angeklagte, ein waſchechter Pfälzer, hat ſich zu einem richtigen Schrecken für die Hausbeſitzer ent⸗ wickelt. Die können auf alles bei ihm rechnen, nur nicht auf die Miete. Selbſtverſtändlich verkohlt er ſie zuerſt nach Strich und Faden, bis er die Wohnung hat. Einmal iſt er Friedhofgärtner und Vater zweier großverdienender Töchter, ein andermal Gatte einer wohlhabenden Frau und Händler mit beträchtlichem Umſatz, und bei Bedarf auch alter Kämpfer. Hat er die Wohnung, dann kriegt man ihn ſo bald nicht mehr heraus; vor Gericht einigt er ſich zwar mit ſeinen Hausherren, aber nachher läßt er den Karren erſt recht laufen. Zu den Mietſchulden kommen dann noch allerhand Koſten, gar nicht zu reden von den Unannehmlichkeiten; denn dieſe Krone von einem Mieter erlaubt ſich obendrein noch mancherlei Frech⸗ heiten. Jetzt hat es gebumſt. Acht Monate muß er in das Gefängnis. Er hatte ja ſeine Wohnungen unter falſchen Angaben erſchwindelt, er mietete und wußte, daß er die Miete nicht bezahlen kann, und darin ſieht das Gericht einen Betrug. Und als Be⸗ trüger iſt er rückfällig.-tt. a Die Arbeiten an der Friedrichsbrücke ſind an einer neuen und zwar abſchließenden Phaſe an⸗ gelangt. Nachdem in voriger Woche nach dreitägiger Sperre der Brücke für den Fußgängerverkehr der untere behelfsmäßige Gehweg wieder freigegeben wurde— er befindet ſich bereits auf der für ihn endgültig beſtimmten Strecke und iſt mit Eiſen⸗ geländer verſehen— wird demnächſt mit der Be⸗ tonierung der Fahrbahn begonnen. Zwei am ſtadt⸗ ſeitigen Brückenzugang aufgefahrene Miſchmaſchinen deuten darauf hin, daß die Befeſtigung der Fahr⸗ bahn, deren eiſenrippiges Fundament in ſeiner gan⸗ zen Länge ſichtbar iſt, nunmehr in Angriff genom⸗ men wird. Die Brückenzufahrtsſtraße vom und zum Luiſenring iſt gleichfalls im Bau begriffen. Auch der Fahrzeugverkehr Friedrichsring—Luiſenring und umgekehrt um das Rondell iſt ſeit kurzem frei⸗ gegeben. Erſt 12.11. 39 00 oo ————————— K K E S SW NFHIiI FSWER* un Unnötige Schießerei. Seit kurzem vergnügt ſich ein Teil unſerer Schuljungen wieder mit einem Schießſport, den zu rügen wir vor einiger Zeit ſchon einmal Gelegenheit hatten. Wenn es auch begreiflich erſcheint, daß die Kriegsluft, die von Weſten herüberweht, bei unſeren Buben den Taten⸗ drang weckt und ſie ihre hausgemachten Fußbälle mit Knallplättchenpiſtole vertauſchen, iſt es doch nicht angängig, ihrer Knallerei allzuſehr die Zügel ſchie⸗ ßen zu laſſen, umſomehr, da die neuerlichen Aus⸗ wüchſe nicht nur eine Beläſtigung der Straßen⸗ bahnſahrgäſte, ſondern eine Gefahr für die Jungen ſelbſt darſtellen. Ganze Trupps tun ſich zuſammen, und belegen die Schienen der Elektriſchen, mit Vor⸗ Nivec föõr ſleißige Hände 3 Hausorbeit hinterläſzt leicht häßliche Spuren. ober Nivec macht's wieder gut. Schnell sinc; die Hände wieder glott vnd geschmeidig und 8 von frischem, gepflegtem Aussehen, 2 Oosen und Tuben: 22- 90 Pt. liebe in der Breiten Straße, in kurzen Abſtänden mit Knallplättchen. Daß deren pelotonfeuerartiges Geknatter, wenn die Straßenbahn darüber hinweg⸗ fährt, die Fahrgäſte mehr oder weniger erſchreckt, kann in der kriegsgeſchwängerten Zeit nicht wunder⸗ nehmen, wenn auch ein Großteil der Fußgänger zu dieſem Unfug der Buben grinſt. Für dieſe beſteht aber die Gefahr des Ueberfahrenwerdens bei den manchmal dicht aufeinanderfolgenden Wagen der verſchiedenen Linien ſehr erheblich. Vielleicht dämmt die Schulbehörde den kriegeriſchen Geiſt der Schießbuben etwas energiſch ein, denn der Polizei gehen ſie aus dem Wea. uuk Von der Volksbildungsſtätte. Mit Rückſicht auf den 9. November fällt der Baſtelkurſus, der heute abend in der Peſtalozziſchule beginnen ſollte. aus. Da der Kurſus erſt am 16. d. M. be⸗ ginnen kann, iſt ſolchen Volksgenoſſen, die für Laienarbeiten Intereſſe haben, noch einmal Gele⸗ genheit geboten, ſich für dieſen Kurſus anzumelden. Der Zuſtrom für den Schriftkurſus iſt er⸗ freulicherweiſe ſo groß, daß die Ueberſiedlung in einen größeren Raum notwendig geworden iſt, wo⸗ durch gleichzeitia erreicht wurde, daß noch Anmel⸗ dungen entgegengenommen werden können. Die nächſte Unterrichtsſtunde findet am Montag, dem 13 d.., 20 Uhr, in der Peſtalozziſchule ſtatt. Anoronungen der NSDAP Freude Sportamt Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen Kreisieiſuag der NSDAP biannheim, Rheinsirahe 1 NS⸗Frauenſchaft Rheinau. Am 10. Nopbr. 1939, zwiſchen 14 und 17 Uhr: Marken⸗ ausgabe im„Badiſchen Hof“. Abt. Jugendgruppe Waldpark. Am 10. November 1939, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im BD⸗ Heim, Dieſterwegſchule. Achtung, Ortsjugendgruppen⸗ führerinnen! Mit ſofort. Wirkung werden die Gemeinſchaftsabende wieder regelmäßig aufgenommen. Führerinnen⸗Beſprechung findet Ende November ſtatt; genauer Termin wird noch bekanntgegeben. Am Sonntag, d. 12. November, tritt die geſamte Bannſpielſchar um.30 Uhr im Schloßhof an. (Orcheſter mit Inſtrumenten.) Die Kameraden der Marine⸗ Kameradſchaft Mannheim 1895 treten am Samstag, dem 11. 11. 1939 anläßlich des Beſuches des Bundesführers des NSS Deutſchen Marinebundes, Konter⸗Admiral Klüpfel, im kleinen Bundesanzug im„Gambrinus“ an. Es wird die Beteiligung aller Kameraden er⸗ wartet. Der Kameradſchaftsführer. Die Deuiſche Arbeitsfront Kreiswaltung'heim. Kheinstr. 3 Berufserziehungswerk O 4. 8/9 A. Kaufmänniſche Lehrgemein⸗ ſchaften. Kurzſchrift u. Maſchinen⸗ ſchreiben. Am Montag, dem 13. November 1939, beginnen folgende Lehrgemeinſchaften: Kurzſchrift für Fortgeſchrittene(K 2/509/3) um 20.30 Uhr, Zimmer 50, Auf⸗ gang A; Kurzſchrift für Fort⸗ geſchrittene(K 2/509/4) um 20.30 Uhr, Zim. 41, Aufgang A: Kurz⸗ ſchrift für Fortgeſchrittene(Eil⸗ ſchrift⸗Einführung)(K 3/511/1) um 19 Uhr, Zimmer 33, Aufgang C. Einige neue Anmeldungen hierzu können noch entgegengenommen werden.— Für die Lehrgemein⸗ ſchaften K1 und M1(Kurzſchrift⸗ Anfänger und Maſchinenſchreiben⸗ Anfänger) können nur noch An⸗ meldungen für Januar 1940 ent⸗ gegengenommen werden, dagegen können an den demnächſt begin⸗ nenden Tages⸗Lehrgemeinſchaften K 1 und M1 ldienstaas und frei⸗ tags 14.30 Uhr bzw. 16 Uhr) noch Intereſſenten teilnehmen. B. Techniſche Lehrgemeinſchaften. Die Lehrgemeinſch. Fachrechnen II beginnt am Freitag, dem 10. No⸗ vember 1939, 19 Uhr, Zimmer 47, Aufgang A. Die Urlauber von UF. 236& vom 18. bis 24. Auguſt 1939 mit Unterbringung in Dalaas im Kloſtertal treifen ſich am Sams⸗ tag, 11. Noobr., 20 Uhr, im Haus der Deutſchen Arbeit, P 4, 4/5. Samstag, 11. November, Zu⸗ ſammentunft der„Kraft⸗ durch⸗ Freude“⸗Wanderer im Lobal„Alter Reichskanzler“, S 6, 20, um 20.00 Uhr. Bilder und Liederbücher ſind mitzubringen. Volksbildungswerk Baſtelkurſus. Mit Rückſicht auf den 9. November fällt der Baſtel⸗ kurſus heute abend aus. Nächſte Unterrichtsſtunde: Donnerstag, der Kurſusleiter noch entgegen. Preis des Kurſes: 4 R.— Sprachkurſe. Auch die Sprachkurſe fallen mit Rückſicht auf den 9. No⸗ vember heute abend aus.— Schrift⸗ kurſus. Zu dem Schriftrurſus werden noch Anmeldungen ent⸗ gegengenommen. Preis des Kurſes 3 RM.(Jugendliche 2 RM.). Nächſte Unterrichtsſtunde Montag, den 13. d. M. Mittwoch, den 15. Novbr. 1939: Zweiter öffentlicher Vortrag. Es ſpricht: General der Artillerie z. V. Horſt von Metzſch über: „Zeitgemäße wehrpolitiſche Be⸗ trachtungen“. Karten zum Preiſe von 50 3(Jugendliche 20 3) ſind bei den„Kö“⸗Geſchäftsſtellen: Rheinſtraße 3, Plankenhof, Wald⸗ hofſtraße 8 ſowie an der Abend⸗ kaſſe erhältlich. Donnerstag, 16. November 1939: Erſter Dichterabend. Will Veſper lieſt aus eigenen Werken. Karten zum Preiſe von 1 RM.(Unifor⸗ mierte und Jugendliche 50 Pfg.) ſind bei den KoͤF⸗Geſchäftsſtellen: Rheinſtraße 3, Plankenhof, Wald⸗ hofſtraße 8 ſowie an der Abend⸗ kaſſe erhältlich. Abt. Kulturgemeinde. Achtung, Ortswarte! Die Fächer ſind umgehend zu leeren. Mannheimer Volkschor Proben für Frauen: Mittwoch, den 8. Nov., 20 Uhr, und Sams⸗ tag, den 11. Nopbr., 16 Uhr. in 7 9. November. Darauf m Donnerstag, dem 9. Nov. 1939, fallen ſämtliche Sportkurſe des Kommt 98 al Sportamtes der NSG„Kraft durch Freude“ aus. Neu lan d Freitag, 10. November betreten Sie Allgem. Körperſchule für Frauen 25 5SFS Sieae Eingang Karl⸗Ludwig⸗ mit einer Straße. Deutſche Gymnaſtik für Frauen Klein-Aurelge und Mädchen: 19 bis 20 Uhr Gym⸗ naſtikſaal Goetheſtraße 8. Reiten für Frauen u. Männer: 1821 Uhr Reithalle Schlachthof. an unsere Le· serschaft wenden. den 16. d. M. Anmeldungen nimmt 2 5 Sewwinnauszug 1. Klaſſe 2. Deutſche Reichslolkerie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen I, I1 und III 1. Siehungstag 7. November 1939 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 50000 RM. 145265 2 Gewinne zu 4000 RM. 312028 3 Gewinne zu 3000 RM. 147999 1 Bei i 1000 K. 81) P1655 8 21600 ewinne zu 1 322197 375531 75 Gewinne zu 500 RM. 30929 41198 71455 108812 140784 141376 144001 151409 216581 24/465 24/1 25/80 28881 29 2158 38925 280196 288094 293276 271 Gewinne zu 200 RM. 1958 4288 8568 9279 11597 8, e ee e ie 5 100941 101661 107955 123683 129983 131068 134779 36 4 6012 154983 155408 164597 166463 170128 171260 177716 185598 191202 210195 213380 216375 218524 2200. 5² 2⁴ 8482 233938 240916244269 245451 246452 251208 255545 25/452 258196 266373 267175 267254 276ʃ 281722 282354 282524 282926 289833 290128 222894 299457 299503 307885 30430 309776 311623 316511 317374 322363 328040 329382 329884 234024 335008 343529 — 3911 352491 355551 357194 366001 381597 386799 Außerdem wurden 519 Gewinne zu ſe 100 RM. und 6579 Gewinne zu je 60 RM. gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RN. 229672 3 Gewinne zu 5000 RM. 168613 291891 6 Gewinne zu 4000 RM. 3 Gewinne zu 3000 RM. 9 Gewinne zu 2000 RM. 73793 148930 332561 6 Gewinne zu 1000 RM. 167410 215979 225781 247101 27. 206225 228654 269400 239083 268738 291987 317566 36 3862 704⁴ 3838/8 391086 357807 39987 1119 4856 9006 16002 22274 den Germaniaſälen.— Probe für—5 8 RM. Männer: Freitag, 10. November, 1 40151%) Si83 44//2 46036 7151 5 52940 52502 5232 58402 65154 887 933 20 Uhr, in der„Liedertafell.— 102684 104294 110059 113295 116790 192350 1224ʃ 184³⁵ Geſamtprobe: Sonntag, den 12. 12 170. 106 November 1939, 14.30 Uhr, in den——5— 5——9 23574 Germaniaſälen, S 6, 40..—————— 261596 270655 4 Koß⸗Sammlergruvve 8932 2273 37989 30210 20592 217760 Z10% J590 A Sonnihg, dem. 12. Non 309454 300010 300451 347156 25/7, Jöbsi 017s 373308 1930, vormittags 10 Uhr: Tauſch⸗ Außerdem wurden 519 Gewinne zu je 100 RM. und Krtes + 8 der deutſchenn e Gewinne zu 1e 60 NM. deienene. 1 1904 11356 16446 27392 306)2 —3⁰ ** 9 ſamme —————— mer Zeitung „Seite /Nummer 472 S2 Walohof— Vie Neclarau Am kommenden Sonntag werden nun doch die beiden Mannſchaften des Bſe Neckarau und S Waldhof auf dem Waldhofplatze ein Spiel zum Austrag bringen. Wenn auch der SV Waldhof durch die Abſtellung von Schneider, Erb und Günderoth auf drei ſeiner beſten Spieler verzich⸗ ten muß, ſo kann doch geſagt werden, daß dieſe Lücken durch die Wiedermitwirkung von Pfeiffer und Siegel eine ſchlag⸗ kräftigere Mannſchaft zur Verfügung ſein wird. Auf ſeden Fall darf man auf dieſes Zuſammentreffen geſpannt ſein, zumal auch auf der Neckarauer Seite Reinhold Münzen⸗ berg ſich Mühe geben wird, um gegen den„langen Schorſch“, der als Mittelläufer in der Waldhoſmannſchaft ſteht, ſich zu behaupten. Weiterhin wird ſich auf dem Platz an den Schießſtänden auch ſchon am Vormittag ein Handballprogramm abwickeln, ſpielen doch die mit Vfk Mannheim zuſammen führenden Waldhoffrauen gegen den badiſchen und deutſchen Meiſter, während hernach im Spiel der Männer die Waldhöfer ſich mit den Turnern aus Seckenheim im erſten Durchgang der „neuaufgelegten“ Gauſpiele im Handball treſſen werden. Ernſt Lehners 50. Länderkampf Deutſchland— Protektorat Böhmen u. Mähren in Breslau Das erſte Kriegsländerſpiel auf deutſchem Boden führt unſere Fußballer am kommenden Sonntag in der Kampfbahn des Breslauer Hermann⸗Göring⸗Sport⸗ feldes mit der Auswahl des Protektorats Böhmen und Mähren zuſammen. Dieſer Fußballkampf wird weit über die Grenzen des großdeutſchen Reiches hinaus größtes Intereſſe beanſpruchen, treffen doch hier zwei Fuß⸗ ballmannſchaften aufeinander, die zu den beſten der Welt zählen. Wenn man die früheren Begegnungen mit der ehemaligen Tſchecho⸗Slowaßer berückſichtigt, dann iſt der ſonntägige Kampf in Breslau der vierte zwiſchen beiden Nationen. Zwei deutſchen Siegen ſteht ein tſchechiſcher gegenüber, und das Torverhältnis lautet:5. Die erſte Bekanntſchaft mit der ſtarken tſchechiſchen Fußballelf machte unſere Nationalmannſchaft im Jahre 1934 bei der Welt⸗ meiſterſchaft in Italien. Im Kampf um den Eintritt in die Endrunde traf man ſich in Rom, wobei unſere Elf wach gleichwertigem Felöſpiel mit:3 Toren umterlag. Die Tſchechen verdankten damals dieſen Sieg im erſter Vinie ihrem großartigen Torhüter Planicka, der einige „unhaltbare“ Bälle meiſterte, wähvend bekannblich auf der Gegenſeite Willibald Kreß einen ſchwarzen Tag hatte. Der erſte deutſche Sieg kam dann im Mai 1935 in Dresden mit:1 zuſtande, und auch die dritte Begegnung im Sep⸗ tember 1936 im Prag endete mit einem deutſchen:1⸗Sieg, obwohl man gerade in dieſem Trefſen nicht allzuviel von der auf dem Papier etwas ſchwachen deutſchen Auswahl erwartete. Die Tſchechen rücken am Sonntag in Breslau mit einer überaus ſtarken Elf an. Der berühmte Planicka iſt zwar nicht mehr dabei und auch Neiedly, der ſeinerzeit in Rom alle drei Treffer erzielte, ſteht nur in Reſerve, aber mit Burger, Boucek, Riha, Ludl, Bican, Kopecky und Puc ent⸗ hält die Auswahl des Protektorats doch klangvolle Namen. Dazu kommen talentierte und ſchon bewährte jüngere Kräfte wie Stumpf, Smejkal und Kolſky, ſowie der Brün⸗ ner Torhüter Burkert, der ein großer Könner iſt, aber ſtets im Schatten des überragenden Planocka ſtand, den er aber wiederholt mit Erfolg vertrat. Nach wie vor rühmt man den tſchechiſchen Fußballern vollendete Technik, zentimetergenaues Zuſommenſpiel und alle jene Dinge nach, die nun einmal den erſtklaſſigen Fußballer aus⸗ machen. Augenblicklich ſtehen die Protektorats⸗Fußballer mitten im Meiſterſchaftskampf und ſind daher in beſter Kondition und Spiellaune. Man darf ſich von ihrem Auf⸗ treten ſehr piel verſprechen, zumal ſie ja den Ehrgeiz haben werden, die zum Teil mäßigen Ergebniſſe in den Trainingsſpielen gegen den deutſchen Nachwuchs in der vergangenen Spielzeit zu berichtigen. Geſpannt darf man auf den Prager Sturm ſein, der das Glanzſtück der Elf iſt. Auf deutſcher Seite bilden jene Spieler den Stamm der Mannſchaft, die die ſchönen Siege in Agram und Sofia erfochten. Es fehlen diesmal lediglich Klodt(krank), Kitzin⸗ ger, Szepan und Urban, denen eine kurze Ruhepauſe ge⸗ gönnt wird. Der Hannoveraner Männer, der ſchon drei leichtere Länderkämpfe hinter ſich hat, dürfte ſich gut in den deutſchen Abwehrblock einfügen, denn er iſt ebenſo zähe und unermüdlich wie Kitzinger. Im Sturm iſt man beſonders auf die Wirkſamkeit des linken Wiener Flügels Binder⸗Peſſer geſpannt, da Binder ja zum erſten Male in der Nationalelf als Halbſtürmer erſcheint, nach⸗ dem er verſchiedentlich als Mittelſtürmer nicht alle Er⸗ wartungen erfüllte. Man hofft, daß er jetzt, wo ihn keine Sturmführerſorgen drücken, ſeiner wahren ſpieleriſchen Klaſſe entſprechend zur Geltung kommt und neben dem intelligenten Conen auch von ſeiner unheimlichen Schuß⸗ kraft den richtigen Gebrauch machen kann. Ein beſonderes Wort ſei noch unſerem Rechtsaußen Ernſt Lehner ge⸗ widmet. Der Augsburger beſtreitet in Breslau ſeinen 50. Länderbampf— ein bisher einmaliges Jubiläum im Kurſe Gewinn und Verluſt etwa die Waage. Neue Mannhei deutſchen Fußballſport. Hoffen wir, daß Dehmer, der ja einer unſerer erfolgreichſten Torſchützen iſt ler ſchoß u. a. das 300., das 350. und kürzlich das 400. Lämderſpieltor und brachte es bei ſeinen 49 Länderſpielen auf insgeſamt 22 Treffer), am Sonntag mit einer beſonders eindrucks⸗ vollen Leiſtung, würdig dem„Rekordnationalſpieler“, auf⸗ wartet. Folgende Spieler werden unter Leitung des jugoſlawi⸗ ſchen Schiedsrichter Popovic den Kampf aufnehmen: Deutſchland: Raftl(Rapid Wien); Saues(Fortuna Düſſeldorf)— Billmann(1. FC Nürnberg); Kupfer(1. FC 05 Schweinfurt)— Sold(1. Fc Nürnberg)— Männer (Hannover 96); Lehner(Schwaben Augsburg)— Schön (Dresdner Sc— Conen(Stuttgarter Kickers)— Binder— Peſſer(beide Rapid Wien). 9 Protektorat: Burkert(Zidennice Brünn); Burger— Stumpf(beide Sparta Prag); Smejkal(Sͤ Pardubitz)— Boucek— Kölſky(beide Sparta Prag); Riba— Luol(beide Sparta Prag)— Bican— Kopecky(beide Slavia Prag)— Puc(Viktoria Zizlov). Mannheims Turner rüſten Während im Lager der Raſenſpieler, ſowohl im Fuß⸗ und Handball als auch im Hockey der Spielbetrieb im vollen Gang iſt und nun ſogar wieder Meiſterſchaftsſpiele durchgeführt werden, ließen die Turner ſich noch immer verhältnismäßig viel Zeit. Dies iſt z. T. auch verſtänd⸗ lich, haben doch gerade die Turner durch die Beſchlag⸗ nahme von Turnhallen ſtark unter den gegenwärtigen Verhältniſſen zu leiden. Aber dies hat die Turner noch nie geſtört und tut es auch heute nicht. Je ſchwerer die Lebensbedingungen, um ſo ſtärber iſt der Lebenswille. An dieſem Sonntag waren nun die Vereinsführer von 24 Vereinen um ihren Kreisführer Stalf verſammelt, um die Winterarbeit für das Halbjahr 39/40 zu be⸗ ſprechen. Erfbeulich war dabei, zu hören, daß ſämtliche HAMoEIs- Und WixTsenAFETS-ZELMrunc Vereine trotz der ſtark dezimierten Mannſchafben den Spielbetrieb wieder aufrechterhalten wollen. So konnten auch die Mannſchaftskämpfe wieder anberaumt werden, die ſich nach kaum einjährigem Beſtehen ſchon behaup⸗ ten müſſen und auch werden. Mit beſonderer Genugtuung wurde die Nachricht auf⸗ genommen, daß der Stäbtekampf Mannheim— Ludwigs⸗ hafen in dieſem Winter ſeine Wiederholung in Mannheim finden wird. Von unſeren Verwundeten, aber die Mann⸗ heim bzw. Weinheim in Reſervelazaretten ihrer Geneſung entgegenſehen, wird die Nachricht, daß unſere Frauen⸗ abteilungen mit Vorführungen und Tänzen erfreuen wollen, mit beſonderer Freude aufgenommen werden. Der NoSRe ſteht damit auch mit ſeinem ſtärkſtem Fachamt wieder mitten im Betrieb und gibt ſo den Beweis ſeiner Stbärke auf der ganzen Front. Kriegs-Rundenſpiele, Gruppe III Die am 15. Oktober der ſchlechten Witterung zum Opſer gefallenen Spiele Plankſtadt— Hockenheim Brühl— Ketſch Oftersheim— Schwetzingen Neulußheim— Altlußheim werden am kommenden Sonntag, 12. November, Spiel⸗ beginn 14.30 Uhr, nachgeholt. Erſtgenannter Verein iſt Platzverein. Als Vorſpiel ſpielt die Jugend im Freund⸗ ſchafts ſpiel. Schmetzer, Staffelleiter. Reichsbund-Pokal Die badiſche Mannſchaft geändert Die Gaumannſchaft für das Ausſcheidungsſpiel zur 1. Runde um den Reichsbundpokal ſteht nun, nachdem einige Spieler abſagen mußten, wie folgt: Vetter (fR) Immig Gramlich (KFB)(Villingen) Schneider Henninger eth 8(Walohof)(BfR) BfR) Striebinger Beha Erb Klingler Günderoth (BfR)(ScC)(Waldhof)(Daxlanden)(Waldhof) Freundlicher Grundion an den Akſienmärkien Gewinn und Verlusi hielien sich die Waage Berlin, 9. November. Die Aktienmärkte lagen am Donnerstag ausgeſprochen uneinheitlich. Hierbei hielten ſich bei Feſtſetzung 3 9 5 ie Ban⸗ kenkundſchaft iſt weiterhin mit Kaufaufträgen vertreten, die ſich an die Aktien⸗ und Rentenmärkte wenden. Der Grund⸗ ton war daher keineswegs unfreundlich. Am Montaumarkt lagen Buderus und Klöckner je 74 und Harpener 1 v. H. feſter. Hoeſch, Rheinſtahl und Ver⸗ einigte Stahlwerke büßten andererſeits je 4 und Mannes⸗ mann& v. H. ein. Braunkohlenwerte lagen ausgeſprochen uneinheitlich. Während Bubiag und Deutſche Erdoll je 4 und Ilſe⸗Genuß⸗Scheine 96 w. H. gewannen, büßten Rhein⸗ Braun/ und Leopologrube 1 v. H. ein. Farben blieben mit 159 unverändert. Schering verloren 74 v. H. Bei den 8 und Linoleumwerten gaben Deutſche Linoleum 1,25 v. H. her. Von Elektro⸗ und Verſorgungswerten hatten Schuckert mit plus 1,25 v. H. und AEc mit minus 1 v. H. die größ⸗ ten Veränderungen aufszuweiſen. Schleſien ſtellten ſih 74 v. H. niedriger. Von Kabel⸗ und Drahtaktien lagen Vogel⸗Draht 1 v. H. höher, von Autowerten Daimler im gleichen Ausmaß niedriger“ Am Markt der Maſchinenbauaktien kamen Ber⸗ liner Maſchinen v. H. höher, Orenſtein 76 v. H. niedriger an. Größere Veränderungen erfuhren noch von Bauwerten Berger mit plus 2½ und Holzmann mit minus 1 v. H. Von Zellſtoffaktien Aſchaffenburger plus 2/ und von Tertilwerten Bremer plus v. H. Weſtdeutſche Kaufhof ſtellten ſich 1/4 und AG für Verkehr 2 v. H. niedriger. Am variablen Reutenmarkt notierten Reichsaltbeſitz 13596 ꝗund Gemeindeumſchuldung ſtellten ſich gleichfalls auf unverändert 937&. Stenergutſcheine I wieſen kaum Veränderungen auf. Man nannte Dezember 99.50, Januar 98.95—98.97½, Fe⸗ bruar 98.65, März 98.40, April und Mai je 98.25. Im Verlaufe war die Kursbewegung an den Aktien⸗ märkten eher nach unten gerichtet, wöͤbei ſich Einbußen bis zu 1 v. H. ergaben. In dieſem Ausmaß waren Aſchaffen⸗ burg nach ihrem ſtärkeren Anfangsgewinn ermäßigt. Am Kaſſarentenmarkt war die Lage gegenüber dem Vor⸗ tage nicht viel verändert. Hypotheken⸗Pfandbriefe ſowie Liquidations⸗Pfandbriefe fanden weiterhin Beachtung. Kommunal⸗Obligationen lagen behauptet. Stadtanleihen waren vernachläſſigt, Provinzanleihen bewegten ſich in der Nähe des Vortagsſtandes. Staats⸗ und Länderanleihen hatten eher freunoͤliche Tendenz. Reichsanleihen verkehrten in ſtetiger Haltung. Auch für Induſtrieobligationen war die Tendenz im großen und ganzen behauptet Der Privatdiskontſatz wurde bei 206 v. H. belaſſen. Induſtrie⸗ und Handelskammer; Am Geldmarkt waren für Blankotagesgeld unveränderte Sätze von—2// v. H. zu hören. Von Valuten errechneten ſich der Belga mit 41.15, der Schweizer Franken mit 55.91 und der holländiſche Gulden mit 132.35. » Berlin, 9. Nov. Belgien 100 Belga 44,/20 G, 4,28 Br. Luxemburg 100 Franken 10,30 G, 10,32 Br., Uruguay 1 Golidpeſo 0,919 G, 0921 Br. Die übrigen Deviſennotierun⸗ gen unverändert. Lieſerung von Nußkraflwagen Die Lieſerung von fabrikneuen Nutzkraftwagen an die Wirtſchaft erfolgt nach einer vorläufig bis zum 30. No⸗ vember gültigen Regelung in folgender Weiſe: Die Her⸗ ſtellungsfirmen benachrichtigen die Beſteller, ſobald die Lieferung in der Reihenfolge der Beſtellungen erfolgen bann. Sie ſind nur berechtigt, an ſolche Beſteller zu liefern, bei denen eine kriegswirtſchaftliche Notwendigkeit für In⸗ betriebnahme eines Nutzkraftwagens beſteht. Aufgrund des Schreibens der Herſtellerfirmen haben die Beſteller daher eine Dringlichkeitsbeſcheinigung bei den für ſie jeweils in Frage kommenden Stellen einzuholen. Dieſe Stellen ſind: a) Für die Betriebe der gewerblichen Wirtſchaft: die b) für Betriebe, die von Dienſtſtellen der Wehrmacht betreut werden: die Wehrwirtſchaftsſtelle; e) für Betriebe des Transportgewerbes: der Fahr⸗ bereitſchaftsleiter des Bevollmächtigten für den Nahverkehr; d) für Handwerksbetriebe: die Handwerkskammer; e) für Betriebe der Ernährungs⸗ und Landwirtſchaft: der Landrat oder Oberbürgermeiſter— Ernährungsamt; 1) für Betriebe der Forſt⸗ und Holzwirtſchaft: das Forſt⸗ und Holzwirtſchaftsamt. Die Erteilung von Kennziffern kommt für die Liefe⸗ rung von Nutzkraftwagen an private Bedarfsſtellen der Wirtſchaft nicht in Betracht. Eine Lieferung außerhalb der Reihenfolge der Beſtellungen iſt ausgeſchloſſen. Es iſt da⸗ her zwecklos, wenn ſich Intereſſenten an behördliche Stel⸗ len, insbeſondere an zentrale Stellen in Berlin, wegen der Erteilung von Sondergenehmigungen(Bezugsſcheine, Kenn⸗ ziffern uſw.) wenden. Die an Stelle dieſer vorläufigen Regelung tretende endͤgültige Regelung für die Verteilung von Nutzkraftwagen an die Wirtſchaft wird der General⸗ bevollmächtigte für die Wirtſchaft rechtzeütig bekanntgeben. ſtedt, Karlsruhe, Karl⸗Hoffmann⸗Straße 4. „Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim ſtatt. dacher Straße 230, verlegt. * Auſchriften der deutſchen Getre'dewirtſchaft. Die Hauptvpereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futter⸗ mittelwirtſchaft gibt die Anſchriften der deutſchen Getreide⸗ wirtſchaftsverbände für Baden⸗ und Saarpfalz bekannt: Getreidewirtſchaftsverband Baden, Karlsruhe, Leſſingſtr. 1 (Fernruf: 3911/12), Vorſitzender Valentin Treiber, Plank⸗ ſtadt, Kreis Mannheim, Geſchäftsführer Gduard Schlan⸗ Getreidewirt⸗ ſchaftsverband Saarpfalz, Kaiſerslautern, Schlageterſtr. 14 (Fernruf: 2031/2037), Vorſitzender komm. KBc. Schneider, Rittershof, Geſchäftsführer komm. Hellmuth Manthey, Nürnberg⸗Laufamholz, Horſt⸗Weſſel⸗Straße 12. * Ermäßigung des Privatdiskontſatzes. Der Anfang Mai dieſes Jahres um v. H. ermäßigte Privatdiskontſatz iſt, wie in einem Teil der Auflage der geſtrigen Num⸗ mer bereits mitgeteilt wurde, erneut um 76 o. H. auf ſomit nunmehr 293 v. H. in der Mitte herabgeſetzt worden. * Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg AG, Augsburg. Die 81. o. HB, in der ein Aktienkapital von 16 686 400 vertreten war, genehmigte den vorgelegten Abſchluß für 1938⸗39 und ſtimmt der vorgeſchlagenen Verteilung des Reingewinnes zu, der ſihh nach Abſetzung eines Vortrages auf neue Rechnung in Höhe von 142 740 4 auf 1800 0004 beläuft. Es gelangen demnach wieder wie im Vorfahr 8 v. H. Di⸗ idende zur Ausſchüttung Neu in den Auf⸗ ſichtsrat gewählt wurde Freiherr Ludwig Benedikt von Cramer⸗Klett lein Enkel des früheren langjährigen Aufſichtsratsmitgliedes Th. Freiherr von Cramer⸗Klett). + 0 46 4 4 * Nicht falſch gehen! Wie aus dem Bezirksamt am Karlsplatz mitgeteilt wird kommt es dort noch täglich vor, daß ſich Beſucher von Heidelberg und von dort auswärts einfinden, die zur Polizeidirektion wollen. Sie wiſſen nicht oder haben es wieder vergeſſen, daß ſih die Po⸗ lizeidirektion nun ſchon längere Zeit im Haus Rohr⸗ bacher Straße 11(früher Hotel„Heidelberger Hof“) befindet. Beſonders ſind es leider immer wieder Mannheimer, die den weiten Weg vergeblich machen. Heidelbergs älteſter Fremdenführer, Philipp Meh⸗ ling, ſeierte ſeinen 65. Geburtstag. Die nächſte Volksgasmasken⸗Verpaſſung findet am kom⸗ menden Samstag ſtatt. Zlicb alã EAãcuigeRe Frohe Stunden im Pfalzbau Bernfsartiſten und Amateure beſtritten ein Programm dr. h. Ludwigshafen, 8. Noy. Ein richtiges Kleinkunſt⸗Programm konnte die rührige Leitung des Pfolzbau⸗Kaffees dem ausverkauften Hauſe im füngſten Je⸗ka⸗mi⸗Abend kredenzen, der allerdings nicht nur von Laien, ſondern auch von Berufs⸗Künſtlern beſtritten wurde. Der Schlagzeuger der Kapelle Bern⸗ hard Müller ſagte an. Heinz Gruber gab auf dem Schifferklavier einen Walzer und einen Fliegermarſch zum beſten. Wie man ſich ſeine ſchlanke Linie als junge Dame erhält, zeigte Fräulein Iſabells Bügler als Parterre⸗Springerin mit allerhand gut unterhaltenden Gelenkigkeits⸗ und Mutproben, die mancher Berufs⸗ Artiſtin Ehre machen würden. Ebenfalls mit Beifall über⸗ ſchüttet wurde der glückliche Inhaber einer großen bil⸗ dungsfähigen Naturſtimme. Die Hohe Schule der Ein⸗ rad⸗Kunſt führte ein Berufs⸗Artiſt vor, der ſonſt mit ſeinem Voter zuſammen aufzutreten pflegt. Zum Schluß riß Mannheims kleinſte Akrobatin und ihre —— größere Schweſter die Zuſchauer zu ſtarkem Beiſall in. „ Junge Hotelfachleute im Examen. An der Reichsfach⸗ ſchule für das Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbe in Heidelberg fanden die Lehrabſchlußprüfungen für die insgeſamt 41 Lehrlinge des Gaſtſtättengewerbes der Kammerbezirke Die NS Ludwigshafen⸗Gartenſtadt hat ihre Ge⸗ ſchäftsſtelle ſoeben nach Ludwigshafen⸗Gartenſtadt, Mau⸗ Die Geſchäftsſtunden bleiben unverändert. 8 Immer noch vermißt! Der vermißte Frauz Hel⸗ ker iſt leider immer noch nicht gefunden worden. Man ſucht ihn jetzt ſchon ſeit 11 Tagen und neigt immer mehr zu der Befürchtung daß er verunglückt oder gar einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Sittenſtrolch geſtellt. Die Kriminalpolizeiſtelle Ludwigs⸗ hafen nahm einen jungen Mann feſt, der in letzter Zeit in Ludwigshafen verſchiedene Mädchen im jugendlichen Alter in unſittlicher Weiſe angeſprochen hat. Eine muſikaliſche Feierſtunde bereitet die Liedertafel Luödwigshafen a. Rh. für kommenden Sonntag, 12. Novem⸗ ber im Großen Saale des Bürgerbräus vor. Pfälziſche Dienſtnachrichten. Der Einnehmereiamtmann Franz Hatard in Ludwigshafen a. Rh., der das 65. Lebensjahr vollendet hat, wird in den Ruheſtand ver⸗ ſetzt. Aus dieſem Anlaß wurde ihm für ſeine geleiſteten treuen Dienſte der Dank ausgeſprochen— Der Führer hat den Regierungsaſſeſſor im Staatsminiſterium des Innern Dr. Adolf Hartmann zum Regierungsrat beim Land⸗ ratsamt in Ludwigshafen a. Rh. ernannt. Eine Jact kam von Kopenhagen ROMAN VON KuRT PERGANDE 4² Copyright by Carl Duncker, Verlag, Berlin W. 35. Der Doktor fuhr zuſammen, denn wie aus dem Boden gewachſen ſtand ein Herr neben ihm, deſſen Naſenflügel bitte: Lampert.“ „Asmus.“ Und der Doktor zog ſich unwillkürlich die Jacke zurecht. „Ich bin zufällig Zeuge Ihres Geſprächs gewor⸗ den, Herr Doktor, und hörte, daß man eine Frau in den Hafen geſtoßen habe. Haben Sie noch nähere bebten.„Entſchuldigen Sie, Einzelheiten erfahren? Wer war dieſe Frau?“ Der dickliche Doktor ruckte unbehaglich mit den Schultern.„Keine Ahnung, keine Ahnung! Ich war ſcheußlich froh, daß man mich laufen ließ und nicht noch für den Mordbuben hielt. Ein Junge ſoll den Vorgang beobachtet haben.“ Er ruckte abermals mit den Schultern und fragte ſich insgeheim, ob er viel⸗ leicht etwas mit ſeiner Polterei angerichtet hatte. Dieſer Herr Lampert ſah ihm ganz danach aus. „Hieß der Junge vielleicht Pütz?“ „Pütz? Keine Ahnung, keine Ahuung! Aber der Bootsjunge von einer Jacht ſoll es geweſen ſein.“ „Danke“, murmelte Lampert und machte eine knappe Verbeugung. Er kehrte an den Tiſch zu Greta und Pünktchen zurück. Greta hatte ihren Platz ver⸗ laſſen und ſtand mit hängenden Armen vor ihrem Stuhl. Lampert machte eine undeutbare Hanoͤbewe⸗ gung und öffnete ſchon den Mund, als Benno durch die Tür ſchoß, blaß wie Schnee im Geſicht. Beſin⸗ nungslos und gejagt von Schreck und Entſetzen ſtürzte er an den Tiſch.„Er hat eine Frau umge⸗ bracht!“ ſtreckte ſich auf.„Nehmen Sie ſich zu⸗ und ſchreien Sie nicht!“ fuhr er ihn balt und ſchneidend an. Benno zuckte zuſammen und dämpfte die Stimme 8 nun zu einem übertriebenen Flüſtern.„Wär ſollen alle aufs Gemeindeamt kommen, und zwar ſofort!“ „Gehen wir alſo!“ entſchied Lampert mit Feſtig⸗ keit. Er trat raſch an Gretas Seite und zog ihren Arm in den ſejnen, um ſie zu ſtützen. Pünktchen ſtand, als begriffe ſie nicht, was geſagt worden war, ſie ſtand der großen Spiegeltür gegen⸗ über, die zum Kurhausſaal führte. Eine Geſtalt lief durch die Tiſche hindurch aufs Podium zu, ſie wankte und torkelte, das Geſicht war rabenſchwarz. Ein Ge⸗ wehr hing der Geſtalt an der Seite herab und ſchau⸗ kelte dem Mann um die Beine, daß er ſtolperte. Das Pubikum lachte. Der Mann raffte ſich wieder auf und ſtolperte wieder über ſein Gewehr und das Publikum lachte Tränen. Pünktchen fühlte ſich von Benno an die Hand genommen und leiſe mitgezogen; ihr erſchien alles wie ein Spuk. * Die Amtsſtube, in die ſie traten, war nüchtern weiß getüncht, ein niedriges Holzgeländer, deſſen braune Beise abgegrifſen war, teilte ſie in zwei Teile. Eine weiße Kugellampe an der Decke warf ein faſt zu helles Licht. Hinter dem Geländer, nahe am Fenſter, ſtand ein hohes Schreibpult. An den Wänden bis zur Decke hinauf ſtanden offene Regale, angefüllt von Akten mit roten Schwänzen. In der Mitte der hinteren Wand, wie in den Schränken eingelaſſen, war eine Tür, die zum Dienſtzimmer des Bürgermeiſters Joſeph Bürſchel führte. An der vechten Seitenwand ebenfalls hinter dem Holzgelän⸗ der, ſtand ein großer Tiſch mit ſchwartz lackierter Holzplatte. Der Raum zwiſchen Flurtür und Ge⸗ länder war kahl wie die Wand, nur vier Rohrſtühle drückten ſich in einer Ecke zuſammen. Die Dielen⸗ waren faſt weiß geſcheuert und rochen noch feucht, über der Tür hing eine weiße Telleruhr. Hinter dem Pult, wie ein Redner vor einer Rede, wartete Reinhard, der bejahrte Gemeindeſekretär. Man hatte ihn aus dem Bett geholt, er war not⸗ dürftig angezogen und trug Hoſe, Jacke, Strümpfe, die Schuhe waren ſchlecht verſchnürt, und Kragen und Binder fehlten. Er blickte den Eintretenden entgegen, es waren lauter fremde Geſichter. Lampert war nicht weniger verwundert, in dieſen beängſtigend nüchternen Raum zu treten und nie⸗ mand anders als einen alten Mann vorzufinden. Kein Menſch ſonſt, weder Witthans noch ein Gen⸗ darm noch ſonſtwer. Nur ein alter weißhaariger Mann, dem auf dem Geſicht geſchrieben ſtand, daß er dieſes Scheußliche auch lieber träumen als er⸗ leben möchte. „Wir ſind hierher beſtellt worden“, ſagte Lam⸗ pert und guckte ſich abermals um. Der Alte nickte.„Bitte, nehmen Sie Platz!“ Es waren vier Stühle da, aber niemand ſetzte ſich. „Man wird wohl gleich kommen“, fuhr Reinhard fort.„Bitte, nehmen Sie Platz!“ Lampert wandte ſich nun an Benno.„Haben Si ſich nicht verhört? Hier iſt doch niemand!“ Nein, er habe ſich nicht verhört. Der Gendarm habe ausdrücklich Gemeindeamt geſagt. „Merkwürdig!“ Reinhard legte die Hände um die Kanten des Pults.„Man wird nicht ſo ſchnell am Hafen fertig werden, wer weiß...“ Er ließ eine kleine beden⸗ tungsvolle Pauſe eintreten.„Schließlich handelt es ſich um einen Mord.“ Nun war das Wort gefallen. Der dickliche Doktor hatte geſagt:„Es iſt eine Frau in den Hafen ge⸗ worfen worden!“ Benno war in die Halle geſtürst und hatte geruefn:„Er hat eine Frau umgebracht!“ Beide Wendungen beſagten, daß ein Menſch gewalt⸗ ſam getötet worden war, nur das eine grauſige Wort war noch nicht ausgeſprochen worden. Nun ſtand es ſchwer und drohend unter ihnen. Liebe Güte! Hatten ſie bis zu dieſem Augenblick noch nicht begriffen, daß es ſich um einen Mord handelte und Witthans ein Mörder war? „Setzen wir uns“, ſagte Lampert mit erlöſchender Stimme und ſuchte ſich einen Stuhl. Greta ſetzte ſich an ſeine Seite. Lampert hörte, wie ſie ein um das andere Mal nein! nein! murmelte. Pünktchen hockte ſich ſteif wie eine Marionette hin, ſie war von Grauen wie gelähmt. „Ich möchte hinaus“, flüſterte ſie. Benno neben ihr ſchüttelte den Kopf. Man würde es nicht erlauben. „Was ſoll ich hier? Ich weiß von nichts.“ Benno ſchüttelte abermals den Kopf... Eine Mordkommiſſion würde anders darüber denken, ſie nahm jeden aus dem nächſten Bekanntenkreis des Mörders in die Zange, um eine einwandfreie Klä⸗ rung der Tatgründe zu finden. Für eine Mordkom⸗ miſſion wußte Pünktchen viel, ſehr viel ſogar Er griff ſehr vorſichtig nach Pünktchens Hand und drückte ſie, um ihr zu zeigen, daß er bei ihr war und mit ihr fühlte. Wie lange ſaßen und warteten ſie nun ſchon in dieſem nüchternen Raum mit ſeinem mitleidloſen Licht? Wie lange ſtand nun ſchon dieſer alte weiß⸗ haarige Mann hinter ſeinem Pult. mit unbeweg⸗ lichem, wie aus Holz geſchnittenem Geſicht die Augen unverwandt auf die ihm gegenüberliegende Tür ge⸗ richtetꝰ Alles, was dunkel um Witthans war, nun würde man es erfahren, unter dieſen gräßlichen Umſtänden, dachte Lampert. Dann wurden Stimmen unter dem verhangenen Fenſter laut, über den Flur kamen Schritte von ſchweren Männerſtiefeln. Die Tür ging auf. Jo⸗ ſeph Bürſchel, der Bürgermeiſter, trat als erſter die Schwelle, in ſicherer, aufrechter Haltung. Er grüßte die vier Wartenden mit einem ſtummen Blick, ſah zu Reinhard hinüber und ſchüttelte kaum merklich den Kopf. Es kam ein Gendarm, ſeine Stiefel knarrten. Er hatte dunkle, bewegliche Augen Hund muſterte einen nach dem anderen. Es kam ein ſtämmiger unterſetzter Fiſcher mit einer herausfor⸗ dernden Narbe am Kinn; er trug Seeſtiefel, die ihm bis über die Knie reichten. Es kam ein Junge. Dieſes willenloſe, wankende Menſchenkind, aus deſ⸗ ſen weichsbleichen Geſicht nur Augen ſtarrten deſſen ganzes Geſicht eigentlich nur aus zwei in Ent⸗ ſetzen aufgeriſſenen Augen beſtand, das war Pütz. Herr Gott noch mal!l dachte Lampert und ſprang auf die Füße und griff Pütz unter dem Arm. 9 Pütz hob das Geſicht zu ihm auf, ſeine Lippen be⸗ wegten ſich, aber brachten kein Wort hervor. Lampert rüttelte ihn ſtumm und wandte ſich dann wieder ab. Dieſes Kindergeſicht und dieſe zwei Augen, in die aller Jammer der Erde gefahren war, war ein un⸗ erträglicher Anblick... Was tut man jetzt? fragte ſich Lampert hilflos. Was macht man mit dieſem Jungen? „Pütz!“ rief in dieſem Augenblick Pünktchen mit heller Stimme. Und dann noch einmal leiſer:„Pützl“ Und ganz leiſe und erſtickend:„Pütz..“ Pütz ſah in ihre Richtung... Ja, unten am Strand hatten ſie ſich gegenſeitig Mut zugeſprochen, und jetzt? „Komm zu mir, Pütz!“ flüſterte Pünktcher (ortſetzung folgt) ———— TPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPTTTTTTTTT—TT ee eee eee Neue Mannheimer Zeitung Narn heuſiges Nnbuuen, ALHAxMBRAPr Eine neue filmische Ueberraschung! Albrecht Seheenhais als Dr. Uedins in Lacän iges Aclkes Camilla Horn- Naria Andersast Theodor Loos u. a. ISslich:.00.40.10 Uhr SCHAUBURC Anneliese Unlig- Vikter Staal in dem spannenden Kriminal-Film: K 1. 5 Breitestr. Verdacht auk Ursula mit lun von Hohenberg— Heinz v. Cieve— Grete Weiser u. a. Heute letzter Tag! .50.10.20.30 Unr SCALA- CAPITOl Undenhof Fleerfeldstr 50 Negplotz Waldhofstr. 2 SNMIL ANNINGS Lobknf ock Dder Bekzupter des Todes En Meisterwerk ohnegieichen! W. Kraus, Vilct. v. Ballasko, Eiia. Fuccenschlict Heute letzter Tag! Scata: 340.50.00 Unr Capror:.is.20.50 Unr NMational-Theater anmem Donnerstag, 9. November 1939 Vorstellung Nr. 45 Miete E Nr. 4 Zweite Sondermiete E Nr. 2 255 Zum Sedächtnis der Opfer vor der Feldherrnhalle In neuer Inszenierung: Die Braut von Messina oder Die feindlichen Brüder Trauerspiel mit Chören von Schiller Ant. 19.30 Ur Ende ges. 22.15 Uhi Das Filn-Ereignis er Kommenden woche! Ersftanffüfirung: Sreitas! Ein apannender, sensationeller Füm der Mär⸗- kischen Filragesellschaſt nach dem Roman von Prauk F. Braun, Akte Fa breaut Die große Besetaung: Karin Hardt- Dorothee Wiecc Kari Harteil won Petrovich- Rolt Wanka- Karl Schönböck Harald Pauisen- Carsta löck Hans Nielsen christian Kayssler- Käte Haack- Franz Schatheitlin Heinrich Schrom · Urtula Deinert · Harina v. Ditmar Spielleitung: Johannes Meyer Musik: ANTON PROFES Briæſe an den Geliebten-s i Zeit drohen einer Frau aum Ver hangnis a werden, als ie im Begriße steht, ihr er wahren Liebe au folgen. Seltsam ist das Ver halten eines jungen Hädchens in dieser sensationellen Affare. S p˙anνe,n d von der ersten bis aur letaten Saene! 9 As mongen Sꝛeitag SchAUBURO K 1, 5, Breite Strase Fernsprecher 240 88 Ste⸗ R 10 esTresa Die ꝙoſle Onexetten · Woche l Nur 4A Tage: Ab heute bis Sonntag Hamposs Dazu ein reichhaltiges Bei- programm u. die neueste TOBIS-Wochenschau Jugendlicſie USBelassen! 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Daldergstraße 3(em Tuisenfins) Leny Merenbach ⸗ Camilia Morn ⸗ ita Rina⸗Werner Fuetterer ⸗ lVan Petrovieh Hans Zesch- Ballet 0 Lee Peukert u. v.. Splelleltung: Erich kngel Husik: Werner Elsbtenner Jugendliche nicht zugelossen Erstaufführung morgen im UFA-PAUASI AU 10 der Saddrländer Gaststätte zun Saarland Rlannheim D 4, 5 Tel. 26419 RUCKWerderer J. Roth soeben wie der eingetroffenl Meuen sißex Mein vom Winzerverein Freinsheim EE————————————— . Ltr. 40 Pf. Töglich z ur polizeistunde geöftnet bis Verein E. U. elgr. Lucuigshaten- Mannheim Sonntag, den 12. * November 1939 2 10.Planwanderung ohnewanderkärtchen Bad Durkheim Brunholdissſuhl-F Weilach- Bismarckturm-F Lindemannsruhe-Harden- burg-Bad Durkheim. Ludwigshafen Rhein- haardtbahn-Bhf. ab.20 Uhr. Sonntags- fahrkarte.40 RM. 61⁴ Voranzelge: 11. Planwanderung am 26. Movember 1989 Neustadt—-Hohe Loog—Neustadt. Gäste willkommen! 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