———— Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. keut Manuhehnerset Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimelpreis1 Opu un Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und Eletnanzeigen ermäßtate Grundoreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr an beſonderen Plätzen 150. Jahrgang Mittwoch, 15. November 1030 Nummer 478 Der Rückzug der englischen Truppen aus Fernost- Ein klarer Sieg lapans Höllenmeer am Marataibo-GCee Stadt und See ein einziges Flammenmeer— 2000 ſind noch abgeſchnitten db. 2 mſterda m, 15. November. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Caracas nezuela) ereignete ſich in einem bei La Gunillas eine ſchwere Brandkataſtrophe. Die Zahl der Opfer ſoll ſehr hoch ſein. La Gunillas liegt in der Nähe von Merida, ſüd⸗ lich der Meeresbucht von Maracaibo. Einzelheiten des Unglücks ſind noch nicht bekannt. Eine Meldung beſagt, daß 300 bis 500 Menſchen ums Leben gekom⸗ men ſeien. Die Regierung von Venezuela hat ſo⸗ ſort umfangreiche Hilfsmaßnahmen in die Wege ge⸗ Eine furchtbare Kataſtroyhe (Funkmeldung der NM3.) +E Maracaibo, 15. November. Zu der Braudkataſtrophe bei der venezue⸗ lauiſchen Stadt Lagunillas werden noch ſolgende Einzelheiten bekannt: Das Großfener Dienstag ausgebrochen. In allen Teilen der Oelſtadt lodern die Flammen empor. Hunderte von Perſonen haben bereits den Tod gefunden. Die Zahl der Todesopfer wird gegenwärtig auf 500 bis 1000 geſchätzt. Mehr als 3000 Männer, Frauen und Kinder befanden ſich in der am Rande des Oelfeldes erbauten Siedlerſtadt, als dieſe von dem Flammenſchickſal heimgeſucht wurde. Flöße und Fähren mit Feuerwehr und Hilfs⸗ mannſchaften wurden ſogleich zu der vierzig Meilen iſt am ſüdöſtlich von Maracaibo gelegenen Stadt entſandt. Das Feuer hat den von einer dicken Oelſchicht be⸗ deckten Maracaiboſee in ein hölliſches Flam⸗ menmeer verwamdelt. Etwa 300 Wohnhütten, die unmittelbar am Ufer gelegen ſind, waren ſofort von den Flammen völlig eingehüllt. Das Feuer iſt dadurch ausgebrochen, daß eine Gaſolinlampe in der Caracas⸗Bar der kleinen Stadt Feuer gefangen hatte. Der Präſident der Provinz Zulia Manuel Maldonads Hat ſofort die Leitung aller Hilfsmaß⸗ nahmen übernommen, die jedoch im Kampf gegen dieſes Flammenmeer bisher wenig erfolgreich ſind. Die Flammen dehnen ſich mit ungeheurer Geſchwin⸗ über die ganze Lagune und darüber hinaus aus. Eine Brücke, die die Inſelſtadt mit dem Feſtlande verbindet und die ſich auf der Rückſeite der Lagune befindet, wohin ſich das Feuer gerade jetzt aus⸗ zudehnen droht, wird wahrſcheinlich den Flammen auch noch zum Opfer fallen. Damit würde die letzte Hilfsmöglichkeit von außen her für die Stadt vernichtet werden, denn nur über ſie könnten ſich die vielleicht 2000 Ueberlebenden der Stadt auf das ſichere Feſtland retten. 200 Perſonen, die dort in den See gegangen ſind, wohin das Feuer noch nicht vorgedrungen iſt, konnten von einem kleinen Schiff an Bord genommen und gerettet werden. In Caracas hat Staatspräſident Aleazar eine oͤreitägige Trauer angeordnet. Sämtliche Gebäude der Hauptſtadt haben halbmaſt geflaggt. Londoner Vernichtungswille beſteht weiter Eine Syrache, für deren Offenheit man nur dankbar ſein muß EP. Amſterdam, 15. November. Ins Horn des grenzenloſen Haſſes ſtößt noch einmal die geſamte engliſche Preſſe, wenn ſie ſich rückblickend erneut mit dem von England torpedier⸗ ten holländiſch⸗belgiſchen Friedensſchritt befaßt. „Daily Mail“ ſchreibt phariſäerhaft, England wünſche zwar den Frieden, um dann brutal das wahre Geſicht zu zeigen. Denn das Blatt fährt fort, ein ſolcher Friede könne nicht einmal auf Grund einer hundertprozentigen Erfülluna durch Deutſchland erreicht werden, weil außerdem noch Garantien für die Zukunft nötig ſeien und Eng⸗ land der Meinung ſei, daß für das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland niemand Garantien übernehmen würde. „Daily Telegraph“ ſchließt ſich dieſer Meinung an und kommt zu der völlig richtigen, wenn auch unfreiwilligen Erkenntnis, daß man ſich über die Ausſichten von Friedensverhandlungen keinen Täu⸗ ſchungen hingeben dürfte. Denn Deutſchland ſei nicht bereit, von ſeiner Handlung abzugehen. Die Alliierten könnten dem Reich aber keine Konzeſſionen machen. Am intereſſanteſten iſt aber wohl die„Times“, die in erfreulicher Unvorſichtigkeit kliyy und klar ſchon heute aller Welt mitteilt, was England im Schilde führt, falls dieſer Krieg zuungunſten Deutſch⸗ lands enden würde. der Alliierten ſich auf die einfache Rückkehr zum Status quo beſchränken. England will Tatſachen ſehen, nicht mehr Worte hören.“„Die engliſche Linkspreſſe iſt womöglich noch ſchärfer.„News EFPP Was ſagt Herr Churchill dazu? 26 000 Tonnen durch ein deutſches U⸗Boot in den letzten Tagen verſenkt (Funkmeldung der NM3.) 9398 + Berlin, 15. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Weſten außer geringer örtlicher Ar⸗ tillerietätigkeit keine beſonderen Ereigniſſe. Die engliſche Admiralität gibt den Verluſt eines Zerſtörers bekannt, der auf eine deutſche Mine gelaufen ſei. Der engliſche Frachtdampfer„Matra“(8600 Tonnen) wurde durch eine Exploſion vernichtet. Eines unſerer U⸗Boote hat in den letzten Tagen 26 000 To. verſenkt und eine Priſe eingebracht. 8 Die„Times“ erklärt:„Man muß nicht unbedingt annehmen, daß die Kriegsziele Ehronicle“ lehnt jeden Kompromißfrieden ab und „Mancheſter Guardian“ betont ausdrücklich, erſte Vorbedingungen für Friedensverhandlun⸗ gen ſei, daß Deutſchland die alte Lage in der Tſchechoſlowakei, Oeſterreich und Polen wieder⸗ herſtelle und mit diesbezüglichen Taten die Welt davon über⸗ zeuge, daß man wieder zum Zuſtand der Sicherheit zurückkehre. „Ein kategoriſches Nein“ dinb Mailand, 14. November. Die norditalieniſche Preſſe ſtellt übereinſtimmend feſt, daß die engliſch⸗franzöſiſche Antwort auf das belgiſch⸗holländiſche Vermittlungsangebot nichts an⸗ deres als ein kategoriſches Nein bedeute. Wie der„Corriere della Sera“ hervorhebt, ſeien die beiden Antworten der beiden Weſtmächte nur äußerlich von einander abweichend, während ſie von dem gleichen Willen und den gleichen Zielen beſeelt ſeien. Wahrſcheinlich habe die franzöſiſche Note die Kriegsziele der Alliierten mit mehr Nachdruck und Genauigkeit betont, weil man der Anklage entgegen⸗ treten wollte, daß ſich Frankreich im Schlepptau des britiſchen Imperiums befinde. Wie man in London höhniſch erkläre, ſei die Tür noch ein wenig ofſen gelaſſen worden, aber ge⸗ rade nur ſo weit, daß ſie den Eintritt einer deut⸗ ſchen Delegation ermöglichen würde, die mit weißer Fahne zur Ueberbringung der deutſchen Unterwerfung erſcheinen würde. Der„Popolo'Italia“ meint, die engliſche Ant⸗ wortnote mache den Eindruck eines amtlichen Doku⸗ mentes, das nur aus Formalität veröffentlicht werde und durch einen offiziellen Akt nur eine bereits be⸗ kannte Tatſache beſtätige. Die Lage Drahtber. unſ. Berliner Schriftleitung — Berlin, 15. November. Die holländiſche Preſſe hat den deutſchen Flugangriff auf die Shetlandinſeln beſonders ſtark beachtet. Der„Telegraaf“ meint, angeſichts dieſes weitgeſteckten Fluges deutſcher Luftſtreitkräfte nach dem äußerſten Nordoſten müſſe der letzte Glaube daran verſchwinden, daß Groß⸗ britannien heute noch inſularen Charakter habe, Der „Haager Courant“ ſchreibt:„Die Leiſtung der deut⸗ ſchen Flugzeuge iſt eine gewaltige. Nicht einmal Nebel und Orkane, die Schutzhüllen des Inſelreiches in dieſer Jahreszeit, haben den deutſchen Angriff unmöglich gemacht.“ Der„Rotterdamer Courant“ nennt den deutſchen Flugangriff„kühn und über⸗ raſchend“ und der„Standaard“„charakteriſtiſch für den deutſchen Angriffsgeiſt und Wagemut!“. Jedenfalls hat die übliche Abſchwächung der neuen deutſchen Ruhmestat durch die engliſche Propaganda nicht im neutralen Ausland gewirkt, wo man, ohne deutſchſreundlich zu ſein, die Dinge ſo ſieht. wie ſie tatſächlich ſind. Auch in der fkandinaviſchen. Preſſe iſt die gleiche Auffaſſung zu finden. So ſchreibt u. a. „Berlinſte Tidende“:„Der deutſche Flugangriff über dem Norden Englands iſt mehr als nur eine große Flugleiſtung durch die feindliche Luftzone. Er zeigt zwingend, daß England die Nordſee nicht mehr beherrſcht und in gewiſſem Grade auch nicht mehr den Schutz ſeiner Küſte ausüben kann.“ e Die Einführung der Kleiderkarte in Deutſchland nennt die„Neue Baſler Zeitung“ eine „Sicherſtellung der deutſchen Vorratswirtſchaft auf unbeſchränkte Zeit“. Die„Neue Berner Zeitung“ ſieht in ihr eine Lehre und ein Vorbild“ auch für die neutralen Länder, denn niemand wiſſe, wie lange der Krieg dauern und wie weit die gleichen Ein⸗ ſchränkungen auch für die Neutralen zwingend wür⸗ den“. Soweit heute ein Ueberblick über die neu⸗ trale Preſſe möglich iſt, kann weiter geſagt werden, daß die Einführung der Kleiderkarte in Deutſchland überall ihren Eindruck nicht verfehlt hat. In den meiſten neutralen Zeitungen wird ſie ſehr richtig als Vorbereitungs⸗ und Sicherungsmaßnahme gegen jede auch noch ſo lange Kriegsdauer angeſehen. Der „Züricher Tagesanzeiger“ bringt öͤie Meldung aus Berlin unter der Ueberſchrift„Zweckmäßige Wirt⸗ ſchaftsmaßnahmen in Deutſchland“. Englands Niederlage in Fernoſt Jayan hat ſeinen Willen in der Tientſin-Frage durchgeſetzt ( Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 15. November. Nach einer„Times“⸗Meldͤung aus Schanghai herrſcht dort wegen der Regelung der Tientſin⸗Frage Optimismus. Vor allem hoffe man, daß die Blok⸗ kade gelockert werde, die dort bereits ſeit einem hal⸗ ben Jahr gegen die britiſche Konzeſſion durchgeführt wird. Der politiſche Korreſpondent des dem eng⸗ liſchen Außenamt naheſtehenden„Daily Tele⸗ graph“ ſucht die Zurückziehung der Truppen mit techniſchen Gründen zu erklären. Die Beziehun⸗ gen zu Japan, ſo ſchreibt der Korreſpondent, ſeien jetzt ſolcher Art, daß der Schritt Englands nicht mehr als Schwäche ausgelegt werden könne. Alle dieſe engliſchen Meldungen laſſen aber, bei Licht beſehen, erkennen, daß die Abberufung der engliſchen Trup⸗ pen aus Tientſin nicht als ein diplomatiſcher Erfolg Englands ausgewertet werden kann, ſondern datz ſie eine der ſchwerſten Riederlagen darſtellt, die der engliſche Imperialismus im Fernen Oſten erlitten hat. Der Hauptſtreitpunkt, der in der Tientſin⸗Frage jest noch beſtehen bleibt, iſt die japaniſche Forderung auf Auslieferung des in engliſchen Händen befindlichen Silberfonds, den England zur Unterſtützung der chineſiſchen Währung in Konkurrenz zur in Nord⸗ china eingeführten japaniſchen Währung benutzt. Wie der letzte Streitpunkt auch ausgehen möge— und es iſt nicht ſchwer, ſeinen Ausgang zu prophe⸗ zeien— das eine läßt ſich ſchon jetzt ſagen, daß Eng⸗ land infolge ſeiner europäiſchen Kataſtrophenpolitik eine ſchwere Niederlage im Fernen Oſten hat ein⸗ ſtecken müſſen. Sie wird nicht die einzige Macht⸗ einbuße bleiben, die England durch dieſen Krieg leichtfertig heraufbeſchworen hat. Auch Franzoſen rücken ab dub Tokio, 14. November. Der franzöſiſche Botſchafter überreichte dem ja⸗ paniſchen Außenminiſter eine Note. der zufolge Frankreich einen Teil ſeiner Truppen aus Nord⸗ china zurückziehen werde. Halbamtlich verlautet, daß es unbeſtimmt ſei, wieviel franzöſiſche Truppen in Noroͤching zurück⸗ blieben. Es ſei bisher auch kein arundſätzlicher Verzicht auf die Aufrechterhaltung von Garniſonen in Nordchina ausgeſprochen worden. Die Frage der Konzeſſionen ſei ebenfalls unberührt geblieben. Die Amerikaner bleiben dub Waſhington. 14. November Ein Beamter des Staatsdepartements erklärte, die Vereinigten Staaten beabſichtigten nicht, ihre Truppen aus Norcchina zurückzuziehen. Die Vereinigten Staaten hätten zur Zeit 1500 Mann in Norochina, die auf Schanghai. Peiping und Tientſin verteilt ſeien. Englanòds Weltreich-Poſitionen * Mannheim, 15. Novembr. 1 Wer Weſen, Aufgaben und Ziel der engliſchen Kriegsführung wirklich erkennen will, muß ſich im⸗ mer bewußt ſein, daß Europa für England immer nur eine Art Nebenkriegsſchauplatz iſt. Nicht in dem Sinne, als ob die kriegeriſchen Entſchei⸗ dungen in Europa für England auch nur nebenſäch⸗ liche Bedeutung haben würden— nein: England iſt ſich im Gegenteil ſehr klar darüber, daß der Aus⸗ gang des Krieges in Europa entſcheidend ſein wird für ſeine Weltreichspoſition, wohl aber in dem Sinne, als das engliſche Imperium ſeinem Weſen nach eben kein europäiſches, ſondern ein Weltreich iſt, deſſen wichtigſte Poſitionen nicht in Europa ſelbſt, ſondern in Ueberſee ſich befinden. 40 Millionen umfaßt das Heimatland, ungefähr 400 Millionen aber das Impe⸗ rium— allein dieſe Feſtſtellung genügt, um zu be⸗ weiſen, daß die Wechſelwirkung zwiſchen Weltpolitik und Europapolitik ſo eng iſt, daß ſie den ganzen Cha⸗ rakter der engliſchen Politk und der engliſchen Kriegsführung beſtimmen muß. England kann immer nur mit einem Arm in Europa fechten, mit dem ande⸗ ren muß es die Gefahren abwehren, die ſeinem Im⸗ perium drohen. Im weſentlichen ſind es vier Probleme, die dieſe Weltreichspolitik beherrſchen und die ſie in der gegenwärtigen Kriſenzeit ſo gefahrbelaſtet für Eng⸗ land machen: die Probleme der Dominien, Vorder⸗ aſiens, Indiens und des Fernen Oſtens. Im Weltkrieg der vier Jahre konnte England auf die unbedingte politiſche Gefolgſchaft und die energiſche militäriſche Unterſtützung ſeitens der Do⸗ minien rechnen. Kanadiſche und auſtraliſche Truppen ſochten auf den Schlachtfeldern Flanderns, neuſeeländiſche und ſüdafrikaniſche Flieger flogen in Englands Fluggeſchwadern. Seit dem Weltkrieg aber hat der Verſelbſtändigungsprozeß in den Do⸗ minien nicht nur ſehr ſtarke tatſächliche, ſondern vor allem auch entſcheidende juriſtiſche Fortſchritte ge⸗ macht. Die Dominien haben mittlerweile ſämtlich den Charakter ſelbſtändiger Staaten erhalten, die nur durch die gemeinſame Krone mit Großbritannien verbunden ſind— ohne daß dieſe Bindung zugleich irgendeine politiſche Bindung an Englands Politik präjudizieren würde. Bei Ausbruch des heutigen Krieges ſtand es daher den Dominien an ſich frei, an ihm teilzunehmen oder ihm fernzubleiben. Die traditio⸗ nelle Bindung war freilich noch ſtark genug, um dieſe Frage überall zugunſten Englands entſcheiden zu laſſen. Am bereitwilligſten zeigte ſich dabei Kada, das es nicht eilig genug haben konnte, Deutſchland ſeine Kriegserklärung zu präſentieren: am zurück⸗ haltendſten Südafrika, wo es eines Theatercoups des englandhörigen Generals Smuts bedurfte, um mit einer ganz geringen Stimmenmehrheit im Par⸗ lament die Kriegserklärung durchzupreſſen. Aber Kriegserklärung iſt weniger wichtig als Kriegsbeteiligung. Und hier erlebte Eng⸗ land ſeine erſte große Enttäuſchung an ſeinen Do⸗ minien. Am großzügigſten verhielt ſich wieder Ka⸗ nada, das ſich wenigſtens zur Aufſtellung eines Expeditionskorps von zwei Diviſionen bereiterklärte. Am reſervierteſten war wieder Südafrika, wo unter dem Drucke der ſtändig wachſenden Rebellion gegen die Smuts'ſche Politik die Regierung ſogar ein aus⸗ drückliches Verbot jeder engliſchen Werbung im Lande erlaſſen mußte. Neuſeeland und Auſtralien machten London drauf aufmerkſam, daß ſie mit ihren eigenen Nöten genug zu tun hätten und keinen Mann und kein Schiff und kein Flugzeug für den europäiſchen Krieg entbehren könnten. Das einzige, wozu ſie ſich bereitfanden, war eine beträchtliche Ausweitung ihrer Kriegsmaterialherſtellung— wo⸗ bei freilich die ungeheuer weite Entfernung vom Kriegsſchauplatz den Wert dieſer Maßnahme weſentlich herabmindert. Wichtiger in dieſer Be⸗ ziehung iſt Kanada, das England als großes, flug⸗ gefahrſicheres Arſenal auszubauen hofft. In jedem Falle aber iſt ſowohl die moraliſche wie die materielle Unterſtützung, die England in dieſem Kriege von ſeinen Dominien erhält, nicht zu vergleichen mit der Hilfe, die es von ihnen während des letzten Krieges erhalten hat. Der Unterſchied dieſes Krieges zum letzten zeigt ſich gerade hierin beſonders deutlich: dieſer Krieg iſt Englands Krieg, nicht wie der andere der Krieg des Im⸗ periums. Er iſt vom Zaune gebrochen worden von den engliſchen Widerſachern deutſcher Politik, er iſt nicht notwendig geworden durch irgendeine deutſche Bedrohung wirklicher oder vermeintlicher Welt⸗ reichsintereſſen. Je länger der Krieg dauert, deſto 2. Seite/ Nummer 478 Nene Mannheimer Zeitung 4* Mittwoch, 15. Novemder 1399 mehr wird ſich auch dieſe Erkenntnis ſicher in den Dominien feſtſetzen. Sieht aber London über den Kreis ſeiner Do⸗ minien hinaus, dann beginnt bereits die Gefah⸗ rensone für ſeine Weltreichspolitik— wiederum ganz im Gegenſatz zu der Weltkriegs⸗ ſituation, in der es die zwei einzigen Konkurrenten und Riwalen ſeiner imperialen Poſition, Rußland und Japan, als Verbündete an ſeiner Seite hatte. Dieſe Gefahrenzone nimmt ihren Anfang bereits Rücken hat, ſetzt ſich fort über Malta und Zypern, den wichtigen Verbindungsweg durchs Mittelmeer, über dem dunkel und doͤrohend der Schatten eines mächtigen und feindlich geſinnten faſchiſtiſchen Ita⸗ liens liegt, und findet einen Kulminationspunkt in Kleinaſien, wo Paläſtina zugleich das wichtigſte und das gefährdetſte Verbindungsſtück gu dem„Hers und Rückgrat des engliſchen Imperiums“ zu Indien darſtellt. Den Aufruhr in Paläſtina hat England bisher weder zu unterdrücken noch zu verſöhnen ver⸗ Bessere Cigaretten bedacht genieenl anran 5, ———————————————— mocht. Dieſer Aufruhr iſt aber für England des⸗ wegen ſo gefährlich, weil er unausbleibliche Rück⸗ wirkungen auf die im ihrem Selbſtbewußtſein wie in ihrem Selbſtändigkeitsdrang und vor allem in ihrem panarabiſchen Solidaritätsgefühl mächtig gewachſe⸗ nen arabiſchen Staaten hat. England hat es mit ebenſoviel Zähigkeit und Geſchick wie Beſtechung und Terror verſtanden, zeitweiſe ſehr im Gegenſatz zur franzöſiſchen Syrienpolitik, ſich in dieſen formell unabhängigen Staaten Stützpunkte ſeiner Politik zu ſchaffen. In Transjordanien, wichtig des⸗ wegen, weil es in unmittelbarer Nachbarſchaft Pa⸗ läſtinas liegt, iſt der Emir ein getreuer Satrap Englands, der den„Ratſchlägen“ ſeines britiſchen „Beraters“ ziemlich willenlos folgt. Kritiſcher war eine Zeitlang die Sitnation im Jrak, dem wichtigen Oellieferanten der engliſchen Mittelmeerflotte, wo die Ermordung des irakiſchen Generalſtabschefs Beckhir Seid und der reichlich myſteriöſe Tod des jungen irakiſchen Königs als vom Seeret Service wohl dirigierte„Zufälle“ kommen mußten um Englands Herrſchaft in dieſem wichtigen Außenpoſten vor dem Zuſammenbruch zu retten. Die heutige Regierung Iraks iſt, wohl mehr der Not gehorchend als dem eigenen Trieb, wieder england⸗ 1125 geworden— beſonders ſeitdem es England Kelunge 8 ten Türkei unter Dach und Fach zu bringen. Im Jiemen in engliſcher Abhängigkeit; über die weiten Wüſten des ſagenhaften Hadramaut, dem Hinterland des für England als Flottenſtützpunkt ſo unendlich wichtigen Aden, wachen die Bombengeſchwader der Royal Air Force. Aber inmitten dieſes Staatengeſchiebſels liegt ein Staat, der von einem Fürſten geleitet wird, der nicht nur allen modernen Dingen ebenſo aufgeſchloſſen wie von einem panarabiſchen Myſtizismus erfüllt iſt, ſondern der vor allem auch ſeine außerordentliche diplomatiſche Geſchicklichkeit und ſeine ſtarke militä⸗ riſche Kraft bereits unter Beweis geſtellt hat, der Staat Ibn Sauds. Ihn hat England weder mit Raffinement noch mit Terror zu ſich zwingen können. Er trägt die Hoffnung aller Araber, die in im das wirklich ſtaatenbildende Element der gan⸗ Zꝛeen arabiſchen Welt erkennen. Saudi⸗Arabien zu⸗ ſammen mit Paläſtina ſind die ſchweren Sorgen, die auf Englands Vorderorientpolitik laſten. Sie ſind die Sprengkammern an der mühſam zuſammen⸗ geſtoppelten und zuſammengehaltenen arabiſchen der Erleichterung, die der Türkenvertrag ſür Eng⸗ land in dieſem unſicheren Gebiet gebracht hat, in dem Augenblick, in dem es in Europa ſeinen Entſchei⸗ dungskampf kämpft, nicht zu vergeſſen, daß in Klein⸗ aſien eine Poſition behauptet werden muß, die, wenn ſie verloren würde, den Verluſt des ganzen Im⸗ periums bedeuten könnte. Luftſperrgebiet über den Bulkareſter Befeſti⸗ gungswerken. Wie der amtliche ungariſche Preſſe⸗ dienſt meldet, hat das rumäniſche Luftfahrtminiſterium den Zivilflugzengen verboten, die Bukareſter Be⸗ feſtigungswerke zu überfliegen. Alles wehrt ſich gegen Londens Ligen bei Gibraltar, das ein verärgertes Spanien im wei verwundet worden. n iſt den Vertrag mit der dem Jrak befreun⸗ der ärabiſchen Halbinſel iſt der Emir von Landbrücke nach Indien. Sie zwingen England trotz Wieder aus dem Geleitzug heraustorvediert Schwere Verluſte der hritiſchen Schiffahrt durch-Voote und Minen (Funkmeldung der NM3.) + Boſton, 15. November. Beſatzungsmitglieder des hier eingetrofſenen bri⸗ tiſchen Dampfers„Nova Scotia“ berichteten, daß ein deutſches U⸗Boot im Mittelatlautik aus einem briti⸗ ſchen, von Zerſtörern geſchützten Geleitzug ein Schiff erfolgreich torpediert habe. Britiſcher Dampfer auf eine Mine gelaufen (Funkmeldung der NM3Z.) —. Amſterdam, 15. Novy. Der 8000 Tonnen große britiſche Handelsdamp⸗ fer„Matra“ iſt nach einer Meldung aus London auf eine Mine gelaufen und ſchwer beſchädigt wor⸗ den. Vom Ufer aus kann man das gekenterte Schiff ſehen. Bei der Exploſion ſind zwei Mann getötet und Die„Matra“ war in Liverpool beheimatet. Der Kapitän, der Lotſe, ehn Offiziere und 40 Laskaren lindiſche Matro⸗ ſen) wurden von einem Rettungsboot gerettet, das dreimal zu dem Dampfer fuhr. Andere Mitglie⸗ der der Beſatzung, die das Rettungsboot des Dampfers benützt hatten, wurden von einem Tank⸗ dampfer aufgenommen. 6300⸗To-Tankdampfer untergegangen (Funkmeldung der NM3.) + Miami, 15. Novenber. In amerikaniſchen Flottenkreiſen nimmt man an, daß der Dampfer„Cripple Creek“ untergegangen iſt. In der Nähe von Titusville wurden 4000 Liter Oel in Fäſſern angeſchwemmt ſowie ein Gebrauchs⸗ gegenſtand, der mit dem Namen eines an Bord des Dampfers geweſenen Matroſen getzeichnet war. Die „Cripple Creek“ hatte 6300 To. Waſſerverdrängung und beſand ſich auf dem Wege von New Orleans nach Liverpool. So handeln deulſche-Boot-Eeule (Funkmeldung der NM3.) London, 15. November. Der Fiſchdampfer„Creßwell“ aus Fleetwood iſt verſenkt worden. Sechs von der aus zwölf Mann beſtehenden Beſatzung werden vermißt. Die übrigen Beſatzungsmitglieder wurden von dem u auf⸗ genommen, das ſie ſieben Stunden lang an Bord bebielt und dann dem Fiſchdampfer„Phylſia“ über⸗ gab, von dem ſie am Nachmittag in Fleetwood an Land geſetzt wurden. 8 Als der Kapitän des Fiſchdampfers das U⸗Boot verließ, ſagte ihm der deutſche Kommandant:„Sagen Sie dem Herrn Churchill, deutſche U⸗Bootleute ſind keine herzloſen Mörder.“ Ein anderer Mann der Beſatzung erzählte:„Die U⸗Bootmänner taten alles, um es uns bequem zu machen. Sie gaben uns Kleidung, warmes Eſſen und Branntwein. Während wir an Bord des U⸗Bootes waren, ſahen wir, wie die„Creßwell“ ver⸗ Der Angriſß uuf di Sabotage in Breſt? Petroleumdampfer in die Luft geflogen (Drahtbericht unſeres Berner Korreſpondenten) — Bern, 15. November. In einem kleinen Hafen dicht bei Breſt an der bretoniſchen Küſte Frankreichs iſt in dieſen Tagen ganz ſtill und heimlich ein großer Petroleumdampfer eingelaufen, deſſen Ladung mit kaum geringerer Heim⸗ lichkeit gelöſcht werden ſollte. Kaum hatten die Löſch⸗ arbeiten begonnen, gab es eine große Exploſion. Eine Feuer⸗ und Rauchſäule ſtieg gen Himmel und kurz darauf verſank der Dampfer im Meer, eine Oel⸗ ſchicht auf dem Meer zurücklaſſend. 12 Mann der Beſatzung und einige Hafenarbeiter mußten dabei ihr Leben laſſen. Von den Militär⸗ und Polizei⸗ behörden wurde eine ſcharſe Unterſuchung eingelei⸗ tet, 5 Chetland-Injeln Stärkſier Einoruck in Dänemark-„Vor einer neuen Phaſe des Krieges“ EpP. Kopenhagen, 15. November. Die däniſche Nachmittagspreſſe weiſt am Diens⸗ tag alle engliſchen Verſuche zurück, die darauf hin⸗ zielen, die deutſchen Fliegerangriſfe auf das engliſche Feſtland und insbeſondere den auf die Shetland⸗ inſeln zu bagatelliſieren. 5 „Berlingſke Tidende“ ſchreibt in einem Bericht: „Es kaun kaum noch ein Zweifel darüber herr⸗ ſchen, daß der geſtrige Angriff auf die engliſche Küſte einen neuen Abſchnitt des Krieges ein⸗ geleitet hat. Die neue deutſche Militärinitiative iſt geſtern erſt⸗ malig entfaltet worden; mit einer ſo großen Sicher⸗ heit, wie ſie überhaupt in militäriſchen Dingen mög⸗ lich iſt, kann geſagt werden, daß der Angriff den Beginn eines neuen Kapitels in dieſem Kriege dar⸗ ſtellt und daß die Fortſetzung nicht länger auf ſich warten laſſen wird. Wie bekannt, ſind Wochen ver⸗ gangen, ſeitdem die deutſchen Flieger Bomben auf Schottlands Küſte abwarfen. In der Zwiſchenzeit haben Aufklärungsmaſchinen fleißig dieſe Gegend abgeflogen, und nun ſind aufs neue Bomber ein⸗ geſetzt worden. Von beſonders gut unterrichteter deutſcher Seite wird mit Beſtimmtheit geſagt, daß die deutſchen Flugzeuge geſtern zwei Maſchinen ver⸗ nichteten, die auf dem Waſſer lagen. Man fragt ſich hier im Zuſammenhang mit der engliſchen Mittei⸗ lung, derzuſolge nur verlaſſene Bauernhöfe und leere Häuſer getroſſen worden ſeien, ob in dieſem Falle 500 die Flugzeuge als Bauernhöfe getarnt waren Moskau gegen türkiſche Slänkereien Planmäßioe örreführung der türliſchen Oeffentlichkeit im Sinne des Britenvaktes (Funkmeldung der NM3Z.) —+ Moskan, 15. November. In einem ſcharfen Artikel wendet 4 die Moskauer„Prawda“ gegen die Lügennachrichten der bekannten türkiſchen Zeitung„Tan“ in An⸗ kara, die in den letzten Wochen planmäßig irre⸗ führende Phantaſiemelbungen in die Welt geſetzt hat und auf dieſe Weiſe die Stimmuno der tür⸗ keiſchen Oeſſentlichkeit im Sinne des mit Englaud und Fraukreich abgeſchloſſenen Beiſtandspaktes Hbeeinfluſſen wollte. „Die Natur“, ſo polemiſiert ide„Prawda“,„hat die Zeitung„Tan“ mit einem Ueberfluß an Phan⸗ taſie ausgeſtattet, hat es ihr aber an Logik und ge⸗ ſundem Menſchenverſtand fehlen laſſen. Infolge⸗ deſſen ergeben ſich ſonderbare und komiſche Dinge. Als z. B die Sowjetarmee in der Weſtukraine und in Weſtweißrußland einrückte, verkündete der„Tan“ aller Welt, daß ein Zuſammenſtoß zwiſchen deutſchen und ſowjetruſſiſchen Truppen bevorſtehe und daß in Berlin eine„ſchreckliche Unruhe, herrſche. Vor kurzem teilte der„Tan“ mit, daß niemand anders als die Sowjetunion die Hauptſchuld am Kriege trage, da ſie Deutſchland in einen erbitterten Kampf an der Weſtfront hineintreiben wolle. Dieſer Lüge liegt der fromme Wunſch der türkiſchen Zei⸗ tung zugrunde, Deutſchland auf die Sowietunion zu hetzen“. Die„Prawda“ ſtellt hier einen Satz gegenüber, den der„Tan“ ſelber erſt kürzlich ge⸗ ſchrieben hatte, nämlich:„Der Friedensſchluß wider⸗ ſpricht den Intereſſen Englands“.„Prawda“ be⸗ mängelt die Syſtemloſigkeit in den Phantaſien der türkiſchen Zeitung.„Bald will die Sowjetunion einen Krieg auf dem Balkan⸗beginnen und Italien verſpricht Ungarn Hilfe gegen die Sowietunion, bald überläßt die Sowjetunion den Balkan anädig dem Deutſchen Reich. Bei der türkiſchen Zeitung weiß der eine Finger nicht, was der Redakteur aus dem anderen Finger geſogen hat.“ „„Nicht von einem eigenen Korreſpondenten aus Moskau, ſondern aus ihren eigenen Fingern in An⸗ kara erfuhr die Zeitung von der Aufteilung ganz Indiens zwiſchen der Sowjetunion und Deutſch⸗ land. Sie hätten es frieödlich aufgeteilt, Britiſch⸗ Indien an die Sowjetunion, Niederländiſch⸗Indien an Deutſchland. Ein ſiowaliſcher Proleſt und eine ungariſche Verwarnung EP. Budapeſt, 15. November. Die ungariſche Regierung ließ an den Budaveſter Korreſpondenten der Londoner„Times“ eine ſtrenge Verwarnung ergehen. In der Verwarnung heißt es, der Korreſpondent möge von einer Art der Be⸗ richterſtattung abſehen, die geeignet ſein könnte, das ungariſch⸗deutſche Verhältnis zu trüben. Anlaß zu dieſer Maßnahme der ungariſchen Regierung, gab ein konkreter Fall eines Budapeſter„Times“ Be⸗ richtes, der behauptet, die ungariſche öffentliche Mei⸗ München von deutſchen Stellen durchgeführt wor⸗ den ſei. Hierzu erklärt die maßgebende ungariſche Stelle, daß dieſe durch nichts begründete Behaup⸗ tung offenbar nur in die Welt geſetzt wurde, um die bewährten deutſch⸗ungariſchen freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu ſtören. Lügen über die Slowakei EP. Preßburg, 15. November. Die engliſche Zeitſchrift„Maucheſter Guardian Weekly“ brachte einen Artikel über die angeb⸗ lichen Zuſtände in der Slowakei. Auf 3 nung ſei der Anſicht, daß das Verbrechen von verſchiedene Verdächtigungen, die in dem Artikel der⸗ Zeitſchrift auch gegen die ſlowakiſche Regiexung aus⸗ geſprochen werden, antwortete nun der flowakiſche Miniſterpräſident Dr. Tuca der engliſchen Redak⸗ tion. Dr. Tuca erklärte, mit Entrüſtung müſſe er feſtſtellen, daß ſkrupelloſe Korreſpondenten das, Blatt völlig falſch unterrichteten. Er lade deshalb einen Vertreter des Blattes ein, die Slowakei zu beſuchen. Als Gaſt des Miniſterpräſidenten könne dieſer Vertreter völlig frei das Land bereiſen und ſich ſogar mit den Inſaſſen des flowakiſchen Konzen⸗ trationslagers unter vier Augen unterhalten. Er könne ſich einen Dolmetſcher mitbringen und auch ſonſt würden dem engliſchen Gaſt alle Möglichkeiten geboten, ſich über den tatſächlichen Stand der Dinge in der Slowakei zu überzeugen. Ein achtes Attentat-Opſer Oberamtmann Schmeidl ſeinen Verletzungen erlegen dnb München. 14. Nov. Am Montagabend erlag der bei dem Attentat im Bürgerbräukeller ſchwer verwundete Parteigenoſſe Oberamtmann Michael Schmeidl, Mün⸗ chen⸗Solln, ſeinen Verletzungen. Mit Oberamtmann Schmeidl iſt ein alter und bewährter Kampfgenoſſe des Führers dahingegangen, der ihn im Jahre 1923 auf ſeinem Martch zur Feld⸗ herrnhalle begleitete⸗ der Rhapſodie ſich geſchmackvoll einfügende voll geſungenen„Feldeinſamkeit“. Wenn man all dieſen Unſinn lieſt, ſo wird einem klar, daß die türkiſche Zeitung einen deutlich aus⸗ geſprochenen Wunſch hat: Die Sowjetunion und Deutſchland zu verzanken, die So⸗ wjetunion mit den Völkern der Balkanhalbinſel in Streit zu bringen, überhaupt mit allen, die nicht am Kriege auf ſeiten der engliſch⸗franzöſiſchen Auftrag⸗ geber teilnehmen. Die türkiſche Zeitung ärgert ſich darüber, daß die Sowietunion neutral ei Drei weitere führende Elſäſſer von den Franzoſen verhaftet. Der—* der Elſäſſiſchen Katholi⸗ ſchen Partei Toppe, der Straßburger Stadtverord⸗ nete Schall und ſein engſter Mitarbeiter Schlegel ſind unter der fadenſcheinigen Beſchuldigung des Komplotts gegen die„Staatsſicherheit“ ins Gefäng⸗ nis geworfen worden. Bewunderung in Rom Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenken — Rom. 15. November. Dier deutſche Luftangriff auf die Shetland⸗Inſeln findet in der römiſchen Preſſe umſo größere Beach⸗ tung und aufrichtige Bewunderung als er zeitlich mit den großſprecheriſchen Behauptungen des Lügenmini⸗ ſters Churchill zuſammenfällt, daß England gerade in dieſer Jahreszeit wegen der feuchten Witterungsver⸗ hältniſſe vor derartigen gefährlichen Angriffen ſicher ſei. Die deutſchen Flieger hätten Churchill eine ein⸗ Heutige Lektion erteilt und erneut bewieſen, daß die Worte des Führers„Es gibt keine Inſeln mehr“ ſich immer mehr bewahrheiten. Verleumder in Holland Törichte Gerüchte über die Muſſert⸗Beweguna dub. Amſterdam, 14. November. Das„National Dagblad“ wendet ſich gegen eine Reihe von Verleumdungen und Gerüchten, die gegen die Muſſert⸗Bewegung wegen ſogenannter Putſch⸗ pläne gerichtet ſeien. Außer dieſen Gerüchten ſei be⸗ hauptet worden, daß führende Angehörige der Bewe⸗ gung verhaftet worden ſeien. Hier ſei natürlich der Wunſch der Vater des Gedankens. Die Muſſert⸗Be⸗ wegung. ſo heißt es weiter werde ſich jedoch durch das Getue dieſer artfremden Elemente nicht von ihrer Linie abbringen laſſen. Auf deutſches Gebiet verirrt (Funkmeldung der NM3.) Amſterdam, 15. November. 8 Samstagnachmittag wurden zwei holländiſche Soldaten, die ſich in der Nähe vpan Niekerk, einem bei Eidergen in der Provinz 6 dern gelegenen Weiler, auf deutſches Gebiet verirrt hatten, von der deutſchen Grenzwache feſtgenommen und interniert. Die beiden auf einem Motorrad befindlichen Sol⸗ daten hatten beim Ueberqueren von Feldwegen die deutſche Grenze überſchritten. Wieder Verletzung der beleiſchen Reurralität I1 Brüſſet, 16. November. Drei engliſche Flugzeuge haben am Dienstaauachmittag belgiſches Gebiet in der Rähe der belgiſch⸗franzöſiſchen Küſte überflogen. Einer der drei Apparate iſt in Coxyde auf belgiſchem Boden niedergegangen, ein zweiter in La Panne, ebenfalls auf belgiſchem Boden und der dritte in unmittel⸗ barer Nähe der franzöſiſchen Grenze, aber auch noch in Belgien. Die Piloten erklärten, ſie hätten ge⸗ glaubt, ſich über Frankreich zu befinden. 9 Zweites Akademiekonzert: Ein Brahms⸗Abend/ Der zweite Abend der dieswinterlichen Akademie⸗ konzerte war ausſchließlich Johannes Brahms dem nordoeutſchen Muſiker, gewidmet. Eingang und Ausklang bildeten zwei in der Entwicklungs⸗ geſchichte Brahmsſcher Orcheſterproduktion bedeut⸗ ſame Werke: die Haydn⸗Variationen bdie als wichtige Durchgangs⸗Etappe zu den Sinfonien gewertet werden müſſen) und die dritte Sinfo⸗ nie in F⸗Dur, die Brahms auf der Höhe ſeines ſinfoniſchen Schaffens zeigt und vielleicht überhaupt als das charakteriſtiſchſte Beiſpiel für den Sinfoniker Brahms gelten kann. Zwiſchen dieſen beiden ragen⸗ den Eckſäulen des Abends ſtanden die edle„Alt⸗ Rhapſodie“ für eine Singſtimme Männerchor und Orcheſter,, und eine Anzahl der ſchönſten Brahmslieder, die uns lebenſo wie den Solopart der Rhapſodie) Emmi Leisner ſang. Welch eine Meiſterſingerin iſt doch dieſe Frau. Wie weiß ſie der Zeit und ihren Einflüſſen ſieghaft zu trotzen! Welch ein ſtimmlicher Adel, welche Tiefe der muſikaliſchen Empfindung, welche einzigartige Ausdruckskultur iſt dieſer Sängerin zu eigen, die auch heute noch als das beiſpielhafte Vorbild einer aus höchſt überlegener künſtleriſcher Perſpektive ge⸗ ſtaltenden Erſcheinung des Konzertſaales bezeichnet werden darf. Die muſikaliſche Gedankentiefe, in die Brahms die Verſe aus Goethes Harzreiſe verſenkte, kann kaum bezwingender entſchleiert, die allmähliche Aufhellung des Melos aus dem ſchmerzvoll be⸗ ſchatteten e⸗Moll zum leuchtenden Dur nicht üher⸗ zeugender dargeboten werden als durch das Me⸗ dium dieſer herrlich gepflegten Altſtimme. Es gab Augenblicke, die, wie die wunderſame Stelle der Rhapſodie:„das Gras ſteht wieder auf, die Oede verſchlingt ihn“ von unbeſchreiblicher Tiefenwirkung waren und zugleich zu einer künſtleriſchen Perſön⸗ lichkeitsoffenbarung erſter Oroͤnung wurden. Ein Ergebnis an dem freilich auch Elmen dor fs farbige Orcheſterführung und der im zweiten Teil Männer⸗ chor des Ludwigshafener Beethoven⸗ chores(Fritz Schmidtz) verdienſtlich teil hatten. Die Darbietung der fünf Brahmsſchen Meiſterlie⸗ der, ganz nach innen ſchauende Geſänge, die Elmen⸗ dorff feinfühlig am Flügel begleitete, ließ noch ein⸗ mal wieder den geſtaltenden Vortragsadel des Gaſtes, die muſikaliſche Beſeelung jedes im Inner⸗ ſten erlebten Wortes erkennen, eine Kunſt, die wun⸗ derbar genannt werden müßte, wirkte ſie nicht mit der Selbſtverſtändlichkeit alles wahrhaft Bedeuten⸗ den. Emmi Leisner wurde mit Recht ſehr herzlich ge⸗ feiert und erfreute die Zuhörer noch mit der ruhe⸗ Mit ſchönſter Aufgeſchloſſenheit für Brahms' Tonſprache nahm das Publikum die reizvollen Haydu⸗Variationen über den ſogenannten Antonius⸗Choral entgegen. angeblich ein altes Wall⸗ Theater und Unterhaltung: Carl Dirigent: Karl Elmendorff Soliſtin: Emmi Leisner fahrtslied, das der Komponiſt einſt in einem unbe⸗ kannt gebliebenen Hayoͤnſchen Divertimenti für Bläſer entdeckte, und das ihn, der die Kunſtform der Variation bekanntlich immer mit beſonderer Vor⸗ liebe gepflegt hat, zu dieſer achtmaligen orcheſtralen Abwandlung mit angehängtem großen Finalſatz an⸗ regte. Das Werk iſt trotz der Klarheit ſeiner Anlage ſchwierig zu ſpielen, und die einzelnen Variationen, verhältnismäßig knapp und bündig gefaßt, ſchließen eine Fülle differenzierter Ausdrucksmöglichkeiten ein. Die aparte konſtruktive und inſtrumentations⸗ techniſche Gliederung des Geſamtwerkes. ſein the⸗ matiſcher Kombinationsreichtum, die vielfältigen melodiſchen und rhythmiſchen Charakterverſchieden⸗ heiten und klanglichen Kontraſte erfordern vom Di⸗ rigenten und Orcheſter größte Präziſität aller dyna⸗ miſchen Beziehungen. Die ſehr ſchöne und geſchmei⸗ dige Aufführung ließ die an dem geiſtreichen Werk lohnend verſchwendete intenſive Arbeit deutlich er⸗ kennen. Der jeweils wohlbegründete unterſchiedliche Vortragsausdruck(die manchmal beſonders für die Holz⸗ und Blechbläſer ſehr heiklen Piano⸗ und Pia⸗ niſſimoſtellen gerieten durchweg recht glücklich) gab jeder Variation den ihr zukommenden Charakter. Es wurde gelockert und gelöſt muſiziert, und das Ganze ins impoſante, auf obſtinatem Baßthema meiſterlich aufgebaute Finale wirkungsvoll hinein⸗ geſteigert. Zum guten Schluß dann die von gereifter Kön⸗ nerſchaft zeugende dritte Sin fonie in t mit dem klar und prächtig hingeſtellten, vom paſſionato⸗ Motin der Eingangstakte wirkungsvoll auf⸗ gerufenen des erſten Satzes, der lieb⸗ lichen Elegie des Andante, dem in ſeinem Haupt⸗ gedanken etwas ſtereotypen, aber den Hörer dennoch ſeltſam angreifenden Allegretto und dem mitreißend geſtalteten. hochgeſteigerten und zu ruhevoller Poeſie verklärten Schlußſatz. Wir hörten das ſchöne, von Elmendorff auswendig dirigierte Werk mehrere Jahre nicht in Mannheim, und ſo wirkte es friſch und neu auf die ſich ſehr dankbar zeigende Zuhörerſchaft. Carl Onno Eiſen bart. „————————— Hauptſchrifttelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolitik, no Eiſenbart.— Handel: i. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Franz Wilhelm Koch.— Kunſt, Film und Gerſcht: Dr. Franz Wilhelm 4 och.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: E. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Güdweſtkorſo 60. Für unperlangte Beiträge keine ewähr. Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. tlich für Anz und geſchäftliche Mitteilungen: 1. B. Roben Göller, annheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 gültig. 8 Mittwoch, 15. November 1939 Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite/ Nummer 478 Was die neue Reichskleiderkarte bringt Neuregelung des Bezuges von Textüwaren— Alle werden gleichmäßig nach Punkten beliefert Grundlage der Reichskleiderkarte iſt eine Spiunſtoffmenge pro Kopf der Bevölkerung, die dadurch errechnet worden iſt, daß man die nach allen Erzeugungsplänen zur Verfügung ſtehende Geſamtſpinnſtoffmenge durch die Anzahl der Be⸗ zugsberechtigten dividiert hat. Bei der Bewertung der einzelnen Textilwaren nach Abſchnitten der Reichskleiderkarte(3. B. eine Unterhoſe, kurz— 12 Abſchnitte, 1 Taghemd ⸗ 20 Abſchnitte, 1 Unterrock ⸗ 15 Abſchnitte) ſind zahl⸗ zeiche Geſichtspunkte berückſichtigt worden. So ſind Artikel, die gewohnheitsmäßig nur von der ärmeren Bevölkerung gekauft werden, mit weniger Punkten bezw. Abſchnitten verſehen worden als ſolche, die mehr einen Luxusbedarf darſtellen. Für gewiſſe Warengruppen, deren Verſorgung gegenwärtig in den Läden oder beim Zwiſchenhandel verhältnis⸗ mäßig reichlich iſt, iſt ein Punktanreiz gegeben worden. Jede einzelne Bewertung nach Punkten hat alſo ihren auten Sinn. Die Bedarfsdeckungs⸗ möglichkeit durch die Kleiderkarte geht von dem Ge⸗ danken aus, daß eine geſunde, normale Streuung ſtattfindet, alſo nicht alle Leute dieſelben Artikel kau⸗ ſen und daß gegebenenfalls von Vierteljahr zu Vierteljahr durch gewiſſe Wandlungen des Er⸗ deugungsprogramms noch hier und da etwas nach⸗ geholfen wird. Bei Damenſtrümpfen mußte eine Begrenzung vorgenommen werden, indem jede Frau vier Paar Strümpfe im Jahr beziehen kann. Der Bezug von noch zwei weiteren Paaren iſt möglich, ſie koſten aber die doppelte Punktzahl 18) von der der erſten 4—(). Aehnlich iſt es auch bei den Männern geregelt. Erſtlinge ſind in die Regelung der Kleiderkarte nicht eingeſchloſſen, ihr Wäſchebedarf ſoll voll befrie⸗ digt werden. Bei Kleinkindern von 2 bis 3 Jahren iſt die Kleiderkarte eingeführt worden, weil die Erwägung, daß man für kleine Kinder Ware auf Vorrat nicht hinlegen würde, ſich als abwegig erwieſen hat. Männer, Frauen, Knaben und Mädchen(vom voll⸗ endeten 3. bis zum vollendeten 14. Lebensjahr) haben auf ihren Kleiderkarten je 100 Bezugsrechte, Klein⸗ kinder von 2 bis 3 Jahren 70. Für die Uniformier⸗ ten findet eine Sonderregelung ſtatt. Datum beachten! Die 100 Punkte oder Bezugsrechte ſind nach Da⸗ ten unterteilt deswegen, weil ſonſt bei Herausgabe der Karte jeder ſofort ſeinen Jahresbedarf einzu⸗ decken verſuchen würde. Dies iſt nicht möglich, es ſind nämlich 30 Punkte ab 1. November, 10 ab 1. Ja⸗ nuar, 20 ab 1. März 1940 uſw. gültig. Dadurch wird ein ſtoßweiſer Einkauf verhindert und außerdem dem einzelnen die Möglichkeit gegeben, beſſer und nicht töricht über ſeinen Bekleidungsbedarf zu verfügen. Dagegen iſt für Anzüge und Koſtüme, bei denen die Punktzahl(60 oder 45) ſo groß iſt, daß der einzelne erſt Mitte nächſten Jahres zum Zuge kom⸗ men könnte, ein Vorgriff möglich. Man kann alſo ein Koſtüm oder einen Anzug ſofort durch Vor⸗ griff auf die ſpäterhin gültig werdenden Punkte kaufen. Der Warenwert der Abſchnitte befindet ſich auf der Mitte der Reichskleiderkarte verzeichnet, die auch noch Beiſpiele ſür die Zuſammenſtellung des Jahresbedarfes mit den zahlreich gegebenen Mög⸗ lichkeiten, die ſich nach den Bedürfniſſen des In⸗ habers der Kleiderkarte richten, erhält. Der Inhaber ſoll nun an Hand dieſer Warenwerte zuſammenſtellen, was er tatſäch⸗ lich braucht und wirklich kaufen kann, er ſoll alſo nicht ſofort nach Beſitz der Karte in den Laden rennen, um irgend etwas zu kaufen. Ferner befindet ſich auf der Kleiderkarte ein Be⸗ zugsnachweis für Strümpfe, durch den ermittelt werden ſoll, ob z. B. bei der Frauenkarte die erſten 4 Paar ſchon gekauft ſind. Bei Kauf eines jeden Paares wird ein Bezugsnachweis abgeſchnitten. Sind die 4 Bezugsnachweisabſchnitte fort, ſo weiß der Verkäufer, daß die Frau das 5. wünſcht, ſo daß die doppelte Punktzahl angerechnet wird und er die entſprechenden Punkte abſchneiden bann. 1 Der Bedarf an Nähmitteln Schließlich enthält die Kleiderkarte noch eine An⸗ pahl römiſcher Ziffern, über die während des Jahres jeweils etwas veröffentlicht werden wird. Eine der erſten Veröffentlichungen wird ſich auf Nähmittel beziehen. Es wird jeweils veröffentlicht werden, für wieviele Pfennige Nähmittel auf die römiſchen Ziffern der Kleiderkarte bezogen werden können. Die Zahlen werden ſehr klein ſein. Der normale Friedensdurchſchnittsbedarf pro Kopf der Bevölke⸗ Paar zu kaufen rung betrug bisher 84 Pfg. Nähmittel im Jahr, allerdings wird es Leute geben, die für 3„ und ſolche, die für 20 Pfg. verbraucht haben. Die Verſorgung mit Näh⸗ und Stopfgarn iſt an ſich nicht ſchlecht, ſie wird aber ſchlecht gemacht durch das unvernünftige Kaufen der Frau. Wenn bei einem Kopfbedarf von 84 Pfa. für 10/ oder 15 4 Nähmittel auf einmal gekauft werden, iſt es natür⸗ lich ausgeſchloſſen, daß die normale Verſorgung der Läden irgendwie dafür ausreicht, bei Stopfgarn noch weniger. Der Verkauf von Nähmittel wird mit der Herausgabe der Karte wieder aufgenommen und er⸗ folgt gegen die Hergabe der vorgeſehenen Abſchnitte. ervernünftige Bedarf an Nähmitteln und Stopfgarn ſoll voll gedeckt werden, zZumal aufdas Stopfen ganz beſonderer Wert gelegt wird. Weder an Ort noch Zeit gebunden Einkäufe nach der Kleiderkarte ſind weder an Ort noch Zeit gebunden. Jeder kann kaufen, wo er will, auch in jeder Stadt und wann er will. Für die Ver⸗ ſandgeſchäfte iſt eine Sonderregelung vorgeſehen. Jemand, der vom Verſandgeſchäft beziehen will, kann ſich bei den Bezugſcheinſtellen die entſprechenden Punkte abſchneiden laſſen, erhält darüber eine Quit⸗ tung und ſendet dieſe dann an das Verſanogeſchäft ein. Umtauſchmöglichkeiten werden in beſchränktem Umfange zugelaſſen. Sie ſollen aber auf dieſelbe Warengattung beſchränkt bleiben. Die Erſchwerung des Umtauſches zwingt dazu, ſich den Einkauf vorher genau zu überlegen und bringt damit eine wert⸗ volle Erziehungsarbeit. Meterware Die Kleiderkarte ſieht auch den Einkauf von Meterware vor, der allerdings ſchlechter geſtellt iſt als der Einkauf fertiger Kleidungsſtücke. Wer ſich einen Maßanzug machen läßt, muß die Beſorgung und Lieferung des Stoffes an den Schneider bewirken. Der Schneider iſt in der Lage, z. B. gegen 60 Punkte (Anzug) durch beſondere Regelung mit dem Einzel⸗ So ſieht die Reichskleiderkarte aus 4¹ 31 2¹ 11 1 Gültig as ab Gültig ab Sültig ab Sultig as 1. 4. 1940.2. 1940 1. 11. 1939 1. 11. 1939.11. 1939 * 4² 32 2² 12 2 IGultig as Gültig ab 198 ab 25 ab Sältia as 1. 4. 1940.2. 1940 1. 11. 1989 1. 11. 1939 1. 11. 19 5 43 8³ 2³ 13 9 Gültig ad Gültig ab Gültig ad Sültig ad Gültig as Reichskleiderkarte.4%..10[.11.48.11.1936.11. 1% 4⁴ 34 24 14 4 Gültig ad Gültig ab Gültig ab Sültig ap Sültig ap 1. 4. 1940 1. 2. 1040 1. 11. 1039 1. 11. 1939 1. 11. 19·0 Ar Herrn e cxr aan n αι brn uen eie e Sart d ee c 29— 4⁵ 35 2 15 3 Gültig ad Gültig ab Gültig ad Gültig ad Sültig an Wodnon 14.7040.2040[.11.130.11.268.11.1638 6 Wobnung 43 86 26 16 — Gültig ad Gültig ad Gültig ab Gültig ad Sültig ad ir Sat werfü 1. 00[..1940[.14.300.11.1084.14.7033 4² 37 27 17 7 3 Gültig ad Güttig ad Gattig ad Gültig as Süttig 40 oue Kurte gitt SfN vi. Ottoder 1840; ne im nicht Adertragden 1. 4. 1940 1. 11. 190% Se un.2. 1940.11. 1980 1. 11. 1930 arten werden nicht erſetzt Aus dem Zuſammenhang der Karte gelöſte Kartenteile and Abſchnitte ſind ungüttig 95 3 2⁸ 18 9 Auf die Karte lönnen die umſtehend genannten Waren Gürtig ap Gältig ad Güttig ad Sultig o Sakie bezogen werden. Bei jeder Ware iſt angegeben, wieviel.4. 1640..1940.11. 1809.11.1639.11.19˙0 Abſchnitte zum Kauf benötigt werden. Für nicht aufgeſührte Spinnſtoſſwaren(z. B. Sommer⸗ und Wintermäntel. Bett⸗ 49 39 29 19 9 and Tilchwäſche) müſſen, ſoweit ſie bezugſcheinpflichtig ſind Gültig ad Gültig ab Gültig ab Gültig a Sültig as Einzelbezugſcheine beantragt werden 1. 4. 1940 1. 2. 1040 1. 11. 1999 1. 11. 1940 1. 11. 1909 50 10— 90 2⁰ 10 49 ab Gültig ab Gültig as Gültig ar Sültig ab .4. 1840.2. 1940 1. 11. 1909 1. 11. 199 1. 11. 1959 Ein Ausſchnitt aus der Reichskleiderkarte für Männer Warenwert der Abſchnitte Aolchin Ubfonnt 9 Taſchentuch—*5* 1 Untertaille 1 Saar Strümpie- 1 Senten 1 1 Paar Söcchen: 7 1 Stxumpfhalteraürted 1 Paar Handſchuhé ans•— Sbinntoſt.. Korſelett 0 1 3 K 1 Wollkleid„„„„ 40 1 Pulloper od. Siridweſte 26 1 ſonſtiges Kleid 20 1 Heinkleid(Schlüpſer) Bluſe,„„ aus Woll 10 2⁰ „ „56„6„ 0„ 0⁰ 1 oſtüm Zutaten für 1 Kohüin(iatke Oberſtoſf vorhanden). 1 Windjacke od⸗Windbluſe 1 Mantel aus kunſtſei⸗ denem Pelzſtoſf. Gummi⸗- oder Staub⸗ 8 1 Beinkleid(Schlüpfer) aus anderen Stoſſen 8 1 Unterkleid 1⁰ 1 Unterrock..„. 15 i Taghemd od. Hemdhoſé 10 1 Wäſchegarnitur (Hemdchen u. Höschen) aus Wollet 2 1 Wäſchegarnitur l (Hemdchen u. Höschen) ſonſtiger Negenmantel aus anderen Stoſſen, 99 der Sommermantel 9 Hemdchen oder Höschen Badeanzug aus Wollſtoffen. · Bademaniei Hemdchen oder Höschen 1 San foli bie Stoſſen. 4 1Meter Wo m. kurz. Arme em breit 12 Neter — 25 o4 em breit 2⁰⁰ — 2. 2 222 Woliſtof/ ubei „Meter anderer Sioll — 25⁵ bis 94 em breit. „ 1 Meter anderer Siolſ über 94 em dreit —— 100 f Strickgaen Oie im Lenannten Waren können auf die Abſchnttie 1 64 dezegen werden., Der Dezug don Sicümpfen oder Sbdchen in ledech— age deſchränke. n ſind, ar ven ie Ad, ichnitten erhältlich. 2 weitete Paar Slelee oder Sbcchen künnen uus gegen die deppelie Anzahi von Adichnilten— alfe 5 für 1 die XIl, And ür den Beiug 2„ 8 Nss n — 22—2234 VIII 4 X XI¹ vn Beiſpiele ES S en E De ndabere. 0 Aier e, eic, eſe men, Aiſbe. Afe 1 2 2— t. deii 775 dee,% 1 B. Steümpſe 3 der 2 Juſahy. Steumpty * 1 Sachen(Be 0 1 Sultdalter U— „.Surn„ E% Wuſchegarnitmn 8 1* ü„., Hendbeſe 5— S—% Wf Stüdeere * Jult 40 3 5 00—* dre- 8. aas 3 in du. e 1 K0c 22 8. Beiſpiel. Zul. 100 Sollten Sle im Revember ein Kollüm auf Sorartif koufet e, Perden von der Kleiderkafte Innerhalb der ftart umrandeten inie 45, Adſchultte abgeſchnltien. Es verbleiben Sünen dann 6 noch LEEE die wie folgt verwertet werden können: Nov. 1 P. Strumpfe 4 ——— Jan. 0 0 8 5* 9 9 1 S n 2e 1 7 3 Lril eu=, t v. etrumoſ⸗ N Wal 1⁰0 7 Jall 4100 Bluſe Aug. 2 N. Strumyr 9 0 4875 81.— 100 4 Striggarg. 2 Sern 0 beperte ubſenute G. Spelte 5) 77l. r ——5 De 8 4 9 05 1e Ber 5 9 1 0 eNEene K—* 0 15 8 27 4 E0. C — en, 2 5 n.—. u tleden 40 E60 Reden 40•46 Rieden ab.8. 40 Wah.4..0 bezieh. 81.1 7⁰ een Waren U wen Pei N wirh noch Veſcrelſten Fie eet Schgeſderin zu eriohren, nd, die Kleiche“ Anzahl den Uoſchnliten ene 0 8 7605 10 KE——¹ 12 elauft, e eſchie Keichskli⸗ aach der Mener d7 dcuſten Eufi Ein Ausſchnitt aus der Reichskleiderkarte für Frauen mit den Warenwerten der Abſchnitte und Erläuterungen händler Oberſtoff, Futterſtoff und Nähmittel zu be⸗ ſorgen. Dagegen iſt der freie Einkauf von Stoffen auf Grund von Punkten nicht zugelaſſen worden, um ein Hamſtern mit Stoffen zu verhindern.(Nur wenn das Kleidungsſtück ſofort hergeſtellt wird, kann mit der Kleiderkarte ein Stoff gekauft werden.) Bei denjenigen Stoffen, bei denen erfahrungsgemäß eine Selbſtanfertigung in größerem Umfange ſtattfindet, ſind die Punktbewertungen annähernd ähnlich denen für Fertigkleidung gehalten. Dagegen iſt bei Ober⸗ bekleidung ein größerer Unterſchied vorhanden. Ein Vorgriff auf Meterware iſt ebenfalls nicht zugelaſſen worden, ſo daß ſich niemand etwa 5 oder 6 Meter Wollſtoff hinlegen kann. Die Kleiderkarte iſt nicht übertragbar. Abgeſchnittene Kar⸗ tenteile ſind in jedem Falle ungültig, d.., es kann nur anhand der Stammkarten ein⸗ gekauft werden. Der Einzelhandel iſt nicht berechtigt, auf abgeſchnittene Teile ohne die Stammkarte etwas zu verkaufen. Diejenigen, die die Karte nicht voll ausnutzen, ſei es, weil ſie keinen Bedarf haben, ſei es, weil ſie nicht einkaufen können, ſollen am Ende des Jahres die Karte an die NSV abliefern, die dadurch eine zu⸗ ſätzliche Verſorgung der bedürftigen Volksgenoſſen herbeiführen wird Mäntel auf Bezugsſcheine! Außerhalb der Regelung des Verbrauchs von Textilwaren durch die Reichskleiderkarte bleiben Mäntel, und zwar bei Herren Sommer⸗ und Wintermäntel bei Damen nur Wintermäntel, fer⸗ ner Bett⸗ und Hauswäſche aller Art und Arbeits⸗ und Berufskleidung. Dieſe drei Gruppen werden auch in Zukunft nur gegen Bezugsſcheine ausgege⸗ ben, die Mäntel nur gegen Vorweiſung des zu erſetzenden Exemplars, im Regel⸗ fall auch nur gegen Ablieferung desſelben. Nur in kinderreichen Familien werden die Klei⸗ dungsſtücke belaſſen, weil ſie hier immer noch Ver⸗ wendung finden können. 5 Die Bebrgeſchie, die bisher ausgegeben wor⸗ den ſind, werden auf die Reichskleiderkarten ange⸗ rechnet. Die Wirtſchaftsämter ſind an⸗ gewieſen, die entſprechende Punkt zahl vonden Karten vor Ausgabe abzuſchnei⸗ den. Damit hängt es auch zuſammen, daß die Herausgabe der Karten nicht ſchlagartig erfolgen kann. Von einem Abſchneiden der Punkte für bis⸗ herige Bezugsſcheine wird bei Knaben und Mädchen abgeſehen, die überhaupt bei den Punktzahlen be⸗ vorzugt behandelt worden ſind. Die Herausgabe der Karten wird ungefähr am 15. November beginnen und ſich auf etwa 14 Tage bis 3 Wochen erſtrecken. Jeden Tag wird eine beſchränkte Anzahl Karten ausgegeben werden, und etwa bis Anfana Dezember werden alle im Beſitz der Kleiderkarte ſein. Siehe auch die folgende Seite) 3 Angediente Fahrgänge im Polizeidienſt Der Miniſterrat für die Reichsverteidigung hat ſoeben mit Geſetzeskraft eine Verordnung über die Einſtellung von Wehrpflichtigen in die Schutzpolizei des Reiches verfügt, nach der im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht Wehrpflichtige bei der Schutzpolizei des Reiches eingeſtellt werden können. Sie werden als Polizeianwärter oder Polizeiwachtmeiſter eingeſtellt und ſind Politzeivoll⸗ — im Sinne des Deutſchen Polizeibeamten⸗ geſetzes. Die in der Schutzpolizei abgeleiſtete Dienſtzeit der eingeſtellten Wehrpflichtigen wird nach Maß⸗ gabe beſonderer Richtlinien auf die Wehrdienſtzeit angerechnet. Es handelt ſich hierbei um ungediente Wehrpflich⸗ tige der Geburtsjahrgänge 1909 bis 1912 und in be⸗ ſchränkter Anzahl der Geburtsjahrgänge 1918 bis 1920. Die endgültige Einſtellung auf Lebens⸗ zeit, in den verſchiedenen Teilen der deutſchen Poli⸗ zei. Bei der Beſoldung wird auf das Lebensalter des einzelnen Rückſicht genommen. Meldungen neh⸗ men entgegen alle Dienſtſtellen der uniformierten Polizei(Ordnungspolizei) und der /½, wo auch Merkblätter über alles weitere erhältlich ſind. »Reiſenkarte eingeführt. Die Reichsſtelle für Kautſchuk und Aſbeſt hat angeordnet, daß für alle Kraftfahrzeuge, die zum weiteren Verkehr zuge⸗ laſſen ſind, bis ſpäteſtens Ende dieſes Monats eine Reiſenkarte auszuſtellen iſt. Die Reifenkarten wer⸗ den durch die für den Wohnort oder ſtändigen Auf⸗ enthaltsort des Kraftfahrzeughalters zuſtändige Stadt⸗ oder Amtsverwaltung ausgeſtellt. Die Rei⸗ ſenkarte iſt für jedes Fahrzeug, und zwar für Mo⸗ torfahrzeug und Anhänger getrennt, zu führen. Die Karte gilt nur für die Dauer der Verkehrsberechti⸗ una des Fahrzeuges. Die Karte muß ebenſo wie ie übrigen Ausweispapiere zwecks Kontrollmög⸗ möglichkeit ſtets beim Fahrzeug ſelbſt greifbar ſein. 1e 5 Jetzt kommt das Drei gute Gründe zoubern es hervor: botn Hbec o Die„Astra“ ist aromatischl o Die„Astra“ ist leicht! o Die„Astre“ ist frisch! J- de Astro- roucht, knn virkklich Schmun- zelnl Mon chmeckt es gor nicht, wie leicht die„AstrW” bt- 20 volt ies chr Arome. Kein Wunder, diſo icnme mehr genieſzerische und öberlegende Roucher zu- Astro“ greifen. Oo heiflt es dann: Versucht 9 ↄchmeckt · und trev geblieben! Dena cuch die Astro“ setbst bleibt sich in ſmren Vorzögen stets gleich. Besonderes Wissen um den Tobol und seine edelsten Provenienzen, dozu besondere Tabok⸗ Mischkunst- beides im House Kyriozi schon in der dritten Generotion verwurzelt- sorgen datör. Koufen Sie noch heute eine Schachtel„Astro“ und bedenken Sie: Eine Cigorette, die s0 viel verlangt Wird, kommt ouch stets krisch in die Hénde des Rouchers S0 werdeg olle Ire Wöascha wn de Aro“ eribiu. 4. Seite/ Nummer 478 Neue Mannheimer Zeitung ——————————— Mittwoch, 1. November 1990 Die Siadiseite Mannheim, 15. November. Nunlt für PNunlt regelt die neue Reichskleiderkarte den Bezug von Textilwaren. Vor dieſer neuen Reichs⸗ kleiderkarte ſind alle Deutſchen gleich. Jeder be⸗ kommt dasſelbe, was der andere auch erhält. Nie⸗ mand iſt bevorzugt. Nur wenn es ſich um einen Mantel handelt, muß man um einen Bezugsſchein die unerläßlichen Schritte tun. Mit Hilfe der Klei⸗ derkarte iſt man ſich jederzeit darüber klar, was einem zuſteht, ſo daß jeder ſeine Bekleidungsfragen planmäßig löſen kann. Die Reichskleiderkarte iſt ſelbſt dag Ergebnis umfangreicher Planungen. Vielerlei Mo⸗ mente waren da in das richtige Gleichgewicht zu bringen. Der Rohſtoffnachſchub hat ſich verringert, der Kriegsbedarf der Wehrmacht iſt geſtiegen, der tech⸗ niſche Bedarf der Induſtrie muß befriedigt werden, die Pflege der Exportmöglichkeiten darf nicht nach⸗ laſſen. Niemand kann im Ernſt verlangen, daß ausgerechnet ſein hochwohllöblicher Bedarf vor dem des Feldſoldaten, des Krankenhauſes oder etwa des Bergwerkes kommt. Unſeren Kämpfern im Felde, au Waſſer und in der Luft ſoll es an nichts mangeln, guch die Verwundeten und Kranken ſollen über Mangel nicht zu klagen haben, und in den Beruſen, die die Urerzeugung durchführen, darf es nichts zu entbehren geben. Alle anderen müſſen ſich in das teilen, was bleibt. Gewiſſe Gewohnheiten des Frie⸗ dens können im Kriege nicht mehr länger beibe⸗ halten werden. Jeder einzelne muß ſich auf Grund der Reichskleiderkarte, mit deren Ausgabe in dieſen Tagen begonnen wird, zu ſeinem Bekleidungsproblem Rarn neu einſtellen. Im Kriege iſt die Dek. ung des eigenen Spinnſtoffbedarfs keine Privatangelegenheit, im Kriege tſt überhaupt nichts Privatangelegenheit. Selbſtver⸗ ſtändlich wird die Reichskleiderkarte nicht allen alle Wünſche erfüllen. Aber ſie teilt jedem ſeinen An⸗ ſpruch auf das, was vorhanden iſt und erzeugt wird, gu. Und in dieſe Zuteilung muß ſich denn ein jeder ſchicken. Aber ſelbſt die Reichskleiderkarte kann das diſziplinierte Verhalten ihres Inhabers nicht ent⸗ behrlich machen. Diſziplin muß ſein, auch in Klei⸗ derfragen. die nicht mehr durch den mehr oder min⸗ der großen Geldbeutel allein gelöſt werden können. Die Reichskleiderkarte macht das denn doch gerech⸗ ter. Und wenn Verzichte hingenommen werden müſſen— immer daran denken. 9 die Feldgrauen draußen, weit weg von Familie und Heim, noch ganz andere Entbehrungen und Gefahren auf ſich nehmen müſſen. Mit Hilfe der Reichskleiderkarte wird es ſchor gehen!—ch. Drei Perſonen verletzt! Polizeibericht vom 15. November 1939 Im Laufe des geſtrigen Tages ereigneten ſi vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurden öͤrei verletzt, 3* Kraftfahrzeuge und zwei Fa Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften zurückz⸗ ren. Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der 88920 5 ehrsordnung 23 Perſonen gebühren⸗ Sbah verwarnt. Außerdem wurden 9 kudenbbichen rern wegen verſchiedenen ſtrafbaren kurgen die Ventile aus ihren Fahrrädern ernt. nungsinhaber wurden wegen micht ge⸗ —— erdunkelung gebührenpflichtig verwarnt oder angezeigt. * Hohes Alter. Frau Eliſe Straus, geborene Fink, hier, Peſtalozziſtr. 20, feiert heute in geiſtiger Ien——— Friſche ihren 80. Geburtstag. Herz⸗ i un Wir—— Am Donnerstag feiern die Eheleute Georg Brunner, bei der Firma und Stephauie Brunner, geborene Braun, den 67. bezw. 65 Geburtstag.— Herr Reinhold Langer, Neckarauer Straße 27, feiert ſeinen 60. Geburts⸗ tag. e Volksbildungswerk. Heute abend ſpricht in der Harmonie, D 2, 6, um 20 Uhr, General der Art. 6. V. Horſt von Metzſch über„Zeitgemäße wehr⸗ politiſche Betrachtungen“. hier nen hrräder Die Warenwerte der Abſchniite Verzeichnis der Waren, die auf die Abſchnitte 1 bis 100 der Reichskleiderkarte bezogen werden können Wie die Karte eingeteilt iſt Die Reichskleiderkarte wird in fünffacher Aus⸗ fertigung, ſür Männer, Frauen, Mädchen im Alter von drei bis vierzehn Jahren, Knaben von drei bis vierzehn Jahren und Kleinkinder im zweiten und dritten Lebensjahr ausgegeben. Die Karte für das Kleinkind enthält im ganzen ſiebzig Abſchnitte, die übrigen Karten je hundert Abſchnitte. Jeder Ware, die mit Hilſe der Kleiderkarte gekauft werden kann, entſpricht eine beſtimmte Anzahl von Abſchnitten. Dieſe Warenwerte ſind auf der Karte angegeben. Die einzelnen Warenwerte für die verſchiedenen Karten ſind nachſtehend abgedruckt. Damit nicht der Anreiz beſteht, ſofort nach Empfang der Karte, die für ein Jahr gilt, den geſamten möglichen Bedarf einzubaufen, iſt die Geltungsdauer der einzelnen itte verſchieden. Dreißig Abſchnitte gelten bereits vom 1. November an, die Geltung der übri⸗ gen beginnt, in Abſtänden von zwei bis drei Mona⸗ ien geſtaffelt, im Laufe des Jahres. Im Gegenſatz Lebensmittelkarte verfallen die Ab⸗ ſchnitte aber nicht vor Ablau 5 des Jahres, es be⸗ alſo wohl die Möglichkeit, alle 8 Ab⸗ ſchnitte noch im Oktober nächſten Jahres zu verwen⸗ den. Andererſeits ſoll aber, wer jetzt eine größere Anſchaffung braucht, zum Beiſpiel ein Koſtüm oder einen Anzug, nicht erſt ſo lange warten müſſen, bis im Falle des Koſtüms fünfundvierzig, im Falle des Anzugs ſechgig Abſchnitte gelten. Für dieſe Fälle iſt ein Vorgriffsrecht gegeben. Für Männer. 1 Taſchentuch 2 Zutaten für einen Anzug 1 Paar lange od. 74 Langé(falls Oberſtoff 73 9 8⁰ RFCo 1 Paarx Socken 1 Weſte* 8 18 Handſchuhe a. Spinnſt. 7 Sakko oder Jacke* 32 1228• ·(T 7 1 Winterjopprft 40 1 Pullover od. Strickweſte 30 1 kurze Oberhoſe(Shorts) 15 1 Unterhoſe, lang... 20 1 Windfjacke od. Windbluſe 25 1 Unterhoſe, kurz... 12 1 Gummimantel oder 1 Unterjacke(Unterhemd) 15 Staubmantel. 25 1 Hemdhoſe od. kz. Garnit. 25 1 ſonſtiger Regenmantel. 50 1 Polohemd m. kz. Aermel 8 1 Badehoſ —* 1 Taghemd(a. Oberhemd) 20 1 Badeanzuig„6„ 1 Kragen„ 3 1 Bademantel 30 1 Nachthemſd 25 1 Trainingsanzug 2„25 1 Schlafanzug 3„ 30 1 Krawattet 3 1 Anzug„„„„ 60 100 Gramm Strickgarn„ 7 Für Frauen. 1 Taſchentuch„ 1 1 Trägerſchürze„„„„ 12 1 Paar Strümpfe 4 1xKittelſchürze 25 1 Paar Söckchen 4 1 Morgenrock 25 * Handſchuhe a. Spinnſt. 5 1 Schlafanzug„„„ 25 SSS 5 1 Nachtheſdd„„ 18 1 Pullover od. Strickweſte 25 1Nachtjacke„„„12 1 Beinkleid(Schlüpfer) 1 Bettjäckchen„„ 12 aus Wolle 16 1 Untertaille„„„„ 6 Beinkleid(Schlüpferj 1 Büſtenhalter 555 aus anderen Stoffen, 8 1 Strumpfhaltergürtel„ 4 1 Unterkleid 15 1 Hüſthalter 8 1Iueck IiRotelelien 8 1 Taghemd oder Hemoͤhoſe 10 1 Wollkleid.„40 1 Wäſchegarnitur(Hemdchen 1ſonſtiges Kleid.„„ 30 und Höschen) aus Wolle 20 1 Bluſe„ 15 1 Wäſchegarnitur(Hemdchen 1 Rock„„„ 20 u. Höschen) aus anderen 1 Jacke 25 SS 12 1 Koſtſuuüm 0 1 Hemoͤchen oder Höschen Zutaten für ein Koſtüm aus Wollſtoffen 10 1 Hemoͤchen oder Höschen aus anderen Stoffen. 6 1 Polohemd m. krz. Aerm. 8 [falls Oberſtoff vorh.). 21 1 Windjacke od. Windͤbluſe 25 1 Mantel aus kunſtſeide⸗ nem Pelzſtoff„ 35 1 Pullover od. 1 Gummi⸗ oder Staub⸗ mantel bis 94 em. breit„„„ 14 25 1 Meter' Wollſtoff „566 1 ſonſtiger Regenmantel über 94 em. breit.„ 18 oder Sommermantel. 35 1Meter anderer Stoff 1 Badeanzuuucg 18 bis 94 em. breit„„ 8 1 Bademantel. 30 1 Meter anderer Stoff 61 7 über 94 em. breit. 100 Gramm Strickgarn zum 14. Lebensjahr. 8 2 1 Gamaſchenhoſe f.—6 J. 12 1 Stoffjacke od. Stoffioppe 5 5 5 1 Trainingsanzug„. 25 1 Meter Wollſtoff Knaben vom 3 1 Taſcheutuch 1 Paar Strümpfe 1 Paar Sockn **· Strickweſte oder Janker 15 1 Unterhoſe Bperbend 1 Hemdͤhoſe oder kurze 1 Stoffweſte 1 Stoffhoſe. 10 1 Windjacke od. Winöbluſe 15 1 Knabenmantel 1 Badeanzuug⸗ 1 Badehoſe 1 Bademantel 1 Trainingsanzuuckg 15 99 8 „ 5 Garnitunr„„ 10 1 Turnhemd od. Polohemo 1 Taghemd ⸗. 10(mit kurzem Aermel) 4 1 Nachthemd 15 1 Turnhoſe 1 Schlafanzug„„„18 1Meter Wollſtoff * 1 Knabenſchürze 4 bis 94 em. breit„ 14 1 Spielhöschen 5 1Meter Wollſtoff 1 Leibchenhoſe(Anknöpfer) 9über 94 em. breit.„ 18 1 Waſchanzugg 12 1Meter anderer Stoff 1 Waſchhoſe„ 6, bis 94 cm. breit. 8 1 Waſchbluſe 6 1 Meter anderer Stoff 1 Gamaſchenanzug für 3 über 94 em. breit.„ 11 bis 6 Jahre.... 25 100 Gramm Strickgarn 7 Mädchen vom 3. bis zum 14. Lebensjahr. 1 Taſchentuch 1 2„„„* 8 1 Paar Strümpfe(nicht PNc 110 aus Kunſtſeide 5 1Stoffjackeeeeeeekkkkekk 15 1 Paar Söckchen.„„ 3 1 Windjacke od. Windbluſe 15 1 Paar Handſchuhe„ 5 1 Wollmantel** 25 1 Schal 5 1 ſonſtiger Mantel** 1 Pullover od. Strickweſte 12 1 Badeanzug 8 Schlüpfer. 10 1 Bademantel 15 1 Schlüpfer aus anderen 1 Trainingsanzug Stoffen„ 5 1 Turnhemd od. Kolobemd 1 Unterkleibod„ 8(mit kurzem 8 1 Hemd 6 1 Turnhoſe 80 2 2 4 1 Hemdhoſe„ 8 1Meter Wollſtoff 1 Unterhedd„ 5 bis 94 em. breit„„ 14 1 Schürze„„„ 6 1 Meter Wollſtoff 1 Spielhöschen„„„ 5 über 94 em. breit. 18 1 Schlafanzug 18 1Meter anderer Stoff 1 Nachthend 12 bis 94 em. breit 8 1 Leibchen⸗ oder Strumpf⸗ 1Meter anderer Stoff über 94 em. breit... 11 haltergürtel 100 Gramm Strickgarn 7 1 Wollkleid 0 20 1 ſonſtiges Kleid 1 15 Kinder im 2. und 3. Lebensjahr. 1 Taſchentuch. 1 1 Sommerkleidchen„„ 0 1 Paar lange Strümpfe„ 3 1 Gamaſchenanzug 1 Paar Söckchen 1(Rodelgarnitur) ⸗ 88 1 Paar Handſchuhe oder 1 Gamaſchenhoſc Fäuſtel„„ 2 1 Winteranzug(ie 1 Teik 1 Schall 28 Abſchnittee/ 116 1 geſtrickte Mütze 4 1 Winterkleidchen..10 1 Pullover od. Strickweſte 8 1 Ueberjacke oder 8 1 Schlüpfer oder Unter⸗ 1 Mantel 2 16 8„„ 4 1 Meter Wollſtoff 1 5.„„„„„„ 2 bis 94— m. breit„ 14 4 Semdpoft„„„„. 3 1Meter Wollſtoff Schhhh 3über 94 em. breilt.. 18 1 Schlafanzuc od. Schlafſack 6 1 Meter anderer Stoff 1 Nachthemedd 4 bis 94 em. breit 8 ISeeren 2 1Meter anderer Stoff 1 Spiel⸗ oder Luftanzug 5 fütber 94 em breit. 11 1 Ueberziehhöschen 6 100 Gramm Strickgarn„ 7 1 Sommeranzug ꝛteilig(e 1 Teil 5 Abſchnitte).. 10 eee eee, Veſuch im Reſervelazarett I1 Ein wirklich ſchöner Morgengruß wurde am Sonntag den verwundeten und kranken Soldaten im Reſervelazarett 11, Thereſien⸗Krankenhaus, ent⸗ boten. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, ausgeführt vom Betriebschor der„Nothilſe“, Kran⸗ kenverſicherungs⸗Verein.⸗G., ſtattete den Solda⸗ ten einen Beſuch ab und wartete mit einem aus⸗ erleſenen Unterhaltungsprogramm auf. Es enthielt inhaltsvolle Rezitationen, ſtimmungsvolle Solovor⸗ träge und Deklamationen und nicht zuletzt prachtvolle Liederchöre. Die Darbietungen waren dank des ſchneidigen und umſichtigen Dirigenten hervorragend und löſten Freude aus. Unſere Soldaten freuten ſich beſonders, als die beiden weiblichen Gefolgſchafts⸗ mitglieder mit ihren köſtlichen Künſten auſwarteten. Spontaner Beifall und herzlicher Dank waren das Entgelt, das die Soldaten, denen die Freude aus allen Geſichtern ſtrahlte, allen Mitwirkenden zollten. Beratung durch die Wehrmachtfürſorgeoffiziere Zur Beratung aller Soldaten und der Zivil⸗ bevölkerung, die durch den beſonderen Einſatz ge⸗ ſchädigt ſind, ſtehen die Wehrmachtfürſorgeoffiziere aur Verfüaung. Ratſuchende des Stadt⸗ und Landkreiſes Mann⸗ heim können den Wehrmachtfürſorgeoffizier in Mann⸗ heim, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kaſerne, Grenadierſtraße, täalich von—13 und von 15—18 Uhr aufſuchen. Die dem Wehrmachtfürſorgeoffizier übergeordnete Dienſtſtelle iſt das Wehrmachtfürſorge⸗ und Ver⸗ ſoraunasamt in Wiesbaden, Luiſenſtraße 24. Dieſes Amt iſt für die Durchführung des Einſatz⸗, Wehrmachtfürſorge⸗ und ⸗verſorgungsgeſetzes zuſtän⸗ dia.— Sprechſtunden täglich von 8/½—13 und von 15—18 Uhr. Die Durchführung der Einſatz⸗ Familienunter⸗ ſtützunasverorönung liegt den Kommunalbebörden ob, während das Perſonenſchädengeſetz von dem Ver⸗ ſorgungsamt in Heidelberg bearbeitet wird. Mütterſchulungskurſe Säuglingspflege nachmittags: Beginn: Montag, 20. November, nachmittags halb 4 Uhr. Kurſustage: Montag und Mittwoch. Beginn: Diens⸗ tag, 28. November, nachmittags halb 4 Uhr. Kurſus⸗ tage: Dienstag und Donnerstag. Anmeldungen er⸗ bitten wir frühzeitig an die Mütterſchule, Kaiſer⸗ ring 8, Fernruf 434 95. Filmrunoſchau Alhambra:„Die Reiſe nach Tilſit“ Ein Sudermann⸗Stoff. Und Sudermanns Vor⸗ liebe für ſtarke Effekte und quäleriſche Seelenzu⸗ ſtände durchdringt auch die filmiſche Geſtaltung die⸗ ſer gewitterſchweren Ehe⸗Irrung eines iungen Fiſchereibeſitzers von der Kuriſchen Nehrung. Beit Harlan, der das Buch verfaßte und die Regie führte, ließ unter Aufbietung ſeiner großen geſtalten⸗ den Kraft als Inſzenator alle dramatiſchen Ballungen und Erſchütterungen voll wirkſam werden, die ihm dieſer das oft abgewandelte erotiſche Motiv des Mannes zwiſchen zwei Frauen behandelnde Stoff bot. Dazu ſuchte er die Stimmung der Landſchaft und das Weſen der Menſchen des Haffs über⸗ zeugend einzufangen. Das gelingt ihm beſonders hinſichtlich des Landſchaftlichen. Wir erleben zwiefach eine aufregende Bootskataſtrophe im Haff und die glückliche Rettung von Menſchenleben aus der Gefahr des naſſen Todes unter höchſt dramatiſchen Begleit⸗ umſtänden. Dieſer Kampf mit den entfeſſelten Ele⸗ menten iſt ausgezeichnet gemacht und von unmittel⸗ barſter Starkwirkung. Das Spiel ſelbſt erhält vielleicht weniger durch das reichlich penetrant wirkende harte Gegeneinander Leidenſchaften als durch das Auf⸗ gebot hervorragender Schauſpielkunſt ſeine bemer⸗ kenswerte Note. Eine junge Polin, aus ſtädti⸗ ſcher Umwelt kommend. und von flammender Liebes⸗ leidenſchaft zu dem jungen Fiſcher erfüllt. bricht ⸗ Herzensrechte fordernd. in den Frieden ſeiner Ehe ein. Ein Umſtand, der die drei Menſchen in einen wahren Strudel ſchwerſter ſeeliſcher Konflikte hinein⸗ reißt, bis ſie wach härteſter Prüfung geläutert den Frieden wiederfinden. Harlan fand in Faitz van Dongen, Chriſtina Söderbaum und Anna DSammann drei ſchauſpieleriſche von ungewöhnlichem Format, und ſo iſt es kein Wunder, daß die Zuſchauer ſich von dem glänzenden Zu⸗ ſammenſpiel dieſer und einer Reihe hervorragender anderer Darſteller ebenſo packen und erſchüttern ließen. wie ſie nach Durchwanderung aller leidvollen Stationen ſchließlich mit den vom Bann irregehender Leidenſchaft Erlöſten wieder froh und alacknt wur⸗ den. So wird denn der Film ein argse likums⸗ erfola werden. Ei en bart. Hinweis Dichterabend mit Will Veſper. Am Donnerstag, dem 16. d.., lieſt auf Einladung der Deutſchen Arbeitsfront NSG„Kraft durch Freude“, Abt. Volksbildungswerk, in der Harmonie um 20 Uhr, Will Veſper aus eieenen! Werken. Will Veſper entſtammt einem alten niederſäch⸗ ſiſchen Bauerngeſchlecht. Er iſt Herausgeber der Zeit⸗ ſchrift„Die Neue Literatur“. In ſeinem dichteriſhen Schaffen nimmt die Lyrik einen großen Raum ein, doch iſt er auch als packender Erzähler weiten Kreiſen bekannt geworden. + 79 66 ⸗ 44 * Heidelberger Ehrendoktor ſtarb. In Stuttgart ſtarb am 8. November im Alter von 65 Jahren Dr. h. c. Carl Eſſer, der frühere Verlagsleiter des„Stuttgarter Neuen Tagblatts“ und des Stuttgarter Zeitungsverlag GmbH. Er war eine kraftvolle Perſönlichkeit und ein ideenreicher Zeitungsverleger. Nach dem Weltkrieg trug er weſentlich zur Gründung des Zeitungswiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtituts an der Univerſität Heidel⸗ berg bei, und nachdem ihn die Techniſche Hochſchule in Stuttgart im Jahr 1929 zum Ehrenſenator ernannt hatte, verlieh ihm im Jahr 1931 die Univerſität Heidel⸗ berg die Würde des Ehrendoktors. Eſſer hat früher im Heidelberger Zeitungswiſſenſchaftlichen Inſtitut auch einige Male über Probleme des Preſſeweſens geſprochen. Eine Jact kam von Kopenhagen ROMANVON KURTPBRGANDB 47 right Carl Duncker, B 85— W. W.* „Bittel“ warf der Staatsanwalt ein und winkte mit einer Handbewegung ab.„Nicht durcheinander reden!“ „Aber mein Gott“ ſtöhnte Lampert.„Wie kann man das erſt jetzt erfahren?“ Pünktchen weinte haltlos und ſtammelte Unver⸗ ſtändliches. Greta bemühte ſich um ſie und ſuchte ſie mit tröſtenden Worten zu beruhigen. „Ich verſtehe Ihre Erregung, aber das geht nicht, daß wir hier alle durcheinander reden“, wiederholte der Staatsanwalt und wandte ſich im ſelben Atem⸗ zug wieder an Witthans.„Haben Sie Herta Karl kurz vor Ihrer Abfahrt nach Kopenhagen noch in Berlin geſprochen?“ „Nein.“ „Von welcher Seite erfuhr ſie von dieſer Fahrt? Im Protokoll ſteht zu Anfang, daß Sie nach See⸗ walde verſchlagen worden ſind. Woher erfuhr Herta Karl dieſen Ihren Aufenthalt?“ „Hierüber wird Fräulein Lampert am beſten Antwort geben können“, ſagte Witthans. Pünktchen erhob ſich ſofort und gab ſtockend Aus⸗ kunft. Der Staatsanwalt hörte ſie ruhig an und dachte an die Bemerkung Witthans', daß er der Schwieger⸗ ſohn Lamperts werden wollte. Lag hier eine Eifer⸗ ſuchtstragödie vor? fragte er ſich plötzlich. „Wee lchen Eindruck machte Herta Karl auf Sie? Antworten S Sie getroſt nach Ihrer Ueberzeugung.“ „Sie war mir von Anfang an nicht ſympathiſch. Anders kann ich es nicht ſagen.“ „Und wo waren Sie von neun Uhr abends an?“ 2Ich war im Kurhaus und wartete auf meinen Vater.“ „Danke.“ Der Staatsanwalt flüſterte dem Gen⸗ darm etwas zu. Pünktchen ſetzte ſich. Sie hatte nicht einmal die Berfänglichkeit der letzten und wie nebenbei geſtellten Frage erfaßt, ſo unſchuldig fühlte ſie ſich. —— Gendarm ging hinaus und kam mit Pütz zurũ „Wie 7 biſt duꝛ“ fragte der Staatsanwalt Pütz. „So. 960 werde dich nun manches fragen müſſen, laſſe dich nicht verwirren und nimm dir Zeit bei dei⸗ nen Antworten. Es reißt dir keiner den Kopf ab, immer hübſch ruhig bleiben, Junge.“ „Ja, und ich bin nun ganz ruhig“, antwortete Pütz. Ja, er ſchien nun ruhig und gefaßter zu ſein, aber auf ſeinem klaren Jungengeſicht lag das Ge⸗ ſchehen wie ein ſchwerer dunkler Schatten. Er war in Berührung mit dem Entſetzlichſten gekommen, das er ſich ausdenken konnte: der Menſch, den er ver⸗ ehrie und liebte wie einen zweiten Vater, ſollte einen anderen Menſchen vorſätzlich umgebracht haben „Nach dem Protokoll“, nahm der Staatsanwalt wieder das Wort,„biſt du Herta Karl zuerſt begegnet. Sie ſprang ins Boot, es war tiefe Nacht. Dann kam Herr Witihans. Erzähle nun, was geſchah. Mar Herr Witthans erregt?“ Herr Witthans ſei bei ihrem Anblick nicht erregt geworden, er habe ſie nur aufgefordert, das Boot zu verlaſſen, aber ſie ſei nicht gegangen. „Und dann?“ „Dann ging Herr Witthans in die Kajüte und ſchloß ſich ein“, murmelte Pütz. Nein, es ſchien mit ſeiner Ruhe und Beherrſchung nicht weit her zu ſein. Er würgte und ſchluckte und ſeine Lippen bebten. „Und dann?“ „Sie war wütend, weil Herr Witthans ſich einge⸗ ſchloſſen hatte und trommelte gegen die Kajüttür. Wie verrück trtommelte ſie und immerzu. Da kroch ich von vorn über das Kafütdach und goß ihr einen halben Eimer Waſſer über. Man hätte nun vergnügt lächeln können, weil man ſich die Situation klar vorſtellen konnte: Dieſer Junge mit erboſtem Geſicht über das Kafütdach kriechend und der Wütenden einen Eimer Waſſer über den Kopf gießend. Es ſchmunzelte aber nie⸗ mand. Etwas war in Pützens Ton geweſen, das Aufmerkſamkeit und Furcht einflößte, etwas verbarg er noch „Und dann?“ fiel wieder unerbittlich die Frage des Staatsanwalts. H Sie ſchrie“, murmelte Pütz kaum hörbar.„Dann kam Herr Witthans aus der Kajüte.“ „Was ſagte Herr Witthans? Was tat er jetzt?“ Pünktchen ſtarrte mit glaſigen Augen auf Pütz. Sie beide wußten mehr als jeder andere hier. Sie flehte, daß Pütz es verſchwieg, und niemand würde es dann erfahren, im ſelben Augenblick ſagt ſie ſich vernünftiger, daß Pütz es geſtehen müßte, anders konnte es nur noch ſchlimmer für Witthans werden. Pütz ſchickte einen flehenden Blick zu Witthans binüber, ſeine Hände ſcheuerten an ſeiner beſchmier⸗ ten Leinenhoſe auf und nieder, ſeine Stirn war ganz bleich und ſeine Haare hingen zerwühlt und zerzauſt. „Du mußt nun antworten“, ermahnte ihn der Staatsanwalt. Witthans nickte ihm aufmunternd zu.„Sprich ruhig, Pützl“ Er habe eine Piſtole in der Hand gehabt, mur⸗ melte Pütz. Der Staatsanwalt ſah raſch auf Witthans, der ſich verfärbt hatte.„Sie hatten, als Sie aus der Kajüte kamen, eine Piſtole in der Hand?“ Witthans rang um ſeine Faſſung.„Das weiß ich nicht! „Bitte, der Junge ſagt es!“ Witthans dachte nach, dann atmete er auf,—* der erlöſte Ausdruck auf ſeinem Geſicht erfror wieder, als er dem ernſten Blick des Staatsanwalts begegnete.„Ich habe die Erklärung. Wir hatten eine Sturmfahrt hinter uns, und der Junge machte mich darauf aufmerkſam, daß ich in meinem ver⸗ ſchloſſenen Wandſchränkchen nachſehen müßte, ob die Sachen durch die Feuchtigkeit gelitten hätten. Das tat ich dann. Ich nahm Bücher und Papiere heraus und auch meine Piſtole. Ich leate alle Sachen auf den Klapptiſch und hatte die Abſicht, die Piſtole zu reinigen und zu ölen. In dieſem Augenblick kam Fräulein Lampert zu mir aufs Boot und erzählte mir von dem Brief, den Herto Karl an ihren Vater geſchrieben hatte. Ich ſchloß die Kafüte ab und brachte Fräulein Lampert nach Hauſe. Als ich nun wieder zum Boot zurückkam, traf ich dort Herta Karl an. Ich verſchwand dann in der Kajüte, um ſie auszuſperren. Ich weiß jetzt, daß ich während ihrer raſenden Trommelei am Tiſch geſtanden habe, auf ihren Aufſchrei bin ich dann hinausgegangen.“ „Aber Sie hatten die Piſtole in der Hand. Sie hatte wohl noch auf dem Tiſch gelegen?“ es lagen noch alle Sachen auf dem „Wollen Sie ſagen, daß Sie dann völlig unbe⸗ wußt nach der Piſtole gegriffen haben müſſen?“ anders kann es nicht geweſen ſein!“ 0!“ Witthans packte die Barriere, als wollte er ſie umreißen, ſeine Stirnader ſchwoll dick und blau. „Gar nichts hier von hml“ ſchäumte er.„Ich ſpreche die Wahrheit!“ Er keuchte erſchöpft. „Sie müſſen ſich zuſammennehmen“. ſagte der Staatsanwalt kühl. Witthans ließ die Barriere los und bedeckte für einen Augenblick die Augen mit der Hand. Dann —.— er die Hand wieder herunter.„Entſchuldigen Sie „Wir kommen nun auf das wichtigſte“, fuhr der Stäatsanwalt fort...„Sie ſtellten nämlich Herta Karl heute abend noch einmal zur Rede, ſo haben Sie bisher ausgeſagt.“ „Die Stunden des Wartens auf Herrn Lampert verbrachte ich mit Frau Hagen zuſammen im Kur⸗ haus. Im Laufe des Geſprächs ſragte mich Frau Hagen, warum ich Herrn Lampert die Proviſion ab⸗ geſtritten hätte. Herr Lampert habe ſich nun auch darüber Gedanken gemacht. Ich wußte von einer Proviſion nichts. Frau Hagen ſagte dann, daß ſie aber den Kontoauszug geſehen habe, daß mir vin Herta Karl eine Proviſion überwieſen worden ſei. Ich überſah nun ſofort, daß ich durch dieſe neue Machenſchaften abermals aufs ſchwerſte verdächtigt wurde, und ſuchte Herta Karl nun wieder auf. Und nun gab ſie mir gegenüber in zyniſcher Offenheit alles zu!“ „Das war zwiſchen neun und zehn Uhr?“ „Ja, um dieſe Zeit muß es geweſen ſein.“ „Dann hörte Ihr Junge einen Schrei und gleit darauf einen Aufſchlag ins Waſſer.. Und Sie, Tadſen, haben dasſelbe gehört?“(Fortſetzung folgt) * Mittwoch, 15. November 1939 Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite/ Nummer 478 Kleine Syort-Nachrichten Amtliche Bekanntmachung Spielabrechnung— Kriegsrunde Unſer Notſpielbetrieb iſt mit dem 11. November 1939 abgeſchloſſen, dadurch erliſcht der von uns aufgegebene Abrechnungsmodus. Gleichzeitig bitte ich die noch ſäumigen Vereine um Erledigung der 10prozentigen Kriegsbeihilfe. Für die nun beginnenden Kriegsmeiſterſchaftsſpiele gilt die im Gauverordnungsblatt, Folge 38, vom 27. September 1939 aufgegebene Spielabrechnung. Schmetzer, Kaſſenwart. Gnadenerlaß des Reichsſportſührers Anerkennung für den Einſatz ſeit Kriegsausbruch Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten gibt kekannt: „Die ſeit Ausbruch des uns Krieges in ſo reichem Maße bewieſene Opferbereitſchaft und Einſatz⸗ freudigkeit aller Kameraden und Kameradinnen des NSRL veranlaſſen mich, auch denjenigen NSRe⸗Mitgliedern, die gegen die ſportlichen Geſetze verſtoßen haben, allein jetzt gewillt ſind, in opferbereitem Verantwortungsbewußtſein wieder mitzuarbeiten, dazu Gelegenheit zu geben. Ich erlaſſe daher folgende Anordnungen: 1. Zum Sportoerkehr werden alle Mitglieder des NSRsð, die mit zeitlicher Sperre vom Sportverbehr beſtraft worden ſind, wieder zugelaſſen. 2. Alle Verſtöße gegen die Sportgeſetze die vor der Ver⸗ öffentlihhung dieſer Anoroͤnungen begangen wurden, und zu einer zeitlichen Sperre vom Sportverkehr führen wür⸗ den, werden nicht weiter verfolgt. 3. Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die vom NSR oder ſeinen Gemeinſchaften im Rahmen der Rechts⸗ und Strafordnung des NSRe oder der Satzungen der Ge⸗ meinſchaften dauernd ausgeſchloſſen worden ſind, können in die Gemeinſchaft des NSRe wieder aufgenommen wer⸗ Es iſi bᷣerall dasſelbõe wenn irgendwas eingekauft wer⸗ den soll. Zuerst unterhält man sich im Familien- kreis darüber, dann macht sich iedes seine ei- genen Gedan- ken und sieht in von Seefiſcken Nächſte Ausgabe Donnerstag, 16. November 1939, ab 10.00 Uhr und Freitag, 17. November 1939, ab.00 Uhr gegen Vorlage der„Ausweiskarte zum Einkauf von Seefiſchen“ in der jeweils zuſtändigen Abgabeſtelle. Zum An⸗ kauf werden zugelaſſen die Kunden der Verkaufsſtelle 1 Appel mit der Ausweiskarten⸗Nr. 235— 468 der„Neuen 2 Grasberger 5 158— 311 Mannheimer 5 3 Heintz 5 170— 330 Z eitung'nach, 8 4 Geſchwiſter Keilbach„„ 5 413.— 803 5 Krämer 6 458.— 870 7 6 Mai„„ E 406— 760 Dann erst ent⸗ 9 7 Mayer„„ 1 395— 745 scheidet sich, wo — 8 Müller 55 7 249.— 450 gekauft wird. — 9 Nordſee 5 1281—2480 5 10 Reuling 55 5 660—1222 SchaltenSie sich 5 11 Seppich 4 816—1625 85 12 Vogelmann 561—1060 * 13 Wittig 9 7 280— 550 zeige in unserer 1 14 Zeilfelder„„ 1 131— 260 Zeitung. Sie wer 7 15 Böller 5 173.— 3860 den sehen, Ihre 16 Adler 55 9 272— 557 Anzeigen brin- 9 17 Eder 5 116— 226 gen Ihnen gro- 0 18 Erdmann* 90— 168* Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt Maunheim 0 den, ſofern ſie bis ſpäteſtens 31. Dezember 1939 ihre Wie⸗ derzulaſſung beantragen. Die Anträge werden wohlwol⸗ lend geprüft, wenn nicht ehrenrührige Verfehlungen gegen Staat, Partei und den Sportgeiſt den Ausſchluß veran⸗ laßt haben. 4. Ausſchlüſſe aus dem NSRe, die entſprechend den Satzungen der internationalen Verbände ausgeſprochen wurden, bleiben beſtehen. Tſchammerpokalſpiel 1. FC Nürnbera— Stuttgarter Kickers Mit der Leitung dieſes zur 2. Hauptrunde zählenden Tſchammerpokaltreffens wurde ſeitens der Reichsfachſchaft Fußball im NeSgRie Schiedsrichter Emil Schmetzer (Mannheim⸗Waldhof) beauftragt. Das Spiel findet be⸗ kanntlich am kommenden Sonntag ſtatt. Sonderfahrt zum Tſchammeryokalſpiel SV Waldhof— Eintracht Frankfurt Wie uns der Sportverein Walödhof mitteilt, iſt zum Spiel ſeiner Fußball⸗Liga am kommenden Sonntag, dem 19. November in Frankfurt gegen die Sportgemeinde Ein⸗ tracht eine Sportſonderfahrt beabſichtigt. Da für Sportſonderfahrten nach wie vor die 50prozen⸗ tige Ermäßigung beſtehen bleibt, wird ſich der Fahrpreis auf.60/ für die Hin⸗ und Rückfahrt ſtellen. Um eine genaue Ueberſicht über die Teilnehmerzahl zu haben, iſt es unbedingt nötig, daß ſich Intereſſenten an dieſer Fahrt bis ſpäteſtens Freitag abend 20 Uhr auf der Geſchäftsſtelle des Sportvereins Waldhof unter Voraus⸗ zahlung des Fahrpreiſes eintragen. Später eingehende Meldungen können auf keinen Fall mehr berückſichtigt wer⸗ den. Japaniſcher Tennismeiſter wurde in Tokio der Jugo⸗ ſlawe Franz Puncec. Er gewann die Schlußründe gegen den Japaner Nakano mit:6,:2,:2, 623. Mittel⸗ und Niederrhein tragen am 2. November in Köln einen Gaukampf im Boxen aus. Die letzte Begeg⸗ nung wurde von der niederrheiniſchen Staffel mit 917 gewonnen. 8 Der Schweizer Nicod wird beim Boxländerkampf zwi⸗ ſchen Italien und Deutſchland am 9. Dezember in Rom das Amt des Ringrichters verſehen. Der Bor⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und dem Protektorat Böhmen und Mähren, der am 26. November ſtattfindet, wurde nach Dresden vergeben. Berlins Fußball⸗Elf zum Städtekampf gegen Bukareſt am kommenden Sonntag in der rumäniſchen Hauptſtadt ſteht wie ſolgt: Jahn; Appel⸗Krauſe; Buchmann⸗Boßmann⸗ Goede; Engelbracht⸗Dahms⸗Berndt⸗Fabian⸗Saliſch. HAMDEIs- UnD WIRTScMHAETs-XEHMTune Fesie Siimmung bei ſilüssigem Geldmarki Fast durchweg Kursbesserungen durch Kauſaulirãge Berlin, 15. November. Die Grundſtimmung an den Aktienmärkten war bei Er⸗ öffnung der Mittwochbörſe als feſt zu bezeichnen. Die Um⸗ ſätze bewegten ſich etwa im Rahmen der Vortage, jedoch ſetzten ſie ſich faſt ausſchließlich aus Kaufaufträgen zuſam⸗ men. So erhielten von den 88 amtlich notierten variablen Aktienwerten bei Feſtſetzung der erſten Kurſe nur ſechs eine niedrigere Notiz. Hierzu trägt die weiterhin flüſſige Geldmarktlage bei, die auch dazu führte, daß die aufliegende RWe⸗Anleihe im Betrage von 25 Mill./ bereits Anfang dieſer Woche voll untergebracht war. Um nicht einen großen Teil von Zeichnungen ausfallen laſſen zu müſſen haben die zuſtändigen Stellen eine Aufrundung des Anleihe⸗ betrages zugelaſſen. Am Montanmarkt ſtiegen Harpener und Rheinſtahl um je 0,25, Hoeſch um 6, Vereinigte Stahlwerke um 9s und Klöchner um 0,75 v. H. Braunkohlenwerte lagen gut be⸗ hauptet. Am Kaliaktienmarkt ſtiegen Kali⸗Chemie um 1 v. H. Bei den chemiſchen Papieren notierten Farben mit 159.50 um 0,25 v. H. höher. Gummi⸗ und Linoleum⸗ werte veränderten ſich kaum. Am Markt der Elektro⸗ und Verſorgungsbetriebe erzielten Rheiniſche Elektrizitäts⸗AG. mit plus 1, Ilſe⸗Schleſien mit pbus 2 und Akkumulatoren mit plus 1,25 v. H. die größten Steigerungen. Ferner kamen Deſſauer Gas 0,50, Geſfürel, Schuckert /ſowie Sie⸗ mens um je.75 v. H. höher an. AEG. und RWeE. ge⸗ wannen je 0,25 v. H. Niedriger lagen Charlotte Waſſer um 7 und Waſſer⸗Gelſenkirchen um 7 v. H. Bei den Kabel⸗ und Drahtwerten wurden Feltem uan 76, bei den Bauwerten Berger um 1 v. H. heraufgeſetzt. Autoaktien lagen gehalten. Die Anteile von Maſchinenbau⸗ fabriken wurden mit Ausnahme von Schubert u. Salzer (minus 1,50 v..) höher bewertet. So ſtiegen Demag um 0,50 und Rheinmetall Borſig um 9é v. H. Zu erwähnen ſind noch von Dextilwerten Bemberg mit plus 1,25 ſowie Stöhr mit minus 2,50, ferner Süddeutſche Zucker mit plus 1,75, Aſchaffenburger Zellſtoff mit minus 1 und Dortmunder Union mit minus 1,50 v. H. Am variablen Reutenmarkt blieben die Reichsaltbeſit⸗ anleihe und die Gemeindeumſchuldung mit 135,90 bzw. 9975 unverändert. Stenergutſcheine 1 wurden etwas höher bewertet. Man nannte: Dezember 99,675 bis 70, Januar 99,15, Februar 98,80 bis 85, März 98,65 bis 70, April und Mai je 95,575 bis 98,60. Im Verlaufe erhielt ſich für Aktien der ſeſte Grundton. Ueberwiegend kam es weiter zu Kursſteigerungen, die im weſentlichen bis zu 0,75 v. H. betrugen. Von den ſpäter notierten Papieren ſtiegen Mansfeld um 2, während Holz⸗ mann um 1,25 v. H. nachgaben. Im variablen Reutenverkehr erreichte die Altbeſitzanbeihe eineen Stand von 136. Am Kaſſarentenmarkt ſanden Hypotheken⸗Pfandbrieſe bei ruhigem Geſchäft und gutbehaupteter Stimmung weiter Käufer. Liquidations⸗Pfandbriefe bröckelten eher ab, Kom⸗ munal⸗Obligationen lagen ſtill. Bei den Stadtanleihen fielen 26er Dresden⸗Gold durch eine Steigerung von 4 v. H. auf. Sonſt blieb das letztgenannte Marktgebiet ver⸗ nachläſſigt. Provinzanleihen waren meiſt gehalten. Ooer Brandenburg gingen jedoch um 7 v. H. zurück. Bei den Altbeſitzanleihen ſtellten ſich Schleswig⸗Holſtein gegen letzte Notiz um 1 v. H. höher. Im übrigen beſſerten ſich Dekoſama 2 gegen letzten Kurs um v.., während dto. 1 um 74 und 3 um 16 v. H. nachgaben. Staats⸗ und Länderanleihen hatten freundliche Tendenz. Reichsanleihen waren behauptet. Für Induſtrie⸗Obligationen überwogen bei unregelmäßiger Entwicklung Beſſerungen. Der Privatdiskontſatz wurde bei 276 v. H. belaſſen. Am Geldmarkt lauteten die Sätze für Blankotagesgelb weiterhin unverändert 176 bis 2 v. H. Von Baluten errechneten ſich der Schweizer Franken mit 56,00, der Belga mit 50,75 und der hollöndiſche Gulden mit 182,35. Berlin, 15. Nov. Argentinien 1 Pap.⸗Peſo 0,578 G, 0,582 Br. Die übrigen Deviſennotierungen unverändert. ⸗: 9 8 93 — ◻ 10 10 Hiu/: 8 8 II Luftschutzlampen(den Vorschriften entsptechenc) terleichtern infolge ſhrer Viekeitigen Vewendungs- Le 8 q T. 2 EN möôglichkeſt die Verqunklung der Wohnräume) K U h 5 100 h EI K E fobiiket Bosch, BBc, klexttolux und Frigideite 5 Heidelberger Stiéße, P7, 25 Nhniuulabluo- Fernsprecher Nr, 547 21 Hobeltransporte Lagerung, umzüge Prommersberger Dr. Malbach zannarzt Iodes-Anzeige Mannheim, P 7, 16 Nach schwerer Krankheit ist unsere liebe Mutter, Praxis wieder erötfnet loba- Grohmutter, Schwiegermutter und Tante fien Sprechstunden-12 u.-6, Tel. 260 31 .18 200 Alüͤgabe von Kakaopulver uſw. Für die Zeit bis zum 19. November 1939 erhalten Kinder bis zu 14 Jahren 62,5 Gramm Kakaopulver, Schokoladenpulver oder kakao⸗ pulverhaltige Miſchung. 5¹1 Die Ausgabe kann ab ſofort auf den Ab⸗ ſchnitt F 4 der Reichsfettkarten für Kinder bis zu 6 Jahren und für Kinder von—14 Jahren erfolgen. Stüdt. 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November, 0 d d M tt laden, M 4. 10 13 Uhr, Statt. 29949 br +I E ll 6 Ruf 21295 find. liebev. Aufnahme mit Fam.⸗ Botenof für feinste Prrar- Anſchluß in Waldhaus, Landhaus.]J beiiang. mäßig. Prrisen Darmſtabt⸗Eberſtadt, Franken⸗.— 28 570 ſteiner Straße 152. 95 folt t wieder. Keine Farbe. Vorzügliches Durch einfaches Einxeiben mit„Laurata“ erhalten ſie ihre Jugendfarbe und ⸗Friſche fall, garantiert unſchädlich. Gibt keine Flecken u. Mißfarben.„Laurata“ wurde mit gold. Medaille ausgezeichnet. Original⸗ u beziehen durch: Drogerie und Parfümerie Kudwig& Schütthelm, 0 4. 3 Filiale Friedrichsplatz 19, Drogerie Friedrich Bedes G 2. 2 2 9¹7 Hauen Haaren aarpflegemittel auch geg Schuppen⸗ u. Haaraus⸗ Flaſche.90 RM., ½ Flaſche.70 RM. und Porto 7E TrER d05 Groſi Nochfolger Marktpiatz F Z,6 Anzeigen baben in der NM2 auten Eriola! geschòͤſt io. behrlich bei allen läſtigen Folgen übermäßiger Schweiß⸗ abſonderung. 75 Pfg. Efaſit⸗Tinktur hochwirkſam bei Hühneraugen, Schwielen und Hornhaut. 75 Pfg. 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Betriebslührung und Celolgsdialt der Meuen Mannbeimer Zeiiung Dr. Frita Bode& Co. Mannheim, Rheinsiraßei NS⸗Frauenſchaft Achtung, Ortsfrauenſchaftsleite⸗ rinnen! 16. 11., 15 Uhr, wichtige Beſprechung in L 9, 7. Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft. 16. 11., 15 Uhr, wichtige Schulung für ſämtl. Abteilungsleiterinnen und Vertrauensfrauen betr. haus⸗ wirtſchaftl. Jahr in L 9, 7. Erlenhof. 15. 11., zwiſchen 15 u. 17 Uhr, Abrechnung bei Dietz, Zeppelinſtraße 36. Abt. Jugendgruppe Jugendgruppe Schlachthof. Am 15. 11., 20 Uhr, nehmen ſämtliche Mädel am Gemeinſchaftsabend der NSß im Gaſthaus„Zur Oſtſtadt“, [(Seckenheimer Straße 126, teil. Jugendgruppe Deutſches Eck. Am 16. 11., 20.15 Uhr, Gemeinſchafts⸗ abend bei Kobberger, 8S 1 Nr. 16. Material mitbringen. Die Deuiſche Axbeitsfront Kreiswaltune'heim. Rheinstr. 3 Berufserziehungswerk Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, dem 16. November vormittags 11 Uhr im hiesigen Krematorium statt. 8 0 4, 89 (4A. Kaufmänn. Lehrgemeinſchaften. [Abſchlußtechnik Nr. 561, Durch⸗ ccchreibebuchführung Nr. 562. Lohn⸗ buchführung Nr. 564, Schwierige Buchungsfälle und Bilanztechnik Nr. 565, Bilanzkritik u. Reviſion Nr. 566. Dieſe Lehrgemeinſchaften beginnen nächſte Woche. Anmel⸗ dungen hierfür werden noch ent⸗ gegengenommen. B. Techniſche Lehrgemeinſchaften. Fachzeichnen 1/19/2. Die Lehr⸗ gemeinſchaft beginnt am Donners⸗ tag, 16. Nov., 19 Uhr, Zimmer bös, Aufgang A. Werkſtoffkunde 1 u. 2. Die Lehr⸗ gemeinſchaft beginnt am Donners⸗ tag, 16. Nov., 10 Uhr, Zimmer 52, Aufgang A. Die Intereſſenten(Maſchinen⸗ ſchloſſer) wollen ſich am Donners⸗ tag, 16. Nov., 17.30 Uhr, Zimmer Nr. 47, Aufgang A, im Berufs⸗ erziehungswerk, 0 4.—9, ein⸗ finden. Mannheimer Volkschor Mittwoch, 15. 11., 20 Uhr: Probe für Frauen in den Germania⸗ ſälen; Freitag, 17. 11., 20 Uhr: Probe für Männer in der Lieder⸗ tafel; Sonntag, 19. 11., 14.30 Uhr: e in den Germania⸗ älen. Kraft durch Freuee Heute abend ſpricht in der „Harmonie“, D 2, 6. um 20 Uhr General d. 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