—— Welt geſpielt haben als die Franzoſen 0 ſelbſtverſtändlich, daß in dieſem Komitee Frankreich Erſcheinungsweiſe: Wochentlich 7mal Bezugspreiſe: Frei Haue monatlich 170 Mk und 30 Pig Trägerlohn in unſeren Geſchäſtsſtellen abgeholt.70 Mk. durch die Poſt.00 Mk einſchl Poſtbef⸗Gebühr Oierzu 36 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen Waldhofſtr 12 Kronprinzen⸗ ſtraße 12 Schwetzinger Straße 44 Meerfeldſtraße 13 Ne Fiſcher⸗⸗ ſtraße i Fe Hauptſtr 55 W Oppauer Sir ⸗ Se Freiburger Str 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 fud folgend Monat erfolgen S2 Neue Mannheimer Seitupig Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Er Opu Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 12 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familten- und aleinan zeiaen ermäßate Grundorelſe Allgemein gültia iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 10 Bet Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlet Nachlaß aewährt für Anzeigen in beſttmmten Ausgaben und für ſernmündlich erteilte Aufträge Keine Gewähr an beſonderen Plätzen Gerichtsſtand Mannheim. 150 Jahrqana Dienstag. 21 November 1030 Nummer 484 12 Schilie mit 245000 lonnen zur Untersuchung in deutsche Häfen eingebracht chos Obae bommunb muluul (Funkmeldung der NMz.) + Berlin, 21. November. Im Weſten an einzelnen Stellen der Frout geringe Spähtrupptätigkeit und ſchwaches Artilleriefener. Die deutſche Luftwaffe ſetzte am 20. November ihre Aufklärung gegen die feind⸗ lichen Staaten fort. In England wurden Scapa Flow, Schottland und Südengland, in Frankreich der Raum nördlich Paris aufgeklärt. Trotz feindlicher Abwehr führten die Flug⸗ zeuge ihre Aufträge planmäßig durch. In den Monaten September und Oktober haben deutſche Ueberwaſſerſtreitkräfte gemein⸗ ſam mit Luftſtreitkräften in der Oſt⸗ und Nord⸗ ſee mehrere hundert Handelsſchiffe auf Baunware unterſucht. Während zahlreiche Schiffe unmittelbar nach der Unter⸗ ſuchung in See freigelaſſen werden konnten, da ſie keine Bannware an Bord hatten, ſind ins⸗ geſamt 127 Schiffe mit 245455 Brutto⸗ regiſtertonnen in deutſche Häfen zur genaueren Unterſuchung eingebracht wor⸗ den. Soweit nicht Schiff und Ladung der Be⸗ ſchlagnahme verfiel, wurden ſie wieder frei⸗ gelaſſen. Flieger über England und Frankreich dub London, 20. November. Ueber dem Weichbild Londons, über Eſſex und Südkent wurden am Montag Flieger geſichtet. Anb Paris, 20. November. In Lyon und im Rhonetal wurde am Montagvor⸗ mittag.55 Uhr bis 10.20 Uhr Fliegeralarm gegeben. Auch in der Normandie heulten um 10.25 Uhr die Um 11.10 Uhr erfolgte das Entwarnungs⸗ gnal. Frankreichs Unterwerfung unter England Alle Währungs- und Handelsfragen (Drahtbericht unſ. Berner Vertreters) — Bern, 21. November. Es kann nicht weiter Wunder nehmen, daß die wirtſchaftlichen Maßnahmen, die der oberſte Kriegs⸗ rat der Alliierten in London beſchloſſen hat, von der franzöſiſchen Preſſe in allen Tönen gefeiert werden. Ueber alle Währungs⸗, Import⸗ und Export⸗ ſragen, die England oder Frankreich angehen, ebenſo wie über Fragen der Seetransporte ent⸗ ſcheidet nunmehr ein mit allen Bollmachten aus⸗ geſtattetes engliſch⸗franzöſiſches Komitee. Da aber bekanntlich die Engländer als Handels⸗ volk unbeſtritten bisher eine größere 98 5 iſt e der Geführte und England der Führende iſt. Dieſe Tatſache iſt auch wohl dem franzöſiſchen Volk be⸗ wußt, und deshalb bemüht ſich die Preſſe ſehr, die öfſeniliche Meinung mit dem Hinweis auf die „Einigkeit“ zu beſänftigen. So ſicher es in dieſem Zuſammenhang auch iſt, daß Frankreich nicht nur auf wirtſchaftlichem ſondern auch auf geiſtig⸗mora⸗ liſchem Gebiete weiter den Engländern opfern muß, ſo muß man erfahrungsgemäß ſehr viele Frahezeichen machen wenn man daran denkt, ob England auch Frankreich gewiſſe Dinge zu geben bereit iſt. Streit um das gemeinſame Euftkommando (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 21. November. Die Einrichtung eines einheitlichen Oberbefehls über die engliſche und die franzöſiſche Luftwaffe ſtößt auf Schwierigkeiten. England, das immer un⸗ gehemmter die Tendenz entwickelt, Frankreich von einem Bundesgenoſſen in einen Vaſallen zu ver⸗ wandeln, erſtrebt als nächſten Schritt in der Politik, unter dem Vorwand der Solidarität beider Länder, das Oberkommando über die franzöſiſche Luftwaffe in die eigene Hand zu bekommen. Entſprechende Meldungen wurden Ende voriger Woche in die Preſſe lanciert. Frankreich, das ſich auf wirtſchaftlichem Gebiet in jüngſter Zeit widerſtandslos in die engliſchen Anſſaugungstendenzen geſügt hat, wehrt ſich je⸗ doch energiſch gegen eine ſo weitgehende Auf⸗ opferung ſeiner militäriſchen Handlungs'reiheit, wie ſie von England gefordert wird. Der Luft⸗ fahrtſachverſtändige der„Times“ muß jetzt zu⸗ geben, daß noch keinerlei Entſcheidung über die Einrichtung eines zeutralen Oberbefehls über die Luftwae der beiden Länder gefallen ſei. Die Luftſtreitkräfte der'beiden Verbündeten, ſo ſchreibt der Korxeſondent, operieren unter Bedin⸗ gungen, die das Problem eines zentralen Komman⸗ dos ſehr ſchwierig geſtalteten. Obwohl es theoretiſch möglich ſei, die Luftſtreitkräfte, die in Großbritan⸗ nien und diejenigen, die von Stützpunkten in Frankreich aus operierten, zuſammenzugruppieren, ſo beſtünden doch vom Standpunkt praktiſcher Er⸗ fahrungen aus Einwände. Dieſe Bemerkung der„Times“ erklären nur un⸗ genſgend die'ntergründe des Konfliktes, der in der Frage des Luftwaſſen⸗Befehls entſtanden iſt. Vor Kriegsonsbruch konnte man in Enaland Er⸗ örterungen hören, daß die militäriſche Hilfe, die England im Kriegsfalle an Frankreich zu leiſten ſollen gemeinſam eniſchieden werden! habe, in einem entſcheidenden Stadium des Krieges weniger wichtig werden könne als die militäriſche Hilfeleiſtung, die umgekehrt Frankreich an England auf engliſchem Boden zur Verteidigung der britiſchen Inſel leihen müſſe. Die engliſch⸗ franzöſiſchen Meinungsverſchieden⸗ heiten über dieſe Fragen ſind nie gelöſt worden. Vorläufig ſind ſolche Umſtände, die die theoretiſche Beeinfluſſung zu einer Fvage von praktiſcher Be⸗ deutung machen könnten, noch nicht entſtanden. Aber die Militärs haben den Eventualfall im Auge be⸗ halten. Die Auseinanderſetzungen haben ſich ſo zu⸗ geſpitzt, daß die Frage auf der Sitzung der ſogenann⸗ ten oberſten Kriegsrates am Freitag in London zur Sprache gebracht worden iſt. Eine Einigung ſchei⸗ terte daran, daß die Franzoſen ſich auſ militäriſchem Gebiete die Möglichkeit ſelbſtändiger Entſcheidungen offen halten wollen. England andererſeits gibt ſeine Bemühungen nicht auf. Die Frage iſt ver⸗ tagt worden. Dies iſt nicht der erſte, aber einer der ſchwerſten Konflikte zwiſchen den hohen Mili⸗ tärs der„Alliierten“ in dieſem Kriege Hore Beliſha bei Daladier dub. Paris, 20. November. Miniſterpräſident Daladier hat ſich Montagmittag in das Hotel des britiſchen Kriegsminiſters Hore Beliſha begeben, um an einem Eſſen teilzunehmen. Anſchliezend ſand zwiſchen Daladier, Hore Beliſha und ihren Mitarbeitern im Kriegsminiſterium eine Konferenz ſtatt. Staatsvertrag Deutſch'and⸗Slowalei Ueber die der von den Polen geraubten ſlowakiſchen Gebiete [(Funkmeldung der N M.) + Berlin, 21. November. „Wie vor kurzem bekanntgegeben wurde, hat der Führer der flowakiſchen“ Regierung zugeſagt, daß Deutſchland die von der ſlowakiſchen Regierung gel⸗ tend gemachten Wünſche wegen der Wiedervereini⸗ gung der von dem früheren polniſchen Staat in den Jahren 1920, 1924 und 1938 in Beſitz genommenen Gebietsteile mit der Slowakei erfüllen werde und daß die Rückgliederung der Gebiete durch einen Staatsvertrag zwiſchen Deutſchland und der flowa⸗ kiſchen Republik geregelt werden ſolle. Dieſer Staatsvertrag iſt inzwiſchen fertigeſtellt und Diens⸗ tag im Auswärtigen Amt durch den Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop und dem ſlowa⸗ kiſchen Geſandten, Cernak, unterzeichnet worden. Zehn Schiffe an einem Wochenende Mehr als 38 000 1 ſind in dieſen Tagen Minen zum Opfer geſallen (Funkmeldung der NM3Z.) — Brüſſel, 21. November. Wie in London mitgeteilt wurde, ſind während des letzten Wochenendes insgeſamt zehn Schiffe, darunter vier Neutrale, von zuſammen mehr als 38 000 Tonnen, das Opfer von Minen geworden und geſunken. Wieder ein Engländer! dnb London, 21. November. Der 4258 Tonnen große engliſche Dampfer„Pen⸗ ſilva“ wurde— wie Reuter meldet—„durch feind⸗ liche Einwirkung“ verſenkt. Die Beſatzung ſei gerettet. Der Verluſt des Simon Volivar“ (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 21. Nov. Als neues Zeichen der Beruhigung Hollands über die internationale Lage wurde geſtern die Aufhebung der Urlauberſperre in der holländiſchen Armee bekanntgegeben, die vor etwa zehn Tagen verkündet worden iſt. Der Berliner holländiſche Geſandte wurde geſtern ron Königin Wilhelmine in Audienz empfangen. Die geſtrige holländiſche Abendpreſſe gibt in ihren Leitartikeln den ſchmerzlichen Empfindungen des holländiſchen Volkes über den Verluſt des „Simon Bolivar“ Ausdruck. Das„Handels⸗ blad“ weiſt darauf hin, daß für ein ſeefahrendes Volk wie die Holländer, ein Krieg, den andere Mächte führten immer Gefahren mit ſich bringe. Der„Telegraaſ“ veröffentlicht eine Aeußerung des holländiſchen Marineattachés in London zu dem Unglück, in der bedauert wird, daß die holländiſchen Handelsſchiffe entgegen dem Rat der holländiſchen Kriegsmarine nicht mit Minenräumgeräten aus⸗ gerüſtet ſeien. Däniſche Aeberlegungen und Feſtſtellungen EP. Kopenhagen, 21. November. Die däniſche Preſſe wirft im Zuſammenhang mit dem Untergang des„Simon Bolivar“ die Frage auf, wie unter ſolchen Umſtünden ein neutraler Handel mit England überhaupt noch aufrechterhalten werden könne. Dieſe Frage wird für die neutrale däniſche Schiff⸗ ſahrt umſo brennender, als bekannt wird, daß die Minen⸗Zwiſchenfälle des Wochenendes in der Nähe einer Kanalroute erfolgten, die von den neutvalen Schiffen benutzt werden muß, wenn ſie— von den Engländern hierzu gezwungen—„einen der größten engliſchen Kontrollhäfen“ anlaufen. Man fürchtet, daß damit der engliſche Kontrollhafen für den neu⸗ tralen Reeder nicht nur einen Verluſt an Geld und Zeit bedeutet, ſondern auch das Eingehen eines außerordentlich hohen Röikos. Die däniſche Oeffentlichkeit gibt ſich auch nicht mit engliſchen Lügenverſuchen zuſrieden, dieſen Schiffsuntergang auf angebliche deutſche Minen zu⸗ rückzuführen. Vielmehr weiſt man darauf hin, daß ja die Engländer bisher ſelbſt immer behauptet hätten, der Kanal werde vollkommen von der eng⸗ liſchen Flotte beherrſcht. Die Dänen weiſen ironiſch darauf hin, daß die Engländer mit ihren neuen Be⸗ ihre bisherige Propaganda ſelbſt Lügen rafen. Pariſer Pläne und Sorgen (Von unſerem Genfer Sonderberichterſtatter) Genf, 20. November. In wenigen Tagen wird nun das franzöſiſche Parlament wieder zuſammentreten. Damit wird ſich aber nicht das lebhafte politiſche Bild bieten, das zu ſehen man in früheren Zeiten gewohnt war. Der Krieg bringt es ſogar fertig, den franzöſiſchen Parla⸗ mentarismus zu zügeln. Sachlich wird es darum gehen, die Vollmachten der Regierung Da⸗ ladier, die ſie Anſang dieſes Jahres erhielt und die Ende November ablaufen, zu erneuern. Denn wenn ſchon in den vergangenen Monaten Frankreich nur mit Notverordnungen regiert werden konnte, ſo iſt es heute erſt recht ſo. Aber wohl auch nur der Krieg wird es möglich machen, daß der jetzigen Regierung neue Vollmachten verliehen werden, obwohl man von einer Zufriedenheit mit dieſer Regierung wirk⸗ lich nicht ſprechen kann. Letzteres wird ſchon durch einen Blick in den Verſammlungsſaal des Palais Bourbon bewieſen. Die äußerſte Linke, die immerhin 87 Sitze hatte, fehlt vollſtändig. Sie ſitzen nicht etwa im Schmollwinkel, ſondern in den Gefängniſſen des Sandes.—— Der Miniſterpräſident Daladier wird ſeine Re⸗ gierungserklärung abgeben, und darüber hinaus wird ſich nicht viel ereignen. Denn wer würde es wagen, zu reden? Daß die Immunität für Ab⸗ geordnete nichts mehr wert iſt, das bezeugen die opponierenden Abgeordneten in den franzöſiſchen Gefängniſſen. Deshalb aber wird kein Abgeordneter den Mut finden, irgend etwas zu ſagen, obwohl es eine beachtliche Anzahl franzöſiſcher Parlamentarier gibt, die manches ſagen möchten. Ganz allgemein geſehen, kann man ſagen, daß die franzöſiſchen Par⸗ teien eine abwartende Stellung eingenom⸗ men haben. In der kommenden Parlamentsſitzung wird der franzöſiſche Miniſter Reynaud aber auch noch ſei⸗ nen Haushalt unter Dach und Fach bringen wollen, der ſich mit 65 Milliarden Franken, wie man ſo ſchön ſagt,„im Gleichgewicht“ befindet. Man muß aber dann ſofort daran denken, daß die Kriegsausgaben in dieſem Haushalt einfach nicht enthalten ſind. Wer aber ſoll ſie zahlen? Zunächſt dachte man daran, dieſe ungewöhnlich hohen Kriegskoſten durch langfriſtige Anleihen zu decken, deren Verzinſung und Amorti⸗ ſation kommenden Generationen überlaſſen ſein ſollte. Mit dieſem Verfahren hat Frankreich aber ſchon im letzten Weltkrieg ſchlechte Erſahrungen ge⸗ macht, denn bis heute ſind ſeine damaligen Schulden an die Vereinigten Staaten noch nicht zurückbezahlt. Deshalb fordert Finanzminiſter Reynaud eine ſo⸗ fortige Bezahlung— auch der Kriegskoſten. Und zwar ſoll die Hälfte der laufenden Ausgaben durch ordentliche und außerordentliche Steuern gedeckt werden, während der Reſt durch kurzfriſtige Anleihen mit Zprozentiger Verzinſung aufgebracht werden ſoll. Nach menſchlicher Vorausſicht wird aber auch das alles nicht genügen. Ganz abgeſehen von anderen Nachteilen, die der Krieg ſo mit ſich bringt. wird die Seele des franzöſiſchen Bürgers(und Bürger ſind ſie doch alle) dͤurch das Bewußtſein, daß die Steuern ſteigen und die Renten fallen, einen gewaltigen Stoß erleiden. Hungerblockade- ausſichtslos! Das iſt die Feſiſtellung eines amerilaniſchen Forſchungsinſtitutes (Funkmeldung der NM3.) Neuyork, 21. Nopember. Die Hoffnungen der Alliierten auf einen Erſolg ihrer Hungerblockade ſind zum Scheitern verurteilt, — das iſt die Ueberzeugung des alteingeſeſſenen Neuyorker Konjunktur⸗Forſchungsbüros„Standard Statiſtic Company“. Unter ſorgfältiger Abſchätzung aller militäriſchen und wirtſchaftlichen Möglichkeiten ſtellt dieſes Büro in einem auch im Finanzteil vieler Zeitungen abgedruckten Bericht ſeſt, daß Deutſchlands Ernährungslage heute trotz gewiſſer Mängel weſentlich beſſer ſei als 1914, daß dieſe Mängel aber keineswegs auf die Blockade der Alliierten, ſondern auf die Deviſenlage zurück⸗ zuführen ſeien. Da Deutſchland und Rußland in dem geſamten hauptſächlich landwirtſchaftlichen Oſtenropa maß⸗ gebend ſeien, hätten die Alliierten nur geringe Ausſichten, Deutſchland durch ihre Blockade aus⸗ zuhungern. Die Flotten Englands und Frankreichs köͤnnten Ver: ladungen aus Rußland, Italien, Ungarn, dem Bal⸗ kan und dem Baltikum nach Deutſchland nicht ver⸗ hindern. Angeſichts der Tatſache, daß Mangel an Lebensmitteln 1918 zum deutſchen Zuſammenbruch beitrug, habe Deutſchland ſchon ſeit Jahren weit⸗ reichende Gegenmaßnahmen getroffen, um die Wie⸗ derholung einer ſolchen Situation zu verhindern. Das Büro, deſſen Analyſen in der amerikaniſchen Geſchäftswelt ſtark beachtet werden, untermauert ſeine Feſtſtellungen mit zahlreichen ſtotiſtiſchen An⸗ gaben und kommt dabei zu ähnlichen Schlußfolge⸗ rungen, wie kürzlich auch die bekannte„Foreign Polit Aſſociation“. Abſchließend wird Harauf hin⸗ gewieſen, daß Deutſchland auch größere Abſatzmärkte habe als 1914. Engliſche Sperrballone fliegen bis Lappland. Ein engliſcher Sperrballon ging Sonntag in Muonio in Vappland nieder. Frankreich muß Tabakpreiſe um 30 v. H. ern höhen. Das franzöſiſche„Journal Officiel“ ver⸗ öffentlicht einen Erlaß, der eine faſt 30prozentige Erhöhung aller Tabakpreiſe vorſieht. —— 2. Seite/ Nummer 484 Neue Mannheimer Zeitung Dienstag, 21. November 1989 Das Blaue vom Himmel heruntergelogen! Eine Blütenleſe aus den feindlichen Lügenberichten der letzten Tage dib Berlin, 20. November. Die Lügenkampagne, die ſchon ſeit geraumer 3* engliſcher Seite gegen Deutſchlaud ge⸗ ührt wird, hat in den letzten Tagen Formen angenommen, die jedes Maß überſchreiten, Der Zweck dieſer Häufung unſinniger Erfindungen iſt der Verſuch, erſtens die Welt irrezuführen, Zweitens den Mut der Völker Englands und Frankreichs, die man in den Krieg gehetzt hat, ſe ſtärken, drittens die Neutralen zu beeinſluſ⸗ en und viertens die innere Front in Deutſchland als ſchwach hinzuſtellen. Darüber hinaus iſt aus manchen Lügenmeldungen die Abſicht zu erkennen, aus einem eventuell herausgelockten deutſchen Dementi Rückſchlüſſe zu ziehen auf weitere deut⸗ ſche Pläne und Abſichten. Deutſchland hat den Erfindern jener Lügen⸗ —8 7 nicht den Gefallen getan, ihre abſur⸗ den Behauptungen zu dementieren. Damit aber einmal klargeſtellt wird, mit welcher primitiven Dummheit und grenzenloſen ge⸗ logen wird, geben wir im folgenden eine Liſte alberner Falſchmeldungen, die ein Dementi nicht verdienen, weil ſie den Stempel der Unwahr⸗ haftigkeit deutlich zur Schan tragen. Die Liſte kann keinen Auſpruch auf Vollſtändigkeit erheben und ließe ſich mit geringer Mühe vervielfachen. Da gab die franzöſiſche Nachrichtenagentur Ha⸗ vas am 3. November die Meldung aus, daß die Geſtapo eine neue Abteilung zur Ab⸗ Iöſung von Briefmarken von allen in Deutſchland beförderten Brieſen und Poſtkarten ge⸗ gründet habe. Das ſei notwendig geweſen, weil hinter den Marken revolutionäre Parolen geſchrie⸗ ben ſtünden. Am ſelben Tage überraſchte Havas die erſtaunte Oeffentlichkeit durch die Mitteilung. daß die mili⸗ täriſche Führuna in Deutſchland ge⸗ wechſelt habe weil ſie einen Angriffsplan auf Belgien abgelehnt hätte.(Es handelt ſich ofſenbar um denſelben deutſchen Angriffsplan, den Havas ſelbſt vorher aufgeſtellt und gemeldet hatte.) Am gleichen Tage berichtete die Londoner„Daily Mail“, die Geſtapo habe angeoroͤnet, daß alle die⸗ jenigen wieder verhaftet wurden, die während der letzten ſechs Jahre irgendwann einmal in einem Gefängnis oder Konzentrationslager ge⸗ weſen wären. Da ſich Havas durch dieſe„Geſtapo⸗Meldung“ der „Daily Mail“ in den Schatten geſtellt ſah, verſuchte es am 5. November die unſaubere Konkurrenz zu übertrumpfen durch die Mitteilung, über der Ge⸗ ſtapo ſei nunmehr eine Supergeſtapo zu deren Ueberwachnng geſchaffen. Am ſelben Tage kann das Pariſer„Oeuvre“ tolle Kombinationen über angebliche Meinungsver⸗ ſchiedenheiten innerhalb des deutſchen Generalſtabes berichten. Am 10. November bebauptete das Reuterbüro, daß kriegsfeindliche Kundgebungen in Düſſeldorf Hannover, Hamburg und Potsdam ſtatt⸗ gefunden hätten, und daß insgeſamt 18 Perſonen hingerichtet worden ſeien. Am gleichen Tage teilte Reuter mit, daß der Führer nach dem Attentat in unbekannter Rich⸗ tung. wahrſcheinlich nach einer kleinen Ortſchaft Thüringens, abgereiſt wäre. Ebenfalls am 10. November log Havas, daß unter den aus dem Baltikum zurückgekehrten Deut⸗ ſchen in Poſen eine Selbſtmordepidemie herrſche. Gleichfalls am 10. November berichtete Hayas, der Poligeipräſident von Potsdam We⸗ del ſei nach Berlin gerufen worden, um ſich zu ver⸗ antworten. Gleich darauf habe man ſeinen Tod ge⸗ meldet. Der frühere Polizeipräſident von Potsdam Wedel verſtarb ſchon geraume Zeit vorher an Krebs. Am 14. November fand die„Times“ heraus, daß die Paſſanten in Berlin während der Verdunkelung Plötzlich in ihren Taſchen aufreihende Flug⸗ ſchriften fänden. Wahrſcheinlich hat die„Times“ in der Dunkelbeit den Potsdamer Platz mit Picadilly Eireus verwechſelt. Am 14. November wußte„New York Daily News“ als Allerneneſtes zu berichten. daß das ünchener Attentat von dem früheren deutſchen Kaiſer anzeſtiftet worden wäre und daß neun Generäle verßaftet und 12 bekannte Per⸗ ohne Verhandlung erſchoſſen worden Am, üßernächſten Tage hieß es in Londoner„Daily Skeich“. daß nunmehr PrinzZ Max von Baden unter Hausarreſt ſtehe, derſelbe Prinz Max von Baben der genau zebn Jahre und zehn Tage vor dieſer Melduna geſtorben war. Kein Wunder. daß wiederum 48 Stunden ſpäter der„Daun Herold“ harichtet, unter den Führern der Ne DAP wachſe die Unruhe. Der Londoner »„Star“ ging noch einen Schritt weiter und erklärte, die ganze deutſche Aktivität ſei gelähmt, weil in den höheren Stellen einer dem andern nicht traue. Der Londoner Rundfunk füllte die Lücke, die dieſe Meldungen über eine totale Desorganiſation in Deutſchland noch ließen. mit dem aufſchlußreichen Bericht, daß in Wien nunmehr die Markt⸗ rauen ihre leeren Körbe über den Köpfen ge⸗ ſchwenkt hätten. Am 18. November berichtete„Aftonbladet“, daß die alten Adelsdamen in Potsdam aus ihren Stiften auf die Felder hinausgetrieben wor⸗ den wären, um Kartoffeln zu ſammeln. Wem dieſe Meldungen unſinnig erſcheinen, dem ſei mitgeteilt, daß der franzöſiſche Rundſunk geſtern die geiſtvolle Meldung herausgab es ſei den Par⸗ teiführern in Deutſchland verboten worden, ſich in Uniform photographieren zu laſſen. Dieſe Sammlung von Falſchmeldungen zeigt deutlich, wie ſchwach die Poſition der Leute ſein muß, die ernſthaft glauben, ihre Gegner mit ſolchen lügenhaften Behauptungen erſchüttern zu können. Keine Lüge iſt zu gemein diub. Brüſſel, 21 November. Die gemeine Greuellüge, die während des pol⸗ niſchen Felödzuges verbreitet worden war, deutſche Flugzeuge hätten vergiftete Bonbons abgeworfen, iſt jetzt auch in Frankreich übernommen worden. Die franzöſiſchen Militärbehörden in Langres teil⸗ ten der Bevölkerung mit, deutſche Flugzeuge hätten in Papier gewickelte Bon bons abgeworfen. Die Bürgermeiſter der umliegen⸗ den Ortſchaften wurden aufgefordert, die geſamte Landͤbevölkerung unverzüglich auf die Gefahren auf⸗ merkſam zu machen, die der Genuß dieſer Bonbons vor allem für die Kinder mit ſich bringe. Auch das iſt gelogen dnb Berlin, 20. November. Die britiſche Nachrichtenagentur Reuter verbrei⸗ tet Nachrichten, daß in Berlin großer Man⸗ gel an Lebensmitteln herrſche und daß auch vor den Kleiderläden die Menſchen in langen Schlangen anſtünden. Dieſe Meldung iſt eine recht bemerkenswerte Blüte der Reuterphantaſie, hat aber den Nachteil, daß 6 ſelbſt für nicht in Berlin an⸗ ſäſſige Perſonen ohne weiteres als falſch erbennbar iſt. Es iſt bekannt, daß die Verteilung von Lebens⸗ mitteln, die nach einem direkten Zuteilungsſyſtem geregelt iſt und verſchiedentlich höhere Mengen als in England gewährt, völlig veibungslos und ohne alle Stockungen erfolgt. Ebenſo iſt es auch kein Geheimnis, daß in dieſen Tagen zur Erzielung einer gerechten und gleichmäßigen Verteilung von Textil⸗ waren eine Reichskleiderkarte eingeführt wurde und daß bereits ſeit einiger Zeit im Hinblick auf dieſe Regelung die Abgabe der meiſten Textilwaren ge⸗ ſperrt war, ſo daß es allein ſchon aus dieſem Grunde völlig unmöglich war, daß ſich vor den Kleiderläden Schlangen bildeten. Vielleicht darf der Agentur Reuter empfohlen werden, ſich einmal von dem vom Statiſtiſchen Inſtitut in Oxford ausgearbeiteten Ueberblick über die deutſchen Nahrungsmittelvorräte und ihre Quellen zu überzeugen. Dort ſteht deut⸗ lich geſchrieben, daß Deutſchland in bezug auf Ge⸗ treide, Kartoffeln und Zucker von überſeeiſchen Mit⸗ teln völlig unabhängig iſt und ſehr reichlich Vor⸗ räte beſitzt. Auch für eine Reihe anderer Nahrungs⸗ mittel wird eine günſtige Verſorgungslage Deutſch⸗ lands zugegeben. Moskauer Vorwürfe gegen Finnland Die Engländer wollten auch die Finnen auſpuſchen! dnb. Moskau, 20. November. Die TASs veröffentlicht in Form eines Briefes aus Helſinki einen ausführlichen Bericht, der die gegenwärtige Phaſe der ſowjetruſſiſch⸗finniſchen Be⸗ ziehungen kennzeichnet. In dieſem Artikel werden gegen die finniſchen Regierungskreiſe Vorwürfe er⸗ hoben, während der Verhandlungen mit der Sowjet⸗ union eine heftige Kampagne gegen Moskau geführt zu haben. Unter der Maske des Schutzes der Neu⸗ tralität hätten ſie eine wirkliche Vorberei⸗ tung zum Kriege mit der Sowietunion geführt. Bei der Entfachung der Feindſchaft gegen die Ruſſen hätten Vertreter des engliſchen Militärs aktiven Anteil genommen. Die TAS verweiſt in dieſem Zuſammenhang auf die im Jahre 1925 erfolgte monatelange Inſpek⸗ tionsreiſe des engliſchen Generals Kirk, der anlüß⸗ Churchills„Hunnen⸗Rede“ England beginnt ſich allmählich ſeines Mar ineminiſters zu ſchämen! (Gunkmeldung der NM3Z.) + Amſterdam, 21. November. Churchills letzte Rundfunkrede wird jetzt auch von zwei engliſchen Wochenzeitſchriften einer ſcharfen Kritik unterzogen.„Spectator“ ſchreibt ſo in einer Abhandlung u.., Churchills letzte Sonntagsrede habe verſchiedene Stellen enthalten, die man be⸗ dauern müſſe. Churchill ſei es nicht gelungen, die Stimmung ſeiner Landsleute richtig abzuſchätzen. Eine Anklage wie„Hitler und un⸗ nen“ bedeute die Rückkehr zu ſchmähenden Beiwor⸗ ten. Es gäbe aber noch eine andere Stelle der Chur⸗ chillrsde, die in dieſem Zuſammenhang ſehr erwäh⸗ nenswert ſei. Englands Beziehungen zu vielen neutralen Staaten ſeien gerade in dieſem Augenblick beſonders delikat. Nichts hätte in Churchills Rede unkluger ſein können, als von„einer Partnerſchaft, die im ſteigenden Maße Frucht bringen werde“, zu ſprechen, wenn er dabei Italien auf der einen Seite und Großbritannien und Frankreich auf der anderen Seite meine. Eine ſolche Partnerſchaft beſtehe nicht, ſo ſtellt die Zeitſchrift feſt, und die Vorſpiegelung, daß ſie doch beſtünde, ſei ſofort von der italieniſchen Preſſe, die in dieſem Falle Muſſolinis eigene Anſichten wieder⸗ gebe, zurückgewieſen worden. Italien befinde ſich in keinem Falle in einer Partnerſchaft mit Deutſch⸗ lands Feinden. Auch„News Statesman and Nation“ kritiſiert ſcharf gewiſſe Stellen der Churchillrede, indem die Zeitſchrift u. a. ſchreibt, man könne einen Krieg zwar nicht mit zu vorſichtigen Erklärungen, aber auch nicht mit moraliſchen Plattheiten führen. Einen Satz der Churchillrede müſſe man tief be⸗ danern; mit dem Worte Hunnen habe Churchill den Haß deg Weltkrieges wieder zu beleben ver⸗ ſucht von dem man doch angenommen habe, daß —— erwachſene Mann ſich von Herzen deſſen me. 5 8 Ungarn gegen einen Balkanblock „Nichts als übereilte und wieklichteitsferne Kombinauonen' (Funkmeldung der N..) + Bubapeſt, 21. November. Die Frage der Bildung eines neutralen ſüdoſt⸗ europäiſchen Staatenblocks wird heute vom halbamt⸗ lichen„Peſter Lloyd“ einer ſehr eingehenden Kritik unterzogen, die auf die Ablehnung dieſes Planes in ungariſchen Kreiſen ſchließen läßt.„Peſter Lloyd“ meint, es ſei fraglich, ob die neutralen ſüdoſt⸗ europäiſchen Staaten einen Block bilden könnten mit Staaten, die ſich eindeutig mit einer kriegführenden Partei verbunden haben. Ein neutraler Block nuuter Beteiligung eines praktiſch einſeitig ſeſtgelegten Staates ſei ein logiſcher Widerſpruch. Eine übereilte Blockbil⸗ dung würde mit den ungelöſten Fragen, die in dieſer Beziehung beſtänden, eine allzugroße Be⸗ laſtung übernehmen. Als poſiriver Kern bleibe lediglich die eheliche Solidarität verſchiedener in dieſem Gebiet inter⸗ eſſierter Mächte und der Wille, den Frieden in die⸗ ſem Teile Europas ungeſtört aufrechtzuerhalten. Das Blatt ſtimmt ſodann den Aeußerungen ver⸗ antwortlicher jugoſlawiſcher Politiker zu über den GSchweizer Dörfer durch Vergrulſch vernichtet In Schutt und Schlamm liegen Häuſer und Kulturen begraben EP. Genf, 21. November. Eine Unglücksſerie von Naturkataſtrophen hat die Schweiz in den verſchiedenſten Gegenden —8 Vernichtung ungehenrer Werte heim⸗ eſucht. Am ſchwerſten wurde einer der ſchönſten Flecken des ſogenannten ſchweizeriſchen Kaliforniens im Wallis⸗Kanton betroffen. Wo ſich ſonſt weite Apri⸗ koſen⸗Plantagen, ſchattige Kaſtanienwälder und ſon⸗ nige Rebhalden hinzogen, herrſcht jetzt ein unent⸗ wirrbares Durcheinander, nicht weit vom Rhoneknie bei Martigny. Hier wurden ſelbſt große Häuſer unter Strömen von Schlamm, niedergeſtürzten Steinen und Felshalden bis zum Dachfirſt be⸗ graben. Wo jetzt oberhalb des Rhonetales ein ein⸗ —— von Schlamm und Felsmaſſen umgebener chutthaufen den Weg und die gräßlichen Folgen der Naturkataſtrophen anzeigen, ſtand am Samstag früh noch ein blühender Weiler mit Kirche, Häuſern, Ställen, mit zufriedenen Menſchen und mit ge⸗ ſundem Vieh. Im Zeitraum von noch nicht einer Stunde hat der Berg mit Wildwaſſer und Erd⸗ rutſchen den unalücklichen Weiler Saxé faſt ganz vernichtet. Die Naturkataſtrophe iſt die größte der letzten Jaßre in der Schweis überßauyt. Sie wurde am Samstagnacht durch ein Unheil verheißendes Donnern und Grollen des Berges, das ſo ſtark war, daß die Bewohner erwachten, angekündigt. Es ſpielten ſich in der unglücklichen Nacht herzzer⸗ reißende Sdenen unter dem Grollen des Berges, der niederſtrömenden Fluten und dem Hagel des Stein⸗ regeng ab. Mit Mühe wurden die Kinder zuerſt in das Schulßeus erocht. und als dieſes nickc mehr ſicher war, zur Rhoneebene hinuntergeſchafft. Der⸗ weilen näherte ſich der Ortſchaft unter dem Aechzen des berſtenden Berges ein Schlamm⸗ und Schutt⸗ ſtrom, der ſich fächerartig in einer Breite von meh⸗ ſowie aus dem Jura gemeldet. reren hundert Metern ͤͤem Talgrund zuwälzte. Der Raßt Berg Chavalard, ein Ausläufer des Muveran⸗ Maſſivs, ſchien in den Talgrund zu wandern. Ge⸗ waltige Erd⸗ und Felsmaſſen kamen infolge Unter⸗ waſchung des Kallfelſens durch den tagelangen Regen in Bewegung. In Saxé, wo ſich der Erd⸗, Fels⸗ und Schlamm⸗ ſtrum gegen die Häuſer und Mauern wälzte, fielen dieſe in allerkürzeſter Friſt, darunter mehrere drei⸗ ſtöckige Häuſer, wie Streichholzſchachteln zuſammen. Groß iſt auch der Schaden, welcher in den aus⸗ gedehnten Kultuxen angerichtet worden iſt. Ueber 20000 Quadratmeter wertollſter Weinkulturen haben die Wildwaſſer und Felsrüfen bis auf den nackten Fels weggefreſſen. Ganz ſchlimm ſieht es auch in den Kaſtanienhainen und Aprikoſenpflan⸗ zungen aus. Das Dorf Chätaignier entging nur um ein Haar der Zerſtörung. Die Stein⸗ und Schlammlawine machte unmittelbar vor den erſten Häuſern Halt. Nicht yiel weniger ſchlimm hat das Unwetter über das Wochenende in weiteren Kantonen der Eidͤgenoſ⸗ ſenſchaft gewütet. So werden Hochwaſſer aus den Kantonen Schepyz, Glarus. Bern und dem Engadin Die Paßſtraßen wie der Grimſel, der Furka und der Gotthard waren wegen ſchwerſtem Schneeſturm unpaſſierbar. Im Kanton Schwyz glich die Straße zwiſchen dem Muottatal und Schwyz auf Hunderte von Metern einem reißenden Strom. Der Ort Luſtnau wurde wurde durch Hochwaſſer zu einer Inſel. Tag und Nacht ſtehen Feuerwehr und Militär in böchſter Alarmbereitſchaft. Ganz ſchlimm ſieht es in Wallen⸗ ſtadt aus. Hier ſteßen faſt alle Häuſer der Stadt bis in die Parterrewohnungen hinein unter Waſſer. Mehrere Straßen wurden auch im Berner Ober⸗ land durch Erdrutſche blockiert. unbedingten Neutralitätswillen Jugoflawiens, der Ablehnung irgendwelcher Garantien ung der Ber⸗ folgung einer rein jugoſlawiſchen Politik. Ungarn begreife und würdige dieſe Einſtellung in vollem Maße. Die realiſtiſche Einſchätzung dieſer klaren Tatſachen könne die friedlichen Entwicklung in die⸗ ſem Teile Europas mehr nützen als übereilte und wirklichkeitsferne Kombinationen. Zwei Landesverräter hingerichtet Spionane zugunſten Polens mit dem Tode gebüßt (Funkmeldung der NM 3) + Berlin, 21. November. 9 Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt Die vom Volksgerichtshof wegen Landesverrates zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilten Karl und Beruhard Grzebellus aus Laſ⸗ ſowitz(Kreis Tarnowitz bzw. Groß⸗Strehlitz) ſind heute hingerichtet worden. Karl und Bernhard Grzebellus haben gemeinſam mehrere dentſche Staatsgeheimniſſe ausgeſpäht und an Polen verraten. Das Grauen reißt nicht ab Neue Maſſengräber ermordeter Deutſcher in Polen aufgefunden (Funkmeldung der NM3.) Poſen, 21. November. Die Aufdeckung polniſcher Greueltaten, die an wehrloſer deutſcher Zivilbevölkerung in den erſten Kriegstagen begangen wurden, nimmt kein Ende. m Eine Suchkolonne der„Zentrale für die Gräber er⸗ mordeter Volksdeutſcher“ brachte von ihrer Fahrt nach Warſchau und Umgegend ſoeben wieder die er⸗ ſchütternde Kunde von der Aufſindung weiterer aſſengräber, aus denen die Leichen von 45 Volksdeutſchen geborgen werden konnten. Für das Ausmaß der Verſtümmelungen, die polniſches Mordgeſindel ihnen beibrachte, ſpricht die Tatſache, daß nur etwa 30 der Aufgeſundenen identifiziert werden konnten. Die Opfer dieſes Blutrauſches, die zum größten Teil aus der Gegend von Obornik und Gneſen ſtam⸗ men und die bis vor die Tore Warſchaus getrieben wurden, brachte man auf grauſame Weiſe um, als die deutſchen Soldaten den Polen auf den Ferſen waren. Die Ermordeten wurden aus zwei rieſigen Granattrichtern geborgen, in die man ſie wild durch⸗ einander zuſammen mit gefallenen polniſchen Sol⸗ daten hineingeworfen hatte. Jetzt ruhen ſie an würdiger Stätte auf dem Friedhof ien Warſchau⸗ Wola. Rumäniſche Wirtſchaftsdelegation in Rom einge⸗ troffen. Eine rumäniſche Wirtſchaftsdelegation iſt in Rom eingetroffen, um mit Italien Verhandlun⸗ gen über eine Erweiterung des Handels⸗ und Zah⸗ lungsabkommens zu führen. Keine allgemeine Wehrpflicht in Neuſeeland. Neu⸗ ſeeland beabſichtigt nicht, die allgemeine einzuführen, wie aus einer Erklärung des Vertei⸗ digungsminiſters hervorgeht. lich ſeineg Beſuches in Finnland ſich damit gebrüſtet habe, daß er ſelbſt viele Mühe auf die Schaffung der Kriegsbereitſchaft der finniſchen Armee verwen⸗ det habe und daß dieſe ſeine Mühe nicht vergeblich geweſen ſei. Sie rauchen zu viel? Rauchen Sie„besser“ AriKAu 5, Die Lage Drahtber. unſ. Berliner Schriftleituns — Berlin, 21. November. Die Nervoſität der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe infolge der täglich immer umfangreicher wer⸗ denden Uufkakarme in weiten Gebieten der bei⸗ den Länder kommt in einem Bericht der„Neuen Berner Zeitung“ zum Ausdruck. Darin heißt es, die Zunahme der Luftalarme hätten in Frankreich und England die gleiche Wirrung ausgelöſt, nämlich die Ueberzeugung, alles müſſe jetzt noch viel ſchlim⸗ mer kommen. Der Pariſer„Figaro“ verſteigt ſich ebenſo wie der Londoner„Daily Expreß“ zu ge⸗ heimnisvollen Andeutungen. Das Pariſer Blatt ſchreibt:„Unbedingt ſicher iſt in dieſem Krieg nie⸗ manod, auch nicht Frankreich und England.“ Es war hohe Zeit, daß der„Figaro“ zu dieſer Erkenntnis gekommen iſt! Die weit über 3000 Verhaftungen von ſogenannten Kriegsgegnern, die Herr Daladier in Frankreich vorgenommen hat tdie „Baſler Nachrichten“ nannten geſtern abend bereits an 4000 Internierte) beweiſen jedenfalls, daß viele in Frankreich nicht nur die Gefahr erkennen, die dem Land droht, ſondern daß ſie auch die Sinnloſig⸗ keit des Krieges einſehen, den Frankreich für die engliſchen Weltherrſchaftspläne mit dem Blut der Franzoſen führt. Daran ändert auch nichts, daß die engliſche und franzöſiſche Luftwaffe jetzt gemein⸗ ſamem Oberbeſehl unterſtellt werden ſollen, von welchen Plänen die Londoner„Times“ ſchreibt, daß ſie in irgenoͤwelchen Schreibſtuben ausgearbeitet wurden, wo man keine Ahnung davon habe, daß die beiden Luftwaffen doch unter ſehr verſchiedenen Be⸗ dingungen operierten. * Sehr beachtſam iſt ein neutrales Urteit nach Ende des dritten Kriegsmonats. Die Kopenhagener„Politika“ ſchreibt: In dieſen drei Monaten ſollte Deutſchland eingekreiſt werden und ſich ſeines Lebens verzweifelt wehren. Das war der engliſch⸗franzöſiſche Kriegsplan. Am Ende, des dritten Monats müſſe man objettiv zugeſtehen, daß es gerade umgekehrt gekommen iſt. Deutſchland iſt frei und die Gegner müſſen ſich gegen die vernich⸗ tende Tätigkeit der deutſchen U⸗Boote mit allen Mitteln wehren. Im gleichen Blatt wird auch Dr. Leys Aufruf an die deutſchen Arbeiter und Arbei⸗ terinnen als eine Proklamation des deutſchen Wil⸗ lens bezeichnet, im Innern Deutſchland für lange Kriegsdauer unangreifbar zu machen. Keiner unſerer beiden Gegner konnte bisher eine ſo günſtige ſozialpolitiſche Bilanz der erſten drei Kriegsmonate ablegen wie es Dr. Ley in ſeinem Aufruf getan hat. Auch in den ſozialen Großtaten während der erſten oͤrei Monate liegt die abſolute Gewißheit unſeres Endſieges über alle unſeve Feinde. 24. Sehr zum Aerger für England und auch zur Miß⸗ 3 0 Frankreichs kommen ſich Rußland und apan immer näher. Vor drei Monaten noch Kämyfe kriegsſtarker Armeen um eine 950 Ki r lange Grenze, die teilweiſe mit Erbitterung und Ver⸗ nichtungswillen auf beiden Seiten geführt wurden — heute nicht nur Bildung einer gemeinſamen man⸗ dſchuriſchen Grenzkommiſſion, ſondern auch ſchon feſtgelegte Richtlinien für ein japaniſch⸗ ruſſiſches Handelsabkommen, von dem es bis zu einem wei⸗ teren Vertrag der gegenwärtigen Verſtändigung lin Euxopa ſagt man dazu„Freundſchaftsvertrag“) nicht mehr weit iſt. Dafür ſind Englands Machtpoſitionen in Oſtaſien auf dem Ruſſvunkt oßne daß Eno 8 dieſe Entwicklung aufhalten, geſchweige denn ſich wehren kann. Auch hier iſt es ganz anders gekommen, als der Kriegstreiber England glaubte und hoffte. Welch eine Wendung nach drei Monaten Kriegserklärung durch England! Hauptſchriftleiter und derantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbaner. Stellvertreter des Hauptſchriftteiters und verantwortlich für Kutturpokitſk. Theater und Unterhaltung: Cart Onno 5 1 i. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. B. Dr. Franz Wilhelm Koſch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. Franz Wilhelm Koch.— Sport: Willv Mäüller.— Südweſideutſche Umſchau und Bilderdienſt: Fennel, ſämtliche in annbeim. 7 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.. Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger- Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: 1. V. Robert öller. Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 güttig. Eiſenbart.— Handelr Dienstag, 21. November 1939 Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite/ Nummer 484 Unſere Luftſperr⸗ und Feſſelballons nnerhalb der Luftſperrzone im Weſten findet man vielfoch derartige Wald⸗Ballonhalle (PK.⸗Hanſelmann, Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗K.) Das Füllen kann beginnen 2 Waldblöße, möglichſt gegen Fliegerſicht getarnt, wird die Ballonhülle eines Luftſwerr⸗ ou 3 r Füllung ausgebreitet. (PK.⸗Hanſel mann, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Eine Zigaxettenpauſe (Trbotz ihres ſchmeren Dienſtes ſind unſere Mörſerkanoniere immer bei guter Laune und laſſen ſich übre Zigarette wohl munden. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Muſizierſtunde zum Tag der Hausmuſik — In der Muſikhochſchule „Nun exſt recht Hausmuſtk“, beißt die Doſung, die Prof. Dr. Peter Raabe zum diesmaligen Tag der deutſchen Hausmuſik ausgegeben hat, und hier an der Wiege klaſſiſcher Sinfoniegeſtaltung handelte man darnach. Die Stamitz gaben den Ton an, und weitere Inſtrumentalmuſik der in die Muſikgeſchichte eingegangenen Mannheimer und Wiener Schule des 18. Jahrhunderts gab der Erſten Muſizier⸗ ſtunde des Konſervatoriums der Muſik⸗ Hochſchule ſinnvollen Inhalt. Martin Schulte, der angeſehene Pianiſt, Kom⸗ poniſt und Klavierlehrer der Hochſchule, begründete einleitend vor dem überfüllten Kammermuſikſaal überzeugend, warum man den Tag der Hausmuſik hier nicht als„Konzert“, ſondern als„Muſizier⸗ ſtunde“ feiere, geſtaltet nicht von Studierenden der Hochſchule, ſondern vom Nachwuchs, der zu gemüt⸗ lichem Muſizieren möglichſt nicht einzeln, ſondern in der Gemeinſchaft hervortritt. Eben darum lauſch⸗ ten alle, die ihr Penſum abgewickelt hatten, im ver⸗ trauten Kreis zuſammenſitzend. den Leiſtungsproben der folgenden Muſizierkameraden. Vertreten waren in der langen Liſte der vielen Vortragsſtücklein die Klaſſen Baum, Rehberg, Simon, Schulze, Kaufmann, Franz Müller, Schery und Reimann. Trotz des wohlbegreiflichen Lampenfiebers gabs kaum— Verſager, ſondern im Gegenteil viele recht bübſche Einzel⸗ und vor allem Gemeinſchaftsleiſtungen. 4l Dr. Fritz Haubold. Ein Hauskonzert in der Gedok Die Gedock feierte den Tag der Hausmuſik „durch einen wohlgelungenen bunten Konzer t⸗ Nachmittag im Caſino⸗Saal zugunſten des Kriegs⸗Winterhilfswerkes. Ein ſorafältig zuſam⸗ mengeſtelltes Programm, die Mitwirkung von Max Baltruſchat vom Nationaltheater und Kapell⸗ meiſter Scocic ſowie einer Reihe von Künſtlerin⸗ nen aus dem Kreiſe der Gedok hatten im muſikfreu⸗ digen Publikum lebhaftes Intereſſe geweckt. Der Saal war gut beſucht, und die Darbietungen fanden reichen, wohlverdienten Beifall. Zwei ſchöne-capella- Terzette altdeutſcher Volksweiſen. Harunter die badiſche Volksweiſe„Klinge lieblich und ſacht“, von Fohanna Pfäffle, Lotte Boyp und Katinka Neugebauer vorgetragen, eröſfneten ſtimmungs⸗ voll die Vortragsfolge, die ſpäter mit weiteren rei⸗ zenden Terzettgeſängen des gleichen Trios reizvoll bereichert wurde. Hedwig Erl ſang, von Erna Roebig, Toepel begleitet, mit beſtem Erfolg Mozarts„Alleluja“ und eine Arie desſelben Kompo⸗ niſten aus dem„Schauſpieldirektor“ und(im zweiten Teil des Prorramms) die Arie der Frau Fluth aus den„Luſtigen Weibern“. Den Gipfelpunkt der voka⸗ len Darbietungen bildeten die beiden von Max Bal⸗ truſchat wirkungsvoll geſungenen Stücke„Es blitzten die Sterne“ aus„Tosca“ und„Von Apfel⸗ blüten ein Kranz“, wobei Adalbert Scocic den Sänger feinfühlig am Flügel begleitete. Die Celi⸗ ſtin Cläre Beierlein⸗Buchwald und die Pia⸗ niſtin Erna Roebig⸗Toeyel erfreuten die Zu⸗ hörer durch den vortrefflichen Vortrag eines Andante cantabile von Cui, ferner der Liebesträume von Liſzt (Marched) und eines beſchwingten„Tangſtückes“ von Roſſini. Sehr gefielen auch die von Pvonne Eſtel! unter Aſſiſtenz von Betta Liſt am Flügel mit viel Anmut und Schwung gebotenen Tänze(Puccinis „Wiegenlied“ und„Zigeunerweiſen“) 9 22 Eiſenbart. — 3 Mozart- Reſpighi- Caſella Drei Ludwigshaſener Erſtaufführungen Ludwigshaſen, 19. November. Dem zweiten JG⸗Konzert ging am Vorabend das erſte Städtiſche Sinfoniekonzert voraus, beide mit der in Mann⸗ Heim wohlbekannten römiſchen Geigerin Lilia d' Albore. Mozarts dreiſätzige D⸗Dur⸗Sinſonie(ohne Menuett!) geſtalteten Friderich und ſein Saarpfalz⸗Orcheſter mit liebevollſter Hingabe nach. Dieſem typiſchen Mozart folg⸗ ten zwei der bedeutendſten und feſſelndſten zeitgenbſ⸗ ſiſchen Tondichter Italiens: Reſpiahi und Caſella. Die römiſche Geigerin ſpielte das Concerto gregoriano Ottorino Reſpighis. Es geht melodiſch nicht ganz leicht ein. Dafür entſchädigte das prachtvolle, oſt virtuoſe und tielfach liebliche und ſeelenvolle Spiel der'Albore. Die Hörer überſchütteten den Gaſt am Schlutz mit Beifalls⸗ kundgebungen. Ganz ulnd gar aus dem Häus'chen geriet die Hörer⸗ ſchaft durch die zündende Wiedergabe der virtuos gear⸗ Spaß in der Drehpauſe Der neue Terrafilm„Alarm auf Station III“ wurde gedreht, als die Kirſchen reiften.— Die beiden Hauptdarſteller Guſtav Fröhlich und Jutta Freybe in einer Drehpauſe. (Photo: Terra.) „---------------- beiteten Rhapſodie„Italia“ von Cafella. Wirkungsvolk ſtehen ſich gegenüber die plaſtiſche Schilderung des Lebens auf Sizilien mit der Höllenglut der ſubtropiſchen Sonne und den Schrecken der Schwefelgruben und die Bilder vom Leben am Fuß des Veſuvs, in Neapel und am lebens⸗ frohen Golf von Sorrent. Friderich erſüllte den großen Klaergkörper bei Wiedergabe der ſchönen italieniſchen Vollsweiſen mit ſüdländiſchem Feuer. Dr. Fritz Haubold. Theater und Konzerte in Heidelberg Zu den ausgezeichneten Opernaufführungen, die Heidel⸗ berg dem perſönlichen Einſatz ſeines neuen Intendanten Friederici dantt, beſonders in Mozarts„Entführung aus dem Serail“, geſellten ſich Schauſpiele, die Martin Baumann in ſorgfältiger Regie geſtaltete, wie Hanns Gobſchs„Der andere Feldherr“. Als willkommene Be⸗ reicherung unſeres Opernſpielplanes iſt auch Berdis „Othello“ zu nennen. Infolge der Erkrankung von Generalmuſikdirektor Kurt Overhoff leiteten Gaſtdirigenten die erſten Städt. Sinſonie⸗ konzerte; mit beſonderem Erfolg Baden⸗Badens General⸗ muſikdirektor G. E. Leſſing, der zwiſchen Schuberts „Alfonſo und Eſtrella“⸗Ouvertüre und Beethovens wuch⸗ tiger V. Sinfonie den prächtigen jungen Geiger Siehfried Borries zu Mozarts A⸗Dur⸗Konzert begleitete. Im 2. Sinfoniekonzert, das Kapellmeiſter Fritz Bohne leitete, eroberte ſich Karl Roddewig mit Tſchaikowſkys Klavier⸗ konzert b⸗moll die Herzen der Heidelberger und ſpielte noch Debuſſys zarte Impreſſion„Au clair de lune“. Fr. Baſer. O Syielplanänderung im Nationaltheater. In⸗ folge der Verlegung des Buß⸗ und Bettags auf Sonntag, 26. November, kann die auf morgen Mitt⸗ woch im Nationaltheater für Koͤß⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen angeſetzte Nachmittags⸗Vorſtellung des„Troubadour“ nicht ſtattfinden, und wird deshalb am Dienstag, 28. November gegebn. Hans Weis,„Curioſa“. Noch einmal lateiniſche Sprach⸗ ſpielereien mit Bildern von Hanna Forſter. Popphand in Umſchlag&.60. Ein ſehr nettes, luſtiges und dabei gehaltreiches Büch⸗ lein, das ſich bei allen, die ſich ſchon über die„Jocoſa“ des gleichen Verfaſſers amüſiert haben, viel Sympathien erwer⸗ ben und behaupten wird. Winbauer. Eine Jacht kam von Kopenhagen ROMANVON KURT PEERGANDE Copyright by Carl Duncker, Verlag, 8 Berlin W. 85. Ich mußte auftreten und trat auf. Nie habe ich Othello beſſer geſpielt, auf meine Art, Herr Kom⸗ miſſar, auf meine Art, als geſtern abend. Ich kam herausgeſtolpert— die Leute lachten. Ich öffnete den Mund und wollte raſen— die Leute brüllten! Ich weinte vor Furcht und Angſt— die Leute er⸗ ſtickten vor Lachen! Ich wollte mich umbringen und ſetzte das Gewehr an und wurde ohnmächtig und fiel hin— und die Leute raſten! Man brachte mich hier auf mein Zimmer und entkleidete mich, nur abſchminken wollte mich niemand. Dafür ſtellte man mir eine Flaſche Kognak mit einem Waſſer⸗ glas auf den Tiſch und jemand ſagte dann: „Uebrigens, Cutorius, hat man eine Frau in den Hafen geworfen!“ Warum er es mir ſagte— weiß ich's? Es war ein Kellner, er wollte ſicher nur etwas reden! Ich ſchlief ein, vor Elend und Angſt. Als ich wieder aufwachte, dachte ich nach— und jetzt erſt wurde mir bewußt, weshalb Herta Karl ins Waſſer geſtürzt war! Ich war als Othello ge⸗ ſchminkt, mein Geſicht war rabenſchwarz, das hatte ich vergeſſen, Herr Kommiſſar, und als ſie ſich nun plötzlich dieſem Geſicht in der Dunkelheit gegenüber⸗ ſah, bekam ſie vor Schreck einen Herzſchlag und ver⸗ lor das Gleichgewicht! Iſt das lächerlich oder iſt das nicht lächerlich, Herr Kommiſſar? Sie lachen jeden⸗ falls nicht darüber und das iſt richtig, denn das Geſchick iſt niemals lächerlich! Es iſt grauſam und immer unerbittlich und deshalb niemals lächerlich!“ Cutorius rückte ſein Othellokoſtüm zur Seite und ſetzte ſich erſchöpft auf den Stuhl. Kolbe ließ ihm Zeit, ſich zu erholen.— Kolbe und Cutorius fanden niemand mehr im Hafen, alle waren ſie wieder ins Gemeindeamt zu⸗ rückgegangen, gab ein Fiſcher Auskunft. Als ſie auf dem Amt ankamen, herrſchte Schweigen. „Ich habe noch auf Sie gewartet“, ſagte der Staats⸗ anwalt, als Kolbe eintrat. „Das war auch richtig“, ſchoß es Kolbe heraus. Dann trat auch Cutorius unter die Tür, mit ſcheuen, einfältigen Blicken muſterte er ein Geſicht nach dem anderen. Seine Hand ſtreckte ſich zitternd nach dem Türpfoſten aus. Kolbe ſchob ihm einen Stuhl hin. „So nun ſetzen Sie ſich erſt einmal.“ „Es tut mir leid“, ſprach Cutortus mit leiſer Stimme in Witthans' Richtung,„aber ich konnte nicht früher aufſtehen, ich fühlte mich zu ſchwach, Herr Witthans.“ Dann berichtete Kolbe. Nach ſeinem Bericht wurde das Schweigen noch tiefer. „Entſpricht es ſo den Tatſachen?“ fragte der Staatsanwalt Cutorius. Cutorius beſtätigte es. 75 Witthans ſtarrte auf den hilfloſen, ſchmächtigen Mann, dann ging es wie eine Erſchütterung durch ſeinen Körper, er griff nach der Barriere, um ſich zu ſtützen. Der Staatsanwalt trat auf ihn zu und ſtreckte ihm die Hand hin.„Ich freue mich von Herzen, Herr Witthans.“ Witthans ergrif öie Hand und drückte ſie wortlos. Lampert ſtand vor Dankbarkeit wie ergriſfen. Pünkt⸗ chen hatte ſich geſetzt, die Tränen vannen ihr laut⸗ los übers Geſicht. Von Pützens Platz kam Lachen und Weinen durcheinander. Greta blickte ſtumm gegen den Boden, nur um ihre Lippen lief ein leiſes Zittern. „Unnötig, zu ſagen“, nahm der Staatsanwalt wie⸗ der das Wort,„daß Sie frei ſind, Herr Witthans.“ Witthans' Geſicht bekam langſam Farbe zurück, Lampert ging zu ihm hin, legte ihm die Hand auf die Schulter und rüttelte ihn. Dann verſuchte er mit einem Scherz über ſeine Bewegung zu kommen. „Alt und weiß bin ich an dieſem einen Tag gewor⸗ den, hol's der Himmel.“ Der Staatsanwalt wandte ſich an beide zugleich. „Sie müſſen das Geld ſicherſtellen laſſen, wahr? Sowohl dieſes hier aus Herta Karls Hand⸗ taſche wie auch jenes, das Herta Karl noch auf der Bank hat. Die Ihnen überwieſene Summe, Herr Witthans—“ Witthans unterbrach ihn mit einem ſchwachen Lächeln.„Dieſe Summe ſtelle ich ſelbſtverſtändlich Jul auch zur Verfügung.“ „Ich habe es mir nicht anders gedacht, und auf dieſe Weiſe, Herr Lampert, erleidet Ihre Geſellſchaft nicht keinen Verluſt und eine friedliche Auseinander⸗ ſetzung mit den Aktionären iſt gewährleiſtet. Aber das wiſſen Sie ja alles ſelbſt.“ Wieder eine kleine Pauſe, bis Witthans in ern⸗ ſtem Ton ſagte:„Ich hatte mich vorhin etwas hin⸗ reißen laſſen und bin laut geworden—“ Der Staatsanwalt ließ ihn nicht ausreden.„Sie brauchen ſich wirklich nicht zu entſchuldigen, Herr Witthans. In Ihrer Lage hätten anderen Leuten die Nerven noch ganz anders verſagt, ich habe im ſtillen immer Ihre Beherrſchung bewundert. Mir ſind in meinem Amt vielerlei Arten von Konſtruk⸗ tionen begegnet, das werden Sie mir glauben, aber ich muß Ihnen ehrlich geſtehen, daß niemals ein Menſch böswilliger, und was die Anlage des ganzen großen Verdäachts betrifft, in den Sie dann auch ver⸗ ſtrickt wurden, geſchickter gehandelt als Herta Karl. Sie hatte alles bedacht, mit jeder Möglichkeit gerechnet, und wo man hinſah, alles ſprach geradezu lückenlos gegen Sie. Um ſo froher dürfen Sie nun ſein, daß Sie nun“— der Staatsanwalt ſtockte einen Augenblick—„Ruhe finden werden. Und jene Frau hat nun auch Ruhe vor ſich ſelbſt.“ Sie gaben ſich herzlich die Hände. Dann ſah Witt⸗ hans, wie Greta ſtill hinausging, er sögerte eine kleine Weile und blickte Lampert in die Augen. Lampert konnte wieder lächeln und ſein Geſicht war ſo, als wollte er ſagen:„Das mußt du ja nun wiſſen, was du jetzt tuſt!“ Witthans trat auf den Flur. Er hörte Benno fragen:„Was iſt, Mutter?“ Greta antwortete:„Es iſt alles gut, Bennol Witthans iſt frei!“ „Gott ſei Dank!“ ſtöhnte Benno, um aber im ſel⸗ ben Atemzug zu fragen:„Und Pünktchen?“ „Wird wohl auch gleich kommen, Benno.“ Witthans trat aus dem dämmrigen Flur auf die Straße. Greta blickte zurück, als ſie die Schritte hinter ſich hörte und blieb dann ſtehen, als ſie ihn erkannte. Sie gab ihm die Hand.„Ich freue mich natürlich, Herr Witthans.“ Er hörte die tiefe Be⸗ wegung in ihrer Stimme.„Es ſah böſe aus.“ „Sehr böſe.“ Sie ſchritten ſchweigend nebeneinander her, bis Greta auf einmal ſtehen blieb, den Kopf hob und faſt vorwurfsvoll meinte:„Ich bat Sie, mich mit an den Hafen zu nehmen, aber Sie ſchlugen es mir ab. Was hätten Sie ſich erſpart, wenn Sie mich mitgenommen hätten, Sie wären niemals in dieſen ſurchtbaren Verdacht gekommen und hätten dieſe gräßlichen Stunden nicht durchzuſtehen gehabt.“ Er ſchwieg, nickte und lächelte dann. 7905 nun können Sie wohl wieder guter Dinge ein!“ „Mir iſt nur ein guter Gedanke gekommen“, ant⸗ wortete er.„Damit ich nicht noch einmal Gefahr laufe, Unüberlegtheiten zu begehen, möchte ich Sie bitten, bei mir zu bleiben, Greta.“ Sie ſah ſchnell fort.„Iſt das nicht ſchon wieder eine Unüberlegtheit?“ 25 „Nein, gewiß nicht, und nicht einmal Jul wird darüber böſe ſein. wenn ich auch ſonſt vieles zu hören bekommen werde.“ Sie wandte ihm wieder den Kopf zu, in ihren— Augen glänzte es vor Liebe und Schalk.„Wenn ich bei dir bin, wird es ſchon milder ausfallen, Walter.“— Als Lampert ſich von dem Staatsanwalt verab⸗ ſchieden wollte, ſagte der unvermittelt:„Da fällt mir ein, Herr Lampert, Sie ſind mit der Jacht von Kopenhagen verſchlagen worden. Ich bin auch ein leidenſchaftlicher Waſſerſportler geweſen, wie kam es denn nun zu dieſer Fahrt bei Ihnen?“ Lampert erzählte mit kurzen Worten. Der Staatsanwalt lachte unterdrückt.„Das iſt dann ja eine herrliche Fahrt ins Blaue geweſen, denn dieſen Sturm hatten Sie ſich ſicherlich nicht ge⸗ wünſcht.“ Lampert blickte ihn faſt böſe an.„Wenn es nur bei dieſem Sturm geblieben wäre, Herr Staats⸗ anwalt, dann wäre noch alles zu ertragen geweſen Aber dieſes andere alles. Na, ich danke, vorläufig iſt mein Bedarf an Fahrten ins Blaue gedeckt. Es iſt zu erwarten, daß unſer Boot am meiſten erlebt hat, und nachher, wenn man es berichten würde, würde der alte Jenſen es einem noch nicht einmal glauben.“ Als Lampert ſich umſah, bemerkte er jetzt nur noch Pütz, auch Pünktchen war gegangen. Er winkte Pütz, ihm zu folgen. Draußen bemerkten ſie Benno und Pünktchen und dann weit vor ihnen Greta und Witthans. Lampert blieb vor der Tür ſtehen, wie verdutzt.„Nun wird's Tag!“ murmelte er und meinte damit Benno und Pünktchen, die nebeneinander gin⸗ 0 wären ſie auf einmal ganz allein auf der elt. Pütz ſtellte ſich auf die Zehenſpitzen, um beſſer ſehen zu können.„Jo, wat'nen Kroam!“ beſtätigte er und meinte aber Witthans und Greta. Als Lampert begriff, daß jeder von ihnen zwei andere Menſchen meinte, lachte er leiſe und herzlich. — En de.— ———————————————— Neue Maunheimer Zeitung Dienstag, 21. November 1980 Mannheim, 21. November. Die Mannheimer Haben doc⸗; ein gutes Her; Das konnte der Mannheimer Tierſchutz⸗ verein, in deſſen Wirken leider für gewöhnlich gerade die gegenteilige Erfahrung eine Hauptrolle ſpielt, dieſer Tage auf ſehr eindeutige Weiſe feſt⸗ ſtellen. Da war mit den vielen rückgeführten Volts⸗ genoſſen aus dem Saargebiet, die allen Schwierig⸗ keiten zum Trotz ihren guten„Kamerad Hund“ nicht im Stich gelaſſen hatten, auch ein ſehr ſchönes und edles Raſſetier— noch dazu vom Stamme der gro⸗ ßen Nutz⸗ und Wachhunde— in die Rhein⸗Neckar⸗ ſtadt verſchlagen worden. Die berufstätige Be⸗ ſitzerin des herrlichen ſchneeweißen Kuvaſez aber hatte auf Grund der beſonderen perſönlichen Sach⸗ lage keine andere Wahl, als den braven„Harro“ für die uächſte Zeit dem Tierſchutzverein anzuver⸗ trauen. Es gab einen ſchmerzlichen Abſchied, und Harro kam wie viele andere Artgenoſſen ins Tier⸗ aſyl, wo er jedoch alsbald zu trauern und durch ſtrikte Futterverweigerung gegen die neue Ordnung der Dinge zu proteſtieren begann. Nun ſchien guter Rat teuer— oder vielmehr: er erwies ſich als verhältnismäßig doch recht billig, denn eine„kleine Anzeige“ in der NM3, die der Tierſchusverein zugunſten ſeines ungebärdigen Schützlings losließ, hatte einen ſelbſt bei„kleinen Anzeigen“ unerwarteten Erfola. Trotz Krieg und Futterknappheit und der fraglos nicht geringen Berantwortung, die mit der Aufnahme eines aus⸗ —— fremden Hundes von ſolcher Größe und örperkraft verbunden iſt meldeten ſich noch am gleichen Tage über hundert Familien, die dem prächtigen Kerl aus tierfreundlichem Herzen und ſelbſtver⸗ ſtändlich koſtenlos—51 Knes Zuhauſe bieten wollten Da wird ja wohl denn der Tierſchutzverein vom Guten das Beſte herausgeſucht und der Harro eine —9 gefunden haben, wo er nicht nur ſein aus⸗ ömmliches Futter, ſondern auch eine ſeinen Raſſe⸗ eigentümlichkeiten und ſeinem dieſen ungariſchen Hirtenhunden im Blute liegenden unbändigen Frei⸗ —— entſprechende verſtändnisvolle Pflege e 60—rt. Für Ssug /inge und Minder: Sgusglin Mais füfKkE-Hüde/ bekommen Sie zur Zeit auf die mit einem ze bezeichneten 4 fbſchnitte der Reichsbrot⸗ karte für finder bis zu 6 lahren 3 Dr. Auaust Oetker erSilberne Hochzeit feiern morgen die Eheleute Emil Knell und Frau Tina, geborene Steinmetz, Pfingſtbergſtraße 4. Wir gratulieren! u Ihr vierzigjähriges Ehejubiläum konnten am 20. November die Eheleute Karl Ludwig, Mann⸗ heim. Luzenberaſtraße 86, feiern. Unſeren herälichen Glückwunſch! Die SA ruft alle Wehrfähigen der Heimat Anſer Appell zum freiwilligen Dienſt in den Wehrmannſchaſten Von SA⸗Sturmbannführer Erhardt Die laut Erlaß dez Führers vom 19. 1. 1939 pflichtmäßig zu den Wehrmannſchaften der SͤA ge⸗ hörenden Männer ſollten am 1. Oktober 1939 zu ihrem erſten Wehrmannſchaftsdienſt zuſammen mit den Männern der SA antreten. Faſt alle ſind nun dort, wo die deutſche Wehrmacht die Grenzen des Reiches ſchützt. Die Wehrmannſchaften ſollten die Wehrkraft des deutſchen Volkes mit der Er⸗ haltung und Föröerung der Wehrfähigkeit der ein⸗ zelnen Männer in einem weſentlichen Sektor ſtei⸗ gern. Die Erfolge der bisberigen Arbeit der SA ſollten auf das geſamte wehrfähige Mannestum über⸗ tragen werden. Die wehrpolitiſche Lage und der Befehl des Führers haben dieſe Männer nun nicht mehr zur Vorbereitung und Erhaltung ihrer Wehrfähigkett zuſammengerufen, ſondern zum ernſten Ein ſatz für Volk und Reich. Was im Frieden und für den Frieden als notwendig erkannt wurde. das muß in Kriegszeiten von doppelt und dreifacher Wichtigkeit ſein. Die totale Mobiliſation aller Kräfte auf allen Gebieten unſeres völkiſchen Lebens umfaßt ſelbſtverſtändlich in erſter Linie auch die Mobiliſation, die Erhaltung und die Förderung aller Wehrfähigkeiten des einzelnen Mannes. Wenn wir von einer inneren und äußeren Front ſwrechen, ſo liegt der Nachdͤruck nicht auf den unterſcheiden⸗ den Beiworten, ſondern auf dem das aanze Volk verbindenen Wort Front. Was wird dieſes deutſche Volk, das ſchon im Frieden durch ſeinen Fleiß, ſeine Oyferbereitſchaft und ſeine Arbeitsleiſtung die Achtung und auch den Neid der Welt erwirkt hat, im Bewußtſein des Sieges und der Notwendiakeit der dauernden Sicherung ſeines Lebens an ſeeliſcher, wirtſchaftlicher und ſoldatiſcher Lei⸗ ſtungsſteigerung erreichen! Es iſt für die SA eine ſtolze Anerkennung ihrer bisherigen Arbeit, daß der jahrelange Ausbildungs⸗ dienſt im Wehrdienſt, der im Rahmen des vielge⸗ ſtaltigen Einſatzes in und für die Partei durchge⸗ führt wurde, eine große Zahl deutſcher Männer herangezogen hat, die nicht nur ͤurch volitiſche Er⸗ kenntnis und weltanſchauliche Klarheit und Feſti⸗ gung, ſondern auch durch ſoldatiſche Tugenden und vor allem durch ſoldatiſche Fähigkeiten ſich nunmehr im Einſatz im grauen Rock bewähren konnten. Die Erhalt ung und Förderung der Wehrfähigkeiten des einzelnen Man⸗ nes, wie ſie in der von der SͤA betriebenen Aus⸗ bildung und in der Uebung der einfachen und grund⸗ legenden Wehrdienſten des SA⸗Wehrabzeichens er⸗ reicht werden, ſtellen einen weſentlichen Wertzuwachs der deutſchen Wehrkraft dar. Es iſt von ungeheurer Bedeutung, daß ſich jeder deutſche Mann erworbene Fähigkeiten im Schießen durch Uebung erhält oder ſeine öͤiesbezüglichen Fähigkeiten verkommen läßt. Und ebenſo laſſen ſich die Kenntniſſe des Gelände⸗ dienſtes, der Kartenkunde, des Orientierens im Ge⸗ lände, des Ausnützens des Geländes, des Gelände⸗ ſehens, des Entfernungsſchätzens, des Meldens und Skizzenzeichnens, der klaren ſoldatiſchen Beurteilung und der darauf fußenden notwendigen Entſcheidung nur durch andauernde, fleißige und mit Ueber⸗ zeugung betriebene Uebung erhalten und fördern. Welche Steigerung der Wehrkraft unſeres Volkes bedeutet es, wenn die noch in der Heimat verbleiben⸗ den wehrfähigen und wehrtauglichen Männer ſich nur für wenige Stunden im Monat in dieſem Sinn betätigen und erworbene Fähigkeiten erhalten und fördern oder ſich ſolche Fähigkeiten neu erwerben! Die SA ruft gegenwärtig auf Befehl des Stabs⸗ chefs und mit der nachoͤrücklichſten Unterſtützung des Stellvertreters des Führers und des Oberkomman⸗ dos der Wehrmacht alle wehrfähigen und wehrtaug⸗ lichen Männer zum freiwilligen Dienſt in den Wehrmannſchaften auf. Die wenigen Ausbildungsſtunden, die ſich im allgemeinen auf einen Sonntagvormittag im Monat beſchränken, ſind nicht nur ein körperlicher Ausgleich für die Tages⸗ arbeit, ſondern vermitteln die als Grundlage und Vorausſetzung allen ſoldatiſchen Dienſtes geltenden Fähigkeiten im Schießen und Geländedienſt und ſtär⸗ —— damit weſentlich die geſamte Wehrkraft unſeres Volkes. Jeder deutſche, wehrfähige, in der Front der Heimat ſtehende Mann, ob Soldat des großen Krie⸗ ges, ob Soldat des neuen Reiches, ob junger Frei⸗ williger, ſoll und muß ſeine Wehrfähiakeiten erhalten oder auch die erſten und wichtigſten Wehrfähigkeiten erwerben. Er tue dies, indem er ſich für einige Aus⸗ bildungsſtunden zu den Männern im Braunhemd ſtellt im männlich ſoldatiſchen Dienſt in den Wehr⸗ mannſchaften der SA. Die Ergünzung des Offizierkorys Soldaten, die ſich vor dem Feinde bewährt haben, können übernommen werden Die Ergänzung des Offizierkorps geht von der Forderung aus, daß der Offtzier, bald Führer und Erzieher ſchon in jungen Jahren, beſonderes ſoldati⸗ ſches Können und hohen Perſönlichkeitswert beſitzen muß. Der bisherige Verlauf des Krieges hat die Richtigkeit des für die Auswahl des Offiziernach⸗ geltenden Grundſatzes in vollem Umfang eſtätigt. Im Frieden gelten für den für den aktiven Dienſt(Fahnenjunker), der die Offizierlauf⸗ bahn als Lebensberuf erwählt hat, und den des Re⸗ ſerveoffizieranwärters, der neben ſeinem Hauptbe⸗ ruf nur von Zeit zu Zeit zu Uebungen herangezogen wird, verſchiedene Beſtimmungen. Im Kriege fallen, dieſe Unterſchiede fort, da die Aufgaben für das aktive wie für das Reſerveoffizierskorps die glei⸗ chen ſind. Das wichtige Ergänzungsverfahren für den Offiziersnachwuchs unterſcheidet ſich daher we⸗ ſentlich von den bisherigen Friedensbeſtimmungen. Alle Soldaten, die für die Offizierslaufbahn ge⸗ eignet ſind, können einheitlich in den Kriegsoffiziers⸗ Boölkerſchickſal im Spiegel der Jahrhunderte: Das germaniſche Oſtdeutſchland Vorirag von Univerſitätsprofeſſor Dr. Ernſt Wahle im Mannheimer Altertumsverein In einem ungemein feſſelnden Vortrag, der in ſeinem Inhalt mancherlei Beziehnngen zu den jüngſten Ereigniſſen im Oſten ſichtbar werden ließ, rach ein ausgezeichneter Kenner der Materie, Froſegor Dr. Eruſt Wahle von der Heidelberger Univerſität, vor Mitgliedern und Gäſten 8 Mannheimer Altertumsvereins in der Aula in 6 4„Das germaniſche Oſt⸗ eutſchland“. In nicht ganz zwei Stunden verſtand es der Vor⸗ tragende, ſeine Zuhörer durch die Jahrhunderte zu ren und ihnen einen Ueberblick über die Beſied⸗ ung des deutſchen ſtraumes zur Stein⸗ und Bronzezeit ſowie über das Eindringen germaniſcher Stämme im erſten Jahrtauſend v. Ehr. zu geben, wobei er auch die Frage beantwortete, wieſo es dazu kam, daß ſlawiſche Völker bis zur Elbe in den vorher von den Germanen beſiedelten Raum vor⸗ dringen konnten. Lange, ehe unſere germaniſchen Borfahren diesſeits der Oſtſee Fuß faßten, im zwei⸗ ten Jahrtauſend, lebten im Oſten die ſogenannten höheren Sammler“, die bereits eine gewiſſe Geſittung aufwieſen. Ihre Heimat waren die gewal⸗ tigen grenzenloſen Waldgebiete, ihr Erwerb die Jagd und der 60. von allerlei Produkten, ſo von Bernſtein, der von der Meeresküſte bis tief in die heutige Ukraine hineinwanderte und im Nordoſten bis Moskau und an den Ladogaſee gelangte. Bereits in jener grauen vorgeſchichtlichen Zeit wurde Her Oſt⸗ raum durch das Erſcheinen eines Reitervolkes, das mit den Mongolen und den Hunnen verwandte Züge beſeſſen haben mag, in Bewegung gebracht. Es waren die Skuthen, die an die Tore des Weſtens pochten. Der Goldſchatz von Vettersfelde. der im Grabe eines ſkythiſchen Fürſten aufgefunden wurde und aus Schmuck und Waſſſen beſteht, iſt Beweis für das Er⸗ ſcheinen dieſes aſiatiſchen Steppenvolkes auf heu⸗ tigem oſtdeutſchem Boden, wo es um das 5. Jahr⸗ hündert vor der Zeitrechnung die Burgen der dort Anſäſſigen berannte. Skythiſche Pfeilſpitzen finden ſich heute noch innerhalb der Ringwälle, die aus — 3 verſunkenen Zeiten ſtammen. Um 1000 v Chr. befindet ſich das weite Land in den Händen des nordillyriſchen Volkes, deſſen Reſte ſich heute noch in den albaniſchen Stämmen erhalten ben. Vier Jahrhunderte ſpäter ſtoßen germaniſche Einwanderer nach Weſten und Oſten gleichzeitig vor. Aber erſt in der Eiſenzeit, nach 600, ändert ſich das Bild der Völker und ihres Beſitzes in dieſem Ge⸗ biet grundlegend. Um das Jahr 400 haben die Kelten die Illyrer verdrängt, und hinter ihnen iſt der Germane auf dem Marſch, der die hintervommerſche und weſtpreußiſche Küſte in ſet⸗ nen Beſitz nimmt. Baſternen und Skiren ſind die Vorhut der Völkerwoge. die ſich von Skan⸗ dinavien aus über die trennende Oſtſee heranwälzt. Immer neue Scharen ſtrömen herbei und treiben die Erſtankömmlinge vor ſich her. Die zahlreich in der Erde aufgefundenen Geſichtsurnen, die die Brandaſche eines Toten bargen und mit ſeinen Geſichtszügen geſchmückt waren verraten uns heute noch ihr damaliges Herrſchaftsgebiet. Allerdings: um das erſte Jahrhundert v. Chr. iſt die Welt der die Geſichtsurnen bergenden Steinkiſten bereits untergegangen. Neue germaniſche Stämme regieren die Stunde, Vandalen, Burgunden und Zimbern tauchen jetzt aus dem Dunkel der Geſchichte auf. Hundert Jahre ſpäter iſt der von Oſtyreußen, Pommern und dem Schleſien gebildete Raum von oſtgermani⸗ chen Völkern völlis beſetzt; das Königtum iſt ihre Regierungsſorm. ie oſtgermaniſchen Kolonien am Rigaiſchen Meerbuſen und die öſtlich davon gelegenen Sted⸗ lungen gingen ſehr bald verloren. wurden von den und finniſchen Stämmen aufgeſogen. uch die bis zum Schwarzen Meer vorgedrungenen Söhne des Nordlandes erlitten ein ähnliches Schick⸗ ſal. Auf Baſternen und Skiren folgten die Gepiden und Vandalen, die ſämtlich aus dem Oſtraum nach Süden zogen, der ewigen Sehnſucht nach dem Son⸗ nenland folgend. Die Folge ihres ſtändigen Ab⸗ wanderng war die Eutblößung des oſtdentſchen Raumes. Slawiſche Völker löſten die Oſtgermanen ab, wobei ſie deren Architektur übernahmen. Die im Lande verbliebenen germaniſchen Menſchen aber dürften unter den ſie umgebenden Slawen eine ziemlich bedeutungsvolle Rolle geſpielt haben. Der germaniſche Einfluß blieb immer noch dominierend. Ja, es ſcheint heute erwieſen zu ſein, daß das erſte polniſche Fürſtenge⸗ ſchlecht, die Dynaſtie der Piaſten, von den germaniſchen Wikingern. die damals an den Küſten herrſchten, abſtammt. Die Tatſache, daß entgegen dem ffawiſchen Brauch der erſte polniſche König ſich eine Leibwache von 3000 Gefolasleuten hielt, läßt dieſe Annahme nur noch wahrſcheinlicher werden. Erſt das Wikinger Blut gab den Slawen die Stärke, der im Mittelalter erfolgten Eindentſchung des Lan⸗ des ſo lange hartnäckigen Widerſtand entgegenzu⸗ ſetzen. Mit einem Hinweis auf die jünaſten Ereigniſſe, den Kampf zwiſchen Polen und Deutſchen, in dem die ſittliche Kraft des Großien den Siea davontrug, ſchloß der Redner ſeinen ſehr beifällia aufgenom⸗ menen Vortrag über das Schickſal der oſtgermani⸗ ſchen Völker. cwi. nachwuchs übernommen werden. Für ihre Ueber⸗ nahme iſt die Bewährung vor dem Feinde aus⸗ ſchlaggebend. Sie müſſen über hervorragende Füh⸗ rereigenſchaften und beſondere ſoldatiſche Anlagen verfügen. Eine beſtimmte wiſſenſchaftliche Vorbil⸗ dung wird nicht gefordert. Der nach dieſen Geſichtspunkten voll geeignete Soldat wird durch ſeinen Feldtruppenteil für einen Offizieranwärterlehrgang an den Waffenſchulen nahmhaft gemacht. Nach erfolgreicher Teilnahme wird er zum Offiziersanwärter ernannt, geht wie⸗ der ins Feld und wird vom Kommandeur ſeines Feldtruppenteils nach weiterer Bewährung zur Be⸗ förderung zum Leutnant vorgeſchlagen. Soldaten, deren Leiſtung als Zugführer im Felde bereits er⸗ wieſen iſt und die beſonders geeignet ſind, können auch ohne Teilnahme an einem Offizieranwärter⸗ lehrgang zur Beförderung werden. Offizieranwärter bis zum vollendeten 24. Lebens⸗ jahr, die die Offizierlaufbahn als Lebensberuf an⸗ treten, können bei beſonderer Geeignetheit nach Maß⸗ gabe der Offiziererſatzlage auch ſchon während des Krieges in das aktive Offtzierkorps übernommen werden. Schüler höherer Lehranſtalten werden als Bewerber für die Offizierlaufbahn eingeſtellt. Ihr Werdegang iſt der gleiche wie der aller anderen Soldaten. Die Offizierergänzungsbeſtimmungen des Heeres im Kriege— bei den anderen Wehrmachtsteilen ſind die Grundſätze entſprechend— dienen dem Ziel, je⸗ den zum Offizter geeigneten Soldaten zu erfaſſen und ſomit bald in die ſeinen ſoldatiſchen Fähigkeiten und Charakteranlagen entſprechende Verwendung zu bringen. Dazu wird im einzelnen bekanntgegeben: 1. Während des Kriegszuſtandes werden in die Offizierlaufbahn des Heeres nur Soldaten angenom⸗ men, die ſich im Felde bewährt haben. Sie müſſen über hervortretende Führereigenſchaften verfügen ſowie beſondere ſoldatiſche Veranlagung und hohen Perſönlichkeitswert beſitzen. 2. Für alle füngeren Soldaten— bis zum voll⸗ endeten 24. Lebensjahr—, die die aktive Offizier⸗ laufbahn anſtreben und den Bedingungen der Zif⸗ fer 1 S beſteht außerdem die Möglichkeit, aktiver Offizier zu werden, wenn ſie von ihrem Vor⸗ geſetzten auf Grund ihrer beſonderen ſoldatiſchen Eignung hierfür vorgeſchlagen werden. Ueber die Uebernahme aller anderen— lebensälteren— Sol⸗ daten in das aktive Offizierkorps wird erſt nach dem Kriege entſchieden. 3. Schüler höherer Lehranſtalten, die den Offi⸗ zierberuf anſtreben, können ſich freiwillig anmel⸗ den. Sie werden als Bewerber für die Offizier⸗ laufbahn eingeſtellt. Ihr weiterer Werdegang ent⸗ ſpricht dem aller anderen Soldaten. 4. Vorausſetzung für die Einſtellung der Bewer⸗ ber für die Offizierlaufbahn iſt der Beſitz des Reife⸗ zeugniſſes und die Vollendung des 17. Lebensjahres ſowie die Verpflichtung zum Dienſt in der Wehr⸗ macht auf unbegrenzte Zeit. 5. Schüler die zum Frühjahr 1940 in die achte Klaſſe verſetzt werden können ſich in der Zeit vom 1. 12. 1939 bis 1. 7. 1940 zur vorausſichtlichen Ein⸗ ſtellung für 1. 10. 1940 anmelden. 0 6. Meldungen ſind an das für den dauernden Wohnort des Schülers zuſtändige Wehrbezirkskom⸗ mando zu richten, das die Muſterung burchführt. 7. Wünſche auf Zuweiſung zu einem beſtimmten Friebenstruppenteil können angegeben werbden. Ueber ihre Berückſichtigung entſcheidet das Heeres⸗ perſonalamt auf Grund der Offiziererſatzlage. 8. Alle weiteren Einzelheiten enthalten Merk⸗ blätter, die ab 1. 12. bei den Wehrbezirkskomman⸗ 5 und Arbeitsämtern erhält⸗ i. nd. Großes Glück in Grau Am Samstagabend nahm ſich im Palaſtkaffee Rheingold ein Soldat bei dem grauen Glücksmann ein Los und gewann einen Hunderter, womit der Urlaub finanziert war. Am Sonntag wurde im Kaffee Lederer ein Fünfhunderter gezogen. Der Gewinner, ein Geſchäftsmann, ſchenkte dem grauen Glücksmann fünfzia Emm und ſpendete den gleichen Betrag für das Kriegs⸗WHW. Geht an eurem Glück nicht vorbei wenn euch ein Glücksmann begegnet! Bür Reis und Hülſenfrüchte— rechtzeilig die Beſtellung abgeben In Ergänzung der bereits erfolgten Mitteilung, daß ab Mitte Dezember Reis und ab Mitte Januar Hülſenfrüchten zur Verteilung gelangen. gibt das Reichsernährungsminiſterium ietzt folgendes be⸗ kannt: Es erhalten: 1. Alle Verſorgungsberechtiaten und Selbſtver⸗ ſorger in der Zeit vom 18. Dezember 1939 bis 14. Januar 1940 375 Gramm Reis. 2. Alle Verſorgungsberechtigten in der Zeit vom 15. Januar bis 11. Februar 1940 und in der Zeit vom 12. Februar big 10. März 1940 ie 250 Gramm Hülſenfrüchte. Damit die Verteiler in die Lage verſatzt werden, ſich für die Ausgabe dieſer Lebensmittel die erfor⸗ derlichen Vorräte zu beſchaffen, iſt es notwendig, daß die Bezugsberechtigten bereits vorher in den Ladengeſchäften den Reig und die Hülſenfrüchte be⸗ ſtellen. Es iſt daher folgendes angeordnet worden: 1. Für den Reisbezug: Die Inhaber der Nähr⸗ mittelkarte laſſen bis zum 27. November 1939 den Doppelabſchnitt 33/34 der für die Zeit vom 20. No⸗ vember bis 17. Dezember 1989 geltenden Nährmittel⸗ karte abtrennen. Die Verteiler reichen die geſam⸗ melten Doppelabſchnitte 33/34 der Nährmittelkarte Färberel-Chem. Relnigung-Wäscherel Rübesamen— Gegrundet 1913 2 Der leistungsfähiqe Fachbetrieb unter neuer Bettung. Anol., 2utt. Hostenlos). Kari-BWenz-Strage 28, Ruf 327 21 ſofort den Ernährungsämtern ein, die bis zum 30. November 1939 Bezugsſcheine über Reis mit der Be⸗ zeichnung„Sonderzuteiluna Reis“ aus⸗ ſtellen. 2. Für den Bezug der Hülſenfrüchte: Die Ver⸗ ſorgungsberechtigten laſſen bei den von ihnen ge⸗ wählten Verteilern in der Zeit vom 30 November bis 4. Dezember 1939 den Doppelabſchnitt 47/48 der in der Zeit vom 20. November bis 17. Dezember 1939 geltenden Nährmittelkarte abtrennen. die die Ver⸗ teiler ſofort den Ernährungsämtern einreichen, die bis zum 8. Dezember 1939 Bezugſcheine über Hülſen⸗ früchte mit der Bezeichnung„Sonderzuteilung Hülſenfrüchte“ ausſtellen. Eine beſondere Beſtellung für die in der Zeit vom 12. Februax bis 10. März 1940 zur Ausgabe ge⸗ 8 250 Gramm Hülſenfrüchte iſt nicht erfor⸗ er Die Ware wird in der oben angegebenen Zeit auf die dafür vorgeſehenen mit entſprechendem Auf⸗ druck verſehenen Abſchnitte der Nährmittelkarte aus⸗ gegeben. Dabei iſt jedoch die von den Ladengeſchäf⸗ ten abgeſtempelte Nährmittelkarte, bei der die Dop⸗ pelabſchnitte 33/34 und 47/48 abgetrennt ſind, vor⸗ zulegen. Dieſe Nährmittelkarte. deren Gültigkeits⸗ dauer alſo inzwiſchen abgelaufen iſt, muß deshalb bis —— Abholung der Ware ſorgfältig aufbewahrt wer⸗ en. * Zuſchläge für Sonntags⸗, Feiertags⸗ und Nachtarbeit werden wieder gezahlt. Die Kriegs⸗ wirtſchaftsverordͤnung hatte u. a. auch einen Fort⸗ fall der Sonntags⸗, Feiertags⸗ und Nachtzuſchläge vorgeſehen. Bei der beſonderen Beanſpruchung, die Nachtarbeit ebenſo wie Arbeit an Sonn⸗ und Feier⸗ tagen unter den Verhältniſſen des Krieges für den Gefolgsmann mit ſich bringt, konnte ein derartiger Fortfall nur für eine vorübergehende Zeit in Be⸗ tracht kommen. Nach einer Verordnung des Reichs⸗ arbeitsminiſters vom 16. November 1939 können nunmehr Sonntags⸗, Feiertags⸗ und Nachtzuſchäge vom 27. November 1939 ab wieder gezahlt werden, ſoweit nach den für den Gefolgsmann gel⸗ tenden Arbeitsbedingungen ein Anſpruch auf ſolche Zuſchläge beſteht. Mit dem 27. November 1939 ent⸗ ſällt für den Unternehmer auch die Verpflichtung, dieſe Beträge an die Finanzkaſſe abzuführen. Foĩuulbuucu ili ru. Heidelberg, 20. November. Im Stäbtiſchen Hallenbad wurden im vergangenen Monat 8189 Bäder, in den Volksbädern Handſchuhsheim, Kirchheim, Pfaffengvund, Rohrbach, Schlierbach und Wieb⸗ lingen 2647 Bäder(mahezu ſoviel wie im Oktober letzten Jahres) abgegeben. Die Geſamtzahl der abgegebenen Bäder im Oktober betrug demnach 11 886. „Reiſebegleiterin geſucht“, heißt das Luſtſpiel von 9. Klimmer, in dem am Monatsende die Heidelberger die de⸗ kannte Schauſpielerin Dorothea Wieck einmal auch im Theater ſpielen ſehen. Die Ausſtellung„Deutſche Maler der Gegenwart“, die im Kurpfälziſchen Muſeum gezeigt wird, erfveut ſich eines ſehr befriedigenden Beſuches. Die Ausſtellung, die dis 26. November verlängert wurde, gibt vor albem mit Land⸗ ſchaften und Porträts einen ſeſſelnden Ausſchwitt aus gegenwärtigem Schaffen. Winterzeit auf den Wochenmärkten. Wegen der Verdun⸗ belung wird mit ſofortiger Wirkung der Beginn ber hieſigen Wochenmärkte einſchließlich des Beginns des Großhandels bis zum Märzende 1940 auf 8 Uhr feſtgeſetzt. Nlich aã LccuigeR Dichterſtunde und Hausmuſikwerbung dr. h. Lubwigshafen, 20 November. Zwei Veranſtaltungen am Sonntag Dieſer Sonntag beſcherte in zwei Veranſtaltungen ſe eine Feierſtunde der Beſinnlichkeit und gemeinſamen ſee⸗ liſchen Erlebens. Im Großen Saale des Städtiſchen Geſellſchaftshauſes eröffnete das Deutſche Volks⸗ bildungswerk die Vortragsreihe dieſes Kriegswinters. Kreisamtsleiter 200 Utz umriß kurz Zweck und Ziel der Arbeit des Volksbildungswerks. Dann erteilte er dem Dichter und Schriſtſteller und Mitarbeiter der Reichs⸗ jugendführung Fritz Helke das Wort. Er las den wich⸗ tigſten Abſchnitt an ſeiner„Preußiſchen Rebellion“, der die entſcheidende Tat des Generalleutnants von Yorck behan⸗ delt, den Abſchluß der Konvention von Tauroegen 1812. Fritz Helke lieſt ausgezeichnet und machte den verantwor⸗ tungsbewußten Bru preußiſchen Geſetzes, ohne den Preußen ſeine deu Sendung in weltgeſchichtlicher Stunoe nicht hätte erfüllen können, zum reinen tiefen Er⸗ lebnis der großen Tat eines Kehiſchen Mannes. Wenig ſpäter begann im überfüllten Großen Saale des erbräus⸗ die zwangloſe fröhliche Muſi⸗ sterſtunde der Fachſchaft Muſikerzieher in der Kreis⸗ muſtkerſchaft Ludwigshafen. Erfreulich ſtarr vertreten war diesmal die Gemeinſchafts⸗ und Volksmuſik, ins⸗ beſondere Blockflötenchöre in Verbindung mit Kinderſtim⸗ men, Streichinſtrumenten uſw. Auch Mandoline Gitarre, Zither fehlten nicht. Das Vokalquartett ſteuerte heimiſche Volksweiſen im Satz von Kurt Werner bei, kurz, die Vor⸗ tragsfolge war ſo vielſeitig und liebevoll aufgebaut wie nur denkbar. Sonderkonzert am Totenſonntag. Ein Städtiſches Son⸗ derkonzert bereitet das Saarpfalz⸗Orcheſter unter Leitung von Generalmuſikdirektor Friderich für kommenden To⸗ tenſonntag, 16.90 Uhr, im Konzertſaale des Pfalzbaus vor, r rI Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite Nummer 484 Dienstag, 21. November 1939 Kleine Sport⸗Nachrichten Kriegsmeiſterſchaften in der Bezirks laſſe Der Start der Bezirksklaſſe brachte nur dvel Spiele, die durchgeführt wurden, ein viertes Spiel in Wiesloch wurde durch die ſchlechte Witterung beim Stande:1 gegen Union 05 Heidelberg abgebrochen. Neckarhauſen iſt in Eberbach nicht angetreten. Eppelheim— Schwetzingen:1 Eine Uebervaſchung iſt es ſchon, wenn Eppelheim, das durch den Zuſammenſchluß von zwei Heidelberger Ver⸗ einen in die Bezirksliga aufgerückt iſt, gleich Schwetzingen eine hohe Niederlage bereitete. Schwetzingen ſpielte zu defenſiv, kam aus eigener Spielhälfte nicht hinaus, wäh⸗ rend der Sturm von Eppelheim jede Gelegenheit aus⸗ nützte, Tore zu erzielen. Wiesloch— 05/Union Heidelberg:1 abgebrochen Die Intereſſengemeinſchaft FC 05/ Union Heidelberg wird es wohl mit ſich bringen, daß Heidelberg einen ſpiel⸗ ſtarken Verein erhält, der manche Punkte auch aus wärts mit nach Hauſe bringen wird. Für Wiesloch war es des⸗ halb beſonders ſchwer, einem ſolchen Gegner gewachſen zu ſein, und man glaubte, daß nach den Erfahrungen der Vorſonntage, daß der Gaſtgeber mit einer hohen Nieder⸗ lage zu rechnen hätte. Die Hoffnungn der Heidelberger wurden aber zunichte gemacht. Wiesloch trat mit einer ſpielſtarken Mannſchaft an, die bis zur Halbzeit, als der Schieoͤsrichter das Spiel abbvach, mit:1 Toren führte. Eöingen— Sandhauſen:0 Zwei Neulinge in der Bezirksliga ſtanden auf dem Platze in Edingen ſich gegenüber. Nach torloſer Pauſe gebang es Edingen bald, das einzige Tor zu erzielen —3 bis zum Schlußpfiff jeden Erfolg der Gäſte zu ver⸗ indern. Plankſtadt— Rohrbach:1 Ueber dieſes Spiel berichteten wir bereits in unſerer Montagausgabe. Hockey-Freundſchaftsſpiel SC 80 Frankfurt— VfR Mannheim(Frauen):1(01). Die erſte weitere Hockeyreiſe ſeit den Kriegstagen unternahm am Sonntag die Frauenmannſchaft des Biht Mannheim. Sie wat bei den Frauen des SeE 1880 in Frankfurt zu Gaſt. Die Mannheimerinnen haben nicht enttäuſcht und dürften in Frankurt den beſten Eindruck hinterlaſſen haben. Trotz der ungünſtigen und ſchweren Bodenverhältniſſe, Lie an beide Mannſchaften höchſte Anforderungen ſtellten, wurden ausgezeichnete Leiſtungen gezeigt. Die Mann⸗ heimer Frauen waren vom Anſtoß weg ſtets etwas leicht im Vorteil, doch erſt gegen Ende der erſten Halbzeit ge⸗ long es ihnen, dieſen Vorteil zahlenmäßig auszuoͤrücken. Die halblinke Spielerin Stürmer konnte in einem Alleingang die ausgezeichnete Frankfurter Verteidigung überwinden und nach Umſpielung der internationalen Torhüterin, Fräulein Stickel, zum:0 für Mannheim einſenden. Auch in der 2. Spielhälfte konnten diie Leiſtungen auf beiden Seiten gefallen. Obgleich die BfR⸗Frauen weiter⸗ hin im Feldͤſpiel etwas im Vorteil blieben, gelang es dem SC 80 durch ſeine halblinke Spielerin auszugleichen, während es den Mannheimerinnen durch teilweiſes zu eigennübioes Spiel ſeiner Stürmerreihe nicht mehr gelang, das Reſultat, dem entſprechend, zu verbeſ⸗ ſern. Allerdings hatten die Mannheimerinnen auch man⸗ ches Pech mit ihrem Schießen, da wiederholt nur die Latte getroffen wurde und zudem Fräulein Stickel im Frank⸗ furter Tor durch ausgezeichnete Abwehrleiſtunegn weitere Erfolge verhinderte. Kameradſchaſtsabend im Z 46 Die Mitglieder des Vereins verſammelten ſich am ver⸗ gangenen Samstag erſtmals zu einem Kriegsabend. Im überfüllten Turnſaal ſtreifte Vereinsführer Groß in ſeiner kernigen Begrüßung die weſentlichſten Ereigniſſe, die heute uns deutſche Männer und Frauen alle bewegen und gab insbeſondere ſeiner Freude Ausdruck, daß auch die TV-46⸗Gemeinſchaft voll und ganz in der Erfüllung ihrer Pflichten ſteht. Es war weiter erfreulich zu hören, daß der Verein trotz der über 270 unter den Wafſen ſtehen⸗ den Kameraden einen faſt friedensmäßigen Uebungs⸗ betrieb aufrecht erhält. Dann ſchilderte Vereinſührer Groß, in welcher wahrhaft liebevollen Weiſe die Kameraden im Felde von ihren Kamerden in der Heima' betreut und um⸗ ſorgt werden. Jeder Kamerad im Felde erhält laufend die Vereinszeitung und wird auch mit nützlichen Liebes⸗ gaben bedacht. Die Freude darüber konnte man aus der großen Zahl der eingegangenen Feldpoſt entnehmen. Eine ſolche innige Verbundenheit zwiſchen Front und Heimat macht uns in dieſem Kampf unüberwindlich. Und ſo muß es ſein und bleiben. Dietwart Singer berührte ebenalls mit feinen Worten den ſtillen und doch ſo großen Einſatz der deutſchen Frau. Im Verlauf des Abends wurde dann der Film gezeigt„Front der Kameradſchaft“ vom Turn⸗ und Sportſeſt in Breslau. Es folgten prächtige farbige Lichtbilder vom Kärntner⸗Land, die Kamerad Scholl während ſeiner Koͤß⸗Urlaubsreiſe aufgenommen hatte Ueber die bevorſtehenden Kriegs⸗Vereinsmannſchafts⸗ kämpfe ſprach eingehend Oberturnwart Adelmann und for⸗ derte alle Turner und Turnerinnen zu einer ſtarken Be⸗ teiligung auf. „Die Sängerriege des Vereins ließ es ſich ebenfalls nicht nehmen, mit einigen ſehr gut vorgetragenen Liedern unter ihrem Dirigenten W. Sieder den Abend zu ver⸗ ſchönern und Sangesbruder Göbel erzielte reichen Bei⸗ fall mit ſeinen Soli. Den muſikoliſchen Teil beſtritt in Weiſe das Hausorcheſter, geführt von Kamerad eſch. „Alles in allem, der Abend der Turner zeigte Kraft und Verbundenheit wie man es ſich nicht beſſer wünſchen kann. Verſtändlich daher, wenn dann Kaſſenwart Goßrau am Schluß die Gelegenheit wahrgenommen hat und Vereins⸗ ſührer Groß für die tatkräftige Führung des Vereins, die beſtümmt in dieſer Zeit nicht leichter wurde, in aller Namen herzlichen Dank zu ſagen. 1. Großer Preis von Brestia An die Stelle des 1000⸗Meilen⸗Rennens von Brescia, das in den letzten Jahren nach Nordafrika verlegt worden war, tritt im italieniſchen Automobilrenmbalender im kom⸗ menden Jahr der 1. Große Preis von Brescia. Die 167 Kilometer lange Runoſtvecke Brescia—Gremona—Mantua —Brescia, die wähvend des Rennens für jeglichen Ver⸗ kehr geſperrt iſt, muß neunmal() burchfahren werden, ſo daß ſich eine Geſamtlänge von 1503 Km. für das am 28. April vorgeſehene Rennen ergibt. Die„1000 Meilen“ wurden früher auf unabgeſperrten Straßen gefahren, wo⸗ bei ſich ſtets einige Unfälle epeigneten. Dieſe Geſaahr wurde nunmehr gebannt. Panamerikaniſche Sypiele Für die Durchführung der Panamerikaniſchen Spiele 1940 wurde ein Organiſations⸗Ausſchuß gegründet, an deſſen Spitze der Präſident der Amerikaniſchen Amateur⸗Athletie⸗ Union(AAAu), Lawrence di Benedetto, ſteht. Dieſer Aus⸗ ſchuß wird ſich ſofort mit den Vorarbeiten zu einem großen Sportfeſt untet Teilnahme aller amerikaniſchen Länder be⸗ faſſen, falls Finnland auf die Durchführung der 12. Olym⸗ piſchen Spiele 1940 in Helſinki verzichten ſollte. Als Aus⸗ tragungsorte dieſer Panamerikaniſchen Spiele ſind Phila⸗ delphia und⸗ Hollywood vorgeſchlagen. MEDEIs- UnD WIRTScMNETZ-ZEIUTuRG Leichie Belebung an den Akfienmärkien Wieder Kursbesserungen bis zu 2,75 v. H. Berlin, 21. November. Für die Kursgeſtaltung an den Aktienmärkten waren auch am Dienstag Käufe der Bankenkundſchaſt ausſchlag⸗ gebend, zumal auch der Berufshandel entgegen den vor⸗ täglichen Erwartungen wieder Anſchaffungen vornahm. Das Geſchäſt ließ erneut eine leichte Belebung erkennen. Kursverluſie von Belang waren bei Feſtſetzung der erſten Kurſe nicht zu verzeichnen. Die nach wie vor flüſſige Geldmarktlage und die Tatſache, daß einige Werte bisher im Vergleich zu ihrer Rendite verhältnismäßig niedrig im Kurſe ſtanden, gaben erneut Anregung. Von Montanen gaben nur Buberus um v. H. nach, während Harpener und Vereinigte Stahlwerke ſe 7 v.., Hoeſch 1, Klöckner 1 und Stolberger Zink 1½ v. H. ge⸗ wannen. Mannesmann kamen 74 v. H. höher zur Notiz. Braunkohlenwerte lagen gleichfalls feſter, ſo Rheinbraun um 7, Ilſe⸗Genußſcheine um 7 und Deutſche Erdöl um 196 v. H. Von chemiſchen Papieren hatten von Heyden mit plus 1 und Schering mit plus 2 die größten Gewinne aufzuweiſen. Farben zogen bei einem Umſatz von 150 000 4 anfangs um v. H. auf 160 an, notierten alsbald aber 16036. Kali⸗, Gummi⸗ und Linoleum⸗, Kabel⸗ und Draht⸗ ſowie Textilaktien lagen überwiegend leicht gebeſſert. Von Elektro⸗ und Verſorgungswerten ſtellten ſich Akku⸗ mulatoren 1½ v. H. niedriger. ACcG, Licht und Kraft, Geſfürel und Waſſer Gelſenkirchen gewannen je 4, Sie⸗ mens wurden um 17“/, HEW um 1½ und Bekula um 277 v. H. heraufgeſetzt. Autoaktien kamen etwa v. H. höher an. Von den Anteilen der Maſchinenbaufabriken beſeſtigten ſich Rheinmetall Borſig um 3 v. H. und Schubert und Salzer um 1½ v. H. Im letztgenannten Ausmaße niedriger ſtellten ſich von Metallwerten Deutſcher Eiſen⸗ handel. Größere Gewinne erzielten noch von Bauwerten Holzmann ſowie Süddeutſche Zucker mit je plus 1 v.., außerdem Aſchaſfenburger Zellſtoff mit plus 1“ v. H. und Engelhardt⸗Brauerei mit plus 2/½ v. Von variablen Renten notierten die anleihe mit 137 und die Gemeindeumſchuldung mit unverändert. Stenergutſcheine J lagen nicht gonz behauptet Man nannte Dezember 99,75, Januar 99,17 bis 99,20, Februar 98,85, März 98,60 bis 98,625, April 98,45 bis 98,50 und Mai ebenfalls 98,45 bis 98,50. Der Verlauf war für Aktien durch uneinheitliche Kurs⸗ geſtaltung gekennzeichnet. Im weſentlichen blieb die Be⸗ wegung aber nach oben gerichtet. Durch ſehr feſte Haltung fielen ſpäter Salzdetfurth auf, die zeitweiſe 3 v. H. höher ankamen. Stolberger Zink und Rheinbraun gewannen je 1 p. H. Andererſeits ermäßigten ſich Aſchaffenburger um 1% und Holzmann um 1 v. 8. Am Kaſſarentenmarkt zeigte ſich weiter Bedarf für Pfandbriefe, Liquidations⸗Pfandbriefe verkehrten in un⸗ regelmäßiger Haltung. Kommunal⸗Obligationen lagen ruhig, ebenſo Stadtanleihen, die meiſt geſtrichen, im übrigen aber nur wenig verändert waren. Provinzonleihen blieben behauptet. Regeres Intereſſe veſtand wieder für Altbeſitz⸗ Emiſſionen, die zum Teil um 71 v. H. heraufgeſetzt wurden. Für Staats⸗ und Länderanleihen war die Stimmung bei kleinen Veränderungen und ruhigem Geſchäft überwie⸗ gend freundlich. Auch Reichsanleihen wichen nur wenig von letzte m Stande ab. Induſtrieobligationen hatten mäßiges Geſchät und waren zum Teil rückläufig. Der Privatdiskontſatz wurde ber 2,75 v. H. belaſſen. Geld- und Devisenmarki · Berlin, 21. Nov. Am Geldmarkt ſtellten ſich die Sätze für Blankotagesgeld weiter auf 2 bis 2½ v. H. Von Valu⸗ ten errechneten ſich der Gulden mit 132,35, der Belga mit 40,92 und der Schweizer Franken mit 55,95. Reichsaltbeſitz⸗ 93⁵⁰ Belgien 100 Belga 41,04(40,88)., 41,12(40,96) Br., Luxemburg 100 Fr. 10,26(10,22)., 10,28(10,24) Br. Die übrigen Deviſennotierungen unverändert. Neckar AG., Siuſigari Erhöhie Siromerzeugung · Bilenzumsfellung Die Verwaltung berichtet, daß im Geſchäftsjahr 1988 am Neckar die Bauarbeiten an der 1906 vegonnenen Stau⸗ ſtufe fortgeſetzt und zwei weitere Stauſtufen im Februar und Juli in Angriff genommen wurden. Während im erſten Halbjahr die Arbeiten planmäßig ſortſchritten, wirkte ſich in der zweiten Hälfte der Abzug von rbeits⸗ kräften und Geräten für die ſtaatspolttiſch vordringlichen Arbeiten des Reiches hemmend auf die Fortführung der Arbeiten aus. Die Stromerzeugung weiſt eine beachtliche Steigerung auf. Der Güterverkehr auf der Neckarſtrecke Mannheim— Heilbronn hat ſich auch 1938 weiter günſtig entwickelt. Befördert wurden in der Bergfahrt 117 6,11) und in der Talfahrt 0,75(0,85) Mill Tonnen. Wie bereits aus dem Vorjahresbericht hervoreing, hat die Geſellſchaft am 1. April 1937 die Schiffahrtsanlagen der Strecke Mannheim— Heilbronn vertagsgemäß unentgelt⸗ lich auf das Reich übertragen. Dies hat zu einer Bilanz⸗ umſtellung Anlaß gegeben. In Verhandlung mit den Hauptdarlehensgläubigern— dem Reich und den Ländern Württemberg, Baden und Heſſen, die zugleich die Haupt⸗ aktionére ſind— wurde der genußrechtsähnliche Charakter der von dieſen Aktionären bisher gewährten unverzins⸗ lichen Baudarlehen ausdrücklich anerkannt, wodurch die Möglichkeit gegeben wurde, dieſe Darlehen künftig nicht mehr zu bilanzieren. In Anbetracht der beſonderen Ver⸗ hältniſſe des Unternehmens wurde in dieſem Zuſammen⸗ hang der Wert des Konzeſſionsrehts für die der Neckar AG zur Ausnutzung überlaſſenen Neckarwaſſerkrüte unter Berückſichtigung der der Geſellſchaft in ſpäteren Jahren von ihren Stromabnehmern zufließenden Einkünfte auf den Betrag von 22,8 Mill. feſtgeſetzt. In der Bilanz ſtellt ſech das geſamte Anlagevermbgen in Auswirkune der Umſtellung jetzt noch auf 64,18(120,48) Mill. I. Das Umlaufsvermögen erhöhte ſich auf 5,13 (2,90) Mill. 4. 0 H. Fuchs Waggon⸗Fabrik., Heidelberg. Die zum Konzern der Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken Alc, Köln, gehörende Geſellſchaft berichtet für 1038/9(30. 6⸗), daß in Verfolg eines ſtark erhöhten Auftragsbeſtandes die Belegſchat in erheblichem Maße verſtärkt und trotz der an⸗ dauernd ſchwierigen Lage auf dem Bauſtoffmarkt der Um⸗ ſatz verdoppelt werden konnte. Hierdurch wor es möglich, ein befriedigendes Jahresergebnis zu erzielen. Im Hin⸗ blick auf die kommenden großen Reichsbahnbeſtellungen wurde der Maſchinenpark weiterhen verſtärkt und erneuert. Auch im Berichtsjahr war die Geſellſchaft mit umſang⸗ reichen Neukonſtruktionen für Reichsbahn und Private be⸗ ſchäftigt. Der ausweispflichtige Rohüberſchuß bezifſert ſich auf 3,02 Mill.(i. V. 1,81 Mill.), ao. Erträge ſteuer⸗ ten 4880(41 000) bei. Hiervon wurden für Löhne und Gehälter 2,70(1,50), für ſoziale Abgaben 0,2(0,12), für Zinſen 0,088(0,03), für ausweispflichtige Steuern 0,27 (0,08) Mill. aufgewendet. Nach erhöhten Anlogegbſchrei⸗ bungen von 159 797(108 816)“ verbleibt ein Gewinn von 191861(1540) 4, der ſich abzüglich Verluſtvortrag von 1937/88 in Höhe von 83 210/ auf 108 650 vermindert. Wie wir bereits berichteten, wird der auf den 4. 12. ein⸗ berufenen HV vorgeſchlagen, aus dem Reſtgewinn die ſeit 1959½50 unterbrochene Dividendenzoblung mit 5 v. H. auf 2 Mill. 4 AK aufzunehmen. Die derzeitige Lage läßt eine Vorausſage nicht zu, doch nimmt man an, daß bei dem gro⸗ ßen Bedarf und rechtzeitiger Bereitſtellung der Bauſtoffe eine gute Beſchäftigung zu erwarten ſein wird. hre Vetmöhlung zeigen än: Schriftleiter Leni Fennel geb. Dengel RNennhelm, den 21. Novembet 1959 Kassel 4 Curt V/. Fennel NHannheim, Leisening 48 803911 Sind's die ablabwonkägenug Aus verſchiedenen Nachläſſen werden am Donnerstag, dem 23. November 1939 1. vorm. 10 Uhr im Verſteigerungslokal U 5, 18 Sammler tauschen ihre fb-Scheck in F 4, 21 Buder u. Alb. vorrätig bei R. Zwick öffentlich gegen Barzahlung an den Meiſtbietenden verſteigert: 1 Eßzimmer: Büfett, Kredenz, Aus⸗ ziehtiſch, 8 Stühle, 2 Seſſel; 1 Schlafzimmer: 2 Betten, Waſchlommode; ferner: Betten, Waſch⸗ kommode, ein⸗ u. zweitür. Kleiderſchränke, Diwan, Couche, Flurgarderobe, Sofagarnitur, Tiſche, Stühle, Nähtiſchchen, Schaukelſtuhl, Ausziehtiſch, 2 komplette Küchen, Wanduhren, Beleuchtungs⸗ körper, Bilder, Nachttiſche, Lexikon, Spiegel. eine Bockflinte mit Zielfernrohr. Herven dann ein, Aerotherm Luftperlsprudelbad Rothermel General- Tel. 40. Vertretung 970 en 73² 2. Ab nachm. 14 Uhr: Frauen⸗ und Herrenkleidung, Wäſche, Küchengeſchirre und ſonſtiger Hausrat. 8. Fortſetzung von Ziffer 2 evtl. Freitag, den 24. 11. 1939, ab nachm. 14 Uhr. 30 368 Machlabpfeger Ortslichter Roselius und kenz Winlerbekämpiung Ausstellung Lelko Mannheim Kunststr. 0 3, 10 ab Montag, den 20. November 1939 der Sthnaken beir.—————— nur noch für den Heeresbedarf. SulsGrfges 608 W Bin611 6ardinen Die Läden dieſer Betriebe bleiben daher für 3 i om nua 4 6 biermit die Hauseigentümer und reinigt den Publikumsverkehr geſchloſſen. Die Beeniagsat ber in Kebtr Scht* auf Neu“ ſeitherige Kundſchaft dieſer beiden Metz⸗ ernichtung der in Kellern, ppen un gereien wird gebeten, ſich in die Kundenliſten Ställen überwinternden Schnaken fofort f zu beginnen, Anleitungen zur Bekämpfung Abeerane der anderen Mannheimer Betriebe nach freiem ſtehen unentzeltlich zur Verfügung beim Ermeſſen eintragen zu laſſen. Tiefbauamt, Rathaus N 1, Zimmer 138, und in den Vororten bei den Gemeinde⸗ ſelretartaten. Am Montag, dem 18. Dezember 1939, beginnt die vorgeſchriebene amtliche Nach⸗ ſchau. Zu dieſem Zweck ſind die in Frage kommenden Räume dem mit Ausweiſen des Tiefbauamts verſehenen Perſonal zu zffnen, das noch vorhandene Schnaken ſo⸗ fort auf Koſten der Verpflichteten zu ver⸗ nichten hat. Die Gebühren hierfür dürfen nicht durch die Bekämpfungstruppe, ſon⸗ dern nur durch die Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke eingezogen werden. Mannheim, den 18. November 1939. 74 Der Oberbürgermeiſter. bciot, eeE2912 Handelstegiſter Amtsgericht FG. ub, Aannheim. (Für die Angaben in 40 teine B 362. Leopoldin⸗Geſellſchaft mit beſchrüncter Haftung in Abwicklg., K 2248. Wilhelm Quitz, Mann⸗ heim(Lameyſtraße 28, Großhandel in chem.⸗techn. Fabrilaten, Kolo⸗ nialwaren, Bäckereibedarfsartitel). Inhaber iſt Wilhelm Quitz. Kauf⸗ mann, Mannheim⸗Feudenheim. A 2249. Eruſt Botz, Mannheim⸗ Feudenheim(Am Schelmenbuckel Nr. 55, Großhandel in Dachpappen, Aſphalt und Teer). nhaber iſt Ernſt Botz, Kaufmann, Mannheim⸗ Feudenheim. Ernſt Botz Ehefrau Anna 11 Schreiner, Mannheim⸗ Feudenheim, hat Prokura. Veränderungen: B 97. Georg Reiß Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim in Mann⸗ heim(I. 11,), Hauptſitz: Frank⸗ furt a. M. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt jetzt: Schiffahrt, Schiff⸗ Gewähr.) Mannheim, 14. November 1939. Organ Löſchungen: zu Dortmund. Wiannheim. Die Firma iſt er⸗ für Rechnung dieſer Attiengeſell⸗ loſchen. ſchaft mit der Maßgabe, daß der Wiannheim, 18. November 1039. Gewinn oder Verluſt auf dieſe Neueintragungen: Altiengeſellſchaft entfällt. Eine be⸗ anderen Erzeugniſſen, Spedition ſowie Beteiligung an Unterneb⸗ mungen gleicher od. ähnlicher Art. Die Geſellſchaft iſt ein beauftragtes er Hoeſch Aitiengeſellſchaft Sie führt die Ge⸗ ſchäfte im eigenen Namen, handelt aber ſtets nur kraft Auftrags und ſondere Vergütung für ihre Tätig⸗ teit erhält die Geſellſchaft nicht. Durch Beſchluß der Geſellſchafter vom 28. Juni 1939 iſt der Geſell⸗ ſchaftsvertrag teilweiſe abgeändert und neugefaßt worden. Die Ge⸗ ſellſchaft wird durch einen oder mehrere Geſchäftsführer vertreten. Sind mehrere Geſchäftsführer be⸗ ſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer gemeinſam mit einem Prokuriſten vertreten. Einzelnen Geſchäftsführern kann die Ermächtigung erteilt werden, die Geſellſchaft allein zu vertreten. tretungsberechtigt. Erloſchen: A 331. K. Zeyher& Cie., Mann⸗ bau, Handel in Kohlen und hörden arbeiten die Im Einvernehmen mit den zuſtändigen Be⸗ Mehgereibetriebe Franz Bell Michael Köpf heim. Die Firma iſt erloſchen. Um eine einwandfreie vorzulegen. B 1. 3 kerung mit Fleiſch⸗ und Wurſtwaren zu ge⸗ währleiſten, werden alle Hausfrauen gebeten, im Laufe des Dienstag und Mittwoch die Be⸗ ſtellſcheine zur Eintragung in den Metzgereien Flelſcher-Zunung Manuhein Verſorgung der Bevöl⸗ Die Geſchäftsführer Jacobs, Wies⸗ mann und Müller ſind alleinver⸗ Kartoffellieferung! Am Dienstag, dem 21. November 1939, werden folgende Stadtteile und Straßen beliefert: 1. Innenſtadt: N 8—N 7: Kar⸗ toffelhändler Hofmann u. Martin; H 6 und H 7: Kartoffelhändler — 2. Jungbuſch: Seilerſtr., Schleuſen⸗ weg; ferner Fortſetzung der Holz⸗ ſtraße, Ludwigsbadſtr., Graben⸗ 4 und Beilſtraße: Lieferant . u. L. Meyer. 3. Neckarſtadt: Gröblichtrate, Stock⸗ hornſtraße, ferner Fortſetzung Gärtnerſtraße, Draisſtraße und Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗Str.: Kar⸗ toffelhändler Rettenmaier. 4. Schwetzinger Vorſtadt: Rhein⸗ häuſerſtraße: Kartoffelhdl. Kuhn. 5. Kartoffelhdl. Stein⸗ nig. 6. Neckarau; Fortſetzung der Katha⸗ Frinenſtraße und Friedrichſtraße: Kärtoffelhändler Hilbert. Neckarau⸗Nord und Süd: Kar⸗ toffelhändler Degenhardt, Hornig und Kempf. 7. Feudenheim: Lützowſtr., Schützen⸗ ſtraße, Wingertsbuckel, Arndt⸗ ſtraße u. Liebfrauenſtraße: Kar⸗ toffelhändler Gölz. 8. Käfertal: Gimmeldinger Straße, ferner Fortſetzung Bäckerweg. h. Waldhof: Altrheinſtraße, Sand⸗ ſtraße und Roggenplatz. Es wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Kellerräume bereit⸗ zuhalten ſind. Ferner iſt es un⸗ bedingt notwendig, daß die Haus⸗ frauen auch das Geld für die ge⸗ lieferte Ware bereithalten. Die Vereinigung der Kartoffel-e ——— —————— Ein Menſch, der keine Seitung hält, Der denkt vielleicht, er ſpare Geld. Im Gegenteil: er wirft's zum Haus, Fum off'nen Fenſter glatt hinaus, Und ſtatt Gewinn hat er Verluſt, Weil er, was nützlich, nicht gewußt. Ein Menſch, der dies begriffen hat, Wirft täglich einen Blick in's Blatt! —— — großhändler Mannheims usgabe von Seefiſchen Nächſte Ausgabe: Dienstag, den 21. November, und Mittwoch, den 22. No⸗ vember 1939, jeweils ab 8 Uhr. gegen Vorlage der„Ausweiskarte zum Ein⸗ kauf von Seefiſchen“ in der jeweils zuſtändigen Abgabeſtelle. werden zugelaſſen die Kunden der Zum Ankau Verkaufsſtelle 1 Appel Heintz Mai ◻ ee 288 222NNNN * —— — 2 2 Wittig Adler Eder 2N Grasberger Geſchwiſter Keilbach Krämer Mayer Müller Nordſee Reuling Seppich Vogelmann Zeilfelder Zöller Erbmann mit der Ausweiskarten⸗Nr. 731— 2085 * 22222222 N N N NN ENrN Wirtſchaftsgruppe Einzelhande Silbt. Ernührungs⸗ und Wirtſchaftsaut Manuheim 461— 1340 506— 1505 1226— 3515 1331— 3440 1136— 3110 1081— 3080 671— 1960 3706—10530 1879.— 5335 „ 2. 8 1616— 4405 50 846— 2475 411— 1153 F 526.— 1525 826— 2240 4 841— 910 5 251— 500 ————————— Dienstag, 21. Novemder 1989 P Ein packender Füm von der neuen deutschen Luftwaffe 6. Seite/ Nummer 484 Reue Nannheimer Zeltung S10RIA SECKENHEITHERSTR. 13 Oer ertolgreiche Tobistlim Emil Jannines Robert Koch Werner Kraub. Viktoria v. Ballasko Wochenschau. Der 9 Hov. in Hünchen Beg.:.45 5 35.00 Uhr- Iug zugel GERT] 7 + 2. WVOCHEVERLAN ipiaa Laarban Trüx van unden nach ihrem ersten gemein samen Flm„Vervehte Spuren“ vieder im Zu- sammenspiel eine hervotragenòe darsteilerische Cerstung/ 4 9 Der SPonnencste pote mount-Flim in deutscher Spreche Täglich.30..40..00 Unr ———————— ſchwaͤcht Arbeitskraſt und Lebenefreude. Quãlen Sie ſich nicht länger. Nehmen Sie Solarum, das bewährte Spetzialmittel. 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Der Erdmond und dle pflanetenmonde Herm. Suderman, mit Anna Bammann, 26 November 20 Rasierprobiem 100% gelöst! Vortragender: Professor Dr. K. Feurstein ——*3 4— 880 Sonntas Unr Ourch die föhlbore und sichibore Kenn FRR morke O. R. P. 640 542, Auslands- Patente, cht d25 RM 7 Vorher:„Die Junssten der iuftwante“- Anfangszelten:.00, 3. 40, 8. 10 We Kcen, Arrerlea iut es zum ersten Naie mögiien Einelltarte a50 ee 75 Meisterabende froher Unterhaltun die beiden Schneiden einer eingespann Reihenkarten 2. 2. planken ten, auch schaumbedeckten Rosier fekee 9 klinge in den öblichen Rasieropparoten 5 Iu. Folge Roſita rernrut 23902 22 3222 dui ch Fühlen zu unterscheic en und dadurch gleichmäßig abwechselnd zu gebrauchen Preise: Oðöna 0,10 Langl. 10 Stck. 60 Rpte Sohr doönn 0, 08 Oreil. 10 Stck. 90 RPfg Extro dönn 0, 06 Oreil. 10 Stck.20 RN Mulcuto-Werk, Solingen Bezugsqvellen-Nechweis Möbel aller Art aut Tezani. Kl. Anzahl., kl. Raten, frei Haus. Eheſtandsdarl. u. Kinderbeih. n. in Zahl. Beſuch unverb. d. M. Wink, Heidelberg, Landſtr. 34. a AltHiaNisRa 0 Evang. Kirche 2 Bekenntmachung Wie bereits am Sonntag früh durch den Rundfunk und die Tagespreſſe bekanntgegeben worden iſt, wird der diesjährige Buß⸗ und Bet⸗ tag vom kommenden Mittwoch auf 50 Sonntag, den 26. November 1939, verlegt. Gottesdienſte ſinden daher am Mitt⸗ woch, dem 22. 11. 39. nicht ſtatt. Evang. Ein Füan oit Sent und Renüchen „Fiakerlied“ Ssssssss• Paul Hörbiger 50 alte, liebe Wiener Weisen Weiteren Hauptrollen: usi Hüher„Frauz Schaſhelimun Erika Dannhon u. a. Ab heute! Anfanaszeiten:.00 3,40.00 unr Uindenhof. Roerteldetr. 56 Ein Epos des Hochlandmenschen uad der Sehwelzer Berge 1 „In Hrilgen Waxon“ nach dem Roman von I. C. Heer mit Karin Hardt Korl Boſheus E. v. Winterstein Adeiberty. Schlettov-/ Fur Jugendliche zugelassen! Anfangszeiten:.09.33.70 die berühmte chilenische lied- und chansonsängerin mit inren Rhythmikern: Kurt Rohenberger und seine Solisten Schausunc 0 Unr Enin Str. 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Nov., die Lehrgänge am Mittwoch, dem 22. November 1939, zu den üb⸗ lichen Zeiten ſtattfinden, nachdem der Buß⸗ und Bettag auf lommen⸗ den Sonntag verlegt wurde. »Kraft durch Freude Volksbildungswerk Heute abend 20 Uhr Beginn des Span. Kurſes für Anfänger in der Allgem. Fortbildungsſchule, U 2. Der Kurſus findet jeweils diens⸗ tags und freitags von 20.00 bis 21.30 Uhr ſtatt und erſtreckt ſich über 20 Abende(30 Stunden), Der Preis des Kurſes beträgt 8. Der Schachkurſus A für An⸗ fänger beginnt heute abend um 19.45 Uhr in der Allgem. Berufs⸗ ſchule, U 2, der Kurſus B für Fortgeſchrittene um 21 Uhr. Der Kurſus A dauert von 19.45 bis 20.45 Uhr, der Kurſus B von 21.00 bis 22.00 Uhr. Beide Kurſe er⸗ ſtrecken ſich über 10 Abende und loſten 3(A) und 4(Bl. Für ſämtliche Kurſe werden noch An⸗ meldungen vom Kursleiter vor 21 Beoinn der Kurſe angenommen.