—— lelle Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 36 Pfg. Beſtellaeld. Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzen ⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtratze 18. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. kolgend Monat erfolgen 4 aunheimner Sei Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1, 46, Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Kontor Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Sineipreks 1 0 28 un Anzeigenpreiſe: 29 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und ckleinanzeigen ermäßiate Grundpyreiſe. Allgemeis gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. 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Bei der Grenzüberwachung durch zahlreiche Jagdflieger kam es verſchiedentlich zu kleineren Luftkämpfenz; vier franzöſiſche Jagdflug⸗ zeuge wurden hierbei abgeſchoſſen. Bei Frei⸗ burg wurde ein deutſches Flugzeug von fran⸗ zöſiſchen Jägern zur Notlandung gezwungen. Am 21. November fand über franzöſiſchem Gebiet ein Luftkampf zwiſchen neun deut⸗ ſchen Zerſtörerflugzeugen und ſieben franzö⸗ ſiſchen Jagdflugzeugen ſtatt. Die franzöſiſchen Jäger wurden vertrieben und dadurch den eigenen Aufklärungsflugzeugen ihre weitere Erkundungstätigkeit ermöglicht. Feindliche Flieger, die in dentſches Hoheits⸗ gebiet einflogen, hielten ſich in unmittelbarer Nähe der Grenze. Briliſcher Zerſtörer durch Mine verſenkt (Funkmeldung der NM3.) Amſterdam, B. November. Wie die britiſche Admiralität zugeben muß, iſt vorgeſtern der britiſche Zerſtörer„Gipſy“ an der Oſt⸗ küſte Englands auf eine Mine gelauſen. Dieſer Ver⸗ luſt trifſt die engliſche Flotte um ſo ſchwerer als die „Gipſy“ ein ganz modernes Schiff war, das erſt im ahre 1936 in Dienſt geſtellt wurde und einen oſtenaufwand von über 300 000 Pfund Sterling er⸗ fordert hatte. Die Exploſion des Zerſtörers er⸗ folgte in Sicht der engliſchen Küſte. Unmitel⸗ bar nach der Exploſion ging der Zer⸗ ſt örer auf Grund. Von der Beſatzung von 150 Mann werden nach engliſcher Meldung 40 Maun vermißt. 21 wurden verwundet. Dilo Sirafſers Flucht nach Frankrrich Aufſchlußreiche Interviews des Geflüchteten in der Pariſer Preſſe (Drahtbericht unſeres Berner Korreſpondenten) — Bern, 2B. Nov. Die Aufdeckung des verbrecheriſchen Attentats im Bürgerbräukeller zu München, hat in Frank⸗ reich wie eine Bombe gewirkt und die⸗ offiziellen Lügenfabrikanten in allergrößte Not verſetzt. Je⸗ London und die Münthener Berhaftung Verſchweigen kann man diesmal nicht, aber man verdächtigt ruhig weiter (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 23. November. Die Enthüllungen über das Münchener Attentat baben in Enaland peinliche Ueberraſchungen hervor⸗ gerufen. Fieberhaft, aber ohne Erfola bemühen ſich die amtlichen Stellen, ſich von dem Verdacht der Ur⸗ heberſchaft zu reinigen. Auswärtigen Amtes heißt es, man finde die deutſche Erklärung„vollkommen unbeareiflich“. Die reſtloſe Aufdeckung des Verbrechens und dir völlige Bloßſtellung der Hintermänner des Seeret Service haben den letztenendes Verantwortlichen des Kabinetts der Kriegstreiber den Atem ver⸗ ſchlagen. Das Echo der deutſchen Enthüllungen in-England beweiſt das ſchlechte Gewiſſen der maß⸗ gebenden Kreiſe. Der Londoner Rundfunk hat ſich nun doch nach mehr als halbtägiger Anſtrengung zu der amt⸗ lichen deutſchen Mitteilung über die Urheber des Münchener Attentats etwas abgerungen. So be⸗ ichtete er in ſeiner Mittwochnachmittag⸗Sendung, die deutſche Preſſe werde völlig beherrſcht von der Aufklärung des Münchener Atttentats, die der Lon⸗ doner Rundfunk, der ganz vom Lügenminiſterium abhängig iſt, natürlich nicht zugeben darf und deshalb als„Geſchicht e, die die Geſtapo über die Verhaftung des Urhebers des Münchener Attentats erzählt“ bezeichnet. Ganz verſchweigen kann der Londoner Rundfunk die deutſche amtliche Ertlärung nicht. Er gibt ſie deshalb inhaltlich wieder, wober er es ſich nicht verkneifen kann, Verdächtigungen gegen die deutſche Geheime Staatspolizei zu machen und die alten Märchen der deutſch⸗feindlichen Agi⸗ tation in Zuſammenhang mit dem Reichstags⸗ brand aufzuwärmen verſucht. Abſchließend leugnet der Londoner Rundfunk ſcheinheilig jegliches Wiſſen um irgendwelche Zuſammenhänge Londons mit dem Attentat, indem er weißmachen will, daß der Atten⸗ täter weder der Londoner Regierung noch den Agenten des Geheimdienſtes bekannt ſei. Er vergißt dabei aber ganz, daß er, der Londoner Rundfunkk ſelbſt. es erſt noch vor kurzem für nötig gehalten hat, die Meldung zu verbreiten, daß Otto Straſſer, der ſeinen ſtändigen Wahnſitz in der Schweiz habe, in Paris eingetroffen ſei. Trotz dieſes doch ſehr ein⸗ deutigen Beweiſes, daß man in London ſchon da⸗ mals ganz genau über die Zuſammenhänge mit dem Attentat von München Beſcheid wußte, findet es der Londoner Rundfunk„phantaſtiſch,, daß von Deutſchland die Behauptung auſgeſtellt werde, die Urheber und Geldgeber des Attentats ſeien Mit⸗ glieder des britiſchen Geheimdienſtes.“ Der Funkverkehr mit dem briliſchen Geheimdienſt dnb Berlin, 22. November. Mit dem von den Vertretern des britiſchen In⸗ telligence Serviee den/ Führern als den ver⸗ meintlichen Abgeſandten einer innerdeutſchen Oppo⸗ ſition übergebenen Gerät gelang es, unter Benutzung des von dem Vertreter des Intelligence Service, Kapitän Stefens, im Haag den Beamten der Sicher⸗ heitspolizei ausgelieſerten Geheimeode die Verbin⸗ dung mit der engliſchen Regierung bezw. dem briti⸗ ſchen Intelligence Service aufzunehmen und volle 21 Tage aufrechtzuerhalten. Der Inhalt der dabei gewechſelten Funkſprüche mit der ver⸗ In einer Aeußerung des tere Erfahrungen gemacht hat. meintlichen Revolutionsgruppe in Deutſchland iſt ebenſo aufſchlußreich wie dumm. Sie werden bei ihrer Veröffentlichung einen Einblick in die troſtloſe Geiſtesverfaſſung der regierenden Schicht des heuti⸗ gen England geben. Dieſer Verkehr der deutſchen Sicherheitspolizei mit der britiſchen Regierung bezw. dem engliſchen Secret Service in London wurde am 22. November, 10,10 Uhr von unſerer Seite mit folgendem Abſchiedsfunkſpruch beendet: „Auf die Dauer iſt die Unterhaltung mit ein⸗ gebildeten und törichten Menſchen langweilig. Sie werden verſtehen, daß wir abbrechen. Es grüßt herzlich die euch wohlgeneigte„deutſche Oppoſition“. Die deutſche Geſtapo.“ Da die Aufdeckung der engliſchen Spionageaktion trotz der deutſchen Veröffentlichung um dieſe Zeit anſcheinend der Funkſtelle des engliſchen Geheim⸗ dienſtes noch nicht bewußt geworden war, haben die beiden engliſchen Funker Inman und Walſh auch dieſen letzten Funkſpruch noch ebenſo bieder wie ſtu⸗ pide quittiert. Dentſch als Pflichtſach bei den tſchechiſchen Bür⸗ gerſchulen. Durch eine Verordnung der Protekto⸗ ratsregierung wurde Deutſch als Pflichtfach bei allen tſchechiſchen Bürgerſchulen eingeführt. doch kann die Preſſe nicht umhin, die Tat als ſolche ebenſo wie den Namen des Attentäters und ſeine Verbindungen zu Otto Straſſer ſowie zum eng⸗ liſchen Intelligence Service bekanntzugeben. Man verſucht ſich mit dem Hinweis darauf aus der Schlinge zu ziehen, daß die Eingeſtändniſſe des Attentäters zu ausführlich ſeien. Gewiß ſind ſie für die Franzoſen zu ausführlich. Hat doch Otto Sctra'ſſer genau zwei Tage vor der Veröffent⸗ lichung durch die deutſche Polizei dem„Paris Soir“ ein überaus verdächtiges Interview gegeben. Da⸗ rin leugnete er jede Beteiligung, ja überhaupt je⸗ des Wiſſen um das Attentat. Warum leugnet er, und warum ſagt er dem Pariſer Blatt, die Schweiz habe ihn nach dem Attentat gezwungen, innerhalb von vier Stunden das Land zu verlaſſen? Nun, da⸗ zu hat er ſeine guten Gründe gehabt. Es ſtimmt, daß Otto Straſſer vorübergehend in der Schweiz lebte. Man wußte in den der Bundesregierung naheſtehenden Kreiſen, daß ein Beſuch Straſſers um Verlängerung ſeiner Aufenthaltserlaubnis in der Schweiz fällig war als die Bombe im Münchener Bürgerbräukeller explodierte. Straſſer war unter Mißachtung der ſchweizeri⸗ ſchen Geſetze vorübergehend nach Zürich gekommen. Nun iſt er nach Frankreich abgereiſt. Entgegen anderslautenden Informationen hätte er genügend Zeit gehabt, ſich die nötige Bewilligung für die Wei⸗ terreiſe zu verſchaffen. Es iſt ſicher kein Zufall, daß ſeine Abreiſe und das Münchener Attentat nahe bei⸗ einander liegen. Verdächtig iſt es weiter, daß Straſ⸗ ſer, nachdem ſeine Mitſchuld an dem Münchener Attentat herausgekommen iſt, ſich beeilte, ein neues Interview zu veröffentlichen, diesmal allerdings nicht über das Boulevardblatt„Paris Soir“, nein, jetzt iſt er als Attentäter ſchon ſo berühmt, daß die Havas⸗Agentur ihm ihr Ohr leiht. Der franzöſiſche Lügendienſt erfährt dabei natürlich von Straſſer das, was er auch hören will: Nicht Straſſer und der Attentäter Elſer ſind ſchuldig, ſondern die Ver⸗ unglückten! Auch Ftalien tennt den„nielligente Gervite Das Attentat und ſeine Aufdeckung das Tagesgeſpräch der römiſchen Preſſe [Drahtbericht unſ. röm. Vertreters) — Rom. 23. November. Dis Entdeckung des Attentäters von München und ſeiner Hintermänner iſt in Italien Tagesgeſpräch. Die geſamte Preſſe berichtet ausführlich über die bewundernswerte Arbeit der deutſchen Polizei, die als einzigartig in der Geſchichte der Polizei bezeich⸗ net wird und der es gelungen iſt, nicht nur den Attentäter feſtzunehmen, ſondern auch die Fäden aufzudecken, die ihn mit London verbanden. Unter rieſiigen Ueberſchriften ſtellen die italieniſchen Zei⸗ tungen die geiſtige Urheberſchaft des Intelligence Service an dem Verbrecheil feſt. Die„Tribuna“ erklärt, daß London die Zuge⸗ hörigkeit Stevens und Beſts zum Intelligence Ser⸗ vice in der engliſchen amtlichen Mitteilung nicht be⸗ ſtreitet. Es ſei in dieſem Zuſammenhang daran erinnert, daß auch Italien mit dem Intelligence Serviee bit⸗ Bekanntlich ſtürzte zu Beginn des abeſſiniſchen Krieges unter bis heute unaufgeklärten Umſtänden ein italieniſches Flugzeug ab, in dem ſich der Arbeitsminiſter Razza und der Afrikaforſcher Baron Franchetti befanden. Damals richtete ſich der Verdacht ebenfalls gegen den Intel⸗ ligence Service und wurde in der italieniſchen Preſſe auch ausgeſprochen. Die Berliner Korreſpondenten der italieniſchen Blätter berichten, daß im ganzen deutſchen Volke die lebhafteſte Genugtuung über die Entdeckung des Attentäters herrſche und daß das deutſche Volk in berechtigter Entrüſtung über den gemeinen Anſchlag auf das Leben des Führers die treugſe Be⸗ ſtrafung verlange. Der Berliner Bericht⸗ erſtatter des„Giornale'Italia“ ſagt in dieſem Zu⸗ ſammenhang wörtlich:„Logiſcherweiſe wird das Urteil über die Verhafteten ſehr ſtreng ſein, denn es handelt ſich darum, im Namen des ganzen deut⸗ ſchen Volkes die für das ungeheuer ſchwere Ver⸗ brechen Verantwortlichen zu beſtrafen.“ Begreifliches Aufſehen in Holland (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 23. November. Die Entdeckung einer Zentrale des engliſchen Geheimdienſtes auf holländiſchem Boden und der Mißbrauch des holländiſchen Gaſtrechtes iſt geeign⸗, die Stimmung der holländiſchen Oeffentlichkeit gegen die engliſchen Methoden weiter zu verſchlechtern. Es iſt nur natürlich, daß die holländiſche Oeffentlichkeit an den Vorfällen allergrößtes Intereſze nimmt. Aus Berlin werden in den Zeitungen alle Einzelheiten berichtett. Der„Amſterdamer Tele⸗ graaf“ ergänzt dieſe Berichte durch neue eigene In⸗ formationen über die Verhaftuna der eng⸗ liſchen Agenten am 9. November an der deutſch⸗holländiſchen Grenze und veröffentlicht einen ausführlichen Lebenslauf des Agenten Beſt, der ſeit 1916 in Holland weilt. Das Bemerkenswerte in dieſer Darſtelluna iſt die Feſtſtellung der Zeitung. daß in Haag, wo Beſt wohnte und wo er Zutritt zu den höchſten Geſellſchaftskreiſen hatte. ſchon ſeit langem aufgefallen war, daß Beſt auf aroßem Fuße ebte und über Geldmittel verfügte, die nicht aus ſeinen eigenen mißglückten geſchäftlichen Unterneh⸗ mungen ſtammen konnten. 0 Das ſind ſie alſo! * Maunheim, 23. November Am 8. November abends explodierte die Bombe am Tragpfeiler im großen Saale des Münchener Bürgerbräukellers. Sechs Tote und 73 Verwundete begrub ſie unter ihren Trümmern, zwei der Ver⸗ letzten holte ſich der Tod noch aus den Münchner Krankenhäuſern: die, die ſie treffen ſollte, waren nicht darunter. Weder der Führer noch einer der führenden Männer der Bewegung. Ein Zufall, der nicht mehr Zufall, ſondern Fügung des Schickſals war, hatte ſie ſchon vorher aus dem Saale geführt. Das war am 8. November. Bereits ein paar Stunden ſpäter ſaß der Täter im Gewahrſam der deutſchen Staatspolizei— vorerſt freilich nur als einer der hundert Verdächtigen, die die uner⸗ bittlich zugreifende Unterſuchung, die auch den lei⸗ leſten Verdachtsmoment werten und wägen mußte, zur Verfügung der mit der Aufklärung des Ver⸗ brechens betrauten Unterſuchungskommiſſion geſtellt hatte. Und bereits am 12. November war die Unter⸗ ſuchung, was die unmittelbare Täterſchaft anlangt, zu Ende geführt: dieſer„ſchmale Mann, ohne auf⸗ fällige Verbrecherphyſignomie, mit intelligenten Augen und leiſe und vorſichtig abwägenden Aus⸗ drücken“, wie er in dem amtlichen Bericht geſchildert wird, der in München wohnte und ſich Georg Elſer nannte, dieſer und nur dieſer konnte der Täter ſein. Zwei Tage ſpäter war das Ergebnis der Unterſuchung auch bereits beſtätigt durch das Geſtändnis Elſers ſelbſt: ohne Bewegung und auch ſelbſt ohne den Hauch eines menſchlichen Angerührt⸗ ſeins von ſeiner Tat gab Elſer das Verbrechen zu. Volle acht Tage haben dann die Geheime Staats⸗ polizei und die Unterſuchungskommiſſion gewartet, bis ſie das Ergebnis ihrer Arbeit dem dentſchen Volke und der ganzen Welt mitteilten. Dieſe acht Tage Zuwarten haben ſich gelohnt. In mehr als einer Hinſicht gelohnt. Sie haben nicht nur die Hintergründe des Attentates ſchärfer aufklären laſſen; ſie haben auch die, die ſehuldig waren, in Sicherheit gewiegt und heraus⸗ herausgelockt. Welche Abſurditäten wurden in die⸗ ſen acht Tagen nicht von den ausländiſchen Sendern und der ausländiſchen Preſſe als angebliche Motive für das Verbrechen in die Welt geſetzt! Da war es bald ein Attentat,— dieſe Vetſion war die meiſt verkündete, weil propagandiſtiſch am beſten gelegene — das die Geſtapo ſelbſt durchgeführt hatte, weil ihr Führer Himmler ein paar Männer aus der Um⸗ gebung des Führers beſeitigen wollte, oder weil er — man hatte ja für alle Grade von Dummheit Ver⸗ ſionen bereit!— im Volke einfach„Stimmung machen“ wollte! Da war es bald ein Attentat der alten Par⸗ teikreiſe gegen den neuen Kurs, beſtimmt, dem Un⸗ willen dieſer Kreiſe über die Ruſſenpolitik Ribben⸗ trops Ausdruck zu geben. Da war es natürlich auch die„leidenſchaftliche Empörung der mißhandelten deutſchen Volkskreiſe“, die nach der„zuverläſſigen Information“ eines Dritten irgendeinen Juden oder Katholiken, Freimaurer' oder Adeligen zum Verſchwörer und Attentäter werden ließ. Nur die, die es wirklich waren, die waren es natürlich nach dem Urteil des ſo gut unterrichteten Auslandes nicht! Sie konnten, ſie durften es nicht ſein! Denn ſonſt hätte ſich ja dieſes Ausland an ſeine eigene Bruſt ſchlagen müſſen und bei ſich ſelbſt Urheber und Täter dieſes gemeinen Verbrechens ſuchen müſſen. Heute brauchen ſie nicht mehr zu ſuchen! Heute haben wir ihnen dieſe Mühe abgenommen. Das Ergebnis der polizeilichen Unterſuchung iſt ſo ein⸗ deutig, ſo detailiert und ſo ſubſtanziert, daß es für Augenblicke wenigſtens auch dem Londoner Rund⸗ funk die Sprache verſchlagen hat. Es ſind zwei Tätergruppen, die in Betracht kom⸗ men: Otto Straſſer und ſeine„Schwarze Front“ und das Londoner Intelligence Service. Otto Straſſers Verſchwörertätigkeit iſt bekannt und an anderer Stelle des Blattes noch⸗ mals eingehend gewürdigt. Was er in München verſucht hat, hat er bereits des öfteren verſucht ge⸗ habt: mehr als ein Anſchlag, genau nach dem Münchner Syſtem entworfen, iſt in dem Hirn dieſes mit dem Haß des Renegaten erfüllten Mannes als Plan entſtanden, als Tat vorbereitet— und als Verbrechen von denen mit dem Tod geſühnt wor⸗ den, die Straſſer mit der Ausführung betraut, wohl richtiger geſagt, zur Ausführung gezwungen hat. Straſſer hat, ſeit er den Boden Deutſchlands verließ, nur eine Aufgabe und nur ein Ziel gekannt: den Tod des Führers, den Tod des Mannes, den er 1925 mit ſeinem Treueverſprechen aus der Lands⸗ kerger Feſtungshaft empfangen hatte 2. Seite Nummer 486 Nene Maunheimer Zeitung Aber Otto Straſſer iſt nur ein großer Haſſer, aber ſonſt ein kleiner Mann, und die, die ihm fol⸗ gen, ſind nichts als eine Schar verzweifelter Deſperados und ein Nichts in dem gewaltigen Strom der deutſchen Volksgemeinſchaft. Er konnte wohl haſſen, aber ſein Haß reichte nicht weit. Ein anderer mußte ihm erſt ſeinen Arm dazu reichen; ein ande⸗ rer, mächtigerer, für den der kleine Otto Straſſer nichts anderes als ein armſeliger Handlanger, ſein Privathaß gegen den Führer nichts anderes als ein kleiner Bauſtein in dem großen Verſchwörergebäude war, deſſen Fundamente in England ſtehen und deſſen düſtere Hallen ſich über alle Kontinente der * ieſer andere war das Londoner Intelli nce Service. Ihm kam es nicht darauf 62 warum Otto Straſſer dem Führer nach dem Leben trachtet, ihm kam es nur darauf an, daß der Mann, der dg ermordet werden ſollte, der große Gegen⸗ ſpieler des engliſchen Imperiums war— gegen ſei⸗ nen Willen von England ſelbſt zu dieſem Gegen⸗ ſpieler gemacht worden war. Dieſer Otto Straſſer war brauchbar in ſeinem Fanatismus, brauchbar in ſeiner Beſtechlichkeit, brauchbar in ſeinen Beziehun⸗ Richtig rauchen · ein Problem, das die bessere Cigarette Zug für Zug löst arian, 9 cen, brauchbar in ſeimen ſpestellen Erfahrungen. Er konnte Werkzeug ſein So hatte man in London gedacht und ſo hat man in London gehandelt. Otto Straſſer wurde„an⸗ geſetzt“, wie der fachmänniſche Ausdruck heißt. Er ſollte der Wilderer ſein, der das edle Wild erlegte. Die Waffe, die wurde ihm von London gereicht, und natürlich auch der Sold Daß das Attentat nicht gelang, iſt wirklich einem Wunder zu danken; daß es ſo ſchnell und ſo gründ⸗ lich ſeine Aufklärung fand, iſt eine Meiſterleiſtung der Geheimen Staatspolizei, für die der amtliche Bericht mit Recht die Bezeichnung als„einzigartig in der kriminaliſtiſchen Geſchichte“ fand. Die Folgerungen, die nun zu ziehen ſind, ſind Sache des Staates: in einem ausländiſchen Staate iſt das Attentat geplant, von einem deutſchen Emigranten iſt es vorbereitet, von ſeinen deutſchen Helſershelfern durchgeführt worden. Der auslän⸗ diſchen Macht, die ſolches Mittel in ihre Kriegs⸗ methoden einſchaltete, wird die deutſche Wehrmacht die Antwort geben; die deutſche Emigration, die zu ſolchen Verbrechen ſich hergibt, mag ſich ſicher vor deutſchem Zugriff fühlen: aber ſie ſteht bis zum Halſe tief im Kote der Verachtung, die auch der an⸗ ſtändige Gegner Deutſchlands für ſie empfindet; ihre Helfershelfer in Deutſchland aber: die werden bis in ihre letzten Schlupfwinkel gejagt, und —5 5 vernichtet werden! Nom wird deutlich Es iſt nichts mit dem„bedeutſamen Abkommen“ zwiſchen Eugland und Italien! (Funkmeldung der NM3.) Rom, 23. November. Eine amtliche Verlautbarung wendet ſich in ein⸗ Heutiger Weiſe gegen die aus durchſichtigen Grün⸗ den immer wieder verbxeiteten engliſchen Lügen⸗ meldungen. Ein engliſches Blatt, die„Financial Times“, ſo heißt es in dem offiziellen Dementi, kün⸗ det bedeukende Abkommen zwiſchen Ita⸗ lien und Englanb als dicht bevorſtehend an und mit Einzelheiten, die eine Unkenntnis der italieni⸗ ſchen wirtſchaftlichen Lage verraten. So wird dort u. a. erklärt, daß Italien im Aus⸗ tauſch für mechaniſche Apparate über 8 Millionen Tonnen Kohle aus England erhalten würde und daß Ifalien im Austauſch für indiſche Jute 2 Millionen Doppelzentner Hanf an England liefern würde. Dieſe Einzelheiten genügen bereits, um die Nach⸗ richten des engliſchen Blattes als phantaſtiſch zu bezeichnen. Dieſes Dementi, ſo betont die amtliche Verlaut⸗ barung abſchließend, gilt ein für allemal, da es wahr⸗ lich zu ſchwierig wäre, allen Phantaſtereien der aus⸗ ländiſchen Blätter nachzugehen und Italien keine Zeit zu verlieren hat. Die türkiſche Militärmiſſion aus London abne⸗ reiſt. Die von General Orbey geführte türkiſche Mi⸗ litärmiſſion hat London nach mehr als einmonatigem Aufentbalt verlaſſen. ſogenannte Donnerstag, 23. November— DasuttoStraſſer-Emigrant, Berrüler, Attentäter Ein Lebensbild des Organiſators des Münchner Attentats— Der Münchner Anſchlag war nicht der erſte ſeiner Art! anb. Berlin, 22. November. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt: Otto Straſſer iſt der ſachliche Organiſator des Münchener Verbrechens. Sein Lebensweg er⸗ gibt ein klares Bild des an Charakterloſigkeit ſelten konſequenten Emigranten. Am 19. 9. 1897 in Deggendorf(Bayern) geboren, iſt er der Bruder Gregor Stvaſſers und Paul Straſ⸗ ſers, der wegen homoſexueller Verbrechen in das Ausland emigrierte. 5 Der Beginn ſeiner politiſchen Tätigkeit ſieht ihn im Jahre 1919 als überzeugten Sozialdemokraten, der nach kurzem Studium der Volkswirtſchaft die Leitung eines ſozialdemokratiſchen Korreſpondenz⸗ Büros übernimmt. Während des Kapp⸗Putſches iſt er Führer einer ſpartakiſtiſchen Hundertſchaft. Im Rahmen ſeiner Entwicklung zum Nationalrevolu⸗ tionär ſtößt er im Jahre 1925 zur NS D A P. Daß die Gründe hierfür nicht weltanſchauliche, idea⸗ liſtiſche und ſelbſtloſe waren, beweiſt ſein ſpäterer Lebensweg. Als Hauptſchriftleiter einiger im Kampf⸗ verlag erſcheinender Zeitungen, an der Spitze der „Nationalſozialfſt“, bemüht ſich ſein Gel⸗ tungsdrang und ſein zügelloſer Ehrgeiz darum, poli⸗ tiſch im Rahmen der NSDApP eine beſondere poli⸗ tiſche Rolle zu ſpielen. Als der„revolutionäre Sotzialiſt“, dem das Wort vom„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ ſtets ein Fremdwort geblieben war, und der ſich nicht einfügen konnte, ſeine egoiſtiſchen Ziele nicht erfüllt ſah, verließ er, um dem drohenden Ausſchluß aus der Partei zu entgehen, mit der be⸗ kannten theatraliſchen Erklärung.„die Sozialiſten verlaſſen die NSDAP“ die Partei und gründete die 1 Kampfgemeinſchaft revolu⸗ tionärer Nationalſozialiſt en. Später führte ihn der Verräterweg mit dem Meuterer Stennes zuſammen. Der erhoffte Einbruch in die NSDAP gelang nicht. ſo daß er lediglich ein Gerippe von verſönlichen Einzelgän⸗ gern im Reich zurückließ, als er im Jahre 1933 zu⸗ nächſt nach Wien emigrierte. Sein bisher im Reich erſcheinendes Organ„Die Schwarze Front“ er⸗ ſchien nun mit nur geringer Auflage als Schwarzer Sender“ im damaligen Oeſterreich. Zur gleichen Zeit wurde im Reich der größte Teil ſeiner Orga⸗ niſation aufgelöſt und die Prominenten ſeiner Mit⸗ arbeiter, ſoweit ſie nicht emigriert waxen, hinter Schloß und Riegel geſetzt. Als ihm auch in Wien der Boden zu heiß wurde, flüchtete Otto Straſſer nach Prag, wo er ſich unter Abſtreifung des Scheines deg Idealiſten eindeutig als Hoch⸗ und Landesverräter zum Kauf anbot, ein für Geld ge⸗ dungenes Subjekt fremder Nachrichtendienſte und Organ der mit ihm täglich verkehrenden jüdiſchen Emigration. Sein engſter Mitarbeiter war der unter dem Namen Heinrich Grunow auftretende Emigrant Friedrich Beer. Seine Zeitung hieß bezeichnender⸗ weiſe„Die deutſche Revolution“, der Geldgeber war die damalige tſchechiſche Regierung Beneſch! Straſſers Haupttätigkeit in Prag war neben der Verbreitung von Hetzartikeln in Flug⸗ und Zeit⸗ ſchriften der Verſuch, eine einheitliche Ausrich⸗ tung aller Schattierungen der Emiaranten her⸗ zuſtellen. Ob er dabei die Zahl des Reſtes eines Anhängers im Reich mit Wiſſen oder ohne Kenntnis überſchätzte, iſt belanglos. Es ſteht jedenſalls nicht feſt, ob zu dieſer Zeit Otto Straſſer ſelbſt auch nur im gering⸗ ſten noch an die Möglichkeit einer Revolution in Deutſchland glaubte. Straſſer lebte jedenfalls ſeit Fahren ſchon ausſchließlich von den Geld⸗ zu wendungen ausländiſcher Nachrich⸗ tendienſte, denen er verſprach, in Deutſchland eine Revolution zu Wege zu bringen, zumindeſt aber den Führex zu beſeitigen. So machte er im 1934 eine Reiſe nach Paris, um die franzöſiſche Re⸗ gierung zur Unterſtützung eines Putſches im Saar⸗ gebiet zu bewegen, durch den die Saarrückgliederung unmöglich gemacht werden ſollte. Nach ſeinen eige⸗ nen Angaben hat damals die franzöſiſche Regierung dieſen Plan abgelehnt, da ſie den durchzuführenden Umſturz im Reich ohne außenpolitiſche Belaſtung 1934 billiger zu erreichen hoffte. Im übrigen kamen ſchon damals die gleichen Gedanken zum lungen mit den Leitern des engliſchen Seeret Ser⸗ vice in den Jahren 1938/39 zugrunde lagen. Im Rahmen ſeiner verräteriſchen Arbeit ſetzte Otto Straſſer einen in Zahori bei Praa mit Unter⸗ ſtützung des tſchechiſchen Nachrichtendienſtes gebau⸗ ten ſogenannten„Freiheitsſendex“ ein, der neben der propagandiſtiſchen Arbeit ſchon damals die den Attentatsabſichten Otto Straſſers und ſeiner Helfershelfer entſprechenden Parolen gab. So ſchloſſen z. B. faſt alle Aufrufe dieſes im Jahre 1934/35 arbeitenden Senders wörtlich mit der immer wiederkehrenden Aufforderung, daß„Adolf Hitler ſterben müſſe“. Die deutſche Regierung hat damals offiziell von der tſchechiſchen Regierung die Beſeitiaung dieſes zum Mord an deutſchen Regierungsmitaliedern auf⸗ fordernden Senders gefordert. Nachdem die tſche⸗ chiſche Regierung behauptete, von der Eriſtenz die⸗ ſes Senders keine Kentnis zu haben, wurde ihr der Standort des Senders genaueſtens angegeben. Da Churchills„geheimer Krieg“ Biltere Londoner Klagen über die amlliche Verluſchungevolitit Sunkmeldung der NM3) + Amſterdam, 23. November. Der„Daily Expreß“ beklagt ſich bitter über„un⸗ —— Belieſerung der britiſchen Preſſe mit dungen über das militäriſche Geſchehen“ durch die zuſtändigen Stellen und fragt, ob man britiſcher⸗ ſeits dieſen Krieg als einen geheimen Krieg durch⸗ —— wolle. ˖ 8 fahrtminiſterium jedenfalls verſuchten, alles dunkel zu halten. So ſeien am letzten Sonntag fünf Handelsſchiſſe auf Minen und geſunken. Die britiſche Admiralität habe 2 Mitternacht veröffentlicht. Am Montag ſei ein deut⸗ ſches Flugzeug über London erſchienen, und auch in Hieſem Falle ſei das Luftfahrtminiſterium erſt im Vaufe der Abendſtunden ſchüchtern mit einem ganze fünf Zeilen umfaſſenden Bericht herausgekommen. Noch ſchlimmer ſei es am Samstag geweſen, als dag Luftfahrtminiſterium wohl mitgeteilt habe, daß britiſche Militärfluggeuge zu einem Erkundungs⸗ fluge über Nordweſtdeutſchland aufgeſtiegen leien. Man habe aber erſt aus dem deutſchen Nachrichten⸗ funk erfahren, daß dieſe britiſchen Flugzeuge bei Wilhelmshaven in einen Luftkampf verwickelt wor⸗ den ſeien. Vor wem verberge eigentlich, ſo fragt da⸗ Blatt ſchließlich, das britiſche Luftfahrtminiſterium dieſe Nachrichten. Etwa vor den Dentſchen? Nein, * * Die Admiralität und das britiſche Luft⸗ e aber dieſe Tatſachen erſt gegen nicht im geringſten, ſo antwortet„Daily Expreß“, ſondern vor der eigenen britiſchen Oeffentlichkeit(). „Wir wollen Frieden aAunb London, 22. November. Wie„United Preß“ meldet. kam es während der Rede des liberalen Abgeordneten Morriſon in der geſtrigen Unterhausſitzung zu einer pazi⸗ fiſtiſchen Demonſtration. Galerie ſprangen plötzlich auf, rieken in die Rede hinein:„Wir wollen Frieden!“ und warfen eine aroße Anzahl von pazifiſtiſchen Flugblä tern in das, Parkett. Die Ordnungsbeamten im Saal griffen ſoſort ein, und die Frauen wurden zum Verlaſſen des Sitzungsſaales gezwungen. Auch die neutrale Poſt iſt nicht ſiche EP. Oslo, 23. Novemher. In großer Aufmachung behandert die geſamte norwegiſche Preſſe den neueſten engliſchen Ueber⸗ ſriff gegen die ſkandinaviſchen Länder, die Beſchlagnahme von 10 000 Kilo Briefpoſt und 10 000 Kilo Paketpoſt an Bord des ſchwediſchen Dampfers„Drottningholm“, der auf dem Wege von den Vereinigten Staaten nach Sehweden von engliſchen Seeſtreitkräften nach der Kontrollſtation Kirkwall eingebvacht wurde. Juni Ausdruck, die ſpäter den Verhand⸗ Feeſſeln angelegt. Einige Frauen auf der Herr Beneſch naturgemäß auch dann nicht bereit war, den vom tſchechiſchen Gelde aufgezogenen Sendedienſt einzuſtellen, mußte von deutſcher Seite ſelbſt eingegriffen werden, um dieſe fortgeſetzte Mordpropaganda zu unterbinden. Zwei(⸗Führer des Sicherheitsdienſtes haben befehlsgemäß am 26. Januar 1935 dieſen Sender zerſtört. Straſſers Attentatspläne: In Vollzug der ihm von ſeinen damaligen Prager Geldgebern erteilten Aufträge verſuchte nun Otto Straſſer, die nach Deutſchland auf dem Funkweg ge⸗ ſendeten Parolen auch praktiſch zu verwirklichen. 1936 fanden Vorbereitungen zu dem erſten Sprengſtoffanſchlag ſtatt. Er ſollte ur⸗ ſprünglich im Olympiaſtadion in Berlin wäh⸗ rend der Olympiade, ſpäter anläßlich des Partei⸗ tages 1936 in Nürnberg und ſchließlich anläßlich des Beſuches des Duce 1937 zur Ausführung kommen. Otto Straſſer bediente ſich dabei durch Vermittlung ſeineg engſten Mitarheiters Fritz Beer(Deckname Heinrich Grunow) eines ehe⸗ maligen Studenten der Baukunſt namens Hel⸗ mut Hirſch. Dieſer Prager Jude erklärte ſich bereit, den eingehenden Beſprechungen war der Plan des An⸗ ſchlages genaueſtens feſtgelegt worden. Als Hirſch mit zehn Höllenmaſchinen, die durch ein Uhrwerk zur Exploſion gebracht werden ſollten und zehn Kilo⸗ gramm Sprengſtoff enthielten, die deutſche Grenze überſchritt und ſich nach Stuttgart begab, konnte er von Beamten der Geſtapo noch rechtzeitig feſt⸗ genommen werden. Hirſch wurde der Staatsanwalt überſtellt und am 8. 3. 1937 zum Tode verurteilt. Das Urteil iſt vollſtreckt und damals in der deutſchen Preſſe veröffentlicht worden. Die Rechtslage Deutſchland hat durchaus das Recht, anb Berlin, 22. November 91 den britiſchen Behauptungen über eine an⸗ geblich völkerrechtswiörige deutſche Seekriegsführung erfahren wir von zuſtän⸗ diger Stelle: Der engliſche Rundfunk und die eng⸗ liſche Preſſe wiſſen mit den Schiffsverluſten an der engliſchen Küſte nichts anderes anzufangen, als heftige Vorwürfe gegen die Methoden der deutſchen Kriegsführung zu erheben. Die Engländer, die ſeit Beginn dieſes Krieges eine Völkerrechtsregel nach der anderen ſchon über Bord geworfen haben, verſuchen, das Völkerrecht gleichzeitig propagan⸗ diſtiſch für ſich umzubiegen. Sie wollen in der Welt den Eindruck erwecken, als ob der deutſche Krieg gegen England ungeſetzlich iſt. Im Haager Minenabkommen von 1907 iſt vereinbart worden, daß beim Auslegen von Minenſperren eine Bekanntmachung erfolgt, ſobald es die militäriſchen Rückſichten geſtatten. Deutſch⸗ land hat in“ dieſem Sinne auch Minenwarngebiete bekanntgegeben. iſt ſelbſtverſtändlich einzig und allein Gegenſtand der deutſchen Entſcheidung. Die Engländer können ſich auch nicht darauf berufen, daß unter dem Haager Abkommen das Auslegen von Minen vor den ſei. Dies iſt nämlich nur dann unterſagt, wenn es zu dem alleinigen Zweck geſchieht, um die Handels⸗ ſchiffahrt zu unterbinden. Die Engländer ſelbſt ſind ſchuld daran, daß auf den Handelswegen und im Küſtenvorfeld mit der dauernden Anweſenheit briti⸗ ſcher Kriegsſchiffe zu rechnen iſt, gegen die eine Minenverwendung zuläſſig iſt, wobei die Bekanntgabe eines Warngebietes ebenfalls nach dem Haager Abkommen nicht eher Die Reutralenu. Englands an⸗Rechtsbruch Sprengſtoffanſchlag auszuführen. In zahlreichen Ob die militäriſchen Rückſichten dies geſtatten, üſten und den Häfen verboten Nach dem mißlungenen Anſchlag verſuchte Otto Straſſer— noch immer im Dienſte der damaligen tſchechiſchen Regierung— einen neuerlichen Spreng⸗ ſtoffanſchlag, der auf einer Großveranſtaltung der NSDAP zur Ausführung gelangen ſollte. Er be⸗ diente ſich diesmal ſeiner engſten Mitarbeiter. des ehemaligen Hoteldieners Karl Döpking und des Kaufmanns Helmut Kremin. Auch dieſer neuerliche Anſchlag mißglückte. Die Höllenmaſchi⸗ nen, die nach Deutſchland gebracht und auf den Bahnhöfen in Dresden und Leipzig aufbewahrt worden waren, konnten ſichergeſtellt werden. Döp⸗ king und Kremin wurden am 25. 5. 1938 feſtgenom⸗ men und durch Urteil des Volksgerichts vom. 9. 1939 zum Tode verurteilt. Schon im Herbſt 1938 verſuchte Straſſer von Prag aus ein neues Attentat zu organiſieren. Nach dem Sturz von Beneſch verließ Straſſer Prag und trat nunmehr in engſte Beziehung zum britiſchen 2055 Geheimdienſt. Auf Weiſung dieſer ſeiner neuen Londoner Auftrag⸗ und Geldgeber gelang es ihm nunmehr, den 3. verbrecheriſchen Verſuch auf das Leben des Führers ausführen zu laſſen. Dieſes Mal hat num wirklich nux die Vorſehung das volle Gelingen des verbrecheriſchen Anſchlaas in ſeiner ganzen grauenhaften Endzielſetzung verhindert. In November 1939 verſuchte der Verbrecher Elſer in der Nähe von Konſtanz in die Schweiz zu gelangen. Dabei wurde er verhaf⸗ der Nacht vom 8. zum 9. tet. Stto Straſſer, der auf die Ankunft ſeines Werk⸗ zeuges gewartet hatte und nunmehr nach 24 Stun⸗ den erfuhr daß , ber Anſchlaa auf den Führer doch wieber miß⸗ glückt ten der Grenze gefangen worden war. verließ daraufhin am 10. November ſofort überſtürzt die Schweiz um nach London zu ſeinen Auftraggebern zurückzufahren. im Minenkrieg vor Englands Häſen Minen zu legen in Frage kommt, als bis der militäriſche Zweck erreicht iſt. Auf eine Mine gelauſen dub London, 22. November. Der italieniſche Dampfer„Fianona“ (6660 To.) lief geſtern abend an der britiſchen Süd⸗ oſtküſte auf eine Mine. Der Dampfer erhielt ein großes Leck, konnte ſich jedoch über Waſſer halten. 555 der Nacht wurden Rettungsboote aus⸗ geſetz Von einem-Boot verſenkt dnb. San Sebaſtian, 23. November. Am Dienstagmittag verſenkte ein deutſches U⸗ Boot im Atlantiſchen Ozean den franzöſiſchen Damp⸗ fer„Baiyes“. Das Schiff wurde durch fünf Schuß verſenkt, nachdem der Kapitän und die kökopfige Be⸗ ſatzung in die Rettungsboote übergeſtiegen waren. Das U⸗Boot begleitete die franzöſiſchen Seelente bis zu einem ſpaniſchen Fiſcherboot, welches, von den deutſchen U⸗Bootleuten mit„Arriba Eſpana“ be⸗ grüßt, die Schiffbrüchigen übernahm und in San Sebaſtian an Land ſetzte. Engliſcher Dampfer Delphine“ verſenkt (Funemeldung der NM3) — Amſterdam, 22. November. Nach einer Londoner Reutermeldung iſt am Dienstaa der engliſche Dampfer„Delphine“ aus Fleetwood verſenkt worden. Nähere Angaben über die Verſenkung macht Reuter nicht. ſtarke Beſatzung habe gerettet werden können. Holland well ſeine Schiſſe lieber im ſichern Heimathaſen laſſen (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) Amſterdam. 23. November Die Erklärung der engliſchen Exportblockade hat in Holland den Topf zum Ueberkochen gebracht. Die Preſſe fährt fort, die Stellung der Neutralen nach dieſem neuen Völkerrechtsbruch zu beklagen und ſcharf gegen England Stelluna zu neh⸗ men. Das„Allgemeen Handelsblad“ ſchreibt unter⸗ der Ueberſchrift„Zwiſchen Hammer und Abwehr“ geſtern abend, durch die Konterbande⸗Kontrolle Ex⸗ portblockade uſw. würden der neutralen Schiffahrt Den Anfang aller Uebel bedeutet nach Anſicht des Blattes die willkürliche Ausdehn⸗ ung des Konterbande⸗Krieges, die Enaland zu Be⸗ ginn des Krieges vornahm. Der„Nieuw Rotter⸗ damſche Courant“ erklärt, Enaland entferne ſich immer mehr von den Grundſätzen des internatio⸗ nalen Rechtes. Die Verſicherungen, daß die Rechte der Neutralen geachtet werden ſollen, würden durch die engliſchen Kriegshandlungen Lügen geſtraft. Das Blatt drückt die Hoffnung aus, daß die nieder⸗ ländiſche Regierung Schritte unternehmen werde, um die engliſche Regierung auf den Ernſt der Lage aufmerkſam zu machen. Wie der„Telegraaf“ meldet, iſt den niederlän⸗ diſchen Reedereien von der Regierung geraten wor⸗ den, ihre Schiffe in den nächſten Tagen nicht in See gehen zu laſſen. Dieſer Rat ſcheint, ſo meint das Blatt, mit den von England gegen Deutſchland angekündigten Repreſſalien in Zuſam⸗ menhang zu ſtehen, durch die neutrale Schiffe, die zolche Ausfuhrwaren an Bord haben, von der eng⸗ liſchen Marinekontrolle angehalten und aufgebracht werden könnten. 93 Auch in Belgien hat die Ankündigung Chamber⸗ lains, die Blockade in Zukunft auch auf die deutſche Ausfuhr, ſelbſt wenn ſie durch die neutrale Schiff⸗ fahrt erfolge, auszudehnen, außerordentlich ſtarke Befürchtungen ausgelöſt. Man ſei allgemein der Anſicht, daß dieſe neue Phaſe des Wirtſchaftskrieges für Belgien eine ſehr ernſte Lage herauf⸗ heſchwören würde. Stillſchweigen bedeutet Wiſchuld! dnb. Stockholm, 23. November. „Aftonbladet“ meldet, daß der von engliſcher Seite angekündigte verſchärfte Handelskrieg im höchſten Grade die Schiffahrt der neutralen Tänder erſchweren und verteuern werde, Für Schweden rechnet das Blatt dann, daß die Exportfrachten ver⸗ doppelt werden dürften. Das Osloer„Dagbladet“ meint, daß dieſe Aus dehnung der Blockade am ſchwerſten die Neutralen treffe. Jedes Ein⸗ und Ausfuhrgeſchäft werde durch England ſtillgelegt. Auch ſei es ſehr ſchwer feſt⸗ zuſtellen, was deutſche oder neutrale Ware ſei, da in faſt allen neutralen Ländern deutſche Waren in⸗ duſtriell weiterverärbeitet würden.— Die„Handels⸗ und Schiffahrtszeitung“ unterſtreicht, daß die Neutralen dieſe völkerrechtsmidrige Blockade nicht ſtillſchweigend hinnehmen dürften, denn eine ſolche ſtillſchweigende Anerkennung der Uebergriffe könne ſie mit Recht zu Mitſchul⸗ digen machen. Den Osloſtaaten erwachſe hier die Aufgabe, das Völkerrecht zur Geltung zu bringen. Frankreich macht es England nach dnb Brüſſel, 23. November. Wie Havas melbet, hat die franzöſiſche Regierung beſchloſſen, die gleichen„Repreſſalien“ gegen den deutſchen Ausfuhrhandel durchzuführen wie England. Auch die„Begründung“ dieſes Beſchluſſes folgt dem engliſchen Beiſpiel. Waſhingtoner Abſage an England (Funkmeldung der NMz3.) + Waſhington, 28. November. Der amtierende Außenminiſter Welles erklärte am Mittwoch, die Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten vertrete den Standpunkt, daß amerikaniſche Bür⸗ ger das Recht beſitzen,„bona⸗fide⸗Handel“ mit neu⸗ tralen Ländern ungeachtet des europäiſchen Krieges. weiter zu treiben. Welles gab ferner bekannt, das Staatsdepartement habe nach Ankündigung der bri⸗ tiſchen Mitteilung über die Einführung einer Vor⸗ kontrolle der amerikaniſchen Ausfuhr in den Ver⸗ einiaten Staaten der engliſchen Regierung mitge⸗ teilt. daß die amerikaniſche Regierung grunbſätzlich keine Einmiſchung Kriegführender in den wirk⸗ lich neutralen Handel anerkenne. Auf die Frage, was er unter wirklich neutralen Handel verſtehe, antwortete Welles: bona⸗ſide- Transaktionen zwiſchen Bürgern eines neutralen Landes und denen eines anderen neutralen Landes. —— ückt und 2. der Täter ſelbſt anſcheinend beim Ueberſchrei⸗ —— Die 13 Mann 9 — Donnerstag, 23. November 1939 Neue Maunheimer Zeitung Deutſche Flieger zweimal über London Den Engländern wird es klar gemacht, daß England keine Inſel mehr iſt dib Amſterdam, 22. November. ken Eindruck abet hat die Tatſache hinterlaſſen. daß Nachdem erſt geſtern London durch deutſche deutſche Flugzeuge, auch die Orknenv⸗Inſeln Sliener wurde, hat ſich—0——9 ungehindert überfliegen konnten. Auch hier wird deutſcher Luftſtreitkräfte über der engliſchen ſogar in den engliſchen Polizeiberichten betont. daß Hauptſtadt heute, wie Reuter meldet, mieberhstt. die deutſchen Maſchinen in gans geringer Höhe flo⸗ Abermals wurde, da die Flugzeuge ganz über⸗ den und auch die Stadt Kirkwall längere Zeit über⸗ raſchend erſchienen, kein Alarm gegeben. Die flogen. Weitere Meldungen ſtammen aus der deutſchen Flugzuge flogen, wie auch am Vortage, Gegend des Firth of Forth, aus Nordoſt⸗England ſehr niedrig über London dahin, ſo daß das völ⸗ und von der ſchottiſchen Oſtküſte. Auch hier konnten lig überraſchte Publikum auf den Straßen und die Bewohner die deutſchen Kennzeichen an den Ma⸗ Plätzen die Eiſernen Kreuze auf den Maſchinen ſchinen mit bloßen Augen erkennen. dentlich erkennen konnte. Wie Reuter ſernerhin Welche Nervoſität, dieſe, deutſchen Luftopera⸗ mitteilt, ſetzten die deutſchen tionen über dem engliſchen Gebiet ausgelöſt haben. 9 ſie läugere Zeit über London gekreuzt hatten, zeigt eime Anweiſung, die der füdiſche Kriegsminiſter ihren Flug ins Innere Englands fort. Das Jore Beliſha darauſhin erließ. Er hat nämlich die aile Sbee Fieh i hen“ Selereecke S dee gene⸗ Die Tatſache, daß deutſche Flugzeuge aufs neue England überflogen haben, ohne daß es auch nur ein einziges deutſches Flugzeug zu treffen, hat in der engliſchen Oeffentlichkeit das allergrößte Auf⸗ ſehen erregt und Furcht und Schrecken verbreitet. Die Londoner Blätter berichten in größter Auf⸗ machung und in aller Ausführlichkeit über dieſe noch Perſonen aufhalten dürfen, die eine beſondere Erlaubnis beſitzen. Da eine ſolche Erlaubnis grund⸗ ſätzlich nur Militärperſonen erteilt wird, ſo befürch⸗ tet die bodenſtändige Bevölkerung, von Haus und Hof vertrieben zu werden. Granateinſchlag im Walde deutſche Flugtätigkeit im geſamten engliſchen Luft⸗ raum. Von den ſüdlichen Grafſchaften Englands bis Schweres Erdbeben in der Türkei Aus bieſem Gebiet hatten ſich die Frangoſen zurückgegog en, and wähvend ihres Rückzuges belegte die Artlberle zu den Orkney-Inſeln kommen die Augenzeugen⸗ berichte, die zum größten Teil beſtätigen, daß die deutſchen Flugzeuge ſo niedrig flogen, daß ihre mili⸗ täriſchen Kennzeichen von der Bevölkerung ohne Schwierigkeit erkannt werden konnren. Einen beſonderen Eindruck machte die Tatſache, daß ſogar über London ſelbſt ein deutſches Flugzeug lange kreiſte, ohne daß es der engliſchen Flakartil⸗ lerie gelang, einen Treffer anzubringen. Ebenſo ſtar⸗ (Funkmeldung der NM3.) + Iſtanbul, 23. November. In Oſtanatolien bei Erſingen zerſtörten ſchwere Erdſtöße ſieben Dörſer völlig. Die Verluſte an Menſchen ſind noch nicht feſtgeſtellt, jedoch ſind ſie er⸗ heblich. Die türkiſche Regierung hat ſofort eine Hilfs⸗ aktion eingeleitet. en— E Ein Ort mit tauſend Uhren beſitzt eine komiſche Unheimlichkeit. Hier— hat man das Gefühl— wird die Zeit gemacht, dies Geſpenſt des modernen Menſchen, da immer hinter ihm her iſt. Denn die Uhr iſt ſein Schickſal. Das verwirrend kunſtvolle Gebäude des zeitgenöſſiſchen Lebens ſteht auf ihr. Es bräche zuſammen wenn Gottes Finger plötzlich alle Uhren zum Stehen brächte(der unbewußte Wunſch von Dichtern, die ſich nicht fügen wollen). Ich erinnere mich zum Beiſpiel an einen unglück⸗ lichen Freund. den der Haß auf die Uhr ins Ver⸗ derben brachte.„Ich habe keine Uhr“, ſtand in ſei⸗ nem Tagebuch,„ich will auch keine Uhr. Wenn ich eine geſchenkt bekäme, verlöre ich ſie ſehr bald oder ſchenkte ſie jemand weiter den ich nicht leiden kann. Die Uhr zerhackt das bißchen Ewigkeit, das uns ge⸗ blieben iſt und zwingt uns immer, an etwas zu denken, das fortläuft. Ich lehne mich aber dagegen auf, auf einem Band zu leben, das uns von links nach rechts durch die Welt ſchnurren läßt, bis daß wir eines Tages hinunterfallen————“ Immer frisch cussehen! 5 Wenn Sie müde eussehen, dann massie- ten Sie ein wenig Nlivea in die Haul. Sie virci dadurch kräſtig durchhlutei und zeigl wieder noſürliche Frische. Oosen und luben: 22— 90Pf. Armer Freund. es hat keinen Zweck. Schließen wir einen Kompromiß auch mit der Uhr. Sie be⸗ müht ſich— ſieh, ſieh, wie rührend!— ihr dämoni⸗ ſches Weſen zu verleugnen. Sie läßt ſich neuerdings, wie ich ſehe, mit der Kunſt ein, mit Spiel und Lieb⸗ haberei. Und das ſei ihr gedankt. Sie verzichtet auf das laute und aufdringliche Ticken, das einen— ge⸗ ben wir es zu— zur Verzweiflung bringen kann, auch auf das hämiſch⸗rechthaberiſche Stundenſchla⸗ gen— mbomm bomm bomm bomm— das uns an das erinnert, was wir gerne vergeſſen möchten. Die Uhr iſt diskret geworden. Wenn es denn nicht ohne uns geht. at ſie, ſo wollen wir doch eure Nerven chonen und run, als ſeien wir bloß Schmuck. Die Ahr/ Cicoiches, verſöbnüch beirachtet O, es gibt Uhren. klein und ſüß wie Kinder⸗ augen, wie treuherzige Feldblumen— man iſt rer⸗ ſucht, ſie an die Naſe zu heben. An Damenhand⸗ gelenken ſitzen ſie wie Edelſteine. In Fingerringen führen ſie ein verheimlichtes Leben. An Buſen wol⸗ len ſie geheftet ſein(ach, wieviel Uhr iſts denn?), Man kann nicht umhin, ſie zu ſtreicheln, dieſe blin⸗ kenden Dinger in allen Formen für Damen und Herren.— weil ſie ihr Weſen zu verleugnen ſich bemühen aus Sympathie mit unſeren Nerven. Die mächtigen Bürgeruhren mit Repräſentations⸗ allüren in Ehren! Aber jetzt empfiehlt ſich, wie ich ſehe, für unſere Stube die durchſichtige Uhr, die Uhr mit dem entblößten Gehirn, die ſozuſagen intellek⸗ tuelle Uhr. Eine vertrackt amüſante Sache, immer dies Syſtemvon Räcchen und Kölbchen zu ſehen, das unaufhörlich mit lächerlicher Hartnäckigkeit den Zeiger— ſachte weiterſchubbſt. Und dann— wenn die zeitgenöſſiſche Uhr ihre Stimme erhebt und die Stunde verkündet, ſo tut ſie auch dies rückſichtsvoll zart, ſchonend— bim— bim— bim, als wolle ſie ſagen: entſchuldigen Sie, aber es iſt nicht zu umgehen. 93 „Dann begegnet man noch jenen Verſuchen, uns mit einem Liedchen darüber hinwegzuhelfen, daß der Zeiger ſchon wieder eine Station erreicht— irgend⸗ ein gewiſſer Herr ſchon wieder das Stundenglas umgekehrt hat. Wupp— ein Türchen flicat auf, ein Männlein erſcheint, die Zither auf den Knieen. Das Wandern iſt des Müllers Luſt, Das Wandern iſt des Müllers Luſt, Das Wa— ha— ndern——— Doch ach. das Männlein ſpielt ſehr ſchnell. Es hat auch keine Zeit. Und es zuckt einem ſchon in den Beinen. Man begreift. daß man weiter muß. Das Wa—ha—ndern———— Gewiß mein armer Freund. es iſt eine ganz ver⸗ teufelte Sache, das mit der Uhr, ſelbſt noch wenn ſie Lieder ſinat. Aber die Uhrmacher ſcheinen jetzt auch dahinter gekommen zu ſein und tun mit Fleiß und Kunſt das Ihre, uns vergeſſen zu laſſen, daß es ſich um das Band handelt, auf dem wir von links nach rechts durch die Welt ſchnurren müſſen,—— ——— bis daß wir eines Tages hinunterfallen. Natürlich gibt es dann keine Uhren mehe das verlaſſene Geläude mit Störungsfeuer. Unſer Bild zeigt den Augenblick eines Sranateinſchlages in eiwem Walde. (P. Pink, Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiolex⸗ England ſetzt die Bewaffnung ſeiner Paſſagierdampfer fort Unſer Bild zeigt die Beſatzung eines britiſchen Paſſa gierdampſers, die an einer Kanone ausgebildet wird. Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗) Unſer Bild zeigt die„Conada“ auf der Sandbank in der Mündung des Humber⸗Fluſſes. (Preiſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Zucunsten der Tabak-Güte verzichten wir Euf eine teure Packung. Deshalb ist die ECKSTEIN Nr. 5 auch so gut, und nur weil Sie so gut ist.wurde Sie zur meistgerauchten Zigerette Deutschlands. SCeEUUSU 4. Seite/ Nummer 486 Neue Maunheimer Zeitung Donnerstag, 23. November 1939 ————————— 85 Wbee Im Gyielwarenlaòen iſt ſeit Wochen lebhafter Betrieb. Weihnachten kommt immer näher. und die ganz beſonders Um⸗ ſichtigen ſehen ſich beizeiten nach dem geeigneten Spielgerät für die Kinder um. So iſt es nur natürlich daß die Erwachſenen im Spiel⸗ warenladen das Spielfeld beherr⸗ ſchen, dieweil ſich die Kinder an den Schaufenſtern, die ſie von den Herrlichkeiten trennen, die Naſen plattdrücken. Erwachſene im Spielwarenladen— das iſt ein eigenes Kapitel. Wer da einmal dazwiſchengerät, erlebt ſeine blaßblauen Wunder. Geſtandene Män⸗ ner und währſchafte Frauen, eben noch von Kopf bis Fuß auf Einkommen und Auskommen eingeſtellt und lediglich beſtrebt, den Nachkommen ein recht⸗ ſchaffenes Spielzeug auszuſuchen, geraten langſam — aber ſicher— aus dem gewohnten Gehäuſe. Mit einem Male geht ihr Anteil an den zur Schau ge⸗ ſtellten, und zum Verkauf vorgeführten Spielſachen in eine höchſt perſönliche Beteiligung über. Be⸗ geiſterung ergreift ſie und breitet ſich auf alle Be⸗ teiligten aus. Eben noch kühle, rechenhafte Augen blitzen plötzlich, die Stimmen nehmen eine eigen⸗ tümliche Klangfarbe an, belegt vor Luſt an den be⸗ weglichen Dingen. Und nur die Tatſache, daß Eiſen⸗ bahnen, elektriſche und mit allem Komfort der reiſe⸗ luſtigen Neuzeit ausgeſtattete, auf mächtigen Tiſch⸗ platten aufgebaut ſind, verhindert es, daß große Männer ſich glatt auf den Bauch legen. Auf den Bauch vor einem Spielzeug— aber es iſt mit den Händen zu greifen. wie gern ſie es täten, Und dann die andern, die eine wohlaſortierte Auswahl modernſter Tanks beſichtigen. Das ſind nämlich in der Tat tolle Dinger, ſie nehmen mit ihrem Raupengetriebe kleine Hinderniſſe, Tankfal⸗ len genannt, und ſprühen kaltes Feuer aus allen Läufen mit einer Feuergeſchwindigkeit, die Reſpekt heiſcht. Davor ſtehen die Männer, in Nachdenklich⸗ keit erſtarrt und in Träumen verſunken, oder aber mit äußerſter Lebhaftigkeit die Vorzüne und ver⸗ gleichsweiſen Nachteile der einzelnen Modelle erör⸗ kernd. Große Schweiger, die mit einem leicht brum⸗ migen Antlitz das Paradies der Kinder betraten, ſind mit einem Male ſprühend beredt. ſie ſprudeln Strategie und Taktik in zarte Frauenohren, bis daß deren Trägerinnen die Gänſehaut überkommt. Und dann die Sammelwütigen, die alle Weih⸗ nochten und Oſtern etwas zur Fortſetzung und Er⸗ gänzung holen. Was. die Serie W iſt nicht vollſtein⸗ Lio am Lager? Drohend runkzeln ſich über ſcharfen Brillengläſern die buſchigen Brauen. Dem Manne muß buchſtäblich der Hut hochgegangen ſein, zum mindeſten muß er ihn mal ſchleuniaſt lüften. Eine kahle Stirne. die bis ins Genick reicht, kommt zum Borſchein. Erſt die Verſſch⸗rung der Verkäuferin, daß die Eraänzungen beſtellt. und beſtimmt ſchon unterwegs ſeien ſchafft Erleichterung. Der Mann ſaß ſein vlanmäbiaes Vorceßen in Sachen Smiel⸗ ſachen bedroht. Darin verſteht er keinen Spaß. Das unkerſcheidet ihn allerdinas wieder durchaus und bokennnasſos vön den Kleinen, denen ſie zugute kommen ſollen. Aher es iſt dach nett, wenn im Spielwarenladen uum Wanne das längſt entſchlafene Kind wieder auf⸗ erſteßt. i iertelſtündchen“, „Wenn auch„nur ein Vier Zoriebelkisch. Ohne Führerſchein geht es nicht! Polizeibericht vom 23. November 1939 Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 28 Perſonen afbübren pflichtia verwarnt. Außerdem wurde ein Kraftwagen führer zur Anzeige gebracht, weil er einen Laſtzug führte, ohne im Beſitze des hierzu erſorderlichen Füßrerſcheins zu ſein. Wegen ungenügender Verdͤunkelung ihrer Woh⸗ nungen wurden 74 Wohnungsinhaber gebühren⸗ pflichtig verwarnt bezw. angezeigt. Was alles geſiohlen wird Polizeibericht der Kriminalpolizei Maunheim am 23. 11. 39 In der Nacht zum 12. 11. 99 ein in den Gehweg vor dem Hauſe Neckarauer Straße 147 eingelaſſener eiſerner Roſt, Größe 0,900,28 und 30 Millimeter hoch. Die Stäbe ſind etwa W Millimeter ausein⸗ ander. In der Nacht zum 19. 11. 30 aus einem Schreber⸗ garten in der Dollache auf Gemarkung Neckarau zwei Holzbohlen, Länge 4,50 Meter, Breite 20 Ztm. und Stärke 3 Zentimeter. In der Zeit vom 10. 10. bis 13 10. 89 aug einer Halle in der Güterhallenſtraße drei Kiſten mit 1500 Tafeln Schokolade, Marke Mauxion. e Straßenbauliches. Der Gehweg der rechts⸗ ſeitigen Einbahnſtraße iſt in Höhe der Rhein⸗Neckar⸗ halle bis zur Riedbahnunterführung nunmehr fertig und der Benützung freigegeben. Der Radweg bedarf noch der Befeſtigung mit Aſphalt. Nach ſeiner Tertigſtellung iſt die geſamte Strecke zwiſchen Schlachthof und Riedbahnunterführung beiderſeits der Straßenbahn mit breiten Fahr⸗, Rad⸗ und Geh⸗ wegen ausgebaut und mit Baumreihen bepflanst. Zun Zeit werden ungbänme auf Ir einganas erwähnten neuen Gehwegſtrecke geſetzt. Auch der am Schlachthof entlang führende Radweg iſt gegenwärtig in Arbeit. Nach ſeiner Fertigſtellung wird der Geh⸗ weg in Angriff genommen, er ſoll mit Kunſtſtein⸗ platten belegt werden. kleinen Heimlichkeiten der Adventszeit auch 1 leckerer Duft von Backwerk und Lebkuchen geſelle. Sie meinen, die Zeiten ſind zu ſchwer, und Bäcken Lohnſtop und Leiſtung Neue Richtlinien des Reiche arbellsminiſters Zur Klärung verſchiedener Zweifelsfragen hat der Reichsarbeitsminiſter zur Lohnſtopverordnung eine im Reichsarbeitsblatt Nr. 32 Teil 1 S. 527 ver⸗ öffentlichte Verwaltungsanordnung erlaſſen. Dieſe ſoll eine einheitliche Handhabung des Lohnſtops im ganzen Reich ſicherſtellen. Die am 12. Oktober 1939 tatſächlich geltenden oder bereits vor dieſem Tage rechtswirkſam vereinbarten Lohn⸗ und Gehaltsſätze dürfen ohne Zuſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit weder erhöht noch ge⸗ ſenkt werden. Ebenſo wie die Löhne und Gehälter ſind auch die ſonſtigen regelmäßigen Zuwendungen zu behandeln. Die regelmäßig im Betriebe gezahlten Kinder⸗ zulagen, Leiſtungszulagen, Erſolgsvergütungen uſw. ſind in der gleichen Höhe wie bis zum 12. Oktober 1939 weiterzuzahlen. Erhöhungen, Senkungen oder Neueinführung ſolcher Zulagen bedürſen der Zuſtim⸗ muna des Reichstreuhänders der Arbeit. Die Anordnung des Reichsarbeitsminiſters ſagt weiter, daß ſich das Verbot einer Erhöhung der Er⸗ folgsvergütungen grundſätzlich nur auf den verein⸗ barten Anteil am Umſatz, Gewinn uſw. bezieht. entſpricht jedoch nicht dem Sinne der Lohnſtopver⸗ Es ordnung, daß ſich in Auswirkung der kriegswirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe ohne individuelle Leiſtung eine unangemeſſene Erhöhung des Geſamtverdienſtes bei gleichbleibendem Anteil ergibt. Niemand ſoll⸗ am Kriege verdienen; deswegen iſt in ſolchen Fällen die durch die Kriegsverhältniſſe bedingte Er⸗ höhung unzuläſſig und eine der Lohnſtopverordnung entſprechende Feſtſetzung der Vergütung geboten. Im Zweifel wird auch hier der Reichstreuhänder der Ar⸗ beit zu entſcheiden haben. Es entſpricht dem Verbot ungerechtfertigter Lohn⸗ oder Gehaltserhöhungen daß eine Verbeſſe⸗ rung der Verdienſte durch einmalige Zuwendungen ebenſo ausgeſchloſſen werden muß wie eine Ueber⸗ nahme der dem Gefolgsmann auferlegten Steuern durch den Unternehmer. So iſt eine Uebernahme des Kriegszuſchlages zur Lohnſteuer durch den Be⸗ trieb unterſagt. Dagegen ſind einmalige Zuwendungen, die bisher in Betrieben aus beſtimmten Anläſſen (3. B. Geburtenbeihilfen Sterbegelder uſw.), üb⸗ licherweiſe in beſtimmter Höhe gewährt wurden. auch weiterhin in aleichem Umfange zuläſſig. Um einer Entlohnung nach der L eiſtun a nicht im Wege zu ſtehen, läßt die Lohnſtopverordnung ent⸗ ſprechende Verdienſterhöhungen ohne be⸗ ſondere Zuſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit zu, 5 wenn das Geſolgſchaftsmitglied in eine in Tarifordnungen oder vom Reichstreuhänder der Arbeit gebilligten Betriebs⸗ und Dienſt⸗ ordnungen vorgeſehene höher entlohnte Al⸗ tersſtufe, Berufs⸗ oder Tätigkeitsgruppe einrückt Die Anorönuna des Reichsarbeitsminiſters erweitert den Kreis der Verdienſterhöhungen ohne mung des Reichstreuhänders der Arbeit als beim Fehlen derartiger Beſtimmungen in Ta⸗ riforͤͤnungen, Betriebs⸗ oder Dienſtordnungen auch dann ein ſolches Aufrücken möglich ſei, wenn die im Gewerbe hierfür üblichen Vorausſetzungen einwand⸗ frei vorliegen und es einer langjährigen betrieb⸗ lichen Uebung entſpricht. Es genügt daher nicht, daß wie bisher der ein⸗ zelne Betrieb ein ſolches Aufrücken kennt. ſondern es iſt notwendig. daß ſich eine ſolche höhere Ent⸗ lohnuna im Rahmen des Gewerbeüblichen hält, und daß alle Merkmale gegeben ſind, von denen ſeit lan⸗ Zuſtim⸗ gem ein Aufrücken in eine günſtigere Entlohnungs⸗ ſtufe im Gewerbe abhängia war. Beſtehen Zweifel, ſo wird es ſich empfehlen, den Reichstreuhänder der Arbeit anzurufen. Ausgeprobte Akkorde dürfen nach der An⸗ ordnung des Reichsarbeitsminiſters nur erhöht oder geſenkt werden wenn ſich die äußeren, nicht in der Perſon des Gefolgsmannes liegenden Bedin⸗ gungen, unter denen ſeinerzeit die Akkorde feſtge⸗ ſetzt worden ſind geändert häben.(z. B. Verbeſſe⸗ rung der techniſchen Bedingungen oder des Arbeits⸗ vorganges Aenderuna des Werkſtoffes oder der Werkzeuge uſw.) Offenſichtlich unrichtige oder un⸗ richtig gewordene ſowie nicht ausgeprobte Akkorde ſind alshald zu berichtigen. 5 Der Lohnſtop unterſagt in gleicher Weiſe eigen⸗ mächtige Lohnerhöhungen wie Lohnſenkungen ſoll jedoch, wie die Anordnung des Reichsarbeits⸗ miniſters ausführt, nicht verhindert werden, daß nichtleiſtungsbedingte Entgelte auf einen angemeſſe⸗ nen Stand zurückgeführt werden. kürliche Kürzungen auszuſchließen. iſt auch bei einem betrieblichen Abbau ſoge⸗ naunter Locklöhne die Zuſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit einzuholen. Das gleiche gilt, wenn eine Herabſetzung der Löhne infolge ungünſtiger Wirtſchaftslage in Betrieben nicht zu vermeiden iſt. einzelnen Hinſichtlich der Weihnachtsgratifikatio⸗ nen erfolgt noch eine beſondere amtliche Klar⸗ ſtellung. —— Liebe Hausfrau! Noia, Ha ub fnune uuil bum, BonilaolsMubGub Vier Wochen nur noch bis zum Heiligen Abend! Da heißt es doch allmählich, das große Backbrett rüſten, die Förmchen für's„Gutſel“⸗Ausſtechen bereitlegen und die Vorräte prüſen, damit ſich zum würzigen Ruch des Tannengrüns und den a mitſſe diesmal ausfallen? Aber nicht doch,— ſooo ſchwere Zeiten kann es für eine deutiche Hausfrau überhaupt nicht geben daß ſie darüber aufs Weih⸗ nachtsfeſt vergeſſen müßte. Und die Kinder— nicht wahr—, die haben in ſchweren Zeiten noch mehr Hals ſonſt ihr Anrecht auf ein wenig Weihnachts⸗ freude. Und die Feldgrauen wollen Paketchen, aus denen es nach zuhauſe ſchmeckt Alſo geben wir unſerem guten Herzen einen Stoß und ſchauen nach, wie ez mit den Rezepten Wo fragt man danach, wenn man's ſelbſt nicht weiß? In der Städtiſchen Haus⸗ frauenberatungsſtelle H 2, 7 natürlich, denn da werden eben die ſparſamſten und ergiebig⸗ beſtellt iſt. ſten Weihnachtsbäckereien ausprobiert. Und wer Glück hat erwiſcht ſogar vielleicht von den eben fertiggeſtellten ausgezeichneten„Kriegslecker⸗ bi“ eine Koſtprobe. ungekoſtet den Teig zuſammenrühren, und ſich an's Backen machen. Er wird gewiß nicht enttäuſcht ſein. Das ſind die Zutaten: 1 Pſund Kunſt⸗ honig, 74 Pfund Zucker, 1 Ei Liter entrahmte Friſchmilch,“ Pſund feingeſchnittenes Orangeat und Zitronat, 2 Pfund gut geſiebtes Mehl. 2 Back⸗ pulver. Und wer's hat, kann noch 20 Gramm ge⸗ ſtoßenen Zimmt, 5 Gramm Nelken, 5 Gramm Anis und“/ Pfund ausgekernte, feingeſchnittene Nüſſe dͤrantun. Für die Glaſur Pſund Zucker, der mit % Liter Waſſer gekocht wird bis zum Fadenziehen. Und ſo wird's gemacht: lang kräftig rühren, dann alle Zutaten und das mit dem Backpulver vermiſchte Mehl allmählich dar⸗ unter mengen, den Teig gut zuſammenarbeiten, dann auf dem gefetteten und mit Mehl eingeſtäub⸗ ten Blech etwa“ Zentimeter dick ausrollen, in mit⸗ telheißem Ofen 20 bis 25 Minuten ſchön goldbraun backen. Noch heiß in kleine Lebkuchen zerſchneiden und glaſieren. Mit der angegebenen Menge erzielt man unge⸗ fähr 80 bis 100 Lebkuchen. Ein ganz hübſcher Vor⸗ rat alſo, der zur Füllung ſo manchen Weihnachts⸗ tellers gute Dienſte leiſten kann. rt. eeeeeeee Dienſiſchluß für Pimpfe und Fungmädel 18 Ahr Eine Anorduung der Reichsjugendführung Wegen des frühen Einbruchs der Dunkelheit in den Wintermonaten und der teilweiſen Verlegung des Schulunterrichts auf die Nachmittage hat die Reichsjugendführung in Ergänzung ihrer Anord⸗ nung vom 19. September 1939 über den Dienſtſchluß im deutſchen Jungvolk und im Jungmädelbund fol⸗ gende Anordnung erlaſſen: 1. In den Monaten Dezember 1939, Jauuar und Februar 1940 iſt der Dienſt im Deutſchen Jungvolk 105* Jungmädelbund ſpäteſtens um 18 Uhr zu eenden. 5 2. Die Angehörigen des Deutſchen Jungvolkes und des Jungmädelbundes haben ſich nach Dienſt⸗ ſchluß ohne Verzögerung nach Hauſe zu begeben. 8. Die genaue lührzeit des Dienſtſchluſſes iſt bei — ſofort in die Dienſtbücher einzu⸗ ragen. 4. Dieſe Anordnung gilt nicht für die Führer des Deutſchen Jungvolks und die Führerinnen des Jungmädelbundes, ſoweit ſie durch ihren Dienſt län⸗ ger in Anſpruch genommen ſind. Auch der Einſatz der Rundfunkſpielſcharen, die der Reichsjugendführung direkt unterſtehen, wird nicht davon berührt, da der Sendebetrieb eine andere Zeiteinteilung hat als der allgemeine HJ⸗Dienſt. Ebenſo findet die Anordnuna keine Anwendung auf die Sonderdienſte des Spielſchareneinſatzes, z. B bei Elternabenden und ihrer Vorbereitung, wenn die Genehmigung des Führers des zuſtändigen Ban⸗ nes bezw. Untergaues eingeholt worden iſt. u Den Möven, die ſich ſeit einer Reihe von Jahren ſchon in immer größerer Anzahl mit dem Eintritt des Herbſtes zwiſchen Friedrichs⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Brücke tagsüber bald auf dem Neckar, bald in den Lüften tummelten. und durch ihr nicht ſomderlich melodiſches Gekrächze die Brückenpaſſan⸗ ten zu Nahrungsſpenden aufforderten, ſcheint es in Mannheim ungemütlich geworden zu ſein. Ihr Appell an die Mildtätigkeit der Menſchen ver⸗ hallte zwar nicht ungehört, im Gegenteil: das von der Stadtverwaltung zu Fütterungszwecken am oberen Rand der Gehweggeländer angebrachte bretterne Büffet war ſtets reichlich beſtellt, und manche der gefiederten Gäſte pickten die beſonders ſchmackhaften Leckerbiſſen ihren Gebern aus der Hand. Mit dem Erweiterungsbau der Friedrichs⸗ brücke verſchwanden die Möventiſche und ſchließlich auch die Möyen. Bohren konnten ſie auf die Dauer nicht ertragen, noch öau mi“ leerem Magen, denn auch auf der vermehrte Adolf⸗Hitler⸗Brücke wurde ihnen der Verkehr der Kraftwagen Radfahrer und Fußgänger zu bunt, zumal auc hier niemand mehr Zeit und eine Brotkrume für ſie übria hatte. Nur vereinzelt ſieht man noch wenige der ſchwimm⸗ und fluagge⸗ wandten Vögel zwiſchen beiden Brücken ihre Kreiſe ziehen. Die Mehr⸗ahl hat ſich neckaraufwärts ober⸗ halb der Riedbahnbrücke, in die Gegend des Hanals zurückgezogen und ſehnt ſich hier nach den Kleiſch⸗ brocken zwiſchen Innen⸗ und Neckarſtadt. Einige Dutzand Möven haben ſich bei der Schwanenkoſonie des Luiſenparkteiches zu Gaſt geladen. wo es ihnen durch ihre Behendigkeit gelingt, die auch hier ſyär⸗ lich kallenden Brocken teilweiſe ſich zu Gemüt zu 83 Bereichierun9 der tglichen st besondam mit fuicten puddingkechen mit euteahmtex Friſchmilch(Magermuch) Duddingpulder und Zucker mit Uaſſer oder Milch lt. Vorſchtiſt antühten, inſoweit, warm eingepackt, Auch ein Kind, das ſchon aus dem Säuglingsalter Um jedoch will⸗ ſind, hat das Geſetz über beſchränkte Wer keine abkriegt, mag ruhig Den flüſſigen Honig mit dem Zucker und dem Ei zehn Minuten Tat und über die Das Gehämmer, Schneiden und Berichl aus Sandhofen In den letzten Wochen des Jahres wird es noch einmal lebhaft auf dem weiten Feld der Gemar⸗ kung. Dieſer letzte Einſatz im Freien gilt den Zuckerrüben. Auf der großen Gemarkung Sand⸗ hofen, auf der Frieſenheimer Inſel, auf dem Schar⸗ hof, in Sandtorf und Kirſchgartshauſen hat man mit der Aberntung der Lieferanten des Zuckers be gonnen. In Sachen Anfuhr und Ablieferung hatten die Pflanzer im Lokal zum Adler eine Fachverſam⸗ lung. Einen weſentlichen Faktor in der Durchſüh⸗ rung der vor⸗ und nachmilitäriſchen Wehrerziehung biete im deutſchen Schießſport nicht zuletzt der deutſche„Schießfernwettkampf“ der am letzten Sonn⸗ tag zum Austrag gekommen iſt. licher Verbundenheit wurde er in Sandhofen auf den Kleinkaliberſchießſtänden unſeres Schützen⸗ verein e. V. durchgeführt.— Für 25 Jahre Arbeitstreue wurden bei der Zellſtoffſabrik Waldhof, Werk Mannheim, die Geſolgſchaftsmit⸗ glieder: Michael Keil, Maktin Lakob und Franz Peſchke geehrt. Muß das Kleinkind in den Luftſchutzleller? Die Mutter eutſcheidet Im Falle eines Fliegeralarms müſſen grundſätz⸗ lich alle Hausbewohner den Luftſchutzraum aufſuchen, nur diejenigen nicht, denen es nicht möglich iſt und die beim Aufenthalt im Luftſchutzraum Schaden leiden würden; ſie dürfen oben bleiben. Wie vom Reichsluftſchutzbund mitgeteilt wird, bleibt es im Einzelfall nach dieſem Grundſgtz auch der Mutter überlaſſen, zu entſcheiden, ob ihr Klein⸗ kind in der Wohnung bleiben muß. Ein empfind⸗ licher Säugling bleibt beſſer im Zimmer, ein gleich⸗ altriges, widerſtandsfähiges geſundes Kind kann, mit hinuntergenommen werden. heraus, deſſen Geſundheit aber überempfindlich iſt, bleibt beſſer in der Wohnung. Viel hängt von der Beſchaffenheit des Luftſchutzraumes ab, ob er geheizt iſt, ob ein langer Weg über den Hof hinführt. Die Entſcheidung hat die Mutter. Selbſtverſtändlich muß ſie dann auch bei dem Kinde bleiben. Aeltere Kin⸗ der müſſen mit dem Vater oder Nachbarn in den Luftſchutzraum geſchickt werden. Wichtig iſt, daß die Mutter ihre Entſchei⸗ dung dem Luftſchutzwart mitteilt. Ebenſo wäre es nicht richtig, etwa einen ſchwachen Greis, der kaum gehfähig iſt, in den Keller zu nötigen. Ein Betreuer kann mit ihm in der Wohnung bleiben. Hier entſcheidet der Luftſchutzwart im Einzelfall. Die Frage nach der Vorſtraſe Zugunſten von Volksgenoſſen, die vielleicht nur einmal geſtrauchelt und die jedenfalls nicht auszu⸗ Gewohnheitsverbrecher Aus⸗ kunft aus dem Strafregiſter und die Til''ung von Strafrermerken die aus ſeinem Titel hervorgehende Regelung getroffen. Sie macht nach Ablauf der vorgeſehenen Friſten die Tatſache der erfolgten Beſtrafung für Dritte un⸗ kenntlich. Auf dieſe Weiſe ſoll ſonſt brauchbaren Menſchen der Weg zurück in die Reihen der Schaf⸗ fenden erleichtert werden. Um nun zu verhindern, daß die Wohlfahrt des Geſetzes etwa durch private Fragen, auch Fragenbogen von Betrieben uſw. durchbrochen wird, iſt das genannte Geſetz ſoeben durch eine Aenderungsverordnung des General⸗ bevollmächtigten für die Reichsverwaltung ergänzt worden. In ihr wird beſtimmt, daß, ſobald der Vermerk über eine Verurteilung im Strafregiſter getilgt worden iſt Verurteilte jede Auskunft über die Strafe verweigern darf. Er darf ſich, ſoweit nicht eine andere, noch nicht getilgte Verurteilung entgegenſteht. als un⸗ beſtraft bezeichnen. Das Gericht und die Staats⸗ anwaltſchaft können jedoch aus beſonderen Gründen anoroͤnen, daß der Verurteilte auch über bereits getilgte Straſen Auskunft zu geben hat. merzende Verbrecher oder ur Das Feſt der goldenen Hochzeit begehen heute Donnerstag die Eheleute Johann Adam Tranſien und Frau Eliſe, geb. Adler, in Seckenheim. Unſeren herzlichen Glückwunſch! * Verſicherungsverhältniſſe nichtverſicherungs⸗ pflichtiger Perſonen. Von Volksgenoſſen, die vorher einen Beruf überhaupt nicht oder nicht mehr aus⸗ übten, jetzt aber eine Beſchäftigung übernehmen, werden häufig gegen die Einbeziehung in die Pflicht⸗ verſicherung Einmendungen vor allem mit dem Hin⸗ weis erhoben, daß ſie die Tätigkeit ja doch nur vor⸗ zübergehend ausüben und deshalb gezwungen ſind, Beiträge zu entrichten, ohne daß ſie die Ausſicht haben, ſpäter auf Grund dieſer Beitragszahlungen Leiſtungen der geſetzlichen Verſicherungsträger in Anſpruch zu nehmen. Der Reichsarbeitsminiſter weiſt darauf hin, daß er bereit ſei, nach Beendigung der durch die gegenwärtigen Verhältniſſe geſchaffe⸗ nen Lage zu prüfen, ob ſolchen Perſonen, die wirk⸗ lich nur zur vorübergehenden Aushilfe, wenn auch länger als drei Monate, tätig geweſen ſind, die von ſelbſt getragene Beitragshälfte erſtattet werden 0 Am Freitag, den 24. November d.., findet in ſämtlichen WHW Dienſtſtellen die nächſte Wertaut⸗ ſcheinausgabe des Kriegswinterhilfswerkes ſtatt. Jeder Hilfsbedürſtige erhält einen Wertgutſchein in Höhe von 4 Mark. Hinweis Die nächſte Orgeljeierſtunde in der Chriſtuskirche(am Totenſonntag, den 26. November, 15 Uhr) bringt wertvolle Orgelwerle von J. S. Bach und E. W. Degner ſowie die „Ernſten Geſänge“ von Brahms, geſungen von Heinrich Hölzlin vom Nationaltheater. 8 9 4 K9 5 die lMilch unter Rühren mit einer Priſe galz zum fochen bringen, von der fochſtelle nehmen, das angerührte Puddingpulver hineingeben und einige lale aufhochen laſſen. Budeingeulesr gIbt. 24 auf die fibſchnitte ſ 11, fu 12, f 27 und m 28 der Hähemittelkacte. 2 In kameradſchaft⸗ der * *—— 5. Seite/ Nummer 486 Hermann Braun als Flieger in dem Tobisfilm von unſerer Luftwaffe„D III.88“, der in Mannheim zur Zeit gezeigt wird. Photo Tobis Blaal adg Lclupigolaſen 80 Fahre Ludwigshafen am Rhein Das Jubiläum wurde in aller Stille„gefeiert“ Die füngſte Ausgabe des„Stadt⸗Anzeiger Lubwigs⸗ hafen am Rhein“, des Amtsblattes der Stadtverwaltung, erſcheint in feſtlichem, von Schug und Etzbach graphiſch geſtaltetem Gewande anläßlich des 80. Jahrestages der Stadterhebung 6. Nov. 1930). Oberbürger⸗ meiſter Dr. Stolleis widmet dem Ehrentag der Stadt eine mehr als fünf Druckſeiten umfaſſende Rückſchau. Er ſchildert Gründung und Werdegang, zunächſt bis 1914, ihr grandioſes Wachstum und ihr liebloſes Ausſehen. Durch Krieg und Zuſammenbruch gab es Höchſtſätze der Erwerbs⸗ loſenziffern, Schulden und Belaſtungen. Der Rückblick läßt die furchtbaren Nöte dieſer damals„ſterbenden Stadt“ offenbar werden und weiſt dann die Ueberwindung der Raumnot und den angeſtrebten Strukturausgleich nach. Eine neue Arbeitspolitik ſchuf Wandel, und ſo darf der Jubiläumsbericht hofnungsvoll ausklingen:„... Die Stadt Ludwigshafen trägt nicht zum erſtenmal Grenzband⸗ ſchichſal. In der hoffnungsloſen Zeit des Zuſammenbruchs hat ſie ſchwere und langwierige Schäden erlitten. Im Reiche Adolf Hitlers hat ſie Grundbage und Vorausſetzung für eine neue Blüte gefunden. Als Glied der groß⸗ deutſchen Gemeinſchaft ſieht ſie allem, was da kommen mag, ſtolz und zukunftsſicher entgegen.“ Nicht identiſch. Vor einiger Zeit wurde auf Veramlaſſung von Oberbürgermeiſter Dr. Stolleis der frühere ſtädtiſche Angeſtellte Karl Weinmann wegen Veruntreuung ver⸗ haftet. Nach Mitteilung des Städt. Informationsdienſtes legt däe Stadtverwaltung Wert darauf, feſtzuſtellen, daß dieſer Karl Weinmann nicht perſonengleich iſt mit dem gleichnamigen Rechtsanwalt und Ratsherrn Dr. Karl Weinmann, Ludwigshafen am Rhein. Prüfung in der Bar... Heute, Donwerstag, um 14.90 Uhr, iſt für die Teilnehmer an der letzten Lehrgemeinſchaft für das Gaſtſtättengewerbe im Berufserziehungswerk der DaAc, Ludwigshaſen, Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße 16, nochmals ein Uebungsnachmittag. Die Prüfung für dieſe Teilnehmer findet am Dienstag, 28. November, vormittags 9 Uhr, in der Bar des Pfalzbaus ſtatt. * Viernhe'm, 23. Nov. Zwei zu den älteſten Einwohnern gehörenden Mitbürger ſind nach einem arbeitgreichen Leben geſtorben: Herr Georg Koob 3, Holzſtraße 32, wurde als alter Bauersmann 83, und die frühere Hebamme Mag⸗ dalene Hanf, geb. Diehl, Frohnberg 8, wurde 81 Jahre alt. Eine Minute Gedenlpauſe am Totenſonntag Die NSRe⸗Reichsführung hat für alle Veranſtaltungen am Totenſonntag, 26. November, angeordnet, daß ſie vom Spiel⸗ oder Veranſtaltungsleiter zum Gedenben an die für Führer, Volk und Vaterland Gefallenen des Krieges und der Bewegung auf eine Minute zu unterbrechen ſind. Auf den Spiel⸗ und Sportplätzen vorhandene Fhaggen ſind für die Gedenkminute halbſtock zu ſetzen. Ftalien mit junger Elf! Das Berliner Aufgebot der„azzurri“. Fußball⸗Weltmeiſter Italien wird den Länderkampf gegen Deutſchland am kommenden Sonntag, 26. November, im Berliner Olympia⸗Stadion mit einer ſtark verjüngten Mannſchaft beſtreiten. Verbandskapitän Vittorio Pozzo muß zwar zwangsläufig auf einige verletzte Standard⸗ ſpieler verzichten, aber darüber hinaus hat er ſich ent⸗ ſchloſſen, auf einige weitere altbewährte Spieler, wie die Verteidiger Foni und Rava, zu verzichten und dem Nach⸗ wuchs eine Ehance zu geben. Wir bedauern es natürlich ſehr, daß ſo ausgezeichnete Spieler wie Foni, Rava, An⸗ dreylo und vor allem Piola in Berlin nicht dabei ſein wer⸗ den, aber es wäre doch verfehlt, die Schlagkraft der Ver⸗ tretung des Weltmeiſters, in der man Olivieri, Locatelli, und Colauſſi findet, die im Zürcher Spiel gegeen coie Schweiz nicht mitwirkten, zu unterſchätzen. Bemerkens⸗ wert iſt, daß in der Mannſchaft allein ſechs Spieler von Genua 93 ſtehen. Die genaue Aufſtellung lautet: Marchi rdellt (beide Genna 98) Geuta Battiſtoni Locatelli (Ambroſtana Makland) Geide Genua 98) Neri Sanſone Boffi Scarabello Colauſſi (Genua) AC Bologna)(§C Mailand)(Genua)(Trieſt) Die Mannſchaft wird am Donnerstag von Verona aus die Reiſe nach Deutſchland antreten. Hower⸗Joſt unentſchieden Beruſsboxkämpfe in Leipzig Die erſte Kriegsveranſtaltung der Berufsboxer in Lelp⸗ zig wurde in der ausverkauften Alberthalle ein großer Er⸗ folg. Im Halbſchwergewicht erſocht Maier(Singen) gegen den holländiſchen Meiſter Nico Droog in den letzten Run⸗ den klare Vorteile und ſiegte ſicher nach Punkten. Die Schwergewichtler Joſt(Frankfurt) und Hower(öln) trennten ſich nach acht Runden unentſchieden. Zunächſt dik⸗ tierte der Frankfurter den Kampf. Hower kam aber gegen Schluß ſtark auf und machte den Punktrückſtand wieder wett. Im Mittelgewicht punktete Sporer(Dortmund) über ſechs Runden den Münchener Ludig Schmidt überlegen aus. In einem prächtigen Leichtgewichtskampf über zehn Runden zeigte ſich Dietrich(Singen) gegen Bern⸗ hardt(Leipzig) als ein vielverſprechendes Talent. Er holte ſich einen klar verdienten Punkterfolg. Im Mittel⸗ gewicht bezwang Müller(Gera) in acht Runden den Bonner Stein nach Punkten. Hockey-Kriegsmeiſterſchaft für Irauen Das Fachamt Hockey hat die Abſicht, im kommenden Früh⸗ jahr erſtmals einen deutſchen Frauen⸗Hockeymeiſter zu er⸗ mitteln. Den Gauen iſt die Teilnahme an dieſer Kriegs⸗ Meiſterſchaft freigeſtellt, ebenſo bleibt es ihnen auch über⸗ laſſen, die Bewerber durch Spiele innerhalb der Gaue zu ermitteln, oder die beſte Mannſchaft einfach zu melden. Da ja gegenwärtig ſchon in verſchiedenen Gauen Frauen⸗Mei⸗ ſterſchaftsſpiele durchgeführt werden, iſt anzunehmen, daß die Anregung des Reichsfachamtes ſehr beifällig aufgenom⸗ men werden wird. Die Gaue Berlin⸗Brandenburg und Nordmark haben bereits ihre Teilnahme an der deutſchen Meiſterſchaft zugeſagt. Ringen gegen Angarn erſt Mitte Dezember Der Heutſch⸗ungariſche Länderkampf im Freiſtilringen, der zum 2. Dezember nach München vereinbart war, wurde auf Wunſch des ungariſchen Verbandes um 14 Tage verlegt, da verſchiedene Mitglieder der ungariſchen Mannſchaft erſt ſpäter als erwartet von ihren militäriſchen Hhöher an. Uebungen zurückkehren. Im gegenſeitigen Einwerſtänduis wird der Länderkampf nun am 16. Dezember im Münchner Zirkus Krone vor ſich gehen. Die Ungarn werden, wie beveits gemeldet, das Treſfen mit ihren kürzlich ermit⸗ telten Landesmeiſtern beſtreiten. Die deutſche Mannſchaft wird erſt nach den Ergebniſſen eines beſonderen Vorbevei⸗ tungskurſes aufgeſtellt werden. 9W-Renntag in Ruhleben Die Traber folgten am Montag dem Beiſpiel des Galopprennſports und veranſtalteten— auf der Bahn in Berlin⸗Ruhleben— gleichfalls einen Renntag zugunſten der Winterhilfe, der in keiner Hinſicht enttäuſchte. Etwas Be⸗ ſondeves dabei waren die beiden Rennen für Jockeis umd Stallangeſbellte. Elf Rennreiter ſtiegen diesmal auf den ihnen teilweiſe ſchon nicht mehr unbekannten Rennwagen; Kurt Narr war der glückliche Steuermann des Siegers Donatello. Im Galöpp rückte der Hengſt in der Geraden zu der führenden Guſchi Juni auf, aber die Bahnrichter drückten ein Auge zu und ſo gewann Narr dieſen Wett⸗ bewerb wirklich mit viel Glück. Eine Rieſenüberraſchung beſcherte der„Preis der Unbekannten“, wo der Sieg von Marina(R. Heſſe) am Totaliſator mit faſt 50fachem Geld honoriert wurde. Im Turn⸗Städtekampf ſiegte München mit 798,1 gegen 709,1 Punkten über die Vertretung von Nürnberg⸗Fürth Stangl, der dreimal die volle Wertung erhielt, war des beſte Einzelturner. Bei den Turnerinnen brachten die Nürnberg⸗Fürtherinnen mehr Punkte zuſammen.— Der Rückkampf findet im Januar 1940 in Nürnberg ſtatt. Einen ganoffenen Walblauf veronſtaltete der NeRe⸗ Gau Heſſen am Sonntag im Bad Nauheimer Hochwald. Bei ungünſtiger Witterung war die Beteiligung nur gering. In der Senioren⸗Klaſſe(10 000 Meter) ſiegte Knobloch (CTH. Pr. Kaſſel) nach (TV Nicda) in 39:27,0. Bei den Jungmannen(4000 Me⸗ ter) war Arnold(Tgs Fulda in 14:82,2 Minuten vor Mö⸗ bus(TV Schotten] erſolgreich. Der Mainzer Albrecht(Reichsbahn) gewann am Sonn⸗ tag in Frankfurt ein 10⸗Km.⸗Bahngehen in 49:25 Minuten vor Köppe(Poſt Frankfurt) in 52:34 Minuten und Thiele (Deguſſa Frankfurt). Weltrekord drückte im Rahmen der Wiener Gewichtheber⸗ Meiſterſchaften der Halbſchwergewichtler Valla. Er er⸗ reichte beidarmig 115 Kg. und übertraf damit den bis⸗ herigen Rekordhalter El Zeini(Aegypten) um 1 Kg. Weltmeiſter Haus Nüßlein trat in Köln am erſten Abend der zugunſten des Kriegs⸗WHc durchgeführten Tennis⸗Veranſtaltung„Amateur gegen Proſi“ gegen den deutſchen Jugendmeiſter Gies an und ſiegte ſicher 671, 624. Der Kopenhagener Hallentenniskampf zwiſchen Däne⸗ mark und Schweden wurde bereits am Sonntag entſchie⸗ den. Nach dem Gewinn der beiden erſten Einzel ſiegten die Schweden auch im Doppel und verholfen ihrem Lande damit zu einer 370⸗Führung. Die Schweden Schröder⸗ Rohlsſon hatten aber gegen Jakobſen⸗Körner keinen leich⸗ ten Stand und ſiegten erſt nach fünf Sätzen 476, 816, 775, 9741 68. HAnokis- Uno WIxTscAFTS-ZEHune Abschwächung an den Akſienmärkien Troizdem freundlicher Grundion Berlin, 28. November. An den Aktienmärkten ſetzte ſch am Donnerstag als Gegenbewegung auf die in der letzten Zeit zu beobachten⸗ den größeren Kursſteigerungen eine Abſchwächung durch. Von der Bankenkundſchaft waren nur kleine Aufträge er⸗ teilt worden, die vielſach die Verkaufsſeite betrafen. Trotz der Abſchwächung war der Grundton aber nicht unfreund⸗ lich.— Der Moutanmarkt lag am ſtärkſten gedrückt. Hier büßten Hoeſch 76, Vereinigte Stahlwerke 76, Rheinſtahl, Mannesmann 56, Buderus 1,75 und Stolberger Zink 2,50 v. H. ein. Mansfelder Bergbau ſtellten ſich 0,75 v. H. höher. Von Braunkohlenwerten gaben Deutſche Erdöl 0,50 und von Metallwerten Deutſcher Eiſenhandel 1 v. H. nach. Schwächer veranlagt waren ferner Kaliwerte, von denen Kali⸗Chemie 0,50, Salzdetfurth und Wintershall je 1 v. H. verloren. Am chemiſchen Markt gaben Farben 1 v. H. auf 158,75 her. Sonſt waren die Veränderungen hier gering. Schering zogen um 0,25 v. H. an. Elektrowerte veränderten ſich kaum. Zu erwähnen ſind nur Lahmeyer mit minus und Licht u. Kraft mit plus v. H. Von Verſorgungspapieren ſtellten ſich Deſſauer Gas um, Schleſiſche Gas um 1 und HEW um ½ v. H. niedriger. Am Elektromarkt wurden Daimler um 1c, von Branereiaktien Dortmunder Union um 1 v. H. niedriger bewertet. Die Anteile von Maſchinenbaufabriken lagen ge⸗ drückt, ſo Rheinmetall Borſig um, Orenſtein um 1 Deutſche Waffen um 1½ und Berliner Maſchinen um 174 v. H. Schubert u. Salzer kamen andererſeits ebenſo wie von Gummi⸗ und Linoleumaktien Conti⸗Gummi v. H. Zu erwähnen ſind noch von Bauwerten Berger mit plus 17 und von Bahnaktien Allgemeine Lokal und Kraft mit plus 1 v. H. Am variablen Rentenverkehr notierte die Reichsalt⸗ beſitz⸗Anleihe 196,75 gegen 13676 und die Gemeindeumſchul⸗ dung unverändert 96,50. Steuergutſcheine 1 veränderten ſich kaum. Man nannte Dezember 99,75. Januar 99,15, Februar 95,77%, März 98,57½ bis 60, April 98,40 bis 98,45 und Mai gleichfalls 98,40 bis 98,45. Im Verlaufe blieb die Kursbewegung nach unten ge⸗ richtet. Mannesmann gingen zeitweiſe um 1,25 v. H. zurück, Farben um 0,50 v.., Orenſtein und Schubert aund Salzer um je 1 v. H. Reichsaltbeſitz bröchelten auf 136,70 ab. Am Kaſſarentenmarkt blieb die Lage für Pfandbriefe und Kommunal⸗Obligationen gegenüber dem Vortag ziem⸗ lich unverändert.„Stadtanleihen wurden, ſoweit notiert, verſchiedentlich hekaufgeſetzt. Provinzanleihen lagen be⸗ hauptet. Von Altbeſitz⸗Emiſſionen ſtiegen Lübecker um 74 v.., 35er Ruhrverband wurden um 72 v. H. heraufeeſetzt. Staats⸗ und Länderanleihen ſowie Reichsaltbeſitanleihen änderten ſich kaum. Induſtrieobligationen verkehrten bei Sal0 Abweichungen wiederum in unregelmäßiger altung. Der Privatdiskontſatz wurde bei 06 v. H. belaſſen. Geld- und Devisenmarkt « Berlin, 23. Nov. Am Geldmarkt waren unverün⸗ derte Blankotagesgeldſätze von 2 bis 2,5 v. H. in Kraft. Von Valuten errechneten ſich der Belga mit 41,25, der Gul⸗ den mit 192,35 und der Schweizer Franken mit 55,95. Belgien 100 Belga 41,24(41,32)., 41,32(41,40) Br., Luxemburg 100 Fres. 10,31(10,33)., 10,33(10,35) Br. Die übrigen Deviſennotierungen unverändert. Mannheimer Geireidegroſmark! Die Feldarbeiten nehmen noch immer die Bauern ſtark in Anſpruch, ſo daß ſie jetzt weniger zum Dreſchen men. nfolgedeſſen iſt das Weizenangebot deutſchen Erzeuger zur Zeit recht klein Auch Anſuhren aus Nord⸗ und Mitteldeutſchland kommen zur Zeit aus den gleichen Gründen nicht heran. Die Mühlen wären be⸗ reit, für November oder Dezember noch Weizen aufzuneh⸗ men, doch ſind ſie in der Lage, zunöchſt noch Mahlgut aus ihren Beſtänden zu entnehmen. Dadurch ſind die Beſtände bei den Mühlen wie bei den Verterlern kleiner geworden. Nach Beendigung der Außenarbeiten weroen ſie aber zweifellos wieder aufgefüllt werden können Kleberweizen iſt geſucht, war aber kaum zu haben Auch für Roggen macht ſich Nachfrage bemerkbar. geſichts der noch vorhandenen Mühlenvorrät. kann aber nicht von einem dringenden Bedarf geſprochen werden. Im übrigen iſt die Reichsgetreideſtelle in der Lage, etwaige Lücken aus ihren Vorräten zu ſchließen In Baden haben ſich aber ſolche Zuweiſungen noch nicht als notwendig erwieſen. Aus Norddeutſchland liegen einiee Angebots vor, bei denen teilweiſe Handelsſpannen von mehr als 4/ zur Anrechnung kommen. Braugerſte hielt ſich weiter ſehr ruhig, da noch keine neuen Bezugsſcheine herausgekommen ſind. Aus dem glei⸗ chen Grunde hatte auch Malz bisher nur wenig Umſätze zu verzeichnen.— Induſtriegerſte iſt von den Malzkafſee⸗ fabriken lebhaft gefragt. Soweit die Verteiler noch Vor⸗ räte hatten, konnten ſie dieſe daher mühelos abſetzen.— Futtergerſte war wenig zu haben. Größtenteils iſt dies darauf zurückzuführen, daß die angedienten Futtergerſten unmittelbar an die Miſchfutterfabriken weitergeleitet werden. 37:02,, Minuten vor Broun om⸗ der ſüdweſt⸗ An⸗ „Der Bedarf an Induſtriehafer iſt in der letzten geit aber geſtiegen. Die vevarbeitenden Fabriken haben wohl noch Hafer, ſind jedoch nicht in der Lage, ihre Läger ſoſort wieder aufzufüllen. Auch hier wird mit der Beendigung der Feldarbeiten eine Beſſerung der Anlieferungen zu erwarten ſein.— Futterhafer ging in der Hauptſache an die Heeresverpflegungsämter. Von privaten Verbrauchern auch hier die Miſchfutterfabriken bevorzugt be⸗ efert. Der Weizenmehlmarkt behielt ſeine ruhige Haltung bei. Daran wird ſich auch im Wochenverlauf nichts ändern, da Verbraucher und Verteiler ſich mit Rückſicht auf die am 1. Dezember in Kraft tretende Preisermäßigung Zurück⸗ haltung auferlegen. Das ichſice ſinden Von Hans von Hülsen 94 Bei alledem nahm er ſich aber die Freiheit, dieſen eleganten Herrn, deſſen Erfolge bei den Damen auch ihm bebannt waren, gelegentlich wie einen ganz Ein Liebesroman aus fom gewöhnlichen Sekretär zu behandeln und mit Auf⸗ trägen zu bedenken, die etwa der junge Diener Giuſeppe ebenſogut hätte erledigen können, wovon wir gleich eine Probe erleben werden. „Mein lieber Tadino“, ſagte Sor Mario Cavarelli, indem er ſich im Seſſel vor ſeinem großen, peinlich ſauberen Schreibtiſch halb herumdrehte:„Sie wollen auf Urlaub gehen?— Welchen Tag hatten wir ver⸗ abredet?“ 5 „Den Dienstag, Herr Commendatore.“ „Sehr gut. Dienstag alſo. Aber vorher möchte ich Sie noch bitten, einen Auftrag für mich auszufüh⸗ ren— einen diskreten Auftrag. Ich verreiſe heute und komme erſt morgen nach Rom zurück. Benutzen Sie, bitte, den morgigen Sonntag, um ſich nach San Lorenzo bei Perugia zu begeben. Ich weiß nicht, ob Sie es kennen— aber der Ausflug lohnt ſich. Es iſt ein kleines, höchſt male⸗ riſches Dorf, das die Engländer gern beſuchen, und wo es infolgedeſſen die für ein italieniſches Berg⸗ neſt immerhin beachtliche Kurioſität eines Tea⸗room gibt, den Sie gewiß mit Ihrem Beſuche beehren werden. In San Lorenzo ſuchen Sie, bitte, den Ortsgeiſt⸗ lichen auf und erkundigen ſich genau, welche Doku⸗ mente für eine Trauung erforderlich ſind und ferner, an welchem Tag der nächſten Woche der Parrocco eine Trauung vollziehen könnte. Ganz im geheimen, ohne Auſſehen zu erregen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß Sie über dieſen delikaten Auftrag mit niemand ſprechen, denn ich wünſche abſolut, daß dieſe Angele⸗ genheit in aller Stille vor ſich geht. Es genügt mir, wenn Sie mir den Beſcheid über⸗ morgen, alſo am Montag früh, bringen— morgen ſeinem Gentlemangeſicht ſtand ein Ausdruck, bin ich beſetzt. Signora Verdirame kommt morgen mit dem Sechs⸗Uhr⸗Zug in Rom an“, fügte Herr Mario Cavarelli hinzu und nahm wieder die vier kleinen Fotos zur Hand, die ihm ſo angenehme— und zugleich etwas unbehagliche Vorſtellungen er⸗ weckten. Tadino ſpähte ihm diskret über die Schulter. 99 er ſchwer zu enträtſeln geweſen wäre: War er pfiffig — bder ſpöttiſch— oder eher wütend? „Hat der Herr Commendatore ſonſt noch Wünſche?“ fragte er. „Nein. Ich danke. Ich erwarte Sie alſo Montag zur gewohnten Stunde. Nach dem Hotel Majeſtic iſt doch wohl telefoniert worden.“ „Jawohl, Herr Commendatore. Ein Appartement, wie Sie es beſtimmt haben: zwei Zimmer und Bad.“ „Ich danke.“ Mario Cavarelli erhob ſich, ohne von Verbeu⸗ gung und Abgang des Sekretärs weiterhin Notiz zu nehmen, und trat auf die Terraſſe hinaus. Vor ihm lag Rom im goldenen Licht des frühen Septembernachmittags. Die mächtige Kuppel der un⸗ fernen Peterskirche, die Kuppel des Pantheons, das große, runde Gemäuer der Engelsburg, der lange Trakt des Quirinals(wo die Orden verliehen wurden!), die grauſchwarze Ruine des Koloſſeums. Weiß blendete das rieſige marmorne Nationaldenk⸗ mal in der Sonne Wie liebte er dieſes Bild!— Er war ein gebore⸗ ner Römer, ſeine Familie hatte eine ſtolze, hervor⸗ ragende Rolle in der Geſchichte von Italiens Haupt⸗ ſtadt geſpielt— wenigſtens verſicherte es der Babbo, der Familienforſchung als Steckenpferd hatte, uner⸗ müdlich, und heute, da ihn das Komturkreuz der Krone von Italien ſchmückte, war er, Sor Mario ſelber, durchaus geneigt dieſen unermüdlichen Be⸗ hauptungen vollen Glauben zu ſchenken. Drunten wartete übrigens Cipolla mit dem Lancia Er ſah nach der Uhr. Ja, es war Zeit. „Sei ein Mann, Tommendatore!“ rief er ſich zu, halb im Ernſt, halb aus einem gewiſſen Galgen⸗ humor. Und er nahm im Veſtibül den Garbardinemantel über den Arm, ſagte Giuſeppe, dem jungen Diener, der ihm die Tür öffnete, er komme morgen nachmittag zurück, und ließ ſich in die Lederpolſter des Wagens fallen. „Zuerſt nach der Via del Tritone!“ befahl er. Exzellenz Babbo Wir haben uns vorgenommen, in dieſer Geſchichte nichts zu beſchönigen; darum ſagen wir von vorn⸗ herein, daß der alte Giovanni Cavarelli im Grunde eines ſo geſchäftstüchtigen, aus eigener Kraft zu er⸗ heblichem Wohlſtand und einem ſo herrlichen Hauſe gelangten Sohnes nicht recht würdig war. Und das, obwohl er den hohen Titel„Eccellenza“ und viel, viel mehr Orden beſaß als der Sohn— meiſt allerdings exotiſche, bei denen die Echtheit der funkelnden Steine nicht über jeoͤen Zweifel erhaben war! Denn Giovanni Cavarelli— der heute, nahe der Achtzig, junggeſellenmäßig in einer Dreizimmer⸗ wohnung, vier Treppen hoch in der Via del Tritone hauſte— hatte in ſeiner glücklicheren Jugend dem diplomatiſchen Dienſt des Königreiches Italien ange⸗ hört und es auf dieſer ſpiegelglatten Laufbahn zum Geſandten Seiner Majeſtät an einigen weit entlege⸗ nen Plätzen gebracht. Es kann ruhig dahingeſtellt bleiben, ob ſeine diplomatiſchen Leiſtungen größer waren als ſeine Leidenſchaft für Pferderennen, ſchöne Frauen und die grünen Tiſche der Spielſäle in aller Welt. Gegen eine ſolche Annahme ſpricht, daß er infolge bedenklich zerrütteter Vermögensverhältniſſe frühzeitig— und an einem Skandal hart vorbeiſegelnd— den könig⸗ lichen Dienſt hatte verlaſſen müſſen(das Nähere wußte nicht einmal Mario, der Sohn) und nunmehr ſchon ſeit beinahe drei Jahrzehnten, und beinahe ebenſolange Witwer, mit einer durch die Inflation entwerteten Penſion in Rom lebte. Vom mütterlichen Erbe hatte Mario geſchäfts⸗ tüchtig einen Teil retten und zum Eckſtein ſeines künftigen Wohlſtandes machen können. Eccelenca Giovannis eigenes Vermögen aber war am Spiel⸗ tiſch und am Totaliſator draufgegangen. Allein auch heute noch erſchien er regelmäßig im grauen Gehrock und grauen Zylinder bei allen Trabrennen, Hinder⸗ nisrennen und Derbys auf dem römiſchen Renn⸗ platz. Und vor jeder derartigen Veranſtaltung mußte Signora Marfa, die Betreuerin ſeines ruinenhaften Hausweſens, die häuslichen Ausgaben wochenlang aufs äußerſte einſchränken, damit er am Totaliſator einen kleinen Einſatz riskieren konnte Sein Sohn Mario war, was den Papa betriſſt, mit einem Zartgefühl begabt, das ihn ehrte. Mit vielen Liſten erſparte er dem empfindlichen alten Herrn den Eindruck, daß er von ihm unterſtützt oder, rund herausgeſagt, erhalten wurde. Er hatte ihn ſchon vor Jahren überredet, die traurigen Reſte ſei⸗ nes Vermögens, zwanzigtauſend Lire, in den aus⸗ gedehnten und immer wachſenden Unternehmungen ſeines Sohnes anzulegen, und ließ ihm durch ſein Privatſekretariat, dem Herr Giorgio Tadino ſo dis⸗ kret und umſichtig vorſtand, allmonatlich unter dem Titel von Renten oder Dividenden eine Summe zu⸗ kommen, die zu der Höhe der Einlage ganz und gar nicht in einem kaufmänniſch richtigen Verhältnis ſtand. Stillſchweigender Verabredung gemäß ward zwi⸗ ſchen Vater und Sohn über die Herkunft dieſes Geldes nie geſprochen. Tadino hatte ein für alle⸗ mal den Auftrag, der alten Exzellenz am Monats⸗ erſten eine Summe anzuweiſen, deren Höhe immer ein wenig ſchwankte, wooͤurch der Eindruck recht⸗ mäßigen kaufmänniſchen Erwerbs aufs glücklichſte unterſtützt wurde. Jedenfalls aber reichte ſie immer aus, zuſammen mit der Penſion, den Haushalt in der Via del Tritone zu beſtreiten, wenn auch die glücklichen Zeiten, in denen der Herr Geſandte a. D. ſich einen ſo vorzüglichen Dienerkoch wie Sor Amedeo Pasquale halten konnte, länaſt und für immer vorbei waren Sor Amedeo hatte ſich, nachdem er tänger als ein Jahrzehnt in den Dienſten der alten Erzellenz ge⸗ ſtanden, ſelbſtändig gemacht, er betrieb mit Donna Marcgherita, ſeiner ſtarkleibigen Frau, an der volk⸗ reichen Piazza Navona die Trattorie„Al Gallo Ro⸗ mano“— und dieſer römiſche Hahn war eine zoo⸗ logiſche Merkwürdigkeit inſofern, als er tagein, tag⸗ aus goldene Eier legte. Ja, auch Sor Amedeo hatte es zu Glück und Wohlſtand gebracht. während ſein einſtiger Herr mehr und mehr herunterkam; aller⸗ dings ſpielte er auch nicht am Totaliſator, ſondern legte hübſch ſorgſam Soldo auf Soldo Der Commendatore Mario Cavarelli dachte nicht gern an den alten, treuen Diener ſeines Vaters; er wandte ſich immer ab, ſo oft er in ſeinem Lancia die Piazza: Navona paſſierte, am„Gallo Romand“ vorbeikam und den dicken Pasquale in der Tür ſah. Und er hatte, weiß Gott, ſeine Gründe * (Fortſetzung folgt) 535S———————————— ———— —* ————— ——— 2—————ü———— 6. Seite/ Nummer 486 Neue Mannheimer Zeitang Donnerstag, B. November 1889 S18RIA SESEENHE NERSER.13 Heute letzter Tag! 5 Emil lannings ⸗ Robert Koch Mavierasleten —————— Kulturgut der deutschen Familie hierzu ein Taigel ſachsten Samstagf Rächsten Sonntag jeweils 20 Uhr Musensaal. Rosengarten Meisterabende froher Unterhallung Ein Epos des Hochlandmen- schen u. der Schweizer Berge Ii Heiusen Wassen nach dem Roman von J. C. Heer Kristina Söderbaum Frits van Dongen „ Die Neioe Ein packender Fülm von der neen deutschen Luftwaffe DHIS8 H. Braun/ H Welzel/ Ch. Kayfter/ O. Wernieks %»397 mit Karin Hardt, Erich Balbaus 2— — Seboãt Eüv. Winterstein, A. v. Schlettow 4 Worner Kraub, VIktorla v. Baliäsko 5— 85 Prei nech tierm. Sudermenn Wochenschau. Ler 9 Hev. in Hünchen Aiauo jugendliche augelessent .00.35.0 Uhr Fur Jugendliche 1 ScHaUBURG K 1. 5. 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