—— Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk. einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42, Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Neue Mannheimet Seitloic Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1, 46, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimelptes 10 Pfes Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familten⸗ und lein anzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bet Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß aewährt. für Anzeigen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Gewähr in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen 150. Jahrgang Mittwoch, 29. November 1930 Nummer 492 Ernste Krise der 8 ng chamber 12 Die Onposition setzt eine ceheimsitzung Zur Kritik an der Regierung durch Die Siellung Churchills und King⸗Woods erſchüüttertꝰ Die Regierung wird der Kriegsprobleme nicht mehr Herr— Thronrede bei mieſer Stimmung (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters.) — Amſterdam. 29. November. In trübſeliger Stimmung wurde geſtern der neue Sitzungsabſchnitt des engliſchen Parlaments eröff⸗ net. Er iſt zugleich der letzte des gegenwärtigen Parlaments, wenn nicht die Regierung Neuwahlen ſcheut und die Lebensdauer des jetzigen Unterhauſes durch Dekret künſtlich verlängern ſollte. Bei der geſtrigen Eröffnung war das Fehlen allen traditio⸗ nellen Prunks, der ſonſt dieſe Gelegenheit zu einem feierlichen Schauſpiel macht, ſymboliſch für die Stimmung, in der dié Abgeordneten den ſich auf⸗ türmenden Kriegsproblemen begegnen. Vor allem im Gebälk der Kriegswirtſchaft beginnt es zu krachen. Es war bezeichnend, daß die Thron⸗ rede des Königs entgegen allen Gepflogen⸗ heiten kein Programm für die künftige Regierungs⸗ politik enthielt. Der einzige konkrete Punkt war die Ankündigungneuer finanzieller Opfer Mit welchen Gefühlen die engliſche Oeffentlichkeit dieſe Botſchaft aufnehmen wird, dafür enthält ein Leitartikel der„Times“ deutliche Hinweiſe. Das Blatt betont, daß England ſchon jetzt 75 Millionen Mark täg⸗ lich für die unmittelbare Kriegsführung aus⸗ gebe. In der Oeffentlichkeit herrſche das Gefühl, daß dieſe rieſige Summe nicht immer nutzbringend verwendet wurde. Auf der anderen Seite reiche dieſe Summe 10 aus,. um das nötige Kriegsmaterial zu beſchaf⸗ ſen. Die Oppoſition wird im Laufe der Debatte über die Thronrede für die nächſten Tage eine Ge⸗ heimſitzung des Unterhauſes verlangen, um bei der Gelegenheit das Beſchaffungs⸗Problem zur Sprache zu bringen. Der diplomatiſche Korreſpon⸗ dent der„Daily Mail“ nimmt an, daß die Geheim⸗ ſitzung Ende dieſer oder Anfang nächſter Woche ſtatt⸗ finden wird. Die Regierunag hat ihren hartnäckigen Widerſtand hiergegen aufgegeben und wird ſich, wie verſchiedene Blätter andeuteten, ihr nicht mehr wi⸗ derſetzen. Beſtimmend für den Umſall der Regie⸗ rung dͤürfte die in zahlreichen alarmierenden Ge⸗ rüchten zum Ausdruck kommende unruhige Stim⸗ mung im Volke und unter einem großen Teil der Abgeordneten ſein. Der diplomatiſche Mail“ kündigt an, daß die Oppoſition in der Geheimſitzung vom Luftfahrtminiſter eine Erklärung über den Stand der Flugzengproduktion verlangen würde. Hierüber zeigt ſich, wie bereits gemeldet, die engliſche Oeffentlichkeit und Preſſe in letzter Zeit außerordentlich beuuruhigt. Nach hier eintreffenden privaten Berichten aus Lon⸗ don iſt die Stellung des Luftfahrtminiſters bereits erſchüttert, ebenſo wie die bisherigen Erfolge der deütſchen Gegenblockade zur See nicht ohne Einfluß auf den Ruf des Marineminiſters Churchill geblie⸗ ben ſind. Es zeigt ſich bereits, daß die ſachlichen Schwierigkeiten auf das perſönliche Gebiet hinüber⸗ ſpielen und immer ſchärfere Gegenſätze unter den engliſchen Politikern hervorrufen. Der Geiſt natio⸗ naler Einigkeit, den Chamberlain ſo oft herauf⸗ beſchworen hat, hat bereits ſtark gelitten. Dieſe Schwierigkeiten können auch ein Grund dafür ſein, daß die Thronrede auf Allgemeinplätze beſchränkt wurde. Wenn ſie konkrete Einzelheiten geboten hätte, dann wäre ein Aufeinanderprallen der Gegen⸗ ſätze unvermeidlich geweſen. Das gilt vor allem für eine brennende Frage, die im Zuſammenhang mit den übrigen Kriegswirt⸗ ſchaftsfragen in der Geheimſitzung erörtert werden ſoll und die die Stellung des Arbeitsminiſters Browu ebenſo berührt wie die des Beſchaffungsminiſters Burgin. Dieſes Problem iſt die Zahl der Ar⸗ beitsloſen. Sie beträgt augenblichlich 1430 000. Die„Times“ richtet einen ſcharfen Angriff gegen die für dieſe Entwicklung verantwortlichen Stellen. Korreſpondent der„Daily Sie weiſt darauf hin, daß auf der einen Seite Man⸗ gel an Heeresgut, Waffen. Ausrüſtungen und auch an exportfähigen Gütern herrſche und nach Aus⸗ ſagen des Kriegsminiſters 1 Million Mann ſich in militäriſcher Ausbildung befänden, daß zahlreiche Frauen zum Teil bezahlte Poſten in den Organiſationen der Heimatverteidigung übernom⸗ men hätten, daß aber trotzdem die Zahl der Arbeits⸗ loſen erſchrecklich geſtiegen ſei. Das Blatt hat ge⸗ ringe Hoffnung auf eine Beſſerung, da dem Ruf nach Geldausgaben, um die Mängel der engliſchen Kriegsrüſtung zu beſeitigen, von der anderen Seite der Ruf zum Geldſparen, um eine Inflation zu vermeiden, entgegengeſetzt wird. Die Zeitung zeichnet ein düſteres Bild der Konfuſion, die die engliſche Kriegswirtſchaft darbietet. Sie verlangt als Ausgleich mehr Freiheit von bürokratiſchen Hemmungen für die Kriegswirtſchaft, während am gleichen Tag das Blatt der Arbeiterpartei„Daily Herald“ weitere Einſchränkung der Freiheit und vielen. noch ſchärfere Kontrolle verlangt, um dem Kriegs⸗ gewinnlertum Einhalt zu gebieten. Dieſe Preſſekommentare anläßlich der Eröffnung des Parlaments geben ein getreues Abbild der Atmoſphäre, in der England ſich heute befindet. In der Debatte über die Thronrede, die noch geſtern eröffnet wurde, war eine der erſten regierungsamt⸗ lichen Handlungen die Ankündigung, daß die Lebensmittelrationiernna am nuar eingeführt werden ſoll. Nach den unzählbaren Schiffsverluſten der letzten Zeit iſt die Lage auf dem engliſchen Lebensmittel⸗ markt derart angeſpannt, daß eine Rationierung nunmehr gebieteriſch notwendig geworden iſt. Nur mit Rückſicht auf die Weihnachtsſtimmung iſt das 5 bis zum neuen Jahr hinausgeſchoben wor⸗ en. außerordentlich gering. Sie betragen Gramm für Butter und für Speck. Bedenkt man, daß Speck eine Art Nationalgericht für den Engländer darſtellt, mit dem er ſchon mor⸗ gens beim erſten Frühſtück zu beginnen gewohnt iſt, bedenkt man ferner die Farbloſigkeit der engliſchen Küche, insbeſondere was die Zubereituna von Soßen anlangt, ſo erſieht man an der Bemeſſung der Ra⸗ tion, wie knapp die Vorräte ſchon gewor⸗ den ſein müſſen. Alles in allem neigt ſich für England der dritte Kriegsmonat mit dem Geſpenſt dem Ende zu, ſtatt Deutſchland von den Quellen ab⸗ zuſchneiden und ſich ſelbſt durch Beherrſchung der See mit allem, was es braucht, zu verſorgen, ſelbſt 8. Ja⸗ 112 4 Die Rationen ſind für engliſche Verhältniſſe, ein Gefangener der die Inſel umgebenden See zu werden. Ein einſichtiger Warner diub Amſterdam, 29. November. Im engliſchen Oberhaus machte Feldmar⸗ ſchall Milne am Dienstag Ausführungen, die in bemerkenswertem Gegenſatz zu der vom Lügenmini⸗ ſterium immer wieder in alle Welt verbreiteten Be⸗ hauptung von dem angeblichen Gegenſatz zwiſchen Volk und Führung in Deutſchland ſtanden. Der Feldmarſchall ſagte u.., die Laſt, die auf der britiſchen Nation ruhe, werde viel ſchwerer werden als im letzten Krieg, und die Gefahr ſei im gegen⸗ wärtigen Augenblick unendlich viel größer. Milne erklärte dann u. a. wörtlich: „Ich fühle, daß die letzte Runde dieſes Krieges an der Heimatfront ausgefochten werden wird, und ich bin überzeugt, daß niemand dies beſſer weiß als der Feind. Es wird uns geſagt, daß wir„nicht gegen das deutſche Volk“ kämpften. Dies iſt eine ſehr gefährliche Theorie. Als Soldat ſage ich, daß es ein ſehr gefährlicher Grundſatz iſt, unſeren kämp⸗ fenden Männern die Idee einzuimpfen, ſie würden nicht auf kämpfende Männer an der Front ſtoßen. Die deutſche Jugend ſteht, ſoviel mir bekannt iſt, feſt hinter ihrem Führer, und— obwohl wir vielleicht denken, nicht gegen die deutſche Nation zu kämpfen— kann ich Ihnen verſichern, daß die deutſche Nation gegen uns kämpft— und ſie ſind ſehr hartnäckige Leute.“ Hito Priens neue Heldentat Churchill wagt nicht den neuen Verluſt einzugeſtehen! (Funkmeldung der NMz3.) +E Berlin, 29. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. Engliſche Flugzeuge verſuchten wie⸗ derum über die Oſtfrieſiſchen Inſeln nach Nord⸗ weſtdeutſchland einzufliegen, ohne jedoch die Hierbei wurde der deutſche Küſte zu erreichen. Schaden Fliegerhorſt Borkum angegriffen. wurde nicht angerichtet. Wie bereits durch Sondermeldung bekannt⸗ gegeben, iſt ein britiſcher ſchwerer Kreuzer der„Lon don“⸗Klaſſe durch Kapitänlentnant Prien öſtlich der Shetland⸗ Inſeln torpediert und vernichtet worden. * Die ſchweren Kreuzer der London⸗Klaſſe gehören zàu den modernſten Einheiten der britiſchen Flotte. Sie ſind in den Jahren 1927 bis 1929 vom Stapel gelaufen und haben eine Waſſerverdrängung von 9730 bis 9900 Tonnen. Ihre Geſchwindigkeit iſt mit 32.2 Knoten außerordentlich hoch. Die Bewaff⸗ nung der London⸗Klaſſe beſteht aus acht 20.3⸗Ztm.⸗ und vier.7⸗Ztm.⸗Geſchützen. Die Flakarmierung umfaßt vier 10.2⸗Ztm.⸗ und vier-Ztm.⸗Geſchütze. Ferner hat dieſer ſchwere Kreuzertyp acht Torpedo⸗ rohre in Vierlingsgruppen. Die Beſatzung beſteht aus 680 Mann. Churchill leugnet natürlich ab (Funkmeldung der NM3Z. + Berlin, 29. November. Nachdem die engliſche Admiralität einen ganzen Tag lang ſich über die Vernichtung eines Kreuzers der„London⸗Klaſſe“ in tieſes Still⸗ ſchweigen gehüllt hat, hat ſie nunmehr den Ver⸗ ſuch unternommen, dieſen neuen Sieg Kapitän⸗ leutnant Prieus rundweg zu beſtreiten. Der erſte Lord der Admiralität läßt nämlich durch den engliſchen Rundfunk erklären, daß die„Meldung deutſcher Rundfunkſtationen“ über die Torpedierung eines Kreuzers der London⸗Klaſſe unwahr ſei. Er iſt dabei ſo ungeſchickt, daß er hinzufügen läßt, dieſes Dementi ſtamme von der Admiralität. Nun weiß Herr Churchill genau, daß es ſich bei der Meldung über den neuen großen deutſchen Erfolg nicht um eine Nachricht handelt, die etwa der deutſche Rund⸗ funk von ſich aus verbreitet hat. ſondern um eine Meldung, die das Oberkommando der Wehrmacht auf Grund des Berichtes von Kapitänleutnant usgegeben exächt aue gegen Warum verſchweigt Herr Churchill dieſe Tatſache in ſeinem„Dementi“ und lügt dem engliſchen Volk vor, daß es ſich bei der Nachricht nur um„deutſche Rundfunkmeldungen“ gehandelt habe. Im übrigen erinnern wir uns, daß der Erſte Lord der Admiralität auch bei der Torpedierung der „Belfaſt“ drei Tage brauchte, bevor er ſich ſoweit gefaßt hatte, um wenigſtens die Tatſache einiger „Beſchädigungen“ zuzugeben. Vielleicht werden auch hier einige Tage Nachdenken Herrn Winſton Chur⸗ chill die Zunge löſen. Stärkſter Eindruck in Holland (Funkmeldung der NM3.) —+ Amſterdam, 29. Nov. Die Meldung über die Verſenkung eines eng⸗ liſchen Kreuzers der London⸗Klaſſe durch Kapitän⸗ leutnant Prien findet in der holländiſchen Preſſe ſtärkſte Beachtung. Gleichzeitig wird eine Mitteilung des britiſchen Informationsminiſteriuans abgedruckt, daß„in London hierüber nichts bekannt ſei.“ 8 Die ſtändig wachſenden Erſolge der deutſchen Seekriegsführung machen in Holland den allerſtärk⸗ ſten Eindruck, und man iſt allgemein der Ueberzeu⸗ gung, daß Deutſchland mit kräftigen Gegenſchlägen die engliſche Repreſſalien beantworten wird. Der Berliner Korreſpondent des„Nieuwe Rot⸗ terdamſche Courant“ meint, die engliſche Seeherr⸗ ſchaft ſei ſehr unvollkommen geworden. Dabei ſei nicht einmal z. B. die Verſenkung eines britiſchen Hilfskreuzers an ſich ſo bemerkenswert, als vielmehr die Tatſache, daß eine bedeutende deut⸗ ſche Flottenabteilung ſich lange Zeit bei Island auf⸗ halten konnte, ohne daß die britiſche Admiralität an⸗ ſcheinend davon etwas gewußt habe. Dieſe Tatſache ſpreche Bände. In England wiſſe man alſo anſchei⸗ nend nicht, was auf See vor ſich gehe. In Deutſch⸗ land jedoch ſei man, wie der neue Erfolg Kapitän⸗ leutnant Priens beweiſe, ſehr gut über die einzelnen Bewegungen der britiſchen Flotte unterrichtet. Wenn die engliſche Flotte, ſo heißt es weiter, ſich auch fer⸗ nerhin in ihren Häfen verſteckt halte, wo ſie keines⸗ wegs ſicher ſei, könne England wenis oder nichts dagegen tun, daß ſeine Oſtküſte durch Deutſchland ſo gut wie blockiert werde. Falls nun Deutſchland als Antwort auf die ſogenannten Repreſſalienmaß⸗ regeln auch die Weſtküſte Englands gleichermaßen zu blockieren beginne, dann ſei es unverſtändlich, wie England ſeine angekündigten Maßnahmen 0 die deutſche Ausſuhr praktiſch durchführen onne. Das Blatt fügt hinzu, daß die deutſche Unter⸗ ſeebootflotte dauernd im Wuchſen begrifſen ſei, und es ſei daher ſehr begreiflich, daß man Deutſchland voller Optimismus dem Krieg zur See entgegenſehs. Die„German Sea' * Mauuheim, 29. November. Ein alter Streit der Marinetheoretiker erfährt nunmehr ſeine praktiſche Klärung. In allen Marinen der Welt iſt in den zurückliegenden Jahren eifrig darüber diskutiert worden, welchen Schiffs⸗ gattungen der Vorzug zu geben wäre: dem Groß⸗ kampfſchiff oder dem Kleinſchiff. Eine Zeitlang ſchien es, als würde unter dem Eindruck der techniſchen Entwicklung, der praktiſchen Erfah⸗ rungen des Weltkrieges und nicht zuletzt der finant ziellen Koſtenfrage dem Kleinſchiff der Vorzug ge⸗ geben und das Großkampfſchiff in den Bauplänen der Weltmarinen zurückgedrängt werden. Schließ⸗ lich ſiegte aber wieder einmal das übliche Preſtige, das ſich mit der Idee des Großkampfſchiffes ver⸗ bündet hatte, und der traditionelle Geſichtspunkt der Rivalität, der den Gedanken nicht ertrug, daß eine andere Seemacht mehr Großkampſſchiſſe und mit größerem Tonneninhalt und größerem Geſchütz⸗ kaliber bauen ſollte, als man ſelbſt beſaß. So ſtellte ſich die Marinepolitik der Seemächte nach einigem Zögern unter dem Vortritt Japans wieder auf den Bat von Großkampfſchiffen um, das übliche Wett⸗ rüſten ſetzte wieder ein, die Wafhingtoner Be⸗ ſchränkungen für Zahl, Tonnengröße und Kaliber fielen und in den Werften der Seemächte wurde ein Schlachtſchiff nach dem anderen auf Kiel gelegt. Heute beſitzt England, auch nach dem Verluſt der Royal Oak, die ſtattliche Anzahl von vierzehn Groß⸗ kampfſchiffen. Es beſitzt ſie, aber es kann damit nichts anfangen, nichts anderes jeden⸗ falls damit anfangen, als zärtlich um ihren Schutz beſorgt zu ſein. Die Schlachtſchiffe, die beſtimmt waren, die engliſche Seeherrſchaft aufrechtzuerhal⸗ ten, werden vor jedem heftigen Sturmwind dieſer plötzlich kriegeriſch gewordenen See ſorgſam behütet. Sie haben ſich in die äußerſten Häfen der engliſchen Inſel verkrochen und ſind ſogar, wenn man den Be⸗ richten neutraler Beobachter glauben darf, ſtill und leiſe aus der plötzlich für ſie ſo unheimlich gewor⸗ denen Oſtküſte Englands in die ihnen ſicherer ſchei⸗ nende Weſtküſte übergeſiedelt. Die engliſche Be⸗ zeichnung für die Noroſee aber, die„German Sea, hat plötzlich ihren tiefen Sinn erhalten: Die Nordſee iſt wirklich„Deutſche See“ geworden, ſie gehört nicht mehr dem meerberauſchenden Albion und ſeiner rieſigen Schlachtflotte, ſondern ſie gehört der tapfe⸗ ren, kleinen, deutſchen Flotte mit ihren U⸗Booten und Minenlegern. Während Englands Flotte unter Glasſturz liegt, weht Deutſchlands Flasge ſiegreich im ſcharfen Nordſeewind. Dieſe Umkehrung der Situation iſt politiſch noch bedeutſamer als militäriſch. Denn Englands Preſtige in der ganzen Welt, der Reſpekt, um nicht zu ſagen, die ſchwächliche Verzichtbereit⸗ ſchaft, mit der bisher kleine und große Mächte Eng⸗ lands Führungsanſpruch in der Welt anzuerkennen bereit waren, beruhte ja in erſter Linie auf der Er⸗ innerung, daß England durch ſeine Seeherrſchaft bisher jeden Krieg ſeiner Geſchichte gewonnen hat, und auf der Vorſtellung, daß dieſe Seeherrſchaft heute ſo unerſchüttert und ſo unangreifbar ſei, wie ſie nur je geweſen iſt. Iſt dieſe Vorſtellung einmal zerfallen, dann iſt England wirklich nichts ande⸗ res als der Koloß auf tönernen Füßen Alte Vorſtellungen laſſen ſich nun gewöhnlich nur langſam ausrotten, aber bei der Gründlichkeit, mit der die deutſche Seekriegsführung bei dieſer Er⸗ ziehungsarbeit zu Werke geht, kann der Erſolg ſich doch überraſchend ſchnell, für England peinlich über⸗ raſchend ſchnell einſtellen. Erſte Auswirkungen zei⸗ gen ſich ſchon in der gegenüber 1914 verſteiften Hal⸗ tung der Neutralen gegenüber den engliſchen Blockadͤe⸗Rechtsbrüchen— wobei allerdings bemerkt werden muß, daß die Schlußfolgerungen aus der deutſchen Tat und dem deutſchen Beiſpiel von den meiſten Neutralen ſo zögernd gefaßt werden, daß dieſer neutralen Haltung viel eher ein Tadel als ein Lob gerecht wird. Das Entſcheidende an der Situation iſt dabei, daß England ihr gegenüber wehrlos iſt. Es kann in der Tat nichts anderes tun, als ſeine Großkampfſchiffe möglichſt tief in ſeinen entlegenſten Häfen zu verbergen und ſomit vor aller Welt ihre Nutzloſigkeit und Ungefährlichkeit zu demonſtrieren. Denn die Alternative: ſeine Großkampfſchiffe zu einem Angriff gegen die Deutſche Bucht, gegen Hel⸗ goland, gegen Wilhelmshaven oder gegen irgendeine andere deutſche Flottenbaſis anzuſetzen, kann es ja gar nicht wagen: den deutſchen Minen iſt es gleich⸗ gültig, ob ſie unter einer Fiſcherſchaluppe oder unter einem Schlachtkreuzer explodieren und ein bequeme⸗ res Ziel als einen 40 000⸗To.⸗Koloß können ſich die iiehn H⸗Brote gar nicht wünſchen. Alſo bleibt —— — fbrig. Die„ — ſei. auſgenommen. 2. Seite Nummen 492 Neue Maunheimer Zeitung Mittwoch, 20. Novemder 1000 Eugland gar nichts anderes übrig, als gegenüber der offenſiven deutſchem Seekriegsführung hübſch in der Defenſive zu bleiben und mit ſeinen größten und koſtbarſten Schiffen auf Flucht zu gehen. Die einzige Möghichkeit iſt die, der deſen⸗ ſiven Abwehr zier Minen⸗ und U⸗Boot⸗ gefahr. Aber auch hien ſind die engliſchen Möglich⸗ keiten viel beſchränkter, als ſie während des Welt⸗ krieges geweſen ſind, während umgekehrt die deut⸗ ſchen Angriffsmöglichketen viel größer geworden ſind. Für die Jagd auf U⸗Boote kommen in erſter Linie Zerſtörer in Frage. In dieſer Klaſſe ver⸗ fügt aber England heutä über viel weniger Ein⸗ heiten, als es 1918 verfügt hat. Dabei müſſen dieſe Schiffe heute ungleich mehn als 1918 für die Durch⸗ führung des Geleitzugsſyſtums eingeſetzt werden, da ja England heute ſeine Dransporte aus Amerika nicht wie damals durch annerikaniſche Kriegsſchiffe ſchützen laſſen kann, ſondenn durch eigene Kriegs⸗ ſchifſe ſchützen muß! Was aber den Minenkirieg anlangt, ſo reden die zahlloſen Schiffsuntergänge der letzten Zeit eine beredte Sprache hinſichtlich der Zahl der Minen, die es aus den engliſchen Gewäſſern zu entfernen gilt, wie der verzweifelte Aufruf dier Londoner Marine⸗ leitung nach Freiwilligen für dieſe Minenſuche deut⸗ lich die ungeheuren Schwierigkeiten ihrer wirkſamen Bekämpfung offenbart. Es iſt in der Praxis des Krleges in der Tat ſo gekommen, wie es bislang in der Theorie des Krie⸗ ges nur als utopiſche Vorſtellung erſcheinen konnte: England, da dank ſeiner Inſellage ſolange Beherr⸗ ſcher des Meeres und damit der Welt geweſen iſt, iſt jetzt infolge dieſer Inſellage zum Gefangenen des Meeres und zum mehr oder weniger wehr⸗ loſen Objekt von Angriffen geworden, denen es bei all ſeiner maritimen Macht nichts anderes als die knirſchende Wut kriegeriſcher Ohnmacht entgegen⸗ ſtellen kann. 4 In der Abenddämmerung hinter der Dünung der Nordſee verdämmert aber allmählich eine ganze geſchichtliche Epoche eines jahrhunderte alten euro⸗ päiſchen Schickſals! Dr. A. W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 29. Nov. Ein harter Schlag nach dem and ern trifft das Britenreich. Die engliſche Großkampf⸗ flotte wird Tag für Tag weiter dezimiert. Das iſt der Krieg. wie ihn ſicher kein Enaländer erwartet hatte. und dieſer Krieg ſteht erſt an ſeinem Anſang. Am 20. Oktober erklärte Churchill unter dem lähmenden Eindruck der Verſenkung im Kriegshafen Scava Flom pathetiſch im Unterhaus:„Ich kann dem Hauſe die Verſicherung abgeben, daß wir Mittel und Wege haben, um dem Feind den Zugang zu unſeren Häfen und unſeren Küſten für alle Zeit unmöglich zu machen.“ Und da die deutſchen An⸗ griffe in Englands Lebensraum eher zu⸗ als ab⸗ nahmen und die britiſche Oeffentlichkeit von neuem unruhig wurde, wiederholte der Erſte Lord der Ad⸗ miralität am 2. November, daß für die britiſche Kriegsflotte jetzt die abſolute Sicherheit gewähr⸗ leiſtet ſei. Was ſind Churchills Verſprechungen und Zuſicherungen, was ſind Englands Hoffnungen? Die italieniſche Preſſe befaßt ſich ein⸗ gehend matrder Zurückdrängung Englands auf den Meeren. Gleichzeitig kommt aber auch der Wille Italiens in dieſen Preſſeauslaſſungen zum Ausdruck, keinerlei Beſchlagnahme deutſcher Waren auf ita⸗ lieniſchen Schiffen zuzulaſſen. Der Mailänder „Corriere della Sera“ ſchreibt:„England ſollte ſich hüten, den Kreis ſeiner Geguer zu vergrößern, in⸗ dem es verſucht, von den Schiffen neutraler Groß⸗ mächte deutſche Waren herunterzuholen. Italien iſt entſchloſſen, hier Widerſtand zu leiſten“.—„Sera Secolo“ ſchreibt:„Unſer ſcharfer Proteſt in London iſt eine Warnung. England hat ſoviel Niederlagen als Seemacht durch Deutſchland erfahren, daß es die ihm noch verbliebenen Kampfmöglichkeiten nicht gegen Neutrale werſuchen ſollte“.— Die Turiner⸗ „Stampa“ nennt die deutſchen Erfolge gegen die See⸗ und Handelsmacht England„atemberaubend“. Dasſelbe Blatt betont auch Italiens Entſchloſſenheit, keine polizeiliche Kontrolle ſeiner Schiſſe auf hoher See zurch England oder Frankreich ſtillſchweigend hinzunehmen. Moskauer Preſſeauskaſſungen gegen England laſſen an Deutlichkeit nichts zu wünſchen Prawda“ ſchreibt:„England iſt die Seele des Widerſtandes Finnlands gegen eine Ver⸗ ſtändigung. England iſt auch die Seele des weiteren Widerſtandes Frankreichs gegen Deutſchland, das Frankreich in keiner Weiſe beöroht. Wer Englands Lockungen und Verſprechungen folgt, geht ſficher den * Weg, den Polen gegangen iſt. Wann wird ieſe Erkenntnis den anderen Völkern kommen?“ Die „Isweſtija“ ſchreibt:„Enland verliert Schiff auf Schiff, Tonnageraum auf Tonnageraum. Es wird in ſeiner Seemachtſtellung immer härter geſchlagen und immer noch wiegelt England andere Völker auf, ſo jetzt quch Finnland, das alles aufs Spiel ſetzt, wenn es den engliſchen Ratſchlägen folgen ſollte.“ Die Stockung der engliſch⸗ruſſiſchen Wirtſchafts⸗ pverhandlungen wird in den Moskauer Blättern in großer Auſmachung wiedergegeben. Ein neuer Wetterwinkel: Bedenkliche uſpitzung Hel ſinki-Moskau Moskau lehnt finniſche Antwort ab und kündigt den Nichtangriffspakt— Neue Zwiſchenfälle Die Beziehungen zwiſchen Finnland und Sowjet⸗ rußland haben ſich in den letzten 24 Stunden be⸗ denklich zugeſpitzt. Auf die ſowfetruſſiſche Pvoteſt⸗ note wegen des letzten Grenzöwiſchenfalls, bei dem nach der Moskauer Darſtellung vier ſowietruſſiſche Soldaten durch finnländiſches Artilleriefeuer getötet wurden, hat die finnländiſche Regierung in einer Note geantwortet, in der die ſinniſche Regierung ihrer Auffaſſung Ausdruck gibt, daß es ſich vielleicht um einen Unglücksfall in Verbindung mit angeblich auf ſowjetruſſiſcher Seite vorgenommenen Schießübungen bandle. Die finniſche Regierung weiſt den ſowietruſſi⸗ ſchen Proteſt zurück und betont daß die von der ſowietruſſiſchen Regierung feſtgeſtellte feind⸗ ſelige Handlung gegen die Sowjetunion nicht von finniſcher Seite ausgeführt worden ſei. In der unmittelbaren Nähe der Grenze befinde ſich keine Artillerie. deren Schußweite bis über die Grenze reichen würde. Anſchließend erklärt ſich die finniſche Regierung bereit, über den von ſeiten der Sowjetunion ge⸗ machten Vorſchlag in dem Sinne zu beratſchlagen, daß beiderſeils die Truppen in eine gewiſſe Entfernung von der Grenze gebracht werden und ſchlägt vor, daß die Grenzkommandanten der bei⸗ den Länder auf der kareliſchen Landzunge beauftragt werden möchten, zuſammen das betreffende Ereig⸗ nis zu unterſuchen, wie dies in der am 24. Sep⸗ tember 1928 beſchloſſenen Vereinbarung betreffend Grenzkommandanten vorgeſehen iſt. In Moskau hat dieſe finniſche Antwort nicht befriedigt. Geſtern abend verbreitete der Mos⸗ kauer Rundfunk noch in einer Sondermeldung die neue Entgegnung Rußlands. In der ſowietiſchen Note wird mitgeteilt, daß die Sowjetregieruna infolge des Vorgehens der finniſchen Regierung ſich gezwungen ſehe, den zwiſchen der Sowjetunion und Finnland 5 1932 beſtehenden Nichtangriffspakt zu kün⸗ bigen. Die Note führt den Nachweis über die Entſtehung des Zwiſchenfalles bei Mainila mit bis ins einzelne gehenden Angaben. Die Weigerung der finniſchen Regierung, ihre Truppen an der Grenze zurückzu⸗ ziehen, ſo heißt es in der Note weiter, und der Vor⸗ ſchlag, die Truppen auf beiden Seiten zurückzu⸗ ziehen, lege das feindſelige Beſtreben an den Tag, Leningrad unter einer Angriffsdrohung zu halten. Die gegenwärige Situation ſei bereits eine ungleiche, da Leningrad von der finniſchen Grenze nur 32 Kilometer entſernt liege, während auf der finniſchen Seite kein wichtiges Zentrum innerhalb desſelben Radius ſich befinde. Es braucht nicht geſagt zu werden, daß die Sowjettruppen nicht 25 Kilometer von der Grenze zurückgezogen werden können, denn dann würden ſie in den Vorſtädten von Leningrad ſelbſt ſtehen, was abſurd wäre vom Standpunkt der Sicherung des Schutzes der Stadt. Der ſowietiſche Vorſchlag, daß die finniſchen Truppen am 25 Kilometer zurückgezogen wer⸗ den ſollen, ſei ein Minimalvorſchlag. Wenn er abgelehnt werden würde, ſo bedeute dies, daß die finniſche Regierung Leningrad unter direk⸗ ter Bedrohung durch ihre Truppen halten wolle. Mit der Konzentration einer großen Anzahl von regulären Truppen an der Grenze begehe die fin⸗ niſche Regierung einen feindſeligen Akt, der unver⸗ einbar ſei mit dem Nichtangriffspakt, der zwiſchen beiden Staaten beſtehe. Mit der Weigerung, ihre Truppen zurückzuziehen, zeige die finniſche Regie⸗ rung, daß ſie gewillt iſt, ihre gegenwärtige Poſition aufrechtzuerhalten unter Mißachtung der Beſtim⸗ mungen des Paktes. Jedoch die Sowjetunion könne einer Seite nicht geſtatten, den Pakt nicht einzuhal⸗ ten, während die andere Seite ihn einhalte. So erachte die Sowjetregierung es für nötig, zu erklären, daß die Sowjetunion vom gegenwärti⸗ ſen Moment an ſich nicht länger durch die Be⸗ timmungen des Paktes für gebunden erachte. In Moskauer Kreiſen wird die Aufkündigung des der Sowjetunion und Finnland ſeit 1932 beſtehenden Nichtangriffspaktes als äußerſte Verſchärſung der gegenwärtigen Spannung in den Beziehungen zwiſchen der Sowfetunion und Finnland betrachtet. Damit iſt der letzte Faktor in Fortfall gekommen, der eine weitere Verſchärfung des Konfliktes eventuell noch hätte verhüten können Man iſt hier im allgemeinen allerdings nicht der An⸗ ſicht, daß die Aufkündigung des Nichtangriffspaktes unbedingt bedeuten muß, daß der bewaffnete Zuſam⸗ menſtoß ſofort beporſteht. In der ſowjetiſchen Preſſe wird unver⸗ mindert heftig gegen die Politik der finniſchen Re⸗ gierung Stellung genommen. Die Welle der Ver⸗ ſammlüngen, Kundgebungen uſw. hat im Laufe des geſtrigen Tages in allen Teilen der Sowjetunion ihren Höhepunkt erreicht. Die Reſolutionen, die den Stimmen der Werktätigen Ausdruck verleihen ſollen, füllen ganze Seiten. Betriebe und Fabriken, Truppenteile der Roten Armee, Abteilungen der Roten Flotte, die Akademie der Wiſſenſchaften uſw. beteiligen ſich an der Kampagne. Die finniſche Regierung nahm bereits am Diens⸗ tagabend Stellung zur ſowjetruſſiſchen Note. Die finniſche Antwort wird am Mittwoch im Laufe des Tages in Mosdban überreicht werden. Neue Zwiſchenfälle dnb. Moskan, 29. November, Der Moskauer Rundfunk verbreitet eine amt⸗ 5 Mitteilung des Stabes des Leningrader litärbezirks, wonach ſich an der ſowjetiſch⸗fin⸗ niſchen Grenze neue Zwiſchenfälle ereignet haben. Engliſche Herausforderungen Ftaliens Orohungen mit.Mittelmeerblockade“ ⸗Chamberlains utopiſche Kriegsziele“ Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Rom, 29. Nov. Das faſchiſtiſche Italien hat niemals einen Zweifel darüber gelaſſen, daß es das Mittelmeer alls ſeinen Lebensraum betrachtet. Trotzdem iſt die engliſche Preſſe immer wieder taktlos genug, die italieniſche Geduld durch die provokatoriſche An⸗ drohung einer Mittelmeerblockade heraus⸗ zufordern. Nachdem bereits in der vergangenen Woche der„Evening Standard“ eine ſcharfe italie⸗ niſche Antwort zu dieſem Thema erhalten hat, haben es neuerdings die„News Chroniele“ für not⸗ wendig gehalten, dieſe Drohung zu wiederholen. Das halbamtliche„Giornale'Italia“ weiſt ſehr nachdrücklich auf die Gefährlichkeit dieſes Themas hin, deſſen Behandlung andere Völker, die nicht am Kriege teilnehmen, veranlaſſen könnte, darüber nachzudenken, daß die gegenwärtige Machtverteilung in der Welt nicht ewig dauern kann. Die Erörterung über die Wirkung der neuen engliſchen Blockademaßnahmen hat in der italieni⸗ ſchen Oeffentlichkeit das Echo auf die letzte Rede Chamberlains über Englands Kriegs⸗ ziele ganz zurücktreten laſſen. Sie wird mit be⸗ tonter Zurückhaltung und nur in ibrer Wirkuna auf Export⸗Kontrolle am 4. Dezember in Kraft Eine Erklärung Chamberlains + London, 20. November. Im Unterhaus hielt der engliſche Miniſterpräſi⸗ dent Chamberlain eine Rede zur gegenwärtigen Lage. Er ſah ſich darin zu einem faſt verzweifelt anmutenden Appell an die„Ausdauer und Vater⸗ landsliebe“ der Engländer gezwungen. Angeſichts der außerordentlichen deutſchen Erfolge war es nur zu ſelbſtverſtändlich, daß er ſich dazu aufraffen mußte, von der„Stärke unſeres Feindes“ zu ſprechen. Nach heißen Tiraden an die Adreſſe der Neutralen, vor denen er die britiſchen Seepäubermethoden zu entſchuldigen verſuchte, teilte er mit, daß der engliſche Plan zur Verhinderung der deutſchen Ausfuhr im Einvernehmen mit ſeinen Alliierten am 4. Dezember in Kraft treten ſoll. Die britiſche Admiralität hat auf funkentelegra⸗ phiſchem Wege allen Schiffen, die ſich zur Zeit auf See befinden Anweiſung erteilt. die völkerrechts⸗ widrige Verordnung über die Blockade gegen den deutſchen Export„ſofort bei Inkrafttreten“ in An⸗ wendung zu bringen. Holland will trotzdem fahren! + Amſterdam, 29. November. In Holland wird eine halbamtliche Verlautbarung veröffentlicht, in der es heißt, daß trotz der erhöhten Geſahren zur See die niederländiſchen Schiffahrts⸗ kreiſe nach ernſtlicher Beratuna beſchloſſen hätten, un⸗ Die Bernichlung der⸗Rawalvindt' Der engliſche Aömiralitätobericht muß die Leiſtung der deutſchen Schiffe zugeben EP. Amſterdam, 29. Nov. In Amſterdam ſind jetzt die näheren Umſtände bekannt geworden, unter denen der britiſche 16 700 Tonnen große Hilfskreuzer„Rawalpindi“ von Streitkräften der deutſchen Kriegsmarine im nörd⸗ lichen Atlantik vernichtet worden iſt. Es wurde hier ein Bericht der britiſchen Admiralität bekannt, wo⸗ nach es heißt, die„Rawalpindi“ habe zu dem nörd⸗ lichen Streifendienſt der britiſchen 55 der den deutſchen Schiffsverkehr in dieſen Gewäſ⸗ ſern verhindern ſollte. Am Donnerstaa nachmittag habe die„Rawalpindi“ ſüdöſtlich von Island ge⸗ kreuzt, als ein deutſches Kriegsſchiff in den Geſichts⸗ kreis der„Rawalpindi“ gekommen ſei. Da der eng⸗ liſche Hilfskreuzer einen Kampf mit dem deutſchen Kriegsſchiff vermeiden wollte, habe er ſoort ab⸗ geöreht in der Hoffnung, dem feindlichen An⸗ griff zu entgehen. Er habe durch Auswerfen von Brandern eine künſtliche Nebelwand geſchaf⸗ ſen und die Maſchinen auf Höchſtgeſchwindigkeit ge⸗ bracht. Plötzlich ſei noch ein zweites deutſches Kriegs⸗ ſchiff aufgekreuzt. Die„Rawalvindi“ ſei jetzt zum Stoppen aufgefordert worden, habe dieſem Befehl aber nicht Folge geleiſtet, auch dann noch nicht als der erſte Warnungsſchuß vor ihrem Bug eingeſchla⸗ Eines der beiden deutſchen Kriegsſchiffe abe hierauf um 15 Uhr 45 mit allen Geſchützen das Feuer gegen die„Rawalpindi“ eröffnet. Kurz da⸗ rauf habe auch das zweite Schiff den Feuerkampf Dieſer ſei von der„Rawalpindi“ ebenfalls mit der geſamten Beſtückung erwidert worden. Das britiche Schiſſ beue jedoch derd aeen Volltreffer in die elektriſche Zen⸗ trale erhalten, der die Lichtaulage vernichtete und die Aufzüge für die Munitionsbeförderung ſtillegte. Durch einen weiteren Volltreffer ſei das geſamte Kommandodeck hinweg⸗ gefegt worden. Die deutſchen Kriegsſchiffe hätten ſich bald eingeſchoſſen gehabt, wodurch das Schickſal der„Rawalpindi“ beſiegelt geweſen ſei. Eines nach dem andern der britiſchen Geſchütze ſei durch die Einſchläge der deutſchen Granaten außer Gefecht geſetzt worden. Das Deck ſei in Brand geraten und das Feuer habe ſich raſch auf das der„Rawalpindi“ ausgedehnt. Die von den Geſchoßeinſchlägen zerſtörten Schornſteine ſeien eingeſtürzt und dichte Rauchwolken hätten über dem ganzen Schiff gelagert. Der Kampf habe etwa eine halbe Stunde gedauert. Als die„Rawalpindi“ niedergekämpft geweſen ſei, hätten die beiden deutſchen Kriegsſchiffe das Feuer eingeſtellt und ſich dem Wrack genähert, das ſchon ſtarke Schlagſeite aufgewieſen habe. Die Ueberleben⸗ den hätten in drei Booten Platz genommen, von denen eines leck geweſen ſei. Nach dem Bericht der britiſchen Admiralität ſind bisher nur ſiebzehn Mann der Beſatzung der„Ra⸗ walpindi“ gerettet worden. Dieſe erzählten, daß etwa dreißig engliſche Matroſen von den deutſchen Schiffen geborgen worden ſeien. Weitere elf Ueber⸗ lebende ſeien von einem engliſchen Dampfer auf⸗ genommen worden. 3 6 5 Die„Rawalpindi“ habe noch etwa zwei Stunden ebraunt, bevor ſie geſunken ſei. 935 vor dem Londoner Anterhaus ter Anwendung der notwenbigen Vorſichtsmaßregeln, die Schiffahrt ſortzuſetzen. Die niederländiſche Re⸗ gieruna tue diplomatiſche Schritte, um die neutralen Rechte Hollands zn verteidigen. „Straßen des Todes!“ + Amſterdam. 29. Nov. Zu den Schiffsuntergängen an der engliſchen Küſte berichtet ein Londoner Korreſpondent von „Het Vaterland“ u.., dieſe Schiffsuntergänge er⸗ eigneten ſich in einer ſo ſchnellen Folge, daß man im Augenblick nicht in der Lage ſei. mitzuzählen. So wie ſich dieſe Schiffsverluſte im Augenblick dar⸗ ſtellten, könne man ohne viel Uebertreibung der deutſchen Auffaſſung zuſtimmen, daß die Seewege vom Oſten nach den britiſchen Inſeln Wege des Todes ſeien. Natürlich eine engliſche Mine! (Funkmeldung der NM3.) + Brüſſel, 29. Nov. Wie man erfährt, handelt es ſich bei der am Dienstagnachmittag von Wenduyne an der belgi⸗ ſchen Küſte gemeldeten Minenexploſion um eine klare Parallele zu dem leichtſinnigen engliſchen Bombenwurf auf das däniſche Esbjerg. Charak⸗ teriſtiſch iſt, daß ſich die treibende engliſche Mine von ihrer Verankerung im Kanal losgeriſſen hatte und natürlich entgegen dem Völkerrecht, wie es bei den engliſchen Minen nun ſchon faſt eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit iſt. nicht unſcharf wurde. Die Explo⸗ ſion hatte eine furchtbare Wirkung. Die Türen und Fenſter des Ortes Wenduyne wurden zertrümmert, die Dächer beſchädigt und zum Teil völlig zerſtört. — Einwohner wurde durch Splitter ſchwer ver⸗ ASA-Poſtſäcke beſchlagnahmt! (Funkmeldung der NM3.) + Philadelphia, 29. November. Wie der Kapitän des von der letzten Europafahrt zurückgekehrten USA⸗Frachtdampfers„Black Eagle“ mitteilte, haben die Engländer auf der Hinreiſe des Schiffes im Oktober 1156 Poſtſäcke, darunter 130 für Deutſchland, beſchlagnahmt und von Bord geſchafft. Ein Großteil der Poſt war für Bel⸗ gien und Holland beſtimmt. Bombenfunde in Dänemark dub. Apenrade, 28. November. Ein Pächter fand auf ſeinem Felde in der Nähe von Hoyer auf däniſchem Gebiet etwa vier Kilo⸗ meter von der deutſch⸗däniſchen Grenze drei neben⸗ einanderliegende Löcher. Auf Veranlaſſung der Po⸗ lizei nahmen mehrere Sachverſtändige eine Unter⸗ ſuchung vor und fanden dabei drei 250⸗Kilogramm⸗ liegerbomben, die in dem weichen Boden nicht repiert waren. Die Herkunft der Bomben konnte, wie der Polizeimeiſter in Tondern auf Anfrage mit⸗ teilte. noch nicht ermittelt werden. Vermutlich handelt es ſich Bomben wie im Falle Esbjerg, das bekanntlich von einem engliſchen Flugzeug am Spätnachmittag des 4. Sentember bombardiert wurde. ſich um engliſche die neutralen Mächte vegiſtriert, die, wie der„Popolo 'Italia“ ziemlich abſchätzig bemerkt, als Preis für die Aufnahme in das europäiſche Paradies Cham⸗ berlains vielleicht ſogar mit der Ausſicht auf einen engliſch⸗franzöſiſchen Angriff auf ihr Gebiet rechnen dürften. Viel bemerkt wird hier, daß auch die fran⸗ zöſiſche Oeſſentlichkeit von den europäiſchen Zukunftsträumen des engliſchen Premierminiſters wenig begeiſtert iſt. Man weiſt auf die überraſchende Uebereinſtimmung hin, die zwiſchen Chamberlains Eine gute Cĩgarette führt von selbst zum vernünftigen Rauchen ariKanz, Plänen und den utopiſchen Vorſtellungen des eng⸗ liſchen Philoſophen Thomas Morus beſtehen und ſieht ein ungünſtiges Vorzeichen darin, daß Morus auf dem Schaffott geendet hat. Zu den engliſchen Blockademaßnahmen bemerkt„Meſſaggero“, dank der Vorſorge, die Deutſch⸗ land durch ſein Abkommen mit Sowjetrußland und durch ſeine Wirtſchaftsbeziehungen zu den Ländern von der Oſtſee bis zum Schwarzen Meer getroffen hat, ſtelle der deutſche Ueberſee⸗Export nur einen Bruchteil der deutſchen Geſamteinfuhr dar. Daß die neuen Maßnahmen auch die moraliſche Poſition Englands in Italien und in den nicht am Kriege beteiligten Mächten nicht geſtärkt haben, geht aus den Betrachtungen der italieniſchen Preſſe über die völkerrechtliche Seite der Blockade eindeutig her⸗ vor. Man weiſt darauf hin, daß England niemals, ſeitdem es zur ſeebeherrſchenden Macht geworden ſei, den ſeit dem Jahre 1856 geltenden Völkerrechts⸗ ſatz beachtet habe, wonach die neutrale Flagge ein hinreichender Schutz des Warenverkehrs mit Aus⸗ nahme der Konterbande ſei.„Gazzetta del Popolo“ meint allerdings England werde, nachdem es nicht mehr die unbedingte Vorherrſchaft über die Meere beſitze, ſich davon überzeugen müſſen, daß Unnach⸗ giebigkeit und Brutalität mit ſeinen wahren Inter⸗ eſſen unvereinbar ſeien. apan läßt es ſich nicht gefallen dub. Schanghai, 28. November. Unter der Ueberſchrift„England verletzt das Völkerrecht“ ſchreibt die japaniſche Zeitung„Tairiku Shimpo“:„Dasſelbe England, das bei gelegentlichen Verluſten während des chineſiſch⸗japaniſchen Kon⸗ fliktes in übertriebener Darſtellung Japan beſchul⸗ digte, die Belange neutraler Länder ſowie das Völ⸗ kerrecht verletzt zu haben. erkühnt ſich heute, ſoſche Belange und ſolches Recht durch Ankündigung der Blockade gegen die deutſche Ausfuhr zu verletzen. Die Zeitung unterſtreicht die Möglichkeit von ernſten Solbe“ falls England ſein Vorhaben verwirklichen würde. Japan, ſo ſtellt das Blatt feſt, ſei bereit, ſolche Länder, die gewillt ſeien, mit Gegenmaßnahmen zu antworten, unter ſeiner Führung zn ver⸗ einigen. Japan laſſe ſich derartige Zwangsmaß⸗ nahmen, die den neutralen Ländern größeren Schaden als Deutſchland zufügten, nicht gefallen. Neues Wehraufgebot in der Schweiz. Auf den 4. Dezember vormittags ſind auf ihren Korpsſam⸗ melplätzen aufgeboten zwei Gebirgs⸗Infanterieregi⸗ menter, ſieben Gebirgs⸗Füſilier⸗Bataillone mit Stä⸗ ben, ein Gebirgs⸗Schützen⸗Bataillon und ein Ter⸗ ritorial⸗Bataillon. auptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellbertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolltlk, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Handel: i. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Franz Withelm Koſch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. Franz Wilhelm K o ch.— Sport: Willy üller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Maünheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Deranewortlich für und geſchäftliche Mitteilungen; l. B. Roberk öller, Mannheim. Ber Zeit Preisliſte Nr. 10 güttis- N93* * Srurwoch, 2. ovemver 1839 Prozeſſe des Erauens Zwei polniſche Moròbanditen vor dem Bromberger Sondergericht (Funkmeldung der NM3.) Bromberg, 29. November. Unter dem Vorſitz von Landgerichtspräſident Moutoux verhandelte das Bromberger Sondergericht in zwei aufeinanderfolgenden Sitzüngen gegen den 22jährigen Joſef Wroblewſki aus Michelin und den 40 Jahre alten Wladislaus Rybizki aus Culm. Die beiden Polen, deren viehiſche Taten nur ein Bruchſtück aus den entſetzlichen Blutdoku⸗ menten aus Bromberg in den erſten September⸗ tagen bildeten, wurden wegen gemeinſchaftlichen Mordes, begangen an Volksdeutſchen, zum Tode und sum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Auf Grund der bisherigen amtlichen Feſtſtellun⸗ gen wiſſen wir, daß mindeſtens 1200 Volksdeutſche — Männer, Frauen, Greiſe und Säuglinge— allein in Bromberg und Umgebung von verhetztem polni⸗ ſchem Pöbel buchſtäblich abgeſchlachtet und zu Tode gemartert worden ſind. 2— 5 ſiavi SUs-asPA1EN schötzen vor Ansteckung! Moſaikartige Teilchen nur aus dem grauſigen Geſamtbild waren es, die vor dem Bromberger Sondergericht in dem Prozeß gegen den 2jährigen Joſef Wroblewſki und den 49 Jahre alten Wla⸗ dislaus Rybiski beleuchtet wurden. Beide Fälle Logen getrennt, und doch teilen ſie dͤie gemeinſame Linie infolge einer ſyſtematiſch betriebenen Ver⸗ hetzungspolitik. Es war in den erſten Kriegstagen.„Schlagt alle Deutſchen tot“, dieſe verbrecheriſche Parole der ehe⸗ maligen„polniſchen Regierung“ von Englands Gma⸗ den ſchwirrte durch die Dörfer und Städte des ein⸗ ſtigen Polen. Ein furchtbares Morden begann. Wenn ſie nicht ſofort erſchlagen wurden, trieb man die Volksdeutſchen wie Viehherden zuſammen und ſchleppte ſie als Geiſeln in das Innere des Landes. Ein ſolcher Zug von etwa 200 deutſchen Männern und Frauen, eskortiert von polniſcher Polizei, kam auch durch den Ort Michelin, wo der Angeklagte Wroblewſki wohnte. Unter den Gefangenen befand ſich auch ein 80jähriger Greis, der mitten auf der Straße vor Erſchöpfung zuſammenbrach. Wie die Zeugin Palagia Wieczorek und der Kaufmann Siedleki, beide Polen, vor Ge⸗ richt“ bekundeten verſetzte der polniſche Poliziſt dar⸗ auf dem alten Mann drei Schläge mit dem Koppel, ſo daß der Greis ſtark blutende Verletzungen da⸗ vontrug. Polniſcher Pöbel ſtürzte ſich ietzt auf den hilfloſen Volksdeutſchen und mißhandelte ihn unter den wüſteſten Beſchimpfungen in der viehiſchſten Weiſe. Die Zeugin Wieczorek ſah. wie beſonders der Angeklagte Wroblewſki mit den Stiefelabſätzen mehrfach nach dem Volksdeutſchen ſtieß und auf dem Bruſtkaſten und dem Leib des Greiſes herumtram⸗ pelte. Endlich ergriff der Untermenſch ſogar einen Stein und ſchlug damit gegen den Kopf des alten Mannes. ſo daß das Gehirn herausſpritzte. — Die Zeugin war über dieſe entſetzliche Roheit empört und bat den Mörder, doch von dem Sterben⸗ den abzulaſſen.„Biſt du eine Polin oder eine Deut⸗ ſche?“ herrſchte ſie der Angeklagte an, nachdem ſich die Zeugin als eine Polin zu erkennen gegeben hatte, rief Wroblewſki drohend aus:„Wenn du nicht ſtille biſt, ergeht es dir genau ſol Mit Deutſchen hat du kein Mitleid zu haben! Dieſer Hitler⸗Hund muß ſterben!“ Das Urteil gegen Wroblewſki lautete, dem An⸗ trage des Staatsanwalts entſprechend, auf Todes⸗ ſtrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf Lebenszeit. Der nächſt e Fall gegen den 49 Jahre alten Wladislaus Rybicki ähnelt dem vor⸗ herigen in vielen Punkten. Rybicki hatte in ſeiner Eigenſchaft als Laſtkraftwagenfahrer mehrere Polen abbefördert, die vor den anrückenden deutſchen Trup⸗ pen ins Innere des Landes flüchteten. Unterwegs, als das Fahrzeug eine Panne hatte, traf die Ko⸗ lonne auf einen Zug internierter Volksdeutſcher. Einer von ihnen, ein älterer Mann, konnte nicht mehr weiter. Sofort war eine Horde von Polen aus dem nächſten Dorf um den Unglücklichen herum und ſchlug und ſtach mit Meſſern auf ihn ein. Nach den Zeugenausſagen— Rybicki hatte ſich nachher ſeiner„Heldentat“ gerühmt— hatte der Angeklagte dem ſterbenden Volksdeutſchen mit dem Juß meh⸗ rere Tritte verſetzt, ſo daß ihm das Blut die Stiefel hochſpritzte. Wie die Zeugen, übrigens zum Teil ebenfalls Polen, bekundeten, forderte die Menge einen herankommenden Laſtwagen durch laute Zu⸗ rufe auf, doch über den ſich im Todeskampf winden⸗ den Volksdeutſchen hinwegzufahren. Die volniſche Soldateska war hier nicht beſſer als der Pöbel. Als ein polniſcher Radfahrer ſich über dieſe Barbarei beſchwerte, bekam er von einem polniſchen Offizier, der Augenzeuge dieſes beſtialiſchen Treibens war, als Antwort einen Fauſtſchlag ins Geſicht verſetzt. Auch in dieſem Falle traf den Angeklagten, dem Antrag des Staatsanwalts entſprechend, die einzige gerechte Sühne, de Todesſtrafe. Die ergangenen Urteile des Sondergerichts er⸗ langten ſofort Geſetzeskraft. 1. Konzert der Hochſchul⸗Lehrerſchaſt: Muſik auf zwei Klavieren Brahms⸗ Haydu⸗Variationen in der kammer⸗ muſikaliſchen Faſſung Die Muſik⸗Hochſchule begann im vollbeſetzten Kammermuſikſaal die neue Reihe der„Konserte der Lehrerſchaft“. Jula Kaufmann und Martin Schulze, die Leiter erfolgreicher Klavier⸗ klaſſen der Anſtalt, boten„Muſik auf zwei Klavie⸗ ren“. Sie begannen mit einer Arbeit Julius Weis⸗ manns. Der Freiburger Komponiſt hat ſchon vor Jahren die ziemlich ſchmalbrüſtige Literatur für zwei Klaviere um ein gehaltvolles, beachtliches Varia⸗ tionswerk bereichert. Das Thema dieſes op. 64 in A⸗Dur hat liedartigen Charakter und umfaßt 11 Takte. Schulze, der ſtets das Erſte Klavier über⸗ nahm, und Jula Kaufmann zeigten ſich ausgezeichnet aufeinander eingeſpielt und meiſterten die anſpruchs⸗ volle Arbeit prachtvoll. Insbeſondere hoben ſie die Grundzüge jeder der 9 Variationen(graziös, raſch, gemächlich, fließend, viſionär u. dͤgl.) plaſtiſch klar und wirkungsvoll voneinander ab. Nicht minder glücklich und intereſſant war die Wahl der Brahmsſchen Haydn⸗Variatio⸗ nen in-Dur, op. 56a. Der Tondichter hat beide Faſſungen, die für Orcheſter und die für zwei Kla⸗ viere, ſelbſt geſchaffen. Die Wiedergabe weckte die Rittmeiſter Diehl an der Weſtfront Der beltebte deutſche Faühmſchauſpieler Cart Ludwig Dieyl awt jetzt an der Weſpromt ars Ser⸗ meiſter Dienſt. Dampfer„Pilſudſki“ torpdiert Der ehemalige polniſche Ozeandampfer, der 14 300 Tonnen große„Pilſudfki⸗, iſt an der eng⸗* liſchen Noröweſtküſte torpednert worden. (Atlantic, Zamder⸗Multiplex⸗K.) Erinnerung an die kürzlichen Aufführungen des Werkes in öer Akademie und im Totenſonntagkon⸗ zert des Saarpfalzorcheſters. Natürlich haben ſie den Vorzug der inſtrumentalen Farbenpracht, aber Kaufmann⸗Schulze blieben auf ihren Inſtrumenten dem„Chorale St. Antoni“ wahrlich nichts ſchuldig. So packte das geniale Werk auch in dieſer Form die Herzen der Hörer. Zum Schluß gab es das ſelten zu börende Es⸗ Dur⸗Konzert für zwei Pianforte und Orcheſter, das Mozart 1780, als 24jähriger in Wien komponierte Mit Liebe, Hingabe und feinſtem Einfühlungsver⸗ mögen in Mozarts Art geſtalteten die Soliſten das entzückende Werk nach. Das Kleine Hochſchul⸗ orcheſter unter Leitung von Sigfrid Franz seigte mit ſeiner ſtilvollen Begleitung, wie ſtolz die Hoch⸗ ſchule auf dieſen klangrein, phythmiſch und dynamiſch Ba und zuverläſſig ſpielenden Klangkörper ſein arf. Dr. Fritz Hanbold Das Pichfige finden — M ſqhwer Ein Liebesroman aus Rom/ Von Hans von Mülsen 7 „Ach, meine teuerſte Signora Valentina! Glauben Sie mir..„ ich habe ſeit vielen Jahren den Vorzug, Herrn Cavarelli zu kennen... er iſt beſtimmt nicht der Meinung, daß ſeine Frau nicht genug Verehrer haben kann! Sie werden es erleben... er iſt eifer⸗ ſüchtig in einem Grade Allerdings nur bei ande⸗ ren! Denn er ſelber erwartet beſtimmt mehr Nach⸗ ſicht für ſeine Perſon, als er Ihnen für die Ihre zu gewähren bereit ſein wird.“ Valentina lachte: „Ein intereſſantes Bild, das Sie mir da von der Zukunft malen, die mich erwartet! Aber vielleicht führt Ihnen eine gewiſſe Eiferſucht den Pinſel, wie? Im Ernſt, Tadino: ich bin überzeugt, Sie ſind ein kluger Mann— doch die Wirklichkeit dürfte ein wenig anders ausſehen.“ „Ich will es hoffen— für Sie— und für mich!. Da ich es allem Anſchein nach nicht hindern kann, daß Sie es mit Ihrem Worte ſo fürchterlich genau neh⸗ men... Oh, Valentinal Ich bin Ihnen entgegen⸗ gefahren, um noch einen letzten Verſuch zu machen einen Verſuch, Sie umzuſtimmen... einen Verſuch, Sie vor dieſer Ehe zu warnen“ „Zu warnen? Lieber Freund, ich bin ganz ſicher, Sie können mir nichts ſagen, was ich mir nicht auch ſchon ſelber geſagt hätte. Oder meinen Sie wirklich, ich wußte nicht, was ich tat, als ich Herrn Cavarelli mein Jawort gab?“ 3 „Bitte: Commendatore Cavarelli— ſeit geſtern!“ „Um ſo beſſer! Wenn der neugebackene Herr Com⸗ mendatore eine Frau hat, die ſeinen Ehrgeiz weckt und nicht müde wird, in ſeine Flamme zu blaſen, dann wird er es noch weit bringen. So weit, wie man es in dieſer Welt mit viel Geld bringen RR Tadino machte eine heftig wegwerfende Be⸗ wegung: „Geld!... Nie habe ich die wahrhaft ſataniſche Macht des Geldes ſo geſpürt und ſo verflucht, Valen⸗ tina, wie in dieſem Augenblick, da ich ſehen muß, daß eine Frau wie Sie ſeinem gewaltigen Zauber erliegt!..: Ach, warum bin ich ein armer Teufel und kann Ihnen nicht ein fürſtliches Vermögen zu Füßen legen 7!... Ich ſchmeichle mir, daß Sie in dem Falle—“ „Daß ich mich in dem Falle anders entſcheiden würde: der Herr Commendatore iſt ein Liebhaber, ſtürmiſch wie Romeo...“ „Das bin ich auch, Valentina! Viel ſtürmiſcher als er! Sie haben bisher nur verſchmäht, es zu erproben... leiderl“ 3 „Ach, mein Gott, lieber Tadino, man ſoll einen Wein nicht allein danach beurteilen, wie ſtark er ſchäumt!l... Und kennen Sie mich im Grunde gut genug, um ſagen zu können, ob es mich überhaupt nach ſchäumenden Weinen verlangt? Sehen Sie, caro: Sie wiſſen, wie ſehr meine erſte Ehe mich enttäuſcht hat. Ich bin ſeitdem viel in der Welt herumgekommen, habe in vielen Ländern ge⸗ lebt... ich habe, um in unſerem Bilde zu bleiben, viele Weine probiert und doch kein Glas bis zur Neige geleert. Und jedenfalls bei keinem das Ver⸗ langen nach einem weiteren gehabt... Vielleicht bin ich allmählich eine Freundin der ſtillen Weine geworden... wer weiß?!“ Sie hatte, da ſie das leiſe ſagte, einen leicht melan⸗ choliſchen Zug um den ſchönen Mund, der Tadino rührte. Stärker als je fühlte er in dieſem Augen⸗ blick, wie ſehr er ſie liebte... und welches Opfer ſie beide ihm zumuteten: Cavarelli— und ſie ſelber Der Schnellzug ſchoß durch die hügelige Land⸗ ſchaft Umbriens. Ueberall von den ſanft gewellten Hügeln grüßten Kapellen, Klöſter und Bauernhöfe, von lanzengitterhohen Zypreſſen umſtanden. Weiße Ziegenherden weideten am graſigen Hang, Hirten in weiten Mänteln ſtanden maleriſch gegen den hal⸗ len Himmel. Neben dem Bahngleis rauſchte immer wieder ein Waſſer zu Tal. Und die Luft war erfüllt von blendender Sonne des klaren Septembertages, die das ſilberne Blattwerk der Oliven leuchten ließ. Sehr ſcharfſinnig, lieber Freund.. Aber „Ich finde“, begann Giorgio Tadino von neuem, zdas Schickſal, das mir ſo wenig gewogen iſt, treibt ſeine Jronie ziemlich weit. Nicht genug, daß ich auf Sie verzichten ſoll, Valentina—: jener andere, jener Glücklichere hat mir auch eine Rolle im Spiel zu⸗ gewieſen, die zu übernehmen ich denn doch ablehnen muß.. Nein, wahrhaftig, auch noch an dem mitzu⸗ wirken, was mich ſo leiden macht, das muß ich ab⸗ 8 „Sie ſprechen in Orakeln, lieber Freund, als ob Sie eines der ſibylliniſchen Bücher ſelber wären!— Verzichten!— Soviel ich weiß, habe ich Ihnen nie, wie gewiſſen anderen Leuten, mein Jawort gegeben, und alſo kann von Verzichtenmüſſen doch ſchlechter⸗ dings keine Rede ſein!— Aber welches iſt die Rolle, über die Sie ſich ſo lebhaft beklagen?“ Tadino ſeufzte. „Es ſcheint, daß reiche Leute immer taktlos ſind, daß ihnen die Haut wächſt wie einem Dickhäuter— zentimeterdick! Wiſſen Sie, daß der Commendatore Cavarelli mir geſtern, ohne mit der Wimper zu zucken, zugemutet hat, ihm gewiſſermaßen bei ſeiner Heirat ausgerechnet mit Ihnen behilflich zu ſein?“ „Behilflich? Bei unſerer Heirat?— Das iſt luſtig! Ich habe bisher immer geglaubt, daß zu den wenigen Dingen auf der Welt, die nur zwei Leute erledigen können, das Heiraten gehört!— Aſlſo, löſen Sie das Orakel auft“ „Nach San Lorenzo wollte er mich ſchicken!“ grollte Tadino:„Die Trauung ſollte ich beſtellen— wahr⸗ haftig; ichl, Und mich erkundigen, was an Papieren nötig iſt... Valentina, ſagen Sie offen: finden Sie das beſonders taktvoll?!“ „Es wäre gewiß nicht taktvoll, mein Lieber, unter einer Vorausſetzung: daß Herr Cavarelli jemals auch nur im geringſten bemerkt hätte— was er beſtimmt nicht bemerkt hat— daß zwiſchen uns mehr beſteht, als nur eine ganz oberflächliche Beziehung. „Oh, Valentina! Haben Sie tauſend Dank, daß Sie das ſagen! Daß Sie das nicht vergeſſen haben, wie ich glaubte und fürchtete!l Daß Sie von dieſer Beziehung, die mich ſo beglückt und ſo quält, in einer ſo wundervollen Gegenwartsform ſprechen!„Beſteht“ haben Sie geſagt... nicht„beſtand“... Wollen Sie mir wohl erlauben, dies kleine und doch ſo wich⸗ tige Wort weiter zu konjugieren und aus dem Präſens ein Futurum zu entwickeln?“ Sie ſtreckte ihm lachend die Hand hin, die er mit durſtigen Küſſen bedeckte. „Sehr hoch ſcheinen Sie alſo doch Herrn Cavarel⸗ lis Eiferſucht nicht einzuſchätzen: Ich wußte es ja Aber ſagen Sie, Tadino: Sie haben alſo ſeinen Auf⸗ trag, den Sie ſo wenig taktvoll finden, nicht aus⸗ geführt? Sie ſind nicht nach San Lorenzo gefahren?“ „Unmöglich, Valentinal Ich hätte es nicht übers Herz gebracht.“ „Ja— und wie ſoll denn nun die Trauung ſtatk⸗ finden?“ „Ich habe jemanden anders geſchickt.— Und ich ſelber bin Ihnen entgegengereiſt, um Sie noch ein⸗ mal zu ſprechen.“ „Sehr lieb!.. Aber wir werden uns ja im Hauſe Cavarelli täglich ſehen, earo mio.“ „Ach ja! Das werden wirl... Und das iſt es ja eben, was ich fürchte, die Umſtände, unter denen wir uns täglich ſehen werden! Dieſe entwürdigenden Umſtände... Denn was bin ich denn im Hauſe Ca⸗ varelli, Valentina? Ein Angeſtellter, den der Com⸗ mendatore jeden Augenblick wegſchicken kann. und den er wegſchicken wird, ſobald er bemerkt, daß Sie ihm ein freundliches Auge gönnen!“ „Nein, mein Lieber. Das wird er nicht. Sie kön⸗ nen ſich verſichert halten, daß Sie, was Ihre Poſition bei Cavarelli betrifft, durch unſere Heirat nur ge⸗ winnen.“ 8 „Dank, Valentina! Aber was ich auch immer ge⸗ winne— es wird überreichlich aufgewogen durch die Qualen, die ich werde ausſtehen müſſen, wen ich Sie an der Seite eines anderen ſehe... Ach, Valentina, Valentina!“ rief er plötzlich,„muß es denn wirklich ſein! Und können Sie mir's gar nicht erſparen?“ „Es muß ſein, caro mio.“ „Weil Sie Ihr Wort gegeben haben, unſeliger⸗ weiſe? Nur darum?“ „Nicht nur darum. Auch aus anderen Gründen, die Sie nicht kennen.“ „Und— wollen Sie mir nicht wenigſtens eine Hoffnung geben, Valentina?“ „Hoffnung iſt etwas, das man ſich ſelber gibt!“ „Hoffnung, daß ich warten darf? Warten— bis Sie.. wieder frei ſind... nach der Enttäuſchung?“ „Und wer ſagt Ihnen denn, daß es eine Ent⸗ täuſchung wird?“ (Fortſetzung folgt) Wenn die Arbeit ohne Unfälle vor ſich gehen ſoll, dann gehoͤrt a freie Leuchte mit einer 60⸗Watt⸗I⸗Campe. Verwenden Gie die i den Arbeitsplatz außer der Allgemeinbeleuchtung eine blendungs⸗ den Elektrolicht⸗Fachgeſchäften erhältlichen innenmattierten 4 ———————————— ————— 8 Mittwoch, 29. November 1080 4. Seite/ Nummer 492 Die Siadiseite Mannheim, 20. Nopember. Falich verbunòen zu ſein, iſt vielleicht ein Unglück, aber beileibe keine Schande. Manche Menſchen ſind offenbar an⸗ derer Anſicht, ſie ſchämen ſich, wenn ſie nicht richtig angeſchloſſen würden, ſie möchten ſich am liebſten in das nächſte Mauſeloch verkriechen, auf alle Fälle hängen ſie ſtillſchweigend ein. Und dieſes Still⸗ ſchweigen vor dem Einhängen wollen wir einmal zur Sprache bringen. Wir reden alſo vom Fern⸗ ſprecher und den falſchen Verbindungen, die da weder Unglück noch bringen. Andere Ver⸗ bindungen liegen uns fern und laſſen uns kühl. Darüber ſollte man ruhig reden können. Angenommen, es ſei mitten in der„ nãmlich abends gegen neun oder zehn Uhr. Fern⸗ ſprecher raſſelt laut und deutlich. Unſereins ſtürmt durch Zimmer und Gänge auf den arat los, reißt den Hörer ans Ohr und legt mit Erwartung nur ſo geladen, los: Hier Zwiebelfiſch, wer dort bitte? Dort antwortet es: Wer iſt da? wieder: Hier Zwiebelfiſch, wer dort Und dann ſchnaubt es am andern Ende der Strippe, und dann hört man irgendein ſanftes Klir⸗ ren, und ſchließlich iſt überhaupt nichts mehr zu hören. Dieſer Vorgang kann ſich in kurzen Abſtän⸗ den ein paarmal wiederholen, ohne daß der nächt⸗ liche Anrufer ein Wort der Erklärung, wieſo und warum überhaupt, zu ſagen für notwendia fände. Aber warum genieren ſich die Leute eigentlich? Falſch verbunden zu ſein iſt— am Fernſprecher— weder Unglück noch Schande, ſon⸗ dern irgend ein dummer Zufall. Man hat ſich aus dem Teilnehmerverzeichnis einen Namensvetter ge⸗ pickt, man hat die Reihenfolge der Ziffern vertauſcht, darüber kann man ſich mit ſeinem unſichtbaren Gegenüber leicht verſtändigen. Unter vier A u⸗ gen würde ein Wort der Aufklärung und der höf⸗ lichen Entſchuldigung gewiß nicht unterbleiben. So⸗ lange es keine Fernſehſprecher gibt, fühlen ſich manche Leute unbeobachtet, ſie ſchweigen ſich aus und hängen ein, und wir von der anderen Seite der Strippe fragen uns, was war das nun eigent⸗ lich? Untertags, in den normalen Geſchäftszeiten, macht das nicht viel aus, da iſt man ſowieſo auf ge⸗ wohnten Nummern gefaßt, aber nach Feierabend nimmt die Empfindlichkeit für ein derartiges küm⸗ merliches Verhalten zu. In ſeinen eigenen vier Wänden will man wenn man ſchon aufgeſtört iſt auch wiſſen. mit wem man es zu tun hat. Der Name ſpielt dabei gar keine Rolle. Name iſt Schall und Rauch. Es handelt ſich iel eher um das Gefühl, das in einem nach einer —— am Ziel vorbeitreffenden nächtlichen Attacke zurückbleibt. Wird auf der Gegenſeite ſchweigend eingehängt, ſo iſt der Vermutung Tür und Tor geöffnet, es könne ſich um einen Scherz oder um eine abſichtliche Beläſtigung handeln, oder man könne unfreiwillig mit einem Stoffel eine falſche Verbindung eingegangen ſein. Hört man je⸗ boch ein Wort der Aufklärung, die durchaus nicht vollſtändig und erſchöpfend zu ſein braucht, und da⸗ au noch ein Wort der Entſchuldigung. denn man hat ſich doch zum mindeſten für die Katz' zum Fe ſprecher bemüht dann hat man das angenehme Ge⸗ fühl, zufälligerweiſe, auf dem Wege über eine falſche Berbindung, einem netten Menſchen begegnet zu ſein, einem weltgewandten, höflichen Menſchen. und nicht einer kleinlichen. ſcheuen und ſchäbigen Drei⸗ batzenerſcheinung dis eine falſche Verbindung offen⸗ bar für eine Schande hält. womit ſie auch, was ſie ſelbſt anbelangt, durchaus recht behalten maa Wer in ſolchen Verdacht nicht kommen will, tue enf alle Fälle den Mund auf, bevor,er einhänat. Dieſen Rat gibt ihm Zwiebelfisch. 146 gebührenyflichtige Verwarnungen Polizeibericht vom 29. November 1939 Geſtern nachmittag ſtießen an der Einmündung der Unteren Elignetſtraße in die Käfertaler Stvaße gwei Kraftwagen zuſammen. Durch den uſammen⸗ ſtoß wurden deide Fahrzeuge ſtark beſ igt. Auch zog ſich der Führer des einen Kraftwagens eine leichte Rippenquetſchung zu. Ueber die uldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen noch im nge. Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden 96 Perſonen wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung gebühren⸗ pflichtig verwarnt. Außerdem wurpden 7 jugend⸗ lichen Radfahrern wegen verſchiedenen ſtrafbaren Handlungen die Ventile aus ihren Rädern entfernt. ſchriften wurden 110 Wohnungsinhaber gebühren⸗ Pflichtig verwarnt oder zur Anzeige gebracht. Wegen Ruheſtörung mußten in der vergangenen Nacht vier Perſonen zur Anzeige gebracht werden. ** Lichtbildervortrag im Odenwaldklub. Im Rahmen ſeiner diesjährigen Winterveranſtaltungen hält der Odenwaldklub am kommenden Freitag dem 1. Dezember, 20.30 Uhr, im großen Saale des Wart⸗ burghoſpiz ſeinen 2. Lichtbildervortrag. Der bekannte Mannheimer Lichthildamateur O. H. Imhoff ze igt erſtmalig in dieſem Winter ſeine herrlichen Farben⸗ aufnahmen.„Unſere engere Heimat“, Wanderer gehe nicht achtlos in der Natur am Kleinen und Kleinſten vorüber, lautet das Thema. Fern⸗ Nichtbeachtung der Verdunkelungsvor⸗ Neue Mannheimer Zeitung Leckt acko eilung Leicat gemacłkt So lernt sich's im Abendkurs des Berufserziehungswerkes! „Deutſche Sprak is eine ſwere Sprak..., dies klaſſiſche Dichterwort birgt eine Grundtatſache und Lebenserfahrung, die wohl nie⸗ mandem erſpart bleibt: dem ABC⸗Schützen nicht, der in ſeinem Schulränzel die erſten ungelenken Schreib⸗ verſuche heimträgt,— dem hübſchen jungen Mädchen nicht, auf deren nicht ganz fehlerfreie Tippleiſtungen Ungewitter des diktierenden„Chefs“ niederbrauſt,— aber auch dem Mann in Amt und Würden nicht, ſofern er nur deshalb zur Schule ging, um alles dort Gelernte möglichſt raſch und gründlich wieder zu vergeſſen. Unter der großen Menge aller dieſer Leute, die bis ins graue Alter hinein„ſeit“ von„ſeid“ nie unterſcheiden lernen und über unverſtandene Fremöwörter in der Zeitung prinzipiell(bitte gleich im Großen Duden nachleſen, was das heißtl) mit Eleganz hinwegleſen, gibt es nun immerhin einige, die nicht nur wiſſen, daß ſie nichts wiſſen, ſondern die es ſogar mehr oder weniger freiwillig einſehen und nach Beſſerung verlangen. Für ſie alle bat das Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront vor noch nicht allzu lauger Zeit einen auf zwölf Abende zu je anderthalh Stunden verteilten Recht⸗ ſchreibungskurſug eingerichtet der ſich erfreulicherweiſe erfreut, und zur Zeit mit beinahe Ueberſetzung bereitg zum zweiten Male abgehalten werden kann. Man weiß nicht, wer hier mehr zu loben iſt: die faſt durchweg von rührendem Lerneifer beſeelte Schar der Schüler und Schülerinnen,— oder der mit einem großen natürlichen Lehrtalent begabte Uebungsleiter, dem keine Mühe zuviel iſt, um nach einem anſtrengenden Tagewerk als Korre⸗ ſpondent einer Mannheimer Großfirma, des Abends noch vor ſeine„Klaſſe“ hinzutreten, Sie beſteht zur Zeit größtenteils aus kaufmänniſchen Angeſtellten deiderlei Geſchlechts, denen ſich noch rund ein Dut⸗ zend Handwerkslehrlinge und ſchließlich auch ein paar ältere Semeſter zugeſellen. Sogar ein zu⸗ künftiger Hauptwachtmeiſter im ſchmucken graugrü⸗ nen Rock der Schutzpolizei iſt darunter und erntet für ſein damit bekundetes Fortbildungsſtreben zu Recht beſondere Anerkennung. a iſt man denn alſo genau nach den Anweiſun⸗ gen des Pförtners im Haus der Arbeit„über'n of ganz hinne die ledſchde Tür links zzwee Treppe och“ gegangen und hat ſich mitten unter die Kurs⸗ teilnehmer geſetzt. Sie kriegen gerade ihre ſchrift⸗ lichen usarbeiten vom vorigen Mal zurück, und das geht nun— weil es der erſte Verſuch dieſer Art im neuen Kurſus war— immerhin nicht ohne einige liebreiche Ermahnungen des Uebungsleiters Krumm und ſchief abgeriſſene Zettel, unſaubere Handſchrift, fehlender Rand, das ſind ſo kleine Schönheitsfehler, die eigentlich nicht vorkommen dür⸗ ſen und mit den Mängeln der Rechtſchreibuna gar nichts zu tun haben. Beim Thema ſelber aber zeigt es ſich, daß Schulkinder nun einmal Schulkinder bleiben, auch wenn ſie ſchon Verlobungsringe an der Hand oder einen tüchtigen Schnurrbart unter der Naſe tragen. und daß ſie thren guten Lehrer zu bemogeln ver⸗ ſuchen, obwohl ſie doch freiwillig und aus eigenem Antrieb zum Lernen hergekommen ſind. Denn die Fremöwörter, um deren richtige Schreibweiſe und Verdeutſchung es bei der einen Arbeit ging,— die können ihrer Schwierigkeit und teilweiſen Unge⸗ gebräuchlichkeit nach unmöglich alle„auf eigenem Miſt“ gewachſen ſein!„Alkidate“,„Alumnat, „Alumne“,„Diaphora“, Disceſſion“,„No⸗ tabilität“ hat da ſo ein blondes Lockenkövfchen in hellblauer Seidenbluſe auf ſeinem Zettel ſtehen. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als angeſichts ſolcher Wiſſenfülle beſchämt ein„Hab'ch aus'm Wörterbuch“! hervorzuſtoßen und heimlich Beſ⸗ ſerung zu geloben. Ja, die Fremdwörter, wenn die nicht wären. Wie man ein Hauptwort erkennt, und daß man's auf Tod und Leben immer groß zu ſchreiben hat, iſt ſchließlich noch eine verſtändliche Fauſtregel, Aber zunehmender Beliebtheit Lingeſchworene Feinde ſchon jenes verflixte Dutzend komiſcher Zwitter⸗ gebilde, die nun trotz des davorſtehenden Artikels dennoch klein geſchrieben werden, die ſoll wirklich der Teufel holen. Und nicht mal einen vernünftigen Merkſpruch gibt es dafür, ſondern man muß ſie nach Verſicherung des Uebungsleiters einfach wider⸗ ſtandslos auswendig lernen. Alſo los,— vorwärts und rüchwärts: Her erſte, der letzte, der mittlere, der eine, der einzige, der einzelne, der gleiche, der andre, die übrigen... Alles klein meine Herrſchaften,— immer alles klein! Und dann kommt ein kleiner Ausflug ins Gebiet der Eiaenſchafts⸗ wörter, der Tätigkeitswörter. ein kurzer Wiederholungsüberblick derjenigen neun oder zehn verſchiedenen Wortarten, die man nun einmal ken⸗ nen muß, um die häufigſten und gröblichſten Dumm⸗ heiten im Gebrauch unſerer nun einmal ſo beu⸗ gungs⸗ und wendungreichen Mutterſprache zu ver⸗ meiden. Auch ein bißchen allgemeine Bildung tröpfelt natür⸗ lich bei ſolchem meiſt recht vergnügten Frage⸗ und Antwortſpiel mit hinein. Denn der als Beiſpiel vocgebrachte Satz aus einem Geſchäftsbrief:„Und wird unſer Reiſender dieſer⸗ halb noch darauf zurückkommen...“ darf mit Recht als ein wahres Monſtrum und Muſter längſt über⸗ 7 Kaufmanns⸗Stiliſtik abgetan werden, während ie Geſchichte bom„verſchlagen“ und„zer ſchlagen“, vom„ver reißen“ und„zer reißen“, vom„ver⸗ treten“ und„öertreten“ ſchon ſchwieriger 1 und im Kampf der Meinungen um Falſch oder Richtig geradewegs bis zu einer kleinen Volksabſtimmun führt, ehe ſich die Gemüter mit dem Hinweis a beſondere Freiheiten mundartlicher Sonderfülle wie⸗ der beruhigen. Und dann kommen ſo allerhand Leſe⸗ früchte zum Vorſchein, die— bildlich geſprochen— noch etwas unveif am Baume der Erkenntnis hän⸗ gen: hier blieb aus einer Reiſebeſchreibung das Wort 0 Morgana“ ungeklärt, und der bei⸗ nahe allwiſſende Uebungsleiter darf ſogleich zwecks Erläuterung dieſes Naturwunders ein Stückchen 8 nebſt Palmenbaum und Luftſpiege⸗ lung an die Wandtafel zeichnen. Dort erinnert ſich einer an die unlängſt in einer politiſchen Rede er⸗ wähnte„ſuperiore Haltung“, die nun in einem kleinen Exkurs in klaſſiſche Gefilde für die Herren bis zum Supperhet, für die Damen aber boshafterweiſe bis zum Waſſerſtoffſuper⸗ o xyd führt. Doch als man bei ſolcher Sprachvergleichung am Ende auf die behannte gemeinſame Wurzel des Wor⸗ tes„Vater“ zu ſprechen kam, da zeigte ſich's doch mal wieder, was eifriges Zeitungsleſen wert iſt. Woher ſonſt hätte nämlich der junge Mann ganz hinten rechts zum franööſiſchen„pére“, zum lateiniſchen „pater“ ſtatt des„padre“ plötzlich den leider nur im zärtlichen Familiengebrauch üblichen italieniſchen „habbo“ haben können, wenn nicht aus dem inter⸗ eſſanten neuen Roman in der NM 3? So ſchloß denn dieſer Abend im Rechtſchreibungskurſus der DA gewiſſermaßen mit einer— wenn auch un⸗ freiwilligen— Huldigung für die anweſende Preſſe, wir uns mit dem nachdrücklichen Hinweis edanken, daß morgen Donnerstag, um 19 Uhr, an gleicher Stätte die überaus nützlichen „Schnellunterweiſungen“ beginnen: drei ver⸗ ſchiedene Kurſe, die ſich bei jeweils zweiſtün⸗ diger Unterrichtsdauer auf je ſechs Abende verteilen, um auf dieſe Weiſe den Berufstätigen einige Haupt⸗ gebiete der ſo viel gefürchteten und im Grunde doch ſo unterhaltſamen Rechtſchreibungslehre vor Augen zu führen. Denn ebenſo wie„Schwierige Fremdwörter“ ſind ja„Punkt und Komma“ es nicht ganz federfertigen Menſchen. Er nehme mutig den Kampf mit ihnen auf, dann wird als Krönung des Ganzen auch die Lehre vom„Kaufmannsbrief“ bald ein Kin⸗ derſpiel ſein Nachſchrift(oder Poſtſkriptum): Sollten ſich in vorliegendem Artikel Verſtöße gegen die gute, bei DAc gelernte Rechtſchreibung findͤen, ſo war es natürlich der Druckfehlerteufel Die Kameraden betrogen Krumme Sachen zu Laſten fremder Gelder Einem Mann, der bereits den Offenbarungseid eleiſtet hat, ſollte man die Kaſſe nicht anvertrauen Leuh nicht die kleineren Extrakaſſen), So meinte⸗ der Verteidiger des Angeklagten und zitierte damit gleich zu Anfang ſeines Plädoyers die Auffaſſung des Vorſitzenden, Landgerichtsdirektor Dr. Schmoll. Auf der Anklagebank ſaß Eugen Kraus aus Oggers⸗ heim, ein ſchmächtiges Männlein, das ſich in vielen Berufen verſucht und wohl überall Schiffbruch er⸗ litten hat. Zu den„Verbrechern aus Schwäche“ zählt ihn ſein Rechtsbeiſtand. Kraus war urſprünglich Handwerker und hätte der Volks⸗ gemeinſchaft wohl mehr genützt, wenn er anſtändiger Handarbeit treu geblieben wäre. Irgendwie wurde er ſpäter Lokal⸗Mitarbeiter örtlicher Nachrichten⸗ büros und Zeitungen. Angeblich reichte ſein Wir⸗ kungsbereich bis München, Saarbrücken. Karlsruhe und Stuttgart. Wie im Beruf, ſo klappte es auch nicht recht in ſeiner Ehe, die 1934 durch ſchieden wurde. Mit der Widerklage drang Kraus nicht durch. Obwohl ein Kind aus dieſer Ehe da In memcnhcam Ox. Canl GBeng, Zum Ss. Geburtstag des verstorbenen Autoerfinders- Kranznlederlegungen in Ladenburg und Karlsruhe Tr. Ladenburg. 28. November. Des 95. Geburtstages des Autoerfinders Dr. h. e. Carl Benz wurde in Ladenbura in oller Stille gedacht. Der AsC., Sektion Baden⸗ Pfalz, den der Autverſinder einſt ſelbſt ins Leben gerufen hat, in dem alle treuen„Benzianer“ geeint ſind, er⸗ ſchien unter Führung von Direktor Carl Werner⸗ Monnheim in ſtarker Vertretung. Nach einer feierlichen Anſprache legte Herr Werner für den AsSC. einen prachtvollen Kranz am Ehrengrab des Erfinders nieder, auf dem noch des Herbſtes letzte Blumen blühen. Dann begaben ſich die Herren nach alter Tradition zur Villo Benz, um die tapfere Frau Bertha Ben z, die lebens⸗ ſtarke Greiſin, zu begrüßen, die von der Treue, die über den Tod hinaus geht, tief gerührt war und ſich ganz be⸗ ſonders über den Beſuch der alten Freunde und ehe⸗ moligen Lehrlinge und Arbeiter, die noch unter dem Er⸗ finder gearbeitet hatten, freute. Sie brochte das auch in ihrer lebendigen Art zum Ausdruck. Der Ausklang des Beſuches ſond im Stammlokal des Erfin⸗ ders, im„Ochſen“, bei Frl. Rufer ſatt, wo ein Imbiß eingenommen und Erinnerungen ausgetauſcht wurden. Wie alljährlich ſchmückte Frl. Trippmacher, die Freundin des Hauſes Benz, die von dem Tiroler Künſtler Schroit⸗ Borſt geſchaffene Benz⸗Büſte mit dem verdienten Lorbeer. Auch die Stadt Mannheim gedachte des 95. Ge⸗ burtstages des Autoſchöpfers durch eine Kranznieder⸗ legung am Denkmal. Die Karlsruher Stadtver⸗ waltung ließ durch Oberbürgermeiſter Hüßy am Benz⸗ Denkmal in Korlsruhe eine prachtvolle Kranzſpende nie⸗ derlegen. Dr. Karl Friedrich Freudenberg 91 Jahre 6 5 Weinheim, 29. Nov. Am geſtrigen Dienstag beging eine weit über Weinheims Grenzen hinaus bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit, der frühere Mitleiter der Leder⸗ werke Freudenberg, Herr Dr. Karl Friedrich Freuden⸗ berg, in guter Friſche ſeinen 91. Geburtstag. Wir grätulieren herzlich! 5 0 ſein Verſchulden ge⸗ nierte. war und die Unterhaltsrente nur ſehr zögernd floß, heiratete Kraus erneut. Der zweiten Fhe ent⸗ ſproſſen zwei Kinder; weiterer Zuwachs ſteht dicht bevor. Die Frau ſchilderte der Kriminalkommiſſar als ſehr ſauber und gewandt, inſoweit hätte alſo alles noch ins rechte Gleis kommen können, zumal Kraus vor drei Jahren mit recht anſtändigem Gehalt von einer Mannheimer Behörde angeſtellt wurde. Aber Kraus konnte mit Geld nicht umgehen, und gie Ehrenämter verſchiedener Kaſſenverwaltungen für die Berufskameraden wurden hängnis. Dazu kam zu großer perſönlicher Aufwand, und mit der ehelichen Treue ſcheint es der Angeklagte auch gegenüber ſeiner jetzigen Frau nicht allzu genau genommen zu haben Seine nächſten Vorgeſetzten ſchenkten ihm großes, allzu großes Ver⸗ trauen. Das große Vertrauen mißbrauchte Kraus ſchändlich und gründlich. 1938 gewährte er ſich ſelbſt Darlehen aus den Beſtänden der Kameradſchafts⸗ kaſſe. Mit der Zeit wuchſen die Geſamtentnahmen bis auf die horrende Summe von 1625 Mk.! Zum Klappen kam es wohl, als Kraus auf eigene Fauſt Geldſammlungen bei fremden Firmen inſze⸗ Was aber oͤem Faß den Boden ausſchlug, war, daß zu Unterſchlagung und Untreue, begangen am Eigentum der Kameraden, Urkundenfälſchung trat: Kraus hatte Quittungen ausgeſtellt und mit einem ihm nicht zuſtehenden Stempel verſehen, um Zahlungen zu fingieren. Die Quittungen wurden den Akten beigefügt, damit die Reviſion getäuſcht würde. Das alles geſchah aus ſelbſtſüchtigen Grün⸗ den und ſtellt nach den Worten des Staatsanwalts das Schulbeiſpiel eines mißbrauchten Bertrauensverhältniſſes dar. Zuzugeben iſt daß Kraus urſprünglich wirtſchaftlich zu kämp⸗ fen hatte, aber die Verfehlungen geſchahen über⸗ haupt erſt ſpäter, als Kraus recht nett verdiente. Er bekam überdies Eheſtandsdarlehen und erhebliche Zuſchüſſe. Der Staatsanwalt verwies darauf, daß es im Gerichtsſaal ſicherlich Menſchen gebe, die mit erheblich weniger als monatlich 325 Mark auskom⸗ men müßten. Beantragt wurden insgeſamt 1 Jahr 9 Monate Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe, er⸗ kannt wurde auf 1 Jahr und„ Monate nebſt obiger Geldͤſtrafe. Dieſe und zwei Monate der Freiheits⸗ ſtrafe gelten als durch die Unterſuchungshaft ver⸗ büßt; vorläufig bleibt Kraus in Haft. dr. f. h. * Hohes Alter. Der Inſaſſe des Katholiſchen Bürgerhoſpitals. E 6, 1, Konrad Richter, kann am 20. November d. J. ſeinen 80. Geburtstag bei Rüſtigkeit begehen. Wir gratu⸗ eren ihm zum Ver⸗ Jilmrundſchau Ufa⸗Palaſt: Walbdrauſch Ganghofer und Sudermann finden in der Film produktion immer dankbare Abnehmer. Für Gang⸗ hofer⸗Filme gibt es ſogar Speszialdarſteller, ohne die eine Ganghoferverfilmung ſaſt ſchon nicht mebr zu denken wäre, Hanſi Knoteck, Paul Richter und Hans Adalbert Schlettow zum Beiſpiel. Jetzt iſt unter Peter Oſtermayrs Spielleitung der Roman „Waldrauſch“ in bildhafte Handlung umgeſetzt wor⸗ den. Ganghoferleſer ſagen, ihr Autor ſchildere alles derart anſchaulich, daß man die Perſonen förmlich vor ſich ſehe. Der Film bilft ihrem Vorſtellungs⸗ vermögen nach und leiſtet ihm Vorſchub. er fängt vor allen Dingen eine bezaubernde Berglandſchaft mit einer geſchickt geführten Kamera ein. J n ihrem Rahmen ſpielt ſich nun eine aus Liebesluſt und Liebesleid, Eiſerſucht, Schläue und Schufterei. Güte. Vertrauen und Wohlwollen, Schelmengeiſt und Na⸗ turgewalten geſchickt arrangierte Handlung ab. Der Ingenieur Ambros(Paul Richter) führt Wildbach⸗ korrektionen durch, mit dem Einverſtändnis der Verſtändigen und gegen den Willen der Quer⸗ und Emser Salz Dickköpfe, an deren Spitze der ſchwerreiche, getsige. geldgierige und hinterhältige Kriſpin ſteht, den Hans Abalbert Schlettow mit allen nur wünſchens⸗ werten Eigenſchaften eines Mißgünſtigen ausſtattet. Kriſpin bemüht ſich ſehr um die niedliche Beda (Hanſi Knoteck), um die ſich Ambros vorerſt gar nicht bemüht, von der unglücklich verheirateten Her⸗ zogin ans Schloß gefeſſelt, wie er iſt. Erika Dann⸗ hoff macht das blaßblaue Blut der Herzogin ſehr glaubhaft. Betreut wird ſie übrigens von der Zieblingen, in der wir Hermine Ziegler wieder⸗ erkennen. Die fehlgeleitete Leidenſchaft für die Herzogin geht buchſtäblich in einer Naturkataſtrophe unter, die das Stauwert bedroht und den Ingenieur mit ſeinen Helfern um äußerſten Einſatz aufruft. In dieſer Situation erwartet man von dem übel geſonnenen Kriſpin noch eine beſondere Schufterei, aber er überraſcht uns mit dem Gegenteil, mit ſeiner tatkräftigen Mithilfe bei der Sicherung der Stauwehrbauten, womit er ſich denn auch ſozuſagen im letzten Augenblick noch herauspaukt. Das ſchwerblütige Geſchehen wird gleichſam kommentiert durch den ſteinalten Waldrauſcher(Eduard Köck), der ſich auskennt unter den Pflanzen und den Menſchen, es wird ferner aufgelockert durch den ſpitzbübiſchen kleinen Tonerl, der ſich mit großem Erfolg in die Gunſt des Publikums zu ſpielen verſteht. Immer wieder aber iſt alles Geſchehen eingebettet in die ſchönſte Landſchaft die man ſich denken kann, aber nicht zu denken braucht, weil ſie der Film immer vor Augen führt. Im Beiprogramm gibt es neben der neueſten einen Kulturfilm vom Segeln auf dem eer. „* Alhambra:„Hochzeitsreiſe zu Dritt“ Von dem Wiener Hubert Maruſchka ſtammt das vergnügliche Drehbuch. und der gleiche Maruſchka führt auch die Regie. So waren Idee und Ausfüh⸗ rung völlig kongruent. Was Wunder, daß dieſer Film zu einer der reizendſten Komödien wurde, die in dieſem Winterhalbjahr auf der Leinwand fröhliche Urſtänd feiern können. Maruſchka erwählte die Küſte Dalmatiens zum Schauplatz dieſes an heiteren Zwiſchenfällen ſo überaus reichen Geſchehens und verſammelte im ſchönen Dubrovnik ſo viele reizende Leute vom„Bau“ ror der Kamera, daß ſein Vor⸗ haben einfach gelingen mußte. Der Dritte bei der Hochzeitsreiſe greift zu Beginn, und kurz vor dem happy end in die Handlung ein. Etwas wenig alſo, wenn man bedenkt, daß er eigentlich derjenige Ehemann welcher... ſein ſollte. Aber er hatte die Trauung verſchoben. Das muß er bitter bützen. Denn die reizende Kleine geht ihm durch die Lap⸗ pen. Nimmt den erſten beſten Dampfer nach Du⸗ brovnit. wo ihre Tante Chlotilde eine Hotelpenſion beſitzt. Aus einer flüchtigen Reiſebekan⸗tſchaft in Geſtalt eines allein reiſenden Junggeſellen, wird unter den Zugriffen der ahnungsloſen Tante und ihrer geräuſchvollen Suite der junge Ehemann, der obendrein noch mit der entſetzten Ausreißerin ins feſtlich geſchmückte Brautgemach eingeſchloſſen wird! Immer neue Verwicklungen bahnen ſich an, bis das netteſte Chaos der delikaten Situationen da iſt, und alles dringend einer Klärung bedarf. Angeſichts der bezwingenden Komik der Ereigniſſe, kommt anan einfach aus dem Lachen nicht heraus. Hier iſt wirk⸗ lich— 100prozentig gelungene Komödie geſchaffen worden. Eine Phalanx ſamoſer Darſteller trägt zum Ge⸗ lingen des Filmes weſentlich bei. Allen voran Theo Lingen in der groteskkomiſchen Rolle eines um die Verehelichung ſeiner Chefin bemühten Hotelpor⸗ tiers. Johannes Riemann ſpielt mit jungen⸗ hafter Friſche den verliebten Draufgänger, während Paul Hörbiger einen Wiener Profeſſor mit viel Gemüt ausſtattet. Die hübſche Maria Ander⸗ gaſt iſt die Frau, die vor der Ehe ausriß, um in einer neuen Ehe zu landen und Grete Weiſer wirkt wie immer amüſant, diesmal als beredſame Tante und Penſionsbeſitzerin. Leo Peukert, Günter Lüders und Mimi Shorp, letztere als Vamp von der Adria, tragen das ihre zum Heiter⸗ keitserfolg bei. Kulturfilm von der Geburt eines Autos und Wochenſchau runden das Programm. C. W. Fennel Zum Luſiſchutz einberufen Die Wirkung auf das Arbeitsverhältnis „Da in der Oeffentlichkeit noch Unklarheit über die Wirkung einer polizeilichen Einberufung zum Luſtſchutzdienſt auf das Arbeitsverhältnis beſteht, wird an unterrichteter Stelle hierzu erklärt: Bei ſolchen Perſonen, die vom Polizeipräſiden⸗ ten in ſeiner Eigenſchaft als örtlicher Luftſchutzleiter zur Luftſchutzdienſtpflicht einberufen ſind, darf der Arbeitgeber ebenſowenig wie bei den zum Wehr⸗ dienſt Einberufenen das Arbeitsverhältnis kündi⸗ 2— Es 1105——— 3 Dauer Einbe⸗ fung zum Luf Sdienſt. er zum Luftſchutz⸗ dienſt Einberufene hat ſeinem Arbeitgeber— Heranziehungsbeſcheid vorzulegen, woraus zu erſehen iſt, daß der Arbeitnehmer zum Luftſchutzdienſt heran⸗ gezogen worden iſt. Zu einer Lohn⸗ oder Gebalts⸗ zahlung iſt der Arbeitgeber nicht verpflichtet, da der Einberufene ſeinen Wehrſold nach Maßgabe ſeiner Dienſtſtellung im Luftſchutz erhält und ſeine Ange⸗ börigen auf Antrag Familienunterhalt empfangen. 4 F. W. Koch. —— Mittwoch, 29. November 1989 5. Sekte) Nummer 402 „Der Weg zuer Ingenieurſchule“ Zum Ingenieurberuf gehören Begabung und Wiſſen. Bisher war es ſo, daß jeder Ingenieur werden konnte, der Geld zum Studium hatte. Das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der DAc ſchuf deshalb einen Fernkurſus„Der Weg zur Ingenieurſchule“, der den Zweck hat, das eigent⸗ liche Ingenieurſtudium dadurch abzukürzen, daß alle Vorkenntniſſe, die ohne die techniſche Apparatur einer Schule beigebracht werden können. ſchon vor dem Beſuch der Ingenieurſchule vermittelt werden, ohne daß dabei ein Zwang beſteht, den Beruf oder die Lehrzeit zu unterbrechen. So wird den Studie⸗ renden Geld und Zeit geſpart. Der Fernſchüler er⸗ lernt die Kenntniſſe, die ſonſt in einem Vorſemeſter und im erſten Semeſter der Ingenieurſchule erwor⸗ ben werden. Für beſonders begabte Ingenieur⸗ anwärter werden ſchon heute von der Einrichtung Der Weg zur Ingenieurſchule“ die Mittel zur Verfügung geſtellt, die er zur Vollendung des Stu⸗ diums braucht. Die Anwartſchaft auf Studienhilſe erwirbt ſich jeder der die fünf Fernſemeſter erfolg⸗ reich durchgemacht hat. In dem Fernkurſus der — bereits 10 000 Fernſchüler fleißig bei der rbeit. Wer nur ſeine Feierzeit zum Studieren zur Ver⸗ fügung hat, bei dem dauert es natürlich länger, bis er ein gewiſſes Maß von Kenntniſſen erworben hat. An die Stelle von zwei Vollſemeſtern an der In⸗ genieurſchule mußten ſo fünf Semeſter Fernſchule treten. Damit iſt aber auch geſichert, daß der Ab⸗ ſolvent der Fernſchule das gleiche Wiſſen mitbringt, das der Studierende der Ingenieurſchule hat, wenn er das Vorſemeſter und das erſte Semeſter ſeiner Schule durchlaufen hat.— Neben dem Fernunter⸗ richt„Der Weg zur Ingenieurſchule“ eröffnet die Deutſche Arbeitsfront am 1. Januar 1940 ein wei⸗ leres Fernunterrichtswerk für Kaufleute„Der neuzeitliche Kaufmann“. Aufklärungsſchrif⸗ ten und Anmeldevordrucke für beide Fernunter⸗ richtswerke ſind oͤurch die Betriebsobmänner und im Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront, O 4, 8/9, oder auf der Kreiswaltung, Rheinſtraße 3/5, Zimmer 33, zu erhalten. Anmeldeſchluß für beide Fernlehrgänge iſt der 30. November 1939. Wieder Nachtſchnellzüge mit Hamburg Freiburg— Karlsruhe— Mannheim— Frankfurt — Kaſſel— Hannover— Hamburg Als eine ganz weſentliche Verbeſſerung in den Reiſemöglichkeiten des Nord⸗Süd⸗Verkehrs zwiſchen Oberrhein/ Schwarzwald ſowie Pfalz mit Nieder⸗ deutſchland muß die Wiederaufnahme der vielbeſetz⸗ ten ſchnellen Nachtſchnellzüge D 191/ D 192 in den Fahrplan betrachtet werden, die zu Friedenszeiten zwiſchen Baſel und Hamburg liefen, bisher aber nicht wiedergekehrt waren. Es handelt ſich um das Zugspaar, das in Parallelfahrt zum Schnellzug D 201 Baſel— Dresden nordwärts und zum Schnell⸗ zug D 2 Berlin— Baſel ſüdwärts liegt, im übrigen aber zu der großen wichtigen Nachtſchnellzugsgruppe gehört, die als D 91/ 92 zwiſchen Oberrhein und Berlin und als D 391/D 392 zwiſchen Saarpfalz und Berlin ein Rückgrat im Fernverkehr bilden. Das erſte Verkehren nimmt D 191 Richtung Freiburg—Hamburg am 18. Dezember auf, die Richtung Hamburg—Freiburg folgt am 20. Dezem⸗ ber. Die Führung von Schlafwagen durch die Mitropa iſt vorgeſehen. Die Hauptzeiten der neuen Verbindung ſind: D 191 Mannheim ab 22.59, Frankfurt an 23.59, ab 0. 28, Kaſſel an 3. 14, Hannover an.45, Ham⸗ burg an.11, umgekehrt D 192 Hambura ab 21.31, Hannover ab.07, Kaſſel ab.42, Frankfurt an.20, ab.57, Mannheim an.57. Blicb a d α Auto zertrümmert— der Fahrer unverſehrt Zuſammenſtoß an der mittleren Drehbrücke. OL Ludwigshaſen, 29. Nov. An der mittleren Dreh⸗ brücke wurde ein Perſonenauto durch einen Gü⸗ terwagen, der am Kohlenſyndikat über die Straße ge⸗ gezogen wurde, angefahren und etwa neun Meter weit mitgeſchleift, wobei er ſaſt völlig zertrümmert wurde. Der Fahrer, der bei dem Zuſammenſtoß aus ſei⸗ nem Wagen fiel, erlitt nur einige Prellungen. Hinweis Wir ſetzen unſere Abonnenten davon in Kenntnis, daß wir unſere Trägerinnen beauf⸗ tragt haben, das November⸗Bezugsgeld morgen, den 30. November, endgültig abzuliefern. Wir bitten deshalb diejenigen Leſer. welche die Quittung noch nicht bezahlt haben, dies ſofort nachzuholen. Vertriebs⸗Abteilung der NMz3. Vorwerk⸗Kobols⸗ 417 262 5 —— Gemdlde Eronp E 9 niversum bietet ihnen stets Gelegenheit für einen Sünstigen Kaufl Ein Bild ist immer ein schönes mit Bohner. Honatsrate ab Rf..— Verlangen Sie Gratis-Prospekt Vorwerk 8(o. Heißluft und Spritse. Jußball-Kriegsmeiſterſchaft der Kreisklaſſe Mannheim Als man ſich am 19. November dazu anſchickte, die ſoge⸗ nannten Notſpiele durch eine 1. Fußball⸗Kriegsmeiſterſchaft abzulöſen und dabei möglichſt die Klaſſifizierung der ein⸗ zelnen Teilnehmer beachten wollte, da hatte man die Schwierigkeiten der geographiſchen Lage der Bezirksklaſſe ebenſo wenig verkannt, wie andererſeits die etwas räum⸗ liche Ausdehnung des Feldes der Kreisblaſſe 1 Staffel). Man mchte den Verſuch— entſprechend dem Wunſche des Gaues— Spiele auf lange Sicht einzuteilen und dazu brauchte man ſtarke Teilnehmerfelder, da ohnedies die Frage des Auf⸗ und Abſtiegs bei den Kriegsrunden aus⸗ geſchaltet iſt, was das Spielprogramm natürlich weſent⸗ lich kürzt. So wünſchenswert es nun geweſen wäre die getroffene Staffeleinteilung zu belaſſen, ſo mußte man ſich doch zu einer Aenderung entſchließen, und zwar wie bereits mit⸗ geteilt, in die Dreiteilung des Bezirksklaſſenfeldes unter Uebernahme der Kreisligiſten Ketſch, Oftersheim und Alt⸗ Iußheim, die ſpielſtark genug erſcheinen, um in der Schwet⸗ zinger Ecke beſtehen zu können. Zum Nachteil der Staf⸗ fel 1 der Kreisklaſſe 1 Mannheim natürlich, der Aus⸗ fall dieſer Kreiſe das Feld betröchtlich gelichtet hat. Um ſo erfreulicher wenigſtens, daß in dieſer Abteilung nun ſo ziemlich gleichwertige Mannſchaften wieder zuſam⸗ menſpielen, wenn man auch den einen oder anderen gele⸗ gentlich als„Schwächling“ hat kennen lernen müſſen. Wir denken dabei an die Serie von Niederlagen der Kurpfälzer, an die verſchiedentlichen klaren Diſtanzierungen des Spc Gartenſtadt und nicht zuletzt an das jüngſte Rekord⸗ ergebnis, welches die Rohrhöfer bei Oftersheim (.221)) verfrachtet bekamen. Dieſe Mannſchaften waren bislang noch nicht ſo richtig im Trab— da und dort fehlen die Kräfte, oder der Nachſchub iſt noch nicht ſo weit— die verſchiedenen Generalproben ſollten indes genügt haben, um für die Spitzenkandidaten Wallſtadt, 1846 und Rheinau wieder die ehemals ſo gefürchteten Gegner abzugeben. Bereis die erſte offizielle Spielrunde am kommen⸗ den Sonntag mit den in Staffel 1 fälligen Spielen: Gartenſtadt— Rheinau ſa urpfalz— Po Rohrhof— Lanz dürfte diesbezüglich einigen Aufſchluß geben. Das inter⸗ eſſanteſte Spiel wird im oberen Luiſenpark ſteigen, wo die in jüngſter Zeit ſtark in den Vordergrund getretenen Wall⸗ ſtädter zu Beſuch weilen. Rheinau wird es bei den Garten⸗ ſtädtlern nicht ſo leicht haben, haben, während der Ausgang der reſtlichen beiden Spiele offen erſcheint. Die Staffel 2 bringt die Spiele: Jahn Weinheim— TVViernheim Leutershauſen— Schriesheim Hemsbach— Lützelſachſen Heddesheim— Laudenbach (Ladenburg ſpielfrei) zur Durchführung, wobei allgemein die Platzvereine Aus⸗ ſichten auf Erfolge haben dürſten. Ledigltch im Weinheimer Spiel erwarten wir die Gaſtmannſchaft, den TB 1893 Viernheim in Front, der uns erſt dieſer Tage im Viern⸗ heimer WHW⸗Spiel ſo gut gefallen hat. Mit einem Vollprogramm auf der ganzen Linie ſtarten die im Rahmen der Pflichtſpiele des NSR ſpielenden Mannſchaften der Betriebe, die nach ſolgendem Plan ſpielen: Kreisklaſſe 2(Staffel 1) Südd. Kabelwerke— Joſ. Vögele Motorenwerke Mannheim— Zellſtoff Mannheim Schweyer— Milchzentrale Stadt⸗Sp— Groß⸗Einkaufs⸗Geſ. Daimler⸗Benz— Hildebrand Bopp und Reuther— Waldherr Kreisklaſſe 2(Siaffel 2) Gebr. Braun— Daimler⸗Beuz 2. uth u. Co.— Boehringer eiſel— Hafenamt Schenker— Werner u. Nicola Bauer— Eſch Lanz 2— Hota Juteinduſttie— Fendel Zum Schluß unſerer heutigen Betrachtung ſoll noch ein⸗ mal appelliert ſein an die ſportliche Diſiplin und Kamerad⸗ ſchaftlichkeit auf den Spielfeldern. Wo man in dieſer ern⸗ ſten Zeit noch weiter geeen dieſe oberſten Geſetze verſtößt, werden härteſte Strafen eine unausbleibliche Folge ſein. Der deutſche Sieg völlig verdient Italiens Preſſe zur Berliner Fußball⸗Niederlage Das deutſch⸗italieniſche Fußballänderſpiel hat in der Preſſe des befreundeten Italiens einen ſtarken Widerhall gefunden. Allgemein iſt die Feſtſtellung, daß der deutſche Sieg veroſent iſt und ohne die große Leiſtung von Oli⸗ vieri im Tor die zahlemmäßige Niederbage leicht noch höher hätte ausfallen können. Verbandskapitän Pozzo, ſelbſt ein ausgezeichneter Journaliſt, gibt die Hauptſchuld an dem Ausgang des Kampfes den überaus ſchlechten Boden⸗ verhältniſſen. Dennoch kommt er nicht umhin, einzu⸗ geſtehen, daß die phyſiſch und taktiſch überlegene Mann⸗ ſchaft einen eindeutigen und verdienten Sieg davonge⸗ tragen hat. In der zweiten Halbzeit vor allem hätten die Deutſchen ein vorbildliches Spiel geliefert und ſeien den Italienern an Schnelligkeit, Sprungvermögen und Zuſammenarbeit klar überlegem geweſen. Binder ſei im Gegenſatz zu den Italienern nie gefallen, er war die trei⸗ bende Krüft des deutſchen Angriffs und bewies eine In⸗ telligenz und ein Stellungsſpiel, wie ſie unter dieſen er⸗ ſchwerten Bedüingungen einſach bewunderswert waren. Die 8— f——— N 4. 13-14 Fernruf 21160 Weihnechtsgeschenk Mobelransporte ledes Mas 5 Fernrutf 236 10 Ha 65 sofort billig lieferbar NeoNINENTAL eee 4 880 8 SRANER 2 ſe 50 6 1308.18 29 0 2 22396 Haschiien.. 2i Hausfrauen—— ο 85 N pilli —— Speisezimmer Lerdunkelunas 5 900 3 190 Ddunendecken) neu u. gebraucht nkel Eiche Sclkls⸗ Küchen Steppdecken kaufen Sie stets MscHiKEx andſ Staulsauge 0 0 beſtehend aus: S schünen Sunstis 1. größten 4 2 hehr. Küche 10 1 Büſet, L An⸗ kehumo E, Rihm, Näterta! Lacer Mannhetmsf F ndebae. zuſin e Tomtene—chede Mrtaot fttrt in münen Arnold Seeen de, Uterben 10566 220 eeeee ſiades, 4. 10 5 2 Ruf 212 95 Ziethenſtraße 3. Senanpf für feif 12. 12 f 220 0 1 fi————— Hasünger 230, 250, 275 eeee—— —— 0 d It eee e 9 d ilbe E 9 Ku 9 Pril 3 Munzen 31 066 90 1 0 wir in Zahlung Rer Uamen- 800 aroz. uswahl für Sammler, Cebr Herren- 1c0 aumarnaCo 10 W. terma el fadio-Krum Taler, 5⸗⸗Stücke 5 ſien erpan verſch. Präg, zu u. 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Als beſter Spieler weyden Binder und Oli⸗ vieri bezeichnet, aber auch Kupfer und Kitzinger hätten großen Anteil an dem Sieg. Die Verteidiger Fanes und Billmann ſowie Mittelläufer Rohde hätten ſtets überaus entſchloſſen gehandelt. Ein ſehr ſcharfes Urteil fällt „Giornale'Italia“ mit den Worten, daß die italieniſche Mannſchaft in Berlin die Figur von Schülern gemacht hätte, die eine ſchwere und durchaus berechtigte Lektion er⸗ hielten. Die Deutſchem ſtellten die einwandfrei beſſere Mamnſchaft, an deren Sieg es nichts zu rütteln gäbe. „Niente dafare“ ſagte zum Schluß ſeiner Uebertragung des Lämderſpiels der italieniſche Rundfunkſprecher. Und dieſe wenigen, aber inhaltsſchweven Worte„nichts zu machen“ beſagen kurz und Hündig, daß gegen das einfach hervorvagende Spiel unſever Mannſchaft an dieſem Tag kein Kraut gewachſen war. Gau-Mannſchaftsmeiſterſchaft im Turnen Zum erſtenmal wird im kommenden Jahr eine Gan⸗ Mannſchafts⸗Meiſterſchaft der Männer im Gerätturnen durchgeführt. Zu dieſem Wettkampf ſtellt jeder der 18 deutſchen Sportgaue eine Mannſchaft. In den Monaten Januar und Februar werden die Vorrundenkämpfe in ſechs Gaugruppen zu je drei Mannſchaften Hurchgeführt. Ausgenommen bleiben lediglich der 3. und 4. Februor; an dieſen Tagen turnt eine deutſche Reichsriege in Dau⸗ zig und Poſen. Von Anfong März bis 10. April kref⸗ fen die ſechs Gaugruppen⸗Sieger zuſammen. Frei bleibt lediglich der 3. März, da an dieſem Tage die erſte deutſche Kriegsmeiſterſchaft im Einzelturnen entſchieden wird. Die ͤͤrei beſten Gau⸗Mannſchaften beſtreiten donn am W. April den Endkampf um die deutſche Meiſterſchaft. Der Fußball⸗Städtekampf zwiſchen Danzig und Bertin wird nun doch am kommenden Sonntag in Danzig ſtatt⸗ finden. Die Reichshauptſtadt bietet zu dieſem Treſſen in der Hauptſache Nachwuchkräfte auf. HMKDEIs- UHo WIRTscHAFTs-ZEUMuxe Kursbesserungen bis zu 1 v. H. Versiärkie Käuie der Bankenkundschaf bei geringer Abgabeneigung Berlin, 29. November Verſtärkte Käufe der Bankenkundſchaft waren am Mitt⸗ woch für die Kursgeſtaltung an den Aktienmärkten aus⸗ ſchlaggebend. Die Umſätze haben ſich im großen und ganzen nicht verſtärkt. Den Anſchaffungen zu Anlagezwecken ſtand aber kaum Abgabeneigung gegenüber. Die Kurs⸗ beſſerungen betrugen zumeiſt bis zu 1 v. H. Vereinzelt waren aber auch größere Gewinne feſtzuſtellen. Am Montanmarkt lagen Mannesmann und Hoeſch je 0 und Rheinſtahl 74 v. H. niedriger. Demgegenüber ſtiegen Vereinigte Stahlwerke, Harpener und Buderus um je ½ und Mansfelder Bergbau um 1,25 v. H. Am Braunkohlen⸗ aktienmarkt kamen Ilſe⸗Genuß⸗Scheine und Rhein⸗ Braun 1,75 v. H. höher an. Chemiſche Werte lagen durch⸗ weg leicht gebeſſert, Farben notierten 1587(plus), Goldſchmidt und Segere ſtiegen um je v. H. Von Kali⸗ werten wurden Salzoͤetfurth um 1, von Gummi und Lino⸗ leumwerten Conti⸗Gummi u 1,50 v. H. Heraufgeſetzt. Am Elektroaktienmarkt befeſtigten ſich Akkumulatoren und Siemens um je 1, ferner Licht⸗Kraft um v. H. Bei den Verſorgungswerten ſtanden Charlotte⸗Waſſer mit plus 24 und Schleſiſche Gas mit plus 1,50 v. H. im Vorder⸗ grunde. Von Maſchinenbauanteilen kamen Deutſche Waf⸗ ſen und, Orenſtein, von Metallwerten Deutſcher Eiſenhan⸗ del je ½ v. H. höher an. Zu erwähnen ſind noch von Bau⸗ werten Holzmann, von Textilaktien Bremer Wolle, von Zellſtoff⸗Papieren Aſchaffenburger und am Bahnenmarkt Eiſenbahnverkehr mit einer Steigerung um je 1 v. H. Gebr. Junghans wurden um 1, herauf⸗, Dierig um 1,75 v. H. herabgeſetzt. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 29. Nov. Am Geldmarkt ſtiegen die Blanko⸗ tagesgeldſätze im Hinblick auf den Ultimo wieder um 9 auf 256 bis 296 v. H. Von Valuten errechneten ſich der Schweizer Franken mit 55.93, der Gulden mit 132.35 und der Belga mit 41.20. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 8, Privat 9 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗29. November 28. November für kont GeldJ Brie, geld J Brief Aegypten 1ägypt.Pfd.„.. 9,740 9,7600 9,740.760 Afähaniſtann* 18.730 18,770 18,730] 18,770 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,578 0,582 0,578/ 0,582 Auſtralien 1 austeal Pid.)) 7,920 8. 008 7,9200 S,008 Belgien 100Belga 4 41,2441,32 41,32 41,40 Braſilien. 1Milreis—* 0,1300 0,132 0,1300 0,122 Brit. Indien 100 Ruplen&)).73,0373,17.0373,17 Bulgarien 100vLeva 0 3,047/ 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100Kronen 4 43,05 48,15 48.05 48, 15 England.. 18d) 2 9,740.700 9,740.760 Eſtkand. 100eſtn. Kr. 4% 62,440 62,500 62,440 62,500 innland100finn Mk. 4 5,045/ 5,055.045/ 5,¼055 rankreich.. 100Fr. 4) 2 5,514].520.514/ 5,520 riechenland 100Dr. 0.353/ 2,357.353] 2,357 Holl ind 100Gulden 2 132,22 132,48 132,22 132,48 ran(Teheran) 100 Rials—* 14.28 J14,30 14.28 14.30 sland„100 isl. Kr. 57 38,31 38,39 38,31 J 38,39 Italien.„. 100 Lire 45 13,0013,11 13,09 13,11 Japan.. I9en 3,29] 0,583] 0,585 0,583] 0,585 Jugoſlaw. 100Dinan 5 5,694] 5,700 5,694].700 anada 1 lan. Oollar)) 2,178] 2,182 2,178] 2,182 Lettland. 100 Latts 5½% 48,75 48,85 48,75 48, 85 Litauen. 100Litas 3 41,94 42,02 41,94 42,02 Luxemburg 100luxemb. kr. 3 10,310/ 10,330 10,310/ 10.330 Meuſeeland 1 neussel.id. x)).992ʃ 8,008.902/.008 Norwegen t00Kronen 3/ J 56,59 50,71 50.59[ 50.71 Portugal 100 Eskudo 4/ 9,091 9,109 9,091] 9,10 Rumänien, 100Le⸗ 3½ 9*—— 0 Schweden. 100 er. 27⁵ 59.29 50,41 50,2950,41 Schweig 100Franken 1 55,90 50,02 55.90J 50,02 Spanien„ 100Peſeten 5 25,61/ 25,07 25,01/ 25,67 Slowatei 100 Kronen* 8,5910/ 8,009 8,5910 8,000 Südafrika 1 züdatr. Pid.) 9,740 9,76) 9,7400 9,762 Tütctei.„ 4tü. Pid. 4.9780.982.9780 1,98 Ungarn„ 100Pengo 4 9— 2——* 1 Uruguay, 1Goldpeſo—*9 0,919] 0,021 0,919]/ 0,920 Wer. Staaten Dollar 1.4910.495.4911.405 Die mit einem*) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Stottem Broschüre über Be- seitigung.ehemalig. schw. Stotterer frei. L. Warnecke, Berlin SwWC6S, Seydelstr. 31a 7⁰8 Verdurklungs- Zug⸗- Rollos Von variablen Renten notierte die Reichsaltbeſitzanleihe 137 gegen 13776. Die Gemeindeumſchuldung blieb mit 93 unverändert. Steuergutſcheine I lagen 2,5 bis 7,5 höher. Man nannte Dezember 99.87—99.90, Januar 99.25—99.27%, Februar 98.87/—08.90, März 98.77/—98.80, April und Mai je 98.67 98.70. Im Verlaufe war die Kursbewegung nach oben ge⸗ richtet, wobei mehrfach ſtärkere Beſſerungen eintraten. Mit auffälligeren Veränderungen ſind Siemens(plus 2750, Mansfeld(plus 14), Bremer Wolle(plus 174). Schleſiſche Gas(plus 2) und Conti⸗Gummi(plus 174) zu nennen. Sonſt betrugen die Steigerungen größtenteils bis zu 1 v. H. Reichsaltbeſitzanleihe bröckelten auf 136.90 ab. Am Kaſſarentenmarkt fanden Hypotheken⸗Pfandhriefe weiterhin Beachtung,, Liquidations⸗Pfandbriefe waren zum Teil etwas ſchwächer. Kommunal⸗Obligationen und Stadt⸗ anleihen lagen ruhig. Provinzanleihen konnten ſich be⸗ haupten, ebenſo Staats⸗ und Länderanleihen. Reichsanleihen wichen nur wenig vom Vortage ab. Am Markt der In⸗ duſtrieobligationen blieb es bei kleinen Veränderungen ſtill. Eine beſtimmte Tendenz war nicht erkennbar. Der Privatdiskontſatz wurde auf 276 v. H. belaſſen. Lielerung von Schuhwerk Herſteller von Schuhwerk und Schuhgroßhändler Hürſen im Dezember ihren einzelnen Abnebmern jeweils Schuhe in Höhe von 20 v. H.(gerechnet nach Paaxen) der bis zum 1. Oktober feſterteilten, aber an dieſem Tage noch nicht erledigten Aufträge liefern. Im November erhöhte ſich der obengenannte Vomhundertſatz für Kinderſchuhwerk(bis zur Größe 35 einſchließlich), für Arbeitsſchuhwerk Gerbes Lederſchuhwerk mit hufeiſenförmigen Abſatzeiſen)— fedoch nicht für Unfallverhütungsſchuhwerk— ſowie für Haus⸗ ſchuhwerk(Hausſchuhe einſchließlich Turn⸗ und Radfahr⸗ ſchuhe) auf 30 v. H. Im 8 erhöht er ſich nur für Arbeitsſchuhwerk(derbes Lederſchuhwerk mit hufeiſenför⸗ migen Abſatzeiſen) auf 90 v. H. Soweit bei Arbeitsſchuh⸗ werk(derbes Lederſchuhwerk mit hufeiſenförmigen Abſatz⸗ eiſen) Herſtellern oder Großhändlern die Auslieſerung der nach Ziffer 2 zur Lieferung freigegebenen Mengen unmög⸗ lich iſt, kann dem Abnehmer auf Einzelantrag geſtattet wer⸗ den, die Fehlmenge von einem anderen Herſteller oder Großhändler zu kaufen und zu beziehen. Herſteller von Schuhwerk und Schuhgroßhändler dürſen am 1. Oktober feſterteilte, aber an dieſem Tage noch nicht erledigte Aufträge voll ausliefern, ſoweit die Aufträge des betreffenden Abnehmers bei ſämtlichen Artikeln zuſammen 100 Paar nicht überſteigen. Schuhgroßhändler dürfen, ſo⸗ weit eine Lieferung auf Grund der Zifſer 1 nicht möglich iſt, weil von ſeiten eines Abnehmers am 1. Oktober feſt⸗ erteilte Aufträge nicht vorliegen, dieſem ſtatt der oben⸗ genannten Mengen im Dezemoer je ein Sechſtel der im vierten Vierteljahr 1938 an dieſen Abnehmer gelieferten Schuhmengen(gerechnet nach Paaren) verkaufen und lie⸗ fern. Soweit die Lieſerung der zur Lieferung bis zum 3. Oktober freigegebenen Mengen bis zu dieſem Tage nicht erfolgen konnte, darf die Nachlieferung noch während des Monats November erſolgen. Schubherſteller und Schuh⸗ großhöndler dürfen jedoch grundſätzlich erſt dann, wenn ſie die Ausführung der Lieferung nach den genannten Aus⸗ nahmegenehmigungen an ihrem ſämtlichen nehmer be⸗ endet haben, mit der Auslieferung der nach der vorliegen⸗ den Ausnahmegenehmigung zur Lieferung in der Zeit vom 1. bis 30. November freigegebenen Mengen von Schuh⸗ werk beginnen. Soweit Vereinigungen von Händlern (Einkaufsgenoſſenſchaften), die eigene Schuhlager unterhal⸗ ten, Aufträge im eigenen Namen für eigene Rechnung erteilt haben, werden ſie im Sinne dieſer Genehmigung wie Großhändler behandelt. Soweit in dieſer Genehmi⸗ gung Verkauf und Lieferung geſtattet wird, iſt den Abneh⸗ mern Kauf und Bezug geſtattet. Bausfrau, begreife⸗ ſHenko ſpart Seife Der Ralk in 38 Tier 8 4 frißt mehr Seife, als es auf ein Seifen⸗ kürtchen gibt. Das fehlte gerade 8 noch!- Einige Pandvoll ßenko im Uaſchkeſſel' uerhindern dieſen Verluſt. lupenel iucen pefgtln, 835 Aimmet 30 Minuten voy Bertitung der Eauge im Waſſer verrühren e 6. Seite/ Nummer 492 UNSER Helii SeS Zubn Gie ſiuò herʒlichſt eingelaòen. Hochzeitsreiſe S= zu Dritt! J. Riemann, P. Hörbiger Th. Lingen, M. Andergast Gr. Weiser, G. Lüders Es singt: Herbert Ernst Groh Taglich:.00,.35,.15 Uhr ALHAMBRA x2s Einer der schönsten Filme der neuen Spielzeit Hflun es Henlen ieeieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneeeenein. Der Lebensweg der Schwester Angelika Leny Marenbach- P. Hartmann K. Dorsch- H. Söhnker- Gr. Weiser der Ufa: Es war eine e1612 SECKENHEIHERSTR. 13 donnerstes letzter Tas! Der erfolgrelche Uta-Film. Zarah Leander Es war eine rauschende Beg..45..35.00. Jugend niohtzugel. Kafonal Tcater Mannhehm Mittwoch, den 29. 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Die Truppe kann aber auf dieſe Unter⸗ Beeitung Mannh. Paketfahrt-Ges. M. b. H. — bringungsmöglichkeiten auf die Dauer nicht ver⸗ Mannheim— Telefon 245 05 Am Donnerstas. 2 3 zichten. Achtung!l 42, 20 r3. Lichtbildervortrag: Beiten-Bül u.— abends 19 Uhr beginnt ein neuer—4—— 8—98985 20. 30 Unr, Wert- Es werden daher alle über derartige Wohnungen Profllscung 1 „Ankängerkurs.-Int⸗ 0 urshospir. 8 imat“ 1 eechti bi 8 86 ————— Berfügungsberechtigte aufgefordert, vis zum 10. De⸗ 20 ort Pe Kurse fur 14 O. H. Imhoff. Mannheim.— Eintritt freil zember 1939 zurückzukehren oder Bevollmächtigte zu— weils Donnerstag abends un ü 1 1 Sonntas vormittags im Ner- Wanderung: Sne dehpere. epralnt wit Sandereg beſtellen, die befugt ſind, die Wohnungen den Be Luftdlenst- Gut erhaltener 85 einslokal„Frie drichshof S 2, 1 der OEG. Bahnhof Friedrichsbrücke.00 Unr. Haltestellen: Neuostheim- hörden für Einquartierungszwecke zur Verfügung K Ueber- Leipzig Heidelberg Handharmonika-Vereinigung Seckenheim-Rathaus Edingen. Ruckfahrt ab Heideſberg nach Belieben. zu ſtellen. Die Anſchriften der Bevollmächtigten ſind ompressor Fahrkarten zu RfA.—.70 sind nur bei den Schaffnern im Zuge zu lösen. 2 1 0. D— 28 inen Um zu von „Rheingold“ Hannhelm 0 Gäste willkommen. 31042 den Ortspolizeibehörden ebenfalls bis zum 10. De⸗ Vüukanisation Zieher kann 86 1⁰ 5 zember 1939 mitzuteilen. Soweit Bevollmächtigte 9—95 ee e Hröße 1 Offene Stellen Zur Unterſtüt⸗ zung i. Haus⸗ Fräulein Stellengesoche Sucht Beschäftigung nicht bekannt ſind, müſſen die Wohnungen notfalls zwangsweiſe geöffnet und belegt werden. 31.052 f. ſchlanken 12— 15jähr. Jungen zu verkaufen. +T 2, 17/18, Riickgabe geg. Be⸗ lohnung.*3480 zu verkf. 33487 Inſtall. Kemkes, möbelwagen bevorzugt.— An⸗ gebote unter Nr. 31 049 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. halt u. 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