Neue Mannheimer Jeitung Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 86 Pfg. Beſtellaeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12, Kronvprinzen⸗ ſtratze 42. Schwetzinger Strate 44. Meerſeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 55. W Oppauer Str. 8. Se Fretburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Eunzehrels1 0 P Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familten⸗ und Eleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. 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Da andererſeits die Zerſtörung der großen Vermögen nicht ausreicht, um die ungeheuren finanziellen Anforderungen zu er⸗ füllen, iſt die Regierung auf der Suche nach radi⸗ kalen Auswegen. Man ſpricht in der City von der Möglichkeit, daß die Regierung neue energiſche Forderungen nach Lohnerhöhungen für die Arbeiter erwartet. Um etwaigen Konflikten zu entgehen, die aus einer Ver⸗ weigerung der Lohnerhöhungen entſtehen könnten, und die die Stellung Englands im Krieg ſehr er⸗ ſchweren würden, iſt die Regierung gewillt, jede Lohnerhöhung mit einer Steigerung der Preiſe ſowie mit einer Abwertung des Pfundes zu beantworten und dädurch wirkungslos zu machen. Die Preisſtei⸗ gerung hat in den letzten Tagen beim Fleiſch bereits eingeſetzt, für das die bisherigen Richtpreiſe und die Preiskontrolle aufgehoben wurden. In der Arbeiter⸗ ſchaft hat nach dem„Daily Herald“ dieſe Maßnahme große Verbitterung hervorgerufen. Was die Pfundabwertung anlangt, ſo ſpricht man in der City offen davon, daß man das Pfund auf den Dollarkurs, alſo auf Fünftel des jetzigen Wertes, abſinken laſſen wi Man denkt bereits in Londoner Regierungskreiſen an eine ſcharfe Erhöhung der Steuern im neuen Jahr. Der Mindeſtſatz für die Einkommenſteuer bei kleinen und mittleren Einkommen ſoll auf 50 v. H. des Bruttoeinkommens heraufgeſetzt werden. Die allgemeine Stimmung in der Bevölkerung macht aus dieſem Grunde eine Kriſe durch, die offen⸗ ſichtlich iſt. Die Regierung beabſichtigt jetzt, im ganzen Lande Verſammlungen abzuhalten, in denen Kabinettsmitglieder ſprechen ſollen.„Es iſt Zeit“ ſchreiht die„Sunday Times“,„daß die Mitglieder der Regierung den Kontakt mit dem Volk wieder aufnehmen“. Verſuche, eine Einheitsfront aller Parteien für dieſe Verſammlungen herzuſtellen, ind am Widerſtand der Arbeitervartei geſcheitert. ogar der innerpolitiſche Burafriede iſt gebrochen. Nach einem Bericht der„Times“ iſt die Arbeiterpartei in letzter Zeit in den Wahlkreiſen derart aktiv geweſen, daß in der konſervativen Par⸗ tei große Beunruhigung entſtanden iſt. Die Re⸗ gierungsverſammlungen ſollen dazu dienen, die Stellung des gegenwärtigen Kabinetts in der öffen⸗ lichen Meinung zu ſtärken⸗ Die Regierung wird nicht nur von der Oppo⸗ ſition, ſondern gleichzeitig aus den Reihen der Regierungsparteien in wachſendem Maße angegriffen. Inzwiſchen hat Chamberlain in Verhandlungen mit den Gewerkſchaften das erſte Zugeſtändnis ge⸗ macht. Es werden, um die planmäßige Kriegswirt⸗ ſchaft von Grund auf neu zu organiſieren, örtliche Wirtſchaftsausſchüſſe gebildet, in denen die Gewerk⸗ ſchaften den Anſpruch gleichberechtigter Vertretung mit den Unternehmern haben. Wie man auch außer⸗ ———————— Der Angriff auf Helgoland (Funkmeldung der NMz3Z.) + Berlin, 4. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Im Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. Engliſche Kampfflugzeuge verſuchten am 3. Dezember einen Angriff auf Helgoland. Die frühzeitig einſetzende deutſche Abwehr verhin⸗ derte die planmäßige Durchführung des An⸗ griffs. Außer einem Trefſer auf einen kleinen Fiſchlogger iſt kein Schaden angerichtet worden. Engliſche Lügen (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 4. Dezember. Die von engliſcher Seite verbreitete Nachricht, wonach ſich unter den durch Bomben getroffenen Schiſſen im Hafen von Helgolaud auch ein deutſcher Kreuzer befinden ſoll, iſt in vollem Umfange falſch. Kreuzer befanden ſich nicht im Haſen. halb der Oppoſition in den Kreiſen der Regierungs⸗ anhänger denkt, geht aus einem Artikel hervor, den Garvin im konſervativen„Obſerver“ veröffentlicht. Er ſchreibt, der Krieg werde durch das gigantiſche Wirt⸗ ſchaftsduell zwiſchen England und Deutſchland auf dem Gebiet der Produktion entſchieden. muß aufwachen und die Wahrheit er⸗ uuen. Garvin geht auf die Berichte neutraler Beobachter ein, die kürzlich in Deutſchland waren oder ſonſtige Informationsquellen haben. Alle dieſe neutralen Berichte ſtimmten in dem einen Punkt überein, ſo ſchreibt Garvin, daß England die ungeheuere Pro⸗ buktion der deutſchen Kriegsinduſtrie unter natio nalſozialiſtiſcher Führung unterſchätze. Man könne ſich keinen größeren Gegenſatz vorſtellen als den zwiſchen der Ueberbeſchäftigung in dem von Deutſch⸗ land beherrſchten Raum und der Arbeitsloſigkeit von 1½ Millionen in dem von 45 Millionen be⸗ wohnten England.„Da muß irgend etwas falſch ſein.“ Aus den Berichten der Londoner Preſſe geht her⸗ vor, daß nunmehr das Parlament auch in geheimen Sitzungen tagen ſoll. Die Sache wurde ſo gedreht, daß die Oppoſition den Antrag einbrachte. Indeſ⸗ ſen weiß man bereits in London, daß Herr Cham⸗ berlain dieſem Antrag am Dienstag zuſtimmen wird. In der nächſten Woche erlebt dann das„de⸗ mokratiſche“ und„freie“ England zum erſten Male das ſeltene Schauſpiel einer Parlamentsſitzung hinter verſchloſſenen Türen. Angeblich beabſichtigt die Labour⸗Party eine ganze Anzahl unangeneh⸗ mer Fragen an den Miniſterpräſidenten zu ſtellen. Ob auch Herr Churchill gefragt wird und ob er ſich dazu herablaſſen wird, dem Unterhaus wahrheits⸗ gemäß zu antworten iſt allerdings nicht bekannt. * Helſinki verhandlungsbereit Die neue Regierung will eine friedliche Löſung des Konflikts dnb. Helſinki, 4. Dezember. Am Sonntag fanden keine Bombenangriſſe auf Helſinki ſtatt. Die Evakuierung der Reichsdenttſchen, die auch den Mitaliedern der ruſſiſchen Geſandtſchaft zugute kam, ging ohne Störung planmäßig von⸗ ſtatten. Auch die amerikaniſchen Stgatsangehörigen haben Anweiſuna erhalten, Finnland zu verlaſſen. Heftige Schneefälle an der kareliſchen Grenze machten arößere Kampfhandlungen unmöglich. Nörd⸗ lich des Lagoda⸗Sees fanden— wie verlautet— ſtärkere verluſtreiche Angriffe ſtatt. Die neue finniſche Regierung des Miniſter⸗ vräſidenten Ryti beſchloß in ihrer erſten Kabi⸗ nettsſitzung ihre grundſätzliche Bereitſchaft, eine friedliche Löſung des finniſch⸗ruſſiſchen Konflikts herbeizuführen. Der ſchwediſche Geſandte in Moskan iſt erſucht worden, der ruſſiſchen Regie⸗ runa dieſe Bereitwilligkeit zur Wiederaufnahme der Verhandlungen mitzuteilen. Der ſchwediſche Geſandte bei Molotow dnb Moskan, 4. Dezember. Wie verlautet wurde der ſchwediſche Geſandte in Moskau Winter von Außenkommiſſar Molotow empfangen. Ueber den Gegenſtand der Beſprechun⸗ gen zwiſchen Molotow und Winter iſt bis jetzt noch nichts Genaues bekanntgeworden. Die ſinniſchen Verluſie (Funkmeldung der NM3.) + Stockholm, 4. Dezember. Wie hier gemeldet wird, wurde finniſcherſeits eine amtliche Meldung über die Verluſte und die Flugzeugbombardements gegeben. Danach ſind in Helſinki bei den verſchiedenen Angriffen insgeſamt 65 Perſonen ums Leben gekommen. Die Geſamtzahl der Verluſte in Finnland während des gegenwär⸗ tigen Konflikts beträgt nach den finniſchen Dar⸗ legungen 85 Tote und 181 Verwundete. 5 24 S00 Eism ee 3——— 0 (Kartendienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) liſchen Kolonien zu liefern. Frankreich unter Englands Herrſchaft (Von unſerem Genfer Sonderberichterſtatter) — Genj, 2. Dezember. Wie man immer ſo ſchön geſagt hat, war Frank⸗ reich das Land des Individualismus. Das heißt mit anderen Worten, daß zumindeſt in den Grenzen des Möglichen jeder tun und laſſen konnte, was er wollte. Man hat auch die von Reiſenden oft ſo romantiſch und ſchön empfundene Schlamperei darauf zurückgeführt. Schließlich entſprang eine„Tradition“ daraus, die bis zum eigenen Schaden führte. So waren Regiſtrierkaſſen ſelbſt in größten Waren⸗ häuſern bis in unſere Kriegstage hinein noch„un⸗ populär“, und eisgraue alte Herren oder Mädchen beſorgten dieſe Arbeit mit ſpitzer Feder, die aller⸗ dings— das muß anerkannt werden— ſchon den Gänſekiel erſetzt hatte. Es iſt auch faſt allzu be⸗ kannt, und doch muß es noch einmal erwähnt wer⸗ den, daß für das Putzen der Fenſter am Louvpre⸗ palais das Innenminiſterium als Beſitzerin, da⸗ gegen für das Putzen der Innenſeite der Fenſter das Miniſterium für Schöne Künſte bzw. das Finanz⸗ miniſterium, die die Räume nutzen, zuſtändig waren. Alle zwei Jahre wurde regelmäßig geſcheuert und geputzt. Jedoch haben ſich die beiden Miniſterin nie einigen können, und es wurden in einem Jahr die Fenſter innen und im nächſten außen geputzt mit dem glücklichen Erfolg, daß ſie unentwegt von einer Seite blind waren. Jedes Miniſterium bewies aber dadurch, daß es„ſelbſtändig“ war. Nun iſt Krieg, und zwangsläufig mußte ſich in Frankreich manches ändern. Es wurde aber nicht nur»durch England in dieſen Krieg hineinmanöve⸗ riert, nein, der engliſche Geiſt faßt auf franzöſiſchem Territorium Fuß und iſt dabei, die letzten Reſte individualiſtiſchen Denkens im franzöſiſchen Sinne zu zerſchlagen. Daß England alle Dinge in Frank⸗ reich von der Wirtſchaft aus ſieht und ordnet und auf ſich ſelbſt zuſchneidet, wird überdeutlich. Dabei verliert Frankreich ſein Geſicht. Der ſtärkſte Schlag wardie Bildung des Koordinationskomi⸗ tees, wodurch die engliſch⸗franzöſiſche Wirtſchafts⸗ einheit gebildet wurde. Praktiſch bedeutet das die Unterjochung der franzöſiſchen Wirtſchaft und Finanzen unter die engliſche Führung und die eng⸗ liſchen Intereſſen. Seit Kriegsausbruch ſind etwa 25 bis 30 Mil⸗ liarden Franes Fluchtkapital nach Paris zurückge⸗ kehrt. Davon waren 20 bis 25 Milliarden in Pfund angelegt, die nunmehr von dem franzöſiſchen Schatzamt aufgenommen wurden. Dieſe Pfund⸗ ſumme wurde für Frankreich noch weſentlich erhöht durch die Ausgaben zum Unterhalt der engliſchen Truppen auf franzöſiſchem Boden. Das Pfund jedoch fiel, fällt und wird weiter fallen. Das fran⸗ zöſiſche Schatzamt bemüht ſich ſeit Wochen, einen größeren Poſten abzuſtoßen, was naturgemäß einen Rückſchlag auf den Londoner Geldmarkt bedeuten würde. Der engliſche Einfluß jedoch iſt ſo ſtark, daß dem franzöſiſchen Schatzamt dieſe Pfundabgabe verboten wird. Dafür ſchlägt Paris dann vor, für dieſe Pfunde zum Nennwert Rohſtoffe aus den eng⸗ Auch das lehnt Eng⸗ land mit der Begründung ab, daß es die Rohſtoffe ſelbſt benötige. So ſitzt Paris auf den Pfunden und hütet ſie zu Englands Freude und Nutzen. Der von England durchgeſetzte Plan, die Pro⸗ duktion, den Verbrauch und die Finanzierung der beiden Länder zu koordinieren, hat neben der Tat⸗ ſache, daß nunmehr die liberale Wirtſchaft in Frank⸗ reich ausſtirbt, auch noch den Erfolg, daß Frankreich eine Verknappung lebenswichtiger Dinge erfährt, die es, auf ſich allein geſtellt, nicht kennen würde. Denn von England wurde auch eine gleichmäßige Verteilung aller Einſchränkungsmaßnahmen vor⸗ geſehen, die ſich aus einer durch die Umſtände der Kriegsführung auferlegten Verringerung der ge⸗ meinſamen Einfuhrprogramme ergeben. Da dieſe Verringerung für England etwa 80 v. H. von dem Frankreich betreffenden Maße ausmacht, ſo muß jetzt EEr Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Schenkt der Verdunkelung eurer Wohnungen noch mehr Aufmerkſamkeit! Werdet durch die Ruhe an der Front nicht nachläſſig! Benutzt die ruhige Zeit, eure Wohnungen ſorgfältig ab⸗ zudunkeln! gez. Robert Wagner, Gauleiter und Reichsſtatthalter. 9 2. Seite Nummer 497 Neue Mannheimer Zeitung Montag, 4. Dezember 1930 Fraukreich die engliſchen Laſten wieder mittragen. Dazu hat ſich England noch nicht einmal bereit er⸗ klärt, die ſeit Kriegsausbruch eingeführte Sperre für die Einfuhr franzöſiſcher Parfümeriewaren und Modeerzeugniſſe, alſo für Frankreichs wichtigſte Exportartikel, wieder aufzuheben. Ja, ſelbſt die Abnahme der vor Kriegsausbruch abgeſchloſſenen Lieſerungsverträge wurde bisher verweigert. Daß ſchließlich die großen engliſch⸗franzöſiſchen Käufe im Auslande von dem Londoner Bankapparat und dem Londoner Finanzierungszentrum durchgeführt wer⸗ den, verſteht ſich ganz von ſelbſt. So wird denn auch die Zentrale des franzöſiſch⸗engliſchen Koordina⸗ tionskomitees in London ſein, um ſomit noch deut⸗ licher allen Aktionen den Stempel der engliſchen Intereſſen aufzudrücken. Nicht zuletzt durch dieſe engliſche Einflußnahme müſſen in Frankreich die Preiſe und die Steuern von Tag zu Tag ſteigen. Und nicht zuletzt darauf iſt der immer fühlbarer wer⸗ dende Kaffeemangel in Frankreich— und wie gern trinkt der Franzoſe ſeinen Kaffeel— zurück⸗ zuführen. Ja, es ſoll ſogar auf engliſchen Einfluß hin der Plan der franzöſiſchen Eiſenbahn entſtanden ſein, die erſte und die zweite Wagenklaſſe abzu⸗ ſchaffen, um, wie in Amerika, die Einheitsklaſſe ein⸗ zuführen. Gegen dieſen Plan hat ſich der Rechts⸗ abgeordnete Louig Marin gewandt mit der Begrün⸗ dung, es widerſpreche dem franzöſiſchen Indivi⸗ dualismus, ſich derartig gleichſchalten zu laſſen. Alle Abgeordneten werden dieſem Proteſt zuſtimmen. Und das ſo ſchöne Nebeneinander⸗ und Gegen⸗ einanderarbeiten der einzelnen Miniſterien ſoll nun auch der franzöſiſchen Abteilung der Koordinations⸗ komitees zum Opfer fallen, die ſür Frankreich ge⸗ radezu unvorſtellbare Vollmachten beſitzt, um über den Kopf der einzelnen Miniſterien hinweg verfügen zu können. Der Finanzminiſter Reynaud unterſtützt dieſe ſonſt allen Franzoſen ſo unſympathiſch ſtraffe Zuſammenfaſſung und Vereinheitlichung. Aber Reynaud atmet amerikaniſchen Geiſt. Er iſt ein internationaler Warenhauskönig, und ein großer Teil ſeiner perſönlichen Intereſſen liegen jenſeits des großen Teichs. Er hat keinen Sinn mehr für die kulturelle Bedeutung eines in der Provinz ruhig ar⸗ beitenden Handwerkers und ſieht nur, daß der in⸗ duſtrielle Großbetrieb billiger und ſchneller arbeitet. Wohin mag Frankreich unter dem eng⸗ liſchen Druckund Geiſt ſteuern? Wird Eng⸗ land, um der Arbeitsloſigkeit Frankreichs zu ſteuern, nun endlich das Bauprojekt eines Kanaltun⸗ nels genehmigen, wodurch Frankreich eine von Wetter und Waſſer unabhängige„trockene“ Verbin⸗ — mit ſeinem Herrn und Meiſter England u Franzöſiſche Wafſenkäufer in den USA. Wie aus London berichtet wird ſind in Neuyork zwei franzöſiſche Abordnungen eingetroffen, die aus Ver⸗ tretern des Heeres und der Marine ſowie aus Sach⸗ verſtändigen für die Stahlerzeugung beſtehen. Die Kanäle im holländiſch⸗belgiſchen Grenzgebiet wieder freigegeben. Die belgiſche Regierung hat die im belgiſch⸗holländiſchen Grenzgebiet der Provinz Limburg gelegenen Schiffskanäle wieder für die Schiffahrt freigegeben. Auf die Melodie hört niemand mehr: England ſoll nur ja nicht von,Kreuzzug“ reden.! Scharfe Zurückweiſung der engliſchen Heuchelei und des engliſchen Blockade-Mechtsbruches durch Italien Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 4. Dezember. Es iſt wahrhaft veinlich“— ſchrieb kürzlich die „Times“ wörtlich—„daß die neuen engliſchen Blockademaßnahmen den Nichtkriegführenden Schaden zufügen werden. Aber wir dürfen nicht vergeſſen, daß die alliierten Mächte für den Triumph einer Sache, die nicht nur die ihre iſt, viel ſchwerwiegendere Opfer ertragen.“ „Dieſe echt engliſche Heuchelei, mit der London ſeinen Angriffskrieg gegen Deutſchland wieder ein⸗ mal zu einem Kreuzzug zu ſtempeln und den neu⸗ tralen Staaten zyniſch weiszumachen ſucht, die un⸗ überſehbaren wirtſchaftlichen Laſten, die England ihnen aufbürdet, würden im eigenen Intereſſe ge⸗ bracht, werden in Rom als typiſch für die Art ange⸗ ſehen, mit der England Krieg führt und mit größ⸗ ter Empörung zurückgewieſen. Muſſo⸗ linis„Popolo'talia“ verbittet es ſich ein für allemal, daß„das demokratiſche Konſortium“ im Namen der neutralen Staaten und im Namen Ita⸗ liens ſpricht. Italien ſei die einzige neutrale Groß⸗ macht in Europa. Italien vertraue ſeine Angelegenheiten nie⸗ mand anders an, ſondern vertrete ſie ſelbſt. Kein Italiener werde ein Bajonett ziehen, um als die Angelegenheiten anderer zu ver⸗ reten. „Die mit der engliſchen Seeräuberei zuſammen⸗ hängenden Fragen beſchäftigen Italien nach wie vor aufs ſtärkſte und nach wie vor erklärt man in Rom, die Verſchärfung der Blockade durch England ſei ein flagranter Verſtoß gegen das Völker⸗ recht. In einer rechtsgeſchichtlichen Betvachtung weiſt die außenpolitiſche Wochenſchrift„Relazioni Internationali“ nach, daß dͤer Export aus blockierten Ländern nicht unter den Begriff Konterbande falle und daß die Beſchlagnahme ſolcher Exportgüter da⸗ her mit den Normen des Völkerrechts nicht zu ver⸗ einbaren iſt. Ftaliens Friedensarbeit Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Rom, 4. Dezz. Der Duce hat am Samstag in Miniſter für öffentliche Arbeiten und für IEs⸗ kultur und des Gouverneurs von Rom die Arbeiten an der Untergrun dbahn beſichtigt, die 1942 fertiggeſtellt ſein und den Hauptbahnhof mit dem Weltausſtellungsgelände verbinden wird, das ſich zwiſchen der heutigen der Stadt und dem Strand von Oſtia erſtreckt. uſſolini wurde wäh⸗ rend ſeiner eingehenden Inſpektion von den Ar⸗ beitern überall mit großem Jubel begrüßt. Die zweigleiſige Bahn,„Metropolitana“ genannt, wird eine Geſamtlänge von faſt 12 Kilo⸗ meter haben, die oͤie Züge bei Aufenthalt auf fünf Hochbelrieb in Golenhafen (Von unſerem Danziger Sonderberichterſtatter) O. E. Danzig, 2. Dezember. Seitdem die verſchiedenen Dampfer, die von den Polen in den Hafeneinfahrten von Gotenhafen ver⸗ ſenkt worden waren, gehoben ſind, iſt nicht mehr Danzig der Richtungspunkt, den die Schiffe mit den rückwandernden Balten anſteuern, ſondern Göten⸗ hafen. Die einſt von den Polen für ganz andere Zwecke erbauten Hafenanlagen werden jetzt der Um⸗ ſiedlung dienſtbar gemacht. So erhebt ſich am Amerika⸗Kai der ſogenannte„Amerika⸗Bahnhof“. Hier legten die polniſchen Ozeandampfer an, wenn ſie einen neuen Schub Auswanderer nach den Ver⸗ einigten Staaten befördern wollten, oder aber wenn amerikaniſche Reiſende der ſagenhaften Republik Polen einmal einen Beſuch abzuſtatten kamen. In den erſten Jahren verſahen den Amerika⸗Dienſt die „Litnania“,„Baltonia“ und„Eſtonia“. Später kamen die modernen„Pilſudſki“ und„Batory“ hinzu. Die„Pilſudſki“ iſt bekanntlich, unter eng⸗ liſcher Flagge fahrend, unlängſt vor der engliſchen — einem deutſchen Torpedo zum Opfer ge⸗ allen. Die geräumige Empfangshalle dieſes Amerika⸗ Bahnhofs in Gotenhafen iſt jetzt mit den Fahnen des Reiches und ein paar Sinnſprüchen geſchmückt. Lange Tiſche, ſauber gedeckt, harren der Ankömm⸗ linge, die auf beſonderen ſinnvoll konſtruierten Brücken von Bord gehen und dann die erſte Mahl⸗ zeit auf deutſchem Boden erhalten. In der Zwiſchen⸗ geit wird das Gepäck von den Kränen in großen Netzen aus dem Schiff gehoben und auf der Rampe aufgereiht. Auf der andern Seite des Bahnhofs iſt der Zug bereits vorgefahren, der die Balten ohne weiteren Aufenthalt nach Pommern in ver⸗ ſchiedene Auffanglager bringen ſoll. Denn die Regiſtrierung uſw. erfolgt nicht mehr in Goten⸗ hafen, die Hortige Umſiedlungszentrale, die weit über 400 Menſchen beſchäftigte, iſt aufgelöſt; nur noch eine baltiſche Auskunftsſtelle für die bereits in Gotenhafen und Adlerhorſt wohnenden Balten iſt geblieben. Gotenhafen iſt nur Durchgangsſtation, die kleinen pommerſchen Städte und vor allem die. Oſtſeebäder ſind jetzt Beſtimmungsort der Ankömm⸗ linge. Von dort aus werden ſie, ſoweit ſie ſich zum aktiven Einſatz bei der koloniſatoriſchen Arbeit im deutſchen Oſtraum eignen, nach Poſen oder in andere Orte des Warthegaus weitergeleitet. Danzig ſelbſt berühren die meiſten der jetzt noch eintreffenden Balten gar nicht mehr. In Gotenhafen zurück bleibt aber doch etwas: das eigentliche Umzugsgut der Balten. Sie hahen in Handkoffern zunächſt einmal dag mitgenommen, was dark unbedingt brauchen. Nun hat man ihnen aber darüber hinaus noch die Möglichkeit geſichert, von ihrem Hausrat beſonders wertvolle Stücke mitneh⸗ men zu können. Es ſind aus dem ganzen Oſten Möbelwagen mit Schiffen nach dem Baltikum geſchafft worden die mit Umzugsgut gefüllt jetzt wieder die Rückreiſe übers Meer angetreten haben. Sie werden von den Krä⸗ nen gefaßt und behutſam auf den Kai geſtellt. Und ebenſo geht es mit großen Möbelkiſten, die extra für dieſe Zwecke angefertigt ſind. Aber daneben gibt es unendlich viel Hausrat, der ein rührender Beweis dafür iſt, wie ſchwer es manchem gefallen iſt, ſich von der alten Heimat loszulöſen, wie tief die Herzen dort Wurzel geſchlagen hatten. Vorvätern ererbte Möbel mitgenommen worden, die Da ſind von den für den Inhaber einen viel größeren Wert haben, als die ſchönſten neuen Sachen aus deutſchen Möbel⸗ geſchäften. Da ſchaut eine Wiege aus ihrer Um⸗ Hbällung hervor und da ein Schaukelpferd. Da ſchwe⸗ ſie für den täglichen Be⸗ England. ben primitive Wagen und Ackergeräte auf den Kai nieder, und lebendes Vieh wird von Bord getrieben, um irgendwo eingeſtellt zu werden, bis die Beſitzer wieder auf eigenem Grund und Boden ſtehen und mit der landwirtſchaftlichen Arbeit beginnen können. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß ſehr erhebliche Lager⸗ räume in Gotenhafen für die Lagerung des Umzugs⸗ gutes der Balten bereitgeſtellt worden ünd. Die Balten ſelbſt aber fahren mit ihren Hand⸗ koffern weiter nach Pommern in der feſten Gewiß⸗ heit, daß nichts verloren gehen und alles beſtens aufbewahrt werden wird, bis die neue Heimat ihnen ein neues Zuhauſe geſchenkt haben wird. Da⸗ nach ſehnen ſich freilich alle ſie wollen möglichſt bald „feſten Boden unter den Füßen haben“ und nicht nur ſich auf die vorbildliche Betreuung durch die Um⸗ ſiedlungsorganiſation zu verlaſſen brauchen. Denn ſie ſind es gewöhnt, mit dem Leben allein fertig zu werden und beugen ſich auch nicht vor den Schwie⸗ rigkeiten, die die heutige Zeit ihnen auferlegt. Inzwiſchen ſind weitere Vorbereitungen im Gange, um auch aus dem ehemals polniſchen Gebiet, aus Weißruthenien und Wolhynien deutſche Volks⸗ genoſſen in den Warthegau herüberzuholen. Die Umſiedlungsorganiſation iſt daher von Gotenhafen bereits zu einem guten Teil nach Lodz über⸗ geſiedelt, von wo alles weitere geregelt werden ſoll. Die Erfahrungen, die bei der Heimholung der Bal⸗ ten gemacht wurden und noch gemacht werden, ſollen dort bereits nutzbar gemacht werden. So iſt eine Völkerwanderung im Gange, die einmal in der Ge⸗ ſchichte als organiſatoriſche Tat erſten Ranges gelten wird. Es iſt etwa ſo wie es der alte Reiterſpruch kennzeichnet vor dem Ueberwinden einer ſchweren Hürde:„Wirf Dein Herz hinüber, Pferd und Reiter kommen dann ſchon ganz von ſelbſt nach.“ Die Balten haben in kühnem Entſchluß ihr Herz nach Deutſchland geworſen— alles andere iſt nun ſchon beinahe ſelbſtverſtändlich geworden. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 4. Dezember. Die engliſche Antwort auf die neu⸗ tralen Einſpruchnoten gegen die erweiterte Blockade iſt geſtern in den neutralen Hauptſtädten überreicht worden. Daß ſie keine Zugeſtändniſſe macht, war vorauszuſehen. Die Erklärungen Japans und Italiens laſſen aber erkennen, in welche Gefahr ſich England begibt. Die Erklärung Deutſchlands zu der am 4. Dezember in Kraft getretenen erwei⸗ terten Blockade läßt der Welt keinen Zweifel an den kommenden deutſchen Gegenmaßnahmen. Man weiß, daß das Deutſchland Adolf Hitlers niemals nur an⸗ droht, ſondern daß einem letzten Wort immer auch die Taten folgen. Alle Ankündigung iſt, wie jedes Angebot Adolf Hitlers, nur einmalig! Wir wer⸗ den in der nächſten Zeit mancherlei hören. „Die Ozeanſchiffahrt iſt am lebenswichtigſten für Deshalb müſſen wir die verlorene Herr⸗ ſchaft zur See wiedergewinnen“ geſtand am Sams⸗ tagabend die Londoner Zeitung„Star“. Die römiſche„Tribune“ ſchreibt:„Unſere Flagge ſchützt die Ware. Das iſt unſere abſolute Norm. Italien wird ſich jedem Angriff gegenüber als Groß⸗ macht verteiöigen. Wir können ohnehin im euro⸗ päiſchen Konflikt nicht dauernd paſſiv und gleichgül⸗ tig bleiben.“ Noch ſchärfer faßt die römiſche„Italia“ die Haltung Ftaliens in die Worte zuſammen:„Die verſchärfte Blockade gilt für uns nicht. Wir haben „„Peſter Liyyd“ nicht geben konnte. Stationen in 12 Minuten durchfahren werden. Die Bahn wird im Innern Roms als Untergrundbahn angelegt. Außerhalb des Weichbildes vor der Porta San Paolo wird ſie fünf Kilometer im Freien ge⸗ ſahren und den letzten Teil der Strecke von zwei Kilometer wieder unter der Erde zurücklegen. Zur 3700 Arbeiter bei den Arbeiten beſchäftigt. eben den Arbeiten an der„Metropolitana“ gehen die ſehr umfangreichen Arbeiten an dem neuen römiſchen Hauptbahnhof und die Bautätigkeit auf dem eigentlichen Ausſtellungs⸗ gelände, wo der Sitz des Ausſtellungskommiſſars und ſeiner Behörden bereits fertiggeſtellt iſt, in ununter⸗ brochenem Rhythmus weiter. 12 werden zahlreiche Häuſerblocks abgeriſſen, um neuen Gebäuden Platz zu machen. Hotels ſo gründlich renoviert, daß man ſie gans niederlegt und neue aufführt. Die Hauptſtadt Italiens gleicht in dieſen Kriegsmonaten einer großen Bauwerkſtatt, und dieſe Tatſache ſowie der ungebrochene Glaube, daß die Weltausſtellung 1942 — den Mauern Roms wird abgehalten werden önnen, beweiſt von neuem, daß Italien auch weiterhin denkt, den internationalen Konflikt zum min⸗ deſten lokaliſieren zu können. Flalienijche Kriegsbilanz Reſtlos zugunſten Deutſchlanos“ wie der Reſto del Carlino“ feſtſtellt Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 4. Dezember. Der„Reſto del Carlino“ veröfſentlicht eine Ueberſicht über die erſten drei Kriegsmonate, die eindentig zugunſten Deutſchlands abſchließt und beweiſt, mit welcher Aufmerkſamkeit man in Italien die Entwicklung verſolgt. Das alt⸗ angeſehene Bologneſer Blatt faßt die bisherigen Ergebniſſe des Krieges in folgender Feſtſtellung zuſammen: Der Blitzſieg über Polen habe dem Reich nicht nur einen gewaltigen moraliſchen Erfolg, ſondern auch beträchtliche materielle Vorteile erbracht. Im Weſten habe das deutſche Heer den geringfügigen Geländegewinn. den die Franzoſen in vielen Wochen gemacht haben, und deſſen ſie ſich laut gerühmt haben, in wenigen Stunden wieder eingeholt. Nie⸗ mand könne mehr behaupten, daß England Herrin der Meere ſei, und während die engliſche Flotte ſich immer weiter zurückziehe, lege die deutſche Marine „Proben mannhaften Mutes“ ab. Deutſchland könne nicht ausgehungert werden, denn dazu müßte man gang Europa aushungern. Daß davon keine Rede ſein könne bewieſen die Proteſte. die ſaſt alle neu⸗ tralen Staaten in London eingereicht hätten. Daß auch Großmächte wie Italien und Japan ſich ener⸗ giſch gegen das engliſche Vorgehen verwahrt hätten, ſtelle wahrlich keine diplomatiſchen Erfolge der Alli⸗ ierten dar. Deutſchland habe in 27 Kriegsmonaten dieſes Krieges allein mehr engliſche Schiffe ver⸗ ſenkt als in den erſten fünf Monaten des Welt⸗ krieges. Niemand hätte vorauszuſehen gewagt, daß England in ſeiner Domäne auf dem Meer ſo bittere Enktäuſchungen erleben werde⸗ England hat 40 v. H. ſeines Exports verloren (Funkmeldung der NM3.) —+ Amſterdam, 4. Dez. Die bekannte engliſche Wirtſchaftszeitung„Eco⸗ nomiſt“ muß in ihrer letzten Ausgabe zugeben, daß England in den erſten beiden Monaten ungefähr 40 v. H. ſeines Exportes verloren habe. Das Blatt muß ferner eingeſtehen, daß England ſeine Export⸗ bemühungen verſtärken müſſe, damit der unumgäng⸗ lich notwendige Import nicht allzu ſtark an den Gold⸗ und Deviſenvorräten zehrt. Heute tritt die Export⸗Blockade in Kraft Deutſchland wirs mit Gegenmaßnahmen nicht auf ſich warten laſſen! EP Kopenhagen, 4. Dezember In Dänemark erwartet man, daß mit dem 4. De⸗ ember die Seewege nach England noch ſicherer„in en Tod führen“, als das bisher ſchon der Fall ge⸗ weſen iſt. Anlaß zu dieſer Vermutung iſt der Umſtand, daß am Montag die engliſche Exportblockade in Kraft tritt und das Reich damit nach hieſiger An⸗ ſicht gezwungen wird, einen wirkſamen Gegen⸗ zug zu tun. 9 8 Die Berliner Vertreter mehrerer Kopenhagener Blätter mit„Berlingske Tidende“ an der Spitze glauben, mitteilen zu können, daß Deutſchland au Gegenmitteln greifen werde.„Berlinske Tidende ſchreibt zur Rechtfertigung des deutſchen Standpunk⸗ tes:„Wie Deutſchland die Minenkonvention vom Haag auffaßt, hindet dieſe Deutſchland in keinem Falle, ohne Warnung Minen an der ganzen eng⸗ liſchen Küſte auszulegen. 1. ſind die Hoheitsgewäſſer von der Verpflichtung einer Warnung ausgenom⸗ men, 2. iſt das Legen von Minen gegen militäriſche Ziele erlaubt und verpflichtet nicht zu einer Mit⸗ keilung, 3. beſtehen keine reinen Handelsrouten. Denn Schiffahrt im Convoy bedeutet, daß die Route des Convoys keine Handelsroute mehr iſt. Die engliſche Regierung hat ſich wiederum ge⸗ zwungen geſehen, der ſkandinaviſchen Schiffahrt im England⸗Verkehr neue Einſchränkungen aufzu⸗ erlegen. Durch die Geſandtſchaften iſt in Kopen⸗ hagen, Stockholm und Oslo mitgeteilt worden, daß infolge der Minengefahr ein neuer Abſchnitt an der ſchottiſchen Küſte, als weitere Gefahrzone erklärt werden müſſe. Um was für Minen böw Minenfelder es ſich handelt, wird nicht geſagt. Gleichzeitig ſind im Kanalverkehr neue Ein⸗ ſchränkungen bekanntgegeben worden. Es handelt ſich in erſter Linie um die Feſtlegung von Zwangsrouten auf der ſogenannten Dungeneß Eaſt Road. Die däniſchen Minenbehörden haben am Sonntag neue Minenwarnungen ausgegeben. U. a. ſind Minen geſehen worden in der Nähe des Nordſee⸗ hafens Thybarden und außerhalb Skagens an der jütiſchen Nordſpitze. Es handelt ſich offenſichtlich um Minen aus dem engliſchen Minenfeld vor der däniſchen Nordſeeküſte. Geſunken! EP Stockholm, 4. Dezember. Am Sonntag fiel der ſchwediſche Dampfer „Rudolf“ einer Mine an der engliſchen Oſtküſte nicht umſonſt in den 17 Jahren der faſchiſtiſchen Re⸗ gierung die Landesverteidigung aufgebaut.“ Der finnländiſch⸗ruſſiſche Konflikt geht weiter. Die neutralen Berichterſtatter, ſo u. a. der Vertreter der Kopenhagener„Politiken“ beſtäti⸗ gen die ruſſiſchen Siege und auch den Fortgang der Kämpfe und den ruſſiſchen Vormarſch. Die neue finniſche Regierung, die mit Sowjetrußland den 25⸗ jährigen Nichtangriffspakt abſchloß, wird von der anderen finniſchen Regierung, die Helſinki längſt verlaſſen hat, nicht anerkannt.„Politiken“ meldet, der engliſche Geſandte bleibe am Sitz der alten fin⸗ niſchen Regierung. Wir wiſſen, was das zu bedeu⸗ ten hat. Die engliſche Hetzarbeit geht weiter, obwohl die Londoner Sonntagszeitungen die„bedauerliche Unmöglichkeit“ für England ausſprechen, Finnland jetzt zu helfen. Man vertröſtet Finnland auf ſpäter, wenn England den Sieg errungen habe. Auf dieſen Augenblick des engliſchen Sieges werden aber Finn⸗ landͤs Staatsmänner vergeblich hoffen. In Rumä⸗ nien ſitzen ſeit faſt drei Monaten Polens einſtige Staatsführer, die London den Untergang ihres Rei⸗ ches verdanken. Die Garantie zerbrach ſür ſie ebenſo ſchnell, wie ſie für Finnland wertlos ge⸗ worden iſt. „Wer wird das nächſte Opfer dieſer verantwor⸗ tungsloſen demokratiſchen Gaxanten kleinerer Staa⸗ ten?“, fragt am Sonntag der„Peſter Lloyd“. Die Antwort können wir nicht geben, wie ſie auch der 0 Aber die Frage bleibt wohl für die nächſte Zeit hochaktuell. zum Opfer. Das Schiff hatte eine Waſſerverdrängu von 2159 Tonnen; es iſt in Göteborg beheimatet. Jo dem letzten Funkſpruch wurde der Reederei mitge⸗ teilt, daß es der Beſatzung gelungen ſei, die Ret⸗ tungsboote klar zu machen. Sie würden Kurs am die engliſche Küſte nehmen. Der Dampfer war mit einer Kohlenfracht von Hartpool nach Malmö unterweas. Der finniſche Tankdampfer„Mer⸗ cator“(4260 Tonnen) lief an der ſchottiſchen Küſte auf eine Mine und ſank. Die Zököpfige Mannſchaft brachte ſich in Sicherheit. Der norwegiſche Tankdampfer„Realf“(8280 Ton⸗ nen) lief zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Küſte auf eine Mine und ſank. Die geſamte Be⸗ ſatzung wurde von einem italieniſchen Schiff ge⸗ rettet. dnh Brüſſel, 4. Dezember. Wie Havas bekannt gibt. iſt der Dampfer „Florida“(7030 BRet) der Compagnie Generale Transatlantique auf eine Mine gelaufen. Man habe ihn in der Nähe eines franzöſiſchen Hafens auf Strand ſetzen können. Zwei Mitglieder der Be⸗ ſatzung wurden getötet. Eine intereſſante Amfrage in ASA Das Volk will keine Beteiligung am Krieg Englauds db. Neuyork, 4. Dezember. Eine vom privaten Gallup⸗Inſtitut für öffentliche Meinung veranſtaltete Umfrage ergab, daß 47 v. H. der Antwortenden die Hauptaufgabe Amerikas darin erblicken, die Vereinigten Staaten aus dem Krieg herauszuhalten. 24 v. H. bezeichneten die Löſung des Arbeitsloſenproblems als wichtigſte Aufgabe. Der Reſt verteilt ſich auf etwa 60 verſchiedene Antworten. Muſſolini vor dem neuen Parteidirektorium. Parteiſekretär Miniſter Muti hat dem Duce das neue Parteidirektorium vorgeſtellt, dem Muſſolini die Richtlinien für ſeine Tätigkeit erteilte. Todesfall im engliſchen Königshaus. Am Sonntag ſtarb in London im Alter von 91 Jahren Prinzeſſin Luiſe, Herzogin von Argyll. Prinzeſſin Luiſe war das älteſte überlebende Kind der Königin Vietoria. Norbfraukreich mußte wieder einmal in die Luft⸗ ſchutzkeller. Nach einer Pariſer Havasmeldung wurde am Sonntagvormittag in Nordfrankreich wie⸗ der Fliegeralarm gegeben. PPP 0PPPPPPTT—TTTT—TTT Anglücksfall auf der Maas EP. Brüſſel, 4. Dezember. Auf der Maas ereignete ſich bei Lüttich ein tra⸗ giſcher Unglücksfall, bei dem eine Frau getötet und drei Perſonen ſchwer verletzt wurden. Ein Kahn eines Schleppzuges ſtieß an die Pfeiler⸗Reſte der bei Kriegsausbruch durch einen Unglücksfall geſprengten Eiſenbahnbrücke von Val Bennoit. Zwei Schlepp⸗ kähne wurden hierbei zum Kentern gebracht. Die Führerin des einen Kahnes, eine 50jährige Frau, ertrank, drei andere Fährleute ſtürzten ebenſalls in die Maas und erlitten ſchwere Verletzungen. An der aleichen Stelle haben ſich in der letzten Zeit bereits mehrfach ſchwere Unglücksfälle ereignet. ZBZBBZBBBBBBBZBZ—BZB——ZBZBZZZZ——————BBBBZZ—————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolittk, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Handel: ./V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Franz Wilhelm Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. Franz Wilhelm Koch.— Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6. Verantwortlich für We und geſchäftliche Mittellungen: 1i. V. Ro ölter, Mannheim. Dur Zeit Preisliſte Ne. 10 gütttg. In der Stadt felbſt Vor allem werden viele ——————————=— 22 2 PPFPPPFPPPPPPPGPPPTPTPTTPTPTPTTPP0T0P Montag, 4. Dezember 1939 Neue Maunheimer Zeitung 9. Seite/ Nummer 87 Im Nationaltheater unter Elmendorff: Erſtes Städtiſches Konzert Hans Pfitzners„Kleine Sinfonie“ im Mittelpunkt Das erſte Orcheſterkonzert in der Reihe der dies⸗ winterlichen Städtiſchen Konzerte, die jetzt als ſonntägliche muſikaliſche Morgenfeiern in das Nationaltheater verlegt ſind, brachte als Haupt⸗ und Kernſtücke zwei der jüngſten Pfitzner⸗Werke, die den wertvollſten und— was faſt noch mehr bedeuten will— überzeugendͤſten Aeußerungen des Pfitzner⸗ ſchen Genius zuzurechnen ſind: die Kleine Sin⸗ fonie“(Op. 44) und das Cello⸗Konzert in G⸗Dur(Op. 42). Beide Werke überraſchen ebenſo durch ihren beglückenden inneren Reichtum, wie durch wunderbar abgeklärte Geiſtigkeit in Verbin⸗ duna mit einer bei Pfitzner ſelten ſo offenkundig wie hier anzutreffenden Aufgeſchloſſenheit des Ge⸗ fühls— ſchönſter und edelſter Ausdruck einer nach lebenslangem ſchmerzlichen Ringen nunmehr an der Schwelle des ſiebenten Lebensjahrzehnts in ſich ge⸗ feſtiat ruhenden großen Künſtlerſeele. 9 Die„Kleine Sinfonie“, unbeſchwert von Proble⸗ matik, licht und durchſichtig in der Schreibweiſe (außer dem Streichkörper acht Holzbläſer, Trom⸗ pete, Harfe und Becken), behält äußerlich die Vier⸗ ſätziakeit bei, doch ſtehen die einzelnen Abſchnitte thematiſch in enger Beziehung zueinander, und, ob⸗ wohl natürlich die Zäſuren beim Vortrag deutlich werden, wird das Ganze ohne Pauſe durchgeſpielt, und erhält dadurch nicht nur ideell, ſondern auch formal eine feſte Geſchloſſenheit. Aus einem wun⸗ dervoll melodiöſen Eingangsthema der Streicher entwickelt ſich der erſte Moderato⸗Satz, der in ſeiner nachdenklichen Gemächlichkeit und der reinen ſinn⸗ lichen Schönheit ſeiner Klangwirkung das Ohr auf eine beſtrickende Art gefangen nimmt, und es in die kapriziöſe Heiterkeit des folgenden Allegro⸗Satzes hinüberzwingt, dem ſich ein kurzes Adagio von echt Pfitznerſcher Verſonnenheit, doch ohne Graugrübelei anſchließt. Mit einem tänzeriſchen Allegretto⸗Satz. von einem leichtfüßigen Flötenthema angeführt und mit graziöſer muſikantiſcher Friſche vorangetrie⸗ ben, klingt die„Kleine Sinfonie“ aus, die in der ſehr liebevollen Wiedergabe unter Elmendorffs be⸗ ſchwingter Stabführung die Zuhörer ſichtlich bezau⸗ berte und zu ſtarken Aeußerungen des Dankes hin⸗ riß. 4 Das 1935 komponierte Cello⸗Konzert erſcheint im Ve. leich mit der„Kleinen Sinfonie“ klanglich nicht ganz ſo leuchtkräftig und deshalb von nicht ſo un⸗ mittelbarer Wirkung nach außen. Dennoh iſt auch dieſes Werk von aroßer Innerlichkeit, edel in ſeiner melodiſch⸗harmoniſchen wie thematiſchen Struktur. Das Solo⸗Inſtrument gibt das erſte und Hauptthema aus, das vom Orcheſter übernommen, mit dem einen oder anderen Nebenthema verbun⸗ den, phantaſieartig weitergeſponnen wird und als Grundgedanken das ganze Werk unterbaut, das drei⸗ fach geteilt, aber dennoch analog der Anlage der Kleinen Sinſonie im Vortrag einſätzig erſcheint. Den ſoliſtiſchen Part ſpielte uns der junge Solo⸗Celliſt des Nationaltheater⸗Orcheſters Herbert Schäfer, der mit ſchöner Nobleſſe der Empfindung das au⸗h techniſch wohlſtudierte und erfreulich gemeiſterte Werk vortrug, wenn auch vielleicht der letzte Grad über⸗ legener innerer Bezwingung noch nicht überall er⸗ reicht wurde. Jedenfalls aber erwies Herbert Schäfer mit dieſer ſoliſtiſchen Leiſtung ſein echtes Muſiker⸗ tum. das ſich mit einer vielverſprechenden Begabung in der Erfaſſuna des Weſentlichen eines Kunſtwerkes glücklich paart. Das Publikum nahm auch dieſe Gabe dankbar entgegen und feiert den Soliſten wie den Dirigenten herzlich. Als dritte inſtrumentale Darbietung hörten wir ein höchſt effektvolles Orcheſterſtück des zeitgenöſſi⸗ ſchen jugoſlawiſchen Komponiſten Jacov Gotovac: „Symphoniſcher Kolo“. Es handelt ſich um ein mit ſpezifiſchem Muſikantentum des Südoſtens herausgeſchleudertes ſinfoniſches Gebilde um ein volkstümliches Tanzthema jener Landſchaft, das mit allen Mitteln modernen Orcheſterſatzes, mit Witz und überraſchender rhythmiſcher Schlagkraft vor⸗ überwirbelt, in ſeiner erregt pulſierenden Bewegt⸗ heit nur einmal einer geruhigeren lyriſchen Phaſe der Mitte unterbrochen. Das mit feurigſtem Schwung von Elmendorff und dem Orcheſter vermittelte inter⸗ eſſante Stück zündete gewaltia. Glanka Zwingenberg und Jrene Ziegler, die beiden geſchätzten Mitglieder der Oper, ergänz⸗ ten ſchließlich das feſſelnde Programm dieſes erſten Konzertes durch einige mit viel Beifall aufgenom⸗ menen Geſangsbeiträge. Frau Zwingenberg trua öͤrei in ihrer gedrängten Kürze doppelt ein⸗ drinaliche Corneliuslieder vor(„Untreu“, „Myrthenreis“ und„Liebeslohn), und Irene Zieg⸗ ler überraſchte die Hörer durch die groß und ein⸗ dringlich geſtaltete Wiedergabe der vier umfangrei⸗ chen, von Todesſchauern beſchatteten Geſängen Mouſſoraſkys., Kompoſitionen, die, obſchon ſie, was die Singſtimme betrifft, keine großen Möglich⸗ keiten zur„Glanzentfaltung“ geben, ſich als ſtarke und ergreifende Stimmungskunſt erwieſen und der Sängerin, die ſie einer Indispoſition zum Trotz mit aroßer Verinnerlichung darbot, reiche Anerkennung einbrachten, ein Erfolg, an dem auch Karl Elmen⸗ dorff ſtark mitbeteiligt war, der am Flügel ſaß, und den bei Mouſſorgſky durch ſeine illuſtrierende Art oft ſehr reizvoll wirkenden Begleitpart der Ge⸗ ſänge ins rechte Licht ſtellte. Carl Oundo Eiſenbart. 555— 2 „Die Fahreszeiten“ Geſungen vom Mannheimer Volkschor Eine in allen Teilen gelungene Aufführung des Oratoriums„Die Jahreszeiten“ von Joſef Haydn iſt immer ein freudiges Ereignis. Die Aufführung am Sonntag im Nibelungenſaal unter der Geſamtleitung von Muſikdirektor Max Adam war ſolch ein freudiges Ereignis. Der Mann⸗ heimer Volkschor, verſtärkt durch den Männer⸗ chor deg„Lehrergeſangvereins“ und der„Sänger⸗ halle“ Mannheim, machte ſeine Sache ganz aus⸗ gezeichnet. Die Darbietung legte ein bündiges Zeugnis ab für die gewaltige Probenarbeit, die ihr vorausgegangen war. Unter der anfeuernden Lei⸗ Jutta Freyhe ſpielt mit In dem neuen Terrafilm„Alarm auf Sta⸗ tion 111“, in dem ſie eine Hauptrolle als junges Mädchen im Kampf zwiſchen Schmugglern und Zoll⸗ politziſten ſpielt. tung von Muſikdirektor Adam wurden die herr⸗ lichen Kantaten verſtändnisvoll und ſchön geſungen. Die Stimmen waren reichlich und aut beſetzt, der Zuſammenklang wohl ausgewogen, kein billiger Wunſch blieb offen. Nach dieſer ſauberen Leiſtung ſteht der Chor in Mannheim einzig da. Wir haben wieder einen großen Oratorienchor, der ſich an die gewaltigſten und ſchwierigſten Dinge heranwagen darf. Jahrelang haben wir einen ſolchen Chor ent⸗ behren müſſen. Sehr gut gewählt war auch das Trio der Soli⸗ ſten. Hans Kohl ſang mit markigem Bariton den Pächter Simon, Wilhelm Lorſcheider mit klarem Tenor den Jungbauer Lukas, Käthe Diet⸗ rich mit glockenreinem zarten Sopran das Hann⸗ chen. Die Stimmen ließen ſich zu außerordentlichem Wohlklang miteinander verſchmelzen. Es war ein reiner Genuß, ihnen lauſchen zu dürfen. Karl Rinn begleitete die Rezitative am Flügel mit Be⸗ hutſamkeit und Umſicht. Das Saar⸗Pfalz⸗Orcheſter war ſeiner Aufgabe prächtig gewachſen. Sänger und Inſtrumentaliſten wetteiferten miteinander, dieſe unendlich reiche Kom⸗ poſition auszuſchöpfen und uns ihren beglückenden Reichtum als Labſal und Troſt zu Gehör zu brin⸗ gen. Wie unproblematiſch und unvergrübelt, wie natürlich gewachſen und friſch iſt das alles! Und doch war Haydn ein Siebziger, als er dieſe blühende und quellende Muſik zu Gottfried von Swietens Text aufzeichnete.„Vater Haydn“ nannten ihn die Ehrſurchtsvollen in dem richtigen Gefühl ſür die mild ſtrömende Güte, die ron ſeinem Genie aus⸗ ging. Die weniger Reſpektvollen haben dann einen „Papa Haydn“ daraus gemacht, das einen Beige⸗ ſchmack von unbefugter Anbiederung und grober Vertraulichkeit hat.„Vater Haydn“ iſt richtiger und ſchöner, nämlich richtig und ſchön. „Die Jahreszeiten“ haben das Chorweſen in den Ländern deutſcher Zunge ſchöpferiſch beeinflußt. Immer wieder wurden große Chorvereinigungen gegründet und in mühſamer Kleinarbeit zu der großen Aufgabe herangezogen, Haydns„Jahres⸗ zeiten“ zu ſingen. Immer war eine ausgereifte Aufführung dieſes Oratoriums der ſchönſte Beweis für den Reife⸗Grad der Chorvereinigung. Und genau ſo iſt es auch heute noch, wie am Sonntag⸗ mittag im Nibelungenſaal zu ſehen und zu hören war. Der Kulturgemeinde der NS„Kraft durch Freude“ iſt es zu danken, daß dieſes erquickende Konzert möglich war. Dr. F. W. Koch. Vom Nationaltheater. Der Spielplan der kommenden Woche bringt im Nationaltheater im Schauſpiel neben den beiden klaſſiſchen Werken „Prinz Friedrichvon Homburg“ von Hch. v. Kleiſt und Schillers„Braut von Meſſina“ die erſte Wiederholung des mit großem Erfolg gegebenen Schauſpiels Rheinsberg“ von Frieoͤrich Forſter Einquartierung im Weſten Vor der Verteilung der Quartiere Generalfeldmarſchall Mackenſen begeht am 6. Dezember ſeinen 90. Geburtstag. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) in einer Ortſchaft an der Weſtfrvnt. (PK. Brandt, PBZ., Znader⸗Multiplex⸗K.) Däniſche Mineure an der Arbeit Dieſer Tage ſind an der dämiſchen Nordſeeinſel Brie⸗ land allein an einem einzigen Tage 25 engliſche Mi⸗ men angeſpült worden, ſo daß Militärkommandos ausgeſchickt werden mußten, um dieſer engliſchen Mi⸗ nengefahr mit äußerſter Vorſicht zu Leibe zu rücken. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) Auch Geleitzüge ſind keine Sicherheit mehr für engliſche Schiffe Dieſer Geleitzug, der unter dem Schutz von Kriegsſchiffen lebenswichtige Güter nach England bringen ſollte, hatte ſich kaum ſormiert, als ein deutſches U Zug heraus torpedierte. und außerdem die Komödie„Die ſaufte Kehle“ von Felix Timmermans. In der Oper erſcheint am Freitag, dem 8. Dezember, Puccinis„Boheme“ in neuer Einſtudierung im Spielplan des National⸗ theaters. Nachdem infolge Erkrankung die für Sonntag, 10. Dezember, angeſetzte Vorſtellung der Oper„Jar und Zimmermann“ für die Mietabteilung E bereits am 2. Dezember gegeben worden iſt, iſt nunmehr für den 10. Dezember die erſte Wiederholung der Oper„Boheme“ angeſetzt worden. Am 10. Dezember erſcheint außerdem am ⸗Bot einen der größten Handelsdampfer aus dem (Preſſe⸗Hoffmanm, Zander⸗Multiplex⸗K.) — Nachmittag das Weihnachtsmärchen der e 1939/40„König von A. Grbd Denker mit Muſik von Joſeph Lamboye zum erſten Male im Spielplan des Nationalth⸗aters. e Wechſel in der Leitung der Baden⸗Badener Schau⸗ ſpiele. Der Intendant der Städtiſchen Schauſpiele Bo⸗ den⸗Baden, Karl Heyſer, iſt auf ſeinen Wunſch aus dem Dienſten der Bäder⸗ und Kurverwaltung ausgeſchie⸗ den. Mit der Leitung der Städtiſchen Schauſpiele wurde vorläufig Generalmuſikdirektor Leſſäng betraut. Unserer Sold SpPezial-Geſchoffe alten Wünsche erraiten U Btustbeutel See Nöhzeuge Ausw/eistäschen Hosenträger Oas neue ———— Soldaten⸗Liederbuch in Spiel unter Kameraden Die 20 behkenntesten und 9 melstgesungenen Soldatenlieder 3 S 0 in der dienstteien Zeit. Vie 2 22 2 ent ein Kartenspie mi euchtziffern S den Feldbestecke Wie wãr 8 Aue dem Inhalt. Erika/ Soldaten, rü eistifte eet mit zuverlsssigen Werken und Kameraden/ Flieg', deutsche Fahne, flieg'/ richtiger. stabiler Ausstattung för beliebten Spielkarten ein an- 7 9 deres überreschendes Spiel Zigartentäschen mit elnem kräftigen Schnaps? Flieger empor/ Schön blühn die Hecken · krsstminen, anderes. Und dieses andere unsere Soſdaten besgmmen Sie 0 5 Eüllfederhalter Schenken würden? Das macht lun⁊erbiechlich) So ein kieines Reisefläschchen rosen/ Panzerlied/ Kameraden auf See/ Spiel, an dem nicht nur drei, zu günstegen Preisen im Füllfedertinte en 311 nicht nur ihm sondern auch 0 ist ihm sicher eine angenehme Westerwaldlied/ Argonnerlied u. a. 0 bilem Beisebehnlte sondern alle Kameraden mit ekannten Spezlalgeschäft; seinen Hameraden Spaß In reichheitiger Auswahl Abwechslung. 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Staffel 3: BeSc Pforzheim— Germania Brötzingen :2 abgebr.; FC Unterreichenbach— FVNiefern:2 ab⸗ gebr.; 1. SC Pforzheim— FC Eutingen:1; VfR Pforz⸗ heim— Phönix Würm:1. Frankonia Karlsruhe— Südſtern Karls⸗ ruhe:3; FV Beiertheim— FV Ettlingen:0; FC Dax⸗ SG Rüppurr:0; F5V Neureut— FWäKnielin⸗ gen 32. Staffel 5: Germania Durlach— F Blankenloch 46; Spögg Durlach⸗Aue— FVg Weingarten:0; VfB Gibt⸗ zingen— Spgg Söllingen 310. Seckenheim— Käfertal:2 Am Sonntag wurde in der Bezirksklaſſe von Unter⸗ baden⸗Weſt auch noch das Spiel Seckenheim— Käfertal ausgetragen. Seckenheim führte bereits bei Halbzeit durch ausgezeichnete Stürmerleiſtungen:0. Beim Stande von :1 konnte Siffling für Käfertal durch einen Elfmeter den zweiten Erfolg erzielen. Am den Reichsbundpokal Alles klar zur Zwiſchenrunde Ein überaus ereignisreicher Fußballſonntag liegt hinter uns. Neben dem Länderſpiel gegen die Slowakei in Chemnitz, das mit einem deutſchen:1⸗Sieg ausklang, intereſſierte vor allem die Vorrunde im Reichsbundpokal⸗ Wettbewerb der Gaumannſchaften mit ihren acht Be⸗ gegnungen. Man kann ſagen, daß ſich im großen und ganzen die Favoriten ſiegreich behauptet haben, die einen klar und deutlich, die anderen nach Kampf und mit einer Portion Glück— Der Gau Südweſt wartete in Kaſſel mit einer ausgezeichneten Geſamtleiſtung auf und ſchlug den Gau Heſſen glatt mit:0(:). Mit dem gleichen Ergeb⸗ nis war der Gau Bayern über den Gau Württemberg erfolgreich, wobei ſich nicht nur die bayeriſchen Abwehr⸗ reihen erfolgreich ſchlugen, ſondern auch der Sturmn.— Der Pokalverteidiger Schleſien traf in Köniigsbera im Kampf gegen Oſtpreußen auf harten Widerſtannd und erſt in der Verlängerung konnte mit 312 ein glücklicher Sieg ſichergeſtellt werden. Ebenfalls in der verlängerten Spiel⸗ zeit wurde der Magdeburger Kampf zwiſchen Mitte und Weſtfalen entſchieden. Hier behielten die Gäſte mit:1 das beſſere Ende für ſich. Daß der Gau Sachſen ſtets eine ſchlagkräftige Gauelſ ins Feld zu ſtellen vermag iſt zwar bekannt, aber der in Hambura errungene 623⸗Sieg über den Gau Nordwark überraſchte doch etwas. Die Gaſtgeber hatten eine ſehr unſichere Abwehr zur Stelle, was der von Helmchen geführte Sachſenſturm weidlich auszunutzen verſtand. Ein gutes und ausgeglichenes Spiel gab es in Braunſchweig, wo Niederrhein mit:2 gegen Niederſachſen erfolgreich war. Alle drei Treſſer für die Rheinländer ſchoß der ſehr talentierte Linksaußen Ahrens von Tus Helene Eſſen. Brandenburg hatte man in Stettin gegen Pommern einen Sieg zugetraut, aber in der Elf der Reichshauptſtadt ſtanden doch zuviel unerfah⸗ rene Kräfte, ſo daß die ehrgeizigen Pommern mit:0 ſiegreich blieben.— In Auſſig endlich unterlag das Sudetenland mit:3 gegen Oſtmark. Zur Zwiſchenrunde, deren Termin noch nicht ſeſt⸗ ſteht, ſind alſo ſtartbereit: Südweſt, Bayern Niederrhein, Weſtfalen, Pomwern, Sachſen Oſtmark und der Pokal⸗ verteidiger Schleſien Auf den Hotkey⸗Feldern In den ſüddeutſchen Gauen ſind nun überall faſt die Hocken⸗Meiſterſchaftsſpiele im Gange. Im Gau Süd⸗ weſt, wo in fünf Gruppen geſpielt wird, wartete in Gruppe „A“ der deutſche Meiſter TV 57 Sachſenhauſen mit einem 670⸗(570⸗)Sieg über den Offenbacher RV 74 auf, während Allianz Frankfurt den Lokalkampf gegen die Eintracht mit :2(:1) ſiegreich geſtalten konnte.— In Gruppe„B“ ſchlug der SC 80 den Reichsbahn TS Rotweiß mit:0, in der Gruppe„C“ unterlag Heſſens Altmeiſter 1. Hanauer THC mit 024 gegen den SC Forſthausſtraße Franbfurt, in Gruppe„D“ führte ſich der Kreuznacher HC durch einen im Nerotal errungenen:0⸗(:0⸗)Sieg über den Wiesbadener THC recht vielverſprechend ein, und in der unterteilten Gruppe„D“ waren Bfe Speyer, Reichsbahn Ludwigshafen, T Worms und T Frankenthal die Sieger des Tages. In Baden, wo am nächſten Sonntag erſt die Punkt⸗ ſpiele beginnen, gab es einige intereſſant: Freundſchafts⸗ ſpiele. TG 78 Heidelberg und VfR Mannheim trennten ſich :1, während Germania Mannheim den Lokalgegner TV 46 in einem iorreichen Treſſen mit 614 ſchlug. blaſſe gefunden. Boxländerkampf Deutſchland⸗ Dänemark Auch im achten Länderkampf der Boxer Deutſchlan ds und Dänemarks gelang den Dänen nicht die Wiederhobung ihres erſten und einzigen Sieges. Mit 12:4 Punkten ge⸗ wann in der Deutſchlandhalle die durch Urbaubsſchwie⸗ vigkeiten in den einzebnen Gewichtsklaſſen erſatzgeſchwächte deutſche Staffel. Die Gäſte konnten nur die Sieger im Fliegen⸗ und Weltergewicht, nämlich Kay Frederikſon und Paul Kops, ſtellen. Trotz des Krieges hat unſere Mann⸗ ſchaft noch keimen Länderkampf venloren. Nach Ungarn und dem Protektorat Böhmen⸗Mähren mußten ſich ihr jetzt auch die bampfſtarken Dänen beugen. Nach einleitenden Prüfungskämpfen wurden die beiden Mannſchaften nach kurzer Begrüßung vorgeſtellt. Mit einem däniſchen Sieg im Fliegengewicht begann die Reihe der Kämpfe. Unſer Erſatzmann Platte(Hamburg) war dem ſchnellen Dänen nicht gewachſen und verlor nach Punkten. Im zweiten Treſſen ſiegte der Bantamgewichtsmeiſter Wilke (Hannover) über Viggo Frederikſen nach Punkten. Ein lebhaftes Geſecht lieferte auch der Federgewichtler Spendſon. Er verfügte zwar über die größere Reich⸗ weite, aber Meiſter Graaf(Berlin) fand ſich bald zu⸗ vecht und glich durch ſeinen ungeheuren Angriffsgeiſt die⸗ ſen Nachteil wieder aus, ſo daß es noch zum Siege reichte. Europameiſter Nürnberg(Berlin) hatte es gegen Wülli Eſpenſen nicht leicht. Nürnberg war erſt am Vor⸗ müttag von der Weſtfront eingetroſſen und litt zudem an einer ſchweren Evkältung. Der Däne griff beherzt an, aber die größere Routine des Deutſchen und die Wir⸗ kung ſeiner Schläge gab ſchließlich den Ausſchlag. Eine der beſten Kräfte im däniſchen Boxſport war von jeher der Weltergewichtler Kaul Kops, der ſich gegen Herchen⸗ bach(Wuppertal) durch eine ſchöne Leiſtung auszeichnete und verdient gewann. Eine Ueberraſchung war der Sieg von Schellin(Berlin) im Mittelgewicht über den ge⸗ ffährlichen Chriſtian Ehriſtenſ en, der erſt kürzlich den Olympiazweiten Viller k. o. ſchlug. Immer wieder brachte Schellin ſeine Haken oben und unten durch und hatte zumn Schluß guten Punktvorſprung. Im Halb⸗ ſchwergewicht gab es einen intereſſanten Kampf zwiſchen Schmidt(Hamburg) und dem techniſch beſſeren Henry Nielſen, der ſchließlich durch den Deutſchen ausge⸗ punktet wurde. Der Schwergewichtler Henry Lehmann war ten Hoff(Oldenburg) um mindeſtens eine Klaſſe unterlegen. Ten Hoff trieb ihn ſtändig mit ſchweren Schlägen durch den Ring, aber der bapfere Däne blieb ſtets auf den Beinen und gab ſich nur nach Punkten ge⸗ ſchlagen. Die Ergebniſſe der Prüfungskämpfe: Scholl 2(Wuppertal) beſ. Waßling(Oranienburg) durch Abbruch. 2. Runde: Scholl 2(Wuppertal) beſ. Arenz (Berlin) n. P. Jarchow(Hamburg)— Diekmann(Han⸗ nover) unentſchieden. Pepper(Dortmund) beſ. Wego (Düſſeldorf) n. P. Bauangarten(Hamburg) beſ. Kubiak (Herne) n. P. In vier Tagen zweimal K..-Sieger Amerikas neue Hoffnung in der Schwergewichtsklaſſe der Berufsboxer, Pat Comiskey hat in vier Tagen zwei entſcheidende Siege errungen. Nachdem der jetzt 18jährige Joe Hull für die Zeit auf die Bretter gelegt hatte, gewann er drei Tage ſpäter in Baltimore auch gegen Maynard Daniehs in der ſechſten Runde durch k. o. Pat Comiskey iſt als Berufsboxer bisher un⸗ geſchlagen und hat ſehr ſchnell Anſchluß an die Spitzen⸗ laſſe 2 Bemerkenswert iſt vor allem, daß er ſämtliche Kämpfe wit zwei Ausnahmen entſcheidend gewann. Kriegsmeiſterſchaften der badiſchen Freiſtilringer Am erſten Dezember⸗Sonntag wurden in der von jeher ſportfreudigen Stadt Lohr die Kriegsmeiſterſchaften des Gaues 14 Baden im Freiſtilringen ausgetragen. Die Ver⸗ anſtaltung hat klar und deutlich den Beweis erbracht, daß auch die Schwerathleten unſeres Grenzgaues ihren ſport⸗ lichen Uebungsbetrieb trotz Kriegszeiten in weiteſtgehen⸗ der Form aufrecht erhalten. Vormittags um 9 Uhr nahmen die Kämpfe im Sagle der Gambrinushalle ihren Anfang, nachdem Gaufachwart Widmaier(Karlsruhe) und der zum Heeresdienſt eingezogene Kreisfachwart des Kreiſes im „NSRe, Boeres aus Lahr, die in zu erwartender großer Zahl erſchienenen Ringer geprüft hatte. Insgeſamt 12 Wett⸗ kämpfer aus allen Teilen Badens nahmen an dieſen Kriegsmeiſterſchaften im Freiſtilringen teil. Beſonders ſtark waren die Mannheimer Vereine vertreten, die auch einen Hauptteil der Meiſter und Sieger ſtellten. Dank einer ſtaffelmeiſterſchaft 7. Jannar guten Vorbereitung durch dos Gaufachamt Schwerathletik und dem Athletikſportverein Germanio Lahr nahmen die Kämpfe, die ſich bis in die erſten Abendſtunden ausdehn⸗ ten, einen glatten und harmoniſchen Verlauf. In allen Klaſſen entwickelten ſich hochintereſſante Begegnungen und die Kriegsmeiſter mußten hart und verbircert um jeden Sieg kämpfen. Großartigen Sport boten die Paarungen in der Leichtgewichtsklaſſe, die zahlenmäßig und qualitativ die ſtärkſte Beſetzung aufwieſen. Vor der Siegerverkündigung richtete der Gaufachwart in ſeiner Shlußanſprache Dan⸗ kesworte an die Lahrer Stadtverwaltung und den AS Germania Lahr. Dieſe Kriegsmeiſterſchaften haben gezeigt, daß die Badener Schwerathleten ihren geliebten Sport pflegen und der Nachweis ſtärker nach vorwärts drängt. Dies geht auch daraus hervor, daß von den letztjährigen Meiſtern Kornmeier(St. Georgen) ſeinen Titel erfolg⸗ reich verteidigen konnte. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Kriegsmeiſter: Allraum(Sandhofen), 2. Müllich(KSV Wieſental), 3. Braun(GS Kuhbach). Federgewicht: Kriegsmeiſter: Schweikert(KSn Wieſen⸗ thal), 2. Jenne(Germania Karlsruhe), 3. Ambs(8SB Kolnau). Leichtgewicht: Kriegsmeiſter: Brunn(BSG Bopp u. Reuther, Mannheim), 2. Uhrig(Feudenheim). Welter⸗ gewicht: Heilig(KS Wieſenthal), 2. Baumer(KSB Kobnau). Mittelgewicht: Kriegsmeiſter: Kornmeier(St. Georgen), 2. Enders(Alemannio Kuhbach), 3. Weber (Heidelberg⸗Ziegelhauſen). Halbſchwergewicht: Ignor(Sand hoſen), 2. Haas(KS St. Georgenſ, 3. Weirich(BS Bopp u. Reuther, Mannheim). Schwergewicht: Kriegs⸗ meiſter: Weber(Vfc 86 Mannheim), 2. Rudolph(Feu⸗ denheim), 3. Kuppinger(KSV St. Georgen). Die weſentlichen Termine des Schwarzwälder Skilaufs Auch im Gau Baden ſind die Ziele der Erhaltung und Fortführung der körperlichen Ertüchtigung durch dießflege des Skilaufes in der Planung von Veranſtaltungen ver⸗ ſchiedener Art unterbaut. Noch liegt nicht alles feſt, die Frage der Ausbildungskurſe der Nachwuchsklaſſe, die Ende des letzten Winters ausgezeichnete Anſatzleiſtungen auf der 60⸗Meter⸗Schanze am Feldberg und in Abfahrts⸗ und Torlauf erbrachten, ſind noch in Bearbeitung und anderes mehr. Soweit nach den bisherigen Vorarbeiten ſich ein vor⸗ läufiges Bild über die weſentlichen Wettlauftermine ſchon geben läßt, kann mit folgenden Vorgängen gerechnet werden: 1. Meiſterſchaften im Gau Baden(zeitlich geordnet) Gan⸗ auf dem Schauinsland lin Terminaustauſch mit dem bisherigen Gaudauerlauf, der ſpäter gelegt iſt), Gaudauerlauf, 40 Kilometer, 21. Januar Schauinsland.—Feldberg—Schauinsland, Gaumeiſterſchaft in Langlauf und Sprunglauf 17. und 18. Februar in Hinter⸗ zarten(in Späterlegung gegen bisher), Gaumeiſterſchaft Abfahrtslauf und Torlauf 3. März Feldberg. 2. Internationale Feldbergwettkämpfe 23. und 24. März in Abfahrtslauf, Torlauf und Sprunglauf am Feloberg. 3. Kreismeiſterſchaften: Verteilt auf die Januarmitte, zeitlich geordnet: Kreismeiſterſchaft, Langlauf, Sprunglauf und Abfahrt, Torlauf, Kreis 9 13./14. Januar, in Wieden und Schönau, Langlauf, Sprunglauf Kreis 8 14. Januor Hinterzarten, Langlauf, 14 Kilometer, Kreis 2 14. Jonuar Weißer SteinKatzenbuckel, Langlauf, Sprunglauf und Abfahrt, Torlauf Kreis 5 13./14. Januar Wildbad, Lang⸗ lauf, Abfahrt, Torlauf, Kreis 3, 13./14. Januar Ruhe⸗ ſtein, Langlauf, Sprunglauf, Kreis 10, 13./14. Januar Schönwald, Langlauf, Sprunglauf, Kreis 7, 14. Januar Kniebis, Langlauf, 14 Kilometer, Kreis 11, 21. Januar Feldberg, Abfahrt, Torlauf, Kreis 7, A. Januar Schonach, Abfahrt, Torlauf, Kreis 10, 21. Januar Schonach⸗Rohr⸗ hardsberg, Abfahrt, Torlauf, Kreis 2, 21. Januar Hundseck, Abfahrt, Torlauf 25. Februar Kreis 11 Feloberg, Abfahrt, Dorlauf, Kreis 8, 25. Februar Neuſtaot. 4. Sonderveranſtaltungen Geitliche Reihenfolge!: Heraus⸗ forderungsſpringen 25. Dezember Schonach, Herausfor⸗ derungsſpringen 26. Dezember Schönwald, Springen Kirch⸗ waldſchanze 26. Dez. Hinterzarten, Abfahrtsläufe Bühler⸗ tal 26. Dez. Hundseck, Hochfirſtwettkämpfe(Abfahrt Sprunglauf) 31. Dez. Neuſtadt, Kohlhepp⸗Gedüchtnis⸗Lauf 4. Februar Furtwangen, Abfahrts⸗ und Torlauf am Blauen 11. Februar Badenweiler—Hochblauen, Kandelmett⸗ läufe 25. Februar Kandel—Waldkirch, Sprungläufe 3. März Oberkirch-Kniebis—Zuflucht, Blößling⸗Torlauf 3. März Bernau—Blößling, Leni⸗Wagner⸗Gedächtnislauf W. April Felöberg, Torlauf am Zaſtler 12. Mai Freiburg—Feloberg. Zu dieſen hauptſächlichen Läufen tritt eine aroße Angahl Wettkämpfe in den Vereinen, zwiſchen Vereinen von Nach⸗ barorten uſw., wo in wertvoller Kleinarbeit der ſportliche 9 der hämpferiſchen Gemeinſchaft weiter ausgebaut wi Box⸗Weltmeiſter Lon Ambers, der Titelhalter im Leicht⸗ gewicht, kam in Indianapolis zu einem Blitzſieg. Gegen Tiger Flowers gewann er in der erſten Runde ent⸗ ſcheidend. Einige bekannte Sportler ſind im Hofen der Ehe gelan⸗ det. Weltmeiſter und Olympiaſieger Sepp Manger hat ſich mit Frl. Trudl Robeller aus Starnberg vermählt und in Wien wurden die bekannte Eisläuferin Emmy Puzin⸗ ger und der Eishockey⸗Torwart Wurm ein Paar. Adolf Heuſer(Bonn), der deutſche Halbſchwergewichts⸗ meiſter, ſoll am 15. Dezember im Berliner Sportpalaſt gegen Italiens Mittel⸗ und Halbſchwergewichtsmeiſter Caſadei boxen. Jockey J. Raſtenberger wurde für das Rennjahr 1940 an den Rennſtall des Geſtüts Mydlinghoven verpflichtet, dem bereits J. Vinzenz als Leichtgewichtsreiter zur Ver⸗ fügung ſteht. Wie es geworden wäre Deutſchlands bi6f Vorbereitungen für die Winter⸗Olymp— 18 Nationen hatten bereits zugeſagt. Wie der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten bekannt gab, hat Deutſchland ſich gezwungen geſehen, den Auftrag auf Durchführung der 5. Olympiſchen Winderſpiele 1940 Garmiſch⸗Partenkirchen zurückzugeben. Der Direktor des Internationalen Olympiſchen Inſtituts, Carl Diem, gibbt hierzu im„NS.⸗Sport“ eine Ueberſicht über die groß⸗ zügigen Vorbereitungen, die das Reich für das Wellt⸗ treffen des Winterſports unternommen hatte, das vom 2. Februar 1940 an in zehntägigem Programm die Teil⸗ mehmer vereinen ſollte. 18 Nationen hatten bereits die Einladung zu den 5. Olympiſchen Winterſpielen ange⸗ nommen, und mit der Zuſage weiterer Völker durfte gerech⸗ net werden. Das zehntägige Programm enthielt die winter⸗ ſportlichen Kämpfe eimſchließlich des Skilauſes. Das viel⸗ umſtrittene Skilaufprogrammm wäre durchgeführt worden, denn wir hatten mehr als die Hälſte Stiammen, um den hierfür erfonderlichen außerordentbichen Skikongreß durch⸗ zuſetzen, und auf dieſem Skikongreß wäre die Mehrheit epdrückend geworden, denn einige Länder hatten zwar ihre Stimme nicht für den Kongreß, aber im Falle des Gelingens ihre Stimme für die Abhaltung der Kämpfe zugeſagt. Deutſchland hatte alle ſkilaufenden Nationen eingeladen, je nach Größe zwiſchen 20 und 100 Wettkämpfer zu entſenden, die ab ihrem Heümatort Gäſte des Reiches ſein ſollten. Wir hatben bereits Schüffsplätze ab Japan, Auſtvalien, USA. umd Kamada für dieſen Zweck belegt, Sollte es doch beine Skiwettkämpfe geben, danm ſollten die Sbilläufer am der in jedem Falle vorgeſehenen großen Kundgebung„Dag des Skilaufs“ teilnehmen, die für ſich etwas Einmaliges bedeutet hätte. Auf zehn Bahnen wären über 10 000 Läufer hierbei angetreten, in der letz⸗ ten Abteilung, nach der Ingend, den Frauem, dem Altem und dem Auslamd, die Beruſe zu Sbi: die Förſter, Zoll⸗ beamrbe, Sanitäter, Polizei und die Wehrmacht. Alle dieſe Gruppen wären in geſchloſſenem Block danm den Kreuzberg herabgefahren, eine berauſchende Sinfonie des Skibaufes. 5 Zuan Schluß ſeines Berichtes ſtellte Carl Diem feſt: Bleiben wird das Gefühl, daß wir auch dieſe ums unver⸗ mitbelt übertragene Aufgabe der Winterſpiele zupackend umd ſchöpferiſch gelöſt haben. Bleiben wird der olympiſche Standort Garmiſch⸗Partenkirchen und ſeine neue Sport⸗ ſtätte, die in ihrer Geſamtheit auf der Wellt nicht ihres⸗ gbeichen hat. Bleüben wird, wenn wieder Friede eintritt, die gaſtfreihe Ein ladung. Die großartigen neeuen Sport⸗ anlagen in Garmiſch⸗Partenkirchen werden mit der Inter⸗ nationalen Sportwoche vom 7. Januar bis 4. Februar 1940 in Betrieb genommem. Fedem Boxweltmeiſter nur ein Titel Die Neuyorker Boxkommiſſion wartet mit einer neuen Regelung hinſichtlich der Weltmeiſterſchaften auf. Danach ſoll es künftig jedem Boxer nur möglich ſeim, jeweils einen Weltmeiſtertitel zu habtem. Will er ſich in einer anderen Hlaſſe um den höchſten Titel bewerben, ſo muß er zunächſt ſeinen bisherigen Titel freiwillig zur Ver⸗ fügung ſtellen. Der Fall, daß ein Boxer wie Henry Armſtrong zeitweiſe Weltmeiſter in drei verſchiedenen Klaſſen war, wird ſich alſo nicht mehr wiederhoben. Aus dieſem Grunde wurde jetzt auch der zwiſchen den Tittel⸗ haltern im Leicht⸗ und Weltergewicht, Lou Ambers und Henry Axmſtrong abgeſchloſſene Weltmeiſterſchaftskampf um die Krone im Weltergewichtstitel verzichtet, kann er Ambers auf den Leichtgewichtstatel verzichtet, kann er um die Meiſterſchaft im Weltergewicht heraus⸗ ordern. Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten iſt zuſammen mit Dr. Carl Diem zu einem kurzen Aufenthalt in Grie⸗ chenland eingetvofſen. Die Reiſe gilt einem Beſuch der auf Wunſch des Führers in Olympia vorgenommenen Aus⸗ grabungen der Kempfſtätten der alten Olympiſchen Spiele. „Der deutſche Sportflieger“, Edgar Herfurth u. Co., Leipzig. Das November⸗Heft dieſer reichhaltigen Luftfahrt⸗ Zeitſchrift bringt eingangs von Mafor W. H. Cohrs in trefflichen Worten einen Vergleich des Auguſt 1914 mit dem September des Jahres 1939 und bezeugt damit, in welch unerſchütterlicher Treue das deutſche Volk zu ſeinem Führer ſteht. Die Unterſchiede in der Tätigkeit der Luft⸗ waffe während des Weltkrieges und heute weiß Baron von Locwenſtern ſehr intereſſant zu ſchildern, und nicht minder intereſſant iſt der Artikel von Fritz Philipps„Vom Moskau⸗ pakt bis Ankara“.“ W. Roßmann erzählt in packender Weiſe von dem großartigen Fliegerfilm„D III 88“, und Ober⸗ E Hans Rechenberg bringt den Schluß ſeines Erlebnisberichtes„Journaliſtenflug nach Rom via Madrid“. Eine beſondere Bereicherung erfährt das Heft durch die Bilderſeiten„Kennt ihr die Flugzeuge unſerer Feinde?“. Neben den ſtändig erſcheinenden Rubriken„Modellbauecke“, „Luftſahrt⸗Patentſchau“,„Induſtrie und Technik“ und„Was gibts Neues?“ ſowie dem Bericht vom Weltrekordflug der „Erla 5 D“ von Heinz Gabler, ſchließt das mit annähernd 100 Bildern verſehene Heft. Das Pichfige finden iſi jahwer Ein Liebesroman aus Rom Von Hans von Hülsen 11 Mit einer halbſtündigen Verſpätung erſchien Valentina im Hauſe Cavarelli um halb ſechs Uhr. Sie tranken auf der Terraſſe Tee und ſetzten ſich dann an den marmornen Kamin des Herrenzimmers, in dem ein kleines Feuer flackerte. Sor Mario konnte ſich nicht enthalten, mit einem ganz leiſen ironiſchen Unterton zu fragen, wie ihre geſchäftliche Beſprechung mit dem alten Herrn verlaufen ſei. Sie griff das Stichwort auf, und ehe der Commen⸗ datore ſich's verſah, war er tief in eine Unterhaltung verſtrickt, die ſich für ſeinen Geſchmack allzuſehr um Zahlen drehte. Aber es war ja wohl nur natürlich, daß Valentina Klarheit haben wollte über die Lage, die ſie erwartete. Am Lido hatte man davon nur in allgemeinen An⸗ deutungen geſprochen. So gab er bereitwillig Auskunft über den Stand ſeiner weitverzweigten Unternehmungen, des Bank⸗ hauſes Lavelli ſowohl als auch der Geſellſchaft, die ſich mit der Ausbeutung von Marmorbrüchen in Carrara beſchäftigte, über ſeine Beteiligung an den großen Hotels in Salſomaggiore und Fiuggi Monte, an der Spinnerei de Pretis in Mailand, über die Erträgniſſe ſeiner toskaniſchen und umbriſchen Wein⸗ berge, über das Aktienpaket der„Navigazione Adriatica!- Es waren ſtolze Zahlen, die er vor der aufmerk⸗ ſam lauſchenden Valentina aufmarſchieren ließ, ſie imponierten ihm ſelber, er berauſchte ſich an ihnen. Und wie ein dickes Ausrufungszeichen ſetzte er hin⸗ ter die lange, glänzende Bilanz die beſcheidene An⸗ merkung, daß er alles dies in nahezu zwanzigjähri⸗ ger Arbeit auf der Grundlage eines kleinen Kapitals von 10 000 Lire, das er von der Mutter ererbt, auf⸗ gebaut habe „Bravo, mein Freund!“ ſagte Valentina.„Es iſt ſchön für eine Frau, den Mann, den ſie liebt, auch bewundern zu oürfen.“ Hingeriſſen ergriff er ihre beiden Hände und hob ſie an die Lippen. „Und es iſt ein ſtolzes Gefühl für einen Mann, Valentina, für eine Frau arbeiten zu dürfen, die er liebt und bewundert.“ „Ich danke Ihnen!... Aber da wir ſchon einmal von dieſen Dingen reden: wir ſind uns doch darüber einig, daß wir einen Heiratskontrakt machen?“ Das Blut ſchoß ihm in die Wangen. „Einen Kontrakt? Ja, gewiß—. Das heißt, ich habe nie darüber nachgedacht...“ „Es iſt aber nökig, darüber nachzudenken, lieber Freund!... Sehen Sie, wenn wir auch nicht den äußerſten Fall ins Auge faſſen wollen, daß Ihnen etwas zuſtößt— Sie wiſſen, wie das Leben mir mit⸗ geſpielt hat... welche ſchlimmen Erfahrungen ich in meiner erſten Ehe gemacht habe... mit dieſem Mann, der ein Windbeutel war, wenn nichts Schlimmeres, und der mich um mein ganzes Erbe gebracht hat Verſtehen Sie doch, Cavarelli: ich kann mich auch nicht der entfernteſten Möglichkeit einer neuen Ent⸗ täuſchung ausſetzen...“ „Aber, um Gottes willen, Valentina— was reden Sie da?!“ rief Sor Mario emphatiſch und leicht ver⸗ ſtimmt aus.„Wo ſehen Sie auch nur die entfernteſte Möglichkeit?... Sie geben ihr Jawort einem Manne, der feſt entſchloſſen iſt, Sie auf den Händen zu tra⸗ gen... der für Sie arbeiten wird, ja, der für Sie betteln würde...“ „Was doch hoffentlich niemals nötig ſein wird?“ Valentina lachte ein Lachen, das ihm ein wenig hinterhältig vorkam. Er ſah ſie unſicheren Auges an. Sie fuhr fort:„Ich glaube Ihnen alles aufs Wort, mein Lieber, Selbſtverſtändlich. Aber ich bin froh, daß ich es mit einem Kaufmann zu tun habe, der für rein kaufmänniſche Erwägungen ein offenes Ohr hat Als Kaufmann wiſſen Sie beſſer als ich, wie es Unternehmungen wie den Ihren gehen kann— ganz unabhängig von Ihrer Tüchtigkeit, an die ich glaube und die ich bewundere. Es kann Rückſchläge geben, es kann Bankrotte geben— mein Gott, wir erleben das doch alle Tage, daß große Betriebe über Nacht zugrunde gehen, daß Leute, die heute ein Kröſus morgen nicht mehr tauſend Lire Kredit aben...“ Maris Cavarelli ſah ſie mit runden Augen an. So hatte noch niemand mit ihm geſprochen— ſeit langen 8 Jahren niemand. Die Möglichkeit, daß er einmal nicht mehr für tauſend Lire Kredit haben würde— er, der ſelber Kredite von vielen Hunderttauſenden vergab!— hatte noch niemand ins Auge zu faſſen gewagt!l... Er fühlte, wie eine große Ernüchterung ſich in ſeiner Seele ausbreitete Mehrere Minuten lang ſaß er ſtill in ſeinem Seſ⸗ ſel, ohne Antwort zu geben. Dann fragte er mit einer Stimme, die ihm ſonderbar heiſer und belegt er⸗ ſchien:„Alſo, welche Wünſche haben Sie, Valentina?“ Sie legte ihre Hand auf die ſeine, die bleich, ein wenig zu fett, aber ſorgfältig gepflegt auf der Lehne des Seſſels ruhte. „Sie bürfen mir nicht böſe ſein, mein Freund, ſicherlich, das dürfen Sie nicht. Nichts an meinen Worten darf Sie kränken. Es verbirgt ſich kein Miß⸗ trauen gegen Sie in ihnen, ſondern.... wie ſoll ich es ausdrücken... eine Angſt vor Schickſals⸗ ſchlägen, die Sie einer Frau in meiner Lage nach⸗ ſehen und zubilligen müſſen. Ich möchte wahrhaftig nicht noch einmal ſo da⸗ ſtehen, wie ich dageſtanden habe, als ich erfuhr, daß jener Elende, deſſen Name ich abgelegt habe wie ein beſchmutztes Kleid, mein geſamtes Vermögen durch⸗ gebracht hatte.. am Spieltiſch.., mit Weibern .... ach, erſparen Sie mir dieſe trüben Erinne⸗ rungen! Ich möchte unter allen Umſtänden geſichert ſein... was auch kommen mag.. Ich möchte—“ Sie hielt inne, denn Mario Cavarelli lag plötzlich vor ihr auf den Knien und ſchlang die Arme um ſie. „Valentina!“ rief er.„Warum quälen Sie mich ſo? Warum entweihen Sie das geliebte Bild, das ich von Ihnen in meinem Herzen trage? Warum beſudeln Sie unſere Liebe durch ſolche Erinnerun⸗ gen? Wiſſen Sie nicht, daß ich nur für Sie lebe, nur lebe und arbeite, um Ihnen das Leben zu einem Paradieſe zu machen? Daß ich keinen anderen Ge⸗ danken habe, als Sie zu erfreuen, zu ſchmücken, glücklich zu machen? Daß alles., was mein iſt, was ich mir erarbeitet habe, ebenſo auch Ihnen gehört? Was brauchen Sie Sicherheiten? Warum reden Sie von Sicherheiten, wo es ſich um das heiligſte aller Gefühle handelt, um Liebe, um grenzenloſes Vertrauen? Warum wollen Sie ſich nicht voll Ver⸗ trauen in meine Arme legen, die weit für Sie ge⸗ öffnet ſind? Die nur darauf warten, Sie zu um⸗ fangen? Die... oh gönnen Sie mir das Glück, das zu ſagen... nur auf ein Kind von Ihnen warten, um es ebenſo auf Händen zu tragen wie Sie ſelber, damit alles, was ich ſchaffe, einen Sinn bekommt!...“ Er hob die Augen zu ihr auf, Er ſah ſie lächeln, und— ſonderbar! ihn fror in tieſſter Seele bei dieſem Lächeln Sanft machte ſie ſeine Hände los, die ſie um⸗ klammert hielten. „Aber, caro... das habe ich ja gar nicht gewußt, datz Sie ein ſolcher Enthuſiaſt ſindl Sogar ein Kind wollen Sie haben? Und vielleicht gar mehrere Kinder?“ „Ja!“ vief er, indem er ſich ein wenig ſchwer⸗ fällig erhob.„Mehrere Kinder! Was wäre denn ſonſt der Sinn der Ehe?“ Er preßte die Lider über die Augen, das Lächeln in dem unbewegten Geſicht da vor ihm tat ihm weh, er dachte an den kleinen Beppo und die kleine Rinotta und fühlte ſein Herz von einem warmen Strom überfluten Valentina ſagte nichts. Sie ſah an ihm vorbei, in die Flamme des Kamins, deren glühendes Holz⸗ ſkelett langſam zuſammenſank. „Laſſen Sie uns vernünftig ſein, lieber Freund“, begann ſie endlich.„Ob wir Kinder haben werden, das liegt nicht bei uns. Es ſtünde meiner Meinung nach traurig um eine Ehe, wenn ſie ihren Sinn nicht in ſich ſelber trüge, ſondern nur in den Kin⸗ dern, die aus ihr hervorgehen. Aber, wie geſagt, laſſen wir das— überlaſſen wir das der Zukunft. Setzen Sie ſich wieder zu mir, ſeien wir vernünftig.“ Mario Cavarelli ließ ſich in ſeinem Seſſel nieder. Er ſchlug die Beine übereinander, daß der Reflex des Feuers auf den Spitzen ſeiner neuen Lackſchuhe tanzte. Er fühlte ſich ſo leer. Mechaniſch ſagte er:„Ich hatte niemals an etwas derurtiges gedacht, aber ich verſtehe nun, daß Sie daran denken, Valentina. Sagen Sie mir alſo, bitte, Ihre Wünſche. Ich meine für den Ehekontrakt.“ Valentina ſah ihm ins Geſicht. Sie ſpürte, wie kühl die Worte von ſeinen Lippen tropften. Sie ſpürte auch, daß ſeine Gedanken gar nicht bei ihr waren. „Nein, liebſter Freund“, ſagte ſie.„Nicht jetzt. Ich fühle, die Stunde iſt ungünſtig. Was 1 ſagen mag, es wird Ihnen mißfallen, Sie werden ſich in einer inneren Abwehr dagegen befinden, die eine redliche Verſtändigung nicht zuläßt ortſetzung folgt) Neue Maunheimer Zeitung 5. Seite/ Nummer 407 70 9 Die ſchöne Barbara „Ihr Andenken wird den 4. Dec. gefeyret“ „St. Barbara, eine Jung⸗Frau und Märtyrerin unter der Regierung Kayſers Maximiani, war von vornehmen heydͤniſchen Eltern zu Nicomedia geboh⸗ ren. Sie war von ſonderbahrer Schönheit, weswegen ſie ihr Vater Namens Dioscorus, der ein grauſamer Mann war, in einen Thurm verſchloß, in welcher Einſamkeit ſie die Eitelkeit derer Götzen zu Hertzen zog, ſich zu dem wahren GOTT bekehrte und, als ſie ihr Vater mit einem vornehmen Mann verhey⸗ raten wollte, ſolches ausſchlug und ſich vor eine Chriſtin bekannte. Ja, ſie verſteckte ſich auf einem Berg, ward aber von ihrem Vater wider gefunden, der ſie deswegen grauſam prügelte, auch als ſie den wahren Glauben zu bekennen nicht abließ, ſie dem Richter übergab und von ihm verurteilt, mit deſſen Erlaubniß von eigenem Vater enthauptet war, den aber, als er wider nach Hauſe kehren wollte, der Blitz ſo rein aufzehrte, daß nicht ein Stäubgen von ihm übrig blieb. Ihr Andencken wird den 4. De⸗ eember gefeyret.“ Dies— ſo nachzuleſen in einem vergilbten Le⸗ xikon von 1730— die Leidensgeſchichte der ſchönen „Jungfrau und Märtyrerin“. Daß ſich die Männer der Artillerie dem frommen Mädchen Barbara als ihrer Schutzheiligen verſchworen haben, daß ſie ſie anrufen:„Heilige Barbara, hilf in der Not, ſchenk uns den Sieg, den Feinden Tod“ iſt bekannt. Stil⸗ ler aber iſt es um die Zuneigung der Bergleute, Grubenarbeiter und Glöckner geblieben. Denn auch ſie haben ſich ſeit undenklichen eiten die ſchöne Barbara zur Schutzheiligen auserſehen. Um ihr ein das Wohlbefinden ſteigern Nerven kräftigen durch— Blutbe⸗ ſchaffenheit, lebhafte Schlackenausſcheidung, gute Verdauung und Darmtätigkeit. Heidekraft, d. ſeit Za.bekannt. MineralſalzKr uter⸗ pulver, wird tagtäglich von vielen gelobt.— Erhältlich in Apotheken, Drogerien und Reformhäuſern. 9 1 ackung Heidekratt .80, Doppel⸗Packung 3,30(Pulver oder letten). Seelenopfer zu bringen. ſtellen ſie nachts für die „Bergmannl“ Speiſe und Trank auf den Tiſch. Eins aber iſt allen, auch den bärtigſten Männern unter Barbaras Jüngern, gemeinſam: der Glaube an die Wunderkraft jener Birken⸗ oder Kirſch⸗ baumzweige, die man an ihrem Gedenktag— am beſten zur Zeit des Veſperläutens oder in aller Frühe— ins Waſſer ſtellt. Zu Weihnachten wer⸗ den ſie grünen und blühen. Das bringt Glück und Liebe. Und wer könnte die nicht gebrauchen?! z Ein Tauſendmark⸗Gewinn fiſchte ſich im Kaffee Wien ein Gefreiter der Luftwaffe aus dem Vorrat des grauen Glücksmannes. Der Gefreite war am Tag zuvor von der Front auf Urlaub gekommen und wollte auch mal ausgehen. Und ſchon erwiſchte er das große Glück. * Geſchenkſendungen aus dem Ausland. Fiſche und Fiſchwaren, die bis zu einer Menge von 5 Kilo⸗ gramm Reingewicht aus dem politiſchen Ausland im Perſonenverkehr oder nachweislich als Geſchenk im Poſt⸗ und Frachtverkehr eingeführt werden, können im Haushalt des Einführenden oder des Empfängers verbraucht werden. Blick auf Ludwigshafen: CcRukuexSεε unc CcRullieoung Offene Worte zur Gegenwartslage Mit dem Zeigefinger gehen wir Punkt für Punkt die Kleiderkarte durch, die in einigen Tagen in aller Hände ſein wird. Wir zählen nach, ob denn auch alles ſtimmt und ob wir die uns zu⸗ ſtehenden Punkte beiſammen haben. Und dann ver⸗ miſſen wir einen Punkt der ja auch zur Bekleidung gehört, die Fußbekleidung nämlich, deren Re⸗ gelung noch nicht erledigt werden konnte. Dieſe Regelung ſtößt auf 6 Deutſchland braucht mehr Leder als es hervorbrin⸗ gen kann. Der Bedarf an Leder war in den letzten ahren gewaltig angewachſen. Die Wehrmacht rauchte Stiefel und Lederzeug und legte Reſerven an, die heute gut gebraucht werden. Nach der Wie⸗ dereinſchaltung der arbeitslos Geweſenen wurden viel mehr Schuhe gekauft als je zuror. Durch die Rückkehr der Oſtmark und des Sudetenlandes in das Reich entſtand ein erklecklicher Mehrbedarf. Dieſe Mehranforderungen konnten befriedigt wer⸗ den. Wir Schuhkäufer haben gar nichts davon ge⸗ wußt, daß in aller Stille eine Bewirtſchaftung der Ledererzeugung eingerichtet wurde. Jeder bekam ſeine Schuhe und Sohlen nach Wunſch, und damit baſta. Mehr brauchten wir nicht zu wiſſen. Mit dem Beginn des Krieges fielen die Häutetransporte aus Ueberſee aus, und nun müſſen wir mit dem auskommen was in Deutſchland ſelbſt erzeugt wird. Die anfallenden Ledermengen müſſen auf das ſorg⸗ fältigſte eingeteilt werden. Viele Teilhaber wollen da berückſichtigt ſein. Die Wehrmacht zuerst Die Wehrmacht hat ſelbſtverſtändlich den Vorrang. Nur von gut ausgerüſteten Sol⸗ daten ſind höchſte Leiſtungen zu erwarten, wie wir ſie in dem Blitzfeldgug gegen Polen erlebten. Nicht zuletzt ſind es die großen Marſchleiſtungen geweſen, die zum Siege beigetragen haben. Deshalb ſteht denn auch an oberſter Stelle der Bedarfsdeckungs⸗ liſte der Marſchſtiefel des Musketiers und alle die anderen Dinge aus Leder, die zum„eiſernen“ Be⸗ ſtand des Soldaten gehören. Die In duſtrie muß Treibriemen, Lederdichtungen und dergleichen haben, um arbeiten zu können. Ein Teil der Induſtrie arbeitet für die Ausfuhr, die wir aufrecht erhalten müſſen, um lebenswichtige Güter dafür hereinzu⸗ bekommen. Und dann erſt kann die Deckung des zivilen Bedarfs in Angriff genommen werden. Arbeits- u. Kinderschuhe bevorzugt Nach Lage der Dinge kann nur der echte und wirklich dringliche Bedarf berückſichtigt werden. Man iſt von der Ueberlegung ausgegangen, daß große Teile der Bevölkerung ſich in Friedenszeiten aus⸗ reichend mit Schuhwerk verſorgt haben. Es würde weder der Notwendigkeit noch der Billigkeit ent⸗ ſprechen, dieſen Kreiſen durch Einführung des Punktſyſtems für Schuhe weitere Bezugsmöglich⸗ keiten einzuräumen. Deshalb iſt das Syſtem der Bezugsſcheine für Schuhwerk beibehal⸗ ten worden, das man nicht nach ſeinen Anlauf⸗ ſchwierigkeiten und Uebergangserſcheinungen be⸗ urteilen darf. Im Dezember konnte die bisherige Monatsquote für Straßenſchuhe verdoppelt, für Hausſchuhe vervierfacht werden. Künftighin wird Schwierigkeiten. der Bedarf an Arbeitsſchuhen und Kinder⸗ ſchuhen beſſer berückſichtigt werden können, zu⸗ mal dann, wenn der an manchen örtlichen Stellen organiſierte Kinderſchuhaustauſch ſich wei⸗ terhin entlaſtend auswirkt. Unangemeſſene Anſprüche können nicht erfüllt werden. Jeder muß ſein Schuhwerk beſtens pfle⸗ gen und darf es nicht verkommen laſſen. Solange ausbeſſerungsfähiges Schuhwerk vorhanden iſt, gibt es keine neuen Schuhe. Und dann die Reparaturen Damit wäre die Frage der Schuhrepara⸗ turen angeſchnitten. Man kann ruhig darüber ſprechen. Bei den Schuhmachern haben ſich die Re⸗ paraturen nicht zulest deshalb gehäuft, weil nun mit einem Male alle reparaturbedürftigen Schuhe angeliefert wurden, die unter anderen Umſtänden durch neues Schuhwerk erſetzt worden wären. Auch das ſind Uebergangserſcheinungen. Man ſtöre die Schuhmachermeiſter und ihre Geſellen durch Nach⸗ fragen möglichſt wenig, um ſo eher können ſie ihre Reparaturen zu Ende führen. Durch das Drängeln entſtehen nur Verzögerungen, beſonders dann, wenn die Drängeleien in unzweckmäßigen Formen erfol⸗ gen. Es hat keinen Zweck, ein Ultimatum„binnen drei Tagen“ zu ſtellen. Der echte und dringliche Be⸗ darf ſoll auch hier zuerſt befriedigt werden. Neue Werkstoffe Zur Beſchleunigung wird weiter beitragen, daß eine Sondermonatsquote an Leder zur Verfügung geſtellt iſt und daß die Reichsſtélle für Lederwirt⸗ ſchaft wie auch der Reichsinnungsmeiſter für das Schuhmacherhandwerk Richtlinien über die ſparſame und zweckmäßige Verwendung von Leder bei der Beſohlung herausgegeben haben. Eine ganz beſon⸗ dere Erleichterung auf dem Gebiete des Beſohlungs⸗ materials wird aber durch den Einſatz von Werk⸗ ſtoffen erreicht werden. Es handelt ſich hierbei um ſorgfältig erprobtes Material, das teils auf Buna⸗ und Regeneratbaſis, teils auf Lederfaſerbaſis bereits im Frieden in erheblichem Umfange hergeſtellt und mit beſtem Erfolg ſowohl bei der Neuherſtellung von Schuhen, als auch bei ihrer Ausbeſſerung verwandt wurde. Dieſes Material hat natürlich jetzt im Kriege außerordentliche Bedentung gewonnen, vor allem deshalb, weil es geeignet iſt, das in ſtarkem Maße mangels Einfuhr fehlende Bodenleder, d. h. Sohl⸗ leder zu erſetzen. Mit den auf dieſe Weiſe anfallen⸗ den Mengen wird nicht nur ein Teil des Bedarfs an neuen Schuhen, ſondern auch der weitaus größte Bedarf an Beſohlmaterial in abſehbarer Zeit gedeckt werden können. Die Ausſichten ſind alſo hier durch⸗ aus optimiſtiſch zu beurteilen, und es iſt kein Anlaß vorhanden, ſich dieſerhalb zu beunruhigen. Werden dieſe Maßnahmen durch die Bevölkerung unterſtützt, insbeſondere dadurch, daß ſie das vorhan⸗ dene Schuhmaterial pflegt, daß ſie bei der Beſohlung von Schuhen keine unangemeſſenen Anſprüche ſtellt und ſich insbeſondere bei Auftreten zeitweiliger Ver⸗ knappung diſzipliniert zeigt, ſo liegt darin ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unſeres wirtſchaft⸗ lichen Abwehrkampfes. ————————— Lokalſchau des„Geflügelzuchtvereins Almen“ und des „Taubenzuchtvereins“ Mannheim Am Sonntag, dem 3. Dezember, hielt der Ge⸗ flügelzuchtverein„Almen“ gemeinſam mit dem „Taubenzuchtverein“ Mannheim im Saale der „Krone“⸗Neckarau eine Lokalſchau ab. Zu derſelben waren rund 210 Hühner und Tau⸗ ben gebracht worden. Die Ausſtellungleitung hatte Herr Windiſch, Preisrichter waren für Geflügel Schwitzgöbel, Lu.⸗Fieſenheim, für Tauben Steffan, Lampertheim und Friedrich, Neuenſtadt. Bei den Hühnern waren die wirtſchaftlichen Italiener vorwiegend; außerdem konnte man Suf⸗ ſex, Rhodeländer und Leghorn weiß erblicken. Die Zwerghühner waren mit nur zwei Raſſen vertreten, — Rheinländer ſchwarz und Wyandotten warz. 935 An Tauben waren zu ſehen Altdeutſche, Fran⸗ zöſiſche, Weißplatten und Brünnerkröpfer, dazu kamen noch Deutſche Schautauben. Show⸗Homer und Südd. Schildtauben.„Vorzügliche“ Erfolge konnte Lahr mit Altdſch. Kröpfer für ſich buchen. Den Reichsfachſchafts⸗Ehrenpreis konnten bei den Hüy⸗ nern Windiſch, Italiener goldfbg. Henne; bei den Tauben Diſſinger, Deutſche Schautauben, erwerben. Die Reichsfachſchafts⸗Zuſchlaapreiſe erhielten: Kup⸗ ferſchmidt, Suſſer⸗Henne, Lahr, Altd. Kröyfer. der⸗ ſelbe junior, Weißplatten⸗Kröpfer und Diſſinger, Dtſch. Schautauben. Außer dieſen kamen noch acht„Ehrenpreiſe“ zur Verteilung; dieſelben konnten ſich. Frau Kupfer⸗ ſchmidt, Rhodeländer⸗Henne. Hönninger, Italiener goldfbg. Henne, Rupy. Italiener ſchwarzer Hahn, Lahr, Show⸗Homer. Ullrich. Schildtauben und mit Diſch Schautauben, Ludäſcher, Mitſch und Leyr holen.—mann. au Hohes Alter. Herr Emil Egner, T 3, 4, be⸗ geht am 5. Dezember ſeinen 89. Geburtstag. Unſeren herzlichen Glückwunſchl Reges Kulturleben links des Rheins Auftakt zu den Morgenkonzerten des Stamitz-Orcheſters * Lubwigshafen, 3. Dezember. In weiterer Erfüllung des bekannten kulturellen Kriegsauftrags der deutſchen Stadtverwaltungen eröffnete am erſten Adventſonntag unſere Chemie⸗ Metropole die Reihe der Morgenkonzerte des neugegründeten Stamitz⸗QOuartetts. In der Beſetzung Günther Weigmann, Fritz Brendel, Anton Deubler und Kurt⸗Hagen Friedrich hat es ſich ſchon kürzlich im Stadtratsſaal recht gut einge⸗ führt. Diesmal verſuchte man den Saal im dritten Stock des ehemaligen Stadthauſes Nord. Denis⸗ ſtraße, als Stätte intimen i Akuſtiſch eignet er ſich allerdings noch weniger als etwa der ſonſt ſehr anſprechende Feſtſaal in der früheren Reichsbahndirektion. Erfreulich groß war der Kreis der Hörer, die der Einladung des Oberbürgermeiſters Dr. Stolleis gefolgt waren, darunter die muſikaliſchen Leiter des Saarpfalz⸗Orcheſters und viele andere Freunde der edlen Kammermuſik. Begonnen wurde mit dem Mozartſchen Streich⸗ quartett Nr. 1 in G⸗Dur(Köchelverzeichnis Nr. 387), das Joh. Haydn gewidmet iſt, deſſen kontrapunktiſche Streichquartette den jungen Mozart zum eignen Kammermuſizierens. Komponieren anregten. Beſonders wirkungsvoll arbeiteten die vier Künſtler die dynamiſchen Fein⸗ heiten des Menuett heraus. Mit edler Kantilene und in prächtigem Zuſammenklang geſtalteten ſie das Andante nach. Entzückend friſch und lebensfroh erklang das Finale. Zum Schluß gab es das zweite Streichquartett des Brahmſchen opus 51(a⸗Moll). Eine ganz andere Welt tat ſich hier den Hörern auf, erheblich rauher, herber, ſpröder und ſchwerer zugänglich. Und doch erfüllt ſie ein ſtarkes, leidenſchaftlich bewegtes Herz. Die Wiedergabe ſtattete das Andante moderato ſtellenweiſe faſt mit orcheſtraler Klangfülle aus und ließ auch im„Quaſi⸗menuetto⸗ moderato“⸗Satz Brahms' Geſicht deutlichſt erkennbar werden. Dem Quartett dankte zum Schluß herzlichſter Beifall. Ungefähr zur ſelben Stunde las für das Volks⸗ bildungswerk Fred Kieling im Geſellſchafts⸗ haus über„Spießer und Helden“ Arbeiten, Erzäh⸗ lungen und Anekboten von Wilhelm Raabe, Wil⸗ helm Buſch Paul Ernſt, Theodor Fontane, Wilhelm Schäfer und Heinrich von Kleiſt. 8 50 9 br. Fritz Haubold Reichsindegziffer für die Lebens⸗ haltungstoſten im November Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungs⸗ koſten ſtellt ſich für den Durchſchnitt des Monats Nopember 1939 auf 126,1(1913/14— 100). Sie hat gegenüber dem Vormonat(125,8) um 0,2 v. H. an⸗ gezogen. Die Indexziffer für Ernährung hat ſich von 121,7 auf 122,2( 0,4 v..) erhöht. Hauptſächlich aus jahreszeitlichen Gründen zogen zum Teil die Preiſe für Obſt und Gemüſe an; ferner traten für Eier um die Monatsmitte die höheren Winterpreiſe in Kraſt. Dagegen haben ſich die Preiſe für Weizen⸗ kleingebäck auf Grund der Neuregelung der Stück⸗ preiſe und ⸗gewichte im Durchſchnitt ermäßigt. Bei der Berechnung der Indexziffer für die Nahrungs⸗ mittelpreiſe wurde ebenſo wie im Vormonat von der tatſächlichen Verſorgungsanlage ausgegangen, d. h. es wurden die Nahrungsmittel berückſichtigt, die im November unter Zuteilung oder frei zu kaufen waren. Die Indexziffer für Bekleidung hat ſich von 133,7 auf 134,1( 0,3 v..) erhöht. Die Indexziffer für Heizung und Beleuchtung ſtellt ſich für No⸗ vember auf 125,4(Vormonat 125,3) und die Index⸗ ziffer für„Verſchiedenes“ auf 142,1(Vormonat 142,0); beide Indexziffern ſind gegenüber dem Vor⸗ monat kaum verändert( 0,1 v..). Die Index⸗ ziffer für Wohnung(121,2) iſt gleichgeblieben. hhea haſe, dieſer Einfaltspinſel Lebt- abgeſchnitten ⸗ von der Inſel, Daß dͤir's nicht gehe wie herrn haſe, Steck in die Feitung deine Naſe! Scugkis MASCHNEN, RECHEN-“ SaseMiten 9629EN Verven: Schmemen Kostenlos erhalten Sie das interessante, farbig illustr. Bu Schmerz“, ein Wegweiser für Gesunde und Kranke, Wer will zur Kriegsmarine? Geſuche nur an das Wehrbezirkskommando Trotz wiederholte Bekanntgabe werden immer noch Geſuche zum Eintritt in die Krieasmarine an obere Kommandobehörden, Parteiſtellen. uſw. ge⸗ richtet. Hierdurch tritt eine unnötige Verzögerung in der Bearbeitung ein. Das Oberkommando der Kriegsmarine gibt daher nachſtehend bekannt: 1. Geſuche um Einſtellung in die Kriegsmarine als längerdienender Soldat ſind nur an das Wehr⸗ bezirkskommando zu richten, das für den dauernden Wohnſitz des Antrageſtellers zuſtändig iſt. 2. Die Kriegsmarine nimmt nur ſolche Frei⸗ willigen an, die bei Dienſtantritt mindeſtens 17 Jahre alt ſind; ſie ſollen in der Regel nicht älter als 25 Jahre ſein. Gemuſtert, aber noch nicht aus⸗ gehobene Dienſtpflichtige können ſich freiwillig zum Eintritt in die Kriegsmarine melden, ſofern ſie dieſen Alterbedingungen entſprechen. 3. Für das Einſtellungsgeſuch iſt ein„Melde⸗ vordurck für die Einſtellung als Freiwilliger in die Wehrmacht“ zu benutzen. Dem Meldevordruck iſt ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf und ein„Frage⸗ bogen für Freiwillige der Kriegsmarine“ ausgefüllt beizufügen; Meldevordrucke und Fragebogen ſind bei den Wehrmeldeämtern und polizeilichen Melde⸗ behörden erhältlich. 4. Wer bei einer beſtimmten Laufbahn eingeſtellt werden möchte, kann das im Meldevordruck au⸗ 7 275 Der Wunſch wird nach Möglichkeit—— ichtigt. 5. Einſtellungsgeſuche können jederzeit eingereicht werden. Eine Meldefriſt beſteht nicht. * Die Zahne riobptiq piſegen! Chlorodont Wirkt abends am besten Studienförderung an der Städtiſchen Ingenienrſchul⸗ Auf Grund zahlreicher Anfragen an die Studen⸗ tenführung der Städtiſchen Ingenieurſchule, ſieht ſich die Studentenführung der Ingenieurſchule ver⸗ anlaßt, auf dieſes Thema etwas näher einzugehen und folgendes darzulegen: Aufgabe der Studienförderung iſt, an den deut⸗ ſchen Fachſchulen jungen, nationalſozialiſtiſchen Kräften. die beſondere Leiſtungen und Begabungen aufweiſen. ohne Rüchſicht auf Herkommen und wirt⸗ ſchaftliche Kraft den Zugang zur Fachſchule und die Durchführung ihres Studiums zu ermöglichen. Vorausſetzung für die Aufnahme in die Förderung iſt nationalſozialiſtiſche Geſinnung, fachliche Fähig⸗ keit, wirtſchaftliche Bedürftigkeit und volle körper⸗ liche und geiſtige Geſundheit. Das Studentenwerk iſt keine Wohlfahrtseinrich⸗ tung, die ſich von caritativen Grundſätzen beſtim⸗ men läßt, ſondern eine Notwendigkeit für Partei und Staat zur Heranbildung und Erhaltung eines raſſiſch wertrollen und in der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung feſt verankerten Nachwuchſes, der in der Lage iſt, im Studium und im Berufe Höchſt⸗ leiſtungen zu vollbringen. Ausgehend von dem Gedanken, daß die Partei Willensträger des Volkes iſt und die Einrichtungen des Stagtes dem Volksganzen zu dienen haben iſt die NSDAP und ihr berufener Vertreter an den Hoch⸗ und Fachſchulen, der ND⸗Studentenbund, für die Beachtung der Grundſätze unſerer Bewegung in der Ausleſe und Förderung mitverantwortlich und mitbeſtimmend. Für die Studierenden aus den freigemachten Ge⸗ bieten wird heute in beſonderem Maße geſorgt, die⸗ ſelben können an den Fachſchulen im Reichsgebiet mit der Unterſtützung des Reichsſtudentenwerkes ihr Studium fortſetzen und beenden. Die Förderung ge⸗ ſchieht in der Weiſe, daß dem Studienrenden nicht nur ein Lebensminimum gewährt, ſondern bei ein⸗ facher Lebenshaltuna auch ein ernſtes Studium ge⸗ ſichert wird. Es ſei darauf hingewieſen, daß die Studienför⸗ derung des Reichsſtudentenwerkes neben dem als geſonderte Einrichtung be⸗ ſteht. Kriegswinterkülfe Lotterie u ecler. Gie„ 1 ſchioindn Sotorliger Gewinnenischeid Togal ist hervorragend bewährt bei Rheuma Nerven· und Ischias Kopischmerz Hexenschuß Erkältungen Unzähligen haben Togal. Tabletten rasche Hilſe gebracht. Die hervorragende Wirkung des Togal ist von Arzten u. Klinikenseit25Jahren bestãtigt. Keine unangenehmen Nebenwirkungen. Haben auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute einen Versuch— aber nehmen Sie nur Togal! 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Anzugeben gegen Vor keinem Feind wird Oeutſchland kapitulieren. Ein Bolk hilft ſich ſelbſt. Darum opfere für das Uriegs⸗Whw. ———————————————— 6. Seite/ Nummer 497 Neue Mannheimer Zeitung Montag, 4. Dezember 1939 HAMoEIS- URD WIRTSCHNETS-TEITURG Uneinheiiliche Kursbewegung Leichie Besserungen bei geringem Geschäfi Berlin, 4. Dezember. Zu Beginn der neuen Woche war die Kursbewegung an den Aktienmärkten uneinheitlich. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe überwogen jedoch leichte Beſſerungen. Das Geſchäft war wenig umfangreich. Von der Bankenkundſchaft waren wieder einige Kaufaufträge eingegangen. Andererſeits zeigte ſich verſchiedentlich Verkaufsneigung, namentlich ſeitens des Berufshandels. Am Moutaumarkt gewannen Klöckner 74 v.., Hoeſch, die ausſchließlich Dividende gehandelt wurden, ſtiegen um erwähnen ſind noch von Tetilwerten Bemberg mit plus 75 und Bremer Wolle mit plus 1, andererſeits Stöhr mit minus 1 v. H. Bei den Papier⸗ und Zellſtoffanteilen lagen Waldhof um/ und Aſchaffenburger um 1 v. H. gedrückt, während Feldmühle um 1½ v. H. heraufgeſetzt wurden. Im letztgenannten Ausmaße feſter lagen ferner am Banken⸗ markt Bank für Bauinduſirie. Hotelbetrieb u. Weſtdeutſche Kaufhof ſtizgen um je 1 v. H. Im variablen Rentenverkehr wurde eine Notiz für die Altbeſitzanleihe nicht feſtgeſetzt. Die Kurstaxe lautete aus⸗ ſchließlich Ziehung auf 136% bis. Die Gemeindeumſchul⸗ Baden erhäli ein eĩgenes Bezirkswirischafisami Durch die Verordnung über die Wärtſchaftsverwaltung vom 27. Auguſt war, wie bekannt, für den größten Teil des badiſchen Landes das beim württembergiſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſter in Stuttgart errichtete Bezirkswirtſchafts⸗ amt zuſtändig. Eine im Reichsgeſetzblatt veröffentlichte Aenderung dieſer Verordnung gibt bekannt, daß nunmehr für dieſe badiſchen Gebietsteile dem Badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter in Karlsruhe ein eigenes Wirt⸗ ſchaftsamt zur Verfügung ſtehht. Ebenſo wird ein eigener Führungsſtab Wirtſchaſt gebildet. Mit der Errichtung eines badiſchen Bezirkswirtſchaftsamtes iſt ein Wunſch der badiſchen Regierung erfüllt, hinter dem geſchloſſen die badiſche Wirtſchaft ſtand. Das badiſche Bezirkswirtſchaftsamt wird nicht als neue Behörde errichtet, ſondern unmittelbar und eng in das badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium als Unter⸗ abteilung der durch den Oberregierungsrat Stöckin⸗ würzegehalt von weniger als 9 und mehr als 10,3 v. H. 30. Nopember Bier mit einem Stammwürzegehalt von we⸗ punkt dürfen Brauereien und Biergroßverteiler an Klein⸗ herigen Beſchaffenheit nur in dem Umfange liefern, als der eines badiſchen Bezirkswirtſchaftsaurtes erwachſen, wer⸗ den die vertrauensvolle Zuſammenarbeit des Miniſte⸗ riums mit der badiſchen Grenzlandwirtſchaft und ihren Organiſationen nur noch verſtärken. & Verbot der Herſtellung von Bieren mit einem Stamm⸗ Brauereien und Bierroßverteilern iſt verboten, nach dem niger als 9 und mehr als 10,3 v. H. in den Verkehr zu bringen. Brauereien und Biergroßverteiler, die am 30. No⸗ vember noch über Beſtände au Voll⸗ und Starkbier ver⸗ fügen, können dieſes Bier bis zum 31. Dezember an ihre eigenen ſtändigen Kunden abſetzen. Bis zu dieſem Zeit⸗ verteiler und Gaſtwirte Voll⸗ und Starkbier in der bis⸗ einzelne Abnehmer zur normalen Bedarfsdeckung ſeines Betriebes bis einſchließlich 31. Dezember benötigt. Am 1. Januar noch vorhandene Beſtände an Voll⸗ und Stark⸗ bier in der bisherigen Beſchaffenheit dürfen nur mit Ge⸗ nehmigung des Vorſitzenden der Hauptvereinigung in den Verkehr gebracht werden. Den Beſtimmungen unterliegen 0,57 v.., Mannesmann und Verein. Stahlwerke waren oliep mit 935 0 ger geleiteten Wirtſchaftsabteilung dieſes Miniſteriums nicht Einfachbier und Biere, die gemäß Bierſteuergeſetz VCVWCVSCECVVECECCCCXCVTVCECEVCVTTVVVCVVCVGCEVVVVVTGGEVGEVGUGVGSGGGGGGGGGGGAGAGAGGGEARRAARSR 5 eingebaut. Der Leiter der Wirtſchaftsabteilung iſt zu⸗ zugelaſſen ſind. Das gleiche ailt für Bier, das ausgefübrt Genußſcheine 1 und Rheinbraun 1 v. H. Von chemiſchen 1 N19. gleich auch Leiter des Führungsſtabes Wirtſchaft. Für die 9 8— Vorſitzende der Hauptvereinigung nichts Werten blieben Farben mit 160 unverändert. Goldſchmidt erer Rückſch⸗ in. 2 4 Leitung der Geſchäftsabteilung„Bezirkswirtſchaftsamt“ iſt, andere mmt. wurden um 74 v. H. heraufgeſetzt, während Schering 7 v. H. Dezember, 99,90. Januar 99,50—55 Februar 99,5—0, wie 88 Br. Maier 1. u0 ge⸗* Schütze Ac Gietzerei und Maſchinenfabrik, Ludwigs⸗ einbüßten. Von Gummi⸗ und Linoleumwerten gaben Conti⸗ Gummi 1 v. H. nach. Am Elektroaktienmarkt fielen Lah⸗ meyer durch eine Steigerung um 2 v. H. auf. Schuckert ſtellten ſich 5 v. H. höher, während AEG 9s und Siemens 17% v. H. verloren. „Verſorgungsanteile lagen überwiegend gebeſſert, ſo Bekula um 7, RWé um 1 und Reag um 17½ v. H. Rück⸗ gängig waren E Schleſien um 7 v. H. Durch feſte Hal⸗ kung waren Maſchinenbauwerte gekennzeichnet, Hier ſtie⸗ gen Rheinmetall Borſig um 7, Demag um 7. Berliner Maſchinen um 1 und Deutſche Waffen um 1/4 v. H. Zu Geld- und Devisenmarkt Berlin, 4. Dez. Am Geldmarkt wurden die Sätze für Blankotagesgeld um auf 2/6 bis 296 v. H. ermäßiet. Bon Valuten errechneten ſich der holländiſche Gulden mit 1925, der Belga mit 41,20 und der Schweizer Franken wit 65,92. Diskont: Reichsbauk 4, Sombard 5, Privat 2 v.§. März 99,30—35. April und Mai je 99,20—25 Im Verlaufe waren die Aktienmäkte bei weiter ruhigem Geſchäft durch kleinſte Veränderungen gekennzeichnet, wo⸗ bei ſich Gewinn und Verluſte ungefähr die Waage hielten. Stärker rückläufig waren lediglich Schering(minus 1) und Waldhof(minus 1½1 v..) Reichsaltbeſitz wurden im Ver⸗ laufe ausſchließlich Ziehung mit 136 bewertet. Am Kaſſenrentenmarkt blieben Pfandbriefe beachtet, Li⸗ quidationspfandbriefe meiſt behauptet. Kommunal⸗Obliga⸗ tionen und Stodtanleihen logen ſtill. Dekoſama J gewannen Dekoſama II v. H. Prowinzanleihen waren gehalten. Staats⸗ und Länderanleihen wenig verändert. Für Reichs⸗ anleihen herrſchte ein ſtetiger Grundton. Induſtrie⸗Ob⸗ Lagen ſtill. Beedeutende Veränderungen traten wicht ein. Der Privatdiskontſatz wurde bei 276 v. H. beſaſſen. Hauptverſammlung der Neckar AG Stuttgart. In der HV vertraten elf Aktionäre ein AK von 21 890 500 4. Die Anträge betrafen den Jahresabſchluß zum 31. Dezember 1988 und wurden einſtimmig genehmigt. In den Auſſichtsrat wurde Oberregierungsrat Dr. Max Fetzer zugewählt. Strombaudirektor Becker berichtete über den Stand der nommen, der den badiſchen Wirtſchaftskreiſen aus ſeiner Tätigkeit beim Bezirkswirbſchaftsamt in Stuttgart bekannt geworden iſt. Die neuen Aufgaben, die dem Badiſchem Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium aus der Errichtung hafen⸗Oggersheim. Die Aktionäre werden zu der auf Dienstag, 19. Dezember, vormittags in den Geſchäfts⸗ räumen der Kölſch⸗Fölzer⸗Werke AG in Siegen ſtattfin⸗ denden HV eingeladen, in der der Geſchäftsbericht für 1988/39 gegeben werden wird. ſdlick aut Ludwigshafen „Herrenloſe Eheringe“ Wer verlor ſein Gebiß und ſeinen Wellenſittich? h. Ludwigshafen, 4. Dezember. Eine aufſchlußreiche Katalogiſierung der Vergeßlichkeiten des Alltags bedeutet auch die jüngſte„Verluſtliſte“, die das Fundbüro des Polizeipräſidiums, Wittels⸗ bachſtraße 3, Zimm. 17, ſoeben ausgibt. Von den Empfangs⸗ berechtigten können— gegen gehörigen Nachweis natürlich abgeholt werden: Geldbeutel mit kleineren und größeren Geldbeträgen, loſes Geld, ebenfalls in kleineren und größe⸗ geordweter Suttor über Ertaß einer Satzung betr. Be⸗ nutzung des Städtiſchen Viehhofs Ludwigshafen a. Rh., über Einführung des Schlachthofzwangs für gewerbliche Schlochtungen in den neuen Stadtteilen und endlich über die Verpflichtung zur Anmeldung freier Wohnungen und Wohnräume(Wohnungsauſſicht). Fauulbuuae Oil Aumtlich in Rm. Dis⸗4. Dezember 2 Dezember Bauarbeiten am Neckarkanal, wobei er noch mitteilte, daß kont man de ierigkeiten in der Bauausführung durch die ren Sorten, Brillen, Eheringe Damen⸗ und Herren⸗ eeeen 8 25— See en er Arbeiter 0 Armbanduhren, eine Herren⸗Taſchenuhr, Füllfederhalter, Annahme-Anterſuchungen der SS fagenan. 18.730 18770[ 18,730 18,770 nen konnte. Ekwa die Hälfte der erforderlichen Geiamtzahl eine Mappe mit Schreibzeug, Hausſchuhe, Damen⸗ und Am Dienstag, 5. Dezember, werden um 9 Uhr in der Axgentinien 18.-Peſo 0,573 0,577 0,573/ 0,577 von Arbeitskräften habe man dadurch bebommen. Zum Herxenſchuhe. Damen⸗ und Herrenmäntel, Regenumhänge, Klingenteich⸗Turnhalle in Heidelbera unter⸗ Auſtralien 1 rril Fil.„)).702.008 7,702/ 8,008 Schluß bemerkt er, daß der in Ausſicht genommene Zeit⸗ Facken für Damen und Herren, Arbeitskleider, Damen⸗ ſucht: e en een de. e. Aiten, Eingee un esen Serecr,(. Pegecge, geg, Sirrert u. ge, Scgtgeieetern er 34 3„ 9 nämli Bielfa 5 5 8 5 Sae e en 3047/ 6[304 055 Banawsführüna Pielleicht mich könne. und Damenhüte, Woll⸗ und Steppdecken, verſchiebene Päck. ⸗Ergänzungsamt aufgeſordert wurden. Bewerber, —— 4305 46,7s[4805, 48,15 wozu ſodann der Auſſichtsratsvorſitzer ausführte, man werde chen mit Stoff und Wäſche, Handtaſchen, Aktentaſchen mit die ihre Bewerbungsunterlagen im Beſis baben, kon⸗ England 13„ 2 9,7400.700 9,7400 9,760 mit allen Kräften daran arbeiten, daß das Ziel, den Kanal⸗ und ohne Inhalt, Damen⸗ und Herren⸗Regenſchirme, eine nen ebenfalls zu der Unterſuchung erſcheinen, wobei die Sſtland i00eſtnKr.. 4½/[62,440, 62,560[2440 62,560 bau bis 1944 bis Stuttgart fortzuführen, bei einigermaßen Motorradtaſche, eine Werkzeugtaſche, ein Schalthebel für Bewerbungspapiere abzugeben ſind 7 günſtiger werdenden Vorausſetzungen ſchlieblich doch er⸗ W e 550 5 2. Bewerber aus der SA für die„⸗Totenkopf⸗Bataillone. Fankreich r. 4—2²⁰ 526 10 erd ne. Autoheber mit Kurbel, ein zwei⸗ f— 8 800 e FS reiPtClekrizitats⸗20 vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frank⸗ rädriger Handkarren⸗ Schlüſſel. eine Gitarre, ein Kinder⸗ 9 eaere FN runTeheran) 100 E. 14.28 14,30 14.28 14.30 furt a. M. In der Aufſichtsratsſitzung der Clektrißitäts⸗ wagen, Roller, Rollſchuhe, ein Gebiß, zwei Wellen⸗ tung aus den Jahrgängen 1921 und 1922). sland. 100 isl. Kr. 57%[ 38,31[38,3) 38,31[ 38,30 A vorm. W. Lahmeyer& Co. Frankfurt a.., wurden ſittiche uſw. uſw. e, e S ceken ene eſeör e) ger ümot Ker Wieder Langemarckſtudium apan en 5*.— 6 30. Juni abgelaufene ſchäftsjahr 1938/39 genehmigt. Der N Zanabe“ 1b0ar) 833 4— Reingewinn einſchließlich Vortrag aus dem Vorjahr be⸗ Feuer in Mundenheimer Bauernhof 1˖ 9 deib —— 5/ 48,75 48,85 48,75 48,85 0 5²⁵ 068 15 4⁵0 0 A. 22. 51080 in Erutevorräte wurden ein Raub der Flammen n Heidelberg i. 100Si—. 41,04 42.02 41,94 42,02 Frankfurt a. M. wird vorgeſchlagen. hieraus wieder 8 6 8 e, ehede e. Partelen R 2½.] 56,50, 507 50.59 56,71* Leipziger Frühjahrsmeſſe international. Trotz des Erntevorräte wie Heu, Klee und Karatoffeln zum die feierliche Eröffnung des Lehrganges Heidel⸗ Portugal 100 Eskudo%9,991.109 9,.0910 9,109 Krieges wird die Leipziger Frühjahrsmeſſe, die unter allen Opfer fielen. Der Schaden beträgt etwa 20 000 Mark. berg 1939 des Langemarckſtudiums der Reichs⸗ Rumänien 100Le 3½% 3 7 Umſtänden vom 3. bis 10. März ſtattfindet, wieder ihren Die Urſache des Feuers iſt auf einen ſchadhaften Kamin ſtudentenführung durch Reichsſtudentenführer Dr. Scheel 1% 00 inbernationalen Charakter wahren. Aus den neutralen EE Durch das raſche Eingreifen der Fener⸗ ſtatt. en en 4 25,010 25,00 Ländern hat bereits eine große Zahl von Kaufleuten ihre 15 Uebergzeiſen eroen 50 auf— Stowatei 100 Kronen.50 5,00[8,59 8000 Abſicht, die Meſſe zu beſuchen, zum Ausdruck gebracht. Um kamen nicht n 5 Perſonen oder Tiere Eine Rotbuche unter Naturſchutz geſtellt. Durch eine Sie. 1640 168. 070 d bieſen Nanſchen Rechnarg n emen werden Kenegn⸗ 9 5CC Bier ünd. 5 ſelbſ⸗ nd Schifffach⸗ ſchaſtte⸗ ei än⸗ die gro⸗ de links am Schloßgarteneingang unter 4—35 2 207 55 geſellſchaften und Schiffahrtsgeſellſchaſten zahlreicher Län 5 0 5 ——— 1Gobpehe ,919/.021 06,919 0,921 der wieder Vergünſtigungen für die Reiſe nach Leipzig K6 9 1 71— 5 10 E 8 5—.—— 5 8 Ber Staalen Dollar.691/.495 491.495 gewähren. Zuſagen liegen bereits vor aus Belgien, Eſt⸗ Dam arnßen auf dem ſchmalen Lobſteinſchen Gartengrunoſtück zwi⸗ 5 Die mit einem*) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. band, Finnland, Italien, Jugoſhawien, Lettland, Litauen und den Niederlanden, Rumänien und der Schweiz. Sitzungsſaal des Stadthauſes Süd berichtet Oberbürger⸗ meiſter Dr Stolleis über verſchiedene Maßnahmen auf dem Gebiete der Kriegswirtſchaft. Ferner referiert Bei⸗ ſchen der Treppe des Kurzen Buckels und der Schloßgarten⸗ mauer, wo zuletzt im Sommer das Kaſſengebäude der Reichsfeſtſpiele ſtand. Versteigerung —— IIIIE des gesamten Inventars des Gasthauses Theständier! K 1 10 9 4 8 8 twas Neues für die lugend- Mein lieber Mann, unser guter Vater Zur Mozarthalle“ N 5, 12 Billi 0 wegen Aufgabe des Betriebes. 0 Letzte zwei 8 Schlafzimmer m. Matratzen, Kiſſen, Decken u. Leinenzeug, 9 5 6 1 1 K. 51 12 Einzelſchlafzimmer komplett, Einzelbetten komplett, 0 Huno Märchen-Vorstellungen elektr. Krupp⸗Regiſtrierkaſſe für drei Bedienungen, Diensta 6 7 g. 5. Dez., nachm. 2 Uhr elektr. Waſchanlage, Kupfer, mit Motor und Trockenanlage, . IIng- Marke Mohnen Müllheim. ar. Eisſchrank, Radio mit Laut⸗ ſer. 295.—— ſprecher, elektriſches Klavier, Hupfeld, mit Rollen, Kaffee⸗ 43* 9 8 4 maſchine mit Filter, Orig. Schwabenland, elektr. 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