———————— Erſcheinungsweiſe: Wochentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl Poſtbeſ.⸗Gebühr Hierzu 36 Pſa Beſtellaeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12. Kronprinzen · ſtraße 42. Schwetzinger Stratze 44 Meerſeldſtraße 19. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 55 W Oppauer Str 8. Se Freiburger Str 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25.( d kolgend Monat erfolgen rut Manuhehner Seilun Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim * Eimewrels 10 pig- Keine Gewähr an beſonderen Plätzen Gerichtsſtand Mannheinn. 150. Jahrgang Mittwoch, 6. Dezember 1939 Nummer 499 Englische Ssabotagealkte in Rumänien 4 Rumäniens Iieferungen an beutsthland sollen vemindert werden Brennende Oelauellen Eine ganze Serie von Bränden auf den rumäniſchen Oelfeldern dnb. Bukareſt, 6. Dezember. Ganz Bukareſt iſt in ſtarker Erreguna über eine Exploſion, die ſich am Montagabend in der Oel⸗ raffinerie„Orion“ in Ploeſti ereignet hat. Das Feuer, das am Dienstagmorgen gelöſcht werden konnte, iſt bereits der vierte Brand, der ſich inner⸗ halb kurzer Zeit im Oelgebiet von Ploeſti ereignet hat. Die„Orion“ iſt eine engliſche Raſfinerie. Sie gehört der Geſellſchaft„Unires“, deren Kapital ſaſt ern in engliſchen Händen iſt. Rundherum liegen ie bedeutendſten in nicht engliſchen Händen befind⸗ lichen Petroleumaulagen Rumäniens. Beinahe hätte die Anlage der„Aſtra Romana“ Feuer gefangen, wenn nicht dank der Aufmerkſamkeit der Werkfener⸗ wehr ſofort Alarm geſchlagen worden wäre. Die Zeitungen teilen auf Grund eines amtlichen Hin⸗ weiſes als Urſache der Exploſion mit, daß im Motorenſaal durch Funkenflug leicht entzündbare Stoffe in Brand geraten ſeien. Am Londoner Gängelband: Frankreichs wirlſchaftlich Die allgemeine Ueberzeugung in Bukareſt iſt jedoch, daß man es mit einem engliſchen Sabotage⸗ akt zu tun hat, der um ſo unauffälliger erfolgen konnte, als die Engländer die alleinigen Herren der Raffinerie ſind. Trotz aller Maßnahmen der rumä⸗ niſchen Regierung iſt das Petroleumgebiet voll ver⸗ dächtiger Geſtalten, denen von den eugliſchen In⸗ genienren bereitwilligſt Unterſchlupf gewährt wird. Eine wirkſame Kontrolle über die Sicherheit dieſes Gebietes iſt daher unmöglich. Mit einem Sabotageakt würden die Engländer konſequent dieſelben Wege beſchreiten, die ſie im Weltkriege gegangen ſind. Sie wollen auſcheinend verhindern, daß Rumänien ſeinen vertraglichen Ver⸗ pflichtungen gegenüber Deutſchland nachkommt. In dieſes Bild paßt auch das kürzlich vorgekommene Schiffsunglück, bei dem 100 Tonnen Retrolenm in die Donan floſſen, ſowie zwei Eiſenbahnunglücke, bei denen in jedem Falle Petroleum waggons entgleiſten und explodierten. — Schon wieder ein Brand! (Eigener Drahtbericht) Ep. Bukareſt, 6. Dezember. „Nachdem kaum der Rieſenbrand von Ploeſti ge⸗ löſcht iſt, ereignete ſich am das fünfte Brandunglück innerhalb kurzer Zeit in der rumäni⸗ ſchen Petroleuminduſtrie. Diesmal wurde die Petroleumraffinerie Apollon Petrol in Targoriſto heimgeſucht. Das Feuer eutſtand in der Vaſelindeſtillation. Ein neuerbauter Gebäude⸗ teil wurde vollkommen zerſtört. Zwei Waggon Vaſeline und zweieinhalb Waggon Dieſelöl wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden wird auf vier Millionen Lei geſchätzt. Als Urſache des Brandes wird Selbſtentzündung des Vaſelins angegeben. Die zuſtändigen Stellen halten es jedoch nicht für ansgeſchloen, daß Brand⸗ ſtiftung vorliegt. Eine Sonderkommiſſion iſt mit den Unterſuchungen an Ort und Stelle beſchäftigt. Beſuch des eſtniſchen Oberbeſehlshabers in Mos⸗ kan. Auf Einladung der Sowjetregierung begab ſich der Oberbefehlshaber der eſtniſchen Armee, General Laidoner, aus Anlaß des Abſchluſſes des Beiſtands⸗ paktes zwiſchen der UdSSq und Eſtland in Beglei⸗ tung von zwei Ofſizieren nach Moskau. eVerſklavungenn England Die Beſyrechungen Sir John Simons in Varis- Reſiloſe Abhängigmachung der jranzöſiſchen Wieiſchaft von England (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 6. Dezember. Von der Oeffentlichkeit beinahe unbemerkt hat ſich der Beſuch des engliſchen Schatzkauzlers Sir John Simon in Paris vollzogen. Die Be⸗ ſprechungen, die er mit dem franzöſiſchen Finanz⸗ miniſter Reynaud gehabt hat, verdienen größte Beachtung, da ſie einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Wege der wirtſchaſtlichen Um⸗ klammerung Frankreichs durch England darſtel⸗ len. Im„Daily Telegraph“ meldet Pertinax, daß eine„gemeinſame Front für finanzielle Operationen im Ausland“ abgemacht worden ſei, insbeſondere— ſo fügt Pertinax hinzu— würden alle Anleihen und Kreditoperationen gemeinſam vorgenommen werden. Ferner wür⸗ den über die Währungspolitik zwiſchen Frank⸗ reich und England regelmäßige Berakungen ſtattfinden und ichließlich werde der franzöſiſche Franken praktiſch an das engliſche Pfund ange⸗ hängt werden. Dieſe Meldung iſt nahezu das einzige. was bis⸗ her in der engliſchen Preſſe zu den Beſprechungen erſchienen iſt. Dagegen vermitteln aber die eng⸗ liſchen Zeitſchriften wertvolle Andeutungen über die Hintergründe der finanziellen Zuſammenarbeit zwiſchen England und Frankreich. Die engliſche Wirtſchaftswochenſchrift„Economiſt“ weiſt darauf hin, daß bei der kürzlich geregelten gemeinſamen enaliſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsführung auf der Liſte der gemeinſamen Ausſchüſſe ein wichtiger Aus⸗ ſchuß fehle, nämlich der Finanzausſchuß. Dieſer werde in Kürze ebenfalls geſchaffen werden. Als weitere Maßnahme, nachdem ſich die mirtſchaftliche Zuſommenarbeit eingeſpielt hat, empfiehlt die Zeit⸗ ſchrift eine Zollunion zwiſchen Enaland und Frankreich ſomie die Einrichtuna einer ge⸗ meinfamen Treuhänderſchaft für die Verwolturg der Koſonien. In einer Bemerkung des„Spectator“ zu dieſem letzten Thema wifd aber vorſichtigerweiſe hinzugefügt, daß es den engliſchen Dominien notür⸗ lich freiſtehen müſſe, ob ſie einer ſolchen Wirtſchafts⸗ föderation beitreten wollen oder nicht. Man gewinnt den Eindruck, daß die Engländer an die in der Ferne liegenden Zollunionpläne, die Reynaud zuerſt aufgeworfen hat, nur zurückhaltend berangehen, da es ihnen viel mehr auf näherliegende Ziele ankommt. nämſich auf die Ausbeutung der franzöſiſchen Wirtſchaftsreſerve für die engliſche Kriegsführung. Der„Spectator“ veröffentlicht einen Artikel über die Wirtſchaftsſtärke Frankreichs. Frankveich wird dorin dos wirtſchaftlich beſtholan⸗ cierteſte induſtrielle Land Europas genannt. Der „Eeonomiſt“ weiſt vielſagend darauf hin, daß Frank⸗ reich ſicherlich viel mehr Gold beſitzt als England. Keine beſonderen Ereigniſſe (Funkmeldung der NMz3.) + Berlin, 6. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Keine beſonderen Ereigniſſe. Wenn das franzöſiſche Gold und die engliſchen Auslandspapiere in einen Topf geworfen wür⸗ den, dann werde man einen Fonds mit der aſtronomiſchen Zifſer von 200 Milliarden Fran⸗ ken zur Verfügung haben. England ſcheint— heißt es im„Economiſt“ weiter — die wirtſchaftliche und finanzielle Kraft Frank⸗ reichs nicht genügend zu würdigen. In„New Sta⸗ tesman and Nation“ wird die Frage aufgeworfen, ob die landwirtſchaſtliche Erzeugungskraft Frank⸗ reich„genügend zum gemeinſamen Nutzen ausge⸗ nützt werde“. Die Zeitſchrift empfiehlt die Beſeiti⸗ gung engliſcher Landwirtſchaftszölle zugunſten Frankreichs. Alle drei zitierten Zeitſchriften unter⸗ ſtreichen außerdem das Intereſſe. das England an der Aufrechterhaltung der franzöſiſchen Währung hat, und verbergen hinter dieſem Hinweis nur müh⸗ ſam daß es das Beſtreben Englands iſt, Frankreich in gleicher Weiſe für die Verteidigung des eng⸗ liſchen Pfundes zu intereſſieren. Aus dieſen Aus⸗ führungen der Wochenzeitſchriften, die offenherziger als die Tageszeitungen ſind. geht hervor wie ſehr Englaud mit begehrlichen — 5 nach Fraukreich und deſſen Schätzen hin⸗ lickt. Eine aktuelle Gedenkfeier Sir John Simons Beruhigungspillen dib. London, 5. Dzember. Der engliſche Schatzkanzler Sir John Simon hielt geſtern über den franzöſiſchen Rundfunk eine An⸗ ſprache an das franzöſiſche Volk, in der Fvankreich eine neue Beruhigungspille verabreicht wird. Simon erklärte, das bisherige britiſche Expeditionskorps ſei nur eine Vorhut, weitere Truppen würden ſol⸗ gen. Außerdem baue England eine enorme Luftflotte. Dann ging Simon auf die Finanzlage der Alliierten ein und erklärte, in der Hauptfrage ſei zwiſchen England und Frankreich bereits eine Verſtändigung erzielt worden. Schließlich ſprach er über die Maginot⸗Linie, die er ein Bollwerk der Freiheit Europas nannte. Alle demo⸗ kratiſchen Länder Europas müßten Frankreich da⸗ für dankbar ſein, daß Frankreich fünf Millionen Mann für die Verteidigung der Freiheit Europas auf die Beine geſtellt habe. Paris feiert Richelien als„ſeinen Mann“ Die Wiederherſtellung der Rheingrenze“— Frankreichs wirkliches Kriegsziel (Drahtbericht unſ. Berner Vertreters) — Bern, 6. Dezember. Die Stimmen in Frankreich, die nicht mehr und nicht weniger als die Rheingrenze von Deutſchland verlangen, werden immer lauter, ſo laut, daß ſich nun auch die„Gazette de Lauſanne“ im Leitartikel damit befaſſen muß, der natürlich von einem in Pa⸗ ris lebenden Journaliſten geſchrieben wurde. Der Aufſatz gipfelt wie ſo viele andere unter mehr als fadenſcheinigen hiſtoriſchen Betrachtungen darin, daß nur die Rheinbarriere den Frieden Europas garantieren könne. Um dieſen Gedanken in Frankreich populär zu machen, hat nun auch die jährlich ſtattfindende Meſſe für den Kardinalherzog von Richelieu unter beſon⸗ derem Aufwand in Paris ſtattgefunden. Die Pro⸗ feſſoren der Sorbonne waren in ihren ſcharlachroten goldbetreßten Talaren neben einem Kardinal, einer ganzen Reihe von Politikern, Diplomaten und Offi⸗ zieren erſchienen. Dieſe große Feier für den Mann, der die Vernichtungspolitik gegen Deutſchland in Frankreich zuerſt gepredigt hat, ſpricht für ſich ſelbſt. Kein Wunder alſo, daß die Pariſer Preſſe großes Aufſehen davon macht und, wie der„Jour“ feſtſtellt, daß Richelien ein Vorgänger der Maginotlinie ge⸗ weſen ſei. Es gelte auch heute noch, ſo meint das Blatt, die chriſtliche Ziviliſation gegen die Bar⸗ barei der germaniſchen Wälder zu ver⸗ teidigen. An dieſem Beiſpiel ſieht man, wie ſehr Frankreich von Tag zu Tag verbohrter wird, um ſich ſchließlich in allerwildeſter und niedrigſter Kriegshetze zu ver⸗ lieren. England hat Arbeitskoſe— Frankreich ſucht Arbeiter (Drahtbericht unſeres Berner Korreſpondenten) — Bern. 6. Dezember. Die Schwierigkeiten, die Frankxeich mit der Be⸗ ſchaffung der notwendigſten Arbeitskräfte zur Auf⸗ rechterhaltung der nattonalen Produttion hat, ſind noch immer nicht überwunden. Bekanntlich hat ſich der Miniſterpräſident Daladier mehrſach dazu ent⸗ ſchließen müſſen, ganze Gruppen länaſt eingezogener Soldaten wenigſtens zeitweiſe zu entlaſſen, damit die Ernte nicht auf dem Halm blieb und manche Fabrik nicht ihre Tore ſchließen mußte. All das hat aber noch nicht recht gewirkt. So wurde nunmeür im Arbeitsminiſterium ein Generalſekretariat für Mobiliſierung der Arbeitskräfte ge⸗ ſchaffen. Dieſe Stelle ſoll nun verſuchen, mit ordnender Hand die Fehlerguellen auszuſchalten und für eine dringend⸗notwendige Hebung der Proouk⸗ tion zu ſorgen. Die Anwerbuna und Verteilung von Arbeitskräften ſoll ebenſo von dieſer Stelle erfolgen wie die Aushebung von Arbeitskräften nach dem Dienſtpflichtgeſetz. Auf letztem Wege werden in erſchreckendem Maße kleine ſelbſtändige Handwerker in der franzöſiſchen Provinz, die nicht militärpflichtig ſind, nun„mobiliſiert“, um in den Rüſtungsbetrieben Dienſt zu tun. So geht es nicht! * Mannheim, 6. Dezember. Wäre die Situation nicht zu tragiſch, dann könnte man es faſt amüſant finden, wie die Bemühungen der Londoner und Pariſer Regierungen immer wieder um die Frage: wie ſage ich es meinem Kinde? kreiſen. Wie bringe ich meine Völker zu der Ueber⸗ zeugung, daß der Krieg, in den wir ſie geführt haben, wirklich ein hiſtoriſch notwendiger Krieg iſt, daß die Ziele, für die er geführt wird und für die das junge Blut Englands und Frankreichs vergoſſen werden ſoll, wirklich lebenswichtige Ziele nicht nur für einige um den eigenen Nachruhm beſorgte Diplomaten, ſondern für das ganze Volk ſind? Wie erkläre ich meinen Völkern die bisherige Paſſivität in der franzöſiſch⸗engliſchen Kriegführung und welche Hoffnungen kann ich in den müder werdenden Geiſtern neu entzünden? Für Frankreich hat ſich dieſer Tage Daladier „in einer Rundfunkanſprache mit dieſer Frage ab⸗ gequält. Er hat verſucht, ſeinem Volke klarzumachen, daß dieſer Krieg für Frankreich lebensnotwendig ſei, weil er durch eine unmittelbare Bedrohung Frankreichs ausgelöſt worden ſeil Denn jedermann, ſo ſagte der Miniſterpräſident ungefähr, hätte er⸗ kennen müſſen, daß nach der Tſchecho⸗Slowakei, nach Polen nunmehr Frankreich„an der Reihe geweſen wäre.“ Wieſo das jedermann erkennen könnte, hat er freilich nicht geſagt, konnte er auch nicht gut ſagen, da ja ſchließlich umgekehrt jedermann weiß, daß Frankreich von Deutſchland die Garantie eines ewi⸗ gen Friedens und die Garantie einer ewigen Grenze in der Taſche hatte. Daladier mußte alſo, um ſeinem Volke den Krieg, in dem Frankreichs wackere Poilus wieder einmal zur höheren Ehre Englands ſterben dürfen, plauſſbel zu machen, zu einer offenen und noch dazu dummen Lüge ſeine Zuflucht nehmen. Es war ihm freilich auch ſicherlich ſelbſt nicht recht wohl dabei. Er verſuchte daher weiter die alten franzöſiſchen Ideale der Demokratte und der Menſchlichkeit und der Gerechtigkeit— in Verſailles haben wir Deutſche leider nichts davon gemerkt!— zu beſchwören, im franzöſiſchen Volke alſo wieder die alte Vorſtellung zu wecken, es müſſe auf den Spitzen ſeiner Bajonette eine miſſionariſche Menſch⸗ heitsmiſſion um die Erde tragen. Aber mit ſolchen Vorſtellungen konnte man wohl den revolutionären Fanatismus der großen Revolution zum kriege⸗ riſchen Chauvinismus umwandeln, aber ſeither iſt das franzöſiſche Volk und die franzöſiſche Revo⸗ lution alt, müde und verbraucht geworden. Und die Vorſtellung, für antiquierte Revolutions⸗Schlagworte, die die übrige Welt längſt abgeſchrieben hat, ver⸗ bluten zu dürfen, dürfte dem Poilu das Sterben nicht leichter machen. 8 Für Daladier ſelbſt war auch dieſe Schlagwort⸗ rhetorik nur das Sprungbrett, um zu den fransbſi⸗ ſchen Kriegszielen zu kommen, um dem fran⸗ zöſiſchen Volke klarzumachen, daß um der Gerech⸗ tigkeit uſw. willen Oeſterreich, die Tſchecho⸗Slowakei und Polen wieder hergeſtellt werden müßten und in Deutſchland eine Regierung geſchaffen werden müßte, zu der man„Vertrauen haben könne“— natürlich ſoviel Vertrauen, wie zu der Regierung Ebert⸗ Scheidemann, die man damals in Paris für ſo ver⸗ trauenswürdig hielt, das ſchmachvollſte Friedens⸗ diktat entgegenzunehmen, das die ganze politiſche Ge⸗ ſchichte kennt.. Daladier hat nur eine Frage unbe⸗ antwortet gelaſſen: wie er zu dieſem Frieden kommen will. Er hat ſich wohlweislich geſcheut, ſeinem Volke und der franzöſiſchen Armee zu ſagen, daß dieſe Kriegsziele ja nicht von ſelbſt den Fran⸗ zoſen und Engländern entgegenwachſen, ſondern daß -ſie einem Gegner abgerungen weroen müßten, der ſie ſich ganz ſicher nicht ohne den Preis von Millionen engliſcher und framzöſiſcher Toten abkaufen laſſen würde. Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat da⸗ von geſchwiegen, wie überhaupt das Kennzeichen der ganzen Kriegszieldiskuſſion der Entente darin liegt, daß man zwar die Ziele eifrig diskutiert, aber nicht die Wege, die zu dieſem Ziele führen ſollen. Dieſes Manko iſt zwar nicht Daladier aber ſeinem engliſchen Kollegen im Londoner Außenminiſterium, Herrn Halifax, aufgefallen. Er hat daher geſtern im Oberhaus ſich bemüßigt gefühlt, dem engliſchen Volke auch etwas von den Vorſtellungen zu verraten, die man ſich in England nicht nur über das Kriegssiel ſondern über das Kriegsende macht. Er iſt dabei auf eine glänzende Idee verfallen. Von einer dunklen Ahnung erfaßt, daß nach allen vorliegenden Anzeichen zwar kein militäriſcher Sieg der Verbündeten, aber viel eher ein ſolcher ihres deutſchen Gegners zu er⸗ warten ſei, hat Lord Haliſax ſich darauf beſonnen, daß man ja nicht nur Generäle ſondern auch Diplo⸗ maten habe. Er hat mit anderen Worten wieder ein⸗ 9 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfenntg, 7d m breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familten⸗ und cleinanzetaen ermäßtate Grundpreiſe. Allaemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. und für fernmündlich erteilte Aufträge dem Vertreter des„Telegraaſ“ die, weiterhin hofften, 2. Seite/ Nummer 499 Neue Mannheimer Zeitung Mittwoch, 6. Dezember 1989 mal in Konferenzplänen gemacht. Natürlich nicht in dem Sinne, als ob er nun an eine Konferenz gedacht hätte, auf der zwiſchen Deutſchland und ſeinen Gegnern der Friede frei ausgehandelt werden ſollte. Nein, ſoweit iſt England bei allen Genickſchlägen, die es erhalten hat, noch nicht, iſt weniaſtens ſeine Regierung noch nicht, es dem Volke einzugeſtehen. Die Konferenz, an die Herr Halifax dachte, ſoll ſozuſagen eine Konferenz der„braven Mächte“ ſein, der Mächte, die in ihrer Geſchichte niemals Gewalt angewandt, niemals ihr Wort gebrochen, niemals gegen den Geiſt der Gerechtigkeit und der Menſch⸗ lichkeit verſtoßen haben— natürlich müßte England dabei mit Fug und Recht der Vorſitz zufallen! Dieſe Mächte ſollten den Frieden unter ſich ausmachen. Deutſchland könnte dann freilich,„wenn es Beweiſe gegeben hätte, daß es Vertrauen verdiente“ hinzu⸗ gezogen werden! Da kann man auch bloß ſagen: wie ſich der kleine Moritz Krieg und Frieden vor⸗ ſtellt! Herr Halifax mag ſich im Bewußtſein der militäriſchen Schwäche ſeines Landes an ſolchen Konferenzplänen begeiſtern ſoviel er will. Uns Deutſche intereſſiert daran nur eines: England hat alle deutſchen Verhandlungs⸗ und Verſtändigungs⸗ bemühungen zutrückgewieſen, als es noch Zeit ge⸗ weſen wäre, dieſen Krieg zu verhindern. Das deutſche Weißbuch bat unwiderleglich nachgewieſen, wie dieſe engliſche Sabotagemethode bis in die letz⸗ ten Auguſttage ſtrupellos und ſyſtematiſch fortge⸗ ſetzt wurde. England hat dieſe Verhandlungsmög⸗ lichkeiten ſabotiert. weil es den Krieg gegen Deutſch⸗ land wollte. Nun hat es dieſen Krieg und nun ſoll es ihn haben, bis zur letzten Neige. Deutſchland hat ſeine Herausſorderung angenommen. Deutſchland wird nicht, weil etwa England jetzt ein Haar in ſeiner Suppe findet. dar⸗ auf verzichten, England zum Auslöffeln der Suppe zu zwingen. Denn das muß ſich England abgewöhnen: zu glauben, daß wir unſere Politik nach ſeinen jewei⸗ ligen Intereſſen und Bequemlichkeiten einrichten: einmal Krieg, wenn es ihm paßt, und einmal Ver⸗ handlungen, wenn es ihm paßt! Jetzt iſt Krieg, nach ſeinem, nicht nach unſerem Willen Krieg, und dieſer Krieg wird nicht eher zu Ende gehen, bis England niedergezwungen iſt und dafür gebüßt hat, daß es nicht nur Deutſchband, daß es ganz Europa um ſeiner Machtgelüſte willen in neues Verderben ſtürzen wollte! Dr. A. W. ieeeee eeeeee ee e eee eeeeee 2 Eine gute Cigarette, mit Verstand geraucht, führt zum besseren Rauchen“ AriKan z, Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 6. Dezember. Der Notenkrieg iſt in vollem Gauge. Er wird ſicher England nicht zum Nachgeben bringen. Das können allein Tatſachen erzwingen, die Deutſch⸗ land zu ſchaffen im Begriff iſt. Holländiſchen Zei⸗ tungen zufolge haben insgeſamt 17 Staaten gegen die totale Blockade Einſpruch erhoben. Die amerikaniſche Botſchaft im Haag beſtätigte geſtern ie Neuyorker Mel⸗ dung, daß au ch die USA in London und Paris gegen die Verletzung der amerikaniſchen Neutrali⸗ tätsrechte durch die erweiterte Blockade proteſtieren werden. Dem gleichen Blatt zufolge hat Japan Dienstag eine zweite Proteſtnote in London überreicht, in der die Begleitung der japaniſchen Handelsdampfer durch Kriegsſchiffe angekündigt wird. Das läßt öarauf ſchließen, daß Japan ſich dem britiſchen Druck nicht beugt, ſondern alle Konſe⸗ quenzen zu ziehen entſchloſſen iſt. Ein geſtriger Ar⸗ tikel im iländer„Corriere dela Sera“ ſchreibt über den Beſuuch des britiſchen Botſchafters bei Muſſolini, daß er zu keiner Aenderung der Stellung⸗ nahme Italiens in der Blockadefrage geführt habe. 2* Nicht minder beachtlich iſt der Notenkrieg, der wegen der Anrufung des ſogenannten Völkerbundes durch Finnland begonnen hat. Wie das„Genfer Journal“ ſchreibt, habe un⸗ gegchtet der ſowjetiſchen Ablehnung das General⸗ ſekretariat des Völkerbundes bereits fämtlichen Völkerbundsſtaaten das finniſche Erſuchen unter⸗ breitet. Die Antworten ſeien bis zum 10. Dezember angeſordert worden. Man brauchte ſich mit dieſem Notenkrieg um den Genfer Bund überhaupt nicht zu befaſſen, wenn nicht aus ihm deutlich erkennbar wäre, daß die——— SSonſchen lichen Trſcher de ſonſchen Inſtitu nö, 8 neutrale Staaten durch dieſe Notenaktion des Völkerbundes in ihr volitiſches Spiel eineuſpannen. Finnland ſelbſt iſt natürlich Habei völkig Nebenſache. Der„Berner Bund. ſchreibt:„Die Schweiz wird ablehnen, denn es iſt eine völlig ſinnloſe Demonſtration und ſie kann für Neutrale unter Umſtänden gefährlich werden. Der ruſſiſch⸗finniſche Konflikt ſelbſt hat zum Be⸗ dauern aller noch kein Ende gefunden. Seltſamer⸗ weiſe ſchweigen die amtlichen Londoner und Pari⸗ ſer Stellen vollſtändig zu dieſem Konflikt, in den ſie Finnland hineingetrieben haben. Die Moskaner Taß⸗Agentur ſtellt ſeſt, daß wohl Amerika und Schweden in Moslkau Interventionen verſucht haben, ls es zu ſpät war, daß aber von England und Frankreich überhaupt kein Schritt erfolgt ſei. nicht einmal eine Anfrage. Anſcheinend hat man alſo bei den Weſtmächten auch Finnland bereits abge⸗ ſchrieben. Anſchluß an den ruſſiſch⸗finniſchen Konflikt 0 däniſche, ſchwediſche und norwegiſche Preſſe Die Frage, ob nicht Englands Haltung gegenüber Finnland zu beſtimmten politiſchen Schlußſol⸗ gerungen für die ſkandinaviſchen Sta a⸗ ten führen müſſe. Die Koyenhagener„National⸗ tidende“ fragt, was heute der ſkandinaviſchen Staa⸗ ten Schickſal wäre, wenn ſie Englands Garantie⸗ und Einkreiſunosvorſchlag im Auauſt dieſes Jahres angenommen hätten, und das Osloer ⸗Morgenbla⸗ det“ ſchrieb geſtern, zu gefährlichen Wegen hätten feſte Bindungen an die W eſtmächte die im Sommer dieſes Jahres von England verſucht warden, die drei ſkandinaviſchen Reiche geführt. Skandinavien und der Finnlandlkonflikt Außenminiſterkonferenz in Oslo- Dänemark unterſtreicht bereus ſeinen Neutralitätswillen dnb. Oslo, 5. Dezember. Au mitgeteilt, daß auf Einladuna des norwe aßenminiſters Koht der däniſche und ſchwed jeuminiſter am Donnerstag in Oslo eintreffe cden, um über die Fragen zu beraten, die die fkandinaviſchen Staaten der Genſer Liga unterbreiten wollen. Im Zuſammenhaug mit der geplanten Außen⸗ miniſterkonferenz erklärte Außen miniſter Koht dem Norſk Telegrammbüro, der ſinniſche Appell an die Geuſer Liga ſei der Hauptgrund zu dieſer Zuſam⸗ menkunſt. Alle nordiſchen Regierungen verfolgten mit großer Beſorgnis den Krieg, in den das fin⸗ niſche Volk geſtürzt worden ſei. (Eigener Drahtbericht) 6 EP. Kopenhagen, 6. Dezember. „Man erklärt hier, daß die Beſprechungen in Oslo keine 24 Stunden in Auſpruch nehmen werden. Der däuiſche Außenminiſter Muuch wird Kopenhagen am Mittwochabend verlaſſen und dürſte bereits am Frei⸗ tagmorgen wieder hier eintreſſen. Aus dieſer kur⸗ zen Zeitſpanne geht hervor, daß die Beſprechungen nicht nur auf dem üblichen Wege ſeit Tagen vorbe⸗ reitet worden ſind, ſondern auch, daß ſie nur ein ver⸗ hältnismäßig kurzes Programm au' weiſen werden, nämlich die Feſtlegung der Haltung der ſkandinavi⸗ ſchen Staaten bei der Völkerbundsſitzung wegen der Eutwicklung in Finnland. Schwediſche Minenſperre dub. Stockholm, 6. Dezember. Zur Erleichterung der Bemühungen, die ſchwe⸗ diſche Neutralität zu ſchützen, ſind in den ſchwediſchen Territorialgewäſſern des ſüdlichen Teiles des Bott⸗ niſchen Meerbuſens Minen ausgelegt worden. Die Minenſperre befindet ſich zwiſchen 60 Grad 21 Minu⸗ ten und 60 Grad 15 Minuten nördlicher Breite. Däãnemark betont ſeine Neutralitãt EP. Kopenhagen, 5. Dezember. „ Zum erſtenmal ſeit Beginn des finniſch⸗ruſſiſchen Konflikts hat ſich die däniſche Regierung zu den Er⸗ eigniſſen geäußert. Miniſterpräſident Stauning hielt Dienstagnachmittag im Folketina eine kurze Rede, in der einleitend den großen Eindruck unter⸗ ſtrich, den die Ereigniſſe in Dänemark ausgelöſt hät⸗ ten. Miniſterpräſident Stauning proklamierte auch in dieſem Falle eine völlige däniſche Neu⸗ tralität. Er erklärte:„Ich muß betonen, daß in Dänemark volle Einigkeit darüber herrſcht, daß unfer Land während der Kriege, welche die jetzigen unglücklichen Verhältniſſe Europas mit ſich bringen, fortgeſetzt an ſeiner Neutralitätspolitik feſthalten muß, zu der alle Umſtände veranlaſſen. Daher iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die in der könig⸗ lichen Anordnung vom 31. Mai 1938 feſtgelegten Neutralitätsbeſtimmungen auch bei den kriegeriſchen Ereigniſſen in Anwendung gebracht werden, die die Folge des zuletzt ausgebrochenen Konflikts ſind.“ Ruſſiſcher Kamyfbericht (Funkmeldung der NMz3.) Moskan, 6. Dezember. Die Blätter enthalten weiter zahlreiche Schilde⸗ rungen und Stimmungsbilder von den Kampfhand⸗ lungen gegen Finnland. Aus einem Bericht der „Prawda“ über die Einnahme der Jnſel Hog⸗ land im Finniſchen Meerbuſen geht hervor, daß Hogland von den Finnen vor dem Eintreſſen der ſowjetiſchen Kriegsflotte geräumt worden war. Die Inſel ſei nach Beſchießung durch Einheiten der ſo⸗ wjetiſchen Kriegsmarine im Sturmgenommen worden. Die weiteren Frontberichte legen davon 3⸗Kinis ab, daß insbeſondere auf der Kareliſchen Landenge in den letzten Tagen ſehr erbittertgekämpft wurde. Bei der Einnahme des Grenzſtädtchens Terioki z. B. hätten ſchwere Kämpfe ſtattgefunden. Alle Berichterſtatter unterſtreichen weiter, daß die von den Finnen überall ausgelegten Minen und Höllenmaſchinen Vin Vormarſch der Roten Armee als ſchwierigſtes Hindernis im Wege ſtehen. Der, ſinniſche Heeresbericht dub. Helſinki, 6. Dezember. Der finniſche Heeresbericht vom Dienstag ſtellt u. a feſt, daß die finniſche Armee Uuſikirkko und Rautu geräumt hat. Bei Soujärvi, der öſtlichſten Stadt in Finnland nördlich vom Ladoga⸗See, ſei ſtarker ruſſiſcher Druckmit motoriſier⸗ ten Truppen feſtzuſtellen. Die Inſel Hogland ſei von den Ruſſen bombardiert und die Inſel Tytterskär beſetzt worden. Sonſt hätten zur See nur Erkundungsflüge der Ruſſen ſtattgefunden. Der Abſturz eines ruſſiſchen Flugzeuges ſei beobachtet worden. Am Ladoga⸗See hätten Artilleriegefechte zwiſchen finniſchen Küſtenbatterien und leichten See⸗ ſtreitkräften ſtattgefunden. Finniſche Truppen auf den Manösinſeln (Funkmeldung der NM3.) + Helſinki, 6. Dezember. Die Minierung der Gewäſſer um die Alands⸗ ſel⸗Gruppe wurde am Dienstagmittag abge⸗ chloſſen. Im Anſchluß hieran wird am Dienstag gemeldet, daß finniſche Truppen in großer Zahl auf der Alands-Inſel gelandet ſeien. Die Regierung noch in Helſinki dnb Helſinki. 5. Dezember Zu einer Mitteilung des ruſſiſchen Rundfunks, daß Moskau die finniſche Regieruna nicht mehr anerkenne, weil ſie Helſinki verlaſſen habe, wird in Helſinki offiziell mitgeteilt, dieſe Behauptung ſei falſch. Die finniſche Regierung ſei geſtern unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten in Helſinki zu⸗ und habe wichtige Fragen verhan⸗ elt. Die finniſchen Zeitungen erſcheinen nur in ſtark beſchränktem Umfange. Die Bamen von Helſinki haben ihre Hauptkontore ins Innere des Landes verlegt. Der heutige finniſche Nationalieiertag iſt zum Arbeitstag erklärt worden. Wie verlautet, haben die Mitalieder der fin⸗ niſchen Geſandtſchaft in Moskau ihre Päſſe vom Außenkommiſſariat noch nicht zurück⸗ erhalten. Es iſt alſo noch nicht ſicher. wann der 0 der finniſchen Geſandtſchaft Moskau verlaſſen wird. Ungariſche Glückwünſche für Mackenſen.„m Magyarſag“ und„Nemzeti Uiſag“ beglückwünſchen in herzlich gehaltenen Artikeln den Generalfeld⸗ marſchall von Mackenſen anläßlich ſeines neunzigſten Geburtstages. Konferenztrüume Lord Halifar Er vergißt, daß Deutſchland den Krieg„hundertprozentig angenommen har dnb Londou, 6. Dezember, Merkwürdige Auslaſſungen des britiſchen Außen⸗ miniſters Lord Halifax im Oberhaus bezeugten wieder einmal, daß Englands Regierung ſich des Ernſtes ihrer Lage anſcheinend noch immer nicht be⸗ wußt iſt. Lord Halifax befaßte ſich nämlich in höchſt überflüſſiger Weiſe mit Konferenzen, die anſcheinend der Behandlung des deutſch⸗engliſchen Verhältniſſes dienen ſollen, obwohl dem Außenminiſter Englands längſt bekannt ſein ſollte, daß nach der Ablehnung aller aufbauenden deutſchen Vorſchläge und nach hinterliſtigem Mißbrauch der deutſchen Geduld der von England gewollte Krieg von Deutſchland hundertprozentig akzeptiert worden iſt. Holland Jügt ſich enoliſcher Erpreſſung Vorherige Beglaubigung der Schiffspapiere durch einen engliſchen Konſul enb. Amſterdam, 6. Dezember. Die Holland⸗Auſtralien⸗Linie, die Holland⸗Bri⸗ tiſch⸗Indien⸗Linie und die Holland⸗Oſtaften⸗Linie teilen mit, daß in Zuſammenhang mit den ſtark ge⸗ 83 Koſten der Kriegszuſchlag auf die ausgehen⸗ en Frachten nach Auſtralien, Britiſch⸗Indien und Oſtaſien, der bisher 60 v. H. betrug, auf 100 v. H. erhöht werde. Hierbei gelte als Minimumſatz 60 Schilling für die Tonne. Gleichzeitig teilen dieſe holländiſchen Reede⸗ reien mit, daß ſie in Zukunft nur noch Ladungen aunehmen, wenn dieſe mit Urſprungszeugniſſen verſehen ſind, die von einem engliſchen Konſul beglaubigt wurden. Englaudſahrt— Todesfahrt dnb Amſterdam, 5. Dezember. Nach einer Reutermeldung iſt der 1670 Ton⸗ nen große Londoner Dampfer„Horſted“ an der Oſtküſte Englands torpediert worden und geſunken. Der däniſche Dampfer„Jvar“ brachte acht Mann der Beſatzung des am vergangenen Freitag in der Norödſee auf eine Mine gelaufenen norwegiſchen Dampfers„Aroturus“ nach Frederikshayn. Wie die Geretteten erzählten, iſt das Schiff binnen andert⸗ halb Minuten geſunken. Die neun an deren Mitglieder der ſiebenzehnköpfigen Beſatzung dürften bei der Exploſion, die mittſchiffs erfolgte, getötet worden ſein. Von den acht Geretteten. die 26 Stunden auf einem Holzfloß umhergetrieben waren, wurden zwei mit Beinquetſchungen ins Krankenhaus übergeführt. Eniſchloſſene Haltung Japans (Gunkmeldung der NM30) + Tokio, 6. Dezember. Zu der Verſchärfung der Blockade durch Eng⸗ land erklärte der Sprecher des Außenamtes, daß London trotz erneuten Proteſtes noch keine befrie⸗ digende Antwort erteilt hahe. Man habe lediglich unverbindliche Zuſagen hinſichtlich der Behandlung deutſcher Güter auf japaniſchen Schiſfen gemacht. Der Syprecher betonte ferner, daß England und Frankreich wichtige Intereſſen im Orient hätten und daß England ſich ſehr um einen Ausgleich mit Ja⸗ pan bemühe. Falls Japan alſo durch die verſchärfte Blockade geſchädigt werde, ſo hätte England ſeiner⸗ ſeits nichts zu gewinnen aber alles zu verlieren. Der Sprecher erklärte, er ſei überzeugt, daß die ent⸗ ſchloſſene Haltung Japaus England und Frankreich zur Berückſichtigung der japaniſchen Intereſſen zwingen werde. Auch Spanien proteſtiert dnb. London, 6. Dez. Wie Reuter mitteilt, ſpvach der ſpaniſche Bot⸗ ſchafter am Dienstagnachmittag imn engliſchen Außenamt ror, und proteſtierte gegen die rechtwid⸗ rige Ausfuhrblockade, die England gegen Deutſch⸗ land inſzeniert hat. Wie verlautet, hat der Botſchaf⸗ ter dabei zum Ausdruck gebracht, daß ſich ſeine Re⸗ gierung alle Rechte vorbehalte. Die Exportblockade und Skandinavien EP Kopenhagen. 6. Dez. Das Inkrafttreten der engliſchen Exvortblockade hat in den ſkandinaviſchen Ländern Beunruhigung und Sorge ausgelöſt. In Dänemark befürchtet man, daß der ſehr ſtark in den engliſchen Handel eingeſetzte däniſche Tonnageraum über kurz oder lang auf Grund der engliſchen Maßnahmen zum Brachliegen kommen muß, wobei die Notwendigkeit gegeben wäre, eine Verlagerung der Tonnage auf die überſeeiſchen Märkte vorzunehmen. Daß Hieſe Tendenz beſteht, geht daraus hervor, daß ſchon jetzt bei ſteigendem Angebot in London eine arößere Zu⸗ rückhaltung der däniſchen Intereſſenten zu beobachten iſt Beſonders in Kreiſen der däniſchen Reedereien macht ſich die allergrößte Beſorgnis hemerkbar. Die lebhafteſte Sorge und Beunruhigung herrſcht in den norwegiſchen Schiffahrtskreiſen. Man neigt in Norwegen dazu, ſich immer ſtärker in das ame⸗ rikaniſche ein⸗ und das engliſche Geſchäft auszuſchal⸗ ten. 4 Auch Schweden hält ſich auf dem internatio⸗ nalen Frachtenmarkt merklich zurück. Das träat dazu bei. die Verknappung in großer und mittlerer Ton⸗ nage zu erhöhen, wobei England ebenfalls der leid⸗ tragende Teil iſt. Beſonders auffallend iſt. daß ſich alle fkandinaviſchen Staaten hei den Angeboten ſehr zurückhalten. die auf Tankſchiſſe abgeſchloſſen werden ſollen. Trotz ſteigender Raten ſieht man ſich nicht in der Lage. die Geſchäfte einzugehen, ein Umſtand der nicht zuletzt darauf zurückzuführen iſt, daß ſeit Aus⸗ bruch des Krieges rund 152 000 To. Tankraum ver⸗ ſenkt worden iſt. Mackenſens Ehrentag Der 90. Geburtstag des Generalfeldmarſchalls (Funkmeldung der NM3Z.) + Brüſow(Uckermark), 6 Dezember. Einer der bekannteſten Heerführer während des Völkerringens, Generalfeldmarſchall Auguſt von Mackeuſen, ſeiert heute auf ſeinem Gute Brüſow in der Uckermark in körperlicher und geiſtiger Friſche im Kreiſe ſeiner Familie ſeinen 90. Geburtstag. Eine Fülle von Glückwünſche aus allen Gauen Deutſchlands, ja aus aller Welt, beweiſen die außerordentliche Beliebtheit dieſes Mannes, der ſich durch ein aufrechtes Soldatentum im Volksmund den Namen des „Marſchall Vorwärts des Weltkrieges“ erwarb. Für das abgelegene Brüſow in der Uckermark itt der beutige Tag ein beſonderes Feſt. das von der geſamten Bevölkerung gefeiert wird. Die Häuſer haben Flaggenſchmuck angelegt. Das Herrenhaus der Domäne Brüſow, die der Führer dem ruhm⸗ reichen Heerführer im Jahre 19⸗5 bei der 20. Wie⸗ derkehr des Tages ſeiner Ernennung zum General⸗ feldmarſchall zum Geſchenk machte, iſt an der Front tannenumkränzt. Das Hakenkreuzbanner weht von dem ⸗Firſt. Bei Tagesanbruch bezieht ein Doppelpoſten vor dem Gutshauſe die Ehrenwache. Bald darauf tritt der Fe'dmarſchall auf die große Freitreppe. Er trägt den weißverſchnürten Uniformrock der 2. Leibhuſa⸗ ren Danzig⸗Langfuhr mit dem fellgeſchmückten Tſchako der Totenkoyfhuſaren. In ſtrammer Hal⸗ tung, die das hohe Alter des Marſchalls nicht er⸗ kennen läßt. nimmt er die Meldung der Wache ent⸗ von gegen und unterhält ſich mit den Soldaten, denen einige mit Stols das EK von 1999 tragen. Während Halifax im Oherhaus mit kindlicher Einfalt ſeine Theorien dahin auswalzt, daß die deutſche Regierung nicht eher zu Konferenzen„zu⸗ gelaſſen“ werde, ſolange ſie nicht„ihre Lektionen ge⸗ lernt“ habe, ſpürt England immer nachhaltiger, daß es kein Kinderſpiel iſt, den aufs beſte bewaffneten, zielbewußt geführten und feſt entſchloſſenen größten Staat Europas zum Todfeind zu haben. Englands Wirtſchaftsdurcheinander dnb. Amſterdam, 6. Dezember. Die Londoner„Times“ ſchreibt, die Tatſache, daß es immer noch 21 000 Arbeitsloſe in der engliſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie gebe und 20 000 in der Metallinduſtrie, deute darauf hin, daß es immer noch aug einem richtigen Ausgleich in dem Produktions⸗ plan fehle. 5 Auch der„Daily Telegraph“ ſtellt jeſtt.. daß rund 200 000 mehr arbeitslos ſeien als bei Kriegsausbruch. Man habe berechnet, daß trotz all den großen neuen Anforderungen die Geſamtproduktion kaum höher ſein dürfte als bei Kriegsbeginn. Das Blatt ſtellt die Forderung, endlich einen einheitlichen Wirt⸗ chaftsplan zu entwerſen und einen Miniſter zu er⸗ ennen, deſſen Aufgabe es ſei, Arbeit für alle zu finden. Der politiſche Korreſpondent des gleichen Blattes erklärt, daß die Regierung von dem Labour⸗ abgeoroͤneten Greenwood wegen der Widerſprüche und wegen des Durcheinanders in der Wirtſchafts⸗ politik geſtellt werde. Selbſt unter den Abgeordneten der Regierungsparteien werde die Anſicht vertreten, daß die Widerſprüche auf wirtſchaftspolitiſchem Ge⸗ biet das größte Durcheinander im ganzen Kriege bildeten. Der„Daily Expreß“ ſchließlich erklärt, daß man ſich nicht allzu ſehr darüber freuen ſolle, wenn Hit⸗ lers Exporthandel jetzt abgeſchnitten werde. Man ſolle vielmehr nach den Gründen ſuchen, warum der eigene Export gefallen ſei. Man ſolle ſich nicht deſſen rühmen, daß man Deutſchlands Induſtrie abwürge, ehe man nicht bürokratiſche Hemmuiſſe für die eigene Induſtrie beſeitigt habe.— 40 Solange Hitler jeden Mann beſchäftigen kön nad ſolange England noch 1,1 Millionen Arbeits⸗ loſe habe, ſei die Zeit noch nicht der Verbündete Englauds. König Georg beim Exveditionskorys aub. London, 6. Dez. Der König von England hält ſich gegenwärtig in Frankreich auf. In ſeinem Gefolge befindet ſich ein Sonderkorreſpondent des Reuter⸗Büros. Die⸗ ſer berichtet, daß König Georg an dem erſten Tage ſeines Auſenthaltes bei dem britiſchen Expeditions⸗ korps den ganzen Tag vom engliſchen Oberkom⸗ mandierenden. Lord Gort, und dem Herzog von Glouceſter begleitet geweſen ſei. Der König werde die britiſchen Luſtſtreitkräfte und Flughäfen be⸗ ſuchen. Geſtern bat er nach einem Frühſtück bei einem Garde⸗Bataillon die engliſchen Ruheſtellungen be⸗ fucht. Er beſichtigte eingehend einige Bunker und Tankfallen. 9500 Kriegsdieniivwe-weigerer anb Amſterdam. 5. Dezember Der„Mancheſter Gnardian“ veröffentlicht eine Unterredung ſeines politiſchen Korreſpondenten mit dem britiſchen Arbeitsminiſter Brown. Da dem britiſchen Arbeitsminiſterium auch die Tribunale für Kriegsdienſtverweigerer in England unterſtehen, erkundigte ſich der Korreſvondent auch nach der Zahl der Kriegsdienſtverweigerer Eng⸗ lands. Der Miniſter erklärte darauf, daß es bis zum 31. Oktober dieſes Jahres 9 526 iunge Eng⸗ länder gegeben habe, die es abgelehnt hätten, für ihr Land zu kämpfen. Z Z ZY———————————————— peſchrifetelter und füt Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolitik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Handelz i. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Franz Wilbelm Koch.— Kunſt. Film und Gericht: Dr. Franz Wilbelm Koch.— Sport: Willo Mälker.— Südweſtdentſche Umſchau und Bilderdienſt: 8 C. W. Fennel, ſämtliche in Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§ Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangge Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Or. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Berantwortlich für und geſchäftliche Mitteilungen: 1. V. Roberk 9 öller. Mannheim. Zue Beit Preistiſte Nr. 10 güteig. —— Mittwoch, 6. Dezember 1939 Neue Maunheimer Zeitung 3. Seite /Nummer 490 Gandhi will Volksabſtimmung in Indien Die indiſche Kriſe brennt den Londoner Poutikern auf den Nägeln (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 6. Dezember. Die Lage in Indien wird in England für ſo bedrohlich und ernſt gehalten, daß ſich die Ver⸗ ſuche, einen Ausgleich zu finden, nicht mehr auf die oppoſitionellen Linkskreiſe beſchränken. Die Times veröffentlicht zwei ausführliche Artikel über Indien, in denen auf die Radikaliſierung der Stimmung in Indien hingewieſen wird. Das Blatt bringt dann Zweifel zum Ausdruck, ob die indiſche Kongreßpartei überhaupt noch den Dominienſtatus innerhalb des Empires als ihr Ziel anſehe oder ob ſie nicht vielmehr die vollſtändige Unabhängigkeit Indiens erſtrebe. Um dieſen Gefahren vorzuben⸗ gen, empfiehlt die„Times“ eine raſche Löſung des indiſchen Problems im Sinne einer Dominienlöſung Das Blatt beſchwört die indiſche Kongreßpartei, eine Einigung mit den Moſlem und den Fürſten zu er⸗ reichen, damit England einem Indien, das dergeſtalt innerpolitiſch durch ein Kompromiß geeinigt ſei, den Dominienſtatus zuerkennen könne, mit gewiſſen Vorbehalten für England natürlich, die vor allem auf militäriſchem Gebiet liegen ſollen. Ganodhi ſchlägt demgegenüber in einem Tele⸗ gramm an die„News Chronicle“ eine Volksab⸗ ſt immung in Indien vor. Gandhi iſt damit einen wichtigen Schritt weitergegangen als in ſei⸗ nen früheren Forderungen. Er bringt damit gleich⸗ zeitig zum Ausdruck, daß er die Hoffnung, durch ge⸗ meinſames Vorgehen mit den engliſchen Behörden eine Verfaſſung zu erhalten, nunmehr aufgegeben hat. Gandhi erklärt in dem gleichen Telegramm, er habe ſich nach den verſchiedenen Vorgängen in engliſchen Kolonien in letzter Zeit, von Indien ganz Zu ſchweigen, nicht davon überzeugen können, daß ſeine imperialiſtiſchen Ziele aufgegeben abe. Ein einiges Oftaſien Japaniſche Pläue einer aſiatiſchen Wirtſchaftsunion dnb Tokio, 6. Dezember. Der japaniſche Finanzminiſter Aoki forderte heute in einer längeren Rede vor dem„Oſtaſien⸗Wirt⸗ ſchaftsverband“, daß aus dem gegenwärtigen Konflikt ein neues unabhängiges Oſtaſien entſtehen müſſe. Alle Raſſen Oſtaſiens müßten eutſchloſſen zu⸗ ſammenſtehen, um jede Einmiſchung von außen zurückzuweiſen. Das nächſte Ziel ſei, einen unabhängigen Wirtſchafts⸗ block im oſtaſiatiſchen Raum aufzubauen, der auch gegenüber den wirtſchaftlichen Einflüſſen Europas und Amerikas ſich durchſetzen könnte. Nötig hievzu ſei, daß dieſer Wirtſchaftsblock zur Selbſtverſorgung entwickelt werde, beginnend mit dem Juſammenſchluß Japan⸗Mandſchukuo⸗China auf der Grundlage einer ſtaatlich kontrollierten Finanzwirtſchaft. Britiſche Truppen ve leien Tientſin dnb. Peking, 6. Dezember. Der Auszug der in Peking und Tientſin ſtatio⸗ nierten britiſchen Truppen begann am Sonntag mit den motoriſierten Einheiten. Der Haupttrupp ver⸗ ließ am Dienstagmorgen den Hafen von Tientſin. Weitere Truppen werden am Mittwoch folgen. Das Tientſiner Blatt„North China Star“ ſchreibt, daß die Truppen wahrſcheinlich nach Hongkong und ſpäter vielleicht nach Frankreich gingen. Die Eng⸗ länder wurden nach einem nichtgenannten Beſtim⸗ mungsort eingeſchifft. ———PPPPPPPPPPPPPP———TPPPPPPPPP'bTPTuT——TPTPTPTPTPTPTPPT——TbTPTPTPTPTÄbuTuT———————TP———bTòT'TT—-PP—PP——'—*——*—*—2P2PPPPPPP27272T2ZZ2Ä2Z2Ä2Ä2Ä2Z1˖1˖2˖˖2Zꝛ1ꝛ177P———————— Dieb wurde zum Spender Ein Unrecht nach 7 Jahren gutgemacht Trieſt, im November. An einem Schalter der Hauptpoſt von Trieſt, in dem die Poſtbeamtin Maria Piccini ſeit vie⸗ len Jahren ihren Dienſt verſieht, ereignete ſich jene ſeltſame Szene, die gegenwärtig das Stadtgeſpräch bildet. Ein Unbekannter erſchien an dem Schalter und legte vor der überraſchten Beamtin das folgende Geſtändnis ab:„Vor 7 Jahren gaben Sie mir in der Eile, als am Schalter großer Andrang herrſchte, 400 Lire zuviel heraus. Ich war ein kleiner Angeſtellter, und hatte eine Einzahlung zu machen. Beim Herausgeben verwechſelten Sie eine 500⸗Lire⸗Banknote mit einem 100⸗Lire⸗Schein. Sie bemerkten den Irrtum zu ſpät, denn ich war länaſt über alle Berge, als ſich bei der Abrechnung der Fehlbetrag herausſtellte, den Sie ſicherlich aus Ihrer Taſche ratenweiſe erſetzen mußten. Verurtei⸗ len Sie mich nicht zu hart— 400 Lire waren für mich damals eine ungeheuere Summe. Ich beſchloß, das Geld zu behalten.“ „Was gerechterweiſe eigentlich nicht hätte ge⸗ ſchehen dürfen, trat ein. Das untercchlagene Geld hat mir Glück gebracht— unerhörtes Glück ſo⸗ gar. Ich machte mich ſelbſtändig und habe mit dieſer eigentlich verſchwindend kleinen Summe ein Ver⸗ mögen gemacht, und zwar auf ehrliche Weiſe, das kann ich beſchwören. Was ich unternahm, glückte mir. und ich konnte mich ſehr bald in einem über⸗ ſeeiſchen Land als wohlbeſtallter Kaufmann nieder⸗ laſſen. Aber ich habe in all den ſieben Jahren das Unrecht nicht vergeſſen, das ich an Ihnen beging. Ich ſah im Geiſte, wie ſchwer es Ihnen fiel, den Be⸗ trag zu erſetzen, ich konnte nicht mehr ruhig ſchla⸗ fen. So habe ich nun die Ueberfahrt angetreten, um meine Schuld wieder autzumachen. Hier haben Sie 4000 Lire, das Zehnfache des da⸗ maliagen Betrages. Befreien Sie mich von der Gewiſſensvein, die mich plagt, und geben Sie mir durch die Annahme des Geldes meinen Seelenfrie⸗ den zurück. Fragen Sie mich nicht nach meinem Namen und verzeihen Sie mir den einzigen Fehl⸗ tritt meines Lebens. der mir ſo viel Glück, aber auch ſo viele ſchlafloſe Nächte gebracht hat.“ Mit dieſen Worten verſchwand der Unbekannte wieder, ein Bündel Banknoten— 4000 Lire— zu⸗ rücklaſſend. Ehe ſich die Beamtin, die ſich ganz genau jenes Fehlbetrages erinnerte, den ſie in der Tat hatte erſetzen müſſen, noch von ihrem Staunen er⸗ holen konnte, war der Reumütige zur Tür hinaus⸗ geeilt und im Gewühl der Straße untergetaucht. R 994 hen Sie„astra“- da an schmu nze In 5¹ S Guchk Tränen der Rührung ſtanden der Poſtbeamtin in den Augen, als ſie ihren Vorgeſetzten und Kollegen den Vorfall berichtete.„Ich habe den Verluſt, der mich damals freilich hart traf, längſt verſchmerzt“, ſagte ſie.„Und darum will ich die 4000 Lire für die Armen der Stadt ſtiften!“ Bei dieſem hochherzigen Entſchluß blieb ſie, und ſo kam die kleine Epiſode, die ein Licht auf die ſeltſamen Wege menſchlicher Schickſale wirft, an die Oeffentlichkeit. Eine unbe⸗ kannte Poſtbeamtin iſt zum Stadtgeſpräch geworden. Kunſtbrief aus Karlsruhe Karlsruhe, Anfang Dezember. Die zweite Kunſtausſtellung dieſes Winters im Ba⸗ diſchen Kunſtverein Karlsruhe iſt, wie üblich, als Weih⸗ nachtsverkaufsausſtellung gedacht und umfaßt unter dem Namen„Badiſche Kunſt“ nur Künſtler des Gaues Baden, vor allem Karlsruher Maler und Bildhauer. Den größten Raum nehmen Portoäts bekannter Meiſter ein, wohl in der Erkenntnis der Tatſache, daß in den letzten Jahren der Sinn für das gute Künſtlerbildnis in der Fa⸗ milie ganz weſentlich geſtiegen iſt. Mit der Entwicklung des künſtleriſchen Lichtbildes in den zwanziger Jahren er⸗ wachte das Verſtändnis für Porträtkunſt, dazu kam als. weiterer Antrieb die Ahnenſorſchung und das verpflich⸗ tende Gefühl den Nachlommen Bildniſſe der heuligen Ge⸗ neration zu hinterlaſſen. Die ſeit der Machtübernahme ge⸗ ſteigerte Nachfrage nach echter Kunſt übertrug ſich damit auf das Porträt und brachte den ſo longe zurückgeſetzten Bild⸗ nismalern ungeahnte Aufträge. So ſcheint uns gerade eine Weihnachtsausſtellung ſehr geeignet, alle die Maler mit beſten Werken hervortreten zu laſſen, die, je nach dem Ge⸗ ſchmack des Auftraggebers, dieſes Bedürfnis nach dem guten Bilde zu befriedigen imſtande ſind. Wir ſehen nebeneinander, um nur einige zu nennen, Hagemann, Vocke, Schöpflin, Hempfing, Danskin, Oertel, Siebert, Czerny, Macklott, Sauter, Kiwitz, Jürgens uſw. Neben dem Maler ſtehen die Bildhauer Badens mit nicht wenigen bedeutenden Werken des Bildniſſes, wie Volz, Bernhord, Hofmann, Schließler, Sulzer, Springer, Kins⸗ ler, Graef u. a. Erfreulich zu ſehen, daß ſie ſich meiſt nicht mehr mit dem nüchternen Gips als Material behnügen, ſondern wertvolle Stoffe, wie Bronze, ſchwarzen Granit, Nußlands Forderungen an Finnland 4. 7 3 8* Hebo K * G 8 1 8 905 r DA60 4 —— 4 9 — 2 S Ooujeſruss/sche Hütepunlite ſnobkn baſtischen Lonoern Albn Sonſjetrusslond gerorcerte Sfretegische Finitein Finnſand , ſiſurman— Bohn ——— ———— ,,,— ,, 99 77.—0—— 0 ,,, eee, 2824—* 0 9—* — ftt /on Himjeirussſond geröbroberter Hstenstreſten E lon Hmnjetruss. ſand al-s Fntschòcgurn geborenes Honelisches Grenzland. Nach dem amtlich bekanntgegebenen Bericht über die ruſſiſchen Forderungen an Finnland iſt dieſe Karte hergeſtellt worden. Die Grenzziehung iſt in großen Zügen eingezeichnet. Ihre endgültige Feſtlegung bleibt noch abzuwarten. deutſchen Syenit u. a. verwenden. Groß iſt natürlich auch die Zahl der Londſchaften, Stilleben und Figurenbilder. Filbentſcher, Schroeter, Kropp, Henſelmann, Prof. Nagel, Schold, Kutterer, Saible, Haufamonn, Amtsbühler, Grether, Schöpfillin, Macklott, Baumeiſter, ſind für den Kunſtfreund bebannte Namen und beweiſen die durchſchnittliche Höhe der Ausſtellung. In der Grappik ſchliehen ſich F. 8. Gampp, Zureich, Kupferſchmid, Kutterer, Rumpelhard an und vollenden den guten Geſamteindruck. Die ſehr reichhaltige Ausſtellung iſt ois Ende Dezember geöffnet und dürfte viel Kunſtireunde 2*+3 r. e fer. ſſla, inne ll. 4 (Kartendienſt Erich Zander,.) Karl Elmendorff, der bereits in den meiſten italie⸗ niſchen Großſtädten Kongertgaſtſpiele durchgeführt hat, wurde eingeladen, das Auguſteo Orcheſter in Rom om E. Dezember zu dirigieren. S Max Fiedler geſtorben. In Stockhorm i der deuiſche Dirigent Max Fieòler kurz vor Vollenduna ſei⸗ nes 80. Lebensjahres geſtorben. Fiedler war von 1903—1904 Direktor des Deipaiger Konſervatoriums und übernohm 1904 die Leitung der Philharmoniſchen Konzerte in Ham⸗ burg, die er bis 1908 inne hatte, um donn bis 1012— als Vorgänger Karl Mucks— in Boſton tätig zu ſein. Von 1916—1988 war er ſtädtiſcher Muſikdirektor in Eſſen. Fiedler gebörte zu ſenen deutſchen Dirigenten, die ſich in ſtiller Arbeit größte Verdienſte um die deutſche Muſik erworken Caben. Beiſpielhaft iſt vor allem ſeine Wiedergabe der Brahmsſchen Sinſonien geweſen, die als richtunggebend augeſehen werden kaun. 5 Die Astra ist dromcitisch oe die Astrolist frisch! e Srönde leicht! Jo-wer die„Astro“ roucht, kann wirkklich schmun- zelal Mon schmecket es gar nichtwie leĩcht die astruꝰ ist- 30 voll ist ĩhr Aromo. kein Wunder, doſ immer mehr genleßerische und öberlegende Roucher zur „Astro“ greifen. Oo heiſst es donn: Versucht- ge- schmecct— und treu geblieben! Denn cuch die „Astro“ selbst bleibt sich in ihren Vorzügen stei gleich. Besonderes Wissen uw den Taboł und seine delsten Proveni„dozo besondere Tobok· Mischkunst-beides im Hause Kyriczi schon in der dritten Senerotion verwurzelt- sorgen cdaför. Koufen Sie noch heute eine Schochtel„Astro“ und bedenken Sie: Eine Cigarette, die s0 viel verlangt wird, kommt ouch stets frisch in die Hände des Rouchers. S0 wercen glle Ihre Wönsche von der Astro“ erfölli. geſungen haben.“ 4. Seite /Nummer 499 Neue Maunheimer Zeitung Mittwoch, 6. Dezember 1039 Mannheim, 6. Dezember. „Lieöer, lieber Nilolas bring den kleinen Kindern was— Laß die Gro⸗ ßen laufen— Die können ſich ſelbſt was kaufen.“ So haben die Kinder geſtern geſungen. Und dann waren ſie mächtig geſpannt, ob Sankt Nikolaus am frühen Morgen oder erſt am Abend bei ihnen vor⸗ beikommen werde. Auf alle Fälle blieb ein Gang⸗ fenſter ſperrangelweit offen Am Morgen war die Spannung auf dem äußer⸗ ſten Punkt angelangt. Die beiden Mädchen hüpften in den Betten umher und warteten darauf, bis der Fenſterladen geöffnet und damit das Zeichen zum Aufſtehen gegeben war. Und ſogar der kleine Ein⸗ jährige, der doch noch gar nicht wiſſen konnte, um was es heute, am 6. Dezember, eigentlich geht, rollte 45 Augen und kletterte erwartungsvoll in ie Höhe. Als es ſoweit war, ſtürzten ſich die beiden Mäochen auf die Schlafzimmertür und riſſen ſie auf, um nach ihren Schuhen zu ſehen, allerliebſten nied⸗ lichen kleinen Kinderſchuben, die ſie für St. Nikolaus vor die Tür geſtellt hatten. Die Mäochen ſchrieen Auf, und der kleine Egbert jauchzte. In den Schuhen ſteckte nämlich was. St. Nikolaus hatte doch tat⸗ ſächlich jedem Kinde ein winzig kleines Knuſperhaus, mit Lebkuchen darinnen und bunten Märchenbildern außen herum, in die Schuhe geſchoben. Für die äbchen noch ein Brettchen und ein kleines„Wärgel⸗ holz“ dazu, ſicherlich dafür beſtimmt, der Mutter ber der Weihnachtsbäckerei zu helfen. Während die Mädchen die Bilder auf den Knuſper⸗ ſtudierten und Schneewittchen und den olf und die ſieben Geislein ſtürmiſch begrüßten, machte der Einjährige auf ſeinem kleinen Thrönchen Umſtände. Für ihn iſt die Pappe eben Pappe, nämlich ein Gegenſtand, der zerriſſen werden kann. Märchenbilder hin, Märchenbilder her, einen Ein⸗ jährigen können die nicht erſchüttern. Und ſchon flogen die Fetzen. Da der Inhalt einen Schokolade⸗ überzug hatte, 13 er, der ſüße Kerl, alsbald von oben bis unten hübſch verziert aus. Alle lachten, und ihm machte es offenſichtlich am meiſten Freude. Die zweijährige Adelheid bediente ſich zuerſt einmal ſelbſt und teilte dann an die Geſchwiſter und die Erwachſenen aus. Und die viereinhalbjährige Renate ſtellte glückſtrahlend feſt: „Das kommt daher, daß wir geſtern ſo fleißig Zwiebelfisch. Ohne Führe ſchein! Polizeibericht vom 6. Dezember Bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen wurde der Führer eines Laſtzuges zur Anzeige ge⸗ bracht, weil er ein Kraftfahrzeug führte, ohne im Heſitze des hierzu erſorderlichen Führerſcheins zu ein. Außerdem wurden wegen verſchiedener Ueber⸗ retungen der Straßenverkehrsordnung 27 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. 88 Wohnungsinhaber wurden wegen Nichtbeach⸗ tung der Verdunkelungsvorſchriften gebührenpflich⸗ tig verwarnt büw. zur Anzeige gebracht. Wegen Ruheſtörung mußten zwei Perſonen zur Anseige gebracht werden. * Das goldene Treudienſt⸗Ehrenzeichen für 40⸗ jährige treue Dienſte wurde dem Maſchinenmeiſter Emil Mändler beim Polizeipräſidium verliehen. Unſeren Glückwunſch! Einſendungen an die Schriſtleitung der NMz3, die nicht mit dem Namen und der Wohnungsangabe des Abſenders verſehen ſind, können nicht berück⸗ ſichtigt werden. Wer etwas anzuregen oder vorzu⸗ ſchlagen hat, möge ſchon deshalb auch mit ſeiner An⸗ ſchrift hervortreten, damit die Schriftleitung bei etwaigen Rückfragen vor und nach der Veröffent⸗ lichung weiß, an wen ſie ſich wenden muß.„Namen⸗ loſe“ Beſcheidenheit iſt nicht immer am Platzel Die Unterſchriſt„Einer für Viele“ genügt uns nicht. Neue Schnell, Eil⸗ und beſchleunigte Perſonenzüge Zugsverbeſſerungen und Fahrplanerweiterung ab Mitte Dezember Die Dezembermitte bringt im derzeit geltenden beſchränkten Fahrplan der Reichsbahn mit einem großen Schwung eine erhebliche Zahl neuer Verbin⸗ dungen, die ſich auf Schnellzüge, Eilzüge und be⸗ ſchleunigte Perſonenzüge erſtrecken. Es iſt erfreulich die Feſtſtellung, daß der ſüdweſtdeutſche Sektor am Oberrhein, Schwarzwald, Bodenſee dabei ganz aus⸗ gezeichnet abſchließt. Bei einem Teil dieſer neuen Verbindungen hat naturgemäß die verkehrsſtarke Zeit über Weihnachten⸗Neujahr im engeren Sinne Pate gaſtanden, wo die Reichsbahn in dieſem Jahr geſteigerten Zuſtrom erwartet. Die für Mannheim weſentlichen Verbindungen neuer Art ſind hier folgend in hinweiſender Form kurz dargeſtellt. In Trennung nach den Haupt⸗ ſtrecken bietet ſich folgendes Bild: Rheinhauptbahn:(Baſel) Freiburg— Karlsruhe— Mann⸗ heim⸗Heidelberg— Sei 0 Berlin, Hamburg, Rhein⸗ and) D 75/ D 76 Offeuburg-Karlsruhe—Mannheim—Ham⸗ burg und umgetehrt— mit Flügelzügen der Schwarzwald⸗ bahn D 155 ½154 Konſtanz ab 13.52, Offenburg an 16.45, Offenburg ab 16.52, Karlsruhe an 17.54, ab 18.07, Mann⸗ heim an 18.58, Hamburg an.54; umgekehrt Hamburg ab 23.45, Mannheim an 11.08, Karlsruhe an 12.03, ab 12.18, Offenburg an 13.26(Anſchluß Offenburg ab 13.52, Konſtanz an 17.22)— vertehrt ab 18. Dezember. D 168/ D 164 Freiburg—Karlsruhe—HeidelbergMann⸗ heim—Köln—Kreſeld und umgelehrt(mit Flügelzügen Schwarzwaldbahn D 157/ 158 Konſtanz ab.42, Offenburg an.55). Freiburg ab 10.01, Karlsruhe an 11.40, ab 11.48, Heidelberg an 12.27, Mannheim an 12.58, Köln an 17.04, Krefeld an 17.54; umgelehrt Krefeld ab 11.14, Köln ab 12.11, Mannheim ab 16.26, Heidelberg ab 16.57, Karlsruhe an 17.35, ab 17.45, Freiburg an 19.93, in Offenburg D 158 ab 19.22, Konſtanz an 22.37— verkehrt ab 18. Dezember D 191/ D 192 555FFFFSS burg und umgekehrt(mit Flügelzügen Schwarzwaldbahn E 151 Konſtanz ab 17.39, Offenbura ab 20.43), Freiburg ab 20.18, Karlsruhe an 22.00, ab 22.05, Mannheim ab 22.59, Hamburg an.11(in Frankfurt Uebergang auf D 91 nach Berlin Potsd. Bhf. an.34); umgekehrt Hamburg ab 21.31, Mannheim an.10, Karlsruhe an.55, ab.00, Freiburg an.45(in Frankfurt Uebergang von D 92 Berlin Potsd. Bhf. ab 22.48, in Offenburg Schwarzwaldbahn D 150 ab .10, Konſtanz an 12.08)— läuft ab 18. Dezember. D 307/ D 308 Freiburg—Karlsruhe—Mauuheim—Ried⸗ bahn—Köln—Dortmund, umgerehrt über Darmſtadt—Hei⸗ delberg(mit Flügel von Frantfurt), mit Flügelzügen Schwarzwaldbahn E 149 Konſtanz ab 19.40, Offenburg an 22.23, E 305 Karlsruhe an 24.00, Mannheim an.17(hier Uebergang auf D 107 oder in Karlsruhe auf D 307), Frei⸗ burg ab.03, Karlsruhe an.92, ab.36, Mannheim an .17, Köln an.25. Dortmund an.31; umgekehrt Dort⸗ mund ab 21.34, Köln ab 23.39, Heidelberg ab.26. Karls⸗ ruhe an.07. ab.11, Freiburg an.18(in Offenburg Schwarzwaldbahn E 148 ab.22, Konſtanz an.88)— ver⸗ kehrt ab 16. Dezember bis 8. Januar. 999/998 Freiburg—Karlsruhe— Mannheim— Frankfurt und umgekehrt beſchleunigter Perſonenzug, bisher nur ab⸗ ſchnittsweiſe und tageweiſe gefahren, jetzt durchlau'end neu,(mit ſchon verkehrenden gleichartigen Flügelzügen der Schwarzwaltbahn 1453/1452 Konſtanz ab 13.50, Ofſenburg an 17.98, Freiburg ab 16.37 Karlsruhe an 19.27, ab 19.37, über Bruchſal, Graben⸗Neudorf, Mannheim an 20.58, Frankfurt an 23.41, unngekehrt Franffurt ab.30, Mann⸗ heim ab.19, Karlsrube an.23, ab 9 35, Freiburg an 12.44 (in Offenbupg) nach Schwarzwaldbahn an 11.88, Konſtanz an 15.42)— verkehrt nordwärts 18. Dez. bis 7. Januar, ſüüßdwärts 19. Dezember bis§. Januar. D 155/ P154 Konſtanz—Villingen—Offenburgſ(H mburg) und umgekehrt, Konſtanz ab 183.52. Villingen ab 15.23, Offenburg an 16.5, weiter mit D 75 Ofkenburg—Hamburg, ab 16.52, Karlsruhe an 17.54, Mannheim an 18.58, Ham⸗ burg an.58, umgekehrt von Hamburg ab 23.45, Mann⸗ heim ab 11.15, Karlsruhe ab 12.18, ffenburg mit D 76 an 13.26, weiter mit D 154 13.52, Villingen an 15.46, Kon⸗ ſtanz an 17.23— verkehrt ab 18. Dezember. D 107 D 158 Konſtanz— Villingen— Offenburg(Rhein⸗ land) und umgekehrt. Konſtanz ab.42, Billingen abh.22, Offenburg an.55, Uebergang auf D 163 Freiburg—Kre⸗ feld, Offenburg ab 10.46, Karlsruhe an 11.40, Heidelberg an 12.22, Mannheim an 12.58. Kreſeſd on 17.54. um⸗ gekehrt Krefeld ab 11.14, Mannheim ab 16.26, Heidelberg ab 16.57. Karlsruhe ab 17.45, Offenburg mit D 164 an 18.44, ab mit D 158 19.22, Billinden an 20.59, Konſtanz an 2237— verkehrt vom 18. Dezember ab. 1459/ 999— 998/1452 Konſtanz— Villingen— Offenburg/ Karlsruhe—Mannheim—Frankfurt und umgekehrt, bisher beſtehend nur auf Schwarzwalhlbahn Konſtaut ob 13.50 Vil⸗ lingen ab 15 48, Offenburs an 17˙83, wefter neu mi“ gog beſchl. Verſonenzug 16.00,, Karlsruhe an 19.27, Mannheim an 20.58, Franffurt an 23.41, umgekehrt neu mit 998 Frawkfurt ab.90, Mannheim ab.19, Karlsruhe ab.85, Ofſenburg ab 11.98. Villingen an 13.40 Konſtanz an 15.42 — verkehrt nordwärts 18. Dezember bis 7. Januar, ſüd⸗ wärts 19. Dezember bis 8. Januar. Neckar/ Odenwald und Schr udungen: Bavern, Würt⸗ tem in Main/ Pfalz. D 991/ D 91 D 92% D 392 Hom raukfurt—Berlin und umgekehrt (furt ab.20, Berlin Potsd.⸗B. (Pfalz)—Riedbahn⸗ wmburg ab 21.42, an.34, umgekehrt⸗ Berlin ab 21.50, Frankfurt an.28, Homburg an.53, in Frankfurt wechſelſeitig Uebergang mit D 191 Freiburg (20.18)—Karlsruhe(22.05,Mannheim(22.59)—Hamburg nach Berlin und D 192 Hamburg—Mannheim(.49)— Karlsruhe(.55)—Freiburg(.45),— verkehrt vom 18. Dezember ab. E 193D 194 Heidelberg—Mannheim—-Homburg/ Pfalz und umgekehrt, Heidelberg ab.23, Mannheim an.43, um⸗ gekehrt Mannheim ab 23.42, Heidelberg an 23.59,— ver⸗ kehren in Haupt⸗ und Flügelzügen jeweils vom 15./16. Dezember ab. D 161/ D 162 Karlsruhe— Heidelberg— Mannheim— Köln und umgekehrt, Heidelberg ab.07, Mannheim ab.24, Köln an 12.12, Zufahrt nach Heidelberg von Karlsruhe ab .10, umgekehrt Köln ab 15.03, Mannheim an 19.15, Heidel⸗ berg an 19.88. In Maunheim Uebergang auf D 42, ab 20.00, nach Karlsruhe, an 20.44,— verbechhrt ab 18. Dezember. E. 247/ E 248 Ulm-—Bruchſal—HeidelbergMannheim Wiesbaden und umgekehrt, Ulm ab 17.16, Bruchſal 20.35, Heidelberg an 21.14, Mannheim an 21.31, Wiesbaden an 23.05, in Heidelberg Uebergang von D 1 Baſel—Berlin, Karlsruhe ab 10.12, umgekehrt Wiesbaden ab.48, Mann⸗ heim ab.18, Heidelberg ab.45, Bruchſal ab.12, Ulm an 12.26, in Heidelberg Uebergang auf D 202, Dresden—Baſel Karlsruhe an.40,— verkehrt vom 18. Dezember. E 381/382(Karlsruhe!—Heidelberg—Mannheim.—Wies⸗ baden und umgekehrt,(Karlsruhe) ab.10), Heidelberg ab.00, Mannheim ab.19, Wiesboden an.50, umgekehrt Wiesbaden ab 20.06, Mannheim an 21.38, Heidelberg an 21.56(Karlsruhe an 23.16),— verkehrt vom 18. Dezember bis 8. Januar. E 276 Wiesbaden—-Mannheim(Karlsuhe)—Heidelberg, Wiesbaden ab.17, Mannheim ab 10.52(Uebergang auf D 76 11.14, Karlsruhe an 12.03), Heidelberg an 11.11,— verkehrt vom 18. Dezember ab. D 394/ D 194, Wiesbaden—Maunheim—Heidelberg(Karls⸗ ruhe), Wiesbaden ab.10, Mannheim an 23.38, Heidelberg an 23.50(weiter mit D 94.11, Bruchſal an.36, weiter .40, Karlsruhe an.07),— verkehrt ab 18. Dezember. D 267. Heidelberg—Mannheim(Karlsruhe)Wiesbaden, Heidelberg ab 10.52, Mannheim ab 11.04(Zu fahrt von Karlsruhe mit D 43 Baſel—Berlin, Karlsruhe ab.55), Wiesbaden an 12.35,— verkehrt ab 18. Dezember. E 213 Heidelberg—Mannheim(Karlsruhe)—Wiesbaden, eidelberg ub 13.48, Mannheim ab 14.00(Zufahrt von arlsruhe, ab 12.17)—Wiesbaden an 15.35,— verkehrt ab 18. Dezember. 8⁵3 7854 Ludwigshafen—Maunheim— Heidelberg(Karls⸗ ruhe)—Würzburg und umgekehrt, beſchl. Perſonenzug. Lud⸗ wigshafen ab.23, Mannheim ab.35, Heidelberg ab.56 (Zufahrt von Karlsruhe, ab.10), Würzburg an 11.04, um⸗ gekehrt Würzburg ab 16.18, Heidelberg an 2009(Uebereang auf E 100 nach Karlsruhe, an 22.04), Mannheim an 20.31, Ludwigshafen an 20.41— verkehrt vom 16. Dezember bis 4. Januar, hierzu Flügelzüge mit gleichen Zu und Ab⸗ fahrten. 888 /884 Stuttgart—Heilbronn—HeidelbergMannheim (Karlsruhe)Wiesbaden und umgekehrt, beſchl. Perſ.⸗Zug, Stuttgart ab 11.24, Heidelberg an 14.06, Mannheim an 14.29(Zufahrt von Karlsruhe, ab 12.17), Wiesbaden an 16.49, umgekehrt Wiesbaden ab 18 24, Mannheim ab 15.14 (Anſchluß nach Karlsruhe. an.22), Heidelberg ab 15.37, Stuttgart an 18.12— verkehrt vom„18. Dezember bis 4. Januar. Billige Weihnachtsſonderzüge Bei genügender Beteiligung werden in be⸗ ſtimmten, erfahrungsgemäß ſtark benutzten Ver⸗ kehrsverbindungen Weihnachtsſonderzüge gefahren, zu denen Sonderzugsrückfahrkarten mit 50 v. H. Fahrpreisermäßigung nach beſtimmten Bahnhöfen ausgegeben werden. Die Sonderzugrückfahrten be⸗ rechtigen zur Hinfahrt nur im Sonderzug, zur Rückfahrt in fahrplanmäßigen Zügen(Eil⸗ und Schnellzüge gegen vollen Zuſchlag) in der Zeit vom 27. Dezember 1939 bis 8. Januar 1940. Die Rück⸗ fahrt muß am 8. Januar 1940 um 24 Uhr beendet ſein. Zu jedem Zug werden nicht mehr Karten ausgegeben als Sitzylätze vorhanden ſind. Der Vorverkauf bei den Fahrkartenausgaben hat bereits begonnen. Es wird dringend empfohlen. die Fahr⸗ karten ſofort zu löſen, da Schluß des Vorverkaufs je nach Verkehren des Zuges bereits am 10. oder 15. Dezember iſt. Fahrpläne und Fahrpreiſe ſind aus den Aushängen auf den Bahnhöfen erſichtlich. Auskunft erteilen die Bahnhöfe. Es ſind ſolgende Sonderzüge vorgeſehen: Am 16. Dezember 1939: Mannheim—Hamburg mit Karten nach Hannover und Hamburg. Am 21. Dezember 1999: Mannheim—Homburg mit Karten nach Hannover und Hamburg. Mann⸗ heim-—Berlin mit Karten nach Leipzig und Berlin. Mannheim—München mit Karten nach Augsburg und München. MannheimWien Weſtbahnhof mit Karten nach Salzburg, Linz und Wien. Fahrrad-Diebſtähle ein ganzes Leben lang: Die Katze läßt das Mauſen nicht Da helſen nur noch Zuchthaus und Sicherungsverwahrung Härte gegen den Gewohnheitsverbrecher iſt Liebe zur Bonteseininſcha. In deſem Sinne befriedigte die geſtrige Strafkammer⸗Verhandlung gegen Hel⸗ mutl Ezel aus Mannheim⸗Sanohofen durchaus. Der Angeklagte ſtammt aus einer kinderreichen Familie; nah den Fürſorge⸗Akten ſind alle ſieben Geſchwiſter dort in Erziehung, nachdem die Mutter bei Erfüllung ihrer ſchönſten Lebensaufgabe völlig verſagte. Einige ihrer Kinder wurden auch krimi⸗ nell, Der Vater Helmuth Etzels war wohl ein recht⸗ ſchaffener Mann, aber er fiel 1914 im Weltkrieg. 1929 heiratete die Mutter erneut. Da weder die Mut⸗ ter, noch der alkoßoliſch helaſtete Stiefyater ſich um die Erziehung kümmerten, war der Angeklagte immer ſich ſelbſt überlaſſen. Häuſig ſchwänzte er die Schule und ſoll dreimal„klebengeblieben“ ſein. Schon als 15jähriger kam er wegen Diebereien und Verwahr⸗ loſung in„Fürſorge“, wo er bis 1933 blieb und Schmeider lernte. Bedenklich oße mechſelte or ſeine Gehilfenſtellung. Ein unrühmlicher Markſtein ſeines Werdegangs iſt der 10. 4. 1939. an dem er zwei Jahre Zuchthaus abgeſeſſen hatte. Da er ſich ſcheute, wieder zu den Bekannten ſeiner inzwiſchen ver⸗ ſtorbenen Mutter zu gehen, geriet er erneut auf die ſchiefe Ebene und ſtahl aus Leichtſinn, ohne Not und Halt alles, was ihm gerade in die Augen ſtach, am häufigſten Fahrräder, die er geſchickt auseinander⸗ nahm und bis zur Unkenntlichkeit neu montierte. Bezeichnend für ſeine Denkweiſe iſt der Vor⸗ wurf, den er einer Mutter mit Kindern machte, der er die Koffer ſtahl:„Wie kann eine fremde Frau mir die Koffer anvertrauen...!“ Damit bittet er ſich aus„Und führe mich nicht in Verſuchung., denn„Gelegenbeit macht Diebe“. Zechprellereien und Fahrraddiebſtähle erklärt er ſo:„In der Stadt will man halt angeben dann fällt man herein...“ Charakteriſtiſch iſt für ihn geringe Gemütstieſe, auffallend ſeine Gefühlskälte und ungehemmte Triebhaftigkeit. Intellektuell iſt er leicht und mora⸗ liſch erheblich minderwertig. Die Urteilskraft reicht aus, ihn voll verantwortlich zu machen. Trotz ſeiner Jugend iſt er ein gefährlicher unrerbeſſer⸗ licher Gewohnheitsverbrecher. Der Staatsanwalt zählt H. Etzel zu den Men⸗ ſchen, die durch Strafen nicht erfaßt werden können. Vor ihnen die Volksgemeinſchaft zu ſchützen dazu dient die Sicherungsverwahrung. Die Strafrechts⸗ ſtatiſtik erweiſt, daß von denen, die ſchon mit 14 Jahren ſich vergehen, 88 v. H. Gewohnheitsverbre⸗ cher werden. Etzel zeigte in der Erziehungsanſtalt nicht das gerinaſte Intereſſe am Gemeinſchaftsleben. Ganz kurze Zeit nach jeder Strafverbüßung ſtahl und unterſchlug er auf Teufelkommraus. Beantragt wurden ſechs Jahre Zuchthaus, ſechs Jahre Ehrenrechtsverluſt und Sicherungsverwah⸗ rung. Das Urteil lautete auf drei Jahre ſechs Monate Zuchthaus, abzüglich drei Monate Unter⸗ ſuchungshaft drei Jahre Ehrenrechtsverluſt und Anordnung der Sicherungsverwahrung. dr. k. h. ** Wir gratulieren. Herr Theodor Hölzer, Mannheim, Waldhofſtraße 132, vollendet am 7. De⸗ zember ſein 50. Lebensjahr. 50 E* Behelfsmäßig, aber vorbildlich! man von den Luftſchutz⸗Vorrichtungen ſagen, die ein neuer ſechsſeitiger Bilobericht im neueſten Heft der„Sirene“ zeigt. Wir ſehen, wie man Keller⸗ ſenſter zum Notausſtieg ausbaut, Sandkiſten und Säcke, Steinpackungen und Balken als Splitterſchutz verwendet, wie der Splitterſchutz vor dem Notaus⸗ gang angebracht werden muß, wie man Türen und Fenſter gasſicher macht. und wie die Decke des Luft⸗ ſchutzraumes abgeſtützt werden ſoll. Eine inter⸗ eſſante Ergänzung zu dieſem Bericht gibt ein ande⸗ rer Bilder⸗Artikel der auf Fehlex bei behelfsmäßi⸗ gen Luftſchutzräumen hinweiſt. Die Photos zeigen beſonders klar. wann Sandſäcke als Splitterſiche⸗ rung überflüſſig ſind. Außerdem bringt„Die Sirene“ einen Bericht über die Anſprache des Präſi⸗ denten des Reichsluftſchutzbundes, General der Flakartillerie von Schröder an die Berliner Amts⸗ trägerſchaft, worin der Präſident die Luftſchutzarbeit in der Reichshauptſtadt anerkennt. Neben weiteren intereſſanten Berichten und Bilder⸗Artikeln, wie „Krieasausbildungsplan für Selbſtſchutzkräfte“,„Der Polniſche Feldzug und die Techniſche Nothilfe“ u. v. ., bringt„Die Sirene“ die Mitteilungen des Präſi⸗ 83 und der Landesgruppen des Reichsluftſchutz⸗ bundes. mrrswegk. Ein Weihnachts⸗ Angebot för alle Leserl Dieses hleibend'e, pruktische Geschenk gehört auf leden 60 Sinct quch durch den Buchhandel zu beziehen. 40 die vier„Böcher der Hausfrau“ in der schatulle. 1.„el, lielle imuner- Eine Fundgrube für jecde Hcusfru. Dos Buch be- hancelt cie dringenden Fragen des täglichen lebens Suf insgescmt 600 Seiten veronschoulcht durch die Vielen farbigen Tafeln und Bildern. RM 3,75 2, Der Aeat als llelxer- gibt der Housfrou Aufklärung ond Nat in mehr als 700 Krankheitsfällen. Ein Buch, das in jece Familie gehörtl Umfong 600 Seſten mit vielen oufklärenden burten Abbiſclungen. RA.78 Jecer der vier Bände ist in leinen gebunden. Der Umfong beträgt ewo 2400 Sefen. 887 Biſder, dozu noch 58 gonzsellige, viertarbige cteln bereichern den Text. Diese Vier Hcusfrouenböcher ſiefern wir zu Welhnochten in einet schönen, geschmockvollen Schotulle zu RM̊ 12,50 ocder cuf Wunsch coch cof Teilzohlung in drei Moncotsroten Dezember—-Januur-Februcr] zu je RM 4,50. Jede Hausfrou, die gut und proktisch Wirtschoften will, soll sich diese vier höcher wünschen.„Die Bücher der Haustreu“ werden einen bevor⸗ zugten Plotz im Arbeitsroum der Hcusfrou einnehmen, sie wercen ihr töglich ein Helfer sein und nicht nur iht, soncern der genzen Fomilie nutze. bentisch. Die Böcher können quch einzein besteln werden, sie 85 4*. 8— 7— bas Weihnadhüsgeschenk fülr unzere frauen und Töthlen! C2 3.„IWA“ Icl. weiß alles dos bekonrte Houstrouenlexkon gibt Auskunft quf 1010 örztliche und cuf 495 juristische frogen. 378mal wercden Sie über Blumen und Gemõse aller Art be- lehrt. In 176 Stichworten finden Sie Aufklör öber Kindererziehung und Anstondstrogen. J9 mal erteilt lhnen„WIA“ Auskunft cuf Fragen qus dem aktischen leben, aus Küche und Keller, öber Vösche und Kleidung. RM 2,40 .,„Zasta““ das Familienbostelbuch für jecde frau, für cie Kinder jecen Alters, för EHcus und Hof. 300 interessorte, nützliche Bastelorbeiten. „Aus Aht wird Neu“. RM 2,60 Bestellschein. Unterzeichneter bestellt bei dem Lux-Verlag, Mönchen 2. B.., Boyerstrahe 9, fetntut 596243 Abt. Verscnd-BUchhGnαοt lch helfe immer —der Arzt ais Heffer 3,75 3,75 Baste, cleis Familienbestel⸗ buch 2,60 „WA“ Das Lexikon der Haus- frau.40 Diese vier Housfreuenbücher zuscmmen in der Schotulie 20 RM 12,50 gegen bor— gegen drei Monctsroten Oe- zember, Janucr, Februct) von ſe RM 4,50. Der gonze Betrag— die erste Rote— ist nachzunehmen. Erföllungsort för beſce Teile ist München. Nichtgewonschtes streſchen) Nome uncd Stond: Ort und Datum: Post 5 Stroſze: * Mittwoch, 6. Dezember 1039 Neue Mannheimer Zeitung 5. Seite7 Nummer 300 Wertgutſcheine des Kriegswinterhilfswerkes In dieſem Jahre gelangen an die vom Kriegs⸗ winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen Wertgut⸗ ſcheine in Höhe von 50 Pfg.,.— Mk. und.— Mlk. öur Ausgabe. Die Wertgutſcheine berechtigen zum Be von Sebensmitteln, Bekleidung und—— Der Einzelhandel iſt angewieſen, dieſe Wertgutſcheine gegen den vollen Wert in Zahlung zu nehmen, iſt jedoch nicht berechtigt, Wertgutſcheine als Wechſelgeld herauszugeben. Ebenſo können Wertgutſcheine den Dienſtſtellen des Kriegswinterhilfswerkes als Opfer von Lohn und Gehalt nicht übergeben werden. Zur Einlöſung dieſer Wertgutſcheine ſind eintzig und allein die Zahlſtellen der in der Reichsgruppe Banken zuſammengeſchloſſenen Kreditinſtitute (Banken, Girozentralen, Sparkaſſen, Girokaſſen, ge⸗ Ranöt und landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften) zu⸗ ändig. Die Erſtattung des Gegenwertes dieſer Wertgut⸗ ſcheine erfolgt ſpäteſtens bis zum 15. Januar 1940. Alles Nähere iſt aus den Wertgutſcheinen ſelbſt erſichtlich Wertgutſcheine ohne Stempel der Dienſtſtelle wer⸗ den nicht eingelöſt. Außerdem iſt der Firmen⸗ inhaber verpflichtet, ͤurch Unterſchrift oder Firmen⸗ ſtempeſ die Wertgutſcheine zu zeichnen. Mitglieder des Einzelhandelsverbandes werden darauf hingewieſen, daß durch eine getroffene Ab⸗ machung die Firmen⸗ ſowie die Geſchäftsinhaber verpflichtet ſind, Wertgutſcheine in Zahlung zu nehmen. GSoSenER begönstigr Erköltung, klals- entzöndung und Sriꝑpe 24S7711E Wer hat Anſpruch auf eine Hausgehlfin? Wann das Pflichtjahr unterbrochen werden kaun Die Kündigungs⸗ und Einſtellungsbeſchräu⸗ kungen der Verordnung über die Beſchränkung des Arbeitsplatzwechſels erſtrecken ſich auch auf die Hauswirtſchaft. In einem Erlaß an die Ar⸗ beitsämter wird dies vom Reichsarbeitsminiſter ausdrücklich nochmals feſtgeſtellt. Entſcheidungen über Zuſtimmungsanträge für die Einſtellung einer Hausgehilfin haben die Arbeits⸗ ämter im Rahmen des allgemeinen Arbeitseinſatzes unter Berückſichtigung des Bedarſes der Haushal⸗ tungen des Inlands, insbeſondere der kinderreichen Haushaltungen und der Verhältniſſe des antrag⸗ ſtellenden Haushaltes zu treffen. Nach den Richtlinien des Reichsarbeitsminiſters iſt die Zuſtimmung zur Einſtellung einer Haus⸗ gehilfin insbeſondere dann zu erteilen, wenn die Hausfrau ſchwanger iſt, wenn die Hausfrau ihres Gefundheitszuſtandes wegen die Hausarbeit nicht allein verrichten kann, wenn die Hausfrau das 50. Lebensjahr vollendet hat, wenn dem Haushalt Per⸗ ſonen angehöden, die beſonderer Pflege und War⸗ tung bedürfen, wenn die Hausfrau durch eine volkswirtſchaftlich wertvolle Erwerbstätigkeit oder in Berufsausübung in ſolchem Maße gebunden iſt, daß ſie einer Hilſe im Haushalt bedarf, und endlich dann, wenn die Stellung des Haushaltsvorſtandes im öffentlichen Leben ihm beſondere, den Haushalt belaſtende Pflichten auferlegt. Vorausſetzung iſt immer, daß die im Haushalt erforderliche Hilfe nicht von Familienangehörigen geleiſtet werden kann. Unter ähnlichen Geſichtspunkten iſt die Frage zu prüfen, ob Hausgehilfinnen oder Hausangeſtellten die Zuſtimmung zur Kündigung erteilt werden kann. Bei der Prüfung der Verhältniſſe der Haushaltun⸗ en wird auch das Deutſche Frauenwerk mitwirken. leichzeitig iſt klargeſtellt worden, daß die Vorſchrif⸗ ten über die Beſchränkung des Arbeitsplatzwechſels auch auf Arbeitsverhältniſſe Anwendung finden, die gum Zwecke der P eingegangen ſind. Kündigungen nach Ablauf des Pflichtjahres ſoll je⸗ doch grundſätzlich zugeſtimmt werden. In einem weiteren Erlaß behandelt der Miniſter eine Frage des Pflichtiahres, die ſich in letzter Zeit in der Praxis ergeben hat. die Fälle nämlich, in denen Mäochen ihr Pflichtjahr unterbrechen oder nicht antreten. weil ihre Väter oder Brüder zum Heeresdienſt eingezogen worden und ſie deshalb i m eigenen Haushalt unentbehrlich ſind. Dem Mädchen kann dieſe Tätigkeit im elterlichen Haushalt zunächſt nur dann auf das Pflichtjahr an⸗ gerechnet werden, wenn es ſich um kinderreiche Fa⸗ milien handelt. Der Reichsarbeitsminiſter erklärt nun daß er keine Bedenken dagegen hat, wenn die⸗ ſen Mädchen eine teilweiſe oder vollſtändige Be⸗ freiung vom Pflichtjahr in Ausſicht geſtellt wird, ſoſern ſich infolge der Einziehung der Bäter oder Brüder die wirtſchaftlichen oder perſönlichen Ver⸗ gältniſſe der Familie ſo geſtaltet haben, daß eine Befreiuna gerechtfertigt erſcheint. olus dea Mappe cles lalelteccxtexs „Ich will mein Rad haben“ ... ſo ſagte die Hausangeſtellte vor Gericht. Sie trat ſehr ſicher auf, was ihr nach der Auffaſſung der bisherigen Dienſtherrſchaft ſchlecht anſtand. Sie ſtand im Verdacht, 50 Mark entwendet zu haben. Den Verdacht wies ſie ruhig und gelaſſen, wie ihr Auftreten auch vor Gericht war, zurück. Sie ſchaute mit offenem Blick ihre Gegner an, und man frug ſch kann man ſo ausſchauen und ſo jemand an⸗ chauen, wenn man geſtohlen hat?— Dieſe Frage wird das auhängige Strafverfahren zu beantworten aben. Beim Arbeitsgericht ging es zunächſt darum, aß die Beſtohlene, eine zum Haushalt gehörende Perſon, das Fahrrad der Klägerin r zu⸗ rückgehalten hat, ſozuſagen als Pfand für das ge⸗ ſtohlene Geld. Dieſes Rad aber wollte die Klägerin unbedingt keit wefant 6, öür ſie erklärte, bevor ein gefällt ſei, dürfe man ihr Rad nicht be⸗ halten 8 Das Beſondere dieſes Falles lag noch in der be⸗ ſonderen Situation der Klägerin. Sie befand ſich unter ungünſtigen Umſtänden in— außergewöhn⸗ lichen Umſtänden. Sie trug es mit Würde, was den an ſich einfachen Rechtsfall pſychologiſch komplitziert erſcheinen läßt. Die Dienſtherrin hatte auch anfäng⸗ lich Rückſicht genommen und dieſe Hausangeſtellte bis zum äußerſten Termin behalten wollen. Aber jetzt war die Sache mit dem Diebſtahl gekommen— einen anderen kleinen„Fall“ hatte ſie auch zuge⸗ geben— und das ganze Verhalten der Klägerin zwang die Beklagte zu einem Frontwechſel vom Mit⸗ leid zur Verachtung, Dieſer vollzog ſich im Gerichts⸗ ſaal in Form eines weiblichen Rededuells par excellence, wobei die Beklagte nicht am beſten ab⸗ ſchnitt. Bei dieſer„offenen Ausſprache“ kam auch heraus, daß als überzeugendes Verdachtsmoment für die Täterſchaft der Klägerin ihre ungewöhn⸗ lichen Einkäufe angeſehen werden, die ſie von ihrem normalen Einkommen nicht beſtreiten kann. Das ſind u. a. der helle Pelz, den ſie trug, und die Rie⸗ die auf der Gerichtsbank wartend and Das große Geſetzbuch wurde aufgeſchlagen, der Richter blätterte— und legte dann der Beklagten nahe, das Fahrrad herauszugeben. Dies wurde zu⸗ geſagt. Mit triumphierendem Geſichtsausdruck ver⸗ ließ die Klägerin den Saall Der Passierschein— und seine Folgen Der Arbeiter verlangte einen Paſſierſchein. Er wurde ihm verweigert, weil er inzwiſchen in eine andere Abteilung verſetzt und dieſe dafür zuſtändig war. Der Arbeiter hörte nur das„Nein“, geriet in „Rage“ und ſing nun mit dem Arbeitskameraden hinter dem Glasſenſter Streit an. Die Sache wurde umfänglich, der Aufgeregte erging ſich in Ansdrük⸗ ken, die der Arbeitskamerad als Bedrohung auf⸗ faßte und ſich daraufhin einſchloß. Dies wiederum beſänftigte den Wütenden nicht— alles wegen dem Paſſierſchein, den ex von dem Arbeitskameraden aus perſönlichen Gründen verweigert glaubte, während er ſeine Bitte hätte nur an einer anderen Stelle vor⸗ bringen müſſen. Die Firma kündiate das Arbeits⸗ verhältnis, was den Arbeiter hart traf. da ex eine vielköpfige Familie zu ernähren hat. Der Rechts⸗ beiſtand der Arbeitsfront verwies auch auf dſeſen letzteren Umſtand und machte die unbillige Härte der Kündiaung geltend. Außherdem bermies er Ha⸗ darf, daß Streitigkeiten unter Arbeitskameraden nicht ſo hart geahndet werden dürften. Die Firma aber wendete ein, daß der Kläger ſich hätte in die Ordnung fügen u. keinesfalls hätte zu Bedrohungen ſchreiten dürfen. Der Arbeiter ſagte vor Gericht, daß er dem Arbeitskameraden nur hätte die„Mei⸗ nung ſagen“ wollen. Er wollte wieder eingeſtellt werden. Dies wurde aßgelehnt, und ver vitchter riet den Parteien zum Vergleich. Es wurde eine Entſchädigung gemäߧ 56 AO von 100.— Mark dem Kläger zugeſtanden. Streit um Wäsche Nach viereinhalb Jahren ging das Arbeitsver⸗ hältnis auseinander. Die Wäſcherei klagte gegen den bisherigen Angeſtellten, daß er ſie um über ſech⸗ zig Mark geſchädigt habe, weil er den Kunden Kre⸗ dit gewährte. Der Angeſtellte, der den Wagen fuhr und bei den Kunden kaſſierte, verteidigte ſich damit, daß nur in den Fällen nicht bezahlt wurde, wo Re⸗ klamationen vorlagen. Er ſelbſt verlangte ebenſalls noch 35 Mark und erhob Gegenklage. Die erſte Ver⸗ handlung wurde von ſeiten der Klägerin(Firma) ſehr überſpitzt geführt; wegen eines unaufgeklärten Betrages von 2 Mark 84 wurde mit dem Staats⸗ anwalt gedroht. Der Beklagte(Angeſtellte) wies dies zurück und wartete mit„ſchmutziger Wäſche“ aus der Wäſcherei auf.„Ingenieure und höhere Leute“ hätten mit der Bezahlung zurückgehalten, wenn Grund zur Reklamation vorlag. Zur zweiten Verhandlung ſollten Unterlagen über die gegenſeiti⸗ gen Anſprüche vorgebracht werden, was nicht aus⸗ reichend geſchah, aber in der Zwiſchenzeit war die Geneigtheit zum friedlichen Ausgleich des Streites gewachſen. Vom Staatsanwalt wurde nicht mehr geſprochen, da der ominöſe„Grund“ wegen der zwo Mark ſich aufgeklärt hatte. Der Richter fand jetzt für ſein Vergleichsbemühen guten Boden. Beide Parteien verzichteten auf ihre Anſprüche— und der Fall war erledigt. Lehrverhältnis kann nicht fortgesetzt werden Es herrſchte ziemliche Ratloſigkeit bei allen Be⸗ teiligten, die darüber nachſannen, wer nun eigentlich ſchuld daran iſt, daß das kaufmänniſche Lehrverhält⸗ nis des fungen Mädchens nicht mehr fortgeſetzt wer⸗ den kann. Sie befinde ſich bereits„im vorgerückten Alter“ von 16 Jahren(1)— ſagt der Vater im be⸗ ſorgten Ton, und er ſchaut anklagend hinüber zu dem Lehrherrn, der ſelber gerne das Lehrmädchen weiter beſchäftigte, wenn er nur könnte. Im Juli wurde der Lehrvertrag abgeſchloſſen, das Geſchäft hat inzwiſchen den Boden verloren und die Zahlen, dre genannt werden, ſprechen eindeutig für den Beklag⸗ ten. Trotzdem überlegt er, was man machen könnte, denn die Eltern des Mädchens ſind durch dieſen jähen Abbruch des Lehrverhältniſſes, insbeſondere wegen der Auswirkungen auf die Schule, ſehr in Sorge. So wird von allen Seiten nach einem Ausweg ge⸗ ſucht, es herrſcht eine bei Gerichtsſtreiten ſonſt ganz ungewöhnliche Stille und beinahe Uebereinſtimmung. Der Richter förderte die letztere, indem er die güt⸗ liche Löſung des Lehrverhältniſſes und die Abgeltung durch einen Betrag empfiehlt. Der Beklagte iſt ent⸗ gegenkommend, er will die Differenz zwiſchen dem Lehrlingsgehalt und dem der Büroanfängerin be⸗ zahlen— und noch etwas darüber. Der Vorſchlag des Richters mit 100 Mark findet Annahme, ſchließ⸗ lich auch durch die Eltern der Klägerin.-ü- eeeeeee Nicht überheizen! Das Reichsgeſundheitsamt veröſfentlicht im „Reichs⸗Geſundheitsblatt“ eine Mahnung, richtig zu heizen. Schlecht heizen ſei keineswegs gleich⸗ bedeutend mit zu wenig heizen. Genan ſo ſchlecht werde geheizt, wenn zu viel geheizt wird. Für ge⸗ wöhnlich pflegten die üblichen Wohn⸗, Aufenthalts⸗ und Arbeitsräume dann behaglich geheist zu ſein, wenn das Thermometer in der Aufenthaltszone 18 bis 19 Grad Cel. anzeigt. Schlafräume ſollten ſtets weſentlich kühler gehalten werden. Kinder, ältere Perſonen und Leidende pflegten wärmebedüeftiger — ſein. In— ſie beſtimmten Aufenthaltsräumen eien höhere L nicht über 21 Grad Celſius als obere enze hin⸗ ausgehen ſollen. Es gebe auch unter geſunden Menſchen ſolche, die onders leicht frieren. Sie mütßten dieſe perſönliche Eigenart durch entſprechende Wahl ihrer Unter⸗ und Oberkleidung ausgleichen. Es ſei dagegen in Gemeinſchaftsräumen ein nicht zu⸗ mutbarer Zuſtand, wenn alle übrigen eines Fröſt⸗ lings wegen ſchwitzen ſollen, der es verſäumt ſich wärmer anzuziehen. Das gelte ſinngemäß auch für die großen Mietshäufer mit ihren vielen Woh⸗ nungen. Es ſei unbeſtritten, daß in zentralbeheizten Häu⸗ ſern— beſonders in Büro⸗ und Geſchäftsgebäuden — der Uebelſtand der Ueberheizung geradezu die Re⸗ ger iſt. Temperaturen von 25 Grad Celſius wer⸗ en angetroſfen; ſie werden, einmal angewöhnt, dauernd verlangt und ängſtlich eingehalten. Ohne Uebertreibung könne ausgeſprochen werden, daß alle geſundheitlichen Nachteile, die der Zentralheizung nachgeſagt werden, nur bei Ueberheizung beſtehen. Jedenfalls treffe das uneingeſchränkt für die heute ufttemperaturen am 0 0 die aber 1 —— Ur Wohn⸗ und Auſenthaltsräume faſt ausſchließlich üblichen Warmwaſſerzentralheizungen zu, ſofern ſie techniſch einwandfrei ſind. Wärmevergendung be⸗ deute Verſchwendung des wichtigen Rohſtoffes Kohle. Sondermafnahmen für den Expreß⸗ gutverfehr zu Weihnachten Um den zum Weihnachtsfeſt zu erwartenden ſtarken Expreßgutverkehr reibungslos bewältigen zu können, hat die Reichsbahn folgende Sonder⸗ maßnahmen getroffen: Die Annahme von Expreßgut, beſchleunigtem Eilſtückgut und Reiſegepäck, das ohne Fahrausweis aufgeliefert wird wird in der Zeit vom 22. bis 24. Dezember für den Verſand nach beſtimmten Groß⸗ ſtäbten geſperrt. und zwar ron allen Bahnhöſen der Deutſchen Reichsbahn nach Berlin einſchließlich fämtlicher Vorortbahnhöfe, ferner von Bremen, Breslau, Dortmund, Düſſeldorf. Eſſen. Frankfurt a.., Hamburg, Hannover, Karlsruhe Kiel, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wien. Ausgenommen von der Sperre iſt nur Wehrmachtsgut und privates Gut für die Wehrmacht. Für wenige beſonders dringliche Fälle, z. B. Arznei und leicht verderb⸗ liche Güter kann die Reichsbahndirektion Ausnah⸗ men zulaſſen. Den Verſendern von Expreßgut und beſchleunigtem Eilgut wird empfohlen, die Sendun⸗ gen möglichſt frühzeitia aufzuliefern, damit ſie noch rechtzeitig vor dem Feſt in den Beſitz der Empfänger gelangen. 6 Marita Gründgens wird auf dem vierten„Meiſterabend fro⸗ her Unterhaltung“ am 9. und 10. Degember eine Ausleſe ihrer Lieder und parodiſtiſchen Vor⸗ tragsſtücke bieten. In ihrem Gefolge befindet ſich eine Schar ausgezeichneter Künſtler und Humo⸗ viſten, ſowie das Wiener Ballett Hedy Pfund⸗ mayr. Die Stadtoerwaiiung ehrt Graf Gramberg, Den Retter des Heidelberger Schloſſes — Heidelberg, 6. Dez. Zum 75. Todestag des Grafen Carl von Graimberg, des Beſchützers und Retters des Heidelberger Schboſſes, des Künſtlers und Kunſtſamm⸗ lers, deſſen Sammlungen den Grundſtock der Beſtände des Kurpfälziſchen Muſeums bilden, wurde im Auftrag des Oberbürgermeiſters von der Stadtverwaltung ein Kranz an ſeinem Grab auf dem Bergfriedhof niedergelegt. Staniolſammlung des Jungvolks. Die Staniol⸗ und Altmaterialſammlung des Jungvolks findet für das Staödtgebiet Heidelberg am Mittwoch nachmittag ſtatt. Infolge der Kürze der Zeit, die bis Anbruch der Dunkelheit zur Verfügung ſteht, iſt es möglich, daß ein⸗ zelne Teile des Stadtgebiets am Mittwoch nicht mehr er⸗ faßt werden können. Für dieſe ſindet donn eine zwelte Sammlung am Samstag, 9 Dezember, ſtatt. Loidon der Sümme und Luftwege rernrut 443 16 Frau Berta Zwick, baui- Ttartin · Uter 21 Durch Atem- u. Stimmbiüdungt Beseitie. chron. Heiserkeit, Stimm- schwäche. Asthma. Bronchiiis, auch ür Kindet. Zu Krankenk zugelassen: Neue erfolgreiche Wege. Mlicb a, LcleigRHen Achtung, Reiſe in die Grenzbezirke! * Ludwigshafen, 6. Dez. Es wird ernent darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Einreiſe in die noch wicht geräumten Teile der Grenzkreiſe ohne polizelliche Erlaubnis nicht zuläſſig iſt. Dieſe Erlaubnis wird nur erteilt für Reiſen im normalen Wirtſchaftsver⸗ kehr. Sie wird alſo nicht erterlt für Beſuche und ſonſtige nicht dringend notwendige Reiſen in die Grenzgebiete. Die Reiſe im normalen Wirtſchaftsverkehr oder die ſonſt drin⸗ gend notwendige Reiſe muß gloubhaft nachgewieſen werden. Beſonders wird darauf hingewieſen, daß neben der poli⸗ zeilichen Erlaubnis ein amtlich beglaubigter Lichtbildaus⸗ weis(Reiſepaß, Kennkarte, Führerſchein uſw.) mitgeführt werden muß. Die polizeiliche Erlaubnis zum Betreten der Grenzkreiſe wird von der zuſtändigen Behörde(Polizei⸗ präſidium, Landrat) nur bei Vorlage eines ſolchen Licht⸗ bildausweiſes erteilt. Was Ludwigshafens Polizei notiert Drei Verkehrsunfälle— Drei Verletzte Drei Unfälle ereigneten ſich wegen Nichtbeachtune der Verkehrsvorſchriften. Dabei wurden drei Perſonen erheblich verletzt. Außerdem entſtand Sachſchaden⸗ In die Zuknnſt geblickt— und das Geld war weg! Im Stadtteil Süd hauſierte eine Zigennerin mit Kurzwaren und Haushaltungsgegenſtänden. Bei dieſer Gelegenheit kam ſie auf die Wahrſagerer zu ſprechen u ſagte der betreſſenden Hausfrau aus deren Handlinien gegen Bezahlung die Zukunft voraus. Nach dem Weg⸗ gang der Zigeunerin mußte die Hausfrau die Wahrneh⸗ mung machen, daß ihre Gedbörſe mit ſechs Mark verſchwun⸗ den war. Die Zigeunerin konnte dem Amtsgericht zu⸗ geführt werden. Hinweis Pfitzner ſpielt eigene Werke in der Maunheimer Kulturgemeinde. Die Kammermuſikreihe der Mannheimer Kulturgemeinde bringt am nächſten Sonntag, dem 10. De⸗ zember(11.30 Uhr in der„Harmonie“) eine Veranſtaltung mit dem großen Meiſter Prof. Hans Wfitzner. Er wird eigene Werke ſpielen und die. Sopraniſtin Giſela *— ſch mit eigenen Werken und Liedern von Schumann egleiten. * Deutsche Reichspost Weihnachtssendungen vor dem 15. Dezember auigeben! Das Weihnachtspaket bringt Weihnachtsfreude ins Haus und ins Feld. Pakete und Päckchen, besonders Feldpostpäckchen, die rechtzeitig zum Fest vorliegen sollen, müssen aber spätestens bis zum 15. Dezember eingeliefert sein. Denkt daran! Wer sein Veihnachtspaket nicht bis zum 15. Dezember aufliefert, kann auf keinen Fall damit rechnen, daß es rechtzeitig ankommt. * — * * Nene Mannheimer Zeitung Mittwoch, 6. Dezember 1989 Jußball-Kriegsme erſchaſt Kreisklaſſe 1 Mannheim 5 Sozuſagen wie geſchaffen war dieſer erſte Dezember⸗ ſonntag für den neuerlichen Auftakt der um die Schwetzin⸗ ger Ecke verkleinerten Staffel 1 der Kreisklaſſe 1 Mann⸗ heim. Allerorts traf man tadelloſe Spielfelder an und die gute Witterung ließ entſchieden mehr Zuſchauer kommen als die„wäſſerigen“ Wochen zuvor. Die beſten Vorausſet⸗ zungen waren alſo für den erſten Spieltag gegeben, der folgendes Programm brachte: Gartenſtadt— Rheinau 226 TV 1846— Wallſtadt:4 Kurpfalz— Poſt:2 Rohrhof— Lanz:13 Erwartungsgemäß klar iſt zunächſt der Sieg der„Lan⸗ zer“, die erſthälftig(:0) zwar noch den Widerſtand der Rohrhöfer zu brechen hatten, die aber im zweitee Teil die Sache vollſtändig in die Hand nahmen, zumal jetzt der ſtarke Wind den Rohrhöfern allein das Leben ſauer machte. Beiderſeits hatte man junge Kräfte eingeſtellt, die ſich bei Lanz ſichtlich wohler fühlten als bei den Platzherren, die ſich von ihrem„Oftersheimer Schrecken“(:22) noch nicht veſtlos erholt hatten. Möge aber die gut geſpielte erſte Halbzeit gegen Lanz ein gutes Omen ſein für eine wieder im Kommen befindliche Stabilität, dann hat am Ende ſelbſt das:13 den Eindruck eines Anziehens der Leiſtung nicht verwiſcht. Ebenfalls einen deutlichen Fieg errangen die Rheinauer gegen ihren alten Widerſacher Gartenſtadt indes ſiel das Ergebnis immerhin etwas knapper aus als vor kurzem, wo man ein:7 quittieren muſtte. Garten⸗ ſtadt ſtrengte ſich vor der Pauſe ſehr an, hielt den Gegner zunächſt auf:2 feſt, ein Zeichen daſür, daß auch die Leute vom Waldhof für eine Halbzeit eine durchaus in Ordnung gehende„Puſte“ haben. Ebenbürtig und hart lief der Gang am Neckarauer Rheindamm, wo Kurpfalz Neckarau ſtark mit einem Sieg über den alten Rivalen, Poſt Mannheim, lieb⸗ äugelte. Die Poſtler erkannten dieſe gegneriſche Abſicht frühzeitig, ſetzten energiſchen Widerſtand, der am Ende eine durchaus in Ordnung gehende Punkteteilung bewirkt hatte. Die Torerfolge der Neckarauer kamen auf das Konto von Gyzoni und Wohlgemuth. Im vierten Kampf, dem Favoritentreſſen des Tages, ging es im oberen Luiſenpark recht torreich zu. Knapp mit nur einem Treffer Unterſchied behielt der TV1846 Sieg und Punkte bei ſich zu Haus, während die alte Vik⸗ toria Wallſtadt für den gezeigten Eifer zu mindeſt eine Punkteteilung verdient hatte. Ebenfalls mit vollen Segeln und unter weit beſſeren Vorausſetzungen als beim Start ging die Staffel 2(Berg⸗ ſtraße) in die zweite Runde, die folgende Ergebniſſe brachte Jahn Weinheim— TV Viernheim 224 Leutershaufen— Schriesheim 32 Hemsbach— Lützelſachſen:1 Heddesheim— Laudenbach 10:0 Hier hatten wir richtig getippt als wir zunächſt den Sieg des TV Viernheim— ſelbſt auf fremden Platze— voraus ſagten. Die Heſſen werden wohl mit die erſte Geige ſpielen, und zwar ſtcher im engeren Wettbewerb mit Fortuna Heddesheim, die den FVLaudenbach klar ſtehen ließ.:10 iſt für die Laudenbacher etwas viel Holz, aber ſicher auch eine gute Lehre für die nächſten Spiele, wo man es wieder zunächſt ausſchließlich mit der Kreisklaſſe zu tun hat, denn immer noch weht eben in den Reihen derer von Hedoͤesheim Bezirksklaſſen⸗Hauch. Hemsbach, ebenfalls Mitfavorit der Staffel 2 ließ Sützelſachſen keine Chance und Leutershauſen be⸗ hielt— wenn auch mit knappem Erfolg— beide Punkte aus der Partie mit Schriesheim. Der kommen de Sonntag bringt in Staffel 1: Lanz— Gartenſtadt Selitads— 5 fal, tadt— Kurpfalz — Rohrhof Sſſe 2 TV Viernheim— Ladenburg Schriesheim— Jahn Weinheim Lützelſachſen— Leutershauſen — Hemsbach (Heoͤdesheim ſpielfrei) In Staffel 1 Hürfte in erſter Linie der Ausgang des weiteren Favoritentreſſens in Rheinau intereſſieren, während in Abteilung 2 das wichtigſte Spiel zweifellos in Viernheim ſteigen wird. Die erſten Vunkteſviele der Bezirksklaſſe Oſt Eberbach— Rohrbach:3 Rohrbach hatte es nicht leicht, gegen den ſpielſtarken Hei⸗ delberger Verein zu gewinnen, ein Zeichen dofür, daß Eberbach auf eigenem Platze immer noch ſehr geſährlich iſt. Edingen— St. Ilgen:3 Schon bald nach Spielbeginn konnte der Halbrechte Jä⸗ ger das Führungstor für Edingen einſenden. Das ſtarke Drängen der Gäſte brachte noch kurz vor Schluß der erſten Spielhälfte das Gegentor. Nach der Pauſe war Müller und Jäger nochmals erſolgreich, während es den Gäſten gelang, wenige Minuten vor Schluß 2 Tore aufzuholen. Des Eichfige finden ſahwer Ein Liebesroman aus Rom Von Hans von Hülsen 13 „Die Handſchrift des Commendatore“, ſagte Ta⸗ dino, der ihr neugierig zuſah. „Warum ſchreibt er?“ murmelte ſie, und riß ner⸗ vös den Umſchlag auf. Geſpannt hafteten Giorgio Tadinos Blicke auf ihrem Geſicht. Sie ließ die Brauen ſteigen, kniff die Lippen heftig zuſammen— dann ging es wie ein Wetter⸗ leuchten über ihre Züge. Sie ſtarrte auf den Brief, ſtarrte in die Luft, faßte ſich mit der Hand an die Stirn, warf den Bogen auf den Tiſch und griff nach dem Telephon. Tadino fragte nicht, ob er eine Indiskretion be⸗ gehe; er nahm den Brief und las. „Verehrte Signora Valentina, verzeihen Sie mir, aber es wäre auch nach unſerem geſtrigen Geſpräch, das leider ſo unharmoniſch verlief, unverantwortlich von uns beiden, wenn wir voneinander die Erfül⸗ lung unſeres Wortes verlangen ſollten. Ich fürchte ich darf Ihnen nicht zumuten, Ihr Schickſal mit dem meinen zu verbinden, auch wenn Sie eg wollten, nachdem Sie ſelbſt geſehen haben, daß meine Auf⸗ faſſung von einer Ehe ſich mit der Ihren nicht im Einklang befindet. Geſtatten Sie mir daher, Ihnen, ſo hart es mich ankommt, Ihr Wort zurückzugeben und das meine von Ihnen zurückzerbitten. Ich wünſche Ihnen das Beſte, unter lebhaftem Bedauern. dazu nicht, wie ich gehofft, beitragen zu können, und bitte Sie, die ſchönen Stunden, die wir miteinander verlebt, i ſo gutem Gedanken zu behalten, wie ich es tun werde. Ihr Mario Cavarelli.“ Tadino ſchüttelte immer wieder den Kopf. War das möglich?; War das begreiflich?! Er hörte Valentinas Stimme am Fernſprecher: Bezirkes zählt, Sandhauſen— Union:0 Bei Beginn des Spieles zeigte ſich gleich die Ueber⸗ legenheit von Sandhauſen, die bis zur Pauſe durch Albrecht und Lehr 2 Tore erzielen konnten. Trotz ſtarker An⸗ ſtrengung von Unions Sturm konnte auch in derzweiten Spielhälfte kein Tor erzielt werden, während Sandhauſen noch zweimal erfolgreich war. Eppelheim— Wiesloch:1 Da Eppelheim zu einer der ſtärkſten Mannſchaft dieſes 3 war es auch Wiesloch nicht möglich, das Spiel für ſich zu entſcheiden. Eppelheims Stärke liegt in der Verteidigung und im Sturm. Die hohe Niederlage Wieslochs iſt auf den ſchweren Boden zurückzuführen. Hauptverſammlung beim Mannheimer RE Mars regiert die Stunde, unter deren Zeichen ſich die Hauptverſammlung des Mannheimer Ruder⸗Clubs voll⸗ zog. Trotzdem über 100 Mitglieder im Felde ſtehen, harte ſich die Verſammlung eines überaus zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Alle Altersblaſſen der Mitgliedſchafft waren vertreten, um den Rechenſchaftsbericht über das abge⸗ bauffewe Ruderjahr entgegenzunehmen und durch ihr Er⸗ ſcheimen den Leitern des Glubs ihr Vertrauen zu be⸗ kunden. Den Vorſitz führte Rechtsanwalt Beyerlen, den Rechenſchaftsbericht erſtattete Direbtor Berberich, der für die beiden im Felde ſtehenden Vereinsführer einge⸗ ſprungen war. Er wies darauf hin, daß ſich ſofort Män⸗ ner gefunden haben, die in die Breſche geſprungen waren, die es als eine Ehrenpflicht betrachten, das in Jahrzehn⸗ ten geſchaſene Gut allen Schwierigkeiten zum Trotz zu pflbegen und zu erhalten. Der im Club herrſchende Geiſt der Kameradſchaft umd die jedertzeitige Opferfreudigkeit hat die Erreichung dieſes Zieles ermöglicht. Im abgebaufenen Geſchäftsjahr wurde die Anlage des Ruderbeckens und die Erweiterung des Boots⸗ hauſes fertiggeſtellt und in Verbindung damit gleichzeitig de Moderniſierung der Clubräume durchgeführt. Die Zahl der im Jahre 1838/39 geruderten Fohrten beträgt 1316. Der Trainingsbetrieb wurde während der Wintermonate durch Leichtathletik, Schwianmen und Wandern ergänzt. Durch die Teilnahmee an 9 Regatten hat ſich die Zahl der Siege bei offenen Regatten auf 17, bei Jugendregatten auf 77, bei Vereinsregatten auf 62 erhöht, ſo daß der Club mit 456 Siegen mit an der Spitze der deutſchen Vereine ſteht. An Bocten beſitzt der Club 11 Rennboote, 18 Schul⸗ boote„ein Motorboot, ſo daß die Clubflobte 30 ſportliche Fahrzeuge beſitzt. Die Zahl der Mitglieder iſt auf 566 ge⸗ ſtiegen. Im abgelauſenen Jahre konnten für 60jä h⸗ rige Mitgliedſchaft Martin Bömmarius, ſür 40jährige Mitgliedſchaft Rudolf Ber⸗ tram, Heinrich Boß man n, Joſef Götz, Herm. Mos⸗ graber, Karl Paul, Chriſtian Stehle, Karl Stet⸗ ter, Jean Riſſer und Joſef Vogt geehrt werden. Die ſilberne Ehrennadel erhielten Dr. Karl Becker, Ferdinand Jungblut, Karl Vollmer, Robert Wang⸗ ler. Den Gauehrenbrief des Reichsbundes erhielt Ehrenruderwart Heini Erb, den Kreisehren⸗ brief Rudolf Bertram. Von der Stadt Mannheim wurde dem Club die Ehrenurkunde für hervorragende ſportliche Leiſtung verliehen, und es erhielten die Ka⸗ meraden Karl Beyerlen, Heini Erb, Willi Eich⸗ horn und Hugo Strauß die goldene Ehrennadel der Stadt Mannheim. Die Kaſſenführung konnte feſtſtellen, daß ſowohl die Vereinskaſſe wie die Wirtſchaftskaſſe ſich in beſter Ord⸗ nung befinden. Der Rechenſchaftsbericht wurde mit größ⸗ tem Beiſall aufgenomwen und gegen ſeine Faſſung kein Einwand erhoben. Ueber die Rudertätigkeit berichtete Prof. Alex Jülg, der in allen Einzelheiten über die ruderſportliche Arbeit umd die Ausbildung ein erfreuliches Bild entrollte. Mit ganz beſonderer Befriedigung wurde es begrüßt, daß ein alle Erwartungen übertreffender Andrang von Jung⸗ ruderern im neuen Jahr zu verzeichnen iſt. Die Wahl ergab die einſtimmige Wiederbeſtallung der ſeitherigen Vereinsleitung, insbeſondere die Wiederwahl von Rechtsanwalt Beyerlen als Führer, der die durch den Krieg notwendigen Ergänzungen im Beirat vorneh⸗ men wird.—fk. Der letzte Kampf des Viergaue⸗Boxturnters, an dem Südweſt, Baden, Württemberg und Bayern teilnehmen, wird am 6. Januar im Frankfurter Kegler⸗Sporthaus zwi⸗ ſchen Südweſt und Baden ausgetragen. Hamburgs Boxſtaffel ſtartete in Hannover und ſchlug die dortige, allerdings erſatzgeſchwächte Vertretung, mit 10:4 Punkten. Uli Schröder(Bonn) kraulte beim weſtdeutſchen Prü⸗ fungsſchwimmen in Ruhrort bie 100 Meter in 1200,4 und die 200 Meter in:17,4 Min. Zeiten, die in dieſem Winter noch nicht erreicht wurden. Helga Grauthoff gewann über⸗ raſchend das 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen in:03,5 Min. vor Capell⸗(.⸗Gladbach). 0 5 „Wie? Verreiſt? Und wohin? Wiſſen Sie nicht? Und wann kommt er wieder? Hat er nichts hinterlaſ⸗ ſen?“ Er ſah, wie Valentina den Hörer auflegte, er trat hinter ſie und umfing ſie mit den Armen. Sie wandte ihm das Geſicht zu, ihre Augen fun⸗ kelten von einer ſo kalten Energie, daß er erſchrak. „Was ſagen Sie, Tadino?“ „Ich?— Ich bin außerordentlich glücklich!“ Sie packte ihn bei den Schultern und ſtieß ihn von ſich. „Redensarten! Jetzt iſt nicht der Moment für Redensarten, mein Lieber! Glauben Sie, ich bin die Frau, die ſich das bieten läßt? Die Frau, die ſich ſolche Briefe ſchreiben läßt? Die ſich den Stuhl vor die Tür ſetzen läßt!?“ „Nein, Valentina. Die Frau ſind Sie natürlich nicht. Und darum werden Sie eine exemplariſche Strafe für den Herrn Commendatore erſinnen, vor dem ich Sie übrigens immer gewarnt habe. Was meinen Sie, was er für eine Freude haben wird, wenn er nächſter Tage eine Anzeige bekommt: „Giorgio Tadino und Frau Valentina, geborene Verdirame zeigen ihre Vermählung an'?“ Valentina antwortete nichts. Sie ging in ihr Schlafzimmer hinüber und ſchloß die Tür zu. Wohl eine halbe Stunde blieb Tadino allein. Immer wieder las er Cavarellis Brief und fragte ſich, was da vorgefallen ſein mochte. Endlich kam Valentina zurück, fertig angezogen zum Ausgehen. „Sie werden bei mir bleiben. Tadino,— nicht wahr?“ fragte ſie, und ſtreckte ihm beide Hände ent⸗ gegen.„Jetzt brauche ich Ihren Rat, Ihre Hilfe — So kann die Sache nicht enden... Ich würde mir wahrhaftig entehrt vorkommen... Laſſen Sie uns einen Spaziergang machen!“ 4* Seht, der Herr Commendatore Cavarelli hat ſich zu einem Entſchluß aufgeſchwungen! Er, der ſeit Wochen ſich um eine Entſcheidung herumgedrückt, der wie ein kraftloſes Schilfrohr zwiſchen der allzu ſchönen Valentina, der Hberſt⸗ tochter, und der piccola povera Adriana, Tochter des dicken Wirtes zum„Gallo Romano“ geſchwankt und nicht gewußt hat, welche von beiden er betrü⸗ gen ſollte(von beſſerem Wiſſen zu ſchweigen!)—: HAnokls- und WIITscunFTS-ZEIMxune Schleppereinsaß neu geregeli Die Beanſpruchung von Pferden aus landwirtſchaft⸗ lichen Betrieben für Zwecke der Wehrmacht macht es not⸗ wendig, die in der Landwirtſchaft vorhandenen Schlepper in verſtärktem Maße zur Arbeit heranzuziehen. Dabei kommt es darauf an, die Schlepper aus Gründen der Kraft⸗ ſtofferſparnis nur dort einzuſetzen, wo ſie durch andere Kraftquellen nur ſchwer zu erſetzen ſind. Dies gilt insbe⸗ ſondere für die Feldbeſtellung, angefangen bei der Pflug⸗ furche bis zur Einbringung der Ernte. Deshalb beſtimmt eine Anordnung des Verwaltungs⸗ amtes des Reichsbauernführers über den Einſatz von Schleppern in der Landwirtſchaft vom 24. November. daß Schlepper, die in der Landwirtſchaft eingeſetzt ſind oder ein⸗ geſetzt werden, nur zur Erledigung der im Rahmen eines landwirtſchaftlichen Betriebes anfallenden Arbeiten ver⸗ wendet werden dürfen. Eine Verwendung dieſer Schlepper zum ortsgebundenen(ſtationären) Antrieb von Maſchinen iſt unzuläſſig. Auf Grund dieſer Anordnung iſt alſo ver⸗ boten, mit den in der Landwirtſchaft eingeſetzten Schlep⸗ pern z. B. Lohnſuhren für gewerbliche Zwecke uſw. durchzuführen oder ſie zum Dreſchen, Häckſel⸗ ſchneiden u. a. m. als Kraftguelle zu benutzen. Die Arbeit im Lohn im landwirtſchaftlichen Betriebe des Nach⸗ barn iſt dagegen auch weiterhin nicht nur erlaubt, ſondern ſogar erwünſcht. Ausnahmen von der Anordnung können auf Antrag, der an die zuſtändige Kreisbauernſchaft zu richten iſt, von der zuſtändigen Landesbauernſchaft zugelaſſen werden. Die Zulaſſung von Ausnahmen, die nur unter beſtimmten Vorausſetzungen erfolgt, kann befriſtet oder an Bedingungen oder Auflagen geknüpft werden. Damit iſt die Möglichkeit geſchaffen, auftretenden Notſtänden oder anderen beſonderen Schwierigkeiten, die ſich aus der Lage und der Ausrüſtung der Betriebe ergeben, Rechnung zu tragen. Darrch den Einſatz des Schleppers in der Landwirtſchaſt iſt die Schlagkraft der Betriebe noch gewaltig geſtiegen. Sie ailt es für die erzeugungspolitiſch am wichtigſten Ar⸗ beiten unter allen Umſtänden zu erhalten. Darum war es im allgemeinen Intereſſe notwendig, den Einſatz des Schleyvers auf die Erledigung der wichtigſten und dringend⸗ 5— im landwirtſchaftlichen Betriebe zu be⸗ ränken. * Verwendungsverbot für radioaktive Leuchtfarben. Radioaktive Leuchtfarben, die mit Radium, Meſothorium und Radiothorium aktiviert ſind, dürfen nur verwendet werden bei Herſtellung von Taſchen⸗ und Herrenarmband⸗ uhren mit Edelſtahlgehäuſe oder in einfacheren Ausführun⸗ gem, ſofern ſie nicht nachweislich für die Ausfuhr beſtimmt ſind, ferner bei der Herſtellung von Kompaſſen und Meß⸗ für dechniſche, wiſſenſchaftliche und militäriſche wecke. * Verbot des Verkaufs von Satzfiſchen als Speiſeſiſche. Verboten iſt, alle Arten von Satzfiſchen, insbeſondere zwei⸗ ſömmrige Karpfen und Schleien, als Speiſeſiſche abzu⸗ geben. Als Satzſiſche gelten die Fiſche, die bei oronungs⸗ gemäßer Wirtſchaftsführung im kommenden Jahr zu han⸗ delsüblichen Speiſeſiſchen heranwachſen würden. Gegen Lieſes Verbot verſtoßen ſowohl Züchter, die Satzfiſche als Speiſeſiſche in den Verkehr bringen, als auch Händler, die derartige Fiſche erwerben und zu Speiſezwecken abgeben. Zuwiderhandlungen werden mit Ordnungsſtrafen bis zu 10 000/ beſtraft, ſoweit nicht nach anderen Beſtimmungen ſtrengere Strafen verwirkt werden. 5 Obſtverarbeitung in landwirtſchaftlichen Klein⸗ und Abfindungsbrennereien. Landwirtſchaftliche Klein⸗ und Abfindungsbrennereien dürſen im Betriebsjahr 1939/0 ohne Verluſt der Eigenſchaft ihrer Brennereiklaſſe in⸗ ländiſches Obſt verarbeiten, das die Eigentümer oder Be⸗ ſitzer der Brennereien nicht ſelbſt gewonnen haben. * Erhöhte Rübenverarbeitung der rheiniſchen Zucker⸗ fabriken. Die diesjährige Rübenverarbeitung ſtellt erhöhte Anforderungen an die geſamte rheiniſche Zuckerwirtſchaft. Abgeſehen von einigen wenigen Gebieten, die unter Trok⸗ kenheit zu leiden hatten, kann mit einer guten Rüben⸗ ernte gerechnet werden, deven Geſamtertrag über dem des Vorjahres liegt. Der Zuckergehalt der Rüben iſt auch in der Rheinprovinz nicht hervorragend. Bis Ende Nopem⸗ ber ſind bereits mehr Rüben in den rheiniſchen Zucker⸗ fabriken verarbeitet worden als während der geſamten Rübenkampagne des Jahres 1936 und ebenſoviel wie 1938 überhaupt. Dieſe Tatſache ſpricht ſür die erhöhte Leiſtungs⸗ fähigkeit der rheiniſchen Zuckerfabriken, die vorausſichtlich bis in die erſte Januarhälfte zu arbeiten haben. Die reſt⸗ loſe Ausnutzung aller Erzeugungsmöglichkeiten erfordert, daß jeder Rübenbauer, der an Zuckerfabriken liefert, ſeine ſämtlichen Rüben, auch etwa anfallende Mehrrüben. nur an die Zuckerfabriken zur Ablieferung bringt. Rüben⸗ anbauer, die Mehrrüben an die Zuckerfabriken zur Ab⸗ lieferung bringen, werden bei der Zuteilung von Zu⸗ kaufsſchnitzeln bevorzugt berüchſichtigt. * Berechnung von Frachtkoſten bei der Lieſerung von Brunnenwäſſern. Wie aus einem Erlaß des Reichskom⸗ miſſars für die Preisbildung in der Fachgruppe Mineral⸗ waſſerinduſtrie Köln hervorgeht, iſt es in den Brunnen⸗ betrieben ohne Ausnahmegenehmigung nicht geſtattet, ihren Abnehmern die Mehrkoſten in Rechnung zu ſtellen, die da⸗ durch entſtehen, daß infolge Einziehung des eigenen fremde Laſtkraftwagen gemietet, oder Spediteure mit dem Trans⸗ port beauftragt werden. Eine Ausnahmegenehmigung, die von der für den Wohnſitz des Brunnenbetriebes zuſtän⸗ digen Preisbildungsſtelle zu erteilen wäre, kommt jedoch und er hat ſich nun zuſammengeriſſen, hat ſich darauf beſonnen, daß er ein Commendatore iſt und hat ſei⸗ nem kraftvollen, wenn auch ſpätem Entſchluß ſo⸗ gleich die Tat folgen laſſen Sofort, das will übrigens ſagen; nach einer ziemlich ſchlafloſen Nacht in dem prunkvollen, ganz in kaukaſiſchem Nußbaum ausgeſtattenen Schlaf⸗ zimmer der neuen Caſa Cavarelli. Es war ſchon die zweite wenig erauickliche Nacht, die Sor Mario binnen einer halben Woche ver⸗ brachte. Er war ſehr empfindlich gegen ſolche Stö⸗ rungen ſeine Wohlbehagens— und er erhob ſich des⸗ halb am nächſten Morgen, das Herz voll Zorn gegen die, der er dieſe zweite ſchlafloſe Nacht ver⸗ dankte. Vergeſſen war ihre Schönheit, ihre ſprühende Laune vergeſſen, daß er ſie in Gedanken hundertmal eine „wundervolle Frau“ genannt. Vergeſſen und zer⸗ ſtoben! Aber nicht vergeſſen konnte ihr Sor Mario, daß ſie mit der Möglichkeit ſeines Ruins, eines Banke⸗ rotts ſeiner weitverzweigten, blühenden Unterneh⸗ men gerechnet, daß ſie ihm dieſe Möglichkeit ins Geſicht geſagt— und danach getrachtet hatte, ſich 5 einen ſolchen Fall auf ſeine Koſten ſicherzuſtel⸗ en. Ja, der Herr Commendatore war ſehr verwirrt geweſen am geſtrigen Nachmittag, vor dem Kamin, mehr, als ein Mann es ſich wohl eigentlich merken laſſen durfte! Er hatte ſich in der Verwirrung ſei⸗ nes verliebten Herzens ſogar zu einer dramatiſchen Szene hinreißen laſſen, wie er ſie ſonſt nur auf den Theatern geſehen, wo unglückliche Liebhaber in Ver⸗ zweiflung oder einer anderen Raſerei vor ihren Ge⸗ liebten aufs Knie fielen und die Arme um ſie ſchlangen! Aber mitten in Verwirrung und Liebesraſerei war er doch Kaufmann genug geblieben. um ganz genau zu begreifen, worauf das alles hinauslief⸗ was Valentina, Liebe und Geld kühl durcheinander⸗ mengend, ſagte Während er ſich ſchlaflos auf Prunkbette wälzte, erſchien ſie ſeinem inneren Auge wie ein Kompagnon, der ſein Schäfchen 100 ins Trockene bringt, um in der Stunde der Kriſe über den Dummen lachen zu können, der ſeinen Kopf hinhält. 5 ſeinem breiten nur in Fälben in Betracht, in denen es eine untragbare Härde bedeuten würde, wenn der Brunnenbetrieb die er⸗ höhten Mehrkoſten ſelbſt tragen müßte. Im allgemeinen wird dies nicht anzunehmen ſein. Auslandsviſen rechtzeitig beantragen. Nach vorlie⸗ genden eBobachtungen nimmt die Erteilung ausläneiſcher Einreiſeviſa erfahrungsgemäß längere Zeit in Anſpruch. Die Firmen werden deshalb dringend gebeten, das Ein⸗ reiſeviſum für das Ausland rechtzeitig zu beantragen. H. Fuchs Wagggon⸗Fabrik AG, Heidelberg. In der HV wurde nach Kenntnisnahme von Geſchäftsbericht, Jah⸗ resabſchluß und Bericht des Auſſichtsrates der veröffenc⸗ lichte Jahresbericht, der vorgeſchlagenen Verwendung des Reingewinnes und der Zahlung von 5 v. H. Dividende auf 2 Mill.„ AK zugeſtimmt und Vorſtand wie Aufſichtsrat Etlaſtung erteilt. Die turnusmäßig aus dem Auſſichtsrat ausſcheidenden Herren Dr. jur. Rothe, Köln und Geh. Reg.⸗Rat Dr. Sartorius, Wiesbaden, wurden wieder⸗ gewählt. * Bauſparkaſſe Mainz AG. Bei der am 27. November durchgeführten Monatszuteilung November konnte die Bau⸗ ſparkaſſe Mainz 621 000% an 84 Sparer zuteilen. Die bereits gelegentlich der Oktober⸗Zuteilung feſtgeſtellte ver⸗ ſtärkte Spartätigkeit nach Kriegsausbruch hält demnach an. denn auf die Vorkriegsmonate des Jahres 1939 entfällt nur eine monatliche Durchſchnitts⸗Zuteilungsleiſtung von rund 533 000 //. Die Geſamtzuteilungen der Bauſparkaſſe Mainz ſtiegen mit vorſtehender Zuteilung auf 3556 Bauſparverträge mit 32 817 500. Davon wurden im Jahre 1939 zugeteilt: 737 Bauſparverträge mit 6 026 000 lJ. * Donau⸗Rhein AG für Handel und Schiffahrt, Mün⸗ chen. Die mit einem AK ron 20 000 4 arbeitende Geſell⸗ ſchaft erzielte im Berichtsjahr 1938 einen Reingewinn von 111 /, um den ſich der beſtehende Verluſt auf 5553 ,/ ermäßigt. An Stelle des verſtorbenen Aufſichtsratsmit⸗ gliedes Ernſt Geber wurde Kaumann Ernſt Arth. Geber⸗ Mannheim neu gewählt. * Mibau AG, Frankfurt a. M. Die H dieſer Geſell⸗ ſchaft für gemeinnützigen Wohnungs⸗ und Siedlungsbau be⸗ ſchloß wieder 4 v. H. Dividende auf das voll eingezahlte Aktienkapital von 180 000 4. Kloſterbrauerei Emmendingen. Die 1937 zur Ueber⸗ nahme der Wein⸗ und Edelbranntwein⸗Brennerei J. M. Wertheimer& Cie. Emmendingen, ſamt den Geſchäfts⸗ anteilen der Marabu⸗Brennerei Gmbs und der Kloſter⸗ brennerei, Erſte Badiſche Edelbranntweinbrennerei Gmoc, mit 1 Mill. 4 AK von Stuttgarter Bankiers unter An⸗ nahme der Firma der Kloſterbrennerei gegründete AG konnte 1938/39(31..) die größere Nachfrage nach Wein⸗ brennprodukten nicht voll befriedigen, doch den Umſatz er⸗ höhen. Aus dem Reingewinn von 90 999(79 769) wer⸗ den wieder 8 v. H. Dividende ausgeſchüttet, diesmal fedoch in bor, nachdem i. V. 2 v. H. ſtockpflichtig waren. Auch im laufenden Jahr iſt der Geſchäftsgang befriedigend. * Die HV der Klöckner⸗Werke AG, Duisburg, in der 183 Aktionäre mit einem AK von 85,42 Mill.% vertreten waren. nahm den bekannten Abſchluß für 1938/39 entgegen und beſchloß einſtimmig die Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von wieder 6 v. H. Der Vorſitzer des Aufſichtsrates, Geheimrat Peter Klöckner, teilte noch mit, daß der auf Grund des im vergangenen Jahre abgeſchloſſenen Organ⸗ vertrages von der Klöckner⸗Humboldt⸗Deutz Ac an die Klöckner⸗Werke abgeführte Betrag ſich auf 1,625 Mäll./ bebaufen habe und einer Verzinſung von 5 v. H. auf das AlK der Klöckner⸗Humboldt⸗Deutz Ac von 32.5 Mill. ¼ entſpreche. Es ſei ferner eine Gutſchrift erfolgt für die nach dem Organvertrag vom Klöckner zu zahlende Körwerſchafts⸗ ſteuer, die bei den Klöckner⸗Werken unter Rückſtellungen verbucht ſei, das Bilanzergebnis alſo nicht verbeſſert habe. Für den Umtauſch der Humboldt⸗Deutz⸗Aktien in Aktien der Klöckner⸗Werke ſeien von Großaktionärſeite insgeſamt 5,56 Mill./ Klöckner⸗Aktien leihweiſe zur Verſügung ge⸗ ſtellt worden. Dieſes Geſchäft ſei inzwiſchen abgewickelt zu Tageskurſen, für die ſich ein Durchſchnittskurs von 118,44 v. H. errechne. «Großmarkthalle Hanſchuhsheim. Aepfek, Preisgruppe 1 und 2, Güteklaſſe A 17—23, do. B 12—16, Preisgruppe—5, Güteklaſſe 4 11—15, do. B—12, Birnen, Preisgruppe und 2, Güteklaſſe A 18—22, Güteklaſſe B 12—15, Preis⸗ gruppe—5, Güteklaſſe A 11—15, do. B—12, Wirſing 5½, Rotkraut 54—6, Lauch—6, Sellerie 1 Pfund 10—12, Sel⸗ lerie Stück 1. S.—14, 2. S.—8, Feldͤſalat geputzt bis 60, ungeputzt bis 40, Roſenkohl geputzt bis 20, ungeputzt bis 17, Endivienſalat—8. Anfuhr gering, Nachfrage gut. Wieder Schweinemarkt in Eberbach. Am kommenden Donnerstag, 7. Dezember, findet wieder Schweinemarkt ſtatt. Zuſammenbruch der Credit Anverſois Die mit einem Kapital von 60 Mill. bfrs. arbeitende Antwerpener Bankfirma hat ihre Schalter ſchließen müſſen. Es heißt, daß das Inſtitut, das unter den bel⸗ giſchen Großbanken an dritter Stelle ſteht, und das noch im vergangenen Jahr faſt 700 Mill. bfrs. im Depot hatte, ein Opier der großen belgiſchen Finanzkriſe von 1932⸗34 ceworden ſei, von der es ſich nie erholt habe. Die Bank und ihre Filialen beſchäftigen etwa 1500 Angeſtellte. die jetzt brotlos geworden ſind. Wie der Brüſſeler„Soir“ mit⸗ teilt, ſollen die beiden Direktoren des Inſtituts wegen Unterſchlagung und Bankerotts verhaftet ſein. In zwei Niederlaſſungen der Bank wurden polizeiliche Hausſuchun⸗ gen abgehalten. Um fünf Uhr und ſiebzehn Minuten des Mor⸗ gens— er wußte den Augenblick genau, denn er hatte gerade auf das leuchtende Zifferblatt der Uhr geſehen— formulierte ſich in ſeinem Kopf die Er⸗ kenntnis:„Sie liebt mich nicht. Sie liebt nur mein Geld.“ Zum erſten Male in dieſer langen Nacht empfand er ein Glück darüber, daß er, trotz Müdigkeit, Uebernächtung, Gram und Aerger, vermocht hatte, dieſe knappe, runde, pralle Formel zu finden, die alles umſchloß und an der nicht zu rühren war. „Sie liebt mich nicht. Sie liebt nur mein Geld“, wiederholte er ſich genießeriſch viele Male. Ja, ſo war es! Genau ſo war es! Und nachdem dieſe Erkenntnis bitter. klar und heilſam wie ein Eckſtein daſtand, begannen ſofort alle Abwehrmaßnahmen Sor Marios ſtählern zu federn. Mit demſelben Inſtinkt, der ihn bei kaufmänni⸗ ſchen Transaktionen von ſchwindelnder Höhe un⸗ endlich oft ſo glücklich beraten und geleitet hatte, ſah er die Entwicklung der Dinge voraus. Es war eine doppelte Entwicklung, die er hellſichtig ſah: einmal die, die kommen mußte, wenn er ſich nicht in letzter Stunde aufraffte, zu handeln, wenn er wirklich dieſe Frau heiratete, die nur ſein Geld, nicht ihn ſelber liebte, dann aber— und hier ſpannte ein Lächeln ſeinen Mund— die Entwicklung, die kommen würde, weil er, Commendatore Mario Cavarelli, der Narr nicht war, für den ſie ihn offenbar hielt. Während er ſich vor dem hohen Standſpiegel die farbige Krawatte knotete, dachte er: Ich an ihrer Stelle hätte es geriſſener angefangen! Und mit dieſer Feſtſtellung, die ganz gewiß der Wahrheit entſprach, platzte wieder ein gut Stück der Vergoldung ab. die er in ſeiner blinden Verliebtheit allzu reichlich auf ſie aufgetragen. Er frühſtückte ausführlich und in Ruhe, obwohl er wußte, daß der Sekretär wartete. Als Tadino ihm gemeldet worden war, hatte ſich ſein Geſicht wieder verfinſtert: Der war in alles eingeweiht! Der hatte die Papiere beſchafft. Der hatte die Trauung beſtellt! Er war in ſeiner ſchlech⸗ ten Laune ungerecht genug, ihm zu grollen, ließ ihn lange warten, zeigte ihm ſein ungnädigſtes Geſicht — wie wir geſehen haben. Cortſetzung folgt) S — — ——— — Mittwoch, 6. Dezember 1939 3 Neue Maunheimer Zeitung Serte/ Nummer 4 Wie neugeboren Offene Stellen * Wir ſuchen au baldis Steno! ſind die Füße nach einem Efaſit⸗Fußbad. Es wirkt reinigend und erfriſchend, kräftigt den Fuß, regt dank ſeiner hochwertigen Zuſammenſetzung die Blutzirkulation an, macht die Füße leiſtungsfähig und widerſtandsfähig. 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Besonderen Dank der Betriebsführung und Gefolgschaft der Firma Kaufhaus Hansa, den flausbewohnern und allen denen, die ihr die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim(Eichendoiffstr, 76), den 6. Dezember 1939. Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Oeh'schäger und Sohn Herberi, nebst Anverwandien Verioren Am Sonntagabend wurde zwiſchen Feudenheim—Waldhof—Sandhofen gine wollene Reisedecke verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieſe gegen—— Belohnung abzugeben: Waldhol, Sandhoſer Straße 160. 31 587 Mannheim⸗ Kaufe K KMietgesuche Imiobilien AAcd au 6 2 5 Ich suche laufend: Berloren gold. e cetaeLZimm. u. Küche ki 11* iii ha Pllamthun dercnanzüge 2Zimni U. Küche Einfamnien auzer Aumbandubr Rexin chühe Wäsche Rud⸗ K1, 5 SHTTntschenn t. 1 5 5—1 800 Rentephsuser—*8 Ereceinte. S4I ee— 6*. Hi Immobilien — meiene, g den er Ser e ll U U— ickähtehe Moll und Zweibrücken ſuchen wir e Aihae— Charlottenſtr. bei Schwarz. 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Dezember 1939 7 orstellung Nr. 79 Miete A Nr. 4 SCHAUBURG.57 Erste Sondermiete A Nr. 4* Breitestr, aum aud Saan Der mit ber eistertem 8 E EIA SECKENHEINMERSTR. 13 Oonners ag letzter Tas! Gustav Fröhlich Käthe v. 0 Die Braut von Messina oder Die feindlichen Brüder Trauerspiel mit Chören von Schillei Anfang 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr aufgenommene Film der Terra mit Sustav Fröhlich Jutta reybe- Kirst. teibers W. Franck · A. Wascher u. a. Horgen letzter Tag..00.35.10 Uhr S Lindenhof *3 Heerfeſdst.56 Sehlittschuhe 0 nolgchune Rodelschlitten Mutter Jug endliche zugelassen, Morsen letster Tasi 40.30 800 Uhr — der— 3 Bo 400 Pfeiffer.4 Enenworen, Werkxeuge, eusnaltortike Lulstuuamiinituanunsnuuunn Daraut ichen Bek kommt es an Kreisieituag der NSDOAP Uober- 88 Mannheim, Rheinsiranei führungen Seen NS⸗Franenſchaft wenn Sie sich nach und von Abteilungsleiterinnen für Kultur. Kuswiirts mit einer Die Ortsgruppen, die die ausge⸗ gewissenhaft gebenen Rundſchreiben nicht durch⸗ führen, müſſen dieſelben ſofort in L 9, 7 abgeben. Neckarau⸗Süd. Dienstag und Donnenrstag von 14 bis 17 Uhr Nähnachmittag in der„Krone“ für ſämtliche Mitglieder. Abteilung Jugendgruppe 36 Lindenhof. 7. 12., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der Ren⸗ nershofftraße Nr. 8. Handarbeiten mitbringen. 36 Plankenhof. 6. 12., 17—19 Uhr, Gemeinſchaftsnachmitiag P7 36 3 Jungbuſch. 7. 12., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend in der„Apfel⸗ mühle“, H 3, 11. Papier und 836 5——— J0 Bismarckplatz und Platz des 30. Jannar. 6. 12., 20 Uhr, Ge⸗ meinſchaftsabend Thoräckerſtr, 10. — mitbringen. R0 1555 uboldt. 7. 12. kein Ge⸗ 5 Aftsäbend. Fertige Arbeiten iteſtens 6. 12. bei Meier, 995 ie8 87, abgeben. 36 Schlachthof. 6. 12., 20 Uhr, 0 Apfel und Kerze mitbringen. 36 Wohlgelegen. 7. 12., 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend bei Lauten⸗ ſchläger, Käfertaler Straße Bda. 3 Deutſches Eck. 7. 12., 20.15 —— 5 988 Bechstein-Flügel. Klavier(Seiler). Grammophon mit Platten Ferti rbeit mitbri 0 Hoquet. Otto Dill, Anders. Bode. Burger, Eichstädt 2 8 ge. A 92 ſemãlde,., Finck. Hammacher. Kempin. Knoop, Koch, Leupold.— Am O. Meyer. Seiler. Schlesinger. Siegler. Tiedien. Tippmann Fliegergefolaſchaft 2/ 171. Mittwoch, 6. 12., 19.30 Uhr, tritt die Fliegeraefofaſchaft 2/171 in tadelloſer Winteruniform am Nark⸗ ring Nr. 31 zu einem Lichtbilder⸗ vortrag an. Sportamt Freitag, 8. Dezember Allgem. Körperſchule für Frauen un. Männer: 20—21.30 Uhr Peſta⸗ lozziſchule, Eingang Karl⸗xudwig⸗ Straße. Deutſche Gymnaſtik für Frauen und Mädchen: 19 bis 20 Uhr Gym⸗ naſti ſaal Goetheſtraße 8 Kleln-Arzeige an unsere l. e· serschaft wenden. Lüumitatdusttittu durch das 3782 Beer dicungs Instit. Mans 0 Hschneider U 5, 19 Tel. 234 70 Fruh. Saargebiet) Norsen letzter Tag! Der bisher zchönste Ganghofer-Füm Waldrauſch Ein herrliche: Ufa-Film mit t. enoteck- P. Riehter- H. 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