———— Erſcheinungsweiſe: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich 1 70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäſtsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl Poſtbef.⸗Gebühr Hierzu 86 Pfa. Beſtellaeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12, Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44 Meerfeldſtratze 18. Ne Fiſcher · ſtraße 1. Fe Hauptſtr. 55. W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen —— G 4 —— 0 8 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. und für fernmündlich erteilte Aufträge Keine Gewähr an beſonderen Plätzen Gerichtsſtand Mannheim. 150. Jahrgang + Donnerstag, 7. Dezember 1939 Nummer 500 jederx deutsche Flieger über Schottland Englische Flieger versuchten vergeblich nach Schleswig-Holstein vorzudringen Auf Leben und Tod Der Wirtſchaſtstod, den England uns zugedacht hat, bedͤroht es ſelbſt (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 7. Dezember. Das Intereſſe aller politiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſe, die mit ſteigender Sorge das kriegswirtſchaft⸗ liche Durcheinander in England verfolgen, konzen⸗ triert ſich auf die Geheimſitzung des Par⸗ laments in der nächſten Woche. Sie wird im Unterhaus am Mittwoch und im Oberhaus am Dienstag oder Donnerstag ſtattfinden. Alle Beſucher, die nicht dem Partament angehö⸗ renden Regierungsbeamten, Arbeiter, Augeſtellte, Diener uſw. werden vor der Geheimſitzung aus dem Saal gewieſen. Alle Türem werden ver⸗ ſchloſſen. Es werden ſogar gepolſterte Dop⸗ peltüren angebracht, damit kein Laut nach außen dringt. Rund um den Sitzungsſaal wird ein„Niemandsland“ angelegt, damit ſich nieman dem Saal nähert und lauſcht. Das iſt die richtige Stimmung für eine Geheim⸗ ſitzung, denn bezüglich der Fragen. die in dieſer Ku⸗Klux⸗Klan⸗Sitzung zur Sprache kommen ſollen, hat die nicht im Kabinett ſitzenden zuſtändigen Kreiſe eine Art kalter Schauer überkommen. Auf der Tagesordnung ſtehen nämlich die beiden Fragen, die für den von England heraufbeſchworenen Ver⸗ nichtungskrieg ſich als ſtärkſte Hinderniſſe erwieſen haben: Die engliſche Induſtriekriſe und der engliſche Export. Sämtliche Blätter weiſen darauf hin, daß die geſtrige Unterhausſitzung, in der dieſe Fragen ſchon einer vorläufigen Er⸗ örterung unterzogen wurden, außerordentlich ent⸗ täuſchend verlaufen ſei. Die konſervative„Daily Mail“ begrüßen unverhohlen die Tatſache, daß es der Oppoſition gelungen ſei, die Geheimſitzung von der Regierung zu erzwingen. Der„Mancheſter Guar⸗ dian“ erklärt, ͤaß die Regierung die Beſorgnis der Oeffentlichkeit durch die Erklärung Sir Samuel Hoares im Unterhaus nicht beſeitigt habe. Der engliſche Export ſei bereitg jetzt in dem⸗ ſelben Maße zurückgegangen, in dem Englaud den deutſchen Export durch die erweiterte Blok⸗ kade reduzieren zu können verſuche, nämlich um 42 v. H. Die Anlagen im Ausland, die England beſitze, ſeien weit entfernt unerſchöpflich zu ſein. Außerdem könne man ſie nur einmal benutzen. England müſſe ſeine Einfuhr deshalb mit dem Export bezahlen. Das ſei eine Frage auf Leben und Tod. Im Weltkrieg, als Englands überſeeiſche Reichtümer viel größer geweſen ſeien als heute, habe es bereits Dreiviertel der Einfuhr mit Export und nur ein Viertel mit der Verflüſſigung von Anlagen im Aus⸗ kand bezahlt. Jetzt ſei dieſe Notwendigkeit um ein vielfaches dringender. Neue Auſklärungsflüge über Schottland (Funkmeldung der NM3Z.) + Berlin, 7. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kaunt: Im Weſten ſchwache örtliche Artillerie⸗ tätigkeit. Die Luftwaffe führte Aufklärungsflüge gegen England und Schottland fort. Die Auf⸗ klärer ſtießen wieder bis zu den Shetlands⸗ Inſeln vor. Bei einem Luftkampf weſtlich der holländiſchen Inſel Texel ſtießen ein deutſches und ein engliſches Flugzeng zuſammen und ſtürzten ins Meer. In den Abendſtunden fanden fünf Ein⸗ flüge britiſcher Flugzenge von der Deutſchen Bucht her nach Schles wig⸗ Holſtein ſtatt. Flakfeuer zwang den Gegner zum Abdrehen nach Norden, wobei er verſuchte, über däniſches Hoheitsgebiet zu entkommen. Bomben wurden über deutſchem Gebiet nicht ab⸗ geworfen. Weygand und Gamelin bei Daladier EP Paxis. 7. Dezember. Miniſterpräſident Daladier hat am Dienstag General Weygand, den früheren Generalſtabschef der franzöſiſchen Armee, empfangen. Weygand be⸗ richtete dem Miniſterpräſidenten über das Ergebnis ſeiner Miſſion im Nahen Orient und auf dem Bal⸗ kan. Darauf hatte Daladier eine Beſprechung mit dem Generaliſſimus Gamelin. Die„Times“ ſchreibt offen, die Ausfuhr ſei die vierte Waffe in dieſem Krieg. Wenn die Magi⸗ not⸗Linie die Defenſivwaffe der Alliierten dar⸗ —— dann ſei der Wirtſchaftskrieg eine Offen⸗ vwaffe. Drei Landesverr Aus dieſen Kommentaren ergibt ſich, daß dem wachſenden Vernichtungswillen Englands. der ſchließlich die ganze Weltwirtſchaft erfaſſen muß, eine in gleicher Weiſe wachſende Schwierigkeit ge⸗ genüberſteht, ihn auch nur annähernd zu verwirk⸗ lichen. Aus dieſem Grunde richtet der konſervative Abgeordnete Boothby heute im Namen rieler kon⸗ ſervativer Abgeordneter einen Brief an den Her⸗ ausgeber der„Times“, in dem er den düſteren Sor⸗ gen der parlamentariſchen Kreiſe Ausdruck gibt, wenn er ſchreibt, daß England alle Rückſicht fallen laſſen müſſe. fler hingerichtet Sie hatten Spionage-Aufträge des Auslandes in Deutſchland durchgeführt dib Berlin, 7. Dezember. Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: „Der geſtern vom Volksgerichtshof wegen Dan⸗ des⸗ und Hochverrats zum Tode und zu dauerndem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte Heinrich Peters iſt heute hingerichtet worden. Peters iſt bereits im Jahre 1933 wegen ſtaatsfeind⸗ licher Betätigung beſtraft worden. Trotzdem hat er ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen und bis in die Kriegszeit fortgeſetzt. Dabei hat er verſucht, das deutſche Volk durch Flugzettel hetzeriſchen Inhalts gegen ſeine Führung aufzuwiegeln. Im Sommer 1939 hat er ſich nicht geſcheut, an die diplomatiſchen Vertretungen Englands und Frankreichs heranzu⸗ treten, um dieſe Mächte zu einem bewaffneten Ein⸗ ſchreiten gegen das Reich zu beranlaſſen. Ferner ſind heute der vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehr⸗ verluſt verurteilte Walter Iſrael Becker aus Wien und der ebenfalls wegen Landesverrats zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilte 58⸗ jährige Hermann Stetefeld aus Ruhla hin⸗ gerichtet worden. Der Jude Becker hat bis 1934 in Deutſchland gelebt. Dann wanderte er über Frankreich nach England aus, ſtellte ſich dem britiſchen Geheimdienſt zur Verfügung und kehrte in der Spannungszeit des Jahres 1938 mit Ausſpähungsaufträgen, die gegen die deutſche Wehrmacht gerichtet waren, in ſein früheres Gaſtland zurück. Ueber die Beobachtungen, die er hier machte, ſandte er an ſeinen Auftraggeber Berichte, die deutſche Staatsgeheimniſſe entbielten ⸗ Durch die Aufmerkſamkeit eines Volksgenoſſen, dem der Verurteilte durch ſein Intereſſe für militäriſche Angelegenheiten auffiel, gelang es, ihn feſtzunehmen, bevor er größeren Schaden ſtiften konnte. Nach der Feſtnahme verſuchte der Verurteilte mit Hilfe eines falſchen Paſſes die Rolle eines Engländers zu ſpie⸗ len, der nur aus Vaterlandsliebe gegen Deutſch⸗ land tätig geweſen ſei. Er wurde fedoch als jüdi⸗ ſcher Emigrant entlarvt, der aus Gewinnſucht und Haß gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ge⸗ handelt hatte. Stetefeld hat ebenfalls aus Gewinnſucht Auf⸗ träge des britiſchen Geheimdienſtes angenommen und ſeinem Auftraggeber u. a. geheimzuhaltende Mit⸗ teilungen aus einem deutſchen Rüſtungsbetrieb übermittelt.“ Die Maſſenproteſte gegen Exportblockade Amerika überlegt es ſich noch, Ftalien und Japan proteſtieren nach wie vor ſcharf dub. Waſhington, 6. Dezember. Hieſige Meldungen, daß die USA⸗Regierung einen Proteſt gegen England wegen der Blockade der deutſchen Ausfuhr beſchloſſen habe, werden im Staatsdepartement weder beſtätigt noch dementiert. Die Frage iſt hier eingehend geprüft worden, und Vertreter der Deutſch⸗Amerikaniſchen Handelskam⸗ mer in Neuyork ſind von Außenminiſter Hull per⸗ ſönlich empfangen worden. Die zuſtändige Abteilung des Staatsdepartements hat daraufhin ein Gutachten ausgearbeitet und eine Proteſtnote vor⸗ bereitet. Trotz aller Sympathien für England erblickt man im engliſchen Schritt eine ſtarke Schädi⸗ gung amerikaniſcher Intereſſen. Die Abſchneidung deutſcher Ausfuhr mit zum Teil für hieſige Indu⸗ ſtriezweige wichtigen Materialien hat ſtarken Pro⸗ teſt intereſſierter Kreiſe hervorgerufen. Hinzu kommt, daß amerikaniſche Exporteure in dem von England eingeführten Auskunftsſyſtem eine Gefahr für die amerikaniſche Ausſuhr ſehen. Man be⸗ fürchtet, daß England ihm dadurch zugehende Infor⸗ mationen dazu benutzen kann, die amerikaniſche Ausfuhr zu verdrängen. 8 Neuer ſchwediſcher Proteſt in London (Eigener Drahtbericht) + Stockholm, 7. Dezember. Die ſchwediſche Regierung hat durch ihren Ge⸗ ſandten in London erneut einen Proteſt gegen eng⸗ liſche Neutralitätsverletzungen eingelegt. Der ſchwe⸗ diſche Proteſt richtet ſich diesmal gegen die Zurück⸗ haltung von Poſt, die auf dem ſchwediſchen Dampfer „Dorttningholm“ befördert wurde. Der Proteſt wurde der engliſchen Regierung am Dienstag über⸗ geben. Römiſche Abfuhr für engliſche Heuchelei (Funkmeldung der NMz3.) + Mailand, 7. Dezember. Die Turiner„Gazzetta del Popolo“ geißelt in einem Leitaufſatz die unerträglich gewordene Ueber⸗ heblichkeit Großbritanniens und die jedem Ge⸗ rechtigkeitsgefühl widerſprechenden Methoden, mit dezen England ſeine Stellung in der Welt erobert hat und die es nun gegen alles Recht, vor allem unter Tyranniſierung der Neutralen, aufrecht zu erhalten beſtrebt iſt. Chamberlain, ſo ſchreibt das Blatt, habe in ſeiner letzten Rede behauptet, daß es ſich bei der Verſchär⸗ fung der Blockade gegen die deutſche Ausfuhr um Maßnahmen hanole, die dazu beitragen werden, daß Großbritannien den Krieg ſiegreich beenden könne. Die Eugländer mögen es ſich geſagt ſein laſſen, daß der Sieg Großbritanniens ohne Zweiſel im Intereſſe Großbritanniens liege, daß dies aber keineswegs das Intereſſe der Neutralen ſei. Die Verſchärfung der Blockade verletzte die Beſtim⸗ mungen des internationalen Rechtes, was nicht ein⸗ mal die Engländer ſelbſt ernſtlich zu leugnen wag⸗ ten. Die Neutralen ſeien ſouveräne Staaten, die das Recht hätten ſich gegen ungerechte Schäden in⸗ ſolge der Willkür einer der Konfliktsparteien zu verwahren. Sie hätten vor allem nicht die geringſte Verpflichtung, die Dekrete eines ausländiſchen Mo⸗ narchen anzuerkennen, der ausſchließlich bei ſeinen eigenen Untertanen auf Autorität Anſpruch erheben könne. Ganz untragbar ſei aber die britiſche Behaup⸗ tung, daß die engliſchen Intereſſen ſolche Europas und der ganzen Welt ſeien. Dieſes Spiel habe zu⸗ lange gewährt und müſſe endlich einmal ein Ende finden. Die Welt ſei nicht mehr minderfährig, zum mindeſten ſei dies bei einigen Völkern der Welt nicht mehr der Fall. And wenn England nicht nachgibt... (Funkmeldung der NM3.) + Tokio, 7. Dezember. Die Auffaſſung der japaniſchen Regierung, wonach die britiſche Blockade gegen den deutſchen Export eine Verletzung des Völkerrechtes darſtellt, hat ſich, wie der Sprecher der Admiralität äußerte, in keiner Weiſe geändert. Einem ausländiſchem Preſſever⸗ treter erklärte der Sprecher, die japaniſche Regierung hoffe, daß die britiſche Regierung dem in dieſer Sache eingelegten japaniſchen Proteſt die geſchuldete Beach⸗ tung zollen werde. Ein ausländiſcher Preſſevertreter fragte, welche „offenſiven Maßnahmen“ wie in einem Zei⸗ tungsbericht geſagt worden ſei, die japaniſche Ma⸗ rine im Falle einer Ablehnung ihres Proteſtes tref⸗ fen würde. Der Sprecher erklärte daraufhin, dieſer Zeitungsbericht ſei ein Spiegelbild der Auffaſſung der japaniſchen öſſentlichen Meinung; einen weiteren Kommentar zu dieſer Frage lehnte der Sprecher ab. Dr. Ley von Ciauo empfangen. Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley wurde am Mittwochabend vom italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano zu einer längeren Ausſprache empfangen. Gefahren beſchrieben, die Rom und der nordiſche Krieg Von unſerem römiſchen Korreſpondenten — Rom, 6. Dezember. In Rom verfolgt man mit größter Aufmerkſam⸗ keit die internationalen Wirkungen des ruſſiſch⸗ finniſchen Konflikts. Aus den römiſchen Er⸗ wägungen laſſen ſich folgende Geſichtspunkte heraus⸗ ſchälen: 1. Die Schuld am Schickſal Finnlands tragen England und Frankreich; denn indem ſie Deutſchland mit Rußlands Hilſe einzu⸗ kreiſen verſucht haben, haben ſie Deutſchland gerade⸗ zu an die Seite Rußlands gezwungen. Der Cor⸗ riere della Sera ſpricht die Schuld Englands ſo aus: „Die Verantwortung gewiſſer Regierungen an dem was in Nordeuropa geſchieht, iſt ungeheuer: die un⸗ erfreulichſten Ereigniſſe der letzten Zeit hängen eng mit dem Verſuch zuſammen, Deutſchland einzukrei⸗ ſen. Der mißlungene Schlag fällt unglücklicherweiſe auf das Haupt der kleinen Nationen zurück.“ 2. England und Frankreich befinden ſich jetzt nach römiſcher Auffaſſung in der peinlichen Lage, zugeben zu müſſen, daß ſie nicht im mindeſten zum Schutz kleinerer Länder zu den Waffen gegriffen haben, wie ſie im Falle Polens he⸗ hauptet haben. Anſtatt in den Zeitungen auf den Kommunismus zu ſchimpfen, müßten ſie, wenn ſie ihren ſo laut verkündeten ſchönen Grundſätzen treu bleiben wollten, für Finnland kämpfen. Davon ſei natürlich keine Rede. Jetzt erſt, nachdem die anglo⸗ franzöſiſchen Bündnisverhandlungen mit Moskau geſcheitert ſeien, bemerkt der Popolo'Italia ironiſch, hätten London und Paris„entdeckt“, daß es in Eu⸗ ropa Kommunismus gebe. 3. Finnland bleibt, da ihm niemand beiſteht, nur der Hilferuf an die Genfer Liga übrig. Die Beſaſſung des ſogenannten Völkerbunds mit dieſer Angelegenheit ruft in Italien nur Hohn her⸗ vor, und der ganze Haß, den das italieniſche Volk ſeit den Sanktionen gegen das Genfer Inſtitut be⸗ wahrt hat, kommt bei dieſer Gelegenheit wieder zum Ausbruch. Die Lage, die jetzt in Genf entſtünde. ſei ſo paradox, bemerkt der„Reſto del Carlino“, daß ſelbſt der humorvolle Bernhard Shaw ſie nicht komiſcher hätte erfinden können. Die Genfer Sitzung vom kommenden Sonntag werde zu den abſurdeſten und tragikomiſchſten gehören, die je am Genfer See abgehalten worden ſeien. Denn es iſt nach hieſiger Ueberzeugung klar, daß nichts zugunſten Finnlands geſchehen werde, während vor vier Jahren die in Genf verſammelten Großmächte friſch und munter zum Schutz des Negus die Sanktionen gegen Ita⸗ lien verhängt hätten. Die ablehnende Antwort Molotows auf die Einladung des Völkerbundsſekre⸗ tärs Avenol wird in Rom als„Ohrfeige“ für die Genfer Einrichtung bezeichnet. Man ſieht hier den Austritt Rußlands aus der Kampfverſamm⸗ lung und einen lendenlahmen anglo⸗franzöſiſchen Proteſt in Moskau voraus. Das werde„der magere Troſt für Finnland“ ſein. Großes Intereſſe hat in dieſem Zuſammenhang eine Meldung der Lon⸗ doner Zeitung„Star“ hervorgerufen, der zufolge auch die ſogenannte polniſche Regie⸗ rung am Sonnabend Rußland verkla⸗ gen und den Genfer Schutz anrufen wolle. Der Lon⸗ doner Berichterſtatter des„Reſto del Carlino“ be⸗ merkt dazu, die engliſche Regierung hätte alles ge⸗ tan, um ihren polniſchen Verbündeten von einem ſolchen Schritt abzuhalten. Die Gründe dafür liegen nach römiſcher Auffaſſung auf der Hand: da Eng⸗ land ſich um jeden Preis um eine Auseinanderſetzung mit Rußland herumdrücken will, iſt der engliſchen Diplomatie der polniſche Schritt äußerſt peinlich. 4. Die anglo⸗franzöſiſchen Bemühungen, auch die ſinniſche Angelegenheit dazu zu benutzen, Jtalien auf ihre Seite herüberzuziehen, rufen in Rom nur geringſchätziges Lächeln hervor. In der Pariſer Zeitung„Epoque“ hat de Kerillis die ſich für Spanien und Italien aus dem angeblich bevorſtehenden Ein⸗ dringen Sowjetrußlands ins Mittelmeer ergeben würden und die beiden genannten Länder zu einem einmütigen Zuſammengehen mit Frankreich auf⸗ gefordert. Der Pariſer Korreſpondent des„Meſ⸗ ſaggero“ bemerkt dazu, wer die Tätigkeit de Kerillis während des ſpaniſchen Freiheitskampfes beobachtet hätte, könne ſich ein Bild von der Aufrichtigkeit der jetzigen Beſorgniſſe jenes Mannes für Italiens Mittelmeer⸗Intereſſen machen. Damals hatte de Kerillis ſcharf gegen den von Italien änterſtützten Freiheitskampf Francos Stellung genommen. In den engliſchen Zeitungen hat man ſich ſogar zu der Feſtſtellung verſtiegen, Italien ſei ſormal noch Mit⸗ glied des Völkerbundes und könnte in dieſer Eigen⸗ ſchaft einen Druck auf Rußland ausüben. Zu Hieſer Unverfrorenheit bemerkt man in Rom trocken, le Mannheimer Zeilund Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: RI1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannye i m —— 5 —— — 2. Seite/ Nummer 500 Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, 7. Dezember 1939 Italien habe ſich vom Völkerbund zurückgezogen und halte nichts von tönenden moraliſchen Phraſen, wo die tatſächliche Macht das Wort habe. In gut unter⸗ richteten italieniſchen Kreiſen ſagte man heute in dieſem Zuſammenlang:„Für die öffentliche Meinung Italiens hat die gegenwärtige Einberufung der Liga nur inſofern Intereſſe, als ſich bei dieſer Gelegenheit „noch einmal ihre volle Ohnmacht erweiſen wird. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 7. Dezember. Aus den neuen Reden der engliſchen Miniſter klingen Unruhe und Unſicherheit. Eines aber haben dieſe Reden gebracht, nämlich die Er⸗ kenntnis, daß die britiſche Rechnung dieſes Krieges nicht aufgegangen iſt. England und Frankreich kön⸗ nen weder mit weiteren wirtſchaftlichen noch mit weiteren politiſchen Maßnahmen die Kriegslage zu ihren Gunſten ändern. Nachdem engliſche Miniſter geſtern und vorgeſtern erneut die Vernichtung und Unterwerfung Deutſchlands als Kriegsziel prokla⸗ miert haben, geht unſer unerbittlicher Kampf bis zur Niederzwingung Euglands weiter. Nach den engliſchen Reden hofft man drüben im⸗ mer noch auf Ausweitung des Krieges. In dieſem Zuſammenhang iſt von Bedeutung, daß die Londoner„Times“ am Mittwoch ſchrieb, der Krieg werde entweder mit oder gegen die Neutralen ge⸗ führt und man werde die Neutralen bald vor die ſtellen. Wohin dieſe neue engliſche An⸗ maßung zielt, iſt vielleicht aus dem letzten wirtſchaft⸗ lichen Wochenbericht des„Mancheſter Guardian“ zu erkennen. Dort ſteht:„Je eingeſchränkter der eigene Schiffsraum wird, umſo mehr die Neutralen unſere Blockade erſchweren wollen, deſto näher iſt die Stunde, wo die Neutralen ihre Handelsſchiffahtt für die Kriegsdauer an England abgeben müſſen, wenn ſie weiterleben wollen.“ Perfider ſind nie die eng⸗ liſchen Raubabſichten ausgeſprochen worden als in dieſer Auslaſſung des ⸗Mancheſter Guardian“. Der finniſch⸗ruſſiſche Konflikt zeigt noch keine Milderung. Aus den Londoner Zeitungen ſind alle Berichte über den Fortgang der Kämpſe ver⸗ ſchwunden. Wie man Polen an den engliſchen Ver⸗ ſprechungen zugrunde gehen ließ. läßt man jetzt Finn⸗ land allein das tragen. was ihnen der unheilvolle Un⸗ ruheſtifter auferlegt hat. Intereſſant ſind zwei Auslaſſungen der Sowiet⸗ preſſe zum Finnlandkonflikt. Die Moskauer „Prawda“ ſchreibt, man werde überhaupt keine fin⸗ niſche Regierung mehr zulaſſen, nachdem bereits eine finniſche Volksregierung ſich konſtituiert hat. Die S weſtija“ ſchreibt:„Sowietrußland will keine roberungen machen, ſondern nur ſeine Grenzen ſichern. Das hat die frühere finniſche Regierung nicht begrifſen, ſondern ſie folgte engliſchen Weiſungen und ſetzte die Unaufrichtigkeit der engliſchen Politik im Oſtſeeraum fort. Deshalb gibt es kein zurück für uns mehr.“ Englands Preisſpiel im Südoſten ſollte Stö⸗ rungsfeuer gegen das deutſche Balkange⸗ ſchäft ſein. Es brachte aber der Türkei nur Ent⸗ und Nachteile. Der Preis der türki⸗ jchen Ausfuhrerzengniſſe, ſo meldet der„Peſter Sloyd“, iſt auf ein Bruchteil geſunken, weil oͤie Eng⸗ länber die Türken auf ihren Vorxväten ſitzen laſſen, nachdem es ihnen gelungen iſt, die deutſch⸗türkiſchen Beziehungen zu ſtören. Dieſe Enttäuſchung kommt in allen Preſſemeldungen aus Ankara zum Ausdruck und ſei eine Warnung und Lehre für die Nachbar⸗ ſtgaten des Südoſtens. Gchwere Kämpft in Finnland Allmählicher Rückzus der Finnen auf der Kareliſchen Landenge dub. Rig a, 7. Dezember. Auf der Kareliſchen Landenge ziehen ſich die fin⸗ niſchen Truppen in zunehmendem Maße zurück. Am Mittwochmorgen wird beſtätigt, daß die vorgeſcho⸗ benen finniſchen Abteilungen die Grenzorte Nykyrka, Valkjärvy und Rautu aufgegeben haben. Der Rück⸗ zug erfolgt auf die Grenzſtellungen hinter den Wonkkſen⸗Fluß und ſüdöſtlich von Wiborg. Die Ruſſen ſind am Mittwochvormittag im Vorrücken be⸗ griſfen, wobei ſie von zahlreichen Panzerzügen und ſtarker Artillerie unterſtützt werden. Die Tätigkeit er Luftwafſe hat in den letzten Tagen abgenommen. Nördlich vom Ladoga⸗See treſſen die ruſſiſchen Truppen hart auf die finniſchen Linien. An der öſt⸗ lichen Grenze vom Ladoga⸗See wird auch ein ver⸗ ſtärkter ruſſiſcher Druck gegen Sonjärvi gemeldet. Die finniſchen Vorpoſten hätten Salmis nud Suvi⸗ lahti aufgegeben. Es iſt anzunehmen, daß die Finnen in dieſen Gebieten in den nächſten Tagen ſich weiter zurückziehen müſſen. Eine ähnliche Entwicklung er⸗ wartet man ſür das Gebiet nördlich vom Ladoga⸗ See. Bis jetzt iſt die finniſche Luftwaffe in dieſer Gegend nicht eingeſetzt worden. In den letzten 48 Stunden hat ſich gezeigt, daß den Ruſſen nur beringer Widerſtand bei der Einnahme von Konlajäna, Kuuſamo und Soumoſſalmi bereitet wurde. Weiter iſt es den Ruſſen gelungen, die Eiſen⸗ bahnlinie öſtlich von Nurmes zu bedrohen. Im Petſamo⸗Diſtrikt haben ſich die Finnen halten können. Ueber die Tätigkeit der ruſſiſchen Seeſtreitkräfte heißt es am Mittwochmorgen, daß das Bombarde⸗ ment auf Hogland fortgeſetzt wurde, auch ſeien Lan⸗ dungsverſuche unternommen worden. Die Beſetzung der im Finniſchen Meerbuſen gelegenen Inſel Groß⸗ durch die Ruſſen wird am Mittwoch eſtätigt. Aus Kirkenes wird gemeldet, daß drei ruſſiſche Flugzenge Bomben auf Kolosjoki, das Zentrum der großen kanadiſchen Nickelgeſellſchaft in Finnland, ab⸗ geworfen hätten. Die erſten Meldungen beſagen, daß kein großer Schaben entſtanden ſei. Die finni⸗ ſchen Abwehrgeſchütze traten in Tätigkeit, jedoch wurde keines der Flugzenge abgeſchoſſen. Der ruſſiſche Heeresbericht (Funkmeldung der NM3.) + Moskau, 7. Dezember. Ueber die Kampfhandlungen in Finnland am 0 8 wurde folgender Heeresbericht veröf⸗ entlicht: Am Abend des 6. Dezember haben die vormarſchie⸗ renden ruſſiſchen Truppen des Militärkreiſes Lenin⸗ grad im Gebiet von Murmanſk den Widerſtand der Finnen gebrochen, ſie ſind bis 35 Km. ſüdlich von Petſamo vorgeſtoßen. Bei Oukhta, Repola, Poroſezeno und Petrozavooſck haben ſie im Gefolge glücklicher Gefechte die Eiſenbahnlinie Natr⸗ mes—Joenſuu überſchritten und ſind 60 bis 65 Km. weit über die Staatsgrenze hinaus vorgeſtoßen. An der Kareliſchen Landenge unſere Truppen nach einer Artilleriebeſchleßung die Hauptverteidigungslinie der Finnen längs des unter dem Namen„Maginotlinie“ bekannten Vouſki⸗Flußſyſtems durchbrochen, haben den Fluß Ehurchill geſteht jeinen Schwindel ein Er gibt nur die Verluſte zu, deren Eingeſtänodnis ihm notwendig erſcheint dinb. London, 7. Dezember. Inm engliſchen Unterhaus ſprach Winſton Chur⸗ chil lam Mittwoch folgenden klaſſiſchen Satz: „Ich. nicht, über alle Schäden zu be⸗ richten, es ſei denn, daß ſie in weiten Kreiſen be⸗ kannt werden oder daß ich annehmen muß, daß der Feind davon Kenntnis erhalten hat.“ Mit anderen Worten: Solange es irgend geht, ver⸗ ſchweigt der erſte Lügenlord die ſchweren Verluſte, die ſeine Flotte erleidet. Die Rede des ſehr ehrenwerten Marineminiſters glich im übrigen einem formpollendeten Eiertanz. Sie war geſpickt voll Widerſprüche. Während er ein⸗ mal davon ſprach, die ſtändigen deutſchen Angrifſe ſeien eine„Lebensbedrohung“ für Großbritannien, behauptete er gleich danach, der engliſche Schiffsver⸗ kehr habe trotzdem aufrechterhalten werden können. Ja noch mehr, von Monat zu Monat ſeien die Ver⸗ luſte von Handelsſchiffen zurückgegangen. Im Oktober ſeien ſie nur noch halb ſo groß geweſen wie im September, und im November um ein weiteres Drittel kleiner. Und dabei tobte ſich dann Churchill — trotzdem nach ſeiner Meinung die engliſche Han⸗ delsmarine ja gar nicht ernſtlich bedroht iſt— über die vielen Minenexploſionen in den letzten Tagen aus. Als ſchwachen Troſt für die Unterhaus⸗ mitglieder fügte er hinzu, vielleicht werde er nach Weißnachten imſtande ſein, hierüber mehr zu ſagen. Winſton Churchill hatte dann die Stirn, zu be⸗ haupten, die engliſche Handelsſchiffahrt Habe in den erſten drei Kriegsmonaten nur 340 000 Tonnen ver⸗ loren. Dabei mußte Reuter doch am Montag erſt zugeben, daß die Zahl viel höher liege, nämlich bei rund 740 000 Tonnen. Nachdem alſo laut W. C. die engliſchen Verluſte ſo rapid abnehmen, daß man bald überhaupt nicht mehr von ihnen zu ſprechen braucht, müſſen natürlich die deutſchen U⸗Bootverluſte ins Un⸗ geheuerliche anwachſen. Churchill weiß zwar⸗ nicht genau, wieviele U⸗Boote durch ſeine ſo überaus aktive Marine zerſtört worden ſeien, aber frech wie er iſt, ruft er:„Sicherlich fünf. Daß der erſte Lügenlord, wie ſchon bisher, die ſchweren Verluſte de r engliſchen Kriegsmarine erneut verkleinerte und eine ganze Reihe großer Brocken glatt verſchwieg, nimmt uns nicht wunder. Er hielt es wieder nur für nbtig, den Untergang der„Courageous“, der„Royal Oak“, zweier Zerſtörer und eines U⸗Bootes von insgeſamt etwa 50 000 Tonnen zuzugeben. Da Churchill be⸗ kanntlich in ſeiner Rede nicht beabſichtigte, über alle Schäden zu berichten, wollen wir hiermit ſeine An⸗ gaben vervollſtändigen, indem wir die ſchwerſten der übrigen Verluſte der britiſchen Kriegsmarine kurs und ſachlich aufzählen. Torpediert wurden: die„Repulſe“, die„Belſaſt“, ein ſchwerer Kreuzer der London⸗Klaſſe. Durch deutſche Fliegerbomben wurden vernichtet„baw. ſchwer geiroffen: die„Ark Royal“, die„Hood“, die „Souhamuton“, die„Edinburgh“, die„Mohawk und die„Jron Dukel. W. C. kam dann auf die völkerrechtswidrige Blockade der deutſchen Ausfuhr zu fhrethen. Er behauptete, die Schiffsverluſt⸗, welche die Neytrglen erlitten hätten, hätten England ge⸗ nötigt, Vergeltungsmaßnahmen zu exareiſen. Woher ſich Großbritannien allerdings das Recht nimmt, für die neutralen Länder Rache zu üben. warde ſcham⸗ haft verſchwiegen. Mit unerhörtem Zynismus er⸗ klärte dann der erſte Lügenlord, burch dieſe Export⸗ blockade würden„den Neutralen keine beſonderen Unannehmlichkeiten verurſacht werden. Sie dͤürften eben einfach keine deutſchen Waren auf ihren Schif⸗ fen befördern laſſen.“ Und damit die Neutralen von dieſer Arbeit ganz befreit würden, möchten ſie doch ihre Dampfer für die Dauer des Krieges den Engländern leihen. Dies dürfte nur ein neues Geſtändnis der enormen Ver⸗ luſte der britiſchen Handelsmarine ſein. Mit ganz beſonderem Intereſſe wird die deutſche Oeffentlichkeit davon Kenntnis nehmen, daß bereits 1000 engliſche Handelsdampfer be⸗ waffnet wurden, und daß Herr Churchill ſogar 2000 Schiffe bewaffuen will. Im Landkriege behandelt man bewaffnete Ziviliſten als Heckenſchützen. Im Seekriege gelten keine an⸗ deren Grundſätze. Bewaffnete Handelsſchiffe ſind Piratenſchiffel Obwohl jedermann weiß wie ſehr ſich Churchills Flotte in alle Winkel verkrochen hat, verſteht ſich der Erſte Lord der Admiralität zu der ungeheuer⸗ lichen Behauptung, dieſer Krieg ſei„ein merkwür⸗ diger Krieg für Deutſchlands Flotte, die überall zurückgetrieben wird.“ Kurz danach bekam W. C. vor ſeiner eigenen Courage Angſt und bemerkte bekümmert, der Preis für die Kontrolle der See durch Großbritannien ſei oft ſehr teuer“. Er warne ausdrücklich. Man müſſe mit weiteren ſchweren Verluſten rechgen. Und darauf kann er ſich verlaſſen. haben Taipaleenuini überſchritten und bewegen ſich in nördlicher Richtung. Im weſtlichen Teil der Land⸗ enge haben wir die Station Kiviniemi der Eiſen⸗ bahnlinie Kexholm, die Stationen Lounatjoki und Perjappi der Wiborg⸗Bahn ſowie die Stationen Ino und Meſterjarvi. und das Fort Ino an der Küſten⸗ bahnſtrecke ſowie ſchließlich auch noch die Ortſchaft Hannila an der Küſte des Finniſchen Meerbuſens, neun Kilometer weſtlich von Fort Ino beſetzt. We⸗ gen ſchlechter Witterung konnten nur vereinzelte Aufklärungsflüge durchgeführt werden. Amerika ſchickt Finnland Flugzeuge dnb. Stockholm, 6. Dez. Aus Helſinki meldet„Aftonbladet“ die finniſche Minenſperre bei Aaland hindere ruſſiſche Kriegs⸗ ſchiffe, in den Bottniſchen Meerbuſen einzufahren. Gleichzeitig werde mitgeteilt, daß die Verſchickung finniſcher Truppen nach den Aalands⸗Inſeln durch geführt ſei. „Nya Dagligt Allehanda“ meldet, daß Amerika eine große Anzahl Flugzeuge nach Finnland ſchicken werde. Es handle ſig um Flugzenge, die von amerikaniſchen Staatsbürgern finniſcher Volkszugehörigkeit geſpendet worden ſeien und von amerikaniſchen Piloten geführt würden. Finniſche Fluͤchtinge in Stockholm dnb Stockholm, 6. Dezember Am Dienstagabend ſind aus Finnland zwel Schiffe mit rund 500 Flüchtlingen in Stockholm angekommen. Darunter befinden ſich 50 Schweizer, 30 Engländer, ferner Holländer, Ungarn und etwa 100 Amerikaner. Weiter iſt faſt die aeſamte nor⸗ wegiſche Kolonie von Helſinki, etwa 50 Perſonen, nach einer Reiſe von viereinhalb Tagen in dem ſchwediſchen Hafen Norrtälje Frachtdampfer, auf dem die Norweger Finnland angekommen. Der verlaſſen hatten, konnte nur mit erheblichen Schwierigkeiten Norrtälje erreichen, weil kein Lotſe zur Hand war. Beim Einlaufen in den Hafen iſt das Schiff auf Grund gelaufen, ſo daß die Fahrgäſte Zollboot an Land gebracht werden mußten. Norwegen ſtärkt ſeine Bereitſchaft EP. Oslo, 7. Dezember. Das Regierungsblatt„Arbeiderbladet“ unter⸗ nimmt einen Vorſtoß zur Stärkung der militäri⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Bereitſchaft Norwegens. Das Blatt führt in einem Leitaufſatz u. a. aus: „Wenn es uns bisher auf Grund unſerer geogra⸗ phiſchen Lage gut gegangen iſt, ſo dürfen wir doch keine allzugroßen Hoffnungen auf die Zukunft ſetzen. Die außerordentlichen Anſchaffungen für Heer und Marine müſſen beſchleunigt und die Be⸗ reitſchaft der Landesverteidigung muß noch weiter ausgebaut werden. Ueberall, wo noch etwag fehlt, miß unſer Neutralitätsſchutz verſtärkt werden. Große Summen ſind aufgewandt worden, und noch größere werden aufgebracht werden müſſen, wenn nicht ein Wunder geſchieht und der europäiſche Krieg in naher Zukunft zu Ende geht.“ Geschenlce verraten den Spender. Schenlcen Sie deshalb nur wirlelich gute Cigarettenl ATIKaH 35 i e Der Führer bei Mackenſen Herzliche Glückwünſche im Namen des ganzen deutſchen Volkes dnb. Brüſſow(Uckermark), 6. Dez. Der Führer und Oberſte Befehlshaber ſprach Mittwoch dem Generalfeldmarſchall von Mackenſen perſönlich ſeine Glückwünſche zum 90. Geburtstag aus. Der Führer machte ſich dabei gleichzeitig zum Sprecher der ganzen deutſchen Nation. Generalfeldmarſchall von Mackenſen dankte dem Führer in bewegten Worten, insbeſondere dafür, daß er in dieſer Zeit ſelbſt gekommen ſei. Er brachte zum Ausdruck daß es ſein heißeſter Wunſch am heutigen Tag ſei, den Sieg des deutſchen Volkes unter ſeinem Führer noch miterleben zu können. Neueſte Aufnahme des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Führer, der gegen Mittag auf dem Erbhof Brüſſow bei Prenzlau(Ückermark) eingetroffen war, verbrachte einige Zeit im engſten Familien⸗ kreis des Jubilars. 8 Dieſer unerwartete Beſuch des Führers auf dem Erbhof Brüſſow löſte bei der Beyölkerung der Stadt Brüſſow die größte Ueberraſchung und be⸗ rechtigte Freude aus. Das ganze Städtchen ſchien auf den Beinen zu ſein, und die Anfahrtsſtraße des Führers waren dicht umſäumt von den begeiſterten Bewohnern, die dem Führer durch ihre Heilrufe ihre Die wichtigſten Flugzengtypen der franzöſiſchen Luftwafſe Oben links: Aufklärungsfluggeug Mureaux 115, Marſchgeſchwindigkeit 209 Stundenktlometer, arre Kanone zwei bewegliche MG.— Oben Mitte: Kampfflugzeug Bloch 200, Marſchgeſchwindigkeit 220 ztundenktlometer, ͤͤrei bewegliche MG.⸗Stände.— Oben rechts: Aufklärungsflugzeugg Mureaux 115, Narſchgeſchwindigkeit 280 Stundenkilometer, eine zwei ſtarre MG., zwei bewegliche MG.— Unten links: ampfflugzeug Bloch 210, Marſchgeſchwindigkeit 275 Stundenkilometer, örei bewegliche MG.⸗Stände oder zwei bewegliche MG.⸗Stände und eine bewegliche Kanone.— Unten vechts: Kampfflugzeug Bloch 131, Marſchgeſchwindigkeit 940 Stundenkilometer, eine bewegliche Kanone, zwei bewegliche MG.⸗Stände. * 9 ganze Liebe und Verehrung darbrachten. Als der Führer am Herrenhaus vorfuhr. erſchien General⸗ feldmarſchall von Mackenſen im Portal und hieß ſeinen Gaſt auf das herzlichſte willkommen. Nach der Abfahrt des Führers erſchienen die Ab⸗ ordnungen des Traditionsverbandes ehemaliger Leihhuſaren, der Vereinigung Oberkommando Mak⸗ kenſen, des ehemaligen Infanterie⸗Regiments Gene⸗ ralfeldmarſchall Mackenſen 129 und der NS⸗Reichs⸗ kriegerführung die dem Generalfeldmarſchall eben⸗ falls ihre herzlichſten Glückwünſche überbrachten. Durch Generalfeldmarſchall Miniſterpräſident Hermann Göring hat in ſeinem eigenen Na⸗ men ſowie als Oberbefehlshaber der Luftwaffe dem Generalfeldmarſchall von Mackenſen zu deſſen 90. die herzlichſten Glückwünſche übermit⸗ e Sowietdelegation in Krakau Zur Vorbereitung der Umſiedlungsmaßnahmen im ruſſiſchen Intereſſengebiet dub. Krakau, 7. Deg. In Krakau traf am Mittwochabend im Sonder⸗ zug die ſowietiſche Regierungsdelegation anit den ſowietiſchen Hauptbevollmächtigten für das deutſche Intereſſengebiet ein. Der deutſche Sonderzug, der die Sowjetdelegation einholte, traf um 12.05 Uhr in Ruſſiſch⸗Przemysl ein. Dort hieß auf dem von Ehrenpoſten der So⸗ wietarmee flankierten Bahnſteig in Vertretung des Generalgouverneurs der Diſtriktschef ron Krakau, Gouverneur /⸗ Brigadeführer Wächter. die ſowjeti⸗ ſchen Gäſte willkommen. Er gab der Zuverſicht Aus⸗ druck, daß das hiſtoriſche Werk, das heute in Angriff genommen werde nicht nur dem wahren Frieden, ſondern auch der Freunoſchaft zwiſchen den beiden Völkern dienen werde. Der Präſident der Sowjetdelegation dankte für die Begrüßung und erklärte, daß die Sowjetdele⸗ gation die Einladung zum Beſuch in Krakau mit großer Dankbarkeit entgegennehme. Auch die So⸗ wietdelegation ſei überzeugt, daß die Arbeit in dem freundſchaftlichem Geiſte fortgeführt werde, der den Intereſſen der beiden Völker entſpreche. Die Vertreter der Sowjetdelegation beſtiegen dann den deutſchen Sonderzug, der über die San⸗ Brücke. die, hier die deutſchſowjetiſche Intereſſen⸗ grenze bildet, auf die deutſche Zone zurückfuhr. Auf der Fahrt nach Krakau bot ſich Gelegenheit zu freundſchaftlicher Ausſprache zwiſchen den deutſchen und den ſowjetiſchen Vertretern. Der Empfang der Sowjetdelegation auf der Krakauer Bura durch den Genen lgouverneur Reichsminiſter Dr. Frank voll⸗ zog ſich in feierlicher Form. Einſicht in Schweden Miniſterpräſident Hansſon warnt vor„Gehäſſigkeit und Unvorſichtigkeit“ adnb. Stockholm, 7. Dez. Miniſterpräſident Albin Hansſon hielt vor eini⸗ gen Tagen vor der ſozialdemokratiſchen Ortsgruppe in Norrkoeping eine Anſprache, in der er ſich auch mit der außenpolitiſchen Lage und den Forderun⸗ gen, die dieſe an die ſchwediſche Haltung ſtellt, be⸗ ſchäftigte. Staatsminiſter Hansſon ſprach in dieſem Zuſammenhang eine deutliche Mahnung an die ſchwediſche Preſſe aus, ihre Aeußerungen der Gehäſſigkeit und Un vorſichtigkeit in außenpolitiſchen Dingen einzuſtellen. Die ſchwe⸗ diſche Regierung habe ſich bisher gegenüber gewiſſen Preſſeäußerungen nur ungern der geſetzlichen Mög⸗ lichkeiten wie Beſchlagnahme und gerichtliches Ver⸗ fahren beöient und werde wegen ihres bisherigen toleranten Verhaltens in ſteigendem Maße kritiſiert. Vielleicht werde es notwendig werden— ſo betonte Staatsminiſter Hansſon— in Zukunſt ſchärfer ge⸗ gen die Verletzungen der neutralen Haltung durch die Preſſe vorzugehen, wenn alle Ermahnungen ohne Wirkung blieben. Die Rückſicht auf die In⸗ tereſſen des Landes ſetze der Toleranz Grenzen. Griechiſche Handelsdelegation fährt nach Rom. Eine griechiſche Handelsdelegation wird am 10. Dezember in Rom erwartet. Zweck der Beſprechung iſt, den am 31. Dezember ablaufenden italieniſch⸗ griechiſchen Handelsvertrag zu erneuern. Hanuptſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer. Stellbertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolitik, Theater und Unterhaltung: Car! Onno Eiſenbart.— Handel: i. V. R. Schönfeldet.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. Franz Withelm Koſch.— Sport: Wilv Maller.— Südweſtdentſche Umſchan und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporta, Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für und geſchäftliche Mittellungen: 1. V. Rober! öller. Mannhelm. Der Deie Preisliſe Nr. 10 gütttg. * —— 9 7 geſteht er. Neue Maunheimer Zeitung 3. Seite/ Nummer 500 Die Siadiseiie Maunheim, 7. Dezember. Ein Rheinſchißer geht in Nannheim an Banò Auf dem Bahnſteig im Mannheimer Hauptbahn⸗ hof kamen wir uns näher. Wir tauſchten ein Streich⸗ holz gegen eine etwas parfümierte Zigarette. In Wagen ſaßen wir zunächſt einige Bänke weit aus⸗ einander, aber da ſonſt niemand drin war, unter⸗ hielten wir uns trotzdem. Dann kamen Fahrqäſte und wir rückten zuſammen. Sein Fahrziel war das unſrige: Heidelberg. Ein ſchöner, ſonniger Nachmittag wollte ausgenutzt wer⸗ den. Der Mann, den wir mit einem Streichholz be⸗ glückt hatten, hatte nichts Beſonderes an ſich, es ſei denn ſeinen Tonfall, der an Ferientage in Bayern erinnerte. Er war kein Mannheimer alſo, aber daß er ein Rheinſchiffer war, das konnte man ihm nicht anſehen. Warum denn auch, entgegnete er uns auf eine diesbezügliche Frage. Wie ſtellt ſich eine Landratte einen Seemann vor? Sie meinen wohl von wegen dem unerſchüterlichen See⸗ mann in der netten kleinen Filmballade? Wir hielten uns beſcheiden zurück und murmelten etwas, wieſo er denn Seemann ſei, wenn er als Heizer auf den Rheindampfern hin und her fahre. Er nahm dieſen Zweifel mit Humor hin, erbat ſich ein weiteres Streichholz und ſpann ein Seemanns⸗ Sarn, aber dupchaus glaubhaft. Vier Stunden ſteht FECFFNURNNRdER NARE E er unten im Heizraum eines Rheindampfers mit Kohlenfeuerung. Jawohl, die Kohle gefällt ihm beſſer als Oel, vorausgeſetzt, daß es gute Kohle iſt. Man bann da mal ein bißchen ausſchnaufen. Ab⸗ löſung nach jeweils vier Stunden und Luftſchnappen an Deck. Die Rheinlandſchaft kennt er ſchon in⸗ und auswendig und ſchaut ſchon gar nicht mehr hin. Er kennt Nottingham, Rotterdam und Mannheim. Er war natürlich auch ſchon in Weitindien, in ſeiner grünen Jugend, ſpäter auf Heringskutter in Nord⸗ und Oſtſee. Jetzt hat er ſich ſeit zeyn Jahren auf etabliert und genießt ſeinen freien ag. Und wie gefällt ihm Mannheim? Ganz aut, er kennt ſich aus. Die Stadt hat ſo was großräumiges, Das freut den Seemann, wenn er mal ier Anker wirft. es bläſt überall die Rheinluft durch. Aber an dieſem ſchönen Dezembertag locken ihn keine Großſtadtgenüſſe. Er entſchuldigt ſich faſt ob dieſer unſeemänniſchen Anwandlung. „„Wir nahmen uns vor, nicht alle unter einen Balladenhut zu tun. Verdunkelungsvorſchriſten müſſen beachtet werden! Polizeibericht vom 7. Dezember Geſtern ereigneten ſich hier zwei Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon verletzt, ein Kraftfahr⸗ zeug, ein Straßenbahnwagen und ein Fahrrad be⸗ ſchädigt. Beide Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Wegen Nichtbeachtung der Verdunkelungsvor⸗ ſchriften wurden 96 Wohnungsinhaber gebühren⸗ pflichtig verwarnt bzw. zur Anzeige gebracht. Wegen Ruheſtörung gelangten in vergangener Nacht vier Perſonen zur Anzeige. künftighin die Seeleute heranwachſen. Komm, geh' mit mir nach Liliput MVi Kesuchten clen Scl& Man AKeimex&inclenganten Verheigungsvoller Auftakt im Sotortprogramm des oberbürgermeisters Ein wunderſchöner Sommertag voll Frieden, Sonne und blauem Himmel war es, an dem Ober⸗ bürgermeiſter Renninger damals zu einer Be⸗ ſichtigung in die Schönauſiedlung geladen und dort angeſichts der neueingerichteten ſtädtiſchen Muſter⸗ häuſer jenes großzügige„Sofortprogramm“ tat⸗ kräftiger Sozialpolitik entwickelte. das eine um⸗ faſſende Neuordnung und Erweiteruna des geſamten ſtädtiſchen Kindergartenweſens zur Grundlage haben ſollte.„Wir können den kinderreichen Müttern nur dann wirkliche Entlaſtung bringen, wenn ihnen zu⸗ nächſt einmal die unmittelbarſten Sorgen um ihre Kleinen abgenommen werden“, ſo ſprach Mannheims Stadtvater und führte des weiteren aus, wie er hier mit Hilfe der Frauenſchaft ſchon vom kommen⸗ den Herbſt an eine Betreuungsarbeit durchzuführen gedächte, in deren Mittelpunkt die Errichtung einer 8 Reihe vorbildlicher Kindergärten ſtehen ſollte. Wag vor knapp einem halben Jayr noch wohl⸗ durchdachter Plan war, iſt inzwiſchen trotz aller Schwierigkeiten der Kriegszeit— oder vielleicht erſt recht um ihretwillen—, zur Wirklichkeit geworden. „Städtiſcher Kindergarten“ lieſt man in großen Goldbuchſtaben am rechten Flügel der Fendeuheimſchule, in deren überzähligen Räumen die Mannheimer Stadtverwaltung dieſer Tage nach gpündlichſtem Um⸗ und Ausbau den erſten der vorgeſehenen zehn neuen Muſterkindergärten eröffnen konnte. Nicht, daß wir bisher an ähnlichen Einrichtungen im Stadtgebiet Mangel gelitten hätten; o nein: neunzehn Horte für ſchulpflichtige Zugend und 4 Kindergärten für die Kleinen zwiſchen 3 und 6 Jahren unterſtanden ohne⸗ dies ſchon der ſtädtiſchen Oberhortleiterin Fräulein Kündinger. Aber eine vornehmlich induſtriell ausgerichtete Stadt wie Mannheim moß ja auch in ihrer Sozialpolitik beſondere Rückſichten auf die all⸗ gemeine wirtſchaftliche Entwicklung nehmen, und da hier— ſelbſt ohne die beſonderen Anforderungen der Kriegswirtſchaft— für den Winter 1939/40 mit einem erheblichen Anſteigen des Zuſtroms weiblicher Ar⸗ beitskräfte in eine berufliche Tätigkeit zu rechnen war, ſo ſpielten eben die zuſätzlich einzurichtenden Kindergärten auch in dieſem Zuſammenhang eine entſcheidende Rolle.„Wir wollen, während die Müt⸗ ter ſchaffen gehen, keine ungenügend verſorgte Groß⸗ ſtadtjugend mit blaſſen Geſichtern und mangelhafter Enziehung, ſondern unſre Kinder, auf denen in Wahrheit die Zukunft und Leiſtungsfähigkeit des Volkes beruht, ſollen das Allerbeſte haben,“ verhieß der Oberbürgermeiſter. Und er hat Wort gehalten. Denn was moderne Grundſätze der Hygiene, der Kinderpſychologie und nicht zulest auch der Aeſthetik nur immer verlangen können: im neuen Feudenheimer Kindergarten iſt es in der Tat umgeſetzt worden. Drei wunderbare große und helle Spielſäle mit Südlage, ein Speiſe⸗ ſaal mit anſchließender Teeküche, ein mit kaltem und warmem Fließwaſſer ausgeſtatteter großer Waſch⸗ raum, muſterhafte Toilettenräume für Buben und Mädel, ein geräumiger Vorraum mit Kleiderablage, ein Abſtellraum für die mittags benötigten Liege⸗ ſtühle und enoͤlich ein mit allen Verheißungen für die warme Jahreszeit verſehener Garten unmittel⸗ bar beim Haus ſind der äußere Rahmen, in den hinein das Städt. Hochbauamt ein wahres Kinderparadies von Liliputformat gezaubert hat. Denn die Kleinen ſollen ja nicht nur körperlich wohlverſorgt ſein, ſondern auch in einer gepſlegten, ihre noch unerweckten Seelchen bildenden Atmoſphäre So gibt es außer den niedlichen Tiſchen und Stühlen und Bänken mit praktiſchem Klappdeckel zum Hineinverſtauen der Spielſachen für die Dreikäſehochs noch vieles andere zu beſtau⸗ nen und kennen zu lernen: hier im roſa Spiel⸗ ſaal allerliebſte Märchenbilder von Tilla Gramm, dort im hellblauen Spielſaal einen großen, von der Städtiſchen Webſchule unter Fräu lein Burgsdorfs Leitung gefertigten entzückenden Wandbehang in künſtleriſch gelockerter Applikations⸗ arbeit, während an anderer Stelle wieder die rei⸗ zenden Illuſtrationen des Märchens vom Schlaf⸗ Reger, Vrahms und Rachmaninow Ein großer Abend der Hochſchule für Muſik und Theater Was die Hochſchule für Muſik und Theater der Stadt Mannheim am Mittwoch im aut beſetzten Muſenſaal bot, war ein ausgewachſenes Akademie⸗ konzert— aber welche Akademie könnte es ſich leiſten, an einem Abend mit zwei bedeuten⸗ den Soliſten auſzuwarten? Unter der ſorgfältigſten Leitung Chlodwig Ras⸗ bergers geſtalteten Karl von Baltz und das große Hochſchulorcheſter das gedankentiefe Konzert ür Violine und Orcheſter D⸗Dur oy. 77 von Johann rahms überaus eindrucksvoll. Das aroße Hoch⸗ ſchulorcheſter iſt an ſeinen Aufgaben gewachſen. Es vermag jetzt eine bemerkenswerte Klangkultur zu entfalten. Und Karl von Baltz hatte einmal die günſtigen akuſtiſchen Bedingungen des Muſenſaals für ſein reifes virtuoſes Violi piel, ſo daß es ihm möglich war, all' die ſchönen Qualitäten ſeines auf hoher Stufe ſtehenden Könnens leuchten zu laſſen und in den Dienſt einer feſſelnden Darſtellung des an Schwierigkeiten, aber auch an verlockenden Schönheiten reichen Brahmskonzerts zu ſtellen. Die Geſamthaltung der Darbietung war überaus er⸗ freulich und vielverſprechend. Richard Laugs ſpielte mit dem großen Hoch⸗ ſchulorcheſter zuſammen Sergej Rachmanin ows Konzert für Klavier und Orcheſter ⸗Moll op. 18. In ſeiner breit und quellend warm ſtrömenden Tonſprache iſt dieſes Werk äußerſt danbbar für die Ausübenden und die Zuhörer. Es ſchwelgt in einer melodiengeſegneten und fapbenſatten Schwermut, die weit weg iſt von einem bedrückend klaren Emp⸗ finden für die Diſſonanzen des Daſeins. Hier löſt ſich alles in berückende Harmonien auſ. die den Hö⸗ rer zart und särtlich ſchmeichelnd umſpülen. Es liegt ein prachtvoller Glanz über dem lebensvollen Spiel von Richard Laugs. Dieſes Spiel ſtützt ſich auf ein feinſinniges, kongeniales Verſtehen. autf brillantes techniſches Können, das ſich im Techniſchen niemals erſchöpft, ſondern immer und überall Klang. Ausdruck, Tonpoeſie wird. Die Inſtrumentaliſten des großen Hochſchulorche⸗ ſters hatten ſchöne Aufgaben zu bewältigen. Unter Chlodwig Rasbergers ſpornender und zügelnder Leitung ſpielten ſie eingangs Max Regers vier Tondichtungen nach A. Böcklin, vier ſtark impreſſio⸗ niſtiſch gehaltene Klangviſionen die ſich für ein Hochſchul⸗Exerzitium trefflich eignen. Walter Si⸗ mon interpretierte ſehr fein, mit ſchlichter Schön⸗ heit den Lobgeſang des geigenden Erxemiten, der ſich zart und innig über das reiche Tongeflecht der Orcheſterſtimmen hinausſchwingt. Direktor Rasber⸗ ger betreute ſehr umſichtig auch die beiden großen Inſtrumentalkonzerte. Der Beifall war groß und herzlich. Dr. F. W. Koch. dere Bedeutung. träumchen unter Glas und Rahmen die Wände ſchmücken, und ſelbſt im Waſchraum von den beiden Mannheimer Keramiterinnen Haſſe und Winter luſtige Fabeltiere über die weiße Kachelung ver⸗ ſtreut ſind. Erfahrungen müſſen die Kleinen ſammeln. um ſich allmählich aus ſolchem von Liebe und Güte uan⸗ hegten Kinderland ins ſchwierige Leben hineinzu⸗ entwickeln. Leſen können ſie ja noch nicht, aber gucken und bunte Bildchen im Gedächtnis behalten — das können ſie ſchon fein. Sogar der noch nicht dreijährige Fritzel—, aufgewecktes Neſthäkchen aus Saarbrücken, das den vielen fremden Leuten bei der Begrüßung ſo ſchön' von den böſen Franzoſen er⸗ zählt und ſeinen Vortrag mit einem kräftigen „ſchmeiß ſe in Saar!“ abgeſchloſſen hat,— rennt ſchnurſtracks zum richtigen Zahnputzbecher mit der roten Trommel drauf und weiſt ſie ſtolz als ſein Eigentum aus. Daß aber„Rot“ auch„Heiß“ bedeu⸗ ten kann, wiſſen alle Kinder ebenfalls ganz genau, und ſind deshalb beim Berühren des Heißwaſſer⸗ hahnes mit dem roten Warnknopf beſonders vor⸗ ſichtig. Fünfzig Kinder die von einer Hortleiterin und drei geprüften Kindergärtnerinnen be⸗ treut werden, ſind bereits in die Feuden⸗ heimſchule eingezogen. Fünfzig weitere Kinder können noch Platz finden. Und in dieſem Zuſammenhang muß ja dann natür⸗ lich auch von den Bedingungen geſprochen werden, unter denen die Aufnahme erfolgt. Sie ſoll— das iſt der ausdrückliche Wunſch des Oberbürgermeiſters — in keinem Falle von finanziellen Vorausſetzungen abhängig ſein; ſondern eine Vergütung für den von 8 bis 16 Uhr bemeſ⸗ ſenen Aufenthalt einſchließlich guter, reichlicher Ver⸗ pflegung mit Frühſtück und Mittageſſen wird je nach der wirtſchaftlichen Lage der Eltern bemeſſen oder auch ganz erlaſſen. Eines freilich kann auch die Stadt Mannheim nicht umgehen: wer zu eſſen haben abgeben, damit die Tanten vom Roten Kreug in ihrer Bereitſchaftsküche dem kleinen Volk was Rechtes kochen können und die Bäuchelchen ſchön prall werden, ehe es zum Ausruhen auf die Liege⸗ ſtühle geht. Einen Strauß roter Nelken in der Patſchhand, ſo hat das mutigſte, blondeſte Mädelchen geſtern vor⸗ mittag den guten Onkel Oberbürgermeiſter auf der Schwelle zum neuen Heim willkommen geheißen und damit unbewußt auch gleich den allerſchönſten Dank jener Mannheimer Kinder ausgeſprochen, die hier — und in nächſter Zukunft auch anderswo— trotz Krieg, trotz Alltagsſorgen und häuslicher Beſchwer — wohlbehütet und fröhlich ihre Tage verbringen dürfen. Feudenheim hat den Anfang gemacht; bald wird als nächſter für das Jungbuſch⸗ viertel ein mindeſtens ebenſo ſchöner neuer Kindergarten in 9 ehemaligen Reißvilla olgen. Und ſo kommt dann bis zum Frühjahr ein Stadt⸗ teil nach dem andern dran; hier iſt es das Haus des Bau⸗ und Sparvereins im Lamey⸗ — 2 Oosen und Tuben 22 Pl. bis 90 ff. * 5 EEE 6l garten, dort die Uhlandſchule, die Schil⸗ lerſchule, die Humboldtſchule, in denen Räume vorbereitet werden. Und jedesmal wird Platz für mindeſtens hundert Kinder ſein, bis mit Erfüllung der bewundernswert hoch und weitgeſteck⸗ ten Ziele neuerlich über ein ganzes Tauſend unſerer jüngſten Generatibn in ſo vorbildlicher Weiſe unter⸗ Jetzt Nivee-Schotz!? Mit Nivea gepflegte Hout bleibt ouch bei ruhem Wetter glott und geschmei⸗ dig. Oie Hiout ist widerstondsföhige- undl zeigt notõrliche frische. will, muß ſeine KLͤK⸗Lebensmittelkarten gebracht iſt. M. S. eeeeeeeeee Geldstrafen für fahrlässige Tötung unterlaſſen. Andernfalls wäre gerade der Blinde Vor dem Einzelrichter hatten ſich wegen fahr⸗ läſſiger Tötung und damit zuſammenhängender De⸗ likte nacheinander zwei Berufs⸗Kraftfahrer zu ver⸗ antworten. Im erſten Falle handelte es ſich um 3. er lud in der„Kattowitzer Zeile“(Schönau⸗Siedlung) Kohlen ab und ſtieß dann mit ſeinem Laſtkraftwagen zurück, nachdem er! feſtgeſtellt hatte, daß die Fahr⸗ bahn im Augenblick frei war, und er mit den Bei⸗ fahrern eingeſtiegen war. Beim Zurückſtoßen lenkte er zum Schluß noch in einen Seitenweg ein. Daß er dabei einen blinden Volksgenoſſen überfuhr, merkte er erſt, als der Blinde ſchon vor dem Wagen lag. Der Angeklagte kam mit 60 RM Geloſtrafe, erſatz⸗ weiſe 12 Tagen Freiheitsſtrafe, davon. weil das Ge⸗ richt dem Verteitiger darin beipflichtete, daß die Haupturſache in der körperlichen Behinderung des Getöteten lag; er habe ohne genügenden Schutz durch einen Hund oder einen Begleiter ſich auf die Straße gewagt. Immerhin erſchien auch der Ange⸗ klagte dem Gericht nicht ganz frei von Schuld. Das Rückwärtsſtoßen der Kraftwagen iſt ſtets ein gefähr⸗ liches Unterfangen. Das Rückwärtsſtoßen mit Laſt⸗ kraftwagen, deren ganze hintere Hälfte man nicht überſehen kann, verpflichtet zu höchſter Vorſicht⸗ Zwar geſchah das Unglück in der Vorſtadt, wo die Straßen ziemlich menſchenleer ſind, aber laut Licht⸗ bild iſt dort kein klar abgegrenzter Gehweg vor⸗ handen. Das Poſtenſtellen war nicht erforderlich, aber der Angeklagte hat auch das Signalgeben gewarnt geweſen und hätte ſich zurückbegeben oder geſchrieen. Die Unterlaſſung kann man nicht damit entſchuldigen, daß die Polizei den bekannten Hin⸗ weis angebracht hat. Er ſchließt nicht aus, daß man Signal an gefährlichen Stellen geben muß. Das Signal⸗Unterlaſſen war Mit⸗Urſache am Tode des Blinden. So kam die Strafe zuſtande, die ſich im Rahmen einer Ordnungsſtrafe hält. Hier gilt das Geloͤſtrafengeſetz, zumal ſich der Fahrer anſtändig verhielt und nichts beſchönigte. * Der zweite, ähnliche Fall betraf K.., der am 2. Oktober d. J. ſeinen Zwei⸗Tonnen⸗Laſtkraftwagen in Mannheim über den Kaiſerring ſteuerte. Es regnete, und ſo war das Aſphaltpflaſter am Tatter⸗ ſall recht glatt. Beim Bremſen hinter einem Straßenbahnwagen ſchlug der ſchwerbeladene Wagen gegen einen nahe der Halteſtelle ſtehenden Perſonen⸗ kraftwagen und verletzte gleichzeitig einen Radfahrer tödlich. Zeugenausſagen ſtanden im Widerſpruch zum Gutachten des Sachverſtändigen, wonach die 20 Meter lange Bremsſtrecke bei der Stunden⸗ geſchwindigkeit von 20 Kilometer eigentlich nur bei Glatteis und Gefälle denkbar erſchienen. Der Staatsanwalt beantragte 100 Mark Gelodſtrafe an Stelle von 20 Tagen Gefängnis. Entſprechend dem eingangs geſchilderten Fall ſah auch der Einzel⸗ richter in einer Geldſtrafe ausreichende . eeeeeee Wenn die Sirenen heulen In den nächſten Monaten finden in unregel⸗ mäßigen Abſtänden Probebetriebe der Groß⸗ alarmanlagen ſtatt. Für dieſe Probebetriebe wird jeweils nur das Signal„Entwarnung“(hoher auf die Zeit von etwa einer Minute ge⸗ geben. Bevölkerung nichts zu unternehmen. Es wird ganz beſonders darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß für dieſe Probebetriebe nur der hohe Dauerton(Signal„Entwarnung“) auf die Dauer von einer Minute benutzt wird. Sollte in der nächſten Zeit das Signal„Flieger⸗ alarm“(der bekannte an⸗ und abſchwellende Heul⸗ ton) ertönen, dann handelt es ſich ſtets um einen Ernſtfall, bei dem alle Maßnahmen für den Flieger⸗ alarm zu ergreifen ſind. Probebetriebe werden vorher nicht öffentlich be⸗ kanntgegeben. Alle Kräßte für das Weihnachtsfeſt Gerade zu Weihnachten, wo die Flut von Briefen und Gaben in Paketen und Päckchen gewaltig an⸗ ſtéigt, gewinnt die Tätigkeit der Poſtbeamten beſon⸗ Es wird in dieſem Jahre ſchwerer als ſonſt ſein, die Weihnachtsſendungen rechtzeitig den Empfängern zuzuſtellen. Der Reichspoſtminiſter hat an ſeine Beamtenſchaft einen Aufruf gerichtet, durch tatkräftige Einſatzbereitſchaft die Lücken zu ſchließen und dafür zu ſorgen, daß gerade zur 1930 jeder ſeine Gabe rechtzeitig erhält. * Wieder ein Fünfhunderter!“ Mannheim ſcheint dieſes Jahr bei der Kriegswinterhilfe⸗Lot⸗ terie beſonders bedacht zu ſein. Kaum iſt am ver⸗ gangenen Samstag ein Tauſender gefallen, am Sonntag ein Hunderter, und nun am Dienstag ſchon wieder ein Fünfhunderter! Dies iſt in der kurzen Beim Ertönen dieſes Signals iſt von der —.— Zeit ſchon der vierte Fünfhunderter. Außerdem noch einige Hunderter und Fünfsiger. Dies ſollte auch dem letzten Zauderer Veranlaſſung ſein, ſein Glück bei den grauen Glücksmännern zu verſuchen, und ſein Scherflein zu dem guten Zweck der Kriegs⸗ winterhilfe⸗Lotterie beizutragen. Irene von Meyendorf in dem Film„Leinen aus Irland“, der die⸗ ſer Tage in Mannheim geſpielt wird. —* gfotm(BRand 9 0 90 2 2 4 Echeu„ Leig: 250 g flunſthonig oder Sycup(Rübenkraut), 125 6 Zuchet, 1 Päcchen „ Pe. Oetker Danillinzucker, 1 ki, 1 fläſchchen Dr. Oetker Rum- flroma, 3 g (1geſtt. Teel.) 9emahlener finis. 7 f(1 geſtt. Teel.) gemahlener Zimt, 300 g eizenmehl, 1 Päckchen Dr. Oetker„Backin“, / Uentrahmte Friſchmilch. Zum Beſtäuben:(ſlach Belieben) ktwas Puderzucker. fionig(Surup) und Zucker werden zerlaſſen und in eine Schüſſel gegeben. Denn die Maſſe faſt erkaltet iſt, gibt man den Oanillinzucker, das ki und die Geiücze hinzu Das mit„Backin“ gemiſchte und geſiebte IMehl witd abiwechſelnd mit der ſMilch untergerühtt. ſMan füllt den Leig in eine gefettete 5prin nicht fetten l) und ſtreicht ihn zum nand hin etwas hoch. Backzeit: ktioa 55 ſlinuten b llach dem Backen kann man den fiuchen mit Puderzucker beſtäuben. ei ſchiwacher littelhitze. Bitieausſchnelden! Machin Neue Mannheimer Zeitung 8 Donnerstag, 7. Dezember 1989 34. Haupiverſammlung des Skiklubs Mannheim Wenn das Jahr zu Ende geht, dann iſt in den Sport⸗ vereinen die Zeit gekommen, Rückblick zu halten auf das verfloſſene Vereinsjahr Der Vereinsführer des SCM, g. Horr, rief die Clubkameraden zum 1. Dezember ins Clublokal Hotel Central, um mit ſeinen Mitarbeitern den Tätigkeitsbericht zu geben, über die im Lauſe des Jahres geleiſtete Arb it. Daß beim SEM auch in der ernſten Zeit eine große Anzahl der Mitglieder treu zur Sache ſteht, bemies die große Zahl der erſchienenen Kameraden. Bereinsführer Horr hielt einen kurzen Rückblick auf das verfloſſene Jahr. Die große Anzahl der neu eingetretenen Kameroden Hürfte beweiſen, daß ſich der Club wohl auf dem rechten Wege befindet, möglichſt vielen Volksgenoſſen den weißen Sport zu ermöglichen und ſie darin einzuführen. —5 400 Mitglieder zählt der SCM zu Ende des ahres. Daß gerade auf ſportlichem Gebiet Breitenarbeit gelei⸗ ſtet wird, zeigen die Berichte des Sport⸗ und Lehrwartes. Die rennſportlichen Erfolge waren im letzten Jahre beſon⸗ ders gut. Mit einer großen Anzahl Läufen beteiligte ſich der Elub an ſämtlichen ſkiſportlichen Veranſtaltungen des Gaues 14, es konnten viele Siege mit nach Hauſe gebracht werden. Bei den Kreismeiſterſchaften holte ſich der SCEM mit ſeinen Läufern faſt in ſämtlichen Wettkämpfen die er⸗ ſten Plätze. Bei den Gau⸗ und Schwarzwaldmeiſterſchaften wurde bei ſtärkſter Konkurrenz im Abfahrtslauf der 4. Platz belegt und auch bei den Schwarzwaloſtaffelmeiſter⸗ ſchaften behauptete ſich die Staffel des SCM unter den beſten Staffeln des Schworzwaldes mit auf den erſten Plätzen. Aber auch im Sommer wird die ſportliche Tätig⸗ keit nicht vergeſſen. In leichtathletiſchen Clubkämpfen gegen befreundete Vereine und Sportgemeinſchaften meſſen ſich die Clubkameraden in freundͤſchaftlichem Wettkampf und berei⸗ ten ſich ſo auf ihr eigentliches Gebiet, den Skilauf, vor. Auch das Lehrkursprogramm für den Winter 1939/40 zeigt wie jedes Jahr wieder einige Skilehrkurſe in den ſchön⸗ ſten deutſchen Skigebieten. Zunächſt wäre on Weihnachten ein 14tägiger Lehrkurs am Feldberg zu nennen, der auf der einfach ideal gelegenen Todtnauer Hütte abgehalten wird. Die große Anzahl der bereits eingegangenen Anmei⸗ dungen zeugt von der großen Beliebtheit der vom Ski⸗ klub Mannheim durchgeführten Sikkurſe. Der Bericht des Rechners ließ erbennen, daß der Klub finanziell auf einer ſehr geſunden Grundbage ruht. Um allen Kameraden den Skilauf auf möglichſt einfache und billige Art zu ermöglichen, wurde dieſes Jahr ein grö⸗ ßeres Grundſtück zum Banu einer zweiten Skihütte er⸗ worben. Vergnügungswart Rob. Müller gab einen kurzen Ueberblick auf die im Laufe des Jahres durch⸗ geführten Veranſtaltungen. Hier ſtehen in erſter Linie einige ſehr intereſſante Film⸗ und Lichtbilder⸗Vorträge, die auch in Kreiſen befreundeter Vereine großen Anklang fanden. Im Mittelpunkt der Hauptrerſammlung ſtand die Neu⸗ wahl des Vereinsführezs. Gg. Horr, der ſeit einem Jahr die Geſchicke des SCM. mit großer Umſicht leitet, wurde einſtimmig wiedergewählt und erhielt für ſeine auf⸗ opfernde und ſelbſtloſe Arbeit große Anerkennung. Kam. Horr dankte für das ihm neuerlich entgegengebvachte Ver⸗ trauen und ernannte im Anſchluß daran ſeinen Beirat, — der, Einberufungen zur Wehrmacht einige lenderungen erfahren mußte. Eine durchgeführte Sammlung unter den dern brachte einen anſehnlichen Geldbetrag, womit allen unter den Waffen ſtehenden Klubkameraden eine Weih⸗ nachtsfreude gemacht wird. Mit einem erneuten Treue⸗ gelsönis auf unſeren Führer Adolf Hitler auch in ichwer⸗ ſter Zeit und einem„Sieg Heil!“ auf Volk und Vater⸗ band ſand die 34. Hauptverſammlung des Skiklubs Mann⸗ heim ihren Abſchluß. Lu. Acht Großkämpfe um den Tſchammerpokal Schalke— Bezwinger Osnabrück im Mannheimer Stadion Die fußballſportlichen Großereigniſſe überſtürzen ſich in dieſen Wochen. Länderſpiele, Reichsbundpokalſpiele Das Richſige finden ij jqhwer Ein Liebestoman aus Rom Von Hans von Hülsec 14 Einen Augenblick lang ſchwankte er, ob er ihm den Auftrag erteilen ſollte, bei dem Pfarrer von San Lorenzo die Trauung zu widerrufen. Aber dann ſchob er das mit einer Handbewegung beiſeite. Es war nicht ſo wichtig! Wozu ihn zum Vertrauten machen? Ihm einen Triumph gönnen? Denn natürlich würde er ſich über eine fehlgeſchlagene Spekulation ſeines ſchlechtgelannten Herrn diebiſch freuen, wie alle Domeſtiken! Und übrigens ging er ja auf Urlaub, er erinnerte ſelber daran, daß er ſchon im Urlaub ſei... er erfuhr das Ganze noch früh genug, wenn er zurück kam. Tadino war gegangen. Der Diener meldete, der Wagen ſei vorgefahren. Cavarelli gah Befehl ſein Nachtzeug zu packen. Er verreiſe für einige Tage. „Sie bleiben zu Hauſe, Cipolla“, beſchied er den Chauffeur.„Ich fahre ſelber. Haben Sie voll ge⸗ tankt?“ „Zu Befehl, Herr Commendatore.“ „Gut.“ Und er ſetzte ſich ans Steuer, gab Gas. Wohin? Es gab nur einen Weg! Er jagte den Laneia über die Via Tiburtina— glasblau kamen die Sabiner⸗ berge auf ihn zu, umflirrt vom Morgenlicht. Eine halbe Stunde ſpäter hielt er an der Gar⸗ tenpforte der Villa Colomba, und ihm war, als wäre er gelandet nach ſtürmiſcher Seefahrt, die ſein Schifſ tagelang hin⸗ und hergeworfen hatte. „Onkel Mario! Onkel Mario!“ rief Beppo, den Weg herabſteigend. Zum erſtenmal klana ihm das Wort aus der hellen Kinderketkle wie ein Vorwurf. Rinotta zockelte hinter dem Bruder doͤrein. Er nahm jedes der beiden auf einen Arm und trug ſie lachend zum Haus empor. „Adriana mial“ rief er ſchon von weitem, als Klubmitglie⸗ Steigerungen durchſetzen. 0 Mansſeld und Klöckner um je 1 v.., desgleichen Bubiag Tſchammerpokalkämpfe wechſeln in bunter Folge ab und beanſpruchen Sonntag für Sonntag das Intereſſe der großen deutſchen Fußballgemeinde. Diesmal iſt wieder der Tſchammerpokal⸗Wettbewerb an der Reihe, der mit den acht Begegnungen der 3. Schlußpunde aufwartet. Der Spielplan bautet wie folgt: SV. Waldhof— Vfe. Osnabrück Neumeyer Nürnberg— Berliner SB. 92 BC. Hartha— 1. FC. Nürnberg Rapid Wien— Vorw. Raſ. Gleiwitz Fortuna Düſſeldorf— Tennis⸗Bor. Berlin Hamburger SB.— Weſtende Hamborn Bfe. 99 Köln— Wacker Wien Blauweiß Berlin— Sportfr. Leipzig. Eines der zugkräftigſten Treffen ſteigt im Mannheimer Stadion, wo der S Waldhof den Schalke⸗Bezwinger Bfe Ssnabrück empfängt. Die verfüngte Waldhof⸗Elf hat ſich in den letzten Wochen ſo ausgezeichnet geiogen, daß man ihr auch im Kampf gegen den Niederſachſenmeiſter Ver⸗ trauen ſchenken darf, zumal wenn die Soldoten(mit dem unverwüſtlichen Heermann an der Spitze) alle zur Stelle ſein ſollten. Osnabrück ſtützt ſich auf eine vorzügliche Hin⸗ termannſchoft, in der Torhüter Flouho der überragende Mann iſt. Große Klaſſe ſtellt der Innenſturm Billen⸗Vet⸗ ter⸗Meyer dar, der außerordentlich durchſchlagskräftig iſt und auch die beſte Verteidigung in Verlegenheit bringen kann. In heimiſcher Umgebung aiſt natürlich Waldhof als Favoritl Von den beiden hayeriſchen Mannſchaften, die noch im Wettbewerb ſtehen, müßte eigentlich die Wach Neumeyer Nürnberg zu einem weiteren Erfolg kommen, obwohl der EAnokls. Berliner S 92, bei dem der Ex⸗Frankfurter Tiefel den Sturm führt, kein zu unterſchätzender Gegner iſt. Der 1. FC Nürnberg krankt nach wie vor an der Schwäche ſei⸗ nes Sturmes und es wäre ſchon eine kleine Uever⸗ raſchung, wenn er beim BC Hartha das beſſere Ende für ſich haben ſollte. Die Sachſen haben erſt kürzlich am Weſt⸗ wall gegen Boruſſia Neunkirchen grotze kämpferiſche Quali⸗ täten offenbart. Der Pokalinhaber, Rapid Wien, hat den Schleſien⸗ meiſter VR Gleiwitz zu Gaſt. Wahrſcheinlich werden die tüchtigen Schleſier an der Donau die Segel ſtreichen müſſen, denn Rapid iſt wieder fein in Form und hat in Binder und Peſſer überragende Stürmer Fo rtuna Düſſeldorf, der Niederrheinmeiſter, ſollte normaler⸗ weiſe ebenfalls unter den„letzten Acht“ zu finden ſein, denn Tennis⸗Bor. Berlin iſt ja nicht mehr ſo ſtark wie einſt Ob der zweite Niederrhein⸗Vertreter, Weſten de Hamborn, die Rundc überſteht, bleibt abzuwarten. Be⸗ kanntlich haben die Rheinländer in Mannheim den VfR und in Köln die Spögg Sülz geſchlagen; nun müſſen ſie ſchon wieder gegen einen Gaumeiſter, den Nordmarkmeiſter Hamburger S B, antreten. Wir glauben kaum, daß die Hamborner auch dieſe ſchwere Aufgabe löſen können. Der Vi2 99 Köln könnte es in heimiſcher Umgebung gegen Wacker Wien ſchaſſen, zumal ſein Stürmerſpiel ſeit der Mitwirkung Schaletzkis erſolereicher geworden iſt. Und Berlins Meiſter Blauweiß erwarten wir gegen die Sportfr. Leipzig in Front. Die deutſche Ringer⸗Staffel zum Länderkampf gegen Ungarn, der am 16. Dezember in München ſtattfindet, wird nach den Erfahrungen eines Lehrgangs aufgeſtellt, an dem unter Leitung von Reichstrainer Földeak folgende 14 Ringer beteiligt ſind: Allraum⸗Mannheim, Dechant⸗Bamberg, Schmitz⸗Köln, Brendel⸗Nürnberg. Ehrl⸗München, Weikart⸗ Hörde, Schäfer ⸗Ludwigshafen, Nettesheim ⸗ Köln, Schweickert⸗Berlin, Hoffmann⸗Greiz, Peter⸗ Neuaubing, a.., Huber⸗München und Hornfiſcher⸗ ürnberg. UnD MiRTIscHAFTS-ZEMHUMG Kleine Umsäize An den Aufienmärkien hielten sich Berlin, 7. Dezember. Eine Belebung der Umſätze war, entſprechend den vor⸗ börslichen Erwartungen, im Aktienverkehr nicht zu ver⸗ zeichnen. Das Herannahen des Steuertermins bewirkte eine gewiſſe Zurückhaltung, dürfte aber kaum zu nennens⸗ werten Verkäufen Veranlaſſung gegeben haben. Die Kurs⸗ geſtaltung ließ wiederum eine einheitliche Linie vermiſſen, wobei ſich bei Feſtſetzung der erſten Kurſe Gewinne und Ab⸗ ſchläge zahlenmäßig etwa die Wagge hielten. Bemerkens⸗ wert iſt, daß einzelne Werte, z. B. Zellſtoffaktien, feſt lagen. Montane hatten ruhiges Geſchäft, wobei Verein. Stahl⸗ werke 4 und Klöckner 4 v. H. gewannen. Andererſeits büßten Harpener 1 und Mansfelder Bergbau 14 v. H. ein. Sonſt waren auf dieſem Marktgebiet unveränderte Kurſe oder Strichnotizen feſtzuſtellen. Von Braunkohlenaktien ſtellten ſich Bubiag, von Kaliaktien Salzdetfurth ie 14 v. H. niedriger. Bei den chemiſchen Werten ſetzten Farben bei einem Umſatz von 45 000/ mit 160 um 4 v. H. feſter ein und konnten dieſen Gewinn alsbald verdoppeln. Schering lagen hingegen um 76 v. H. niedriger. Elektro⸗ und Verſorgungswerte lagen ausgeſprochen uneinheitlich. Schuckert und Charlotte Waſſer gewannen je 4, Bekula 76, EW Schleſien und RWE v. H. Nie⸗ driger lagen hingegen Geſfürel, HCW und Deſſauer Gas um ſe 77 v.., Lahmeyer und Schleſiſche Gas um.75 v. H. ſowie Akkumulatoren um 1 und Siemens um 2 v. H. Autowerte büßten etwa 7 v. H. ein. Von Maſchinenban⸗ werten lagen Orenſtein um 96 v.., gebeſſert, Deutſche Waffen hingegen um 7 v. H. ermäßigt. Metallwerte ſtie⸗ gen um v. H. Im gleichen Ausmaß höher lagen von Bauwerten Holzmann. Hervorzuheben ſind noch Stöhr, Aſchafſſe nburger Zell⸗ ſtoff und Dortmunder Union mit je 1 1, ſowie Feldmühle umit“ v. H. Gebr. Junghans kamen 7 v. H. feſter an, während Allgemeine Lokal und Kraft 1 v. H. einbüßten. Im variablen Rentenmarkt notierte die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe 187 gegen 186,70. Die Gemeindeumſchuldung blieb mit 93½ unverändert. Steuergutſcheine 1 lagen um—7½ Pfa. feſter. Man nannte: Dezember 99,87%, anuar 99,47—50, Februar 99,25—90, März 99,25—27½, April und Mai je 99,25—80. Ausgehend von der Beſſerung von Farben(+'..), Siemens() und Metallgeſellſchaft( 194) konnten ſich im Laufe der zweiten Börſenſtunde auch ſonſt vielfach U. a. ſtiegen noch Wintershall, und Rheinſtahl. Im übrigen ergaben ſich Abweichungen von meiſt bis v. H. nach beiden Seiten. Am Kaſſarentenmarkt bekundete man nach wie vor In⸗ tereſſe für Pfandbriefe, während Liquidationspfandbriefe angeboten und Kommmunalobligationen ſowie Stabt⸗ ankeihen vernachläſſigt waren. Provinzanleihen behaup⸗ teten ſich zumeiſt auf letztem Stande. er ſie in einem häuslichen Kleid unterm Rebendach der Terraſſe erblickte:„Zieh dich an, wir wollen mit dem Auto fort— ich bin allein gekommen, um dich abzuholen!“ Sie rang in ſcherzender Abwehr die Hände.„Ich habe ſo viel zu tun, Mariol Wir haben angefangen, den Wein zu keltern— Roſalia iſt gerade dabei..“ „Da hilft nichts, Adrianal Du mußt mit, und wenn die ganze Ernte verdirbt!“ „Und wir?“ fragte Beppo.„Wir dürfen auch mit, Rinotta und ich?“ Adriana ſah zweifelnd auf Mario— aber der lachte nur und ſagte:„Jawohl, ſelbſtverſtändlich kommen ſie auch mit...“ Da lief die Mutter mit ihnen davon, um ſie anzuziehen und herauszuputzen, und ſich ſelber holte ſie ihr ſchönſtes Sommerkleid aus dem Schrank im Schlafzimmer. 0 Während ſie vor dem Spiegel ſtand und mit er⸗ hobenen Armen den ſchweren Haarknoten ordnete, war Mario plötzlich hinter ihr und umfing ſie, und ſie ſah im ſpiegelnden Glaſe ſein Geſicht dicht an das ihre geſchmiegt. „Wir wollen den ganzen Tag fortbleiben, Adriana! Ich bin ſo froh... ſo froh, daß ich dich wiederhabe!“ Sie begriff gar nicht, warum er ſo ſtürmiſch war, da ſie ſich doch ſonſt oft viel länger nicht geſehen, und was das Ganze bedeutete Rinotta trug ein weißes Pliſſeekleidchen und eine rieſige rote Schleife im Haar, Beppo hatte einen blauen Samtanzug an. So machten ſie ſich auf den Lederkiſſen des Autos breit, das kunſtvoll auf dem ſchmalen Wege wendete und dann die Straße ent⸗ langſchoß. Adriana ſaß vorn neben Mario, einen bunten Schal um den glatten Scheitel geſchlungen. Von Zeit zu Zeit ſah ſie ſich lächelnd und wohl auch mit dem Finger drohend nach den Kindern um. Sie war glücklich, aber ſie verſtand durchaus nicht, warum Mario alles das veranſtaltete. Es war ſonſt nur ſelten vorgekommen, daß er während der Woche ein⸗ mal herauskam— und eine Autofahrt mit den Kin⸗ dern, das war etwas ganz Neues. Erſichtlich war er beſter Laune, und das machte ſie glücklich. Sie fuhren durch die prachtvollen Olivenwälder nach Tivoli hinauf, ſpazierten durch die Villa'Eſte mit ihren Springbrunnen, Waſſerſpielen und rie⸗ ſigen, vielhundertjährigen Zypreſſen und ſtanden vor den gewaltigen Kaskaden der Villa Gregoriana. * Gewinne und Abschlage die Waage Einzelne Altbeſitzemiſſionen, darunter Weſtfalen, be⸗ feſtigten ſich um 57 v. H. Für Staats⸗ und Länder⸗ anleihen war die Stimmung bei ruhigem Geſchäft ſreund⸗ lich. Reichsanleihen hatten ſtetigen Grundton. Induſtrie⸗ obligationen zeigten nur kleine Veränderungen. Der Privatbiskontſatz wurde bei 996 v. H. belaſſen. Geld- und Devisenmarki Berlin, 7. Dez. Am Geldmarkt blieben die Blankotages⸗ geldſätze trotz einiger Abzüge mit 26—276 v. H. unverändert. Von Baluten errechneten ſich der Schweizer Franken mit 55,02, der Gulden mit 132,30 und der Belga mit 41,18. Belgien 100 Belga 41,16(41,20) G„41,24(41,28) Br., Luxemburg 100 Fres. 10,29(10,30) G, 10,51(10,32) Br. Die übrigen Deviſennotierungen unverändert. 4 Bürgerbrän Ludwigshafen⸗Rh. A0, Ludwigshafen am Rhein. In dem am 90. September abgelaufenen Ge⸗ kaſtszebe hat die AG an der weiter angehaltenen Wirt⸗ chaftsbelebu durch erfreuliche Abſatzſteigerung teil⸗ Der Ausſtoß war durch Mehrverbrauch auf Aus dem nach verbleibenden genommen. rechts⸗ und linksrheiniſchen Gebiet erhoht. der üblichen Abſchreibungen Reingewinn leinſchl. 50 930% 9 99 172 170 4 ſollen wieder 8 v. H. Dividende Das Konto Vorräte weiſt gegen das Vorjahr einen um rund 100 000 höheren Betrag auf. ohne daß dabei die Biervorräte größer waren als zur gleichen Zeit des Vor⸗ jahres. Daraus geht hervor, daß die Höhe der zugeteilten Gerſtenmenge den Brauereien die ausreichende Verſorgung des Verbrauchs auch im laufenden Geſchäftsjahr ermög⸗ licht, trotz der Anſorderungen der Heeresverwaltung, Die⸗ ſer Feſtſtellung entſprechen auch die Erwartungen für das neue Geſchäftsjahr. Das Anlagevermögen weiſt inſolge der für eine neue Gaſtſtätte in Mannheim(der„Pfälzer Hof“) erforderlichen Umbauten und Einrichtungen einen Zugang von 119 312 4 auf. Auf Maſchinen uſw. wurden 122 850/ abgeſchrieben, dem Reſervefonds 100 000 4, dem Spezialreſervefonds 300 000„ zugeführt und 500 000 ¼ zurückgeſtellt. O. HV am 16. Desember. &* Mech. Buntweberei Brennet Ac Brennet Baden. Die HVV nahm den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1988/1939 (30. Juni) zur Kenntnis und beſchloß, aus dem Neingewinn von 245 850(225 300) wieder eine Dividende von 5 v. H. zu verteilen. Nach dem Geſchäftsbexicht hatten ſich infolge Verringerung der Kontingente und Fehlens genügend ein⸗ heimiſcher Rohſtoſfe im Berichtsjahr mancherlei Schwierig⸗ keiten ergeben, die aber überwunden werden konnten. Vor⸗ wiegend iſt dies durch erhöhte Ausfuhr und auch durch ſonſtige produktionsfördernde Maßnahmen gelungen ſo daß Erzeugung und Abſatz im Bergleich zum Vorjahr eine weitere Steigerung erfuhren. Der Rohgewinn erhöhte ſich von 4,09 auf 4,97 Mill. 4. Andererſeits erforderten z. B. Löhne und Gehälter 2,91,(2,80) Mill. 4. Nach Zuweiſung von 150 000(23 676) an die geſetzliche Rückcklage und von 250 000 4 an die Unterſtützungskaſſe(i. V. 0) wird der er⸗ wähnte Reingewinn ausgewieſen. Faſt das geſamte Kapital iſt in Familienbeſitz. Das turnusmäßig ausgeſchiedene Mit⸗ glied des Aufſichtsrates Andre Gaßner⸗ Bludenz wurde wiedergewählt. » Main⸗Gaswerke AG, Fraukfurt⸗M. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr ging der Abſatz um 4 v. H. von 77,89 auf 74,76 Mill. ebm zurück wegen des W lls von vier der größten Abnehmer, deren Belieferung im Bexichtsjahr durch die Ruhrgas aufgenommen wurde. Der Abſatz an Haushal⸗ tungen bliet faſt unverändert. Auf tariflichem Gebiet konnte im April 1938 eine weitere Ermäßigung durch⸗ ceführt werden, in deren Genuß rund ein Sechſtel aller Haushaltsgasabnehmer gelangten und bei ihnen eine Sen⸗ kung des Durchſchnittsgaspreiſes um 2,4 Pfg./ emb brachte. Bei den Beteiligungen fiel die an der Südweſtdeutſchen Gas Ac infolge deren Auflöſung weg, ſie betrug 20 v. H. Am Gaswerk Odenwald Gmbch(Kapital 100 000“) beträgt die Beteiligung 99,5 v. H. ſie erzielte 1938 einen unweſent⸗ lichen Verluſt. Aus dem Reingewinn von 1216223 4 (1 327 916 /) werden unverändert 4 v H. Dividende auf das bis 30. 9. 1938 30.0. ab 1. 10. 1938 25,0 Mill. 4 betra⸗ gende Kapital vorgeſchlagen. 4 Die Colonia Kölniſche Verſicherungs⸗AG, Köln be⸗ richtet einen erfreulichen Prämienzuwachs, vor allem auch in der Sachverſicherung. Das Ergebnis der Feuerver⸗ ſicherung ſei indeſſen durch eine erhebliche Steigerung der Schäden, insbeſondete im induſtriellen Geſchäft, Heeinträch⸗ tigt worden. Auch im Kraftfahrzeuggeſchäf, habe ſich der Schadensſatz in den vergangenen neun Monaten nicht nennenswert gebeſſert. Ueber das zu erwartende Jahres⸗ ergebnis könne wegen der inzwiſchen eingetretenen Ereig⸗ niſſe noch nichts Endgültiges geſagt werden. Mlich ai LxcleigeRe Eigener Viehmarkt für Ludwigshafen „. unh eine weitere Molkerei in Oppau Wie in der letzten Ludwigshafener Ratsherren⸗ litzung mitgeteilt wurde, ſoll eine zu fätzliche Nol⸗ kerei in Oppan errichtet werden und außerdem die Stabt einen eigenen unmittelbar mit dem Schlachthof in Verbindung ſtehenden Viehmarkt erhalten, der eine Verbeſſerung der Zuteilung ſchaffen wird. Zwiſchen zwei Fahrzeuge eingeklemmt Ein Fuhrwerkslenker ſchwer verunglückt Im der Mundenheimer Stvaße fuhr ein Perſonenkraft⸗ wagen auf ein Pferdefuhrwerk. Der Fuhrwerks⸗ lenker, der hinter ſeinem Fuhrwerk ging, wurde z wi⸗ ſchen beide Fahrzeuge eingeklemmt. Er er⸗ litt dabei eine Gehirnerſchütterung, einen Oberſchenkel⸗ bruch und Hautabſchürfungen. Er mußte ins Krankenhams geb racht werden. Böſe Folgen der Trunkenheit Ein Landwirt aus Altrip, der mit ſeinem Fuhrwerk durch die Eiſenbahnſtraße in Rheingönheim fuhr, war ſo betrunken, daß er von ſeinem Fuhrwerk fiel und ſchwere Verletzungen am Kopf und den davontrug. Man mußte ihn ins Krankenhaus ein⸗ liefern. Sieben Plünderer wurden verhaſtet Sie trieben im geräumten Saarbrücken ihr Unweſen OReunkirchen(Saarpfalz), 7. Det. Ende vergangener Woche gelang es der Polizei, ſieben Plünderer in Haft zu nehmen. Dieſe hatten ihr Betätigungsfeld in die geräumte Stadt Saarbrücken verlegt. Hier beſuchten ſie hauptſächlich noch nicht völlig ausgeräumte Geſchäfts⸗ häuſer. Einer der verbrecheriſchen Geſellen kam auf dieſe Art billig zu einem Schießeiſen. Andere Plünderer ſtat⸗ teten dem Kaufhaus Dümpelmann einen Beſuch ab und ver⸗ ſorgten ſich mit neuen Kleidungsſtücken. Alle Plünderer wurden ins Gefängnis Neunkirchen eingeliefert. oiùulbuumu Qſuu ſuſuili Die Alarmſirenen werden erprobt. In den nächſten Monaten finden in unvegelmäßigen Abſtän den Proben mit den Großalarmanlagen ſtatt. Für dieſe Probebetriebe wird jeweils nur das Signal„Entwar⸗ nung“(hoher Dauerton) auf die Zeit von etwa einer Minute gegeben. Beim Ertönen dieſes Signals iſt alſo von der Bevölberung nichts zu unternehmen. Sollte aber in der nächſten Zeit das Signal„Fliegevalarm“(der be⸗ kammte an⸗ und abſchwellende Heulton) er⸗ tönen, dann würde es ſich natürlich um einen Ernſtfall handeln, bei dem alle Maßnahmen für den Fliegeralarm zu ergreifen ſind. Probeabarme werden vorher öffentlich bekanntgegeben. Dann fuhren ſie ein Stück die Straße zurück und quer durch die Campagna auf den Hügel zu, über dem ſchon die doppelte Reihe der Zyklopenmauern von Paleſtrina grüßte. Es war Mittagszeit, als ſie dort ankamen. Sie ſtiegen noch auf die Höhe und ſahen hinab auf die unendliche Ebene. Fern flimmerte Rom in blauen Dünſten, zur Linken gleißte das Meer, zur Rechten begann mit dem Kegel Soracte das gewaltige Berg⸗ panorama der Apenninen und des Sabinergebirges. Der Himmel war azurblau und ohne das kleinſte Wölkchen Mario erinnerte ſich, oͤaß er vor vielen Jahren, als junger Menſch, einmal mit dem Vater hier oben geſtanden hatte. Der Vater hatte ihm einen langen Vortrag darüber gehalten, daß dieſe Stelle mittel⸗ bar mit der ſtolzen Geſchichte des Hauſes Caparelli verbunden ſei; denn hier oben habe nach der Schlacht von Tagliacozza, in der Giovanni Caffarelli ſein Leben der Ghibellinenſache geopfert, der unglückliche Konradin gefangen geſeſſen, von hier aus habe man ihn auf das Blutgerüſt nach Neapel geführt. Er ſchwankte einen Augenblick, ob er Aoͤriana dieſe kleine Erinnerung aus der Geſchichte ſeiner Familie erzählen ſollte. Aber dann fiel ihm ein, daß der Papa erſt vorgeſtern Valentina damit zu imponieren verſucht hatte, und er ſchüttelte den Ge⸗ danken ab. Uebrigens hätte Adriana ihn beſtimmt gefragt, wer das denn geweſen ſei: Konradin? Und es war gut ſo! Was brauchte ſie von Konradin und von Giovanni Caffarelli und von der Schlacht bei Tag⸗ liacozza zu wiſſen. Was von der Geſchichte der Fa⸗ milie Cavarelli... Begann und endete dieſe Ge⸗ ſchichte für ſie nicht mit ihm, Mario? Er rief die Kinder, die in den Felstrmmern umherkletterten, und nahm ſie bei der Hand, und ſie gingen ins Städtchen hinunter, um vor einer Trattoria zu frühſtücken. Mario trank viel Wein, gegen ſeine Gewohnheit, ſo daß Adriana ſich wun⸗ derte. Was hatte er? Er war ſo anders als ſonſt, ein wenig übertrieben in allem. Von einem Nachbartiſche grüßte jemand. Mario ſetzte ſich auf ein Weilchen zu ihm. Adriana hörte, daß er ihn mit„Doktor Agoſtin!“ anredete. Gewiß einer ſeiner zahlloſen Bekannten! Der Blick des Fremden ſtreifte ſie und die Kinder von Zeit zu Zeit. Nach dem ſchwanzen Kaffee fuhren ſie in die Albaner Berge hinauf. Nach Frascati zuerſt, wo Aöriana noch nie geweſen war und vor der Pracht der Villa Aldobrandini ſtaunte, und dͤurch ſchöne Wälder hoch über dem Albaner See nach Caſtell Gondolfo und von da nach Albano. Und der Abend ſank, als ſie wieder, ſehr müde von all der Herr⸗ lichkeit, vor der Villa Colomba hielten. Mario machte die beiden Flügel der Tür in ihren verroſteten Angeln weit auf und rückte den 5 in den Garten: da mochte er die Nacht über E „Du bleibſt?— Hertlich!“ rief Adriana. „Jawohl, Liebling. Wir wollen dieſen Abend noch genießen. Morgen früh muß ich fort!“ Sie tiſchte ihm auf der Terraſſe ein länoliches Mahl auf. Er wandte kein Auge von ihr: Noch nie war ſie ihm ſo ſchön vorgekommen wie in dieſer Stunde, da das Glück ſeines Herzens ſie mit tauſend Reizen ſchmückte Hatte er ſich nicht vorgenommen, ihr zu erzählen, was alles geſchehen war, und welcher Gefahr ſie beide entronnen waren, er und ſie? Da er ſie im Arme hielt, brachte er kein Wort ödavon über die Lippen. Und wozu auch? Warum das klare Waſſer ihres Glücks trüben mit dieſen geſpenſtiſchen Dingen, deren Leben gottlob ausgelebt war? * Giovanni Cavarelli, der alte Geſandte, ſaß in ſeiner Wohnung in der Via del Tritone am Schreib⸗ tiſch und ſtudierte, einen roten Bleiſtift in der Hand, die Rennberichte aus Longchamps. Er war im Schlafrock— denn er zog ſich meiſt erſt gegen Mittag an—, hatte ein kariertes Seidentuch um den Hals, das von einer ihm ehemals vom Präſidenten der Republik Uruguay verehrten Buſennadel zuſammen⸗ gehalten wurde, und rauchte die ſchwarze Toskana, die er ſeit ſeinen jungen Jahren, ihrer Schwere ungeachtet, unabläſſig konſumiert hatte. Signora Marfa, ſeine Haushälterin, trat, auf Filzſchuhen, wie immer, in die Tür und meldete: der Herr Commendatore ſei draußen. Giovanni Cavarelli drehte überraſcht den Kopf herum— da ſtand der Sohn auch ſchon auf der Schwelle, in ſeinem Sportanzug mit Knickerbocker und braunen Halbſchuhen, genau ſo, wie er ſich vor einer halben Stunde am Gartenpförtchen der Villa von Adriana und den Kindern verabſchie⸗ e tte. Fortſetzung folgt) nicht —— Donnerstag, 7. Dezember 1939 Neue Maunheimer Zeitung 5. Seite 7 Nummer 800 Das alte Oeſlerreich vor dem Kriege Robert Hohlbaum las aus ſeiner„Stummen Schlacht“ Robert Hohlbau m, der ſudetendeutſche Dichter, geſtal⸗ tete vor einer beſchämend kleinen Hbrerſchaft die großen deutſchen Schickſalsfragen, indem er Proben aus ſeinem dichteriſchen Werk gab. R Hohlbaum lieſt ungekünſtelt und gewann Krch ſeine ſchlichte anſpruchsloſe Art die Herzen ſchon nach wenigen Worten und Verſen. Gleichſam program⸗ matiſch begann er mit„Führer und Vaterland“, worin er innig bekennt:„„ wenn wir dich aus tiefſter Seele lieben, lieben wir Deutſchland..“„Den deutſch⸗öſterreichiſchen Toten des Weltkriegs“ golt der Anruf wackrer deutſcher Männer ſamt der Wildſchützen aus dem Oetztal, die in Innsbruck ſtotioniert waren. Die umfangreichſte Leſung er⸗ ſchloß das Weſen der„Stummen Schlacht“, die Tragik des Oeſterreichertums, ein bezeichnendes tragi⸗komiſches Stim⸗ munasbild aus Wiener Miniſterien um die Jahrhundert⸗ wende. Im 2. Teil der Dichterſtunde beſchwor Hohlbaum im„Nachtlager“ den alten Blücher und den blutjungen Fähnrich, der am zweiten Tag nach der Feuertaufe fällt, und den der Felöherr wie ein Voter betreut. Den fröhlichen Ausklang gab eine heitere Jugend⸗ erinnerung„Napoleon im Kuhſtall“, mit hintergründiger Lebensweisheit. Dr. Fritz Heubold, Hans-Thoma-Sammlung in Frankfurt am Main Neuer wertvoller Beſitz der Frankfurter Galerie Die Hans⸗Thomo⸗Sammlung Otto Eiſer—Eduard Küch⸗ ler, die bisher der Oeffentlichkeit unzugänglich war, iſt tzt in den Beſitz der Stadt Frankfurt gekommen. Der rankfurter Arzt Dr. Eiſer und die Familie Küchler, die den koſtbaren Beſitz hüteten, haben der Stadt Frankfurt und der Stätiſchen Galerie ein großes Vermächtnis über⸗ geben. Fünfzig Bilder, darunter die wertvollſten Ge⸗ mälde des Malers, das geſamte graphiſche Werk, viele Zeichnungen, handwerkliche Arbeiten, Briefe, Er⸗ innerungsſtücke und ein wertvolles Archiv machen mit dem bereits vorhandenen Muſeumsbeſitz Frankfurt zu einer Thomaſtadt. Thomas Bild erſteht aus vielen Einzelhei⸗ ten. So nahe wie in dieſer Sammlung kommt man ſelten dem Menſchen und Perſönlichen eines Künſtlers. Auf den Poletten liegen noch die Farben, die Thoma auftüpfte. In den Pinſeln glühen die Töne des Meiſters weiter. Mo⸗ dellpuppen tragen die gleichen Gewänder, die er ihnen zu Lebzeiten anlegte. Hände und Füße, an denen er ſtu⸗ dierte, befinden ſich unter den vielen kleinen Gegen⸗ ſtänden ſeiner Werkſtatt. Ergriffen wird man von der Totenhond, die einmal mit ihren ſeinen Nerven und ihrer Kraft die Farben rührte und die Pinſel ihrte. Unter den Werken ſieht man Hans Thomas ſchönſte Ar⸗ beiten, ſo das großartige Werk der„Flucht nach Aegypten“, dos bezauberte Bildchen„Am Fenſter“, die entzückenden Kinderbilödniſſe, die gemütstiefen Loncdſchaften des Taunus und Schwarzwaldes und viele allegoriſche Darſtellungen. Eine wertvolle Bereicherung hat auch das graphiſche Kabinett erfahren. Unter den Lithographien und Ro⸗ dierungen findet man die bekannteſten und beliebteſten Stücke wieder, die„Märchenerzählerin“, das„Briefſchrei⸗ bende Mädchen“, das„Mutterbildnis“ und dͤas großartige Landſchaftswerk„Frühling am Main“. Jetzt erſt erkennt man, wie ſtark Thoma im Handwerk⸗ lichen verwurzelt iſt. Vor allem zeigen die Graphiken den großen Nachdruck, den er immer auf das Handwerkliche legte. Aber auch die Uhren, die er anfertigte, die Majo⸗ liken, Stühle, Glasfenſter, Bilder für eine Laterna magico und der Tiſch mit Platten ſind hervorragende Zeugniſſe für die enge Verbindung, die er immer mit dem Hand⸗ werk hatte. Dr. Otto Peters. Der Volkspreis der deutſchen Gemeinden für Joſeph Georg Oberkofler In einer Feierſtunde, an der mit den Reichsleitern Fiehler und Alfred Roſenberg viele führende Männer des öffentlichen und kulturellen Lebens teil⸗ nahmen, wurde in der Reichshauptſtadt der Volkspreis der deutſchen Gemeinden und Gemeindeverbände für deutſche Dichtung 1939 an Joſeph Georg Oberkofler für ſeinen ſoeben erſchienenen Roman„Der Bann⸗ wald“ verliehen. Als weiteres Preisbuch wurde dem Volkspreis Friedrich Grieſes 1935 erſchienene Erzählung „Die Wagenburg“ beigegeben. Oberkofler iſt 1889 in St. Johann⸗Ahrn geboren. Er hat in ſeinen Büchern den Geboten der Sippengemeinſchaft und des bäuerlichen Lebens in eigenwüchſigen, bilder⸗, ge⸗ danken⸗ und klangreichen Erzählungen und Gedichten un⸗ verwechſelbare Geſtalt gegeben. Immer wieder zeigt er, — der Treue zum ererbten und gehüteten Beſitz, dem Glauben an den Schickſalsgott der fruchtbaren Erde und der Liebe zur Heimat unvergängliche Geſetzeskräfte inne⸗ wohnen, die das Daſein der Menſchen und den Kreislauf der Geſchlechter beſtimmen. Was aber vor allem ſeinen Gedichten, Romanen und Erzählungen ihre bildhafte Schön⸗ heit und atmoſphäriſchen Reiz gibt, iſt das mit ungewöhn⸗ licher Kraft geſchaute und Erlebnis ewiger Ord⸗ nungen und ihrer Geſetze die aus Gott kommen. OAus dem National⸗Theater. Morgen, Frei⸗ tag erſcheint Puccinig Oper„Die Bohsme“! in neuer Einſtudierung im Spielplan des National⸗ Theaters. Es wirken mit: Käthe Dietrich(Mimi), Erika Schmidt(Muſette), Fritz Bartling, Heinrich Hölzlin(Collin). Theo Lienhard(Marcel) Peter Schäfer(Schaumnard), Hans Scherer(Bernard), und Hans Tolksdorf(Rudolf). Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat Ernſt Cremer die Spielleitung Erich Kro⸗ nen. Die erſte Wiederholung der Ovper findet am Sonntag, den 10. Dezember an Stelle der urſprüng⸗ lich vorgeſehenen Aufführung der Oper„Zar und Zimmermann“ ſtatt. Als ſich die holde Weiblichkeit zuerſt aufs Fahrrad ſchwang Drei Stimmen aus dem vorigen Jahrhundert In der Berliner Zeitſchrift„Die Rad⸗Welt', Jahrgang 1895, iſt die folgende Erörterung zu leſen: „Den gierig lauſchenden Ohren mancher hofſenden Ballmutter wird häufig zugeflüſtert, Fahrrad in vielen Fällen ſchon die Rolle des Heiratsvermittlers geſpielt habe. Die Mäd⸗ chen werden alſo auf Radtouren viel aufmerkſamer behandelt als die verheirateten Frauen, und dies daß d as ſollte ihnen ein Sporn ſein, ſich des Fahrrades in rößerer Anzahl zu bemächtigen. Falls ſich die ama widerſetzt ſo wären folgende Gründe ins Feld zu führen, um ſie zu erweichen: hygieniſche Bedeutuna linsbeſondere Heilung der Bleichſucht), Kräſtigung der Muskeln(für die Tanzſaiſon ſehr notwendig) Erzielung eines friſchen Teints, neues Gebiet für geſchmackvolle Toiletten— bei kleinen Füßchen können die Kleider nach unten hin kürzer gehalten werden— und endlich Erzielung hoff⸗ nungsberechtigender téte à tétes. Letztere können herbeigeführt werden durch: Zurückbleiben und Feſt⸗ ſchraubenlaſſen der Pedale und ſo weiter. Sehr xeigvoll iſt auch das Reifenflicken à deux. Wenn die Mama bei dieſen Ausſichten nicht nachgibt, laſſe man ſich das Radſahren durch den Arzt verordnen.“ Die Zeitſchrift„Die Radlerin“(Herausgege⸗ ben von Joſa Matzner Edͤle von Heilswerth gebo⸗ rene Scharſchmidt Edle von Adlextreu) ließ ſich ein Jahr ſpäter über die kulturelle Miſſion des Fahr⸗ rades folgendermaßen vernehmen:„Die Erlaub⸗ nis zum Radfahren iſt für die Frau ſo gut eine Mündigkeitserklärung wie die Eröffnung der Hör⸗ ſäle für das weibliche Studium. Schulmäbchen, junge Damen, verheiratete Frauen, ja ſelbſt Ma⸗ tronen— alles radelt! Für ſie iſt eine Rad⸗ tour wie ein Bad des inneren Menſchen, das allen Werkeltagſtaub von der Seele ſpült und Roſt und Spinneweben, die als Requiſiten einer alten, vermodernden, engherzigen Weltanſchauung ihr Gemüt belaſtet haben, hinwegſchwemmt.“ Und die„Berliner Dienſtboten⸗Zei⸗ tung“ teilte im Jahre 1898 triumphierend mit: „Rabelnde Dienſtboten“ ſind in England und Ame⸗ rika keine Seltenheit mehr. Berlin ſteht aber in die⸗ ſer Beziehung anderen Großſtädten durchaus nicht nach. Im Oſten der Stadt kann man jeden Mor⸗ gen einſtrammes Dienſt mädchen auf dem Zweirad zur Markthalle fahren ſehen; wohl Rudolf Herzog 70 Sahre alt Der durch ſeine vielen Romane weit über Deuiſch⸗ lands Grenzen hinaus bekannte Schriftſteller Ru⸗ dolf Herzog beging ſeinen 70. Geburtstag. Ihm wurde vom Führer die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) KK————........— mancher ſchaut der ſchmucken Perſon nach und be⸗ wundert die Leiſtungen. Würde„Madame, ihr euanis ins Dienſtbuch ſchreiben. ſo müßte ſie un. edingt dem„Füͤhrt ſich gut“ ein„Fährt ſehr gut“ hinzufügen.“ Hinweis Cello⸗Abend Max Syitzenberger Max Spitzenberger, der junge Celliſt der Städt. Hoch⸗ ſchule für Muſik und Theater, wird demnächſt im Auftrage der Auslandsſtelle für Muſik eine Konzertreiſe nach Italien durchführen und dabei in Mailand, Florenz und Rom kon⸗ zertieren. Am kommenden Sonntag, 10. Dezember, gibt er in der Hochſchule einen Abend, an dem er eine Reihe der ſchönſten klaſſiſchen Werke der Celloliteratur von Boccherini, Bach, Tartini, Valentini und Brahms vortragen wird. Die Begleitung liegt in Händen von Friedrich Schery. PPPPPHP̃̃̃ VVꝰꝰ ꝰ ꝰꝰꝰ VVB V V VVVV VBB VBBBVB V BVV BUB VUV B V V V V V V B +— ꝰ ꝰ ꝰꝰ*”̃ILꝓku 2 Ʒr..A ¶ ⸗Äĩ ¶¶¶¶¶ ¶¶ Madhrul 1 ausgestattet war. ————————— Junge Wirtslente(Metzger) ſuchen zum 1. Januar 1940 eine gutgehende Grenzabwanderer ſucht zu mieten: Wirtschaft Angebote unter Nr. 31 646 an die Am 4. Dezember verschied plötzlich und unerwartet nach schwerer Krankheit unser Gefolgschaftsmitglied, der Zuschneider Geſchäftsſtelle d. Bl. Auanelgesat in guter Lage Heidelbergs Exiſtenz, wegen Wegzugs gegen Kaſſe ſofort zu verkaufen. Angebote unter V V 193 an die *382⁵ Ceschäftshaus in guter Lage Mannheims, bei Baranzahlung von Mk. 50 000.— ſofort für kurzentſchloſſ. 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Der berühmte russische Schrift- steller hat mit kühner Realisſik das Schicksel einer azusammen- brechenden Bhe in seinem unsterblichem Roman Die Kreutzer- Sonate verewigt* VEIT HARCAN, der Meister- eegisseur, hat diesem russisch. Sütenbild in erschütternder Form Peben einqehaucht Eil Dagoner Peter betersen Albrecht Seuoenhals Hlde Körgee verkörpern die in Piebe und Schula verstrickten Menschen ALA Von Freitag, den 8. Dezember bis einschl. Donnerstag, den 14. Dezember Beginn aa Wochentagen.00,.30,.00 Uhr, Sonntag ab.00 Uhr —THEATER Linden Fernsp hof. Meerfeldstraße 56 recher Nummer 269,40 Abenteuer eines jungen Herrn in. polEN (Deutschland· Fim) Ein gefährlicher Auftragl Ein spannender und außergewöhnlicher Film in Neuaufföhrung mit der großen Besetzung: Guſtav Fröhlich M. Andergast, Liga Ischechowa, Otto Tresler Regie: Gusta/ Frönlich— Musik: Ed- Künnecke BEin erregendes Abenteuer Zwischen zwei Fronten! 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