Neue Mannheimer Seitihig Wannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Erſcheinungsweile: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.70 Mk. und 30 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.00 Mk einſchl. Poſtbef.⸗Gebühr. Hierzu 36 Pfg. Beſtellaeld. Abholſtellen: Waldhofſtr. 12. Kronprinzen⸗ ſtraße 42. Schwetzinger Straße 44. Meerfeldſtraße 13, Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 55. W Oppauer Str. 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. — 0 P Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 12 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 66 Pfennig. Für Familien⸗ und Kleinanzeiaen ermäßtate Grundoretſe. Allgemein gültia iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 10. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannbeim. Keine Gewähr 150. Jahrgang Montag, 11. Dezember 1930 Nummer 504 Zuei Jankdampfer zu 18000 K Versenkt Paris und london schalten jeden õedanken an friedliche Verständigung aus Vernichlung und zerſtückelung Deulſchlands Nicht„Krieg gegen den Nazismus“ ſondern Krieg gegen das deuiſche Volk iſt das eigentliche Ziel db. Brüſſel, 11. Dezember. In der Pariſer Preſſe wird am Sonntag die Debatte über die Kriegsziele fortgeſetzt.„Ordre“ gibt eine Rede wieder, die der frühere franzöſiſche Staatspräſident Millerand vor der Akademie für moraliſche und politiſche Wiſſenſchaften über dieſes Thema gehalten hat. Millerand forderte als Kriegsziel ganz einſach die Zerſtückelung Deutſchlands und erklärte, daß nicht Hitler, ſondern Deutſchland vernichtet werden müſſe. Im„Matin“ plädiert Fabry für die Vernichtung des deutſchen Heeres. Im„Figaro“ ſchreibt'Ormeſſon, daß bei der Friedensſchließung alle bisherigen Be⸗ griffe vie gemeinſame Inſtitutionen, Internationale Juſtiz, Sanktionen uſw. wertlos ſein würden. Man müſſe etwas anderes finden, um den Frieden zu garantieren. Der Schreiber fordert die franzöſiſche auf, eine geheime Sonderkommiſſion ein⸗ zuſetzen. In England erklärte der Maſter des be⸗ rühmten College von Balliol, Englands Kriegsziel ſei„die Verhinderung von Vorgängen wie jetzt“, Das klar herauszuſtellen, ſei dringend nötig, einmal um die öffentliche Meinung in Deutſchland zu beein⸗ fluſſen(), und zweitens, um das engliſche Volk und die neutrale Oeffentlichkeit über die Uneigennützig⸗ keit der engliſchen Motive zu beruhigen. Der gelehrte Hanswurſt ſtellt den Deutſchen gnädig in Ausſicht, daß ſie nach Kriegsende das Recht von England erhalten würden(), ihr Re⸗ gierungsſyſtem ſelbſt zu beſtimmen: allerdings müſſe England darauf ſehen, daß die Regieruna ſanft und artig ſei. Ferner werde man Deutſchland zwingen, ſein antikapitaliſtiſch nach natürlichen Bedürfniſſen ausgerichtetes Handelsſyſtem ſofort abzuſchaffen. Ebenſo werde Deutſchland ſeine Wehrmacht ein⸗ ſtellen müſſen und nur eine Polizeitruppe haben dürfen. Selbſtverſtändlich werde es eine Regelung annehmen müſſen, daß ſeine Streitfälle durch ein internatſonales Vormundſchaftsgericht verhandelt und entſchieden würden. Zu gleicher Zeit erſcheint übrigens in der Zeit⸗ ſchrift„Statesman and Nation“ eine Zuſchrift des früheren langjährigen Labour⸗Abgeordneten Wil⸗ fred Wellock. Wie die oben genannte Stellung⸗ nahme britiſche Arroganz in Reinkultur zeigt, ſo beweiſt die Zuſchrift Wellocks, daß die in der Minder⸗ heit befindlichen denkenden Enaländer heute von böſen Ahnungen erfüllt ſind. Die einzige Chance für eine Rettung der briti⸗ ſchen Demokratie, ſo ſagt Wellock als Rufer in der Wüſte, liege in ſofortiger Beendigung des Krieges. Auch eine etwaige Niederlage Deutſchlands werde England nur ſchaden. Auf jeden Fall werde ein lan⸗ ger Krieg zu ſehr undemokratiſchen Verhältniſſen in England und Frankreich führen. Es gehe darum, ob man 20 Millionen Menſchen opfern wolle, nur um die Deutſchen ihres Führers zu berauben und um dem zuſammenbrechenden Kapitalismus noch einmal eine Atempauſe zu gewähren oder ob man beizeiten den Kapitalismus erſuchen wolle, notwen⸗ dige Zugeſtändniſſe an die Zeit zu machen. Wellock drückt die Anſicht aus, daß ſich in England Unruhe ausbreite, und daß auch die Labour⸗ Partei bald die Gefahr erkennen müſſe, daß ſie von ihren Gegnern in eine Wüſte gelockt würde. Aber die nachdenklichen Aeußerungen in der engliſchen Preſſe ſind durchaus in der Minderheit. In der Mehrzahl wird hartnäckig die gewaltſame Ausſchaltung des deutſchen Konkurrenten geſordert. So meint auch der Herausgeber der Zeitſchrift „Nineteenth Century“:„Dieſer Krieg wird mit einem Diktat enden. Wir befinden uns im Krieg, um Deutſchland un⸗ fähig zu machen, einem Diktat Widerſtand zu leiſten. Zwei britiſche Tanker verſenkt Geringes Artilleriefener zwiſchen Moſel und Pfälzer Wald (Funkmeldung der NMz3.) + Berlin, 11. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Zwiſchen Moſel und Pfälzer Wald an ein⸗ zelnen Stellen der Front geringes Artillerie⸗ ſtörungsfener. Im übrigen verlief der Tag an der ganzen Weſtfront ruhig. Am Weſtausgang des engliſchen Kanals wurden zwei britiſche Tanker von zuſammen 18000 Tonnen verſenkt. Man kann nur hoffen, daß der Sieger ablehnen wird, auf dem Verhandlungsweg einer ſogenannten Friedenskonferenz zu verlieren, was er im Kampf gewonnen hat. Es iſt notwendig: erſtens, daß die Weſtmächte ein ſtändiges bewaffnetes Uebergewicht in Eu⸗ ropa gewinnen, zweitens, daß der Rhein ihre ſtändige ſtrategiſche Grenze wird, drittens, daß die Alliierten das ſtändige und dauernde Ueber⸗ gewicht im Mittelmeer haben.“ Die letztere Be⸗ dingung müſſe, falls Italien nicht im gegenwär⸗ tigen Krieg erledigt werden könne, ſpäter einmal erfüllt werden. Der freundliche Schreiber fährt dann u. a. fort: „Solange unſere ſtrategiſche Grenze nicht am Rhein liegt, kann es kein unabhängiges Polen, keine un⸗ abhängige Tſchecho⸗Slowakei und kein unabhängiges Oeſterreich geben. Die deutſche Wiederbeſetzung des Rleinlandes war ein Todesurteil für dieſe Republiken.“ „Die Neutralen müſſen es bezahlen!“ Miſter Churchill ſtellt es mit diaboliſcher Genugtuung feſt 3— EP Kopenhagen, 11. Dez. „Politiken“ wendet ſich am Sonntag in einem Leitäuſſatz gegen den engliſchen Marineminiſter Winſton Churchill und beklagt ſich darüber, daß Cburchill faſt triumphierend die neutralen Staaten als die erſten Leidtragenden des Krieges hingeſtellt habe.„Vor einigen Tagen“, ſo ſchretdt das Blatt, „teilte Marineminiſter Winſton Churchill faſt mit Triumph im Tone mit, daß von den Verluſten, die die Schiffahrt nach England als Folge der deutſchen Noröſeeblockade erlitten habe, nur ein Drittel auf engliſche Schiffe entfiele. Die neutrale Schiſfahrt hätte mit den reſtlichen zwei Dritteln bezahlen müſ⸗ ſen, und es könnte als Motto über dieſem Krieg ſtehen:„Die Neutralen müſſen bezah⸗ E Neue Schiffsverluſte EP. Amſterdam 11. Dezember. Auch am Sonntag wird wieder eine Reibe von Schiffsverluſten gemeldet. Der holländiſche Kü⸗ ſtendampfer„Immringham“ lief in der Nähe der holländiſchen Küſte auf eine Mine, und der franzöſiſche Dampfer„Dinar“ ſank unmittelbax an der ſüdengliſchen Küſte. Außerdem iſt der belgiſche Dampfer„Kabinda“ 65200 BuRT) der ſchon vor einigen Tagen an der eng⸗ liſchen Südküſte auf einen Felſen aufgelauſen war, durch die Brandung vernichtet worden. In allen drei Fällen wurden die Beſatzungen gerettet. Das Unglück des däniſchen Dampfers„Scotia“ hat nach den nunmehr vorliegenden abſchließenden Meldungen neunzehn Todesopfer geſordert. Der Kapitän und der Erſte Steuermann konnten ſich retten. Nach vierzehntägiger Irrfahrt in einem Boot durch die Nordſee wurden ſie von einem ſchwediſchen Dampfer aufgenommen und in Kopervik in der Nähe von Haugeſund(Norwegen) an Land geſetzt. Alle Schiffe werden angehalten! EP. Mailand, 11. Dezember. Die britiſche Admiralität hat, wie die italieniſchen Blätter aus London berichten, eine Verordnung er⸗ laſſen, wonach die Kommandanten der Flottenſtütz⸗ punkte von Portsmouth, Roſyth und die Komman⸗ danten der Seeſtreitkräfte der Orkney⸗ und Shet⸗ land⸗Inſeln ermächtigt werden, alle Schiffe anzu⸗ halten, die die britiſchen Hoheitsgewäſſer durchfah⸗ ren. Die Verordnung iſt ſofort in Kraft getreten. „England kann den Krieg nicht gewinnen“ Das iſi die Meinung eines japaniſchen Aömirals auf Grund des bisherigen Verlaufs (Funkmeldung der NM3.). + Berlin, 1. Dezember. Der japaniſche Admiral Suetſugu, einſtiger Flot⸗ tenchef und wiederholt Innenminiſter, die größte japaniſche Autorität für die U⸗Bootwaffe, äußerte ſich in einer Unterredung mit dem Tokioter Ver⸗ treter der„Leipziger Neueſten Nachrichten“ über die Ausſichten des Krieges in Europa, beſonders über die der engliſchen Blockade. Der Admiral— nachdrücklich ſ daß die britiſchen u diesmal weſentlich ſchlechter ſeien als im Weltkriege. Das habe der bisherige Kriegsverlauf bereits bewieſen. Deutſchland ſtänden alle Oſtgebiete bis zum Pacific offen. Die entſchloſſene deutſche Staatsfüh⸗ rung biete die Gewähr für die Einſetzung aller Möglichkeiten militäriſcher und politiſcher Art. Trotz der kleinen Zahl der U⸗Boote und dem Man⸗ gel an Erfahrung wäre England ſchon vor 25 Jah⸗ ren beſiegt worden, wenn damals die kaiſerlich deutſche Regierung trotz Amerikas Haltung mit dem Die Weihnachtsfeiertage bleiben (Funkmeldung der NMö3Z.) + Berlin, 11. Dezember. Entgegen anderslautenden Gerüchten wird mit⸗ geteilt, daß die Weihnachtstage und der Neujahrstag geſetzliche Feiertage ſind, die weder verkürzt noch verſchoben werden. Auch tritt an der bekaunten Rege⸗ Iuna der Bezahlung der Feiertage für Lohnempfän⸗ ger keine Aenderung ein. Sweierlei Maß in Kopenhagen Propagandafilm für Secret Service geſtattet— „Bel ami“ verboten dub. Kopenhagen, 11. Dez. Die Kopenhagener Zeitung„Fädrelandet“ beklagt ſich erneut über die Propaganda der Weſtmächte im neutralen Dänemaxk. Wir müſſen, ſo ſchreibt das Blatt, im Namen der Neutralität Dänemarks dage⸗ Handelskrieg rechtzeitig energiſch begonnen hätte. Die deutſchen U⸗Boote und die deutſchen Torpedos ſeien eine außerordentlich gefährliche Waffe, der gegenüber Englands vielgerühmte Abwehr verſagt habe. Dank der deutſchen Baukapazität könne in kürzeſter Zeit eine große deutſche U⸗Boote⸗Flotte gebaut werden. Die Taten Günther Priens ſchließlich ſeien Be⸗ weiſe dafür, über welch hohe Ausbildung und Er⸗ fahrung die U⸗Boot⸗Waffe der deutſchen Kriegs⸗ marine verfüge. Die engliſche Flotte habe ihre Stützpunkte an der Oſtküſte Schottlands räumen und ſich in die Jriſche See zurückziehen müſſen. Deutſche Seeſtreitkräfte und die deutſche Luftwafſe hätten die Nordſee von den engliſchen Streitkräften gereinigt. Die neue völkerrechtswiöͤrige engliſche Priſenordnung gebe Deutſchland das Recht zu einer Verſchärfung des Handelskrieges. Aus militäriſchen und politiſchen Gründen ſei daher England kaum in der Lage„‚den Krieg zu gewinnen. gen energiſch proteſtieren, daß man däniſche Licht⸗ ſpielhäuſer für Propaganda für den Geheimdienſt einer gewiſſen ausländiſchen Macht mißbraucht. In einer Reihe däniſcher Lichtſpielhäuſer könne man augenblicklich einen franzöſiſchen Spio⸗ nagefilm ſehen(Titel:„Gibraltar“. Die Red.). Dieſer Film ſei nichts anderes als eine großaufge⸗ machte Propaganda für den britiſchen Secret Ser⸗ vice, und es ſei höchſt merkwürdig, daß die däniſchen Zenſurbehörden die Vorſührung eines ſolchen eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Films geſtattet hätten. Wie wir hierzu erfahren, haben die däniſchen „Filmzenſurbehörden eine Vorführuna des deutſchen Films„Bel ami“ in Dänemark bisher abgelehnt weil dieſer Film als ein Verſtoß ge⸗ 680 Dinemarks neutrale Haltung angeſehen werden önntel Verſtärkung der nordamerikaniſchen Küſtenwache. Wie das Staatsdepartement mitteilt, ſind 23 Tor⸗ pedoboote zuſätzlich für den Streiſendienſt an der Küſte der USA eingeſetzt worden. Der diplomatiſche Krieg * Mannheim, 11. Dezember Der Krieg wird augenblicklich mehr auf den diplomatiſchen als auf den militäriſchen Fronten ausgefochten. Die militäriſchen Machtmittel der Gegner ſind nur zu einem geringen Teil bisher ein⸗ geſetzt worden, ſie werden in Bereitſchaft gehalten, ſie werden für die Stunde des Einſatzes verſtärkt und geſchult, aber ſie ſind noch nicht eingeſetzt. Vor⸗ läufig iſt dieſer Krieg immer noch eine Fortſetzung der Politik, und zwar nicht mit anderen ſondern mit den gleichen Mitteln. Die Diplomatie iſt es, die die Entſcheidung erzwingen will oder, wenn ihr das nicht gelingt, die militäriſche Entſcheidung vorberei⸗ ten will. Dieſe merkwürdige Entwicklung des Krieges iſt beſtimmt worden durch zwei Faktoren, die bei den Vorberechnungen zu dieſem Krieg nicht erwartet worden ſind und die die militäriſchen Kalkulationen über den Haufen geworfen haben. Die engliſche und franzöſiſche Strategie war auf der Theorie des Zweifrontenkrieges gegen Deutſchland auf⸗ gebaut: von Weſten her ſollten Frankreich und Eng⸗ land, von Oſten her ſollte Sowjetrußland Deutſch⸗ Ignd in die Zange nehmen. Das war die eine Vor⸗ ausſetzung, die zweite war die Annahme, daß ſich die Entwicklung in den neutralen Ländern zuungunſten Deutſchlands viel raſcher vollziehen würde. In dem leichtfertigen Optimismus, in den man in England und Frankreich durch die antinationalſozialiſtiſche Propagandawelle in der ganzen Welt gekommen war, glaubte man damit rechnen zu können, daß Amerika ſpäteſtens einen Monat nach Kriegsaus⸗ bruch in den Krieg an Seite Englands eintreten würde und daß dem Beiſpiel Amerikas die anderen Neutralen mehr oder weniger ſelbſtverſtändlich fol⸗ gen würden. Auf dieſen beiden Vorausſetzungen wurde der engliſche Kriegsplan der Blockade ent⸗ wickelt: mit Rußland als Alliierten konnten Paxis und London hoffen, Deutſchland die Zufuhr lebens⸗ und kriegswichtiger Rohſtoffe abzuſchneiden, ihm auch den Weg nach Südoſten zu verſperren und es dann in ſeiner militäriſchen und wirtſchaftlichen Iſoliert⸗ heit auch auf dem Schlachtfeld abzuwürgen. Es iſt alles andersgekommen. Rußland iſt neutral, wobei ſeine Neutralität einen ebenſo deutlich feindſeligen Charakter gegen die Entente wie einen freundſchaftlichen gegen Deutſchland zeigt. Italien, von dem London vor dem Kriege nicht recht gewußt hat, ob es gleich als Feind oder gleich als Freund einzuzählen wäre, hält ſich vom Kriege fern, ohne ſich dabei Mühe zu geben, ſeine Sympathien und guten Wünſche für Deutſchland zu verbergen; die Neutralen ſuchen ſich mit allen Leibeskräften aus dem großen Debacle herauszuhalten. Dieſe Situation war und iſt für die Weſtmächte diplomatiſch viel„zu unreif“, zu ungünſtig, um darauf große militäriſche Operationen aufzubauen. So laſſen die Generale auf der Stelle treten und ſchicken die Diplomaten wieder an die Front. Augenblicklich ſind es beſonders zwei Schlacht⸗ felder, auf denen dieſer Kampf ausgefochten wird: Italien und der Balkan. Eine Zeitlang hat man wohl auch geglaupt, Moskau noch in dieſe diplomatiſchen Verſuche mit einbeziehen zu können. Der Poſten iſt aber mittler⸗ weile abgeſchrieben worden. England und Frank⸗ reich haben ſich nach der gemeinſamen Erledigung der polniſchen Frage durch Rußland und Deutſch⸗ land und nach den Moskauer Verträgen mit den baltiſchen Staaten überzeugen müſſen, daß zwiſchen Deutſchland und Rußland eine unerſchütterliche diplomatiſche Einheitsfront in der politiſchen Aus⸗ wertung des gegebenen hiſtoriſchen Augenblicks be⸗ ſteht. Umſomehr haben ſich ihr Intereſſe und ihre Be⸗ mühungen auf Italien konzentriert. Man hoffte Italien mit dem„Ruſſenſchreck“ kleinzukrie⸗ gen, ihm das nötige Mißtrauen gegen Deutſchland und ſeine„Rußlandshörigkeit“ einzuimpfen um es ſchließlich mit den üblichen leeren Verſprechungen ins andere Lager hinüberzuziehen. Der ruſſiſch⸗ finniſche Krieg hat dieſe Pariſer und Londoner Hoff⸗ nungen weſentlich verſtärkt. Man wußte, daß Ita⸗ lien in ſeiner grundſätzlichen Einſtellung ebenſo ausgeſprochen antibolſchewiſtiſch wie in ſeiner Geſin⸗ nung und ſeinen Sympathien profinniſch iſt, und man hoffte durch eine geſchickte Ausnützung dieſer Einſtellung Rom von Berlin abſprengen zu können. Der Sitzung des faſchiſtiſchen Großrates wurde in dieſem Zuſammenhang mit beſonderen Hoffnungen entgegengeſehen: man glaubte, daß ſie nicht ohne Verurteilung der ruſſiſchen Politik zuende gehen würde. Man iſt enttäuſcht worden. Und man mußte enttäuſcht werden, ia dieſe Enttäuſchung war ſo ſelbſtverſtändlich, daß man ſich nur wundern muß, ———————— r ee ———— —— * 2. Seite/ Nummer 504 Montag, 11. Dezember 1939 daß Paris und London an ein Gegenteil glauben konnten. Denn warum ſollte Italien, weil es anti⸗ bolſchewiſtiſch iſt, antinationalſozialiſtiſch werden? Der Faſchismus iſt das Programm und die Lehre des politiſchen Realismus. Was oben im Baltikum geſchah und geſchieht. berührt die realen italieniſchen Intereſſen nicht im mindeſten, wohl aber gehört alles, was mit Deutſchland geſchieht, zum unmittel⸗ barſten und lebenswichtigen Intereſſenkreis des Faſchismus. Denn Nationalſozialismus und Fa⸗ ſchismus ſind nur zwei verſchiedene Bannerträger einer einzigen Fahne: der Fahne des Auſſtandes des jungen Europas und des fungen europäiſchen Geiſtes gegen die alten Mächte der politiſchen Vex⸗ gewaltigung und der ſittlichen Unordnung. Nichts mehr, aber auch nichts weniger als das Intereſſe des eigenen Lebens zwingt das Italien des Faſchismus zur Freundſchaft mit Deutſchland, nichts mehr und nichts weniger zwingt es auch zu Mißtrauen gegen Frankreich und England, die Mächte, die die Sank⸗ tionen gegen Italien verhängt haben, die Mächte, die Tunis, Korſika und Dſchibuti ihm vorenthalten, die Mächte, die ihm immer, auch damals, als ſie ver⸗ hHündete Sieger waren, in der Erfüllung ſeiner nationalen Anſprüche entgegengetreten ſind. Paris und London wollen das nicht einſehen: ſie umbuhlen heute noch Italien, wie ſie es bisher getan haben, und jeder Hohn, mit dem ihre Anbiederungen zu⸗ rückgewieſen werden, jagt ſie nur in eine neue De⸗ mütigung. Ihr Spiel iſt in Rom verloren, aber ſie ſelbſt werden es nicht verloren geben; ſie werden es nicht, weil es ja der Zuſammenbruch ihrer ſtärk⸗ ſten Hoffnung wäre. Das zweite diplomatiſche Schlachtfeld iſt der Balkan. Der Balkan hat im gegenwärtigen Kriege eine nicht geringere militäriſche, politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung, als er ſie im Weltkriege ge⸗ habt hat. In Paris und London hat man nicht ver⸗ geſſen, daß der Durchbruch der Serail⸗Armee durch die Mazedonienfront den Zuſammenbruch der Mit⸗ telmächte eingeleitet hat; ſie hoffen auch heute wieder von dorther die Entſcheidung erzwingen zu können. Denn kann Rußland für Deutſchland im Laufe des Krieges ein wichtiger Rohſtofflieferant werden, ſo kann der Balkan— ganz abgeſehen von den rumä⸗ niſchen Eröblvorkommen— eine wichtige Quelle zuſätzlicher Verſorgung mit landwirtſchaftlichen Produkten werden. Solange der ruſſiſche und der Balkanmarkt Deutſchland offenſtehen, iſt jedenfalls jeder Verſuch einer wirkſamen Blockierung Deutſch⸗ lands unmöglich. Daher konzentriert England im Augenblick ſeine Bemühungen mit einem ſo fana⸗ tiſchen Eifer auf die Balkanſtaaten. Nach dem Abſchluß des Bündnisvertrages mit der Türkei hoffte man bereits die Schlacht auf dieſem Schlachtfeld halb gewonnen zu haben. Die Türkei als Führerin des Balkanbundes ſollte Fürſprecherin der engliſchen Politik werden. Der Schatten Ruß⸗ lands hat den proengliſchen Einfluß der Türkei aller⸗ dings ſehr raſch überdeckt. Eine neue Hoffnung tauchte auf, als in Rumänien, dem Schlüſſel zu den ganzen Balkan⸗Problemen, in Tatarescu ein Mann an die Regierung kam, von dem Paris und London glaub⸗ ten, ihn als Freund der Demokratien beſchlagnahmen zu dürfen. Auch dieſe Hoffnung wurde durch das Berbleiben Gafencus im Bukareſter Außenmini⸗ ſterium und durch die erneuerte rumäniſche Neutra⸗ litätsverſicherung enttäuſcht. Jetzt verſucht man es mit wiriſcha Abgeſandter kanſtaaten u Bemühungen iſt, den Balkanhandel von Deutſch⸗ land ab⸗ und nach England hinzulenken. Er⸗ folge hat der Herr Lord bisher noch nicht nach London melden können. Wir glauben auch nicht, daß ihm welche beſchieden ſein werden. Denn die natürliche Strukturergänzung der deutſchen und der Balkanwirtſchaft iſt zu zwingend, als daß ſie künſt⸗ lich umgebogen werden könnte. Außerdem liegt aber der Balkan weiter vom engliſchen Schuß und, als kontinentales Staatengebilde, viel ſtärker unter deutſchem Schutz, als daß die reinen Erpreſſungs⸗ methoden, die England gegen Holland und Belgien anwendet, bort unten Erfolge haben könnten. Die Zeiten haben ſich auch dort unten gewandelt. Und England wird ſich vergebens bemühen, die Uhr wieder zurückzuſtellen! Dr. A. W. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlni, 11. Dezember. In Genf debattiert man über den ruſſiſchen Marſch gegen Finnland. Der„Berner Bund“ ſchreibt zum ruſſiſch⸗finniſchen Konflikt:„Jetzt noch mit Erörterungen und Vorſchlägen zu kommen, iſt eine verlorene Liebesmühe. Dazu war zwei Monate vorher Zeit und Gelegenheit, als Finnland von be⸗ ſtimmter Seite ermnutert wurde, alle ruſſiſchen Borſchläge abzzulehnen. Dieſe Ermunterung an innland bereitete die jetzige Sachlage vor. Jede ebatte über das, was nunmehr eingetreten iſt, kann nichts mehr aufhalten. Der Völkerbund war immer unfähig, dringende Probleme rechtzeitig zu löſen. Die neutralen Staaten hätten diesmal aus Genf ganz fortbleiben ſollen. Der„Peſter Lloyd“ meint noch ſchärſer, die eigentlichen Neutralen, die fetzt noch nach Genf gegangen ſeien, könne man kaum noch ernſtlich als Neutrale anſehen. Nachdem die engliſche Preſſe ſo viel für Finn⸗ lands Unnachgiebigkeit gewirkt und damit das Schick⸗ ſal Finnlands verſchuldet hat, ſchweigt gerade die Londoner Preſſe in einer ſaſt unverſtändlichen Wniſe und vermeidet ſorgfältia auch nux von Finnland zu ſprechen. In London iſt man nicht weiter an Finn⸗ lands Schickſal intereſſſert, aber in Genf will man Finnland als neuen Köder für die Neutralen ge⸗ brauchen. Man muß ſich fragen, ob nicht endlich doch die anderen Völker den wahren Wert engliſcher Freundſchaft durchſchauen werden. * Die Verhängung des Belagerungs⸗ zuſtandes über zie britiſchen Küſten⸗ gewäſſer wird nicht zur Steigerung des neutra⸗ len Schiffsverkehrs von und nach den engliſchen Hä⸗ ſen beitragen, ſo urteilt der„Haager Courant“. Das Bſatt ſieht vielmehr eine weitere Schrumpfung des Seeverkehrs in den enaliſchen Gewäſſern vor⸗ aus, deunn zetzt tritt eine Verdoppelung der Kontrolle aller Schiſſe ein. Man kontrolliere nunmehr nicht nur die Konterbande. ſondern auch die Sehmtzmaß⸗ namen die die neutralen Schiffe gegen U⸗Hoot⸗ geſahr ergreifen ſollen. Letteres ſei Sinn und Zweck des nun proklamierten Belagerunaszuſtandeg und werde zu einem weiteren Druck auf die Neutralen ühren. Die gleiche Aufkaſſung vertritt der„Rotterdamer Courant“ der am Sonntag den bisherigen Rückgang bder enaliſchen Ausfuhr mit 44.5 v. H. angegeben ßat und der weiter meint, bis Jahresende werde dieſer Pichgaug auf 50 v. H. geſtiegen ſein. In Huſl und Portsmouth ſeien die Lagerhänſer voll geſtayelt, ohne daß genügend neutrale Schiſfe gum Abtrans⸗ port in den Häfen einlieſen. Lockungen. Lord Lloyd reiſt als Mit voller Geſchwind britiſchen Regierung in den Bal⸗ den Platz und ſchießt vor den Halten wieder ſenkrecht und bietet freigebig engliſche Kre⸗ nach oben. dite und eng Handelsverträge an. Das Ziel der Nun iſt ſie gelandet. Neue Mannheimer Zeitung Vou, Lubun, uu Ramgſan dnſurun Boaſl ſeoul. Anter uns Frankreich Bei einem Liufklärer-Geſchwader im Weſten— Erfüllter Auftrag lrotz feindlicher Flak und Jäger NSK[PK) Fernaufklärer! Ein Wort, das alle Gefahren und Sonderheiten dieſer Einheit in ſich birgt, Vierhundert bis fünfhundert Kilometer hinter der eigenen Front ſind wichtige militäriſche Anlagen. Vertehrsknoten⸗ vankte oder Truppenaufmärſche zu erkunden. Die Beſatzungen eines ſolchen Verbandes erhalten alſo den 0 mit dem Bildgerät alles Weſentliche feſtzuhalten und durch eigene Beobachtungen den ge⸗ ſamten Flug zu einer einwandfreien Aufklärung des betreffenden Raumes abzurunden. Je nach der Wetterlage wird das feindliche Gebiet in eniſpre⸗ chender Höhe überflogen und die auf der Karte ein⸗ 8 Obiekte mit dem Bildgerät photogra⸗ phiert. Immer weiter geht es ins feindliche Hinterland. Flak und Jäger verſuchen den einſamen Ein⸗ dringling bei ſeiner Tätigkeit zu ſtören abzuſchie⸗ tzen. Die dreiköpfige Beſatzuna muß ſtundenlang auf der Hut vor Flgk und den überraſchenden An⸗ griffen feindlicher Gagömaſchinen ſein. Nirgend⸗ wo befinden ſich noch deutſche Maſchinen, die bei einem Luftkampf helfend eingreifen können. Aber nicht nur der Feind iſt es der abgewehrt werden will. Kälte und mehrſtündiges Fliegen in dieſen gewaltigen Höhen wollen ertragen werden, ſo daß ſeder Flug zu einem körperlichen, fliegeri⸗ ſchen und taktiſchen Kampf für mehrere Stunden wird. Das ſind die Fernaufklärer! Der Stafſelkapitän und ſeine Manuſchaft Ein ſolches Geſchwader ſuchten wir in den letzten Tagen auf, das beſonders ſtark bei dieſer Aufklä⸗ rungstätigkeit über Frankreich beteiligt iſt. Eine einſame Straße führt zu dem großen verſteckt im Walde gelegen iſt. Zum Staffelkapitän der erſten Staffel führt uns die Ordonnanz. Vor ſeinem großen Schreibtiſch ſteht der Major über eine Karte gebeugt. Im Laufe der knappen Unterhaltung gewährt er uns einen Einblick in die Tätigkeit ſeiner Staffel. Wir hörten, nach welchen taktiſchen und meteorologiſchen Geſichtspunkten die einzelnen Ma⸗ ſchinen eingeſetzt werden und mit welcher Schnellig⸗ keit das Bildmaterial entwickelt und ausgewertet wird. Hörten aber auch davon, wie dex Führer einer ſolchen Staffel ſich um jede Maſchine ſorgt, um die fällige Zeit auf das Zurückkommen wartet, ſich Gedanken macht, wenn der Zeiger der Uhr immer weiter ſchreitet und noch immer nicht die erlöſende Nachricht kommt. „Schauen Sie, von dieſer Maſchine, die in fünf bis zehn Minuten landen wird, habe ich zwei Stun⸗ den lang nichts mehr gehört, wußte nicht, iſt ſie wie⸗ der heil zurückgekommen, iſt ſie irgendwo notgelan⸗ det oder iſt ſonſt etwas paſſiert. Das ſind die zu⸗ ſätzlichen Sorgen eines Staffelkapitäns!“ In Spanien und Polen erprobt Die Maſchine kommt. Gleich einem Pfeil liegt ſie in der Luft. Aehnlich wie der Jäger nach einem Ab⸗ ſchuß„wankelnderweiſe“ über den Platz fliegt, kün⸗ det der Pilot die Erfüllung des Flugauftrages an. igkeit jagt die Maſchine über Nochmals heulen dle zwei Motoxen auf, langſam rollt der Pilot die Maſchine zur Halle, wo ſie mit großem Hallo von den Mon⸗ teuren erwartet wird. Die dret klettern heraus. Flugzeugführer. Beobachter und Funker. melden ihrem Staffelkapitän die Rückkehr, die beſonderen Vorkommniſſe. 8 Ein ſoldatiſcher Händebruck— Anerkennung und reudel Wenige Minuten ſpäter ſprechen wir die hrei, während ſie die erſte Zigarette rauchen. Drei Män⸗ ner, die bereits ſeit zwei Jahren zuſammen fliegen. Eine zuſammengeſchweißte Beſatzung. Zwei von ihnen waren bereits im Spanienkrieg, konnten dort wichtige Erfahrungen ſammeln und lernten den Frontflug kennen. Alle drei waren aber auch in Polen. Hatten dort für den triumphalen Ginſatz un⸗ ſerer Luftwaffe die Vorausſetzungen ſchaffen helfen. „Wie war esnunüber Frankreich?“, das iſt⸗unſere Frage! Der Beobachter, ein junger Leut⸗ nant erzählt: „Am geſtrigen Abend erhielten wir den Auftrag, einen Raum im Südoſten Frankreichs zu erkunden, angegebene Ziele zu photographieren und ſonſtige wichtige Beobachtungen mit nach Hauſe zu bringen. Noch am gleichen Abend mußten alle notwendigen Vorbereitungen getroffen werden. während am heu⸗ tigen Morgen in der vorhergehenden Flugbe⸗ ſprechung die näheren Einzelheiten klargelegt wur⸗ den. Nachdem die üblichen Startvorbereitungen: Kurs ausrechnen, Wetter einholen und überprüfen von Maſchine, Bildgerät und der MGs. beendet waren, hauten wir ab. Bei viertauſend Meter Höhe wurde das Sauerſtofſgerät eingeſchaltet. In großer Höhe überfliegen wir die eigene Front durch die feſtgelegte Einflugſchneiſe. Nun ſind wir allein! Ein wolkenloſer Himmel über uns, der eine ausgezeichnete Fernſicht geſtattet. Nur über der Schweiz hat ſich eine große Nebelbank ausgebreitet. Trotz der großen Entfernung ſind die einzelnen Bergmaſſive deutlich zu erkennen, deren höchſte Spitzen aus dieſem weißen Meer ſeltſam her⸗ vorſchauen. „„ und wurbe nicht mehr geſehen!“ Unter uns Frankreich. Der erſte Punkt auf ber Karte iſt erreicht. Das Bildgerät arbeitet Gerade habe ich den letzten Schnappſchuß getan, als ſich unter uns weiße Spvengwölkchen abzeichnen. Die fran⸗ zöſiſche Flak ſchießt— aber zu niedrig. Ruhig fliegen wir unſeren Kurs weiter. Nach allen Seiten wird der geſamte Luftraum abgeſucht, denn mit Jägern iſt dauernd zu rechnen. Beſonders der Funker hat die wichtige Aufgabe, nach rückwärts Ausſchau zu halten, die tooͤſicher von dort angreifenden Jäger mit ſeinem M. abzuwehren. Vor uns ein feindlicher Flughafen. Durchs Glas kann man Maſchinen erkennen. Aha, Jäger ſtarten. Ob ſis une verſolgen wollen? Jawohl, eine Flak⸗ reinſten Heckenſpringer geworden. batterie ſchießt einige Richtungsſchüſſe ab, in kurder Zeit wir mit dem liebenswürdigen Beſuch rechnen. „Ja, und dann war er auch bald da“, fährt der Boröfunker, ein Unteroffizier, fort.„Da wir die Sonne im Rücken hatten, war für mich die Poſition etwas günſtiger. ch ließ den„Morane“ heran⸗ kommen und„rotzte“ ihm dann eine Ladung vor die Naſe. In elegantem Schwung lipp⸗ ten wir ſofort über die Fläche nach unten, ſo daß er zunächſt über uns hinwegſchoß. Wieder kam er an. Zwei, drei, vier Feuerſtöße — jetzt kippte er, ließ uns eine Rauchfahne zurück und wurde nicht mehr geſehen. Mit Beſtimmtheit haben wir alle drei angenommen, daß er zerſchoſſen abgeſtürzt iſt. Allerdings hat er uns auch einige Treffer beigebracht, wie wir ſoeben feſtſtellen konnten.“ Die Verſolger werden abgeſchüttelt „Und wie ging es weiter?“ richten wir die Frage wieder an den Beobachter.„Noch war der Auftrag nicht vollſtändig erfüllt. Zwei Stunden über eind⸗ lichem Gebiet mußten noch geflogen werden. Wenn nur die Mordskälte nicht wärel Fünſzia bis ſechzig Grad in dieſer Höhe. Da hilft ſelbſt die dickſte Pelz⸗ kombination nichts. Alleg fült ſich durch die dicken Hanoͤſchuhe wie Eis an. Jede Bewegung wird in dieſer Höhe zu einer Anſtrengung. Trotzdem wird weiter geflogen. Schlagen auch dann noch den fran⸗ zöſiſchen Fägern ein Schnippchen. Etwa wie geſtern. Wir hatten noch einen Auf⸗ trag des geſamten Flugprogramms zu erledigen, als uns zwei Jäger angriffen, die abſolut kein Ver⸗ 8 für unſere Arbeit aufbrachte. Im Ab⸗ chwung ging es nach unten in Richtuna Heimat. Etwa fünfzehn Minuten lang ſaßen uns die beiden auf der„Pelle“. Unſer Funker hat Trommel auf Trommel verſchoſſen. Zum Schluß waren wir die Im Tiefflug ſind wir über Wälder und Sümpfe gebrauſt und haben alle mögliche Kniffe angewandt. bis es endlich gelang, die läſtigen Beſucher abzuſchütteln. Wir haben's geſchafft! Wenn wir dann nun wie heute nach langem Flug die Grenze wieder erreicht haben, uns wieder über deutſchem Gebiet befinden, der Heimathafen näher kommt, haben wir trotz aller Anſtrenaungen und Strapazen das unbändige Gefühl: Wir drei, wir haben's einmal wieder geſchafft!“ 64 Fr. Mittler. England unterſtützt Finnland mit Waffen Aber alte Flugzeugtypen, denkt man in London, tun es für die Finnen auch dinb. Amſterdam, 11. Dezember. Der Londoner Rundfunk(GSA) gab am 9. De⸗ zember um 17 Uhr folgende Meldung bekannt: Bri⸗ tiſche Firmen beliefern Finnland mit 60 000 milt⸗ täriſchen Gasmasken. Sie werden außerdem 20 Kampfflugzeuge liefern. Abgeſehen von dieſer Hilſe wurde Finnland vor einigen Tagen mit einer An⸗ zahl von ſchweren Bombern beliefert. „Politiken“ meldet aus London daß die britiſche Regierung bisher 20 Flugzeuge nach Finn⸗ land geliefert habe, und zwar handle es ſich hier⸗ bei um einen langſameren Typ als den, der ge⸗ — in der engliſchen Luftwaſfe verwendet rde. Der ruſſiſche Heeresbericht (unkmeldung der NM3.) + Moskan, 11. Dezember. Der Heeresbericht des Generalſtabes des Mili⸗ tärkreiſes Leningrad lautet: „Am 10. Dezember ſind die ruſſiſchen Truppen in allen Richtungen um—7 Km. vorgedrun⸗ gen. Im Gebiet von Uchta haben die Sowfettrup⸗ pen die Ortſchaft Kuvlojärvi beſetzt. In Richtung auf Poroſoſero haben ſie das Dorf Joßoſala genom⸗ men. Auf der Kareliſchen Landenge ſind die Ort⸗ ſchaften Bobeſchina und Kirka in ruſſiſche Hände ze⸗ fallen. Infolge ſchlechter Witterung wurden nur Erkundungsflüge durchgeführt.“ Der ſinniſche Heeresbericht (Funkmeldung der NMz3.) —+ Helſinki, 11. Dezember. Vom finniſchen Hauptquartier wurde am Sonntag folgender Heeresbericht ausgegeben, der die Lage bis zum 10 Dezember mittags behandelt: GClidafrika macht England ſchwere Sorgen In London erkennt man, daß Hertzog die Meinung Südafrikas vertritt! (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 11. Dez. Die Hintergründe des tiefen inneren Konfliktes, in den Südafrika durch dte „engliſchen Krieg“ geſtürzt worden iſt, behandelt die Wochenſchriſt„Spectator“ in dem Artikel eines ſüdafrikaniſchen Journaliſten, Darin wird ausge⸗ führt, daß für die meiſten Südafrikaner die Erklä⸗ rung des damaligen Miniſterpräſidenten und jetzi⸗ gen Oppoſitionsführers General Hertzog, Südafrika habe keine Verpflichtungen und keine Intereſſen, die es zum Eintritt in den Krieg veranlaſſen könnten, wie eine Bombe gewirkt habe. Dem genauen Be⸗ obachter der Dinge habe ſich aber damals ein Pro⸗ blem aufgetan, das durch den Eintritt in den Krieg nicht geringer geworden ſei, nämlich das Problem der ſüdafrikaniſchen Souveränität. Alle Dominien des britiſchen Empires hätten nach dem Statut von Weſtminſter ein Recht auf Eigenſtaatlichkeit. General Hertzog habs nichts weiter getan, als dieſes Recht in Anſpruch zu nehmen. Dieſe Frage beſtehe heute unvermindert fort. — Zeit des Münchener Abkommens ſei General ertzog Anhänger der Chamberlain⸗Politik geweſen. Seit der engliſchen Harantie an Polen ſei er von der Unfähigkeit der europäiſchen Staatsmänner überzeugt geweſen, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln. Seitdem habe er keine Neigumg mehr be⸗ ſeſſen, die Chamberlainſche Außenvolitik unbedingt zu unterſtützen. Deshalb ſei auch der Entſchluß des deutſchen Vörgehens gegen Polen ſeiner Anſicht nach ohne Intereſſe für die ſüdafrikeniſche Union gewe⸗ ſen. In den vergangenen Wochen habe der Süd⸗ afrikaner Zeit zum Nachdenken gehabt und gefunden, daß General Hertzog lebenswichtige Fragen ange⸗ ſchnitten habe. Hertzog ſelbſt babe den Ruf wiedergewonnen, eine Perſönlichkeit von Format und großer Stärke zu ſein. Kürzlich habe General Hertzog ausgeführt, wenn die engliſchſprechenden Südafrikaner für den Ein⸗ tritt in den Krieg geſtimmt hätten, weil ſie Eng⸗ länder ſeien und wenn ſie an jedem enaliſchen Krieg, gleich aus welchen Gründen, mitmachen würden, dann ſeien ſte eben keine richtigen Afrikaner. Es Teilnahme an dem ſei gut und ſchön, ſo gingen General Hertzogs Gedankengänge weiter, zu behaupten, durch die Neu⸗ tralität wären Südafrikas Wirtſchaft und Handel zerſtört worden, das ſeien aber keine Geſichtspunkte, nach denen eine Nation über Krieg und Frieden entſcheide. Solange das engliſche Element in Süd⸗ afrika derartigen Anſichten huldige, könne man von einer wahren ſübdafrikaniſchen Unabhänaigkeit nicht ſprechen. Damit hat General Hertzog klar und deutlich die bewußten Engländer in Südafrika als ein fremdes Element gekennzeichnet. Der Verfaſſer des Artikels ſchließt hier an, daß es nutzlos ſei, die Augen vor der Tatſache zu verſchließen. Es ſei falſch, ſchreibt er, wenn der Delegierte Südafrikas bei den kürzlichen Londoner Dominienbeſprechungen, Oberſt Reitz, behauptete, in Sübafrika aäbe es keine deutſchfreundlichen Strömungen. Ebenſo falſch ſei es, wenn geſagt werde, es gäbe keine antiengliſchen Strömungen. Ein be⸗ eutender Teil der ſübafrikaniſchen Bevölkerung 5 in dem engliſchen Krieg nur einen Ausdruck mperialiſtiſcher Beſtrebungen. Die engliſche Minderheit in Südafrika ſetze ihre Ziele vor⸗ läufig nur mit Hilſe eines Teiles der africaus⸗ ſprechenden Bevölkerung unter Leitung des gegenwärtigen Miniſterpräſidenten, General Smoots, durch. Die Entwicklung in Sübafrika und die künftige Haltung der ſüdafrikaniſchen Bevölkerung zum europäiſchen Krieg hält der Verfaſſer für vollkommen ungewiß. Auch in Aegypten rumort es! Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 11. Dezember. Aus allen Teilen ber Welt laufen in Rom Mel⸗ dungen ein, die zeigen, daß dag britiſche Weltreich ein morſcher Bau iſt und daß überall arößte Unzu⸗ friedenheit mit den engliſchen Ausſaugunasmethoden herrſcht. An der ägyptiſch⸗libyſchen Grenze, an der große anglo⸗ägyptiſche Truppenmaſſen zuſammen⸗ gezogen ſind, iſt es, wie aus Alexandria gemeldet wird, zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen engliſchen und ägyptiſchen Soldaten ge⸗ kommen, bei denen auf beiden Seiten von oͤer Waffe Gebrauch gemacht wurde und Tote zu verzeich⸗ nen ſind. Armee: Der Feind ſetzte am 9. Dezember ſeins Angriffe am Taipaleenjoki fort. Die Angriffe wur⸗ den abgeſchlagen. Mit Ausnahme von Petſamo fanden an der ganzen Oſtfront heftige Kämpfe ſtatt. See: Feindliche Flottenabteilungen beſchoſſen ſtrategiſch wichtige Punkte an der finniſchen Schären⸗ küſte. Die eigene Küſtenartillerie hat mehrere Male unſere Truppen wirkſam unterſtützen können. Luft: Feindliche Luftſtreitkräfte bombardierten Hangö exfolglos, ebenſo am ſpäten Abend Forts auf den Inſeln in der Nähe von Bjökö. Unſere eige⸗ nen Luftſtreitkräfte führten im Laufe des Tages Er⸗ kundungsflüge durch und bombardierten mit Unter⸗ ſtützuna unſerer Artillerie feindliche Marſchkolonnen einſchließlich einer Tank und Kraftwagen umfaſſen⸗ den Abteilung. Der Dute unterrichtet ſich Er inſormiert ſich über die Verteidigungszone in den Alpen Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Rom, 11. Dezember. Der Duee hat geſtern in Anweſenheit des Unter⸗ ſtaatsſekretärs im Kriegsminiſterium, General Soddͤu, den Kommandierenden General Monti, den Pioniergeneral Admuroſo und den Pionier⸗Oberſten Fortunato empfangen, mit denen er den Stand der Arbeiten an der italieniſchen Verteidigungszone in den Alpen beſprochen hat. Die Kultivierung Aethiopiens. Muſſolini emp⸗ ing den Gouverneur von Galla und Sidama zur erichterſtattung über die Fortſchritte der Kulti⸗ vierung des ſüdlichen Teiles von Aethiopien. TPTPTPPPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPT———TTTTT—————— Dreifacher Mord an der Grenze dub. Graz, 11. Dezember. In der Nacht zum Sountag hat der Verbrecher, der Samstagabend in der ſüdlichen Steiermark in der Nähe der jugoſlawiſchen Grenze zwei Zollbeamte ermordete, noch einen dritten Mann erſchoſſen. Der 22 Jahre alte Täter wurde nach einem heftigen Feuergefecht getötet. Sofort nach den Untaten wurde die Verfolgung des Mörders durch Streifen der Kriminalpolizei, der Gendarmerie der Schutzpolizei ſowie von Zollbeam⸗ ten und Hilfsbeamten aufgenommen und der Täter immer mehr eingekreiſt. Schließlich, als ſich der Verbrecher umſtellt ſah, flüchtete er mit ſeiner Be⸗ gleiterin, einem 15jährigen Mädchen, in ein Stall⸗ gebäude in Peßnitz, einem Ort hart an der Grenze, wo er ſich im Heu verſchanzte. Die Beamten um⸗ ſtellten das Gebäude, und es kam zu einem heftigen Feuergefecht, in deſſen Verlauf der Mörder erſchoſ⸗ ſen wurde. Militärauto raſt mit Expreßzug zuſammen (Funkmeldung der NMz3.) + London, 11. Dezember. Der bei der britiſchen Luftwafſe in Frankreich weilenbe Reuterkorreſpondent meldet, daß ein Laſt⸗ kraftwagen mit britiſchen Nachrichtentruppen an einem Bahnübergang mit einem Expreßzug zuſam⸗ menſtieß, wobei 5 Soldaten auf der Stelle getötet wurden. Ein weiterer ſchwerverletzter Soldat ſtarb ſpäter. Außer ihm wurden noch 7 andere Soldaten ſchwerverletzt, von denen einer kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Dies ſind die erſten Verluſte, von denen die britiſchen Truppen in Frankreich betroſfen worden ſind. ——..——————— Haupeſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alolis Winbauer. Stellpertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolitik, Theater und linterhaltung: Carl Onno Elſenbart.— Handelz l. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Koch.— Kunſt, Füm und Gericht: Dr. Franz Wilhelm Koch.— Sport: Willv Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſtz C. W. Fenne!t, ſämtliche in Mannheim. Schrifeleitung in Berlin: Dr. E. 8. Schaffee, Berlin, Sädweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rlilckſendung nur bei Rückporte. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: l. B. Rohen Gölter. Mannheim. Dr geit Preisliſte Nr. 10 güllkig. — ordentliche —— 3 ——— Montag, 11. Dezember 1939 e eee, — Nene Mannheimer Zeitung 3. Seite/ Nummer 504 Heiße Kinderwangen im Nationaltheater: Das Märchen vom König Droſſelbart Das Mitleid mit dem niedlichen Prinzeßchen war unter dem kleinen Volk, das am Sonntagmit⸗ tag das Nationaltheater dicht bevölkerte, allgemein. Dieſe launenhafte Königstochter war gewiß maßlos verwöhnt und unangenehm ſpottluſtig, aber nicht eigentlich böſe. Denn im entſcheidenden Augenblick ſchenkt ſie nämlich lediglich den Einflüſterungen des„ſchwarzen Franz“ Gehör, der ein Abgeſandter der bitterböſen Fee war, die nun einmal das Kö⸗ nigskind in ihre Gewalt bekommen wollte. Eigent⸗ lich hätte die Prinzeſſin den König mit der merk⸗ würdigen Kinnbildung, der ſo freimütig ſein Herz darbot, gern zum Gatten genommen, aber da flü⸗ ſterte es hinter ihr aus dem Unſichtbaren etwas von einer Droſſel und einem Droſſelbart, und ſchon mußte das Spottwort aus dem vorlauten Munde. Damit war aber das Glück verſcherzt. Der gute alte König ſprach ſein Machtwort, die Prinzeſſin wurde einem in Lumpen gehüllten ſtruppigen„Hof“⸗Sän⸗ ger angetraut und aus dem Schloß geiagt, ſo ſehr auch der Hofſtaat um Gnade bettelte. Groß⸗Denker, der Textbuchverfaſſer, hat dann noch außer der böſen Fee und dem ſchwarzen Franz einen Knirps zum Perſonal des Grimmſchen Mär⸗ chens erfunden, einen munteren Burſchen, der von dem ganzen falſchen Zauber etwas merkt und ſich ſchützend um die Königstochter bemüht. Er kommt immer gerade dazu. wenn der böſen Fee ein An⸗ ſchlag glücken will. Er balgt ſich mit Kröten, Spin⸗ nen, Fledermäuſen und dem ſchwarzen Franz her⸗ um, daß es nur ſo eine Art hat. Dafür macht er aber zum Schluß auch große Karriere, weil er der Prinzeſſin und dem verkleideten König Droſſelbart ſo gute Dienſte leiſtete. Und da war niemand im Theater, der ihm das nicht gegönnt hätte, Auch ſonſt iſt von Groß⸗Denker allerlei getan worden, um aus dem zum Erzählen beſtimmten Grimmſchen Märchen eine ausgiebige Spielhandlung in ſechs Bildern zu machen. Die Blumen, die Kü⸗ chenjungen, die Holzfällerkinder, die Spielſachen kriegten zu tanzen und zu ſingen, und am Weih⸗ nachtsabend wird Weihnachten, Geburtstag und hübſchen Gärtnerei des Bilderbogenſchloſſes, war noch ein Bubenſtimmchen zu hören, das„Babbile, wo ſinn dann jetzt unſer Mäntel?“ fragte, aber dann folgten alle mit lebhaftem Anteil dem Geſchehen auf der Märchenbühne, ohne ſich von ſolchen alltäglichen Dingen mehr ablenken zu laſſen. Die Muſik von Joſef de Lamboye konnte wohl gefallen. Sie machte reichlich von bekannten Kinderliedchen Gebrauch, die erkannt und mitgeſummt wurden, Adalbert Sko⸗ cic hat ſie flott und umſichtig dirigiert. Helmuth Ebbs führte eine regſame Regie und ſpielte höchſt⸗ ſelbſt einen ſehr vornehmen und gepflegten alten Diener am bequem lebenden Hofe des alten Königs, der von Ernſt Langheinz mit gutmütiger Würde und bärbeißiger Volkstümlichkeit gegeben wurde. Annemarie Collin war die vorlaute Prinzeſſin, die ihr hochfahrendes übermütiges Weſen in ſchwe⸗ ren Prüfungen zu läutern hatte, und Benno Ster⸗ zenbach beſiegte als König Droſſelbart mit ſeinem liebenden Herzen die böſe Fee, ein argliſtiges Weib mit ſpitziger langer Naſe und ſpitzem Kinn, das Joſef Offenbach mit ſcharf ausgreifenden Bewe⸗ gungen und einer bösartig ziſchenden Beredſamkeit ausſtattete. Heinz Evelts ſchwarzen Franz hatte ſie ſehr unter dem Pantoffel, aber gegen den friſch⸗ fröhlichfreien Knirps von konnte ſie nichts ausrichten. Wie dieſer Burſche mit ſeinem Marſchall(Robert Kleinert) umſprang, daß der Kalk von den Schloßwänden rieſelte! Ein Aufgebot von Damen und Herren des Schauſpiels und der Oper betätigte ſich in märchenhaften kleinen Rollen höchſt anerkennenswert. In den erfreulichen Bühnenbildern namenloſer Herkunft konnten ſich die Tänze der Blumenkinder, der Küchenjungen. der Geiſter und Nymphen aller⸗ liebſt entfalten. Stürmiſche Begeiſterung löſten die Tänze der Hampelmänner, Pflaumenmännchen, Braunbären, Puppenkinder und Bleiſoldaten aus. Werg Donalies und die großen, kleinen und kleinſten Mitglieder der Ballettſchule und der Tanz⸗ konnten it dem Beifall wohl zufrieden ein. Als der Vorhang ſiel, war das Theater noch lange nicht aus. Den Kindern hatte es nämlich ſo gut gefallen, daß ſie gar nicht mehr nach Hauſe woll⸗ ten. Und auf dem Heimweg wurden Fragen ge⸗ ſtellt, bis den Erwachſenen Hören und Sehen ver⸗ Hochzeit gefeiert. Es geſchieht genug, um das kleine ging Volk zu intereſſieren. Beim erſten Bild, in der Dr. F. W. Koch. eeee Hans Petner und Giſela Deryſch KöF⸗Liederſtunde in der„Harmonie“ Der tatenfrohen NSG.„Kraft durch Freude“ iſt herzlichſt zu danken für dieſen zweiten„Kammer⸗ muſikabend“, der zeitgemäß auf den Sonntagvor⸗ mittag verlegt worden war. Das verſönliche Mit⸗ wirken Hans Pfitzners vertiefte erfreulich die Kenntnis dieſes überragenden Tondichters kern⸗ deutſchen Weſens und legte durch die Auswahl der Vortragsreihe den Vergleich mit Komponiſten der⸗ ſelben dichteriſchen Stoffe(Richard Strauß, Hugo Wolf u. dgl.) beſonders nahe. Gerade zu Richard Strauß' Hans Pfitzner den Gegenpol. Pfitzner und Strauß vertonten beide Dehmels„Träume, träume, du mein ſüßes Leben“, das geſtern erklang; Pfitzner verzichtet ganz auf den erotiſchen Reiz und wirkt doch überaus warm, edel und lebensvoll in der Vertonung dieſer „Venus mater“. 0 Hans Pfitzner begleitete— übrigens mit geöff⸗ netem Inſtrument— Giſela Derpſch, nicht nur eine überaus begabte Sopraniſtin, ſondern zugleich eine der eifrigſten Interpretinnen ſeiner Muſe. Nicht zufällig hat er ihr ſeine„6 Jugendlieder“ gewidmet, die ohne Opuszahlen erſchienen ſind. Das vierte und fünfte davon:„Nun da ſo warm der Sonnenſchein“ von O. von Redwitz(der Zettel nannte den Dichter „unbekannt“!) und„Das verlaſſene Mägdelein“ von Mörike, die 1887 entſtanden, wurden Kernſtücke des erſten Programmteils. Das letztgenannte, das Pfitzner auch in der Reifezeit nochmals vertonte, kann ſich mit H. Wolfs Vertonung wohl meſſen. Die Wiedergabe des erſtgenannten hüllte dieſen Anklang an ein ſpäteres Hauptthema des erſten Aktes vom „Armen Heinrich“ in ſpürbar„warmen Sonnen⸗ ſchein“! Beſonders tiefe Wirkung erzielte Giſela Derpſch mit den Schumann⸗Liedern(aus dem„Lie⸗ derkranz nach Eichendorff) und Pfitzners„Immer leiſer wird mein Schlummer“. lied„Sonſt“ mit der prachtvollen Tonwalerei der ſchmachtenden Spieluhr. Das überaus und zu Recht volkstümliche„Gretel“ ſang Giſela Derpſch mit aller naiven Ausgelaſſenheit und„Sinäſeligkeit“, die dieſem heiteren Singſang ſo gut anſteht. Die Hörer feierten Tondichter und Interpretin nach Gebühr. 9 Dr. Fritz Haubold. Beociſterung um Roſl Schmid Bruckners„Achte“ in Ludwigshafen (2 Ludwigshafen, 10. Dez. Im letzten Sinfoniekonzert dieſes Kalender⸗ jahres gaſtierte an Stelle des verhinderten Wilhelm Kempf die bedeutende Pianiſtin Roſl Schmid⸗ München. Die Inhaberin des nationalen Muſik⸗ preiſes 1939 hat nichts von den üblichen Star⸗Allü⸗ ren an ſich, und die Friſche. Unbekümmertheit. ja Urwüchſigkeit ihrer künſtleriſchen Nachgeſtaltungs⸗ gabe drückt ſich auch in ihrer äußeren Erſcheinung aus. Mit traumhaft zartem Anſchlaa fand ſie herr⸗ lichen Ausdruck für die romantiſche Gefühlswelt Robert Schumgnns, der in ſeinem ſpäten Klavier⸗ konzert(a⸗Moll, op. 54) die ſeiner Natur am meiſten entſprechende ſinfoniſche Form fand. Er entwickelte es aus der 1840 entſtandenen Fantaſie in a⸗Moll für Klapier und Orcheſter, dem jetzigen Allegro affet⸗ tuoſo, das Roſl Schmic mit rhythmiſcher Präziſion und, wo nötig, auch mit kräftig⸗energiſchem Anſchlag erſtehen ließ. Herrlich aſſiſtierten die Streicher des trefflichen Saarpfalz⸗Orcheſters dicht vor dem Animato, und großzügig legte Roſl Schmid die Ka⸗ denz an. Berauſchend ſchön verklana der erſte Satz. Im Intermezzo entzückte das zierliche Zwiegeſpräch zwiſchen Soliſtin und einzelnen Inſtrumentengrup⸗ Weſensart bildet Wiederholt werden mußte am Schluß das äußerlich zündendͤſte Pfitzner⸗ pen. Im Allegro vivace umſchmeichelten das Ohr der Hörer glänzende Paſſagen und perlende Läufe. Fünfmal rief man den Gaſt heraus, bis er ſich zu einer kleinen Zugabe entſchloß. Nach der Pauſe dirigierte Generalmuſikdirektor Karl Friderich noch das Rieſenwerk der Bruck⸗ nerſchen„Achten“(c⸗Moll). Die Urfaſſung, die er wählte, erklang in Ludwigshafen zum erſten Male. „Das Geheimnis des Urbeginns“ ließ die geſang⸗ volle und von Wärme durchpulſte Wiedergabe des Allegro moderato ahnen. Auch weiterhin erinnerten. viele Höhepunkte im Klangſtrom des großen Or⸗ cheſterkörpers an die innere Verwandtſchaft mit Richard Wagner. Im feierlichen Finale, das gegen⸗ über der ſonſt üblichen Faſſung erhebliche Abwei⸗ chungen zeigt, taucht geheimnisvoll das Themen⸗ material oͤes dritten Satzes wieder auf. Die Hörerſchaft dankte dem Dirigenten und ſei⸗ nem Orcheſter aufs herzlichſte. Dr. Fritz Haubold. Der duſtende Film — Bern, im Dezember. Film— Tonfilm— und heute Duft⸗ film! Was noch vor kurzer Zeit in einer Illu⸗ ſtrierten als Aprilſcherz gebracht worden war, iſt heute Wirklichkeit geworden, und zwar handelt es ſich hierbei um eine ſchweizeriſche Erfindung. Wenn auch noch kein eigentlicher Duft⸗Tonfilm gedreht iſt, ſo ſind doch ſchon dieſer Tage im Laboratorium des Erfinders in der Nähe Berns eine lange Reihe von Szenen vorgeführt worden. Nicht wenig er⸗ ſtaunt waren die Gäſte als auf der Leinwand eine „Duftſzene der anderen ſolgte, die allen Bildern faſt Wirklichkeit rerlieh. Bald wohnte man einer Heu⸗ ernte bei und ſog den würzigen Duft von fri⸗ ſchem Heu ein. Dann wiegten ſich herrliche Ro⸗ ſen leiſe im Wind, und ein zartes Roſenvarfüm feinſter Abſtufung und Naturvollkommenheit ver⸗ breitete ſich im Raum, um ſofort wieder einem ſtar⸗ ken Kaffeegeruch Platz zu machen— man ſah das Bild des alten braven Mütterchens bei Zeitung und Kaffee. Die Schreinerwerkſtatt mit dem har⸗ zigen Holzgeruch folgte der Autorennbahn mit ſtarkem Benzingeruch. Da das Geheimnis ſtreng gehütet werden ſoll iſt man mit den Erklärungen ſehr ſparſam geweſen. Die eigens für die„Beduftung“ der Filme gegrün⸗ dete Geſellſchaft hat ſchon 4000 verſchiedene Gerüche fertiggeſtellt. Nach der Vorführung der Probeſzenen waren die Anweſenden einmütig davon überzeugt, daß das Problem des duftenden Filmes gelöſt ſei. Die Anſchaffung der Duftfilm⸗Appa⸗ ratur ſoll im übrigen bei weitem nicht ſo koſtſpielig ſein wie die Einführung der Tonfilmapparatur, zu⸗ mal die bisherigen Apparaturen keine Veränderung erfahren müſſen. Die neue Apparatur braucht dem Tonfilm⸗Vorführungsayparat nur ſynchron gleich⸗ geſchaltet zu werden. Das heutige Aufnahmeverfaß⸗ ren wird auch nicht durch die Neuerung berührt. Eine neue Ausgohe iſt lediglich durch die Einſtellung eines„Duftfilm⸗Regiſſeurs“ bedingt. Es ſynkt im Klav'er In Burg bei Magdeburg wurde eine Familie durch ein merkwürdiges Erlebnis um die Nachtruhe gebracht. Das Klavier in der Stube fing vlötzlich an zuglimnern. Alles ſuhr aus dem Schlafe, und die beiden Mädel des Hauſes wagten vor Angſt kaum zu atmen. Unterdeſſen ließ der Hausherr im Zimmer nebenan ein väterliches Don⸗ nerwetter wegen dieſer verrückten nächtlichen Klim⸗ perei los. Sein Vorwurf war allerdings unberech⸗ tigt. denn das Klavier allein hatte dieſe„kleine Nacht⸗ muſik“ veranſtaltet. Als man das Klavier öffnete, Gerd Martienzen hätte. Aufräumungsarbeiten im Vorfeld Im Vorfeld des Weſtwalls, wo die Franzoſen vertrieben wurden, fahnden unſere Pioniere nach fran⸗ zöſiſchen Tretminen. Das iſt eine franzöſiſche Tretmine (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ein ſtimmungsvolles Bild (PK. Rutkowſky, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mulkiwlex⸗ Jagdflieger ſchützen die deutſche Heimat Zuführung von Munition für die im Vorberteil des Rumpfes eingebauten MGs. einer„Meſſer⸗ ſchmitt Me. 100“. (Stöcker, Zander⸗Multiplex⸗K.) Advent bei unſeren Soldaten im in einer Unterkunft im Weſten beim Schein der Abdventskerzen. Hintergrund die Schlaf ſtellen der Soldaten. Im (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) fand man zunächſt einige veroächtige Krümel. Ein Fachmann fand ſchließlich ein ganzes Mauſen eſt im Klavier. Eine Mäuſemutti mit ihren ſechs Jungen hatte ſich häuslich eingerichtet und ſchon be⸗ trächtlichen Schaden angerichtet. Pferd rettet ſeinen Herrn Eine ſeltſame Rettung iſt dem Hirten Ma⸗ vanzini aus der Nähe von Aſti widerfahren. der ſeinem Pferd das Leben verdankt. Bei einem Ritt über das Feld war der Hirt aus dem Sattel gefallen und bei dem Sturz mit dem Kopf ſo hart auf einen Stein geſchlagen, daß er bewußtlos liegen⸗ blieb. Niemand hätte ihn dort ſo ſchnell finden kön⸗ nen, wenn das Pferd nicht allein zu ſeinem Stall zurückgekehrt wäre und durch ſein nervöſes Ge⸗ trappel den Vater des Hirten aufmerkſam gemacht Als der alte Mann darauf zum Stall kam, lief das Pferd mit einem Mal davon. Da es aber merkte, ͤaß ihm niemand ſolate, trabte es wieder zurück und ſtieß den alten Mann mehrmals auf⸗ geregt mit dem Kopf. Nun folgte der Mann dem Pferd und fand ſo ſeinen ſchwerverletzten Sohn, der gleich darauf mit einer ſchweren Gehirnerſchütte⸗ rung ins Hoſpital gebracht wurde. Kleine Theater- und Muſikchronik „Das Luſtſpiel„Brigitte Moninger“ von Bernd Böhle wurde vom Intendanten Hanns Friederici für das Städtiſche Theater in Heidelberg zur Ur⸗ aufführung angenommen. 0* Die oͤritte Aufführung von Gottfried Müllers „Konzert für großes Orcheſter“ in dieſer Kon⸗ zertzeit findet nach den bisherigen in Dresden und Halle in Berlin durch das Philharmoniſche Orcheſter unter Wil⸗ helm Furtwängler Ein Ballett„Südfrüchte“ von Eugen Bodart kommt am Stadttheater in Gießen zur Uraufführung. 3 0 1 1 * ** 1* * 2 ——— ———— 179 —— Nit wenig dett und Klern, ja sogar onine beides lůnnen Sieda- 4 ſorucachte Spfg) ſiame: E an firma Dr. guguſt Oetker, Bielefeld Senden sie mir koſtenlos das Rezeptblatt: „Jeitgemäße Rezepte“ ohnort:. (Poſtort) Straſie: — —— Neue Mannheimer Zeilunz —— Miontag, LI. Dedember 7080 ——— Mannheim, 11. Dezember. FJeht wirdͤ geũöõt/ Das Weihnachtslied (Löhrich, Zander⸗Multiplex⸗K.) Spendet Runödfunkapparate! Ein Aufruf Dr. Goebbels Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ vaganda erläßt folgenden Aufruf: Ein guter Freund unſerer Soldaten ſeit Kriegs⸗ beginn und die ſtändige Brücke von ihnen zur Heimat iſt der Rundfunk. Ob in Polen oder im Weſtwall⸗ bunker, auf dem Fliegerhorſt oder dem einſamen Vor⸗ voſtenboot auf boher See, überall iſt es der Wunſch aller Soldaten, einen Rundfunkapparat zu beſitzen und durch ihn mit der Heimat verbunden zu ſein. In den letzten Wochen ſind unſeren Soldaten Zehn⸗ tauſende von Rundfunkapparaten zur Verfüguna ae⸗ ſtellt worden. Aber ſie alle reichen noch nicht aus, um die zahlreichen Anforderungen an Rundfunkapparaten zu befriedigen. Außerdem aibt es viele Truppenteile im Oſten und in der vorderen Linie im Weſten, die über keine Stromverſorgung verfügen und deshalb nur Koffer⸗ und Batteriegeräte gebrauchen können. Nun beſitzen zahlreiche deutſche Volksgenoſſen noch Kofferapparate, die ſie bei Wochenendfahrten, auf Reiſen. Ausflügen oder beim Sport benutzten. Viele davon werden zur Zeit gar nicht oder doch nicht ſo dringend benötigt. Unſeren Soldaten aber würden dieſe Apparate Freude und Entſpannung bringen. Ich bitte deshalb die Volksgenoſſen, die einen Kof⸗ ferapparat beſitzen und auf ihn irgendwie zugunſten unſerer Soldaten verzichten können: * ihn ſofort durch Eilbrief an folgende An⸗ rift: Amtsleitung Runofunk der Reichspropaganba⸗ leitung der NSDAp, Berlin W 8. Mauerſtraße 45. Sie werden dann ſofort Mitteilung erhalten, wann und durch wen der Apparat abgeholt wird. er ſchnell ſpendet. macht damit unſeren Soldaten noch eine ſchöne Weihnachtsfreude. Ausſtellung des Geflügelzuchtvereins Mannheim⸗Seckenheim Am Sonntag, dem 10. Dezember, hielt der Ge⸗ flügelzucht⸗Verein Mannheim⸗Seckenheim in der„Turnhalle“ ſeine Lokalſchau ab. Zu der⸗ ſelben waren rund 250 Tiere gebracht worden. Aus⸗ ſtellungsleiter Reuther hatte dieſe Schau vorbild⸗ Iich geſtaltet. Eröffnet wurde dieſelbe mit einer Tagung der Kreisfachgruppe, zu der Kreisgruppenvoyſitzer Nagel über die Bedeutung der Kleintierzucht, vor allem auch für den Vierjahresplan ſprach. Darauf erfolgte der Rundgang durch die Schau. Die Ausſtellung beherbergte nur Wirtſchaftsraſſen. Es waren dies die ſchweren Rhodeländer, die mittel⸗ ſchweren Wyandotten, goldfarbig und geſtreift, dazu kamen die leichteren Italiener, rebhuhnfarbig, ſilber⸗ farbig, geſtreift und Rheinländer, ſchwarz. An Zwergen konnte man Rhodeländer, Wyan⸗ dotten, ſchwarz und Rheinländer, ſchwarz, erblicken. Preisrichter warxen Steffan-Lampertheim und Schwitzgöbel⸗Ludwigshafen⸗Frieſenheim. Es kamen zwei„Neichsfachſchafts⸗Ehrenpreiſe“, dazu 22 „Zuſchlagspreiſe“ zur Verteilung. Die„Reichsfachſchafts⸗Ehrenpreiſe“ erhielten die Züchter: Karl Kegel mit Italiener, rebhuhnfarbig und Brümmer mit Wyandotten, goldfarbig. Die Schau erregte großes Intereſſe und war gut beſucht. —mann. * Arbeitsjubiläum. 15 Jahre lang als Pförtner am Eingang der„Alhamhra“ und zugleich als deren Hausmeiſter verdienen ſchon vermerkt zu werden. Herr Otto Weidemann, ein alter Frontkämpfer und Kriegsverletzter, iſt in dieſer Zeitſpanne vielen Mannheimern ein angenehmer„Empfangschef“ ge⸗ ir“ und wird es hoffentlich noch weiter viele Jahre ſein! In der Vortragsreihe der Kunſthalle: Schwarzwaldwinter mit Kd Weihnachtswanderungen im RNord- u. Süòſchwarzwald Auch für Fußwanderer Für die Zeit vom 26. Dezember bis 1. Januar hat die NSG„Kraft durch Freude“ mit ihrer Ab⸗ teilung„Wandern“ im Amt Reiſen, Wandern und Urlaub“ mehrere Unternehmungen ausgeſchrieben, welche ihre Ziele im Nordſchwarzwald und im Süd⸗ rwald haben. Die Planungen werden einer⸗ its für Fußwanderer ohne Ski vorgeſehen, zum anderen Teil als Skiwanderungen für touriſtiſch gewandte Läufer. In allen Fällen wird ein feſter Standplatz mit voller Verpflegung gewählt, von dem aus unter kundiger Führuna Wanderungen und kleine Ausflüge unternommen werden. Bei den ſkitouriſtiſchen Gruppen iſt eine Lehranleitung im Sinne eines Skikurſes nicht verbunden, ſo daß Anfänger im Skilaufen ſich den vom Sportamt vor⸗ geſehenen Lehrgängen anſchließen müſſen. Vorgeſehen ſind nur für Fußwanderer die Tage vom 26. Detzember bis 1. Januar mit einem Standplatz in Neuſtadt i. Schw., ſodann über die 12975 fur Skiwanderer als Standplatz die odtnauer Hütte und Gaſthof„Albquelle“ am Feldͤberg, ferner im Nordſchwarzwald das Wanderheim„Badener Höhe“. Die Durch⸗ führung erfolgt in der Weiſe, daß für die Ziele im Sücſchwarzwald Freiburg der Sammelbahnhof iſt und zwar am 26. Dezember,.59 Uhr, mit dem Höl⸗ lentäler Eilzug. Für das Ziel Badener Höhe iſt Baden⸗Baden Sammelbahnhof. Die Zufahrt ſelbſt nach Freiburg oder Baden⸗Baden iſt dem Teilney⸗ mer freigeſtellt, er hat lediglich die letztmögliche Zu⸗ fahrtsgelegenheit einzuhalten. Dadurch wird den Teilnehmern die Möglichkeit geboten, durch eine frühere Fahrt zum Sammelbahnhof unterwegs von der einmaligen Unterbrechung der Fahrt Gebrauch ezu machen und Verwandtenbeſuche uſew. einzuſchlie⸗ ßen. Da inſolge der über Weihnachten—Neufahr erfolgten tarifariſchen Regelung jeder Teilnehmer ſeine eigene Feſttagsrückfahrkarte nach der entſpre⸗ chenden Zielſtation, alſo Neuſtadt i. Schw., Bärental⸗ Feloͤberg oder Baden⸗Baden, ſelbſt löſt und ſelbſtän⸗ dig zum Sammelbahnhof fährt, hat er durch die Be⸗ nützung von zuſchlagsfreien Zügen oder von Eil⸗ zütgen anſtelle von Schnellzügen die Möglichkeit einer Einſparung an Fahrgeld. Für den Aufenthalt am Zielort, alſo Neuſtadt im Schwarzwald, Felöberg oder Badener Höhe, tritt durch die Koͤ⸗Abmachungen auch in den Höhen⸗ ſtationen ermäßigte und vorteilbafte Preiſe für Unterkunft und Verpflegung ein. Außerdem iſt in dem Koſtenſatz für die eingelnen Fahrten auch die örtliche und ſachkundige Betreuung und Führung eingeſchloſſen. Nicht aber, wie weiter oben erſichtlich, der Fahrpreis. Die Fei war über Weihnachten⸗Neufahr mit dem Ziel Neuſtadt, alſo ohne Skiläufer, iſt für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Bruchſal, Karls⸗ ruhe und Raſtatt gedacht. Die Ziele auf den Feld⸗ berg verteilen ſich für die Belegung derart, daß nach der Todtnauer Hütte Teilnehmer aus den Kreiſen Mannheim und Heidelberg zugeteilt werden, während für die Kreiſe Karlsruhe, Bruchſal und Raſtatt die „Albquelle“ vorgeſehen iſt. An der Fahrt nach der Badener Höhe werden nur die Kreiſe Mannheim und Heidelberg beteiligt. Die Teilnehmerzahl iſt beſchränkt, vor allem muß auch bei den Höhenlagen Todtnauer Hütte und„Albquelle“ ſowie Badener Höhe eine Höchſt⸗ grenze unbedingt eingehalten werden. Darüber hinausgehende Meldungen können aaff ſpäter vor⸗ geſehene gleichartige Planungen überſchrieben wer⸗ den. Lediglich bei dem Ziel Neuſtadt iſt ein größerer Spielraum gegeben. Anmeldungen müſſen aus dieſen Gründen umgehend bei den betref⸗ fenden Kreisdienſtſtellen erfolgen. Wenn die Höchſtzahl der Belegung erreicht iſt, wird die Meldeliſte abgeſchloſſen. Meldeſchluß iſt der 18. Dezember. Nachmeldungen ſind im Eimzelfall nur möglich, ſofern in dem gewünſchten Zielplatz noch Betten freigeblieben ſein ſollten. Vorbehalten bleibt, bei etwa unerwartet ſtarker Nachfrage, Einſchiebung einer weiteren Gruppe in Neuſtadt, evtl. auch im Be⸗ reich Bernau⸗Menzenſchwand, im zweiten Falle mit entſprechend geänderter Berechnung. Die Unter⸗ bringung erfolgt in bewährten Koͤ⸗Quartieren, es muß jedoch angeſichts des ſtarken Sportverkehrs in den Hochlagen mit der Benützung von Mehrbettzim⸗ mern gerechnet werden. Die Rückfahrt iſt am Neujahrstag ſo gelegt, daß von Freiburg aus mit verſchiedenen Abendzügen alle Heimſtationen rechtzeitig und längſtens bis Mitter⸗ nacht erreicht werden können, ſo daß jeder Teil⸗ nehmer ausgeruht ſeinen Arbeitspflichten am nächſten Tage nachkommen kann. W. Romberg, Ganwanderwart. 27 Millionen Weihnachtsabzeichen für die dritte Reichsſtraßenſammlung Am 10. und 17. Degember werden die HJ. und der BD die Träger der 9. Reichsſtraßenſammlung für das Kriegswinterhilfswerk ſein. 27 Millionen dieſer niedlichen Holzfiguren, jede ein kleines Meiſterwerk der Volkskunſt aus dem Erzgebirge, Bayriſchen Wald, Böhmerwald, Glatzer Bergland und den angrentenden ſund etendeutſchen Gebieten, werden von unſeren Jungen und Mädeln fraglos bis zum letzten Stück an den WMdann gebracht werden. Die kleinen Abzeichen, die ſich als Baumſchmuck eignen, werden ſicher auch unſeren Soldaten im Feldpoſtpäckchen als Gruß der Inneren Fvont viel Freude bereiten. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Beijallsſtürme um Marita Gründgens Der 4. Meiſterabend froher Anterhaltung bei Köz im Muſenſaal Es war wirklich ein Meiſterabend, der ſich von vielen ähnlichen Veranſtaltungen ähnlicher Art durch wohltuende Ausgewogenheit der Vortrags⸗ folge auszeichnete und neben einem Schuß mondäner Eleganz, neben einem Ausflug in derbe Spaß⸗ macherei auch durchaus ernſteren künſtleriſchen Dar⸗ bietungen von Geiſt und menſchlichem Gehalt Raum ab. Mittelpunkt des Ganzen blieb natürlich arita Gründgens, deren ungewöhnliche paro⸗ diſtiſche Fähigkeiten ſo in natura dargeboten noch weit erſtaunlicher wirken, als wenn ſie nur durch den Lautſprecher und ohne den beſonders bei den Kinderliedern geradezu unheimlichen Augeneindruck der unmittelbaren perſönlichen Nähe verabreicht werden. Es grenzt ans Geniale, wie der Künſtlerin ſelbſt die feinſten tonlichen Stufungen von tauſendund⸗ einer Kinderfrage geläufig ſind, und wie ſie in den beſonders ſtürmiſch beklatſchten Zwiegeſprächen der lieben Mutti mit ihrem Töchterlein die Uebergänge Dr. Heydenreich⸗Berlin über„Leonardo da Vinti“ Die vierte Sonntagmorgen⸗Veranſtaltung der Städtiſchen Kunſthalle und damit der letzte Vortrag im alten Jahr ſah. der überragenden Be⸗ deutung des Themas gemäß, wieder einen erſtaun⸗ lich großen Zuhörerkreis im Muſenſaal ver⸗ ſammelt, ſo daß die geſtern erſtmals erprobte Laut⸗ ſprecheranlage ſich gleich beſtens bewähren konnte. Auch der ſympathiſche junge Dozent Dr. Heyden⸗ reich von der Univerſität Berlin teilte nämlich mit rielen ſeiner Kunſthiſtoriker⸗Kollegen vom Katheder, den Hana zu etwas leiſem und leider bisher noch vom Manuſkript nicht ganz unabhängigen Sprechen, weshalb denn auch die Verſtärkung durch zwei Mi⸗ krophone gerade diesmal als beſonders erwünſchte Neuerung begrüßt werden konnte. Denn was der Redner über die in ihrer univer⸗ ſalen Größe wahrhaft einmalige Geſtalt des Leo⸗ nardo da Vinci zu ſagen hatte, war in ſeiner geiſtigen Sicht ebenſo wie in ſeiner lebendigen For⸗ mulierung anziehend genug, um durch ſolche kleinen techniſchen Mängel, wie das Mißverhältnis zwiſchen Stimmaufvand und Saalgröße. unbeeinträchtigt zu bleiben. Gerade weil es ſo ſchwiexig iſt, für einen in ſeinen Ausmaßen und ſeiner Weltgeltung ſeit⸗ Jabrßunderten ſeſt umriſſenen Gegenſtand wieder⸗ um feſſelnde und weſentliche Blickpunkte zu finden, verdient dieſer Leonardo⸗Vortrag hohe Anerken⸗ nung. Wandelte doch Dr. Heydenreich keineswegs die geläufigen Pfade populär⸗wiſſenſchaftlicher Be⸗ wunderung des Malers auf der einen,— des For⸗ ſchers und Erfinders auf der anderen Seite, ſondern wußte die zwei Seelen in der Bruſt jenes gewalti⸗ gen Genius ſehr überzeugend wieder zur Einheit zuſammenzufügen. Dieſes Streben nach Erfaſ⸗ ſung des in ſeiner tatſächlichen Erſcheinung un⸗ teilbaren Geſamtwerkes, aus dem die „Felsgrottenmadonna“ und das„Abendmahl“,— die Mona Liſa und die„Heilige Anna Selboritt“ ebenſowenig wegzudenken ſind wie die meiſterhaften Demonſtrationszeichnungen des Anatomen, die Ent⸗ würfe des Balliſtikers, die Studienblätter des Na⸗ turforſchers und Kosmologen, kam auch in der Wahl der Lichtbilder auf das Schönſte zum Ausdruck. So ſah man neben den zum größten Kunſtbeſitz Europas zählenden allbekannten Gemälden in glücklicher Er⸗ gänzung eine Ausleſe der köſtlichſten Handzeichnun⸗ gen, die vom Entwurf für das Reiterſtandbild des Francesco Sforza bis zu den letzten Offenbarungen der 14„Sturmblätter“ aus der Windſorhßibliothek reichten. Das unſagbar herrliche Selbſtbildnis des alten Meiſters machte den Beſchluß und krönte da⸗ mit dieſe eindringliche Schau. Narset Sönbert. zwiſchen Erwachſenenſprache und Klein⸗Mädchen⸗Ton⸗ fall zu ſetzen weiß. Und dann der Blick ins Film⸗ land! ſchön kann nicht einmal Hans Albers ſelber ſein„Good bye, Jonny!“ von ſich geben, worin ja denn auch ſchließlich der heitere Sinn ſolcher ton⸗ lichen Karikatur beruhen mag. Welche bohe Stimm⸗ kultur Marita Gründgens jedoch über alle dieſe Scherze hinaus zu eigen iſt, erlebte man mit Freude an dem reizenden kleinen Wiegenlied ihres Leib⸗ komponiſten und einfühlſamen Bealeiters Jupp Schmitz, für deſſen Schaffen ſie ſich mit bemer⸗ kenswertem Nachdruck ins Zeug leat. Daß man auch als Anſager nicht bloß auf aus⸗ getpetenen Pfaden mehr oder weniger pikanter Witze⸗ leien zu wandeln braucht, zeigte der in ſeiner geiſt⸗ reichen und oft ſogar echt ſatiriſchen Art ſehr ſym⸗ pathiſche Carl Carſtens auf vielerlei Weiſe. Er beleuchtet nicht nur das unvermeidliche Thema Liebe ſo amüſant wie ſelten einer ſeinesgleichen, ſondern gab auch dem männlichen wie dem weiblichen Spieß⸗ bürger manche harte Nuß zu knacken. Was er außer der Hauptperſon Marita anzu⸗ ſagen hatte, wax übrigens auch kaum minderen Ran⸗ ges: die zwei Akriyeros mit ihrem Akkordeon⸗ ſpiel entpuppten ſich als ebenſo muſikaliſch begabte wie jugendlich reizvolle junge Damen. Das Hedy⸗ Pfundtmayr⸗Ballett von der Wiener Staats⸗ oper überzeugte durch eigenartig⸗ſtilvolle Tanzkunſt und bot vor allem im Amazonen⸗ und Minnetanz auch koſtümlich eine Leiſtung erſten Ranges. Zu nennen bleiben endlich die beiden Hamburger Ort⸗ ginale Jan und Hein, die ein vielbelachtes See⸗ mannsgarn miteinander zu ſpinnen wußten, ſowie die als Gitarre⸗Melodiſten bekannten zwei Rund⸗ funkſänger Fred Krausneker und Otto Gerd Margot Schubert. Fiſcher. u Ausweiſe für die Fahrpreisermäßigung. Die Beſcheinigungen und Ausweiſe zur Erlangung von Fahrpreisermäßigungen, die auf ein oder zwei Kalenderjahre ausgeſtellt ſind und für 1940 oder 1940/41 erneuert werden müßten, gelten ohne wei⸗ teres auch für das Kalenderjahr 1940, ſofern die Vorausſetzungen noch gegeben ſind. Es ſind dies die Beſcheinigungen für kinderreiche Familien, für Fahrten zur Jugendpflege, über Aner⸗ kennung als Sportverein, für Theater⸗ unternehmungen und Orcheſtervereini⸗ gungen,“ für Blin de zu Berufsreiſen, für Schwerkriegsbeſchädigte und für Kleingärtnen. Keine Felspoſwakete über 1 Kg Der Reichspoſtminiſter gibt bekannt, daß es nach Sage der Verhältniſſe nicht möglich iſt, zu Weihnach⸗ ten Sendungen von Privaten im Gewicht von mehr ein Kilogramm zur Feldpoſtbeförderung zuzulaſſen. Entſprechende Anträge müſſen abgelehnt werden. An dem zuläſſigen Uebergewicht bis zu 100 Gramm wird dadurch nichts geändert. Laufende Monatsbeihilfen für die Zurückgeführten Ein gemeinſamer Erlaß des Reichsinnen⸗ und des Reichsfinanzminiſters bringt eine Verbeſſerung auf dem Gebiet der Familienunterſtützung, die den zurückgeführten Volksgenoſſen zugute kommt. Zum Ausgleich der wirtſchaftlichen Nachteile, die die von der Freimachung Betroffenen durch die Aufgabe ihres heimiſchen Haushaltes haben, wird ihnen neben dem laufenden Familienunterhalt eine zuſätz⸗ liche laufende Beihilfe gewährt. Sie beträgt mo⸗ natlich: für das von der Freimachung betroffene Familienhaupt 20 Mark, für jeden weiteren von der Freimachung betroffenen familienunterhaltberechtig⸗ ten Angehörigen über acht Jahre zehn, und bis zu acht Jahren acht Reichsmark. Die zuſäsliche laufende Beihilfe wird auch dann gewährt, wenn dadurch die ſonſt vorgeſehene Einkommenshöchſtgrenze über⸗ ſchritten wird. Wird laufender Familienunterhalt nicht gewährt, ſo kann die Beihilfe ganz oder teil⸗ weiſe gezahlt werden, wenn beſondere Billigkeits⸗ gründe es rechtfertigen, z. B. bei niedrigem Ar⸗ beitseinkommen des Familienhauptes. Von der Freimachung betroffenen Minderjährigen, die bis zur Freimachung eine mittlere oder höhere Schule be⸗ ſucht haben. werden die Koſten der weiteren Erzie⸗ hung in einer ſolchen Schule als Beihilfe gewährt. Befindet ſich in ͤͤer Aufenthaltsgemeinde keine mitt⸗ ſere oder höhere Schule, ſo werden außer dem Schul⸗ geld auch die Koſten der Fahrt zwiſchen Aufenthalts⸗ gemeinde und Schulort gewährt. Eine Kundgebung der Saar-Pfalz⸗ Verbundenheit Lubwigshafen, 11. Dezember. Ein durch weit über tauſend Gefolgſchaftsmitglieder der J06 Farbeninduſtrie unſerer Gegend wie auch zurückgeführte Arbeitskameraden der J6 aus dem Saarland beſuchter Kameradſchaftsabend im Feierabendhaus der J6 geſtaltete ſich zu einer Kundgebung der Verbundenheit des weſtlichen und des öſtlichen Teiles unſeres Gaues Saar⸗ pfalz. und humoriſtiſche Darbietungen ſorgten für echt pfälziſche Stimmung, nachdem der vom Betrieb gereichte Imbiß ein⸗ genommen war. Der Betriebsführer hieß beſonders die Kameraden von der Saar herzlich willkommen. Ein Zeichen der Verbundenheit ſei die gewaltige Arbeit an der Saar⸗Ferngasleitung in der Vorderpfalz. Die Jugend⸗ lchen unter den Saar⸗Rückgefühten würden ſetzt Miet⸗ und Unterhaltsbeihilfen erhalten und die Familienpäter Fahr⸗ koſtenvergütung anläßlich des Beſuches ihrer rückgeführten Familien. Nach Mttteilung des Betriebsobmonnes ſind die Wünſche der Rüchgeführten reſpektert worden. Die hohen Sozialleiſtungen der 60 bewährten ſich auch fetzt wieder. Alle beglücke heute das Bewußtſein, im Reiche eine Heimat zu haben, die die Arbeitsgemeinſchaft Ludwigshafen ihnen ſchon jetzt nach Möglichkeit ſchaffen wolle. Kreis⸗ obmann Kuhnen aus Saarbrücken überbrachte Grüße aus der engeren Heimat, insbeſondere ſolche der Bergleute in Völklingen, Burbach uſw. und löſte damit herzlichen Widers hall aus. Weihnachtsmarkt. Neben der Wethnachts ⸗Verkaufs⸗ ausſtellung der ſaarpfälziſchen Künſtler im Geſellſchafts⸗ haus erinnert jetzt auch der traditionelle Weihnachtsmarkt an das nahende Feſt. Auf dem Neuen Marktplatz an der Schillerſtraße locken zum Kauf Krawatten und Pullover, Weſten und ſonſtiges warmes Wollzeug, Spielwaren und Baumſchmuck, Zuckerwaren und Früchtebrot, Glas⸗ und Porzellanwaren, und wer es nicht„regulär“ erhandeln will, der kann ſich das Weihnachtsgeſchenk für ſeine Lieben zu Hauſe auch von der lächelnden Frau Fortuna dedizieren laſſen, die eine Filiale ihres göttlichen Domizils errichtet hat in Geſtalt einer glückbringenden Verloſungshalle. 9 9 8. 9 Fiubασοα Cςil Wiedereröffnung der Univerſſtät. Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit! Die Univerſität Heidel⸗ Das J36⸗Orcheſter ſchuf den muſikaliſchen Rahmen * berg wird zu Beginn des erſten Trimeſters 1910 wieder eröffnet. Die Univerſität wind alſo ihren Betrieb nach den Weihnachtsferien wieder aufnehmen. Goldene Hochzeit. Am 12. Dezember feiern die Ehe⸗ leute Peter Veith von Strümpfelbrunn, wohnhaft in Heidelberg Speyererſtraße 5, ihre goldene Hochzeit. Wir gratulieren! Achtung, Autofahrer! Einbahnſtraßen in Ilvesheim *Ilvesheim, 9. Dez. Die Landſtraße II. Ord⸗ nung Nr. 1 wird Einbahnſtraße in der Richtung Feudenheim—Ladenburg von der Abzweigung der verlän⸗ certen Adolf⸗Hitler⸗Straße bis zur Schloßſtraße. Die Adolf⸗Hitler⸗Straße wird Einbahnſtraße in der Richtung Ladenburg—Feudenheim von der Schloß⸗ ſtraße— 1. ihrer Einmündung in die Landſtraße II. Ord⸗ nung Nr. 1. Regierungsdirektor Freiherr Dr. v. Duſch geſtorben * Karlsruhe, 11. Dez. Am 10. Dezember iſt der der⸗ zeitige Regierungsdirektor Frhr. von Duſch, der erſte Mitarbeiter des Reichsſtatthalters, im Alter von 62 Jahren gang plötzlich geſtorben. Als Sohn des Staatsminiſters v. Duſch wurde er am 1. März 1877 in Karlsruhe geboren und entſtammt einer olten, angeſehenen Veuwaltungs⸗ beamtenfamilie. Die Vorb reitung für die Laufbahn eines Sbaatsbeamten führte den geiſtig ſehr vielſeitig Intereſſier⸗ ten lange Zeit ins Ausland. Hier erwarb er ſich neben anderen Kenntniſſen für ſeinen Beruf ſehr gute Sprach⸗ kenntniſſe, die ihn befähigten, z. B. die franzöſiſche Sproche fließend zu beherrſchen. Aus der mit der Sprache aufge⸗ noammenen Kenntnis des franzöſiſchen Volkes war es ihm möglich, als Vorſitzender des deutſch⸗franzöſiſchen Ge⸗ ſellſchaft an den Verſuchen der Verſtändigung beider Völ⸗ ker praktiſch mitzu arbeiten. Von jeher war es aber in der Familie v. Duſch Tradition, daß albe mämnlichen Mitglie⸗ der ſich der Muſik wiometen. Auch Frhr. Alexander von Duſch betrieb dieſe Kunſt nicht nur als Liebhaber, ſondern hat ſich dem Studium der Muſik bei Drageſeke und Vincent 'Indy gewidmet. Seine eigenen Kompoſitionen, die ſich vor allem auf das kammermuſikaliſche Gebiet erſtreckten, ge⸗ hören dem Charakter nach zur Romantik. Neben einem Klavierquintett und einer Vilinſonate ſind u. g. auch ſeine Lieder bekannt geworden und in Baden in zahlreichen Kon⸗ zerten aufgeführt worden. Um den Auſbau der Dienſtſtelle des Reichsſtatthalters, die ſeit der Machtübernahme in ſei⸗ nen Känden lag, erwarb ſich, wie„Der Führer“ berichtet, Fhr. Dr. Alexander von Duſch als Nativnalſotiabiſt große Verdienſte. Konzertgemeinſchaft blinder Künſtler„Südweſtdeutſch⸗ land“. Am Mittwoch, dem 13. Dezember ſingen Guſtel Schön(Heidelberg) und Hans Kohl(Mannheim) im Muſenſaal. Beide Künſtler werden mit einem hervor⸗ ragenden Programm auſwarten, in welchem beſte deutſche Meiſter vertreten ſind. Die Begleitung am Flügel hat Ina Schaus, Mannheim, übernommen. Blinde Künſt⸗ ler haben ſtets das Beſtreben ihr Brot ſelbſt zu verdienen, und ſo iſt wohl zu erwarten, daß unſere muſtkaliſchen Kreiſe ihnen auch in dieſer Zeit die Treue nicht verſagen — 23 29929 S 2 88 622 „—— 11320—————————— 9— 255S5222283BE 99822 „„5„„„„„—„ — nicht mehr liefern konnte. höher ausgemahlenem Mehl. 6 0 —————— e een 5. Seite Nummer 504 Montag, 11. Dezember 1939 Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünſte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. O. H.„Wie alt iſt das Schachſpiel? Wo wurde es erſunden. Wer war der Erfinder?“—— Das Schach⸗ ſpiel, das älteſte und verbreiteſte Brettſpiel, ent⸗ ſtand in Indien, wahrſcheinlich um 500 n. Chr., und kam von da nach Perſien. Die Fiauren hatten da⸗ mals eine andere Bezeichnuna: Fuß⸗Soldat, Pferd, agen und Elefant. Das Pferd zoa wie unſer Sprin⸗ ger, der Wagen wie der Turm, die Gangart des Ele⸗ fanten war auf einen Schritt beſchränkt. Von Per⸗ ſien brachten die Araber das Spiel noch vor dem Fahre 1000 nach Europa, und hier wurde das Spiel, insbeſondere in Frankreich, Spanien und Ftalien, Ende des 15. Jahrhunderts zur ietzigen vollendeten Form umaeſtaltet. O. H. Wie groß iſt die Erdoberfläche?“—— Die Erdoberfläche iſt 509 950 000 Quadratkilometer groß. Sie beſteht zu etwas mehr als einem Viertel, 146 333 000 Quadratkilometern aus feſtem Land und zu nahezu drei Vierteln, 363 617000 Quabratkilo⸗ metern aus Waſſer. Europa hat eine Landfläche von 10 090 000 Quadratkilometer mit 530 000 000 Bevöl⸗ kerung; Aſien 40617000 Quadratkilometer mit 1165 000 000 Einwohnern; Afrika 30 021 000 Quadrat⸗ kilometer mit 150 000 000 Einwohnern; Nord⸗Amerika 24 267 000 Quadratkilometer mit 177 000 000 Ein⸗ wohnern; Südamerika 18 308 000 Quadratkilometer mit 90 000 000 Einwohnern; Auſtralien und Ozeanien 8 970 000 Quadratkilometer mit 10 700 000 Einwoh⸗ nern und die Antarktis mit 14000 000 Quadratkilo⸗ meter mit 750 Einwohnern. Die Geſamtbevölke⸗ rung der Erde beträgt 2 129 000 000 Einwohner. Der Große Ozean hat eine Waſſerfläche von 180 000 000 Quadratkilometer bei einer größten Tiefe von 10 793 Meter und einer mittleren Tiefe von 4282 Meter; der Atlantiſche Ozean hat eine Waſſerfläche von 106 000 000 Quadratkilometer und der Indiſche Ozean von 77 000 000 Quadratkilometer. Brot.„Können Sie mir etwas über die Ent⸗ ſtehung der Bezeichnung Kommißbrot mitteilen?“— — Der Name iſt bereits im 17. Jahrhundert wäh⸗ rend des Dreißiaiährigen Krieges entſtanden. Die vielen Einquartierungen brachten es mit ſich, daß die Bepölkerung den Soldaten das notwendige Brot Der Kaiſerliche Feloͤherr Wallenſtein ſuchte dieſem Umſtand abzuhelfen und die Zivilbevölkerung vor völliger Verarmung zu ſchützen, indem er eigene Brot⸗Kommiſſionen ins Leben rief. Dieſe Kommiſſionen ſorgten für die Ver⸗ prowiantierung der Truppen, indem ſie Lebens⸗ mittel, vor allem Brot, aus jenen Gebieten bei⸗ brachten, die keine Einquartierung hatten und darum größere Nahrungsmittelvorräte beſaßen. Das Brot, das Hieſe Lebensmittelkommiſſion herbeiſchaffte und das nicht immer von beſter Qualität war, nannte man dann„Kommißbrot“. Später verlor das Kom⸗ mißbrot ſeinen unangenehmen Beigeſchmack, man hezeichnete damit vor allem oͤunkles Roggenbrot aus Das deutſche Kom⸗ mißbrot zeichnete ſich aber immer dͤurch ſeine Kraft und ſeinen Wohlgeſchmack aus. Wette.„Wo befindet ſich das tiefſte Bohrloch der Welt?“—— Das tiefſte Bohrloch der Welt befindet ſich im Wasco⸗Erdölfeld in Kalifornien; es hat eine Tiefe von 4573 Meter. Vor ungefähr 100 Jahren erreichte der Berghauptmann v. Oeynhauſen beim Suchen nach einer Thermalquelle eine Tiefe von 695 Meter. 1870 wurde bei einem Bohrloch in Sperem⸗ berg bei Potsdam eine Tiefe von 1273 Meter und in Schladebach bei Merſeburg 1748 Meter erreicht. Deutſchland hat lange Jahre die größte Tiefe von 2240 Meter in Czuchow(Oberſchleſien) erzielt. In Clarksburg kam man auf 2251 und in Fairmont, beide Orte in Weſtvirginia, auf 2311 Meter. Spä⸗ ter ſtieß man in Amerikg auf 3470 Meter vor, im Wascb⸗Erdölfeld in Kalifornien wurde eine Tiefe von 4372 und an anderer Stelle von 4573 Meter erreicht. Frl. R.„Wie iſt die Ausbildung zur Putzmache⸗ rin?“—— Der Ausbildungsgang der Putzmacherin iſt folgender: Volksſchule. Dreijährige Meiſterlehre mit abſchließender Prüfung, gleichzeitig Beſuch der Berufsſchule(drei Jahre), Geſellenprüfung. Oder: Ein Jahr Fachſchule für Putzmacherinnen, zwei Jahre Meiſterlehre mit abſchließender Prüfung zur Putzmachergeſellin. Nach Vollendung des 24. Lebens⸗ iahres und dem Beſuch eines vorbereitenden Lehr⸗ ganges kann die Meiſterprüfung abgelegt werden. In der Meiſterlehre werden folgende Grundanfor⸗ Das Eichfige finden 85 iſt ſhwer . 18 Am nächſten Morgen ſaß er am Schreibtiſch und diktierte einen Brief an die Generaldirektion der „Marmi di Carrarra“ in Rom. Er erſuche, den Geſellſchaftsanteil Seiner Exzellenz des Herrn Kö⸗ niglichen Geſandten Giovanni Cavarelli zum nächſt⸗ möglichen Termin zu kündigen und den Teilhaber ſchon jetzt davon in Kenntnis zu ſetzen. Er ſelbſt übernehme dieſen Anteil. Er ſtellte ſich dabei ſchmunzelnd das verdutzte Ge⸗ ſicht vor, das der alte Herr machen würde, wenn er einen ſolchen Brief empfing.„Ein kleiner Denk⸗ zettel, lieber Babbo“, dachte er,„damit du dich aus deinen angenehmen Träumen ermunterſt, daß' du mein Vormund biſt!“ Da klingelte das Telephon auf dem Tiſch. „Guten Morgen, lieber Commendatore! Hier ſpricht Dr. Agoſtini. Alſo vor allen Dingen herz⸗ lichen Glückwunſch! Das war ja eine Ueber⸗ raſchung— um ſo mehr, als Sie neulich in Pale⸗ ſtrina auch nicht die leiſeſte Andeutung gemacht haben. Das nenne ich Diskretion! natürlich ſehr für Sie.“ „Pardon!“ unterbrach Sor Mario den Redefluß. „Wovon ſprechen Sie denn eigentlich, Doktor?“ „Nun ſtellt er ſich auch noch unwiſſend! Sie haben wirklich eine neckiſche Art, Commendatore!— Alſo, mein Kompliment der Signora—“ Sor Mario in ſeinem Seſſel ließ die Augen⸗ brauen ſteigen. „Verſtehe Sie abſolut nicht!— Welche Signora?“ Schweſter verpflichtet, die Teil ſchon kayut und abgenützt ſind zurückzugehen?“ Ich freue mich Aue Merabeirer Hee. Brieffasten der NON2 derungen geſtellt: Maßnehmen, Schnittabnehmen, Schnittmuſteranfertigen, Zuſchneiden, Herſtellen von Unterformen, Dämpfen, Ziehen, Bügeln, Appretie⸗ ren, Nähen und Steppen, Kleben, Garnieren, Rei⸗ nigen und Auffriſchen, Modellieren in Knetmaſſe und Fachzeichnen. Ausbildungsſtätte iſt die Reichs⸗ fachſchule für das Putzmacherhandwerk in Bad Ra⸗ ſtenberg(Thür.). Mehrere Leſer.„Wie werden aus der Kartoffel Kartoffelmehl und Kartoffelflocken hergeſtellt?“—— Das wird in der Weiſe gewonnen, daß die Kartoffeln in Kartoffelwaſchmaſchinen gereinigt und dann zerkleinert werden. Aus dem entſtandenen Brei muß das Fruchtwaſſer ſchnell entkernt werden, da ein längeres Zuſammenbleiben des Fruchtwaſ⸗ ſers und der Stärkekörner auf die Güte des End⸗ produktes nachteilig einwirkt. Nach der Trocknung der Stärke erhält man ein krümmeliges Produkt, die Kartoffelſtärke, die dann zu feinpulverigem Kartof⸗ 9 verarbeitet wird. Kartoffelflocken ſind ge⸗ dãmp gepreßte Kartoffeln. Nr. K. M. 55.„Was bedeutet ein„Ex libris“ und wie iſt ſein Herkommen zu erklären? In wel⸗ cher Form wird es angewandt?“—— Exlibris kommt aus dem Lateiniſchen und bedeutet„aus den Büchern“. Es ſind Zettel, die auf die Innenſeite von Bucheinbänden aufgeklebt werden, um den Eigentümer des Buches in geſchmackvollerer Weiſe zu bezeichnen, als dies durch das Einſtempeln oder Einſchreiben des Namens möglich iſt. Der Text be⸗ gann früher faſt regelmäßig mit den Worten ex libris(daher der Name) und dann folgte der Name des Beſitzers. Im Deutſchen verwendet man auch die Bezeichnung Bücherzeichen, Bucheignerzeichen und Bibliothekezeichen. Ueber den Beſitzernamen weiſt das Exlibris größtenteils zeichneriſchen Schmuck auf. H. J.„Wie lang iſt der Tauerntunnel? Wieviel Liter Blut wird vom menſchlichen Herzen in einer Stunde gepumpt? Wo waren die Olympiſchen Spiele 1912.“—— Der Tauerntunnel iſt 8550 Meter lang. Jede der beiden Herzkammern wirſt bei jeder Zuſammenziehung in der Ruhe 50 bis 60, bei ange⸗ ſtrengter Arbeit bis 300 Kubikzentimeter Blut in die betr. Arterie aus. Die Olympiſchen Spiele waren 1912 in Stockholm. J. M.„Wann war der Untergang der Titanie? Wieviel Menſchen kamen dabei ums Leben? Wann befuhr das exſte Schleppſchif mit„Benz⸗Dieſel⸗ Motor“ den Rhein?“—— D ihrer Jungfernfahrt ſüdlich von Neufundland in der Nacht vom 14. auf 15, April 1912 mit einem Eis⸗ berg zuſammen und ging unter. 1601 Menſchen fanden bei der Kataſtrophe den Tod. 716 Menſchen wurden durch den Dampfer Carpathie gerettet. Das erſte Schleppſchiff mit Benz⸗Dieſel⸗Motor befuhr im Jahre 1912 den Rhein. M. Sch. Ich bitte um den Text des Liedes: „Denn wir fahren gegen Engelland.“—— Den Text⸗ dieſes Liedes haben wir ſchon einige Male veröf⸗ fentlicht. Sie können ihn im Sekretariat der Schriftleitung einſehen. Th. S.„Meine Schweſter hat ihr Verhältnis ge⸗ löſt. Der junge Mann verlangt nun ſeine in den 1. Jahren meiner Schweſter aemachten Geſchenke (Eeine Ausſteuer ind zuxück. Jit meine egenſtände, die zum —— Die Geſchenke können nur zuürückverlangt wer⸗ den, wenn eine Verlobung vorlag. J. H. 72.„Ich bin am 22. Dezember 193t aus der katholiſchen Kirche ausgetreten und ich bin in meinem Einkommenſteuerbeſcheid ſowohl für mich wie für meine Frau für die Landeskirchenſteuer ver⸗ anlagt. Sowohl auf dem Finanzamt wie am Be⸗ zirksamt Abt, IV wurde mein Einſpruch zurück⸗ gewieſen, da die Landeskirchenſteuer nur dann nicht erhoben wird, wenn beide Eheleute ihren Austritt aus der Kirche erklärt haben. Der Erlaß dieſer Kir⸗ chenſteuer wird dann ſofort hinfällig, wenn die Dienſte der Kirche für eine Eheſchließung— Taufe — Konfirmation— oder ſonſt eine kirchliche Ver⸗ richtung in Anſpruch genommen werden, was aber bei mir nicht der Fall iſt.“—— Da Ihre Frau noch der Kirche angehört, müſſen Sie die Steuer bezahlen. A. K. in I.„Ich habe einen ſchönen jungen Nußbaum, dieſer iſt geſund und im beſten Wachstum, jedoch ſind die Nüſſe zum größten Teil im Herbſt faul, auch iſt die Schalenbilöung der Nüſſe meiſten“ hrüchig und der Kern verdorrt. Was muß ich tun, damit der Baum geſunde Nüſſe brinat?“——Laſſen Sie den Baum durch einen Gärtner unterſuchen, der Ihnen dann genau ſagen kann, wie ſie den Baum behandeln müſſen. „Aber die Ihre, Verehrteſter, die Ihrel— Welche denn ſonſt?“ Auf einen Wink des Commendatore verſchwand Ruffiero mit dem Stenogrammblock. „Entſchuldigen Sie, Doktor“, ſagte Sor Mario. „Ich war nicht allein. Alſo— es iſt ſehr liebens⸗ würdig von Ihnen, aber Sie legen das kleine Zu⸗ ſammentreffen in Paleſtrina doch nicht ganz richtig aus. Die Dame, mit der ich dort ſaß, ſteht mir nahe, aber ſie iſt nicht meine Frau!“ Der andere lachte herzlich. „Nicht? Das heißt doch wohl nur, ſie war vor⸗ geſtern noch nicht Ihre Frau... Alſo jedenfalls Dank für Ihre Anzeige und alles Gutel Ich muß fort, zehn Uhr vierzehn nach Neapel, es iſt höchſte Zeit Sor Mario wollte noch etwas rufen, aber drüben hatte man den Hörer auf die Gabel gelegt. Was war denn das?! Wollte ſich Agoſtino einen ſchlechten Scherz erlauben? Ihn ein wenig mit Adriana aufziehen?— Agoſtino— der ſollte doch nur ganz ſtill ſein, der war ſelber ein Schürzenjäger, vor dem nicht leicht ein Mädel ſicher war! Aber was hatte er zuletzt geſagt? Er danke für die Anzeige? Der Apparat klingelte ſchon wieder: diesmal war es der Papa. „Mein lieber Junge— du ſelber? Ich bin ſehr erſtaunt; ich vermutete dich ſchon unterwegs und rief nur bei dir zu Hauſe an, um deine Adreſſe zu erfahren... Das waren ja ziemliche Mißverſtänd⸗ niſſe geſtern zwiſchen uns! Aber nun iſt alles gut, ich freue mich, daß die Vernunft doch geſiegt hat— vielleicht hat auch meine Predigt ein wenig geholfen, wie?“ „Um Gottes willen eigentlich?“ „Wie meinſt du das? Wovon ſoll ich denn reden? Von deiner Heivat natürlich!“ „Von meiner—?“ „Nach dem, was du mir geſtern ſagteſt, kam es Babbo, wovon redeſt du mir ja vollkommen überraſchend. Zumal, da ich * te und zwiſchen geheizten Walzen papierdünn ie Titanic ſtieß auf Schweizer Franken mti 50,92 HnkokEls- Uno WIRTScHNFIs-TEHURe Akſien- und Renienmärkie freundlich Kurseniwicklung nach oben gerichiei Berlin, 11. Dezember. Zum Wochenbeginn herrſchte ſowohl an den Aktien⸗ als auch an den Rentenmärkten erneut ein recht freundlicher Grundton. Allerdings waren die Umſätze zum Teil nicht ſo ſtark wie in den letzten Tagen der Vorwoche. Immerhin verlief das Geſchäft mäßig belebt. Die Kursentwicklung war zwar nicht ganz einheitlich, überwiegend jedoch nach oben gerichtet. Von 81 amtlich notierten vartablen Aktien⸗ werten kamen zunächſt 33, höher, 11 niedriger und 14 un⸗ verändert an. Maßgebend für das Anhalten der Aufnahme⸗ neigung war die flüſſige Lage des Gelömarktes. Im weſent⸗ lichen konnte der auf den heutigen Montag fallende Steuer⸗ termin bereits als überwunden betrachtet werden. Jeden⸗ falls zeigten die Geldſätze ungeachtet der an den Markt ge⸗ ſtellten Anforderungen nur eine unweſentliche Erhöhung. Montane waren meiſt feſter. Die Führung hatten Harpener mit plus 74, während Vereinigte Stahl 5 v. H. einbüßten. Von Braunkohlenaktien ſielen Ilſe⸗Bergbau ned Rhein⸗Braun durch eine Steigerung von 3 bzw. 3,50 v. H. auf. Kaliwerte lagen ſtill, Wintershall gaben 1,50 v. H. her. In der chemiſchen Gruppe, die auf einen gün⸗ ſtigen Ton geſtimmt war, ſetzten Farben 76 v. H. höher mit 162,75 ein. Gummi⸗ und Linoleumanteile verkehrten in ruhiger Haltung. Deutſche Linoleum ſtiegen gegen letzte Kaſſanotiz um 1 v, H Elektrowerte waren nur wenig veröndert. Abkumula⸗ toren konnten allerdings 1,50 v. H. höher ankommen. Im gleichen Ausmaß waren bei den Verſorgungsaktien Deſſauer Gas gebeſſert. Ebenſo befeſtigten ſich Bekula unter Berückſichtigung des Dividendenabſchlags um über 1,50 p. H. Auch Kabel⸗ und Draht⸗ ſowie Autowerte er⸗ führen meiſt eine eHraufſetzung ſo Felten um 1,5 und Daimler um 4 v. H. Schwächer veranlagt waren mit Ausnahme von Orenſtein(plus J½ v..) Maſchinen⸗ fabriken, von denen Berliner Maſchinen bei einem Umſatz von 30 600/ 3 v. H. einbüßten. Bauwerte zogen bis um 1,25 p, H. Metallwerte um Lurchſchnittlich 4 v. H. an. Bei den Papier⸗ und Zellſtoffaktien lagen Aſchaffenburg 1 v. H. feſter, Zellſtoff 1,25 v. H. ſchwächer. Sonſt gingen noch um 1 v. H. zurück. AG für Verkehr ſtiegen um 1. 5. Im variablen Rentenverkehr konnten Reichsaltbeſitz einen Gewinn von 76 v. H. verbuchen und einen Stand von 138 erreichen. Die Gemeindeumſchuldung notierte 93,90(plus 10 Pf.). Steuergutſcheine I waren behauptet. Man nannte De⸗ zember 99,92/, Januar 99,47½, Februar 99,25, März 99,22/%, Opril und Mai 99,15 bis 1776. Im Verlaufe erwies ſich die Allgemweintendentz weiter als freundlich. Die ſpäterhin zu beobachtenden Schwonkungen hielben ſich ͤabei im Rahmen von ½ v. H. Klöckner fielen allerdings durch eine Steigerung von 1½ v. H. und Sie⸗ mens durch eine Einbuße von 1 v. H. auf. Auch Farben gingen um ½ v. H. auf 102,25 zurtück. Von den erſt ſpäter notierben Papieren konnten Schuckert einen Gewiun von 2 v. H. und Schuberth und Salzer eine ſolchen von 174 v. H. verbuchen. Sthr⸗Kammgarn lagen 174 v. H. ſeſter. Im variablen Rentenverkehr notierten Reichsaltbeſitz ſpäter 138. Am Kaſſarentenmarkt blieben Pfandbriefe nach wie vor geſucht. Liquidationspfandbrieſe waren zum Teil erholt. Stadtanleihen zeigten bei leicht belebtem Geſchäft Herauf⸗ ſetzungen von— v. H. 26er Elberfeld waren um 9⁴ v. H. gebeſſert. Provinzanleihen lagen behauptet. Von Altbeſitzemiſſtonen gewannen Hamburger 36 v.., während 1. Pommern um 1 yp. H. zurückgingen. Staats⸗, Länder⸗ und Reichsanleihen bewegten ſich meiſt auf letztem Stande. Provinzobligationen verkehrten in unregelmäßiger und eher ſchwicherer Haltung. Beſondere Veränderungen traten aber nicht ein. Der Privatdiskontſatz wurde bei 276 v. Hö in der Mitte belaſſen. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 11. Dez. Am Geldmarkt erhöhte ſich Blanko⸗ tagesgeld im Zuſammenhang mit dem Steuertermin um auf 2½ bie 294 v. H. Von Valuten errechneten ſich der Belga mit 41,15 bis 17, der Gulden mit 132,35 und der Belgien 100 Belga 4,12(44,16) G, 44,0(4126) Br., Luxemburg 100 Franken 10,28(10,29) G, 10,30(10„31) Br. Die übrigen Deviſennotierungen unverändert. Der Siand der Reichsschuld Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrug die Summe der fundierten Reichsſchuld am 30. September insgeſamt 25 671,7 Mill. gegenüber 24931,4 Mill. am 30. Juni. Von dieſer Geſamtſchuld entfallen auf die auf Reichsmark lautende Schuld 24 386,5(23 642,0) Mill./ und auf die auf fremde Währungen lautende Schuld 1285,1 (1289,3) Mill. /. Die Erhöhung der Reichsmarkſchuld be⸗ zieht ſich hauptſächlich auf die 4,5proz. Anleihe des Deutſchen Reiches von 1939, die auf 1854,2(1565,7) Mill. geſtiegen iſt, ſowie auf die zweite Ausgabe dieſer Anleihe, die neu mit 186,9 Mill./ erſcheint, ferner auf die Rentenbank⸗ darlehen 65 0 gegen 408,8 Mill. //). Andererſeits haben ſich verſchiedene Schuldpoſten verringert ſo vor allem die 4,öproz. Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1936 auf 224,5(324,4) Mill. J. Die ſchwebende Schuld belief ſich am 30. September auf 9045,3 Mill./ gegen 7979,4 Mill./ am 30. Juni. Im einzelnen betragen die Zahlungsverpflichtungen aus der Begebung von Unverzinslichen Schatzanweiſungen mit Ge⸗ hörte, daß Valentina abgereiſt ſei. Ihr habt ſchön Verſteck mit mir geſpielt.“ Mario fühlte, daß ihm oͤas Blut zum Herzen ſtrömte. Die Kehle war ihm gleichſam zugeſchnürt, ſeine Stimme klang bedrängt und rauh, als er ſagte:„Lieber Papa, ich verſtehe kein Wort. Was redeſt du von Heirat?“ „Aber Mariol Nun nimm doch endlich Vernunft an! Das Verſteckſpielen hat doch wahrhaftig keinen Sinn mehr, wenn man ſchon gedruckte Anzeigen verſchickt.“ „Anzeigen? Gedruckte Anzeigen? Was heißt as?“ „Die Anzeige liegt doch vor mir: Ihre Ver⸗ mählung geben bekannt Commendatore Mario Ca⸗ varelli, Valentina Cavarelli, geb. Verdirame. Rom, 21. September.“ „Das iſt unerhört!“ ſchrie Sor Mario in die Muſchel.„Eine Frechheit ſondergleichen!.. Ich gebe dir mein Wort, Babbo, das iſt ein aufgelegter Schwindel, ich bin heute ſo unverheiratet wie geſtern, dieſe Perſon will mich lächerlich machen, darum hat ſie ſich dies ausgedacht, dieſen Schwindel.“ Der Vater ſchwieg lange— viel zu lange für des Sohnes Ungeduld. „Nun weiß ich wirklich nicht mehr, was ich denken ſoll“, ſagte er endlich. „Denk. was dͤu willſt!“ vief Sor Mario, in dem die Wut wie eine heiße Flut hochſtieg, und warf zornentbrannt den Hörer auf die Gabel. Mit beiden Händen griff er ſich an den Kopf. War das möglich? War das wahrhaſtig möglich? Oh, er war blamiert, blamiert!l... Wie viele Leute mochten dieſe Anzeige erhalten haben? Seine ganze Bekanntſchaft gewiß. Aber woher wußte ſie ſo Beſcheid in ſeiner Be⸗ kannſchaft? Die Sache wurde immer rätſelhafter. Woher wußte ſie zum Beiſpiel, daß er den Doktor Agoſtini kannte? Manchen anderen Namen hatte er ihr ja im Laufe ihrer vielen Unterhaltungen in Venedig und am Lido genannt, aber Agoſtini ganz Auftragserteilung an und namentli Sinne genwert und von Reichswechſeln 9673,5(7486,0) Mill. +, die Zahlungsverpflichtungen aus der Begebung von un⸗ verziuslichen Schatzanweiſuneen ohne Gegenwert 355 (45,5), kurzfriſtige Darlehen 5,2(286,5 und der Betriebs⸗ tredit bei der Reichsbank 28,7(100,0) Mill. A. Zu der Summe der Zahlungsverpflichtungen von 9932,9 179ʃ8,0) kommen noch Schatzanweiſungen zum Zwecke von Sicher⸗ heitsleiſtungen uſw. mit 12,4(61,4) Mill. 4. An Anleihe⸗ ſtock⸗Steuergutſcheinen waren am Stichtag ausgegeben 108,1(108,0) Mill. 4. Die Summe der ausgegebenen§⸗ Steuergutſcheine 1(2026,9) und 2(2002,2) ſtellte ſich auf 4029,1(1497,8) Mill. 4. Beichsbankausweis Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank vom 7, De⸗ zember hat ſich die Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren auf 11 266 Mill. 4 vermindert. Im einzelnen betragen die Beſtände an Wechſeln und Schecks ſowie an Reichsſchatzwechſeln 9921 Mill. /, an Lombordforderungen 39 Mill.%, an deckungsfähigen Wertpapieren 942 Mill. und an ſonſtigen Wertpapieren 364 Mill. /. Der Deckungsbeſtand an Gold und Deviſen beträgt 77 Mill. J. Die Beſtände der Reichs⸗ bank an Rentenbankſcheinen ſtellen ſich auf 139 Mill. /, diejenigen an Scheidemünzen auf 371 Mill. /, die ſonſtige Aktiva auf 2033 Mill. //. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich auf 10 922 Mill. ermäßigt. Die fremden Gelder werden mit 1606 Mill. ausgewieſen. * Steuerzahlung mit Steuergutſcheinen ſtückelos! Seit dem 1. Dezember können N⸗Steuergutſcheine 1 erſtmalig zu Steuerzahlungen verwendet werden. Wie die Reichsgruppe Banken hierzu mitteilt, iſt im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminiſterium und der Reichsbank ein Verſahren geſchaffen worden, das eine techniſch einſache Durchführung ſolcher Zahlungen ermöglicht. Es iſt nicht notwendig, daß die Steuerzahler ihre bei den Kreditinſtituten in Ve befindlichen Steuergutſcheine ſich ausliefern laſſen, um ſie damn zur zuſtändigen Finanzkaſſe zu bringen oder zu ſen⸗ den. Der Steuerzahler kann vielmehr in ähnlich einfacher Weiſe wie bei den Geldzahlungen das Kreditinſtitut zur Uebertragung der Steuergutſcheine an ſeine Finanzkaſſe veranlaſſen. Dieſe Uebertragung wird dann von dem Kredit⸗ inſtitut möglichſt im Wege des ſogenannten ſtückeloſen Steuergutſcheinverkehrs durchgeführt. Gleichzeitig mit der ſein Kreditinſtitut iſt von dem Steuerzahler ſeiner Finanzkaſſe der Verwendungszweck (Steuerart ete.) der überwieſenen N⸗Steuergutſcheine 1 mitzuteilen. Auskunft über Einzebheiten kann feder bei ſei⸗ nem Kreditinſtitut(Bank, Sparkaſſe oder Kreditgenoſſen⸗ ſchoft) erhalten. * Sorgt für rechtzeitige Abfuhr der Güter. Empfänger von Waren und deren Beauftragte z. B. Spediteure und Fuhrunternehmer, ſind verpflichtet, die bereitgeſtellten Eiſenbahngüterwagen innerhalb der von der Eiſenbahn feſtgeſetzten Entladefriſt zu entladen. Insbeſondere gilt dies auch für die Samstage, Sonn⸗ und Feiertage, mit Ausnahme des 24. Dezember, des Weihnachts⸗ und Neu⸗ jahrſeſtes. Zur Ausführung der genannten Arbeiten iſt die Beſchäftigung von Geſolgſchaftmitgliedern mit Aus⸗ nahme des 24. Dezember, des Weihnachts⸗ und Neufahrs⸗ feſtes zuläſſig. Dauert die Beſchäftigung länger als drei Stunden, ſo dürfen in gewerblichen Betrieben die Geſolg⸗ ſchaftsmitglieder in oͤer Regel nur jeden 2. Sonntag höch⸗ ſtens aber an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen, zur Ar⸗ beit herangezogen werden. Die in Frage kommenden Wirt⸗ ſchaftkreiſe werden aufgefordert, die erſorderliven Maß⸗ nahmen für eine rechtzeitige Abfuhr der Güter zu treſfen ſfür die Stellung der notwendigen Ar⸗ breitskräfte beſorgt zu ſein. Beſcheinigungsweſen im Frachtbriefgenehmigungsver⸗ fahren. Der Generalbevollmächtigte für die Wirtſchaft hat durch Runderlaß Nr. 106/0 die Ausſtellung von Dring⸗ lichkeitsbeſcheinigungen zur Erlangung von Transport⸗ raum neu geregelt und ſtark eingeſchränkt.„Dringlichkeits⸗ beſcheinigungen“ für den ſoſortigen Verſand werden nur noch bei Feſiſtelung eines volkswirtſchaftlichen Notſtondes ausgeſtellt. Ihre Ausſtellung obliegt dem Transportbeauf⸗ tragten für die Wirtſchaft bei der Reichsbahndirektion. In das Verfahren ſind auch die Hondwerkskammern, alſo all⸗ gemein die Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft, ein⸗ geſchaltet. Handwerksbetriebe, die dringend Tronsportraum benötigen, wenden ſich an ihre zuſtändige Handwerkskam⸗ mer, die die Vorausſetzungen prüft und gegebenenfalls dem Transvortbeauftra⸗ten entſprechende Vorſchläge macht. * Verſicherungsbeiträge für ſtillgelegte Kraftfahrzenge. Für die Kasko⸗ und Haftpflichtverſicherung ſtillgelegter Kraftfahrzeuge, Anhänger und Beiwagen dürfen im Be⸗ ſtands⸗ und im Neugeſchäft nur die in dieſer Anordnung feſtgeſetzten Verſicherungsbeiträge gefordert, verſprochen und gezahlt werden. Kraſtfahrzeuge ſind nur dann im Pieſer Anordnung ſtillgeleet, wenn ſie aufgrund der Verordnung über die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen vom 6. September nicht mehr benutzt werden dürſen. An⸗ hänger gelten als ſtillgelegt, wenn das beſtimmungsgemäß zugehörige Kraſtfahrzeng ſtillgelegt iſt und der Anhänger nicht als Fahrzeug verwendet wird. *Eiſengießerei Landan Gebr. Bautz AG, Landau(Pfalz) Einer auf den 2. Januar einberufenen HV wird der Ab⸗ ſchluß für 1938 vorgeſchlagen, außerdem die Erhöhung des Aktienkapitals von derzeit 60 000 und eine Umwandlung der AG. gewiß nicht. Der gehörte ja auch gar nicht zu ſeinen näheren Bekannten, dem hätte er zum Beiſpiel nie⸗ mals eine Anzeige ſchicken laſſen Er war auf der ganzen Linie blamiert. das Opfer eines unbedenklichen Frauenzimmers, das ſich rächte, weil er es verſchmähte Ja, Herrgott— gab es denn kein Mittel gegen ſo etwas? Konnte denn jeder in eine Druckerei gehen und Karten beſtellen:„Soundſo und Soundſo zeigen ihre Vermählung an—“, und dieſe Karten in der Welt umherſchicken? Ihm kam der Gedanke, die Polizei anzurufen, er langte ſchon nach dem Telephon. Aber da fiel ihm noch rechtzeitig ein, daß er ja nicht einmal ein Exemplar dieſer Anzeigen in der Hand hatte. Das mußte er ſich zuallererſt verſchaffen. Nur vom Vater konnte er es bekommen— denn es ging doch nicht an, Agoſtini darum zu bitten! Und übri⸗ gens war der ja nach Neapel abgereiſt Aber er mochte den Vater jetzt nicht wieder ſpre⸗ chen! Aller Aerger und Groll von geſtern geiſterte noch in ihm, und dazu kam dies Gefühl der Blamage. So ſchrieb er ein paar Zeilen, in denen er bat, die Anzeige in verſchloſſenem Umſchlag dem Ueber⸗ bringer auszuhändigen, und ſchickte Cipolla mit dem Auto in die Via del Tritone. Nach einer halben Stunde lag der Elfenbein⸗ karton wirklich vor ihm auf dem Tiſch, Sein Text war genau ſo, wie der Vater ſagte. Gleichzeitig kamen drei telegraphiſche Glück⸗ wünſche. Er las ſie mit wahrem Ingrimm. Der eine von ihnen war noch dazu vom Unterſtaats⸗ ſekretär'Ulivo im Handelsminiſterium, mit dem er geſchäftlich viel zu tun hatte Herrgott, wie ſollte man nur all dieſen Menſchen erklären, daß es ſich um nichts anderes als eine Schwindel handelte? Oder— das Herz ſtand ihm für Augenblicke ſtill bei dem Gedanken— oder wollte ſie ihn einfach unter Druck ſetzen? In der Hoffnung, daß er nun doch Ja und Amen ſagen würde aus Angſt vor Blamage und Skandal?! ortſetzung folgt) Nene Mannheimer Zeitung Montag, 11. Dezember 1880 Fußball im Reich Meiſterſchaftsſpiele: Berlin⸗Mark Brandenburg: Hertha BSc Berlin— Minerva Berlin:1; Lufthanſa Berlin— BViktoria 80 Berlin:3; Polizei⸗SV Berlin— Branden⸗ burg 05:7; Union Oberſchöneweide— Spandauer Sq 311. Pommern: TS Swinemünde 61— Polizei Stettin :4; Nordring Stettin— Me Pommerensdorf:1, Vfe Stettin— Stettiner SC:3; Pfeil Lauenburg— Ger⸗ mania Stolp:7; Viktoria Stolp— Stern Fortuna Stolp:2. Oſtpreußen⸗Danzig: VfB Köniesberg— Neufahrwaſſer 1919 11:0; Preußen Danzig— Pruſſia Samland 22; Elbing— Reichsbahn Königsberg:0; Allenſtein— BuceE Danzig:2. Riederſachſen: Hannover 96— Emden 07:1: Vf Peine— Eintracht Braunſchweig:5; Hildesheim 67— Arminia Hannover:2; Werder Bremen— Schinkel 04 :0j; ASV Blumenthal— Wilhelmshaven 05:2. Schleſien: Beuthen 09— Preußen Hindenburg:4; Reichsbahn Gleiwitz— Ratibor 03:2; STC Görlitz— Bie Breslau:4; 1. FC Breslau— Breslau 02:3; Hertha Breslau— SXlettendorf:0; Breslau 06— ARW Liegnitz 711. Mitte: Deſſau 05— Thüringen Weida:0; Cricket Viktoria Magdebura— Merſeburg 99:3; 1. SB Gera— 1. S Jena:5; Vis Halle— Sportfreunde Halle:4. Die Sypiele der Bezirksklaſſe In Baden Staffel 2: Union 05 Heidelberg— Spg Eberbach 411; BfR Wiesloch— S Sandhauſen:2; 89 Rohrbach— For⸗ tung Edingen:3; 98 Schwetzingen— Olymwia Neuluß⸗ heim 33; 08 Hockenheim— F Brühl 3·3; JV Oſters⸗ heim— FWeAltlußheim:0. Staffel 3: F Niefern— Germania Brötzingen 275; 1.§e Pforzheim— Fc Unterreichenbach 90; Phönix Würm— SpBgg Dillweißenſtein:9; FB Eutingen BeScC Pforzheim 214. Staffel 4: S Rüppurr— Frankonia Karlsruhe 511; Südſtern Karlsruhe— F Ettlingen:0, FW Knielingen 39* IB Beiertheim 3183; Dé Neureut— J Daxlan⸗ n:0. Staffel 5: Germania Durlach— BfB Grötzingen 1·1: FV Blankenloch— Speßgg Durlach⸗Aue.2; SpBeg Söl⸗ lingen— FVgg Weingarten:2. 9 Fußball⸗Bezirksklaſſe im Gan Südweſt Main: Germania 94 Frankfurt— SpVga Fechenheim 621; Spogg Oberrad— Spgg Neu⸗Iſenburg 112; Ber⸗ een⸗Enkheim— Eckenheim:2; FV Sprendlingen— Praunheim:1 abgebr.; Adlerwerke Frankſurt— Aleman⸗ nia Nied:1; Bfe 47 Rödelheim— VfB Unterliederbach :1; Höchſt 01— SpVgg Griesheim 511; Poſt Frankfurt Germania Schwanheim:2. Starkenburg: FS Heuſenſtamm— BScc 99 Offen⸗ bach:2; Kickers Sbertshauſen— Germania Bieber:2; Kick. Vikt. Mühlheim— SC Bürgel:2; Mörfelden— Pfungſtadt:3; Eberſtadt— SV g8 Darmſtadt:7; Wir⸗ hauſen— Vikt. Walldorf:2; Teut. Hauſen— VfB Offen⸗ bach:3. Südheſſen: TSch Abendheim⸗Poſt Worms 12.0; TSG Pfeödersheim— Norm. Pfiffligheim:5, TSB Weinsheim gegen Alzey:s; Bensheim— Gernsheim 6·1; Hoſheim Lorſch ausgef.; Bürſtadt— Lampertheim:2; Heppenheim gegen Biblis kampflos für Heppenheim. Pfalz: Vfe Speyer— Spögg Mundenheim 023; Reichsb. Lucwigshafen— Lambsheim:2; FV Mutterſtadt— Oggersbeim:1; Rheingönheim— Tura Ludwis Shafen :1; Frieſenheim— Neuſtadt:0; Rb. Kaiſerslautern R Kaiſerslautern:2; TS Kaiſersleutern— Kamm⸗ gain Kaiſerskautern 311; Walofiſchboch⸗Clauſen— Lond⸗ ſtuhl 721. 5—+ Saar: Biloſtock— Vie Homburg:4; Homburg⸗Nord gegen Merchweiler:2; Poſt Neunkirchen— Sulzbach:3; Amtliche Bekanntmachungen Bezirksklaſſe Gruppe 1 Foriung Edingen wird aus verkehrstechniſchen Gründen der Gruppe 1 zugeteilt. Die Gruppe 1 ſpielt dem⸗ nach mit 11 Vereinen und die Gruppe 2 mit 7 Ver⸗ einen. Termine: 17. 12. 39: 07 Mannheim— Friedrichsfeld, Weinheim gegen Seckenheim, Neckarhauſen— Käfertal, Ilvesheim gegen 08 Mannheim, Phönix Mannheim— Edingen, Feu⸗ denheim frei. 24. 12. 39: Friedrichsſeld— 08 Mannheim, Seckenheim gegen Neckarhouſen, Käfertal— Ilvesheim, Feudenheim gegen Phönix, Edingen— 07 Mamnheim. Weinheim fre.i 31. 12. 39: Neckarhauſen— Friedrichsfeld, Ilvesheim Käfertal gegen Seckenheim, Phönix— 08 Mannheim, —.— Feudenheim, Weinheim— Edingen. 07 Mannheim rei. 7. 1. 40: Friedrichsfeld— Ilvesheim, Käfertal— Phönix, 08 Mannheim— 07 Mannheim, Feudenheim— Weinheim, Edingen— Neckarhauſen. Seckenheim frei. 14. 1. 40: Phönix— Seckenheim 07 Mannheim— Käfer⸗ tal, Weinheim— 08 Mannheim, Neckarhauſen— Feuden⸗ heim, Ilvesheim— Edingen. Friedrichsfeld frei. Länderſieg als Fubiläumsgeſchenk Hollands Nationalmannſchaft hat dem ſein 50jähriges Be⸗ ſtehen feiernden Königlich Niederländiſchen Fußballbund mit dem:2(:)⸗Sieg über Belgien das ſchönſte Jubi⸗ läumsgeſchenk gemacht. Dem Länderkampf wohnten in Rot⸗ terdom rund 30000 Zuſchauer bei. Die Holländer hatten den durchſchlagskräftigeren Sturm, auch ſpielten ſie weitaus ſchneller. Die Neulinge, wie der Torhüter Michel und der Verteidiger Slot, die zum erſtenmal das Nationaltrikst trugen, machten ihre Sachen über Erwarten gut. Der bel⸗ giſchen Mannſchaft mangelte es an Zuſammenhang, die Form der einzelnen Spieler war zu unterſchiedlich und hieh keine Spitzenleiſtung zu. Dennoch konnten die Gäſte durch Kopfballtor ihres Linbsaußen Buyle in Führung gehen. Hollands Angriffsführer Vente ſorgte nach halbſtündigem Kampf für den Gleichſtond und bis zur Pauſe holten der Rechtsaußen Dräger und der Linksaußen De Harder noch einen Halbzeitſtand von:1 heraus. 10 Minuten ſwäter ſandte Dräger einen von Smits vorgelegten Ball ein. Eine Viertelſtunde ſpäter ſchoß der Halblinke Smits ſelbſt das fünfte Tor. Schließlich gelang es Belgiens Halbrechtem Boorhof mit dem zweiten Trefſer die Niederlage ſeiner Mannſchaft etwas erträglicher zu geſtalten. Auf den Hockey⸗Feldern In den ſüsdeutſchen Gauen konnten auch diesmal zahl⸗ reiche Hockey⸗Meiſterſchaftskämpfe nicht durchgeführt werden. Im Gau Südweſt hatte der Deutſche Meiſter TV 57 Sachſenhauſen gegen Allianz Frankfurt einen ſehr ſchweren Stand, aber durch Trefſer von Aufderheide(2) und Metzger kam doch ein:0(:)⸗Sieg zuſtande. Der Meiſter hat nun in der Staffel A eine klare Führung. Eintracht Frankfurt fertigte den Offenbacher RV 74 mit:0(:0) ab. Die Ru⸗ derer beſtritten den Kampf nur mit neun Spielern. In der Staffel B mußte ſich die Anfängermannſchaft der BSO Huß Frankfurt von 36 Höchſt eine:12⸗Niederbage gefallen laſſen, während der wichtige Kampf zwiſchen Frankfurter TV 1860 und SC Frankfurt 1880 mit einem glücklichen:0 (020)⸗Sieg der 8her endete. Die 60er ſtellten auch in dieſem Treffen ihren Formanſtieg unter Beweis. In den übrigen drei Stafſeln hatte man die meiſten Treffen abgeſagt. In Frankenthal ſiegte der Gaſtgeber mit:1 über den HC Bad Dürkheim, und in Kaiſerslautern trennten ſich TSG 6¹ und TSo Ludwigshafen:2. 4 Bei den erſten Punktekämpfen im Gau Baden kam es zu einem Kräftevergleich zwiſchen Mannheim und Heidel⸗ berg, der ziemlich eindeutig zugunſten der Heidelberger ausfiel. Der TV 46 Mannheim zog gegen die Tgd 78 Heidelberg mit:2(:1) den Kürzeren, und der Heidel⸗ berger TV 46 ſchlug die MVG Mannheim mit 311(01). Lediglich Germania Mannheim konnte, im allerdings wich⸗ tigſten Treſſen des Tages, gegen den Gaumeiſter HC Hei⸗ delberg ein:1(:0) erkämpfen. Die letzten Acht im Tſchammervpokal S Walohof, 1. 56 Nürnberg und Neumeyer Nürnberg ſind auch dabei Die 3. Schlußrunde des Tſchammerpokal⸗Wettbewerbs ſtand im Zeichen ſpannender und harter Kämpfe, die ſich er⸗ freulicherweiſe alle eines recht guten Beſuches erfreuten. Weniger erfreulich iſt die Tatſache, daß ſich eine ganze Reihe von Spielern recht unſportlich benahm und des Feldes ver⸗ wieſen werden mußte. Die letzten Acht ſind der Pokal⸗ verteidiger Rapid Wien, S Mannheim⸗Waldhof 1. FC Nürnberg, Neumeyer Nürnberg, Fortuna Düſſeldorf, Ham⸗ burger SB, Blauweiß Berlin und Wacker Wien. Bemer⸗ kenswert iſt, daß alle acht Treffen in der regulären Spiel⸗ zeit entſchieden wurden, daß es alſo nirgends zu einer Verlängerung kam. Das Pokalglück war diesmal in beſon⸗ derem Maße den beiden Nürnberger Vertretern hold, denn Neumeyer ſchoß erſt in der Schlußminute den Siegestreffer, während der Club in Hartha knapp mit:0 gewann. Hohe Siege feierten Waldhof, Rapid, Fortuna und Blauweiß Berlin, wobei bemerkenswert iſt, daß der SV Waldhof nun ſchon zum fünftenmale hintereinander im Tſchammerpokal⸗ Wettbewerb unter die letzten Acht gekommen iſt. Der Pokalverteidiger Rapid Wien ſchlug den Schle⸗ ſienmeiſter Vorw. Raſenſport Gleiwitz in einem überlegen geführten Spiel vor 8000 Zuſchauern mit 611 (:). Dabei verzeichneten die Wiener noch einige Latten⸗ ſchüſſe und Binder verſchoß einen Elfer. Ueberragend war beim Sieger Mittelläuſer Hofſtätter, während ſich im Sturm diesmal beſonders Kubarek auszeichnete, der mit drei Tref⸗ ſern der erſolgreichſte Torſchütze war. Binder(2) und Peſſer ſchoſſen die reſtlichen, während Gleiwitz, das einen Spieler durch Platzverweis verlor, erſt beim Stand von 620 durch dient gewannen. Schaletzki brachte Köln in Führung, Walznefer glich aus und ſorgte auch nach der Pauſe für das:1. Durch Brinek wurde es noch:1 und dabei blieb es, da Schaletzki noch einen Elfmeter verſchoß. Der SV Walcdhof ſpielte im Mannheimer Stadion vor 8000 Zuſchauern gegen den Schalkebezwinger VfL⸗ Osnabrück eine ganz überlegene Rolle und ſiegte ein⸗ deutig:0(:). Osnabrücks Sturm enttäuſchte, allein Tor⸗ hüter Flotho war in großer Form und verhütete eine grö⸗ ßere Niederlage. Günderoth, Schneider, Eberhardt und Erb waren die Torſchützen. Die WTG Neumeyer Nürnberg blieb ihrem:1⸗ Ergebnis auch im Treffen gegen den Berliner S 9 2 treu, außerdem ſtand ihr diesmal Göttin Fortuna beſonders zur Seite, denn erſt Sekunden vor dem Schlußpfiff gelang Schmeidt das Siegestor. In Nürnberg und Mannheim mußten übrigens die Beſucher jeweils über einen Platz⸗ verweis quittieren. Der 1. FC Nürnberg kam in Hartha gegen den ſächſiſchen Altmeiſter dank ſeiner überragenden Abwehr zu einem glücklichen:0⸗Sieg. Reich an Zwiſchenfällen war der Kampf zwiſchen For⸗ tuna Düſſeldorf und Tennis⸗Boruſſia Ber⸗ lin, den die Rheinländer vor 8000 Beſuchern mit:1(:0) ſiegreich geſtalten konnten. Es gab auf beiden Seiten einige Verletzte, außerdem bei Berlin zwei Platzverweiſe. Zum Schluß hatte Berlin nur ſieben Spieler im Feld! Kugler war der große Dirigent im Fortuna⸗Angriff, aber die Tore ſchoſſen in der Hauptſache Heibach, Gühler und Janes(zwei Elfmeter). 2,9 Punkte entſchieden Bayern ſiegt im Turnkampf über Wüttemberg Einen etwas unglücklichen, aber dennoch achtbaren Aus⸗ gang nahm für den Gau Württemberg der Kunſtturnkampf gegen Bayern, der im überfüllten Ulmer Saalbau vor ſich ging. Die Schwaben führten gegen, die von Stangl und Friedrich angeführte bayeriſche Riege bis zur dritten von fünf Uebungen; zwei Verſager von Mühleis(Württem⸗ berg) im Bodenturnen und Reck gaben dann aber den Bayern Gelegenheit, aufzuholen und mit 780,2:727,3 P. noch einen knappen Sieg herauszuholen. Am Barren ſchon ging Württemberg mit 143,4 gegen 143,1 der Bayern in Front. Am Pferd wurde mit 146,3 gegen 144.7 der Vor⸗ ſprung ausgebaut und an den Ringen mit 146,3 gegen 145.3 gehalten. Im Bodenturnen fiel dann Württemberg mit 145 gegen 148,7 P. der Gäſte ſtark ab und im Reckturnen war Bayern mit 148,4 gegen 145,9 ſehr ſtark überlegen. Beſter Mann in der Einzelwertung war natürlich der Münchener Stangl, der es auf 99,7 P. brachte, und damit den Stuttgarter Göggel(98,8) und den Breslauer Zwölf⸗ kampfſieger Friedrich(München) mit 96,2 P. übertraf. An vierter Stelle folgten gemeinſam Weiſchedel(Stuttgart) und Kindermann(München) mit je 95,9 Punkten. RWJalle Stellingen-Hamburg wieder deutſcher Meiſter Die 1. deutſche Kriegsmeiſterſchaft im Zweiradball endete mit dem Siege des Titelverteidigers und Weltmeiſters RV Falke Stellingen⸗Hamburg(Koepina⸗Schnorr), der in den letzten entſcheidenden Spielen Diamant Chemnitz mit :0 abfertigte und ſich von Wanderluſt Frankfurt unentſchie⸗ den:3 trennte. Im dritten Spiel ſicherte ſich Chemnitz oͤurch einen:1⸗Sieg über rankfurt den zweiten Platz. Die 1. deutſche Kriegsmeiſterſchaft weiſt domit folgenden Endſtand auf: 1. und damit deutſcher Meiſter: RVB Falke, Stellingen⸗Hamburg(Koeping⸗Schmorr); 2. RV Diamant Ehemnitz(Schulz⸗Rudolph); 3. RB Wanderluſt Frankfurt a. M.(Schreiber⸗Blerſch); 4. Tod Leipzig⸗Lindenau(Gebr. Simeth); 5. Poſt⸗S Stephan Breslau(Scholz⸗Buelſki); 6. Erſurter Turnerſchaft(Stolze⸗Lohfeld). Die Schan und Auktion oſtpreußiſcher Warmblutpferde für Reitzwecke wird im Februar in der Reichshauptſtadt ſtattfinden. Ueber 50 Pferde ſind für dieſe Schau bereits vorgemuſtert worden. Die deutſchen Eisſegel⸗Meiſterſchaften in der 15⸗Qm.⸗ Eintyp⸗, in der 15⸗Qm. freien und in der 12⸗Qm.⸗Klaſſe, die urſprünglich im Rahmen der 11. deutſchen Eisſegel⸗ woche in Angerburg für die Zeit vom 10 bis 14. Januar angeſetzt waren, werden nun vom A. bis 24. Februar an der gleichen Austragungsſtätte auf dem Schwenzait⸗See durchgeführt. Italiens Radſport führt in den nächſten Monaten große Werbeveranſtaltungen auf Automobil⸗Rennſtrecken durch. So wird vom 14. bis 21. Januar in Tripolis auf der bekannten Mellaha⸗Rundſtrecke eine Racdſportwoche durchgeführt, und im April ſoll auf dem 167 Km langen Straßendreieck Brescia—Cremona—Brescia im Anſchſuß an das 1000⸗Meilen⸗Renen der Wagen ein Straßenwett⸗ bewerb hinter Motorführung ausgetragen werden. Amerikas Automobilmeiſter iſt in dieſem Jahr Wilbur Shaw mit 1000 Punkten vor Jimmy Snyder 6825), Ted Horn(685) und Babe Stapp(675). Der amerikaniſche Flieger Howard Hughes, der durch ſeinen Weltflug und zahlreiche Rekordleiſtungen im inter⸗ nationalen Flugſport bekannt geworden iſt, hat in den Vereinigten Staaten für die beſte Flugleiſtung des Jahres die Collier⸗Trophäe erhalten. Ein Beſuch von USA⸗Tennisſpielern in Europa iſt für das kommende Jahr nicht vorgeſehen, da der Verband ſeinen Mitgliedern keine Starterlaubnis gewährt. Ameri⸗ kas Spitzenſpieler werden 1940 daher nach Aſien und Auſtralien reiſen. Den Auftakt der Krefelder Winterſaiſon bildete am Samstagabend eine Eüsſvort⸗Veranſtaltung der H im Hindenburg⸗Eisſtadion. Der gut veranlacte Nachwuchs der Ha⸗Gebiete Düſſebdorf und Hochland füllte das Pro⸗ gramm aus. Einen hohen Düſſeldorfer Sieg gab es im Eüshocken mit 13:0(:0,:0,:0) Toren über das Gebiet Hochland. Mittelrhein und Weſtfalen tragen am 14. Dezember in Qui ied— Dudweiler:0; St. Inebert— öcher⸗ iſ 5 Ine Höcher. Fiſcher zum Ehrentor kam. In einem einſeitigen Kampf ſchlug Brandenburgs Mei⸗ 88 35 Rheinheſſen: Haſſia Bingen— SpBgg Weiſenau 41; Der zweite Oſtmarkvertreter Wacker W ten ſchlug den ſter Blauweiß Berlin die Sportfreunde Leiv⸗ meiter im Berufshoxe 8 20 1 en frahexen Eur wa⸗ 5 i ins ViL 99 Köln in Köln mit 371(.). 7000 Beſucher er⸗ zig mt:2(5ꝛ0) und der Hamburger SB ſchaltete Weſtende FFHF00 Biſchofsheim:d. lebten in Merheim einen flotten Kampf, den die Gäſte ver⸗ Hamborn mit:0(:0) aus. 5 be S — 90 VSättgesehen? 6 1 P Ki 3980 8 8 5 Kuch Pe eren Ualnisch Fhtchen SchREIB Vernnischtes Zu alten Krankenkassen— werden mel oit. m fleus Lidt, Parterkirchen, Ludwis- Ausgabe der Lebensmittella Rechtzeitig erneu-straße 23, Zentralhzg. pr. Bett m. Heizg..7 R EN-“ E en vorübergehend zugelasen em de Alsgcbe—. PHocke —— kur die Zeit vom 18. Dez. 1939 bis 14. Jan. 1940 ist nicht grob. e, 8 S ie Stöcke Die Lebensmittelkarten für die Stadtteile Jungbusch, — + di e jungbus. Z ahnarzt RAUMKUNST Sne 12 1en 0 Sehuhe Neckarspitze und Mühlauhafen werden nicht in der 0 K-Schule sondern Fritz Amme GSoige Rcuclt 2 Arbeiter SSo in der Bezugsscheinstelle in 0 4, 12 0 3 ausgegeben. 0 LUOWIGSHAFEN A RH. seckentelmer Strabe 48 7 Mennheim eldhof PP Pu 450906 von Kohlenumſchlagsfirma zum inmann Städt. Ernährungsamt goggenstr. 17. Ferntuf 59207 u dWIREStTaBe——. ſofortigen Eintritt für voraus⸗- NE Qu. 3. 20 5 U ˖ 1 N171 Me 75— 100 geſucht.— Meldungen erbeten — est le 9 Keile bieſ die Geſchäfts⸗ Oewinnauszu 2. Klaſſe 2. Deutſche Reichelotterle Sewinnanszun Zuverkäſſiger Ohne Gewäh Kachorud verboten 2. Klaſſe 2. Deutſche Reichslotterie Laufä e — Kacbrd enen HduSdiener MUEEEEB.— Das SchSne —.— ec 3—— 43——— Uuſ jede geiegene Nummer ſind drei gleich hehe Gewinne 4 9 — Abeilarter* 1. 4 1 1 4—9 41 Nummer 410 5 Cheständler! in den dre 9 u— gebrauchte— 8 1. Ziehungstag 8. Dezember 1939 D Jich 5 Billige Ziehungstag 9. Dezember 1939 U In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen In der heukigen Vormittagsziehung wurden gezogen Mädchen Oblr0 d690 6 3 Gewinne zu 25000 RM. 2229 3 Gewinne zu 10000 RM. 77452 15 Gewinne zu 3000 RM. 44273 10304 B 28272 3 Gewinne zu 100000 RM. 71995 9 Gewinne zu 4000 R 3 Gewinne zu 3000 RM. für ſofort geſucht. Hotel Braun, M. 254989 321671 280205 13³²⁵0 Kaiſerring 2. zu kauf. geſucht. Angebote mit⸗ Fabrik. u. Preis chmuag 1 Schlafzimmer, 2 1 Gewinne zu 2000 NPt. 177050 95186 —— 4 zu 2000 RM. 3370 30173 66246 136765 130)20 31 190 2055 S5052 55 8931 11709 18 H 15 an breit mi! 1 10236⁵9 208.42 e. G* 5 7 e 72 Gewinne zu 500 RM. i0sg7 173 22363 S0888 66355————laeasé⸗ 2304) 24640 2507 951 294/ 295536 300004 305105— 9 4 6058016 1510 149306 16063, 18220 1797 187822 88 Miergesuche 9 88 e Ufet 86887 209943 25029 23192 2800/3 29064) 3088ʃ6 315955 87383 377922 286442 2625 30982 31091 334/2 3d68 3770 3807 4070 42155 2 2% 260%, e i i 240/, J86 77563 P680 71 2 Si, 165. 5 10505 1240%6 20906 28500 551) 40% e e18 142 15160 2 Stühle 7285³ 75866 92155 93694 100444 109345 107500 111890 116123 122301 130106 131695 134458 135402 147138 148224 151580 12218423676 124054 134597 136193 12750% 13306“ 144265 153⁵2⁵ 1553/1 157596 163178 166038 170871 176329 192256 Geſamt. 460 13155702 18e188 1609/4 18802 1717/6 1814” 101601 700560 980% 2% 21116 7720 79803 258555 it Hei Nähe Mittel 1652 39220 558 19104 155924 20062 205081 2000 0 5 0% 5610 5 0% u Heizung, Nähe Mittelſtraße, 162 22/ 37)300 221 2574 200 28%%% 7 S0 577% B7 70%% öum 1. Januar 1940 28084 lch.Baumannaco. häum mielen Kerncnl 17e 360 3750 2370 87 PI600 38.770 She%4„40 3570 Angebote unter E R 17 an die[HSernſprecher 278 28 773502 376132 37/757 7818 283834 385011 387158 3898ʃ3 Außerdem wurden 525 Gewinne je 150 RM und Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 740 254092 355820 356285 35506 6⁵²⁰ Außerdem wurden 501 Gewinne 912 je 150 RR und 6540 Gewinne zu je 70 RM gezogen. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 50000 RM. 242089 3 Gewinne zu 5000 RM. 5257 2 Gewinne zu 3000 RM. 300677 15 Gewinne zu 2000 RM. 36190 50883 161659 187666 24622 15 Gewinne zu 1000 RM. 63258 72898 239882 242261 315²⁵³8 127⁰³³ 99 Gewinne 24831 30891 44803 50789 26991 6305Z 60985 643/0 68065 90185 92724 115644 116ʃ87 118572 706588 255663 25/754 259193 27868“ 122¹2³ 14/&Ä1 1832658 285037 286003 28883“ 301545 205966 312288 31799 322896 31262 279840 382369 387686 8 131359 146498 279 Gewinne 8 RM. 729 1458 983 16166 146670 1479 149552 158318 15864 180360 16074 163653 18084 26026 20 2273³1 34591 40170 41956 4916 57140 164410 167068 167985 173982 174412 181768 198373 198906 38455 64486 59089 754/2 883/6 85944 8/77/ Na 9 207 214860 216890 218550 225140 226964 220854 223064 116476 110527 119496 120928 1216%/ 120302 1341ʃ97 13785 42832 249079 259170 263838 253888 256380 276638 277204 140344 141123 145865 154520 154674 155110 i80117 162800 278272 28886) 252114 292770 27879) 259514 302565 308204 162623 182534 185705 184045 187268 188246 189505 19584“ 310832 315849 9255%0 331399 346387 347604 348911 353424 198062 207922 217523 217957 22ʃ687 223127 225082 227721 354825 503 357494 360037 350297 363436 264994 368459 239017 2405/9 240572 250335 25)22 253073 287052 26348 375509 3813ʃ5 383002 383824 387499 307761 391235 396722 661 3 278053 291419 30293) 307302 39739 272⁰6 22⁰²⁰9 220578 321950 324298 227514 320178 34054³ 347566 3501490 351765 258283 361680 3670 370295 380993 390692 396209 397783 397840 Außerdem wurden 528 Gewinne 150 RM und 6555 Gewinne zu je 70 RM geiogen. 209 Gewinne zu 200 RM. 1246 3058 3562 160656 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 10000 RM. 22021 9 Gewinne zu 5000 R 6 Gewinne zu 4000 RM. 9 Gewinne zu 2000 RM. 6 Gewinne zu 2000 RM. 15 Gewinne zu 1000 RM. 2820⁴ 5 Gewinne zu 500 RM. 32688 113518 123023 126295 286 Gewinne 26387 36316 94 46045 64516 65/21 69509 71490 72176 88302 800 1003⁵³ 115359 11840 121581 126789 1284¼ 1310%½7 Außerdem wurden 546 Gewinne Aur je 150 RM und Die Ziehung der 3. Klaſſe der 2. Deutſchen Reichs⸗ Lotterie findet am 10. und 11. Januar 1940 ſtatt. 20801 1 Anrichte Gewinne zu je 90 RM gezogen. 6 M. 47620 146859 300192 Verkäbfe Durch die Feldpost senden wir gerne in Ihrem Auftrag die Neue Mannheimer zeitung an Ihre Angehörige, die zum Heere eingezogen sind. Bitte füllen Sie untenstehenden Bestellschein aus. Die monat- liche Bezugsgebühr in Höhe von RM.— werden wir bei Ihnen kassieren lassen. Gut erhaltene Puuopüche 106905 335736 6255“ 7252 22820 692346 392600 25586 25051 252403 269926 136525 50184 155159 152525 155812 201926 2/552 285746 29452 302891 308570 310087 320637 Akkordeon (chrom. Knopf) 34 Taſten, 32 Bäſſe, Zu erfragen bei faſt neu, preiswert abzugeben.— Adreſſe in der Geſchäftsſt. mit Einrichtung Beſtellſchein nn billig zu verkauf. Dienstgrad: Müller, T 6, 3. * 9982 31836 Vorname: Zunamèe: 200 RM. 1920 1213 13442 23923 26ʃ76 48641 53013 55982 56027— 6561 Gewinne zu je 90 gezogen. Ein Mensch, der keine Zeitung liest. lst wie ein Gärtner, der nicht gießt, lst wie ein Maler, der nicht malt, lst wie ein Zecher, der nicht zahlt, lst wie Herr Hase— ohne Ahnung, Und darum lautet unsre Mahnung Wer wissen will, was los gewesen, Muß täglich seine Zeitung lesen“ Name: Feldpostnummer 5 Das Bezugsgeld ist bei mir zu kassieren. Vorname: Ort: Straße u. Hausnummer: ——