—— —34 elle Erſcheinungsweile: Wöchentlich 7mal Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich! 70 Mk und36 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.6 Mt einſchl Poſtbeſ⸗Gebühr Hierzu 36 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen Waldhofſtr 12 Kronvrinzen ⸗ ſtraße 42 Schwetzinger Stratze 44 Meerfelditraße 13. Ne Fiſcher⸗ ſtraße 1. Fe Hauptſtr 55 W Oppauer Str s. Se Freibutger Str 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25.(. d kolgend Monat erfolgen iannheimer Sei Mannh eimer Neue Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17599— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Eimapres 10 Ple: ung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 12 Pfennig, 7d mw breite Textmillimeterzetle 66 Pfennig. Für Familten. und Kleinanzeſgen ermaßtate Grundprerſe Allaemein gültia in die Anzeigen⸗Kreisliſte Nr 10 Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird Leinerlei Nachlaß aewährt für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben und für fernmündlich erteilte Aufträge Keine Gewähr an beſonderen Blatzen Gerichtaſtand Mannbeien. 150. Jahroang Donnerstag. 14. Dezember 1930 Nummet 507 Seeschlacht an der La Pläta-KMündung Panzerschiff., Admiral Craf Spee im Kampfe mit drei britischen Kreuzern qdob Cοοοmαido muloͤul: (Funkmeldung der N M3.) + Berlin, 11. Der. 0 4 Neben geringem feindlichen Artillerie⸗ ſtörungsfener auf das Vorfeld an der Front zwiſchen Moſel und Rhein lebhaftere Späh⸗ trupptätigkeit. An mehreren Stellen konnten wiederum Gefangene gemacht werden. In den letzten Tagen fanden Operationen * Seeſtreitkräfte in der nördlichen Nordſee tatt. einem leichten Kreuzer eine Unterwaſſer⸗ detonation. Die Schäden ſind geringfügiger Art, das Schiff iſt in den Heimathafen zurück⸗ gekehrt. Das Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“, eines der ſeit Kriegsausbruch in den atlan⸗ tiſchen Gewäſſern operierenden Kriegs⸗ Auf dem Rückmarſch ereignete ſich bei ſchiffe, ſtieß gegen den Geleitzugweg La Plata— europäiſchen Gewäſſer vor und verſenkte die britiſchen Dampfer „Tairoa“(7983 Tonnen) und„Streons⸗ holl“(3895 Tonnen). Hierbei kam das Panzerſchiff in Gefechtsberührung mit dem ſchweren engliſchen Kreuzer„Exeter“ und den leichten Kreuzern„Ajax“ u.„Achilles“. Bei dem Gefecht gelang es dem Panzerſchiff, den zahlenmäßig überlegenen Streitkräften ſchweren Schaden zuzufügen. „Exeter“ mußte ſich nach ſchweren Treffern aus dem Gefecht zurückziehen. Einer der leichten Kreuzer wurde gleichfalls ſchwer beſchädigt. Das Panzerſchiff„Admiral Spee“ erhielt ſeiner⸗ ſeits einige Treffer. Zur Zeit befindet es ſich in dem Hafen von Montevideo(Urugnay). Die britiſche Admireatliät teilt den Ver⸗ liuſt des Zerſtörers„Ducheß“ in den heimiſchen Gewäſſern mit. Reues Verbrethen des Setret⸗Servite in Numänlen: Chlorgasfabrik in die Luft geſprengt Giftgasſchwaden fordern eine große Anzahl von Toten und Verietzten (Funkmeldung der NM3.) + Bukareſt, 14. Dezember. In der Zelluloſefabrik Zerneſcht bei Kronſtadt in Siebenbürgen, in der auch in Nachiſchicht gearbeitet wird, explodierte am Donnerstagmorgen nach 3 Uhr ein großer Keſſel, der mehrere tanſend Liter Chlor⸗ gas enthielt. Gleich darauf explodierten auch klei⸗ nere Keſſel mit Chlor. Die Fabrik ſtand bald darauf in Flammen. Das Chlor voerbreitete ſich raſch über die ganze Fabrikanlage uud über das nahe Dorf. Aus Kronſtadt und den umliegenden Dörfern ſind alle Feuerwehren und einzelne Truppenteile ein⸗ gtroffen, doch geſtalten ſich die Rettungsarbeiten ſehr ſchwierig, da man ſich dem Dorf und der Fabrik nur mit Gasmasken nähern kann. Es iſt voraus⸗ ſichtlich eine ſehr große Zahl von Toten und Verletzten zu beklagen. Zahlenangaben liegen bis zur Stunde noch nicht vor. In Kronſtadt treſſen ſtündlich zalhreiche Schwerverletzte ein. Viele von ihnen ſterben unterwegs auf dem Transport in das Krankenhaus. Auch große Viehbeſtände ſind dem tödlichen Chlorgas zum Opfer gefallen. Ucber die Urſachen der Kataſtrophe ſind Ein⸗ zelheiten noch nicht bekannt, jedoch herrſcht an⸗ geſichts der zahlloſen Sabotageakte, unter der die rumäniſche Wirtſchaft in letzter Zeit zu leiden hatte, die einmütige Ueberzengung vor, daß auch in dieſem Falle ein von Agenten des engliſchen Geheimdienſtes planmäßig vorb⸗reitetes Ver⸗ brechen vorliegt. Schutz der Erdölgebiete vor Sabolage (Funkmeldung der NM3.) —++ Bukareſt, 14. Dez. Der Kommandierende General des Bukareſter 2. Armeekorps, in deſſen Bereich auch das ganze Erdölgebiet von Plojeſchti fällt, ordnete an, daß alle Unternehmungen und Betriebe einſchließlich der Transportunternehmungen die im Betriebe feſte, flü'ſige oder gasförmige Kraftſtofſe verwenden, ent⸗ ſprechende Maßnahmen ergreifen müſſen um Sa⸗ botageakte oder Anſchläge, die eine, wenn auch nur teilweiſe Stillegung oder Unterbrechung der Be⸗ triebe zur Folge hätten. zu verhindern. Die Eigen⸗ tümer bzw. Leiter der Unternehmungen ſind dafür perſönlich verantwortlich und können bei Nicht⸗ beachtung dieſer Vorſchrift mit Gefängnis bis zu zwei Jahren beſtraft werden. Die Verordnung, die zweifellos als eine Folge der dauernden Sabotageakte im Erdölgebiet anzu⸗ ſehen iſt. hat hier aroßes Aufſehen erreat. Man ſieht darin einen erſten Schritt der Regierung, die entchloſſen iſt, die offenſichtlich durch engliſche Machenſchaften hervorgeruſenen Anſchläge auf le⸗ benswichtige Betriebe der rumäniſchen Wirtſchaft in Zükunft mit allen Mitteln zu verhindern. Engliſche Lockungen an Rumänien EP Bukareſt. 14. Dezember Der rumäniſche Geſandte in London. Tilea, weilt ſeit Montagabend in Bukareſt. Im Laufe des Dienstags hatte er Beſprechungen mit Außenmini⸗ ſter Gafeneu und dem engliſchen Geſandten in Buka⸗ reſt, Sir Reginald Hoare. Hoare ſelbſt hatte am Dienstag eine Beſprechung mit Miniſterpräſident Tatareseu. Tilea ſoll am Mittwoch eine Zuſammen⸗ kunft mit dem Finanzminiſter und Nationalbank⸗ präſidenten Conſtantinescu haben. Wie man hört, ſteht der Auſenthalt Tileas in Bukareſt mit Verhandlungen über Wirtſchaftsfragen in Zuſammenhang. Man ſpricht davon. daß Eng⸗ land Erdöl und Holz kaufen wolle. Auch wird von der beabſichtigten Gründuna einer eng⸗ liſch⸗rumäniſchen Geſellſchaft geſprochen. Wie man ferner vernimmt, hält ſich der Wirtſchaftsattaché der Londoner rumäniſchen Geſandtſchaft bereits ſeit fünf⸗ zehn Tagen in Bukareſt auf. feindlichen Der deutſch⸗ ruſſ ſche Ireundſchaftsverneog Die Ratifikationsurkunden wurden heute ausgetauſcht (Funkmeldung der NM3.) Berlin, 14. Dezemder. Im Auswärtigen Amt wurden Donnerstag zwiſchen dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentroy und dem Botſchafter der UdSSg Schkwarzew die Ratifikationsurkunden zu dem am 28. September dieſes Jahres in Moskan unter⸗ zeichneten Grenz⸗ und Freundſchaftsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und der UdSSR ſowie zu dem dazu gehörenden Zuſatzprotokoll vom 4. Oktober 1939 ausgetauſcht. Moskau nahoelt Englands Terror ſeſt (Funkmeldung der NM3.) Moskau, 14. Deezmber. Die„Prawda“ veröffentlicht einen ausführlichen Artikel über die Lage der kleinen neutralen Länder im Zuſammenhang mit dem gegenwärtigen Krieg. Die imperialiſtiſchen Weſtmächte verſuchten, ſo ſchreibt das Blatt, mit allen Mitteln, die klei⸗ nen neutralen Länder auf ihre Seite zu ziehen und ſie in jeglicher Hiuſicht in Abhängigkeit zu bringen. 55 8 Die rückſichtsloſen Methoden hierfür beſtänden in der Ausdehnung der Blockade auf die neutralen Staaten, die ſich immer drückender auf dieſe Länder auswirkten, in der Auſſtelluna der berühmten „ſchwarzen Liſten“, die auf eine Vernichtung des neu⸗ tralen Handels hinausliefen, in den von England durchgeführten Aufkäufen von Rohſtof'en auf der ganzen Welt, die das Ziel verfolgen. die Rohſtoff⸗ Verſorgung der neutralen Länder zu einem will⸗ kürlich gehandhabten Monopol zu machen, in dem unter Anwendung von Zwangsmitteln durchgeſühr⸗ ten Aufkauf neutralen Schiffsraumes uſw. Die engliſch⸗franzöſiſchen Kriegsbrandſtifter hiel⸗ ten, ſo ſtellt die„Pralwpda“ feſtſt, dieſe Methoden für die geeignetſten, um den Handel und die ganze Wirtſchaft der kleinen neutralen Länder der engliſch⸗ franzöſiſchen Kontrolle zu unterwerſen und um dieſe Länder dann zu zwingen, auf ſeiten Englands umd Frankreichs vorzugehen, bezw. auch wenn die Neutralität aufrechterhalten werde. dieſe Länder ſowie ihre auswärtige und Wirtſchaftspolitik zanz * Anweiſungen Londons und Paris unterzu⸗ ordnen. Die Ruſſen greiſen weiter an Sie ſioßen allerdings auf heſtigen Widerſtand der finniſchen Armee (Funkmeldung der NM3.) + Moskau. 14. Dez. Der Heeresbericht des Generalſtabs des Lenin⸗ grader Militärbezirks für den 13. Dezember lautet: Die ruſſiſchen Truppen rücken von Uchta aus weiter vor und befinden ſich 105 Kilometer von der Grenze entfernt. Von Petro⸗ zavodſk aus beſetzten die Truppen Burg und die Station Kitela der Bahnlinie Pitkaranta—Gerdobol. Wetter verhinderte Aktionen der Luft⸗ waffe. Der finniſche Heeresbericht + Helſinki, 14. Dezember. Der finniſche Heeresbericht lautet: Zu Lande: Zahlreiche örtliche Geſechte und Patrouillentätigteit. Dabei ſind feindliche Tanks zerſtört wor⸗ den. Die Kämpfe am Taipaleenjoki gehen weiter. An der Oſtgrenze ſetzt der Feind die Angriffe fort. Sie wurden größtenteils abgewieſen. Bei Talvijärvi unternommene Gegenangriffe wur⸗ den mit Erſolg fortgeſetzt. Die Finnen haben fünf mittelſchwere Tanks, vier Feldgeſchütze, fünf Pan⸗ zerabwehrgeſchütze, zahlreiche automatiſche Hand⸗ feuerwaffen erbeutet. Der Feind hat Verluſte erlitten. Zur See: Die finniſche Küſtenartillerie bei Björkö hat mit ihrem Feuer die finniſchen Truppen auf dem Feſtlande unterſtützt. Am Ladoga⸗See haben unſere Batterien feindliche Landungsabteilungen zerſtreut. Bei Saunaniemi wurden Gruppen feind⸗ licher Transportfahrzeuge vertrieben. Zur Luft: Feindliche Flieger haben am 12. d. M. aus großer Höhe die Gegend um Hangö und Ekenäs und eine Anzahl vorgelegter Inſeln bombar⸗ diert. Die finniſchen Flieger haben auf verſchiede⸗ nen Frontabſchnitten zahlreiche Bomben und Ma⸗ ſchinengewehrangriffe auf motoriſierte Infanterie⸗ abteilungen durchgeführt. Das Leben in Helſinki wieder normal. EP Helſinkt, 13. Dezember. In den letzten Tagen zeigte das Stadtbild Hel⸗ ſinkis einen verhältnismäßig normalen Charakter. Verſchiedene Se ſind wieder geöffnet. Auch die Wurſthändler erſcheinen wieder auf den Straßen Helſinkis. In den letzten vierundzwanzig Stunden wurden wieder verſchledene Reſtaurationen und Cafes geöffnet. Täglich erſcheinen ſechs finniſche Morgenzeitungen, allerdings in einem ſehr einge⸗ ſchränkten Format. ASA-Gasmasken für Finnland EP. Neuyork, 14. Dezember. Der amerikaniſche Kriegsminiſter hat den Ver⸗ kauf einer großen Sendung von Gasmasken ſowie von tauſend Gasmasken für Tiere für Finnland ge⸗ nehmigt. „Sierra Cordoba“ in Gotenhaſen Sie hatte 1265 Umſiedler an Bord + Gotenhafen, 14. Dezember. Am Mittwoch traf in Gotenhafen die„Sierra Cordoba“ ein, die in Riga beinahe einem hinter⸗ hältigen Bombenattentat zum Opfer gefallen wäre. Der Umſiedlertransport der„Sierra Cordoba“, der insgeſamt 1265 Perſonen zählt, unterſchied ſich weſentlich von allen vorangegangenen, befand ſich doch die ganze junge Mannſchaft der„Deutſchen Gruppe Lettland“ an Bord. Am Mittwoch trafen ferner noch der Dampfer „Adler“ und„Rabat“ aus Riga in Gotenhafen ein. Der erſte hatte 500 Umſiedler an Bord, die„Rabat“ Umzugsgut und 20 Umſiedler. Die„Sierra Cor⸗ doba“ kehrte ſofort nach Riga zurück, um den letz⸗ ten Umſiedlertransport aus Lettland an Bord zu nehmen. Die italieniſche Rückſiedlung. Wie„Corriere Padano“ meldet, ſind bisher über 80 000 italieniſche Arbeiter aus dem Ausland nach Italien zurück⸗ geführt worden. Franzöſiſche Kolonialtruppen für Syrien. In den letzten Tagen ſind größere Truppentransporte, die in der Hauptſache aus Kolonialtruppen beſtanden, nach Syrien abgegangen. Die Wirtſchaftsunion Mannheim. 14. Dezember England und Frankreich haben ſich für die Kriegs⸗ zeit und für ſechs Monate nach dem Friedensſchluß zu einer Wirtſchaftsunion zuſammengeſchloſſen. Der Krieg ſoll gemeinſam finanziert, das Kriegsmaterial gemeinſam hergeſtellt, gekauft und verteilt werden, die beiden Währungen werden zum gemeinſamen Schutz in ihrer Gold⸗ und Deviſendeckung an⸗ einandergekoppelt und der Außenhandel nach gemein⸗ ſamen Richtlinien geführt. Beide Länder ſchaffen eine große Kaſſe, aus der alle Krieasausgaben be⸗ ſtritten werden ſollen: Die unmittelbaren Kriegs⸗ ausgaben der beiden Länder ſelbſt die Beſchaffung von Kriegsmaterial, die Bereitſtellung von Kred'ten für Bundesgenoſſen und ſolche, die es werden ſollen, die Subſidien für internationale Handelspartner, die den engliſchen Handelskriegswünſchen gefällig ſind. Dieſe Geſamtausgaben ſollen dann nach dem Schlüſſel zwei zu eins auf England und Frankreich verteilt werden. Man ſieht: an Großzügigkeit hat es bei dem Pro⸗ jekt nicht gefehlt. Es iſt der weiteſtgehende wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenſchluß, den jemals zwei ſelbſtän⸗ dige Nationen getätigt haben— ein ſo weitgehender Zuſammenſchluß, daß man ſchon von einer Auf⸗ gabe der ſtgatlichen und nationglen Wirtſchaftsſouveränität ſprechen muß, um ſeinem Ausmaß und ſeiner Bedeutung gerecht zu werden. Es exiſtieren nach dem Abkommen und nach ſeiner vorerſt freilich höchſt papierenen Fixie⸗ rung auf der Gegenſeite nicht mehr zwei feindliche Kriegswirtſchaften, ſondern nur noch eine.— Es fragt ſich allerdings, wer dieſe eine kontrolliert und dirigiert. Der Verteilungsſchlüſſel beſagt hier alles. Es iſt ganz klar, daß England, wenn es zwei Drittel der Koſten des gemeinſamen Geſchäfts trägt, auch Zweidrittel des Einfluſſes in dieſer wirtſchaftlichen Kriegs⸗GmbH. haben will und haben wird. Das iſt der in die Zukunft wirkende engliſche Sinn dieſes engliſch⸗franzöſiſchen Abkommens. Das andere iſt der unmittelbare materielle Vorteil, der England aus dem Abkommen erwächſt. England hat ſchon bisher die Franzoſen die Hauptlaſt des konti⸗ nentalen Kampfes tragen laſſen. Es hat genau drei Monate gebraucht, bis es einige ſeiner Regimenter aus der franzöſiſchen Etappe in die Maginotlinie hat einrücken laſſen— nicht etwa, damit nun dort die engliſchen Tommies endlich ihre„Wäſche an der Siegfriedlinie aufhängen“, wie es im engliſchen Sol⸗ datenlied heißt, ſondern um wenigſtens dem eigenen, dem franzöſiſchen und den anderen Völkern ſagen zu können,„man ſei nun auch an der Front“. Hat England bisher die franzöſiſche Volkskraft für ſeine Kriegsswecke ausgenutzt, ſo geht es jetzt daran, die franzöſiſche Wirtſchaftskraft dafür einzuſetzen. Denn zweifellos ſteht feſt, daß die franzöſiſche Wirtſchaft, bei allen Strukturmängeln, die ſie hat, beſſer orga⸗ niſiert iſt und beſſer funktioniert als die engliſche, die, aus ihrer bisherigen liberaliſtiſchen Direktions⸗ loſigkeit jetzt plötzlich unter reglementwütigſte Zwangsorganiſation geſtellt, nicht mehr ein noch aus weiß. Vor allem aber hat Frankreich, wenn man nach den Grundſätzen der liberaliſtiſchen Finanz⸗ politik urteilt, die ſtärkere, geordnetere und lei⸗ ſtungsfähigere Finanzwirtſchaft. In den Tre⸗ ſors der Bank von Frankreich liegen immer noch an⸗ nähernd 100 Milliarden Franken in Gold; be⸗ greiflich, daß England einen großen Appetit nach ſolchen Schätzen verſpürt, zumal die eigene Finanz⸗ politik ihm immer mehr und mehr Sorgen macht -und der Finanzminiſter Sir Samuel Hoare nach dem Beſchaffungsminiſter Burgin wohl die umkämpfteſte Perſönlichkeit im ganzen Lande iſt. Alle dieſe franzöſiſchen Reichtümer und Wirt⸗ ſchaftskapazitäten wird nun England ſür ſich nutz⸗ bar machen können und nicht nur das: es wird ſie mehr oder weniger entſprechend ſeiner Zweidrittel⸗ mehrheit in der neugegründeten..b. H. nach ſeinem Gutdünken für ſich verwerten können. Und es hat vor allem— und das iſt das große politiſche Ziel, das England mit der neuen Union verſolgt— ein neues ſtarkes Band an der Hand, nit demes Frankreich bei ſeinem Kriege halten kann. Es darf ja nicht überſehen werden, daß zwiſchen England und Frankreich immer noch kein formales Kriegsbündnis beſteht, daß beide Staaten Deutſchland auf eigene Fauſt und eigene Verant⸗ wortung den Krieg erklärt haben. Es beſtünde alſo durchaus die rechtliche Möglichkeit, daß Frankreich eines Tages ſeine eigenen Wege ginge: begreiflich, daß ſich England bemüht, dieſe rechtliche Möglich⸗ keit in eine politiſche Unmöglichkeit zu umwandeln: die Stimmuna, zie in Frankreich herricht und immer —————— ——— —— — 2. Seite/ Nummer 507 Donnerstag, 14. Dezember 1939 mehr wächſt, gibt ihm allen Anlaß dazu, beiteiten an ſolche Sicherungen zu denken. In dem eben ab⸗ Bindung eventuell auftauchender franzöſiſcher Ab⸗ ſprunggelüſte. Mit Recht ſogar: je weiter die Ver⸗ filzung der engliſchen und franzöſiſchen Wirtſchaft fortſchreitet, deſto ſchwerer wird auch eine politiſche Löſung— wenn nicht dieſe Löſung, was ja auch im Bereich zukünftiger Möglichkeiten liegen kann, in der Form eines ganz radikalen Bruches erſolgt. Mit dieſer einſeitigen Berechnung mag alſo Lon⸗ don nicht ſo unrecht haben: ſehr zum Schaden der Franzoſen, die damit mehr oder weniger auf Gedeih und Verderb mit dem engliſchen Schickſal verbunden werden; aber gans ſicher unrecht haben beide Partner Ddieſer wirtſchaftlichen Kriegsunion mit der Ueber⸗ legung, die für ſie bei dem Geſchäft mit in erſter Linie beſtimmend geweſen ſein wird, nämlich mit der Ueberlegung, daß ſie damit eine neue Chance erhalten, den Krieg wirtſchaftlich zu einem guten Ende zu führen. Der Krieg, in dem Europa heute ſteht, iſt ganz gewiß auch ein Krieg der nationalen Wirtſchaften gegeneinander, aber in einem ganz anderen Sinne, als man in Paris und London meint. Dieſer Krieg iſt ein Kampf der natürlichen und nicht der mechaniſchen Kräfte der nationalen Volks⸗ wirtſchaften gegeneinander. Nicht wieviel ein Land totes wirtſchaftliches Kapital in Geſtalt von Gold und Deviſen, ſondern wieviel es lebendiges Kapital in ſeinen Menſchen und in ihrer Arbeit zur Verfü⸗ gung hat, und wieweit die Führung des Staates verſteht, dieſe natürlichen und organiſchen Kräfte der nationalen Wirtſchaft zur rechten Zeit, am rech⸗ ten Ort und in der richtigen Form zum Einſatz zu bringen, entſcheidet dieſen Wirtſchaftskrieg. Und da mögen England und Frankreich all ihre Gold⸗ und Deviſenbeſtände zuſammenſcharren und auf einen großen Haufen ſchichten: ſie können damit nicht einen Teil der Wirtſchaftskraft mobiliſieren, die das gold⸗ und deviſenarme, aber an natürlichen Wirtſchafts⸗ kräften ſo reiche Deutſchland aufbringen kann. Gibt es einen beſſeren Beweis dafür, als daß man in dem Großdeutſchland mit ſeinen 80 Millionen Einwoh⸗ nern nur 126000 Arbeitsloſe zählt, während in dem um die Hälfte kleineren, aber angeblich umſo reiche⸗ ren England nicht weniger als 14 Millionen Arbeitsloſe nach Arbeit ſuchen? Gibt es einen größeren Beweis dafür als die Tatſache, daß die deutſche Währung unangetaſtet durch den Krieg und die Beanſpruchung öͤurch den Krieg in ihrer inter⸗ nationalen Geltung und in ihrer inneren Kaufkraft weiterbeſteht, während die gold⸗ und deviſengedeckte engliſche Währung unaufhörlich die ſchwerſten Kriſen durchmacht? Nein: der Krieg iſt mit goldenen Ku⸗ geln nicht zu führen und nicht zu gewin⸗ nen. Er verlangt auch an der Wirtſchaftsfront nicht den Einſatz des Goldes, ſondern den Einſatz des Menſchen, er iſt auch hier nicht ein Krieg des Reich⸗ tums, ſondern der Kraft, nicht ͤer äußeren Mittel, ſondern der inneren Leiſtungsfähigkeit. Und hier ſind wir Deutſche unſeren Gegnern überlegen, trotz aller ihrer Wirtſchaftsunionen. Wir können ihre Gold⸗ und Deviſenpolitik nicht nachmachen, aber ſie können uns etwas anderes nicht nachmachen: die Politik des wirklichen, tätigen, kräf⸗ geſchlofſenen Wirtſchaftsbündnis erolickt es aber 90 zweifellos ein beſonders wirkſames Mittel zu ſolcher e die 90 remen dem 0⁰ 4 Nor en 1 Ng tigen und ſieghaften Lebens. Und dieſe Politik iſt heute wichtiger, denn ſie und ſie allein wird dieſem Pr. K. Ne. Krieg ſeine Entſcheidung geben. Die Lage (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) — Berlin, 14. Dez. Das deutſche Weißbuch hat ſeinen Ein⸗ öruck auch im Ausland nicht verfehlt. Der„Berner Bund“ ſchreibt trotz ſeiner bekannten Hinneigung zu den weſtlichen Demokratien:„Dieſe Publikatio⸗ nen können nicht durch Worte, auch nicht durch Re⸗ den vor Parlamenten und am Radio allein wider⸗ legt werden. Deutſchland hat den Mut gehabt, ſeine Archive zuerſt zu öffnen.“ Der„Züricher Tagesanzeiger“ nennt die deutſchen Veröffentlichun⸗ gen„aufſchlußreich für Zeit und Zukunft“, die „Neue Berner Zeitung“„Enthüllungen aus Akten, von denen viele der Welt bisher nicht bekannt waren“. In der Kopenhagener„Nationaltidende“ findet ſich der Satz:„Deutſchlands Veröffentlichun⸗ gen ziehen den letzten Schleier von Dingen fort, die man in den anderen Kriegsländern noch feſt ver⸗ ⸗ ſchloſſen hält“. Die Osloer Zeitung„Aftonpoſten“ ſchreibt zum deutſchen Weißbuch, es ſei hochbedeut⸗ ſam, daß man jetzt erfahre, was man bisher nicht gewußt habe. Vor allem ergebe ſich daraus auch für den größten Skeptiker, daß die deutſch⸗polniſchen Berhandlungen bereits ein halbes Jahr früher be⸗ gonnen haben, als man bisher gewußt habe, und daß Polen verſtändigungsbereit war. bis die eng⸗ liſche Garantie kam. In dieſer Dokumentenſamm⸗ Lung ſei der deutſche Standpunkt aut und überzeu⸗ gend begründet. 2 Daß inzwiſchen Herr Chamberlain ein engliſches Blaubuch über die Kriegsurſache angekündigt hat, iſt wohl auch ein ungewolltes Zugeſtändnis. daß das deutſche Weifihuch wie eine Lawine in den Irrgar⸗ tten der engliſchen Lügenkampaane über Kriegs⸗ ſchuld und Kriegsurſache gerollt iſt. Die Heimkehr der„Bremen“ in die deutſche Heimat wirkt ſich in anhaltender Beſtür⸗ zung in London und in dem gewaltigen Aufſehen in der Union weiter aus. Londoner und Neuyorker Telegrammen des„Haagſchen Courant“ kann man entnehmen, daß die Beſtürzung in Vondon gleich⸗ zeitig die ſtärkſte Erſchütterung des Glaubens an die amtlichen engliſchen Marinemeldungen iſt, die ſich in dieſem Kriege zeigte. Ihre nächſten Folgen werden die abermalige Steigerung der Verſiche⸗ rungsprämien für Schiffstransporte ſein, die heute ſchon 160 v. H. höher ſind als im Auguſt. In Amerika, ſo meldet das Haager Blatt weiter, über⸗ biete die Begeiſterung für die Tat der„Bremen“ das Unbehagen, das man in amerikaniſchen Reederei⸗ kreiſen über die Entwicklung der Geſamtlage zur See emofinde. Der Londoner„Star“ knüpft Worte der Unzufriedenheit an die Erklärungsverſuche der britiſchen Admiralität zur Heimkehr der„Bremen“. Das Blatt ſchreibt, daß die„Bremen“ nicht von Hritiſchen Kreuzern aufgebracht wurde, errege nicht die Oeffentlichkeit, wohl aber, daß ihre Aufbringung zweimal amtlich gemeldet war, ohne daß es wahr geweſen ſei. Englands Kriegsſorgen werden hinter ver⸗ ſchloſſenen Tüken des Unterhauſes be⸗ ſprochen. Die politiſchen Korreſpondenten der Lon⸗ doner Blätter, die ſelbſtverſtändlich bei der Geheim⸗ ſihung nicht zugegen waren, machen auf Grund ihrer internen Kenntnis der innerengliſchen Probleme Mitteilungen, die wenigſtens im Umriß erkennen laſſen, worüber geſprochen wurde. Danach war es die Frage der Waffen⸗ und Munitionslieferungen, iüberhaupt die Auseinanderſetzung über die am Ende des dritten Kriegsmonats in Preſſe und Oeffentlich⸗ legte der Funker der„Bremen“ gleichen T Neue Mannheimer Zeitung Mit Zickzackkurs und von Fliegern geſichert am Feind vorbei dub. Bremen, 14. Dez. Ein DNBBVertreter hatte Gelegenheit, mit Offi⸗ zieren und Beſatzungsmitgliedern der am Diens, tag in den Heimathaſen eingelaufenen„Bremen“ über den Angriff eines engliſchen U⸗Bootes zu ſpre⸗ chen und gibt ſolgende Schilderung: 5 Nach einer ſelten ſchönen Nachtfahrt hatte die „Bremen“ in den Vormittagsſtunden die deutſche Minenſperre erreicht. als deutſche Flugboote in ſchneidigem Flug die„Bremen“ umkreiſten. Den Sendboten Deutſchlands wurde von den Beſatzungs⸗ mitgliedern lebhaft zugewinkt. Nach mehrmaligem Umkreiſen und Ueberfliegen nahmen die Flugboote in Kursrichtung Bremen ihren Auſklärungs⸗ und Sicherungsdienſt auf. Ruhig und majeſtätiſch zog die„Bremen“ ihren Kurs. Plötzlich erſchien das Flugboot in großer Ge⸗ ſchwindigkeit über dem Ozeanrieſen und gab Leucht⸗ ſignale und zeigte damit an, daß eine Meldung auf⸗ genommen werden ſoll. Wenige Augenblicke ſpäter den Morſeſpruch des Fluabootes dem Kapitän in die Hand:„Feind⸗ liches U⸗Boot geſichtet. Sollte dem Engländer doch noch ein Angriff ge⸗ lingen? Die Schiffsführung ließ den Maſchinentele⸗ graphen ſpielen, und aus dem geraden Kurs ging es in einen ſtändig wechſelnden Zickzackkurs, um dem Feind den Angriff möglichſt zu erſchweren. Die Männer im Ausguck, die Wachen und Offiziere ſuch⸗ ten mit ihren Gläſern die unendliche Waſſerfläche ab. Aber ſie machen nur aus, daß ein deutſches Flug⸗ bobt immer und immer wieder über dem Revier ſeine Kreiſe zieht, wo das engliſche Unterſeeboot ge⸗ ſichtet wurde. Faſt eine Stunde lang kreiſt das deutſche Flugboot und zwingt ſo den Gegner, ſich in der Tiefe zu halten. Als nach dieſer Zeit der Schiffs⸗ führung der„Bremen“ die Meldung gebracht wurde, daß die Gefahr eines überraſchenden engliſchen An⸗ griffs vorüber ſei und gerader Kurs geſteuert wer⸗ den könne, ſind der Kapitän und Beſatzung der„Bre⸗ men“ dgrüber einig. daß dank der Aufklärungstätig⸗ keit unſerer deutſchen Seeflieger ihre erfolgreiche Heimreiſe beendet werden konnte. Die Begrüßung im Heimathafen aͤnh Bremen, 13. Dezember. Am Mittwoch, um 12.15 Uhr, machte das Flagg⸗ ſchiff des Norddeutſchen Lloyd, der Schnelldampfer „Bremen“, in ſeinem Heimathafen feſt. Reichsver⸗ kehrsminiſter Dr. Dorpmüller ging mit Ver⸗ tretern von Partei, Staat und Wehrmacht an Bord, wo er dem Commodore Ahrens ſeine Glückwünſche zu dem glückhaften Gelingen der Heimfahrt aus⸗ ſprach. Dr. Dorpmüller hielt eine Anſprache an die Beſatzung, in der er folgendes ausführte: „Commodore! Meine Herren Offiziere und Ingenieure! Beſatzung„Bremen“! Ich kann mir kaum einen glücklicheren Tag denken als den heutigen, an dem es mir be⸗ ſchieden iſt, Sie namens der Reichsregierung zu be⸗ grüßen und Ihnen zu danken für die Taten, die Sie durch die Zurückführung des ſtolzen Schiffes voll⸗ bracht haben. Genau wie in Friedenszeiten der deutſche Seemann die Gefahren gemeiſtert hat, ſo haben Sie ſich würdig in dieſen Kriegszeiten den Mannſchaften unſerer Kriegsmarine erwieſen. Iſt der Krieg zu Ende, dann wird einmal auch ein Buch aufgeſchlagen werden können, das von Heldentaten der Handelsmarine berichtet.“ Der Reichsverkehrsminiſter wendet ſich dann an Commodore Ahrens und ſtellt feſt. daß dieſer nach ſeiner erſten Fahrt weiter gegangen ſei und ſich nur noch mit dem Gedanken der Heimbringung ſei⸗ nes Schiffes beſchäftigt habe, die nunmehr auch ze⸗ Iungen ſei. „Bei dieſer Gelegenheit“, ſo ſagte der Reichsver⸗ kehrsminiſter,„wollen wir aber der Beſatzungen gedenken, denen es trotz des gleichen Wollens nicht — iſt, ihr Vorhaben auszuführen, und die ann in letzter Minute ihr Schiſf eher dem Unter⸗ ang weihten, als es in Feindeshand fallen zu laſ⸗ en. Und mit ihnen gedenken wir der Helden, die ihr Leben hingaben für den gleichen Zweck. Der erſte große Tag der„Bremen“ war die In⸗ dienſtſtellung 1928, ein Lichtblick in Deutſchlands Er⸗ niedrigung, denn ein Volk, das ſolche Schiſfe baut, iſt nicht verloren. Der zweite große Taa war, als die„Bremen“ das„Blaue Band des Ozeans“ er⸗ rang. Beide Tage werden aber überſtrahlt durch den heutigen Tag, an dem das Schiff heimkehrte. Ganz Deutſchland, ja alle Deutſchen, haben mit Spannung den Ausgang des Wettlaufens der „Bremen“ mit dem„alle Meere beherrſchenden Eng⸗ land“ verfolgt. Die Vorherrſchaft Englands auf allen Meeren iſt gebrochen, das haben Sie auch be⸗ wieſen durch dieſe Fahrt.“ Neuer Nationferungszwang in England Butter, Fleiſch, Zucker ſogar Bier ſoll rationiert werden! [Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam. 14. Dezember. England verſucht, Deutſchland auf jedem Gebiet zu ſchlagen, auch auf dem der Rationierung. Auf dieſem Gebiete hat England Ausſicht auf einen un⸗ beſtreitbaren Erſolg. Der politiſche Korreſpondent des„Daily berichtet nämlich, daß die Rationierung von Bier„eine ernſte Mög⸗ lichkeit“ bilde. Wegen Mangel an Mais ſoll den Landwirten erlaubt werden, in größerem Umfange Gerſte zu verfüttern. Auf dieſe Weiſe werde es wahrſcheinlich nötig, Gerſte für Brauzwecke zu vationieren. Auch ſonſt nehmen die Schwieriakeiten in der Lebensmittelzuteilung zu. Die Entſcheidung, die Butterrationierung erſt am 8. Januar ein⸗ zuführen, hat ſich bereits als unhaltbar herausge⸗ ſtellt. Eine größere Anzahl von Butterageſchäften iſt zu einer inoffiziellen Butterrationierung über⸗ gegangen. Andere Firmen haben eigene Butterab⸗ ſchnitte an ihre Kunden verſandt, um die Zeit bis zum 8. Januar zu überbrücken. Als Grund für dieſe „inoffizielle Rationierung“ wird angegeben, daß die Zufuhr von den Großhändlern an die Wiederver⸗ käufer bereits auf der Baſis der ab 8. Januar gel⸗ tenden Richtlinien von 112 Gramm ſtattfindet und infolgedeſſen bei unbeſchränkten Einkäufen jetzt ſchon ein ernſter Mangel an Butter einzutreten droht. Das Weihnachtsgeſchenk des Landwirtſchafts⸗ miniſters an die ärmere Bevölkerung ſinderhöhte Fleiſchpreiſe. Die Aufhebung der Höchſtpreiſe für Fleiſch, die vor kurzem vorgenommen wurde, hat in den Labour Party erregten Widerſpruch ge⸗ Die engliſch⸗ſranzöſiſche Wirlichaftsunion England und Frankreich legen Drahtber. unſ. Berliner Schriftleituns KSW 14. Dezember. Der franzoſiſche Finanzminiſter Reynaud hat den ertretern der Preſſe eine ausführliche Verlaut⸗ barung zur Verfügung geſtellt, in der im weſent⸗ lichen mitgeteilt wird, daß England und Frankreich nunmehr dazu übergegangen ſind, den Reſt ihrer 5 7505 mitgenommenen Kaſſen zuſammenzulegen. an nennt das dann ein vollſtändiges Ueberein⸗ kommen hinſichtlich der Schaffuna einer Zuſammen⸗ arbeit auf dem Gebiete der Wirtſchafts⸗ und Wäh⸗ rungspolitik zwiſchen den beiden Ländern. Alles was an Kriegsmaterial gekauft wird, wird von einer engliſch⸗franzöſiſchen Kommiſſion ge⸗ kauft und die geſamte frauzöſiſche Wirtſchaft und Währung iſt nun auf Gedeih und Verderh Eug⸗ land unterordnet. Bezeichnend dafür iſt der Umſtand, daß die engliſch⸗frauzöſiſchen Kriegs⸗ laſten gemeinſam errechnet und getragen werden ——9 Dieſe Teilung ſoll entſprechend den natür⸗ ichen Reichtümern der beiden Ländern erſolgen. Daß dieſes Verhältnig auf ein Drittel für Frankreich und zwei Drittel für England ange⸗ ſetzt wurde, ſpricht Bände, denn natürlich bvird derjenige, der zwei Drittel der Aktien dieſer Ge⸗ 9 beſitzt, immer einen viel größeren Ein⸗ luß beanſpruchen und erhalten. Ueberhaupt kann man dieſe Maßnahme, die natürlich bei den Alliierten und ihren Trabanten als ein rieſengroßer Erfola gefeiert wird, in gang kurzen Worten umreißen: Zwei inſolrente Firmen legen ihr Kapital zuſammen, um eine letzte verzwei⸗ felte Anſtrengung zu machen Wie ängſtlich England und Frankreich im übrigen ſind, beweiſt die Tatſache, daß dieſes Abkommen für die Dauer des Krieges und wenigſtens noch ſechs Monate nach der Unter⸗ zeichnung des Friedensvertrages in Kraft bleiben ſoll. Der Seniorchef England mit ſeinen zwei Drit⸗ teln des Kapitals wird es nicht an Wünſchen und auch Befehlen gegenüber dem Juniorchef Frankreich fehlen laſſen. Wenn nun alſo„Petit Pariſien“ ſchreibt, es genüge, den Franzoſen Darzuſtellen, worin die enaliſch⸗franzöſiſche Uebereinkunft beſtehe damit dieſe wie ein Sieg gefeiert werden könne, ſo iſt zu bemerken, daß dieſe Feier nur denkbar iſt, wenn man den Franzoſen eben hübſch verſchweigt, EFEEEEEE keit als unbefriedigend bezeichnete britiſche Kriegs⸗ materialherſtellung. In einem„Times“⸗Artikel am Morgen des Sitzungstages waren ſogar ſehr deutliche Himpeiſe auf den eingeengten britiſchen Verſorgungsraum und auf das Ausbleiben der wiederholt als bevorſtehend angekündigten Beſeitigung der deutſchen U⸗Bootge⸗ fahr enthalten. Dieſer„Dimes“⸗Artikel war direkt gegen Winſton Churchill gerichtet, gegen den ſich am rage das Organ der Labour Party„Dailv Herald“ ſehr gereizt ausgeſprochen hatte. Wieweit ſich dieſe Unzufriedenheit der Geſin⸗ nung ausgewirkt hat. wird die Oeffentlichkeit kaum erfahren, aber die bereits erfolgte Ankündigung einer zweiten Geheimſitzung, die Reuter geſtern abend brachte, läßt wohl den ſicheren Schluff zu, daß die engliſche Kriegsregierung den gegen ſie losgebrochenen Sturm noch nicht beruhigt hat. Der einem ausführ⸗ „Daily Telegraph“ bezeichnet in lichen Artikel den richtigen Einſatz der engliſchen Rüſtungsſtärke als die entſcheidende Frage dieſes Krieges. Der Artikel fordert die Einſchränkung der engliſchen Kriegsanſtrengungen zu Lande, da hierfür Frankreich im Feld ſtehe und die Konzen⸗ trierung der enaliſchen Rüſtungsinduſtrie für die Erringung der Vorherrſchaft in der Luft und zur See. Dieſer Artikel des„Daily Telegraph“ trägt die Ueberſchrift„Nach der Geheimſitzung“. ihre Kriegswirtſchaft zuſammen worin ſie wirklich beſteht. Daß es bei den engliſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen nicht immer glatt abgeht, beweiſt die bisher ſchon beſtehende ge⸗ meinſame Rüſtungswirtſchaft. Es häufen ſich die Beſchwerden über eine Benachteiligung der fran⸗ zöſiſchen Wirtſchaft„in unerträglicher Weiſe“. Das war ſo ſchlimm, daß das„Journal“ offiziell heute die Gründung eines Konſultativkomitees verkünden mußte. das dem franzbſiſchen Blockademiniſterium beigegeben iſt, um Anträge und Kritiken entgegenzu⸗ nehmen und weiterzuleiten. England hat den Vorteil! (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 14. Dezember. Die engliſch⸗franzöſiſchen Finanzvereinbarungen werden von der engliſchen Preſſe begrußt, aber mit bemerkenswerter Zurückhaltung kommentiert. Man gewinnt oͤn Eindruck, daß das engliſche Gewiſſen in dieſer Frage nicht ganz rein iſt. Der Finangſach⸗ verſtändige des„Daily Telegraph“ ſchätzt die ge⸗ meinſamen engliſch⸗franzöſiſchen Goldvorräte nach der jetzigen Zuſammenlegung der Reſerven auf 1,2 Milliarden Pfund oder rund 25 Milliarden Mark. Er hütet ſich aber wohlweislich, anzugeben, wieviel von dieſem Gold von England und wieviel von Frankreich ſtammt. Dann hätte er nämlich zugeben müſſen, daß R den Hauptanteil hergibt und Eng⸗ au lediglich Nutzen aus den ſranzöſiſchen Gold⸗ reſerven zieht. Die„Times“ bezeichnet es zwar als übertrieben, von einer engliſch⸗fvanzöſiſchen Währungsorgani⸗ ſation zu ſpreechn, weiſt aber darauf hin, daß die beiderſeitigen Währungen im anderen Lande frei wendet werden könnten, ohne daß ein entſprechender Goldaustauſch ſtattfinden müßte. In die Sprache des privaten Lebens überſetzt, bedeuten dieſe vor⸗ ſichtigen Sätze der„Times“, daß England jetzt Frankreich⸗ mit engliſchen Pfunden überſchwemmen und nach Belieben Einkäufe in Frankreich nehmen könne, ohne daß es deshalb Deviſenkäufe vorzunehmen ooer ſeine ſchon ohnehin zuſammen⸗ ſchmelzenden Gold⸗ und Deviſenbeſtände weiter zu vermindern braucht. Der Vorteil liegt durchaus auf ſeiten Englands, das damit nur ſeine Politik der völligen Ausnützung Frankreichs fortſetzt. Im„News Chronicle“ macht Walter Lauton in dieſer Richtuna einen weiteren Vorſchlag. Er be⸗ zeichnet es als unnötig die engliſchen Truppenteile, die nach Frankreich gehen, vollſtändig bis zum letz⸗ ten Hoſenknopf auszurüſten. Wenn England und Frankreich als eine Einheit organiſiert ſeien, dann müſſe es möglich ſein, die Waffen zu ſtandardiſieren und die engliſche Expeditionsarmee mit franzöſiſchen Waffen auszurüſten. Auf dieſe Weiſe brauchten die engliſchen Truppen nicht zu warten, bis ihre Aus⸗ rüſtung in England fertiggeſtellt ſei. Die Franzo⸗ ſen könnten ihrerſeits dazu übergehen. einen ent⸗ ſprechenden Teil ihrer Diviſionen zu demobiliſteren, damit dem Arbeitermangel in der franzöſiſchen Rü⸗ ſtungsinduſtrie abgeholfen werden kann. Aus dieſer etwas komplizierten Darſtellung ergibt ſich einmal daß die enaliſche Rüſtungsinduſtrie noch nicht einmal imſtande iſt, die Bedürfniſſe des engliſchen Erpedt⸗ tionsheeres zu befriedigen, andererſeits, daß die dranzöſiſche Menſchenkraft durch Mobiliſierung über⸗ mäßig angeſpannt iſt und dringend einer Ent⸗ laſtung bedarf. Durch die neuen Finanzvereinharun⸗ gen hat England den Vorteil, daß es die Ausrüſtung von Teilen ſeiner Expeditionsarmee mit Waffen in engliſchen Pfunden bezahlen kann. und die engliſchen Materialvorräte, vor allem an Stahl und Textilien, nicht in gleichem Maße anzugreifen braucht. vbr⸗ funden, aber ohne Erfolg. Inzwiſchen iſt die von der Labour Party vorausgeſagte Folge, nämlich eine Erhöhung der Fleiſchpreiſe, eingetreten, vor allem in den induſtriellen Gegenden. Man befürchtet, wie„Mancheſter Guardian“ berichtet, daß die Preiſe in den zwei Wochen bis Weihnachten noch anſteigen werden. Der Landwirtſchaftsminiſter zeigt ſich aber nicht weiter beunruhigt durch dieſe Entwicklung, ſon⸗ dern hat ſein Vertrauen ausgedrückt, daß es keine Ein Geschenle, das immer Freude macht: AriAtl 3, Weihnachtsgewinnler geben werde.„News Chro⸗ niele“ glaubt ankündigen zu können. daß ſich die Ra⸗ tionierung von Fleiſch nicht werde vermeiden laſſen, und daß die ab 8. Januar beginnende Rationierung nicht auf Butter und Speck beſchränkt bleiben werde, wie es von Regierungsſeite behauptet werde. Das Blatt meldet ferner, daß zu den Waren, die auch offiziell rationiert werden ſollen, Zucker gehört, der, wie erinnerlich, zwar praktiſch, aber nicht dem Namen nach bereits rationiert iſt. Bei einer offi⸗ ziellen Rationierung würden die Zuckerrationen vorausſichtlich herabgeſetzt werden.„Baily Expreß“ kündigt an, daß England das neue Jahr mit einem allgemeinen Appell der Regierung an das engliſche Volk einleiten werde, ſich auf allen Gebieten äußerſt ein zuſchränken. Englandfahrt— Todesfahrt Wieder ein britiſcher Dampfer von U⸗Boot verſenkt — London, 14. Dezember. Die britiſche Admiralität hat folgende Ver⸗ lautbarung veröffentlicht: Am 13. Dezember, etwa um die Mittagsſtunde, wurde der britiſ Dampfer„Deptford“ in der Nähe des Stand⸗ ortes Hanningsvaag torpediert. Das Schiff ging innerhalb einer Miuute unter. Bisher wurden nur ſünf Ueberlebende gerettet.“ Der ſchwediſche Tankdampfer„Algol“, 989 Ton nen, iſt in der Nähe von Falſterbo auf eine Mine gelaufen. Die Mannſchaft iſt gerettet worden. Das Londoner Motorſchiff„King Eg⸗ bert“(4536 Tonnen) iſt an der Oſtküſte Englands nach einer Exploſion untergegangen. Die aus 32 Mann beſtehende Beſatzung landete an der Küſte. Desgleichen iſt der engliſche Schlepper, „Warwick Head“ an der engliſchen Oſtküſte auf eine Mine gelaufen und geſunken. Der Schlepper hatte 496 Tonnen Waſſerverdrängung. Der ſchwediſche Dampfer„Tordoe“(1400 Tonnen) iſt innerhalb der ſchwediſchen Hoheits⸗ gewäſſer in der Nähe von Falſterbo auf eine Mine gelaufen. Die Beſatzung konnte gerettet werden. Das Schiff iſt jedoch verloren. Die Unglücksſtelle beſindet ſich in dem engen Sund. der die Oſtſee mit der Nordſee verbindet und insbeſondere von Däne⸗ mark ausgiebia mit Minen geſichert iſt. 1000 Menſchen ertrunken? dnb Tokio, 14. Dezember. Der ſowjetruſſiſche Dampfer„Indigirka“(2400 Tonnen) ſtrandete nördlich der Inſel Hokkaido. Er hatte 1000 Paſſagiere und 36 Mann Beſatzung au Bord, von denen bisher nur 30 gerettet wurden. 87 Tote ſind bis jetzt geborgen worden. Die japaniſche Regierung entſandte Hilfsſchiffe. Das Rettungswerk wird aber durch ſchwere See ſtark behindert. Gerüſteinſturz— Vier Tole dnb. Zürich, 13. Dezember. Bei einem Gerüſteinſturz in einer Züricher Fa⸗ brik wurden am Mittwoch vier Arbeiter getötet. Fünf weitere Arbeiter wurden verletzt. Von ihnen mußten vier ius Kraukenhaus gebracht werden. Hauptſchriftlelter und derantwortlich für Politik: Dr. Alois Wiabauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kulturpolltik, Theater und Unterhaltung; Carl Onno Eiſenbart.— Handel: . V. R. Schönſelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Franz Wilhelm Koſch.— Kunſt, Fiülm und Gericht: Dr. Franz Withelm 4 o ch.— Sport: Willbv Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: C. W. Fennel, ſämtliche in Männheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E.§ Schaffer, Berlin, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.. Rückſendung nur bei Rückporte⸗ Herausgeber, Orucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeit Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1.—6. 199 8 85 Berantwortlich für 17 5 1. V. Nohen er. annheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 10 güteig. Ton⸗ E Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite Nummer 507 Donnerstag, 14. Dezember 1989 Englands Gelüſte im Mittelmter Die Tribuna klopft den engliſchen Vhantaſten auf die Finger dnb Rom, 14. Dezember. Die von der engliſchen Zeitſchrift„Nineteenth Cen⸗ tury“ proklamierte Forderung einer bewaffneten Vorherrſchaft der Weſtmächte über Europa ſowie nach einer wenn nicht im Verlaufe dieſes Konfliktes ſo eben ſpäteren Liquidierung Italiens— auch im Mittelmeer— ruft„Tribuna“ auf den Plan, die in einer redaktionellen Notiz betont, daß dieſe„Kriegs⸗ ziele“ ein bezeichnendes Licht auf die wahren Ab⸗ ſichten der Demoplutokratien werfen, die trotz ihrer bombaſtiſch verkündeten Abſichten nicht den Mut hät⸗ ten, ſich auf einen ernſthaften Kampf einzulaſſen und es vorzögen, ſich dieſen phantaſtiſchen Träume⸗ reien hinzugeben. Die Weſtmächte würden ſich aber wohl hüten, im Mittelmeer etwas zu unternehmen, zumal zwi⸗ ſchzn ihren Worten und ihren Taten bekanntlich ein himmelweiter Unterſchied ſei und das Mit⸗ telmeer von den Waffen, dem Geiſt und der Kul⸗ tur Rous beherrſcht werde. Immerhin müſſe man die Aufrichtigkeit dewundern, die in der Definierung der„Kriegsziele“ zum Aus⸗ druck komme. Der Verfaſſer habe begriffen, daß die beſte Löſung für die Verwirklichuna der Träume einer engliſchen Hegemonie im Mittelmeer die Li⸗ quidierung Italiens wäre. Dies ſollte im Verlaufe des derzeitigen Krieges geſchehen, damit man zwei Flie⸗en mit einer Klappe ſchlagen könnte. Vor der Rede Caros (Funkmeldung der NM3.) + Mailand, 14. Dezember. Die geſamte norditalieniſche Preiſe ſieht der für Samstag in Ausſicht geſtellten Rede des Außen⸗ miniſters Graf Ciano in der Kammer mit ge⸗ ſpannteſter Aufmerkſamkeit entgegen. Der„Corriere della Sera“ ſchreibt hierzu. die Wieder⸗ eröffnung der Kammer lege das Intereſſe der ganzen Welt erneut auf die ttalieniſche Außen⸗ politik. Obwohl man die größte Zurückhaltung über die zu erwartenden Ausführungen bewahre, ſei es logiſch, daß Cianos Erklärungen eine Beſtätigung der vom faſchiſtiſchen Großrat erteilten Richtlinien bilden werden. Die Stellung Italiens ſei in der Rede des Duce klar umriſſen worden. Es handle ſich um ein italieniſches Aktionsprogramm, das klar aufgeſtellt ſei mit jener Zurückhaltung, die die Um⸗ ſtände erforderten. Man erwarte die Rede des italieniſchen Außenminiſters mit einem Gefühl, das nicht Neugier bedeute, ſondern eher das dringende Verlangen aller europäiſchen Staaten, der Krieg⸗ und der Neutralen. nach Klarheit dar⸗ telle. Bulgarien will wie ZItalien zuwarten (Funkmeldung der NM3.) — Rom. 14. Dezember. Der bulgariſche Miniſterpräſtdent bat dem Ver⸗ treter des„Giornale'Italia“ in Soſia einige Er⸗ klärungen über die Außenpolitik ſeines Landes ab⸗ gegeben. Die Erklärung des Großen Rates des Faſchismus über die Nichtkriegsführung Italiens könne Bulgarien nur darin beſtärken. aus ſeiner neutralen Haltung nicht herauszutre⸗ ten. die es bisher mit peinlicher Sorafalt einge⸗ halten habe. Bulgarien bleibe wie Italien in der Haltung eines wachſamen Zuwartens, was jedoch keineswegs ein Verzicht auf ſein nationales Pro⸗ gramm, noch die Gefährduna der Lebensintereſſen Bulgariens bedeute.„Wir ſind der Anſicht, daß unſere Aſpirationen in vollem Umfange erfüllt werden können, auch wenn wir dem Konflikt fern⸗ bleiben und ſogar ohne daß wir aus möglichen Schwierigkeiten des Nachbarſtates Kavital ſchlagen.“ Der Korreſpondent bes„Giornale'Jtalia“ kommt bei der Wiedergabe dieſer Erklärungen zu der Schlußfolgerung, daß Bulgarien ſeſt entſchloſſen ſei, die Lage auf dem Balkan nicht zu erſchweren und mit allen Mitteln die Politik der friedlichen Zuſammenarbeit mit den Nachbarſtaaten ſortzuſetzen, durch die eine gerechte und glückliche Löſung aller noch offenſtehenden Fragen gefunden werden könne. Die Geheimſitzung Geſtern tagte das Unterhaus hinter verſchloſſenen Türen (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 14. Dezember. Geſtern fand die Sitzung des Unterhauſes ſtatt, die die wichtigſte ſeit Kriegsausbruch war und über die die engliſche Oeffentlichkeit nicht ein Wort er⸗ fahren wird. Höchſtens aus dem ſpäteren Verhalten der Oppoſition gegenüber dem im Mittelpunkt der Angriffe ſtehenden Beſchaffungsminiſter Burgin wird man erſehen können, ob die Regie⸗ rung ſich von dem Vorwurf einer cchlaffen Wirt⸗ FF hat reinwaſchen können oder nicht. Die Geheimſitzung begann, nachdem alle Nicht⸗ abgeordneten entfernt und mehrere ſtrenge Haus⸗ ſuchungen nach verſteckten Neugierigen durchgeführt worden waren, hinter verſchloſſenen Türen. Die Ausſprache wurde eröffnet von dem ſtellvertretenden Oppoſitionsleiter Greenwood, auf den der Leiter der Oppoſitionsliberalen Sinclair ſolgte. rechnet, daß höchſtens 20 der ſogenannten Hinter⸗ bänkler zu Worte gekommen ſind. Für die Oppo⸗ ſition beſchloß Attlee die Debatte. Für die Regie⸗ rung ergriff Chamberlain das Schlußwort, von dem man annimmt, daß er auch im Laufe der Aus⸗ ſprache dem angegriffenen Beſchaffungsminiſter bei⸗ geſtanden hat. Sen Ccliimpanse am Jeleon Ketiy Mara und ihr tanzender Wunderaffe — Berlin im Dezember. „Charlo. gibt dem Herrn zur Begrüßung die Hand!“ Behende hopſt ein Schimpanſe vom Stuhl, auf dem er kauerte, eilt uns mit breitem See⸗ mannsgana entgegen und umſchließt unſere Rechte mit feſtem Druck. Als wir zur Belohnung dann eine Tomate aus der Taſche ziehen, lacht der Burſche über das ganze Geſicht und klatſcht in jungenhafter Freude in die Hände. In dieſem Augenblick ſchlägt das Telephon an. Charlo eilt zum Rundfunkap⸗ parat ſtellt ihn ab, ergreift den Hörer und reicht ihn artig und mit Neugierde in den Mienen einer rei⸗ zenden Frau:„Hallo, hier Ketty Mara...!““ Hin⸗ ter dieſem exotiſchen Namen verbirgt ſich deutſche Artiſtin der ſchon in 32 Ländern aller fünf Erdteile die Zuſchauer zugejubelt haben, wenn ſie mit ihrem Wunderaffen Charlo auf der Bühne erſchien. Augenblicklich tritt ſie mit ihrem braunhaarigen Partner in Berlin auf und all⸗ abendlich ſchütteln die Zuſchauer immer wieder den Kopf vor Staunen datz es eine Frau fertig brachte, einen Schimpanſen zu einer ſolchen Höchſtleiſtung der Dreſſur abzurichten. „Dreſſur?“ meint Ketty Mara.„Nun ja, ich mußte unendlich viel Geduld und Ausdauer mit ihm haben denn ein Menſchenaffe iſt von Natur aus träge, und es würde ihm nicht einfallen, mit einem Menſchen zuſammen einen Tango oder For⸗ trott zu tanzen Kußhände auszuteilen oder ſich wie ein geſitteter Funge an den Eßtiſch zu ſetzen. Aber mein Charlo iſt förmlich eine„Affenleuchte“ ein intelligentes Urwaldkind mit faſt menſchlichen Gefühßlen und Regungen: er lacht, er weint, er ſchimpft, und er iſt betrübt.“ Ja, das iſt der Wun⸗ devafſe Charlo, der ſeinem Schickſal danken kann, daß er gerade in die Hände dieſer hübſchen verſtän⸗ digen Frau geraten iſt. Zwei Jahre war der Schimpanſe alt, als ihn Ketty Mara 1932 auf einem Markt in Tunis ſah und ſich ſeiner erbarmte. Kaum wagen wir, beeindruckt von Charlos immer wiederkehrenden Intelligenzyroben in un⸗ ſerem Geſpräch die Möglichkeit zu berühren, daß Frau Ketty einmal ihren Schimpanſen verlieren könnte. Schon der Gedanke daran nimmt ihr das Lächeln von den Lippen, denn Charlo iſt mit einem Wort unerſetzlich. Das geht auch ſchon daraus hervor daß nicht einmal die höchſten Prämien die Verſicherungsgeſellſchaften bewegen können, das Tier unter ihren Schutz zu nehmen. Ständig wird es umſorgt und umhegt.„Ein einziges Mal war ich von dieſer meiner Gewohnheit abgewichen— und ſchon ließ das Unheil nicht lange auf ſich warten“, erzählt uns Ketty Mara. „Ich war im Auto nach Stockholm unterwegs; im Anhänger, der nach meinen Angaben eigens für Eharlo als fahrende Wohnung mit Schalldämpfer, Wetterwänden, Starkſtromofen Lagerſtätte, Fenſter und Türen gebaut wurde, ſaß der Schimpanſe. Durch einen Reifenſchaden lief ſich der Anhänger heiß und ich bemerkte den Schaden erſt, als ſchon die Feuergarben aus dem Wagen ſchlu⸗ gen. Ich war zunächſt ſtarr vor Schrecken und glaubte das Tier bereits elendiglich umgekommen, aber als ich dann in wilder Haſt die Türe aufriß, ſaß es ſchickſalsergeben in einer Ecke um dann allerdings mit einem rieſigen Satz auf mich zuzu⸗ Man WoHW⸗Eintopfeſſen in Prag Am vergangenen Sonntag Kriegswinterhilſswerks durchgeführt. wurbe auch bei den deutſchen Volksgenoſſen Prags der Opferſonntag des Auf dem Wenzelsplatz ſtanden 25 Feldküchen der Wehrmacht bereit, um der Prager Bevölkerung, insbeſondere natürlich den deutſchen Volksgenoſſen, die traditio⸗ nellen Erbſen mit Speck auszuſchenken. Auch die tſchechiſchen Poliziſten probierten Erbſen mit Speck und man ſieht, es ſchmeckte ihnen. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Baltendeutſche beſichtigen ihre neue Heimat Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Pioniere fäubern ein von den Frauzoſen geräumtes Dorf Spähtrupps haben feſtgeſtellt, dat der Franzmann dieſes Dorf geräumt hat, und ſofort gehen die Pivoniere vor, um das Dorf nach Minen abzuſuchen. 33(P. Tritſchler⸗Scherl, Zander⸗Multiplex⸗K.) ſpringen und mich dankbar zu umarmen. Er wußte, daß ich ihm im letzten Augenblick das Leben gerettet hatte und ſeit dieſer Zeit iſt er faſt noch gelehriger als zuvor.“ 138 „Allerdings weiß er genau, was er zu tun hat und iſt auf keinen Fall zu bewegen. mehr als die von ihm von mir vorgeſchriebenen drei Saltos auf der Bühne zu ſchlagen. Er lacht mich förmlich aus, wenn ich noch eine Zugabe von ihm verlange, er hält mir auch drohend den Löffel vor das Geſicht, wenn er nicht zur pünktlichen Stunde ſeine Hafer⸗ grütze erhält. Die Vorbereitungen hierzu erledi er meiſt ſelbſt er ſteckt die Kabelſchnur des elektri⸗ ſchen Kochers in den Steckkontakt, er holt die Grütze aus dem Schrank nimmt ſich einen Kochlöffel und rührt damit mit Hingabe die Suppe.“ 21 Deutsche Reichspost 5 Weihnachtssendungen vor dem 15. Dezember auigeben! Das Veihnachtspaket bringt Weihnachtsfreude ins Haus und ins Feld. Pakete und Päckchen, besonders Feldpostpäckchen, die rechtzeitig zum Fest vorliegen sollen, müssen aber spätestens bis zum 15. Dezember eingeliefert sein. Denkt daran! 3 Wer sein Weihnachtspaket nicht bis zum 15. Deꝛember aufliefert, kann auf keinen Fall damit rechnen „daß es rechtzeitig ankommt. ** * Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, 14. Dezember 1930 4. Seite Nummer 507 * Die Siadiseite Mannheim, 14. Dezember. Vorweihnachtsßeit Im Theater gibts ein Weihnachtsmärchen, in den Straßen iſt viel Volk zu ſehn, viele aufgeregte Kinderpärchen vor den Spielzeugläden ſtaunend ſtehn. Züge rollen über papp'ne Berge, Autobuſſe fahren Menſchenzwerge, leine Autos flitzen hin und her, und beim Püppchen ſitzt der Tedoͤdybär. Bunte Kugeln blitzen, bunte Schnüre, Weihnachtsmänner ſtehn im Ladenraum, heimlich kommt und durch die Hintertüre in das Haus der grüne Tannenbaum. Mutter tapeziert ein Puppenſtübchen, Bater baſtelt etwas für das Bübchen, und die Kinder ſind ganz ſchrecklich brav, holde Fee'n bewachen ihren Schlaf. Stiller werden ſchon die Alltagsſtunden, alles iſt ganz feierlich beſchwingt. in den Läden drängen ſich die Kunden, und der Weihnacht helle Münze klingt. Punkte fallen, doch die Freuden ſteigen, und ſie bringen jeden Wunſch zum Schweigen, der am Ende, heimlich ausgeheckt. wohlverwahrt in den Paketen ſteckt. Zeit der Weihnacht, Zeit der ſtillen Freuden! Macht für ſie die Hemen licht und weit! Einmal darf die Liebe ſich vergeuden And verklären uns den Ernſt der Zeit! Holt ins Haus den Duft der grünen Tannen, Haß die Lichter alles Dunkel bannen und der Zauber deutſcher Weihenacht alle Herzen wieder glücklich macht! — Wau-Wau. Prlüfung für Geſchäſlsſienographen beſtanden Das Prüfungsamt für Kurzſchriſt der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim führte am 25. v. M. ſeine 87. Kurzſchriftprüſung durch. An dieſer Prü⸗ ung haben 116 Stenographen teilgenommen, von denen die Prüfang beſtanden: In der Abteilung 120 Sirben: Annelieſe Bauer, Erika Berg, Klara Bergtemper. Giſela Bol⸗ lacl, Martha Brakhan, Inge Dernen. Liſelotte Die⸗ 33 Lieſelotte Dietrich, Edith Fießer. Charlotte Fitterer, Ingeborg Gutbrod. Annelieſe Hägele, Dr. Lore Hammer, Leonore Heß. Irmgard Holl Heins Knappe, Eſther Knauß. Ortrud Lampe. Elfriede Mattern, Erna Mind, Giſela Ney. Eugenie Nuber. Inge Przygodda, Liſelotte Reinemuth, Hilde Rom⸗ Bach, Hildegard Seyboth, Lieſel Schlammberger, Gunde Schork, Trudel Schröder, Lilli Strohmeier, Margarete Teickner, Marta Waibel. Ria Walter, Elara Zilles, Elſe Zimmermann, Mechtild Zürker. In der Abteilung 150 Silben: Ruth Baiker, Gertrud Benzinger, Suſi Bock, Elſe Drewalowſky, Elfride Engelhardt, Irma Groß, Fritz Hufnagel, Lilli Keller, Rembe, Magda Rohr, Johanna Seemüller, Dieter 803 10 0 Urſula Schlegel, Annemarie Strubel, erla Walter. In der Abteilung 180 Silben: Hilde Brod⸗ eſſer, Margit Graf, Ottilie Herberger, Helga Herk⸗ ner, Verene Herkner, Lore Michel, Maria Wülk. In der Abteilung 200 Silben: Lore Bundſchuh. Denkt an die Angeſtelltenverſicherung! Der Anſpruch(die Anwartſchaft) auf ſpätere Lei⸗ ſtungen der Angeſtelltenverſicherung iſt für die Zeit vom 1. Januar 1934 an erhalten, wenn jährlich mindeſtens 6 Monatsbeiträge nachgewieſen werden; als Monatsbeiträge für die Erhaltung der Anwart⸗ ſchaft rechnen auch anrechnungsfähige Erſatzzeiten, z. B. die Kriegsdienſtzeit. Zeglicher Anſpruch aus den biher geleiſteten Bei⸗ trägen erliſcht zunächſt, wenn dieſe Vorſchrift nicht beachtet wird, es ſei denn daß die ſogenannte Halb⸗ deckung vorhanden iſt. Wer ſich freiwillig weiter⸗ verſichert und bisher für das laufende Jahr nichts — hat, ſollte im eigenen Intereſſe ſeine Ver⸗ cherung bis zum Jahresſchluß in Ord⸗ nung bringen. Freiwillige Beiträge zur An⸗ geſtelltenverſicherung können zwar noch innerhalb von zwei Jahren, die dem Kalenderfahre folgen, für das ſie gelten ſollen, nachentrichtet werden; es iſt aber nicht ratſam, ſich auf dieſe Möaglichkeit zu verlaſſen. Denn nach Eintritt des Verſicherungsver⸗ falles(Berufsunfähigkeit, Tod) iſt die Nachentrich⸗ zung freiwilliger Beiträge unzuläſſig. Das Geſetz vom 21. Dezember 1937 hat eine weit⸗ gehende Möglichkeit geſchafſen, verlorene Anwart⸗ ſchaften wiederherzuſtellen. Es iſt nach dieſem Ge⸗ ſetz nämlich zuläſſig, freiwillige Beiträge zur Ange⸗ ſtelltenverſicherung für die Jahre 1932 bis 1937 bis um 31. Dezember 1941 nacheuentrichten ſofern der erſicherungsfall noch nicht eingetreten iſt. Die freiwilligen Beiträge ſind minde⸗ ſtens in der dem jeweiligen geſamten Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe zu entrichten. Die freiwillige Verſicherung in der Klaſſe A iſt nicht zu⸗ läſſig. Die Klaſſe B genügt nur bei einem Monats⸗ einkommen bis zu 100 /, in der Oſtmark und im Sudetenland bis zu 50 /; ſonſt müſſen die Bei⸗ träge in den entſprechend höheren Klaſſen entrichtet werden, Halbverſicherte, das heißt ſolche Perſonen, die wegen einer Lehensverſicherung von der eigenen Beitragsleiſtung befreit ſind, haben freiwillige Bei⸗ träge in der dem holben Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe zu zahlen. Auch ſie bürfen ſich nicht Klaſſe A freiwillig verſichern: doch genügt tets die Klaſſe D, in der Oſtmark und im Sudeten⸗ land die Klaſſe F. Die freiwillige Höherverſicherung iſt zuläſſig. Es iſt zwecklos, die freiwilligen Bei⸗ träge in einer zu niedrigen Beitragsklaſſe zu zah⸗ len, da dieſe binnen 10 Jahren nach Umtanſch der exſicherungskarte beanſtandet werden können. Be⸗ anſtandete Beiträge worden unwirkſam: ſie können bei von Leiſtungen nicht berückſichtigt werden. in Auszeichnung durch den Führer. Der Führer und Reichskanzler hat als Anerkennung für 40jäh⸗ rige treue Dienſte dem Amtsgerichtsrat Dr. von Kirchenheim beim Amtsgericht Mannheim das goldene Treudienſt⸗Ehrenzeichen verliehen. iu Hohes Alter. Frau Barbara Himmelſtein Witwe, Seckenheimer Straße 24. begeht heute ihren Herr Nikolaus Herbold, Mann⸗ eim⸗Waldhof, Argonnerſtraße 24, kann heute ſeinen 4. Geburtstag feiern. Morgen wird Fräulein Luiſe Sohler, Rheindammſtraße 47, 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich. 5 Eliſabeth Link, Hanne Mayer, Ruth Sleuerliche Behandluneg der Weihnachtsgeſchenke Von Regierungsaſſeſſor Dr. Helmle, Finanzamt Mannheim In Sieſem Jahre ſind die Zuwendungen aus An⸗ laß des Weihnachtsfeſtes, die der Arbeitgeber ſeinen Gefolgſchaftsangehörigen gewährt, ſteuerrechtlich neu geordnet worden. In den vergangenen Jahren blieben freiwillige Weihnachtsgeſchenke bei Erfüllung gewiſſer Vorausſetzungen auf Grund beſonderer Er⸗ Tlaſſe des Reichsminiſters der Finanzen ſteuerfrei. Dieſe ſteuerliche Begünſtigung beruhte auf dem Ge⸗ danken, durch den Einkauf von Weihnachtsgeſchenken die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs zu erhöhen und damit den Wirtſchaftsaufſchwung zu⸗ ſätzlich zu fördern. In der gegenwärtigen Kriegs⸗ zeit iſt aber Sparſamkeit bei der Anſchaffung und Be⸗ nützung aller Verbrauchsgüter oberſtes Gebot. Es beſteht daher kein Anlaß, die Nachfrage nach Gütern durch ſteuerliche Begünſtigung zu teigern. Aus dieſem Grunde hat der Reichsminiſter der Finanzen in dieſem Jahre davon Abſtand genommen, Weih⸗ nachtsgeſchenke von der Einkommenſteuer, bzw. Lohn⸗ und Wehrſteuer zu befreien. Die Weihnachtsgelder 1939 gehören in voller Höhe zum ſteueryflichtigen Arbeitslohn. Sie ſind neben dem laufenden Arbeitslohn als ſonſtige Bezüge zu behandeln. Unerheblich hierbei iſt, ob ein Rechts⸗ anſpruch auf ſie beſteht oder nicht. Auf die laufenden Bezüge iſt die Lohnſteuertabelle anzuwenden. Für das Weihnachtsgeld iſt die Lohn⸗ ſteuer auf Grund feſter Hundertſätze nach§ 35 Lohn⸗ ſteuerdurchführungsbeſtimmungen(ESt. DB) zu be⸗ rechnen. Dieſe Steuerſätze betragen: 1. Bei einem Arbeitnehmer, auf deſſen Lohn⸗ ſteuerkarte Steuergruppe l beſcheinigt iſt, 18 vom Hundert. 2. Bei einem Arbeitnehmer, auf deſſen Sohn⸗ ſteuerkarte Steuergruppe II beſcheinigt iſt, 14 vom Hundert. 3. Bei einem Arbeitnehmer, auf deſſen Lohn⸗ ——— Steuergruppe III beſcheinigt iſt, 10 vom ndert. 3. Bei einem Arbeitnehmer, auf deſſen Lohn⸗ ſteuerkarte Steuergruppe IV veſcheinigt iſt, bei Kinderermäßigung für eine Perſon.„ 8 vom Hundert wei Perſonen 6 vom Hundert rei Perſonen. 3 vom Hundert mehr als örei Perſonen 1 vom Hundert Aus der Staffelung dieſer Steuerſätze ergibt ſich, daß auch hier— Familienſtand Berückſichtigung findet. Die Weihnachtsgelder unterliegen ferner als Teil des Arbeitslohnes dem Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer. Dieſer beträgt bekanntlich 50 v. H. der Lohnſteuer. Kriegszuſchlag wird aber nur erhoben, wenn laufender Arbeitslohn und Weih⸗ nachtsgeld zuſammen. oder jedes für ſich getrennt die Freigrenze für den Kriegszuſchlag überſteigt. Die Freigrenzen betragen bei Monatslohn 234 Mark, bei Wochenlohn 54 Mark; bei Tagelohn 39 Mark und bei vierſtündlicher Lohnzahlung.50 Mark. Ein Arbeitnehmer alſo, der z. B. einen Monatslohn von 150 Mark und ein Weihnachtsgeld von 30 Mark erhält, iſt wohl lohn⸗ aber nicht kriegsſteuerpflichtig. Ein Arbeitnehmer, deſſen Monatseinkommen und Weihnachtsgeld zuſammen den Betrag von 84 Mark nicht überſteigt, iſt weder lohn⸗ noch kriegsſteuer⸗ pflichtig. Werden die Freigrenzen für den Kriegszu⸗ ſchlag im Monat Dezember 1939 nur infolge der Auszahlung des Weihnachtsgeldes über⸗ ſchritten, ſo wäre es unbillig, den geſamten Betrag zur Kriegsſtener heranzuziehen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat daher durch Runderlaß vom 30. November 1939 angeordnet, daß in dieſem Falle der Kriegszuſchlag zur Einkommen⸗ ſteuer nur von der Lohnſteuer zu berechnen iſt, die auf das Weihnachtsgeſchenk entfällt. Ein Kriegs⸗ guſchlag zur Einkommenſteuer von der Lohnſteuer, die auf den übrigen Arbeitslohn entfällt, wird nicht erhoben. Hat demnach ein Arbeitnehmer in Steuer⸗ gruppe J einen monatlich vorauszahlbaren Monats⸗ lohn von 200 Mark und erhält er am 20. Dezember 1930 ein Weihnachtsgeld von 50 Mark, ſo überſteigt ſein Lohn für Dezember 1939 die Freigrenze von 234 Mark. Der Kriegszuſchlaa errechnet ſich dann folgendermaßen: Zu der Lohnſteuer für den Dezem⸗ ber⸗Monatslohn wird ein Kriegszuſchlaa nicht er⸗ hoben. Die Lohnſteuer für das Weihnachtsgeſchenk beträgt nach§ 35 Abſ. 1 LStDB 18 v. H. von 50 0 0 8 68 Der Kriegszuſchlag beträgt 50 v. H.= 4,50 Zur Beſeitigung von Härten iſt auch ſür die zur Wehrmacht einberufenen Arbeitnehmer eine Sonderregelung notwendig geworden. Die Angehörigen unſerer im Felde ſtehenden Soldaten erhalten Fa⸗ milienunterſtützung nach dem Familien⸗ unterſtützungsgeſetz vom 30. März 1936. Dieſe Be⸗ züge ſind ſteu erfrei. Darüber hinaus gewähren in erfreulich vielen Fällen die Arbeitgeber ihren Gefolgſchaftsangehörigen für die Zeit ihrer Ein⸗ herufung zur Wehrmacht oder zum Reichsarbeits⸗ dienſt beſondere Unterſtützungen. Dieſe Arbeit⸗ geberunterſtützungen ſind ebenfalls aus Billigkeits⸗ gründen ſteuerfrei. wenn folgende Vor⸗ ausſetzungen erfüllt ſind: Mamred Schmmtöt zum Kaperlrieg der Biller⸗Zugend am 16. und 17. Dezember Stopp! Hier geht keiner durch die Maſchen, Der Ba führt in ſeinen Teſchen a) Die Arbeitgeberunterſtützung muß neben einer Familienunterſtützung gezahlt werden. b) Die Arbeitgeberunterſtützung darf nicht höher ſein als 195% monatlich(45/ wöchentlich). c) Die Unterſtützungen dürfen zuſammen nicht höher ſein, als der zuletzt bezahlte Nettolohn. ird neben einer ſolchen Arbeitgeberunterſtützung dem zur Wehrmacht eingezogenen Gefolaſchaftsange⸗ hörigen in der Zeit vom 25. November bis 24. De⸗ zember 1939 noch ein Weihnachtsgeſchenk gewährt und wird nur dadurch der Höchſtbetrag für ſteuer⸗ freie Arbeitgeberunterſtützung 1195 monatlich; 45% wöchentlich) überſchritten, ſo iſt nach dem Runderlaß des Reichsminiſters der Finanzen vom 30. November 1939“ nur das Weihnachtsgeſchenk, nicht auch die Arbeitgeberunterſtützung ſteuerpflich⸗ tig. Zahlt z. B. der Unternehmer ſeinem im— ſtehenden Geſolgſchaftsangehörigen eine laufende Unterſtützung von 150 4 monatlich und gewährt er dieſem am 20. Dezember 1939 ein Weihnachtsgeld von 150%, ſo überſchreiten deſſen Geſamtbezüge für den Monat Dezember 1939 den ſteuerfreien Höchſtbetrag von 195 /. Die Arbeitaeberunter⸗ ſtützung wäre deshalb im Monat Dezember in vol⸗ ler 2(aufende Arbeitgeberunterſtützung) und Weihnachtsgeſchenk) ſteuerpflichtig. Das iſt nach dem Erlaß vom 30. November 1939 ausgeſchloſſen. Nur dag Weihnachtsgeſchenk, von 150/ unterliegt der Lohnſteuer und dem Kriegszuſchlag zur Einkom⸗ menſteuer. Die Anwendung des§ 35 LStDB erfährt durch den Abſatz 2 der Beſtimmung eine weſentliche Ein⸗ ſchränkung. Darnach können für die Berechnung der Lohnſteuer die Weihnachtsgelder entgegen der Regel dem laufenden Arbeitslohn des letzten Lohnzahlungs⸗ zeitraums hinzugerechnet werden, wenn dies gegen⸗ über der Anwendung der feſten Hundertſätze des § 35 Abſ. 1 LStDB insgeſamt eine niedrigere Lohn⸗ ſteuer ergibt. Der Arbeitgeber kann in jedem Falle zwei Berechnungen anſtellen und die günſtigere Be⸗ rechnungsart wählen. Eine Verpflichtung des Ar⸗ beitgebers zur Anſtellung beider Berechnungen be⸗ ſteht in lohnſteuerlicher Hinſicht nicht. Eine Erſtat⸗ tung von Lohnſteuer findet in dieſem Zuſammen⸗ hang in keinem Falle ſtatt. Auch ein Schadenserſatz⸗ anſpruch des Arbeitnehmers gegen den Arbeitgeber dürfte nicht gegeben ſein, wenn es der Arbeitgeber zum Nachteil des Geſolgſchaftsmitgliedes unterläßt, die günſtigere Berechnungsart anzunvenden. Die Anwendung des§ 35 Abſ. 2 LStDa iſt aber häufig geeignet,ſteuerliche Härten auszugleichen. Erhält z. B. ein Lehrling im Dezember 1939 zu ſeinem Monatslohn von 60 Mek. ein Weihnachts⸗ geſchenk von 30 Mk., ſo kommt bei Zuſammen⸗ rechnung der Beträge,§ 35 Abſatz 2 LSt. DB ge⸗ mäß, nach der Tabelle nur eine Lohnſteuer von 0,78 Mk. zum Abzug. Errechnet man dagegen die Lohnſtener von dem Weihnachtsgeſchenk nach§ 85 Abſ. 1 LStDu geſondert, ſo würden von 30 Mk..40 Mark Lohnſteuer einbehalten werden. Eine Zuſammenrechnung ſcheidet naturgemäß in den Fällen aus, in denen z. B. ein Wehrmachtsange⸗ höriger, der keine Arbeitgeberunterſtützung beaieht, nur ein einmaliges Geſchenk von 50 Mk. zum Weih⸗ nachtsfeſt von ſeinem Betrieb erhält. Dieſer Be⸗ trag iſt der Lohnſteuer nach§ 35 Abſ. 1 LSt DB zu unterwerfen. Stenerfrei bleiben auch in dieſem Jahre Sachgeſchenke, die aus Aulaß des Weihnachts: ſeſtes den Arbeitnehmern ausgehändigt werden. Dieſe Sachzuwendungen ſind dann kein ſteuerpflich⸗ tiger Arbeitslohn, wenn ſie nach Art und Umfang nicht ungewöhnlich ſind und über das übliche Maß nicht hinausgehen. Es muß bei dem Sachgeſchenk der Gedanke im Vordergrund ſtehen, eine kleine Freude und Aufmerkſamkeit zu erweiſen, nicht aber eine Entlohnung zu zahlen. Nach dem Erlaß des Neichsminiſters der Finanzen vom 8. Dezember 1939 können in dieſem Jahre die Arbeitgeber Weihnachtsgelder an ihre Gefolaſchafts⸗ mitalieder unbeſchränkt als Betriebsausgaben ab⸗ ziehen, auch dann. wenn der Emyfänger auf die Zu⸗ wendung keinen Rechtsanſpruch hat. 55 „We hnachtsbuch der deutſchen Fugend“ Beumelburgs Sperrfeuer um Deutſchland Zum zweiten Male erſcheint in dieſem Jahr das eihnachtsbuch der deutſchen Jugend“, das von aldur von Schirach herausgegeben wird und vor allem als Weihnachtsgabe für die ſchaffende Ju⸗ gend gedacht iſt. Für dieſen Kriegswinter wurde Werner Beumelburas„Sperrfeuer um Deutſchland“ in einer beſonderen Faſſung für die Jugend bearbeitet. Zur Herausgabe dieſes Bu⸗ ches exrläßt Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley nach⸗ ſtehenden Aufruf an die deutſchen Betriebsführer: „Betriebsführer! Die Jugend iſt das koſtbarſte Gut unſeres Volkes; denn mit ihr wird Deutſchland leben und ſie wird fortſetzen und vollenden, was wir nur anfangen können. Darum haben wir uns in der wichtigſten, gemeinſamen Arbeit zuſammen⸗ gefunden, in der Jugend einen Nachwuchs heranzu⸗ ziehen, der die deutſche Wirtſchaft einſt in ſtarken und feſten Händen halten wird. Aber es genügt nicht, dieſe Jngend aſlein beruf⸗ lich heranzubilden; denn die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaft verlangt von jedem einzelnen Schaffenden ein hohes Maß an weltanſchaulicher und kultureller Ausrichtung. Dieſe der werktätigen deutſchen Jugend zu vermitteln, auch das iſt unſere Aufgabe, an der mitzuarbeiten ich alle deutſchen Betriebsfüh⸗ rer aufrufe. Zum zweiten Male erſcheint in dieſem Jahr das „Weihnachtsbuch der deutſchen Jugend,“ herausgege⸗ ben von Baldur von Schirach. Wir wollen in dieſem Jahre unſerer Jngend wiederum das Beſte geben, was wir haben; das Heldentum, den Opferſinn und die Hingabe unſerer jungen Soldaten. Betriebsfüh⸗ rer, ſchenkt dieſes Buch allen Jugendlichen in Euren Betrieben! Verſaat es ihnen nicht. es iſt mehr als nur eine Weihnachtsfreude, was Ihr Euren Jungen und Mädeln in den Betrieben damit bereitet. gez.: Dr. Robert Ley, Reichsleiter.“ u Durch Exploſion getötet. In einer Schloſſerei in Ladenburg wurde der 46jährige Schloſſer Her⸗ mann Erny aus Seckenheim durch eine Exploſion ſo ſchwer getroffen, daß er bald darauf geſtorben iſt. u Vom Tode ereilt. Bei der Arbeit war der 65⸗ jährige Steinhauer Wilhelm Schmitt von einem drei Meter hohen Podeſt heruntergefallen. Er er⸗ litt Prellungen am Hinterkopf, die zur Gehirn⸗ erſchütterung führten. Im Krankenhaus iſt Schmitt nach einigen Tagen ſeiner Verletzung erlegen. z* Und wieder ein Fünfhunderter! Geſtern be⸗ richteten wir von einem Fünfhunderter und heute können wir ſchon wieder einen melden. Der Gewinn wurde im Mannheimer Hof von einem Schweden gezogen, der dort zur Zeit als Gaſt iſt. Erſtaunlich viel große Gewinne wurden bisher in Mannheim gezogen. Darum greife jeder zu, wenn der graue Glücksmann kommt, denn er trägt eine freudige Weilnachtsüberraſchung in ſeinem Bauchladen. ** Schalenwild nur zur Hälfte des Gewichtes markenpflichtig. Es wird bekanntgegeben daß Scha⸗ lenwild(Gems⸗, Rot⸗, Damm⸗ und Schwarzwild) nur zur Hälfte des Gewichtes markenyflichtig ſind. erz, Lunge und Wildragout können ohne ezugſchein gekauft werden. Doch für'nen Groſchen, eins, zwei, drei, Ziehn wir den Hut, der Weg iſt freil Zeichnung: Manfred Schmidt(). „In gleichem Schritt und Tritt“ Ein beherzigenswertes Schaubild In der ſtädtiſchen Hausfrauenberatungs⸗ ſte lle in H 2, 6 lenkt gegenwärtig ein neues Schau⸗ bild die Auſmerkſamkeit der Vorüberkommenden auf ſich. In wirkungsvoller Weiſe iſt hier die ſchon jahrelang bewährte und beſonders wichtige Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Frauenwerk und Reichsnährſtand dargeſtellt. Hier der Soldat, der an unſeren Grenzen die Heimat mit der Waffe ſchützt. dort der deutſche Bauer, der alle Kräfte der Scholle mobiliſiert, um unſere Volksernährung zu ſichern und in der Mitte die deutſche Hausfrau, die Treuhänderin unſerer En nährung, auch ſie ein Blockadebrecher aegen Eng⸗ land, die auf ihrem Arbeitsplatz in Küche und Haus eine große Verantwortung trägt. Jeder ſei auf dieſe eindrucksvolle Darſtellung aufmerkſam gemacht Aebergabe des Fungſtamms 1/171 Der Jungſtamm 1/171 war am Mittwoch zur Ver⸗ abſchiedung eines bisherigen Jungſtammführers im Schloßhof angetreten. Jungſtammführer Adolf Herrmann rückt nach einjähriger Tätigkeit im ungſtamm 1/171 zur Wehrmacht ein. Nach der eldung erklang das Lied: Laſſet im Winde die Fah⸗ nen wehen. Dann ſpach der ſcheidende Jungſtamm⸗ führer. Er dankte ſeinen Führern und Pimpfen für die Mitarbeit am weiteren Ausbau der Jungſtam⸗ mes und ermahnte ſie, weiter ihre Pflicht zu tun. Vor allem betonte er, daß der ganze Einſatz jetzt dem Kriegswinterhilfswerk gelten müſſe. Jung⸗ bannführer Stumpf ſprach dem Kam. Herrmann ſei⸗ nen Dank für ſeine ſeit 1933 als Führer geleiſtete Arbeit aus. „Den Abſchluß bildete ein Vorbeimarſch unter 88 des neuen Jungſtammführers Willt Syerre auf der Reichsauſobahn Bon heute früh 8 Uhr an 50 bis übermorgen die Reichsautobahn von der Einfahrt Maunheim bis Heidelberg und bis Frankfurt für ſeden Verkehr geſperrt. Um den Verkehr durch die Sperrung nicht zu unterbrechen, wird für die Fahrt nach Heidelberg und Frankfurt die linke Seite der Reichsautobahn auf dieſen Strecken, und zwar der rechte Teil für die Hinſahrt freigegeben, der Teil, der ſonſt für die Ueberholung in entgegen⸗ geſetzter Richtung benutzt wird. Die Zufahrt in ſeuberg e—35 8 5 8 he⸗ rs geregelt. Die ganze rechte Seite der autobahn bleibt geſperrt.— Annötiger Papierkrieg Anträge und Geſuche an Wehrmacht⸗Dienſtſtellen Das Wehrkreiskommando macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß es zwecklos iſt, Anträge auf Entlaſſung von Soldaten, Unabkömmlichkeits⸗Erklärungen, Be⸗ urlaubungen uſw. an die höheren Dienſtſtellen wie Wehrkreiskommando,(Stellv. Generalkommando) oder Wehrerſatz⸗Inſpektion zu richten. Derartige Anträge ſind an den Truppenteil(bei Feldtruppen⸗ teilen an die„Dienſtſtelle Feldpoſtnummer..) oder an das zuſtändige Wehrbezirks⸗Kommando zu rich⸗ ten. Das Wehrkreiskommando muß die Anträge doch nur wieder an den Truppenteil oder das Wehr⸗ bezirks⸗Kommando zurückreichen. Das koſtet Zeit und vermehrt unnötig den Papierkrieg. Den Steuerabzug vom Lohn im Jahre 1940 regelt eine amtliche Bekanntmachung des Ober⸗ bürgermeiſters im Anzeigenteil dieſer Ausgabe. Wer bis 20. Dezember keine Steuerkarte für 1940 erhalten Pol muß ſie bei der Steuerkartenſtelle in N 2, 3 ab⸗ olen. ** Arbeitsbeginn in den Bäckereien zu Weihnach⸗ ten und Das badiſche Gewerbeaufſichts⸗ amt hat für ſämtliche Bäckereien des Landes für Weihnachten und Silveſter folgende Ausnahme ge⸗ nehmigt: 1. Sonntag, 24. Dezember 1939, kann von 5 bis 12 Uhr gearbeitet werden. 2. Samstag, 30. De⸗ zember 1939 kann mit der Arbeit um 2 Uhr begon⸗ nen werden. Jugendliche unter ſechzehn Jahren dürfen nicht vor 4 Uhr beſchäftigt und nicht zur Ueberarbeit herangezogen werden. un Deutſche Kunſt im Oſten. Wie ſtark der deut⸗ ſche Kultureinfluß in den weiten Gebieten des Oſtens im Mittelalter geweſen iſt, zeigen noch heute die Stadtbilder in Polen und den angrenzenden Ge⸗ bieten und die Kunſtſtſchätze ihrer Kirchen und Schlöſ⸗ ſler. Darüber wird mit vielen Lichtbildern im Mannheimer Altertumsverein der Direktor unſerer Kunſthalle Herr Dr. W. Paſſarge am Sonntag, dem 17. Dezember, um 11 Uhr im Vortragsſaal der Kunſthalle, nicht wie angekündigt in der A ſprechen, Donnerstag, 14. Dezember 1939 eee eee ee B. Seite 7 Nummer 507 An alle Hausfrauen! Eine wichtige Bekanntmachung der Gan⸗ frauenſchaftsleitung Die Hausfrauen werden aufgefordert, vom 12. bis 17. Dezember ſämtliche Beſtellſcheine abzugeben, an erſter Stelle die Eierkarte, da man ſonſt ir⸗ gend einem Geſchäft zugewieſen wird. Es wird weiterhin darauf hingewieſen. daß die alte Lebens⸗ mittelkarte aufzuheben iſt wegen der Zuteilung von 2 und Hülſenfrüchten, die darauf abgeſtempelt ind. Die Hausfrauen werden gleichzeitig darauf auf⸗ merkſam gemacht. daß mit den Geſchäften nicht immer gewechſelt werden ſoll, ſondern, daß man Kunde im gleichen Geſchäft bleibt, damit der Geſchäftsmann weiß, mit welcher Menge er zu rechnen hat. Verdütung für Aufnahme rückgewanderter Nolksgenoſſen Auf Grund des Reichsleitungsgeſetzes hat der Reichsminiſter die Vergütuna für Unterkunft und Verpflegung der Perſonen geregelt. die wegen der Freimachung gefährdeter Gebiete oder Gebäude anderweitig untergebracht werden müſſen. Wird Unterkunft bei Perſonen in Anſpruch genommen⸗ die nicht berufs⸗ oder gewerbsmäßia Unterkunft ge⸗ währen, ſo ſind für ſeden Erwachſenen und jedes Kind über acht Fahre in den verſchiedenen Ortsklaſſen monatlich 1050 bis 13.50 au vergüten, für jedes Kind unter acht Jahren.50 bis 10.50 Mark. Zur Abgeltung der Mehraufwendungen für die Unterkunft in der kalten Jahreszeit iſt für jeden Tag ein Zuſchlag zu zahlen, für ieden beſonders geheizten Raum 30 Pfennige. Für die Unterkunft in Betrieben des Beher⸗ bergungsgewerbes oder bei Perſonen. die möblierte Zimmer an Dauermieter abgeben, ailt eine beſon⸗ dere Regelung. Wird neben der Unterkunft auch Verpflegung in Anſpruch genommen, ſo ſind je Tag zu gewähren für die erſte Perſon einer Familie und für jede alleinſtehende Perſon über acht Jahren.35 Mark, für jede weitere zur gleichen Familie ge⸗ hörende Perſon über acht Fahre und für jedes ohne Angehörige untergebrachte Kind unter acht Jahren .20 Mark, für jedes mit ſeinen Angebörigen unter⸗ gebrachte Kin; unter acht Jahren 1 Mark. Wird die Unterkunft mit Verpflegung in Betrieben des Gaſt⸗ tättengewerbes in Anſpruch genommen, ſo tritt zu 7601 Vergütungsſatz noch ein Unkoſtenzu⸗ a g. Die Verkaufszeit an den Sonntagen vor Weihnachien Der badiſche Wirtſchafts⸗ und Finanzd⸗ miniſter hat folgende Verfügung ergehen laſſen: Der Reichsminiſter hat beſtimmt, daß die Verkaufs⸗ zeit an den Verkaufsſonntagen vor Weihnachten in den Gebieten mit Verdunkelung nicht ſpäter als um ſiebzehn Uhr endet. Hiernach ſolle die Verkaufszeit an den Verkaufsſonntagen auf die Zeit von 12 bis 17 Uhr feſtgeſetzt werden. Gleichzeitig wird gegen⸗ über ſtellenweiſe verbreiteten Gerüchten bemerkt, daß nicht beabſichtigt iſt, in der Weihnachtszeit Feier⸗ tage aufzuheben. Neuregelung der Hausſchlachtungen Das Landesernährungsamt teilt mit: Der Nahrungsmittelbezug der nicht landwirtſchaftlichen Bevölkerung iſt durch die Lebensmittelkarten ge⸗ regelt. Aber auch der Verbrauch der ſogenannten K6 lbſtverſorger alſo derjenigen, die ſich aus eigener Erzeugung ſelbſt mit Nahrunasmitteln ver⸗ ſorgen können, iſt einer kriegswirtſchaftlichen Rege⸗ lung unterworfen worden. Auf einzelnen Ge⸗ bieten, wie z. B. bei der Aufzucht von Schlacht⸗ ſchweinen, ſetzt ſich der Kreis der Selbſtverſorger nicht ausſchließlich aus Bauern und Landwirten zu⸗ ſammen, denn auch in der Stadt und insbeſondere in Vororten mit vielſach noch ländlichem Charakter werden Schweine zu Schlachtzwecken gemäſtet. Aus dieſem Grunde erſcheint es deshalb notwendig, die in Frage kommenden Städter mit den neugeregel⸗ ten Beſtimmungen für Hausſchlachtungen bekannt⸗ zumachen. Was muß der Selbſtverſorger von den Beſtimmungen über Hausſchlachtun⸗ gen wiſſen? Jede Hausſchlachtung unterlieat der Geneh⸗ migung durch das zuſtändige Büraermeiſteramt (Lebensmittelkartenausgabeſtelle). Die Genehmigung iſt zu beantragen und wird nur erteilt. wenn der Antragsſteller bereits im Jahre 1938 geſchlachtet und ein Schwein mindeſtens drei Monate im eigenen Stall gefüttert hat. Der Genehmigungsbeſcheid iſt beſchauer zur Eintragung des Schlachtgewichtes vor⸗ zulegen und nach erſolgter Eintraguna ſofort an das Bürgermeiſteramt zurückzugeben. Hier wird anſtelle des Genehmigungsbeſcheides ein Anrech⸗ dem Fleiſch⸗ Neue Mannheimer Zeitung Mce dte Jugenc dem Fallaen danbt Am 16. und 17. Dezember sammelt die Jugend für das Krlegs.WHVV Wenn in dieſen Tagen, vielleicht noch mehr als ſonſt. Gedanken der Liebe und des Dankes hinaus⸗ wandern zu den Männern, die an der Grenze Wache bezogen haben, dann wollen wir es nicht bei dieſen Gedanken allein bewenden laſſen. Gerade zur rech⸗ ten Zeit kommen da wieder unſere Pimpfe. Mädel und Jungen von der Hꝗ mit ihrem Appell an jedermann, dem Kriegswinterhilfswerk doppelt, ja dreiſach zu ſpenden. Und unſere Jungen und Mädel machen es uns ja ſo leicht. Das Herz geht einem auf wenn anan die reizenden Figürchen ſieht, mit denen ſie heuer ihre Sammelfahrten be⸗ ginnen wollen. Wer erinnert ſich nicht noch des Reiterleins. der Märchenfiguren und der Monatsſinnbilder vom ver⸗ gangenen Jahre? Heuer laſſen die Jungen und Mä⸗ del ein Millionenheer anderer Figürchen aufmar⸗ ſchieren. Anführer der Armee für die Dezember⸗ ſammlung des Kriegswinterhilfswerkes iſt, wie könnte es auch anders ſein: der Weihnachtsmann, ein buntbemützter, alter Herr mit einem ſchon allein Schauder der Ehrfurcht erzeugenden langen, weißen Bart. Es folgt das bunt zuſammengeſetzte Heer der Weihnachtsfigürchen: der Jäger, der Bergmann. der Schornſteinfeger, der Nußknacker und der Schneemann: pfeifend folgt ein Schuſterjunge dem Ganzen während ein kleines Zwerglein Mühe hat, mit den rüſtigen Geſellen Schritt zu halten. Und dann als Beſchluß der luſtigen Kumpanei ein Clown. Kann es da einen hartgeſottenen Geizhals geben, der ſich in der gebe⸗ und kauffrohen Weih⸗ nachtszeit dem Mahnruf verſchließt, den unſere Jun⸗ gen und Mädel an ihn richten wenn ſie ihm dieſe Figürchen anbieten?! Uns iſt nicht bange! Unſere Fugend hat ſich immer als gar findiger Sammler erwieſen, auch den Verſtockteſten gegenüber. Bedenkt, wieviel Sorge ſchon die Anfertigung und Brot. Jetzt aber, leuchtend in ihren bunten Farben, mahnen und locken die Figürchen dich, der du dein geſichertes Einkommen haſt, der du dich deiner Geſundheit erfreuen kannſt und der du Not und Kummer nicht kennſt... Euch alle rufen die kleinen luſtigen Weihnachtsfiguren: Kauf uns!l Be⸗ reite Freude, wie wir dir Freude bereiten wollen. Häng uns an deinen Lichterbaum. Wir werden im Flimmern der Kerzen einen luſtigen Tanz vollfüh⸗ ren, wir werden in unſeren bunten Farben glänzen und wenn du am Weihnachtsabend uns an deinem Baum herumgaukeln ſiehſt, ſo wirſt du wiſſen, ein jeder von uns hat Licht und Freude in eine Stube getragen, wo ſonſt vielleicht keine Freude und kein Licht geweſen wäre. Und nicht nur an deinen Baum denkel Zehn an der Zahl ſind wir. Selbſt an einem kleinen Bäumchen ſind wir unterzubringen, ohne daß wir uns ſtoßen. So biſt du verſorgt. Gewißl Und der Mann, der für dich draußen an der Front ſteht? Du wirſt ihn nicht vergeſſen wollen. So kaufe auch für ihn einen Satz oder doch wenigſtens einige Fi⸗ gürchen. Kein Paket zur Weihnachtszeit ſoſlte hin⸗ ausgehen, das nicht wenigſtens ein oder zwei dieſer kleinen Püppchen mitnähme, damit am Weihnachts⸗ abend draußen im Felde auch unſere Soldaten ihren Baum, ihren Tannenzweig, was ihnen die Gelegen⸗ beit erlaubt oder ſpendet, damit ſchmücken können Sie ſollen dann merken: Ddie Heimat wacht, gleich ihnen, um ihnen das Feſt der Liebe zu verſchönern. Mit dieſen Gedanken tritt unſere Jugend am 16. und 17. Dezember zur Sammlung an. unſere Ju⸗ gend, die noch nicht draußen an der Front ſtehen kann, aber beweiſen will, daß ſie in der Heimatfront ihren Mann zu ſtehen weiß. unſere Jugend. die auf dieſe Weiſe einen kleinen Teil der Dankesſchuld an den Führer abſtatten will, von dem ſie weiß, dazz ſeine Liebe niemand mehr gilt als ihr der deutſchen der Figürchen beſeitigen half. Unendlich viele Heim: Jugend. arbeiter fanden dafür eine lange Zeit Beſchäftigung H. Weinreich. eeeeee ee, nungsbeſcheid ausgeſtellt, aus welchem zu er⸗ ſehen iſt, wie lange die zu berückſichtigenden Ange⸗ hörigen des Selbſtverſorgerhaushaltes ſich aus der Hausſchlachtung mit Fleiſch und Feti laußer But⸗ ter) ſelbſt verſorgen müſſen. Von dem amtlich feſtgeſtellten Schlachtgewicht werden 15 v. H. als Verarbeitungsverluſt abgezo⸗ gen. der Reſt iſt dann das Anrechnungsgewicht. Je⸗ der Perſon des Selbſtverſorgungshaushaltes lauch Kindern jeden Alters) ſteht je Woche eine Geſamt⸗ ration von 1060 Gramm Fleiſch einſchließlich Fett aus der Hausſchlachtung zu. Für die Anzahl der Wochen während derer ſich der Selbſtverſorgerhaus⸗ halt aus der Hausſchlachtung ſelbſt verſorgen muß, erhält der Selbſtverſorger weder Fleiſch⸗ noch Fett⸗ karten es ſei denn. daß dem Haushalt Perſonen an⸗ gehören, die als Schwer⸗ oder Schwerſtarbeiter an⸗ erkannt ſind. Dieſe erhalten die Zuſatzkarten. Veränderungen des Per⸗ ſonenſtandes während der Zeit der Selbſtverſorgung ſind meldepflichtig. Selbſtverſorger, die ſich das ganze Jahr hindurch mit Fleiſch und Fett(laußer Butter) aus Haus⸗ ſchlachtungen verſorgen können, beantragen beim Bürgermeiſteramt bei Vornahme der erſten Haus⸗ ſchlachtung die Anlegung einer Schlachtkarte und die Ausgabe einer Anrechnungskarte, Letztere gibt jederzeit einen Ueberblick über die im Laufe des Jahres noch zuſtehende Schlachtmenge. Inhaber einer Anrechnungskarte können auf Wunſch vom Bürgermeiſteramt Friſcheleiſch⸗Berech⸗ tigungsſcheine erhalten, welche für die Mindeſtmenge von zwanzig Kilogramm ausgeſtellt und mengen⸗ mäßig von der auf der Anrechnungskarte vermerk⸗ ten Menge in Abzug gebracht werden. Der Ver⸗ kauf ron Erzeugniſſen aus Hausſchlach⸗ tungen iſt verboten. Ausnahmen ſind nur dann zuläſſig, wenn 1. die Geſahr des Verderbs be⸗ ſteht. 2. ſonſt irgend ein dringender Grund vorliegt, und 3. das zuſtändige Ernährunasamt(Abteilung A) die Genehmigung hierzu erteilt. Für die zur Housſchlachtung benötigten Ge⸗ würze erhält der Selbſtverſorger auf Antraa mit dem Genehmigungsbeſcheid, einen Berechtigungs⸗ ſchein nach welchem er für eine Schweine⸗ 175 Gramm Gewürze beziehen arf. ENVoIK HilFr SiCti SELBSI KRIECSWINTERHIIEWERK vorgeſchriebenen Nur auf güitige Abſchnitie der Kieiderkarte lauſen Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzyweiſen, daß auf die Kleiderkarte lediglich die ab 1. Novem⸗ ber 1939 fälligen Abſchnitte zum Einkauf freigegeben ſind. Es iſt alſo unzuläſſig, erſt ſpäter fällig werdende Abſchnitte heute ſchon zu verwenden. Lediglich für einige Großartikel, die in den Er⸗ läuterungen auf den einzelnen Kleiderkarten genau aufgeführt ſind, iſt ein Vorgriff möalich, d. h. dieſe Artikel können gekauft werden unter Mitver⸗ wendung von Kartenabſchnitten. die laut Aufdruck an ſich erſt ſpäter fällig werden. Der Vorgriff iſt —— ſämtliche ſpäter fällig werdene Abſchnitte möglich. Die für einen Vorgriff in Betracht kommenden Abſchnitte ſind auf den Kleiderkarten durch eine Strichumrandung beſonders kenntlich gemacht. Für den Vorgriff kommen in Betracht die Abſchnitte unterhalb der Strichumrandung. Für andere in den Erläuterungen nicht aufgeführte Artikel darf unter keinen Umſtänden ein Vor⸗ ariffgemacht werden. Warme Kleider für unſere Oſtdeutſchen! In dieſen Wochen erſt werden Einzelheiten über das Wüten der polniſchen Banden bekannt, von denen Grauſamkeiten in Bromberg nur Bruchſtücke ſind. Tauſende wurden gemordet, irgendwo ver⸗ ſcharrt, andere geſchändet an Leib und Seele. Wer dem unbeſchreiblichen Grauen mit wenigen Hab⸗ ſeligkeiten entfliehen konnte der ſieht nun heimge⸗ kehrt nur Trümmerhaufen. Wo die Polen ſengen und brennen konnten, da taten ſie es. Kein Stein blieb auf dem andern. In ſchwerem Sturm und Regeböen hat ſich der Winter angekündigt. Im Oſten fiel ſchon längſt der erſte Schnee und deckte ſo viel Leid und Elend zu. Viele Tapfere ſind in den Kämpfen um die Befrei⸗ ung unſerer deutſchen Volksgenoſſen gefallen, ga⸗ ben ihr Beſtes, ihr eigen Leben. Das Reich ſoll le⸗ ben und wenn wir ſterben müſſen. Ein Wort. das mahnend und verpflichtend an unſeren Herzen rüt⸗ telt und pocht. Oft ſtellten wir uns ſelbſt die Frage: Was können wir tun, die wir zu Hauſe geblieben ſind, die wir die innere Front bilden. Was kön⸗ nen wir tun, um all die Not zu lindern, die nun bei unſeren Brüdern herrſcht? Weil wir ſelbſt im Grenzland wohnen, wiſſen wir auch mehr noch, was dieſe Zeiten bedeuten. Die NS⸗Volkswohlfahrt ruft nun auf: Gebt unſeren notleidenden Oſtdeutſchen warme Kleidung! rt iſt der Winter im Oſten. helft mit im Kampk — die Wintersnot im Oſten. Niemand hat in dieſen Zeiten Ueberfluß, darum iſt das Opfer, das jeder bringen wird. auch viel größer einzuſchätzen⸗ Mancher hat zu Haus ein Kleidungsſtück, das zu eng oder zu kurz geworden iſt, gebt es dem NSB, Blockbelfer. Beweiſt. daß die innere Front ſtärken iſt denn je und alle unſere Oſtdeutſchen werden es zu danken wiſſen. bich ad EAduigeliafen Feſtliches Koß⸗Variele Ludwigshafen, 13. Dezember. Erſtrangiges Variété liebt unſere Stadt als Entſpannung ganz beſonders, Dieſe Erfahrungstatſache läßt ſich chon allein davon ableſen, daß nicht weniger als zwei Vor⸗ ſtellungen im Konzertſaale des Pfalzbanes und vier im großen Saale des JG⸗Feierabendhauſes angeſetzt werden mußten, um der ſtarten Kartennachfrage im KdF⸗Verau⸗ ſtaltungsring der Betriebe zu genügen. Den Faden ſpinnt von Nummer zu Nummer Egon von Lautenſtein, ein liebenswürdiger, humorvoller Anſager, der außerdem durch verblüffende Proben ſeiner„magiſchen“ Kräfte, als Zauber⸗ künſtler, zu feſſein verſteht. Auf ſeinen„Neuen Wegen der Komik“ folgt ihm alles willigſt. Der Schwerpunkt des Pro⸗ gramms liegt bei den„4 Phillips“. Univerſalkünſtlern der Akrobatik und Cguilibriſtik, die auch heute noch, ihres⸗ gleichen am Variétéhimmel ſuchen. Bezeichnend für ihre artiſtiſche Zuſammenarbeit iſt der unnachahmliche Balance⸗ akt zu Vieren: Einer der Phillips trägt im Liegen auf ſeinen Fußflächen ein gewaltiges metallenes Geſtänge, auf dem die beiden Frauen der Truppe ſich tummeln und gleich⸗ zeitig der andere Partner hoch oben frei im Kopfſtand thront. Damit nicht genug. präſentieren ſich die 4 Phillips, die oft die ganze Welt bereiſt haben, in teils grotesk⸗ ſpaſſigen, teils einzigartigen parterreakrobatiſchen und equilibriſtiſchen Einzelleiſtungen(„Edith mit ihrem Wunder⸗ pferd“, der Drahtſeilakt Kitas, die einzigen maskierten Blitzjonglenrel). Im zweiten Teil ſorat der tolvatſchige „Charkie“ mit ſeinem eigenſinnigen Fahrrad für end⸗ loſe Lachſalven, während Joe Billers„Mexicana⸗ Ladys“ ſich mit dem Song vom Heideblümlein Exika und der Sache vom gewiſſen Seemann um erweiterte Pub⸗ likums⸗Sympathien bemühen, gewiß nicht ohne Erfolg. Dr. Fritz Haubold. Radler ſchwer verletzt. In der Bruchwieſenſtraße fuhr ein Perſonenwagen bei anbrechender Dunkelheit von hinten auf einen Handwagen. Der Handwagen wurde dabei auf den Radfahrweg geſchleudert und ſtieß gegen einen Rad⸗ ler, der mit ſchwerer Schädelverletzung ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Der Mann, der den Handwagen ſchob, kam mit dem Schrecken davon. Arbeitstagung des Deutſchen Siedlerbundes. Die Gan⸗ gruppe Saarpfalz des Deutſchen Siedler⸗ bundes e. V. hatte zur erſten Arbeitstagung der neu⸗ geſchafſenen Bezirksgruppe Vorderpfalz ein⸗ geladen. Für die Bildung der neuen Bezirksgruppe maß⸗ gebend war die verſchiedene Wirtſchaftsſtruktur der Vor⸗ derpfalz einerſeits und der Weſtpfalz und des Saarlan⸗ des andererſeits. Als Leiter der neuen Bezirksgruppe beſtimmte man den Förderer des Siedlüngsweſens, Pg. Rätthaler, Fußgönheim. In der Tagung wurden eine Reihe wichtiger Referate gehalten Der Beauftragte der Bundesleitung, Pg. Lange, befaßte ſich mit„Kriegs⸗ wirtſchaft und Siedlerwirtſchaft“ und Diplomgartenbau⸗ inſpektor Mappes behandelte die Umſtellung in der Düngewirtſchaft im Kriege. Der Tachbearbeiter der Lan⸗ desbauernſchaft, Saathoff, wiederum erläuterte die Saatgutbeſchaffung und Pflanzenbeſchaffung, ſowie Maß⸗ nahmen im Obſtban. Diplomgartenbauinſpektor Rot⸗ tenwöhrer zeigte in einem Lichtbildervortrag unſeren Bewirtſchaftungsplan auf und einen lehrreichen Allgemein⸗ vortrag über Siedlerfragen hielt Dr. Nickel vom Torfſtreuverband Berlin. Lehrwart Wittemann ſetzte ſich für vermehrte Kaninchenhaltung ein. Gutsinſpektor Schäfer reſerierte über rationelle Hühnerzucht und Pg. Lange ſtellte die weſentlichſten Maßnahmen in den kom⸗ menden Monaten im Siedlergarten herans. Ehrenkreuzverleihung fällt aus. Die für Sonntchgnäch⸗ mittag im Konzertſaal des Ludwigshafener Pfalzbaues angeſetzte feierliche Verleihung des Mütter⸗Ehrenkreuzes fällt vorerſt aus. Der neue Termin wird rechtzeitig be⸗ kanntgegeben. · Kaiſerslautern, 10. Dez. Der 19jährige Hans G. von hier hatte eine Eichenſchwelle auf das Gleis Lamperts⸗ mühle—Kaiſersbautern gelegt, doch verhütete die Aufmerk⸗ ſamkeit eines Beamten die Entäleiſung des bald darauf durchlaufenden Zuges. Der nachweislich infantile Menſch hatte ein Eiſen bahn unglückerleben wollen, beſaß aber nach ſachverſtändiger Meinung nicht ousreichende Ein⸗ ſicht in die Steraſbarkeit ſeines Tuns, ſo daß er für Lebens⸗ zeit einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt überwieſen wurde. Hinweis Weihnachtskonzert in der Hochſchule für Muſik. Die Hochſchule für Muſik veranſtaltet am kommenden Sonntag, dem 17. Dezember, nachmittags 4 Uhr, im Kammermuſikſaal E 4 ein Weihnachtskonzert, das von den Schülern des Kon⸗ ſervatoriums ausgeführt wird. Außer ſchöner alter weih⸗ nachtlicher Inſtrumental⸗ und Vokalmuſik wird als das Hauptwerk der Veranſtaltung eine Weihnachts⸗ kantate für Soloquartett, Soloterzett, Jugendchor, Streichorcheſter, Solo⸗Inſtrumente und Orgel von Martin Schulze unter Leitung von Sigfrid Frauz erſt⸗ aufgeführt. —.— Ein Weihnachts⸗ 1 Angebot für alle Leserl 1.„eli lelpe imuer“ ., Der Aeæt als llelper“. sinc dlie vier„Böcher der Hausfrau“ in der Schotulle. 3. IWA“ Delr 0eiß alles Eine fundgrube för jede Hausfrou. Das Buch be- hondelt die dringenden Fragen des töglichen lebens guf insgescmt 600 Seiten veronschculicht durch die vielen forbigen Tofeln und Bildern. RM 3,75 gibt der HHcusfrou Aufklörung und Rat in mehr als 700 Kronkheitsföllen. Ein Buch, das in jede Fomilie gehört! Umfang 600 Seiten mit vielen qufkſärenden bonten Abbildungen. RM 3,75 Jeder der vier Bönde ist in leinen gebunden. Der Umfang beträgt ewͤa 2400 Seiten. 587 Bilder, dozu noch 58 gonzseitige, vierforbige Tofeln bereichern den Text. 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Verscnd-Buchhandel ich helfe immer 8,75 Der Arat ais Helfer.75 Baste, deis Famillenbastel- huch 2,60 „WA“ Das Lexikon der Haus- frcu.40 3 Diese vier Heusfrauenbücher zusommen in der Schetulle Z2u RM12,50 gegen bor— gegen drei Monatsrcten De- Zzeſnber, Jonoor, Februcr] von je RM 4,50, Der ganze Betrog— die erste Rote— ist nachzunehmen. Erföllungsort för beicde eile ist Mönchen. Nichtgewonschtes strelchen Name und Stond: Ort und Dotum: Post:— Stroßbe: —— 6. Seite /Nummer 507 Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, 14. Dezember 1939 Erſte Punktekämpfe der Ringer VTuR Feudenheim— Siegfried Ludwigshafen:2 Es war klar, daß die Ludwigshafener ohne Vondung, Schäfer und Ehret bei den ſieggewohnten Feudenheimern nur ſchwer beſtehen würden. Daß ſie aber oerart klar ab⸗ eſertigt wurden, war die Ueberraſchung des erſten Mei⸗ erſchaftsſonntags. Die Feudenheimer wuchſen vor aus⸗ verkauftem Hauſe über ſich ſelbſt hinaus und hatten ſchon nach dem Weltergewicht den Sieg in der Taſche. Siegfried wird gemerkt haben, daß auch die rechtsrheiniſchen Gegner nicht unterſchätzt werden dürfen. Die ſpannenden Kämpfe leitete Keſtler⸗d4 Mannheim ohne Tadel. Die Ergebnilſe: Bantamgewicht: Cavala r⸗Ludwigshafen bringt hier Uebergewicht. Die Punkte fallen an Heckman n⸗Feuden⸗ heim. Den Einlagekampf gewinnt Cavalar knappe n. P.— Federgewicht: Ries⸗Feudenheim Punctſieger über Im⸗ pertro⸗Ludwigshafen.— Leichtgewicht: Uhrig⸗Feuden⸗ heim ſiegt über Walter⸗Luswigshafen n. P.— Welter⸗ gewicht: Moritz⸗Feudenheim Schulterſieger über Wil⸗ helm⸗Ludwigshafen.— Mittelgewicht: Stolzenber⸗ ger⸗Feudenheim verliert gegen Freun d⸗Ludwigshafen. — Halbſchwergewicht: Bohrman n⸗Feudenheim wird von Henze⸗Ludwigshafen auf die Schultern gelegt.— Schwergewicht: Rudolf⸗Feudenheim Punktſieger über Langknecht⸗Ludwigshafen. 86 Maunheim— 81 Mannheim 61 Der Bick kam gegen ſeinen alten Lokalgegner zu einem ohen Sieg. Leider konnten die 84er vur mit unvollſtän⸗ iger Mannſchaft antreten. Nur einmal gelang ihwen durch Keſtler im Mittelgewicht ein Erſolg. Kampfrichter war Uhri g⸗Bopp u. Reuther. Die Ergebniſſe: Lehman n⸗BfK kampflos Sieger.— Federgewicht: Klein⸗s4 ſiegt gegen No e⸗86 nach 2 Min. durch Hüftzuer.— Leichtgewicht: Kraute r⸗s6 beſiegt Adam⸗sd in der 7. Minute durch Armſchlüſſel.— Welter⸗ gewicht: Dieh m⸗s6 Schulterſieger über Böhle r⸗84 nach 4 Minuten.— Mittelgewicht: Mün ch⸗86 verliert gegen Keſtler⸗84 n. P.— Halbſchwergewicht: Einlage⸗ kampf. Wald beſiegt Kirch entſcheidend.— Schwer⸗ gewicht: Eigenman n⸗86 ſiegt über Schmitt⸗§4 in der 5. Minute durch Schleudergriff. Sulzbach— Lampertheim:4 Einen ſehr guten Eindruck machte der Neuline Sulzbach in ſeinem erſten Kampf gegen Lampertheim. Nur mit dem knappſten Ergebnis konnten die Heſſen die Punfte ſicher⸗ ſtellen. Es gab prächtige Kämpfe, die in jeder Hinſicht be⸗ friedigen konnten. Kampfrichter Moos leitete gut. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Eberle⸗Sulzbach verliert gegen Dracker t⸗Lampertheim in der 5. Minute entſcheidend.— Federgewicht: Weber⸗Sulzbach beſiegt Mehner⸗Lam⸗ Pertheim nach 10 Sek.— Leichtgewicht: Wetzel⸗Lampert⸗ heim Fallſieger über Schu g⸗Sulzbach.— Weltergewicht: Moos⸗Sulzbach beſiegt Hilsheimer⸗Lampertheim in der erſten Minute.— Mittelgewicht: Decker t⸗Sulzbach Punktſieger über Weber⸗Lampertheim.— Halbſchwer⸗ gewicht: Litters⸗Lampertheim Schulterſieger über Mül⸗ bert⸗Sulzbach.— Schwergewicht: Kärcher⸗Lampert⸗ heim kampflos Sieger. Bopp u. Reuther— Sanbhofen:6 Vor ausgezeichnetem Beſuch kam der Meiſter beim Neu⸗ ling BuR zu einem auch in dieſer Höhe verdienten Sieg. Sandhofen hatte in den unteren Klaſſen umeeſtellt und erſchien in den ſchweren Klaſſen mit den alten Kämpen Emmering und Rob. Rupp. Mit einer Ausnahme gab es Hurchweg Schulterſiege nach prächtigen Leiſtungen. Den einzigen Punkt für die Betriebsſportler erfocht Brunner. Kampfrichter Mundſchenk leitete gut. 5 Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Weber⸗Sandbofen ſiegt über Rings⸗ Hauſen⸗BuR. nach 1 Minute durch Armzug.— Feder⸗ ewicht: Allraum⸗Sandhofen beſiegtt Wamſer⸗BuR in der 1. Min. durch Hüftzug.— Leichigewicht: Rothen⸗ 40 5 ſer⸗Sandhofen beſiegt Schen k⸗BuR n. P.— Welter⸗ gewicht: Brunner⸗BuR. Fallſieger über Sandel⸗ Sandhofen.— Mittelgewicht: Ignor⸗Sandhoſen ſiegt über Götz⸗BuR in der 6. Minute durch Armfallgriff.— Halbſchwergewicht: Emmerin g⸗Sanohofen ſiegt über Schubaſch⸗Buſt. nach 5 Minuten durch Ueberwurf.— —— ◻◻ Rob. Rupp⸗Sandhofen wirft Löhr⸗ UR nach 30 Sekunden durch Ueberwurf auf die Schultern. Bantamgewicht: Anſere Amateurboxer wieder beſiegt :7 gewann Italiens B⸗Staffel in Novara Die deutſchen Amateurbopxer hatten auf ihrer Italienreiſe kein Glück. Nach ihrer Niederlage beim Länderkampf in Rom verloren ſie am Montagabend auch in Novara gegen eine italieniſche B⸗Staffel mit:9 Punkten. Die italieniſche Mannſchaft in Novara war übrigens einer Nationalſtaffel nahezu gleichwertig, wurden doch verſchiedene Meiſter und ouch Eu ropameiſter Muſina wieder eingeſetzt. Die deutſche Niederlage war auch unverdient, da ſie dͤurch mehrere kraſſe Fehlurteile bedingt war. Eine große Zuſchauermenge füllte die Kampfſtätte dis auf den letzten Platz, als die beiden Fliegengewichtler Obermauer und Päſoni zum erſten Kampf antraten. Der Kölner der übrigens an dieſem Tage ſeinen 19. Ge⸗ burtstag feierte, unterlag gegen den ſtürmiſch angreifenden Italiener wach Punkten. Ganz unverdient war dagegen die Niederlage unſeres Bantamgewichtsmeiſters Wilk e, der von dem Italiener Capobianchi eindeutig unter⸗ halb des Gürtels ſchwer getroffen wurde und zu Boden ging. Hier wurde der Deutſche ausgezählt und ſein Geg⸗ ner zum.⸗o.⸗Sieger erklärt. Eine gute Leiſtung zeigte Federgewichtsmeiſter Graaf gegen den italieniſchen Titelhalter Cortoneſi, den er ſicher auspunktete Auch Eu ropameiſter Nürnberg hatte gegen R. Proietti, dem er techniſch weit überlegen war, klar gewonnen, erhielt aber nur ein Unentſchieden. Völlig unverdient wurde dem Italiener de Stefano dann der Punktſieg gegen den wieder im Weltergewicht boxenden Düſſeldorfer Heeſe zugeſprochen. Eine glänzende Leiſtung zeigte wieder unſer junger Meiſter iun Mittelgewicht, der Dortmunder Pep⸗ per gegen den ſtarken Zorzenone. Dreimal war der Itoliener in der Schlußrunde zu Boden, hielt aber durch und überließ ſeinem Gegner nur einen hohen Punktſieg. Einen unerhört harten Kampf lieferten ſich im Halbſchwer⸗ gewicht wieder Europameiſter Muſina und der Ham⸗ burger Schmidt. Nach dem Unentſchieden in Rom erhielt Muſina diesmal den Punktſieg und damit hatte Italien bereits gewonnen. An dieſer Tatſache vermochte auch unſer Schwergewichtler ten Hoff mit ſeinem klaren Punkterfolg über Chieſa nichts mehr zu ändern. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Päſani() beſ. Obermauer(D) n..; Bautamgewicht: Cawobianchi(J) beſ. Wilke(D) d. k..; Federgewicht: Graaf(D) beſ.Cortoneſi(J) n..; Leicht⸗ gewicht: Nürnberg(D)— R. Proietti(J) unentſchieden; Weltergewicht: de Stefano(J) beſ. Heeſe(D) n..; Mit⸗ telgewicht: Pepper(D) beſ. Zorzenone(J) n..; Halb⸗ ſchwergewicht: Mupſina(J: beſ. Schmidt(D) n..; Schwer⸗ gewicht: ten Hoff(D) beſ. Chieſa(J) n. P. Abolf Heuſer boxt im Sportpalaſt Kommt Matio Caſadei über die Runden? Nach dem Kölblin⸗Kampfabend der vergangenen Woche in der Deutſchlandhalle bringt die Reichshauptſtadt vor den Weihnachtsfeiertagen am lommenden Freitag noch eine große Veranſtaltung der Berufsboxer im Sportpalaſt. Die Zugnummer dieſes Abends iſt der deutſche Halbſchwer⸗ gewichtsmeiſter Adolf Heuſer, der zwar ſeine beiden Europameiſtertitel verloren hat, aber auch ohne ſie für einen großen Kampf gut iſt. Daß der Bonner ſeine Börſe dem Kriegs⸗Winterhilſswerk zur Verfügung ſtellt, dürfte ſeine Beliebtheit noch weiter ſteigern. Gerner Adolf Heuſers iſt der italieniſche Doppelmeiſter Mario Caſa⸗ dei, der die Titel ſeines Landes im Mittel⸗ und Halb⸗ ſchwergewicht trägt. Der Italiener begann und beſchließt ſeine Kämpfe in Lieſem Jahr im Ring des Berliner Sport⸗ palaſtes. Anfang Januar verlor er hier gegen Jean Kreitz knapp nach Punkten. Diesmal wird Caſadei, der übrigens früher ſchon einmal von Eder ausgepunktet worden iſt, da⸗ gegen den Berliner Bruch entſcheidend beſieste, ſicher nicht ſo billig davon kommen. Die Tatſache, daß der Italiener, der in ſeiner Gewichtsklaſſe zu Hauſe wenig Gegner hat, ins Mittelgewicht hinabgeſtiegen iſt und ſich hier einen zweiten Meiſtertitel holte, während Heuſer einen Aus⸗ füug ins Schwergewicht wagte, zeiot ſchon, daß der Ge⸗ wichtsunterſchied der beiden Borer nicht unerheblich ſein wird. Allerdings wird Caſadei, der techniſch eine Menge kann, durch ſeine Kämpfe im Mittelgewicht erheblich an Schnelligkeit gewonnen haben, ſo ͤͤaß Heuſer Mühe haben dürfte, ſeinen wendigen Gegner zum Schlagwechſel zu ſtellen. Gelingt es dem Bonner einen Volltreffer zu lan⸗ den, dann iſt es um den Mann aus dem Süden geſchehen. Ob dieſer Volltreffer früher oder ſpäter kommt, hängt von der Technik und Schnelligkeit des Italieners ab. Ein Kampf über alle Runden wäre ſchon eine kleine Senſation. Im Rahmenprogramm trifft der Potsdamer Arno Przybilſki auf den erfahrenen Prager Mittel⸗ gewichtler Karl Müller. Im Schwercoewicht hat ſich der Berliner Heinz Sendel mit dem Kölner Ermeiſter Vincenz Hower auseinanderzuſetzen. Der Kölner Leicht⸗ gewichtler Albert Eſſer, der eben wieder vergebens ver⸗ ſuchte von Blaho den Titel zu erobern, boxt gegen den Hans Heuſer, den Bruder des„großen Adolf“. Unſer Federgewichtsmeiſter Karl Beck(Düſſeldorf) wupde mit Remſcheid(Solingen) gepaart, und die Einleitung be⸗ 2 Sporer(Hamburg) und der Sudetendeutſche t iny“. Am 7. und 14. Fanuar Die nächſten Spiele im Tſchammer⸗ und Reichsbundpokal Nach dem etwas ſtillen Jahresſchluß künden ſich gleich zu Beginn des neuen Jahres große Ereigniſſe im Fußball⸗ ſport an. Das Reichsfachamt hat die 4. Schlußrunde um den Pokal des Reichsſportführers für den 7. Januar angeſetzt. Um den Eintritt in die Vorſchlußrunde kämpſen folgende acht Mannſchaften: Wacker Wien, Blau⸗Weiß Berlin, 1. FC Nürnbere, der Pokalverteidiger Rapid Wien, Wan Neumeyer Nürnberg, Fortuna Düſſeldorf, Hamburger Se und SV Waldhof. Bereits acht Tage ſpäter, am 14. Januar wird der Wett⸗ bewerb der Gaumannſchaften um den Reichsbundpokal mit den vier Spielen der Zwiſchenrunde fortgeſetzt. Hier ſind noch teilnahmeberechtigt die Gaue Sachſen, Weſtſalen, Nie⸗ derrhein, Pommern Bayern, Oſtmark, Südweſt und der Verteidiger des Pokals Schleſien. Die Paarungen für beide Wettbewerbe, Tſchammer⸗ Pokal und Reichsbund⸗pokal, werden vom Reichsfachamt Fußball noch beſtimmt. HAMDEIs- Uno WIxTscNETS-ZEITunc Wieder uneinheiiliche Kursgesialiung Käuiern der Bankenkundschafi sianden Abgaben des Beruishandels gegenüber Berlin, 14. Degember. Entgegen den Erwartungen konnte ſich die Aufwärts⸗ bewegung des Vortages an den Aktienmärkten nicht fort⸗ ſetzen. Die Bankenkunoſchaft war zwar wiederum mit Käufen zu Anlagezwecken vertreten, jedoch ſchritt der Be⸗ rufshandel andererſeits zu Abgaben, ſo daß die Kurs⸗ geſtaltung keine einheitliche Linie aufwies. Der Unterton war jedoch keineswegs unfreundlich. Am Montanmarkt lagen lediglich Mansfelder Bergbau um v. H. gebeſſert. Mannesmann und Vereinigte Stahlwerke ſowie Hoeſch büßten andererſeits je 176, Rhein⸗ ſtahl und Harpener 1½ v. H. ein. Braunkohlenwerte lagen leicht gebeſſert, wobei Deutſche Erdöl 4, Levopold⸗ grube und Rhein⸗Braun 76 v. H. gewannen. In der chemiſchen Gruppe büßten Farben 4 v. H. auf 163,25 ein. Schering gaben um 7 v. H. nach. Elektro⸗ und namentlich Verſorgungswerte erwieſen ſich als widerſtandsſähig. Eine Ausnahme bildeten allerdings Lahmeyer, die 1 v. H. und Waſſer Gelſenkirchen, die 4 v. H. verloren. Auch Licht und Kraſt und HEds gaben um je 9 v. H. nach, andererſeits zocſen RWick und Charlotte⸗Waſſer um je 4, Bekula um 76, Akkumubatoren um 7 und Ilſe⸗ Schleſien um 1½ v. H. an. Bei den Autowerten fielen BihiW darrch eine Befeſtigung von 1 v. H. auf, während von Brauereianteilen Dorimunder Union 2 und Engel⸗ hardt 76 v. H. gewanne. Stärker befeſtigt lagen ſerner am Bankenmarkt Bank für Brauinduſtrie mit plus 17 v. H. Zu erwähnen ſind noch Merallgeſellſchaft und Conti⸗ Gummi mit je minus 174, Berger mit minus 1 und Bem⸗ berg mit minus 1 v. H. Im variablen Reutenverkehr zeigte ſich für die Reichs⸗ altbeſitzanleihe ſtärkere Nachfnage, ſo daß der Kurs auf 139.25 gegen 13805 feſtgeſetzt wurde. Die Gemeindeumſchul⸗ dung ſtellte ſich auf 94(plus 10). Steuergutſcheine Ilagen um 2,5 bis 5 feſter. Man nannte Dezember 99.90, Januar 99.50—99.60, Februar 99.20, März 99.15—99.20, April und Mai je 99.10. Geld- und Devisenmarki Berlin, 14. Dez. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu unverändert 2½—)/ v. H. erhältlich. Von Valuten er⸗ rechneten ſich der Belga mit 41.15, der holländiſche Gulden mit 132.35 und der Schweizer Franken mit 55.92. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗13 Dezember 12 Dezember für kont Geld J Brief Geld Brief Aegypten 1ägypt.Pfd.)). 0,740] 9,760 J9,740.700 bfehaniſtan.— 2. 1J18.730 18.770[ 18,7300 18,770 Argentinien 1P.⸗Peſo—* 0,568 0,572 0,568.572 Auſtralien 1 austral Pid.)).702] 7. 808 7,792] S. 008 Belgien. 100Belga 4 41,0041,08 41,08 41,16 Braſilien Milreis— 0,1300 0,132 0,1300 0,132 Brit. Indien 100 Ruplen&))· 79.0373,12 73.03„12 Bulgarien. 100veva 0 3,047/ 3,053 3,047] 3,053 Dänemark 100Kronen 4 43,0548,15 48 0548,15 England... 1Pfd)] 2.7400 9 760 9,740 9,760 Eſtland 100eſtn Kr. 4%[ 62,440 62,560 62,440 62,500 Finnlond100finn Mk. 4 5,045/ 3,055 5,04] 5,055 Frankreich.. 100Fr.)] 2 5,514].526.514] 3,526 Griechenland r. 0 2,353/ 2,357.353] 2,357 Holl ind 100Gulden 2 132,22 132,48 132,22 132,48 ran(Teheran) 100 Rials* 14,2814,30 14.2814.30 sland. 100 isl.Kr. 50 38,31 38,39 38,31 J 38,30 Italien.. 100 Lire 4 13,09 13,11 13.09 13,11 Jugoſt Iihen 3,.20] 0,583/)583 0,583 0,585 Jugoflaw. 100 Dina 5 5,694] 5,700 5,694] 5 700 Kanada 1 lan. Dollar)) 2,148].152 2,148] 2,152 Lettland 100 Latts 57% 48,75 48,85 48,75[48,85 Litauen. 100Litas 41,94 42,012 41.94 42,02 Luxemburg 1ö0luxemb. Fr,—* 10,2510,27 10,27 10.29 Meuſeeland 1 reuseel. Pid.)].992,.008.992/ S. 008 Norwegen 100vronen 37 56,5950,71 56.59 56.71 Poriugal 100 Eskudo 4½ 9,991] 9,109 9,091 9,109 Rumänien. 1008e 3—**— 295 Schweden. 100 Kr. 2/59.29 50.41 59.20 50,41 Schweiz 100FFranken 19 55,80 55,98 55.86 55,98 Spanien. 10( Peſeten 5 25,61/ 25,07 25,061/ 25,67 Slowa(i 100Kronen—* 8,5910 8,609 8,591].609 Südafrika 1 fdatr. Pid.)]. 9,740.76).740 9,760 Tülltet. atu.Po. 4 1,9780.982 1,978 1,982 Ungarn„ 100Pengo 4——2—* 7—* Uruguay 1Goldpeſo*ͤ 0,919/.021 0,919/ 0,921 Ver. Staaten Dollar 1.491.495.4911.405 Die mit einem*) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. Der Preis der Werbedrucksachen In Werbedruckſachen von Herſtellerfirmen ſind oft Einzel⸗ handelswerkaufspreiſe für die angebotenen Waren enthal⸗ ten, auch wenn an ſich füür dieſe Artikel heine Preisbindung vorliegt. Dadurch ſind nicht ſelten Unklarheiten über den wirklich berechtigten Preis entſtanden. Kommt der Proſpekt in die Hand des Verbrauchers— z. B. bei Direktverſand der Werbemittel vom Herſteller an den Verbraucher—, ſo hält er den eingedruckten Preis ahs für den Kaufmann ver⸗ bindlich, von dem er die betreffende Ware zu kaufen wünſcht. Dieſe Forderung wird er auch ſtellen, wenn nach den vorliegenden Verhältniſſen im Einzelfall ein höherer Preis berechtigt wäve. Andererſeits ſieht mancher Kaufmann keinen Anlaß zu eigener— vielleicht niedrigerer— Kal⸗ kulation, wenn im Proſpekt ein Preis eingedruckt iſt. Nun iſt tatſächlich in der Verſendung von Dr mit eingedruckten Preiſen für beſtimmte Waren eine reis⸗ bindung im Sinne der Verordnug über Preisbindungen vom Dezember 1934 zu ſehen. Manchmal iſt ſogar offen⸗ ſichtlich dieſer Weg zur Umgehung dieſer Berrordmmug de⸗ ſchritten worden. Der Reichskommihar für die Preisbildung hat ſich daher in einem Erlaß an den Präſidenten des Werberates der Deutſchen Wirtſchaft gewandt und angeord⸗ net, daß in den Fällen, in denen die aufgedruckten Preiſe lediglich eine Empfehlung, nicht aber eine Feſtſetzung dar⸗ ſtellen, derartige Druckſachen mit dem Aufdruck„unverbind⸗ liche Richtpreiſe“ zu verſehen ſeien. Der Reichslommiſſar für die Preisbildung will gegen die Herausgabe von Druck⸗ jachen mit dieſem Zuſatz keine Bedenken erheben und in den darin vermerkten Preiſen alſo keine Preisbindung ſehen. Es ſei hervorgehoben, daß der Preiskommiſſar hier an ſolche Werbedruckſarhen gedacht hat, die von den Vorſtufen des Einzelhandels herausgegeben werden. Selbſtverſtändlich kann der Einzelhandelskaufmann nach wie vor eigene Proſepekte mit feſten Preiſen herausgeben an die er dann natürlich auch gebunden iſt. Bei allen Werbedruchſchriften der Vorlieſeranten hat es ſich im übrigen immer als zweck⸗ mäßig erwieſen, auf die Angabe von Preiſen überbaupt zu verzichten, da danm die individuelle Kalkulotion Unzutrräg⸗ lichheiten vermeidet. * Branerei Kleinlein.⸗G., Heidelberg. Die Haupt⸗ verſammlung genehmigte einſtimmig den bekannten Ab⸗ ſchluß mit wieder 6 v. H. Dividende. In Ergänzung zu dem Geſchäftsbericht wurde mitgeteilt, daß der Ausſtoß in den erſten elf Monaten des Geſchäftsjahres vecht be⸗ friedigend war, obwohl das Sommerwetter wicht eben günſtig war. Auch der erſte Kriegsmonat, der noch zum Berichtsjahr zählt, verlief verhältnismäßig zufriedenſtel⸗ lend. Insgeſamt betrug die Ausſtoßſteigerung rund 20 vom Hundert. Ueber das laufende Fahr können deine Vorausſagen gemacht werden. Mit Hopfen und Malz guter Beſchaffenheit hat ſich die Geſellſchaft vechtzeitig eingedeckt. Die in der vorjährigen Hauptverſammlung angekündigte Verbeſſerung der baulichen Anlagen wurde bis auf klei⸗ nere Teile vorläufig zurückgeſtellt. Die ſeit langem ge⸗ übte Anſammlung flüſſiger Mittel erweiſe ſich als ſehr wertvoll. Die Außenſtände ſind ſo in die Bilanz eingeſetzt, daß keine Ausfälle erwartet werden. n Badiſche Gas⸗ und Elektrizitätsverſorgung Ac. in Lörrach. Der Geſchäftsbericht für das am 30. 6.(1938/39) beendete Jahr ſtellt das Anhalten der Steigerung des Gas⸗ verkaufs ſeit 1933 feſt. Aus dem einſchließl. Vortrag ver⸗ bleibenden Reingewinn von 84779(80 930) wurden wieder 4 v. H. Dividende auf die 2 Mill. 4 Ax verteilt. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſtehen den geſamten Erträgen von 711 437(681 867) an Aufwendungen ins⸗ geſamt 627 588(601 055), darunter für Löhne und Ge⸗ hälter 264 356(232 037) gegenüber. * Feiſt⸗Sekttellerei Ac, Frankfurt a. M. Die Geſell⸗ ſchaft, die im Vorjahr die Dividendenzahlung mit 3 v. H. wieder aufnahm, nachdem ſeit dem Weltkrieg keine Aus⸗ ſchüttung vorgenommen werden konnte, läßt für 1938/30 (30. Juni) die Dividende wieder ausfallen. Zwar konnten die Umſätze wiederum beachtlich geſteigert werden, doch be⸗ ſchloß die HV auf Antrag der Verwaltung, in Anbetracht weiterer Steuererforderniſſe und der Unüberſehbarkeit, wie ſich im laufenden Jahr der Kriegszuſchlag von 1 Mark je Flaſche auswirken wird, von dem Gewinn 17 000 Mark füütr Steuern zurückzuſtellen und den Reſt von 9628(11 195) M. auf neue Rechnung vorzutragen. In der Bilanz hat ſich das Umlaufvermögen durch erhebliche Vermehrung der Lagerbeſtände um 6,15 auf 0,74 Mill. M. erhöht. Anderer⸗ ſeits ſtiegen die Verbindlichkeiten durch größere Wein⸗ einkäufe um 0,13 auf 0,73 Mill. M. In der HV wurde der Abſchluß genehmigt und ein ſatzungsgemäß ausgeſchie⸗ denes AR⸗Mitglied wiedergewählt. Ueber die gegenwärtige Lage in der Sektinduſtrie wurde außerhalb der HVmit⸗ geteilt, daß die Hochkonjunktur unvermindert anhalte. Auftragsbeſtand und Umſätze ſeien bei der Geſellſchaft ſehr gut, doch laufe die Produktion nicht auf vollen Touxen. Aktiengeſellſchaft Hackerbrän in München. Das Ge⸗ ſchäftsjahr 1938⸗39 brachte eine Steigerung des Bierabſatzes Der Export blieb dank der treuen Anhänglichkeit der Ab⸗ nehmer aufrechterhalten. Unter Einrechnung von 0,08 (0,075) Millionen Vortrag errechnet ſich ein Reincewinn von 287 172(284 188) /, aus dem wiederum 6 v. H. Divi⸗ dende zur Verteilung kommen ſollen Die Beſriedigung des Bierbedarfs der Abnehmer erſcheint geſichert. Haupt⸗ verſammlung 6. Januar. Allianz⸗Geſellſchaften. Sämtliche Verſicherungszweige haben in den erſten acht Monaten des Jahres 1980 wie⸗ derum eine beachtliche Steigerung der Prämieneinnahme aufzuweiſen. Mit den Ausbruch des Krieges iſt die Stei⸗ gerung der Prämieneinnahme, die ſeit einigen Jahren zu verzeichnen iſt, unterbrochen worden. Es muß mit einem Prämienrückgang gerechnet werden. Für das Jahr 1099 iſt aber jedenfalls mit einem befriedigenden Geſamtergebnis zu rechnen. Bei der Allianz und Stuttgarter Lebensver⸗ ſicherungsbank AG, Stuttgart iſt bis zum 1. September eine erhebliche Steigerung des Neugeſchäftes gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Dieſe Steigerung entfällt im we⸗ ſentlichen auf den Zugang von Verſicherungen aus Hand⸗ werkerkreiſen im Zuſammenhang mit dem Geſetz zur Al⸗ tersverſorgung des deutſchen Handwerks. Nach Kriegs⸗ ausbruch iſt der Neuzugang ſtark zurückgegangen. Gleich⸗ wohl wird der Reinzuwachs noch größer ſein als im Vov⸗ jahr. Der Geſamtverſicherungsbeſtand der Geſellſchaſt hat bereits im Oktober eine Verſicherungsſumme von 5 Mil⸗ liarden überſchritten. Für das laufende Geß wivöd mit einem befriedigenden Ergebnis gerechnet. Das Elchfige finden iſ ſqhwer Ein Liebesroman aus Rom Von Hans von Nüleen 8 21 „Und ich, Mammina?“ fragte Adriana plötzlich— „bin ich nicht ſchön? Iſt mir das alles— alles das, was euch ſo viel Schmerzen gemacht hat— nicht gut bekommen? Sieh dich um, im Garten und im Hauſe: das iſt mein Glück, dafür lebe ich! Und ich bin ſicher, wenn ich dir einmal Kummer gemacht habe, er muß hinſchmelzen, da du nun ſiehſt, wie gut es mir geht, und wie glücklich ich bin!“ AUnd in einer leidenſchaftlichen Aufwallung kind⸗ licher Liebe beugte ſie ſich über die verfetteten Hände der Mutter und küßte ſie. Donna Margherita ſtreichelte ſchwarzen Scheitel. „Ja, mein Mädchen, du biſt ſchön! Du warſt im⸗ mer die Schönſte rund um die Piazza Navona. Aber jetzt biſt du noch ſchöner! Und ich freue mich und danke der heiligen Jungfrau, daß ich dich ſo glücklich finde. Ach, wie gern wäre ich längſt ſchon einmal zu dir gekommen in all den Jahren, um dir zu ſagen, daß ich dir nicht zürne... daß du mir keinen Kum⸗ mer gemacht haſt Wenn ich heute auch eine dicke alte Frau bin, ſo weiß ich doch, wie gewaltig die Liebe iſt, und daß ein Mädchenherz nichts anderes tun kann, als ihr zu ge⸗ horchen, ſobald ſie befiehlt... Aber dein Vater, mein Kind— du weißt, wie ſtreng er iſt!— er ließ mich niemals gehen, er verbot es mir mit beſtimmten Worten, gegen die ich nichts ausrichten konnte Nie hätte ich heimlich zu dir gelangen können, da es doch ſo viele Stunden erfordert. hierher zu fahren! Und anders als heimlich wäre es nicht möglich ge⸗ ihr den glatten weſen, mein Liebling... Ach, ich habe oft ſolche ſchreckliche Sehnſucht nach dir gehabt..“ „Und heute, Mammina“, ſagte Adriana und rich⸗ tete ſich auf,„heute biſt ͤu mit Wiſſen des Vaters ge⸗ kommen?“ Donna Margherita ſeufzte ſo tief, daß Buſen wogte.„Er hat mich ſelbſt geſchickt—“ Da kamen die Kinder die Treppe heraufgeſprun⸗ gen, Beppo und Rina. Donna Margherita riß ſie an ſich und wurde nicht müde, ſie zu liebkoſen und mit zärtlichen Namen zu überſchütten, daß die Kleinen ganz verwundert waren und Beppo ſich auf ſeinen ſtämmigen Beinen vor der Mutter auſpflanzte und fragte:„Mama— wer iſt denn die Frau?“ Da war es mit Donna Margheritas Faſſung zu Ende. Die Tränen ſtürzten ihr aus den Augen und rollten über die fetten Wangen— ſie hörte Adrianas Stimme, die den Kleinen erklärte, daß ſie ihre Groß⸗ mutter vor ſich ſähen, Mamas Mutter, und daß ſie ſo lieb zu ihr ſein ſollten wie zur Mama ſelbſt Die kleine Rina kletterte ihr ſofort auf den Schoß und ſchmiegte ſich wie ein Kätzchen in ihre Arme Adriana ſtand auf. Ihr fiel ein, daß die Mutter hungrig ſein mußte nach dem weiten Weg. Sie lief in die Küche und holte Brot und Früchte und einen Krug voll Wein „Rinotta, quäl' deine Großmutter nichtl..“ Donna Margherita begann ſofort eifrig zu eſſen — es war nun einmal ihre Lieblingsbeſchäftigung! Fie lobte das feine, weiße Brot, das Roſalia ſelber buk, und die Pfirſiche, die üppig an den Bäumen des Gartens gewachſen waren, die Feigen und den Wein. Sie erzählte dabei, woher der Vater Amedeo jetzt ſeinen Wein bezöge, und daß es mit dem Weißbrot in der Stadt ſchlecht beſtellt ſei Und plötzlich fiel ihr ein, warum ſie gekommen war, und ſie ſeufzte abermals aus tiefſter Seele und ſagte:„Adriana, mein Kind, ſchick' dieſe Lieblinge weg— ich habe mir dir allein zu reden— ach. trau⸗ rige Dinge..“ Adriana ſchrak zuſammen. Die Mutter ſagte das ſo ſeltſam! Sie nahm die Kinder bei der Hand, führte ihr der ſie in den Garten und ſagte, ſie ſollten nun wieder zu ihren Spielen gehen. Wenn die Stunde des Eſſens da ſei, würde ſie ſie rufen. Dann kehrte ſie auf die Terraſſe zurück, wo die Mutter inzwiſchen die ganze Schüſſel leergegeſſen hatte. „Traurige Dinge, Mammina?“, fragte ſie, und das Herz klopfte ihr. „Ja, armes Kleines. Sehr traurige Dinge. Und doppelt traurig, nun ich dich hier in deinem Glück geſehen habe—“ „Du machſt mir Angſt, Mama“ „Weil alles dies nun enden ſoll, Kind. „Enden?!“ „Der Vater ſchickt mich, Adriana—“ Sie vollendete nicht. Adriana ſchüttelte den Kopf mit einer Wildheit, die die Mutter erſchreckte.„Nein, nein! Sprich nicht weiter! Spare dir jedes Wort, ich weiß alles im voraus! Aber nie, nie, nie wird der Vater erreichen, daß ich alles dies verlaſſe— und Mario verlaſſe— und zu euch zurückkehre!“ „Ach, Kind, du wirſt anders ſpvechen, ſobald du alles weißt. Glaube mir, nie würde dein Vater wün⸗ ſchen, daß du zurückkehrſt, ſolange du in ſeinen Augen — ach, die Augen einer Mutter ſehen viel tiefer, und ein Mutterherz verzeiht tauſendmal, ehe es einmal das Wort„ſchuldig“ ausſpricht! Aber jetzt liegen die Dinge ganz anders für deinen Vater, jetzt iſt etwas geſchehen, was in ſeinen Augen deine Schuld aufhebt...“ „Rede, liebſte Mutter, ich flehe dich an!“ rief Adriana, der das Herz oben am Halſe ſchlug.„Was iſt geſchehen?... Ach, ich ahne, es mußte etwas Ungeheures geſchehen, um den Vater anderen Sin⸗ nes zu machen... Rede, ich bitte dich!“ Donna Margherita trocknete ſich die Tränen.„Du haſt ganz recht, Kind. Etwas Ungeheures! So etwas mußte geſchehen, um deinen Vater umzuſtimmen, daß er noch geſtern, gleich, nachdem er es erfahren hatte, zu mir ſagte: Geh und hole das Kind, nicht eine Stunde länger ſoll es bei dem Schuft, dem Lumpen, dem Hund bleiben.. Adriana war hochgefahven und ſtand ſteil auf⸗ gerichtet vor der gekalkten Wand, „Sprichſt du— von Mario? Mit ſolchen Worten? — Dann lebe wohl, Mutter!“ 0 Und ſie wandte ſich und tat einen Schritt, um im Haus zu verſchwinden. Aber Donna Margherita packte ſie am Kleide. „Kind, Kind, nicht ſo eilig! Höre mich doch erſt an, dann wirſt du begreifen. warum der Vater Ja, ich bin überzeugt, dann wirſt du ſelber nicht anders reden von dieſem feinen Schuft, der dich hat ſitzen laſſen!“ „Was?“ Ariana fuhr herum, als hätte eine ter ſie gebiſſen:„Was ſagſt du?“ „Sitzen laſſen, jawohl! Dich und die Kinder, die ſüßen, kleinen Lieblingel Verlaſſen hat er dich! Un⸗ treu geworden iſt er dir! Verheiratet hat er ſich mit einer ſchönen, reichen Damel... Natärlich, ſeine Kinder zur Welt zu bringen, dazu warſt du gut genug, aber dich in ſein Haus zu nehmen, dich zu ſeiner Frau zu machen, nein, dazu warſt du ihm zu ſchlecht, dazu warſt du nicht vornehm genug, nicht reich genug, was weiß ich...“ Adriana ließ ſie reden. Weiß wie die Wand lehnte ſie an der Mauer, die Hand auf das tobende Hers gepreßt. Furchtbar! Was hatte die Mutter geſagt? Ver⸗ heiratet?— Sie dachte immer nur das eine Wort, es ging ihr im Kopfe herum wie ein Kreiſel und machte ſie ganz wirr.— Aber dann naffte ſie ſich zuſammen, riß den Kopf empor. „Das iſt nicht wahr!“ ſchrie ſie in der Not ihres „Das iſt elend gelogen! Das kann nicht ſein!“ Donna Margherita hatte ſich erhoben. Sie legte e e. um den Hals der Tochter und zog ſie zu ſich nieder. „Mein armes Kind! Verteidige ihn nicht, denk nicht gut und hoch von ihm, er verdient es nicht, denn, ſo wahr mir Gott und alle ſeine Heiligen beiſtehen mögen in meinem letzten Stündlein: ich ſpreche die reine Wahrheit. Vorgeſtern hat er ſich mit ſeiner Signora trauen laſſen... In aller Heimlichkeit! In dem Dorfe San Lorenzo, das bei Perugia liegt. So iſt es, mein Kind, glaube deiner Mutter Fortſetzung folat) 7 e Neue Maunheimer Zeitung Suchen zum baldigen Eintritt gewandten Korrespondenten welcher mit sämtlichen kaufmänn. Arbeiten vertraut ist. 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Opeimubtet und Nusikbocher votrstie bei NECKET 87.16 oder Die feindlichen Bruder 5⁰³ Crauerspiel mit Chören von Schille, Antans 19.30 Uhr Ende 22.15 Uhr U liefert Wiliy Gehle, B 2, 4 Wegen der Seschränkungen in Expreggut- u. beschleunigten Elistüchgutverkehs in der Zeit vom 22. bis 24 Dezembe 1839 nach den grögeren Städten bittet die Reichsbahn. f 7 Tel. knpreggut ung beschleunigtes külstüchgut Lltuuumnnnunnitttuntsiültästtüuuntuuuuunnusnsiuusuisuünunsüuuuunüänuuunnmmonniuunnnlimadtunuuguuu Ausniunaüuuuotümkmanin möglichst schon eine Woche vor den Festtagen und in der Haupisache voimittags aufzuliefern. Es wird emptohten. genaue Anschria an den Stũcker anzubringen und ein Doppel der Anschrit, in jedes Stück einzulegen. Wegen Verdunke- junig beginnt die Zufuhr durch die Bestätter in den Morgens'unden Die Geschäfte werden ge⸗ beten bereits ab ½ 8 Uhr zur Empfangnahme von Expresgut bereit zu sein. 3227. Reichsbahndirektion Karlsruhe kesuchen die unseie Khppen- Lusstelluag Planken-Passs9. Cnlsfl. Kurst 6. 14 um Rechnen baveris bei Fritzchen noch! Das hat gestern der Lehrer der besorgten Mama er- Kklärt und sie hat es wieder dem Papa erzählt. Der bat sich aber nicht verblütten lassen und meinte Dumm ist Fritzchen nicht. es wuß ihm bloß gut erklärt werden. Dazu haben wir beide aber keine Zeit, also Merüunteuuus-] Proppen⸗ Zug- Feidiguag Ro 40 S ubernimmt edes ee fleinlgungsinstltu Sotort billig lieferbai E. Lorenz 8 R L N E R——— 3, 2 Jel. 2239. 5⁰⁴ 5²² Amtl. Bekanntmachungen Kartofſel⸗Lieſerung Am Donnerstag. dem 14. Dezbr. 1939, werden folgende Stadtteile und Straßen belieſert: Innenſtadt: S 2— 886: Kartoffel⸗ händler Reimer. 0 Oſtſtadt: Hayduſtraße, Brucknerſtr. Hugo⸗Wolff⸗Straße, Gluckſtraße. Horſt⸗Weſſel⸗ Bachſtraße, Carolaſtraße und Gutenbergſtr. Firmg Hofmann u. Martin. Käfertal: Wallſtadter Straße. Sie⸗ mensſtraße. Waſſerwerkſtroße, Gartenſtr, Gewerbſtr., Linden⸗ ſtraße u. Poſtſtr.: Kartoffelhändl. Heiner(Inh. Neckermann). Maul⸗ und Kiauenſeuche in Laudenbach Nachdem im Stalle des Valentin Eckſtein, Landenbach Untere Straße Nr. 16, und des Karl Hohrein Untere Straße 18 die Manl⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anordnungen er⸗ laſſen: A. Sperrbezirk Das Gehöft des Valentin Eckſtein in Laudenbach Untere Streß⸗ 10 in dem die Seuche ausgebrochen iſt, wird zum Sperrbezirk im Sinne der§§ 161 ff. Ausführungsvorſchr. z. Vießſ.⸗Geſ erkfärt. B. Beobachtungsgebiet Der übrige Teil der Gemeinde Landenbach und die Gemeinde Hemsbach bilden gemäߧ 165 ff. Ausf.⸗Vorſchr z. Viehſ.⸗Geſ. das suchen wir heute noch durch eine Kleinanzeige in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ einen Nachhilfe· lehrer. Dann wird Fritzchen bestimmt in kürzester Zeit gut im Rechnen sein. Aber vergiß bitte die Kleinanzeige nichtl FF Beobachtungsgebiet. C l5⸗Kilometer⸗Umkreis In den 15⸗Kilometer⸗ Umkreis vom Seuchenort Landenbach ent⸗ fernt(8 168 AVzVSG) kallen fol⸗ gende Gemeinden: Oberflockenboch Ritſchweier, Rippenweier, Sulz⸗ hach. Weinheim. Litzelſachſen Hobenſachſen, Großſachſen, Leuters⸗ hauſen, Heddesheim und Ortstei! Muckenſturm. Die maßgebenden geſenlichen Be⸗ ſtimmungen liegen auf den Rat⸗ Fuſern zur Einſicht auf. Mannheim. 12. Dezember 1969. Der Landrat V/81. 3J6 Waldpark. 15. 12., 20 Uhr nehmen ſämtliche Mädel am Ge⸗ meinſchaftsabend der NSi im „Rheinvark“ teil. Jugendgruype Neckarau⸗Süd Gemeinſchaftsabend. Abwentsfeie Donnerstag 20 Uhr, bei Frau Kraft. Neckoran Kriedrichſtr. 42 BDM Der Untergau Mannheim gib: bekant, daß vor Weihnachten keine GD⸗Kurſe mehr ſtottfinden An⸗ melöunden zu neuen Kurſen ſind zu Berinn des neuen Jahres an den Untergau zu richten. Kraft durch Freude Reiſen. Wandern. Urlaub Achtung, Wanderwarte Be⸗ ſprechung! Am Donnerstacg, den 14. Dezember, findet vünktlich um 20.3d Uhr im Lokol„Kloſter⸗ olocke“, Talterfofſtroße 9 eine wichtige Wanderwarte⸗Beſprechung halten alle Verſorgungsberechtigten ie 125 g Kunſthonig gegen Abgabs des Abſchnitts N 35 der bis zum 17 Dezember 1939 gültigen Nähr⸗ mittelkarte. Die Abſchnitte N 35 ſind von den Kleinverteilern abzutrennen und bei unſeren Markenablieferungsſtellen bzw. den Bürger⸗ meiſterämtern gegen Quittung abzaliefern. Be⸗ zugſcheine werden nicht erteilt. Die obige Zu⸗ teilung erfolgt unbeſchadet der an Kinder bis zu 14 Jahren für die Zeit vom A. November bis 17. Dezember 1939 auf den Abſchnitt F 3 der Fettkarte vorgeſehenen Zuteilung von 125 g Kunſthonig. 7¹ Gleichzeitig werden die Verſorgungsberech⸗ tigten darauf hingewieſen, daß die bis zum 17. Dezember 1939 gültige Nährmittelkarte auf⸗ zübewahten iſt da ſie als Nachweis für die Be⸗ ſtellung von Reis und Hülſenfrüchten. die im Dezember, Januar ünd Februar geliefert wer⸗ den, zu gelten hat. ſtatt. Liederbücher ſind mitzubrin⸗ gen Mannheimer Volkschor Nächſte Pocbe am Freitag. den 15. Dez., 20 Uhr, beſtimmt im Be⸗ rufserziehuneswerk 0 4, 10. Sportamt Der Kurs in Deutſcher Gym⸗ naſtik in der Goetheſtraße 8 fällt Im 15. Dezember einmalia aus Stüdt. Ernährungsamt Der Landrat-Ernährungsamt Abl. B⸗ und Steuerabzug Zur Zeit werden die Lohnſteuerkarten 1940 den Arbeitnehmern durch die Poſt in die Wohnungen zugeſtellt. Lohnſteuerkarten ſind ausgeſtellt worden für alle Arbeitnehmer, die vor dem 11. Ottober 1921 geboren ſind und am 10. Ottober 1939 in Mannheim ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Auſenthalt hatten und in einem Arbeitsverhältnis ſtanden Falls ein Arbeitnehmer, für den hiernach eine Lohnſteuerkarte 1940 auszuſtellen war, bis zum 20. Dezember d. J. eine ſolche nicht erhalten hat, wolle er dieſe bei der Steuerkartenſtelle— N 2. 3— abholen Das gleiche ailt für ſolche Arbeitnehmer die nach dem 10 Ok⸗ tober 1989 in ein Arbeitsverhältnis eingetreten ſind, oder welche Einkünfte aus mehreren Dienſtverhält⸗ niſſen haben und einer zweiten oder einer weiteren Lohnſteuerkarte bedürſen Eine in einem Dienſtver⸗ hältnis ſtehende Ehefrau, die am 10. Oktober 1939 nicht dauernd von ihrem Ehemann getrennt lebte, muß eine beſondere Lohnſteuerkarte beantragen, wenn auf ihrer Lohnſtenerkarte 1940 der Zufatz„Für die mitverdienende Eheſrau“ fehlen ſollte. Die Lohnſtenerkarte 1940 iſt maßgebend für die Berechnung des Steuerabzugs vom Arbeitslohn im Kalenderjahr 1940. Sie iſt vom Arbeitnehmer auf ihre Richtigkeit zu prüſen. Sollten Eintragungen auf der Lohnſteuerkarte unrichtig oder Ergänzungen notwendig ſein. ſo iſt die Berichtigung oder Er⸗ gänzung zu beantragen. Der Lohnſtenerkarte lieat als Einlage ein Merkblatt bei, das den Arbeit⸗ nehmer über beſtimmte Pflichten und Rechte unter⸗ richtet. Unterläßt der Arbeitnehmer die Nachprüfung der Lohnſtenerkarte oder die Herbeiführung ihrer Be⸗ richtigung, ſo kann er bei einer ſpäteren Berichtigung für die rückliegende Zeit eine Erſtattung der Lohn⸗ ſteuer nicht damit begründen daß die Eintragungen auf der Lohnſteuerkarte unrichtia geweſen ſeien. Anträge ſind, ſoweit nach Abſchnitt VI Ziffer 1 und 2 des Merkblattes die Gemeindebehörde zu⸗ ſtändia iſt bei der Stenerkartenſtelle des Städtiſchen Steneramts— N 2, 3, Erdgeſchoß— zu ſtellen Es empfiehlt ſich, perſönſich zu erſcheinen um Rück⸗ fragen zu vermeiden Die entſprechenden Unterlagen und Beſcheinigungen(Familienbuch, Heiratsſchein, Geburtsſchein. Wehrvaß u dal.) ſind vorzulegen. In den Vororten nimmt das Gemeindeſekretariat als Vermittlungsſtelle Anträge auf Ausſtellung von Loßnſtenertorten und deren Bericht aung enthegen In den Fällen des Abſcknitts IV Zifſer 1 des Mere⸗ blattes, in denen der Arbeitgeber abweichend von Mannheim, den 12. Dezember 1939. Lohnſteuerlarten 1940 vom Arbeitslohn der Eintragung auf der Lohnſteuerkarte an Stelle der Steuergruppe 1 bei weiblichen nichtjüdiſchen Arbeit⸗ nehmern zwiſchen 50—65 Jahren die Steuergruppe II. bei männlichen und weiblichen nichtjüdiſchen Arbeit⸗ nehmern nach der Vollendung des 65. Lebensjahres die Steuergruppe III anwenden maß. wird die Stenergruppe J auf der Lohnſtenerkarte nicht ge⸗ ändert. Es hat daher keinen Zweck. Steuerkarten⸗ änderungen ſolcher Art zu beantragen. Wehrſtenerpflichtig im Kalenderjahr 1940 ſind die männlichen im Inland wohnenden Deutſchen Staats⸗ angehörigen die in den Kalenderfahren 1914— 1920 geboren ſind, wenn bei ihnen bis zum 10. Oktober 1939 eine endgültige Entſcheidung darüber getrofſen war daß ſie zur Erfüllung der zweifährigen aktiven Dienſtpflicht nicht einberufen werden es ſei denn, daß ein Steuerbefreiungsgrund(z. B. anerkannte Dienſt⸗ beſchädigung! vorliegt Bei früheren Oeſterreichiſchen Bundesbürgern, die erſt durch die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich Deutſche Staatsbürger geworden ſind, kommen für die Wehrſteuer die Ge⸗ burtsiahrgänge 1916—1920, bei früheren Tſchecho⸗ Slowakiſchen Staatsangehörigen, die erſt durch die Wiederveéreinigung der ſudetendeutſchen Gebiete mit dem Reich Deutſche Staatsangehörige geworden ſind, die Geburtsſahrgänge 1917—1920 in Betracht. Die Wehrſteuer beträgt in den erſten zwei Kalender⸗ jahren nach Beginn der Wehrſteueryflicht 50 v H. der Lohnſtener— mindeſtens 4 v. H des Arbeits⸗ lohnes— in den folgenden Kalenderfahren 6 v H. der Lohnſteuer— mindeſtens 5 vom Tauſend des Arbeitslohnes—. Dieienigen wehrſteneryflichtigen Arbeitnehmer, denen nach den Vorſchriften des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes Kinderermäßigung für min⸗ deſtens zwei Kinder zuſteht. haben vom Zeityunkt der Eintragung des zweiten Kindes auf der Lohn⸗ ſtenerkarte an die Wehrſteuer nur nach dem ein⸗ zachen Satz zu entrichten. Der Hebeſatz der Bürgerſtener 1940 beträgt wie ſeither 600 v H. der Steuermeßbeträge. Wenn Anagelörige eines zur Erfülluna der Wehr⸗ nflicht einbernfenen Arbeitnehmers am Fällioteits⸗ tan der Büroerſtener Namilienunterbaſt aus öftent⸗ lichen Mitteln beziehen iſt Büroerſtener nicht zu entrichten. Der Bezug des Namilienunterhalts iſt dem Arbeitgeber jeweils nachzuweiſen. Die Lohnſteuerkarte iſt alsbald dem Arbeitgeber auszuhändigen. Der Oberbürgermeiſter ——