—— Erſcheinungsweile: Wöchentlich 7mal. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich 1 70 Mk und 80 Pfa. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.70 Mk., durch die Poſt.0 Mk einſchl Voſtbef⸗Gebühr Hierzu 36 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen: Waldhofſtr 12 Kronvprinzen⸗ ſtraße 42 Schwetzinger Straße 44 Meerſeldſtraße 18. Ne Fiſcher⸗ ſtratze 1. Fe Hauptſtr 55 W Oppauer Str 8. Se Freiburger Str. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25( d kolgend Monat erfolgen Eimepreis l 0 Plg⸗ Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Milltmeterzeile 12 Pfennig. 7d mm breite Textmilltmeterzeile 66 Pſennig. Für Familten und Sleinanzeaen ermatztate Grundoterſe Allgemein aültia in die Anzeigen⸗Preisliſte Nr 10 Bet Zwangsvergleichen oder Konkurien wird ceinerter Nachlatz gewährt für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. und für fernmündlich erteilte Aufträge Keine Gewähr an beſonderen Platzen Gerichtsſtund Mannheim. 150. Jahrgang Freitag, 15. Dezember 1930 Nummer 508 Dieluftkämpfeüberdenfr jesischeninzein Gescheiterte Bombenangriffe auf SyIt-Zehn britische flugzeuge abgeschossen 20 Enoländer griſſen an.. Aber keiner erreichte dank der deuiſchen Abwehe ſein Siel (Funkmeldung der NM3.) + Berlin, 15. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt: Ein einzelnes britiſches Bombenflugzeng, das geſtern den Fliegerhorſt Borkum, ohne Bomben zu werfen, anflog, wurde durch unſere Flugabwehr vertrieben. Zwei weitere britiſche Kampfflugzenge ver⸗ ſuchten, die Inſel Sylt anzugreifen. Vier ab⸗ geworfene Bomben fielen außerhalb der Inſel ins Meer. Größeren Umfang nahm in den Nachmit⸗ tagsſtunden ein Luftkampf an, der ſich aus dem Angriff britiſcher Kampfflugzeuge im Gebiet der nordfrieſiſchen Inſeln entwickelte. Deutſche Jäger ſchoſſen von den 20 Angreifern zehn ab. Ein deutſches Flugzeug mußte auf See nieder⸗ gehen. Im Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. Engliſches Minenſuchboot geſunken dnb London, 15. Dezember. Die Admiralität bedauert, den Verluſt S. M, Minenſuchbvot„William Hallet“ bekanntgeben zu müſſen. Das Schiff war auf eine Mine geſtoßen und ſank. Nur ein Matroſe konnte gerettet werden. Wieder ein 7000-Tonnen-Dampfer (Funkmeldung der NM3.) + London, 15. Dezember. Wie in London bekannt wird, iſt der Londoner Tankdampfer„San Alberto“(6397 Tonnen) an der Südweſtkülſte von England durch eine /feind⸗ liche Aktion“ beſchädigt worden. Einzelheiten ſind noch nicht bekannt. An Bord der„San Alberto“ be⸗ fanden ſich 43 Mann, von denen, ſoweit bekannt iſt, 42 in Sicherheit ſind. Sechs Ueberlebende gingen in zwei Häfen an der Südweſtküſte an Land. Etwa 36 Mann dürften abends an der Weſtküſte landen. Däniſcher Dampfer geſunken dinb Kopenhagen, 15. Dezember. Der däniſche Dampfer„Magnus“ der Vereinigten Schiffahrtsgeſellſchaft Kopenhagen iſt auf der Reiſe nach England an der engliſchen Oſtküſte auf eine Mine gelaufen und geſunken. Der Dampfer hatte eine Beſatzung von 35 Mann an Bord. England kontrolniert türkiſche Schiſſe dnub Iſtanbul, 15. Dezember. „Nach türkiſchen Preſſemeldungen wurde auch das türkiſche Schiff„Tirhan“, das ebenſo wie die„Et⸗ xüſk“ der ſtaatlichen Schiffahrtslinie gebört, auf der Rückfahrt von Alexandrette nach Iſtanbul zwiſchen Smyrna und Canakkale von einem britiſchen Kreu⸗ zer angehalten und über eine Stunde durchſucht. Da die türkiſchen Schiffe mit Ausnahme von Rhodos nur türkiſche Häfen anlaufen, ſtellt dieſe neue Durch⸗ ſuchung eines türkiſchen Schifſes aeradezu eine Kontrolle der türkiſchen Binnenſchiffahrt dar. Hetz⸗Neſter in der Slowakei Natürlich hat auch das Secret Service ſeine Hand im Spiel dinb Preßburg, 14. Dezember. In den letzten Tagen iſt den ſlowakiſchen Sicherheitsbehörden ein neuer Fang von Agen⸗ ten des engliſchen Geheimdienſtes geglückt. In Preßburg und in Topolcaun wurden zwei illegale Agitationsneſter ausgehoben, wodurch nicht nur die Verbreitung ſtaatsfeind⸗ licher Flugblätter, ſondern auch die Belieferung des Auslandes mit Greuelmärchen über die Slowakei teilweiſe aufgeklärt wurden. In Topolcany wurden vor allem Flugblätter, die wüſte Pamphlete gegen die flowakiſche Regierung darſtellten und in einer aus dem weſtlichen Rund⸗ funk gewohnten Weiſe Deutſchland verunglimpſen, hergeſtellt und an die jüdiſchen Vertrauensmänner in der Mittelſlowakei weitergeleitet. Auch die Preß⸗ burger Zentrale beſchäftigte ſich mit der Herſtellung und Verbreitung von Flugblättern, bediente aber auch, wie aus dem vorgefundenen Schriftmaterial hervorgeht, durch nicht⸗engliſche Mittelsmänner, die ſich über die ſüdliche Grenze des Landes ſchmuggel⸗ ten, das Ausland mit den ſattſam bekannten Lügen über die Slowakei. Ihre Tätigkeit wurde, wie ein⸗ wandfrei nachgewieſen werden konnte, von einer gewiſſen ſüdoſteuropäiſchen Zentralſtelle des In⸗ telligence Service finanziert und geleitet. Die Dominien ſolien liefern Rohſtofſe und natürlich S Soldaten für Englands rieg 5393 adnb London. 14. Dezember. Chamberlain teilt im Unterhaus mit. daß mehrere Verträge der Dominien für Munitions⸗, Roh⸗ material⸗ und Lebensmittellieferungen abgeſchloſ⸗ ſen ſeien. Auch in den Kolonien ſeien neue Ab⸗ machungen betreffs Gummi, Kupfer und Zinn getroffen. Ueber die beſte Art der Verwendung von Kolonialtruppen für Englands humanitären Krieg würde noch beraten. Die Welt würdigt den Kamyf desGraf Syee“ Aeberall laute Anerkennung der hervorragenden deutſchen Seeleiſtung dnb Rom, 15. Dezember. Das Seegefecht im Südatlantik, bei dem ſich das deutſche Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ gegen eine engliſche Uebermacht von drei ſchnelleren Ein⸗ heiten ſo hervorragend geſchlagen hat, löſt in Italien lebhafte Bewunderung aus. Die Preſſe ſteht ganz im Zeichen dieſes Ereig⸗ niſſes und unterſtreicht die ausgezeichnete Leiſtung des deutſchen Kriegsſchiffes, das den ſtärkſten der engliſchen Angreifer außer Gefecht ſetzte und auch die beiden übrigen ſchwer beſchädigt hat. Der Londoner Vertreter der„Tribuna“ hebt her⸗ vor, daß alle drei engliſchen Kreuzer über eine grö⸗ ßere Schnelligkeit verfügten, und daß vor allem der Kreuzer„Exeter“ als das ſchnellſte Schiff der briti⸗ ſchen Flotte anzuſehen ſei, das im Jahre 1932 den Schnelligkeitsweltrekord über 1000 Meilen an ſich brachte. Die Londoner Korreſpondenten der italieniſchen Blätter verzeichnen den niederſchmetternden Ein⸗ druck, den die Ankunft der„Bremen“ in einem deutſchen Haen im engliſchen Publikum gemacht habe. Dem„Mann auf der Straße“ ſei bei dieſer Gelegenheit klar geworden, daß Enalaud nicht mehr die Seeherrſchaft beſitze. Vor allem ſtelle die breite Oeffentlichkeit mit Bitternis ſeſt, daß die„Bremen“ ihre Fahrt unangefochten habe durchführen können, während der engliſche Ozeanrieſe„Queen Mary“ und die franzöſiſche„Normandie“ im Hafen von Neuyork lägen und ſich nicht auf die hohe See ge⸗ trauten. Der Londoner Berichterſtatler des „Corriere della Sera“ ſtellt feſt, daß kein Menſch in England das neuſte Märchen des Lügenlords glaube, der bekanntlich erklärt hat, ein engliſches U⸗Boot hätte die„Bremen“ torpedieren können und hätte dies nur unterlaſſen, um die internationalen See⸗ rechtsnormen nicht zu verletzen. Kopenhagen erkennt deutſche Seeleiſtung an EP Kopenhagen. 15 Dez. Je mehr Einzelheiten über das Seegefecht an der Mündung des La Plata bekannt werden. um ſo grö⸗ ßer wird auch in der däniſchen Preſſe die Bewunde⸗ rung für die Leiſtungen des Kriegsſchiſſes„Admiral Graf Spee“. Selbſt die unter dem direkten Einfluß der engliſchen Propaganda ſtehenden Korreſponden⸗ ten der däniſchen Blätter in London ſtellen feſt, daß das deutſche Kriegsſchiff ſich erfolgreich gegen eine große engliſche Uebermacht geſchlaßen habe.„Sowohl an Beſtückung. als auch an Ge⸗ ſchwindigkeit ſtand dag deutſche Kriegsſchiff einem überlegenen Feind gegenüber“, ſchreibt„Berlingske Aftenavis“:„Das deutſche Schiff macht etw) 26 Knoten, während die engliſchen Kreuzer eine Fahrt von 32 Knoten laufen.“ Die große Senſauon für Montevideo '̃ Montevideo, 15. Dezember Die geſamte Preſſe Uruguays ſteht im Zeichen des Seegefechts. Unter rieſigen Schlagzeilen, wie man ſie kaum je in den Blättern Montevideos ge⸗ funden hat, wird über die Seeſchlacht berichtet. Die Blätter beſtätigen, daß im Laufe des Mittwochs nacheinander zwei Gefechte ſtattfanden und daß der neueſte ſchwere Kreuzer der britiſchen Kriegs⸗ marine„Exeter“ gefechtsunfähig das Kampffeld räumen mußte. Die Blätter beſtätigen weiter die ſchweren Beſchädigungen der beiden leichten Kreuzer „Ajax“ und„Achilles“. Die Erklärung, daß die Engländer mit Giftgas⸗ granaten ſchoſſen und auf dem„Admiral Graf Spee“ durch Giftgas Getötete und Verwundete zu ver⸗ zeichnen ſind, wird von der Preſſe hervorgehoben. „Admiral Graf Spee“ liegt nur einige hundert Meter von der Hafenmole entfernt. Bedeutend weiter entfernt auf der Reede von Montevideo, aber auch innerhalb der uruguayſchen Sr erkennt man die Umriſſe zweier britiſcher Kreuzer, die von mehreren hilfebringenden Handelsſchiffen umgeben ſind. Die Negierung von Uruguay hat ſich vorbildlich in den Dienſt der Hilfsaktion für die Verwundeten der Seeſchlacht geſtellt. Bisher iſt nur ein deutſcher Verwundeter an Land geſchafft worden, da die Augenverletzung eine Spezialbehandlung erforderte. Die übrigen Verwundeten des„Admiral Graf Spee“ werden vorerſt von den Bordärzten betraut. Vollſtändiges Stillſchweigen wird noch immer über die zahlreichen britiſchen Opfer der Seeſchlacht gewahrt. Die Deutſchen Montevideos überhäuften die heldenhafte Beſatzung des„Admirals Graf Spee“ mit Liebesgaben. Wie der Kamyf ſich abſyielte In kurzer Zeit war der„Exeſer von„Graf Spee“ zuſammengeſchoſſen Das Seegefecht hat ſich nach den vorliegenden Meldungen ſolgendermaßen abgeſpielt. „Graf Spee“ traf am Mittwoch gegen 6 Uhr mor⸗ gens etwa 20 Seemeilen öſtlich vom Punta del Eſte die drei engliſchen Kreuzer„Exeter“,„Achilles“ und „Ajax“. Das deutſche Panzerſchiff eröffnete ſofort das Feuer. Das Donnern der Geſchütze war in einem 50 Meilen vom Kampfplatz entfernten Ausflugsort an der Küſte deutlich zu hören. Auch in Punta del Eſte hörte man das Krachen der Geſchütze. Das Meer bedeckte ſich mit dichtem Raach. Später ſah man, wie der Kreuzer„Exeter“, von ſchweren Salven des„Graf Spee“ zugedeckt, 4— zuſammengeſchoſſen wurde und der eng⸗ liſche Kreuzer„Ajax“ flüchtete. Die Aufbauten der„Exeter“ glichen bald nur noch einem wüſten Gewirr verbogener Stahl⸗ und Eiſenträger. Die Kommandobrücke wurde weggeſegt. Ein Treffer ſetzte eine der Maſchinen der Exeter“ außer Be⸗ trieb, ſo daß der engliſche Kreuzer gezwungen war, ſeine Geſchwindigkeit zu vermindern. Wei⸗ tere Salven des„Graf Spee“ zwangen ſchließ⸗ lich den engliſchen Hrenzer, abzudrehen und aus dem Geſecht auszuſcheiden. Das Gefecht endete mit dem Siege des„Graf Spee“, der am Abend in die La Plata⸗Mündung ein⸗ lief und im Hafen von Montevides vor Anker ging. Er hatte nicht nur die„Exeter“ außer Gefecht geſetzt, ſondern auch„Achilles“ und der„Aiax“ ſchwere Treffer beigebracht.„Admiral Graf Spee“ ſelbſt wurde nur von einigen Granaten getrof⸗ fen. Nach neueren Meldungen weiſt er keinerlei Kampfſpuren auf. Auf den engliſchen Schiffen ſind viele Hunderte von Toten und Verwundeten zu verzeichnen. Neuere Meldungen aus Südamerika beſagen, daß die Eng⸗ länder ünter Bruch deg Völkerrechts Gasgranaten wobei insbeſondere Senfgas verwendet wurde. Der engliſche Kreuzer„Exeter“ lieat nach den letzten Meldungen bewegungsunfähig vor der La Plata⸗Mündung und ſoll nach einer Mitteilung der Hafenbehörden eingeſchleppt werden.„Graf Spee“ lief zur Ergänzung ſeiner Vorräte Montevideo an. Das ſiegreiche Seegefecht des deutſchen Panzer⸗ ſchiffes iſt die Senſation für ganz Amexika. Bis ſpät in die Nocht hinein umſänmten Zehntauſende von Menſchen den Hafen von Montevideo, die ihrer Bewunderung über den beldenhaften Kampf des ſchädigungen einen deutſchen Kxiegsſchiffes gegen mindeſtens drer engliſche lauten Ausdruck gaben. An Bord des„Admiral Graf Spee“ befanden ſich ſechs Kapitäne gekaperter engliſcher Handelsſchifſe⸗ Zwei von ihnen waren erſt am Vortage von dem deutſchen Panzerſchiff auſgenommen worden, nach⸗ dem ihre Schiffe verſenkt worden waren. Bis in die Morgenſtunden hinein barrte eine unüberſehbare Menſchenmenge im Hafen von Mon⸗ tevideo aus, um dann als die Sonne leuchtend auf⸗ ging, zum erſtenmal die an der Schlacht beteiligten Kriegsſchifſe zu ſichten. Ein Blick auf den Panzer⸗ kreuzer„Admiral Graf Spee“ läßt keinerlei Kampf⸗ ſpuren erkennen. Auf Deck ſieht man die üblichen Wachen. Kommandobrücke, Gefechtsturm. Schiffs⸗ rumpf ſind unverſehrt. Die vieltauſendköpfige Menge konnte ſich ſo ſelber davon überzeugen, wie falſch die von beſtimmten Seiten verbreiteten Mel⸗ dungen waren, die von einer ernſten Beſchädigung des deutſchen Panzerſchiffes ſprachen. Angeheures Aufſehen in London (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 15. Dezember. Das Seetreffen zwiſchen„Admiral Graf Spee“ und drei britiſchen Kreuzern vor der La⸗Platg⸗ Mündung hat in England ungeheures Auf⸗ ſehen erregt. Die Propaganda⸗ und Reklame⸗ maſchine arbeitet in Ueberſtunden, um bei der eng⸗ liſchen Oeffentlichkeit nicht den Eindruck aufkommen zu laſſen, als ob die engliſche Seeherrſchaft erſchüt⸗ tert oder in Frage geſtellt ſei. Alle dieſe Aeuße⸗ rungen dienen ober nur dazu, die Auſmerkſamkeit von der ſchweren Beſchädi⸗ gung des Krenzers„Exeter“ abzulenken, der nach holländiſchen Berichten aus Montevideo Schlagſeite hat und als verloren gelten muß. Ferner wird in dieſer amtlichen Erklärung die Tat⸗ ſache verſchwiegen, daß der„Exeter“ ein moderner ſchwerer Kreuzer und nur 1700 Tonnen kleiner als der„Admiral Graf Spee“ war. Ueber die Schwere der Beſchädigungen des über 7000 Tonnen großen Kreuzers„Achilles“ iſt nichts Genaues bekannt, doch ſcheinen ſie recht erheblich zu cin. Auch der kleine Kreuzer„Ajax“ hat anſcheinend ichwere Be⸗ erlitten. Obwohl„Admiral Graf Spee“ Kanonen größeren Kalibers beſitzt als die engliſchen Kreuzer, war doch die geſamte Feuer⸗ kraft der oͤͤrei engliſchen Kreuzer ungefähr doppelt ſo groß als die Breitſeite des„Admiral Graf Spee“. Die in England veröfſentlichten Meldungen über das Gefecht ſind bisher unvollſtändig und laſſen manche Frage ofſen. Im Zuſammenhang mit der Tatſache, daß die deutſche Marine mit Kriegsbeginn dem Preſtige der engliſchen Flotte ſchwerſte Schläge verſetzt hat, dürfte ͤͤieſe Methode der unvollſtändi⸗ gen Berichterſtattung nicht gerade zur Beruhigung der engliſchen Oeffentlichkeit beitragen. Nach der kühnen Heimfahrt der„Bremen“ aing eine Welle der Empörung und Enttäuſchung durch alle Zeitungen, in denen heftige Kritik an der eng⸗ liſchen Kriegsmarine geübt wurde. Die amtlichen Erklärungen, in denen der Anſchein erweckt wurde, als habe es die engliſche Kriegsmarine nicht übers Herz bringen können, ein ſchönes Schiff des Feindes zu verſenken, haben offenkundig nicht den rechten Eindruck gemacht. Die Art. wie Churchill und ſeine Organe den unſchuldigen Biedermann ſpielen, wird ſelbſt den Engländern unerträglich. Die amtlichen Stellen haben ſich zu der deutſchen Feſtſtellung ſüber die Vertreibung des engliſchen U⸗Bootes durch deut⸗ ſche Flugsenge nicht gcäußert. Sie haben ferner die engliſche Oeffentlichkeit mit keinem Wort darüber informiert, daß das Gros der enaliſchen Heimar⸗ flotte die Noroͤſee verlaſſen und ſich nach der eng⸗ liſchen Weſtküſte zurückgezogen hat. Um den un⸗ günſtigen Eindruck zu verwiſchen, wurden plötzlich von engliſcher Seite Behauptungen verbreitet, das U⸗Boot. das die„Bremen“ yverfeßlt hatte. habe ein deutſches U⸗Boot verſenkt und einen deutſchen Kreuzer beſchädigt. Man nahm ſich bei der ſaſtigen Art der Veröſſentlichung nicht einmal die Mühe, Namen. Tyy oder nähere Um⸗ ſtände dieſer bemerkenswerten Leiſtung bekanntzu⸗ geben ooͤer auch nur anzudenten. Un die Vechſträhne zu vervollſtändigen, mußte die enaliſche Admiralität geſtern den Verluſt eines der modernſten 1400⸗Ton⸗ nen⸗Zerſtörers„Ducheß“ bekanntoeben. Churchill hat das unnerdiente Glück. daß das Parlament ietzt in die Ferien geht und er infolge⸗ deſſen veinlichen Anfragen üßer das Mifoecchick ſei⸗ ner Flotte enthoben iſt. Er zieht es anſcheinend vor, unter Ansſchluß der Oeffentlich'eit ſeine Mitteilnn⸗ gen von ſich zu geben. Vorgeſtern abend hat er ſich durch eine Rede in einer geheimen Sitzung eines Komitees des Oberhauſes zu rechtfertigen und ſeine wankende Stellung zu feſtigen geſucht. „Exeler“ hal Schlagſeite dnb London. 15. Dez. Die Agentur Reuter beſtätigt in einem Bericht aus Montevideo, daß der ſchwere britiſche Kreuzer „Exeter“, der an dem Gefecht im Atlantik teilge⸗ nommen hatte, ſo ſtarke Beſchädigungen erlitt, daß das Schiff mit Schlagſeite im Waſſer liegt. euue Mannheimer Seitung Mannheimer Neues Tageblatt Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſielle: R1,-6, Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Remazeit Mannheim —— 2. Seite/ Nummer 508 Neue Mannheimer Zeitung Freitag, 15. Dezember 1989 Die Lage Drahtber, unſ. Berliner Schriftleitung Berlin, 15. Dezember. Die Ereigniſſe der letzten Tage, das deutſche Weißbuch, die ungefährdete Rückkehr der „Bremen“ in die Heimat,„Graf Spees“ Kampf gegen drei britiſche Kreuzer und auch die geheimnis⸗ voll aufgezogene Geheimſitzung des enaliſchen Unter⸗ auſes haben von neuem die Eröterungen über ortgang und Ausgang dieſes Krieg es in den neutralen Ländern wieder aufleben laſſen. Bei den Zuſammenſtellungen der Kriegsereigniſſe in den Organen der weſtlichen Demokratien überwiegt, wie eine Auslegung des„Peſter Lloyd“ feſtſtellt, die Phantaſie und das nur, um gegenüber den eigenen Völkern die Fortſetzung des Krieges zu rechtferti⸗ gen, den Neutralen gegenüber aber den Druck zu ſteigern. Während die engliſch⸗franzöſiſche Blockade auch noch ihrer Verſchärfung wirkungslos bleibt, ſegen deutſche U⸗Boote und deutſche Krieasſchiffe die engliſche Tonnage in immer ſchnellerem und umfaſ⸗ ſendem Tempo von den Weltmeeren fort, verſenken und beſchießen deutſche Seeſtreitkräfte, wie jetzt unſer Panzerſchiff„Graf Spee“, fern im Südatlantik die angeblich meerbeherrſchende engliſche Flotte. Drei⸗ einhalb Monate Krieg haben Enaland nicht die Möglichkeit, ja nicht einmal die Ausſicht auf die Möglichkeit gegeben, den erfolgreichen deutſchen Kaper⸗ und Kreuzerkrieg zu unterbinden. „Es iſt unbegreiflich, daß England bei jeder Ver⸗ ſchärfung ſeiner Kriegsmaßnahmen nicht an die deutſchen Gegenmaßnahmen denkt, die niemals bis⸗ her ausgeblieben ſind“, ſchrieben geſtern die„Baſler Nachrichten“, die durchaus nicht eine Politik gegen die Weſtmächte betreiben.„Der Ausgang des Krie⸗ ges“, ſo ſchreibt„Politiken“ in Kopenhagen,„wird nicht nach den Formen der Vergangenheit kommen, ſondern zweifellos die Tür zu einem neuen Europa aufreißen.“ 9 8 Das Genfer Komödienſpiel, zu dem England und Frankreich die Regie und die unbelehr⸗ baren Neutralen die Schauſpieler ſtellten, iſt zu Ende und nur die Kuliſſen bleiben zurück, nüchtern und grau. In Berlin wurde zu gleicher Zeit der Freundſchaftsvertrag Berlin— Mos⸗ Eau ratifiziert. Dort die Politik der Vergangen⸗ heit, die aus keinem Fehler und aus keiner Nieder⸗ lage etwas gelernt hat— hier die Wirklich⸗ keitspolitik der neuen Zeit, die über Gegen⸗ ſätze hinweg die Brücke zur Verſtändigung und zu Erfolgen ſchlägt. England ſchließt Garantiever⸗ träge, die es nicht hält, bei denen der Vertragspart⸗ ner mitleidslos fallen gelaſſen wird, ſobald es eng⸗ liſche Intereſſen für geboten ſehen, ſobald England nichts mehr für ſich gewinnen kann. Die letzten Beiſpiele waren PVolen und vor ihm das morſche Beneſch⸗Reich. Jetzt läßt England gefühllos Finn⸗ land fallen. Das ſind Englands Verträge und das iſt engliſche„Vertragstreue“. Deutſchlands Pakte ſind auf Treu und Glauben aufgebaut, auf gleichen Rechten und gleichen Pflichten. Die innere Staats⸗ ſtrwktur des Vertragspartners hat mit dieſen Ver⸗ Strägen nichts zu tun. Nur deshalb war nach dem Pakt mit Rom und Tokio dieſer Vertrag mit Mos⸗ kau denkbar und Hurchführbar. Er iſt nicht geſchloſ⸗ ſen worden, um Völker zu unterjochen, wie die be⸗ rüchtigten engliſchen Garantiepakte des Sommers, ſondern um einen ganzen Erdteil endlich aufatmen zu laſſen und jedem Volk diejenige Freiheit zu Hringen, die ihm im Rahmen der Bölkerſamilie zuſteht. den vielen Schlägen, die England in den Grei⸗ einhalb Kriegsmonaten erfahren mußte und die in den letzten 14 Tagen P me über das Bri⸗ tenreich hereinbrachen, kommt nun als neue Enttäu⸗ ſchung die Zerſtörung der bis zuletzt gehegten eng⸗ liſchen Hoffnung, Rußland doch noch von Deutſch⸗ land abbringen zu können. Der deutſch⸗ruſſiſche reundſchaftsvertrag iſt ein Garant für die Zukunft es neuen Europa. Enogültiger Bruch Moskau-Genf Der Rat ſtellt das Ausſcheiden Rußlands aus dem Völkerbund feſt dub. Geuf, 14. Dezember. In der heutigen öffentlichen Sitzung des europäiſchen Rates der Liga ſtellte der Präſident ſeſt, daß ſich Sowſetrußland durch ſeine Aktion gegenüber Finnland und ſein Verhalten gegenüber der Liga außerhalb des Paktes geſtellt habe und ſo⸗ mit aus dem Verband der Liga ausgeſchieden ſei. Dieſer Feſtſtellung ſtimmten die Vertreter Her Mitglieöſtaaten zu mit Ausnahme der Bevollmäch⸗ tigten von Griechenland, China, Jugoſlawien und Finnland, die ſich der Abſtimmung enthielten, letz⸗ terer mit der Begründung, daß er in eigener Sache nicht Richter ſein wolle. Im übrigen hatten bereits vorher vor der Genfer Verſammlung die Regie⸗ rungen von Schweden, Norwegen, Dänemark, Eſt⸗ land, Lettland und Litauen ſowie von China und Bulgarien ihre Vorbehalte wegen möglicher prak⸗ tiſcher Auswirkung dieſes Ratsbeichluſſes gemacht. Der finniſche Heeresbericht (Funkmeldung der NM3.) + Helſinki 15. Dezember. Der finniſche Heeresbericht vom 14. Dezember berichtet, daß im Laufe des 13. Dezember auf der kareliſchen Landenge örtliche Gefechte ſtattfanden und der Feind die Angriffe insbeſondere in Rich⸗ tung Koirinoja ſortſeste. Das Gebiet um Tolva⸗ jorpi ſei völlig in finniſchen Händen. Von den Seeſtreitkräften wird berichtet, daß eine ſeindliche Flottenabteilung am 13. Dezem⸗ ber die finniſchen Küſtenbatterien bei Björkö be⸗ ſchoß, die das Feuer erwidert hätten. Die Flugtätigkeit der ruſſiſchen wie auch ber finniſchen Luftſtreitkräfte ſei wegen ſchlechter Wetterverhältniſſe am 13. Dezember unbedeutend gewefen. In Nordfinnland ſei eine feindliche Ma⸗ ſchine durch finniſche Truppen abgeſchoſſen worden. Laiboners Veſprechunnen in Moskau EP Rom. 15. Dezember. „Lavoro Faſciſta“ berichtet aus Moskau, daß die lange des Oberſtkommandierenden der Armee Eſtlands, Laidoner, mit Stalin. Woro⸗ ſchilow und Molotow in Moskauer diploma⸗ tiſchen Kreiſen mit bevorſtehenden wichtigen militäriſchen Beſchlüſſen in Buſammen⸗ hang gebracht werde. Bei ſeiner Abreiſe von Mos⸗ kau ſei Laidoner von Perſönlichkeiten der ruſſiſchen Armee beſonders geehrt worden. Fleiſchyreiserhöhung in Norwegen. Die norwegi⸗ ſchen Behörden haben die Genehmigung zu einer * der Preiſe für Schweinefleiſch um 10 v. H. erteilt. Eine ſpaniſche Militärmiſſion in Italien. Eine ſpaniſche Militärmiſſion iſt am Dienstagabend in om eingetroffen. Dieſe Miſſion wird ſich mit dem Studium der italieniſchen Heeresorganiſation und der italieniſchen Militärſchulen be⸗ —9 Bannware ſich aus Der deutſche Priſenhof bei der Arbeit SEin eſiniſcher Dampfer freigelaſſen, zwei ſchwediſche beſchlagnahmt 35 AAnb. Hamburg. 15. Des. Am Donnerstag wurde im Hamburger Straf⸗ juſtizgebäude die erſte öffentliche Sitzung des zu Ausbruch des Krieges errichteten Priſengerichts⸗ hofes in Hamburg eröffnet. Die Verhandlung be⸗ ſchäftigte ſich mit der Aufbringung mehrerer aus⸗ ländiſcher Schiffe. Der äußere Rahmen dieſes Hamburger Priſen⸗ gerichtshofes ſpiegelt das rege Intereſſe wider das in weiten Kreiſen des In⸗ und Auslandes dieſer Gerichtsſitzung entgegengebracht wird. Faſt ſämt⸗ liche neutralen Staaten Europas und der übrigen Welt hatten Preſſevertreter entſandt. Präſident Dr. Rothenberger machte vor Eintritt in die Verhandlung grundſätzliche Ausführungen über die deutſche Priſengerichtsbarkeit: Die deutſche Priſengerichtsbarkeit iſt nach Form und Weſen kein Stück der Kriegführung, ſondern eine wahre Gerichtsbarkeit. Die Ausübung einer ſolchen Gerichtsbarkeit inmitten einer überall von Kriegsleidenſchaft erfüllten Zeit mit kühlem, klaren Kopf und doch mit heißem Herzen, iſt keine leichte Auſgabe. Wir ſind uns bewußt, daß eine Priſenrechtſpre⸗ chung anders als jede andere Rechtſprechung weit über die deutſchen Grenzen hinaus insbeſondere in die Rechte der Neutrglen eingreift. Die deutſche Priſenordnung ſtellt aber nichts anderes dar als eine Kodifikation des völkerrecht⸗ lichen allgemein anerkannten Seekriegsrechts.“ Nach der Eröffnungsrede des Präſidenten wurde in die Verhandlung über den eſtniſchen Dampfer„Minna“ eingetreten. Der einer eſtniſchen Partenreederei gehörige 1365 Bot. große Dampfer hatte am 23. September dieies Jahres den Hafen Reval mit einer Ladung von 8250 Ballen chemiſcher ungebleichter Sulfitzelluloſe verlaſſen, die für nordamerikaniſche Empfänger beſtimmt war. Das Schiff wurde am 27. September von einem deutſchen Kriegsfahrzeug angehalten und eingebracht. Das priſengerichtliche Verfahren wurde eingeleitet, weil chemiſche Sulfitzelluloſe ein zur Herſtellung von Sprengſtoff verwendeter Stoff, alſo abſolutes Banngut iſt und die feindliche Beſtimmung dieſer der Angabe des Kapitäns der „Minna“ ergeben hatte, er habe einen ſchottiſchen Hafen anlaufen wollen, um dort für die Reiſe über den Atlantik Kohlen zu bunkern. Der Reichskommiſſar ſtellte den Antrag, die Ladung als unbedingtes Banngut anzugeben. Die feindliche Beſtimmung erblicke er in der Abſicht des Kapitäns, einen ſchoftiſchen Hafen anzulaufen. Er verlangte, die Geſamtladung des Dampfers„Minna“ einzuziehen und ebenſo das Schiff. Nach kurzer Beratung wurde das Urteil des Priſenhoſeg verkündet, nach dem der Dampfer „Minna“ freigelaſſen wird, der Schadenerſatzan⸗ ſpruch der Reederei gegen das Deutſche Reich als unbegründet zurückgewieſen wird. Die La⸗ dung chemiſcher ungebleichter Sulſitzelluloſe wird augunſten des Reiches eingezogen. Der von dem Herſtellerwerk, den Nordiſchen Papier⸗ und Zellſtoffwerken AG., gegen das Reich geltend gemachte Entſchädigungsanſpruch aus Artikel 31 der Priſenordnung wird dem Grunde nach als gerecht ⸗ fertigt erklärt, der auf Artikel 81 geſtützte Schaden⸗ 2berc die Kuſte unhegründet zurückgewieſen. Die durch die Aufbewahrung des Dampfers„Minna“ und ſeiner Ladung entſtandenen Koſten werden dem Fahrzeug auferlegt. Im zweiten Fall, der zur Verhandlung gelangte, handelt es ſich um die Aufbringung des ſchwedt⸗ chen Dampfer„Mercial. große Dampfer hatte am 29. September die Fahrt von Schweden nach Thyne Dock in England mit einer Ladung trockener Sulfitzelluloſe anze⸗ treten. Die Zelluloſe war für engliſche Firmen —— Das Schiff wurde am 2. Oktober aufge⸗ racht. Nach den Ausführungen des Vorſitzenden muß gemäß dem Gutachten des Sachverſtändigen im Falle des Dampfers„Minna“ auch die Laduna der „Mercia“ als Banngut angeſehen werden, da ſie zur Bereitung von Schießbaumwolle verwendbar iſt. Aus der protokollariſchen Ausſage des Kapitäns geht hervor, daß er mit der Möglichkeit der Aufbrin⸗ gung und Beſchlagnahme ſeines Schiffes gerechnet hat. Er hat die Fahrt aber trotzdem unternommen, oit er ſeiner Reederei gegenüber ſeine Pflicht tun wollte. Der Priſenhof verkündete die Einziehung des Dampfers„Mercia“ſowie ſeiner aus trockener Sulfitzelluloſe beſtehenden Ladung zugunſten des Reiches. Die Anſprüche der ſchwediſchen Eigentümer auf werden als unbegründet zurückgewieſen. Als dritten Fall behandelte der am Donnerstag die Angelegenheit des ſchwediſchen Danpfers„Britt“(1544 BRer). der am 29. September in der Nordſee von einem deutſchen Kriegsfahrzeug aufgebracht und eingebracht worden war. Der Dampfer hatte 12600 Ballen naſſe Freigabe und Entſchädigung mechaniſche Holzmaſſe(Holsſchliſ) an Bord. Ablader war eine ſchwediſche Firma in Ulfvik. Empfänger eine engliſche Firma in Aber⸗ een. 2 2 2 5 Der Reichskommiſſar hat das priſengerichtliche Verfahren eingeleitet, da die Ladung zur Herſtellung von Kriegsmaterial verwendbar und deshalb als unbedingtes Banngut anzuſehen iſt. Da ein feindlicher Hafen das Ziel des Dampfers war und eine engliſche Firma die Eigentümerin der Ladung, ſo bleibt, wie der Vorſitzende mitteilte, als wichtigſter Punkt die Klärung der Frage, ob die aus Holzſchliff beſtehende Ladung Banngut im Sinne der Priſenordnung ſei. Aus dem Gutachten namhafter ſkandinaviſcher Sachverſtändiger und auch der deut⸗ ſchen Gutachter, unter ihnen vor allem Prof. Jayme⸗ Darmſtadt, geht hervor, daß Holzſchliff für die Her⸗ ſtellung von Sprengſtoff nicht in Frage kommt. Sach⸗ verſtändigenvernehmungen ergaben jedoch eindeutig und unwiderleglich, daß Holsſchliff in zahlreichen Fällen durchaus zur Herſtellung und zum Gebrauch von Munition verwendet wird. So konnte Kapitän⸗ leutnant Ramke von der Kriegsmarine ein um⸗ fangreiches gegenſtändliches Material auf dem Rich⸗ 116 ausbreiten, das das größte Intereſſe hervor⸗ rief. Der Priſenhof verkündete ſodann nach längerer Beratung das Urteil. Es lautet: Der in Ausübung des Priſenrechts aufgebrachte ſch⸗wediſche Dampfer„Britt“ ſowie deſſen aus 12 600 Ballen naſſer mechaniſcher Holzmaſſe be⸗ ſtehende Ladung werden zugunſten des Deutſchen Reiches eingezogen. Die gegen das Deutſche Reich erhobenen Freigabe⸗ und Entſchädigungs⸗ anſprüche der Kalmar⸗Reederei A. B. in Kalmar und Ulfviks A. B. in Ulfvik werden als un⸗ begründet zurückgewieſen. 8 E Londoner Garantie an Rumänlen? Sugoſlawiens Könioin bringt eine vertrauliche Botſchaft Carols nach London? (Drahtbericht unſeres Amſterdamer Vertreters) — Amſterdam, 15. Dezember. Königin⸗Mutter Maria von Sans Aaner traf geſtern zu einem Beſuch in London ein. Sie iſt die Schweſter des rumäniſchen Königg Carol. Die„Daily Mail“ melbdet, daß ſie angeblich eine vertrauliche Botſchaft Carols nach London überbringe. Eine Beſtätigung hierfür fehlt, doch iſt bekannt daß England ſeit einiger Zeit erhebliche Aktivität in Rumänien entwickelt, um mit allen Mitteln— ſelbſt mit verbrecheriſchen Sabotageanſchlägen— den legitimen deutſchen Beſtrebungen in Rumänien ent⸗ 5 Wenn die Meldung über eine geheime Botſchaft zutreffen ſollte, iſt anzunehmen, daß ſie unter anderem auch mit der Reiſe des Lon · doner rumäniſchen Geſandten Tileg zuſammen⸗ hängt, der, wie wir berichteten, die Aufgabe hat, der rumäniſchen Regierung Informationen über den Um⸗ fang der engliſchen Garantie für Rumänien zu über⸗ mitteln. Die offenſtehende Frage iſt, ob die engliſche Gavantie für Rumänien auch im Falle ruſ⸗ ſiſch⸗rumäniſcher Verwicklungen Gül⸗ tigkeit haben ſoll. In den nächſten Tagen trifft in London der rumäniſche Wirtſchaftsminiſter und Präſident der Nationalbank Conſtantinesen ein, um, wie eben⸗ falls„Daily Mail“ meldet, über einen kurzfriſtigen Kredit zu verhandeln, den Rumänien ſchon im Jahre erſtrebt, aber bisher nicht erhalten Der 1300 BRT. 48 Tote in Zarneſti EP Bukareſt, 15 Dezember. Zu dem ſchweren Exploſionsunglück in der Zel⸗ luloſe⸗Fabrik“Zarneſti werden weitere Einzelhei⸗ ten bekannt. Die amtlichen Stellen teilen mit, daß bis jetzt aus den Trümmern 48 Tote geborgen Morgen wird Graf Ciano ſprechen Die ganze Welt ſieht mit Spannung dem Rechenſchaſtsbericht entgegen Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 15. Dezember. Wie im Ausland ſo ſteigt auch in Rom die Span⸗ nung, mit der man der auf den kommenden Sams⸗ tag angeſetzten Kammerrede des Grafen Ciano ent⸗ gegenſieht. Dieſe Reden des Außenminiſters ſind große Rechenſchaftsberichte, in denen die italieniſche und die Weltöffentlichkeit über die Tätigkeit der ita⸗ lieniſchen Diplomatie unterrichtet werden. Graf Ciano pflegt dabei häufig weſentliche Details mitzu⸗ teilen. So gab er, um nur ein Beiſpiel zu nennen, in der Rede vom vorigen Herbſt einen 5 genauen Ueberblick über die Entwicklung, die zur Zuſammen⸗ kunft von München geführt hat und den bedeutenden Anteil, den Muſſolini an der Löſung dieſer Kriſe hatte. Es iſt daher anzunehmen, daß der Außen⸗ miniſter dieſes Mal die Italiens um die Verhinderung des europäiſchen Krieges und die Gründe ſchildern wird, aus denen die italieniſchen Anſtrengungen am Kriegswillen Englands geſcheitert ſind. Es iſt auch anzunehmen, daß Graf Ciano die zu⸗ künftige Stellungnahme Italiens im Sinne der jüngſten Beſchlüſſe des Faſchiſtiſchen Großrates dahingehend umreißen wird, daß er die Freundſchaft Italiens mit Deutſchland und das mit dieſem Freunoͤſchaftsverhältnis übereinſtimmende „Nichtkriegführen“, das nicht mit grundſätzlicher Neutralität zu verwechſeln iſt, betonen wird. Man nimmt in Rom ſernerhin an, daß der Außenminiſter in dieſem Zuſammenhang die Unabdinglichkeit der anatürlichen und gerechten Aſpirationen“ Italiens verzeichnen und der Welt noch einmal verſichern wird, daß in Europa keine abſchließende Regelung ohne Berückſichtigung des italieniſchen Faktors ſtatt⸗ finden wird. Die Preſſe beſchränkt ſich bisher darauf, mit ſicher⸗ licher Genugtuung das Intereſſe zu verzeichnen, mit dem das Ansland der Rede entgegenſieht und das nach italieniſcher Auffaſſung der beſte Beweis dafür iſt, daß das Anſehen Italiens ſtändig ſteigt. Graziani beim Dute (Drahtbericht unſ. röm. Vertreters) — Rom, 15. Dezember. „Im Rabmen der Beſprechungen, die der Duce ſeit Ausbruch des europäiſchen Krieges ſtändig mit den führenden Männern der drei italieniſchen Wehr⸗ machtsteile führt, hat er geſtern den Oberkomman⸗ dierenden des Heeres, Marſchall Graziant, empfangen, der von einer Inſpektionsreiſe an der italieniſch⸗franzöſiſchen Grenze zurückaekehrt iſt. Der Marſchall hat dem Duce berichtet daß der Geiſt, die Unterbringung, Ausrüſtung und Verpflegung 8 an der Grenze befindlichen Truppen befriedigend In der italieniſchen Preſſe erſcheinen in der letzten Zeit häufig Hinweiſe auf die militäriſche Stärke Italiens. So drucken ſeit einigen Tage alle Blätter Photographien der neueſten Wafſentypen des Heeres, — 35 gen, ſchwere Geſchütze, Minenwerfer Drei Hinrichtungen Einbrecher und Brandſtifter wurden dem Schar richter übergeben Anb. Berlin, 14. Dezember. Am 14. Dezember 1939 iſt der am 13. November 1909 in Nürnberg geborene Georg Schrü⸗ (ferhingerichtet worden, der wegen Verbrechens gegen die Verordnung gegen Volksſchädlinge vom Sondergericht Nürnberg⸗Fürth am 22. November 1939 zum Tode und dauerndem Ehrverluſt verurteilt worden war. Unm ſich Geldmittel für ſeinen liederlichen Lebens⸗ wandel zu ſchaffen, hat der bereits mehrfach vorbe⸗ ſtrafte Schrüſer in der Zeit vom September bis No⸗ vember 1939 unter Ausnutzung der wegen Flieger⸗ geſahr beſtehenden Verdunkelung zahlreiche Ein⸗ bruchsdiebſtähle auszeſührt. Eebenfalls am 14. Dezember 1939 wurde der am 11. Mai 1920 geborene Ludwig Bernitt hinge⸗ richtet, der vom Sondergericht im Bezirk des Ober⸗ landesgerichtes Roſtock wegen Schädiguna der Wi⸗ derſtandskraft des deutſchen Volkes durch Brand⸗ ſtiftung zum Tode verurteilt worden iſt. Bernitt hat am 11. und 17. Oktober 1939 in Klein⸗ aLaſch bei Ludwigsluſt zwei gefüllte Scheunen nieder⸗ gebrannt, obwohl ihm bekannt war, daß ſolche Taten im Kriege mit dem Tode beſtraft werden. Am gleichen Tage iſt der vom Sondergericht im Bezirk des Oberlandesgerichtes Roſtock am 15. No⸗ vember 1939 als Bolksſchädling wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens zum Tode verurteilte Willi Lau hingerichtet werden. Lau hatte in vier Fällen Sitt⸗ lichkeitsverbrechen an Frauen verübt, davon dret nach Ausbruch des Krieges. Und das glaubt Waſhington? Der franzöſiſche Botſchafter St. Quentin gab dem amerikaniſchen Staatsdepartement die ſormelle Zuſicherung, daß acht von Frankreich gekaufte angeblich als Minen⸗ ſucher beſtimmte Trawler„nicht für militäriſche Zwecke“(2) verwandt würden. 55 000 ſlowakiſche Arbeiter kommen nach Deutſch⸗ land. Laut dem ſoeben abgeſchloſſenen Arbeiterver⸗ trag werden im Jahre 1910 55 000 ſlowakiſche Ar⸗ beiter nach Deutſchland fahren, um dort Arbeitsſtel⸗ len anzunehmen; davon werden 25000 landwirt⸗ ſchaftliche und 30 000 gewerbliche Arbeiter ſein. tungswerk außerordentlich ſchwierig. worden ſind. Privaten Meldungen gufolge ſollen allein 50 Arbeiter der Nachtſchicht durch die Chlorgaſe getötet worden ſein. Außerdem werden weitere 80 Dorfbewohner von Zarneſti als Todes⸗ opfer gemeldet. Tot ſind auf jeden Fall die drei Direktoren des Werkes Steiner, Braun und Buteu⸗ lescu. Es heißt, daß auch ihre Familien Opfer der Giftgaſe geworden ſind. In einem Kronſtädter Sa⸗ natorium liegt auch ein deutſches Ehepaar, das in ſeiner Wohnung von den Giftgaſen überraſcht wurde, ſchwer darnieder. Ein Eiſenbahnzug, der um die Zeit der Explo⸗ ſion aus Kronſtadt in Zarneſti eintraf, wurde von den Fahrgäſten fluchtartig verlaſſen. Der Lokomotiv⸗ führer, der auf ſeinem Poſten geblieben war, iſt um⸗ ebenſo der Stationsvorſteher von Zar⸗ neſti. Es iſt als ein großes Glück zu bezeichnen, daß die Zelluloſe⸗Fabrik am unteren Ende des Dorfes liegt, da im anderen Falle bei dem herrſchenden Wind das Gas durch das ganze Dorf gezogen wäre und beträchtlich mehr Todesopfer gefordert hätte. Wr aufmerksam schenkt. schenkt: arican 3, de Valera gegen London „Eugland verhindert die Einigung Irlands“ anb. Amſterdam. 15. Dez. Auf dem Jahreskongreß der Fianna Fail wurde de Valera wieder zum Parteiführer gewählt, In einer Rede vor den Delegierten der Partei ging der iriſche Miniſterpräſident auch erneut auf die Frage der Teilung Irlands ein. Er erklärte u.., daß die Teilung des iriſchen Volkes weder vernünſtig noch gerecht ſei. Man gehe mit Gewalt gegen das iriſche Volk vor, was dieſes nicht vergeſſen dürfe. Zu der Frage, ob man berechtigt ſei, eben⸗ falls mit Gewalt vorzugehen und ob das praktiſch ſei, könne er nur ſagen, daß es auf der ganzen Erde keine Nation gebe, deren Gebiet als Nationalheim ſo abgegrenzt ſei wie das des iriſchen Volkes. Bei gutem Willen Englands könnte eine Einigung zu⸗ ſtande gebracht werden, ſelbſt wenn man ſoweit gehen müßte. den Gegnern dieſer Einigung in Nord⸗ Irland zu ſagen, daß ſie irgendwo anders unterge⸗ bracht werden könnten, wenn ſie es vorzögen, eng⸗ liſche Staatsangehörige zu ſein ſtatt iriſche. Die Kataſtrophe der Indigirka“ EP. Mailaud, 15. Dezember. Die italieniſchen Blätter melden aus Tokio: Nach dem Schiffbruch des ruſſiſchen Dampfers„Indigirka“ 931 von der Brandung 350 Leichen an die Küſte der Juſel Jeſſo worden. Die gewaltige Brandung und der Schneeſturm geſtalteten das Ret⸗ Das Schiff war auf den Klippen einer kleiner Inſel geſtrandet und ſein Vorderteil wurde ganz aufgeriſſen. Das Wrack blieb jedoch über Waſſer, ſo daß genügend Zeit vorhanden war, um die Fahrgäſte in die Ret⸗ tungsboote zu bringen. Die Boote wurden jedoch von der hochgehenden See erfaßt und zum Kentern gebracht. Japaniſche Rettungsboote ſuhren ſofort zur Hilfeleiſtung aus und nahmen trotz des herr⸗ ſchenden ſtarken Sturmes die Rettungsarbeiten auf. Bis jetzt ſind 395 Fahrgäſte gerettet worden. Mau nimmt an, daß ſich die Zahl der Opfer des Schiffs⸗ bruchs auf ungefähr 600 beläuft. DSLLSLPLPLSSSBSBSSSSrSrrrrr—— Haupeſcheiftlelter und derantwortlich für Politik: Dr. Alois Windauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Kutturpolitik, Theater und Unterhaltung: Carl Onno Eilſenbart.— Handel: i. V. R. Schönfelder.— Lokaler Teil: i. V. Dr. Fram Wilhelm Koch.— Kunſt, Film und Gericht: Dr. Franz Wilbelm Koch.— Sport: Willb Mäller.— Südweſldeutſche Umſch,au und Bilderdienſt: C. W. Fennet, ſämtliche in Mannheim. Schriftleieung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin, Sildweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto⸗ Herausgeber, Drucker und Berleger: Neue Mannheimer Zeitung Or. Frit; Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für und geſchäftliche Mittenlungen: 1. B. Robenl slier Mannbeim. Ber Ser Preisliſte Nr. 10 gältig. Freitag, 15. Dezember 1939 Neue Mannheimer Zeitung 3. Seite 7 Nummer 508 Die Siadiseite Manuheim, 15 Dezember. Der Niß Selbſt in einem altehrwürdigen Gebäude, wie unſer allverehrtes Nationaltheater eines iſt, kann ſich einmal etwas ganz Neues ereignen. Nicht auf der Bühne, die muß ja ſtändig auf Neuigkeiten erpicht ſein. Da wäre etwas Neues ſozuſagen gar nichts Neues. Auch nicht im Zuſchauerraum, wo man ſich Abend für Abend irgendetwas Neues zu ſagen hat was ſich beſonders dann aut zu machen pflegt, wenn es dunkel geworden iſt und das Vor⸗ ſpiel aus der Verſenkung zu ſteigen begonnen hat. Nein, im Gang, wo ſich die Garderoben befinden, hat ſich etwas Neues ereignet. etwas, was noch nicht da war Es wurde nämlich gepfiffen, laut und deut⸗ lich gepfiſfen. Nicht im Zuſchauerraum, da ſoll es ja ſchon des öfteren vorgekommen ſein in der ruhmrei⸗ chen Geſchichte des Mannheimer Nationaltheaters. Im Zuſchauerraum hätte dieſes Pfeifen auch gar keinen Sinn gehabt. denn die Vorſtellung war aus⸗ ezeichnet, außerdem fand dieſes durchdringende Pfeifen nach der Vorſtellung ſtatt, während die Theaterbeſucher aus dem altehrwürdigen Bau ins nächtliche Dunkel ſtrömten. Es war nämlich kei⸗ nerlei Werturteil mit dem Pſiff verknühyft, er hatte offenbar lediglich die Bedeutung eines Sig⸗ nals, mit dem ein Theaterbeſucher ſeinen Freund und Weggenoſſen ſehr energiſch von der Tatſache ſeines Vorhandenſeins am Ende— oder am An⸗ fang?— des Ganges verſtändigen wollte. Der Ver⸗ ſuch dieſer pfiffigen Verſtändiguna gelang glücklich und reſtlos. Weniger bealückt waren die anderen, mit dem Anziehen ihrer Mäntel beſchäftigten Thaa⸗ terbeſucher, denen der Pfiſff zu Ohren kam. Sie empfanden ihn, als einmalige Erſcheinung betrachtet, als etwas Originelles, etwas Neuartiges in unſerem Theater. Aber ſie hätten keinerlei Bedürfnis vach Aufnahme dieſer Novität in den Nachſpielplan. Es gibt auch noch andere bewährte Methoden der Ver⸗ ſtändigung. Zwiebelfiſch. ſord ce — 0ᷣ Halsent- zõndung und Grippe schõtzen Punſſarin- 94STI11EN Das Heimatbuch der Stadt Mannheim Als ein ſtattlicher Leinenband von faſt 600 Seiten Umfang liegt das von dem Mannheimer Lehrer Friedrich Hupp geſchaffene„Hermatbuch der Stadt Mannheim“ ſeit etlichen Wochen im Buchhandel vor. Einem ſchon lange empfundenen Bedürfnis nach geſchloſſener, vor allem auch welt⸗ anſchaulichgebundener Darſtellung des Werdens und Wachſens unſerer Stadt iſt damit in würdiger Form Genüge getan; denn Klarheit des Auſbaus und Anſchaulichkeit der Schilderung machen dieſe überaus fleißige Arbeit zu einem rechten Hausbuch, das insbeſondere zur heimatkand⸗ lichen Unterrichtung der Schuljugend herangezogen zu werden verdient. betrachtet, wird ſich freilich auch hier, wie bei allen derartigen Werken, die Frage ergeben, ob es nun beſſer ſei, eine ſolche, die verſchiedenſten Lebens⸗ und Wiſſensgebiete umfaſſende Schilderung von der Welt⸗ urzeit bis zur Gegenwart des Jahres 1939 als Anthologie fachlich zuſtändiger Einzelverfaſſer zu⸗ ſammenzutragen, oder ſie aus einer Hand zu ge⸗ ſtalten. Zugunſten der volkstümlichen Wirkung und Ganzheit möchten wir dem von Friedrich Hupp ein⸗ geſchlagenen Weg eigner 1 Stoffes den Vorzug geben, ſelbſt wenn ſein Be⸗ ſtreben nach„Entſachlichung“ Her hiſtoriſchen Quellen und deren Umformung ins Erzähleriſch⸗Anekdotiſche oder auch in Gedichtſorm beſonders in den Anfangs⸗ kapiteln manchmal etwas weit geht. Intereſſant und vielſeitig wie der Inhalt des Buches ſind die Bildbeigaben. zumal ſich hier neben wohlbekannten, altüberkommenen Beſitz viele wert⸗ volle Dokumente aus der Kampfseit finden, während die von Edgar Fohn und Guſtl Mühl beigeſteuer⸗ ten graphiſchen Arbeiten beſonders auch die wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung ſehr einprägſam feſthalten. Anſprechender Buchſchmuck in Ueberſchriftszeichnun⸗ gen und Vignetten ergänzt die große Zahl der Schaubilder, Urkunden. Tabellen und ganzſeitigen Kunſtdrucktafeln. Kreisleiter Schneider und Oberbürgermeiſter Renninger haben dem im„Hakenkreugbanner⸗ Verlag“ ſehr ſorgfältig gedruckten Werk Geleitworte mit auf den Weg gegeben und dadurch auch ihrer⸗ ſeits bekundet welche hohe Wertung es um ſeiner geſinnungsmäßigen Ausrichtung willen verdient. Preis 5,80 Mark. (Preis 5,8 Margot Schubert. u Hohes Alter. Seinen 80. Geburtstag feierte am 13. Dezember Herr Karl Hofſt ätter, hier, Böckſtraße 11, in voller geiſtiger Friſche und Ge⸗ ſundheit.— Am Sonntag, dem 17. Dezember, kann Herr Egidius Fau ſt, Bellenſtraße 60, in ungewöhn⸗ licher körperlicher und geiſtiger Feiſche ſeinen 80, Geburtstag feiern. Unſere herzlichen Glückwünſche! an Mannheims Sänger bei der nächſten Straßen⸗ ſammlung. Die am kommenden Samstag und Sonntag ſtattfindende Straßenſammlung der Hitler⸗ jugend und des Bundes deutſcher Mädel wird ſeitens der Stadtgeſangvereine durch Liedvorträge unterſtützt werden. In der Zeit zwiſchen 11½, und 12% Uhr werden Sängergruppen auf dem Parade⸗ platz, beim Waſſerturm, vor dem Hauptbahnhof, vor der Peſtalozziſchule, auf dem Lindenhof und in der Neckarſtadt ſingen. 8 e* Ein gemeiner Diebſtahl wurde am Donners⸗ tagnachmittag in einem Kaufhaus in der Breiten Straße ausgeſührt. Ein junger Mann hatte als Weihnachtsgeſchenk für ſeine Murter eine Brot⸗ ſchneidemaſchine gekauft und dieſen eingepackten Gegenſtand neben ſich auf den Verkaufsſtand gelegt. Als er das Paket mieder an ſich nehmen wollte, war es verſchwunden. Ein Lanafinger hatte die günſtige Gelegenheit benutzt, um billig„einzukaufen“, Hyf⸗ 1 N dien S 70 Alſo entlich entgeht er der verdienten Strafe nicht. Alſ 45— Vorweihmachtszeit, in der te Vorſicht in der —— den ſtarken Kundenandrang zunutze machen. 4 Bezwingung des rieſigen den rund 2/ Millionen Feind lAleilit Feincd Das Verhalten gegenũber Kriegsgefangenen Feind bleibt Feind! Dieſer Mahnung und War⸗ nung ſollte jeder eingedenk bleiben, der mit Kriegs⸗ geſangenen in Berührung kommt, ſei es im Lager, ſei es vor allem am Arbeitsplatz oder ſonſt. Durch vielfache Erfahrungen aus dem Weltkrieg wird dieſe Mahnung eindringlich unterſtrichen. Von feindlichen Zivil⸗ und Kriegsgefangenen mußten aus zwingenden Gründen ſehr viele in deutſchen Betrieben aller Art als Ar⸗ beiter beſchäftigt werden. An über 750 0000 Arbeits⸗ ſtellen in Induſtrie und vor allem Landwirtſchaft überlagerten die Entente⸗Kriegsgefangenen eng⸗ maſchig ganz Deutſchland und kamen dadurch in engſte Berührung mit der Bevölkerung. Auf Geheimwegen wurden ihre Kenntniſſe dann dem zu⸗ geführt. Schwatzhaftigkeit und Vertrauensſeligkeit deutſcher Volksgenoſſen haben dieſe Arbeit des Feindes leider fahrläſſig unterſtützt. Neben der Spionage ſteht die Sabotage der Kriegsgefangenen, die damit für den Gegner zu einem nicht zu unterſchätzenden Kampfmittel des Krieges wurden. Jeder Kriegsgefangene hatte die Verpflichtung mit auf den Weg bekommen, bei jeder Gelegenheit dem Reich Schaden zuzufügen. Auf alle nur erdenkliche Weiſe wurde den Kriegsgefange⸗ nen in Liebesgabeſendungen das Material für ihr zerſetzendes und ſobotierendes Werk in die Hände geſpielt. So gab es eine franzöſiſche An⸗ weiſung zur Kartoffelſabotage, deren Durchführung die deutſche Kartoffelernte verſeuchen und unſere Ernährung gefährden ſollte. Auch Mate⸗ rial zur Viehverſeuchung und Brancdſtiftung wurde geliefert. Viele Tauſende ſolcher Sebotgge⸗ fälle ſind im Laufe der Kriegsjahre gemeldet wor⸗ den. In Konſerven, Arzneipaſtillen. in Kuchen ein⸗ gebacken, in Früchten, Pralinen, ſelbſt in den Röhren von Wellpappe verſteckt wurden den Kriegsgefange⸗ nen geheime Nachrichten und techniſche Hilfsmittel in die Hände geſpielt. Eine angebliche Schuhkreme erwies ſich als ein Schmiermittel zur Zerſtörung von Maſchinen. Es gab nichts an Bekleidungs⸗ ſtücken, Gegenſtänden des täglichen Gebrauchs, Lebens⸗ und Genußmittel, was nicht zur Uebermitt⸗ lung von Sabotagematerial benutzt wurde. Eine in einer Zigarette verſteckte Geheimanweiſung ergab über acht Seiten Maſchinenſchrift. Hinzu kamen die Angrifſe von Kriegs⸗ Demoraliſation des Volkes und der ihnen anzunehmen. gefangenen auf deutſche Frauen und Mäd⸗ chen mit dem Ziel, die Kräfte des Volkes durch Unterhöhlung ſeiner Sittengeſetze zu erſchüttern. Leider wurden Kriegsgefangene häufig ſogar am Familientiſch aufgenommen und ihnen damit Gele⸗ genheit gegeben, Material zu ſammeln. Auch an der Vorbereitung der Revolution hatten die Kriegsgefangenen ſtarken Anteil. 107 000 Kriegsgefangene ſind bis 1918 geflohen, ſie waren Ueberbringer für den ſeindlichen Nachrich⸗ tendienſt und zugleich eine Verſtärkung der gegneri⸗ ſchen Kampfkraft um faſt achteinhalb Diviſionen. Auch für die Flucht bekamen die Kriegsgefangenen Ge⸗ heimanweiſungen einſchließlich der Karten und ge⸗ falſchen Stempel. Darüber hinaus bemühte man ſich beiſpielsweiſe in Frankreich, deutſche Kriegs⸗ gefangene zu wirtſchaftlichem Verrat zu verſühren und zu aktiver Wirtſchaftsſpionage zu benützen. ganz neue Induſtriezweige mit Hilfe der deutſchen Kriegsgefangenen aufzubauen. Auch ſür den gegenwärtigen Krieg wird ſich der Gegner wieder der Mittel von 1914/18 bedienen. 3 Das deutſche Volk muß dagegen gerüſtet ſein. Es entſpricht zwar nicht deutſchem Weſen, den Waffen⸗ loſen anzugreifen, aber auch Mitleidbezeu⸗ gen ſind nicht am Platze. Nur ſchweigende Ruhe und Würdel In freier Arbeit ſteht berechtig⸗ tes Mißtrauen gegen jeden Kriegsgefangenen, auch wenn er ſich noch ſo gut zeigt! Jeder Feindſoldat hat die Pflicht, für ſeinen Staat weiterzukämpfen.—— über die Hilfsmittel iſt er belehrt, Ausſtechen der Kartoffelkeime, falſches Setzen der Saat, falſche Behandlung der Ernte, Schädigung des Viehs, Verſeuchung. Brandſtiftung, Beſchädigung von Maſchinen, Vergewaltigung der weiblichen Be⸗ völkerung, Spionage auf allen Gebieten, zerſetzende Propaganda und Flucht. Es iſt verboten, Kriegs⸗ gefangenen bei der Beſchaffung von Kleidungs⸗ ſtücken, Genußmitteln und Geld behilflich zu ſein, ihnen Streichhölzer, Feuerzeuge, Waffen und Werk⸗ zeuge zu beſorgen, gemeinſam mit ihnen Lokale zu betreten oder Geſchenke und Nahrungsmitteln von Jede Hilfeleiſtung zur Flucht iſt Landesverrat. Desgleichen jede Beförderung von Nachrichten. Größte Vorſicht und Zurückhaltung, denn Feind bleibt Feind! Peier Kreuder Sein Triumph in Mannheim Peter Kreuder am Klavier, das ſcheint im Herſten Augenblick die behäbige Intelligenz vor den Rein literariſch det nur gegen Taſten zu ſein, unbeweglich, unerſchütterlich. Aber ſein blitzſauberes Spiel, das überaus fein und wirk⸗ ſam pointiert, hebt dieſen erſten Augenblick all⸗ mählich auf, und man begreift nach und nach etwas von der wohlerwogenen Sparſamkeit im geſamten Gehaben, am Klavier und auch ſonſt, die den Effekt doch nicht eine Sekunde aus dem Auge läßt. Im Verlauf eines abendfüllenden Programms ſallen die Beſonderheiten Kreuderſcher Prägung auf, mit denen der bekannte Komponiſt Erfolg über Erfolg erzielt. Er hat Einfälle, und er iſt ganz der Mann, keinen Einfall verkommen zu laſſen, ſondern ihn ſo lange zu drehen und zu wenden, bis er alles her⸗ gegeben hat. Dabei erweiſt ſich Peter Kreuder als ein hervorragender Rhythmiker. Wenn er Lincke, Benatzky und Lehar in eigenen Bearbeitungen ſpielt, ſind es gerade die rhythmiſchen Veränderungen, die aufhorchen laſſen. Sie heben hervor, ſie verdeut⸗ lichen, ſie ſangen den Hörer ein, wie es auch die An⸗ klänge, die Zitate tun, die Peter Kreuder elegant und beiläufig und mit zielſicherer Wirkung ſerviert. — Die Soliſten, die er mitgebracht hatte, ſind auch nicht von Pappe. Der Mann am Schlagzeug ent⸗ faltet eine ganze Wiſſenſchaft und eine hohe Kunſt⸗ fertigkeit. Der Klarinettiſt iſt famos im Ton und im Vortrag, der Geiger ſpielt ſchlicht und anerken⸗ nenswert tonrein, und die Männer von der Gitarre und vom Kontrabaß ſind Könner und in ihrem Element. Wenn die Soliſten ohne Peter Kreuder Potpourris in Dur und Moll ſpielen, iſt Kreuder natürlich ganz dabei, wenn auch unſichtbar. Er hat die Sachen und Sächelchen gefeilt, bis ſie funkelten und blitzten und eine elektriſierende magiſche Wir⸗ kung ausübten. Ilonka Szégedi ſang mit einem reizvollen fremdländiſchen Akzent und in ſtrahlender Saune. Der Muſenſaal war bombesvoll. Die d, der Beifall enorm. Stimmung glänzend, der Beif Dr. F W. Koch. Die Einreiſe in die Grenzkreiſe Amtlich wird nochmals mitgeteilt, daß die Ein⸗ reiſe 1875 Kreiſe Wadern, Merzig, Saarlautern, Saarbrücken⸗Stadt, Saarbrücken⸗Land Ottweiler St. Ingbert, Homburg/ Saar, Zweibrücken⸗Stadt, Zweibrücken⸗Land, Pirmaſens⸗ Stadt, Pirmaſens⸗ Land, Landau, Bergzabern und Germersheim für Zivilperſonen, die in dieſen Kreiſen nicht ihren Wohnſitz haben, nur mit beſonderem Ausweis ge⸗ ſtattet iſt. Ein Ausweis wird nur erteilt, wenn die Einreiſe im laufenden Wirtſchaftsverkehr erfolgt. Die Ausſtellung des Ausweiſes kann nur durch die für den Wohnort des Antraganſtellers zuſt än⸗ dige Kreispolizeibehörde erfolgen. Dieſe muß vor Erteilung der Erlaubnis die Zuſtimmung der Kreispolizeibehörde des Einreiſegebietes ein⸗ holen. Ein Antrag auf einen ſolchen Ausweis muß ſchriftlich mit Begründung eingeſandt werden. Die Ausgabe von Fahrkarten durch die Reichs⸗ bahn nach Orten in den obenerwähnten Kreiſen fin⸗ Vorlage eines ſolchen Ausweiſes ſtatt. Ferner iſt das Betreten des freigemach⸗ ten Gebietes nur noch auf Grund einer beſonderen Erlaubnis durch den Frei⸗ machungsſtab in Wiesbaden, Bahnhofſtraße 1, zu⸗ läſſig. Schneebericht vom 15. Dezember Rhön Waſſerkuppe: Schneehöhe 16 em, Ski und Rodel mäßig. Schwarzwald Feldberg: Schneehöhe 60 om, Ski und Rodel gut. Schaninsland: Schneehöhe 25 em. Ski und Rodel egut. Hornisgrinde: Schneehöhe 16 em, Ski mäßig, Rodel gut. Thüringer Wald Oberhof⸗Schmücke: Schneehöhe 20 em, Ski u. Rodel gut. Alpen Bad Tölz: Schneehöhe 20 em, Ski und Rodel gut. Zürs: Schneehöhe 85 em, Sii und Rodel ſehr gut, Kitzbühel: Schneehöhe 25 em, Set und Rede! gut. Innsbruck⸗Havelekar: Schneehöhe 70 em, Sdi u. Rod, gu⸗ Malnitz: Schneehöhe 28 em, Ski und Rodel ſehr ou Feuerkogel: Shneehöhe 3) em, St und Rodel ſehr gut. Hofgaſtein: Schneehöhe 50 em Séä und Rode gut. Mariazell: Schneehöhe em, Sſt und Rode ſehr eut. emmezing: Schneehöhe 20 cm, Ski mäßic, Robel gut. fünf Mark wegen unzureichender Verdunkelung Ein⸗ *————— Wer muß ſeine Steuerkarte einſenden? In ſeinem Verwaltungserlaß über die Einſen⸗ dung der Steuerkarten 1939 an das Finanzamt be⸗ ſtimmt der Reichsfinanzminiſter, daß der Arbeitgeber die Steuerkarten ſeiner Gefolgſchaftsmitglieder mit den vorgeſchriebenen Vermerken bis zum 15. Fe⸗ bruar 1940 an das Finanzamt einzuſenden hat, in deſſen Bezirk die Steuerkarte 1940 ausgeſchrieben worden iſt. Arbeitnehmer, die am 31. Dezember in keinem Dienſtverhältnis ſtehen, und daher ihre Steuerkarte 1939 ſelbſt in der Hand haben, haben ſie unter genauer Angabe der Wohnung, die ſie am 10. Oktober 1939 hatten, bis zum 15. Februar 1940 dem Finanzamt einzuſenden, in deſſen Bezirk ſie am 10. Oktober 1939 ihren Wohnſitz hatten. Sie haben dabei gegebenenfalls die Nummer der etwa aus⸗ gehändigten Steuerkarte 1940 und die Behörde an⸗ zugeben, die dieſe Steuerkarte ausſchrieb. Zu den Arbeitnehmern in dieſem Sinne gehören in der Re⸗ gel auch diejenigen, die eine Steuerkarte für 1939 erhalten haben, aber im Laufe des Kalenderjahres 1939 zur Wehrmacht oder zum Reichsarbeitsdienſt einberufen und am 31. Dezember 1939 noch nicht ent⸗ laſſen ſind. an Schlecht verdunkelt. Ein Hausbewohner des Erlenhofgebietes erhob gegen den Straſbefehl über ſpruch. Das Gericht glaubte aber dem Luftſchutz⸗ wart, daß die Verdunkelung einen Streifen des Fenſters offengelaſſen und ſo einem Lichtſtrahl er⸗ möglicht hatte, ſich ins Dunkel hinauszuſteßlen iuſt in dem Augenblick, als die Nichte das Licht im Zimmer einſchaltete, etwas zu ſuchen. Es bleibt alſo bei den 5 Mark, zu öͤenen allerdings jetzt auch noch die Gerichtskoſten treten. Licht aus! Aus Mannheim Fahrläſſig getötet Vergrößerte Verkehrsgefahr verlangt erhöhte Vorſicht Ein Urteil von ſehr zeitgemäßer grundſätzlicher Bedeutung fällte Amtsgerichtsrat Dr. Jäger in der öffentlichen Sitzung des Amtsgerichts Mannheim. Als der Kraftwagenfahrt in der Nacht oder bei Verdunklung legte er feſt, daß„der Wa⸗ gen innerhalb der vom Scheinwerfer ausgeleuchteten Strecke zum Halten gebracht werden kann“. Dieſe Normierung bedeutet ſinngemäße An⸗ wendung der ſonſtigen, heute gültigen Verkehrs⸗ vorſchriften auf die beſonderen, durch die Kriegslage bedingten Vorausſetzungen des Kraftverkehrs. Darüber hinaus ſchafft eine weitere Feſtſtellung in der Urteilsbegründung neue, den veränderten Verhältniſſen Rechnung tragende Rechtsgrundlagen: „Die Reichsſtraßenverkehrsoroͤnung ſchreibt zwar geſetzlich einen Scheibenwiſcher nicht vor, angeſichts der inzwiſchen eingetretenen Verdunkelung ſieht das Gericht es aber als Fahrläſſigkeit an, wenn man unter dieſer ungeheuer erſchwerenden Umſtänden den benutzt, ohne einen Scheibenwiſcher zu aben.“ Der Angeklagte Otto R. war im ſtändigen Auf⸗ trag ſeines Bruders und Vaters am 19. September d. J. früh morgens mit dem väterlichen Lieferkraft⸗ wagen vom heimatlichen Dörſchen Ludwigshafen⸗ Maudach zum Mannheimer Großmarkt am Adolf⸗ Hitler⸗Ufer gefahren. Kaum hatte der Angeklagte gegen.30 Uhr in der Frühe— es regnete ſehr ſtark und war ob der Verdunklung ſtockfinſter— die Hauytfeuerwache paſſiert und auf die Einfahrt zum Großmarkt gepaßt, als es plötzlich einen Knacks am Wagen gab. Der Fahrer hielt bald darauf an, ſprang aus dem Führerhäuschen heraus und erfuhr von ſeinem Bruder, der im Perſonenkraftwagen ihm ge⸗ folgt war, daß ein Berufskamerad vom Großmarkt vom Lieferwagen tödlich verletzt worden war. Wie ſich aus den Zeugenausſagen ergab, hatte der Getötete kurz zuvor mit ſeinem Lieferwägelchen in der Gegend öfter gehalten, weil ſeine Licht⸗ maſchine verſagte. Während er nun von der Nähe ſeines Sattels aus an der linken Seite des Wagens den zu langen Verbindungsriemen swiſchen Vorwurf zu machen, daß er ſein Fahrzeug in Be lautete ganz entſprechend und bürderte dem Ang Liederabend Guſil Schön und Hans Kohl Die Konzertgemeinſchaft blinder Künſtler Süd⸗ weſtdeutſchlands hatte bei ihrem jüngſten Mann⸗ heimer Lieder⸗Abend recht erfreulichen Beſuch. Viele ͤͤieſer ſonſt dem Konzertleben ſernerſtehenden Hörer wurden namentlich durch Hans Kohls meiſterliche Geſtaltung Loeweſcher Balladen erlebnistief in das Reich der holden Frau Muſica eingeſührt. Bei Loewe und namentlich in den Hugo⸗Wolf⸗Liedern aſſiſtierte die heimiſche Klavier⸗Pädagogin Ina Schaus, die für Hans Kohls ſtändige Begleiterin Luci Schuhmacher einſprang, dem bedeutenden Lied⸗ geſtalter vorzüglich. Guſtl Schön, die Heidelberger Altiſtin, deren gepflegtes und beträchtliches Stimmaterial auch die Mannheimer Muſikfreunde zu ſchitzen wiſſen, hatte ihre Glanzpunkte namentlich in den Brahmsliedern, deren Stimmungsgehalt ſie trefflich erſchloß, ferner im Lied der Magdalena aus Kienzls„Evangeli⸗ mann“ und in der dankbaren Arie der Eboli aus Verdis Oper„Don Carlos“. Ferner hörte man ein Hugo Kaunſches Duett„Auf eine Stunde“ und den als Schlußpunkt effektvollen Hildachſchen „Abſchied der Zugvögel“. Als ſchönſte Erinnerung an den Abend, während deſſen ſehr viel freundlicher Beifall den Muſenhaal durchhallte, klang die Zu⸗ gabbe nach, die Hans Kohl mit der männlich kern⸗ haften Wiedergabe der Löweballade von Heinrich dem Vogler geſpendet hatte. Dr. Fritz Haubold. Führung Lurch die Weihnachts⸗ ausſtellung im Kuaſtverem Im Kunſtverein L. t, in dem bekanntlich die Weihnachtsausſtellung der Mannbeimer Künſtler durch die Mannheimer Kulturxgemeinde gezeigt wird, wird am Sonntag, dem 17. Dezember, vormittags 11 Uhr eine Führung durch die Ausſtellung von Pg. Sand, Karlsruhe durchgeführt. Pa. Sand, der durch ſeine anregenden Führungen bei der vorher⸗ gehenden Ausſtellung,„Das gute Bild— Dein Kamerad“ ſo viel Anklana fand, wird auch über die heimiſchen Kunſtſchaffenden manches Aufſchlußreiche zu ſagen wiſſen. Filmrunoſchau Schauburg:„Frau im Strom“ „Dieſer von Gerhard Lamprecht gedrehte Film iſt Wiener Erzeugnis. Kein Wunder alſo, wenn ſich in ihm auch das Wiener Gemüt, der mit recht ſo be⸗ liebte Wiener Humor und ein Sthuß ſentimental verbrämter Traaik zu ſpannender Unterhaltung zu⸗ ſammenſinden. Hertha Feiler und Attila Hör⸗ biger ſpielen die Hauptrollen: ſie die von einem ſchurkiſchen Ehemann zu verbrecheriſchen. Zwecken mißbrauchte Unſchuld, die eines Nachts aus Ver⸗ zweiflung von der Stephansbrücke in die Donau ſpringt,— er den wackeren Autoſchloſſer Alois, hinter deſſen rauher Schale ſich der bekannte Gold⸗ kern verbirgt, dank deſſen alles zum guten Ende kommt. Das Wiener Vorſtadtmilieu der von dem Freundesquartett Hörbiger, Sima, Raſp und Trojan betriebenen Reparaturwerkſtätte mit ihrer Wohnbaracke iſt in hübſchen Bildern eingefangen, und das echt„weaneriſche“ Idiom dieſer wirklich in Wien beheimateten Darſtellergemeinſchaft klingt dem Publikum lieblich in den Ohren. Von hohem künſtleriſchen Rang iſt der dieſem Spielſilm beigegebene Kulturbildſtreifen, der köſt⸗ liche Aufnaßmen aus der weltberühmten Rüſt⸗ kammer der Wiener Hofbura brinat. Das alte Gewaffen der Ritterzet: Helme, Shhwerter, Rüſtungen für Kamyf und Turnier, herrlich model⸗ lierte Geſchütze der Renaiſſance bis zu den erſten Donnerbüchſen hin. ziehen in geſchickt ausgewählter Folge vorüber. Margot Schubert. Briefmarkenstube Karl Mayer Mannheim. Qu.1 Was der Sammler braucht und sich S80⁰ wünscht, in ganz großer Auswahl er Gerichtsſlen Motor und Lichtmaſchine auflegen wollte, quetſchte ihm der Zuſammenprall die Gehirnſchale weg. Entſcheidend wurde das Gutachten des Sachve⸗ ſtändigen, auf das ſich auch Antraa des Staatsgr⸗ walts und Urteilsbegründung ſtützten. Nach de⸗ Feſtſtellung des Ingenieurs war die Akku⸗Batterie des Dreiwagens des tödlich Verletzten völlig ſtrom⸗ los, ſo daß nicht einmal die Kontrollampe zum Bren nen zu bringen war. Auch die Lichtmaſchine ließ ſich hinterher nicht betätigen, weil der genannte Ver⸗ bindungsriemen abgeſprungen war! Es handelte ſich um einen„Vorderlader“: hinten Antriebsr mit Sattel und Soziusſitz, vorn die Pritſche aus Blech, hoch mit Körben beladen. Dazu eine normale Windſchutzſcheibe und nach hinten völlig frei. Der Rückſtrahler war an der„Spritzwand“ links unten⸗ in vorſchriftsmäßigem Abſtand vom Erdboden an⸗ gebracht. Der Riemen war. wie geſagt, zu weit und hüpfte bedanklich. Der Wagen des Angeklagten hatte dazus ein geſchloſſenes Führerhänschen, aber, es fehlte der Scheibenwiſcher; dieſer Mangel be⸗ zeichnete der Sachverſtändige als ſehr ſtarke Behin⸗ derung. Es ſei eine ſehr unangenehme Störung, wenn einmal der Scheibenwiſcher verſage Noch dazu ſei die Winoſchutzſcheibe ſehr ſtark mit Regen⸗ tropfen beſetzt' geweſen ſo Haß die Sicht arg behin⸗ dert geweſen ſei. Zur Zeit des Unfalls ſei der Wagen des Getöteten wohl unbeleuchtet und hielt ein Stück abſeits vom Rande der hier ſehr breite Fahrbahn. Die Unfallsbeſchädigungen ließen ein Rekonſtruktion des Unfalls zu. Der Angeklagte ha ſein Augenmerk ſtark nach links gerichtet und dez Wagen des Getöteten rechis nicht beobachtet. Möglichkeit für den Angeklaaten, den Wagen ſehen und auszuweichen war bei entſprechender Au merkſamkeit gegeben. Dem Getöteten iſt auch e trieb nahm, obwohl er wußte. daß ſich die Lichtanla nicht in Ordnung befand. Er hätte mindeſtens fük rechtzeitige Aufladung der Akku⸗Batterie ſorge müſſen. Vorzuwerfen iſt dem Angeklagten. daß e mit größerer Geſchwindigkeit fuhr, als nach den Um⸗ ſtämden zuläſſig iſt Der Staatsauwalt beantragte daraufhin anſtell einer an ſich verwirkten Gefänanisſtraſe von eine Monat eine Gelsſtrafe von 120 Mork. Das Urt klagten die Koſten des Verfahrens auf. Alle Beteiligten verzichteten auf Berufung. 4. Seite/ Nummer 508 Neue Mannheimer Zeitung Freitag, 15. Dezember 1980 Die Spiele der Bezirksklaſſe Die Bezirksklaſſe Unterbaden trägt am Sonntae in der Gruppe 1 ſolgende Spiele aus: 07 Mannheim— Friedrichsfeld Mannheim— Edingen lvesheim— 08 Mannheim Weinheim— Seckenheim Neckarhauſen— Käfertal 07 Mannheim empſängt den Tabellenführer Frie d⸗ richsfeld. Auf eigenem Platz könnte 07 Mannheim zu einem knappen Sieg kommen. Phönix Mannhein erhält Beſuch von dem der Gruppe neu zugeteilten Edingen. Phbnix hat beide —— verloren. Vielleicht reicht es diesmal zum erſten ieg. 08 Mannheim fährt nach Jlvesheim. Der Ausgang dieſes Spieles iſt vollkommen ofſen. Weinheim tritt gegen Seckenheim an. Zu Hauſe iſt Weinheim der Siee kaum zu nechmen. Neckarhaufen ſpielt gegen Käfertal. Auch hier wird wohl der Platzverein ſiegen. In der Gruppe 2 ſpielen: Eberbach— Sandhauſen St. Ilgen— Wiesloch Eppelheim— Rohrbach 38 Dieſe Gruppe iſt doͤurch die nachträgliche Zuteilung von Edingen zu Gruppe 1 auf 7 Vereine zuſammen geſchmolzen. Eberbach wird auch auf eicenem Platz gegen den Ta⸗ bellenführer Sandhauſen nicht gewinnen können. St. Ilcen trägt nach der Annulierung des Unent⸗ ſchieden gegen Edingen ſein erſtes Spiel gegen Wiesloch aus. Wenn Wiesloch nicht in Fahrt kommt, könnte diesmal leicht die öͤritte Niederlage fällig werden. Eppelhe im ſpielt gegen Rohrbach. Der:1⸗Sieg über Wiesloch hat gezeigt, daß Eppelheim gut in Form iſt. Ein knapper Sieg gegen Rohrbach würde nicht überraſchen. Die Gruppes trägt folgende Spiele aus: Brühl— Schwetzingen Alelußpeim— Hockenheim Plankſtadt— Oftersheim Nenlußheim— Ketſch Brühl tritt gegen Schwetzingen an. Brühl ſollte knapp gewinnen. Hockenheim ſpielt in Altlußheim. — ſind noch ohne Sieg. Der Ausgang des Spieles iſt offen. Plankſtabt empfängt Oftersheim und wird wohl zu einem knappen Sieg. Neulußheim wird zu Hauſe Ketſch beſiegen kön⸗ nen und ſo weiter die Tabellenführung behaupten. Spiele der Handball-Kreisklaſſe Der erſte Spielabbruch m Gegenſatz zur Gauklaſſe klappt es mit der Ab⸗ wicklung der Spiele in der Kreisklaſſe nicht ſo ganz. Teils treten Mannſchaften wegen Aufſtellungsſchwierigteiten nicht an oder ſagen ab, und dann gibt es auch allerhand Klagen der Unparteiiſchen über das Verhalten der Spieler. Manch⸗ mal haben dieſe Klagen ſchon eine Berechtigung, aber ſie können nur nachträglich vorgebracht werden, dürfen im Spiel ſelbſt niemals zu Rellamationen oder gar noch Schlimmerem führen. Wir haben augenblicklich einmal einen Mangel an Schiedsrichtern, und da können nicht immer die ſattel⸗ feſteſten beauftragt werden. Aber auch die anderen würden ſchon zu Streich kommen, wenn die Mannſchaften ſich be⸗ nehmen könnten. Aber ſtatt deſſen wird der Unparteiiſche durch die vielen Rellamationen nur noch konfuſer. Hoffen wir, daß auch in dieſer Beziehung die Einſicht bei den Spielern kommt, dann wird es auch hier beſſer werden. Von den vier Spielen des„kupfernen“ Sonntaas kamen nur zwei zur reſtloſen Durchführung, eines fiel aus, das vierte konnte nicht zu Ende geführt werden. TV Viernheim— TB 46 Mannheim 5ꝛ6(abgebr.) „Dſchaft Käfertal— Bſs Neckaran(Bfs nicht angetr.) Mic Mannheim— BfB Neckaran 32 Edingen— Jahn Seckenheim 11:11 In Viernheim verſuchte ein Spieler den Schiedsrichter etwas zu handgreiflich zu ſeiner Meinung zu bekehren, worauf der Unparteiiſche kurzerhand— zuvor war es ſchon einmal ungemütlich geworden— das Spiel beim Stand von 526 für Mannheim abbrach. Nach Lage der Dinge Dürſten die Punkte den 46ern gutgeſchrieben werden.— In Käfertal wartete man vergebens auf den Vfe, was wohl 1UXUOSA 5⁵8 Pt. SODERKLASSE.15 Pf. D Dess Bichlige finden 2607 N ſhwer Eein Uiebestoman aus Rom von Hans von Hülsen 22 „Woher... weißt du?“ flüſterte Adriana. Aus ihren Lippen war alles Blut gewichen. Ihr klangen Plötzlich die Worte furchtbar im Ohr, die Mario am Dienstag geſprochen:„Wir wollen dieſen Abend noch genießen, morgen muß ich fort!“ Morgen? Das war vorgeſtern geweſen Mein Gott, mein Gott, ſollte dieſer Ausflug mit den Kindern nach Tivoli und nach Paleſtrina und nach Frascati, ſollte er— ſein Abſchied geweſen ſein?! Konnte denn ein Menſch ſich ſo verſtellen? So heucheln? So ſchrecklich heucheln— vor ihr und den Kindern? Nein, nein und tauſendmal nein, das war unmöglich! Und wenn andere Menſchen es viel⸗ leicht konnten— Mario... Mario konnte es nicht! „Woher weißt du, Mammina?“ wiederholte Adriana leiſe ihre Frage. „Ach, aus nur allzu guter Quelle, Kind! Sieh, du ſüüſt ein junges Ding, du weißt vielleicht nicht, daß tiſa Menſch, wenn er ſich vor dem Altar trauen läßt, meugen braucht, zwei Zeugen mindeſtens, Adriana. 9 d einer von dieſen Zeugen— der Herr Kontrolleur Mietro Graſſi, vielleicht erinnerſt du dich an ihn? —iſt geſtern beim Vater geweſen und hat es ihm T ählt. Daran iſt leider nicht zu zweifeln, Adriana. un Ach, ich habe ja immer gewußt, daß es ſo kommen find ein ſolches Ende nehmen würdel Ich kenn das Leben, ich weiß, wohin es führt, wenn ſolche Herren einem armen Mädchen die Ehe verſprechen Das iſt nichts als Windbeutelei und Treuloſigkeit ſind ihr müßt immer die Zeche bezahlen, ihr armen Winger“ S d ſc Beide · zwei Punkte einbrachte, aber zum Spielen kam man nicht. — Nur knapp konnte die M7TG über Kurpfalz triumphie⸗ ren.— Stärker geworden ſind die Edinger Turner, was auch in dem Unentſchieden gegen Jahn Seckenheim zum Ausdruck kommt. Die Amneſtie mißbraucht Die bekannten Fußballſpieler und früheren Mitglieder des Hamburger, S Richard Dörfel und Sikorſki, haben neuerlich gegen die Sportgeſetze verſtoßen. Nachdem ihnen durch die Amneſiie des Reichsſportfführers der Reſt ihrer bis zum 31. März 1940 laufenden Sperre erlaſſen worden war, traten ſie der TSc Roſtock bei. Dne Roſtocker warteten mehrere Male vergeblich auf die Mitwirkung ihrer neuen Mitglieder bei wichtigen Smelen. Schließlich ging ein Telegramm ean, mit dem beide ihr Eintrittsgeſuch zurückzogen. Aber noch am gleichen Tage ſpielten ſie in der Mannſchaft des Ortsvereins Arado Nach den Kriegs⸗ beſtimmungen iſt jedoch ein Vereinswechſel am Ort ver⸗ boten. Daraufhin hat der Gemeinſchaftsführer der TS6 Roſtock beide Spieler mit Sperre bis zum 31. März 1940 beſtraſt und bei der Reichsſportſührung den Ausſchluß von R. Dörfel und Slikorſki aus dem NSR beantragt. Italiens Tennisſpieler haben den Hallen⸗Länderkampf gegen Holland in den Haag bereits gewonnen Nach ihren beiden Einzelſiegen gewannen Canepele⸗Cucelli auch das Doppel gegen Hughan⸗van Swol mit 86, 917,:1 und dehn⸗ ten die Führung auf:0 aus. Es iſt viel gutzumachen! Länderkampf unſerer Ringer gegen Ungarn Die deutſchen Ringer haben in beiden Stilarten in den Lämderkämpfen gegen Ungarn bisher merkwürdig ſchlecht abgeſchnitten. Gewiß iſt Ungarn von jeher eine der führen⸗ den Ringernationen geweſen es iſt aber doch erſtaunlich, daß unſere Länderſtoffel bisher gegen die Magyaren nur einmal gewinnen konnte, im Jahre 1934 in Ludwigshaſen mit:1. Die übrigen vier Treſſen verloren wir jedesmal mät:4 Punkten, das letztemal im April 1939 in Wels. Wir haben alſo viel gutzumachen, wenn wir am Samstogabend in Mümchen abermals gegen Ungarn, diesmal im Freien Stil, antreuen. Die Ungarn haben ſich mit großer Sorgfalt ouf den Länderkampf vorbereitet. Ihre kürzlichen Meiſter⸗ ſchaften gaben ihnen gründlichen Aufſchluß über die Form ihrer Beſten. Sechs Meiſter ſtehen in ihrer Staffel. Hinzu⸗ lommt noch der ausgezeichnete Leichtgewichtler Karl Ferencz. Unſere Ringer wurden in einem Sondertraining in Mün⸗ chen unter Leitung von Reichstrainer Földeak für das ſchwere Treffen geſchult. Die Leiſtungen, die hier die beſten deutſchen Ringer zeigten, waren ausſchlaggebend für die Mamnſchaftsauſſtellung. Die deutſche Staffel iſt ſtark.— Hauptkräfte ſind die bewährten Europameiſter Schäfer(Lud⸗ wigshafen) und Feldwebel Schweickert(Berlin). Geſpannt darf man auch auf das Abſchmeiden von Allraum(Mann⸗ heim) und Leichter(Frankfurt) ſein. Vielleicht gelingt es dieſer geſchickt zuſammengeſtellben Riege, endlich wieder einen deutſchen Sieg zu erkämpfen.— Die Poarungen: Bantamgewicht: Philipop Allraum(mannheim) gegen Ludwig Bencze; Federgewicht: Jakob Brendel Nlürnberg)— Franz Toth; Leichtgewicht: Heinrich Nettes⸗ heinn(Köln)— Karl Ferencz; Weltergewicht: Fritz Schäſer (Ludwigshafen]— Koloman Sovari; Mittelgewicht: Ludwia Schweickert(Berlin)— Julius Kovacs; Halbſchwergewicht: Fritz Leichter(Frankfurt)— Johann Rihetzky; Schwer⸗ gewicht: Kurt Hornfiſcher(Nürnberg)— Julius Bobis. Müupkis- uno WIxTscugkrs-ZEHrune Geringes Geschäfi an den Akſienmärkien Schon kleine Orders rieſen bemerkenswerie Kursveränderungen hervor Berlin, 15. Dezember. Bei nicht gantz einheitlicher Kursgeſtalbung war der Grundtom an den Aktienmärkten überwiegend freundlich. Das Geſchäft bewegſe ſich alleröings in verhäbtnismäßig engen Gwenzen. Infolge der Enge des Mark'bes genügten vielfach bereits kleine Orders, um nach der einen oder anderen Seite größere Veränderungen auszulöſen. Eine Stütze erhielt der Markt durch die in den letzten Tagen erfolgten befriedigenden Dividendenvorſchläge. Am Montanmarkt eröffneten bedicülüch Vereinigte Stahl⸗ werke um 7 und Mansfelder Bereſbau um 74 v. H. nied⸗ riger. Andererſehns ſtiegen Hoeſch und Mannesmann um je „„, Klöckner um und Harpener um 1 v. H. Auch Braun⸗ kohlenwerte lagen freundilich his feſt, wobei Deutſche Erdöl 6, Ilſe⸗Genuß⸗Scheine 1 und Rhein⸗Braun 3/ v. H. ge⸗ wannen. Vion chemiſchen Werten ſetzten Farben um 7 v. H. höher müt 16974 ein. Goldſchmidt wurden andererſeits um 2 v. H. herabgeſetzt. Geld- und Devisenmarkt Berlin, 15. Dezember. Am Geldmarkt blieben die Blankotagesgeldſätze mit 2,50 bis 2,75 v H. unverändert. Von Valuten errechneten ſich der holländäſche Gulden mit 192,35, 7 7 Bellga mit 4,22 und der Schweizer Franken mit 55,92. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 3, Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗14 Dezember 13 Dezember für ont cheld J Brief Geld Brief Aegypten lägopt.Pfd. 9,740 9,76) 9,7409.700 Afchanian..730J18,770[ 18,730 18,770 Argentinien 1P.⸗Peſ.— 0,568 0,572 0,568 0,572 Auͤſtralien 1 Kten Pt.„I.702/.808 7,792/ 8, 008s Belgien 100Belga 4 41.1241,29 41,00 41,08 Broſilien 1Milreis 40 0,1300.132 0,1300 0,132 Brit. Indien 100 Rupien)) 73.037,12 73.03 73,12 Bulgarien. 100Leva 0 3,047/ 3,053 3,047/ 3,053 Dänemark 100Kronen 4 43.05[ 43,15 48 05 48,15 England... 1Pfd) 2.740] 9 760 9,740 9,700 Eſtland„loc(eſtu Kr. 4% 62,440/ 62,360 52,440 52,560 Finnland1o00finn Mk. 4 5,045] 5,055 5,04 5,058 Fankreich.. 100Fr. 4) 2 5,514].526.514/ 5,526 Griechenland 100r 0 2,353] 2, 357.353 2,357 Hollund 100Galden 2 1132,22132,48 132,22 132,18 Fran(Teheran) 100 Malt 25 14, 14.2814,30 Island. 100 isl. Kr. 50% J 38,31 J38,3) 33,31[38,39 Italſen. 100 Lire 4½ 13,09[13,11 13.09 13,11 94 an Ien.20] 0,583] 0,585 0,582] 0,585 ugoſlaw. 100 Dina 5 5,694] 5,700 5,694] 3 700 Kanada(lan. Dollat)) 2,148].152 2, 1445] 2,152 Lettland 100 Latts 5/% 48,75 48,85 48,7548,85 Litauen„ 100Litas 41,04 42,02 41,94 42,012 Luxemburg fooluremb. fr, 0 10,2810,30 10,25 10,27 Meuſeeland 1 Kaszel. Pid.)) 7992/8,048.992/.008 Norwegen onronen 37 36,5950,71 56,59[ 556.7ʃ Korzugal 100 Eskudo 4/% 9,991]/ ,109.0910 9,103 Rumänien 10se 3½—*—— 9*—— Schweden.100Kr. 2½ 59.2959,41 59,2959,41 Schweig 100 Franken 1 55,86[ 55,98 55.80 55,98 Spanien, 10 Peſeten 5 25,61/ 25,67 25,01/ 25,6/ Slowafſei 100Kronen* 8,5910 3,693 8,5910.609 Südafrika 1 Sdstx. Pid.)) 9,7400 9,70) 9,7400 9,760 Türtei.. 4tü l. Pfd⸗ 4 1,978.982 159780 1,982 Ungarn„ 100Pengo 4— 2*—*** Uruguay, 16oldpeſo 9 0,919] 0,921 0,919] 0,921 Ver. Stagten Dollar 1—*.491.405 Die mit einem“) verſehenen Kurſe finden nur im innerdeutſchen Verrechnungsverkehr amtlichen Gebrauch. „Und nun ſieh, Adriana“, ſuhr ſie raſch ſort, in⸗ dem ſie immer den Scheitel der Tochter ſtveichelte, „nun ſieh und erkenne, was für ein guter Menſch dein Vater iſt: er iſt nur ein Gaſtwirt und keine Cavaliere und Commendatore, aber er hat ein gutes, goldenes Herz, und er meint, daß du deine Schuld geſühnt haſt durch all dies Unglück, und er hat mich geſchickt, daß ich dich zurückbringe zu ihm und in unſer Haus, dich und deine Kinder, für die er ſorgen will, wie wenn es ſeine eigenen wären..“ So ſprach Donna Margherita— dieſe ſanft⸗ mütige Auslegung gab ſie den Worten, die ihr Gatte Amedio geſtern zu ihr geredet, nachdem die letzten Gäſte den„Gallo Romano“ verlaſſen und der Kellner Gino die Läden vor Fenſtern und Tür geſchloſſen. Sie ſagte nichts von den fürchterlichen Drohungen, die Sor Amedeo gegen den Commendatore aus⸗ geſtoßen in ſeinem bibliſchen Zorn, von den Schaden⸗ erſatzforderungen, die er an ihn zu ſtellen heilig geſchworen Adriana gab lange keine Antwort. nur immer leiſe den Kopf. Ihr war, Blitz neben ihr in die Erde gefahren der Sprache beraubt. Dunkel, groß, qualvoll ſtanden ihr die Augen in Sie ſchüttelte als wäre ein und hätte ſie dem kalkweißen Geſicht. So ſah ſie an der Mutter vorbei, in den lachenden Tag hinaus, der ſich ſo plötzlich verfinſtert hatte, als wäre ein Gewitter über dem Tal heraufgezogen. Endlich hob ſie ſie auf. Aber die Knie wankten hr, daß ſie nach der hölzernen Säule neben der Treppe greifen mußte. „Nein, Mutter—“, ſagte ſie leiſe.„So geht es nicht. So geht es nicht. Wie ihr es euch denkt, der Bater und du, ſo geht es nicht. Du zlaubſt an Has, was du ſagſt, an oͤas Ungeheuerliche.. aber ich ich kann erſt daran glauben, wenn ich es von ihm ſelber höre. Vielleicht gibt es Umſtände, die ihn zwingen, eine Frau zu nehmen, ich weiß es nicht.. Er lebt in einer Welt, von der ich nichts verſtehe, und darum kann es vielleicht ſein, ſo unmöglich es mir auch Elektro⸗ und Verſorgungswerte lagen recht ruhig und un⸗ einheitlich. Bekula und Geſfürel kamen ſe v. H. höher an, ferner gewannen Licht⸗Kraſt v. H. Demgegenüber ſdellben ſich Schuckert um 7, Siemens um 1½, RWeE um “1 und Schleſiſche Gas um 274 v. H. niedriger. Von Ma⸗ ſchinenbauwerten ſetzten Berliner Maſchinen die bereits am Vortage zu beobachtende Erholung mit einer Befeſtigung um 1 v. H. fort. Orenſtein büßten demgegenüber 174 v. H. ein. Zu erwähnen ſind noch Gebr. Junghans mit plus 7, andererſeits Conti⸗Gummi und Felten, die in gleichem Ausmaß nachgaben. Berger und Zellſtoff Walöchof ver⸗ loren je 1 und Hotelbetriebweſallſchaft 194 v. H. Jan variablen Rentenverkehr ſtellte ſich die Reichsalt⸗ beſitzanleihe auf 190% gegen 139/. Die Gemeindeumſchul⸗ dung notierte unverändert 91. Steuergutſcheine 1 zogen erneut leicht an. Dezember 99,90, Januar 99,52, Februar 99,25 März 99,17½, April und Mai je 99,10 bis 99,124. Man nannte bis 30, 4 Beſchränkung der Herſtellung von Bleifabrikaten. Der Reichswirtſchaftsmüniſter hat das auf dem Gebiet der Her⸗ ſtellumg von gepreßten und gewalzten Bleifabrikaten be⸗ ſtehende Errichtungs⸗ umd Erweiterungsverbot bis zum 81. Dezember 1942 verbängert. * Die Maſchinenfabrik und Gießerei AG Arthur Rieter hat ihren Sitz von Stein a. Rh.(Schweiz) nach Konſtanz verlegt, ihr Kapital von 460 000 ffr. auf 368 000% um⸗ ceſtellt und ſich nach deutſchem Recht(bisher Schweizer Recht) konſtitulert. Alleiniges Vorſtandsmitglied iſt an Stelle der zurückgetretenen Geſchäftsleitung Dipl.⸗Ing. W. Händles⸗Konſtanz. 4 * J Farben befriedigend beſchäftigt. Auf Grund eines Proſpektes ſind 100 Mill./ 4,öproz. Teilſchuldver⸗ ſchreibungen von 1939, 176 868 600„ auf den Inhaber lau⸗ tende neue Stammaktien(bedingte Kapitalerhöhung, aus der zur 17775 noch keine Aktien ausgegeben worden ſimd) und 11 Mill. auf den Inhaber lautende neue Stamm⸗ aktien(aus dem genehmiglen Kapital von 80 Mill. aus⸗ gegeben) der Jch Farbeninduſtrie Ach in Frankſurt⸗M. zur amtlichen Notierung an der Berliner Börſe zugelaſſen worden. Im Proſpekt wird mitgeteilt, daß im Jahre 1939 das Geſchäft bisher befriedigend verlief. * Maingaswerke AG Frankfurt a. M. Die HB, in der dais geſaunte Kawpätal viom jetzt 25 Mill./ vertreten war, Heſſchboß autragslzemäß wieder 4 v. H. Dividende und wählte den bisherigen Vorſitzer des Borſtandes, Dr. L. Winkler, Frankſurt a. M.(Zellu loſeſabrik Okriftel) ſowie Ober⸗ magſſhratsrat Dr. B. Heun, Frankfurt a.., dem At neu zu. Zum Vorſitzer des Vorſtandes wurde Dr. Hanns Fin⸗ ter(bisher Leiber der Stzädt. Wierke Koictbus) beitellt. * Torpedo⸗Werke AG, Frankfurt⸗M.⸗Rödelheim. Die Bemühungen, den Umſatz der Erzeugniſſe(Büromaſchinen, Fahrräder, Motorfahrräder) weiter zu fördern, hatten im geendeten Geſchäftsjahr trotz erſchwerter Bedingungen Er⸗ folg. Der Umſatz konnte wertmäßeig um 22,6 v. H. erhöht werden, woraus das Auslandsgeſchäft wiederum regen An⸗ teil am Vertrieb nahm. Im neuen Geſchäftsjahr ſeien, ſoweit bisher zu überſehen, die Ergebniſſe durchaus zufrie⸗ Henſtellend und man ſehe auch der ferneren Zukunft mit feſtem Vertrauen entgegen. Aus dem Reingewinn von (einſchl. Vortrag) 444 752(418 379) 4 wird eine unver⸗ änderte Dividende von 8 v. H. auf 1,60 Mill. AK vor⸗ geſchlagen. 916 738(290 370)„ verbleiben zum Neuvor⸗ trag da das Dividemdenerſordernis nur 128 000& beträgt. ſcheint. Aber ganz und gar unmöglich iſt es, daß er ſich heimlich wegſtiehlt, wie ein Dieb in der Nacht! Er weiß, ich bin ſtark und vernünftig, und er weiß, ich werde ihm nie im Wege ſein, wenn es ſich um ſein Glück handelt. Darum würde er immer mit mir geſprochen haben. Nein, nein! Sage, was du willſt, wiſſe, was du willſt, ich weiß und ſage das eine: ich liebe ihn, ich glaube an ihn— und es iſt unmöglich, daß er an mir zum Schurken würdel“ Donna Marchertta griff nach Adrianas beiden Händen, umklammerte ſie. „Ach Kind, Kindl Du biſt blind in deiner Liebe! Wie kannſt du noch zweifeln, da doch ein ehrenwexter Mann auftritt und bezeugt: So iſt esd! Schnell, ſchnell, Adriana, packe zuſammen, was dir gehört, und folge mir, folge mir in dein Elternhausl Es iſt der einzige Ort, an dem du ſicher biſt vor Treuloſigkeit und Verrat!“ Doch Adriana ſchüttelte nur den Kopf. „Nein, Mutter. Das iſt ebenſo unmöglich wie das andere. Sage ſelbſt, wie ſollte ich bei euch leben mit meinen beiden Kindern? Alle Leute würden mit den Fingern auf mich zeigen... und das könnte ich nicht ertragen! Nein, ich will hierbleiben, in dieſer Einſamkeit, die mein Glück und meine Freude iſt Ich muß zuallererſt mit ihm ſprechen und hören, ob Sor Pietro nicht lügt... ach, ich bin gewiß, daß er lügt, daß er aufſchneidet und ſich wichitg macht wie all dieſe Menſchen! Aber wenn es nicht der Fall iſt, wenn Mario ſo hat handeln müſſen, dann weiß ich genau: er wird auch für mich ſorgen... für mich und die Kinder, weil er uns liebt, ſo daß ich hier nicht weg muß, nicht zu euch zurück muß. „Albber wenn“, ſügte ſie ſchnell hinzu, und ihre Stimme klang plötzlich hart und entſchloſſen:„wenn ſeine Liebe geſtorben iſt, Mama, dann weiß ich, was ich tue!“ Von einem plötzlich ausbrechenden wilden Wein⸗ krampf geſchüttelt, lief ſie ins Haus und ließ die Mutter ſtehen. Ehe lag ibr gar nichts! eic ali EMciο alã LiclcuigeRφα Ritter v. Epp beſuchte Ludwigshafen. Der Städt. In⸗ ſormationsdienſt teilt mit: Reichsſtatthalter General Ritter von Epp hat der Stadt Ludwigshafen a. Rh., deren Ehrenbürger er iſt, einen Beſuch abgeſtattet. Nach einem Beſuch beim Oberbürgermeiſter trug ſich Reichsſtatthalter von Epp in das goldene Buch der Stadt ein. Anſchlie⸗ ßend fand eine Betriebsbeſichtigung der JG. Farben.⸗G. in den Werken Ludwigshafen⸗Oppau ſtatt. Fußgänger durch Kraftwagen getötet. Auf der Straßen⸗ kreuzung Schaarz⸗ und Rorlachſtraße in Ludwigshafen er⸗ eignete ſich in den Mittagssſtunden ein Verkehrsunfall, dem ein Menſchenbelben zum Opfer fiel. Ein aus der Schanz⸗ ſtraße kommender Perſonenkrafowagen ſtieß mit einem in Richtung Rohrlachſtraße fahrenden Lieſerkraftwagen zuſam⸗ men. Beide Fahrzeuge gerieten durch den Zu ſaanmenprall auf den Gehweg und dabei wurde ein gerade vorüber⸗ gehender Mann erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach dem Unfall ſtor b. Bei dem Gelöteten handelt es ſich um den in der Wielamoſtraße 23 in Ludwigshafen wohn⸗ haften 56 Jahre alten Dreher Johann Ormersbach. Beide Fahrzeuge wurden ſchwer beſchädigt. Fuĩdulbuieiuε QM iil Wichtig für Kraftfahrer! Vom Deutſchen Automobilklub (DDAc) wird mitgeteilt, daß am Freitag, 15. Dezember, an der Kreuzung der Schützenſtraße in Heidelberg(Pfaffen⸗ grundſiedlung) mit der Bahnlinie Heidelberg— Schwet⸗ zingen eine ſelbſtändige Warnlichtanlage in Betrieb genommen wird. Nach der Inbetriebnahme der Warnlichtanlage wird der Uebergang von den Zügen mit voller Geſchwindigkeit befahren. Die bisher vorgeſchrie⸗ bene Ermäßigung der Geſchwindigkeit auf 40 Km. fällt weg. Läute⸗ und Pfeifenſignale werden nicht mehr ge⸗ geben. Der Uebergang wird vom Tage der Inbetrieb⸗ nahme der Warnlichtanlage an auf die Dauer von 14 Tagen noch durch einen Wärter bewacht werden. Nach Ablauf dieſer Zeit wird der Wärter wieder zurückgezogen. s Ketſch, 14. Dez. Die Ein wohnerzahl der Ge⸗ meinde Ketſch betrug Ende Oktober 4048. Zugänge waren im Noyember 11, Geburten 4, während 13 Perſonen weg⸗ gezogen ſind und ein Sterbefall zu verzeichnen iſt, ſo daf der Einwohnerſtand am 30. November insgeſamt 4049 Per ſonen betrug. Hinweis Orgelfeierſtunden Arno Landmann. In der nächſten Orgelfeierſtunde der Chriſtuskirche am kommenden Sonn⸗ tag(15 Uhr) kommen in abwechſlungsreicher Folge weih⸗ nachtlich abgeſtimmte große und kleine inſtrumentale und vokale Meiſterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts zum Vortrag.(Kompoſitionen von Muffat, Pachelbel, Mar⸗ cello, Walther, Buxtehude und Bach.) Auch die Klangwelt der Barockzeit wird Gelegenheit geben, den Klangreichtum des großen Orgelwerks von den zarten Weiſen der Hir⸗ tenſchalmeien bis zum feſtlichen Rauſchen des Zimbelſterns zur Entfaltung zu bringen. Mitwirkende: Kläre Frank⸗ Deuſter(Sopran), Konzertmeiſter Walter Kötſcher(Cello), Elſe Landmann⸗Drieſcher(Continuo), Käte Manſar (Violine). 5 Hoaigianes E 2. 8 am Harktpiatz Mietelstrage 18 „Die geht aufs Ganze!“ Als der Commendatore Mario Cavarelli am Samstagmorgen in ſeinem breiten Prunkbette er⸗ machte ‚ahnte er nicht, daß dieſer Tag der tollſte und aufregendſte ſeines bisherigen vierzigjährigen Lebens werden würde: ein einziger, großer, wilder Wirbel, der ihn hin und her ſchleuderte, wie es ihm noch nie geſchehen war, ſelbſt nicht in den Zeiten aufregend⸗ ſter geſchäftlicher Verhandlungen mit geriſſenen Gegnern. Unmittelbar nach dem behaglich und ahnungslos genoſſenen Frühſtück hob es an. Er ſand, als er ſich an den Schreibtiſch ſetzte, von wo man den herrlichen Blick über die Stadt hatte, unter ſeiner Poſt einen Brief mit dem Aufdruck: „Avvocato Dott, Tomaſo Mantegna, 205, Corſo Vittorio Emanuele, Roma.“ „Kenne ich nicht!“ dachte er. Aber irgendein Mißtrauen war in ihm wach, als er den Umſchlag aufſchnitt. Und ſofort ſchlug er mit der Fauſt auf den Tiſch. Der Rechtsanwalt Mantegna forderte ihn in wenigen Zeilen namens ſeiner Mandantin Signora Valentina Cavarelli, geborene Verdirame, auf, un⸗ erzüglich die eheliche Gemeinſchaft mit derſelben aufzunehmen, widrigenſalls er angewieſen ſei, ſofort die Klage auf Scheldung der Ehe aus Verſchulden des Ehemannes einzureichen. „Donnerwetter!“ ſagte Sor Mario laut vor ſich un.„Die geht aufs Ganze!“ Und mit einem Schlage ſtand ganz klar, ganz nüchtern und einſach vor ſeinem Geiſte, was er mit allen Grübeleien und zornigen Betrachtungen der letzten beiden Tage nicht hatte klären und löſen können: daß er da einer Frau von ungewöhnlicher Bedenkenloſigkeit in die Hände gefallen war! Nein, er hatte falſch gerechnet, grundſalſch: nicht die Ehe mit ihm wollte ſie erzwingen, als ſie die Vermählungsanzeigen drucken ließ und verſchickte— nach einer wohlvorbereiteten Liſte offenbar: denn die Glückwünſche hatten ſich inzwiſchen auf ſeinem Schreibtiſche zu hübſchen Stapeln gehäuft!— an der (Fortſetzung folgt) Freitag, 15. Dezember 1939 5. Seite /Nummer 508 Amtl. Bekanntmachungen ene Stellen Für unſere 160 Arbeiterwohn⸗ ſtätſen in der Siedlung Schönan ſollen a) die Glaſerarbeiten, bj die Schreinerarbeiten Oeffentliche Erinnerung. Zur Bahluna an die Stadtkaſſe Mannheim waren bzw. werden ſällia ſpäteſtene am: 76 15. 12. 1939: Gebändeſonderſtener und Grundſtener, Rate für De⸗ in öffentlichem Wettbewerb ver⸗ zember 1939; geben werden. Die Angebotsvor⸗ 20. 12. 1939: Gemeindegetränke⸗ drucke werden in unſeren Geſchäſts⸗ ſtener für November 1939; räumen, Zimmer 19, abgegeben: 20. 12. 1999: die bis dahin fällig dort liegen auch die Zeichnungen werdende Vergnügungsſtener; und näheren Bedingungen zur 20. 12. 1939: die auf Grund von Einſicht auf. Die Angebote ſind Stundungen, Steuerbeſcheiden perſchloſſen und mit enkſprechender und Forderungszetteln bis da⸗ Aufſchrift verſehen bis Freitag, bin fällig werdenden Steuer⸗ den 20. Dezbr. d.., vorm. 9 Uhr, zahlungen u. Säumniszuſchläge. ber uns einzureichen. 82 348 1 Monat nach Erhalt des Steuer⸗ Für die Maschinen-Buchhaltung einer Maschinenfabrik wird jungere enohhniaix zum baldigen Eintritt gesucht. Luerläsziger Schriftliche Bewerbungen sind unter Nr. 32330 an die Gesch. d. Blattes zu richten. Zeugnisabschr. u. Lichtbild sind beizufügen. Lagerist möglichſt mit Bauſtoff⸗Kenntniſſen, ſoſort oder ſpäter geſucht. Angebote unter Nr. 32 357 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 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An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällia⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung iedes einzelnen Säumtgen erfolg nicht. Stadtkaſſe. EE die Badiſchen öffentlichen Sparkaſſen Elektrische kisenbahn mit Transform. u. reichl. Zubeh. zu verkf. 4126 0 7, B, eine Tr. Schönes. großes Dop peuzimmer zu verkf. 94125 Hirſch, Gr. Merzelſtr. 7. Kinder kino Koffergrammoph. Projektionsappar. zu verkf. 4115 D 7, 19, 2 Trepp. Sehr ſchöne Hermelin- Stola *44 18 und Marderpelz zu verkauſen. L 14. 6, 8. Stock faſt neu, bill. zu Herkauf. 82 93⁵ Schrody, Hum⸗ boldtſtr. 2. 4. St. Kanarien- hähne zu verkf. 4100 H 4, 12, 3. Stock⸗ Achtung! 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In⸗ habevin iſt Joſef Kraus Ehefrau Luiſe geb. Muley, Mannheim. oſef Kraus, Kaufmann, Mann⸗ ſeim, hat Prokura. A 2251. Bruno Dettmann, Mann⸗ heim(Richard⸗Wagner⸗Straße 46, Vertretung in Mühlenfabrikaten). nhaberin iſt Bruno Dettmann itwe Maria geb. Leitmeyer in Mannheim. Die Inhaberin hat das Handelsgewerbe, das ihr verſtorbe⸗ ner Mann Kaufmann Bruno Dett⸗ mann in Mannheim geführt hat, Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim m. b. H. Kartoffel⸗Lieſerung Am Freitag, dem 15. Dezember 1939,— folgende Stadtteile und Straßen beliefert: Schwetzingerſtadt: Seckenheimerſtr. —— Fortſetzung des Kaiſer⸗ ringes: Kartoffelhändler Kuhn. Oſtſtadt: Roſengartenſtraße. Prinz⸗ Wilhelm⸗Str., Nuitsſtraße, Tulla⸗ ſtraße und Mollſtraße: Kartofſel⸗ händler Hofmann u. Martin. Neckarſtadt: Fortſetzung d. Wupper⸗ ſtraße, Bibienaſtraße, Kron⸗ prinzenſtraße, An den Kaſernen, Landwehrſtraße, Grenadierſtraße und Exerzierplatz: Kartoffel⸗ händler Rettenmeier. Waldhof: Rottannenweg, Märker Querſchlag, Bromberger Baum⸗ ng, Graudenzer Linie, Edinger eg, Haderslebener Straße, Hohenſalzaer Str., Maiblumen⸗ ſtraße, Kiefernbuckel und Herr⸗ ſchaftswald: Fa. J. u. L. Meyer. Käfertal: Lampertheimer Weg⸗ Lichte Zeile, Aufſtieg, Morgen⸗ röte, Neues Leben, Eig. Scholle: Kartoffelhändler Gölz. Sandhoſen: Blumenau, Bibliſer Kartoffel⸗ Straße, Taubenſtr.: händler Gölz. Wallſtadt: Trompeterſtraße, Mos⸗ bacher Straße, Schefflenzer Str., Schulzenſtraße, Walldürner Str., Wallſtatter Straße, Römerſtraße, Apfelbuckel, Auerbacher Straße, Alemannenſtr. u. Buchener Str.: Kartoffelhändler Neckermann. ſamt Firmenrecht erworben. BVeränderungen: B 162. Dynamidon⸗Werk Engel⸗ horn& Co. Geſellſchaft mit be⸗ chränkter Haftung, Mannh.⸗Wald⸗ of. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 29. November 1939 wurde dem 8 16 Abſ. 1 ein Zuſatz hinzugefügt. —— B 894. Andreae⸗Noris Zahn Aktiengeſellſchaft Filiale Mann⸗ heim in Mannheim, Hauptſitz: Frankfurt a. M. Die Hauptver⸗ ſammluna vom B. April 1939 hat beſchloſſen, das Grundkapital um 5000& durch Einziehung der 1000 Stück Vorzugsaktien im Nenn⸗ betrag von je 5 herabzuſetzen. Die Kapitalherabſetzung iſt durch⸗ geführt. Das Grundkapital beträgt ietzt: 1900 000 4. For Kiemenzeigen von vieten Jahren Ge MN2 ———— 1 uparen Zeit— 0 U 9⁴⁶⁰ L& Nhecks? Biſder u. Alben erhaſten die beim Biſclerdienst Fſſt⸗ ülo mit der großen Auswahl P4. 7 Tel. 218 78 0 ü D ſeine werte Kund schaſt bi ta ich hier- wit das O1 in der Zeit Samsta, Sonn- tag. sowie nüchse Woche ab 5 Uhr Zzu holen.% U. Vesteohöter Speiseöl-Handlang kiannhe m 1 34. 5 kennt die Nummer des Autos unid den Fatrer der mir am 18. Nov. 99. abends 49 Uhr, vor der Muſilhochſchule meine Tochter an⸗ geiahren hat und verkaufe ich Tiſche. unerkannt davon⸗ gefahren iſt.— Nähere Augaben Verstei erbeten 32 88 8 1. 1 Paul⸗Martinnfer 2 Nr. 27. Freihandverkaui⸗ Samstag, 16. 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Seite 7 Nummer 508 Neue Mannheimer Zeitung 8 71 Hellſig 9e5 0 LO R 1 A Maria Cebotari tum aei Bavana Nnbl ein in seiner grandiosen Nujmachung u. Künst. eerciches aumpiel am fekrnecf lerischen Gesſoſtung bis jetat noci nicit da-——— gewesenes Himwerk. N r Ab neute:.15.20.30 Unr Der lustige TERRA-Film Magda Schneider Albert Mafterstock N K 1. 5, Breite Straße Ruf 24088 Mertma Sceiler Attia Mörbiger in dem Terra-Fium: Frau in Strom mu Oshar Sima Fr ts Rasp u. a. Syielleitung Gerherd Bamprecht Das Schicksal der schönen Erau eines Schmugglers Abneute: Meuester Bildbericht der Wochenschau Seginn:.00..35..10 Unr 12%699% As Redte vreitag geigen ι i IRünr ailag in seinem neuesten und besten lastsplel-Fiim —— ————— Umdenhof Meerfeldstr 56. Ruf 26940 Crenzfeuer inar— — 5 a E elne 4 werden iun Rurbiger, Cerda 16 mc Maurus- H. A. Schiettow Ein Dutzend Münner sind [Spielieitung: H. 3, Liovert W Ein Fllm mit einer spanrenden Handlung. umeeben von elnzig sohönen Naturbiidern. Ab heute: Hevester Sliabericht der Wochenschau Seglos:.00.30.00 unr ur jugendliche sucelessen! um Madeleine, und einer ist immer schöner als der andere— Wer ist der Gluüekliche? Dater SeEin dagegen Seſun! uasda SehNsiose Harsgar Marreasrok uBsTI KiaenNER* Ernst Waldew H. Spoelmans u. 2 Kulturfiim„Künstler der PuBta IReueste Wochenschau: Berichte v. der Westfront und vom Seelerieg 2 Uhr Samsta Ab heute.40.45.00- So. ab und Sonntag .35 Jug nieht zugel. Sondertilm des Vortregdnt Ertur S L 0) R Wer war der P geheimnisvolie 21 CuatvenPürs! Rärchen- Markcteche Film-Gmbtłi. Zum leizien Riale! Ein Film der Grandi- Flim-Storicl S. A. I. Rom im Bavaria-Verlein mit MARIA CEBOTARI Samstag Sonntag und vlele andere Ait Sarantie Elne ungemein soubere, trische, hezheite und wit- Zlge Soche. an der duch Sie kosco duäcnern-Lcie kusttscn- Pnul Keur———.— mrefreude nobenverden Siegtried Schürenberg- altted eeee Stronziager 8 Del Lelielete Naer ee in welteren Heuptrolten: Joachim Piatt- Angelo Ferrarl- Heinrich Fuchs e Sterntaler— Miokymaus ſin reichhalt. Aus Drehbuch: Ernat-Dielogieltung: Altrod— 5 5 75r J0, 1ö. 50. 0 905 Reichardt—— AlBE RT 10 RATH WAITER SchböllkEx Mus k: Lulgi Rleci- Produktlonsleiter: Max Hüske 3 eeeee caROla Hunn-URSUla GRASTIeéW u. a. Sr2.2=2 Spiellel Carmine Gal Kuer noFFHANN Der Zauber erlesener Gesaongkuns c% eündende Nusik des grohen Puccini— und das roixvolle Hillou itallenischer bandschaſt, dis den intoressonien Sdiaupſaic der Splelhandlung bildet— ergeben für diasen Flim ein auher- gewohnliches Fot mai. Heute: Meueste Wochenschau und Kulturtilm: Urlaub im Schnee SPlklLEITUNs: Verdunkelungs-Rollos aus bapter àazum Secbstauf⸗ rolten prompt lieſetber. Lonststicsse Werner Twele E Heinz Rühmann, der mit seinem einzigartigen Humor Millionen Menschen Stunden der besten Unter- Baltung gab. zeigt sich in diesem bezaubernden Film von einer vollkommen neuen Seite. Was Heinz Ruhmann als Vater eines kleinen Jungen erlebt, das zeigt dieses „Lustspiel in einer von spruhender Heiterkeit und mensob- instrum ente Roꝛen- Salten Erstauführung:*4 eute Erslteg! E 2 1 i rreppe 4 KkssiER lichem Humor getragenen Szeneniolge Welhn achts Geschenke a, im Vorprogtemm: die neues te Uta-Wochenschen Verl. Kunsts tabe Rund um den Reifträger— Kulturfilm Für Jugsendliche zuselessen! Votstellungen: 005.20—00 Pun- ALHANMHBRR 9 7, 23, Planken relephon 239 02 ational-Theateruaannen BGold und Silber ts ee kautt und verrechnet aEKadr.: Kulturgemeinde Ludwigshaſen Zar und Zimmermannſ e . Marx e ee eee mit unerhörter Ausstattung Uhren, Gold- u. Silberwaren u 1, 1— em Markt A. Lortaing Auigewühite Leidenschaften Mannheim, F 1, 10, 00 Uhron und Go dwaren Ant. 19.30 Uhr Ende gesen 22 30 Uhr 5 e Altgold und Sülber wird im Zahluug genommen +* 8„ 762 + ols senscitionelle OuriatuskireneMannheten Cerichtsverhandlung Photokopien o 8 von Dokumenten. den 17. Oezember, 15 Uhr— Secnt for Jogendliche Zeichnungen usw' liefert sofon OrgelfelerstundefScHAUSURG caRTH•10 2—4 Vſuen, Sekandel eoteche, Bꝛacuiuge— ScMREI8. Cudwig⸗Gro 3 Inhaber Gretel Groß Wwe. Phantastischer Prunkfiim — der In5 890——— lichen Bek entnommen Kreislenuno der NSDAP Mannheim, Rheinstraße! Amt für Kriegsopfer NSͤKOB, Kameradſchaft Maun⸗ heim⸗Innenſtadt. Sonntag, den 17. Dezember, vorm. 10 Uhr, Mit⸗ gliederverſammlung mit Licht⸗ bildervortrag in der Liedertafel, —— V. Reng, rondmenn 6 1. 5. Sreite Sir. fel. 24083 Ruf 275 20 2. Ales iſt zur Stelle. Welhnachtsmus ter Meister 8 VIkulrkende: K. Tank-Deuster(Sopran) ia7 Pren eee der NS DAP 4 4 Walt. Kotscher Ceo, Eise Landmann⸗ Warum husten Sie! 6*————— Tace Orleschor(Klaviet), e 295 Seuenieir——— Schliitochũhe 9 5 Dezember 1939. erſolgt im 0 2 E tis umme zu 8 erschleinuag. Bro alkatarr t 8, 8 rd⸗ 2 20 i.*— Nachmittagslkasse. 863 Asthme den e 6⁰ e e frerer d. Bergona Btust- U. Iungentee SSm Sudene Suummen, Don Sd. 110. froner geheims Sru-i. DN 9 Reneralurenffere⸗ werkzeug-Schränke und-Lasten eämehe Mbel elen om, Son. 3 ſoxterrier 11 iclen di in al1 17. 12 Si 9 FFR in telcher Auswehl und leder pieislege[fag, 17. 12., 9, Uhr, in Dienſt⸗ ddung 5 Pianos Flügek Geg. BelohnungſEinhormäpothehe. Indenhofäpothehe 5 8 NSV⸗Heim am Lin kurchtbar schüchterne 90 Heckel, 03, 10labaugb. Landteil⸗ Maäbelgruppe Matrose Heini Kere2br, enbe.. i. II. wonen alhare en Lrel. 83 Süb. Seanten 1f. 14. 2s, Khr ee e sich beim Landuriaub 0 4 reten an der Germaniaſchule 2 6 An 9323 2 9** 2 52.5 in Dienpkletung. auf Freiersfüben Rut 210 06 8— Am Freitaa⸗ betindet n llt der Führerinnenanwär⸗ degeodber G. Ptarrkirche terinnendienſt aus. Nächſter Dienſt rnoauschste Siuauonen am Mittwoch, 20. 12., auf dem wolben zum ã αα⏑α 44⁰ 9 9 —— eintei der Momm Au Maun uns Reiſen. Wandern, Urlaub Weihnachten 3⸗Tages⸗Wande⸗ rung 24.—26. Dezember 1939 nach ein ndes äde! 70*————————— ee, ſahr. 75 r, an⸗ Die handfeste, numor derung ab Bensheim nach dem Borſtein. u. Ver⸗ öflegung auf d. Borſtein. Zwei⸗ Es wirken ferner mit: ter Tag: Wanderung nach dem ERepergals Obermaat Hannes Felſenmeer. Dritter Tag: Wan⸗ PEer Matrose WiII berung nach Auerbach. Rückfahrt See Saer das bionde Madel lab Auerbach 1917 Uhr. Ankunt Morgen Samstag Durchführung des Beſtellverfahrens Die Wirtſchaftsverbände legen großen Wert darauf, die Belieferung der neuen n einem lin Mannheim 2030 Uhr. Teilneh⸗ 8 5 un, 3 schick- 9 Lebensmittelkarten ſofort in Angriff zu 4* 83 Mark, en: 75—————— o0 Bro 383 Kiober 1939 nehmen. Die Verbraucher werden daher auf⸗ ItenFahrt. Verpflegung und Unr Secwertehden Eiseiteen Angusc uesPandenste 9 gefordert, bis ſpäteſtens Mittwoch, den 20 NS I1enenss — 4t 2wise I8 Madchen 6 Dezember 1939, die Beſtellabſchnitte bei dem kenhoi und Waldhoſſtraße Nr. 8. hesOondere albnt. Die Ses hnlichen 3 Kleinverteiler abſtempeln zu laſſen. Die——9 77 bei den Geſchäftsſtellen 25 it e ussen, deln, 6⁴ Kleinverteiler müſſen bis ſpäteſtens 2 eldeſchluß e1. Dedember. Be⸗ Spã Vorstellungen 0 Anse- 3 cchränkte Teilnehmerzahl 2 0 grobe* Dezember 1939 die bei ihnen abgelieferten Die KocF⸗Urlaubsfahrer vom 4 seine nehe Erle en unden la- Beſtellſcheine bei unſeren Markenablieferungs⸗ 21.—28. Auguſt 1 nach Lenz.⸗ ſtellen böw. Bürgermeiſterämtern zur Gut⸗ Harch i. Scbw, treßſen ſich am (Sameag. 16, Dez.,.30 Uhr. im n un 1423902 pe 1e ſchrift einreichen. 7¹ 8 meine die(”Deutſchen Haus“, 01. ck Leren S18 6 8 8 Stüdt. Eruährungsamt—5 e e, 1222 2 9 3 Der Laudrat-Ernährungeamt Abt. 8 Panfeelen eiempee, e „r 9 2970 W e ee 5 42„9 99 N 2E9, uf 47 Reitlehrer Soemmer, cese in der Zeit von 12—15 Uhr. ———